Full text of "Werke"
HANDUOL'ND
AT THE
U.VIV'ERSITY OF
TDRnvTn DDccc I
r/' ^"'"
ßeinrich v, Kleitts Werke.
Vierter Band.
rrieyers Klalfiker-flusgaben
herausgegeben Don Prof. Dr. 6rnft Clftcr.
ASO
ß* D. Kleitts Werke.
3m Dcreiii mit
Georg flßxnde-Pouet und Rdnbold Steig
t)crausgcgcbeit uoii
ericb Scbtnidt.
Krttifd; butc^gcfet]cttc unb erläuterte (Scfamtausgabe.
4. Band.
Kleinere Gedichte: t)erausgegeben pon 6. Schmidt.
Kleinere S*rlften : Ijerausgegebeii von R. Steig.
Ccipjig und ödicn.
Bibliograph! Td)es Jnftitut
Mtte SRed^te oom Verleger oorbel^alten.
kleinere (Bebtet e,
herausgegeben öon @rt^ Sc^mibt.
CSinlcitung lt$ ^txümpbtx$.
-^Sfsic folgetiben ©ebid^te ^beit luir, fojueit e§ mögticj^ ift, nad^ i^rcr
-Z^' ©ntfte^ung§3eit georbnet, \va§ \iäj ötcl mt^v e.mpix(^lt, al§ bic
crft :^Dftl^um an§ Sic^t getretenen ab^ufonbern. ©ic fteigen öon fcl^r
unreifen ©rftlingen, benen auä) einige öeric^ollene 2lebe§grüJ5c be§
5 SSräutiganig gefolgt fein niijgcn, über weiche ficine ®eIegen!^eit§^3oeften
ju :^rograinniatif(^en Stunbgebungen im „^<^öbu§", befennenb unb
abiüc^renb, unb leiten bcr j^abel Sa ^yontoineS eine folc^e gülle bon
©tonj, ©c^iuung unb 3»nig!eit, ha^ an ^leiftS SSeruf jur feiten ge^
übten Sl)rif lein 3^£ifcl bleibt, dagegen öerleugnet ftd^ ber SReifter
10 be? „3erbrod^nen ^uge§", lücnn Stieift jföei Sanbmäbd^en eine
Scecferci int S3abe ^alb realiftifd^, l^alb ftilifterenb , fogar mit einem
?lufnjanb üon antiter 9)i^t]^oIogie, burc^fü^ren läfjt; unb feinen be»
fc^tuerten Segenben fe^tt ber frifc^e §umor, toie er bei §an§ Sad^S
ober in (Soetl^eS „§ufeifen" ben el^rmürbigen ®Ia§fo^f ^etri mit nai=
15 öcr Seben§iDa^rl)eit unb gefunber SSelthJeie^eit umf^ielt. 2)er ©c^luer^
^junEt biefer an Qa.i)l geringen, bo(^ mannigfach f ortlauf enbcn ober
ftro^jl^ifc^ bi§ ju DttaDcrime unb Sonett gegliebertm ©oben liegt im
friegerifc^=)3atriotif^en ©ebiet, ha§ Slleift, aucf) l^ier tief burc^brungen
«on ber in Sieb' unb S^a^ antreibenben ^raft ber ^oefie, nad^ feiner
20 „J^ennannSfc^Iad^t", if)ren 93efcnntniffen treu unb im feften 3"fflnt«
mcn^ang mit einer Dkifje ^olitifc^er ?luf jätje, für bic 2t)v\t eroberte.
Stüd für Stücf brachte ha§ I)offnung§öoUe grürjia^r 1809 f}cröor;
auf fliegen ben ^Blättern f Otiten bie erftcn öon Söien unb 33crlin i:^ren
®iltt)cg nel^mcn, a\§ J^ulbigungcn ober als gcuefbränbe, bod^ bie lln»
25 gunft ber 3eit crftirfte biefe f^lannnen. Sie fnib aud^ fpäter nic^t
öolt^tümlid^ gelDorbcn lüie ber in ?lrnbt§ Siebem gipfclnbc Song bcr
gi'ci^eitglricge, obiüor)l cine3 ober ha^ anbere nun öon ^leiftg greun*
ben unb ©efinnungSgcnoffen gebrndtt lüarb. Sic 3But gegen ben
8 fileinere ®efaid»le.
^üttenfol^n unb feine SJaubtterc tobt tytt in unerhörten SWifelauten,
fo ba^ jener ©olbatenfc^rei: „©d^Iag i:^n tot, Patriot, SD?it bcr ^rüdfe
3n§ ©enidfe!" bagegen ja^^m erflingt. §lber lüer fül^lte nic^t lief mit
bem ®id^ter, ber au^er fold^en mörberifd^en ?lu§brüc^cn bc§ ^affcS
oud^ über ?^-eierti3ne be§ maljnenben ®m)5C§ an feinen ^öntg, ber S3e= 5
irunberung für ®r5r}eräog Start ober ^alafoj gebot, lucnn er, ol^ne
jebe§ ©e^i3r, balb im „legten Sieb" bie Seier toerjlucifelnb au§ ben
^önben legen mu^! ^m Sa^rc be§ „^omburg" nimmt er fte loieber
auf, unb hja§ ®oetI;e Oon feinem troftlofen ^arfnedieb nur au§ ber
gerne fagcn burfte: er 'i)abe. Königinnen »»einen fel;n, t)a§ erful^r Stieift lO
für einen ?Inmut unb ©röße Ujunberbar oermö^Ienben ®eburt§tag§=
fegen in näd^fter 3iä!^c: biefclbe Königin Suife bantte mit i^ren Sränen
bem Vceufeifd^cn ®id^ter.
Puufrij um wnmi gtoljre 1800 für %i[x\kt mn ^letjl.
•mpf)i6ton S)u, ba§ in ätoei Elementen ftet§ leöet,
(5(^tDan!e ntc^t länger unb toaijlt S;ir cnblii^ ein fi(^re§
@cid){e(^t.
©cf)tDimmen nnb fliegen ge'^t nid)t äugteid^, brum berlaffe ba§
Söaffer,
SBerjud)' e§ einmal in ber Suft, fd^üttle bie (Sd)loingen unb
Puufdj am mxmi gfaljrj 1800 für Jifu ©jueral unl> l»ie
Rieften glüdtii^er ßinber glüdlidie ßttern! S)a§ nenn' i(^
^ S)oc^ noc^ ein ®tüd, an ba§, h)a'§rlid), fein 9^euia^i-§=
tounfi^ rei(^t!
SoÜ i(^ eud) bo($ etn)a§ toünid^en, fo fei e§ bieg einzige: e§ finbe
@ud) ein Jieujal^i- ju n)ünid)en niemals ein S)id)tei- ben ©toff.
(|ftr pilljelmtitc mn ienge.)
iid)t au§ be3 .^erjenä Bloßem Söunfd^e !eimt
'^»^-^ S)e§ ©lüdeä fd)öne ©ötterpftanje auf.
®er gHenfd^ foE mit ber mü^e ^flugjdiar fii^
£)e§ (5d)idfal§ 'garten SSoben öffnen, füll
2)eg ®tüde§ grntctag fii^ fclbft Bereiten,
Unb STaten in bie offnen f^urdien ftreun.
„S"i>y£^-" 1 S" betonen „5tmpl^i6(on " ; lUrtfenS SIeigung jti OTänneiart
unb sßleibung. — „SBunfc^." 2 SBei ber ^otprigtcit biefer 2)iftti^a ning and?) in
SS. 3 „einiige" paffteven. — „gür ia5ill)clmine." Slufgefäbette Senteujen, jitiert im
aSrief an 2Ö. com 21. 2(uguft 1800.
10 illctucie ®ebic^)te.
6i- foU be§ ®Iü(fe§ ^eiFgeu 2:empel \\ä)
5Zi(f)t mit ,^ermeo§' dabucciiS öffnen,
^x^t toie ein ^labo'b feinen trägen 3tvm
9tac^ ber Erfüllung jebe§ 3Bunf(^e§ ftredfen. lo
@r foH mit ©ttoaS bcn ßenu^ erlaufen,
äßär'ä auä) mit be§ (Senuffe» Setjnfudit nur.
5flid)t bor ben SJogcn tritt ber ^irfd^ unb toenbet
S)ie (Scheibe feiner 33ruft bem Pfeile ju —
5£)cr Söger mu^ in ^^elb unb SBatb i^n fucfien, is
SGßenn er ba|eim mit ^eute fe^ren toitt.
@r mu^ mit jebem ^alme \iä) Beraten,
06 er be§ .g)irfc£)e§ Ieicf)te (Sd)en!et trug,
5ln jebeS 35aum§ entreiftem Slftc prüfen,
£)B iljn fein lonigtid^ ©etüeitj Berührt. 20
@r mu^ bie ©pur bur(^ Xai unb Serg berfotgen,
©id) raftto§ burd) be§ 5[)bor§ @eftrü|)t)e brelin,
©idt) auf be§ gelfen§ (Sipfel f(^mingen, ftc^
.^inaB in tiefer ©d)tünbe SlBfturj [türmen,
S3i§, in ber SBilbniS bicfften 9Jlitternadjt, 25
@r fraftIo§ neBen feine 35eute finft.
®er ©c^malBe 9ieft l^angt an be§ ÄnaBen glitte,
SlKein bie leichte SSeute reijt i^n nid)t.
ßr toitt be§ 5{b(er§ fönigtidje Srut,
S)ic in ber ©ic^e l^oT^em SBipfet tt)ronet. 30
S)enn ba§ ßrtoorBene — mär§ mit einem 2;ropfen ©d^toei^
3Xu(^ nur ermorBen, ift un§ metjr, aU ba§
©efunbne toert. 3)en mir mit unfreä 2eBen§
©efa^r erretteten, bet ift un§ teuer,
©0 loie bem 5lraBer ber teuer ift, 85
S^em er ein ©tüd Bon feinem Srobe goB.
8 „SBcrfurS gatiberftab, ber alle Sc^töffev löfte"; SInm. iUetftS, bei- ^ier bie
Utiform „§erm^06" gibt unb ben ©tab cadücens „Gabuc^uS" betont.
%üv ffiil^etinine oon S^^Si- 11
9lm Ufev ölänjt bie ^eÜe ^^^erlemutter,
Unb be§ 9(gaty Binitiarbige§ ©eftcin;
^nieiu bcr ';perlcnfii(f)er a(^tct
40 ^lidjt lüag bic @rbe bietet, ftür,^t
<B'vi) lieber in be§ 531eerc§ Söogen, fen!t
(Si(^ nieber in bie bun!(e 3;iefe, unb
.^e'^rt ftol^er, al§ ber ^Bergmann mit bem ©otbe,
3iHt einer 3lufter btaffem (Sditeim jurücf.
45 S;en S3ergmann fott bie 2öünid)elrute nid^t
9]lit blinbem ©lücf an golbnc ©d)ä^e führen,
@r iott burd} 6rb' unb ©tein fid) einen 2ßcg
S5t§ äu be§ ©rjcä ebtem Sänge ba'^nen,
S^amit er an bem Äörnd^en @olb, ba§ er
50 ^lltit (Sd)n)ei§ erniarb, fid) metjr, aU an bem Sc^at^e,
Sen i^m bie 2Büni(^clrute jcigt, ei*fveuc.
S)cg ^ünftter§ 53teiBeI übt fii^ an i^riftaüen,
S)ie fc^on bon fetbft mit f^^arben fpieten, nic^t.
@r übt ft(^ an bem ro'^en Äiefet, ben
65 S)e§ Knaben f^u^tritt nid)t berfc^onte, mül^Iet
Sid) burc^ bie 9tinbe, lodt ben Seuevfunfen,
S)er in be§ Äiefet§ lattem Sufen fd)(ummert,
Sn taufenb SSIi^en au§ bem ©tein ^erbor,
Unb jc^müdt mit it)m ber .^errfdier Siabcm.
CO ^fiic^t 5U bem (Sd^iffer fd^toimmet, au§ ber gevne,
Seg 3fnbicr§ golbner Überfluß I;eran,
@r mu^ auf ungcmiffen 23rettern \iä)
Sem trügevijc^cn 5Jlcere anöertraun.
6r muß ber (Sanbbanl l^o^e ^täc^e mciben,
C5 Ser ^li^pe ]px^ gcj(^tiffnen S)oId) umgetjn,
<Biä) mü^fam burd^ ber 5[Recrc (Strubel minbcn,
5)lit ©türme !ämpfen, fid) mit 3Bogcn f(^lagen,
5ßi§ ii§n ber Äüfte fidirer 5port empfängt.
12 illeiueve (Bebic^te.
3tuc5§ 3U bei- SieBe j(f)tDimmt nic^t ftet§ ba§ ©lüdf,
äöte 5U bem Kaufmann nic£)t ber Snbu§ jd)tüiinmt. -o
©ie mu^ fid) nt^ig, in be§ ßebenä <S(i)iff,
S)e§ ©ii)icEiat§ toilbcm ^eere anbertraun,
Sem Söinb be§ ^ufoHö feine ©egeln öffnen-
@s an ber .^offnung ©teuen-ubev lenfen,
Unb, ftüi-mt e§, öor ber Streue Slnfcr ge^n. 75
©ic niu^ be§ 3öan!elmute§ ©anbBan! meibcn,
©efc^ictt be§ 9!Jti§traun§ fpi^en i^d^ umgel^n,
Unb mit be§ ©c^i(ifal§ toilben SCßogen läm^jfen,
S3i§ in be§ @lü(ie§ fiebern 5port jie läuft.
— tjj« —
1. 2)cr ^ö^ere f^vicbcn. (1792 ober 93.)
|enn fid), auf be§ ilriegeä Sonnertoagen,
9Jknfc£|cn ttjoffnen, auf ber 3^ietra(i)t 9luf,
5Jtenfc^en, bie im SSufcn .^erjen tragen,
.^erjen, bie ber @ott ber ßie'be fd^uf:
S)enf ic^, fönnen fie bod) mir nid)t§ rauBcn, 5
'^liä)t ben ^rieben, ber fid) felBft bcUjäl^rt,
5tid)t bie Un|d)ulb, nid)t an ©ott ben ©tauBen,
S)er bem -"paffe, tnie bem ©d)reden, toel^rt.
5li(^t be§ 5l^orn§ bunfelm ©(Ratten toel^ren,
S)a^ er mid), im SBcijenfelb, erquidt, 10
Unb ba§ Sieb ber 9iad)tigaII nidjt ftören,
Sie hm ftillcn 58ufen mir entjüdt.
• — -lOJ —
2. ^ü«flUuo§nagc.
•%jti\inter, fo tüeidift bu,
2ieblid)er (Srei§,
Sicfc „Äleinen ®e[egenl)cit5gcbic^te" fmb fo ongeorbnct im ScptemBcrsCftoBcr»
iicft beä „^l^öbiiS" 1808 erfd^iencn. 1 flnabenßebid^t au§ bem r^eini((i^en gelbjug.
Übevarbeitet? 2 ältere gnfiung ftc^e hinten.
fiih SBif&elmiite. — Äletne getegenl^ettggebid^te. 13
S)er bie ®efü(}(e
Siu^igt 511 6i§.
9iun unter gvü^tingS
Üp|)iaem .s^au(^
<B6)md^m bie ©trömc —
SSufen, bu auc^!
-lO^- —
3. SHabc^euratfel.
.^STTäumt er jur @rbe, loen,
Vi^ (Sagt mir, tuen meint er?
©c^toittt i§m bie Sträne, toag,
©Otter, too§ loeint er?
33ebt er, il^r (£d}n}eftern, loa§,
9{ebet, erfi^ricft i^n?
Sfauc^ät er, o ^immet, tt)a§
Sft'ä, tüaä beglücit i^n?
(5KIS ber fdjlpavjc ^riiij um fic Warb.)
^%|YT\an jottt' i^m SJlaine unb 3lnjou
i*^ ÜBergeBen.
Sßa§ toei^ icf), tüa§ er aÜe§
5)toc^t' erftrefien.
Unb jetjt Bege'^rt er ni(^t§ mel^r,
3l(§ bie eine —
;S'^r 53lenjd)en, eine SSruft l^er,
S)a^ tc^ ioeine!
— ^<XX>
5. 3ln ©. ti. ip. (1808.)
(31U [ie bie Mamille befungen toiffen lüottte.)
-^aö Slümc^en, ba§, bem 2:al entblül^t,
-^ 3)ir mnf)t gifit unb ©tiEe,
4 ©bioarb oon SBaIcS, tlie black princc (nac^ feiner SRüftung), Scfteger grauf-
xc\d)i im 14. 3a^r^uubcit. ilteift biegtet abev in unttaver Gvinuenmg an bie gar nidjt
{entimentaleu Sjenen itätt)c§onä in „.'jjeinrirf) V." — 5 grau Sophie u. J^^aja in 2)rcgben.
14 kleinere ©cblti^te.
S33enu Krampf bir burrf) bie ^lerbe gtü^t,
S)ag nennft bu bie Mamille.
3)u, bie, toenn Krampf ba§ .^erj umftritft, 5
£) i^^'eunbin, au§ ber ^^üUe
S)er 33ruft mir ]o biet ©tärfung f(ä)i(!t,
S)u bift mir bie Mamille.
ettrc Ijiuein, 0 bu, mit beim'tt flammenben üioffcn,
5pi)iJl)u§, 33ringer be§ Stagg, in \)m unenblict)en Diaum!
@il6 \)tn ^oren bid) ^in! 9ii(^t um biii), neben, no(^ rücfwärtg,
S5ortDärt§ luenbe ben 33 tief, n)0 baS ©efi^toaber fi(^ regt!
S)onnr' einher, gleic^öiel, ob ü6er bie ßänber ber 9Jlenfd)en, 5
2l(i)tlo§, metdiem bu fteigft, toetdiem ©efc^Iedit bu öerfinfft,
^ier je^t Ien!e, je^t bort, fo \vk bie gauft fid) bir ftettet,
SBeil bie ^raft bic^, ber Äraft f^jietenbc ÜBung, erfreut.
^ttiim nic£)t toirft bu, bu triff [t, e§ ift ber ^anj um bie @rbe,
Unb auc§ öom SBartturm entbedt unten ein <Bpä^ix ba§3)la^. 10
• -KH-
-^ul^ig! Oluljig! ^^Jur fad)t! S)a§ fauftja, ^ronion, al§ toottten
•^ Senter unb Söagcn unb 9io^, ftür^enb, einjdimettern
3U (Staut!
9tiemanb, erfu(^' id), üBerge^^refc^t! 2ßir lieben bie i^^^rt fd§on
9Jlunter geftcHt, bod) e§ finb ^äl]' unä unb Seine unö lieb.
S)ir fel^lt nid^tö, alg Ijinten ber ©djtoeif; auf ber äöarte jum
minb'ften 5
2öei§ noc^ berfammett bie^unft nid)t, tt)o ba§ au§ toiü, mo ein.
Sie Slummein „^^rolog" 6t§ ,,'Zev Scf;rccfeit im 58nbe" fiub im „^[;öbu^" 1808
erfc^icnen. „^protofl." Übev .^artmnnnä 3^i^"""3 ""f ^"" Umfd)lng bc^ „^'pbuss"
fie^e hinten. — „®piIog" 5um elften §eft. 3 „Übeigcpicfcijt" übeifd^veii Cprcfc^eu"
mittelbeutft^: eilen, ^e^en).
^rolofl. (Spttofl. — 3>er @ngrl am @xabe heS ^mi. ]^5
jr' in bie ©täll', ic^ Bitte bid^ fe^r, unb ta^ jetjt öerjc^naufen,
S)a§ tüir ertüägcn ju 5iact)t, toa§ toir gehört unb geje^n.
SBeit notf) {[t, bie bortiegt, bie S5a^n, unb mit äöaffev, o ^4^^ö6u§,
Söaä bu ben Dtoffen auc^ gibft, foc^ft bu jute^t boti), n)ie Ujir.
S)ic§ auc^ je^' ic^ nod) icf)ntttoei§ eintier bie :|3ru[tenben führen,
Unb nid)t immer, Beim Qtn^, fti(i)t fie ber .^afier, toie fjtut.
ti^
'U ftiE unb fatt, mit fielen ScbeStounben,
S)er <§en in jeinem ®raöe lag; ba§ ©raö
2ll§ foüt' e§ ae^n leBenb'ge Otiefen feffeln,
Stn eine gelSftuft fi^inetternb einge^auen;
©eiüäläet, mit ber 3Jlänner Äroft, öei1(^Io^
@in ©anbftein, ber SSeftec^ung tauB, bie 2:ürc;
9ting§ h)ar be§ ßanböoigt§ (Siegel aufgebrüht:
@ä l^ätte ber @eban!e felber nid^t
S)er ^ö^Ie unbemerit entic^tilpfen fönnen;
Unb gleic^lDO^I nod), aU ob ju füri^ten fei,
6ä fijnn' aucE) ber ©ranitbtod fidE) Belehren,
©ing eine (S(^ar öon ipütern auf unb aB,
Unb [tarrte naä} be§ ©iegelä 33ilbern l^in:
S)a famen, Bei be§ 5Jiorgen§ «Straft,
S)e§ eto'gen @tauBen§ öoE, bie brei 9Jtarien l§er,
3u fel^n, oB ^t\n^ no(^ barinnen fei:
S)enn 6r, öerfprodjen !§att' er i^nen,
(5r toerb' am brüten Stage auferftef)n.
2)a nun bie S^raun, bie gläubigen, fic^ nagten
S)er @raBe§'^ö^te: looä erBtirftcn fie?
S)ie Jpüter, bie ba§ @raB Bemad)en foEten,
©eftür^t, ba§ 2lngefi(^t in ©tauB,
äöie 3:ote, um ben 5e(fen tagen fie;
2)er Stein mar meit ^inmeggeiuät^t öom (Singang;
„'Ott Cngel." 3" ^ai^tntoitn^ Umri^; fte^e ^intcn.
IQ Stleinne (Sebid^te.
llnb auf bem Stanbe ja^, bag i^-ÜigetVaar no(^ regcnb, 25
6in 6ngel, toie ber S3U^ crjc^eint,
Unb jein ©etoanb |o toei^ tote junger <Bä)\Kt.
2)a ftürsten fic, tvk 2ei(i)en, felbft, getroffen,
3n 23oben I;in, unb füf)lten fid) toie ©taub,
Unb meinten, gleicE) im @lanäe ju bergel^n: so
S)0(i) er, er f^Jrad), ber (E^erub: „^^ürciitet nidit!
3I)r |ud)tet Sefum, ben ©efreujigten —
S)er aber ift nid)t Ijier, er i[t erftanben:
Äommt l)er, unb fd)aut bie öbe (Stätte an."
Unb fu^r, aU fie, mit l^od^er^obnen Rauben, 35
©prad)to§ bie ®rabe§ftätte leer erfc^aut,
3n feiner !§el§ren 3!)lilbe otfo fort:
„®el^t "tiin, il^r graun, unb fünbigt e§ nunme'^r
Den Jüngern an, bie er fic^ auSerforen,
2)a^ fie e§ oHen ©rbentjötfern lehren, 40
Unb tun alfo, Wk er getan": unb fdjtüanb.
— iüa —
§xt btl\^m ^mbe\u
ßine gabel naä) Safontaine.
^toei Staubigen liebten fic^ mit jarter ßiebe.
■^ Sebod), ber toelc^en 9tu^e überbrüffig,
©rfann ber Slauber eine 9fieife fid).
S)ie Staube rief: „äöa§ untemimmft bu, Sieber?
S3on mir n)iÜft bu, ber fü^en f^reunbin, fdieiben; 5
S)er Übel größtes, ift'ä bie 2;rennung nid)t?
f5ür bic^ nii^t, leiber, Unem|)finblic^er!
S)enn felbft nid)t 3[Rül^en !önnen, unb ©efatjren,
S)ie f(^redenben, an biefe SSruft bic^ feffeln.
^ü, menn bie 3ial;r§äeit freunblii^er bir Ujäre! 10
2)od) bei be§ 2Binter§ immer regen (Stürmen
S)id) in ba§ 5Jteer l^inouS ber Süfte Ujagen!
„S)ie beiben Xaubin" C,?^ö6uä", gefiruav 1808). Fables IX, 2 : Les deux
pigeons.
Ser enget am ®rabe beS §erm. — 3)ie Beiben SauBen. |7
ßrtoarte minbeftcnS ben ßens: toaS treibt bid^?
©in 9iab' auc^, ber ben .§immel§ptan buic^id)lDeifte,
©^ien mir ein UngtüdE anjutünbigen.
9l(^, nid)t§ ol§ Unheil jitternb toerb' ic^ tröumen,
Unb nur ba§ 91e^ ftct§ unb ben Q^atfen fel§n.
3fe^t, ruf ic^ au§, je^t ftürmt'S: mein jü^er SieBUng,
§at er je^t aUeS aud) h)a§ er Bcbarf,
©d§u^ unb bie golbne ^'lo'^rung, bie er Braudjt,
äöei(^ auäi unb icarm ein Säger für bie 5iad§t,
Unb aEe§ äöeitre, Jüa§ bap gel^ört?" —
S)ie§ Sßort Betoegte einen StugenBlicE
S)en rojrf)en 23orfa^ unjer§ jungen Stören;
S)o(^ bie 33egierbe trug, bie 3Belt ju je^n,
Unb ba§ unrufi'gc -^er^, ben ©ieg baöon.
@r jagte: „Sßeine nicf)t! 3^ei 'fw'-'äc 5[Ronbert
33ef riebigen jebtoeben SBunfd^ in mir.
^ä) le^re toieber, 2ieBd)cn, um ein Äteine§,
;3ebn)ebe§ 3lbenteuer, 3us ^o^ 31^9^
S)a§ mir Begegnete, bir mitjuteiten.
@§ tnirb bi(^ untersten, glaube mir!
3lc^, toer nid)t§ fie^t, fann toenig aud) erjö'^Ien.
§ier, tüirb e§ ^ei^en, toar idi; bie§ erlebt' id§;
S)ort au(^ l§at mid) bie 9teifc l^ingefü^rt:
Unb bu, im fü^en Söal^nfinn ber ©ebanfen,
6in S^^9>^ beffen loö^nen mixjt bu bii^." —
Äurj, bie§ unb mel^r be§ Strofte^ jart erfinbenb,
^ü^t er, unb unterbrüdt ttiaä jid) i^m regt,
S)a§ Stäubc^en, ba§ bie f^lüget nieber^ängt,
Unb fleud^t. —
Unb au§ be§ ^orijonteS 2iefc
©teigt mitternä(^tti(^e§ (Seioijlf em^or,
©emitterregen l^äuftg nieberfenbenb.
ßrgrimmte 2ßinbe bred)en Io§: ber Stauber
Äreud)t untern er[ten ©traui^, ber fiä) it;m beut.
Äleift. IV. 2
\Q .Qteiuere @cbi(^tc.
Unb hjä'^rcub er, bon ftiüer Ob' uinraufc^t,
S)ie S^iit öon ben burditoei^ten iJebern |c[)üttett,
S)ic ftrömenbc, unb jeufjenb um \iä) Uidt,
S)en!t er, naä) SSanbrerart, \iä) ju jerftreun,
2)e§ Blonben SläuBi^enä f)eim, ba§ er öerliefe. so
Unb fiet)t er[t je^, toie fic 16eim 2lB|(^ieb jc^tüeigcnb
S)a§ Äö^3fci)en nteberl^ing, bic glügel jenfte,
2)en toei^en ©cf)o^ mit fttHen ^tränen ne^enb:
Unb felBft, tüO§ jeine ^ruft noc§ nie em^fanb,
©in Sroipfen, gro^ unb glänäenb, fteigt it)m auf. 55
©etrodnet bocf), Beim erften ©onnenftrol^l,
©0 3Iug' lüie ßeib, je|t er bie üteife fort,
Unb fe'^rt, too'^in ein f^reunb i^n toarm em^fo^^ten,
3fn eine§ @täbter§ reiche 3Bo|nung ein.
SBon 5Roo§ unb buft'gen Kräutern äuBereitet co
äßirb il§m ein 9le[t, an 5'la"§rung fel)lt c§ nid^t,
S3iel ^öfüc^feit, um beffen, ber it)n fanbte,
Söirb i^m ju Seit, Diel @üt' unb 2trtigfeit:
2)er lieBIiiiien ©efü^Ie !ein§ für fici).
Unb fie^t bie ^ßracCit ber äöelt unb .^errlic^feiten, 65
S)ie fi^immernben, bie i^m ber ^uifin genannt,
Unb fennt nun alle§, n)a§ fie 2Bürb'ge§ Beut,
Unb füt)tt unfel'ger \iä), aU je, ber 5trme,
Unb ftel^t, in £)ben fielet man ober nic^t.
Umringt öon alten il^ren fji^euben, ba. lö
Unb fleucht, ba§ ^ßaar ber f^tüget emfig regcnb,
Unauggefe^t, auf feinen SLurm mel^r ad)tenb,
3um 2;äut)(f)en l^in, unb fintt p f^ü^en i^r,
Unb fci)tu(^ät, in enbto§ l^eftiger S5eluegung,
Unb tüffet fie, unb toei^ i^r ni(i)t§ ju fagen — 75
3-§r, bie fein arme§ -^erj auc§ tt)ot)t öerftcl^t!
3fl§r ©et'gen, bic il^r lieBt; il^r lüottt berreifen?
D ta^t eä in bie nöd)ftc ©rotte fein!
Sic beibeu XauOen. — epigramme. 19
<5eib eud) bie Söett einanber jelBft unb adjtct
80 9lid§t einc§ äöunfdieä toert ba§ Übrige!
3t(f) au(^, ba§ ^erj einft eure» S)id)ter§, lieBte:
S(^ ^ätte nic^t um 9iom unb feine S^em^et,
9iic^t um be§ fyirmamenteä ^pracfitgeBäube,
S)e§ lieben 5[)Mb(^en§ Saube !§ingetauj($t!
85 Söann fe^rt i^r toicber, o i^r 3lugcnblidEc,
Sie i^r bem Seben einä'gen ©tan^ erteilt?
©0 biete jungen, liebtidien @eftalten,
5)lit unembfunbnem 3öuber foUcn fie
2(n mir borüberge'()n? 5lc^, bieje» ^erj!
90 Söenn e§ boc^ einmal no(^ erlüarmen fönnte!
^at feine ©c^ön'^eit einen Oteij me'^r, ber
miä) rü^rt? ^[t fie entfto^n, bie 3eit ber Siebe — ?
— fü^m —
1. §err üon ©öt^c.
I^ie'^e, ba§ nenn' id) bod) toürbig, fürtoa'^r, fic^ im Sitter
^ befd^äft'gen!
@r äertegt je^t ben ©tra'^t, hm feine Sugenb fonft toarf.
2. ^omöbicnsettet.
^eutc äum erften Wal mit SJergunft: bie ^^entl^efilea,
.^unbefomöbic; 9lcteur§: .gelben unb Äöter unb %xam\.
3. ?5orbcruug.
©täubt i^x, fo bin iä} eud), toaä i'^r nur moHt; re(^t nad^
ber ßuft ®otte§,
©d)redli(^ unb luftig unb toei^ : 3rt'eiflcrnöerfinl' id)3unid)t§.
4. S)er Sritifer.
„©ottgefanbter, fiel^ ba! SGßenn bu ha^ bift, fo berfd)aff bir
©tauben."— S)er 9krr, ber! @r "^ört nid)t, toa§ ic^ eben gefagt.
„epigvamme" : „^^öbuö", Ülpril = aJlai = .fteft. — 1 ©oet^cä Dptil. — 2 bi8 18
„^cnt^cftlea" ; i^ve Slblctimiug iit ffi-eimai-; 9lv. 2 unb 9 oiettcic^t burd^ bie fc^ttöbc
9{ejenfion im „greiiuiltl^igeu" ^eroorgetufeit.
2*
20 ftteinere ®ebld^te.
5. 2)ebifation ber ^cnt:^c[ilca.
3äi'tti($en ^eväen gefüfilöolC getüeil^t! 931it .^unben aeitcifet fie,
äöetdien fie lieBet, unb ifet, ,'gaüt bann unb ^aaxt, i!§n auf.
6. SJeriual^rung.
©ekeltet, iö) bitte, m\ö) nic^t! S<^ mad^tc, beim belpl^ift^en
@otte,
9lur bic SBerfc; bie SBelt nal^m iä), \^x toi^t'g, tüie fie fielet.
7. 58oItaire.
ÖieBer! ii^ auä^ bin nacft, loie ®ott mid) erf (Raffen, natürlicf),
Unb boc^ l^äng' id) mir flug immer ein 3Jläntel(^en um.
8. '»Jlntiüort.
g^reunb, bu bift e§ aud) nidit, ben nadt ju erfdiauen mid) jürfte,
3ie^e mir nur bem Stpott i^ofen, erfud)' ic^, nid^t an.
9. ®er S^eotcr^SBearbcitec bcr ^cntl^eftlca.
^Jtur bie Tltuk, fürd)t' iä), bie toirb in 3Ö . . . mit @lüd nid^t
Reuten, SJieber; ben Öärm fe^' iä), bergönn', in 3Jlufif.
10. SSofation.
SBärt it)r ber ßeibenfc^aft felbft, ber getoattigen, fällig, id^ fange
^apl)m, beim .^immel, unb tüo§ jüngft auf ben Striften
gcfd^el^n.
11. Slrd^äologifd^er ©inluanb.
Slber ber Seib mx erj beg Sld^itt! S)er Stoc^ter be§ 2tre§
@eb' id) äum 6ffen, beim (5tt)j, nichts aU bie S^erfe nur prei§.
12. Siec^tfertigung.
©in 2}artant auf &)Xt, bergib! 5lur ob fie bie ©d^u'^e
3lu§gefbudt, fanb id^ beftimmt in bem |)epIjäftion nid}t.
13. A l'ordre du jour.
3Bunberlid£)fter ber SJlenfd^en, bu! Sfe^t fpotteft bu meiner,
Unb toie öiel 2;ränen finb bod) ftitt beiner SBimber entflo^n!
7 aSoltaire ber6er: Jeintrcr, ^ofen. — 10 Unllar. Siebeäleibenfd^aft beä
®otteä für bic 9J9mpf)e. — 12 iptolemaiiS §cp^(ift[tonä So^iiJ in Jlotijcn über
bie fltjtiiter. — 13 sajielonb?
epigramme. 21
14. atobert ®ui8larb, ^erjog bcr 9?ormänncr.
9lein, ^a^ nenn' i(^ ju arg! ^aum ioeidit mit ber StoHtüut bie ßinc
SCßeg tjom beruft, fo erfdieint ber gar mit Scuten ber ^peft.
15. S)cr ^ft)(^oIog.
5uberfid)t, toic ein SBcrg fo gro|, bem SCabel toerfd^an^t jein
3)ielüerIicBt in fic^ felbft: baran erfenn' id§ ben @ecf.
16. ®ie9BcUunb bie3Seii:^eit.
ßieBer! S)ie äöelt ift nic^t fo runb toie bein SGßiffen. 3ln aücm,
3öa§ bu mir eBen gefagt, fenn' iä) ben @eniu§ aud^.
17. SerÖbi^ be0©o))^ocle§.
©reuet, öor bem bie ©onne fi(^ Birgt! Semfelbigen SGßeiBc
©ol^n jugleic^ unb &imaf)l, S3ruber ben Äinbern p fein!
18. ®er ?treo))n9u§.
Saffet jein mutige§ ^erj getoäl^ren! 2lu§ ber SJertoefung
9ieic§e locfet er gern. SBlumen ber (Sd^ön^eit l^erbor!
19. 2)ie aJiarquifcbon D
SDiefer 9ioman ift nic^t für bi(^, meine 2od)ter. ^n C^nmac^t!
©d£)amIofe ^offe! (Sie l^ielt, toei^ i<S), bie 3lugen bto^ ju.
20. ?ln ***
Söenn iä) bie Sruft bir je, o «Senfitiüa, beriefe,
5limmermel§r bieten toill ic^ : ^eft fei unb @ift bonn mein
ßieb.
21. ®icSufanncn.
@uc^ aber bort, euc^ fenn' iä)\ ©et)t, fc^reiB' id| bie§ Söort
eud§: ?:!s;ti\2:
(£d)toarä auf mei^ f)'m: h)a§ gitt'ä? ben!t il^r — id^ fag'
nur nid^t, toa§.
22. SSergcbHc^e2)eIitoteffe.
Oiid^tig! ^a ge'^en fie fd£)on, fo toa'^r idf) leBe, imb fi^Iagen
(^ätf idfi'ä bod) gteid^ nur gcfagt) gried^ifc£)e Sejica nad^.
15 Sicherer I)ünfel tjerfc^attjt feine groge eigenliibe gegen ben XaM. —
19 bxi 24 „Warquife" im ^rmienurteil. — 21 QnforreHe Schreibung : Sufanna.
22 S[einere ®ebi(5te.
23. Ad vocem.
^toeierlet ift bo§ ®efcf)Ied)t ber g-raun; vielfältig eiiprie^tic^
Sebem, ba^ er fie trennt: S)i(^tern üor allen. Wiltxtt auf!
24. Unterfc^etbung.
6(^auet bort jene! S)te toilt il^re ©(i)önl)eit in bem, loaS itf)
bid)te,
ginben, l^ier biefe, bie legt il^re, o ^ubd, ^ndn\
>^i«
1. 2)lufi!alifd^eetnfi(i^t.
8In gr. U. «ß
a.
^eno, Befc^irmt, unb 5Diogen, mid), il)r SBeifen! Söie foÜ \d)
^ .g)eute tugenbl^aft fein, ho. \^ bie Stimme gei^ört.
b.
©ine Stimme, ber SSruft fo fi^lan!, tote bie ßeber, enttüad^fen,
Sd^öner getoi^jfelt entBlül^t feine, ^partl^eno^e, bir.
c.
9tun öerfte^' \6) ben 5piaton erft, it;r tonifc^en ßieber,
Sure ©etnalt, unb toarum .§elta§ in geffeln je^t liegt.
2. S)emo)tf)ene§, on bie gricd^tfd^en Sie^uBlücn.
.^ättet \^x |alB nur fobiel, al§ je|o, einanber ju ftürjen,
@ud) äu erhalten getan: glürflid) nod) toär't \i)X unb frei.
3. S)a§ frül^reife ®einc.
9lun, ba§ nenn' ic^ ein frü^gereifteS Talent bod}! bei feiner
ßltern ^od^jeit bereits l^at er ben Carmen gemad)t.
4. S)te ©c^iüierigfeit.
3!n ein gro§e§ SBer'^ältniS , ba§ fonb id) oft, ift bie ßinfic^t
2eid)t, ba§ Äleinlid)e ift'g, n)a§ fi(^ mit 9)lü^e begreift.
„epigramnte": „5pt)ö6uä", 3uni. — 1 2In? — 1 a Stoifd^c unb cpnifc^e a^ugenb»
letire. „Xiögen" betont. — 1 c Spiaton oerbannte bie Sprit ouä feinem Sbealftoat. —
2 sajie bie beutfc^en Staaten. — 3 ®oct^e lieg fic§ im Dftober 1806 mit ber SDJutter
feines baib fiebje^njät)rigen Sluguft trauen, roorüber oiel geträtfe^t rouvbe. 3m mittels
beutfc^en Solte lann man noc^ ^eute „ber Carmen" für öelegen^eitägebic^t l^ören.
Epigramme. 23
5. (Sine notiuenbige 93erid^tigung.
f^rauen ftünbe, geteert fein, nic^t? S)ie äöa'^r^eit ju fagen,
5lü^ti(^ ift e§, e§ fte^t Männern fo loenig, tuie graun.
6. S)a8 ©^srad^öerfe^^cn.
SBaä! S)u nimmft fie je^t nid^t, unb toarft bei* S)ame t)cr=
§lnth)ort: ßteBer! öergtB, man ber^prid^t \xä) \a tool^l.
7. 2)ie Stcuigc.
glimmet, tocti^ eine ^ein fie fü'^tt! ©ie "^at fo biet Stugenb
Summet gefproc^en, ba| i^x nun fein Sßerfül^rer mtf)x nal)t.
8. S)a§§oroffop.
Söe'^e btr, ba^ bu !ein Sor toarft jung, ba bie ©rajic bir
3)ulbung
Sloc^ erflel^te, bu toirft, ©toj, nun im 5ltter e§ fein.
9. S)er?luffd^IuB.
2öa§ bicE), fragft bu, berbammt, ftet§ mit ben S)ienern ju l^abern?
t^reunb, fie berfte^en ben S)ienft, afeer nid^t bu ben ^efel^l.
10. 2)cr unbefugte Ärttüug.
6i, toelc^ ein 6infaE bir !ömmt! S)u tiditeft bie ^unft mir,
3u fc^reiöen,
Qii)t bu feröcr bie Äunft, 33efter, ju lefen gelernt.
11. 3)tc unöcr^offtcSSirfung.
Söenn bu bie Äinber erma'^nft, fo meinft bu, bein 2lmt fei
erfüttet.
Söei^t bu, toaS fie baburc^ lernen? — ©rmo'^nen, mein
i^reunb!
12. ®cr ?ßäbagog.
ßinen anbern ftettt er für fidt), ben SInfBau ber 3eitcn
SBeiter ju förbern, er felbft füf)ret ben ©anb nid^t l^erÖei.
11 618 13 Die in Äleift« „9(aevneueftem Grjie^ungäplan" ber „Mbenbblätter"
oerfpotteten ^äbagogen ^eftalo^ji unb gierte, ipeflatojji lie^ aJlutter ©ertrub
bie Äinber mahnen unb pertrat eine in gic^teä „SReben" 9lr. 9 f. gerühmte, nac^
flteiftä anficht bem nationalen Sinn unb ^lanbein gefährliche Sonbererjie^ung.
24 ACeinere ®ebi(^te.
13. ^ . . . unb g . . .
©e^et, if)x traft'g mit euerer ^nft, unb erjögt un§ bie i^ugenb
9iun äu SJlännern, tote itjr: lieBen greunbe, toaS tüär's?
14. Sie lebcnbtgctt ^flanjen.
@tnc 9Jiü^c, getooltig unb gro§, üBer mel^rere .^äu^ter
3errft bu , unb äeigft bann, fie ge^n unter benfelbigen ^ut.
15. 5)er 58auer, al§ er au§ ber S^irc^e tarn.
%ä), tote ertoä^ltet i^x !^eut, ^err ^forr, jo erl6auli($e ßieber!
@rabe bie 5iummern, fel^t l^er, bie it^ in§ ßotto geje^t.
16. f^teunbeSrat.
OB bu'§ im 2ag'6ud^ anmerift? ^anble! 2öar e§ toag SSöfeg,
i^üi)V eg, 0 iJreunb, unb bergig; (Sute§? S3ergi§ e§ noc^ el^'r!
17. ®tc ©c^o^gräbertn.
9Jlütter(^cn, fag', toa§ judift bu im (Srf)utt bort? ©ieBenjig
Sio'^rc
^at bi(^ ber .g)imme'[ getäujd^t, unb bod) nocfi glauBft bu
an ©lud?
18. 55ie SBeftimmung.
Söa§ [^ fül^re, toie ||)redy ic§ e§ au§? — 5Der gjlenfdi ift
hoä) immer,
©etBft ou(^ in bem ^ei§ ticBIiifier fjreunbe, allein.
19. S)cr SSetDunberer be§ ©^olef^ear.
9iarr, bu ^^ra^lft, iä) Befrieb'ge bidj ni(^t! 2lm 5JHnberboII=
lommnen
©i(^ erfreuen, geigt ®eift, nic^t am S5ortreff(id)en, an!
20. Sie gcf äl^rlic^c ?lufmunterung.
Stil einen ?tnont)mu§ im g
a.
äöitjig nennft bu mein @^3igramm? 9lun, toeit bu fo jctiön boc^
?luf mid§ munterft, bernimm benn eine ^robe auf biet).
14 2ln? — 20 SReäeufton im „%viimüt^iQtn" ; fie^e leinten.
epigrantme. — I3er Sc^retfen im SJabe. 25
b.
©c^auct it)n an! S)a fte'^t er unb fid)t unb ftö^et "t^tn ßüfteu
•Quarten unb Sterben burd)§ ^erj, jubelt unb meint, er trifft m i(^.
c.
SBte er !§ei§et? ;3^r fragt niic^ jubiet. ßinen 9iamen ätoor,
glaub' i(f),
(3üb i^m ber SSoter: ber 9tul§m? S)abon berloutete ni(^t§.
f er §tljreikett im f alu?*
Gine 3bl)Ke.
3 0 !^ a n n a.
,lug boc^, bon ßift burditrieben, ift bte (Sretl^c,
äöie fein' im ®orf me^r! „5!Jiütterd)en", fo jpric^t fie,
Unb gleich, aU jrfieute fie ben S)uft ber 9kc^t,
knüpft fie ein SLud^ gefcfiäftig fi(^ um§ Äinn:
5 „£a| boc^ bie Pforte mir, bie ^intre, offen;
S)enn in ber §ürb' ein ßamm erfcanfte mir,
S)em iä) Sabenbelöt nod) reichen mu|":
Unb, ]§ufd)! ftatt nai^ ber ^ürbe, bie S5errätrin,
3)rücft fie jum ©eegeftabe fid) l^inab, —
10 giun ^ei§, fürttia^r, aU follt' er ©rnten reifen,
SBar biefer Stag be§ 9Jki'§ unb, S3tumen glei(^,
?5fü^tt iebe§ @tieb be§ g^enf^en fid^ erfc^tafft. —
äöie fc^ön bie 9iac^t ift! 2öie bie Sanbfc^aft ring§
^m milben (Schein be§ 5Ronbe§ ftitt erglänzt!
15 SCßic fic^ ber ^Upm ©i^fel, umge!e^rt,
3n ben frt)ftallnen @ee banieber tauchen!
Söenn ba§ bie ©tetfcfier tun, i^r guten @ötter,
äöa§ foE ber arme ^eräburc^glü^te 9Jienf(^?
?l(^! SCßenn e§ nur bie (Sitte mir ertaubte,
20 $öom Ufer fäuF ic^ felbft l^erab, unb toätate,
äBoÜüftig, toic ein ^tä)t, mid^ in ber S^ut!
„Xev Sd^retfen": „5p§ö6u§", SJotiemBer - ^ejember = §eft.
26 jtleinere ©ebic^te.
SKargaret^c.
gii^! — Sa^t mä)i <Bä)xtäm, toie be§ Xoht^, niid)!
— gri^, jag' iä), no($ einmal: SJlaria — ^o\tp1)\
Söer fd§lt)a^t bort in ber güeberl^ecEe mir?
— ©ettjam, rtie l^ier bic ©itber)ja:p^jel flüftert! 25
Jpujd^ unb Sabenbelbl unb $ecf)t unb 6itte:
2lt§ oB'g bon feinen roten Sip:|)en fäme!
f^ern im ©eBirge fte'^t ber f^ri^, unb lauert
3)em ^irfc^ auf, ber un§ jüngft ben 5)lai§ jernjüTjlte;
S)0(^ l^ätt' iä) nid)t bie SSüc^f il^n greifen feigen, 30
3i(i) ^ätte fd^tüören mögen, ha^ er'§ tt)ar. —
^oHnna.
©etoiB'. S)iana, bie mir unterm (Spiegel,
S)er Äeufc^'^eit ©öttin, :prangt, im gotbnen 9lol§m:
S)ie ^unbe liegen lei^jenb \i)x jur ©eite;
Unb ^feit unb S3ogen gibt fie, jagbermübet, 35
S)cn jungen 5^t)m|3l)en l)in, bie fie umfte'^n:
Sie toäl^lte ficf), ber ©lieber 2)uft ju frifd^en,
SSerftänbiger ben ©rottenquett ni(i)t au§.
^ier l^ätt' Slftäon fie, ber 5)lenfc^en Strmfter,
5^iemal§ entbecft, unb feine junge ©tirn 40
9Bär' unge'^örnt, 16i§ auf ben l^eut'gen 2;ag.
äöic einfam l^ier ber ©ee ben O^elfen !latfc^t!
Unb toie bie Ulme, f)oä) bom ^^etfen l^er,
<Biä) nieberbeugt, bon ©c^lee umranlt unb ^lieber,
2ll§ l^ätt' ein 6iferfüd)t'ger fie öertoebt, 45
S)a^ felbft ber 5Jlonb mein ©retdien nid^t unb nic^t,
äöic \ä)ön fie @ott ber .g)err erfdjuf, fann fe|nl
SÄorgaretl^e.
Sri^!
3öa§ begel^rt mein ©(^a^
aJtargarctl^c.
9lbic^eulid)er!
©er Se^redcn im »abc. 27
D ^immcl, toie bie @nte taud)t! C je'^t bod),
50 äöie ba§ ©eluäffer heftig, mit ©eftrubel,
©i^ über il^ren Äopf äufammenfc^lie^t!
9lid)t§, ot§ ba§ .^aor, öom ^eibnen Sanb umtounben,
©c^loimmt, mit ben ©pi^en glänsenb, oben Ijin!
Sn ^aÜe fa^ i(^ brei -gjaUoren tauigen,
65 S)oc^ ba§ ift ni(^t§, feit id) bie 9t o^' erHidt!
ei, mät>d\ £u eijtidft ja! gjlargnret^e!
SDJorgarct^c.
§ilf! iRette! @ott, mein Söater!
9lun? Söa§ gibt'g? --
SOßarb, feit bie Söctt fte^t, fo etma§ erlebt!
f^ri^ ift'§, fo f(^au' bod) I}er, ber junge Sägev,
CO S)er morgen bi(^, bu toei^t, jur Äird^e fü{)ret! —
Umfonft! ©ie ge'^t fc^on toiebcr in ben (Srunb!
äöenn lüieberum bie 9Zac^t fin!t, fenn' iä) fie
5luött)enbig, Bi§ jur <Bof)V lieraB, ba§ id)'^
S^r, mit gefdito^nem ?lug', bef (^reiben mcrbc:
G5 Unb "^eut, öon o^ngefä^r belauf d)t im SSabe,
2ut fie, at§ tüoKte fie ben 8d)leier nel^men,
Unb nie erf(^aut öon SHänneraugen fein!
Söfnrgaretl^e.
Unfittlic^er! ^fui, |)äpc^er!
Sol^anna.
9iun enbtic^!
Sn bein ©efc^id bodi enblic^ fügft bu bid).
70 S;u fe|eft bid), too rein ber Äieggrunb bir,
S)em öolbe gteit^, erglänjt, unb l^nltft mir ftid.
SBoöor, mein .g)er3en5finb, auc^ bebteft bu?
S)er ©ee ift bir, ber ioeite, ftra'^Ienbc,
6in 9)lantet, in ber Zat, fo ,^üd)tigtid^,
28 itreinere ©ebid^te.
Stli jener Samtene, berBiämt mit @olb, 75
53HI bem bu ©onntagä in ber ^ixä)' cif(^einft.
^Wargaretr^c.
i5ri|, lieBftev oller 9Jlenfd)en, pr' mid) an,
äöittft bu nti(^ morgen noi^ jur ^irc^e fül^ren?
3Kargaret^e.
®etDi§? begel^rft bu ba§?
Sol^anna.
ei, Qllerbing§! Sie ©lorf' ift [a Beftellt. so
SJtargaretl^e.
9lun fie^, jo fle|' id^, fe:^r' bein Slntli^ toeg!
@e'^ gleid) öom Ufer, fd§teunig, augenblicf üc^ !
2a§ mi(^ aEein!
So^anna.
5l(^, h:)ie bie ©c£)ultern gtönaen!
3ld£), toie bie ^nie', aU fäl^' idC) fie im 2:raum,
.^erborge'^n fc^immernb, toenn bie SBcIIe fliel^t! 85
2l{^, toie ba§ 5paar ber ^änbcfien, feftöerf darauf t,
S)a§ ganjc Äinb, al§ h)är'§ au§ äöa(^§ gegoffen,
5Jlir auf bem ÄieSgrunb fc^toeBenb aufredit I)alten!
SJZargarctl^e.
9tun benn, fo mog bie Jungfrau mir berjei^n!
SSol^anna.
S)u fteigft l^erau§? 5Ic^, (Sretd^en! S)u erfrfirccfft mic^! 90
.^ier an ben ©riftamm brüd' ic^ ba§ ©efid^t,
Unb oBenein no^ feft bie klugen ju.
S)enn alleg, troun, auf ßrben möd^t' id) lieber,
3lt§ mein geliebtes .^erjenSfinb erzürnen.
®ef(^n)inb, gef(^tt3inb! S)a§ ^embdien — l^ier! ba liegt e§! 95
S)a§ Oiödc^en je^t, ba§ blaugelantete!
S)ie ©trumpfe auc^, bie feibnen, unb bie 35änber,
Söorin ein flammenb ^cr^ berjeic^nct ift!
Der Sd^recfen im SBabe. 29
— 2(ut^ nocfi baö Znä)'^ 5?un, ©reichen, Bift bu fertig?
100 Äann iä) niic§ tüeubeit, Äinb?
©i^amtojer, bu!
&cf) tj'm unb fui^e für bein S3ett' bir morgen,
2Bet(^ eine 2)iru' im Drte bir gefäEt.
5Jli(^, toal^rlic^, toirft bu nicf)t jur Äirc^e fütiren!
S)enn triffe: lüeffen 3tug' utid) uaiit gefet)n,
105 ©ie'^t ineber nadtt midö noi^ Befleibet iuicber!
(Sott, .^evr, mein Später, in fo großer 9lot
S3leil6t auf ber Söelt pm Sroft mir nict)t§, at§ 6ine§.
S)enn in ba§ SBrautBett morgen mödit' ic^ Ujo^t,
2Ba§ leugnet' id)'§; boci), .^eräd^en, h)iff auc^ bu:
110 3n ©iegiömunbS, be§ @ro^!ne(f|t§ , ni(f)t in bein§.
3Jiargarctr)c.
äßag jagft bu?
Soljanna.
2öa§?
Sßargarct^e.
©ie^ bo, bie ©(^äferin!
3o^auna ift'§, bie SJtagb, in 5ri|en§ SfJörfen!
Unb äfft, in eine§ i^lieberS S3ufc^ gefterft,
SJlit 3^ritjeng raul^er SJtännerftimme mid§!
115 ^a, l)a, Ija, 'ijal
SlZargaref^c.
S)a§ f)ätV iä) tüiffen foKcn!
5Da§ f)ätte mir, aU ic§ im SBaffer lag,
S)er fteine f^inger jürfenb fagen foüen!
©0 l)ätt' ic^, Qt§ bu Iprad^ft: „di fiel), bie 9lij:c!
2Bie fie fid^ mattet!" unb: „9Ba§ ineinft bu, 5llub;
120 <SüE id) Ijerab ju bir öom Ufer finten?"
117 S)eutfc§e unb englifc^c Siebcuäavt für ein ajorgcfülit; „ÜKacbetl/' 4, I.
30 kleinere ©ebic^tc.
©efagt: „Äomm l§cr, mein lieBer f^ri^, lüarum nid|t?
S)er Stag toar l^ei^, erfrifcEienb ift ba§ SSab,
Unb au(^ an ^(a| für beibe fe^lt eg nit^t";
2)Q§ bn äu ©d)anben toärft, bu Unbcrf(i)ämte,
3ln mir, bie breimal Strgere, geworben. 125
©0! 5Da§ toär' fdiön gelüejien! @in 3ü(i)tig SJtäbc^en, toiffe,
©oE über jol(^e S)inge nieinat§ fc^erjen;
©0 le^rt e§ trgcnbhjo ein f(f)n)aräe§ 53u(^. —
S)o(^ ie^t baä 9Jlicber l^erj ic^ toitt'ä bir fenfetn:
®a^ er im @rnft un§ ni(^t, inbe^ h)ir fdierjen, 130
i^ri^ l^ier, bcr Säger, laufc^enb überrojd^e.
S)enn auf bem 9iücflDeg fd)(ei(^t er l^ier borbei;
Unb fc^abe tüär' e§ bod§ — nii^t toaljr, mein @ret(^en?
5Jlü^t' er Uä) aud) gejt^nürt nie hjieberfelin.
— ti^ —
©jrmfliittt an tljre ^t»J»erv
-^ie be§ 5)iaine§ Siegionen,
S)ie ber @Ibe l^eitrc 2lun,
S)ie ber 2)onau ©tranb betoo^nen,
2)ie ba§ €bertal bebaun,
Slu§ be§ 9t^eine§ 2aubenfi|en, 5
S5on bem buft'gen 5)tittetmeer,
SJon ber Stiefenberge ©:pi|en,
S3on ber Gft= unb ^lorbfee l^er!
G;f}or.
^ord^et! — S)ur(^ bie 5lacf)t, i^r trüber,
äöelc^ ein S)onnerruf l^ernieber? 10
©te'^ft bu auf, ©ermania?
Sft ber Jag ber 9lad^e ba?
129 „Senfcln" = fd^nürcn; bei- Senfet. — S;ie ©ebid^tc „©crmanta" Bi3
„^alafoj" fmb im grü^jal^r 1809 in Bresben gebid^tet, bie folgcnben gleid^ itac^
ber ®d)lacf)t bei 2(fpcrn, „(h-niebrigung" unb „Se§teä i'ieb" in ^rog noc^ bcr
®agramer fiataftropfje. 2tac, mit Sluänal^nte ber Cbe an gviebiic^ aBitfjclm III,
würben crft nad» jlleiftä lob gebrudt ; bie „öcrntania" 1813 nlä flicgenbeä S3[ntt.
See ©d^rccfen im Sabe. — ©ertnania an ißrc jtinbcr. 81
S)eut|c£)e, mut'ger Äinber 9ieigen,
S)ie, mit 6d)merä unb ßuft gefügt,
15 Sn ben ©d^o^ mir fletternb fteigen,
S)ie mein ^Jlutterarm umj(i)lie§t,
SJleinei Sufenä ©d)u^ unb ©cEjirmer,
Unfiefiegte§ ^JlarfenMut,
6n!el ber Äot)orten[türmer,
20 9{ömerüBerh)inberbrut!
e^or.
Su ben aöaffen! 3u ben äöaffen!
äöa§ bie ^nnbe t)Unbtingg i-affcn!
5)Ht bem ©^ie^e, mit bem <Btab,
©trömt in§ Sal ber <S(i)tac£)t l^ina'b!
25 äßie ber (5ci)nee au§ ge^en^'iffen:
äöic auf elü'ger Sllpen ^ö^^'n,
Unter ^^rü^Ungä l^ei^en Äüffcn,
©iebenb auf bie ©letfi^er get)n:
Äataraften ftür^en nieber,
30 äöalb unb i5fet§ folgt iTjrer Satjn,
S)a§ ©efiirg' ^attt bonnernb hjiber,
gluren finb ein Djean!
e^or.
©0 berla^t, boran ber Äaifer,
ßure .^ütten, eure Käufer,
35 (Schäumt, ein uferlofe§ ^JJleer,
Über biefe ^^ranfen l)er!
S£)er ®etoerB§mann, ber ben ^ügctn
5Jlit ber grac^t entgegen,^eu(^t,
£er ©ele'^rte, ber, auf klügeln,
40 S)er ©eftirne ©aum erreicht,
©cfitoeipebecft ba§ 3}olf ber ©c^nittcr,
S)a§ bie g-turen niebermäl;t,
32 Sleinere ©ebic^te.
Unb, bom ^zU ^txab, ber Ütitter,
2)er, fein &)txü^, auf i^m ftc^t!
2Ber, in unää'^tBaren äöunben,
Sener f^^temben ^o'^n em:pfunben,
SSrüber, totx ein beutfd^er 5Jlann,
©(i|Iie|c biefent ^amp] fi(^ an!
3iae Sttiften, alte statten
^äxU mit i^ren ^noc^en toei^;
SBctc^en dtaW unb 3^uc^§ berf(^niäf)ten,
©eBet il^n ben i^iff^en :preig;
S>ämmt ben ^l)dn mit i^ren ^eic^en;
£a^t, geftäuft öon i^vem S3ein,
©djäumenb um bie ^Pfatj i^n h)ei(^en,
Unb i^n bann bie ©renje fein!
6ine Suftjagb, iüie toenn @d)ü^en
2luf bie Bpux bem SSotfe fi^en!
©c^tagt i^n tot! 3)a§ 2Beltgevi(i)t
f^ragt eudi nac^ ben ©rünben nid)t!
9Ud)t bie i^lm ift'g, bie vertreten
Unter il)ren Stoffen fin!t;
5li(^t ber -ältonb, ber, in ben ©tobten,
2lu§ ben oben genftern blin!t;
9iid)t ba§ SGßeiB, ba§, mit ©etoimmer,
i^^rem 5lobe§fu^ erliegt,
Unb äum ßoiin, beim 5Diorgenfd^immer,
5tuf ben ©c^utt ber 3}orftabt fliegt!
er^or.
