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Full text of "Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich"

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THE  UNIVERSITY 

OF  ILLINOIS 

LIBRARY 

zu 

y.29 


^ 


77 


Yierteljahrsschrift 

der 

Naturforschenden  (xesellschaft 

in 

ZÜRICH. 


R  e  d  i  g  i  r  t 


Prof.  der  Astronomie  in  Zürich. 


/ 

Nennondzwanzigster  Jahrgang/ 


Zürich, 

In  Commission  bei  S.  Höhr. 

1884. 


SOG 
Z-tU 

Y.  2.3 
Inhalt. 


Seite. 

l'iecller,  geometrische  Mittheilungen 332 

Fliegner,  über  einige  Expansions-Curven  der  gesättigten 

Dämpfe 22ß 

Fritz,  die  Veränderlichkeit  des  Sonnendurchmessers        .  124 
Maurer,  über  die  von  General  Ibanez  angewandte  Methode 
der  Temperaturbestimmung  bei  der  Messstange  seines 

Basisapparates 130 

Mayer-Eyraar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti      .        .  41 

—  die  Panopaeen  der  Molasse 3I8 

Meyer,  Mathematische  Mittheilungen   ....  209 

Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensysteras     .  305 
Schneebeli,   Untersuchungen   im    Gebiet   der  strahlenden 

Wärme      .        .  -  k/? 
•        .  56 

Weiler,   über   einige   Flächen,   auf   denen  Schaaren  von 

Kegelschnitten  liegen      ......  223 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen      .        ,        ,        1    113  243 

Wolfer,  Bestimmung  des  Azimutes  vom  Rigi      .        .        .127 


Billwiller,  Auszüge  aus  den  Sitzungsprotokollen     7.3  176  269  369 

Bübler,  Ergebnisse  einer  55jährigen  Hagelstatistik        .         .  179 
Klebs,    bacteriologische   Untersuchungen    mit  Bezug  auf  die 

Typhusepidemie  in  Zürich jgg 


r»o«:>l9 


IV 

Seite. 

Maurer,   über    den  mittleren   barometrischen   Gradienten   in 

der  Höhe  des  Centralalpenkamms 70 

Weiler,  über  die  Kummer'sche  Darstellung  der  Strahlen- 
systeme zweiter  Ordnung 366 

Wolf,  aus  einem  Briefe  von  Jul.  Schmidt       ....     173 

—  Notizen  zur  Schweiz.  Kulturgeschichte  (Forts.)  81  189  277  372 

—  über  das  Nordlicht  vom  19.  October  1726       .         .        .269 

—  über  die    am   20.  Juli   1884   auf  dem    Zürchersee    ent- 
standenen Wasserhosen 267 

—  über  zeitweise  Verdunklungen  der  Sonne.       ...       69 


Astronomische  Mittheilungen 

von 
Dr.  Rudolf  Wolf. 


LXI.  Mittheilung  einiger  die  Declinations-Variationen  betreifenden 
Reilien,  namentlicli  einer  für  die  Jahre  1781  bis  1880  erstellten 
einheitlichen  Reihe;  Studien  über  die  von  Herrn  Dr.  Hiltiker 
berechnete  Neuenburger  Reihe  von  Sonnenradien ;  neue  Bei- 
träge zur  Geschichte  des  Gothaer-Congresses  vom  Jahre  1798; 
Fortsetzung  des  Verzeichnisses  der  Instrumente,  Apparate  und 
übrigen  Sammlungen  der  Zürcher-Sternwarte. 

Um  mir  einen  erheblichen  Theil  des  aus  Mittel- 
Europa  an  längern  Reihen  von  Declinations-Variationen 
vorhandenen  Materiales  auf  zweckdienliche  Weise  für  eine 
neue  Untersuchung  zurecht  zu  legen,  habe  ich  mit  Hülfe 
von  Herrn  Emil  Blattner  auf  dieselbe  Weise,  wie  ich 
schon  früher  die  Variationsreihen  von  Mailand  (1836  —  73; 
V.  XXXVni),  Greenwich  (1841—77;  v.  LI)  und  Rom 
(1859  —  78;  v.  LI)  ausgeglichen  und  mitgetheilt  hatte, 
auch  die  altern  Reihen  von  London  (1759  und  1786—05  in 
IX,  1813—20  in  IV),  Mannheim  (1781  —  86  und  1789-92 
in  XIII)  und  Paris  (1784—88  und  1821—31  in  IV),  sodann 
dieReihenvonGöttingen(1834— 40  in  IV),  Prag  (1839—83 
theils  nach  Originalregister,  theils  nach  XLIII  und  322  f.) 
und  München  (1841—82  in  IV,  XLHI  und  298  f.),  endlich 
zur  Ergänzung  auch  noch  die  neuern  Pariserreihen  (1874  bis 
1882  in  361  f.)  imd  die  seit  der  frühern  Ausgleichung 
hinzugekommenen  Jahrgänge  von  Mailand  (1874—83  in 
342  f.)  behandelt,  und  jeweilen  die  Jahresmittel  gezogen. 
Die  beifolgende  Tab.  II  enthält  diese  Werthe,  und  über- 
diess  zur  möglichsten  Ergänzung  noch  eine  Reihe  anderer 

XXIX.  1.  1 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
Tafel  für  den  jälirliclien  Oaug. 


Tab.  I. 


Monat 

m 

f 

Prag 

Mün-  ,  Green- 

Mai- 

T,         i   Mün- 
^"S    1    eben 

Green-  j    Mai- 

Mittel. 

chen 

Mich 

land 

wich        land 

I 

4,42 

4,33 

6,77 

3,86 

1,828 

2,002  !  1,394 

2,052 

1,819 

II 

5,96 

5,98 

8,02 

5,42 

1,356 

1.448 

1,177 

1,465 

1,361 

III 

8,62 

9.60 

10,24 

8,62 

0,938 

0.902 

0,921 

0,920 

0,920 

IV 

10,79 

12,28 

11,96 

11,20 

0,749 

0,705 

0.789 

0,708 

0,738 

V 

10,43 

11,25 

11,00 

10,41 

0.775 

0,769 

0.858 

0,762 

0,791 

VI 

11,37 

11,52    11,10 

10,72 

0,711 

0,752 

0,850 

0,740  !  0,763 

VII 

10,85 

11,09 

10,76 

10,39 

0,745 

0,781 

0,877 

0,764 

0,792 

VIII 

10,36 

11,28 

11,25 

10,35 

0,780 

0.767 

0,838 

0,766 

0,788 

IX 

8,38 

9,95 

10,26 

9,22 

0,965 

0,870 

0,919 

0.860 

0,903 

X 

7,21 

8,08 

9,01 

7,66 

1,121 

1,072 

1,047 

1,036 

1,069 

XI 

4,86 

5,04 

7,05 

4,46 

1,663 

1,718    1,335 

1.780 

1,624 

XII 

3,76 

3,52 

5,78     2,88 

2,148 

2,460  1  1,631 

2,753 

2,248 

M 

8,08 

8,66 

9,43 

7,93 

- 

— 

— 

— 

— 

(von  ihnen  durch  kleinere  Ziffern  unterschiedener)  Zahlen, 
welche  (bei  fortlaufenden  Reihen  je  am  Anfang  und  Ende, 
—  bei  unvollständigen  oder  ganz  kurzen  Reihen  über- 
haupt) nicht  nach  obiger  Art  erstellt  werden  konnten,  und 
nun  in  der  Weise  erhalten  wurden,  dass  das  betreffende 
einzelne  Monatmittel  mit  Hülfe  eines  passenden  Factors 
von  dem  jährlichen  Gange  bestmöglich  befreit  wurde. 
Um  solche  passende  Factoren  zu  erhalten,  benutzte  ich 
mit  Hülfe  von  Herrn  Alfred  Wolfer  die  4  längsten  con- 
tinuirlichen  Reihen  der  unausgeglichenen  Monatmittel  der 
Declinationsvariationen  (Prag  1840—83,  München  1841 
bis  1882,  Greenwich  1841-77  und  Mailand  1836—83) 
in  der  W^eise,  dass  für  jeden  Ort  und  jeden  Monat  die 
betreffende  mittlere  Variation  m  berechnet,  für  jeden  Ort 
das  Mittel  M  der  ihm  zukommenden  m  gesucht,  sodann 
die  Reihe  der  Quotienten  f=  21:  m  ermittelt,  und  end- 
lich aus  den  vier  so  erhaltenen  Reihen  der  /  noch  eine 
Mittelreihe  gebildet  wurde.   Die  Tab.  I  enthält  die  sämmt- 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  3 

liehen  m,  M  und  /,  und  bietet  auch  für  manche  andere 
Untersuchungen,  auf  die  ich  später  zurückkommen  werde, 
eine  ■  werthvolle  Grundlage ;  so  illustrirt  sie  z.  B.  den 
eigenthümlichen  und  noch  nicht  erklärten  jährlichen  Gang 
der  Variation,  auf  welchen  ich  schon  vor  vielen  Jahren 
hingewiesen  habe,  auf  das  Schönste,  —  wenn  auch  aller- 
dings für  eingehendes  Studium  desselben  noch  die  Ergeb- 
nisse nördlicherer  und  südlicherer  Stationen  beigezogen 
werden  müssten.  Vorläufig  ist  hier  nur  noch  zu  erwäh- 
nen, dass  bei  der  besprochenen  Ergänzung  der  Tab.  II 
für  Prag,  München  (Bogenhausen),  London  (Greenwich) 
und  Mailand  je  die  entsprechende  Reihe  der  /,  für  alle 
übrigen  Stationen  dagegen  die  Mittelreihe  zur  Verwendung 
kam,  —  und  sodann  über  den  Detail  der  Rechnungs- 
ergebnisse Folgendes  beizufügen:  Aus  der  London 
(Greenwich)  betreffenden  Reihe  I  ergeben  sich,  wenn 
w,  m\  m"  der  Reihe  nach  die  Jahres-Mittel  der  direct 
den  Beobachtungen  entnommen,  der  regelmässig  ausge- 
glichenen, und  der  ganz  oder  theihveise  mit  Hülfe  der 
Greenwicher-Reihe  der  /  reducirten  Monatzahlen  bezeich- 
nen, für  das 

Jahr        1759     1787     1793     1814     1818     1819     1820    1841     1877 

m         10,7(3    14,98     8,43     7,62      8,81      7,77      7,79      9,67      6,85 

m'  _        —       _       7,52     8,63     7,92       _        _        _ 

m"         10,64    14,56     7,88      _        _        _        7,81      9,93      6,94 

m-m'  -        —       —       0,10     0,18    -0,15       —        _        _ 

m-m"        0,12     0,42     0,55       _         _        _      _o,02    -0,26    -0,09 

so  dass  durchschnittlich   m  —  m'  =  +  0,14  ist,   dagegen 

m  —  m"  =  +  0,24,    also  allerdings   etwas  grösser  wird, 

aber  durchaus  nicht  in   beängstigender  Weise.     Es   darf 

daraus  wohl  geschlossen  werden,   dass   die   Reihe    der  / 

und   ihre   Anwendung   zulässig  ist,    und  dass   die  altern 

Londoner-Reihen  ganz  brauchbar  sind.  —  Aus  der  Mann- 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
Tafel  ansgeglichener  Variationen. 


Tab.  II. 


I. 

II. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XL 

XII. 

Mittel. 

I 

London  (Greenwich). 

1759 

9,91 

10,58 

10,41  1     9,78 

9,70     11,30 

11,58 

10,31     10,75 

11,13 

10,84 

11,36 

10,64 

1786 

_ 

_ 



_ 





13,60 

16,06 

13,17 

12,39 

13,80 

1787 

14,18 

12,87 

14,87 

14,82 

14,87 

14,97 

14,96 

16,26 

14,24 

15,01 

14,76 

13,53 

14,56 

1788 

12,09 

— 

— 

— 

— 

15,98 

14,38 

— 

— 

15,33 

— 

— 

13,69 

1789 

— 

— 

— 

— 

— 

14,53 

— 

— 

— 

— 

— 

8,80 

11,66 

1790 

11,68 

— 

— 

— 

— 

— 

13,51 

— 

— 

— 

— 

— 

12,59 

1791 

9,45 

— 

— 

11,84 

- 

— 

13,33 

— 

— 

— 

— 

— 

11,54 

1792 

7,51 

— 

— 

— 

9,87 

— 

— 

10,64 

10,20 

9,34 

4,92 

5,05 

8,22 

1793 

5,98 

8,65 

8,57 

8,44 

8,36 

8,39 

8,43 

10,14 

9,01 

7,35 

5,05 

6,19 

7,88' 

1794 

6,26 

— 

— 

— 

— 

— 

9,82 

8,21 

7,72 

— 

— 

8,00 

1795 

— 

— 

9,03 

— 

— 

7,49 

7,37 



6,98 

— 

— 

5,87 

7,35 

1796 

— 

— 

6,45 

— 

— 

8,33 

8,86 

— 

7,72 

— 

— 

7,99 

7,87 

1797 

— 

— 

6,82 

— 

— 

9,86 

8,86 

. — 

6,98 

— 

— 

8,15 

8,13 

1798 

— 

— 

6,63 

— 

— 

9,52 

8,77 

— 

8,64 

— 

— 

4,40 

7,59 

1799 

— 

— 

6,91 

— 

— 

9,18 

9,12 

— 

7,17 

— 

— 

5,54 

7,58 

1800 

— 

— 

6,35 

— 

— 

9,26 

8,07 

— 

7,08 

— 

— 

5,05 

7,16 

1801 

— 

— 

8,10 

— 

— 

9,18 

9,03 

— 

9,28 

— 

— 

4,08 

7,93 

1802 

— 

— 

8,75 

— 

— 

9,10 

10,79 

— 

8,18 

— 

— 

6,19 

8,60 

1803 

— 

— 

10,87 

— 

— 

10,71 

11,49 

— 

8,73 

— 

4,89 

9,34 

1804 

— 

— 

9,21 

— 

— 

9,61 

9,12 

— 

8,55 

— 

6,03 

8,50 

1805 

— 

— 

7,46 

— 

10,62 

9,12 

— 

8,55 

— 

— 

7,50 

8,65 

1813 







9,39 

7,61 

8,34 

7,48 

6,34 

6,25 

7,00 

~6,97 

6,97,     7,37 

1814 

7,03 

7,19 

7,35 

7,45 

7,53 

7,60 

7,58 

7,58 

7,62 

7,65 

7,75 

7,87i  7,52 

1815 

7,92 

7,85 

7,71 

9,23 

9,01 

9,44 

8,66 

6,79 

6,51 

— 

— 

— 

8,13 

1816 

— 

— 

— 

— 

- 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

1817 

— 

— 

— 

10,10 

8,75 

9,43 

9,56 

9,72 

7,91 

8,72 

8,59 

8,59'   9,04 

1818 

8,59 

8,56 

8,65 

8,67 

8,69 

8,79 

8,74 

8,63 

8,59 

8,59 

!  8,55 

8,47    8,63 

1819 

8,38 

8,30 

8,17 

8,05 

7,90 

7,79 

7,75 

7,74 

7,77 

7,75 

7,75 

7,75 

7,92 

1820 

7,74 

7,74 

7,71 

7,79 

7,83 

7,79 

9,03 

8,03 

8,51 

8,97 

7,05 

5,74 

7,81 

1841 

11,12 

12,74 

9,76 

9,63 

9,52 

10,45 

9,62 

9,47 

9,38 

9,27 

1  9,19 

9,07 

9,93 

bis  1876  finden  sich  in  Nr.  LI  abgedruckt. 


7,14    7,09    7,08    7,04 

6,98 

6,89     8,24 

8,12 

II.   Mannheim. 

14,56       8,98     10,21       9,45 

7,97    8,23    8,34    8,34 
8,57    8,51    8,49    8,70 

11,17 

8,28 
8,88 

9,62      9,18 
8,15    7.94 
8,94    8,94 

9,27 
7,80 
8,83 

7,16       6,38       5,74       5,38      6,94 


9,071    8,65 

7,95    8,11 
8,62|  8,39 


8,27 
8,24 
8,00 


7,97  9,70 
8,42  8,15 
7,58|  8,54 


Wolf, 
Tafel 

astronomische  Mittheilungen. 
ansge^lichener  Tariationen. 

5 
Tab. 

IL 

I. 

II. 

III. 

IV. 

V. 

VI.    VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XI. 

XII. 

Mittel. 

1784    7,19 

7,02 

7,15    7,15 

7,06    7,01    7,02 

7,09    7,04    7,06 

7,38 

7,69 

7,15 

1785    8,00 

8,24 

8,29    8,36 

8,45    8,54    8,64 

8,79    9,09    9,56 

9,96 

10,27 

8,85 

1786  10,60 

11,08 

11,4911,73 

11,85  11,92  13,62 

14,58     12,37     10,91 

13,61 

16,65 

12,53 

1789 

10,56 

6,26 

8,10 

8,63 

8,79 

7,02     8,79    9,00 

9,251  9,28 

9,25    9,43    8,70 

1790 

9,41 

9,26 

9,11 

8,96 

8,83 

8,51    8,22    8,01 

7,69,  7,27 

6,73    6,09    8,17 

1791 

5,79 

5,77 

5,81 

5,78 

5,70 

5,70    5,63    5,50 

5,29    5,11 

5,09    5,07 

5,52 

1792 

4,94 

4,82 

4,72 

4,68 

4,57 

4,45     4,04       4,73 

6,50       6,67 

5,18       8,32 

5,22 

III.  Paris. 

1784 

16,02 

12,24 

9,84 

8,27     12,04       8,70      9,79     9,62 

9,50 

9,46    9,42i  9,40 

10,36 

1785 

9,49 

9,68 

9,89 

10,13  10,38  10,65  10,94  11,24  11,63 

12,11  12,37  12,50 

10,92 

1786 

12,81 

13,07 

13,22 

13,47  13,70  13,87  14,16  14,51 14,80 

14,88  14,83 

14,82 

14,01 

1787 

14.90 

15,12  15,26 

15,1315,07 

15,14  14,9614,60  14,36 

14,49  14,78 

14,89 

14,89 

1788 

14,67 

14,12,13,72 

13,5813,51 

13,49     9,58       9,22     12,28 

12,95     18,95 

23,40 

14,12 

1821 

15,74 

10,13 

10,48  1     9,08  1     8,43 

8,05 

8,95 

8,78 

8,69 

8,60 

8,56 

8,60|    9,51 

1822 

8,62 

8,60 

8,60 

8,68 

8,79 

8,82 

8,84 

8,78 

8,68 

8,69 

8,69 

8,61 

8,70 

1823 

8,55 

8,52 

8,49 

8,41 

8,29 

8,20 

8,14 

8,09 

8,08 

7,99 

7,87 

7,85 

8,21 

1824 

7,82 

7,77 

7,76 

7,85 

8,01 

8,14 

8,24 

8,43 

8,66 

8,86 

9,05 

9,16 

8,31 

1825 

9,34 

9,59 

9,77 

9,80 

9,72 

9,68 

9,68 

9,69 

9,72 

9,74 

9,73 

9,77 

9,69 

1826 

9,74 

9,59 

9,53 

9,61 

9,72    9,77 

9,77 

9,80 

9,79 

9,92 

10,15 

10,26    9,80 

1827 

10,33 

10,94 

10,65 

10,8110,98:11,18 

11,37 

ll,521i;67 

11,66,11,H2 

ll,76ill,21 

1828 

11,98 

12,11 

12,13 

11,^16  11,69  ll,.-.4  11,68 

11,88  11,86 

11,7911,74 

11,79 

11,85 

1829 

11,86 

11,85 

11,96 

12,38  13,08  13,61il3,^:4 

13,41  13,37 

13,4813,63 

13,56 

12,99 

1830 

13,26 

13,06 

12,92 

12,8212,59,12,41 

12,52 

12,66  12,48 

12,34  12,33  12,27 

12,64 

1831 

21,48 

12,14 

8,51 

11,96 

11,09     10,03 

1 

— 

—       — 

—      —       — 

12,53 

1874 

9,88 

9.79 

7,54       6,90 

6,85 

6,60 

7,16 

6,92    6,76 

6,69 

6,60    6,52 

7,35 

187Ö 

6,47 

6,44 

6,41     6,36 

6,32 

6,35 

6,48 

6,64 

6,71 

6,76 

6,84    6,95 

6,56 

1876 

7,10 

7,25 

7,27 

7,22 

7,23 

7,26 

7,26 

7,27 

7,30 

7,32 

7,33 

7,38 

7,27 

1877 

7,42 

7,43 

7,47 

7,54 

7,51 

7,42 

7,33 

7,26 

7,22 

7.18 

7,09 

7,00 

7,32 

1878 

6,93 

6,81 

6,88 

6,84 

6,82 

6,84 

6,90 

6,93 

6,98 

6,98 

7,01 

7,05 

6,91 

1879 

7,03 

7,10 

7,06 

6,92 

6,86 

6.77    6,66 

6,62 

6,61 

6,68 

6,72 

6,69 

6,81 

1880 

6,73 

6,75 

6,85 

7,13 

7,30 

7,42|  7,47 

7,50 

7,ril 

7,80 

8,13 

8,59 

7,44 

1881 

8,94 

9,27 

9,53 

9,70 

9,95 

10,23]  10,38 

10,40  10,35 

10,23 

10,10 

9,88 

9,91 

1882 

9,65 

9,43 

9,25 

9,04 

8,80 

8,60      8,47 

8,83  1     9,03 

7,28 

10,37 

8,32 

8,92 

IV.  Göttingen. 

1834 

— 

— 

— 

8,08 

8,55 

7,86 

8,20 

8,19 

8,63 

8,341  8,55 

8,70 

8,46 

1835 

8,77 

8,88 

9,04 

9,20 

9,38 

9,52 

9,62 

9,77 

9,96 

10,20  10,49 

10,79 

9,63 

1836  11,14 

11,49 

11,78 

12,07 

12,20 

12,27  12^53 

12,77 

12,86 

12,97 

12,99 

12,95 

12,38 

1837  12,96 

12,84 

12,64 

12,46 

12,37 

12,32  12,19 

12,14 

12,23 

12,25 

12,28 

12,42  12,42 

1838,12,48 

12,58 

12,81 

12,91 

12,84 

12,7612,67 

12,51 

12,29 

12,01 

11,68 

11,34  12,41 

183911,12 

11,08 

11,03 

10,99 

11,04 

11,06  10,97 

10,95 

11,02 

11,12 

11,18 

11,10 

11,06 

1840 

10,95 

10,68 

10,38 

10,17 

9,95 

9,88 

9,49 

9,30 

10,14 

9,06 

7,37 

11,18 

9,88 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
Tafel  ausgeglichener  Variationen. 


Tab.  II. 


IL      III.     IV. 


VI.     VII.  VIII.    IX.      X.      XI.    XII.   Mittel 


V.  Mailand. 

7,76  I    9,67  I     7,87  I    9,23  1  10,07  1    9,67  |10,64|10,93|11, 19111,56111 ,80111,94    10,19 


1837  bis  1872  finden  sich  in  Nr.  XXXVIII  abgedruckt. 


9,59 

9,35 

9,05 

8,85 

8,72 

8,64 

8,64 

8,60 

8,49 

8,29 

8,19 

8,09 

8,04 

8,06 

8,07 

7,98 

7,84 

7,65 

7,37 

7,07 

6,77 

6,49 

6,04 

5,87 

5,78 

5,71 

5,70 

5,74 

5,83 

5,93 

5,96 

5,99 

6,00 

6,31 

6,43 

6^9 

6,38 

6,40 

6,34 

6,29 

6,27 

6,30 

6,28 

6,25 

6,01 

5,88 

5,75 

5,64 

5,62 

5,67 

5,66 

5,63 

5,63 

5,62 

5,59 

5,58 

5,54 

5,46 

5,39 

5,33 

5,29 

5,33 

5,39 

5,45 

5,47 

5,51 

5,70 

5,80 

5,94 

6,06 

6,13 

6,17 

6,15 

6,16 

6,22 

6,37 

6,53 

6,69 

6,80 

6,92 

7,08 

7,19 

7,28 

7,37 

7,50 

7,63 

7,70 

7,74 

7.92 

7,94 

8,13 

8.24 

8,28 

8,31 

8,31 

8,27 

8,26 

8,35 

8,50 

8,36 

8,29 

8,23 

8,18 

8,21 

8,24 

8.26 

8,27 

8,24 

8,22 

8,13 

8,29 

8,40 

8,42 

8,52 

8,64 

8,67 

8,93 

8,13 

8,64 

10,91 

10,73 

VI.  Prag. 













10,29 

11,41 

11,12 

10,79 

10,61 

10,53 

10,66 

10,77 

9,92 

9,82 

9,78 

9,76 

9,74 

9,61 

9,30 

7,95 

7,78 

7,52 

7,21 

6,86 

6,51 

6,36 

6,46 

6.54 

6,63 

6,67 

6,66 

6,66 

6,62 

6,16 

6;i2 

6,07 

6,04 

6,02 

5,97 

5,91 

6,59 

6;69 

6,75 

6,79 

6,87 

6,96 

7.06 

7,48 

7,58 

7,63 

7,65 

7,68 

7,69 

7,67 

7,52 

7,54 

7,77 

8,07 

8,34 

8,56 

8,85 

10,42 

10,71 

10,87 

10,93 

10,85 

10,76 

10,80 

11,30 

11,02 

10,74 

10,56 

10,48 

10,40 

10,27 

9,86 

9,89 

9,97 

10,01 

10,04 

10,02 

9,95 

8,75 

8,64 

8,50 

8,39 

8,34 

8,31 

8,27 

8,12 

8,04 

8,02 

8,00 

8,06 

8,10 

8,06 

7,47 

7,56 

7,54 

7,39 

7,16 

7,08 

7,02 

7,08 

6,97 

6,89 

6,86 

6,87 

6,84 

6,88 

6,44 

6,38 

6,35 

6,35 

6,41 

6,42 

6,34 

6,05 

6,02 

6,04 

6,08 

6,03 

5,98 

6,01 

6,58 

6,67 

6,70 

6,71 

6,78 

6,89 

7,01 

6,60 

6,53 

6,75 

7,05 

7,23 

7,35 

7,40 

9,40 

9,71 

9,93 

10,08 

16,22 

10,32 

10,38 

10,59 

10,82 

10,75 

10,49 

10,31 

10,17 

10,13 

9,56 

9,25 

9,05 

8,93 

8,91 

9,07 

9,19 

8,34 

8,42 

8,44 

8,55 

8,68 

8,64 

8,67 

12,70 
10,71 

8,90 
6,41 
6,52 
5,90 
7,09 
7,73 
9,19 
10,90 
10,16 
9,78| 

8,20 
8,02: 
6,97i 
6,94' 
6,24! 
6,13 
7,05; 
7,40 


12,91 

10,59 
8,57 
6,44 
6,41 
6,03 
7,10 
7,80 
9,44 
11,01 
10,09 
9,48 

8,20 
7,93 
6,99 
6,93 
6,08 
6,29 
7,14 
7,50 


10,46  10,52 

10,2110,16 

9,06    8,81 

8,85^  9,09 


12,64 

10,39 
8,38 
6,47 
6,34 
6,18 
7,19 
7,77 
9,64 

11,21 
9,97 
9,22 

8,25 
7,72 
7,06 
6,83 
6,02 
6,35 
7,38 
7,74 
10,34 
10,07 
8,58 
9," 


13,08 

10,16 
8,26 
6,42 
6,31 
6,34 
7,31 
7,66 
9,87 

11,34 
9,88 
9,06 

8,22 
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7,18 
6,63 
6,07 
6,41 
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10,18 
10,03 
8,35 
9,46 


8,16 
6,25 
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5,62 
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8,13 

7,73 


11,55 
10,03 

8,12 
6,41 
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9,87 
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7,42 
7,19 
6,51 
6,07 
6,49 
6,94 
8,89 
10,31 
9,83 
8,27 
9,51 


8,71 
7,47 
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6,32 
5,69 
5,45 
6,15 
7,31 
8,25 
8,23 

8,83 


12,19 
10,65 

9,18 
6,86 
6,50 
6,10 
6,98 
7,66 
8,74 
10,93 
10,40 
9,68 

8,36 
7,92 
7,22 
6,85 
6,26 
6,16 
6,93 
7,39 
10,15 
10,30 
8,92 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
Tafel  ausgeglichener  Variationen. 


7 

Tab.  n. 


I. 

II.   III. 

IV. 

V. 

VI. 

VIT. 

VIII. 

IX. 

X. 

XI. 

XII. 

Mittel. 

1863 

9,38 

9,19 

9,07|  8,97 

8,87 

8,89 

8,85 

8,70 

8,62  8,54 

8,39 

8,30 

8,81 

1864 

S,27 

8,26 

8,22j  8,16 

8,15 

8,0'^ 

8,04 

8,11 

8,20 

8,25 

8,29 

8,24 

8,19 

1865 

8,15 

8,11 

8,14!  8,16 

8,09 

7,99 

7,95 

8,06 

8,02 

7,89  7,82 

7,73 

8,01 

1866 

7,69 

7,59 

7,44i  7,34 

7,35 

7,47 

7,39 

7,14 

6,99 

6,97 

6,93 

6,92 

7,27 

1867 

6,95 

7,04 

7,09:  7,08 

6,98 

6.93 

6,96 

6,99 

7,05 

7,21 

7,34 

7,37 

7,08 

1868 

7,39 

7,48 

7,-59  i  7,71 

7,84 

7,96 

8,08 

8,18 

8,31 

8,33 

8,38 

8,64 

7,99 

18G9 

8,94 

9,07 

9,16  9,29 

9,32 

9,26 

9,24 

9,23 

9,26 

9,47 

9,81 

10,01 

9,34 

1870 

10,14  10,39 

10,6l|l0,75 

10,92 

11,13 

11,23 

11,40 

11,56 

11,58 

11,53 

11,47 

11,06 

1871 

11,4611,48 

11,49  11,42  11,43 

11,44 

11,46 

11,36 

11,15 

11,04 

10,96 

10,88 

11,30 

1872 

10,76  10,64 

10,57  10,56110,49 

10,48 

10,55 

10,60 

10,59 

10,53 

10,37 

10,11 

10,52 

1873 

9,84 

9,61 

9,39 

9,27!  9,15 

8,96 

8,81 

8,75 

8,70 

8,53 

8,38 

8,38 

8,98 

1874 

8.36 

8,24 

8,13 

8,05 

7,97 

7,87 

7,63 

7,38 

7,25 

7,16 

7,09 

7,03 

7,68 

1875 

6,93 

6,86 

6,81 

6,71 

6,60 

6,54 

6,64 

6,60 

6,52 

6,44 

6,32 

6,24 

6,60 

1876 

6,27 

6,28 

6,21 

6,21 

6,25  6,28 

6,28 

6,26 

6,23 

6,17 

6,12 

6,09 

6,22 

1877 

6,04 

6,01 

6,03  5,99 

5,88  5,80;  5,70 

5,62 

5,56 

5,55 

5,59 

5,61 

5,78 

1878 

5,61 

5,55 

5,51 

5,48 

5,46 

5,46 

5,50 

5,52 

5,55 

5,56 

5,56 

5,57 

5,53 

1879 

5,59 

5,64 

5,68 

5,71 

5,74 

5,79 

5,84 

5,89 

5,92 

5,98 

6,04 

6,06 

5,82 

1880 

6,09 

6,15 

6,26 

6,43 

6,60 

6,66 

6,69 

6,78 

6,91 

6,98 

7,05 

7,21 

6,65 

1881 

7,41 

7,56 

7,68 

7,75 

7,76 

7,83!  7:94 

7,99 

8,04 

8,07 

8,16 

8,16 

7,86 

1882 

7,98 

7,83 

7,72 

7,71 

7,73'  7,761  7,72 

7,73 

7,81 

7,88 

7,84 

7,86 

7,80 

1883 

8,05 

8,20 

8,25 

8,26 

8,24  8,18;  9.io 

7,63 

8,05 

8,24 

8,70 

8,61 

8,29 

VII.  München. 

1841 

7,45 

7,42 

7,61 

8,10 

8,81 

8,63 

7,82 

7,80 

7.78 

7,73 

7,59 

7,43 

7,85 

1842 

7,29 

7,18 

7,10 

7,07 

7,09 

7,09 

7,09 

7,07 

6;98 

6,98 

6,86 

6,88 

7,06 

1843 

6,94 

7,04 

7,12 

7,16 

7,15 

7,15 

7,10 

7,04 

7,01 

7,01 

6,96 

6,88 

7,05 

1844 

6,78 

6,69 

6,64 

6,60 

6,59 

6,61 

6,.59 

6,61 

6,72 

6,88 

7,08 

7,26 

6,75 

1845 

7,38 

7,47 

7,54 

7,60 

7,66 

7,91 

8,17 

8,31 

8,46 

8,53 

8,61 

8,70 

8,08 

1846 

8,80 

8,93 

9,04 

9,12 

9,19 

9,03 

8,81 

8,79 

8,78 

8,80 

8,77 

8,76 

8,90 

1847 

8,77 

8,81 

8,94 

9.16 

9,37 

9,49 

9,69 

9,93 

10,13 

10,31 

10,50 

10,69  9,65 

1848 

10,92 

11,19 

11, .37 

11,40 

11,30 

11,19 

11,18 

11,18 

11,25 

11,43 

11,51 

11,4911,28 

1849 

11,40 

11,15 

10,85 

10,67 

10,61 

10,62 

10,59 

10.55 

10,49 

10,30 

10,21 

10,21  10,64 

1850 

10,19 

10,23 

10,36 

10,43 

10,46 

10,47 

10,43 

10,29 

10,03 

9,83 

9,66 

9,52 

10,16 

1851 

9,45 

9,37 

9,21 

9,10 

9,07 

9,04 

9,05 

9,10 

9,20 

9,29 

9,33 

9,33 

9,21 

1852 

9,33 

9,38 

9,40 

9,41 

9,45 

9,47 

9,44 

9,37 

9,32 

9,24 

9,15 

9,14 

9,34 

1853 

9,20 

9,20 

9,20 

9.17 

9,06 

8,98 

8,90 

8,79 

8,69 

8,62 

8,61 

8,54 

8,91 

1854 

8,35 

8,21 

8,13 

8,02 

7,92 

7,98 

7,91 

7,95 

7,99 

8,01 

7,92 

7,84 

8,02 

1855 

7,79 

7,73 

7,69 

7,71 

7,77 

7,81 

7,79 

7,73 

7,62 

7,51 

7,45 

7,41 

7,67 

18ö6 

7,38 

7.38 

7,38 

7,37 

7,35 

7,30 

7,27 

7,33 

7,41 

7,42 

7,48 

7,59 

7,39 

1857 

7,67 

7,76 

7,83 

7,87 

7,91 

8,01 

8,13 

8,21 

8,37 

8,63 

8,80 

8,84 

8,17 

1858 

8,92 

9,03 

9,13 

9,35 

9,56 

9,73 

9,83 

9,86 

9,97 

10,25 

10,52 

10,74 

9,74 

1859 

10,93 

11,13 

11,43 

11,63 

11,77 

11,81 

11.79 

11,9.0 

11,97 

11,82 

11,69 

11,81 

11,64 

1860 

11,94 

11,97 

11,85 

11,66 

11,53 

11,39 

11,31 

11,31 

11,23 

11,19 

11,18 

11,02 

11,46 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
Tafel  ausgeglichener  Variationen. 


Tab.  II. 


II. 


III.     IV 


VI.    VII. 


VIII.    IX. 


X. 


XI. 


XII.  Mittel. 


1861 
1862 
1863 
1864 
1865 
1866 
1867 
1868 
1869 
1870 

1871 
1872 
1873 
1874 
1875 
1876 
1877 
1878 
1879 
1880 
1881 
1882 


1860 


10,82 
9,29 
8,99 
8,29 
7,60 
7,55 
7,07 
7,47 
8,73 

10,67 

12  02 
10.96 
9;92 
8,66 
7,59 
6,66 
6,75 
6,48 
6,47 
7.09 
8;88 
8,66 


10,65 

10,55 

9,22 

9,10 

8,S8 

8,79 

8,25 

8,15 

7,58 

7,66 

^44 

7,27 

7,14 

7,21 

7,56 

7,66 

8,89 

9,07 

10,87 

11,05 

11,96111,92 
10,92  10,91 


9,73 
8,53 
7,47 
6,74 
6,69 
6,46 
6,53 
7,13 
8,51 
8,54 


9,52 
8,46 
7,35 
6,73 
6,66 
6,45 
6,57 
7,22 
8,56 
8,54 


10,41 
9,06 
8,71 
8.02 
7,71 
7,19 
7,21 
7,75 
9,26 

11,29 

11,78 

10,92 

9,31 

8,47 
7,17 
6,76 
6,69 
6,37 
6,62 
7,89 
8,57 
8,47 


10,30 
9,00 
8,67 
7,99 
7,64 
7,20 
7,19 
7,85 
9,39 

11,59 

11,59 

10,91 

9,12 

8,45 
7,06 
6,82 
6,68 
6,28 
6,70 
7,59 
8,53 
8,48 


10,33 
8,89 
8,60 
7,97 
7,64 
7,19 
7,19 
7,93 
9,42 

11,80 

11,48 
10,83 
9,09 
8,40 
7,04 
6,81 
6,63 
6,27 
6,73 
7,68 
8,54 
8,49 


10,37 

8,79 
8,58 
7,87 
7,74 
7,17 
7,17 
7,97 
9,46 
11,93 

11,51 

10,67 

9,12 

8,24 

7,08 
6,79 
6,5" 
6,30 
6,75 
7,71 
8,57 

7,64 


1 0,22 
8,76 
8,55 
7,76: 
7,89 
7,12 
7,13 
8,01 
9,58 

12,03 

11,52 
10,53 
9,13 
8,04 
7,08 
6,80 
6,54 
6,34 
6,79 
7,78 
8,57 

7,94 


10,02 

8,82 
8,52 
7,67 
7,90 
7,09 
7,14 
8,09 
9,75 
12,13 

11,44 

10,47 
9,04 
7,92 
6,97 
6,80 
6,54 
6,37 
6,85 
7,89 
8,58 

8,48 


9,78 
8,91 
8,47 
7,64 
7,81 
7,06 
7,27 
8,14 
10,02 
12,19 

11,27 

10,47 
8,85 
7,84 
6,83 
6,77 
6,54 
6,34 
6,93 
7,97 
8,66 

8,61 


9,49 
9,05 
8,37 
7,67 
7,71 
7,03 
7,39 
8.25 
10;34 
12,12 

11,12 

10,37 
8,76 
7,77 
6,67 
6,77 
6,51 
6,44 
7,01 
8,03 
8,83 

9,95 


9,32 
9,10 
8,31 
7,65 

7,61 
7,04 
7,41 
8,49 
10,53 
12,06 

11,04 
10,12 
8,73 
7,72 
6,59 
6,79 
6,54 
6,47 
7,04 
8,18 
8,82 

7,50 


VIII.  Rom. 


11,28  1 16,18  1 11,41  I  10,33  i  10,14  1 10,30  |l0,99|10,87|l0,6l|l0,49|l0,40  10,32 


10,19 
9,00 
8,62 
7,91 
7,71 
7,20 
7,21 
7,93 
9,54 

11,64 

11,55 

10,67 
9,19 
8,21 
7,08 
6,77 
6,61 
6,38 
6,75 
7,64 
8,59 

8,44 


11,11 


1861  bis  1877  finden  sich  in  Nr.  LI  abgedruckt. 

1878|  6,49|  6,43|  6,39]  6,32|  6,23|  6,23|   6,43  |   5,99  |   6,37  1   5,39  |   5,88  |   8,4i  |   6,38 

heim    betreffenden  Reihe   II   ergeben   sich   bei  gleicher 
Bezeichnung 

Jahr     1781    1782  1783    1784    1785    1786  1789  1790  1791  1792 

m        9,12    8,11  8,77     6,98     8,56    12,01  8,75  8,33  5,68     4,45 

m'         —      8,15  8,54     7,15     8,85      —       —  8,17  5,52      — 

m"       9,70      —  —        —        —     12,53  8,70  —  —      5,22 

m-m'      —     -0,04  0,23  -0,17  -0,29      —        —  0,16  0,16      — 

m-m"  -0,58      _  —        —       _    -0,52  0,05  —  —  -0,77 

SO  dass  durchschnittlich  auch  nur  m  — -  m'  =  +  0, 1 7,  dagegen 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  9 

allerdings  m  —  m'  =  4^  0,48  wird,  was  aber  in  Anbetracht, 
dass  hier  keine  eigene  Reihe  der  /  vorlag,  sondern  die 
Mittelreihe  verwendet  werden  musste,  nicht  sehr  auffallen 
kann.  —  Die  Paris  betreffende  Reihe  III  ergibt  ganz 
ähnliche  Resultate  wie  die  II,  indem  für  sie  durchschnitt- 
lich m  —  m'  =  ih  046  und  m  —  m"  =  +  0,45  wird.  — 
Die  Göttingen  zustehende  Reihe  IV  ist  zu  kurz,  um 
solche  Mittelwerthe  mit  hinlänglicher  Sicherheit  berechnen 
zu  können.  —  Die  Mailand,  Prag,  München  und 
Rom  betreffenden  Reihen  V— VIII  veranlassen  zu  keinen 
besondern  Bemerkungen,  da  sie  nicht  aus  heterogenen 
Theilen  bestehen,  der  neuern  Zeit  angehören,  und  (mit 
Ausnahme  von  Rom,  wo  es  sich  kaum  der  Mühe  gelohnt 
hätte,  eine  eigene  Reductionsreihe  abzuleiten)  je  ihre 
eigene  Factoren-Reihe  besitzen. 

Um  aus  den  nach  Tab.  II  vorliegenden  Reihen 
I— Vin  eine  mir  nothwendige  und  wohl  auch  manchen 
andern  Forschern  erwünschte  einheitliche  monatliche  Va- 
riationsreihe zu  erstellen"^),  entschloss  ich  mich,  nachdem 
ich  mich  durch  verschiedene  andere  Proben  (auf  die  ich 
hier  nicht  näher  eintreten  will,  obschon  sie  mich  sehr  viel 
Zeit  kosteten)  hinlänglich  orientirt  hatte,  einfach  die  weitaus 
umfangreichste  erste  zu  Grunde  zu  legen,  und  die  andern 
nur  zu  ihrer  Ergänzung  zu  benutzen.  Zu  letzterm  Zwecke 
setzte  ich 

l=ll-\-t^m-^u=   IN  -\-v  =  Y  +  w 
=  VI  +  a;  =  VII 4  1/  =  VIII  +  z 

erhielt  nun  durch  Vergleich ung  der  in  Tab.  II  einge- 
tragenen Jahresmittel,  und  unter  Annahme,  dass/^=0,5000 
dem  Gewichte  1  entspreche,  aus 


*)  Vergl.  für  einen  frühern,  allerdings  nur  auf  Jahresmittel 
gerichteten  Versuch  die  Nr.  XXXIV. 


10  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

5  Vergl.        t        ==  3,53  +   0,80  mit  Gewicht  0,2 


7       - 

u       =  0,20 

0,30 

0,8 

3      - 

t-u    =  2,25 

0,51 

0,5 

5       - 

lo-v  =  0,80 

0,35 

0,8 

37       - 

w       =  1,87 

0,11 

1,0 

37       - 

X       =  1,26 

0,10 

1,4 

9      - 

x-u  =  0,96 

0,25 

1.0 

37       - 

y       =  0,63 

0,13 

0,8 

18      - 

z        =  1,02 

0,12 

1,8 

berechnete  hieraus  nach  den  Regeln  der  Methode  der 
kleinsten  Quadrate 

t  =  2,74  M  =  0,28  «=1,07  w  =  1,87 

a;=l,25  2/ ==  0,63  ^r  =  1,02 

reducirte  durch  Addition  dieser  Grössen  sämmtliche  spä- 
tere Reihen  auf  die  Erste,  und  stellte  schliesslich  alle 
acht  Reihen  graphisch  dar.  Es  zeigte  sich  nun  im  All- 
gemeinen eine  ganz  erfreuliche  Uebereinstimmung  und 
wechselseitige  Ergänzung  der  verschiedenen  Reihen,  — 
j  a  es  war  ein  relativ  Leichtes  die  ältere  Londoner-Reihe 
bis  1805  mit  hinlänglicher  Sicherheit  zu  completiren, 
sowie  mit  Hülfe  der  Bestimmungen  in  Mannheim  und  Paris 
bis  1781  zurückzuführen,  —  die  mittlere  Reihe  für  1813 
bis  1820  zu  ergänzen,  —  und  die  neuere  Greenwicher- 
Reihe  mit  Hülfe  von  Göttingen,  Mailand  und  Prag  rück- 
wärts bis  1834  und  vorwärts  bis  1880  zu  verlängern. 
Nur  für  Ausfüllung  der  Lücken  zwischen  1805  und  1813 
einerseits,  und  zwischen  1820  und  1834  anderseits  schie- 
nen anfänglich  die  vorhandenen  Mittel  nicht  recht  aus- 
reichen zu  wollen;  doch  gelang  es  mir  schliesslich  auch 
noch  diesen  Theil  meiner  Aufgabe  in  mich  befriedigender 
Weise  zu  lösen :  Als  ich  mich  nämlich  entschloss,  bei  der 
sich  zur  Ausfüllung  letzterer  Lücke  darbietenden  mittlem 
Pariser-Reihe  die  Abscissenaxe  nicht  um  0,28  zu  erhöhen, 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
Einheitliche  Variationstafel. 


11 

Tab.  III. 


I 

II. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XL 

XII.    Mittel. 

1781 

1-1,50 

14,15 

13,55 

18,15 

12,70  12,36^11,92 

12,01 

11,81 

11,39 

11,01 

10,71 

12,44 

82 

10,71 

10,97 

11,08 

11,08 

11,02 

10,89 

10,68 

10,54 

10,69 

10,85 

10,98 

11,16 

10,89 

83 

11,31 

11,25 

11,23 

11,44 

11,62 

11,68 

11,68 

11,57 

11,36 

11,13 

10,74 

10,32 

11,28 

84 

10,51 

10,78 

11,19 

10,85 

10,47 

10,13 

9,91 

9,87 

9,78 

9,77 

ii,91 

10,05 

io,az 

85 

10,25 

10,47 

10,60 

10,76 

10,92 

11,11 

11,30 

11,52 

11,87 

12,35 

12,67 

12,90 

11,39 

1786 

13,21 

13,59 

13,86 

14,11 

14,29 

14,40 

14,90 

15,27 

14,88 

15,14 

15,32 

15,55 

14,56 

87 

14,68 

14,83 

15.21 

15,11 

15,11 

15,20 

15,10 

14,57 

14,44 

14,69 

14,76 

14,70 

14,87 

88 

14,38 

14,10 

13,90 

13,83 

13,80 

13,78 

13,90 

13,95 

14,01 

14,01 

13,95 

13,90 

13,96 

89 

13,05 

12,38 

12,22 

12,21 

12,11 

11,74 

12,44 

12,45 

12,55 

12,51 

12,45 

12,48 

12,38 

90 

12,42 

12,26 

12,13 

12,00 

11,90 

11,67 

11,46 

11,25 

11,02 

10,74 

10,38 

9,94 

11,43 

1791 

9,72 

9,63 

9,52 

9,46 

9,34 

9,22 

9,09 

8,97 

8,76 

8,55 

8,42 

8,30 

9,08 

92 

8,14 

8,03 

7,93 

7,81 

7,73 

7,67 

7,80 

8,09 

8,36 

8,61 

8.88 

9,16 

8,18 

93 

8,75 

8,65 

8,57 

8,44 

8,36 

8,39 

8,43 

8,10 

7,52 

7,00 

6;38 

6,00 

7,88 

94 

6,25 

6,80 

7,20 

7,48 

7,75 

7,98 

8,20 

8,40 

8,45 

8,40 

8,34 

8,23 

7,79 

95 

8,20 

8,02 

7,85 

7,75 

7,52 

7,47 

7,26 

7,20 

7,10 

7,00 

7,00 

7,00 

7,45 

1790 

7,01 

7,04 

7,10 

7,10 

7,39 

7,60 

7,78 

7,90 

8,00 

8,07 

8,15 

8,20 

7,62 

97 

8,22 

8,24 

8,25 

8,23 

8,23 

8,20 

8,20 

8,16 

8,12 

8,08 

8,04 

8,00 

8,16 

98 

7,98 

7,90 

7.82 

7,74 

7,66 

7,58 

7.50 

7,46 

7,42 

7,38 

7,34 

7,30 

7,59 

99 

7,28 

7.26 

7',24 

7,22 

7,20 

7,18 

7;i6 

7,13 

7,11 

7,08 

7,06 

7,04 

7,16 

00 

7,03 

7,02 

7,01 

7,00 

7,02 

7,05 

7,07 

7,10 

7,12 

7,15 

7,18 

7,20 

7,08 

1801 

7,24 

7,36 

7,48 

7,60 

7,72 

7,85 

7,92 

8,00 

8,07 

8,15 

8,22 

8,30 

7,83 

02 

8,40 

8,46 

8,52 

8,58 

8,64 

8,70 

8,77 

8,84 

8,91 

8,98 

9,05 

9,12 

8,75 

03 

9,14 

9,17 

9,20 

9,23 

9,25 

9,25 

9,25 

9,24 

9,23 

9,22 

9,20 

9,18 

9,21 

04 

9,16 

9,13 

9,10 

9,07 

9,04 

9,00 

8,96 

8,92 

8,88 

8,84 

8,80 

8,75 

8,97 

05 

8,70 

8,66 

8,62 

8,58 

8,54 

8,50 

8,47 

8,44 

8,41 

8,38 

8,35 

8,32 

8,50 

1806 

8,30 

8,27 

8,23 

8,20 

8,17 

8,13 

8,10 

8,06 

8,03 

8,00 

7,96 

7,92 

8,11 

07 

7,88 

7,84 

7,80 

7,76 

7,72 

7,68 

7,64 

7,60 

7,56 

7,52 

7,49 

7,46 

7,66 

08 

7,43 

7,40 

7,37 

7,34 

7,31 

7,28 

7,25 

7,22 

7,19 

7,16 

7,13 

7,10 

7,26 

09 

7,08 

7,06 

7,04 

7,02 

7,00 

6,98 

6,96 

6,94 

6,92 

6,90 

6,88 

6,86 

6,97 

10 

6,84 

6,82 

6,80 

6,79 

6,78 

6,77 

6,76 

6,75 

6,74 

6,73 

6,72 

6,71 

6,77 

1811 

6,70 

6,69 

6,68 

6,67 

6,66 

6,65 

6,64 

6,63 

6,62 

6,61 

6,60 

6,61 

6,65 

12 

6,62 

6,63 

6,64 

6,65 

6,66 

6,67 

6,68 

6,69 

6,70 

6,71 

6,72 

6,73 

6,68 

13 

6,75 

6,85 

6,95 

7,05 

7,15 

7,25 

7,19 

7,13 

7,06 

7,00 

6,97 

6,97 

7,03 

14 

7,03 

7,19 

7,35 

7,45 

7,53 

7,60 

7,58 

7,58 

7,62 

7,65 

7;75 

7,87 

7,52 

15 

7,92 

7,85 

7,71 

7,80 

7,90 

8,00 

8,09 

8,18 

8,26 

8,34 

8,42 

8,50 

8,08 

1816 

8,55 

8,G1 

8,67 

8,73 

8,79 

8,85 

8,90 

8,95 

9,00 

9,04 

9,08 

9,12 

8,86 

17 

9,16 

9,14 

9,11 

9,08 

9,04 

9,00 

8,93 

8,86 

8,79 

8,72 

8,59 

8,59 

8,92 

18 

8,59 

8,56 

8,65 

8,67 

8,69 

8,79 

8,74 

8,63 

8,59 

8,59 

8,55 

8,47 

8,63 

19 

8,38 

8,30 

8,17 

8,05 

7,90 

7,79 

7,75 

7,74 

7,77 

7,75 

7,75 

7,75 

7,92 

20 

7,74 

7,74 

7,71 

7,79 

7,83 

7,79 

7,76 

7,73 

7,70 

7,67 

7,64 

7,61 

7,69 

12 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
Einheitliche  Variationstafel. 


Tab.  III. 


I. 


II. 


III. 


IV. 


VI.  1  VII.  VIII. 


IX. 


X. 


XI.    XII.   Mitt*l. 


1821 
22 
23 
24 
25 

1826 
27 
28 
29 
30 


1831  11,04 
32  10,50 


7,63 
7,42 
7,35 
6,62 
8,14 

8,54 

9,13 

10,78 


7,65 
7,40 
7,32 
6,57 
8,39 

8,39 
9,74 
10,91 


9,90 
9,35 

9,84 


1836  12,21 
37^14.03 
38|  13,55 
3912,19 
4012,02 


10,66:10,65 
12,06  11,86 

11,00 

10,45 

9,85 

9,32 

9,95 

12,56 
13,91 
13,65 
12,15 
11,75 

10,18 
8,97 
9,09 
8,73 
9,02 

9,83 

9,74 

12,46 

11,89 
10,79 

9,47 
9,21 
8,55 
8,70 
7,67 

6,99 
6,65 
8,37 

11,04: 

11.101 


1841  10,29 

42  8,97 

43 

9,06 

44 

8,77 

45 

8,81 

1846 

10,03 

47 

9,47 

48 

12,41 

49 

12,07 

50 

10,77 

1851 

9,5« 

52 

9,36 

53 

8,58 

54 

8,67 

55 

7,77 

1856 

6,95 

57 

6,94 

58 

7,91 

59 

10,89 

60 

11,01 

7,67 
7,40 
7,29 
6,56 

8,57 

8,33 

9,45 

10,93 

10,76 

11,72 

10,95 

10,40 

9,80 

9,29 

10,11 

12,85 
13,71 
13,88 
12,10 
11,45 

10,07 
8,97 
9,16 
8,65 
9,23 

9,61 
10,11 
12,41 
11,76 

10,89 

9,30 
9,13 
8,39 
8,79 
7,66 

7,01 
6,48 

8,73 
11,22 
11.08 


7,69 
7,48 
7,21 
6,65 
8,60 

8,41 

9,61 

10,76 

11,18 

11.62 


7,71 
7,59 
7,09 
6,81 
8,52 

8,52 

9,78 

10,49 

11,88 

11,39 


10,90  10,85 
10,35110,30 

9,75!  9,70 

9,26    9,24 

10,27  10,45: 

13,14113,27 
13,53  13,44 
13,98113,91 
12,0612,11 
11,24  11,02 


9,96 
9.07 
9;i3 
8,58 
9,24 

9,59 

10,38 


9,85! 
9,12' 

9,04; 

8,68 
9,19 

9,66 
10,63 


12,4112,38 
11,67  11,56 
10,9310,88 

9,141  9,081 
9,15!  9,181 


8,28 
8,73 

7, 


8,21 1 
8,62: 

7,76! 


6,95    6,86 

6,49    6,53 

9,06}  9,28 

11,23  11,23 

11,00111,03 


7,73 

7,62 
7,00 
6,94 
8,48 

8,57 

9,98 

10,34 

12,41 

11,21 

10,80 

10,25 

9,65 

9,22 

10,59 

13,34 
13,39 
13,83 
12,13 
10,95 

9,73 
9,07 
9,00 
8,70 
9,26 

9,65 
10,89 
12,27 
11,44 
10,81 

9,12 
9,22 
8,10 
8,54 
7,81 

6,83 

6,58 

9,35 

11,23 

11,12 


7,75i 
7,64| 
6,94 
7,04 
8,48 


7,58 
7,58 
6,89 
7,23 
8,49 


8,57  8,60 
10,17  10,32 
10,48'10,68 
12,4412,21 
11,3211,46 


10,75 

10,20 

9,60 

9,20 

10,69 

13,60 
13,26 
13.74 
12;04 
10,95 

9,62 

9,04 
8,97 
8,69 
9,34 

9,71 
11,10 
12,15 
11,34 
10,71 

9,14 
9,23 
8,12 
8,43 
7,68 

6,96 

6,62 

9,40 

11,21 

11,23 


10,70 

10,15 

9,55 

9,25 

10,84 

13,84 
13,21 
13,58 
12,02 
10,84 

9,47 
8,98 
8,92 
8,72 
9,35 

9,78 
11,38 
12,05 
11,30 
10,50 

9,15 
9,21 
8,30 
8,26 
7.47 


7,49 
7,48 
6,88 
7,46 
8,52 

8,59 
10,47 
10,66 
12,17 
11,28 


7,40 
7,49 
6,79 
7,66 
8,54 

8,72 
10,46 
10,59 
12,28 
11,14 


10,66  10,62 

10,1010,05 

9,50    9,46 

9,31 1  9,41 

11,03,11,27 

13,93114,04 
13,3013,32 


7,11 

6,67 

9,52 
11,0911,17 
11,42111,39 


13,36 
12,09 
10,73 

9,38 
8,83 
8,97 
8,71 
9,44 

9,74 
11,66 
12,06 
11,20 
10,23 

9,21 
9,15 
8,43 
8,17 
7,24 

7,20 
6,85 
9,65 


13,08 
12,19 
10,62 

9,27 
8,81 
9,00 
8,73 
9,55 


7,36 
7,49 
6,67 

7,85 
8,5<j 

8,95 
10,42 
10,54 
I2,4i 
11,13 

10,58 

10,00 

9,42 

9,62 

11,56 

14,06 

13,35 
12,75 
12,25 
10,51 

9,19 

8,83 
8,93 
8,84 
9, 


9,68!  9.56 


11,84 
12,11 
11,03 
10,07 

9,33 
8,93 
8,52 
8,18 
6,99 

7,27 

7,12 

9,90 

11,19, 

11,34 


11,99 

12,13 

10,93 

9,95 

9,37 

8,69 
8,68 
8,07 
6,86 

7,32 

7,34 

10,27 

10,94 

11,40 


7,40 
7,41 
6,65 
7,96 
8,57 

9,06 
10,56 
10,59 
12,36 
11,07 

10,54 
9,95 
9,38 
9,77 

11,86 

14,02 
13,49 
12,41 
12,17 
10,40 

9,07 
8,93 
8,83 
8,80 
9,92 

9,46 
12,18 
12,13 
10,86 


7,59 
7,50 
7,01 

7,11 
8,49 

8,60 
10,01 
10,65 
11,79 
11,44 

10,78 

10,22 

9,63 

9,35 

10,70 

13,45 
13,49 

13,48 
12,13 
11,04 

9,67 
8,97 
9,01 
8,72 
9,34 

9,69 
10,95 
12,25 

11,42 


9,7610,52 


9,40 
8,57 
8,74 
7,91 
6,88 

7,22 

7,53 

10,67 

10,88 

11,29, 


9,27 
9,09 
8,41 
8,42 
7,46 

7,06 

6,82 

9,34 

11,11 

11,21 


"Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


13 


Einheitliche  Variationstafel, 

Tab. 

III. 

I. 

II. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XL 

XII. 

Mittel. 

1861 

11,09 

10,9010,76 

10,63 

10,52 

10,52 

10,55  10,47 

10,23 

9,93 

9,72 

9,63 

10,41 

62 

9,51 

9,19 

8,94 

8,88 

8,82 

8,61 

8,53    8,62 

8,68 

8,72 

8,76 

8,73 

8,83 

63 

8,70 

8,82 

8,95 

9,03 

9,17 

9,39 

9,48 

9,45 

9,48 

9,48 

9.49 

9,49 

9,24 

64 

9,50 

9,53 

9,54 

9,52 

9,49 

9,40 

9,29 

9,26 

9,28 

9,29 

9,30 

9,30 

9,39 

65 

9,32 

9,33 

9,34 

9,32 

9,29 

9,21 

9,14 

9,12 

9,02 

8,94 

8,89 

8,85 

9,15 

1866 

8,84 

8,78 

8,63 

8,50 

8,47 

8,49 

8,43 

8,26 

8.16 

8,11 

8,02 

7,93 

8,39 

67 

7,87 

7,89 

7,98 

8,00 

7,94 

7,87 

7,88 

7,96 

8,04 

8,20 

8,30 

8,34 

8,02 

68 

8,43 

8,57 

8.66 

8,72 

8,77 

8,86 

8,97 

9.04 

9,09 

9,11 

9,21 

9,46 

8,91 

69 

9,69 

9,82 

9,93 

10,04 

10,10 

10,13  10,1410,21 

10.37 

10.68 

11.00 

11,22 

10,28 

70 

11,40  11,6811,90 

12,12 

12,34 

12,48:12,55  12,62 

12,68 

13,7() 

12,75 

12,72 

12,33 

1871 

12,68  12,6212,60 

12,54 

12,48 

12,49  12,57  12,58 

12,52 

12,39 

12,23  12,14 

12,49 

72 

12,06  11,97  11,93 

11,91 

11,83 

11,82  11,86  11,87 

11,88 

11,87 

11,78 

11,54 

11,86 

73 

11,31 

11,1210,87 

10,69 

10,55 

10,38  10.22,10,06 

9,86 

9,62 

9,49 

9,46 

10,30 

74 

9,43 

9.37 

9,33 

9,24 

9,19 

9,14 

8,93 

8,72 

8,57 

8,49 

8,43 

8.33 

8.93 

75 

8,18 

8,00 

7,85 

7,75 

7,66 

7,58 

7,61 

7,62 

7,55 

7,40 

7,28 

7,23 

7,64 

1876 

7,33 

7,43 

7,45 

7,44 

7,44 

7,45 

7,42 

7,39 

7,35 

7,30 

7,25 

7,19 

7,37 

77 

7,14 

7,09 

7,08 

7,04 

6,98 

6,89 

6,95 

6,87 

6.81 

6,80 

6,84 

6,86 

6,95 

78 

6,86 

6.80 

6,76 

6,73 

6,71 

6,71 

6,75 

6,77 

6.80 

6,81 

6,81 

6,82  ejs 

79 

6.84 

6,89 

6,93 

6,96 

6,99 

7,04 

7,09 

7,14 

7,17 

7,23 

7,29 

7,31    7,07 

80 

7,34 

7,40 

7,51 

7,68 

7,85 

7,91 

7,94 

8,03 

8,16 

8,23 

8,30 

8,46 

7,90 

wie  es  die  ältere  und  neuere  Reihe  zusammen  zu  fordern 
schienen,  sondern  gegentheils  um  1,20  zu  erniedrigen, 
so  passte  sie  so  vorzüglich  in  die  Lücke,  dass  diese  ohne 
Schwierigkeit  beseitigt  werden  konnte,  —  und  um  die 
erstere  und  zudem  nicht  sehr  weite  Lücke,  für  welche 
gar  keine  Bestimmungen  vorlagen,  zu  überbrücken,  durfte 
ich,  nach  den  an  schon  ermittelten  benachbarten  Theilen 
der  Curve  gemachten  Proben  zu  schliessen,  ruhig  wagen 
aus  den  betreffenden  Zahlen  n  der  Rubenson'schen  Nord- 
lichtreihe (v.  Mitth.  L)  nach  der  Formel 

V  =  6,65  +  0,0226  .  n 
für  die  Jahre  1806  bis  1812  die  als  Anhaltspunkte  zum 
Interpoliren  nöthigen  mittlem  jährlichen  Variationen   zu 
berechnen,  während  es  mir  allerdings  zu  gewagt  erschienen 


14  "Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

hätte,  den  ursprünglichen  Plan  auszuführen,  nämlich  nach 
einer  entsprechenden  Formel  meine  Variationsreihe  noch 
rückwärts  bis  1750  hinauf  zu  verlängern.  —  Die  in  solcher 
Weise  für  ein  volles  Jahrhundert  erstellte  einheit- 
liche Variationsreihe  ist  in  Tab.  III,  unter  Beigabe  der 
Jahresmittel,  vollständig  enthalten,  und  ich  darf  hoffen, 
dass  sie  (nebst  I  und  II)  jedem  Forscher  auf  diesem  Ge- 
biete willkommen  sein,  und  einen  hinlänglichen  Nutzen 
für  die  Wissenschaft  bringen  werde,  um  mich  für  die 
grosse  Mühe  zu  entschädigen,  welche  mir  ihre  Erstellung 
verursachte.  Dass  ich  jedoch  wünschen  muss,  es  möge 
bei  ihrer  Benutzung  je  auf  die  wirkliche  Quelle 
verwiesen  oder  die  Reihe  mit  meinem  Namen  be- 
zeichnet werden,  und  dass  es  mich  höchst  unangenehm 
berühren  muss,  wenn  (wie  es  schon  öfters  geschehen  ist) 
ausländische  Gelehrte  statt  meinen  Arbeiten  die  durch 
gewisse  wissenschaftliche  Flibustier's  gemachten  Copien 
oder  scheinbaren  Umarbeitungen  citiren,  wird  Jedermann 
begreifen. 

Wie  ich  schon  angedeutet  habe,  erstellte  ich  die 
Reihe  III  zunächst  zu  einem  ganz  bestimmten  Zwecke, 
und  in  Hinsicht  auf  denselben  absichtlich  ganz  unab- 
hängig von  meiner  Reihe  der  Relativzahlen,  welche  Letz- 
tere es  mir  leicht  gemacht  hätte,  nach  meinen  bekannten 
und  längst  hinlänglich  bewährten  Formeln  jede  Lücke  in 
der  Variationsreihe  sofort  auszufüllen,  sowie  da  und  dort 
eine  weniger  sichere  Zahl  durch  eine  andere  zu  ersetzen. 
Ich  verspare  es  jedoch  auf  eine  spätere  Nummer  diesen 
Zweck  näher  zu  bezeichnen,  um  dann  zugleich  die  zum 
Theil  erst  noch  in  Ermittlung  stehenden  Resultate  niit- 
theilen  zu  können,  welche  ich  bei  seiner  Verfolgung  er- 
halten habe,   —    und   theile  dagegen  noch   eine  kleine 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  15 

Untersuchung  mit,  zu  welcher  ich  durch  eine,  durch 
Herrn  Dr.  Hilfiker,  Assistent  der  Sternwarte  in  Neuen- 
burg, unlängst  begonnene,  höchst  interessante  Studie  ver- 
anlasst worden  bin,  und  bei  welcher  mir  dieselben  Reihen 
ebenfalls  einige  gute  Dienste  leisteten:  Bekanntlich  hat 
sich  vor  etwas  mehr  als  einem  Decennium,  veranlasst 
durch  betreffende  Publicationen  der  seither  verstorbenen 
Secchi  und  Rosa,  eine  lebhafte  Discussion  darüber  erhoben, 
ob  die  nicht  unbedeutenden  Unterschiede,  welche,  auch 
nach  Reduction  auf  die  mittlere  Distanz,  in  den  zu  ver- 
schiedenen Zeiten  erhaltenen  Bestimmungen  für  den  schein- 
baren Sonnenradius  übrig  bleiben,  nur  Folge  von  Personal- 
und  Instrumental-Fehlern,  atmosphärischen  Einflüssen,  etc. 
seien,  oder  ob  dieselben  nicht  wenigstens  auch  zum 
Theil  eine  reelle  Grundlage  haben,  namentlich  auch,  wie 
diess  P.  Rosa  in  seiner  letzten  Lebensarbeit  zu  consta- 
tiren  geglaubt  hatte,  mit  dem  jeweiligen  Fleckenstande 
der  Sonne  in  Beziehung  stehen.  Auch  ich  hatte  mich 
damals  an  dieser  Discussion  etwas  betheiligt,  und  z.  B, 
(v.  Nr.  XXXIV  dieser  Mittheilungen  vom  December  1873) 
gezeigt,  dass  die  Maskelyne 'sehen  Bestimmungen  sich  durch 
die  Formel 

B  =  961",50  —  0",094  (n  —  178)  —  0",020  .  r 
WO  n  die  Jahreszahl  und  r  die  betreffende  Relativzahl 
bezeichnen,  nicht  ganz  unbefriedigend  darstellen  lassen, 
—  und  ebenso  waren  damals  schon  durch  den  Assistenten 
der  Neuenburger-Stern warte,  Dr.  Becker,  aus  den  dor- 
tigen Registern  werthvolle  Beiträge  für  die  Besprechung 
geliefert  worden.  Seither  hat  sich  der  betreffende  Be- 
obachtungsschatz dieser  Sternwarte  noch  bedeutend  ver- 
mehrt, indem  jetzt  aus  den  Jahren  1862—1883  nicht 
weniger  als  3468  Messungen  des  Sonnenradius  vorliegen, 


16 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Tab.  IV. 

Beob. 

Radien. 

Relativzahlen. 

Berechnete  Radien. 

Q 

Q-M 

r 

M-r 

e' 

9-9' 

q" 

1862 

80 

-21 

59,1 

-11,9 

95,4 

-15,4 

106,91 

63 

111 

10 

44,0 

3,2 

102,2 

8,8 

131,1  \   128,5 

64 

126 

25 

46,9 

0,3 

100,9 

25,1 

147,4-' 

65 

93 

-  8 

30,5 

16,7 

108,4 

-15,4 

106,9 

66 

107 

6 

16,3 

30,9 

114,9 

-  7,9 

114,4 

67 

85 

-16 

7,3 

39,9 

119,0 

-34,0 

88,3 

.  108,2 

68 

82 

-19 

37,8 

9,9 

105,3 

-23,3 

99,0 

69 

66 

-35 

73,9 

-26,7 

88,6 

-22,6 

99,7 

70 

39 

-62 

139,1 

-91,9 

59,3 

-20,3 

102,0 

71 

57 

-44 

111,2 

-64,0 

71,6 

-14,6 

107,7  , 

72 

79 

-22 

101,7 

-54,5 

75,9- 

3,1 

125,4 

^  131,4 

1873 

107 

6 

66,3 

-19,1 

92,1 

14,9 

137,2 

74 

135 

34 

44,6 

2,6 

102,0 

33,0 

155,3  : 

75 
76 

82 
104 

-19 
3 

17,1 
11,3 

30,1 
35,9 

114,5 
117,1 

-32,5 
-13,1 

89,8 
109,2 

^  123,0 

77 

132 

31 

12,3 

34,9 

116,7 

15,5 

137,6 

78 

115 

14 

3,4 

43,8 

120,7 

-  5,7 

116,6 

>    132,4 

79 

140 

39 

6,0 

41,2 

119,6 

20,4 

142,7 

80 

118 

17 

32,3 

14,9 

107,6 

10,4 

132,7  ,  IOC  9 
137,7  j  ^'^^'^ 

■  81 

113 

12 

54,2 

-  ^0 

97,6 

15,4 

82 

128 

27 

59,6 

-12,4 

95,1 

32,9 

147,7]  ^^^''^ 

83 

119 

18 

63,0 

-15.8 

93,6 

25,4 

Mittel 

100,8 

±26,2 

47,2 

+  35,3 

100,8 

+  20,7 

112,3 

und  es  ist  daher  warm  zu  begrüssen,  dass  sich  Herr 
Dr.  Hilfiker  entschlossen  hat,  denselben  zu  bearbeiten. 
Als  ein  vorläufiges  Ergebniss  dieser  Bearbeitung  hat 
er  mir  nun  unlängst  nach  Monaten  und  Jahren  berechnete 
mittlere  Werthe  für  den  der  mittlem  Entfernung  ent- 
sprechenden scheinbaren  Sonnenradius  mit  der  Erlaubniss 
mitgetheilt,  seine  Reihen  in  beliebiger  Weise  zu  ver- 
werthen.  Von  dieser  Erlaubniss  Gebrauch  machend,  theile 
ich  zunächst  mit,  dass  nach  dem  Gesammtmittel  seiner 
Bestimmungen 

E  =  l"'4»,101  =  961", 515 
ist,  während  die  Extreme  der  Monatmittel 

1™4%000  und  l'"4",257 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


17 


sind,  so  dass  die  einzelnen  Werthe  nur  in  den  Tausend- 
steln der  Zeitsecunden  variren,  und  es  darum  genügt,  sich 
an  diese  zu  halten,  wie  diess  in  Tab.  IV  und  V  geschehen 
ist,  wo  in  den  Columnen  q  nur  diese  für  die  einzelnen 
Jahre  und  Monate  eingetragen  wurden.  —  Was  nun  zu- 
nächst die  Tab.  IV  anbetrifft,  so  habe  ich  in  derselben 
neben  den  einzelnen  q  ihren  Ueberschuss  über  ihr  Mittel 
gegeben, — sodann  zur  Vergleichung  meine  entsprechenden 
Relativzahlen  r,  sowie  den  Ueberschuss  ihres  Mittels  über 
jede  einzelne  derselben.  Die  Vergleichung  der  beiden 
Differenzreihen  ergibt  sofort,  dass  in  den  q  und  r  ein  im 
grossen  Ganzen  übereinstimmender  Wechsel  stattfindet, 
und   aus  Fig.    1,   in   welcher   dieser  Wechsel   graphisch 


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75 


Fig.  1. 


(unter  der  nöthigen  Versetzung  der  Abscissenaxe ,  bei 
Gegensatz  der  Ordinatenaxe)  dargestellt  ist,  geht  auf  den 
ersten  Blick  hervor,  dass  mit  dem  Sonnenflecken- 
Maximum  von  1870  ein  entschiedenes  Minimum 
des  Sonnenradius  co.rrespondirt,  und  umgekehrt  die 
XXIX.  1.  2 


18 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Tab.y. 

1 

II. 

III. 

IV. 

Y. 

VI. 

Q 

q" 

Q        Q" 

9    1  q" 

Q    i  q" 

Q 

Q 

9       9" 

1862 





















63 

67 

89 

154  180 

118 

148 

114 

1.33 

84 

109 

132 

151 

64 

147 

173 

113  134 

123 

153 

106  122 

1.36 

155 

97 

123 

65 

202 

224 

112  130 

73   91 

84!  97 

62!  78 

96  1  111 

m 

100 

114 

130  148 

125  136 

116 

124 

97  103 

93  101 

67 

129 

129 

137  137 

112  116 

HO 

112 

75   76 

51   52 

68 

53 

60 

116  1 123 

98  110 

61   78 

66  78 

80  94 

69 

149 

177 

76  Ups 

99  123 

56   75 

44!  91 

89  188 

70 

82 

117 

67!  119 

56  129 

38  111 

.33  !  113 

35  97 

71 

49 

89 

54  111 

52 

117 

30  104 

41  ;  107 

15   57 

72 

108 

144 

103 

158 

109 

149 

76 

123 

68 

117 

74  124 

1873 

90 

130 

83 

132 

98 

143 

85 

120 

90 

112 

83  108 

74 

131 

159 

165  1194 

132 

153 

145  160 

160 

180 

119  1.36 

75 

175 

182 

153:  163 

97 

112 

80   93 

63   68 

56   67 

76 

63 

70 

136  143 

97 

111 

81  i  82 

62  64 

98   99 

77 

137 

150 

155 \  159 

177 

1S2 

126  133 

87  1  97 

118  r.4 

78 

143 

145 

121 ,124 

105 

109 

97   97 

93  1  96 

120  123 

79 

83 

83 

57  1  57 

147 

147 

94   97 

145  i 146 

152  154 

80 

204 

215 

132  i  145 

165 

174 

81  j  90 

114  125 

118  134 

81 

156 

173 

120 1 144 

120 

143 

73  1  97 

87  :  107 

103  181 

82 

203 

224 

181  ,213 

145 

176 

93  1  1.37 

13.!  161 

109  130 

83 

217 

244 

181  202 

lOS 

128 

94  132 

108  122 

115  151 

m 

125 

_ 

125 

_ 

113 

_ 

87 

_ 

85 



94 



m' 

128 

147 

121 

144 

112 

136 

88 

110 

88 

110 

93 

114 

f 

+  53 

+  53 

+38 

+35 

+31 

-24 

+28 

+22 

±35  +31 

+  33 

+29 

r 

11,5 

11,6 

8,2 

7,7 

6,8 

5,3 

6,0 

4,8 

"t,^ 

6,7 

7,2 

6,4 

beiden  Sonuenflecken-Minima  von  1867  und  1878  zum 
mindesten  mit  grossen  Werthen  des  Radius  zusammen- 
treffen. Es  lag  somit  für  mich  nahe,  den  Versuch  zu 
machen,  auch  für  die  Neuenbiirger-Bestimmungeu  eine 
ähnüche  Formel  wie  für  die  Maskelyne'sche  Reihe  auf- 
zustellen, und  zwar  blieb  ich  vorläufig   bei  den  Formeln 

p' =  122,3  — 0,1 56.  r  oder  p"  =  p  4- 0,456  .  r 

stehen,  von  welchen  die  erstere  erlaubt,  aus  einem  con- 
stanten  Werthe  des  Sonnenradius  den  bei  einem  gewissen 
Fleckenstande    zu   vermuthenden   Beobachtungswerth   zu 


Wolf,  astronomische  Mittlieilungen. 


19 


VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XI. 

XII. 

Tab.V. 

9    1  9" 

9    1  9" 

9    1  9" 

9       9" 

9       9" 

«•  1 

9" 





57 

85 

71 

101 

121 

140 

35   58 

87 

106 

1862 

93 

108 

103 

12.-. 

100 

110 

123 

141 

90  107 

129 

148 

63 

125 

150 

i:.3 

178 

148  161 

1-13 

158 

103  129 

185 

198 

64 

77 

89 

57   74 

HO 

120 

121 

129 

78'  89 

100 

106 

65 

115 

119 

100 

106 

107 

110 

95 

101 

120 

124 

100 

101 

66 

56 

58 

62 

64 

83 

87 

122 

128 

86 

90 

83 

94 

67 

_   _ 

35 

51 

90 

110 

80 

108 

60 

87 

140 

171 

68 

43 

70 

32   68 

40  1  77 

92 

119 

53;  88 

89 

136 

69 

35 

95 

4   74 

45 

107 

25 

92 

0 

67 

64 

123 

70 

78  125 

62  112 

61 

98 

87 

12S 

80 

128 

93 

134 

71 

60 

108 

68 

110 

96  !  148 

68 

115 

89 

140 

65 

103 

72 

103 

134 

99 

130 

111  133 

146 

168 

133 

158 

197 

219 

1873 

184 

215 

116 

144 

111  1124 

114 

130 

100 

113 

73 

86 

74 

50 

56 

62 

69 

52  i  53 

105 

111 

110 

118 

98 

103 

75 

115 

122 

101  i 105 

HO 

121 

134 

141 

160 

165 

90 

94 

76 

184 

137 

142  145 

151 

138 

144 

147 

113 

120 

124 

125 

77 

120 

120 

117  lll7 

121 

123 

97 

98 

133  i  13:) 

121 

121 

78 

141 

144 

138 ' 143 

132  '  135 

1S7 

193 

198 

204 

183 

186 

79 

114 

124 

92  i  114 

131  j  161 

91 

111 

111 

125 

51 

64 

80 

73 

108 

92  11^ 

114  !  138 

143 

172 

216 

241 

257 

279 

81 

88 

109 

112  i 130 

111  137 

140 

167 

161 

199 

150 

169 

82 

83  1 118 

101  j  122 

80  103 

180 

218 

146 

184 

138 

172 

83 

94 



86 



97 



118 



116 

_ 

117 

_ 

m 

94 

115 

87 

108 

99 

119 

116 

137 

108 

130 

118 

138 

m' 

+37 

+35 

+3s 

+32 

+31  +27 

+37 

+32 

-50 

-46 

+51 

+.M 

f 

8,4 

7,8 

8,0 

6,8 

Ü,Q 

5,8 

7,8 

6,8 

10,6 

9,8 

10,8 

10,9 

f 

berechnen,  während  die  zweite  einen  wirklich  beobachteten 
Werth  für  einen  allfälligen  EinÜuss  des  Fleckenstandes 
zu  corrigiren  lehrt.  Die  Tab.  IV  enthält  die  nach  diesen 
Formeln  berechneten  Werthe  von  q'  und  q'\  und  die 
Differenzen  q—q'  =  9"— 122,3,  deren  mittlerer  Betrag 
wirklich  erheblich  kleiner  als  derjenige  der  q — M  gewor- 
den ist;  ferner  sind  in  derselben  bei  den  q"  die  Mittel- 
werthe  beigeschrieben,  welche  sich  für  die  Folge  der  bei 
diesen  Bestimmungen  thätigen  Beobachter  [1862/4  Hirsch; 
1864/71  Schmidt;  1871/4  Becker;  1874/7  Franz;  1877/80 


20 


"Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
Feülertafel. 


Tab.  VI. 


Grösse 

Anzahl  bei  q 

Anzahl  bei  q" 

Grösse 

Anzahl  bei  q 

Anzahl  bei  q" 

0-  4 

29 

29 

35 

35 

80-  84 

5 

244 

2 

246 

5-  9 

23 

52 

25 

60 

85-  89 

2 

246 

0 

246 

10-14 

29 

81 

36 

96 

90-  94 

0 

246 

3 

249 

15-19 

25 

106 

26 

122 

95-  99 

3 

249 

2 

251 

20-24 

21 

127^ 

19 

14r' 

100-104 

4 

253 

2 

253 

25-29 

12 

139 

29 

163 

105-109 

0 

253 

0 

258 

30-34 

17 

156 

14 

177 

110-114 

0 

2.53 

0 

253 

35-39 

18 

174 

15 

192 

115-119 

2 

255 

1 

254 

40-44 

16 

190 

6 

198 

120-124 

0 

255 

1 

255 

45-49 

16 

206 

9 

207 

125-129 

0 

255 

0 

255 

50-54 

10 

216 

11 

218 

130-134 

0 

255 

0 

255 

55-59 

6 

222 

9 

227 

135-139 

0 

255 

0 

255 

60-64 

6 

228 

7 

234 

140-144 

0 

255 

0 

255 

65-69 

6 

234 

4 

238 

145-149 

0 

255 

0 

255 

70-74 

2 

236 

4 

242 

150-154 

0 

255 

0 

255 

75-79 

3 

239 

2 

244 

155-159 

1 

256 

1 

256 

Grützmacher;  1880/81  Le  Grand  Roy;  1881/3  Hilfiker] 
ergeben,  und  die  Vermuthung  nicht  unbeträchtlicher  Per- 
sonaldiiferenzen  sehr  nahe  legen.  —  Um  die  Verhältnisse 
noch  besser  zu  übersehen,  Hess  ich  mich  die  Mühe  nicht 
reuen,  die  q"  nach  der  aufgestellten  Formel  für  alle 
einzelnen  Monate  zu  berechnen,  und  in  Tab.  V  den  q 
gegenüber  zu  stellen.  In  derselben  Tafel  finden  sich  auch 
die  von  Herrn  Hilfiker  unter  Berücksichtigung  der  An- 
zahl und  Uebereinstimmung  der  den  Monatmitteln  zu 
Grunde  liegenden  Einzelbestimmungen  berechneten  Mittel- 
werthe  m  der  q,  —  ferner  die  von  mir,  unter  Voraus- 
setzung, es  dürfe  für  meinen  Zweck  allen  Monatmitteln 
dasselbe  Gewicht  zugeschrieben  werden,  sowohl  für  die 
Q,  als  für  die  p"  berechneten  gewöhnlichen  Mittel werthe 
m\  deren  erstere  mit  den  m  wirklich  immer  nahe  zu- 
sammenfallen, —  endlich  die  durch  Vergleichung  der  q 
und  9"  mit  den  betreffenden  m'  in   gewöhnlicher  Weise 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  21 

erhaltenen  /  und  /',  von  welchen  /  den  mittlem  Fehler 
eines  Monatmittels,  /'  aber  die  Unsicherheit  von  m'  dar- 
stellt. Der  Raum  erlaubt  mir  nicht,  auf  den  Detail  der 
aus  vergleichendem  Studium  dieser  Zahlenreihen  hervor- 
gehenden Betrachtungen  und  Schlüsse  einzutreten,  und 
ich  muss  mich  darauf  beschränken,  zwei  einzelne,  mir  von 
hervorragender  Wichtigkeit  erscheinende  Punkte  hervor- 
zuheben: Für 's  Erste  geht  aus  den /nicht  nur  hervor, 
dass  ihre  Beträge  (wie  zu  erwarten)  für  die  q"  im  All- 
gemeinen merklich  kleiner  als  für  die  q  ausfallen,  son- 
dern namentlich,  dass  sie  für  die  drei  Wintermonate 
November,  December  und  Januar  gleichmässig  sehr  gross, 
für  alle  übrigen  Monate  aber,  und  ohne  vermitteln- 
den Uebergang,  gleichmässig  wesentlich  kleiner  gewor- 
den sind.  Es  ist  mir  noch  nicht  klar  geworden,  womit 
dieses  auffällige  Factum,  dass  sich  in  Z(Q—m'y,  welche 
für  die  genannten  drei  Winterraonate  im  Mittel  auf 
53760  +  1100 

ansteigt,  während  sie  für  die  übrigen  9  Monate  im  Mittel 
nur 

23790  +  1642 
beträgt,  begreiflich  noch  stärker  hervortritt,  zusammen- 
hängen mag;  aber  es  darf  bei  definitiver  Discussion  der 
Reihen  diese  Anomalie  nicht  ausser  Acht  gelassen  werden, 
zumal  sie  sogar  wirksam  genug  ist,  um  im  Norember 
nahezu,  im  December  und  Januar  vollständig,  den  sonst 
heilsamen  Einfiuss  des  Correctionsgliedes  0,456  r  zu 
paralysiren.  —  Für 's  Zweite  erhält  man  aus  den  sämmt- 
lichen/der  Tab.  V  die  Mittel werthe 

f=±o8,i  und  /•==  +  35,5 

bei  Ausschluss  der  besprochenen  drei  Monate  dagegen 
/'=-+33,6  /■=  +  29,5 


22  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

von  welchen  sich  je  der  erste  Werth  auf  die  q,  der 
zweite  auf  die  q"  bezieht,  —  und  wenn  man  die  Diffe- 
renzen zwischen  den  256  Werthen  der  q  einerseits,  und 
diejenigen  zwischen  den  256  Werthen  der  9"  anderseits, 
und  den  entsprechenden  Mittelwerthen 

Q  =  101  und  q"  =  122 

als  Fehler  der  einzelnen  q  und  p"  betrachtet,  und  diese 
nach  ihrer  Grösse  ordnet,  so  erhält  man  die  als  Tab.  VI 
gegebene  Fehlertafel,  aus  der  sich  zeigt,  dass  der  Fehler 
der  guten  Hälfte  der  Bestimmungen  bei  den  q  die  Grösse 
25,  bei  den  q"  die  Grösse  20  nicht  erreicht,  also  von 
den  obigen  Werthen  der  /  sogar  die  zweiten  nach  den 
Regeln  der  Wahrscheinlichkeitsrechnung  noch  entschieden 
zu  gross  sind.  Ich  glaube  nun  diesen  Umstand,  sowie 
überhaupt  den  ganzen  Verlauf  der  in  Tab.  VI  enthalte- 
nen Reihen  dahin  deuten  zu  sollen,  dass  sich  unter  den 
aus  den  Beobachtungen  berechneten  q,  namentlich  unter 
den  grossen  Werthen,  viele  finden,  welche  durch  ver- 
schiedene Fehlerquellen,  wie  namentlich  durch  unscharfe 
Bilder  und  persönliche  Geschichten,  in  hervorragendem 
Masse  influirt  wurden,  —  und  dass  daher  aus  den  vor- 
liegenden Reihen  nur  dann  ein  ganz  befriedigendes  Re- 
sultat gewonnen  werden  kann,  wenn  es  der  weitern  Dis- 
cussion  gelingt,  theils  ohne  Willkür  eine  Anzahl  von 
unsichern  Angaben  auszuschliessen,  theils  die  systema- 
tischen Fehler  wenigstens  bis  zu  einem  gewissen  Grade 
zu  bestimmen  und  zu  eliminiren.  —  Noch  füge  ich  bei, 
dass  wenn  man  die  m  der  Tab.  V  graphisch  darstellt, 
wie  es  in  Fig.  2  geschehen  ist,  sich  eine  eigenthümliche, 
der  Lichtcurve  von  ß  Lyrse  ähnliche  Curve  ergibt,  welche 
mit  der  ebenfalls,  und  zwar  nach  der  von  Schmid*  (Meteo- 
rologie p.  356—57)  aus    22jährigen  Beobachtungen   ge- 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


23 


gebenen  Mittelreihe,  aufgetragenen  Neuenburger-Tempe- 
ratiirciirve  gar  nicht  übereinstimmt,  wohl  aber  mit  dem 
jährlichen  Gange  der  Declinations-Variation,  der  in  Fig.  2 
nach  der  oben  mitgetheilten  Green  wicher-Reihe  aufgetragen 


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Fig.  2. 

ist,  auffallende  Aehnlichkeit  besitzt,  —  ein  Nebenresultat, 
das  wohl  auch  der  Beachtung  werth  sein  dürfte,  und  das 
ich  mir  vorsetze  später  noch  weiter  in  Betracht  zu  ziehen. 
—  Zum  Schlüsse  spreche  ich  den  Wunsch  aus,  dass  es 
Herrn  Dr.  Hilfiker,  unter  Beihülfe  von  Herrn  Professor 
Hirsch,  gelingen  möchte,  die  schwierige,  ihm  aber  doch 
vielleicht  durch  meine  vorstehenden  Nachweise  etwas  er- 
leichterte Discussion  der  Neuenburger-Reihen  zu  einem 
guten  Ziele  zu  führen,  und  namentlich  daraus  einen  unan- 
fechtbaren Beweis  für  die  Realität  der  vorläufig  gefun- 
denen, höchst  merkwürdigen  Beziehungen  zu  erbringen. 
In  der  »Historischen  Studie  über  den  Freiherrn  von 
Zach  und  seine  Zeit«,  welche  ich  1874  in  Nr.  35  meiner 
Mittheilungen  veröffentlichte,  habe  ich  natürlich  auch  des 


24  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

astronomischen  Congresses  gedacht,  welcher  im  Sommer 
1798,  anlässHch  eines  Besuches  von  Lalande,  in  Gotha 
statt  hatte,  —  beabsichtigte  aber  damals  schon  weitere 
Materialien  über  diesen  bemerkenswerthen  Vorläufer  der 
wissenschaftlichen  Versammlungen  neuerer  Zeit  zu  sam- 
meln, um  dereinst  eine  einlässliche  Geschichte  desselben 
schreiben  zu  können.  Obschon  ich  nun  seither  diesen 
Gegenstand  niemals  aus  den  Augen  verloren,  und  immer 
auf  Material  gefahndet  habe,  so  war  die  Ausbeute  nicht 
eine  sehr  grosse,  und  namentlich  fand  sich  in  den  Archiven 
und  Bibliotheken  von  Gotha,  auf  welche  ich  mich  wesent- 
lich vertröstet  hatte,  und  in  denen  ich  namentlich  das 
von  Horner  verfasste,  aber  in  seinem  Nachlasse  nicht 
vorhandene  Sitzungsprotokoll  zu  finden  hoffte,  trotz  ver- 
dankenswerther  Bemühungen  meiner  dortigen  Bekannten, 
absolut  gar  nichts  vor*),  —ja  es  soll  sonderbarerweise, 
trotz  der  in  verschiedenen  Veröffentlichungen  enthalteneu 
bestimmten  Zeugnisse*),  in  manchen  Kreisen  von  Gotha 
sogar  die  Ansicht  herrschen,  dass  zwar  ein  solcher  Con- 
gress  projectirt  gewesen,   aber  dann  wegen  der   schwie- 


*)  Bekanntlich  ist  der  schriftliche  Nachlass  von  Herzog  Ernst 
auf  dessen  ausdrücklichen  Wunsch  verbrannt  worden,  —  und 
ebenso  der  von  Zach:  Möglicher  Weise  sind  also  auch  die  den 
Congress  betreffenden  Acten  auf  diese  Weise  vernichtet  worden. 

^)  Vergl.  ausser  meiner  Erzählung  in  Nr.  35  und  dem  von  mir 
in  Biogr.  I  432  und  445,  sowie  II  358  Beigebrachten,  namentlich 
pag.  797—99  von  Lalande's  Bibliographie,  pag.  567—68  von  De- 
lambre's  Histoire  de  l'Astronomie  au  18*  siecle,  ferner  die  von  Bode 
auf  pag.  235—39  seines  Jahrbuches  für  1801  unter  dem  Titel 
„lieber  meine  Reise  nach  Gotha  im  Jahre  1798"  gegebene  Notiz, 
und  endlich  die  pag.  162  der  Schrift  „August  Beck:  Ernst  der 
Zweite  als  Pfleger  und  Beschützer  der  Wissenschaft  und  Kunst, 
Gotha  1854  in  8." 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  25 

rigen  Zeitverhältnisse  gar  nicht  zu  Stande  gekommen  sei. 
—  Unter  solchen  umständen  will  ich  wenigstens  zur  Er- 
gänzung meiner  frühern  Notiz  aus  Horner's  Briefen  an 
seine  Familie  einige  bezügliche  Stellen  veröffentUchen, 
damit  nicht  etwa  auch  diese  noch  verloren  gehen,  — 
selbst  auf  die- Gefahr,  dass  der  bislang  den  Gotha'er  Con- 
gress  umgebende  Nimbus  dadurch  etwas  von  seinem  Glänze 
verlieren  könnte.  —  Horner,  der  im  Frühjahr  1798  von 
Göttingen  her,  wo  er  bei  Lichtenberg,  Kästner,  etc.  ge- 
hört, und  bei  Karl  Felix  von  Seytfer^)  auf  der  alten 
Mayer'schen  Sternwarte  gearbeitet  hatte,  als  Gehülfe  auf 
die  Seeberger-Stern warte  empfohlen  worden  war,  wo  er 
sich  rasch  das  Vertrauen  und  die  väterliche  Zuneigung 
von  Zach  erwarb,  schrieb  am  28.  Juni  1798  voller  Freu- 
den nach  Zürich :  »Wahrscheinlich  wird  im  nächsten 
Monate  oder  anfangs  August  Lalande  hieher  kommen. 
Die  nähere  Bekanntschaft  dieses  famosesten  aller  Astro- 
nomen kann  mir  sehr  nützlich  werden.«  Aber  er  hatte 
sich  zu  sehr  gefreut,  —  nicht  an  den  »Revers  de  la 
mödaille«  gedacht,  welchen  er  natürlich  voraus  zu  ge- 
messen hatte,  —  und  so  wurde  er  bald  entnüchtert,  ja 
schrieb  im  August  noch  während  der  Anwesenheit  der 
fremden  Gäste :  »Obwol  meine  jetzige  Herrlichkeit  nicht  so 
gross  ist,  als  Ihr  Euch  vielleicht  vorstellen  möget,  so  muss  ich 
doch  auch  sagen,  dass  ich  hier  das  Fest  nicht  der  Republik, 
sondern  einer Republicaine,  der  Niece  nämlich'),  gefeyert 


^)  Dem  nachmaligen  ersten  Director  der  Sternwarte  in  Bogen- 
hausen  bei  München,  —  wohl  zu  unterscheiden  von  seinem  Zeit- 
genossen Joh.  Heinrich  Seyffert  aus  Dresden,  mit  welchem  er  an 
dem  Congresse  in  Gotha  zusammentraf,  und  der  später  Köhler  als 
Inspector  des  mathematischen  Salons  in  Dresden  folgte.  —  ^)  So 
bezeichnete  Lalande  immer  Marie-Jeanne-Amelie  Harley,  die  Frau 


26  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

habe.  Wir  haben  kannoniren  lassen,  dass  drei  Fenster- 
scheiben zersprungen  sind,  und  Champagner  getrunken 
bis  alle,  selbst  die  ernsthaftesten  deutschen  Astronomen 
von  Berlin,  Halle,  Dresden,  etc.  zu  tanzen  anfingen.  Im 
Uebrigen  ist  unser  Glück  so  gross,  dass  Zach  und  ich 
uns  von  Herzen  unsere  alte  Ruhe  zurück  wünschen. 
Denn  die  französischen  Gäste  geben  einem  nicht  wenig 
zu  schaffen :  Lalande  ist  ein  alter,  eitler  Geck  ^),  der  einen 
beständig  mit  allerley  Kleinigkeiten  plagt,  und  mir  vor 
lauter  Wohlgewogenheit  keine  Ruhe  lässt.  Die  Niece  ist 
ein  wildes  Ding  voll  der  impertinentesten  Prätensionen, 
die  ärgste  Klappermühle,  die  ihren  Onkel  hudelt  und 
regiert  wie's  ihr  nur  einfällt.  Weil  sie  alle  Leute  trotzig 
und  aristokratisch  behandelt,  so  kommt  sie  schlecht  mit 
mir  zu  Gange ;  daher  habe  ich  vor  ihr  eher  Ruhe,  desto 
mehr  aber  plagt  sie  Zach,    dem   sie   nicht   eine  Viertei- 


des von  ihm  adoptirten  Jeröme  Le  Fran^ais,  der  eigentlich  auch 
nicht  sein  Neffe,  sondern  der  Grosssohn  eines  Oheims  war.  Amelie 
war  1768  geboren,  also  bei  ihrem  Besuche  in  Gotha  30  Jahre  alt. 
—  ^)  Horner  hätte  sich  auch  in  seinem  momentanen  Unmuthe  zu 
diesem  Ausdrucke  nicht  hinreissen  lassen  sollen:  Lalande  war  zwar 
in  der  That  über  alles  Mass  hinaus  eitel,  —  wollte  immer  nicht 
etwa  nur  gelobt  sein,  sondern  vor  Allem  aus,  „n'importe  comment", 
von  sich  sprechen  machen,  —  sagte  er  ja  selbst  von  sich:  „Je  suis 
toile  ciree  pour  les  injures  et  eponge  pour  les  louanges",  und  hatte 
er  nicht  sogar,  um  Aufsehen  zu  erregen,  die  gloriose  Idee  per 
Ballon  nach  Gotha  reisen  zu  wollen,  was  glücklicher  Weise  da- 
durch hintertrieben  werden  konnte,  dass  man  seinen  Conducteur 
dafür  gewann,  ihn  schon  im  Bois-de-Boulogne  wieder  abzusetzen; 
aber  man  darf  nicht  vergessen,  dass  die  Befriedigung 
dieser  Eitelkeit,  welche  nahezu  sein  einziger  Fehler 
war,  gerade  die  Triebfeder  bildete,  ohne  welche  er  seine 
grossartigen  Leistungen  in  der  Wissenschaft  kaum  zu 
Stande  gebracht  hätte. 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  27 

stunde  Ruhe  lässt.  Das  Beste  war  für  mich  die  Bekannt- 
schaft von  etwa  ein  halb  Dutzend  deutschen  Mathematikern, 
die  ich  so  ungesucht  gemacht  habe.  —  Lalande  ist  furcht- 
sam, kriechend  und  entsetzlich  unbeständig;  hier  machte 
er  den  eifrigsten  Aristokraten  und  in  Paris  leckt  er  Barras, 
La  Reveillere,  etc.,  die  Füsse.  0  Durch  sein  eitles  Lerm- 
blasen  in  allen  Zeitungen  hat  er  eine  IMenge  absurder 
Gerüchte  von  der  hiesigen  Zusammenkunft  erregt.«  — 
In  einem  im  September  von  Horner  an  seine  Familie  ge- 
schriebenen Briefe  liest  man  sodann :  »Jetzt  bin  ich  end- 
lich wieder  einmal  auf  dem  alten  Fuss,  und  fange  an, 
durch  Fasten  und  Diät  den  Magen  zu  verbessern,  welchen 
mir  unsere  erlauchte  Compagnie,  die  nebst  einem  alten, 
armen,  unwissenden,  langweiligen,  emigrirten  Abbe,  Vetter 
von  Lalande,  den  ich  immer  zu  unterhalten  hatte,  mich 
mit  allem  gutgemeinten  Willen  bestmöglich  ärgerte,  ver- 
dorben hat.  —  Feer  hat  mit  seiner  Karte  bei  den  hie- 
sigen Astronomen  viel  Ehre  gefunden.^)  —  Damit  Lalande, 
der  das  allertollste  Zeug  in  die  franz.  Zeitungen  setzt, 
den  Congress  nicht  compromittiren  könne,  so  haben  die 
anwesenden  Astronomen  einen  ganzen  Abschluss 
über    verschiedene    wichtige    Punkte    der    Astro- 


^)  Hier  urtheilt  Horner  ohne  genügende  Sachkenntniss :  Lalande 
verabscheute  die  Gewaltthaten  der  sog.  Volksmäuner,  sprach  sich 
wiederholt  mit  unkluger  Freimüthigkeit  darüber  aus,  und  verbarg 
während  der  Schreckenszeit  mehrere  durch  sie  Bedrohte  mit  eige- 
ner Lebensgefahr,  —  und  wenn  er  mit  den  jeweiligen  Machthabern 
gut  zu  stehen  suchte,  so  war  es  absolut  nicht  um  eigenen  Vor- 
theiles  willen,  sondern  ganz  allein  um  von  ihnen  die  Mittel  zu 
erhalten,  deren  die  Wissenschaft  bedurfte,  welche  ihm  sein  Ein 
und  Alles  war.  —  ^)  Feer  wies  damals  seine  schöne  Karte  vom 
Rheinthal  vor.  Vergl.  für  dieselbe  meine  Gesch.  der  Vermess. 
pag.  162—63. 


28  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

nomie  abgefasst,  den  ich  als  Secretär  redigirt 
habe.«^)  —  Ferner  in  einem  Briefe  vom  8.  Oct.  1798: 
»Hätte  der  Spektakel,  der  hier  von  närrischen  Astronomen 
(denn,  Zach,  Köhler  und  zum  Theil  Klügel  ausgenommen, 
waren  die  übrigen  elende,  knechtische  und  absurde  Ge- 
lehrte), von  einer  tollen  Französin,  von  einer  närrischen 
Duchessa,  ^)  etc.,  um  mich  gemacht  wurde,  noch  6  Wochen 
gedauert,  ich  wäre  zuverlässig  davongelaufen.  Nicht  nur, 
dass  jeder  mit  einer  Kleinigkeit  mich  plagte:  Lalande 
mit  s.  Sternen,  die  Niece  mit  deutschen  Versen,  die  ich 
ihr  französisch  machen  sollte,  die  Herzogin  mit  schlech- 
ten Beobachtungen  und  ewigem  Geschwätz,  die  fremden 
Astronomen  mit  tausend  Fragennach  Büchern,  Instru- 
menten, mit  Hindern  und  Verpfuschen  aller  nöthigen  Be- 
obachtungen, etc.  —  sondern  ich  musste  noch  den  alten 
Abbö  bei  Mittag-  und  Abendessen  (denn  die  übrigen  waren 
meist  bei  Hofe)  unterhalten  und  spazieren  führen,  einen 
jungen  Franzosen^  der  mit  Lalande  heimreist,  beschäfti- 
tigen,  etc.  Hätte  ich  nicht  gesehen,  dass  Zach,  der  mir 
immer  zu  erleichtern  suchte,  ebenso  viel  wie  ich  zu  lei- 
den und  zu  schlucken  hatte,  so  hätte  ich  ihm  aufgekün- 
digt. Ich  habe  nun  heute  Rhabarber  und  Sal  mirabile 
gegessen,  um  meinen  Magen,  der  des  vielen  Aergerns 
wegen  nicht  mehr  im  Stande  war,  zu  retabliren.  Anderswo 
hätte  ich  krank  werden  können ;  aber  hier  haben  wir  gute 
freie  Landluft,  und  gute  hübsche  Nahrung.    Wirklich  hat 


^)  Dies  ist  eben  das  von  mii-  vergeblich  gesuchte  Actenstück. 
—  ^)  Kann  sich  offenbar  nur  auf  die  sonst  von  Horner  hochge- 
schätzte Herzogin  Charlotte-Amalie  beziehen.  Merkwürdig  ist,  dass 
Herzog  Ernst  gar  nie  erwähnt  wird,  —  auch  dass  Horner  von  dem 
tragischen  Schicksale  seines  Landsmannes  Huber  (v.  Biogr.  I  445) 
kein  Wort  sagt. 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  29 

Fe  er  gefunden,  class  ich  ganz  gut  und  wohl  aussehe  und 
gedeihe.  —  Diess  ist's,  was  ich  Dir  privatim  von  dem 
Congress  schreibe ;  ^)  nun  will  ich  Dir  auch  noch  die  In- 
struction beifügen,  was  Du  den  Leuten  sagen  kannst: 
Dass  hier  von  beständigen  Feten  alles  dick  und  voll  ge- 
wesen sei,  —  dass  8  bis  10  Astronomen  sich  hier  zusammen- 
gefunden haben,  —  dass  man  mehrere  neu  erfundene 
Instrumente  vorgeschlagen  und  vorgezeigt  habe,  —  dass 
man  über  bessere  Rechnungsmethoden,  über  bessere 
Gleichförmigkeit  in  den  Zeitbestimmungen  und  Beobach- 
tungen, über  mehr  gegenseitige  Mittheilung  unter  den 
Astronomen,  über  Gott  weiss  was  alles  übereingekommen 
sei,  —  dass  die  deutschen  Astronomen  die  neuen  Masse 
und  Gewichte  zwar  nicht  verbreiten,  aber  doch  für  sich 
anwenden  und  wenigstens  in  ihren  Mittheilungen  gegen 
die   Franzosen    gebrauchen  wollen,^)  —  dass   man   das 


^)  Da  alle  Betheiligten  längst  todt  sind,  so  glaube  ich  keine 
Indiscretion  zu  begehen,  indem  ich  diese  Privatmittheilungen, 
die  wohl  etwas  an  Klatsch  streifen,  aber  dann  doch  auch  manch 
Belehrendes  enthalten,  hier  verütfentliche.  —  -)  Mit  welcher  un- 
nachsichtlichen  Strenge  die  französischen  Gewalthaber  an  ihrem 
neuen  Masssysteme  festhielten,  geht  unter  Anderm  daraus  hervor, 
dass  der  von  Lalaude  1798  als  Secretär  des  Bureau  des  longitudes 
herausgegebene  „Annuaire  de  la  Republique  fran^aise  pour  l'annee 
VII"  contiscirt  wurde,  und  neu  gedruckt  werden  musste,  weil  die 
darin  vorkommenden  Masse  alt-französische  und  nicht  die  neu- 
republikanischen waren.  Zach  fügt  (Geogr.  Eph.  II  383)  dieser 
Nachricht  bei:  „Lalande  brachte  die  ersten  Abdrücke  dieses  An- 
nuaire mit  sich  nach  Gotha,  wo  er  sie  an  mehrere  hiesige  und  aus- 
wärtige Freunde,  die  ihn  hier  mit  ihrem  Besuche  beehrten,  ver- 
schenkte, zu  einer  Zeit  wo  sie  in  Paris  conhscirt  wurden;  diese 
vertheilteu  Exemplare,  in  welche  Lalande  meistens  einige  verbind- 
liche Zeilen  eigenhändig  zum  Andenken  für  seine  Freunde  einge- 
schrieben hatte,  werden  demnach  eine  grosse  literarische  Seltenheit 
in  Deutschland  sein;  ich  vermuthe,  dass  nicht  mehr  als  zwölf 
Stück  in  allem  sind  vertheilt  worden." 


30  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Decimalsystem  durchweg  annehmen  und  verbreiten  wolle, 
wobei  das  franz.  Nationalinstitut  den  deutschen  Astro- 
nomen die  grossen  Tafeln,  die  gegenwärtig  dazu  gedruckt 
werden,  schenken  soll,  —  das  ist  alles  wahr.  Ferner 
dass  die  ganze  Compagnie  auf  dem  Inselsberg,  dem  höch- 
sten Berg  von  Thüringen,  gewesen  sei,  wo  die  deutschen 
Astronomen  durch  die  Genauigkeit  ihrer  Beobachtungen 
und  Instrumente  den  Neid  und  die  Bewunderung  und  Be- 
schämung des  Repräsentanten  der  französischen  Astro- 
nomie erweckt  haben,  ^)  etc.  und  wenn  Du  noch  eine  ellen- 
lange Predigt  von  astronomischen  Mittheilungen,  Kunst- 
termen,  Plänen  und  Vorschlägen  willst,  so  steht  sie  zu 
Diensten.^)  Noch  diess  setze  ich  hinzu,  dass  Lalande 
(der,  beiläufig  gesagt,  ein  starker  Geist  und  Philosoph, 
und  also  nach  der  franz.  Philosophie  vor  30  Jahren,  ein 
Atheist  sein  will)  äusserte,  es  wäre  für  das  Fortkom- 
men der  Astronomie  gut,  von  Zeit  zu  Zeit  solche 
Congresse  zu  halten,  sowie  man  ehemals  zur  Aus- 
breitung des  Glaubens  Concilien  gehalten  habe.«  —  End- 
lich kömmt  liorner  in  einem,  schon  am  16.  Oct.  1789 
begonnenen,  aber  erst  am  20.  Decemb.  vollendeten  Briefe 
an  eine  Tante,  ^)  nochmals  auf  den  Congress  zurück. 
Nachdem  er  auch  da  anfangs  wieder  erwähnt,  dass  er 
sich  von  seinem  Unmuthe  über  den  Congress  zu  erholen 
beginne,  fährt  er  fort:  »Ein  böses  Weib,  ein  alter  emi- 
grirter  Pfaff,  eine  Herzogin,  die  mit  ihrer  Gütigkeit  mich 


^)  Namentlich  imponirte  Zach  mit  seinen  Sextanten,  zu  denen 
bis  dahin  die  franz.  Astronomen  wenig  Zutrauen  hesassen,  und  in 
deren  Behandlung  er  bekanntlich  ein  Virtuos  war.  —  ^)  Leider 
ist  keine  solche  Predigt  vorhanden,  —  sei  es,  dass  sie  nicht  ver- 
langt, oder  wenigstens  nicht  verfasst  wurde.  —  ^)  Eine  Demoiselle 
Horner,  welche  immer  besonderes  Interesse  an  ihm  und  seinen 
Bestrebungen  nahm. 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  31 

plagte,  der  närrische  Doyen  des  Astronomes,  dem  ich 
nicht  genug  Sterne  machen  konnte;  dabei  viele  Nacht- 
wachen, wenig  Schlaf,  durch  Reparaturen  ganz  derangirte 
Instrumente,  keine  Erholung  und  doch  keine  Zeit  zum 
studiren,  etc. ;  alles  dies  wirkte  auf  eine  so  uner- 
wartete Weise  auf  mich,  dass  ich  erst,  seitdem  wir  wieder 
in  ruhiger  Arbeitsamkeit  leben  können,  mich  von  meinem 
Schrecken  erholt  habe,«  —  und  schliesst  sodann  im  De- 
ceniber  seine  betreffenden  Mittheilungen  mit  den  \Yorten: 
»Ich  will  Ihnen  von  dem  Cougress  noch  dasjenige  reca- 
pituliren,  was  mir  angenehmes  (denn  das  unangenehme 
vergesse  ich  bald)  davon  i;n  Sinn  geblieben  ist:  Bei  La- 
lande's  Ankunft  war  Zach  gerade  nicht  zu  Hause;  ich 
musste  also  die  Honneurs  machen,  Lalande  vernahm 
kaum,  dass  ich  der  Adjoint  de  TObservatoire  sei,  als  er 
mich  mit  altfranzösischer  Hötiichkeit  förmlich  umarmte. 
Weil  ich  es  nicht  ermangeln  Hess,  meinen  Eifer  für 
Astronomie  nicht  nur  zu  haben,  sondern  auch  zu  zeigen, 
so  hatte  ich  ihn  gleich  in  den  ersten  Tagen  völlig  ge- 
wonnen, und  er  begrüsste  mich  nie  anders,  als  mit  einem 
mon  confrere,  mon  eher  assistant,  mon  neveu, 
mou  astronome,  etc.  und  auch  sein  letztes  Wort  bei 
seiner  Abreise  war  mir  noch  aus  dem  Wagen  zuzurufen: 
Je  parlerai  de  vous  dans  mon  histoire  de  l'astro- 
nomie;^)   an  Elogen  bei  Hofe,    unter   den   Astronomen, 

*)  Trotzdem  nannte  ihn  Lalande  in  seiner  „Histoire  abregee 
de  TAstronomie.  Anne  1798  (Bibliogr.  794—805)",  obschon  sich 
(pag.  798)  dafür  ungesuchte  Gelegenheit  geboten  hätte,  nicht;  da- 
gegen sagte  er  allerdings  (p.  594)  in  einer  kurzen,  aber  sehr  ver- 
bindlichen Notiz  über  Zach:  „II  a  forme  plusieurs  astronomes 
distingues:  Niewland,  Calkoen,  Bohnenberger,  Camerer,  Burckhardt 
et  Horner."  Allerdings  hatte  Homer  eigentlich  damals  auch  noch 
nichts  von  Bedeutung  geleistet,  —  später  würde  er  ihn  wohl  nicht 
übergangen  haben. 


32  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

liess  er  es,  wie  mir  Zach  erzählte,  nicht  fehlen.  Die  übrigen 
Astronomen  waren  in  dem  Hauptzwecke  ihrer  Reise,  die 
Sternwarte  kennen  zu  lernen  (denn  das  war  noch  mehr 
als  Lalande),  nur  auf  mich  angewiesen,  und  machten  mir 
ziemlich  zu  schaffen ;  doch  hatte  ich  dadurch  Gelegenheit 
nicht  nur  mir  mehrere  verbindlich  zu  machen,  sondern  ihnen 
überhaupt  in  einem  ganz  respectablen  Lichte  zu  erschei- 
nen, da  ihnen  bei  allen  ihren  Kenntnissen  (und  nur  ein 
paar  von  ihnen  wären  mir  wirklich  überlegen  gewesen) 
doch  die  Bekanntschaft  mit  den  vollkommneren  Werkzeugen 
mangelte.  Ich  bin  von  den  meisten  eingeladen  worden 
sie  vor  meiner  Heimreise  zu  besuchen,  und  kann  z.  B. 
in  Halle  und  Dresden  kraft  einer  Einladung,  die  mehr 
als  Compliment  war,  oder  vielmehr  kraft  eines  Verspre- 
chens, nur  bei  meinen  auf  dem  Congress  erworbenen 
Freunden  logiren.« 

Zum  Schlüsse  lasse  ich  noch  eine  kleine  Fortsetzung 
des  in  Nr.  29  begonnenen,  dann  wiederholt  und  zuletzt 
noch  in  Nr.  60  fortgesetzten  Verzeichnisses  der  Instru- 
mente, Apparate  und  übrigen  Sammlungen  der  Zürcher- 
Sternwarte  folgen: 

278)  Auzometer  aus  dem  Nachlasse  des  sei.  Hofrath 
Horner. 

Das  vorliegende  Auzometer  entspricht  genau  der  in  Gehler's 
Wörterbuch  I  662  gegebenen  Beschreibung,  und  ist  somit  ent- 
weder von,  oder  dann  wenigstens  nach  Adams  construirt.  Die 
einzige  Eigenthümlichkeit  besteht  darin,  dass  ein  Sealentheil 
merklich  weniger  als  V^oo  eines  englischen  Zolles  beträgt  (etwa 
Viii),  und  dafür  ein  eigener  Maassstab  beigegeben  ist,  um  das 
Objectiv  dennoch  in  entsprechenden  Theilen  messen  zu  können. 

279)  Astronomischer  Ring.  —  Geschenkt  von  Prof. 
Wolf. 

Derselbe  gleicht  dem  unter  Nr.  143  beschriebenen  Ringe 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  33 

von  Macquart,  —  nur  hat  er  65°""  innern  Durchmesser,  und 
zeigt  die  Inschrift  „T.  Waite  fecit". 

280)  Thermometer  nach  Fahrenheit.  —  Geschenkt 
von  Prof.  Wolf. 

Ein  von  -  30°  bis  4  240°  F.  (-34,4  bis  +  115,5  C.)  fort- 
laufender Quecksilber-Thermometer  mit  Metall-Scale,  an  der  die 
Theilung  Doppelgrade  zeigt.  Er  trägt  die  Inschrift  „DoUond, 
London",  während  bei 

32°  Gel  112  Fievre  chaud 

50     Tempore  175  P^sprit  bouillant 

76     Chaleur  d'Ete  212  Eau  bouillante 

98    Chaleur  de  Saug 
steht.  —  Ich  kaufte  diesen  Thermometer  in  den  50ger  Jahren, 
nebst  vielen  andern  Gegenständen,  aus  dem  Nachlasse  des  ver- 
storbenen Professor  Trechsel  in  Bern. 

281)  Winkelspiegel   von  Goldschmid.  —  Angekauft. 
Bekanntlich  hatte  Mcchanikus   Goldschmid  in  Zürich  die 

gute  Idee,  dem  gewöhnlichen,  unter  45°  stehenden,  zum  Er- 
richten und  Fällen  von  Senkrechten  bestimmten  Spiegeli)aare, 
noch  ein  System  von  zwei  zu  einander  senkrechten  Spiegeln 
beizufügen,  mit  welchem  man  sich  zwischen  zwei  Punkte  aligniren 
kann. 

282)  Photographische  Abbildung  des  Spiegeltele- 
skopes  von  Lord  Rosse.  —  Geschenkt  von  Herrn  Obser- 
vator  Dreyer. 

Herr  Observator  F.  L.  E.  Dreyer  schrieb  mir  bei  Ueber- 
sendung  derselben  aus  übservatory  Birr  Castle,  Parsonstown, 
Ireland,  9.  Mai  1878:  „Ich  sende  Ihnen  eine  Photographie  unsers 
grossen  Teleskopes.  Der  Mann  auf  der  mittlem  Beobachtungs- 
Gallerie  ist  mein  Vorgänger  Dr.  Copeland."  —  Die  Photographie 
hat  1472  «^-^  Länge  auf  IOV2  Höhe. 

283)  Bild  der  Sonnenoberfläche.  —  Geschenkt  von 
Herrn  Janssen,  Director  des  astronomisch-physikalischen 
Observatoriums  zu  Meudon  bei  Paris. 

Das  Bild  selbst  hat  112"""  Höhe  auf  SO'""  Breite.    Ueber 
demselben  liest  man:  „Observatoire  de  Meudon.  Surface  solaire 
10  Octobre   1877,   9"  36-^  (diametre  du  disque  0",92)".    Und 
XXIX.  1.  3 


34  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

unter  demselben:  „Epreuve  photoglyptique,  obtenue  sans  aucune 
Intervention  de  la  main  humaine".  —  Für  entsprechende  Ori- 
ginalphotographien  vergl.  Nr.  262. 

284)  Notizbuch  von  Feer.  —  Aus   dessen   Nachlass 
geschenkt  erhalten. 

Es  enthält  die  in  den  Jahren  1796  und  1797  von  Feer  bei 
Aufnahme  seiner  Karte  des  Rheinthals,  für  welche  auf  meine 
„Geschichte  der  Vermessungen  in  der  Schweiz  (pag.  162 — 63)", 
und  auch  auf  Nr.  50  gegenwärtigen  Verzeichnisses  verwiesen 
werden  kann,  gemachten  trigonometrischen  und  astronomischen 
Bestimmungen. 

285)  Messingener  Kegel  von  Feer.  —  Geschenkt  von 
Herrn  Jakob  Escher-Escher  in  Zürich. 

Ein  sehr  sorgfältig  gearbeiteter  hohler  Messingkegel  von 
circa  562  Gr.  Gewicht,  der  im  Mittelpunkte  seiner  Basis  auf- 
gehängt werden  kann,  und  in  ein  ebenfalls  conisches  hölzernes 
Etui  passt,  in  dessen  Deckel  folgende,  von  Feer  eigenhändig 
geschriebene  Notiz  zu  lesen  ist:  „Dieser  Conus  hat  nach  dem 
Maassstab-System  Nr.  1  zur  Seite  56,0  ,  zur  Basis  oder  Dia- 
meter des  Kreises  57,1.  Diese  Linien  durch  das  bekannte  Ver- 
hältniss  auf  französische  Duod.  Zolle  gebracht,  geben  für  die 
Seite  4",627'462,  für  den  Radius  2",359179;  hieraus  berechnete 
Höhe  3",980915;  demnach  der  Inhalt 

23,20242  Par.  duod.  c"  =  29,19109  Zürch.  duoc.  c". 
Es  ist  derselbe  enthalten  in  dem  Parisercubicschuh  74,47497 
Mal  (log.  1,8720103)  und  in  dem  Z.  Cub.  Schuh  59,19613  (log. 
1,7722933)."  —  Die  Bedeutung  dieses,  muthmasslich  1787  für 
Feer  von  dessen  Altersgenossen  und  Freund,  den  kurz  zuvor 
aus  England  zurückgekehrten  und  in  Zürich  etablirten  Klein- 
Mechaniker  David  ßreitinger,  verfertigten  Kegels  geht  aus 
andern  mir  vorliegenden  Notizen  Feer's  hervor,  und  ich  glaube, 
dass  folgende  darauf  gegründete  Darlegung  derselben  nicht 
ohne  Interesse  sein  dürfte :  Man  beschäftigte  sich  in  den  80ger 
Jahren  des  vorigen  Jahrhunderts  in  Zürich  vielfach  damit,  der 
in  Mass  und  Gewicht  eingerissenen  Willkür  zu  steuern,  und 
Feer  theilt  (als  Copie  eines  zur  Aufbewahrung  in  der  Sacristey 
des   Grossen   Münsters  bestimmten  „Instrumentes")  folgendes, 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  35 

am  6.  Juni  1787  von  dem  Staatsschreiber  Johann  Conrad  Hirzel 
gezeichnetes,  betreffendes  Actenstück  mit:  „Weil  sich  bey  täg- 
lichen Vorfällen  befunden  hat,  dass  die  im  Handel  und  Wandel 
nothwendige  Gleichheit  der  Gewichte  und  Maasse  ermangle,  da 
die  Längen-Maasse  willkürlich  angenohmcn,  selbst  die  Mutter- 
Gewichte  unbedacht  angegriffen  worden  seyn,  haben  MGnHerrn 
erforderlich  zu  seyn  erachtet,  darüber  die  nothwendige  Unter- 
suchung anstellen,  und  die  Mutter-Maasse  wieder  in  die  erste 
Beschaffenheit  zurückzubringen  zu  lassen:  1°  Laut  Raths- 
Erkenntniss  vom  23.  April  1785  wurde  zu  dem  einigen  Statt- 
Schuh  oder  Fuss  derjenige  angenohmen,  der  sich  aus  der 
Hälfte  eines  alten  eisernen  auf  dem  Helmhaus  angehefteten 
Ellenstabes  ergeben;  dieser  wurde  zu  einem  wahren  Original 
auf  einem  messingenen  Stab  aufgetragen  (dessen  Endpunkte  aber 
in  Stal  gestochen),  in  zween  Füsse,  jeder  in  12  Zolle  und  dieser 
in  12  Linien  abgeteilt.  Auch  sind  zu  jedermanns  Gebrauch 
eiserne  Stäbe  (mit  senkrechten  Baken  von  gehärtetem  Stal  an 
den  Enden  versehen)  von  4,  2  und  1  Fuss  verfertiget  und  auf 
dem  Rathhaus  angeschlagen  worden.  Um  derBestinunung  dieses 
Zürcherischen  Fusses  willen  mit  ausländischen  Maassen  ist  der 
königl.  franz.  Fuss  darunter  gesetzt,  da  sich  denn  aus  der  Ver- 
gleichung  ergibt,  dass  der  Zürcher  Fuss  1336  Theile  halte,  wenn 
der  königliche  Pariserschuh  in  1440  gleiche  Theile  geteilt  ist. 
Bey  dem  Messingenen  Stab  liegt  ein  Hölzerner,  auf  den  die 
Zürcher  Elle  und  zween  Füsse  gezeichnet  sind,  weil  bekannt 
ist  dass  Metalle  sich  im  Sommer  ausdehnen,  im  Winter  aber 
kürzer  werden.  Beyde  sind  in  den  Schaz  der  Republiq  gelegt 
worden.  —  2°  Zu  dem  Stadt-Gewicht  ward  ein  in  dem  Zeughaus 
vorgefundener  metallener  Zylinder  mit  100  S  1682  und  dem 
Zürcher-Schild  bezeichnet,  mithin  älter  als  alle  vorgegangenen 
Unrichtigkeiten.  Nach  diesem  wurde  ein  Einsaz  Gewicht  von 
32  S  jedes  von  36  Loth  bis  auf  2  Pfenninge  verfertiget,  und 
nach  erfolgter  Genehmigung  vom  Rath  vom  28.  December  84 
in  den  Schatz  gelegt,  zu  einem  unverlezlichen  Mutter  Gewicht. 
Ein  anderes  gleicher  Art  ist  samt  einem  ganzen  und  halben 
Zentner  von  Metall  zu  nothwendigem  Gebrauch  in  die  Rechen- 
stuben gelegt,  auch  für  den  Waradyn  ganz  neue  Gewichte  von 
Metall  gegossen,  und  nach  dem  Original  berichtigt  worden.  Die 
Mark  oder  16  Lothe  dieses  Gewichts  sind  gegen  dem  Cöllnischen 


36  •    Wolf,  a3tronomische  Mittheilungen. 

Markgewiclit  (wie  es  x\.°  1761  zu  Augsburg  zu  dem  deutschen 
Münzwesen  augenohmen  worden  ist)  um  einen  halben  pro  Cent 
schwerer  (das  ist,  es  verhält  sich  das  CöUnische  zum  Zürcher- 
gewicht  wie  100  :  IOOV2  =  200 :  201  =:  2 : 2,01  =  1 :  1,005).  Ein 
Zürcher  Cubikschuh  Wasser  aus  der  Mitte  der  Limmat  geschöpft 
bey  temperierter  Witterung  wiegt  in  bemeldtem  Zürichergewichte 
Ein  und  fünfzig  Pfund  zwanzig  Loth.  —  3°  Das  Original 
des  nassen  Maasses  fände  sich  nicht,  wol  aber  ergeben  dieMaasse 
bei  der  Obrigkeitlichen  Sinn,  dass  das  Viertel  lauterer  Sinn 
gleich  seye  dem  Cubus  oder  Würfel  des  Zürcher-Fusses  das  ist 
1728  Zürcher  oder  1380  (genauer  1373,475)  französischen  Cubic 
Zollen.  Muss  aber  dieses  Viertel  15  Maass  halten,  so  kommt 
eine  alte  oder  Landmaass  auf  1157»  Zürcher  oder  92  franz. 
Cubic  Zolle.  Das  Viertel  der  trüben  Sinn  hat  16  dieser 
Maassen.  Die  Stadt  oder  Schenkmaass  soll  um  den  sie- 
benten Theil  kleiner  seyn  als  die  Landmaass,  mithin  98'/*  Zür- 
cher oder  78,8  Französische  CubikzoUe  halten.  —  4°  Das  Maass 
trokner  glatter  Früchten  oder  das  Kornviertel,  ist  an 
einem  alten  metallenen  mit  2  Handhaben  versehenen  runden 
Gefäss  vorhanden,  neuerlich  mit  der  Jarzal  1736  und  dem  Zür- 
cherwappen  verzeichnet.  Es  ist  '/^  des  Weinmaasses  oder  Zür- 
cher Cub.  Schuhes,  es  fasset  also  1296  Zürcher  oder  1035  Franz. 
Cub.  Zolle,  und  so  geben  3  nasse  Viertel  4  trokne;  jedes  sei- 
ner 16  Mässlenen  bekommt  81  Zürcher  oder  64|-^  franz.  Cubik- 
zoUe, und  ist  oben  6  Zürcher  Zolle  breit.  —  5°  Das  rauhe 
Maass  oder  Haber-Viertel  fände  sich  in  Händen  des  Fech- 
ters um  ein  viertel  Mässle  grösser  als  das  glatte  (das  ist  82,26 
Zürcher  oder  65,6  Pariser  Zolle  per  Mässle)."  —  Est  ist  nun 
zwar  kaum  anzunehmen,  dass  Fe  er,  der  damals  kaum  erst  aus 
der  Fremde  zurückgekommen  war,  bereits  bei  den  oben  er- 
wähnten Untersuchungen  gebraucht  worden  sei;  dagegen  ist 
sicher,  dass  er  sich  sehr  für  diese  Sache  interessirte,  und  für 
sich  Vergleichungen  vornahm,  da  sich  in  seinen  Manuscripten 
die  Notiz  findet:  „1787  den  24.  Juni  Nachmittags  maass  ich  die 
Länge  des  Pariserfusses  auf  meinem  Branderschen  Maassstab- 
Systeme  Nr.  1,  und  fand  die  Länge  des  Maasstabs  von  Messing 
bey  -j-  82°  Fahrenheit  (27,7  C.)  gleich  145"',22,  und  bey  gleicher 
Wärme  die  Länge  des  Zürcherfusses  gleich  134,52.  Wenn  also 
der  Pariserfuss  144'"  enthält,  so  hat  der  Zürcher  133,3898'", 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  37 

oder  auch  wenn  der  Pariserfuss  1  ist,  so  hält  der  Zürcherfuss 
0,926318.  Es  ist  hiebcy  anzumerken,  dass  alle  diese  Verhält- 
nisse dasjenige  145,22:134,52  zum  Grund  haben,  wo  freylich 
die  letzte  Decimale  der  Linien  nur  geschäzt,  aber  doch  nicht 
um  3  fehlen  kann.  —  NB.  Nach  dem  den  6.  Juni  1787  ausgefer- 
tigten Instrument  wäre,  wenn  der  Pariser  gleich  1,  der  Zürcher- 
fuss gleich  0,9277777 ;  die  Sieben  wird  bis  ins  unendliche  wieder- 
holt; das  kürzeste  in  ganzen  Zahlen  mögliche  Verhältniss  ist 
180 :  167."  —  An  einer  andern  Stelle  findet  sich  sodann  unter 
der  Aufschrift  „Berechnung  des  cubischeu  Inhaltes  eines  mes- 
singenen Coni  zu  hydrostatischen  Versuchen"  die  Rechnung, 
deren  Resultate  Eingangs  nach  Feer's  Notiz  gegeben  worden 
sind,  und  nun  wird  gesagt:  „Den  19.  Dezember  verlohr  der 
Körper  im  reinen  Regenwasser  (bei  -\-  47°  F.  =  8°,3  C.  Wärme) 
81,4975  Loth;  des  nahen  wiegt  der  Cub.  Schuh  reines  Regen- 
wasser 51  ib  19,44  Loth."  —  Es  liegt  also  ganz  deutlich  vor,  dass 
Feer's  Absicht  bei  Coustruction  des  Kegels  war,  einen  Körper 
zu  erhalten,  dessen  Verhältniss  zum  Cubikfuss  er  mit  relativ 
grosser  Genauigkeit  erhalten  konnte,  —  um  sodann  aus  dem 
Gewichtsverlust  dieses  Körpers  das  Gewicht  eines  der  Volumen- 
einheit entsprechenden  Wasserquantums  mit  Sicherheit  ab- 
zuleiten. Dass  er  diesen  Kegel  später,  namentlich  bei  den 
1795/96  mit  Amtmann  Werdmüller,  und  nun  wahrscheinlich  im 
Auftrage  der  Regierung,  unternommenen  neuen  Mass-  und  Ge- 
wichtsvergleichungen, welche  ihm  z.  B.  für  einen  Zürcher  Cubik- 
fuss Brunnenwasser  bei  18°  R.  ein  Gewicht  von  51  S  21,27 
Loth  ergeben  haben  sollen,  wieder  gebrauchte,  ist  zum  mindesten 
sehr  wahrscheinlich,  wenn  auch  specielle  Angaben  fehlen. 

286)  Zwei    Globen.    —    Geschenkt   von   Herrn   W. 
Landolt-Rahn  in  Zürich. 

Zwei  Globen  von  circa  32""  Durchmesser,  mit  gewöhnlicher 
Aufstellung.  —  Der  Eine  hat  die  Aufschrift:  „Globus  coe- 
lestis  novus  stellarum  fixarum  loca  secundum  celeberrimi 
astronomi  dantisci  Johannis  Hevelii  Catalogum  ad  A.  Chr.  1780 
compl.  sistens  opera  Joh.  Gabr.  Doppelmaieri  M.  Pr.  exhi- 
bitus  Johanne  Georgii  Puschnero  Calcographo  Noribergensi 
A.  C.  1728."  —  Der  Andere:  „Globus  terrestris,  in  quo  loco- 
rum  insigniorum  situs  terraeque   facies;  secundum  praecipuas 


38  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

celeberrimorum  nostri  aeri  Astronomorum  et  Geographorum 
observationes  opera  Job.  Gabr.  Doppel maieri  Math.  Prof. 
Publ.  Norib.  exbibentur,  concinnatus  a  Job.  Georg.  Puscbnero 
Cbalcographo  Norib.  A.  C.  1728."  —  Dem  Erdglobus,  der  sich 
auf  den  20°  von  Paris  angenommenen  Meridian  von  Ferro  be- 
zieht, ist  ein  Compass  beigegeben. 

287)  Zwei  Manuscripte  von  Job.  Jakob  Scheuchzer, 

—  das  Eine  von  der  Erbschaft  Shuttleworth  geschenkt, 
das  Andere  von  Prof.  Wolf. 

Etwa  Ende  der  40ger  Jahre  fand  ich  bei  Antiquar  Jenni 
(Jenui- Vater,  wie  man  ihn  zur  Unterscheidung  von  seinen  Söh- 
nen, den  durch  Herausgabe  des  „Guckkasten"  bekannten  Fritz 
und  Rudolf  Jenni,  hiess)  in  Bern  ein  anonymes  Manusci'ipt,  das 
ich  sofort  als  ein  Original  -  Manuscript  von  Job.  Jakob 
Scheuchzer  erkannte,  und  mir  um  eine  Kleinigkeit  erwarb. 
Als  ich  dem  damals  in  Bern  wohnenden,  bekannten  englischen 
Naturforscher  R.  Shuttleworth,  der  in  seiner  reichen  Bibliothek 
bereits  mehrere  Handschriften  der  beiden  Scheuchzer  aufbe- 
wahrte, von  meinem  Funde  erzählte,  und  sah,  wie  sehr  ihn 
darnach  gelüstete,  schenkte  ich  ihm  denselben,  —  w'orüber  er 
so  erfreut  war,  dass  er  für  mich  aus  England  ein  Exemplar  des 
schon  damals  ziemlich  seltenen  und  kostbaren  „British  Asso- 
ciation Catalogue  of  Stars"  verschrieb,  und  mich  so  für  meine 
Handschriften-Kenntniss  reich  belohnte.  Nach  Shuttleworth's 
Hinschied  kam  sodann  im  Jahre  1875  dieses  Manuscript  durch 
Schenkung  der  Erbschaft,  welche  offenbar  von  jenem  Vorgange 
Kenntniss  hatte,  an  die  Zürcher-Sternwarte,  während  gleichzeitig 
das  Manuscript  der  „Agrostographia"  des  Bruders,  Johannes 
Scheuchzer,  dem  hiesigen  botanischen  Garten  zu  Theil  wurde. 

—  Das  besagte  Manuscript,  ein  schlecht  cartonnirter,  151  Seiten 
Text  und  viele,  theils  eingeklebte,  theils  eingeheftete  Figuren 
und  Bruchstücke  von  Karten  enthaltender  Folioband,  besitzt 
kein  eigentliches  Titelblatt,  sondern  drei  Vorblätter,  auf  deren 
ersterm  nur  die  Worte  „Stoicheiographia  Helvetica"  stehen,  — 
wähf-end  auf  dem  dritten  das  mit  der  Signatur  „Job.  Melch. 
Füsslinus  inv.  et  sculp."  versehene  Titelkupfer  der  1716  als 
erster  Theil  der  „Natur-Histori  des  Schweitzerlands"  in  deut- 
scher Sprache  erschienenen  „Stoicheiographia,  Orographia  et 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  39 

Oreographia  Helvetiae"  aufgeklebt  ist,  —  und  das  zweite  eine 
von  diesem  Titelkupfer  nur  in  wenigen  Einzelheiten  verschie- 
dene Tuschzeichnung  zeigt,  welche  also  wohl  Füssli's  erster 
Entwurf  zu  jenem  sein  dürfte.  Der  hierauf  folgende  Text  zerfällt 
in  die  drei  Abschnitte  „De  aere,  —  De  igne,  —  De  terra",  welche 
nach  ihrer  ganzen  Anlage  mit  den  drei  ersten  Abschnitten  jener 
Druckschrift. von  1716  übereinstimmen,  —  nur  dass  sie  in  latei- 
nischer Sprache  verfasst,  und  einzelne  Parthien  (so  namentlich 
der  die  Hypsometrie  betreifende  Theil,  in  welchem  sich  unter 
Andern!  auch  Abbildungen  des  auf  pag.  50  meiner  „Geschichte 
der  Vermessungen"  erwähnten  Scheuchzcr'schen  Reisebarometers 
linden)  etwas  weiter  ausgeführt  sind.  Man  dürfte  somit  kaum 
irre  gehen,  wenn  man  annimmt,  es  habe  Scheuchzer  das  vor- 
liegende Manuscript  in  der  Absicht  verfasst,  eine  neue,  ver- 
mehrte und  auf  das  Ausland  berechnete,  lateinische  Ausgabe 
seiner  „Naturhistori"  zu  veranstalten,  und  es  möchten  sich  da 
oder  dort  noch  andere  Theile  dieser  neuen  Bearbeitung  vor- 
finden; unter  allen  Umständen  aber  ist  dasselbe  als  ein  werth- 
volles  Andenken  an  einen  der  verdientesten  zürcherischen  Natur- 
forscher in  hohen  Ehren  zu  halten.  —  Das  zweite  (muth- 
masslich  um  ein  paar  Decennien  ältere)  Manuscript,  welches 
ich  vor  Jahren  durch  Hrn.  Obcrbibliothecar  Dr.  Horner  geschenkt 
erhielt,  und  seither  an  die  Sammlung  der  Sternwarte  abgegeben 
habe,  enthält  50  von  Scheuchzer's  Hand  beschriebene  und  pagi- 
nirte  Folioblätter,  welchen  dann  noch  viele  Zeichnungen  und 
Textblätter  vor-  und  nachgebunden  sind,  die  zum  grossem 
Theile  ebenfalls  Scheuchzer's  Hand  zeigen,  während  einzelne 
von  Andern  (möglicher  Weise  von  Bruder  Johannes)  herrühren 
mögen.  Das  Hauptmanuscript  enthält  eine  grosse  Anzahl  ziem- 
lich sauber  gezeichneter  geometrischer  Figuren  mit  erläutern- 
dem französischem  (ausnahmsweise  lateinischem)  Texte,  und  ist 
als  ein  Bild  von  dem  damaligen  Lehrgange  in  der  Geometrie 
nicht  ohne  Interesse:  Die  Lehrsätze  werden  zunächst  anschau- 
lich gemacht  und  nur  ausnahmsweise  bewiesen,  —  die  gewöhn- 
lichen, sog.  geometrischen  Constructionen,  inclusive  der  Bestim- 
mung unzugänglicher  Distanzen  und  Höhen,  —  die  Regeln  für 
Zusammensetzung,  Theilung  und  Berechnung  der  Flächen  und 
Körper,  inclusive  der  Fass-Rechnung,  —  etc.,  bilden  die  Haupt- 
bestandtheile,  und  es  wiegt  überhaupt  das  praktisch  Brauch- 


40 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


bare  vor.    Speciell  mag  eine  allgemeine  Regel  zur  Construetion 

der   eingeschriebenen   regelmässigen   Vielecke    hervorgehoben 

werden,  welche  ich  mich  nicht  erinnere  sonst  gefunden  zu  haben. 

d  ,-  Sie  lässt  sich   in   den    Satz   resü- 

/  |\\  miren:  „Um  die  Seite  a;  eines  regel- 

/    i  \  \  massigen  w-Ecks  zu  erhalten,  con- 

struire  man  über  dem  Durchmesser 

a  b  das  gleichseitige   Hülfsdreieck 

adb^  theile  ferner  ab  in  n  Theile, 

und  ziehe  von  d  durch  den  zweiten 

Theilpunkt  e  eine  Gerade  bis  zum 

Durchschnitte  f  mit   dem   Kreise, 

—  af=x  ist  sodann  die  gesuchte 

Seite   des   w-Ecks."    Obschon   nur 

eine  Annäherungsconstruction,  ist 

dieselbe  durch   ihre  Einfachheit  und  Allgemeinheit  höchst  be- 

achteuswerth ;  sie  gibt 


Si0!  = 


rw 


2  fn^  —  2  n 
und  somit  z.  B.  für 


Si  (cc  —  qp~) 


n  —  4 


Sia 


n  =  5 

7 


83°24' 
7G    6 


<P 


:  71°57 
51  31 


anstatt 


72°0' 
51  26 


etc.,  also  noch  bei  merklichem  Radius  eine  ganz  genügende  Ge- 
nauigkeit. Leider  gibt  Scheuchzer's  Manuscript  gar  keinen  An- 
haltspunkt für  Bestimmung  des  Erlinders  dieser  Construetion: 
War  er  selbst  Erfinder,  so  ehrt  ihn  diess  entschieden,  —  sonst 
verdient  er  jedenfalls  Dank  dafür,  dass  er  sie  auf  uns  gebracht 
hat.  —  Von  den  erwähnten  Beigaben  mag  noch  Eine  von 
Scheuchzer's  Hand  hervorgehoben  werden,  welche  unter  dem 
Titel  „De  la  geometrie"  in  105  Sätzen  eine  Art  Programm  eines 
dem  Obigen  ziemlich  entsprechenden  Gemoetrie-Curses  gibt,  — 
ferner  Eine  von  fremder  Hand,  welche  sich  mit  dem  Storch- 
schnabel befasst.  Verschiedene  andere  Tafeln  scheinen  sich  auf 
Mass-Vergleichungen  zu  beziehen,  und  sind  mir  zum  Theil  un- 
verständlich. 


Die  Filiation  der  Belenmites  acati 

von 
Professor  Dr.  K.  ]fIayer«Eyniar. 


Die  Belemniten  sind  bekanntlich  nur  das  ver- 
steinerte, ursprünglich  porös-kalkige  Endstück  gewisser 
ausgestorbenen,  mit  den  Tintenfischen  verwandten  Ceph a- 
lopoden,  welches  Endstück  dem  Thiere,  bei  seinen  leb- 
haften Rückwärts-Bewegungen,  als  Anprall-Abschwächungs- 
Waffe,  wohl  eher  denn  als  eine  Art  Balancirstange,  wegen 
der  Leichtigkeit  des  Organs,  gedient  haben  mag. 

Es  stammen  die  Belemniten,  Allem  an,  wenigstens 
heisst  das  die  B.  paxillosi  und  die  Gattung  Ha stites, 
vom  naheverwandten  obertriasischen  Genus  Aulacoceras, 
Hauer,*)  ab  und  zwar  ein  Theil  der  Arten  ohne  gedoppelte 
Seitenlinie  von  gewissen  dieser  Linie  gleichfalls  ermangeln- 
den Aulacoceraten,  diejenigen  mit  einer  solchen  (welche 
ich  als  eigene  Gattung  betrachte  und  Hastites  benannt 
habe)**)  von  den  ebenfalls  mit  einer  seitlichen  Doppel- 
linie versehenen  Aulacoceraten. 

Unter  den  eigentlichen  Belemniten  nun  zeichnet 
sich  der  grosse  Zweig  der  acuti  oder  breves  haupt- 
sächlich durch  die  Vereinigung  dreier  Merkmale  aus, 
nämlich  durch  die  Kleinheit  und  Kürze  des  Endstückes, 
durch  seine  excentrische,  gegen  die  Bauchseite  geneigte 
und  verhältnissmässig  tiefe  Alveole  und  durch  den  Mangel 


*)  In  Jahrbuch  der  österreischen  geolog.  Reichsanstalt.  1871. 
**)  Mayer-Eymar,   Klassifikation   der  Belemniten,  in  Zeit- 
schrift der  deutsch.  Geolog.  Gesellschaft.     1883. 

XXIX.   1.  3* 


42  Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti. 

sei's  eines  ventralen  Längskanales,  sei's  dorsolateraler 
Furchen  an  der  meist  zitzenförmig  zugeschärften  Spitze. 
Der  Querumriss  ist  meistens  stumpfdreieckig  oder  stumpf- 
oval, selten  rundlich,  selten  stumpfviereckig.  Lauter 
Merkmale,  welche  bei  den  andern  Belemniten  nur  ver- 
einzelt oder  doch  nur  zu  zwei  vereinigt  angetroffen  werden. 

Doch  auch  in  stratigraphischer  Beziehung  zeigen  die 
Belemnites  acuti  besondere  Eigenthümlichkeiten.  Sie 
sind  annoch  die  ältesten  Formen  ihrer  Gattung,  indem 
eine  Art  schon  im  unteren  Rhaetian  oder  Koessenin  auf- 
tritt, mehrere  Arten  im  Sinemurian  massenhaft  vorkom- 
men (während  sonst  nur  im  Alpengebiete  ein  Paar  Arten 
vom  Zweige  der  Belemnites  paxillosi  in  diesem  Ni- 
veau vorkommen)  und  die  häufigen  Arten  schon  im  mitt- 
leren Bajocian  ihr  Ende  haben,  nur  noch  zwei  seltene 
Arten  (abgesehen  von  einer  Art  incertse  sedis,  B.  densus) 
aber  den  Zweig  im  Vesullian  beendigen. 

Bevor  wir  indessen  in  weitere  Ausführungen  über 
die  Gruppirung  der  Formen,  von  welchen  hier  die  Rede 
ist,  uns  einlassen,  wird  es  zu  besserem  Verständniss  und 
Würdigung  jener  zweckmässig  sein,  eine  tabellarische 
Uebersicht  der  Schichten,  in  welchen  die  B.  acuti  ange- 
troffen werden,  zu  geben,  umsomehr  als  unsere  erst  drei 
Jahre  alte,  aber  wie  wir  denken,  definitive  Klassifikation 
dieser  Schichten  selbst  den  Fachmännern  annoch  nicht 
geläutig  sein  dürfte.     Hier  denn  diese  Tabelle : 

Mittleres  Jura-System. 

jll.  Bedfordin.  —  Niveau  der  Terebratula 
Bathian      J  lagenalis. 

(Mayer-Eymar))  I.  Bradfordin.  —  Niveau  des  Apiocrinus 
Parkinson!. 


Vesullian 

(Mayer-Eymar) 


Bajocian 

(d'Orbigny) 


Aalenian 

(Mayer-Eymar) 


Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti.  43 

III.  Falaisin.  —  Niveau  der  Nerinea  Voltzi. 
IL  Stouesfieldin.   —  Niveau   des   Clypeus 
Ploti. 

I.  Cadomm.  —  Haupt-Niveau  der  Ostrea 
acuminata. 

III.  Elmingin.  —  Haupt-Niveau  des  Am- 
monites  Parkinsoni. 

IL  Scarboronghin.  —  Niveau  des  Ammo- 

nites  Humphriesi. 
L  Maconin.  —   Haupt -Niveau   des  Am- 
monites  Sowerbyi. 

III.  Cheltenliamin.  —  Niveau  des  Ammo- 
nites  Murchisonae. 

IL  Oundersliofin.  —  Niveau  der  Trigonia 

navis. 
I.  Bollin.  —  Niveau  des  Ammonites  toru- 
losus. 

HI.  Alfeldin.  —  Haupt-Niveau  des  Ammo- 
nites Jurensis. 

IL  Altorfin.    —    Niveau    des    Belemnites 

acuarius. 
I.  Pliensbachin.  —   Niveau    des  Belem- 
nites papillatus. 

Unteres  Jura-System. 

III,  a,  b.  Banzin.   —   Niveau    des    Pecten 
aequivalvis. 

II,  a,  b.  Mendin.  —  Haupt-Niveau  des  Am- 
monites fimbr  latus. 

I,  a,  b.  Rottorfin.  —  Niveau  des  Ammo- 
nites Jamesoni. 


Toarcian 

(d'Orbigny) 


Charmouthian 

(Mayer-Eymar) 


44  Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti. 

(ll,  a,  b,  c.  Balingin.  —  Niveau  des  Ammo- 
Sinemurian    J  nites  oxynotus. 

(d'Orbigny)    j  I,  a,  b.    Filderin.    —    Haupt-Niveau   der 
Gryphsea  arcuata. 
II,  a,  b.  Hettangin.  —  Niveau   des  Ammo- 

nites  angulatus. 
I.  Koessenin.  —  Niveau  der  Avicula  con- 
torta. 


Rhaetian 

([Gümbel]M-E) 


Während  nun,  vor  kaum  zwanzig  Jahren,  unsere 
Belemniten-Sektion  aus  nur  fünf  Arten,  nämlich  B.  Oppeli, 
B.  acutus,  B.  brevis,  C.  Zieteni  und  B.  breviformis, 
bestand,  sind  seitdem,  hauptsächlich  durch  Phillips  und 
den  Vortragenden,  so  viele  zu  jenen  hinzugefügt  worden, 
dass  ihrer  nunmehr  circa  vierzig  sind  und  dass  so,  was 
früher  als  eine  unzusammenhängende  kleine  Arten-Gruppe 
galt,  sich  jetzt  als  eine  wichtige,  interessante  und  lehr- 
reiche Hauptsektion  der  Gattung  erweist.  Von  diesen 
vierzig  Arten  sind  einige  (B.  Oppeli,  B.  acutus,  B. 
Oosteri,  B.  brevis,  B.  breviformis)  häufig  und  in 
tausenden  von  Exemplaren  zu  sammeln.  Andere,  wie  B. 
Zieteni,  B.  Gingensis,  B.  Escheri,  sind  uns  in  Hunder- 
ten von  Exemplaren  bekannt.  Auch  die  Arten  B.  maci- 
lentus,  B.  franconicus,  B.  Schloenbachi,  B.  Moeschi, 
sind  unseres  Wissens  je  in  einem  Paar  Dutzend  Individuen 
vorhanden.  Die  meisten  übrigen  Species  zählen  wenig- 
stens einige,  sichere  Exemplare,  und  nur  wenige  Arten, 
B.  cuneolus,  B.  dactyletron,  B.  dens,  B.  sagitta 
und  B,  liliputanus,  beruhen  vorderhand  bloss  auf  unica. 
Nicht  nur  aber  lässt  sich  jetzt,  innerhalb  dieses  grossen 
Belemniten-Zweiges,  bei  einem  grösseren  Vergleichungs- 


Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti.  45 

Materiale,  wie  zum  Beispiele  wir  in  Zürich,  Dank  meinen 
ganz  speziellen  Bemühungen,  ein  solches  besitzen,  in 
vielen  Fällen  der  Uebergang  von  einer  Art  zur  andern 
nachweisen,  in  einzelnen  Fällen  sogar  die  Entstehung  einer 
Art  aus  der  andern,  im  ältesten  Niveau  jener  beweisen, 
sondern  es  liegen  auch  eine  Anzahl  variirende  Stücke  ge- 
wisser Arten  vor,  welche  bald  deutlich  genug,  bald  mit 
Wahrscheinlichkeit,  die  Entstehungs  weise  jüngerer  Formen- 
reihen (so  der  Formenreihe  des  B.  Schloenbachi),  ja  ganz 
anderer  Zweige  der  Gattung  (B.  acutus  —>  B.  pyrami- 
dalis; B.  acutus  — >  B.  Escheri  —y  B.  Heberti)  be- 
kunden. 

Wir  vertheilen  die  B.  acuti  vorderhand  in  vier  nahe- 
verwandte und  im  grossen  Ganzen  parallel  laufende 
Formenreihen,  welche  wir,  je  nach  ihrem  ältesten  und  auch 
häufigsten  Repräsentanten,  die  Reihen  des  B.  Oppeli, 
des  B.  acutus,  des  B,  brevis  und  des  B.  Schloenbachi 
nennen  wollen. 

Bei  der  ersten  und,  wie  es  scheint,  ältesten  Formen- 
reihe ist  die  Gestalt  Obeliskus-  bis  Pflock-förmig ,  die 
Spitze  central,  mukronirt,  der  Querumriss  stumpfoval  bis 
stumpfquadratisch,  selten  rund,  die  Seiten  also  fast  immer 
gegen  die  Rückenseite  leicht  geneigt,  die  Alveole  endlich 
nicht  sehr  excentrisch  und  nicht  sehr  tief.  Der  Typus  der 
Reihe,  B.  Oppeli,  May-Eym.  (B.  brevis,  Quenst.,  non 
Blainv.;  B.  penicillatus,  Sow.,  non  Schloth.)  beginnt, 
scheint  es  uns  jetzt,  schon  im  untern  Rhaetian  der  Alpen, 
denn,  nach  reiflicher  Erwägung,  kömmt  es  uns  als  höchst 
unwahrscheinlich  vor,  dass  das  als  Längsdurchschnitt  er- 
haltene Exemplar  eines  Belemniten  von  der  Scesaplana, 
welches  wir  seinerzeit  als  B.  Meriani  beschrieben  haben, 
sich  spezifisch  vom  formidentischen  B.  Oppeli  habe  unter- 


46  Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti. 

scheiden  können.  Dieser  Typus  kömmt  dann,  nach  ver- 
schiedenen Alltoren,  im  oberen  Rhaeti an  Mitteleuropas, 
wenn  auch  immer  noch  selten,  vor;  er  wird  im  unteren 
Sinemurian  bereits  häufig;  am  häufigsten  aber  ist  er 
wohl  im  oberen  Sinemurian  Württembergs,  während  er 
dann,  imCharmouthianl  und  II  überall  nur  noch  spar- 
sam vorhanden  ist,  im  oberen  Charmouthian  aber  durch 
eine  etwas  kleinere,  etwas  gedrungnere  Subspecies,  mit 
etwas  tieferer  Alveole,  welche  wir  als  B.  franconicus 
beschrieben  haben,  vertreten  wird. 

Ausser  B.  franconicus  wirft  B.  Oppeli  einige 
Varietäten,  Subspecies  oder  Species  ab,  welche  ein  be- 
sonderes Interesse  für  den  Darwinisten  haben.  Diese  sind, 
ein  Mal,  die  var.  inclinis,  mit  der  Rückenseite  genäherter 
Spitze,  häufig  z.  B.  im  mittleren  Charmouthian  von  Sa- 
lins,  welche  Varietät  eine  Tendenz  zu  B.  umbilicatus, 
aus  dem  Zweige  der  B.  paxillosi  zur  Schau  trägt;  dann 
die  var.  clavus,  schlanker  und  stärker  comprimirt  als 
sonst  und  daher  bereits  dem  B.  virgatus,  von  den  pa- 
xillosi, genähert,  im  Sinemurian  I  und  II  von  Blumen- 
stein bei  Thun  nicht  selten,  sonst  eine  Seltenheit;  B. 
Ducrotayi,  May.-Eym.,  aus  dem  unteren  Charmouthian 
von  Venarey  bei  Semur,  ein  sehr  langer,  allmählig  ver- 
schmälerter und  lang  submukronirter  B.  Oppeli  (semürer 
Museum);  endlich  B.  nanus,  May.-Eym.,  aus  dem  Char- 
mouthian II  von  Salins,  welcher  bei  seiner  kurzen,  ge- 
drungenen Gestalt,  mit  flacher  Bauchseite,  den  Uebergang 
zum  in  der  nächsten  Unterstufe  bereits  vorhandenen  B. 
Schloenbachi  vermittelt. 

Mit  B.  Oppeli  zunächst  verwandt,  jedoch  an  seiner 
etwas  robusteren  Gestalt,  mit  rundlichem  Querumrisse 
und  seiner  etwas  kürzeren  Spitze  als  Species  unterschieden, 


Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  aciiti.  47 

folgt,  im  mittleren  Cliarmoutliian  Württembergs  (Brei- 
tenbach etc.),  wenn  nicht  schon  im  oberen  Sinemiirian 
von  Semur  (Slg.  der  Ecole  des  Mines  in  Paris),  B. 
Schlotheimi,  May.-Eym.  (noch  unbeschrieben).  Aus 
diesem  muss  dann  B.  Zieteni,  May.-Eym.  (B.  brevi- 
formis,  Ziet,  von  Voltz),  bezeichnend  für  das  oberste 
Charmouthian,  entstehen,  denn  der  ist  nur  etwas  kürzer, 
dicker,  im  Querumrisse  quadratischer  als  B.  Schlotheimi 
und  seine  Spitze  ist  stumpf,  mit  ganz  kleiner,  centraler 
Zitze. 

Die  Reihe  leidet  nun,  der  grossen  Revolution  am 
Ende  des  Charmouthian  entsprechend,  welche  die  seich- 
ten Meere  Europa's  plötzlich  zu  abyssischen  umschuf, 
einen  Unterbruch  im  Toarcian  und  sie  tritt  erst  im 
unteren  Aalenian  mit  einer  hier  und  im  Aalenian  II 
häufigen  Art,  B.  breviformis,  Voltz,  wieder  auf,  welche 
ihrerseits  bisin's  mittlere  Bajocian  (Mainzholzen  in  Braun- 
schweig), wenn  auch  sehr  selten  hinaufgeht.  Dieser  B. 
breviformis  (B.  peni  eil  latus,  Schloth.)  sieht  wieder 
manchem  B.  Oppeli  sehr  ähnlich  aus;  er  ist  jedoch  von 
rundem  Querumrisse  und  allmähliger  zugespitzt.  Aus 
ihm  entstehen  dann,  nachweisbar,  einerseits  der  dicke, 
pyramidalere  B.  Gingen sis,  Opp.,  vom  mittleren  Aale- 
nian bis  zum  unteren  Bajocian  reichend,  und  anderseits 
der  schlanke,  langsam  zugespitzte B.  Moeschi,  May.-Eym., 
mit  der  gleichen  Verbreitung  wie  B.  Gingensis,  jedoch 
viel  seltener.  Bei  diesen  drei  Arten  kommen,  interes- 
santer Weise,  seltene  Individuen  vor,  welche  eine  ventrale 
Abflachung  oder  bereits  die  Spur  einer  ventralen  Furche 
unter  der  Spitze,  wie  bei  den  Arten  der  Reihe  des  B. 
Schloenbachi  zeigen.  Aber  auch  Form-Uebergänge  zwischen 
B.  Gingensis  und  B.  Schloenbachi,   wie  zwischen  B. 


48  Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti. 

Gingensis  und  B.  Escheri  gehören  nicht  in's  Reich 
der  Mythe. 

Ausser  diesen  sieben  oder  acht  Arten,  mit  zwei  oder 
drei  Subspecies,  zählen  wir  vorderhand,  noch  zur  gleichen 
Formenreihe  drei  Arten,  welche  wir  nur  nach  deren  Ab- 
bildungen kennen,  nämlich  B.  dens,  Simps.,  aus  dem 
Sinemurian  von  Yorkshire,  B.  liliputanus,  May.-Eym. 
(B.  brevis,  Quenst.,  Jura,  t.  13,  f.  2)  aus  dem  oberen 
Sinemurian,  und  B.  armatus,  Duraort,  aus  dem  unteren 
Charmouthian  von  Lyon. 

Die  zweite  Formenreihe  der  B.  acuti  ist  diejenige 
des  B.  acutus.  Bei  diesen  Arten  zeigt  das  Endstück 
eine  dreiseitig-pyramidale  Gestalt,  eine  sehr  schief  stehende 
und  sehr  tiefe  Alveole  und  eine  scharfe,  nicht  mukronirte 
Spitze.  Der  Typus,  B,  acutus,  MilL,  erscheint.  Allem  an, 
erst  im  unteren  Sinemurian,  wo  er  aber,  merkwürdiger 
Weise,  meistenorts  bereits  häufiger  ist  als  B.  Oppeli. 
Obwohl  nun  hier  Uebergangs-Exemplare  zwischen  beiden 
nicht  gerade  selten  sind,  wäre  es,  denken  wir,  annoch 
verfrüht,  zu  behaupten,  dass  jener  in  diesem  Niveau  aus 
diesem  entstehe;  die  Sache  verlangt  eine  specielle,  ein- 
gehende Prüfung,  mit  Hülfe  eines  sehr  reichen  Materiales 
aus  vielen  Gegenden  und  mit  Hinzuziehung  möglichst 
vieler  Exemplare  desB.  Oppeli  aus  dem  oberen  Rhaetian. 
Während  nun  B.  acutus,  nur  noch  massig  häufig  vor- 
kommend, bis  in's  mittlere  Charmouthian  (z.  B.  von 
Liebenburg  in  Hannover)  hinaufgeht,  kömmt  in  den  Alpen 
(Blumenstein  bei  Thun,  Mols  bei  Sargans)  neben  ihm  und 
nur  im  unteren  Sinemurian,  eine  nur  durch  ihre  riesigen 
Dimensionen  und  durch  ihre  seichtere  Alveole  davon 
unterschiedene  Art,  B.  Oosteri,  May.-Eym.  (B.  niger, 
Oost.,  non  Blainv.),  wie  es  scheint,  sehr  häufig  vor.  Aus 
dem  unteren  Charmouthian  Württembergs  kennen  wir, 


Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemuites  acuti.  49 

umgekehrt,  eine  seltene  Art,  B.  dactyletron,  May.-Eym., 
welche  sich  von  B.  acutus  nur  durch  ihre  stumpfe,  ab- 
gerundete Spitze  unterscheidet.  B.  f rater culus,  nann- 
ten wir  ferner  eine  seltene  Art  aus  dem  oberen  Toar- 
cian  von  Schieitheim,  welche  sich  nur  durch  ihre  cen- 
trale, kaum  merklich  lang  mukronirte  Spitze  und  durch 
ihre  nur  die  Mitte  der  Länge  erreichende,  weniger  excen- 
trische  Alveole  von  B.  acutus  unterscheidet,  desshalb 
aber  schon  von  diesem  getrennt  gehalten  zu  werden  ver- 
dient, weil  annoch  weder  im  oberen  Charmouthian,  noch 
im  Toarcian  I  und  II,  Etwas  dem  B.  acutus  ähnliches 
vorkömmt,  dann  auch  weil  er,  wenn  in  mehr  Exemplaren 
bekannt,  wahrscheinlich  ein  Licht  auf  die  Entstehungs- 
weise des  formverwandten  B.  pyramidalis,  aus  dem 
Zweige  der  B.  rhenani,  werfen  wird.  Dem  englischen 
Typus  des  B.  acutus  ähnlich,  jedoch  noch  schlanker,  im 
Querumrisse  ovaler,  ist,  ferner,  B.  Baylei,  May.-Eym., 
erst  aus  dem  mittleren  Bajocian  von  Neuffen  in  Würt- 
temberg, jedoch  in  vier  Exemplaren,  bekannt.  Wir  zählen 
endlich,  provisorisch,  zur  gleichen  Reihe  B.  cognatus, 
May.-Eym.,  in  drei  Exemplaren  aus  dem  oberen  Aalenian 
vom  Frickberg  und  von  Mingolsheim  uns  bekannt,  welcher 
sich  durch  seinen  subquadratischen  Querumriss  auszeichnet, 
möglicherweise  indessen  nur  eine  Jugendvarietät  (wenn 
es  überhaupt  solche  giebt)  des  zu  einem  ganz  anderen 
Zweige  gehörenden  B.  spinatus  ist. 

Neben  diesen  sechs  Arten  kömmt  dann  der  uns  von 
Professor  Marcou  zur  Untersuchung  mitgetheilte  B.  den- 
sus,  Meek,  aus  unbestimmten  Jura-Schichten  Nordameri- 
kas zu  stehen,  welcher  sich  von  B.  Oosteri  nur  durch 
seinen  quadratischeren  Querumriss  und  seine  centrale 
Spitze  unterscheidet. 

XXIX  1,  4 


50  Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti. 

Eine  mit  der  vorigen  naheverwandte,  schwierige 
Formenreihe  bilden,  in  dritter  Linie,  die  mit  B.  brevis 
zunächst  verwandten  Arten.  Bei  diesen  ist  die  Gestalt 
in  der  Regel  die  gleiche  wie  bei  B.  acutus  &  Cie.,  ge- 
wisse Arten  sind  indessen  gedrungener  gebaut;  die  etwas 
excentrische  Spitze  wird  hie  und  da  zitzenförmig;  die 
Alveole  zeigt  sich  so  schief  stehend,  jedoch  weniger  tief 
als  bei  den  meisten  ächten  acuti.  Was  aber  die  Arten 
auszeichnet  und  zusammenhält,  das  sind  zwei  breite,  mehr 
oder  weniger  deutliche  Längsstreifen  oder  seichte  Furchen, 
welche  zwar  an  der  Spitze  dorsolateral  beginnen,  sonst 
aber  rein  seitlich  verlaufen.  B.  brevis,  Blainv.,  nun  (B. 
abbreviatus?  Mill.;  B.  infundibulum,  Phill.),  so  ziem- 
lich formidentisch  mit  B.  acutus,  jedoch  gewöhnlich 
weniger  scharf  zugespitzt,  mit  seichterer  Alveole,  beginnt 
wie  dieser  im  Sinemurian  I  (Blumenstein,  Lyme-Regis, 
Salins),  doch  ist  er  hier  noch  selten ;  er  wird  im  oberen 
Sinemurian  Englands  (Bath,  Bristol,  Lyme-Regis)  etwas 
häufiger;  am  häufigsten  aber  ist  er  im  Charmouthian 
I  und  II,  Nord-  und  Ost-Frankreichs,  während  er,  bei 
uns  und  in  Deutschland  selten  bleibt,  im  Charmouthian 
III  aber,  so  viel  wir  wissen,  nicht  mehr  vorkömmt. 

Da  gewisse  Individuen  dieser  Art,  aus  dem  unteren 
Sinemurian  von  Blumenstein,  etwas  schlanker  als  ge- 
wöhnlich sind,  so  liegt  hier  wieder  die  Vermuthung  nahe, 
dass  B.  macilentus,  May.-Eym.,  aus  dem  oberen  Sine- 
murian der  gleichen  Gegend  und  nicht  selten,  aus  diesen 
sich  streckenden  Individuen  entstanden  sei,  denn  dieser 
ist  nur  ein  sehr  schlankes  und  hageres  Extrem  davon. 
Im  Gegensatze  zu  dieser  schlanken  Mutation  haben  wir 
dann,  im  unteren  Sinemurian  des  Juras  (Stafelegg)  so- 
wohl als  im  oberen  Sinemurian  Englands  (Lyme-Regis), 


Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti.  51 

eine  ganz  kurze  Art,  B.  excavatus,  PhilL,  welche  sich 
nur  durch  ihre  Seitenfurchen  von  B.  dactyletron,  aus 
der  Formenreihe  des  B.  acutus,  unterscheidet.  Noch  eine 
ganz  ähnliche,  jedoch  zugespitztere,  kleine  Art  beschreibt 
Phillips,  als  B.  calcar,  aus  dem  unteren  Sinemurian 
von  Bath  und  Lyme-Regis,  und  er  bildet,  Tafel  2,  Fi- 
gur 5,  1'",  einen  weiteren,  kleinen  Belemnit  aus  dem 
unteren  Charmouthian  ab,  dessen  eigenthümliche,  spitz- 
konische Gestalt  wohl  eine  eigene  Art  (B.  cuneolus, 
May.-Em.)  bedingt,  wenn  die  undeutlich  abgebildeten 
Seitenstreifen  bei  ihm  in  der  That  vorhanden  sind.  Eben- 
falls aus  dem  unteren  Charmouthian  kennen  wir  von 
Subles  in  der  Normandie  zwei  Exemi)lare,  von  Pommiers 
bei  Lyon  (var.  longissima),  von  Blögny  bei  Salins  und 
von  Schaeppenstedt  in  Braunschweig  (var.  brevior),  je  ein 
Exemplar  eines  langen,  schmalen  und  schlanken,  dorsal 
sehr  scharf  zugespitzten  Belemniten,  von  rundlich-ovalem 
Querumriss  (B.  acutissimus,  May.-Eym),  welcher  zwi- 
schen B.  macilentus  und  dem  englischen  B.  acutus 
in  der  Mitte  steht  und  wohl  von  letzterem  abstammt. 
Dagegen  ist  B.  Janus,  Dumort.,  ebenfalls  aus  dem  Char- 
mouthian I,  dem  B.  Zieteni  formähnlich,  jedoch  com- 
primirter,  Allem  an  eine  gute,  B.  excavatus  mit  B.  Mar- 
coui  verbindende  Art,  während  B.  Lugdunensis,  May.- 
Eym.,  ebenfalls  aus  dem  unteren  Charmouthian  und  von 
St.  Fortunat  bei  Lyon  wie  von  Flavigny  bei  Semur,  quadra- 
tischer, pflockförmiger ,  länger  mukronirt,  also  ein  B. 
Schlotheimi  mit  Seitenfurchen  ist. 

Während  wiederum  annoch  keine  B.  brevis  aus  dem 
oberen  Charmouthian  und  aus  dem  Toarcian  I  und  II 
bekannt  sind,  findet  sich  im  oberen  Toarcian  Englands 
und  des  Jura's  (Pinperdu  bei  Salins)  eine  ausgezeichnete 


52  Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti. 

Art  der  Reihe,  B.  Marcoui,  May.-Eym.  (B.  latisulcatus, 
PhilL,  non  Orb.),  leicht  kenntlich  an  ihrem  subquadra- 
tischen  Querumrisse,  an  ihrer  zitzenförmigen  Spitze  und 
an  ihren  starken  Seitenfurchen.  Mit  dieser  Art  scheint 
B.  ballista,  May.-Eym.,  aus  dem  gleichen  Niveau,  von 
Vieux-Pont  in  der  Normandie,  nahe  verwandt  zu  sein, 
doch  ist  er  länger,  eher  pflockförmig,  kurz  zitzenförmig 
zugespitzt  und  führt  er,  ausser  den  zwei  seitlichen,  bei 
ihm  unregelmässigen  Rinnen,  verschiedene  starke  Spitze- 
furchen, von  welchen  man  nicht  weiss  ob  sie  zufällig 
und  individuell  oder  spezifisch  bezeichnend  sind.  Letzteres 
scheint  indessen,  was  die  kleine  Ventralfurche  betrifft, 
desswegen  der  Fall  zu  sein,  weil  ein  ganz  kleines  Indi- 
viduum von  gleicher  Gestalt,  aus  demselben  Niveau,  vom 
Judenkirchhof  bei  Schieitheim  die  gleiche  kleine  Spitze- 
furche aufweist. 

Gute,  leicht  kenntliche  Arten  sind  ferner  B.  Bayani, 
May.-Eym.,  aus  dem  mittleren  Aalenian  von  Smarves 
bei  Poitiers,  schlank  und  scharf  zugespitzt,  unten  von 
subovaler,  oben  von  runder  Peripherie,  mit  einer  feinen, 
schwachen  und  langen  ventralen  Spitzefurche,  und  B. 
sagitta,  May.-Eym.,  aus  dem  Aalenian  III  von  Neuf- 
fen  (?)  in  Württemberg,  merkwürdig  wegen  der  bedeu- 
tenden Zuschärfung  der  Rücken-  und  der  Bauch-Seite, 
unten  von  quadratischem  Querumrisse  und  mit  ziemlich 
tiefen  Seitenfurchen.  In  die  Nähe  dieses  B.  sagitta  ge- 
hört dann  wohl  B.  Ehingensis  May.-Eym.,  aus  dem 
unteren  Bajocian  von  Württemberg,  welcher,  bei  ge- 
rundet-viereckigem  Querumrisse,  ganz  kurz  bleibt  und 
eine  kurze,  submukronirte  Spitze  hat.  Etwas  höher,  im 
mittleren  Bajocian,  kömmt  zu  Dundry,  B.  insculptus, 
PhilL,  ziemlich  häufig  vor,  welcher,  wiederum  dem  B.  Mar- 
coui ganz  nahe  steht. 


Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti.  53 

Hier  unterbringen  muss  ich,  wegen  seinen  schwachen 
Seitenfurchen,  B.  Locardi,  May.-Eym.,  aus  den  Eisen- 
erzen von  La  Verpilliere  oder  St.  Quentin  bei  Lyon  (Toar- 
cian  II  bis  Aalenian  III),  welcher  wieder  dem  B.  Oppeli 
formähnlich  wird,  jedoch  länger,  wohl  68  Ctm.  lang  ist, 
eine  seichte,  wenig  excentrische  Alveole  und  eine  lange, 
submukronirte  Spitze  hat.  Ob  seine  kleine  und  tiefe 
Ventralfurche,  unweit  der  Spitze,  ein  Zufall  oder  spezi- 
fisch ist,  kann  ich  nicht  entscheiden;  ich  glaube  indessen 
das  Erstere.  Diesem  ähnlich,  jedoch  kleiner  (38  Ctm. 
lang),  kürzer,  im  Querumrisse  etwas  rundlicher,  langsamer 
zugespitzt,  kürzer  submukronirt  und  mit  hälftetiefer  Al- 
veole ist  endlich  B.  Breoni,  May.-Eym.,  aus  dem  unteren 
Vesullian  von  Flavigny  bei  Sömur,  dessen  Kenntniss  ich 
dem  Dedicaten,  Conservator  der  semürer  geologischen 
Sammlungen,  verdanke. 

Wie  die  dritte  Formenreihe,  besteht  die  vierte  eigent- 
lich aus  Arten,  die  nicht  Alle  voneinander  abstammen; 
diese  werden  indessen  hier  zusammengestellt,  theils  der 
Einfachheit  der  Diagnose  wegen,  theils  weil  sie  in  der 
That  entweder  unmittelbar  aufeinander  folgen  oder  neben- 
einander vorkommen  und  ihre  jeweilige  Unterbringung 
neben  ihre  nächsten  Verwandten  aus  den  zwei  ersten 
Reihen  möglicherweise  die  Wichtigkeit  ihres  Hauptmerk- 
males, der  kleinen  ventralen  Spitzefurche,  für  die  Er- 
klärung der  Genesis  gewisser  Belemnopsis -Arten  (Be- 
lemnites canaliculati)  verkennen  hiesse. 

Die  älteste  Art  der  Reihe,  B.  Schloenbachi,  May.- 
Eym.*),  sehr  selten  schon  im  oberen  Charmouthian  von 
Wolfenbüttel,  noch  selten  im  oberen  Toarcian  von  Harz- 


*')  In  Journal  de  Conchyl.,  1866. 


54  Mayer-Eymar,  die  Filiatioa  der  Belemnites  acuti. 

bürg,  ist  besonders  verbreitet  im  mittleren  Aalenian 
Norddeutschlands,  kömmt  indessen,  selten  in  letzterem 
Niveau  auch  im  Elsass  (Gundershofen)  und  im  Jura  (Pin- 
perdu)  vor.  Er  stammt.  Allem  an,  von  B.  Oppeli  ab, 
ist  indessen  dicker,  von  elliptischem  Querumrisse  und 
seine  ausgesprochen  zitzenförmige  Spitze  ist  dorsal. 
Seltene,  weniger  comprimirte  Individuen  davon  bilden 
dann,  in  jenem  Niveau  der  Trigonia  navis,  den  Ueber- 
gang  zum  viereckigeren  B.  Gingensis  der  ersten  Formen- 
reihe. Dem  B.  Schlcenbachi  äusserst  nahe  verwandt 
zeigt  sich  B.  brevispinatus,  Waagen,  aus  dem  unteren 
Bajocian  Württembergs,  denn  er  ist  nur  etwas  kleiner, 
etwas  schief  comprimirter,  rascher  verschmälert  und  er 
hat  eine  lange,  ebenfalls  subdorsale,  aber  schwach  mu- 
kronirte  Spitze.  Von  diesem  nun  kann  ich  einen  Be- 
lemnit  aus  dem  unteren  Vesullian  von  Montbard 
(Cote-d'or),  welchen  mir  das  semürer  Museum  mitgetheilt, 
nicht  unterscheiden,  denn  dass  die  kurze  Ventralfurche 
bei  ihm  auf  der  Spitze  sitzt,  statt  unterhalb  dieser,  ist 
kein  genügendes  Unterscheidungs- Merkmal.  Neben  B. 
brevispinatus  im  unteren  Bajocian  und  wie  es  scheint 
nur  in  diesem  Niveau,  aber  weitverbreitet  und  nicht  selten, 
erscheint  dann  B.  Escheri,  May.-Eym.,  pyramidal,  mit 
undeutlich  mukronirter  Spitze  und  sehr  tiefer  Alveole, 
also  dem  B.  acutus  merkwürdigerweise  täuschend  ähnlich; 
besonders  schön  bei  Le  Maus  zu  finden.  Endlich  aber 
nennen  wir  B.  Trigeri,  einen  kleinen  Belemnit  aus  dem 
unteren  Bajocian,  welcher  sich  nur  durch  seine  stärkere 
ventrale  Abflachung  und  sein  stumpfes  Ende  von  B. 
Escheri  unterscheidet.  Wir  kennen  ein  Exemplar  davon 
von  Gingen  in  Würtemberg  und  zwei  von  Conliebei  le  Maus. 


Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti. 
Tabelle   der  Verbreitung  der  B.  acuti. 


55 


R 

ixt.   Sin. 

Charm. 

Toare. 

Aalen. 

Bajoc. 

Ves. 

Belemnites 

|ii    I 

II 

I  |n|xn 

1 1 II  |iii 

1 1 II  III 

I  II  Im 

I 

Oppeli,  May.-Eym.           1 
francoiiicus  May.-Eym.    . 
Ducrotayi,  May.-Eym. 
nanus,  May.-Eym. 
Schlotlieinii,  May.-Eym.    . 
Zicteni,  May.-Eym. 
breviformis,  VoIfz. 
(Jingensis,  Oppol. 
McBSClli,  May.-Eym. 
deus,  (iimps. 

liliputanus,  May.-Eym.    • 
armatus,  Damort. 

2    4 

.     ? 

.    5 
.    4 

.     ? 

.    3 

.    2 
.    2 

5 
? 

1 

3 
1 

3 
3 
2 

3 
2 

2 
3 

4 

1 

2 

2 

1 
2 

2 
4 

3 
4 

• 

' 

1 

4 

5 
3 

2 

3 
4 
2 

2 

3 
4 
2 

1 
? 

3 

acutus,  Miller. 
Oosteri,  May.-Eym. 
dactylctron,  May-Eym.    . 
fratcrculus  May.-Eym.     . 
Baylei,  May.-Eym. 
cognatus?  May.-Eym.      . 
densns,  Meek. 

brevis,  Blainy. 
macilentus,  May.-Eym.    . 
excavatus,  Phill. 
ealcar,  Phill. 
cuneolus,  May.-Eym. 
acutissimus,  May.-Eym.    . 

56  Mayer-Eymar,  die  Filiation  der  Belemnites  acuti. 


Belemnites 

Riiait. 

Sin. 

Charin. 

Toarc. 

Aalen. 

Bajoc. 

Ves. 

I  |n 

II 

I  II  III 

I  II  |iii 

I 

11  |iii 

I 

II  |iii 

I 

Janas,  Dnmort. 
Lügdnnensis,  May.-Eym. 
fflarcoui,  May.-Eym. 
ballista,  May.-Eym. 
ßayani,  May.-Eym. 
sagitta,  May.-Eym. 
Ehingensis,  May.-Eym. 
insculptus,  Phill. 
locardi,  May.-Eym. 
Breoni,  May.-Eym. 

2 
2 

1 

? 

3 

2 

? 
2 

? 
2 

2 

? 
3 

1 
? 

2 

2 
4 
2 

2 

• 

1 
1 

Schlffinbaclii,  May.-Eym. 
brevispinatus,  Waag. 
Escheri,  May.-Eym. 
Trigeri,  May.-Eym. 

Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme. 

Von 
H.  Schneebeli. 

Im  84.  Bande  von  Poggendorff's  Annalen  pag.  411 
und  folgende  beschreibt  Svanberg  eine  einfache  und  sehr 
empfindliche  Methode  zum  Studium  der  strahlenden  Wärme. 

Meine  Absicht  bei  den  nachstehenden  Versuchen  war, 
diese  Methode  auf  ihre  Genauigkeit  und  Leistungsfähig- 
keit zu  prüfen  und  zugleich  einige  Fragen  der  Strahlung 
experimentel  mit  ihrer  Hülfe  zu  lösen. 


Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme.   57 

Bereits  haben  in  neuerer  Zeit  Langley  und  Baur  die 
Svanberg'sche  Methode  benützt  um  verschiedene  Fragen, 
die  sich  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme  stellen  lassen» 
zu  entscheiden  und  Anordnungen  angegeben,  um  die  Me- 
thode den  verschiedenen  Zwecken  anzupassen. 

Die  Anordnung,  wie  ich  sie  bei  meinen  Versuchen 
wählte,  ist  folgende : 

Als  bestrahlter  Widerstand  wurde  benutzt  ein  Gitter 
von  dünnem  Staniol,  welches  mit  Platinchlorid  geschwärzt 
war  und  sich  in  einem  Kasten  mit  beweglichem  Deckel 
befand.  Als  electromotorische  Kraft  diente  ein  Daniell'- 
sches  Element  und  wurde  das  Spiegelgalvanometer  der 
Brücke  so  empfindlich  gestellt,  dass  im  Allgemeinen  eine 
Verrückung  des  Messdrahtcontactes  von  1  ™°^  einen  Aus- 
schlag von  einigen  hundert  Scalentheilen  bewirkte.  Der 
Widerstand  in  dem  Kreise,  in  dem  sich  die  Säule  be- 
findet, wurde  durch  einen  eingeschalteten  Rheochorden 
constant  erhalten  und  die  Stromstärke  in  demselben  be- 
ständig controlirt. 

Verschiedene  Umstände  bewogen  mich,  die  Strahlung 
in  folgender  Weise  zu  untersuchen :  Es  wurde  das  Staniol- 
gitter  während  10  Secunden  der  Strahlung  ausgesetzt, 
hierauf  der  Stromkreis  geschlossen  und  der  nun  erfolgende 
Ausschlag  abgelesen.  Selbstverständlich  war  vorher  der 
Schlitten  so  gestellt  worden,  dass  beim  Schliessen  und 
Oeffnen  vor  der  Bestrahlung  die  Nadel  in  Ruhe  bleibt. 

Ein  Uebelstand  der  Methode,  den  ieh  gleich  hervor- 
heben will,  ist,  dass  die  Stromlosigkeit  in  der  Brücke 
nie  längere  Zeit  anhält,  so  dass  auch  bei  sorgfältigem 
Schutze  der  empfindlichen  Theile  der  Strombahn  dennoch 
nicht  garantirt  werden  kann,  dass  während  den  10  Se- 
cunden,   während   welchen   die  Bestrahlung  statt  hatte, 


58  Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme. 

die  Stromlosigkeit  bei  nicht  veränderter  Gittertemperatur 
noch  vorhanden  gewesen  sei.  Eine  kürzere  Bestrahlungs- 
zeit anzuwenden,  schien  mir  nicht  angebracht,  da  die 
Temperaturerhöhung  des  Gitters  Funktion  der  Zeit  ist 
und  namentlich  im  Anfang  sehr  stark  mit  der  Zeit  wächst 
und  also  kleine  Ungenauigkeiten  in  der  Exponirungszeit 
grosse  Fehler  hervorbringen  würden.  Folgende  Zahlen 
geben  hierüber  Auskunft: 


Bestrahlungsdauer : 

Ausschlag : 

2  Secunden 

270 

5         » 

300 

10         » 

321 

15         » 

328 

20         » 

331. 

I.  Absorption  der  strahlenden  Wärme  in  Glas. 

Es  wurde  vorerst  die  Absorption  der  Wärmestrahlen, 
die  von  einem  glühenden  Platinblech  ausgingen  in  ver- 
schiedenen Glassorten  untersucht.  Das  Platinblech  be- 
fand sich  in  der  nicht  leuchtenden  Flamme  eines  Bunsen'- 
schen  Brenners.  Die  Glasplatten  waren  aus  verschiedenen 
Fensterscheiben  und  Stücken  von  Electrisirmaschinen- 
scheiben  ausgewählt  worden  und  besassen  dieselben  an- 
nähernd die  gleiche  Dicke,  denn  nur  in  diesem  Fall  sind 
die  Absorptionsvermögen  der  verschiedenen  Platten  unter- 
einander vergleichbar.  Der  Absorptionscoefficient  wurde 
berechnet  aus  der  Formel: 

J  =  J^e-^"" 

Je. 


log 


zu  li  = 


J 


Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme.  59 


worin  bedeuten: 

X     die  Dicke  der  absorbirenden  Platte, 
Jo    die  Intensität  der  auffallenden  und 
J     diejenige  der  durchgehenden  Strahlen. 
Folgende  Tabelle  gibt  ein  Bild  über  die  Absorption 

in  den  gewählten  Glasscheiben: 


Dicke  der  Scheiben 

^0 

J 

U 

1,8"^ 

142,9 

70,0 

0,396 

1,8 

143,0 

69,5 

0,400 

1,75 

142,5 

70,5 

0,401 

1,70 

142,5 

71,5 

0,405 

1,90 

142,0 

68,5 

0,383 

Die  Tabelle  zeigt,  dass  die  untersuchten  Glasplatten 
eine  ziemlich  gleichmässige  Absorptionsfähigkeit  besitzen; 
die  grossem  Abweichungen,  wie  sie  bei  No.  4  und  No.  5 
vorkommen,  erklären  sich  leicht  aus  der  verschiedenen 
Dicke  der  beiden  Platten.  Aus  dem  folgenden  geht  näm- 
lich hervor,  dass  der  Absorptionscoefficient  mit  wachsen- 
der Dicke  ganz  bedeutend  abnimmt. 

Weiter  wurde  die  Frage  untersucht :  Wie  ändert  sich 
der  Absorptionscoefficient  in  verschiedenen  Tiefen  der 
durchstrahlten  Glasschicht'?  Folgende  Tabelle  gibt  hier- 
über Auskunft;  es  bezeichnet  in  derselben  ö  die  Dicke 
der  von  der  Strahlung  schon  durchlaufenen  Glasschicht 
bevor  die  Absorption  in  der  Glasplatte  von  1,75  Milli- 
meter Dicke  gemessen  wird.  Als  strahlende  Quelle  diente 
eine  leuchtende  Gasflamme. 


Dicke  der  schon  durch- 
laufenen Glasschicht. 


0     °i" 
1,8  » 
5      )) 
10     » 


Dicke  der  absorbirenden 
Glasplatte 


1,75  ^ 
1,75    » 
1,75   » 
1,75    » 


0,419 
0,207 
0,150 
0,084 


60  Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme. 

Endlich  wurde  noch  die  Absorptionsfähigkeit  des 
Glases  bei  strahlenden  Quellen  verschiedener  Temperatur 
untersucht.  Die  Zahl  für  die  Temperatur  100°  ist  nur 
als  eine  angenäherte  zu  betrachten: 


Temperatur  des  strahlenden 
Körpers 

Dicke  der  absorbirenden 
Glasplatte 

k 

100° 

250° 

circa  1000° 

1,75  ^"^ 
1,75    )) 
1,75    » 

2,4 

1,47 

0,42 

II.    Untersuchung-  der  Strahlung  in  ihrer  Ahhängigkeit 
von  der  Temperatur  des  strahlenden  Körpers. 

Ueber  die  Abhängigkeit  der  ausgestrahlten  Wärme- 
menge   von    der    Temperatur    des    strahlenden    Körpers 
stellte  in  jüngster  Zeit   Stephan*)   eine  Hypothese  auf. 
Nach  ihm  soll  die  von  einem  Körper  ausgestrahlte  Wärme- 
menge proportional  sein   der  vierten  Potenz   seiner  ab- 
soluten Temperatur,  es  müsste  also  sein: 
AT,^  —  BTq*  _  Sj^ 
AT^^  —  BTo*  ~  S^' 
wenn  wir  bezeichnen  mit: 

Ä  und  B     zwei  Constante,  die  abhängen  erstere  von  der 
Natur  des  strahlenden  und  letztere  von  der 
Natur  des  bestrahlten  Körpers, 
Ti  und  T^  die  absoluten  Temperaturen   der  strahlenden 
Quelle , 
Tq         die  absolute  Temperatur  der  bestrahlen  Fläche, 
Si  und  8^    die   bei   den   Temperaturen   Ti  und  T^  aus- 
gestrahlten Wärmemengen. 
Um  diese  Beziehung  in  vorläufiger  Weise  zu  prüfen, 
wandte  ich  als  strahlende  Fläche  die  grosse  Seite  eines 


*)  Sitzungsberichte  der  Wiener  Academie  1879,  p.  391. 


Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme.   6 1 

rechtwinkligen  Kupferklötzes  von  folgenden  Dimensionen 
an:  Höhe  lOO^'",  Breite  80°^"^  und  Dicke  45°^  und 
dessen  Gewicht  3,21  Kilogramm  betrug.  Von  oben  wurde 
in  den  Klotz  ein  Loch  gebohrt  und  in  dasselbe  ein  Thermo- 
meter gesteckt,  welches  für  die  tiefern  Temperaturen  zur 
Temperaturmessung  genügte.  Für  die  höhern  Tempera- 
turen wurde  die  Temperatur  des  Klotzes  auf  calorime- 
trische  Weise  bestimmt,  indem  sofort  nach  vollendeter 
Strahlung  ein  Gehülfe  denselben  in  ein  Gefäss  mit  be- 
kannter Wassermenge  tauchte.  Natürlich  musste  darauf 
Bedacht  genommen  werden,  dass  die  Strahlung  bei  den 
verschiedenen  Temperaturen  unter  gleichen  Umständen, 
d.  h.  bei  gleichbleibender  Beschaffenheit  der  strahlenden 
Fläche  vor  sich  gehe.  Eine  reine  Kupferoberfläche  war 
ausgeschlossen,  da  besonders  bei  höhern  Temperaturen 
eine  grosse  Veränderung  derselben  vor  sich  geht  und 
damit  das  Emissionsvermögen  gewaltig  verändert  wird. 
Es  wurde  deshalb  die  strahlende  Fläche  mit  einer  sehr 
feinen  Schicht  von  Silber  überzogen  durch  Bestreichen 
derselben  mit  einer  Silberlösung  in  Salpetersäure  und 
nachheriges  Erhitzen.  Man  erhält  auf  diese  Weise  eine 
sehr  feine  und  ziemlich  homogene,  matt  schwarze  Ober= 
fläche,  die  auch  während  einer  ganzen  Reihe  trotz  Ein- 
tauchens in  Wasser  ziemlich  unverändert  blieb. 

Ich  wähle  aus  den  verschiedenen  Versuchsreihen  die 
folgende  heraus : 


T 

^ 

423° 

62 

473° 

113 

523° 

182 

553° 

230 

643° 

455 

62  Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme. 

Da  sowohl  strahlende  wie  bestrahlte  Fläche  mit  einer 
dünnen  Schicht  eines  niedergeschlagenen  Metalls  über- 
zogen sind,  so  dürfen  wir  wohl  A  =  B  setzen.  Nach 
Stephan  müsste  alsdann: 


S 


=  Constant 


sein.     Die    folgende  Tabelle   enthält   die   aufeinanderfol- 
genden Werthe  für : 


T 

T'  -  To* 

S 

423° 

39,7 

473° 

37,7 

523° 

37,1 

553° 

37,4 

643° 

36,0 

Die  Uebereinstimmung  ist  keine  sehr  befriedigende;  in- 
dessen ist  auch  die  Versuchsanordnung  nicht  eine  solche, 
dass  dieselbe  geradezu  entscheidende  Resultate  liefern 
könnte. 

Die  folgende  Versuchsanordnung  scheint  mir  aber 
dazu  angethan  zu  sein,  die  Hypothese  in  weiten  Grenzen 
prüfen  zu  können. 

Als  strahlende  Fläche  wurde  das  Gefäss  eines  Luft- 
thermometers benützt,  das  sich  in  einem  Perrot'schen 
doppelwandigen  Ofen  befand.  Die  Wände  des  Ofens 
wurden  durchbohrt  und  in  das  Loch  eine  mit  einer  Klappe 
versehene,  dünnwandige  Eisenröhre  gesteckt,  die  nahe  an 
die  Wand  des  Thermometergefässes  heranreichte.  Die 
Schieberklappe  befindet  sich  ausserhalb  des  Ofens  und 
konnte  mit  einer  Schnur  vom  Beobachter,  der  in  einiger 
Entfernung    am   Ablesefernrohr    sass,    geöffnet    und    ge- 


Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme.  63 

schlössen  werden.  Vor  der  Röhre  befanden  sich  2  feste 
Schirme  aus  Zinkblech  je  circa  ein  Quadratmeter  gross 
und  durch  eine  Luftschicht  von  etwa  zwei  Decimeter  Dicke 
von  einander  getrennt.  In  diese  Schirme  wurden  der 
Röhre  entsprechend  kreisrunde  Oeffnungen  geschnitten, 
die  aber  erheblich  kleiner  waren,  als  der  Querschnitt 
der  Röhre  betrug.  Das  Ganze  wurde  so  gestellt,  dass 
das  durch  die  äussere  Oeffnung  blickende  Auge  bei  ge- 
öffneter Klappe  nichts  Weiteres  wahrnehmen  konnte  als 
einen  Theil  der  Wand  des  Thermometergefässes.  End- 
lich wurde  noch  zwischen  die  beiden  festen  Schirme  ein 
kleinerer  Doppelschirm  hineingehängt,  der  im  Ruhezustand 
zwischen  den  beiden  Oeffnungen  hing  und  durch  einen 
Schnurlauf  vom  Beobachter  weggezogen  und  wieder  zurück- 
gelassen werden  konnte.  Hinter  dem  zweiten  festen 
Schirm  befand  sich  die  Röhre  mit  dem  Staniolgitter,  wel- 
ches durch  Wegziehen  der  Röhrenklappe  und  des  beweg- 
lichen Doppelschirmes  vermittelst  der  beiden  Schnurläufe 
vom  Beobachter  sehr  rasch  der  Strahlung  des  Thermo- 
metergefässes ausgesetzt  resp.  ebenso  rasch  der  Strahlung 
entzogen  wurde.  Wie  früher  dauerte  auch  hier  wieder 
die  Bestrahlung  10  Sekunden. 

Das  cylindrische  Thermometergefäss  war  aus  Por- 
zellan mit  einem  Inhalt  von  etwa  500'=*='^;  dasselbe  endigt 
in  einer  Capillarröhre  von  circa  1  Meter  Länge,  welche 
durch  eine  Bleicapillarröhre  mit  einem  Metallraanometer 
verbunden  ist.  Ueber  diese  specielle  Art  der  Temperatur- 
messung habe  ich  schon  früher  referirt  (Archives  des 
Sciences  phys.  et  nat.,  tome  VIII,  p.  244)  und  verweise 
desshalb  auf  das  dortgesagte.  Doch  möchte  ich  noch 
einmal  wiederholen,  dass  diese  einfache  Anordnung  be- 
deutende Genauigkeit  und  grosse  Raschheit  der  Tempe- 


64  Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme. 


raturmessung  ermöglicht,  sobald  natürlich  einmal  die 
nöthigen  Vorbestimmungen  durchgeführt  sind. 

Jede  Versuchsreihe  dauerte  im  Minimum  4  Stunden, 
da  das  Anwärmen  des  Thermometergefässes  nur  langsam 
geschehen  durfte,  um  ein  Springen  desselben  zu  ver- 
hindern. Die  Stellung  des  Gashahns  wurde  immer  so 
gewählt,  dass  bei  der  Temperatur,  bei  welcher  man  be- 
obachten wollte,  dieselbe  stationär  wurde;  erst  nachher 
wurde  dann  mehr  Gas  zugelassen,  um  wieder  bei  der 
nächst  höhern  Beobachtungstemperatur  stationären  Zu- 
stand zu  erhalten.  Stets  wurde  jedoch  bemerkt  und  zwar 
besonders  bei  sehr  hohen  Temperaturen,  dass  vom  Mo- 
mente an,  wo  behufs  Bestrahlung  die  Klappe  in  der  Röhre 
weggezogen  wurde,  der  Druck  im  Manometer,  d.  h.  die 
Temperatur  ein  wenig  sank.  Es  ist  dies  eine  Fehler- 
quelle, die  sich  nie  vollständig  wird  vermeiden  lassen 
und  leider  der  Genauigkeit  der  Beobachtungen  eine  frühe 
Grenze  setzt. 

Ich  gebe  in  der  folgenden  Tabelle  die  Resultate 
einer  gut  verlaufenen  Versuchsreihe : 


T 

S 

8 

397° 

19,0 

9,2 

586° 

108 

10,2 

719° 

247 

10,5 

854° 

481*) 

10,9 

1007° 

960*) 

10,6 

und  füge  gleich  bei,   dass   es  mir   gelang,   noch  höhere 
Temperaturgrade  zu  erreichen,  z.  B.  in  der  folgenden  : 

*)  Sind  reduzirte  Zahlen,  indem  für  diese  Temperaturen  die 
Emi)findlichkeit  des  Galvanometers  vermindert  worden  war. 


Schneebelij  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme.   65 


T 

S 

S 

871° 
1013° 
1097° 
1177° 

80,0 
146 
201 
260 

71,0 
71,6 
71,5 
73,5 

Bei  diesen  liöhern  Temperaturen  aber  wurden  die  damals 
benutzten  Thermometergefässe  durch  Zerspringen  geföhr- 
det  und  bald  war  ich  durch  Mangel  an  Gefässen  ge- 
zwungen, die  Versuche  einzustellen. 

Aus  den  obigen  Tabellen  könnte  man  aus  je  zwei 
Beobachtungen  die  Constanten  A  und  B  nach  den  Formeln 
berechnen  ; 

o.  —  S.> 


A  = 


B 


\ 


Es  wird  aber  besonders  für  höhere  Temperaturen 
der  Zähler  von  B  so  klein,  dass  schon  kleine  Ungenauig- 
keiten  in  der  Bestimmung  von  iS*  und  T  ganz  absurde 
Werthe  für  B  liefern.  Uebrigeus  ist  das  Glied  BT^^ 
gegenüber  AT^  für  hohe  Temperaturen  sehr  klein  und 
habe  ich  desshalb  der  Einfachheit  wegen  A  =  B  gesetzt. 
Die  Werthe 

T*  —  Tq^ 
s 

zeigen  wenigstens  für  die  höhern  Temperaturen  eine 
ganz  annehmbare  Uebereinstimmung,  so  dass  wir  zu  dem 
Schlüsse  berechtigt  sind :  Die  Annahme ,  es  sei  die 
Strahlung  proportional  der  4.  Potenz  der  absoluten  Tem- 
peratur des  strahlenden  Körpers,    entspricht  mit  grosser 

XXIX.  1.  5 


66   Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme. 

Annäherung  der  Wirklichkeit.  Unsere  Versuche  um- 
fassen das  weite  Temperaturinterval  von  circa  T  =  400° 
bis  T=  1200°. 


III.    Untersuchung    der    Strahlung-    einer    S  w  a  n  'sehen 
Incandescenzlampe  bei  verschiedenen  Temperaturen. 

Im  Weitern  wurde  die  Strahlung  einer  kleinen  Swan- 
Lampe  (Widerstand  kalt  80  Ohms)  untersucht,  welche 
man  durch  verschiedene  Stromstärken  von  Anfangs  Roth- 
gluth  bis  zum  Weissglühen  erhitzte.  Die  angewandten 
Ströme  kamen  von  einer  Gramme'schen  Maschine  und 
wurden  mit  Hülfe  der  Differentialboussole  für  starke 
Ströme  gemessen,  wie  selbe  in  unserm  Institute  gebaut 
und  von  Dr.  Denzler  in  »La  lumiere  dectrique«,  Nro.  du 
15  avril  1882,  beschrieben  worden  ist.  Die  Ablesungen 
geschahen  bei  dieser  Boussole  ebenfalls  mit  Hülfe  von 
Spiegel,  Scala  und  Fernrohr.  Die  in  der  folgenden  Tabelle 
angeführten  Zahlen  geben  die  abgelesenen  Ablenkungen, 
also  die  relative  Intensität  des  angewandten  Stromes. 

Zu  gleicher  Zeit  wurde  mit  Hülfe  des  Bunsen'schen 
Photometers  die  Lichtstärke  der  Lampe  bei  den  verschie- 
denen Stromstärken  bestimmt  und  erhielt  so  folgende 
Tabellen : 

I.  Reihe. 


Stromstärke. 

Gesammtstrahluüg. 

Optische  Strahlung 
in  Kerzen. 

44,5 

87,0 

0,12 

48,8 

97,0 

0,25 

57,0 

158 

0,70 

67,0 

195 

1,85 

75,0 

250 

5,4 

88,2 

348 

17,5 

Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme.   67 
IL  Reihe. 


Stromstärke. 


Gesammtstrahlunff. 


Optische  Strahlung 
in  Kerzen. 


48,0 
76,2 
94,2 


102,U 
254,0 
392,0 


0,3 
5,5 

24,0 


Die  beiden  Reihen  zeigen  sehr  hübsch,  wie  mit  steigen- 
der Temperatur  die  Lichtemission  in  enormer  Weise 
wächst. 

Zwischen  Stromstärke  und  Gesammtemission  erhält 
man  eine  einfache  Beziehung  durch  folgende  Ueberlegung. 
Der  thermische  Gleichgewichtszustand  der  Lampe  ist 
für  jede  Stromstärke  dadurch  definirt,  dass  die  durch 
den  Strom  in  der  Lampe  erzeugte  Wärmemenge  gleich 
ist  der  nach  aussen  abgegebenen.  Es  besteht  daher  für 
jede  Stromstärke  J  folgende  Gleichung : 

J^]V=  CS, 
wenn  bedeutet: 

W  den  Widerstand  des  Kohlenbügels    bei    der    be- 
treffenden Temperatur, 
*S'   die  von  der  Lampe  ausgesandte  Strahlungsenergie 
und   C   eine  Constante. 

Aus  obiger  Gleichung  ergibt  sich: 
J'W  _ 
s     -  ^' 

Würde  TF,  der  Widerstand  des  Kohlenbügels,  für  die 
hier  in  Betracht  fallenden  hohen  Temperaturen  (circa 
600°  —  2000°)  constaut,  so  müsste  der  Quotient 

S 
werden. 


Constant 


k 


68   Schneebeli,  Untersuchungen  im  Gebiet  der  strahlenden  Wärme. 

In  der  That   erhält  man   für  diesen  Quotienten  fol- 
gende Werthe  für  die  beistehenden  Stromstärken: 


J 

J' 

~S 

44,5 

22,8 

48,8 

24,5 

57,0 

20,7 

67,0 

23,0 

75,0 

22,5 

88,2 

22,4 

48,0 

22,6 

76,2 

22,8 

94,2 

22,6 

Die  Abweichungen,  wie  sie  bei  2  Versuchen  vor- 
kommen, sind  Stromschwankungen  zuzuschreiben,  die 
während  der  Beobachtung  der  Gesaramtstrahlung  ein- 
traten. Aus  der  Tabelle  geht  also  hervor,  dass  in  der 
That  der  Widerstand  des  Kohlenbügels  von  Anfangs 
Rothgluth  bis  zum  Weissglühen  von  der  Temperatur  so- 
zusagen unabhängig  ist.  Dasselbe  scheint  der  Fall  zu 
sein  für  den  Absorptionscoefficienten  der  Glasglocke  der 
Lampe.  Es  sei  bei  dieser  Gelegenheit  noch  bemerkt, 
dass  die  gewöhnliche  amorphe  Holzkohle  im  Allgemeinen 
ein  ebenso  schlechter  Elektricitätsleiter  ist,  als  z.  B. 
Paraffin,  bei  Glühhitze  aber  ein  sehr  guter  Leiter  der 
Elektricität  wird. 


X  0 1  i  z  e  11. 


lieber  zeitweise  Yerdiiukluugcu  der  Sonne.  —  Herr 
Director  Bill  will  er  hat  in  seiner,  im  vorhergehenden  Hefte 
der  Vierteljahrsschrift  abgedruckten  Notiz  „Ueber  die  Dämme- 
rungserscheinungen seit  Ende  November  1883"  unter  Anderm 
hervorgehoben,  welche  „Bedeutung  für  die  Meteorologie,  ins- 
besondere für  die  Theorie  der  Luftströmungen"  ein  eingehen- 
des Verfolgen  dieser  Erscheinungen  haben  dürfte,  und  Avie 
namentlich  „eine  zusammenfassende  Darstellung  sämmtlicher 
zuverlässiger  Beobachtungen  die  Wissenschaft  nach  mehr  als 
einer  Richtung  hin  bereichern'"  könnte.  Es  kann  in  der  That 
hierüber  kaum  ein  Zweifel  bestehen,  und  es  ist  in  höchstem 
Grade  zu  begrüssen,  dass  gerade  die  „Boyal  Society  of  London", 
welche  wohl  am  allerehesten  im  Falle  sein  dürfte,  ein  reiches 
Material  zusammenzubringen,  sich  diese  Aufgabe  gestellt  hat: 
Mögen  die  speciell  mit  derselben  Betrauten  nament- 
lich auch  ähnlichen  Erscheinungen  früherer  Zeit  ihre 
Aufmerksamkeit  zuwenden,  und  dieselben  mit  den 
neuen  Thatsachen  in  Parallele  setzen.  —  Ich  bin  näm- 
lich fest  überzeugt,  dass  auf  solche  Weise  manche  alte  Auf- 
zeichnung, die  man  bis  jetzt  mit  Achselzucken  las  oder  sich 
wenigstens  nicht  zurecht  zu  legen  wusste,  für  uns  verständlich 
und  vielleicht  sogar  nutzbar  werden  wird,  und  will  diess  mit 
einem  Beispiele  aus  meiner  eigenen  Erfahrung  belegen:  Als 
ich  vor  Jahren  alle  möglichen  alten  Schriften  in  Beziehung  auf 
Nachrichten  über  Sonnenflecken  absuchte,  und  bei  dieser  Ge- 
legenheit in  Stumpfs  Schweizerchronik  die  Notiz  fand  „A.  797 
war  die  Sonne  17  tag  lang  verfinstert,  gab  keinen  scheyn,  also 
das  auch  die  Schiff  auf  dem  Meer  verirret",  so  wusste  ich  nicht 
recht,  was  ich  aus  derselben  machen  sollte,  —  bewahrte  sie 
aber  in  der  Hoffnung  auf,  vielleicht  doch  später  über  ihre  Be- 
deutung Licht  zu  erhalten.  Und  als  ich  nun  nicht  nur  in  der 
erwähnten  Notiz  von  Billwiller  die  Angabe  fand,  dass  zur  Zeit 


k 


70  Notizen. 

der  Eruption  „Batavia  bei  Tage  stundenlang  sich  in  völliger 
Dunkelheit  befand",  sondern  auch  noch  vor  einigen  Tagen  in 
der  am  16.  April  ausgegebenen  No.  der  „Wochenschrift  für 
Astronomie,  Meteorologie  und  Geographie"  in  einem  Referate 
über  einen  von  Director  Neumayer  über  „Die  jüngsten  vul- 
kanischen Ausbrüche  in  der  Sundastrasse  in  ihrer  Einwirkung 
auf  die  Atmosphäre"  in  Berlin  gehaltenen  Vortrage,  unter  An- 
dern! las,  es  haben  Kapitäne  von  Schiffen,  welche  sich  vom 
26.  bis  29.  August  vorigen  Jahres  innerhalb  weniger  Kilometer 
von  der  Sundastrasse  befanden,  eine  „vollkommene  Verfinste- 
rung der  Atmosphäre,  welche  selbst  um  2  Uhr  Nachmittags 
Gegenstände  nur  durch  künstliche  Beleuchtung  zu  unterscheiden 
gestattete"  constatirt,  so  erinnerte  ich  mich  sofort  an  jene 
Notiz,  und  sah  diese  nun  mit  ganz  andern  Augen  an,  als  früher. 

[R.  Wolf]. 


lieber  den  mittleren  barometrischen  Gradienten 
in  der  Höhe  des  Centralalpenkamms.  Es  ist  eine  be- 
kannte Thatsache,  dass  der  unmittelbare  Effect  der  Erwärmung 
der  über  einer  grösseren  Fläche  ruhenden  Luftsäule  in  einer 
Zunahme  des  Drucks  in  den  höhern  Schichten  besteht  d.  h.  i  n 
eine  r  Hebung  de  rFlächengleichenDrucks.  Die  stärkste 
Hebung  dieser  Flächen  gleichen  Druckes  infolge  der  Erwär- 
mung muss  natürlich  in  den  Aequatorialgegenden,  in  dem  ganzen 
breiten  Tropengürtel  stattfinden,  wo  die  Atmosphäre  die  höchste 
mittlere  Temperatur  besitzt;  schwächer  dagegen  tritt  dieselbe 
hervor  in  den  höhern  Breiten.  Dadurch  entsteht  dann  noth- 
wendig,  um  das  atmosphärische  Gleichgewicht,  d.  h.  das  Zu- 
sammenfallen der  Flächen  gleichen  Druckes  mit  den  Flächen 
gleichen  Potentials  der  Schwere  wieder  herzustellen,  in  den 
höhern  atmosphärischen  Schichten  ein  allgemeines  Gefälle  für 
die  Luftmassen  und  dementsprechend  ein  allgemeiner  mitt-. 
lerer  Gradient  gegen  die  Pole  hin,  woraus  dann  um- 
gekehrt in  den  tiefern  Schichten  wieder  ein  Gefälle  von  den 
höhern  Breiten  gegen  die  Tropenzone  hin  resultirt,  wie  diess 
J,  Hann  in  seinen  „Bemerkungen  zur  Lehre  von  den  allgemei- 
nen atmosphärischen  Strömungen",  Österreich.  Zeitschrift  für 


Notizen.  71 

Meteorologie  XIV.  Bd.,  in  eingehendster  Weise  bereits  erör- 
tert hat. 

Hann  hat  auch  zuerst  (in  derselben  Abhandl.)  zur  Schätzung 
der  Grösse  jenes  obern  gegen  die  Pole  hin  gerichteten  Gra- 
dienten, gestützt  auf  Barometer-Beobachtungen  am  Antisana 
unter  dem  Aequator  (Seehöhe  4060  Meter)  und  auf  dem  Pikes 
Peak  (Nordamerika,  38°  50'  nördl.  Br.;  Seehöhe  4300  Meter), 
einige  bezügliche  Daten  mitgetheilt;  es  ergab  sich 

für  den  mittleren  Luftdruck  im  Niveau  von  4060  Meter 

Dezember  bis  Februar: 

Am  Aequator  =  471.4  mm.;  38.° 9 N.  =  458.2  mm.  Diff.  =  13.2  mm. 

Juni  bis  August: 
Am  Aequator  =  472.3  mm.;  38° 9  N.  =  471.6.  Dift".  =  0.7  mm. 

Schon  in  der  Höhe  von  4060  m.  haben  wir  also  von  De- 
zember bis  Februar  einen  Gradienten  vom  Aequator  gegen  den 
39°  nördl.  Breite  im  Betrage  von  13.2  mm.  oder  pro  Grad  von 
0.3  mm.;  dass  dieser  Gradient  gerade  im  Winter  am  stärksten 
hervortritt  ist  klar,  da  eben  in  dieser  Jahreszeit  der  Tempe- 
raturunterschied zwischen  niedern  und  hohem  Breiten  am 
grössten  ist.  Im  Sommer  dagegen  bei  viel  gleichmässigerer 
Temperaturvertheilung  und  sehr  langsamer  Wärme-  und  Feuch- 
tigkeitsabnahme gegen  den  Pol  hin  kann  der  obere  Gradient, 
wie  es  auch  die  Beobachtung  ergibt,  nur  sehr  geringfügig  sein. 

Durch  dieEtablirung  der  meteorologischen  Station 
auf  dem  Säntis  (vrgl.  den  Bericht  von  Bill  will  er  darübei*, 
Vlerteljahrsschr.  Band  28,  pag.  74)  sind  wir  nun  in  den  Stand 
gesetzt,  den  von  Hann  gegebenen  Daten  über  den  obern  baro- 
metrischen Gradienten,  einige  weitere  beifügen  zu  können,  die 
sich  auf  den  mittlem  barometrischen  Gradienten,  des- 
sen täglichen  und  jährlichen  Gang  und  zwar  in  einer 
Höhe  von  circa  2000  Meter  über  unser m  Alpengebiete, 
beziehen,  indem  wir  die  zweistündlichen  (theils  durch  direkte 
Ablesungen,  theils  durch  den  Stations-Barographen  erhaltenen) 
Luftdruckbeobachtungen  auf  dem  Säntis  vergleichen  mit  den 
correspondirenden  der  Station  auf  dem  grossen  St.  Bern- 
hard. Die  trigonometrisch  ermittelte  Höhe  der  Cuvette  des 
Säntisbarometers  beträgt  2467  m.,  diejenige  des  Barometers  auf 
dem  grossen  St.  Bernhard  hat  Plantamour  durch  ein  Präcisions- 


72 


Notizen. 


nivellement  zu  2478  m.  gefunden.  Der  Hölieunterscbied  beider 
Stationen  ist  demnach  nur  11  m.  bei  einer  Horizontaldistanz 
(SW.  gegen  NE.)  von  226.2  Kilometer. 

Um  die  Barometerbeobacbtungen  für  die  Bestimmung  der 
Gradienten  verwerthen  zu  können,  habe  ich  diejenigen  der 
Station  Säntis  unter  Zugrundelegung  des  Höhenunterschiedes 
von  11  m.  auf  das  Niveau  des  grossen  St.  Bernhard  reducirt, 
nach  bekannten  Vorschriften.  Die  nachstehende  Tabelle  gibt 
für  1883  April— Dezember  die  monatlichen  Mittel  der  so  erhal- 
tenen Differenzen  zwischen  den  corresp.  Ablesungen  auf  dem 
grossen  St.  Bernhard  und  Säntis,  d.  h.  also  den  auf  die  Distanz 
St.  Bernhard-Säntis  (226  Kilom.)  und  die  Höhe  von  2478  m.  be- 
zogenen Gradienten  in  Millimetern. 


Stunde 

April 

Mai 

Juni 

Juü 

August 

Sept. 

Oct. 

Nov. 

Dez. 

2''  a.  m. 

-0.11 

0.58 

0.05 

0.64 

0.35 

0.31 

0.94 

0.72 

1.09 

4 

-0.12 

0.47 

0.07 

0.76 

0.42 

0.56 

0.71 

0.77 

1.23 

6 

-0.16 

0.34 

0.02 

0.70 

0.34 

0.44 

0.74 

0.96 

1.07 

8 

-0.21 

0.23 

-0.18 

0.51 

0.30 

0.32 

0.61 

1.01 

1.12 

10 

-0.16 

0.20 

—0  12 

0.51 

0.24 

0.35 

0.58 

1.00 

1.17 

Mittag 

-0.16 

0.08 

-0.14 

0.25 

0.14 

0.32 

0.66 

0,95 

1.20 

2»  p.  m. 

—0.15 

0.02 

-0.22 

0.33 

O.Ol 

0.37 

0.65 

0.97 

1.20 

4 

-0.07 

0.08 

-0.16 

0.39 

0.02 

0.44 

0.72 

1.06 

1.14 

6 

—0.05 

0.10 

-0.06 

0.54 

0.19 

0.52 

0.62 

1.04 

1.07 

8 

0.02 

0.14 

—0.02 

0.51 

0.06 

0.40 

0.62 

0.99 

1.01 

10 

0.17 

0.36 

—0.04 

0.38 

0.13 

0.38 

0.73 

1.07 

1.10 

12'' 

0.26 

0.35 

O.Ol 

0.58 

0.29 

0.52 

0.74 

0.84 

1.10 

i:. 

Mittel 

—0.06 

+0.25 

-0.07 

+0.51 

+0.21 

+  0.41 

+  0.70 

+  0.95 

+  1.13 

Ij 

St.Bernh. 

560.44 

563.85 

565.82 

567.03 

569.23 

565.36 

565.67 

563.22 

562.57 

s> 

Säntis 

560.50 

563.60 

565.89 

566.52 

569.02 

564.95 

564.97 

562.27 

561.44 

ie 

Frühjahr     Soi 
0.10              0 

ximer 
.22 

Herbst 
0.69 

"Wir 
1. 

iter 
10 

Die  für  die  einzelnen  Jahreszeiten  gegebene  kleine  Zu- 
sammenstellung über  den  mittlem  barometr.  Gradienten  lässt 
ohne  weiteres  die,  wie  oben  schon  bemerkt,  bereits  aus  der 
Theorie  deduzirte  jährliche  Periode  wieder  erkennen ;  betreffend 
die  in  den  Sommermonaten  gegen  Mittag  hin  eintretende  auf- 
fällige Abnahme  des  Gradienten,  welcher  eine  stärkere  „He- 
bung der  Flächen  gleichen  Druckes"  auf  der  Nordseite  des 
Alpenkammes  entspricht,  ist  zu  bemerken,   dass  dieselbe  am 


Notizen.  73 

einfachsten  der  Hauptsache  nach  dadurch  erklärt  werden  dürfte, 
dass  der  über  den  centralen  Gebirgsstöcken  unseres  Alpen- 
niassivs  im  Sommer  entstehende  „courant  ascendant"  in  grösse- 
rer Höhe  vom  Gebirge  einen  obern  Abfluss  gegen  Norden  bezw. 
NE  der  allgemeinen  Richtung  des  Gradienten  hat,  wodurch  die 
drückende  Luftsäule  über  dem  St.  Bernhard  etwas  vermindert 
wird,  diejenige  über  dem  nördlicher  gelegenen  Säntis  dagegen 
einen  entsprechenden  Zuwachs  erfährt,  wozu  dann  noch  der 
unterstützende  Umstand  ti'itt,  dass  mit  zunehmender  Tageswärrae 
die  über  dem  St.  Bernhard  lagernde  und  in  Folge  der  umlie- 
genden Eis-  und  Schneemassen  etwas  kühlere  und  daher  dich- 
tere Luft  seitlich  gegen  die  beiden  grossen  Zugangsthälcr  von 
Entremont  und  Aosta  abfliesst  und  dadurch  eine  weitere  Ver- 
ringerung des  Druckes  über  dem  St.  Bernhard  veranlasst.  Uass 
gegen  Abend  das  Umgekehrte  d.  h.  eine  Verstärkung  des  Gra- 
dienten wieder  eintreten  muss,  ist  an  sich  klar,  wenn  man  die 
mit  abnehmender  Tageswärme  beginnende  Ausstrahlung  der 
Thalsohlen  mit  ihren  Consequenzen  etc.  etc.  berücksichtigt. 

[Dr.  Maurer]. 

Auszüge  ans  den  Sitzuugsprotokollen. 

Sitzung  vom  14.  Januar  1884. 

1.  Herr  Bibliothekar  Dr.  Ott  legt  folgendes  Verzeichniss  der 
seit  der  letzten  Sitzung  eingegangenen  Schriften  vor: 

A.    Geschenke. 

Von  Hrn.  Prof.  Wydler  sei.  in  Gernsbach  (Baden): 

Dryander,  Jonas,  Catalogus  bibliothecae  historico-naturalis 

Josephi  Banks.    5  Bde.  8".    Londini  179S. 
Grew,  Nehemiah,  The  anatomy  of  plants,   with  an  idea  of 
a  philosophical  history  of  plants  and  several  other  lectures. 
4».    London  1682. 

Von  Hrn.  Prof.  Wolf: 
Vierteljahrsschrift  der  zürch.  naturf.  Ges.    Jahrg.  28.  Heft  2.  3. 

Vom  Tit.  Verfasser: 
Favaro,  Antonio,  Norme  di  construzione  per  aumentare  la 
resistenza  degli  edifizi  contro  il  terremoto.  8".  Venezia  1883. 


74  Notizen. 

Favaro,  A.,  Contribuzioni  alla  storia  della  microsismologia. 
(Sep.-Abdr.) 

Von  der  Tit.  sc  h^Yeiz.  natur  forschen  den  Gesellschaft: 

Compte-Rendu  des  travaux  de  la  66"*  session  de  la  soc.  helv. 

des  sciences  ä  Zürich  le  7,  8  et  9  aoüt  1883. 

Von  der  k.  Akademie  der  Wissenschaften  in 

München: 

Radlkofer,  L.,  üeber  die  Methoden  in  der  botan.  Systematik 

insbes.  die  anatom.  Methode.  4°,    München  1883. 

Von  Hrn.  Prof.  Burmeister  in  Buenos-Aires: 
Burmeister,  H.,  Atlas  de  la  description  physique  de  la  Re- 
publique   Argentine.   2.   section,   2.  livraison.  i°.    Buenos- 
Aires  1883. 

Von  derAcademie  nationale  des  sciences  äCordoba 

(Rep.  Argentine): 
Roca,  Dr.  J.  A.,  Informe  official  de  la  comision  cientifica  de 

la  expedition  al  Rio  Negro  (Patagonia).  Entrega  II.  III.  4P. 

Buenos-Aires  1881. 

B.   In  Tausch  gegen  die  Vierteljahrsschrift: 

Actas  de  la  academia  national  de  ciencias  en  Cordoba.  Tomo 

4.    Entrega  1. 
Bulletin  de   l'academie  imperiale    des  sciences   de  St.  Peters- 

bourg.    Tome  28.  No.  4.  Tome  29.  No.  1. 
Jahresbericht,  6.,  des  Annaberg-ßuchholzer-Vereins  für  Natur- 
kunde. 
Boletin  da  societade  de  geographia  de  Lisboa.  4"  serie.  No.  2.  3. 
Cordeiro,  M.  L.,  La  question  du  Zaire.  Suum  cuique.  Lettre 

ä  Mr.  Behaghel.  8°.  Lisbonne  1883. 
Stanley  first  opinions.  Portugal  and  the  slave  trade.  8".  Lisbon 

1883. 
Bulletin  mensuel  de  la  societe  des  sciences,  agriculture  et  arts 

de  la  Basse-Alsace.  Tome  17,  fasc.  de  Decembre. 
Leopoldiua.    Heft  19.  No.  21,  22. 
Atti  della  Reale  accademia  dei  lincei  Anno  280.  Ser.  III.  vol.  7, 

fasc.  16. 


J 


Notizen.  75 

Boletin  de  la  academia  national  de  ciencias  en  Cordoba.  Tomo 

4.  Entrega  2—4.    Tomo  5.   Entrega  1.  2. 
Fortschritte  der  Physik  im  Jahre  1880.    Jahrg.  36.   Lief.  1—3. 
Anuario  del    observatorio   nacional  de  Tacubaj-a.   Anno   4.  8". 

Mexico  1883. 
Neujahrsblatt  der  Stadtbibliothek  in  Winterthur  für  1884. 
Bericht  üb.  d.  Thätigk.  d.  St.  Gallischen   naturf.    Ges.  1881/82. 
Berichte  des  naturwiss.  medicin.  Vereins  in  Innsbruck,  Jahrg.  13. 
Bericht  über  die  Senckenbergische  naturf.  Ges.  1882—1883. 
Zeitschrift  des  Ferdinandeums   für  Tyrol  und  Vorarlberg,  in. 

Fge.    Heft  27. 
Jahresbericht  des  Mannheimer  Vereins  f.  Naturkunde  für  1878 

bis  1882. 
Bulletin  of  the  museuni   of  comparative   zoology   at   Harvard 

College.    Vol.  9.  No.  3.  4. 
Annual  report  of  the  mus.  of.  comp,  zoology  for  1882—1883. 
Riga'sche  Industrie-Zeitung.  1883.  No.  22.  23. 
Journal  of  the  R.  microscopical  socicty.    Ser.  II,  vol.  3,    pt.  6 
Journal  of  the  Linnean  society.  Zoology  vol.  17.  No.  97—100. 

Botany  vol.  20.  No.  123—129. 
Stettiner  entomologische  Zeitung.  Jahrg.  45.  No.  1—3. 
Sitzungsberichte  der  k.  Akad.    in  Wien.  I.  Abth.  Bd.  86.  1—5. 

Bd.  87.  1—5.  II.  Abth.  Bd.  86-  2-5.  Bd  87.  1—5.  IH.  Abth. 

Bd.  86.  3-5.  Bd.  87.  1-3. 

B.    Anschaffungen. 

Jahresbericht  üb.  d.  Fortschritte  der  Chemie.  1882.  1.  Heft. 
Palaeontologische  Abhandlungen  herausg.  v.  Dames  und  Kayser. 

Bd.  1.  Hft.  4. 
Zittel,  K.  A.,  Beiträge  zur  Geologie  und  Palaeontologie  der 

libyschen  Wüste.  Till.  1.  Tbl.  2..Hft.  l.(Rohlfs,  G..  Expedition 

zur  Erforschung  der  libyschen  Wüste.  Abth.  III.)  4°.  Cassel 

1883. 
Oettingen,  Dr.  A.  J.  v.,  Phänologie  der  Dorpater  Lignosen 

S°.  Dorpat  1879. 
Journal  de  physique  theorique  et  appliquee.    IL  Ser.  Tome  2. 

No.  24. 
Acta  mathematica  red.  v.  Mittag-Leffler  3.  1. 


k 


76  Notizen, 

Tryon,  G.  W.,  Manual  of  conchology,  part.  20. 

Annalen  der  Chemie.    Bd.  222.  Hft.  1. 

Jahresbericht   der  zoolog.   Station  zu  Neapel   für   1882.  Abth. 

1-3. 
Biologisches  Centralblatt  Bd.  III.    No.  20.  21. 

2.  Als  Candidat  meldet  sich  zur  Aufnahme  in  die  Gesell- 
schaft Herr  Secundarlehrer  Gubler  in  Zürich. 

3.  Herr  Secundarlehrer  Ammen  in  Eichtersweil  erklärt 
seinen  Austritt  aus  der  Gesellschaft. 

4.  Herr  Prof.  Dr.  Bühl  er  hält  einen  Vortrag  über  „Natur- 
wissenschaftliche Probleme  im  Walde".  Zunächst  gibt  er  einen 
historischen  üeberblick  über  die  Anforderungen,  welche  seit 
Anfang  dieses  Jahrhunderts  bis  heute  an  die  naturwissenschaft- 
liche Bildung  des  Forstmanns  gestellt  wurden.  Sodann  referirt 
er  über  einen  Versuch  im  Garten  der  Forstschule,  um  an  den- 
selben eine  Darlegung  der  Schwierigkeiten  forstlicher  Versuche 
und  Untersuchungen  zu  knüpfen.  Die  grosse  Zahl  der  zusam- 
menwirkenden Faktoren  und  die  lange  Dauer  forstlicher  Ver- 
suche ermöglichen  nur  ein  langsames  Fortschreiten  forstlicher 
Forschung;  uothwendig  sei  eine  Organisation  derselben,  die  eine 
grössere  räumliche  Ausdehnung  derselben  gestatte  und  ihre 
Dauer  über  die  Lebenszeit  des  einzelnen  hinaus  sichere.  In 
keinem  Lande  mehr,  als  in  der  Schweiz  dränge  sich  die  Noth- 
wendigkeit  naturwissenschaftlicher  Studien  dem  einzelnen  auf. 
Denn  die  forstlichen  Probleme  lassen  sich  nur  mit  Hilfe  der 
Naturwissenschaft  lösen;  der  Einfluss  der  Temperatur,  Meeres- 
höhe, Niederschlagsmenge,  Lage,  geologischen  Formation  und 
des  Bodens  mache  sich  im  Wachsthum  der  Holzarten  sehr  deut- 
lich geltend,  aber  die  isolirte  Wirkung  des  einen  oder  andern 
sei  noch  zu  wenig  gekannt.  Die  wissenschaftliche  Fundirung 
einer  grossen  Zahl  forstlicher  Lehrsätze  sei  nur  von  den  Natur- 
wissenschaften zu  erwarten. 

Die  Ausführungen  werden  durch  eine  Anzahl  graphischer 
Darstellungen  erläutert,  welche  das  Wachsthum  der  Bäume  nach 
Höhe  und  Stärke,  sowie  nach  Masse  unter  verschiedenen  äussern 
Verhältnissen  anschaulich  machen. 


Notizen.  77 

Sitzung  vom  28.  Januar  1884. 

1.    Herr  Bibliothekar  Dr.  Ott  legt   folgendes  Verzeichniss 
der  seit  der  letzten  Sitzung  eingegangenen  Schriften  vor: 

A.    Geschenke. 
Von  Hrn.  Prof.  Kölliker  in  Würzburg: 
Kölliker,  A.,  Die  Aufgaben  der  anatom.  Institute  (Eröffnungs- 
rede). S».  Würzburg  1884. 

Vom  Hrn.  Verfasser: 
Plantamour,  P.  A.    Des  mouvements  periodiques  du  sol  ac- 
cuses  par  des  niveaux  ä  bulle  d'air  (Sep.-Abdr.) 

Von  Hrn.  Prof.  A.  Mousson: 
Eine  grosse  Anzahl  Broschüren  meist  pliysicalischen  Inhalts. 

B.    In    Tausch    gegen   die   Vierteljalirsschrift: 

Proceedings  of  the  R.  geographical  society.    New.  ser.  vol.  6. 

No.  1. 
Jahresbericht,  13.,  des  Vereins   für  Naturkunde  in  Oesterreich 

ob  der  Enz  zu  Linz. 
Mittheilungen  des  Vereins  für  Erdkunde  zu  Halle  a.  S.    1883. 
Bulletin  de  la  societe  beige  de  microscopie.  10™®  annee.  No.  3. 
Atti  della  societä  Veneto-Trentina  di  scienze  naturali  in  Padova. 

vol.  8.  fasc.  2. 
Bulletin  de  la  societe  impcr.  des  naturalistcs  de  Moscou.  Annee 

1883.    No.  2. 
Neues  Lausitzisches  Magazin.  Bd.  59.  Hft.  2. 
Societe  des  sciences,   agricultures  et  arts  de  la  Basse-Alsace. 

Tome  18.  fasc.  de  Janvier. 
Atti  delle  R.  accademia  dei  lincei.  Ser.  HI.  vol.  8.  fasc.  1. 
Annalen    des    physical.   Centralobservatoriums    in   Petersburg. 

Jahrg.  1882.  Thl.  1. 
Repertorium  der  Meteorologie  red.  v.  H.  Wild.    Bd.  8. 

C.    Anschaffungen. 
Annalen  der  Chemie  v.  Liebig.  Bd.  222.  Hft.  2. 
Biologisches  Centralblatt.  Bd.  3.  No.  22. 
Connaissance  des  temps  pour  1885.  8".  Paris  1883. 


78  Notizen. 

Gazzetta  chimica  italiana.  Anno  13.  Fase.  10. 
Wetterberichte  1883.  No.  350—365.  1884.  No.  1—28. 

2.  Herr  Secundarlehrer  Gubler  in  Zürich  wird  einstimmig 
als  Mitglied  in  die  Gesellschaft  aufgenommen. 

3.  Als  Candidat  meldet  sich  zur  Aufnahme  in  die  Gesell- 
schaft Herr  E.  Zollinger  in  Enge. 

4.  Herr  Prof.  Hermann  hält  einen  Vortrag  über   „die 
neuem  Untersuchungen  über  thierische  Electricität." 

Sitzung  vom  11.  Februar  1884. 

1.    Herr  Bibliothekar  Dr.  Ott  legt  folgendes  Verzeichniss 
der  seit  der  letzten  Sitzung  eingegangenen  Schriften  vor: 

A.    Geschenke. 
Vom  Hrn.  Verfasser: 
Jentzsch,  Dr.  A.,  Gedächtnissrede  auf  Oswald  Heer,  gehalten 
i.  d.  Sitz.  d.  phys.-ökon.  Ges.  in  Königsberg.   4°.   Königs- 
berg 1884. 

Von  Hrn.  Prof.  Wolf: 
Mittheilungen  des  Copernikusvereins  in  Thorn,  Hft.  1 — 4. 
B.  In  Tausch  gegen  die  Vierteljahrsschrift: 
Zeitschrift  für  Naturwissenschaften  des   naturwiss.  Vereins  für 

Sachsen  und  Thüringen  in  Halle-  4.  Fge.  2.  Bd.  5.  Hft. 
Kiga'sche  Industriezeitung  1883.  No.  24. 
Bulletin  de  la  soc.  vaudoise  des   sciences  nat.   2.  Ser.   vol.  19. 

No.  89. 
Abhdlgn.  d.  k.  sächs.  Ges.  d.  Wiss.  Bd.  12.  No.  9.  (Haukel,  W. 

G.,  Electrische  Untersuchungen,  17.  Abhdlg.) 
Proceedings  of  the  R.  geogr.  society.    New.  ser.  vol.  6.  No.  2. 
Bulletin  of  the  museum    of   comparative  zoology  at  Harvard 

College.  Vol.  11.  No.  5.  6. 
Bulletino    della   societä   Veneto-Trentina    di   scienze   naturali. 

Tomo  3.  No.  1. 
Leopoldina.    Hft.  19.  No.  23—24. 

Records  of  the  geological  survey  of  India.    Vol.  16.  pt.  4. 
Atti  della  societä  Toscana  di  scienze  naturali  in  Pisa.  vol.  4. 


Notizen.  79 

Jahrbücher  der  k.  k.  Centralanstalt  f.  Meteorologie  und  Erd- 
magnetismus.   Jahrg.  1880. 

C.    Anschaffungen. 
Biologisches  Centralblatt  Bd.  3.  No.  23. 
Journal  de  physique.   2.  Ser.    Tome  3.  No.  1. 
Electrotechn.  Zeitschrift  v.  Zetzsche  und  Slaby.  Jahrg.  5.  Hft.  1. 
Wetterberichte  d.  schw.meteorol.  Centralanstalt.  1884.  No.  29—40. 

2.  Der  vom  Herrn  Bibliothekar  mit  der  Buchdruckerei 
Zürcher  &  Furrer  vereinbarte  Vertrag  betreffend  den  Druck 
des  neuen  Katalogs  wird  von  der  Gesellschaft  genehmigt. 

3.  Herr  E.  Zollinger  in  Enge  wird  einstimmig  als  Mit- 
glied in  die  Gesellschaft  aufgenommen. 

4.  Der  Antrag  des  Organisationscomites  der  letztjährigen 
Naturforscherversammluug,  den  aus  der  Festrechnung  sich  er- 
gebenden Ueberschuss  (von  ca.  Vr.  700)  der  meteorologischen 
Station  auf  dem  Säntis  zur  Anschaffung  eines  Electrometers 
mit  Zubehör  zu  verwenden  wird  gutgeheissen. 

5.  Herr  Prof.  Mayer-Eymar  hält  einen  Vortrag  über 
die  Filiation  der  belemnites  acuti.    Vide  pag.  41—56. 

6.  Herr  Dr.  Imhof  macht  Mittheilungen  „über  das  Thier- 
leben  unter  der  Eisdecke  der  hochalpinen  Seen". 

Sitzung  vom  25.  Februar  1884. 

1.  Herr  Dr.  Keller  hält  einen  Vortrag  „über  thierische 
Symbiose". 

2.  Herr  Prof.  Dr.  Schär  macht  einige  Mittheilungen  über 
Strychnos-Drogen. 

Sitzung:  vom  10.  März  1884. 

1.  Herr  Bibliothekar  Dr.  Ott  legt  folgendes  Verzeichniss 
der  seit  der  Sitzung  vom  11.  Februar  eingegangenen  Schriften  vor: 

A.    Gesehen  k  e. 

Von  Hrn.  Prof.  R.  Wolf: 

Gauss,  C.  F.,  Theorie  der  Bewegung  der  Himmelskörper.  4°. 
Hannover  1865. 


80  Notizen. 

Brulins,   C   Logarithmisch-trigonometrisches  Handbuch.    8°. 

Leipzig  1870. 
Hattendorf,  K.,  Partielle  Differentialgleichungen  von  B.  Rie- 

mann.  8".  Braunschweig  1869. 
Strutt,  J.  B.,  Die  Theorie  des  Schalles,  übers,  v.  Neesen.  8°. 

Braunschweig  1880. 
Marie,  M.  M.,  Histoire  des  sciences  mathematiques  et  phy- 

siques.    Tome  I.  8".    Paris  1883. 

B.    In  Tausch  gegen  die  Vierteljahrsschrift: 

Sitzungsberichte  der  Berliner  Akademie  1883.  38—53. 

Atti  della  Reale  Accademia  dei  Lincei.  Ser.  III.  vol.  8.  fasc  2.  3. 

Riga'sche  Industriezeitung  1884.    No.  1. 

Bulletin  de  la  soc.  mathemat.  de  Franc.    Tome  11.  Xo.  5. 

Jahrbücher  des  nassauischen  Vereins  für  Naturkunde,  Jahrg.  36. 

Transactions  of  the  entomological  society  of  London  for  1883. 
Part.  4. 

Verhandlungen  des  naturforschenden  Vereins  in  Brunn.  Bd.  21. 
Hft.  1.  2. 

Proceedings  of  the  acaderay  of  natural  sciences  of  Philadel- 
phia 1883.    Part.  2. 

Bulletin  of  the  museum  of  comparative  zoology.  Vol.  11.  Xo. 
7-9. 

Journal  of  the  R.  microscopical  society.  Ser.  2.  vol.  4.  pt.  1. 

Bulletin  mensuel  de  la  societe  des  sciences,  agricult.  et  arts  de 
la  Basse-Alsace.    Tome  18.  fasc.  de  fevrier. 

Proceedings  of  the  R.  geograph.  society.  vol.  6.  Xo.  3. 

Jahrbuch  der  k.  k.  geolog.  Reichsanstalt  in  Wien.    Bd.  33.  34. 

Verhandlungen  der  k.  k.  geolog.  Reichsanstalt.  1883.  Xo.  10 
bis  18.  1884.  Xo.  1-3. 

Mittheiluugen  der  k.  k.  mähr.-schles.  Ges.  z.  Beförd.  d.  Acker- 
baues, der  Xatur-  und  Landeskunde  in  Brunn.    63.  Jahrg 

Zeitschrift  des  österr.  Ges.  f.  Meteorologie  v.  Hann.  Bd.  16. 
JNIai-Heft. 

Leopoldiua.    Heft  20.  Xo.  1—4. 

C.    Anschaffungen. 

Acta  mathematica.  Bd.  3.  Hft.  2.  3. 

Annalen  der  Chemie  v.  Liebig.  Bd.  222.  Hft.  3. 


Notizen.  81 

L'annee  scientifique  et  industrielle  par  L.  Fignier.  27™*  annee. 
Journal  de  physique  par  Almeida.  Tome  3.  Janvier. 
Biologisches  Centralblatt.  Bd.  3.  No.  24. 
Electrotechnische  Zeitschrift  1884.    Hft.  2. 
Memoires  de  l'academie  de  St.  Petersbourg.  Tome  31.  Nr.  9—15. 
Wetterberichte   der  Schweiz,   meteorolog.   Centralaustalt   1884. 
No.  41-64. 

2.  Herr  Dr.  Wietlisbach  zeigt  seinen  Austritt  aus  der 
Gesellschaft  anlässlich  seines  Wegzuges  von  Zürich  an. 

3.  Herr  Dr.  Rudio  gibt  einen  historischen  Ueberblick  über 
die  Entwicklung  der  Analysis  von  Cartesius  bis  zum  Tode 
Eulers.  [R.  Billwiller.] 


Notizen  zur  Schweiz.  Haltnrgeschichte.  (Fortsetzung). 

352)  (Fortsetzung):  Horner  an  Gautier. 

1821.  VI.  23.  J'ai  poursuivi  avec  beaucoup  d'interet  la 
maniöre  simple  et  concise,  dont  Vous  deduisez  les  propositions 
de  mon  memoire  sur  les  proprietes  fondamentales  des  sections 
coniques.  Elle  prouve  en  merae  tems  et  la  generalite  supe- 
rieure  de  l'aualyse  et  la  verite  de  mes  enonces.  Mais  Vous 
me  concederez  aisement,  que  sans  le  secours  des  considerations 
geometriques  je  ne  serais  jamais  tombe  sur  ces  relations;  et, 
tout  persuade  que  je  suis  que  celles-ci  ne  nous  apprennent  rien 
d'entierement  nouveau,  je  me  sens  un  peu  flatte  d'avoir  trou- 
ve  des  proprietes  qui  n'ont  pas  ete  prevues  par  l'analyse.  — 
J'ai  eu  beaucoup  de  plaisir  ä  voir,  que  le  voyage  pour  Genes, 
que  je  Vous  ai  propose,  avait  quelques  attraits  pour  Vous. 
J'ai  ete  longtems  indecis  sur  l'execution  de  ce  projet  ä  cause 
du  mauvais  etat  de  sante  de  ma  femme,  laquelle  depuis  trois 
mois  ne  püt  quitter  son  lit  que  pour  deux  minutes  par  jour. 
Mais  la  facilite,  que  j'aurai  de  la  voir  soignee  par  ma  belle- 
mere,  Mad.  Zellweger,  et  l'avis  du  medecin  lui-meme,  qui  croit 
cette  maladie  plütot  lente  que  dangereuse,  me  fönt  esperer  que 
je  l'executerai  au  commencement  du  mois  d'Aoüt.  Je  pense 
etre  de  retour  vers  mi-Septembre.  Je  pourrais  venir  Vous 
prendre  apres  la  reunion  des  Naturalistes  ä  Bäle,  et  nous  irions 
XXIX.  1.  6 


82  Notizen. 

de  Geneve  ä  Turin;  au  retour  de  Genes  nous  passerions  par 
Milan,  et  je  prendrais  alors  la  route  du  St.  Gothard,  comme 
la  plus  courte.  II  s'agit  ä  present  de  savoir,  si  sur  des  pro- 
positions  aussi  vagues  Vous  pourrez  Vous  resoudre  de  faire 
ce  tour  avec  moi.  Je  suis  bien  mortifie  de  ne  pouvoir  Vous 
donner  des  engagemens  plus  surs;  mais  pour  peu  que  la  ma- 
ladie  de  ma  femme  tournait  en  mal,  ou  qu'elle  eut  quelque 
attaque  nouvelle,  il  me  serait  impossible  de  partir.  Je  ne  pen- 
serais  pas  du  tout  ä  l'execution  de  ce  projet  sous  des  circon- 
stances  aussi  defavorables,  si  ce  ne  füt  dejä  la  4"*  annee,  que 
je  me  vois  contrarie  toujours  par  les  memes  obstacles.  II  y  a 
ici  deux  ou  trois  marchands  suisses,  qui  vont  ä  Genes  ä  peu 
pres  vers  la  meme  epoque:  Mais  Vous  ne  m'accuserez-pas  de 
flatterie,  si  je  Vous  dis,  que  je  le  prefei'erais  beaucoup  d'avoir 
Vous  pour  compagnon.  Nous  aurions  partout  le  meme  but, 
les  memes  observations  et  connaissances  ä  faire.  Vous  prendrez 
Votre  barometre  pour  le  comparer  ä  celui  de  Mr.  Zach,  et  moi 
j'en  'apporterai  un  autre  d'une  nouvelle  construction,  et  en 
dessüs  ma  camera  lucida  pour  dessiner  quelques  objets  d'archi- 
tecture,  pour  faire  des  Panorames  de  chez  Mr.  Zach,  qui  sans 
doute  aurait  beaucoup  de  plaisir  ä  faire  la  connaissance  d'un 
astronome  aussi  devoue  ä  la  science:  nous  trouverions  bien  de 
quoi  nous  occuper.  —  Mr.  Ulrich  veut  avoir  la  bonte  de  Vous 
apporter  les  tables  de  Mr.  Schumacher;  Vous  les  trouverez 
fort  propre  ä  l'usage  des  astronomes  qui  ont  des  instrumens 
de  passage.  Elles  Vous  obligeront  en  outre  de  Vous  familia- 
riser  avec  notre  langue.  Mr.  Schumacher  vient  d'annoncer  une 
gasette  astronomique  (astronomische  Nachrichten),  qui  contien- 
dra  des  observations,  des  decouvertes,  des  annonces  des  livres 
et  d'autres  Communications  de  peu  d'etendue.  Elle  doit  paraitre 
au  mois  de  Septembre.  Des  memoires  plus  longs  sur  l'astro- 
nomie  et  la  geodesie  seront  publies  separement  sous  le  titre 
Astronomische  Abhandlungen.  Dans  les  deux  publications  on 
recevra  indistinctement  les  langues  fran^aise,  anglaise,  alle- 
mande  et  latine.  Cela  fera  une  belle  chanson  de  Pentecöte.  — 
Mr.  Oeri  Vous  fera  sans  delai  un  micrometre  circulaire.  Mais 
il  lui  faut  ä  ce  dessein  l'oculaire  que  Vous  destinez  ä  cet 
usage.    II  pourra  egalement  Vous  faire  un  grossissement  de  200 


Notizen.  83 

pour  la  lunette  de  10  pieds,  mais  il  a  aussi  besoin  d'un  ocu- 
laire  de  cette  lunette  pour  sa  monture. 

1821  VII  20.  J'avais  un  bien  grand  plaisir  de  voir  que 
mes  propositions  toutes  vagues  qu'elles  etaient,  pouvaient  Vous 
convenir.  Mais  ce  plaisir  est  bien  trouble  par  l'impossibilite, 
dans  laquelle  je  nie  trouve  jusqu'ä  ce  moment  de  prendre  une 
resolution  detinitive.  Malheureusement  la  sante  de  ma  cliere 
femme,  si  eile  ne  va  pas  en  arriere,  du  moins  eile  ne  presente 
aucun  indice  d'un  cliangeraent  favorable.  En  attendant  le  tems 
s'öcoule,  et  si  je  ne  pourrai  partir  vers  mi-aoüt,  il  faudra  re- 
noncer  entierement  ä  l'entreprise.  Je  dois  etre  de  retour  vers 
le  15  septembre,  de  sorte,  que,  deduction  faite  des  jours  de 
voyage,  je  n'aurai  que  15  jours  ä  passer  aupres  de  mon  ami 
Mr.  Zach.  —  L'iuversion  des  routes,  que  Vous  me  proposez 
avec  tant  de  discretion,  me  convient  tout-ä-fait;  je  n'en  puis 
qu'approuver  les  motifs.  A  Milan  Vous  trouverez  tout  ce  qui 
peut  Vous  interesser,  au  lieu  qu'ä  Genes,  Vous  n'aurez,  je  sup- 
pose,  pas  d'autre  opportuuite  pour  l'exercice  des  observations, 
que  pour  celui  du  maniement  du  Sextant  ä  reflexion.  Je  con- 
viens  aussi  avec  Vous,  mon  eher  Monsieur,  que  nous  ne  mar- 
cherons  ä  pied  qu'en  Suisse,  et  que  nous  protiterons  des  dili- 
gences  et  voitures  autant  qu'il  n'y  aura  pas  d'interet  particulier 
ü,  marcher.  Tout  cela  se  ferait  fort  bien;  il  n'y  a  qu'une  chose 
qui  me  tourmente  beaucoup:  C'est  la  crainte,  de  me  voir  oblige, 
apres  Vous  avoir  fait  attendre  si  longtems,  de  Vous  annoncer 
que  je  ne  pourrai  partir  du  tout.  —  J'aurai  certainement  grand 
plaisir  ä  faire  la  connaissance  d'un  astronome  aussi  habile  et 
savant  que  Mr.  NicoUet.  II  laut  qu'il  ait  des  merites  superieurs 
pour  avoir  pü  avancer  ä  la  place  honorable  qu'il  occupe.  Je 
serai  fort  probablement  de  retour  de  l'expedition  pour  Bäle 
les  Premiers  jours  d'aoüt,  de  sorte  que  j'espere  de  ne  point 
manquer  Mr.  Nicollet.  —  Mr.  de  la  Rive  m'a  fait  l'honneur  de 
venir  me  voir  ici,  il  m'a  dit  beaucoup  de  belles  choses  de  Vous 
et  de  mes  amis  ä  Geneve;  aussi  a-t-il  eu  la  complaisance  de 
me  faire  voir  des  experiences  fort  interessantes  sur  le  mag- 
netisme  du  courant  electrique. 

1821  VIII 11.  Me  voilä  enfin  parvenu  mon  eher  Monsieur! 
au  terme  de  ma  decision   si  longtems  agitee.    Mais   ä  quelle 


84  Notizen. 

decision?  ä  la  plus  facheuse  de  toutes.  Je  sais  enfin,  que  ma 
pauvre  femme  ne  regagnera  pas  sa  sante,  que  je  ne  ferai  pas 
le  voyage  d'Italie,  et  que  j'ai  bien  malfait  de  Vous  entrainer 
dans  mon  sort,  qui  ne  consiste  qu'en  esperances  degues.  Je 
Vous  engage  ä  present,  mon  fidele  ami!  d'agir  pour  Vous.  Vous 
avait  fait  tous  Vos  preparatifs,  Vous  avez  travaille  d'avance 
pour  Vous  livrer  entierement  ä  notre  projet,  ne  perdez  donc 
pas  la  recompense  de  Vos  efforts,  Vous  trouverez  facilement 
de  compagnons  plus  surs  et  plus  heureux.  Vous  verrez  les 
Astronomes  d'Italie  et  leurs  süperbes  observatoires,  Vous  me 
remplacerez  chez  mon  ami  ä  Genes,  et  Vous  lui  porterez  mes 
Souvenirs  affectueux  et  mes  profonds  regrets.  Moi  je  Vous 
suivrai  de  mes  voeux  pour  le  succes  complet  de  toutes  Vos 
intentions,  je  me  rejouirai  de  l'idee  de  Vos  jouissances,  et  je 
tacherai  de  me  consoler  par  l'esperance,  tres-incertaine  ä  la 
verite,  de  faire  mieux  un  autre  an.  —  J'avoue,  que  je  serais 
fort  curieux  de  voir  le  dessin  de  Mr.  Gambey;  j'ai  eu  l'avan- 
tage  de  voir  ä  Bäle  un  cercle  de  12  pouces  de  diametre  de 
Mss.  Reichenbacb  et  Ertel.  C'est  quelque  cbose  de  beaucoup 
plus  parfait  que  les  produits  de  la  fabrique  d'Utzscbneider. 
Malgre  le  petit  rayon,  on  lit  clairement  les  4  sec.  que  donne 
le  Vernier:  tout  y  est  bien  soigne.  Mr.  Reichenbach  a  public 
dernierement  quelques  chose  sur  sa  machine  ä  diviser.  II  s'y 
Vit  force  par  quelques  remarques  de  Mr.  Liebherr,  ancien  hor- 
loger,  que  Mr.  Reichenbach  avait  regu  comme  coUaborateur, 
et  qui  dirige  maintenant  l'atelier  d'Utzscbneider.  Celui-ci  vou- 
lait  s'approprier  le  merite  d'avoir  le  premier  congu  le  principe, 
qui  a  sei'vi  ä  faii'e  les  deux  machines  ä  diviser.  II  suffirait  de 
voir  les  deux  artistes  Tun  ä  cote  de  l'autre,  pour  distinguer  le 
maitre  et  le  gargon.  Mais  il  n'arrive  pas  ä  tout  le  monde  de 
venir  a  Munic;  et  Mr.  Reichenbach  ne  pouvait  pas  laisser  ses 
inventions  en  proie  ä  ses  obtrectateurs.  Le  public  tire  de  cette 
quereile  l'avantage  de  connaitre  d'autant  plutot  une  methode 
qui  semble  preferable  ä  toutes  les  autres.  Elle  partage  avec 
Celle  du  Duc  de  Chaulnes  l'usage  des  microscopes;  mais  eile 
s'en  distingue  par  l'application  qu'elle  fait  du  principe  de  la 
repetition.  —  Adieu,  mon  excellent  ami!  j'ai  encore  devant  moi 
la  tache  penible  d'annoncer  ä  Mr.  de  Zach  l'impossibilite  de 
mon  depart. 


Notizen.  85 

1822  III  22.  II  ne  fallait  pas,  mon  eher  Monsieur !  que 
Vous  Vous  donnassiez  la  peine  de  me  temoigner  la  part,  que 
Vous  prenez  ä  la  grande  perte  que  j'ai  eprouvee  par  la  mort 
de  raa  chere  femme:  je  connaissais  Votre  amitie  et  la  tendresse 
de  Vos  sentimens ;  raais  puisque  Vous  avez  bien  voulu  le  faire, 
je  Vous  en  remercie  du  fond  de  mon  coeur.  C'est  dans  une 
Situation  pareille,  qui  surpasse  toujours  de  beaucoup  l'idee, 
que  l'on  s'en  ferait  d'avance,  que  l'on  sent  tout  le  prix  de 
l'amitie  et  que  l'on  s'attache  avec  un  nouvel  empressement  aux 
amis  qui  Vous  restent  encore.  J'ai  fait  une  perte  irreparable ; 
je  le  savais  longtems  d'avance,  mais  je  ne  sentais  pas  toute  la 
force  d'une  teile  affliction.  J'ai  perdu  une  amie,  qui  joignait 
ä  une  ame  pure,  tendre,  toute  la  delicatesse  du  sentiment,  beau- 
coup d'esprit,  le  penchant  pour  des  occupations  serieuses,  un 
jugement  droit,  et  qui  surtout  n'avait  rien  de  ces  idees  bizarres, 
inconcevables,  de  ces  prejuges  d'education,  qui  s'offrent  quel- 
quefois  tout  inopinement  chez  des  personnes  d'ailleurs  fort 
aimables.  Du  bonheur  inepuisable  de  l'amour  conjugal  je  suis 
reduit  ä  la  triste  tranquillite  du  philosophe.  Je  ne  suis  pas 
mallieureux;  mais  j'ai  perdu  ce  qui  faisait  le  bonlieur  de  ma 
vie.  II  faut  se  conteuter  et  se  soumettre  ä  la  volonte  de  Celui, 
qui  dispose  de  notre  sort,  et  qui  nous  mene  au  vrai  bien  par 
de  voies,  qui  nous  restent  longtems  inconcevables.  Vous  me 
rappellez,  mon  excellent  ami,  tres-justement  tous  les  biens  pr6- 
cieux  qui  me  restent  encore:  mes  enfans,  mes  etudes,  raes  amis 
et  la  contiance  inebranlable  dans  la  bonte  de  Celui,  qui  m'a 
conduit  par  terre  et  mers,  et  auquel  je  dois  aussi  la  jouissance 
du  bonheur  que  je  viens  de  perdre.  —  J'ai  eu  beaucoup  de 
plaisir  ä  apprendre  que  Vous  etes  entre  en  correspondance 
avec  Mr.  de  Zach,  et  que  Vous  etes  si  content  de  Lui.  Soyez 
persuade,  Monsieur!  que  c'est  un  homme,  qui  merite  Votre 
estime  et  Votre  confiance.  Qu'il  soit  peut-etre  plus  erudit  que 
savant,  cela  n'importe.  Mais  il  est  bon,  brave,  honnete,  veri- 
dique,  bienveillaut  du  fond  de  son  äme.  J'ai  vecu  avec  Lui  plus 
de  deux  ans  sous  le  meme  toit,  je  Tai  vü  en  negligö,  et  je  ne 
me  suis  pas  appergu  d'un  seul  trait,  qui  pourrait  jeter  un  doute 
sur  la  droiture  et  la  noblesse  de  son  caractere.  Les  bienfaits, 
que  je  Lui  dois,  ne  m'aveuglent  point  sur  ses  defauts.    Je  sais 


86  Notizen. 

que  sa  vivacite  l'emporte  trop  souvcnt;  mais  aurait-il  fait  au- 
tant  pour  la  science  sans  cette  vivacite?  II  cede  quelquefois 
trop  ä  rambition;  mais  c'est  le  ressort  des  hommes  les  plus 
6minens ;  et  personne  ne  sera  moins  tenace  ä  soutenir  une 
meprise  qui  lui  serait  echappee.  Malgre  cela,  il  a  beaucoup 
d'ennerais.  Je  ne  parle  pas  des  Messieurs  de  l'Institut;  car 
ceux-ci  ont  surement  de  quoi  se  plaindre  de  lui.  Mais  je  ne 
puis  que  blamer  l'indifference  et  l'ingratitude  de  plusieurs  as- 
tronomes  allemands,  parmi  lesquels  il  y  a  des  personnes,  qu'il 
a  comble  de  bienfaits,  et  qui  lui  doivent  leur  reputation,  je 
pourrai  dire,  leur  etat,  leur  existence  ^).  —  A  l'egard  de  Mr. 
Arago,  je  Vous  avoue,  que  sa  conduite  m'est  inconcevable. 
S'il  aurait  repondu  ä  Mr.  de  Zach  tout  de  suite,  on  y  aurait 
vu  la  colere  d'un  homme,  qui  se  sent  outrage.  Mais  de  venir 
ä  cette  explosion  apres  le  calme  d'une  annee  entiere,  de  ne 
pas  profiter  du  bon  exemple,  que  lui  a  donne  Mr.  Puissant,  ni 
de  celui  du  contraire,  que  lui  pretait  son  adversaire,  cela  me 
semble  tenir  plutot  ä  une  malveillance  de  caractere  qu'ä  l'in- 
dignation.  Elle  correspond  ä  sa  logique,  qui  le  fait  dire  ä 
soi-meme:  „Si  je  parviens  ä  prouver  que  Mr.  de  Zach  est  mau- 
vais  Mathematicien  et  Astronome,  les  faits  qu'il  a  allegues  contre 
nous,  tomberont  d'eux-memes  et  nous  serons  dispenses  de  re- 
pondre  par  des  faits  ä  ses  accusations".  L'imputation  sur  les 
tables  du  soleil  est  d'autant  plus  mechante  qu'elle  n'est  sou- 
tenue  par  aucune  preuve.  Car  le  morceau  de  la  lettre  ä  Mr. 
Lalande,  que  prouve-t-ü?  Pas  meine  que  Mr.  Zach  ait  effec- 
üvement  regu  les  tables  de  Delambre.  D'ailleurs  une  pareille 
fraude  est  incompatible  avec  son  caractere,  et  contraire  ä  la 
prudence  la  plus  ordinaire.  Mr.  Arago  veut  nous  persuader 
que  Mr.  Zach  se  soit  donne  des  eloges,  comme  le  fait  un  petit 
enfant;  mais  il  se  plait  d'ignorer,  ce  que  beaucoup  de  per- 
sonnes auraient  pü  lui  dire  ä  Paris,  que  Mr.  Zach  avait  quitte 
l'Allemagne  dejä  en  1806,  et  qu'en  1810   la  redaction  de  son 


*)  Vergleiche  z.  B.  auch  die  sich  ähnlich  äussernden,  unter 
No.  264  abgedruckten  Briefe  von  Littrow  an  Horner  von  1822 
III  7  und  X  2.  Ferner  meine  Biographie  von  Zach  in  No.  35 
meiner  Mittheilungen. 


Notizen.  87 

Journal  etait  entierement  dans  les  mains  de  Mr.  Lindenau.  Je 
crains  que  Mr.  de  Zach  n'y  repondra.  II  saura  bien  se  de" 
fendre;  mais  il  est  toujours  penible  aux  amis  de  la  science  de 
la  voir  tachee  par  des  transports  si  peu  convenables  ä  la  phrase: 
„EmoUit  mores,  nee  sinit  esse  feros".  —  Vous  pensez  d'aller 
ä,  Paris.  Ah,  si  je  pourrais  Vous  y  suivre!  Mais  je  suis  attache 
a  mes  leQons,  et  je  ne  trouve  pas  de  remplagant:  tant  nous 
somraes  pauvres  ici  en  Matheraatiques.  Si  Vous  irez  ä  Londres, 
ce  que  Vous  ne  manquerez  pas  de  faire,  Vous  m'obligeriez 
beaucoup  en  nie  procurant  un  exemplaire  du  Catalogue  d'etoi- 
les  qui  va  s'y  imprimer.  —  Je  n'ai  pas  vü  le  Dr.  Young;  je 
le  regrette  beaucoup,  car  c'est  un  homme,  qui  vaut  presque 
une  Academie  entiere.  —  La  seule  excursion  que  je  me  pro- 
pose  de  faire  cette  annee,  sera  chez  Mr.  de  Zach ;  je  pense  de 
l'executer  vers  la  fin  d'Aoüt.  A  cette  epoque  Vous  serez  dejä 
de  retour  et  Vous  continuerez,  j'espere,  Votre  pelerinage  astro- 
nomique  en  visitant  avec  moi  les  Observatoires  d'Italie.  Cela 
me  rendrait  tout-ä-fait  heureux!  —  Mr.  de  Zach  a  cu  la  bonte 
de  faire  une  Odition  separee  de  ma  table  pour  le  calcul  de  la 
latitude  par  l'etoile  polaire.  Je  voudrais  bien  qu'il  ne  l'eut  pas 
fait,  car  j'ai  fait  la  facheuse  decouverte,  que  cette  table  se 
rapporte  ä  la  distance  polaire  de  1°  39'  30"  et  non  de  1°  40'.  Je 
l'avais  calcule  d'abord  pour  1*'39',  lorsque  je  m'apperQus  du 
parti  qu'on  pourrait  tirer  du  rapport  de  1'  ä  1"40'  ou  100' 
pour  la  reduction  ä  quelque  autre  distance  polaire.  Alors,  sans 
reveuir  sur  la  formule,  qui  contient  une  valeur  double,  savoir 
2  p.  Sin.^  Y  ^1  J6  ^^  comptais  qu'un  centieme  pour  le  change- 
ment  d'une  minute  de  p,  au  lieu  des  deux  centiemes,  et  j'ele- 
vais  en  consequences  toutes  les  valeurs  de  V*""  seulement.  Heu- 
reusement  la  formule  generale  que  Mr.  Littrow  a  produit  depuis, 
fera,  j'espere,  oublier  ma  table  et  ma  faute.  —  Que  dites  Vous 
des  nouveaux  micrometres  circulaires  de  Fraunhofer?  S'il  faut 
employer  un  verre,  je  prefererais  d'y  tracer  deux  anneaux  con- 
centriques.  Cela  serait  bon  pour  avoir  les  declinaisons  plus 
exactes  dans  le  cas,  que  l'une  ou  l'autre  etoile  passe  pres  du 
centre  de  l'anneau.  J'ai  fait  executer  un  pareil  micrometre  ä 
Petersbourg  en  1807,  et  Mr.  Schubert  s'en  est  servi  pour  les 
observations  de  la  grande  comete  de  cette  annee.  —  Mr.  Oeri 


88  Notizen. 

vient  d'achever  pour  moi  un  micrometre  filaire  ä  fils  mobiles, 
qu'il  avait  commence  il  y  a  un  an.  II  parait  etre  bien  execute 
et  sa  construction  est  nouvelle  et  avantageuse  ^).  Mais  je  souffre 
du  meme  inconvenient  qui  s'est  montre  ä  Votre  grande  lunette: 
c'est  le  defaut  de  solidite.    Je  tacherai  d'y  remedier. 

1822  VII  7.  On  a  voulu  me  faire  peur  des  tourmens  que 
j'allais  subir  en  passant  ä  l'Italie  dans  cette  saison.  Mais  j'es- 
pere  qu'apres  avoir  passe  la  ligne  quatre  fois,  je  devrois  etre 
fait  ä  cette  sorte  d'incommodite ;  et  si  meme  par  fois  la  cbaleur 
de  ces  contrees  surpasse  celle  de  regions  equinoxiales,  on  trouve 
ä  terre  tant  de  moyens,  ä  s'en  garantir  ou  la  rendre  moins  in- 
supportable.  Vous  pensez  bien,  mon  eher  Monsieur!  que  j'au- 
rais  ete  bien  heureux  de  Vous  avoir  pour  compagnon;  mais  je 
sais  aussi,  que  Vous  n'avez  pas  pris  ce  parti  d'aller  de  l'autre 
cote  sans  des  motifs  superieurs.  Ce  que  Vous  veirez  en  Italie, 
ne  Vous  echappera  pas,  tandis  que  Vous  perdriez  un  temps 
precieux,  que  Vous  devez  employer  pour  faire  avancer  Votre 
Instrument.  Tout  en  soumettant  mes  voeux  ä  ce  qui  raisonable- 
ment  ne  peut  se  faire  autrement,  je  ne  puis  pas  Vous  cacher 
le  regret  que  j'ai,  de  ce  que  je  ne  pourrais  plus  Vous  voir  ä 
Berne.  J'avais  ete  fermement  resolu  de  ne  mauquer  ä  aucune 
reunion  de  la  societe  des  naturalistes  suisses,  et  j'etais  surtout 
attire  ä  Berne  par  plusieurs  motifs  importans,  mais  il  me  fut 
absolument  impossible  de  resister  aux  instances,  repetees  pres- 
que  par  semaine,  que  m'adresse  Mr.  de  Zach  avec  la  sincerite, 
qui  lui  est  naturelle  et  avec  toute  l'ardeur  d'un  ancien  ami. 
II  n'y  avait  que  les  devoirs  de  mon  eraploi,  que  je  pouvais  lui 
opposer.  Lui-meme  et  la  venerable  Duchesse  de  Gotha  pen- 
saient,  que  je  devais  laisser  tout  pour  les  joindre  au  plutot 
possible.  Je  partirai  donc  au  moment  de  l'ouverture  de  nos 
vacances  (le  15  Juillet),  et  pour  suivre  la  route  la  plus  droite, 
je  passerai  par  le  St.  Gotthardt  ä  Milan.  Je  me  suis  arrange 
ä  pouvoir  rester  chez  mes  amis  jusqu'ä  la  fin  du  mois  de  Sep- 
tembre;  ils  me  pressaient  de  leur  vouer  une  annee  entiere,  ce 


*)  Vrgl.  für  mehr  Detail  den  Brief  von  Horner  an  Repsold 
von  1822  III  13  in  No.  179  meiner  Notizen,  und  die  No.  268  mei- 
nes Sammlungs-Verzeichnisses. 


Notizen.  89 

qui  est  impossible.  —  J'avais  rintention  d'apporter  (ä  Berne) 
un  petit  memoire  sur  les  poids  et  mesures  suisses.  Je  voulais 
reveiller  rattention  de  la  Societe  sur  cet  objet,  en  Tinvitant 
de  creer  un  Comite,  qui  devait  s'occuper  1°  ä  ramasser  des 
donnees  certaines  et  detaillees  sur  toutes  les  mesures  existant 
dans  les  divers  Cantons  de  la  Suisse,  2°  de  former  le  projet 
d'un  systöme  •  de  nouvelles  mesures,  le  plus  adapte  aux  me- 
sures existantes*).  J'ai  ete  conduit  ä  cette  idee  par  les  reformes 
partielles  qu'on  voit  se  faire  daus  tel  ou  autre  Canton,  et  qui 
n'etant  liee  aux  mesures  des  autres  Cantons  par  aucun  principe 
theoretique,  ne  fönt  que  consolider  et  pcrpetuer  le  desordre 
dans  ces  choses.  II  y  a  un  an  qu'on  a  introduit  ä  Bäle  le 
pied  anglais;  le  Canton  d'Argovie  et  de  Vaud  ont  pris  pour 
pied  3  Decimetres ;  dans  les  autres  especes  de  mesures  la  dis- 
cordance  est  encore  plus  grande.  Je  suis  bien  loin  de  l'idee, 
que  les  divers  Cantons  pourraient  se  resoudre  ä  adopter  un 
Systeme  universal  des  mesures.  Mais  je  pense  qu'il  devait 
exister  un  Systeme,  pour  ainsi  dire  ideal,  auquel  les  gouver- 
nemens  auraient  ä  s'approcher  autant  que  possible  dans  les 
changemens  et  reformes  qu'ils  vont  faire  dans  leurs  Cantons. 
Mais  avant  qu'on  puisse  etablir  un  ideal  de  cette  sorte,  il  faut 
connaitre  l'etat  des  choses  tel  qu'il  est.  II  n'y  a  que  cette 
Societ6  qui  puisse  faire  cela:  Cet  objet  est  tout  entier  de  son 
ressort.  Elle  devrait  donc  ordonner  que  les  Societes  canto- 
nales  s'occupassent  ä  former  un  tableau  exact  et  complet  des 
poids  et  mesures  usuelles  dans  leur  district;  que  ces  tableaux 
fussent  rendüs  l'annee  prochaine  au  Comite  special,  forme  pour 
cet  objet:  Qu'alors  le  Comite  devrait  combiner  un  Systeme 
universel  des  mesures,  le  plus  propre  pour  la  Suisse,  destine 
ä  servir  de  base  aux  innovations  partielles  qui  pourraient  arri- 
ver  dans  les  divers  cantons.  On  pourrait  aussi  bien  faire  cela 
l'objet  d'un  prix.  Ces  recherches  et  ces  discussions  contri- 
bueraient  beaucoup  ä  familiariser  le  public  avec  cette  question, 
et  le  rendre  par  lä  plus  susceptible  pour  les  changemens.  Si 
Vous  approuvez  cette  idee,  je  voudrais  que  Vous  en  parlassiez 


')    Homer  hatte  sich    von  jeher  für  diese  Frage   interessirt, 
vrgl.  Biogr.  II  393. 


90  Notizen. 

ä  Mr.  Pictet;  sa  voix  est  decisive  ä  la  Societe.  —  Depuis  quel- 
ques semaines  j'ai  ete  assez  occupe  par  un  memoire  sur  la 
reduction  des  distances  lunaires.  II  s'est  trouve  par  hazard, 
que  la  methode,  dont  Mr.  Elford  se  revendique  si  soigneuse- 
ment  l'invention  etait  la  meme  que  j'avais  invente  et  pratique 
8  ans  auparavant,  ainsi  que  je  puis  le  prouver  ä  chacun  par  le 
Journal  qui  contient  les  observations  et  calculs  faits  sur  le 
Voyage  de  Mr.  Krusenstern.  Je  ne  croyais  pas  la  chose  de 
cette  importance  et  j'avais  oublie  le  tout. 

1822  XII  17.  Vous  aviez  bien  raison,  mon  excellent  ami! 
de  me  reprocher  un  peu  le  silence  que  j'ai  garde  depuis  tant 
de  mois  envers  mes  meilleurs  amis.  Le  changement  qu'une 
absence  de  trois  mois  devait  amener  dans  mes  occupations, 
l'accumulation  de  quelques  affaires  et  devoirs  m'avait,  pour 
ainsi  dire,  enleve  ä  moi-meme,  et  je  differai  de  rouvrir  la  com- 
munication  avec  mes  amis  jusqu'ä  ce  que  j'eusse  regagne  ma 
Position  precedente,  ce  qui  fut  retarde  encore  par  quelques 
soins  extraordinaires  dont  je  propose  de  Vous  dire  un  mot 
prochainement.  —  J'ai  eu  beaucoup  de  plaisir  ä  faire  la  con- 
naissance  d'un  liomme  aussi  probe  et  vertueux  que  Mr.  Allen. 
Quoique  je  ne  puisse  pas  partager  entierement  la  maniere  par- 
ticuliere,  dont  les  gens,  qui  appartiennent  ä  une  secte  quel- 
conque,  envisagent  les  choses  liumaines,  on  ne  peut  qu'admirer 
et  approuver  le  zele  genereux  de  ces  hommes  pour  le  bien  de 
l'huraanite,  et  moi  je  me  trouve  fort  ä  mon  aise  dans  leur  so- 
ciete douce  et  paisible.  Je  me  suis  fait  un  vrai  plaisir  de  servir 
Vous  et  Lui,  en  Lui  faisant  voir  le  peu  d'etablissemens,  qui 
pouvaient  l'interesser.  —  Les  observations  astronomiques,  dont 
Vous  avez  bien  voulu  me  faire  part  par  la  main  de  cet  ami 
respectable,  sont  un  bei  echantillon  de  l'exactitude  et  du  zele 
que  Vous  y  mettez.  Je  m'impatiente  de  Vous  voir  en  posses- 
sion  des  instrumens  plus  parfaits  encore,  parceque  je  sais  com- 
bien  l'interet  pour  ce  genre  d'occupations  est  anime  par  l'ex- 
ceUence  des  moycns  qu'on  employe  et  par  la  bonte  des  resul- 
tats.  D'apres  ce  que  Mr.  Plana  m'a  dit,  l'artiste  qui  executera 
Votre  nouveau  cercle,  Mr.  Gambey,  a  pris  Reichenbach  pour 
modele;  il  ne  manquera  donc  de  faire  de  belles  choses.  J'ai 
YU  de  l'ouvrage  süperbe  ä  Turin  de  la  main  de  Reicheubacli  et 


Notizen.  91 

Ertel.  Leur  cercle  meridien  est  un  instrument  admirable ;  c'est 
ä  lui  seul  un  observatoire  complet.  II  me  semble  du  luxe,  d'y 
ajouter  encore  un  instrument  des  passages.  En  general  j'ai 
ete  beaueoup  mieux  satisfait  de  l'observatoire  de  Turin  que  de 
celui  de  Milan.  La  il  y  a  un  peu  de  tout ;  mais  ä  Turin  il  n'y 
a  que  du  meilleur,  et  si  l'observatoire  de  Milan  surabonde  en 
astronomes  (qui  heureusement  ne  se  fönt  pas  la  guerre  comme 
ceux  de  Göttingen)  celui  de  Turin  est  sous  la  direction  d'un 
seul  observateur,  qui  travaille  pour  sa  propre  gloire,  ses  pro- 
pres buts,  ce  qui  est  un  grand  encouragement  dans  une  tache 
si  penible.  Je  n'ai  pas  l'empressement  de  faire  la  connaissauce 
personelle  des  hommes  celebres,  parce  qu'on  les  trouve  souvent 
au  dessous  de  leur  gloire;  mais  j'ai  eu  une  tres-grande  satisfaction 
ä  voir  M.  Carlini  et  M.  Plana.  Ce  sont  des  hommes  aussi  esti- 
mables  par  la  noblesse  et  la  droiture  de  leur  caractere  que  par 
leurs  connaissances.  Le  dernier  surtout  a  empörte  toute  mon 
admiration:  C'est  un  homme  du  premier  rang  dans  toute  la 
force  du  mot.  II  en  porte  l'empreinte  dans  la  simplicite,  la  soli- 
dite  de  son  caractere,  son  amour  de  la  verite,  aussi  bien  que 
dans  la  superiorite  de  son  genie;  aussi  j'ai  remarque  avec  plaisir 
qu'il  est  aime  et  estime  de  tous,  qui  le  connaissent,  soit  savans 
ou  laiques.  —  J'avais  bien  l'inteution  de  faire  mon  retour  par 
Geneve.  Mais  les  vacances  autoranales  qui  autrefois  ne  com- 
mengaient  qu'au  milieu  d'Octobre,  avaient  cette  annee  dejä  fini 
en  Septembre,  avant  que  je  fusse  parti  de  Genes.  Je  fus  donc 
oblige  de  prendre  la  route  la  plus  courte  pour  retourner  ä  mes 
devoirs.  Je  Vous  prie  de  saluer  de  ma  part  mes  excellens 
amis  Mss.  Hess^),  Vaucher  et  Pictet,  et  de  remercier  ce  der- 
nier de  l'interet,  dont  il  a  daigne  ma  proposition  sur  les  poids 
et  mesures.  —  Je  n'ai  pas  vü  Mr.  Scherer,  mais  j'ai  appris  de- 
puis  par  les  lettres  de  Mr.  Zach  qu'il  a  passe  par  Genes.  — 
J'ai  eu  la  grande  satisfaction  de  voir  dans  cette  ville  mon  eher 
ancien  ami,  lequel  j'avais  quitte  il  y  a  25  ans  '^).  Je  Tai  trouve 

^)  Ohne  Zweifel  sein  Altersgenosse,  der  1772  zu  Zürich  ge- 
horne  Joh.  Casi^ar  Hess,  V.  D.  M.,  der  lange  Jahre  in  Genf  als 
Informator  lebte. 

^)  Horner  verliess  den  Seeberg  im  Sommer  1799,  also  nur 
23  Jahre  vor  1822. 


92  Notizen. 

le  m§me  qu'il  a  ete  ä  l'autre  epoque:  Bon,  genereux,  ouvert, 
zele  pour  la  verite,  les  sciences,  l'humanite,  ami  sincere  et  af- 
fectueux,  en  un  mot  un  de  ces  hommes  rares,  qui  nous  recon- 
cilient  avec  riraperfection  des  choses  humaines.  Je  me  rejouis 
de  le  voir  ä  Zuric  le  printems  prochain.  —  Je  suis  extremement 
afflige  de  ne  pouvoir  pas  Vous  donner  des  nouvelles  conso- 
lantes  sur  la  sante  de  notre  eher  Mr.  Escher.  II  se  traine,  la 
mort  devant  lui,  par  une  vie  pleine  de  douleurs;  il  comporte 
sa  triste  Situation  en  vrai  philosophe.  Je  ne  puis  pas  penser, 
Sans  verser  des  pleurs,  ä  la  perte  irreparable  que  feront  ses 
amis,  sa  famille,  sa  patrie,  et  en  general  Thumanite.  Ses  maux 
n'ont  pas  augmente,  mais  ils  ne  semblent  non  plus  de  diminuer, 
et  toutes  les  circonstances  semblent  indiquer  une  consumtion 
lente,  mais  inevitable.  —  Notre  bon  ami,  Mr.  Feer,  Vous  re- 
mercie  cordialement  de  Yotre  communication  precieuse.  11  se 
porte  aussi  bien  que  son  age  et  la  saison  le  permettent. 

1823  III  8.  La  sante  de  notre  eher  Escher  empire  rapi- 
dement;  il  est  enfin  oblige  de  rester  chez-soi,  parcequ'il  ne 
peut  plus  marcher.  II  faut  esperer  que  ses  souffrances  ne  se- 
ront  pas  de  longue  duree  *).  —  Mr.  Tralles  ^)  ä  Berne  a  ete 
grievement  blesse  dans  la  cuisse  par  un  canon  de  fusil  qui 
creva  dans  une  Operation  chimique  qu'il  fit  conjointement  avec 
Mr.  Schenk. 

1824:  VI  8.  Pendant  Votre  absence  je  Vous  ai  suivi  par 
les  nouvelles  que  Mr.  Ulrich  pouvait  me  donner  de  tems  en 
tems,  et  j'ai  saisi  avec  empressement  les  memoires  que  Vous 
donniez  dans  les  Ouvrages  de  Votre  Societe  de  Physique  et 
dans  la  Bibliotheque  universelle  qui  m'annoncerent  Votre  heu- 
reux  retour,  et  le  succes  de  Votre  voyage.  —  II  parait  d'apres 
Votre  discussion  que  la  longitude  de  Geneve  est  aussi  bien 
etablie  que  celle  des  plus  fameux  Observatoires.  Vous  avez 
tres-bien  fait  de  profiter  des  signaux  institues  par  les  Astro- 
nomes  Italiens;  c'est  une  entreprise  assez  couteuse,  et  qui  ne 
se  repetera  gueres  ').    Mais  je  me  suis  etonne  du  calcul  labo- 

')  Escher  starb  am  9.  März  1823.  —  ^)  Soll  heissen  Trech- 
sel,  V.  Biogr.  II  411—13. 

^)  Vrgl.  über  diese  ganz  interessante  Längenbestimmung  meine 
Gesch.  d.  Verm.  p.  184-85. 


Notizen.  93 

rieux,  que  Vous  a  cause  Tarrangement  de  Votre  pendule  sur 
le  teras  moyen.  Je  crois,  que  Vous  ne  devez  pas  rester  un 
instant  sans  la  regier  au  tems  sideral.  Cela  ne  fait  pas  bonne 
mine  et  Vous  fait  retomber  dans  l'epoque  oü  Ton  ne  connais- 
sait  d'autre  methode  pour  avoir  le  tems  que  les  liauteurs  cor- 
respondantes  du  Soleil.  Votre  pendule  me  semble  meriter  cette 
reforrae,  sans  la  quelle  Vous  pourrez  difticilement  Vous  assurer 
de  sa  parfaite  regularite,  ainsi  que  de  l'invariabilite  de  Votre 
lunette  meridienne.  —  Vos  notices  sur  les  Observatoires  de 
Greenwich  et  de  Dublin  regoivent  un  interet  particulier  par  le 
rapprochement  comparatif  de  leurs  instrumens  principaux,  ainsi 
que  des  travaux  de  leurs  Astronomes  concernant  la  parallaxe 
des  etoiles.  II  est  remarquable  qu'on  ait  pu  si  longtems  se 
tourmenter  avec  les  methodes  laborieusos  pour  determiner  la 
coUimation  des  instrumens  pour  mesurer  les  hauteurs,  sans 
avoir  recours  ä  la  methode  de  la  reüexion  sur  un  miroir  hori- 
zontal, dont  on  avait  tire  tant  de  protit  pour  les  observations 
du  Sextant  ä  reflexion  dejä  depuis  30  ans  ^).  Mais  c'est  le  sort 
des  meilleures  inventions.  L'on  reprend  ä  present  l'idee  de 
Graham  pour  la  corapensation  des  pendules,  qu'il  avait  proposee 
et  essayee  en  1722,  en  employant  un  cylindre  de  mercure  pour 
faire  le  poids  de  la  lentille;  et  l'on  va  retablir  une  methode 
pour  determiner  la  latitude,  proposee  il  y  a  deux  cent  ans  par 
l'astronomc  danois,  Olaus  Römer,  qui  consiste  ä  faire  tourner 
un  Instrument  de  passages  dans  la  direction  Est  et  Ouest,  et 
observer  les  passages  des  etoiles  proches  du  Zenith.  —  Je  n'ai 
Jamals  eu  de  doute,  que  Vous  ne  commencerez  un  jour  ä  etu- 
dier  un  peu  l'allemand.  L'activite,  que  les  savans  alleraands 
ont  developpee  dans  plusieurs  branches  des  sciences;  surtout 
dans  l'astronomie  et  la  Mineralogie  devait  leur  gagner  tot  ou 
tard  l'attention  des  autres  nations.  Je  protite  de  cette  occa- 
sion  pour  diriger  votre  attention  sur  la  Monatliche  Gorrespon- 
clenz  du  Baron  de  Zach  en  28  Volumes,  qui  est  un  vrai  reper- 
toire  pour  l'astronomie  moderne.  Notre  bon  ami  Feer  en 
possedait  un  exemplaire  complet;  si,  ce  que  l'on  a  raison  de 


*)  Schon  1769  besass  Thomas  Wright  einen  Oel-Horizont  mit 
Schutzdach.  Vrgl.  meinen  Artikel  in  Astr.  Viert.  Bd.  15. 


94  Notizen. 

craindre,  son  fils  ne  devrait  pas  le  survivre  longtems  ^),  on 
pourrait  alors  faire  l'acquisition  de  cet  ouvrage  ä  un  prix  assez 
modere.  —  Dans  ce  moment  je  me  vois  engage  dans  une  serie 
de  publications,  qui  m'occuperont  long-tems,  ayant  consenti 
d'etre  collaborateur  ä  une  nouvelle  edition  d'un  dictionnaire  de 
physique,  qui  porte  le  nom  de  son  premier  auteur  Gehler,  le- 
quel,  quoique  simple  amateur  (je  crois  avocat  de  metier),  a  su 
donner  ä  son  ouvrage  au  premier  jet  un  rare  degre  de  per- 
fection.  La  maladie  serieuse,  qui  me  l'avait  rendu  tout-ä-fait 
impossible  de  m'occuper  de  quelque  meditation  ou  lecture  scien- 
tifique  pendant  tout  le  cours  de  l'annee  passee,  m'a  empeche 
aussi  de  me  preparer  ä  ce  travail  comme  je  le  devais.  Mais  je 
commence  ä  me  livrer  ä  ma  tache  avec  un  vrai  plaisir,  parce 
que  je  me  vois  seconde  par  des  collaborateurs  eclaires,  maitres 
du  sujet  qu'ils  traitent  et  passionnes  pour  la  science.  Aussi 
leur  nom  a-t-il  attire  au  libraire  dejä  plus  de  500  souscripteurs, 
ce  qui  est  beaucoup  pour  un  ouvrage  allemand  de  cette  eten- 
due.  Voyez  pour  plus  de  detail  l'annonce  jointe  ä  mon  paquet. 
1824:  XI  21.  Je  m'empresse  de  Vous  envoyer  la  suite  des 
Astron.  Nachrichten  du  Prof.  Schumacher.  Si  ces  Communi- 
cations, ainsi  que  Celles  du  Journal  de  Mr.  Zach  ne  sont  pas 
toujours  d'un  interet  superieur,  elles  ont  du  moins  le  merite 
de  soutenir  le  commerce  des  idees,  qui  fait  ressortir  la  verite, 
qui  eveille  l'activite,  et  pr  ovo  que  plusieurs  inventions  utiles  et 
nouvelles,  qui  sans  cela  n'auraient  jamais  vü  le  jour.  —  En 
parcourant  le  dernier  cahier  de  la  Bibliotheque  universelle, 
j'ai  trouve  dans  Votre  interessante  relation  sur  les  observa- 
toires  anglais  bien  des  preuves  du  parti  que  Vous  avez  sü  tirer 
de  Vos  connaissances  des  travaux  des  astronomes  allemands. 
Les  renseignemens  que  Vous  donnez  sur  l'etat  de  l'astronomie 
en  Angleterre  Interessent  chaque  amateur  de  cette  science  et 
les  eclaircissemens  theoretiques,  qu'il  Vous  plut  d'y  ajouter,  en 
fönt  une  lecture  agreable  et  instructive  meme  pour   ceux  qui 


^)  Der  Sohn  Johannes  Feer,  ein  geschickter  aber  kränklicher 
Ingenieur,  lebte  bis  1830 ;  er  war  längere  Zeit  mein  Haiisgenosse, 
leistete  mir  manchen  Vorschub,  und  ich  verdanke  ihm  namentlich^ 
dass  er  mich  bei  Hofrath  Horner  einführte. 


Notizen.  9  5 

ne  sont  pas  ä  la  hauteur  de  l'objet,  dont  il  s'agit.  C'est  depuis 
le  tems  de  Bernoulli  la  premiere  relation  de  ce  genre,  et  il 
vaudrait,  ce  me  semble,  bien  la  peine  d'eii  faire  une  edition  ä 
part.  Cela  pourrait  Vous  engager  de  faire  le  tour  de  l'Italie 
et  de  rAlleraagne  et  de  iious  rapporter  ce  qui  s'y  fait  dans  la 
pratique  de  l'Astronomie.  Personne  ne  serait  plus  qualifie  pour 
une  teile  entreprise  que  Vous,  tant  pour  les  connaissances  que 
pour  la  justesse,  la  moderatiou  et  la  bienveillance  du  jugement. 
1825  IV  26.  La  mort  de  Mr.  Pictet  est  une  perte  irre- 
parable non  seulement  pour  sa  ville  et  pour  ses  amis,  mais 
aussi  pour  toute  la  Suisse  et  pour  les  Sciences  en  general. 
C'etait  un  de  ces  homnies  rares,  qui,  quoique  doues  en  eux- 
memes  de  tous  les  moyens  pour  produire  de  decouvertes  nou- 
velles  et  utiles,  savaient  multiplier  leurs  forces  en  repandant 
autour  d'eux  le  gout  pour  les  scienccs,  en  disseminant  partout 
des  luniieres  qui  auraient  ete  cachees  pour  un  grand  nombre 
de  personnes  bien  capables  d'en  proüter,  et  en  eveillant  autour 
d'eux  une  activite  feconde,  dont  ils  donnent  eux-memes  le  pre- 
mier  exemple.  Vous  avez  ä  Geneve  de  Physiciens,  Cliimistes, 
Botanistes,  etc.  du  premier  rang;  mais,  si  je  ne  me  trompe, 
c'est  plutot  la  science  qui  appartient  ä  eux,  qu'ils  n'appartien- 
nent  ä  la  science:  Ils  se  vouent  ä  leur  gre  ä  tel  ou  tel  Pro- 
bleme, ä  teile  ou  teile  partie  de  la  science,  tandis  que  Mr. 
Pictet  s'adonnait  a  tout  objet  qui  promettait  quelque  avantage 
aux  sciences  ou  ä  la  societe.  S'il  serablait  quelquetois  attribuer 
un  peu  trop  ä  l'exterieur  des  choses,  c'etait  parcequ'il  savait, 
qu'on  ne  gagne  des  protecteurs  aux  sciences  que  par  l'appa- 
rence  de  leurs  productions,  et  il  etoit  loiu  de  deprecier  pour 
cela  la  profondeur  et  la  solidite  d'une  invention  ou  proposition 
nouvelle.  II  a  ete  l'äme  de  notre  Societe  Helvetique,  et  sous 
ce  rapport  meme  il  m'est  bien  penible  de  me  voir  prive  de  ses 
conseils  et  de  son  assistance  dans  quelques  objets  que  je  pense 
ä  proposer  ä  cette  societe  dans  sa  reunion  procbaine  ä  Soleure. 
Vous  avez  tres-bien  fait,  et  Vous  devez  cela  aux  Manes  de 
Votre  illustre  compatriote,  de  prendre  la  resolution  de  fre- 
quenter  sans  Interruption  les  reunions  de  cette  societe;  c'est  le 
seul  moyen  de  soutenir  un  ouvrage  dont  Mr.  Pictet  a  ete  un 
des  Premiers   fondateurs.    II  taut  que  Vos  de   la  Rives,  Vos 


96  Notizen.  * 

Saussures,  Decandolles,  etc.,  se  reunissent  pour  soutenir  l'hon- 
neur  et  le  succes  de  cette  institution;  car  une  societe  ne  con- 
siste  que  de  ses  membres;  et  si  les  gens  de  merite  se  retirent, 
pour  laisser  le  champ  ä  la  grande  masse  des  iroupes  legeres, 
c'en  est  hientot  fait.  Nous  supposons  ici  que  la  reunion  de  cette 
annee  auia  lieu  ä  Soleure;  c'est  assez  proche  de  Vous.  Je  me 
rejouis  donc  de  l'esperance  de  Vous  y  trouver;  car  ä  moins 
qu'une  maladie  ou  autre  accident  grave  ne  m'empeche,  je  compte 
d'y  aller.  —  J'ai  lü  avec  beaucoup  d'interet  la  description  de- 
taillee  que  Vous  avez  donnee  des  instrumens  astronomiques  de 
Mr.  Gambey.  II  m'a  paru  surtout  fort  remarquable,  que  cet 
habile  artiste  a  reussi  de  corriger  les  defauts  de  la  machine  ä 
diviser,  teile  queRamsden  l'avait  proposee.  Samethode  d'obvier 
ä  rexcentricite  des  cercles  ä  diviser,  est  egalement  ingenieuse. 
II  me  semble  cependant  que  le  procede  de  Reichenbach  pre- 
sente  plus  de  sürete,  et  qu'il  faut  attribuer  la  bonte  des  divi- 
sions  de  Mr.  Gambey  en  bonne  partie  ä  l'adresse  de  l'artiste 
lui-meme.  —  J'ai  regu  il  y  a  deux  semaines  le  2^  cahier  du 
22^6  Volume  de  la  Correspondance  astronomique.  II  y  avait 
dans  les  derniers  cahiers  des  reflexions  sur  ma  methode  pour 
reduire  les  distances  lunaires  par  M.  Duhamel  ä  Toulon  et  M. 
Schubert  ä  St.  Petersbourg.  Les  remarques  de  ces  Messieurs 
m'ont  engages  dans  des  recherches  nouvelles  sur  cet  objet; 
elles  absorbaient  mes  momens  de  loisir  par  divers  essais  en 
partie  infructueux  pour  construire  des  tables  commodes  pour 
ce  Probleme.  Dernierement  Mr.  Gueppratte  a  public  une  nou- 
velle  methode  avec  des  tables,  laquelle,  quoiqu'elle  ne  soit  point 
une  des  plus  courtes,  n'est  exacte  qu'ä  3  ou  4  secondes.  Je 
me  suis  propose  de  ne  rien  sacrifier  parceque  je  suis  de  Vopi- 
nion  que  VexactUude  d'une  methode  fait  son  merite  principal,  et 
qu'il  ne  faut  rien  sacrifier  sans  indiquer  au  calculateur  la  ma- 
niere  de  tenir  compte  de  ce  qui  a  ete  neglige. 

1825  IX  U  ^).  Mr.  Littrow  vient  de  publier  le  1'  Volume 
d'une  Astronomie  populaire,  c'est-ä-dire  ä  l'usage  des  amateurs 
et  des  personnes  qui  ne  savent  qu'un  peu   de  geometrie  ele- 


^)  Horner   datirte  1822  IX    14;  aber  Poststempel  und  Inhalt 
zeigen  deutlich,  dass  der  Brief  erst  1825  geschrieben  wurde. 


Notizen.  97 

mentaire.  Je  n'ai  pas  encore  eu  le  tems  d'examiner  cet  ouvrage 
de  plus  pres;  mais  il  est  indubitable  qu'un  auteur,  qui  n'a  pas 
besoin  d'emprunter  beaucoup  des  autres,  aura  aussi  suivi  dans 
cet  ouvrage  une  marche  nouvelle,  de  sorte  que  le  public  ap- 
prendra  par  ce  livre  beaucoup  de  choses  qu'il  ne  trouve  pas 
ailleurs.  Nous  possedons  en  AUemagne  plusieurs  traites  de  ce 
genre,  dont  quelques  uns  sont  assez  mediocre  ä  cause  du  peu 
de  connaissances  de  leurs  auteurs;  mais  deux  d'entre  eux,  sortis 
de  lamain  de  tres-bons  Geometres,  Mr.  Schubert  et  Mr.  Brandes, 
unissent  la  prot'ondeur  des  remarques  a  une  exposition  claire 
et  facile.  Je  ne  sais  pas,  si  Vous  possedez  le  grand  onvrage 
de  Mr.  Schubert  sur  l'astronomie,  pour  lequel  Votre  ami  Mr. 
Maurice  s'est  Interesse  d'une  maniöre  si  noble,  dans  l'intention 
de  le  faire  publier  ä  Paris;  on  a  fini  par  imprimer  cet  excel- 
lent  livre  ä  St.  Petersbourg  sur  le  mauvais  papier  de  l'Acade- 
mie.  —  Je  viens  de  recevoir  de  cette  capitale  un  autre  ouvrage 
fort  iraportant :  Les  memoires  ht/drographiques  de  Mr.  Krusen- 
stern,  avec  un  Atlas  en  grand  folio,  qui  donne  sur20planches  d'une 
execution  soignee  une  Carte  dötaillee  de  la  mer  du  Sud  d'apres 
les  notices  les  plus  nouvellcs.  Cet  ouvrage  est  non  seulement 
interessant  pour  les  Marins,  mais  aussi  bien  pour  chaque  ama- 
teur  de  Geographie,  parce  qu'il  est  le  traite  le  plus  coraplet 
sur  la  geographie  de  ces  vastes  regions.  Le  texte  en  grand  4'° 
donne  la  description  d'une  quantitö  immense  d'iles  et  de  con- 
trees  peu  connues,  l'epoque  de  leur  decouverte,  leur  position 
geographique,  etc.  Ce  premier  Volume,  ainsi  que  l'Atlas  ne 
contient  que  la  partie  australe  de  la  mer  du  Sud;  l'autre  qui 
est  sous  presse,  renfermera  la  partie  boreale  de  cette  mer.  Si 
par  hazard  il  y  aurait  chez  Vous  quelque  amateur  ou  connais- 
seur  de  Geographie,  quelque  Bibliotheque,  ou  un  Libraire  qui 
desirerait  d'obtenir  cet  ouvrage,  je  pourrai  le  lui  fournir  ä 
beaucoup  meilleur  prix  qu'il  ne  l'aura  par  un  libraire,  l'auteur 
m'ayant  envoye  quelques  exemplaires  de  plus.  L'exemplaire  y 
compris  les  frais  du  transport  jusqu'ä  Zuric  me  vient  ä  120  fr. 
de  France.  Je  serai  bien  aise  de  me  debarrasser  de  cette  af- 
faire  mercantile,  qui  ue  me  peut  interesser  q\ie  sous  un  seul 
point  de  vue,  celui  de  servir  un  de  mes  meilleurs  amis.  —  Je 
dois  aussi  Vous  faire  rapport  sur  les  travaux  du  Comite  baro- 
XXIX.  1.  7 


98  Notizen. 

metrique:  Mr.  Trechsel  et  Mr.  Zschokke  ayant  trouve,  que 
pour  abreger  les  discussions  sur  cet  objet  ü  vaudrait  raieux  de 
me  donner  carte  blanche  pour  faire  executer  ces  Barometres 
de  la  maniere  la  plus  convenable,  je  me  suis  decide  entin  de 
faire  construire  douze  Barometres  ä  cuvette,  exactement  con- 
forme  Fun  ä  l'autre.  Ce  seront  des  Barometres  sedentaires  ä 
tubes  larges  et  cuvette  grande.  Voici  les  raisons  qui  m'ont 
amene  ä  cette  resolution:  1°  Comme  il  s'agit  de  faire  des  ob- 
servations  journalieres,  il  aurait  ete  trop  long  de  faire  l'obser- 
vation  en  bas  et  en  haut.  2°  Les  bons  barometres  portatifs 
d'une  construction  commode  et  süre  coutent  fort  eher.  3°  La 
plupart  des  observateurs  nous  etant  personellement  inconnue, 
on  ne  saurait  leur  preter  au  premier  abord  des  instrumens  cou- 
teux  et  d'une  construction  plus  ou  moins  compliquee.  4*^  II  y 
aura  peu  de  ces  observateurs,  qui  voudront  s'occuper  de  me- 
sures  barometriques  en  voyage,  grimper  les  montagnes,  etc. 
Ceux  qui  en  ont  le  goüt  et  les  qualites  necessaires,  sont  dejä 
pourvues  de  barometres  portatifs,  ou  il  sera  facile  de  leur  en 
fournir  ä  besoin.  5°  ün  barometre  fixe  ä  cuvette,  de  la  meil- 
leure  qualite  et  d'une  construction  irreprochable,  ne  coute  que 
le  tiers  d'un  bon  barometre  portatif.  Le  cours  des  observations 
necessaires  pour  fixer  le  nivellement  relatif  des  douze  lieux 
nommes  etant  fini,  on  pourra  transloger  quelques  uns  de  ces 
instrumens  dans  d'autres  places,  en  rendant  aux  observateurs, 
qui  semblent  le  meriter,  des  instrumens  portatifs.  Mr.  Trechsel 
ayant  eleve  le  doute  si  le  mecanicien  Kern  a  Aarau  s'occupe- 
rait  de  la  confection  des  barometres  parcequ'il  en  avait  envoye 
un  ä  Berne  pour  faire  bouillir  le  mercure,  j'ai  commande  ces 
barometres  chez  Oeri,  qui  a  beaucoup  d'habitude  dans  ce  genre 
d'ouvrage  et  possede  une  excellente  machine  ä  diviser  les  lig- 
nes  droites.  Vous  etes  prie  ä  present,  mon  eher  Monsieur,  de 
vouloir  bien  soigner  la  confection  de  12  ä  16  thermometres: 
on  le  laisse  entierement  ä  Vous  de  choisir  la  division  soit  80** 
ou  100°.  Nous  gardons  la  division  en  lignes  duodecimales  du 
pied  du  Roi,  parce  que  le  Metre,  dont  on  a  si  souvent  varie 
la  longueur,  ne  presente  pas  des  avantages  ni  pour  l'exactitude 
et  la  commodite  de  la  division,  ni  pour  l'usage  des  tables.  — 
Comme  j'ai  le  plaisir  de  Vous   ecrire,  je  saisis  cette  occasion 


Notizen.  99 

pour  Vous  parier  encore  d'une  affaire  que  je  prends  fort  ä 
coeur.  II  a  chez  Vous  uu  Mr.  Revilliod-de  la  Rive,  pour  le- 
quel  Mr.  Hess  cherche  un  instituteur,  qui  surveille  les  etudes 
de  ses  trois  gargons,  qui  visitent  Vos  ecoles.  Mon  frere,  au- 
quel  Mr.  Hess  s'est  adresse,  lui  a  propose  son  propre  lils,  qui 
vient  (ä  l'äge  de  22  ans)  d'aclicver  ici  ses  etudes  en  Theologie*). 
Je  n'ai  pas  l'honneur  de  conuaitre  Mr.  Revilliod  ni  sa  famille; 
mais  ce  qu'en  dit  Mr.  Hess,  me  fait  croire,  que  mon  neveu  s'y 
trouverait  tres  bien  place  sous  differents  rapports.  II  y  a  en 
outre  ä  Geneve  taut  de  sources  d'instruction  pour  un  jeune 
hoiiime  bien  ne,  qu'il  serait  sans  doute  d'un  grand  avantage 
pour  mon  neveu,  de  pouvoir  y  sejourner  quelques  annees.  Pen- 
sant  que  peut-etre  Vous  avez  l'opportunite  de  voir  Mr.  Revil- 
liod, et  sachaut  bien  que  la  modestie  de  mon  frere  ne  lui  a 
pas  permis  de  mettre  dans  son  lustre  le  merite  de  son  tils, 
j'ose  Vous  adresser  un  mot  lä-dessus,  persuade  que  Vous  ne 
me  soupQonnerez  point  capable  d'une  partialite  mal  placee,  et 
qui  n'aurait  en  vue  que  l'avantage  de  mon  protege :  II  y  a  dans 
toute  ma  connaissance  aucun  jeune  homme,  que  j'aime  autant 
que  ce  tils  de  mon  frere.  Son  exterieur  est  bon,  il  est  de  bonne 
sante,  robuste;  il  a  appris  a  equiter,  danser,  etc.  Mais  son  me- 
rite principal  consiste  dans  la  candeur  de  son  äme,  la  purete 
de  ses  moeurs  et  sentimons,  et  la  bonte  absolue  de  son  carac- 
tere.  II  est  cheri  de  mes  enfans,  parcequ'il  est  bon,  serviciable, 
doux  et  ouvert.  Son  defaut  est,  d'etre  un  peu  trop  modeste, 
ce  qui  le  rend  indecis,  et  ce  manque  de  contiance  en  soi-meme 
lui  donue  quelquefois  un  air  de  gauchete.  D'ailleurs  il  est  bien 
instruit,  il  aime  l'etude,  et  s'occupe,  tant  qu'il  pouvait  jusqu'ici 
de  Mathematiques  et  de  Physique.  II  s'entend  qu'il  sait  Talleraand. 
ä  fond,  le  latin  et  le  grec  plus  que  suffisament;  il  y  Joint  en- 


')  Es  bezieht  sich  diess  oifenbar  auf  unsern  hochverehrten 
und  hochverdienten  Oberbibliothekar  Dr.  Jakob  Horner,  und  ich 
kann  es  (trotzdem  ich  fürchten  muss,  es  möchte  ihm  bei  seiner 
bekannten  Bescheidenheit  unangenehm  sein,  sich  in  solcher  Weise 
erwähnt  zu  sehen)  nicht  über  mich  bringen,  die  folgende,  für  ihn 
so  höchst  ehrenvolle  Stelle  aus  dem  Briefe  des  liebevollen  Oheims 
zu  unterdrücken. 


100  Notizen. 

core  plusieurs  connaissances  utiles,  tels  que  le  dessin  geome- 
trique  en  perspective,  le  leve  du  plan,  etc.  II  est  avide  de  s'in- 
struire,  docile  et  officieux,  tres  consciencieux  dans  ses  devoirs, 
en  un  mot  tel  que  je  le  voudrais  avoir  pour  l'instructeur  de 
mon  fils,  ou  mieux  encore  pour  mon  fils  meme.  Son  caractere 
pose  et  la  solidite  de  ses  principes  me  repond  qu'il  ne  quittera 
plus  la  bonne  carriere,  et  que  l'on  peut  l'exposer  sans  crainte 
ä  des  positions,  qui  seraient  critiques  pour  beaucoup  d'autres 
gens  de  son  äge.  —  Le  defaut  d'espace  met  fin  ä  mes  eloges; 
toutes  fois  je  serais  charme  de  pouvoir  contribuer  quelque  chose 
ä  son  bonheur. 

1825  IX  29.  Vous  avez  mis,  mon  eher  Monsieur!  tant  de 
zele  et  d'empressement  dans  l'affaire  de  mon  neveu,  que  je  ne 
Vous  en  saurais  temoigner  toute  ma  gratitude;  la  promptitude 
d'un  Service  double  sa  valeur.  —  Mon  frere  vient  de  recevoir 
une  lettre  de  M.  Revilliod,  contenant  un  tableau  detaille  de  la 
Position  qu'un  instituteur  aurait  chez  lui.  II  n'y  a  aucun  point 
dans  ce  tableau,  qui  ne  puisse  convenir  ä  mon  neveu:  II  se 
leve  de  grand  matin  comme  on  fait  chez  M.  R. ;  il  aime  le 
travail  et  merae  la  reclusion,  sans  fuire  cependant  la  bonne  so- 
eiete.  Je  ne  doute  pas,  que  tout  ira  bien,  ä  moins  qu'on  le 
traite  avec  bonte.  II  n'y  a  qu'une  seule  chose  sur  laquelle  on 
devra  encore  s'entendre:  c'est  le  tems,  qui  lui  restera  pour 
ses  propres  etudes.  L'instruction  et  la  surveillance  des  eleves 
est  sans  doute  la  preraiere  chose;  mais  il  n'est  pas  moins  es- 
sentiel  pour  nous,  que  ce  jeune  homme  ne  perde  pas  tout-ä- 
fait  un  äge  si  important  pour  l'avancement  de  ses  connaissances ; 
et  certainement  sa  position  perdrait  tous  les  avantages,  qui  nous 
l'ont  fait  souhaiter  pour  lui,  si  le  tems  necessaire  pour  sa  propre 
Instruction  devrait  etre  trop  retreci.  —  Au  moment  oü  je  dois 
Vous  remercier  de  Vos  bons  Offices,  un  autre  de  mes  amis  vient 
solliciter  mon  Intervention  pour  obtenir  Vos  secours  dans  une 
affaire  scientifique.  Vous  connaissez,  je  crois,  „l'Astronomie  de 
l'amateur"  de  Mr.  Hirzel.  Cet  ouvrage,  malgre  plusieurs  im- 
perfections  a  eu  si  bon  cours,  que  le  libraire,  M.  Paschoud, 
s'est  decide  d'en  faire  une  edition  nouvelle.  L'auteur,  qui  est 
mort  depuis  deux  ans,  a  ajoute  quelques  ameliorations  ä  son 
ouvrage,  et  moi  j'ai  tache  de  le  porter  ä  la  hauteur  du  jour 


Notizen.  101 

moyennant  quelques  notes  additionelles.  Or  il  est  tres-essen- 
tiel  que  les  feuilles  de  la  nouvelle  edition  soient  revues  par  un 
connaisseur  avant  le  tirage,  et  M.  Schaub,  qui  avait  rendu  ce 
Service  ä  la  preraiere  edition,  n'est  plus.  Les  amis  de  Mr.  Hirzel 
osent  donc  reclamer  Votre  interet  pour  la  science,  que  le  livre 
en  question  doit  servir,  en  Vous  priant  de  vouloir  bien  jeter 
un  dernier  coup  d'oeil  sur  les  feuilles  que  M.  Paschoud  Vous 
presenterait  dejä  corrigees.  Je  suis  vraiment  honteux,  que  toutes 
mes  lettres  ne  soient  remplies  que  de  demandes  plus  ou  moins 
incommodes  pour  Vous,  tandis  que  je  ne  puis  Vous  servir  qu'en 
tres-peu  de  chose.  —  Je  suis  bien  aise  que  Vous  avez  decide 
conjointement  avec  M.  Maurice  en  faveur  de  la  division  80°  du 
Thermometre.  Non  seuleraent  eile  est  raieux  entendue  que 
l'echelle  100  en  France,  par  toute  rAllemagne  et  la  Russie; 
mais  encore  eile  a  l'avantage  particulier  dans  le  calcul  des  hau- 
teurs  par  le  Barometre,  qu'un  degre  Reaum.  du  thermometre 
fixe  vaut  exactement  une  toise,  et  cela  pour  toute  l'etendue  de 
l'echelle  barometrique.  Ayant  fait  p.  e.  la  soustraction  des 
deux  logarithmes  qui  conviennent  aux  hauteurs  observees  du 
barometre,  on  retranche  la  difference  des  thermometres  fixes 
(qui  donnent  la  temperature  du  mercure)  de  la  quatrieme  de- 
cimale  de  la  difference  des  logarithmes  multipliee  par  le  coeffi- 
cient  conuü.  —  Vous  etes  bien  heureux  d'avoir  eu  la  visite  de 
Mr.  Arago  et  d'avoir  obtenu  par  lui  une  determination  si  in- 
teressante que  l'inclinaison  et  l'intensite  maguetique  ä  Geneve. 
J'aurais  souhaite  de  voir  sa  boussole  d'inclinaison.  Je  me  pro- 
pose  de  me  procurer  une  aiguille  pour  mesurer  les  oscillations 
horizontales  teile  que  M.  Hansteen  vient  de  decrire.  II  est 
important  d'avoir  prete  une  pareille  aiguille  äfin  qu'on  puisse 
la  comparer  ä  celle  d'un  voyageur,  comme  M.  Arago,  qui  fait 
beaucoup  d'observations.  On  obtient  par-lä  des  observations 
comparables  sur  l'intensite  des  variations.  Mr.  Hansteen  en  a 
rassemble  un  grand  nombre,  qu'il  a  reduites  ä  la  meme  aiguille. 
—  Que  dites  Vous  des  experiences  de  Mr.  Arago  sur  l'effet  de 
la  rotation  sur  l'aiguille  aimantee,  —  ou  de  celles  de  M.  Fres- 
nel  sur  la  force  repulsive  du  Calorique?  Nous  vivons  dans  le 
tems  des  miracles;  mais  c'est  bien  un  grand  plaisir  de  vivre  ä 
nne  epoque,  oü  on  fait  tous  les  jours  une  decouverte  nouvelle. 


102  Notizen. 

1835  X  24.  L'affaire  entre  M.  Revilliod  et  mon  neveu  est 
ä  present  reglee;  ce  dernier  partira,  je  pense,  vers  le  milieu 
du  mois  procliain.  Je  Vous  le  recommande  sous  tous  les  rap- 
ports.  —  J'ai  lu  avec  interet  Votre  notice  sur  les  experiences 
magnetiques  de  M.  Arago.  Elle  m'a  fait  naitre  deux  remarques. 
La  premiere  concerne  la  difficulte  de  determiner  l'inclinaison 
magnetique.  II  n'en  fallüt  ä  Mr.  Arago  pas  moins  de  58  ob- 
servations,  quoique  l'observation  b'  prouve  que  son  aiguille 
etait  assez  bien  rectifiee.  Aussi  l'operation  de  cbanger  les  poles 
ä  chaque  endroit  est  non  seulement  embarrassante,  mais  aussi 
incertaine  si  l'on  n'a  pas  obtenu  la  Saturation  de  l'aiguille ;  en- 
suite  on  peut  se  demander  si  ce  retournement  de  la  direction 
du  fluide  magnetique  et  peut-etre  aussi  des  particules  du  corps 
magnetique  raeme  n'est  pas  nuisible  ä  l'intensite !  II  me  semble 
que  l'on  devrait  se  donner  toute  la  peine  imaginable  pour  faire 
une  aiguille  bien  equilibree,  et  qui  donnerait  des  resultats  nets; 
l'on  pourrait  se  pourvoir  d'aiguilles  de  moindre  valeur,  aux- 
quelles  on  changerait  les  poles,  ä  fin  de  controler  Fobservation 
directe.  J'ai  ete  frappe  ensuite  de  la  difference  entre  l'inclinai- 
son observee  ä  Paris  en  1805,  et  celle  d'aujourd'hui.  Mr.  Hum- 
boldt et  Gay  Lussac  la  trouverent  alors  de  69°  12';  celle  de 
Lyon  en  45°  45'  Lat.  de  66°  14';  de  Zuric  en  47«  22'  Lat.  de  67"  27'; 
de  Lucerne  670  10';  d' Altorf  66°  53'.  —  Dernierement  j'ai  regu 
de  la  part  de  M.  Brunner  a  Berne  un  Clironometre  fait  par 
M.  Houriet  au  Locle:  il  est  de  grandeur  ordinaire,  fagon  de 
montre  de  pocbe,  en  argent,  et  ne  coute  que  750  fr.  Je  devais 
le  comparer  ä  ma  pendule.  Sa  marche  m'a  paru  assez  bonne; 
il  ne  sortait  guere  de  sa  seconde  tandis  qu'il  etait  en  repos; 
mais  depuis  que  j'ai  commence  ä  le  porter,  il  me  semble  d'ac- 
celerer  un  peu  sa  marche  pendant  le  jour,  et  de  retarder  pen- 
dant  la  nuit.  Je  ne  sais  pas  encore,  si  je  dois  attribuer  cela 
aux  secousses,  contre  lesquelles  il  est  d'ailleurs  assez  insen- 
sible, ou  au  changement  de  temperature. 