S)a§ ®efd)e^ne fei öergeffen;
9teue mög' eu(^ etoig ^reffen!
54 „®eftäiift" (nad) niebevbeutfd^cm ftoucn?) um- £)ier ali Sncbenform ju ge^
ftaud^t, geftaut.
eietmatita oii i^re flinfaer. — Riiegätieb bar »eutft^eit 33
^ö^'rem, als ber @rbe ®ut,
©t^toillt, an biefcm Sag, ba§ 35Iut!
^Rettung öon beni ^o^ ber Änedite,
Das, au§ ßifenevä ge|)rägt,
75 6ine§ ■g)öEenjo^ne§ Oteditc
Üöer unfern 9iacEen legt;
<£c£)u^ ben Tempeln bor S5cr'^eerung;
Unfrer dürften l^eit'gem Slut
UnterJperfung unb $Bere"^rung:
80 @i|t unb S)oI^ ber 5lfterkut!
(S^or.
f^rei, auf beutfd^em ©runbe, toatten
£a|t un§, nad) bem S5raud) ber Sitten,
©eine§ ©egen§ fetbft un§ freun:
£)ber unfer @rab i1)n fein!
— t^ —
^'
»ottetbär unb ^^anf^ertier
.!pat ber ^feil bejtoungen;
9lur für ®elb, im S)raf)tf|)alier,
3eigt man nocfi bie jungen.
5 5luf ben aSoIf, foöiel ic^ lüei^,
Sft ein ^rei§ gefe|et;
SCBo er immer ^unger^ci^
9lal;t, toirb er gef)el^et.
gieinedfe, ber 5ud)§, ber fiijt
10 ßi(^tf(^eu in ber ßrben,
Unb beräe'^rt, tt)a§ er fti^i^t,
C^ne fett ^u njerben.
2lar unb ©eier niften nur
Sluf ber f^etfen 9lücfen,
Äleift. IV.
g^ «[einere Qebic^te.
SBo !ein (SterBUdier bie ^pnx is
2Jn ben ©anb mag brütfen.
©(J)tangcn fte'^t man gax nic^t me'^t,
Cttem unb bergteic^en,
Unb ber 2)tad)en @reuett)eer,
gjHt gej(^toottnen SBäud^en. 20
giur bei- g^ranämann jetgt ftc^ nod^
3n bem beutjc^en 9{eid|e;
Sßiüber, ne'^mt bie Äeulc bo(^,
S)a| er gteid)faE§ toeiiiie
^ ^cn, 2)u trittft, ber Söett ein 3fietter,
M^ Sem ^orbgeift in bie SSa'^n;
Unb toie bex ©o^ ber buft'gen ©rbc
9lur jani, bamit er ftär!er toerbe,
gätt[t S)u öon neu'm il^n an!
3)a§ !ommt au§ !eine§ ^enjd^en SBujen,
mä) au§ bem S)einen nic^t;
S)ag I)at, bem etü'gen Sic^t entf^jroffen,
ein ©Ott S)ir in bie 33ruft gegofjen,
S)en unfrc ^ot feeftic^t.
Q fei getroft; in ^lüften irgenb
2Bäd)ft S)ir ein ^armelftein;
Unb müBtejt 2)u im £om^f auc^ enben,
60 tüirb'g ein anberer öoHenben,
Unb S)cin ber ßorBeer fein!
3 S>er ®rbenfo^rt SlntnuS.
an graiti I. — an @ti^moa fiarl. — 9In g^riebrte^ SBit^elm Ut. 35
(9n§ bcr S?ricg im SWärj 1809 auäjubredjcu äöflerte.)
^diauerticE) tn§ 9iab be§ SBeltgejd^ideS
^ ©reifft S)u am Sntj(^eibung§tage ein,
llnb Sein S)o« laufest, angfterfüEten S3Iicfe§,
äöeti^ ein ßo§ i^^m tüirb gefallen fein.
ö Silier leidet, o .^err, gleicf) Seinem geben
äöage Sn ba§ ^eil'ge SJateiianb!
©ein panier toirf, Wenn bie ©d^aren öeÖen,
^n ber ^^einbe bic^t'ften ßan^enftanb.
9ii(^t bcr (Sieg ift'ä, ben ber Seutfd^e fobert,
10 ^ülfloS, toie er f($on am 5lligrnnb fte^t;
Söenn ber .Jlam^jf nnr, facEelglei(^, entlobert,
Söert ber ßeic£)e, bie äu @rabe gel§t.
5Plag er bann in finftre 9la(ä)t and) fin!en,
SSon bem ©i^fel, l^alb bereite erllinimt;
15 ^err! Sie 2:ränc tt)irb noc^ Sani Sir Blinfen,
äßenn Sein ©(^toert bafür nur Städte nimmt.
^n $rteiiridj ptlljelm tint f riltfu, ^öntg vm ^xtnpn.
(3i:r geier feiltet SRiitfte^r nacfj 93evlin.)
^%|1i\a§ bliclft Su bod) ju 35oben fdfitoeigenb nieber,
'^^ Sur(^ ein portal fiegprangenb eingefü'^rt?
Su toenbeft Sid), Begrüßt öom ©t^aH ber Sieber,
Unb Seine fdjöne 58ru[t, fie fc^eint gerü'^rt.
5 SSlicl' auf, 0 .g)err! Su fel^rft atg ©ieger tüieber,
3öie l)od) audt) jener ßäfar trium))'^iert :
^^m ift bie ©d)ar ber ©ötter angefallen,
3febo(^ ben 3[Renf(^en l^aft Su Wohlgefallen.
„sin griebrid^ SBil^elnt." SDie lang ertuavtete iHücHe^r au3 Dftpieugen fanb
ev\t am 23. J)ejemBer 1809 ftatt. 5Dem von Sreäben am bei Sedier befteDten
2)vu(t würbe baS Imprimatur in SJerlin am 24. «pril 1809 oerfagt. (Srfc^icnen
als „Dbe auf ben Iffiiebereinjug beä Äöntg'S im 2Binter 1809" in ben „2l6enb»
blötteni" 00m 5. Dttober 1810. ©xe^e leinten.
3*
3g kleinere ©ebid^te.
5Du '^aft x^n treu, ben ^am^jf, al§ ^tih gettagen,
2)em S)u um ni(i)t'gen 9tu^m§ S)t(i) nid)t gctoei^t! lo
£)u l^ätteft uod), in ben ©ntjcEieibungätagcn,
S)er l^i)(^l"ten i5i-ieben§o|)fer !ein§ gefc^eut.
3)ie jc^önfte 2;ugenb, la^ mid)'g fü^n S)ir jagen,
^at mit bem ©lücf be§ ^riegeä 3)ic^ cntjrtjeit:
Su 16rauci)teft Söal^r'^eit toeniger ju lieBen, 15
Unb ©iegcr märft S)u auf bem ©djtai^tfelb Blieben.
£a§ benn jerfnidt bie ©aat, öon SBaffenftürmen,
S)ie ,g)ütten la^ ein SfJauö ber flammen jein!
S)u l^aft bie SSruft geboten, [ie ju fdfiirmen:
3)em £et^e tooEcn toir bie ^Ijc^e lüeil^n. 20
Unb mü^t' auc^ felbft no{i|, auf ber .^auptftabt türmen,
S)er ^am|)f \iä), für ba§ ^eit'ge 9ied)t, ernenn:
©ie finb gebaut, 0 ^txx, toie f)tU fie blinfen,
gür be^re ©üter, in ben ©taub ^u fin!en.
— i^ —
-^ritt mir entgegen nic^t, fott iä) ju ©tein ni^t ftarren,
^ Stuf ^är!ten ober fonft, too 5!Jtenf(^en atmenb getin,
S)id) toitt id) nur am ©tt)j bei marmoriDeiBen ©d)aren,
SeonibaS, Slrmin unb 5teE, ben ©eiftern, fe'^n.
S)u ^elb, ber gleich bem 3^el§, ba§ .^au^)t erl^o^t äur ©onncn, 5
jDen S^u^ öerfenft in ^tacfit, be§ ©trome§ 3ßut getoe'^rt,
S)er, ftintenb lüie bie 5pe[t, ber ^öHe mie entronnen,
S)en S5au fec£)§ feftüdier 3fat)rtaufenbe äerftbrt!
S)ir lie^' id§, ^ei^ toie @lut, ein Sieb jum ^immet bringen,
@rl)abner, l^ätteft bu ®eringere§ getan. 10
S)0(^ tDa§ ber @bro fat), fann feine ßeier fingen,
Unb in bem Zixnpd, ftiü, |öng' ic^ fie toieber an.
. — -y^o —
3of« be ipolafo£ l^ielt 1808 unb 1809 Saragoffa gegen bie granjofen.
«n yalttfog. — an erj^erjog Äorl. — »ettung. 37
(9tad^ ber ©^lad^t 6ei Sripent. ®en 21. unb 22. a)ki 1809.)
^^ätteft S)u Slürenne Befiegt,
'^ S)er, an bem SH^^ ^ß'-* ©infic^t,
ßeic£)t, ben ehernen Söagen be§ ^{eg§,
2öie ein 9Jtäbd^en ru'^ige fRoffc, lenfte;
5 Cber jenen @u[tati ber ©t^toeben,
Sier, an bem Jogc ber ©(^lac^t,
©era|)l§ifc^e ©treiter ju .^ülfe rief;
Ober ben ©utoaroto, ober ben ©oltifoto,
S)ie, Bei ber 2)rommete Ätang,
10 3llte S)änime ber ©treittuft niebertroten,
Unb, mit S5ä(f)en öon 33Iut,
S)ie granitene 33a'§n be§ ©ieg§ fic^ f|)rengten:
©ie^e, bie S^ungfraun rief ic§ l^eröci be§ ßanbeä,
S)a§ fie jum ßran^ ben Sorbeer flöc£)ten,
15 S)ir bie ©rfieitel, o §err, p frönen!
5lBer toen ruf icf), (o ^erj, tüa§ flopfft bu?)
Unb too Blütjt, an h)eld)em ^ufen ber 5Jlutter,
©0 erlefen, toie fie au§ 6ben !ani,
Unb too buftet, auf toeM)em ©ipfet,
20 UnUertt)elfIi(^, toie er Sllciben fränjet,
Sungfrau unb SorBeer, S)i(i), o 6arl, ju frönen,
ÜBertoinber be§ UnüBertüinblii^en!
— iOf —
■Ite 6)ötter öerlie^en un§ fd§on, ba erBarmte ba§ S)onau=
SBeiBc^en fid§ unfer, unb 5Rar§' Stemmet erfenn' i^ i^x ju.
5 ©uftaD 9lboIf. — 8 SBort Soltifo:», bem (^ü^rer 6ei fluncrSborf, roii^te f(^on
bei- granffuvter Jlnabe; ©uroaroro, gelb^cit im SieBcnjä^riflcn Ärieg unb gegen
SJapoIeon. — 20 ^etafleg. — „SJettung." 3" bem Sc^einfieg bei Stfpent tnig auc^
bog §odpn)offer ber 35onau bei. „Daä 15onnuii)eibcf)en", Singfpiel $enä(er§.
38 Äleinere (Sebi^te^
el^e, mein 3}aterlanb, bir! 5Da§ Sieb bir pm fRu^me
äu fingen,
^ft, getreu bir im ©(i)o^, mir, beinern 2)ic^ter, bertoel^rt!
§ü$ {t\}it itcit.
{^a(^ bem ©ried^ifdf^en , auS bem 3citalter ^^tlip})§ bon SJJacebonien.)
-^emaB am |)oriäont, auf ^^elfenriffen,
-^ Siegt ber gemitterfdjmarje ^ieg getürmt.
S)ic SBli^e äudfen fdion, bie ungetoiffen,
S)er Sßanbrer fud)t ba§ ßauBba(^, ba§ i'^n fd)irmt.
Unb tt)ie ein ©trom, gefdilreÜt öon 9tegengüffen, 5
2lu§ feineg Uferi SSette l^eulenb ftürmt,
^ommt ba§ SJerberben, mit entBunbnen Söogen,
5luf aEe§, h)a§ Beftel^t, l^erangejogen.
S)er alten Staaten graue§ ^prac^tgerüfte
©inlt bonnernb ein, bon itjm l^intocggef^jült, 10
Söie auf ber .^eibe (Srunb ein äöurmgenifte,
S5on einem Änaben ft^arrenb loeggetüü^lt;
Unb n)o ba§ Seben, um ber 53ienfct|en 33rüfte,
3n taufenb Siebtem jauctiäenb l§at gef^)ielt,
^ft e§ fo tautloS je^t, h)ie in ben 9tei($en, n
S)ur(^ bie bie SGßellen be§ Ä03^t:^u§ fc^leid^en.
Unb ein @efd)Ied^t, bon büfterm $aar umflogen,
Stritt au§ ber ^ladit, ba§ leinen Flamen fü^rt,
S)a§, toie ein ^irngefpinft ber 5Jtt)t:§Dlogcn,
^erbor au§ ber @rf(f)lagnen Änoi^en ftiert; 20
S)a§ ift geboren ni(^t, unb nidit erjogen,
S3om alten, ba§ im beutfctien Sanb regiert:
„©ie tieffte Crntcbrigung." Sita SKotto ber „^ennannSfc^tad^t" mit (reiner
Snberung gebrandet. — „3?a§ Ie|te Sieb." spi^ilipp für ainpoieon. — 16 „Äoj9tt)U9"
oU §öUenftrom, wie bei fllopftod uttb gd^iUer.
(Smiebrlßung. — S)a3 leftte Sieb^ 39
S)a§ läp in Stönen, toie ber ^Roxb an Strömen,
Söenn er im ©c^ilfrol^r feufäet, fic^ bernel)men.
25 Unb bu, 0 ßieb, öoll unnennbarer äBonnen,
S)a§ ba§ ©efü^l |o tounberbor erl^ebt,
S)a§, einer .g)immel§urne tnie entronnen,
3u ben entjürften C^ren nieberftiitoebt,
S5ei beffen Ätang, em^or in§ 0tei(^ ber ©onnen,
30 «Bon atten S3anben frei, bie ©eele ftreBt:
Did) trifft ber 2:obe§^feil; bie ^arjen n)in!en,
Unb ftumm in§ &xab mu^t bu bamieber finlen.
ßin ©ötterünb, Befranst, im ^ugenbreigen,
SBirft bu ni(i)t mel^r öon ßanb ju ßanbe jiel^n,
35 9ti(^t me'fir in unfrc ^^änje nieberfteigen,
9li(^t :^o(^rot me^r, bei unferm Wa1)l, erglü^n.
Unb nur too einfam, unter Slannenäftieigen,
3u ßeidienfteinen, ftitte ^Pfabe fliel^n,
^irb Sßanberern, bie Bei ben ^oten leben,
40 ©in ©(Ratten beiner ©d)ön' entgegenfd)tt)eben.
Unb ftärter raufd)t ber ©änger in bie (Saiten,
S)er Jone gan^e 5Jta(i)t loctt er l^eröor,
6r fingt bie 2uft, für§ SJaterlanb ju ftreiten,
Unb mac£)tto§ fditägt fein 9tuf an jebeS O^r,
45 Unb toie er flatternb ba§ ^panier ber S^ikn
©i(i) toeiter ^flanjen fie^^t, öon 3;or ju %ox,
©dilie^t er fein ßieb; er toünfdit mit il^m ju enben,
Unb legt bie ßeier tränenb au§ ben .g)änben.
— H-r-if—
?ln bie Königin Souifc öon ^reu^en.
3ur geicr i^re« ®ebuitstagä ben 10. ajJärj 1810.
(3n ber SßovauSfe^ung, ba^ an biejem a;nge ®otte§bienft fein loürbc.)
'^te ©lode ruft, l)od), öon gcwcil^ter ©teile,
Jy 3um 2)om ha§ 5BoU, bn§ burc^ bie Strafen irrt.
„sin bie Äönigin." Übergeben rourbe, ba bie flird^enfeier unterblieb, boä
bei- Übergangäform folgcnbe Sonett, tjanbfc^riftlic^.
40 illeinere ©ebid^te.
S)a§ %ov \kf)t offen fc^on, unb ^cr^enl^elle
28ogt öon bem Seuc^ter, ber ben ?Utar siert.
SBeftreut, nad^ geftc^art, ift %vepp' unb (5c[)H)eIIe, 5
3)te in ba§ ^mtere ber ^irc^e fü:^rt,
Unb, unter Stör' unb ^feilei^^ im ©ebränge,
§arrt, lautloä, bte erWartungSöoHe SRengc.
Hub bte haä Unglüd, mit ber ©raste Stritten,
?luf jungen ©c^ultem, l^errlic^ jüngft^in trug, lo
9nä einige Siegerin t>om $Ia^ gefc^ritten,
®a jüngft beä §immel§ Qoui un§ nieberfd^Iug,
©ie, bie, au§ giftiger ©eluürme SRitten,
3um Sitl^er aufftieg, mit be§ IblerS glug:
©ie tritt l^crein, in S)emut unb in SRilbe, 15
Unb finit ouf Änieen l^in, nm ?lltarbilbe.
D einen Gl^erub, ou§ bm ©tenten, nieber,
S)ie ^altitenfron' in ber erl^oOnen §anb,
S)er fie untfd)h)eb', aitf glängenbem ©efieber,
(Selogert ftiU, auf gotbner SSoIfen 9tanb, 20
S)er, unternt fj^ötenton fera^3^'frf)er Steber,
®en ^ranj er^ö^', bon ®ott i^r äuerfannt,
Unb, t>or be§ 33oIfe§ frommerftauntem S3Ii(fe
§tuf i^re ^^cil'ge ©d^loefterftime brüdEc.
^
3ln S^i^o aKojeftät bic Königin Souifc ijon 5ßrcuf}cn
jur geter i^reä ©efiurtStageä ben 10. ÜKärj 1810.
-^asu, bie bo§ Unglüd mit ber ©ra^te Sd^ritten,
yi^ Stuf jungen ©d)ultern, I^errlid) jüngft^in trug:
SSic hjunberbar ift meine S3ruft Dcrluirrt,
Sn biefem ?lugent)licE, ba ic^ auf S?nieen,
Um 3)i(^ äu fegnen, bor ®ir niebcrfinte. 5
!5c^ foH S)tr ungetrübte Sag' erflei^n:
S)ir, bte ber 'i)ol)m §immeI§fonne gleid^,
3n üolfer ^rac^t nur ftrat)It unb .<perr!id^feit,
SÖenn fie burd^ finftre SSetterluoÜcn brid^t.
D Su, bie au§ bem ßam^jf empörter Qdt, 10
Sic einj'ge Siegerin, I^erUorgcgangen:
Sün bic flönigin Suife. 41
9Ba§ für ein SBort, ©ein lüürbtg, fag' tc^ ®ir?
©0 jtel^t ein ß^erub, mit gcf^reistcn glügeln,
3ur 9?ac^t3ctt bnrd^ bie Suft, unb, auf ben 9?ü(ien
15 ©ettjorfen, ftauncn it)n, toon ©lanj gcbtenbet,
®er 2SeIt betroffene ®efd^tcd)ter an.
SSir alle mijgen, §ol)' imb SfZtebere,
SSon ben 9tuinen unfer§ ®Iüd§ umgeben,
®ebeugt öon ©djmer,^, bie ^immUfc^en öerüagen,
20 3)oc^ 2)u ©r^^abene, 3)u barfft e§ nic^t!
S)enn eine ©lorie, in jenen SRäd)ten,
llmglänäte Seine ©tim, X>on ber bie 38elt
?{m lid^ten S^ag ber grenbe ntd^tä gea^^nt:
Söir fa^n 'i^iä^ Slnmut enblog nieberregnen,
25 ®af? 3)u \o groß al§ fc^ön icarft, luar un§ fremb!
SSiel SSIunten blühen in beut ©cljo^ ber Seinen
3}oä) Seinem ®urt jum Strauß, unb Su bift'§ Wert,
Soc^ eine fc^i3nrc ^atm' erringft ®u nic^t!
llnb toürbe Sir, burc^ einen ©c^Iu^ ber 3«ten,
30 Sie Ärone axic^ ber Söelt: bie golbenfte,
Sie Sic^ äur Königin ber (£rbe niad^t,
§at ftin hk Stugenb fc^on Sir aufgebrüdft.
©ei, STeure, lange noc^ be§ 2onbe§ ©tolj,
Surc^ frol^e ^al^re, »ie, burd^ frol^e '^a^xi,
35 Su feine Suft unb fein ©ntjüden warft!
gilt J>« ^öntgtn üoit |Irfuf cm
Sonett,
/^rtüäg' icf), tüte, in jenen ©(^rerfenStaflen,
^ ©tiE S)eine »ruft berfc^toffen, tüa§ fie litt,
Söie 3)u ba§ Ungtürf, mit ber ©rajic 2:Titt,
Stuf iungen ©c^uttern "^erilirf) l^aft getragen,
^ Söie öon be§ ^ieg§ jerri^nem ©d)tac£)teniüagen
©etfift oft bie <Bä)ax ber ^Jlänner 5U £)ir f(^ritt.
34 pr bag jiBcite „fro[;e" ift „tiübc" ocrmutct luovben, boc^ ftimmt cS äui8.23ff.
42 kleinere ©ebid^te.
3Bie tro^ ber Söunbc, bie S)ein -^erj burc£)j(^nitt,
SDu ftetg ber Hoffnung f^a^n' un§ borgetragen:
£) tg)eni(^enn , bie 3eit i'finn mödjt' i(^ fegnen!
äöir fa'^n ®id) Slnmut enblo§ nieberregnen,
äöie gro§ 5Du toarft, ba§ a'^nbeten totr ni(^t!
Sein ,6au)3t fd^eint toie bon <BixaijUn mir umfc^immert;
S)u Bift ber ©tern, ber boEer ^rac£)t erft flimmert,
äöenn er bitri^ finftrc SBettertooIfen 16rid)t!
— ttj-, —
(9IIS 5Wam[eII Sc^malj bie EamiHa fang.)
maditigaE, fpric^, too ftirgft bu bid^ boc^, tüenn ber to=
fenbe .^erl)fttDinb
9tau|d)t? — 2fn ber ^el^Ie ber <Bä)nial^ üBertointere irf).
— ^>f —
Per tjl Her |lrm|lc?
etb", rief, „mein ebelfter ^err!" ein 9lrmer. S)er 9Jei(^e
berfelte:
„Summet, h)o§ göB' iä) barum, toär' ii^ fo !§ungrig, aU Qx\"
— ^>^~- '
f er mx^i^t ®tfiljgefellfrljafter.
reffenb, bur(^gängig ein 33li^, boE ©(^arffinn, finb feine
gtet)lifen:
äBo? 3lnber3:afel? SJergiB! Sßenn er'g äu .^aufe Bebentt.
— rf'Tf —
llotmeljr«
al^rt)eit gegen bengeinb? SSer^ei^tmir! 3(^ lege äutceiten
©eine Sinb' um ben ^aU, um in fein Sager ju gel^n.
C
Die fed^ä ®pigramme ftefjn in ben „Slbcnbbtättern'; man ^at noc^ mehrere,
bie ©tägemann u. a. getiören, auf Äleiftä 9ie(^nung gefegt. 33ie beiben erftcn mögen
i^m nur bie gorm oerbanfen, bie brei legten fmb nnficfier. — „5ln bie 9}a(^tigall."
£iie i?o[oratuvfängerin 2htgufte Sd^mal) in Sieriin roav bei ber äluffütirung von
SBeiglä „Sc^roeiierfamilie" gegen 'SQe. §erbft jurüctgefetjt luovben. „eonnUa", Oper
^JSaerä. — „SJotroe^r." Sticht bloß ein flanipf gegen bie 36"f"i' 'f' gemeint, fonbern
bie ganje bamaU notgebrungenc ^'oeibeutigteit ber ^*atrioten.
Gptgramme. — ©leiti^ »mb llngleicfj. 43
©Iflikmuttfdj.
Ja) gratuliere, ©tai', benn elüig tüirft bii TeBen;
äöer feinen @eift fiefi^t, l§at feinen aufjugeben.
— #
(StlS er bcn SJitfti abgefegt.)
'^ecfit l^aft bu, ,g)err! ©in fleineg Sic^t
^ 5pa^t auf ben 5?ir(^enleuci)ter nid^i
^^^.^^
eine ßegenbe nad) §an§ Sa(^?.
-^er ^err, ol§ er auf ©rben notf) ein'^erging,
--^^ Äant mit (Sand ^^eter einft an einen 6d)eibelüeg,
Unb fragte, unBefannt be§ Sanbe§,
S)a§ er burc^ftreifte, einen S3auer§fne(i)t,
5 S)er faut, ba, too ber 9fiain fid) fpaltete, geftredt
Sn eine§ 33irnBaum§ ©rfiatten lag:
3Ba§ für ein Söeg nac^ Sericiio i'^n fü'^re?
S)er Äerl, bie ^Jtänner nic^t fieai^tenb,
S5erbrie§tic^ , fid^ ju regen, l^oö ein Sein,
10 S^ifit' <iiif ein§au§ im^elb', unb gä^^nt' unbf^rad): „ba unten!"
3exTt fid) bie 9Jlü^e üBer§ Cl^r jurec^t,
Äe^rt fid), unb fcEinarc^t fc^on toicber ein,
S)ie 5Jlänner brauf, n)o"^in ba§ Sein getoiejen,
©el^n il^re ©tra§e fox-t; jeboi^ ni(i)t lange tDüf)xV§,
15 Son 9Jtenfd)en leer, toie fie ba§ .^au§ befinben,
©inb fie im ßanb jd)on toieber irr.
S)a fielet, im !§ei|en ©tra'^l ber 9JUttag§fonnc,
SSebetft öon 2i;^ren, eine 9Jlagb,
„2ln ben Öro^^emt." SfJad^ Steig oictteic^t auf bie (Jntlaf[ung bc§ unbebeu'
tcnben äJUnifterä £o^na bcjüglic^. — iöeibe ilcgenben onongm in ben „Ülbenb«
blättern" oom 3. 3}oo. nnb 8. Dej. 1810. — „(SIeid) unb Ungreidt)." Jgianä Sa^i,
fieUei« 3Iu§gabe 5, 114: „(Sefpvec^. St. ^petev mit bem faulen paiorenlned^t."
44 filetnere (Sebic^te.
S)ie fd^neibct, ftif(3§ unb ioadfer, Äorn,
S)er ©c£)tt)et^ rottt i|r öont 3lngefic^t l^eraB. 20
5Der ^err, na(i)bem er fi(^ Qefällig broB ergangen,
^füixi aV\o \iä) mit greunblidifeit ju i^r:
„^ein SLö^terc^en, gel^n tüir au(^ red)t,
©0 tt)ie toix ftef)n, ben 2öeg nadE) Seri(^o?"
S)te 5Jkgb anttoortet fXin!: „@t, .gjcrr! 25
®a feib i^r toett bom Sßege irr gegangen;
S)ort {)interm äöatbe liegt ber 2;urm toon Sencfio,
Äommt Ijer, id) loill ben 2ßeg tuä) äeigen."
Unb legt bie ©ic^et tüeg, unb fül^rt, gefc^irft nnb emfig,
Xuxä) ^cfer, bie ber 9tain burd)|d)netbet, 30
2)ie Männer auf bie re^te ©tra^e !§in,
3etgt noc^, too fc^on ber Sturm t)on 3fei;i(^o erglänjet,
©rü^t fie unb eilt juriKfe lüicber,
5tuf ba§ fie fdjueib', in iRüftigMt, unb raffe,
2}on ©ditDei^ Betrieft, im äöeiäenfelbe, 35
©0 nad) U)ie Bor.
©an et 5peter fBrid)t: „€) 5Jleifter mein!
S(^ Bitte bic^, um beiner @üte toißen,
2)u rtolleft biefer 5Jtaib bie %at ber ßieBe lol^nen,
Unb, flin! unb toacfer, n)ie fie ift, 40
^^x einen 5J^ann, fünf au(^ unb toader, f (Renten."
„5[)ie Waih", Berfe^t ber ^err boE ßrnft,
„S)ie foH ben fauten ©{Reimen nel^mcn,
S)en rtiir am ©d^eibeh^eg im 35irnBaum§f(^atten trafen;
3llfo Befd)Io^ id)'ä gleich im .fersen, 45
%U id) im Söeiäcnfclb fie fa'^."
©anct ^^eter fprid)t: „9tein, .^err, ^a§i tüotte @ott Berl)üten.
S)a§ toär' ja etuig f^ab' um fie,
5JtüBt' aW \f)x ©d)mei^ unb Tliii)^ Berloren ge'^n.
ßa^ einen 93lann, itjx a^nlidier, fie finben, 50
9luf ba^ fid), toie fie toünfi^t, ^od) Biä jum ©ieBel i()r
S)er lReid)tum in ber %mnt fülle."
®letci^ unb Ungteic^. — 35er SBcIt Sauf. 45
®ci- ^eiT anttoortet, milb ben ©anctuS [txafenb:
„O 5petre, ba§ t)erftel)ft bu nic^t.
S)er <Bä)dm, ber lann bod^ nic^t äur gölten fal^teti.
Die ^Jlaib aud), frijdien SeBenä öoE,
S;ic !önnte leid)! ju ftola unb üp^ig tüerben.
S)rum, lüo bie ©c^tütngc fid^ it)r attäuflüd§tig regt,
§en!' i(i) i^r ein @etoi(f)t(ein an,
■}ln\ baB fie'§ Beibe im 5Jta^e treffen,
Unb fröt)li(^, toznn e§ ruft, l^infommen, er toie fie,
3Ö0 icC) fie alle gera öerfammeln möd)te."
■ — ^
^*
f er Pclt gauf.
©ne Scgenbe nac§ §an§ Sad^S.
icr ^err unb 5ßetru§ oft, in il^rer SieBe Beibe,
begegneten im ©treite fid),
SBenn öon ber ^lenfd)en ^eil bic 9iebe War;
Unb biefer nannte jtDar bie ®nabe ©otte» gro^,
5 S)od) tt)är' er ^^err ber äöelt, meint' er,
äöürb' er \\ä) i^rer me'^r erbarmen.
S)a trat, ^u einer 3ei^ ^^^ I«"9[t, in Beibcr .^erjen,
S)er (Streit üergeffen fd)ien, unb juft,
Um tt)elc£)er Urfad) n)ei^ id) nid)t,
10 ®er .!pimmel o'ben au(^ öoÜ Sßotten ^ing,
S;er Sandug, mi^geftimmt, ben ^eilanb an, unb fprad}*.
„,g)en-, la^, auf eine .g)anböDll ^i-'it
5]iid), au§ bem ^immelreid^, auf (ärben nieberfatiren,
2)a§ ic^ beä Unmutg, ber mid) griff,
15 SSergeff unb mid^ einmal, Don ©orgen frei, ergö^e,
äöeil e§ ie^t grab' öor gaftnai^t ift."
S)er Jperr, beä Streite nod) finnig eingeben!,
©pridjt: „®ut; ac^t 2:ag' geb' id) bir ^eit,
„Ser SBelt Souf." Ciatiä Ba^i, ÄeUerä StuägaOe 1, 404: „©in gefpredj
ätöifc^en fonct i)5eter unb bem ^crrcn, uon ber ie^igeu weit lauff."
46 kleinere ©ebid^te
5Dcr i^eier, bie mir bovt beginnt, bic^ Bei^umiidien;
Sebod), jobalb bag geft borBei, 20
^ommft bu mir jur geie^ten ©tunbe toieber."
^^(d)t öolle 2^age bod), ätoei äöoi^en fd)on, unb mel^r,
@in aBgejä^lter Tlonh bergel^t,
S3et)or ber ©anct äum ^immel ioieberfe^rt.
„6i, 5petre", jpric^t ber ^err, „tüo toeitteft bu fo lange? 25
©efiel'S anä) nieben bir fo tüot)!?"
3)er ©anctug, mit nod) jc^toercm Äo^fe, jt)ri{^t;
„3ld), <^crr! S)o§ toar ein ^nbti unten — !
S)er .^immel felBft Beseliget nidit öeffer.
2)ie ßrnte, reid), bu toei^t, toie feine je gewesen, 30
©aö alle§ nja§ ba§ ^tx^ nur toünfc^t,
(betreibe, tt)ei| unb ]ü^, 5Jtoft, jag' i(^ bir, toie .^onig,
i^teifd) fett, bem 'Bpzd gleid^, bon ber 33ruft bc§ 9iinbeg;
^urj, bon ber @rbe jeglichem @räeugni§
3um 33red)en alle S^afetn öoH. S5
2)a tic^ i(^'§, j(^ier, p lool^l mir jein,
Unb l^ätte Batb be§ ^immel§ gar bergeffen."
S)er .g)en: ertoibert: „@ut! S)0(^, !^>etre, fag' mir an,
33ei jobiel ©egen, ben iä) auägefdiüttet,
,|pat man aud) ban!bar mein gebadit? 40
©a!§[t bu bie ^ird)en aud) bon 9Jten|j(^en boE?" —
2)er ©anct, Beftür^t l^ierauf, nai^bem er \iä) Bejonnen,
„O ^err", f^jric^t er, „Bei meiner ßieBe,
3)en ganjen f^flftmonb burd), tuo id) mi(^ l^ingetoenbet,
3tid^t beinen 9Zamen '§ört' ic^ nennen. 45
@in eiuä'ger 5Jlann fa^ murmelnb in ber Äirc^e:
S)er aBer toar ein 2Cßud)erer,
Unb ]§atte J?om, im .^erBft erftanben,
i^üx Wän]' unb 9ta^en hungrig aufge|d)üttet." —
„Siöol^Ian benn", f^jrii^t ber .!perr, unb lä^t bie 9iebc fallen 50
„5petre, fo ge"^; unb tünft'ge§ 3at)r
^onnft bu bie 5aftnad)t wieberum Befüllen."
Ser äBett Souf. 47
5Do($ bte§mal Wax ba§ ^^eft be§ ^errn !aum eingeläutet,
2)a fömnit ber ©anctu§ fd)leid)enb jc^on jutüct.
65 S)er .^err Begegnet i^m am >^intmet§tor unb tuft:
„6t, ^etre! ©ie"^! SBarum |o trourig?
t'pat'ä bir auf @rben benn banieben ni(i)t gefallen?"
„2ld§, ^err", berfe^t bet ©anct, „feit iä) fie nic^t gefe:^n,
^at fid) bte @rbe ganj öeränbert.
CO S)a ift'§ furälüeilig nid)t meljr, toie öorbem,
9fling§ fielet ba§ 5luge nicf|t§, aU 5tot unb Scintmer.
5Die @rnte, afdietoei^ öerfengt auf allen getbern,
(SaB für ben junger nic^t, um SSrob ju BacEen,
9)iel toen'ger ^uc^en, für bie Öuft, unb ©tri^etn.
65 Unb tueit ber ^erBftluinb frü^ ber SSerge .^ang burd)reift,
3öar aud) an Sßein unb 50toft nic^t ju gebenden.
S)a bad)t' ic^: toag auc^ fottft bu I;ier?
Unb feiert' in§ ^immetreid) nur mieber l^eim/' ~
„<So!" fprii^t ber <!^err. „f^ürlüa'^r! S)a§ tut mir teib!
70 S)o(^, fag' mir an: gebac^t' man mein?"
„§err, ob man bein gebad)t? — Die äBal)rl§eit bir ^u fagen,
9tl§ id) bur(^ eine ;^au|)tftabt !am,
ganb icf), jur .3eit ber 9Jtitternac^t,
SSom 5lttar!eräenglanä, burd) bic portale ftra!^lenb,
75 S)ir aEe WäxW unb ©trafen ^eü;
5Die ©lödner äogen, ba^ bie ©tränge riffen;
§od) an ben ©äulen fingen ÄnaBen,
Unb l^ielten i^re 5Jiü^en in ber .^anb.
^ein 9Jtenfd), öerftc^r' id) bid), im äöeidiBilb ringä ^u fel^n,
80 3n§ ©iner nur, ber eine ©d)ar
£aftträger !eu(^enb öon bem .^afen führte:
2)er aber toar ein äöud)erer,
Unb pufte Äom auf Iäd)elnb, fern erfauft.
Um öon beg 8anbe§ -junger fid) ju mäften."
85 „9Iun benn, o ^^^etre", fprii^t ber .^err,
„@rfd)au[t bu je^o boc^ ben £auf ber Söett!
1
48 Äleincre ©ebic^tc.
i^e^t fieljft bu bo(^ U)a§ bu jüng[tf)iu nirf)t glauben U)oHte[t,
S)a^ ©üter nid^t baS @ut be§ ^Benfd)cn finb;
S)Q^ mir ifir ipeil am ^erjeit liegt mie bir:
Utib ba^ iä), tnenn icJ) fie mit 9lot jutceiten ^lagc, oo
5JU(^, meiner SieBe treu unb meiner ©enbung,
9lur i^rer |bl^'ren 9lot crborme."
(Ptiinumg ht$ „lßvm}m gmöndj tJoit iomburg" nii Ue
/jfCLen trimmet fdiauenb greift, im S5oIfägcbrängc,
^^ S)er ^arbe fromm in feine ©aiten ein.
^e|t tröften, je^t berlel^en feine klänge,
Unb foldier Slnttoort fann er fid^ nii^t frcun.
®0(^ 6ine ben!t er in bem ^rei§ ber 5Jknge,
2)er bie @efü§(e feiner SSruft fid) njei'^n:
©ie I)ätt ben ^rei§ in ^änben, ber i^m fatCe,
Unb frönt t|n bie, fo frönen fie \f)n aUt.
-»>BSe«^
kleinere ©d^riften,
IjcrauSgegeben öon 9fJetu^o(b Steig. .
Äleift. IV.
"^tXhi^t, ber 2)i(^ter, ift ftetg ein unerniüblid^er S5erf äff er kleinerer ))ro^
XiX- faifc^ec ©(^riftftücfe geivefert. 5)ic ^Briefe an feine 93raut befte'^en
juni grofjcn Seil ou§ „fdjviftlicfjen ?Xufli3fungen intereffontec ?luf=
gaben", luie er fic felbft einmal beseic^net :^ot. 'Hl§ fold^c fteHen fic^
5 aii(^ bie beiben frü^eften, an feinen greunb fftix^U bon Silicnftem gc=
nd^teten ^luffä^c bar, „S)en ftd^em 3Seg be§ ®(ücE§ ju ftnben" unb
„Über bie allmö^lit^e SSerfertigung bcr ©ebanfen beim Sieben", toon
benen ber erfterc fid^ flellennjeife mit ^leift§ S3rief an feinen ^au§-
le^rcr 9Jiartint, au§ ^otSbam ben 18. SKärj 1799, berührt unb baburd^
10 jeitlid^ beftimmt ift. ^n bem sWeiten 9luffa^e toeift bie öeräd^tlic^c
!J3ergIcic^ung eineS (£j:amtnator§ mit einem Dtoßfamm auf gleichzeitige
^Befc^äftigung mit SJJidjael S?of)lbaa§ l^in. 33eibe Stüde finb Don f leift
felbft nic^t in S)rucf gegeben ioorben.
®cbrucEte ^^^rofaftüde öon Älcift f^aben luir erft im„^^öbug"
15 üor un§. '^ijm gebüljrt geiüif] bem Stile nad^ bie '»Jlbfaffung ber %t-
tünbigung biefer ^eitfd^rift, mag glcid^ feinem 3JJitunter3eid^ner ?lbant
Sltüller ber berechtigte ©influß nid)t üerfc^ränft genjefen fein , cbenfo
bie ber balb nad^folgenben „^Injeigc" an t)a§ ^ublifum. ^m übrigen
lief? bie öome^me Haltung be§ „^N^öbu§", al§ be§ 9?ac[}folger§ bcr
20 „§oren", hjenig 9xaum für tieine '!)?rofaftüdc übrig. 9?ur jiüci gabeln
f anben metjr ,^ur güllung eineS §eftc§ , al§ au§ innerer SJotttjenbig*
feit ^lufna^me. Qtvav in bcr „Shtnftfriti!" (VI, 42) unb in bcr „(Ein-
leitung" ju ben ^^ilDfD)3:^ifd[jen unb fritifd^en SJJiSjellcn („^^i3bu§"
Vn, 32—33) empfinbc id^ Stleiftfd^en ©inpuf?; inbeffen ift e§ (v5runb=
25 fa^, in bicfc 'iJIuSgabe bcr äöerte illciftS nur \o\ä)c Stücfe aufjunelimen,
bie eine litcranfd)c 3clbftänbig!eit für fid) in ^Infpruc^ nehmen bürfen:
ein ®runbfat3, ber namcntli^ bei ben „^Berliner ^Ibenbblöttem" ftreng
inncju'^altcn toar.
4*
52 flleincre Schriften.
S)ie paat Heineu ijjrofaifd^cn Stüde im „^<pbu§" finb tcnbenjlog.
®cutfc^^ntriotifc^e, no^joleonfcinbltc^e Senbcnj bagcgen ift bie ©eclc
bei- Sluffn^c, bic ^leift fc^rieb, als er mit S)a:^Imann im gvü^Iing 1809,
naä) SHüSlvn6:j be§ öfterceic^ifd^^franäöftfc^en Krieges, ftc^ öon S)re§ben
i\aä) ^rag begab. ®r hjottte ber beutfc^en <Baäji mit ber SSaffe ober 5
mit ber gebcr bienen; ivnl^renb fid^ i'^m bie erftcre ^^Irt ber Sätigtcit
öerfd^Io^, fc^icn i^m bie le^tere eine 3eitlang bic günftigj'ten '3lu§fic^tm
ju eröffnen. ®§ loar hk fc^öne 3eit nad^ bem 21. unb 22. 3JJai 1809,
bem (Siege be§ ©rs^^eräogS Sari über ^Za^joleon bei ?Ifpem. S)urc^ ben
Dberburggrofen, (ärafen bon 2öaEi§, iüurbc ein ©efud^, ba^ Steift imb 10
®a^Imann um bie ®rlttubni§, ein Journal ober eigentlid^ ein 2Sod)en=
blatt unter bem Xitel „®ermania" herausgeben 5U bürfen, bei ber
Dlegierung eingebracht l^atten, @r. ^jeHenä bem ®vafen bon ©tabion
öorgelegt. @§ fotttc nur ben einen ©egenftanb bcl)anbeln, über ben
ber S)eutfc^e nac^ SIeift§ 3Keinung bamal§ ju reben ^atte. (£r fanb 15
fogar ®elegen!^eit, feine Sluffä^e, bic er für bic „©ermania" beftimmt
!^atte, int §aufe be§ ©rafen öon SoUoiurot üoräulefcn (an gr. ®cE)Iegcl
13. Sunt, an Ulrife 17. Suli 1809). ^ber gfJa^oIeonS ©ieg bei 33a-
grom am 5. unb 6. '^uli mit feinen f^olgen für Seutfc^lanb oemid^tete
aud^ SIeiftä iournaliftifd^c SluSfic^ten, unb feine „©ermania" fam ni(^t 20
äuftanbc.
SSon ben für ftc beftimmten^Iuf fä^en finb aber eine ^Inja^^l erl^altcn
geblieben: unb ^toat ber §au:ptfod^c nad^ in ^Ibfd^riften, bie ein ©d^rei=
ber einjeln Oon SIeift§ Urfc^riften nal^m, unb bie bann, fpäter in einen
feftcn ©nbonb 5ufammengefa^t, au§ %kd§ unb ^öpkS 3taij\a!Q auf 25
bie Söniglic^e 33ibliot^ef in 58erlin gefommen finb. ®er S3anb entplt,
auf}cr poetif(^en©tüden am©d^Iuffe, t)ier„fatirifc^eSriefe", ba§ „ilcl^r»
imd) ber franjöfifc^en Soiunaliftif", ben „Sated^i§mu§ ber S)eutfc^en",
bie „Einleitung" jur „Germania", ba§ gragment on bie 3citgenoffen,
„3!Sa§ gilt e§ bicfem .triege?" unb bie „Sebingimg beg ©örtnerg". 30
2)ic§ Waren biejcnigen ©tüdfe, benen Steift lüirtlic^, hi§ auf ba§ grag=
ment, eine abfd)Iie^cnbe ©eftalt gegeben I}atte. SSon Steifte Urfc^riften,
bic bem Wbfd^rcibcr borlagen, finb noc^ bie be§ „Sated^i§mu§" jum
Seil unb ber „S3ebingung beg ©iirtnerS" ganj cr!^o(ten; bagegen bon
einem ?Iuffa^c „Über bic 3iettung bon Öfterrcid)" ift allein bie un= 35
bollenbct gelaff ene Urfc^rif t SlciftS borl^anbcn, bk ein berartigeS 3)urd^=
unb Übcreinanber bon Sorrcfturen jetgt, ha'fi feiner ©c^rciberl^anb
eine 3ibfc^rift ju nel^men möglid^ war. ®tc Dtci^cnfolge, in ber bic
(Sinleitung beS ^erauSge&ecS. 53
einjeüien 9lb[d^i-iften äufammengebunbcn finb, ift eine äufättige, fann
jcbod^ bei bec Verausgabe ungeänbcrt bleiben. S'Jur ik „(Einleitung"
jur „©ennania" ^ah& ic^ ber ©efamt^eit biefer ?IvtifcI öorangefe^t.
9D?an barf ftd^ nun nic^t öorftciten , bai5 bic „©erntania", irenn
5 fte äuftanbe ge!omnten tüäre, lauter fo fjoi) gefaxte, nur ben au§=
gelefenftcn Steifen genel^me ?lrtifel, tDie hie genannten, l^ättc entl^alten
bürfen. ^m Gegenteil, biefe lüie bic in gleicher 3eit unb ^Ibfid^t
cntitanbenen ©ebic^te l^ätten bod^ nur öereinäclt eine SJummer be§
SBoc^enblatteS au§3cicl)nen fönnen, lüäbrcnb im übrigen für bie gro^e
10 3Jfai)e be§ 5?oUc§, ha§ aufgerüttelt loerben foHte, leichtere, mit §umor
getoürjte 9?af)rung nötig geiüefen h^äre. f leift mu^ über eine große
SKaffe folc^er ^Rotijen, hk i^m auS feiner auSgebel^nten, immer eifrig
betriebenen 2e!türe jufloffen, für hk SSerf orgung feine§ SBIattes öer*
fügt l^aben; haS fie^t man f:päter an Dielen Sefef rüd^ten , bie oor ba9
15 '^a^v 1809 5urüctreid^en, unb bie nun, nac^bem bie „Oermania" unter«
blieben irar, in ben „^Berliner ?lbenbblättem" fe!§r gute SSerloenbung
finben lonntcn.
S)ic „^Berliner ?lbenbblätter" begannen am 1. Oltober 1810
unb enbeten am 30. SJiörj 1811; i^re ©efc^ic^te unb il^re ©tettiing in
20 ber bamaligen Setüegung ^a\}e iäf in „^einric^ bon SteiftS berliner
Säm^fen" ju f^reiben öerfuc^t. ^^ren JRüd^alt l^atten fie an ben
SD?itgIiebern ber c^riftlic^=beutf(j^en Xifd^gefeUfc^aft, felbft ber ^önig
intereffierte ftd^ für ha§ 93Iatt, beffen 33egrünbung gegen hk SBiber»
ftänbc ber ^cnfurabteilung unb ber beiben alten ^Berliner 3eitungen,
25 ber SSoffifd^en unb ber ©)jcnerfc^en, burc^gefe^t Würbe, steift beseid^-
netc al§ 3'^'^'^ ^^^ „?lbenbblättcr" in ber erften ^nftanj: Unter^^altung
aller Stäube be§ SSolEä; in ber äiociten aber, nac^ alten erbenflic^en
JRid^tungen : 58eförberung ber SfJationalf ad^e über^au^jt. 3?ationalfad)c
öerftanb ^leift im ©inne ber ^reußifd^en Patrioten, bie nad^ au^en
30 ben Srieg gegen Sfia^oleon unb nac^ innen bic Befreiung beä 5Bolfe§
au§ ben ^eff^l" '^^^ 9luf£lärung anftrebten.
®leic^ juerft ging ber ^a\\\p\ gegen 25fftflnb§ ^Berliner STTjeater»
leitung lo§, an bem fic^ Sleift, ber fd^on 1808 ai^ 2)re§ben über ba§
9luffül^ren öon „Überfe^ungcn Heiner fran3Dfifc^er ©tücfe" in Serlin
35 fid^ mißmutig geäußert ^atte, mit eigenen ^luffä^cn beteiligte, o^nc
inbe§ irgcnbiuie burc^blicfen ju laffen, baf3 er im Sommer 1810 öon
Sfflanb äurüctgemiefen »oorben irar. ©leic^ toon Einfang an aber
f^jiclte, njjc Stägenwnn bezeugt, bic 3cni'»r gegen Äleift iinb nötigte
54 Jtteinere S<j^riften.
("^n 3iu- ou)5eijtcn 3Sorfi(I)t. 5)a!^ev fonunt e§ 3. 58., baji er feinen Stabct
gegen mäßige ©d^auf^ieler in bic fonberbare gönn be§ 3JJanonctten=
artifelS Elcibete.
S)ic journaliftifd^c S8c|anblung ber^unft, an!nü))fenb an bie
neue ^Berliner ^imftauSftettung be§ ^^aljreä 1810, überlief} S^leift ^anj)!^ 5
fäc^Iiü^ feinen greunben, hjä^renb er felbft nur mit ein paav altgentein
gel^altcncn ^Briefen gegen hit auf ber ^Berliner 'sJlfabemie betriebene
9ffac^al)mung nnc^ berül)mten aJJciftern unb gegen bie Übertreibungen
ber neuen d^riftlic^en SJJnlcrfc^ule eingriff, ftd§ oud^ für freunbfc^oftlic^
bered^tigt ^ielt, einen ?lrtifel '2lraim§ unb SBrcntanoS über griebric^S 10
Seelanbf(^aft mit eigner 3BiHfür äufantmenjuftreidjen. Siefelbe grci=
fjeit geftattete er fic^ gegenüber litcrarifc^en Beiträgen gouqufö unb
bc§ ®rafen Soeben. S)iefe ^Iciftfd^en SSerMräungen frember 3SorIagen
njerben al§ „^orerga" in öcinerent S)rucfe gegeben.
®ic litcrarifd^en SSeftanbteile ber „^ilbenbblätter" burd)Iaufen 15
aUt Wirten ber ®arftettung. S)a bie 3tei|enfoIge, in ber fte urf^srüng^
lici^ auftreten, für ben S'^zd ber ?lu§gabe meift nic^t§ ju befngen
^at, fönnen fte nac^ fac^Iic^en ß5efii^t§))unften georbnet luerben. Saä
„33etteliueib" unb bic „Säcilie" ber „'sJlbenbbliitter" fc^eibcn t;ier au§,
»eil fie al§ ^Bariantcn ben f^iiter wenig ober mel^r öeränberten „@r* 20
jäl^Iungen" gleichen ?Jamen§ jugeteilt finb. ?lu3 ber öerbleibenben
ajJaffe ge'^en tioran bie ©tücfe, bk fonft in irgenb einer öejiel^ung nod)
äu ben „(Srjä^tungen" fielen, e§ fc^Iiefjen fi^ bie für Slleift unb feine
greunbe c^ara!teriftif(^en „33ctrac^tungen über ben SöcUlauf" an; bann
folgt, tvaä \xäj in ^leiftg Sinne al§ „fonberbar" borfteUt; enblic^, nic^t 25
o!^nc ^inblid auf bie S?!ontinentaIf^erre, bic SBefc^reibung ber ^nfel
^elgotanb, litcrarifc^c 9'ioti3en über neue Schriften, (Erinnerung an
ben Sobeätag ber Königin Sutfc unb jule^t ber tief unb crnft angelegte
?luffa^ über „SSiffen, Schaffen, Serfti^ren, (Srl^altcn".
3n einem 3rt)citen ?lbfc^nittc faffe id^ ^Inelbotcn unb ^Berliner 30
Xage§begeben]^eiten äufammen; ein Stüd, luie ber auf ^Berliner S!ofal=
Wi^ beru^enbe „5BrannttDeinfäufer", mac^t ben Übergang 3Wifd^cn
beiben. %i bk :präc^tigen 9Kilitäranefboten reiben fic^, aufjer einigen
bIo§ bcluftigenben, bie 3Kuftfer= unb Sc^auf^ielerancfbotcn. Sic
93crliner S^ageäbegebenl^citen betreffen allerlei 5ßoli3eiöDrfäIIe unb bt= 35
fonberä bie Suftfd^iffal^rt be§ 2Sa(|§tud^fabritanten Slaubiuä, bie jur
geier bcS (Seburt§tage§ be§ ^ronprin3en am 15. Dftober 1810 ftatt«
fanb, wä^renb bie urf))rünglic^ für biefen Sag geplante (SröffnungS^
©iiileitung öes ^erausgebeiS. 55
feiet bei" SBcrItner Untoerfität abgesagt lüorben irar. S)tc fc^riftlic^cn
unb münblid^en GueKen für bie ?lnc!boten unb S^agegereigniffe t)e=
l^anbelte Sleift fo frei unb eigenartig, ha)^ ha§, h)0§ unter feinen §än=
ben entftonb, al§ fein neueä Eigentum betrad)tet werben fann. ©tücfe,
5 hk i^m frül^er irrtümlich jugefd^rieben würben, finb ftiUfc^lueigenb
fortgcloffen »orben.
3Ser^ängni§üott für hii „?lbenbblätter" würbe bic D))|)Dfttion§=
fteUung, in bie fie fic^ ju ber innerpolitifc^en (Sntwidelung be§ ^i^^i^eS
1810 gebrängt fallen. ^leiftä greunbe fäuipften gegen ba§ (Einbringen
10 be§ ©eifte§ ber franjöftfcben äieüolution unb ber Slltam ©mitl^fc^en
grei^anbelSlefirc in bie ^jreufjifc^en äieformen. §arbenbergä grofje§ gi*
nanjebih tooni 27.Cftober 1810 rief ba^cr ben SSiberftanb ber „^benb-
blötter" :^eröor, ber ^au^tfäd^lid^ öon Sleiftä greunben geführt würbe.
Sileift felbft Wanbte fi^ gegen t>ii 9JeugeftaItung be§ @rjie^ung§Wefen§,
15 Weil man in feinen Greifen öon ber 3lnwenbung bc§ ^eftalojjifc^en
©^ftem§ eine '^Ibfc^wäd^ung ber nationolen ©rjie^ung befürchtete. Sie
^inbeutung auf bie in bem foulen trieben immer übler fic^ geftaltenbe
Wirtfd)aftli^e 9iotlage öerftecfte er mit ber grijfsten SSorftc^t hinter ber
fd^einbar nü^lic^en drfinbung einer 33omben:poft. S)em neuen ^^slan ber
20 öon einem ^jolitifc^en ©egner ber „?lbenbblätter" erfonnencn QuineU'
lotterte tat er einen ^umoriftifc^en ©egenoorfd^lag. ©onj öerfcbieben
öon ben, ^leiftä ^3lrt entft)re(^enben, allgemeinen ?Iuffä^en ift ber in
bie ©njelljeiten be§ Suju§ebift§ üom 28. Cttober 1810 cingeljenbe
groüc ^ilrtüel, ber baS ®egen unb gür abwägt, mit ber ßleift burd^
25 :^ü^ere§ Singreifen bamalS aufgezwungenen ^cnbenj, ha^ bic 5^or=
teile für ben Staat im Übergewii^tc feien. ajfeine§ @rac^ten§ ift ber
Eingriff ouf ha§ ®efe^ öon anbrer Seite 0cift äugefommen, ber öon
ber StaatSfanzlei genijtigt würbe, bem ?lrtifet bie ^pi^t abjubred^en,
if)n wie in anbern gäüen 5u „neutralifiercn". ?lug ©rwägung ber
30 politiid)en SSerpltniffe geneigt, Äleift baöon gänjUd^ ju befreien, cr=
ad^te ii^ bocb in f^jrad^licber §inftd^t feine S3e= unb Überarbeitung für
fo ftarE, baß beim gellten ber SSorlage il^m ber ?lrtifel ju^uorbnen ift.
®ie :politifd[)e D^jpofttion gegen bie ©taatStan^lei ricbtete bie „^Ibenb«
blätter" jugrunbe, big fie mit Slleiftä ©c^lu|iertlärung öom 30. SJJär^
35 1811 i'^r (Srfd^einen einftellen mufjten.
Dbwol^l e8 natürlid^ ift unb 93riefe bisweilen barauf l^injubcuten
fd)einen, bafj ^Icift aufjer ben ,,'^i)iibn§" , „®crmania"= unb „*'Hbenb='
blätter" =5öeiträgen nod) aubre :^n-ofai)d)c '!)lufiä|3e, oud) nicUeid)! für
5g kleinere Sd&riften: £)er frül^eflen 3«** anßc^Srig.
3eitungcn, ge[c^neben !^at, fo läjjt ftc^ boä) barüber tiid^t§ abfolut ®e^
lüiffeä auSfagen. ^c^ f)cibt in meinei- „3lmin ^unbc 311 §. ü. SHeift"
jtoci :profai[c^e Stüdc au§ ben „Hamburger ©cmeinnü^igcn ^aä)--
rtd^ten" öom ^aljre 1810 aufgelüiefen oI§ folc^c, bie öon Sleift l^cr*
rühren könnten. 3<^ 6in für meine ^evfon mel^r benn je öon i^rci* 5
^Ieii"ti"(^en §cr!imft über5eugt, üerfenne aber nic^t haS' (öelüid^t htä
3tDeifeI§, ba§ jebcm inbireften SBeioeife gegenüber beftei^cn bleiben
fann; e§ fäUt nid^t immer fo günftig, bafj fic^ für eine SBennutung
■^interl^cr ba§ birefte 3eugni§ ergibt, lt)ie ic^ e§ 3. SS. für bie au§ innern
®rünben ^leift ab-, unb 8tägemann 3ugef:prod^enen st<(S)3igramme 10
erbringen fonnte; id^ trage bie beiben fraglichen ©tüde tüenigftcn§ in
ben ?lnmertungen om ©d^luffe be§ 58anbe§ nad^. ©in paax ))oIitifd^e
9luffä^e arbeitete steift im Sommer 1811 für ©neifenau au§ unb
überbrad[)te fie i^m )3erfönlic^; e§ ift mir, ba gerabe bamoI§ bie po\U
tifd^e Sage umfc^tug imb ein ©inbenie^men mit 9la^oIeon 3U)tanbe 15
fam, nid^t lua^rfd^einlic^, ha^ fie gebrudt hjurben, aber ircber au§
®neifenau§ §interlaffenfc^aft, nod^ fonftlDo^cr finb fie lüieber auf*
getaucht. @o hjirb noc^ mand^erlei ?lnbcre§, iiaS Slleift in biefer ?lrt
gef daneben !^at, nac^ feinem STob abl^anben getommen ober üerloren
gegangen fein, oljne 3u grof^e Hoffnung für un§, öon bem ißedore» 20
neu ©inigeg wieber aufäufinben.
per früOcffcn ^cit mtgcgörig.
3e)l0rt, fludj unter lijn gröpen f rangfalfu J>J0 iebeits,
tljn ju gHitejjen!
SSott §etnrtd^ Äleift.
^tjttVir fe^en bie ©ro^en biejer @rbc im SSefi^e bcr ®ütcr biejet
^*'*^ 2Belt. ©ie lefeen in |)errtirf)!eit unb Überfluß, bie <Bä)ä^t
ber Äunft unb ber 5ktur fc^einen fic£) um fie unb für fic äut)er=
10 jammeln, unb barum nennt man fie @ünftlinge be§ &IM§.
?tber ber Unmut trüBt i^re SStidfe, ber ©dimerj bleicEjt i^re
Söangen, ber Kummer f^jriiiit au§ allen il^ren ^ügen.
dagegen fetjen toir einen armen 2agelö^ner, ber im ©c^toei^e
feines 3lngefid)t§ fein 33rot ertoirBt; 5JlangeI unb 9Irmut um=
15 geben i^n, fein ganjeS SeBen frf)eint ein etoigeS ©orgen unb
©djaffen unb S)arBen. 3lber bie ^ufiieben^eit Bticft au§ feinen
5lugen, bie f^reube iää}tit auf feinem 5lntti^, ^yro^finn unb S5er=
geffen^eit umft^hjeBen bie gonje ©eftatt.
2Ba§ bie ^enfc^en atfo ©lud unb Ungtürf nennen, ba§ fel^n
20 ©ic too^l, mein ^yreunb, ift e§ nid^t immer; benn bei allen
S5egünftigungen be§ äußern ©lücfeS l^aben tt)ir Jränen in bcn
Singen be§ erftcrn, unb bei allen S3ernad)Iäffigungen besfelben,
ein Säd)eln auf bem 5(ntli^ be§ anbern gefeiten.