1826  I  3.  J'avais  continuellement  espere,  mon  eher  Mon- 
sieur! de  pouvoir  Vous  ecrire  encore  dans  l'annee  qui  vient 
d'expirer.  Mais  quoique  j'y  songeais  chaque  jour,  c'etait  reel- 
lement  impossible:  pendant  tout  le  Döcembre  j'etais  tellement 
absorbee  par  des   occupations   mecaniques,   gratuites,    que  je 


Notizen.  103 

n'appartenais  plus  ä  moi.  Comme  j'ai  l'honneur  d'appartenir 
ä  notre  Conseil  d'öducation  et  ä  tous  les  Comites  qui  dirigent 
nos  differentes  ecoles  et  Colleges,  je  passai  les  premiers  quinze 
jours  de  ce  mois  ä  assister  ä  leurs  examens,  receptions,  etc. 
Venait  ensuite  le  grand  conseil,  qui  me  prit  la  troisieme  se- 
maine;  la  quatrieme  s'est  ecoulee,  je  ne  sais  pas  trop  comment 
dans  l'arrangement  de  quelques  aflfaires  domestiques,  et  me 
voilä  subitement  jette  dans  la  carriere  nouvelle,  sans  avoir  pu 
achever  les  affaires  de  la  precedente.  —  Vous  devez  saus  doute 
Vous  impatienter  d'entendre  quelque  chose  sur  nos  instrumens 
meteorologiques,  et  sur  la  cause  de  leur  non-apparition  ä  l'epoque 
convenue  du  nouvel  an.  Les  barometres  etaient  acheves  en  mi- 
decembre:  leurs  thermometres  etaient  arrivös  de  Paris  dejä 
avant  cette  epoque.  Ils  etaient  fabriquees  lä  par  un  ancien  eleve 
de  M.  Oeri,  M.  Schinz  ^),  qui  s'est  voue  ä  ce  metier ;  on  peut 
donc  compter  sur  leur  exactitude  et  sur  l'egalite  du  calibre  des 
tubes.  Mais  M.  Oeri  esperant  dejour  en  jour  d'obtenir  du  ciel 
quelques  flocons  de  neige  pour  determiner  par  une  Observation 
absolue  au  moins  iin  point  de  Techelle,  fut  mene  jusqu'au  3""* 
jour  de  Noel,  avant  de  voir  ses  voeux  se  reraplir.  II  etait  ce- 
pendant  facile  d'acliever  ä  tems  au  moins  quelques-uns  de  ces 
instrumens;  mais  il  se  presenta  une  autre  difticulte,  sur  la- 
quelle  j'avai^  dejä  precedemment  communique  mes  doutes  ä 
M.  Trechsel,  en  le  priant  de  me  donner  son  avis  lä-dessüs. 
C'etait  le  transport  de  ces  barometres  dans  une  saison  aussi 
defavorable.  II  m'avait  toujours  parü  fort  essentiel  de  ne  rien 
negliger,  pour  assurer  une  concordance  parfaite  dans  nos  in- 
strumens. J'avais  eu  l'idee  de  faire  accompagner  le  porteur  par 
mon  neveu,  que  Vous  connaissez,  parceque  celui-ci  reunissait 
ä  l'habitude  de  l'observation  encore  l'habilete  de  mecanicien, 
pour  aider  ceux,  qui  en  auraient  besoin,  dans  l'operation  de 
monter  ces  instrumens  convenablement,  expliquer  ä  quelques- 
uns  l'usage  du  Vernier,  etc.  II  devait  etre  muni  d'un  barometre 


')  Johannes  Schinz  von  Zürich,  1800  geboren;  später  mit  Etienne 
Barbot  von  Genf  verheirathet,  dann  einige  Zeit  in  Zürich  etablirt, 
nachher  Vermögensverwalter  und  erst  vor  wenigen  Jahren  in 
Zürich  verstorben. 


104  Notizen. 

portatif  ä  siphon  d'un  grand  calibre  que  je  possede  depuis 
quelques  annees.  Cela  n'aurait  ajoute  que  peu  de  chose  ä  la 
depense  du  Coraite ;  il  n'y  avait  que  de  defrayer  un  sobre  pi6ton 
de  ses  frais  d'auberge;  l'avantage  de  faire  un  tour  agreable 
dans  la  patrie  et  de  faire  la  connaissance  des  physiciens  dis- 
tingues  lui  aurait  valü  pour  tout  le  reste.  Or  Vous  savez  com- 
ment  j'ai  ete  deQÜ  de  cette  esperance.  Je  demandai  ä  M.  Trecb- 
sel  la  noraination  d'un  autre  sujet  propre  ä  cette  fonction;  mais 
il  n'en  trouve  non  plus  que  moi.  Dans  cet  etat  des  cboses  M. 
Oeri  lui-m6me  s'offrit  pour  cette  besogne;  mais  sous  la  con- 
dition  inalterable,  qu'on  differait  cette  expedition  d'environ  deux 
mois.  II  alleguait:  1"  l'incertitude  du  tems  dans  cette  saison. 
2°  Le  mauvais  etat  des  routes,  qui  sujetait  le  porteur  ä  plus 
d'un  faux  pas.  3°  Surtout  la  longueur  excessive  des  nuits  dans 
cette  saison,  qui  l'empecherait  de  faire  de  fortes  journees.  4** 
L'impossibilite  de  partir  vers  le  nouvel  an  ä  cause  d'aifaires 
domestiques.  Ce  retard  etait  fächeux.  Avec  un  peu  d'exageration 
l'on  pouvait  dire  que  cela  nous  faisait  perdre  une  annee  en- 
tiere:  cependant  comme  le  but  du  Comite  n'etait  point  celui  de 
faire  construire  un  Journal  d'observations  ineteorologiques, 
l'epoque  du  commencement  me  parut  fort  indifferente  pour  un 
objet  purement  hypsometrique,  et  sous  ce  rapport  il  etait  peut- 
etre  mieux  de  classer  les  observations  selon  les  saisons  de 
l'annee,  que  de  commencer  au  milieu  de  Thiver.  Mais  il  y  avait 
encore  une  autre  consideration,  qui  me  decida  d'accepter  la 
proposition  de  M.  Oeri:  Si  je  faisais  partir  l'homme  avec  les 
Barometres,  sans  aide,  sans  surveülant,  il  pouvait  lui  arriver 
bien  facilement  de  casser  ou  de  deranger  un  ou  plusieurs  de 
ces  instrumens,  soit  par  inadvertance,  ou  negligence,  soit  par 
un  accident,  qu'on  ne  saurait  lui  imputer;  le  büt  de  sa  mission 
aurait  ete  manque,  les  depens  du  voyage  et  la  valeur  de  l'in- 
strument  perdü,  au  lieu  que  dans  cet  arrangement  le  tout  va 
au  risque  de  l'artiste,  qui  saura  raccommoder,  remplacer  ä  ses 
depens,  s'il  y  arrive  quelque  accident.  II  sera  pourvü  de  tout 
ce  qu'il  taut  pour  mettre  l'instrument  an  place,  le  comparer  et 
regier  au  barometre  normal,  etc.,  de  sorte  que  l'Observateur 
sera  entiercment  dispense  d'une  Operation  quelques  fois  assez 
risquante.  —  Voilä,  Monsieur !  les  principales  raisons  qui  m'ont 


Notizen.  105 

engage  ä  souffrir  un  delai,  lequel  compare  aux  cours  de  quel- 
ques annees  me  semble  fort  insignifiant.  Aussitöt  que  les  routes 
ne  serout  plus  glissantes,  M.  Oeri  se  mettra  en  route;  et  selon 
toutes  les  apparences  cette  annee  le  printems  ne  se  fera  pas 
attendre  fort  longtems.  Je  voudrais  bien,  que  les  motifs  que  je 
viens  d'expliquer,  pourraient  Vous  paraitre  aussi  decisifs,  qu'ils 
etaient  pour  moi.  En  attendant  j'ai  propose  ä  Mr.  Trechsel  de 
faire  des  observations  correspondantes  ä  nos  barometres  ac- 
tuels;  11  sera  facile  d'y  appliquer  posterieurement  la  correction 
necessaire,  qui  en  tout  cas  ne  sera  pas  d'un  dixieme  de  ligne. 
—  A  l'egard  des  Thermometres,  11  me  semble,  qu'ä  l'exception 
du  Votre  et  de  celui  de  Lausanne,  11  vaudrait  peut-etre  mieux 
de  les  envoyer  ä  Zuric,  pour  les  faire  distribuer  ensuite  avec 
les  Barometres.  Mr.  Gourdon  n'aurait  qu'ä  demonter  les  tubes 
de  leurs  echelles,  et  de  les  emballer  separement  dans  du  son 
ou  de  la  sciure  de  bois,  ayant  soin  d'attacher  ä  chaque  tuyau 
le  numero  de  la  monture,  qui  lui  appartient.  —  Quant  ä  l'ou- 
vrage  ci-joint  de  M.  Argelander  sur  la  Coraöte  de  1811,  je  Vous 
prie  de  ne  pas  le  refuser  comme  un  petit  cadeau  que  j'ose  Vous 
offrir  pour  Vous  faire  connaitre  la  maniere,  dont  ces  sujets 
sont  traites  par  les  Astronomes  de  Königsberg.  —  Derniere- 
ment  j'ai  regu  une  longue  lettre  de  la  part  de  mon  neveu,  qui 
ne  cesse  de  se  louer  des  faveurs  et  des  encouragemens,  qu'il 
regoit  de  Vous.  II  est  parfaitement  content  de  sa  Situation.  — 
J'ai  lü  avec  beaucoup  d'interet  Votre  memoire  sur  la  derniere 
comete  de  1825.  II  m'a  paru  fort  clair  et  trös-propre  pour  les 
lecteurs  de  Votre  recueil:  Le  public  doit  Vous  savoir  gre  de 
ces  Communications  astronomiques;  car  il  est  en  general  avide 
de  s'instruire  sur  ce  qui  se  passe  dans  le  ciel,  et  malheureu- 
sement  la  plüpart  des  ecrivains  populaires  ne  lui  presentent 
que  des  declamations,  de  mauvaises  theories,  et  meme  des 
faussetes  sur  ce  sujet.  C'etait  une  idee  excellente  d'ajouter  un 
dessin  du  cours  de  la  comete;  cela  fixe  les  idees  et  ajoute 
beaucoup  ä  l'entendement  des  choses.  —  Je  viens  de  recevoir 
par  voie  directe  du  Prof.  Schumacher  les  No.  87  et  88  des 
Astron.  Nachrichten.  Elles  contiennent  entre  autres  un  appel 
aux  Astronomes  pour  la  construction  de  Cartes  Celestes  plus 
etendues;  c'est  l'Academie   de   Berlin   qui,   probablement    sur 


106  Notizen. 

i'instigation  des  Mrs.  Eucke  et  Bessel,  se  met  ä  la  t6te  de  cette, 
entreprise,  en  promettant  des  prix  de  25  Ducats  ä  ceux,  qui 
dans  le  cours  de  deux  annees  construisent  la  carte  la  plus  com- 
plete,  qui  comprend  une  lieure  en  Asc.  dr.  et  30°  de  decl.  entre 
—15°  et  +15°.  —  II  ne  me  reste  que  peu  de  lignes  pour  Vous 
offrir  mes  voeux  les  plus  sinceres  pour  l'annee  qui  vient  de 
coramencer.  Que  celui  qui  regle  le  cours  des  annees,  veuille 
Vous  prendre  aussi  cette  annee  sous  sa  puissante  protection, 
qu'il  donne  la  meilleure  sante  ä  Vous  et  aux  personnes,  qui 
Vous  sont  cheres,  et  qu'il  Vous  fasse  jouir  de  ce  contentement 
et  de  la  felicite  qui  est  le  partage  de  ceux,  qui  ne  tachent  que 
de  repandre  du  bien  autour  d'eux,  alleger  les  maux  des  autres, 
et,  en  remplissant  fidölement  leur  devoir,  promuent  le  bien  ge- 
neral  de  l'humanite. 

1836  II 1.  „Amici  cognoscentur  in  rebus  adversis."  Vous 
venez  de  prouver,  mon  eher  Monsieur,  la  verite  de  cette  asser- 
tion  par  le  fait,  par  la  bienveillance  que  Vous  conf6rez  en 
mon  neveu,  en  le  consolant,  le  dirigeant  dans  sa  position  des- 
agreable,  aussi  bien  que  par  Famitie  que  Vous  avez  pour  moi 
et  qui  Vous  a  presse  de  me  communiquer  ce  desagrement  le 
plütot-possible.  Nous  trouvons  avec  Vous,  qu'il  est  contraire 
ä  l'honneur  et  au  bon  sens  de  rester  un  moment  de  plus  dans 
la  maison  de  Mr.  R.  apres  tant  d'indiscretions  de  sa  part.  J'ai 
trop  de  confiance  dans  les  Directions  de  la  Providence  pour 
ne  pas  croire  avec  Vous  que  ce  contre-tems  meme  est  l'entree 
necessaire  ä  quelque  chose  de  mieux.  Quelle  que  soit  cette 
suite,  je  Vous  prie  instamment  de  vouloir  bien  conserver  ä  ce 
jeune  liomme  la  bienveillance  dont  Vous  l'avez  daigne  jusqu'ici. 
Veuillez  surtout  lui  preter  Vos  bon  conseils  dans  l'arrangement 
de  ses  etudes,  auxquelles  il  pourra  maintenant  se  livrer  sans 
göne.  Ce  n'est  pas  un  genie  ne  pour  les  Mathematiques,  mais 
ce  n'est  non  plus  une  tete  faible,  et  Vordre  et  l'assiduite,  qu'il 
met  dans  ses  occupations,  compensent  souvent  le  taleni.  Vous 
le  trouverez  reconnaissant  et  pret  ä  Vous  servir  dans  qui  ce 
soit.  —  Je  consentis  avec  plaisir  aux  changemens  que  Vous 
proposez  dans  les  heures  dans  nos  observations  barometriques. 
Mais  je  crois  qu'il  faudra  ajouter  ä  ces  trois  observations:  9^ 
du  m.,  Midi,  S^  apres  M.,  encore  celle  de  9  ou  lO*"  du  soir,  la- 


Notizen.  107 

quelle  dans  nos  cliraats  serable  exceder  encore  celle  du  raatin. 
On  approchera  par-lä  d'avantage  au  vrai  milieu  des  2-4",  qua 
Ton  n'obtiendra  pas  par  la  moj-enne  des  maximums  et  mini- 
mums  du  jour,  l'abaissement  ä  3^  du  matin  etant  bien  moindre 
que  celui  de  S^  du  soir.  D'apres  une  serie  d'observations  jour- 
nalieres  de  trois  annees  faites  par  un  observateur  diligent  et 
soigneux,  feu  Mr.  Salis-Sewis  ä  Coire,  le  milieu  des  deux  epoques 
du  jour  est  plus  bas  de  0,2'  que  le  vrai  milieu  des  4  epoques 
du  flux  et  reflux  atmospherique.  Aussi  l'epoque  du  Maximum 
semble  varier  d'une  demi-heure  au  raoins  suivant  la  saison  et 
les  localites.  II  faudrait  eliminer  ces  anomalies  par  un  bon  Ba- 
rometrographe ;  mais  ceux-ci  ne  sont  pas  encore  ce  qu'ils  de- 
vaient  etre.  —  La  diöerence  de  Vos  observations  au  Solstice  se 
rapporterait-elle  peut  etre  aussi  ä  la  flexion  du  lelescope 
dans  la  position  presque  horizontale?  II  semble  que  c'est  une 
source  considerable  de  ces  anomalies.  Le  nouveau  CoUimator 
de  M.  Kater  serait  bien  propre  ä  les  decouvrir.  M.  Repsold 
me  promit  de  me  faire  part  d'un  autre  procede  simple  pour 
connaitre  ces  flexions.  II  vient  de  construire  une  balance,  dont 
le  balancier  pese  ä  lui  seule  15  E  et  qui  neanmoins  donne  le 
millioneme  du  Kilogramme,  quand  meme  la  balance  est  chargee 
de  50  J?  ä  chaque  cote.  Une  machine  ä  diviser  la  ligne  droite 
est  prete  d'etre  acheve,  qui  donne  une  exactitude  de  0,0001  ligne. 
Dans  un  appareil  nouveau  pour  la  mesure  du  pendule  simple, 
que  Repsold  a  construit  pour  M.  Bessel,  le  dernier  a  fait  la 
remarque  curieuse,  que  les  thermometres  encastres  dans  une 
barre  de  (er  poU  etaient  constamment  Si"  C.  plus  bas  (^ue  ceux, 
qui  etaient  librement  suspendus  dans  la  caisse  de  l'appareil.  Se- 
rait ce  peut-etre  un  effet  de  la  radiation  du  fer  poli? 

1826  II  24.  Je  viens  de  Vous  envoyer,  mon  eher  Monsieur! 
les  „Astronomische  Hülfs-Tafeln"  pour  1826,  que  j'avais  reQues 
deux  jours  auparavant.  Le  peu  de  jours  sereins  que  nous  avons 
eu  jusqu'ici  me  fait  esperer,  que  le  retard  de  cette  ephemeride 
ne  Vous  ait  pas  ete  trop  sensible.  —  A  peine  avais-je  ex- 
pedie  ce  cahier,  lorsque  je  regus  de  la  poste  un  paquet  soig- 
ueusement  emballe,  lequel  je  reconnüs  d'abord  pour  celui  de 
Mr.  Gourdon.  Je  le  fis  porter  chez  Mr.  Oeri  et  nous  fümes  fort 
Contents  de  l'attention  que  l'artiste  avait  portee  dans  l'arrange- 


108  Notizen. 

ment  de  cet  envoi.  II  n'y  avait  rien  qui  pouvait  balloter;  chaque 
thermometre  se  trouvait  dans  un  etui  particulier  enveloppe  de 
papier  et  de  coton.  Malgre  cela  nous  trouvämes  (ä  notre  grande 
surprise)  qiiatre  de  ces  tbermometres  casses.  Trois  etaient  rom- 
püs  au  point  zero,  et  un  ä  30°,  oü  il  y  avait  une  entaillure,  comme 
ä  0°.  La  molesse  du  coton,  sur  lequel  les  echelles  etaient  cou- 
chees,  n'avait  pas  suffisament  soutenü  les  secousses  de  haut 
en  bas ;  probablement  les  echelles  avaient  flechi,  ce  qui  entrai- 
nait  la  rupture  des  tubes  si  fragiles  au  points  d'incision.  II  y 
avait  p.  e.  de  ces  echelles,  qui  faute  de  largeur  süffisante  de 
la  boite  y  etaient  placees  dans  une  direction  oblique  dans  le 
sens  lateral,  de  maniere  qu'elles  etaient  soutenues  dans  toute 
leur  longueur;  celles-lä  etaient  en  bon  ordre.  II  est  tout  na- 
turel,  que  cette  avarie  sera  ä  la  Charge  de  celui  qui  ä  fait  l'en- 
voi;  et  certainement  les  instrumens  n'auraient  pas  ete  brises, 
si  on  les  avait  entoure  de  son,  ou  d'autre  substance  propre  ä 
remplir  les  vides.  Cependant,  si  Vous  en  parlerez  ä  Mr.  Gour- 
don,  je  pense  qu'il  ne  faut  pas  etre  trop  severe  envers  cet  es- 
timable  artiste.  II  est  bien  possible  que  Mr.  Gourdon  ait  deja 
essaye  plus  d'une  fois  cette  maniere  d'empaqueter  les  Tbermo- 
metres, mais  alors  la  masse  totale  etait  probablement  moindre, 
et  les  secousses  moins  efficaces.  Les  Tbermometres  sont  d'ail- 
leurs  bons,  et  les  huit,  que  nous  avons  suspendüs  dans  une 
chambre,  qui  n'est  pas  habitee,  marcbent  tres  bien  ensemble 
dans  les  temperatures  basses.  Je  n'ai  que  trois  remarques  ä 
faire:  P  Mr.  Gourdon  s'est-il  bien  fait  une  idee  claire  de  la 
maniere,  dont  ces  Tbermometres  devaient  etre  suspendüs  en 
plein  air,  p.  ex.  au  dehors  de  la  fenetre  d'un  appartement?  II 
ne  suffit  pas  de  les  suspendre  ä  une  anse  aussi  mobile;  s'ils 
doivent  resister  ä  la  force  du  vent,  il  faut  les  afferrair  aux  deux 
bouts.  Cela  est  l'affaire  de  l'artiste,  et  non  celle  de  l'acquereur. 
Nous  tacherons  de  subvenir  ä  ce  defaut.  2"  Le  trou,  qui  re- 
Qoit  la  boule  du  Thermometre  me  parait  trop  peu  large:  la 
proximite  du  metal  communique  sa  temperature  au  Thermo- 
metre, et  rallentit  ses  indicatious ;  il  me  semble  etre  du-meme 
ä  l'egard  de  ces  boucles,  qui  garantissent  la  boule;  ils  me 
semblent  de  trop  grande  masse,  pour  n'avoir  aucune  influence 
sur  la  temperature  de  la  boule.   On  peut  eviter  ces  effets,  en 


Notizen.  109 

suspendant  la  monture  d'une  maniere  tout-ä-fait  libre,  de  sorte 
qu'elle  ne  soit  pas  en  communication  avec  de  mauvais  conduc- 
teurs  du  calorique.  3"  II  est  fort  difticile  a  voir  le  terme  du 
mercure,  surtout  a  la  lumiere  taible  d'une  chandelle.  Nous  cor- 
rigerons  ce  defaut  par  un  moyen  tres  simple,  et  qui  reussit 
trös  bien,  et  qui  consiste  dans  une  couclie  d'un  vernis  noir, 
dont  on  couvre  la  partie  posterieure  du  tube  de  la  largeur 
d'une  ligne.  Cela  n'empeche  nuUement  l'observateur  de  juger 
exactement  de  la  position  du  mercure  relativeraent  ä  l'echelle. 
—  M.  Parrot  de  Dorpat  me  promet  de  m'envoyer  la  description 
d'une  raaison  ou  case  mobile  qu'il  a  du  construire  pour  le  beau 
telescope  de  Fraunhofer.  Elle  pese  2000  S,  et  se  remue  facile- 
ment  par  un  poids  de  7  S.  Si  cette  description  me  semblei'a 
propre  pour  donner  un  article  dans  Yotre  Bibl.  uuiv.,  je  pense 
de  Vous  l'envoyer  promptement,  sauf  le  cas,  que  Vous  l'auriez 
par  la  meme  occasion  que  moi. 

1826  III  13.  M.  Krusenstern  apprendra  avec  plaisir  l'in- 
teret  que  Vous  avez  pris  ä  repandre  ses  productions  geogra- 
phiques.  II  a  eu  dernierement  la  satisfaction  de  recevoir  une 
lettre  tres  obligeante  de  la  part  du  Capit.  Duperrey,  qui  lui  a 
envoye  beaucoup  de  details  sur  quelques  groupes  d'iles  de  la  mer 
du  Sud,  oü  M.  Kr.  manquait  des  informations.  Aussi  fut-il  bien 
flatte  de  Tattention,  dont  on  avait  daigne  ses  conjectures  dans 
le  rapport  fait  ä  l'Academie  sur  le  voyage  de  M.  Duperrey. 
Du  reste  ce  n'est  pas  la  vanite  qui  le  fait  mettre  un  si  graud 
prix  sur  ces  louanges;  mais  dans  la  position,  oü  il  se  trouve 
en  Russie,  il  a  besoin  des  suffrages  de  l'etranger  pour  soute- 
nir  une  reputation  meritee  contre  les  obtrectations  de  l'envie 
et  les  attaques  effrontees  de  l'ignorance.  —  Mr.  Ocri  est  parti 
d'ici,  il  y  a  liuit  jours,  avec  une  cargaison  de  barometres  et 
thermometres  pour  Aarau,  Bale,  Berne,  Soleure,  Lausanne, 
Geneve  et  Luccrne.  J'ai  invite  MM.  les  Collaborateurs  de  com- 
mencer  leurs  observations  le  1  Avril  aux  heures  9'',  midi  et  S^. 
J'espere  que  M.  Oeri  arrivera  partout  bien  avec  ses  instru- 
mens ;  du  moins  il  ne  pourrait  pas  avoir  un  tems  plus  favo- 
rable  pour  son  voyage.  —  A  l'egard  des  Thermometres,  je  me 
ränge  facilement  de  l'avis  de  M.M.  Maurice,  parcequ'il  me  fe- 
rait  de  la  peine  de  blesser  un  si  brave  homme  que  M.  Gour- 


110  Notizen. 

don.  J'ose  douter  cependant  si  Mrs.  M.  seraient  toujours  dis- 
poses  ä  prendre  sur  eux  une  avarie,  que  l'artiste  aurait  pu 
rendre  impossible  en  suivant  les  conseils  lui  donnes,  d'environ- 
ner  ces  objets  d'une  substance  sableuse,  et  en  evitant  de  mar- 
quer  les  tubes  d'un  trait  de  lime,  ce  qui  est  le  moyen  connu 
pour  les  faire  cassants.  M.  Oeri  regoit  souvent  de  grands  pa- 
quets  de  Paris,  dans  lesquels  les  thermometres  sont  mis  pele- 
mele  dans  du  son;  jamais  il  y  a  quelque  chose  de  casse.  —Je 
ne  connais  pas  le  prix  de  ces  Thermometres;  mais  je  sais  que 
M.  Gourdon  est  Wen  modeste  dans  ses  taxations;  et  dans  le 
cas  actuel  il  aurait  ete  en  droit  de  hausser  ses  prix  notable- 
ment  en  se  chargeant  du  risque  du  transport.  Je  Yous  sais 
bien  gre  de  ne  pas  avoir  communiques  ä  M.  G.  mes  remarques 
toutes  crues.  Malgre  mes  bonnes  intentions  pour  tout  le  monde, 
il  m'arrive  souvent  de  prononcer  mes  critiques  d'une  maniere 
trop  seche;  certes  si  j'aurais  parle  ä  M.  G.  lui-meme,  j'aurai 
seuti  le  besoin  d'adoucir  ma  censure  convenablement.  —  Je 
trouve  que  mon  neveu  est  tres-bien  mis  ä  present,  et  que  pour 
quelque  tems  il  convient  mieux  ä  ses  besoins  de  pouvoir  se 
livrer  sans  retraction  ä  ses  etudes,  en  ne  donnant  que  quel- 
ques leQons  privees,  que  de  se  mettre  de  nouveau  dans  une 
servitude,  qui  le  serre  trop.  Son  pere  est  bien  dispose  ä  lui 
fournir  les  moyens  necessaires  pour  suivre  ses  etudes,  pourvü 
que  son  tils  ait  la  ferme  Intention  de  se  faire  Mathematicien 
et  Physicien  de  profession,  et  qu'on  puisse  esperer  qu'il  en 
ait  les  dispositions  necessaires,  et  qu'il  ne  se  retire  pas  de  la 
bonne  societe. 

1826  IV  7.  Mr.  Oeri  est  revenu  tres-enrhume,  mais  aussi 
tres  content  de  son  voyage.  Son  Barometre  s'est  trouve  etre 
parfaitement  d'accord  avec  celui  de  M.  Trechsel  ä  ßerne.  II  a 
trouve  ä  Lucerne  dans  le  Prof.  Ineichen  un  homme  fort  in- 
struit,  qui  accepta  avec  plaisir  la  tache,  que  Ton  allait  lui  im- 
poser.  Ce  Monsieur  m'a  ecrit,  qu'il  y  avait  au  Lac  des  4  Can- 
tons  aussi  le  phenomene  qu'on  appelle  Seiches  ä  Geneve.  Nous 
avons  donc  fait  des  recherches  pour  etablir  au  moins  des  ob- 
servations  barometriques  ä  l'autre  bout  du  Lac,  et  nous  avons 
trouve  ä  Altorf  un  observateur  zele  dans  la  personne  de  M.  le 
Docteur  Lusser.  Nous  tacherons  donc  de  lui  faire  parvenir,  si 


Notizen.  111 

Vous  le  trouvez  bon,  un  de  nos  barometres.  —  Depuis  le  1" 
de  ce  mois  j'observe  bien  soigneusement  ä  9**  du  m.,  ä  midi  et 
ä  S*"  du  s.,  et  quelques  fois  aussi  ä  9^.  —  II  faudra,  je  pense, 
convenir  sur  les  formules  ou  tables,  d'apres  lesquelles  ces  hau- 
teurs  devront  etre  calculees.  Ensuite  il  faudra  bientöt  distribuer 
le  travail  du  calcul,  avant  que  la  masse  des  observations  de- 
vienne  si  grande  qu'on  ne  l'ose  plus  l'attaquer. 

1826  F  5.  II  y  a  enviroii  quinze  jours,  que  mon  neveu  me 
fit  donuer  notice  par  une  lettre  ecrite  ä  son  pere  de  Votre 
Union  avec  MUe.  Angelique  de  Saugy.  Ma  premiere  pensee  fut 
de  Vous  exprimer  la  joie,  que  me  cause  cette  nouvelle,  et  de 
Vous  presenter  mes  voeux  et  felicitations  les  plus  cordiales; 
mais  le  joug  de  notre  nouveau  Dictionnaii-e  de  Pliysique,  et 
une  poursuite  continuelle  de  la  part  du  Corapositeur,  qui  atten- 
dait  du  Mss.,  me  defendirent  tout  autre  emploi  de  ma  plume. 
Vous  vous  souvenez  peut-etre,  mon  eher  Monsieur!  que  j'etais 
aussi  du  nombre  de  Vos  amis,  qui  Vous  invitaient  depuis  long- 
tems  ä,  Vous  approprier  les  cliarmes  de  la  vie  conjugale,  pour 
laquelle  Vous  possediez  toutes  les  qualitös  desirables:  Celui 
qui  est  un  si  bon  ami,  doit  etre  un  epoux  excellent,  et  ce  que 
Vous  me  dites  des  qualites  de  Votre  future,  de  la  purete  de  son 
caractöre,  son  gout  pour  une  vie  retiree  et  les  occupations  se- 
rieuses,  Vous  promct  une  infinite  de  jouissances  pures,  durables, 
variees  et  toujours  nouvelles.  Que  Dieu  Vous  laissejouir  long- 
tems  de  ce  bonheur,  que  Vous  meritez  si  bien,  et  qu'il  eloigne 
de  Vous  tout  ce  qui  poun-ait  le  troubler!  —  C'etait  ä  la  verite 
trop  de  bonte  de  Votre  part  d'introduire  si  tot  mon  bon  neveu 
dans  le  cercle  d§  vos  nouvelles  liaisons.  Tout  en  Vous  remer- 
ciant  de  tout  mon  coeur  pour  tant  de  bontes,  que  Vous  con- 
ferez  en  lui,  je  crains  pourtant  que  Vous  ne  consultez  dans 
ces  faveurs  que  Votre  amitie  seule  sans  songer  au  peu  de  me- 
rite  de  celui  qui  les  regoit.  Si  Vous  pourrez  l'employer  dans 
l'avenir  pour  Vos  observations,  ou  pour  quelques  calculs  dont 
l'astronomie  moderne  est  si  encombree,  il  aurait  l'avantage  de 
s'acquitter  en  quelque  sorte  des  nombreuses  obligations,  qu'il 
a  envers  Vous,  tandis  que  ses  Services  tourneraient  encore  ä 
son  profit.  —  Je  suis  bien  aise  que  M.  le  Prof.  Maurice  veuille 
s'occuper  de  nos  Observations  barometriques ;  il  serait  tout-ä- 


112  Notizen. 

fait  injuste  de  Vous  en  demander  dans  Votre  position  actuelle. 
J'ai  eu  dernierement  l'occasion  de  lire  avec  plus  d'attention 
qu'auparavant  la  belle  dissertation  sur  la  vision,  dont  M.  Mau- 
rice m'avait  fait  don  d'un  exemplaire,  et  j'ai  ete  extremeraent 
satisfait  tant  de  l'eruditioa  que  de  la  sagacite  de  ses  develop- 
pemens,  de  la  precision  des  idees  et  de  son  jugemeut  saia  et 
libre  de  toute  servitude  de  Systeme.  Le  nombre  de  jeunes  sa- 
vans  distiügues,  que  Vous  reunissez  ä  Geneve,  assurera  ä  Votre 
ville  encore  pour  longtems  la  prerogative,  de  renfermer  le  plus 
de  lumieres  dans  le  moindre  espace,  L'accident  qui  est  arrive 
au  Barometre  de  la  Societe  helvetique  n'est  d'aucune  suite; 
apres  quelques  jours  de  comparaison  avec  Votre  barometre  por- 
tatif  il  sera  facile  d'öter  quelques  gouttes  de  mercure  de  la 
cuvette,  pour  ramener  la  colonne  ä  la  position  due.  —  Mr. 
Gourdon  est  bien  malbeureux  dans  ses  envois.  Imaginez-Vous 
ma  surprise,  lorsqu'en  ouvrant  les  etuis  de  ces  quatre  nou- 
veaux  thermometres  j'en  trouvai  trois  casses.  Un  seul,  le 
plus  court  de  tous,  avait  resiste  aux  secousses  funestes  du 
fourgon.  Cette  fois  c'etaient  les  boules,  qui  etaient  tout-ä-fait 
brisees.  Quel  dommage  pour  ces  beaux  thermometres!  II  faut 
remarquer  que  la  boite,  qui  contenait  ces  quatre  pieces,  n'etait 
point  emballee.  Comme  les  prix  de  Mr.  Gourdon  sont  si  bon- 
netes  (Mr.  Oeri  se  fait  payer  deux  ecus  par  piece)  je  consen- 
tirai  ä  tout  menagement  que  Vous  voudrez  accorder  ä  cet  es- 
tiraable  artiste.    (Schluss  folgt.) 

[R.  Wolf.]. 


Astronomische  Mittheilungen 

von 
Dr.  Rudolf  Wolf. 


LXII.  Beobachtungen  der  Sonnenflecken  im  Jahre  1883,  sowie 
Berechnung  der  Relativzahlen  und  Variationen  dieses  Jahres, 
und  Mittheilung  einiger  betreffender  Vergleichungen ;  neuer 
Beweis  für  die  Berechtigung  meiner  Relativzahleu;  Note  von 
Herrn  Prof.  Fritz  über  die  Veränderlichkeit  des  Sonnendurch- 
messers; Bestimmung  des  Azimutes  vom  Rigi  durch  Herrn 
A.  Wolfer;  Note  von  Herrn  Dr.  Maurer  über  die  von  General 
Ibannez  angewandte  Methode  der  Teraperaturbestimmung  bei 
der  Messstange  seines  Basisapparates ;  Fortsetzung  der  Sonnen- 
fleckenliteratur. 

Die  Häufigkeit  der  Sounenflecken  konnte  von  mir  im 
Jahre  1883  an  290  Tagen  vollständig  und  mit  dem  seit 
Jahren  dafür  gebrauchten  2V'2füssigen  Pariser-Fernrohr, 
oder  auf  Excursionen  mit  einem  annähernd  equivalenten 
Münchner -Fernrohr,  —  und  noch  an  9  Tagen  bei  be- 
wölktem Himmel  wenigstens  theilweise  beobachtet  werden; 
diese  sämmtlichen  Beobachtungen  sind  unter  Nr.  488  der 
Literatur  eingetragen,  und  die  290  vollständigen  derselben 
wurden  unter  Anwendung  des  frühern  Factors  1,50  zur 
Bildung  einer  ersten  Reihe  von  Relativzahlen  verwendet. 
Ausser  ihnen  lagen  noch  die  unter  Nr.  489  gegebenen 
259  vollständigen  und  2  theilweisen  Beobachtungen  vor, 
welche  mein  Assistent,  Herr  Alfred  Wolfer,  an  dem  Fraun- 
hofer'schen  Vierfüsser  der  Sternwarte  bei  Vergrösserung 
64  erhalten  hatte ;  ihre  Vergleichung  mit  meinen  Relativ- 
zahlen ergab  mir  für  das 

XXIX.  2.  8 


114  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Tägliche  Fleckenstände  im  Jahre  1883.  Tab.  1. 


I. 

IL 

III. 

1 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XL 

xn. 

1 

96 

40 

24* 

51 

20 

35 

72 

39 

92 

12 

99 

51 

2 

91* 

67 

12 

76 

30 

58 

62 

31 

88* 

23 

120 

47* 

3 

99 

45 

16 

89 

40 

68 

62 

17 

110 

28 

119 

36* 

4 

96 

34* 

4 

92 

32 

100 

57 

18 

96 

36 

133 

9 

5 

99 

36 

0 

97 

16 

107 

42 

27 

64 

36 

79 

15 

6 

87* 

55* 

3* 

93 

31 

96 

39 

16 

52 

51 

98* 

19* 

7 

69* 

73 

12 

81 

35 

107 

40 

16 

56 

69 

74* 

28 

8 

27 

89 

25 

93 

47 

115 

24 

20 

60 

90 

72 

29 

9 

34 

74 

21 

73* 

60 

114 

24 

33 

59 

99 

54 

54 

10 

49* 

67 

31* 

50 

59* 

53 

39 

35 

54 

129 

44 

77* 

11 

48* 

75* 

36 

61 

51 

49 

53 

35 

70 

157 

52 

8W 

12 

29 

81 

57 

84 

55* 

43* 

79 

70 

82 

152 

59 

92 

13 

35* 

75 

70 

90 

51 

45 

93 

54 

104 

156 

88 

94* 

14 

44 

62 

47 

112 

51 

38 

79* 

39 

84 

133* 

95* 

101* 

15 

78 

60 

46 

114 

60 

49 

93 

36 

75* 

133 

79 

65 

16 

65* 

59* 

69 

108 

41 

39 

115 

52 

52 

134 

109 

86* 

17 

64* 

56 

46 

110 

45 

66* 

109 

63 

63 

120 

133 

78 

18 

64* 

40 

54 

102 

57 

53 

127 

54 

61 

86 

123* 

89 

19 

63* 

39 

48 

100 

38 

61 

126* 

56 

57 

53 

116 

69 

20 

53 

35 

46 

78 

30 

75 

145 

41 

35 

55 

103 

92 

21 

72 

24 

57* 

81 

25 

85 

138 

47 

19 

59* 

100 

122 

22 

79* 

26 

54* 

90 

7 

73 

129* 

48 

20 

54* 

107* 

127 

23 

72 

0 

62 

83 

27 

89 

144 

41 

22 

59 

86 

120 

24 

57 

9 

66* 

83* 

13 

82 

130 

43 

14 

62* 

93 

120 

25 

42 

21 

78 

66 

17 

101 

113 

40 

0 

58 

75 

120 

26 

36* 

20 

52* 

78 

4 

92 

110 

62 

7 

76 

36 

111* 

27 

52 

33 

57 

75 

0 

103 

75 

56 

19 

82 

55* 

84* 

28 

49 

19 

35 

63 

4 

102 

47 

77 

22 

100 

36 

89* 

29 

48 

50 

66* 

4 

99 

35 

68 

23 

98* 

57 

90* 

80 

29 

71 

23 

7 

93 

56 

95 

19 

95* 

40 

82* 

31 

53 

77 

19* 

42 

97 

102* 

77* 

Mittil 

60,6 

46,9 

42,8 

82,1 

32,1 

76,5 

80,6 

46,0 

52,6 

83,8 

84,5 

75,9 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


115 


erste  Semester  aus  126  Vergleichungen  den  Factor  0,64 
zweite       »  »    120  »  »         »       0,54 

und  mit  diesen  Factoren  wurde  aus  ihnen  eine  neue  Reihe 
von  Relativzahlen  berechnet,  —  sodann  aus  beiden  Reihen 
eine  Mittelreihe  gebildet,  welche  sich  in  Tab.  I  ohne 
weitere  Bezeichnung  eingetragen  findet.  Es  blieben  so 
im  ersten  Semester  noch  31,  im  zweiten  Semester  32  Tage 
zum  Ausfüllen,  und  hiefür  wurden  nunmehr  in  folgender 
Weise  die  Reihen  verwendet,  welche  ich  der  gefälligen, 
und  wenigstens  zum  Theil  sehr  prompten  Mittheilung  aus 
Athen,  Gohlis  bei  Leipzig,  Laibach,  Lawrence  Observa- 
tory,  Madrid,  Moncalieri,  Palermo,  Peckeloh  und  Rom 
verdanke  und  unter  Nr.  493,  491,  494,  501,  495,  499, 
497,  486  und  502  vollständig  mittheile:  Zuerst  wurden 
für  diese  neun  Reihen  durch  Vergleichung  mit  der  Zür- 
cher-Mittelreihe  die  Reductionsfactoren  abgeleitet.  Die 
Ergebnisse  dieser  Vergleichung  sind  in  folgendem  Täfel- 
chen enthalten,  wo  n  die  Anzahl  der  Vergleichungen  und 
/  den  aus  ihrer  Gesammtheit  erhaltenen  Reductionsfactor 
bezeichnet 


Ort 


Athen      

Gohlis  hei  Leipzig   . 

Laibach 

Lawrence  Observatory 

Madrid 

Moncalieri  .... 

Palermo 

Peckeloh      .... 
Rom 


Erstes  Semester 

n     !  f 


144 
92 
95 

101 
86 
72 

127 
21 

110 


1.21 

1,10 
1,29 
0,98 
0,61 
1,23 
0,66 
0,97 
0,98 


Zweites  Semester 


148 

81 

100 

1U4 

111 

74 

135 

77 

131 


/■ 


1,07 
0,85 
1,10 
0,84 
0,57 
1,08 
0,65 
1,06 
0,87 


IXß  Wolf,  astronomische  Mittheiluugen. 

Monatliche  Fleckenstände  im  Jahre  1883.      Tab.  II. 


18SS 

I 

II 

m 

III 

m 

n       r 

m 

n 

r 

n 

r 

Januar    .... 

0 

18    68,0 

0 

19 

59,4 

0 

81 

60,6 

Februar . 

2 

23 

45,9 

1 

24 

45,5 

1 

28 

46,9 

März  .     . 

2 

24 

44,8 

1 

24 

43,3 

1 

31 

42,8 

April  .     . 

0 

27 

81,6 

0 

27 

83,0 

0 

30 

82,1 

Mai     .     . 

7 

28 

29,7 

1 

28 

30,1 

1 

31 

32,1 

Juni    .     . 

0 

25 

72,3 

0 

28 

77,9 

0 

30 

76,5 

Juli     .     . 

0 

27 

82,8 

0 

28  j  77,3 

0 

31 

80,6 

August    . 

0 

31 

45,9 

0 

31  j  46,0 

0 

31 

46,0, 

September 

3 

24    51,5 

1 

28  i  50,6 

1 

30 

52,6 

October  . 

0 

24    80,6 

0 

24    83,1 

0 

31 

83,8 

November 

0 

22    80,2 

0 

24    82,6 

0 

30 

84,5 

December 

2 

17    72,4 

0 

17    75,3 

0 

81 

75,9 

Jahr 

16 

290 

63,0 

4 

302 

62,8 

4 

365 

63,7j 

Unter  Anwendung  dieser  Factoren  reducirte  ich  sodann 
die  59  Beobachtungen  von  Athen,  die  30  B.  von  Gohlis, 
die  31  B.  von  Laibach,  die  38  B.  vom  Lawrence  Obser- 
vatory,  die  39  B.  von  Madrid,  die  13  B.  von  Moncalieri, 
die  51  B.  von  Palermo,  die  12  B.  von  Peckeloh,  und  die 
45  B.  von  Rom,  welche  auf  die  in  Zürich  fehlenden  63 
Tage  fielen,  und,  alle  zweifach,  ja  die  grosse  Mehrzahl 
vielfach  deckten,  und  trug  endlich  die  für  die  einzelnen 
Tage  sich  ergebenden  Mittelwerthe  unter  Beisetzung 
eines  *  in  Tab.  I  ein,  zugleich  je  das  definitive  Monat- 
mittel ziehend.  —  Es  scheint  mir  auch  diessmal  nicht 
ohne  Interesse  in  Tab.  II  speciell  zu  zeigen,  welchen 
Einfluss  diese  successive  Vervollständigung  der  täglichen 
Relativzahlen  auf  die  Monatmittel  hatte  :  Sie  gibt  zu  die- 
sem Zwecke  unter  Ir  die  mittlem  monatlichen  Relativ- 
zahlen, wie  sie  sich  aus   meiner   eigenen  Beobachtungs- 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  117 

reihe  ohne  irgend  welchen  Zuzug  ergeben  hatten,  — 
unter  II  r  ihre  Beträge  nach  Zuzug  der  Serie  Wolfer,  — 
unter  lllr  endlich  ihre  Beträge,  wie  sie  sich  schliesslich 
(Tab.  I)  nach  Beiziehung  der  sämmtlichen  ausländischen 
Serien  definitiv  ergaben,  —  und  zeigt,  dass  sogar  die 
Zahlen,  welche  den  an  trüben  Tagen  auch  A.  1883  in 
Zürich  wieder  so  reichen  Monaten  Januar  und  December 
entsprechen,  dadurch  keine  irgend  wie  bedenklichen  Stö- 
rungen erlitten  haben.  Ueberdies  gibt  Tab.  II  für  jede 
der  drei  Stufen  die  Anzahl  ni  der  als  fleckenfrei  einge- 
tragenen Tage*),  und  die  Anzahl  n  der  zu  Grunde  liegen- 
den Beobachtungstage,  sowie  die  entsprechenden  Zahlen 
für  das  ganze  Jahr.  Letzteren  ist  zu  entnehmen,  dass 
die  definitive  (sich  übrigens  von  der  ersten  approximativen 
nur    um    0,7   unterscheidende)   mittlere   Relativzahl   des 


*)  Diese  Anzahl  wechselt  natürlich  mit  dem  angewandten 
optischen  Mittel  wesentlich,  und  ist  aus  diesem  Grunde  beim  Ueber- 
gange  aus  I  in  II  stark  reducirt  worden.  Sie  soll  der  als  Norm 
angenommenen  Yergrösserung  64  eines  Vierfüssers  entsprechen, 
und  für  diese  können  die  übrig  gebliebenen  und  auch  in  Tab.  I 
eingetragenen  vier  Tage,  nämlich 

II  23         III  5         Y  27         IX  25 

ganz  getrost  als  fleckenfrei  bezeichnet  werden,  da  die  drei 
ersten  derselben  wirklich  mit  dem  Normal-Fernrohr  verilicirt  wor- 
den sind,  und  der  vierte,  dem  diese  Verification  in  Zürich  selbst 
fehlte,  sie  nachträglich  dadurch  erhalten,  dass  von  8  ausländischen 
Serien  nicht  M'eniger  als  6  (darunter  Rom)  ihn  ebenfalls  als  flecken- 
frei bezeichnen.  Absolut  flecken  fr  ei  Avar  dagegen  allerdings 
nur  III  5,  der  einzige  Tag  des  Jahres,  welchen  auch  Madrid  als 
fleckenfrei  notirt  hat.  Es  mag  beigefügt  werden,  dass  schon  III  4 
für  mein  Pariser-Fernrohr  und  die  meisten  ausländischen  Stationen 
fleckenfrei  war,  und  noch  III  6,  wo  es  in  Zürich  trübe  war,  von 
vielen  Stationen  (darunter  Rom)  als  fleckenfrei  eingetragen  wurde. 


118  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Jahres  1883 

r  =  63,7 

beträgt.  Sie  zeigt  uns,  in  Zusammenstellung  mit  den 
mittlem  Relativzahlen  der  Vorjahre 

1866     1867     1868     1869     1870     1871     1872     1873     1874 
16,3      1,3      37,3      73,9    139,1    111,2    101,7      66,3     44,6 

1875     1876     1877     1878     1879     1880     1881     1882     1888 
17,1      11,3      12,3      3,4       6,0       32,3      54,2     59,6     63,7 

dass  im  letzten  Jahre,  dem  dreizehnten  nach  einem 
Maximum  und  dem  fünften  nach  einem  Minimum,  die 
Sonnenfleckencurve  gegen  alles  Erwarten  noch 
immer  etwas  im  Aufsteigen  begriffen  war.  So  wenig 
jedoch  als  das  erwartete  Absteigen  ist  ein  entschiedenes 
Aufsteigen  eingetreten ;  auch  die  1883  entsprechende 
Relativzahl  beträgt  noch  nicht  die  Hälfte  derjenigen  von 
1871,  ja  würde,  wenn  sie  eine  Maximalzahl  vorstellen  sollte, 
die  zweitniedrigste  sein,  welche  wir  überhaupt  kennen, 
da  nur  das  Maximum  von  1816  noch  schwächer  gewesen 
zu  sein  scheint.  Vereinigen  wir  damit  noch  den  Umstand 
dass,  während  das  Jahr  1882  keinen  einzigen  sicher 
fleckenfreien  Tag  aufzuweisen  hatte,  im  Jahre  1883  vier 
bis  fünf  fleckenfreie  Tage  aufgetreten  sind,  was  seit 
1816  auch  in  keinem  Maximaljahre  mehr  vorge- 
kommen ist,  so  erkennen  wir  immer  sicherer,  dass  wir 
gegenwärtig  in  Beziehung  auf  das  Sonnenflleckenproblem  an 
einer  kritischen  Stelle  angekommen  sind,  für  die  wir,  seit 
der  durch  Schwabe  begonnenen  regelmässigen  Beobach- 
tungsreihe noch  kein  Analogen  besitzen,  und  wir  wer- 
den uns  somit  gedulden  müssen,  den  weitern  Ver- 
lauf abzuwarten,  ehe  wir  sichere  Schlüsse  ziehen 


"Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  119 

Ausgeglichene  Fleckeiistände   für  1876  bis  1883.     Tab.  III. 


I. 

II. 

III. 

IV. 

Y. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XL 

XII. 

Mittel 

1876 

11,7 

11,6 

11,71  12,0 

11,8 

11,4  11,7 

11,9 

10,8l  10,6 

11,8  13,0 

11,7 

77 

13,1 

12,6 

12,7 

12,7 

12,6 

12,5  11,4 

10,4 

10,l'    9,8 

8,0 

7,1 

11,1 

78 

6,5 

6,0 

5,3 

4,6 

4,0 

3,4 

3,3 

3,0 

2,4j    2,3 

2,4 

2,2 

3,8 

79 

2,5 

3,2 

3,7 

4,2 

5,0 

5,7 

6,9 

9,0 

10,9  12,3 

13,7 

15,8 

7,7 

80 

17,7 

19,8 

23,9 

26,8 

29,7 

31,3 

32,8 

34,4 

36,5  39,5 

41,6 

43,6 

31,5 

81 

46,9 

49,7 

49,6 

49,9 

51,8 

54,2 

54,6 

55,6 

57,0|  59,5 

62,2 

62,4 

54,4 

82 

60,4 

58,4 

57,9 

57,8 

58,9 

59,9 

60,4 

60,1 

58,1(56,5' 54,6 

54,5 

58,1 

83 

57,3 

59,0 

59,0 

59,8 

60,8 

62,3 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

können.  Immerhin  will  mir  scheinen,  dass  die  Vorkomm- 
nisse der  letzten  Jahre,  in  Gegenüberstellung  mit  den  in 
Nr.  LVII  und  LX  von  mir  publicirten  Rechnungsresultaten, 
zu  Gunsten  meiner  neuern  Ansichten  sprechen,  nach  wel- 
chen meine  frühere  Sonnenfleckenperiode  nur  als  die 
Resultirende  mehrerer,  neben  einander  vorhan- 
dener Perioden  aufzufassen  wäre,  —  Ansichten,  auf 
welche  näher  einzutreten  ich  mir  aber  für  eine  spätere 
Nummer  aufsparen  muss,  zumal  mehrere  betreffende  neue 
Untersuchungen  noch  keinen  Abschluss  gefunden  haben.  Für 
diessmal  will  ich  nur  einerseits  noch  beifügen,  dass  1883 
<ias37.  Jahr  meiner  eigenen  Sonnenfleckenbeobach- 
tungen,  das  135.  meiner  Reihe  der  monatlichen 
Relativzahlen  und  das  273.  des  Zeitraumes  ist, 
für  welchen  ich  den  periodischen,  im  Mittel  IIV9 
Jahre  erfordernden  Wechsel  der  Fleckenhäufig- 
keit nachgewiesen,  und  die  Epochen  derMaxima 
und  Minima  ermittelt  habe,  —  und  anderseits  noch 
darauf  hinweisen,  dass  ich  in  der  beigegebenen  Tab.  III 
zur  Bequemlichkeit  der  Benutzer  die  seinerzeit  in  Nr.  XLII 
für  die  Jahre  1749  bis    1876   gegebene   Tafel   der  aus- 


120  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

geglichenen  Relativzahlen  bis  auf  die  neueste  Zeit  fort- 
geführt habe. 

Der  im  Vorhergehenden  für  das  Jahr  1883  abge- 
leiteten mittlem  Relativzahl 

r  =  63,7  entspricht  Jv  =  0,045 .  r  ==  2',87 

und  es  sollte  sich  somit,  nach  den  in  XXXV  mitgetheilten 
Untersuchungen,  im  mittlem  Europa  die  magnetische 
Declinationsvariation  1883  im  Jahresmittel  um  2',87  über 
ihren  geringsten  Werth  oder  die  für 


Christiania 

4',62  .  . 

.  .  (laut  XXXV) 

Mailand 

5,62  .  . 

.  .  (laut  XXXVIII) 

München 

6,56  .  . 

.  .  (laut  XXXV) 

Prag 

5,89  .  . 

.  .  (laut  XXXV) 

Wien 

5,31  .  . 

.  .  (laut  400) 

betragende  örtliche  Constante  meiner  Formeln  erhoben 
haben.  Die  betreffenden  Rechnungen  und  Vergleichungeu 
sind  in  Tab.  IV  zusammengestellt.  Der  obere  Theil 
dieser  Tafel  enthält  ausser  den  für  1883  soeben  gegebe- 
nen Werth en  von  r  und  Jv,  und  den  in  Christiania  laut 
Nr.  496  der  Literatur,  in  Mailand  laut  Nr.  492,  in  Mün- 
chen laut  Nr.  ,503,  in  Prag  laut  Nr.  490,  und  in  Wien 
laut  Nr.  500,  aus  den  Beobachtungen  hervorgegangenen 
Jahresmitteln  der  täglichen  Declinationsvariation,  die  von 
mir  in  oben  angegebener  Weise  berechneten  Werthe, 
sowie  die  Differenzen  zwischen  den  beobachteten  und  be- 
rechneten Beträgen.  Die  Uebereinstimmung  ist  bei  Chri- 
stiania und  Mailand  ausgezeichnet,  —  bei  Prag  und  Wien 
nicht  unbefriedigend,  namentlich  erheblich  besser  als  im 
Vorjahre,  —  und  nur  bei  München  etwas  geringer,  was 
aber  durch  die  am  Fusse  von  Nr.  503  zu  lesende  Bemer- 
kung ziemlich  erklärt  werden  dürfte.  Der  untere  Theil 
der  Tafel  enthält  für  jeden  Monat,  sowie  für  das  ganze 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  121 

A'ergleichuiig  der  Fleckenstände  und  Variationen.     Tab.  IV. 


1883 

/• 

Jv 

Cliristiana 

Mailand 

V 

Mittel 

München 

Prag 

Wien 

Beob. 

b3,7 

— 

7,49 

8,68 

8,55 

8,34 

7,58 

8,13 

Ber. 

— 

2,87 

7,49 

8,49 

9,43 

8,76 

8,18 

8,47 

Diff. 

— 

— 

0,00 

0,19 

-0,88 

-0,42 

-0,60 

-0,34 

1882/3 

i 

dr 

du' 

d 

;" 

l'liristiaua 

Mailand 

München 

Pra- 

Wien 

Mittel 

Jan. 

15,6 

0,70 

0,47 

0,75 

0,67 

-0,37 

0,27 

0,36 

Febr. 

-22,4 

-1,01 

-0,16 

-0,42 

-1,02 

0,61 

-0,30 

-0,26 

März 

-24,7 

-1,11 

0,60 

-0,20 

-1,11 

1,18 

-0,13 

0,07 

April 

-13,7 

-0,62 

-1,47 

-0,28 

-1,10 

0,58 

0,77 

-0,30 

Mai 

-32,4 

-1,46 

-8,01 

-1,90 

-2,97 

-1,48 

-1,68 

-2,21 

Juni 

31,3 

1,41 

0,48 

1,71 

0,79 

1,81 

1,27 

1,21 

Juli 

35,2 

1,58 

2,09 

2,29 

2,17 

2,85 

2,48 

2,38 

Aug. 

5,6 

0,25 

0,61 

0,22 

-0,15 

0,64 

0,33 

0,31 

Sept. 

-5,1 

-0,23 

-0,47 

0,22 

-0,25 

0,42 

0,02 

0,11 

Oct. 

24,6 

1,11 

3,02 

2,29 

1,68 

0,17 

1,10 

1,65 

Nov. 

0,1 

0,00 

-0,43 

0,60 

-0,36 

-0,85 

-0,13 

-0,23 

Dec. 

34,1 

1,53 

0,48 

0,22 

0,25 

-0,52 

-0,08 

0,07 

Jahr 

4,0 

0,18 

0,18 

0,46 

-0,12 

0,42 

0,33 

0,26 

Jahr  einerseits  die  Zunahmen  dr,  welche  die  monat- 
lichen Relativzahlen  des  Jahres  1883  gegenüber  den- 
jenigen der  gleichnamigen  Monate  des  Jahres  1882  zeigen, 
und  die  daraus  berechneten  Werthe  dv'  =  0,045  .  dr, 
sowie  die  beidseitigen  Jahresmittel,  —  anderseits  die 
entsprechenden  Zunahmen  du'\  welche  die  beobachteten 
Declinationsvariationen  an  den  fünf  Stationen  zeigen, 
und  ihre  Mittelwerthe.  Es  geht  aus  der  Vergleichung 
der  dv^  und  dv"  auf  den  ersten  Blick  hervor,  dass  auch 
im  letztverflossenen  Jahre  die  grossen  Schwankungen, 
welche  sich  in  der  Sonnenfleckenbildung  zeig- 
ten, bei  den  Variationen  wesentlich  zu  den  glei- 
chen Zeiten  und  in  gleichem  Sinne  auftraten,  und 
es  kann  nicht  genug  hervorgehoben  werden,  dass  kaum 


122  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

etwas  anderes  ein  so  starkes  Argument  für 
den  innigen  Zusammenhang  zweier  Erscheinun- 
gen bildet,  als  wenn  bei  beiden  gleichzeitig  ent- 
sprechende Anomalien  auftreten. 

Da  nach  Abschluss  des  Jahres  1883  von  den  aus 
Madrid  erhaltenen  Sonnenfleckenbeobachtungen  bereits 
7  Jahrgänge  vorlagen,  welche  (mit  Ausnahme  des  ersten 
Semesters)  neben  der  Anzahl  der  Gruppen  und  Flecken 
regelmässig  auch  die  Flächensummen  der  Letztern  in 
Millionsteln  der  Sonnenfläche  enthielten,  so  schien  es  mir 
nicht  mehr  verfrüht,  die  (v.  Nr.  49  meiner  Mittheilungen) 
schon  1879  projectirte  Vergleichung  zwischen  Anzahl 
und  Fläche  der  Flecken  mit  ihrer  Hülfe  wirklich  auszu- 
führen. Ich  Hess  zu  diesem  Zwecke  durch  Herrn  Emil 
Blattner  die,  nach  Ausscheidung  von  422  fleckenfreien 
Tagen,  von  den  vorliegenden  1712  Doppelbestimmungen 
übrig  bleibenden  1290  correspondirenden  Beobachtungen 
vorerst  nach  der  Anzahl  /  der  Flecken  ordnen,  wodurch 
sich  die  Tab.  V  ergab,  in  welcher  ?2  angibt,  wie  oft  ein 
gewisser  Werth  von  /  vorkömmt,  —  sodann  auf  Grund 
hievon  (wie  ebenfalls  aus  Tab.  Y  ersichtlich  ist)  in  15 
möglichst  gleich  starke  Classen  theilen,  —  endlich  für 
jede  dieser  Classen  die  mittlere  Fleckenzahl /=2^n/:  Z!n, 
und  die  mittlere  Fläche  F  =  ZIF:  Un  berechnen.  Die 
Tab.  VI  enthält  die  so  erhaltenen  15  correspondirenden 
Werthe  der  /  und  F,  sowie  die  entsprechenden  Quotienten 
F:f  und  /:  F,  deren  Mittelwerthe  31  und  w,  ihre  Ver- 
gleichung mit  den  Einzelwerthen,  und  endlich  die  aus 
letzterer  resultirenden  Unsicherheiten  der  Mittelwerthe, 
—  d.  h.  eben  jene  beabsichtigte  Vergleichung,  deren 
Resultat  wohl  als  ein  sicherer  Beweis  dafür  betrachtet 
werden   darf,    dass   (wie   ich   es   bei   Einführung  meiner 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


123 


Tab.  V. 


f     n      En 

f 

)(  Zn 

f 

n       Zn 

f 

n  Zn 

f 

n 

1 

94  ..94 

26 

25 

51 

t 

76 

2 

101 

0 

2 

601  Qo 
33^.. yd 

27 

19 

52 

4 

77 

4 

102 

1 

3 

28 

11 

..81 

58 

.'. 

78 

0 

103 

1 

4 

Z-'' 

29 

18 

54 

5 

79 

5 

104 

0 

5 

30 

8j 

55 

2 

80 

3 

105 

3 

6 

'^■■^^ 

31 

24 

■..82 

56 

7 

81 

2 

106 

1 

7 

32 

19 

57 

10 

82 

2 

107 

3 

8 

27] 

33 

14 

58 

9 

83 

1 

108 

1 

9 

27^.87 

34 

17 

59 

6 

...87 

84 

3 

109 

1 

10  1  33j 

35 

8 

60 

1 

85 

1 

110 

1 

11  i  19 

12  i  28   „^ 

36 

20 

61 

6 

86 

1 

111 

1 

37 

10 

62 

1 

87 

1 

112 

0 

13 

17  ••^^' 
26 

38 

15 

:.  .87 

63 

4 

88 

1 

113 

0 

14 

39 

20 

64 

8 

89 

0 

114 

0 

15 

28 1 

40 

12 

65 

5 

90 

1 

115 

0 

16 

26L.75 

41 

10 

e,Q 

4 

91 

4 

116 

0 

17 

21 1 

42 

12] 

67 

3J 

92 

0 

117 

1 

18 

12^ 

18  • -^2 

30 

43 

10 

68 

5 

93 

3 

118 

0 

19 

44 

7 

69 

4 

94 

0 

119 

1 

20 

45 

11 

70 

0 

95 

3 

120 

1 

21 

46 

10 

-..97 

71 

1 

96 

1 

..87 

121 

1 

22 

26^ 

47 

16 

72 

1 

97 

0 

122 

1 

23 

221  m 

48 

9 

73 

6 

98 

1 

123 

1 

24 

49 

10 

74 

6 

99 

1 

124 

1 

25 

19J 

50 

12 

75 

2 

100 

1 

125 

ij 

Tab.  VI. 


Zn 

f 

F 

F:f 

M-{F:f) 

f-F 

m-(f:F) 

94   1,00 

32,90 

32,900 

-1,911 

0,0304 

0,0019 

93   2,35 

67.86 

28,877 

2,112 

330 

-   07 

82 

4,49 

129,88 

28,926 

2,063 

346 

-   23 

77 

6,43 

187,87 

29,218 

1,771 

342 

19 

87 

9,07 

258,53 

28,504 

2,485 

351 

-   28 

90 

12,44 

373,83 

30,051 

0,938 

333 

10 

75 

15,93 

456,00 

28,625 

2,364 

349 

-   26 

82  19,80 

666,73 

33,673 

-2,684 

298 

25 

89 

23,38 

738,82 

31,599 

-0,610 

316 

07 

81 

27,57 

859,53 

31,176 

-0,187 

321 

02 

82 

32,59 

1102,84 

33,838 

-2,849 

296 

27 

87 

38,28 

1195,44 

31,268 

-0,279 

320 

03 

97 

46,09 

1476,42 

32,033 

-1,044 

312 

11 

87 

58,28 

1836,84 

31,517 

-0,528 

318 

05 

87 

87,22 

2845,98 

32,629 

-1,640 

307 

16 

Mittel 

M=30,989 

+  0,478 

m=0,0323 

±.0,0005 

124  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Relativzahlen  voraussetzte)  bei  Durchschnittsrechnungen 
wirklich  mit  hinlänglicher  Annäherung  Fleckenanzahl 
und  Fleckensumrae  als  proportional  betrachtet  wer- 
den dürfen. 

Herr  Professor  Fritz  hat  mir  schon  im  März  folgende, 
Die  Veränderlichkeit  des  Sonnendurchmessers 
betitelte  Note  zur  Einreibung  in  meine  Mittheilungen 
übergeben,  was  ich  nunmehr  mit  Vergnügen  besorge: 

»Die  in  Nr.  LXI  dieser  »Astronomischen  IMitthei- 
lungen«  auf  S.  15  u.  f.  niedergelegte  Abhandlung  über 
die  von  Herrn  Dr.  Hilfiker  zusammengestellten  Messungen 
des  Sonnendurchmessers  erinnerte  den  Verfasser  an  eine 
im  Jahre  1862  vorgenommene  Untersuchung  der  von 
Bradley,  Maskelyne,  Bouvard  und  von  Lindenau  für  1750 
bis  1809  und  später  von  Airy  für  1836  bis  1860  im 
Nautical  Almanac  niedergelegten  Beobachtungen,  wobei 
zunächst  hinsichtlich  einer  mit  dem  Fleckenwechsel  corre- 
spondirenden  Periodicität  nur  sich  ergab,  dass  nach  den 
Messungen  von  1760  bis  1788  der  Sonnendurchmesser 
abnahm  und  von  da  an  wieder  zunahm,  falls  die  Messungen 
zuverlässig  genug  waren.  In  ähnlicher  Weise  nahmen  die 
Durchmesser  von  1836  bis  1848  etwas  zu  und  dann  wie- 
der ab.  Man  konnte  höchstens  zu  dem  Schlüsse  gelan- 
gen ,  dass  zur  Zeit  der  fleckenreichsten  Perioden  der 
Sonnendurchmesser  etwas  kleiner,  zur  Zeit  der  weniger 
fleckenreichen  der  Durchmesser  etwas  grösser  sei.  Für 
die  einzelnen  11jährigen  Perioden  ergab  sich  kein  irgend- 
wie bestimmtes  Resultat. 

»Die  Untersuchung  der  in  Zach 's  »Monatlicher 
Correspondenz «  niedergelegten  Beobachtungsdaten  war 
indessen  weniger  auf  das  Aufsuchen  einer  derartigen 
Periodicität  gerichtet,  da  sich  sehr  bald  ergab,  dass  mit 


"VVolf,  astronomische  Mittheilungen.  125 

Hülfe  des  dorten  niedergelegten  Materiales  eine  bestimmte 
Lösung  nicht  möglich  sei;  die  Untersuchung  sollte  die 
Frage  beantworten,  ob  sich  eine  durch  äussere  Kräfte 
—  etwa  Planetenanziehung  oder  Anziehung  durch  eine 
Masse  oder  ein  Massensystem  etwa  im  Centrum  der  Bahn 
des  Sonnensystemes  —  hervorgerufene  fluthartige  Be- 
wegung in  dem  Körper  der  Sonne  oder  deren  Hülle  aus 
den  Messungen  ableiten  lasse. 

»Es  wurde  zu  dem  Zwecke  das  für  1787  bis  1798 
benutzbare  Material  untersucht;  aus  den  beobachteten 
Fusspunktcurven-Werthen  die  zugehörigen  Ellipsen  abge- 
leitet und  die  Lagen  der  grossen  Achsen  derselben  für 
die  einzelnen  Jahre,  wie  für  die  Mittel  bestimmt.  Die 
erhaltenen  Resultate  waren: 

1)  Die  Sonne  ist  ein  dreiachsiges  Sphäroid,  wie  schon 
Lalande,  von  Lindenau  u.  s.  w.  fanden.  Die  Polachse 
hat  die  grössere  Dimension. 

2)  Die  Form  der  Aequatorial-Abplattung  ist  unab- 
hängig von  der  Ptotation  der  Sonne;  es  ist  die  grosse 
Achse  im  Mittel  gegen  den  86°  der  Ekliptik  gerichtet. 
Die  Lagen  derselben  schwankten  in  den  Jahren  1787  bis 
1791,  1793,  1794  und  1796  bis  1798  zwischen  81,5  bis 
102,5°.  Ausnahmen  bildeten  die  Lagen  im  Jahre  1792 
in  der  Richtung  gegen  141,5°  und  1795  gegen  169°. 

3)  Die  Verticalhalbachse  ergab  962", 3,  die  grosse 
Horizontalhalbachse  960", 3  und  die  kleine  Horizontalhalb- 
achse 959", 1,  mit  Neigung  der  Verticalachse  um  18° 
gegen  die  Sonnenachse  und  zwar  auf  der  Südseite  gegen 
den  86°  der  Länge  der  Ekliptik  hin. 

»Die  Dimensionen  der  Halbachsen  der  horizontalen 
Ellipse  (normal  zur  Rotationsachse)  schwankten:  Grosse 
Achse  959",75— 961",25,   kleine  Achse  958",0— 959",6. 


126  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

»Nach  den  vorliegenden  Untersuchungen  würde  die 
gefundene  Abplattung  keinen  Antheil  an  der  Rotation  des 
Sonnenkörpers  nehmen,  ähnlich  wie  dies  bei  der  Erdatmo- 
sphäre sein  muss,  wenn  die  tägliche  Periode  des  Luft- 
druckes durch  eine  ähnliche  Abplattung  der  Atmosphäre 
bedingt  ist,  sie  würde  aber  doch  innerhalb  gewisser  Gren- 
zen schwanken,  sowohl  in  der  Lage,  wie  in  der  Stärke  der 
Abplattung.  Obwohl  es  in  letzterer  Beziehung  scheinen 
könnte,  als  ob  die  grossen  Planeten,  namentlich  Jupiter 
einen  Einfluss  ausüben,  so  vermögen  wir  doch  auf  ein 
solches  Resultat  keinen  hohen  Werth  zu  legen,  da  be- 
kannt ist,  wie  schwierig  genaue  Messungen  des  Sonnen- 
durchmessers zu  machen  sind,  wie  gering  oft  die  Sicher- 
heit der  Beobachtung  des  Sonnenrandes  ist  und  da  zudem 
die  Zahl  der  Beobachtungen  weder  gross  genug  war,  noch 
eine  genügende  Anzahl  von  Jahren  umfasste. 

»Der  Zweck  der  Veröffentlichung  des  Obigen  ist  nur 
der,  die  Aufmerksamkeit  einem  Gegenstande  der  Beobach- 
tung und  Untersuchung  zuzuwenden,  welcher,  trotzdem 
bei  einem  rotirenden  Körper  von  der  Beschaffenheit  der 
Sonne  ein  grösserer  Polar-  als  Aequatorial-Durchmesser 
sehr  unwahrscheinlich  ist,  alle  Aufmerksamkeit  verdient. 
Dies  um  so  mehr,  als  mit  der  Fluthenhypothese  die 
Periodicität  der  Sonnenthätigkeit  sich  doch,  mindestens 
annähernd,  einfacher  darstellen  lässt,  als  immer  noch  durch- 
weg angenommen  wird. « 

Da  es  zur  Vervollständigung  der  Materialien  für  den 
schweizerischen  Antheil  an  der  Europäischen  Gradmessung 
wünschbar  erschien  mit  möglichster  Genauigkeit  das 
Azimuth  zu  bestimmen ,  unter  welchem  von  der  Zürcher- 
Sternwarte  aus  das  Gradmessungs-Signal  auf  Rigi-Culm 
steht,  so  beauftragte  ich  in  diesem  Frühjahr  meinen  Assi- 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  127 

stenten,  Herrn  Wolfer,  dasselbe  mit  dem  uns  zur  Ver- 
fügung stehenden  Ertel'schen  Universalinstrument  zu 
messen.  Ich  sprach  dabei  die  Ansicht  aus,  dass  ich  als 
zuverlässigste  Methode  hiefür  diejenige  betrachte,  das 
Azimuth  aus  Sterndurchgängen  durch  den  Vertical  des 
Signales  abzuleiten,  und  ich  daher  diese  Methode  zunächst 
angewandt  wissen  möchte,  —  es  dem  Beobachter  im 
Uebrigen  überlassend  die  genauere  Anordnung  der  Be- 
obachtungen festzustellen,  und  Wünschendenfalls  noch  an- 
dere Methoden  zur  Controle  beizuziehen.  Da  Herr  Wolfer 
auf  meine  Ansichten' einging,  Herr  Oberst  Lochmann  die 
Freundlichkeit  hatte  eine  der  bei  der  Anschlusstriangu- 
lation im  Tessin  gebrauchten  Signallampen  zu  leihen,  und 
Herr  lugenieur  Scheiblauer  sich  bereit  erklärte,  die  rich- 
tige Aufstellung  dieser  Lampe  auf  dem  Rigi  zu  besorgen, 
so  war  bald  Alles  so  weit  vorbereitet,  um  beim  Eintritte 
zuverlässiger  Witterung  zur  Ausführung  zu  schreiten.  Wir 
waren  nun  so  glücklich,  dass  nicht  nur  alsbald  die  vier 
schönen  Tage  vom  10.  bis  13.  Mai  folgten,  sondern  auch 
wirklich  zur  Verwendung  kommen  konnten,  und  ein  be- 
friedigendes Resultat  ergaben,  über  welches  mir  Herr 
Wolfer  folgenden  Rapport  erstattete,  den  ich  in  extenso 
folgen  lasse : 

»Die  beiden  auf  den  Gradmessungsstationen  durch- 
weg angewandten  Methoden  der  Azimuthbestimmung,  näm- 
lich diejenige  der  directen  Winkelmessung  zwischen  Signal 
und  Stern  und  diejenige  der  Durchgangsbeobachtung  des 
Sternes  durch  den  Vertical  des  Signales  oder  —  wie  fast 
immer  —  einer  mittelst  Winkelmessung  an  Letzteres  an- 
geschlossenen Marke,  beschränken  sich  ausschliesslich  auf 
Beobachtungen  des  Polarsternes,  weil  in  diesem  Falle  die 
genaue  Kenntniss  der  Zeit  weniger   von   Belang   ist  und 


128  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

weil  namentlich  bei  der  zweiten  Methode  die  Zeitbestim- 
mung im  Vertical  des  Polarsternes  sich  bequem  mit  den 
Azimuthbeobachtungen  verbinden  lässt.  Wo  aber  die 
Verhältnisse  gestatten,  die  wahren  Sternzeiten  der  Durch- 
gänge äquatorealer  Sterne  durch  einen  beliebigen  Vertical 
auf  wenige  Hundertstelsekunden  genau  zu  erhalten,  ist 
man  nicht  mehr  an  die  unmittelbare  Umgebung  des 
Poles  gebunden,  sondern  kann  die  Azimuthbestimmung 
auf  Durchgangsbeobachtungen  im  Vertical  des  Signales 
gründen,  ohne  die  Einführung  der  zwischen  Stern  und 
Signal  vermittelnden  Marke  nöthig  zu  haben;  man  ist 
dann  von  Kreisablesungen  und  den  damit  verbundenen 
Fehlerquellen  völlig  unabhängig  und  es  ist  nur  erforder- 
lich, dass  die  Aufstellungsfehler  des  Instrumentes  mög- 
lichst sicher  ermittelt  und  dass  die  gegenseitige  Lage  der 
optischen  Axe  des  Fernrohres  und  des  Signales  mit  einer 
Genauigkeit  angegeben  werden  könne,  die  derjenigen  der 
berechneten  Sternazimuthe  entspricht;  man  wird  ferner 
durch  symmetrische  Anordnung  der  Beobachtungen  dafür 
sorgen,  dass  Unsicherheiten  der  Reductionsgrössen,  sowie 
Fehlerquellen,  die  sich  der  genauen  Bestimmung  ent- 
ziehen, möglichst  eliminirt  werden  und  endlich  empfiehlt 
es  sich,  die  zu  beobachtenden  Sterne  so  zu  wählen,  dass 
sie  in  Zenithdistanzen  von  ca.  50—70°  den  Vertical  pas- 
siren.  Es  mag  übrigens  bemerkt  werden,  dass  man  sich 
unter  Umständen,  nämlich  wenn  das  Signal  nicht  allzu- 
weit vom  Meridian  abliegt,  zum  Theil  von  der  Unsicher- 
heit der  Uhrcorrection  dadurch  befreien  kann,  dass  man 
Sternpaare  auswählt,  deren  Componenten  vor  und  hinter 
dem  Zenith  den  Vertical  in  solchen  Zenithdistanzen  pas- 
siren,  für  welche  jene  Unsicherheit  nahe  gleich  grossen, 
aber  entgegengesetzt  gerichteten  Einfluss  auf  das  Azimuth 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  '  129 

hat  und  welche  an  die  Bedingung  gebunden  sind 
cotg  z^  —  cotg  Si  =  2  tg  cp  sec  A 

wo  A  das  Azimuth  bezeichnet.  Doch  ist  hiebei  auf  die 
Genauigkeit  der  Uhrzeiten  der  Durchgänge  und  der 
Neigung  der  Axe  noch  vermehrtes  Gewicht  zu  legen,  weil 
wenigstens  der  eine  der  beiden  Sterne  dem  Zenith  immer 
ziemlich  nahe  kommen  wird. 

»Die  im  Folgenden  mitgetheilte  Neubestimmung  des 
Azimuthes  Sternwarte  Zürich— Rigi  ist  in  der  angegebenen 
Weise  mittelst  Durchgängen  von  Südsternen  ausgeführt 
worden,  namentlich  desshalb,  weil  der  Horizontalkreis  des 
benutzten  Universalinstrumentes  Theilungsfehler  von  ver- 
hältnissmässig  enormem  Betrage  aufweist  und  sich  also 
erwarten  Hess,  dass  nach  einer  der  beiden  ersten  Metho- 
den nur  durch  weitgehende  Vervielfältigung  der  Beobach- 
tungen und  häufige  Kreisverstellungen  ein  Resultat  zu 
erhalten  war,  das  nach  der  dritten  Methode  in  Verbin- 
dung mit  den  regelmässigen  Zeitbestimmungen  am  Meri- 
diankreise in  viel  kürzerer  Zeit  geliefert  werden  konnte. 

»Das  auf  einem  Steinpfeiler  südlich  vom  Meridian- 
gebäude aufgestellte  Universalinstrument  ist  dasselbe,  mit 
dem  Prof.  Plantamour  die  Ortsbestimmungen  auf  einer 
Anzahl  von  Hauptpunkten  des  schweizerischen  Netzes  aus- 
geführt hat;  es  besitzt  ein  gebrochenes  Fernrohr  von 
4Qmm  Oeffnung  und  450"^™  Brennweite  und  das  ange- 
wandte Ocular  gibt  eine  46  f.  Vergrösserung.  Das  Faden- 
netz enthält  13  Faden,  deren  Distanzen  ich  neu  bestimmt 
habe,  wie  folgt: 


1. 

36^.894 

5. 

13'.933 

10. 

19».098 

2. 

31  .954 

6. 

9.496 

11. 

28  .185 

3. 

27  .556 

8. 

9  .796 

12. 

32  .768 

4. 

18.049 

9. 

14.479 

13. 

37  .592 

XXIX. 

2. 

9 

130  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

WO  mit  1.  derjenige  Faden  bezeichnet  ist,  der  sich  auf 
der  dem  Objectiv  entgegengesetzten  Seite  befindet  und 
an  den  also  ein  Stern  in  oberer  Culm.  bei  Oc.  West  zu- 
erst antritt ;  aus  diesen  Distanzen  sind  die  entsprechenden 
Intervalle  für  die  Sterne  nach 

/"  =  a;  sec  d"  sec  n 
(wo  n  den   parallact.  Winkel  bezeichnet)  berechnet,  was 
im  Azimuth  des  Rigi  (7°  55')  hinreichend  ist. 

»Die  Neigung  der  horizontalen  Drehaxe  wird  durch 
ein  Aufsatzniveau  bestimmt,  dessen  Theilwerth  nach  neue- 
sten Bestimmungen  2".552  beträgt;  der  durch  die  Zapfen- 
ungleichheit verursachte  Unterschied  der  Niveauangaben 
in  beiden  Axenlagen  ist  s.  Z.  von  Plantamour  zu  0".89 
bestimmt  worden,  in  dem  Sinne,  dass  der  Zapfen  auf  der 
Ocularseite  der  dünnere  war;  seither  ist  dieser  Betrag 
durch  eine  nothwendig  gewordene  Reinigung  des  andern 
Zapfens  erheblich  verändert  worden,  indem  ich  aus  32 
Nivellements,  zwischen  denen  die  Axe  8 mal  umgelegt 
wurde,  finde,  dass  die  Differenz  jetzt  7".88  beträgt  in 
dem  Sinne,  dass  der  Zapfen  auf  der  Ocularseite  der 
dickere  ist.  Da  die  Winkel  der  Lager  und  Niveaufüsse 
je  90°  sind,  so  hat  man,  wenn  h  die  Erhebung  des  West- 
endes der  Axe  bezeichnet,  die  wahren  Neigungen 

b  =  &'_|-l".97      Oc.  Ost 

b^b'—  1.97  West. 

Das  Niveau  ist  unmittelbar  vor  und  nach  jedem  Stern- 
durchgang abgelesen  und  es  hat  sich  hiebei  neuerdings 
die  Erfahrung  von  Plantamour  bestätigt,  dass  die  Neigung 
sehr  wenig  constant  ist  und  sowohl  regelmässige  mit  der 
Zeit  fortschreitende,  als  sprungweise  Aenderungen  erleidet, 
ein  Umstand,  der  mit  der  ganzen,  wenig  stabilen  Bauart 
des  Instrumentes  zusammenhängt. 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  131 

»Für  die  Azimuthbestimmungen  wurden  aus  dem  Berl. 
Jahrb.  2  Gruppen  von  je  3  Sternen  ausgewählt,  die  in 
südlichen  Zenithdistanzen  von  50 — 80°  den  Vertical  des 
Rigi  passiren  und  die  Beobachtungen  derselben  sind  so 
angeordnet,  dass  jede  Gruppe  einmal  in  jeder  Kreislage 
und  jeder  Axenlage,  also  in  4  verschiedenen  Combinationen 
der  Bedingungen  beobachtet  ist.  Es  war  für  den  vor- 
liegenden Zweck  sehr  zu  bedauern,  dass  das  Fernrohr 
keinen  beweglichen  Faden  enthält,  denn  während  mittelst 
desselben  der  Ort  des  Signales  in  Bezug  auf  den  Mittel- 
faden jederzeit  mit  aller  Sicherheit  hätte  bestimmt  wer- 
den können,  blieb  unter  diesen  Umständen  nichts  übrig, 
als  vor  jedem  Sterndurchgang  das  Signal  so  gut  als  mög- 
lich in  den  Mittelfaden  zu  stellen,  resp.  die  unveränderte 
Stellung  zu  constatiren  und  es  ist  dadurch  wohl  ein  grosser 
Theil  der  Genauigkeit  verloren  gegangen,  die  die  Methode 
sonst  gewähren  könnte. 

»Die  Collimation  ist  desshalb  und  weil  die  Coefficienten 
derselben  in  den  Bedingungsgleichungen  sehr  klein  wer- 
den, nicht  aus  den  Durchgängen  der  Südsterne  abgeleitet, 
sondern  es  sind  jeder  der  beiden  Sterngruppen  noch  zwei 
Zenithsterne  beigefügt  worden,  von  denen  der  eine  süd- 
lich, der  andere  nördlich  vom  Zenith  den  Vertical  pas- 
sirte  und  für  welche,  wie  leicht  zu  sehen,  das  Verhältniss 
der  Colliraationscoefticienten  zu  den  Unsicherheiten  der 
Azimiithe  günstiger  ist. 

»Es  folgt  hier  das  Verzeichniss  der  Sterne  nebst 
ihren  angenäherten  Coordinaten  und  den  Coefficienten  der 
Neigung  und  Collimation: 


132  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Gr.           a  8  z              cotg  z     cosec  z 

3  Dracon.        5.  IPSÖ-^O«  67°23'10"  -20°21'0"  -2.696  -2.874 

V  Urs.  maj.      3.  11  12  10  33  43  40       13  45  10      4.087     4.207 
^  Crater           4.  11     6    0  -22  11  30       69  57  10      0.365     1.065 

V  Leon.            5.  11  31    0  -  0  11    0      47  50    0  0.906     1.490 
%  Hydrae         4.  11  27  20  -31  13    0      79     1  30  0.194     1.018 

8  Cau.  ven.  4.  12  2810     4159  20  5  26    0  10.514  10.561 

£   Corvi  3.  12     4 10   -21  58  30  69  44    0  0.369  1.066 

5  Corvi  2.  12  23  50    -15  52  10  63  35  30  0.496  1.116 

^  Corvi  2.  12  28  20   -22  45  20  70  30  40  0.354  1.060 

S'Urs.  maj.  2.  12  19  20     55  31  50  -  8  14  50  -6.897  -6.972 

Rigi  88     1  0.035     1.001 

»Das  Signal  auf  Rigi  war  bezeichnet  durch  eine  im 
Brennpunkt  einer  Linse  von  18*=™  Oeffnung  und  ca.  70""^ 
Brennweite  aufgestellte  Petroleumlampe,  die  centrisch  über 
Stationsmittelpunkt  stand  und  im  Fernrohr  ein  vollkom- 
men sternartiges,  gut  begrenztes  Scheibchen  von  3—4" 
Durchmesser  erzeugte.  Die  Durchgänge  der  Sterne  sind 
auf  dem  im  Meridiansaal  befindlichen  Chronographen  regi- 
strirt,  dessen  Sekundenzeichen  durch  das  electrische 
Pendel  Hipp  gegeben  werden;  dagegen  sind  die  Zeiten 
dadurch  auf  die  Hauptuhr  Mairet  bezogen,  dass  nach 
jedem  Sterndurchgang  10  Doppelsekunden  von  Mairet 
registrirt  und  so  die  Phasendifferenz  der  beiden  Pendel 
und  die  Federnparallaxe  gleichzeitig  erhalten  wurden. 
In  Anbetracht  des  äusserst  gleichmässigen  Ganges  beider 
Pendel,  zufolge  dessen  die  Phasendifferenz  im  Laufe  meh- 
rerer Stunden  fast  völlig  genau  der  Zeit  proportional  sich 
ändert,  sind  die  direct  abgelesenen  Beträge  derselben 
nachträglich  ausgeglichen  worden,  indem  man  die  Ab- 
weichungen von  der  Proportionalität,  die  0^01  selten  über- 
stiegen, als  zufällige  Fehler  betrachtete. 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  133 

»An  4  aufeinander  folgenden  Tagen,  nämlich  V  10, 
11,  12  und  13  sind  die  Azimutlibeobachtungen  vollständig 
gelungen ;  Zeitbestimmungen  für  die  Uhr  Mairet  am  Meri- 
diankreis Kern  liegen  vor  von 


V  5 

13'' 0  Mairet 

Jt=     4-9».26 

9 

9 

16   0 

—4  11  .23 

— 0«.477 

12 

14   0 

—4  12  .37 

-0  .391 

16 

13  20 

—4  13  .67 

—0  .327 

Hieraus  sind  für  die  obigen  4  Tage  folgende  Correctionen 
und  tägliche  Gänge  abgeleitet: 


V  10 

12"  20  Mairet 

— 4"11'.566 

9 

— 0'.410 

11 

n 

11  .968 

—0  .388 

12 

n 

12  .335 

-0  .867 

13 

yt 

12.701 

—0  .346 

»Die  Sternörter  sind  dem  Berl.  Jahrb.  entnommen 
und  für  tägliche  Aberration  corrigirt.  Die  weitere  Rech- 
nung geschieht  dann  wie  folgt:  Bezeichnet  man  mit  J.*  das 
Azimuth  des  Sternes,  mit  A°  dasjenige  des  Signals,  — 
beide  von  Süd  über  West  gezählt  — ,  ist  ferner  h  die 
wegen  Zapfendifferenz  verbesserte  Erhebung  des  West- 
endes der  Axe  und  c  die  Collimation  und  rechnet  man 
letztere  positiv,  wenn  das  Objectivende  des  Fernrohrs 
dem  Westende  der  Axe  zugeneigt  ist,  und  sind  2*  und  2° 
die  Zenithdistanzen   von  Stern  und  Signal,   so  hat  man: 

^o  =  ^*  +  b  (cotg  z*—  cotg  2°)  T  c  (cosec  2*  —  cosec  z")  Qc'^f  * 

und  erhält  ferner  das  Azimuth  des  Sternes  nach: 

X     A  =t  cotg  5  sin  s  sec  «p 

tg  J.*  = = ^ 

COtgO  COSS  tgqp  —  1 

WO  b  die  Declination  und  s  den  Stundenwinkel  des  Ster- 
nes, Kf  die  Polhöhe  bezeichnet. 


134 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


1884 

Stern 

Kr. 

Oc. 

T 

Fad. 

±.f 

±F 

h 

V  10 

3  Dracon. 

V  Urs.  maj. 

W 

6 

I]h2imi6s42 

13 

0».08 

0».02 

9''.55 

/3  Crater 

W 

0 

11  38     9.46 

13 

0.09 

0.03 

9.74 

V  Leon. 

W 

0 

11  54  30.22 

13 

0.09 

0.02 

9.80 

1  Hydrae 

W 

0 

12     3  46.24 

13 

0.09 

0.03 

8.98 

8  Can.  ven. 

W 

w 

12  32  16.16 

11 

0.16 

0.05 

13.72 

£   Corvi 

W 

w 

12  36  16.04 

13 

0.08 

0.02 

14.79 

5  Corvi 

w 

w 

12  53  24.. 38 

13 

0.10 

0.03 

14.98 

ß  Corvi 

w 

w 

13     0  44.79 

•13 

0.13 

0.04 

19.57 

S'Urs.  maj. 

w 

w 

13  11  13.95 

13 

0.12 

0.03 

17.54 

Vll 

3  Dracon. 

0 

0 

11     7  21.13 

13 

0.26 

0.07 

4.79 

V  Urs.  maj. 

0 

0 

11  21  16.83 

13 

0.08 

0.02 

3.37 

^  Crater 

0 

0 

11  38     9.39 

13 

0.11 

0.03 

2.87 

V  Leon. 

0 

0 

11  54  30.40 

13 

0.09 

0.02 

1.91 

1  Hydrae 

0 

0 

12     3  46.10 

13 

0.09 

0.03 

0.63 

8  Can.  ven. 

0 

w 

12  32  16. .31 

13 

0.13 

0.04 

11.79 

£  Corvi 

0 

AV 

12  36  16.26 

10 

0.10 

0.03 

11.75 

8  Corvi 

0 

w 

12  53  24.53 

13 

0.07 

0.02 

10.58 

|3  Corvi 

0 

w 

13     0  45.07 

13 

0.06 

0.02 

11.15 

g'Urs.  maj. 

0 

w 

13  11  14.50 

13 

0.11 

0.03 

11.60 

V12 

3  Dracon. 

0 

w 

11     7  19.94 

10 

0.31 

0.10 

10.77 

V  Urs.  maj. 

0 

w 

11  21  15.64 

13 

0.09 

0.03 

11.09 

^  Crater 

0 

w 

11  38     9.20 

13 

0.06 

0.02 

11.21 

V  Leon. 

0 

w 

11  54  29.99 

12 

0.11 

0.03 

11.34 

1  Hydrae 

0 

w 

12     3  45.97 

13 

0.12 

0.03 

12.87 

8  Can.  ven. 

0 

0 

12  32  17.42 

13 

0.09 

0.02 

7.34 

£  Corvi 

0 

0 

12  36  16.19 

13 

0.09 

0.03 

6.23 

8  Corvi 

0 

0 

12  53  24.45 

13 

0.07 

0.02 

8.98 

ß  Corvi 

0 

0 

13     0  45.09 

13 

0.11 

0.03 

10.83 

S'Urs.  maj. 

0 

0 

13  11  16.08 

6 

0.12 

0.05 

10.14 

V13 

3  Dracon. 

w 

w 

11     7  20.13 

10 

0.21 

0.07 

9.26 

V  Urs.  maj. 

w 

w 

11  21  15.85 

13 

0.07 

0.02 

8.35 

^  Crater 

w 

w 

11  38     9.27 

13 

0.05 

0.02 

6.80 

■ü  Leon. 

w 

w 

11  54  30.49 

13 

0.07 

0.02 

1.27 

i  Hydrae 

w 

w 

12    3  46.17 

13 

0.11 

0.03 

7.27 

8  Can.  ven. 

w 

0 

12  32  17.80 

13 

0.09 

0.02 

3.12 

£  Corvi 

w 

0 

12  36  16.29 

10 

0.08 

0.03 

1.92 

8  Corvi 

w 

0 

12  53  24.59 

13 

0.09 

0.03 

2.10 

/J  Corvi 

w 

0 

13     0  45.03 

13 

0.06 

0.02 

0.90 

g'Urs.  maj. 

w 

0 

13  11  17.58 

13 

0.10 

0.03 

-  0.90 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


135 


AB 

A* 

Corr.  f. 
Neigung 

Coell.  d. 
Cülim.             '^ 

A° 

V 

ll'•12"14^63 

7°55'4".69 

+  38".72 

4-3! 206 

-4".17 

11     5  59.37 

55  31.38 

+     3.22 

4-0.064 

7°55'34".30 

-2".82 

11  31     2.66 

55  23.54 

.+     8.53 

+  0.489 

29.79 

+1.69 

11  27  30.36 

55  32.10 

+     0.52 

4-0.017 

32.55 

-1.07 

12  38  16.04 

52  23.05 

-fl43.73 

—9.560 

12    4  12.15 

55  24.70 

4-     4.95 

-0.065 

-5.16 

29.95 

+  1.58 

12  23  54.37 

55  23.74 

-f-     6.90 

—0.115 

31.18 

+  0.30 

12  28  20.36 

55  24.60 

+     6.24 

-0.059 

31.11 

+0.37 

13  19  17.51 

58  18.90 

-121.58 

+7.973 

31.48 

11  36     1.70 

55  18.74 

-  13.06 

-3.875 

11  12  14.61 

55  27.58 

-h  13.65 

+3.260 

11     5  59.36 

55  30.50 

-f     0.95 

-1-0.064 

-5.02 

31.11 

+0.48 

11  31     2.65 

55  27.38 

■+     1.66 

+  0.489 

26.42 

— 

11  27  20.35 

55  30.43 

+    0.04 

+0.017 

29.89 

+1.69 

12  28  16.02 

5241.96 

+  123.54 

-9.560 

12  04  12.14 

55  28.08 

4-     3.93 

—0.065 

32.36 

—0.78 

12  23  54.36 

55  26.32 

4-    4.88 

-0.115 

-5.67 

31.82 

—0.24 

12  28  20.35 

55  28.84 

4-     3.56 

-0.059 

32.72 

-1.14 

13  19  17.49 
11  36     1.66 

57  45.31 
56  12.44 

-  80.41 

—  29.45 

+7.973 
+3.875 

31.58 

11  12  14.60 

54  25.70 

+  44.94 

—3.206 

11     5  59.34 

55  28.01 

+     3.71 

-0.064 

-4.57 

31.99 

—1.44 

11  31     2.64 

55  19.33 

+     9.89 

—0.489 

31.30 

-0.75 

11  27  20.33 

55  29.00 

4-     0.77 

-0.017 

29.84 

+0.71 

12  28  16.00 

54.54.10 

+  76.89 

+9.560 

12     4  12.13 

55  27.17 

4     2.09 

+0.056 

29.03 

+  1.52 

12  23  54.36 

55  25.03 

4-    4.14 

+0.115 

-3.94 

28.68 

+  1.87 

12  28  20.34 

55  29.25 

4-     3.44 

+  0.059 

32.44 

-1.89 

13  19  17.48 

5612.25 

-  70.33 

—7.973 

30.55 

11  36     1.61 

56    8.62 

—  25.27 

+3.875 

11  12  14.58 

54  37 .  67 

+  33.84 

—3.206 

11     5  59.33 

55  29.16 

4-    2.24 

—0.064 

-4.50 

31.70 

—1.33 

11  31     2.63 

55  29.58 

+     1.09 

—0.489 

32.92 

—2.55 

11  27  20.32 

55  31.67 

+     0.43 

—0.017 

32.18 

-1.81 

12  28  15.99 

55  39.62 

4-  32.73 

+9.560 

12    4  12.12 

55  28.82 

4-     0.64 

+  0.065 

29.16 

+  1.21 

12  23  54.35 

55  27.44 

+     0.96 

+  0.115 

-4.71 

27.87 

+2.50 

12  28  20.34 

55  28.40 

+     0.28 

+0.059 

28.41 

+  1.96 

13  19  17.46 

54  43.55 

4-     6.18 

—7.973 

30.37 

136  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Die  vorstehenden  beiden  Tabellen  enthalten  das  Wesent- 
liche der  Beobachtungen,  nämlich  in  der  2.  und  3.  Colonne 
Kreis-  und  Ocularlage,  sodann  die  Sternzeiten  der  Durch- 
gänge, die  Anzahl  der  beobachteten  Faden,  den  m.  F. 
eines  Antrittes  (/)  und  m.  F.  der  mittlem  Durchgangs- 
zeit (F),  ferner  die  Neigung  h ;  in  der  zweiten  Tabelle 
die  Rectascension,  das  berechnete  Azimuth  J.*,  den 
Betrag  h  (cotg  s*  —  cotg  z")  und  den  Coefficienten 
(cosec  s*  —  cosec  z°)  der  Collimation,  ferner  die  aus  den 
Zenithsternen  jeder  Gruppe  berechneten  Collimationsfehler, 
deren  Mittel  für  alle  Beobachtungen  desselben  Tages  be- 
nutzt wurde,  endlich  die  Azimuthe  des  Signals  Ä°  und 
deren  Abweichungen  vom  betreffenden  Tagesmittel. 

»Von  den  24  Werthen  A°  ist  nur  einer,  nämlich 
V  11  V  Leon,  auf  Grund  der  sich  ergebenden  Fehlerver- 
theilung  ausgeschlossen;  dann  stellt  sich  das  Gesammt- 
mittel  der  23  übrigen  auf 

30".97 

die  Tagesmittel  bei  Kr  W  geben        30". 93 
diejenigen  bei  Kr  0  31  .07 

dagegen  folgt  aus  den  beiden  ersten  Tagesmitteln,  wo 
die  erste  Sterngruppe  nur  bei  Oc.  Ost,  die  zweite  nur  bei 
Oc.  West  beobachtet  ist, 

3l".53 

und  aus  den  beiden  letzten  Tagesmitteln,  wo  die  Stern- 
gruppen in  Bezug  auf  die  Axenlagen  vertauscht  sind, 

30".46 

Der  Grund  dieses  Unterschiedes  ist  also  wahrscheinlich, 
dass  die  aus  den  Zenithsternen  erhaltenen  Collimations- 
fehler nicht  unmittelbar  auf  die  Südsterne  anwendbar 
sind;  eine  in  diesem  Sinne  wirkende  Biegung  der  Dreh- 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  137 

axe  ist  in  der  That  wegen  ihrer  unsymmetrischen  Form 
und  bei  dem  Mangel  einer  Balancirung  derselben  leicht 
möglich,  indessen  für  das  Gesammtmittel  ohne  Bedeutung. 
»Ich  nehme  also  als  wahrscheinlichsten  Werth  des 
Azimuthes 

7°  55'  30".97 

Aus  den  Abweichungen  v  ergibt  sich  der  mittlere  Fehler 
einer  einzelnen  Bestimmung  aus  einem  Stern 

±  1".58 

und  hieraus  der  m.  F.  des  Mittels  4  0".33 ;  die  wirkliche 
Unsicherheit  wird  etwas  unter  diesem  Betrage  liegen,  weil  in 
den  +  1".58  noch  einige  constante  Fehlerquellen  enthalten 
sind,  die  erst  durch  die  Combination  der  unter  verschie- 
denen Bedingungen  erhaltenen  Resultate  elimiuirt  werden. 
Aus  einer  grossen  Anzahl  Einstellungen  des  Signales  in 
den  Mittelfaden  und  den  zugehörigen  Horizontalablesungen 
ergibt  sich  der  m.  F.  einer  Einstellung  zu  41  "-20;  wenn 
man  ferner  aus  den  in  der  Tabelle  gegebenen  Werthen 
F  den  m.  F.  der  Durchgangszeit  eines  der  Südsterne  zu 
40^024  bestimmt  und  ebensoviel  als  m.  F.  von  Uhr- 
correction  und  Parallaxe  ansetzt,  so  erhält  man  als  m.  F. 
des  Stundenwinkels  40^034  und  den  entsprechenden 
Einfluss  auf  das  Sternazimuth  in  der  mittleren  Zenith- 
distanz  70°  gleich  40".50.  Diese  beiden  Beträge  geben 
zusammen  einen  Fehler  des  Signalazimuthes  von  41  ".30 
und  wenn  man  die  Unsicherheiten  der  Niveauangaben  etc. 
berücksichtigt,  wird  man  auf  einen  m.  F.  kommen,  der  von 
dem  obigen  4r'.58  nicht  weit  entfernt  ist;  es  mag  also 
immerhin  angenommen  werden 

4  =  7°55'33".97i0".33. 

Es  erübrigt  noch,  dieses  Azimuth  auf  den  Mittelpunkt  der 


138  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Station  Sternwarte,  nämlich  auf  das  Centrum  des  Meri- 
diankreises Kern  zu  reduciren.  Der  Pfeiler  auf  dem 
das  Universalinstrument  stand,  ist  vom  Mittelpunkt  des 
Meridiankreises  11"^.  31  entfernt  und  der  Winkel  zwischen 
Rigi  und  Meridiankreis  ist  171°  42' 40";  die  Entfernung 
des  Signales  vom  Beobachtungspfeiler  ist  36049"'.3,  wobei 
ich  mich  auf  die  Angabe  von  Plantamour  beziehe,  dass 
die  Entfernung  des  astronomischen  Beobachtungspfeilers 
auf  dem  Rigi  vom  Hauptportal  der  Sternwarte  36052™.2 
betrage.  Mit  diesen  Centrirungselementen  ergibt  sich  dann 
das  Azimuth  des  Signales  Rigi  vom  Centrum  des 
Meridiankreises  Kern  aus  zu 

7°  55'  21".59  ±0".SB 

Plantamour  bestimmte  1867  vom  astronomischen  Be- 
obachtungspfeiler Rigi  aus  das  Azimuth  des  Hauptportales 
der  Sternwarte: 

187°  49'  24".26  +  0".52 

Die  Entfernung  des  Beobachtungspfeilers  vom  Signal  Rigi 
beträgt  16^.41  und  der  Winkel  zwischen  Signal  und  Stern- 
warte ist  89°  46'  1";  sodann  ist  die  Entfernung  des 
Portalcentrums  der  Sternwarte  vom  Meridiankreis  16™.51 
und  der  Winkel  am  Portal  zwischen  Meridiankreis  und 
Signal  Rigi  110°  1'  54",  endlich  die  Entfernung  des  Por- 
tales vom  astronomischen  Pfeiler  und  Signal  Rigi  resp. 
36052'^.2  und  36052«i.l;  führt  man  die  beiden  Centri- 
rungen  aus  und  überträgt  das  auf  Rigi  gemessene  Azi- 
muth auf  den  Meridiankreis  der  Sternwarte,  so  erhält 
man  als  Azimuth  des  Signales  Rigi  vom  Meridiankreis 
Zürich  nach  Plantamour 

7°  55'  18".10dr  0".52. 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  139 

Die  Bestimmungen  sind  damals  in  zwei  um  90°  verschie- 
denen Stellungen  des  Horizontalkreises  ausgeführt  worden 
und  da  die  Azimuthe  in  der  Weise  erhalten  wurden,  dass 
der  Meridianpunkt  des  Kreises  aus  dem  bei  der  Zeitbe- 
stimmung im  Meridian  gefundenen  Azimuth  der  Drehaxe 
und  der  zugehörigen  Horizontalablesung  bestimmt  und 
mit  der  Kichtung  nach  dem  Signal  verglichen  wurde,  so 
sind  die  Theilungsfehler  wegen  der  geringen  Zahl  der 
abgelesenen  Striche  noch  in  so  starkem  Masse  im  Resul- 
tate enthalten,  dass  die  Diiferenz  von  3".5  zwischen  der 
damaligen  und  der  jetzigen  Bestimmung  dadurch  allein 
schon  erklärlich  ist.« 

Herr  Dr.  Maurer  hat  mir  folgende,  Einige  Bemer- 
kungen über  die  von  General  Ibaiiez  angewendete 
Methode  der  T emp er aturbe Stimmung  bei  der  Mess- 
stange seines  Basisapparates  betitelte  Note  zur  Auf- 
nahme in  meine  Mittheilungen  übergeben.  Da  es  mir 
scheinen  will,  dass  dieselbe  ganz  beachtenswerthe  Betrach- 
tungen und  Vorschläge  enthalte,  so  stehe  ich  nicht  im 
Mindesten  an,  sie  in  extenso  folgen  zu  lassen. 

»Allen  unsern  schweizerischen  Geodäten  stehen  die 
Basismessungen  bei  Aarberg  (1880),  Weinfelden  und 
Bellinzona  (1881)  mit  dem  neuen  spanischen  Basis- 
apparat des  GeneraJ  Ibaiiez  wohl  noch  in  lebhafte- 
ster Erinnerung,  sei  es  vielleicht  durch  eigenes  Anschauen 
des  Apparates  oder  Mitwirken  bei  den  bezüglichen  Feld- 
operationen, sei  es  durch  das  verdienstliche  einlässliche 
Referat  darüber  von  Herrn  Dr.  Koppe*),  das  die  Messung 
der  Aarberger  Basis  und  eine  detaillirte  Besprechung  des 


*)  Der  Basisapparat   des   General   Ibaiiez   und  die  Aarberger 
Basismessung  (Zürich  1881),  im  XIV.  Bande  der  „Eisenbahn". 


140  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Apparates  zum  Gegenstand  hatte  und  welches  auch  dem 
Fernerstehenden  ein  getreues  Bild  von  seinem  Wesen  und 
seiner  Anwendung  darbot. 

»Statt,  wie  es  bei  den  altern  Basismessapparaten 
meistens  der  Fall  war,  als  Messstange  ein  Metallthermo- 
meter zu  verwenden,  bestehend  aus  zwei  Metallen,  deren 
gegenseitige  Verschiebung  in  Folge  verschiedener  Aus- 
dehnung durch  die  Wärme  dann  ein  Mass  für  die  Tempe- 
ratur derselben  liefern  sollte,  wählte  General  Ibanez 
bekanntlich  eine  solche,  die  nur  aus  einem  Metalle 
(homogenes  Schmiedeeisen  von  J.  förmigem  Querschnitt, 
ßmm  Breite,  12"^°^  Höhe  und  4^  Länge)  verfertigt  ist; 
die  mittlere  Temperatur  derselben  glaubt  General 
Ibanez  nach  eigenen  Erfahrungen  mit  der  für  Basis- 
messungen erforderlichen  Genauigkeit  (+  Vio  °  C.)  durch 
vier  in  eine  der  Seitenflächen  eingelegte  Queck- 
silberthermometer, deren  Kugeln  mit  dem  Eisen  der 
Stange  in  unmittelbarer  Berührung  stehen  und  die  ausser- 
dem noch  ganz  in  Eisenfeilspäne  gebettet  sind,  bestimmen 
zu  können. 

»In  Anbetracht  der  Wichtigkeit  der  Temperaturfrage 
für  die  Basismessungen  möge  es  mir  gestattet  sein,  vom 
theoretischen  Standpunkte  aus  die  Zulässigkeit  jener 
Voraussetzung,  dass  nämlich  die  vier  eingelegten  Thermo- 
meter in  jedem  Momente  resp.  bei  jeder  Ablesung,  sehr 
nahe  die  mittlere  Temperatur  der  Stange  liefern,  einer 
kurzen  Discussion  unterziehen  zu  dürfen,  indem  wir  die 
physikalischen  Vorgänge  bei  Erwärmung  (oder  Abkühlung) 
der  Ibanez'schen  Messstange  und  zwar  in  Luft,  gestützt  auf 
die  Principien  der  Theorie  der  Wärmeleitung,  etwas  näher 
ins  Auge  fassen. 

»Bekanntlich  gibt  es  für  jeden  Körper  drei  die  Be- 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  141 

wegung  der  Wärme  in  demselben  bestimmende  specitische 
Elemente : 

1)  Die  innere  Leitungsfähigkeit  k  der  Substanz,  in 
calorimetrischem  Masse  ausgedrückt  diejenige  Wärme- 
menge, welche  durch  die  Flächeneinheit  in  der  Zeiteinheit 
bei  einem  Temperaturgefälle  =  Eins  hindurchströmt.  In 
runden  Zahlen  (Gramm,  Centimeter,  Minute  und  1°  C. 
als  Einheiten  zu  Grunde  gelegt)  ergibt  sich  nach  den  Be- 
stimmungen von  Professor  F.  Weber  für 

Silbei*      Kupfer      Zink      Eisen      Blei       Quecksilber       Glas 
fc  =  65,0      66,0-49,0     18,0     8,0-10,0     4,7  -1,0  0,30 

2)  Die  äussere  thermische  Leitungsfähigkeit  h  der 
Oberfläche  des  Körpers  gegen  ein  bestimmtes  Medium, 
gewöhnlich  Luft,  in  demselben  Masse  ausgedrückt,  das- 
jenige Wärmequantum,  welches  auf  dem  Wege  der  Strah- 
lung, Convexion  und  Wärmeleitung  nach  aussen  hin  an 
das  umgebende  Medium  abgegeben  (oder  auch  aufgenom- 
men) wird.  Ji  ist  fast  unabhänging  von  der  Natur  und 
Form  der  Substanz  und  kann  in  runder  Zahl  bei  obigen 
Einheiten  für  Glas  und  Metalle  zu  0,01  angenommen 
werden. 

3)  Endlich  die  Wärmecapacität*)  c  des  Körpers, 
die  gewöhnlich  noch  multiplicirt  mit  der  Dichte  in  der 
Analyse  der  Wärmebewegung  auftritt. 

»Stellt  man  sich  nun  eine  solche  Basis-Messstange 
vor,  wir  wollen  allgemein  annehmen  aus  einem  Metalle, 
das  unter  die  verhältnissmässig  guten  Wärmeleiter  zählt, 
also  verfertigt  etwa  aus  Schmiedeeisen   wie  beim  Basis- 


*)  Bei  gewöhnlichen  Temperaturverhältnissen  (10 — 20°  C.)  ist 
für:  Silber      Kupfer      Zink      Eisen      Blei       Glas      Quecksilber 
c  =  0,056        0,093       0,094      0,115      0,038     0,180  0,033 


142  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Apparat  von  General  Ibauez,  oder  aus  Zink,  Messing, 
noch  besser  aus  Kupfer,  so  darf  man  stets  —  das  zeigt 
die  Rechnung  —  bei  den  Querschnittsdimensionen,  wie 
sie  hier  vorkommen,  (falls  nicht  ganz  abnorme  Tempe- 
ratur- und  Witterungsverhältnisse  bei  den  Feldoperationen 
vorherrschend  sind,  wie  beispielsweise  sehr  starkes  Os- 
cilliren  der  Lufttemperatur,  in  Folge  rasch  wechselnder 
Bewölkung,  kurz  andauernden  Regen-  und  Windböen  etc.) 
die  metallene  (schmiedeiserne)  Hülle  eines  jeden  Thermo- 
meter als  eine  Isotherme  betrachten,  für  welche  in 
jedem  Zeitmomente  die  Temperatur  aller  ihrer  Massen- 
punkte dieselbe  ist.  Es  zeigt  ferner  übereinstimmend 
Theorie  und  Beobachtung,  dass,  wenn  die  Tagestempe- 
ratur steigt,  die  Messstange  langsam  nachfolgt  und  zwar 
wird  die  Differenz  der  beidseitigen  Temperaturen  um 
so  grösser,  je  höher  die  Luftwärme  ist  und  je  rascher 
die  Temperatur  steigt.  Für  ein  gegebenes  Verhältniss 
des  Ganges  der  äusseren  Temperatur  ist  die  Grösse 
jener  Differenz  in  ganz  bestimmter  Weise  abhängig  von 
der  äussern  Wärmeleitungsfähigkeit  des  Metalles  gegen 
Luft,  seiner  specifischen  Wärme,  ferner  von  der  Ober- 
fläche der  Messstange  und  ihrer  Gesammtmasse  resp.  der 
Oberfläche  und  Masse  des  betrachteten  Theilstückes  der- 
selben. Die  Metalllamelle  der  Messstange  bleibt  also 
dann  immer  kälter  als  die  Luft,  wenn  die  Temperatur 
der  letztern  zunimmt,  umgekehrt  dagegen  bleibt  sie  con- 
tinuirlich  wärmer  bei  fallender  Tagestemperatur*).     Be- 


*)  Sind  ferner  die  Temperaturschwankungen  nur  ganz  gering 
—  bei  thatsächlichen  Messungen  im  Freien  natürlich  ein  Aus- 
nahmefall —  und  gehen  dieselben  langsam  und  stetig  nach  einer 
Seite  hin  vor  sich,  so  findet  —  theoretisch  —  zwischen  Luft-  und 
Stangentemperatur  kein  Unterschied  statt. 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  143 

achten  wir  jetzt  den  Gang  der  eingelegten  Quecksilber- 
thermometer. Sollen  dieselben  richtig  functioniren,  d.  h. 
in  jedem  beliebigen  Zeitmomente  die  Momentantem- 
peratur ihrer  bezüglichen  Umgebung  d.  h.  der  schmied- 
eisernen Messstange  notiren,  so  muss  jede  Wärmeschwan- 
kung —  gleichgiltig  ob  sie  gross  oder  klein  —  in  dem 
das  Thermometer  und  seine  Kugel  unmittelbar  umgeben- 
den Medium  (Eisenfeillicht  und  Schmiedeisen)  sich  in 
kürzester  Zeit  auf  dem  Wege  der  Innern  und  äussern 
W^ärmeleitung  durch  letzteres  auf  die  Thermometerkugel 
übertragen.  Wie  rasch  diess  nun  geschieht,  das  hängt 
wieder  ganz  von  dem  Innern  und  äussern  Wärmeleitungs- 
vermögen (letzteres  gegenüber  Eisenfeillicht)  des  Thermo- 
meters, im  fernem  von  derjenigen  Wärmemenge  (Masse 
mal  specifische  Wärme)  ab,  welche  dasselbe  zu  einer 
bestimmten  Aenderung  seiner  Temperatur  (etwa  um  1  °  C.) 
bedarf.  Erstere  sollen  möglichst  gross,  letztere  möglichst 
klein  sein. 

»Nun  ist  aber  leider  so  ziemlich  für  alle  Substan- 
zen, die  äussere  Wärmeleitungsfähigkeit,  die  in  erster 
Linie  befördernd  auf  die  Temperaturausgleichung  wirkt, 
wie  bereits  bemerkt,  eine  sehr  kleine  Grösse ;  für  Eisen- 
feilspäne als  umgebendes  Medium,  das  jedoch,  selbst  bei 
dem  vorzüglichsten  Luftabschluss,  niemals  luftfrei  sein  wird, 
kann  dieselbe  zwar  etwas  grösser,  aber  kaum  mehr  als 
etwa  0,015 — 0,020  angenommen  werden.  Es  bedarf  daher 
stets  einer  ganz  bestimmten,  messbaren  Zeit,  die  in  gewissen 
Fällen  nach  der  Rechnung  bis  auf  ganze  Minuten  an- 
steigen kann,"^')  bis  das  Thermometer  die   Temperatur 


*)  Insbesondere  wenn  man  noch  die  schlechtleitenden,  gläser- 
nen Hüllen  in  Mitleidenschaft  zieht. 


144  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

seiner  Umgebung  vollständig  angenommen  hat.  Beachtet 
man  aber  vollends  noch  den  fatalen  Umstand,  dass  nach 
den  Versuchen  von  Angström  und  Wiedemann  bei  der 
Transmission  von  Wärme  von  bessern  zu  schlechtem  an- 
liegenden Leitern,  wenn  sie  sich  mit  den  gewöhnlichen 
Flächen  berühren,  wie  es  ja  hier  der  Fall,  wo  die  Queck- 
silberkugeln und  die  gläsernen  Hüllen  der  Thermometer 
unmittelbar  den  Eisenfeilspänen  und  der  schmiedeisernen 
Umhüllung  anliegen,  gewissermassen  ein  U  eher  gang  s- 
widerstand,  ein  messbarer  Unterschied  der  Tempe- 
ratur (eine  Art  Wärmestauung)  sich  zeigt,  der  beim 
Uebergang  der  Wärme  vom  schlechten  zum  bessern  Leiter 
sogar  noch  erheblich  gesteigert  werden  kann,  so  ist  ohne 
weiteres  klar,  dass,  mag  die  Stangentemperatur 
steigen  oderfallen,  die  Wärmeschwankung  gross 
oder  klein  sein,  jederzeit  die  momentanen  An- 
gaben der  Quecksilberthermometer  gegenüber 
der  wirklichen  Temperatur  der  Messstange  zu- 
rückbleiben müssen,  eine  Ansicht,  die  übrigens  auch 
von  anderer  fachmännischer  Seite  bereits  geltend  gemacht 
worden  ist. 

»Wenn  die  Abweichungen  der  Angaben  der  Queck- 
silberthermometer von  der  wirklichen  Temperatur  der 
Messstange  auch  vielleicht  bei  einigermassen  constanter 
Luftwärme  innerhalb  kleiner  Grenzen  bleiben,  so  wird  das 
Verhältniss  doch  ein  ganz  anderes,  wenn  die  Temperatur 
ziemlich  stark  varirt,  d.  h.  steigt  oder  fällt.  Je  nach 
ihrem  Verhalten  kann  bei  genau  denselben  Ablesungen 
an  den  Thermometern  die  augenblickliche  Länge  der 
Stange  dann  jedesmal  eine  andere  sein. 

»Dass  die  einzelnen,  nicht  unerheblichen  Differenzen 
zwischen  den  doppelt  gemessenen  Basislängen  bei  Wein- 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


145 


felden  und  Bellinzona"^)  (resp.  deren  einzelnen  Unter- 
sectionen)  wohl  nicht  zum  geringsten  Theil  auf  dieses 
Verhalten  zurückzuführen  sind,  das  dürfte  wohl  ausser 
Zweifel  stehen.  Die  nachstehenden  Daten  sind  den  Procfes 
verbaux  der  schweizerischen  geodätischen  Commission  ent- 
nommen : 

Felder  der  einzelnen  Sectionen. 


Basis 

1 

2 

3 

4           5 

6 

7 

8 

AVeinfelden 

Ditferenz  d.  ni.  Temperatur 

-5,8 
14^73 

+  0.1 
— 1°5,4 

—1,4 
+8!77 

+2,9 
-8!o2 

-0,3 
+  3J3 

+4,2 
-lo'!45 

- 

- 

Bellinzona 

Differenz il.  m. Temperatur 

-3,1 

+  8°01 

+  2,3 
-7!25 

-1,2 
+4,73 

+0,9 
—4^70 

-0;8 
+241 

+  3,1 

--  sIgs 

-0,1 
+2^20 

+  1,8 
— 5°97 

Eine  eingehende  Discussion  über  diese  Daten  ist  an  dieser 
Stelle  leider  nicht  möglich,  da,  soviel  mir  bekannt,  über 
den  Verlauf  der  Temperatur-Curve  »en  detail«  während 
der  einzelnen  Messungen,  sowie  über  das  Verhalten  der 
vier  Thermometer  unter  sich  bezüglich  ihrer  Angaben, 
nichts  verötfentlicht  worden  ist. 

»Als  ein  einfaches  Mittel,   um   in  jedem   beliebigen 


*)  Herr  Dr.  Koppe  ist  zwar  geneigt  anzunehmen,  dass,  gestützt  auf 
die  bei  der  Aarberger  Basismessung  gemachten  Erfahrungen,  die 
Thermometer  die  mittlere  Temperatur  der  Messstange  stets  sehr 
nahe  richtig  haben  erkennen  lassen,  indem  bei  der  letzten  Section 
(6)  die  Zunahme  der  Temperatur  bei  der  ersten  Messung  7°,  bei 
der  zweiten  nur  2°,5  betrug  und  trotz  dieses  bemerkenswerthen 
Unterschiedes  in  der  Temperaturzunahme  beide  Messungen  bis  auf 
0""",1  dasselbe  Resultat  ergeben  haben.  Es  ist  eben  nur  die  Frage, 
ob  man  auf  diese  einzelne  Section,  für  welche  zudem  noch  die 
Mitteltemperaturen  sich  nur  um  0°,4  unterscheiden,  ein  ent- 
scheidendes Resultat  abstellen  darf. 

XXIX.  2.  10 


146  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Zeitinomente  die  wirkliche,  momentane  Mitteltemperatur 
der  Messstange  zu  erfahren,  dürfte  sich  nun  vielleicht 
Folgendes  empfehlen:  Man  bohre,  etwa  von  oben  herunter 
(oder  auch  von  der  Seite)  die  Mittelrippe  der  zur  Ver- 
meidung von  Durchbiegung  auf  der  hohen  Kante  stehen- 
den Messstange  je  nach  Belieben  an  vier  oder  auch  an 
sechs  verschiedenen  Stellen  leicht  an  und  fülle  dieselben, 
nachdem  sie  schwach  amalgamirt  worden,  um  jeden  Ein- 
fiuss  von  Seiten  einer  etwaigen  unvollkommenen  Berührung 
zu  vermeiden,  mit  Quecksilber  auf.  Als  Form  der  Anboh- 
rung kann  man  beispielsweise  eine  ganz  dünne  kreisrunde 
Lamelle  oder  dergleichen  wählen;  Hauptsache  ist  ja  nur, 
dass  man  eine  möglichst  grosse  Uebertragungsiiäche  bei  mög- 
lichst kleiner  Quecksilbermasse  hat.  Die  Ausdehnung  des 
Quecksilbers  resp.  die  Temperatur  der  Stange  an  der  betref- 
fenden Stelle  wird  dann  einfach  durch  ein  eingestecktes  gra- 
duirtes  Capillarrohr  gemessen,  wie  wir  es  ja  bei  unsern  ge- 
nauem Thermometern  immer  vorfinden.  Sorgt  man  noch 
dafür,  dass  der  schädliche  Einfluss  der  Wärme-Zu-  oder  Ab- 
fuhr, herrührend  von  der  Wärmeleitung  der  Unterlagen  mög- 
lichst reducirt  wird,  so  ist  absolut  kein  Grund  einzusehen, 
warum  dieses  Arrangement  der  Thermometer  nicht  in 
jedem  Momente,  gleichgültig  was  immer  für  \Yitteruugs- 
verhältnisse  herrschen,  die  wirkliche  Mitteltemperatur  der 
Messstange  mit  einer  Genauigkeit  angeben  sollte,  wie  sie 
für  Basismessungen  erforderlich  und  hinreichend  ist  [da 
ja  alle  jene  Fehlerquellen,  wie  sie  bei  der  Ibaüez'schen 
Methode  der  Temperaturbestimmung  thatsächlich  vor- 
handen sind,  hiebei  vermieden  werden  und  jede  Wärme- 
schwankung sich  auf  dem  Wege  reiner  metallischer  Leitung 
sozusagen  momentan  auf  die  Quecksilberlamelle  überträgt 
und  mit  Hülfe  deren  Ausdehnung  geraessen  wird]. 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  147 

»Mit  dieser  unserer  letztern  Schlussfolgerung  steht 
nun  allerdings  in  totalem  Widerspruch  die  Ansicht,  wie 
sie  schon  Bessel  s.  Z.  über  die  Bestimmung  der  Tempe- 
ratur einer  in  freier  Luft  befindlichen  Messstange  äus- 
serte. Bessel  sagte:  »Nach  meinen  Erfahrungen  muss  man 
geradezu  Verzicht  darauf  leisten,  die  wahre  Temperatur 
eines  Massstabes  zu  erfahren,  ausser  wenn  man  ihn 
in  eine  Flüssigkeit  legt  und  in  dieser  die  Ther- 
mometer anbringt.«  Ebenso  sind*  auch  unsere  An- 
schauungen nicht  wohl  vereinbar  mit  denjenigen  einer 
andern  massgebenden  Stimme  auf  dem  Gebiete  des  Yer- 
messungswesens :  In  einem  in  der  Zeitschrift  für  Instru- 
mentenkunde Bd.  II  veröffentlichten  Aufsatze  »über  die 
Steigerung  der  Genauigkeit  bei  Basismessungen«,  eine 
Abhandlung,  die  vornehmlich  die  Discussion  der  Tempe- 
raturfrage bei  Basismessungen  zum  Gegenstande  hat, 
bemerkt  nämlich  Major  h  la  suite  C.  Haupt,  Vermes- 
sungsdirigent bei  der  trigonometrischen  Abtheilung  der 
kgl.  pr.  Landesaufnahme:  ....  »Die  Hauptquelle  aller 
zu  befürchtenden  Unregelmässigkeiten  liegt,  kurz  gesagt, 
darin,  dass  wir  bei  dem  Messen  in  Luft  fast  in  keiner 
Weise  im  Stande  sind,  die  Temperatur  des  Massstabes 
genau  zu  erkennen.  Wenn  sich  diess  aber  so  verhält, 
so  werden  wir  offenbar  genöthigt,  den  Massstab  in  engste 
Verbindung  mit  einer  Flüssigkeit  zu  bringen,  welche 
gerade  diejenige  Eigenschaft  besitzt,  welche  der  Luft  fehlt, 
nämlich  eine  grosse  specifische  Wärme.  Zur  Erzielung 
dieser  innigen  Verbindung  gibt  es  im  Allgemeinen  zwei 
W^ege:  I.  Entweder  man  richtet  den  Massstab  zur  Aufnahme 
einer  Flüssigkeit  ein,  wobei  die  Flüssigkeit  sowohl 
selbst  das  Thermometer  bilden*),  als  auch  zur  Auf- 


*)   Vorschlag  von  Werner    Siemens,    als    thermometrische 
Flüssigkeit  wird  Quecksilber  verwendet. 


148  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

nähme  der  Thermometer  dienen  kann,  wie  beispielsweise 
bei  dem  Projecte  des  Mechanikers  F.  H.  Reitz  in  Ham- 
burg, wobei  eine  gezogene  dünnwandige  Messingröhre  in 
Vorschlag  gebracht,  die  mit  Wasser  gefüllt  wird,  in 
welches  dann  die  Thermometer  eingetaucht  werden  oder 
IL  man  legt  den  Massstab  während  der  Messung  selbst 
in  eine  Flüssigkeit.  .  .  .  Alle  andern  Fragen,  ob  Queck- 
silber- oder  Metallthermometer,  ob  Endmass  oder  Strich- 
mass,  Kupfer  odei*  Eisen  etc.  scheinen  mir  bei  dem  heu- 
tigen Stande  der  Dinge  von  geringerer  Bedeutung  zu  sein.« 
»Diesen  Bemerkungen  möchte  ich  nun  die  folgen- 
den entgegen  halten:  Fixirt  man  fürs  erste  irgend  ein 
Stück  der  massiven  metallenen,  etwa  gusseisernen  Mess- 
stange, dasselbe  möge  eine  Länge  von  50'="^  und  eine 
Dicke  ^  von  rund  5™""  besitzen,  so  lässt  sich  auf  Grund 
einer  vollkommen  strengen,  auf  die  Principien  der  Theorie 
der  Wärmeleitung  basirten  Berechnung  folgern,  dass  wenn 
dieses  Messstangenstück  in  der  freien  Luft  einer  Abküh- 
lung, sei  es  auf  der  vordem,  sei  es  auf  der  hintern 
Fläche,  sei  es  von  unten  oder  von  oben  unterworfen  wird 
und  zwar  durch  eine  Temperaturschwankung  (gleichgültig 
ob  gross  oder  klein,  rasch  oder  langsam  verlaufend)  im 
umgebenden  Medium,  schon  wenige  Secunden  nach  Beginn 
des  Processes  der  Wärmeleitung,  die  Temperatur  kei- 
nes Massenpunktes  des  supponirten  Messstangen- 
theiles  von  der  Temperatur  der  mittlem  Parthie 
derselben  um  mehr  als  aller  höchstens  Vso"  C. 
differirt*),  dass  also  dieses  Stangenstück  —  für  die 
Zwecke  der  geodätischen  Praxis  gewiss  genau  genug 


*)  Selbst  dann  noch,  wenn  einzelne  Theile  der  Vorder-  oder 
Hinterfläche  von  der  Temperaturwelle  verschieden  afficirt  würden. 


I 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  149 

als  isotherme  Fläche  betrachtet  werden  kann,  für 
welche  es  ganz  gleichgültig  ist,  in  welchem  ihrer 
Punkte  man  die  Temperatur  messend  verfolgt ;  es  kömmt 
nur  darauf  an,  dass  diese  einzelne  Temperaturbestimmung 
rationell  geschieht  und  hiezu  bieten  jene  vorgeschlage- 
nen Quecksilberlamellen,  denen  man  einen  Radius  von 
1,5"='"  und  eine  Dicke  von  höchstens  0*""^,5  geben  wird  und 
die  man  am  sichersten  in  die  Mittelebene  (Mittellinie) 
des  Stabes  verlegt,  das  beste  Mittel,  weil  ihre  Temperaturen 
bei  den  letztern  Dimensionen  in  jedem  Momente  mit  der- 
jenigen der  metallenen  Umgebung  sozusagen  vollständig 
übereinstimmen.*)  —  Gerade  der  Umstand,  dass  wir  bei  den 
Metallen  (neben  der  geringen  specifischen  Wärme)  eine 
so  äusserst  kleine  äussere  Wärmeleitungsfähigkeit  in 
Verbindung  mit  einem  relativ  sehr  grossen  Innern  ther- 
mischen Leitungsvermögen  (Verhältniss  Viooo  bei  Schmiede- 
eisen, bei  Kupfer  sogar  Vioooo)  haben,  macht  es  nach 
meiner  Ansicht  leicht,  bei  einer  passenden,  den  physi- 
kalischen Thatsachen  wirklich  entsprechenden,  Anordnung 
der  Thermometer,  die  mittlere  Temperatur  der  Messstange 
stets  sehr  nahe  richtig  zu  erhalten,  da  in  Folge  des 
geringen  Werthes  jenes  erstem  Elementes  sich  eben  das 


*)  Prof.  F.  Weber  hat  seiner  Zeit  die  strenge  theoretische 
Ableitung  dafür  gegeben,  dass  wenn  ein  guter  metallischer  Wärme- 
leiter (beispielsweise  Kupfer)  mit  einer  (metallischen)  Flüssigkeit 
(Quecksilber)  in  inniger  Berührung  ist,  in  jedem  beliebigen  Zeit- 
momente bei  Abkühlung  resp.  Erwärmung  des  metallischen  Lei- 
ters (in  Form  eines  flachen  Kreiscylinders  von  best.  Dimensionen) 
die  Temperatur  aller  Massenpunkte  desselben  die  nämliche  ist  und 
gleich  derjenigen  der  obersten  Schichte  der  mit  ihm  in  Berührung 
stehenden  (metallischen)  Flüssigkeitslamelle.  —  Der  gemachte 
Vorschlag  ist  daher  nur  eine  Uebertragung  dieser  gefundenen  That- 
sache  in  die  geodätische  Praxis. 


150  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Metall  bezüglich  seiner  innern  Temperatur  den  Schwan- 
kungen der  letztern  gegenüber  im  äussern,  umgebenden 
Medium  gewissermassen  mehr  passiv  verhält,  anderseits 
aber  vermöge  der  sehr  guten  innern  metallischen  Lei- 
tungsfähigkeit jede  Temperaturdifferenz,  auch  wenn  die- 
selbe durch  ungleichmässig  erwärmte  und  bewegte  Luft 
entstanden  ist,  welche  die  Messstange  nicht  in  allen  ihren 
Theilen  gieichmässig  afficirt,  dennoch  in  kürzester  Zeit 
sich  ausgleichen  muss  —  das  ist  theoretisch  ganz  sicher 
festgestellt  — ,  sobald  man  nur  noch  dafür  Sorge  trägt, 
dass  der  Einfluss  der  äussern  Strahlung  auf  ein  zu 
vernachlässigendes  Minimum  reducirt  wird,  wozu  ja  die 
Physik  selbst  wieder  ganz  genügende  Mittel  an  die  Hand 
gibt,  ohne  dass  dabei  irgendwie  die  freie  Communikation 
der  die  Messstange  umgebenden  Luft  gehemmt  zu  werden 
braucht.  —  Ich  frage,  warum  soll  man  sich  nicht  auch 
in  der  geodätischen  Praxis  resp.  bei  Basismessungen  die 
schönen  Resultate  zu  Nutzen  machen,  die  in  den  letzten 
Jahren  durch  die  ausgedehnten  Untersuchungen  verschiede- 
ner Forscher  über  die  Wärmeleitung  in  festen  und  flüssigen 
Körpern  zu  Tage  gefördert  worden  sind?  Warum  soll 
man  nach  den  Vorschlägen  von  Werner  Siemens  und 
H.  F.  Reitz  zu  den  sehr  schlecht  leitenden  Flüssigkeiten 
greifen,  um  in  ihnen  die  Thermometer  anzubringen, 
und  mit  ihnen  an  Stelle  der  massiven  metallenen  Mess- 
stangen die  Basismessungen  vornehmen,  wenn  man  nach 
den  Erfahrungen  der  angesehensten  Experimentatoren  doch 
weiss,  dass  von  Querschnitt  zu  Querschnitt  in  einer  solchen 
Flüssigkeit  (gleichgültig  ob  Wasser  oder  Quecksilber) 
die  Temperatur  niemals  dieselbe  ist  und  Differenzen  in 
der  letztern  (namentlich  bei  thatsächlichen  Messungen) 
sich  nur  langsam  und  schwer  vollständig  ausgleichen  ?  — 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  151 

Wenn  die  Geodäten  ja  vielleicht  allen  Grund  haben  an- 
zunehmen, dass  gestützt  auf  wirkliche  Messungsergebnisse 
ein  in  Luft  gebrauchter  und  geprüfter  Massstab  nicht 
immer  diejenige  äusserste  Genauigkeit  ergibt,  wie  man 
sie  für  eine  Basismessung  wohl  zu  erreichen  wünscht, 
muss  denn  da  die  gewöhnlich  supponirte  Unsicherheit  der 
Temperaturbestimmung  des  Massstabes  in  Luft  stets  die 
Schuld  daran  tragen? 

»Wenn  nach  den  neueren  physikalischen  Thatsachen 
die  speciiischen  Wärmen,  die  äussere  und  innere  Leitungs- 
fähigkeit, die  Elasticitätscoefficienten  etc.  nicht  mehr  als 
constant,  wohl  aber  als  Functionen  der  Temperatur 
betrachtet  werden  müssen,  warum  soll  denn  das  mit  dem 
Ausdehnungscoefficienten  der  Metalle  nicht  ebenfalls  der 
Fall  sein  und  darin  die  eigentliche  Ursache  für  jene  Un- 
sicherheiten der  Massbestimmungen  liegen?  Darauf  hat, 
glaube  ich,  vor  Jahren  schon  General  Bayer  hinge- 
wiesen und  sind  auch  andere  Geodäten,  Hirsch,  Planta- 
mour  etc.  wohl  dieser  Meinung.  Ist  diess  aber  der  Fall, 
dann  gibt  es  allerdings  nur  eine  Radicalcur,  die  darin 
besteht,  den  Massstab  eben  in  eine  Flüssigkeit  zu  legen, 
deren  Temperatur  innerhalb  enger  Grenzen  zu  halten 
und  durch  directe  innige  Verbindung  der  Thermometer 
mit  der  Messstange  (niemals  aber  mit  der  Flüssigkeit), 
deren  Temperatur  messend  zu  verfolgen.*)     Auch  hiebei 


*)  Auch  hier  wird  man  wiederum  die  wohlberechtigte  Frage 
aufwerfen  dürfen ,  warum  denn  zu  einem  solchen  practisch  ohne 
Zweifel  sehr  schwer  durchzuführenden  Vorschlage  greifen,  wenn  doch 
der  Basisapparat  des  General  Ibafiez  sonst  so ''vorzüglich  misst, 
und  bei  diesem  Apparat  eine  Steigerung  der  Genauigkeit,  wie  be- 
reits betont,  durch  eine  etwas  genauere  Massstabs -Temperatur- 
bestimmung ja  leicht  zu  erreichen  wäre? 


152  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

wird  man  von  dem  bereits  oben  vorgeschlagenen  Arran- 
gement der  Thermometer  gewiss  nur  den  vortheilhaftesten 
Gebrauch  machen  können. 

»Was  die  technische  Ausführung  unseres  Vorschlages 
anbetrifft,  so  haben  wir  darüber  kein  Urtheil,  glauben  aber 
immerhin,  dass  dieselbe  kaum  erheblichere  Schwierigkeiten 
bieten  dürfte,  wie  die  Ausführung  der  von  General  Ibanez 
angewendeten  Methode  der  Temperaturbestimmung. 

»Wesentlich  einfacher  zwar  und  für  die  geodätische 
Praxis  immer  noch  genau  genug,  —  falls  sich  wirkliche 
technische  Schwierigkeiten  (Anbohren  der  Stange,  Auf- 
füllen derselben  mit  völlig  luftfreiem  Quecksilber,  Wie- 
derverschliessen  der  betreffenden  flachen  cylindrischen 
Höhlungen,  Calibriren,  Bestimmung  der  Fundamental- 
punkte etc.  etc.)  bei  der  Ausführung  entgegenstellen 
sollten  —  kann  man  auch  auf  folgende  Weise  zum 
Ziele  gelangen:  Man  taucht  die  Behälter  der  Queck- 
silberthermometer, deren  cylindrische  Oberflächen  vorher 
ebenfalls  sauber  amalgamirt  worden,  direct  in  die  mit 
Quecksilber  aufgefüllten  Lamellen;  sorgt  man  dann  dafür, 
dass  die  Wandstärke  der  Quecksilberbehälter  V'»"^ 
nicht  übersteigt,  so  ist  die  Verzögerung,  welche  die  Wärme- 
transmission durch  die  Einschaltung  der  Glasoberfläche 
erleidet,  eine  so  geringe,  dass  man  immer  noch  sicher 
sein  kann,  in  jedem  Momente  bis  auf  Vio°  C.  genau  die 
Massstabstemperatur  zu  erfahren. 

»Ein  diesem  ähnliches  Verfahren  wird,  soviel  uns 
bekannt,  auch  bei  der  kaiserlichen  Normal-Aichungs- 
Commission  4n  Berlin  bei  den  Massvergieichungen  in 
freier  Luft  angewendet.« 

Zum  Schlüsse  lasse  ich  noch  eine  Fortsetzung  meiner 
Sonnenfleckenliteratur  folgen : 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


153 


486)  Heinrich  Weber  in  Peckeloh,  Sonnenflecken- 
beobachtungen  in  den  Jahren  1882  und  1883.  (Fortsetzung 
zu  466.) 

Leider  konnte  Herr  Weber  in  Folge  andauernder  Krank- 
heit seine  gegen  Ende  1881  abgebrochene  Reihe  erst  seit  Anfang 
des  zweiten  Quartales  von  1882  wieder  regelmässig  fortführen, 
und  erhielt  nun  folgende  Bestimmungen: 


1882 


1882 


IV 


1 

6.13 

V   16 

4.81 

3 

513 

-   17 

4.95 

8 

6.30 

-   18 

4.107 

9 

5.25 

-   19 

4.88 

12 

5.64 

-   20 

3.63 

13 

5.71 

-   21 

2.35 

14 

5  71 

-   22 

2.18 

15 

7.92 

-   23 

2.9 

16 

6.106 

-   24 

1.8 

17 

7.107 

-   25 

25 

18 

7.102 

-   26 

2.2 

20 

6.118 

-   27 

1.3 

21 

7.108 

-   28 

1.3 

22 

6.69 

-   29 

2.2 

23 

6.43 

-   30 

2.2 

24 

3.34 

-   31 

2.2 

25 

3.17 

VI   1 

2.3 

26 

2.14 

2 

2.2 

27 

2.7 

3 

2.2 

28 

2.9 

4 

2.2 

29 

2.3 

5 

2.4 

30 

0.0 

6 

2.3 

1 

2.12 

7 

1.3 

2 

2.14 

8 

2.3 

3 

2.13 

9 

1.5 

4 

2.10 

-   10 

1.6 

5 

3.19 

-   11 

1.10 

6 

3.24 

-   12 

2.13 

7 

3.32 

-   13 

2.23 

9 

7.48 

-   15 

1.35 

10 

7.39. 

-   16 

2.57 

11 

5.41 

-   17 

2.68 

12 

5.43 

-   18 

2.71 

13 

6.49 

-   19 

2.47 

14 

6.63 

-   20 

2.31 

15 

5.77 

-   21 

2.42 

VI 


1882 

2212.35 
23,3.23 

24  [3.10 

25  2.10 


1882 


1882 


VII 


3.40 

4.46 

4.55 

5.47 

4.27 

4.27 

4.39 

3.33 

3.23 

1.15 

1.3 

0.0 

1.17 

1.25 

1.35 

1.21 

3.30 

3.32 

4.34 

1.29 

2  33 

19  3.23 

20  4.25 
214.28 

22  5.29 

23  4.28 
24,4.27 
25'4.23 
27 1 2.10 
28'0.0 
290.0 
3110.0 


VIll 


1.34 
4  1.24 


IX 


5 
6 
7 

10 

11 

12 

13 

14 

15 

16 

17 

19 

21 

22 

23 

24 

25 

26 

27 

28 

29 

30 

31 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

12 

14 


1.9 

1.4 

0.0 

2.12 

2.15 

2.12 

2.10 

25 

2.5 

2.5 

1.5 

4.15 

3.48 

3  59 

4.36 

4.37 

3.44 

3.36 

3.25 

3.22 

3.18 

2.5 

1.2 

3.16 

3.13 

6.52 

5.50 

3.70 

3.65 

3.42 

3.43 

3.32 

2.20 

2.25 


IX  16 

-  19 

-  20 

-  21 

-  22 

-  24 

-  25 

-  26 

-  27 

-  28 

-  29 

-  30 

X  1 
2 
3 
4 
5 
6 
7 
8 
9 

-  10 

-  11 

-  12 

-  13 

-  15 

-  16 

-  17 

-  18 

-  19 

-  20 

-  21 

-  22 

-  23 

-  24 

-  25 


1.40 

1.38 

1.39 

1.30 

2.28 

327 

4.23 

4.35 

4.31 

4.34 

4.45 

4.55 

5.54 

5.60 

5.60 

7.-54 

7.48 

6.30 

4.14 

1.5 

0.0 

1.1 

1.4 

1.5 

2.10 

2.63 

2.60 

2.63 

2.65 

2.100 

3.70 

4.72 

4.75 

4.75 

5.59 

4.33 


154 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


1889 


XI 


1883 


1888 


1883 


1883 


26 

2.36 

XI  17 

6.63 

XII  13 

2.31 

I    3 

4.67 

II   1 

3.11 

27 

4.22 

-   18 

6.63 

-   14 

1.12 

4 

4.65 

3 

3.15 

28 

3.21 

-   20 

3.74 

-   16 

3.41 

6 

4.47 

4 

3.16 

29 

2.U 

-   23 

6.25 

-   17 

3.43 

7 

4.34 

6 

3.28 

30 

2.26 

-   24 

6.25 

-   18 

3.37 

8 

2.5 

7 

3.24 

31 

2.30 

-   26 

6.42 

-   22 

1.1 

-   10 

3.11 

-   11 

4.28 

2 

3.31 

-   27 

5.55 

-   23 

1.3 

-   12 

2.5 

-   12 

4.38 

8 

3.28 

-   29 

5.63 

-   24 

1.3 

-   14 

5.33 

-   14 

3.46 

6 

3.5 

-   30 

6.62 

-   25 

1.4 

-   15 

5.36 

-   18 

2.30 

8 

3.43 

XII  2 

2.18 

-   27 

1.2 

-   18 

3.66 

-   20 

2.7 

9 

3.41 

7 

1.2 

-   29 

1.3 

-   22 

5.17 

-   23 

0.0 

10 

3.40 

8 

3.19 

-   30 

1.4 

-   26 

1.1 

-   25 

1.5 

11 

3.33 

9 

3.30 

-   28 

2.6 

-   26 

1.17 

12 

5.24 

-   11 

3.30 

-   30 

3.8 

III   4 

0.0 

13 

3.14 

-   12 

3.20 

-   31 

4.8 

5 

0.0 

Zu  meinem  lebhaften  Bedauern  hatte  Herr  Weber,  dessen  Be- 
obachtungsreihen mir  seit  20  Jahren  (v.  die  auf  1863  bezügliche 
Nr.  195  meiner  SonnenÜecken-Literatur)  zur  Ergänzung  meiner 
eigenen  Serien  die  grössten  Dienste  leisteten,  aus  verschiedenen 
Gründen  geglaubt  dieselben  nunmehr  definitiv  abbrechen  zu 
müssen,  und  ich  kann  mir  nicht  versagen  zum  Andenken  an 
diesen  eifrigen,  gewissenhaften  und  umsichtigen  Beobachter  den 
Brief,  in  welchem  er  mir  davon  Kenntniss  gab,  hier  in  extenso 
aufzunehmen.  „Es  wird  Ihnen  wohl  aufgefallen  sein",  schrieb 
er  mir  am  19.  Juni  1883  aus  seinem  neuen  Wohnorte  Schiplage 
bei  Melle  auf  der  Lüneburger-Haide ,  „dass  ich  seit  Anfang 
dieses  Jahres  nichts  über  Sonnenflecken  geschrieben  habe.  Von 
Januar  bis  März  habe  ich  diese  Beobachtungen,  freilich  etwas 
dürftig,  fortgesetzt,  von  April  nicht  mehr.  Das  linke  Auge  hat 
sich  bei  wohl  zu  starker  Anstrengung  getrübt.  Dazu  gab  ich 
das  Amt,  welches  ich  in  den  letzten  Tagen  des  August  be- 
reits 50  Jahre  verwaltet  hätte,  am  1.  Mai  auf.  Nach  Verfügung 
des  Schulvorstandes  sollte  ich  nunmehr  schon  am  1.  April  das 
Unterrichten  einstellen.  So  ging  ich  denn  mit  meiner  kränk- 
lichen Tochter  zu  meinem  Schwiegersohne,  dem  Lehrer  Stoppen- 
brink  in  Schiplage,  Gemeinde  Neuenkirchen  bei  Melle,  Provinz 
Hannover,  6  Stunden  nordöstlich  von  Peckeloh.  Ich  wäre  gern 
an  dem  Orte  geblieben,  wo  ich  nahe  49  Jahre  gelebt  habe  und 
ergrauet  bin.  —  So  lebe  ich  denn  nun  hier  von  der  Aussenwelt 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


155 


ziemlich  abgeschlossen.  Das  Herz  hangt  noch  au  den  mir  so  lieb 
gewordenen  Beobachtungen;  wo  ich  ging  und  stand,  schweifte 
das  Auge  in  Gotteswelt  umher.  Um  so  wohlthuender  ist  es, 
dass  Sie,  Verehruiigswürdigster  Herr  Professor,  meiner  sich 
noch  huldvoll  erinnern,  ähnlich  wie  der  entschlafene  Herr 
Professor  Heis,  und  lebe  des  Glaubens,  dass  Sie  diese  Liebe 
für  mich  behalten  werden."  —  Zu  meiner  grossen  und  freudigen 
Ueberraschung  fand  ich  nun  aber  in  Nr.  44  der  Wochenschrift, 
dass  er  mit  Juli  seine  Zählungen  dennoch  wieder  aufgenommen, 
und  folgende  Serie  erhalten  hat: 


1§83 


1883 


1883 


1883 


1883 


YII 


1 

3.85 

VII  17 

6.00 

VIIIIO 

2.7 

VIII  26 

3.13 

IX  12 

3.17 

2 

3.82 

-   18 

6.70 

-   11 

2.8 

-   27 

2.17 

-   13 

3.18 

3 

3.67 

-   25 

5.72 

-   12 

2.12 

28 

4.23 

-   14 

4.22 

4 

3.41 

-   26 

5.63 

-   13 

3.8 

-   30 

6.31 

-   15 

4.27 

5 

2.31 

-   27 

4.40 

-   14 

3.9 

-   30 

6.41 

-   16 

4.21 

6 

2.26 

-   30 

5.60 

-   15 

3,7 

IX   1 

4.42 

-   17 

4.27 

7 

2.21 

-   31 

4.29 

-   16 

3.4 

2 

5.41 

-   18 

3.24 

8 

1.21 

VIII  1 

2.17 

-   17 

3.5 

-    3 

5.37 

-   19 

3.19 

9 

2.20 

2 

2.13 

-   18 

3.6 

-    4 

5.38 

-   20 

1.12 

10 

2.25 

3 

1.5 

-   19 

3.5 

5 

3.24 

-   23 

1.6 

11 

3.30 

4 

1.3 

-   20 

4.5 

6 

3.22 

-   24 

1.1 

12 

4.35 

5 

2.5 

-   21 

2.4 

7 

4.16 

-   25 

0.0 

13 

5.47 

6 

1.4 

-   22 

2.9 

8 

4.12 

-   26 

0.0 

14 

5.45 

7 

1.3 

-   23 

2.6 

9 

4.22 

-   27 

1.1 

15 

5.36 

8 

2.8 

-   24 

2.5 

-   10 

4.15 

-   28 

1.1 

16 

6.46 

f) 

1.4 

-   25 

3.7 

-   11 

5.18 

-   30 

1.2 

Leider  hat  dann  allerdings  diese  neue  Serie  bis  jetzt  keine  wei- 
tere Fortsetzung  erhalten,  und  Herr  Dr.  Klein  schrieb  mir  auf 
betreffende  Anfrage,  dass  auch  bei  ihm  keine  solche  ein- 
getroffen sei,  —  dass  ihm  Weber  auf  mehrere  Briefe  nicht  ge- 
antwortet habe,  —  und  sein  jetziger  Wohnort  auf  der  Lüne- 
burger-Haide  überhaupt  von  allem  Verkehr  abgeschnitten  sei, 
—  wie  wir  sagen  „hinter  Gott  erbarm"  liege. 

287)  Magnetische  Variationsbestimmimgen  in  Wien. 
Ans  dem  Anzeiger  der  k.  k.  Academie  ausgezogen.  (Fort- 
setzung zu  463.) 

Auf  der  Hohen  Warte  bei  Wien  wurden  folgende  mittlere 
monatliche  Stände  der  Declinationsnadel  über  9°  erhalten: 


156 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


1882 

7h 

2»^ 

g»» 

Variationen 

1882     [Zuwachs 

I 

50',25 

52',98 

49',32 

3',20 

— 0',30 

II 

49,57 

54,10 

49,24 

4,70 

-0,47 

III 

48,84 

55,78 

48,77 

6,98 

—0,44 

IV 

47,06 

56,39 

48,16 

9,33 

0,32 

V 

45,40 

56,89 

48,81 

11,49 

1,80 

VI 

44  ,67 

54,59 

48,44 

9,92 

—2,10 

VII 

45,84 

55,24 

49,16 

9,40 

—1,79 

VIII 

45,72 

54,96 

47,90 

9,24 

-0,92 

IX 

45,10 

53,69 

46,92 

8,59 

0,17 

X 

45,53 

51,40 

44,34 

6,47 

-0,21 

XI 

46  ,49 

49,62 

43,21 

4,77 

0,62 

XII 

45,47 

47,68 

44,00 

2,95 

—0,95 

Mittel 

9°49',2 

7',25 

— 0',36 

Die  in  der  ersten  Variations-Columne  enthaltenen  Werthe  sind 
von  mir  nach  der  Formel 

berechnet,  —  die  in  der  zweiten  geben  die  Zunahme  gegen  die 
entsprechenden  Werthe  von  1881. 

488)  Rudolf  Wolf,  Beobachtungen  der  Sonnenflecken 
auf  der  Sternwarte  in  Zürich  im  Jahre  1883.  (Fortsetzung 
zu  470.) 

1883     1883     1883     1883     1883 


I 


5.14 

I       21 

4.8 

II       3 

2.6 

II      17 

3.10 

II     27 

5.16 

-       23 

5.8 

5 

2.6 

-      18 

2.4 

-      28 

5.18 

-      24 

4.6 

7 

4.10 

-      19 

2.4 

III      2 

5.16 

-      25 

3.4 

8 

6.10 

-      20 

2.3 

3 

2.4 

-      27 

3.8 

9 

4.12 

-      21 

2.2 

4 

2.4 

-      28 

3.6 

-      10 

4.12 

-      22 

1.1 

5 

2.4 

-      29 

3.6 

-      12 

4.12 

-      23 

0.0 

7 

3.8 

-       30 

2.- 

-      13 

3.10 

-      24 

0.0 

8 

5.12 

-       31 

4.4 

-      14 

3.10 

-      25 

1.3 

9 

3.10 

II       2 

4.10 

-      15 

3.10 

-      26 

1.4 

-      11 

2.4 
1.1 
1.1 
1.1 

0.0 
0.0 

1.1 

1.1 

1.2 

2.4 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


157 


1883 


1883 


1883 


1883 


1883 


III  12 

3.8 

V   3 

2.3 

VI  24 

3.12 

VIII 13 

3.6 

X   4 

2.4 

-   13 

4.10 

4 

2.2 

-   26 

4.20 

-   14 

2.4 

5 

2.4 

-   14 

3.8 

5 

1.1 

-   27 

4.16 

-   15 

2.4 

6 

3.4 

-   15 

3.6 

6 

2.2 

-   28 

3.20 

-   16 

3.4 

7 

4.6 

-   16 

4.8 

7 

2.2 

-   29 

4.24 

-   17 

3.6 

8 

5.10 

-   17 

3.6 

8 

3.4 

-   30 

4.18 

-   18 

3.6 

9 

5.16 

-   18 

3.6 

9 

4.6 

VII  1 

3.18 

-   19 

3.5 

-   10 

6.18 

-   19 

3.5 

-   11 

3.4 

2 

3.14 

-   20 

2.3 

-   11 

7.20 

-   20 

3.4 

-   13 

3.4 

3 

3.10 

-   21 

2.3 

-   12 

7.24 

-   23 

3.16 

-   14 

3.4 

4 

3.10 

-   22 

2.4 

-   13 

7.24 

-   25 

4.12 

-   15 

4.5 

5 

2.10 

-   23 

2.4 

-   15 

7.24 

-   27 

3.8 

-   16  2.3 

6 

2.10 

-   24 

2.4 

-   16 

7.24 

-   28 

2.4 

-   17  3.4 

7 

2.8 

-   25 

2.4 

-   17 

6.20 

-   29 

3.4 

-   18  4.6 

8 

1.6 

-   26 

4.8 

-   18 

2.12 

-   30 

4.6 

-   19  2.3 

9 

1.5 

-   27 

3.9 

-   19 

2.14 

-   31 

4.6 

-   20 

2.2 

-   10 

2.6 

-   28  4.12 

-   20 

3.10 

IV   1 

3.4 

-   21 

1.1 

-   11 

3.10 

-   29  4.10 

-   23 

3.8 

2 

5.10 

-   22  0.0 

-   12 

5.12 

-   30  6.12 

-   25 

3.8 

3 

5.10 

-   232.3 

-   13 

6.16 

-   31 

6.16 

-   26 

4.14 

4 

6.10 

-   24!0.0 

-   14 

4.— 

IX   1 

5.15 

-   27 

4.16 

5 

6.14 

-   25 

1.1 

-   15 

5.12 

3  6.18 

-   28 

5.12 

6 

5.12 

-   26 

0.0 

-   16 

7.14 

4  6.14 

XI   1 

4.14 

7 

4.10 

-   27 

0.0 

-   17 

6.20 

6  3.8 

3 

6.16 

8 

5.12 

-   28 

0.0 

-   18 

7.24 

7  3.7 

4 

8.20 

-   10 

2.6 

-   29'0.0 

-   20 

6.28 

8  4.8 

5 

5.14 

-   11 

3.8 

-   300.0 

-   21 

7.26 

9 

3.5 

6 

1.— 

-   12 

4.12 

VI   12.6 

-   23 

8.28 

-   10 

3.6 

8 

1.— 

-   13 

4.14 

2'3.8 

-   24 

6.24 

-   11 

4.7 

9 

3.6 

-   14 

5.24 

3 

3.10 

-   25 

5.24 

-   1215.8 

-   10 

2.6 

-   15 

4.24 

4 

5.20 

-   26 

6.18 

-   13  6.12 

-   11 

3.5 

-   16 

4.24 

5 

5.20 

-   27 

4.16 

-   14  5.9 

-   12 

4.10 

-   17 

4.22 

7 

6.14 

-   28 

2.8 

-   16  3.6 

-   13 

4.12 

-   18 

4.20 

8 

6.16 

-   29 

2.6 

-   18 

3.8 

-   15 

4.12 

-   19 

4.18 

9 

6.16 

-   30 

3.8 

-   19 

3.6 

-   16 

6.14 

-   20 

3.10 

-   10 

3.5 

VIII  1 

2.6 

-   22 

1.2 

-   17 

7.20 

-   21 

4.14 

-   11 

3.4 

2 

2.4 

-   23 

1.1 

-   19 

6.16 

-   22 

5.10 

-   13 

2.10 

3 

1.2 

-   24 

0.0 

-   20 

5.14 

-   23 

5.12 

-   15 

3.8 

4 

1.2 

-   25 

0.0 

-   21 

4.14 

-   24 

2.— 

-   16 

2.6 

5 

2.2 

-   26 

0.0 

-   22 

1^ 

-   25 

4.6 

-   17 

1.— 

6 

1.1 

-   27 

1.1 

-   23 

5.12 

-   26 

6.9 

-   18 

2.6 

7 

1.1 

-   28 

1.1 

-   24 

5.10 

-   27 

5.8 

-   19 

2.8 

8 

1.1 

-   29 

1.1 

-   25 

3.6 

-   28 

4.6 

-   20 

3.14 

9 

2.2 

-   30 

1.1 

-   26 

2.4 

-   30 

1.1 

-   21 

3.18 

-   10 

2.3 

X   1 

1.1 

-   28 

2.4 

V   1 

1.1 

-   22 

3.12 

-   11 

2.3 

2 

2.2 

-   29 

3.8 

2 

2.3 

-   23 

4.14 

-   12 

4.7 

3 

2.4 

-   30 

2.8 

158 


1§83 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
1883  1883  1883  1883 


XII  1 
3 
4 
5 


2.8 

XII  7 

1.4 

XII  14 

3.— 

XII  19!4.6 

XII  23 

1.— 

8 

1.4 

-   15 

4.12 

-   204.10 

-   24 

0.0 

9 

3.6 

-   17 

4.8 

-   216.18 

-   25 

0.0 

-   12 

5.14 

-   18 

5.11 

-   227.20 

6.20 
6.20 
6.20 


489)  Alfred  Wolfer,  Beobachtungen  der  Sonnenflecken 
auf  der  Sternwarte  in  Zürich  im  Jahre  1883.  (Fortsetzung 
zu  471.) 

1883     1883     1883     1883  ,    1883 


II 


4 

5.92 

II  23 

0.0 

IV  13 

5.104 

V   25 

2.7 

VII  5 

3.43 

8 

2.7 

-   24 

2.8 

-   14 

5.128 

-   26 

1.2 

6  2.42 

9 

4.9 

-   25 

2.14 

-   15 

6.148 

-   27 

0.0 

7i  3.41 

12 

2.15 

-   26 

2.10 

-   16 

7.119 

-   28 

1.2 

8  1.34 

14 

3.18 

-   27 

3.17 

-   17 

7.128 

-   29 

1.2 

9  2.28 

15 

5.48 

-   28 

2.14 

-   18 

7.109 

-   30 

2.3 

-   10  3.42 

19 

3.- 

III   2 

1.2 

-   19 

7.106 

VI   1 

2.28 

-   11 1  4.46 

20 

3.42 

3 

2.4 

-   20 

7.82 

2 

3.64 

-   12  5.68 

23 

7.17 

4 

1.2 

-   23 

8.33 

3 

5.69 

-   13'  6.73 

24 

6.11 

5 

0.0 

-   25 

7.29 

4 

7.77 

-   16  10.91 

25 

4.12 

7 

1.3 

-   26 

6.21 

5 

7.100 

-   17|  9.92 

27 

5.22 

8 

4.12 

-   27 

8.19 

6 

7.80 

-   18  10.110 

28 

5.18 

9 

3.8 

-   28 

7.18 

7 

8.82 

-   20 12.174 

29 

5.16 

-   13 

5.50 

-   30 

3.15 

8 

8.103 

-   21  10.145 

30 

4.5 

-   14 

4.18 

V   1 

3.8 

-   11 

5.24 

-   23;  9.142 

31 

5.12 

-   15 

4.18 

2 

3.10 

-   14 

3.30 

-   2411.139 

1 

5.13 

-   16 

7.32 

3 

6.12 

-   15 

3.32 

-   25 

9.127 

2 

6.32 

-   17 

3.30 

4 

4.9 

-   18 

6.44 

-   26 

7.118 

3 

5.32 

-   19 

4.27 

5 

2.5 

-   19 

6.65 

-   27 

6.61 

5 

3.20 

-   20 

4.24 

6 

3.15 

-   20 

4.92 

-   28 

5.48 

7 

6.49 

-   23 

4.46 

7 

4.20 

-   21 

5.103 

-   29 

3.27 

8 

7.42 

-   28 

4.12 

8 

4.26 

-   22 

4.91 

-   30 

5.50 

9 

7.38 

-   29 

5.27 

9 

6.18 

-   23 

4.112 

-   31 

5.27 

10 

5.36 

-   30 

6.56 

-   11 

6.18 

-   24 

6.99 

VIII  1 

4.33 

12 

6.72 

-   31 

8.53 

-   15 

6.22 

-   25 

6.98 

-   .2 

3.19 

13 

7.70 

IV   2 

6.37 

-   16 

6.15 

-   26 

6.87 

3 

2.10 

14 

6.41 

3 

8.58 

-   17 

4.19 

-   27 

6.130 

4 

3.6 

15 

5.44 

4 

6.64 

-   18 

5.19 

-   28 

6.142 

5 

3.9 

17 

3.50 

5 

7.59 

-   19 

5.16 

-   29 

4.121 

6 

2.8 

18 

4.29 

6 

8.66 

-   20 

3.7 

-   30 

4.117 

8 

4.26 

19 

4,26 

7 

7.67 

-   21 

4.11 

VII  1 

3.105 

-   14 

5.29 

20 

3.14 

-   10 

5.46 

-   22 

2.2 

2 

3.78 

-   16 

7.29 

21 

2.4 

-   11 

6.43 

-   23 

2.10 

3 

4.79 

-   17 

11.29 

22 

4.14 

-   12 

6.80 

-   24 

3.10 

4 

4.59 

-   18 

7.31 

Wolf,  astronomische  Mittheilungeu. 


159 


18§3 


1883 


1883 


1883 


1883 


VIII 19 

-  20 

-  21 

-  22 

-  23 

-  24 

-  25 

-  26 

-  27 

-  28 

-  29 

-  30 

-  31 
IX  1 


8.30 

IX      8 

5.39 

1X29 

4.18 

X    281 

9.110 

XI  251 

7.18 

9 

6.60 

-    30 

3.10 

XI    1 

11.108 

-    29 

7.40 

-       10 

5.49 

X      1 

1.3 

-      2 

11.113 

-     30| 

7.41 

-       11 

5.80 

-      2 

2.5 

3 

11.116 

XII  1 

5.37 

-       12 

7.71 

-      3 

3.7 

-      4 

11.103 

-       4 

6.35 

-       13 

6.106 

-      6 

G.32 

-       5 

9.50 

-      5 

5.32 

-      14 

6M 

-     10 

10.162 

-      8 

8.54 

-       7 

4.55 

-      16 

4.50 

-     11 

12.212 

-     10 

6.32 

-      81 

4.60 

-      17 

6.57 

-     12 

13.174 

-     12 

4.39 

-    12 

5.91 

-      18 

7.52 

-     13 

13189 

-     13 

9.92 

-     1^ 

5.62 

-       19 

6.53 

-     15 

10.129 

-     15 

6.89 

-     n 

7.82 

-      20 

3.34 

-     16 

9.145 

-     16 

9.108 

-     18 

6.88 

-      21 

2.15 

-     18 

6.82 

-     17 

9.151 

-    20 

8.81 

-      22 

3.12 

-     19 

4.64 

-     19 

10.118 

-    21 

9.100 

-      23 

3.21 

-     20 

3.63 

-     20 

9.115 

-     22 

9.60 

-      24 

8.24 

-    23 

6.55 

-     21 

9.133 

6.59 

-      26 

2.6 

-    25 

5.59 

-     22 

"•— 

4.47 

-      27 

3.10 

-     26 

5.81 

-     23 

8.66 

6.43 

-      28 

4.11 

-     27 

5.97 

-    24 

8.100 

9.89 
4.65 
4.28 
7.41 
3.3 
5.7 
4.24 
5.18 
9.73 
6.36 
9.66 
9.70 
11.93 
11.127 
9.131 


490)  Aus  einem  Schreiben  des  Herrn  Dr.  G.  Gruss, 
Adjimct  der  k.  k.  Sternwarte  in  Prag,  datirt :  Prag,  den 
3.  Jänner  1884.     (Fortsetzung  zu  474.) 

Beiliegend  erlaube  mir  Ihnen  die  tägliche  Variation  der 
Declination  für  das  Jalir  1883  in  der  gewöhnlichen  Form  mit- 
zutheilen: 


1883 

Variation 

Zuwachs  gegen  1882 

Januar 

4', 42 

-<i'.37 

i'ebruar 

6,88 

0  ,61 

März 

8,48 

1,18 

April 
Mai 

9,25 
9,93 

0,58 
—1,48 

Juni 

11,99 

1,81 

Juli 

12,22 

2,85 

August 

September 

October 

9,78 
8,35 
7,35 

0,64 
0,42 
0,17 

November 

5,24 

—0  ,85 

December 

4,02 

-0,52 

Jahr 

8',16 

0',42 

160 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


An  das  Jahresmittel  der  täglichen  Variation  der  Declination  ist 
die  Correction  -f  0',18  anzubringen,  wegen  der  seit  1870  fehlen- 
den Beobachtungsstunde  20''.    Daher  ist  für  1883 

8',34 
die  tägliche  Variation  der  Declination  für  Prag. 

491)  Sonnenflecken -Beobachtungen  von  Herrn  W. 
Winkler  (Bismarkstrasse  17)  in  Gohlis  bei  Leipzig.  Nach 
schriftlicher  Mittheilung.    (Fortsetzung  zu  483.) 

Herr  Winkler  hat  folgende  weitere  Zählungen  erhalten: 
1883  1883  1883  1883  1883 


II 


III 


4 

5.38 

III  15 

3.9 

IV  27 

5.11 

VI   8 

6.35 

VIII 14 

4.19 

6 

6.35 

-   16 

4.15 

-   28 

5.13 

9 

5.14 

-   16 

3.10 

7 

4.25 

-   17 

4.22 

-   29 

5.16 

-   11 

4.13 

-   17 

3.8 

8 

2.6 

-   18 

3.16 

V   1 

2.Q 

-   12 

2.13 

-   18 

3.10 

9 

3.11 

-   19 

3.26 

2 

2.6 

-   14 

3.24 

-   19 

3.14 

10 

4.10 

-   22 

2.26 

3 

2.4 

-   15 

3.32 

-   20 

3.5 

11 

4.13 

-   23 

3.32 

4 

2.2 

-   16 

3.16 

-   21 

2.6 

12 

3.12 

-   24 

2.33 

5 

1.1 

-   17 

4.17 

-   22 

2.10 

13 

3.9 

-   25 

2.24 

7 

2.8 

-   20 

4.51 

-   23 

2.11 

14 

4.23 

-   26 

3.21 

9 

3.20 

-   23 

3.28 

-   24 

2.12 

15 

4.32 

-   27 

3.10 

-   11 

4.6- 

-   24 

3.39 

-   25 

3.13 

16 

5.36 

-   28 

3.10 

-   12 

5.9 

-   25 

5.51 

-   26 

3.15 

21 

4.18 

-   29 

4.15 

-   14 

3.11 

-   26 

5.79 

-   27 

5.35 

22 

5.26 

-   31 

4.17 

-   15 

3.19 

-   29 

4.71 

-   29 

6.39 

25 

3.9 

IV   1 

4.10 

-   16 

3.12 

-   30 

4.63 

-   31 

6.60 

31 

4.4 

2 

5.19 

-   17 

3.10 

VII  16 

7.42 

IX   2 

6.48 

1 

5.11 

3 

5.19 

-   18 

2.4 

-   18 

8.95 

3 

8.42 

2 

4.14 

4 

5.25 

-   19 

4.7 

-   20 

8.74 

5 

4.24 

3 

4.13 

5 

5.22 

-   21 

1.1 

-   21 

7.66 

6 

4.30 

8 

6.26 

7 

5.29 

-   22 

0.0 

-   22 

8.68 

8 

4.16 

12 

3.18 

9 

5.18 

-   25 

0.0 

-   23 

8.49 

9 

4.25 

13 

3.20 

-   10 

3.10 

-   26 

0.0 

-   24 

8.89 

-   10 

4.29 

16 

3.28 

-   11 

3.16 

-   28 

0-0 

-   25 

6.56 

-   11 

5.37 

18 

3.19 

-   12 

4.40 

-   30 

0.0 

-   26 

5.68 

-   12 

6.33 

20 

3.14 

-   15 

3.49 

-   31 

1.2 

-   29 

5.39 

-   13 

7.48 

25 

1.5 

-   17 

3.61 

VI   1 

1.2 

^   30 

5.21 

-   14 

6.56 

26 

1.5 

-   18 

3..55 

2 

1.3 

VIII  1 

3.16 

-   15 

5.34 

1 

1.1 

-   19 

3.46 

3 

3.60 

2 

2.11 

-   16 

4.25 

3 

1.1 

-   20 

2.29 

4 

5.56 

3 

1.9 

-   18 

3.29 

4 

0.0 

-   22 

5.44 

5 

5.50 

5 

2.5 

-   19 

3.19 

5 

0.0 

-   23 

4.26 

6 

6.49 

-   12 

4.18 

-   20 

1.10 

8 

4.8 

-   26 

5.18 

7 

7.37 

-   13 

3.13 

-   22 

2.14 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


161 


IX 


X 


1883 


1883 


1883 


1.9 

X    11 

12.97 

XI      5 

9.60 

1.7 

-     13 

13.111 

7 

5.33 

0.0 

-    14 

11.96 

8 

4.23 

1.1 

-     15 

11.113 

9 

5.30 

3.8 

-     16 

10.102 

-       10 

5.33 

4.17 

-    21 

5.47 

-       11 

3.27 

2.4 

-    23 

5.36 

-       12 

3.38 

4.17 

-    27 

4.57 

-       15 

3.51 

6.19 

XI    3 

10.79 

-       16 

6.51 

XI 


1883 

17;6.81 
197.63 
219.70 
246.61 
25  .5.26 

27  4.16 

28  5.22 
29,4.38 


1883 


XII 


4j  2.2 
11  6.47 
12,  6.36 
1510.57 
16  7.37 
7.30 
7.46 
5.39 


492)  Aus  einem  Schreiben  des  Herrn  Professor 
Schiaparelli  in  Mailand  vom  6.  Januar  1884.  (Fortsetzung 
zu  473.) 

J'ai  riionneur  des  Vous  communiquer,  comme  d'usage,  le 
resultat  obtenu  pour  l'excursion  diurne  de  Tainiant  ä  Milan 
entre  8"  du  matin  et  2''  du  soir  pendant  l'anuee  i883.  Les  ob- 
servations  et  la  reduction  ont  ete  faites  par  mon  collegue  le 
Dr.  Rajna. 


1883 

Variation 

Zuwachs  seit  1882 

Janvier 

3',99 

0',75 

Fevrier 

5,48 

-0,42 

Mars 

8,96 

—0,20 

Avril 

11  ,83 

—0,28 

Mai 

10,28 

—  1,90 

Juin 

11,56 

1,71 

Juillet 

11,70 

2,29 

Aoüt 

10,62 

0,22 

Septembre 

10,05 

0,22 

Octobre 

10  ,.53 

2,29 

Novembre 

6,03 

0,60 

Decembre 

3,17 

0,22 

Moyenne 

8',68 

0',46 

II  parait  que  pendant  le  dernier  maximum  la  periode  unde- 
cennale  a  ete  plus  irreguliere  que  d'ordinaire. 

XXIX.  2.  11 


162 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


493)  Beobachtungen  der  Sonnenflecken  in  Athen.  — 
Schriftliche  Mittheilungen  von  Herrn  Director  Jul.  Schmidt. 
(Fortsetzung  zu  475.) 

Es  wurden  von  den  Herrn  Schmidt  und  Würlisch  folgende 
Zählungen  erhalten: 


1883 


1883 


1883 


1883 


1883 


I[ 


1 

7.33 

II   11 

6.17 

III  22 

3.11 

IV  30 

3.9 

VI   8 

6.30 

2 

5.31 

-   12 

5.18 

-   23 

3.20 

V   1 

3.12 

9 

6.23 

3 

5.33 

-   13 

6.32 

-   25 

3.12 

2 

2.6 

-   10 

6.14 

4 

5.36 

-   14 

4.25 

-   26 

3.8 

-    3 

3.6 

-   11 

5.14 

5 

5.20 

-   15 

4.16 

-   27 

3.9 

4 

3.4 

-   12 

3.11 

6 

4.18 

-   16 

3.13 

-   28 

2.7 

5 

2.2 

-   13 

3.15 

7 

4.15 

-   17 

3.14 

-   29 

4.— 

6 

3.5 

-   14 

3.14 

8 

2.5 

-   18 

3.10 

-   30 

4.7 

7 

2.5 

-   15 

3.15 

9 

2.6 

-   19 

4.8 

-   31 

4.7 

8 

3.6 

-   16 

3.11 

10 

4.8 

-   20 

2.3 

IV   1 

5.11 

9 

4.6 

-   17 

4.10 

11 

3.7 

-   21 

2.2 

2 

5.16 

-   10 

6.9 

-   18 

4.14 

12 

2.6 

-   22 

1.3 

3 

5.12 

-   11 

6.14 

-   19 

3.22 

13 

2.7 

-   23 

0.0 

4 

6.12 

-   12 

5.9 

-   20 

3.26 

14 

3.11 

-   24 

0.0 

5 

6.26 

-   13 

4.7 

-   21 

3.29 

15 

3.11 

-   25 

0.0 

-    6 

5.17 

-   15 

3.8 

-   22 

3.38 

16 

3.14 

-   26 

1.4 

-    7 

5.20 

-   16 

2.4 

-   23 

4.30 

17 

3.16 

-   27 

1.- 

8 

5.16 

-   17 

3.9 

-   24 

3.25 

19 

3.14 

-   28 

2.8 

9 

6.15 

-   18 

3.7 

-   25 

4.37 

20 

3.10 

III   1 

2.4 

-   10 

3.10 

-   19 

4.7 

-   26 

5.33 

21 

4.9 

3 

0.0 

-   11 

4.14 

-   20 

4.7 

-   27 

5.32 

22 

5.15 

4 

0.0 

-   12 

5.25 

-   21 

2.3 

-   28 

3.32 

23 

4.11 

5 

0.0 

-   13 

5.25 

-   22 

0.0 

-   29 

4.43 

25 

2.6 

6 

0.0 

-   14 

5.48 

-   23 

1.3 

-   30 

4.39 

26 

2.5 

7 

1.1 

-   15 

4.47 

-   24 

2.3 

VII  1 

3.35 

27 

4.11 

8 

2.2 

-   16 

5.40 

-   25 

1.2 

-   2 

3.28 

28 

3.5 

9 

3.4 

-   17 

5.43 

-   26 

1.2 

3 

3.23 

29 

4.10 

-   10 

3.5 

-   18 

5.35 

-   27 

0.0 

4 

3.17 

30 

4.7 

-   11 

4.17 

-   19 

4.34 

-   28 

0.0 

5 

2.14 

31 

4.6 

-   12 

3.14 

-   20 

3.24 

-   29 

0.0 

6 

2.13 

1 

3.- 

-   13 

4.15 

-   21 

4.24 

-   30 

0.0 

7 

2.10 

2 

4.9 

-   14 

4.10 

-   22 

5.25 

-   31 

1.2 

8 

1.8 

3 

3.7 

-   15 

3.8 

-   23 

5.24 

VI   1 

2.7 

9 

1.9 

4 

2.7 

-   16 

4.10 

-   24 

5.15 

2 

3.14 

-   10 

2.10 

5 

2.7 

-   17 

3.6 

-   25 

6.14 

3 

3.19 

-   11 

3.15 

6 

3.12 

-   18 

3.12 

-   26 

6.15 

4 

5.24 

-   12 

5.24 

7 

4.14 

-   19 

4.18 

-   27 

5.12 

-    5 

5.24 

-   13 

6.27 

8 

6.16 

-   20 

4.17 

-   28 

5.12 

-    6 

6.23 

-   14 

4.18 

9 

5.13 

-   21 

3.12 

-   29 

5.15 

7 

6.19 

-   15 

5.20 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


163 


1883 


1883 


1883 


1883 


1883 


VII 


VIII 


16 

8.25 

VIII 19 

4.11 

IX  21 

1.6 

X   24 

4.16 

XI  27 

4.9 

17 

8.31 

-   20 

4.8 

-   22 

1.6 

-   25 

3.15 

-   28 

3.10 

18 

7.31 

-   21 

3.5 

-   23 

2.11 

-   26 

4.31 

-   29 

4.13 

19 

7.28 

-   22 

2.7 

-   24 

1.2 

-   27 

4.30 

XII  1 

3.12 

20 

8.61 

-   23 

2.7 

-   25 

0.0 

-   28 

5.34 

2 

3.12 

21 

7.47 

-   24 

3.7 

-   26 

0.0 

-   29 

5.22 

3 

3.7 

22 

8.52 

-   25 

5.16 

-   27 

2.5 

-   30 

6.28 

4 

3.5 

23 

8.57 

-   26 

5.18 

-   28 

1.2 

-   31 

7.40 

5 

1.1 

24 

7.45 

-   27 

4.18 

-   29 

2.5 

XI   1 

5.25 

6 

1.2 

25 

5.44 

-   28 

5.28 

-   30 

1.2 

2 

6.27 

-    7 

2.12 

26 

6.48 

-   29 

5.30 

X   1 

1.2 

3 

8.32 

8 

3.7 

27 

5.19 

-   30 

6.35 

2 

2.3 

4 

8.32 

9 

5.10 

28 

4.24 

-   31 

6.38 

3 

2.4 

5 

7.33 

-   10 

5.13 

29 

3.13 

IX   1 

6.36 

4 

2.5 

6 

7.24 

-   11 

5.21 

30 

3.17 

-    2 

6.36 

-    5 

4.7 

7 

5.18 

-   12 

6.27 

31 

3.13 

-    3 

0.31 

6 

4.10 

8 

4.11 

-   13 

5.16 

1 

3.11 

-    4 

6.25 

7 

5.10 

9 

4.12 

-   14 

6.20 

2 

2.8 

5 

6.23 

8 

6.21 

-   10 

4.12 

-   15 

7.17 

8 

1.4 

6 

5.18 

9 

1.— 

-   11 

5.18 

-   16 

7.21 

5 

2.5 

7 

4.19 

-   10 

6.38 

-   12 

4.15 

-   17 

5.27 

6 

1.2 

8 

5.10 

-   11 

7.48 

-   13 

5.9 

-   18 

4.11 

7 

2.4 

9 

3.12 

-   12 

6.38 

-   14 

7.33 

-   19 

5.20 

8 

2.3 

-   10 

4.16 

-   13 

8.58 

-   15 

4.24 

-   20  8.35 

9 

2.4 

-   11 

5.19 

-   14 

9.51 

-   16 

7.46 

-   217  32 

10 

2.6 

-   12 

6.23 

-   15 

6.47 

-   17 

6.40 

-   22  7.48 

11 

2.7 

-   13 

7.29 

-   16 

7.62 

-   18 

7.57 

-   23  7.46 

12 

4.12 

-   14 

6.28 

-   17 

7.46 

-   19 

7.43 

-   24  8.48 

13 

3.9 

-   15 

5.22 

-   18 

5.37 

-   21 

5.31 

-   25  6.27 

14 

3.8 

-   16 

4.21 

-   19 

2.21 

-   22 

7.37 

-   26  6.25 

15 

2.5 

-   17 

4.19 

-   20 

3.14 

-   23 

8.43 

-   28:5.16 

16 

3.6 

-   18 

5.20 

-   21 

3.12 

-   24 

7.32 

-   30!6.13 

17 

5.12 

-   19 

4.17 

-   22 

4.19 

-   25 

6.18 

-   31J5.14 

18 

6.11 

-   20 

1.7 

-   23 

4.13 

-   26 

4.10 

Herr  Schmiclt  fügt  bei:  „August  4  ist  sicher  beobachtet,  aber  die 
Beobachtung  wurde  vergessen  einzuschreiben,  da  uns  an  jenem 
Morgen  das  starke  Erdbeben  der  vorigen  Nacht  lebhaft  be- 
schäftigte." 

494)  Beobachtungen  der  Sonnenflecken  in  Laibach 
durch  Herrn  k.  k.  Landesgerichts-Oflicial  Ferdinand  Ja- 
nesch.     Schriftliche  Mittheilung. 

Herr  Janesch  hat  mir  eine  grössere  Anzahl  von  Sonnen- 
bildchen zugesandt,  welche  er  in  den  Jahren  1882  und  1883  mit 


164 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


einem  Fernrohr  von  58""  Oeffnung  und  97,5'='"  Brennweite  bei 
45maliger  Vergrösserung  unter  Anwendung  eines  im  Brennpunkte 
angewandten  quadratischen  Netzes  aufgenommen  und  sehr  sau- 
ber ausgeführt  hat.  Herr  Wolfer  hat  nach  meinem  Wunsche 
diese  Bildchen  nach  Anzahl  der  Gruppen  und  Flecken  ausge- 
zogen, und  so  folgende  Zahlenreihen  erhalten: 

188S     1883     1883     188S     1883 


II 


III 


8 

5.36 

III  28 

3.4 

10 

5.31 

-   29 

4.10 

11 

5.22 

-   30 

3.6 

12 

6.34 

-   31 

3.7 

13 

6.24 

IV   1 

5.5 

14 

5.23 

2 

5.5 

15 

6.27 

3 

4.5 

18 

4.25 

4 

4.17 

20 

2.7 

-    6 

4.14 

21 

3.15 

7 

5.21 

22 

3.16 

8 

5.23 

23 

3.11 

-   12 

7.25 

24 

2.7 

-   13 

7.25 

25 

3.7 

-   16 

8.36 

26 

2.3 

-   19 

7.24 

28 

2.4 

-   20 

7.27 

1 

2.3 

-   21 

6.27 

2 

1.3 

-   23 

5.16 

4 

3.9 

-   24 

4.12 

5 

5.15 

-   25 

4.6 

6 

4.14 

-   29 

1.1 

7 

3.8 

-   30 

1.4 

8 

5.8 

V   1 

1.5 

9 

5.11 

2 

2.10 

10 

6.18 

3 

2.7 

11 

6.17 

5 

2.9 

12 

6.13 

6 

3.14 

13 

5.11 

7 

4.9 

14 

5.9 

-   10 

4.15 

15 

5.7 

-   11 

5.16 

16 

5.8 

-   12 

5.23 

17 

3.8 

-   13 

6.24 

18 

2.7 

-   15 

5.35 

19 

4.10 

-   16 

5.19 

20 

5.18 

-   17 

6.21 

21 

5.15 

-   18 

4.23 

22 

6.10 

-   19 

4.16 

26 

4.20 

-   20 

5.22 

V 


VI 


214.12 

22  3.9 

23  2.9 
241.6 

25  2.5 

26  2.2 
271.1 
2811.1 
29il.l 
30  2.2 

12.2 

2|2.2 

3;2.3 

412.5 

52.4 

62.5 

7  1.3 

101.3 

112.6 

122.9 

131.9 

143.13 

15|3.18 

16  4.22 

6.26 


5.29 

7.30 

7.17 

3.13 

4.16 

3.11 

2.10 

2.9 

2.7 

5.14 

6.24 

5.17 


VII     214.9 


VII  4  4.14 
4.14 
4.7 

2.6 
2.2 
1.1 

0.0 

2.10 

4.31 

4.20 

8.25 

4.23 

5.22 

-  20'5.13 

-  2l|5.18 

-  226.34 

-  23|6.11 

-  24|6.8 

-  256.10 

-  26,6.14 

-  2714.12 

-  30  3.20 

-  313.8 

VIII  l'3.10 
2'3.12 
4|3.5 
53.8 
6|l.3 
7|1.2 
80.0 
91.1 

-  10,3.8 

-  11 '3.8 

-  123.3 

-  13,3.3 

-  I4I3.8 

-  1513.3 

-  1612.3 


VIII 18 

-  19 

-  20 

-  23 

-  24 

-  25 

-  26 

-  28 

-  29 

-  30 

-  31 
2 


IX 


X 


4.5 

4.6 

7.20 

5.16 

7.13 

4.10 

4.7 

3.6 

3.6 

34 

1.1 

4.12 

6.23 

3.17 

3.14 

3.10 

2.8 

2.6 

1.4 

2.5 

2.4 

2.3 

2.3 

2.3 

5.9 

3.7 

3.7 

6.19 

5.21 

5.18 

6.15 

5.21 

1.2 

1.1 

0.0 


101.1 
11  1.2 
12|1.2 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


165 


1888 


1883 


1883 


1883 


1883 


XI 


1512.2 

II   3 

3.5 

IV  21 

3.21 

VI  20 

4.25 

VIII  8 

2.3 

163.10 

5 

3.7 

-   22 

5.16 

-   21 

4.32 

9 

2.5 

1915.23 

6 

5.11 

-   25 

6.10 

-   22 

6.19 

-   10 

2.6 

20 

4.27 

7 

7.18 

-   26 

3.6 

-   23 

6.27 

-   13 

4.6 

21 

3.19 

8 

9.14 

-   27 

5.10 

-   24 

7.29 

-   14 

4.9 

22 

4.16 

-   15 

5.23 

-   29 

3.4 

-   25 

6.25 

-   15 

4.4 

24 

4.16 

-   18 

3.5 

-   30 

3.4 

-   26 

4.26 

-   16 

3.5 

25 

3.12 

-   21 

1.2 

V   3 

0.0 

-   27 

3.24 

-   19 

4.8 

26 

2.11 

-   22 

1.2 

4 

1.1 

-   28 

3.27 

-   21 

2.5 

27 

3.8 

-   23 

0.0 

7 

2.4 

-   29 

5.33 

-   22 

2.9 

31 

3.10 

-   24 

0.0 

8 

2.4 

-   30 

5.20 

-   23 

2.9 

I   1 

7.20 

-   25 

0.0 

-   10 

3.8 

VII  1 

4.24 

-   24 

4.11 

2 

5.16 

-   26 

1.3 

-   11 

3.3 

2 

4.23 

-   25 

4.7 

3 

6.17 

-   27 

1.3 

-   12 

4.6 

3 

4.21 

-   26 

5.11 

5 

4.16 

-   28 

1.3 

-   13 

4.6 

4 

3.18 

-   27 

4.9 

7 

4.11 

III  1 

1.1 

-   14 

4.9 

5 

2.13 

-   28 

6.22 

10  3.7 

2 

1.1 

-   15 

3.8 

6 

2.13 

-   29 

7.17 

113.7 

-    3 

1.1 

-   16 

2.6 

7 

2.12 

-   30 

6.21 

12  5.9 

5 

0.0 

-   17 

3.8 

8 

2.9 

-   31 

6.26 

19j6.23 

6 

0.0 

-   18 

3.7 

9 

1.9 

IX   1 

6.19 

23 

4.13 

7 

0.0 

-   19 

4.8 

-   10 

3.13 

2 

6.28 

II  3 

1.2 

8 

0.0 

-   21 

2.2 

-   11 

3.13 

3 

6.19 

6 

2.7 

9 

0.0 

-   22 

0.0 

-   12 

6.15 

4 

6.17 

13 

2.3 

-   10 

0.0 

-   23 

0.0 

-   13 

6.21 

5 

6.15 

15  2.3 

-   11 

1.3 

-   24 

0.0 

-   14 

7.16 

6 

5.15 

193.7 

-   12 

1.8 

-   25 

0.0 

-   15 

6.15 

8 

5.13 

20,3.6 

-   13 

2.4 

-   26 

0.0 

-   17 

5.20 

9 

4.11 

25'3.4 

-   16 

3.9 

-   27 

0.0 

-   18 

6.21 

-   10 

4.8 

30  2.2 

-   18 

5.19 

-   28 

0.0 

-   20 

8.45 

-   11 

6.24 

313.5 

-   23 

5.12 

-   29 

0.0 

-   21 

9.43 

-   12 

6.14 

-   24 

5.11 

-   80 

0.0 

-   22 

11.36 

-   13 

6.20 

-   29 

3.6 

-   31 

0.0 

-   24 

8.38 

-   14 

5.21 

1883 

-   31 

4.5 

VI   2 

3.22 

-   25 

6.31 

-   17 

5.16 

— . — -  ■  ■ 

IV   1 

4.5 

3 

3.22 

-   26 

6.25 

-   18 

5.14 

6 

5.13 

2 

6.11 

4 

5.30 

-   27 

4.17 

-   19 

3.14 

18 

4.18 

3 

7.11 

-    5 

6  37 

-   28 

4.11 

-   20 

2.8 

19 

4.17 

4 

7.9 

6 

6.19 

-   29 

3.10 

-   21 

1.7 

20 

4.14 

5 

7.14 

-    7 

6.17 

-   30 

3.11 

-   24 

0.0 

21 

4.12 

7 

6.8 

8 

7.21 

-   31 

3.14 

-   25 

0.0 

22 

5.10 

-   11 

4.8 

-    9 

7.24 

VIII  1 

3.15 

-   26 

1.1 

23 

5.6 

-   14 

6.32 

-   10 

4.9 

2 

2.12 

-   27 

1.1 

24 

2.2 

-   15 

7.36 

-   11 

6.13 

3 

1.5 

-   30 

1.1 

26 

1.1 

-   17 

7.25 

-   12 

3.7 

4 

1.2 

X   1 

1.1 

27 

1.1 

-   18 

6.27 

-   13 

4.13 

5 

2.4 

4 

2.6 

28 

1.1 

-   19 

4.26 

-   14 

4.11 

6 

3.4 

6 

3.6 

29 

2.2 

-   20 

3.17 

-   17 

4.6 

7 

3.3 

-    7 

5.8 

166 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


1883 


1883 


1883 


1883 


1883 


X  8 
9 

-  12 

-  13 

-  14 

-  17 

-  19 


7.17 

X     21 

2.11 

XI      2 

10.31 

XI    29 

2.12 

XII  15 

13.38 

-      24 

5.13 

3 

9.30 

XII     5 

0.0 

-       19 

11.31 

-      26 

5.25 

4 

9.36 

7 

2.7 

-      20 

8.2tj 

-      29 

5.13 

6 

7.25 

8 

2.8 

-      23 

9.30 

-      30  5.12 

-       10 

6.11 

9 

3.6 

-      29 

7.22 

-      31 

7.24 

-      14 

7.22 

-      13 

5.16 

-       31 

2.20 

XI      1 

8.24 

-      25 

3.4 

-      14 

7.14 

6.18 
8.19 
9.23 
7.24 
4.13 
6.18 


Durch  Vergleichung  dieser  Serien  mit  den  Normalbestimmungen 
in  Zürich  wurden  erhalten  für 

1882  Semester    I  aus  110  Vergl.  der  Factor  f=l,SB 

—  Semester  II              89  1,15 
1888  Semester     I              95  1,29 

—  Semester  II            100  1,10 

und  es  zeigt  sich  hieraus,  dass  die  Beobachtungen  von  Herrn 
Janesch  hinlänglich  homogen  sind,  um  zur  Ergänzung  der  Zür- 
cher-Reihe  benutzt  werden  zu  dürfen,  und  sie  sind  so  auch 
bereits  für  1883  in  dieser  Weise  zur  Verwendung  gekommen. 
Immerhin  sind  einzelne  etwas  grosse  Abweichungen  ersichtlich, 
und  da  ich  glauben  muss,  dass  diese  wenigstens  zum  Theil  von 
der  üebertragung  in  ein  Bild  und  der  erst  nachträglichen  Be- 
nutzung dieses  Bildes  zur  Erstellung  der  Zahlen  herrühren,  so 
habe  ich  Herrn  Janesch  ersucht,  seine  Abzahlungen  künftig 
direct  an  der  Sonne  zu  machen. 

495)  Beobachtungen  der  Sonnenflecken  in  Madrid. 
(Fortsetzung  zu  478.) 

Dieselben  wurden  auch  nach  dem  am  5.  Juli  1882,  nach 
langer  und  schwerer  Krankheit  erfolgten  Tode  des  Herrn  Di- 
rector  Aguilar,  durch  Herin  Adjunkt  Ventosa  in  der  frühern 
Weise  fortgeführt,  und  mir  durch  den  neuen  Director,  Herrn 
Migh.  Merino,  zugesandt.    Sie  ergaben: 

1883     1883     1883     1883     1883 


5.47 

I       18 

4.39 

I 

27 

5.31 

II 

4 

4.16 

II 

15 

4.38 

-       19 

6.44 

- 

28 

8.29 

- 

5 

5.35 

- 

16 

5.47 

-      20 

7.31 

- 

29 

6.33 

- 

9 

7.38 

- 

17 

6.26 

-      21 

7.42 

- 

30 

8.23 

- 

11 

7.38 

- 

18 

7.38 

-      24 

8.17 

II 

1 

5.19 

- 

13 

8.57 

- 

21 

6.38 
7.40 
6.38 
5.26 
4.12 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


167 


1883 


1883 


1883 


1883 


1883 


22 

4.8 

V  14 

7.33 

VII  16 

9.74 

VIII 30 

7.76 

X  25 

6.93 

23 

1.1 

-   15 

5.25 

-  17 

9.98 

IX   1 

9.65 

-  26 

6.73 

24 

4.8 

-   17 

5.22 

-  18 

12.129 

n 

6.53 

XI  2 

15.79 

25 

4.10 

-   18 

5.15 

-  19 

12.120 

o 
—     o 

8.67 

-   4 

10.107 

26 

2.14 

-   19 

6.24 

-  21 

11.107 

4 

9.24 

-   5 

10.77 

28 

5.25 

-   20 

5.20 

-  22 

9.155 

5 

8.59 

-   6 

9.93 

1 

3.11 

-   26 

2.4 

-  23 

9.111 

6 

7.41 

-   8 

8.36 

2 

2.10 

-   27 

1.1 

-  24 

11.147 

7 

6.40 

-   9 

8.47 

3 

2.6 

-   28 

2.7 

-  25 

9.138 

8 

7.28 

-  10 

8.52 

5 

0.0 

-   29 

2.11 

-  26 

7.110 

9 

9.45 

-  11 

10.64 

G 

1.2 

-   30 

4.8 

-  27 

6.83 

-   10 

7.38 

-  12 

8.59 

7 

5.8 

-   31 

3.15 

-  28 

6.53 

-   11 

5.73 

-  13 

6.79 

8 

4.14 

VI  1 

6.44 

-  29 

3.29 

-   12 

6.— 

-  14 

6.96 

9 

4.11 

6 

8.74 

-  30 

5.42 

-   13 

8.62 

-  15 

5.84 

10 

5.12 

7 

9.74 

-  31 

5.33 

-   M 

7.68 

-  27 

5.41 

11 

6.37 

8 

6.68 

VIII  1 

4.29 

-   15 

6.62 

-  28 

6.34 

12 

6.49 

9 

8.45 

-   2 

.3.19 

-   18 

7.42 

-  29 

7.53 

13 

7.54 

-   10 

7.27 

-   3 

2.14 

-   19 

6.33 

-  30 

8.50 

14 

4.30 

-   11 

5.16 

-   4 

2.6 

-   20 

4.18 

XII  1 

8.38 

15 

8.20 

-   12 

6.35 

-   5 

2.5 

-   21 

5.20 

-   2 

5.20 

16 

6.25 

-   13 

4.23 

-   6 

2.6 

-   22 

6.23 

-   3 

5.10 

19 

5.26 

-   14 

4.24 

-   7 

5.13 

-   23 

3.23 

-   4 

4.8 

21 

6.50 

-   15 

5.25 

-   8 

5.27 

-   24 

5.28 

-   5 

3.9 

26 

6.32 

-   18 

5.27 

-   9 

5.36 

-   25 

4.8 

-   7 

321 

27 

5.24 

-   19 

7.41 

-  10 

5.26 

-   2H 

3.9 

9 

6.39 

28 

6.27 

-   21 

6.90 

-  11 

7.43 

-   27 

4.13 

-  10 

6.72 

29 

6.31 

-   22 

6.85 

-  12 

6.43 

-   28 

6.14 

-  11 

5.48 

30 

7.32 

-   23 

5.59 

-  13 

6.33 

-   29 

6.22 

-  12 

6.107 

2 

8.44 

-   24 

5.81 

-  14 

5.43 

-   30 

4.13 

-  13 

8.77 

4 

6.32 

-   25 

7.57 

-  15 

6.17 

X   2 

2.4 

-  14 

7.80 

5 

8.42 

-   26 

6.73 

-  16 

5.16 

3 

5.13 

-  15 

7.75 

6 

8.46 

-   27 

8.91 

-  17 

7.22 

5 

4.14 

-  16 

6.50 

8 

6.47 

-   28 

6.91 

-  18 

6.27 

7 

9.48 

-  17 

7.57 

9 

6.31 

-   29 

6.93 

-  19 

6.30 

-   12 

8.124 

-  19 

8.44 

10 

6.32 

-   30 

5.76 

-  20 

4.34 

-   13 

9.117 

-  24 

7.145 

11 

5.34 

VII  3 

4.38 

-  21 

5  39 

-   14 

8.105 

-  26 

8.162 

12 

5.45 

4 

3.23 

-  22 

4.48 

-   15 

7.106 

-  27 

6.128 

4 

6.11 

5 

3.26 

-  24 

7.34 

-   18 

5.56 

-  28 

8.105 

5 

5.16 

6 

3.28 

-  25 

8.32 

-   19 

3.45 

-  29 

9.102 

10 

4.15 

7 

3.40 

-  26 

4.42 

-   20 

7.86 

-  80 

7.64 

11 

4.24 

8 

2.21 

-  27 

5.63 

-   22 

5.41 

125.19 

9 

2.22 

-  28 

5.71 

-   23 

6.50 

13 

6.19  1 

-   11 

5..58 

-  29 

6.77 

-   24 

5.61 

496)  Aus  einer  Mittheilung  von  Herrn  Prof.  Fearnley, 
datirt:  Christiania  den  9.  Februar  1884.  (Forts,  zu  479.) 


168 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


In  üblicher  Form  stelle  ich  hier  das  Resultat  unserer  mag- 
netischen Declinationsbeobachtungen  aus  dem  letzten  Jahr 
5:usammen: 


1883 

Westliche  Declination 

Variationen  2''— 21'' 

I 

11 

1883 

Zuwachs  gegen  1882 

Januar 

13°  ll',01 

13°10',16 

3',26 

0',47 

Februar 

10,84 

10,07 

4,92 

—0,16 

März 

10,71 

9,71 

9,44 

0,60 

April 

9,22 

8,49 

10,89 

-1,47 

Mai 

9,19 

9,29 

8,09 

-3,01 

Juni 

9,19 

8,98 

9,50 

0,48 

Juli 

9,14 

8,77 

10,12 

2,09 

August 

7,74 

6,48 

9,61 

0,61 

September 

7,72 

5,89 

8,05 

-0,47 

October 

5,88 

3,36 

8,27 

3,02 

November 

6,01 

3,76 

5,05 

-0,43 

December 

5,46 

4,73 

2,56 

0,48      • 

Jahr 

13"     8',45 

13°    7',46 

7',49 

0',18 

497)  Beobachtungen   der   Sonnenflecken   in  Palermo 
durch  Herrn  Prof.  Riccö.    Aus  den  Memorie  della  Societä 
degli  Spettroscopisti  Italiani  und  aus  directer  Mittheilung 
von  Herrn  Professor  Riccö.    (Fortsetzung  zu  480.) 
Es  wurden  folgende  Zählungen  erhalten: 
1883  1883  1883  1883  1883 


1 

9.36 

2 

8.49 

4 

6.82 

5 

5.65 

6 

6.128 

7 

4.62 

8 

2.54 

10 

4.16 

11 

5.33 

12 

3.16 

13 

2.- 

14  4.14 

15  5.40 

16  6.29 

17  5.62 
20  4.26 

22  8.67 

23  7.28 

24  7.15 
257.27 
26  5.37 
276.39 


II 


28:6.79 
29  6.7U 


7.30 

6.11 

6.15 

8.56 

6.30 

412.24 

5|3.35 

6:4.13 

7  7.41 


II 


7.60 
7.43 
6.34 
7.30 
6.43 
5.46 
6.46 
3.25 
4.26 
4.13 
3.13 


II 


III 


22:3.24 
231.4 
2412.16 
25:3  19 
2612.20 

27  2.41 

28  4.30 
13.21 
2  2.19 
5  0.0 
61.1 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


169 


1§§3 


1883 


1§83 


1883 


1883 


7 

3.5 

V   4 

5.11 

VI  23 

4.43 

VIII  8 

4.26 

IX  26 

2.5 

8 

4.24 

5 

2.5 

-  24 

3.39 

9 

5.32 

-  27 

2.15 

9 

4.13 

6 

2.14 

-  25 

5.44 

-   10 

4.20 

-  28 

3.10 

10 

5.16 

7 

4.17 

-  26 

5.47 

-   11 

4.22 

-  29 

4.17 

13 

6.64 

9 

5.28 

-  27 

6.56 

-   12 

6.39 

-  30 

2.9 

14 

5.63 

-   10 

6.17 

-  28 

4.43 

-   13 

5.39 

X   1 

2.5 

15 

5.32 

-   11 

7.27 

-  29 

4.36 

-   14 

5.29 

-   2 

2.2 

17 

4.58 

-   12 

4.14 

-  30 

4.56 

-   15 

4.24 

-   5 

4.12 

18 

5.70 

-   13 

4.6 

VII  1 

3.63 

-   16 

5.12 

-   6 

7.26 

19 

4.29 

-   14 

7.43 

-   2 

3.67 

-   17 

8.15 

-   7 

7.43 

20 

4.16 

-   15 

6.20 

-   3 

4.45 

-   19 

5.29 

-   8 

9.42 

21 

5.40 

-   16 

7.72 

-   4 

4.26 

-   20 

6.29 

-   9 

9.63 

22 

5.60 

-   17 

4.24 

5 

3.28 

-   21 

4.50 

-  10 

9.100 

23 

4.71 

-   18 

4.10 

-   6 

2.16 

-   22 

4.23 

-  11 

12.103 

24 

4.62 

-   19 

.0.46 

-   7 

2.16 

-   23 

5.33 

-  12|12.103 

25 

4.57 

-   20 

5.18 

-   8 

2.19 

-   24 

5.28 

-  15 

10.74 

26 

4.25 

-   21 

4.17 

-   9 

2.9 

-   25 

6.31 

-  16 

9.52 

27 

5.31 

-   22 

2.3 

-  10 

3.34 

-   26 

4.56 

-  17 

9.58 

28 

6.38 

-   23 

2.9 

-  11 

4.28 

-   27 

5.38 

-  18 

6.73 

29 

5.59 

-   24 

3.6 

-  12 

5.50 

-   28 

4.46 

-  19 

2.40 

30 

5.45 

-   25 

3.16 

-  13 

6.64 

-   29 

5.53 

-  20 

3.42 

31 

6.41 

-   26 

1.6 

-  14 

6.39 

-   30 

6.48 

-  21 

5.46 

2 

7.93 

-   27 

0.0 

-  15 

8.37 

-   31 

6.56 

-  22 

5.46 

5 

5.45 

-   28 

0.0 

-  16 

8.101 

IX   1 

8.42 

-  23 

5.26 

6 

7.27 

-   30 

2.2 

-  17 

9.77 

2 

6.47 

-  24 

5.38 

7 

6.62 

-   31 

2.4 

-  18 

10.80 

3 

8.55 

-  25 

5.42 

8 

6.49 

VI  •  1 

2.24 

-  19 

10.105 

4 

8.25 

-  26 

5.39 

10 

5.37 

2 

4.52 

-  20 

10.81 

5 

6.28 

-  27 

7.55 

11 

6.33 

3 

6.47 

-  21 

8.62 

6 

5.31 

-  28 

9.48 

12 

5.41 

4 

6.51 

-  22 

8.72 

7 

4.18 

-  29|10.80 

13 

6.53 

5 

6.80- 

-  23 

8.70 

8 

6.25 

-  30 

11.66 

15 

6.97 

6 

7.55 

-  24 

10.92 

9 

6.23 

-  31 

9.59 

16 

8.96 

8 

7.92 

-  25 

9.114 

-   10 

5.22 

XI  1 

12.65 

17 

6.90 

9 

7.61 

-  26 

6.63 

-   11 

5.35 

-   2 

12.57 

21 

7.74 

-   10 

6.29 

-  27 

6.51 

-   12 

6.26 

-   5 

12.57 

22 

8.39 

-   11 

5.23 

-  28 

5.38 

-   15 

5.68 

-   6 

9.62 

23 

10.36 

-   12 

4.12 

-  29 

3.30 

-   16 

6.48 

-   7 

7.42 

24 

11.24 

-   13 

5.37 

-  30 

5.36 

-   17 

5.28 

-   8 

8.28 

25 

8.60 

-   14 

3.13 

-  31 

5.34 

-   18 

6.24 

-   9 

8.44 

26 

6.27 

-   16 

5.25 

Villi 

4.27 

-   19 

4.27 

-  10 

8.29 

27 

7.20 

-   17 

7.34 

-   2 

2.4 

-   20 

3.14 

-  11 

11.48 

28 

7.16 

-   18 

6.44 

-   3 

2.13 

-   21 

2.5 

-  12 

8.39 

29 

7.38 

-   19 

6.46 

-   4 

2.2 

-   22 

2.5 

-  13 

9.64 

30 

7.43 

-   20 

4.57 

-   5 

2.3 

-   23 

3.12 

-  14 

10.79 

.1 

5.53 

-   21 

4.73 

-   6 

2.5 

-   24 

4.17 

-  15 

9.66 

3 

5.25 

-   22 

4.67 

-   7 

5.15 

-   25 

3.15 

-  16 

9.62 

170 
1883 


XI  17 

-  19 

-  20 

-  21 

-  22 

-  23 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
1883  1883  1883  1883 


11.56 

XI    24 

8.52 

XII    2 

6.28 

Xll   11 

8.45 

Xll   23 

10.49 

-      25 

9.37 

3 

4.24 

-     14 

9.101 

-     24 

8.59 

-      26 

9.29 

4 

3.3 

-     15 

9.90 

-    25 

9.78 

-      27 

7.51 

6 

2.14 

-    17 

9.61 

-    2^ 

9.61 

-      28 

6.30 

8 

6.29 

-    20 

12.45 

-    31 

8.50 

-      29 

8.47 

-       10 

7.50 

-    22 

10.110 

8.56 
10.101 
9.93 
8.79 
9.42 


498)  Beobachtungen  der  magnetischen  Declinations- 
Variationen  zu  Montsouris  bei  Paris  im  Jahre  1883. 
(Fortsetzung  zu  477). 

Herr  Marie  Dav)'  hat  mir,  auf  meine  Bitte  hin,  folgende 
„Ecarts  de  la  moyenne  diurne  mensuelle"  mitgetheilt: 


1883 

21^ 

0»" 

S'' 

6" 

Variationen 
Zunahme 

1^^^     gegen  1882 

Janvier 

-l',0 

4',2 

2',8 

l',0 

5'.2 

l',2 

Fevrier 

-1,9 

3,5 

3,9 

-0,5 

5,8 

-0,3 

Mars 

—3,5 

4,4 

4,7 

-1,3 

8,2 

-1,0 

Avril 

-5,2 

5,5 

5,4 

-0,2 

10,7 

-0,1 

Mai 

-2,2 

6,3 

5,1 

0,9 

•    8,5 

-3,0 

Juin 

-3,5 

5,4 

5,9 

0,9 

9,4 

-2,1 

Juillet 

-4,0 

5,0 

6,1 

0,6 

10,1 

-0,6 

Aoüt 

—3,8 

5,5 

5,4 

0,8 

9,3 

-1,9 

Septembre 
Octobre 

-5,7 
-5,3 

5,3 
4,5 

4,5 
3,6 

-0,7 
-0,7 

11,0 
9,8 

1,0 
3,0 

Novembre 

-3,3 

4,3 

3,0 

-0,9 

7,6 

1,2 

Decembre 

-1,1 

2,7 

1,5 

-0,1 

3,8 

0,1 

Mo 

yenne 

8',28 

— 0',21 

welchen  ich  noch  zwei  Variations-Columnen  beigefügt  habe, 
deren  Erste  die  Differenz  zwischen  Maximum  und  Minimum 
gibt,  während  die  Zweite  ihre  Zunahme  seit  1882  enthält. 

499)  Beobachtungen  der  Sonnenfiecken  in  Moncalieri. 
Aus  dem  Bolletino  mensuale  pubblicato  per  cura  dell'  Osser- 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


171 


vatorio  centrale  del  real  collegio  Carlo  Alberto  in  Monca- 
lieri  und  aus  schriftlichen  Mittheilungen  von  Herrn  P. 
Denza.  (Fortsetzung  zu  481.) 

Es  wurden  folgende  Zählungen  erhalten: 


II 


18§3 


III 


1883 


1883 


1883 


1883 


3 

5.27 

III  15 

4.23 

V   24 

0.0 

VIII  2 

2.4 

X   8 

5.21 

4 

5.27 

-   16 

5.17 

VI   1 

2.13 

5 

2.7 

-    9 

6.38 

5 

5.20 

-   18 

3.13 

3 

4.27 

6 

2.7 

-   14 

5.49 

17 

3.19 

-   27 

3.13 

4 

4.28 

7 

1.3 

-   15 

5.48 

20 

3.12 

-   29 

2.12 

9 

4.15 

8 

1.5 

-   16 

6.55 

21 

4.14 

-   30 

4.— 

-   10 

4.16 

-   11 

3.8 

-   18 

6.49 

22 

5.19 

IV   1 

5.15 

-   13 

2.13 

-   12 

2.11 

-   23 

4.13 

23 

5.10 

3 

5.13 

-   16 

2.10 

-   16 

3.6 

-   24 

5.16 

24 

4.9 

4 

5.17 

-   19 

3.26 

-   17 

3.6 

-   25 

5.26 

26 

2.8 

5 

5.19 

-   20 

3.32 

-   18 

3.9 

-   26 

5.31 

27 

2.9 

6 

5.20 

-   23 

4.25 

-   19 

3.11 

-   27 

4.31 

28 

3.11 

7 

5.17 

-   24 

3.29 

-   21 

2.12 

-   28 

4.31 

2 

5.14 

8 

5.24 

-   27 

3.30 

-   22 

2.11 

XI   5 

8.24 

3 

5.12 

9 

4.17 

-   28 

3.34 

-   23 

3.7 

-    7 

H.19 

5 

2.10 

-   10 

4.11 

-   29 

4.41 

-   28 

4.37 

9 

5.19 

15 

4.21 

-   12 

3.18 

VII  1 

3.43 

-   29 

4.18 

-   11 

3.24 

17 

3.16 

-   13 

3.27 

2 

3.30 

-   30 

4.21 

-   12 

4.20 

20 

2.8 

-   15 

3.38 

-    3 

3.26 

IX   3 

7.25 

-   13 

5.24 

21 

2.7 

-   16 

5.56 

6 

2.16 

4 

7.29 

-   14 

5.37 

22 

2.6 

-   17 

5.48 

7 

2.10 

-   13 

4.24 

-   15 

3.31 

23 

1.1 

-   18 

2.— 

8 

1.9 

-   14 

4.15 

-   19 

6.41 

25 

1.1 

-   25 

6.21 

9 

2.15 

-   15 

4.15 

-   20 

7.51 

26 

1.4 

-   29 

1.— 

-   13 

6.31 

-   18 

4.20 

-   21 

7.54 

27 

1.5 

V   3 

0.0 

-   15 

6.24 

-   19 

4.17 

-   22 

6.44 

28 

2.8 

-   11 

3.9 

-   16 

6.27 

-   20 

1.7 

-   24 

4.37 

1 

2.6 

-   12 

3.10 

-   17 

8.36 

-   23 

1.6 

-   25 

8.45 

2 

2.8 

-   13 

3.8 

-   18 

6.36 

-   26 

1.6 

XII  4 

1.2 

3 

2.8 

-   15 

4.10 

-   22 

8.50 

-   27 

2.7 

5 

0.0 

4 

0.0 

-   17 

3.13 

-   25 

5.34 

-   29 

1.4 

7 

3.6 

11 

3.13 

-   18 

3.12 

-   26 

5.36 

-   30 

1.4 

8 

4.9 

12 

5.16 

-   20 

2.7 

-   28 

3.15 

X   1 

1.5 

-   19 

7.26 

13 

5.20 

-   22 

0.0 

-   29 

3.10 

2 

2.4 

14 

4.17 

-   23 

0.0 

-   30 

3.14 

5 

5.24 

500)  Magnetische  Variationsbestimmungen  in  Wien. 
Aus  dem  Anzeiger  der  k.  k.  Academie  ausgezogen.  (Fort- 
setzung zu  487.) 


172 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Auf  der  Hohen  Warte  bei  Wien  wurden  folgende  mittlere 
monatliche  Stände  der  Declinationsnadel  über  9°  erhalten: 


1883 

7h 

2»' 

9»^ 

Variationen 
1883     1  Zuwachs 

I 

44',80 

47',82 

43',91 

3',47 

0',27 

II 

44,11 

48,40 

43,89 

4,40 

—0  ,30 

III 

43,80 

50,45 

43,39 

6,85 

—0,13 

IV 

39,12 

49,22 

41,79 

10,10 

0,77 

V 

37,77 

47,58 

41,20 

9,81 

—1,68 

VI 

36,50 

47,69 

41,07 

11,19 

1,27 

VII 

35,73 

47,61 

40,11 

11,88 

2,48 

VIII 

36,57 

46,14 

39,79 

9,57 

0,33 

IX 

37,65 

46,26 

39,24 

8,61 

0,02 

X 

37,00 

44,57 

37,40 

7,57 

1,10 

XI 

37,21 

41,55 

36,62 

4,64 

-0,13 

XII 

38,03 

40,53 

37,30 

2,87 

-0,08 

Mittel 

9°42',0 

7',58 

0',33 

Die  in  der  ersten  Variations-Columne  enthaltenen  Werthe  sind 
von  mir  nach  der  Formel 

7^+Min^ 
2 

berechnet,  —  die  in  der  zweiten  geben  die  Zunahme  gegen  die 
entsprechenden  Werthe  von  1882. 

[R.  Wolf.] 


I 


Notizen. 


Aus  einem  Briefe  von  Jul.  Sclimidt.  —  Der  1884  II  8 
in  Athen  ganz  unerwartet  erfolgte  Hinschied  des  Directors  der 
dortigen  Sternwarte,  des  1826  X  26  zu  Eutin  geborenen  Julius 
Schmidt,  ist  als  ein  schwerer  Verlust  für  die  inductiven  Wissen- 
schaften zu  bezeichnen,  der  mir  persönlich  noch  um  so  näher 
ging,  als  ich  mit  dem  Seligen  bei  40  Jahre  in  wissenschaftlichem 
Verkehre  stand,  und  noch  in  den  ersten  Tagen  des  Jahres  eine 
seiner  regelmässigen  und  mir  fast  unentbehrlichen  Mittheilungen 
über  die  Fleckenstände  der  Sonne  erhalten  hatte.  Ich  überlasse 
es  einer  berufenen;  Feder  das  Andenken  des  verdienten  For- 
schers gebührend  zu  feiern,  und  will  mir  hier  nur  erlauben, 
als  Beitrag  zur  Kenntniss  des  Verstorbenen  einige  Auszüge  aus 
einem  Briefe  folgen  zu  lassen,  welchen  derselbe  zur  Zeit  aus 
Bonn  an  einen  etwas  Jüngern,  kurz  nach  ihm  ebenfalls  ver- 
storbenen Freund,  Friedrich  Henzi  aus  Bern*),  nach  Berlin 
schrieb. 

„Recht  sehr  danke  ich  dir",  schrieb  Schmidt  1850  XI  24  an 
Henzi,  „für  deinen  mir  besonders  angenehmen  Brief  vom  27.  Oc- 
tober  aus  Berlin.  Zu  jener  Zeit  war  ich  soeben  erst  von  meiner 
mehr  als  7  Wochen  langen  Reise  nach  Bonn  zurückgekehrt,  — 
hatte  einige  Anstrengung  nöthig  um  nach  einem  sehr  bewegten, 
inhaltsreichen  Leben  in  Hamburg  und  Holstein  mich  gehörig 
wieder  zu  sammeln,  und  mich  an  meine  täglichen,  der  Wissen- 
schaft und  den  Angelegenheiten  der  Sternwarte  gewidmeten  Ge- 
schäfte zu  gewöhnen.  Das  ist  nun  so  ziemlich  geschehen,  obgleich 
freilich  gegen  4  Wochen  darüber  verstrichen  sind.  Du  weisst 
aber  selbst,  dass  die  mehr  oder  weniger  provisorischen  Zustände 
des  Menschen  während  einer  längern  Reise  sehr  geeignet  sind, 
um  Einiges  von  der  gewohnten  Lebensregel  abweichen  zu  las- 
sen, seien  es  nun  neue  Gegenstände  der  Wissenschaft,  oder 
Beziehungen  der  Freundschaft,  eines  lange  entbehrten  Familien- 
lebens gewesen,  die  mit  unerwarteter  Macht  uns  von  den  ge- 


*)  Ich   hoffe   binnen   Kurzem  auf  Henzi   in   meinen   Notizen 
zur  Kulturgeschichte  der  Schweiz  zurückkommen  zu  können. 


174  Notizen. 

wohnten,  seither  betretenen  Wegen  abgelenkt  haben.  Ich  habe 
auf  meiner  Eeise  vielfach  Gelegenheit  gehabt  über  die  eigen- 
thümlichen  Veränderungen  der  Gemüthsstimmung,  wenn  man 
die  Heimath  wieder  betritt,  ähnlich  wie  du  zu  reflectiren.  In 
den  Jahren  der  reiferen  Entwicklung  spielt  das  Heimathsgefühl 
nicht  mehr  dieselbe  Rolle  wie  in  den  Zeiten  der  frühern  Ju- 
gend; was  damals  den  Horizont  unserer  Wünsche  und  Hoff- 
nungen unbestimmt  bezeichnete  oder  verhüllte,  ist  schon  jetzt  theil- 
weis  oder  ganz  erreicht,  ja  weit  überschritten.  Nach  mehrmals 
wiederholter  Rückkehr  in  das  Vaterhaus  ist  man  schon  zu  ver- 
traut mit  allem  wieder  geworden,  was  einst  unsere  Kindheit 
umgab;  zurückkehrend  wissen  wir  im  Voraus  was  wir  finden 
und  wieder  sehen  werden;  scheidend,  zweifeln  wir  weniger  als 
früher  daran,  dass  es  späterhin  ebenso  sein  werde.  Als  ich 
am  2.  Sept.  Hamburg  wiedersah,  von  welcher  Stadt  ich,  wie  du 
weisst,  so  sehr  viel  halte,  berührte  mich  ihr  Anblick  gar  nicht, 
als  ich  die  hohen  Thürme  hinter  den  Dampfnebeln  des  grossen 
Stromes,  am  Horizonte  aufsteigen  sah:  Es  war  nur  ein  leises 
Gefühl  der  Genugthuung  nach  langer,  angreifender  Eisenbahn- 
fahrt vorhanden.  War  auch  das  Wiedersehn  dort  schön,  und 
der  Abschied  (der  vorhergegangenen  Ereignisse  und  Erlebnisse 
wegen)  schwer,  so  wurde  doch  das  Gefühl  ganz  anders  tangirt 
als  in  früheren  Zeiten.  Aber  das  hat,  wie  du  völlig  richtig  be- 
merkst, seinen  Grund  in  der  Vernunft,  die  den  unmittelbaren- 
Regungen  des  Gefühls  bestimmte  Grenzen  setzt,  die  bewirkt, 
dass  wir  dieser  Herr  werden,  und  Gesinnungen  zu  Handlungen 
umgestalten  lernen.  Dabei  geht  das  Gefühl  selbst  nicht  ver- 
loren, wenn  das  Bewusstsein  von  ihm,  und  das  Bedürfniss  nach 
ihm  nicht  verschwindet,  —  sei  es  durch  einen  zu  speculativen 
Standpunkt,  oder  durch  Schicksale,  die,  ohne  unser  Verschul- 
den, uns  von  der  Umgebung  bereitet  werden.  Es  ist  mir  nicht 
wenig  interessant  gewesen,  deine  Ansichten  über  diesen  Gegen- 
stand zu  vernehmen*);  ich  wurde  dadurch  an  die  eigenen  Re- 


*)  Henzi  war  kurz  zuvor,  nach  mehrjährigem  Aufenthalte  in 
Bonn,  auf  Besuch  in  Bern  gewesen,  und  von  da  über  München  und 
Wien  nach  Berlin  gereist,  von  wo  er  in  seinem  ersten  Briefe  an 
Schmidt  sich  über  die  betreffenden  Erlebnisse   ausgelassen  hatte. 


Notizen.  175 

flexionen,  sowie  an  die  mannigfaltigen  Beispiele  der  vergan- 
genen Monate  erinnert,  welche  mir  häufig  schweren  Kampf  des 
Gefühles  mit  der  Vernunft  bereitet  haben.  Du  kennst  ja  ziem- 
lich meine  Hamburger  Verhältnisse,  und  kannst  dir  ungefähr 
construiren,  auf  welche  Beziehungen  ich  hauptsächlich  hindeuten 
will.  —  Die  Beschreibung  deiner  Reise  habe  ich  mit  vielem 
Vergnügen  gelesen.  Du  hast  mir  ebenso  viel  anziehende  Schil- 
derungen von  den  Schönheiten  einzelner  Naturscenen  mitge- 
theilt,  als  auch  curiose  Situationen,  die  mich  lebhaft  an  das 
erinnern  mussten,  was  man  „Pech"  nennt.  Durch  die  gehörige 
Vereinigung  jener  an  sich  freilich  sehr  verschiedenartigen  Mit- 
theilungen hat  dein  Brief  grossen  Reiz  für  mich  gehabt,  so  dass 
ich  ihn  mehrfach  gelesen,  ja  einzelnen  vertrauten  Freunden 
einige  Stellen  daraus  erzählt  habe.  Die  Beschreibung  des  ma- 
gern Pferdes,  dessen  Hüftknochen  zum  Aufhängen  des  Hutes 
dienen,  ist  ganz  unübertrefflich;  was  Hesse  sich  darüber  für 
eine  Carricatur  zeichnen?  Ich  musste  gleich  an  die  in  den 
fliegenden  Blättern  gezeichnete  Postfahrt  von  Eisele  und  ßeisele 
denken.  —  Während  meiner  Reise  hielt  ich  mich  die  längste 
Zeit  im  Hause  von  Bartels  bei  Hamburg  auf,  wo  ich  von  1842 
bis  1845  meine  frühern  astronomischen  Beobachtungen  ange- 
stellt hatte.  Ich  besuchte  mehrfach  Schumacher,  Petersen, 
Rümker,  und  zuletzt  noch  den  ehemaligen  russischen  Gesandten, 
den  Minister  v.  Struve,  der  im  Sommer  bei  mir  in  Bonn  auf 
der  Sternwarte  gewesen  war.  Am  24.  Sept.  reiste  ich  mit  Job. 
Bartels  über  Kiel  in  die  Probstei,  besuchte  Meilen  weit  die 
Nordküste  Holsteins,  genoss  das  Meer  in  allen  seinen  herrlichen 
wechselreichen  Bildern,  und  kam  nach  Eutin,  nachdem  ich  mich 
vorher  noch  auf  dem  Hessenstein  und  in  Blekendorf  aufgehalten 
hatte.  Nach  4  Tagen  Aufenthalts  in  meiner  Heimath,  fuhr  ich 
wieder  an  die  Ostküste  Holsteins,  und  wanderte  dem  Meere 
entlang  nach  Travemünde,  wo  ich  das  Leuchten  des  Seewassers, 
und  an  der  Insel  Femarn  die  Fata  morgana  beobachtete.  Ich  reiste 
dann  von  Travemünde  über  Lübeck,  Ratzeburg,  etc.  (Oct.  1  und  2) 
nach  Hamburg  zurück.  Am  22,  Oct.  war  ich  wieder  in  Bonn. 
—  Gleich  nach  meiner  Rückkehr  übergab  mir  Argelander  den 
Meridiankreis;  was  das  für  mich  sagen  will,  kennst  du.  Mehr 
und  mehr  muss  ich  meine  Privatarbeiten  beschränken,  was  um 


176 


Notizen. 


so  schwieriger  wird,  je  mehr  die  Interessen  für  andere  Rich- 
tungen in  den  Naturwissenschaften  bei  mir  sich  auszubilden  an- 
fangen. Was  soll  nicht  alles  ausgeführt  werden!  Ich  arbeite 
an  der  akademischen  Orioncharte,  am  Meridiankreise,  gelegent- 
lich am  5  f.  Refractor.  Ich  beobachte  und  berechne  Meteore, 
und  soll  ein  Memoire  über  den  Gegenstand  herausgeben.  Ich 
arbeite  über  Erhebungscrater  auf  der  Erde  und  auf  dem  Monde, 
gebe  dem  Conservator  Dickert  am  Museum  Material,  um  eine 
Hemisphäre  des  Mondes  von  18  Fuss  Durchmesser  plastisch 
darzustellen,  beschäftige  mich  mit  Höhenbestimmungen  ver- 
mittelst des  Siedepunktes,  berechne  unsere  Messungen  im  Sieben- 
gebirge, und  soll  ausserdem  dafür  sorgen,  dass  72000  Beobach- 
tungen über  veränderliche  Sterne  zum  Drucke  eingerichtet 
werden!  Wie  ist  da  durchzukommen!?  —  6i  fiol  — ." 

[R.  Wolf.] 


Auszug  ans  den   Sitzungsprotokollen. 

Hauptversammliing-  vom  19.  Mai  1884. 

1.  Der  Quästor,   Herr  Escher-Hess,  legt  die  Reclyiung  für 
das  Jahr  1883  vor,  welches  folgendes  Ergebniss  zeigt: 


Einnahmen: 

Ausgaben: 

Fr. 

cts. 

Fr. 

cts. 

Vermögensbestand 

Bücher 

4,275. 

55 

Ende  1882 

77,892. 

96 

Buchbinderarbeit 

708. 

80 

Zinse 

3,761. 

— 

Neujahrsblatt 

544. 

57 

Marchzinse 

226. 

20 

Vierteljahrsschrift 

2,265. 

10 

Eintrittsgelder 

620. 

— 

Beitrag  an  die  Säntis- 

Jahresbeiträge 

2,700. 

— 

station 

300. 

— 

Neujahrsblatt 

371. 

60 

Miethe,  Heizung  und 

Vierteljahrsschrift 

162. 

91 

Beleuchtung 

185. 

90 

Beiträge  von  Behörden 

Besoldungen 

800. 

— 

und  Gesellschaften 

1,220. 

— 

Verwaltung 

428. 

17 

Allerlei 

152. 

20 

Allerlei 

16. 

— 

87,646.  87  9,524.  09 

Es  bleibt  somit  als  Gesellschaftsvermögen  auf  Anfang  1884 
Fr.  77,522.  78,  gegenüber  dem  Vermögensstand  von  Anfang  1883, 
somit  ein  Rückschlag  von  Fr.  370.  18. 


Notizen.  177 

Auf  Antrag  des  Coraites  wird  die  Rechnung  unter  bester 
Verdankung  gegen  den  Quästor  genehmigt. 

2.  Der  Secretär  erstattet  folgenden  Bericht  über  die  Thätig- 
keit  der  Gesellschaft  seit  der  Haui)tversammlung  vom  28. 
Mai  1883: 

In  10  Sitzungen,  welche  die  Gesellschaft  hielt,  wurden  10 
Vorträge  gehalten  und  9  kleinere  Mittheilungen  gemacht: 

Herr  Dr.  Imhof  spricht  über  die  pelagische  Fauna  unserer 
Seen  und  über  das  Thierleben  unter  der  Eisdecke  unserer  hoch- 
alpinen Seen. 

Herr  Director  Billwiller  hält  einen  Vortrag  über  die  Theorie 
der  Berg-  und  Thal  winde  und  bespricht  die  Dämmerungs- 
erscheinungen seit  Ende  November  1883. 

Herr  Prof.  Heim  spricht  über  die  Steinkohlenbohrungen 
bei  Zeinigen  und  macht  einige  geologische  Vorweisungen. 

Herr  Prof.  Schär  spricht  über  den  indischen  Hanf  und  über 
Strychnos-Droguen. 

Herr  Dr.  Keller  macht  Mittheilungen  über  die  Chermes 
und  hält  einen  Vortrag  über  „thierische  Symbiose". 

Herr  Prof.  Fiedler  hält  einen  Vortrag  über  zwei  Steiner'- 
sche  Abhandlungen  und  macht  verschiedene  geometrische  Mit- 
theilungen. 

Herr  Dr.  Asper  macht  einige  zoologische  Demonstrationen. 

Herr  Prof.  Mayer-Eymar  spricht  über  die  Thracia-Arten  der 
Molasse  und  über  die  Filiation  der  Belemnites  acuti. 

Herr  Prof.  Bühler  hält  einen  Vortrag  über  forstliche 
Untersuchungsmethoden. 

Herr  Prof.  Hermann  spricht  über  neuere  Untersuchungen 
über  thieiische  Electricität. 

Herr  Dr.  Rudio  giebt  eine  kurze  historische  Uebersicht 
der  Analysis  von  Cartesius  bis  zum  Tode  Eulers. 

Es  wurden  in  die  Gesellschaft  neu  aufgenommen  30  ordent- 
liche Mitglieder  und  4  Ehrenmitglieder  ernannt.  Ihren  Aus- 
tritt nahmen  3  Mitglieder. 

Von  den  Ehrenmitgliedern  starb  Dr.  Franz  Müller  in  Altdorf. 

Die  Gesellschaft  zählt  gegenwärtig  185  ordentliche,  23 
Ehren-  und  11  correspondirende  Mitglieder.  Von  den  ordent- 
lichen Mitgliedern  wohnen  25  ausserhalb  der  Schweiz. 

XXIX.  2.  12 


178  Notizen. 

3.  Der  Bericht  des  Bibliothekars,  Dr.  Ott,  lautet  wie  folgt: 
Im  verflossenen  Jahre  wurde  für  Bücheranschaffungen  aus- 
gegeben die  Summe  von  Fr.  4762.  25.  Werden  hievon  die 
Rabatte  im  Betrage  von  Fr.  256.  85  abgezogen,  so  bleibt  als 
eigentliche  Ausgabe  für  Bücher  Fr.  4505.  40.  Davon  sind  auf 
Neuanschaffungen  Fr.  954.  25,  das  übrige  auf  Fortsetzungen 
verwendet  worden.  In  Hinsicht  der  Neuanschaffungen  kann 
ich  auf  die  vorgelegte  Rechnung  verweisen.  Der  Schriften- 
austausch hat  sich  im  abgelaufenen  Jahre  um  die  Zahl  von  4 
vermehrt,  so  dass  er  jetzt  die  Zahl  von  233  beträgt.  Unter  den 
Geschenken  ist  in  erster  Linie  die  Zuwendung  einer  Anzahl 
werthvoUer  Werke,  meist  physikalischen  Inhalts,  sowie  einer 
grossen  Zahl  kleiner  Schriften,  Separatabdrücke,  Dissertationen 
(etwa  700)  von  Seiten  des  Hrn.  Prof.  Mousson  mit  besonderm 
Danke  zu  erwähnen.  Ferner  sind  Geschenke  eingegangen  von 
folgenden  Donatoren  : 
Eidgenöss.  Baudepartement. 
„  Postdepartement. 

Schweiz,  geodät.  Commission. 
„         geolog.  Commission. 
Central-Comite  der  Schweiz.  Landesausstellung. 
Allgem.  Schweiz,  naturforsch.  Gesellschaft. 
Stadtbibliothek  in  Zürich. 
Fries'scher  Fond. 

Medicin.  Facultät  der  Universität  Würzburg. 
Schlesisch-botanischer  Verein. 
Societe  zoologique  de  France. 

Societe  batave  de  phüos.  experimentale  de  Rotterdam. 
Comite  international  des  poids  et  mcsures. 
K.  Bayr.  Akademie  der  Wissenschaften, 
Wyoming  historical  and  geological  society. 
Holland.  Colonialregierung  in  Sumatra. 

Herren  Prof.  Kölliker  in  Würzburg,  Blumentritt  in  Leitmeritz, 
Konkoly  in  O'Gyalla,  Malmgren  in  Helsingfors,  Pavesi  in 
Pavia,  Burmeister  in  Buenos-Ayres,  Studer  in  Bern,  Heim 
und  Wolf  in  Zürich,  Dr.  0.  Lehmann  in  Halle,  Jäggi,  Heus- 
1er,  James  Groll  in  Perth,  Cornaz,  Nägeli  in  Rheinau,  ferner 
von  den  Herren  Tischner,  Guyol,  Zehnder,  Hrn.  Bergrath 


Notizen.  179 

Stockar  sei.  Erben,    Hrn.   J.  M.  Ziegler  sei.  Erben,   Frau 

Director  Sailer. 

Allen  diesen  Donatoren  drücken  wir  im  Namen  der  Gesell- 
schaft den  verbindlichsten  Dank  aus. 

Die  Benützung  der  Bibliothek  ist  in  steter  erfreulicher 
Zunahme  begriffen.  Im  Fernern  ist  zu  erwähnen,  dass  der 
Druck  des  Cataloges  nunmehr  begonnen  hat  und  im  Laufe  dieses 
Jahres  vollendet  sein  wird. 

4.  Auf  den  Vorschlag  des  Comites  werden  zu  Comitemit- 
gliedern  ernannt :  die  Herren  Prof.  Bühler,  Prof.  Ritter,  Dr. 
C.  Keller,  Meyer-von  Orelli  und  Escher-Kündig. 

Ebenfalls  auf  Antrag  des  Comites  wird  zum  Ehrenmitglied 
der  Gesellschaft  ernannt :  Herr  Prof.  L.  Soret  in  Genf,  Präsi- 
dent des  Centralcomitcs  der  Schweiz,  naturforsch.  Gesellschaft. 

5.  Auf  Antrag  des  Herrn  Prof.  Hermann  wird  beschlossen, 
versuchsweise  im  Winter  alle  8  Tage  Sitzungen  abzuhalten,  im 
Sommer  alle  4  Wochen  wie  bisher. 

6.  Auf  den  vom  Comite  unterstützten  Antrag  des  Herrn 
Bill  willer  wird  beschlossen,  die  Yierteljahrsschrift  künftig  wieder 
unentgeldlich  an  die  Mitglieder  abzugeben  und  frühere  Jahr- 
gänge an  dieselben  zum  Preise  von  50  Cts.  zu  erlassen. 

7.  Herr  Prof.  Baltzer  erklärt  seinen  Austritt  aus  der  Ge- 
sellschaft in  Folge  Abreise. 

8.  Herr  Dr.  G.  Haller  meldet  sich  als  Candidat  zum  yVieder- 
eintritt  in  die  Gesellschaft. 

9.  Zum  Präsidenten  der  Gesellschaft  für  die  nächsten  zwei 
Jahre  wird  Herr  Prof.  Hermann,  zum  Vicepräsidenten  Herr 
Prof.  Fiedler  gewählt. 

10.  Herr  Prof.  ßühler  theilt  die  Ergebnisse  einer  Sojähri- 
gen  Hagelstatistik  mit : 

In  Württemberg  wird  dem  Besitzer  eines  durch  Hagel  be- 
schädigten Grundstückes  Steuernachlass  gewährt.  Diese  Be- 
günstigung ist  seit  1828  eingeführt  und  hat  bis  1882,  also 
während  55  Jahren,  zu  regelmässigen  Aufzeichnungen  der  in 
jeder  der  1911  Gemeinden  des  Landes  eingetretenen  Hagelfälle 
Veranlassung  gegeben.  Ihre  Zahl  schwankt  in  einzelnen  Jahren 
bedeutend:  1852  zählte  man  26,  1879  nur  4  Hagelfälle.  Die 
Zahl  der  in  einem  Jahr  vom  Hagel  betroffenen  Gemeinden  betrug 


180  Notizen. 

1879:  34;  1872:  212.  Von  den  Hageltagen  fallen  1%  in  die 
Monate  Februar  und  April,  12%  in  den  Mai,  31  in  den  Juni, 
35  in  den  Juli,  18  in  den  August,  3  in  den  September.  Die 
am  meisten  dem  Hagel  ausgesetzten  Bezirke  sind  die  Ober- 
ämter Urach,  Münsingen,  Ulm,  die  am  wenigsten  bedrohten  sind 
die  nördlich  der  Linie  Neuenburg-Stuttgart-Ellwangen  gelegenen 
Bezirke,  mit  Ausnahme  des  Oberamtes  Marbach. 

Eine  endgiltige  Entscheidung  über  den  Einfluss  der  oro- 
graphischen  Gestaltung  des  Landes  auf  die  Hagelhäutigkeit  lässt 
sich  noch  nicht  geben.  Eine  Anzahl  von  Sätzen,  die  über  den 
Zug  der  Hagelwetter  auf  Grund  anderweitiger  Beobachtungen, 
über  Einfluss  von  Thälern,  Gewässern,  Waldungen  etc.  auf- 
gestellt wurden,  finden  in  Württemberg  keine  Bestätigung. 

11.  Herr  Dr.  Imhof  spricht  über  die  mikroskopischen  Be- 
wohner der  Limmat. 

Sitzung  vom  16.  Juni  1884. 

1.  Herr  Bibliothekar  Dr.  Ott  legt  folgendes  Verzeichniss  der 
im  II.  Quartal  eingegangenen  Schriften  vor: 

A.    Geschenke. 

Von  Hrn.  Prof.  R.  Wolf: 

Vierteljahrsschrift   der  naturforschenden   Gesellschaft  Zürich, 

XXVm.  4  und  XXIX.  1. 
Astronomische  Mittheilungen,  No.  61. 

Histoire  des  sciences  mathemat.  et  phys.  par  Max.  Marie.    T.  2. 
8°.  Paris  1883. 

Vom  eidgenöss.  Bauinspectorat: 
Hydrometrische    Beobachtungen.     Juli  —  December  1883.    Fol. 
Reuss-,  Limmat-,  Tessin-,  Rhein-  ^-  b-,  Aare-  *•  b.  und  Rhone- 
Gebiet. 

Vom  Fries'schen  Fond: 
Topographischer  Atlas  der  Schweiz.    Lief.  24.    Blätter  No.  1. 

2.  12.  24.  25.  27.  44.  48.  53.  55.  278  und  310. 

Vom  Hrn.  Verfasser: 
Tribolet,  M.  de,  Cours  de  mineralogie  generale  et  appliquee. 
8°.  Neuchätel  1882. 


Notizen.  181 

Tribolet,  M.  de,  Ischia  et  Java  en  1883.    B».    Neuchätel  1884. 

—  La  geologie  etc.    8«.    Ib.  1883 

—  Note  sur  la  presence  du  terrain  cretace  moyen  et  sup.  ä 

Cuiseaux.    8".    Ib.  1881. 

—  L'eboulement  d'Elm.    8".    Ib.  1882. 

—  Philippe  de  Rougemont.    1850-81.    8°.    Ib.  1881. 

—  Notes  geolog.  et  paleont.  sur  le  Jura  Neuchätelois.  8°.  Ib.  1883. 

Von  Hrn.  Prof.  Fick  in  Würzburg: 
Fick,  A.,  Arbeiten  aus  dem  physiolog.  Laboratorium  der  Würz- 
burger Hochschule.    8°.    Würzburg  1873. 

—  Hypothese  über  die  Entstehung  des  Blitzes.    8".    Eb.  1883. 

—  Ueber  die  Schwankungen  des  Blutdruckes  in  verschiedenen 

Abschnitten  des  Gefässsystemes.    8".    Eb.  1873. 

—  Zur   verschiedenen   Erregbarkeit  functionell   verschiedener 

Nervenmuskelpräparate.    8°.    Bonn  1883. 

—  Eine  Verbesserung  des  Blutwellenzeichners.    8".    Eb.  1883. 

—  Bemerkungen  über  Pepsinverdauung  und  das  physiologische 

Verhalten  ihrer  Produkte. 

—  Experimentelle  Beiträge  zur  Physiologie  des  Tastsinnes. 

—  Ueber  den  Ort  der  Eeizung  an  schrägdurchströmten  Nerven- 

strecken.   8".    Würzburg  1877. 

—  Ueber  die  Aenderung  der  Elasticität  des  Muskels  während 

der  Zuckung.    8<*.    Eb.  1871. 

—  Zur  Periscopie  des  Auges.    8°.    Bonn  1879. 

—  Beitrag  zur  Physiologie  des  Electrotonus. 

—  Die  Welt  als  Vorstellung.    8°.    Würzburg  1870. 

—  Ueber  die  Vorbildung  des  Arztes.    8".    Eb.  1878. 

—  Ueber  den  Kreislauf  des  Blutes.    8°.    Berlin  1872. 

—  Versuch  einer  physikal.  Deutung  der  kritischen  Geschwin- 

digkeit etc.    8".    Würzburg  1881. 

—  Ueber  das  Princip  der  Zerstreuung  der  Energie. 

—  Ueber  die  der  Mechanik  zu  Grunde  liegenden  Anschauungen. 

—  Experimenteller  Beitrag  zur  Lehre  vom  Blutdrucke.    (Fest- 

schrift.)   4".    Leipzig  1882. 

—  Ein  neuer  Wellenzeichner.    4".    Eb.  1877. 

Fick,  L.  und  A.  Fick,  Gestaltung  der  Gelenkflächen. 
Fick,   A.   und   R.   Böhm,    Wirkung   des    Veratrins    auf  die 
Muskelfaser. 


182  Notizen. 

Fick,  A.  Eug.  und  E  Weber,  Anatom. -mecli.  Studie  über  die 
Scliultermuskeln. 

Badoud,  Dr.  Emil,  lieber  den  Einfluss  des  Hirns  auf  den 
Druck  der  Lungenarterie. 

Goldstein,  Dr.  L.,  Zur  Lehre  von  der  Glycogenbildung  in 
der  Leber. 

Jolly,  Dr.  Fried.,  Bericht  über  die  Irrenabtheilung  des  Julius- 
Spitals  zu  Würzburg  1870/72. 

Locke nberg,  Ernst,  Beitrag  zur  Lehre  von  den  Athem- 
bevs^egungen. 

Meyer,  A.  B.,  Beiträge  zur  Lehre  der  elektr.  Xervenreizung. 
8".    Zürich  1867. 

Von  Hrn.  Director  Forel  im  Burghölzli: 
L  ort  et,  Dr.  L.,  Poissons   et  Reptiles  du  Lac   de  Tiberiade. 
4«.    Lyon  1883. 

Von  der  holländ.  Colonialregierung  in  Sumatra: 
Beschrijving   van   Sumatra's  Westkust   par  Verbeek.    8°.    Ba- 
tavia  1883. 

Von  den  Herren  Verfassern: 
Kölliker,  A.,  Die  embryonalen  Keimblätter  und  die  Gewebe. 

40.    Würzburg  1883. 
Imhof,  Dr.  0.  E.,   Resultate  meiner  Studien  über  die  pelagi- 

sche  Fauna  kleinerer  und  grösserer  Süsswasserbecken  der 

Schweiz.    8^    Leipzig  1884. 
€hoffat,  P.,  Notice  necrologique  sur  Carlos  Ribeiro.    1883. 
—  De  l'impossibilite  de  coniprendre  le  Caliovien  de  la  Jurassi- 

que  superieure.     1884. 
Geddes,  Pat.,   A  re- Statement   of  the    cell    theory  etc.    8". 

Edinburgh  1888/84. 
Seh  übeler,  F.  C,  Vaextlivet  i  Norge  etc.    4».    Christ.  1879. 
(Anonym),  Die  Meteoriten  -  Kreisreihen.    8".    Landshut  1884. 

Vom  Museu  Nacional  de  Rio  de  Janeiro: 
Guia  da  exposigao  anthropologia  Brazileira.   8".   Rio  de  Janeiro. 

Vom  Comite  international  des  poids  et  mesures: 
Proces-verbaux  des  seances  de  1883. 


Notizen.  183 

Von  der  Tit.  Museumsgesellschaft: 
Jahresbericht,  50. 

B.  In  Tausch  gegen  die  Vierteljahrsschrift: 

Annalen  des  physical.  Central-Observatoriums  in  St.  Peters- 
burg von  H.  Wild.    Jahrg.  1882.  2.  Theil. 

Publicationen  des  astrophysical.  Observatoriums  zu  Hereny  in 
Ungarn.    Heft  1.    4«.    Hereny  1884. 

Leopoldina.    Heft  20.  No.  5.  6. 

Atti  della  R.  accademia  dei  Lincei.    Vol.  8.  No.  4—10. 

Memoires  de  la  soc.  d'emulation  du  Doubs.  Serie  V,   Vol.  7.  1882. 

Zeitschrift  für  Naturwissenschaft.  4.  Folge,  2.  Band,  tieft  6 
und  3.  Band,  Heft  1. 

Mittheilungen  der  naturforschenden  Gesellschaft  des  Kantons 
Thurgau.    Heft  6. 

Memoirs  of  the  r.  astronom.  society.    Vol.  47.    1882/83. 

Verhandlungen  der  zoolog.-botan.  Gesellschaft  in  Wien  mit  Bei- 
heft.   33.  Band. 

Finlands  geologiska  Undersökning.  Beskrifning  tili  Kartbladet. 
Serie  A^  No.  89.  90.  Serie  A^  No.  7.  9.  Serie  C.  No.  53. 
56.  58—60. 

—  —  Serie  C.    Afhandlingar  och  ui)psatser.    No.  54.  55  u.  57. 

—  —  Serie  B*".  No.  3  mit  5  Karten. 

üttgivet  af  den  norske  Gradmaalingskommission.    Heft  2. 
Rendiconti  dello  reale  istituto  Lombarde.    Serie  2.  Vol.  15. 
Zeitschrift  der  deutschen  geolog.  Gesellschaft.    Bd.  35.  Heft  4. 
Sitzungsberichte  der  Berliner  Academie.    Heft  1—17. 
Bulletin  mensuel  de  la  soc.  des  sciences,  agriculture  et  arts  de 

la  Basse-Alsace.    Tome  18.  No.  3—5. 
Vierteljahrsschrift  der  astronomischen  Gesellschaft  in  Leipzig. 

Jahrg.  18.  Heft  4.    Jahrg.  19.  Heft  1. 
Jahresbericht  der  „Pollichia".    40—42. 

Correspondenzblatt  des  Naturforscher-Vereins  in  Riga.  26.  Bd. 
Actes  de  la  soc.  Linneenne  de  Bordeaux.  Serie  IV.  Tome  6. 
Bulletin  de  la  soc.  imp.  des  naturalistes  de  Moscou.    Tome  58. 

No.  3  per  1883. 
Proceedings  of  the  r.  geograph.  soc.  per  1884.    No.  4—6. 
Nachrichten  von  der  k.  Ges.  der  Wissenschaften  1883.    No.  1—13. 


184  Notizen. 

Boletim  de  la  soc.  de  geographia  de  Lisboa.    4.  Serie.  No.  4.  5. 
Atti  della  soc.  Toscana  di  scienze  naturali.    Vol.  6.  Fase.  1. 
Verhandlungen  der  naturforsch.  Gesellsch.  in  Basel  sammt  An- 
hang.   7.  Band.  2.  Heft. 
Sitzungsberichte  und  Abhandlungen  der  wissenschaftl.  Gesell- 
schaft „Isis".    Juli— Dez.  1883. 
Records  of  the  geolog.  survey  of  India.    Vol.  17.  Part.  1.  2. 
Proceedings  of  the  academy  of  natural  sciences  of  Philadelphia. 

1883.    Part.  3. 
Memoires  de  la  soc.  des  sciences  de  Bordeaux.    2.  Serie.  Tome  5. 
Bulletin  de  la  soc.  Fribourgeoise  des  sciences  nat.  pour  1881 

jusqu'ä  1883.    Jahrg.  3  und  4. 
Transactions  of  the  entomolog.  soc.  of  London  per  1883.  Part.  5. 

1884  Part.  1. 
R.  üniversity  of  Norway  Christiania. 
Reu  seh,  H.  H.,  Silurfossiler  og  Pressede  Konglomerater.    4". 

Christiania  1882. 
Broegger,   W.  C,  Die  silurischen  Etagen  2  und  3  im  Chri- 

stiania-Gebiet  und  auf  Eker.    4".    Eb.  1882. 
Sars,   G.   0.,   Carcinologiske  Bidrag  til  Norges   Fauna.    4°, 

Eb.  1879. 
Enumeratio  Insectorum  Norwegicorum.    Fase.  V.  8°.  Eb.  1880, 
Mittheilungen  der  k.  k.  geograph.  Gesellschaft  in  Wien  per  1883. 
Notizblatt  des  Vereins  für  Erdkunde  zu  Darrastadt.    4.  Folge. 

4.  Heft. 
Jahrbuch   der   k.   k.    geologischen  Reichsanstalt.    Jahrg.  1884. 

Band  34.  No.  2. 
Verhandlungen  derselben.    No.  4—8. 
Bulletin   de  l'acad.   imper.   des   sciences   de   St.   Petersbourg, 

Tome  29.  No.  2. 
Riga'sche  Industriezeitung.    Jahrg.  10.  No.  8. 
Mittheilungen    des   naturwiss.    Vereins   von   Neu-Vorpommern 

und  Rügen  in  Greifswald.    Jahrg.  15. 
Proceedings  of  the  zoolog.  soc.  of  London.  1883.  Part.  4  nebst 

Catalog. 
Sitzungsberichte  der  naturforsch.  Ges.  in  Leipzig.  Jahrg.  10. 1883. 
Verhandlungen  der  schweizer,   naturforschenden  Gesellschaft. 

66.  Jahresversammlung  in  Zürich  1883. 


Notizen.  185 

Jahresbericht,  68.,  der  naturforsch.  Ges.  in  Emden.    1882/83. 
Mittheilungen  des  Vereins  für  Erdkunde  in  Leipzig.  1883. 
Boletin  de  la  acad.  nacional  d'Argentinia.    Vol.  6.  No.  1. 
12  Annual  report  of  the  zoolog.  society  of  Philadelphia. 
Annales   de  la  soc.  d'agriculture  de  Lyon.    5.  Serie.    Tome  5. 
Memoires  de  l'academie  de  Lyon.    Vol.  26. 
Bulletin  de  la  soc.  Beige  de  microscopie.     Annee  10.  No.  6—8. 
Jahresbericht  des  naturwiss.  Vereins  zu  Elberfeld.    Heft  6. 
Mittheilungen   des   naturwiss.  Vereins  für  Steiermark  für  1883 

sammt  Beilage. 
Oversigt  over  det.  K.  D.  Videnskabernes  Selskabs  forhandlinger 

1883  No.  3.    1884  No.  1. 
Technische  Blätter,  red.  von  Czuber.    1884.    Jahrg.  16.  Heft  1. 
Annales  de  l'observatoire  royal  de  Bruxelles.    Tome  V.  Fase.  1. 

C.    Anschaffungen. 

Gazzetta  Chimica.    Vol.  1—10.    Vol.  14.  No.  1.  2. 
Jahresbericht   über   die   Fortschritte    der  Chemie    von  Fittica 

für  1882.    Heft  2.    8».    Giessen  1884. 
Astronom.  Jahrbuch  von  Berlin  pro  1886.    8°.    Berlin  1884. 
Husemann  und  Hilger,  Die  Pflanzenstofie.  4.  Lief.  Berl.  1884. 
Abhandlungen    der   Schweiz,  palaeontolog.  Ges.    Band  10.    4". 

Basel  1883. 
Annalen  der  Chemie  von  Liebig.    Band  223.    Heft  1 — 3. 
Centralblatt,  biologisches.    Band  4.  No.  1—7. 
Acta  mathematica.    Band  3.  No.  4.    Band  4.  No.  3. 
Bulletin  de  la  soc.  geolog.  de  France.    3.  Serie.  Vol.  9. 
Abhandlungen,  palaeontolog.,  von  Dames  und  Kayser.    Band  2. 

Heft  1. 
Memoires   de   l'acad.   imperiale  de  St.  Petersbourg.    Band  31. 

Heft  16.    Band  32.  Heft  1.  2. 
Denkschriften  der  k.  k.  Academie  der  Wissenschaften  mathe- 

mat.-naturwiss.  Classe.    Band  47. 
Handbuch  der  Palaeontologie  von  Schenk  und  Zittel.    2.  Band. 

3.  Lief.    8".    München  1884. 
Journal  de  physique  par  Almeida.   2.  serie.  T.  3.  No.  3—5. 
Beiträge  zur  Palaeontologie  Oesterreich-Ungarns  u.  des  Orients 

von  Mojsisovics  u.  Neumayr.    Band  3.  Heft  4.  4^  Wien  1884. 


186  Notizen. 

Wetterberichte  der  meteorolog.  Centralanstalt  Zürich.  5.  März 
bis  14.  Juni  1884. 

Register  zum  2.  Band  der  palaeontolog.  Mittheilungen  von  G. 
Böhm.    8°.    Cassel  1884. 

Zeitschrift,  elektrotechnische.    Jahrg.  5.  Heft  3—5. 

Jakobi,  C.  G.  J.,  Supplementsband  zu  den  gesammelten  Wer- 
ken von  E.  Lottner.    4".    Berlin  1884. 

Baillon,  H.,  Histoire  des  plantes.  Tome  6.  7.  8".  Paris 
1877/80. 

Boissier,  Ed.,  Flora  orientalis.    Tome  5.    8°.    Geneve  1884. 

Jahresbericht,  zoologischer,  für  1882.    4.  Abth.    8*'.   Leipz.  1884. 

Oeuvres  de  Lagrange,  publ.  par  J.  A.  Serret.  Tome  10.  4P. 
Paris  1884. 

Oeuvres  de  Laplace.    Tome  6.    4".    Paris  1884. 

2.  Herr  Dr.  Haller  wird  als  Mitglied  in  die  Gesellschaft 
aufgenommen. 

3.  Als  Candidaten  zum  Eintritt  in  die  Gesellschaft  melden 
sich  die  Herren  Stadtchemiker  Bertschinger,  Apotheker  Rosen- 
mund und  Apotheker  Hauser. 

4.  Den  Austritt  aus  der  Gesellschaft  erklärt  Herr  Dr.  A. 
v.  Planta. 

5.  Herr  Prof.  L.  Soret  verdankt  seine  Ernennung  zum 
Ehrenmitglied  der  Gesellschaft. 

6.  Die  American  Association  for  the  advancement  of  science 
ladet  die  Mitglieder  unserer  Gesellschaft  zur  Theilnahrae  an 
ihrer  am  3.  Sept.  d.  Js.  beginnenden  Jahresversammlung  ein. 

7.  Herr  Prof.  Klebs  berichtet  über  seine  bacteriologischen 
Untersuchungen  mit  Bezug  auf  die  gegenwärtige  Typhus- 
epidemie in  Zürich. 

Der  Vortragende  referirte  eingehend  über  die  von  ihm  be- 
folgten Methoden,  um  die  krankheitserregenden  Ursachen  klarer 
zu  legen,  wobei  naturgemäss  die  Frage  des  Typhusbacillus  in 
den  Vordergrund  treten  musste.  Von  der  Bedeutung  aus- 
gehend, welche  die  Spaltpilze  im  Haushalte  der  Xatur  erlangen, 
erinnert  er  zunächst  an  die  berühmten  Versuche  von  Pasteur, 
welcher  die  Rolle  der  Spaltpilze  bei  Gährungserscheiuungen 
nachwies.  Die  Erkenntniss,  dass  Spaltpilze  in  ursächlichem 
Zusammenhang  mit  Krankheitsprocessen  stehen,  vermochte  sich 


Notizen.  187 

nur  langsam  Bahn  zu  brechen.  Nachdem  schon  zu  Anfang  der 
Vierzigerjahre  die  Verbreitung  der  Epidemien  auf  pathogene 
Bacterien  hingewiesen,  wurden  nach  und  nach  Methoden  in's 
Werk  gesetzt,  die  gegenseitigen  Beziehungen  beider  festzu- 
stellen. Um  die  Lebensbedingungen  der  Spaltpilze  zu  ermitteln, 
mussten  sich  die  Pathologen  und  die  Botaniker  gegenseitig 
unterstützen  und  ergänzen.  Was  speciell  die  Typhuserkrankung 
anbetrifft,  so  stehen  sich  zur  Zeit  zwei  erklärende  Theorien 
gegenüber.  Die  von  Buhl  und  Pettenkofer  aufgestellte  Boden- 
theorie, deren  Bedeutung  erklärlich  ist  und  die  eine  grosse 
Popularität  erlangte,  kann  der  Vortragende  nicht  adoptiren, 
sondern  ist  Vertreter  der  Trinkwassertheorie,  welche  das  krank- 
machende Agens  in  dem  unserem  Organismus  zugeführten  Trink- 
wasser erblickt.  Die  wichtigste  Stütze  derselben  bietet  Wien, 
vordem  ein  ständiger  Typhusherd,  seit  Erstellung  der  Hoch- 
quellwasserleitung aber  wenig  mehr  vom  Typhus  heimgesucht. 
Vorkommnisse  an  verschiedenen  Orten,  auch  in  der  Schweiz, 
lassen  die  Typhuserkrankungen  auf  eine  locale  Verunreinigung 
des  Trinkwassers  zurückführen. 

Vom  Standpunkte  der  medizinischen  Forschung  aus  erhält 
jedoch  der  Begriff  „Verunreinigung"  eine  ganz  bestimmte  Fas- 
sung. Ein  Trinkwasser  kann  dem  blossen  Auge  stark  verun- 
reinigt erscheinen,  ohne  nachtheilig  für  den  Organismus  zu  sein, 
ein  scheinbar  sehr  reines  Wasser  übt  auf  den  Organismus  eine 
ungünstige  Wirkung  aus.  Als  Verunreinigung  bezeichnet  der 
Pathologe  das  Eindringen  eines  krankheitserregenden  Spalt- 
pilzes. Mit  Koch  nimmt  Klebs  als  Ursache  einer  epidemischen 
Krankheit  eine  ganz  specitische  Bacterienform  an,  also  auch 
für  unsere  Typhusepidemie.  Die  krankheitserregenden  Bac- 
terien gelangen  entweder  mit  der  Luft  oder  mit  dem  Wasser 
in  den  menschlichen  Organismus.  Auf  unsere  Typhusepidemie 
angewandt,  scheint  letzterer  Weg  der  natürliche,  weil  der  An- 
fang der  Epidemie  nur  die  tieferen  Lagen  von  Zürich,  nicht 
aber  die  höher  gelegene  Umgebung  ergriff.  So  lautete  auch 
die  Volksmeinung.  Die  Bacterien  müssen  daher  im  Wasser 
gesucht  werden.  Eberth  und  Klebs  haben  nun  gleichzeitig 
Typhusbacillen  in  den  Darmdrüsen,  in  der  Milz,  in  den  Hirn- 
häuten u.  s.  w.  bei  Typhuskranken  vorgefunden.    Angenommen, 


1 88  Notizen. 

dass  diese  die  Krankheitsursache  darstellen,  so  lassen  sie  sich 
auch  im  Wasser  vermuthen.  Um  sie  in  grösserer  Menge  zu 
erhalten,  wandte  Klebs  bei  unserem  Leitungswasser  ein  Filtrir- 
verfahren  mit  Glaswollpfröpfen  an.  Das  angesammelte  Filtrat 
enthielt  eine  Mischung  verschiedener  winziger  Organismen  und 
die  Trennung  derselben  wurde  mit  Hülfe  der  von  Koch  ein- 
geführten Methode  der  Reincultur  auf  Nährgelatine  vorgenom- 
men. Die  Reinculturen  der  Spaltpilze  wurden  bis  zur  7.  Gene- 
ration übergepflanzt.  Klebs  macht  die  Angabe,  dass  mit  Hülfe 
dieser  Methode  ein  Bacillus  erhalten  werde,  den  er  für  identisch 
mit  dem  Typhusbacillus  hält.  Auch  die  Untersuchung  des 
Schlammes  im  Plattenreservoir  lieferte  ihm  einen  Bacillus  in 
grösserer  Menge.  Die  durchschnittliche  Länge  desselben  wurde 
zu  drei  Mikromilliraeter  bestimmt.  Anfänglich  sind  die  Thei- 
lungsvorgänge  rege  und  erst  verhältnissmässig  spät  erfolgt 
Sporenbildung.  Dieser  Bacillus,  auf  Kaninchen  und  Ratten 
übergeimpft,  bedingt  gewisse  Veränderungen  in  der  Milz,  doch 
gibt  Klebs  zu,  dass  das  Thierexperiment  zur  Zeit  noch  nicht 
völlig  beweiskräftig  sei.  Im  Wasser  scheint  die  Vermehrung 
des  Bacillus  eine  langsame  zu  sein.  Practisch  wichtig  erscheint 
die  Frage,  wo  diese  Bacterien  eindringen.  Ein  localer  Ein- 
bruch der  Leitung  scheint  nicht  Ursache  desselben  zu  sein, 
das  Eindringen  musste  demnach  durch  das  Filter  erfolgen. 
Wie  das  T\ phusraaterial  in's  Wasser  gelangte,  lässt  sich  zur 
Zeit  nicht  mehr  beantworten.  Im  Einzelnen  führte  der  Vor- 
tragende viele  sinnreiche  Methoden  vor,  wie  er  sie  zum  Theil 
selbst  sich  für  solche  Untersuchungen  ausdachte.  Musste  er 
auch  zugeben,  dass  manche  seiner  Schlussfolgerungen  noch 
einer  erneuten  Prüfung  bedürfen,  so  glaubte  er  doch  eine 
gründliche  Desinfection  der  Leitung  und  der  Reservoire  befür- 
worten zu  sollen.  Eine  vergleichsweise  Untersuchung  des  hie- 
sigen Quellwassers  mit  Rücksicht  auf  Bacterien  rauss  in  hohem 
Masse  wünscheuswerth  erscheinen,  um  in  der  Typhusfrage 
sichere  Schlussfolgerungen  zu  ziehen,  doch  sind  von  Prof  Klebs 
in  dieser  Richtung  noch  keine  eingehenderen  Untersuchungen 
vorgenommen  worden.  [R.  Billwiller.] 


Notizen.  1 89 

IVotizen  zur  Schweiz.  Kulturgeschichte.  (Fortsetzung). 

352)  (Fortsetzung):  Hörn  er  an  Gautier. 

1826  V  5.  (Forts.)  Le  choix  des  tables  pour  nos  calculs 
h5psometriques  me  parait  assez  indifferent.  Toutes  les  tables  ou 
methodes  publiees  donneront  des  resultats  peu  differents  entre 
eux  pour  des  hauteurs  si  petites.  Celles  de  Littrow  ne  me 
semblent  pas  etre  les  plus  commodes,  parcequ'il  faut  chercher 
un  Logarithme  pour  appliquer  la  correction  pour  la  tempera- 
ture  de  l'air.  On  pourrait  construire  ä  cet  effet  des  tables  tres 
etendues  pour  toutes  les  dixiemes  de  ligne  de  la  hauteur  ba- 
rometrique  entre  25  et  28  pouces.  J'en  possede  dejä  pour  tous 
les  0,002  de  pouce  entre  20  et  287«  pouces,  basees  sur  la  for- 
mule  de  Laplace;  le  coefficient  etant  pris  des  pesees  directes 
de  Fair  et  du  mercure  executees  par  Biot  et  Arago.  Mais  je 
pense  qu'il  faudrait  refaire  le  tout.  Je  Vous  en  parlerai  plus 
au  long  dans  une  prochaine  lettre.  Pour  un  calcul  si  ennuyeux 
et  d'une  application  si  frequente,  il  faut  se  passer  entierement 
des  parties  proportionelles.  —  Mr.  Oeri  m'a  remis  une  note, 
dans  laquelle  tous  les  frais  de  transports,  tous  les  diners  et 
frais  de  logis  sont  detailles.  Ils  montent  ä  204  fr.  de  Suisse. 
II  faudra  y  ajouter  outre  la  valeur  des  Barometres  niuni  d'un 
Thermometre  fixe  (ä  2Va  Louis  ou  40  fr.  la  piece),  une  reniune- 
ration  ä  M.  Oeri,  pour  tems  et  peine  employees  dans  cette 
besogne,  sur  laquelle  je  demanderai  encore  l'avis  de  Mr.  Trech- 
sel  ainsi  que  le  Votre.  —  N'avez-Vous  pas  vü  pendant  Votre 
sejour  en  Angleterre  un  Telescope  Newtonien  de  15  pouces  de 
diametre  et  25  pieds  de  foyer  fait  par  John  Ramage ;  il  a  ete 
remis  dernierement  ä  l'Observatoire  de  Greenwich.  Les  ampli- 
lications  vont  jusqu'ä  1500  fois.  M.  Ramage  travaille  a  present 
ä  un  telescope  dont  le  miroir  aura  21  pouces  de  diametre  et 
54  pieds  de  foyer.  —  En  parlant  d'un  Opticien  distingue,  je 
dois  Vous  dire  un  mot  sur  un  soit-disant  Opticien  qui,  ä  ce 
qu'on  m'a  dit,  se  trouve  actuellement  ä  Geneve.  C'est  un  juif, 
nomme  Bernhard,  qui  pretend  travailler  tous  ses  verres  lui- 
meme,  tandis  qu'il  est  un  Ignorant  parfait.  Je  ne  le  trouverais 
pas  digne  de  parier  de  lui,  si  ce  ne  fut  parcequ'il  a  gagne  chez 
le  tribunal  de  justice  a  Aarau  un  proces  contre  un  autre  juif 
et  le  brave  M.  Esser  mecanicien,  qui  l'avaient  taxe  de  charla- 


190  Notizen. 

tan,  ce  qui  leur  a  coute  fort  eher.  Mr.  Trechsel  et  moi,  nous 
avions  fait  de  remontrances  ä  ce  tribunal  en  faveur  de  la  bonne 
chose  et  de  M.  Esser,  en  prouvant  par  differents  faits  l'igno- 
rance  coraplöte  de  cet  homme,  qui  n'a  jamais  travaille  un  verre. 
Mais  ces  Messieurs  d'Aarau  ont  passe  lä-dessus,  en  refusant 
de  faire  soumettre  ce  fanfaron  ä  un  examen,  parcequ'il  portait 
le  titre  d'Opticien  de  la  cour  du  Duc  de  Saxe-Meiningen. 

1826  IX  15.  J'apprends  avec  une  satisfaction  intime  que 
tous  Vos  voeux  sont  accoraplis.  Le  gout  de  Mad.  Votre  epouse 
pour  les  beautes  de  la  nature  et  pour  une  simplicite  de  vie, 
variee  et  embellie  par  le  sentiment  et  l'instruction,  Vous  promet 
une  infinite  de  jouissances  precieuses  mais  inconnues  ä  beaucoup 
de  personnes  d'ailleurs  bien  elevees.  Suivez  les  traces  de  la 
nature  et  Vous  serez  heureux!  —  Ce  que  Vous  m'ecrivez  de 
Vos  observations  de  latitude  m'a  tracasse  beaucoup.  Apres  avoir 
parcourü  toutes  les  hypotheses  que  Ton  peut  former  sur  ces 
erreurs,  j'ai  du  m'arreter  ä  celle  qui  suppose  une  petite  flexion 
de  la  lunette.  L'inlluence  de  cette  flexion  va  en  sens  contraire 
sur  les  deux  branches  du  meridien,  parceque  les  distances  ze- 
nithales  du  cote  Sud  donnes  des  latitudes,  celle  du  Nord  des 
colatitudes.  Mais  il  faut  supposer  ici  que  la  flexion  diminue  les 
distances  au  Zenith,  ce  qui  est  bien  admissible  si  le  brut  de  la 
lunette,  qui  porte  l'oculaire,  est  un  peu  plus  long  ou  plus  pe- 
sant  que  celui  de  l'objectiv,  ou  si  la  lunette  n'est  soutenue 
qu'aux  deux  bouts  sans  etre  appuj'ee  dans  son  milieu,  ou  que 
le  contrepoids  fait  trop.  Pour  s'assurer  de  cet  eÖet  desagre- 
able  de  la  pesanter,  Vous  savez  qu'il  y  a  trois  methodes : 
1°  L'observation  sur  l'horizon  artiticiel  de  mercure.  2°  Le  CoUi- 
mator  de  Kater  ou  de  BoJmenberger ;  3"  (metliode  qui  regarde 
l'artiste)  d'arranger  les  choses  en  sorte  que  la  boite,  qui  porte 
l'oculaire,  et  celle  qui  contient  l'Objectiv,  ayant  le  meme  dia- 
metre  exterieur,  de  maniere  que  Ton  puisse  les  echanger  en- 
semble  aux  deux  bouts  du  tube,  ce  qui  est  l'idee  de  Mr.  Repsold. 
Si  le  niveau  de  Votre  instrument  manquerait  de  delicatesse,  il 
serait  bon  de  le  faire  remplacer  par  uii  de  ces  niveaux  de 
Repsold  ä  Hambourg,  qui  sont  remplis  de  Naphte  au  lieu 
d'Alcool.  Soyez  d'ailleurs  bien  sür  que  je  garderai  conscien- 
cieusement   le  secret   de  Votre  communication.  —  M.  Carlini 


Notizen.  191 

m'a  fait  l'honneur  de  me  faire  part  d'une  nouvelle  formule  pour 
le  calcul  de  la  latitude  par  la  Polaire,  que  je  m'empresse  de 
Vous  transcrire  ici;  eile  semble  epuiser  cette  discussion:  Soit 
(p  la  latitude,  X  l'angle  horaire,  8  la  distance  de  l'etoile  au 
pole,  /*  la  distance  au  Zenith  observee,  l'on  a,  corame  on  sait  *) 

,p  ^  /«  +  ö  .  Co  i  -  4"  et  /« .  Ö2 .  SiU  +  4"  ^'  SiU  .  Co  i  +  . . . . 

u  o 

Soit  l  -{-  X  un  angle  tel,  que  l'on  ait 

cp  =  h-h  8  .Co{l  -{-x) 
l'on  prouve  sans  difficulte 

a;  =  -^d.Ct<p.SiA  +  (^4-^Ct^9')d''Si2A-f 

Pour  la  latitude  de  Milan  et  en  supposant,  que  la  correction  x 
soit  appliquee  iramediateraent  ä  l'angle  horaire  A  en  tems  si- 
deral,  l'on  a  pour 

5  =  5800        x--=  195",5.  Si-l  +  3".0  .  Si2A 
5700  193,1    .SiA  +  2,9    .Si2A 

une  table  de  peu  d'etendue  dont  la  valeur  de  x  avec  sa  Varia- 
tion pour  10"  changement  de  ö;  avec  l'angle  corrige  l -{- x 
reduit  en  degre,  l'on  trouve  par  la  table  des  logarithmes  la 
valeur  de  ö  .  Co  (i  +  x).  Si  l'observation  a  ete  faite  en  multi- 
pliant  l'angle  A  et  que  Zsoit  la  moyenne  entre  les  distances  cor- 
respondantes  aux  anglcs  horaires  ^  -{-  p\  A.  +  p'\  .  .  .  en  pre- 
nant  pour  -l  la  moyenne  arithmetique  entre  ces  angles  et  en  posant 

,2  ■'     ,  2 

V _ P    +JJ     4- P"'  +  . . . 


m 
l'on  a 

^  =  h^ö.Co{X-^x}-'^^j.S 

ou  bien  en  negligeant  les  quantites  de  l'ordre  8- .  Z,  S  etant 
toujours  une  quantite  tres-petite,  on  aura 

cp  =  h  +  8(1  —  Z)  .Goß  ^  x). 
Je  passe  ä  un  objet,  dont  je  Vous   aurai  parle  plutot,    si 
j'avais  ete  en  possession  de  tous   les   documents   necessaires. 


')  Es  ist  diess  die  Littrow'sche  Formel. 


192  Notizen. 

C'est  le  compte  de  M.  Oeri  pour  nos  barometres  et  thermo- 
metres.  Vous  le  trouvez  ci-joint  dans  tout  son  detail.  Le 
Premier  article  de  90  fr.  de  Suisse  est  la  somrae  d'un  compte 
detaille  qui  renferme  les  depens  du  Voyage  de  M.  Oeri,  que 
Ton  ne  trouvera  pas  excessif  pour  un  voyage  de  21  jours.  Je 
Vous  prie  de  tacher  ä  la  faire  payer  par  MM.  les  banquiers  de 
notre  Societe.  II  y  a  deux  barometres  de  plus,  celui  au  Lac  de 
Constance  et  un  autre  ä  Bevers  dans  l'Engadin  superieur,  une 
Station  tres-haute  elevee  d'environ  1100  toises  au  dessüs  de  la 
mer.  Tout  cela  a  ete  fait  avec  le  consentement  de  la  Societe 
lors  de  sa  reunion  ä  Coire  cette  annee.  Vous  Vous  souvenez 
peut-etre  que  la  Societe  avait  ouvert  ä  notre  Comite  meteoro- 
logique  un  credit  de  800  fr.  de  Suisse.  Cette  somme  etant 
epuisee  l'assemblee  ä  vote  sur  la  proposition  de  Mr.  Zschokke 
encore  la  moitie  de  cette  somme  soit  400  fr.  pour  etre  mise  ä  la 
disposition  du  Comite.  Vous  ajouterez  ä  la  requete  de  fr. 
822.  5  Btz.  ce  que  nous  devons  ä  M.  Gourdon.  Ensuite  il  y 
aura  encore  ä  solder  les  depens  de  Mr.  Trechsel  pour  les 
tableaux  lithographies.  Ce  qui  nous  reste  de  cette  somme 
pourrait  etre  destine  ä  confectionner  deux  barometres  de  voyage 
que  l'on  donnerait  ä  des  personnes  capables  de  faire  un  bon 
et  frequent  usage.  —  Je  ne  sais  pas  si  Mr.  Trechsel  Vous  a 
fait  passer  un  petit  memoire,  dans  lequel  je  propose  de  com- 
poser  des  tables  hypsometriques  basees  sur  la  formule  de  Mr. 
Littrow  qui  est  aussi  celle  de  M.  Laplace.  Si  Vous  pourrez 
consentir  ä  mes  propositions,  je  pense  que  nous  commencerons 
nos  calculs  sans  delai.  L'on  pourrait  ramasser  les  observa- 
tions  de  5  en  5  jours,  en  prenant  leur  milieu,  et  calculer  se- 
parement  les  observations  faites  aux  differentes  epoques  de  la 
journee.  Je  regrette  que  nos  tableaux  ne  soient  pas  disposes 
de  maniere,  ä  presenter  dans  la  meme  colonne  verticale  les 
hauteurs  observes  ä  la  meme  epoque. 

1826  X  10.  La  comparaison  des  barometres  est  un  objet 
si  difficile  qu'il  faut  plusieurs  jours  et  plus  d'un  observateur 
pour  s'assurer  de  la  concordance  parfaite  de  deux  instrumens. 
Dernierement  le  Prof.  Bohnenberger  ä  Tubingue  dans  un  nou- 
veau  recueil  de  memoires  de  physique  publie  par  les  savants  du 
royaume  de  Würtemberg  a  prouve  que  les  barometres  ä  syphon, 


Notizen.  193 

que  l'on  croyait  les  i)lus  exempts  des  defauts  de  capillarite, 
en  sont  aussi  affectes,  parce  que  la  courbure  de  la  surface  du 
mercure  n'est  jamais  la  meme  dans  les  deux  branclies.  II  ne 
trouve  de  surete  que  dans  un  barometre,  dont  le  diametre 
interieur  du  tube  depasse  6  ä  8  lignes,  muni  d'une  cuvette  pro- 
portionnee.  Je  pense  de  me  faire  construire  un  instrument  de 
cette  dimension.  Comme  nous  allons  obtenir  de  la  part  de  Mr. 
Schumacher  une  copie  de  sa  toise,  qui  sera  faite  et  verifiee 
par  M.  Repsold,  nous  pourrons  etre  sürs  de  notre  mesure.  — 
Les  nouvelles  que  Vous  me  donnez  sur  l'etat  oü  se  trouve 
M.  de  Zach,  m'inquietent  beaucoup.  J'avais  entendu  depuis 
quelques  semaines  que  la  persecution  de  Jesuites  l'avait  chasse 
de  Genes,  et  je  craignais  que  la  vengeance  de  quelques  savans 
en  France,  qui  d'apres  leur  devotion  röligieuse  l'on  devrait 
soupgonner  d'ctre  de  Cryptojesuites,  avaient  sü  protiter  de 
leurs  liaisons  pour  lui  lancer  ce  coup.  Mais  quelqu'incoramode 
cela  aurait  ete  pour  lui  et  pour  la  vieille  Duchesse  cela  n'au- 
rait  pas  ete  de  consequence.  II  en  est  tout  autrement  de  le 
savoir  malade,  parcequ'ä  son  äge  de  pareilles  souffrances 
epuisent  facilement  le  reste  des  forces.  Quelque  soient  les  exces 
qu'on  peut  lui  reprocher,  je  pense  quo  la  science  et,  j'ose 
l'ajouter,  la  verite  fera  une  perte  irreparable  dans  sa  mort. 
—  Je  suis  bien  aise,  que  Vous  ayez  devine  entin  l'enigme  fatal 
de  Vos  observations.  Cette  raethode  de  charger  le  tout  de 
contrepoids,  que  nous  devons  ä  Reichenbach,  m'a  düplü  tou- 
jours.  II  vaudrait  mieux  de  composer  les  tubes  de  cones  doubles, 
ou  de  placer  plusieurs  anneaux  plats  dans  les  tujaux  cylindri- 
ques,  pour  les  empecher  de  flechir.  II  m'est  nullement  douteux 
que  le  contrepoids  de  Votre  lunette  ait  hausse  un  peu  la  par- 
tie  de  l'objectif. 

1827  I  30.  Je  ne  me  ressouviens  pas,  mon  tres  eher  Mon- 
sieur !  d'une  aussi  longue  Interruption  dans  nos  entretiens,  tant 
que  nous  etions  tous  les  deux  aupres  de  nos  foyers  et  bien 
portants.  Si  j'ai  tarde  ä  rompre  ce  silence,  c'etait  dans  la 
fausse  presomption  qu'il  n'etait  pas  mon  tour  ä  repondre.  J'avais 
oublie  completement,  que  je  Vous  devais  une  explication  sur 
les  boussoles  de  declinaison  de  M.  Oeri,  et  j'attendais  tous  les 
jours  Votre  decision  sur  les  nouvelles  tables  barometriques  ä 

XXIX.    2.  13 


194  Notizen. 

construire  pour  les  observations  de  la  Societ6  helvetique.  Diver- 
ses occupations  d'un  genre  tout-ä-fait  different  me  deroberent 
ensuite  les  momens  favorables,  oü  je  me  sentais  porte  ä  Vous 
ecrire.  Dans  tout  cela  je  dois  accuser  1' extreme  debilite  de 
ma  memoire,  le  desordre  dans  mes  travaux,  et  la  trop  grande 
facilite,  avec  laquelle  je  me  livre  ä  des  occupations  et  recher- 
ches  passageres  qui  m'interessent,  au  depens  des  travaux  plus 
pressans.  J'ai  donc ,  recours  ä  Votre  indulgence  et  ä  Votre 
amitic,  persuade  que  Vous  serez  trop  genereux  pour  Vous 
venger  par  une  contenance  semblable.  —  La  boussole  de  de- 
clinaison  que  M.  Oeri  a  construite  pour  notre  Observatoire 
coute  6  Louis.  C'est  un  tube  leger  de  papier  noirci,  muni  d'un 
objectiv  simple  et  d'un  oculaire  avec  des  fils  croises.  Deux 
lames-  d'acier  aimantees  paralleles  ä  Taxe  optique,  l'une  en 
dessus,  l'autre  en  dessous  du  tube,  fönt  fonction  d'aiguille. 
Le  tube  est  suspendu  ä  un  fil  de  soie  non  tordu :  il  y  a  deux 
crochets  de  Suspension,  Fun  en  dessus,  l'autre  en  dessous,  pour 
exarainer  la  collimation  de  Taxe  magnetique  et  de  Taxe  opti- 
que. Cet  appareil  se  trouve  renferme  dans  une  boite  garnie 
de  glaces,  qui  repose  sur  un  sextant  ou  octant  en  cuivre  de  8 
pouces  de  rayon,  portant  une  division  en  degres  et  minutes. 
A  cote  de  la  boite  est  attaclie  un  autre  tube  de  la  meme  force 
optique.  Apres  avoir  bien  remarque  l'objet  qui  se  trouve  der- 
riere  le  fil  du  tube  magnetique,  l'on  dirige  le  tube  exterieur 
sur  le  meme  objet,  et  on  marque  le  lieu  de  l'index  sur  la  divi- 
sion ;  on  vise  ensuite  avec  ce  meme  tube  sur  la  mire  meri- 
dienne;  la  diiference  de  ces  deux  directions  donne  la  declinaison 
cherchee.  Vous  trouverez  un  dessin  de  cet  appareil  dans  notre 
nouveau  dictionnaire  de  physique.  *)  M.  Oeri  vient  de  terminer 
une  machine  plus  grande  et  plus  couteuse  pour  l'universite  de 
Dorpat,  qui  doit  servir  aux  observations  lioraires  de  la  Variation 
magnetique.  Elle  porte  deux  microscopes  d'un  grossissement 
de  vingt  fois,  mouvables  sans  deviation  dans  le  plan  vertical, 
chose  necessaire  dans  les  climats  du  Nord,  ou  l'inclinaison  de 
l'aiguille  horizontale  subit  des   changemens  remarquables,  par 


*)  Die  von  Horner  in  Gehler  VI  973  gegebene  Beschreibung 
stimmt  jedoch  mit  der  obigen  nicht  ganz  überein. 


Notizen.  195 

l'effet  de  la  teraperature.  —  Mon  neveu,  qui  ne  cesse  de  se 
louer  de  Vos  bontes,  m'ecrit,  que  Vous  lui  avez  permis  d'as- 
sister  ä  Vos  legons  d' Astronomie,  et  j'espere  qu'il  s'en  acquit- 
tera  envers  Vous  par  son  zele,  son  attention  et  peut-etre  par 
quelques  petits  Services  auxquels  Vous  le  trouverez  bon.  II 
a  obtenu  la  meme  faveur  de  la  part  de  M.  le  Prof.  De  La 
Uwe,  dont  il  loue  la  politesse  envers  lui,  ainsi  que  la  clarte 
de  ses  legons.  II  a  ete  cependant  un  peu  blesse  par  le  dis- 
cours  preliminaire  de  M.  De  La  Rive,  dans  lequel  se  trouvait 
un  tableau  de  l'etat  des  sciences  physiques  dans  l'Allemagne, 
tel  qu'il  n'existe  point  dans  la  realite.  C'etaient,  ä  ce  qu'il  me 
semble,  des  reminiscences  d'une  ancienne  tii-ade  outree  de  M. 
Chenevix  (il  y  a  plus  de  dix  ans),  dont  les  sujets  n'existent 
plus.  Ces  Natnrphilosophen  sont  passes  depuis  longtems,  et 
ne  faisaient,  meme  ä  leur  epoque  la  plus  brillante,  qu'un  tres- 
petit  parti.  Xous  ne  savons  rien  de  deux  classes  de  physiciens 
en  AUemagne.  II  y  a  actuellement  trois  Journcaux  de  Physique 
en  AUemagne,  celui  de  Pof/f/cndorf  (ci-devant  Gilbert),  celui 
de  Schivdf/f/cr  (l'inventeur  d'un  Instrument  propre  pour  aceu- 
muler  relectricite),  et  celui  de  Baumg artner.  Certes  un  de 
ces  journaux  devrait  servir  d'organe  ä  l'une  de  ces  classes. 
Que  l'on  compulse  ces  ouvrages,  l'on  n'y  trouvera  rien  de  ces 
faux  apperQus,  de  ces  prötendues  inventions,  de  cette  obscurite 
et  confusion  des  idees,  que  l'auteur  semble  reprocher  meme  ä 
la  meilleure  de  ces  classes  imaginaires.  Je  crois  qu'on  a  tort 
de  condamner  toute  une  nation  sur  des  oui-dire,  de  la  livrer 
ä  la  decision  des  auditeurs,  et  de  nourrir  et  exciter  dans  la 
jeunesse  les  prejuges  nationaux,  qui  ordinairement  cederont  ä 
une  connaissance  plus  proclie.  Chaque  nation  a  ses  Visionnaires; 
la  France  a  eu  ses  Alix,  Mercier,  Apostolle,  etc.,  l'Angleterre 
a  encore  son  Riebard  Philipps  et  d'autres.  Je  n'ai  pü  m'em- 
pecher  de  Vous  faire  part  du  regret  que  j'ai  eü  de  voir  tomber 
un  homme  aussi  eclaire  et  bienvcillant,  que  M.  De  La  Rive  fils, 
dans  des  fautes  que  probablement  une  connaissance  plus  proche 
de  la  langue  et  des  ecrits  allemands,  et  un  desir  plus  regle  de 
plaire  ä  ses  auditeurs,  lui  auraient  epargne.  Je  Vous  prie 
d'ailleurs  de  ne  donner  aucune  suite  ä  cette  communication ; 
cela  pourrait  exciter  quelque  Indisposition  contre   mon  neveu. 


196  Notizen. 

qui  ne  m'a  communique  en  particulier  autre  chose  que  quel- 
ques phrases  de  ce  discours   sans  remarques    ou   exageration. 

—  Les  Baroraeti'es  de  la  Societe  helvetique  me  fönt  beaucoup 
d'embarras,  et  me  chargent  d'une  correspondance,  dont  je 
voudrais  bien  me  passer.  L'un  des  observateurs,  le  Colonel 
SUerlin  ä  Schaffhouse  transmet  ses  instrumens,  sans  en  donner 
aucune  notice,  dans  les  mains  d'un  homme,  qui  n'a  aucune  no- 
tion  de  ces  choses,  un  homme  qui  ne  peut  donner  aucune 
garantie  de  sa  capacite,  ou  de  son  exactitude.  Un  autre,  le 
prof.  Ineichen  ä  Lucerne,  dit  qu'il  possede  un  thermometre, 
qui  est  beaucoup  meilleur  que  celui  de  M.  Gourdon  (qui  nous 
a  parü  coincider  assez  bien  avec  les  autres);  il  corrige  donc 
ses  observations.  Enfin  le  savant  Prof.  de  Physique  ä  Lau- 
sanne, M..  GilUeron,  trouve  que  la.  f/raduatlon  {siiyemix.y erhol) 
du  Barometre  est  defectueuse ;  il  la  trouve  trop  haute,  premie- 
rement  de  0,7,  ensuite  de  0,4  lignes,  et  il  corrige  toutes  ses 
observations  pour  cette  quantite.  La  hauteur  absolue  de  nos 
Barometres  est  une  chose  ä  discuter.  Le  Barometre  de  M. 
Hombres-Firmas  etait  plus  bas  de  0,22  lignes  que  le  mien. 
Un  excellent  barometre  ä  syphon  de  Pistor  ä  Berlin,  portant 
deux  microscopes,  qui  s'etait  trouve  d'accord  avec  celui  de  M. 
Littrow  ä  Vienne,  s'est  trouve  plus  haut  de  0,02  lignes  que  le 
mien.  M.  Trechsel  pense  aussi  que  nos  Barometres  sont  trop 
hauts.  Gomme  je  ne  desire  que  de  savoir  la  verite,  je  voudrais 
qu'on  apportät  ä  la  reunion  de  cette  annee  des  etalons  exacts 
de  2  pieds  de  Paris.    Cela  mettrait  fin  ä  toutes  ces  incertitudes. 

—  Mes  tables  barometriques  fondees  sur  la  formule  de  M.  Lit- 
trow, qui  est  celle  de  M.  Laplace,  sont  calculees ;  elles  forment 
18  pages  in  8'^.  Je  pense  qu'elles  seront  plus  commodes  que 
toutes  les  autres,  dont  j'ai  eu  counaissance ;  je  veux  les  faire 
imprimer,  pour  en  avoir  des  copies.  —  Deux  jeunes  gens  d'ici*), 
bien  exerces  dans  les  observations  meteorologiques,  resident 
actuellement  depuis  10  jours  sur  le  sommet  du  Righi,  pour  y 
faire  des  observations  horaires  du  Barometre  et  du  Thermo- 


*)  Sein  Neffe  Ludwig  Horner  und  der  später  um  die  Trian- 
gulation der  Schweiz  so  hoch  verdiente  Ingenieur  Joh.  Esch- 
mann.   Vergl.  Biogr.  II  403. 


Notizen.  197 

metre.    Cela  donnera  la  correction  pour  la  temperature  de  l'air 
avec  un  signe  negatif. 

1827  II  23.  Nos  lettres  se  sont  croisees ;  mais  quoique 
je  suis  le  dernier  de  nous  deux,  qui  ait  mis  la  plume  de  c6t6 
(la  votre  etant  arrivee  ici,  lorsque  la  mienne  etait  ä  peine 
partie),  je  vais  la  reprendre  aussitöt,  pour  remplacer  ce  qu'il 
y  avait  de  defectueux  dans  ma  notice  sur  la  boussole  ä  decli- 
naison  :  Sur  une  pierre  (teile  que  les  litliographes  s'en  servent, 
environ  d'un  pouce  d'epaisseur  sur  15  de  longueür  et  9  ä  10 
de  largeur)  est  couche  un  secteur  de  cercle,  dont  le  centre  est 
Cache  sous  une  boite  fixee  sur  le  secteur.  Dans  l'interieur  de 
cette  boite  se  trouve  l'aiguille  magnetique,  suspendue  ä  un  til 
de  soie.  Elle  est  composee  de  deux  lames  d'acier  tres-legeres, 
qui  sont  unies  ensemble  par  trois  anneaux  de  cuivre,  dont  deux 
sont  aux  deux  bouts  de  l'aiguille,  l'autre  au  milieu.  Les  deux 
anneaux  aux  bouts  portent,  Tun  un  objectiv  non  -  achromati- 
que,  environ  d'un  pied  de  foyer,  l'autre  l'oculaire  avec  son 
micrometre  ou  les  deux  fils  croises.  A  cöte  de  la  boite  et 
attachc  ä  eile  se  trouve  une  autre  lunette  des  memes  dimen- 
sions.  Le  secteur  est  taille  ä  vis  cä  sa  peripherie  et  regoit 
une  vis  micrometrique.  Le  Vernier  marque  les  degres  et  mi- 
nutes  sur  la  division  du  secteur.  Pour  faire  l'observation  avec 
cet  instrument  il  taut  le  placer  de  sorte  qu'il  se  trouve  dans 
la  mcridienne  prolongee  d'une  mire  assez  distante.  Apres  avoir 
edle  la  pierre  au  moyen  des  3  vis,  on  tourne  le  secteur  de 
maniere  que  l'aiguille  occupe  ä  peu  pres  le  milieu  de  la  boite : 
on  vise  alors  par  le  tube  magnetique  sur  quelque  objet  lointain, 
en  faisant  attention  ä  l'objet  qui  se  trouve  derriere  le  fil  ver- 
tical  de  cette  lunette.  On  remue  ensuite  le  secteur  autant  par 
la  vis  micrometrique  que  l'on  puisse  pointer  le  meme  objet 
aussi  par  l'autre  lunette  hors  de  la  boite.  Apres  avoir  fait  la 
lecture  du  Vernier,  on  dirige  cette  meme  lunette  sur  la  mire 
meridienne  en  tournant  le  secteur.  La  difference  des  deux 
directions  fera  connaitre  l'angle  de  la  declinaison  magnetique. 
L'on  pourrait  aussi  se  passer  du  secteur  divise,  en  mesurant 
l'angle  entre  la  mire  et  l'objet  observe  avec  un  cercle  horizon- 
tal, probablement  mieux  divise  que  ce  secteur.  Pour  savoir  si 
Taxe  optique  de  l'aiguille  coincide  avec  son  axe  magnetique, 


198  Notizen. 

il  faut  retourner  l'aiguille,  ce  qui  se  fait  facilement  au  inoyen 
de  petits  crochets  fixes  sur  l'anneau  du  milieu  en  dessus  et  en 
dessous.  Cette  maniere  pour  determiner  la  declinaison  absolue 
me  parait  assez  exacte,  surtout  si  l'on  a  soin  de  depouiller 
l'aiguille  de  toute  cliarge  inutile;  c'est  pourquoi  on  ne  saurait 
lui  donner  un  tuyau  quelque  leger  qu'il  pourrait  etre,  parce 
que  cette  tension  nuit  ä  la  flexibilite  du  fil,  et  oblige  d'en  em- 
ployer  de  plus  forts.  Ici  il  n'y  a  rien  ä  craindre  de  l'excen- 
tricite,  parce  qu'on  vise  ä  des  objets  lointains.  L'on  pourrait 
meme  observer  les  variations  horaires,  qui  ont  lieu  pendant  le 
jour,  ä  l'aide  d'une  perche  divisee  et  fixee  borizontalement  dans 
le  meridien  raagnetique  ä  quelque  distance.  —  Les  observations 
horaires  se  fönt  ordinairement  par  deux  bons  microscopes 
pointes  sur  les  deux  bouts  de  l'aiguille.  Mais  on  ne  saurait 
determiner  par  lä  la  declinaison  absolue ;  parce  qu'il  est  diffi- 
cile  de  connaitre  la  vraie  direction  de  la  ligne,  qui  passe  par 
les  foyers  des  deux  microscopes.  Je  ne  desespere  pas  cepen- 
dant  de  trouver  un  arrangement,  qui  satisfasse  aux  deux  con- 
ditions ;  mais  il  aura  le  defaut  de  tous  les  instrumens,  qui  ser- 
vent  ä  un  büt  complique,  celui  d'etre  plus  couteux  et  moins 
simple.  II  s'agirait  donc  de  savoir  si  Vos  localites  etaient  telles 
ä  rendre  praticables  ou  desirables  les  deux  genres  d'observa- 
tions,  la  declinaison  absolue  et  les  variations  horaires  ;  ou  bien 
si  Vous  preferez  l'une  ou  l'autre  exclusivement.  —  J'ai  vü 
avec  interet  le  tableau  des  comparaisons  des  Barometres  de  la 
Societe  Helvetique  publie  par  M.  d'Hombres-Firmas  dans  la 
Bibliotheque  universelle.  J'avoue  que  je  m'etais  attendü  ä  une 
critique  beaucoup  plus  severe ;  mais  je  ne  crois  pas  que  la 
question  de  l'uniformite  de  nos  Barometres  soit  resolue  par 
ses  comparaisons  et  ses  calculs.  La  maniere  dont  il  explique 
la  discordance  apparente  de  mon  Barometre  avec  le  sien  m'est 
absolument  inconcevable.  II  part  de  la  supposition  que  la  de- 
pression  dans  mon  barometre  ä  syphon  est  nulle  (ce  serait  donc 
la  vraie  hauteur)  et  qu'il  faudrait  ajouter  encore  0,523"""  pour 
la  depression  de  mon  Barom.  d.  1.  Soc.  Or,  comment  peut-on 
fah'e  cas  de  la  depression,  quand  on  l'elude  entierement,  en 
adaptant  le  Barom.  ä  cuvette  aux  indications  du  Barom.  ä 
syphon  ?    Le  mal,  s'il  existe  dans  nos  Barometres,  reside  autre 


Notizen.  199 

part.  Je  ne  regarde  pas  le  Barom.  ä  s3-phon  comme  etant 
exempt  de  l'effet  de  la  depression.  La  ditferente  convexite 
dans  les  deux  branclies  en  est  une  preuve  evidente.  Si  la  de- 
pression pour  un  tube  de  3'"  ou  6,7"°  de  diametre  est  OiO'""" 
dans  le  vide  de  Torricelli,  eile  sera  peut-etre  le  double  de 
cette  quantite  dans  le  tube  ouvert  ä  l'acces  de  l'air.  C'est 
probablement  cette  difference  de  depression,  qui  nous  a  donnee 
dans  le  Barora.  normal  ä  syplion  un  abaissement  trop  grand 
dans  la  branche  inferieure,  partant  une  colonne  de  raercure 
apparement  plus  longue  qu'elle  ne  devait  etre.  J'ai  propose  ä 
M.  Oeri  de  construire  un  nouveau  Baronietre  a  syphon  de 
2  ä  S""*  de  diametre  pour  l'epoque  de  la  reunion  de  la  Soc. 
helvet.  Je  prierais  alors  ceux  de  nos  membres,  qui  ont  des 
etalons  exacts  du  pied  ou  metre  fran^ais,  de  les  apporter  ä 
Zuric,  en  meme  tems  avec  leurs  Barometres  portatifs.  Le 
Comite  meteorologique  conjointement  avec  celui  pour  les  me- 
sures  fera  alors  un  examen  de  cc  baronietre  et  tixera  la  hau- 
teur  de  cet  Instrument,  apres  quoi  chacun  emportera  la  hau- 
teur  vraie  chez  lui  au  moyen  de  son  baroraetre  portatif. 

1827  VII  2.  J'ai  ete  trös-satisfait  de  lire  ce  que  Vous 
dites  de  mon  neveu,  et  de  voir  les  bonnes  dispositions  que 
Vous  lui  conservez.  Je  crois  aussi,  qu'il  est  fort  avantageux 
pour  lui  d'avoir  fait  la  connaissance  speciale  de  Mr.  de  Zach; 
il  le  devra,  je  pense,  aussi  ä  Votre  recommandation.  M.  Zach 
a  si  bien  sü  gagner  le  coeur  de  ce  jeune  honime  qu'il  ferait 
tout  pour  lui ;  il  a  une  veneration  vraiment  tiliale  pour  cet 
estimable  vieillard.  J'ai  eu  des  lettres  de  Mr.  Z.  il  y  a  deux 
jours ;  il  est  persuade  de  sa  guerison,  qu'il  croit  terminee  en 
six  semaines.  Mr.  Lindenau,  qui,  apres  avoir  quitte  ses  fonc- 
tions  extremement  honorables  de  Ministre  du  Duche  de  Saxe- 
Gotha,  est  attache  ä  la  diete  de  Francfort  pour  la  cour  de 
Dresde,  se  rendra  ä  Paris  pour  tenir  corapagnie  ä  son  ami,  et 
le  ramener  en  Suisse.  Mr.  Z.  se  rendra  d'abord  ä  Berne  chez 
Mad.  la  Grande  Duchesse  Russe  et  son  ami  le  Colonel  Schiferli; 
de  lä  nous  l'aurons  ä  Zuric.  Nous  saurons  alors  oü  il  pensera 
de  se  fixer.  Ce  sera,  je  presume,  ou  ä  Zuric,  ou  ä  Francfort, 
oü  il  se  trouverait  dans  le  centre  de  l'Allemagne  et  chez  son 
ami  Lindenau,  qui  doit  y  resider.  —  Je  suis  bien  aise  d'apprendre, 


200  Notizen. 

que  Vous  avez  trouve  enfin  l'enigme  de  Vos  observations  avec 
le  cercle  de  Gambey.  Lc  Systeme  de  ces  mille  contrepoids  a 
ete  introduit  par  Reiclienbach.  Ils  sont  ä  la  verite  indispen- 
sables dans  les  grands  instruments.  Mais  pour  les  lunettes  des 
cercles  ils  ne  sont  bons  ä  rien,  ci  ce  n'est  que  de  charger 
inutilement  Faxe  de  l'instrument.  II  n'y  aurait  rien  de  plus 
simple  que  d'attacher  les  deux  bouts  de  la  lunette  au  cercle 
Vernier,  comme  Vous  l'observez  fort  bien,  ou  de  la  construire 
de  deux  cones  ä  base  commune.  M.  Repsold  rejette  aussi  ces 
contrepoids.  —  J'ai  regu  pour  Vous  les  „Allgemeine  Hülfstafeln, 
Cah.  l"  et  le  Tome  III  de  1' Astronomie  de  Littrow."  Je  ta- 
cherai  de  Vous  envoyer  ces  deux  objets  par  M.  Fatio.  J'ai 
ajoute  ä  ce  paquet  le  Rapport  sur  les  etoiles  doubles  que  M. 
Strouve  ä  Dorpat  vient  de  m'envoyer.  Je  pense  que  l'exposi- 
tion  populaire  que  contient  cet  ecrit,  le  rendrait  propre  pour 
Votre  Bibliotheque  universelle. 

1828  II  2.  Ce  que  je  craignais  depuis  longtems,  cela  est 
arrive.  Vous  m'avez  devance,  et  je  suis  en  arriere  de  mon 
devoir  envers  un  de  mes  amis  les  plus  estimes.  Depuis  Mi- 
Decembre  j'avais  ränge  Votre  lettre  parmi  Celles,  auxquelles 
je  voulais  repondre  dans  l'annee  expirante ;  mais  eile  dut  par- 
tager  le  sort  de  Celles,  que  je  ne  pouvais  plus  acquitter  ä  cette 
epoque.  II  n'y  a  rien  ä  justifier  ici:  je  ne  puis  que  plaindre 
ma  trop  faible  memoire,  qui  me  fait  oublier  les  resolutions  les 
plus  decidees,  et  l'etat  mediocre  de  mes  forces  physiques,  qui 
presque  tous  les  soirs  m'accable  d'une  lassitude  complete  et 
me  rend  incapable  d'ecrire  une  seule  ligne  de  bon  sens.  Le 
matin  est  consume  ou  par  mes  legons,  ou  par  quelque  autre 
affaire  pressante.  Tous  les  jours  je  devais  commencer  ä  com- 
poser  pour  notre  Dictionnaire  de  Physique  l'article  des  ponts 
suspendüs;  mais  je  crains  que  l'article  lui-meme  restera  sus- 
pendü  encore  pour  quelque  temps.*)  Ce  dictionnaire  me  fait 
beaucoup  d'inquietudes ,  et  la  crainte  de  ne  pouvoir  m' ac- 
quitter düement  de  mes  promesses  me  persecute  jour  et  nuit. 
Mais  il  serait  bien  injuste  de  Vous  ennuyer  de  mes  plaintes, 


*)  Derselbe  erschien  1829  und  füllt  die  pag.  1 — 20  von  Band  V 
des  Wörterbuches. 


Notizen.  201 

d'autant  plus,  que  Votre  bonte  habituelle    et  Votre  amitie  ne 
Vous  ont  i)as  permis  le  moindre  mot  de  reproche  que  j'aurais 
d'ailleuis  si  bien  merite ;   ü  vaut  raieux   de   repondre   ä  Vos 
cheres  lettres.  —  J'ai  lü  avec  attention  Votre  traduction   du 
Memoire  de  M.  Struve  sur  les  ötoiles  doubles,  et  j'en  ai  ete 
tres-satisfait.    Je  n'avais  pas  alors  chez  moi  l'original  allemand 
quo  j'avais  prete  ä  M.  Ebel;  mais  je  n'ai  rien  trouve,  qui  n'ait 
pas  ete  conforme   ou  ä  la  chose-meme,   ou  aux  reminiscences 
que  j'avais  du  recit  de  l'auteur.  —  Vous    etes   bien   heureux, 
mon  eher  Monsieur!   d'avoir  l'esperance    d'obtenir   un   nouvel 
Observatoire,  et  plus  heureux  encore,   de   n'avoir   ä  faire   lä- 
dessüs  qu'ä  des  gens  eclaires,  qui  veulent  la  chose  sans  cher- 
cher  l'apparence.    Le  brave  M.  Littrow  ä  Vienne  se  trouvait 
dans  un  grand  embarras,  11  y  a  quelques  annees,  lorsque  les 
Seigneurs  aux  quels  cette  bätise  etait  confiee,  et  les  architectes 
le  menagalent  d'un  palais  ä  grandes  etages,  et  s'opposaient  aux 
fentes  du  meridien.    Je  suis  tout-ä-fait  de  Votre  avis,  que  Votre 
observatoire  fasse  un  simple   rectangle,   dont   la   longueur   se 
dirige  de  l'Est  ä  l'üuest.    J'approuve  de  meme  l'addition  des 
deux  petites  plates-formes  devant  les  portes  du  Nord  et  du  Sud, 
ainsi  que  les  Cabinets  ä  cöte.    II  n'y  a  certainement  rien  de 
plus  propre  au  but  intentionne,  et  de  plus  simple;   mais  je  ne 
dirais  pas  la  meme  chose  des  deux  tourelles.    L'emploi  de  cette 
construction  me  semble  etre  plutot  un   objet  de   gout  que   de 
necessite.     Je   ne   connais    pas    d'observation  exacte,  qui  ait 
ete  faite  dans  une  toureile.    Elles  suffisent  tout  au  plus  pour 
des  observations  de  l'Equatorial ;  mais  celles-ci  n'etant  ordi- 
nairement  que  differentielles  ne  demandent  pas  un  instrument 
fixe,  et  l'on  trouvera  toujours  dans   la  grande  salle,  qui  donne 
pour  toutes  les  plages  du  ciel,  une  Ouvertüre  pour  viser  ä  la 
region  oü  se  trouve  une  comete  qu'on  veut  observer.    Que  de 
murailles  et  des  voutes  solides  ne  faudrait-il  pas  pour  assurer 
l'ötablissement  de  Votre  grand  cercle  de  maniere,  qui  n'eprouvat 
la  moindre  alteration  par  le  poids  de  l'observateur  changeant 
de  place?    Une  porte,   qu'on   frapperait   en   bas,   Vous    ferait 
tressaillir  tout  l'instrument.    Ajoutez   ä   tout   cela   l'embarras, 
la  difticulte  et  les  depens  de  cette  construction,  l'incommodite 
et  le  derangement  facile  des  toits  tournans,  leur  peu  de  garantie 


202 


Notizen. 


contre  la  neige  en  hiver,  et  la  chaleur  etouffante  qui  regne 
sous  ces  toits  en  ete,  qui  dilate  et  torture  les  instrumens, 
l'emploi  de  deux  pendules,  etc.,  et  Vous  conviendrez  que  l'em- 
ploi  de  ces  tourellcs  pour  des  observations  exactes  est  bien 
restreint,  et  qu'elles  ne  payent  pas  ce  qu'elles  content.  Je  ne 
puis  pas  meme  me  persuader  qu'elles  ajoutent  quelque  chose 
ä  la  bonne  apparence  du  batiment,  parce  que  c'est  une  con- 
struction  etrange,  qui  n'entre  pas  dans  le  gout  de  l'antique. 
Si  j'avais  ä  elever  un  observatoire  dans  l'enceinte  de  Votre 
emplacement,  je  m'y  prendrais  de  la  maniere  suivante :  Je  con- 

struirais  un  rectangle 
AB  CD  de  43  ä  45 
pieds  de  long  sur  25 
pieds  de  large;  Eet  F 
formeraient  les  deux 
cabinets;  G  et  H  se- 
raient  les  deux  plate- 
formes  hors  de  la  mai- 
son,  releves  de  3  p. 
au  moins  au  dessüs 
du  sol,  ce  qui  forme- 
Deux  grandes 


0  10  20  30  40  50  60 

rait  aussi  l'elevation  du  plancher  de  la  salle 
portes  ä  deux  alles  conduiraient  de  l'interieur  sur  la  plate- 
forme  ;  deux  autres  portes  ordinaires  conduiraient  aux  cabinets. 
IK  est  la  fente  du  meridien,  qu'il  est  bon  de  faire  assez  large, 
environ  de  2  pieds,  pour  diminuer  le  jeu  des  courans  d'air 
occasione  par  la  difference  de  temperature ;  par  Symmetrie  et 
pour  le  cas  futur,  que  l'on  obtiendrait  l'autre  Instrument  prin- 
cipal  d'un  observatoire,  un  cercle  meridien  ou  mural,  on  pour- 
rait  faire  egalement  une  fente  meridionale  en  L3L  Ces  fentes 
si  larges  permettront  de  placer  le  cercle  repetiteur  au  Sud  ou 
Nord  de  l'instrument  des  passages,  vü  que  ce  cercle  ne  sera 
que  tres  rarement  employe  pour  des  observations  loins  du 
Meridien.  L'interieur  de  la  Salle  aurait  environ  40  p.  de  lon- 
gueur  sur  20  de  largeur ;  on  lui  donnerait  une  hauteur  au  moins 
de  15  pieds.  Cette  hauteur  abrite  les  instrumens  contre  Fair, 
la  poussiere  et  les  rayons  du  Soleil  quand  le  clapet  est  ouvert, 
et  permet  surtout  de  donner  aux  fenetres  une  hauteur  süffisante. 