6 9lü^[e oon ßilienfteru, ÄteiftS SfcgimcntStamcrab unb intimer greunb
(1780—1847), naci^mol^ preuSifc^ev (Sencialkutnant unb 6^ef beä ®ro^en ®ene=
vnlftabe».
58 flteinere ©t^riften: £)er frü^e^eu Seit onfle^Brig.
Söcnn alfo bie Siegel be§ ©lütieS fid) nur \o unft($er auf
äußere ©ingegrünbet, lüo tt)irbe§ \i^ benn fidfier unb unlt)anbet=
Bar grünbcn? 2^ glauBe ba, mein ^reunb, h)o e§ aurf) nur
eiuätg genoffm unb entBe'^rt föirb, im Snncrn.
Srgenbtüo in ber ©d)ö|)fung mu^ e§ fid) grünben, berSn= 5
begriff aller S)inge mu^ bieUrfadien unb bie 33eftanbteite be§
©lücfe§ entl^alten, mein g^reunb, benn bie ©ott^eit mirb bie
©e'^nfud^t no(^ ©lud ni(^t täufi^en, bie fie felfift unauälöfdilic^
in unfrer ©eele ermecEt l^at, tüirb bie .g)offnung nidjt Betrügen,
bur(^ toeti^e fie unöerfennBar auf ein für un§ möglid)e§ ©lud 10
l^inbeutet. S)enn glücftic^ 3U fein, ba§ ift ja ber erfte aüer unfrer
äöünf(^e, ber taut unb lebenbig au§ jeber SIber unb jeber 9iert)e
unfer§ S©efen§ f|)ri(^t, ber un§ burd^ ben ganjen Sauf unfer§
SeBenS Begleitet, ber fc^on bunfet in bem erften !inbif($en @e=
bauten unfrer Seele log unb ben lüir beutlic^ aU ©reife mit in 15
bie ©ruft nel^men toerben. Unb mo, mein t5i-"eunb, fann biefer
Sßunfct) erfüllt toerben, too !ann ba§ ©lud Beffer fic^ grünben,
a(§ ba, too aud) bie ^Berfjeuge feine§ ®enuffe§, unfre ©inne
liegen, h)oI)in bie ganje ©(^ö:pfung fi(^ Bejie^t, too bie SBelt mit
ii^ren unerme^lid)en Steijungen im fleinen fi^ mieber!§oIt? 20
S)a ift e§ ja aud) attein nur unfcr Eigentum, e§ l^angt öon fei=
neu äußeren 3}erf)ättniff en aB, tein 2:t)rann f ann e§ un§ rauBen, fein
iöüfetDidjt fann eö fti)ren,toir tragen e§ mit in aEeäöeltteileuml^er.
SBenn ba§ ©lud nur attein Bon äußeren Umftänbcn, menn
e§ alfo öom 3ufci"tt aBI)inge, mein f5"^eunb, unb toenn ©ie mir 25
auc^ baöon taufenb ^eifpiele aufführten, toag mit ber @üte unb
äÖeig^eit @otte§ ftreitet, fann nid^t toa^r fein. 3)er ©ottljeit
liegen bie ^JJtenfdien alte gleich nal§e am |)eräen, nur ber Bei
tüeiten tteinfte SIeit ift inbeg ber bom ©diirffat Begünftigte, für
ben größten mären atfo bie ©enüffe be§ ®Iüd§ auf immer öer= 30
loren. ^^iein, mein grcunb, fo ungeredjt fann ©ott nid^t fein,
e§ mu^ ein ©lud geBen, ba§ fid) Bon ben äußeren Umftänben
trennen lä^t, alte ^Jlenfc^en l^aBen \a gleiche 9(nfprüd)e barauf,
für alte mu^ e§ atfo in gteid)em ©rabc mögtid) fein.
Sluffa^, ben ftci^ern 2öeg beS ®tücl3 ju finben. 59
Saffen ©ie un§ atfo ba§ @tü(i nii^t an äußere Umftänbe
fnü^pten, tüo e§ immer nur toanbelbar fein toürbe, toie bie ©tü|e,
ouf mlä)tx eg rul^t; laffen ©ie e§ un§ lieber al§ 33elo'^nung unb
Ermunterung an bie Sugenb Inüpfen, bann erfi^eint e§ in
5 fcCjönerer @eftalt unb auf fid)eren 5Boben. 3)iefe SSorftellung
fdieint S^^nen in einzelnen flauen unb unter getoiffen Umftänben
tna'^r, mein g^reunb, fie ift e§ in allen, unb eä freut mtc^ in
t)orau§ , ba§ i(^ ©ie babon überäeugen toerbe.
äöenn iä) S^nen fo haS^ ©lud aU SSelol^nung ber Stugenb
10 auffteüe, fo eiid)eint junädift freili($ ha§ erfte al§ S)xitä. unb
ba§ anbere nur aU Wiitd. 5Dal6ei fü'^te ic£), ba^ in biefem
«Sinne bie 2:ugenb aucf) nid)t in it)rem l^öi^ften unb er'^aBenften
S3eruf erfd)eint, o'f)ne barum angeben ju fönnen, loie biefe§ 35cr=
t)ältni§ äu änbern fei. @§ ift möglid), ba§ e§ ba§ Eigentum
15 einiger Wenigen fc^önern ©eelen ift, bie Sugenb allein um ber
Sugenb f etbft mitten ju lieben , unb ju üben. Stber mein .^erj
fagt mir, ba^ bie Ertoartung unb Hoffnung auf ein menfd)li(^e§
@lürf, unb bie 2lu§fid)t auf tugenbl^afte, menn freilid^ nid^t
mc^r gauä fo reine greuben, bennoci) nic^t ftrafbar unb öer=
20 brec£)erifd) fei. Sßenn ein ©igennu^ babei jum @runbe liegt, fo
ift e§ ber ebelfte, ber \\ä) beulen lä^t, benn e§ ift ber Eigennu^
ber 3;ugenb felbft.
Unb bann, mein ^reunb, biencn unb unterftü^en fi(^ bod)
biefe beiben ©ott^eiten fo toedifelfeitig, ha^ ®lü(i al§ 9lufmun=
25 terung ^ur Slugenb, bie Xugenb al§ Söeg jum ®lürf, ba§ e§ bem
5Jtenfct)en mol)l erlaubt fein lonn, fie nebeneinanber unb ineinan=
ber 5U beulen. @§ ift lein befferer ©porn jur jlugenb möglid),
al§ bie 9lu§fi(i)t auf ein naljeg ©lüdE, unb lein f(^önerer unb
eblerer 3Beg jum ©lüde benlbar, al§ ber SBeg ber ^ugenb.
30 5lber, mein greunb, er ift nid)t allein ber f c^önfte unb ebelfte,
— n)ir öergeffen ja, maS toir ertoeifen toottten, ba^ er ber ein=
jige ift. ©djeuen ©ie fic^ alfo um fo meniger, bie Stugenb bafür
311 Italien, mag fie ift, für bie ^^-ütjrerin ber ^Jlenfdjen auf bem
Söege jnm ©lud. ^a mein Si^'^nnb, bie 2;ugenb mad)t nur
60 kleinere Sd^riften: S)er frü^eften 3ett ange^örig.
alt ein glüdlid), ®a§ h)a§ bie Sporen @lüct nennen, i[t fein
@lücE, e§ BetäuBt i^nen nnr bie ©et)niU(J)t nad) toa^rem ©lüde,
e§ ler)xt fie eigentlid) nur if)re§ Unglürfä bergeffen. fyotgen (Sie
bem 9tei(^en unb ©ee'^i-ten nur in fein Kämmerlein, toenn er
Orben unb Sanb an ^ein33ette l^ängt unb fid) einmal alS^Jlenfd^ 5
erBlirft. f^olQcn ©ie il^m nur in bie ©infamfeit; ba§ ift bcr
^rüfftein bc§- ®lücfe§. '2a toerben ©ie tränen über bleiche
äöangen rotten \ti)tn, ha toerben ©ie ©euf^er \\ä) au§ ber be=
nagten Sruft empor'^eben l^ören. ^lein, nein, mein ^^i'eunb,
bie Sugenb , unb einjig attein nur bie Stugenb ift bie ^Otutter 10
be§ ®lücf§, unb ber SSefte ift ber müäüä)\U.
(Sic "^ören mi(^ fo biet unb \o tebl^aft Don ber 2ugenb f:pre=
c^en, unb boct) toei§ iä), ba| (Sie mit biefem 3Borte nur einen
bunfeln Sinn Berfnü^fen, ßieber, c§ ge'^t mir h)ie S^nen, toenn
iä) gteid) jo Biet baüon rebe. @§ erfd)eint mir nur rt»ie ein,g)ol^e§, 15
@r^abene§, Unnennbare^, für ba§ ict) öergebenS ein äöort fudie,
um e§ burct) bie ©^ra(^e, bergebenS eine ©eftatt, um e§ burc^
ein S3itb auSjubrücfen, Unb bennod^ ftrebe id) i^m mit ber innig=
ften i^nnigfeit entgegen, at§ ftünbe e§ flar unb beutlic^ bor
meiner Seele. 3lt(e§ h)a§ ic^ babon tneip, ift, ba| e§ bie un= 20
bottfommnen S5orftettungen, bereu ict) je|t nur fä^ig bin, gemi^
aud) entt)atten toirb; aber ic^ a'^nbe nod^ met)r, noct) etwag
,^ö!^ere§, no(^ etn)a§ @rl^abenere§, unb ba§ ift e§ red)t eigent=
tic^ , h)a§ iä) nict)t auSbrücfen unb formen fann.
5!)tid) tröftet inbe§ bie 9iücferinnerung beffen, um loicbiel 25
nod) bunfeler, nod^ bertoorrener, al§ je^t, in frül^eren 3eiten
ber S3egriff ber Sugenb in meiner Seele tag, unb toit naä) unb
nac^, feitbem iä) benfe, unb an meiner 33ilbung arbeite, auc^
ba§ ^itb berXugenb für mid) anöeftatt unb3?ilbung gewonnen
t)at; ba'^er l^offe unb glaube ic^, ba^ fo toic eg fic^ in meiner 30
Seele nad) unb nad^ me'^r aufflärt, auc^ biefe§ 33itb fid) in
immer beuttid)eren Umriffen mir barftetten, unb jeme^^r e§ an
Söaf)rt)eit geminnt, meine Kräfte ftärfen unb meinen äöilteu
begeiftern toirb.
auffal, ben fici^ern SBeg be8 &lüdi jü ftnben. 61
SBenn iä) Sf^nen mit einigen SH^^ ^^^ unbeuttid^e 58ür=
fteltung Bejelc^nen \o% bie mid^ aU Sbeat ber Sugenb im Silbe
eineä äöeifen umi(f)ti:)el)t, jo toürbe icf) nur bie ßigenit^aften, bie
id) l^in unb loieber 6ei einzeln ^Rcnfi^en äciftreut finbe unb beren
b Slnblirf mic^ befonberS rü^^rt, 3. S. ©belmut, 5Jtenjc^enHel6c,
©tanbljaftigleit, S5ej{i)eibent)eit, ©enügfamfeit ic. aujammen=
tragen !önnen; aber, Sieber, ein®emälbe toürbe ba§ immer nic£)t
lüerben, ein Stätjel toürbe e§ S^nen, tüie mir, bleiben, bem im=
mer ta^ bebeutungSöoKe SBort ber Sluflbfung fel^lt. Stber, e§
10 jei mit biegen toenigen 3ügen genug, id) getraue mi(^, f(^on je|t
äu be'^aupten, ba^ inenn mir, bei ber möglidift bollfommnen
9(u§bilbung aller unjrer geiftigen Gräfte, aud^ bieje benannten
6igenfc£)aften einft feft in un|erännerfte§ grünben, iä) fage, toenn
toir bei ber .55i(bung unfer§ Urteile, bei ber 6rl^ö!^ung unfereS
15 (5d)arffinn§ burd^ Erfahrungen unb ©tubien aller 3Irt, mit ber
3eit bie ©runbjä^e be§ ßbelmut§, ber @eretf)tigfeit, ber 53^en=
jc^enliebe, ber ©tanbl^aftig!eit, ber 58efc^eiben{)eit, ber Sulbung,
ber 5[RöBigMt, ber @enügfam!eit u. ]. to. unerfc^ütterlid^ unb
unau§töi($(i(i) in unfern ^erjen öer^flanjen, unter biefen Um=
20 ftänben behaupte id), ba^ toir nie unglüdüd) fein Serben.
2fd) nenne nämlid) (Slüd nur bie bollen unb überf(^n)eng-
Iid)en ©enüffe, bie, — um e§ mit einem 3uge 3t)nen barju^
fteüen — in bem erfreulidjen 9(nf(^aun ber moraUf(^en (£d)ön=
Ijeit unfere§ eigenen 3Sefen§ liegen. ®iefe ©enüffe, bie3ufrieben=
25 Ijeit unfrer felbft, ba§ SSetou^tfein guter ^anblungen, ba§ @e=
füt)l unfrer burd) aüe 3lugenblide unfer§ 2i^zn§> t)ielleid)t gegen
taufenb 3lnfed)tungen unb S5erfli^rungen ftanbl^aft be^au:pteten
Söürbe, finb fällig, unter allen äußern Umftänben beä Öebenö,
felbft unter ben fd)einbar traurigften, ein fi(^ere§ tiefgefüt)lte§
30 unb unäerftörbareä @lüd ju grünben.
3d) iuei| e§, 6ie Italien biefe 5lrt ju ben!en für ein fünft=
lid)e§, aber mo'^l glüdlid)e§ ^ülfämittel, fid) bie trüben äßolfen
be§ <5d)idfal§ l)inn)eg3u|}l§ilofo^)'^ieren, unb mitten unter ©türm
unb Sonner fid) ©onnenfd)ein ^u erträumen. S)ag ift nun frei=
62 Äleinerc ©cfjriften : 3)er ftü^eften i\eit ongel^öriß.
H(^ bo)):pett üBel, ha^ ©ie fo \ä)Uä)t öon bteferl^immltfc^cnÄrQft
ber ©eele benfen, einmal, tüeil ©ie unenbli(^ l)iet baburd) ent=
beeren, unb ^toeiteng, toeit e§ jd)lt)er, ja unmiJglid) ift, ©ie Beffer
baöon benfen ju marf)cn. ^Ibei* ic£) tüünfc^e ju ^l^rem ©lüde unb
!§offe, ba^ bte 3eit unb 3^I)r ^erj S^nen bie @m)3finbung beffen, 5
ganj |o \vüi)x unb innig, yd)enfen möge, toie fie mi(^ in bcm
Slugenblid jener 3iu§erung BeleBte.
S)ie pdifte, nü|li(i)|'te äöirfung, bie ©ie biefer S)enfung§=
art, ober öietme^r, (benn ba§ ift fie eigentlich) @m^3finbung§=
toeife, äufc^reiben, ift, ba^ fie öietteid)t baju bienc, ben 5Jienfd)en lo
unter ber ßaft nieberbrüdenber ©t^irffale bor ber S^erätoeiftung
3u fidicrn; unb ©ie glauBen, ba^ toenn au(^ toirftic^ 3}ernunft
unb .^er^ einen 5)tenlcf)en bat)in bringen tonnte, ba§ er felbft
unter äu^erlic^ unöorteit^aftcn Umftänben fid) glüdtid) füllte,
er bod) immer inäu|crti{^ borteil^aftenSSer^^ältniffen glüdti(^er 15
fein mü^te.
S)agcgen, meinf^reunb, !ann ii^ nid)t§ anfül)ren, toeil e§
ein öergebtidier mi^tierftanbner ©treit fein toürbe. S)a§ ®lüd,
tooöon i(^ fprad), l^angt öon feinen äußeren Umftänben ab, c§
begleitet ben, ber e§ befi^t, mit gleicher ©tärfe in atCe SJer'^ält^ 20
niffe feines 2e6en§, unb bie Gelegenheit, e§ in ©enüffen 3U ent=
toideln, finbet fid) in Werfern fo gut, toie auf 2:l)ronen.
^0, mein greunb, felbft in Letten unb 35anben, in bie^lac^t
be§ finfterften Äer!er§ getoiefen, — glauben unb füllen ©ie uid^t,
ba^ e§ aud) ba überjc^n)engli(^ entjüdenbe ©efü^lc für ben tugenb= 25
l^aften SBeifen gibt? 5l(^ e8 liegt in ber Sugenb eine gc'^eime
göttlidie ^raft, bie ben 5Jlenfd)en über fein ©(^idfal erljebt, in
il)ren tränen reifen 'poliere i^i-'eubeu, in i'^rem Kummer felbft
liegt ein neue§ @lüd. ©ie ift ber ©onne glcid) , bie nie fo gDtt=
li(^ fd)ön ben .^orijont mit g-lammenröte malt, al§ menn bie 30
3^äd)te be§ UngctoitterS fie umlagern.
5td), mein S^reunb, ic^ fud^e unb fpäl^e uml)er nad) Söorten
unb SSilbern, um ©ie öon biefer l^errlic^en bcgliUfenben 2Bal)r=
l^eit äu überjeugen. fiaffen ©ic un§ bei bem SSilbe be§ unfd)utbig
SJuffnl, bell fid^crn äSea bcg Oliictg ju finben. 63
ÖJefeffcttcn bcrtüeiten , — ober Keffer nodj, ölicfen <Bk einmal
ätoeitaujenb ^o'^l^'e in bte äJergangent^elt äurüdf, auf jenen feeften
unb ebelften ber 5)tenfd)cn, ber ben3;obam£xeuäe fürbie5)lenj(^=
l^eit ftarb, auf 6^riftu§. 6r fd)tummci-te unter feinen 53lbrbern,
5 er reid^te feine <^änbe freiföittig jum SSinben bar, bie teuern
^änbe, beren ©efifiäfte nur Söol^ltun war, er fü^tte fic^ ja bod)
frei, me^r aU bie Unmeufdien, bie i^n feffetten, feine ©eele toar
fo boH be§ 3;rofte§, ba^ er beffen noc£) feinen f^reunben mitteilen
fonntc, er öergaB fterBenb feinen ^^einben, er läd)elte licBreic^
10 feine genfer an , er f a^ bem furci)tBor f d)rcf!ti(^en 2obc rul^ig
unb freubig entgegen, — ad) bie Unfd)utb toanbelt ja l^eiter üöer
finfenbe äBelten. ^n feiner SSruft mu^ ein ganzer ^immet bon
@m))finbungen getool^net IjaBen, benn „Unred)t leiben fi^meic^elt
gro^e ©eeten".
15 ^ä) bin nun erfc^ö:pft, mein f^reunb, unb toaS id) aud§ fagen
fijnnte, toürbe matt unb fraftto§ nefien biefem Silbe ftel^en. S)a=
'^cr wiE id) nun, mein lieber i^reunb, glauben, ©ie überzeugt ju
l^aben, ba| bie Sugenb ben SLugenb^aften felbft im Unglüd glüd=
lid) madit; unb Wenn i($ über biefen ©egenftanb nod^ ettoag
20 fagen fott, fo tootten Ujir einmal feneS äußere ©lud mit ber i^aäti
ber 3Bal)r^eit beleuchten, für beffen Oteijungen ©ie einen fo leb=
Ijaften ©inn ju l)aben fi^einen.
^fai^ bem 33ilbe be§ toa^rcn tnnern ®lüde§ ^u urteilen,
beffen Slnblid un§ foeben fo lebt^aft entjüdt l^at: berbient nun
25 >üol)l 9teid)tum, @üter, Söürben, unb alle bie 5erbred)lid)en @e=
fc^cn!e be§ ^ufoll^, ben Flamen @lüd? ©o arm an 9füancen
ift bo(^ unfre beutfd}e ©|)rac^e nid)t, bielme^r finbe ic^ leid)t ein
:paar Söörter, bie ba§, maS biefe ©üter betoirfen, fe^r :paffenb
unb rid)tig au§brüden, S3ergnügen unb Söo^lbe^agen. Um
30 biefe fe^r ongcne^me @enüffe finb f^^ortuncnS ©ünftlinge frei=
lid) reicher at§ il^re ©tiefünber, obgleid^ i^re borjüglidjften
SSeftanbteile in ber 9ieul^eit unb 5lbU)ed)felung liegen, unb
bal^er ber 9lrtne unb SSerla^ne aud) nid)t ganj babon au§>
gefd)loffeu ift.
64 ß(einere Schriften: 2)er frü^eften ßüt angeJ^öitn.
'^a i^ Bin fogar geneigt gu glanben, ba^ in biej'er SfJüctfii^t
für i^ ein SSorteil üBer ben 9lei(^en unb (geehrten möglid) ift,
inbem biejer Bei ber ju l^äufigen SlBtoedifetung leicht ben ©inn
ju genießen aBftum^)ft ober too^l gar mit ber Stbtoet^ielung enb=
lid) an§ @nbe !ommt unb bann auf ßeeren unb Sücfen ftö^t, 5
inbc§ ber anbere mit mäßigen ©enüffen l^auSl^ält, feiten aBer
befto inniger ben üteij ber 5ieul^eit fdjmedft, unb mit feinen 21B=
toei^felungen nie ans 6nbe fommt, toeil felBft in il^nen eine ge=
lüiffe dinförmigMt liegt.
SlBer eS fei, bie ©ro^en biefer ßrbe mögen ben SSorjug Bor lo
ben Geringen ^aBen, ju fd)tt)etgen unb äu praffen, alle ©üter
ber SBelt mögen fic^ i|ren naä) SJergnügen ledijenben ©innen
barBieten, unb fie mögen i^rer borjugänjeife genießen; nur,
mein greunb, ba§ SSorredit glücltid) ju fein, tooHen rtir i^nen
nid)t einröumen, mit @olb f ollen fic ben Kummer, Ujenn fie i5
il)n öerbienen, nic^t aufn)iegen !önnen. 2)a toaltet ein gro^eg
unerBittlid)e§ @efe^ üBer bie ganje 5[)tenfi^]^eit, bem ber f^ürft
loie ber S3ettler unterworfen ift. S)er 2:ugcnb folgt bie S3e=
lo^nung, bem Safter bie ©träfe, ^ein ®olb Beftic£)t ein em=
tJörteg @ett)iffen, unb toenn ber lafterljafte f^i'a'ft and) aEe 20
SSliife unb 5Jtienen unb Sieben Befti(i)t, menn er auc^ alle fünfte
be§ ßeid)tfinn§ IjerBeiruft, toie 5}tebea aUt äöo^lgcrüdje 9lra=
Bien§, um ben !^ä^lid)en 9Jtorbgeru(^ üon ii)xm .^änben ju Der=
treiben — unb toenn er aud) 5Jlal)om§ ^^^arabieg um fid) öer^
fammelte, um fic^ ju jerftreun ober ju BetäuBen — umfonft! 25
^^n quält unb ängftigt fein ©etoiffen, mie ben ©eringften feiner
Untertanen.
@egen biefeg größte ber ÜBel tootten tt)ir un§ fd)ü|en, mein
S^reunb, baburd) fd)ü^en toir un§ jugleid^ bor allen üBrigen, unb
toenn toir Bei ber©innlid)feit unfreri^ugenb un§ nid^t entBrec^en 30
!önnen, neBen ben ©enüffen be§ erften unb pc^ften innern
®lüd§, un§ auä) bie ©enüffe be§ äußern ju toünfd^cn, fo laffcn
©ie un§ menigftenS fo Befd)eiben unb Begnügfam in biefen 2Bün=
fd)en fein, mie e§ ©d)ülern für bie Söeiglieit aufteilt.
Sauffal, bett ftc^cm SBeg be§ ®rücf3 ju flnben. 65
Unb nun, mein grcunb, toitt {($ S^nen eine Se^^rc geben,
bon beren fBai)x^eit mein ©eift attiar üBeräeugt ift, oBgleid) mein
^erä i^r unauf:^örlid^ toiberfpricC)t. 2)iefe Se^re ift, bon ben
Sßegen, bie ätoifc^en bem ^ijdiften äußern (SlüdE unb UnglücE
5 liegen, grabe nur auf ber 9JtitteIftraBe ju tüanbcrn, unb unfre
SBünfc^e nie auf bie fdirtinblii^en ^ijl^en ^u ri(i)ten. ©o fel^r
iä) jcp no($ bie 5!)littelftra§en aller 2{rt l^affe, toeil ein natürli^
l^eftiger SlrieB im ^fnnern mid) berfü^rt, fo a'^nbe ic^ bennod§,
ba§ 3ßit unb ©rfa^rung mi(i) einft baöon üBerjeugen toerben,
10 ba| fie bennocii bie Beften fein. 6inc Befonberg toii^tige Urfai^e,
un§ nur ein mä§ige§ äußeres @lücf ju toünfi^en, ift, ba^ biefeg
fid) tnirflid) am l^öufigften in ber 3öelt finbet, unb toir bal^er
am menigften für^ten bürfen, getäufd^t ju toerben.
2Bie toenig Beglücfenb ber ©tanb^iunft auf großen au§er=
15 orbentlid)en ^ö^en ift, !§aBe td^ rec^t innig auf bem S5rodcn
em^funben. ßädicln ©ie nid)t, mein ^^-reunb, e§ toaltet ein gtei=
(i)e§ ®efe| üBer bie moratifdie toie üBer bie b^^ftfc^e äBelt. S)ie
Stemberatur auf ber ^'ö^z be§ Zf)xom§ ift fo rau!^, fo embfinb=
lid§ unb ber 9latur be§ 5Jienfcf)en fo toenig angemeffen, toie ber
20 ©ibfel be§ 35tocf§Berg§, unb bie Sluefid^t üon bem einen fo toenig
BeglücEenb toie bon bem anbern, toeil ber ©tanb^unft auf Beibem
äu f)0(^, unb ha^ ©d)öne unb Dteiäenbe um Beibe§ ju tief liegt.
9Jlit toeit me'firerem 35ergnügen gebenfe id) bagegen ber 2Iu§=
fid)t auf ber mittleren unb mäßigen ^btfz be§ 9tegenftein§, too
25 fein trüBer©(^teier bie2anbf(^aftberbedte, unbberfd)öneile^^ic^
im ©anjen, toie bas unenblid) 5Jlannigfaltige beäfetBen im @in=
seinen !tar bor meinen Singen lag. S)ie 2uft toar mä^ig, nid)t
toarm unb nii^t falt, grabe fo toie fie nötig ift, um frei unb
leid)t äu atmen. Std) toerbe S^nen bod) hk Bilblid)e SJorfteHung
30 Römers auffd)reiBen, bie er fid) bon ©lud unb Unglüd mad)te,
oB id) ^l)mn gleich fd)on einmal babon erjäl^lt l;aBe.
Sm 33orl)ofe be§ Dltjmp, erjä^lt er, ftünben jtoei gro|e S3e-
27 SRegenftein (Jicinftein), SRuine Bei SBlanfenBurg im §arj.
Äleift. IV. 5
06 itletnere ©e^riften: IBcr frül^eftcn Seit angel^Bria.
!§ältmffc, bag eine mit ©enu^, ba§ anbete mit ßntbe'^rung ge^
fülit. äöem bie ©ötter, jo f:prii^t .^omer, au§ Beiben Söffern
mit gleid}em 3[Ra^e meffen, ber ift ber ®lüc£li(^fte; toem fie un=
gtei(^ meffen, ber ift unglürflici), toä) am unglüdtidiftcnber, bem
fie nur allein au§ einem gaffe pmeffen. s
Sllfo entBel^ren unb genießen, ba§ toäre bie Siegel bc§
äußeren @lü(f§, unb ber Sßeg, glei(^ Ineit entfernt öon 9teid)tum
unb Slrmut, öon ÜBerflu^ unb ^Jtangel, öon ©(^immer unb
S)un!el'^eit, bieBeglücEenbe^Jlittelftra^e, biemirtoanbemmoHen.
Se|t freilid) maulen toir nod^ auf regeltofen S3a^nen um= lo
i)tx, aber, mein i^reunb, ba§ ift un§ aU ^tünglinge ju berjei^en.
2)ie innere (Särung ineinanber mir!enber Gräfte, bie un§ in
biefem 5llter erfüllt, lä^t !eine ^n^t im S)en!en unb |)anbeln
p. 2Bir Jennen bie SSejcfimörungäformel no(^ nidit, bie ^^it
altein fül^rt fie mit fic§ , um bie munberbar ungleidiartigen @e= is
ftalten, bie in unferm Innern mül^len unb burc^einanber treiben,
p befänftigen unb ju berul^igen. Unb atte Jünglinge, bie mir
um unb neben un§ fe^en, teilen ja mit un§ biefeä ©(^icffal. Sitte
i!^re Schritte unb SSctnegungen fc^einen nur bie äöirfung eine§
unfü!§lbaren aber gemaltigen ©to^e§ p fein, ber fie unmiber= 20
ftet)li(^ mit fic^ fortreißt, ©ic erfcl)einen mir mie Kometen, bie
in regettofen Greifen ba§ äöeltatt burc^fdimeifen, bi§ fie enblitf)
eine 33al§n unb ein ©efe^ ber SSetoegung finbcn.
S5i§ bal^in, mein i^reunb, motten mir un§ alfo auf§ Söarten
unb ^offen legen, unb nur menigften§ un§ ba§ jn erl^alten 25
ftreben, mag fd)on je|t in unfrer ©eete @ute§ unb ©d)öne§ liegt.
S3efonber§ unb au§ melir alä biefer 9iü(ffid)t mirb e§ gut für
un§, unb befonber§ für ©ie fein, menn mir bie |)Dffnung p
unfrer ©öttin mahlen, meit e§ fdieint al§ ob un§ ber@enu^fliet)t.
S)enn eine bon beiben ©öttinnen, ßieber, läc[)elt bem 5Jlen= 3o
fc^en boct) immer ju, bem f^i-'o^en ber @enu^, bem traurigen
bie Hoffnung. 3lu(^ fdieint e§, al§ ob bie ©nmme ber glürfli(^en
unb ber unglücElici)en ^ufötte im ganzen für jeben 5}tenf(^en
gleici) bleibe; toer benü bei biefer Setrad)tung nid^t on jenen
Stuffal, ben lld^ern SSeg beS (BlüdS ju ftnbcit. 67
Stirann bon ©t)i-afu§, ^otl)!rate§, bcn ba§ ©lud Bei atten
feinen Unteme'^mungen Begleitete, ben nie ein Söunfc^, nie eine
Hoffnung Betrog, bem ber 3ufaE fogar ben Oiing toiebergaB, ben
er, um bem Unglürf ein freirtittigeä O^fer ju Bringen, in§ 5Jleer
5 getoorfen l^atte. ©o ^atte bie <Bä)aU jeine§ @IüdE§ fic^ tief ge=
jcnft; aBer ba§ ©c^icffal fe|te e§ bafür anä} mit einem «Sd^tagc
loieber in§ ©teidjgetoit^t unb lie^ il)n am ©atgen fterBen. —
Oft ber^ra^t inbe§ ein Jüngling in ein paax iSugenbja'^ren ben
©lücfäborrat feine§ ganzen 2eBen§, unb barBt bann im 2llter;
10 unb bo 3(§re ^ugenbial^re, me^r noc^ aU bie meinigen, fo freu=
benleer öerftoffen finb, oB ©ie gleich eine tiefgefühlte ©el^nfuc^t
nai^f^reube in fi(^ tragen, fo nähren unb ftär!en©iebie$offnung
auf fd)önere Reiten, benn i^ getraue mid), mit einiger, ja mit
großer ©etoi^^eit ^^nen eine frolie unb freubenreid^e 3ufunft
15 öor^er äu fünbigen. S)en!en ©ie nur, mein S^reunb, an unfre
fc^önen unb l§errlid}en ^piäne, an unfre Steifen! Söie bieten @e=
nu^ Bieten fie un§ bar, felBft ben rei(^ften in ben fc^eiuBar un=
günftigften Zufällen, toenigften§ bo(^ nad^ il^nen, burc^ bie@r=
innerung. Cber Blidfen ©ie üBer bie SJoKenbung unfrer Steifen
20 ^in, unb fe!§en ©ie fic^ an, btn an Äenntniffen Berei($erten,
an «^erj unb (Seift burd) ßrfal^rung unb 5tätigfeit geBilbeten
5Jiann. 5Denn SSilbung mu§ ber 3toedE unfrer 9ieife fein unb toir
muffen il|n erreicfien, ober ber 6ntn)urf ift fo unfinnig toie bie
SluSfii^rung ungefcfiidt.
25 S)ann, mein greuub, toirb bie @rbe unfer S}aterlanb, unb
atte 3)ienfcf)en unfre Sanbsleute fein. Sßir werben un§ ftetten
unb menben tonnen, too!§in toir tooKen, unb immer glücf lii^ fein.
3a toir toerben unfer ®lücE jum Seil in ber (Srünbung be§
©tücfs anberer finben, unb anbere Bilben, toie Uiir Big^er felBft
30 geBilbet morben finb.
äöte öicle f^reuben getoä'^rt ni(^t fd^on aftein bie ioal^re unb
ri(i)tige äöertfi^ä^ung ber S)inge. äöie oft grüiibet fic^ ba§ Un=
glücf eines 5Jtenfc^en Blo^ barin, ha^ er ben 3)ingen unmi3glict)e
2Birfungen jufdirieB, ober au§ 33eri§ä(tniffen falfdje 9iefultate
68 kleinere ©d^riften: S5er frül^cflen geit ungehörig.
äog, uiib \iä) bartnnen in feinen ©rtoartungen betrog. 2Blr toei»
ben nn§ feltner irren, mein S^reunb, rtir burdifdiauen bann bic
@e!^eininiffe ber :|D"£)t)fifc£)en ttite ber moraüji^en Söelt, 16i§ bal^in,
berfte^t fic^, too ber etoige ©dileier üBer fie toaltet, unb toa§ loir
Bei bem ©cEiarfBlicE unfre§ @eifte§ bon ber 9latur ertoarten, bai 5
leiftet fie getoi^. ^a e§ ift im rii^ttgen ©inne fogar möglich,
ba§ ©(i)i(Ijal felBft gu leiten, unb toenn nn§ baftn au(^ ba§ gro^e
attgetoaltige füah einmal mit fici) fortreip, jo öerlieren toir bod)
nie ba§ ©efül^l unfrer felBft, nie ba§ SSetou^tjetn unjere§ 3öerte§.
©elBft auf biefem äöege !ann ber SBeife, toie jener 3)icf)ter 10
fagt, ^onig au§ jeberSSIume fangen. 6r !enntben großen
^ei§Iauf ber S)inge, unb freut \\ä) haijtx ber 3Serni(i)tung toie
be§ ©egen§, toeil er inei^, ba^ in i|r toieber ber Äeim ju neuem
unb f(i)öneren SSilbungen Hegt.
Unb nun, mein f^^'ewnb, noci) ein ^aar 2Borte üBcr ein 15
ÜBel, h)et(^e§ id) mit 5!Jli^bergnügen aU Äeim in ^l^rer (Seele
ju entbecicn gtauBe. O^ne, toie e§ fd)eint, gegrünbete, öieHeic^t
S'^nen felBft unerftärBare Urfac^cn, ot)ne Befonbcr§ üBIe 6rfa^=
rungen, ja öielleid^t felBft o^ne bie 33e!anntf(i)aft eine§ einjigen
burd^auS Böfen MenfcEjen, fdjeint e§, aU oB ©ie bie 3D^enf(i)en 20
l^affcn unb fci)euen.
fiieBer, in ^^xmx 2llter ift ba§ BefonberS üBet, toeit e§ bie
33erfnüpfung mit 5!Jlenf(i)en unb bie Unterftü^ung berfelBen noc^
fo fe'^r nötig madit. ^d) gtauBe nic£)t, mein ^^reunb, ba^ biefe
6m|)finbung al§ (Srunbäug in ^^rer ©eete liegt, tocil fie bie 25
Hoffnung ju S^rer öollfommnen 3Iu§Bitbung, ju toetd)er ^l^re
üBrigen 2lntogen boc^ Bered)tigen, serftören unb S'^ren 61^a=
rafter unfel^IBar cntftetCen toürbe. ©a'^er glauBe iä) ci)tx unb
lieBer, toorauf aud^ BefonberS Sf^re Sinterungen ^^injubeuten
16 J)a§ gotgcrtbe, nac^ ben SlnfnngäiDortcn freiltd^ ongefc^Ioffon, ^at bennod;
mit bcm aSoiigen junäd^ji innerlici^ nichts gemein unb fte^t at» moralife^e S8etrac$=
tung für ftd^, fc^roenlt aber am ed^tuffe, ©. 73, 3. 9 C,/"itff« entworfnc Oieife")
raieber auf bie SDarlegunge« oon S. 67, 3. 22 („^roid unfrer SReife") ein.
auffal, bcn ftd^ern 2Beg be3 ®tüd3 ju ftnben. 69
ft^elnen, ba§ eä eine öon jenen frembartigen föm^finbungen ift,
bie eigentlich feiner menjciitic^enSeele unb öefonberä ber^^rigen
ni(^t, eigentümlich fein fottte, unb bie Sie, bon irgenb einem
@eifte ber ©onberBavfeit unb be§ 2öiberj^ru(^§ getrieben, unb
5 bon einem an Sljnen unüerfeunBaren Srieb ber Slug^eitfinung
öerfü^rt, nur burc^ Äunft unb Semü^ung in S^^rer <Seete
öer|)flan3t ^aben.
33er|)flanäungen, mein greunb, finb fc^on im allgemeinen
©inne nic^t gut, toeil fie immer bie (Sc^önl^eit be§ ©injelnen unb
10 bie Orbnung be§ ©anjen ftören. ©übfrüc^te in 3^orbIänbem
3U öer^flanjen, — ba§ mag noii) !§inge!^en, ber unfruchtbare
^immetgftric^ mag bie ungtütflidien ^emo^ner unb i]§ren Sin=
griff in bie Drbnung ber S)inge red)tfertigen; aber hit !raft= unb
fafttofen öerfrüp^elten ©rjeugniffe be§ 5iorben§ in ben ü^|)igften
15 füblidien .g)immel[tri(^ 3U öerl^flansen, — Sieber, e§ bringt fii^
nur gleich bie S^age auf, looäu? 2((fo ber mögliche 5iu^en fann
e§ nur red^tfertigen.
2Bag iä) aber aucJ) btnU unb finne, mein f^reunb, nic^t ein
einziger 5iu|en tritt öor meine ©eele, tüol^I aber ^eere bon Übeln.
20 ^ä) tüei^ e§ unb ©ie l^aben e§ mir ja oft mitgeteilt, (Sie fü^=
len in fid) einen leb^ften Sätigfeitätrieb, ©ie tüünfcEjen einft biel
unb im großen p toirfen. S)a§ ift fi^ön, mein f^reunb, unb S^te§
@eifte§ mürbig, auc^ ^^x 2Bir{ung§frei§ mirb fic^ finben, unb bie
relatiöen ^Begriffe bon gro^ unb flein mirb bie 3eit f eftftetten.
25 3lber irf) fto^e t)ier gleich auf einen geujaltigen Söiberfbruc^,
ben ic^ nic^t anberg ju S^rer 6^re auflöfen fann, al§ toenn i^
bie ©m^jfinbung be§ 9J^enf(f)en^affe§ gerabeju au§ S^ter ©eele
toegftreic^e. S)enn menn ©ie mirfen unb f(i)affen tooüen, menn
(Sie 3:^re ©siftenj für bie ©jifteuj anbrer aufo^jfern unb fo ^1)x
30 S)afein gtei(i)fam bertaufenbfa($en moKen, ßieber, Jüenn (Sie nur
für anbre fammeln, ttjenn Sie J?räfte, 3eit unb ßeben, nur für
anbre aufopfern tooEen, — - toem fönnen Sie too^l biefe§ foft»
bare Opfer bringen, aU bem, toaä ^'i)xtm ^erjen am teuerften
ift, unb am näd)ften liegt?
70 kleinere e<5riftcn: »er frü^ePen 3ett ange^örig.
3iO, mein ^^reunb, 2ättg!eit öetlangt ein D|)fer, ein €^fer
öertangt ßieBe, nnb \o mu^ fid) bie Stätigfeit anf \vai)xt innige
9JtenicC)entiebe grünben, fie mü^te benn eigennützig fein, unb nur
für \iä) felBft fi^affen tooUen.
^ä) möd)te l^ier fdilie^en , mein gxeunb , benn ba§, inag id^ 5
S^l^nen jur Se!äm^)fung be§ 5)lenfd)en'^affe§, Inenn (Sie h}irlü(i)
]o unglücEüd) mären, il^n in Stirer SSruft ju berfc^Ue^en, fagen
fönnte, mirb mir, burd) bie S5or[teIIung biefer l)ä^lic£)en aBfd)eu=
lidficn ßmpfinbung, fo tcibrig, ta^ eg mein gonjeS SGßefen em=
pöxt. 5!Jienfrf)enf)a^! (Sin ^a^ über ein ganjeS 9Dlenfc^enge= lo
f(^led|t! £) ©Ott! Sft eg möglii^, ba^ ein ^Jienjdienl^erä toeit
genug für fo öiel ^a§ ift!
Unb gibt e§ benn ni(i)t§ ßieben§tt)ürbige§ unter ben 5Jlen=
fd^cn me'^r? Unb gibt e§ feine 5lugenben me^r unter il^nen, feine
@ered)tig!eit, feine SBol^Itätigfeit, feine Sefd)eiben|eit im ©lüde, is
feine ©rö^c unb ©tanbliaftigfeit im Unglüd? @ibt e§ benn
feine reblid^en S3äter, feine äärtti(^en 5)tütter, feine frommen
2öd)ter mel^r? ?liut}xi ©ie benn ber 2lnblirf eine§ frommen 2)ul=
ber§, eines geheimen 2öo{)ttäter§ nid)t? -JZidit ber Slnblid einer
fd)önen leibenben Unfc^utb? 9iid)t ber Slnblid einer trium:|)l^ie= 20
renben Unfd^ulb? 2l(^ unb toenn fid) aud) im ganjen Umfreig
ber @rbe nur ein einziger Sugenb^after fänbe, biefer einzige loiegt
ja eine ganje ^ölle öon SSöfetoic^tern auf, um biefeS einjigcn
toiüen — fann man ja bie ganje 55lenf(^]^eit nic^t l^affen.
5iein, lieber fyrcunb, eg fteüt fid) in unfrer gemeinen Sebengfteife 25
nur bie Slu^enfeite ber S)inge bar, nur ftarfe unb i^eftige 2ßir=
fungen feffeln unfern S5Iid, bie mäßigen entfdilüpfen i^m in bem
Slumult ber S)inge. Sßic mandier 35ater barbt unb forgt für
ben 2öof)lftanb feiner .$?inber, toie man(^e 2:o($ter betet unb
arbeitet für bie armen unb franfen Ottern, loic man^eg €)p^n 3o
erzeugt unb boHenbet fid) im ftitten, toie mand)e tooT^ltätige
t^anb maltet im bunfeln. 3lber bag @ute unb @ble gibt nur
fanfte ©inbrüde, unb bo(^ liebt ber TOenfc^ bie l^eftigen, er ge=
fättt fid) in ber SSetounberung unb ßntjüdimg, unb bag ®ro§e
Sauffal, ben fic^cnt SBeg beä ®rü(fä ju ftnben. 71
unb Ungel)eure ift e§ eben, toorin bie 5Jlcnjd)en nidit ftaif finb.
Unb toenn e§ hoä) nur gerobe ba§ @ro^e unb Ungeheure ift, na^
bejfen ßinbrücEen ©ie fid) am meiften fernen, nun, mein ^^reunb,
anä) für biefe ©enüffe lä^t fid) forgen, aud) baju finbet fid) ©toff
5 in bem Umfreig ber 2)inge. Sd) rate 3»t)nen ba'^er no(^mal§ bie
@efd)ic^te an, nid)t al§ Studium, fonbern aU Lecture. 35ieIIei(^t
ift bie gro^e Überfc^memmung öon 9tomanen, bie, naä) Sf^rer
eignen ^j;)titteitung, aud^ i^^re^^^antafie einft unter äöaff er gefegt
f)at (öerjei'^n @ie mir biefen uneblen 5(u§brud) , aber öietteit^t
10 ift biefe ju l^äufige Lecture an ber ©mpfinbung be§ 5Jlenf(^en=
^offe§ f(^utb, bie fo ungtetd)artig unb fremb ueBen 3§ren anbern
ßmpfinbungen fte'^t. ©in gute§ Ieid)tfinnige§ ^erj l^efit fic^ fo
gern in biefe erbidjteten Sßelten em^jor, ber StuBIid fo t)oItfomm=
ner ^bcote entjüdt e§, unb fliegt bann einmal ein S3lid über ha^
15 S3u(^ '^inmeg, fo öerfdjUjinbet bie ^ouberin, bie magere 3Birfti(^=
feit umgibt e§ , unb ftatt feiner Sbeale grinfet i^n ein 5lIItog§=
gefielt an. SBir befd)äftigen un§ bonn mit ^planen jur 9teali=
fierung biefer Sträumereien, unb oft um fo inniger, je toeniger
toir burd) Raubet unb Sßanbel felbft ba^u beitragen, mir finben
20 bann bie 5Jtenfd)en ju ungefdjidt für unfern ©inn, unb fo er=
jeugt fid) bie erfte @m;)finbung ber ©leid^gültigfeit unb S5er=
ad)tung gegen fie.
5lber toie ganj anberS ift e§ mit ber ®efd)i(^te, mein f^reunb !
©ie ift bie getreue £)arftettung beffen, lüa§ fid) ju atten Reiten
25 unter ben 5)tenf(^en jugetragen ^at. 3)a l^at feiner ettuaS !§in=
äugefe^t, feiner ettoaä toeggelaffen, eö finben fid) feine |j^antaftifc^e
Sbeale, feine S)id)tung, nii^tä al§ tüa'^re trodne ©efd^ic^tc. Unb
bennoc^, mein ^^reunb, finben fid) barin fdiönc ^errlic^e ©"^a»
raftergemälbe großer erhabner ^enf(^en, 5}tenic^en mie©ofrateg
30 unb 61^riftu§, bereu ganzer ßebenätauf ^ugenb mar, 2aten, tute
be§ ßeoniba§, be§ 9lcgulu§, unb alle bie unjäl)ligen gried^ijt^en
unb römijdjen, bie alleS, ma§ bie ^^antafie mögtid^ermeife nur
erbi(^ten fann, erreichen unb übertreffen. Unb ba, mein S^reunb,
fönnen mir mat)rf)aft fe'^n, auf metd)e §ö^e ber ^JJtenf(^ \id)
72 filelnere ©c^riften: S)er frül^efteit Seit onge^ßrtg.
fteUcn, tote no^ er an bie ©otf^eit treten fann! S)a§ barf unb
jott ©ie mit Setounberung unb ©ntäüdung füüen, aBer, mein
iJreunb, e§ fott @ie aBer aud£) mit SieBe für ha^) (Bt\ä)U6)i er=
füllen, beffen ©totj ©ie toaren, mit ßiefee ju ber großen ©attung,
äu ber ©ie get)ören, unb beren äBert ©ie burd) ^^re ©rjc^cinung 5
jo unenblic^ er'§öf)t unb öerebelt l^oben.
33ieIIei(^t fet)n ©ie fit^ um in biefem StugenBücC unter ben
35öl!ern ber ßrbe, unb fud^en unb öermiffen einen ©oliateä,
61§riftu§, ßeoniba§, SieguIuS k. Surren ©ie fic§ ni(^t, mein fjreunb !
3lIIe biefe 5Jtänner tnaren gro^e, feltne SJlenfc^en, aber hü% tnir 10
ba§ miffen, ba^ fie fo berül^mt gemorben finb, !^aben fie bem 3u=
faK 3u banfen, ber i^re S5erl§ältniffe fo glüdlid^ ftellte, ba§ bie
©c^önl^eit i!^re§ 2öefen§ toie eine ©onne barouS l^eröorftieg.
Cl^ne ben 9Jtelitu§ unb ol^ne ben ^erobe§ mürbe ©0=
!rate§ unb 6I)riftu§ un§ öielleidit unbefannt geblieben, unb 15
bod) nid)t minber gro^ unb erl^aben gemefen fein. SBenn fic^
Sinnen olfo in biefem ^eitpunft fein fo betounbrungemürbigeä
SBefen antünbigt, — — mein ^^reunb, iä) münjd)e nur, ba^ ©ie
niäjt ettoa benfen mögen, bie 5Jlenfd)en fein öon i^rer ^öl^e
fftxab gefun!en, toietme^r e§ fdieint ein ®efe| über bie 3Jicnfd)= 20
l^eit äu malten, ba^ fie fic^ im aEgemeinen ju oHen 3eiten gteic^
bleibt, mie oft aud) immer bie SJöIfer mit ©eftalt unb {Jorm
med^feln mögen.
5tu§ allen biefen (Srünben, mein teurer gteunb, öerfc^eudien
©ie, toenn er toirltid) in S^rem Sufen mot)nt, ben I;ä^lid) un= 25
glüdfeligen unb, mie i(^©ie überäeugt f;abe, felbft ungegrünbeten
|)a§ ber 9Jtenfd)en. ßiebe unb 3Bot)lmoIIen muffen nur ben ^la^
barin einnehmen. 9l(^ e§ ift ja fo öbe unb traurig ju Raffen unb
3U fürditen, unb e§ ift fo fü^ unb fo freubig äu lieben unb au
trauen, ^a, ma'^rlid^, mein greunb, e§ ift o^ne 9!)knfd)enliebe 30
gctoife fein ®lüd mögtid), unb ein fo liebtofeS Söefen mie ein
5Jlenfd)enfeinb ift aui^ feine§ maleren @lüde§ mert.
14 SKeletol, ber antläger bc§ Sofiatcä.
Suffal, ben fid^ern SBeg bei Slücfä ju finben. 73
Unb bann no(^ 6tne§, SteBer, ift benn aud) oi)m 5Renf(^cn=
lieBe jene Silbung möglich, ber toir mit ollen unfern Gräften
entgegenftreBen? Sitte 2;ugenben Be^ie^n fic^ ja auf bte ^enfi^en,
unb fte ftnb nur Sugenben, infofem fie i^nen nü|I{(i) finb. @ro^=
5 inut, SSefd^eibenl^eit, Söol^ltätigfeit, bei aUen biejen ^ugenben
fragt e§ fid^, gegen toen? unb für tten? unb tooäu? Unb immer
bringt ftc§ bie Slntloort auf, für bie ^Jlenjd^en, unb äu il^rem
9iu^en.
Sefonber§ bienli(^ toirb unfere enttoorfne Steife fein, um
10 Sinnen bieSJtenfi^en getoi^ öon einer re(J)t lieBenstoürbigen ©eite
ju aeugen. 2:aufenb tool^Itötige ßinftüffe ertoarte unb ^offe ic^
bon i^r, aBer 16efonber§ nur für ©ie ben eBenbenannten, 2)ie
9lrt unfrer Steife öerfc^afft un§ ein glürftic^eS S5erl^ältni§ mit
ben 5Jlenf (^en. ©ie erfüllen nur ni(f)t gern , toa» man lout bon
15 i^nen öertangt, aber leiften befto lieber, toa^ man fc^tteigenb öon
i§nen l^offt.
©d)on auf unfrer fteinen ^arätoanbeiiing l^aben toir l^äufig
biefe fro^e ©rfa^rung gemadjt. äBie oft, toenn toir ermübet unb
erf(i)öbft öon ber Oteife in ein .^au§ traten, unb ben 5läd)ften um
20 einen Srun! Söaffer baten, mie oft reii^ten bie el^rlic^en Seute
un§ S3ier ober 5Jtil(^ unb toeigerten fid) SSeja^tung anjune^men.
Ober fie liefen freiwiHig Strbeit unb @efd)äft im ©tic^e, um un§
SJerirrte oft auf entfernte re(^te Sßege ju führen. (5ot(^e ftitten
2Bünfd)e toerben oft empfunben, ol^ne ©eröufd^ unb STnf^jruc^ et=
25 füllt, unb mit .g)änbebrü(fen bejal^tt, toeil bie gefelligen Xugenben
gerabe biejenigen finb, beren jeber in Qdt ber 9tot bebarf. Slber
freiließ, gro^e Opfer barf unb foll man aud^ nid^t bertangcn.
74 itteitiere ©Triften: tut fril^eflen Seit ungehörig.
per
hit flilmnljUrljc Verfertigung Jier ©etmukeu
beim |lei»en,
?ln 3f{. ö. S.
SBenn bu ettt»a§ toiffen toiUft unb e§ buriii 3)lebitatton ni(^t 5
finben fannft, ]o rate id) bir, mein lieber, finnreidfier S^'eunb,
mit bem nödiftcn 35e!annten, ber bir oufftöp, barüBer 311 f^re=
d)en. @§ Brautet nid^t eBen ein ft^orfbenfenber ßo|)f ju fein,
auci) meine i(^ e§ nid^t fo, al§ oB bu il^n barum Befragen fottteft:
nein ! S5ielmet)r f oHft bu e§ i^m f elBer ottererft erää^ten. ^ä) 10
fe'^e bi(^ ätoar gro^e 5lugen macfien, unb mir antworten, man
^aBe bir in frühem Sauren ben 9^at gegeben, Bon ni(f)t§ ^u
fprec^en, al§ nur Bon 3)ingen, bie bu Bereits Berfte^ft. S)amal§
oBer f^jradift bu toa^rftiieinlid^ mit bem SJortüi^, anbere, i(f)
miH, ba| bu au§ ber Berftänbigen 3lBfi(^t fpre(i)eft, bid) ju Be= 15
le'^ren, unb fo !önnten, für öerfdiiebene ^äUc Berfditeben, Beibe
^Iug'§eit§regeln Bielieid)t gut neBeneinanber Beftel^en. S)er 3^ran=
jofe fagt, l'appetit vient en mangeant, unb biefer @rfa^rung§=
fa^ BleiBt loaijx, toenn man il^n parobiert, unb fagt, l'idee vient
en parlant. Oft fi|e id) an meinem ©efd)äft§tifd| üBcr ben2lften, 20
unb erforfdie, in einer Bertnidelten Streitfälle, ben ®efid)t§)3un!t,
au§ metdiem fie mo'^t ^u Beurteilen fein möchte, i^d) pfitQt bann
getoö'^nlii^ in§ Sid)t p fc'^en, aU in ben l^eüftcn ^un!t, Bei bem
SSeftreBen, in melc^em mein innerftc§ SBefen Begriffen ift, \iä)
aufäuftären. Ober id) fudie, toenn mir eine atgeBraifc^e 5luf= 25
goBe Borfommt, ben erften 2lnfa^, bie ©tetc^ung, bie bie ge=
geBenen 35erl^ältniffe auSbrüdt, unb ou§ toel(^er fid) bie 3luf=
löfung nad^fier burd) 9ted)nung leicEit ergibt. Unb fte'^e bo, toenn
4 an SRül^Ie oon Silicnftern (ogl. oben, ©.57, Slmn.).
ti6er bie aHmäl^Iid^e SJerfertiflung ber ®ebanten 6eim SReben. 75
iä) mit meiner ©c^toefter baüon rebe, toeldie l^inter mir fi|t, unb
arbeitet, jo ei-fal^rc ii^, lüa§ tdfi burc^ ein öieEeic^t ftunbentange§
SSrütett nicfit fjtxan^ geBrad)t 'falben tüürbc. 5iic^t, al§ oB fie e§
mir, im eigentlichen ©inne, ^agte; benn ftc fennt toeber ba§ @e=
5 jepu(^, nod) '^at fie ben 6uler, ober ben ßäftner ftubiert. 5lu(^
ni(i)t, üU oB fie mic^ bur($ gefdiirfte fragen auf ben ^unft :§in=
fül§rte, auf toelc^en e§ anfommt, toenn fc^on bie§ te^te ^öufig
ber x^üU fein mag. 5l6er toeit ii^ bo($ irgenb eine bunüe S5or=
ftettung ^aBe, bie mit bem, toa§ id^ fud^e, Bon fern l^er in einiger
10 S5erBinbung ftet)t, fo ^rägt, toenn ic^ nur breift bamtt ben Stn=
fang mac^e, ta§ ®emüt, toä^renb bie Stiebe fortf (freitet, in ber
5tottoenbig!eit, bem 5(nfang nun aud) ein 6nbe ju finben, jene
bermorrene S5orfteIIung jur böEigen S!eutli(^feit au§, bergeftalt,
ha^ bie (5r!enntni§, ju meinem Srftaunen, mit ber ^eriobe fertig
15 ift. ^ä) mif(f)e unartifulierte Jone ein, ^ie^e bie S5erBinbungg=
ftiörter in bie ßänge, geBraud)e aud) too^ eine 3I|)pofition, too
fie ni(i)t nötig toäre, unb Bebiene mic^ anbercr, bie 9lebe ou§=
bel^nenber, Äunftgriffe, ^ur tyaBrifation meiner 2^bee auf ber
SBerfftätte ber SBernunft, bie ge'^örige 3eit 3U gewinnen. S)aBei
20 ift mir nid)t§ l^eitfamer, al§ eine Selüegung meiner Sc^roefter,
aU ob fie mic^ unterBrec^en toollte; benn mein ol^nel^in fi^on
ongeftrengte§ ®emüt toirb burcf) biefen SJerfud) Bon au^en, i^m
bie 9tebe, in bereu 33efi^ e§ fidi Befinbet, ju entreißen, nur nod)
me'^r erregt, unb in feiner ^ä^igfeit, toie ein großer @encral,
25 n)enn bie Umftänbe brängen, no(^ um einen @rab l^ö^er ge=
fpanut. ^n biefem (Sinne Begreife ii^, Bon tüetd)em 9tu^en
3)toIiere feine 5Jtagb fein fonntc; benn toenn er berfelBen, toic er
BorgiBt, ein Urteil jutraute, ba§ ba§ feinige Beri($ten fonnte, fo
ift bie§ eine SSef(^eibenl§eit, an bereu S)afein in feiner 33ruft ic^
30 ui^t glauBc. 6§ liegt ein fonberBarer Quett ber SSegeifterung
5 3).^. bie mat^ematifd^en Se^rbüd^er »on eulev ober iläfiner; 1799 6e=
lennt Rteift ju SKartini, ba^ Ääftnerä inbiieltc iöerocife il^m leine einfielt in bie
aiatur ber Sa^e geroä^ren. — 27 ®ie SDiagb ^ic^ Saforeft; Sainte = JBeuoe fagt
oon i^r: „cette bonne Lafortist, confidente cel6bre de ses vers."
76 kleinere ©d^riften: Ser frü^eften Seit aitgel^Brifl.
für benjenigen, ber fpiitf)t, in einem menj(^li($en 5tntli|, ba§
xf)m gegenüberliegt; nnb einS3Iirf, ber un§ einen l^aIbau§gebrücE=
ten ®eban!en fd)on aU begriffen an^ünbigt, f(i)en!t nn§ oft ben
2lu8bru(i für bie gan^e anbere ^älfte beSfelben. ^c^ glaube, bo^
mand^er gro^e Otebner, in bem Slngenblirf, ba er ben ^lunh auf= s
machte, nod) nid)t nju^te, too§ er fagen toürbe. Slber bie iiber=
äcugung, ba^ er bie i^m nötige ©ebanlenfüüe f(^on ou§ ben
Umftänben, unb ber borau§ refultierenben Erregung feine§ ®e=
müt§ fci)ö|)fen toürbc, machte i^n breift genug, ben Einfang, auf
gute§ ©lücE ]§in, p fe|en. 5Jlir fältt jener „S)onnerfeil" be§ lo
^[Rirabeau ein, mit toelc^em er ben 3ei-'iTionienmeifter abfertigte,
ber nac£)2luf^ebung ber legten monar(i)ifd)en©i^ung be§Äönig§
om 23ten i^uni, in meld)er biefer ben ©täuben auSeinanber ju
gelten anbefo'^ten l^atte, in ben ©i^ung§faal, in toet($em bie
©tönbe no(^ bertoeilten, äurürfte'^rte, unb fie befragte, ob fie ben 15
SSefe^I be§ ßönig§ bernommen Ratten "? „3a", antn)ortete 3!Jüra=
Beau, „toir l^oben be§Äönig§33efe§tbernommen" — iä) bin getoi^,
ba§ er, bei biefem l^umanen 5lnfang, noc^ nic^t an bie SSajonette
backte, mit toeldien er fcf)lo^: „jo, mein ^err", toieberl^olte er,
„toir ^abtn il^n öernommen" — man fielet, ba^ er nod^ gar ni(^t 20
red)t toei^, maS er toill. „2)0(^ h)a§ berechtigt ©ie" — ful^r er
fort, unb nun :plö^lict) gel^t i!§m ein ■DueE ungel^eurer S5or=
fteEungen auf — „un§ l)ier ^efel^Ie anjubeuten? Sßir finb bie
9le:präientanten ber Station." — S!a§ toar e§ toa§ er brauc£)te!