Notizen.  203 

Ell  donnant  a  la  fenetre  pres  de  10  p.  de  hauteur  sur  4  de 
large,  i'on  pourra  arriver  avec  la  lunette  de  rinstrument  jusqu'ä 
80  degres  de  hauteur ;  ä  cet  effet  on  fera  Tenibrasure  assez 
profonde,  et  le  parapet  pres  de  4  pieds  de  haut.  Ce  parapet 
servira  en  meme  temps  ä  recevoir  les  fenetres  et  les  volets, 
qui  seront  construits  ä  fagon  anglaise  ä  glisser  verticalement. 
Les  murs  de  ce  bätimeut  ne  demandent  pas  d'autre  solidite 
que  Celle  d'un  pavillon  oi-dinaire ;  ceux  du  milieu  IK,  LM 
pourront  etre  lies  en  haut  par  une  forte  charpente.  Le  plan- 
cher de  la  Salle  serait  soutenu  par  trois  rangs  de  mur  (p,  q, 
r,  s,  t,  u),  lies  ensemble  par  des  traverses  egalement  en  mur, 
distants  de  la  muraille  de  la  niaison,  sur  lesquels  on  mettrait 
de  larges  carreaux  de  pierre.  Cela  est  prcterable  ä  un  plan- 
cher en  bois,  qui  dans  un  apartement  non  habite  le  plus  sou- 
vent  est  consume  par  la  merule  (drjrot)  et  devient  couteux 
par  les  reparations.  On  pourra  le  couvrir  d'un  tapis  ou  de 
nattes  en  paille.  Les  carreaux  de  pierre  ne  doivent  pas  tou- 
cher  les  piliers  de  l'instrument  des  passages,  qui  reposent  sur 
un  bon  bloc  de  pierre.  —  Vous  voyez,  Monsieur!  que  je  m'en- 
fonce  plutöt  dans  le  sol,  que  de  m'elever  en  haut,  et  que  je 
Cache  mes  depenses,  au  lieu  de  les  montrcr.  Mais  j'en  aurais 
par-lä  un  observatoire  commode,  spacieux  et  solide  partout : 
l'observateur  sera  bien  abrite  contre  le  vent  et  le  sol^eil.  Les 
clapets  en  töle  seraient  en  deux  pieces,  müs  par  des  roues 
dentees,  de  maniere  qu'on  pourrait  ä  volonte  retrecir  ou  elargir 
la  fente,  ce  qui  est  essentiel  pour  les  observations  nieridionales 
du  Soleil,  oü  I'on  ne  doit  pas  exposer  les  axes  de  l'instrument 
aux  dards  du  Soleil.  —  Quelque  soit  le  jugement,  que  Vous 
porterez  de  mes  idees  sur  cette  matiere,  ne  veuillez  pas  Vous 
choquer  de  la  maniere  positive,  dont  je  me  suis  prononcee  a 
l'egard  des  tourelles.  Vous  savez,  que  je  ne  suis  nuUement 
tenace  ä  mes  idees,  sachant  trop  bien  combien  elles  sont  modi- 
tiees  par  nos  habitudes,  nos  desseins  et  des  circonstances  par- 
ticulieres  et  locales. 

182S  II  4.  Permettez-moi,  mon  eher  Monsieur!  que  je 
Vous  fasse  communication  d'un  embarras,  dans  le  quel  je  me 
trouve,  et  dont  Vous  et  Vos  amis  pourraient  peut-etre  me  de- 
livrer.    Comme  je  Vous  ai  remarque  dans  ma  derniere  lettre, 


204  Notizen. 

on  me  presse  de  composer  un  memoire  sur  les  ponts  suspen- 
düs.  J'ai  donc  tache  de  ramasser  autant  de  materiaux  que 
possible  pour  bien  m'instruire  sur  ce  sujet.  Malheureusement 
il  me  raanque  le  principal  ouvrage  la  dessüs:  le  Memoire  de 
M.  Navier  sur  les  ponts  suspendüs.  M.  Treuttel  a  Strasbourg, 
qui  me  fournit  les  livres  frangais  me  mande  que  l'edition  de 
cet  ouvrage  est  epuisee.  Comme  il  n'y  a  pas  de  doute,  que 
ce  Memoire  se  trouve  ä  Geneve,  soit  chez  un  Libraire,  ou 
certainement  dans  les  mains  de  M.  le  Colonel  Dufour,  je  me 
refuge  ä  Votre  complaisance  pour  Vous  soUiciter,  de  me  le 
procurer  par  l'une  ou  l'autre  voie.  Si  Vous  ne  pourriez  pas 
l'acheter,  je  me  ferai  un  devoir  de  Vous  le  renvoyer  en  trois 
semaines.  II  y  a  aussi  un  Memoire  sur  le  meme  sujet  dans 
les  Philos.  Transact.  pour  1826,  que  je  n'ai  point  encore  vü, 
parce  que  nous  sommes  ici  fort  en  arriere  avec  cette  collec- 
tion.  Je  me  suis  adresse  ä  Bäle  et  ä  Berne  pour  l'obtenir, 
mais  sans  succes  ;  il  y  manque  egalement.  Si  je  ne  l'eusse  que 
pour  huit  jours,  je  pourrais  y  faire  les  extraits  necessaires. 
Je  n'ai  pas  manque  de  faire  ecrire  pour  ce  Volume  ä  Londres ; 
mais  cela  dure  trop  longtems.  Si  Vous  saviez  quelqu'un  chez 
Vous,  qui  aurait  la  complaisance  de  me  le  ceder  pour  peu  de 
jours,  je  lui  serais  infiniment  oblige,  et  j'aurais  soin  de  le  ren- 
voyer aussitöt  et  en  bon  etat.  —  Vous  me  demandez  sur  les 
nouveautes  allemandes  en  Mathematique  ou  Astronomie :  Depuis 
2  ans  il  parait  ä  Berlin  un  ouvrage  periodique  sur  les  Mathe- 
matiques  pures  et  appliquees.  II  y  a  en  tout  7  Cahiers  parüs 
jusqu'ici.  4  Cahiers  content  environ  18  tr.  de  Fr.  II  s'y  trou- 
vent  plusieurs  memoires  de  M.  Jacobi  ä  Königsberg.  Si  Vous 
le  souhaitez,  je  pourrai  Vous  envoyer  quelques  cahiers,  que 
Vous  me  renverrez  ä  Votre  aise.  Les  Memoires  sont  en  alle- 
mand,  latin  ou  fran^ais,  imprimes  avec  des  caracteres  latines. 
Le  nouveau  dictionnaire  de  G-ehler  coute  environ  8  Gulden  pres 
de  20  fr.  par  Volume ;  il  en  a  paru  trois  depuis  A  jusqu'ä  E. 
M.  Brandes  a  public  des  Entretiens  pour  les  amis  de  la  Phy- 
sique  et  Astronomie ;  2  cahiers,  dont  Fun  s'occupe  des  etoiles 
tombantes  d'apres  des  calculs  et  observations,  l'autre  des  queues 
des  Cometes.  Ils  Vous  sont  egalement  offerts  ä  l'inspection. 
1828  III  9.    Je  Vous  ai  beaucoup  d'obligation  pour  l'avan- 


Notizen.  205 

tage  que  Vous  m'avez  procure  dans  la  connaissance  persoiinelle 
d'un  homme  aussi  instruit  et  aimable  que  M.  Maurice,  auquel 
je  suis  redevable  tant  pour  la  complaisaace  avec  laquelle  il 
voulüt  bien  me  preter  l'ouvrage  de  M.  Navier,  que  pour  plu- 
sieurs  renseignemeus  pratiques  sur  l'objet  qui  m'occupe  en  ce 
moment.  En  parcourant  le  memoire  de  M.  Navier  je  ne  pou- 
vais  m'empecher  de  plaindre  la  mauvaise  disposition  du  public 
ä  Paris,  (jui  pouvait  abandonuer  et  dcsavouer  eu  quelque  sorte 
Uli  savant  de  ce  merite  pour  une  taute,  qui  tres-probablemcnt 
n'etait  pas  la  sieniie,  mais  celle  du  constructeur  Charge  de  la 
magonnerie.  Pourquoi  laisser  tomber  un  ouvrage  aussi  utile, 
aussi  facile  de  retablir,  un  ouvrage  national"?  —  J'ai  parcourü 
avec  un  tres-grand  interet  les  argumcns  que  Vous  proferez  en 
taveur  dos  tourelles.  II  faudrait  etre  entete  pour  nc  pas  ceder 
ä  cctte  evidence:  ce  qui  m'avait  prevenu  contre  les  tourelles 
c'ctait  l'habitude  que  j'avais  acquise  ci-devant  ä  l'Observatoire 
du  Seeberg  de  me  passer  entierement  de  cette  construction, 
et  de  ne  compter  que  les  observations  faites  dans  le  meridien. 
II  y  avait  lä  bien  aussi  une  tourellc,  mais  olle  manquait  d'in- 
strument.  Depuis  cette  epoque  (1797)  l'Astronomie  pratique 
a  reyu  d'additions  considerables.  Reichenbacli  ayant  reproduit 
l'Equatorial  sous  une  forme  convenable  et  avec  une  exactitude, 
dont  on  ne  le  croyait  guere  capable,  cet  Instrument  est  rentre 
dans  ses  droits,  et  l'attention,  qu'on  voue  ä  l'observation  des 
Coraetes  le  read  aujourd'hui  presque  indispensable,  tandis  qu'ä 
l'epoque  citee  on  n'avait  presque  d'autre  tache  que  de  regier 
les  ascensions  droites  et  les  declinaisons  des  etoiles.  Quant 
ä  la  coupole,  je  ne  suis  pas  encore  decide  quelle  forme  soit 
preferable  sous  le  rapport  du  gout  ou  de  la  commodite  de  la 
construction  et  de  l'usage  ;  s'il  faudra  conserver  la  forme  liemi- 
spherique  ou  celle  d'un  cylindre  termine  par  un  cöne  aplati. 
J'en  avais  vü  un  dessin  de  cette  derniere  forme  qui  fit  tres 
bonne  mine  dans  un  plan,  qu'un  habile  architecte  ä  Peters- 
bourg  m'avait  arrange  pour  l'expedition  astronomique  ä  Buenos- 
Ayres  ou  Rio  de  Janeiro  que  j'avais  propose  ä  l'Academie  de 
Petersbourg*),   projet   qui  tut  ensuite  mis   de  cote  lorsque  la 


*)  Vergl.  Biographie  II  377  f. 


206  Notizen. 

premiere  Invasion  de  Napoleon  s'empara  lä  de  toutes  les  pen- 
sees.  „Fervente  Marte  silent  Musae."  —  Ce  qui  regarde  la 
stabilite  des  tourelles  et  de  leurs  voutes,  je  pense  qu'il  ne  faut 
pas  etre  trop  exigeant  la  dessüs,  vü  que  les  observations  que 
l'on  y  fait,  ne  demandent  pas  uns  solidite  absolue  comme  celle 
d'un  Instrument  des  passages  parce  qu'elles  ne  sont  que  de 
courte  duree.  —  Mon  neveu  est  bien  sensible  ä  l'interet  que 
Vous  voulez  bien  lui  conserver.  II  se  porte  bien,  travaille 
beaucoup,  s'amuse  peu,  ou  bien  il  trouve  son  amusement  dans 
des  occupations  utiles,  et  il  semble  etre  content  de  sa  Situation. 
Je  l'aime  beaucoup  ä  cause  de  son  caractere,  sa  candeur,  son 
zele  pour  les  sciences  et  sa  maniere  douce.  Avec  ces  qua- 
lites,  le  peu  de  besoins  qu'il  a,  et  surtout  avec  ce  contentement 
imperturbable,  qui  forme  une  qualite  particuliere  de  son  ame, 
il  ne  manquera  pas  d'etre  aussi  heureux,  que  l'etat  des  choses 
ici-bas  semble  de  nous  permettre.  —  Je  viens  de  recevoir  de 
la  part  de  M.  Repsokl  ä  Hambourg  une  belle  barre  de  fer; 
soit  une  copie  exacte  d'une  toise  de  Fortin,  qui  fait  part  de 
la  collection  precieuse  d'etalons  remarquables  de  M.  Schumacher. 
ßepsold  assure  qu'elle  ne  differe  plus  qu'un  0,0001  de  ligne  de 
la  toise  de  Fortin.  II  a  imagine  un  appareil  avec  lequel  il  rend 
sensible  un  0,00001  de  ligne  ou  moins  encore  avec  certitude  : 
c'est  dont  cliacun  peut  se  persuader,  aussitot  qu'il  en  aura 
entrevü  le  principe.  Avec  le  beau  barometre  ä  siphon  de  M. 
Oeri,  dont  le  tube  a  7  lignes  de  diametre  Interieur  et  avec 
cette  mesure  definitive,  nous  saurons  enfin  ce  qui  est  la  vi'aie 
hauteur  du  barometre.  —  Vous  remarquerez  avec  plaisir  dans 
les  Astr.  Nacbr.  une  notice  de  M.  Barlow  sur  des  nouvelles 
lentilles  fluides  qu'il  a  construites.  C'est  une  decouverte  fort 
remarquable ;  je  ne  deute  pas  qu'on  parvienne  ä  sceller  ces 
lentilles  tout  aussi  bien  comme  on  scelle  des  niveaux  remplis 
de  fluides  bien  plus  dissolvants. 

1828  V  16.  Jamals  de  ma  vie  la  joie  que  j'eprouve  tou- 
jours  en  appercevant  Votre  ecriture  sur  l'endos  d'une  lettre, 
fut  plus  cruellement  degue,  que  lorsque  j'ouvris  la  Votre  du 
11  Mai.  II  Vous  serait  impossible  de  Vous  faire  une  idee  de 
la  confusion,  de  l'indignation  et  consternation,  qui  s'emparerent 
de   moi,    en  apprenant  que  ce  que  j'avais  crü  faire  le  mieux 


Notizen.  207 

possible,  avait  si  completement  manque.  Je  m'etais  dejä  re- 
proche  d'avoir  garde  si  longteras  ce  livre  funeste,  jusqu'ä  ce 
qu'on  dut  me  le  demander,  mais  j'esperais  de  remedier  ä  cette 
taute,  en  le  rendant  a  une  personne,  qu'on  me  disait  etre  de 
retour  vers  Geneve  apres  avoir  acheve  ses  atfaires  dans  les 
contrees  de  St.  Gall  et  d'Appenzell.  Ce  fut  Mr.  Zelhveger*), 
qui,  se  trouvant  alors  chez  moi,  m'engagea  ä  joindre  ce  Navier 
ä  un  paquet,  qu'il  envoyait  le  24  avril  par  cette  merae  occasion 
ä  M.  Lombard,  ne  se  doutant  pas  du  tout  du  prompt  retour  de 
ce  voyageur.  II  y  avait  5  ä  6  jours  ä  gagner  sur  le  depart  du 
fourgon,  qui  emploie  encore  6  autres  pour  se  trainer  ä  Geneve. 
—  Je  ne  vois  d'autre  mesure  ä  prendre  que  de  recourir  ä  Votre 
intervention  amicale  pour  faire  prier  M.  de  Maurice  de  vouloir 
bien  acbeter  lä  oü  il  pourra  un  autre  exemplaire  complct  ä 
mes  depens  et  ä  tout  prix.  II  est  impossible  que  tous  les 
exemplaires  d'un  pareil  ouvrage  soient  disparues  completement, 
ou  quo  tous  les  possesseurs  soient  si  envieux  de  ce  tresor, 
pour  ne  pas  le  ceder  ä  une  personne,  qui  est  de  la  pai'tie.  Je 
m'abstiens  de  toute  excuse  envers  M.  Maurice,  mais  je  Vous 
conjure,  mon  cber  Monsieur !  de  lui  dire,  combien  je  soufire 
de  cette  combinaison  funeste  des  retards  et  des  contretems. 
II  n'y  a  aucun  doute  sur  Thonnetete  de  ce  voyageur,  et  peut- 
etre  le  mal  est-il  repare  dans  ce  moment-meme;  mais  je  cessc 
de  me  faire  tromper  par  des  esperances,  et  je  n'aurai  plus  de 
tranquillite  jusqu'ä  ce  que  le  tout  sera  en  bon  ordre.  —  Des 
que  j'aurai  regagne  ma  tranquillite,  je  ne  manquerais  pas  de 
repondre  ä  Votre  lettre  du  19  avril. 

1828  VII  9.  Wenn  ich  auch  keine  weitere  Veranlassung 
zum  Schreiben  hätte,  so  wäre  es  doch  das  Bedürfniss  Ihnen 
und  Ihren  vortrefflichen  Freunden  alle  den  Verdruss  und  Mühe 
abzubitten,  welchen  Ihnen  die  unheilvolle  Verzögerung  der 
Rückgabe  von  Navier's  Werk  über  die  Hängebrücken  verur- 
sacht hat.  Es  ist  etwas,  was  ich  nicht  wieder  gut  machen 
kann,  und  woran  ich  nur  mit  unangenehmen  Gefühlen  zurück- 
denke. Wenn,!  wie  man  behauptet,  jedes  Missgeschick  einen 
Nutzen  für  uns  haben  soll,    so   weiss   ich   aus    diesem   keinen 


'')  Schwiegervater  von  Homer. 


208  Notizen. 

keinen  wichtigern  zu  ziehen,  als  die  Regel :  Nichts  das  Eile 
hat  einem  Beisenden  zu-  Uberr/eben.  Sonst  bleibt  mir  nichts 
übrig  als  Sie  zu  bitten,  diese  leidige  Geschichte  zu  vergessen; 
ich  werde  trachten,  ihre  Erinnerung  ebenfalls  los  zu  werden. 
—  Die  Nachricht,  welche  Sie  mir  in  Ihrem  lieben  Briefe  vom 
19.  April  mittheilten,  dass  nämlich  Hr.  Plana  ^n  Turin  sich 
noch  mit  einer  Arbeit,  von  der  er  mir  schon  im  Jahre  1822 
sprach,  beschäftige,  veranlasste  mich,  ihm  eine  ganz  neu  heraus- 
gekommene Schrift  über  die  Strahlenbrechung  von  einem  ge- 
schickten Analysten,  Schmidt  in  Göttingen,  zu  übersenden,  die, 
wenn  sie  auch,  trotz  allem  Aufwand  von  Analyse,  einen  so  hell- 
sehenden Kopf  nichts  Neues  lehren  konnte,  doch  zur  Voll- 
ständigkeit seines  Werkes  beitragen  dürfte.  —  Vorgestern  habe 
ich  die  Nr.  131—137  der  Astron.  Nachr.  an  Sie  abgesandt,  die 
mancherlei  schätzbare  Mittheilungen  enthalten.  Merkwürdig 
war  mir  unter  Anderm  darin  die  Nachricht  von  den  Ideen  und 
Arbeiten  unsers  Landsmannes  Hassler  iti  New- York,  der  früher 
als  Ingenieur  in  Aarau  gestandeu  hatte,  und  von  welchem  ich 
gerade  jetzt  eine  wohlgeschriebene  populäre  Astronomie  in 
englischer  Sprache  vor  mir  habe.  —  Ich  hatte  darauf  gerechnet, 
zu  Anfang  dieses  Monats  meinen  alten  Freund,  den  Herrn  von 
Zach,  bei  mir  zu  sehen,  welcher  jetzt  auf  dem  Sitz  der  Gross- 
fürstin Constantin  in  Elfenau  bei  Bern  sich  befindet.  Allein 
eine  neue  Blasenentzündung  hält  ihn  wieder  fest,  und  ich  werde 
ihn  erst  später  sehen  können ;  es  dürfte  leicht  der  Fall  sein, 
dass  dieser  Aufschub  mich  hindern  würde,  nach  Lausanne  zu 
kommen,  was  mir  in  mehr  als  einer  Hinsicht,  besonders  aber 
desswegen  sehr  leid  thäte,  weil  es  mich  des  lang  gehofften 
Vergnügens  berauben  würde,  Sie  und  einige  andere  meiner 
geschätzten  Genferfreunde  zu  sehen.    (Schluss  folgt.) 

[R.  Wolf.] 


Mathematische  Mittheilangen 

von 
A.  Meyer. 


I.   lieber  die  Kriterien  für  die  Anflösharkeit  der  Gleichung 

ax^-hhy^-hcz^-hdu^  =  0 

in  ganzen  Zahlen. 

1.  Bekanntlich  hat  Legendre  zuerst  die  Kriterien 
aufgestellt  für  die  Auflösbarkeit  der  Gleichung 

ax^  -\-by^  -{-  cz^  =  0 

in  ganzen  oder,  was  auf  dasselbe  hinauskommt,  rationalen 
Zahlen  x,  y,  z,  welche  nicht  sämmtlich  Null  sind.  Für 
die  Gleichung 

(1)  ax''-{-htf-{-cz^  +  du*  =  0 

ist  meines  Wissens  diese  Frage  noch  nicht  beantwortet. 
Die  folgenden  Bemerkungen  sollen  zur  Lösung  derselben 
beitragen. 

Die  Coefficienten  «,  h,  c,  d  werden  als  ganz  und  von 
Null  verschieden  vorausgesetzt.  Ferner  darf  man  anneh- 
men, dass  sie  keine  quadratischen  Factoren  enthalten  und 
dass  je  drei  derselben  keinen  gemeinschaftlichen  Theiler 
haben;  denn  in  diese  Form  lässt  sich  die  Gleichung  (1) 
immer  bringen.  Ausserdem  darf  und  soll  vorausgesetzt 
werden,  x,  y,  z,  u  seien  ganze  Zahlen  ohne  gemeinschaft- 
lichen Theiler. 

XXIX.  3.  14 


210  Meyer,  mathematische  Mittheilungen. 

2.  Ist  nun  p  ein  gemeinschaftlicher  Primfactor  von 
a  und  h,  so  sind  c  und  d  durch  p  nicht  theilbar  und  aus 
(1)  folgt  die  Congruenz 

ez'^  -\-  du^  =  0  (mod  p) , 

so  dass  entweder  — cclBp  sein  muss  (in  der  Bezeich- 
nungsweise von  Gauss,  Disq.  ar.,  Art.  131)  oder,  wenn 
—  cd  Np,  z  und  u  beide  durch  p  theilbar.  Im  letztern 
Falle  sei 

a^  a'  ]p,  &  =  b'  p,   2  =  s'}),  u  =  m'  p, 

SO  dass  (1)  übergeht  in 

(2)  a' x^^h'i/-^cpz"'-irdpu'^  =  0, 

WO  X,  y  durch  p  nicht  theilbar  sind,  also  — a'h'  Rp 
sein  muss.  Je  nachdem  daher  —cdRp  oder  Np  ist, 
behalte  man  die  Gleichung  (1)  bei  oder  ersetze  sie  durch 
(2).  Ebenso  verfahre  man  successive  mit  jeder  Primzahl, 
welche  in  zweien  der  Coefficienten  a,  h,  c,  d  aufgeht. 
Dabei  ändert  sich  das  Product  von  zwei  Coefficienten 
entweder  gar  nicht  oder  doch  nur  um  einen  quadratischen 
Factor,  so  dass  seine  quadratischen  Charaktere  in  Bezug 
auf  die  schon  betrachteten  Primfactoren  unverändert  blei- 
ben (wäre  ein  bereits  verschobener  Primfactor  nochmals 
zu  verschieben,  so  wäre  die  Gleichung  unauflösbar). 

3.  Ich  nehme  an,  die  Gleichung  (1)  sei  bereits  in 
der  angegebenen  Weise  präparirt.  Den  grössten  gemein- 
schaftlichen (positiven)  Theiler  zweier  Zahlen  a  und  h 
bezeichne  ich  im  Folgenden  mit  {a,  h)  und  setze 

a  =  (a,b)  (a,c)  (a,d)  a,      b  =  {h,a)  {h,c)  (b,d)  ß,      c  =  (c,a)  (c,b)  (c,d)  y, 
d  =  {d,a)  (d,b)  (d,c)  8 . 

Dann  sind  die  Zahlen 

(a,b),  {a,c),  ia,d),  {b,c),  (b,d),  (c,d),  a,  ß,  y,  8 


Meyer,  mathematische  Mittheilungen.  211 

relativ  prim  und  die  vorgelegte  Gleichung  lautet 

(3)    (a,h)  (a,c)  ia,d)  ccx^-\-  {b,a)  (b,c)  ib,d)  ßf  +  {c,a)  (c,b)  (c,d)  Y  «* 
+  {d,a)  {dp)  (d,c)  Su^  =  0. 

Aus  den  gemachten  Voraussetzungen  erkennt  man 
sofort,  dass  für  die  Auflösbarkeit  der  Gleichung  (3)  fol- 
gende Bedingungen  noth wendig  sind: 

I.  a,  b,  c,  d  dürfen  nicht  sämmtlich  gleiches  Vor- 
zeichen haben. 

II.  Es  muss  sein*) 

—  {a,c)  (a,d)  (b,c)  (b,d)  ySR  (a,b) ;       —  (b,a)  {b,d)  {c,a)  (c,d)  aSR  (b,c) 

—  (a,b)  (a,d)  {c,b)  {c,d)  ßdR  {a,c) ;       —  (b,a)  {b,c)  {d,a)  {d,c)  ayB  (b,d) 

—  (a,b)  {a,c) (d,6)  (d,c) ßyB (a,d) ;       —  (c,a}  {c,b)  (d,a)  (dp)  aßB (c,d) 

4.  Es  fragt  sich  nun,  ob  die  Bedingungen  I  und  II 
auch  hinreichen.  Wenn  die  Bedingung  I  erfüllt  ist,  kön- 
nen, ohne  der  Allgemeinheit  zu  schaden,  a  und  h  als 
positiv,  c  als  negativ  vorausgesetzt  werden,  während  d 
positiv  oder  negativ  sein  kann.  Dann  lässt  sich  die  Auf- 
gabe dahin  aussprechen: 

Die  Zahl 

m  —  —  dti^  =  —  {d,a)  {d,b)  {d,c)  8  ti^ 
soll  durch    die    indefinite    ternäre   quadratische 

Form 

f  =  a  x-  -}-  b  y-  -}-  c  z^ 

dargestellt  werden. 


*)  Ohne  (.lie  Gleichung  (1)  auf  die  in  Art.  2  angegebene  Weise 
präparirt  vorauszusetzen,  kann  man  die  Bedingungen  II  so  tbrmuliren : 

Bezeichnet  man  zur  Abkürzung  das  Product  {a,c)  (a,d)  (b,c)  {b,d) 
mit  [ab,  cd}  und  mit  psn,  einen  solchen  gemeinschaftlichen  unge- 
raden Primfuctor  von  a  und  b,  von  welchem  aß  y  8  quadratischer 
Rest  ist,  so  muss  sein: 

—  [ab,  cd]  nß  quadr.  Rest  von  jeder  Primzahl  pab  und  pea 
■^[acbd]  ay        „  „        „         „  „  p^c      „     Pbi 

—  [ad,  bc]   a8         „  „         n  n  „  P.d     „     Pbc 


212  Meyer,  mathematische  Mittheilungen. 

Die  Invarianten*)  van  / 

ß  =  (a,b)  {h,c)  (c,a) ,  z/  =r  _  (d,a)  (d,h)  (d,c)  aßy 
sind  relativ  prim  und  enthalten  keine  quadratischen  Fac- 
toren ;  die  primitive  Adjungirte  von  /  ist 
F=  -  {h,c)  (c,d)  (d,b)  ßyX^-  (c,d)  {d,a)  [a,c)  yaY''-  (d,a)  (o,&)  (b,d)  ocßZ^. 
Die  Lösung  unserer  Aufgabe  ist  immer  dann  und  nur 
dann  möglich,  wenn  es  eine  binäre  quadratische  Form  0 
der  Determinante 

z/  m  =  (d,a)  2  (d,b)  ^  (dx)  ^  a  ß  y  8  u^ 

gibt,  welche  durch  F  dargestellt  werden  kann.**) 

5.  Von  jetzt  an  beschränke  ich  mich  auf  den  Fall, 
dass  a,  h,  c,  d  ungerade  sind.  Dann  lässt  sich  zeigen, 
dass  die  Bedingungen  I  und  II,  von  einem  Ausnahmefall 
abgesehen,  auch  hinreichen ;  es  kann  sogar  und  soll  auch 
im  Folgenden  u  =  l,  O  primitiv  und  die  Darstellung  von 
0  durch  F  als  eigentlich  vorausgesetzt  werden. 

Unter  den  über  die  Vorzeichen  von  a,  h,  c,  d  ge- 
machten Voraussetzungen  ist  die  Determinante  von  F 
positiv,  diejenige  von  0  hat  das  Zeichen  von  —  ö.  Ist 
d  positiv,  so  muss  auch  0  eine  positive  Form  sein,  um 
durch  F  dargestellt  werden  zu  können.  Da  nun  die  Deter- 
minante von  0  gleich  z/  m  und  m  =  —  (d,a)  {d,h)  {d,c)  d 
zu  Si  prim  ist,  so  ist  die  nothwendige  und  hinreichende 
Bedingung  dafür,  dass  0  durch  indefinite  ternäre  Formen 
der  Invarianten  z/,  il  dargestellt  werden  könne:  £1  0  muss 
quadratischer  Rest  von  m  sein***);  also 


(l)-(f) 


in  Bezug  auf  jeden  Primfactor  [i  von  wf). 


*)  Vergl.  Smith,  Phil.  Trans.,  vol.  157,  die  Zeichen  jedoch 
genommen  wie  bei  Gauss,  Disq.  ar.  Art.  267. 
**)  Gauss,  Disq.  ar.  Art.  280. 
***)  Smith,  1.  c.  Art.  10. 
t)  Gauss,  Disq.  ar.  Art.  233. 


Meyer,  mathematische  Mittheilungen.  213 

Soll  aber  die  ternäre  Form,  durch  welche  0  dar- 
gestellt wird,  mit  F  äquivalent  sein,  also  0  auch  durch 
F  dargestellt  werden  können,  so  ist,  weil  Sl  prim  zu  z/, 
nothwendig  und  hinreichend,  dass  sie  mit  F  in  dasselbe 
Geschlecht  gehöre,  d.  h.  dass 


{^HI^)^~Hi) 


in  Bezug   auf  jeden  Primfactor  ö'  von  J,  a  von  Sl*). 
Also  muss  zunächst  sein: 


(^)--(vO= 


in  Bezug  auf  jeden  Primfactor  ft  von  {m,^)  =  {d,a)  {d,h)  {d,  c) 

und  jeden  Primfactor  a  von  Sl  =  (a,h)  {h,c)(c,a).     Diese 

Bedingungen  sind  aber  mit  den  Bedingungen  II  identisch. 

Die  noch  übrig  bleibenden  Bedingungen  sind: 


(l)=(i:).(*)=(l^) 


in  Bezug  auf  jeden  Primfactor  d'  von  z/,  ö"  von  d.  Sie 
bestimmen  das  Geschlecht  von  ^  vollständig  und  sind 
immer  erfüllbar,  wenn  z/w^  3,5,7  (mod  8);  denn  ist 
^wiEEE  3  (mod  4),  so  kommt  zu  den  durch  (a)  vorgeschrie- 
benen Charakteren  in  Bezug  auf  die  Primfactoren  von 
z/w  noch  einer  (mod  4)  hinzu,  welcher  der  Existenz- 
bedingung des  Geschlechts  gemäss  gewählt  werden  kann, 
und  ist  z/  m  =  5  (mod  8),  so  repräsentiren  eigentlich  und 
uneigentlich  primitive  Formen  zusammen  alle  angebbaren 
Charaktere.     Ist  jedoch  z/m=l    (mod   8),   also   aßyd 


*)  Vergl.  meine  Inauguraldissertation  pag.  27  (der  von  Smith 
mit  W  bezeichnete  Supplementarcharakter  ist  durch  die  übrigen 
bestimmt). 


214  Meyer,  mathematische  Mittheilungen. 

^  ah  cd  ^  1  (mod  8),  so  haben  eigentlich  und  uneigent- 
lich primitive  Formen  der  Determinante  J  m  dieselben 
Charaktere,  uud  damit  ein  Geschlecht  von  Formen  O 
existire,  muss  das  Product  aller  seiner  Charaktere  in 
Bezug  auf  die  Primfactoren  von  a  ßy  d  gleich  +  1  sein, 
d.  h.  in  verallgemeinertem  Legendre'schen  Zeichen 

somit  wegen  (a) 
oder 

/ —  (b,c)(c,d)(d,b)  ßy\  l—{c,d){d,a){a,c)ya\  /  —  {d,a){a,h){h,d)  (x§\ 


A   /—  {c,d){d,a){a,c)yci\  i- 


+  1. 

Setzt  man,  weil  y  negativ  ist,  für  einen  Augenblick 
y  =  —  y\  so  wird 

a-l    ^-1       y'-l    aß+1  -a-ß+y' -Vaßy'  a+^+y+5 

=  (-1)    2         2  2  2      _^_^^  4  _^_^^  4         ^ 

Ist  also  ah  c  d  ^  1    (mod  8) ,    so   kommt   zu   den   noth- 
wendigen  Bedingungen  I  und  II  noch  hinzu  die  Bedingung 

/{h,c){c,d)id,h)\  i{c,d)  (ä,a) (a,c)\  /{d,a)(a,b)(b,d)\   /(afi)  (b,c)  (c,a)\ 

cc  +  ß  +  y  +  d 

=  (-1)      *      , 

welche  sofort  noch  vereinfacht  werden  soll. 


Meyer,  mathematische  Mittheilungen.  215 

6.    Nach  dem  verallgemeinerten  Reciprocitätssatze  ist 
nämlich 

«-1    (b,c)  (cd)  {d,b)  -  1 
~2  2 


l{b,c)(c,d)(d,b)\  ^  /  a  \        , . 

\  a  .)       \{h,c){c,d){h,d)}^       ' 


u.  s.  w.;   daher  geht  die  letzte  Gleichung   des   vorigen 
Artikels  über  in 

G 

wo 

G=^a-\-ß-\~y-\-d 
-f  [ib,c)  (cd)  (d,b)  -  1]  («  -  1)  +  [(cd)  (d,a)  (a,c)  -  1]  (ß  -  1) 
+  [(d,a)(afi) (b,d)  - 1]  (y  -  1)  +  i(a,b)  (b,c)  (ca)  -  1]  (5  -  1). 

Aus 

ccßyS^l  (mod  8) 

und 

a§y8  =  [14(a-l)]   [1-|-(^_1)]   [1  +  (y-l)]   [1  +  (^  -  11 
=  14a  +  ^  +  y  +  ö  (mod  4) 

folgt  aber 

«  +  ^  +  y-fö  =  0  (mod  4) 

und 

a  —  l=^-fy  +  5  —  3  (mod  4); 

u.  s.  w.     Daher  ist 

c=a+^+y+d 
+  [(b,c)(c,d)(d,b)-\]  (^+y+ö-3)  -f  [(cd)(d,a)(a,c)-r]  (y+5+a-3) 
-f  [(d,a)K&)(M)-l](ö+«+/i-3)  +  [(a,b)(b,c)(c,a)-l](a+^-^y-3) 

=  4  4-  «  [(cd)  (d,a)  (a,c)  +  (d,a)  (a,b)  (b,d)  +  (a,b)  (b,c)  (ca)^ 

+  ß  {(d,a)(a,b)(b,d)  +  («,?>)  (h,c)  (ca)  +  (b,c)  (c,d)  (i,ö)] 

+  y  [(a,&)  (&,c)  (c,a)  +  (b,c)  (cd)  (d,b)  +  (cd)  (d,a)  (a,c)'\ 

-f  Ö  [(b,c)  (cd)  (d,b)  +  (cd)  (d,a)  (a,c)  +  (d,a)  (a,b)  (&,d)] 

-  3  [(b,c)  (cd)  (d,b)  +  (cd)  (d,a)  (a,c)  +  (d,a)  (a,b)  (b,d)  +  (a,b)  {b,c)  (ca)'] 

(mod  8) 


216  Meyer,  mathematische  Mittheilungen. 

Da  (a,  6)^  ^  1  (mod  8)  ist  u.  s.  w.,  so  lässt  sich  der  zweite 
Summand  der  ersten  Zeile  dieser  Congruenz  in  die  Form 
bringen 

«  [(a,b)^(c,d){d,a)  (a,c)  -\-  {a,cY  {d,a)  («,&)  (&,d)  +  (a.d)^  (a,&)  (&,c)  {c,a)'\ 
=  a  [ia,b')  (c,d)  -r  (a,c)  (b,d)  -f  (a,d)  (b,c)] , 

analog  die  drei  folgenden  Summanden.     Da  ferner 

[(a,b)  —  1]  [(b,e)  —  1]  [(c,a)  —  1]  =  0  (mod  8) , 

SO  ist 

(a,b)(b,c)(c,a)  =  {a,b){b,c)  -f  {b,c)(c,a)  4  (c,a)(a,b)  —  (a,b)—(b,c)—(c,a}-}-l 

(mod  8) 

und  ebenso  für  die  übrigen  Glieder  der  letzten  Zeile; 
daher  wird 

G  =  (a-\-b-\-c-\-d)  [(a,b)  (cd)  +  ia,c)  ib,d)-\-  (a,d)  (b,c)]  -  3  ( Z^  -  2  ZJ 

(mod  8) 

WO  Hl  die  Summe  der  6  Zahlen  {a,h),  (a,c),  {a,d),  (&,  c), 
{h,  d),  (c,  d)  bedeutet,  2^  ^^^r  die  Summe  der  Producte 
derselben  zu  je  zwei,  die  drei  Producte  aus  je  zwei 
complementären  wie  {a,  h)  (c,  d)  ausgeschlossen.    Da  nun 

a  +  &-f  c-|-cZ  =  o  (mod4),  (a,bXc,d)+(a,c)(b,d)-\-(a,d){b,c)  =  l  (mod2), 
SO  ist  schliesslich 

ö  =  a  +  6  +  c-[-d  —  S-Sa  —  SZi  (mod  8)  . 

Die  linke  Seite  von  (ß)  geht  ferner  mit  Hülfe  der  Be- 

dingungen  H,  nach  welchen  z.  B.  (^)  =  ("J^^'M) 

ist,  und  mit  Hülfe  des  verallgemeinerten  quadratischen 
Reciprocitätssatzes  über  in 

T 

(-  1)^  , 

WO 

T  =  Z.,  —  2Z^  (mod  8) . 


Meyer,  mathematische  Mittheilungen.  217 

Daher  geht  endlich  (ß)  über  in 

a-{-b-i-c-^d  =  4S^  (mod  8) 

oder,  weil  Z:.^  ^^s  Summe  von   12  ungeraden  Zahlen  ge- 
rade ist,  in 
III.  a-{'b  +  c  +  d  =  0  (mod  8) . 

Hieraus  folgt: 

Ist  abcd  =  S,  5  oder  7  (mod  8),  so  sind  die 
Bedingungen  I  und  II  für  die  Auflösbarkeit  der 
Gleichung  (1)  hinreichend;  ist  aber  ahcd  =  1 
(mod  8),  so  sind  sie  zusammen  mit  der  Bedingung 
III  hinreichend. 

Man  erkennt  leicht,  dass  die  Congruenzen  a&crf=l, 
a-+-b-\-c-\-d=0  (mod  8)  von  den  in  Art.  2  angegebenen 
Veränderungen  der  Gleichung  (1)  unabhängig  sind. 

7.  Wegen  der  in  Art.  5  getroffenen  Beschränkung 
auf  ?t=l,  primitives  O  und  eigentliche  Darstellungen 
von  0  durch  i^  bleibt  es  ungewiss,  ob  für  ahcdE^l 
(mod  8)  die  Bedingung  III  noth wendig  ist.  Dass  dies 
wirklich  der  Fall  ist,  ergibt  sich  daraus,  dass  aus  den 
Bedingungen 

abcd  =  l  (mod  8),  ax^  -\-  hy-  -\-  cz-  -{-  du^  =  0 

immer  die  Congruenz  III  folgt.  Da  nämlich  die  4  Zahlen 
X,  y,  z,  u  keinen  gemeinschaftlichen  Theiler  haben,  so  sind 
sie  entweder  alle  ungerade  oder  zwei  gerade,  zwei  un- 
gerade. Im  ersten  Fall  ergibt  sich  III  sofort,  im  zweiten 
seien  z.  B.  x,  y  ungerade,  z,  iL  gerade.  Dann  ist  a  4-  &  =  0 
(mod  4).  Je  nachdem  nun  a  +  &  =  0  oder  4  (mod  8), 
ist  a  6  =  —  1  oder  3  (mod  8);  daher  auch  c  d!  =  —  1  oder  3 
(mod  8)  und  hinwieder  c  -h  f ^  "^  0  oder  4  (mod  8) ; 
folglich 

a  +  &-fc  +  f7  =  0  (mod  8) ;     w.  z.  b.  w. 


218  Meyer,  mathematische  Mittheilungen. 

8.  Hebt  man  die  Beschränkung  auf  ungerade  Coeffi- 
cienten  auf,  so  erhält  man  in  ähnlicher  Weise  den  all- 
gemeinern Satz: 

Sind  die  Coefficienten  der  Gleichung 
ax^  +  hy"^  +  cz'^  -\-  clii^  =  0 
ganze,  von  Null  verschiedene  Zahlen  ohne  quadratische 
Factoren  und  haben  je  drei  derselben  keinen  gemein- 
schaftlichen Theiler,  so  ist  die  Gleichung  in  ganzen  Zahlen 
(die  nicht  sämmtlich  verschwinden)  immer  dann  und  nur 
dann  lösbar,  wenn  die  Bedingungen  I  und  II  (Art.  3,  An- 
merkung) erfüllt  sind,  und  ausserdem 

abcd  =  2,  3,  5,  6,  7  (mocl  8) 
oder   abcd  =  l  (mod  8)  und  zugleich  a-|-&-fc  +  cJ  =  0  (mod  8) 
oder  ab  cd  =  4  (mod  8)  und  (wenn  a,  b  gerade,  c,  (Z  ungerade) 

entweder  -T-abcd  =  S,5,7  (mod  8} 

oder     -j-  a  &  c  fZ  =  1  (mod  8)  und  zugleich  y  +  y  +  ^  ■+  ^ 
= 2 (^^^  ^)  • 

9.  Die  vorige  Gleichung  ist  nur  ein  Specialfall  der 
folgenden 

fi=2: rtik Xi iCk  =  0  (aik  =  Oki ;  i,Tc  =  1,  2,  3,  4) . 

Setzt  man  die  quaternäre  Form  /^  primitiv  und  ihre 
Determinante  2J  +  f*i  i  0^2  2  <^3  3  ^^4^  =  ^4  von  Null  verschieden 
voraus,  nimmt  das  Vorzeichen  von/^  so,  dass  der  Träg- 
heitsindex*) k  von  /i  >  2  wird,   bezeichnet   ferner  den 


*)  D.  h.  die  Anzahl  der  Quadrate,  welche  bei  der  Transforma- 
tion der  Form  f^  in  eine  Summe  von  4  Quadraten  durch  reelle 
lineare  Substitutionen  mit  positivem  Vorzeichen  erscheinen  (vergl. 
Smith,  Proc.  R.  Soc.  vol.  XIII  u.  XVI). 


Meyer,  mathematische  Mittheilungen.  219 

grössten  gemeinschaftlichen  Theiler  aller  Unterdetermi- 
nanten  mten  Grades   von  z/^    mit  ^m  ,   den  Quotienten 

""J"^     ."""^  mit  Jm  (hiebet  ist  z/,,  =  z/j  =  1,  J^  negativ, 

z/m    Z/m 

die  übrigen  Jm  positiv  zu  nehmen),  den  Quotienten  aus 
Jm  durch  das  grösste  in  Jn,  aufgehende  Quadrat  mit 
im,  die  Zahl  im  oder  \  im,  je  nachdem  im  ungerade 
oder  gerade,  mit  iV,  die  Quotienten  aus  ii  i,  und  i^  ig 
durch  die  grössten  in  ihnen  aufgehenden  Quadrate  mit 
ii2  und  ii3,  endlich  die  primitive  zweite  und  dritte  Con- 
comitante  von /i  mit /g  und/3,   so   dass  also 

^2/"2  =  («ll«22-«f2)a:,^2-|-(«ll«33-«13)^?S  +  -.-|-2(rtn«23-«12«13)^12a;iS  +  " 
^22  ^2  3  ^*2  4 

^3/3=  «32  «33  «34  l?  + (die  adjungirte  Form  zu  /",); 


0/2% 

«2  3 

«2  4 

«32 

«3  3 

«34 

«42 

«4  3 

«44 

dann  lassen  sich  die  nothwendigen  und  hinreichenden 
Bedingungen  für  die  Auflösbarkeit  der  Gleichung  /,  =  0 
in  ganzen  Zahlen,  die  nicht  sämmtlich  verschwinden, 
folgendermassen  ausdrücken: 

Es  muss  sein 
I.  die  Form  /   indefinit ; 

"•  (-5)(f)(f)={?)'  i^m-m'  i^-^ 

in  Bezug  auf  alle  ungeraden  Primzahlen  p,  p\  p",  von 
denen  i^  3  quadratischer  Rest  ist  und  von  welchen  ausserdem 

p  zugleich  in  i^,  iä,  i3 , 

X)'  zugleich  in  i^  und  i^,  aber  nicht  in  ig, 

j)"  in  ia,  aber  nicht  in  i^  i^ 

aufgehen  muss; 


220  Meyer,  mathematische  Mittheilungen. 

III.  wenn  die  Formen /i,  /g,  f^  eigentlich  primitiv  sind, 
«,  =  «3  (mod  2),  i'i  i\  =  1  (mod  8) : 

T/.  (0,3)  =  (- 1)   -  2  ^  «     , 

W0 1/'  (0,3)  den  Simultancharakter*)  von  fi,f<2,fi  bedeutet; 
wenn /i,/3  eigentlich, /a  uneigentlich  primitiv  sind,  J^  und 
J3  gerade,  ij  ^3  =  1  (mod  8): 

(-1)    ^  8      _^_j^      8      . 

wenn  f^  eigentlich  primitiv  ist,  J^  gerade,  «1^3=! 
(mod  8),  /1/3  =  2^2  (mod  4): 

/i-i  ^i-i 

(-1)    8      =(-1)      8       . 

Hiebei  bedeutet /m,  wo  es  in  einer  Gleichung  oder  Con- 
gruenz  vorkommt,  eine  durch  die  Form  /m  darstellbare 
Zahl,  welche  ungerade  oder  das  Doppelte  einer  ungeraden 
Zahl  ist,  je  nachdem  /m  eigentlich  oder  uneigentlich 
primitiv  ist. 


IL    Ueher  die  Auflösung  der  Gleichung 

in  ganzen  Zalilen. 

Man  kann  auch  hier  annehmen,  dass  die  Coefficienten 
keine  quadratischen  Factoren  enthalten  und  dass  je  drei 
keinen  gemeinschaftlichen  Theiler  haben.    Denn  wäre  z.  B. 


*)  Smith,  Proc.  R.  Soc.  vol.  XVI. 


Meyer,  mathematische  Mittheilungen.  221 

p  ein  gemeinschaftlicher  Primfactor  von  a,  h,  c,  so  setze 
man  (womit  man  allerdings  die  Lösung  specialisirt) 

a  =  a'p,  b  =  b'p,  c  =  c'p,  u=^u'p,  v=-v'p, 

wodurch  die  Gleichung  übergeht  in 

a'  x^  -{-  b'  y"^  -\-  c'  z^  -{-  d  p  u'"^  -\-  e  p  v''^  =  0  , 

also  das  Product  der  Coefficienten  durch  p  dividirt  wird. 
Man  wird  das  Verfahren  so  lange  fortsetzen  und  die 
Gleichung  vereinfachen  können,  als  noch  drei  Coefficienten 
einen  gemeinschaftlichen  Theiler  haben.  Da  nun  nicht 
alle  Coefficienten  gleiches  Vorzeichen  haben  dürfen,  kann 
man  a,  h  positiv,  c  negativ  voraussetzen  und  die  Aufgabe 
ist  dann,  u  und  v  so  zu  wählen,  dass  die  Zahl 
-(c?M''*-l-ev^)durchdie  indefinite  F ormf=ax^-}-hy^-{'Cz^ 
dargestellt  werden  kann. 

Setzt  man  wieder  mit  Beibehaltung  der  frühern  Be- 
zeichnung 

a  =  {a,b)(a,c)ci,  b  —  (b,a}(b,c)ß,  c  =  {c,a){c,b)y ,  d  =  {ä,e)8,  e  =  {ä,e)i, 

SO  sind  («,&),  (a,ß),  (&,c),  a,  /3,  y  relativ  prim  und  prim  zu 
((Z,e),  und  man  hat  die  Zahl 

m  =  —  {d,e)  (8  u^  +  f  v^) 

darzustellen  durch  die  eigentlich  primitive  Form 

f  =  ia,b)  (a,c)  ax'-\-  ib,a)  {b,c)  (3  ^/^  +  {c,a)  (c,h)  y  z' 

der  Invarianten  Sl  ==  (a,h)  {h,c)  {c,a),  zi  =  a  ßy.  Da  {d,e) 
prim  ist  zu  Sl  ^J  und  die  binäre  Form  ö«^-h  ev^  eigent- 
lich primitiv,  kann  man  u  und  v  so  wählen,  dass  m  prim 
wird  zu  SlzJ.  Beschränkt  man  sich  auf  ungerade  Coef- 
ficienten a,  h,  c,  d,  6,  so  kann  man  ausserdem  m  ungerade 
und  nicht  congruent  z/  (mod  8)  voraussetzen.  Die  Lösung 


222  Meyer,  mathematische  Mittheilungen. 

der  Aufgabe  ist  dann  immer  möglich,  wenn  noch  für  jeden 
Primfactor  a  von  ü 

gemacht  werden  kann*).  Da  aber  die  Determinante — öe 
der  Form  dii^  -h  sv^  prim  ist  zu  Sl,  so  kann  diesen  Be- 
dingungen immer  Genüge  geleistet  werden.    Hieraus  folgt: 
Die  Gleichung 

deren  Coefficienten  ungerade  sind  und  nicht 
sämmtlich  gleiches  Vorzeichen  haben,  ist  immer 
in  ganzen  Zahlen  (die  nicht  alle  Null  sind)  lösbar. 
Unter  denselben  Voraussetzungen  gilt  dies  offenbar 
auch  von  der  allgemeinern  Gleichung 

ai  xl -\-  a^  X2  -\- +  «n  aJn  =  0  , 

wenn  n  >  4  ist. 

Dasselbe  gilt  auch,  wenn  die  Coefficienten  der  Glei- 
chung nicht  sämmtlich  ungerade  sind,  und  hieraus  folgt 
dann  allgemein: 

Die  Gleichung 

f(Xi,X2,---Xn)  =  ^ai^XiXk  =  0,  (aik  =  aki;  *,fc  =  1,  2,  3. .  .n), 

mit  ganzzahligen  Coefficienten  «ik  ist  in  ganzen  Zahlen, 
die  nicht  sämmtlich  verschwinden,  stets  lösbar,  wenn  die 
Form  f  {xj^,  .  .  .  Xn)  indefinit  und  die  Anzahl  n  ihrer 
Variabein  grösser  als  vier  ist. 


")  Vergl.  meine  Inauguraldissertation,  pag.  30. 


üeber  einige  Flächen, 
anf  denen  Schaaren  von  Kegelschnitten  liegen 


von 
Dr.  A.  Weiler. 


Von  diesen  Flächen  sind  namentlich  einige  von  der 

4.  und  der  5.  Ordnung  näher  untersucht,  ihre  Eigenschaften 
wurden  zumeist  durch  Abbildung  auf  die  Ebene  gewonnen. 
Viele  dieser  Eigenschaften  sind  nun  aber  rein  geometrisch 
sehr  leicht  herzuleiten,  indem  man  von  einer  geome- 
trischen Erzeugung  der  Flächen  ausgeht.  Diese  Methode 
gestattet  auch  einen  Einblick  in  die  vorkommenden  Special- 
fälle, von  denen  einige  neben  den  allgemeinen  erwähnens- 
werth  erscheinen. 

Schaaren  von  Kegelschnitten  auf  einer  Fläche  können 
dadurch  entstehen,  dass  man  den  Flächen  zweiten  Grades 
eines  einstufigen  Systems  die  Ebenen  einer  Torse  zu- 
ordnet und  jedesmal  die  entsprechenden  Flächen  und 
Ebenen  zum  Schnitt  bringt.  Ich  beschränke  mich  hier 
(in  dieser  vorläufigen  Mittheilung)  auf  den  Fall,  dass  die 
Flächen  zweiten  Grades  eines  Büschels  den  Ebenen  einer 
Torse  zweiter  Klasse  projectiv  zugeordnet  sind. 

Im    allgemeinen   Fall    entsteht   alsdann   die  Fläche 

5.  Ordnung  F^  welche  eine  Doppelcurve  4.  Ordnung, 
1.  Species  (die  Grundcurve  des  Flächenbüschels)  hat.  Diese 
Fläche  ist  bereits  eingehend  untersucht  und  es  soll  an- 
genommen werden,  es  sei  die  Torse  2.  Klasse  ein  doppelt 
projicirender  Kegel  K   der  Grundcurve  c*  des   Flächen- 


224     Weiler,  Ueber  einige  Flächen,  auf  denen  Schaaren  etc. 

büschels.  Die  Fläche  F  ^  hat  in  diesem  Falle  c*  zur  Rück- 
kehrcurve.  Die  Torse  der  Tangentialebenen  an  F  ^  längs 
c*  ist  von  der  6.  Klasse,  sie  besitzt  eine  Doppelcurve 
3.  Klasse  in  der  Ebene  S,  welche  der  Kegelspitze  S  mit 
Bezug  auf  den  Flächenbüschel  conjugirt  ist.  Die  Fläche 
F  ^  entspricht  sich  selbst  in  einer  involutorischen  Central- 
collineation  mit  dem  Centrum  S  und  der  Ebene  S.  Dem 
Kegel  K,  als  Fläche  des  Büschels  betrachtet,  entspricht 
eine  seiner  Tangentialebenen  E.  Der  Querschnitt  von 
F  ^  mit  E  besteht  aus  der  Berührungslinie  von  E  mit  K, 
dreifach  zählend  und  einem  Kegelschnitte  f^,  welcher 
kein  Kegelschnitt  der  Schaar  ist.  Er  trifft  c*  in  zwei 
Punkten  und  ist  jener  involutorischen  Collineation  eben- 
falls unterworfen.  Die  Kegelschnittschaar  lässt  sich  nun 
mit  Hülfe  von  c^  und /^  als  Leitcurven  höchst  einfach 
erzeugen:  In  jeder  Ebene  von  K  construirt  man  den 
Kegelschnitt,  welcher  c'^  doppelt  berührt  und/^  (doppelt) 
schneidet.  Der  Kegelschnitt  der  Schaar  wird  hierbei 
viermal  zu  einem  Geradenpaar  und  einmal  zu  einer  Doppel- 
geraden. 

Auf  zwei  Arten  ist  es  möglich,  dass  von  F  *  sich  eine 
Ebene  absondert.  Entweder  enthält  der  Flächenbüschel 
eine  aus  zwei  Ebenen  bestehende  Fläche,  welcher  in  der 
Torse  die  eine  dieser  Ebenen  selbst  entspricht.  Die  Flä- 
chen des  Büschels  gehen  jetzt  sämmtlich  durch  zwei  Kegel- 
schnitte jj^  in  der  Ebene  P,  q^  in  Q  und  es  soll  der 
zerfallenden  Fläche  PQ  des  Büschels  die  Ebene  P  ent- 
sprechen. Die  entstehende  Fläche  F*  hat  q^  zum  Doppel- 
kegelschnitt, währenddem  ihr  p^  einfach  aufgeschrieben 
ist.  Jede  Fläche  4.  Ordnung  mit  Doppelkegelschnitt  lässt 
sich  in  dieser  Weise  erzeugen ;  hieraus  ergeben  sich  Sätze 
über  die  Kegelschnitte  der  Fläche,  welche,   auf  die  zer- 


Weiler,  Ueber  einige  Flächen,  auf  denen  Schaaren  etc.     225 

fallenen  Kegelschnitte  angewandt,  Sätze  über  die  Griippi- 
rimg  der  16  Geraden  der  Fläche  liefern.  Weil  die  Ord- 
nung der  Fläche  gleich  ist  4,  so  hat  jede  Kegelschnitt- 
schaar  eine  adjungirte;  beide  entstehen  aus  zwei  Flächen- 
büscheln (durch  q'^),  zusammen  mit  demselben  Kegel.  Aus 
den  16  Geraden  der  Fläche  leitet  man  umgekehrt  10 
Kegelschnittschaaren  her,  dazu  gehörend  5  Kegel  (dop- 
pelt berührender  Ebenen).  Diese  (Kummer'schen)  Kegel 
berühren  F'*  nach  Curven  4.  Ordnung,  1.  Species,  und 
schneiden  q^  in  den  Pinchpunkten.  —  Geht  der  ursprüng- 
liche Kegel  durch  den  Doppelkegelschnitt  q^  (wozu  er- 
forderlich ist,  dass  j>^  und  q^  sich  berühren),  so  entsteht 
die  Fläche  F  *  mit  Rückkehrkegelschnitt,  für  welche  man 
z.  B.  sofort  findet,  dass  von  den  5  Kegeln  nur  noch  3 
eigentliche  vorhanden  sind,  deren  Spitzen  in  Gerader 
liegen;  sie  veranlassen  6  Kegelschnittschaaren.  An  Stelle 
der  übrigen  4  Schaaren  tritt  hier  eine  »Involutionsschaar« 
von  Kegelschnitten  durch  die  Ciospunkte.  Die  3  eigent- 
lichen Kegel  gehen  durch  q^  und  berühren  F*  nach  3 
Kegelschnitten  der  Involutionsschaar. 

Wenn  bei  F  *  mit  Doppelkegelschnitt  die  Spitze  eines 
Kummer'schen  Kegels  in  die  Ebene  der  Doppelcurve  fällt, 
so  schneiden  die  Kegelschnitte  der  zugehörigen  adjungirten 
Schaaren  und  namentlich  auch  die  unter  ihnen  vorkom- 
menden 8  Geradenpaare  q^  in  Punktepaaren  einer  Invo- 
lution, welcher  die  Pinchpunkte  als  zwei  weitere  Paare 
angehören.  Diese  Fläche  entspricht  sich  selbst  in  einer 
involutorischen,  centrischen  Collineation,  deren  Centrum 
in  die  ausgezeichnete  Kegelspitze  fällt. 

Von  F  ^  sondert  sich  eine  Ebene  auch  dann  ab,  wenn 
die  Flächen  des  Büschels  sich  längs  eines  Kegelschnittes 
p^  berühren  und  der  Fläche,  welche  aus  der  Ebene  von 

XXIX.  3.  15 


226     Weiler,  lieber  einige  Flächen,  auf  denen  Schaaren  etc. 

jp^  besteht,  diese  Ebene  selbst  ents]) rieht.  Das  Erzeug- 
niss  ist  alsdann  eine  F*  mit  doppeltem  Kegelschnitt  p^, 
bei  welcher  jedoch  die  längs  j;^  umschriebene  Developpable 
in  zwei  Kegel  2.  Klasse  zerfällt.  Die  Fläche  steht  in  der 
Mitte  zwischen  der  allgemeinen  mit  Doppelkegelschnitt 
und  derjenigen  mit  Cuspidalkegelschnitt.  Von  den  l(i  Ge- 
raden der  Fläche  berühren  hier  an  p^  8  den  einen,  8  den 
anderen  der  genannten  Kegel ;  die  Spitze  eines  Kummer'- 
schen  Kegels  liegt  hier  nothwendig  in  der  Ebene  von  p^. 
(Die  von  diesem  Kegel  herrührenden  adjungirten  Kegel- 
schnittschaaren  schneiden  p^  in  Punkten  einer  Involution; 
die  Pinchpunkte  vereinigen  sich  paarweise  in  zwei  Punkte, 
welche  ein  Paar  jener  Involution  bilden  ;  und  umgekehrt.) 
—  Fallen  die  beiden,  F*  an  j;^  berührenden  Kegel  zu- 
sammen, so  entsteht  wieder  eine  F^  mit  Cuspidalkegel- 
schnitt. 


üeber  einige  Expansions-Gurven  der  gesättigten  Dämpfe 

von 
Professor  Albert  Flieguer. 


In  einer  Abhandlung  »Zur  Theorie  der  Dämpfe«  im 
XX.  Bande  der  Zeitschrift  des  Vereines  deutscher  Inge- 
nieure, hat  Weyrauch  eine  für  die  Discussion  des  Ver- 
haltens der  gesättigten  Dämpfe  werthvolle  Curve  eingehen- 
der untersucht,  welcher  er  den  Namen  der  Nullcurve 
beigelegt  hat.  Dieselbe  ist,  kurz  ausgedrückt,  der  geome- 
trische Ort  der  Berührungspunkte  je  einer  adiabatischen 
Curve  mit  je  einer  Curve  constanter  specifischer  Dampf- 


Fliegner,  über  einige  Expansions-Curven  etc.  227 

menge.  Erstere  Curve  liegt  dabei  immer  ganz  unterhalb 
der  letzteren.  Daraus  folgt,  dass  in  jenem  Berührungs- 
punkte, also  auch  in  dem  Schnittpunkte  mit  der  Null- 
curve,  auf  einer  adiabatischen  Curve  die  specifische  Dampf- 
menge einen  Maximahverth  erreicht,  während  auf  einer 
Curve  constanter  specifischer  Dampfmenge  der  Wärme- 
übergang sein  Vorzeichen  wechselt. 

Diese  Nullcurve  findet  sich  übrigens,  wenn  auch  ohne 
Einführung  eines  Namens  für  sie,  anderweitig  ebenfalls 
angedeutet,  z.  B.  bei  Grashof,  Theoretische  Maschinen- 
lehre I,  p.  165;  Neu  mann,  Vorlesungen  über  die  mecha- 
nische Theorie  der  Wärme,  p.  134;  Verdet-Rühlmann, 
Handbuch  der  mechanischen  Wärmetheorie,  p.  691. 

Die  Gleichung  der  Nullcurve  lässt  sich  am  ein- 
fachsten aus  dem  bekannten  Ausdrucke  für  die  zuzufüh- 
rende Wärmemenge 

dQ  =  il—x)cdt -\~rdx -\- xhdt  (1) 

herleiten,  in  welchem  x  die  specifische  Dampfmenge,  c  die 
specifische  Wärme  der  Flüssigkeit,  r  die  Verdampfungs- 
wärme, t  die  Temperatur  nach  Celsius,  und  li  die  speci- 
fische Wärme  des  Dampfes  bei  Expansion  nach  der  Grenz- 
curve  bedeutet.  Dabei  hat,  wenn  T  die  absolute 
Temperatur  und  A  die  Gesammtwärme  des  Dampfes  be- 
zeichnet, /(  den  Werth: 

/^  =  ^-y,  (2) 

h  ist  also  eine  Function  der  Temperatur  oder  des  Druckes. 
Für  die  folgenden  Untersuchungen  ist  es  bequemer, 
Gleichung  (1)  durch  Zusammenziehung   der  Glieder   mit 
dt  auf  die  Form 

dQ  ^  [c-(c— 7^)  x]  dt  -f  r  dx  (3) 


228  Fliegner,  über  einige  Expansions-Ciirven  etc. 

ZU  bringen.  Aus  derselben  erhält  man  die  Gleichung  der 
Nullcurve  einfach  dadurch,  dass  man  die  mit  dt  multi- 
plicirte  eckige  Klammer  gleich  Null  setzt.  Daraus  folgt 
für  die  Berechnung  der  Veränderlichkeit  von  x  auf  dieser 
Curve  der  Ausdruck 


^  =  ^  •  (4) 

c — h  ^ 

Da  c  auch  eine  Function  des  Druckes  oder  der  Tempe- 
ratur ist,  so  kann  hiernach  leicht  für  jeden  Druck  der 
zugehörige  Werth  von  x  berechnet  werden.  Dann  ergibt 
sich  das  specifische  Volumen  v  aus 

V  '=  XU  -\-  a  .  (5) 

Hierin  bedeutet  ö  das  constant  angenommene  specifische 
Volumen  der  Flüssigkeit  und  it  die  von  der  Temperatur 
oder  dem  Drucke  abhängige  Volumenzunahme  beim  Ueber- 
gange  aus  dem  flüssigen  Zustande  in  den  trockenen  ge- 
sättigten Dampfzustand. 

Gleichung  (4)  enthält  keine  willkürliche  Constante; 
jeder  Dampf  hat  also  nur  eine  einzige  derartige  Null- 
curve. 

Weiterhin  soll  bei  den  nöthigen  numerischen  Rech- 
nungen und  bei  der  Discussion  nur  auf  Wasser  dampf 
Rücksicht  genommen  werden.  Für  diesen  ist  die  Gesammt- 
wärme  A  =  606,5  -h  0,305  t.  Daher  wird,  nach  Gleichung  (3) 

h  =  0,305  -~  .  (6) 

Für  Wasserdampf  nimmt  der  Quotient  r/T  mit  wach- 
sendem Drucke  ab,  bleibt  aber  bei  den  praktisch  anwend- 
baren Pressungen  stets  bedeutend  grösser  als  0,305.  h  ist 
daher  auf  diesem  Gebiete  negativ  und  nimmt  dem  abso- 
luten Werthe  nach  mit  wachsendem  Drucke  ebenfalls  ab. 


Fliegner,   über  einige  Expansions-Curven  etc.  229 

Wenn  man  die  empirischen  Formeln  zur  Berechnung  von 
r  auch  ausserhalb  der  Grenzen  der  Versuche  benutzen 
dürfte,  so  würde  aus  denselben  folgen,  dass  h  erst  bei 
etwa  500°  Celsius  Null  werden  könnte.  Diese  Temperatur 
liegt  aber  weit  über  der  kritischen,  welche  nur  etwa 
370°  Celsius  beträgt,  so  dass  bei  ihr  gar  kein  gesättigter 
Dampf  mehr  bestehen  kann. 

Die  specifische  Wärme  c  des  Wassers  wächst  mit 
zunehmender  Temperatur,  aber  nur  sehr  langsam;  h  da- 
gegen nimmt  bedeutend  rascher  zu;  x  muss  daher  auch 
zunehmen.  Es  bleibt  aber  doch  stets  kleiner  als  die  Ein- 
heit, denn  x—  1  würde  li  =  0  erfordern.  Die  Nullcurve 
erreicht  also  die  Grenzcurve  nicht;  sie  wird  in  Folge 
Ueberschreitens  der  kritischen  Temperatur  schon  vorher 
gegenstandslos. 


Diese  Nullcurve,  welche  weiterhin  als  Hauptnullcurve 
bezeichnet  werden  soll,  gestattet  eine  Verallgemeine- 
rung, und  zwar  dadurch,  dass  auf  der  rechten  Seite  der 
Gleichung  (4)  im  Zähler  eine  willkürliche  subtractive, 
oder  auch  additive,  Constante  k  hinzugefügt  wird.  Eine 
solche  allgemeine  Nullcurve  würde  dann  durch  die 
Gleichung 

x  =  '^  (7) 

c—h 

dargestellt   sein.     Jedem  Werthe   von   A;   entspricht   nur 
eine  einzige  bestimmte  derartige  Curve. 

Allerdings  darf  k  nicht  ganz  beliebig  gewählt  werden, 
wenn  die  Nullcurve  reell  bleiben  soll.  Die  specifische 
Dampfmenge  x  kann  nämlich,  ihrer  Bedeutung  nach, 
nicht  kleiner  als  Null,  aber  auch   nicht  grösser   als   die 


230  Fliegner,   über  einige  Expansions-Curven  etc. 

Einheit  werden.  /*;  ist  daher,  wie  aus  Gleichung  (7)  folgt, 
an  die  Bedingung  gebunden: 

OlOh.  (8) 

Ausserhalb  dieser  Grenzen  fällt  die  Nullcurve  entweder 
ganz,  oder,  da  c  und  h  nicht  constant  sind,  wenigstens 
theilweise,  auf  der  einen  Seite  in  das  Gebiet  reiner  tropf- 
barer Flüssigkeit,  auf  der  andern  in  dasjenige  der  über- 
hitzten Dämpfe. 

Die  Gleichungen  (7)  und  (5)  gestatten  leicht  die  Er- 
mittlung des  Verlaufes  der  allgemeinen  Nullcurven.  Ist  k 
so  klein,  dass  die  Differenz  c~k  jedenfalls  positiv  bleibt, 
so  hängt  der  Verlauf  von  x  namentlich  von  h  ab,  da  sich 
c  nur  sehr  langsam  ändert,  h  nimmt  aber  mit  abnehmen- 
dem Drucke  ebenfalls  ab ;  dasselbe  muss  also  auch  mit  x 
der  Fall  sein.  Die  Abnahme  erfolgt  jedoch  ziemlich  lang- 
sam, während  gleichzeitig  ti  rascher  wächst.  Daher  muss 
das  Volumen  mit  abnehmendem  Drucke  zunehmen.  Im 
Allgemeinen  wird  also  in  diesen  Fällen  bei  Expansion 
nach  einer  Nullcurve  eine  Condensation  eintreten,  und 
umgekehrt.  Ist  der  Werth  von  k  hinreichend  klein,  so 
wird  bei  Corapression  die  Grenzcurve  noch  unterhalb  der 
kritischen  Temperatur  erreicht;  im  Schnittpunkte  verliert 
die  Nullcurve  ihre  Bedeutung. 

Einen  ganz  anderen  Charakter  nehmen  die  Curven 
an,  wenn  der  Werth  von  k  sehr  nahe  an  c  liegt.  Ist  dann 
bei  sehr  hohen  Pressungen  c  doch  hinreichend  gross  gegen- 
über k,  so  ist  der  Verlauf  zwar  noch  wesentlich  der 
vorige.  Wenn  dagegen  c  mit  sinkendem  Drucke  abge- 
nommen hat,  so  kann  weiterhin  die  Abnahme  der  Diffe- 
renz c — k  und  daher  auch  diejenige  der  specifischen 
Dampfmenge  x  verhältnissmässig  so  rasch  erfolgen,  dass 


Fliegner,   über  einige  Expansions-Curven  etc.  231 

trotz  der  gleichzeitigen  Zunahme  von  n  v  doch  wieder 
abnimmt.  Wenn  schliesslich  c  =  fc  wird,  verschwindet  x, 
und  die  Nullcurve  verliert  ihre  Bedeutung  an  der  Grenze 
zwischen  dem  gesättigten  Dampfzustande  und  dem  tropfbar 
flüssigen  Zustande. 

Bei  Wasserdampf  erhält  man  z.  B.  mit  k  =  1  fol- 
gende Werthe  für  x  und  v  in  Function  des  Druckes  p, 
diesen  in  metrischen  Atmosphären  (zu  10000  Kg./qm.) 
verstanden : 

p  =       15         12  8  4  1  0,5        0,1      0,00625 

X  =  0,0248  0,0221  0,0178  0,0124  0,0059  0,0040  0,0015      0 

V  =  0,0044  0,0047  0,0054  0,0069  0,0115  0,0153  0,0240  0,001  (=a) 

Der  Druck  von  0,00625  Atmosphäre  entspricht  der  Tem- 
peratur von  0°  Celsius. 

Setzt  man  den  Werth  für  x  Gleichung  (7)  in  (3) 
ein ,  so  erhält  man  für  die  W  ä  r m  e  m  i  t th  e i  1  u  n  g  bei  der 
Zustandsänderung  nach  einer  allgemeinen  Nullcurve: 

dQ  =  kdt-hrdx.  (9) 

Hierin  könnte  noch  dx  nach  Gleichung  (7)  durch  die 
Temperaturfunctionen  für  c  und  Ji  ersetzt  werden.  Inte- 
grabel  wäre  der  Ausdruck  aber  nicht,  da  t  in  den  betref- 
fenden empirischen  Formeln  zu  complicirt  auftritt.  Doch 
kann  auch  aus  der  Differentialgleichung  entschieden  wer- 
den, ob  eine  Wärmemittheilung  oder  -Entziehung  nöthig 
ist.  Dabei  ist  es  aber  besser,  von  der  Druckänderung 
auszugehen,  nicht  wie  sonst  gewöhnlich  von  der  Aende- 
rung  des  Volumens,  weil  sich  letzteres  für  gewisse  Werthe 
von  k  nicht  continuirlich  im  gleichen  Sinne  ändert,  son- 
dern ein  Maximum  besitzt. 

Aus  den  vorigen  Untersuchungen  folgt,  dass  mit  ab- 
nehmendem Drucke  auch  x  abnimmt;  es  ist  also  da- 


232  Fliegner,  über  einige  Expansions-Curven  etc. 

bei  dt  <  0,  und  auch  dx  <  0.  Für  positive  Werthe  von  k 
wird  daher  jedenfalls  dQ  <  0,  d.  h.  es  ist  eine  Wärme- 
entziehung nöthig.  Auch  bei  negativem,  aber  dem 
absoluten  Werthe  nach  noch  kleinen  k  wird  dQ  zunächst 
negativ  bleiben.  Erst  bei  weiterer  Abnahme  von  k  könnte 
kdt  >  rdx  und  damit  dQ  >  0  werden.  Da  aber  nach 
Gleichung  (8)  k>]i  bleiben  muss,  so  ist  noch  zu  unter- 
suchen, ob  solchen  Werthen  von  k  überhaupt  reelle  Null- 
curven  entsprechen. 

Diese  Frage  lässt  sich  leicht  wenigstens  angenähert 
beantworten.  Damit  nämlich  bei  Druckabnahme  Wärme- 
mittheilung eintritt,  muss  dQ  das  entgegengesetzte  Vor- 
zeichen von  dt  und  dx  erhalten,  also  kdt  -h  rdx  <  0,  oder 

K-,-f  (10) 

sein.  Ein  unmittelbares  Einsetzen  von  x  aus  Gleichung 
(7)  würde  unübersichtliche  Formeln  ergeben;  es  sollen 
daher  vorerst  die  nöthigen  Annäherungen  eingeführt 
werden.     Nach  Gl  aus  ins*)  kann  man  setzen: 

,•  =  607  —  0,708 /=- 800,3  —  0,708  r,  (11) 

-       ^-"       800,3  ^^2) 

(13) 


(14) 


'"  —  ^>^i"        j,    , 

c  =  1,013  =  Const. 

Aus 

(12) 

und  (13)  folgt  sofort: 

800,3 

und 

mit  dieser  Annäherung  nach  (7) 

c  —  h-,        dx        dx 
^  ~  800,3      '        dt  ~  dT~ 

c  —  fc 
800,3 

(15) 


*)  Claus  ins,  die  mechanische  Wärmetheorie,  I.  Bd.,  p.  137 
und  280. 


Fliegner,  über  einige  Expansions-Curven  etc.  233 

Wird  dieser  Werth  in  Gleichung  (10)  eingesetzt,  ebenso 
r  aus  Gleichung  (11)  und  c  aus  (13),  so  ergibt  sich  als 
Bedingung  für  k,  damit  auf  der  zugehörigen  Nullcurve 
bei  Druckabnahme  eine  Wärmemittheilung  nöthig  werde: 

7,  <  1,013-^.  (16) 

Dieser  Grenzwerth  für  k  ist  wegen  des  grösseren  Zahlen- 
factors  im  zweiten,  subtractiven  Gliede  stets  kleiner  als 
der  für  dieselbe  Temperatur  geltende  Werth  von  li  aus 
Gleichung  (12).  U  muss  aber  grösser  bleiben,  als  der 
letztere,  wenn  der  zugehörige  Punkt  der  Nullcurve  nicht 
in  den  Raum  für  die  überhitzten  Dämpfe  fallen  soll.  Die 
Bedingung  (10)  kann  also  durch  wirklich  gültige  Curven 
nie  erfüllt  werden.  Bei  einer  Zustandsänderung 
nach  einer  Nullcurve  muss  also  stets  mit  einer 
Druckabnahme  eine  Wärmeentziehung  verbunden 
sein. 


Die  vorstehend  untersuchten  Nullcurven  gestatten 
einen  bequemen  Einblick  in  das  Verhalten  der  gesättigten 
Dämpfe,  wenn  dieselben  ihren  Zustand  bei  constanter 
specifischer  Wärme   ändern,  also  nach  dem  Gesetze 

dQ  =  ldT,  (17) 

wobei  k  irgend  eine,  hier  ganz  beliebige  Con staute 
bezeichnet.  Diese  Zustandsänderung  findet  sich  zwar  schon 
z.  B.  bei  Herrmann,  Compendium  der  mechanischen 
Wärmetheorie,  p.  154,  und  Zeuner,  Grundzüge  der  me- 
chanischen W^ärmetheorie,  2.  Auflage,  p.  357,  behandelt, 
aber  ohne  genauere  Untersuchung  des  Verlaufes  der  speci- 
fischen  Dampfmenge. 


234  Fliegner,   über  einige  Expansions-Curven  etc. 

Der  Vollständigkeit  wegen  möge  die  Gleichung  der 
Curve  hier  auch  noch  entwickelt  werden.  Sie  lässt  sich 
am  einfachsten  aus  der  Fundamentalgleichung  für  gesät- 
tigte Dämpfe 

dQ=T[^  +  d{^)]  (18) 

herleiten  und  ergibt  sich  durch  Verbindung  derselben  mit 
der  Bedingungsgleichung  (17),  da  noch  clq  =  cdT  ist,  zu 

c  —  k 


clT  +  d 


T 

Setzt  man,  wie  üblich, 

%t 
c 

'T 


(^)  =  0.  (19) 


f  ^^  =  r  ,  (20) 


so  erhält  man  durch  Integration  von  (19)  als  genaue 
Gleichung  der  fraglichen  Curve: 

TT 

r  —  fc  Ign  r  +  ^-  =  Const.  (21 ) 

Nimmt  man  dagegen  im  Mittel,  nach  Gleichung  (13),  c 
constant  an,  so  wird  die  angenäherte  Gleichung 

(c  -  k)  Ign  T+^  =  Const.  (22) 

Ist  k  sehr  nahe  gleich  c,  so  ist  die  letztere  Form  aller- 
dings vielleicht  zu  wenig  zuverlässig. 

Beide  Gleichungen  gehen,  wie  leicht  ersichtlich,  auf- 
zufassen als  Erweiterungen  der  Gleichung  der  adiaba- 
tischen Curve,  für  welche  A;  =  0  zu  setzen  wäre.  Sie 
lassen  sich  aber,  ebenso  wie  diese,  nur  bequem  verwer- 
then,  wenn  der  Druck  als  Urvariabele  gegeben  ist. 

Man  hat  es  hier  übrigens  wieder  mit  Schaaren  von 
Curven  zu  thun,  da  ausser  k  noch  eine  willkürliche  Con- 


Fliegner,  über  einige  Expansions-Curven  etc.  235 

stante  in  der  Gleichung  enthalten  ist,  die  sich  durch  be- 
liebige Wahl  eines  Punktes  der  Curve  bestimmt. 

Aus  der  allgemeinen  Gleichung  für  die  Wärmezu- 
führung 

clQ  =  dq-\-d  (xq)  -\-ÄdL  (23) 

folgt  dann  mit  (17)  das  Differential  der  cäusseren  Arbeit 
zu 

AdL  =  —  (c-Tc)dT—d(xQ).  (24) 

Die  Integration  dieses  Ausdruckes  ist  einfach. 

Zur  Untersuchung  der  Aenderung  der  speci fischen 
Dampf  menge  und  des  damit  zusammenhängenden  gan- 
zen Verlaufes  der  Curven  muss  Gleichung  (3)  für  clQ 
benutzt  werden.  In  Verbindung  mit  (17)  ergibt  dieselbe 
zur  Beurtheilung  von  dx  die  Beziehung: 

rdx  =  —  [c-lc  —  (c  —  h)  x]dT.  (25) 

Leitet  man  die  Zustandsänderung  im  Sinne  abneh- 
mender Temperatur,  also  auch  abnehmenden  Dru- 
ckes, so  ist  —dT>0.  dx  hat  daher  das  gleiche  Vor- 
zeichen, wie  die  eckige  Klammer.  Diese  gleich  Null 
gesetzt,  ergibt  aber  nach  (7)  die  Gleichung  derjenigen 
allgemeinen  Null  curve,  welche  zu  dem  in  (17)  enthal- 
tenen Werthe  von  k  gehört;  wobei  es  zunächst  gleich- 
gültig bleibt,  ob  letztere  reell  ausfällt,  oder  nicht.  Ist  für 
einen  betrachteten  Punkt  der  Curve  constauter  speci- 
fischer  Wärme  x  kleiner,  als  bei  gleichem  Drucke  auf  der 
zugehörigen  Nullcurve,  so  ist  auch  das  Volumen  kleiner 
und  der  Punkt  liegt  innerhalb  der  Nullcurve,  d.  h.  auf 
der  Seite  des  Coordinaten-Anfangspunktes.  Umgekehrt 
liegt  er  bei  grösserem  x  ausserhalb. 

Es  ist  daher  nach  Gleichung  (25) 


236  Flieguer,  über  einige  Expansions-Curven  etc. 

a)  innerhalb  der  Nullcurve: 

x< r,    [e—1c  —  (e  —  h}x]>0,    also    ^%   und  3^  <  0  , 

c  —  li  dT  dp 

h)  auf  der  Nullcurve: 
^  =  -^zrfi'   [.c  —  J:  —  (c  —  h)x]  =  0,  also    jji  und^=0, 

c)  ausserhalb  der  Nullcurve: 
^>jzrh'   [c  —  li—{c—h)x]<0,  also    -,|,  und^>0 

Hieraus  folgt,  dass  sich  Curven  gleicher  constanter 
specifischer  Wärme  gegenüber  ihrer  Nullcurve  ebenso 
verhalten,  wie  die  adiabatischen  Curven  gegenüber  der 
Hauptnullcurve.  Innerhalb  beginnend  tritt  bei  Annäherung 
an  die  Nullcurve  eine  Verdampfung  auf,  im  Schnittpunkte 
mit  der  Nullcurve  erreichtdie  specifische  Dampfmenge 
ein  Maximum,  ausserhalb  der  Nullcurve  findet  wieder 
Condensation  statt.  Bei  zunehmendem  Drucke  verläuft 
die  Aenderung  von  x  umgekehrt.  Allgemein  lässt  sich 
also  sagen,  dass  auf  einer  Curve  constanter  speci- 
fischer Wärme  bei  Annäherung  an  die  zugehörige 
Nullcurve  Verdampfung,  bei  Entfernung  von  der- 
selben Condensation  eintritt.  Im  Schnittpunkte  mit 
der  Nullcurve  findet,  weil  dort  clx  =  0,  Berührung  mit 
einer  Curve  constanter  specifischer  Dampfmenge  statt; 
die  Annäherung  an  die  letztere  erfolgt  von  ihrer  inneren 
Seite  her,  weil  dem  Werthe  clx  =  0  ein  Maximum  von 
X  entspricht.  Eine  allgemeine  Nullcurve  liesse  sich  daher 
auch  definiren  als  der  geometrische  Ort  der  Berührungs- 
punkte der  Curven  constanter  specifischer  Dampfmengen 
mit  den  Curven  derjenigen  constanten  Wärme  k,  welche 
in  der  Gleichung  der  Nullcurve  auftritt. 


Fliegner,  über  einige  Expansions-Curven  etc.  237 

Wenn  k  ausserhalb  der  Grenzen  der  Bedingung  (8) 
liegt,  so  wird  die  zugehörige  Nullcurve  imaginär.  Dann 
besitzen  die  Curven  dQ  —  kdT  auch  kein  Maximum  der 
specifischen  Dampfmenge;  die  letztere  ändert  sich  viel- 
mehr auf  der  ganzen,  überhaupt  nur  Geltung  besitzenden 
Länge  der  Curve  im  gleichen  Sinne.  Ist  k  >  c,  also  auch 
positiv,  so  ist  die  imaginäre  Nullcurve  auf  der  Seite  des 
flüssigen  Zustandes  zu  suchen.  Es  liegt  dann  Fall  c)  der 
vorigen  Zusammenstellung  vor,  so  dass  also  für  abneh- 
menden Druck  eine  ununterbrochene  Condensation  ein- 
treten muss.  Wenn  dagegen  /■:  <  //,  also  auch  negativ 
wird,  so  rückt  die  imaginäre  Nullcurve  über  die  Grenz- 
curve  hinaus  in  den  Raum  für  überhitzte  Dämpfe.  Man 
hat  es  dann  mit  Fall  a)  zu  thun ;  bei  abnehmendem  Drucke 
wächst  X,  bis  die  Curve  constanter  specifischer  Wärme 
schliesslich  im  Schnittpunkte  mit  der  Grenzcurve  ihre 
Bedeutung  verliert. 

Die  Gleichung  der  hier  untersuchten  Curven  lässt 
sich  zwar  nicht  in  der  gewöhnlichen  Form  f(p,  v)  =  0 
aufstellen,  doch  kann  der  allgemeine  Verlauf  der  Curven 
immerhin  angegeben  werden.  So  lange  nämlich  A;  <  0 
genommen  wird,  wenn  also  für  Abnahme  der  Temperatur 
und  des  Druckes  eine  Wärmemittheilung  erforderlich  ist, 
muss  die  Curve  in  allen  ihren  Punkten  flacher  verlaufen, 
als  die  durch  die  letzteren  gehenden  adiabatischen  Curven. 
Dann  ist  mit  abnehmendem  Drucke  eine  ununter- 
brochene Volumenzunahme  verbunden.  Ist  k  zwar 
positiv,  aber  numerisch  noch  hinreichend  klein,  so  wird 
dasselbe  der  Fall  sein.  Erst  wenn  /*;  grössere  positive 
Werthe  angenommen  hat,  wenn  also  eine  bedeutende 
Wärmeentziehung  vorliegt,  könnte  sich  vielleicht  das  Vo- 
lumen im  gleichen  Sinne  ändern,  wie  der  Druck. 


238  Fliegner,  über  einige  Expansions-Curven  etc. 

Die  Grenze  für  A-,  bei  welcher  ein  solcher  Verlauf 
der  Curve  eintreten  würde,  lässt  sich  leicht  bestimmen; 
man  miiss  zu  diesem  Zwecke  die  Zustandsänderung  nach 
dem  Gesetze  dQ  =  kclT  mit  einer  solchen  bei  constan- 
tem  Volumen  vergleichen.  Die  letztere  erfordert  bei 
zunehmender  Temperatur  eine  Wärmemittheilung, 
welche  nach  Gleichung  (23),  da  dann  clL  =  0  ist,  den 
Werth 

dQ.  =  dq-\-d(xQ)  (27) 

annimmt.  Dabei  bleibt  nach  Gleichung  (5)  wegen  v  =  Const. 
auch  xu=  Const.  Das  letzte  Glied  in  Gleichung  (27)  lässt 
sich  daher  schreiben: 

d(xQ)  =  ä  l    '^^^  '  QJ  =  Const.  d(  —  \, 

oder  auch,  mit  Rücksicht  auf  die  folgende  Umformung, 
da  q/u  eine  Function  von  T  ist, 

(Z  (.re)  =  reu -^  (|-)  dT.  (28) 

Ersetzt  man  ausserdem  in  27  dq  durch  cdT,  so  nimmt 
der  Ausdruck  für  dQ„  die  Gestalt  an: 

äQ.  =  [c-^.u^{^)]äT.  (29) 

Sollen  nun  bei  einer  Zustandsänderung  mit  constanter 
specifischer  Wärme  dji  und  dv  das  gleiche  Vorzeichen 
haben,  so  muss  für  eine  bestimmte  Temperaturerhöhung 
dT  eine  grössere  Wärmemenge  dQ  zugeführt  werden,  als 
für  eine  gleich  grosse  Temperaturzunahme  bei  constantem 
Volumen  erforderlich  wäre.  Die  Bedingung  dafür,  dass 
bei  dQ  =  kdT  dp/dv  >  0  ausfällt,  wird  also  sein: 

dQ  >  dQv ,  (30) 


Fliegner,  über  einige  Expansions-Curven  etc.  239 

und   hieraus    folgt   die    gesuchte    Grenzbedingung   für  k 
nach*(29)  zu 

Der  Quotient  q/u  nimmt,  wie  aus  den  Dampftabellen 
folgt,  mit  der  Temperatur  zu,  und  zwar  verhältnissmässig 
immer  rascher.  Der  Differentialquotient  d  (Q/n)/dT  ist 
daher  positiv  und  wächst  gleichfalls  mit  der  Temperatur. 
Das  letzte  Glied  in  Gleichung  (31)  wird  folglich  auch 
positiv,  so  dass  alle  hier  in  Betracht  kommenden  ^Yerthe 
von  k  ausserhalb  der  oberen  Grenze  der  Bedingung  (8) 
liegen.  Daraus  folgt  aber  weiter,  dass  die  zu  dieser 
Gruppe  von  Curven  constanter  specifischer  Wärme  ge- 
hörigen Nullcurven  sämmtlich  nach  der  Seite  der  tropf- 
baren Flüssigkeit  hin  imaginär  sind.  Man  hat  es  daher 
mit  Fall  c)  der  Zusammenstellung  (26)  zu  thun,  bei  wel- 
chem sich  X  und  j)  auf  der  ganzen  Länge  der  Curve  im 
gleichen  Sinne  änderten. 

Von  den  drei  Factoren  des  letzten  Gliedes  in  Glei- 
chung (31)  wachsen  hiernach  zwei  mit  der  Temperatur, 
nämlich  d  {Q/n)/dT  und  x,  letzterer  von  a;  =  0  bis  x  =  1. 
21  dagegen  nimmt  ab,  bei  kleinen  Pressungen  rasch,  bei 
grossen  jedoch  nur  langsam.  Für  diese  wächst  daher  das 
ganze  zweite  Glied  jedenfalls  gleichzeitig  mit  der  Tem- 
peratur, bei  jenen  am  Anfang,  d.  h.  von  x  =  0  an,  ebenso. 
Es  ist  also  wohl  wahrscheinlich,  dass  dieses  Wachsen 
überhaupt  ein  continuirliches  ist,  und  dass  nicht  etwa  da- 
zwischen auf  einem  kürzeren  Intervall  die  Abnahme  von 
u  überwiegt.  Zur  Entscheidung  dieser  Frage  wäre  es 
nöthig,  einige  Curven  genauer  numerisch  nachzurechnen. 
Für  den  hier  unmittelbar  vorliegenden  Zweck  ist  eine 
solche  Rechnung  aber  entbehrlich. 


240  Fliegner,   über  einige  Expansions-Curven  etc. 

Bezeichnet  man  die  Werthe  iür  x  =  0  mit  dem  In- 
dex 0,  diejenigen  für  x  —  1  mit  1,  und  ist  zunäclist 

SO  liegt  für  x  =^  0  k  über  der  Grenze  aus  (31).  Für 
kleinere  Pressungen  Avird  daher  zunächst  v  mit  p  wachsen. 
Ist  aber  bei  einer  Temperatur  T\  mit  x\  gerade 

geworden,  so  ist  dort  dQ  =  dQ„,  und  die  Curve  constanter 
specifischer  Wärme  besitzt  eine  verticale  Tangente.  Bei 
höheren  Pressungen  ändern  sich  dann  v  und  x^  im  ent- 
gegengesetzten Sinne.  Für  den  unwahrscheinlichen  Fall, 
dass  das  zweite  Glied  in  (31)  während  eines  kurzen 
Temperaturintervalles  mit  wachsendem  Drucke  abnehmen 
würde,  müssten  drei  Werthe  von  T'  existiren,  welche 
der  Gleichung  (33)  genügen.  Dann  hätte  die  Curve 
dQ  =  kdT  auch  drei  verticale  Tangenten,  die  erste  und 
letzte  einem  Maximum,  die  mittlere  einem  relativen  Mini- 
mum des  Volumens  entsprechend. 

Wenn  endlich  /,;  so  gross  angenommen  wird,  dass 

ist,  so  wird  die  Bedingung  (31)  auf  der  ganzen  Länge 
der  Curve  constanter  specifischer  Wärme,  von  x  =  0  bis 
X  =  l,  erfüllt;  es  ändert  sich  also  das  Volumen  auch 
ununterbrochen  im  gleichen  Sinne,  wie  der  Druck. 

Die  durch  einen  bestimmten,  aber  sonst  beliebig 
wählbaren  Punkt  hindurchgehenden  Curven  constanter 
specifischer  Wärme  können  hiernach  folgende  verschie- 
dene Gestalten  annehmen: 


Fliegner,   über  einige  Expansions-Curven  etc.  241 

1.  k  <Ji:  Mit  sinkendem  Drucke  wachsen  v  und  x, 
die  Curve  schneidet  schliesslich  die  Grenzcurve  zwischen 
dem  gesättigten  und  überhitzten  Dampfzustande. 

2.  c  >k>h:  V  wächst  mit  abnehmendem  Drucke 
auch  ununterbrochen,  x  nimmt  gleichzeitig  anfangs  zu, 
um  nach  dem  Schnitte  mit  der  zugehörigen  NuUcurve 
wieder  abzunehmen.  Liegt  bei  den  grösseren  Werthen  von 
k  die  Nullcurve  innerhalb  des  Ausgangspunktes,  so  nimmt 
bei  abnehmendem  Drucke  auch  x  ununterbrochen  mit  ab ; 
die  Erreichung  des  Maximums  von  x  erfordert  also  eine 
Drucksteigerung.  Die  Grenzcurve  wird  von  diesen  Curven 
nicht  getroffen. 

3.  k  >  c:  X  nimmt  mit  dem  Drucke  nach  beiden 
Seiten  hin  ab  oder  zu.  Das  Volumen  hat  bei  den  klei- 
neren Werthen  von  k  ein  Maximum,  bei  den  grösseren 
dagegen  ändert  es  sich  auf  der  ganzen  Länge  der  Curve 
im  gleichen  Sihne,  wie  der  Druck. 

In  den  vorstehenden  LTntersuchungen  ist  nachgewiesen 
worden,  dass  auf  einer  Curve  constanter  specitischer  Wärme 
bei  Annäherung  an  die  zugehörige  Nullcurve  Verdampfung 
eintritt,  umgekehrt  bei  Entfernung  von  derselben  Conden- 
sation.  Dieses  Resultat  lässt  sich  auch  so  ausdrücken, 
dass,  wenn  man  sich  auf  einer  Curve  constanter  speci- 
fischer  Wärme  ihrem  Schnittpunkte  mit  der  Nullcurve 
nähern  will,  man  sich  im  Sinne  der  wachsenden  Werthe 
von  X  fortbewegen  muss.  Ist  die  Nullcurve  imaginär, 
und  zwar  zunächst  dadurch,  dass  k  <  h  angenommen 
wurde,  so  ergab  Gleichung  (7)  x  >  1,  und  man  musst^ 
die  Nullcurve  im  überhitzten  Räume  voraussetzen,  so  dass 
sie  also  wirklich  im  Sinne  der  wachsenden  Werthe  von 
x  imaginär  geworden  wäre.  Wenn  dagegen  die  Nullcurve 
dadurch  ihre  Reellität  verloren  hat,  dass  k  >  c  geworden 

XXIX.  3.  16 


242  Fliegner,   über  einige  Expansions-Curven  etc. 

ist,  dass  also  auf  ihr  x  <Q  wäre,  so  könnte  es  scheinen, 
class,  um  auf  einer  Curve  constanter  specifischer  Wärme 
zu  ihr  zu  gelangen,  eine  Bewegung  im  Sinne  der  abneh- 
menden Werthe  von  x  nöthig  wäre. 

Diesen  scheinbaren  Widerspruch  kann  man  leicht 
beseitigen,  wenn  man  k  nicht  von  Null  aus  nach  beiden 
Seiten  hin  dem  absoluten  Werthe  nach  zunehmen  lässt, 
sondern  voraussetzt,  dasselbe  gehe  immer  im  gleichen 
Sinne  durch  negative  Werthe  über  das  Unendliche  zu 
positiven  Werthen  über,  um  schliesslich  wieder  bis  Null 
abzunehmen,  x  wird  dabei  zuerst  positiv,  dann  durch 
unendlich  grosse  Werthe  negativ,  schliesslich  aber  wieder 
positiv,  noch  ehe  k  wieder  den  Werth  Null  angenommen 
hat.  Die  Nullcurven  nähern  sich  gleichzeitig,  von  der 
Hauptnullcurve  mit  /c  =  0  ausgehend,  anfangs  der  Grenz- 
curve,  rücken  dann  über  dieselbe,  imaginär  werdend, 
zunächst  in  den  Raum  für  überhitzte  Dämpfe,  und  gelan- 
gen weiterhin  durch's  Unendliche  in  den  Raum  für  tropf- 
bare Flüssigkeit,  um  endlich  wieder  innerhalb  der  Haupt- 
nullcurve reell  zu  werden.  Fasst  man  die  Lage  der 
imaginären  Nullcurven  in  dieser  Weise  auf,  so  muss  man 
sich,  um  auf  einer  Curve  constanter  specifischer  Wärme 
zu  ihnen  zu  gelangen,  auch  bei  grossen  Werthen  von  k 
über  den  überhitzten  Raum  durch  das  Unendliche  in  den 
flüssigen  Raum  bewegen,  also  wie  es  sein  soll  im  Sinne 
der,  allerdings  durch  das  Unendliche,  aber  doch  ununter- 
brochen, wachsenden  Werthe  von  x.  Damit  fällt  der 
scheinbare  Widerspruch  fort. 

Zürich,  November  1884. 


Astronomisclie  Mittheilungen 

von 
Dr.  Radoli'Wolf. 


LXIII.  Mittheilung  der  durch  Ausgleichung  der  in  Christiania  und 
Batavia  beobachteten  Declinations-Variationen  erhaltenen  Rei- 
hen; siebente  Serie  der  von  Herrn  A.  Wolfer  erhaltenen 
Sonnenfleckenpositionen;  Fortsetzung  des  Verzeichnisses  der 
Instrumente,  Apparate  und  übrigen  Sammlungen  der  Zürcher- 
Sternwarte. 

In  Fortsetzung  der  in  Nr.  LXI  mitgetheilten  aus- 
geglichenen Declinations-Variations-Reihen  lasse  ich  zwei 
weitere  Reihen  folgen,  welche  durch  Herrn  Emil  Blattner 
unter  meiner  Leitung  nach  derselben  Methode  für  Christiania 
und  Batavia  erhalten  worden  sind:  Für  Christiania  lagen 
für  die  42  Jahrgänge  1842  —  1883  die  bereits  in  diesen 
Mittheilungen  successive  publicirten  Monatmittel  der,  der 
Differenz  2''  — 21*"  entsprechenden  beobachteten  täglichen 
Variationen  vor,  —  so  dass  es  sich  der  Mühe  lohnte,  für 
diese  nördliche  Station,  wie  es  in  Tab.  I  der  Nr.  LXI 
bereits  für  vier  mitteleuropäische  Stationen  geschehen 
war,  die  Reihen  der  m  und  /  zu  berechnen,  und  zwar 
ergaben  sich: 


Monat 

in 

f 

Monat 

m 

f 

I 

3,14 

2,189 

VII 

9,37 

0,733 

II 

5,3a 

1,289 

VIII 

8,57 

(),802 

III 

8,49 

0,809 

IX 

6,72 

1,022 

IV 

9,96 

0,690 

X 

6,39 

1,075 

V 

8,57 

0,802 

XI 

3,64 

1,888 

VI 

9,75 

0,705 

XII 

2,35 

2,923 

244 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 
IX.  Christiania. 


I. 

II. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII.  VIII. 

IX. 

X. 

XI.  i  XII. 

Mittel. 

1842 

3,72 

5,56 

5,16 

5.61 

6,30 

6,23 

5,52 

5,54 

5,53 

5,53    5,53 

5,58      5,48 

43 

5,67 

5,76 

5,88 

5,86 

5,74 

5,73 

5,67 

5,52 

5,47 

5,51 

5,50 

5,43    5,65 

44 

5,34 

5,22 

5,12 

5,18 

5,25 

5,23 

5,24 

5,28 

5,33 

5,44 

5,57 

5,62    5,32 

45 

5,66 

5,65 

5,57 

5,56 

5,65 

5,75 

5,82 

5,80 

5,83 

5,85 

5,89 

5,98 

5,75 

46 

6,02 

6,12 

6,22 

6,20 

6,20 

6,16 

6,12 

6,21 

6,27 

6.17 

6,01 

5,93 

6,14 

47 

5,93 

6,05 

6,33 

6,68 

6,98 

7.25 

7,52 

7,80 

7,99 

8,09 

8,24 

8,45 

7,28 

48 

8,78 

9,07 

9,19 

9,25 

9,23 

9,14 

9,19 

9,33 

9,47 

9,73 

9,88 

9,85 

9,34 

49 

9,66 

9,33 

9,11 

8,90 

8,73 

8,66 

8,57 

8,47 

8,46 

8,45 

8,44 

8,51 

8,77 

50 

8,57 

8,62 

8,67 

8,69 

8,66 

8,59 

8,43 

8,23 

7,93 

7,69 

7,58 

7,42 

8,26 

51 

7,31 

7,21 

7,09 

6,99 

6,94 

6,89 

6,98 

7,20 

7,34 

7,34    7,29 

7,18 

7,15 

1852 

7,07 

7,04 

7,02 

7,03 

7,09 

7,14 

7,09 

6,88 

6,74 

6,62    6,46 

6,49 

6,88 

53 

6,59 

6,63 

6,70 

6,67 

6,61 

6,58 

6,51 

6,51 

6,55 

6,56;  6,60 

6,45 

6,58 

54 

6,27 

6,24 

6,18 

6,09 

6,06 
5,19 

6,02 

6,03 

5,95 

5,83 

5,79,  5,70 

5,66    5,99 

55 

5,52 

5,31 

5,23 

5,19 

5,19 

5,09 

5,03 

4,99 

4,91 

4,88 

4,93i  5,12 

56 

5,08 

5,12 

5,08 

5,09 

5,04 

5,00 

5,05 

5,13 

5,19 

5,22 

5,26 

5,30 

5,13 

57 

5,32 

5,44 

5,46 

5,42 

5,49 

5,52 

5,55 

5,61 

5,74 

6,01 

6,23 

6,27 

5,67 

58 

6,34 

6,45 

6,71 

7,07 

7,24 

7,42 

7,53 

7,64 

7,86 

8,03!  8,14 

8,34 

7,39 

59 

8,44 

8,53 

8,77 

8,90 

9,03 

9,15 

9,27 

9,37 

9,47 

9,411  9,24 

9,21 

9,07 

60 

9,29 

9,23 

8,9.S 

8,77 

8,63 

8,50 

8,34 

8,22 

8,03 

8.01 

8,19 

8,25 

8,54 

61 

8,14 

8,10 

8,06 

7,90 

7,81 

7,80 

7,87 

7,77 

7,57 

7,37 

7,07 

6,88 

7,69 

1862 

6,89 

6,83 

6,81 

6,99 

7,02 

6,92 

6,83 

6,92 

7,05 

7,15 

7,28 

7,.37 

7,01 

63 

7,32 

7,32 

7,28 

7,13 

7,06 

7,03 

6,99 

6,93 

6,83 

6,76 

6,73 

6,68 

7,01 

64 

6,65 

6,60 

6,46 

6,28 

6,12 

6,03 

5,90 

5,79 

5,83 

5,86 

5,80 

5,77 

6,09 

65 

5,67 

5,58 

5,65 

5,74 

5,72 

5,71 

5,83 

5,96 

5,83 

5,63 

5,61 

5,61 

5,71 

66 

5,65 

5,70 

5,61 

5,50 

5,56 

5,68 

5,66 

5,59 

5,67 

5,77 

5,72 

5,64 

5,65 

67 

5,66 

5,71 

5,80 

5,85 

5,80 

5,72 

5,72 

5,72 

5,72 

5,85 

5,96 

6,02 

5,79 

68 

6,07 

6,15 

6,21 

6,28 

6,41 

6,56 

6,65 

6,77 

6,87 

6,87 

6,91 

7,07 

6,57 

69 

7,27 

7,39 

7,54 

7,76 

7,89 

7,89 

7,86 

7,86 

7,96 

8,17 

8,51 

8,79 

7,91 

70 

8,91 

9,09 

9,20 

9,40 

9,67 

9,88 

10,09 

10,27 

10,39 

10,46 

10,34 

10,23 

9,83 

71 

10,21 

10,18 

10,22 

10,14 

9,98 

9,89 

9,88 

9,87 

9,76 

9,66 

9,62 

9,55 

9,91 

1872 

9,46 

9,35 

9,33 

9,35 

9,32 

9,26 

9,07 

8,86 

8,82 

8,82 

8,73 

8,54 

9,08 

73 

8,36 

8,28 

8,12 

7,91 

7,77 

7,71 

7,75 

7,79 

7,71 

7,51 

7,42 

7,44 

7,81 

74 

7,44 

7,35 

7,28 

7,25 

7,20 

7,12 

6,98i  6,74 

6,58 

6,53 

6,46 

6,39 

6,94 

75 

6,29 

6,17 

6,07 

5,88 

5,73 

5,67 

5,68 

5,68 

5,58 

5,44 

5,30 

5,21 

5,73 

76 

5,23 

5,28 

5,26 

5,34 

5,44 

5,47 

5,48 

5,53 

5.54 

5,45 

5,45 

5,46 

5,41 

77 

5,45 

5,43 

5,42 

5,39 

5,33 

5,25 

5,11 

5,01 

5/(2 

5,10;  5,13 

5,16 

5,23 

78 

5,21 

5,20 

5,22 

5,20 

5,14 

5,16 

5,24 

5,32 

5,37 

5,37 

5,36 

5,36 

5,26 

79 

5,33 

5,36 

5,39 

5,42 

5,47 

5,51 

5,57 

5,64 

5,68 

5,77 

5,89 

5,92 

5,58 

80 

5,96 

5,99 

6,10 

6,31 

6,50 

6,53 

6,50 

6,53 

6,62 

6,67 

6,66 

6,68 

6,42 

81 

6,74 

6,79 

6,86 

6,90 

6,84 

6,90 

6,99 

6,99 

7,02 

7,16|  7,42 
7,31'  7,12 

7.53 

7,01 

82 

7,44 

7,37 

7,33 

7,24 

7,28 

7,34 

7,31 

7,33 

7,35 

7,02 

7,29 

83 

7,13 

7,24 

7,24 

7,35 

7,46 

7,46 

7,41 

7,71 

8,23 

8,88 

9,53 

7,48 

7,76 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


245 


X.  Batavia. 

NB.    Die  sämmtllchen  Zahlen  sind  vergleichuugsweise  als  negative  zu  betrachten. 


I. 

II. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

IX. 

X. 

XI. 

XII.    Mittel. 

1868 

3,40 

3,41 

3,45 

3,47 

3,53 

3,63 

3,75 

3,98 

3,96 

3,98 

4,05 

4,17 

3.72 

69 

4,27 

4,36 

4,42 

4.45 

4,45 

4,48 

4,46 

4,46 

4,52 

4,70 

4,81 

4,82 

4,51 

70 

4,83 

4,85 

4,90 

4,95 

4,96 

5,07 

5,18 

5,28 

5,36 

5,32 

5,29 

5,29 

5,11 

71 

5,29 

5,26 

5,19 

5,21 

5,24 

5,15 

5,03 

5,01 

5,08 

5,19 

5,24 

5,27 

5,18 

72 

5,28 

5,29 

5,30 

5,25 

5,23 

5,21 

5,14 

5,05 

4,92 

4,71 

4,48 

4,29 

5,01 

73 

4,07 

3,88 

3,73 

3,61 

3,42    3,21  1  3,06 

2,92 

2,76 

2,67 

2,67 

2,72 

3.23 

74 

2,90 

3,05 

3,09 

3,09 

3,07 

3,07 

3,09 

3,19 

3,26 

3,21 

3,14 

3,05 

3,10 

Die  erhaltenen  /  wurden  sodann  in  der  frühern  Weise 
benutzt,  um  das  erste  Halbjahr  1842  und  das  zweite 
Halbjahr  1883  wenigstens  annähernd  ausfüllen,  und  so 
auch  für  diese  Jahre  approximative  Mittel  berechnen  zu 
können,  —  Die  Reihe  für  Batavia  blieb  dagegen,  ob- 
schon  die  in  Nr.  354  der  Literatur  für  1867  VU  —  1870  VI 
gegebenen  Bestimmungen  nach  den  Angaben  in  Vol.  III 
der  »Magnetical  and  meteorological  Observations  at  Ba- 
tavia« bis  1875  VI  fortgeführt  werden  konnten,  doch 
immerhin  noch  viel  zu  kurz,  um  auch  für  sie  die  m  und 
/  berechnen  zu  können,  und  so  wurden  in  die  oben  ge- 
gebenen ausgeglichenen  Beobachtungen  nur  die  für  die 
vollen  Jahrgänge  1868—1874  sich  direct  ergebenden  Zah- 
len aufgenommen.  Ferner  ist  zu  erwähnen,  dass,  wie  es 
bereits  in  der  angeführten  Nr.  354  gehalten  wurde,  durch- 
weg zur  Bestimmung  der  Variation  das  zwischen  8  und  11 
Uhr  Morgens  eingetretene  Maximum  von  dem  zwischen 
1  und  4  Uhr  Abends  eintreffenden  Minimum  abgezogen 
wurde,  so  dass  alle  Variationen  negative  Werthe  erhielten. 
Eine  ursprünglich  für  diese  Nummer  bestimmte  grös- 
sere Untersuchung  konnte  ich,  theils  wegen  der  Schwierig- 
keit, gewisse  Ergebnisse  derselben  befriedigend  zu  deuten, 
theils  wegen   Ueberhäufung   mit   andern   Arbeiten,   noch 


246 


Wolf,  astronomische  Mittheiluugen. 


nicht  zum  Abschlüsse  bringen,  und  muss  somit  deren  Ver- 
öffentlichung einstweilen  aufschieben.  Dagegen  kann  ich 
eine  neue,  die  Rotationsperioden  297—302  umfassende 
Reihe  der  von  meinem  Assistenten,  Herrn  A.  Wolfer,  er- 
haltenen und  berechneten  Sonnenflecken-Positionen  folgen 
lassen,  für  welche  auf  die  bei  Mittheilung  der  frühern 
Reihen  gegebenen  Erläuterungen  verwiesen  werden  kann. 


Nr. 

1883 

P 

Q 

' 

L 

b 

Rotationsperiode  297. 

1. 

I         4.361 

239.^^89 
238.37 

848" 
804 

176°.45 

170.81 

264°.23 
258.59 

— 27°.83 
—27.84 

Beb.  Fl.      Vgl. 

E  298.  3 

n 

2. 

I        4.361 

» 

240.77 
236.08 

729 
711 

163.80 
160.95 

251.58 
248.73 

—23.89 
—26.60 

Kleiner  Fl. 

n 

3. 

I        4.361 

253.19 

673 

161.31 

249.09 

—14.11 

Bei..  Fl.   ^If, 

4. 

I        4.361 
> 

22.5.07 
214.61 
179.46 

160 
130 
124 

125.40 
123.00 
118.58 

213.18 
210.78 
206.36 

—10.01 
—  9.62 
—10.62 

Behofter  Fi. 
3  lileine  Fleciie 
Kleiner  Fl. 

5. 

I         4.361 
9.467 
4.361 

136.72 
248.09 
128.87 
129.03 

322 
783 
464 
475 

104.94 

176.30 

95.45 

94.83 

192.72 
191.24 
183.23 
182.61 

—17.07 
—18.04 
—20.27 
-20.74 

JBeh.Fl.   nlstT 
Kleiner  Fl. 

6. 

I         4.361 
9.467 
4.361 
9.467 
4.361 
» 

74.35 
280.66 

77.07 
282.48 

78.12 

75.41 

494 
638 
573 
533 
616 
642 

89.55 
163.15 

83.82 
155.75 

80.. 57 
78.97 

177.33 
178.09 
171.60 
170.69 
168.35 
166.75 

5.02 
5.28 
4.91 
4.63 
4.98 
7.11 

1  Behofter  f  1. 
1  (irnjipe  iil.  Fl. 
\Kieiner  Fl. 
j  (iruppe 
Kleiner  Fl. 

7. 

I         9.467 

37.23 

333 

111.16 

126.10 

11.41 

Kleiner  Fl. 

8. 

I         9.467 

95.85 

973 

38.15 

53.09 

-  8.35 

Behofter  Fl. 

9. 

I       23.473 

277.38 

l9.39 

210.46 

25.58 

13.97 

» 

10. 

I       23.473 

251.54 

897 

205.42 

20.54 

—10.99 

:■) 

Wolf,  astronomische  Mittheilungeu. 


247 


Nr.  !        1S83 


l.jl 

2.  I 

3.  I 

4.  I 


fj.    I 


7.  I 

8.  I 
9.1  II 


10. 


II 


Rotatioiisperiode  298. 


23.473 

248°.48 

555" 

172°.47 

347°.59 

— 11°.53 

» 

251 .  60 

520 

170.24 

345.36 

—  9.55 

23.473 

308.44 

513 

160.13 

335.25 

17.81 

» 

319.93 

474 

153.63 

328.75 

19.46 

I 

23.473 

109.69 

855 

78.04 

253.16 

—27.29 

] 

28.446 

178.60 

357 

147.00 

251.17 

-26.69 

31.374 

225.09 

680 

187.03 

249.43 

-26.63 

J 

31.374 

278.71 

754 

193.71 

256.11 

12.02 

28.446 

338.01 

300 

146.64 

250.81 

11.94 

» 

341.77 

326 

145.70 

249.87 

13.71 

23.473 

94.08 

901 

70.12 

245.24 

—13.78 

28.446 

139.73 

164 

138.28 

242.45 

—14.03 

23.473 

69.47 

960 

59.49 

234.61 

10.65 

28.446 

24.89 

338 

131.31 

235.48 

10.82 

3 

29.08 

402 

127.46 

231.63 

12.99 

» 

34.09 

438 

124.21 

228.38 

13.21 

28.446 

97.83 

839 

83.77 

187.94 

—18.88 

) 

31.374 

112.35 

409 

124.73 

187.13 

—19.07 

1 

31.374 

64.24 

953 

69.76 

132.16 

12.08 

12.423 

253.16 

509 

190.03 

80.53 

—  5.63 

1 

13.473 

251.42 

694 

205.17 

80.69 

—  5.70 

14.575 

249.44 

845 

221.21 

81.01 

—  6.02 

1 

12.423 

257.11 

400 

182.65 

73.15 

—  4.37 

1 

13.473 

254.36 

590 

196.80 

72.32 

—  4.37 

[ 
1 

14.575 

252.28 

767 

212.78 

72.58 

-  4.3? 

1 

13.473 

265.11 

653 

200.42 

75.94 

3.16 

» 

267.02 

599 

196.16 

71.68 

3.34 

} 

14.575 

262.20 

769 

211.85 

71.65 

3.44 

12.423 

279.61 

374 

178.56 

69.06 

3.68 

} 

13.473 

268.07 

558 

193.07 

68.59 

3.13 

12.423 

284.68 

381 

178.01 

68.51 

5.59 

} 

13.473 

272.21 

558 

192.36 

67.88 

5.39 

Kleiner  Fl. 


Behofter  Fl. 


Vgl. 
"      R  297.  1 


Kleiner  Fl. 


Vgl. 
E  297.  3 


Behofter  Fl. 
Kleiner  Fl. 


Beb.  Fl. 


Vgl. 
R  297.  5 


Grosser  beh.  Fl. 

Behofter  Fl. 

1 1112  beh.  FL,  nach- 
her ohne  Hof 

Kleiner  Fl. 


[Beb.  FL.  11: 
Hof 


248 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Nr. 

1883 

P 

Q 

l 

L      1 

1 

h 

11. 

II       12.423  109°.02  322" 

142°.08 

32°.58 

— 17°.33 

•Behofter  Fl. 

13.473  150.17  194 

1.56.82 

32.-34 

—  17.69 

14.575!  207.39  269 

172.34 

32.14 

—17.72 

19.642  234.49  945 

243.70 

31.22 

—17.56 

13.473 

157.57  2.53 

157.96 

33.48 

—21.46 

kleiner  Fl. 

14.575 

201.10  327 

173.56 

33.36 

—21.64 

12. 

II      13.4731  228. 67J  535 

191.33 

66.85 

—18.65 

n 

13. 

II      13.473 

15.90  455 

144.13 

19.65 

16.79 

n 

» 

19.78i451 

142.76 

18.28 

15.54 

Kotatiousperiode  299 

. 

1. 

II       14.575 

107.19 

418 

138.50 

358.30 

—20.17 

Kleiner  Fi. 

2. 

n       12.423 

59.41 

818 

103.. 57 

354.07 

7.90 

\  2  getrennte  beh. 

» 

60.73 

832 

101.23 

351.73 

7.28 

]        Flecke 

13.473 
> 

53.44 
55.56 

665 
685 

118.92 
116.91 

354.44 
3.52.43 

8.28, 
7.39' 

>  2  Kerne  im  gl.  Hofe 

14.575 

42.87 

473 

135.43 

355.23 

8.oo: 

).;, 

» 

44.23 

491 

134.01 

353.81 

7.99, 

» 

46.23 

502 

132.88 

352.68 

7.42 

» 

44.70 

515 

132.41 

352.21 

8.55 

19.642 

271.14 

637 

204.04 

.351.56 

7.75 

2  Lim  gl.  H.  (Mitte) 

20.572 

265.96 

771 

217.24 

351.49 

7.77 

»»       »»       II            »• 

22.372 

260.54 
259.57 

939 

942 

242.61 
243.34 

3.51.18 
351.91 

8.21 

7.38 

l2Kerneimgl.Hofe 

12.423 

60.34 

879 

95.45 

345.95 

8.84 

) 

13.473 

55.89 

759 

110.51 

346.03 

9.01 

>K1.  Fl.  m.  Hofspuren 

14.575 

48.57 

593 

126.37 

346.17 

8.93 

j 

» 

50.93 

616 

124.21 

344.01 

8.24 

19.642 

273.84 

606 

201.16 

348.68 

8.50 

Kleiner  Fl." 

22.372 

260.01 

934 

241.46 

350.03 

.7.53 

ji 

» 

261.69 

916 

237.63 

,346.20 

8.48 

» 

3. 

II       14.575 

86.51 

793 

105.56 

325.36 

—15.10 

19.642 

221.47 

308 

182.30 

329.82 

—15.43 

20.572 

231.64 

489 

196.20 

330.45 

-15.38 

n 

22.372 

236.44 

783 

222.66 

331.23 

—14.87 

14.575 

88.39 

860 

97.69 

317.49 

-12.57 

r> 

4. 

II       19.642 

95.80 

485 

137.38 

284.90 

—18.02 

Ti 

» 

96.87 

521 

135.04 

282.56 

—19.35 

20.572 

104.97 

354 

148.25 

282.50 

-18.23 

n 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


249 


Nr.          1883 

1 

P            9 

l            L      1       h 

:                     1                       1 

5. 

II 

22.372 

103°.36 

331" 

149^.30 

257°.87 

— 17°.13 

Kleiner  Kl. 

6. 

II 

22.372 

91.59 

670 

125.61 

234.18 

—11.33 

» 

7. 

II 

24.375 

125.72' 

1 

447 

153.12 

233.11 

-28.98 

n 

8. 

II 

26.560 

151.89' 

78 

178.16 

220.98 

-11.49 

1           Mitte  d.b.K 

Bell.  Fi. 

27.468 

226.55' 

211 

185.60 

221.47 

—  11.54 

III 

2.398 

238.02 

748 

227.61 

221.67 

—12.15 

3.414 

237.54 

865 

240.73 

220.30 

-12.37 

DÖrdl.Kerii 

II 

24.375 

82.45 

518 

138.35 

218.34 

-12.65 

Kleiner  Fl. 

» 

83.38 

524 

137.98 

217.97 

-13.19 

n 

25.375 

86.38 

316 

153.03 

218.76 

—12.01 

r 

» 

89.03 

341 

151.70 

217.43 

—13.29 

n 

26.560 

118.07 

129 

167.61 

216.43 

-12.66 

n 

, 

122.81 

151 

167.32 

216.14 

—14.06 

)j 

27.468 

218.68 

215 

184.99  220.86 

—13.16 

77 

» 

218.01 

182 

183.11  218.98 

—12.32 

77 

» 

209.99 

135 

180.00 

215.87 

-10.95 

77 

» 

198.29 

159 

179.81 

215.68 

—14.14 

77 

III 

2.398 

235.84 

691 

222.31 

216.37 

—  13.57 

77 

9. 

III 

3.414 

309.33 

479 

192.04 

171.61 

18.96 

77 

10. 

II 

27.468 

54.03 

696 

129.57 

165.44 

5.56 

77 

25.375 

62.58 

944 

95.46 

161.19 

4.97 

Kleiner  Fl.,  11  27  u. 

2t>.560 

59.29 

849 

112.74 

161.56 

5.09 

27.468 

55.70 

729 

126.45 

162.32 

5.09 

111 2  mit  Hof 

III 

2.398 

12.22 

242 

168.55 

162.61 

5.00 

11. 

III 

8.555 

104.21 

287 

168.61 

74.84 

—17.14 

Kleiner  PI. 

» 

100.30 

312 

166.53 

72.76 

—16.96 

n 

12. 

III 

8.555 

33.09 

563 

153.08 

59.31 

12.73 

13. 

III 

7.553 

78.06 

889 

114.21 

34.73 

—12.99 

1  Bell.  Fl..  111 15  ohne 
J           Hof 

8.555 

77.82 

783 

128.29 

34.52 

—13.08 

15.560 

1231.54 

583 

226.91 

33.20 

—13.83 

7.553 

78.38 

917 

109.29 

29.81 

^13.07 

Kleiner  Fl. 

U. 

III 

8.555 

'    46.60 

919 

114.29 

20.52 

16.60 

Kl.  bell.  Fleck 

15.560 

283.29 

560 

218.04 

24.33 

14.76 

Kleiner  Fl. 

tt 

285.63 

554 

210.85 

23,14 

15.59 

n 

15. 

III 

15.560 

170.98 

299 

195.08 

1.37 

i— 24.18 

n 

250 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Nr. 

1883 

P 

9 

l 

L 

b 

Rotationsperiode  300 

1. 

III     15.560 

115°.37 

136" 

184°.53 

350°.82 

— 13°.01 

1  Beb.  Fl.,  111  19  (I. 
j     Südwest.  Kern 

19.374 

232.94 

691 

239.67 

351.55 

—13.28 

20.578 

233.68 

844 

256.57 

351.27 

—12.95 

15.560 

94.91 

174 

180.65 

346.94 

—11.85 

Behofter  Fl. 

2. 

III     15.560 

28.69 

538 

162.63 

328.92 

13.34 

]        " 

19.374 

284.84 

493 

217.36 

329.24 

12.94 

>F1.  Dl.  schwachem  H. 

20.578 

271.56 

669 

234.25 

328.95 

13.02 

J  2  kleine  Flecke 

3. 

III     23.466 

268.61 

832 

253.22 

306.72 

17.01 

Kleiner  Fl. 

4. 

III     15.560 

73.14 

958 

105.69 

271.98 

—  8.40 

Beholter  Fl. 

19.374 

67.60 
69.27 

545 
574 

159.12 
156.87 

271.00 

268.75 

—  7.10 

—  8.03 

2  getrennte  Hoffl. 

20.578 

» 

66.85 
69.03 

315 

346 

175.73 
173.72 

270.43 
268.42 

—  7.05 

—  7.82 

i2Kerneimgl.Hofe 

23.466 

242.47 

302 

216.21 

269.71 

—  6.92 

[(letrennte  Hofil. 

» 

239.10 

278 

214.88 

268.38 

—  7.88 

19.374 

68.40 

647 

151.25 

263.13 

—  7.34 

Kleiner  Fl. 

» 

70.97 

646 

151.20 

263.08 

—  9.06 

J7 

» 

69.54 

664 

149.85 

261.73 

—  8.08 

)5 

> 

70.81 

675 

148.78 

260.66 

—  8.93 

)7 

20.578 

65.75 

394 

170.70 

265.40 

—  6.55 

)5 

» 

68.08 

445 

167.23 

261.93 

—  7.50 

)1 

> 

73.31 

431 

167.96 

262.66 

—  9.83 

J? 

23.466 

242.16 

247 

212.73 

266.23 

—  6.99 

» 

» 

239.51 

179 

208.64 

262.14 

—  7.42 

J) 

5. 

III     19.374 

84.76 

680 

149.32 

261.20 

-18.72 

Kleiner  Fl. 

20.578 

91.85 

426 

170.47 

265.17 

—17.54 

n 

» 

90.68 

467 

167.68 

262.38 

—18.19 

r> 

» 

87.00 

486 

165.81 

260.51 

—16.87 

)) 

» 

89.88 

504 

164.97 

259.67 

—18.66 

» 

23.466 

209.89 

296 

213.01 

266.51 

—16.41 

Kleiner  beh.  Fl. 

» 

201.30 

275 

210.33 

263.83 

—17.68 

Kleiner  Fl. 

» 

182.23 

240 

204.81 

258.31 

-19.28 

Gruppe  mit  Hofsp. 

6. 

III     28.612 

226.27 

829 

262.80 

242.88 

—18.54 

Kleiner  Fl. 

29.425 

225.84 

899 

273.85 

242.34 

—19.19 

)) 

30.404 

224.58 

946 

286.31 

240.83 

—20.09 

» 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


251 


Nr. 

1883       1      p 

9 

l            L 

"    i 

7.    III 

23.466'   98°.77 

497" 

170°.31  223°.81 

—22^.78 

28.612' 216.54 

670 

245.13:225.21 

—23.53 

Beb.  Fl.,     Vgl. 

29.425:219.19 

776 

256.67!  225.16 

-23.09 

30.404  220.43 

880 

271.35 

225 , 87 

—24.02 

111 2:{  kl.  1^  301. 10 

31.407 

220.59 

941 

285.63 

225.84 

—24.02 

23.466 

96.81 

542 

166.76 

220.26 

—23.19 

Kleiner  beb.  Fl. 

» 

98.88 

577 

164.73 

218.23 

—25.37 

Kleiner  Fl. 

i 

97.83 

603 

162.43 

215.93 

—25.57 

28.612!  212.12 

583 

237.05 

217.13 

—23.98 

Kleiner  bell.  Fl. 

29.425,217.40 

749 

253.57 

222.06 

—24.57 

Kleiner  Fl. 

» 

216.74 

695 

248.24 

216.73 

—23.90 

n 

8. 

III 

31.407  234.16 

692 

251.89 

192.10 

—11.33 

Pore 

:>      ;  232.38 

699 

252.48 

192.69 

-12.66 

»      1 232.03 

677 

250.53 

190.74 

—12.79 

n 

9. 

III 

28.612     29.94 

296 

188.12 

168.20 

3.70 

Kleiner  Fl. 

10. 

III 

31.407 

326.08 

225 

207.53 

147.74 

7  44 

Pore 

» 

327.61 

215 

207.051 147.26 

6.56 

55 

IV 

2.588 

264.89 

563 

241.19  150.28 

7.02 

3.402 

258.96 

699 

253.55  151.03 

6.67 

)? 

11. 

III 

28.612 

67.97 

610 

163.34 

143.42 

—  7.46 

29.425 

68.02 

461 

174.92 

143.41 

-  7.68 

33.404 

69.54 

261 

188.90 

143.42 

—  7.62 

31.407 

93.61 

51 

202.99 

143.20 

—  7.79 

IV 

2.588 

238.25 

420 

233.79 

142.88 

—  7.98 

Behofter  Fl. 

3.402 

238.59 

573 

245.38  142.86 

—  7.99 

4.420 

238.02 

736 

259.91   142.87 

—  8.28 

5.413 

237.26 

856 

274.131 142.92 

—  8.48 

6.402 

236.53 

930 

288.17!  142.85 

—  8.40 

III 

28.612     68.62 

660 

159.28 

139.36 

—  7.82 

Kleiner  Fl. 

12. 

IV 

6.402  255.12 

874 

275.88 

130.56 

7.82 

s> 

255.98 

831 

270.13 

124.81 

7.51 

n 

13. 

IIl 

28.612 

48.63 

943 

126.17 

106.25 

13.70 

29.425 

46.55 

892 

138.10 

1U6.59 

13.56 

3U.404|    42.74- 

794 

152.34 

106.86 

13.54 

31.4071    36.76 

6r3 

166.61   106.82 

13.45 

IV 

2.588'      0.35 

365 

197.77 

106.86 

13.73!  ^Grosserbch.  Fl.     | 

3.402  331.50 

328 

209.41 

106.89 

13.79 

4.420:298.14 

395 

223.85 

106.81 

13.61 

5.413  279.65 

530 

237.92 

106.71 

13.54 

6.402 

270.03 

678 

252.21 

100.89 

13.75 

252 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Nr. 

1883 

P 

Q 

l 

L 

h 

14. 

III 

31.407 

36°.68 

694" 

164°.13 

104°.34 

14°.57l 

Kleiner  Fl. 

x> 

37.81 

695 

164.05 

104.26 

13.85 

n 

29.425 

47.92 

914 

133.98 

102.47 

13.11 

}  ' 

30.404 

44.51 

828 

148.18 

102.70 

13.20 

29.425 

50.24 

924 

131.44 

99.93 

11.31 

] 

30.404 

47.23 

839 

146.23 

100.75 

11.25 

" 

31.407 

42.01 

716 

160.8« 

101.07 

11.65 

J 

30.404 

47.19 

874 

141.69 

96.21 

12.:-!5 

1  . 

31.407 

42.95 

765 

156.11 

96.32 

12.47 

30.404 

46.26 

894 

138.84 

93.36 

13.85 

}  " 

31.407 

42.46 

793 

153.51 

92.76 

13.70 

» 

43.78 

780 

154.49 

94.70 

12.28 

IV 

2.588 

23.00 

468 

185.65 

94.74 

12.81 

3.402 

4.42 

368 

197.08 

94.56 

13.19 

n 

4.420 

326.21 

305 

212.06 

95.02 

12.27 

3.402 

6.91 

397 

195.19 

92.67 

14.22 

4.420 

334.87 

330 

209 . 33 

92.19 

13.99 

5.413 

304.25 

400 

222.85 

91.64 

15.34 

n 

6.402 

284.26 

530 

237.39 

92.07 

15.67 

15. 

III 

29.425 

75.53 

938 

125.17 

93.66 

-12.62 

30.404 

75.05 

866 

139.72 

94.24 

—  12.76 

31.407 

75.47 

749 

154.21 

94.42 

—12.95 

IV 

2.588 

84.19 

369 

186.11 

95.20 

—13.42 

^Behofter  Fl. 

3.402 

99.32 

217 

197.76 

95.24 

—  13.54 

4.420 

173.37 

134 

212.39 

95.35 

—13.59 

5.413 

216.87 

291 

226.73 

95.52 

—13.64 

6.402 

226.44 

481 

241.00 

95.68 

—13.74 

16. 

III 

30.404 

53.87 

927 

131.10 

85.62 

7.95 

}  Kleiner  Fl. 

31.407 

51.61 

840 

146.17 

86.38 

7.54 

17. 

IV 

3.402 

68.78 

343 

187.61 

85.09 

—  7.51 

n 

18. 

IV 

2.588 

53.37 

678 

163.88 

72.97 

2.89 

3.402 

48.31 

539 

175.87 

73.35 

3.45 

4.420 

36.54 

340 

191.27 

74.23 

3.54 

ß«"»-  F'-  Bs'if  2P 

5.413 

357.10 

175 

206.46 

75.27 

3.62 

XV  OUX.^i.  i 

6.402 

288.72 

230 

221.34 

76.02 

3.88 

4.420 

37.15 

352 

190.50 

73.46 

3.70 

Kleiner  Fl. 

III 

31.407 

59.69 

931 

130.43 

70.64 

2.45 

)) 

IV 

4.420 

41.24 

383 

188.00 

70.96 

1        3.14 

\ 

5.413 

17.68 

202 

202.23 

71.02 

2.74 

\       » 

6.402 

310.73 

163 

215.39 

70.07 

1        3.05 

1 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


253 


Nr. 

1883       i      p          (j 

/            L 

"    i 

18. 

IV       2.588 1    55°.80 

736" 

158°.52 

67°.61 

2°.09 

Kleiner  Fl. 

3.402 

52 .  S2 

6(17 

170.33 

67.81 

2.09 

4.420 

45.!il 

-1211 

184.48 

67.44 

2.86 

5.413 

28.33 

240 

198.85 

67.64 

2.44 

6.402 

324.92 

145 

212.90 

67.58 

2.60 

4.420 

45.49 

440 

183.86 

66.82 

2.78 

] 

5.413 

28.44 

265 

197.62 

66.41 

3.30 

\      . 

6.402 

331.73 

161 

211.91 

66.59 

3.71  J 

19. 

IV       2.588 

80.83 

779 

153.54 

62.63 

— 17.39 ^ 
—17.21 

3.402 

82.68 

649 

166.73 

64.21 

4.420 

87.95 

467 

182.05 

65.01 

—16.87 

B^''-  P'-   R301.24 

5.413 

104.12 

290 

196.72 

65.51 

—17.08 

6.402 

149.12 

183 

210.67 

65.35 

—16.93 

5.413 

103.04 

312 

195.37 

64.16 

—17.62 

Kleiner  Fl. 

6.402 

130.58 

203 

207.85 

62.53 

—17.54 

5.413 

97.65 

34  6 

192.41 

61.60 

—17.28 

5.413 

94.61 

383 

189.64 

58.43 

—17.401 
—17.27  1       " 

6.402 

118.12 

234 

203.05 

57.73 

5.413 

96.18 

391 

189.45 

58.24 

-18.20 

)5 

4.420 

86.09 

562 

175.06 

58.02 

—17.84 

5) 

6.402 

124.45 

265 

201.87 

56.55 

—19.86 

Jl 

2.588 

79.23 

862 

146.03 

55.12 

—16.53 

ßehofter  Fl. 

3.402 

80.38 

747 

157.58 

55.06 

—16.74 

4.420 

83.02 

590 

171.98 

54.94 

—16.63 

5.413 

89.86 

427 

186.01 

54.80 

—16.74 

6.402 

107.44 

260 

199.81 

54.49 

—16.59 

20. 

IV       6.402 

69.40 

485 

181.14 

35.82 

—  7.99    Kleiner  Fl. 

21. 

IV     13.474 

228.24 

544 

252.68 

6.47 

— 13. 361  Kleiner  beh.  Fl. 
-13.561     „     Fl. 

14.426 

230.261  699 

266.27 

6.48 

Rotationgperi< 

)(le  301 

. 

1. 

IV     13.474 

356.66 

334 

210.59 

324  38 

13.32 

14.426 

315.71 

314 

225.50 

325.71 

12.75 

15.393 

286.18 

427 

240.16 

326.57 

12.40 

Behofter  Fl. 
) 

16.432 

271.23 

582 

254.75 

326.34 

11.97 

17.428 

264.78 

726 

268.91 

326.29 

11.95 

IV  l!l  iinbchort 

18.425 

260.56 

844 

283.32 

326.48 

11.83 

19.393 

258.12 

919 

296.99 

326.34 

11.80 

15.393 

282.87 

361 

237.65 

324.06 

8.58 

16.432 

266.03 

557 

254.38 

325.97 

8.15 

IV  15  kleiner  Fl.. 

17.428 

259.37 

717 

269.21 

326.39 

7.81 

•IV  Iti  bell,  liriiiiiie. 

18.425 

255.41 

847 

284.50 

327.66 

7.44 

nachher  beh.  Fl. 

19.393 

252.91 

922 

289.15 

327.50 

6.90 

254 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Nr. 

1883       1 

1 

P 

Q 

l      i      L 

1 

b 

1. 

IV     13.4741 

2°.00 

327" 

209°.ll 

322°.90 

12°.08 

14.426' 

322.77 

289 

222.89 

323.10 

11.78 

15.393! 

289.63; 

386 

237.14 

323.55 

11.63 

16.432 

272. 64i 

547 

2.52.14 

323.73 

11.33 

Behofter  Fl. 

17.428 

264.79 

697 

266.38 

323.76 

11.16 

18.425 

260.15 

824 

280.92 

324.08 

11.06 

19.393 

257.43 

909 

294.84  324.19 

10.80 

» 

254.62 

903 

294.241323.59 

8.02 

Kleiner  Fl. 

13.474 

7.74 

361 

206.14  319.93 

12.86 

» 

14.426 

327.69 

295 

221.44  321.65 

12.45 

Gruppe 

15.393 

293.34 

383 

235.90  322.31 

12.52 

n 

17.428 

267.84 

682 

264.37!  321.75 

12.80 

( 
n 

18.425 

263.47 

807 

278.291321.45 

13.28 

n 

19.393 

260.74 

892 

291. 30|  320.65 

13.38 

Behofter  Fl. 

15.393 

285.19 

312 

234. 71132 1.12 

7.21 

16.432 

269.92 

486 

248.84!  320.43 

8.11 

IV 15  klein,  nach- 

17.428 

262.45 

649 

262. 92>  320.30 

8.34 

her  b^h.  Fl. 

18.425 

258.21 

784 

276.84)320.00 

8.39 

19.393 

255.59 

880 

290. llj 319.46 

8.33 

15.393 

293.21 

359 

2,34.86 

321.27 

11.29 

Kleiner  Fl. 

13.474 

13.38 

808 

206.60 

320.39 

9.02 

n 

17.428 

270.45 

653 

261.34 

318.72 

13.56 

>  (irnppe 
j  Behofter  Fi. 

18.425 

265.07 

787 

275.72 

318.88 

13.92 

19.393 

261.96 

880 

289.11 

318.46 

14.09 

14.426 

336.53 

261 

218.76 

318.97 

10.39 

Kleiner  Fl. 

» 

341.31 

325 

216.91 

317.12 

14.22 

\  Behofter  Fl.,  nach- 

15.393 

307.69 

393 

231.33 

317.74 

16.31 

/  her  lirnppe  kl.  Fl. 

» 

303.59 

332 

230.75 

317.16 

12.14 

Kleiner  Fl. 

13.474 

13.11 

396 

202.99 

316.78 

13.. 39 

\        . 

14.426 

344.26 

314 

216.03 

316.24 

13.39 

i  Behofter  Fl. 

13.474 

15.40 

392 

202.42 

316.21 

12.59 

n 

14.426 

346.27 

301 

215.55 

315.76 

12.45 

15.393 

306.93 

316 

229.24 

315.65 

11.81 

IV  16  klein 

16.432 

280.28 

453 

244.28 

315.87 

11.36 

2. 

IV     13.474 

87.52 

776 

165.34 

279.13 

22 . 23 

14.426 

90.91 

648 

178.98 

279.19 

—21.96 

15.393 

98.03 

502 

192.54 

278.95 

—21.75 

16.432 

115.13 

356 

206.88 

278.47 

—21.83 

1  Gr.  beh.      ygi. 

17.428 

147.87 

■278 

220.46 

277.84 

—21.87 

?     PI        K  302.10 

18.425 

,  185.30 

327 

234.:-j3 

277.49 

—21.98 

19.393 

204.52 

451 

247.29 

276.64 

—22.12 

21.554 

i 220.32 

758 

277.60 

276.12 

—22.02 

, 

14.426 

!    88.69 

667 

176.88 

277.09 

—20.92 

Kleiner  Fl. 

15.393 

;    94.18 

516 

190.72 

277.13 

—20.30 

n 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


255 


Xr. 

18S3 

P           9 

/       j      i      ]       h 

2. 

IV     15.393 

95°.l7 

528" 

190^.07  276^.48 

— 21°.16 

Klriflor  Fleck 

14.426 

88.49 

716 

172.46  272.67 

—21.78 

71 

15.393 

94.64 

591 

185.30,271.71 

—22.68 

n 

16.432 

108.05 

413 

201.881  273.47 

—22.32 

n 

17.428 

129.87 

320 

213.85  271.23 

—22.80 

?i 

18.425 

179.57 

304 

231.77]  274.93 

—21.68 

!1 

19.393 

197.81 

441 

244.631  273.98 

—24.21 

?i 

21.5.54 

219.40 

734 

275.08  273.60 

—22.26 

n 

13.474 

87.961844 

157.09 

270.88 

-23.71 

Behofler  Fleck 

14.426 

90.66!  741 

170.41 

270.62 

—23.90 

51 

15..393 

95. 32 i  608 

184.19 

270.60 

—23.55 

)  2  Kerne  im  dei- 

» 

95.78 

620 

183.41 

269.82 

—24.16 

j      chcn  Hofe 

16.432 

106.21 

462 

198.49 

270.08 

-23.67 

vi  getrennte  Uofll. 

» 

106.90 

474 

198.001  269.59 

—24.42 

17.428 

128.17 

358 

212.04 

269.42 

—24.65 

Ilciiofter  Fleck 

18.425 

162.. 57 

314 

226.35 

269.. 51 

-23.99 

)  2  Kerne  im  giei- 

» 

161.14 

326 

225.93 

269.09 

—24.81 

j      chen  Hofe 

19.3931  190.72 

399 

2.39 .  99 

269.34 

—24.38 

lü  kleine  Flecke 

» 

188.89 

399 

239.42 

268.77 

—24.90 

21.554 

214.34 

689 

269.67 

268.19 

—24.78 

Kleiner  Fleck 

13.474 

86.66 

850 

156.09 

269.88 

—22.58 

•Behoftcr  Fleck 

14.426 

89.43 

754 

168.84 

269.05 

—23.24 

15.393 

94.25 

634 

181.87 

268.28 

—23.6? 

16.432 

104.45 

489 

196.24 

267.83 

—24.05 

19.393 

194.16 

386 

240.60 

269.95 

-22.83 

Kleiner  Fleck 

3. 

IV     13.474 

78.69 

811 

160.51 

274.30 

—15.38 

Südlicher  Kern 

14.426 

80.09' 689 

173.81 

274.02 

—15.28 

15.393 

83.34  542 

186.91 

273.32 

-15.21 

\2  Kerne  im  glei- 

» 

84.32 

529 

188.00 

274.41 

—15.52 

J      chcn  Hole 

16.432 

93.99 

348 

202.44 

274.03 

—15.35 

(irosser  beb.  Fl. 

17.428 

125.90 

199 

215.98 

273.36 

—15.67 

18.425 

188.04 

216 

230 . 89 

274.05 

—15.85 

19.393 

213.82 

365 

244.33 

273.68 

—15.871 

21.554 

226.761721 

276.88 

275.40 

—16.30 

13.474 

78.25  827 

158.52 

272.31 

-I5.III 

Behoftcr  Fleck 

14.426 

79.86  706 

172.30 

272.51 

— 15.31| 

Kleiner      ,, 

15.393 

83.57  5,59 

185.65 

272.06 

—15.62 

j?             r 

16.432 

93.50  377 

200.59 

272.18 

—16.01 

„      bch.  Fierk 

17.428 

121.08 

225 

214.77 

272.15 

—16.41 

Oestlicher  Kern 

18.425 

179.38 

215 

229.10 

272.26 

—16.74 

Kleiner  Fierk 

19.393 

208.83 

351 

242.39 

271.74 

—17.19 

n 

21.5.54 

224.63 

698 

272.50 

271.02 

-17.77 

14.426 

76.26 

687 

173.68 

273.89 

-12.55 

15.393 

78.86 

524 

187.68 

274.09 

—12.53 

1 

256 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Nr. 

18S3              p           g 

,      1      L 

^       ! 

3. 

IV     16.432 

87°.05 

328" 

202°.65 

274°.24 

-12^.61 

1 

17.428 

119.79 

159 

216.92 

274.30 

—12.98 

V  Kleiner  Fleck 

18.425 

197.41 

189 

231.36 

274.52 

—13.31 

1 

19.393 

220.23 

360 

244.99 

274.34 

—13.51 

1 

21.554, 

1 

230.44 

728 

275.87 

274.39 

—13.85 

4. 

IV     15.393; 

63.78 

573 

183.62 

270.03 

—  4.11 

}     ' 

16.432, 

62.05 

378 

198.19 

269.78 

—  3.99 

5. 

IV     16.432' 

34.72 

436 

197.84 

269.43 

8.11 

17.428 

10.19 

263 

213.03 

270.41 

7.75 

(iruppe  kl.  Fl., 

i 
»      1 

15.62 

313 

209.75 

267.13 

9.17 

18.425 

314.57 

220 

227.84 

271.00 

7.40 

IV ID  verschwunden, 

21.5541  260.63 

674 

269.51 

268.03 

7.76 

IV  21  Neabildang 

r>      1263.35 

653 

267.31 

265.83 

9.07 

6. 

IV     21.554 

218.54 

658 

267.97 

266.49 

—21.20 

Kleiner  Fleck 

214.77 

635 

265.14 

263.66 

—23.03 

!1 

7. 

IV     13.474 

79.14 

940 

138.22 

252.01 

-15.93 

'J 

14.426 

78.96 

865 

154.35  254.56 

—15.83 

15.393 

79.42 

771 

166.80  253.21 

—15.52 

16.432 

81.28 

614 

182.13  253.72 

—14.98 

17.428 

86.89 

435 

196.73  254.12 

—  14.75 

■■  Behofter  Fleck 

18.425 

104.44 

245 

211.74-254.90 

—14.46 

10.393 

160.83 

165 

225.48 

254.83 

—14.85 

21.554 

223.27 

499 

256.63 

255.15 

—15.10 

25.405 

229.64 

939 

310.83 

254.41 

—15.93 

14.426 

79.55 

872 

153.34 

253.55 

—16.39 

15.393 

80.41 

787 

165.20 

251.61 

—16.46 

16.432 

82.50 

639 

180.28 

2.51.87 

-16.12 

,  Behofter  Fl.,  nach 

17.428 

88.25 

472 

194.51 

251.89 

—16.15 

18.425 

103.92 

295 

209.11 

252.27 

—16.25 

IV 19  kleiner  Fl. 

19.393 

151.02 

185 

223.67 

253.02 

—16.09 

21.554 

221.93 

477 

2.54.88 

253.40 

—15.29 

» 

219.39 

491 

255.46 

253.98 

—16.84 

Kleiner  Fleck 

14.426 

80.82 

905 

147.82 

248.03 

—17.66 

15.393 

81.35 

820 

161.42 

247.83 

—17.55 

IV 11  behofter  Fl., 

16.432 

83.59 

688 

176.26 

247.85 

—  17.57jj  nachher  nnbehoft 

19.393 

129.59 

228 

218.32 

247.67 

— 17.45 j 

21.554 

213.66 

389 

247.74 

246.26 

—16.53 

Kleiner  Fleck 

17.428 

88.79 

570 

187.65 

245.03 

—18.60 

n 

15.393 

80.34 

851 

157.33 

243.74 

1—16.92 

\ 

17.428 

86.21 

578 

186.55 

243.93 

1—17.29 

i            " 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


257 


Xr. 


1S83 


P 


l 


IV 


14.426 
15.303 
16.-132 
17.428 
18.425 
19.393 
21.554 


IV     17.428 


IV 


10. 


11. 


IV 


IV 


12.    IV 


8l°.13  920" 
81.64  848 
83.26' 725 
87.44  581 
96.36  411 
119.97  264 
209.06  372 

106.56' 447 


17.428 
18.42; 
19.393 
21.554 

» 
25.405 
26.399 
17.428 
18.425 
19.393 
21.554 
19.393 
21.554 


15.393 
16.432 
17.428 
18.425 
19.393 


67. 

66. 

64. 
242. 
245. 
242. 
241. 

68. 

67, 

69, 
235, 

66. 
235, 
234, 


13  678 
39  475 
97  252 
86  237 
48  228 
30  864 
63  933 
00  717 
84'  518 
12  320 
56|  1.-.7 
16  272 
81; 202 
84  171 


87.45  942 
88.03  890 
^9.69,803 
93.28|684 
100.271  551 


25.405  296.55 
26.399  267.82 
27.464  258.33 
28.3971254.371 

25.4051  156.331 

26.3991  202.771 

^        209.86' 

27.464' 223.21' 

28.3971  228.03' 

25.405'  144.241 

26.399  189.60! 

>      |187.09| 

»        185.72 


202 
381 
583 
731 

207 
305 
310 
513 
677 
233 
309 
273 
284 


145°.15  245°.36 
157.80  244.21 
172.74' 244.33 
186.. o7l  243.95 
200.07  244.13 


214.03 
245.80 

200 , 39 

177.15 
193.56 
209.02 
240  82 
240.23 
205.21 
309.64 
173.73 
100.52 
204.22 
235.82 
207.80 
238.52 
236.62 

139.13 
152  78 
166.36 
180.22 
193.65 

237.74 

252.78 
268.74 
282.40 


230 
245 
246 
263 
277 
227 
242 
240 
240 


244.28 
244.32 

257.77 

234.53 
236.72 
238.371 
239.34' 
238.75] 
2.38.79 
239.03 
231.11 
233.68 
2.33.57 
234.34] 
237.15 
237.04 
235 . 14 

225.54 
224.37 
223.74 
223.38 
223.00 

181.32 
182.17 
182.94 
183.29 


-17°.98 
-18.05 
-17.89 
-18.06 
-17.86 
-18.05 
-17.59 


Bis  IV  18  bchoft. 
nachher  kleiner  PI. 


23.12     Kleiner  Fleck 

Pore 
Kleiner  Fleck 


11   .    r,  suui.  HC 
oehoft,  .  ji 
nordl.  ,, 

Behofter  Fleck ' 


174.06 
174.75 
176.00 
.20]  177.40 
.581178.47 
.421171.00 
.33]  171.72 
.30  109.69 
.33  169.72 


-23.04 

-24.1 

-24.13 

-23.32 

-24.06 


•Kleiner  Fleck 


Kl.  FL,      Vgl. 
lV15beh.i^=*oo-7 


Behofter  Fleck, 
IV  2S  klein 


Kleiner  Fleck 
Behofter  „ 
Kleiner     „ 


XXIX.  3. 


258 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Nr. 

1883 

P 

Q 

l 

L 

b 

13. 

IV 

21.554 

57°.59 

876" 

160°.58 

159°.10 

4°.45 

Kleiner  Fleck 

14. 

IV 

21.554 

80.03 

916 

152.12 

150.64 

—16.17 

» 

79.60 

933 

147.82 

146.34 

—15.68 

)i 

15. 

IV 

25.405 

43.48 

544 

197.86 

141.44 

7.96 

\  Behofter  Fleck 

26.399 

30.56 

364 

212.72 

142.11 

8.33 

27.464 

353.49 

214 

228.15 

142.35 

7.96 

28.397 

299.72 

242 

241.66 

142.55 

7.71 

V 

3.412 

254.58 

928 

314.29 

143.63 

7.13 

16. 

IV 

25.405 

54.51 

732 

181.08 

124.66 

5.13 

Kleiner  Fleck 

26.399 

50.69 

572 

195.63 

125.02 

5.05 

jj 

27.464 

36.40 

373 

212.05 

126.25 

6.87 

)) 

» 

41.80 

377 

212.01 

126.21 

5.14 

35 

»      1    40.23 

399 

209.84 

124.04 

6.24 

35 

28.397 

9.07 

213 

225.97 

126.86 

6.46 

Jl 

» 

20.56 

214 

223 . 93 

124.82 

4.95 

33 

» 

19.90 

229 

222.78 

123.67 

6.33 

5J 

17. 

V 

3.412 

261.36 

790 

292.33 

121.67 

10.20 

33 

4.343 

258.74 

892 

307.21 

123.27 

10.07 

33 

» 

259.24 

863 

302.56 

118.62 

9.88 

» 

18. 

IV 

25.405 

48.07 

862 

167.71 

111.29 

13.24 

26.399 

44.91 

753 

181.79 

111.18 

13.02 

■  Kleiner  beb.  Fleck 

27.464 

38.29 

599 

197.21 

111.41 

13.05 

28.397 

27.91 

453 

210.45 

111.34 

12.92 

19. 

IV 

27.464 

79.11 

789 

176.44 

90.64 

—13.78 

Kleiner  Fleck 

20. 

V 

3.412 

206.19 

403 

257.90 

87.24 

—19.31 

Pore 

» 

200.82 

370 

254.67 

84.01 

—19.63 

33 

21. 

V 

8.412 

283.46 

261 

250 . 60 

79.94 

5.85 

1  Kl   Fl        ^S'- 
V  M.  ri.     E 300.18? 

\  Kleiner  Fleck 

4.343 

266.73 

444 

264.90 

80.96 

5.99 

3.412 

300.32 

213 

245.53 

74.87 

6.71 

4.343 

273.93 

366 

258. S9 

74.95 

6.75 

5.407 

262.91 

560 

274.36 

75.24 

6.47 

1 

22. 

V 

7.411 

262.46 

873 

306.80 

79.09 

12.56 

» 

23. 

IV 

28.397 

47.32 

851 

172.11 

73.00 

14.15 

j  örnppe 

V 

3.412 

315.06 

326 

245.32 

74.66 

14.83 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


259 


Nr. 

1S83            p 

1             1 

Q 

l            L 

'' 

24. 

IV     27.464    80^.38  933" 

153°.35 

67°.55 

— 15°.57' 

)  Bch.  Fl.,     vpi. 

28.3971    80.52j872 

166.75 

67.64 

—15.43 

>  IV2!lv(;r-K3uu.l9 

V        4.343  201.80 

289 

251.76 

67.82 

—15.86 

jschff.,V4n.kl.Pi. 

25. 

V        8.400  231.52 

773 

296.60 

54.78 

—14 .  77 

Kleiner  Fleck 

26. 

V        7.411  356.98  323 

234.99 

7.28 

15.32 

\ 

8.400i  316.64 

316 

249.75 

7.93 

14.88 

1  Kleiucr  Fleck. 

9. 620!  284.97 

470 

267.84 

8.62 

14.56 

'  V  8  behoft 

11.573,208.67 

760 

296.35 

9.27 

14.40 

8.4001323.24 

341 

248.00 

6.18 

17.08 

\  Kleiner  Fleck 

9.620:292.81 

456 

264.58 

5.36 

16.91 

7.41i:      2.75 

329 

232.95 

5.24 

14.86 

' 

8.400  327.70  305 

245.96 

4.14 

15.18 

t) 

Rotatio 

iisperiode  302 

1. 

V        3.412 

81.93  880 

170.23 

359.57 

—15.77 

Kleiner  Fleck 

2. 

V        6.363 

43. 41 '558 

207.71 

354.96 

10.69 

n 

7.411 

27.77  364 

224.33 

356.62 

10,88 

kl.m.lIofsi).v<Ti. 

8.400 

352.32  243 

238.92 

357.10 

11.03 

Beb.  Fl.    K  303.23 

9.620 

296.11 

310 

256.62 

357.40 

11.06 

Kl.  Fl.  «hüc  llüf 

11.573 

267.62 

631 

285.20 

358.12 

10.50 

jt 

6.363 

43.22 

610 

203.98 

351.23 

12.22 

•  Sporadische  kl.  Fl. 

7.411 

32.34 

433 

219.39 

351.68 

12.02 

9.620 

30ti.61 

277 

252.73 

353.51 

11.37 

11.573 

272.14 

590 

281.18 

3.54.10 

12.23 

1 

3. 