„S)ie Station gibt S3efe!§te unb empfängt feine" — um fic^ gleid) 25
auf ben ©ipfel ber S}ermeffen!^eit p fd^toingen. „Unb bamit iä)
mic£) S^nen ganj beuttic§ erfläre" — unb erft je^o finbet er, toaä
ben ganzen SBiberftanb, äu toeldiem feine ©eete gerüftet baftel^t,
ou§brü(ft: „fo fagen ©ie Syrern Könige, ba^ toir unfre ^piä^e
anberg nid)t, at§ auf bie@ett)alt berSSajonette öerlaffen toerben." 30
— Sßorauf er fid), felbft aufrieben, auf einen ©tul^l nieberfe^te.
— 2ßenn man an ben 3ei^enionienmeifter benft, fo fann man ftd^
ü)n bei biefem Stuftritt nii^t onber§, aU in einem ööHigen
©eifteSbanferott borftetten; nac^ einem äi^nlic^en ©efe|, nad^
ober bie alltnäl^nd^e gerfevttgung ber gehonten beim gjeben. 77
toetd^em in einem Äör^er, ber bon bem eteÜrifc^en 3uftanb 9iuE
ift, toenn er in eine§ eteftrifierten Äör^er§ 3ltmof^:§äre fomntt,
^Iö^li(^ bie entgegengeie^te ßteltriäität ertoecö toirb. Unb toic
in bem eteftrifierten baburc^, narf) einer Söec^fettoirfung, ber
5 i'^m intoo'^nenbe 6Ie!triäität§=®rab toieber berftärtt toirb, jo
ging unfere» 9lebner§ 531ut, Bei ber SSernic^tung feine§ ®egner§,
3ur öertoegenften SSegeifterung üBer. SBieUeidjt, ba^ e§ auf biefe
3trt äule^t ba§3ucien einer £)Berlt|))5e toar, ober ein ätoeibeutige§
©|)iet an ber 9:)tanf^ette, toa§ in granlreic^ ben Umfturä ber
10 Drbnung ber S)inge Betoirftc. 5Jtan lieft, ba^ ^iraBeau, foBalb
ber 3eremonienmeifter fid) entfernt {)atte, aufftanb, unb bor=
fi^Iug: 1) fic^ fogIei(^ aU Dlationalöerfammlung, unb 2) at§
unöerle^licE) , ju lonftituieren. S)enn baburcE), ha^ er fict), einer
Äleiftif^en i^Iafc^e gleii^, entlaben l^atte, toar er nun toieber
15 neutrat getoorben, unb gaB, öon ber SSertoegenl^eit äurüdgefel^rt,
^lö^tid) ber gurd)t öor bem 6:^atetet, unb ber S5orfic£)t, Üiaum.
— S)ie§ ift eine mer!toürbige ÜBereinftimmung ätoifdien ben ©r=
fc^einungen ber :p;§t)fif(i)en unb moratifdien Söett, toetc^c fic^,
toenn man fie berfotgen tooltte, auä) no(^ in ben ^eBenumftän»
20 ben Betoäl^ren toürbe. ^oä) id) öerlaffe mein ®tei(^ni§, unb
feiere jur <Baä)t prürf. 2tu(^ ßafontaine gibt, in feiner gaBet:
les animaux malades de la peste, too ber Sud)§ bem ßötoen
eine Sinologie äu l^atten gestoungen ift, o^ne ju toiffen, too er
ben (Stoff baju l^erne^men fott, ein merltoürbigeä 5Beif^3iet öon
25 einer aHmä^tidien S3erfertigung be§ ®ebanfen§ au§ einem in ber
9tot I)ingefe^ten 9lnfang. 53]an !ennt biefe gäbet. S)ic ^t]i
l^errfdit im 2ierrei(i), ber ßötoe berfammctt bie ©ro^en be§fetBen,
unb eröffnet i:^nen, ba^ bem |)immet, toenn er Befänftigt toerben
folte, ein Opfer falten muffe. Stiele ©ünber feien im SSotfe, ber
30 Sob be§ grö^eften muffe bie üBiigen öom Untergang retten.
U Äteiftifdie gtafdK- ckttiifc^ gelabene (jtafc^e, naä) i^rem ©rfinbcr
Gioalb ®corg von RIeift 1745 bie fttciftifc^e, fpätev, nad^ il^rem srociten ©ifinber
(iunäii« in Seiben 1746, gcioöEjnlic^ bie üeibener glofc^c genonnt. fileift roii^lt
natüilic^ bie cvfteic Benennung. — 16 C Ratetet, ®i| beä töniglic^en ©erit^tS»
^ofeä in ipari«.
78 kleinere Sd^riftcit: S)er frill^eftett 8eW ongel^örig.
©ie möd)ten tl^m halber tl^re SJerge'^ungen aufrtct)ttg Be!cnnen.
6r, für fein Seil, geftcl^e, ba§ er, im £>ronge be§ ^unqer§, ntan=
tS^em ©c^afe ben @arau§ gemad)t; aud) bem .^unbe, toenn er
i^nt p na'^e geJornmen; ja, e§ fei ilim in lerferl^aften S(ugen=
Blirfen äugefto^en, ba^ er ben (5(i)äfer gefreffen. SBenn niemanb 5
fid) größerer (5d)ti)a(^l^eiten fcfjulbig gemad)t ^abt, fo fei er 'bc=
reit 5U fterBen. „©ire", fogt ber %udß, ber baä Ungetüitter bon
fid) albleiten toitt, „©ie finb 3U großmütig. 3^r ebler ©ifer fül^rt
©ie 3U toeit. Söa§ ift e§, ein ©d)af ertoürgen? Ober einen
,g)unb, biefenid)t§toürbige5Beftie? Unb : quant au berger", fäl^rt 10
er fort, benn bie§ ift ber .g>au^t^3un!t: „on peut dire"; oBfc^on er
no(^ nid)t h)ei^, tr)a§? „qu'il meritoit tout mal"; auf gut (Stüd;
unb fomit ift er öertoirfclt; „etant"; eine fd)Ied)te5p^rafe, bie i^nt
oöer S^^i berfc^afft: „de ces gens lä", unb nun erft finbet er ben
©ebanfen, ber i^n au§ ber 5^ot rei^t: „qui sur les animaux se is
fönt un chimerique empire". Unb je^t beloeift er, ba^ ber ©fei,
ber blutbürftige! (ber aUt Kräuter auffrißt), bag ätoerfmä^igftc
Opfer fei, toorauf alte über if)n l^erfallen, unb il^n jerrei^cn. —
(Sin fotd)e§ Üieben ift ein tt)al^r^fte§ lauteS S)en!en. 2)ie Stetigen
ber SDorftettungen unb it)rer33eäeid)nungen gelten neBen einanber 20
fort, unb bie @entüt§aften, für ein§ unb ba§ anbere, fongruieren.
SDie ©)3rad)e ift aisbann feine treffet, etrta toie ein .^emmf(^u^
an bem Otabe be§ @eifte§, fonbcrn tok ein jttjeiteS, mit i^m
^jaraEel fortlaufenbeg, Stab an feiner 9ld)fe. ©tmaS ganä5lnbere§
ift e§, toenn ber Seift ft^on, bor aller Dtebe, mit bem @eban!en 25
fertig ift. 2)enn bann mu§ er bei feiner bloßen 3lu§brüdung
jurüdbleiben, unb bie§ ©efc^äft, toeit entfernt ii^n ju erregen,
l^at bielme'^r feine anbere SBirfung, alS U)n bon feiner ©rregung
abäuf|)annen. 3öenn ba^er eine Sßorftettung bertoorren au§ge=
brüdt toirb, fo folgt ber ©d)IuB no(^ gar nid)t, ba^ fie au(^ ber= so
toorren geboi^t toorben fei; bielmel^r tonnte e§ leicht fein, ba^
bie bertoorrenft au§gebrüdten grabe am beutlid^ften gebac^t toer=
ben. 93tan fielet oft in einer @efellfd)aft, too, burd) ein Iebt)afte§
©efpräc^, eine fontinuierlidie Sefrud^tung ber ©emüter mit
ÜBer bie allmd^Kc^e SSerfertigung her ®ebanfen Beim SRebeit. 79
2fbeen im 2Ber! ift, Seute, bie fic^, toeit fie fi(^ ber ©^rac^e nit^t
mä(i)tig fü'^Ien, fonft in ber ütegel äurücEgejogen l)atten, plö^=
lic^, mit einer jucfenben SBetoegung, aufflammen, bie ©pradie
an \iä) reiben unb ettoaä Unüerftänblic^eg pr äöelt bringen.
5 3fa, fie fdieinen, toenn fie nun bie 3lufmer!famfeit atter auf fid)
gebogen ^dbtn, buri^ ein t)erlegne§ ©eÖärbenfpiel anjubeuten,
ba§ fie felBft nicfit me'^r ret^t toiffen, tDa§ fie l^oBen fagen tooüen.
6§ ift toa^rfdieinlicf), bal^ biefe Seute ettoag redjt StreffenbeS, unb
fel^r beutli(^, gebac^t I^aBen. 2116er ber ^lö^lic^e ©cfdiäftStoedifel,
10 ber U16ergong il^re§ @eifte§ bom S;en!en jum 2Iu§brü(fen, fdilug
bie gan^e Erregung be§felben, bie jur geft^ltung be§@eban!en§
nottüenbig, toie pm ^erborbringen , erforberüd) toar, tüieber
nicber. ^n folc^en fyätten ift e§ um fo unerläBüd^er, ba§ un§
bie <Bpxa^t mit ßeid)tigfeit jur §anb fei, um baSjenige, toa§
15 iüir gteic^^eitig gebadet l^aben, unb bod) nid)t gteid£iäeitig bon
un§ geben !önnen, toenigftenS fo fdinell, aU möglich, auf einan=
ber folgen ju laffen. Unb übertäubt toirb jeber, ber, bei gleicher
S)eutti(^feit, gef(^h)inber at§ fein ©cgner fbi-*i<^t, einen S^orteil
über i§n l^aben, toeit er gteictifam mel)r 2;rubben a(§ er in§ f^elb
2c fül^rt. Söie nottoenbig eine getoiffe ©rregung be§ @emüt§ ift,
au($ fetbft nur, um SSorftettungen, bie toir f(^on gel^abt l^aben,
toicber ju erzeugen, fie^t man oft, toenn offene, unb unterrichtete
Äöbfe examiniert toerben, unb man i'^nen, o'^ne bort)ergegangcne
©inteitung, ^^^ragen öortegt, toie biefe: toa§ ift ber ©taat? Ober:
25 toa§ ift ba§ Eigentum? Ober bergleid^en. äßenn biefe jungen
:^eute fid) in einer @efellf(^aft befunben l^ätten, too man fic^ bom
©taat, ober bom Eigentum, fc^on eine 3eittang unter"^alten
tjätte, fo toürben fie bielleii^t mit2eid)t{g!eit, bur^ 33ergtei(^ung,
Slbfonberung, unb 3iifanimenfaffung ber begriffe, bie S)efinition
CO gefunben l^aben. §ier aber, too biefe SSorbereitung be§ ©emütg
gänälit^ fe'^lt, fie'^t man fie ftocCen, unb nur ein unüerftänbiger
©jaminator toirb barau§ fc^lie^en, ba^ fie nic^t toiff en, S)enn
nict)t toir toiff en, e§ ift allererft ein getoiffer 3iiftanb unfrer,
toeti^er toei|. 9lur ganj gemeine ©eifter, ßeute, bie, toaS ber
80 kleinere Sd^riftcn: gür bte „(Sermanio"
©taat fei, geftern au§trenbig gelernt, unb morgen fc^on toieber
bergeffen {)aBen, loerben !^{er mit ber Slnttoort Bei ber .^anb fein.
S5ieIIetci)t giBt e§ üBer'Ciau^t leine fc^lec^tere'öetegen'^eit, fid^ öon
einer borteiimten Seite ju jeigen, aU grabe ein öffentliches
©jamen. 2lBgerect)net, ba^ e§ fd^on toibertoärtig nnb ba§ 3öi^t= 5
gefü'^t tjerle|enb tft, unb ba^ e§ reijt, ficEi ftetig ju jeigen, toenn
foI(^ ein gele'^rter 9to^famm un§ nad) ben ^enntniffen fielet, um
un§, je nad)bem e§ fünf ober fed)§ finb, ^u faufen ober loieber
antreten p laffen: e§ ift fo fditoer, auf ein menf(^ti(^e§ @cmüt
3U f^ieten unb il^m feinen eigentümtid)en Saut aBjutocfen, e§ lo
öerftimmt fic§ fo leitet unter ungef(i)irften .^änben, ba^ felBft
ber geüBteftc 5!Jlenf(^enfenner, ber in ber ^eBeammenfunft ber
@eban!en, toie Äant fie nennt, auf ba§ 9[Reifter'^aftefte Betoan=
bert n)äre, l^ier no(^, hjegen ber UnBetanntfc^aft mit feinem
©e($§n)ö(^ner, 5!Jti^griffe tun !önnte. 2öa§ üBrigen§ folcfien 15
jungen ßeuten, aud) felBft ben untüiffenbften no(f), in ben meiften
Ratten ein gute§ 3^^911^^ Berfciiafft, ift ber Umftanb, ba§ bic
@emüter ber ©jaminatoren, toenn bie ^Prüfung öffentlicEi ge=
f(i)iel)t, felBft ju fe'^r Befangen finb, um ein freie§ Urteil fäEen
äu lönnen. S)enn ni(i)t nur füllen fie ^äufig bie Unanftänbig!eit 20
biefeä ganzen SSerfa'^renS : man toürbe fid) f(^on ft^ämen, öon
jemanbem, ba^ er feine ©elbBörfe bor un§ au§i(i)ütte, ju forbern,
biel Weniger, feine «Seele: fonbern \i)X eigener Sßerftanb mu^ l^ier
eine gefät)rli(^e Muftcrung :paffieren, unb fie mögen oft ii^rem
@ott banfen, toenn fie felBft au§ bcm ©jamen ge^en fönnen, 25
ol^ne fict) Sßlö^en, f^mad)b oller biellei(i)t, al§ ber, eben bon
ber Uniberfität !ommenbe, 3iüngling, gegeben ju l^aBen, htn fie
examinierten.
(Sie gortfe^mig folgt.)
^. b. ^.
6 ©tetig, Bom Sjßferbc, footct at§ „wibcrroilfig", „unfoigfam", »ed^felnb mit
bcm in ber Wavt geroö^nüc^cren „ftätifc^", „ftätfc^". — 29 (Eittc gortfcSung ift
nic^t erhalten.
§tür bxe „Germania'-.
©tnleüung,
'^iefc 3eiti(^rift joE ber erftc 2Itemäug bcr beutfc^en ^^reil^eit
■^ fein, ©ic \oU alte§ au§i:pi-ec§en, tt)a§, toä^renb ber brei
6 testen, unter bem S)ru(f ber ^^ranjojen berfeufäten ^al§re, in ben
SSvüften toacferer S^eutjc^en, l^at öerfdilDiegen BleiBen muffen:
alle S3eforgni§, atte .g)offnung, aßeä ßtenb unb atte§ @Iü(f.
@§ Beburfte einer 3eit, toie bie je^ige, um einem SSlatt, toic
ba§ öortiegenbe ift, ba§ S)afein ju geBen. Solange noc^ feine
10 ^anbtung be§ «Staats gef(^et)en toar, mu^te e§ jebem S)eutfc^en,
ber feine SBorte ju State l)ie(t, ebenfo öoreitig, aU nu^toä fd)ei=
nen, ju feinen 3Jiitbrübern ^u reben. Sine fotc^e Stimme mürbe
entroeber ööttig in ber Söüfte berl^allt fein; ober — toeldjeä faft
noc^ fd^timmer gemefen märe — bie @emüter nur auf bie ^öl^en
15 ber 33egeiftei-ung erhoben ^aBen, um fie, in bem junädift barauf
f otgenben ^lugenBtitf, in eine befto tiefere '!ilüä)i ber ®Iei(^ gültig»
!eit unb .g)offnung5tofigfeit berfinfen ju laffen.
3e^t aber l^at ber Äaifer öon ÖfteiTeid^, an ber S^i|e feine§
tapferen ^eere§, ben ^ampf für feiner Untertanen SÖo^t unb
20 ben noc^ großmütigeren, für ba§,^eil be§ unterbrüctten, unb biä=
^tx nod) menig ban!baren, S)eutfd§lanb§ unternommen.
jDer faiferlic^e 33ruber, ben er jum .g)erm be§ .^eer§ beftellte,
l^at bie göttliche ^raft, bag 2ßerf an fein 3iel l^inaugäufüfjren,
18 granj I., flaifer oon öflerreid^. — 22 2)er „fatferlid^e »ruber": grjl^erjog
Äarl; „jgerr beä ^etx&": jum ©eneroKfftmuS 1806 ernannt, Jlnfü^rer im itricge
1809; beim einrürfen in »apcrn, Mnfang 2lpril 1809, erliep er feinen Stufruf jur
aioffener^ebung beä beutf<^en SJoUeä.
Äleift. IV. 6
82 fllctneve «Schriften: %üt faie „®ermonia"
auf eine txf)abtm unb rü'^renbc 3lrt, bargetan. 2)a§ ^Jli^gefcEiitf,
ba§ t^n traf, trug er mit ber Unlbeugfamfeit ber gelben, unb
loarb, in bem entft^eibenben Slugenblid, ba e§ äu fiegen ober ju
fterBen galt, ber SSeätüinger be§ Unbeätüungenen — loarb e§ mit
einer S3ef(i)eiben^eit, bie bem ^eitaWei^; in toeldiem mir leBen, 5
fremb ift.
Se^t, ober niemals, ift e§ S^ii, ben S)cutf(^en ju fagen, toa§
fie i^rerfeit§ p tun l^aBen , um ber erl^abenen S^ormunbf (^aft,
bie fic^ über fie eingefe^t l^at, attererft mürbig ju toerben: unb
biefeS ©efc^äft ift e§, ba§ mir, bon ber ßuft, am ®uten mit= 10
jutoirfen, betoegt, in ben blättern ber „©ermania" l^aben ül6er=
ne!)men tooHen.
^oä), auf ben ©ipfel ber f^elfen, foH fie fic^ fteÜen unb ben
©(^lad^tgefang l^erabbonnern in§ ZaV. 3)i(f|, 0 3}aterlanb, toitt
fie fingen; unb beine ^eiligfeit unb ^errli(i)!ett; unb toelc^ ein 15
SJerberBen feine äöogen auf bi(^ l^erantoälät! Sie mill f)eraB=
fteigen, menn bie ©(^lad}t brauft, unb fic^, mit l^oc^rot glü:§en=
ben äöangen, unter bie ©treitenben mifdjen, unb i^ren 9Jlut be=
leben, unb i'^ncn Unerf(^ro(Ien!^eit unb 5lu§bauer unb be§ 2obe§
S3eraci)tung in§ .^erj gießen; unb bie Jungfrauen be§ 20
2anbe§ l^erbeinifen, toenn ber (Sieg erfochten ift, ba^ fie fi(i)
nieberbeugen, über bie, fo gefunlen finb, unb ifinen ba§ 5Blut au§
ber Söunbe f äugen, 5[Röge jeber, ber fict) beftimmt fü^lt, bem
S3aterlanbe auf biefe 33}eife äu
4 „»ejminger beS Un6e}n)ungcnen" : SSeftcger 9JapoIeon8 bei »fpem om 21.
unb 22. TOat 1809 ; »gl. oben , S. 37, 3. 22 im fclben Sinne „Überroinber beg Un=
überrotnblic^en". — 24 ^ter bricht bie $anb|c^iift ab.
€ativif(§e »riefe. 83
1.
Sricf eines r^einBunbift^cn Dff«5ier§ an feinen |5»^cnnb.
Sluf meine @^re, mein bortrefftic^er f^reunb, ©ie irren [ic^.
5 Sd) iüitt ein (5(^elm fein, toenn bie <Bä)laä)i öon ^ena, toie ©ie
ju glauben fc^einen, meine ^otitiji^en ©runbjä^e öeränbert l^at.
Soffen Sie un§ mieber einmal, naä) bem Seiit)iel be§ fd)önen
(5ommer§ öon 1806, ein :patriotifd)e§ ÄonOiüium öeranftalten
(bd (Sola f(i)tag ic^ öor; er ^at frifc^e 3tuftern Befommen unb
10 fein Snrgunber ift öom Seften) : fo foHen 'Bit fe^en, ba^ ic^ nod^
ein ebenfo ent^ufiaftifcfier Sln^änger ber Deutfi^en bin, mie öor=
mal§, Sttiö^» ^21^ ©ii)ein, ic^ geftel^e e§, ift toiber mi($. S)er Äönig
'^at mid§ nad^ bem f^^rieben bei 2;ilfit, auf bie SJertoenbung be§
9teic£)§marfci)att§, ^erjogS öon 3(uerftäbt, bem id) einige 2)ienfte
15 ju teiften ®elegenl)eit, jum OBriften abändert. 5Ran ^at mir
bag Äreuä ber ß^renlegion jugefc^iift, eine 3lu§äei(^nung , mit
toeldiem ic^, toie ©ie fetbft einfe^en, öff entlief) ju eiid)einen,
nict)t unterlaffen fann; ict) mürbe ben ^önig, bem id) biene, auf
eine ämedtofe SBeife, babur(^ fompromittieren.
20 3tber toa§ folgt barau§? 5[)teinen ©ie, ba§ biefe 5lrmfelig=
feiten mid^ beftimmen merben, bie gro|e ©acE|C, für bie bie 2)eut=
|ii)en fecf)ten, au§ ben 2tugen ju bertieren? 9iimmerme"§r! Saffen
©ie nur ben ©rä'^erjog 6art, ber je^t tn§ 9{ei(^ öorgerücEt ift,
ftcgen, unb bie S)eutfcE|en, fo mie er e§ bon i^nen bertangt l^at,
9 2ala Maroni (ober Sarone) : ein flaufmannägefd^äft mit „3taIiener=2Baren",
iDOju na<i) bamoliger ätrt (unb ^eute noc^ in Heineren Stäbten) eine aScinftube
gehörte, Unter ben fiinben 32 (ticute ein mobcrneä ^ote( mit berfelben §au6=
nummcr). — 12 „Der fiöuig": ein Sl^einbunbsJönig. — 13 „grieben bei Silfit":
7. unb 9. 3uU1807. — 14 Der franjöfifc^e Warfc^aU Daoout, §erjog uon 3Iucrftäbt.
6*
84 flicincve ®d^riftcn: %üt bie „®ennanta".
en masse auffielen; jo fotten ©ie \t^tn, tote tc^ mi(^ aläbann
ent|(i)eiben toerbe.
3Jlu^ man benn ben Slöji^ieb nel^men, unb ju ben Salinen
berDfterreit^ei- üBergel^en, um bemSSoterlanbe, in biefcm3lugen=
blidf, nü^lic^ 5U ^ein? ^Jlitnid^ten! @in S)eut|(^er, ber e§ xeblicE) 5
meint, fann feinen 2anb§Ieuten, in bem ßoger ber f^xanäojen fetbft,
ja, in bem ,g)auptquartier be§ 9ia)DoIeon, bie toic£)tigften S)ienfte
tun. 2ßie mancher fann ber Stequifition, an i^Ieifd) ober gourage,
toorBeugen; h)ie manc£)e§ @Ienb bie Einquartierung milbern?
^^ Bin mit toa^rer 3^reunb|c£)aft ic. lo
^ierBei erfolgt, feucht, rtie e§ eBen ber Kurier üBerBringt,
ba§ erfte SSülletin ber fran3öfif(^en Slrmee. 2Bo§ fagen ©ie
baju? 2)ie öfterrei(^ifd)e SJlacElt total :t3ulöerifiert, atte ^orp§
ber 5lrmee bernicfitet, brei ©r^'^eräöge tot auf bem ^la|! — ©in 15
öertoünf(i)te§ ©c^icffal! ^ä) tooEte fi^on bor . . jur 3lrmee aB=
gci^n. .^err öon 3[Ronte§quiou l^at, toie ic^ ^öre, ba§ SSüEetin
nunme'^r anl^ero geBra($t, unb ift bafür, bon <Bx. 5)lajeftät, mit
einer StaBatiere, \ii)Uä)t gerectinet 2000 SDufoten an SBert, Be=
fc^enlt toorben. — 20
2.
Srief eines jungen matlifc^en £anbfcäu{ein§ an i^cen Dn!e(.
Seuerfter ^txx Dnlel,
S)ie Biegungen ber linblic^en ^Pflidfjt, bie mein .^er^ gegen
©ie em^finbet, Betoegen mic^, i^l^nen bie 3!Jielbung ju tun, ba§ 25
iä) mi(^ am 8ten b. bon SJerl^ältniffen, bie iä) niciit nennen
!ann, gebrängt, mit bem jungen ^rn. Sefat, ^a^itän Bei bem 9ten
franjöfift^en S)ragonerregiment, ber in unferm <^aufe ju 'ip . . .
einquartiert toar, berloBt l^aBe.
13 2)aS erfte ®uUetin: ogl. bie 2(nmerfung am Sd^luffe beg SÖQiibe^. — 17 Ser
§err oon SDtonteäquiou, 91apoIeonä flammeri^ar; in ben „2l6enbblättern" be=
rid^tct Äleift am 3. Siooember 1810: „3n ^ariä ift bie ®iäfin aKonteäquiou jur
^ofmeifterin ber Joiferli(^en Jlinber (Gouvernante des enfants de France) ernannt
roorben." — 28 Über 5}5(ot§bom) , S8(erlin) unb 9. fronjöfifc^eS Sjragoiterrcgimcnt
»gl. bie 2Jnmertung am Sc^luffe beS SSanbeS.
Satirifd^e »riefe. 85
^ä) toei|, gnäbiQfter Onfel, tüte ©tc üBer btefen ©($ritt
benfen. ©ie fjobtn \iä) gegen bie SJerBinbungen, bie bie Xbä^kx
be§ 2anbc§, folange ber Ärieg forttoä^rt, mit ben ^nbiöibuen
be§ fran3ö|ii(^en §eer§ öoHjte^n, oftmals mit ^eftigfeit unb
5 Sitterfeit erftärt. ^ä) toill 3>|nen l^ierin nic^t ganj unrecht
geBen. 931an Braudit feine O^ömerin ober ©^artanerin ju fein,
um ba§ äJeite^enbe, ba§, allgemein Betraditet, barin liegen mag,
3U em|)finben. £iiefe ^Jiänner finb unfere i^einbe; ba§ Slut un»
ferer S3rüber unb S5erlt)anbten üeBt, um midi fo au§3ubrü(f en, an
10 i§ren9iöcfen; unb e» l^ei^t fid) getüiff ermaßen, toieSie fe^r ric^ttg
Bemer!en, öon ben ©einigen loSiagen, trenn man fid) auf bie ^ax=
tei berjenigen l^erüBerftellt, bereu SBemü'^en ift, fte ju jertreten,
unb, auf alte erfinnlidie SBeife, ju berberBen unb ju bernic^ten.
5IBer finb biefc 9Jlänner, id) Bef(|möre ©ie, finb fie bie Ur=
15 l^eBer be§ unfeligen Ärieg§, ber, in biefem SIugeuBlid, äluif^en
i^ransofen unb S)eutf(^en, entBrannt ift? folgen fie nid)t, ber
SSeftimmung eine§ ©olbaten getreu, einem Blinben @efe^ ber
^tottoenbigfeit, ol^ne felBft oft bie Urfac^ be§ ©treit§, für ben fie
bie Söaffen ergreifen, ju fennen? ^a, giBt e§ nic^t etuäclne unter
20 il^nen, bie ben rafenbcn .^eereSjug, mit melc^em Stla^oleon Bon
neuem ba§ Seutfc^e 9teid) üBerfditoemmt, beraBfc^eucn, unb bie
bai arme S5oI!, auf beffen 3Iu§|)tünbei"ung unb Unterjochung e§
angefe'^en ift, auf§ innigfte Bebauern unb Bemitleiben?
S5ergeBen ©ie, mein teuerfter unb Befter O^eim! ^ä) fel^c
25 bie Ütötc be§ Untt)itten§ auf S^re Söangcn treten! ©ie glauBen,
ic^ trei|, ©ie glauBen an biefe (Befühle nic^t; ©ie l^alten fie für
bie ©rfinbung einer fatanifd)en 2ift, um ba§ ^ol^ttootten ber
armen ©d)tad)to|)fer, bie fie jur S3an! fü'^rcn, gefangen ju ne'^=
men. ^a biefe Otegung fcIBft, menn fie bor^anben toäre, öerfö^nt
30 ©ie nid)t. ©ie 'galten ben i^^rer bo:p:|3elten ^aä)t für toürbxg,
ber ba§ ®efe^ be§ götttii^en 2öiIIen§ anerfennt, unb gleid^wol^l,
auf eine fo löfterlic^e unb I)üt)nifc§e äßeife, ^u beriefen toagt.
I
20 S;aä ift ber firicg oou 1809.
86 fltetnere Schriften: %üt bte „(Stermonta".
3lIIein, tocnn bic 5lnfi(^t, bie it^ aufftellte, aücrbing§ ni($t
gemad)t ift, bie 5Jtänner, bte ba§ S^aterlonb abermatä tierteibi=
gen, ju enttoaffnen, inbcm fie unmögücf), toenn e§ jum .^anb=
gemengc fömmt, ]xä) auf bie Silage einlaffen fönnen, toer bon
benen, bie auf fie anrüdfen, fd)utbig ift, ober nid)t: fo ber^ätt e§ 5
fi(i) bo(i), mein gnäbigfter £)ntet, mit einem ^Jtäbc^en anberö;
mit einem atmen, fcCjlnac^en 53föbd)en, auf beffen Ieid)t Betörte
©inne, in ber 9iu^c eine§ monatlangen Umgangs, alle 2iel6en§=
mürbigfeiten ber ©eBurt unb ber ßr^ie^ung einjutoirfen 3eit
finben, unb ba§, mie man teiber toei^, auf bie 33ernunft nic^t lo
met)r l^ört, menn ba§ ^er^ fid) Bereite, für einen ©egenftanb,
entf(i)ieben l§at.
^ier lege id) ^tjnen ein ^eugniS Bei, ba§ .g>r. ö. £efat fi(^,
auf bie ^orberung meiner 5!)tutter, Bon feinem Dtegimentid^ef ju
öerf (Raffen geteuft 'i)at ©ie teerben borau§ erfel^en, ba§ ba§, 15
toaS un§ ein S^elbmeBet Bon feinem Ü^egiment Bon ii)m fagte,
nämlirf) ba^ er fc£)on öerl^eiratet fei, eine fc^änbli(i)e unb nieber=
trächtige 3}erleumbung toar. .^r. B. Sefat ift felBft, Bor einigen
2!agen, in 33 . . . geJoefen, um ha§ 5ltteft, ba§ bie S)eftaration
Bom ©egenteit entt)ätt, formaliter Bon feinem OBriften au§= 20
fertigen p laffen.
ÜBerliauBt mu^ it^ i^^nen fagen, ba^ bie niebrige 53teinung,
bie man, I)ier in ber ganjen @egenb, Bon biefem jungen ^anne
!§egt, mein ^erj auf ba§ emBfinbliiiifte fränft. S)cv £eibenfcf)aft,
bie er für mii^ fü^lt, unb bie iä), al§ n)a!§rl§aft ^u erfennen, bie 25
entf(^eibenbften ©rünbe l^aBe, magt man bie fd^änblic^ften 31B=
fidlten unterzulegen, ^a mein Boreiliger S3ruber gellt fo meit,
mid) 3U Berfidiern, ba^ ber GBrift, fein 9fiegiment§d^ef, gar nirf)t
melir in 33 ... fei unb iä) Bitte Sie, ber Sie fiel) in 33 . . .
aufl)alten, bem erfteren barüBer, naä) angefteltter Unterfui^ung, m
bie 3urecf)tmeifung ju geBen.
^d) leugne nii^t, ha^ ber 33orfall, ber fic^, bor einiger 3eit,
ämif(^en il^m unb ber ßammerjungfer meiner 9Jlutter jutrug,
einige Unrul^c üBer feine fittlic^e S)en!ung§art ju ertüeden, ge=
€oHrifc§e S3riefe. 87
]ä)idi toax. Stfitoefenb, toic iä} an biefem ')ia%t bon ^ . . . toax,
Bin iä) Q^än^liä) au^er ©tanb , üBer bie SSeric^te biefeS albernen
unb eingebilbeten @ei(f)öpt§ ju urteilen. 2tl6er bie 33etDeife, bie
er mir, aU iä) iüxMtam, unb in tränen auf mein 35ette fan!,
5 bon feiner ungeteilten ßiebe gab , toaren f o einbringtic^ , ba§ ii^
bie ganje Srää^tung al§ eine etenbe SSifion bertoarf, unb, bon
ber innigften Steue betoegt, ha§ S3anb ber @^e, bon bem U§
ba'^in not^ ni(^t bie ütebe gen)efen toax, je^t allererft Inüpfen ju
muffen glaubte. — SBären fie e§ toeniger getoefen, unb ^^re
10 Saura not^ frei unb ru^ig toie jubor!
Äurj, mein teuerfter, unb befter Onfel, retten ©ie micf)!
3n 8 Sagen foll, toenn e§ naii) meinen Söünfc^en gel^t, bie
35ermä§tung fein.
^nätoifcfien toünfd)t Jpr. b. ßefat, ba§ bie 3lnftatten baju,
15 auf bie meine gute 5)lutter bereits, in ^ärtlictien 3tugenblicfen,
benft, ni(^t el^er auf entfd)eibenbe 2Beife gemacht toerben, aU bi§
(Sie bie ®üte gc'^abt l^aben, t^m ba§ Segat ju überanttoorten,
ba§ mir au§ ber ©rbfd^aft meine§ @ro§bater§ bei bem SLobe be§=
felben zufiel, unb ©ie, alS mein S5ormunb, bi§ '^eute gefäHtgft
20 bermatteten. S)o tct) gro^jä^rig bin, fo mirb biefem 3Bunf(^
nichts im Sßege fte'^n, unb inbem it^ e§, mit meiner äärtlid^ften
Sitte, unterftü^e, unb auf bie fd)teunige ©rfüttung beSfelben an=
trage, inbem fonft bie unangenel^mfte SJer^ögerung babon bie
i^otge fein mürbe, nenne idt) mid) mit ber innigften ^od^oi^tung
25 unb ßiebe jc.
3.
©ri^reiOctt
ciueS SiirgcmctfterS in einer ScpM«9 o« einen Unterfienmten.
©r. ©j-jellenä, ber ^r. ©eneraüeutnant bon 5., 6ommen=
30 baut ber l^iefigen ©arnifon, l^aben fid^ auf bie 9lad)ricf)t, ba^ ber
i5einb nur norf) brei 5Jteiten bon ber Seftung fte^e, auf ba§ 3f?at=
9 ^. t). bie SBeiueife oon fditer ungeteilten £ie6e. — 26 Älcift a^mt in bem
Schreiben" abfic^tlic^ ben auä) mit gicmbiuörtcnt burc^roirflen flanjieiftil nac^.
88 flteinere Sci^iHften: ftfür ble „(Sermanla".
:^au§ berfügt, unb bajelbft, in SSegteitung eine§ [tai!cn S;eta=
jc§etnent§ bon S)mgonetn, 3000 ^ec^Mnäe öertangt, um bic
3}or[täbte, bie ba§ @Iaci§ emBarrajfieren, baiüeberäuBrcnncn.
S)er 'Stat ber ©tabt, ber, unter jotcf)en Umftdnbcn, ba§
Ütu^mtJotle biefeg @ntlcC)luffc§ etnfol^, l§at, noc^ 3lBfüf)rung eini= 5
ger xenitievenben HJtitglieber, bic (£acf)c in pleno ertüogen, unb,
mit einer ^Jlajorität öon 3 gegen 2 Stimmen, tooBei meine, h)ic
gemö^nlid^ , für 2 galt, unb 6r. Q^^eUm^ bie 3 jubilierten, bic
öerlangten ^edfitränje, o'^ne 33ebenlen, Betoittigt.
^n^mifc^en ift nun bie Srage, unb mir gcBen @uct| auf, @ud§ 10
guta(i)tlic^ barüBer au§äulaffen,
1) Sßiebicl an ^ed) unb ©c^lücfcl, al§ ben baju gel^örigen
^oterialien, jur gaBrifation bon 3000 ^^ec^tränjen er»
forberli(^ finb; unb
2) oB bie genannten ^omBuftiBcln in ber Berechneten 93tenge, 15
jur gel)i3rigen S^xt, l^erBei^ufd^affen finb?
UnfereS 2öiffen§ liegt ein großer S5orrat bon ^ec^ unb (Sd^tnefel
Bei bem Kaufmann 5Jl . . . in ber 91 . . . fci)en SSorftabt, 5p . . .]d)t
©äffe, 9ium. 139.
^nämifi^en ift bie§ ein, auf SSefteHung ber bönifd^en 9tegie= 20
rung, aufgepufter S5orrat, unb mir Befi^en Bereits, in S^elation,
mie mir mit berfelBen ftel^en, ben 3luftrag, bem Kaufmann 5)1...
ben 5Jtarlt^rei§ babon mit 3000 fl. päufertigen,
^nbem mir @U(^ nun, biefem 3luf trage gentä^, bie Befagte
©umme, für ben Kaufmann 5Jt . . . in guten £anbeg)30pieren, 25
bemfelBen anä) fec^§ SGßägcn ober mel)r unb 5päffe, unb ma§
immer jur ungeföumten SlBfülirung ber i^ngrebicuäen an ben
^afcn|)la^ erforberlid) fein mog, Bemittigen, Befc£)lie^en mir
ätoar, bon biefem Eigentum ber bänifd^en 9tegierung, Bcl^ufä
einer ^lieberBrennung ber S5orftäbte, feine 9totij ju nel^men. 30
Snbeffen l)oBt ^^x ba§ gefamte ^erfonale ber unteren ^0=
liäeiBeamten äufammen ju nehmen, unb alte (SetoölBe unb Säben
3 SJ.i. „tjerfperren". — 8 3: bie britte. — 15 SBrennftoffe.
©ottrifd^e »riefe. 89
ber Äau|= unb (Setrerlgleute, bic mit biejen ÄomBuftiBetn ]§on=
beln ober fie beraiBeiten, auf§ [trengfte unb eigenfinmgftc pi
bur(i)iuc£)en , bamtt, bem ©ntfc^Iu^ <Bx. (Jjjellenä gemä§, un=
öeräüglic^ bic ^pec^fränjc öerfertigt, unb, mit S)e6arraffterung
5 be§ @taci§, t)erfa"§ren toerben möge.
9ii(i)t§ ift nottoenbiger, aU, in biejem 5lugenBti(i ber l^eran=
na'^enben (Sefa'^r, atte§ aufäufeieten , unb fein £)p\tx ju f(^euen,
ba§ imftanbe ift, bem ©taat biefen, für ben ßrfotg be§ Ärieg§
l^öd)ft h3ic£)tigen, ^la^ gu Bef)au)3ten. <Bx. SjäeHenj :^aBen er=
10 ftärt, ha^ toenn i§r, auf bem Maxtt befinbli(i|er, ^paltaft bor bem
(S(aci§ läge, fie benfelben juerft nieberBrennen, unb unter ben
Stören ber i^eftung übernadjten toürben. 2)o nun unfer fotool^t,
be§ S3urgemeifter§ , at§ aud) @uer, be§ UnterBeamten, ^au§ in
bem angegebenen i^att finb, inbem fie, öon ber Q . . . fd)en S5or=
15 ftabt '§cr, mit i^ren (Sorten unb ^teBengeBäuben, ha^ (Slaciä Be=
trä(i)tli(i) emBarrajfieren: fo toirb e§ BIo^ Bon @uren 9iec§erc^en
unb Bon bem 33erict)t abfangen, ben S^r barüBer aBftatten toer=
bet, oB tüix ben anbem ein Seifpiel p geben, unb ben ^ed£)franä
äuerft auf bie ©ieBel berfelBen ju toerfen l^aBen.
20 ©inb in (Setoogenl^eit ?c.
aSricf
eines ))oUttfd^ctt ^cf^crü üBcr ciuctt 9lüntticrgcr Scitunggortifcl.
ßrtauBe mir, SBetter 5pef(^erü, ba^ i(^ bir, in ber öcrtüirrten
25 ©Brac£)c, bic fürstic^ ein Seutfd^er mi(^ gelet)rt I)at, einen 9lr»
tifet mitteile, ber in einer 3ßitung biefeg ßanbe§, menn ic^ ni^t
irre, im „9iürnBerger ÄorrefBonbenten", geftanben l^at, unb ben
ein ©röntänber, ber in 3§tanb ouf einem Äaffeel)aufe toar, |ier=
!§ergeBrad)t ^at.
so 3^er 3eitung§artifet ift folgenben fonberBaren 3fn§att§:
23 Über bie 5pef(^erü (^Befc^erä) »gl. bie Mnmerfung ntn ed^tuffe beä SBanbe«.
90 flietnere ©d^rlften: gflr bie „©ermattla".
„@§ finb ni(^t jotool^l bie t^tanjofen, toelc^e bie S'cei^eit§=
fcEilac^t, bie 16ei 9fegen§Burg gef od)ten toarb, entfd)teben l^aBen,
aU öielme^r bie S)eut|(i)en felbft.
S)er tapfre ^ron^rinj öonS3at)ern fjat äuerft, an ber©pi|c
ber x'^einbünbifcfien 2ru)3)3en, bießinien berÖfterreidier bui-(i)= s
Brocken. S)er^oijcr9ta^)oleon l^at il^n, amSlBenb ber©c£)tad)t,
auf bent 2Sa'§l^3la^ umarmt, unb i^n ben |)elben ber S)eiit=
|(^en genannt."
3t(^ toerfidjerc bi(^, SSetter ^pefdierü, i(^ Bin l§inau§gegan=
gen, auf ben ©anbpgel, ft)o bie ©onne brennt, unb l^abe meine lo
5^afe angefel^en, ftunbentong unb toieber ftunbenlang : ol^ne im=
ftanbe getoefen 3U fein, ben ©inn biefe§ 3ßitiing§artifel§ ju er=
forft^en. @r öertoifc^t alle§, tt)a§ ic^ über bie SSergangenfieit p
toiffen meine, bergeftalt, ba§ mein ©ebä(i)tni§ toie ein toei^eä
SBIatt au§fie{)t, unb hk ganje ®efc^ici)te berfelben öon neuem i5
barin angefrifd^t merbcn mu^.
©agc mir alfo , ici) bitte bi(^,
1) ;3ft e§ ber Äaifer öon ßfteneid§, ber ha^ 2)eutf(^e $Rei(^,
im ^atjx 1805, jertrümmert ]§at?
2) Sft e^ e§, ber ben S5uc£)^änbler ^atm erfc^ie^en lie^, toeil ^o
er ein breifte§ äöort, über biefe ©etoalttat, in Umtauf bradite?
3) Sft ei; e§/ ber burd) ßift unb dt'dnU bie beutfd)en ^^ürften
entämeite, um über bie ©ntjtoeiten, naä) ber Siegel be§ ßäfar,
3U !^errfd)en?
4) Sft er e§, ber ben Äurfürften bon Reffen, ol^ne ^•ieg§= 25
erftärung, ou§ feinem ßanbe bertrieb, unb einen ^anbtung§=
Iommi§ — toie fjei^t er fd^on? — ber il^m öertoanbt toar, ouf
ben S^ron beSfelben fe^te?
4 35« fpätere Äßnig Subroig I. ooit SBapern (vcgierte von 1825—1848). —
20 3?er TOvnbcrger SBuc^tjänbler Sodann ^p^ilipp *:palm rouvbe tocgen feiner
glugfc^rift „3)eut)d)lanb in feiner tiefften ßmiebrigung" auf Söefel^l beä baiin per=
föntic^ angegriffenen SJopoteon am 26. üluguft 1806 in Söiaimau erfc^offen. —
23 Divide et impera; ©oct^c („Sprietiiuörtlic^") überfe^t: „(Sntsroei' unb ge=
biete!"— 26 ^anb lungäf ommig: DJapoteonä «ruber g^rame, ber in Äoffcl
refibierenbe Äonig üon ffieftfalen; man ac^te auf bie ungemeine S(eräd)tli(^teit, bie
Äleift in bie näcf)ften SBorte gelegt ^at.
©afirifc^c SBricfe. 91
5) ^ft er c§, ber ben Äöntg öon ^rcu§cn, bcn erftcn ©rünber
feines 9?u'§m§, in bem iinban!16arften unb ungerec^teften Kriege,
3U S3oben gefdjtagen f)at, unb au($ felBft, nad) bem i^rieben noc^,
mit jetnem grimmigen gu^ auf bem ^ladtn be§f elften toertoeilte?
5 6) 3ft e§ bagegen ber ^oifer ^apoUon, ber, burc^ unglürf=
lii^e f^elbjüge ciic^ö^ft, bie beut|($e ^rone, auf ba§ 3!Jtoc£)th)ort
feine§ ©egnerS, nieberjulegen gejtoungen toar?
7) Sft er e§, ber, mit jerriffenem ^erjen, ^preu^en, ben
legten ^feiter S)eutf(i)(anbg , fin!en fa^ , unb , f o jerftreut feine
10 .tpeere aud) toaren, l^erBeigceilt fein toürbc, il^n ju retten, toenn
ber i^tiebe bon 2;ilfit nid^t aBgefd^Ioffen toorben luärc?
8) Sft er e§, ber bem Betrogenen Äurfürften bon Reffen, auf
ber i^lu(i)t au§ feinen (Staaten, einen 5uflu(^t§ort in ben feinigen
öergönnt l^at?
15 9) Sft er eä enblid), ber fic^ be§ @(enb§, unter toet(^em bic
S)eutf(i)en feuf^en, erbarmt l^at, unb ber nun, an ber <Bpii^t ber
ganzen ;^ugenb, toie 2lnteu§, ber Sol^n ber @rbe, bon feinem gatt
erftanben ift, um \)a^ S5aterlanb p retten?
SSetter 5}3ef(^erü, bergift mir biefe fragen! @in Europäer
20 toirb oI)ne ^ttJeifcIf toenn er ben Slrtifet lieft, toiffen, n?a§ er
babon ju l^atten l^at. ©inem ^efc^erü aber muffen, toie bu felBft
einfie'^ft, aÜc bic Slfeifel !ommen, bie iä) bir borgetragen fiabe.
33efannttid) brürfen toir mit bem Sßort: ^pefdjerü, alle§ au§,
n)o§ toir empfinben ober benfen; brücCen e§ mit einer S)eutlic§=
25 feit au§, bie ben anbern ©^rat^en ber 9Bett fremb ift. SBenn
mx ä.33. fagen hjoüen: e§ ift Jag, fo fagen toir: ^efct)erü; moHen
toir l^ingegen fagen: e§ ift 9tact)t, fo fagen toir: ^ef(^erü. SöoIIen
toir auSbrücfen: biefer ^Jtann ift reblicf), fo fagen toir: ^efc^erü;
toollen toir l^ingegen berfidiern: er ift ein (Sd)elm, fo fagen toir:
30 '^pejcCierü. ^ura, ^ef(^erü brücft ben Inbegriff atter@rf(i)einungen
au§, unb eöen barum, tocil e§ alle§ auSbrürf t, auct) jebeä ginjelne.
1 „^en erften örünbev feittcS SRufjms": flöniß (vriebric^ SBill^elm III. i)atte
91apoleon juerft von bcn Oropmoc^tm al^ Jlaifcr ancrfannt. — 17 2tnt䫧 jog,
nad) ber Briee^ifdien Sage, ouä ber söerü^rung mit ber äJiutter ©rbe immer neue
firaft; »gl. aud) oben, S. 34, JInmcrfung.
92 flieinere Sd^rtftcn: %üt bie „®ennania".
^ättc bod) ber 9lürnl6ei-ger ^eitungsji^reiBei; in ber Spxadi)t
bei- ^^ei(i)erü§ gejcfirieBen! Senn fe^c einmal, ber Strtifet lautete
aljo: ^efc^erü; fo toürbc bein SSetter, nid)t einen 2lugenl6lidE Bei
feinem ^riijalt angeftoBcn fein. @r tnürbc at§bann, mit bölliger
35eftimmt(}eit unb Ätar'^eit, atjo getefen l^aBen: s
„@§ finb ni(i)t fotoo'^l bie granaojen, toet(^e bie ©c^Iacfit,
bic ba§ Seutjc^e 9tei(^ bem 51apoleon üBetüefern fottte, ge=
toonnen "^aöen, aU 'ouirmtfx bie 6emitteiben§tt)ürbigen 2)eut=
fc^en jelbft. S)er entartete ^ronprinj öon a3at)ern ^t ^uerft,
an ber ©^i|e ber r^einBünbijc^en 2:ru))|}en, bie Linien ber i«
Braben Öfterreid^er, i^rer SBefreier burd)'6ro(i)en. ©ie finb ber
.g)elb berSeutjdien! rief i^m ber berfdilagenfteberUnterbrücfer
äu; aber fein ^erj f^jrac^ l^eimlicf): ein S^erräter Bift bu; unb
toenn tc^ bid^ »erbe gebraucht :^aben, wirft bu abtreten."
SeBrButfi bet franjöfifc^en QournaKftif. 93
$eljrbui|)[ J>er franjöftfdjftt |mtrnalt|lik.
©tnlcitung.
§1.
3)tc Sfournaliftif , üBer^ai4)t ift bie treu'^erätgc unb unber»
6 fängtic^e Äunft, ba§ SSol! öon bem ju unterrichten, toa§ in ber
SBett öorfäÜt. Sie ift eine gänälic^e ^riöatfac^e, unb aUt 3toecfe
bcr Stegierung, fic mögen ^ei^en, toie man tooEe, finb i^x fremb.
Söenn man bie franäöiiict)en Journale mit 5lufmer!|am!eit lieft,
jo fie^t man, ba^ fie naä) gan^ eignen ©runbfä^en abgefaßt
10 toorbcn, beren ©t)ftem man bie franjöfifc^e ^fournalifti!
nennen fann. 2G3ir tooHen un§ Bemühen, ben 6nttt)urf biefeg
©t)ftem§, ]o, toie eg ätoa im gel^eimen Slrc^iö ju ^ari§ liegen
mag, §ier ju entfalten.
©rflärung.
15 §2.
2)ie franaöfifc^c 2JournaliftiI ift bie Äunft, ba§ fßolt
glauBen ju madien, toa§ bie 9iegierung für gut finbet.
§3.
(Sie ift Blo^e ©ac^e ber Sfegierung, unb alle ©inmifc^ung
20 ber ^riöatleute, bis fel&ft auf bie ©tettung bertraulit^er 23riefe,
bie bie 2age§gefc^i(^te betreffen, öerboten,
§4.
2f^r S'^td ift, bie Stcgierung, üBer allen 2Bed)fel ber 33e=
gcBen'^eiten l^inau§, fic^erjuftellen, unb bie ©emüter, allen
25 ßocfungen be§ 2lugenl)licf§ jum %xo^, in fcl)toeigenber Untcr=
mürfigfeit unter ba§ ^o^ bcrfelben nieberjul^alten.
94 flleinere Sd^riften: f?ür bie „®ermoma".
S)tc jtDci oBcrften ©runbjä^c.
§5-
2ßa§ ba§ SSoH nic^t tDci§, mad^t ba§ »oI! nid^t
^''^- §6.
3Ba§ man bcm JBolf breimol fagt, l§äU ba§ SBolE
fürtoa'^r. „^ ,
vlnmcrfung.
§7.
S)iefe @runbfä|e fönnte man aui^: ©runbfä^e be§ ZaUe^= lo
ranb, nennen. S)enn oB fie gleid§ nidit bon il^m erfunben [inb,
fo toentg, toie bie matt)ematii(^en üon bem ßuftib: fo i[t er bot^
ber erfte, ber fie, für ein BeftimmteS unb f(i)lu|gerec^tcä <St)ftem,
in Stntoenbung gefirad)t f)at.
SlufgaÖc. 15
§8.
(Sine 9}er'6inbung bon Journalen ju rebigieren, tnett^e
1) aEe§ n)a§ in ber äöelt borfättt, entfteHen, unb gteii^tool^l
2) 3iemli(i)e§ S5ertrauen l^aBen?
ßel^rfa^ jum 35e!§uf ber 3luflöfung. 20
S)ie Söa'^rl^eit fagen l^ei^t attererft bie äBal^rl^eit ganj unb
nichts al§ bie 2öa|rljeit fagen.
Sluftöfung.
Sllfo rebigiere man jtoeiSIätter, beren eine§ niemals lügt,
ba§ anbere aBer bie Söa^rl^eit fagt : f 0 toirb bie 2luf gäbe gelöft fein. 25
S3ett)ei§.
S)enn toeit ba§ eine niemalg lügt, ba§ anbre aber bie
SBa^r'^eit fagt, fo mirb bie ^toeite gorberung erfüllt fein, äöeit
aber jene§ berfc^toeigt, mag toa^r ift, unb biefe§ lin^ufe^et, toa§
10 Sallegranb, SWinifter unb SRatgeber 9JapoIeon§ ; iiot^ bcn angegebenen
„©runbfä^en" lentte er ben „Moniteur". — 12 (Sutlibcä, berü^mtefter ajJat^cina=
tifer bes Sütertuinä (um 300 u. (J^r.); jebe Seiuciäfü^rung fcfjlofe er mit ben in
i^rer latctnifc^en gaffung betannten 2Borten q(uod) e(rat) cl(emonstranduiu) : „roaä
}u beroeifen loar".
£e^rBud^ ber franjöfifc^en Soumaliftil. 95
erlogen tft, ]o rtirb e§ aud), toie iebermann äugefte^en toirb, bie
cxftefein. q. e. d. .
6i-llarung.
§9.
6 2)a§iemge 58(ott, toel(|e§ uiemol^ lügt, aber f)'m unb toieber
öerff^toeigt toaä toüi)x ift, l§et§e ber „Moniteur", unb erfc^eine
in offijieller f^orm; baä anbere, toel($e§ bie äöa^rljeit fagt, aber
ptoeiten ^in^utut, toaS erftunfen unb erlogen ift, I)ei|e „Jour-
nal de TEmpire", ober auä) „Journal de Paris", unb erj(^eine
10 in Qform einer Bto§en 5priöatunterne'§mung.
ßinteitung ber S^ournaliftif.
§10.
S)ic franjöfijc^e ^iournaüftif aerföEt in bie ßel^re bon ber
SJerbreitung 1) lüal^r^aftiger, 2)falf(i)er ^iac^riditen. S^ebe
15 9lrt ber 9tad)rid)t erforbert einen eignen 5J^obu^ ber 3Ser=
breitung, bon toeli^em l^ier ge^anbelt toerben foH.
Cap. 1.
5Jon ben ttai^r^ofttgcn 9ia(j^rid^ten.
Art. 1.
20 5Bon bcn guten.
ße^rfa^.
§11.
S)a§ SBerl lobt feinen «Uleifter.
33etoei^.
25 S)er 5ßetoei§ für biejen (Sa| ift Itar an fi(^. @r liegt in ber
©onne, befonber§ toenn fie aufgebt; in ben ögljptijc^en ^t)xa=
miben; in ber ^eterSürcfie; in ber 53tabonna be§ 9tap:§ael; unb
in bieten anbern l^errUd^en Söerfen ber @ötter unb 9)tenf(i)en.
3tninerlung.
30 § 12.
SBirflid^ unb in ber 2at : man motzte meinen , ba^ biefer
<Sa^ fic^ in ber franäöfijcE)en ^ouruatiftif nic^t finbet. 2ßer bie
96 flietnere Sd^riften: gür faie „®ennonia".
3eitungen aBer mit Stufmetifamfeit gelefen 1)at, her toirb ge=
fte'^cn, er flnbet ]\ä) barin; ba^er toir il^n auc£), bcm ©tjftem ju
©efaEen, l^ier Italien aufführen muffen.
ßoroUarium.
§13. 5
Snätoififien gilt bicfer ©a| boti) nur in toöüiger (Strenge
für ben „Moniteur", unb au(^ für biefen nur Bei guten 9ia(^=
rillten toon au^erorbentlid^em unb entf(^eibenbem äöert. S3ei
guten 5la(^ri(^ten öon untergeorbnetem Söert fann ber „Moni-
teur" fc^on ba§ 2öer! ein toenig loBen, bQ§ „Journal de l'Em- lo
pire" aber unb ba§ „Journal de Paris" mit öoEen SSarfen in
bie ^ofaune fto^en.
^Aufgabe.
§14.
5Dem SJolf eine gute 9tad)ri(i)t öorjutragen? i5
3luftöfung.
iSft e§ 3. 23. eine gäuälic^e ^flieberlage be§ geinbe§, tooBei
berfelbe Kanonen, S3agage unb 3Jlunition öerloren l^at unb in
bie 3Jtoräfte gef^rengt tDorben ift: fo fage man bie§, unb fe|e ba§
«punWum ba^inter (§11). ^ft e§ ein blo^eg ©efec^t, tooBei nic§t 20
biet l§erau8ge!ommen ift: fo fe^e man im „Moniteur" eine, im
„Journal de l'Empire" brei ^lullen an jebe 3a^t/ unb ]ä)idz bie
SStätter mit Kurieren in aüe Sßelt (§ 13).
9lnmcr!ung.
§ 15. 25
^ierBei Brandet man nic^t nottoenbig ju lügen, ^an Braucht
nur 3. 35. bie Sleffierten, bie man ouf bem ©(i)la(f)tfelbe gefun=
ben, au(^ unter ben befangenen aufaufü^ren. S)aburc§ Betömmt
man ^toei OiuBrifen; unb ba§ ©eluiffen ift gerettet.
4 corollarinm (oon Corona, coroUa), ein „flränjc^en", bei ben SRömern ali
SBeloi^nung für gute gd^aufpieler sc, ba^er fo»iel wie „3ulage", „(Sefc^ent" über
ba§ ®im'6l)nlid)e unb Sd;ulbige i[)inauä.
Se^vfiuc^ bcv fianaöfif^en Sournoliftir. 97
Art. 2.
5ßon ben fc^Iccfiten JJa^rid^ten.
§16.
5 3cit getoonnen, aKe§ gctoonncn.
Slnmerfuitg,
§17.
S)iefer ©a^ ift fo Hör, ba§ er, iüte bie ©runbfä^c, !etne§
35eh3cije§ Bebarf, ba'^er i:^n ber Äaifer ber gran^ojen aucfi unter
10 bie @runbfä|e aufgenommen 1)üt. @r füi^rt, in natürtii^er Drb=
nung, aud) auf bie ^unft, bem S5olfc fc£)Ied)te 5iac^ric£)ten äu
beröergen, üon toelc^em fogteid) ge^anbett toerben \oU.
ßoxoUarium.
§18.
15 S^nätüifdien gilt auä) biefer <Ba^ nur, in böKiger Strenge,
für ba§ „Journal de l'Empire" unb für ha^ „Joiu-nal de Paris",
unb auct) für biefe nur, Bei fi^tec^ten ^Jiad)ric^ten bon ber ge=
fä'§rti(^en unb berätoeifelten %xt (5d)(e(^te ^^tadiriditen, bon er=
träglid)er 5lrt, lann ber „Moniteur" gteid) offen'^erjig gefielen:
20 ba§ „Journal de l'Empire" aber unb ba§ „Journal de Paris"
tun, al§ ob ni(^t biet baran märe.
Stufgabc
§19.
S)em SSotl eine fc^led^te 9la(^rid^t ju berBergen?
25 2luflöfung.
2)ie 3luftöfung ift leidet. (5§ gilt für ^a§ innere be§ 2anbc§
in oEen Sfournalen ©tiüft^meigen, einem f^ifd) gteic^. Unter=
f (^Tagung ber 33riefe, bie babon ^anbctn; 5(uf Haltung ber 3teifen=
ben; SSerBote, in S^abagien imb ©aftl^äufcin babon ju reben; unb
30 für ha^ 2lu§Ianb .^onfi§!ation ber i^ournate, met(^e gteic^mo^l
babon ju ^anbeln magen; 3lrretierung, S)e^)ortierung unb (5üfe=
lierung ber Stebaftoren; 3lnfe^ung neuer Subjecte bei biefcm
Äleift. IV. 7
98 kleinere Sd^riften: gür ble „(SSermania".
@efc£)äft: aHe§ mittelfiar entloeber burd) 9iequifitton , ober un=
mittelbar burd) ®etajd§ement§.
Slnmerlung.
§20.
2)tefe 5tuflöfung ift, tote man fielet, nur eine Bebingte; unb 5
frü"^ ober \pät lommt bie ^Ba'^r^eit an§ ßidit. 2öitt man bic
©laulbtüürbigleit ber Rettungen nict)t au§|e^en, \o mu§ e§ not=
njenbtg eine Äunft geBen, bem S5otf |(i)le(^te ^tac^ridjten t)oräU=
tragen. SÖorauf lüirb biefe Äunft \iä) ftü^en?
Sel^rja^. 10
§21.
S)er '^tü\ti lä^t leinen ©(Reimen im ©tidEi.
Stnmcrfung.
§22.
SludE) biejer <Sa^ ift fo !(ar, ba§ er nur erft bertoorren tner^ 15
ben toürbc, toenn man ii)n Betoeijen tüottte, ba'^er mir un§ ni(i)t
meiter barauf eintaffen, fonbern fogleit^ äur 3lnmenbung ji^reitcn
tüoüen.
5lufgabc.
§ 23. 20
Dem fSoU eine j(^led)tc 9tad)ri(^t borjutragen?
9luftöfung.
9Jkn ld)meige baüon (§ 5) , bis fic^ bie Umftänbe geänbert
l^aben (§ 15). Snätüijc^en unterhatte mon ba§ fSolt mit guten
9lac^rii^ten; enttoeber mit mal^r'^aftigen, au§ ber S5ergangen= 25
l^eit, ober au(^ mit gegenmärtigen, menn fie borfianben finb, aU
©c^Iac^t bon 5]larengo; öon ber ©efanbtfc^aft be§ 5perfenfd)a(^§,
unb öon ber 5ln!unft be§ ßeöantiid^en ^affeeS, ober in 6rmange=
27 2)er iperfcnfd^ac^ ift getfiali = Sc(;a(^, ber, alä ®egncr ber Oiuffcn unb ber
Gnglänber, fortgefe^t in ben franjöfifd^cn Journalen genannt unb gepriefen wirb;
fcf)on fiöp{e mertte an, ba^ 5tapoleon am 7. ÜJJai 1807 in ©Ibing, roo^in ein p€r=
fijd^er föefanbter tarn, mit bem Sc^oc^ ein ä)ünbni§ fd^Io^.
£e5rBu(§ her fraiijöfifctjen gountaliftit. 99
tung dtter mit jotc^en, bic erftunfen unb erlogen finb: \obaih
\xä} bte Umftänbe geänbert 1)übtr\, lüetd^eä niemaB au§BteiBt
(§ 20), unb irgenb ein SSovteit, er jei gro§ ober ftein, errungen
h)orben ift: gebe man (§ 14) eine ^om^l^afte 2ln!ünbigung ba=
5 t)on; unb an xijxtn ©c^toanä '§ängc man 'bk jd)ted)te 5iad§ri(^t
an. q. e. dem.
5lnmcrlung.
§24.
-hierin ift eigentli(^ norf) ber Sel^rfa^ . . enthalten: tocnn
10 man bem Äinbe ein ßic^t jeigt, \o toeint e§ nidjt, benn
barauf ftüijt [ii^ jum %txl hü§ angegeBene SSerfa^ren. 3^ur ber
Äür^e toegen, unb toeit er bon jelBft in bie Singen jpringt, ge=
fd^al^ e§, ba| mir benjetfien in abstracto nic£)t l^aben auffü'^ren
tooEen.
15 ^orollarium.
§25.
©ans ftitt ju jd^m eigen, toie bie Sluflöfung forbert, ift
in Dielen gölten unmöglid); benn fd§on ba§ S)atum be§ 33üt=
leting, menn 3. S. eine ©(^lad}t bertoren unb ba§ .f)auptquar=
20 tier ^urürfgegangen märe, öerrät bic§ g^aftum. ^n biefem i^alt
antibatiere man entmeber ba» SBüHetin; ober aBer fingiere
einen S)rudEfel^ler im S)atum; ober enblic^ laffe ba§ S)atum
ganj toeg. 2)ie ©cf)ulb lommt auf ben Se^er ober ßorre!tor.
23 »eifpiele füi- bn? ^ter t)on iUeift gefd^Ubevte Serfal^reit fte^e in ber Mn»
merlung nm Sd^tuffe beä SanbeS.
7*
100 fflfcinere ©d^riften: %i\v bic „Sermanio".
^flt^iljiönutö J>er f nitfdjctt ab0f fafjt itailj ^m ^jinuifitjeit,
jum ®f ürttud)^ für ^titJjßr uui» ^Ue»
3n fec^äe'^n SJa^itetn.
^v\tt§ Kapitel
fjtagc. ©prtcf), Äinb, toer Btft bu?
2lnttt)ott. 3c^ Bin ein S)euticE)er.
gfr. ßin S)cuti(|er? 3)u f^erjeft. S)u Bift in 93lei§en gc=
Boren, nnb ba§ ßanb, bem 9Jtei^en onge'^ört, l^ei^t ©adifen!
5lntto. Sd) Bin in 53tei^en geBoren nnb ba§ Sanb, bem 10
^Jtei^en angeprt, l^ei^t ©Qc^fen; oBer mein S5atexlanb, bag
2anb bem ©ai^jen angel^ört, ift S)eutjcf)(anb , unb bein ©ol^n,
mein äJater, ift ein S)eutic£)er.
f5t. S)u träumft! ^d) !ennc leinßanb, bem (2ai$|en an=
gel^ört, e§ mü^te benn ba§ r'§einijd)e 5Bunbe§(Qnb jein. äÖo finb' 15
id) eg, bie§ 2)eutf d)lanb , öon bem bu j^ri(^[t unb Wo liegt eö?
2lntto. ^ier, mein Später. — SJerWirre mid) nidit.
gl. aso?
Slntln. STuf bei- Äartc.
^x. ^a, auf ber ßarte! — Siefe ^arte ift bom ^ai]x 1805. 20
— Söei^t bu nic^t, toQ§ gefd)e'^n ift, im ^ai)x 1805, ba ber
fyriebe öon ^^re^urg aBgefd) (offen loar?
1 „9lad^ bem Spanifc^en": b. i^. nac§ ber 9frt unb (Sefiitttung, in ber bie
Spanler 1809 bcn aSoKälrieg gegen SJapoteon führten.
State^iimud ber S)eutfd^ett. \()1
Slntiü. 9la^3oteon, ber forfifcfie Ämjer, '^ateS, nac^ bem
grieben, burd) eine ©etoalttat jertrümmert.
x^x. 5iun? Hub öleic^too^t toäre e§ noi^ t)oi-f}anben?
Stntto. @etüiB! — Sßa§ fragft bu mtc^ boc^.
5 ^x. (Seit toann?
3tnth). ©eit Svanj ber3tt)eite, ber olte^aifer berSDeiitfi^en,
ioieber aufgeftanben ift, um e§ ^eräuftellen, unb ber ta|)fre i5etb=
l^err, ben er ficftellte, ba§ 9}otf aufgerufen ^at, \\ä) an bie .^eere,
bie er anführt, ^ur 33efreiung be§ ßanbeg, anjuif^lie^en.
10 3iüette§ ^a)3tte(.
SBou ber SieBc §um Satcrlonbc.
f5fr. S)u lieBft bein 3}atertanb, nirf)t luatjr, mein (Sot;n?
5lntto. Sfo, mein Spater; ba§ tu iä).
^x. Söarum lieBft bu e§?
15 5lntto. Sßeit eS mein S5aterlanb ift.
f5t. S)u meinft, toeit @ott e§ gefegnet t)Qt mit bieten grü(^=
ten, toeil biete j(^önen äöerfe ber ^unft e§ fd)mü(ien, toeit^et=
ben, «Staatsmänner unb Söeife, beren 9iamen auäufü^ren !ein
@nbe ift, e§ ber^errtic^t l^aBen?
20 5(ntw. ^flein, mein Spater; bu berfü^rft mi(^.
gr. 3d) berfül^rte birf)?
5lntm. — 2)enn 9tom unb ba§ ägt)ptifd)e 2)etta finb, mie
bu mi(^ gete'^rt ^aft, mit^ytüi^ten unb f(i)önen3Ber!enberÄunft,
unb aEem, ma§ gro§ unb l^errtiii) fein mag, meit mel^r gefegnet,
25 aU £eutfd)tanb. ©teidimo'^t, toenn beine§ Sol^neä <S(^icEfat
moltte, ba^ er barin tetien foEte, mürbe er fid) traurig fügten,
unb e§ nimmermet)r fo tieB t)aBen, toie jc^t Seutfc^tanb.
gr. 2Barum atfo tiebft bu S)eutfd)tanb?
5lntm. ^Jlein SSater, ic^ tjabe e§ bir fd)on gefagt!
1 3J!an beachte : ber f o r f i f d^ e , nid^t berfranjöfifc^e Äaifcr. — 7 „SDJiebcr" :
1809 alg ffvani l., ilaifer oon Öftcrreic^. — 5 Über (Sijf^orjofl Äarl unb feinen
2(ufruf Da[. S. 81. — 20 „^arin'' . . „e^": iftggptcu unb Siom.
102 Äleinere S(^iiften: gür bie „®erman{o".
i^x. S)u l)ätteft e§ mir \ä)OX\ gefagt?
3lntH). 2ßeil e§ mein SJatcrIanb ift.
drittes ßa:|)itcl.
SSott bcr Scrtrümmcrttwg bc§ SBotcrlonbcS.
f^r. äöa§ ift beinern SJaterlanbe jüngft£)in tüiberfal^ren? 5
Slnttü. 9lQ|)oleon, ^aifer ber ^vanjofen, l£)at e§, mitten im
S^rieben, äertrümmext, unb melireie 33iJtfer, bie es betool^nen,
unterjodit.
gx. Sßarum ]§at er bie§ getan?
5lntlo. S)a§ toei^ ic§ nid^t. 10
^r. S)a§ lüei^t bu nid)t?
?lntto. — äöeit er ein U\n @eift ift.
f^r. Sc§ tritt bir fagen, mein ©of)n: ^^ia^oteon Bel^auptet,
er fei bon ben 2)eutf(^en Beleibigt toorben.
5lntm. 9Zein, mein Später, ba§ ift er nid^t. 15
x^x. SBarum nic^t?
Slnttt). S)ie S!eutf(i)en l^aben i^ niemalg Beleibigt.
x^x. .^ennft bu bie ganje Streitfrage, bie bem ihHege, ber
entbrannt ift, jum ©runbe liegt?
3lnth). 9tein, !eine§n)eg§. 20
i^x. Söarum ni(^t?
SlnttD. Söeil fie 3U tüeitläufig unb umfaffenb ift.
^x. 3ßorou§ alfo fd;)tie^eft bu, ba§ bie ©ad}c, bie bie S)eut=
fc^en führen, geredit fei?
3lntU). Sßeit ^aijer f^ranj öon ßfterreid) eg berfic^ert l^at. 25
i5r. Söo l^at er bie§ öerfidiert?
5lnttü. Stt bem, bon feinem SSruber, bem ßrj'^eraog 6arl,
an bie ^^lation erlaffenen 9lufruf.
fjr. 5llfo, toenn ätoei eingaben bor'Eianben finb, bie eine bon
9la))oleon, bem Äorfenfaifer, bie anbere toon ^ran^, Äaifer bon 30
Ofterreic^: lüel(i)er gtaubft bu?
Stntit). 3)er Eingabe x^xan^tn^, Äaiferä bon ßfteia-eid^.
flated^Urnuä ber a)eutfd^en. 103
gl-. Söaruin?
Slntto. äöeit er too'^r^aftiger ift.
9Sierte§ ^apiUl.
5 x^x. äöer fmb betne fyeinbe, mein ©o'^n?
3lnttD. Slapoleon, unb jo lange er il^r ^aijer ift, bic f^ran=
äojen.
gr. ;3ft fonft niemanb, ben bu '^affeft?
3lntto. 9tiemanb, auf ber gongen SBelt.
10 x^x. @teicf)tt)o^I, at§ bu geftern au§ ber (S(f)ute famft, "^aft
bu bic^ mit jemanb, toenn i(^ ni(i)t irre, entjtoeit?
Slnth). Sc^, mein Söater? — gjiit toem?
i^x. 3Jlit beinem SBruber. SDu l^aft e§ mir felBft tx^afß.
?lnttü. 3a, mit meinem SSruber! @r Ijatte meinen S^ogel
15 ni(i)t, mie ic^ i^m aufgetragen l^atte, gefüttert.
^x. 9ltfo ift bein S3ruber, toenn er bieg getan l^at, bein
f^einb, nic£)t 5laj3oleon, ber Äorfe, noi^ bie g^ranjofen, bie er
fee^^eriic^t?
Slntn). mä)t bod), mein a}ater! — Söaä f^ric^ft bu ba?
20 gr. aBa§ id) ba fprec^e?
Slntto. ^ä) tüei^ nid)t, tt)ag icf) barauf antworten foÜ.
fjr. SGßoju f)aBen bie Seutfc^en, bie ermad^fen ftnb, je^t
oEein 3eitf?
Slntro. 3)a§ 9ieirf), ba§ jertrümmert toarb, n)ieberl^er5u=
25 fteÜen.
gr. Unbbiemnber?
?lntn). £iafür ju Beten, ba§ c§ i'^nen gelingen möge.
x^x. äöenn ba§ Oteic^ toieber^ergefteüt ift: mag magft bu
bann mit beinem SSruber, ber beinen SSogel ni(^t fütterte, tun?
30 Slntto. ;3d) toerbe i^n f ekelten; toenn id§ eg nic^t öergeffen
tiabe.
gr. 9lo(^ beffer aber ift e§, toeit er bein S3ruber ift?
?lnttD. ^i)m 5U berjel^n.
104 kleinere Sänften: ^üv bie „(Sevmania".
günfte§ ^a^itcl.
93on bei' SSSieber^erfteQung ^eutf^(anb§.
f5ft. 5lber fage mir, trenn ein frember ßroöeier ein 9tci(^
jertrümmert, ntein ©o'^n: l^atirgenb iemanb, tuer e§ auc^ jei,
ba§ 9ie(i)t, e§ toieber^eräuftellen? 5
3lntit). Sa, mein SJater; ba§ benf iä).
Sr. 2ßer l^at ein fol^eg 5tec^t, jag' an?
5lntn). i^ebmeber, bem @ott jhjei S)inge gegeBen l§at: ben
gnten Söillen ba^u unb bie 9J^ad)t, c§ an boHbringen.
i^r. SBa^^rl^aftig? — Äannft bu mir ba§ \vo1)l 6eh)eifen? 10
5lntlt). 9tein, mein S3ater; ba§ erlaff mir.
t^r. ©0 mitt icf) e§ bir Betoeifen.
5lntto. S)ü§ mitt id) bir erlaffen, mein S5atcr.
gr. äBarum?
5lntto. SBeil e§ fid^ bon jelBft berfte^t. 15
gr. @ut! — SBer nun ift eg in S)cutfc£)Ianb, bcr bie Mad)t
unb ben guten Söiüen unb mif^in aud) ba§ 9Jed|t I;at, ba§SSater=
lanb mieber'^eräufteEen?
5(nttt). t^ranä ber 3h)eite, ber alte Äaijer ber S)eutfc^en.
6ec^ftc§ So))itcI. 20
füon bem ^vitQ ^eutfd^(anb§ gegen ^vantttiäi.
gr. äöer l§ot biejen Ärieg angefongen, mein (SoI)n?
3lntto. i^-ranä ber 3h^eite, ber alte Äaifcr ber S)eutfd§en.
^x. 3n ber STat? — äBarum glauBft bu bieg?
Stntto. Söeil er feinen SSruber, ben ßrä^erjog darl, in§ 25
9icic^ gefd^idt l^at, mit jeinen 4">ecren, unb bie Stanjofen, ha fie
Bei üiegenäBurg ftonben, angegriffen l^at.
i^x. Sllfo, tt)enn iä) mit ©etoe'^r unb Söaffen neben bir ftel^e,
ben Slugenbtid erlauernb, um bid^ äu ermorben, unb bu, e^e id)
eg bollbrac^t l^abe, ben ©tod ergreifft, um mid) ju 33oben äu 30
f (plagen; fo l^aft bu ben ©treit angefangen?
27 ed^Iad;! Dei Diegen86mfl : 23. Hpril 1809.
fiated^iSmü« ber SJeutfd^en. 105
Slnttü. 9ltd)t bod), mein S5ater; tt)a§ ]pxaä) i(^!
gt. äöer ali'o l)at bett ^rieg angefangen?
Slntto. ^lapoleon, Äaijer ber granäolen.
Siebentes ^a^jitcl.
5 SJott ber SBcttJUttbcning ^apoUonS.
%x. Söa§ :§ält[t bu bon ^lapoUon, bem Äorfen, bem '6e=
xüljmften Äaifer ber ^^ranjofen'?
5lnttü. 5Jlein Später, öergiB, ba§ Ijaft bu mid) f(^on gefragt.
^x. S)a§ fiaB' id) bid) fd)on gefragt? — ©agc e§ no(^ ein=
10 mal, mit htn SGßorten, bie ic^ bic^ gelehrt :§aBe.
5lntit). x^-üx einen beraBf^euungStüürbigen 5Jtenfd)en; für
ben 3(nfang alleS 33ßfen unb ba§ @nbe aüe§ @uten; für einen
©ünber, ben anäultagen, bie ©prad)e ber ^enfc^en ni(^t ^in=
reidit, unb ben ©ngetn einft, am jüngften Sage, ber Obem t)er=
15 ge'fien toirb.
gr. ©a'^ft bu i^n je?
3tnttt). 5Uematg, mein SSater.
^x. äöie foHft bu i^n bir öorftellen?
5lntm. 5lt§ einen, ber <g)DlIe entftiegenen, S5atermörbergeift,
20 ber l^erumid)lei(^t, in bem Stempel ber ^flatur, unb an atten
©äuten rüttelt, auf met(^en er gebaut ift.
i^x. äöann l^aft bu bie§ im ftitten für bid) mieberl^olt?
5tntm. ©eftern al)enb,al§ iä) ^u SSettc ging, unb l^eute
morgen, al§ iä) aufftanb.
25 gr. Unb mann mirft bu e§ mieber mieber^olen?
?lntm. .g)eute aBenb, toenn id) ju 33ette ge^e, unb morgen
fvüf), menn ic^ aufftel^e.
fyr. ®leid)moi)l, fagt man, fott er biet Slugenben Befi^en.
S)a§ @efd)äft ber Unterjod)ung ber 6rbe foE er mit Sift, ®e=
so manbtt)eit unb M'^n^eit boüjie^n, unb befonberS, an beut 2:age
ber ©d)tad)t, ein großer ^^elbtierr fein.
Slntlo. Sa, mein Sßater; fo fagt man.
25 aßan (ege ben Son auf bai erfte „roiebcr".
106 flieinere ©d^riften: güv bie „®ermonia".
x^v. ^an fogt e§ ni($t Ho^; er ift e§.
Slnttt). Sluc^ gut; er ift c§.
t^r. 5[Retnft bu nidit, ba^ er, um biefer ©igenjc^aften tuillen,
SSetounberung unb S3ere!^rung öerbiene?
5luttD. ®u jc^erjeft, meiu S3ater. 5
f^r. äöarum ni(^t?
SluttD. S)a§ toäre eBenfo feig, at§ ob id) bie ®ef(i)i(fti(^=
!eit, bie einem ^J^eufdien im üiingen BeitDol^nt, in bem 3lugen=
Blirf behjunbern toollte, ba er mic£) in ben Äot toirft unb mein
Slntli^ mit Süfeen tritt. 10
^r. äöer atfo, unter ben S)eutf(^en, mag i^n Bemunbern?
5lntto. S)ie oberften S^elb'^errn etmo, unb bie Äenncr ber
^unft.
gr. Unb aud) biefe, toann mögen fie e§ erft tun?
Slntto. äöenn er öernii^tet ift. 15
?ld^tc8 ^a^itcl.
S5oit bcr ©rsic^ung bcr ^eutfd^ett.
x^x. 9[öo§ mag bie S3orjef)ung mo^I bamit, mein (So^n, ba^
fie bie ^eutji^en fo grimmig burd) 9lapoleon, ben .$?orfen, au§
i^rer diu^t aufgefi^rerft l§at, BeätoedEt l^aBen? 20
9lntn). ®a§ mei^ irf) nicf)t.
^x. S)a§ njei^t bu nid^t?
Stntm. 5tein, mein 35ater.
gr. ^äj aucC) nidit. Sid) fd)ie§e nur, mit meinem Urteil,
in§ 33taue Ijinein. Streffe iä), \o ift e§ gut; mo nic£)t, \o ift an 25
bem <Bä)ü^ ni(^t§ öertoren. — 2:abelft bu bieS Unterne'^men?
SlntU). ^etne§n)eg§, mein S5oter.
i^x. 33ieIIeicf)t meinft bu, bie S)eutfcf)en Befanben fid) f(^on,
töie bie ©ad^en fte^n, auf bem ©ipfel alter Stugenb, alleä ^txU
unb alie§ 9iu]^m§? 30
9lntm. Äetne§tt)eg§, mein SJoter.
^x. Ober loaren menigftenä auf gutem äöege, il^n ju er=
reid^en?
flate^igntuä bcr S!eutf<^cn. 107
3lntto. 9icin, mein S5ater; ba§ aucC) nic^t.
f^r. S}on h)ctd)er Unart f^aW iä) bir äuhjeilen gef^roci)cn?
5lnih). S5on einet Unart?
f^r. 3a; bie bem leBenben ©ejdEitec^t an!(eBt.
5 9lnttt). ®er SSerftanb ber S)entf(^en, l^aft bu mir gejogt,
l)abi, bur(^ einige fc^arf finnigen Se^rer, einen Überreif befom=
men; fie refleftierten, too fie empfinben ober l^anbetn foUten, mein=
ten, aHc§ bnrd) i'^ren 2Bi^ betoerfftcEigen ^u fönnen, nnb göBen
nid)t§ me^r auf bie alte, ge'^eimnieöoEe Äraft ber .^erjen.
10 gr. f^inbeft bu nid)t, ba§ bie Unart, bic bu mir 6e=
fd)reibft, jum 2;eil anä} auf beinen S5ater ru'^t, inbem er bic^
fatecE)ifiert?
Slnth). ^a, mein lieöer S5ater.
t^r. Söoran fingen fie, mit unmäßiger unb unebter SieBe?
15 ?lntm. 3ln (Selb unb ®ut, trieben «Ipanbel unb äöanbel
bamit, ba§ il)nen ber 8c£)mei^, orbentlic^ be» 9JHtleiben§ toür=
big, bon ber ©tirn triefte, unb meinten, ein rul)iges, gemäcl)=
lic^e§ unb forgenfreie§ ßeben fei alle§, mag fi(i| in ber äßelt
erringen lie^e.
20 gr. Söarum alfo mag ba§ ßlenb too'^l, ba§ in ber 3eit
ift, über fie gefommen, i^re ^ütten jerftört unb i^re ^yelber t)er=
!^eert morben fein?
2lntto. Um i^nen btcfc @üter ööEig beräditlii^ 5U mad)en,
unb fie anzuregen, nac^ ben ^öl^eren unb ]§öd)ften, bie @ott bcn
25 5Jienf($en befdiert ^at, l^inanäuftreben.
gr, Unb toelc^eg finb bie Ijöc^ften ©iiter ber 5Renfc^en?
5lntm. ©Ott, 35aterlanb, ßaifer, g-rci^eit, £ieBe unb Sreuc,
©(i)önt)eit, äöiffenfd^aft unb ^unft.
JReunteS ^a^jitel.
80 @ine 9icbcttfrogc.
f^r. ©age mir, mein ©ol^n, moljin fommt ber, toelc£)er liebt?
3n ben ^immet ober in bie ^öUe?
3lntm. ^n ben ^immel.
108 flieinere S(^riften: gflr bie „Oermanio"
^r. Unb bei-, tuetcfier l^a^t?
Sliittt). ^n bie S^öUi.
^x. Iber berjenige, toelc^ei- toebev lieBt no(^ ^a^t: Woijin
fommt ber?
5lnttt). 3öelc£)er toeber lieBt noc^ l^o^t? 5
f^r, 3a! — ^aft bu bie f(f)öne x^abtl öergeffen?
3lntto. 9Zein, mein S5oter.
gr. 5iun? äßo!)in fommt er?
3lnttt). 3)er fommt in bie fiebente, tieffte unb unterfte .^öUe.
3el^nte§ S'a^itcl. 10
SSon bcr SJcrfoffmtg bcr ^cutf(i^ctt.
f5v. 2öer ift ber ^err ber £>eutf(^en?
3tnttt). S)ie 2)eut|rf)en, ^aft bu mid) gelehrt, l^aBen feinen
.^errn.
f5r. S)ie ®eutj(^en 'Ratten feinen tg)errn? S)a "^oft bu mid) 15
fülfd^ berftanben. S)ein eigner ^err, 3. S5., ift ber Äönig öon
©ai^jen.
SlntU). ®er Äönig tton ©ad^fcn?
f^r. 3^a; ber ÄiJnig öon ©ad^fen!
3lntn). S)a§ toar biefer eble ,^err, mein Spater, ai§ er no(^ 20
bem SJatertcinbe biente. @r toirb e§ au(^ lieber tüerben, fo geroi^
aU er äu jeiner ^flid)t, bie i!^m Befiehlt, \[ä) bem SJaterlanbe ju
toeil^en, jurüdffefirt. S)od) fe^t, ba er fici), burc^ fdjfedfjte unb be=
[to(ä)ene 9tatgeber berfü^rt, ben O^einben be§ 9teid)§ öerbunben
^at, je^t ift er e§, für bie äßaderen unter ben <Sad)fen, nicfit 25
me'^r, unb bein ©ol^n, fo tvd) e§ i^m tut, ift i^m feinen @e'^or=
fom fc^ulbig.
^r. ©0 finb bie ©adifen ein unglücflirf)eä S5olf. — ©inb
fie bie einjigen, ober gibt e§ nod) met)rere SJölfer in S)euti(^=
taub, bie feinen «Iperrn "^aben? 30
^IntU). 9io(J) biete, mein lieber S5ater.
20 3luf „max" ift ber Jon ju (egen.
ßatei^iärnuä her ®eutf(^en. 109
tüü jie \k immer treffen mögen, erfc^Iagen.
gr. .g)at er bie§ allen ober ben einzelnen Befohlen?
Slnttü. 5lIIen unb ben einäetnen.
5 tyr. 3iber ber einjetne, toenn er p ben 3Baffen Q;ti^i, toütbe
oftmals nnr in fein SSerberBen laufen?
9lnttu. 31llerbing§, mein Spater; "ba^ toirb er.
x^x. 6r mu§ alfo lieber toarten, Bis ein Raufen 3ulommen=
gelaufen ift, um fidf) an biefen an^ufc^lie^en?
10 Slntm. 5^ein, mein 35ater.
f^r. SBarum nic§t?
?lntto. S)u fcfierjeft, toenn bu fo fragfl,
t^r. (&o rebe!
3lntrt). 3Beil, toenn iebtoeber fo backte, gar lein .Raufen äu=
15 fammenlaufen mürbe, an hm man fi(^ anfdjUe^en fönnte.
gr. 5Jlitl|in — toag ift bie ^fli(i|t jebeä einzelnen?
5lntto. UnmittelBar, auf ba§ ©ebot be§ ^aiferS, 5U hm
Sßaffen ju greifen, ben anbeten, toie bie ^ocli^eräigen tiroler,
ein 33eifpiel p geBen, unb bie f^ronjofen, too fie angetroffen
20 tnerben mögen, ju erf(^lagen.
3)rciäe]^»te§ ^a^jttcl.
gSon bctt frctttJtöigctt Scttrogcit.
x^x. Söen 6ott mit öütern gefegnet l;at, toaS mu§ bcr no(^
au^erbem für ben fyortgang be§ Ärieg§, ber geführt toirb, tun?
25 5tntto. 6r mu^, toaS er entBe^^rcn !ann, jur Seftreitung
feiner Soften ^ergeBen.
Sr. 2Ba§ !ann ber 5Jlenf(^ entBeliren?
3lntto. 9nie§, Bis auf Söaffer unb SSrot, ba§ itjn ernä'^rt,
unb ein ©etoanb, ba§ ilju bcrft.
1 §ier fef)lt imä ün Stüct bc§ 2:cite§, ba3 ben Sc^lu^ beä jc^nten Änpitel«,
baä ganjc elfte unb ben Stnfang be§ jioölften i^apiteB umfaßte. — 8 3)ie
folgen foIc§ unleligcu „SBartenä" jcigt braftifrfj bcr crftc fatirifrf)e »rief, o6c«
@. 84 5K. S. — 18 Xie (£rf)e6ung ber 2;iroler begann am 9. Slpril 1809.
HO kleinere ©(^rlften: ^ilr bic „®ermania"
gr. SBte biet ©rünbc !ann[t bu anfügten, um bte ^cn=
yd§en, freilDtlltgc SSeiträge einäuliefern, ju Betoegen?
SlnttD. !Qtün: einen, ber nicEit biet einbringen toirb, unb
einen, bet bie ^^ü^rer be§ Äxiegg reic^ mad^en mu^, fatt§ bie
^JDtenj(^en nic^t mit Slinbl^eit gejc^tagen finb. 5
i^x. SBcldier ift ber, ber nic^t biet eint)ringen toirb?
9tntn). äöeit @etb unb @ut, gegen ba§ toa§ bamit errungen
loerben jotl, nid^täUJÜrbig finb,
^x. Unb h)etc£)er i[t ber, ber bie gül^rer be§ ^riege§ reic^
mo(^en mu^, faE§ bk 5[Ren|c^en nic^t mit ^tinb|eit gefd)tagen lo
finb?
5tntn). Söeil e§ bie ^^ranäofen boc^ tnegnetimen.
3Sieräer)nte§ ^a^itcl.
SBon bcjt oberften ©totttäbcomtctt.
^x. S)ie ©taatgBeamten, bie bem Äaifer bon ßfterrei(^, unb 15
ben ed)ten beutfctien ^^üi-'ften, treu bienen, finbeft bu nid)t, mein
©ol)n, ba| fie einen gefä'^rtic^en ©taub l^aBen?
3lntto. 5ltterbing§, mein 35ater.
Qx. SBarum?
2tnttt). äöeit, toenn ber !orfifc£)e ^aifer in§ Sanb fäme, er 20
fie, um biefer Streue toitten, Bitter beftrafen toürbe.
x^x. 3ltfo ift e§, für jeben, ber auf einer tt)ict)tigen £anbe§=
ftette fte'^t, ber Jl'tug'^eit gemä^, \\ä) 3urücf5ut)atten , unb fic^
nid)t, mit ßifer, auf heftige ^Jk^regetn, toenn fie i^m aud) bon
ber 9iegierung anBefo^ten fein f ottten , einjutaffen. 25
5lntm. 5pfui boc§, mein 35ater; toaS fprid)ft bu ba!
^x. äßa§! — ^ie^t?
3lnth). S)a§ tüäre f($änbtict) unb nieberträc^tig.
^x. äöarum?
9lnth). Sßeit ein fotc^er nict|t me'^r ©taatöbiener feine§ so
f^ürften, fonbern fcf)on, at§ oB er in feinem ©otb ftünbe, ©taatg=
biener beg ÄorfenfaiferS ift, unb für feine Stücdfe arbeitet.
31 „Seinem" gelit fd;on auf „flovjentaifei"
floted^ilmuä ber »eutft^en. Hl
gunfac:^nte§ S^o^itcl.
f^r. 2öa§ Begc'^t berjenige, mein ©o^n, ber bem SfufgeBot,
bo§ ber ©rä^^erjog 6art an bie 5iation ertoff en ^at, ni(i)t ge^0T(i)t,
5 ober tüol^I gar, burc^ Söort unb S^at, ju toibeijtreBen toagt?
3lnttD. ©inen .g>0(i)t)errat, mein Später.
f5fr. Söarum?
5lnttt). äöeti er bem S5olf, 3U bem er gc'^ört, berberBIi($ t)l.
f^r. 9Ba§ f)at berjenige ju tun, ben ba§ Ungtütf unter bie
10 berräteriirf)en ^a'^nen geführt ^at, bie, ben g^ran^ofen öeröunben,
ber Unterjod^ung be§ S}atertanbe§ teeren?
3lnthJ. @r mu^ feine äöaffen |ci)amrot tnegtoei-fen, unb ju
ben i^a^nen ber Öfterreic^er üBergel^en.
f^r. 2öenn er bieg nitfit tut, unb mit ben äßaffen in ber
15 ^anb ergriffen toirb: toaä ^t er üerbient?
StnttD. S)en 2:0b, mein SSater.
gr. Unb h)a§ fann il^n einzig baöor fc^ü^en?
Slnthj. S)ie @nabe gran^eng, ^aiferS öon Cfterreic^, be§
S3ormunb§, 9fetterg unb SBieberl^erfteEerä ber 2)eutf(^en.
20 ©ec^Sjel^nteS ^a|)itel.
fyr. ^TBer foge mir, mein <Bdi)n, toenn e§ bem l^oi^^erjigen
.ßaifer t)on OfteiTei^, ber für bie gi'ei^eit 3:)eutf(^(anb§ bie 3Baf=
fen ergriff, nic^t gelänge, ba§ 23aterlanb ju befreien: n)ürbe er
25 ni(i)t ben i^tuc^ ber äöelt auf fid) laben, ben Äampf übcrl^aupt
unternommen 5U l^aben?
5(ntn). 5Zein, mein 33ater.
i^x. SBarum ni(f)t?
3lntm. Söeit @ott ber oBerfte t^err ber t^eerfd^aren ift,
so unb ni^t ber Äaifer, unb e§ toeber in feiner, nod^ in feine§ Sru=
ber§, be§ erä^erjog 6arl§ 5Jkc^t ftel^t, bie Sc^tac^ten fo, toic
fie e§ tool^t münfdjen mögen, ju gewinnen.
10 SJ^ciitbunbäfa^nen.
112 Kleinere Sc^viften : %üv bie „®ennauia".
gl-, ©letc^tüo^l ift, toenn ber 3toecJ be§ Äricgä ntt^t er=
reicht toirb, ba§ S5tut Dieter taufenb ^Jknfc^en nu^lo§ gefloffen,
bie ©täbte bertoüftet unb ba§ ßanb berl^eert toorben.
Stnttt). Sßcnn gteid§, mein SSater.
f^t. 9ßa§; toenn gteic^! — Stlfo aucf), n)enn aKcä unter=
ginge, unb fein 9)len|i^, SBeiöer unb Äinber mit eingeredinet,
am SeBen BHeBe, toürbeft bu bcn ^am^f noc^ Billigen?
5lnttD. 2lEerbing§ , mein 2}ater.
gfr. SBarum?
5lntttJ. SBeit e§ ©ott lieB ift, toenn 5Jlenjc£ien, i^rer grei=
l)eit U)cgen, fterfien.
x^x. 2öa§ aber ift i^m ein (Sreuel?
2lntw. äöenn ©ftaben leben.
grogment: 2ln faie s^eitgcnoffen. 113
3eitgenof)en! ©tüctlic^e ober unglü(itic£)e ^eitgenoffen —
toic \oU i(f) cuc^ nennen? S^a§ üjx nic^t aufmerfen iDoüet, ober
ni(^t aufmer!en !önnet. SöunberBare unb forgentofe Stinbl^eit,
5 mit toet^er i^r nid)t§ berne^mt! D loenn in euren gü§en
äöeiefagung toäre, toie f($nell toürben fie jur fy(u(^t fein! Sienn
unter il^nen gärt bte ^^taitime, bie 16atb in S^ulfanen l^erau§=
bonnern, nnb unter i'^rer 5(j(^e unb i^ren ßaöaftrömen aEe§ Be=
graten toirb. SBunberBare Slinb^eit, bie nid)t getoa^rt, ba^
10 Ungel^cureä unb Uner'§örte§ nafie ift, ha^ Singe reifen, öon tod=
(^en no(^ ber Urenfel mit ©raufen f|)retf)en toirb, toie bon atri=
bifdjen 3;if(i)en unb ^parifer unb 9iauter 93(ut^od)3eiten? 33elcf)e
S5erh)anb(ungen na^en! 3a, in toeldien fetb i^r mitten inne unb
merft fie ni^t, unb meinet, e§ gef(^e^e tttoa^ 3riltäglict)e§ in bem
15 alltägtic^en 9H(^ts, toorin i^r Befangen feib! — ®. b. Q. <B. 13.
SDiefe ^ro|)^e3einng in ber 5tat, me^r at§ einmal l^aBe id)
biefe Sßorte aU üBertrieBen tabeln ^ören. ©ie flögen, fagt man,
ein geloiffe§ fatf(^e§ ©ntfetjen ein, ba§ bie (Semüter, ftatt fie ju
erregen, bielme^r aBfpanne unb eiic^Iaffe. ^Ran fie'^t um fid^,
20 fieifet e§, oB toirfü($ bie @rbe fic^ fd)on, unter ben ^upritten
ber 2)leufc^en, eröffne; unb toenn man bie Jürme unb bie ©ieBet
ber Käufer no^ fte'^en fie^t, fo ^olt man, at§ oB man au§ einem
fd)tüeren 2:raum ertoac^te, toieber Sltem. Sa§ 2Sa!^r^aftige, toa§
barin liegt, bertoerfe man mit bem Untoa^rliaftigen, unb fei ge=
8 „roie" gellt auf „glüdtlic^" ober „unglüdlic^". — 11 Sltreuä fe|te bem Sru=
ber X^gefteä ba§ %ld\(i) feiner gefd^lac^teten Sö^ne jum üJJai^te oor. — 12 ^parifer
SJlutl^oc^jeit (Sort^olomäuänac^t) 1572, SJlonter aSlut^od^jeit 1794. — 15 3)ie ganje
SteUc bi§ ^ierl^er ift auä <S. 3)1. Ütrnbt« „Seift ber 3eit" (1806, S. 13) auSgel^oben.
Äteift. rv. 8
114 kleinere ge^riften: ^ür bie „®ermama".
neigt, bie ganje Söeisjagung, bie ba§ S3ud^ enthält, für eine
äJifion äu l^atten.
C bu ber bu fo ftJtid^ft, bu !ömmft mir tjor toie cttoa ein
©riecfie, au§ bem 3eitalter be§ ©ütta, ober, au§ jenem be§ Situg,
ein Israelit. 5
3Ba§! S)iefer mäcfitige 6taat berauben joll unterge'^en?
Serufalem, biefe (5tabt©otte§, tion feinem leibhaftigen ß^erubimc
16efct)ü^t, fie foEte, S^'^^> h^ '^^'^^ öerfinfen? guten unb ?lbler
foßten in ben S^rümmern biefeä fatomonif^en 2;eni)3et§ njol^ncn?
2)er 2;ob foHte bie ganje 33eöbl!erung l^inluegraffen, SißeiBer unb 10
Äinber in ^effeln ^^innieggefüfirt tüerben, unb bie 9la(i)!ommen=
fdtiaft, in alle ßänber ber äöett jerftreut, burc^ ;3^a!§rtaufenbe unb
lüieber Sa^i-'taufenbe, berlDorfen, h)ie biefer 9(nania§ pro^^l^eäeit,
ba§ Seben ber ©ftatjen fül^rcn?
Söa§! 15
4 eorneliuä ©uHa, gü^rer ber römifd^en Striftofraten , 137 — 78 o. (J^r. —
XituS, oon 79 — 81 römifc^er Saifer, jerftörte im Qa^re 70 n. E^r. Senifalem. —
13 2lnania§, jübif^er jQO^erpriefter oon 48 biä 59 n. Sl)r., geinb beä '^Saiiluä unb
ber e^riften, würbe olä SRömerfeinb int Qai^re 66 bei Slusbrud^ beä jübif(^en AriegeS
ermorbet. — 15 ;gier bricht baS gragment ob.
28a« gttt ei in biefetn Ärtege? HS
Pttü gilt t$ in i)i0f^m ^rlfgc?
@ilt e§, toa§ e§ gegolten l^at fonft in ben Kriegen, ble gc=
fü'^rt toorben finb, auf bem ©eBiete ber unermepic^en Söelt?
@ilt e§ ben Ü^u'^m eine§ iungen unb unterne^menben dürften,
5 ber, in bem S)uft einer lieBIic^en <Bommtxnaä)t, bon Sorieem
geträumt l^at? Ober Genugtuung für bie ©m^jfinblidifeit einer
f^aöoiite, bereu iReise, öom SSe'^errfciier be§ 9tei($§ onerfannt,
an fremben .^öfen in3tüetfel gejogen iüorben finb? ®itt e§ einen
i^etbjug, ber, jenem fl^anififien ©rBfolgeftreit glei(i|, toie ein
10 ©djadifpiel gejpiett toirb; Bei ti)el(i)em fein ^erj toärmer ict)Iägt,
feine Seibenf^aft ba§ ©efü^l fi^toettt, fein 5Jtu§fe(, öom ®ift=
^jfcil ber 33eteibigung getroffen, emporäucft? (Sitt e§, in§ f^^elb
äu rü(fen, öon fietben ©eiten, hjenn ber Senj fommt, \iä) ju
treffen mit flatternben ^ai)mn, unb ju fd^Iagen unb enttoeber ju
15 fiegen, ober toieber in bie 3Sinterquartiere einjurüdfen? ®ilt eg,
eine '^^tobinj aB^utreten, einen ^(nfprud) au§äufe(^ten, ober eine
©(^utbforberung gettenb ^u mad)cn, ober gilt es fonft irgenb
etlt)a§, ba§ nacf) bem äöert beg (Selbe§ auSjumeffen ift, !^eut Öc=
feffen, morgen aufgegeben, unb üBermorgen ftjieber ertoorben
20 tuerben fann?
ßine ©emeinfc^aft gilt eg, bereu Söuräetn taufcnbäftig, einer
©ic^e gleid), in ben SSoben ber 3eit eingreifen; bereu äöipfel,
2ugeub unb <5itt(id)feit überfc^attenb , an ben filBernen ©aum
ber äöolfen rü^rt; bereu S)afein burcE) bog S)rittci( eineS (Srb=
25 alters geheiligt morben ift. ©ine ®emeinfd)aft, bie, unfiefannt
mit bem ©eift ber ^enfd)fuc^t unb ber ©roBerung, beg S)afein§
1 3n bicfem flriege: oon 1809.— 5 SJitfpielimg auf ben „^Hinjen oon ^otitj
bürg". — 7 griebric^ä beä ®ro|en Spott gegen bie ^ompabouV.
8*
116 ilteinere ©c^vifteit: f?üv bie „©et-mania".
unb ber Siilbung ]o toürbig i[t, tüie irgenb eine; bie iljreu 9JiiI)m
ni(^t einmal benlen fonn, fic mü^te benn ben 9tu'^m jugleic^
unb ba§ ^eil aller üBrigen benlen, bie ben @rb!rei§ Beloo^nen;
beren auSgelaffenfter unb unge'^euerfter @eban!e noc^, bon 2)ic^=
tern unb Söeifen, auf glügeln ber ßiuBilbung erfc^luungen, 5
Unterwerfung unter eine Söeltregierung ift, bie, in freier Söal^I,
bon ber ®efamtt)eit aller SSrübernationen, gefegt tuäre. @ine
@emeinfd)aft gilt e§, beren 3Bal§r^aftig!eit unb £)ffen^eräig!eit,
gegen f^i'eunb unb f^einb gleitfi unerfc§ütterli(^ geübt, bei bem
3Bi| ber 9^ac£)Barn jum ©^^rid^toort getborben ift; bie, üBer jeben 10
^lüeifel erl^oben, bem SSefi^er jenes eiiiten 9tinge§ gleich, bie=
jenige ift, bie bie anberen am meiften lieBen; beren Hnf(ä)ulb,
felBft in bem 5lugenBHüE not^, ba ber f5^rembling fie Beläd§ett
ober tool^t gar berfpottet, fein @efül§I gel^eimniäbolt ermedEt:
bergeftalt, ba^ berjenige ber p i^r geprt, nur feinen Flamen 15
p nennen Braucht, um aud), in ben entfernteften leiten ber SBelt
no(^, ©tauBen p finben. @ine @emeinfd)aft, bie, toeit entfernt,
in i^rem S3ufen auc£| nur eine 9tegung bon ÜBermut 511 tragen,
bielmet)r, einem fd)önen ©eniüt gleich, Big auf ben l^eutigen
2;ag, an i^re eigne ^errli(^!eit nicf)t geglaubt Ijat; bie l§erum= 20
geflattert ift, unermüblic§, einer Siene gleid§, alle§, toag fie
SSortrefflid^eg fanb, in fic^ aufjune^men, gleich al§ oB nichts,
bon UrflJrung l^erein ©d)öne§, in i^r felBer toäre; in beren
<Bä)o^ gleic^too^l (toenn eg 3U fagen erlauBt ift!) bie @ötter
baö UrBilb ber 5!)Zenf(f)l)eit reiner, al§ in irgenb einer anberen, 25
aufBeloa^rt Ratten. @ine @emeinfcl)oft, bie bem 9Jtenf d)en=
gefc^led)t nid)t§, in bem SBec^fel ber Sienftleiftungen, fdjulbig
geBlieBen ift; bie ben SJölfern, i'^ren 23rübern unb 9iad)Barn,
für jebe ßunft be§ f^-riebenS, Jueld^e fie bon iljnen erliielt, eine
anbere äurüdgaB; eine @emeinfd)aft, bie, an bem DBeliSfen ber 30
8 ®etneirtt ift bie „bumme beutfc^e Mrt", bie fii^ j^teift (an gouqu^ 25.4. 1811)
im ©egenfol ju Xüde unb 3?erfd|togen^eit Beilegt; fo ift aud) @iaf SBetter uom
6tra[;l „argToä üon SJatur" unb „evjä^lt mit Dffen^crsigteit alleä, roaä corgefaU
len" (1, 1). — 11 Slnfpielung ouf Seffingä ,;Mti)an". — 30 Sen gcfcrjic^tUd^en auf»
bau ber Reiten fteUt flleift an bem Sufbau eineä Dbeli^fen, einer Spi^fäiile, bar.
SBo8 gilt eä in biefent flriege? 117
3citen, ftet§ unter ben tüacEerften unb rüftigfien tätig getnefen
i[t: ja, bte ben ©ninbftein beäjetBen gelegt :^at, unb t)tcEet(f|t
ben 6d)Iupio(f barauf ju fe^en, Beftimmt trar. ©ine ®emein=
j(^aft gitt e§, bie ben SeiBni^ unb (Suttenberg geboren ^at; in
5 ioelt^er ein ©uericfe ben 2uft!rei§ ttiog, 2;fd)irnTjau|en ben ©lanj
ber Sonne lenfte unb Äe|)p(er ber ©eftirne SSnl^n berseic^nete;
eine ©emeinfi^aft, bie gro^e Miauten, toie ber 2en3 5BIumen, auf=
äulDeijen l;at; bie ben .^utten unb ©irfingen, Sut^er unb 53telan=
dlf^on, ^o]tpl) unb fyriebrit^ auferäog; in loeldier S)ürer unb
10 6rana(^, bie S}ert)errtid)er ber Slembet, gelebt, unb ßIo:|)fto(i
ben 2:rinmb'^ be§ ©rtöferS gejungen l^at. @ine ®emeinj(^aft mit=
^in gitt e§, bie bem ganjen 5}Zenf(^engeicf|lei^t angeprt; bie bie
äöilbcn ber ©übjce no(^, toenn fie fie fennten, ju bejd^ü^en l§er=
beiftrömen toürben; eine@emeinjd§aft, bereu S)afein feine beutf(^e
15 Sruft überleben, unb bie nur mit 33tut, borbembie©onne
tJerbunlett, ju ©rabe gebradjt tuerben foli.
5 ©raf 2 fc§ int Raufen, 1708 iit Jiieäben geftovDen. — 7 floifer 3ofcp^ IL,
jüngerer SSere^rer griebrici^ä b. ®v.
118 kleinere ©d^riften: %üx bie „®ennania".
eine gafiel.
6in ©ärtner fagte ju feinem .^erm: „S)einem ®ten[t fjobt
iä) mi(^ nur, innerhalb biefer Werfen unb 3äune, getoibmet.
Söenn ber S3a(^ fommt, unb beine ^lud^tbeete üfierjditüemmt, 5
fo tollt iä), mit ^acEcn unb <Bpakn, aufBredien, um ii§m ju
toe^ren.
2lBer au§ert)aIB biefe§ Se^irfeä ju ge'^en, unb, e^e ber©trom
noii) eiuBrirfit, mit jeinenäöogen äu fiimpfen: ba§ fannft hu nici)t
bon beinem S)iener bertangen." lo
S)er ,^eri* fd}toieg.
Unb brei grü^Iinge famen, unb bcr'^eerten , mit it^ren (SJe=
toäf|ei-n, ba§ 2anb. S)er (Särtner triefte bor ©(i)toei^, um bem
beriefet, ba§ bon allen (Seiten einbrong, p fteuern: umfonft;
ber ©egen be§ 3fa^i^§/ toenn i^m bie Strbeit au(^ gelang, toar i5
berberbt unb bernirfitet.
91I§ ber bierte fam, nat;nt er .^adfen unb ©:paten, unb
ging auf'g gelb.
„2ßol§in?" fragte itju fein ^err.
„3tuf ba§ gelb", anttoortete er, „too ba§! Übel entfpringt. 20
§ier türm' ic^ 3BäIIe bon @rbe umfonft, um bem ©trom, ber
braufenb l^ereinbridit, ju toe^ren: an ber CueEe fann ic^ ifin
mit einem gu^tritt berftopfen."
ßanbtoe'^ren bon Öfterreid)! Sßarum tooHt if)r Bto^, inner=
]^al6 eurei ßanbe§, fed)ten? 25
tAe SSebingung beä ©ävtneiä. Ü6ev bie SRettung oon Öfterretc^. HQ
(Sinlettung.
1.
3cbe gro^e unb unifaffcnbe ©efat^r gibt, trenn t^r tüol^l Begegnet
5 lüirb, bem ©taat, für ben ^lugenblid, ein bcntofratifc^eS ^nfel^n. 2)ic
f^Iöntnte, bie eine 6tabt Bebro^t, um ftd^ greifen äu laffen, ol^nc il^r
ju nje^ren, a\i§ Surd^t, ber ^ufammcnlauf ber SJJenfd^en, ben eine
nad^brücflic^e ^Rettung Berbeijöge, tonnte ber ^olißei über hcn ^opf
iuadjfen : biefer (Sebanfe lunre SSn'^nfinn unb fann in bie Seele eineS
10 S)ef^oten lommen, ober feineS reblid^en unb tugenb^aften DfJegenten.
2.
SSir i^infen, feit biefer unfelige ^rieg bauert, Beftänbig, mit unfern
SKa^regetn, hinter ber Qeit ba!^er. SJfit ben ^(nftrengungen, bie lüir
^eute mad^en, iwürben loir toor brei SJionnten, unb mit benen, bie tuir
15 naä) brei ajfonaten machen toerben (foU§ üBer^^aupt bann noc^ ivelc^c
gemacht iuerben), :§eute gefiegt l^aBcn. S)a§ Stu^erfte, bnrüber ift ieber=
mann einöcrftanben, mu^ gefc^e^n, irenn bie 3eit gerettet Werben
foH: aber barunter t)crfte!^t man haS minbeftc in ber Stat, \oa§ unter
folc^en llmftänben gefd}cf;en lann.
20 3.
^reu^en, unb manche anberen norbbcutfdjc Sönber, in toelc^en
bie granjofcn ii^rc Staubgier, i^ren ^ol^n, i'^re '3lrglift unb ^JlBfd^eulid)^
feit, uad^ bem l^ergeBrac^tcn ©l)ftem, üöUig ju entfalten ©clegen^^cit
Ratten, begreifen fc^on beffcr, luie man iT)ncn begegnen mu§. S)cnn
25 met)rcre einfidjtäüolle Sanbgütcrbefijjer bafelbft, bie burd^ bie fraujöfi^
fd^en Kontributionen ju grunbe gerichtet luorben ftnb, l^aben berechnet,
10 ffiie }. SB. im „^vinjeu uon ^omburg" in bie ©eefe be§ I)ei) oon XuniS,
ober nid^t in bie beä ©ro^en flurfüvften.
120 ft[einete ®(^riften: gilt bie „Öermanio".
ha^ Jüenn fie \i)vt Sörfec angeftedt, unb it)t SSie!^ l^tJUweggctnetien
ptteu, if^v SSevluft geringer geWefen toävi, al§ je^t.
SJon ber OueUe bec 9lattona(fraft
4.
3ut»örberft mu^ bie 3tegieruug üon Öfterreic^ fid^ überzeugen, 5
ba^ ber ^rieg, ben fie füf}rt, lieber für ben ©lanj nod) für bie Un=
abijängtgfett, nod) fetbft für ha§ S)afein if)re§ 2f)rone§ geführt Werbe,
tt)el(^e§, fo iuie bie ©ac^e liegt, lauter niebere unb untergeorbnete
3tt)edfe ftnb, fonbern für ©ott, i^vc\t)([t, ©efe^, unb ©ittlid^feit, für
bie 53efferung einer ^13d)ft gefunfenen unb entarteten ©eneration, furj 10
für ©üter, bie über jebe ©d^ä^ung ert)aben finb, unb bie um jcben
^rei§, gleic^üiel luelc^en, gegen ben f^einb, ber fie angreift, bertcibigt
ttjerben muffen.
5.
©obalb biefer ©runbfat? aufgefteüt ift, fonnnt e§ gar nic^t mcl)r 15
barouf an, ob bie 3fotion auä) bon bem guten SSifteu befeelt fei, bie
SKa^regeln ber DJegierung . . ju imterftü^en; fonbern bie ^Regierung
tjat, in ber 5ßorou§fe^ung berfelben, il^re beftimuiten gorberungen an
bog SSoIf ju niad)cn, mit ben ^röften besfelben iuillfürlic^ ju fd)a[ten,
unb um i^^re ?Inorbnungen ju eiTeic^en, benfelben fd^ulbigen Stef^jctt 20
äu öcrfd^affen.
SSon ben Wa^vtQtUx t« ^infti^t «uf 2)cutfc^tottb.
6.
TlüM l^at burc^ ^rollamationcn ol^nc (Snbe öerfud^t, ©eutfd^Ianb
auf bie 33eine ju bringen , unb feine iBölfer, im Sunbe mit Öftcrreid), 25
gegen ben gcmeinfc^aftlid^en i^-einb ju bewaffnen, ©leid^inol^l ^at mau
baburd^ nichts beluirft, al§ bie einjelnen Sanbftric^c, bie ftd) erl^oben
Ijabeu, in§ SSerberben ju ftür^en; ein Umftanb, ber jluar, infofent er
bie ©iirung unterl^ält, an unb für ft(^ fein Übel ift, ber aber bod^ ben
ganzen Umfang ber Slufgabe, bie man fid^ gefeijt Ijat, feiue3»uege§ löf't. 30
®§ gibt ein einziges SSort, it)el(^e§ imftanbe ift, im beutfc^en 9leid),
befonberS im ^Rorbcn beSfcIben, eine allgemeine, grofje unb gelualtigc
^iationalerliebung ju beluirtcn — unb biefeS 5Bort ift ha§ folgenbe.
27 »efonberS Sirot.
über bte SJettung oon Dftetreit^. 121
^voUamatim,
7.
SSir, t^-van^ ber (Srfte, ^aifer üon öftcrretc^, Iraft unfercS 3SiIIen§
unb mit ber §ülfe ®otte§ 2SiebcvI)cr[teIIei' unb ijjrotoiforifc^ec Dtegent
5 ber Seutjc^en, ^abtn befd^loffen unb befc^Iie^en, i»a§ folgt:
1) SSon bcm Xogc bicfeS SSefdjIuffeS an, foU ba§ ©eutfo^e 3teic^
tüteber toorl^anben fein.
2) mt ®eut[d5e, bom 16ten big 60ten ^a^r, foUen äu ben 3Baf-
fen greifen, um bie gvanjofen au§ bcm Sanbe ju jagen.
10 3) SSer, mit ben 23affen in ber §anb, gegen ha§ SSatedanb fec^=
tenb, ergriffen h)irb, foU üor ein ^-icgSgeric^t geftettt, unb
mit bem Xobi beftraft werben.
4) dlaäj 53eenbigung be3 Sh;ieg§ foHen bieSleid^Sftänbc 5ufammen=
berufen, unb auf einem allgemeinen 3?eic^§tage, bcm Slcid^e
15 bie ^Bcrfaffung gegeben icerbcn, bie ifjm am äiuecfmäf^igften ift.
®egeben ic.
(L. S.) granj.
|lit$ bem „'^^öBu^".
©in Sountal für bie Shiiift ^crou§gegcben öon ^einric^ t). SIeift unb
'ähani !g. 9KüIIev.
mttfcr SSeftreben, bie ebelften unb fiebeutenbften ^ünftler unb 5
Äunftfreunbe für eine allgemeinere SJerBinbung ju 9eh}in=
ncn, üU fie Bereite in S)re§ben, bem ßieBUnggfi^e ber beutf d^en
Äunft, ejiftierte, f)at ben glütftid)ften ^^ortgang. S)emna(^ 16e=
ginnen toir mit bem ^ai)Xi: 1808, na(^ bem etlüag mobifijierten
unb ertneiterten ^piane ber„t^oren", unter bem oben Qufgefüljrten lo
3;itel unfer burdt) öietfättigen Anteil begünftigteg ^unftiournal.
Äunfttoerfe, bon ben entgegengefe^teften ^^-ormen, toeli^en ni(i)t§
gemeinf(i)aftlid) ju fein 16rauc£)t, üU ^raft, ÄIar!^eit unb 2iefc,
bie alten, aner!annten 23üräüge ber S)eutf(^en — unb Äunft=
anfid)ten, rtie berfc^iebenartig fie fein mögen, toenn fie nur eigen= 15
tümtid) finb unb fid) ju berteibigen föiffcn, toerben in biefer Stit=
fd^rift n)ot)ltätig toei^felnb aufgeführt toerben.
3Bir ftellen ben ©ott, beffen 33itb unb 9iame unfre 2lu§=
ftellungen Befdjirmt, nid)t bor, toie er in 9?ut)e, im Greife ber
5Jtufen auf bem 5porna^ erfc^eint, fonbern bietmel^r toie er in 20
fic^rer ^lar'^eit bie ©onnen^ferbe lenft. S)ie ^unft, in bem S3e=
ftreben red)t öieler gleic^gefinnter, toenn aud^ nod) fo öerfc^ieben
geftalteterS)eutf(^en barjuftetten, ift bem 6^1}ara!ter unfrer9lotion
ongemeffener, aU toenn toir bie Äünftler unb Äunftlritifer unfrer
10 „§oren": bie oon Sc^ilTer 1795—1797 ]|crauägcgc6cne vorne^mfte bcutfd^c
3eUjci^ri|t. — 18 ©Ott: b. i. ^^ö6uä, beffen Xitelbilb im folgenben be|ci)iieBcn roirb.
«nlünbigung beä „$l&ö6uä". 123
3c{t in einförmiger ©timmetrie unb im ruhigen Sefi^ um irgenb
einen @ipfel nod) fo !§eriiic^er ©c^ön^eit beriammetn möchten.
— Unter bem ©dju^e beä balf)erfa^renben @otte§ eröffnen toir
einen SBettlauf; jeber treibt e§ fo tüeit er fonn, unb Bleibt un=
5 übertüunben, ha niemanb ba§ :^itl boEfommen errei($en, aber
bafür jeber neue ©emüter für ben erijabenen ©treit entjünben
fann, o^ne 6nbe fort.
SBir fclbft tuiffen unfere 5lrbeiten an feinen e'^renöoüeren
^(a^ ju ftellen, al§ neben anbere ebenfo eigentümtii^e unb
10 ftrenge; 3(nfic^ten unb äöerfe fönnen fe'^r wo^l miteinanber ftrei=
ten, o^ne fid^ gegenfeitig aufju'^eben. 3lber tüie toir fetbft belüoff=
net finb, toerben toir feinen anbern UnbeUjaffneten ober auc^ nur
ßeid)tbett)affneten auf bem Äom^fpla^, ben toir ^ierburt^ er=
öffnen, neben un§ leiben, ©ro^e 5(utorcn bon längft begrünbe=
15 tem 9iu^m toerben mit un§ fein; anbre, toie baä ©ifen ben Wann
an fid) jie^t, toerben i^nen nai^folgen, toenn fic ben @eift biefcr
Unternel^mung in feiner ®auer fe^en toerben.