V        4.343 

84.10 

926 

161.70 

337.76 

—17.88 

5.407 

85.26 

846 

177.46 

338,34 

—18.00 

6.363 

87.24 

743 

190.59 

337.84 

—17.85 

7.411 

92.11 

593 

205.44 

337.74 

—17.84 

8.400 

101.79 

436 

219.40 

337.58 

—17.88 

Behofier  Fleck 

9.620 

132.82 

26i; 

236.80 

337.58 

—17.71 

11.578 

207.47 

388 

264.72 

337.64 

—18.10 

15.560 

230 . 12 

903 

321.29 

337.33 

—18.03 

16.417 

230.51 

940 

332.85 

336.66 

—19.17 

7.411 

90.63 

633 

201.86 

334.15 

—17.86 

Kleiner  Fleck 

4. 

V       11.573 

298.58 

309 

257.96 

330.88 

11.64 

Oruppe  kleiner  Fl. 

5. 

V        5.407 

81.97 

913 

165.89 

326.77 

—15.54 

Kleiner  Fleck 

6.363 

82.92 

834 

179.78 

327.03 

—15.59 

5.407 

83.07 

926 

162.83 

323.71 

—17.23 

)i 

260 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


Nr. 

1883 

P 

Q 

l      1      L 

1 

h 

6. 

V      15.560  217°.89  385" 

270°.50 

286°.54 

— 14°.43'    V  1.5  0.16 

16.417 

227. 69 j 563 

285.04 

288.85 

— 14.62!  1   kl.  Fl.,     Vgl. 

17.365 

231.93' 727 

300.21 

290.49 

—15.03  (naehher  »  303.5 

18.415 

234. 20 1847 

315.02 

290.32 

— 15.11  j    behoft 

17.365 

230.63!  674 

295.23 

285.51 

— 15.05  \  Kleiner  Fleck 

18.415 

233.39 

805 

309.66 

284.96 

—15.23)  Gruppe 

7. 

V      15.560 

239.49 

360 

271.59 

287.63 

—  5.93    Kleiner  Fleck 

> 

238.55 

320 

268.99 

285.03 

—  5.89 

» 

8. 

V       15.560 

191.85 

211 

256.67 

272.71 

—13.20 

n 

9. 

V        9.620 

82.75  909 

170.73 

271.51 

—15.26 

1      . 

11.573 

86.12 

713 

198.15 

271.07 

—15.27 

10. 

V        9.620 

89.75 

914 

169.99 

270.77 

—22.01 

.  Beh.FI. 

11.573 

94.70 

743 

196.76 

269.68 

—22.28 

Vgl. 

MYestl.K.E  301.2 
)  Oestl.  „     und 

15.560  168.30 

325 

252.93 

268.97 

—22.10 

165.10  325 

251.77 

267.81 

—22.29 

16.417  193.20]  392 

264.75 

268.56 

—22.31 

llWestl.,.^3ö3-« 
jOestl.  „ 

191.12 

385 

263.71 

267.52 

—22.45 

IV     17.365  209.16 

509 

277.42 

267.70 

—22.40 

18.415  219.16 

658 

292.32 

267.62 

—22.46 

20.567  227.29 

885 

322.12 

266.73 

—22.49 

21.402  228.47 

981 

334.22 

266.91 

—22.46 

9.620     88.56 

938 

162.87 

263.65 

—21.04 

\  Kleiner  Fleck 

11.573     91.28 

798 

190.16 

263.08 

—20.82 

11. 

V        9.620     56.06 

946 

160.18 

260.96 

11.30 

' 

11.573;    53.38' 820 

187.62 

260.54 

11.25 

15.560 

2.01 

236 

244.00 

260.04 

10.79 

16.417 

316.39 

235 

256.09 

259.90 

10.77 

17.365 

286.01 

363 

269.58 

259.86 

10.89 

i  Behofter  Fleck 

18.415 

273.07 

537 

284.32 

259.62 

10.95 

20.567 

264.69 

835 

314.94 

259.54 

11.30 

21.402 

263.76 

904 

326.76 

259.45 

11.59 

22.354 

263.18 

946 

341.88 

260.99 

11.72 

12. 

V      18.415 

208.42 

480 

274.25 

249.55 

—21.53 

1  Kleiner  Fleck 

20.567 i  223.29  750 

303.80 

248.40 

—22.58 

(  (Jrnppe 

21.402  2-26.06 

839 

315.55 

248.24 

—22.74 

1  Kleiner  Fleck 

13. 

V      23.361  241.54 

466 

286.15 

190.89 

—  6.30 

}     " 

24.404:244.87 

663 

302.26 

192.12 

—  6.00 

23.361 

240.01 

438 

284.12 

188.86 

—  6.72 

» 

Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 


2G1 


Xr. 

1883 

P       1     9 

l 

^ 

b 

14. 

V       17.3r,5!   41°.76  764" 

202°.05 

192°.83 

20°.72 

18.4151    33.66  627 

217.69 

192.99 

21.29 

20.567,  350.70,365 

250.35 

194.95 

20.33 

Kltifler  Fleck 

21.402,  330.77  377 

259.58 

192.27 

21.15 

22.354  304.33  4.53 

273.95 

193.06 

20.74 

17.365 

43.40  805 

197.07 

187.35 

20.82 

i  Kl.  FL,  y  20  Gruppe 

20.567 

7.44 

416 

242.23 

186.83 

21.17 

21.402 

343.10 

380 

254.31 

187.00 

21.76 

» 

336.13 

389 

257.38 

190.07 

22.24 

Kleiner  Fleck 

15. 

V      23.361 

282.17 

369 

276.91 

181.65 

9.90 

1 
j 

24.401 

271.35  554 

291.98 

181.44 

9.94 

23.361 

286.82 

846 

274.70 

179.44 

10.62 

n 

16. 

V      24.404 

57.14 

859 

194.30 

84.16 

12.76 

}      ■• 

25.428 

55.08 

744 

209.02 

84.27 

12.58 

» 

52.96 

780 

205.67 

80.92 

15.01 

n 

17. 

VI       4.398 

274.24 

867 

333.68 

66.70 

16.62 

}      " 

5.388 

273.47 

931 

348.79 

67.68 

16.85 

4.398 

272.50 

840 

329.97 

62.99 

14.53 

\ 

n 

5.388 

271.19 

918 

344.97 

63.86 

14.38 

4.398 

274.37 

842 

329.94 

62.96 

16.22 

5.388 

273.40 

913 

343.59 

62.48 

16.43 

18. 

VI       1.425 

134.56 

104 

262.53 

87.96 

—  5.95 

(Irosscr      vgi. 

2.572:233.59 

241 

280.52 

39.59 

—  5.74 

beh.  Fl.,  R  303.20 

3.385,  242.011  410 

292.54 

40.01 

—  6.07 

Vlld.nönil.Tli.d.K. 

4.398 

245.47 

608 

307.92 

40.94 

—  6.82 

Vi'ZMilto  iler  beiden 

5.388 

246.93 

764 

322.80 

41.69 

—  7.60 

Kerne,  nacbher 

7.555 

249.11 

939 

354.85 

42.83 

—  8.02 

Kerncentrum 

VI       1.425 

113.74 

122 

259.98 

35.41 

—  5.14 

Kleiner  Fleck 

» 

127. 75I  146 

260.35 

35.78 

—  7.58 

j) 

> 

131.82  163 

260.29 

35.72 

—  8.80 

yy 

» 

123. 81 1 178 

258.56 

33.99 

—  8.66 

Grnppe 

2.572 

232.51  215 

278.91 

37.98 

—  5.40 

Kleiner  Fleck 

» 

222.31 

213 

277.75 

36.82 

—  7.88 

(iruppe 

» 

229.59 

166 

275.93 

35.00 

—  4.78 

Kleiner  Fleck 

» 

207.62 

201 

275.12 

34.19 

—  9.89 

)^ 

3.385  239.82 

377 

290.21 

37.68 

—  6.47 

Crnppc  mit  östl.  Hofe 

4.398 

247.07 

592 

306.87 

39.89 

—  5.67 

Kleiner  Fl.m.Uofsp. 

>» 

246.33 

581 

305.90 

38.92 

—  6.01 

» 

245,05 

572 

305.17 

38.19 

—  6.70 

)7 

» 

241.99 

561 

303.98 

37.00 

—  8.34 

Gruppe 

5.388 

248.05 

784 

819.94 

38.83 

—  6.44 

Kleiner  Fleck 

262 


Wolf,  astronomische  Mittlieilungen. 


Nr. 

1883 

P 

Q 

l 

L 

h 

18. 

VI       5.388 

244°.23 

730" 

319°.25 

38°.14 

—  9°.34 

firnppe 

1.425 

113.55 

156 

258.30 

33.73 

—  6.44 

2.572 

219.30 

158 

274.57 

33.64 

—  5.98 

VI  1-3  kiemer  Fleck, 

3.385 

240.21 

320 

286.63 

34.10 

—  5.39 

nachher  Gruppe 

4.398 

245.10 

516 

301.02 

34.04 

—  6.02 

5.388 

247.76 

683 

315.21 

34.10 

—  6.20 

1.425 

125.62 

197 

258.07 

33.50 

—  9.78 

Kleiner  Fleck 

2.572 

211.66 

159 

273.81 

32.88 

—  7.00 

/Behofter  „ 

» 

201.48 

192 

273.75 

32.82 

—  9.75 

3.385 

231.62 

308 

284.98 

32.45 

—  7.84 

1  Gruppe  m.östl.  Hofe 
(Behofter  Fleck 

» 

225.52 

320 

284.81 

32.28 

—  9.99 

4.398 

241.73 

501 

299.68 

32.70 

—  7.61 

h  Kerne  im  glei- 
j     chen  Hofe 

» 

238.75 

500 

299.21 

32.23 

—  9.12 

» 

236.54 

500 

298.90 

31.92 

—10.24 

5.388 

244.55 

663 

313.27 

32.16 

—  8.25 

1 

» 

242.85 

664 

313.16 

32.05 

-  9.44 

" 

» 

241.49 

665 

313.06 

31.95 

-10.40 

1 

7.555 

247.19 

904 

344.16 

32.14 

—  9.51 

12  Kerne  im  glei- 
1     chen  Hofe 

> 

246.18 

905 

344.25 

32.23 

—10.48 

8.422 

246.50 

944 

358.59 

34.20 

—11.00 

Mitte  (1.  bd.  Kerne 

19. 

VI       2.572 

294.12 

207 

276.64 

35.71 

7.48 

Kleiner  Fleck 

» 

300.82 

190 

274.91 

33.98 

7.81 

j) 

» 

305.33 

200 

274.64 

33.71 

8.89 

Y) 

3.885 

275.36 

369 

289.22 

86.69 

7.80 

yt 

» 

278.52 

330 

286.38 

33.85 

7.51 

n 

20. 

VI       7.555 

275.08 

895 

341.86 

22.84 

16.95 

V 

Sodann  gebe  ich  zum  Schlüsse  noch  eine  kleine  Fort- 
setzung des  in  Nr.  XXIX  begonnenen,  dann  wiederholt 
und  zuletzt  noch  in  Nr,  LXI  fortgesetzten  Verzeich- 
nisses der  Instrumente,  Apparate  und  übrigen  Sammlungen 
der  Zürcher-Sternwarte. 

288)  Pantograph.  —  Angekauft. 

Derselbe  wurde  von  Mechanikus  Goldsclimid  in  Zürich  ver- 
fertigt, und  ist  in  üblicher  Weise  an  einer  Säule  mit  schwerem 
Fusse  aufgehängt. 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  263 

289)  Repetitions-Theodolit.  —  Angekauft. 

Derselbe  wui-de  von  Mechanikus  ülrichfcchenk  in  Bern 
verfertigt,  und  aus  dem  Nachlasse  seines  einstigen  Associes 
Lüthardt  erworben.  Der  Horizontalkreis  hat  circa  22"",  der 
Ilöhenkreis  circa  15""  Durchmesser.  Ausser  der  Axcnlibelle 
ist  auch  eine  Längslibelle  zum  Nivelliren  beigegeben.  Die  Con- 
struction  ist  die  Reichonbach'sche,  und  zeigt  z.  B.  am  Fernrohr 
alle  die  Correctionen,  durch  welche  der  berühmte  Meister  früher 
bekanntlich  die  Besitzer  seiner  Theodoliten  fast  zur  Verzweiflung 
gebracht  hat. 

290)  Glashorizont.  —  Vom  Inventar  der  alten  Stern- 
warte, 

Wahrscheinlich  zu  dem  unter  Nr.  14  beschriebenen  Spiegel- 
sextanten von  Gilbert  und  Wright  geliefert,  besteht  derselbe  aus 
einer  oben  fein  polirten  und  unten  matt  geschliffenen  Glas- 
scheibe von  122°""  Durchmesser  und  nahe  4'""'  Dicke,  welche 
in  drei  Punkten  auf  eine  mit  drei  hölzernen  Stellschrauben  ver- 
sehene Unterlage  von  Marmor  gelegt  wird.  Die  zugehörige  Li- 
belle ist  so  gefasst,  dass  das  eine  Ende  auf  zwei  festen  Spitzen 
ruht,  während  am  andern  Ende  eine  Spitze  eingeschraubt  und 
somit  corrigirbar  ist. 

291)  Quecksilberhorizont.   —    Geschenkt   von   Prof. 
Wolf. 

Derselbe  besteht  aus  einem  rechteckigen  hölzernem  Kästchen, 

—  einem  (nicht  mehr  ursprünglichen)  Fläschchen  mit  Quecksilber, 

—  und  einem  Dach  aus  Spiegelglas.  Im  Deckel  des  Kästchens 
liest  man:  „Thomas  Jones  (Pupil  of  Ramsden),  Astronomical 
and  Philosophical  Instrument  Makcr  to  bis  royal  highness, 
The  Duke  of  Clarence.   62  Charing  Gross,  London." 

292)  Original-Zeichnungen  von  Sonnenflecken.  —  Ge- 
schenkt von  Prof.  Wolf.*) 


I 


*)  Anhangsweise  mag  hier  angemerkt  werden,  tlass  ich  der 
letzten  Tafel  von  207  neuerlicli  zur  Ergänzung  und  Verglcichung 
die  im  Journal  „Ciel  et  terre  (1883  IX  15)"  veröffentlichte  Mond- 


264  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

Eine  Tafel,  auf  welcher  ich  Original-Zeichnungen  der  Son- 
nenfiecken  zusaipmenstellte,  welche  Stark  (1834),  Schwabe 
(1858),  Spörer  (1861)  und  Weber  (1879)  anfertigten. 

293)  Ansichten  von    Sternwarten   und   Abbildungen 
von  Instrumenten.  —  Geschenkt  von  Prof.  Wolf. 

Drei  Tafeln,  auf  welchen  ich  der  Zeitschrift  Sirius  beige- 
gebene Illustrationen  zusammengestellt  habe:  Die  erste  zeigt 
das  grosse  neue  Observatorium  Bischoffsheim  bei  Nizza,  und 
das  Privat-Observatorium  des  Herrn  A.  de  Boe  in  Antwerpen; 
die  zweite  die  Sternwarte  in  Bogenhausen,  Berlin  und  0  Gyalla; 
die  dritte  das  neue  grosse  Equatoreal  (System  Löwy)  der 
Pariser-Sternwarte,  das  27  zollige  Equatoreal  der  Wiener-Stern- 
warte, und  den  Merz'schen  Kometensucher  des  Baron  von 
Engelhardt  in  Dresden. 

294)  Mars-Karten.  —  Geschenkt  von  Prof.  Schiapa- 
relli  in  Mailand. 

Zwei  Photographien,  —  eine  grössere,  unter  welcher  man 
„Mappa  aerographica.  1879",  —  und  eine  kleinere,  unter  welcher 
man  „Martis  Planetse  facies  post  linearum  geminationes  de- 
scripta,  quae  mensibus  Januario  et  Februario  anni  1882  evene- 
runt"  liest,  —  welche  Herr  Prof.  Schiaparelli  die  Güte  hatte, 
mir  unter  dem  20.  März  1882  zu  übersenden,  folgende  Zeilen 
beifügend:  „Je  regrette  beaucoup  de  ne  pas  posseder  un  seul 
exemplaire  detache  de  la  lithographie,  qui  a  pour  titre  Mappa 
aerographica  1879.  J'ai  täche  d'y  suppleer  par  la  Photo- 
graphie du  dessin  original,  Photographie  qui  est  bien  plus  exacte 
que  la  copie  lithographique.  J'y  joins  une  autre  Photographie 
plus  petite  qui  represente  le  resultat  approche  de  mes  obser- 
vations  de  1882  sur  la  meme  planete,  et  une  feuille  imprimee 


karte  von  Langren  beigefügt  habe,  —  ferner,  dass  die  unter  287 
beschriebene  Construction  diejenige  ist,  welche  der  italienische 
Mathematiker  Renaldini  um  die  Mitte  des  17.  Jahrhunderts  be- 
kannt gab,  und  unter  dem  Namen  der  „Renaldini'schen  General- 
regel" erwähnt  wird. 


i 


Wolf,  astronomische  Mittheilungen.  265 

qui  sert  d'explication*).  Les  resultats  en  question  sont  trös 
inattendus,  et  ne  pourront  manquer  d'appeler  un  instant  votre 
attention." 

295)  Die  Sternwarte   in   Strassburg.   —   Geschenkt 

von  Herrn  Prof.  Winnecke. 

Eine  hübsche  photographische  Gesammtansicht  der  durch 
einen  gedeckten  Gang  verbundenen  drei  Gebäude,  aus  welchen 
die  neue  Sternwarte  in  Strassburg  besteht. 

296)  Meridiankreis-Lager.  —  Manuscript. 

Eine  Zeichnung  der  beiden  Lager  des  von  Kern  für  die 
Zürcher-Sternwarte  construirtcn  Meridiankreises,  welche  Herr 
Assistent  Wolfer  nach  meinem  Wunsche  entwarf. 

297)  Sammlung  von    Porträten.    —  Geschenkt  von 

Prof.  Wolf. 

Sechs  Tafeln,  auf  welchen  ich  14  Porträte  zusammenstellte. 
Die  erste  Tafel  enthält  einen  15  auf  18'="'  haltenden  Stich 
mit  der  Unterschrift  „Napier  of  Merchiston,  the  famous  in- 
ventor  of  the  Logarithms,  the  Person  to  whom  the  title  -of  a 
Great  Man  is  more  justly  due  than  to  any  other,  whom  his 
country  ever  produced  (Hume's  Hist.  Vol.  VII  p.  35,  8.  edit. 
1775).  —  Engraved  from  a  drawing  by  Mr.  Brown  in  the  posses- 
sion  of  the  Earl  ot  Buchan",  —  eine  von  der  Pariser-Sternwarte 
erhaltene  photographische  Copie  eines  10  auf  IS"""  haltenden 
Stiches  mit  der  Unterschrift  „Giov.  Domenico  Cassini  Astro- 
nomo,  nato  a  Pcrinaldo  Contado  di  Nizza  l'anno  1625,  morto  in 
Parigi  l'anno  1712  colmo  di  gloria  e  di  onori",  —  eine  Photo- 
graphie von  Heinrich  Schwabe  in  Visitkartenformat  und  gan- 
zer Figur,  —  und  das  in  meiner  Notiz  über  Thomas  Wright 
(Astron.  Viert.  XV)  erwähnte  und  beschriebene  Porträt  dieses 
grossen  englischen  Astronomen.  —  Die  zweite  Tafel  enthält 
zwei,   illustrirten  Zeitschriften  entnommene  Holzschnitte,  von 


*)  Die  iu  Band  6  der  „Transunti"  enthaltene  Anzeige  des 
von  Schiaparelli  am  5.  März  1882  in  der  „Reale  Accademia  dei 
Lincei"  gehaltenen  betreffenden  Vortrages. 


266  Wolf,  astronomische  Mittheilungen. 

welchen  der  Eine  „Das  Denkmal  Gerhard  Kremer's,  gen.  Mer- 
kator,  zu  Duisburg"  darstellt,  —  der  Andere  „Franz  de  Paula 
Gruithuisen.  Geb.  1774,  gest.  d.  26.  Juni  1852".  —  Die  dritte 
Tafel  zeigt  ein  13  V^  auf  22"="  haltendes  Porträt  von  Kepler 
nach  dem  Strassburger-Bilde  mit  den  Signaturen:  F.  Wanderer 
del.  —  T.  Bauer  sc.  Nbg.",  —  und  ein  10  auf  14  V^'""  haltendes 
Porträt  von  Galilei  „d'apres  le  portrait  peint  et  grave  en  1624 
par  Ottavio  Leoni",  das  die  Signatur  „Imp.  Delabre  Paris"  zeigt. 
Die  vierte  Tafel  enthält  die  von  mir  schon  mehrfach  erwähnten 
Porträte  der  beiden  Zürcher-Astronomen  Joh.  Caspar  Horner 
und  Joh.  Fe  er.  —  Die  fünfte  Tafel  zeigt  einen  „Angelo 
See  Chi"  darstellenden  Lichtdruck,  und  einen  den  bekannten 
Pariser-Astronomen  Janssen  vorführenden  Holzschnitt.  —  Die 
sechste  Tafel  enthält  die  seiner  Zeit  dem  englischem  Journale 
„Nature"  beigegebenen  hübschen  Portraite  von  „Sir  George 
Biddel  Airy"  und  „James  Clerk  Maxwell". 

298)  Zwei  Tafeln  zur  Darstellung  der  im  Auftreten 
der  Sonnenflecken  nach  heliographischer  Breite  bestehen- 
den Gesetze.  —  Geschenkt  von  R.  Carrington. 

Die  erste  Tafel,  welche  die  Aufschrift  „A  Map  exhibiting 
the  distribution  in  latitude  of  the  Solar  Spots  during  60  suc- 
cessive  rotations  of  the  Sun  from  the  beginning  of  the  year 
1854,  as  deduced  from  the  observations  taken  by  Mr.  Carrington 
at  Redhill"  besitzt,  stellt  das  von  Carrington  aufgefundene 
merkwürdige  Gesetz,  welches  den  scheinbaren  Sprung  in  der 
Breite  zur  Zeit  des  Minimums  bedingt,  nach  dessen  eigenen 
Beobachtungen  dar.  Die  zweite  Tafel  „A  Map  exhibiting  the 
distribution  in  latitude  of  the  Solar  Spots  during  the  years 
1826,  1827,  1828  and  1829,  as  deduced  by  Mr.  Carrington  from 
the  observations  of  Dr.  Soemering  taken  at  Frankfort"  zeigt 
dagegen,  dass  während  einem  Maximum  die  Fleckenzone  nahezu 
dieselbe  Lage  beibehält. 


Notizen. 

lieber  die  aiu  80.  Juli  1§§4  auf  deiu  Zürclieri^ee 
entstaudeueu  Was^serhoseu.  —  Diese  Erscheinung,'  ist  bei 
uns  eine  so  seltene,  dass  es  am  Platze  sein  möchte,  eine  de- 
taillirte  Besclireibung  derselben,  welche  Herr  Carl  Egli,  Lehrer 
am  Rytfel'schen  Institute  in  Stäfa,  unmittelbar  nach  seiner  Be- 
obachtung aufsetzte  und  die  Freundlichkeit  hatte  mir  zu  über- 
senden, hier  in  extenso  aufzunehmen.  Sie  lautet:  „Um  halb 
9  Uhr  wurde  ich  aus  dem  Zimmer  gerufen :  es  ist  eine  Wasser- 
hose auf  dem  See!  Wirklich  bot  sich  mir,  der  noch  nie  der- 
artiges erlebt,  ein  imposanter  Anblick.  Jenseits  der  Seemitte, 
etwas  oberhalb  Kicliterswcil,  erhob  sich  eine  graulich  glänzende 
Säule  aus  einem  dampfenden  Strudel,  mit  einer  Spitze  begin- 
nend und  nach  oben  immer  mächtiger  werdend  wie  ein  riesiger 
Rammpfahl,  doch  sanft  gebogen  und  westwärts  etwas  über- 
geneigt, und  verlor  sich  ohne  scharfe  Abgrenzung  in  den  Wolken. 
Mein  Herr  Director,  der  schon  mehrmals  Aehnliches  mitange- 
sehen auf  grössern  Gewässern,  erklärte  die  Erscheinung  für 
eine  prächtig  ausgebildete  sog.  Wasserhose.  Am  Himmel  waren 
dunkle,  grosse,  ziemlich  tief  hängende  Wolken  ohne  besondere 
Eigenthümlichkeiten.  Die  Luft  war  kühl  und  bei  uns  wenig- 
stens gänzlich  unbewegt,  gewitterliaft  sah's  gar  nicht  aus.  Der 
See  war  glatt,  vollkommen  ruhig  bis  auf  jene  verhältnissmässig 
kleine  Stelle,  wo  die  Säule  entsprang.  Hier  drehte  sich  in 
rasendem  Wirbel  ein  dampfender,  regelmässig  bouquetartig 
gebildeter  Gischt,  vergleichbar  mit  einer  Art  ungeheuren  Seg- 
ner'sches  Wasserrad.  Der  grossen  Entfernung  wegen  vermochte 
man  jedoch  vom  Ufer  aus  durchaus  kein  Geräusch  wahrzuneh- 
men, was  Einem  im  Anblick  des  aufgeregten  Elements  doch 
etwas  sonderbar  vorkam.  Oft  drängte  sich  mir  auch  der  Ver- 
gleich auf,  dass  von  einer  riesigen  Triclitorspitze  Wasser  auf 
eine  entsi)rechend  grosse  glühende  Metalli»latte  tiiesse  und  hier 
brausend  und  sprühend  verdampfe.  Die  Säule  selbst  blieb 
ziemlich  unbeweglich  und  bestand  nicht  etwa,  wie  ich  mir  bis- 
her die  Tromben   stets  vorgestellt,   aus    einer   continuirliclien 


268  Notizen. 

Wassermasse,  sondern  aus  Tropfen,  Schaum,  Dampf,  Nebel,  so 
dass  das  Ganze  den  Anblick  eines  ziemlich  homogenen  licht- 
grauen Streifens  bot,  der  zuweilen,  besonders  an  den  Rändern, 
den  Hintergrund  noch  etwas  durchschimmern  liess.    Deutlich 
sah  man  oft,  namentlich  mit  bewaifnetem  Auge,   die  einzelnen 
glänzenden  Tropfen  und  Theilchen,  wie  sie  im  Schraubengange 
mit  rasender   Schnelle  in  die  Höhe   gerissen   wurden.     Nach 
einigen  Minuten  löste  sich  die  Säule  ganz  vom  See  los,  indem 
ihre  Spitze  sich  immer  mehr  von  dem  stets  schwächer  werden- 
den Strudel  nach    oben  zurückzog,    so  dass  jene  in  der  Luft 
frei  zu  schweben,  ober  besser  noch,  an  den  Wolken  zu  hängen 
schien.    Schliesslich  zog  sie  sich  ganz  in  diese  zurück  und  ver- 
schwand, indem  sie  plötzlich  noch  einen  dünnen,  hübsch  regel- 
mässig spiralförmig  gewundenen  Faden,  in  welchem  man  deut- 
lich die  Wasser  herabsteigen  sah,  zum  nun  ganz  unbedeutend 
gewordenen  Wirbel  zurücksandte.    Diess   war   das  Ende   der 
ganzen  Erscheinung,  welche  wohl  5—6  Minuten  gedauert  haben 
mag.  —  Nach  etwa  10—12  Minuten  hiess  es,  es  entstehe   eine 
neue    Trombe.     Wirklich    senkte    sich    ein   weisser    schmaler 
Streifen  beinahe  an  der  gleichen  Stelle  zum  See  hinab,  wo  sich 
sofort  wieder  ein  Wirbel  zeigte.    Allmälig  gewann  der  Streifen 
an  Stärke,  und  deutlich  war  jetzt  an  seiner  Schattirung  eine 
röhrenförmige  Constitution  erkennbar.    Sonst  war  diese  zweite 
Trombe  nicht  wesentlich  von  der  ersten  verschieden,  nur  blieb 
sie  viel  schlanker  und  schien  darum  höher.    Bald  begann  sie 
sich  sehr  stark,   beinahe  bis  zu  einem  Halbkreis  nach  Osten 
auszubiegen,  und  in  gleicher  Richtung  bewegte  sich  später  der 
Fuss  langsam  vorwärts.    Proportional  der  hieraus  resultiren- 
den  Vergrösserung  der  Längsdimension  verminderte  sich  nun 
diejenige  der  Breite  sowie  die  Dichtigkeit;  die  Spitze  löste  sich 
vom  Wirbel  los,  und  das  Ganze  glich  bald  einem  vom  Winde 
getragenen,  schön  geschwungenen  Bande,  mit  einem  Ende  an 
den  Wolken  befestigt.    Allmälig  löste  sich  dieses  Band  in  der 
Luft  auf  und  der  Wirbel   verschwand   gleichfalls   gänzlich.  — 
Während  ich  den  maximalen  mittleren  Durchmesser  der  ersten 
Trombe  auf  ca.  30  m.  schätze,  berechne  ich  die  Höhen  beider 
Säulen  nach  den  Höhen  der  gegenüberliegenden  Berghänge  auf 
500—600  m.  —  Die   Leute   sprachen   später  noch   von    einer 


Notizen.  269 

dritten  Wasserhose,  mehr  in  der  Richtung  gegen  Rapperswyl. 
Die  Beobachtung  derselben  (wahrsclieinlich  der  letzten)  muss 
uns  entgangen  sein.  Da  derartige  Erscheinungen  auf  dem 
Zürichsee  sozusagen  noch  nie  wahrgenommen  worden  seien, 
beschloss  ich  Ihnen  den  Versuch  einer  möglichst  getreuen 
Schilderung  zukommen  zu  lassen.  —  Nachdem  ich  nun  einmal 
ein  solches  Phänomen  mit  eigenen  Augen  niitangesehcn,  kann 
ich  mir,  ehrlich  gestanden,  die  Ursachen  und  Bedingungen 
seines  Zustandekommens  nicht  mehr  recht  vorstellen.  Von  Sturm 
und  Wind  war  weder  in  der  Höhe  noch  in  der  Tiefe  merk- 
liches wahrnehmbar."  [R.  Wolf.] 


Ueber  das  Nordlicht  vom  19.  October  1736.  —  So 

vielfach  auch  dieses  prachtvolle,  fast  in  ganz  Europa  gesehene 
Nordlicht  bereits  beschrieben  worden  ist,  hat  es  ein  gewisses 
Interesse  zu  erfahren,  dass  und  wie  dasselbe  auch  am  Genfer- 
see  bemerkt  wurde.  Ich  stehe  daher  nicht  an,  eine  bezügliche 
kurze  Note  zu  veröifentlichen,  welche  Herr  Professor  Forel 
in  Morges  für  mich  den  Papieren  des  „Banneret  Blanchenay 
de  Morges"  entnommen  hat,  und  welche  wie  folgt  lautet:  „Le 
19  Octobre  1726  il  a  paru  du  cöte  du  couchant  un  phenomene 
qui  a  commence  des  les  6  heures  apres-midi  jusqu'ä  minuit, 
qui  a  6te  vu  dans  toute  l'Europe.  L'on  voyait  clair  pendant 
cc  temps-lä  assez  pour  comptcr  de  l'argent.  II  paraissait  des 
colonnes  de  feu  et  des  especes  de  fusees."  [R.  Wolf.] 


Auszug  aus  den   Sitzungsprotokollen. 

Sitzung  vom  14.  Juli  1884. 

1.  Die  Herren  StadtchemikerBertschinger,  Apotheker  Rosen- 
mund und  Apotheker  Hauser  werden  einstimmig  als  Mitglieder 
in  die  Gesellschaft  aufgenommen. 

2.  Herr  Dr.  Otten  erklärt  seinen  Austritt  aus  der  Gesell- 
schaft. 

3.  Der  A'orstand  wird  ermächtigt,  an  die  im  September  in 
Luzern  stattfindende  Jahresversammlung  der  schweizerischen 
naturforschenden  Gesellschaft  zwei  Delcgirte  zu  bezeichnen. 


270  Notizen. 

4.  Herr  Professor  Schröter  liält  einen  Vortrag   über   die 
Caprification  der  Feige. 

5.  Herr  Dr.  Goldschmid  berichtet  über  die  erste  vollstän- 
dige Synthese  eines  Pflanzen-Alkaloids. 

Sitzung-  vom  3.  November  1884. 
1.    Herr  Bibliothekar  Dr.  Ott  legt  folgendes  Verzeichniss 
der  seit  der  Sitzung  vom  16.  Mai  eingegangenen  Schriften  vor: 
A.    Geschenke.    . 
Vom  Hrn.  Verfasser: 
Ackermann,  K-,  Bestimmung  der  erdmagnetischen  Inclination 
von  Cassel.    8".    Cassel  1884. 

—  Repertorium  der  landeskundlichen  Literatur.    8".    1884. 

Von  der  Familie  Ziegler: 
Das  Leben  des  Geographen  Dr.  Jak.  M.  Ziegler.   Von  G.  Geilfus. 
80.    Winterthur  1884. 

Vom  Hrn.  Verfasser: 
Dr.  L.  Iconomopulos.    Le  Cholera  en  Egypte  en  1883.    8°. 
Le  Caire  1884. 

—  Atti  parlamentari.  Camera  dei  deputati.    Commemorazione 

del  deputato  Quintino  Sella.    4".    Roma  1834. 
Vom  Hrn.  Verfasser: 
W.  Valentiner,  Veröffentlichungen  der  Grossherzogl.  Stern- 
warte zu  Carlsruhe.    1.  Heft.    4". 

Von  Hrn.  Prof.  R.  Wolf: 
Proces-verbal  de  la  27.    seance  de  la  commission   geodesique 

suisse.  Le  8  juin  1884  ä  Neuchätel. 
Histoire  des  sciences  mathematiques  et  physiques  par  M.  Marie. 

Tome  m-V. 
Vierteljahrsschrift  der  naturforschenden  Gesellschaft  in  Zürich. 

Jahrg.  29.    Heft  2. 
Astronomische  Mittheilungen  Nr.  LXII. 

Vom  Fries' sehen  Fond: 
Topographischer  Atlas  der  Schweiz.    Lieferung  XXV. 

Von  Hrn.  Prof.  W.  Brügger  in  Chur: 
Brügger,  W.,  Beiträge  zur  Naturchronik  der  Schweiz.    1.— 5. 

Folge. 
Zoologische  Mittheilungen, 


Notizen.  271 

VomComite  Internat,  des  poids  et  mcsures  de  Paris: 
Travaux  et  nienioires  du  burcau  internal,  des  poids  et  mesures. 
Tome  III. 

Vom  eidg.  Ober-Bauinspectorat  in  Bern: 
Schweizerische  hydronietrische  Beobachtungen.  1.  Halbjahr  1884. 
Aaregebiet  a  und  b.    Rheingebiet  a  und  b  und  der  Reuss 
Limmat,  Rhone,  Tessin. 

Von  Hrn.  Prof.  R.  Koch: 
Koch,  R.,  Cholera-Berichte  aus  Aegypten  und  Indien. 

—  Die  Conferenz  zur  Erörterung  der  Cholerafrage. 

—  Die  Aetiologie  der  Tuberculose. 

Von  der  Schweiz,  geologischen  Commission  in  Bern: 
Beiträge  zur  geologischen  Karte  der  Schweiz.    Lieferung  28. 
Blatt  1-4. 

B.»In  Tausch  gegen  die  Vierteljahrsschrift: 

31.  Bericht  des  Vereins  für  Naturkunde  zu  Cassel  pro  1883/84 

und  Statuten  desselben. 
Journal  of  the  R.  microscopical  society.    Vol.  IV.  Nr,  3,  4,  5. 
Naturkundig   Tijdschrift   voor   Nederlandsch  Indie.     Deel  42. 

Serie  8.    Deel  3. 
Archives  du  Musee  Teyler.    Serie  II.    Part.  4. 
Archives   Neerlandaises    des    sciences    exactcs    et   naturelles , 

Tome  18,  part.  2—5  et  tome  19,  part.  1.  2. 
Daniels,  C.  E.,  Un  cas  de  leontiasis  ossea.    8^    Harlem  1884. 
Proceedings  of  the  acad.  of  natural  sciences.  Part.  1,  pr.  1884. 

8".    Philadelphia  1884. 
Industriezeitung  von  Riga.   Jahrgang  X.   Nr.  9—17. 
Zeitschrift  für  Naturwissenschaften.  4.  Folge.  Band  3.  Heft  2.  3. 
Jahrbücher  der  k.  k.  Ccntralanstalt  für  Meteorologie  und  Erd- 
magnetismus.   Jahrgang  1881,  2.  Theil.    1882,  1.  Theil. 
Bulletin   de  la  societe   des   sciences  etc.   de  la  Basse-Alsace, 

Tome  18.    Nr.  6—10. 
Jaarboek  nederlandsch  meteorologisch  voor  1883.  Jahrgang  35. 
Bulletin  de  la  societe  beige  de  microscopie.  Annee  X.  Nr.  9— 11. 
Sitzungsl)erichte  der  k.  b.  Academie  zu  München.  1884.  Heft  1. 
Jahreshefte  d.  Vereins  f.  vaterländische  Naturkunde  in  Würtem- 

berg.    Jahrgang  40. 


272  Notizen. 

Boletim  da  Sociedade  de  Geographia  de  Lisboa.  4  Serie.  Nr.  6—9. 
Mittheilungen  aus  dem  Jahrbuclie  der  k.  ungar.   geologischen 

Gesellschaft.    Band  6,  Heft  7-10.    Band  7,  Heft  1. 
Földtani  Közlöni.    XHI  Köpet.    Heft  7-12. 
XIV      „  „       1-3. 

Jahresbericht  der  k.  ungar.  geologischen  Anstalt  für  1882. 
Leopoldina.    Heft  20,  Nr.  7—18. 
Jahresbericht  des  Vereins  für  Naturkunde  pro  1883. 
Atti  della  societä  Toscana  di  scienze  naturali.    Vol.  IV. 
Abhandlungen  der  naturwissenschaftl.  Vereine  zu  Bremen.  Bd.  8, 

Heft  2.    Bd.  9,  Heft  1. 
Proceedings  of  the  R.  geographica!  Society.  Vol.  VI.  Nr.  7—10. 
Atti  della  r.  accaderaia  dei  Lincei.  Serie  3za.  Vol.  8.  fasc.  11 — 15. 
Schriften  der  physical.-öconom.  Gesellschaft  Königsberg  f.  1883. 

2.  Abtheilung. 
Bulletin   de   la   societe   vaudoise    des    sciences   nat.    2.  Serie. 

Vol.  20.    No.  90. 
Expedigao    scientifica   de   sociedade   de  geographia  de  Lisboa 

em  1881.    4«. 
Proceedings  of  the  scientific  meetings  of  the  zoological  soc.  for 

1884.    Part  1.  2. 
Observations,   meteorolog.,   made   at  the  United  States   naval 

observatory  for  1880. 
Bulletino  della  soc.  Veneto-Trentina  di  scienze  naturali.  Tomo  3. 

Nr.  2. 
Zeitschrift  der  deutschen  geologischen  Gesellschaft.    Band  36. 

Heft  1. 
Annuaire    de   l'observatoire   r.   de   Bruxelles.     Annee   49—51. 

1882—84. 
Bibliographie    generale    de    l'astronomie    par  J.   C.   Houzeau. 

Tome  II. 
Annales  de  l'observatoire  r.  de  Bruxelles  par  J.  C.  Houzeau. 
Annales   de   l'observatoire   r.   de   Bruxelles.     Nouvelle   Serie. 

Tome  IV. 
Annales  de  l'observatoire.  Exposition  critique  de  la  methode 

de  Wronski.    Par  Ch.  Lagrange.    Premiere  partie. 
Memoirs  of  the  geological   survey  of  India.    Vol.  XIX.    Part 

2—4.    8°. 


Notizeu.  273 

Memoirs  of  tbe  geolog.  survey  of  Tndia.  Vol.  XX.  Part  1. 2.  8". 
Records  of  the  geological  survey  of  India.   Vol.  XV.  Part  4.  8». 

—  -     Vol.  XVI.     Part  1.    XVII.  3.    8». 

Memoirs  of  the  geological  survey  of  India.    Series  X.    Vol.  II. 
Part  4  &  6.    4». 

—  —    Series  X.    Vol.  III.    Part  1.    4°. 

—  -    Series  XII.    Vol.  IV.    Part  1.    4°. 

—  —    Series  XIIl.    Fase.  1.  2.    4". 

—  —    Series  XIV.    Vol.  I.     Part  3  &  4.    4«. 

Lot  OS,  Jahrbuch  für  Naturwissenschaft.  Neue  Folge.  Bd.  5.  8". 
Abhandlungen  der  math.-phys.    Classe   der  k.  bayr.  Academie 

der  Wissenschaften  in  München.    Band  15.    Abthlg.  1. 
Gedächtnissrede  auf  Theodor  L.  W.  v.  Bischoff  (v.  Carl  Kupfer). 
Franz  von  Kobell,  Eine  Denkschrift  von  K.  llaushofer. 
Zeitung,  entoniologische,  von  Stettin.  Jahrgang  45.    Nr.  7 — 12. 
Neues  Lausitzisches  Magazin.    60.  Band.    Heft  1. 
Verhandlungen   des   naturhistorisch -medicinischen   Vereins    in 

Heidelberg.    Neue  Folge.    Heft  3. 
Atti  della  societä  italiana  di  scienze  naturali.   Vol.  XXV.  Ni*.  3.  4. 

—  —    Vol.  XXVI.    Nr.  1—4. 

Bibliothek-Catalog  der  Wetterauischcn  Gesellschaft  zu  Hanau. 
Regenwaarnemingen  in  Nederlandsch-Indie  für  1883. 
Verhandlungen   der  k.  k.  geologischen  Reichsanstalt  für  1884. 

Nr.  9-12. 
Jalirbuch  der  k.  k.  geolog.  Reichsanstalt  für  1884.  Bd.  34.  Heft  3. 
Proceedings   of  the   Manchester   litcrary  and    philosoph.  soc. 

Vol.  xx-xxn. 

Memoirs  of  the  Manchester  literary  and  philosoph.  soc.  3.  series. 

Vol.  VII. 
A  centenary  of  science  in  Manchester.    By  Angus  Smith. 
Bericht,    23.,    der   oberhessischen  Gesellschaft  für  Natur-  und 

Heilkunde. 
Jahresbericht   des   physikalischen  Vereins  zu  Frankfurt  a.  M. 

für  1882,83. 
Sitzungsberichte  und  Abhandlungen  der  naturwissenschaftlichen 

Gesellschaft  Isis  pro  1884.     1.  Tlieil. 
Bulletin  of  the  museum  of  comparativc  zoology  of  Cambridge. 

Vol.  XI.    Nr.  10. 

XXIX.  3.  18 


274  Notizen. 

Smithsonian  miscellaneous  collections.    Vol.  XXII— XXVII. 
Bulletin  de  la  societe  mathemat.  de  France.  Tome  XII.  Nr.  2. 3. 
Smithsonian  Institution.    Report  for  1881. 
Astronom.  &  meteorolog.  observations  of  Washington  for  1879. 

Vol.  XXVI. 
Transactions  of  the  New-York  academy  of  sciences.    Index  zu 

Vol.  I.    Vol.  II  Nr.  1—8. 
Annais  of  the  New-York  academy   of  sciences.   Vol.  II.   Nr.  10 

bis  13. 
Proceedings  of  the  americ.  association  for  1S82  Salem.  Vol.  XXXI. 
»Bulletin  of  the  Essex  Institute.    Vol.  XIV.    1882. 
Plummer  Hall. 

The  north  shore  of  Massachusetts  Bay. 
Pocket  guide  to  Salem.    Mass.  1883. 
Proceedings  of  the  Boston   soc.  of  nat.  bist.   Vol.  21.   Part  4. 

Vol.  22.  Part  1. 
Memoirs  of  the  Boston  soc.  of  nat.  bist.    Vol.  III.    Nr.  6.  7. 
Proceedings  of  the  Davenport  academy.    Vol.  III,  Part.  3. 
Mittbeilungen  aus  dem  Osterlande  in  Altenburg.    Neue  Folge. 

Band  2.  sammt  Catalog. 
Observations  astron.  and  meteorolog.  of  Washington.   Nr.  8 — 12. 
Second  annual  Report  1880/81  of  the  United  States  geolog.  survey 

by  J.  W.  Powell.    With  atlas. 
—    —    —    Monographs  IL    By  J.  W.  Powell. 
U.  S.  geolog.  and  geograph.   survey  pro  1878.    Part  1.  and  2. 

with  maps  &  panoramas  by  F.  V.  Hayden. 
Bulletin  of  the  U.  S.  geolog.  survey.    Nr.  1. 
Abhandlungen  der  Senkenbergischen  naturforschenden  Gesell- 
schaft.   Band  13.    Heft  4. 
Geological  survey  of  Wisconsin.  Atlas.    Vol.  1.  u.  4. 
Bulletin  of  the  philosoph.  society  of  Wisconsin,    Vol.  4—6. 
Proceedings   of  the   american  philosoph.  soc.  of  Philadelphia. 

Vol.  XX.    Nr.  113.  114. 
Sitzungsberichte  der  k.  preuss.  Academie  der  Wissenschaften. 

Nr.  18—39. 
Bulletin  of  the  Buffalo  soc.  of  natural  sciences.    Vol.  IV.    Nr.  4. 
Publications  of  the  Cincinnati  observatory.    Nr.  7. 
Geology  of  Wisconsin.    Vol.  I  and  IV.    1873—79. 
Schriften  d.  naturforsch.  Gesellsch.  in  Danzig.    Bd.  6.    Heft  1. 


Notizen-  275 

Expedi^-äo   scientitica  ä  Scrra  da  Estrella  em   1881  a  Lisboa. 

Seccäo  Etnographia. 
Memoires    de   la  societe    imp.    des    naturalistes    de   Moscou. 

Tome  XV.    Nr.  1. 
Bulletin  de  la  soc.  imp.  des  naturalistes  de  Moscou  pour  1883. 

Nr.  4. 
Mittheilungen   aus   dem  Verein  der  Naturfreunde  in  Reicheu- 

berg.    Jahrgang  15. 
Bulletin  de  la  soc.  des  scionces  de  Nancj'.   II.  Serie.  Tome  VI. 

Fase.  XVI. 
Transactions  of  the  entomolog.  soc.  of  London  for  1884.  Part  2. 
Memoirs  ofthe  astronom.  soc.  of  London.   Vol. 48.  Parti.   1884. 
Tlie   scientific  proceedings  of  the  R.  Dublin  soc.    Vol.  III.  N. 

S.  part  6  and  vol.  IV.  N.  S.  part  1—4. 
The  scientific  transaction  of  the  R.  Dublin  soc.  Vol.  I.  Series  IL 

Nr.  20—25. 
_    _    _    Yol.  III.    Series  IL    Nr.  1—3. 
Vierteljahrsschrift  d.  astronom.  Gesellschaft.  Jahrg.  19.  Heft  2. 3. 
Den  Norske  Nordhavns-Expedition  1876 — 78.  Vol.  11.  Zoologie. 
Acta  nova  üpsaliensia.    Series  III.     Vol.  12.    Pars  I.    1884. 
Durch  die  k.  ungar.  naturwissenschaftl.  Gesellschaft  in  Budapest: 
J.  Buza,  Die  Krankheiten  unserer  Culturptlanzen.    Ungarisch. 

F.  Hazslinszky,  Die  Flechten-Florades  ungar.  Reiches.  Ungar. 

G.  Schenzl,  Anleitung  zu  erdmagnet.  Messungen.  Ungarisch. 
L.  Grub  er,  Anleitung  zu  geograph.  Ortsbestinnnungen.  Ungar. 
E.  Dadey,  Darstellung  der  ungar.  zoologischen  Literatur  von 

187U— 1880.    Ungarisch. 
T.  Kosutäny,  Ungarn's  Tabaksorten.    Deutsch. 
Mathematische  und  naturwissenschaftliche  Berichte  aus  Ungarn. 

Deutsch.    Bd.  1.    Uctober  1882  bis  Juni  1883. 
Mittheilungen  des  Vereins  für  Erdkunde  zu  Halle  für  1884. 
Öfversigt  of  Finska  vetenskaps  societeten  förhandlingar.  XXV. 

1882—83. 
Acta  societatis  scientiarum  Fcnnicae.    Tomus  13. 

C.    Anschaffungen. 
Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Chemie  für  1882.   Heft  3. 
Acta  mathematica.    Vol.  4.    Nr.  1.  2.  4. 


276  Notizen. 

Liebig's  Annalen.    Band.  224,  Heft  1—3.    Bd.  225,  Heft  1—3. 

Bd.  226,  Heft  1. 
Centralblatt,  biologisches.    Bd.  4.    Nr.  8—15. 
Electrotechnische  Zeitschrift.    5.  Jahrgang.    Heft  6—10. 
Gazzetta  chimica  italiana.    Anno  14.    Nr.  3 — 6. 
Journal  de  physique  par  d'Almeida.  2.  Serie.  Tome  3.  Nr.  6—9. 
Wetterbericht  der  Schweiz,  meteorolog.  Centralanstalt.  Nr.  166 

bis  307. 
Philosoph,  transactions  of  the  royal  society  of  London  for  1883. 

Vol.  174.    Part  IL  HL 
Jahrbuch  des  schweizerischen  Alpenclubs,    Jahrg.  19.    1883/84. 
Memoires  de  l'academie  imp.  des  sciences  de  St.  Petersbourg. 

VII.  Serie.    Tome  32.    Nr.  3—5. 
Beiträge  zur  Paläontologie  Oesterreich-Ungarns  und  des  Orients. 

Band  IV.    Heft  1.  2. 
Handbuch  der  Paläontologie  von  Zittel.  Bd.  1.  Abth.  2.  Lief.  3. 
Paläontographica.    Beiträge   zur  Naturgeschichte  der  Vorzeit. 

Bd.  31.    Folge  3.    Bd.  7. 
Paläontolog.  Abhandlungen  v.  Dames  u.  Kayser.   Bd.  2.  Heft  2.  3. 
Douze  tables  pour  le  calcul  des  reductions  stellaires  par  F.  Folie. 
Supplement  au  tome  X.  des  Memoires  de  Liege. 
Neue  Denkschriften  der  allgem.  Schweiz.  Gesellschaft  für  ge- 

sammte  Naturwissenschaft.    Band  29.    Abthlg.  1, 

2.  Für  den  in  Folge  Wegzugs  vom  Präsidium  zurückgetre- 
tenen Herrn  Prof.  Hermann  wird  Herr  Prof.  Fiedler,  bisheriger 
Vicepräsident,  als  Präsident  gewählt.  Herr  Prof.  Heim  wird 
zum  Vicepräsidenten  ernannt. 

3.  Der  Vorstand  wird  beauftragt,  die  kgl.  böhmische  Ge- 
sellschaft der  Wissenschaften  anlässlich  ihres  am  4.  December 
stattfindenden  100jährigen  Jubiläums  zu  beglückwünschen. 

4.  Nach  Wiedererwägung  des  Beschlusses  vom  19.  Mai  d.  J. 
betreffend  die  Abhaltung  von  wöchentlichen  Sitzungen  wird  der- 
selbe aufgehoben.  Es  sollen  demnach  die  Sitzungen  wie  bisher 
im  Winter  alle  14  Tage,  im  Sommer  alle  4  Wochen  stattfinden. 

5.  Herr  Dr.  Keller  berichtet  über  seine  forstzoologischen 
Untersuchungen.  [R.  Billwiller.] 


Notizen.  277 

Sfotizen  zur  Schweiz.  Kultargeschichte.  (Fortsetzung.) 
352)  (Fortsetzung):  Homer  an  Gautier. 

1828  VII  9.  (Forts.)  Bei  meinem  letzten  Aufenthalt  in 
Bern  hatte  ich  mit  Prof.  Trechsel  die  Abrede  getrott'on,  dass 
er  daselbst  neue  Tabellen  (Cadres)  für  das  Aufschreiben  der 
meteorologischen  Beobachtungen  sollte  anfertigen  lassen,  weil 
die  jetzigen  es  unmöglicli  machen,  die  gleichzeitigen  Beobach- 
tungen zu  addiren,  um  aus  jeder  ganzen  oder  halben  Decade 
das  Mittel  zu  nelimen.  Das  Letztere  ist  wohl  unvermeidlich, 
wenn  die  Beobachtungen  einmal  in  Rechnung  genommen  wer- 
den sollen.  Wir  hatten  daselbst  mit  Prof.  lueichen  von  Luzern 
und  Prof.  Bronner  von  Aarau  eine  Art  von  Comite  gebildet, 
um  fiber  einige  Zwecke  unsers  meteorologischen  Vereines  zu 
einem  Schlüsse  zu  kommen.  Die  neuen  Cadres  sollten  das 
Format  von  Querfolio  erhalten,  damit  die  Stunden  vou  9*"  Mor- 
gens, 0**  und  'd^  Nachmittags  senkrecht  über  einander  zu  stehen 
kommen.  Noch  habe  ich  jedoch  seither  nichts  von  ihm  gehört. 
Es  wird  uns  unmöglich  sein,  die  grosse  Zahl  von  Beobach- 
tungen, Avelche  seit  2  bis  3  Jahren  an  mehr  als  12  Stationen 
der  Schweiz  gemacht  worden  sind,  zu  berechnen,  wenn  wir  nicht 
die  Beobachter  selbst  damit  beschäftigen.  Es  muss  auch  für 
diese  interessanter  sein,  selbst  Resultate  aus  ihrer  Arbeit  ziehen 
zu  können.  Das  war  auch  meine  Absicht,  als  ich  die  neuen 
Barometertafeln  berechnete  und  drucken  Hess.  Sie  sind  weder 
in  der  Theorie  noch  in  den  Resultaten  von  den  bisherigen 
(z.  B.  denen  von  Biot  oder  Oltmanns)  verschieden,  sollten  aber, 
da  sie  keine  Interiiolationen  noch  Multiplicationen  erfordern, 
auch  für  Unstudirte  brauchbar  sein.  Da  ich  nicht  im  Stande 
bin,  allen  Rechnern  ein  Geschenk  damit  zu  machen,  so  wäre 
es  vielleicht  am  besten,  wenn  die  Gesellschaft  eine  Partie 
Exemplare  (etwa  50  —  100)  anschatfte,  um  sie  successiv  unter 
diejenigen,  die  sich  mit  dieser  Angelegenheit  beschäftigen  wollen, 
zu  vertheilen.  —  Ich  freue  mich  sehr  darauf,  bald  Sie  selbst 
und  Ihren  angenehmen  häuslichen  Kreis  sehen  und  mich  von 
Ihrem  Wohlbefinden  überzeugen  zu  können.  Dann  wollen  wir 
von  Ihrer  Sternwarte  und  Iliren  Beobachtungen  sprechen,  und 
überhaupt  so  manches  belehrende   und  freundliche  Wort  aus- 


278  Notizen. 

sprechen,  was  auf  dem  schriftlichen  Weg  nur  so  langsam  und 
unvollkommen  geschehen  kann. 

1829  II  4.  Si  j'ai  pu  tarder,  mon  eher  Monsieur !  non 
sans  un  regret  continuel,  de  repondre  ä  Votre  chere  lettre  du 
5  Aoüt  passe,  il  m'est  impossible  de  supporter  un  moment  de 
plus  un  pareil  reproche,  en  Vous  voyant  afflige  d'un  evenement, 
lequel,  quoique  inevitable,  est  cependant  un  des  plus  amers  de 
notre  vie.  Perdre  un  pere  cheri,  c'est  perdre  le  meilleur  des 
amis:  car  quelle  amitie  peut  egaler  la  tendresse  et  l'affection 
de  bons  parens?  Le  vide  que  Vous  sentez,  ne  se  remplira  plus; 
mais  Vous  le  remplacerez  en  quelque  sorte  par  le  souvenir  des 
qualites  excellentes  de  la  personne  que  Vous  pleurez,  et  par 
l'espoir  d'une  reunion  future.  Je  n'ai  pas  besoin  de  Vous  faire 
ressouvenir  quelque  motif  de  consolation ;  Vous  en  trouverez 
les  meilleurs  dans  Votre  coeur,  dans  Vos  sentimens  religieux, 
qui  dans  des  pareilles  circonstances  sont  l'unique  soutien  d'une 
äme  affligee.  —  Je  vois  avec  peine  que  Vos  yeux  ne  sont  point 
encore  retablis  ;  c'est  un  mal  bien  desagreable  pour  un  savant 
et  surtout  pour  un  Astronome.  J'en  ai  souffert  dans  ma  jeu- 
nesse  des  douleurs  tres-aigues,  ayant  ete  oblige  de  m'enfermer 
pour  une  demi-annee  dans  un  appartement  entierement  obscur. 
Grace  ä  Dieu,  j'en  ai  ete  delivre  peu  ä  peu,  et  mes  yeux  se 
sont  fortifies  tellement  que  ni  plus  de  cinquante  mille  obser- 
vations  du  soleil,  ni  toute  autre  fatigue  ait  pu  les  affecter.  De 
pareilles  irritations  locales  se  perdent  avec  Tage  comme  d'autres 
maux  rhumatiques ;  en  evitant  les  observations  du  soleil  et  le 
travail  ä  la  chandelle,  et  se  menageant  des  exces  de  froid  et 
chaud,  Vous  regagnerez  certainement  l'ancienne  faculte  de  Votre 
vue.  —  Je  me  rejouis  des  belles  esperances  que  Vous  avez 
pour  la  construction  d'un  Observatoire  muni  de  si  beaux  instru- 
mens.  Vous  avez  tres  bien  choisi.  La  lunette  meridienne  avec 
cercle  est  indispensable,  et  l'Equatorial  est  d'un  usage  commode. 
Dans  l'etat  actuel  de  1' Astronomie,  oü  tout  ce  qu'on  peut  at- 
teindre  par  nos  moyens  actuels,  est  epuise,  il  n'y  a  presque 
que  les  Cometes,  qui  attirent  l'attention  de  rOJ)servateur.  Le 
micrometre  circulaire  est  d'un  usage  assez  difficile  et  tres  borne 
par  la  rarete  des  etoiles  dans  certaines  regions  et  par  la  difti- 
culte  de  les  reconnaitre.  Un  equatorial,  n'eut-il  meme  que  des 


J 


Notizen.  ^  279 

secteurs  au  lieu  des  cercles,  Vous  debarasse  de  tout  cela. 
J'espere  cependant  que  M.  Gambey  anra  ameliore  la  construc- 
tion  de  ces  machines  :  celle  de  Reichenbach,  que  probablement 
Vous  aurcz  vü  ä  Turin,  n'est  pas  de  mon  gout:  c'est  tro))  lourd. 
Le  grand  pilier  en  pierre,  «pii  supporte  le  bout  superieur  de 
Taxe  inclinee,  empeche  la  liberte  des  mouvemcns.  üne  colonne 
en  fönte  avec  un  prolongement  incline  me  semble  preter  un 
Support  solide  pour  Taxe  du  corclc  horaire,  en  meine  tems 
qu'elle  pcrmet  ä  la  lunette  de  i)asser  dessous  dans  toutes  scs 
directions*).  Je  n'ai  pas  grando  idee  de  ces  equatoriaux  re- 
duits  en  petit  format,  dont  il  doit  en  existcr  un  ä  Lausanne, 
parcequ'ils  portent  des  lunettes  trop  faibles.  —  Le  nouveau 
plan  de  redaction  de  Votre  bibliotheque  universelle  doit  etre 
favorable  au  succes  de  cette  collcction  utile.  Son  but  me  semble 
differer  essentiellemcnt  de  celui  d'autres  journaux  scientitiiiues; 
ceux-ci  sont  destines  pour  Ics  savants  de  profession,  tandis  que 
la  Bibl.  univ.  a  un  public  plus  etendu.  Elle  doit  son  succes 
brillant  en  grande  partie  ä  l'adresse  mei'veilleuse,  avec  laquelle 
feu  Mr.  M.  A.  Pictet  savait  rendre  populaires  les  parties  les 
plus  difficiles  de  la  science.  Quoique  un  peu  moins  savante 
qu'elle  est  quelques  fois  aujourd'hui,  eile  se  tenait  toujours  au 
niveau  de  la  science,  et  en  lui  gagnant  de  nouveaux  cultivateurs 
eile  ctendit  son  domaine  aussi  bien,  qu'elle  n'aurait  pii  le  faire 
l)ar  des  recherches  plus  profondes.  Je  serai  bien  attentif  ä  tout 
ce,  qui  me  semblera,  ou  par  sa  nouveaute  ou  son  utilitt-,  propre 
au  but  de  cette  excellente  Institution,  et  je  ne  tarderai  pas  de 
Vous  le  communiquer  aussitot,  que  je  l'aurai  decouvert,  — 
d'autant  plus  que  dans  ce  moment  mon  peu  de  productivite  et 
mon  engagement  au  dictionnaire  de  physique  me  defendent 
d'aspirer  ä  l'honneur  d'y  porter  mon  nom.  —  Vous  aimerez 
Sans  doute  d'apprcndre  (jue  notre  ami,  M.  de  Zach,  sc  porte 
passablement  bien  ä  Paris.  Apres  avoir  passe  clioz  moi  unc 
dixaine  de  jours,  il  s'est  hüte  d'arriver  encore  dans  la  bonne 
Saison  ä  Francfort,  pour  etre  en  etat  de  passer  dans  la  France 


*j  Vergl.  für  Horncr'.s  Ideen  auch  seinen  in  Nr.  170  abge- 
druckten Brief  an  Kepsold  von  1820  IX  9,  wo  sie  zugleich  durch 
eine  Figur  illustrirt  sind,  welche  er  auch  Gautier  beifügte. 


280  Notizen. 

meridionale,  si  la  sentence  d'un  medecin  celebre,  M.  Sömmering, 
l'y  eut  condamne.  II  y  resta  cependant  chez  son  ami  M.  Liii- 
denaus  jusqu'ä  ce  que  des  soutfrances  renouvelees  Tobligerent 
de  qiiitter  cette  ville  pour  sc  rcndre  ä  Paris  le  plutöt-possible. 
Son  voyage  fut  extremement  penible.  Arrive  ä  Paris  11  se  fit 
sonder  par  M.  Civiale,  qui  ne  lui  trouva  point  de  pierres.  Cet 
excellent  Operateur,  jamais  en  peine  pour  de  nouveaux  moyens, 
commenya  alors  de  laver  la  vessie  du  patient  mecaniquement 
au  moyen  d'un  tuyau  ou  pompc  ä  double  courant,  par  laquelle 
il  introduit  avec  plus  ou  moins  de  force  de  l'eau  tiede  simple, 
ce  qui  enleva  toutes  les  mucosites  et  meme  de  petites  pierres 
de  production  nouvelle.  II  espere  de  le  retablir  entierement.  — 
Vous  aurez  appris  sans  doute  qu'ä  Milan  M.  Brambilla,  le  cal- 
culateur  des  Ephenierides  s'est  precipite  du  haut  de  la  Brera 
sur  le  pave,  oü  ii  a  trouve  une  mort  prompte.  On  lui  suppose 
des  motifs  analogues  ä  ceux  qui  ont  fait  s'enfuir  M.  Mosotti 
il  y  a  quelques  ans.  —  Nous  avons  ici  une  liistoire  extreme- 
ment tacheuse.  La  maison  des  freres  Finsler  a  ete  obligee  de 
suspendre  ses  payemens,  et  il  semble  impossible  qu'elle  puisse 
se  sauver.  ün  grand  nombre  de  personnes  des  classes  infe- 
rieures  et  moyennes  y  perdent  leur  bien,  leur  subsistance,  leurs 
epargnes.  Le  general  Finsler  a  use  de  la  confiance  publique  et 
du  peu  de  responsabilite  qu'on  avait  coutume  de  demander 
des  personnes  placees  dans  un  certain  rang,  pour  placer  plus 
de  10000  Louis  dans  le  commerce  de  son  frere.  Cette  perte 
met  notre  Gouvernement  en  grande  peine.  Mr.  Finsler  sera 
oblige  d'abdiquer  toutes  ses  fonctions  et  titres.  On  regrette  son 
esprit  et  son  habilite  dans  les  affaires,  et  on  plaint  surtout  sa 
femme  qu'on  avait  laisse  dans  une  iguorance  complete  sur  son 
sort  jusqu'au  dernier  moment.  Les  rigoristes,  surtout  nos  jeimes 
docteurs  en  droit  et  quelques  doctrinaires  se  disant  liberaux, 
parlent  de  mesures  severes  contre  Mr.  Finsler.  Les  moderes 
pensent  que  ses  merites  pour  la  Suisse  entiere  et  pour  notre 
canton  contrebalancent  bien  ses  fautes,  et  qu'il  serait  une  justice 
brutale  que  d'aggraver  les  souffrances  d'un  komme  ä  son  age 
par  une  pcrsecution  rigoureuse.  —  Ma  qualite  de  president  du 
comite  meteorologique  m'attire  de  la  part  de  quelques  mete- 
orologistes  des  demandes  auxquelles  je  suis  en  peine  de  suffire; 


I 


Notizen.  281 

je  dcvais  avoir  uno  chancellcric  tout-exprcs  pour  ccla.  II  y  a 
surtout  un  M.  Morin  ä  Mulbouse*),  qui  me  bombarde  de  ses 
cahiers  et  de  ses  idees  singulieres  sur  la  possibilitä  de  prödire 
le  tems. 

1H39  VI  13.  Je  Vous  ai  boaucoup  (robÜLration,  inoii  eher 
Monsieur!  de  m'avoir  procurO  hx  connaissance  de  Votrc  ex- 
cellent  oompatriote  Mr.  Morin-Deriaz.  C'est  pour  moi  une  grandc 
jouissance  de  me  trouver  en  contact  ayec  des  personnes,  dont 
Ic  prcmier  abord  Vous  assure  la  probite,  le  bon  sens,  la  bontc, 
los  luniiöres,  l'ainour  du  bien  cominun,  en  general  tout  ce  qui 
est  liberal  dans  le  sens  le  plus  noble  du  mot.  Je  n'ai  qu'ä  re- 
gretter  de  n'avoir  pii  vouer  ä  cet  homnie  estiinable  plus  de 
tems,  ou  de  lui  prouver  d'une  maniere  plus  efficace  l'interet 
que  je  mettais  en  sa  connaissance.  Depuis  7  b eures  jusqu'apres- 
midi  je  restais  au  grand  conseil,  oü  se  debattaient  des  questions 
interessantes,  et  l'apres-midi  tut  absorbe  par  les  seances  d'un 
coniite,  auquel  j'avais  l'honneur  d'appartenir,  qui  s'occupait 
d'une  loi  de  la  presse.  Notre  gouvernement  avait  choisi  pour 
modele  de  sa  proposition  la  loi  du  Canton  de  Vaud,  dictee  par 
le  meme  esprit  oppressif,  qui  a  produit  les  derniers  egaremens 
de  cc  gouvernement  encore  peu  initie  dans  cet  art  difticile.  II 
a  fallü  la  inoditier  considerablemcnt  et  quoique  ce  soit  un 
ouvrage  encore  fort  defectueux,  j'espere  pourtant  qu'elle  sera 
adoptee  dans"  la  seance  qui  aura  lieu  le  15  et  jours  suivans  de 
de  ce  mois.  Tous  les  moderes  de  tous  les  partis  desirent  un 
etat  stable,  un  certain  ordre  de  cboses ;  et  cette  loi  provisoire 
sera  ensuite  impliquöc  dans  Ic  code  penal,  dont  on  s'occupe 
ici  depuis  (juelques  annees.  —  Je  me  rejouis  avec  Vous  du  bon 
succes  de  Vos  projets  astronomiques,  et  je  suis  fort  curieux 
de  voir  le  rapport,  qui  a  sü  gagner  autant  de  personnes  pour 
un  objet  dont  la  i)lüpart  ne  connait  que  peu  de  chose.  II  serait 
inipossible  d'obtenir  (luebiue  chose  de  seniblable  chez  notre 
conseil  souverain.  —  Je  prends  la  libcrte  de  Vous  envoycr  la 
continuation  de  l'ouvrage  de  M.  de  Krusenstern  sur  la  mer  du 


*)  Offenbar  Pierre-Etienne  Morin  von  Ronen  (1791 — 1848), 
Ingenieur  des  ponts-et-chaussees,  der  sich  vorübergehend  in  Mül- 
hausen  aufhielt. 


282  Notizen. 

Sud,  qui  consiste  dans  un  Atlas  et  un  second  volume  de  texte; 
le  prix  est,  comme  pour  la  preraiere  partie,  de  120  fr.  Je  ne 
crois  pas,  que  cette  collection  aura  de  suite,  M.  de  Kr.  etant 
engage  ä  present  dans  une  autre  sphere  d'activite,  qui  absorbe 
toutes  ses  forces,  et  oü  il  fait  un  grand  bien  ä  sa  patrie:  II  a 
reorganise  entierement  le  corps  des  eleves  de  la  marine,  et  il 
s'est  empresse  principalement  d'en  chasser  la  nonchalance  et 
la  brutalite,  qui  retenaient  tout  developpement  des  bonnes  qua- 
lites  du  caractere  national  russe.  II  a  tache  d'huraaniser  les 
eleves,  en  soulevant  les  punitions  corporelles,  —  en  remplagant 
par  de  meilleurs  instituteurs  la  plupart  des  anciens  precepteurs 
inveteres  dans  leur  vieux  trantran.  —  en  mettant  de  belles 
meubles  de  bon  gout  ä  la  place  des  vieux,  donnant  aux  eleves 
plus  de  linge  et  de  meilleures  uniformes,  en  general  en  intro- 
duisant  une  finesse  et  une  proprete  inconnues  jusqu'ici  dans 
ces  Instituts.  Malgre  toutes  ces  depenses  il  fait  beaucoup  plus 
d'economie  que  ses  antecesseurs.  Aussi  l'empereur  ne  cesse-t- 
ü  de  l'encourager  et  de  lui  teraoigner  toute  sa  satisfaction.  — 
Je  n'ai  pas  tarde  d'entrer  en  correspondanee  avec  M.  Huber- 
Burnand,  et  je  n'y  trouve  rien  ä  regretter  que  le  manque  du 
tems,  qui  m'empeche  de  la  soutenir  aussi  vivement,  que  nous 
le  desirions  tous  les  deux.  Nous  avons  tous  les  deux  le  raeme 
but,  de  faire  marcher  la  meteorologie ;  et  je  suis  en  outre  grand 
amateur  de  constructions  nouvelles  et  ingenieuses  dans  la  classe 
d'instrumens,  et  c'est  en  quoi  M.  Huber  abonde.  —  La  lettre 
dans  le  philosophical  Magazine  est  (soit  dit  en  confiance)  ä  la 
verite  de  M.  de  Zach.  Elle  aurait  pu  cependant  provenir  de 
tout  autre  astronome  lisant  TAlleraand,  parceque  la  lettre  de 
M.  Mechain  est  imprimee  depuis  longteras  dans  sa  MonatUehe 
Correspondenz  zur  Beförderunfj  der  Erd-  und  Himmelshunde^ 
qui  est  un  Journal  tres-riche  en  bons  memoires.  —  J'apprends 
avec  beaucoup  de  plaisir  que  Vos  yeux  vont  mieux.  En  revanclie 
j'ai  regu  il  y  a  quelques  jours  une  inflammation  ä  l'ceil  gauche 
qui  m'incoramode  assez  et  qui  me  fait  apprecier  plus  vivement, 
ce  que  Vous  avez  souffert  si  longtems.  L'etat  de  ma  sante, 
qui  est  toujours,  quoique  (grace  ä  Dieu !)  tolerable,  cepen- 
dant tres-faible,  m'oblige  de  renoncer  ä  la  reunion  au  Grand 
St-Bernard. 


Notizen.  283 

1S39  X  21.  II  y  a  bien  du  tcm?,  nion  eher  Monsieur,  que 
j'ai  ete  ä  Vous  ecrire,  et  je  m'en  ferais  de  vives  reproches,  si 
je  n'avais  pas  la  conscience  de  m'etre  tres-souvent  occupe  de 
Vous,  et  si  les  petits  envois,  que  j'ai  le  plaisir  de  Vous  faire 
de  tems  en  tems,  ne  pouvaient  me  servir  en  quelque  sortc  de 
preuve,  que  je  ne  Vous  ai  i)oint  ouWie.  II  y  avait  en  outre 
deux  objets  nicntionnes  dans  Votre  obere  lettre  du  7  Aout,  qui 
me  revenaient  souvent  dans  la  tete ;  le  preniier  d'une  nature 
agreable,  l'autrc  le  contraire :  C'etait  Votre  bei  observatoire 
dont  je  suivais  la  fondation  dans  mes  pensees ;  l'autre  cote 
c'etait  le  regret,  que  je  sentais  de  n'avoir  pas  ete  au  Grand 
St-flernard.  J'aurais  vü  lä  Vous  et  plusieurs  personnes,  que 
j'estimc  particulierement ;  j'aurais  vü  Votre  belle  boussole  d'in- 
clinaison  et  obtenü  plusieurs  informations  qu'il  ni'importe  de 
savoir.  Ce  qui  me  detourna  de  cette  partie,  fut  principalement 
l'etat  de  ma  sante  et  la  crainte  de  m'exposer  ä  un  froid  subit 
dans  CCS  liautes  regions.  J'avais  aussi  congu  le  projot  de  pro- 
titor  da  la  compagnie  agreable  de  mon  eher  neveu,  qui  s'etait 
engage  de  visiter  nos  barometres  ä  Bcllinzona,  Coire  et  Bcvers 
dans  l'Engadine.  Ce  voyage  de  15  ä  20  jours,  que  je  fis  ä  pied 
(chose  que  je  n'avais  essaye  depuis  7  ans)  me  fit  beaucoup  de 
bien,  et  m'a  fortitie  tellement  que  je  pouvais  entreprendre  le 
voyage  ä  Heidelberg  pour  la  reunion  des  naturalistes  allemands 
sans  aucun  risque.  J'ai  eu  la  satist'action  de  faire  lä  des  con- 
naissances  d'un  grand  interet  pour  moi,  p.  e.  celle  de  l'aimable 
et  modeste  Robert  Brown,  du  professeur  Quetelet  de  Bruxelles, 
et  de  plusieurs  savants  estiniables  de  rAllemague.  J'ai  aussi 
vü  de  Physiognomie  l'industrieux  M.  Ferussac,  qui  a  si  bien 
sü  tirer  les  princes  et  rois  allemands  dans  ses  speculations 
literaires.  II  n'a  pas  aussi  bien  reussi  chez  les  savans  ä  Heidel- 
berg malgre  les  instances  et  la  persuasion  personelle  qu'il 
mettait  dans  cette  atfaire.  On  ne  savait  pas  apprecier  suftisa- 
ment  le  bonheur  d'etre  loue  dans  un  Journal  de  si  peu  de  cri- 
tique  et  Tengagement  d'cnvoycr  un  exemi)laire  de  son  ouvrage 
port-franc  ä  la  societe  ä  Paris  decelait  troj)  bien  l'intention  de 
former  unc  vaste  bibliotlieque  ä  peu  de  frais.  On  se  contenta 
de  louer  la  bonne  Intention,  en  laissant  ä  chacun  de  faire  ce 
qu'il  voulait  —  Les  lectures,  qu'on  ht  dans  cette  reunion,  qui 


284  Notizen. 

durait  6jours  enticrs,  n'etaient  pas  d'un  grand  interet.  La  tri- 
bune  des  Lecteurs  et  Orateurs  semblait  etre  plutot  un  instru- 
nient  d'ambition  que  d'instructions.  Les  occupations  de  nos  re- 
iinions  helvetiques  ont  beaucoup  plus  d'interet  commun,  un 
but  mieux  entendü  que  celles-lä.  En  revanche  de  l'ennui  de  ces 
lectures  j'ai  eü  le  plaisir  d'assister  ä  une  comparaison  interes- 
sante entre  trois  microscopes  de  premiere  qualite :  Un  de 
Vienne  fait  par  Plössl,  un  instrument  de  quelque  grandeur,  ä 
objectivs  aplanatiqucs,  que  l'on  mettait  un  devant  l'autre  jus- 
qu'au  nombre  de  quatre,  pour  corriger  les  effets  de  la  diffrac- 
tion ;  l'autre  de  Munic  fait  par  M.  Merz,  successeur  de  Fraun- 
hofer, de  moindres  diinensions,  mais  grossissant  aussi  jusqu'ä 
300,  500,  600  et  1000  fois.  Ce  dernier  etait  la  propriete  de  notre 
aimable  compatriote,  M.  Agassiz,  naturaliste  tres-instruit.  Le 
troisieme  etait  un  Microscope  simple  ä  lentilles  de  sapbir  ap- 
partenant  ä  M.  Rob.  Brown.  Les  deux  premiers  instrumens 
rivalisaient  en  clarte,  dans  la  grandeur  du  champ  de  vision,  et 
semblaicnt  supporter  un  grossissement  de  250 — 300  avec  assez 
de  precision :  mais  la  loupe  simple,  quoique  d'un  champ  moins 
etendu,  l'emportait  de  beaucoup  sur  tous  les  deux  quant  ä  la 
precision ;  eile  montrait  dans  le  meme  objet  des  choses  qu'on 
avait  de  la  peine  ä  soupgonner  dans  les  autres.  J'ai  aussi  eu 
l'occasion  de  voir  le  mouvement  de  petites  molecules  dans  une 
petite  goutte  d'eau,  ä  laquelle  on  avait  ajoute  quelques  atonies 
de  gomme  goutte :  Decouverte  de  Mr.  Rob.  Brown.  Je  pense 
que  ces  mouvemens  ä  la  verite  tres-petits  et  tres-lents  sont  düs 
ä  quelque  derangement  d'equilibre  dans  la  petite  masse,  pro- 
venant  de  petites  secousses  et  de  la  chaleur  qui  rayonne  du 
Corps  de  l'observateur.  —  Depuis  que  je  suis  retourne  dans 
mes  foyers,  j'ai  lü  avec  bien  d'interet  les  excellents  rapports, 
que  Vous  et  M.  Puerary  ont  presente  au  Conseil  representatif. 
On  ne  saurait  mieux  parier  pour  les  interets  de  la  science,  et 
j'aime  ä  attribuer  ä  cette  eloquence  naturelle  le  bon  resultat 
de  cette  demande.  II  semble  que  Vos  compatriotes  eclaires 
pensent  lä-dessus  bien  plus  noblement  que  le  Lord  Chanceller 
of  the  Exchequer  ä  Londres,  qui  repliqua  ä  la  deputation  de 
la  Royal  Society  sur  sa  demande  de  retablir  le  Bureau  des 
Longitudes  pour   obvier  au}%  grandes  erreurs  du  Nautical  AI- 


1 


Notizen.  285 

manac,  en  ces  termes :  „Je  n'entends  rion  des  sciences,  et  je 
ne  ni'en  mele  pas,  et  ce  qu'on  atteint  ä  l'ljonncur  scientifique 
de  la  nation,  je  n'en  fais  aucun  cas."  Ce  sont  lä,  les  expressa 
ccrba  du  noble  Lord  que  M.  South,  qui  etait  de  la  deputation, 
a  entendu  lui-uiOmc,  et  lesquels  il  a  ])rie  M.  de  Zach  de  puhlier 
oü  il  voudrait.  Oii  voulait  aller  juscju'ä  offrir  ä  M.  Encke  la 
somme  de  300  £.  pour  le  calcul  du  Nautical  Almanac.  Cepeudant 
011  a  trouve  que  cela  allait  trop  lein.  —  J'attends  avec  im- 
patienco  M.  Scherer,  (jui  se  trouve  a  Paris,  et  qui  doit  re- 
tourner  bientöt  de  son  long  voyage.  —  Je  Yous  ai  beaucoup 
d'obligation  pour  le  Volume  des  observations  astronoiiiiques 
de  M.  Plana :  j'ai  tarde  de  lui  faire  mes  remercimens  pour  etre 
en  etat  de  lui  envoyer  un  nouvel  ouvrage  sur  les  ecrits  et  les 
merites  de  feu  M.  Lambert,  auquel  ses  compatriotes  de  Mul- 
liouse  viennent  d'eriger  un  nionunient  ä  l'occasion  du  Jubile 
de  sa  naissance.  M.  Plana  tait  beaucoup  de  cas  des  travaux  de 
ce  niatheniaticien  ingenieux.  —  Vous  aurez  vü  sans  doute  le 
Projet  d'organisation  d'une  Societc  meteorologique  de  M.  Morin. 
Je  crains  que  son  bat  de  precUre  le  tems  ne  contribue  ä  eloigner 
les  physiciens,  ce  qui  nuirait  au  credit  de  lentreprise.  II  y  a 
niaintenant  en  Alleniagne  beaucoup  d'interel  pour  la  Meteoro- 
logie ;  j'espere  qu'il  en  resultera  toujours  quelque  chose  d'utile 
ä  la  science. 

1S30  VI  11.  Le  petit  livre,  que  je  Vous  presente  ici,  est 
un  niömoire  sur  le  begayement,  ecrit  par  uu  de  mes  jeunes 
amis,  ({ui  est  docteur  en  medecine*).  C'est,  ä  ce  que  je  sais, 
le  seul,  oü  cette  matiere,  si  interessante  pour  beaucoup  de 
personnes,  est  traitee  ä  fond.  II  contient  en  outre  le  secret  de 
la  inethodc  americaine  pour  la  guerisou  de  ce  mal,  et  beaucoup 
de  considerations  physiologiques  sur  la  formation  de  consonnes 
et  voyellcs  et  l'articulation  dos  parties  integrantes  de  la  laiigue. 
Je  voudrais  bien,  (jue  Vous  puissiez  le  faire  passer  ä  quebiue 
mOdecin  ou  physicien  de  Votre  coiinaissance,  qui  serait  en  etat 
de  rai)precier,  ou  qui  aurait  de  l'interet  pour  cette  matiere.  — 
Mr.  Littrow  ä  Vienne  a  public  une  „Dioptrique",  dans  laquelle 


*)  Dr.  Joh.  Rudolf  Schulthess  von  Zürich  (1802-1833).;  vgl. 
für  ihn  Biogr.  IV,  1^9. 


286  Notizen. 

il  traite  ä  fond  tout  ce  qui  regarde  la  theorie  des  telescopes. 
Ensuite  il  a  paru  dernierement  un  ouvrage  particulier  sur  la 
geograpliie  matliemati(iue  et  physique  du  globe  par  M.  Schmidt 
de  Göttingen,  —  le  meine,  qui  a  ecrit  un  memoire  tres-savant 
sur  la  refraction.  L'objet  y  est  traite  bien  profondement  en 
employant  tout  le  secours  de  l'analyse,  ce  qui  distingue  cet 
ouvrage  de  tous  les  autres,  qui  ont  paru  jusqu'ici  sur  cette 
matiere,  et  qui  n'etaient  destines  que  pour  les  commengans. 

1830  VII  19.  J'ai  appris  avec  bien  de  plaisir,  que  les 
travaux  de  Votre  observatoire  aient  commence.  II  parait,  que 
l'architecte  a  bien  compris  son  probleme,  parcequ'il  soigne  si 
bien  les  fondemens.  Les  murs  exterieurs  ne  demandent  pas 
tant  de  soin;  cependant  en  les  construisant  d'une  maniere  solide, 
on  s'epargne  les  reparations.  C'est  avec  raison  que  Vous  re- 
levez  la  difficulte  qu'il  y  a  ä  l'egard  des  trappes.  Malheureuse- 
raent  je  ne  connais  pas  quelque  construction  particuliere.  Ce 
que  je  sais,    c'est  qu'il  ne  faut  pas  les  faire  trop  legeres,    et 

que  le  chassis  doit  etre 
bien  solide ;  on  donne 
-Q  ordinairement  au  cou- 
vercle  la  forme  de  la 
ligure  ci-jointe.  On  le  place  du  cote  de  l'Ouest,  et  on  lui 
donne  un  peu  de  surplomb  vers  l'Est,  afin  que  le  vent  ne 
l'empäche  pas  de  tomber.  Au  Zenith  il  y  a,  comme  Vous 
savez,  un  petit  clapet,  qui  recouvre  la  fente  entre  les  deux 
trappes,  et  qui  est  toujours  pret  ä  tomber  avec  l'une  et  l'autre. 
Une  cliaine  ou  une  verge  de  fer  transmet  la  communication 
par  dessus  le  toit  jusqu'ä  la  poulie  ou  au  levier,  qui  se  trouve 
au  baut  du  premier  mur  ä  l'Ouest.  En  bas  de  ce  mur  dans  la 
chambre  de  l'observatoire  il  y  a  une  manivelle  avec  sa  roue 
d'arret,  qui  s'engrene  dans  une  verge  dentee  glissante  le  long 
de  la  paroi.  Dans  cette  construction  les  leviers  sont  toujours 
ce  qu'il  y  a  de  plus  simple,  en  supposant  que  le  mouvement 
de  la  trappe  n'atteigne  pas  un  quart  de  ceicle ;  cependant  on 
peut  aussi  bien  employer  des  cbaines  et  des  poulies,  parceque 
les  premieres,  etant  toujours  bien  tendues  par  le  surplomb  de 
la  trappe,  ne  seront  pas  sujettes  ä  quelque  derangement.  Une 
largeur  de  18  pouces  me  semble  aussi  bien  süffisante,  vii  qu'on 


if 


j 


Xotizen.  287 

aura  toujours  soin  de  bicn  aercr  la  chambro  avant  robservation. 
L'equatorial  ütant  probablement  place  dans  une  tourclle  ä  toit 
bombe  de  forme  sphcrique,  et  ce  toit  ötant  tournant,  il  con- 
vicndrait  peut-etre  de  n'v  faire  qu'une  seule  fente  (]ui  depasse 
Uli  peu  le  Zenit,  et  de  la  couvrir  d'une  espece  de  glissoir  ou 
large  laine  cylindrique.  Mais  Vous  avez  vü  bien  i)lus  d'obser- 
vatoires  que  moi,  de  inaniere,  que  Vous  connaissez  mieux  que 
moi  les  diöerens  partis  qu'on  peut  prendre  dans  ces  arrange- 
raens  —  Vous  connaissez  sans  doute  le  rapport  et  l'appel  bien 
redige  sur  la  Topographie  de  la  Suisse.  C'est  M.  Studar  de 
Herne,  bon  matheinaticien  (qui  a  fait  ses  etudes  sous  Gauss  ä 
(iOttingen)  et  geologiste  tres-instruit,  qui  Ta  compose.  On  a 
trouve  bon  d'ajouter  aux  promoteurs  de  cette  entreprise  le  nom 
d'un  membre  du  Secretariat  general ;  dans  le  prospectus  alle- 
mand  ces  noms  figuraient  d'apres  l'alphabet,  mais  Mr.  de  Char- 
pentier  protita  de  sa  qualite  de  traducteur  ä  me  mettre  au 
devant*),  quoique  je  n'appartiens  ni  au  bureau  helvetique  de 
Geodesie,  ni  au  Comite  geologique  de  la  societe.  Malgre  cela 
je  souhaite  tout  le  succes  possible  ä  cette  entreprise  honorable, 
etant  entierement  persuade  que  sans  l'intervention  de  la  societe 
helvetique  nous  n'auronsjamaisune  boiine  carte  topographique  de 
la  Suisse.  Ladiete  s'est  prononcee  depuis  longtemps  de  ne  vouloir 
s'occuper  que  de  la  grande  triangulation  en  laissant  le  detail  ä 
chaque  canton.  Les  cantons  peuples  et  qui  ont  un  terroir  profi- 
table ne  manqueront  pas  de  remplir  leur  canevas;  mais  les 
cantons  montagneux  n'auront  ni  le  besoin  ni  I'envie  ä  cette 
depense,  et  c'est  prccisement  ici,  que  l'intervention  de  la  societe, 
quoique  dans  un  but  purement  scientifique,  serait  de  la  plus 
grande  utilite.  M.  Finsler,  qui  dirige  les  travaux  geodesiques 
de  la  confederation,  s'interesse  vivement  pour  la  chose.  —  Vous 
avez  appris  par  les  fcuilles  de  M.  Schumacher  le  decös  de- 
plorable  de  1\I.  Rcpsold  de  Ilarabourg.  La  science  fait  en  lui 
une  pertc  irreparable;  il  etait  exact  au  plus  haut  degr6  et 
fort  ingenicux.  J'ai  perdu  en  lui  un  de  mes  amis  les  plus  chers 
et  les  plus  intimes,  ayant  passe  avec  lui  plus  de  trois  annees 


*)  Homer  war  Mitglied   des  General-Secretariates.     Vgl.   für 
weitere  Details  ineine  Geschichte  der  Vermessungen,  pag.  238  f. 


288  Notizen. 

sous  le  nicme  toit,  et  je  me  flatte  d'avoir  le  premier  dirige  son 
goüt  sur  Tastronomie.  Getait  un  komme  de  f/randes  qualites, 
non  seidement  dans  ses  forces  intellecüielles,  mais  dans  ce  qiii 
constitue  la  vraie  grandeur,  dans  ses  dlsposiiions  morales,  malgre 
une  education  un  peu  negligee.  II  etait  d'une  honnetete  rigou- 
reuse,  du  caractere  le  plus  noble,  genereux,  bon  et  bienveillant 
envers  tout  le  monde,  courageux,  entreprenant,  gai,  et  surtout 
devoue  ä  ses  amis.    Je  Tai  pleure  bien  sincereraent. 

1830  XI  3.  Vous  m'exprimez  le  desir  d'entrer  en  quelque 
communication  avec  les  astronomes  allemands.  II  n'y  a  aucun 
doute  qu'ils  recevront  tous  avec  plaisir  les  memoires  que  Vous 
leur  offrirez;  mais  la  promptitude,  l'obligeance  et  l'empresse- 
raent,  avec  lesquels  ils  seront  disposes  ä  repondre  ä  Vos  civi- 
lites  dependra  entierement  de  leurs  atfections  personelles.  Dans 
ce  moment  les  productions  astronomiques  ne  sont  pas  bien 
frequentes  en  AUemagne:  la  plupart  de  leurs  travaux  se  publie 
dans  les  Astronomiscbe  Nachrichten,  ä  l'exception  des  recueils 
d'observations  des  Observatoires  de  Königsberg  et  Dorpat,  qui 
se  publient  par  la  munificence  des  gouvernements.  A  ces  recueils 
M.  Schwerd  de  Spire  vient  ajouter  un  nouveau  sous  le  titre 
„Astronomische  Beobachtungen  angestellt  auf  der  Sternwarte 
des  k.  Lyceums  in  Speyer.  Beobachtungen  des  Jahres  1826.  In  4." 
Ce  Volume  contient  des  ascensions  droites  et  des  declinaisons 
observees  avec  un  cercle  meridien  de  2  pieds  fait  par  Reichen- 
bach et  Ertel  ä  Munic,  donnant  4  sec,  muni  d'une  lunette  de 
42  pouces  de  foyer.  Ensuite  un  M.  Maximilien  Weisse  a  publie 
en  latin  des  tables  contenant  les  ordonnees  des  six  anciennes 
planetes,  propres  ä  calculer  les  longitudes  et  latitudes  d'apres 
une  methode  de  M.  Gauss  exposee  dans  la  Monatliche  Corre- 
spondenz  du  Baron  de  Zach,  ou  dans  sa  Theoria  motas  p.  57.  — 
J'ai  lü  avec  un  bien  grand  interet  les  details  que  Vous  voulutes 
bien  me  donner  sur  la  position  et  la  construction  de  Votre  nou- 
vel  observatoire.  C'est  un  grand  aiguillon  pour  moi,  de  me 
joindre  aux  membres  de  la  societe  helvetique  pour  le  voyage 
ä  Geneve  ä  la  reunion  prochaine.  J'accepte  volontiers  l'hospi- 
talite  que  Vous  m'ofl'rez,  et  si  cela  ne  devrait  Vous  gener 
d'avantage,  j'en  profiterai  egaleraent  pour  mon  brave  neveu.  Ce 
serait  mal  reconnaitre  une  amitie  si  sincei-e  et  ouverte,  que  de 


Notizen.  289 

ne  pas  }■  repondre  d'une  maniörc  positive.  Quant  ü  Tötablisse- 
ment  du  cercle  nu-ridien,  je  suis  eutiereuicut  de  Votro  avis  de 
ne  point  creuser  le  fond.  C'ost  toujours  un  ondroit  humide 
qu'il  est  difficile  de  tenir  propre.  II  vaut  mieux  d'ajouter  quel- 
ques pieds  cubes  ä  la  masse  des  piliers  que  de  les  miner  d'un 
seul  cote.  —  Le  sort  de  M.  Quetelet  et  de  sa  famille  nie  fait 
grande  peine  :  Toutes  ses  esperances  sont  boulevcrsees.  lleu- 
renx  lui.  s'il  n'a  pas  d'autrcs  pertes  ä  deplorer !  J'ai  eu  des 
lettres  de  mon  beau-tils,  Auguste  Fuessli,  (jui  etait  ä  Anvers 
dans  uue  maison  de  commerce,  et  qui  a  assiste  ä  l'ignoble  de- 
monstration  du  gcneral  Chassö.  Le  tableau  qu'il  nous  fait  de 
ce  mallieureux  pays  surpasse  encore  par  ses  aftVcux  details  les 
tristes  idees  que  nous  en  donnent  les  rapports  des  gazettcs.  — 
Un  certain  M.  Sacre  s'est  fait  pa3"er  par  M.  Brandes  ä  Leipzig 

10  florins  d'Hollande  sur  mon  conipte  pour  les  aiguilles  magne- 
tiques,  que  je  devais  recevoir  de  la  part  de  M.  Quetelet.  II 
parait  qu'il  est  tres  difricile  d'obtenir  une  aiguille  d'un  magne- 
tisine  constant.  Les  experienccs  de  M.  van  3L)U  rapportces 
dans  la  Bibl.  univ.  sont  ä  la  verite  surprenantes.  Est-ce  l'elec- 
tricite  elle-meme  qui  se  presente  ä  nous  sous  la  forme  du 
magnetisme,  ou  bien  le  magnetisme  est-il  eveille  dans  le 
fcr  doux  par  le  raouvement  circulaire  ou  spiral  du  courant 
electrique  ?  Plus  qn'on  apprend  dans  cette  mauere^  ^)/»5  on 
sc  trouve  confns  d  embrouille !  —  Le  memoire  de  M.  B.  Vah 
sur  la  resistance  de  l'ether  m'a  vivement  attire  par  la  sa- 
gacite   de  ses  recherches   et  l'importance  de  ses  conclusions, 

11  vient  de  la  publier  egalement  dans  les  Astronom.  Nachrichten. 
II  parait  que  ce  coutume  de  publier  un  memoire  dans  plus  d'un 
Journal  ä  la  fois  n'est  pas  regarde  en  France  comnie  quebiue 
chose  d'irregulier.  Dans  combien  de  Journaux  n'avions-nous 
pas  ä  gouter  la  soupe  ä  gelatine  de  M.  d'Aicet!  —  J"ai  ete 
extremement  satisfait  de  ma  derniere  entrevue  avec  Ät.  Auff. 
de  La  Rive  ä  St-Gall.  C'est  un  homme  ([ue  j'estimc  intiniment 
tant  j)0ur  ses  connaissanccs,  son  esprit  et  la  sagacite  de  ses 
vues,  que  pour  son  amour  pur  des  sciences,  la  clarte,  je  vou- 
lais  dire  la  soiidite,  de  ses  conceptions,  la  probite  visible  de 
son  caractere,  et  la  bonte,  dont  il  nous  a  donne  tant  de  preuves 
äl'egard  de  mon  ncveu.  Nous  avons  regrettö  ([uc  le  pcu  d'heurcs 

XXIX.   3.  19 


290  Notizen. 

(ju'il  a  passe  ä  Zuric,  ne  nous  permetta  point  de  rendre  quel- 
(jue  chose  d'agreable  ä  lui  et  ä  son  aimable  epouse.  Veuillex 
bien,  mon  eher  Monsieur,  lui  dire  toute  sorte  de  bonnes  choses 
de  ma  part  et  de  celle  de  mon  neveu.  —  Je  Vous  remercie 
bien  sincerement  de  l'attention  que  Vous  avez  eue,  de  ni'in- 
fonner  si  specialeraent  sur  le  sort  de  M.  de  Zach.  N'ayant  pas 
de  discuter  avec  lui  des  objets  d'astronomie,  il  s'est  passe  un 
tems  considerable  que  je  n'aie  eu  de  ses  nouvelles.  Dieu  veuille, 
qu'il  puisse  resister  encore  longtems  aux  attaques  de  son  mal 
et  ä  Celles  de  la  vieillesse.  —  Je  possede  une  lettre  bien  obli- 
geante  de  la  part  de  M.  le  Prof.  Gr.  Maurice  avec  un  cahier 
d'observations  meteorologiques.  Veuillez  bien  lui  offrir  mes 
remercimens,  et  l'assurer  d'une  reponse  prochaine.  —  M.  Bepsold 
de  Hambourg,  le  üls  de  mon  ami  defunt,  ma  envoye  sur  ma 
demande  le  dessin  d'un  joli  Instrument  portatif  des  passages^ 
qu'il  vient  d'achever  pour  M.  Bessel.  II  a  beaucoup  de  coiii- 
missions  pour  l'Angleterre,  et  il  se  rejouit  de  l'assistance  par- 
ticuliere  de  M.  Schumacher.  —  Les  troubles,  dont  notre  canton 
semblait  menace,  ont  completement  disparües.  On  s'occupe  sans 
cesse  des  ameliorations  faites  dans  la  Constitution  generale  du 
Canton,  et  dans  diverses  parties  de  l'administration,  laquelle 
ne  pourra  que  gagner  par  cette  revue,  qu'on  avait  differe  trop 
longtems..  Tout  cela  s'avancera  d'une  marche  tranquille  et  le- 
gale, quoiqu'ä  la  verite  non  sans  une  occupation  fort  accablante 
pour  les  membres  du  petit  conseil*). 

1831  IV  22.  In  der  gegenwärtigen  schlimmen  Zeit,  wo 
bäurischer  Uebermuth,  crasse  Volksschmeicheley  und  verächt- 
licher Eigennutz  jeden  Augenblick  das  Gefühl  des  rechtlichen 
Mannes  aufs  empfindlichste  verletzen,  ist  die  Unterhaltung  mit 
einem  edeldenkenden  Freunde  und  die  Beschäftigung  mit  Avissen- 
schaftlichen  Dingen  ein  wahres  Labsal,  und  wenn  auch  die  öco- 
nomische  Reduction  meiner  Lage  mich  etwa  nöthigt  ein  hübsches 
Buch  oder  ein  Instrument  weniger  anzuschaffen,  so  habe  ich, 
Gott  sey  Dank,  dennoch  keinerley  drückende  Sorgen,  und  freue 
mich,  frey  von  täglichem  Aerger,  wieder  zu  meinen  vormaligen 


*)  Homer  war  von  1829  hinweg  bis  zur  Verfassungsänderung 
von  1830/31  Mitglied  des  kleinen  Rathes. 


Notizen.  291 

Ilausgötteni  zurückgekehrt  zu  seyn.  —  Das  Urthoil,  das  Sic, 
mein  gütiger  J'reund,  über  die  kleine  Abhandlung  betretend 
die  Beobachtungen  auf  dem  Kigi  äussern,  ist  allzu  nachsichtig 
Was  an  der  Sache  gut  seyn  mag,  das  sind  die  Thatsachen,  und 
diese  gehören,  wenigstens  was  die  Beobachtungen  an  der  obern 
Station  betrifft,  Herrn  Eschmann  an.  Mögen  sie  zu  andern, 
noch  bessern,  A^eranlassung  geben  !  —  Es  ward  mir  die  traurige 
Ehre  zu  Theil,  am  Todestage  unsers  von  Freunden  und  Fein- 
den vielfach  verkannten  Ustcrl*\  Herrn  DecandoUe's  Anfrage 
wegen  der  Abhaltung  der  diesjährigen  Zusemmenkunft  in  Genf 
zu  beantworten.  Hatten  bereits  die  politischen  Ereignisse,  na- 
mentlich die  andauernde  Ungewissheit  über  die  Dinge  die  da 
kommen  sollen,  mich  von  der  Unthunlichkcit  eines  Zusammen- 
trittes in  diesem  Jahre  überzeugt,  so  wurde  diese  Ansicht  durch 
das,  auch  für  diesen  helvetischen  Verein  sehr  bedauerliche  Un- 
glück noch  fester  bestimmt.  Wie  Schaafe  ohne  Hirten  wäre 
unsere  Zürchergesellschaft  nach  Genf  gezogen,  und  die  Freuden 
des  Wiedersehens  wären  durch  jene  Erinnerungen  aufs  schmerz- 
lichste getrübt  worden.  Ich  habe  auch  in  diesen  Tagen  die 
Versammlung  der  schweizerischen  Künstlergesellschaft  in  Zo- 
tingen, welche  im  Mai  stattfinden  sollte,  absagen  lassen**).  Ich 
muss  nun  freilich  auf  das  langgewünschte  Vergnügen  verzichten, 
Sie,  meinen  innig  verehrten  Freund,  und  Ihre  schöne  Stern- 
warte zu  sehen.  Aber,  wie  Vieles  muss  man  in  diesen  Tagen 
nicht  fahren  lassen !  „Nil  sperare,  nil  timere"  muss  jetzt  die 
Devise  jedes  denkenden  Mannes  sein.  —  Wenn  Sie  Herrn  Que- 
telet  schreiben,  so  bitte  ich  Sie  ihm  zu  sagen,  dass  ich  schon 
lange  einen  Brief  an  ihn  auf  meinem  Tische  vor  mir  liegen 
habe,  dass  aber  unsere,  wenn  schon  weniger  stürmischen,  doch 
in  unser  Wohlbefinden  tief  eingreifenden  politischen  Störungen, 
und  die  viele  auf  unnütze  Sitzungen   verwandte  Zeit  ihn  mir 


*)  Bürgermeister  Paul  Usteri  war  Präsident  der  zürcherischen 
naturforschenden  Gesellschaft  und  des  Centralcomite  der  Schweiz, 
naturforschenden  Gesellschaft. 

**)  Horner  war  ein  grosser  Kunstfreund  und  folgte  seinem 
ßi-uder,  dem  Inspector  Jakob  Horner,  im  Fräsidinm  der  Zürcher. 
Künstlergesellschaft. 


292  Notizen. 

aus  den  Augen  gerückt  haben;  dass  es  mit  den  Nadeln  keine 
Eile  habe  und  ich  sehr  froh  sey,  dass  er  sie  auf  der  Reise 
nach  Italien  mitprobirt  habe.  —  Herr  Quetelet  ist  wohl  sehr 
zu  bedauern,  dass  seine  Lage  noch  so  wenig  gesichert  ist.  Die 
Ereignisse  in  Polen  haben  die  Hoffnung  für  die  baldige  Her- 
stellung der  Ruhe  in  Europa  sehr  geschwächt,  und  die  Möglich- 
keit, Belgien  in  seine  definitive  Lage  zu  bringen,  aufgeschoben. 
Sollten  Sie  mit  der  Zeit  Ihren  Apparat  und  jene  Nadeln  er- 
halten, so  möchte  ich  Sie  wohl  bitten,  mit  denselben  noch  in 
Genf  einige  Schwingungsversuche  anzustellen.  Wir  hätten  so 
den  Vortheil,  vergleichende  Beobachtungen  machen  zu  können. 
Seitdem  ich  mich  mit  diesem  Gegenstande  etwas  mehr  beschäf- 
tigt habe,  bin  ich  über  die  Tauglichkeit  der  horizontalen  Schwin- 
gungen zur  Bestimmung  der  Intensität  etwas  zweifelhaft  ge- 
worden. Noch  ist  ihre  Correction  für  die  Wärme  keineswegs 
ausgemacht,  und  die  Neigung  scheint  allzugrossen  Einfluss  auf 
die  Schwingungszeiten  zu  haben.  Schwingungen  der  Inclinations- 
nadel  im  magnetischen  Meridian  dürften  reinere  und  sicherere 
Resultate  geben.  Um  die  Reibung  zu  vermindern,  könnte  man 
die  Nadel,  statt  auf  der  cylindrischen  Axe,  auf  Schneiden 
oder  Spitzen,  wie  einen  Waagbalken  schwingen  lassen.  —  Das 
Micrometer  von  Vah  hat  mich  schon  vor  12  Jahren  interessirt. 
Ich  besitze  ein  solches,  das  ich  mir  damals  in  ein  Ocular  meines 
Frauenhofer'schen  Achromaten  einspannte.  Ich  liess  mir  zu 
dem  Ende  von  einem  Goldarbeiter  etwas  Messingdrath  lami- 
niren,  so  dass  ich  ziemlich  gleiche  Streifen  oder  Bänder  von 
etwa  V^  Linien  Breite  erhielt.  Da  der  eine  Parallelfaden  eigent- 
lich nur  zur  Rectification  der  Stellung  dient,  und  durch  einen 
Horizontalfaden  ersetzt  werden  kann,  welcher  mit  der  täglichen 
Bewegung  übereinstimmend  gestellt  wird,  so  änderte  ich  das 
Micrometer  folgender  Maassen  ab:  AC  und  BC  sind  zwei  La- 
men,  welche  von  dem  Faden  DE  unter  gleichen  Winkeln  ge- 
schnitten werden;  DE  wird  vor  der  Beobachtung  mit  der  täg- 
lichen Bewegung  parallel  gestellt;  t  und  T  bezeichnen  die 
Zwischenzeiten  der  Appulse  für  zwei  Sterne  der  Declination 
3  und  ^;  so  hat  man  ^  ~  ö  =  ^  (T—t)  Ct\  G.  Co8.  Stellt 
man  aber  den  dirigir enden  Faden  DE  auf  AC  rechtwinklig,  so 
ist  ^  —  8  =  lb  (T—t)  etc.  Cod.    Macht  man  bei  der  letztern 


Notizen. 


293 


Einriclitung  den  Winkel  C=  26°  33'  54", 
so  wild  d  —  S  ^  2  (T-t)Vo.  CoS; 
^Yird  er  =  33°  41'  23,3",  so  ist  d  —  S 
=  1  i^T—  i)  lo.  Co 8.  Der  Winkel  C 
muss  entweder  aus  den  Beobaclitungen 
z\Yeier  bekannter  Sterne  durcli  Rech- 
nung abgeleitet  oder  ant  directem  Wege 
geprüft  werden.  Ich  heftete  zwei 
breite  weisse  Papierstreifen  auf  ein 
mit  schwarzem  Papiere  beklebtes  Rret, 
wobey  ich  den  Winkel  C  nach  einer 
Chordenscale  so  genau  als  möglich 
auftrug,  und  befestigte  die  Tafel  in 
gehöriger  P^ntfernung.  Eine  Prüfung 
dieser  Art  muss  auch  bey  dem  von 
Valz  angegebenen  Winkel  angewandt 
werden,  da  die  dort  angezeigte  Con- 
structionsmethode  in  Praxi  nicht  sicher  genug  ist.  —  In  Nr.  196 
Beylage  der  Astr.  Nachr.  ist  ein  Compensationspendel  mit  Hcbel- 
werk  beschrieben,  das  mir  aber  (zum  Theil  auch  wegen  des 
Widerstandes  der  Luft)  nicht  gefallen  will.  Ich  halte  das  Queck- 
silberpendel für  das  beste  von  Allen,  zumal  wenn  der  Merkur 
in  einem  eisernen,  nicht  in  einem  gläsernen  Cylinder  sich  be- 
findet. Zum  Spass  will  ich  Herrn  Schumacher  eine  andere 
Methode  zur  Hebung  der  Linse  mittheilen,  die  sich  auf  die  be- 
deutende Verlängerung  gründet, 
welche  die  kürzere  Diagonale 
CB  eines  gestreckten  Rhombus 
erfährt,  wenn  die  andere  AB 
nur  ein  wenig  verkürzt  wird. 
Macht  man  AB  von  Zink  und  die  Seiten  AC,  AB,  BC,  BB 
von  Stahl,  hängt  C  an  die  Pendelstange  und  die  Linse  an  D, 
so  wird  B  für  jede  Verlängerung  von  uiB  im  Verhältniss  der 
Cotangente  des  Winkels  CAB  gehoben,  was,  wenn  A  sehr  klein 
ist,  bis  zur  erforderlichen  Grösse  gesteigert  wei'den  kann. 

1831  V  31*).    En  voyant  Votre   ecriture  en  paroles  alle- 
mandes  avec  le  timbre  de  Baden,  j'avais  de  la  peinc  ä  croirc 

*)  Nach  Baden  (Stadthof)  adressirt. 


294  Notizen. 

qu'ellc  me  dcvait  etre  un  gagc  de  Votre  proximite.  Je  pensais 
que  quelqu'uü  de  vos  ainis  avait  eu  la  complaisance  de  prendre 
Votre  lettre  jusqu'ä  cette  Station ;  je  craignais  trop  de  m'ex- 
poser  ä  un  mecompte  facheux  pour  ra'abandonner  ä  des  espe- 
rances  aussi  agreables.  Heureusement  cette  fois  ma  prudence 
s'est  trouve  en  defaut,  et  ma  joie  de  Vous  savoir  tout-ä-coup 
si  pres  de  nous  serait  complete,  si  eile  ne  fut  pas  moderee  en 
quelque  sorte  par  la  cause  primitive  de  Votre  sejour :  car  je 
pense,  qu'on  ne  se  deplace  pas  si  vite  pour  des  souffrauces 
legeres.  Esperons  qu'elles  cederont  ä  l'efficacite  de  ces  eaux, 
qui  sont  aussi  notre  recours  dans  de  pareilles  affections.  — 
Je  suis  bien  aise  d'apprendre  que  Vous  resterez  ici  pour  quel- 
que temps  ;  car  malheureusement  nos  seances  de  grand  Conseil, 
auquel  j'appartiens  encore,  viennent  de  recommencer :  notre 
Constitution  entiere,  toutes  les  lois,  les  administrations  devant 
etre  refondues,  il  y  a  un  tel  amas  d'affaires  et  de  deliberations, 
qu'il  sera  impossible  d'en  venir  ä  bout  dans  une  semaine,  quoi- 
que  les  seances  se  tiennent  regulierement  depuis  1^  du  matin 
jusqu'ä  midi  et  depuis  2*'  jusqu'ä  7''  du  soir.  X'etant  libre  que 
pour  le  reste  de  la  soiree,  je  ne  pourrais  guere  jouir  de  Votre 
presence.  J'apprends  cependant  qu'on  nous  menagera  des  se- 
ances pour  Samedi,  Dimanche  et  Lundi,  et  si  Vous  pouviez 
Vous  decider  d'interrompre  un  peu  Votre  eure,  j'aurais  alors 
le  plaisir  de  Vous  consacrer  entierement  ces  courtes  vacances. 
Vous  trouverez  chez  nous  un  logement  ä  peu  pres  aussi  com- 
fortable  que  Vous  l'aurez  ä  Baden,  et  le  plus  grand  empresse- 
ment  de  notre  part  ä  Vous  rendre  Votre  sejour  aussi  agreable 
que  possible.  Je  n'hesiterais  pas  un  moment  de  Vous  rendre 
la  premiere  visite,  si  quelques  petits  soins  domestiques  ne  me 
le  rendraient  un  peu  difficile.  Si  pourtant  il  Vous  generait  de 
sortir  d'une  eure  reguliere,  je  ferai  mon  possible  ä  venir  Vous 
voir  Dimanche  prochain. 

1S31  VI  36*)'  Ihre  sehr  umständliche  Reisebeschreibung 
hat  mich  ungemein  angenehm  unterhalten.  Ich  freue  mich  be- 
sonders, dass  die  schöne  Witterung  so  vieles  dazu  beitrug,  Ihr 
Vergnüffen   und   den   Reiz   unserer   freundlichen  Gegenden  zu 


*)  Nach  Baden  (Stadthofj  adressirt. 


Notizen.  295 

erhöhen.  Dieser  Genuss  ist  eine  Art  Compensation  für  die 
Mängel,  die  sich  in  unserm  hiesigen  gesellschaftlichen  Leben 
darbieten,  und  an  welchen  (namentlich  bei  mir)  meine  Unkennt- 
niss  der  französischen  Sprache  grossen  Autheil  hat.  In  meiner 
Jugend  mittelraässig  darin  unterrichtet,  vergass  ich  bei  einem 
12jährigen  Aufenthalt  im  nördlichen  Deutschland  noch  einen 
Theil  des  früher  Erlernten,  und  so  setzt  mir  dieser  Mangel  an 
Fertigkeit  grosse  Schwierigkeiten  entgegen.  Wie  manche  ganz 
natürliche  Artigkeit  bleibt  ungesagt,  bloss  weil  man  sie  nicht 
gehörig  vorbringen  kann!  Ich  muss  mir  immer  den  Ausruf 
wiederholen,  den  einst  eine  Kammerjungfer  aus  den  rauchigen 
Hütten  des  Juragebirges,  deren  wir  hier  viele  haben,  ausstiess, 
als  die  Untermagd  sie  nicht  begreifen  wollte:  Mein  Gott,  rief 
sie  in  der  Ungeduld  aus,  was  ist  der  Mensch,  wenn  er  nicht 
französisch  kann!  —  Welchen  grossen  Yortheil  haben  nicht  die 
Gelehrten  und  die  Geschäftsmänner,  die  der  französischen 
Sprache  sich  bedienen  können.  Ihr  Wort  wird  in  der  ganzen 
gebildeten  Welt  gelesen  und  verstanden,  währenddem  der 
Deutsche  und  der  Engländer  nur  auf  seine  Nation  beschränkt 
ist.  Ich  verkenne  die  Vorzüge  dieser  Sprachen  keineswegs 
und  weiss,  dass  sie  in  Absicht  auf  Wortbildung,  in  Beziehung 
auf  ihre  Tauglichkeit  für  Poesie  und  Philosophie  grosse  Vor- 
theile  darbieten.  Die  deutsche  Sprache  kann  den  Hexameter 
der  Griechen  und  die  Ottavarima  der  Italicner  mit  gleicher 
Leichtigkeit  nachbilden,  und  vermag  die  abstrusesten  Ideen 
<lcr  Metaphysik  darzustellen;  allein  die  französische  würde  wol 
auch  das  Nämliche  leisten,  wenn  ihre  Schriftsteller  sich  die  ge- 
hörige Mühe  geben  Avollten,  wenn  es  für  die  Poesie  mehr  Be- 
ranger's,  und  für  die  Philosophie  mehr  tiefe  Denker  als  Rai- 
sonneurs  gäbe.  —  Dass  Sie  zu  den  Schönheiten  der  Natur  noch 
das  Vergnügen  eines  angenehmen  Zusammentrelfens  geniessen 
konnten,  freut  mich  sehr;  man  geniesst  doppelt.  Ueberhaupt 
scheint  mir  die  reine  Bergluft  und  die  Erhabenheit  der  Aus- 
sicht auch  auf  Sie  und  Ihre  Frau  Gemahlin  den  nämlichen  Ein- 
fiuss  gehabt  zu  haben,  den  sie  immer  auf  reine  Gomüther  aus- 
übt: sie  stimmt  zu  Frohsinn  und  Zufriedenheit.  Ich  erinnere 
mich  mit  Vergnügen  eines  Verses,  den  einst  dort  ein  Reisender 
in  das  Fremdenbuch  sclirieb: 


296  Notizen. 

,Wie  ist  von  der  Höhe  die  Erde  so  klein ! 
Wie  mag  sie  dem  Höchsten  erscheinen? 
Drum  bilde  sich  keiner  da  unten  was  ein, 
Und  seyd  zufrieden,  ihr  Kleinen!" 

Doch  ich  gehe  zu  dem  wissenschaftlichen  Theil  Ihrer  Reise, 
zu  den  vielen  barometrischen  Bestimmungen  über,  die  Sie  wäh- 
rend Ihres  kurzen  Aufenthaltes  auf  dem  Rigi  gemacht  haben *)^ 
Ich  habe  fast  alle  (20  an  der  Zahl)  berechnet,  und  setze  Ihnen 
hier  die  Resultate  her: 


VI  18,  8"  0-" 

A: 

688',9 

VI  19,  7^  30" 

M: 

;  689',7 

-  -  9  0 

- 

88,1 

- 

-  8  25 

- 

90,2 

-  -10  0 

- 

86,5 

- 

-  9  5 

- 

92,4 

-  -  10  30 

- 

85,3 

- 

-  9  30 

- 

94,2 

-  -11  0 

- 

83,7 

- 

-  10  0 

- 

94,6 

-  19,  5  0 

M 

83,2 

- 

-  10  30 

- 

95,8 

-  -  5  30 

- 

85,3 

- 

-  11  0 

- 

96,6 

-  -  6  0 

- 

85,0 

- 

-  11  30 

- 

98,1 

-  ■  -  6  80 

- 

87  ,M 

- 

-  0  0 

A 

98,6 

-  -  7  0 

- 

89,1 

- 

-  0  20 

- 

99,3 

wo  zu  allen  Höhen  noch  1,7  Toisen  für  die  Abnahme  der  Schwere 
hinzugethan  werden  muss.  —  Dass  die  Beobachtungen  des  Baro- 
meters wie  des  Thermometers  gut  sind,  davon  zeugt  das  regel- 
mässige Zunehmen  der  Höhen  von  Stunde  zu  Stunde.  Allein 
auffallend  ist  nicht  nur  das  grosse  Maass  dieses  Höhenunter- 
schiedes mit  den  Tageszeiten,  699,3  —  683,2  =  16',1,  sondern 
auch  die  Niedrigkeit  des  Resultates  überhaupt.  Sollte  etwa 
ii'gendwo  ein  Fehler  von  1  Linie  im  Ablesen  stattgefunden 
haben?  Die  trigonometrische  Höhendifferenz  beyder  Barometer 
beträgt  703*,2.  Eschmann's  Beobachtungen  im  Juni  1827  geben 
die  Höhen  von  6''  Morgens  und  Abends  als  diejenigen,  welche 
der  wahren  Höhe  am  nächsten  kommen:  Diese  geben  hier  etwa 
689',  also  14'  unter  der  wahren  Höhe.  Selbst  die  Beobachtung 
von  O*"  20"  bleibt  unter  derselben.  Sollte  etwa  die  Ungleichheit 
der  Winde,  die  oben  WSW,  unten  ENE  waren,  an  dieser  Ano- 
malie Schuld  haben?  Der  Flegel   nach   sollte  jedoch   dadurch 


*)  Gautier  las,  wie  aus  dem  folgenden  Briefe  hervorgeht,  den 
dortigen  Stationsbarometer  ab. 


Notizen.  297 

das  untere  Barometer  höher,  das  obere  niedriger,  also  der 
Elevationsunterscliied  nocli  vermelirt  worden  sein.  —  Von  den 
Memoiren  der  Sclnveitzerischen  Naturforschenden  Gesellseliaft 
wird  nächstens  wieder  ein  Band  (d.  li.  die  2.  Hälfte  des  1.  Bandes) 
fertig;  al)er  zu  einem  Folgenden  fehlen  die  Materialien  gänzlich! 
1831  IX  4.  Je  vois  avec  etonnement,  mon  eher  Monsieur  1 
qu'il  s'est  passe  plus  de  deux  mois,  depuis  que  j'ai  eu  le  plaisir 
de  recevoir  les  adieux  i)leins  d'amitie  et  d'obligeance,  que 
Vous  m'adressiez  en  quittant  Baden.  Je  n'en  puis  accuser  que 
nos  seances  reiterees,  mon  inquietude  de  faire  avancer  ma  täche 
pour  le  dictionnaire  de  physique,  les  distractions,  indispositions, 
etc.,  etc.  Pour  Vous  i)rouver  cependant,  que  je  u'aie  point 
ouhlie  ni  Vous,  ni  Vos  interets,  je  me  häte  de  Vous  dire,  que 
j'ai  trouve  la  clef  de  la  discordance,  qui  existait  entre  le  re- 
.sultat  de  Vos  observations  sur  le  Righi  et  la  mesure  trigono- 
metrique.  Je  Vous  avoue  que  cette  anomalie  nie  tourmentait 
continuellement,  jusiiu'ä  me  chasser  de  mes  foyers  pres(iue 
malgre  moi,  et  me  faire  i)rendre  la  route  de  cette  montagne 
celebre  ;  ce  que  j'ai  execute  le  31  du  mois  passe  sous  les  meil- 
leures  circonstances.  Ayant  passe  la  nuit  a  Kussnacht,  je  suis 
monte  avec  Tun  de  mes  freres  le  matin  depuis  6  jusqu'ä  10 
heures.  Craignant  ensuite  de  perdre  le  beau  tems,  et  voulant 
encore  examiner  le  Baromctre  de  la  Societe  etabli  ä  Lucerne, 
je  quittai  le  Culm  ä  2  heures  de  l'apres-midi,  de  maniere  que 
mes  observations  se  reduisent  a  tres-peu  de  chose.  II  m'a  semble 
inutile  de  ramasser  encore  plus  de  faits  pour  constater  un  phe- 
nomene,  que  l'exactitude  des  Vos  observations  isolees  rend 
visible  d'heurc  en  heure.  Voici  ce  ({ue  j'ai  trouve  lähaut:  Les 
indications  du  Barometre  du  Righi  sont  frop  hautes  de  0,75 
lif/nes;  cela  eleve  les  resultats  du  calcul  de  ll',0;  il  s'ensuit, 
que  p.  e.  l'observation  du  Midi  le  19  Juin,  au  lieu  d'ötre  700',3, 
devient711',3,  et  ainsi  de  suite.  Le  milieu  de  13  jours  d'obser- 
vations  faites  par  M.  Eschmann  en  Juin  1827  donnent  ä  la  meme 
epoque  du  jour  709',1.  La  difference  de  2'  peut  tenir  ä  ce  que 
la  hauteur  moyenne  du  thermometre  ne  depassait  pas  5°,3  R. 
sur  le  Righi  et  13°,6  R.  ä  Zuric,  tandis  qu'au  jour  de  Vos  ob- 
servations eile  etait  13°,2  et  18°,3  R.  —  Quant  ä,  la  cause  de 
ce  derangement  du  Barometre,   mon  en(juete  chez  l'aubergiste 


298  Notizen. 

nc  me  conduisit  ä  rien  de  sür.  J'appi'is  cependant  qu'ä  l'occa- 
sion  d'une  reparation  faite  dans  la  chambre  on  avait  öte  le 
barometre  pour  un  nioment,  et  qu'apres  l'avoir  remis  on  croyait 
avoir  perdu  quelques  gouttes  de  mercure,  parceque  le  fond  de 
la  cuvette  n'en  etait  pas  entierement  recouvert  (riiorizontalite 
de  celle-ci  etant  un  peu  alteree).  II  semble  qu'en  voulant  cor- 
riger  ce  defaut,  on  y  a  verse  du  mercure  en  exces.  Les  obser- 
vations  que  j'y  fis  ä  1''  et  l**  30"  au  31  Aoüt  m'ont  donne  710.4 
et  71ö',3  ä  12°,4  et  19°,2  R.  de  temperature  superieure  et  in- 
lerieure,  ce  qui  confirme  la  justesse  de  la  formule  barometrique 
pour  une  lieure  donnee.  —  J'avoue  que  la  supposition,  qu'on 
y  ait  ajoute  de  mercure  ne  me  vint  qu'apres  que  j'avais  quitte 
le  Culm.  Je  me  contentais  de  hausser  I'echelie  autant  que  les 
vis  d'attache  le  permettaicnt.  Je  diminuai  pai'-lä  l'erreur  de 
l'instrument  s'en  pouvoir  la  faire  disparaitre  entierement.  Ac- 
tuellement  ses  indications  sont  encore  trop  hautes  de  0,43  Ugnes. 
Ilyaaussi  une  tres  petite  quantite  d'air  dans  le  tube,  mais  qui, 
quand  on  incline  le  barometre,  se  reduit  par  la  pression  du 
mercure  ä  la  grosseur  d'une  petite  tete  d'epingle.  Je  tächerai 
de  faire  remplacer  ce  tube  par  un  autre  rempli  de  mercure 
qui  a  subi  une  nouvelle  ebullition.  —  M.  le  prof.  G.  Maurice^ 
qui  vient  m'honorer  d'un  exemplaire  de  sa  lecture  interessante 
sur  l'histoire  de  l'horlogerie,  le  trouve  desirable  d'envoyer  de 
bons  observateurs  sur  le  ßighi  et  sur  le  St-Bernard  pour  quel- 
ques jours  en  ete  et  en  hiver.  Ayant  forme  ici  plusieurs  ob- 
servateurs soigneux  je  ne  serais  pas  trop  en  peine  d'engager 
Tun  ou  l'autre  ä  cette  täche ,  si  p.  e.  la  societe  helvetique  des 
Naturalistes  voulait  les  defrayer,  ce  qui  n'exigerait  que  3  ä  4 
francs  de  Suisse  par  jour.  II  faudrait  cependant  y  envoyer  deux, 
pour  les  derober  ä  l'ennui  d'une  mission  pareille,  et  les  mettre 
en  etat  de  se  remplacer  dans  les  observations  de  nuit.  Je  crois 
cependant  que  les  observations  de  M.  Eschmann,  consignees 
dans  le  memoire  que  j'ai  eu  I'honneur  de  Vous  transmettre, 
ont  dejä  satisfait  autant  que  possible  ä  ce  but.  Si  l'on  veut  r6- 
peter  ces  experiences,  il  faudrait  y  aj outer  encore  des  obser- 
vations manometriques,  de  veritables  pesees  d'air,  pour  savoir 
si  la  marche  du  mercure  est  due  ä  un  changement  de  densite 
ou  ä  quelque  pression  elastique  de  l'air.  Je  tächerai  de  m'oc- 


,  Notizen.  299 

ouper  d'cx])(''nonces  pröalables  sur  ce  gonro  d'observation.s  qui 
presente  plusieurs  difricultes.  —  Je  viens  de  recevoir  eiiHn  les 
deux  aij,'uilles  magnetiques  que  M.  Quetelet  m'avait  destinees 
depuis  longtems.  J'ai  trouve  leur  magnetisme  bien  faiblc,  et 
j'avoue  que  d'apres  le  prix  considörable  de  ces  deux  bouts 
d'acier  (ils  coutent  prcs  d'un  ducat  la  i)iece)  que  l'artiste  M. 
Sacre  s'en  est  fait  paycr,  je  m'attendais  ä  quclque  chose  de 
plus  exquis.  —  En  parcourant  Votre  derniere  lettre,  j'ai  ete 
frappe  du  contentement  et  de  la  disposition  bienveillante,  avec 
laquelle  Vous  recevez  partout  ce  que  la  nature  et  les  circon- 
stances  peuvent  Vous  offrir.  Avec  ces  qualitös  on  ne  saurait 
pas  maiKiuer  d'ötre  licureux.  Que  Dieu  Vous  conserve  toujours 
cet  esprit  paisible  et  content,  qui  embellit  tout  et  qui  rcpand 
du  miel  meme  sur  les  amertumes. 

1832  II  36.  J'ai  devant  moi  Vos  deux  lettres  du  13  Sept 
et  du  19  Octobre  ;  je  vais  y  repondre  suivant  l'ordrc  des  nia- 
ticres.  —  Votre  preniiere  remarque  touclie  le  Righi  et  sa  hau- 
teur  trigonometrique,  qui  s'accorde  mieux  avec  les  observations 
barometriques  du  niatin  au  soir,  qu'avec  celles  de  midi.  Vous 
soup^onnez  quelque  influence  de  la  refraction  terrestre.  Je  ne 
saurais  la  nier ;  mais  je  ne  la  crois  pas  assez  forte  pour  ex- 
pliquer  une  discordance  de  6  toises.  Les  deux  mesures  trigo- 
nonietriques  faites  sous  des  circonstances  tres-differentes  s'ac- 
cordent  ä  U*,7,  tandis  que  la  grande  difference  que  presentent 
les  determinations  barometriques  de  l'ete  ä  l'hiver  semblent 
plutöt  denoncer  la  temperature  comme  la  veritable  source  de 
cette  anomalic.  11  semble  (jue  la  correction  qui  en  depend  se 
trouve  dans  un  rapport  un  peu  trop  grand  ä  la  temperature. 
D'ailleurs  la  conviction  que  la  formule  ou  le  cocfficient  baro- 
metrique  appartienne  ä  l'heure  du  midi,  en  quoi  repose-t-elle? 
Elle  depend  egalement  de  la  justesse  des  determinations  trigo- 
nometriques  faites  par  Simckburgh,  Ramend  et  autres.  Quoi- 
qu'il  en  seit,  il  sera  bon  et  meme  necessaire  de  repeter  la  me- 
sure  de  ces  angles  de  hauteur,  et  de  tacher  ä  prendre  des 
-angles  d'elevation  et  depression  simultanes.  J'espere  d'executer 
cela  au  printemps  prochain,  oü  le  brave  et  activ  M.  Eschmann 
sera  de  retour  de  Vienne,  oü  il  a  travaille  sous  la  direction 
de  M.  Littrow.   Nous  prutiterons  alors  de  la  Station  de  l'Albis 


300 


Notizen. 


qui  est  plus  proche  du  Riglii  et  presque  en  ligne  droite  entre 
Zuric  et  cette  montagne.  —  Les  observations  magnetiques,  dont 
Vous  parlez  dans  Votre  lettre,  ajoutent  encore  ä  l'interet  d'une 
pareille  expedition.  C'est  dans  ce  but-la  aussi,  que  je  me  suis 
farniliarise  un  peu  l'automne  passe  avec  ees  observations,  en 
employant  des  aiguilles  tres-bien  faites  par  M.  Oeri  et  bien 
preferables  aux  pieces  couteuses  de  M.  Sacre  ä  Bruxelles.  J'ai 
determine  l'influence  de  la  temperature  en  faisant  osciller 
l'aiguille  dans  un  vase  entoure  d'eau  chaude.  J'aurai  bientöt  un 
apparcil,  semblable  ä  celui  decrit  par  M.  Quetelet  dans  la  Bibl. 
univ.,  pour  en  deriver  l'inclinaison  magnetique,  et  eliminer  son. 
intluence  sur  la  correction  des  vibrations  horizontales  par  rap- 
port  ä  rintensite.  —  Je  suppose  que  maintenant  Vous  aurez 
reqn  Vos  instrumens  de  l'atelier  de  M.  Ganibej',  et  je  suis  cu- 
rieux  d'apprendre  si  Vous  avez  ete  Vous-meme  ä  Paris.  Je 
crois  qu'il  est  difücile  de  trouver  quelqu'un,  qui  se  charge  de 
la  peine  d'examiner  de  pareils  instrumens,  parceque  cela  ne 
peut  se  faire  que  par  des  observations,  qui  exigent  un  homme 
adroit,  verse  dans  cette  branche  et  zele  pour  la  science.  Je 
pense  cependant,  que  dans  ce  cas  lä  on  peut  bien  se  fier  a 
l'exactitude  et  l'intelligence  de  M.  Gambey.  Je  me  rejouis  de 
voir  Votre  observatoire  dans  toute  sa 
magniticence  ä  l'epoque  de  la  reunion 
des  Naturalistes  suisses,  qui,  ä  ce  que 
je  pense,  ne  pourra  plus  se  differer 
pour  une  autre  annee.  —  Vous  me 
demandez  sur  la  construction  des  gi- 
rouettes,  qui  indiquent  la  direction 
dans  la  chambre.  Elles  sont  ordinaire- 
ment  tres  simples  :  La  tige  t,  verticale 
mobile  enfoncee  en  bas,  se  tourne  sur 
une  pointe  v,  qui  porte  une  vis,  pour 
etre  haussee  ä  volonte.  Au  haut  du 
toit  T  eile  passe  par  un  trou  de  cuivre 
ou  d'acier,  au  dessous  duquel  eile  regoit 
la  cheville  q,  qui  l'erapeche  d'etre  sou- 
levee,  et  de  sortir  de  son  enfoncement 
sur  V.  Pres  de  v  se  trouve  l'index.  La 


K 


l\i 


-    ^ 


ir^ 


I 


Notizen.  301 

girouette  doit  etre  contrebalancee  par  une  boule  de  plomb  p, 
qu'on  peut  couvrir  de  cuivre  jaune.  r  represente  deux  tuyaux 
en  tole  ou  fer  blaue  pour  Karaiitir  le  trou  contre  la  pluie.  11 
vaudrait  bien  la  peine  d'eini)loyer  iei  un  des  procedes  ingenieux 
que  M.  Hubcr-Burnaud  a  proposes,  soit  son  anemo^raphe  de- 
crit  dans  Ics  Menioires  de  la  Societe  de  Geneve,  qui  trace  sur 
un  cylindre  mu  par  une  horloge,  la  direction  et  la  force  du 
vent,  —  soit  sa  niaehine  ü  sable  qui  remplit  le  niOnie  but  d'une 
autre  maniere.  Je  me  proi)Ose  d'executer  la  deniiöre  macliine 
avec  des  ameliorations  essentielles.  Depnis  lonfjtems  on  marque 
plutot  la  Position  des  giroueltes  (ine  la  direction  du  vent,  sans 
savoir  s'il  y  a  un  vent  fort  ou  medioere  ou  s'il  n'y  en  a  pas 
du  tout.  On  en  tirc  la  resultante  ou  la  direction  dominante  du 
vent :  on  n'obtient  par  lä  que  la  frequence  de  cette  position, 
qui  dittere  souvent  de  la  niasse  d'air  versee  de  l'une  ou  Tautre 
plague.  —  Je  suis  vraiment  confus  de  voir  dans  Votre  billet 
du  19  Oct.,  que  j'ai  totalement  manque  ä  Votre  demande  rela- 
tive ä  Tastronomio  populaire  de  M.  Littrow.  Ne  sachant  pas 
si  Vous  desirez  encore  de  l'obtenir,  je  vais  Vous  offrir  nion 
exenq)laire,  que  Vous  garderez  aussi  longtems  que  Vous  voudrez. 
Les  deux  volunies  content  14  ä  15  fr.  de  Suisse,  et  il  serait 
inutile  pour  A'ous  de  faire  des  depenses  pour  un  livre,  dont  il 
est  douteux  que  Vous  en  tirerez  le  parti  dcsirc.  Je  possede  en 
outre  une  astronomie  populaire  de  Brandes  et  une  autre  de 
Schubert  en  8  vol.,  qui  sont  egalenient  ä  Votre  service.  J'espöre 
d'obtenir  bientöt  le  beau  traite  d'astronomic  pratique  de  Pe- 
arson,  en  2  vol.  in  4°. ;  je  Vous  dirai  alors,  s'il  vaut  la  peine 
d'en  payer  7  =£.  —  Je  suis  encore  tout  enseveli  dans  mon  ar- 
ticle  sur  le  Magnetisme.  La  masse  au  lieu  de  diniinuer,  semble 
toujours  s'accroitre.  II  y  a  beaucoup  de  matcriaux,  niais  rien 
de  fini ;  partout  des  faits  contradictoires,  vagues  et  isoles.  Je 
benirai  le  jour,  oü  je  rae  trouverai  ä  beut  de  cette  tache. 

1832  IV  22.  J'ai  renouvele  le  commerce  epistolaire  avec 
Mr.  Scherer  ä  l'occasion  du  catalogue  d'instrumens  d'astronomic 
de  la  fabricjue  de  M.  Ertel  ä  Munic.  II  y  avait  lä  un  Instrument 
de  passages  portatif,  qui  lui  parut  convenable  pour  son  obser- 
vatoire  domestique  ä  Ober-Kasteln.  J'y  avais  dejä  jete  mes  re- 
gards   pour  mon  usage,    vü  que  la  methodc  des  hauteurs  cor- 


302  Notizen. 

respondantes  qu'on  prend  avec  le  sextant  ä  reflexion,  me  de- 
vient  toujours  plus  incommode  et  facheuse;  mais  apres  quelques 
informations  de  la  part  de  l'artiste,  auquel  j'avais  propose  d'em- 
ployer  une  lunette  plus  forte,  je  me  suis  decide  de  prendre 
un  tlieodo^te  de  7  pouces  de  diametre  ä  lunette  brisee,  qui 
me  servira  egalement  ä  faire  mon  temps  ä  une  seconde  pres. 
Comme  11  y  a  dans  ce  moment  ä  Munic  un  tel  Instrument  de 
passages  tout  acheve,  j'ai  conseille  ä  Mr.  Sclierer  de  s'en  em- 
parer.  La  lunette  de  cet  Instrument  ne  grossira  probablement 
que  40  fois  tout  au  plus,  ce  qui  suffira  pour  tixer  le  tems  ä  la 
seconde  ;  celle  du  theodolite,  que  je  dois  recevoir  en  trois  mois 
d'ici,  ne  surpassera  34  fois ;  tout  cela  est  peu  de  chose  pour 
un  Instrument  de  passages,  mais  l'avantage  d'observer  en  di- 
rection  horizontale  ajoutera  beaucoup  ä  Texactitude  de  Tob- 
servation.  Je  verrai,  si  un  Instrument  aussi  reduit  pourra  suffire 
pour  faire  la  latitude  par  la  methode  de  ßessel  du  moins  ä- 
quelques  secondes  pres,  et  d'observer  avec  assez  de  precision 
les  differences  d'ascension  droite  de  la  Lune  et  des  etoiles- 
dans  son  cercle  parallel.  De  cette  maniere  un  voyageur  dans 
des  pays  eloignes,  un  navigateur  qui  touche  la  terre,  pourrait 
determiner  sa  position  bien  plus  facilement  qu'ä  l'aide  du  sex- 
tant ou  du  cercle  ä  reflexion.  —  Mr.  Ertel  m'annonce  toujours 
une  nouvelle  espece  de  cercles  reflecteurs  de  Tinvention  de 
Mr.  Steinheil.  II  les  nomme  cercles  ä  prismes.  II  serait  sans 
doute  avantageux  de  substituer  un  prisme  au  grand  rairoir, 
Mais  j'avais  entendu  dire  que  l'excellente  invention  de  M.  Amici^ 
dont  11  a  donne  la  description  dans  la  correspondance  astro- 
nomique  du  Baron  de  Zach,  etait  restee  inexecutable  ä  cause 
des  prismes,  qui  ne  comportaient  pas  un  bon  grossissement  ä 
cause  des  stries  laterales.  —  Le  projet  d'exarainer  les  change- 
mens  atmospheriques  dans  des  hauteurs  differentes  va  s'exe- 
cuter  bien  plus  vite,  que  je  ne  pouvais  le  presumer.  II  y  a 
quelques  semalnes,  que  j'al  regu  de  la  part  du  professeur 
Kämtz  k  Halle,  physicien  tres-instruit  et  auteur  d'un  grand 
et  tres-bon  traite  de  meteorologie,  l'annonce,  qu'il  avait  obtenu 
de  la  part  des  autorites  prusses  les  moyens  necessalres  pour 
faire  un  voyage  dans  les  Alpes  dans  le  but  d'y  faire  des  ob- 
servations   sur  le   decroissement    de  riiumidlte  ä   differentes 


Notizen. 


303 


hauteurs.  M.  de  Buch  lui  avait  recomnmnde  de  passer  uii  niois 
sur  le  Righi.  M.  Kämtz  pense  de  s'y  6lablir  au  niois  de  Mai, 
ce  qui  ä  la  verite  est  bien  precoce.  Mais  il  est  jeune  et  ro- 
buste et  pourra  bien  supporter  les  intomperies  de  la  saisoii. 
II  y  a  ä  present  une  auberge  i)res  du  sommet  du  Stockhorn*), 
Canton  de  Berne,  qüi  öftre  une  Station  de  8000''  au-dessus  de 
la  mer.  Voilä  les  localites  trouvees,  mais  il  iious  taut  encore 
des  observateurs  et  les  fonds  necessaires  pour  les  soutenir. 
Je  regrette  intiniincnt  que  mon  ancien  eleve,  M.  Eschmann^ 
ne  soit  i)as  encore  de  retour  de  Vienne,  oü  il  a  passe  une 
annee  entiere  en  grande  activite  sous  la  direction  de  M.  Littrow. 
Celui-ci  s'etablirait  d'abord  sur  l'Albis  pour  les  observations 
intermediaires  entre  Zürich  et  le  Righi.  Mais  il  n'arrivera  que 
vers  la  tin  du  Mai.  —  M.  Eschinann  a  calcule  aussi  les  epo(iues 
du  passage  du  Mercure  du  5  Mai  prochain  pour  -i  villes  de  la 
Suisse : 


Lieux 

Tems  inoyen  de  Tendroit 
commenc""                   fin 

Position  du  point  de 
entree             sortie 

Bäle 

9**  29™  38* 

4''  20"»  55« 

7(1° 

131° 

Berne    

29      1 

20     16 

70 

132 

Geneve 

27     56 

15      7 

72 

133 

Zürich 

33     21 

24    36 

69 

132 

II  sera  bon  d'etre  en  place  un  peu  avant  l'epoque  indiquce, 
de  connaitre  bien  le  lieu  de  l'entree  et  de  se  servir  d'une  tres 
grande  aniplitication.  Etant  au  Sceberg  en  1799,  j'ai  vu  niordre 
Ic  Mercure  dans  le  disque  du  Soleil  peu  de  secondes  apres 
son  attouchement  veritable.  —  Je  Vous  remercie  beaucoup, 
mon 'eher  Monsieur,  du  cadeau  tres-instructif,  que  Vous  venez 
me  faire  dans  Votre  „Description  des  echappeniens".  Cet  ouv- 
rage  m'interesse  particulierement.  II  n'y  a  pas  longtems  que  je 
me  suis  procure  un  bon  ouvrage  anglais  sur  l'horlogerie,  de 
Th.  Reid,  ancien  horloger.  —  Vous  verrez  dans  les  Nrs.  218 
et  219  des  Astr.  Nachr.  une  nouvelle  methode  de  M.  Bessel 
pour  faciliter  le  calcul  des  distances  lunaires,  dont  je  suis  fort 


*)  Soll  offenbar  Faulhorn  heissen. 


304  Notizen. 

curieux  d'apprendre  Tissue.  Je  ne  vois  pas  bien  comment  les 
Ephemerides  puisscnt  prevoir  au  calcul  de  tous  les  phenomenes 
qui  ticnnent  ä  l'horizon  special  de  chaque  observateur.  — 
J'aime  ä  entendre  que  M.  Decandolle  ne  desiste  pas  de  reunir 
nös  Naturalistes  l'ete  prochain.  Dans  l'incertitude  complete  sur 
notre  Situation  politique  et  sanitaire  je  pense  qu'il  est  impos- 
sible  de  faire  une  invitation  sans  la  reserve  de  la  revoquer  en 
cas  de  besoin,  dix  jours  avant  la  seance.  —  Je  deplore  avec 
Vous  l'egarement  des  esprits  dans  notre  patrie,  aussi  bien  que 
la  perversite  des  cceurs.  On  se  priverait  de  toute  consolation, 
si  on  voulait  borner  sa  vue  au  materiel  des  evenemens  et  des 
personnes,  sans  l'elever  ä  la  providence,  qui  nous  mene  au 
bien  par  des  routes  sombres  et  raboteuses. 

1832  VIII  2.  Le  Premier  mot  que  j'ecris  apres  mon  re- 
tour du  vo)'age  de  Geneve  est  voue  ä  Vous,  mon  tres-cher 
Monsieur !  pour  Yous  remercier  de  tout  mon  cceur  des  preuves 
inepuisables  d'amitie,  que  Vous  m'avez  conferes  pendant  mon 
trop  court  sejour  dans  Votre  ville.  Depuis  que  je  suis  rentre 
dans  mes  murs,  je  sens  un  vif  regret  de  n'avoir  pas  passe  un 
ou  deux  jours  de  plus  dans  Votre  ville  interessante.  De  la 
quantite  de  Vos  belles  institutions  je  n'ai  vü  que  Votre  obser- 
vatoire  et  le  Cabinet  de  M.  de  la  Rive,  et  aussi  ces  deux  etab- 
lissemens  d'une  maniere  fort  superficielle.  Mais  je  n'ai  vü  ni 
Vos  ecoles ,  Vos  etablissemens  de  bienfaisance  de  different 
genre,  Vos  fabriques,  Vos  boutiques  brillantes,  et  tant  de  choses 
qu'on  ne  peut  voir  qu'ä  Geneve :  mon  tenis  etait  absorbe  par 
le  comite,  les  seances,  le  diner  et  les  soupers.  II  me  reste  ce- 
pendant  des  Souvenirs  tres-agreables,  de  beaucoup  d'inforraations 
fort  interessantes  et  instructives  pour  moi,  et  je  trouve  (]\ie\- 
que  consolation  dans  la  pensee,  que  ce  prolongement  de  mon 
absence  d'ici  m'aurait  prive  de  l'avantage  de  voir  mon  ancien 
ami  Mr.  le  professeur  Munke,  qui  s'annonce  pour  aujourd'hui 
chez  moi,  faisant  une  excursion  de  Baden-Baden  au  bords  de 
la  Suisse.  II  se  recouvre  d'une  grave  maladie,  ä  laquelle  ses 
travaux  literaires  l'avaient  expose.  (Forts,  folgt.) 

[R.  Wolf.] 


Das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems. 

Von 

Prof.  W.  Ritter. 

(Mit  10  Figuren.) 


Unter  Trägheitsmoment  einer  begrenzten  ebenen 
Fläche  in  Bezug  auf  eine  in  derselben  Ebene  liegende 
Gerade  versteht  man  bekanntlich  die  Summe  der  Pro- 
ducte  aus  den  unendlich  kleinen  Elementen  dieser  Fläche 
in  die  Quadrate  ihrer  Abstände  von  der  Geraden.  Oder 
es  ist,  wenn  in  der  Figur  1  der  Inhalt  eines  Flächen- 
elementes mit  JF  und  dessen  Abstand  von  der  Axe  OX 
mit  y  bezeichnet  wird,  das  Trägheitsmoment  bezüglich 
dieser  Axe 

Das  Trägheitsmoment  ebener  Figuren  spielt  in  der 
Baumechanik,  speciell  in  der  Festigkeitslehre,  eine  wich- 
tige Rolle,  und  es  sind  dessen  Eigenschaften  eingehend 
studirt  worden.  Am  interessantesten  sind  die  Resultate, 
welche  sich  aus  der  Einführung  der  » Trägheitsellipse « 
ergeben  haben.  Dreht  man  nämlich  die  Axe  um  einen 
festen  Punkt,  setzt  für  jede  Richtung  derselben  den 
Werth 

worin  F  den  Flächeninhalt  der  ganzen  Figur  bedeutet, 
und  zieht  jeweilen  in  den  Abständen  +  i  zwei  Parallelen 
zur  Axe,  so  umhüllen  alle  diese  Parallelen  eine  Ellipse, 
die  man  Trägheitsellipse  nennt.  Wählt  man  als  festen 
Drehpunkt  den  Schwerpunkt  S  der  Figur,  so  geht  die 
XXIX.  i.  20 


306       Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems. 

Trägheitsellipse  in  die  »Centralellipse«  über.  In  Figur  1 
ist  letztere  Ellipse  eingezeichnet,  und  es  folgt  aus  dem 
Vorhergehenden  sofort,  dass  für  die  durch  S  gelegte 
Horizontale  das  Trägheitsmoment  gleich  F.il  wird.  Ebenso 
findet  man  den  Werth  J  für  jede  andere  durch  ^S*  gehende 
Axe,  indem  man  den  Abstand  der  dazu  parallelen  Ellipsen- 
tangente quadrirt  und  mit  F  multiplicirt. 

Aber  auch  für  jede  ausserhalb  des  Schwerpunkts 
liegende  Axe  lässt  sich  das  Trägheitsmoment  aus  der 
Centralellipse  ableiten.  Ist  nämlich  P  der  Pol  der  Axe 
OX  in  Bezug  auf  die  Ellipse  und  A  der  diametral  zu  S 
übertragene  Pol,  der  sogenannte  »Antipol«,  so  findet  sich, 
wie  sich  zeigen  lässt,  das  Trägheitsmoment  für  die  Axe  OX 
J^  SJF.tf  =  F.ys.ya. 

Neben  dem  Trägheitsmoment  wird  in  der  Regel  auch 
das  sogenannte  »Centrifugalmoment«  behandelt;  es  ent- 
steht, wenn  man  die  Inhalte  der  Flächenelemente  mit 
deren  Abständen  von  zwei  festen  Axen  multiplicirt  und 
sämmtliche  Producte  summirt.  Es  ist  somit  (Fig.  1)  das 
Centrifugalmoment  bezüglich  der  Axen  OX  und  OY 
G^E^F.y  .X. 

Kennt  man  die  Centralellipse  der  Figur,  so  lässt  sich  der- 
selben auch  der  Werth  C  mit  Hülfe  des  Antipoles  direct 
entnehmen,  und  zwar  ergibt  sich 
C  =  F.y,.Xa. 

Es  folgt  hieraus  sofort,  dass  das  Centrifugalmoment 
verschwindet,  wenn  die  eine  Axe  durch  den  Antipol  der 
andern  geht. 

Die  Untersuchungen  über  das  Trägheits-  und  das 
Centrifugalmoment  lassen  sich  auch  auf  den  Raum  über- 
tragen; an  Stelle  der  Flächenelemente  treten   dann  Vo- 


Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems.        307 

lumenelemente,  an  Stelle  der  festen  Geraden  feste  Ebenen, 
und  statt  der  Ellipse  ergibt  sich  ein  Ellipsoid. 

]Man  kann  die  Ausdrücke  Trägheits-  und  Centrifugal- 
moment  auch  so  autfassen,  dass  man  die  Flächen-  resp. 
Volumenelemente  durch  Punkte  ersetzt  und  denselben 
bestimmte  Gewichte  beilegt;  diese  Auffassung  wäre 
allgemeiner,  führt  indessen  selbstverständlich  zu  den 
gleichen  Ergebnissen. 

Im  Nachfolgenden  sollen  nun  die  Begriffe  Trägheits- 
und Centrifugalmoment  in  ihrer  dualistischen  Umkehrung 
untersucht  werden.  Denn  gerade  wie  bei  der  gewöhn- 
lichen Auffassung  eine  Anzahl  von  mit  Gewichten  ver- 
sehenen Punkten  mit  einer  resp.  zwei  Geraden  in 
Beziehung  treten,  lassen  sich  auch  eine  Anzahl  von  mit 
Gewichten  versehenen  Geraden  mit  einem  resp.  zwei 
festen  Punkten  in  Beziehung  bringen.  Die  Untersuchung 
dieser  neuen  Begriffe,  welchen  man  wohl  am  besten  die 
Namen  »Trägheits-  und  Centrifugalmoment  eines  Linien- 
s\ Sterns«  beilegt,  führt,  wie  zu  erwarten  war,  zu  ganz 
analogen  Resultaten,  wie  sie  in  dieser  Einleitung  für  die 
entsprechenden  Momente  eines  Punktesystems  kurz  au- 
geführt worden  sind;  überdies  finden  diese  neuen  Aus- 
drücke in  der  graphostatischen  Berechnung  von  elastischen 
Bogen  Verwendung.  Ich  beschränke  mich  im  Folgenden 
auf  die  Besprechung  einiger  der  wichtigeren  Beziehungen ; 
eine  erschöpfende  Behandlung  des  Themas  liegt  nicht  in 
meiner  Absicht.*) 


*)  So  viel  ich  in  Erfahrung  gebracht  habe,  ist  dieser  Gegen- 
stand in  der  Literatur  bis  jetzt  noch  nicht  behandelt  worden. 
Einzig  in  der  Abhandlung  „Ueber  das  Minimum  oder  Maximum 
der    Potenzsumme    der    Abstände    eines    Punktes    von    gegebenen 


308        Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems. 

Es  seien  (Fig.  2)  in  einer  Ebene  eine  Anzahl  ge- 
rade Linien  von  bestimmten  Gewichten  2hlhP3  ••••  und 
ein  Punkt  0  gegeben,  der  von  den  Linien  um  die  Strecken 
Vi  r^r^  . . . .  absteht.     Dann  heisse 

J„  =  Zp.  r^  (1) 

das  Trägheitsmoment  dieser  Linien  in  Bezug  auf  den 
Punkt  0. 

Wir  setzen  in  der  Folge  stets  voraus,  dass  die  Ge- 
wichte 2)  sämmtlich  positiv  seien;  dann  wird  auch  Jo  für 
jeden  Punkt  der  Ebene  einen  positiven  Werth  erhalten. 
Bezieht  man  das  Trägheitsmoment  auf  einen  anderen 
Punkt  Ä,  welcher  bezüglich  0  die  Coordinaten  x  und  y 
und  von  den  Linien  Jhlhlh  •  •  •  •  die  Abstände  r\r'2?"'3  •  •  •  • 
haben  möge,  so  findet  sich  dasselbe,  wenn  die  Neigungs- 
winkel der  Linien  gegenüber  der  X-Axe  mit  bez.  a^aoa^.... 
bezeichnet  werden, 
Ja  =  2p.  r" 

=  2p  (r  -\-  X  sin  a  —  y  cos  o:)^ 
Ja  =  2p  .r^-\-x'^  Zp  sin-  a  —  2  xy  2p  sin  a  cos  a 
-\-  y^  2p  COS"  a  -}-  2  X  2p  r  sin  a 
—  2  2/  2  p  r  cos  cc  (2) 

Der  Ausdruck  J„  kann  leicht  geometrisch  dargestellt  wer- 
den; setzt  man  nämlich 

J-«  =  2^  2p 

und  trägt  die  Strecke  z  in  jedem  Punkte  A  als  Normale 
zur  Ebene  positiv  und  negativ  auf,  so  liegen  die  End- 
punkte dieser  Normalen  offenbar  auf  einer  Fläche  zwei- 


Punkten,  Geraden  oder  Ebenen"  von  Herrn  Franz  Wetzig  in  Leipzig, 
auf  die  ich  von  befreundeter  Seite  aufmerksam  gemacht  worden 
bin,  habe  ich  einige  Anklänge  an  mein  eigenes  Thema  gefunden. 


Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liuiensystems.        309 

ten  Grades,  und  zwar  ist  diese  Fläche,  da  J„  nach 
Voraussetzung  stets  positiv,  z  somit  für  alle  Punkte  der 
Ebene  reell  bleibt,  ein  zweischaliges  Hyperboloid, 
von  welchem  zwei  Hauptaxen  (demnach  auch  der  Mittel- 
punkt) in  der  Ebene  der  p  liegen. 

Fallen  in  der  Gleichung  (2)  die  Glieder  mit  x  und  y 
weg,  so  erhält  man  die  Mittelpunktsgleichung  des  Hyper- 
boloides. Für  den  Mittelpunkt  M  bestehen  daher  die 
Beziehungen 

Zpr  cos  a  =  0  .   i 

Hiernach  ist  M  leicht  zu  finden.  Es  wird  nämlich  für 
den  Punkt  A  (Fig.  2) 

Zj)  r'  sin  a  =  Sp  (r  -|-  a;  sin  a  —  y  cos  a)  sin  et 

=  Sp  r  sin  a  -{-  x  2p  sin'*  a  —  y  Zp  sin  a  cos  a . 

Setzt  man  diesen  Ausdruck  gleich  Null,  so  erhält  man  die 
Gleichung 

Zp  r  sin  a  +  «  Zp  sin^  a  —  y  Zp  sin  a  cos  a  ^  0 ,  (4) 

das  heisst  die  Gleichung  einer  geraden  Linie,  welche  alle 
diejenigen  Punkte  enthält,  für  welche  Zpr'  %\na  ver- 
schwindet. Diese  Gerade,  w'elche  wir  v  nennen  wollen, 
enthält  demnach  auch  den  Mittelpunkt  M. 