Die bilbenbe ^unft toirb ol^ne 9iürffid)t auf ben fpielenbcn
unb flacEien ^eitgeift, mit ©trenge unb ©ruft, in bie ganje too^I=
20 gefdiloffene S3erbinbung eingreifen, Unterftü^t bon ben bor=
trefftii^ften ßünfttern unb Äunftfennern biefer unfrer jtocitcn
S}aterftabt, toirb ein beutf(^er 93Mer, f^^erbinanb ^ortmann,
l^intänglic^ gefannt unb berel)rt, biefen Steil unfrer Untcrnef)=
mung leiten. 2öelcf)e§ augge^eidinete ^fceue getan ift, ober toel=
25 c^e§ unbefannte alte Söerf burd) bie neue SBetoegung unb 58erü^=
rung funftliebenber @emüter an un§ gelangt, foE in flaren unb
beftimmten Umriffen monatlicf) unfern gefern borgefteHt toerben.
Unb fo em^fel^len toir unfre 9(bfi(i)ten jur geneigten Se=
Qünftigung jebem , ber e§ ernft^aft unb gut meint.
30 ^einrid^ öon Äteift. 3lbam ^. anülter.
22 gevbinanb § ort mann, 1774—1842, ®cfci^ic§t§= «nb ^Porträtmarcr in
^regben. — 24 3)a^ bebeutet: moberne Äunft, wenn ftc auSgejcid^nct ift; beim
folgcnben ift ^aiiptfrtiijtid; an bie altbeutfcfje 'Walerei gebadet. — 29 ä<g[. bie Sin*
jiierfung am odjluffe bcä SBanbeg.
124 Sleittere ©ci^riiten: SluS htm „^f)'6bui".
betreff enb ben „^^öbu§", ein Soumol für bic ^unft, ]§erau§g. D.
^einrid^ bon ^leift unb ?lbam §. SKütter. SKit f m^feni.
S)a ber SeBit be§ „^pbu§", nac^ bcit bisherigen Seftel=
lungen ju urteilen, fid^ über unfre ßrtoartung erweitert, jo feigen 5
toir un» genijtigt, felbigen einer S3ijc£)'^anbtnng ju übertragen,
©obalb bie be§^alb angefnü^ftcn Unter^anbtungen beenbigt, \oU
ber 9tanie be§ SJerlegerä angezeigt toerben; bi§ ba'^in bitten toir
alte Seftellungen noct) unter ber 5lbreffe an bie ©j^ebition be§
„^l^öbu§" p S)re§ben einäufenben. lo
5ltten rebenben unb bilbenben .fünften [te^t unfer ;3our=
nal offen. Sebe funftreitfie ^ße^anblung ber berfct)iebenartigften
©toffe ift für unfre 5tbfici)t gereift; alte§ ^anbttter! gteid)öiet
be§ 5)laler§ unb be§ S)ic£)ter§ ober be§ 2;en!er§ bon ^rofeffion
bleibt au§gef(i|toffen. äöir nmcCien e§ un§ äur 5pfli(i)t, in iebem is
einzelnen .g)cfte bie aEercntgegengefe|teften 5lnfid)ten, äöerte unb
fünfte äu berfannnetn, nid)t blo^ ber 9JlannigfaItig!eit rtegcn,
h)el(i)e nur bie berloö^nten, n:)eid)Ii(^en ©eeten bon einem 3our=
nale unbebingt begel^ren, fonbern befonberS toegen ^Befreiung be§
@emüt§ bon ben engen ©c£)ranlen, in toeld^e man bie SBeltibee 20
ber Äunft einjubrängen pfit%t S)e§l^atb tonnen h)ir unferer 3lb=
fid^t nid§t genug tätige ©enoffen toünfdien. Um aber bie 9tebaf=
tion mitUmfi^t unb Älug'^eit betreiben ju fönnen, muffen ton
unfern C^erren ^JJtitarbeitern fotgenben ^^lan für bie ©infenbung
ber SSeiträge öorlegen: 25
fSon ben boetifdjen ober :p^i(ofo|)t)if(^en äßerfen, bie unferm
^ournole jugebadit ttterben, muffen toir un§ eine borläufige
fdiriftlic^e Sln^eige mit 33emer!ung be§ ®egenftanbe§, ber 93c=
^anblnngäform unb bei SSogenja^t :boftfrei erbitten, bamit ]§ier=
nad) entid)ieben Serben fönne, ob unb an toetdier ©teHe ber 30
Beitrag aufgenommen tohh, unb bamit ba§ unnötige .§in= unb
.^erfenben, mie and) ba§ liegenbleiben ber 9Jianuftripte ber=
mieben loerbe.
Slitjetge, Betreffeitb ben „?586u«". 125
®a für ben gebrühten 33ogen jeber DriginalarBeit 30 üitlr.
.^onü. ©elb an -Honorar öefctiloffen trorben, unb toir üBerbieS
unferm 5pu{)lifum bie ftrengfte Söürbigung ber 3lrfieiten fdiulbig
jtnb, n^elt^e tt:)ir i§m Vorlegen, fo toirb ber lyall, ba§ toir ^JJknu=
5 ffripte äurüdfenben muffen, ätoar eintreten, alber Bei obiger 6in=
rid)tung fetten eintreten. 3lHent^aIben toirb man fe'^en, tote bie
Äunftüereinigung, toetc^e toir im 8inne l^aben, un§ me^r toert
fei, aU bie eignen 5lrbeiten, in toie guter unb großer 3lBfi(^t fie
auc^ gefc^rieBen toären.
10 (Statt ber gett)öl^nli(^en Slrt fic^ Beim Stnfang einer foId}en
Unternel^mung auf bie frentben 2!eitne'^mer 5U Berufen, erflären
toir nur, bo§ toir un§ ber 33egünftigung
erfreuen. @§ loärc unBef(^cibne§ (SelBftBertraun, tuenn Joir t)er=
15 fc^nmljten, ja toenn mir un§ nic^t barum BetoorBen l^ätten öon
^^m empfohlen ju merben.
S)ic Ütebattion be§ „^:^öBu§".
2 ÄonoentionSflelb, bcffen ftc^rc ®ü[tigfctt auf gefc^roffcuom SDJüujöertrage
fcerul^t. — eine meitere Heine anjeige jum „^^öbuä" »nL in ben ianmevfungen
om Sc^luffe beä Sanbeä.
126 flleiiieve ©d^riften: goDcIii.
2)ic ^uubc ttttb bcr SJogcL
3tt)ei el^rli(i)e §ü^nei{)unbe, bie, in bei* ©d)ule beä ;^iinger§
äu (5(i)lau!ü^fen gemadit, alle§ griffen, toaä fii^ auf ber @xbc
btirfen lk% ftie^en auf einen Siogel. Der S5oget, bertegen, toeit
er \iä) ni(^t in feinem @(ement Befanb , toid) p|)fenb batb Ijier=,
16atb bortI)in au§, unb feine (Segner triumpl^ierten fd^on; boc^
Botb barauf, p l^i^ig gebrängt, regte er bie ^^lügel unb fc^U^ang
\\ä) in bie ßnft: ba ftanbcn fie, toie Sluftern, bie .gelben ber 2:rif=
ten, unb Hemmten ben ©dt)toanä ein, unb gafften i|m nacE).
SBi^, toenn bu bic^ in bie 2uft erl^ebft: toie fielen bie 32}ei=
fen unb Midtn bir nac^!
^tc ^aitl offnt Wotal.
„SBenn id) bi(i) nur l^ätte", fogte ber ^lenfcf) ju einem ^ferbc,
ba§ mit ©attet unb &tVi^ bor i^m ftanb, unb i^n nid)t auf= i5
fi^en taffen tooUtt; „toenn iä) bic^ nur !E)ätte, toie bu äuerft, ha^
uneräogene Äinb ber 9iatur, au§ ben Söätbern famft! ^d§ tboEte
bid) fc^on fü'^ren, leid)t, tüie ein S5ogeI, bat^in, über SSerg unb
Xal, tüie e§ mid) gut bünfte; unb bir unb mir follte babei too^t
fein. Slber ba l^aben fie bir fünfte gefeiert, fünfte, öon toetc^en 20
ic^, nadt, toie id) bor bir fte^e, nid)tä toei^; unb ic^ mü^tc ju
bir in bie 9ieit6al§n l^inein (moöor mid) bod) ©ott betoa^re)
hjenn w'ix un§ öerftänbigen moHten."
Jl«5 öen
„^exüixex Jldcnößfäffent".
(9(it§ einer inbi|c(;en ^anbfc^rift, bon einem SReifenben in ben
5 aiuinen bon ^alm^ra gefunben.)
^ott, mein Später im ^immel! S)u l^aft bent ^Jlenfc^ert ein
jo freieg, l§errlid)e§ unb üp^ige§ Seben Beftimmt. Gräfte
unenblid)er 5(rt, göttlidie unb tiexifc^e, fpielen in feiner 33ruft
äufammen, um i^n jum Äönig ber ßrbe ^u machen. (Sleiditüol^t,
10 bon un[id)tbaren@ei[tern üBernjältigt, liegt er,auf öertt)unbem§=
njürbige unb unibegreif lidie 2Beifc, in Letten unb 23anben; ba§
.g)ö(^fte, öon Irrtum gebtenbet, Iä|t er jur (Seite liegen, unb
manbelt, rtie mit SStinbl^eit gefdjtagen, unter ^ämmerlidifeiten
unb 9Zi{^tigfeiten uml^er. ^a, er gefällt fid) in feinem ^uftanb ;
15 unb toenn bie S3ortt3elt nidit toäre unb bie göttlichen Sieber, bic
bon i^r ^unbe geben, fo toürben Ujir gar nid^t mc^r o'^nben, bon
tuelt^en ©i^jfetn, o ^err! ber 9Jlenfd§ um \iä} f(^auen fann. 9lun
läffeft bu e§, bon 3eit ä^ 3^^^» nieberfaEen, toie ©c^u^pen, bon
bem 3lugc eine§ beiner Jlned)te, ben bu bir ermäl^lt, ha^ er bie
20 S^or^eiten unb S^rrtümer feiner Gattung überfi^aue; i'^n rüfteft
bu mit bem Äöc£)er ber 9tebe, ba^ er, furd|tto§ unb lieftreid^,
mitten unter fie trete, unb fie mit 5pf eilen, balb fd)ärfer, balb
leifer, au§ ber n)unbertid)en @(i)Iaffuct)t, in toetcfier fie befangen
liegen, bjcrfe. 9lu(^ mic^, o ^err, tjoft bu, in beiner SBetäl^eit,
25 mxä) menig Söürbigen, ju biefem @efd)äft erforcn; unb \ä) fc^irfe
mid) äu meinem 33eruf an. S)urd)bringe mid; gan^, bom ^ä)titd
128 kleinere ©d^riften: SluS ben „SlBenfablöttcni".
3ur <Bo1)U, mit bem @efül^l be§ @tenb§, in toelc^em bie§ S^^^'
alter barnieber liegt, unb mit ber ©infinit in aüe @r6ärmlid)=
feiten, ^atö'^eiten, Unlt)a'^i-|aftig!citen unb ®tei§nereien, bon
benen e§ bie i^olge ift. ©tä'^le mi(^ mit Äraft, ben S3ogen be§
Urteit§ Tüftig ju fpannen, unb, in bcr äßa"^! ber ©efrfioffe, mit 5
SBefonnen'Cieit unb ^tug'^eit, auf ba^ i<^ jebem, h)ie e§ i'fim 5U=
fommt, begegne: ben S5erberBIi(f)en unb Unheilbaren, bir jum
9tu^m, nieberhjerfe, benSafter^aften fd)rerfe, ben^rrenbenmarne,
ben 2;oren, mit bem bloßen (ScräuP ber ©^i|e über fein ^anpt
i^n, necEe. Unb einen Äranj aut^ te'^re mic£) tt)inben, momit 10
i(^, auf meine äöeife, ben, ber bir tootjtgeföllig ift, fröne! Über
aüe§ aber, 0 ^err, möge ßiebe mad)en ju bir, o'^nc todäjt
ni(i)t§, aud) bo§ ©eringfügigfte nid)t, gelingt: auf ba§ bein
dttiä) öer^errlid)t unb ermeitert werbe, burd^ alte 'Jtäume unb
alte Reiten, 5lmen! 15
„Ton bei XageS". 129
[^Ijcntcr, ^uujl Unit gittmlur.]
5)cn 2.DftDber [1810]: „Zon be§ STogcS'', Suftf^tel öon «oft.
Äant fagt irgenbtüo, in feiner „^ritif ber Urtei(§!raft", baB
ber mcnfd)üdf)c 33erftanb unb bic ^anb be§ ^enfc^en, ätüei, auf
5 nothjcnbige Sßeife, jueinanber öet^örige unb aufeinnnber berec£)=
nete, S)inge fmb. S)ex S^erftanb, meint er, bebürfe, faüS er in
3Birffam!eit treten foEe, ein SBerfjeug öon fo mannigfattiger
unb öietfeitigerSSottfommen^eit, aU bie^anb; unb^intuieberum
äeige bie ©truftur ber .f)anb an, ha^ bie SnteEigen^, bie biefelöe
10 regiere, ber menf($lic£)c SSerftanb fein muffe. S)ie3öa!§r^eit biefe§,
bcm 3tnf(^ein nad) parabojen ©a^e§, Ieud)tet un§ nie mefir ein,
al§ ntenn toir §errn Sfftanb auf ber SSü^ne feigen. 6r brüdt
in ber Stat, auf bie erftaunengtoürbigfte 3lrt, faft oKe ^uftänbe
unb innerücfie Sehjegungen be§ @emüt§ bamit au§. 5li(^t, at§
15 oB, bei feinen t^eatralifd)enS)arfteEungen, nicE)t feine Sigur üBer=
Ijaupt, nac^ bengorbcrungen feiner Äunft, äUjedmä^igmitwirfte:
in biefem ^^all toürbe ba§, n>a§ toir t)ier öorgebrad^t Ijaben, ein
Stabe! fein. (5§ tüirb i^m, in ber ^4-^antomimif üBerl^aupt, 16efon=
ber§ in ben bürgertidien ©tücfen, ntc^t Ieid)t ein ©d)aufpieler
20 "heutiger IQdt gteii^fommen. 5l6er öon allen feinen ©Hebern,
behaupten toir, toir!t, in ber üiegel, feinä, jum 2lu§brucf eine§
3tffeftö, fo gefdiöftig mit, al§ bie .^anb; fie jie'^t bie 2tufmer!=
famtett faft öon feinem fo auäbrudäboüen @cfic^t ab: unb fo
bortrefflic^ bieä (Spiel an unb für fid) aud) fein mag, fo glauben
25 toir bod), ba| ein ©ebrauc^, mäßiger unb minber öerfd)toenbe=
3 Über bie ÄanlfteUe »gl. bic 3lnmer(ung am Sd^tuffe beä Sanbe§.
flUift. IV. 9
J30 Äfeincie Sd^riften: «ug ben „abenbblöttern".
rijd^, aU ber, ben er baöon mac^t, feinem ©^iel (loenn baSfetbc
nod^ etttjaä ju hJünjcfien übrig lä^t) öorteit^aft jein toürbe.
Unma^ge6U(i^e SSemerfuug.
äßenn man fragt, toarum bie äöerfe @oet§e§ fo feiten auf
ber S3iil)nc gegeben merbcn, fo i[t bic Stnttuort gemein'^in, ba^ 5
biefe(5tücfe, fo öortrepc^ fic au(^ fein mögen, ber^affe nur,nacf)
einer häufig toieberljolten @rfal)rung, öon unBebcutenbem 33or=
teil finb. 9tun get)t ^Wax, id) geftet^eeS, eine 2^eaterbire!tion, bie,
bei ber 2lu§toat)l i|rer ©tücfe, auf ni^t§, at§ ba§ ^Kittet fie^t,
toie fte Befte'^t, auf gor einfachem unb natürlidiem Söege, ju bem lo
3iel, ber ^totion ein gute§ Sweater auftanbe ju bringen. 2)enn
fo toie, nat^ 9Ibam ©mit:^, ber SSäcfer, o^m n^eitere d)emif(^e
einfielt in bie Urfai^en, fd)(ie^en !ann, ba^ feine ©emniet gut
fei, teenn fie fleißig gelauft tüirb: fo !ann bie 3)ire!tion, oI)ne fic^
im minbeften mit ber Äritif ju bcf äffen, auf gonj unfet)lbare 15
3ßcife, fc^lie^en, ba§ fie gute ©tücf e auf bie ^ü^^ne bringt, toenn
£ogen unb 33än!e immer, bei i:^ren Sarftettungcn, öon ^Jtenfdien
rtader erfüttt finb. 3lber biefer ©runbfat^ ift nur ma'^r, tuo baä
©emerbe frei, unb eine uneingcfc^räntte ^onlurreuä ber 33ü"^ncn
eröffnet ift. ^n einer ©tabt, in Ujelcfier mehrere SL^eater neben= 20
einanber befte^n, toirb aUerbingg, fobatb auf irgenb einem ber=
felben, burc^ ba§ einfeitige SSeftreben, ®elb in bie ^affe ju locfen,
ba§ ©(^aufpiet entarten follte, bie ^etriebfamfeit eineä anbern
Xt)eaterunterne^mer§, unterftü^t bon bem Äunftfinn beä befferen
%tiU ber Station, auf ben (JinfaH geraten, bie ©attung, in i^rer 25
urfbrüngli(i)en 3fiein^eit, toitbtx feftäu'tialten. 3ßo aber ba§2^ea=
ter ein au§fd§lieBenbe§ ^riöilegium :^at, ba fönnte ung, burd^
bie Slnwenbung eine§ foI(i)en @runbfa^e§, ba§ ©c^auf^jiet ganj
6 „tiui" ge^t über ben ßinfc^ub l^inrocg auf „wnbebeutenben SortcU". —
12 Slbam Smit^ (geftorben 1790), ber »on ber „2(benbblatt"=iportei abgelehnte,
Bon ibren ®egnern emporgehobene englifc^e gjationolötonom unb SScrfaffer beä
SBerfes! oom „SJationalreic^tunt". — 27 ©ä gob bamoH in Söerlin lein onbereä
Sweater, aW bass Äönigli(^e SJotionoU^eater unter ^fflanb« S)ircttion.
Unmaggeblid^e »cmerlung. ©(^reiben au§ aSerlin. 131
unb gar a'bl^anbeu fommeu. 6tnc S)ireftioii, bic einer foltfien
3(n[talt öorjte^t, §at eine SSerpflic^tung fic^ mit ber Äriti! p
■befaffen, unb Bebarf toegen 'ii)xt^ natürlid)en .g)ange§, ber 3Jtenge
ju jd£)mei{^e(n, ji^Iedit^in einer l^ö^ern Sluffic^t be§ ©taatä. Unb
5 in ber Slat, wenn auf einem Sweater, toie ba§ berliner, mit S5er=
nacf)lä|figung alter anberen 9tücifid)ten, ba§ pdifte ©efe^ bie
güttung ber .^affe toäre: jo tüäre bie ©ä^ne, unmittelbar, ben
fponijdien ^Reutern, StajcEienf^jietern unb i^-ajenmac^ern ein3U=
räumen: ein ©pettafel, bei toeld^em bie Äaffe, ol^ne ^toeifel, bei
10 hieitem ermünfi^tere Olec^nung finben tuirb, aU bei ben ®oett)i=
j(^en (Stücfen. ^parobieen tiat man f(f)on, bor einiger 3eit, auf
ber Sül^ne gefe^en; unb toenn ein ^iureid^enber 5tuftüanb bon
äöi^, an lDel($em e§ biefen ^robuften pm ©lüct gänjlid) gebrai^,
an i^re (Srfinbung gefegt toorben toäre, fo tnürbe e§, bei ber 5ri=
15 bolität ber ©emüter, ein Seichtes getcefen fein, ba§ S)rama, öcr=
mittelft i^rer, ganj unb gar p berbrängen. ^a, gefegt, bie S)i=
rettion fäme auf ben Einfall, bie ©oet^ifc^en (Stürfe fo ju geben,
ba^ bie 5[)Mnner bie 3öeiber= unb bie SBeiber bie 5Rännerrotlen
f:pielten; faE§ irgenb auf Äoftüme unb ätoecf mäßige Äarifotur
20 einige Sorgfalt öertoenbet ift, fo toette irf), man fiiitägt fic^ an
ber ^affe um bie 33illctt^, ba§ Stücf mu^ brei SBo^en ]§inter=
einanber tüieber^olt toerben, unb bie 3)ireftiün ift mit einemmal
lieber folöent. — Söetc^eg Erinnerungen finb, njert, tt)ie unä
büntt, ba| man fie bel^er^ige.
25 ^äfvt'iitn «itä Scrltn.
2)en 28. Cftober [1810].
S)ic Qptx „föcnbriKon", n)elc^e fic^ 2)tab. iBet^mann jum
Senefij geUjä^lt I)at, unb ^err ^erflotS bereite, ju bicfem 3lDeif,
überfe^t, foll, tuie man fagt, ber jum @rnnbc ticgenben, fran=
30 äöfif(i)en 5!Jtufif n^egen, njel(^e ein breifilbigeä äöort erforbert,
28 ^erllotä (1759—1830), 2§eatecbi(^ter in »evliit.
132 flieineie Sc^viftcn: 3(uä ben „Slbeiibblötlerii".
bröbcl, genannt Jrerbcn. 58röbcl, üon ^rob ober, altbeutjd),
iörü^e (brode im fyranäöfifciien) tjei^t eine mit ^dt unb<5(^mu^
bebetfte grau; eine S3ebeutung, in ber fid) ba§ äöort, burc^ eben
ha§i, in ütebe ftel)enbe, 53lärc^en, in treldiem c§, mit bem ^pilut^ 5
tuitten freunblid)er Sfvonie, einem garten unb lieBen ^inbe öou
überaus fc^immernber9teint)eit au ficib unb ©eete, gegeben toirb,
aEgcmein beim fSolt erijalten ^t. 3[öarum, e'^e man biejem
9JMr(^cn bergeftalt, burc^ Unterfd)iebung cineg, an fid) gut ge=
n)ät)lteu, aber gleid)tDoI)l ti)ittfürlid)cu unb bebcutungStojeu lo
^Jiamen§, an ba^ Seben greift, jiel^t mon ui(^t lieber, ber 9Jlufif
3U @cf aßen, ba§ „bei" in „b'l" ^ufammeu, ober elibiert ba§ b gan^
unb gar? @in i)fterreid)ifd)er S)id)ter tnürbe o'^ne ^ttJeifel feinen
Slnftaub ne'timcn, ju fagen: Slfdienbröb't ober 3lfc^enbröl.
3ljd)erli(^ ober Slfc^enbröb'I felbft, toirb 5]kbemoif. Maa§; 15
Wah. Setl)mann, toie e§ Ijei^t, bie dioUt einer ber eiferfüc^tigeu
©d)U)eftern übernel)men. 5)IIIe. 5}laa§ ift ot^ne 3^^^!?^ ^iii-'^i)
mel)r, al§ bie bto^e i^ugenb, ju biefer 9ioIIe berufen; öou Mat>.
S3et{)mann aber follte e§ un§ leib tun, toenn fie glauben foEte,
ba^ fie, i]^re§ 3llter§ toegen, baöou au§gefd)toffen toäre. ©iejc 2c
9iefignation fäme (tpir meinen, toenn nii^t ben grb^eften, bod)
ben öerftänbigften Steil bc§ ^^ubli!um§, auf unferer ©eite ju
l)aben) no(^ um biele "^a^xt ju fiü^. (J§ ift, mit bem ©^jiel
bicfer Äünftlerin, toie mit bem ©efang manchen alten 5)hifif=
meifterg am ^^ortejsiano. @r l)ot eine, bou mand^en ©etteu 25
mangelhafte, Stimme unb fann fid), h)a§ beu S5ortrag betrifft,
mit feinem iungen, rüftigen (Sänger meffen. ©teiditool^l, burc^
ben S^erftanb unb tk ungemein jarte ©m^finbung, mit tueld^er
er äu Sßerfe ge^t, fül^rt er, atte 3}erle^ungcn bermeibenb, bie
©inbitbung, in einzelnen 5Jlomenten, auf fo richtige Stöege, ba^ 30
ieber fid) mit ßeidjtigfeit ba§ t^-eljlenbe ergänzt, unb ein in ber
16 §rau f^rieberitc ÄJet^maun, gcbornc glittnev, in ciftev ®§e mit bem
Sdioufpicter Unjclmann »erheiratet, war 1760 geboren; bie oicl jüngere Qt^au-
fpieterin ÜJJaas feit 1806 in SJevUn engagiert.
Sd^rei6eit qu8 a3ertin. fl6er ba§ SDJarioncttent^catcr. 133
2at '^ö'^ereS S^ergnügen ö^nie^t, aU t^m eine Beffere (Stimme,
ahn Uon einem geringem @cniu§ regiert, gehiä^rt ^^aBen toürbe.
— 9}iab.33et^mann§ grö^efter ÜJutjm, meinen toir, nimmt atter=
erft, trenn fie fi($ anber§ auf il^re Gräfte i)erftc'[)t, in einigen
5 2ia^ren (in bem Filter, wo anbere \i)n öerlieren,) feinen Slnfang.
Über ba§ 9)iarionettcut^eater.
m§ iä) ben Söinter 1801 in ^ . . . suBrad^tc, traf ic^ ha=
fetBft eine» ^Ibenbä , in einem öffentlichen ©arten , ben .§rn. 6.
an, ber feit furjcm, in biefer 8tabt, al§ erfter Ständer ber Oper,
10 angefteHt mar, unb Bei bem ^uBlifo au§erorbentti(^e§ ©lürf
nwc^te.
Sc§ fagte i!§m, ha^ iä) erftaunt getoefen märe, i^n fd)on
mel^reremal in einem 9Jlarionettentt)eater p finben, haU auf
bem ^Jtar!te jufammengejimmert morben mar, unb ben ^öBct,
15 burc^ fleine bramatifcEie S3urle§fen, mit ©efang unb S^anj bur(^=
meBt, Beluftigte.
@r üerfic^erte mir, ha'^ U)m bie ^4>antomimif biefer ^up|)en
biel SSergnügen nmdjte, unb Iie§ nid)t unbeutlidi merfen, ba^
ein 2:än5er, ber \id) au§Bitben molle, mand^erlei bon il^nen
20 (erneu fonne.
S;a biefe Slu^erung mir, burd) bie 2lrt, toie er fie öorBrac^te,
me'^r, aU ein Bloßer (SinfaE fd)ien, fo lie§ iä) mic^ Bei i^m
nieber, um itju üBer bie @rünbe, auf bie er eine fo fonberBore
33e^uptung ftü^en fönne, nätjer ju öerneljmen.
25 @r fragte mic^, oB id) nid)t, in ber 2at, einige 3?etDegungcn
ber ^^uppen, Befonberä ber fteineren, im Stanj fe^r grajiöS gc=
gefunben f)atte.
Siefen Umftanb fonnt' id) nid)t leugnen, dine ©rup^^e Bon
Bier Stauern, bie nad) einem rafd)en I^aft bie Üioube tankte, Ijätte
30 Bon Seuier nid)t f)üBfd)er gemalt mcrben fönnen.
30 Jenierö, Jaoib, Cator unb 3oI)it, 17. 3flf>vl»unbcrt ; beibe berühmte
wlämifi^e a)!aler uoii Sorffjeucn.
134 kleinere Schriften: 3tu8 ben „9l6enbblöttern".
Sd) ei-!unbigte mi(^ naä) bem Meii)anigmu§ biejer ^^tgutcn,
unb tote e§ tnöglid) toäre, bie einzelnen ©lieber berfclBen uiib
tl^re fünfte, o^m 5Jtl)viabcu bon 9^äben an ben S^ingern ju
fjübm, \o äu tegieren, qI§ e§ bev 9({]^^tl^mu§ ber SBetoegungen,
ober ber Stanj, erforbere? 5
@r antto ortete, bo^ id) mir nid^t borftellen muffe, aU ob
iebe§ ©lieb einzeln, mäl^renb ber berfc£)iebenen 53iomeiitc bc§
Standes, öon bem 3[)lafcl)iniften gefteHt ittib gebogen toürbe.
;3ebe SSeiüegung, fagte er, l^ötte einen ©c^tt)er))un!t; e§ loärc
genug, biefen, in bem ;3nnern ber Sigur, ju regieren; bie ©lieber, 10
mel(^e nid)t§ al§ ^^enbel toären, folgten, ol^ne irgenb ein 3"tun,
auf eine me(^anifc£)e SBeife öon felbft.
6r fe^te l^inp, ba^ biefc Sctnegung feljr einfad) märe; ha^
jebeSmal, menn ber ©dimerpunlt in eiuer graben Siuic bemegt
mirb, bie ©lieber fd}on Äuröen Befc^rieben; unb ba^ oft, auf 15
eine 16lo§ äufättige SBeife erfd)üttert, ba§ Q^an^t f(^on in eine
9Xrt bon rl^^tl)mifd)e SBetocgung läme, bie bem Xan^ äl^nlid)
märe.
S)iefe S9emer!ung fdjien mir juerft einiget SJic^t über bo§
3}ergnügen p merfen, ha§ er in bem Stl^cater ber 9Jiariouetten 20
ju finbeu borgegeben l^atte. ^njmlfd)eu al^nbcte id) bei meitem
bie f^olgerungen nod) uidjt, bie er f))äterl)in barau§ jieljen mürbe.
S(^ fragte il^u, ob er glaubte, ba^ ber 9Jlafd)inift, ber biefe
^^u^|)en regierte, felbft ein ^önjer fein, ober menigften§ einen
Segriff bom ©c^önen im Sanj Ijaben muffe? 25
@r ertoiberte, ba^ menn ein ©efd)äft, öon feiner mec^ani=
fdien (Seite, leid)t fei, barou§ nod) nid)t folge, ba^ e8 ganj o|nc
@m|)finbung betrieben merben fönne.
2)ie ßinie, bie ber 8(^merpunlt ju befc^reiben l^at, märe
^mar fel^r einfad), unb, mie er glaube, in ben meiften ^^äüen, 30
gerob. ^n ^^-ätten, mo fie frumm fei, fd)eine ba§ ©efe^ i|rer
^■rümmung mcnigftenS bon ber erften ober l^öi^ftenä jmeitcn
Drbnung; unb aud) in bicfem letzten ^yall nur eüiptifd), meldje
gorm ber S3cmegung ben ©pi^en beg menfdjlidjen ilör|)er§
ÜBer ba§ SRnrionettentl^fater. 135
(trcgen ber @cteii!e) üBer^aupt bie natütlicf}c fei, unb alfo bcm
9Jtafc£)iniften feine gro^e llunft !o[te, ju öei'äeid^nen.
S)a9egen toäre bieje Stnie toieber, bon einer anbern (Seite,
ettüaä ]ti)x @el^cimni§t)oIIe§. S)enn fie toäre ni($t§ anber§, a{§
5 ber SÖeg ber ©eete be§ 2;änäet§; unb er äloeifle, ba§ fie
anberä gefunben toerben fönne, aU baburc^, ba^ fic^ ber 5Jiaf(f)i=
nift in ben <Sd)toerpun!t ber ^krionette berfe^t, b. t). mit anbern
äöorten, tanjt.
Sc^ erU)iberte, ba^ man mir ba§®efrf|äft be§fetbenal§ etioa§
10 äiemlic^ (Seift(oie§ borgeftellt Ijätte: ettoa loa§ ba§ 2)rel^en einer
ÄurBet fei, bie eine ßcier ipielt.
„Äeine§tt)eg§", anttoortete er. „9}ielme^r ber^alten fii^ bie
SBetoegungen feiner Singer jur S^elnegung ber baran befeftigten
*]3uppen äiemlic^ fünfttii^, ettoa lt)ie 3a^)ten ju i^ren ßogaritlj=
15 men ober bie 5lit)mptote jur ^t)ptxhd."
^^njtoiidien glauBe er, ba| auc^ biefer le^te S3ru(^ bon
(Seift, bon beni er gef|}rod)en, au§ ben 5Jlarionetten entfernt
toerben, ba^ i^r S^an^ gänjtid) in§ üteirf) mec^anifrfier Gräfte
Ijinübergeipiclt, unb bermittelft einer ÄurBet, fo tuie iä) e§ mir
20 gebo(^t, ^erborgeBrai^t toerben fönne.
;3rf) äußerte meine 9}ermunberung ju fe^en, loelc^er 3luf=
merffamfeit er bieje, für ben Raufen erfunbene, ©pietart einer
fci)önen 5lunft Ibürbige. 5ii(^t BIo^, bo^ er fie einer ^öl^eren
ßntlbicfelung für fäl)ig ^atte: er fd)eine fid) fogar felBft bamit
25 ju Befc^äftigen.
@r lädieüe, unb fagte, er getraue fid) ju Behaupten, ba^
ioenn i^m ein 93led)anifu§, nod) ben g^orberungen, bie er an if)n
3U madien backte, eine ^Mrionette Bauen luoüte, er bermittelft
berfelBen einen Zan^ barfteÜen toürbe, ben tbeber er, noct) irgenb
30 ein anberer gefc^irfter Sänger feiner ^eit, S3eftri§ felBft ni(^t
auggenommen, ju erreid}en imftanbe toäre.
15 Ü6ev ba§ SBcrftänbniä bicfeS Slbfn^c^ ogl. bie Stnmcrluuö am ©(^[uffe
bcä SBanbeö. — 10 „?)iuc^" im inat^ematifcljen Sinne. — 30 Stuauft SJeftriä,
bonmW beril^mtev franjöfijc^ev Xänjer ju ^ari*.
136 Jlleinere Sd^viftcn: 2lug ben „9l6enb6Iättern".
„^aBen ©ie", fragte er, ha id) ben f8Vxä ji^tDcigenb pix
@rbe fc^tug: „'i)dbtn ©ie bon jenen nte(i)anii(i)en SSeinen gehört,
toelt^e engtii(i)e Äünftler für Unglürflic^e berferttgen, bie i'^re
@(^en!el berloren ^abmV
^ä) jagte, nein: bergleidien lüäre mir nie bor klugen ge= 5
fommen.
„@g tut mir leib", erlriberte er; „benn tnenn id) S'^nen fage,
ba^ biefe Unglüdlid)en bamit tonjen, fo fürd)te iä) faft, ©ie tt)er=
ben e§ mir nid)t glauBen. — 2Ba§ fag' id), tanjen? ®er ^rei§
it)rer SSeiregungen ift gtoar Befd^ränü; bod) biejenigen, bie i'^nen lo
ju @eBote ftel^en, boHjie'^en fid) mit einer 9tul)e, ßeid)tig!eit unb
2lnmnt, bie jebeä bentenbe ©cmütin ßrftaunen fe^en."
^ä) äußerte, fdier^enb, ba^ er ja, auf biefe SBeife, feinen
9Jtann gefunben l^aBe. S)enn bevjenige ^ünftter, ber einen fo
merltoürbigen ©d)en!et ju Bauen imftanbe fei, toürbe i|m un= i5
ätoeifel^aft auc^ eine gon^e Marionette, feinen f^orberungen gc=
mö^, äufammenfe^en lönnen.
„SBie", fragte id), ba er feinerfeitg ein toenig Betreten jur
@rbe fa"^: „toie finb benn biefe ^^oi'berungen, bie ©ie an bie
Äunftfertigfeit beäfetBen ju mad)en geben!en, Beftellt?" 20
„5fli(f|t§", antU) ortete er, „toaä fid) ni(^t oud) f(^on l^ier
fdnbe: @Benma^, SeU)cgIid)!eit, ßeid)tigMt — nur alte§ in
einem l^öfjeren @rabc; unb BefonberS eine naturgemäßere 3ln=
orbnung ber ©djUJer^unÜe."
„Unb ber 35orteiI, ben biefe %'^uppz bor leBenbigen Xänäern 25
borauä ^aBen toürbe?"
„S)er 35orteiI? 3u*^örberft ein negatiber, mein bortrefftid^er
i^reunb, nämlic^ bief er, baß fie fid) niemals 3 i e r t e. — Senn 3ic=
rerei erf(^eint, toie ©ie toiffen, toenn fid) bie ©eele (vis motrix)
in irgenb einem anbern ^unlte Befinbct, al§ in bem ©cE)toerpunft 30
ber Sßetoegung. S)a ber 5Jtafd)inift nun fd)led)t^in, bermittelft
be§ 2)ra^te§ ober i5aben§, leinen anbevn ^Umlt in feiner ©etoalt
29 Vis motrix: Seioegcube Ärn[t.
p
ÜDer i>aS 3JJanouettentr;catcr. 137
f)at, aU bieien : fo fiiib alle üfirigen ©lieber, h)a§ fie fein fotten,
tot, reine ^penbel, unb folgen bcm bloßen @efei^ ber ©djloere;
eine bortrefflic^e @igenfcf)aft, bie man t)ergeben§ bei bem örö$e=
ften Steil nnfrer Slänjer fuifit.
5 „©et)en 8ie nur bie 5p . . . an", fu§r er fort, „toenn fie bie
^ap^m f^ielt, unb fid), berfolgt öom Sl^oE, naä) it)m umfielet;
bie ©eete ft|t i'^r in ben äöirbeln be§ Äreujeä; fie beugt fii^, aU
ob fie brechen toollte, rt)ie eine ^lajabe au§ ber ©(^ule ^emin§.
©el)en ©ie ben jungen ^5f . . . an, toenn er, al§ ^ari8, unter ben
10 brei ©öttinnen fte^t, unb ber S5enu§ ben Gipfel überreicht: bie
©eete fi^t i§m gar (e§ ift ein ©d)re(ien, es äu feigen) im ßüen=
bogen."
„(Sotd)e ^Dli^griffe", fe|te er abbrec^cnb ^^in^u, „finb unber=
meibtic^, feitbem toir bon bem Saum ber ©rfenntnig gegeffen
15 tfobtn. S)o(i) ba§ ^arabieS ift öerriegelt unb ber ß^erub l^inter
nn§; toir muffen bie 9ieife um bie Söelt madien, unb fe^en, ob
e§ t)ieüei(^t öon leinten irgenbmo mieber offen ift."
3d) tad)te. — 3lIIerbing§, bad)te ic^, fann ber @eift ni(J)t
irren, ba, too feiner borl^anben ift. S)od) ic^ bemerfte, ba^ er
20 nod) mel)r auf bem ^erjen I;atte, unb bat i^n, fortäufa'^ren.
„3ubem", \pxaä) er, „'^aben biefe ^4>uppen ben SSorteit, ba§
fie an ti grab finb. SSon ber Sträg^eit ber 9Jtaterie, biefer bem
Zan^t entgegenftrebenbften aEer gigenfc^aften, toiffen fienid)t§:
hjeil bie Äraft, bie fie in bie £üfte er'^ebt, größer ift, aU jene, bie
25 fie an bie @rbe feffcit. 2ßa§ toürbe unjre gute ® ... barum geben,
menn fie fedjjig ^^funb leichter toäxc, ober ein @en)id)t öon biefer
(^rö^e i^r, bei it)ren dntrec^atS unb ^Pirouetten, p .^ülfe fame?
S)ie ^-Pii:p^en braudien ben SBoben nur, toie bie ßlfen, um i^n ju
ftreifen, unb ben ©d)toung ber ©lieber, burd^ bie ougcnblid=
30 lic^c -Hemmung, neu ju beteben; toir braudien it)n, um barauf
8 ©ioBamii fiorenjo öerntni, gcftovtcn 1680, ber Vertreter bc8 potnpöfcii
SBarodftilö; cä gibt uou i£)m aiid) ein 3"fl««i»of»'t /Mpott unb Sap^ne", bai ftieift
im Sinne gehabt ^aben mag. - 22 Stutigrau: bei- Sc^roeve cntgegcuimi-fcnb. —
27 Gntiec^iat: Üuftfprung; ^ivonette: Mreiobie^nng.
138 Jlteinere Sc^viften: 2lu3 bcn „Slbcnbblättcvn".
ju rul^ert, unb un§ bon her ^Itiftrengung beä Xan^t^ ju er'^olen:
ein ^Otoment, ber offcnBar felber !ein Zan^ ift, unb mit beni ftd)
tociter nichts anfangen lä^t, aU i'^n niöglic^ft öerfc^toinben ju
matten."
3d) fagte, ba^, fo gei(f)i(it er auc^ bie ©ac^e feiner ^^arabojc s
fü^re, er mxä) bod^ nimmermel^r glauBen ntad)en toürbe, ba§ in
einem mei^onifdien ©liebermann me|r ?Inmut enf^alten fein
fönne, al§ in bem SSan beg menicf)tid)en Äör))er§.
(Jr berfe^te, ba^ e§ bem5!}tenfd)enf(i)Iec^t^inunmögti(^toäre,
ben ©(iebermann borin aud) nur ju erreidjen. 5lur ein @ott lo
fönne fidi, anf biefem S^elbe, mit ber 5}taterie meffen; unb l^icr
fei ber ^^un!t, tüo bie Beiben @nben ber ringförmigen 3Cßett1n=
einonber griffen.
^ä) erftaunte immer me'^r, unb tonnte nid^t, toaS id§ ä« !"
fonberBaren SSe'^au^tungen fagen foÜte. 15
@§ fi^eine, berfe^te er, inbent er eine ^rifc StoBa! nal^m,
hal^ id) ta^ britte Kapitel bom erften 33ud) 5!)iofe§ nic^t mit S[uf=
mer!fam!eit getefen; unb mer biefe erfte5|?eriobe aller menf(^lid)en
93ilbung nid)t fennt, mit bem fönne nmn ni(^t füglic^ üBer bie
folgenben, um mie biet mentger üBer bie le^te, fprec^en. 20
^ä) fagte, ba^ id) gar mo^l lt)ü|te, luctc^e Unorbnungen, in
ber natürlidien ©rajie beg ^Jtenfc^en, ba§ SSetnu^tfein anrid^tet.
©in junger 53knu bon meiner ^e!anntfd)aft '^ätte, burd) eine
Bto^e 58emer!ung, gleid)fam bor meinen 3(ugcn, feine Unf(^utb
berloren, unb ha^ 5]3arabie§ bcrfelBen, tro^ oHer erfinnti(^en S3e= 25
mü'^ungen, nad)^er niemat§ mieber gefunben. — ^oä), meiere
Folgerungen, fe^te iä) l^inju, fönnen 6ie barau§ sieben?
@r fragte mi(^, toclc^ einen SJorfalt iä) meine?
Sd) Babete mic^, erjä^lte id), bor etma brci Salven, mit
einem jungen 9)tann, üBer beffen Silbung bamalä eine munbev= 30
Bare 5lnmut berBreitet mar. @r mochte o^ngcfä^r in feinem fed)ö=
17 t>ur<S) ben 6et 3)lofe§ 1,3 crjäfilten günbenfaü erl^telten bie erften 3Ren=
feigen bie ®rfenntni§, baß fte nattt waren, fc^ämten fie^ imb oerlorcn bie Unfc^iilb
i^reä bisherigen S!cben-ä. — 30 »itbung: ©cftalt.
Ü6er ba§ SRarioneUent^eatcr. 139
äet)nten ^a^xt ftetjn, unb nur ganj bon fern liefen fiii^, öon ber
@unft ber grauen l^erBeigcrufen, bie er[ten ©|)uren öon ßitelfcit
erBlidfen. @§ traf fid), ba^ toit grabe turj juöor in 5pari§ ben
Süngüng gefe'^en l)atten, ber \i^ einen ©|3litter au§ bem gu^e
5 ^ie'^t; ber 2lbgu^ ber ©tatue i[t Be!annt unb Befinbet \iä) in ben
meiften beutfrf)en ©amntlungcn. ©in S3lirf, ben er in bem 2(ugen=
Blirf, ba er ben g^B auf ben ©diemel fetzte, um i^n aBjutrorfnen,
in einen großen ©|)iegel toarf, erinnerte if)n boran; er Iäd)eltc
unb fagte mir, iceti^' eine ßntberfung er gema(i)t l^aBe. ^n ber
10 Stat l^atte ic^, in eBen biefem 5lugenBtidE , biefelBe gemadjt; bo(^
fei e§, um bie ©ic^er'^eit ber ©rajie, bie i^m Beitooi^nte, äu pxix=
fen, fei e§, um fetner ©telfeit ein loenig l^eilfam p Begegnen: id)
lachte unb ertoiberte — er fä^e h)ol§t ©eifter! @r errötete, unb
t)oB ben 5uB pnt ätoeitenmat, um e§ mir ju geigen; bod) ber
15 3}erfu(^, toie fidi leid)t l^ätte öoraugfe^en laffen, mi^glüdte. 6r
§oB bertoirrt ben ^^u^ jum brüten unb bierten, er '^oB i^n )x>df)l
nod) 5et)nmal: umfonft! er war au§erftanb, biefelBe SBetoegung
lieber ■^erboräuBringen — toa§ fag' ii^? bie ^ehjegungen, bie
er mad)te, "Ratten ein fo !omifd)e§ ©Icment, ba§ i^ 9}tü^e l^atte,
20 ba§ @e(äd)ter äurüd^utjalten. —
35on biefem Siage, gleic^fam bon biefem SIugcnBtid an, ging
eine unBegreiflic^e SJeränberung mit bem jungen 5Renfd)en bor.
6r fing an, tagelang bor bem ©Riegel p ftetjen; unb immer
ein Oieiä nad) bem anberen berlie^ i^n. 6ine unfid)tBare unb
25 unBegreiftid)e ©emalt fi^ien fid), toie ein eiferne§ 9Ze|, um ba§
freie <S^iel feiner ©eBärben p legen, unb aU ein ^ai)x ber=
floffen toar, toar !eine ©:pur metir bon ber ßicBtidjfeit in i^m ju
entbecfen, bie bie Singen ber 5Jlenfd)en fonft, bie i^n umringten,
ergö^ l)attc. 9iod) \t^i leBt jemanb, ber ein ^^uge jenes fonber=
no Baren unb unglüdlidien SJorfaHS toar, unb i^n, SBort für SBort,
mie ic^ i^n erjälilt, Beftätigen fönnte. —
„SSei biefer ©elegen'^eit", fagte .^err 6... freunblid^, „mu^
4 a)er „®ornau§jie^ev", bevü^mte antife XH-on3efi|jiir, r;cute im fionJevD«toren=
palaft in 9iom. — S baian: an bie otatue.
140 Äleineie Sc^iiftcit: 3lug bcn „2lDenfa6[ättem".
id) Sil^nen eine anbere ©efdjic^te cr^ätilen, bon ber (Sie kiä)i Be^
greifen tüerben, toie fie l)ier§er get^öit.
„^ä) befanb mid), auf meiner Oteife nad) 9tnBt(inb, auf einent
Sanbgut be§ ^rn. öon @ , . , , eine§ !^ieflänbifd)en (5betniann§,
beffen ©ö'^ne jid) eben bamalä ftar! im 3^ed)ten üBten. S5efon= 5
ber§ ber ältere, ber eBen bon ber Uniöerfität äurüdgelommen
tüar, mad)te ben 33irtuofen, unb Bot mir, ba ic^ eines 5Jlorgcnä
auf feinem ^iiimter Umr, ein 9tapier an. äöir fod)ten; bod) e§
traf ft(^, ba^ \ä) i^m üBerlegen toar; £eibenf(^aft fam ba^n, \i)n
äu öertoirren; faft jeber ©to^, ben id^ führte, traf, unb fein 9Ja= lo
^ier flog äule^ in ben Söinfel, .^atB fi^erjenb, l^alB em^finb=
lid^, fagte er, inbem er ba§ Ota^ier auf^oB, ba^ er feinen 9Jiei=
fter gefunben IiaBe: bod) atteS auf ber Söett ftnbe ben feinen,
unb fortan tooHe er mid) ju bem meinigen führen. Sie S3rü=
ber lachten laut auf, unb riefen: ,5o^'tr fort! ^n ben .'poljftall is
f)txab !' unb bamit natjmen fie mii^ Bei ber ^anb unb führten
mid) äu einem 58ären, ben ^r. ö. ©., i|r S3ater, auf bem ^ofe
auferjie'^en lie^.
„S)er 53är ftonb, al§ id) erftaunt bor \i)n trat, auf ben ^in=
tcrfü^en, mit bem 9(iüden an einem ^^fal^t getel^nt, an toeld^em 20
er angefd)toffen n)ar, bie red)te Xa^t f(^tagfertig er'^oBen, unb
fa'^ mir in§ 3luge: ba§ Joar feine ged)ter^ofitur. ^d) tüu^te
nid)t, oB id) träumte, ba id) mid) einem fotd)en ©egner gegen=
üBer faf); bod): ,fto§cn ©ie! fto^en ©ie!' fagte .^r.b.@... ,unb
berfud)en ©ie, oB ©ie i^m ein§ BeiBringen fönnen!' ^ä) fiel, ba 25
ic^ mic^ ein menig bon meinem ©rftaunen erholt l^atte, mit bem
9{apier auf i^n au§; ber33är mad)te eine gan^ Jurje S3etbegung
mit ber Za^t unb :parierte ben ©to^. ^ä) berfudjtc i{)n burd^
^^inten ju berfü'^ren; ber 23är rül^rte \\ä) nid)t. Sd) fiel toieber,
mit einer augeuBlidlidjen ©ettianbtl^eit, auf il^n au§, eine§ 9Jlen= 30
fd)en 33ruft mürbe iä) o'^nfe^tBar getroffen l^aBen: ber S5är
mod)te eine ganj fur^e ^Behjegung mit ber ^taije unb ^jarierte ben
©to^. Sie^t mar ic^ faft in bem i^aE bc§ jungen $r. b. @ —
S)er @rnft be§ SSaren fam l^inju, mir bie Raffung 3U rauBen,
über baä Marionettentheater. 141
6tö^c unb g-inten lucdijclten \iä), mir triefte ber (Sd)tt)eiB: unt=
jonft! 5li(^t BlüB, ba^ ber 3?är, toie bcr erfte i5^cd)tcr ber äöelt,
aüe meine ©tö^e ^jarierte; auf i^inten (tüaä iijin fein ^-ec^ter ber
äÖelt nad)macf)t) ging er gar nid)t einmal ein: 3lug' in 3luge,
5 üU ob er meine Seele baiin lefen fönnte, ftanb er, bie Za^t
fc£)logfertig er^^oben, unb loenn meine ©tö^e nidjt ernftl^aft ge=
meint loaren, \o xiiijxk er fi($ nid)t.
„©tauBen ©ie biefe ©efc^idite?"
„SBoüfommen!" rief id), mit freubigem SSeifatt; „jebtoebem
10 ^-remben, \o toa'^rfdieinüi^ ift fie: um toie öiel mel^r ^l^nen!"
„^un, mein öortrefflid)er greunb", fagte <!perr 6. . ., „fo finb
©ie im S3efi^ öon allem, toaS nötig ift, um mic^ ju Begreifen.
äöir feigen, ba| in bem 9)laBe, aU, in ber organifc^en Söett,
bie 9{eflei-ion bunüer unb fi^mäi^er toirb, bie ©rajie barin im=
15 mer ftral)tenber unb ^errid)enber tjeröortritt. — S)oc^ fo, toie
fid| ber S)urd)fd)nitt jtocier ßinien, auf ber einen ©eitc eine§
■pun!t§, na(^ bem S)urd)gang burc^ bag Unenbtic^e, ^lö^id)
toieber auf ber anbern ©eite einfinbet, ober ba§ iöilb be§ §o^l=
fpiegetä, nadjbem e§ fic^ in ba§ Unenblid^e entfernt ^at, plö^ic^
20 toieber bic^t öor un§ tritt: fo finbet fid) aud), toenn bie @rfennt=
ni§ gleidifam buri^ ein Unenblid)e§ gegangen ift, bie ©ra^ie
toieber ein; fo, baB fie, ju gleid)cr 3cit, in bemjcnigen mcnf(^=
lid)en Körperbau am reinften eiii^eint, ber enttoeber gar feing,
ober ein unenblic^eg ^etou^tfein ^at, b. t). in bem ©liebermann,
25 ober in bem ©ott."
„^3Jlitt)in", fagte id) ein toenig jerftreut, „müßten toir toie=
ber öon beut 5öaum ber @rfenntni§ effen, um in ben ©tanb bcr
Unfc^ulb jurüdäufallen?"
„^Itterbingä", anttoortete er; „baä ift ba§ te^te Kapitel öon
30 ber ©efciii^tc ber 3öeü." —
142 kleinere @(§rifteit: aus ben „ädenbblättem"
f^oIgenber^Biicf cineg reblicfienSSerlinerg, ba^ l)ie=
jige 2;£)eater betief fenb, an einen ^yveunb im5(uätanb,
ift unä bon unbe!annter ^anb ^ugejanbi toorbcn. 2öir Ijaben,
in biefen blättern, ]o manchen Serteiä bon Unbaiteitic^Mt gc=
geben; berge[talt, ba^ toir, ber gegen un§ gerichteten 5Perjönlid§= 5
feiten, bie barin bcfinbtici) finb, ungead)tet, feinen Slnftanb ne^=
mcn , il§n bem ^ublif o bor^ulegcn. (S) i e 9t e b a ! 1 1 o n.)
<Bid}vüi)tn eines rcbttr^cn SerliitcrS, bog ^iefigc 2^^catcr 6ctrcf=
fcnb, an einen f^rcnnb im SlnSlcnb.
^er .^err 2^caterbireftor i^fftanb l;at, nad^ bem (SeftänbniS lo
einc§ großen Sieilg bon ^Berlin, feit er an ber 6bi|e be§ l^iefigen
Jfieaterä fte'^t, bie ©eftott unb ba§ 5Infel^n be§fer6en, auf eine
merfwürbige unb au^erorbentlic^e, jebem ^^-reunbe ber ^nft ge=
toi^ l^öc^ft überraf(i)enbe SIrt, umgettjanbelt unb beftimntt; unb
menn h)ir i^n, toie un§ bie 2Bürbe unb ber ®tanj feiner äußern 15
Sage 'Eioffen lä^t, länger unb unauggefe^t, in unferer Quitte be=
l^alten, fo fte'^t ju ertoarten, ba^ er bem Zf)tatn (n)a§ i^m, ju
befi^en, ba§ erfte SBebürfnig ift), t)iellei(i)t auf eine untoanbelbare
unb ni(i)t lieber ju t)crb)if(i|enbe 9trt, einprägen hjerbe: nämlic^,
einen (i^arafter. IQtvax finb nicfit alte Äunftfreunbe, unb befon= 20
ber§ nic^t bie, bie au§ ber neueften ©c^ule l^erborgegangen finb,
mit ben ©runbfä^cn, nac^ benen er öerfäf)rt, einberftanben; aber
biejenigen, bie er fid) aufgeftellt I;at, öei-folgt er mit Energie,
©ic^er^eit, unerfc^üttertid)er ^onfequenj: ©igenfc^aften, bie
fetbft fel^terl^afte 5Jla^regeln "^eilfamer unb erfprie^ic^er machen 25
fönnen, at§ gute, toenn biefetben i^nen feilten.
S)ie .^oupturfadie, Ujoburd^ toir bie§ eiTeic^t, liegt in bem
glürflii^en 2}er'^ältnig , in tnelc^em toir, feit mel^reren ;3af)ren
fd)on, mit ber ßritif ftel^en; mit ber ^ritif, biefer unfd^äparen
unb unjertrennlid) fc^toefterlictien Begleiterin jebeg 2:^eaterä, 30
bem e§ barum ju tun ift, ber 35oIIenbung, auf bem fürjeften unb
5 ^erfönlic^feiten : perfönlid^e Singriffe.
Sc^iciben eineä reblid^en SertinerS. 143
rajdjeften 2Segc, entgegen^uli^reiten. '»JJlänner, bon ebenfoöiet
@inficl)t atö UnparteiUdifeit, f)abm, in ben öffentltdjen, tiom
«Staat anerfannten blättern, ba§ ©efcfiäft ^permanenter 3:§eater=
!rttifen üÖernommen; unb nur bie fdCjänblic^fte SSerIcumbung
5 1)at (Sefättigfeiten, bie bie S)ireftion, bielleid)t au§ t^eilönlic^er
greunbfrfiaft, für fie ^at, bie Söenbung getien tonnen, aU ob fie
baburd) 16eftod)cn tnären. ©tei^l^eit, Übereinftimmung unb
innerlidie Äongruenj ber 5tnjid)ten, im ^ad)t ber l?unft, beftim^
men biefelben, mit ganj uneigennü^igem @ifer, burd) Selet^rung
10 unb Sßürbigung beffen, toa§ fid) auf ber Sü^nc jeigt, in bie
3toede ber S)ire!tion einzugreifen; unb wenn ein :pc!uniäre§
^ntereffe (n)a§ ^u leugnen gar feine Urfad^e ift) Bei bem (SJefd^äft,
bem fie fid) unterjogen t)aben, jum ©runbe liegt, fo ift e§ !ein
anbereS, ot§ ba§, Wa^ jebem ©(^riftftetter, ber 9Jianuffri|)te an
15 feinen SSudi^nbter abliefert, ftatuiert ift. SDemnac^ ^aben wir,
feit me'^reren ^a'^ren fd)on, bie glüdlic^e, aHerbingä ben Wih
ber Übelgefinnten reijenbe, @rfd)einung, ba§ boäjenige Organ,
Welches bag grö^efte !:}^ublifum l^at, auf ©eiten be§ 3;^eaterä
ift; bergcftalt ba^ eine ©timme, bie i^re Oieäcnfionen burd)=
20 freujte unb ba§ ^^^ublifum irre 311 führen beftimmt wäre, fiel) nur
in untergeorbnete unb obffure SSlätter berlieren unb aug biefen
in bie fremben, au5länbifd)cn aufgenommen toerben fann; unb
and) für bie Unfd)äbli(^feit fold)er Sntriguen ift, auf mand)erlei
3Beife, bei un§ geforgt.
25 Unb in ber Slat, Wenn eine S)ireftion ba§ gelb ber Äritif fo
erf(^ö|3ft ^at, al§ man e§ bon berjenigen, bereu toir unä jet^t er=
frcun, borau§fe|en lann: Woju, fann man fragen, baä 9täfon=
niercn unb ba§ Stejenfiercn, ba§ bo^ niemals au§ bem ©tanb=
:punft gefd)ie^t, ber einmal, auf unabänberltc^e äßeife, nac^ einer
30 bcftimmten 2Baf)l be§ S3efferen, angenommen ift, too^u, fragen
toir, bergleic^en, aU nur bie ßintradjt, bie jwifdjen ^^^ublifum
17 ^. i. bie prioilegicrte Ä3cr[ini}(i^e („SJoffifc^e' ) 3eituna. - 21 Dnmtt be=
set^net Steift ^umorifttf(^ bie „Slbcnbblättcr" Jelbft. — 23 „auf mand^erlei äBeife":
b. I). biir(^ 3^iifurma§regcln.
1-14 kleinere Sd^riften: äuä bcn „Stbenbblältetii"
unb Sircttion ^errid)cn \oU, 3U äerftören, ba§ ^^^u'^tifuJ^ QCQeti
ba§ 23erfaf)ren, ba§ biefclbe beobadjtet, argiüötinifd^ unb mt^=
trauij^ 3u machen, unb bcmna($ bcn Qan^m Ä!un)tgenuB, bie
2;otaHtät ber SBirfungcn, äft§ettiiJ)er |oti)ot)l ot§ moratifc^ei- unb
pljiUint^rolJifdicr, bie bie S)ireftion 6cabfi(^tigt, auf bie ün^)x)tä= ^
mä^igfte unb n)ibertt)ärtigfte 3Beife, p niditeju machen?
(J5jentrilc£)eÄö:pfe, Äraftgenics unb:püeti|d^c 9ieöoIutionäT§
aller 5trt machen jic^, toir tuiffen e§ gar too^t, in Jüi^igen unb
unloi^igcnStu^erungen, üBcr biefe fDgenanutc„jl^eater'^eitigfeit"
unb ben neueften „2^catcr|)o|)ft" fc^r luftig; fie führen an, felbft lo
bie ^ir(i)e ^abt bulben muffen, ba^ man bie gacfel ber Unter=
jui^ung in il^r 5lIIer^eiligfte§ l^ineintrage; hoä) toeit entfernt,
un§ hnxä) ^erfiflagen biefer 9Irt , bereu unreine Quelle nur ju
fe^r am 2;age liegt, irre mod)en ju laffen, fo fott bie§ nur ein
ßirunb mel)r fein, bie Züx unfere§ fteinen 2;em:pel§ (fobiel e§ fein is
!ann) öor il^rer unberufenen, 3ubringlici)en unb teid)tfertigen
i^üäd äu berfc^Iie^en. 3" einer 3eit, bün!t un§, ba alleS toanft,
ift eä um fo nötiger, ba^ irgenb cttx)a§ feftftcf)e: unb toenn e§
ber Äirc^e, nac^ ber fubtimen 2)it)ination biefer .^erren, (met(^e§
©Ott öerfiüten motte!) beftimmt märe, im Strom ber 3eiten 20
unterzugehen, fo müßten mir nid)t, ma§ gefcf)icCter märe, an iljre
6tette gefetjt ju merben, aU ein 9tationalt^eater, ein Snftitut,
bem ba§ @ef(^äft ber 5^ationatbilbung unb ©ntmirfelung unb
Entfaltung atter it)rer pljern unb niebern Einlagen, @igentüm=
lid)!eiten unb Slugenbeu, öoräug§meife öor atten anbern 2ln= 25
ftalten , übertragen ift.
Söei-Iin, ben 20. 9Joücmber 1810. ^t}.
5t. 8. ©eftern fallen mir l;ier 5pad)ter ^^elbfümmel; in
lurjem merben mir mieber 35etter ^udud unb bietteid^t auä)
9lo(^u§ ^um:pernidel fe^n. 30
9 „2:^eatcv^eiligteit" unb „S^caterpopft" ge^t gegen Sffloiib. — 28 Jiie
elenben Stütfc; „^ßad^ter gelbfümmcl oon 2;ippe(SfivcI;en" C^offe uon Jto|e5ue),
„Säetter Äutfud" (Suftfpicl t)on ^rtebrid^) unb „.^crr iKoc^uä spumpentiefet" (mufi=
(alifc^c^ Duoblibct uoii gtcgmeici), luurben 1810 oon 3fflanb Ijiiufig aufgeführt.
©rief eine« aHalerö an feinen So^n. SBrief eineä Diesters an einen üUlaler. 145
SJricf eines 9)inIerS an feinen <Bo^n.
5Jtein HeBcr ©o^n,
®u j(^rei6[t mir, ba^ S)u eine 5)kbonna maljt, unb ba§ 5Dein
©efü^l S)ir, für bie SSoIIenbung biefe§ 2öerf§, fo unrein unb
5 Iör)3erli(^ bünft, ba§ Siu icbe§mal, Beöor SDu jum ^infel greifft,
ba§ 3lBenbma^l nehmen mö(^teft, um e§ ju l^eiligen. Sa§ 5Dir
öon Seinem alten Sßater fagen, ba§ bie§ eine falfc^c, 2)ir öon ber
©c^ule, au§ ber 3)u l^erftammft, auf (eBenbe 33egeifterung ift, unb
ba| e§, nad) Stnfeitung unferer toürbigen alten 5[Rei|ter, mit
10 einer gemeinen, aber üBrigen§ rei^tfc^affenen Su[t an bem 8piet,
2)einc ©iiiBilbungen auf bie Seinetoanb ^u Bringen, ööllig aB=
gemalt ift. ®ie SBelt ift eine tounbeiiic^e Einrichtung; unb bie
göttlic^ften äöirfungen, mein lieber <Bo'i)n, ge'^en au§ ben nie=
brigften unb unfc^einbarften Urfa^en l^eröor. S)er 5Dtenf(^, um
15 S)ir ein SBeifpiet ju geben, ba§ in bie Singen fpringt, getoi^, er
ift ein er'^abeneS ©efc^ö^f; unb gleii^tno^l, in bem Slugenblid,
ba man il^n mac^t, ift e§ nicfit nötig, ba^ man bie§, mit öieler
^eiligleit, bebenfe. ^a, bcrjenige, ber ha^ Slbenbma'^l barauf
nä^me, unb mit bem bloßen SJorfa^ an§ SSer! ginge, feinen S5e=
20 griff babon in ber ©innenujelt ^u fonftruieren, toürbe ol^nfel^lbar
ein ärmliclie§ unb gebre(^li{i)e§ SBefen l^erüorbringen; bagegen
berjenige, ber, in einer Reitern ©ommernad^t, ein 5!Jtäbc^en, o^ne
meiteren ©ebanfen, fü^t, jftcifelSol^ne einen Siungen pr äöelt
bringt, ber nac^l^er, auf rüftige Söeife, jmif d)en (Jrbc unb^immel
25 ^erum!lettert, unb ben ^^l^ilofo^^en ju f(^affen gibt. Unb 1)m=
mit (Sott befohlen.
Sricf eines jnngcn 'J)i^tcrS an einen jungen 9)JttIer.
Un§ Siebtem ift e§ unbegreiflich, mie il)r eud^ entfc^lieBen
!önnt, il^r lieben WaUx, beren 5?unft etn?a§ fo Unenblic^eö ift,
30 ja'^relang jujubringen mit bem ©efc^äft, bie Söcrfe eurer großen
^J}teiftcr 3U logieren. S;ic ße^rer, bei benen il^r in bie ©cf)ule ge^t,
6 68: bein ©efö^L — 20 SJaoon: »on bev ©rJiaben^cit beä TOenfc^en.
Äleifl. IV. 10
14G kleinere ©(^riftcn: Muä beit „2H)eub6(ätterit".
jagt i^f, leiben nii^t, ba^ i^r eure ©inbtlbungen, el^c bie Qtit
gelommen ift, auf bie Seinettjanb Bringt; toären toir aber, toir
S)id)ter, in eurem gall getoejen, \o meine ic^, toir mürben unjer-n
9fiücfeu lieber unenblid^en ©(flögen auSgefe^t l^aben, ot§ biejem
grausamen 3}erbot ein ©enüge ju tun. S)ie 6inl6ilbung§fraft 5
toürbe fi(i|, auf gan^ unüBcrminbtic^e SBeife, in unferen S3rüften
geregt l^aBen, unb mir, unferen unmenf(i)lid}en Seigrem jumJiro^,
gleich, fobalb mir nur gemußt l^ätten, ba§ man mit bem S5üf(^et,
unb nic^t mit bem ©todE am 5pinfel malen muffe, ^eimlitf) ^ur
^tadjtjeit bieXüren öerfd^loffen %Ben, um un§ in berßrfinbung, lo
biefem ©^iel ber ©eligen, ju berfudien. S)a, mo fid) bie ^l^an=
tafie in euren jungen ©emütern öorfinbet, fc^eint un§, muffe fie,
unerBittlid) unb unrettbar, burd) bie enblofe Untertänig!eit, ju
toelc^er i^r zuä) Beim kopieren in ©alerien unb ©ölen ber=
bammt,3u(Srunb unb 35oben gelten. 2öirmiffen,inunfrer9Infid|t, 15
fc^tedit unb rei^t öon ber ©ad)e uic^t, toa§ e§me't)rBebar-f,at§ba§
aSilb, ba§ eud) rü§rt, unb beffen S3ortrefflid)feit i^r euc^ anäu=
eignen münfc^t, mit i^nnigfeit unb Siebe, burd^ ©tunben, Jage,
3Bo(^en,5)bnben,obermeinett)aIben3^al^re,anäufd)aucn. 3öenig=
ften§ bünft un§, lä^t fic^ ein bop^elteröebrauc^ bon einem SSilbe 20
mad)en; einmal ber, ben if)x baöon mad^t, nämlid) bie 3ügc be8=
felben nadE)äufd)reiben, um eud§ bie O^ertigfeit ber malerifi^en
©d)rift einzulernen; unb bann in feinem @eift, gleidi bom 9ln=
fang l^erein, nac^äucrfiuben. Unb auä) biefe O^ertigleit mü^te, fo=
balb alä nur irgenb mijglidt), gegen bie^unft felbft, bereu mcfent= 25
lid)e§ ©tüd bie @rfinbung nad) eigentümli(^en öefe^en ift, an
ben 5tagel gel^ängt merben. S)enn bie Slufgabe, .^immel unb
©rbc! ift ja nic^t, ein anberer, fonbem i^x felBft ju fein, unb
eu(^ felBft, euer 6igenfte§ unb 3^nnerfte§, burd§ Umri^ unb ^ax=
Ben, 5ur 2lnfd)auung ju Bringen! 2öie mögt i^r eud) nur in bem 30
5[Ra§e öerac^tcn, ba| i§r miEigen !önnt, gan^ unb gar auf ©rben
nic^t bor^anben gemefen ju fein; ba eBen bai 2)ofein fo l^errlid^er
©eifter, alä bie finb, meld)e i!^r Bemunbert, meit entfernt, euc^ ju
bernid^ten, bielme^r allererft bie rechte ßuft in eud) ermeden unb
ein ea| ouS bei- ^ö^eren Äritif. 147
mit bcr Äraft, l^citer unb tapfer, ouSrüften foHcn, auf eure eigne
Söeije gteic^fattg äu fein? 2l6er i^r Seute, i^x Bilbet euc£) ein,
i§r müßtet burd) euren 9}teifter, ben 9iap^ael ober ßorregge,
ober loen il^r eud) fonft jum SJorBilb gefegt ^aBt, l^inburc^; ba
5 il^r cud) bod^ gan^ unb gar um!e^ren, mit bem ^iüden gegen
it)n ftetten, unb, in biametrat=entgegengefe|ter 9ii(^tung, ben
@ipfel ber Äunft, ben i^x im 5(uge ^aU, auffinben unb erfteigen
fönntet. — „<So!" fagt i^r unb \t^t mic^ an: „toaS ber .^err
un§ ba 9lcue§ fagt!" unb lächelt unb judt bie Sldifeln. Semnac^,
10 i^r .^enen, @ott befohlen! S)enn ba Äo)}ernifu§ fc^on bor brei=
^unbert ^a'^ren gefagt ^ai, ha^ bie @rbc runb fei, fo fe^c id§
nii^t ein, n^aS e§ Reifen !önnte, toenn iä) e§ l^ier toieberl^oltc.
Sebet loo^l!
@tu <Ba^ ou§ ber l^ö^ercn fititlf.
15 3ln ***
@§ geprt mel^r ®enic baju, ein mittelmäßige^ Äunftlüer!
ju toürbigen, at§ ein bortrefflic^eS. ©d)ön^eit unb Söa^r'^eit
leuchten ber menfd)lid)en Statur in ber attererften Snftanj ein;
unb fo toie bie erfiabenften (Sä|c am leid)teften ju berfte^cn finb
20 (nur ha^ 9Jtinutiöfe ift f c^luer ju begreifen) ; f o gefällt ba§ ®(^öne
leid)t; nur ba§ 9Jlanget^afte unb 9Jtanierierte genießt fi(^ mit
9Mt)e. ^n einem trefflichen Äunftmer! ift ba§ (Schöne fo rein
entl^atten, baß e§ iebem gefunben 5tuffaffung§üermögen, aU fot=
c^em, in bie ©innc f^ringt; im 5Jlittetmäßigen hingegen ift e§
25 mit fotiiet ^ufäHigem ober lool^t gar 2Biberfpred)enben bermifc^t,
baß ein h)eit fd)ärfere§ Urteil, eine jartere ©mpfinbung, unb eine
geübtere unb lebhaftere ^Imagination, furj me^r @enie baju ge=
l^ört, um e§ baüon ju fäubcrn. S)al^er finb aud) über borjüglid^e
2Ber!e bie Meinungen niematg geteilt (bie Strennung, bie bie
30 ßetbenfdiaft hineinbringt, ertoäge id) '^ier nid}t) ; nur über fold^e,
bie e§ nic^t gan^ finb, ftreitet unb jantt man fid). 2Sie rüljrenb
ift bie ©rfinbung in mant^em ©ebic^t : nur burd) Bpxa^e, 33il=
10*
148 Äleinerc ©c^riften: 9tu8 ben „SlbenbBWttern".
bcr unb SBenbungen jo erttftellt, ba^ man oft unfe'§t6arc§ 6en=
forium l^aBen mu^, um e§ p entberfen. 9llteg bie§ ift fo toal^r,
ba^ ber ©ebanfe äu unfern bottfommenften Äunftoerfen (3. ^.
eines großen Sleit§ ber ©l^alefpearft^en) bei ber ßeftüre f(i)tec^ter,
ber 35ergeffenl^eit ganj übergebener 23rof(^üren unb ©rf)artefen 5
entftanben ift. äöer di\o ©c^iHer unb @oet^e lobt, ber gibt mir
babur(^ notfi gar nii^t, toie er glaubt, ben SBemeiä eine§ bor=
äügli(^en unb au^erorbentli(f)en ©d)Dnl)eit§finne§; n)er aber mit
©eitert unbßronegtJ l^ie unb ba aufrieben ift, ber lä^t mid), inenn
er nur fonft in einer 9tebe rec^t l^at, bermuten, ba§ er Jßerftanb 10
unb ©mpfinbungen, unb atoar beibe in einem feltenen ®rabe,
öefi^t.
S3cief eines ^t^terS an einen anbeten.
5Jlein teurer ^i^^unb !
Süngft|in, al§ id§2)ic^ bei ber fieftüre meiner @ebi(^tc fanb, 15
berbreiteteft S)u S)i(^, mit au§erorbentlicE)er SBerebfamfeit, über
bie t^oi^i^/ iitti'f «iitei^ beifälligen Ütücfbticfen , über bie ©(^ule,
na(i) ber ic^ mid^, toie S)u borauSaufe^cn belicbft, gebilbet l^abe;
rül^mteft S)u mir ouf eine 5lrt, bie mic^ 3U befc^ämen gefd^icEt
mar, balb bie Stoerfmä^igfeit be§ babei jum ©runbe liegenbeu 20
gjletrumg, balb ben 9t^t)t§mu§, balb ben gteia be§ 3ßo^lflang§
unb balb bie ^teinl^eit unb 9fiic^tigfeit be§ SluäbrudES unb bcr
©^radie überl^au^t. Urlaube mir, S)ir ju fagen, ba^3)ein@emüt
l^ier auf SSoräügen bertoeilt, bie i^ren grö^eften SBert baburc§be=
miefen l^aben rtürben, ba^ 2)u fie gar nict)t bemerft l^ätteft. 25
äÖenn i(^ beim S)i(?^ten in meinen 5öufen f äffen, meinen (Sebanfen
ergreifen, unb mit Rauben, o^ne Weitere 3ut"t in ben ©einigen
legen tonnte: fo märe, bie 2ßal^rl)eit äu gefte|n, bie ganje innere
gorberung meiner ©eele erfüllt. Unb aud^ Dir, ^^reunb, bünft
mid), bliebe ni(^t§ ju münfc^en übrig: bem S)urftigen tommt cg, 30
al§ folc^cm, auf bie ©diale nic^t on, jonbern auf bie fjrüc^te,
9 ©ellei-tä flretfe geprte audt) ber 1731 gcbovene unb f(^on 1757 geflor=
bene SDvamatilcr gofianu griebric^ SJcic^gfrei^err ooii Äroiiegl an.
S3rief eined ^ic^tcrS an einen anbeten. 149
bic man il^m botin Bringt. 9tur toeil ber (Seban!e, nm ju er»
jc^einen, lote jene flücfitigcn, unbarfteüBaven, d^emiji^en ©toffe,
mit ettoaä ©röBerem, i?ör^eiii(^en, bevBunben jein mu^; nur
barum Bebienc ic£) mi(^, toenn id) mict) S)ir mitteilen toill, unb
5 nur barum Bebarfft S)u, ummi(i) ju berfte^en, ber Diebe, ©^jrac^e,
9{^^t{jmu§, Söo^lftang u. f. to., \o reijcnb biejeS)inge aud), in=
jofern fie ben ©eift einl)üllen, fein mögen, fo finb jie hoä) an
unb für fid), au§ biefem l^ö^eren @efid)t5pun!t betrad)tet, nic^tä,
al§ ein toal^rer, o&fd)on natürlid^er unb notraenbiger Üfielftanb;
10 unb bie Äunft fann, in öejug auf fie, auf nid)t§ ge^en, al§ fie
mögtid^ft öerf(^n)inbcn ju matten. Sd§ Bemü'^e mid^ an§
meinen beften Gräften, bem 5(u§bruc£ Ätar^eit, bem S3er§bau
S3ebeutung, bem Älang ber äöorte 5lnmut unb ßeben ju geben:
aber blo§, bamit biefe S)inge gar nii^t, öielme^r einjig unb allein
15 ber @ebanfe, ben fie einfd)Ue^en, eiic^eine. S)enn ba§ ift bie
6igenf(^aft aller edjten ^orm, ba§ ber @eift augenblidtii^ unb
unmittelbar barauä tierbortritt, toä^renb bie mangelhafte il^n,
mie ein fd)ted)ter 8))iegel, gebunben {)ätt, unb un§ an nid)t§ er=
innert, als an \\ä) felbft. Söenn S)u mir haijtx, in bem 5]loment
20 ber erften @m^fängni§, bie ^^ortn meiner f leinen, anf^jrud^lofen
S)id)termcrfe lobft: fo ertoectft S)u in mir, auf natürlidiem äöege,
bie S3eforgni§, ba§ barin ganj falfd)e r'^l)t§mifd)e unb ^rofobifd)e
9ieije enthalten finb, unb ba§ S^ein G)cmüt, burd) ben 3öort=
flang ober ben S^erebau, ganj unb gar öon bem, n)orauf e§ mir
25 eigentlii^ anfam, abgejogen morben ift. S)enn toarum foHtcft
2;u fonft bem @eift, ben id) in bie (Sd)ranfen ju rufen bemüht
toar, nid)t Ülebc fielen, unb grabe mic im ©efpräd), o'^ne auf
ba§ Äteib meineä @eban!en§ ju achten, i^m felbft, mit 2)einem
(Reifte, entgegentreten? 3tber biefe Uncmpfinblid)feit gegen ba§
30 äöcfen unb ben ^ern ber ^4-^oefte, bei ber, bi§ jur Äranff)eit, au§=
gcbilbeten Oteiabarfeit für ba§ 3"fäüi9e unb bie ^orm, ftebt
S)einem @emüt überl^au)3t, meine iÖ), Uon ber <2(^u(c an, au§
2 Qu crfi^eitten : in bie (Svj^einung 3U treten.
150 kleinere ©djriften: 9Ju§ ben „SlbenbBIättcrn".
tt>elc£)er ®u ftammft ; oi)m ^toeif et gegen bie l!6ftc£)t biejer ©c£)ute,
toetd^e felBft gei[treid)er Wax, aU irgenb eine, bie je nnter un§
auftrat, oBid}on ni;^t ganj, bei bem |)araboi-en 5)lntn)itten i^rer
Sel^rart, oljne if)rc ©i^ulb. Sind) Bei ber Seftüre bon ganj anbern
£)id)terh)ev!en, aU ber meinigen, bemerfe i(^, bo| S)ein 5luge s
(um e§ S)ir mit einem (5|)ri^n)ort ju fagen) ben SKalb bor feinen
Säumen nid)t fielet. SSie nid)tig oft, toenn tüix ben ©{)afe§bettt-
äur ^anb nehmen, ftnb bie ^ntereffen, auf n)el(^en 2)u mit
S)einem ©efül^l berrteilft, in35erglei(^ mit ben großen, erl^abenen,
toettbürgerlidien, bie bietteict)t nad) ber Slbfic^t biefe§ l^errHc^en lo
S)id)ter§ in S)einem ^er^en anflingen follten! 3®a§ fümmert
mid), auf ben (5(^lad)tfelbern bon 5lgincourt, berSBi^ ber 3öort=
]pkU, bie barauf gen)ed)felt merben; unb toenn Optielia bom
^amlct fagt : „toeld) ein ebler @eift marb l^ier äerftört !" — ober
5Racbuf bom SJlacbet!^: „er Ijat feine Ätnber!" — äöa§ liegt an is
Samben, Sieimen, Stffonanjen unb bergleid)en S5oräügen, für
toelc^e 2)ein€i§r ftet§, al§ göbe e§ gar feine anbere, gefpi^t ift?
— Sebe iüo^U
©onbcrtirtrc (Bc\d)i(i)tt , bie fi^, ju «iciitcr 3cttf in Italien
3Utrug. 20
3Im ^ofe ber ^prinjeffin bon ©t. © . . . ju 9ieabet, befanb
fid), im ^ü^x 1788, al§ ©efeKfdiafterin ober eigentlid^ aU
Sängerin eine junge Otömerin, nameng ^^^'ö^äe^'^o ^i • • v ^tod^ter
eine§ armen inöaliben ©eeoffijicrg, ein fd)öne§ unb geiftreii^eg
5Jläb(^en, "ba^ bie ^prinjeffin bon ©t. 6 . . ., toegen eine§ S)ien= 25
fte§, ben il^r ber S5ater geleiftet, bon frül^cr Sugenb an, ju fid)
genommen unb in t^rem .g)aufe erlogen l)atte. 9luf einer Steife,
meiere bie ^rin^effin in bie SBäber ju 53kifina, unb bon l^ier au§,
bon ber äöitterung unb bem ©efü^l einer erneuerten ©efunb^eit
12 Stgincourt: ogt. etjafefpeareei „$einrid^ V.", Sluf^. 3, Ssene 7. - „^amfet",
Stufj. 3, ©jene 1. - „iDiacbet^", saufj. 4, ©sene 3 (oiic^ bei gcIjiUer in ber frü^e»
ften iöon-ebe ju ben „Käubern")- -- 18 'Den von iUcift überarbeiteten ihmftartitel
„(Jinvfinbungen vov gvicbric^ä Seelanbfd^aft" t)fl(. nuten in ben ,/^<arerfla", 5. 229.
Sonberbave (Sef^me, bie fid^ in Qtatien jutrug. 151
aufgemuntert, auf ben ®i:pfel be§ 2ltno mad^te, l^atte ba§ junge,
unerfal^rne 5Jtäbd)en ba§ Unglü(i, bon einem ^abalier, bem
S3tcomte toon ^ . . ., einem alten 33e!annten au§ ^^-^ariä, ber fi(^
bem 3uge anftfjtoB, auf ba§ aBf(^euli(^fte unb unt)erantmort=
5 Uc£)fte Betrogen ju toerben; bergeftalt, ba^ i^r, toenige 5Jlonben
barauf, Bei i^rer 9iücffet)r nad) 9iea|)el, ni(^t§ üBrigBlieö, at§
fic^ ber ^rinäejfin, i^rer 3h)eitcn 5Jtutter, ju x^ü^m äu tüerfen,
unb t^r unter Slränen ben ^uftanb, in bem fie fic^ öefanb, ju
entbecten. S)ie ^Uinäejfin, loetc^e bie junge ©ünberin fetir
10 liebte, ma(J)te ii)X ätoar toegen ber ©c^anbe, bie fie üBer i^ren
.^of gebracht t)atte, bie l)eftigften SSormürfe; boc^ ba fie etoige
Sefferung unb !töfterti(i)e ©ingejogeni^eit unb ßnt^altfamfeit,
für i§r ganjeS fünftigeä ßeBen, angeloBte, unb ber ©ebanfe, ba§
.^au§ it)rer ©önnerin unb 3ßol)ltäterin berlaffen ju muffen, il)r
15 gäuälid) unerttäglid) loar, fo toanbte \\ä) ba§ menfd)enfreunb=
lic^e, äur SSerjeitiung o!§nel)in in foti^en gäüen geneigte ©eniüt
ber ^prinjeffin: fie ^oB bie Unglücflicl)e bom ^oben auf, unb
bie f^rage toar nur, toic man ber <Bäjmaä), bie üBer fie l§erein=
äuBredien brol^te, öorBeugen lönne? 3n f^äHen biefer ?lrt feljlt
20 e§ ben g-rauen, tok Befannt, niemals an 2öi^ unb ber erforber=
litten ©rfinbung; unb toenige STage Berfloffen: fo erfann bie
^priuäeffin felBft jur ß^renrettung il^rer greunbin folgenben
fleinen Ütoman.
3ubörberft er'^ielt fie aBenb§, in il^rem .^otel, ba fie Beim
25 ©)){el fa§, bor ben 5lugen mel^rerer, p einem ©ouper eingcla=
benen®äfte einen Srief : fie erBrirfft unb üBerlieft il)n, unb inbem
fie fid) 3ur ©ignora ^^ranje^fa toenbet: „©ignora", f|)ric^t fie,
„®raf (£d)arfenecf, ber junge 2)eutf(f)e, ber ©ie bor jrtei 3^al)ren
in 9tom gefc^en, l)ält an^ SJenebig, too er ben 2öinter pBringt,
30 um 3^re ^"»anb an. — S)a!" fe^t fie ^inju, inbem fie luieber ju
ben ^^arten greift, „Icfen ©ie felBft: e§ ift ein ebter unb Ujürbiger
Äabalier, bor beffen Eintrag ©ie fict) nid)t 511 fd)ämen Brammen."
©ignora S^ranjegfa ftet)t errötenb auf; fie empfängt ben 33rief,
überfliegt i^n, unb, inbem fie bie ^anb ber ^^rinjcffin fü^t;
152 flieinerc Sd^riften: Jluä ben „Slbenbbtiittern".
„©näbigfte", ^t)rid)t fie: „ba ber ©raf in btefem(5(i)rei6en erüätt,
ba^ er Stauen ju feinem 3?aterlanbe madien fann, fo ne^me ic^
ti)n, i)on ^^xtx ^anh, ot§ meinen ©atten an!" — .^ierauf ge'^t
bag ©direiben unter @lücEtDÜnfd)ungen bon .^anb ju .^anb;
jeb ermann er!unbigt fidinat^ ber^erfonbeg^^i-'eierS, benniemonb 5
fennt, unb ©ignora ^^ronjeSfa gilt, bon biefem Slugenblicf an,
für bie SBraut be§ trafen ©diarfenecE. S)rouf , an bem jnr 3(n=
fünft be§ Sräutigamä beftimmten 5tage, an toeldiem nad) feinem
3Bunfd)e and) fogleic^ bie ^od§3eit fein foll, fä'^rt ein Oieifertiagcn
mit bier ^f erben bor: e§ ift ber ©raf ©c^arfened! S)ie ganje lo
©efellfc^aft, bie, jur geier biefe§ 2:age§, in bem 3intmer ber
^Prinjeffin berfommelt mor, eilt boll 9Iengierbe an bie^^enfter,
man fiel)t it)n, jung unb fd)ön mie ein junger @ott, auSfteigen
— injmifc^en berbreitet fid) fogleid), burc§ einen borangefd^idten
i?ammerbiener, ba§ ®erü(^t, ba^ ber ©raf franf fei, unb in einem 15
^Zebenjimmer f)üht abtreten muffen. 9luf biefe unangenel^me
5!JleIbung toenbet fic^ bie ^rinjeffin betreten jur SSraut; unb beibe
begeben fid), nai^ einem turjen ©efpräi^, in ba§ ^immer be§
ßJrafen, moljin i^nen naä) 3}erlauf bon etma einer Stunbe ber
^priefter folgt. Sn^mifdien mirb bie ©efeEfdjaft burd) ben .^ou§= 20
fabalier ber ^prin^effin jur S^afel getabeu; e§ berbreitet fid^,
toäl^renb fie auf ba§ foftbarfte unb auggefud)tefte betnirtet mirb,
tmä) biefen bie 5ta(^ri(^t, ba^ ber junge ©raf , aU ein ed)ter,
beutfc^er ^err, toeniger franf, oI§ bielmel^r ein ©onberling fei,
ber bie ©efellfc^aft bei gefttid)feiten biefer 3lrt nic^t liebe; big 25
fpät, um 11 Uljr in ber 9Zad)t, bie ^ßrinjeffin, ©ignora ^xan=
jegfa on ber §onb, auftritt, unb ben berfammelten ©öften mit
ber Ölu^erung, ha^ bie Trauung bereits bolljogen fei, bie f^^au
@räfin bon (5d)orfened borftellt. Man er'^ebt fid), man erftaunt
unb freut fic^, man jubelt unb fragt: boc^ aüeg, mo§ man bon 30
ber ^^rinjeffin unb ber ©räfin erfäl^rt, ift, ba§ ber (Braf n)ol)l=
auf fei; ba^ er fid) aud) in fur^em fämtlid)cn.^errfc^aftcn, bie
^n bie ©üte geT^abt, fid) 3U berfammetn, ^cx^rn njürbe; ba§
bringenbe ©efc^öfte jeboc^ if)n nötigten, mit ber j^rü^e beg mä)=
SonberBare <Se\(^i^U, bie ftt^ in Stolien jutnig. 153
ften 9)torgen§ nad) SSenebig, hjo i^m ein £)n!el geftorBen jei unb
er eine ©rBfc^aft ju ergeben ^abt, äurücE^uJe^ren. .^ierauf, unter
lüieberl^olten ©lücftoünjc^ungen unb Umarmungen ber 33raut,
entfernt ftdi bie ©efeüji^aft; unb mit bem SlnBrud) be§ SlageS
5 fä^rt, im Stngefid^t ber gaujen S;ienerfd)aft, ber ®raf in feinem
Dteifetoogen mit öier ^^ferben tcieber ab. — 6e(f)§ SBot^en barauf
er'^alten bie ^rinjeffin unb bie @räfin , in einem fdjtoarj üer=
fiegeÜen SSriefe, bie 5Za(f)riii)t, ba^ ber @raf ©d^arfenerf in bem
^afen öon 35enebig ertrunfen fei. @§ l^ei^t, ba^ er, nad) einem
10 jc^arfen Otitt, bie Unbefonncn^eit Begangen, fic£) ju Baben; ba^
i^n ber ©dilag auf ber ©teile gerührt, unb fein Äbr)3er nod) Bis
biefen 3lugenBti(f im ^J^eere nid)t gefunben fei. — 2lIIe§, tt)a§
äu bem |)aufe ber ^rinjeffin geI)Drt, ijerfammelt fic^, auf biefc
f(^redlid|e ^oft, ^ur Xeilnal^me unb Äonbolation; bie ^rin^
15 jeffin jeigt ben unfeligen ^rief, bie ©räfin, bie o^nc SSe*
h)u^tfein in il^ren Slrmen liegt, jammert unb ift untröftlii^ — ;
!§at jeboi^ nad) einigen Xagen ^raft genug, nac^ SBenebig aBäu=
reifen, um bie i^r bort jugefallene @rBfd)aft in 33efi^ ju nel^men.
— Äurj, nac^ 33erflu§ öon ungefäl^r neun 5}^onaten (benn fo
20 lange bauerte ber ^l^roje^) feiert fie jurüd; unb jeigt einen aHer=
lieBften fteinen ©rofen 6d)arfened, mit toetc^cm fie ber ^immel
bafelBft gefegnet l^atte. ©in 2;eutfc^er, ber eine gro^e geneaIo=
gifd)e Kenntnis feineS 35aterlanb§ liatte, entbedte ba§ (Siel^eim=
niä, ba§ biefer SJntrigue jumSrunbe lag, unb fc^idte bem jungen
25 trafen, in einer jierlid^en «^anbjeidjnung, fein SBa^pen ju, toel=
d)e§ bie @de einer San! barfteEte, unter toelc^er ein ^inb lag.
%\t 3)ame ^ielt fid) gleid^too'^t, unter bem Dtamen einer ©räfin
©c^arfened, noc^ mehrere Sfai^re in 5tcapet auf; Bi§ ber Sicomte
t)on ^ . . ., im %q\)x 1793, jum ätoeitenmate nad) Italien fam,
30 unb fic^, auf 3}eranlaffung ber ^rinjejfin, entfc^to^, fie ju :§ei=
raten. — i^m 3at)v 1802 feierten Bcibc nad) granfreid) äurüd.
19 f. SHon bead^te ben üoppelfinn. — 26 Sauf : ?ur flennjcic^itunii bcä ßinbe^
al« »onfert; »gf. ^acob ©rimm, S)eut[cfie SHec^taaltertUiitev, S. 475.
154 fileineve Sdiiiften: 3tu3 beti , 3l6eubblättevn".
GJciftercrftfietnHng.
^m SInfange be§ ^erBfte§ 1809 berBreitete ji(^ in ber ©egenb
bon (5(i)lan (einem ©täbtd)en 4 5Jteiten bon ^rag auf ber
©tra^e nac^ ©adifen) ba§ @erüd)t einer ®eiftererid)einung , bie
ein 33auerlna6e au§ ©treboüu! (einem S)orfe auf bem 1)dtbm s
äöege bon ©dilon nad) $rag) gehabt ^abt. 3)ie§ (Serü(i)t toarb
enblic^ fo allgemein unb fo laut, ba^ enblid^ ein .g)od)(Dbl
^ei§amt ju ©(^lan eine geriditUdCle Unterfuc^ung ber ganjeu
©adie Bef(i)lo^, unb bemäufotge eine eigene ^ommiffion ernannte,
au§ beren 2tften jum Ztxl, unb jum 2eil au§ münblic^en S5e= lo
richten an Drt unb ©teile, nacfiftel^enbe @efd)ic^te gebogen ift.
@in S3auerfnaBe bon ungefähr 11 3fa^i-*en au§ ©treboüu!,
mit ^fiamen Siofepl), Befannt Bei feiner g^amilie fotoo^l al§ im
ganjen £>orfc für einen erjbummen jungen, fd)üef für gcmöl^n^
lic^ mit einem alten ©n!el unb einigen feiner öefdimifter, bon is
feinen ©Item getrennt, in einer Befonbern Kammer. @ineS 9io(^t§
tbirb er burd) ©djütteln getoedt, unb toie er au§ bem ©d)Iafe
auffd)redt, fie'^t er eine ÖJeftalt fi(^ (angfam bom f^u^e feine§
SSetteg fortBeinegen unb im S)un!el bei-fc^minben. Sofep!^, bem
©d)tafen üBer alie§ gel^t, nimmt e§ getüaltig üBet, fo mutmiEig 20
geftört p toerben, unb in ber 5Jleinung, bie ©eftolt fei ber Onfet
geiüefen, ber i^n f)abe neden tooHen, fängt er an, fic^ laut p Be=
!lagen unb \\ä) bergleid)en ©dierje fi^eltenb ju berBitten. 2)er
£)n!el, ein alter ^nBalibe, toadit üBer ben ßärm eBenfaUS auf,
fragt jicmlid) Barfd) nad) ber Urfa($e, unb ba Sofe^| il^n p 25
Diebe fteüt, marum er it)n nede unb nic^t fd)lafen laffe, fo er=
grimmt ber alte ©olbat, unb nad) einigen SSeteurungen unb
glucken, ba^ er bon nid)t§ toiffc, bie ober unferm S^ofe^l^ nic^t
einleuchten motten, ftet)t er auf unb, um feinen ©rünben ©etoidjt
ju geBen, nimmt er ben ©tod unb verprügelt ben ungtöuBigen 3o
.^errn 5fieffen. Sfofe))!^ fd)reit fürd)terli(^ , attc feine ©efdimifter
merben Waä) unb fd)reicn mit, bie Altern eilen boE 5lngft l^erBei,
fie Bef orgcn Steuer ober Tloxh , Berul^igen fic^ aBer Balb , ba fie
feigen, ba^ nur ber bumme Sofepl) etma§ geprügelt mirb. ©ic
6(eifterei|d^einung. 155
fragen na($ bem 3lnlaffc be§ Siumultg; Soie:ptj erän^tt fc^tucf)=
3enb feine @efd)i(^te; ber Onfel flu(^t lant über ben Lügner; ben
ßltern ift ber x^aU jn f^i^ig; snm Unterfuc^en ift ni(^t ^eit,
unb ba Sfofepl^ öon feinem ©a^ nid)t abgebt, fo bereinigen fic
5 fid) ber J^üräe l^alber mit bem On!el, prügeln gemeinfd^aftlic^
auf ben Strmften unb fdiirfen i'^n ju 33ette. ^n ber folgenben
9ioc^t ge'^t berfetbe «S^a^ öon neuem an, ^o\tpi) toirb toieber
gehjedt, fie^t eine ©eftalt, l)ält fie toieber für ben Onfet unb, ha
er bieSmal feiner ©ad)e noi^ getoiffer p fein gtauBt, aU bag
10 erftemal, fo beüagt er fid) nod) ungeftümer; ber alte £)nfel er=
toai^t, l^rügelt, bie gltern !ommen l^erbei, prügeln au(^, unb
^ofep^ f[ücf)tet fi(^, ein gute§ ^teil mürber al§ bie bergangene
5iad§t, in fein Söett. Qn ber brüten 5lad)t biefelbe @rfd)einung,
aber ni(^t biefelben ^rügel. i^n bem ^opfe be§ bummen 3fofe|)l^§
15 enttoidelt fid) allmä'^tid) bie ^bee öom etoigen Unrei^te be§
©(^toäd^ern, er fd)tDeigt bemnad), unb berjud)t e§, mit einem
anwerft beibrie^tic^en @efic^t, fobalb mie möglid§ toieber ein=
5uf(^Iafen, h)a§ i'^m benn auc^ gelingt. S)en Stag barauf tömmt
3iofep'§ abenb§ bom fyetbe nad§ ^aufe, unb erjä^tt ber 50lutter,
20 toie um bie 5)littag§ftunbe ein frember ^err ju i^^m gefommen
fei, in einem toei^en 5JlanteI unb mit fel^r bleid)em 2tngefid)te;
mie biefer, al§ er fid) anfangt bor t^m gefürd)tet unb babon=
laufen toollen, il§m freunblid) äugerebet !§abe, er foUe \iä) nid)t
fürchten, er meine e§ gut mit il^m unb molle iljn belohnen, toenn
25 er ^übfd) folgjam toäre. 5lt§ er fid) t)ierauf beruhigt, l^abe ber
frcmbe ^err mit tiefbetrübter 3[)Uene gefagt, ba§ er f(^on fel^r
lange, lange auf it)n gekartet l^abe, ba§ er il^m bie brei ber»
gangenen ^äd)te erf(^ienen fei, unb je|t fomme, um bon i^m
einen S)ienft p bcgel^ren, beffen ®eh)äl)rteiftung er nid)t ju be=
30 reuen Urfad^ ^aben mürbe. 5Jiorgen nämlid) mit ©onnenauf=
gang foKe er, mit einem ©paten berfc'^en, aufg ^^etb !§inau§ge^n
unb an einem Orte, ben er i'^m jeigen mürbe, nachgraben; er
merbe bort ^enfd)en!nod)en finben, an benen fünf eifernc
9tinge befeftigt ioären; bie§ mären feine C^ebeine, über bie fein
X56 Äteinere Sd^tiften: Sluä ben „äbenbBlattern".
@eift nun f(^on jeit 500 ^a^v'en of)nc Otu^e unb o'^ne 9Jaft
tierumiite; l^aBc er bic ©eBeine gefitnben unb !^erau§genommen,
\o joHe er noc£) tiefer graBen, h)o er fobonn auf fünf berfc£)Ioffene
irbenc 2;rul^en fto^en ttjerbe; toaS bamit ju tun, ttiürbe er i^m
fpäter entbeden. 9ia(^bcm er i^m bte§ alle§ gefagt, fei ber ^err 5
|)Iöpid) toeggefommen, er hjiffe nid)t lootiin. S)ie 9Jtutter l§atte
mit offenem ^unbe jugel^ört unb boller SSertounberung i^ren
Sofe|)^ betrachtet, Weldier, ha er fonft in bummer Unbel^ütflii^^
feit faum ein ^aib S)u|enb SBorte aneinanber 3U teilen nju^te,
|e|t mit flie^enber 9tebe, im reinften SSö^mifci), feine @efd)id)te 10
bortrug. ©0 unl§eimli(^ i^r aucE) Bei ber ©rjäfilung ju 9}lute
fein mo(ä)te, fo Gitterte fie boc^ at§ eine finge ^xau in ben ber=
■^ei^enen 2;ruf)en fo etmag bon einem (5(^a|e, unb um be§
<5ci)a^e§ mitten befditofe fie, mit if)rem i^ofepl^ gemeinfd^afttid)
ba§ Slbenteuer äu beftel)n. 15
S;en anbern 9Jlorgen in atter grü'^c motzten 5)tutter unb
©ol^n ge'^örig jum ©raben gerüftet fic^ auf unb gingen bem getbc
5U, Ujo ber @ei[t \\ä) ^atte fel)n laffen; faum maren fie bor ba§
S)orf gefommen, at§Sofe^§ fagte: „6i f el^t bod) 3Jtutter, baiftber
^err fd)on." — „2ßo?" rief bie 5Jtutter erblaffenb unb f(^Iug ein 20
^reuä über i^ren ganjen 2eib. „.^ier bid)t bor un§", antnjortete
^ofe^"^, „er l^at mir aber gefagt, er fomme, un§ ju füf)ren." Sie
a)tutter faf)e nid)t§; ber ®eift, nur bem auöern3ät)Iten 3ofe:pt)
fid)tbar, 30g ftitt bor i^ncn ^er. 2)ic 9teife ging querfclbein,
einer .g)eibe p, bie an einem f^-elbbjege Ijinlief ; bort fte^t Sofe^l^ 25
ftitt unb fagt jur 9Jlutter: „^ier 5Jtuttcr, f)ier fotten mir graben,
fprid)t ber .^err." S)ie 9Jiutter, ben lngftfd)mei| auf ber ©tirn,
fe^t ben ©paten an, unb gräbt l^aftig barauf Io§. ©ie mochte
ungefätir 2 ©(^ut) tief gegraben Ijaben, aU fie auf Xotengebeine
ftö^t; ber C^err fetje bem Singe fct^r freunblic^ ju, berfic^crt 3o
Sofe|)^ ber ^Jtutter, bic für bie gteunblidifeit be§ öOOjäl^rigen
J^errn menig ©inn ^at, unb geiftlid)e ßieber unb 5tbe'§ unb ^e^
fd)h)örungsforme(n bunt burd)einanber fi(^ immer lauter in (S5e=
banfen 3ufd)reit. Ser ©ebeine mürben immer met^rere, fie toarcn
©eiftererfd^einung. J57
mit einem gelüötjtilic^en (Sdiimmel üBerjogen unb äerfieten an
bcr ßuft in 3(icf)e, um öeibeu 3trm= unb ^eini-ö'^ren, bi(^t über
ben .^anb= unb S^u^gelenf en , lagen ftarfe eifcrne Sänber. Stuf
einmal ruft ^o'itpf) in bie ©rube hinein : „53lutter, ber ^err toiü,
5 't>a^ il^r bort mel^r red)tg grabet; boii, tno er mit bem £>egen !§in=
jeigt, ba liege fein i?opf, \px\ä)t er." S)ie 53tutter gel^orc^t unb
nai^ einigen ©^atenftidien l)eBt fie einen 5lotenf o^f l^eraug, beffen
©tirn ein großer eiferner 3iing umgibt. 5iun mar§ mit ber
^Jlutter am @nbe; mit jebem Änod)en, ben fie l^erauägegraben,
10 ^atte bie 3lngft unb ber innere Särmen fitf) gemehrt; l^alb in
SJerätoeiflung l^atte fie nad) bem ©c^äbel gefud^t, fein SlnblidE
gob il^r ben 9ieft, fie tüorf ben ©paten ^in, unb flo^ laut fd^reienb
bem S)orfe ju. ;3ofe))^ begriff bie 5)tutter nic^t, i:^m toar nie fo
Wo^l in feiner .^aut getoefen. 2ll§ er ben fremben ^errn fragen
15 moltte, toaS benn bo§ bebeutc, tüar biefer öerfrfimunben; fot)f=
fc^üttelnb na'^m ^o'itp^ feine fünf 9tinge um ben ©^jaten, fpielte
no(^ ein toenig mit ber ^nodienoft^e, unb ging bann jubelnb
bem S)orfc ju. S)ie fünf 9tingc tnurben fpätcr bei ben ©erid^ten
betoniert, mo fie no(^ je^t ju fe'^n finb.
20 2ll§ bie i?ommiffion bie Unterfuc^ung biefer ©efd^id^te ge=
enbigt l^atte, o^ne bie ©ai^e fetbft in§ reine gebrai^t ju l^aben,
entf(^lo§ fi(^ eine ^6i\t 9lmt§obrigfeit, burd) bie fünf 3ftinge
aufgemuntert, ttn berl^ei^enen fünf 2ru^en nad^jufpüren; e§
toarb bon 3tmt§h)egen Leiter nachgegraben. 3ni 9tobemberl809
25 tüo (5rääl)ter bie @rube felbft gefel)n, mar man fcf)on ju einer bc=
träd)tli(^cn 2:iefe gelangt. Xa bie lüeitere ^^ortfe^ung ber 9lrbeit
bie Äräfte getoöl^nlid^er Jagelö^ner überftieg, fo lie^ man, um
nid)t ben Sßormurf l^alber 5])la^regeln auf fid) ju laben, enbli(^
gar SBergleute !ommen. S)ieie erweiterten ben SSau unb trieben
30 @änge rei^tä unb lin!^; nid)t lange, fo moÜte man e§ l^aben
tjo^ Hingen l)ören, man grub unb grub; umfonft, bie 2;ru:^en
jeigten fidi nic^t; man fam auf ©c^utt, bie Hoffnung muc5§§; ber
<5d)utt marb burditüül^lt, er berlor fid), bie .^"»offnung fan!. 3n
ber SSerlegen^eit morin man fid) befanb, fiel eg einem gefd)eiten
158 fllciuere ©t^riftcn: %ui beit „abeiibblättcrn".
Äopfe ein, ba^ ©cl)ä^e U)xt ^apx'mn f)(ibzn, bic rei|)eftieit ]tu\
iüoÜen, ba^ fie nitiit jebev ro^en i^aü\i in bie $änbe laufen, jon=
bern fi(i) nur bon ft)mt5attjetii(^en ^^ingern Berütiren laffen, unb
tat bälget ben SJorfciilag, ben ^o\tp'i) fommen ju laffen, um
fün|tig bei bex* 2lrbeit gegentüärtig ju fein. 5
2)a man f(^on im S)eäeml6er äicmli(^ föeit üorgerürft toar,
fo padte man ben armen jungen toarm ein, gab i'^m einen
tleinen ©paten in bie .§anb, unb |ie^ il^m l^in unb tjzx ein
@c^aufeld)en @rbe l^erauS'^eben. 5[Ran berfprae^ fic^ fe'^r öiel
bon biefer Sift, boc^ e§ fc^ien, al§ toäre e§ bem ©eifte me'^r 10
um feine ^noc^en al§ um bie Strul^en p tun getnefen, benn
aud) bie ©egenmart unfer§ Sofet'P öerfing nid^tä. S)er äu=
nel^menbe ^^roft machte enbli(^ bem <Su(^en ein @nbe; im x^xüf)'
iü1)x, 16cfii)lo^ man, follte bie Strbeit fortgcfe^t merben, l)at e§
jebod) unterlaffen. Übrigens l)at ber ®eift gegen S^ofepl^ nid)t 15
ganj unbanibar ge^anbelt, al§ e§ auf ben erften 2lnblid£ f (fei-
nen mödite; benn, menn er i^m auä) ben ge'^offten ©(^a|, ben
er il§m übrigeng nie beii^rat^, entrücfte, fo l^atte er boci) ma]^r=
f(^einli(i) öcranftaltet, ba§ bie Seute bon nal^ unb öon fern
l^erbeiftrömten, um ben fleinen @eifterfel|er ju fef)n unb reicS^lid^ 20
ju bcfdienfen.
^cr ncnerc (glürfütfjcrc) SBcrtl^cr.
3u 2 . . e in 3^ran!rei(^ mar ein junger ÄaufmannSbiener,
6t)arle§ 6 . . . , ber bie ^^rau feineS^Prinji^jalS, eine§ reichen aber
beja'^rten Kaufmanns, namenS S) . . . , l)eimli(i) liebte. 3:ugenb= 25
l§aft unb re(i)tf{f)affen, mie er bie S^rau fannte, ma(i)te er nirfit
ben minbeften S5erfu^, i^re ©egenliebe ju erl^alten: um fo me=
niger, ba er bur(^ mant^e SBanbe ber S)an!barleit unb ßl^rfurd^t
an feinen ^prin^ipal gelnüt)ft mar. 2)ie Srau, toelclie mit feinem
3uftanbe, ber feiner GJefunb^eit naditeilig äu merben brol^te, 30
22 Jttet in Stnle^nung an (Soet^cS „SBJevtl^er", ber im (Jrnfie ftd^ er[d^ie^t, n>ä^=
renb ber junge fflaufmannäbicner glüdlic^ baDontommt.
®er neuere ('fllildlid^erc) SBeit^cr. 159
5JUtIeibcii ^attc, forberte t'^ren 531ann, unter ntandierlei S5or=
tvanh, auf, xi)n au§ bem .^au|e ^u entfernen; bcr 3Jiann fc^ob
eine ^zx\t, 3U U)eld)cr er ilju Beftimmt l^atte, bon Xaa^t ju 2!age
auf, unb erftärte enblit^ ganj unb gar, ba^ er i^n in feinem
5 6om|)toir nii^t entbetiren lönnc. ßinft machte Aperr S) . . . , mit
feiner ^^rau, eine Üieife äu einem ^^reunbe, auf'§ Sanb; er lie§
ben jungen 6 . . . , um bie @ef($äfte ber .^anbtung ju führen,
im ^aufe äurüdf. 3lbenb§, ba f(^on alle§ fd)(äft, mai^t fic^ ber
junge 5[Rann, bon tueldjen ©m^finbungen getrieben, mei§ iä)
10 nid^t, auf, um nod) einen (Sb^äiergang bur(^ ben ©arten ju
machen. @r fömmt bei bem ©(iitafjimmer ber teucrn i^xan bor=
bei, er ftel§t füll, er legt bie <g)onb an bie Älinle, er öffnet ha§
3immer: ha^ -^erj fditüiüt i^m bei bem Slnblirf be§ 25ette§, in
toelc^em fie ^u rulien :j3flegt, em^or, unb lurj, er begel^t, nac^
15 manchen kämpfen mit fic^ felbft, bie 5tor^eit, toeil e§ boc§ n{c=
manb fie'^t, unb ^ie'^t fi(^ au§ unb legt fi(^ l^incin. 5^a(^t§, ba
er fd)on mehrere ©tunben, fanft unb rul^ig, gefd)lafcn, fommt,
oug irgenb einem befonberen (Srunbe, ber, !§ier anzugeben, glei(^=
gültig ift, ba§ ©l^e^aar unermartet nad) ^aufe jurürf; unb ba
20 ber alte .^err mit feiner grau in§ «Sdjlafjimmer tritt, finben fie
ben jungen 6 . . . , ber fit^, bon bem (Scräufd), ba§ fie berurfac^en,
aufgefdirecEt, l§alb, im S3ette, ergebt, ©diam unb S5ertüirrnng,
bei biefem Slnblid, ergreifen \t)n; unb tnä'^renb ba§ S^e^aar be=
troffen umfel^rt, unb mieber in ba§ ^tebenjimmer, aus bem fie
25 gefommen maren, berfc^toinbet, fielet er auf, unb ^iel^t fid) an;
er fd^leic^t, feiueä 2eben§ mübe, in fein ^i^tmer, fd)reibt einen
furjen 33rief, in toeldiem er ben SSorfaH erllärt, an bie f^rau,
unb fd^ie^t fic^ mit einem ^iftol, ba§ an ber äöanb l^ängt, in bie
S3ruft. .g)ier fc^eint bie ®efd)id)te feineS Seben§ au§; unb gleid)=
30 tüol^l (fonberbar genug) fängt fie l^ier erft attererft an. ®cnn
ftatt i^n, ben Siüngling, auf ben er gemünzt föar, ju töten, 30g
ber ©(^u^ bem alten ^lerrn, ber in bem ^iebenjimmer befinblic^
mar, ben 8(^lagfiu^ ju: i^eiT S) . . . berfd^ieb luenige ©tunben
barauf, o^ne ba^ bie Äunft aller Sir^te, bie man herbeigerufen.
150 Äleinere ©d^riften: Stuö ben „abenbblättern".
tmftanbc geioefen fttäre, xi)n ju retten, günf 2;age nac^tier, ba
^err 2) . . . ^(^on tängft Begraben toax, ertüad)te ber junge (£...,
bem ber ©(^u^, aber ni(i)t lebenSgefä^rlti^, burc^ bie ßunge ge=
gangen toar: unb iuer bejc^reibt n)ot)l — tt)ie foE tc£) fagen, jeinen
6(i)mcTä ober jeine greube? aU er erfu'^r, toaS borgefallen toar s
unb jid) in ben 3lrmen ber lieben ^^rau befanb, um berenttoillen
er ji(^ ben 2;ob ^atte geben tooüen! ^laä) 33er(auf eine§ 3a^re§
:^eirotete i^n bie 5rau; unb beibe lebten notf) im ^a^xt 1801,
tvo i^xt f^amilie bereite, tote ein 33elannter tx^af)li, au§ 13 Äin=
bern beftanb. lo
G)ef({|t(i^te ctne§ ntcrlwürbigen S^ci'^ont^f^*
S)er 9iitter ^an§ ßarouge, ^a!\a.U bei (Srafen bon Sltcnfon,
mu^te in ^äu§li(^en 9lngelegen^eiten eine 9teifc über§ 2Jleer tun.
©eine junge unb fc^öne ©ema'^tin lie^ er auf feiner S3urg. 6in
anberer SSafatt be§ ©rafcn, ^atob ber (Sraue genannt, öerliebte i5
fid) in biefe 3)ame auf ba§ l^eftigfte. ®ie ^eugen fagten öor @e=
rid)t au§, ba^ er ju ber unb ber ©tunbe, be§ unb be§ 2:age§, in
bem unb bem 53tonat, fic^ auf ba§ ^ferb be§ ©rafen gefegt, unb
biefe Dame ju 9lrgenteuit, too fie \\ä) auffielt, befuc^t ^abt. Bk
empfing i^n aU ben @efäl^rten il)re§ 5}lanne§ , unb aU feinen 20
greunb, unb jeigte i^m ba§ ganje (5d^to§. @r Joottte auc^ bie
SGßarte, ober ben Söat^turm ber 35urg fe^en, unb bie S)amc
fül^rte il^n felbft bal^in, ol^ne fii^ bon einem 33ebienten begleiten
ju laffen.
©obatb fie im ^^urm toaren, berfd)lo^ Safob, ber fcl^r ftarf 25
toax, bie 5lüre, nal^m bie 3)ame in feine 5trme, unb überlief fic^
gana feiner Seibenfc^aft. „Safob, Safob", fagte bie S)ame tod=
nenb, „bu :^aft mid^ befct)imbft, aber bie ©d^mac^ h)irb auf bid)
jurürffallen, fobalb mein 5Jlann toieber!ömmt." Safob ad^tete
ni(^t biet auf biefe Djro'^ung, fe^te fic^ auf fein ^Pferb, unb feierte 30
in boHem Sagen prüd. Um öier \Xi)X be§ Morgens njar er in
ber 33urg gertefen, unb um neun U^r beSfelben^Olorgeng, erfd)ien
er aud) beim ßeöer be§ trafen. — Siefer Umftonb mu| tt)o]^t
©efc^ic^te eineä meiiiuürbigen ^roetfampfä. \Q\
fiemcrft toerben. .g)an§ ßarouge !am enblid^ öon feiner 9ieiic
5urüc£, unb feine ^-xan etiH^ftng i^n mit ben leBl^afteftcn S3e=
toeifen ber 3äi'tü(i)feit. 3I6er be§ 3l6enb§, al» (vorouge ftd§ in
i^r ©d)lafgema(^ unb ju 5öette Begeben l^atte, ging fie lange im
5 3intmer auf unb nieber, ma(i)te öon Qdt ju .Qüt ha§i 3et<^en
be§ ^reujeS öor ficEi, fiel jule^t öor feinem ^^dk auf bie ^niec,
unb crjäfitte il)rem ^Jlanne, unter Jiränen, ttiaS il^r Begegnet tüar.
2)iefer tooHte e§ anfangt nicEit glauben, boi^ enblicf) mu^te er
ben ©d)lDÜren unb n)ieberl)olten ^eteurungen feiner ©emal^lin
10 trauen; unb nun 6efct)äftlgtc i§n Blo§ ber ©ebanfe ber 9ta(^c.
(5r berfammelte feine unb feiner ^^rau S^ertoanbte, unb bie 3Jtei=
nung aEer ging bal^tnauS, bie ©ad)e bei bem ©rafen anjubrin^
gen, unb il)m i^re 6ntf (Reibung p überlaffen.
S)er @raf lie^ bie Parteien bor fi($ fommen, l^örte i^re
15 ©rünbe an, unb nac^ bielem .^in= unb 4'^erftreiten fällte er htn
©c^lu^, ba^ ber 2)ame bie ganjc @efcf)irf)te geträumt l^aben
muffe, toeil e§ unmöglich fei, ba§ ein 5)tenfc^ 23 ^Jteilen äurürf=
legen, unb auä) bie %üt, bereu er befrf)ulbigt tourbe, mit aüen
ben 9tebenumftänben , in bem furzen Zeitraum öon fünftl^alb
20 ©tunben, begel^en fönne, mcld)e§ bie einzige 3tüifcf)enjeit toar,
too man ben :3afob nicl)t im (5d)lü§ gefe^en ^atte. S)er (Sraf
bon 3llenfon befahl alfo, ba§ man ni(|t tueiter bon ber ©ac^e
fpred)en foEte. 5lber ber ütitter ßarouge, ber ein 5'iann öon
^cra, unb fel^r empfinblic^ im ^unft ber @^re mar, lie§ e§ nid)t
25 bei biefer ßntfc^cibung bemenben, fonbern mad)te bie <Baä'}^ öor
bem ^4-^arlament ju ^ari§ anl^ängig. £)ieä Tribunal erfanntc
auf einen 3*öeitampf. 2)er ßönig, ber bomatä ju Slut;§ in
fylanbern mar, fanbte einen Kurier mit bem SBefc^l ab, ben STag
bc§ 3weifambfg biä ju feiner ^urürffunft ju t)erfd)ieben, meil er
so felbft babei jugegen fein toottte. 5Die .^er^oge bon S3ent), 5Bur=
gunb unb Sourbon famen ebenfalls nac^ ^4-^ari§, um bieg ©c^au=
fbiel mit anäufcl)cn. ^J3tan Ijatte jum Äampfplal^ ben ©t. ,^atl)a=
rinenplatj gcmöljlt, unb ©erüfte für bie 3ufrf)ttuer aufgebaut.
S)ie ilämpfer erfd)icnen bom 5lopf biä ju ben ^yü^en getuaffnet.
flleift. IV. 11
]^62 fitelnere ©d^riften: Sluä bei» „abenbblättern".
2)ic S)ame \a^ auf einem Söagen, unb toax ganj id)n)avj geflei»
bet. ^l^r 5!Jtann näherte fi(i) i'^r unb fagte: „9Jkbame, in @urer
ge'^be, unb auf @ure SJerfid^erung fc^lage id) je^t mein ßcben in
bie ©(iianjc, unb fecE)te mit ^aiob bem ©rauen; niemanb rtei^
bcffer at§ 3'^r, oB meine (5ad}e gut unb geiedjt ift." — „Otitter", 5
antwortete bie £)ame, „S^v fönnt @u^ auf bie ®erect)tigfeit
©urer (5ad)e bertaffen, unb mit ^utJerfidit in ben Äam^jf get)en."
|)ierauf ergriff ßarouge it)re -gianb, fü^te fie, mactite ba§ 3ßi<^fi^
be§ Äreu^eä, unb öegaB fid) in bie ©diranfen. S)ie S)ome Blieb
mä^rcnb beg @efed)t§ im ©ebet. S^j^eSage mar fritifd^; mürbe lo
.g)an§ ßarouge übermunben, fo mürbe er gel^angen, unb fie o^ne
Sarm'^eräigfeit berbrannt. 2lt§ ba§ ^^elb unb bie ©onne ge=
l^brig smifd^en beiben Kämpfern berteilt mar, fprengten fie an,
unb gingen mit ber Sanje aufeinanber lo§. 9lber fie maren beibe
ju gefd)idt, al§ ba^ fie fid) Ratten ma§ anl^abcn fönnen. ©ic ib
fliegen alfo bon i!§ren 5|3f erben, unb griffen äum@d)mert. ßarougc
mürbe am ©d^entel bermunbet; feine fyreunbe jitterten für i^n,
unb feine i^rau mar me'^r tot al§ lebenbig. 3lber er brang auf fei=
neu ©egner mit fo bieler äöut unb ®efd}idlid)feit ein, ba^ er il^n
äu SBoben marf, unb i^m ba§ ©(^mert in bie Sruft ftie^. ^ier= 20
auf manbte er fic^ gegen bie 3ufd)auer, unb fragte fie mit lauter
©timme: Ob er feine ©c^ulbigMt getan l^abe? Sitte anttüortc=
ten einftimmig: „3a!" ©ogleid) bemäd)tigte fi(^ ber ©d)arf=
rid)ter be§ ßeid)nam§ bc§ Sa!ob§, unb l^ing i^n an ben ©algen.