Ganz  analog  findet  man,  indem  man  Epr'  to^a  be- 
rechnet und  gleich  Null  setzt,  die  Gleichung 

Zp  r  co%  a  -\-  X  Zp  sin  a  cos  a  —  y  Zp  cos*  a  =  0 ,  (5) 

das  ist  die  Gleichung  einer  Geraden  w,  für  deren  Punkte 
£pr'  cos  a  gleich  Null  wird,  und  die  somit  ebenfalls  durch 
M  geht.  Der  Schnittpunkt  der  beiden  Geraden  (4)  und 
(5)  ist  daher  der  Mittelpunkt  des  Hyperboloides. 


310        Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems. 
Setzt  man  der  Abkürzung  halber 

Zp  sin*  ce  =  a     ] 
2p  sin  c  cos  a  =  &     i  (6) 

Sp  cos*  a  =  c    I 

SO  lautet  die  Gleichung  von  v 

Zp T  sina  -^  ax  —  hy=0  (4a) 

und  diejenige  von  w 

Zprco%a-\-hx  —  c2/  =  0.  (5a) 

Der  Punkt  M  kann  auch  auf  folgende  Weise  gefun- 
den werden. 

Ersetzt  man  die  Linien  i^  durch  Kräfte  von  der 
Intensität  j;  .  sin  a  und  setzt  dieselben  zu  einer  Mittel- 
kraft 7  zusammen,  so  ist  für  jeden  Punkt  dieser  Mittel- 
kraft die  Summe  der  statischen  Momente  der  Einzel- 
kräfte, also  der  Werth  Zj9 .  r  sin  a  gleich  Null;  folglich 
liegt  die  Kraft  V  in  der  Geraden  v.  Ersetzt  man  sodann 
die  Linien  p  durch  die  Kräfte  iJ .  cos  a  und  bestimmt 
deren  Mittelkraft  W,  so  erhält  man  die  Gerade  w.  Der 
Schnittpunkt  der  beiden  Kräfte  V  und  TFist  daher  wieder 
der  gesuchte  Mittelpunkt  des  Hyperboloides.*) 

Bei  dieser  Operation,  welche  graphisch  leicht  aus- 
geführt werden  kann,  ist  die  Richtung  der  Kräfte  jj  sin  a 
und  p  cos  a  stets  bestimmt,  welchen  Richtungssinn  man 
auch  den  Linien  p  beilegen  mag;  denn  ändert  man  den 
Sinn  dieser  Linien,  so  wird  dadurch  zugleich  der  Winkel 
«  um  180°  vergrössert,  so  dass  auch  sin  a  und  cos  a  ihre 
Zeichen  wechseln. 


*)  Der  Mittelpunkt  M  ist  nicht  etwa  identisch  mit  dem  Schwer- 
punkte der  als  Gewichte  gedachten  p;  beide  Punkte  haben  nichts 
miteinander  zu  thun. 


Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems.        311 

Wir  nehmen  nun  für  die  Folge  den  Mittelpunkt  M 
des  Hyperboloides  als  Ursprung  des  Coordinatensystems 
an  und  setzen  das  Trägheitsmoment  für  diesen  Punkt 
gleich 

X,.  =  z,l .  Zp  .  (7) 

Dann  lautet  die  Gleichung  des  Hyperboloides  unter 
Benützung  der  abgekürzten  Bezeichnungen  (6) 

z*.  Ip  =  J..,  4  ax^  —  2bxy  -^  cy"" .  (8) 

Aus  dieser  Gleichung  folgt  sofort  diejenige  des 
Asymptotenkegels,  wenn  man  das  constante  Glied 
streicht: 

z\Zp  =  ax^  —  2hxy  +  cif.  (9) 

Schneidet  man  das  Hyperboloid,  sowie  seinen  Asymp- 
totenkegel durch  Ebenen  parallel  zur  Ausgangsebene,  mit 
anderen  Worten,  setzt  man  in  den  Gleichungen  (8)  und 
(9)  z  constant,  so  erhält  man  lauter  ähnliche  Ellipsen, 
deren  Gleichungen  allgemein  lauten: 

D  =  ax^  —  2bxy  -\-  cy^. 

Differenzirt  man  diese  Gleichung  nach  x  und  ?/,  so  er- 
hält man 

dy  _ax  —  by 
dx       bx  —  cy  ' 

und  hieraus  durch  y  =  0   die   Tangente   des   Neigungs- 
winkels des  zur  X-Axe  conjugirten  Durchmessers 

taug  ß.  =  Y ; 

ebenso  findet  man  für  den  zur  y-Axe  conjugirten  Durch- 
messer obiger  Ellipsen  (x  =  0  gesetzt) 

tang  Py  =  y  • 


312        Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems. 

Vergleicht  man  diese  beiden  Werthe  mit  den  Gleichungen 
(4a)  und  (5a),  so  ersieht  man  sofort,  dass  die  Linien  v 
und  tv  für  sämmtliche  Ellipsen  die  zu  den  Coordinatenaxen 
conjugirten  Durchmesser  enthalten. 

Wie  bei  einem  System  von  Punkten,  so  lässt  sich 
auch  bei  einem  Liniensystem  von  einem  Centrifugalmoment 
reden. 

Es  werde  (Figur  3)  der  Ausdruck 
C^^Spr'r" 

das  Centrifugalmoment  des  Liniensystems  j)  in  Bezug 
auf  die  Punkte  A'  und  A"  genannt. 

Drückt  man  r'  und  r"  durch  ?%  a  und  die  Coordi- 
naten  von  A'  und  A"  aus  und  wählt  zugleich  den  Punkt 
M  als  Coordinatenanfang,  so  findet  man  unter  Berück- 
sichtigung der  Gleichungen  (3)  und  (6) 

C=J„,  4-  ax'x"  -  b  {x'y"  -\-  x" y')  +  cy' y" .  (10) 

Der  Werth  C  kann  leicht  aus  dem  Hyperboloid  be- 
stimmt werden.  Errichtet  man  nämlich  im  Punkte  A' 
die  Ordinate  z'  und  legt  in  ihrem  Endpunkte  eine  Tan- 
gentialebene an  das  Hyperboloid,  so  lautet  deren  Glei- 
chung allgemein 

iz-z)  =  ix-x)-^-^{y~yij^ 

oder,  wenn  man  die  beiden  partiellen  Differentialquotienten 
der  Gleichung  (8)  entnimmt, 

{z—z') z'  ^p  =  (a;  —  x')  {ax'  —  by')  +  (y—y')  (cy'  —  bx') 
oder 

zz' 2p  =  axx'—  b(xy'  -\-  x'y)  4  cyy'-\- z'^  2p  —  ax'- -\- 2b x'y' —  cy'^. 
Berücksichtigt  man,  dass  die  vier  letzten  Glieder  sich  auf 
Grund  der  Gleichung  (8)  durch  /,„  ersetzen  lassen,  so 
lautet  die  Gleichung  der  Tangentialebene  auch 

zz'  Sp  =  J,„  -\-  axx'  —  b  (xy'  -\-  x'y)  -f  cyy'. 


Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems.        313 

Auf  der  Ordinate  des  Punktes  A"  werde  von  dieser  Ebene 
die  Strecke  2*  abgeschnitten;  dann  erluält  man  durch 
Einsetzen  von  x'\  y"  und  z''  in  obige  Gleichung 

z' z*  2p  =  J,„  +  ax' x"  —  h  {x' y"  +  x" y')  +  cy'v" • 

Ein  Blick  auf  Gleichung  (10)  zeigt  sofort,  dass  das  Cen- 
trifugalmonient 

C  =  z'z*Zj)  (11) 

ist.  In  Worten  ausgedrückt:  Das  Centrifugalmoment  be- 
züglich der  Punkte  A'  und  A"  ist  gleich  der  Summe  aller 
jj,  multiplicirt  mit  der  Ordinate  des  Hyperboloides  im 
Punkte  A'  und  der  Strecke,  welche  die  im  Endpunkt 
dieser  Ordinate  gelegte  Tangentialebene  auf  der  Ordinate 
des  Punktes  A"  abschneidet. 

Fällt  der  Punkt  A"  mit  A'  zusammen,  so  geht  der 
Ausdruck  C  in  denjenigen  für  das  Trcägheitsmoment  über. 

Mit  Hülfe  des  Hyperboloides  kann  man  somit  sowohl 
das  Trägheitsmoment  als  auch  das  Centrifugalmoment  eines 
Liniensystems  für  beliebige  Punkte  der  Ebene  leicht  fin- 
den, und  es  lässt  die  gewählte  geometrische  Darstellung 
an  Uebersichtlichkeit  nichts  zu  wünschen  übrig.  Für  die 
Anwendung  in  der  graphischen  Statik  müssen  wir  uns 
dagegen  nach  einer  ebenen  Curve  umsehen,  welche  uns 
wo  möglich  dieselbe  Dienste  leistet.  Eine  solche  findet 
sich,  wenn  man  den  Asymptotenkegel  im  Abstände  z,„  von 
der  XF-Ebene,  das  heisst  durch  die  zu  letzterer  parallele 
Tangentialebene  des  Hyperboloides  schneidet. 

Die  Gleichung  dieser  Schnittcurve  wird  erhalten,  in- 
dem man  in  derjenigen  für  den  Asymptotenkegel  (Glei- 
chung 9)  -?  =  z„,  setzt;  sie  lautet 

J,„^zlZp=ax'' -Uxy^ci/.  (12) 


314        Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems. 

Es  stelle  die  Ellipse  in  Figur  4  diese  Schnittcurve  dar. 

Bezeichnet  man  zunächst  die  Strecken,  welche  die 
Curve  auf  den  Coordinatenaxen  abschneidet,  mit  m  und  n, 
so  folgt  aus  (12)  sofort 

Jm  =  am^  =  cn^ .  (13) 

Hieraus  ergibt  sich 

m^  -j-  n^      a-\-  c 
oder  da  nach  (6) 

a-\-  c  =  2p  sin^  cc  +  Zp  cos^  a.  =  Zp  , 
.2p. 


m^  -(-  n' 


Den  Factor  von  2Jj^j,  welcher  nach  (12)  mit  zl  identisch 
ist,  findet  man  leicht  aus  der  Figur;  er  ist  gleich  dem 
Quadrate  des  Perpendikels  aus  dem  Mittelpunkte  auf  die 
Verbindungslinie  der  Endpunkte  von  m  und  n.  Da  die 
Sichtung  der  Coordinatenaxen  beliebig  ist,  so  wird  die 
Länge  dieses  Perpendikels  constant  für  je  zwei  aufeinander 
senkrecht  stehende  Radien  der  Ellipse;  die  Verbindungs- 
linien der  Endpunkte  je  zweier  solcher  Radien  berühren 
daher  einen  Kreis  vom  Radius  z,„. 

Es  sei  ferner  q  die  Antipolare  des  Punktes  A'  (oder, 
was  dasselbe  bedeutet,  A'  der  Antipol  von  q).  Dann  be- 
kommt man  die  Gleichung  von  q,  wenn  man  in  der  Glei- 
chung der  Polaren  die  Zeichen  von  x  und  y  wechselt; 
sie  lautet 

Jm  +  oa;ic'  —  b  (xy'  +  x'y)  -f  cyy'  =  0  . 

Setzt  man  in  diesem  Ausdruck  für  x  und  y  erst  die  Co- 
ordinaten  von  A"  und  dann  diejenigen  von  M  und  divi- 
dirt  hierauf  das  erste  Ergebniss  durch  das  zweite,  so 
erhält  man  das  Verhältniss  der  beiden  Perpendikel 


Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems.        315 
s"  _  Jm  +  ax'x"  —  b  (x'y"  -4-  x"y')  +  cy'  y" 

und  es  wird  nach  Gleichung  (10)  das  Centrifugahnoment 

s 

Fällt  der  Punkt  Ä"  mit  A'  zusammen,  so  geht  das 
Centrifugahnoment  in  das  Trägheitsmoment  über,  und 
dieses  findet  sich  für  A' 

s 

Ferner  ergibt  sich  analog  wie  bei  einem  System  von 
Punkten,  dass  das  Centrifugahnoment  eines  Liniensystems 
für  zwei  Punkte  verschwindet,  wenn  der  eine  auf  der 
Antipolaren  des  andern  liegt. 

Man  sieht,  dass  uns  die  gewählte  Ellipse  in  der  That 
dieselben  Dienste  leistet  wie  die  Centralellipse  eines  Punkte- 
systems; auch  dürfte  es  nicht  schwer  sein,  noch  weitere 
analoge  Beziehungen  abzuleiten.  Immerhin  lässt  sich  der 
Dualismus  nicht  consequent  durchführen;  vor  Allem  fällt 
es  auf,  dass  sich  beim  Liniensystem  keine  ausgezeichnete 
Gerade  angeben  lässt,  die  dem  Schwerpunkte  eines  Punkte- 
systems entspräche.  Es  mag  dies  daher  kommen,  dass 
in  unserer  Definition  des  Trägheitsmomentes  eines  Linien- 
systems die  Gewichte  ii  mit  dem  Quadrate  einer  Strecke 
multiplicirt  werden,  während  bei  consequenter  Umkehruug 
das  Quadrat  eines  Streckenverhältnisses  genommen 
werden  raüsste. 

Ohne  Schwierigkeit  Hesse  sich  unsere  Untersuchung 
auf  den  Raum  übertragen ;  an  Stelle  der  Geraden  j)  träten 
dann  mit  Gewichten  belastete  Ebenen.  Auch  die  Frage, 
wie  sich  die  abgeleiteten  Beziehungen  ändern,  falls   ein- 


316        Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems. 

zelne  p  negativ  sind,  böte  einiges  Interesse.  Hier  möge 
dagegen  zum  Schluss  nur  noch  gezeigt  werden,  wie  die 
Trägheitsellipse  eines  gegebenen  Liniensystems  mit  Hülfe 
der  Methoden  der  graphischen  Statik  eonstruirt  werden 
kann. 

In  den  Figuren  5 — 10  ist  diese  Construction  für  vier 
beliebige  in  Figur  5  dargestellte  p  durchgeführt  worden. 

Zunächst  haben  wir  die  Geraden  v  und  w  und  damit 
den  Mittelpunkt  M  bestimmt.  Zu  diesem  Zwecke  wurden 
von  sämmtlichen  p  die  verticalen  und  horizontalen  Pro- 
jectionen  (also  die  Werthe  /;  sin  a  und  p  cos  a)  gezeichnet 
und  in  Figur  6  die  verticalen,  in  Figur  7  die  horizontalen 
Projectionen  zu  je  einem  Kräftepolygon  zusammengesetzt. 
Durch  entsprechende  Seilpolygone  wurden  hierauf  die  bei- 
den Mittelkräfte  V  und  TF  der  Lage  nach  bestimmt;  sie 
liegen  nach  unseren  früheren  Auseinandersetzungen  in  den 
beiden  zu  den  Coordinateuaxen  conjugirten  Durchmessern 
der  Ellipse  und  schneiden  sich  somit  im  Mittelpunkte  M. 
(Die  Seilpolygone,  welche  hiezu  dienten,  sind  in  der  Zeich- 
nung wieder  ausgelöscht  worden.) 

Um  sodann  den  Werth  von  J"^  zu  construiren,  hätte 
man  die  p  als  Kräfte  und  ihre  Abstände  von  M  als  Hebel- 
arme betrachten  können;  ein  entsprechendes  Seilpolygon 
(mit  in  die  verticale  Richtung  gedrehten  pi)  hätte  dann 
die  statischen  Momente  pr  und  ein  zweites,  bei  welchem 
diese  Momente  als  Kräfte  figurirten,  die  Werthe  pr^  ge- 
liefert. Einfacher  jedoch  ist  das  auf  unserer  Zeichnung 
angewandte  Verfahren:  Die  Werthe  p  sin  a  wurden  in 
Figur  6  auf  eine  Verticale  projicirt;  man  erhielt  dadurch 
die  Werthe  p  sin^  a,  deren  Summe  gleich  a  ist.  Diese 
Werthe  wurden  nun  als  Kräfte  angesehen,  welche  in  den 
Schnittpunkten  der  p  mit  der  X-Axe  ihre  Angriffspunkte 


Ritter,  das  Trägheitsmoment  eines  Liniensystems.        317 

haben;  die  Hebelarme  dieser  Kräfte  sind  dann  offenbar 
gleich  -: —  ,  und  wenn  man  mit  Hülfe  eines  beliebigen,  im 

^  sin  cc  ^ 

Abstände  li  angenommenen  Poles  das  Seilpolygon  Figur  8 
zeichnet,  so  sind  die  Abschnitte  der  Seilpolygonseiten  auf 
der  F-Axe  gleich  Jarsin  a.  (Als  Probe  dient  der  Umstand, 
dass  die  Mittelkraft  dieses  Kräftesystems  durch  M  geht.) 
Diese  Abschnitte  wurden  nun  wieder  als  Kräfte  betrachtet 
und  vermittelst  der  Pole  0„  und  0^  zu  zwei  neuen  Seil- 
polygonen (Fig.  9  und  10)  verwendet;  zu  dem  ersteren 
(Fig.  9)  diente  die  Strecke  a,  zu  dem  letzteren  (Fig.  10) 
die  auf  Figur  7  gewonnene  Strecke  c  als  Poldistanz. 
Diese  neuen  Polygone  führen  dann  offenbar  auf  die  Werthe 
pr^  und  zwar  ist,  wenn  man  die  Gesammtabschnitte  der- 
selben mit  t„  resp.  t  bezeichnet,  nach  den  Regeln  der 
graphischen  Statik  das  Trägheitsmoment 

/„,  =:  Spr'^  =  h  .a  .ta  =  h  .  c  .tc . 

Hieraus  findet  sich  leicht  unter  Berücksichtigung  der  Glei- 
chungen (13) 

m  =  Y  h  .  U    und    n  =  y  h.tr  • 

Die  Werthe  m  und  n  sind  schliesslich  in  der  Figur  6 
vermittelst  zweier  Halbkreise  construirt  und  als  Radien 
der  Ellipse  nach  Figur  5  übertragen  worden,  worauf  das 
Zeichnen  der  ganzen  Ellipse  keiner  Schwierigkeit  mehr 
unterlag. 


Die  Panopseen  der  Molasse, 

von 
Prof.  Mayer-Eymar. 


Obgleich  ich,  vor  vierzehn  Jahren,  bereits  die  Ehre 
gehabt  habe,  eine  Arbeit  über  die  tertiären  Panopaeen 
in  der  Vierteljahrschrift  unserer  Gesellschaft  zu  publi- 
ziren,  so  glaube  ich  um  so  eher  den  gleichen  Stoff  wieder 
behandeln  zu  dürfen,  als  er  sich  seit  jener  Zeit  ganz  be- 
deutend vermehrt  und  mit  neuen,  zum  Theile  sehr  in- 
teressanten, Thatsachen  bereichert  hat  und  als  er  über- 
haupt, vom  darwinistischen  Standpunkte,  zu  den  lehr- 
reichsten, welche  die  Conchyliologie  bietet,  gehört.  Uebri- 
gens  habe  ich  ja,  seiner  Zeit,  keinen  Vortrag  über  den 
betreffenden  Gegenstand  gehalten  und  es  wird  Ihnen 
daher  vermuthlich  recht  sein,  mit  den  neuen  auch  die 
damals  publizirten  Thatsachen  nunmehr  de  visu  contro- 
liren  zu  können. 

Die  Gattung  Panopsea,  Mänard,  Typus  der  Fa- 
milie der  Panopjeiden  (welche  Familie  aus  den  weiteren 
vier  Gattungen  Pleuromya,  Agassiz,  Actinomya,  Mayer- 
Eymar,  Saxicava,  Fleuriau  und  Cyrtodaria,  Daudin, 
besteht  und  als  die  viertoberste  im  Systeme  der  Pelecy- 
poden  oder  Muscheln  eingereiht  ist),  zeichnet  sich  aus 
durch  die  gewöhnliche  Grösse,  ja  ausnahmsweise  bedeu- 
tende Grösse  der  Schale,  durch  deren  starkes  Klaffen  am 
Hinterende  oder  an  beiden  Enden,  durch  ihre  nur  durch 
concentrische  Anwachs-Runzeln  gestörte  Glätte,  inwendig 


Mayer-Eymar,  die  Panopseen  der  Molasse.  319 

aber  durch  einen  stai^ien  konischen  Schlosszahn  in  jeder 
Klappe  und  durch  einen  sehr  starken,  hinten  sinuösen 
Mantelrand-Eindruck.  Leichter  zu  verwechseln  sind  ihre 
Arten  daher  nur,  einerseits  mit  den  naheverwandten  PI  eu- 
re myen  und  andrerseits  mit  den  rippenlosen  Pholado- 
myen  der  Untergattung  Homomya,  weniger  leicht  mit 
den  ächten  Pholadomyen  und  mit  den  Alloerismen- 
Steinkernen. 

Meines  Wissens  treten  ächte  Panopaeen  erst  in  der 
unteren  Kreide,  im  Valenginiau,  auf,  denn  was  Buvignier 
als  solche  aus  dem  unteren  Jura  beschrieben  hat  (Sta- 
tistique  geologique  du  departement  de  la  ]\Ieuse,  Tafeln 
7  und  8)  sind  theils  ächte  Pleuromyen,  theils  Ana- 
tiniden,  und  die  zwei  Arten  aus  dem  obersten  Jura, 
P.  Autissiodorensis,  Cotteau  (De  Loriol,  Portlandien 
de  l'Yonne,  Tafel  5)  und  P,  Idalia,  Orbigny  (Dollfus, 
Faune  kimmeridgienne  du  Hävre,  Tafel  17),  so  nahe  sie 
auch  bereits  den  ächten  Panopaeen  stehen,  werden  noch, 
wenigstens  durch  ihre  spitzigen,  schiefstehenden  und  ge- 
näherten Wirbel  als  Pleuromyen  charakterisirt.  Um 
so  merkwürdiger  ist  es  daher,  dass  in  der  Nordzone  des 
Neocomian  I  auf  ein  Mal  eine  grössere  Anzahl  nicht 
seltener  typischer  Panopieen  auftritt  (siehe  Pictet,  S*®- 
Croix,  Tafeln  101  und  102).  Schon  im  Valenginian  II, 
a,  des  Jura's  indessen,  dann  häufig  im  Neocomian  I  haben 
wir  eine  Art,  P.  Neocomensis,  Ag.  (Myopsis),  welche 
in  letztem  Niveau  die  interessante  Thatsache  leicht  con- 
troliren  lässt,  dass  sie,  je  nach  den  Individuen,  bald 
noch  eine  ächte  Pleuromya,  bald  schon  eine  ächte 
Panopa^a,  in  vielen  Fällen  aber  ein  Zwitterding  beider 
Gattungen  darstellt.  Es  wird  hiedurch  die  schon  aus  der 
nahen  Verwandtschaft  und  der  unmittelbaren  Aufeinander- 


320  Mayer-Eymar,  die  Panopseen  der  Molasse. 

folge  beider  Gattungen  naheliegende  Vermuthung,  dass 
die  zweite  von  der  ersten  abstamme,  auf  einer  wirklich 
evidenten  Weise  bestätigt. 


Abgesehen  von  der  Untergattung  Chsenopsea,  Mayer- 
Eymar,  Typus,  die  recente  Panopsea  norwegica,  welches 
Subgenus  sich  durch  den  unterbrochenen  Mantelrand- 
Eindruck  und  durch  mehr  oder  minder  auffallendes  Perl- 
mutter-Glänzen  der  Innenseite  der  Schale  von  den  ächten 
Panopseen  unterscheidet,  gehören  die  tertiären  Arten 
der  Gattung  drei  Sektionen  oder  Zweigen  an,  wovon  zwei 
wenigstens  schon  in  der  unteren  Kreide  ihre  Wurzelformen 
besitzen,  nämlich  der  Zweig  der  Arten  mit  tiefem  Pallial- 
Sinus  (Nachkommen  der  P.  Neocomensis)  und  derjenige 
der  Species,  bei  welchen  dieser  Sinus  stumpf  und  offen 
bleibt,  wie  man  dies  schon  bei  den  alten  Arten,  P.  Car- 
teroni,  P.  acutisulcata  etc.  beobachtet.  Erst  in  der 
oberen  Kreide,  meines  Wissens,  tritt  dann,  vorderhand 
unvermittelt,  ein  dritter  Zweig  auf,  dessen  Arten  sich 
durch  einen  mehr  oder  weniger  kurzen,  aber  schmalen 
und  spitzigen  Pallial-Sinus  und  eine  gewöhnlich  schiefe 
Form  auszeichnen. 

Die  Arten  des  ersten  Zweiges  lassen  sich  nun  nach 
dem  einfachen  Merkmale  der  niedrigen,  das  heisst  abge- 
rundeten und  schmalen  oder  aber  der  hohen  und  leicht 
eckigen  Vorderseite  in  zwei  Haupt-Formenreihen  stellen, 
zu  denen  sich  ein  Paar  aberrante,  das  heisst  nicht  mit 
Sicherheit  oder  doch  Wahrscheinlichkeit  von  ihren  be- 
kannten Vorgängerinnen   abzuleitende   Formen   gesellen. 

Der  Typus  der  ersten  Formenreihe  ist  die  eocaen 
allgemein,  das  heisst  vom  Suessonian  I  (Angre  bei  Mons) 


Mayer-Eymar,  die  Panop?een  der  Molasse.  321 

bis  zum  Tougrian  I  (Cassinelle  bei  Acqui)  verbreitete 
und  stellenweise  häufige  P.  intermedia,  Sow.  (Mya), 
leicht  kenntlich  an  ihrer  cylindrischen  Gestalt  und  ihrer 
wenig  über  die  Wirbelgegend  hinaus  reichenden  Runze- 
lung.  Genau  die  gleiche  Form  kömmt  aber  iiicht  blos 
im  Aquitauian  I  und  II  von  Bordeaux  (Balizac,  Cabannac) 
und  von  Marseille  (Carry)  und  im  Helvetian  II  b  sowohl 
von  Bordeaux  als  der  Schweiz  (Belpberg  bei  Bern),  sondern 
findet  sich  merkwürdigerweise  noch  recent  vor  und  zw\ar 
an  der  Küste  von  Neu-Seeland.  Uebrigens  ist  die  nord- 
amerikanisehe,  miocaene  P.  dubia,  Lea,  wie  das  Exem- 
plar davon  vom  Ufer  des  Potamac  in  Virginien,  welches 
hier  vorliegt,  beweist,  ebenfalls  nichts  anderes  als  eine 
P.  intermedia.  Um  den  lächerlich  barbarischen  Namen 
P.  zelandica,  Valenciennes,  nicht  gebrauchen  zu  müssen, 
hatte  ich  seinerzeit  die  neogenen  und  recenten  Individuen 
in  P.  rediviva  umgetauft;  jetzt  aber,  dass  ich  P.  in- 
termedia aus  dem  Obereocaenen  kenne  und  viel  mehr 
Exemplare  der  Art  als  früher  vergleichen  konnte,  stehe 
ich  nicht  mehr  an,  die  neogenen  und  die  recenten  Indi- 
viduen, welche  ich  vorliegen  habe  oder  deren  Abbildungen 
mir  vorliegen  (Chenu,  Illustrations  conchyliologiques, 
Tafel  7,  Figur  1;  Tafel  9,  Figur  2),  zur  P.  intermedia 
zu  zählen  und  so  die  interessante  und  seltene  Thatsache 
zu  constatiren,  dass  dieselbe  Art  vom  untersten  Eocaenen 
weg,  durch  das  ganze  lange  Tertiärsystem  und  bis  in 
die  Jetztwelt  ausgeharrt  hat. 

Von  den  anderen  Arten  der  Formenreihe  P.  Vau- 
dini,  Desh.,  P.  Wateleti,  Desh.,  P.  anatina,  Goldf., 
P.  angusta,  Nyst.,  P.  Münsteri,  Orb.,  P.  corrugata, 
Dix.,  P.  puella,  Dix.,  und  P.  Bachmanni,  May.-Eym., 
interessiren  uns  nur  die  drei  letzteren  besonders,  weil  sie 

XXIX.  i.  21 


322  Mayer-Eymar,  die  Panopseen  der  Molasse. 

auch  oder  ausschliesslich  im  Eocaenen  der  Schweiz  ge- 
funden werden.  P.  corrugata,  eher  eine  starke,  mehr 
oder  weniger  vollständig  gerunzelte  Varietät  der  P.  in- 
termedia, als  eine  gute  Art  zu  nennen,  kömmt  bei  uns 
sowohl  im  Parisian  I  von  Appenzell  und  Einsiedeln  als 
im  Bartonian  I  von  Thun  nicht  selten  vor.  Von  der 
kleinen  P.  puella,  welche  bei  Barton  so  häufig  ist,  be- 
sitzt das  Berner  Museum  ein  Exemplar  aus  dem  Barto- 
nian I  von  Thun.  Diese  Art  geht  übrigens  in's  Tongrian  I 
hinauf,  denn  das  vorliegende  Stück  von  Castellane,  das 
ich  selber  gesammelt  habe,  ist  typisch  und  hat  mir  die 
Identification  der  P.  Castellanensis,  Orb.  damit  er- 
leichtert Was  endlich  P.  Bachmanni  betrifft,  welche 
auf  den  Zürcher  Sammlungen  aus  dem  schwarzen  Sand- 
steine (Bartonian  I,  b)  der  Ralligstöcke  bei  Thun  vor- 
liegt, so  ist  sie  bei  ihrer  grossen,  flachen,  geschwungenen 
und  glatten  Form,  wie  die  auffallend  längliche  P.  Mün- 
ster!, aus  dem  Aquitanian  I  von  Bünde  und  Cassel,  eine 
aberrante  Art  zu  nennen,  indem  diese  zwei  eben  weniger 
nahe  verwandt  mit  P.  intermedia  als  die  übrigen  ge- 
nannten Species  sind. 

In  welcher  der  erwähnten  Arten  die  zweite  Formen- 
reihe, Typus  P.  Menardi,  Desh.,  ihren  Ursprung  hat, 
ist  vorderhand  nicht  festgestellt;  möglicherweise  bildet 
schon  P.  Wateleti  (Desh.  Anim,  T.  8,  F.  1  u.  2)  einen 
Uebergang  zu  ihr,  da  bei  jener  die  Vorderseite  bereits 
etwas  breiter  als  die  Hinterseite  erscheint.  Andrerseits 
stehen  P.  corrugata  und  P.  Heberti  einander  manch- 
mal so  nahe,  dass  man  versucht  wäre,  letztere  von 
ersterer  abzuleiten.  Wie  dem  auch  sei,  so  tritt  die  im 
ganzen  Obertertiären  so  verbreitete  und  im  Helvetian  II,  b, 
West-  und  Mittel-Europas   so  häufige  P.  Menardi,    bei 


Mayer-Eymar,  die  Panopaeen  der  Molasse.  323 

uns  schon  im  Bartonian  I  von  Thim  nicht  selten  auf. 
Sie  kömmt  übrigens  auch  nicht  selten  etwas  höher,  näm- 
lich im  Ligurian  II  von  Cassinelle  bei  Genua  vor,  so  dass 
ihre  Verbreitung  vom  Bartonian  I  bis  zum  Messinian  I 
oder  gar  Astian  I  West-Englands  (Wood,  Crag  Mollusca, 
T.  27,  F.  1,  d,  e)  eine  fast  lückenlose  ist.  Fast  auffallend 
scheint  es  unter  diesen  Umständen,  dass  sie  nicht  auch 
noch  recent,  z.  B.  an  der  W^estküste  Afrika's,  angetroffen 
wird.  P.  Menardi  bildet  bekanntlich  bei  uns  (Belpberg 
bei  Bern,  Hagebuch  bei  St.  Gallen)  ganze  Bänke  und  ist 
im  gleichen  Niveau  besonders  zu  Salles  bei  Bordeaux 
ebenfalls  sehr  häufig,  dort  aber  zugleich  sehr  schön  mit 
der  Schale  erhalten. 

Zunächst  mit  diesem  Typus  verwandt  und  genau 
genommen  nur  als  eine  kleinere,  gewöhnlich  stärker  ge- 
runzelte und  hinten  spitzigere  Varietät  davon  zu  be- 
trachten, zeigt  sich  P.  Heberti,  Bosq.,  welche  lange  für 
eine  Leitmuschel  des  nördlichen  Tongrian  I  gegolten  hat. 
Sie  findet  sich  indessen  nunmehr,  wie  die  vorliegenden 
Stücke  beweisen,  auch  im  Ligurian  II  Piemonts,  ja  sogar 
mit  der  ersten  P.  Menardi  im  Bartonian  I  von  Thun 
nicht  selten,  und  sie  zeigt  sich  in  diesen  zwei  Xiveaux 
durch  kleine  und  mittelgrosse,  hinten  mehr  oder  weniger 
abgestutzte  Individuen  so  intim  mit  jener  verbunden,  dass 
ihre  Aufrechthaltung  als  Art  mehr  eine  Sache  der  stra- 
tigraphischen  Convenienz  als  der  Logik  genannt  werden 
darf.  Weitere  gute  Arten  der  Reihe  sind  dann  aber  P. 
porreeta,  Conrad,  fraglich  aus  dem  Langhian  von  Mary- 
land, der  P.  Heberti  formähnlich,  nur  grösser  und  vorn 
viel  breiter,  und  P.  Suessi,  May.-Eym.,  aus  dem  Ligu- 
rian I  und  II  des  Venetianischen,  welche  sich  durch  ihre 


324  Mayer-Eymar,  die  Panopseen  der  Molasse. 

verkürzte  Vorderseite  und  ihre  verlängerte  Hinterseite 
ganz  besonders  auszeichnet. 

Der  zweite  Zweig,  zu  dem  wir  nun  gelangen,  bei 
welchem  wie  gesagt  die  Pallial-Bucht  etwas  kurz  aber 
spitzig  ist,  scheint  mir  gegenwärtig  aus  drei  Formen- 
Reihen  und  zwei  aberranten  Arten  zu  bestehen.  Bei  der 
ersten  und  grösseren  Formenreihe,  als  deren  Haupt  P. 
reflexa,  Say,  gelten  kann,  welche  Reihe  aber,  wie  Sie 
hier  sehen,  schon  in  der  Turon-Kreide  mit  P.  Ewaldi, 
Reuss,  auftritt,  sind  die  Formen  mehr  oder  weniger 
schief,  vornen  hoch,  hinten  verschmälert,  und  besitzen 
sie  auffallend  grobe  und  unregelmässige  Anwachsrunzeln. 
Eine  erste  hieher  gehörende  Art,  just  eine  Mittelform 
zwischen  P.  reflexa  und  P.  Rudolphii,  fand  sich  im 
Hohgant-Sandstein  (Bartonian  I,  a)  der  Ralligstöcke  und 
benannte  ich  P.  indigena.  Erst  im  Helvetian  I 
Volhynien's  dann  beginnt  die  zweite  Art,  P.  Rudolphii, 
Eichw.,  deren  von  Dubois  de  Montperreux  abgebildetes 
Original  hier  vorliegt.  Diese  bis  ins  Oberpliocaen  (As- 
tian  II)  Italiens,  Südfrankreichs  und  West-Englands 
(Wood,  Crag  Mollusca,  T.  27,  F.  b,  c)  hinauf  reichende 
Panopsea  ist  bei  uns  im  oberen  Helvetian  ebenfalls  vor- 
handen, und  zwar  bei  St.  Gallen  wie  bei  Luzern  und  bei 
Bern;  doch  bleibt  sie  selten  in  der  Molasse,  denn  ich 
kenne  blos  ein  Dutzend  Exemplare  daraus. 

Während  nun  P.  Rudolphii  noch  wenig  und  nur 
vorn  und  in  der  Wirbelgegend  schief  und  geschwungen, 
sowie  noch  massig  gerunzelt  erscheint,  zeichnet  sich  die 
nächste  Art,  P.  reflexa,  gerade  durch  ihre  Schiefe,  ihre 
auffallend  entwickelte  Vorderseite  und  ihre  verkümmerte 
Hinterseite,  sowie  durch  ihre  starke  Runzelung  aus.  Der 
Typus  der  Art,   von  welchem  ich  Ihnen  ausser  der  Ab- 


Mayer-Eymar,  die  Panopseen  der  Molasse.  325 

bildung  in  Chenu  (Tafel  10,  Figur  3),  eine  Zeiclinung 
nach  Lea's  Original  vorweisen  kann,  stammt  aus  dem 
Miocaen,  wahrscheinlich  dem  Helvetian  von  Virginien. 
Ihm  genau  entsprechende  Panopseen  finden  sich  nun, 
was  für  die  Wissenschaft  neu  ist,  in  ganz  Europa,  das 
heisst  in  West-  und  Süd-Frankreich,  in  der  Schweiz  und 
in  Oesterreich-Ungarn,  sowohl  im  Niveau  des  Muschel- 
sandsteines als  in  demjenigen  der  Meeresmolasse  (Hel- 
vetian II,  a,  und  II,  b),  und  es  können  zum  Beispiele 
die  zwei  Stücke  0.919  und  0.928  von  St.  Gallen  als 
typische  P.  reflexa  gelten.  Die  Art  ist  indessen,  wie 
mir  gegen  hundert  untersuchte  Exemplare  gezeigt  haben, 
ziemlich  veränderlich  und  wirft  hauptsächlich  zwei  Va- 
rietäten oder  Subspezies  ab,  nämlich  die  Var.  Sallo- 
macensis,  May.-Eym.,  aus  dem  Helvetian  11,  b,  von 
Bordeaux  und  von  Luzern,  welche  vornen  deprimirter  und 
hinten  länger  als  sonst  ist,  und  die  Var.  Solanderi, 
Gray  (Chenu,  Tafel  11,  Figur  2),  ebenfalls  länglich  und 
vorn  deprimirt,  aber  fast  gleichseitig.  Diese  leichte  Va- 
rietät findet  sich  merkwürdigerweise  recent  an  der  Küste 
von  Neu-Seeland,  und  es  ist  wieder  recht  interessant,  sie 
auch  in  der  Schweiz  bei  Luzern  und  am  Belpberg  (0.966 
und  0.967),  genau  gleich  wiederzufinden. 

An  P.  reflexa  schliesst  sich  zunächst  an  die  eigen- 
thümlich  breitkeilförmige,  etwas  flache  und  sehr  breit- 
gefurchte P.  latirugata,  May.-Eym.,  bereits  in  vier 
Exemplaren  vom  Belpberg  bekannt.  Weniger  ausge- 
zeichnet und  zwischen  P.  Rudolphii  und  P.  reflexa  in 
der  Mitte  stehend,  indessen  mit  niedrigerer  Vorderseite 
und  tieferem  Pallial-Sinus  als  die  erste,  und  länglicher, 
vorn  deprimirter  als  die  zweite,  zeigt  sich  endlich  P. 
Eichwald i,   May.-Eym.,    in   drei   besseren   und    einigen 


326  Mayer-Eymar,  die  Panopseen  der  Molasse. 

defecten  Exemplaren  am  Reuss-Ufer  bei  Luzern  ge- 
sammelt. 

Die  Arten  der  zweiten  Formenreihe  der  Panopseen 
mit  kurzspitzigem  Pallial-Sinus  stehen  der  P.  reflexa 
noch  nahe  und  ich  glaubte  früher,  sie  von  dieser  ableiten 
zu  können,  bevor  ich,  vor  zwei  Jahren,  eine  Form,  P. 
similis,  May.-Eym.,  schon  aus  dem  Hohgant-Sandstein 
(Bartonian  I,  a)  der  Ralligstöcke  auf  den  Basler  Samm- 
lungen fand.  Diese  Arten  zeichnen  sich,  kurz  gesagt, 
durch  ihre  dachförmige  Gestalt  aus.  Die  ältest  bekannte 
Form  davon  ist  P.  Coquimbensis,  Orb.  (Chenu,  Illustr. 
conchyl.,  T.  6,  F.  2),  aus  dem  Miocaen  und  wahrschein- 
lich aus  dem  Helvetian  II  Südamerikas.  Dieser  ganz 
ähnlich  nun,  indessen  grösser,  dicker  und  gleichseitiger 
zeigt  sich  P.  declivis,  May.-Eym.,  nicht  selten  bei  Luzern 
und  bei  St.  Gallen.  Etwas  entfernter  steht  diesen  die 
ebenfalls  fast  gleichseitige  aber  flache,  und  hinten,  nicht 
zufällig,  sondern  sicher  eigenthümlich  zugespitzte  P. 
rostralis,  May.-Eym.,  -welche  zugleich  zwei  Mal  am 
Belpberg  bei  Bern  und  ein  Mal,  im  gleichen  Niveau,  zu 
Cadenet  in  der  Provence  gesammelt  wurde.  Erst  ein  Mal 
gefunden  und  daher  etwas  prekär  ist  endlich  P,  deci- 
piens,  May.-Eym.,  vom  Panopseen-Eldorado  des  Belp- 
bergs,  welche  sich  von  P.  Coquimbensis  durch  ihre 
grössere  Flachheit,  ihre  breitere  Hinterseite  und  ihren 
tieferen  und  spitzigeren  Pallial-Sinus  unterscheidet. 

Die  dritte  Formenreihe  der  P.  reflexse,  bei  welcher 
die  Schale  flach  und  nicht  gerunzelt  ist,  hat  zum  Typus 
die  grosse  P.  americana,  Conrad,  aus  dem  Miocaen, 
fraglich  dem  Langhian  von  Maryland.  Nachdem  ich  früh 
schon  erkannt,  dass  dieselbe  Art  auch  in  Europa  und 
zwar  im  Coralline  Crag  (Messinian  I)  West-Englands  vor- 


Mayer-Eymar,  die  Panopseen  der  Molasse.  327 

komme  (P.  Faujasi,  Wood,  Crag  Mollusca,  T.  27,  F.  1,  a), 
ward,  bei  dem  definitiven  Einrangiren  unserer  Panopa^en, 
vor  zwei  Jahren,  mein  Erstaunen  nicht  gross,  sie  nicht 
bloss  im  Helvetian  II,  a,  von  Bordeaux  und  des  Vaucluse, 
sondern  auch  im  Helvetian  II,  b  von  la  Chaux-de-Fonds, 
vom  Belpberg  und  vom  Reuss-Ufer,  und  zwar  an  letzterem 
Orte  typisch,  wiederzufinden.  Die  Art  variirt  übrigens 
in  ziemlich  hohem  Grade  und  bildet  so  ein  Paar  extreme 
Formen,  welche  ausgezeichnet  zu  werden  verdienen.  Ich 
nannte  denn  die  längliche  und  sehr  ungleichseitige,  hinten 
verlängerte  und  verschmälerte  Varietät  oder  Subspezies 
aus  dem  Helvetian  II,  a,  von  Doue  bei  Angers  Var.  An- 
degavensis  und  die  eigenthümlich  aufgeblasene  Form 
aus  dem  Helvetian  II,  b,  von  Cadenet,  Var.  Valclau- 
sensis. 

Als  aberrante  Arten  des  uns  beschäftigenden  Pano- 
p  Seen -Zweiges  können  nun  betrachtet  werden  ein  Mal  die 
elegante  P.  navicularis,  May.-Eym.,  mit  P.  Rudolphii 
scheinbar  verwandt,  doch  schmäler,  schift'förmig  gebogen 
und  mit  starken  Runzeln;  Wirbel  stark  entwickelt,  vom 
Belpberg  bei  Bern  und  vom  Hagebuch  bei  St.  Gallen  und 
dann  die  sicherere  P.  qusesita,  May.-Eym.,  in  vier 
Exemplaren  am  Belpberg  gesammelt,  eine  ganz  eigen- 
thümliche  Art,  die  nur  im  ersten  Augenblick  an  P.  inter- 
media erinnert,  aber  kürzer,  gleichseitiger  ist  und  sich 
dann  noch  durch  ihre  ellyptische  Gestalt,  bei  breiten, 
stumpfen  Wirbeln,  starker  Schalenwölbung  und  stumpf- 
zugespitztem Hinterende  auszeichnet.  Sie  gehört  daher 
wahrscheinlich  in  die  Nähe  der  P.  decipiens  und  also 
ganz  ans  Ende  der  Reihe  der  P.  Coquimbensis  hin. 

W^ir  sind  glücklich  zum  dritten,  kleineren  Zweige 
gelangt.     Derselbe  zählt  annoch   erst   7  Arten,   welche. 


328  Mayer-Eyraar,  die  Panopaeen  der  Molasse. 

ähnlich  wie  die  Species  mit  tiefer  Mantelbucht,  in  die 
zwei  Formenreihen  der  Arten  mit  niedriger  oder  abge- 
rundeter Vorderseite  und  derjenigen,  bei  welchen  dieser 
Schalentheil  hoch  und  eckig  ist,  zerfallen.  Der  Typus 
jener  ersten  Formen  ist  die  nach  P.  Menardi  häutigste 
tertiäre  Art  der  Gattung,  P.  glycimeris,  Born  (Mya) 
oder  P.  Faujasi,  Menard.  Dieselbe,  welche  an  der  Küste 
von  Portugal  lebt,  bietet  die  interessante  Thatsache  dar, 
dass  sie,  wenigstens  schon  im  Langhian  I  von  Bordeaux 
auftretend,  zuerst  klein  ist,  dann  von  Stufe  zu  Stufe  an 
Grösse  zunimmt,  um  erst  in  der  Jetztwelt  riesige  Dimen- 
sionen anzunehmen  (siehe  Chenu,  Illustr.  conchyl.,  T.  1 
und  2).  Ich  rühme  mich  der  Erste  zu  sein,  welcher 
diese  lange  für  eine  Leitmuschel  des  Pliocaenen  oder 
Astian  gehaltene  Form  aus  s.  g.  miocaenen  Schichten 
Europas  citirt  hat,  und  ich  kann  nun  wohl  zwei  Dutzend 
sicherer  Exemplare  davon,  darunter  einige  fast  so  grosse 
als  die  italienischen,  aus  dem  Helvetian  II,  b,  sowohl 
Südfrankreichs  und  Oesterreich-Ungarns,  als  von  Bern 
und  von  St.  Gallen  vorweisen.  Wenn  ich  nun,  nach  den 
letzten  Funden  und  Vergleichungen,  meine  P.  ^ischeri 
aus  dem  Langhian  I  von  Bordeaux  einziehen  und  als  eine 
noch  ganz  kleine,  aber  ziemlich  typische  P.  glycimeris 
betrachten  muss,  so  kenne  ich  dafür  aus  dem  Tongrian  I 
von  Sassello  im  ligurischen  Apennin  eine  Subspecies  dieser 
Art,  Var.  Saxulensis,  w^elche  sich,  bei  geringer  Grösse, 
durch  ihre  gedrungene,  breite  und  abgerundete  Gestalt 
bemerkbar  macht,  was  freilich  zum  grösseren  Theile  von 
der  nachträglichen  Compression  herkommen  mag.  Uebrigens 
gehört  Allem  an  schon  die  ganz  kleine  P.  minor,  Desh., 
aus  dem  Londinian  II  des  Pariser  Beckens,  in  die  nächste 
Nähe  der  P.  glycimeris. 


Maycr-Eymar,  die  Panopseen  der  Molasse.  329 

In  dieselbe  Reihe  kommt  dann  otl'enbar,  trotz  ihrer 
absonderlichen  Form,  die  interessante  P.  abbreviata, 
Valenc.  (Chenu,  Ilhistr.  conchyl,,  T.  9,  F.  1)  zu  stehen. 
Es  bietet  in  der  That  diese  auffallend  kurze  und  rund- 
liche Art  die  merkwürdige  Thatsache  dar,  dass  sie, 
während  sie  jetzt  an  der  Ostküste  Patagoniens  lebt,  bereits 
im  Helvetian  II,  b  der  Schweiz  aufgetreten  ist,  wie  vor- 
liegende zwei  von  mir  bei  St.  Gallen  gesammelte  Exem- 
plare es  bezeugen,  während  sie  zugleich  zeigen,  dass  die 
betreffenden,  auffallenden  Formen  der  Hinterseite  und  der 
Mantel-Bucht  die  natürlichen  und  nicht  Folgen  des  Ver- 
steinerungsprocesses  sind. 

Endlich  bei  der  letzten  Formenreihe  angelangt,  be- 
trachten wir  uns  zuerst  deren  recenten  Typus,  die  riesige 
P.  Natalensis,  Gray,  vom  Cap  (Chenu,  Illustr.  conchyl., 
T.  12,  als  P.  australis).  Dieser  ähnlich  gebaut  zeigt 
sich  dann  die  ebenfalls  recente,  viel  kleinere,  sehr  dünn- 
schalige, stark  gerunzelte  und  stark  klaffende  P.  australis, 
Sow.  (Chenu,  T.  11,  F.  7),  von  Sydney.  Nun  haben  wir 
interessanter  Weise  in  unserer  Meeresmolasse  zwei  Arten, 
welche  diesen  ihren  Antipoden  nahe  stehen,  nämlich  P. 
Rietmanni,  May.-Eym.,  bereits  in  vier  Exemplaren  bei 
St.  Gallen  gesammelt,  in  der  Jugend  der  P.  australis 
so  ähnlich,  dass  ich  sie  seinerzeit  für  ein  verdrücktes 
Individuum  dieser  Art  gehalten  habe,  jedoch  im  Alter 
kurz,  vorn  sehr  breit,  hinten  verschmälert  und  kurz  ab- 
gestutzt, weniger  schnabelförmig  als  früher ;  dann  P. 
Borni,  May.-Eym.,  eine  merkwürdige,  mit  P.  australis 
zunächst  verwandte  Art,  nämlich  von  derselben  Grösse 
und  Gestalt  und  mit  derselben  dünnen,  stark  klaffenden 
Schale,  aber  mit  viel  gröberen  Runzeln  und  stets  eigen- 
thümlich    verquetscht   und   verschiedentlich   eingedrückt, 


330  Mayer-Eymar,  die  Panopseen  der  Molasse. 

was  wohl  vielleicht  ausschliesslich  eine  Folge  des  Ver- 
steinerungsprocesses  ist,  aber  doch  durch  die  sehr  dünne 
und  glasige  Schale  bedingt  wurde. 

Zum  Schlüsse  kann  ich  noch  eine  ganz  merkwürdige 
Form  aus  der  blauen  Molasse  unter  dem  calcaire  moellon 
(Helvetian  II,  b,  cc)  von  St.  Mitre  bei  Marseille  vorweisen, 
welche  in  die  Nähe  von  P.  glycimeris  oder  auch  von 
P.  Borni  zu  gehören  scheint,  sich  aber  bei  genauer 
Prüfung  als  etwas  ganz  fremdartiges  und  eigenthümliches 
in  der  Gattung  erweist.  Die  etwas  Pholadomyen-förmige, 
schiefe  und  leicht  gebogene,  übrigens  dünnschalige,  sehr 
grobrunzelige  und  verschieden  eingedrückte,  vorn  und 
hinten  mehr  oder  minder  stark  klaffende  Art,  mit  dem 
starken,  offenen  Pallial-Sinus  der  P.  glycimeris,  zeigt 
nämlich,  bei  einem  Exemplar  sehr  deutlich,  beim  zweiten 
undeutlicher,  eine  ziemlich  lange  schiefe  Spalte  im  hinteren 
Drittel  der  Wirbel,  welcher  eine  innere  Lamelle  ent- 
sprochen zu  haben  scheint.  Es  ist  dieses  Merkmal  weder 
mit  der  Wirbelspalte  bei  Anatina,  noch  mit  der  rechts- 
seitigen Lamelle  bei  Gresslya  und  Ceromya  zu  ver- 
wechseln und  es  kömmt  mir  nur  als  eine  Uebertreibung 
der  kaum  angedeuteten  Rinne  an  der  gleichen  Stelle  bei 
einigen  Individuen  von  P.  glycimeris  vor.  Ich  betrachte 
demnach  die  Art  vorderhand  als  eine  Untergattung  und 
benenne  sie  Panopsea  (Heteromya)  Lessepsi. 

Am  Ende  meiner  Mittheilung  angelangt,  will  ich  die- 
selbe dahin  resümiren,  dass  die  Zürcher  Sammlungen 
nicht  nur  alle  bis  jetzt  bekannten  tertiären  Panop3een 
bis  an  fünf,  welche  ich  nur  nach  deren  Abbildungen 
kenne  (P.  Remensis,  P.  porrecta,  P.  Coquimbensis, 
P.  minor  und  P,  Sowerbyi),  freilich  drei  davon 
nur  in  Gyps-Abgüssen,   besitzen,    sondern   zu   diesen  19 


Mayer-Eymar,  die  Panopfeen  der  Molasse.  331 

Species  noch  volle  10  von  mir  neu  gesammelte,  als  neu 
bestimmte  und  benannte  Species  aufbewahren  und  dass 
von  diesen  34  Arten  volle  16,  nämlich  P.  intermedia, 
P.  Menardi,  P.  Rudolphii,  P.  navicularis,  P.  re- 
flexa,  P.  reflexa,  var.  Sallomacensis,  P.  reflexa, 
var.  Solauderi,  P.  latirugata,  P.  Eichwaldi,  P. 
declivis,  P.  rostralis,  P.  decipiens,  P.  quaesita,  P. 
americana,  P.  cflycimeris,  P,  al)breviata,  P.  Riet- 
mann i  und  P,  Borni,  wovon  die  vier  fett  gedruckten 
noch  recent  vorkommen,  zur  gleichen  Zeit  (im  Helve- 
tian  II,  b  -  Meere)  bei  uns,  fast  alle  sogar  am  Belp- 
berg  bei  Bern,  beisammen  waren.  Es  wirft  diese  That- 
sache  ein  gewisses  Licht  einerseits  auf  die  Lebensbe- 
dingungen der  Panopseen  überhaupt,  da  die  helvetische 
subalpine  Meeresmolasse  aus  einem  Gemisch  von  Thon 
und  Sand  mit  etwas  Kalk  besteht  und  also,  petrographisch 
wie  in  zoobiologischer  Beziehung,  ein  Gebilde  der  dritten 
batymetrischen  Meereszone  (50  bis  150  Meter)  darstellt, 
andrerseits  aber  auf  die  Frage  der  sogenannten  Schöpf- 
ungs-Centren,  indem  dieses  plötzliche  massenhafte  Auf- 
treten einer  grösseren  Anzahl  Arten  derselben  Gattung 
zur  Vermuthung  auffordert,  dass  die  neuen  Arten  nicht 
nur  durch  neu  fixirte  extreme  Varietäten,  sondern  auch 
durch  zufällige  Arten-Kreuzungen  entstehen  mögen. 


Geometrische  Illittheilangen 

von 
Wilh.  Fiedler. 


VI.  Die  Curven  vierter  Ordnung  oder  Classe  vom  Geschlecht 
Eins  nach  darstellend  geometrischer  Methode. 
In  der  Versammlung  vom  28.  Juli  1883  habe  ich 
unter  Vorweisung  und  zur  Erläuterung  von  Modellen  die 
Darstellungen  der  Durchdringungscurve  von  Flächen  zweiten 
Grades  im  Sinne  der  Ueberschrift  besprochen,  als  Curven 
vierter  Ordnung  vom  Geschlecht  Eins  oder  mit  zwei  Doppel- 
punkten; und  sodann  speciell  die  einfachsten  Bilder  der 
Curve  hervorgehoben,  welche  möglich  sind,  nämlich  die 
Centralprojectionen  aus  den  vier  Punkten  des  geraeinsamen 
Quadrupels  harmonischer  Pole  für  die  sich  durchdringen- 
den Flächen,  welche  Kegelschnitte  sind;  das  Letztere,  um 
eine  daraus  entspringende  projectivische  Beziehung  zwi- 
schen den  Kegelschnitten  eines  Büschels  und  denen  der 
Schaar  aus  zweien  unter  ihnen  auseinander  zu  setzen, 
welche  sich  bei  Flächen  zweiten  Grades  wiederholt.  Wie 
die  allgemeine  Frage,  so  war  auch  diese  specielle  seit 
lange  Gegenstand  meiner  Untersuchungen,  mehrfach  er- 
örtert in  meinem  mathematischen  Seminar  und  um  jene 
Zeit  zugleich  bearbeitet  in  dem  Manuscript  für  die  3.  Auf- 
lage meines  Buches  »Die  darstellende  Geometrie  in  org. 
Verbindung  mit  der  Geometrie  der  Lage«,  Bd.  IL  Vergl. 
§§  25  f.,  46  das.  Ich  halte  es  nicht  für  überflüssig,  hier 
die  wesentlichen  Punkte  dieser  Erörterung  in  Kürze  an- 
zugeben, die  sich  am  vollständigsten  und  einfachsten  dar- 


Fiedler,  Geometrische  Mittheihingen.  333 

stellen  lassen  an  dem  Falle  der  Durchdringung  von  zwei 
reellen  Kegeltiäclien  zweiten  Grades. 

Algebraische  ebene  Curven,  deren  Geschlecht  Eins 
nicht  übersteigt,  sind  ausser  den  Kegelschnitten  und  den 
Curven  dritter  Ordnung  resp.  Classe  zunächst  diejenigen 
Curven  vierter  Ordnung  oder  Classe,  welche  zwei  Doi)pel- 
punkte  resp.  zwei  Doppeltangenten  besitzen.  Es  wird  ge- 
nügen, nur  von  den  Curven  3.  und  4.  Ordnung  zu  sprechen 
und  die  dual  entsprechenden  Fälle  unbesprochen  zu  lassen; 
aber  es  soll  nicht  übersehen  werden,  dass  es  sich  in  diesem 
Sinne  eigentlich  um  die  projicirenden  Kegel  der  betrach- 
teten Raumcurve  handelt,  deren  jeder  dann  mit  jeder  be- 
liebigen Ebene  des  Raumes  ein  Bild  derselben  erzeugt. 

Für  die  Raumcurve  4.  Ordnung  aus  zwei  Flächen 
zweiten  Grades  sind  nun  nur  die  von  den  Ecken  des  ge- 
meinsamen Quadrupels  harmonischer  Pole  ausgehenden  pro- 
jicierenden  Kegel  Kegel  zweiten  Grades ;  alle  die  einfach 
unendlich  vielen  projicierenden  Kegel  der  Curve  aus  Punkten 
in  ihr  selbst  sind  Kegel  dritter  Ordnung  und  die  proji- 
cierenden Kegel  aus  allen  übrigen  reellen  Punkten  des 
Raumes  —  an  Zahl  dreifach  unendlich  —  sind  Kegel  vierter 
Ordnung,  deren  Geschlecht  Eins  nicht  übersteigt,  weil  jeder 
derselben  in  den  beiden  geraden  Erzeugenden  der  den 
Punkt  enthaltenden  Fläche  des  Büschels  von  Flächen  zweiten 
Grades,  das  durch  die  Curve  geht,  welche  von  jenem  ausgehen, 
zwei  Biseklanten  der  Curve  oder  zwei  Doppelerzeugende 
besitzt;  auch  wenn  diese  nicht  selbst  reell  sind,  ist  es 
doch  immer  ihre  Verbindungsebene,  die  Tangentialebene 
der  besagten  Fläche  im  betrachteten  Punkte. 

Bezeichnet  man  unter  ^  und  v  die  Ordnung  und  Classe, 
durch  d  und  t  die  Zahl  der  Doppelerzeugenden  und  resp. 
der  Doppeltangentialebenen,  sowie  durch  x  und  t,  die  Zalden 


334 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 


der  stationären  Erzeugenden  und  resp.  Tangentialebenen, 
so  sind  die  wesentlich  verschiedenen  Kegel  dritter  und 
vierter  Ordnung,  deren  Geschlecht  Eins  nicht  übersteigt, 
die  von  folgenden  zehn  Gruppen  von  Charakteren. 


I 

^ 

V 

ö 

r 

X 

t. 

3 

6 

0 

0 

0 

9 

II 

3 

4 

1 

0 

0 

3 

III 

IV 

3 

3 

0 

0 

1 

1 

4 

8 

2 

8 

0 

12 

V 

4 

7 

1 

4 

1 

10 

VI 

4 

6 

0 

1 

2 

8 

VII 

4 

6 

3 

4 

0 

6 

VIII 

4 

5 

2 

2 

1 

4 

IX 

,4 

4 

1 

1 

2 

2 

X 

4 

3 

0 

1 

3 

0 

Unter  ihnen  sind  die  Kegel  oder  Curven  in  II,  III 
und  in  VII  bis  X  rational;  die  übrigen  vom  Geschlecht  Eins. 

In  den  Fällen  der  Kegel  und  Curven  vierter  Ordnung 
gehen  aber  überdies  aus  der  möglichen  Vereinigung  der 
Doppelerzeugenden  etc.  untereinander  oder  mit  Rückkehr- 
erzeugenden  etc.  besondere  Formen  hervor,  die  hervor- 
gehoben werden  müssen.  (Vergl.  Salmon-Fiedler,  »Analyt. 
Geom.  der  höheren  ebenen  Curven«,  2.  Aufl.,  p.  279  f.) 
Der  Bequemlichkeit  wegen  von  den  Spurcurven  statt  von 
den  Kegeln  selbst  sprechend  sagen  wir:  Wenn  die  singu- 
lären  Punkte  reell  sind,  so  sind  folgende  Coincidenzen 
möglich : 

1)  Zwei  Doppelpunkte,  die  einander  unendlich  nahe 
rücken,  bilden  einen  Berührungsknoten,  eine  gewöhn- 
liche zweipunktige  Berührung  von  zwei  Aesten  der  Curve; 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  335 

im  Falle  IV  bezeichnet  dann  ö  =  2  den  Berührungsknoten 
und  T  =  8  die  doppelt  zählende  Doppel-Tangente  in  diesem 
und  sechs  andere  Doppeltangenten,  während  im  Falle  VIII 
ausser  jener  nur  noch  zwei  andere  Doppeltangenten  exi- 
stiren. 

2)  Ein  Doppelpunkt  und  ein  Rückkehrpunkt  erzeugen 
durch  ihre  Vereinigung  eine  Schnabel-  oder  Knoten-Spitze, 
deren  Taugente  einmal  als  Doppeltangente  und  einmal  als 
stationäre  Tangente  zählt;  in  den  Fällen  V,  VIII,  IX  be- 
zeichnet also  diese  Spitze  je  einen  Doppel-  und  einen  Rück- 
kehrpunkt; im  Falle  V  gibt  es  noch  drei  andere  Doppel- 
tangenten und  neun  andere  Inflexionstangenten,  im  Falle 
VIII  noch  eine  und  drei  resp.  und  im  Falle  IX  keine  an- 
dere Doppeltangente  und  nur  noch  eine  stationäre  Tan- 
gente. 

3)  Das  Zusammenrücken  von  drei  Doppelpunkten  an 
einer  Stelle  von  endlicher  Krümmung  erzeugt  einen  Os- 
culations knoten,  eine  Stelle  der  dreipunktigen  Berüh- 
rung oder  Osculation  zwischen  zwei  Aesten  der  Curve ; 
die  zugehörige  Tangente  zählt  dreifach  als  Doppeltangente 
und  es  gibt  daher  ausser  ihr  nur  noch  eine  andere  Doppel- 
tangente (VII). 

4)  Wenn  in  derselben  Weise  zwei  Doppelpunkte  und 
ein  stationärer  Punkt  zu  Nachbarn  werden,  so  entsteht 
die  B  e  r  ü  h  r  u  n  g  s  k  n  0 1  e  n  s  p  i  t  z  e ,  ein  vierpunktiger  Schnitt 
der  beiden  Aeste  der  Curve,  die  sich  in  einer  Spitze 
verbinden ;  die  entsprechende  Tangente  zählt  als  Doppel- 
tangente zweifach  und  es  existirt  daher  (VIII)  keine  an- 
dere Doppeltangente;  und  sie  zählt  als  stationäre  Tan- 
gente einfach,  so  dass  noch  drei  andere  Intiexionen  vor- 
handen sind. 

Ueberdiess  können  in  VII  die  drei  Doppelpunkte  als 


336  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

Ecken  eines  unendlich  kleinen  Dreiecks  zusammenfallen, 
oder  ebenso  in  YIl  die  zwei  Doppelpunkte  mit  der  Spitze, 
oder  in  IX  die  zwei  Spitzen  mit  dem  Knotenpunkt;  woraus 
die  Formen  der  Curve  mit  dreifachem  Punkt  hervorgehen, 
welche  nicht  hieher  gehören,  sondern  zu  den  rationalen 
Raumcurven  vierter  Ordnung,  die  als  theilweise  Durch- 
dringungen aus  einer  Fläche  zweiter  mit  einer  Fläche  dritter 
Ordnung  entstehen  und  für  die  daher  alle  geraden  Mantel- 
linien der  ersten  dreifach  schneidende  Sekanten  sind. 

Am  a.  0.  p.  285  ist  auch  der  in  Curven  vierter  Ord- 
nung zuerst  mögliche  Singularität  der  Undulation,  d.  h. 
der  viei-punktigen  Berührung  mit  einer  Geraden  gedacht ; 
diese  Tangente  vertritt  zwei  Inflexionstangenten  und  eine 
Doppeltangente. 

In  dem  Büschel  von  Flächen  zweiten  Grades,  welches 
durch  die  Durchdringungscurve  von  zwei  solchen  Flächen 
geht,  bilden  die  doppelt  projicierenden  Kegel  die  Uebe r- 
gangsformen  von  den  einfachen  zu  den  zweifachen  Hyper- 
boloiden. Enthält  dasselbe,  wie  bei  den  Eindringungen 
oder  eintheiligen  Durchdringungen,  nur  zwei  reelle 
Kegel,  Kl  und  K^,  so  bildet  der  eine  derselben  den  Ueber- 
gang  von  einer  Reihe  der  einfachen  Hyperboloide  zur  Reihe 
der  zweifachen  und  der  andere  den  Uebergang  von  dieser 
wieder  zu  jener:  enthält  er  der  Kegel  vier,  wie  bei  den 
eigentlichen  oder  zweitheiligen  Durchdringungen,  so 
treten  zwei  Reihen  H^^,  H^o  einfacher  und  zwei  Reihen 
ff.2i.  Ho 2  zweifacher  Hyperboloide  im  Büschel  auf  und 
w^enn  der  erste  Kegel  den  Uebergang  bildet  von  der  Reihe 
i^u  zu  der  Reihe  H^^,  der  zweite  von  K>i  zu  ^12,  so 
gibt  der  dritte  den  von  i/jo  zu  ifgs  ^^^  ^^i'  vierte  den 
von  Z?o2  zu  Uli  zurück.  Enthält  das  Büschel  keine  reellen 
Kegel,  so  besteht  es  aus  lauter  einfachen  Hyperbo- 


Fiedler,  Geometrische  Mittheihmgen.  337 

loiden.  Im  Falle  von  vier  reellen  Kegeln  sind  alle  Ecken, 
Kanten  und  Flächen  des  gemeinsamen  Quadrupels  reell; 
wenn  nur  zwei  der  Kegel  reell  sind,  so  sind  zwei  Ecken 
und  zwei  Flächen,  sowie  die  zwei  Kanten  reell,  in  deren 
einer  jene  liegen  und  in  deren  anderer  diese  sich  schnei- 
den. Im  Büschel  ohne  reelle  Kegel  giht  es  keine  reellen 
Ecken  und  keine  reellen  Flächen  des  Quadrupels ;  nur  ein 
Paar  von  Gegenkanten  desselben  bleiben  reell,  zwei  Ge- 
rade, welche  in  Bezug  auf  alle  Flächen  des  Büschels  zu 
einander  polar  sind.  Die  reellen  Ebenen  des  Quadrupels 
sind  die  Ebenen  der  Doppelcurven  oder  Selbstdurchdrin- 
gungen der  Tangentenfläche  der  Curve,  Curven  vierter 
Ordnung,  welche  Doppelinflexionsknoten  in  den  Ecken  des 
Quadrupels  haben ;  bei  nur  zwei  reellen  Kegeln  sind  auch 
nur  die  beiden  Doppelcurven  in  den  ihren  Spitzen  gegen- 
überliegenden reellen  Quadrupelebenen  reell ;  und  die  Durch- 
dringungscurve  des  nur  aus  einfachen  Hyperboloiden  be- 
stehenden Büschels  hat  wie  keine  reellen  Kegel  auch  keine 
reellen  Doppelcurven.  (Vergl.  meine  »Darstell.  Geom.«, 
3.  Aufl.  n,  §  45.) 

Die  Lage  des  Centrums,  von  welchem  ausdieDurch- 
dringungscurve  projiciert  wird,  entscheidet  nun  über  die 
Eigenschaften  des  projiciereuden  Kegels.  Liegt  es  in  der 
Region  der  einfachen  Hyperboloide  des  Büschels, 
so  hat  der  Kegel  zwei  reelle  Doppelkanten  und  längs  jeder 
derselben  zwei  verschiedene  Tangentialebenen,  nämlich  die 
projiciereuden  Ebenen  der  Tangenten  der  Curve  in  ihren 
Schnittpunkten  mit  der  betreffenden  Doppelkante ;  während 
für  die  Lage  in  der  Region  der  zweifachen  Hyper- 
boloide nur  die  Verbiudungsebene  derselben  reell  ist. 
Es  findet  also  stets  das  erste  statt,  wenn  das  Büschel  keine 
reellen  Kegel  enthält  (IV).  Im  andern  Falle  findet  durch 
XXIX.  i.  22 


338  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

die  Mäntel  der  Kegel  hindurch  der  Uebergang  aus  der 
einen  Region  in  die  andere  statt.  Für  die  Lage  des  Cen- 
trums in  einem  beliebigen  Punkte  auf  dem  Mantel  eines 
doppelt  projicierenden  Kegels  rücken  die  beiden  Dop- 
pelkanten unendlich  nahe  zusammen  und  es  findet  Selbst- 
berührung des  Kegels  längs  der  entsprechenden  Mantel- 
linie statt. 

Liegt  das  Projectionscentrum  auf  der  Tangenten- 
fläche der  Curve  (vergl.  »Darstell.  Geom.«,  a.  a.  0., 
§  24),  also  in  einer  Tangente  derselben,  so  ist  diese  selbst 
die  eine  Doppelkante ;  weil  aber  die  projicierenden  Ebenen 
der  zu  ihren  beiden  Schnittpunkten  mit  der  Curve  ge- 
hörigen Tangenten  sich  in  der  zugehörigen  Tangential- 
ebene der  ent\Nickelbaren  Fläche  vereinigen,  so  ist  diese 
Doppelkante  zur  Rückkehrkante  geworden  und  es  bleibt 
nur  eine  eigentliche  nothwendig  reelle  Doppelkante  übrig 
(V).  Vier  Doppeltangentialebenen  und  zwei  stationäre  Tan- 
gentialebenen verschwinden  dafür. 

Mit  der  Lage  in  einer  Doppelcurve  der  Tangen- 
tenfläche werden  beide  Doppelkanten  des  projicierenden 
Kegels  zu  Rückkehrkanten  in  den  zugehörigen  Mantellinien 
von  jener  und  mit  den  zugehörigen  Tangentialebenen  als 
Rückkehrtangentialebenen  (VI).  Im  Falle  des  Büschels 
ohne  reelle  Kegel  kann  auch  dies  nicht  eintreten. 

Dagegen  kann  in  allen  Fällen  einer  reellen  Durch- 
dringung das  Projectionscentrum  auf  der  Curve  selbst 
genommen  werden ;  der  projicierende  Kegel  ist  dann  nur 
von  der  dritten  Ordnung  nach  der  Zahl  der  Schnittpunkte, 
die  eine  durch  das  Centrum  gehende  Ebene  noch  ausser 
ihm  mit  der  Curve  gemein  hat ;  seine  Classe  ist  um  zwei 
und  die  Zahl  seiner  Inflexionstangentialebenen  um  drei  ver- 
mindert, weil  im  Centrum  zwei  Tangenten  der  Curve  und 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  339 

drei  Schmiegungsebenen  derselben  sich  schneiden,  die  in 
ihm  selbst  berühren.  Desshalb  erscheinen  auch  keine  sin- 
giüären  Punkte  und  keine  Doppeltangentialebenen  mehr 
und  man  erhält  den  Fall  I. 

Der  auch  stets  mögliche  Fall  der  Lage  in  einer  Kante 
des  Quadrupels  hat  keine  in  der  Tafel  der  Charaktere 
erscheinende  Veränderung  zur  Folge;  ebenso  die  Lage  in 
einer  Quadrupelfläche,  welche  in  jedem  der  Fälle  mit 
reellen  Kegeln  möglich  ist. 

Li  diesem  Falle  kann  aber  das  Centrum  überdiess  nicht 
nur  in  einer  Ecke  des  Quadrupels  speziell  gewählt 
werden,  sondern  auch  in  einer  der  Mantelliuien  eines 
doppelt  projicierenden  Kegels,  welche  zugleich 
Tangenten  der  Curve  sind  oder  auch  ihrer  develop- 
pablen  Fläche  angehören.  Offenbar  werden  sich  dann  die 
Eigenthümlichkeiten  der  projicierenden  Kegel  vereinigt 
zeigen,  welche  beiden  Fällen  einzeln  zukommen,  also  der 
Berührungsknoten  und  der  Rückkehrpunkt  vor  Allen,  so 
dass  der  Fall  II  entsteht. 

Da  die  Curve  acht  r  e  e  1 1  e  s  t  a  t  i  o  n  ä  r  e  S  c  h  m  i  e  g  u  n  g  s  - 
ebenen  haben  kann,  und  für  die  Lage  des  Centrums  in 
einer  derselben  diese  für  zwei  der  durch  dasselbe  gehen- 
den Schmiegungsebenen  oder  derinflexionstangentialebenen 
des  zugehörigen  projicierenden  Kegels  zählt,  so  erhalten 
wir  hier  eine  vierstrahlig  berührende  Doppelinflexionstan- 
gentialebene  des  Kegels  oder  eine  Undulationskante 
desselben.  Es  ist  klar,  dass  in  den  Punkten  ihrer  Schnitt- 
linien zu  zweien  dies  zweimal  und  in  ihren  Schnittpunkten 
zu  dreien  dreimal  geschieht ;  unter  diesen  letzteren  Punkten 
sind  die  Spitzen  der  doppelt  projicierenden  Kegel,  durch 
welche  je  noch  eine  vierte  der  stationären  Ebenen  geht  — 
oder  im  Falle  der  Curve  vierter  Ordnung  mit  zwei  Doppel- 


340  Fiedler,  Geometrische  Mittlieilungen. 

punkten  bedingt  die  vierfache  Undulation  den  Uebergang 
in  einen  doppelt  zählenden  Kegelschnitt  oder  überall  Un- 
dulation. Die  Lage  in  der  Tangente  der  Curve,  längs 
welcher  die  stationäre  Ebene  die  Developpable  berührt, 
macht  die  Undalationsstelle  des  Bildes  zu  einer  Spitze 
zweiter  Art  oder  Schnabelspitze.  (»Darstellende  Geom.« 
a.  a.  0.  §  24,  2.)  Für  die  Durchdringung  ohne  reelle  Kegel 
sind  auch  diese  Specialitäten  nicht  möglich. 

Während  nun  dies  Alles  von  der  Durchdringung 
ohne  singulären  Punkt  gilt,  erinnern  wir  jetzt,  dass 
dieselbe  auch  entweder  selbst  einen  Doppelpunkt,  und 
zwar  als  Knoten  oder  isolirt,  oder  einen  stationären 
Punkt  besitzen  kann,  der  für  jede  Lage  des  Projections- 
centrums  ausser  ihm  selbst  eine  Doppel-  resp.  Rückkehr- 
kante des  projicierenden  Kegels  hervorruft.  Es  ist  ersicht- 
lich, dass  die  Fälle  VII  bis  X  sich  hieran  ansehliesen.  Die 
Curve  mit  Doppelpunkt  wird  für  beliebige  Lage  des 
Centrums  einen  projicierenden  Kegel  mit  drei  Doppelkanten 
(VII)  liefern,  von  denen  stets  wenigstens  eine  und  dazu 
die  Verbindungsebene  der  beiden  andern  reell  ist.  Der 
Lage  des  Centrums  in  der  Tangentenfläche  der  Curve  ent- 
spricht der  Uebergang  von  einer  dieser  Doppelkanten  in 
eine  Kückkehrkante  (VIII)  und  der  Lage  in  einer  Doppel- 
curve  der  Tangentenfläche  (»Darstell.  Geom.«  a.  a.  0.  §  25) 
der  Uebergang  beider  in  Rückkehrkanten,  also  IX.  Hat 
die  Curve  aber  selbst  einen  stationären  Punkt,  so  er- 
scheint sie  von  jedem  Ceutrum  von  allgemeiner  Lage  aus 
als  Curve  vierter  Ordnung  mit  einer  Spitze  und  zwei  Dop- 
pelpunkten, welche  entweder  selbst  reell  sind  oder  doch 
eine  reelle  Verbindungsgerade  haben  (VIII).  Aus  dem 
Punkte  einer  Tangente  resp.  dem  Schnittpunkt  von  zwei 
nicht  benachbarten  Tangenten  erscheint  sie  aber  als  Curve 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  341 

mit  zwei  Spitzen  und  einem  Doppelpunkt  (IX)  oder  als 
CuiTe  vierter  Ordnung  mit  drei  Spitzen  (X).  Und  wieder 
rücken  für  ein  Centrum  im  Mantel  eines  doppelt  projicie- 
renden  Kegels  die  Doppelpunkte  zum  Berülirungskuoten 
zusammen  und  es  ist  offenbar,  dass  dabei  unterschieden 
werden  muss,  zwischen  der  Lage  im  Mantel  des  (doppelt 
oder  dreifach  zählenden)  uneigentlichen,  doppelt  projicie- 
renden  Kegels,  der  den  singulären  Punkt  der  Raumcurve 
zur  Spitze  hat,  und  der  Lage  im  Mantel  eines  der  beiden 
eigentlich  doppelt  berührenden  Kegel  resp.  des  einzigen 
eigentlichen  Kegels  dieser  Art.  Endlich  wird  wieder  die 
Lage  in  einer  der  die  Durchdringung  berührenden  Mantel- 
linien eines  dieser  Kegel  den  speciellsten  Fall  hiezu  bilden. 

Die  Lage  auf  der  Durchdringungscurve  selbst  zu- 
letzt liefert  einen  projicierenden  Kegel  dritter  Ordnung  mit 
singulärer  Kante,  also  dem  Falle  II  resp.  III  entsprechend 
für  eine  Durchdringung  mit  Doppelpunkt  resp.  mit  statio- 
närem Punkt. 

Es  bleibt  übrig,  anzugeben,  wie  in  der  darstel- 
lend geometrischen  Disposition  sich  die  speciel- 
len  Lagen  des  Centrums  ausprägen  und  es  mag  ge- 
nügen, das  für  den  Fall  der  Durchdringung  aus  zwei  reellen 
Kegeln  zu  erläutern ;  denn  in  diesem  sind  alle  die  zur  Er- 
örterung gekommenen  Lagen  wirklich  möglich.  Die  Lage 
in  einer  Quadrupelfläche  resp.  -Kante  übergehe  ich,  ebenso 
wie  die  in  einer  stationären  Ebene.  Die  Lage  in  der  zu- 
gehörigen Tangente  entspricht  der  Vereinigung  der  beiden 
folgenden  Hauptfälle :  Lage  in  der  Tangentenfläche,  resp. 
im  Mantel  eines  doppelt  projicierenden  Kegels.  Seien  M^ 
und  M2  die  Mittelpunkte  und  Li,  L^  die  Spurkegelschnitte 
der  Kegel,  so  ist  das  Projectionscentrum  ein  Punkt 
in  der  Tangentenfläche  der  Durchdringung,  wenn  eine 


342  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

der  vier  Geraden,  die  den  Berülirungspunkt  einer  Umriss- 
kante von  Ml,  Li  an  Li  mit  dem  einer  Umrisskante  von 
Ifjj,  L2  an  L2  verbinden,  durch  den  Durchstosspunkt  S 
der  Geraden  il/j  M2  in  der  Bildebene  geht.  (Vergl  .a.  a.  0. 
Fig.  47  und  §  26.)  Der  Schnitt  der  bezeichneten  Umriss- 
kantenprojectionen  ist  der  stationäre  Punkt  des  Bildes. 
Das  Centrum  liegt  also  in  zwei  nicht  benachbarten  Tan- 
genten der  Durchdringung,  wenn  der  Durchstosspunkt  S 
der  Verbindungslinie  der  Spitzen  der  Schnitt  von  zweien 
der  vorbezeichneten  vier  geraden  Linien  ist. 

Das  Centrum  liegt  im  Mantel  eines  doppelt- 
projicierenden  Kegels,  wenn  das  Bild  seiner  Spitze 
ein  Punkt  seines  Spurkegelschnittes  ist ;  dieser  Punkt  wird 
zum  Berührungsknoten  des  Bildes  der  Durchdringung. 

Ist  dies  für  zwei  sich  durchdringende  Kegel  der  Fall, 
so  liegt  das  Projectionscentrum  in  der  Durchdrin- 
gungscurve  und  ihr  Bild  wird  zur  allgemeinen  Curve 
dritter  Ordnung. 

Die  Construction  des  Bildes  zeigt  uns  aber  in  diesem 
Falle  zwei  involutorische  Strahlenbüschel  aus  den  Scheiteln 
Ml '  in  Li  und  M^ '  in  L^,  welche  denselben  Punkt  S  in 
der  Verbindungsgeraden  der  Scheitel  zum  Pol  in  Li  und 
ig  haben;  die  Strahlenpaare  derselben,  welche  durch  das 
Sehnenbüschel  der  Hilfsebenenspuren  einander  projectivisch 
zugeordnet  sind,  erzeugen  durch  ihre  Schnittpunkte  die 
Projection  der  Curve.  Es  ist  die  Construction  der  Curve 
dritter  Ordnung  aus  zwei  projectivischen  Involutionen,  deren 
gemeinsamer  Strahl  zwei  entsprechenden  Paaren  angehört. 

Wenn  wir  bemerken,  dass  eine  Fläche  zweiten  Grades 
aus  einem  ihrer  Punkte  als  Centrum  durch  die  Kegel- 
schnitte dargestellt  werden  kann,  welche  ihre  ebenen  Quer- 
schnitte abbilden,  nämlich  die  Kegelschnitte  der  Tafel, 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  343 

welche  in  einer  gegebenen  Geraden  eine  gegebene  Invo- 
lution harmonischer  Pole  haben,  so  ist  es  nicht  schwer, 
die  Durchdringung  von  zwei  Flächen  zweiten  Grades  aus 
einem  ihrer  Punkte  allgemein  darzustellen.  (»Darstell. 
Geom.«  a.  a.  0.  §  41  und  §  45,30.) 

Aber  die  wirkliche  Durchführung  aller  im  Früheren 
berührten  Dispositionen  würde  zu  weit  führen.  Ich  wollte 
auch  hier  eine  eingehende  Untersuchung  nur  mehr  dis- 
poniren  als  ausführen.  Dieselbe  führt  zu  einer  Menge 
interessanter  und  nützlicher  Ergebnisse. 

VII.  Drei  gleichseitige  Botationshyperholoide  desselben 
Büschels. 
Wenn  die  Axe  des  ersten  Hyperboloides  die  Axe  z  und 
seine  Hauptebene  die  Ebene  xg  ist,  während  die  Axen  der 
beiden  anderen  in  den  Abständen  c^  und  c^  von  z  in  xz 
und  ihre  Hauptebenen  in  den  Abständen  d^,  d^  von  xy 
liegen,  so  sind  ihre  Gleichungen 

und  die  Ebenen  der  Durchdringungen  des  ersten  mit  dem 
zweiten  und  resp.  dritten  sind 

sie  haben  die  gleiche  Stellung,  wenn 

(*3    '  Cg  ^=  012   '.  Ci   f 

d.  h.  wenn  die  Mittelpunkte  der  drei  Flächen  in  einer  Ge- 
raden liegen,  und  die  gleiche  Spur  in  xy,  wenn 

oder 

Cg'^fV— Cä(?3*  =  C2C3(c2— Cs)  — C2(ri*— r^*)  — C3(ri*— rs'') 

ist.  Mit  di=d2 — d-^  und  Ci=C2— Cg  erhält  man,  der  Ver- 
legung des  Coordinatenanfangs  in  den  Mittelpunkt  des  zwei- 
ten und  resp.  dritten  Hyperboloides  entsprechend,  durch 
Vertauschung  von  1  mit  2  und  Wechsel  des  Zeichens  bei 


344  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

3  und  nachher  von  2  mit  3  und  Wechsel  des  Zeichens  bei 
1  zwei  weitere  Bedingungsgleichungen.  Sie  genügen  zur 
Bestimmung  von  d^  ^,  .  .  und  man  erhält 

d,^=-^S,  d,'=^-^S,  ds'^ -^ S  mit  S=CiC,c,-c,r,He,r,'-c,rs^ 
C2C3  C3C1  C1C2 

oder  mit  einem  Wechsel  des  Zeichens  bei  Cg,  sodass  dann 

Ci-+-C2-\-Cs  =  0  ist 

di^  =  — —S  für  S^CiCaCs+Ciri'  +  Carü^  +  Caral 

CjCk 

Nach  diesen  Bestimmungen  ist  die  Orthogonalprojection  des 
Durchdringungskegelschnittes  in  der  Richtung  der  Flächen- 
axen  der  Kegelschnitt,  welcher  die  Projectionen  der 
drei  Hauptkreise,  d.  h.  irgend  drei  Kreise  von  einerlei 
Centrale  je  doppelt  berührt.  Die  Fälle  von  einfachen 
und  zweifachen  Hyperboloiden,  sowie  von  Kugeln  als  den 
sich  durchdringenden  Flächen  sind  darin  eingeschlossen; 
die  zweifachen  Hyperboloide  entsprechen  den  negativen  Wer- 
then  der  Radien quadi'ate  rl,  rl  oder  rl\  die  Kugeln  dem  nega- 
tiven Werth  der  Summe  ■S',  welcher  die  d]  negativ  macht  und 
damit  den  Gliedern  mit  {z—d?)^  in  den  Gleichungen  das  posi- 
tive Zeichen  giebt.    (Vergl.  weiterhin  IX,  p.  362  f.) 

Man  zieht  aus  den  Bedingungen  die  allgemeinen  Re- 
lationen 

Ci  C2  C3  '  Ici^-f  Ca^  +  CaV         IciCjCs/ 


C1C2C3  CiC^Cg 

man  erhält  für  d]=  c],  d-;=\c]  und  d)  =  2c]  resp.  den 
doppelt  berührenden  Kegelschnitt  als  Parabel,  gleichseitige 
Hyperbel  und  gleichseitige  Ellipse  respective,  für  verschwin- 
dende c,  womit  die  d,-  unbestimmt  werden,  als  Kreis  — 
letzteres  weil  concentrische  Kreise  einander  in  unendlicher 
Ferne  doppelt  berühren. 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  345 

Beispielsweise  sind  für  die  Ellipse  resp.  Hyperbel 

-^  ±  ~f--  =  1     mit     c-  =  a^T  W     resp. 

die  reellen  Brennpunkte  und  der  Kreis  aus  dem  Mittel- 
punkte mit  dem  Radius  h  resp.  ih  und  wieder  die  ima- 
ginären Brennpunkte  und  der  Kreis  aus  dem  Mittelpunkt 
mit  dem  Radius  a  ein  Tripel  doppelt  berührender  Kreise 
unserer  Art.  Man  hat  im  ersten  Falle  für  die  Ellipse 
^'i  =  ^'3  =  ^5  ^'2  =  ^)  <^'3=c  =  Ci,  C2  =  — 2c,  also  S=2a^c 
und  di  =  dl  =  a^,  dl  =  (2ay;  letzteres  der  alte  Satz  von 
der  Summe  der  Radien  vectoren,  ersteres  aber  der  neue 
Satz:  Die  Tangente  vom  Ellipsenpunkt  an  den  über  der 
Nebenaxe  als  Durchmesser  beschriebenen  Kreis  hat  mit 
dem  einen  Radius  vector  des  Punktes  die  grosse  Halbaxe 
zur  Summe  und  mit  dem  andern  zur  Differenz.  Für  die 
Hyperbel  ist  im  ersten  Falle  r^  =  r^  =  0,  r<^  =  ih,  c^  =c-^  =c, 
C2  =  —  2cundsomit  *S'=  —  2ca^  und  di=dl=a^,  d-,={2ay; 
man  hat  bei  der  Formulierung  des  neuen  Satzes  nur  zu 
beachten,  dass  der  Kreis  K2  hier  rein  imaginär  ist,  so  dass 
(vergl.  IX)  die  orthogonal  schneidenden  Kreise  in  diametral 
schneidende  übergehen.  Im  Fall  der  imaginären  Brenn- 
punkte hat  man  Ci  =  c^  =  ic  und  03  =  —  2ic,  »"1=^3  =  0, 
7-2  =  «  und  daher  *S'=2ic(c^—a^)=+2ic6^  oder  di=di—±h^, 
d2  =  +{2hy;  Relationen,  welche  die  entsprechenden  Sätze 
auf  die  imaginären  Brennpunkte  in  der  Nebenaxe  oder  auf 
einen  derselben  und  den  Kreis  über  der  Hauptaxe  als 
Durchmesser  ausdehnen.  Es  sind  die  Fälle,  wo  zwei  der 
Hyperboloide  in  Kegel  übergegangen  sind.  Ist  nur  das 
Hyperboloid  3  ein  Kegel,  so  ist  r3  =  0  und  die  Relationen 

d]  =  —^  S  mit  S  =  Ci  Cg  C3+C1  ?•?  +  c^  rl  verbinden  zwei 

CjCk 

doppelt  berührende  Kreise  von  endlichen  Radien  aus  Punk- 
ten derselben  Axe  mit  einem  Brennpunkt  in  ihr. 


346  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

Wenn  das  Polynom  S  den  Werth  Null  hat,  so  sind 
die  di  =  0,  die  Hyperboloide  haben  die  nämliche  Haupt- 
ebene, ihre  gemeinschaftliche  Durchdringung  ist  eine  gleich- 
seitige Hyperbel  in  zur  Centrale  x  normaler  Ebene,  die 
sich  in  der  Potenzlinie  des  Büschels  der  Hauptkreise  pro- 
jiciert.  Der  doppelt  berührende  Kegelschnitt  zu  den  drei 
Hauptkreisprojectionen  ist  die  doppelt  zählende  Potenzlinie 
derselben;  für  das  Büschel  mit  Grenzpunkten  die  ganze 
Potenzlinie,  für  das  mit  Grundpunkten  das  äussere  unend- 
lich grosse  Segment  derselben.  Für  drei  Kreise  eines 
Büschels  ist  somit  bei  —C2  =  c^-{-C3 

c,c,Cs  +  c,n'  +  c,r,'-\-Csrs'^0     oder 

C2C3       C3C1       C1C2 

Für  r^=  0  erhält  man  zwischen  einem  Grenzpunkt 
und  zwei  Kreisen  des  Büschels  die  Beziehung 

und  für  r^  =  0,  r^^O  zwischen  beiden  Grenzpunkten  und 
einem  Kreise  desselben 

wonach  die  Grenzpunkte  inverse  Punkte  für  jeden 
Kreis  des  Büschels  sind.  Allgemein  ergiebt  sich  für 
die  Distanzen  q,  c^,  Cj  eines  beliebigen  Punktes  von  den 
Mittelpunkten  der  Kreise  1,  2,  3  des  Büschels  als  von  drei 
Punkten  einer  Geraden  sofort  die  Relation 
Ci  Ci^  -f  Cj  e^^  +  C3  C3*  =  —  Ci  Ca  C3 
und  aus  ihr  durch  Verbindung  mit 

Ci  n^  +  C2  r^^  4-  Ca  n^  —  —  CiCi  C3 

die  Relation  zwischen  den  Potenzen  eines  Punk- 
tes in  Bezug  auf  drei  Kreise  desselben  Büschels 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  347 

Für  einen  Punkt  des  dritten  Kreises  ergiebt  sich  daraus 
c,iJi* +  c.i2)a*  =  0       oder      Pi^ :  Pi' =  —  Ct :  Ci , 

die  Definition  und  Construction  eines  Kreises  im 
Büschel  von  zwei  Kreisen  als  Ort  der  Punkte  von 
constantem  Verhältniss  der  bezüglichen  Poten- 
zen; etc. 

Schneidet  ein  Kreis  vom  Mittelpunkte  P  und  vom 
Radius  r  drei  Kreise  eines  Büschels  in  X,  Y,  Z  und  be- 
stimmen die  Radien  PX,  PY,  PZ  auf  ihnen  die  zweiten 
Schnittpunkte  X',  Y\  Z',  so  liefern  die  Potenzen  von  P 
die  Relation 

Ci.PX. PX'  +  cj .  PY.  PY'  +  C3 .  PZ.  PZ'  =  0      oder 

c,r(r+XX')-Hc2r(r4-rY')4  Csrir+ZZ')  =  0  d.  h. 

r^  (C1  +  C2  +  C3)  +  r  (c,  XX'  +  c,  YY'  -f  c,  ZZ')  =  0,       also 

CiXX'-f  CsTr'  +  CsZZ'^O. 

Für  öj,  Ö2,  Ö3  als  die  Schnittwinkel  von  r  mit  den 

drei  Kreisen  des  Büschels  respective  ist  aber  XZ'=2riCosöi, 

YY'  =  2r2  cos  Ö3,  ZZ'  =  ^r^  cos  Ö3   und  somit  auch 

Ci  r,  cos  öl  -f  Ci  r^  cos  a.^  -\-  C3  rj  cos  03  =  0  , 
wieder  eine  Formel  von  wichtigen  Consequenzen.     Für 
öj  =  90  °  und  Ö2  =  90  °  giebt  sie  auch  03  =  90  '^  und  damit 
die  Lehre  vom  conjugierten  Büschel  zu  dem  gegebenen 
Büschel.     Für  cos  Ö3  =  0 

CiTi  cos  ßi  -j-  c^r.i  cos  aj  =  0        oder        c.^:  Ci=  —  r  cos  Oi :  r^  cos  <fj , 

dieBestimmung  des  orthogonal  schneidenden  Krei- 
ses im  Büschel  aus  den  unter  6^  und  6.^  schneiden- 
den Kreisen;  insbesondere  ö^  =  6^  oder  ö^  =  180  —  Ö2 
noch  C2:Ci  =  ^^ri  irg,  d.h.  die  gleichwinklig  schnei- 
denden zu  zwei  Kreisen  schneiden  den  inneren 
undresp.  den  äusseren  Potenzkreis  derselben  ortho- 
gonal.   Mit  cos  Ö3  =  +  1  folgt  ebenso 

Ci  Ti  cos  ffi  +  c<t  rj  cos  ö^  ±.  C3  rg  =  0  , 


348  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

die  Bestimmung  der  Kreise  eines  Büschels,  die 
einen  beliebigen  Kreis  berühren,  aus  zwei  Krei- 
sen desselben,  die  ihn  unter  den  Winkeln  öj,  6^ 
resp.  schneiden;  etc.  Aber  man  weiss,  wie  alle  diese 
Beziehungen,  von  denen  die  letzten  in  ähnlicher. Ableitung 
auch  sonst  schon  bekannt  sind,  völlig  direct  durch  die 
Methode  der  Cyklographie  geliefert  werden. 

Daher  nur  noch  die  Bemerkung,  dass  diese  kleine 
Untersuchung  zur  Berichtigung  einer  augenscheinlich  un- 
richtigen Formel gruppe  bei  J.  Steiner  (»Journal  von 
Grelle«  Bd.  45,  p.  203  f.,  vergl.  »Werke«  II,  p.  461  und 
740)  gemacht  worden  ist. 

VIII.   Ziehe}'-  die  developpahle  Fläche  von  45  °  Gefälle  durch 

einen  Kegelsclmitt  und  gegen  seine  Ebene.  —  Erklärung 

eines  vorgelegten  Fadenmodells  der  Fläche. 

In  meiner  Mittheilung  vom  17.  December  1883  habe 
ich  die  zahlreichen  Relationen  kurz  erwähnt,  welche  zwi- 
schen den  von  den  Axen  gebildeten  Abschnitten  in  Tangente 
und  Normale  eines  Kegelschnittes  im  nämlichen  Punkte 
und  den  durch  sie  bestimmten  Abschnitten  in  den  Axen 
bestehen.  Ist  M  der  Mittelpunkt  der  Kegelschnitte  von  den 
Brennpunkten  C^  und  Cg,  welche  sich  in  P  orthogonal  durch- 
schneiden und  sind  J,  J^  resp.  E,  E^  die  Schnittpunkte  der 
Normale  und  Tangente  der  Ellipse  (also  der  Tangente  und 
Normale  der  Hyperbel)  mit  der  Haupt-  und  Neben -Axe 
der  Kegelschnitte,  deren  Halbaxen  für  die  Ellipse  durch 
a,  h  und  für  die  Hyperbel  durch  a\  h'  bezeichnet  werden 
mögen,  so  erhält  man  insbesondere  (vergl.  die  Ausführung 
in  »Acta  Mathematica«  B.  V,  p.  331  f.,  speciell  p.  394  f. 

a  a  0  0 


Fiedler,  Geometrische  Mitthcihingen.  349 

pj=\rT;7,,  EP=~rv;7;;  j^p=~rv;7„  PE,  =  ^rv7, 

a  ci  0  a 

wobei  noch  )\  und  /^  die  Radien  vectoren  des  Punktes  P 
sind.  Nach  denselben  ist  die  Relation  der  Ellipse  a^—l)'=c''^ 
äquivalent  mit  jeder  der  beiden  Gleichungen 

WT     ~p]r  _        ¥1^  _  'mj^  ^ 

und  die  Relation  der  Hyperbel  a'^-\-l)'^=c'^  mit  jeder  der 
beiden  andern 

We'  _  ~PE^  _  YE^  _  ME^  _ 

oder  diese  Gleichungen  erhellen  direct,  weil  sie  nach  den 
obigen  Werthen  und  wegen  )\  +  »'2  =  2«,  resp.  2a'  in 
Indentitäten  übergehen.  Da  nun  JP,  JjP  die  Radien  doppelt 
berührender  Kreise  der  Ellipse  aus  Punkten  ihrer  Haupt- 
und  resp.  Nebenaxe  und  ebenso  EP,  E^  P  die  Radien  sol- 
cher doppelt  berührenden  Kreise  der  Hyperbel  sind,  die 
nach  der  Methode  der  Cyklographie  durch  Punkte  des  Rau- 
mes in  den  durch  die  Axen  gehenden  Normalebenen  zur 
Tafelebene  dargestellt  werden,  so  sei  M  der  Anfangspunkt, 
EJM  die  Axe  der  x  und  Ei  M  Jj  die  Axe  der  y  eines 
Cartesischen  rechtwinkligen  Coordinatensystems,  für  wel- 
ches die  Radien  der  berührenden,  doppelt  berührenden  und 
osculierenden  Kreise  des  Kegelschnittes  als  Coordinaten  z 
von  Raumpunkten  erscheinen,  die  die  Mittelpunkte  dieser 
Kreise  zu  ihren  Projectionen  auf  die  Ebene  x//  haben. 
Dann  gehen  die  obigen  Gleichungen  für  die  Ellipse 

— ir  +  ^2-  =  l     und  resp.  für  die  Hyperbel     -^y— f77-  =  l 

über  in  -V  +  -rr  =  1  >   ^2 ^  =  1 ; 

x^        z-        .      z^         y-        , 

resp.  ^-  —  T-2  =  1 »  ^  .2  —    r  =  ^  • 


350  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

Die  ersten  beiden  repräsentieren  eine  Ellipse  in  der 
Ebene  xz  und  eine  Hyperbel  in  der  Ebene  yz  als  räum- 
liche Repräsentanten  der  die  gegebene  Ellipse  (a,  &,  c) 
doppelt  berührenden  Kreise  aus  Punkten  der  Axen  x  und 
y  resp. ;  die  beiden  letzten  ebenso  eine  Hyperbel  in  der 
Ebene  xz  und  eine  Hyperbel  in  der  Ebene  yz  als  räum- 
liche Repräsentanten  der  die  gegebene  Hyperbel  (a',  &',  c) 
doppelt  berührenden  Kreise  aus  Punkten  von  x  und  ^, 
d.  h.  in  beiden  Fällen  aus  Punkten  ihrer  Haupt-  und  Neben- 
Axe  resp. 

Denkt  man  alle  Punkte  einer  Normale  des  Kegel- 
schnittes und  ihre  räumlichen  Repräsentanten  in  diesem 
Sinne,  so  bilden  die  Letzteren  die  zur  Ebene  des  Kegel- 
schnittes unter  45°  geneigten  Geraden,  welche  die  Nor- 
male zu  ihrer  Orthogonalprojection  und  deren  Fusspunkt 
P  im  Kegelschnitt  zum  Durchstosspunkt  m  x  y  haben. 
Jede  dieser  Geraden  kann  angesehen  werden  als  die  Schnitt- 
linie der  beiden  zu  xy  nach  gleicher  Seite  unter  45  °  ge- 
neigten Ebenen,  die  durch  die  sich  im  Fusspunkt  P  be- 
gegnenden benachbarten  Tangenten  des  Kegelschnittes 
gehen.  Es  sind  daher  die  den  sämmtlichen  Normalen  eines 
Kegelschnittes  in  dieser  Art  entsprechenden  Geraden  die 
Erzeugenden  der  entwickelbaren  Fläche  von  dem 
Constanten  Gefälle  45°  durch  den  Kegelschnitt 
und  zu  seiner  Ebene;  der  gegebene  Kegelschnitt  ist 
selbst  die  eine  Doppel  cur  ve  dieser  Fläche  und  die  bei- 
den in  den  vorhergehenden  Gleichungen  repräsentierten 
Kegelschnitte  in  den  Normalebenen  durch  seine  Axen  zu 
seiner  Ebene  sind  die  beiden  andern  Doppelcurven 
derselben  im  endlichen  Räume.  Und  weil  die  Nor- 
malen in  den  beiden  Endpunkten  eines  Durchmessers  des 
Kegelschnittes  zu  je  zwei  Paaren  paralleler  Erzeugenden 
Anlass   geben,    so   ist  der  unendlich   ferne   Querschnitt 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  351 

des  gleichseitigen  Rotationskegels  mit  zur  Tafel  normaler 
Axe 

a;«  +  2/'  — ^'  =  0 
die  letzte  Doppelcurve  der  entwickelbaren  Fläche.  (Vergl. 
meine  Darstell.  Geom.  §  101  der  2.  Aufl.  oder  Bd.  II,  §  47 
der  dritten.)  Die  Fläche  ist  die  Enveloppe  sämmt- 
licher  Kegel  dieser  Art,  die  die  Punkte  des  ge- 
gebenen Kegelschnittes  zu  Scheiteln  haben. 

Ihre  Rückkehr curve,  der  Ort  der  Schnittpunkte  von 
je  drei  unendlich  nahe  benachbarten  Ebenen  oder  von  je 
zwei  unendlich  nahe  benachbarten  Erzeugenden  derselben, 
besteht  aus  zwei  in  der  Evolute  des  Kegelschnittes 
orthogonal  projicierten  zur  Ebene  a;?/ symmetrischen 
Raumcurventheilen,  und  hat  mit  den  Doppelcurven  die 
nachfolgend  erörterten  Beziehungen. 

Im  Falle  der  Ellipse,  in  der  die  Endpunkte  der 
Hauptaxe  durch  Ä,  B  und  die  der  Nebenaxe  durch  C,  Z), 
die  reellen  Brennpunkte  durch  G,  H  und  der  Mittelpunkt 
durch  M  bezeichnet  seien.  Die  Doppelellipse  in  der 
Normalebene  durch  die  Hauptaxe  d.  h.  m  xz  hat  zu  ihren 
Scheiteln  in  dieser  die  Brennpunkte  O  und  H,  und  ihre 
Axenlänge  EF  in  z  gleich  der  Nebenaxe  2  h  der  Ellipse. 
Die  Doppel hyper bei  in  der  Ebene  yz  hat  ihre  Haupt- 
axe JK  in  der  Axe  z  der  Hauptaxe  der  Ellipse  gleich  und 
ihre  Brennpunkte  liegen  in  der  Distanz  JO  vom  Mittel- 
punkte M  entfernt. 

Die  Rückkehrcurve  hat  mit  jeder  der  beiden  Doppel- 
curven zwei  Paare  zu  den  Hauptebenen  und  zum  Mittel- 
punkt symmetrisch  gelegene  Punkte  gemein,  nämlich  ihre 
reellen  stationären  Punkte,  die  Punkte,  welche  den  vier- 
punktig  berührenden  Osculationskreisen  im  Räume  ent- 
sprechen. Zur  Doppelellipse  gehören  die  Punkte  >/  =  0, 
x=  +  — ,   2'=+-       welche   durch   die  Krümmungs- 


352  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

kreise  in  den  Scheiteln  der  Hauptaxe  cyklographisch  ab- 
gebildet werden,  und  zur  Doppelhyperbel  die  den  Krüm- 
mungskreisen in  den  Scheiteln  der  Nebenaxe  entsprechen- 

den  Punkte  x  =  0 ,  y  =  +  -r- ,  ^  =  +  -1--  In  den  erste- 

ren  ist  die  Rückkehrtangente  zugleich  Tangente  der  Doppel- 
ellipse, in  den  letzteren  Tangente  der  Doppelhyperbel;  beide 
in  jenen  zur  Spitze  zusammenlaufenden  Aeste  haben  den- 
selben Aufriss,  und  die  beiden  den  +a:;  entsprechenden  Aeste 
der  Aufrisse  vereinigen  sich  in  den  Aufrissen  der  letzteren 
Punkte ;  dagegen  haben  die  in  diesen  zur  Spitze  zusammen- 
laufenden Aeste  denselben  Seitenriss  und  die  beiden  den 
4  y  entsprechenden  Aeste  der  Seitenrisse  vereinigen  sich 
in  den  Seitenrissen  der  ersten  Punkte.  Der  gesammte  Auf- 
riss der  Rückkehrcurve  +  z  bildet  mit  dem  Aufriss  der 
Doppelellipse  zwischen  deren  Grenzpunkten  über  E  m  z 
ein  krummliniges  Dreieck;  ebenso  der  gesammte  Seiten- 
riss der  Rückkehrcurve  für  +  z  mit  dem  Seitenriss  der 
Doppelhyperbel  zwischen  ihren  Grenzpunkten  über  /  in  z. 
Zwischen  den  Grenzpunkten  über  die  Scheitel  O,  R 
und  jenseits  der  Grenzpunkte  bis  in's  Unendliche  sind  die 
Doppelellipse  in  xz  und  resp.  die  Doppelhyperbel  m  yz 
isolierte  Doppelcurven  der  betrachteten  Fläche.  In 
dem  besonderen  Falle  der  Ellipse  a  =  c  KT,  oder  &  =  c 
wird  die  Doppelellipse  zum  Kreis  x'^-[-z'^  =  c^  vom  Radius 
c  =  h  und  die  Doppelhyperbel  in  yz  zu  der  gleichartigen 

ö-i  —  ^  =  1 ;  die  vorerwähnten  Coordinaten  der  Grenz- 
punkte  sind  dann  ic  =  + -;r=;  =  2  und  resp.  y^=+c  z=  2c, 

f      u 

wie  im  Allgemeinen  mit  c*  als  dem  Product  aller  vier 
Werthe. 

Sodann  im  Falle  der  Hyperbel  mit  den  Scheiteln 
J-,  B  und  den  Brennpunkten  G,  H  in  der  Axe  x.    Die 


Fiedler,  Geometrische  Mitthoilungeu.  353 

Doppelhyperbel  in  der  Ebene  xz  hat  zu  ihren  Schei- 
teln in  X  die  Brennpunkte  G,  H  und  ihre  Potenz  in  der 
Nebenaxe  z  ist  dieselbe  wie  die  der  Originalhyperbel  in 
der  Nebenaxe  y.  Die  Doppelhyperbel  in  der  Ebene  yz 
hat  ihre  Scheitel  in  z  in  demselben  Abstand  vom  Mittel- 
punkt wie  die  Originalhyperbel  in  x  und  ihre  Potenz  in 
der  Nebenaxe  y  ist  der  der  vorigen  in  x  gleich  und  ent- 
gegengesetzt. Diese  letztere  ist  durchaus  reell  doppelt, 
weil  aus  allen  Punkten  der  Nebenaxe  doppelt  berührende 
Kreise  der  Hyperbel  mit  reellem  Radius  beschrieben  wer- 
den; die  erstere  ist  reell  doppelt  in  ihrer  ganzen  un- 
endlichen Erstreckimg  ausserhalb  eines  je  den  einen  und 
den  anderen  Scheitel  umfassenden  Bogens,  dessen  End- 
punkte die  reellen  Rückkehrpunkte  der  Rückkehr- 
curve  sind,  mit  ?/  =  0,  x=  +  —t,  2;=4-— p,  welche  den 
Osculationskreisen  in  den  Scheiteln  entsprechen. 

Mit  c^  =  2«'^  oder  h''^  =  a'^  =  -^  d.h.  der  gleich- 
seitigen Hyperbel  werden  die  Doppelhyperbeln  aus- 
gedrückt durch 

c-         c^  c'         e^ 

und  die  Coordinaten  der  Rückkehrpunkte  durch  2  a',  a' 
resp.  c  y^  und  -;=  . 

Der  Fall  der  Parabel  ist  von  dem  Falle  der  Hyperbel 
aus  leicht  zu  übersehen,  indem  man  sich  den  einen  Ast 
derselben  und  damit  ihrer  Evolute,  sowie  der  zugehörigen 
Doppelcurve  in  xz  mit  der  ganzen  Doppelcurve  inyz  un- 
endlich entfernt  denkt. 

Im  Falle  des  Kreises  ver^nigen  sich  die  ganze  Rück- 

kehrcurve  mit  den  reellen  Theilen  der  Doppelcurven  in 

den  beiden  Punkten  des  Raumes,  deren  cyklographisches 

Bild  der  Kreis  ist,  die  developpable  Fläche  ist  zum  Doppel- 

XXIX.  4.  23 


354  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

kegel  geworden.  Den  Fall  des  Linienpaares  h'^x^^a'^y^ 
wollen  wir  nur  erwähnen. 

Unsere  developpable  Fläche  veranschaulicht 
die  Gesammtheit  der  berührenden  Kreise  und  der 
Normalen  des  betrachteten  Kegelschnittes.  Für 
irgend  einen  Punkt  in  seiner  Ebene  giebt  die  durch  ihn 
gehende  Parallele  zur  Axe  z  mittelst  ihrer  Schnitte  mit 
der  Developpabeln  die  Radien  der  um  jenen  zu  beschrei- 
benden Berührungskreise  des  Kegelschnittes  und  in  den 
nach  den  Berührungspunkten  gehenden  Radien  oder  den 
Projectionen  der  zugehörigen  Mantellinien  der  Developpa- 
beln die  von  ihm  ausgehenden  vier  Normalen  und  Tangenten 
der  Evolute. 

Die  Projection  des  Querschnittes  der  Fläche  mit  einer 
Ebene  von  der  Spur  s  und  der  Neigung  a  zur  Ebene 
des  Kegelschnittes  ist  der  Ort  der  Centra  derjenigen  den 
Kegelschnitt  berührenden  Kreise,  die  s  zur  gemeinsamen 
Aehnlichkeitsaxe  und  cotan  a  zum  Modul  haben;  unter 
ihnen  sind  als  Projectionen  der  Schnittpunkte  der  Ebene 
mit  den  Doppelcurven  in  xz  xe^}.  yz  die  doppelt  berüh- 
renden und  als  die  ihrer  Schnittpunkte  mit  der  Rückkehr- 
curve  die  osculierenden  Kreise  des  bezeichneten  Systems. 

Denken  wir  einen  Punkt  der  Kegelschnittebene  als 
Mittelpunkt  eines  gleichseitigen  Rotationskegels  mit  zu  ihr 
normaler  Axe,  so  erhalten  wir  in  der  Projection  seiner 
Durchdringung  mit  der  developpablen  Fläche  den  Ort  der 
Mittelpunkte  berührender  Kreise  des  Kegelschnittes,  die 
durch  jenen  Punkt  gehen ;  durch  die  Schnitte  der  Doppel- 
curven und  resp.  der  Rückkehrcurve  derselben  mit  dem 
Kegel  insbesondere  die  doppelt  berührenden  und  die  oscu- 
lierenden Kreise  in  jenem  System. 

So  erhalten  wir  für  einen  Kreis  in  der  Kegelschnitt- 
ebene das  System  der  ihn  und  den  Kegelschnitt  beruh- 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  355 

renden  Kreise  aus  der  Durchdringung  des  über  ihm  stellen- 
den gleichseitigen  Rotationskegels  mit  der  Fläche;  ferner 
die  Systeme  der  Berührungskreise  des  Kegelsschnittes,  die 
den  gegebenen  Kreis  orthogonal  oder  unter  vorgeschrie- 
benen reellen  ^Yinkeln  0  schneiden,  aus  der  Durchdring- 
ung der  developpablen  Fläche  mit  dem  gleichseitigen  ein- 
fachen Rotationshyperboloid,  welches  den  Kreis  jB  selbst 
oder  den  von  ihm  um  die  Distanz  R  cos  0  entfernten  vom 
Radius  B  sin  0  zum  Kehlkreis  hat;  und  endlich  analog 
durch  zweifache  gleichseitige  Rotationshyperboloide  die 
Systeme  der  Berührungskreise  des  Kegelschnittes,  welche 
den  gegebenen  Kreis  diametral  oder  unter  einem  durch 
seinen  Cosinuswerth  gegebenen  nicht  reellen  Winkel  schnei- 
den —  in  welch'  letzterem  Falle  der  gegebene  Kreis  auch 
selbst  rein  imaginär  sein  kann. 

Denken  wir  zu  dem  ersten  Kegelschnitt  in  der 
Ebene  xy  einen  zweiten  und  bilden  für  beide  die  Flä- 
chen gleichen  Fallens  von  45  °  Fj  und  Fg  mit  den  Rück- 
kehrcurven  R^  und  JR^  "^^^  ^^^^  Doppelcurven  D^,  D12 
und  D.21,  D.>2  der  ersten  und  zweiten,  so  lässt  sich  die 
Durchdringungscurve  C^^  beider  Flächen  Fj,  Fg  darstel- 
len und  liefert  den  Ort  der  Centra  von  Kreisen,  welche 
beide  Kegelschnitte  zugleich  berühren  —  wenn  man  will 
die  äquidistante  Symmetrie-  oder  die  Halbierungscurve 
zwischen  beiden,  während  die  Projectionen  der  Doppel- 
curven die  Symmetrielinien  etc.  der  Originalkegelschnitte 
selbst  sind.  In  jenem  Orte  sind  die  den  Doppelcurven 
i)ii,  Z)i2  angehorigen  Punkte  die  Centra  von  Kreisen, 
die  den  ersten  Kegelschnitt  doppelt  und  den  zweiten  ein- 
fach berühren,  und  die  Punkte  aus  der  Rückkehrcurve  E^ 
die  Centra  der  Osculationskreise  des  ersten  Kegelschnittes, 
die  den  zweiten  berühren;  etc. 

Endlich  liefern  für  drei  Kegelschnitte  derselben. 


356  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

Ebene  die  zugehörigen  Developpablen  Fj,  Fg,  F3  durch  ihre 
Schnittpunkte  die  Centra  der  Kreise,  welche  jene  Kegel- 
schnitte zugleich  berühren  oder  die  von  ihnen  gleichent- 
fernten Punkte. 

Man  sieht,  dass  für  Kegelschnitte  die  Uebertragung 
des  Problems  in  den  Raum  von  drei  Dimensionen  eine 
wesentliche  Vervollständigung  seiner  Lösungen  herbei- 
führt. 

Damit  ist  die  Frage  der  Uebertragung  unserer  Be- 
handlung auf  beliebige  ebene  Curven  natürlich  gestellt 
und  wir  widmen  ihr  folgende  kurze  Erörterung.  Die  Bil- 
dung der  Developpablen  ist  offenbar;  sie  ist  die  Enveloppe 
aller  der  gleichseitigen  Rotationskegel  mit  zur  Ebene  nor- 
maler Axe,  die  ihre  Mittelpunkte  in  der  Curve  haben, 
und  damit  auch  die  aller  der  unter  45°  zu  ihrer  Ebene 
geneigten  Ebenen,  welche  durch  die  Tangenten  der  Curve 
gehen;  sie  ist  die  gemeinsame  Developpable  der  Curve  und 
des  gemeinsamen  Fluchtkreises  dieser  Kegel  oder  ihres 
unendlich  fernen  Querschnittes.  Die  Projection  ihrer  Rück- 
kehrcurve  ist  die  Evolute  der  gegebenen  Curve  und 
die  Projection  ihrer  Doppelcurve  die  Symmetrieaxe  oder 
Halbierungscurve  derselben;  etc.  Unsere  Develop- 
pablen für  zwei  Curven  in  derselben  Ebene  liefern  die 
äquidistante  oder  Symmetrie-Curve  derselben  und 
die  für  drei  Curven  die  äquidistanten  Punkte,  etc. 

Sind  ^  und  V  die  Ordnungs-  und  Classen-Zahl  der 
Curve  und  a  die  Zahl  ihrer  stationären  oder  Rückkehr- 
punkte, so  lässt  sich  leicht  zeigen,  dass  die  developpable 
Fläche,  welche  sie  mit  einem  Kegelschnitte  in  beliebiger 
Ebene  bestimmt,  von  der  Classe  n  =  2v  ist  oder  dass  von 
einem  Punkte  aus  2v  Tangentialebenen  an  sie  gehen;  fer- 
ner von  der  Ordnung  r=2  i^-^v)  oder  dass  eine  gerade 
Linie  ihr  in  so  viel  Punkten  begegnet;  während  ihre  Rück- 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungeu.  357 

kehrcurve  von  der  Ordnung  in  =  2  7i  -\-  6v  ist.  Diese 
Charakterzahleu  sind  für  einen  Kegelschnitt  wegen  iu.=r=2, 
X  =  0  speciell  ?*  =  4,  r  =  8,  m  =  12.  Die  Evolute  ist 
daher  von  der  Classe  ^  ''  ^ii^ ^  ^'on  der  Ordnung  -^  ni  als 
eine  Doppelprojection  der  Rückkehrcurve. 

Dass  die  Evolute  einer  algebraischen  Curve  von  der 
Ordnung  /u  und  der  Classe  v  mit  x  stationären  Punkten 
oder  t  stationären  Tangenten  von  der  Ordnung  3  v  -h  x 
=  3fi  +  i  und  von  der  Classe  ^  -\- v  ist,  sind  aber  wohl- 
bekannte Ergebnisse  der  Curventheorie. 

Man  erhält  aber  aus  jenen  Charakteren  auch  die  Ord- 
nungszahl.?; der  gesammten  Doppelcurve  der  Developpablen, 
von  der  dann  die  Ordnungszahl  v  für  den  Kegelschnitt, 
weil  er  v  fach  wird  in  derselben ,  und  ^  für  die  Curve 
selbst,  weil  sie  doppelt  ist,  abgezogen  werden  müssen,  um 
die  Ordnungszahl  derjenigen  Doppelcurve  zu  erhalten,  die 
durch  ihre  Projection  die  Symmetriecurve  der  gegebenen 
liefert;  man  erhält  die  Zahl  der  stationären  Punkte  ihrer 
Rückkehrcurve  etc.  (Vergl.  meine  »Darstell.  Geometrie«, 
3.  Aufl.,  11,  §§  22  f.) 

Die  Developpable  gleichen  Fallens  von  45  °  durch  die 
Kreisevolvente  ist  die  Tangentenfiäche  der  Schraubenlinie 
vom  nämlichen  Anfangspunkt  und  Drehuugssinn,  die  den 
Grundkreis  der  Evolvente  zu  ihrer  Orthogonalprojection 
und  die  Neigung  45  "^  hat.  Desshalb  ist  der  Grundkreis 
die  Evolute  der  Evolvente.  Und  weil  der  aufsteigende  Gang 
der  Schraubenlinie  die  eine  und  der  absteigende  Gang  die 
andere  Evolvente  des  Grundkreises  vom  nämlichen  Anfangs- 
punkt zur  Spur  hat,  und  die  mit  dem  Grundkreis  concen- 
trischen  Kreise  durch  die  im  Durchmesser  des  Anfangs- 
punktes abwechselnd  dies-  und  jenseits  sich  folgenden 
Schnittpunkte  beider  Evolventen  die  Projectionen  der  auf- 
einander folgenden  Doppelcurven  jener  Schraubenfläche 


358  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

sind,  so  sind  sie  die  Symmetriecurven  beider  Evolventen. 
(Vergl.  meine  »Darstell,  Geometrie«,  3.  Aufl.,  II,  §§  13  f.) 
Für  zwei  verschiedene  Kreis-Evolventen  derselben  Ebene 
ist  die  Projection  der  Durchdringung  ihrer  Developpablen 
vom  Gefälle  45  °  die  Symmetriecurve,  etc. 

Die  Verbindung  einer  ebenen  Curve  mit  einem  belie- 
bigen Kegelschnitt  in  anderer  Ebene  entspricht  der  colli- 
nearen  Umformung  des  Problems  von  der  Developpablen 
gleichen  Fallens  von  45*^;  die  Doppelprojection  der  Rück- 
kehr- und  Doppel-Curven  erfolgt  dann  aus  dem  Pol  der 
Schnittlinie  beider  Ebenen  in  Bezug  auf  den  Kegelschnitt 
auf  die  Ebene  der  Curve,  und  an  die  Stelle  der  Bildkreise 
treten  Kegelschnitte,  für  die  der  Fusspunkt  des  projiciren- 
den  Strahles  der  Pol  jener  Geraden  ist  und  die  in  ihr 
dieselbe  Involution  harmonischer  Pole  mit  dem  gegebe- 
nen Kegelschnitt  bestimmen,  überdiess  aber  die  Curve  be- 
rühren. 

Die  Doppelprojection  der  Rückkehrcurve  ist  die  Quasi- 
Evolute der  gegebenen  Curve.  (Vergl.  Salmon- Fiedler, 
»Analytische  Geometrie  der  höheren  ebenen  Curven«,  2. 
Aufl.,  §§  106  f.) 

Ginge  man  aber  zur  Geometrie  von  vier  Dimen- 
sionen vor,  so  würde  man  in  analoger  vervollständigter 
Weise  eine  Theorie  der  berührenden  Kugeln  und 
der  Normalen  einer  algebraischen  Oberfläche  er- 
halten. (Man  vergleiche  meine  Abhandlung  »Zur  Gesch. 
und  Theorie  der  elem.  Abbildungsmethoden«  in  Bd.  XXVII 
dieser  Vierteljahrsschrift,  p.  174  f.) 

Aber  ich  will  hier  nur  den  Uebergang  zum  Imagi- 
nären besprechen,  der  in  der  Natur  der  Sache  liegt  und 
zu  einer  weiteren  Ergänzung  der  vorigen  Resultate  führt. 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  359 

IX.    Cißdograpliische   Uebergänge  vom  Beeilen  zum  Rein- 
Imaginären. 
Wenn   2  c  die   Centraldistanz  zweier  Kreise  in   der 
Ebene  x,  y  ist,  von  den  Radien  B  (um  den  Coordinaten- 
anfangspunkt)  und  r  (um  x,  //),  so  drücken  die  Relationen 

von  denen  die  zweite  und  dritte  durch  den  Zeichenwechsel 
von  R^  resp.  r^  oder  die  Ueberführung  von  ü,  r  in  iR 
resp.  ir  aus  der  ersten  hervorgehen,  den  orthogonalen 
Schnitt  beider  Kreise,  resp.  den  diametralen  von  B  durch  r 
und  von  r  durch  B  aus;  und  cy klographisch,  mit  Auf- 
tragung der  r  als  Zy  d.  h.  als  Perpendikel  zur  Ebene  xy 
in  den  Punkten  ic,  y  sind  die  Flächen 

a:2  +  i/>  =  J?»  4- 2»,  a;« -f  2/' + -K' =  2',  a;^  +  y' +  2' =  iJS 
die  Repräsentanten  der  durch  den  festen  Kreis  B  und  jene 
resp. Bedingungen  gegebenen  Kreissysteme:  Das  einfache 
gleichseitige  Rotationshyperboloid  mit  B  als  Kehl- 
kreis; das  zweifache  gleichseitige  Rotationshyper- 
boloid mit  i^  als  Bildkreis  der  Scheitel,  und  die  Kugel 
mit  B  als  Hauptkreis;  beide  ersten  mit  ^^4-*/^  — 2^=0 
als  Asymptotenkegel,  an  dessen  Stelle  bei  der  Kugel  der 
Nullkugel-Kegel  a;^  H-y^  +  s^  =  0  tritt.  Die  Enveloppe 
solcher  reeller  gleichseitiger  Rotationskegel  x^-hy^ — 5^=0 
aus  den  Punkten  des  betrachteten  Kegelschnittes  war  die 
Developpable  vom  Fallen  45  °  in  der  vorigen  Betrachtung, 
als  deren  im  Endlichen  gelegene  Doppelcurven  sich  mit- 
telst der  Normalenrelationen  des  Grund-Kegelschnittes 

a»  ^  6^ 
die  Kegelschnitte  in  xz,  yz  resp. 


ergaben.    Setzen  wir  an  Stelle  von  -\-z^  überall  —z'^  oder 


360  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

iz  für  z,  so  erhalten  wir  die  Gleichungen  der  Doppel- 
curven  der  imaginären  Enveloppe  der  Nullkugel- 
Kegel  aus  den  Punkten  jenes  Grund-Kegelschnit- 
tes oder  die  seiner  Focalcurven  in  der  Form 

_^__^^-t     _j1 yL  —  ^ 

für  die  Ellipse  und  in  der  anderen 

^   ,   ^_1        _J^ 2^  —  1 

c^  ^  b^  '  o-         c^ 

für  die  Hyperbel;  eine  Hyperbel  in  der  Symmetrieebene 
durch  die  Hauptaxe,  die  die  Brennpunkte  der  Ellipse  zu 
ihren  Scheiteln  und  die  Scheitel  derselben  zu  ihren  Brenn- 
punkten hat,  und  eine  imaginäre  Ellipse  in  der  Symmetrie- 
ebene  durch  die  Nebenaxe,  im  ersten  Falle;  und  eine 
Ellipse  in  jener  von  der  gleichen  Lagenrelation,  mit  einer 
imaginären  in  dieser  im  letzteren  Falle. 

Für  die  besonderen  Fälle  der  Ellipse  a  =  c\^2  werden 
die  Focalhyperbel  gleichseitig  und  die  Ellipse  von  der- 
selben Specialität 

x^         z^  ^  z^         y^  - 

und  für  die  gleichseitige  Hyperbel  c  =  a  Y^  die  Focal- 
ellipsen,  die  reelle  wie  die  imaginäre,  zu  speciellen 

Man  sieht  auch  leicht,  dass  man  von  der  Focalhyperbel 

Qu  Z  T*  Z 

—^ P" ~  ^  ^^*^  ^®^P-  ^^^  ^^^  Focalellipse  -^-\--^  =  '^ 

wieder  zur  ursprünglichenEllipse  und  Hyperbel  als  der 
zugehörigen  reellen  Focalcurve  gelangt,  oder  dass  die  Be- 
ziehung gegenseitig  ist.  Die  beiden  reellen  Doppelcurven 
sind  das  einzig  Reelle  der  developpablen  Fläche.  Natür- 
lich ist  dies  auch  für  jede  beliebige  ebene  Curve  der 
Fall,  und  die  auf  die  Doppelcurven  und  ihre  Projection 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  3G1 

speciell  gerichtete  Untersuchung  der  Focal-Developpablen 
im  Sinne  der  vorigen  Mittheilung  liefert  entsprechende  Re- 
sultate, 

Die  Ordinaten  der  reellen  Focalcurve  liefern  die  re- 
ellen Factoren  für  die  Radien  der  rein  imaginären  Kreise 
aus  ihren  Fusspunkten,  welche  den  gegebenen  Kegelschnitt 
doppelt  berühren;  die  Brennpunkte  desselben  sind  die 
Kreise  dieser  Art  vom  Radius  Null,  wie  bekannt,  und  durch 
sie  schliessen  sich  jene  an  die  reellen  Kreise  aus  Punkten 
der  Hauptaxe  an,  welche  den  Kegelschnitt  imaginär  dop- 
pelt berühren.  Focalkegelschnitt  und  Doppelkegelschnitt 
der  Developpablen  von  45  °  Gefälle  in  der  Hauptaxen- 
symmetrieebene  schliessen  sich  in  den  reellen  Brennpunkten 
berührend  nach  verticalen  Tangenten  aneinander.  Man  sieht, 
dass  die  Lehre  von  den  doppelt  berührenden  Kreisen  der 
Kegelschnitte  erst  durch  die  Berücksichtigung  der  Focal- 
curven  ganz  vollständig  wird,  insofern  man  verlangt,  dass 
die  Radien  aller,  der  reellen  und  der  rein  imaginären 
doppelt  berührenden  Kreise  durch  reelle  Strecken  bestimmt 
werden  sollen. 

Aber  ich  will  noch  von  einigen  verwandten  Ueb er- 
gangen aus  dem  Reellen  in  das  Imaginäre  kurz  be- 
richten, zu  denen  die  Untersuchungsweise  der  Cyklographie 
Anlass  giebt  und  von  denen  in  meinem  gleichnamigen  Buche 
(Leipzig,  1882)  nicht  gehandelt  ist.  (Vergl.  daselbst  p. 
105  f.,  p.  138  f.).  Der  Wechsel  des  Zeichens  von  2^  der 
das  einfache  gleichseitige  Rotations-Hyperboloid  vom  Kehl- 
kreis R  in  die  reelle  Kugel  mit  demselben  als  ILauptkreis 
überführt,  verwandelt  zugleich  das  zweifache  Hyperboloid 
mit  dem  Bildkreis  der  Scheitel  R  oder  x'^']-y^—z^= — R^ 
in  die  rein  imaginäre  Kugel  x^  -{-  y^  -{-  z^  '^  —  Ä^  die 
zum  Kreise  R  als  Symmetriekreis  des  Hauptkreises  gehört 

Man  betrachte  nun  wie  in  der  Mittheilung  vom  17.  Dec. 


362  Fiedler,  Geometrische  Mittheiliingen. 

1883  die  Durchdringiingskegelschnitte  des  centrischen  ein- 
fachen oder  zweifachen  Hyperboloides 

mit  dem  excentrischen 

[x  -  c)"  -\- y^  -  [z  +  d)-"  =  ±  r,' 
für  veränderliche  Distanz  d  der  Kehlkreisebenen,  so  thei- 
len  sich  die  Projectionen  derselben,  die  die  Hauptkreis- 
projectionen  doppelt  berührenden  Kegelschnitte,  bekannt- 
lich in  Hyperbeln  und  Ellipsen  durch  die  der  Distanz  d=2c 
entspringende  Parabel;  und  die  wichtigsten  Unterabthei- 
lungen der  einen  oder  andern  Gruppe  werden  durch  die 
Distanzen  t^  bestimmt,  welche  den  Längen  der  ge- 
meinsamen Tangenten  der  Grundkreise  gleich  sind, 
oder  durch  diese  Tangentenpaare  selbst  als  Degenerations- 
formen unter  den  Kegelschnitten  des  Systems.  Für  reelle 
und  aussereinanderliegende  Grundkreise  sind  diese  Längen 
ti,  te  reell  und  die  betreffenden  Durchdringungen  solche  von 
einfachen  Hyperboloiden;  für  reelle  und  sich  schnei- 
dende Grundkreise  entspricht  der  Distanz  t  (Länge  der 
äusseren  gemeinsamen  Tangenten)  die  berührende  Hyper- 
boloid-Durchdringung, der  Distanz  t  aber,  welche  rein 
imaginär  ist,  nach  dem  gleichzeitigen  Uebergange  der 
-{- z^  in  — 2;^  die  berührende  Kugeldurchdringung 

{X  +  cf  4-  2/2  -f  ^2  =  rl^  {X  -  cf  +  2/^  +  (2  +  d)^  =  r^, 
welche  den  innern  Aehnlichkeitspunkt  abbildet.  Umschliesst 
der  Kreis  j\  den  Kreis  r^,  so  sind  sowohl  die  inneren  als 
die  äusseren  gemeinsamen  Tangenten  von  imaginären  Län- 
gen und  es  entsprechen  den  bezüglichen  Distanzen  die 
berührenden  Kugeldurchdringungen,  welche  die  Aehnlich- 
keitspunkte  abbilden. 

Man  hat  bekanntlich  bei  der  Centraldistanz  2  c  und 
den  Radien  r^,r<i  im  Falle  des  Aussereinanderliegens 


Fiedler,  Geometrische  Mittlieilungen.  363 

und  erhält  daher  im  Falle  des  Schneidens  wegen  i\  -{-r^>2c 

und  im  Falle  der  Umschliessung,  wo  gleichzeitig  }\-\-r2>2c 
und  auch  )\  —  r^  >  2c  ist,  auch  nocli 

Man  sieht  hieraus  ferner,  dass  für  den  einen  der  Grund- 
kreise als  rein  imaginär  oder  das  eine  der  Hyperboloide 
als  zweifach  diese  Distanzen  complex  werden,  so  dass  die 
einfache  räumliche  Interpretation  von  vorher  zu  gelten  auf- 
hört; endlich  aber,  dass  für  beide  Kreise  als  rein 
imaginär  die  Werthe  übergehen  in 

«,»  =  (2c)-  +  (r,  -(  r,)^  te'  =  (2c)2-^  (n  -  r,)\ 
SO  dass  die  Längen  der  gemeinsamen  Tangenten  gerade 
dann  stets  reell  sind.  Während  sie  im  Falle  der  reellen 
aussereinanderliegenden  Kreise  die  Radiensummen  der  sie 
orthogonal  schneidenden  Kreise  aus  den  Aehnlichkeits- 
punkten  J  und  resp.  E  sind,  werden  sie  für  die  rein  ima- 
ginären Kreise  die  Summen  der  Radien  der  dieselben  dia- 
metral schneidenden  Kreise  aus  denselben  Aehnlichkeits- 
punkten;  und  während  in  jenem  Falle  2c  >  t>  ^.ist,  wird 
in  diesem  2c  <  t  <  ti .  Es  muss  dazu  bemerkt  werden, 
dass  die  Aehnlichkeitspunkte  von  zwei  rein  imaginären 
Kreisen  derselben  Ebene  identisch  sind  mit  denen  ihrer 
reellen  Symmetriekreise.  Man  hat  für  die  reellen  Kreise 
die  Abstände  ihrer  Aehnlichkeitspunkte  J und  j^  von 
der  Mitte  der  Centrale  respective 

C ; ,        C 


und  sieht,  dass  beide  durch  die  Ersetzung  von  7\ ,  r^  durch 
ii\,  ii\  nicht  geändert  werden.  Ebenso  bleiben  die  Abs- 
cisse  ihres  Mittelpunktes  und  die  Hälfte  ihres  gegenseitigen 
Abstandes  und   somit  der   Aehnlichkeitskreis   unver- 


364  Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen. 

ändert  bei  diesem  Uebergang,   weil  jene  Längen  ausge- 
drückt wurden  durch 

c-h, ^    und    —. — -\  resp. 

Weil  aber  der  letzte  wie  die  vorigen  Ausdrücke  complex 
wird,  wenn  nur  einer  der  betrachteten  Kreise  imaginär 
ist,  so  erhellt,  dass  ein  reeller  Kreis  mit  einem  rein  ima- 
ginären Kreis  derselben  Ebene  wie  keine  reellen  Längen 
gemeinsamer  Tangenten,  so  auch  keine  reellen  Aehnlich- 
keitspunkte  und  keinen  reellen  Aehnlichkeitskreis  hat. 

Man  hat  also  insbesondere  für  reelle  Grundkreise, 
wenn  sie  einander  schneiden,  für  d  =  0  den  äusseren 
Theil  ihrer  Potenzlinie  als  doppelt  berührenden  Kegel- 
schnitt; und  aus  ihr  sich  entfaltend  für  reell  wachsende 
d  Hyperbeln  mit  der  Nebenaxe  in  der  Centrale  bis  zu  den 
äusseren  gemeinsamen  Tangenten  für  d  =  te',  sodann  für 
bis  d  =  2c  wachsende  Distanzen-Hyperbeln  mit  der  Haupt- 
axe  in  der  Centrale  bis  zur  Parabel  und  weiterhin  um- 
schliessende  Ellipsen.  Der  Bewegung  der  Distanz  ins  rein 
imaginäre  Gebiet  von  d  =  0  bis  d^=ti  =  i  ]/{r^  +r2)^— (2c)^ 
entsprechen  die  sich  als  Ellipsen  im  Kreisbogenzweieck 
projicierenden  Kugeldurchdringungen,  vom  innerhalb  lie- 
genden Theil  der  Potenzlinie  ab  bis  zum  inneren  Aehn- 
lichkeitspunkt,  für  den  sich  der  Satz  ergiebt,  dass  die 
Summe  der  kleinsten  durch  ihn  gehenden  Halbsehnen 
grösser  ist  als  für  jeden  andern  Punkt. 

Und  man  hat  für  reelle  Grundkreise,  deren  einer 
den  andern  umschliesst,  für  c?  =  0  die  Potenzlinie  und 
für  von  da  aus  wachsende  reelle  Distanzen  die  sich  aus 
ihr  entfaltenden  Hyperbeln  mit  der  Centrale  als  Hauptaxe 
bis  zur  Parabel  für  c?  =  2  c  und  den  für  grössere  reelle 
Distanzen  entspringenden  umschliessenden  Ellipsen.  Nun 
gehören  aber  beide  begrenzenden  Degenerationsformen  dem 


Fiedler,  Geometrische  Mittheilungen.  365 

Gebiet  der  elliptischen  Durchdringungsprojectionen  aus 
rein  imaginären  Distanzen  an.  Die  Potenzlinie  erscheint 
iür  d=  0  als  Anfang  der  rein  imaginären  Werthereihe 
als  Projection  eines  imaginären  Kreises ;  mit  der  Distanz 
d  =  |/(r,  —r^y  —  (2c)^  =  ite  beginnen  mit  dem  äusseren 
Aehnlichkeitspunkt  der  Kreise  die  reellen  elliptischen  Durch- 
dringungsprojectionen; für  ihn  ist  daher  die  Differenz  der 
zugehörigen  kleinsten  Halbsehnen  ein  Minimum.  Und  mit 
der  Distanz  d  =  F'(^'i  +  >'2)^  —  (Cc)^=i^,  oder  im  inneren- 
Aehnlichkeitspunkt,  für  den  die  Summe  der  kleinsten  Halb- 
sehnen ein  Maximum  ist,  endigen  sie.  Jener  entspringt  der 
umschliessenden,  dieser  der  ausschliessenden  Berührung 
der  Kugeln,  wie  man  denn  aus  dieser  Lage  sofort  die  an- 
gegebenen Werthe  der  Distanzen  wieder  erhält. 

Die  vom  einen  oder  anderen  der  gegebenen  Kreise  in 
einem  Scheitel  vierpunktig  berührten  Kegelschnitte, 
welche  den  Distanzen  fZ  =  &j,  d  =  a2,  d  =  h.2,  d  =  a^  ent- 
sprechen für  &i  =  (2c  —  r^Y  —rl,  al=  {2c  —  r^Y  —  r\, 
&2  =  (2cH-r5;)^  — ri,  a\  =  {2c  +  i\Y—rl  werden  sämmt- 
lich  imaginär,  sobald  beide  Kreise  es  sind;  und  für  rein 
imaginäres  r,  resp.  r^  bleiben  nur  al,  hl  resp.  h\,  a\  oder 
zwei  der  bezüglichen  Kegelschnitte  reell.  Für  reelle  Kreise, 
die  ausser  einander  liegen,  sind  alle  vier  Distanzen  reell 
und  alle  bezüglichen  Kegelschnitte  entspringen  aus  hyper- 
boloidischen Durchdringungen ;  schneiden  sich  die  Kreise, 
so  dass  A2  im  Innern  des  ersten  und  B^  im  Innern  des 
zweiten  liegt,  so  werden  'al  und  h\  negativ  und  die  zuge- 
hörigen in  A^  von  rg  resp.  in  B^  von  y\  vierpunktig  be- 
rührten Kegelschnitte  entspringen  aus  Kugeldurchdringun- 
gen; wird  endlich  der  Kreis  )\  von  1\  umschlossen,  so 
werden  al,  h\  negativ  und  es  entsprechen  ihnen  Ellipsen, 
welche  aus  Kugeldurchdringungen  hervorgehen. 


Notizen. 


lieber  die  Kummer'sclie  Darstellnug  der  fStrahlen- 
systeiue  »weiter  Ordnung.  —  In  seiner  Abhandlung  über 
die  algebraischen  Strahlensysteme  der  ersten  und  zweiten  Ord- 
nung*)   ertheilt   Kummer   der   Raurageraden   die   gemischten 

Coordinaten  f.  x:%j  :  z^  ^'-  v-t-    Hierbei  sind   y  i  y  i  y  die 

Coordinaten  eines  Punktes  auf  der  Geraden,  bezogen  auf  ein 
orthogonales  System,  ^  :  rj  :  i;  sind  zu  betrachten  als  x:y:z  für 
den  in  der  (unendlich  fernen)  Ebene  *  —  0  gelegenen  Punkt  der 
Geraden,   zugleich   sind   |,  tj,  g  proportional   den  Richtungs- 

cosmussen.    Endlich  smd  — --^^ ,   ^—^- — - , — ,   unter  g 

einen  willkürlichen  Parameter  verstanden,  stets  die  orthogo- 
nalen Coordinaten  eines  Punktes  auf  der  Geraden. 

Das  Strahlensystem  (zweiter  Ordnung)  wird  durch  zwei  Glei- 
chungen dargestellt.  Die  erste  hat  die  FormP|  4-  §»/  +  JS£;  =  0, 
in  welcher  P,  Q,  B  homogene  Functionen  in  *,  «,  2/,  z  sind; 
sie  liefert  für  jeden  Punkt  t  :  x  \  y  :  z  des  Raumes  eine  durch 
ihn  gehende  Ebene,  liniengeometrisch  also  zu  jedem  Punkt  einen 
Büschel,  dessen  Mittelpunkt  jener  Punkt  ist.  Bewegt  sich  der 
Punkt  auf  einem  zugehörigen  Büschelstrahl  weiter,  so  dreht 
sich  die  Ebene  des  Büschels  keineswegs  um  diesen  Strahl, 
und  es  folgt,  dass  die  oo^  Büschel,  welche  diese  erste  Gleichung 
für  alle  Punkte  des  Raumes  liefert,  alle  00*  Raumgeraden  ent- 
halten. Es  ist  somit  die  erste  Gleichung  des  Systems  nicht 
die  Gleichung  eines  Complexes.  Wenn  man  dagegen  oo^  der 
genannten  Büschel  zusammenfasst,  etwa  dadurch,  dass  man  den 
Punkt  t :  X  :  y  :  z  eine  willkürliche  Fläche  durchlaufen  lässt,  so 
erhält  man  allemal  einen  Complex,  in  welchem  das  Strahlen- 
system enthalten  ist;  der  Complex  ist  von  der  gewählten  Fläche 
abhängig. 


*)  Abb.  d.  Berl.  Akad.  1866. 


Notizen.  367 

Hiervon  durchaus  verschieden  verhält  es  sich  mit  der 
zweiten  (abgeleiteten)  Gleichung  des  Systems.  Dieselbe  ändert 
sich  nämlich  nicht,  wenn  man  an  Stelle  von  f,  x,  y,  z  setzt 
t-,^-^  Qi-,y  -\-  QV-,  '  +  e  J;  diese  Gleichung  stellt  einen  Strahlen- 
complex  dar. 

Die  Aufgabe,  beide  Gleichungen  des  Systems  durch  die 
Gleichungen  zweier  Complexe  zu  ersetzen,  welche  das  System 
enthalten,  ist  insofern  eine  unbestimmte,  als  die  erste  Glei- 
chung auf  unendlich  viele  solcher  Complexe  führt,  je  nach  Wahl 
der  Fläche,  auf  welcher  alle  Ausgangspunkte  i,  .r,  y,  z  der 
Strahlen  liegen  sollen.  Als  solche  Fläche  kann  man  z.  B.  eine 
Coordinatenebcne,  etwa  a;  =  0,  annehmen.  Alsdann  erhält  man 
aus  beiden  Gleichungen  des  Systems  die  Gleichungen  zweier 
Complexe  durch  folgendes  Verfahren.  Man  substituire  in 
die  Kummer'schen  Gleichungen 

t:x:y:  2  =pt3:  o-.psi'.pii,        ^  :  V-  ^  =  Pn  ■-  Pn  '•  Pi4 , 

u:v:  IC  =  p3^  :  pt^  :  ^^^3 

so  gehen  sie  über  in   die   zweier   Complexe,   welche 

das    System    im    Allgemeinen    als    unvollständigen 

Schnitt   enthalten. 

Die  Gerade   t :  x  :  y  :  z,   |  :  »j  :  ^  kann   nämlich  betrachtet 
werden  als  die  Verbindungslinie  der  Punkte  mit  den  Coordinaten 
«,  X       ,  y       ,  z 

<,        a;-He|,        y-\-Qr],        z-^Qt, 
hat  also  die  sechs  Coordinaten 

(1)  kpij  =  tQ^  ,^Pis=tQV  .Hhi^tQi 

(2)  lpi^  =Q(y^  —  27]),  ?.pi2  =  Q(2^  —  oc^),  ^p-i3  =  9{xn  —  yi)-, 
unter  A  einen  Proportionalitätsfactor  verstanden.  —  (1)  zeigt, 
dass  I :  »7 ;  ^  =  i^ia  :  l>i3  :  |Ji4 .  Wählt  man  den  Ausgangspunkt 
in  a;  =  0,  so  ergeben  die  Gleichungen  (2) 

^P3i=  y9^—  ZQV,        ^Pii  =  2Q^,        ^P23  =  —  l/Q^, 
und  hieraus  folgt  mit  Hülfe  von  (1) 

(3)  tl^si  =  ypn  —  ZPlS-:      iPii=^Pl2->      tPii=  —  yV\i- 

Aus  (3)  folgt  für  die  metrischen  Coordinaten  des  Anfangs- 
punktes der  Geraden :  ^  =  _P23_Ps2     z_^Vi^  ^^^  ^jjg  ^^^^^ 

*  P\%       P12      t        J>,2 

Gleichung  ergiebt  die  bekannte  Identität,  welche  zwischen  den 
sechs  Coordinaten  Pj^  besteht. 


368  Notizen. 

Für  die  Strahlensysteme  zweiter  bis  sechster 
Classe  1.  Art  geht  nun  die  abgeleitete  Gleichung 
über  in  die  eines  Reye'schen  Complexes,  dessen 
Ausnahmepunkte  die  Ecken  des  Caordinatentetrae- 
ders  sind.*) 

Das  System  zweiter  Classe  ergiebt  sich  als  Schnitt  des 
Reye'schen  Complexes  mit  einem  linearen. 

Ebenso  findet  man,  dass  durch  das  System  dritter  Classe 
sich  ein  Büschel  quadratischer  Complexe  legen  lässt.  Dieser 
Büschel  enthält,  wie  bekannt,  10  Rey  e'sche  Complexe  und  die 
Congruenz  ist  z.  B.  der  Schnitt  von  zwei  Reye'schen  Com- 
plexen  (mit  unabhängigen  absoluten  Invarianten),  welche  einen 
Ausnahmepunkt  und  eine  lineare  Congruenz  gemein  haben.  — 
Die  Construction,  welche  Herr  Stahl  für  das  System  dritter 
Ordnung  zweiter  Classe  gegeben  hat**),  deckt  sich  denn  auch 
mit  der  Construction  des  Schnittes  zweier  Reye'schen  Com- 
plexe, welche  eine  Ausnahmeebene  und  eine  lineare  Congruenz 
gemein  haben.  Nach  der  Bezeichnung  des  Herrn  Stahl  ist 
(Ol)  die  Ausnahmeebene,  die  Directricen  der  gemeinsamen  Con- 
gruenz sind  ÄB  =  ccß  und  Ä^Bi^Si.  Die  Strahlen  des  einen 
Complexes  gehen  von  den  Punkten  S,  der  Ebene  (Ol)  nach  den 
Strahlen  des  Büschels  Au  (welche  die  entsprechenden  Gera- 
den Zo  schneiden);  dieser  Complex  hat  das  Ausnahmetetraeder 
AÄiOP.  Für  den  anderen  Complex  tritt  gegenüber  vorhin 
der  Büschel  Bß  an  Stelle  von  J.a,  das  Ausnahmetetraeder  ist 
BB^MN. 

Auf  die  Kummer 'sehe  Darstellung  der  übrigen  Systeme 
trete  ich  hier  nicht  näher  ein. 

(Im  Februar  1885.)  Dr.  A.  Weiler. 


*)  Bezüglich  dieser  Complexe  vgl.  die  Arbeit  des  Herrn  Stahl, 
Crelle's  Journal,  Bd.  95,  S.  287. 

**)  Crelle's  Journal,  Bd.  91,  S.  1. 


Notizen.  369 

Auszug  ans  deu   Sitznngsprotokollen. 

Sitzung  vom  17.  November  1884:. 

1.  Herr  Dr.  Inihof  hält  einen  Vortrag  über  einige  neue 
Mitglieder  der  pelagischen  Fauna. 

2.  Herr  Prof.  Fiedler  spricht  über  drei  gleichseitige  Ro- 
tationshyperboloide desselben  Büschels  (vidc  pag.  343). 

Sitzung  vom  1.  December  ISS*. 

Herr  Prof.  Bühl  er  hält  einen  Vortrag  über  den  Einfluss 
der  Mcereshöhe  auf  das  Wachsthum  der  Waldbäume : 

Die  Untersuchungen  erstreckten  sich  auf  das  Höhenwachs- 
thum  der  wichtigsten  Waldbäume  der  Schweiz:  Fichte,  Lärche, 
Tanne,  Föhre,  Arve,  Buche,  Ahorn,  Esche.  Die  Messungen 
wurden  vorgenommen  in  den  Kantonen  St.  Gallen,  Appenzell 
(Säntis),  Zürich,  Zug,  Schwyz  (Mythen),  Luzern  (Rigi),  Bern 
(Chasseral),  Aargau,  Thurgau,  Uri  und  Tessin  (Gotthard),  Grau- 
bündten  (Eugadin  und  Bergeil)  in  einer  Meereshöhe  von  ca. 
400  ni  je  bis  an  die  Baumgrenze  in  den  betreffenden  Gebieten. 
Die  Zusammenstellung  der  Ergebnisse,  die  nur  als  vorläufige 
zu  betrachten  und  in  mehreren  Richtungen  zu  ergänzen  sind, 
ergibt,  dass  auf  je  100  m  Erhebung  z.  B.  die  Abnahme  des 
Höhenwuchses  der  Fichte  6 — 7  cm  beträgt.  Von  1300  m,  jeden- 
falls von  1500  m  an,  ist  die  Abnahme  stärker  als  in  tieferen 
Regionen;  von  700—1300  m  ist  sie  sehr  gleichmässig ;  von 
400 — 700  und  800  m  scheint  sie  stärker  zu  sein. 

Die  verschiedenen  untersuchten  Gebiete  der  Schweiz  zeigen 
aber  ganz  ungleiche  absolute  Beträge  des  jährlichen  Höhen- 
wuchses. Am  grössten  ist  derselbe  auf  der  Westseite  des  Sän- 
tis, gering  auf  der  Westseite  des  Chasseral.  Auffallend  gering 
ist  die  Abnahme  mit  der  grössten  Erhebung  im  Bergell;  die 
Erscheinung  steht  aber  im  Einklang  mit  den  eigenthümlichen 
klimatischen  Verhältnissen  dieses  Thaies. 

lieber  den  P^influss  der  Temperatur  und  Insolation,  der 
Niederschläge,  Luftfeuchtigkeit,  Verdunstung,  Windverhältnisse. 
Vegetationsdauer  in  verschiedenen  Meereshöhen  können  nur 
exakte  meteorologische  Beobachtungen,  die  sich  an  diese  Unter- 
suchungen anschliessen  müssen,  befriedigende  Resultate  liefern, 
XXIX.  4.  24 


370  Notizen. 

Sitzung-  vom  15.  December  1884. 

1.    Herr  Bibliothekar  Dr.  Ott  legt  folgendes  Verzeichnis^ 
der  seit  der  Sitzung  vom  3.  Nov.  eingegangenen  Schriften  vor: 
A.    Geschenke. 
Von  Hrn.  Prof.  Dr.  A.  Heim: 
Heim,  A.,  Experten-Gutachten  betretfend  verschiedene  in  Unter- 
suchung gezogene  Quellvvasser.    Fläschloch-  u.  Hundsloch- 
quelle. 
Whitney,  J.  D.,  The  climatic  changes  of  later  geolog.  times. 

Vom  Fries'schen  Fonds: 
Topographischer  Atlas  der  Schweiz.    Lief.  XXVI. 
Von  Hrn.  Prof.  Dr.  W.  Fiedler: 
Fiedler,    W.,  üeber   die  Durchdringung  gleichseitiger  Rota- 
tionshyperboloide von  parallelen  Axen. 

Von  Hrn.  Prof.  Hans  Koch: 
Koch,   H.,   Preisgekrönter    Concurrenz-Entwurf  für  das  Mu- 
seum des  Königreichs  Böhmen. 

Von  Hrn.  Director  R.  Billwiller: 

Bericht  über  d.  Errichtung  d.  meteorolog.  Station  auf  d.  Säntis 

und  ihre  Thätigkeit  vom  1.  Sept.  1882  bis  Ende  August  1884. 

Von  den  Herren  Verfassern: 

Soret,  J.  L.,  Sur  la  couleur  de  l'eau. 

—  Rapport  sur  les  experiences  preliminaires  de  la  commission 

pour  l'etude  de  la  transparence  du  lac. 
Fol,  H.  und  Sarasin,   Ed.,  Sur  la  penetration  de  la  lumiere 

du  jour  dans  les  eaux  du  lac  de  Geneve. 
Baur,  C,  Beiträge  zur  experimentellen  Akustik. 

Von  Hrn.  Prof.  Plantamour: 
Plantamour,  Ph.,  Des  Mouvements  periodiques  du  sol  accu- 
ses  par  des  niveaux  ä  bulle  d'air. 
Von  Hrn.  Prof.  Dr.  G.  Retzius  in  Stockholm: 
Retzius,  G.,  Das  Gehörorgan  der  Wirbelthiere.    Bd.  2. 
B.   Im  Tausch  gegen  die  Vierteljahrsschrift: 
Industrie-Zeitung  von  Riga.    Jahrg.  10.    Nr.  18—20. 
Zeitschrift  d.  Ferdmandeuras  für  Tirol  u.  Vorarlberg.  3.  Folge 
Heft  28. 


Notizen.  371 

Zeitschrift  d.  deutschen  geolog.  ües.  in  Berlin.  Bd.  36.  Heft  2. 
Proceedings  of  the  R.  geograph.  sog.  of  London.  Vol.  Ü.  Nr.  11. 
Archives  Neerlandaises   d.   sciences   exactes   et  naturelles   de 

Harlem.    Tome  XIX.    Nr.  3. 
Bulletin   de  l'acadeniie  imp.  des  sciences  de  St.  Petersbourg. 

Tome  29.    Nr.  3. 
Naturkundig  Tijdschrift  voor  Nederlandsch-Indie.    Deel  XLIII. 

Serie  8.    Deel  IV. 
Archives  du  Musee  Teyler.    IL  Serie.    Vol.  2.    Part.  1. 
Nederlandsch  Tijdschrift  voor  de  Dierkunde.    Jahrg.  V.  Nr.  1. 
Bericht  über  die  Thätigkeit  der  naturforsch.  Ges.  in  Solothurn 

für  1882/83. 
Schriften  des  naturwiss.  Vereins  für  Schleswig-Holstein.   Bd.  5. 

Heft  2. 
Nederlandsch  kruidkundig  archief.    4.  Deel.    Nr.  2. 
Proceedings  of  the  R.  soc.  of  Edinburgh.    Vol.  XL    Nr.  HO. 

Vol.  XIL    Nr.  113. 
Ovcrsigt  over  det  K.   videnskabernes   selskaps   förhandlinger 

1884.    Nr.  2. 
Jahresbericht,  61.,  d.  schles.  Ges.  für  vaterländ.  Kultur  f.  1883. 
Leopoldina.    Heft  20.    Nr.  19—22. 
Annales  de  l'observatoire  r.  de  Bruxelles.    Nouv.  serie.  Tome  V. 

Fase.  2. 
Mittheilungen  d.  Vereins  d.  Aerzte  in  Steiermark  1883.  Vol.  XX. 
Bericht,  9.,  der  naturwiss.  Ges.  in  Chemnitz. 
Mittheilungen  des  Vereins  für  Erdkunde  in  Leipzig  für  1883. 

Abth.  2. 
Jahresbericht  d.  K.  ungar.  geologischen  Anstalt  für  1883. 
Földtani  Kozlöny.    Vol.  XIV.    Nr.  4-8. 
Katalog  d.  Bibliothek  d.  allgemeinen  Kartensammlung  d.  k.  ung. 

geolog.  Anstalt. 
Bulletin  de  la  soc.  imp.  d.  naturalistes  de  Moscou  pour  1884. 

Nr.  1. 
Transactions   of  the   entomological   society   of  London   1884. 

Part.  III. 
Berichte  über  d.  Verhandlungen  d.  naturforsch.  Ges.  zu  Frei- 
burg i.  B.    Bd.  VIII.    Heft  2. 
Irmischia.    Jahrg.  IV.    Nr.  6.  7. 


372  Notizen. 

Boletin  de  la  academia  nacional  de  ciencias  en  Cördoba.  Tome  VI. 
Part.  2  et  3. 

Programme  de  la  soc.  batave  de  philos.  experiment.  de  Rotter- 
dam 1884. 

12.  Jahresbericht  d.  westfälischen  Provinzial-Vereins  f.  Wissen- 
schaft und  Kunst  pro  1883. 

C.    Anschaffungen. 

Weierstrass,  K.,  C.  G.  J.  Jacobi's  gesammelte  Werke.    Bd.  3. 

Jahresbericht  über  d.  Fortschritte  d.  Chemie,  von  Fittica,  für 
1883.    Heft  1. 

Annalen  d.  Chemie  von  Liebig.    Bd.  226,  Heft  2  u.  Register  v. 
Bd,  165—220. 

Zoologischer  Jahresbericht  für  1883. 

Acta  nlathematica.    Vol.  5.    Nr.  1. 

Denkschriften  d.  k.  Akademie  d.  Wissenschaften  in  Wien.    Bd.  48. 

Elektrotechnische  Zeitschrift.    Jahrg.  5.    Heft  11. 

Flora  Italiana,  pr.  Pariatore,  Ph.    Vol.  VI.    Part.  1. 

Biologisches  Centralblatt.    Bd.  4.    Nr.  16—19. 

Journal  de  physique.    II.  serie.    Tome  III.    Nr.  10.  11. 

Wetterbericht  d.  Schweiz,  meteorolog.  Centralanstalt.    Nr.  308 
bis  348. 

Memoires  de  l'academie  imp.  des  sciences  de  St.  Petersbourg. 
Serie  7.    Nr.  6-12. 

Recueil  zoolog.  suisse  pr.  H.  Fol.    Tome  1.    Nr.  1—4. 

Die    wissensch.   Ergebnisse   der  Vega-Expedition   v.  Norden- 
skiöld.    Bd.  1. 

Flemming,  W.,  Zellsubstanz,  Kern  u.  Zelltheilung. 

2.  Herr  Prof.  Ritter  hält  einen  Vortrag  über   ein   neues 
statisch-mathematisches  Problem. 

3.  Herr  Prof.  Weber  macht  eine  Mittheilung  über  ein  all- 
gemeines Gesetz  des  tropfbar  flüssigen  Aggregatzustandes. 


STotizen  zur  Schweiz.  Kultargescliichte.  (Fortsetzung.) 

352)  (Fortsetzung):  Homer  an  Gautier. 

1832  VIII  2.  (Forts.)  Aux  oblivions  et  aux  omissions  in- 
volontaires  de  mon  sejour  ä  Geneve  je  ränge  aussi  l'irapossibi- 
lite   que  j'ai  eprouve  la  ä  prendre  copie   des  observations  de 


Notizen.  373 

longitude  du  bon  chanoine  ä  Sion,  et  je  dois  Vous  prier  de 
vouloir  bien  me  faire  avoir  ä  son  tems  un  extrait  des  occulta- 
tions  observees  par  M.  Berchtold.,  afin  que  je  puisse  les  faire 
calculer  par  M.  Wurm.  J'ai  egalement  oublie  de  prendre  note 
de  la  Position  de  la  nouvelle  comete;  Yous  m'obligercz  donc 
inliniment  en  me  communiquant  les  deux  dernieres  observa- 
tions,  que  Vous  en  aurez  faites  a  l'epoque  que  Vous  pourrez 
m'ecrire  quelques  mots.  —  Si  Vous  rencontrez  M.  Warfmann, 
je  Vous  prio  de  lui  exprimer  la  grande  satisfaction  (lue  j'ai 
cprouvee  ä  faire  sa  connaissance  personelle.  Malgre  le  grand 
nombre  de  pcrsonnes  instruites,  dont  Vous  etes  entoure,  il  doit 
6tre  d'un  grand  prix  pour  Vous  d'avoir  quelqu'un,  qui  suive 
les  memes  etudes  que  Vous,  et  qui  leur  s'adonne  avec  tant  de 
zele  et  de  succes.  —  Veuillez  aussi  remercier  Mss  De  Candolle, 
de  La  Rive  pere  et  fils,  Vaucher  pere  et  tils,  Clioisy  et  plu- 
sieurs  autres  de  l'amitie  et  de  l'indulgence  qu'ils  m'ont  temoig- 
nes.  Je  me  rejouis  des  ce  moment,  de  me  retrouver  l'annee 
suivante  dans  une  compagnie  si  illustre  par  leur  talens  et  par 
leur  ({ualites  personelles. 

1832  XI  10.  II  est  bien  tems,  mon  eher  Monsieur!  que 
je  m'occupe  de  Vous  et  de  Vos  cheres  lettres.  C'etait,  je 
l'avouc,  l'aft'aire  du  compte,  (jui  au  commencement  me  tit  differer 
ma  reponse;  survinrent  ensuite  des  interruptions,  des  corre- 
spondances  urgentes,  des  seances,  des  occupations  heterogenes, 
comme  p.  ex.  des  experiences  hygrometriques,  photometriques, 
etc.,  que  je  tis  avec  le  prof.  Kämiz,  confection  de  thermometres, 
et  autres  jeux  utiles.  Ajoutez-y  plusieurs  journees  perdues 
par  de  petites  indispositions,  et  Vous  arriverez,  surtout  en 
Vous  souvenant  de  mes  faiblesses  sous  ce  rapport,  ä  Vous 
faire  une  idee,  comme  d'un  jour  ä  l'autre  je  parvenais  ä  faire 
autre  chose  quo  de  Vous  ecrire.  Je  tacherai  maintenant  de 
m'acquitter  de  mes  dettes  envers  Vous,  en  commeu^-ant  par 
les  plus  nouvelles.  —  J'espere  que  l'Actinometre  de  M.  Forbes 
sera  dans  les  mains  de  ce  physicien  estimable  depuis  6  jours.  *) 
M.  Kämtz  est  parti   d'ici  Lundi  k  29  Octobrc.    En  partant  il 


*)  Vergl.  Kämtz,  Meteorologie  III  15.   —  Es  handelt  sich  um 
das,  damals  neue,  Aktinometer  von  John  üerschel. 


374  Notizen. 

me  rendit  cet  instrument  dans  une  simple  enveloppe  de  papier 
fourni  de  l'adresse  du  proprietaire.  Je  fus  assez  heureux  de 
l'envoyer  ä  la  poste  le  memo  jour;  sans  cela  j'aurai  du  le  gar- 
der encore  8  jours  de  plus,  parceque  le  fourgon,  qui  rampe 
depuis  mardi  matin  jusqu'au  dimanche  d'ici  ä  Geneve,  ne  part 
qu'une  t'ois  par  semaine.  II  faut  esperer,  que  le  Gouverne- 
ment de  Berne,  apres  avoir  delivre  le  public  par  un  acte  de 
justice  revolutionaire  de  la  tyrannie  de  Mad.  Fischer,  abolisse 
aussi  ce  transport  honteux  et  insupportable  dans  des  pays 
civilises.  Je  presume  donc,  que  M.  Forbes  aura  rcQU  son  in- 
strument au  moraent  oü  il  etait  sorti  pour  reclamer  votre  se- 
cours.  Du  reste,  j'ai  eu  bien  de  plaisir  ä  faire  la  connaissance 
de  cet  appareil  remarquable.  C'est  ä  la  verite  un  thermometre 
difFerentiel,  si  non  tres-delicat,  du  moins  tres-sensible ;  c'est-ä- 
dire  c'est  une  macliine  un  peu  grosse,  mais  qui  donne  des 
gi'ands  degres.  Elle  nous  apprend  le  fait  remarquable,  que 
sur  les  montagnes  (probablement  ä  cause  de  la  transparence  de 
l'air)  la  force  caloriüque  des  rayons  solaires  est  plus  forte,  que 
dans  les  plaines.  II  semble  donc,  qu'ils  ont  une  clialeur  pro- 
pre, et  que  l'idee  qu'on  se  faisait  autrefois,  que  la  chaleur 
etait  le  produit  d'une  combinaison  de  Fair  atmospherique  avec 
ces  rayons,  n' etait  pas  juste.  Je  täclierai  de  rendre  cet  instru- 
ment plus  portatif;  une  spirale  plate  de  platine  et  argent  ä  la 
Breguet,  serait  le  plus  commode ;  au  defaut  de  ceci,  il  faut  re- 
courir  au  thermometre  differentiel  de  Rumford,  en  ajant  soin 
de  lui  conserver  une  position  toujours  horizontale,  ce  qui  n'est 
pas  trop  difficile.  —  M.  Kämtz  a  ete  extremement  satisfait  du 
grand  nombre  d'observations,  que  Vous  avez  bien  voulu  faire 
pendant  son  sejour  au  Faulhorn.  II  en  tirera  certainement 
bonne  partie  pour  la  mesure  des  hauteurs.  II  m'a  Charge  de 
Vous  remercier  particulierement  de  ce  service  rendu  aux  scien- 
ces.  —  Je  ne  sais  pas,  si  je  Vous  ai  fait  part  des  longitudes 
de  Sion,  que  M.  Wurm  a  tire  des  Observations  du  bon  chanoine 
du  Valais.  M.  Wurm  ne  trouvait  d'observation  correspon- 
dante  que  pour  l'eclipse  du  soleil  du  28  Nov.  1826  et  l'occul- 
tation  de  6  Aquarii  du  8  Janv.  1829.  La  premiere  donne  com- 
paree  avec  Padoue  19*"  56',65,  avec  Königsberg  19"  53'',46,  et 
avec  Abo  19""  52^10;  moyenne  19""  54^07.    La  derniere  nous 


Notizen.  375 

fournit  avec  Königsberg  20"  7 ',92.  M.  Wurm  rcmarque  que 
la  dcrniere  determination  est  susceptible  d'une  crrcur  de  ±.5' 
ü  cause  de  la  correction  de  la  latitude  de  la  Lune.*)  M.  Berch- 
told,  auquel  j'ai  conimuni(iue  ces  details  est  extremement  re- 
connaissant  pour  l'encouragement  qu'il  veut  avoir  trouvc  dans 
ma  lettre;  il  attend  avec  inipatience  les  Communications  geo- 
desiques  de  M.  Trechsel,  auquel  je  l'avais  dirige  pour  les  points 
de  liaison  de  ses  triangles.  —  Je  Vous  ai  beaucoup  d'obliga- 
tion,  mun  eher  Monsieur,  pour  Ic  necrologue  bien  compose 
que  Vous  avez  voue  ä  la  memoire  de  M.  Zach.  Jusqu'ici  il 
m'a  ete  impossible  d'apprendre  quelque  chose  de  particulier 
sur  son  deces  et  sa  succession.  J'espere  que  M.  Lindenau  sc 
soit  porte  lui-m6me  ä  Paris,  ou  qu'il  ait  chargc  quelque  per- 
sonne de  confiancc  de  cette  licjuidation  importante.  M.  de  Zach 
possedait  une  belle  bibliotheque,  peu  grande,  mais  (jui  conte- 
nait  des  objets  rares,  —  une  correspondance  immense,  —  beau- 
coup de  memoires  qui  lui  avaient  ete  adresses  pour  son  Jour- 
nal, sans  parvenir  ä  l'imprcssion.  J'al  perdu  en  Lulle  er  eateur 
de  ma  foriune,  un  ami  genereux  et  aft'ectionne,  et  qui  recon- 
naissait  la  siucerite  de  mon  attachement.  L'astronomie,  surtout 
en  Allemagne,  lai  doli  plus  qu'on  n'alme  ä  reconnaltre:  si  son 
ardeur  pour  la  verite  le  tit  oublier  quelquefois  le  menagement 
qu'on  doit  meme  ä  la  faiblesse  ou  ä  la  vanite,  il  sut  gagner  ä 
la  science  beaucoup  de  cultivateurs  distingues,  qui  sans  ses 
encouragemens,  on  pourrait  dire  ses  caresses,  n'auraient  pas 
ose  de  mettre  le  pied  sur  cette  route.  II  y  a  dans  ses  manus- 
erits  une  autobiographie  de  feu  Lalanda,  qui  doit  etre  extre- 
mement curieux,  et  qui  ne  devait  se  publier  qu'apres  la  mort 
de  certaines  personnes.  II  est  Impossible,  que  tont  cela  reste 
ensevell  et  qiCune  vle  sl  laborleuse  et  productlce  ne  devralt  pas 
trouver  son  hlstorlooraphe**)  —  Je  suis  bien  aisc  d'apprendre 


*)  Eschmann  gibt  p.  94  der  „Ergebnisse"  als  Pariser-Länge 
von  Sitten  5°  1'  2-l",18  oder  also  O*"  20"»  5»,61. 

**)  Das  Ilorner  als  unmöglich  P^rscheincnde  ist  dennoch 
möglich  geworden:  Die  von  Zach  hinterlassen  Mauuscripte  und 
Correspondenzen,  wahrscheinlich  auch  Jene  Autobiographie  von 
Lalande,  sind  unbegreiflicher  Weise  durch  Liudenau   unbenutzt 


376  Notizen. 

que  l'objectif  de  Votre  bei  Equatorial  soit  change  ou  ameliore. 
Je  me  souviens  d'avoir  lü  dans  un  memoire  de  Sir  J.  Herschel 
sur  les  etoiles  doubles,  qu'un  objectiv  de  Tulley,  qu'on  lui  avait 
vante  comme  quelque  chose  de  bien  parfait,  se  montra  au  des- 
sous  de  son  attente;  mais  que  les  memes  verres,  relaches  des 
pressions  inegales,  auxquelles  l'artiste  lui-meme  les  avait  su- 
jettes  dans  laboite,  donnaient  ensuite  un  objectif,  qui  comportait 
tres-bien  un  grossissement  de  400.  —  Le  tems  nebuleux,  qui  a 
regne  depuis  quelques  semaines,  nous  a  empeche  de  voir  la 
comete  d'Enke.  M.  Eschmann  croit  l'avoir  vue  sur  le  Righi  a 
l'oeil  nu.  —  Un  certain  Dr.  Jahn  de  Leipzig  vient  d'ouvrir 
une  souscription  pour  un  index  complet  de  la  Monatl.  Corresp. 
du  Baron  de  Zach.  Je  doute  qu'il  trouve  assez  de  souscripteurs 
pour  cette  entreprise.  —  J'ai  regu  une  lettre  tres-obligeante 
de  la  part  de  M.  Forbes,  qui  m'accuse  l'arrivee  de  son  Actino- 
metre.  —  J'apprends  que  M.  Kämtz  a  passe  par  Heidelberg; 
mais  je  n'ai  point  de  nouvelles  directes  de  lui.  —  On  me  dit, 
que  M.  G-auss  s'occupe  d'un  memoire  sur  le  magnetisme  ter- 
restre,  qui  l'interesse  dans  ce  moment.  II  est  avantageux  pour 
la  sclence  que  les  geometres  se  sentent  quelqiiefois,  pour  alnsi 
dire,  forces,  de  s'adonner  ä  des  recherches  pratiques,  pour 
trouver  une  appUcaüon  de  leurs  lumieres  en  theorie. 

1833  VII 15.  Je  l'avais  differe  de  Vous  retourner  les 
Communications  interessantes,  que  Vous  aviez  la  bonte  de  me 
laisser  ici,  esperant  toujours  de  Vous  les  apporter  en  per- 
sonne. Mais  je  vois  bien  qu'il  faut  renoncer  ä  cette  idee. 
Malgre  l'approche  des  vacances  et  l'absolution  successive  de 
plusieurs  arrangemens  ä  faire  ä  nos  ecoles,  les  affaires  et  les 
seances  ne  finissent  pas,    et  il  se  passe  rarement  une  journee, 


dem  Feuer  übergeben  worden,  —  und  eine  grössere  Biographie 
von  Zach  wurde  meines  Wissens  ebenfalls  nicht  geschrieben,  bis 
ich  1874  in  Nr.  35  meiner  „Mittheilungen "  das  Wenige  zusammen- 
stellte, was  ich  über  den  verdienten  Mann  in  Erfahrung  bringen 
konnte,  überdiess  seit  1870  in  diese  Notizen  eine  grössere  Anzahl 
Briefe  von  Zach  einrückend,  welche  ich  aus  dem  Nachlasse  seiner 
Freunde  Homer  und  Schiferli  erhalten  konnte.  Einige  seiner 
Briefe  an  Gautier  werden  später  noch  folgen. 


Notizen.  377 

oü  je  n'aic  pas  ä  suivre  ou  ä  diriger  quelque  comite  special. 
II  faut  que  je  ine  contente  de  Vous  avoir  vü  uue  fois  cette 
annee,  et  je  Vous  ai  bcaucoup  d'obligations  de  m'avoir  fourni 
ce  plaisir-lä.  —  Les  niorccaux  anglais  in'ont  fourni  une  lecture 
extremement  interessante.  L'accident  arrive  aux  instruraens 
du  Cap  d.  b.  esp.  et  les  reeherches  consolantes  de  M.  Sheep- 
shanks,  les  notices  precieuses  de  M.  Herschel  sur  la  comete 
de  Biela  et  les  etoiles  doublos,  enfin  Thistoire  de  l'astronomie 
de  nos  jours  par  M.  Airy  forment  une  collection  importante 
pour  l'avancement  de  cette  science.  Cette  derniere  piece  meri- 
terait  bien  d'etre  traduite  dans  les  langues  du  continent.  II 
faut  avouer  que  les  Anglais  se  sont  bien  releve  de  l'etat  de 
languissement  scientifique,  qu'on  pouvait  leur  reprocher  il  y  a 
quelques  annees.  Les  autres  nations  ne  pourront  que  difticile- 
ment  entrer  en  lutte  avec  eux.  Je  viens  de  recevoir  ces  jours- 
lä  un  ouvrage  posthunie  du  Geographe  Rennell  sur  les  cou- 
rants  de  la  mer  Atiantique  avec  plusieures  grandes  cartes. 
Ces  dernieres  sont  reniplies  d'une  immensite  de  notices,  qui 
pourrait  decourager  la  perseverance  de  Thomme  le  plus  assidü. 
Les  Anglais  possedent  ä  present  plusieurs  ouvrages  qui  fönt 
honneur  ä  toute  la  nation.  Ajoutez-y  leurs  nombreux  et  beaux 
ouvrages  pour  l'instruction  publique.  II  faut  avouer  que  les 
mouvemens  politiques,  qui  occupent  les  esprits  en  France  et 
en  AUemagne,  ne  tournent  pas  au  prollt  des  sciences.  —  C'est 
avec  raison  que  Vous  ne  taxez  pas  de  cliose  facile  l'enumera- 
tion  de  Tetablisseuient  de  plusieurs  observatoires.  Celui  que 
nous  avons  ici,  et  qui  vaut  pas  la  peine  d'etre  compte  parmi 
ces  etablisseraens,  a  ete  erige,  si  je  ne  me  trompe,  en  1793,  sur 
la  tour  dite  de  Charlemagne,  qui  appartient  ä  la  cathedrale. 
II  fut  transloge  ensuite  en  1810  sur  le  rempait  pres  de  la  porte 
qui  conduit  ä  VVinterthour.  Le  peu  d'instruraents,  (lu'il  ren- 
ferme,  a  ete  fourni  par  la  societe  de  pliysique.  —  Un  autre  ob- 
servatoire  egalement  obscur,  quoique  beaucoup  mieux  fourni 
est  celui  de  Leipzig,  etabli  en  1787  ä  1790  sur  une  tour  du 
chäteau  Pleissenbourg  au  Sudwest  de  la  ville.  En  1794  il  fut 
attache  ä  l'universite  de  Leipzig,  et  obtint  pour  directeur  le 
Prof.  Rüdiger;  on  rempla(;a  alors  les  vieux  instrumens  par  un 
cercle  de   Troughton  de  17  pouces,   un  sextant  ä  retlexion  du 


378  Notizen. 

mcme  artiste,  une  pendule  de  Wulliamy,  des  telescopes  acbro- 
matiques  de  Gary  et  Berge,  et  un  cherclieur  de  cometes  de 
Ramsden.  En  1803  le  Comte  Maurice  de  Brühl,  embassadeur 
du  roi  de  Saxe  auprös  de  la  cour  de  Londres,  y  legua  plusieurs 
instrumens  et  livres  precieux,  qu'il  avait  possede  en  Angle- 
terre,  entre  autres  une  lunette  meridienne  de  Ramsden  de  4 
pieds  anglais  et  un  cercle  de  hauteur  de  Troughton  de  2  pieds 
de  diametre,  la  lunette  ä  35  pouces  de  foyer.  Apres  la  mort 
de  M.  Rüdiger  en  1809,  11  fut  confie  aux  soins  de  M.  MoUvveide, 
et  au  deces  de  celui-ci  en  1816,  il  obtint  pour  directeur  M. 
Moebius,  connu  par  un  ouvrage  qui  a  pour  titre:  Der  bary- 
centrische  Calcul.  —  Voici,  mon  eher  Monsieur,  un  essai  pas- 
sager d'une  description  des  observatoires,  que  je  tacherai  de 
continuer.  —  Je  n'ai  point  de  nouvelles  directes  de  M.  Kämtg; 
aussi  je  ne  deplore  pas  tant  sa  Situation  dans  ce  mauvais  teras: 
Moins  qu'il  y  aura  de  beaux  jours,  moins  il  sera  gene  par  les 
voyageurs ;  et  les  effets  constants  se  distingueront  d'autant 
mieux  de  ce  qui  n'est  qu'accidentel.  —  II  n'y  aura  d'ici  que 
3  ä  4  personnes,  qui  partiront  pour  Lugano.  La  trop  grande 
depense  de  tems  inseparable  de  ce  voyage,  m'oblige  de  rester  ici. 
1833  IX  3.  *)  Ce  n'est  pas  sans  beaucoup  de  regrets,  que 
je  vois  s'ecouler  les  momens  de  mon  sejour,  sans  que  je  puisse 
Vous  voir  et  converser  avec  Vous  sur  tant  d'objets,  qui 
m'eussent  Interesse  au  plus  baut  degre.  J'avais  egalement  mis 
un  tres-grand  prix  ä  l'invitation,  dont  Mad.  Votre  mere  a  bien 
voulu  nous  honorer ;  mais  il  nous  aurait  ete  completement  im- 
possible  d'en  profiter.  Les  deux  premiers  jours  furent  absorbes 
en  grande  partie  par  les  recherches  que  nous  fimes  pour 
placer  notre  fille.  Nous  nous  decidames  enfin  de  confier  notre 
enfant  aux  demoiselles  Gourgas,  dont  Vous  m'aviez  parle  le 
Premier  jour,   et  je   pense,   que  je    n'ai  qu'ä  me  louer  de  ce 


*)  Diese  Zeilen  wurden  von  Horner  in  Genf  geschrieben, 
wohin  er  sich  mit  seiner  Frau  und  Tochter  verfügt  hatte,  um  für 
Letztere  eine  Pension  zu  suchen,  —  und  wo  er  leider  Gautier  un- 
wohl (augenleidend)  fand,  so  dass  er  ihn  nur  wenig  sehen  konnte; 
Horner  sandte  sie  dann  aber  an  Gautier  erst  von  Zürich  aus  als 
Beilage  zu  den  nachfolgenden  Zeilen  vom  12.  September. 


Notizen.  379 

choix.  Tous  ces  pour  et  contrc  ot  ces  consultations  me  prirent 
tant  de  tems,  qu'il  me  restait  ä  peine  quclque  momeiis  pour 
voir  quelques  uns  de  Vos  savaus  profcsseurs,  j'eus  meine  le 
desagrement  d'avoir  manque  tout  ä  fait  M.  le  prof.  A.  de  la 
Rive.  Lundi  soir  je  passai  une  heure  tres-agreable  avec  M. 
Wartmann  ä  robservatoire  pour  exarainer  la  lunette  de  Cau- 
choix.  Le  ciel  n'etant  i)as  bicn  claire,  et  Jupiter  pas  assez 
eleve,  il  nous  fut  impossible  de  decider  quclque  chose  sur  la 
bonte  du  nouveau  telescope.  II  rae  semble  qu'on  pourrait  faire 
grand  tort  ä  l'artiste  en  jugeant  son  instrument  d'apres  une 
epreuve  aussi  incomplete.  II  est  vrai  quo  le  bord  de  Jupiter 
qui  etait  vers  le  centre  du  champ  de  la  vision  avait  une 
teinte  rougeätre,  tandis  (ju'il  donnait  au  bleu  au  cöte  exterieur, 
ce  que  le  Dollond  ne  tit  point.  En  revanche  le  Cauchoix  laissa 
apperccvoir  les  bandes  de  Jupiter,  quoique  la  planete  nc  fut 
pas  bien  terminee;  elles  etaient  invisibles  par  le  Dollond.  — 
Je  crois  que  pour  bien  juger  la  qualite  du  nouveau  telescope, 
il  faut  attendre  une  nuit  parfaitement  claire,  qui  permettra  de 
lexaminer  sur  des  etoiles  doubles,  comme  la  Polaire  et  autres. 
Malgre  l'absence  d'un  achromatisme  coniplet  je  suppose  pour- 
tant  la  lunette  etre  fort  bonne.  Elle  a  beaucoup  de  clarte  et 
on  aurait  tort  de  conclure  quelque  chose  contre  la  nettete  des 
images  par  un  air  aussi  vaporeux.  Mais  Vous  deciderez  cela 
mieux  Vous-meme. 

1833  IX  12.  Voilä,  mon  eher  Monsieur!  le  billet,  que 
Vous  deviez  recevoir  encore  ä  Geneve.  J'en  fus  detourne  tota- 
lement  par  nombre  de  petits  arrangemens  et  par  des  visites  ä 
faire  et  ä  recevoir.  Je  vous  avoue  que  la  pensee  de  Vous 
avoir  laisse  en  quittant  Geneve  sans  adieu,  sans  visite,  me 
persecuta  pendant  tout  notre  retour.  II  ne  me  reste  ä  present, 
que  de  Vous  envoyer  ces  meraes  lignes  d'ici.  Je  desire  extre- 
mement'd'obtenir  de  meilleures  nouvclles  de  votre  sante.  Le 
mal  dont  Vous  souffrez,  est  non  seulement  penible  en  lui-meme, 
mais  il  doit  vous  aftiiger  d'autant  plus,  qu'il  Vous  desarme 
dans  les  fonctions,  (jui  Vous  seraient  le  plus  au  coeur.  Les 
bains  de  Schinznach  ont,  ä  ce  qu'on  dit,  la  propriete  d'exciter 
quelquefois  et  d'eveiller  des  raaux  rheumatiques,  qui  auraient 
dormi  sans  inconvenient;  mais  je  ne  doute  pas,  que  cette  exci- 


380  Notizen. 

tation  une  fois  passee,  Vous  ne  Vous  trouverez  d'autant  mieux, 
J'ai  eu  l'avantage  de  faire  ä  Geneve  la  connaissance  du  ce- 
lebre  Capitaine  Basil  Hall,  qui  m'a  fait  part  de  plusieurs  ob- 
jets  tres-interessans ;  tel,  que  p.  e.,  rintroduction  des  spirales 
en  verre  dans  les  balanciers  des  chronoraetres ;  chose,  qui,  si 
eile  reussit,  abaisserait  considerablement  le  prix  de  ces  ma- 
chines,  parcequ'on  eviterait  par  lä  en  grande  partie  la  compen- 
sation  et  les  soins  couteux  pour  regier  ces  montres.  Nous 
conversämes  ensuite  sur  d'autres  points  de  l'astronomie  nau- 
tique  et  du  magnetisrae  terrestre,  sur  les  vents  et  courants, 
etc.  L'instruction  que  je  puisais  de  cet  entretien  me  fit  re- 
gretter  encore  d'avantage  que  les  bornes  de  mon  sejour  etaient 
si  etroitement  circonscrites.  Mais  ma  raission  etait  remplie. 
J'avais  place  ma  fille  tres-avantageusement,  et  le  voyage  de- 
mandait  encore  son  tems.  —  Veuillez  bien,  mon  eher  Monsieur ! 
presenter  mes  Souvenirs  tres-respectueux  ä  Vos  dames  et  les 
remercier  de  la  maniere  amicale,  dont  elles  ont  bien  voulu 
recevoir  ma  femme  et  ma  tille.  Je  desire  extremement  qu'Elles 
permettassent  ä  cette  derniere  de  se  presenter  chez  Elles  de 
tems  en  tems.  Jusqu'ici  eile  sent  encore  un  peu  ce  que  nous 
appelons  le  „Heimweh";  mais  l'amitie  avec  laquelle  eile  est 
rcQue  dans  les  maisons  les  plus  respectables  et  distinguees, 
lui  fera  bientöt  oublier  ces  regrets.  —  Nous  avons  choisi  Votre 
ville,  etant  persuades  qu'il  n'y  a  pas  de  ville  en  Europe,  qui 
puisse  rivaliser  avec  Geneve  pour  ce  qui  regarde  l'instruction, 
la  noblesse  des  sentimens,  la  purete  des  moeurs  et  la  delica- 
tesse  des  manieres  sociales.  J'attends  pour  ma  fille  tout  le 
bien  possible  de  ce  sejour,  et  je  sais,  que  ce  que  Vous  y  con- 
tribuerez  n'en  fera  pas  la  moindre  partie. 

1834:  II  16.  Une  bien  longue  periode  s'est  mise  entre  nos 
Communications  epistolaires,  et  c'est  moi  qui  en  a  la  faute. 
En  tournant  mes  regards  en  arriere  pour  decouvrir  Ift  source 
de  cette  retention,  je  vois  avec  regret  que  j'ai  passe  une  demi 
annee,  si  non  de  tristesse,  du  moins  de  peu  de  jouissance  ou 
de  contenteraent.*)  —  A  tout  cela  s'ajoutait  le  poids  continuel 


*)  Sorge  um  seine  Tochter,  —  Verdruss,  welchen  ihm  die  Auf- 
führung   eines  Stiefsohnes    machte,   drückten    damals    schwer    anf 


Notizen.  381 

d'un  travail,  qui  allait  au  »ielä  de  mes  forces  intellectuelles  ou 
scicntificjucs,  et  (jui  malgre  nies  efiforts  n'avan^ait  que  trop 
lentement.  Puis  des  nuits  sans  sommeil,  des  jours  sans  une 
tete  claire,  quelquefois  une  indisposition,  —  tout  cela  contri- 
buait  ä  obscurcir  Thorizon  de  mon  bonheur,  et  ä  me  rendre 
encore  i)lus  incapable  de  suftire  ä  raes  devoirs.  —  Du  reste 
je  ne  pcrds  pas  le  courage,  ayant  la  conviction,  tiree  d'une 
experience  souvcnt  repetee  dans  ma  vie,  que  la  providence 
ne  nous  Charge  pas  au-dclä  de  nos  forces,  et  qu'apres  une 
pcriode  d'oppression,  quand  meme  eile  dure  des  annees,  le 
soleil  d'un  meilleur  sort  eclaircira  encore  la  carriere,  qui  me 
reste  ä  achever.  —  Mais  il  est  tenis  de  parier  d'autre  chose, 
et  de  ne  plus  molester  Votre  amitie  de  declarations,  que  j'aurais 
du  garder  aupres  de  moi.  Peut  etre  elles  serviront  ä  excuser 
en  quelque  sorte  la  reclusion  dans  laquelle  je  restais  envers 
mes  meilleurs  amis.  —  Vous  trouveruz  dans  les  feuilles  des 
Astron.  Nachrichten,  que  Vous  recevez  avec  cette  lettre,  beau- 
coup  d'objcts  d'un  graud  interct:  Los  observations  de  M.  Huxley 
et  Bianchi  sur  la  rotation  de  la  Venus,  —  d'autres  sur  la  dis- 
parition  de  l'anneau  de  Saturne,  qui  semble  avoir  eu  lieu  au 
27  d'avril,  —  les  perturbations  de  la  Comete  de  Halley,  —  un 
nouvel  Instrument  astronomique,  —  etc.  Parmis  les  rapports 
sur  l'anneau  de  Saturne,  les  observations  de  M.  Vals  m'ont 
ete  particulierement  interessantes,  et  elles  fönt  preuve  de  la 
sagacite  connue  de  cet  Astronome.  Les  variations  qu'il  a  re- 
marquees  dans  l'apparence  de  l'anneau,  me  contirment  dans 
une  idee,  dont  j'avais  fait  part  ä  M.  Wartmann  ä  mon  sejour 
ä  Geneve,  savoir,  que  l'anneau  de  Saturne  n'cst  qu'un  enorme 
bandeau  de  nuages,  ou  quelque  autrc  forme  de  vapeurs  aqueuses, 
et  nullement  uu  corps  solide,  qui  ne  saurait  subsister  sous 
cette  forme.  —  Le  nouveau  Cercle  a  prismes  de  l'invention  de 
M.  Steinheil  ä  Munic  est  un  Instrument  fort  curieux  et  qui 
merite  l'acceuil  des  Astronomes,  des  Marins  et  des  Topo- 
graphcs:    mais  j'ai  ete  etonnö   (je  peux  dirc,  fache)  de  ce  que 


Homer,  zumal  seine  Lebenskraft  überhaupt  bereits  zur  Neige  ging, 
und  dieser  Brief  der  Letzte  sein  sollte,  der  ihm  an  Gautier  zu 
schreiben  vergönnt  war. 


382  Notizen. 

ni  l'auteur,  ni  l'editeur,  avaient  assez  de  justice,  pour  dire 
avec  un  seul  mot,  que  l'idee  de  substiluer  des  prisraes  aux 
miroirs  dans  les  instrumens  ä  reflexion  etait  due  ä  M.  Amici, 
qui  dejä  en  1822  avait  donne  une  description  complete  d'un 
Sextant  ä  prismes  dans  la  correspondance  astron.  du  Baron  de 
Zach  (Vol.  VI,  pag.  554^.  J'ai  eu  l'instrument  dans  mes  mains, 
et  je  Tai  employe  ä  des  observations  de  latitude.  Ce  qui  a 
erapeche  l'inventeur  ä  poursuivre  son  idee,  ce  fut  la  difticulte 
de  ce  procurer  des  pi'isnies  sans  stries  et  veines,  qui  suppor- 
tassent  un  bon  grossissement.  On  en  a  recherche  ä  Munic  et 
en  Angleterre  sans  succes.  Dans  le  cas,  que  Vous  ti'ouverez 
bon  de  donner  une  notice  de  cet  Instrument  dans  la  Bibl.  univ. 
je  vous  soUicite  au  nom  de  la  verite  de  rendre  ä  M.  Amici  ce 
qui  lui  est  du.  Je  deteste  ces  usurpations:  On  n'a  qu'ä  se 
ressouvenir  des  pretentions  que  ces  Messieurs  de  Munic  ont 
faites  contre  M.  G-uinand,  qui  sans  le  secours  de  la  Bibl.  univ. 
aurait  ete  entierement  frustre  de  la  gloire  de  son  invention. 
L'on  voit  d'ailleurs  d'apres  la  description  d'un  Instrument 
nomme  Astrographe,  que  M.  Steinheil  a  invente,  qu'il  n'a  pas 
besoin  d'empieter  aux  droits  des  autres,  pour  etre  un  inven- 
teur  habile.  Je  sais  d'ailleurs  que  la  difticulte  d'avoir  de  bons 
prismes  existe  encore,  vü  que  les  Mss.  de  Munic  vendent  aussi 
des  miroirs  de  verre  opaque  „qu'il  tont  substituer  aux  prismes, 
quand  il  s'agit  d'observations  bien  exactes."  M.  Amici  a  der- 
nier  ement  obtenu  des  disques  et  des  prismes  bien  parfaits  du 
Locle :  voyons  ce  qu'il  en  fera.  Je  conviens  d'ailleurs,  que  ce 
cercle  de  M.  Steinheil  doit  etre  un  bien  joli  Instrument,  et  si 
j'avais  20  Louis  de  trop,  je  ne  tarderais  pas  ä  m'en  procurer 
un  exemplaire.  —  J'ai  lü  avec  beaucoup  d'interet  les  extraits 
de  l'Astronomie  de  M.  Herschel,  dont  Vous  aviez  la  honte  de 
m'envoyer  une  copie.  Je  possede  maintenant  l'original  anglais. 
C'est  un  ouvrage  incomparable,  soit  pour  la  richesse  des  raa- 
tieres,  soit  pour  la  clarte  de  l'exposition.  —  Dans  chacune  de 
ses  lettres  notre  tille  se  loue  des  amities,  qu'elle  rcQoit  de  la 
part  de  Vos  daraes ;  eile  y  met  un  grand  prix.  Elle  se  plaignait 
beaucoup  de  ce  que  l'interdit  du  medecin  l'avait  empechee 
de  prendre  part  ä  Vos  interessantes  legons  d'Astronomie.  Ce 
serait  un  cours  qu'on  devait  iraprimer.  II  manque  totalement 
dans  la  literature  frangaise. 


Notizen.  383 

353)  Wenn  irgend  ein  Matliematiker  beanspruchen  darf, 
dass  sein  Andenken  fortwälirend  huelif,'clialten  und  immer 
wieder  aufgefrischt  werde,  so  ist  es  Laonhard  Eider,  der  nicht 
nur  ein  grosser,  den  grössten  Mathematikern  aller  Zeiten 
ebenbürtiger  Gelehrter  war,  und  wie  kaum  ein  Zweiter  mit  der 
hohem  Analysis  „auf  Du  und  Du'"  stand,  sondern  auch  als 
Lehrer  seiner,  ja  sogar  der  Folgezeit  bis  auf  die  Gegenwart, 
sich  ein  unschätzbares  Verdienst  erworben  hat.  Es  war  daher 
lebhaft  zu  begrüssen,  dass  die  Naturforschende  Gesellschaft  in 
Basel,  welche  schon  im  Jahre  1882  eine  Eriunerungsfeier  an 
Daniel  BernoulU  angeordnet  hatte,  ihr  im  folgenden  Jahre 
auch  eine  solche  an  dessen  noch  ausgezeichnetem  Freund 
Leonhard  Eider  folgen  Hess,  —  und  nicht  minder  Dank  ver- 
dient sie,  dass  sie  sich  bewegen  Hess,  die  trcftiichen  Vorträge, 
welche  die  Professoren  Fr.  liurckhardt,  Ed.  Hagenbach  und 
H.  Kinkelin  bei  diesen  beiden  Anlässen  gehalten  hatten,  unter 
dem  Titel  „Die  Basler  Mathematiker  Daniel  Bernoulli  und 
Leonhard  Eulcr.  Hundert  Jahre  nach  ihrem  Tode  gefeiert  von 
der  Naturforschenden  Gesellschaft.  Basel  1884  in  8"  in  Druck 
zu  legen,  und  so  auch  weitem  Kreisen  zugänglich  zu  machen. 
Gewiss  wird  kein  Freund  der  exacten  Wissenschaften  diese 
kleine  Schrift  ohne  Interesse  und  Befriedigung  zur  Hand  neh- 
men,—  ja  namentlich  auch  nicht  ohne  es  Basel  hoch  anzurechnen, 
dass  es  denjenigen  Mann  in  so  würdiger  Weise  gefeiert  hat, 
von  dessen  Kuhm  eine  nordische  Academie  ein  volles  Jahr- 
hundert zehrte,  ohne  daran  zu  denken,  ihm  im  Secularjahr 
seines  Todes  auch  nur  das  bescheidenste  Kränzchen  auf  sein 
Grab  zu  legen.  —  Anhangsweise  mag  noch  erwähnt  werden, 
dass  wenige  Wochen  nach  dem  Feste  in  Basel  Leonhard  Euler 
auch  in  Zürich  gefeiert  wurde,  indem  ihn  Herr  Dr.  Rudio  zum 
Gegenstand  eines  sog.  Kathhausvortrages  wählte,  der  sehr  bei- 
fällig aufgenommen  wurde,  und  seither  durch  Abdruck  in  der 
bekannten  Sammlung  „Oeffentliche  Vorträge  gehalten  in  der 
Schweiz"  auch  weitem  Kreisen  zugänglich  geworden  ist. 

354)  Zur  Ergänzung  dos  in  Nr.  347  Mitgetheilten  kann  ich 
auf  die  seither  erschienene  Schrift  „Das  Leben  des  Geographen 
Dr.  Jakob  Melchior  Ziegler.  Ein  Denkmal  der  Freundschaft 
von  Dr.  G.  Geilfus.    Winterthur  1884  in  8  (VIH  und  140)"  hin- 


384  Notizen. 

weisen,  welche  mit  dem  von  Burger  in  Basel  gestochenen,  vor- 
trefflichen Bilde  des  Seligen  geschmückt  ist.  —  Als  ich  am 
Schlüsse  des  Vorwortes  die  sich  offenbar  auf  jene  Nr.  347  be- 
ziehende Note:  .,Der  Nekrolog  auf  Ziegler,  den  Herr  Dr.  R. 
Hotz  von  Basel  in  den  Mittheilungen  der  naturforschenden 
Gesellschaft  in  Zürich  veröffentlichte,  kam  dem  Verfasser  erst 
nach  vollendetem  Drucke  zu  Gesicht"  las,  fürchtete  ich,  dass 
die  ganze  Schrift  der  Genauigkeit  dieser  Note  entsprechen 
möchte,  und  nahm  sie  nur  mit  etwas  Misstrauen  zur  Hand. 
Nachdem  ich  aber  die  wirkliche  Lektüre  begonnen  nnd  dann 
mit  steigendem  Interesse  zu  Ende  geführt  hatte,  kam  ich  zur 
vollen  Ueberzeugung,  dass  gegentheils  eine  sehr  sorgfältige 
und  werthvoUe,  sowie  mit  grosser  Liebe  verfasste  Schrift  vor- 
liege, für  welche  der  Verfasser  den  Dank  aller  Freunde  des 
Verstorbenen  und  der  Kulturgeschichte   der  Schweiz  verdiene. 

355)  In  einem,  im  October  1884  von  Mart.  Nijhoff  im  Haag 
ausgegebenen  Auctionscataloge  finde  ich  die  mir  bis  jetzt  un- 
bekannt gebliebene  Schrift:  ,,S.  Munster,  La  declaratiOn  de 
l'instrument  pour  congnoistre  le  cours  du  ciel,  jusques  ä  l'an 
1580  et  plus  oultre  qui  vouldra  (Trad.  p.  J.  Estange).  Basle 
1554  in  4."  Der  hohe  Preis  von  L.  1.  10  sh.  lässt  mich  auf 
Ankauf  verzichten,  während  ich  dagegen  hier  zur  Ergänzung 
meiner  Biographie  Münster's  in  II  1—26  hier  von  dieser  biblio- 
graphischen  Seltenheit   wenigstens   Vormerk  nehmen  will. 

356)  Unter  den  Diagrammen,  welche  Nicolaus  Beymers 
von  Henstede  in  sein  „Fundamentum  astronomicura.  Argentorati 
1588  in  4"  aufnahm,  haben  für  uns,  ausser  dem  Joost  Bilrgi  ge- 
widmeten und  bereits  an  anderer  Stelle  Besprochenen,  nament- 
lich folgende  zwei  Interesse :  „Diagramma  Compendiorum.  Cun- 
radi  Basypoäio,  mei  prseceptoris  filio  sacratum"  —  und:  „Dia- 
gramma Demonstrationis  prius.  Davkli  Wolhenstenio  commen- 
sali  dedicatum".  Da  nach  den  Nachschlagungen,  welche  \V in- 
necke zur  Zeit,  auf  meine  Bitte  hin,  in  Strassburg  machte, 
Conrad  Basypodins  (v.  Biogr.  III  51—62)  keinen  Sohn  besass, 
so  ist  das  erste  Diagramm  offenbar  so  zu  verstehen,  er  habe 
dessen  Vater  Peter  Dasypodius  insofern  für  seinen  Lehrer  ge- 
halten, als  er  dessen  Schulbücher  benutzte.  Bavid  Wolkenstein 
ist  der  (1.  c.   59)  erwähnte  Freund  und  Gehülfe  von  Dasypodius. 


Notizen.  385 

357)  Unter  den  Schülern,  welche  ich  in  den  Vierziger- 
Jahren  an  der  Realschule  in  Bern  hatte,  waren  zwei  von  nahe 
gleichem  Alter,  Friedrich  Henzi  und  Friedrich  Thormann,  von 
welchen  ich  nicht  nur  Lehrer  war,  sodern  bei  denen  ich  wäh- 
rend einer  Reihe  von  Jahren  auch  so  ziemlich  Vaterstelle  ver- 
trat. Beide  waren  auf  fremder  Erde  geboren  (II.  1827  I  28.  in 
Dorpat,  wo  sein  Vater  Professor  der  orientalischen  Sprachen, 
und  z.  B.  mit  Wilh.  Struve  sehr  befreundet  war.  —  Th.  1831 
X  25.  in  Bonn,  wo  sein  Vater  eine  Erziehungsanstalt  für  Mäd- 
chen leitete),  aber  in  jungen  Jahren  in  ihre  Vaterstadt  Bern 
zurückgekehrt  (H.  schon  nach  dem  1829  erfolgten  Tode  seines 
Vaters,  —  Th.  1846  nach  Besuch  des  Bender'schen  Institutes 
in  Weinheim,  in  dem  er  aber,  wenigstens  in  Mathematik,  blut- 
wenig gelernt  hatte),  wo  sie  die,  damals  noch  „bürgerliche", 
Realschule  besuchten.  Beide  waren  tüchtige  Bursche,  so  dass 
sich  jeder  von  ihnen  an  die  Spitze  seiner  Klasse  stellte  (H. 
mehr  durch  Fleiss,  —  Th.  mehr  durch  Begabung),  sich  manche 
Schulpreise  erwarb,  und  auch  die  von  dem  grossherzigen  Frie- 
drich Meyer  gestiftete  Schülerreise  unter  meiner  Leitung  mit- 
machen durfte.  Beide  hörten  nach  Absolvirung  der  Schule 
noch  einige  Semester  bei  mir  an  der  Berner  Hochschule,*)  ar- 
beiteten auch  bei  mir  auf  der  kleinen  Sternwarte  (H.  noch  auf 
derjenigen,  welche  ich  mir  über  dem  frühern  Realschul-Ge- 
bäude  eingerichtet  hatte,  —  Th.  bereits  auf  derjenigen  auf  der 
grossen  Schanze),  und  bezogen  nachher,  da  sie  Vorliebe  für 
Astronomie  zeigten,  nach  meinem  Rathe  die  Universität  Bonn 
(H.  1847,  —  Th.  1849),  um  sich  unter  der  Leitung  des  treff- 
lichen Argelander's  weiter  auszubilden.  Beide  führten  diesen 
Plan  mit  bestem  Erfolge  aus  (H.  hielt  sich  1847—50  in  Bonn 
auf,  —  Th.  1849 — 53),  —  erwarben  sich  die  Zuneigung  Arge- 
lander's, sowie  die  Freundschaft  seines  damaligen  Assistenten, 
des  als  Director  der  Sternwarte  in  Athen  leider  kürzlich  ver- 
storbenen  Jul.  Schmidt,**)  —  und  nahmen  an  den  Arbeiten  der 

*)  Henzi  erhielt  für  seine  historische  Arbeit  „Ueber  die  Be- 
deutung des  Imaginären  in  der  Geometrie"  einen  Hochschul-Preis. 

**)  Für  einen  1850  XI  24.  von  Schmidt  aus  Bonn  an  seinen  kurz 
zuvor  noch  für  den  Abschluss  seiner  Universitätsstudien  nach  Berlin 
übergesiedelten  Freund  Henzi  geschriebenen  Brief,  v.  p.  173—76. 
XXIX.  4.  25 


386  Notizen. 

Bonner  Sternwarte,  welche  damals  namentlich  in  Zonen-Be- 
obachtungen bestanden,  regen  Antheil;  aber  beide  wurden  an 
weiterer  Verfolgung  des  eingeschlagenen  Weges  zunächst  durch 
den  Umstand  verhindert,  dass  sie  sich  durch  ihre  Vermögens- 
umstände genöthigt  sahen,  an  baldigen  Broderwerb  zu  denken, 
und  ihre  Lieblingswissenschaft  ihnen  keine  sichern  Aussichten 
auf  solchen  eröffnen  konnte.  Beide  entschlossen  sich  in  Folge 
davon  1853,  (H.  nachdem  er  sich  zuvor  noch  als  Lehrer 
versucht,  und  mich  auf  der  Berner  Sternwarte  etwas  assistirt 
hatte,  —  Th.  unmittelbar  nach  Rückkehr  von  Bonn)  an  die  da- 
mals durch  den  Berner  Ludwig  Grüner  (v.  Nr.  338;  H.  war  mit 
dessen  Familie  befreundet,  und  Th.  sogar  sein  Stiefneffe)  vor- 
züglich geleitete  Bergwerksschule  in  St.  Etienne  überzugehen, 
arbeiteten  sich  inca.  2  Jahren  zu  tüchtigen  Ingenieuren  emi)or, — 
erhielten  bald  relativ  gute  Stellungen  an  verschiedenen  fran- 
zösischen Bergwerken,  —  holten  sich  im  Vaterlande  wackere 
Frauen  (H.  in  Zürich:  Bertha  Locher,  —  Th.  in  Bern:  Soph. 
Elis.  V.  Graffenried),  —  und  richteten  sich  ein  angenehmes 
Heim  ein.  Beide  kehrten  nach  einer  Reihe  von  Jahren  in  die 
Heimath  zurück,  und  machten  sich  auch  da  noch  durch  ihre 
Kenntnisse  und  Erfahrungen  in  verschiedener  Richtung  nützlich 
(H.  1861—68  als  Director  des  Eisenwerkes  in  Plöns  bei  Mels, 
dann  zu  Bern  in  Versicherungswesen  und  Statistik,  —  Th.  zu 
Bern,  theils  als  Gemeinderath  und  Grossrath,  theils  als  Bau- 
ingenieur und  üebernehmer  des  Seedammes  bei  Rapperswyl, 
der  Eisenbahnbrücken  zu  Basel  und  Wangen,  etc.),  bis  sie 
kurz  nach  einander  (Th.  zu  Bern  1882  l\  9,  mitten  aus  seiner 
fast  fieberhaften  Thätigkeit  für  die  Kirchfeld-Brücke,  —  H. 
ebenfalls  zu  Bern  1884  V  1.)  im  besten  Mannesalter  ihren  Fa- 
milien und  Freunden  durch  den  unerbittlichen  Tod  entrissen 
wurden. — Ich  füge  diesem  kurzen  Nachrufe  noch  folgende  Einzeln- 
heiten bei:  Aus  den  noch  vorhandenen  Briefen,  die  Henzi  aus 
Bonn  an  seine  Mutter  schrieb,  geht  hervor,  dass  ich  ihn  Ar- 
gelander     nicht   vergeblich   warm   empfohlen   hatte.*)     Schon 


*)  Da  mir  1847  die  Sternwarte  in  Bern  übergeben  worden  war, 
so  wünschte  ich  einige  auswärtige  Anstalten  dieser  Art,  namentlich 
diejenige  von  Bonn,  zu  sehen,  und  mich  gleichzeitig  mit  Argelan- 


Notizen.  387 

1847  XI  10.  konnte  er  mittheilen:  „Herr  Argelander  nimmt 
sich  meiner  famos  an;  er  überlässt  mir  ein  Instrument  ganz, 
nnd  dazu  einen  der  drei  Hauptsäle.  Ich  höre  bei  ihm  8  Stun- 
den wöchentlich  CoUeg,  und  nebenbei  beschäftigt  er  sich  oft 
bis  3,  ja  es  kam  schon  vor  5  Stunden  des  Tages,  mit  mir.*)  Er 
thut  dies  zwar  auch  in  seinem  Interesse;  denn  je  eher  ich 
etwas  gelernt  habe,  desto  eher  kann  ich  ihm  bei  seinen  Be- 
obachtungen helfen,  und  besonders  beim  Berechnen  derselben.**) 
Das  macht  aber  für  mich  keinen  Unterschied,  wenn  ich  nur 
schnell  und  viel  lerne."  Und  in  spätem  Briefen  äusserte  sich 
Henzi  in  ähnlicher  Weise,  ja  konnte  successive  mittheilen,  dass 
ihn  Argelander  nun  auch  „in  seine  Familie  eingeführt"  habe, 
—  dass  er  sich  jetzt  „vollends  auf  der  Sternwarte  eingebürgert" 
fühle,  —  dass  er  nunmehr  bei  den  Zonen-Beobachtungen 
betheiligt  sei,  und  dafür  eine  kleine  Remuneration  erhalte,  — 
etc.  Auch  Tliormann,  der  sich  überdies  als  halbes  Bonner- 
Kind  dort  sehr  rasch  einlebte,  hatte  sich  später  gleicher  Gunst 
zu  erfreuen,  und  wurde  ebenfalls  bei  den  Zonen-Beobachtungen 
betheiligt.    Argelander   versäumte  nachmals  nicht  bei  Publika- 


der,  welchem  ich  mich  schon  1838  vorgestellt  hatte,  zu  berathen, 
in  welcher  Weise  ich  am  ehesten  hoffen  könnte,  mit  geringem  lu- 
strumenten-Vorrath  und  bei  höchst  beschränkter  Müsse,  dennoch 
etwas  in  Astronomie  zu  leisten.  Henzi  bis  Bonn  mit  mir  nehmend, 
konnte  ich  ihn  selbst  zu  Argelander  führen  und  ihn  überhaupt 
dort  installiren.  Noch  reiste  ich  nach  Hamburg,  wo  ich  Schumacher 
und  Rümker  kenneu  lernte,  —  nach  Berlin,  wo  ich  meine  Bekannt- 
schaften von  1838  wieder  erneuerte,  und  z.  B.  mit  Galle  eine 
Neptunsbeobachtung  machte,  —  und  nach  München,  wo  ich  Stein- 
heil, Merz  und  Lamont  aufsuchte. 

*)  Henzi  arbeitete  seine  Collegieuhefte  so  fleissig  aus,  dass  sie 
Argelander  nach  Jahren  noch  einmal  zu  sehen  wünschte.  Zugleich 
machte  er  damals,  nach  Argelander's  Rath,  eine  deutsche  Ueber- 
setzung  der  „Theoria  motus",  da  und  dort  erläuternde  oder  er- 
gänzende Noten  beifügend. 

**)  An  trüben  Abenden  sass  Henzi  häufig  mit  Schmidt  zum 
Rechnen  zusammen,  wobei  Kometen,  Sternschnuppen,  etc.,  den 
Stoff  boten. 


388  Notizen. 

tion  seiner  „Durchmusterung  der  Himmelszone  zwischen  dem 
15.  und  31.  Grad  südlicher  Declination  in  den  Jahren  1849 
bis  52"  der  treuen  Mithülfe  seiner  beiden  Schüler  anerkennend 
zu  gedenken.  Nachdem  er  (Einl.  pag.  II)  angeführt,  dass  das 
Ablesen  der  Mikroskope  für  die  Zonen  205—310  (1849  V  21  — 
1850  V  30)  durch  Herrn  Fr.  Henzi,  für  die  Zonen  311—404 
(1850  V  31  —  1852  V  7)  durch  Herrn  Fr.  Thormann  besorgt 
worden,  fügte  er  noch  bei:  „Beide  Herren  verrichteten  dieses 
Geschäft  mit  dem  Eifer  und  der  Sorgfalt,  durch  die  sich  diese 
Herren  bei  ihren  eigenen  Beobachtungen  den  Astronomen  vor- 
theilhaft  bekannt  gemacht  haben",  —  theilte  dann  im  weitern 
Verlaufe  (pag.  XVI)  ferner  mit,  dass  sich  Beide  auch  bei  der 
Berechnung  der  Hülfstaf ein  für  dieReductionen  bethätigthaben,— 
und  überreichte  Thormann,  der  bei  Erscheinen  des  Bandes  noch 
in  Bonn  und  bereits  am  Kometensucher  für  die  von  Argelander 
projectirte  neue  „Durchmusterung"  thätig  war,  ein  Exemplar 
desselben*),  auf  dessen  Titelblatt  man  liest:  „Dem  unermüd- 
lichen Mitarbeiter  an  diesem  Werke,  Herrn  Fr.  Thormann,  freund- 
schaftlichst der  Verfasser."  —  Die  von  Argelander  erwähnten 
„eigenen  Beobachtungen"  beschränkten  sich  bei  Henzi  zum 
grössten  Theile  auf  Uebungen,  Theilnahme  an  Sternschnuppen- 
beobachtungen u.  dgl. ;  doch  sind  einige  von  ihm  beobachtete 
Sternbedeckungen  in  den  Astr.  Nachr.  veröffentlicht  worden. 
Thormann  war  in  dieser  Beziehung  fruchtbarer,  so  dass  das 
eben  erwähnte  Journal  zur  Zeit  von  ihm  eine  grössere  Reihe 
auf  Beobachtungen  von  Kometen,  Asteroiden,  etc.  bezügliche 
Mittheilungen  erhielt.  Ferner  reiste  er  1851  mit  Schmidt  zur 
Beobachtung  der  totalen  Sonnentinsterniss  nach  Königsberg, 
und  gab  seinem  Freunde  manche  werthvolle  Beiträge  zu  dessen 
betreffender  Abhandlung.  Endlich  ist  zu  erwähnen,  dass  Thor- 
raann's  lebhafter,  durch  die  ihm  obliegenden,  etwas  einförmigen 
Beobachtungen  undReductionen  wenig  befriedigter  Geist,  manche 
Entwürfe  zu  grössern  und  selbstständigen  wissenschaftlichen 
Untersuchungen  machte.  Jedoch  fehlten  ihm  leider  die  nöthigen 
Mittel  zu  deren  Ausführung,   und  diess  bewirkte   bei  ihm  eine 


*)  Diess  Exemplar  wurde  von  Thormann  mir  geschenkt,  und 
steht  jetzt  in  der  Bibliothek  der  Zürcher  Sternwarte. 


Notizen.  389 

krankhafte,  durch  ein  momentanes  körperliches  Leiden  noch 
gesteigerte  Verstimmung,  welclie  zu  den  bereits  erwähnten  öco- 
nomischen  Bedenken  hinzutrat.  Dass  Thormann  in  Folge  dessen 
es  schliesslich  vorzog,  sein  Leben  ganz  anders  zu  gestalten, 
ist  begreiflich  und  da  ihm  diess  so  gut  gelungen  ist,  so  haben 
wir,  wie  mir  sein  Studiengenosse  und  Freund  Schönfeld,  der 
Nachfolger  Argelander's  auf  der  Sternwarte  in  Bonn,  am  16.  Fe- 
bruar 1882  nach  Enii)fang  der  Todesanzeige  mit  vollem  Recht 
schrieb,  keinen  Grund  es  zu  beklagen*).  „Wenn  es  ihm  aber", 
fügte  er  bei,  „die  Verhältnisse  gestattet  hätten  etwa  so  zu  ar- 
beiten wie  Wichmann  am  Heliometer,  so  würden  wir  in  der 
Astronomie  Fr  ex  de  an  ihm  erlebt  haben." 

358)  Während  der  älteste  Rosius-Kalcnder,  welcher  mir 
bei  Abfassung  meiner  Biographie  von  Jacob  Bosius,  (I  119 — 32) 
vorlag,  ein  Berner  Kalender  von  1745  war,  hatte  kürzlich  Herr 
Dr.  Riggenbach  in  Basel  die  Freundlichkeit  mir  einen  auf  das 
Jahr  1681,  also  jedenfalls  wenige  Jahre  nach  Rosius'  Tode,  zu 
Basel  ausgegebenen  Rosius-Kalender  zur  Einsicht  zu  bringen. 
Derselbe  entspricht  in  allem  Wesentlichen  der  früher  gegebenen 
Beschreibung,  und  ich  kann  mich  darauf  beschränken  anzu- 
führen, dass  auch  da  schon  auf  der  Rückseite  des  Titels  das 
später  immer  wiederholte  Bild  von  Rosius  erscheint,  —  dass 
ihm  aber  die  Berner- Verse  (pag.  120/1),  und  nicht  die  spätem 
Basler-Verse  (pag.  121)  beigesetzt  sind,  —  dass  man  ferner 
links  von  dem  Bilde  „Aetatis  An  LXXVIII"  liest,  rechts  da- 
gegen in  etwelcher  Abweichung  von  dem  früher  (pag.  132)  von 
mir  gegebenen,  authentischen  Todesdatum  „Obiit  A.  Chr. 
MDCLXXVn  mens.  August." 

359)  Die  „Alpenrosen"  haben  in  ihrer  Nummer  vom  1.  Fe- 
bruar 1885  einen  von  Herrn  Kesselring  verfasstcn,  kurzen  Ne- 
krolog des  am  10.  Januar  in  Bern  verstorbenen  David  Jiibi, 
langjährigen  und  verdienten  Lehrers  der  Mathematik  an  der 
dortigen  Realschule  und  dem  daraus  hervorgegangenen  städti- 
schen Gymnasium,    gebracht.    Ich   entnehme    demselben,    dass 


*)  Ich  verweise  hier  auch  auf  das  nette  Denkmal,  welches 
Schönfeld  seinem  verstorbenen  Freunde  im  18.  Jahrg.  der  Viertel- 
jahrsschritt der  astronomischen  Gesellschaft  gesetzt  hat. 


390  Notizen. 

Ribi  1828  zu  Triboltingen  im  Thurgau  geboren  wurde,  —  eine 
ziemliche  Reihe  von  Jahren,  erst  als  Schüler  und  dann  als 
Lehrer,  in  dem  unter  Wehrli's  Leitung  stehenden  Seminar 
Kreuzungen  zubrachte,  —  1851  zu  weiterer  Ausbildung  nach 
Genf  ging,  wo  er  zwei  Jahre  an  der  Academie  studirte,  — 
nachher  einem  Rufe  an  die  Secundarschule  in  Weinfelden,  und 
1859  einem  solchen  an  die  Realschule  in  Bern  folgte,  wo  er 
den  ganzen  arithmetischen  Unterricht  von  den  ersten  Elementen 
bis  zum  Anschlüsse  an  das  Polytechnikum  zu  ertheilen  hatte. 
In  jeder  dieser  Stellungen  wusste  sich  Ribi  rasch  die  Zuneigung 
seiner  Schüler,  die  Freundschaft  seiner  Collegen,  das  vollste 
Zutrauen  seiner  Vorgesetzten  zu  erwerben,  und  trotz  gewissen- 
haftester Erfüllung  seiner  Amtspflichten  immer  noch  Zeit  zu 
erübrigen,  um  seine  Kenntnisse  fortwährend  zu  erweitern, 
wozu  ihm  in  Bern  unter  Anderem  die  ausgezeichneten  Vor- 
lesungen von  Professor  Schläfli  erwünschte  Gelegenheit  boten. 
Von  jeher  auch  Freund  der  schönen  Natur,  liess  er  sich  leicht 
bewegen,  während  einer  Reihe  von  Jahren  die  Schüler-Reisen 
zu  leiten,  durch  deren  Fundirung  sich  der  sei.  Friedrich  Meyer 
ein  so  grosses  Verdienst  um  die  Berner-Jugend  erworben  hat,  — 
und  es  berührte  mich  eigenthümlich  aus  dem  Nekrolog  zu  er- 
fahren, dass  er  14  solche  Reisen  dirigirte,  d.  h.  genau  eben  so 
viele,  als  es  mir  vor  Jahren  vergönnt  war*),  solche  zu  führen.  — 
Ich  lernte  Ribi  bei  meinen  häufigen  Besuchen  in  Bern  kennen, 
wo  ich  mit  ihm  im  Kreise  seiner  Collegen,  die  grossentheils 
frühere  Schüler  von  mir  waren,  manche  vergnügte  Stunde  ver- 
lebte; er  war  mir  sehr  sympathisch,  und  ich  nahm  an  der  all- 
gemeinen Trauer,  welche  sein  unerwarteter  Hinschied  in  Folge 
eines  heftigen  Typhus-Anfalles  hervorrief,  herzlichen  Antheil. 
360)  Das  von  Herrn  Dr.  J.  H.  Graf,  Lehrer  der  Mathe- 
matik an  der  Lerberschule  in  Bern,  ausgearbeitete  Schriftchen 
„Die  kartographischen  Bestrebungen  Johann  Rudolf  Meyer's 
von  Aarau  und  andere  zeitgenössische  Versuche  einer  Ver- 
messung der  Schweiz.  Bern  1883,  120  S.  in  8"  bildet  eine  sehr 


*)  Von  1842,  wo  die  erste  dieser  Reisen  ausgeführt  wurde 
ununterbrochen  bis  und  mit  1855,  wo  ich  einem  Rufe  nach  Zürich 
folgte. 


Notizen.  391 

werthvolle  Ergänzung  zu  meiner,  von  dem  Verfasser  in  freund- 
lichster Weise  citirten  und  benutzten  „Geschichte  der  Ver- 
messungen in  der  Schweiz",  und  zum  Theil  auch  zu  meiner  in 
den  „Biographien  zur  Culturgeschichte  der  Schweiz"  gegebenen 
Biographie  Meyer's,  sowie  zu  dem,  was  ich  über  Tralles  und 
seine  Arbeiten,  in  den  Biographien  seines  Vorgängers  Blauner 
and  seines  Schülers  Hassler  mitgetheilt  hatte.  Nicht  nur  ist 
diese  Arbeit  eine  sehr  fleissige  und  gewissenhafte  Specialstudie, 
für  welche  somit  natürlich  z.  B.  das  im  Archive  der  öconomi- 
schen  Gesellschaft  in  Bern  liegende,  weitschichtige  Material 
viel  vollständiger  und  eingehender  studirt  und  benutzt  werden 
konnte,  als  es  mir  bei  Ausführung  meiner  mehrere  Jahrhun- 
derte umfassenden  Geschichte  nach  Zeit  und  Raum  möglich  ge- 
wesen war,  —  sondern  es  konnte  für  dieselbe  überdicss  ein  mir 
total  unbekannt  gebliebener  Manuscriptenband  aus  dem  Nach- 
lasse Meyer's  benutzt  werden,  welcher  erst  in  den  letzten  Jah- 
ren der  Stadtbibliothek  in  Bern  durch  Herrn  Waisenvater 
Lütschg-König  geschenkt  wurde.  —  Ich  muss  mich  hier  jedoch 
natürlich  darauf  beschränken,  diese  Arbeit  in  obstehender 
Weise  im  Allgemeinen  zu  signalisiren,  und  darf  mir  höchstens 
erlauben  auf  einige  wenige  Punkte  näher  einzutreten,  in  Be- 
ziehung auf  welche  sich  mir  eine  andere  Ansicht  aufdrängt  als 
die  von  Herrn  Dr.  Graf  vertretene:  In  Beziehung  auf  den 
Charakter  gebe  ich  zwar  gerne  zu,  dass  Tralles  kaum  in  viel 
besserm  Licht  erscheint  als  Weiss,  —  dass  er  ebenso  eitel  als 
dieser,  und  ebenso  geneigt  war  sich  mit  fremden  Federn  zu 
schmücken;  aber  bei  Tralles  wurden  diese  Schattenseiten  grossen- 
theils  durch  reelle  Kenntnisse  und  wirkliche  Verdienste  aufge- 
wogen, während  es  bei  Weiss  nur  in  sehr  beschränktem  Masse 
der  Fall  war,  da  fast  alles  Gute  seiner  angeblichen  Leistungen 
auf  Rechnung  von  Meyer  und  Müller  zu  bringen  ist.  Ferner 
kann  man  Tralles  in  dem  bedauerlichen  Streite  höchstens  vor- 
werfen, dass  er  durch  sein  ungestümes  Auftreten  die  öconomi- 
sche  Gesellschaft  zu  Schritten  veranlasste,  zu  denen  sie  kein 
Recht  hatte,  und  welche  den  seiner  guten  Absichten  bewussten 
Meyer  schwer  verletzen  mussten,  —  wälireiul  auf  Weiss  zum 
wenigsten  der  Verdacht  fällt,  Meyer  wissentlich  getäuscht  und 
ihn  veranlasst  zu   haben,   in   dem  unglückseligen  Briefe    vom 


392  Notizen 

26.  Juli  1797  seine  begründeten  Klagen  durch  Aeusserungen  zu 
compromittiren,  welche  uns  fast  an  Meyer  selbst  irre  machen 
konnten:  Wie  konnte  Meyer  ohne  eine  solche  Täuschung  und 
Beeinflussung  sagen,  „ich  bezeuge  bei  meiner  Ehre,  dass  Herr 
Tralles  mit  meinem  Wissen  Icelnc  Linien,  keinen  Punkt  zu  die- 
sem Unternehmen  beygetragen  hat",  —  es  seien  von  Weiss, 
zum  Thcil  schon  vor  seinem  Zusammentreffen  mit  Tralles  in 
Thun,  zum  Theil  nachher,  mehrere  G-rundlinien  und  viele  tau- 
send Winkel  gemessen  worden,  „die  grossen  Winkel,  die  zum 
eigentlichen  Netze  dienen,  mit  einem  grossen  Sextanten  und 
andern  guten  Instrumenten,  die  kleinern  für  den  Detail  aber 
mit  Winkelscheiben",  —  es  habe  sich  Tralles  von  Thun  aus 
an  Weiss  ^angehängt«  um  von  dessen  Gebirgskenntniss  zu  pro- 
fitiren,  und  es  sei  Müller  „zur  selbigen  Zeit  noch  Instrumenten- 
träger'^  gewesen,  —  etc.?  Ist  es  doch  unzweifelhaft,  dass 
Tralles  die  Basis  bei  Thun  maass,  und  dass  Weiss  dieselbe  nachher 
benutzte  oder  wenigstens  pro  forma  in  sein  sog.  Dreiecksnetz 
eintrug,  —  dass  Tralles  bei  der  Basismessung  bei  Suhr  (die 
ohne  Zweifel  mit  seinen  Instrumenten  ausgeführt  wurde,  wäh- 
rend Meyer  die  Spesen  bezahlt  haben  mochte)  betheiligt  w'ar, 
also  auch  die  zweite  Basis  von  Weiss  zum  guten  Theile  von 
Tralles  herrührte,  —  und  so  Weiss  direct  höchstens  die  zweifel- 
hafte Basis  bei  Münster  zugeschrieben  werden  dürfte.  Dass 
Tralles  1788  in  den  Alpen  noch  nicht  gar  heimisch  war,  und 
so  nach  einigen  Namen  und  Verhältnissen  zu  fragen  hatte,  mag 
sein,  und  es  hätte  Weiss  freuen  sollen,  ihm  durch  etwelche 
Auskunft  dafür  danken  zu  können,  dass  er  der  Basismessung 
und  einigen  Winkelmessungen  beiwohnen  durfte,  und  somit  wenig- 
stens einen  Hochschein  erhalten  konnte,  wie  man  bei  trigonometri- 
schen Arbeiten  zu  progrediren  habe;  statt  dessen  stellte  er 
Meyer  offenbar  die  Sache  so  dar,  wie  wenn  Tralles  bei  ihm 
in  die  Schule  gegangen  wäre,  sich  ihm  „angehängt"  hätte,  und 
Meyer  Hess  sich  das  aufschwatzen,  und  faselte  dabei  noch  (man 
weiss  nicht  recht,  was  er  damit  wollte),  es  sei  Müller,  welchen 
er  schon  ein  halbes  Jahr  zuvor  contractlich  als  Mitarbeiter  von 
Weiss  engagirt  hatte,  damals  noch  Jws^'niWßH^ew^rä^r er  gewesen, — 
wie  wenn  Weiss  die  Instrumente,  über  welche  er  disponirte, 
nicht  selbst  hätte  tragen  können,  da  „der  grosse  Sextant  und 


Notizen.  393 

die  andcni  guten  Instrumente",  welche  zur  Triangulation  ge- 
dient haben  sollen,  en  gi'os  aus  einem  4 zOlligen  Sextanten  von 
Adams  und  einer  Schaale  mit  Quecksilher  bestanden*).  Dass 
Weiss  mit  solchen  Instrumenten,  selbst  wenn  er  ein  guter  Be- 
obachter gewesen  wäre  (was  aber  nicht  der  ¥aI\  war,  vgl.  p.  125 
meiner  Gesch.  d.  Verm.),  und  wirkliche  geodätische  Kenntnisse  be- 
sessen hätte,  keine  eigentliche  Triangulation  ausführen  konnte,  son- 
dern sich  damit  begnügen  musste,  in  ähnlicher  und  kaum  viel  ge- 
nauerer Weise,  als  es  Müller  mit  seinem  Scheiben-Instrumente 
auf  graphischem  Wege  machte,  eine  Anzahl  von  Richtungs-  und 
Höhen-Ditferenzen  angenähert  zu  bestimmen,  liegt  auf  der  Hand. 
Es  könnte  also  Weiss  der  Mangel  einer  wirklich  grundlegenden 
Triangulation  gar  nicht  zur  Last  gelegt  werden,  wenn  er  sich  nicht 
selbst  den  Anschein  gegeben  und  Meyer  vorgeschwatzt  hätte,  es  sei 
eine  solche  ausgeführt  worden,  —  und  es  wird  ganz  begreiflich,  ja 
muss  SU  seinen  Gunsten  ausf/eler/t  iverden,  dass  er  nie  wagtd 
auch  nur  einen  einzigen  gemessenen  Winkel  oder  eine  einzige 
berechnete  Seite  mitzutheilen,  sogar  die  auf  seiner  Uebersichts- 
karte  eingetragenen  Richtungen  im  letzten  Momente  noch  best- 
möglich auslöchen  liess.  —  Herr  Dr.  Graf  hat  sich  die  grosse 
Mühe  genommen,  die  übrig  gebliebeneu  Spuren  in  einem  grossen 
Tableau  zusammenzustellen,  und  es  bildet  dieses  Letztere  eine 
sehr  werthvolle  Beilage  zu  seiner  Arbeit**) ;  aber  in  diesem 
Gewimmel  von  Richtungslinien  (welchen  ich  hierait  keineswegs 
einen  erheblichen  Nutzenabspreche)  ein  wirkliches,  durchdachtes 
und  für  Durchführung  einer  förmlichen  Berechnung  sich  eig- 
nendes Dreiecksnetz  zu  erkennen,  ist  mir  unmöglich,  —  ist  ja 
nicht  einmal  eine  einzige  der  drei  eingezeichneten  Grundlinien 
in  ordentliche  Verbindung  mit  den  benachbarten  Punkten  ge- 
bracht. —  Da  mir  der  ganze  Mann  wegen  seiner  total  unberech- 


*)  Es  geht  diess,  in  UebereiHStimmung  mit  den  Berichten  von 
Müller,  aus  einem  Briefe  hervor,  welchen  R.  Wild  1795  IV  29 
aus  Müllheim  im  Breisgau  an  die  Redaction  von  Lichtenberg's 
Magazin  (X  2,  pag.  80)  richtete,  nachdem  er  kurz  zuvor  Weiss  in 
Aarau  besucht  hatte. 

**)  Ich  bemerke  beiläufig,  dass  iu  der  nach  Tralles  gegebenen 
Skizze  die  wichtige  Verbindungslinie  Walperswyl-Hasenmatt  fehlt. 


394  Notizen. 

tigten  Anmassung  und  seinem  unqualificirbaren  Gebahren  gegen 
den  wackern  Müller,  welcliem  er  doch  so  zu  sagen  den  ganzen 
Erfolg  seiner  Unternehmung  zu  danken  hatte,  von  jeher  nichts 
weniger  als  sympathisch  war,  und  man  bei  solcher  Stimmung 
leicht,  ohne  es  zu  wollen,  ungerecht  werden  kann,  so  dient  es 
mir  zu  eigener  Beruhigung  noch  das  Urtheil  des  in  Sachen 
competenten  und  doch  ganz  unbefangenen  Herrn  Professor  Dr. 
Fritz  Burckhardt  in  Basel  beizufügen.  Unmittelbar  nachdem  er 
die  Studie  von  Herrn  Dr.  Graf  mit  Interesse  gelesen  hatte 
schrieb  er  mir:  „Wenn  auch  an  Weiss  der  Vorwurf  eines  Bla- 
gueurs  hängen  bleibt,  so  scheint  er  doch  mehr  gemessen  zu 
haben,  als  Sie  in  Ihrem  Werke  annehmen",  —  theilte  mir 
aber  zugleich  mit,  dass  er,  um  sich  ein  selbstständiges  Urtheil 
zu  bilden,  Herrn  Dr.  Albqrt  Riggenbach  ersucht  habe,  die  auf 
der  Universitäts-Bibliothek  vorhandene  Weiss'sche  Karte  mit 
Dreiecksnetz  genau  zu  untersuchen,  und  dass  er  mich  mit  dem 
Resultate  dieser  Untersuchung  bekannt  machen  werde.  Letzteres 
geschah  dann  einige  Tage  später  in  folgenden  Worten :  „Nach- 
dem ich  nun  das  sog.  Dreiecksnetz,  wie  es  auf  einer  Karte 
unserer  öffentlichen  Bibliothek  verzeichnet  ist,  gesehen  habe, 
bin  ich  sattsam  von  der  Meinung  Jcuriert,  Herr  Weiss  habe 
eine  eigentliche  Triangulation  vorgenommen.  Was  da  alles  ge- 
zeichnet ist,  sind  Visirlinien,  zum  Theil  nach  unzugänglichen 
Punkten,  wenigstens  damals,  so  z.  B.  nach  dem  Scheerhorn. 
Ausser  den  von  Hrn.  Graf  gefundenen  Linien,  hat  Hr.  Riggen- 
bach noch  wohl  200  solcher  aufgefunden,  aber  das  ganze  Spinn- 
gewebe, das  erst  noch  im  Süden  an  Lücken  und  Fehlern  leidet 
ist  hein  Dreiechsnetz,  auch  nicht  für  die  bescheidensten  An- 
sprüche. Der  Fortschritt  gegen  früher  mag  darin  bestehen, 
dass  überhaupt  viele  Punkte  zwei,  drei  und  mehrmal  anvisirt 
worden  sind,  und  dass  dadurch  die  gegenseitige  Lage  besser 
bestimmt  worden  ist."  —  Ich  wiederhole  zum  Schlüsse  noch 
einmal,  dass  ich  die  Arbeit  von  Herrn  Dr.  Graf  als  eine  sehr 
verdienstliche  betrachte,  —  und  dass,  wenn  ich  auch  einzelne 
der  von  ihm  mitgetheilten  Daten  von  meinem  Standpunkte  aus 
anders  deuten  musste,  ich  doch  nicht  nur  in  Beziehung  auf  die 
grossen  Verdienste  von  Meyer  und  Müller  mit  ihm  einig  gehe, 
sondern  trots  allem  Gesagten  auch  Weiss  einen  hervorragenden 


Notizen.  395 

Theil  an  dem  Zustandehommcn  des  c/rossen  Unternehmens  zu  gut 
schreiben  muss,  da  es  nur  seinem  leichten  Sinne,  der  ilim  erlaubte 
über  Schwierigkeiten  einfach  wegzusetzen,  möglich  wurde  das  Ziel 
erlativ  rasch  zu  erreichen.  Wäre  statt  oder  neben  ihm  Tralles, 
mit  seinem  wisscnschafttichen  Ernste,  an  die  Spitze  getreten, 
so  hätte  ganz  gewiss  die  mathematische  Grundlage  der  Karte 
ungemein  gewonnen,  aber  es  wäre  damals  ebenso  gewiss  kaum 
diese  Grundlage,  geschweige  die  Karte  selbst  fertig  geworden, 
ja  vielleicht  das  von  Müller  gesammelte  kostbare  Material  un- 
benutzt wieder  verloren  gegangen,  —  kurz,  es  hätte  sich  zwei- 
felsohne wieder  einmal  das  Sprichwort  bewährt:  Das  Bessere 
ist  der  Feind  des  Guten. 

361)  Zu  Schaffhausen  starb  am  17.  März  1885  Pfarrer  Joh. 
Georg  Mäf/is.  Ebendaselbst  1814  geboren,  hatte  er  sich  dem 
Studium  der  Theologie  zugewandt,  war  schon  1838  zum  Helfer 
in  Stein  gewählt,  und  sodann  1850  zum  Ilauptpfarrer  am  Mün- 
ster seiner  Vaterstadt  befördert  worden.  Er  stand  letzterem 
Amte  bis  zu  seinem  Ende  mit  grosser  Treue  vor,  und  machte 
sich  zugleich  als  langjähriger  Ephorus  des  Gymnasiums  auch 
um  das  Schatfhauser-Schulwesen  sehr  verdient.  —  Neben  grosser 
Vorliebe  für  Naturschönheiten,  besass  Bläf/is  eine  ungewöhn- 
liche mechanische  Begabung,  welche  ihm  z.  B.  in  Jüngern  Jah- 
ren einen  guten  Si)iegel  zu  schleifen  erlaubte :  In  den  ihm  karg 
zugemessenen  Ferien  war  es  sein  grösstes  Vergnügen,  sein 
schönes  Vaterland  zu  dui-chpilgern,  —  seine  einzelnen  Musse- 
stunden  gehörten  der  Astronomie  und  der  praktischen  Optik, 
und  man  darf  namentlich  keck  behaupten,  dass  er  in  Kenntniss 
der  optischen  Instrumente  und  der  Topographie  des  Mondes 
seine  meisten  Zeitgenossen  weit  übertraf.  —  So  lange  es  ihm 
seine  Augen  erlaubten,  las  Mägis  viel  und  mit  Verständniss, 
dagegen  scheint  das  Schreiben  nicht  seine  Liebhaberei  gewesen 
zu  sein,  —  wenigstens  kenne  ich  nur  eine  einzige,  und  über- 
diess  noch  anonyme  kleine  Arbeit,  die  aus  seiner  Feder  in  den 
Druck  überging,  nämlich  einen,  die  wissenschaftliche  Thätigkeit 
betreffenden  Anhang,  welchen  er  1849  für  die  durch  Diakon 
Stockar  verfasste  Biographie  von  Christoph  Jetzier  (v.  Biogr. 
II  207—30)  schrieb.  Ohne  eine  Ahnung  zu  haben,  wer  der  Ver- 
fasser sein  möchte,  hatte  ich  damals  eine  Stelle  jenes  Anhanges 


396  Notizen. 

(Bern.  Mitth.  von  1851,  p.  52)  etwas  scharf  hergenommen,  und 
erfuhr  erst,  als  ich  Mäfjis  später  kennen  und  schätzen  lernte, 
durch  ihn  selbst,  wem  ich  den  Kopf  gewaschen  habe.  Wir 
lachten  nachher  manchmal  über  diese  erste  Begegnung  auf 
wissenschaftlichem  Gebiete. 

362)  Der  in  Nr.  303  des  Sammlungs-Verzeichnisses  erwähnte 
Pfarrer  Hans  Jacob  Homer  zu  Hausen  am  Albis  wurde  1718 
zu  Zürich  dem  Schneider  Melchior  Horner  geboren.  Im  Jahre 
1741  consacrirt,  diente  er  erst  als  Prediger  zu  St.  Jacob  und 
an  der  Spannweid,  und  erhielt  sodann  1746  die  Pfarrei  Hausen, 
welche  er  bis  zu  seinem  1781  erfolgten  Tode  versah.  Es  wird 
ihm  nachgerühmt,  dass  er  „ein  kurzweiliger  lustiger  Mann"  ge- 
wesen sei,  —  und,  was  wohl  mehr  werth  ist,  dass  er  (vergl.  p. 
276  der  WerdmüUer'schen  Chronik)  „A.  1759  einen  Brunnen 
ab  dem  Berg  zum  Pfarrhaus  leiten  lassen,  dessen  Wasser,  aus 
Felsen  fliessend,  so  leicht  als  das  Pfäferser-Wasser,  auch  sehr 
frisch  und  gesund  ist."  Vielleicht,  dass  das  in  Nr.  303  beschrie- 
bene Instrumentchen  bei  Anlage  dieser  Wasserleitung  eine  ge- 
wisse Rolle  spielte.  —  Erst  vermuthend,  es  möchte  Pfarrer 
Jacob  Horner  ein  Oheim  meines  unvergesslichen  Hofrath  Horner 
gewesen,  und  so  das  Instrumentchen  an  die  Familie  des  Letz- 
tern gekommen  sein,  machte  ich  betreffende  genealogische 
Studien.  Diese  zeigten  mir  alsbald  die  Unrichtigkeit  meiner 
Vermuthung:  Die  Linien  des  Pfarrer  und  des  Hofrath  Horner 
treffen  erst  in  dem  Maurer  und  Ziegler  G-eorg  Horner  (1603 
bis  1668)  zusammen,  der  sowohl  Urgrossvater  des  Schneider 
Melchior,  als  des  Beck  Conrad  (des  Grossvaters  von  Hofrath 
Horner)  war ;  man  kann  also  von  Verwandtschaft  kaum  mehr 
sprechen.  —  Beim  Suchen  nach  Nachrichten  über  Pfarrer  Hor- 
ner fand  ich  in  Leu's  Lexikon  die  Notiz,  dass  das  Geschlecht 
der  Horner  auch  in  Basel  vorgekommen,  —  dass  dort  ein  Joh. 
Jakob  Horner  1715  ordinirt  worden,  und  bis  1728  deutscher 
Hofprediger  in  London  gewesen  sei,  —  „hernach  zur  Vergel- 
tung seiner  Dienste  das  Diaconat  zu  Carlingford  in  der  Pro- 
vinz Leinster  in  Irland  erhalten"  habe.  Im  Weitern  erzählt 
Leu:  „Er  begleitete  1733  zwei  englische  jun^e  Herren  auf  einer 
Reise  durch  Frankreich,  Deutschland,  die  Schweiz  und  Italien: 
als  er  aber  mit  denselben  im  Merz  1735   wieder  nach  London 


Notizen.  397 

zurückkam,  und  in  einem  neu  erbauten  Gasthofe  einkelirte, 
ward  er  des  folgenden  Morgens  nach  seiner  Ankunft  vom  Gips- 
dunste erstickt  im  Bette  todt  gefunden."  Es  kam  mir  nun  die 
Idee,  es  könnten  vielleicht  die  um  die  AuHosung  numerisclier 
Gleichungen  verdienten,  in  der  ersten  Hälfte  dieses  Jahrhun- 
derts in  England  florirenden  W.  G.  Homer  und  Jos.  Ilornar, 
über  welche  ich  nie  etwas  Näheres  finden  konnte,  Nachkommen 
dieses  verunglückten  Jakob  Hörnen-  sein,  und  ich  wandte  mich 
an  Herrn  Prof.  Fritz  Burckhardt  in  Basel  mit  der  Bitte,  nach 
der  allfälligen  Descendenz  dieses  Letztern  zu  forschen.  Er 
konnte  aber  trotz  aller  Mühe,  welche  er  sich  gab,  nichts  dar- 
über finden,  und  mir  bloss  mittheileu,  dass  Jakob  selbst  ein 
Nachkomme  des  1642  aus  Zürich  eingewanderten  Maurers  Hans 
Homer  gewesen  sei.  Letzterer  war  aber  niuthmasslich  ein  1609 
dem  Zimmermeister  Felix  Horner  (der,  wie  Georg  Horner,  ein 
Enkel  des  Ochsenwirthes  Melchior  Horner  in  Zürich  war)  gc- 
borner  Sohn.  Ob  die  beiden  Horner  zu  dem  in  London  leben- 
den Jos.  Planta  (Biogr.  H  194)  in  Beziehung  standen,  bleibt 
ebenfalls  fraglich. 

363)  Den  vielen  Verehrern  von  Conrad  Gessner  wird  es 
von  Interesse  sein  zu  vernehmen,  dass  mir  der  gelehrte  En- 
rico Narducci  am  28.  Jan.  1885  aus  Rom  schrieb :  „Je  rappeile 
votre  attention  sur  un  precieux  exemplaire  possedö  par  la  Bi- 
bliotheque  angelica  de  Kome  de  l'edition  suivante  „FAAHNOT 
ATIANTA.  Galeni  opcra  omnia.  Basilepe  MDXXXYIll,  5  Vol  in 
fol.  (texte  grec)".  Sur  le  frontispice  de  chaque  volume  on  lit: 
„Sum  Conradi  Gesneri  Tigurini."  Les  marges  sont  remplies 
d'annotations  de  la  main  de  Conrad  Gesner:  On  pourrait  en 
former  un  beau  et  interessant  volume  „Conradi  Gesneri  in  om- 
nia Galeni  opera  adnotationes  et  animadversiones  ex  auto- 
grai)ho  Romie  in  Bibliotheca  Angelica  adservato."  J'auraisvoulu 
en  faire  un  sujet  de  communication  äla  Bibliotheque  universelle 
de  Genöve;  mais  comme  je  n'ai  pu  trouver  dans  aucune  Biblio- 
theque de  Rome  l'edition  de  Galenus  donnce  par  Gesner,  j'ai 
du  y  renoncer*).  Si  vous  desirez  d'autres  renseignements  ä  cet 


*)  Da  man  auf  dem  Titel  der  1549  (also  noch  bei  Lebzeiten 
Gessner's)  ebenfalls  zu  Basel  in  8  Foliobändon  erfolgten  Ausgabe 


398  Notizen. 

egard,  je  me  ferais  un  devoir  agreable  de  vous  les  communi- 
quer."  —  Nachdem  ich  in  Folge  des  letztern  Anerbietens  die 
Frage  gestellt  hatte,  wie  wohl  das  besprochene  Exemplar  von 
Galen  nach  Rom  gekommen  sein  möchte,  schrieb  mir  Herr  Nar- 
ducci  am  6.  Februar :  „J'ai  fait  des  recherches  dans  la  Biblio- 
theque  angelica  sur  la  provenance  de  l'exemplaire  de  Galenus 
annote  par  C.  Gesner.  J'ai  pu  seulement  m'assurer  que  cette 
bibliotheque  a  herite  dans  le  temps  les  livres  appartenans  ä 
Lucas  Holstenius,  et  probablement  cet  exemplaire  lui  a  appar- 
tenu;  mais  je  ne  connais  pas  un  catalogue  des  livres  d'Holste- 
nius."  Und  noch  am  dritten  März  fügte  er  einem  Briefe  bei: 
„Si  vous  aurez  l'occasion  de  voir  quelque  savant  suisse  qui 
vienne  ä  Rome,  je  vous  prie  de  me  l'adresser  ä  la  Bibliotheque 
angelica  (place  de  S.  Augustin),  oü  je  travaille  au  catalogue 
des  Mss.  Je  lui  montrerais  les  oeuvres  de  Galenus  annotees  par 
C.  Gesner."  Ich  bitte  von  diesem  freundlichen  Anerbieten  Vor- 
merk nehmen  zu  wollen. 

364)  Lamont  erzählt  in  seiner  „Denkrede  auf  Th.  Siberund 
G.  S.  Ohm.  München  1855  in  4  (pag.  14):  „Im  August  1806 
übernahm  Ohm  eine  Lehrstelle  der  Mathematik  in  dem  Institut 
zu  Gottstadt  bei  Nidau  im  Canton  Bern.  Nach  2'/2  Jahren  be- 
gab er  sich  nach  Neuchätel  und  brachte  daselbst  noch  272  Jahre 
als  Privatlehrer  der  Mathematik  zu."  Es  verlebte  also  der  nach- 
mals so  berühmt  gewordene  Physiker,  der,  1787  zu  Erlangen 
geboren,  dort  das  Gjmnasium  absolvirt  und  dann  während  drei 
Semestern  die  Universität  besucht  hatte,  niM  iveniger  als  fünf 
seiner  besten  Jugendjahre  auf  Schweizerboden,  und  es  hätte  ein 


der  lateinischen  Uebersetzung  Galen's  nach  einem  mir  vorliegen- 
den Cataloge  den  Zuzatz  liest :  „Acc.  etiam  n.  pr.  capitum  numeri 
et  argumenta  per  Conr.  Gesnerum",  —  und  auf  demjenigen  der 
1561 — 62  (also  kurz  vor  seinem  1565  erfolgten  Tode)  zu  Basel  er- 
schienenen neuen  Ausgabe  hinwieder  „Acc.  Conr.  Gesneri  prsef. 
et  prolegomena",  so  ist  es  leicht  möglich,  ja  sogar  wahrscheinlich, 
dass  wenigstens  ein  guter  Theii  der  im  Exemplare  der  Bibl.  angel. 
enthaltenen  Noten  bereits  von  Gessner  selbst  verwerthet  worden 
ist,  und  es  müsste  daher  in  der  That  jedem  weitern  Schritte  eine 
genaue  Vergleichung  vorausgehen. 


Notizen.  399 

unverkennbares  Interesse  seine  Thätigkeit  und  sein  ganzes  Gc- 
bahren  während  dieser  Zeit  etwas  näher  verfolgen  zu  können. 
Allein  trotz  der  grossen  Mühe,  welche  sich  Herr  Professor 
Robert  Weber  in  Neuenburg  in  dieser  Angelegenheit  gab,  sind 
die  Resultate  seiner  Nachforschungen  sehr  ärmlich  geblieben: 
Die  wenigen  in  Bern  und  Neuenburg  noch  lebenden  Zeitge- 
nossen konnten  sich  nicht  an  Ohm  erinnern,  —  ein  in  Bern  re- 
sidirender  Nachkomme  der  Familie  Zehender,  welche  das  er- 
wälinte  Institut  in  Gottstadt  geführt  hatte,  wusste  nur  zu  be- 
richten, dass  seit  1879  alle  Personen  gestorben  und  alle  Pa- 
piere zerstört  seien,  welche  allfällig  hätten  Auskunft  geben 
können,  —  die  Nachforschungen  in  den  Staats-Archiven,  etc. 
ergaben  ebenfalls  nichts,  —  und  einzig  im  „Manuel  du  Conseil 
de  la  Bourgeoisie  de  Neuchätcl"  fanden  sich  zwei  einschlagende 
Notizen,  welche  hier  als  kleiner  Beitrag  zu  Simon  Ohm's  Jugend- 
geschichte Aufnahme  linden  mögen:  Erstens  iindet  sich  aus  der 
Sitzung  von  1809  IV  3  die  Notiz:  „Renvoye  la  requete  de  Mr. 
Frederic  Auguste  de  MontmoUin  au  nom  de  Mr.  Ohm,  institu- 
teur  ä  Gottstadt,  au  comite  de  la  commission  d'education  et  ä 
la  chambre  des  habitants ;  il  sollicite  de  pouvoir  faire  quelque 
sejour  en  cette  ville  pour  sc  forraer  ä  Tusage  de  la  langue 
fran(;aise,  et  de  pouvoir  donner  en  meme  temps  des  legons  de 
physique  theoretique  et  de  mathematiques."  Und  sodann  zwei- 
tens aus  der  Sitzung  von  1809  IV  10:  „Les  requetes  des  sui- 
vants  ))our  solliciter  l'habitation  ont  ete  presentees  d'apres  le 
prejuge  de  la  chambre  des  habitants,  savoir :  .  .  .  Celle  de  Sr. 
Ohm,  re^u  en  qualite  d'Instituteur  de  Physi(iue  theoretique 
et  de  Mathematiques." 

365)  Herr  Mathematik-Lehrer  Joh.  Koch  in  Bern  hatte  die 
Freundlichkeit  mir  eine  Nummer  der  in  New  York  erscheinen- 
den „Amerikanischen  Schweizerzeitung"  vom  14.  März  1855  zu 
senden,  in  welcher  sich  eine  ansprechende  kurze  Biographie  von 
Ferdinand  Rudolf  Hassler  rindet.  Ich  entnehme  derselben  fol- 
gende drei  charakteristische  Anekdoten,  welche  eine  ganz 
nette  Ergänzung  meiner  betreffenden  frühern  Artikel  (Biogr. 
II  319—52,  Gesch.  d.  Verm.  148—59  und  Not.  337)  bilden: 

Als  ihm  eines  Tages  ein  Comite  des  Congresses,  während  die 
Küsten- Vermessungen  im  vollsten  Gange  waren,  einen  Besuch 


400  Notizen. 

abstattete,  um  seine  Arbeiten  zu  inspiziren,  schien  er  darüber 
sehr  ärgerlich  zu  sein  und  äusserte  sich  in  folgendem  gebro- 
chenen Englisch  den  Besuchern  gegenüber:  „You  come  to'  spect, 
my  vork,  ehV  Vat  you  know,  bout  my  vork?  Vat  you  going  to, 
spect?  You  knows  notting  at  all'  bout  my  vork.  How  can  you' 
spect  my  vork,  ven  you  knows  notting  ?  Get  out  of  here ;  you 
in  my  way.  Congress  be  von  big  vool  to  send  you  to'  spect  my 
vork.  r  ave  no  time  to  vaste,  vith  such  as  knows,  notting  vat 
i  am  bout.  Go  back  to  Congress  and  teil  dem  vat  i  say."  — 
Die  Mitglieder  des  Comites  gingen  nach  Washington  zurück 
und  berichteten  unter  einem  wahrhaft  schallenden  Gelächter 
das  Ergebniss  ihrer  Inspectionstour. 

Als  Hon.  Levi  Woodbury  Secretär  des  Schatzamtes  unter 
Präsident  Jackson  war,  konnten  er  und  Hassler  hinsichtlich  des 
zu  bezahlenden  Salairs,  das  er  als  Superintendent  der  Küsten- 
vermessungen erhalten  sollte,  sich  nicht  einigen,  und  Hassler 
wurde  desshalb  beauftragt,  sich  an  den  Präsidenten  selbst  zu 
wenden,  welcher  befugt  sei,  über  dergleichen  Angelegenheiten 
zu  entscheiden.  Derselbe  redete  Hassler  mit  folgenden  Woi'ten 
an:  „Herr  Hassler,  es  scheint,  dass  der  Secretär  und  Sie  sich 
hinsichtlich  der  Salairfrage  nicht  verständigen  können?"  Hass- 
ler antwortete  in  seinem  eigenthümlich  englischen  Dialekt :  ,,Xo, 
Sir,  ve  can't.  —  Well,  how  much  do  you  really  think  you 
ought  to  have?  —  Six  thousand  Dollars,  Sir.  —  Why  Mr.  Hass- 
ler, that  is  as  much  as  Mr.  Woodbury,  my  Secretary  of  the 
Treasury,  himself  receives.  —  Mr.  Woodbury!  screamed  Hass- 
ler, rising  from  bis  chair  and  vibrating  bis  long  forefinger  to- 
ward  bis  own  heart.  —  Pl-e-e-n-t-y  Mr.  Woodburys,  pl-e-e-n- 
t-y  Mr.Everjbodys,  for  Secretary  of  the  Treasury  ;v-o-ne,  v-o-ne 
Mr.  Hassler,  for  de  head  of  the  coast  Survey!"— Und, indem  er 
sich  in  einer  stolzen  Haltung  von  seinem  Sitze  erhob,  blickte 
er  mit  der  grössten  Entrüstung  auf  Präsident  Jackson,  der  es 
wagen  konnte,  einen  solchen  Vergleich  anzustellen. 

Hassler  wurde  während  seiner  letzten  Krankheit,  welche 
von  sehr  kurzer  Dauer  war,  von  3  Aerzten  behandelt,  und  als 
der  Letzte  derselben  erschien,  begrüsste  er  ihn  mit  den  Worten: 
„Doctori,  rejoice  to  see  you,  but  all  your  efforts  to  extricate 
me  from  my  triangle  are  in  vain!" 


Notizen.  401 

366)  Der  bekannte  französische  Mathematiker  GuiHaume- 
Jules  HoHcl  richtete  am  12.  Januar  1873  aus  Bordeaux  folgen- 
den Brief  an  mich:  „Je  prends  la  liberte  de  m'adresser  ä  vous, 
comme  au  savant  le  plus  verse  dans  l'histoire  scientitique  de 
votre  pays,  pour  vous  demander  s'il  vous  serait  possible  de  mc 
procurer  quelques  renseignements  biographiques  sur  un  de 
vos  compatriotes  dont  le  nom  est  desormais  attachö  ä  une  des 
grandes  decouvertes  de  notre  siecle.  Je  veux  parier  de  Robert 
Arf/and  de  Geneve,  celui  qui,  le  premier,  a  etabli  sur  sa  veri- 
table  base  la  theoric  des  (juantitOs  dites  imaginaires,  et  aux- 
quelles  on  applique  maintenant  la  denomination,  bien  plus  con- 
venable,  de  quantites  complexes.  —  Voici  ä  quelle  occasionje 
fais  cet  appel  ä  votre  obligeance.  Arf/and  avait  fait  imjjrimer 
11  Paris,  en  1806,  une  brochure  dans  laquelle  il  exposait  son 
nouveau  point  de  vue,  brochure  extremement  rare,  n'ayant  pas 
etü  mis  dans  le  commerce.  J'ai  eu  l'occasion,  il  y  a  quelques 
mois,  de  procurer  ä  Mr.  Chasles  un  exemplaire  de  cette  bro- 
chure, l'exemplaire  meme  envoye  par  l'auteur  au  celebre  Ger- 
goijne.  II  m'a  semblc  qu'un  ecrit  qui  marque  une  epoque  me- 
morable  dans  l'histoire  de  l'Analyse,  meritait  les  honneurs  d'une 
reimpression.  Mr.  Chasles,  ayant  ete  de  cet  avis,  a  bien  voulu 
me  confier  son  exemplaire,  et  Mr.  Gauthier- Villars  s'est  Charge 
de  la  nouvelle  edition,  qui  paraitra  augmentee  des  Memoires 
publies  par  Argand  et  par  d'autres  Geometres  sur  le  meme  sujet 
dans  les  Annales  de  Gergonne.  —  Je  serais  heureux  de  pou- 
voir  presenter,  dans  une  preface  a  ce  volume,  un  aperyu  de  la 
vie  du  savant  Genevois,  ou  du  moins  quelques  renseignements 
plus  complets  quo  ceux  que  j'ai,  lesquels  se  bornent  ä  savoir 
qu' Argand  habitait  Paris  de  1806  a  1814.  J'espere  que  vous  vou- 
drez  bien  me  venir  en  aide  dans  Phommage  que  je  voudrais 
rendre  ä  la  Memoire  d'un  Geometre  qui  se  distinga  dans  ses 
ecrits  par  un  esprit  eminemment  philosophique,  et  en  faveur 
duquel  on  doit  revendiquer  une  decouverte  dont  on  a  fait  gene- 
ralement  honncur,  jusqu'ici,  au  genie  de  Gauss."  —  Es  ist  selbst- 
verständlich, dass  ich  der  Bitte  Hoüel's  zu  entsprechen  wünschte, 
und  da  ich  in  meinen  eigenen  Notizen  kein  einschlagendes  Ma- 
terial fand,  so  wandte  ich  mich  sofort  an  Alfred  Gautier  in 
Genf,  der  mir  (besonders  nach  dem  Tode  meines  sei.- Freundes 
XXIX.  4.  26 


402  Notizen. 

Elie  Ritter)  schon  oft  aus  der  Noth  geholfen  hatte,  und  mich 
auch  jetzt  nicht  im  Stiche  liess,  sondern  mir  noch  vor  Ablauf 
des  Monats  das  Wenige  niittheilte,  was  er  in  Genf  in  Sachen 
auftreiben  konnte.  Ich  werde  unten  auf  diese  Notizen  zurück- 
kommen, und  bemerke  hier  vorläufig  nur,  dass  ich  dieselben 
alsbald  Hoüel  mittheilte,  der  sie  dann  auch  ihrem  ganzen  Wort- 
laute nach  in  das  „Avertissement"  aufnahm,  welches  er  seiner 
1874  erschienenen  Neuausgabe  des  Argand'schen  „Essai  sur  une 
maniere  de  representer  les  quantites  imaginaires  dans  les  con- 
structions  geometriques"  vorausschickte.*)  Hoüel  hebt  ferner 
mit  Anerkennung  hervor,  dass  bereits  der  leider  kurz  zuvor 
verstorbene  Hermann  HauJcel  auf  pag.  82  seiner  „Theorie  der 
complexen  Zahlensysteme.  Leipzig  1867  in  8"  dem  Verdienste 
Argand's  gerecht  geworden  sei,  indem  er  sage:  „Der  erste, 
welcher  die  Darstellung  der  imaginären  Zahlen  (Ä-{-Bi}  durch 
Punkte  einer  Ebene,  und  die  entsprechende  geometrische  Ad- 
dition und  Multiplication  lehrte,  war  Argancl,  der  sie  im  Jahre 
1806  in  einer  besondern  Schrift:  Essai  sur  une  maniere  de  re- 
presenter les  quantites  imaginaires,  dans  les  constructions  geo- 
metriques (Paris)  aufstellte,  die  indess  erst  durch  einen  Auf- 
satz von  J.  F.  Frangais  (Gergonne's  Annalen,  Bd.  4,  1813—14, 
p.  61),  und  einen  dadurch  veranlassten  Argand's  (a.  a.  0.  p.  133, 
sowie  einen  zweiten,  Bd.  V,  p.  197)  zur  allgemeinen  Kenntniss 
kam.  In  diesen  Aufsätzen  ist  die  ganze  Theorie  so  vollständig 
abgehandelt,  dass  später  etwas  wesentlich  Neues  nicht  hat  gesagt 
werden  können,  und  wenn  sich  nicht  noch  eine  Abhandlung  frü- 
hern Datums  beibringen  lässt,  so  ist  Argand  der  wahre  Be- 
gründer der  Darstellung  der  Cotnplexen  in  der  Ebene.**) 
—  Bekanntlich  hat  Gauss  1881  (s.  Werke  Bd.  II,  p.  174)  die- 
selbe Idee  entwickelt.    So  gross  auch  sein  Verdienst  insofern 


*)  Eine  von  A.  S.  Hardy  besorgte  englische  Uebersetzung  er- 
schien unter  dem  Titel:  „Imaginary  Quantities:  Their  geometrical 
Interpretation.  Translated  from  the  French  of  M.  Argand.  New- 
York  1881  in  12." 

**)  Ein  die  spätem  Arbeiten  von  Murray  und  Warren  be- 
sprechender Passus  mag  hier  wegbleiben. 


Notizen.  403 

ist,  als  sie  dadurch  zum  Gemeingut  aller  Mathematiker  wurde, 
so  kommt   ihm  doch  eine  Priorität  in  keiner  Weise  zu."    Und 
in  der   That,   wenn  Hauhel   etwa   noch   beigefügt   hätte,   dass 
Arcfand  seine  Abhandlung  zwar  Legendre  vor  dem  Druck  vor- 
gelegt hatte,  aber  sie  dann  anonym  erscheinen  Hess,    und   für 
deren  Verbreitung    nicht  sorgte,  —  dass   Frangais  bei  Abfas- 
sung seiner  ersten  Abhandlung  dieselbe  nicht  im  Detail  kannte, 
sondern  nur  durch  eine  kurze  briefliche  Mittheilung  Legendre's 
angeregt  worden  war,  —  dann  aber,  als  Argand  endlich  hervor- 
trat, dessen  Priorität   sofort   voll  und  ganz  anerkannte,  —  so 
würde  seine  Darstellung  vollständig  genügt  haben;  so  aber  war 
es  sehr  gut,  dass  Hoilel  in  seinem  höchst  lesenswerthen  „Aver- 
tissement"  etwas  weiter  ausholte,  und   überdiess   die  nöthigon 
Belcgestücke    in    einem    „Appendix"   beigab.   —   Für    weitern 
wissenschaftlichen  Detail  nochmals  auf  Hoüel's  „Avertissement", 
auf  seine  Ausgabe  von  Argand's  „Essai",  und  den  ergänzenden 
„Appendix"  verweisend,  will   ich  zum   Schlüsse  nun  hoch   zu- 
sammenstellen, was  ich  über  Robert  Argand  und  seine  Familie 
schon  anfänglich  durch  Gauiier,  dann  durch  den  bestbewander- 
ten Genfer-Genealogen  Galiffe,  sowie  durch  eigene  frühere  und 
spätere  Nachforschungen   und   Corabinationen,    theils   detinitiv 
erfuhr,  theils  wenigstens  für  wahrscheinlich  halten  muss:   Die 
Familie  Argand  stammte  aus  dem  im  Faucigny,  am  Fusse  des 
Voirons  gelegenen   Dorfe  „Bonne".    Von    da   siedelten   gegen 
Ende  des  16.  Jahrhunderts  vier  Brüder   „Claude,  Louis  l'aine, 
Louis  le  jeune  et  Jean"  nach  Genf  über,  erwarben  sich  da  das 
Bürgerrecht,   und    betrieben   den  Kleinhandel,  —  während  da- 
gegen ihre  Nachkommen   meist   Uhrmacher,   Graveurs,   Gold- 
arbeiter und  Juweliere  waren;  so   war  z.  B.  der   um  die  Mitte 
des   18.  Jahrhunderts  lebende,   von  Jean  abstammende,  Jean- 
Louis  Argand  „maitre  et  marchand-horloger",  —  der   muth- 
masslich  etwas  jüngere  und  von  Claude  abstammende  Jacques 
Argand  dagegen  „bijouticr".    Jean -Louis  Argand  erhielt  von 
seiner  Frau,  Madeleine  Gaudy,  drei  Töchter   und   zwei  Söhne, 
von   welchen   der  jüngere,    der    am  5.  Juli  1750   zu    Genf  ge- 
borene und  ebendaselbst  am  14.  October  1803  verstorbene  i^rrt^fow- 
Pierre-Ami  Argand,   durch  seine  Destillations -Apparate   und 
Lampen,  sowie  als  Freund  und  CoUaborator    von  Montgoltier, 


404  Notizen. 

weit  bekannt  wurde.*)  Jacques  Argand  aber  .erhielt  von  seiner 
Frau,  Evc  Cannac,  nur  Eine  Tochter,  Jeanne  Marie,  und  auch 
nur  Einen  Sohn,  den  am  18.  Juli  1768  zu  Genf  gebornen  Jean- 
Eobert  Argand,  —  derselbe,  mit  welchem  wir  uns  hier  zunächst 
befassen.  —  Ueber  den  Vater  Jacques  Argand  hat  uns  nun 
Senebier  in  dem  1786  zu  Genf  erschienenen  dritten  Bande  seiner 
„Histoire  litteraire  de  Geneve"  eine  kurze  Notiz  gegeben,  welche 
ich  in  extenso  aufnehmen  will;  sie  lautet:  „Arf/ant  (Jaques), 
ne  ä  Geneve  en  1733,  mort  en  1783.  —  Argant  a  imagine  un 
monument  allegorique  äl'honneur  de  J.  J.  Rousseau,  oüil  cherche 
ä  rendre  sensibles  les  principes  de  ce  grand  Ecrivain  sur  l'edu- 
cation,  Ce  monument  a  ete  execute  en  terra  cuite  ä  Geneve,  et 
il  a  ete  represente  dans  une  estampe  gravee  ä  Paris  par  Gut- 
tenberg,  eile  est  dediee  a  M,  Robert  Pigott  en  1783:  on  voit 
cette  Statue  curieuse  dans  la  campagne  de  M.  Constant.  —  Ar- 
gant eut  l'esprit  tres  inventif;  il  a  fait  des  bijoux  d'un  gout 
excellent;  il  s'est  surtout  disüngue  dans  l'education  de  ses  deux 
enfans  qiü  etalent,  dans  un  äge  tres  tendre,  deux  prodiges  par 
Vetendue  des  connaissances  qii'il  avait  sü  leur  communiqtier.'''' 
Es  lässt  sich  dieser  Notiz  für  unsern  Bobert  Argand  wenig- 
stens Einiges  entnehmen:  Erstens  möchte  man  vermuthen,  dass 
er  seinen,  sonst  in  Genf  wenig  gebräuchlichen.  Taufnahmen 
der  Bekanntschaft  des  Vaters  mit  Robert  Pigott  verdankte,  ja 
dass  dieser  Letztere  vielleicht  sogar  sein  Pathe  war.  **)  Zwei- 
tens ersieht  man  daraus,  dass  unser  Robert  sich  schon  als 
kleiner  Knabe  durch  seine  Talente  bemerklich  machte,  und 
muthmasslich  eine  sorgfältige  Erziehung  erhielt,  —  also  wahr- 
scheinlich auch  später  das  sog.  College  besuchte,  und  in  diesem 
Falle  muthmasslich  auch  den  vorzüglichen  mathematischen  Unter- 


*)  Die  obigen  Daten  sind  der  trefflichen  und  eingehenden 
Notiz  entnommen,  welche  Th.  Heyer  1860  Ami  Argand  widmete, 
und  im  „Bulletin  Nr.  73  de  la  classe  d'industrie  et  de  commerce 
de  la  Societe  des  Arts  de  Geneve"  veröffentlichte.  Es  sind  nach 
Maassgabe  derselben  meine  Angaben  in  Biogr.  II  294  zu  verbessern. 

**)  Ob  dieser  Robert  Pigott  ein  Vorfahr  des  noch  gegenwärtig 
in  Kiesen  unterhalb  Thun  residirenden  Robert  Pigott  war,  habe 
ich  noch  nicht  ermitteln  können. 


Notizen.  405 

rieht  genoss,  welchen  der  durch  seine  Lehrbücher  bekannte 
Louis  Bertrand,  ein  Schüler  von  P^uler,  damals  in  Genf  crtheilte. 
Drittens  dürfte  das  Factum,  dass  er  nachher  nicht  an  die  Aca- 
demie  übertrat*),  mit  dem  Umstände  zusammenhängen,  dass  er 
seinen  Vater  schon  im  15.  Lebensjahr  verlor,  und  so  möglicher 
Weise  darauf  angewiesen  war,  möglichst  bald  sein  Brod  zu  ver- 
dienen. Leider  fehlen  darüber  alle  positiven  Angaben,  und  wir 
erfahren  überhaupt  erst  wieder,  dass  er  spätestens  vom  An- 
fange dieses  Jahrhunderts  an,  dann  aber  lange  Jahre  als  Buch- 
halter (teneur  de  livres)  in  Paris  lebte**),  —  dort  sich  aus 
einer  Familie  „Blanc"  eine  Frau  holte***),  —  mit  dieser  eine 
Tochter  „Jeanne-Frangoise-Dorothee-Marie-Elisabeth"  erzeugte, 
welche  sich  nachmals  mit  einem  .,Employe",  Namens  „Felix 
Bous(iuet"  verheirathete,  und  um  1832  noch  in  Paris,  später 
in  Stuttgart  gelebt  haben  soUf),  —  nach  einer  Angabe  auch 
einen  Sohn,  der  ebenfalls  in  Paris  lebte,  —  und  endlich,  dass 
er  selbst  muthmasslich  eben  da  ziemlich  frühe  starb,  weil  er 
bei    längerm    Leben   ohne   Zweifel ,   nachdem   er   einmal   sein 


*)  In  dem  1860  zu  Genf  erschienenen  „Livre  du  recteur :  Ca- 
talogue  des  etudiants"  erscheinen  von  1750—1800  nur  zwei  Argand: 
1765  der  schon  genannte  Amadeus  oder  Aime,  und  1778  der  nach- 
malige Jurist  Andreas, 

**)  Dass  Argand  lange  vor  1806,  wo  sein  Essai  erschien,  in 
Paris  lebte,  geht  schon  aus  seinem  Verkehr  mit  Legendre  hervor. 

***)  Da  man  auf  dem  Titelblatte  des  Essai  liest:  „A  Paris, 
chez  Madame  Veuve  Blanc,  Horloger,  rue  S.  Honore  Nr.  162",  so 
könnte  man  vermuthen,  es  sei  diese  Veuve  Blanc  seine  Schwieger- 
mutter gewesen.  Auf  dem  1813  an  Gergonne  gesandten  Exem- 
plare ist  diese  Adresse  ausgestrichen  und  durch  „Chez  Mr.  Ar- 
gand, rue  de  Gentilly  Nr.  12"  ersetzt. 

t)  Ob  der  Tochtermann  Felix  Bousquet  zu  der  Familie  von 
Marc-Michel  Bousquet  (v.  Notiz  178),  des  hochverdienten  Ver- 
legers der  Bernoulli  und  Euler,  gehörte,  habe  ich  nicht  heraus- 
bringen, und  ebenso  wenig  in  Stuttgart  über  ihn  Näheres  erfahren 
können.  Ich  hatte  mich  für  Letzteres  an  Professor  Christian 
Frisch,  den  Herausgeber  der  Werke  Kepler's,  gewandt;  aber  ohne 
Erfolg. 


406  Notizen. 

Bedenken  öffentlich  aufzutreten  überwunden  hatte,  seinen  wissen- 
schaftlichen, während  einigen  Jahren  ziemlich  regen  Verkehr 
mit  Gergonne  fortgesetzt,  und  nicht  mit  der  in  Band  VI  der 
Annalen  abgedruckten  8.  Abhandlung  plötzlich  abgebrochen 
haben  würde.  —  Wenn  ich  nun  auch  hoffen  darf,  die  Verehrer 
von  Robert  Argand  werden  finden,  dass  es  mir  gelungen  sei, 
durch  das  Vorstehende  einige  weitere  Lichtstrahlen  in  das 
Dunkel  zu  werfen,  welches  seine  Lebensgeschichte  umgibt,  so 
bin  ich  mir  doch  recht  gut  bewusst,  dass  noch  viele  Fragen  offen 
stehen,  und  wohl  auf  immer  ohne  Antwort  bleiben  werden.  Ich 
klage  also  mit  Hoüel:  „II  est  bien  regrettable  que  la  vie  cVun 
Jiomme  qid  a  st  bien  merite  de  la  science  reste  ä  Jamals  ignoree", 
—  freue  mich  aber  anderseits  aus  seinem  Briefe  vom  10.  Fe- 
bruar 1874,  dem  ich  diesen  Passus  entnommen  habe,  noch  fol- 
gendes Gesammturtheil  über  Argand  beifügen  zu  können : 
„Argand  n'avait  pas  pousse  tres-loin  ses  etudes  mathematiques; 
mais,  plus  j'etudie  ses  travaux,  plus  j'admire  la  justesse  de  son 
esprit  et  la  sagacite  de  ses  aper^us  philosophiques.  Tout,  dans 
son  opuscule,  est  bien  dans  le  sens  du  courant  des  idees  mo- 
dernes, et  dans  un  langage  simple  il  sait  exprimer  des  con- 
ceptions  vraiment  profondes.  Cest,  avec  Charles  Sturm,  un  des 
esprits  les  plus  eminents  que  la  Suisse  ait  donnes  ä  la  France, 
et  dont  la  ville  de  Qeneve  a  Ueu  de  se  glorifier". 

367.  Herr  Friedrich  Bürkli  von  Zürich  hatte  die  Freund- 
lichkeit mir  für  die  historische  Sammlung  der  Sternwarte  des 
eidg.  Polytechnikums  ein  nettes  älteres  Instrumentchen,  mit 
zugehöriger  Agenda,  übergeben  zu  lassen,  dessen  Beschreibung 
in  einer  der  nächsten  Nummern  meiner  „Astronomischen  Mit- 
theilungen" als  Nr.  305  des  Sammlungsverzeichnisses  erscheinen 
wird.  Hier  mag  vorläufig  nur  erwähnt  werden,  dass  das  In- 
strumentchen für  die  Zeit  seiner  Entstehung  als  eine  Art  „Uni- 
versalinstrument" zu  bezeichnen  ist,  indem  man  mit  demselben 
Höhenwinkel  messen,  sowie  (natürlich  hellen  Himmel  voraus- 
gesetzt) bei  Tag  und  Nacht  die  Zeit  bestimmen  kann.  Das  In- 
strumentchen selbst  trägt  weder  Namen  noch  Jahrzahl;  dagegen 
liest  man  auf  dem  Deckel  der  Agenda,  in  welchen  dasselbe 
eingepasst  ist:  „Leonhart  Harttmann  zu  St.  Gallen  gehört  diess 
Instrumentchen  1648  et  s.",  und  da  aus  der  Agenda  hervorgeht, 


Notizen.  407 

dass  Hartmann  nicht  nur  den  vielfältigen  Gebrauch  desselben 
kannte,  sondern  auch  für  seine  Zeit  ungewöhnliche  mathema- 
tische Kenntnisse  besass,  so  erschien  es  mir  sofort  ganz  gut 
möglich,  dass  er  dasselbe  componirte,  und  entweder  selbst  aus- 
führte oder  wenigstens  nach  seinen  Ideen  ausführen  Hess.  — 
Dass  ich  mich  sofort  für  diesen  Leonhard  Hartmann  lebhaft 
interessirte,  liegt  auf  der  Hand,  und  ich  hatte  auch  alsbald  die 
Genugthuung  durch  meinen  1.  Freund,  Dr.  Theodor  Aeppli, 
sowie  durch  die  Bereitwilligkeit,  mit  welcher  ihm  die  Herren 
Professor  Dr.  Dierauer  und  Kathsschreiber  Schwarzenbach  an 
die  Hand  gingen.  Folgendes  in  Erfahrung  zu  bringen :  Leonhard 
Hartmann  wurde  am  ersten  Januar  des  Jahres  1600  zu  St.  Gallen 
geboren,  wo  sich  seine  Voreltern,  welche  ursprünglich  unter 
dem  Namen  Alpinus  de  Albula  aus  Rhäticn  gekommen  sein 
sollen,  dann  aber  in  Hartmannsrüthi  bei  Grub  in  Appenzell- 
Ausserrhoden  wohnten,  schon  1521  eingebürgert  hatten.  Der 
Vater,  welcher  früher  Thorschliesser  und  später  Unterbau- 
meister war,  Hess  den  Sohn  das  Sattler-Handwerk  erlernen, 
und  auf  diesem  Berufe  machte  derselbe  grosse  Reisen  durch 
Deutschland  und  Dänemark,  erwarb  sich  aber  offenbar  zugleich 
auch  viele  andere  Kenntnisse;  denn  als  er  nach  zwölfjähriger 
Abwesenheit  in  seine  Vaterstadt  zurückkehrte,  gab  Leonhard 
sein  Handwerk  auf,  „verliess  sich",  wie  ein  Nachkomme  (G.  L. 
Hartmann)  in  seiner  auf  der  Stadtbibliothek  von  St.  Gallen 
aufbewahrten  Autobiographie  erzählt,  „auf  seine  übrigen  Ta- 
lente, und  beschäftigte  sich  mit  ünterrichtertheilen  im  Zeichnen, 
Sticken,  Drechsleu,  Bildhauen,  Kupferstechen,  und  verschie- 
denen, vornämlich  mathematischen  Künsten''^.  Er  soll  auch  einen 
neuen,  sehr  geschätzten  Webstuhl  erfunden  und  erstellt  haben. 
—  Als  1630  der  bekannte  Michael  Zinr/f/  (vergl.  Biogr.  HI 
79—92),  der  bisdahin  die  Pfarrei  in  Sax  versehen  hatte,  eine 
Prediger-  und  Lehrer-Stelle  in  St.  Gallen  annahm,  befreundete 
sich  der  nur  ein  Vierteljahr  jüngere  und  ähnliche  Liebhabereien 
besitzende  Hartmann  auf  das  Innigste  mit  demselben,  und  es 
scheint  unter  Anderm  aus  ihren  gemeinschaftlichen  Studien  und 
Besprechungen  schon  damals  der  Plan  zu  der  berühmten  astro- 
nomischen Uhr  hervorgegangen  zu  sein,  welche  Zingg  später 
zur  Ausführung  brachte,  —  wobei  Zingg  zunächst  die  nöthigen 


408  Notizen. 

Berechnungen  vornahm,  während  Hartmann  mehr  die  mecha- 
nische Darstellung  ins  Auge  fasste.  Gewiss  ist,  dass  die  beiden 
Freunde  auch  noch,  nachdem  Zingg  nach  verschiedenen  Wechsel- 
fällen (v.  1.  c.)  St.  Gallen  1638  wieder  verlassen,  und  erst  das 
Diaconat  in  Bülach,  dann  die  Pfarrei  in  Fischenthal  über- 
nommen hatte,  mit  einander  in  Sachen  verhandelten,  und  G.  L. 
Hartmann  erzählt  in  seiner  Autobiographie,  dass  er  die  hand- 
schriftliche Beschreibung  der  Uhr  noch  besitze,  welche  Zingg 
1647  (also  ein  Jahr  vor  seiner  Schenkung  an  Zürich)  seinem 
Hartmann  dedicirt  habe.  —  Leonhard  Hartmann  war  schon 
1631  Stadtrichter  geworden,  und  dann  bis  1652  zum  Zunft- 
meister aufgestiegen,  welches  Ehrenamt  er  bis  zu  seinem  am 
29.  Februar  1664  erfolgten  Tode  bekleidete.  Er  erhielt  12  Kin- 
der, und  es  wird  ihm  nachgerühmt,  dass  er  dieselben  sehr  sorg- 
fältig erzogen  habe :  Drei  seiner  Söhne  sollen  das  reifere  Alter 
erreicht  haben,  und  gute  Musiker  gewesen  sein,  —  der  älteste 
überdiess  ein  geschickter  Maler.  —  Schliesslich  mag  noch  er- 
wähnt werden,  dass  der  den  Entomologen  und  Heraldikern  als 
Insekten-  und  Wappen-Maler  bekannte,  1862  verstorbene  Kupfer- 
stecher Joh.  Daniel  Hartmann  den  Beweis  dafür  liefert,  dass 
die  schon  Leonhard  auszeichnende  Kunstfertigkeit  in  dieser 
Familie  sehr  lange  vorgehalten  hat. 

368)  Ich  lasse  nun  wieder  eine  Reihe  zum  Theil  höchst 
interessanter  Briefe  folgen,  welche  ich  der  mir  anvertrauten 
Correspondenz  von  Alfred  Gaiitier  entnommen  habe: 

F.J.Belcros*):  Avignon  1814  F/J^I.  — J'espere,  mon  eher 
Monsieur,  que  ma  lettre  vous  trouvera  arrive  ä  Geneve.  Je  suis 
encore  desespere  que  vous  ne  m'ayez  pas  pü  donner  un  jour 
ou  deux  ä  votre  passage  ici.  Vous  auriez  fait  un  peu  connais- 
sance  avec  notre  pays.  Vous  etes  surtout  impardonnable  de 
vous  etre  enfui  sans  voir  la  fameuse  foire  de  Beaucaire  et  jete 
un  coup  d'oeil  sur  la  fontaine  de  Vaucluse.  Vous  etes  bien  de- 
daigneux  et  je  vous  sais  mauvais  gre  de  faire  si  peu  de  cas  de 
mon  pays.  J'espere  que  vous  reparerez  cela  une  autre  fois; 
mais  alors  serai-je  ici  ?  Cela  est  bien  incertain.  En  un  mot 
vous  avez   grand  tort.  —  Si  vous  le  pouvez,  tächez  d'achever 


Vergl.  Gesch.  d.  Vermessungen  p.  173—84. 


Notizen.  409 

de  regier  la  mire  de  la  meridienne  au  moyen  des  doubles  pas- 
sages  et  des  hautcurs  correspondantes,  et  achevez  le  calcul  de 
toutes  nos  observations  de  l'autoinne  dernier.  Elles  vous  don- 
neront  les  distances  nioyennes  equatoriales  des  tils,  et  eu  cal- 
culant  les  ascensions  droites  apparentes  des  etoiles  observees, 
vous  aurez  une  suite  de  verifications  des  midis  ou  passages 
solaires  observes.  Ensuite  obtenez  de  faire  bätir  solidement  la 
mire  du  Saleve.  Vous  pourrez  alors  suivre  le  tems  aux  pcn- 
dules.  Observez  les  eclipses  et  les  occultations.  Je  vous  recom- 
mande  les  passages  lunaires.  Je  vous  prie  par  suite  de  me 
cominuniquer  et  vos  observations  et  vos  resultats  de  calcul.  — 
Envoycz-inoi,  je  vous  en  prie,  toutes  les  observations  barome- 
triques  que  vous  aurez  faites,  et  continuez  d'en  faire  autant 
que  vous  pourrez  aux  heures  8,  10  et  midi,  2  et  4  du  soir.  — 
Vous  m'obligerez  infiniment  en  m'envoyant  un  croquis  de  l'ob- 
servatoire  avec  toutes  les  cötes  et  la  place  des  instruments,  en 
y  designant  cxacteinent  celle  du  cercle  lorsque  nous  observions 
la  latitude,  et  celle  qu'il  avait  lorsque  j'observais  avec  vous  les 
azimuths  avec  le  soleil.  —  Donncz-moi  des  details  sur  vos  occu- 
pations  et  succes  astronomiques.  Je  m'y  interesserai  toujours 
intiniment.  De  mon  cöte  je  me  propose  de  vous  importuner 
quelque  fois,  et  de  vous  faire  quelques  demandes.  —  Je  me  rap- 
pelle  au  souvenir  de  votre  aimable  famille  avec  le  sentiment 
de  la  plus  vive  reconnaissance.  Je  me  rappellerai  toujours 
avec  le  plus  grand  plaisir  et  la  plus  grande  satisfaction  la  bonte 
et  l'obligeance  flatteuse  dont  j'ai  ete  accable  cbez  vous.  — 
Veuillez  presenter  mes  respects  ä  Mr.  le  Professeur  Picot  que 
j'aimc  et  que  j'estime  d'une  maniere  tonte  particuliere.  —  J'at- 
teuds  Mr.  le  Baron  de  Zach  ce  soir.  II  passe  ici  et  se  rend 
ä  Lyon  oü  il  sera  quelques  jours.  —  Dien  sait  quand  les  cir- 
constances  rae  rapprocheront  de  Geneve !  Je  vous  avoue  que 
l'idee  de  ne  plus  y  retourner  m'afflige  serieusement,  —  et  d'au- 
tans  plus  que  les  belles  Operations  entreprises  seraient  aban- 
donnees.  —  Je  suis  ä  vos  ordres  ä  Paris.  Vous  pouvez  y  dis- 
poser  entierement  de  moi. 

F.  J.  Ddcros:  Avignon  1S14  XI.  12.  —  Lorsque  je  crus 
partir  pour  Paris,  je  vous  priai  de  m'envoyer  ä  Lyon  tous  mes 
livres,  instruments  et  effets  quelconques  que  je  vous  avais  prie 


410  Notizen 

de  me  conserver  chez  vous.  Mais  mon  voyage  de  Paris  n'a  pas 
eu  lieu,  de  sorte  que  non  seulement  je  n'ai  pü  avoir  les  lettres 
que  vous  avez  pü  adresser  a  Lyon,  mais  que  meme  je  n'ai  rien 
pü  d(^couvrir  de  .ce  que  je  vous  priai  de  ra'envoyer.  J'ai  fait  r6- 
clamer  ä  I^yon  vos  lettres  et  mes  effets,  soit  au  bureau  des 
postes,  soit  ä  celui  de  la  diligence  de  Geneve,  mais  Ton  m'a  re- 
pondu  de  tous  cotes  que  l'on  n'a  rien  regu  ä  mon  adresse.  Je 
vous  avoue,  mon  eher  Monsieur  que  je  ne  suis  pas  sans  inquie- 
tudc  sur  ma  grande  lunette,  mes  livres,  etc.  Je  crains  qu'ils 
ne  soient  restes  ä  la  ligne  des  Douanes  et  n'ayant  fait  depuis 
aucune  reclamation,  qui  sait  ce  que  tout  cela  sera  devenu.  Je 
viens  actuellement  de  recevoir  l'ordre  de  me  rendre  ä  Paris. 
Je  compte  partir  dans  la  quinzaine.  Cependant  je  voudrais 
porter  ä  Paris  la  grande  lunette,  mon  hygrometre,  le  pied  du 
cercle,  tous  mes  livres,  etc.  J'attends  de  votre  obligeance  pour 
moi  un  grand  Service,  et  le  voici:  Veuillez-avoir  la  complai- 
sance  de  m'ecrire  courrier  par  courrier,  et  nie  dire  ce  que  sont 
devenus  mes  objets.  Si  vous  les  avez  adresses  ou  non  ä  Lyon. 
Oü  je  pourrai  les  y  reclamer.  S'ils  ont  ete  arretes  ä  la  fron- 
tiere  et  quelles  demarches  je  suis  oblige  ä  faire  pour  les  obtenir. 
Si  vous  ne  les  avez  pas  expedies,  je  vous  prie  de  le  faire  le  plutöt 
possible,  atin  que  je  les  emmene  avec  moi  ä  Paris  lors  du  mon 
passage  ä  Lyon.  Je  vous  assure  que  cela  me  donne  bien  des 
inquietudes.  La  grande  lunette  appartient  au  Depot  de  la  guerre, 
le  Ministre  l'a  reclamee  plusieurs  fois.  Mr.  Henry  me  menace 
de  me  la  faire  payer  si  eile  n'arrive  pas  bientöt.  Je  ne  sais 
que  repondre.  Ayez  la  bonte  de  mettre  tous  vos  soins  ä  me 
tirer  d'inquietude  et  d'embarras  le  plutöt  possible.  —  Faites  vous 
toujours  des  observations  astronomiques  et  barometriques  ? 
Faites-moi  l'amitie  de  me  communiquer  un  tableau  de  vos  ob- 
servations barometriques  et  thermometriques  aux  lieures  paires 
de  la  journee.  Et  surtout  n'oubliez  pas  de  m'envoyer  la  copie 
des  observations  barometriques  qui  se  trouvent  ä  l'encre  ou  au 
crayon  dans  le  registre  de  l'Observatoirs,  faites  en  1813.  J'en 
ai  le  plus  grand  besoin. 

F.  J.  Delcros:  Aoignon  1S15  VIII  19.  —  Ah!  mon  eher 
ami,  que  vous  etes  heureux,  d'etre  eloigne  et  separe  de  ce 
theatre  de  trahisons,  de  revolutions,  de  crimes,  de  vengeances 


Notizen.  411 

atroces,  de  reactions  horribles,  sur  lequcl  ma  malheurouse  de- 
stinee  me  condamne  ä  trainer  une  existence  detestee.  Ma  plumc 
se  refuse  ä  vous  en  tracer  le  sinistre  tableau.  Vous  plaignoz 
la  France  .  .  .  eile  ne  merite  pas  de  pitie  .  .  .  que  dis-je,  je 
pleure  tous  les  jours  sur  eile  .  .  .  Ah !  si  vous  etiez  le  triste 
tenioin  de  la  perversite,  de  Tatrocite  de  nos  affreuses  dissen- 
tions,  vous  qui  etes  pur,  vous  qui  etes  honnete,  vous  eprouve- 
riez  ce  que  j'eprouve  .  .  .  l'indignation  allant  jusqu'au  mepris 
.  ,  .  juscju'au  silcnce  .  .  .  juscju'au  desir  d'abandonner  une  terre 
execree  de  Dieu  et  des  honmies.  —  II  serait  trop  long  de  vous 
detailler  toutes  les  causes  de  mon  long  silence ;  je  vais  cepen- 
dant  vous  en  donner  une  idee  succincte :  Sur  les  intrigues  du 
jaloux,  de  l'ignorance  et  de  l'ingratitude  egoiste  d'un  Chef  (vous 
devinez  qui*)  je  fus  mis  ä  la  suite  du  Corps.  Je  restai  aupres 
de  mon  pere  et  je  me  resignai  ä  une  disgrace  si  peu  meritee. 
II  est  impossible  de  vous  donner  une  idee  des  tracasseries  que 
ce  dit  Chef  nie  suscita  par  l'intermediaire  d'un  favori  de  Bona- 
parte, alors  Chef  de  notre  Corps.  Le  Chef  voulait  m'arracher 
jusqu'au  traces  les  plus  fugitives  de  mes  travaux,  atin  de  pou- 
voir  se  les  attribuer  tous  sans  honte,  comme  sans  pudeur.  Je 
resistai,  mais  entin  j'allais  succomber  lorsque  le  Roi  destitua 
notre  Chef,  qui  sans  doute  trempait  dans  l'infernale  conspira- 
tion  du  tyran  usurpateur.  Je  respirais  ä  peine,  j'allais  partir 
pour  Paris,  lorsque  nous  torabdmes  sous  le  despotisme  du 
raeurtrier  et  du  devastateur  de  l'Europe.  Napoleon  en  arrivant 
ä  Paris  rcmit  le  nienie  chef  ä  notre  tete  et  je  fus  rappele  en 
activite.  J'avais  trop  d'horreur  pour  la  revolution  aboniinable 
qui  venait  de  s'operer,  pour  accepter  un  emploi  quelconque. 
Je  m'enfermai  chez  moi,  bien  decide  de  renoncer  ä  tout,  de 
m'expatrier  merae  plutöt  que  de  ceder  d'un  pas.  Je  fus  me- 
nace,  si  je  ne  me  rendais  ä  Paris,  de  perdre  tous  mes  droits, 
et  en  effet  le  comble  tut  mis  ä  l'injustice  et  ä  l'infamie  en  me 
rayant  du  tableau  des  Ingenieurs  imperiaux.  Je  re^'us  cette  nou- 
velle  avec  le  calme  et  le  mepris  qu'elle  devait  m'inspirer.  Je 
restai  constant  ä  mon  Systeme.  Je  refusai  de  preter  aucun 
serment  exige  pour  Napoleon,  —  je  refusai   de  vöter  sa  con- 


")  Ob  Henry?  Vergl.  Geschichte  der  Vermessungen  pag.  174. 


4 1 2  Notizen. 

stitution,  —  je  refusai  d'obeir  aux  ordres  du  Mareclial  Brune, 
coinmandant  dans  le  midi,  —  en  un  mot  je  demeurai  pur.  Mais 
il  serait  difticile  de  vous  donner  une  idee  des  tracasseries,  des 
tribulations,  des  alarmes,  des  dangers,  auxquels  j'ai  constam- 
ment  ete  en  butte  jusqu'ä  ce  jour.  Je  suis  ici  dans  unpays  oü 
les  talents,  les  connaissances,  la  moralite  ne  sont  comptes  pour 
rien  par  tous  les  partis ;  la  basesse,  l'intrigue  et  le  crime,  voilä 
les  seuls  titres  d'honneur,  depropriete  .  .  .  et  de  süretememe. — 
Depuis  l'heureux  retour  de  notre  bon  Roi,  j'ai  ecrit  ä  mon 
nouveau  Chef,  au  Ministre  de  la  guerre,  mais  je  n'en  ai  pas 
encore  de  reponse.  Je  leur  demande  de  rentrer  dans  le  corps, 
d'aller  ä  Paris  pour  m'y  rendre  utile  au  Depot.  Vraisemblable- 
ment  les  memes  cliefs,  les  memes  jaloux,  qui  m'ontnui  jusqu'ä 
present,  tächeront  de  me  nuire  encore  et  de  m'eloigner  de 
Paris.  Mais  je  suis  bien  resolu  d'aller  dans  la  Capitale  et  de 
m'y  etablir.  Si  l'on  ne  veut  pas  m'employer,  je  m'y  occupera 
moi-meme,  et  je  me  dedommagerai  de  l'injustice  des  hommes 
en  cultivant  les  Sciences  pour  lesquelles  vous  connaissez  mon 
ardent  amour.  C'est  lä  que  j'espere  avoir  le  plaisir  de  vous 
voir.  Nous  irons  ensemble  observer  ä  quelqu'observatoire  et 
nous  y  perfectionner  dans  cet  art  si  difficile,  que  j'ai  eu  ä  peine 
le  temps  de  vous  faire  entrevoir.  Et  si  contre  mon  esperance, 
la  tranquilite,  la  paix,  le  regne  des  lumieres,  des  sciences  et 
des  arts,  ne  pouvaient  se  retablir  dans  notre  malheureuse  France, 
alors  j'irais  vous  demander  un  azile  et  oublier  nos  crimes  et 
nos  maux  au  milieu  d'un  peuple  sage,  libre  et  heureux.  —  J'at- 
tends  encore  quelques  jours  pour  prendre  quelque  resolution 
relativement  ä  mes  livres.  J'ignore  s'il  existe  ä  la  frontiere 
les  memes  difficultes.  Faites-moi  l'amitie  de  vous  en  informer. 
S'il  etait  possible  de  faire  parvenir  sans  danger  ces  objets  ä 
Lyon,  je  vous  prierai  de  les  faire  expedier  le  plutöt  possible, 
et  de  m'en  donner  avis.  Mais  je  presume  que  le  moment  fa- 
vorable  et  sür  n'est  pas.  encore  arrive.  Je  me  languis  infini- 
ment  de  ne  pas  avoir  ces  livres  et  surtout  la  Bibliotheque  brit- 
tanique.  Je  vous  prie  de  faire  le  plus  sagement  possible.  S'il 
faut  un  ordre  du  Ministre  ou  de  la  librairie,  mandez-le  moi  et 
je  ferai  de  suite  les  demarches  necessaires.  —  Continuez-vous 
ä  faire  des  observations  barometriques  aux  heures  convenues'? 


Notizen.  413 

Si  vous  avez  perdu  cctte  louable  coutume,  je  vous  invite  de  la 
reprendre  au  nom  du  nivellement  de  l'Europe.  Cos  heurcs, 
vous  savez,  sont  8,  10,  midi,  2,  4.  Je  serais  d'autant  plus  aise 
que  vous  recommcnciez  ce  genre  d'observations  queMr.  le  pro- 
fesseur  Decandolle  nous  a  promis  de  faire  avec  nons  le  voyage 
du  MontVentoux  (de  1966'"  hauteur  d'apres  ma  mesure).  Dans 
ce  voyage,  qui  aura  pour  moi  l'inappreciable  avantage  de  faire 
la  connaissance  de  Mr.  Decandolle,  tandis  (juc  ce  celebre  Bo- 
taniste  observera  les  limites  des  regions  natales  des  plantcs 
qui  vegetent  sur  les  flaues  de  cette  haute  montagne  meridio- 
nale,  je  serai  Charge  de  mesurer  avec  mon  Barometre,  les  hau- 
teurs  absolues  de  ces  memes  limites.  J'ambitionne  vivement 
de  faire  ce  petit  et  interessant  voyage  en  si  bonne  compagnie, 
et  je  desire  que  les  evenements  n'empechcnt  pas  notre  savant 
professeur  de  remplir  sa  promesse  et  notre  attente.  —  Quant 
ä  vous,  mon  eher  ami  et  eleve  en  astronomie,  veuillez  croire  ä 
tout  l'interet  que  vous  m'inspirez  et  au  desir  sincere  que  j'ai 
de  vous  en  donner  de  nouvelles  preuves ;  mais  c'est  surtout  de 
mon  estime  et  de  mon  inviolable  amitie  que  je  vous  prie  d'etre 
toujours  pcrsuade. 

F.  J.  Delcros:  Avignon  1816  V  17.  —  Apres  une  agonie 
de  deux  annees  je  viens  de  perdre  un  pere  aussi  bon  que  ve- 
nere  et  cheri.  Je  l'ai  vü  expirer.  Cet  instant  cruel,  le  plus  amer 
de  toute  ma  vie,  sera  toujours  present  ä  mes  yeux.  Je  restc 
seul,  ne  comptant  plus  que  des  parents  eloignes  d'ici,  et  avec 
lesquels  j'ai  peu  d'occasions  de  lier  des  relations.  —  Depuis 
longtemps  je  suis  ici  sans  livres.  J'ai  constamment  bien  re- 
grette ceux  que  je  vous  laissai  ä  Geneve.  Apres  avoir  inutile- 
mcnt  ecrit  ä  Paris  pour  obtenir  la  permission  de  les  faire  en- 
trer  en  France,  je  me  suis  entin  adresse  au  Directeur  general 
des  Douanes  du  Royaume  qui  s'est  empresse  de  donner  ordre 
au  Bureau  des  Douanes  de  Chatillon  de  laisser  passer  mes 
livres  et  mes  Instruments.  Je  viens  donc  vous  prior,  mon  eher 
Monsieur,  de  joindre  ä  toutes  vos  complaisances  pour  moi  celle 
de  m'exi)ödier  tout  ce  que  j'ai  laisse  ä  Geneve.  —  Veuillez  me 
donner  des  nouvelles  de  Mr.  Pictet.  Je  pense  toujours  ä  ce 
respectable  et  digne  Savant,  avec  le  sentiment  de  la  plus  vive 
reconnaissanco.  —  J'ai  regu,  il  y  a  peu  dejours,  des  nouvelles 


414  Notizen. 

du  celebre  asti-onome  de  Gotha,  le  Baron  de  Zach.  II  se  trouve 
actuellement  dans  une  canipagne  pres  de  Genes,  oü  il  s'occupe 
toujours  d'astronomie.  II  s'impatiente  contro  le  ciel  de  Genes 
qu'il  ne  trouve  pas  aussi  favorable  au  culte  d'Uranie  que  celui 
de  Marseille.  II  est  ä  la  poursuite  de  la  nouvelle  comete,  de- 
couverte  par  l'infatigable  portier  de  l'Observatoire  de  Marseille, 
Pows,  qui  parait  plus  occupe  d'astronomie  que  son  obscur  Di- 
recteur.  —  Faitcs-vous  quelque  chose  pour  FastronoraieV  Quant 
ä  moi  je  compte  m'en  occuper  serieusement  sous  peu.  J'ai 
acquis  une  belle  pendule  astronomique.  J'ai  prie  Mr.  de  Zach 
de  me  faire  venir  un  cercle  de  Reichenbach  perfectionne  encore 
nouvellement.  Lorsque  je  l'aurai  reyu  je  me  livrerai  ä  des 
travaux  importans.  Ma  petite  fortune  me  met  ä  memo  de  faire 
quelque  chose  pour  cette  belle  science,  et  je  n'y  epai'gnerai 
rien,  quoique  j'en  suis  si  mal  recompense.  —  Comptez-vous 
toujours  aller  ä  Paris?  Je  presume  fort  y  etre  pour  le  mois 
de  Juillet  ou  Aöut.  J'aurais  un  plaisir  infini  de  vous  y  trou- 
ver.  Si  vous  y  etes  actuellement,  je  prie  la  personne,  qui  ouv- 
rira  cette  lettre,  de  me  donner  votre  adresse.  Donnez-moi 
bien  vite  et  souvent  de  vos  nouvelles,  et  tachez  de  me  fournir 
quelques  bonnes  observations  barometriques.  Je  vais  partir 
sous  peu  de  jours  pour  aller  terminer  raon  travail  sur  le  mont 
Ventoux.  Cette  montagne  elevee  de  1964"  au  dessus  de  la  mer 
nous  offre,  au  milieu  de  notre  climat  provengal,  une  echelle 
precieuse  de  regions  alpines  dont  les  produits  vegetaux  enri- 
chissent  nos  herbiers  et  nous  delassent  de  l'uniformite  des 
basses  regions.  C'est  cette  echelle  des  regions  vegetales  que 
je  suis  occupe  ä  determiner.  —  Adieu,  mon  eher  Monsieur. 
N'oubliez  pas  qu'il  existe  vers  les  bouches  de  ce  fleuve  qui 
coule  sous  vos  murs,  un  ami  qui  vous  estime  et  qui  vous  est 
devoue. 

Adr.  Scherer*):  St.  Gallen  1818  X  30.  —  De  retour  de- 
puis  peu  d'un  voyage  de  six  mois  en  Italic,  qui  a  ete  suivi  d'un 
sejour  ä  la  campagne,  il  n'y  a  que  deux  jours,  que  j'ai  regu  en 
rentrant  en  ville  des  mains  de  mon  beau-frereZollikofer  l'Ouv- 


*)  Vergl.  III  390—91,    sowie  Notizen  51,    112,   205  und  269. 


Notizen.  415 

rage  doiit  vous  avez  bleu  voulu  le  charger  ])Our  nioi.*)  Vous 
comprcndrez  d'apres  cela  comment  mes  remerciments  sont  aussi 
tarclifs ;  veuillez  recevoir  l'expression  de  nia  sensibilite  de  cette 
inarque  de  votre  souvenir.  Votre  ouvrat^e  ne  pouvail  iiianquer 
d'etre  d'uii  graiid  interet  pour  iiioi  apres  le  conipte  qui  en  a 
6te  rendu  dans  le  Monitcur,  et  tous  vos  amis  doivent  vous  fe- 
liciter,  Monsieur,  d'un  aussi  brillant  resultat  de  vos  etudes  ä 
Paris.  —  A  prescnt  que  vous  avez  autant  approfondi  les  theo- 
ries  astronomi(iucs,  il  faut  esperer  que  vous  ne  dedaignerez 
pas  tout  ä  fait  la  pratique,  et  que,  prenant  possession  de  l'Ob- 
servatoire  de  Geneve,  qui  parait  depuis  si  longtenis  neglige, 
vous  lui  rendrez  par  un  nouvcau  cours  d'observations  l'ancienne 
reputation  qu'il  avait  acquis  sous  Mallet.  —  Si  vous  donnez 
quelques  monients  ä  l'Astronomie  pratique  cela  aura  l'avantage 
pour  moi  de  nie  permettre  d'eutretenir  quelques  rclations  avec 
vous,  (jui  nie  seront  intiniment  precieuses.  II  est  quelque  fois 
interessant  et  utile  de  se  livrer  aux  memes  recherclies  et  d'ob- 
server  les  memes  phenomenes  aux  deux  extremites  de  la  Suisse, — 
de  se  communiquer  ses  doutes,  ses  metliodes  d'observation, 
etc.,  etc.  —  Durant  mon  voyage  d'Italie  j'ai  eu  l'occasion  de 
visiter  les  Observatoires  de  Naples,  Kome,  Florence,  Bologne, 
Milan,  et  de  faire  la  connaissance  p ersonneile  de  Piazzi,  Car- 
lini, ainsi  que  du  Baron  de  Zach  ä  Genes,  avec  lequel  j'etais 
en  correspondance  depuis  plusieurs  annees.  Ce  dernier  vient 
de  reprendre  sa  Correspondance  astronomique  et  geograpliique, 
en  laufjuc  frangaise,  ce  qui  lui  donnera,  j'espere,  uu  grand  de- 
bit.  Cet  interessant  Journal,  qui  s'imprime  ä  Genes,  en  est  dejä 
ä  son  3*  cahier ;  il  sera  un  nioyen  de  publicite  et  de  communi- 
cation  tres  prompt  entre  les  Astronomes. 

Adr.  Scherer:  St.  Gall  1819  VII  9.  —  Je  suis  bien  en- 
chante  d'apprendre,  Monsieur,  par  Votre  bonne  lettre  du  4  Ct. 
la  contirmation  de  votre  venue  ici,  dont  la  premiere  nouvelle 
veuue  indirectement  m'avait  dejä  faitun  tres  grand  plaisir**). — 

*)  Ohne  allen  Zweifel  der  „Essai  historique  sur  Ifcprobleme 
des  trois  corps.  Paris  1817  in  4," 

**)  Die  Schweiz,  naturf.  Gesellschaft  hielt  1819  ihre  Jahres- 
versammlung in  St.  Gallen  ab,  und  Gautier  war  eingeladen  bei 
einem  Oheim  von  Scherer,  der  Freund  s.  Vaters  war,   zu  wohnen. 


416  Notizen. 

II  n'est  que  trop  vrai  que  pendant  les  troisjours  de  la  reunion 
scientifique  je  serai  fort  en  l'air,  tantöt  pour  l'un,  tantot  pour 
raiitre,  et  je  suis  sür  que  vous  meme,  qui  desirez  Her  connais- 
sance  avec  plusieurs  des  hommes  distingues  qui  s'y  trouveront 
aurez  votre  teras  assez  rempli.  Votre  idee  donc  de  nousdonner 
la  semame  qui  suivra   est  excellente,  puisque   uos   entretiens 
astronomiques,  s'ils  ont  peu  d'utilite  pour  Vous,  en  auront  beau- 
coup  pour  moi,  qui  n'ai  point  eu  le  bonheur  de  faire  des  cours 
theoriques   ad  hoc,   qui  vont  vous  mettre  ä  meme  de  prendre 
un  grand  essor  en  Astronomie.  -  Je  vois  que  vous  vous  faites 
d'etrangcs  illusions  sur  ce  que  vous  verrez  cliez  moi,  et  je  crois 
de  mon   devoir  de  rectifier   vos  idees,   de  peur  que   vous  ne 
soyez  furieusement  attrappe  en  arrivant  ici.  D'abord  un  Obser- 
vatoire,  vous  le  chercherez  en  vain,  car  le  Cabinet  oü  j'observe 
est  une  lucarne,    qui  ne   meritera  jamais  ce   nora,    et  qui   ne 
peut  suffir  (faute  de  mieux)  qu'ä  un  amateur  qui  fait  de  l'astro- 
nomie  un  simple  delasseraent,  comme  moi,  qui  ne  peut  y  vouer 
que  certaines  heures  de  la  journee  et  certains  jours  de  la  se- 
mame.   En  outre  mes  Instruments  en  tres  petit  nombre   se 
trouvent  meme  reduits   dans  ce  moment  par  une   circonstance 
particuhere,  qui  tient  ä  ce  que  Nicolai  ä  Manheim,  ayantappris 
quo  je  voulais  me  Commander  un  cercle  de  12  pouces  äMunic 
ou  a  Londres,  m'a  promis  un  placement  si  avantageux  de  mon 
cercle  de  Lenoir,  que  je  n'ai  pu  raisonnablement  laisser  echap- 
per  une  aussi  bonne  occasion  de  m'en  defaire,   malgre  le  tres 
grand  mconvenient  de  me  trouver  peutetre  ä  present  un  an  ou 
deux  Sans  Instrument  de  ce  genre.    En  un  mot   ce  que  vous 
trouverez  chez  moi  sera  peu  de  chose,  et  surtout  rien  denou- 
veau  pour  vous ;  mais  le  peu  que  j'ai  en  Instruments,   comme  * 
en  hvres,  sera  tout  ä  votre  service,  et,  si  le  temps  nous  favo- 
nse,  nous  pouvons  faire   quelques   observations  ensemble.    — 
(Fortsetzung  folgt.)  [R.  Wolf.]