Stitter garouge marf fid) bem ^önig ju t^ü^m, ber feine ^a^fer= 25
feit lobte, i^m auf ber ©teile 1000 ßibre§ au§äal)len tie^, einen
lebenslänglichen ©e'^alt bon 200 £ibre§ auSfe^te, unb feinen
©ol)n äum Äammerl^errn ernannte, ßarouge eilte nunmel^r ju
feiner grau, umarmte fie öffentlid), unb begab fid^ mit i^r in
bie ^ird)e, um @ott 3U banfen, unb auf bem 3lltar ju opfern. 30
i^roiffarb erääl)lt biefe ©ejc^idite, unb fie ift 2atfad)e.
31 groiffarb, ^Jei-faffcr einer berühmten (S(efcl^ic^t«(^romt Jranfreie^g, lebte
üor unb nac^ ber SBenbe beä 15. Qo^r^iinbertö,
SSetrac^tungen übet ben SäJeltlauf. UiimaFufd^einlic^e SBn^rl^aftigfeiteK. 1(33
S3ctrtt(f)tttngcn über bcn SBclttouf.
@§ gibt ßeute, bie jid) bic @pocf)en, in toeli^cr ble SBilbung
einer Station fortfd)reitet, in einer gar tounberlidien Orbnung
borftelten. ©ie öilben fid^ ein, ha^ ein 35oIf juerft in tierifd)er
5 9iol§eit unb 3ßilb"^eit baniebertäge; ha^ man, nac^ S5erlauf
einiger 3eit, ba§ S5ebürfni§ einer ©ittenöerBefferung em|3finben,
unbfomit bie2Biifenfc£)aft öonberStugenb auf [teilen muffe;
ba^ mon, um ben ße^ren berfelBen (Eingang ju öeifctiaffen, baran
beulen toürbe, fie in fi^öuen SBeif^ielen ju berfinnlii^en, unb ba^
10 fomit bie5lft^eti! crfunben toerben toürbe: baB man uunmeTjr,
nai^ ben 33orf(^riften berfelBen, fd)öne SJerfinnlic^ungen t)erfer=
tigen, unb fomit bie Äunft fetbft i^ren Urfprung nehmen tüürbe:
unb ba^ öermittetft ber ilunft enblii^ ba§ S}otf auf bie f)'öä)\te
©tufc menf(^U(^er j^ultur l^inoufgefü'^rt n^erben tpürbe. S^iefeu
15 Seuten bient jur 9lad)ri(^t, ba^ alle§, toenigftenS Beiben®ried)cn
unb 9tömern, in ganj umgefel^rter Drbnung erfolgt ift. Siefe
S5öl!er machten mit ber l^eroif tf)en6pod)e,h)elc£)e§ot}ne3tt)eifet
bie ^ödifte ift, bie erfd)toungen »erben fann, ben 2Infang; aU fie
in !einer menfdjUc^en unb 6ürgerüd)en 2ugenb mel^r gelben
20 Ratten, bit^teten fie meti^e; aU fie feine mel^r bid)ten fonnten,
erfanben fie bafür bie Siegeln; aU fie fic^ in ben Siegeln t)er=
n)irrten, abftra^ierten fie bie 3BeIttoei§!§eit felbft; unb aU fie
bamit fertig haaren, mürben fie fd)ted)t.
Untt>o!^rf^ctnU(I|c SSo^r^afttglcitctt.
25 „S)rei ®efd)id}ten", fagte ein alter Offijier in einer @efcn=
fd)aft, „finb l)on ber ?(rt, ba^ i(^ i^nen jmar felbft boüfommenen
©tauben Beimeffe, gteidiluof)! aber ®efa§r tiefe, für einen 2Binb=
tieutet get)alten 5u merben , menn id) fie erjät/ten mottte. S)enn
bie ßeute forbern, aU erfte 23ebingung, bon ber äöatjrl^cit, ba^
80 fie h)at)rf(^cinti(^ fei; unb bod) ift bie Söafjrft^eintic^fcit, mie bic
6rfüf)rung tct)rt, nid)t immer auf feiten ber äBatjrljeit."
11*
164 flreinetc S(J^riftert: 9tu8 ben „«benbbtättevn".
„^rjä^len ©ie", riefen einige 5!}litglieber, „erääf)Ien©ic!" —
benn man fannte ben Dtfi^ier al§ einen tjeitein unb fcf)ä^en§=
toürbigcn 5[Rann, ber fid) ber Süge niemals f(^ulbig tna(i)te.
S)er Offtäier jagte lad^enb, er tüoüe bei- ©efellfdiaft ben @e»
füllen tun; erftärie aBer no(^ einmal im öoi-au§, ba§ er auf ben 5
©taulben berfelfien, in biefem Befonberen gall, feinen Slnfprui^
ma^e.
S)ie @efeKf(^aft bagegen fagte itim benfctben im üoraug ^u;
fie forbcrte i§n nur auf, p reben, unb !^or(^te.
„5luf einem 9)krfc^ 1792 in ber 9t'^ein!am|3agne", begann 10
ber Offizier, „Bemerfte iä), naä) einem @efcd)t, ba§ föir mit bem
lyeinbe gel^abt l^atten, einen ©olbaten, ber ftramm, mit ©etoe^r
unb @e))ädf, in 9iei:^' unb (Stieb ging, oBfc^on er einen ©(i)u§
mitten burd) bie 33ruft l^atte; n>enigftcn§ fa^ nmn ba§ ßoc^ öom
im Stiemen ber 5patrontaf(^e, too bie Äuget eingefi^ tagen t)otte, 15
unb t)inten ein anbere§ im 9tocf, too fie mieber !^erau§gegangen
toar. 3)ic Offijiere, bie il^rcn 5tugen bei biefem fcttfamen 5ln=
Uid nicf)t trauten, forberten i^n p toiebertjotten 5)kten auf,
hinter bie S^ront ju treten unb fid) öerbinben ju laffen; aber ber
5Renfct) berfic^erte, ba^ er gar !eine (Sc^merjen 'i)dbt, unb bat, 20
i^n, um biefe§ ^rettfc£)uffe§ teilten, toie er e§ nannte, nitf)t bon
bem Sfiegiment p entfernen. 9lbenb§, ba toir in§ Sager gerüdtt
tuaren, unterfucfite ber l^erbeigerufene 6I)irurgu§ feine äöunbe;
unb fanb, ba^ bie Äugel bom SSrufÜnoc^en, ben fie nidt)t Äraft
genug ge'^abt, ju burd)fc£)tagen, äurüdtgebreltt, 5tT)if(^enber9?ibbc 25
unb ber -l^aut, toeldie auf etaftifd^e Sßeife nad)gegcben , um ben
ganjen ßeib l^crumgeglitfdit, unb ^inten, ba fie fidti am @nbe be§ •
3{ücEgrat§ gefto^en, ju i^rer erften fen!rcd)ten 9tid}tung 3urüd=
gete'^rt, unb au§ ber ^^aut lieber '^erborgebrod^en toar. 3tud)
30g biefe fteine glcift^teunbc bem Traufen nid)t§ aU ein Söunb= 30
fieber ju: unb loenige Slage berftoffen, fo ftanb er luieber in 9teit)'
unb ©lieb."
„9Bie?" fragten einige 9]Utglieber ber ©efeUfc^aft betroffen,
unb glaubten, fie Ijätten nii^t red}t geT)ört.
Unrool^rfdöeittlic^e SBal^rl^nftigfeiteit. 165
„S)ic ^ugel? Um ben ganjen fieiö fierum? ^m Greife?"
S;ie@eleIIjcf)aft l^attc^M^c, eingelochter p unterbnitfen.
„®o§ tüQV bie erfte @cic^id)te", jagte ber Df fixier, inbem er
eine ^^^rife Xdbat nai)m, unb fi^toieg.
5 „3Seim .^immet!" :pta^te ein ßanbebetmann to§: „ba '^aBen
©ie Ted)t; biefe @eld)id)te ift öon ber ?(rt, bo^ man fie ni(ä)t
glaubt!"
„@llf Sö'^ve barauf" , 'ipxaä) ber Offijier, „im ^a1)x 1803,
Befonb id) mid), mit einem fyreunbe, in bem ^^leden ^önigftein
10 in @ad)|en, in beffcn ^iöfje, h)ie Befannt, etma ouf eine ^olbe
©tunbe, om Oianbe be§ anwerft [teilen, öielleic^t brei^unbert fyu|
f}ot)m, 6tbufer§, ein beträd)tli(^er ©teinBrui^ ift. S)ie Strbeiter
:pflegen, bei großen S3Iörfen, tocnn fie mit Söerf^eugen nid)t me^r
l^inäufommen fönnen, fefte Äör|)er, BefonberS ^^-'f^ifcnftic^^/ ^^
15 ben 9ti§ ju toerfen, unb überlaffen ber, feitförmig mirfenbcn, @e=
»alt biefer f leinen Äör^jer ba§ (Sefc^äft, ben ^lod ööEig öon
bem i^elfen abäulijfen. @§ traf fid^, ba^, eben um biefe 3eit, ein
ungeheurer, mehrere taufenb Äubitfu^ meffenber, Slod ^um gaE
auf bie glä($e be§ @Ibufer§, in ben ©teinbrud^, bereit mar; unb
20 ba biefer Stugenblid, tüegen be§ fonberbar im (äebirge miber=
l^allenben S)onner§, unb mand^er anbern, au§ ber @rfd)ütterung
be§ ©rbreii^ö l^erborge^enber @rf d)einungen , bie man nic^t be=
redjnen fann, merftoürbig ift; fo begaben, unter bielen anbern
ßinhjo^nern ber Stabt, axid} mir un§, mein ^^rennb unb id^, täg=
25 tid) abenb§ nad) bem ©teinbrut^ l^inauä, um ben Moment, ba
ber i8(od falten mürbe, ju er^afi^en. S)er 331od fiel aber in ber
SlUttagsftunbe, ba mir eben, im ©aftl^of ju ^önigftein, an ber
2afel fo^en; unb erft um 5 U^r gegen ?lbenb l^atten mir 3eit,
Ijinaugjufba^ieren, unb un§ nad) ben Umftänben, unter benen
30 er gefallen mar, jn er!unbigen. 2Ba§ aber mar bie 3Birfung
biefcg feines g-allä gemefen? Subörberft mu^ man miffen, ba^,
jmiidien ber fyetemanb be§ ©teinbrud)§ unb bem ^Bctte ber @lbc,
nod) ein beträchtlicher, etma 50 (^uB i" ^cr 33reitc ljattenber@rb=
ftric^ befinblid) mar; bcrgeftalt, ba^ ber 33lod (meld^eS l^ier
Iß6 ftteinere Sd^riften: «u« ben „«benbblättern".
tui(i)tig i[t) nid^t unmittelbar in§ äöoffer ber 6l6e, fonbein auf
bie fanbigc i^lädjt biefe§ @rbftric^§ gcfatteu toax. föin @lbfal)n,
meine Ferren, ba§ loar bie äöirfung biefeä ^^QÜö getoefen, toar,
burcJ) ben S)ru(i ber Suft, ber boburcE) üerurja^t Sorben, auf§
Strocfne gefe^ toorben; ein ^ai)n, ber, cttua 60 gu§ lang unb 5
30 Breit, jd^tuer mit ^olj Ibelaben, am anbern, entgegengeje^ten,
Ufer ber @IBe lag: biefc klugen IjaBen i!^n im (Sanbe — maä
fog' i(^? fie l^aben, am anberen Jage, noc^ bie 9lr6eiter gefe'^en,
inelt^e, mit ^eBetn unb äöaläen, bemüht tüaren, i^n roieber
ftott 5U mai^en, unb i^n, bom Ufer l^erab, mieber in§ äöaffer lo
p f($affen. @§ ift ma^^rfc^einlid), iia^ bie gan^e @l6e (bie €ber=
fläche berfelben) einen Slugenbliii ausgetreten, auf ba§ anbere
ftad)e Ufer übergefc^toa^pt unb ben ^afin, at§ einen feften ^ör=
:per, bafelbft äurüdtgelaffen; etma toie, auf bem 9ianbc eine!
fladtien ©efä^eg, ein ©tüd §oIä jurücIbteiBt, toenn bo§ SBaffer, is
auf tt)el(|em e§ f(f)mimmt, erfdiüttert toirb."
„Unb ber Mod", fragte bie ©efeEfdjaft, „fiel ni(^t in§
SBaffer ber glbe?"
S)er Offisier miebcr'^olte: „9tein!"
„6eltfam!" rief bie ©efeüfrfiaft. 20
S)er Sanbebelmann meinte, ba^ er bie @efd)i($ten, bie feinen
<Ba^ telegen fottten, gut 3U mäl)len mü^te.
„2)ie britte @efd)ic^te", fuf)r ber Gffijier fort, „trug fict) ju,
im ^reil)eitäfriege ber^tieberlänber. Bei berSelogerung t)on9lnt=
merpen burd) ben ^erjog öon iparma. S)er |)er5üg l^atte bie 25
(5d)elbe, bermittelft einer ©d)iffäbrüde, gef^ierrt, unb bie 2lnt=
toer^juei' arbeiteten i^^rerfeitg, unter Einleitung eineä gef(^idten
Italieners, baran, biefetbe burd)33ranber, bie fie gegen bie^örürfe
losließen, in bie ßuft ju fprengen. ^n bem ElugenBlid, meine
Ferren, ba bie ga'^rjeuge bie ©d)elbe l)eraB, gegen bie SSrüde, 30
anfc^roimmen, fte^t, ba§ merfen ©ie hjol^l, eingalincniunler, auf
bem linfen Ufer ber ©(^elbe, bid)t neben bem.^erjog t)on^-|}arma;
je^t, öerfte^en ©ie, je^t gefd)iel)t bie eyplofiüu: unb ber Runter,
^aut unb |)aar, famt go^ne unb ©epöd, unb o^ne ba^ i^m
aRutterliebe. 167
ba§ ^IJiiubefte auf biefer 9teije äugcfto§en, fte'^t auf bem rechten.
Unb bte ©(^elbe tft ^ier, toie 8ie toiffen toerben, einen f leinen
ßanonenjc^u^ Breit,
„^aben ©ie berftanben?"
5 „Fimmel, 2;ob unb S^eufet!" xief ber Sanbebetmann.
,;Dixi !" fprad) ber £f ftäier, na^ni (5toc£ unb .^ut unb ging toeg.
„.gierr .giauptmann !" riefen bie anbern lat^enb : „<§err .^aupt=
mann!" — ©ie n^ottten wenigftenS bie Cuelle biefer aöenteuer=
tid}en (S5ef(i)i(^te, bie er für toal^r ausgab, toiffen.
10 „ßaffen ©ie il^n", f|)ro(i) ein 9Jtitglieb ber ©efellfdiaft; „bie
@ef(^i(^te fte^t in bem 2ln^ang ju 6ci)iÜer§ ©efc^icfite öom 5lb=
faE ber bereinigten 9lieberlanbe; unb ber S3erf. bemerft auS»
brü(fti(f|, ba§ ein S)i($ter t)on biefem S^aftum feinen ©ebrauc^
ma(f)en fönne, ber (5Jei(^ic§tf($reiber aber, megen ber Unüertt)erf=
15 lic^feit ber DueÜen unb ber Übereinftimmung ber 3cuö^iffC/ 9^
nötigt fei, baäfelbe aufjunel^men."
aJiutterlicBe.
3u ©t. £)mer im nörblit^en 3^ran!rei(^ ereignete fic^ im
3fa^r 1803 ein merfwürbiger S5orfaE. 2)afetbft fiel ein großer
20 toller ^unb, ber jd^on mel^rere 5Jlenfcf)en befc^äbigt tiatte, über
jmei, unter einer ^au^tür fpielenbe, Äinber l^er, @ben jerrei^t
er ba§ jüngfte, ba§ fict), unter feinen flauen, im Stute toätjt:
ha erfd^eint, au§ einer 9tebenftra^e, mit einem ßimer äöaffer,
ben fie auf bem ßopf trägt, bie ^IRutter. S^iefe, toä^renb ber
25 <g)unb bie ^inber loSlä^t, unb auf fie 3ui))ringt, fe^t ben ©imer
neben fic^ nieber; unb au^er ftanb ju fliegen, entjd)toffen, ba§
Untier minbeftenö mit fid) ju öerberben, umflammert fie, mit
©liebern, geftä^It öon SBut unb 9tac^e, ben .!punb: fie erbroffelt
il^n, unb fällt, t)on grimmigen Siffen jerfleifd^t, ol^nmäc^tig
80 neben i^m nieber. 2)ie f^rau begrub noc^ il^re Äinber unb njarb,
in toenig 2^agen, ba fie an ber ^oünjut ftarb, felbft ^u i^nen inS
®rab gelegt.
168 jtleincve Sdjriften: 3tiig bcn „9I6eitb6lättevn'-.
©OMbcriarcr fRtäjt^^aU in (Sngttinb.
9Jian toeiB, ba^ in ©nglanb jeber S3e!Iagte ätrblf ©efdjlDorne
bon feinem ©tanbe ju Otid^tern l^at, bcren 9Iu§i|)rud) einftimmig
fein mu^, unb bie, bamit bie ©ntf (Reibung fi^ nidit ju fc'^r in
bie Sänge beräie"^e, o|ne dffen unb2:xin!en fo lange eingefdjtoffen 5
bleiben, bi§ fie eineg ©inne§ finb. ^toei ©entlemen, bie einige
5JieiIen öon ßonbon lebten, l^atten in G^egentoart bon beugen
einen fel;r lebl^aften ©treit miteinanber; ber eine bro^te bem
anbern, unb fe^te ^inju, ba^ e^^e öierunbätoanjig ©tunben t)er=
gingen, i^n fein betragen reuen foKe. @egen 5lbenb tuurbe biefer 10
ßbelmann erfd^offen gefunben; ber S5erbai^t fiel natürlidi ouf
ben, ber bie 5Dro|ungen gegen i:^n auggefto^en I;atte. 3Jtan
brad)te i:^n ju gefänglidjer .^aft, ha^ ©eric^t föurbe gel)atten,
e§ fanben fid) nod) me'^rere SSetoeifc, unb 11 3?eifi^er öerbamm^
ten i^n ^um Stöbe; allein ber ätt)i3Ifte beftonb l^artnädig barauf, 15
nid)t einjutoilligen, toeit er i^n für unfd)ulbig l^ielte.
Seine Kollegen baten il^n, ©rünbe an^ufü^ren, ttiornm er
bie§ glaubte; aEein er tie^ fid^ nid)t barauf ein, unb bel^orrte
bei feiner 9Jleinung. @§ toar f($on fpät in ber 9]ad)t, unb ber
.g)unger plagte bie 9tid)ter l^eftig; einer ftanb enbli(^ auf, unb 20
meinte, ha^ e§ beffer fei, einen ©d}ulbigcn Io§5uf^red)en, atg 11
Unf(^ulbigc öer^ungcrn ju laffen; man fertigte alfo bie SSegna^
bigung au§, fül;rte aber auä) augteid^ bie Umftänbe an, bie ba§
©eric^t baju gejtDungen l^ätten. Sag gange ^ublihim tüar miber
ben einjigen ©tarr!o:pf ; bie (Baä)t tarn fogar bor ben ^önig, ber 25
i^n äu f|)red)en berlangte; ber ßbelmann erfd^ien, unb nadjbem
er ]iä) bom Äi3nige bag SBort geben taffen, ba^ feine 3(ufi-id)tig=
feit nid^t bon nad^teitigen folgen für it)n fein foHte, fo erjällte
er bem ^Dtonardien, ba^, alg er im S)un!cln bon ber ^agb ge=
fommen, unb fein ©eloe^r loggefd)offen, eg unglüdtid)ermeife so
biefenßbelmann, ber f)inter einem^BufdCie gcftanben, getötet l^abe.
„S)a iä)", fuljr er fort, „toeber ^euQen meiner Xat, nodf) meiner
Unfdjulb l^atte, fo befdilo^ id), ©tillfdimeigen gu beobod)ten; aber
atg id) l^öiie, ba^ man einen llnfdiulbigen anflagte, fo manbte
©onberbarer Wed^tgfaH in Sttgtattb. Unerhörte 5Korbbrennerei. 169
iä) Qlie§ an, um einer 'oon ben ©ejditoornen ju tucrben; feft ent=
jct)(offen, c'^er 5u öerl)ungern, atg ben 5öe!(agten umfommen ,vi
laffen." S)er ^öm% ^iclt fein äöort, unb bev ßbelmann befanx
feine Jßegnabigung.
5 S3etf^tcl einer uncrprtctt 9)?orbbrenttcreu
?n§ bor einiger ^eit bie ©egenb öon Berlin öon jener 16c=
rü(i)tigten 9}torbbrennerbanbe T)einigejud)t toarb, toax jebem @e=
mute, ha§i @^rfurd)t öor göttUrfier unb menjd)Iid)er Orbnung
^at, bie entjepic^e Barbarei biejer ©reuet unbegreif lid) ; unb
10 hoä) toax e§ nod) toenigftenä nur, um ju fte'^ten. 3öa§ toirb
man nun äu einem 9te(^tsfall jagen, ber im Sa'^r 1808 Bei
bem ^riminalgeri(^t ju 9?ouen ftatt^atte? S)ajetbft marb bie
Sobesftrafe, ber 93torbbrennerei n^egen, über einen ^JJtann ber=
f)ängt, ber big in jein 60fte§ i^a^r für einen red)tf(^affenen 5Jtann
15 gegolten unb ber 5((^tung aller feiner 5Jlitbürger genoffen I;atte.
3ot)ann ^3kuconbuit, 23auer ju ^attenöiüe, mor fein 9iame.
S}on bloßem S5ergnügen an 5Jlorbbrennerei geleitet, ^atte er, feit
längerer 3eitf ^ie unb ba ©ebäube in Sranb geftedt, o^ne ba^
e§ jemanb einfiel, i^n be§l)olb at§ ben Xäter aUi^ufetju. @r r)atte
20 eine eigene 5Jiafd)ine erfunben, bie fid) öermittctft einer i^atterie
entjünbete, unb toarf fie auf bie ,f;)äufer, benen er ben ,^-8ranb äu=
gebadet lf)atte. ^nnertialb 8 ^JJionaten l^atte er nid)t meniger at§
5el)nmal biefe§ S}erbred)en begangen, unb jute^t feine eigene
2öoI}nung in 33ranb gefterft: er tou^te mol)t, ba^ ber )ßefi^er be§
25 @runbftüd§ t)er)3flid)tet toax, i^m eine neue ju bauen. 9lber ba
fanb man in einem feiner «Sc^ränfe berglcid)en 3iinbmafd)inen,
mie man fd)on öftere, in lyallen, mo fie nic^t loögebrannt maren,
auf ben ^äd^em ber Käufer gefunben l^atte; unb fo üärten fid)
eine ^Jlenge anbcrer 3c»gniffc gegen il^n auf, fo, ba^ er fic^ enb=
30 lic^ 511 alle ben ^^eucröbrünftcn als Url^eber angeben mu^te, me(d)e
in feiner ^Jlad)barfd)aft üorgefatten n)aren.
6 »or einigev 3clt: im Dltobec 1810.
170 kleinere ©d^riften: «U'S bcn „Mbenbblättetn".
JÖJcrfwürbiflCg über bcn ©cncraJ aScftcrmaitn.
3n „Chateauneuf, des generaiix qui sont illustres dans
la guerre de la revolution" finbet man fe^r ötel 5Jlerftt)ÜTbige§
üBer ben ©eneml Söeftermann, ber unter bcm Sunamen: ber
f^leijdier ber S5enbee, Be!nnnt toar. SSeftermann, lEiei^t eä barin, 5
ftral^Ite al§ .g)eei-fül§rer in ben 6d)tu(i)ten unb f^orften ber
S3enbdc. @r l^attc ein au§ge3ei(^nete§ ^latent für biefeä Terrain
unb tDÜrbe öielleid^t auf fla($em Sanbe fein fo guter (General ge=
tnefen fein. 5JHt einer frf)önen, I)ol^en, anmutigen ©eftalt öerbanb
er :pei-fönlic§e SSraöour im !^öd)ften @robe; fein 9Iuge flammte 10
bro'^enb, loenn bie ©djlai^t Begann, feine ©timme gtici) bem
®onner, unb feine ftürmifdie .^i|e fiegte aÜentl^alBen, too er \{ä)
an bie ©pi^e fteüte. äöenn fic^ ber ©ieg ntdC)t fdinett p feinen
©unften ergab, 30g er ben Ütorf au§, ftreifte bie ^embärmet toie
ein i5leifd)er ouf, na^m bie 3üget fcine§ ^4^fcrbe§ in ben ^Jhinb, 15
fa^te mit jeber ^anb eine gelabene ^piftote, l^ing feinen großen
©äbe( an bie fyauft unb ftür^te fid^, an ber ©pi^e feiner ^aöat=
lerie, in ba§ bicJjteftc ©ebränge. Oft fal^ man i^n mit 500—600
.^ufaren auf biefe 2lrt in ben ^yetub fiineinftürjen unb aHein
njieber äurürffommen, inbem er alle Seute öerloren 'ijatk, unb 20
über unb über öoH äöunben toar; oft trug er ben 2trm in einer
33inbe, ober \düx felbft aufä ^ferb gebunben, loenn er in bie
©d)Io(^t ritt. ®ie ©otbaten, rtelctie erftaunten, ba^ er fo n)un=
berbar mit bem Seben au§ fo bieten ©c^Iai^ten babongefommen
toar, liefen c§ fid) ni(i)t auSreben, ba§ er einen 33unb mit bem 25
Teufel gemotzt l^abe.
9(u§crorbctttUd)c8 SBcifpicl bon Wintttvlitht
bei einem wilbcn SCiere,
?n§ bie i5fregattc „The carcaß", tneli^c im Sfal^re 1772 naä)
bem 9lorb|}ot fegette, um ©ntbedfungen ju mocfien, eingefroren 30
mar, melbete ber 3ßäd)ter auf bem 53laft an einem 5)torgen, ba^
brei 35ärcn |eftig über ben O^ean liefen, unb bem ©(^iffe 3U=
3Rerfn)ürbtge8 über ben (Seneral SBeflennann. »eifpicl »on SKutterRebe. 171
eilten. Sie tüoren o'^nc 3^eifel hmä) ben 3:rangerud) bon einem
©eepfetb eingraben toorben, loeldieä baä Si^ipüol! einige S^age
borfjer getötet l^atte, unb tbm auf bem @ije berbrannte. @§
äeigte \\ä) gteid), ba^ e§ eine 33ärin mit ätoei Sfungen toar, bie
5 aber faft \o gro^ toaten, h)ie il^te ^tutter. ©ie rannten bem
treuer ju, riffen <BiMt ^ld\ä) l§erau§, tneldie unberbrannt ge=
blieben toaren, unb fragen fie gierig auf. ®a§ ©d)iff§t)olf njarf
i^nen noc^ me'^r Jltumpen ©ee^ferbefleijd) I)in, mel^e man ouf
bem gife l^attc liegen laffen. S)ie alte 33ärin l^olte einen nact)
10 bem anbern, legte itju, fo mie fie il^n brachte, bor bie :3ungen ^in,
jerteilte i^n, gab jebem ein gro^c§ ©tüif, unb beliielt für fid^
nur ein !Ieine§. Söie fie ben legten l^olte, feuerte man auf bie
jungen, fc^o§ fie nieber, unb bertounbetc bie 5Jtutter auf i^rem
Ütücfnjege, obgleii^ ni(^t töblict).
15 ^ter mürbe e§ aud) ber rau'^eften Seele ßm^finbungen bei
3!)litleiben§ ausgepreßt '^aben, tbenn fie bie liebebolle ^ümmer=
ni§ gefeiten l^ätte, metctie ba§ arme Xier bei bem Sterben it)rer
jungen auebrürfte. Ob fie gteic^ fctimer bermunbet mar, unb
faum äu bem 5pia|c, mo fie logen, friec^en fonnte, fo f($Ie|)pte fie
20 hoä) ba§ ©tücf i^Ui]ä) mit, toeldieg fie jute^t gefaßt l^atte, 3er=
teilte e§ mie bie borigen, unb legte e§ bor fie nieber. Unb mie
fie fa^, baß fie nit^t f reffen moHten, legte fie i^re Stauen juerft
auf ba§ eine, unb bann auf hü§> anbere, unb tooEte fie gerne auf»
riditen. ©rbärmlid^ mar bie ganje 3eit über i^r 5t($äen an3U=
25 l^ören. Söie fie fanb, baß fie i^re jungen nicf)t aufrid^ten fonnte,
frod) fie eine !leine ©trecfe bon i^nen meg, fa^ prüd unb ädjjte.
Söie biefe§ ^inmeglocfen nidjt Reifen moUte, fe'^rte fie jurücf,
rod) um fie '^erum, imb l)ub an, it^re äöunben ju lerfen. ©ic
frod) barauf noe^ einmal einige ©diritte mcg, fa'^ mieber jurüd,
30 unb ftanb einige 9lugenblide ftitt unb ädi^enb. ^,)tber i^re ^ün=
gen fonnten i^r nid)t folgen, ©ie hod) mieber ju il)nen, ging
mit ben Seit^^'^ ^£^" unauöbrüdbarftcn '>litbc um fie Ijerum, fie
betaftenb unb ädjjcnb. (fublid), mie fie fanb, baß fie tot, unb
ol)ne Js^eben maren, Ijob fie il^r .^aupt in bie -Ipötje, fa^ nac^ bem
172 fltelnere Sd^riften: 3lu8 ben „SlBenbblättern".
8d)itfe, unb i^eulte ben 5Jlörbcin einen ^^lud) ju, ben btefe mit
einer ^Dlu§!ctenfatöc Beantworteten, ©ie fiel ^ieranf ^ttifc^en
i6re jungen nieber, unb ftarb, itjre äöunben lectenb.
SÖlcrfttjfirbtge ^ro^^csciitng.
üjn bem SBer! : „Paris, Versailles et les Provinces au 18me 5
siecle, par un ancien officier aux gardes fran§aises, 2 Vol. in
8. 1809" tt)irb bie ©rää^lung einer fonberbar eingetroffenen
S3or:^erbcrfünbigung mit juDiet ^iftorifd)en eingaben belegt, al§
ba^ fie ui(^t einiger ßrtoägung mert märe, ^err bon 5()3d)on
mar in feiner frül^eren ^ugenb 5Jtatteferritter, unb bon feiner lo
gamitie jum ©eebienft beftimmt. 5ltö er in bem Kollegium äu
gt)on mar, tourbe er einem f:panifcf)en Sefuiten öorgeftellt, ber,
unter feinen ^Dtitbrübern, für einen äöal^rfager galt. S^iefer, aU
er i^n in§ 3(uge fa^te, fagtc iljm, ouf eine fonberbare Söeife,
bo^ er einft eine ber ©tü^en ber ^irct)e, unb ber britte Sifd^of is
toon S^ijon merben mürbe. 5)tan bcrftanb ben SSefuiten um fo
meniger, ba e§ bamatg in Sijon feinen 35ifd)of gab, unb ^eiT
bon 2(|)d)on marb, bon biefem 3lugenbtic! an, bon feinen 5Jlit=
fd)ütern fbottmeife ber SSifdjof genannt: einen ^unamen, hm
er aud) nai^^er aU ©eefabett beibehielt, ^f^^^ Solare barauf 20
marb .^ei-r bon 2(p(^on Sifd)of bon 3)iion, unb nad)^erigcr
(Srjbifc^of bon 21 ud). — 5Diefe S^egeben'^eit beftätigen alle S^\U
genoffen; unb ber e^rmürbige !prätat fetbft I;at fie, bnrd) fein
gonäeä geben, erääljtt.
iificr ben 3«ftnitb ber St^uiarjeu in »Ämcrifo. 23
3in bem 3öer!: „A voyage to the Demerary, containing- a
Statistical account of the Settlements tliere , and of those of
the Essequebo, the Berbice and other contiguous rivers of
Guyana, hy Henri Bolingbroke, London, 1810." finb merf-
mürbigc 9iad)rid)ten über ben giiftf^'i^ ii"^ ^i^ iBe^anbtung ber 30
bortigen Sieger entl^atten.
aJlertroürbige ipropftejeiung. Über beit 3>iftani> ^^^ Sdjroor.ien in 9(merifü. X73
„Söälirenb meine§ 2lufentf)altg p S)emerart)", fagt ber S5f.,
„Tratte iä) ©etegenl^eit, meutere 5Jkl bie Eigentümer ber reid^en
3udferplantagen ju 9icl;neftcm ju Befudien. <So oft id) bieg tat,
benu^te id) biejelbe, mid) öon bem ^uftanbe unb ber 3lrl6ett,
5 loetc^e ben Siegern, in biefen toeittäuftigen ^^flan^ungen, auf=
erlegt ift, ju unterridjten. 3}on @ng(anb ^atte id) benUßal^n mit=
gebrat^t, bie Sieger loären bergeftalt gegen ilire t^erren erbittert,
ba^ biefe fd)led)t^in !ein Zutrauen gegen fie I^ätten; ba§ Seben
eine§ SBei^en glaubte id) einer ununterbrod)enen ©efa^r au§=
10 geje^t imb meinte, bie ^äujer ber @uro:päer tt)ären, au§ S^urc^t
unb 23eforgni§ , lauter f leine ^itabcUen. Siöie gro§ mar mein
©rftaunen, ju finbcn, ba§ bie ©d}mar,5en ju 2)cmerarl; felbft bie
Se'^üter il^rer .Sperren unb il^reg ©tgentums finb!
„^d) bemerfte, am 3lbenb meiner Slnfunft, meljrere gro^e
15 f^cuer, mel(^e auf nmndjen ^^sunften ber ^^flanpng, auf bie 9Irt,
mie man einanber ©ignale p geben ^jflegt, angejünbet maren.
5tuf meine betroffene S^rage an ben .^ollänber, ber mid) empfan=
gen l^atte: ma§ bie§ ju bebeuten l^abe? antwortete er mir: ba^
bieg ebenfobiel 9legerpoften mären, meiere ouSgefteHt mären unb
20 fid) ablöften, um, mä^renb ber ^Jlad)t, bie S)iebftä!§le ju beraten,
^d) l^örte fie, bi§ jum 2lnbru(^ beg Sageg, ^Patrouillen machen,
unb fi(^ eine 3lrt bon ^^arole zurufen, mie in einem ^'ager (AH's
well!), infolge biefer ^Jk^regel fte'^en, ioä^renb ber ^iad)t,
aüt Suren ber .g)äufer offen, ol^ne ba§ fic| ber minbefte Dieb»
25 ftaljl ereignete.
„^c^ Ijabe mehrere amerifanifc^e Snfdn, aU ©renaba, <2t.
e^riftop^ 2c. befud)t, unb überall ben 3uftanb ber ^icgsr nid)t
nur erträglid), fonbern fogar fo angenehm gcfunben, ai^ e§,
unter fold)en llmftänbcn, nur immer mijglid) ift."
30 ®ie Sieger begeben fi(^, in ber Üfegel, ein menig öor Jlufgang
ber Sonne, an it)rc ?lrbcit; man gibt iljncn eine Ijalbe 8tunbe
jum i^rül^flüden unb 5mei Stunben jum 9Jlittagäeffen. 6ie finb
1 3)emerar9, glii^ unb £onbfcl^aft in Öuinna in Sübameiila uutcv eng»
lifc^er ,§errf(<iaft.
174 ßleinece Sd^riften: 3luä ben „3l6enbblättern".
nic^t träge Bei ber SlrBeit, dbn ungefd)icft; unb ein engtift^er
2;agelö^ner toürbc in einem Jiage mt^x leiften, aU auä) ber
flei^igfte ©(^tcarje.
^eber 9leger Befommt einen -Duabratftri^ @rbrei(i)§, ben
er, naä) feiner £aune unb feinem ©utbünfen, Ibetoirtfi^aften !ann. 5
(Sie getoinnen barauf, toenigfteng jtoeimal be§ Sfa'^i^^, 5Jlaiä,
©rtoffeln, (5|jinat ic. 2)ie @ef(i)i(fteren 3tnana§, 9)^etonen k.
5lIIe ^robuüe, bie fie auf i^ren i^elbern erzielen, "^aBen fic bag
9fiect)t, 5u ber!aufen; ein ©rtoerB, ber Bei föeitem Beträ(i)tüc£)er
ift, aU ber ßrtoerB aud) bc§ tätigften 2:agelöt)ner§ in Europa. 10
^^iiemalg fielet man, unter biefen 5^egern, Settter ober ©eftalten
fo etenber unb jämmerlidjcr 5trt, toie fic einem in ©roPritannien
unb Si'tanb Begegnen.
2ltte ©rfirtarje toerbcn in Äran!l§citen gepflegt; BefonberS
aBer bie SßeiBer beiielBen n}ä^rcnb i^rer 5tieberfunft. S^ebem 15
SBeiBe, ba§ in äöodien liegt, titirb eine ^tbammz unb eine
äöärterin pgeorbnet; man forbert au(^ nid)t bie minbefte 2lrBeit
öon i^r, Bi§ fie ööüig toieber l^ergcftellt ift. ÜBer^au^t aBer
bürfen bie SBeiBer nid^t in fc^lect)tem äBetter arBeiten: ein 2luf=
fe§er, ber p ftrenge gegen fie toäre, toürbe toeggejagt unb nir= 20
genb§ toieber angeftellt toerben. 2luf ben 5Jlorb ftet)t unerBitt=
lict) ber 3;ob.
©eitbem bie ßngtänber 5Jleifter Born '^ollänbifdien ©u^ana
finb, l^aBen fie eine gro^e 5!)tenge freier (5d)toaräen unb .g)alB=
neger in§ Sanb gejogen, toelcCie (atg ©($ufter, ©d)neiber, 3tn^= 25
mermeifter, 50^aurer) ^profeffionen BetreiBen. S)iefe 5)tenf(f)en
arBeiten anfängtid) unter ber Slnteitung englifdier unb f(^otti=
fc^cr ^Jtcifter; nac£)t)er toerben fie felBft geBrauc£)t, um bie jungen
©c£)toaräen 3U unterrict)ten. Wan ^at Bemertt, ba| biejenigen,
bie aug ben S}ölferfcf)aften Bon Äongo unb 6IB0 aBftammen, 30
gef ct)idfter unb gele'^riger finb , al§ bie üBrigen ^frifaner.
®er 3}erf. toar jebegmal Bei ber 5(nfunft eineä fj^al^rjeugeä
mit 5Zegern unb Bei bem 3}cr!auf berfelBen gegentoärtig. @c=
toö[;nli(| finb auf 5lnfttften ber ."perrcn bie ©c^toarjen atöbann
über beit Sitf*«"*" ^'^i^ Bd)mavim in Slmcrifa. 175
in bcm Sogenannten Ißerfaujsiaal berfammelt; fic tanken unb
fingen, unb man gibt i^nen ^u effen. S)er 33erf. bemerftc Bei
einer jotdien ©etegenl^eit ^rtei ÄnaBen unter ben 2tnge!ommenen,
bie, o^ncSleil an bcr finparfeit ju nel^men, traurig unb naä)=
5 benfenb in ber f^erne ftanben. @r näl^ertc \[äj il)nen freunblic^,
unb fprad) mit i§nen; ttiorauf ber ältere öon beiben, me^r burd)
3eici)cn, al§ burd) ba§ fc£)Iec^te ßnglifd), ba§ er, tüäl^renb feiner
ÜBerfa'^rt, gelernt ^atte, it)m ju berfte'^en gaB: fein ^amerab
^aBe eine entfe^lid)e ^^ur($t baöor, berlauft ju tocrben, n^eil er
10 meine, ba^ man fie nur faufe, um fic ju effen. ^eiT 35. na^m
ben ÄnaBen bei ber .^anb, unb führte il§n auf ben ^of; er gab
i§m einen Ajammer, unb bemül^te fid), it)m berftänblic^ ju
madjen, ba^ man i^n braudien mürbe, ^olj, jum Sau ber
©c^iffe unb Käufer, p bejimmern. Sier Änabe tat, mit einem
15 fragenben 33(id, mel^rere ©(^läge auf ba§ -^otj; unb ba er fic^
überzeugt t)atte, ba§ er rei^t gehört l^abe, f^rang er unb fang,
mit einer augfdimeifenben i^reube; teerte aber plö^üd) traurig
äu ^xn. 33. äurüd, unb legte i()m feinen i^inger auf "öm 5Jlunb,
gleidifam, um i^n ju fragen, ob er aud) if)n nid)t effen toürbe,
20 ^r. 33. nal^m barauf ein Srot unb ein <Stüd Steifd) , unb be=
beutete il^m, ba^ bie§ bie getoö^nlidie 5iat)rung ber ©uro^äer
fei; er ergriff ben 3lrm be§ Knaben, fülEirte i^n an feinen 5Jtunb,
unb ftie^ i^n, mit bem 3(usbrud be§ 9lbf(^eu§ unb beä QUU,
mieber öon fid). £)er junge ?tfrifaner berftanb il^n boütommen;
25 er ftüräte fid) ju feinen f^ü^en, unb ftanb nur auf, um p
tanken unb ju fingen, mit einer 2lu§getaffen^eit unb iyrö]§lid)!eit,
bie ^r. 33. ein befonbereä 33ergnügen t)atte, ju beobad)tcn.
„3(^ fomme nod) einmal", fagt ber 35erf. am ©c^Iu§, „p
meinem Siebtingägebanfen äurürf, nänitid) für bie (Erneuerung
30 unb ben 3Qßad)§tum ber fd)n:)ar5en S^ebötferung in ben iJoIonien
ber Stnfetn unb be§ Kontinents öon 9lmerifa (Sorge ju tragen.
9)lan mü^te Sieger, n)ctd)e tt)ät}rcnb ituanjig ^al^re Semetfe öon
Streue unb 3(npngtid)!eit in ben europäij(^en Dliebcriaffungen
gegeben l^oben, nad) ben lüften öon ^^Ifrifa 5urüctid)irfen. 3d)
176 ateinei-e gt^riften: au8 beit „aSeiibSIättcm".
älueiflc nic^t, ba^ biefe gmiffarien öanjeSJöIferfc^aften, bie i^ncn
freitoiHtg folgten, mitbringen würben: fo erträglti^ ift ber 3u=
ftanb ber Sieger in 3Imerifa im 3}ergteii^ mit bem eienb, bem
fie unter ber grimmigen ^errfd^aft i§rer ein^eimifd^en Sefpoten
au§gefe^t finb." s
ÜJcogra^^tfd^c 9J«d^rtc^t tjon ber ^nfct .«pclflolaitb.
3n ben öffentlid^en 2?lQttern Ia§ man bor einiger ^cit, ba^
ouf ber, an ber 5Jiünbung breier f^tüffc ^ugteid), nömlic^ ber
SBefer, eiBe unb ©iber, liegcnben unb mitljin ben Unteri(^teif§=
l^anbel, jmifi^en dnglanb unb bem kontinent, bi§ ju ben testen lo
ÄaiferM)=fran3öfil(^en betreten, äu^erft begünftigenbeni^njcl
^etgolonb, für 20 miU. 5pfunb ©teil SBert, an Äotoniat^
toaren unb engtifcfien S^abrifatcn aufgel^äuft tuäre. 3Benn man er-
toägt, loie gro^ bie ^Jtenfc^ennmffe fein mu^, bie ein ©etoerBe, öon
fo beträ(^tlid)em, man möc£)te fagen unge'^curem Umfange, auf 15
biefen ^^la^ äufammeuäiel^t: fo mirb eine 9Jac^ric^t, üBer bie geo=
gra^^if(^e unb ipl^tififalifc^eSSefc^affenl^eit biefer^infcl, fe^r inter=
effant, bie für^tic^ in ben „©emeinnü^igen Untert)altungä=SIät=
tern" geftanbcn '^at: ein ^ountal, ba§ üBerl^aupt, tocgen ber 316=
loedifelung on le'^rreidien unb ergö^enbcn ^lufjä^en, unb be§ 20
ganjen Reifte», ernft unb l^eiter, ber barin :§eiTfc£)t, ben 3:itel
eine§ 3}oIfäbIatt§ (ein beneibenämürbigerStitel!) mel^r alSirgenb
ein anbre§ Journal, i>a§ fid) barum bemirBt, öerbient. 9la(^ bie=
fem ^latt (©t. 43) beträgt ber Umfang be§ tonartigen gelfenä,
tüorauf bieg fteine, Sebrängniffen aller 3lrt feinen Urfprung 25
banfenbe ^tabliffement ruf)t, nid)t me'^r aU V2 5[)teite; unb auf
ber, bem aufolge nic^t me'^r aU V* Cuabrotmeile betragenben
Dberftädie, fanben, fc^on bor 3lu§brud} be§ Krieges, ttjeber bie
Käufer, 400 an ber ^at}l, bie barauf bcfinblid^ tuaren, nod; bie
Familien, 430 an ber S^\)l, bie fie bcmot^ntcn, ge'^örigen '^la^. 30
11 über bie flontinentalfperre 1810. — 18 Über bie Hamburger „0eiitein=
nü^igen Unter^a(tung§=a3Iättei" uiib fitciftö »ermutlic^e 3KUarbeit on i^nen ogi.
bie älnmertung am ©d^Uiffe beä SBanbes.
0cogvapl)ifi.^e aiacOrid^t von ber Sttfel §elgoIanb. 177
©c^on 33üfd)ing gibt bie 9Jlenf(^enmenge ju 1700 (Seelen an;
eine unge'^eure S3eöölferung, bie bie 16eträd|tUif)ften in ßnglanb
unb in ben 9tieberlanben, bon 4500 ©eeten auf 1 Cuabratmeite,
um ein 2)rittel überfteigt. S)abci ift ber ^o^z unb fteile, on brei
5 «Seiten öom 9Jteere befpütte ^yetfen, toorauf bex ^^leden gebaut
i|t, toegen feiner mürben, atoiidöen ben i^ingern jerreiblicfien
©ubftanj, burc^ bie SBitterung bom @ibfet jum fyu^ äerjpalten
unb jerriffen; bergeftalt, bo§, au§ 3^urd)t bor ben ßrbfäßen unb
3erbrö(fe(ungcn, bie fe^r pufig eintreten, bereits meljrere, auf
10 bem äu^erften 9tanb fc^toebenbe .^äufer ^abcn abgebroi^en toer=
ben muffen, unb bei einem berfelben, öor mcl;reren Sauren,
toirflid^ ber i^lüget be§ ßönigl 3Bac^tI)aufc§ f(f)on ^erabgeftürjt
ift. S)ie SSeforgnig, ben Steifen ganj fid) auflöfen unb 3ufammen=
falten ju fe'^en, ^ai ben $Rat fd)on tängft bie 9iottoenbigfeit einer
15 9Ibbac£)ung embfinben laffen; aber ber befi^ränfte 9{aum, ben
fein ©ibfet barbietet, unb ber im umgefe'^rten S5erl^ättniä bamit
fte^enbe, ungc'^eure jä^rlidie Söad)§tum ber S3ebölferung, t)er=
jögern bie 9(u5fü^rung biefeä @ntf(^Iuffe§ öon ^di)x ju ^af)X.
®ie 6inrid)tung ber -giäufer f (einer unb fompenbiöfer ju matten,
20 ober fie bii^ter aneinanber ju rüden, ober bie ©trafen, bie ba=
bur($ gcbilbet toerben, ju berengen, ift unmöglich; benn hit ein
©tod l^of)en -giäufer entt)alten ni(^t metjr, als ein ^immer, eine
^antmer, eine ^üc^e unb eine ©beiiefa"ii»ei^; iinb i'ie ©trafen
finb fd)ün, i^rer erften ^3tnlage nad), fo eng, bo^ fein i^utjrmerf
25 fie ^affieren, unb ^öd)ften§ nur eine £eid)e tjinburdjgetragen
toerben !ann. @egen ©üboft befinbet fi($ ätoar nod) ein fteineg
bünenartige» SJortanb ober Unterlanb, auf beffcn l§öd)ftem ^^un!t,
bid)t an ber t^etäluanb, no(^ 50 ipäufer angeniftelt finb; aber bie
gtut, fo oft fie eintritt, überfd)toemmt biefe Düne, unb Bei
30 (Stürmen unb Ungetoittern brotjt ber 2öad)§tum berfetben, bie
.^äufer, bie barauf befinblid) finb, gänätic^ tlintoegjufbülen.
ßrloägt man l^ierbei, ba^ ber Reifen ganj unfrui^tbar ift; ba^
1 Stnton griebrid^ SBüft^ing in feiner „©rbBefd^reibung", Seil 1.
ÄUift. IV. 12
178 flleinere Sd^riften: Slug bcn „a6etib61ättem".
auf bem S3or= ober Unterlanb, ätoij(^cn ben Käufern, ber einjtge
jü^e trinkbare -QueE entf^jringt; ba^ man fii^, im frieden felbft,
mit bloßem ^Jegenteaffer bel^elfen, unb an l^ei^en ©ommertagen,
über eineSLre)3|)e öon 191 (Stufen l^eraBfteigenmu^, umbarau§äu
fd}ö|)fen; ba^ nur einige ;3io^anni§16eerfträu(i)er, ein toenig ©erfte 5
(4002;onnen nad) S3üfd)ing) unbSöeibe für§ S3ie!^, auf ber£)ber=
flät^e be§i5^elfen§ h)act)fen; bo^ innerl^alb be§ l^o^en, öor ©türmen
einigermaßen gefiederten, ^ofe§ bes ^rebiger'^aufeS ber einzige
SSaum ]6efinbli(^ ift (ein SJlaulbeerfiaum) ; baßbemnacf), bomUr=
f^jrung biefe§ ßtabliffementS an, alle SSebürfniffe, aud) bie erften 10
unb bringenbften, au§ ben, fec^§ unb ^e^n ^Jleiten fernen |)öfen
be§ feften Sanbe§, ge'^olt toerben mußten; ha^ hmä) ben ^eg
unb bie unerBitttid)e ©))errung beg .^ontinentg ber i^nfel biefe
3uful)r gönälid^ aigefdinitten ift; baß mithin, bi§ auf t^Ieifd),
SSutter, 5Bier, Satj unb ^rot, alle§, mit unöerpitnigmößig 15
müliebotten Slnftrengungen, au§ bcn .^äfen öonßngtanb l^erüber=
gef($afft toerben muß: fo gehört biefer, um einen äöert öon 20
9JtiIi. 5pfunb (Sterling, fpicienbe, !ontinuiertid)e, an ßeBen unb
SBemegung atte 5Jteffcn be§ Kontinents übertreffenbe ^anbel,
ber auf biefer iJben, nadten, bon ber Tiatur gänälic^ bernad)= 20
läffigten gelefc^olle, inmitten be§ 3Jteer§, fein SBarenlager auf=
gef dalagen l^at, (nun aber toa^rfc^eintic^ S3an!erott machen njirb)
gelniß äu ben außerorbentlid)ften unb merfroürbigften ßrfd)ei*
nungen ber ^eit.
^clgoIättbifdjcS ©ottcSgcriii^t. 25
S)ie ^etgolänber !§aben eine fonberboreSlrt, il^re Streitig»
feiten, in atoeifel^aften gälten, ju entfd)eiben; unb toie bie 5par=
teien, bei onberen S5ölferfd)aften, ju ben SBaffen greifen, unb
ba§ ^lut entfdieiben laffen, fo werfen fie i^re Sootfenäeic^en
(SJlebaillen üon ^Jtejfing, mit einer Plummer, bie einem jeben öon so
il^ncn äuge|ört) in einen .^ut, unb laffen, burd^ einen Sci)iebg=
riditer, eine berfelben l^eraug^iel^n. 5Der Eigentümer ber9Jummer
befommt atebann 9ie(^t.
^eIflo[tttibifd^eg ®otleggeric§t. giterarifd^e Wotij. 179
Sttcrnrtfii^c 9?otts.
(5(f)on frü'^er ift in biejen blättern bon bem, feit bem Iften
3uü b. ^. Bei ^rn. ^ert^e§ in .^amBurg eiidieinenben, „Söatei»
tänbifc^en 9Jtujeum" bk ütebe getrefen. S)a§ joeBen erfd)ienenc
5 5te|)eft biefer üortreffli^en geitjcEinft enthält unter anbern ^öc£)ft
merfroürbigen 5Iufiä|en eine bon ^etrn ^of=©etretär ^^nebrid)
©(^(eget in äöien abgehaltene S5oilefung über bie 9^atur unb bie
golgen ber .'Rreujjüge, bie inir unfern Sefern ni(^t genug empfehlen
fönnen.— Überl§au|)t berbient biefe liberale, toir möi^ten fagen,
10 großmütige Unternehmung, bei ber, toie e§ bie 5Ratur ber ©ai^e
jetgt, feine 5lrt gemeiner ©pefulation obgetoattet ^at, bie Unter»
ftü^ung alter ©utgefinnten. S;ie atteÜtictitung be§beutfd)en(Sin=
ne§ nai^ @rünbli(i)feit be§ SenfenS unb Sorf(^en§, ftnbet ficfi in
biefer 3eitfd)rift toieber, unb aUt bebeutenbc Äöpfe unfrer Station
15 Serben fid) anfc^ließen. ©ofe^rbiefe§„33atertänbif(^e5llufeum"
einerfeitö ftrebt bie äußeren Sßer'^ältniffe bon S)eutf cE)tanb , toie
e§ \xä) gebührt, unberüt)rt ju laffen, fo toirb fie bocf) anbreiieit§
alle inneren ©taatgangelegen'^eiten , S^inanjen , ^poli^ei , @ef e^=
gebung, öffent(id)e @rjie|ung unb Äultug, einer ernften S3e=
20 trad)tung unterjie^n , unb jebermann hjirb einer unbefangenen
Srörterung beffen, tnaS in ben berfc^iebenen beutf(^en ©taaten
in jenen großen 9tü(ifid)ten beränbert ober berbeffert iborben,
mit großem ^ntereffe entgegenfel^n.
2 ©d^on frül^er: in ber crften „Siterarifc^en SeiFage", unb im 22. „9lBenb=
blatt" oom 25. Dttober 1810, loo eä i^ei^: „3n Hamburg erfd^eint feit bem Iften
3uliuä bei laufenben ^a^rcä eine ßeitfc^rif t : j'Caterlänbifc^eä 3)Utfeum', bie
bei ber tüchtigen Sentungäart unb bem eblen ©emeinfinn i^reä Unternehmer^ unb
Serlegerä, beä §errn 'Pert^eä, baä Qntereffe von ganj 2)eutfc^lonb ju erregen nic^t
ermangeln wirb. Sßir teilen ouä einem barin eut^aUenen »riefe über ®xipif)olm,
baä folgenbe Slltenftüd mit, luetd^eä feit langer Qixt in Schweben jirfuiiert unb
bei ben neuerlichen (Sreigniffen oielfältige ätesie^ungen erlitten ^at. 3)er ^ier bar=
geftellte SJorfall erjä^lt fic^ auc^ fcl)on längft in 35eutfc^)lanb, jeboc^ mannigfaltig
cntfteUt, fo ba^ unfre Sefer i^n gern bericijtigt fe^n roerben." 3)aä 3lftenftüc( mar
von e. 3)1. Mrnbt, flleift-S iöelannten, l^incingeliefcrt loorben. — 16 35. i^. bie äußere
ipoUtil.
12*
180 JUeinere Sc^nfteu: Stug ben „'.'(('eubblätterii".
ä3ou ber Ütierlcftung.
((Sine ^'avaboje.)
5!Jlan tü^^mt ben 91u|en ber Überlegung in alle .^lirnmcl;
Be^onberg ber faltBtütigen unb langwierigen, öorberJat. SQSenn
tc^ ein ©tränier, ein Stitiener ober ein granjoie loäre: \o m'öäjk 5
e8 bamit fein SSeiüenben I^aBen. S)a ic^ alber ein S)eutfd)er Bin,
\o ben!e id) meinem ^oijn einft, BefonberS toenn er \iä) äum
©olbaten Beftimmen folite, folgenbe Oiebe jn Italien.
„S)ie ÜBerlegung, iüiffe, finbet i^ren 3eit^un!t meit fd)i(f=
lid^er nad), al§ bor ber Stat. SBenn fic bor"^er, ober in bem 10
SlugenBUcf ber ßntjdieibung felBft, in» ©:piel tritt: fo fc^eint [ie
nur bie ^um ^anbetn nötige Äraft, bie au§ bem l^errlic^en 6e=
füt)t quiltt, 5u bertoirren, ju l^emmen unb ju unterbrücfen; ba=
gegen ]iä) nad)l§er, toenn bie .g)anblung aBgetan ift, ber ©eBroui^
bon ii)x mad)en lä^t, ju toelcfient fie bem 93tenfd)en eigentüii) 15
gegeBen ift, nämlid) fid) beffen, mo§ in bem 35erfaT)ren fe'^ter»
l^aft unb geBred)li(^ toar, Betonet p toerben, unb ba§ ®efü§t
für anbere üinftige f^öEe ju regulieren. S)a§ SeBen felBft ift ein
^ümp\ mit bem «Sc^idfal; unb e§ berl^ött fidi oui^ mit bem
^anbeln lüie mit bem 9tingen. S)er 2ltt)tet fann, in bem 3(ugen= 20
Btid, ba er feinen ©egner umfaßt tjätt, fd)le(^tl^in nad^ feiner
anberen 9iüdfid)t, al§ nad) Bto^en augeuBIidlid^en ßingeBungen
berfal)ren; unb ber jenige, ber Bered^nen toollte, meldte ^JJluSfetn
er anftrengen, unb toeldie ©lieber er in SSetoegung fe|en foll,
um p üBerminben, toürbe unfeljlBar ben ^ür^eren 3ie|en, unb 25
unterliegen. 5lBer nac^'^er, menn er gefiegt f)at ober am ^oben
liegt, mag e§ ätnedmä^ig unb an feinem Ort fein, ju üBerlegen,
bur(^ njetc^en 5)rud er feinen ©cgner niebermarf, ober toetd^
ein S3ein er il^m Ijätte ftellen foKen, um fid^ aufred)t ju er'^alten.
äöer ba§ 2eBen nid)t, irie ein folc^er Otinger, umfaßt l^ält, unb so
taufenbgliebrig, nad^ aKen 2Binbungen be§ Äampfä, na(^ allen
Söiberftänben, S)rüden, 9lu§n5etd)ungen unb Oteaftionen, mxp=
finbet unb f^ürt: ber toirb, ma§ er milt, in feinem ©efpräd),
burd)fe^en; bieltoeniger in einer ©(^ladjt."
Bon her Überlegung. SJeuja^rSiuunfd^ emeS ^^euertueiEearä. 181
9Zcujo^rSrtJunfc^ cincS g-ciicrwcrfcrS an fciucu ^auptmaun,
au3 bcm ficbenjä^rinen Stiege.
.^oc^juel^venber, ^oi^geBtetenbcr, Sßefter urtb
5 (Strenger ^err §au^3tmann!
Sintemal unb anbietncit unb gleid^tütc, toenn ble ungeftümc
Sßafferflut unb bereu fd)äuntenbe äöellen einer gan5en ©tabt
Untergang unb S5erh)ü|'tung bro^en, unb bann ber äitternbc
5ßürger mit Ü^ettungSttierläeugen ^erju eilet unb rennt, um too
10 möglich ben raufdjenben, Braufenben unb erzürnten feinten @in=
l^alt 5u tun: fo unb nic^t anber§ eile id) 6to. .^oditüo'^lgeBoren
Bei beut jc^igen Sfa'^regtüedjfel öon berllnberöefferlidjfeit meiner,
Slinen gelüibmetenßrgeBen'^eit BereitlDittigft unb bienft6cfüffent=
lid)ft ju berfidjeru unb ju überzeugen unb baBci meinem .^od)=
15 gec'^rten .^errn ^^au^jtmann ein ganjeS ^Irfenal boU aÜer jur
©lüdfeligfeit be§ menfd)tid)en !s^eben8 erforberlid)en 58ebürf=
niffe an^utoünfdjen. — @§ muffe meinem ^o(^geel)rteften ^^errn
§an|)tmann tDeber an ^ultier ber eblen ©cfunb^eit, nod) an ben
Äugeln eine§ immertuäljrenben 58ergnügen§, toeber an 93om'6en
20 ber 3ufvieben^cit, toeber an Äarlaffen ber @emüt§rul)e, nod) an
ber Sunte eines langen SeBenS ermangeln. @§ muffen bie fyeinbe
unfrer 9tu^e, bie ^anburenmä^igen ©orgen, fii^ nimmer ber
3itabeHc ^l)rc§ .^erjeng nähern; ja, e§ muffe S^nen gelingen,
bie Jrondieen ^^xn .$lrän!ungen öor ber 5){eboute3if)ver 2uftemp=
25 finbungcn ju öffnen. S)a§ @taci§ Si^reS Söü!^lergel)n§ fei Biä
in ba§ fpätefte 3ltter mit ben ^^^aüifaben be§ ©egen§ öertoal)rt,
unb bie ©turmleitern beg ÄummerS muffen bergeBenS an ha^
Siaöelin 3i^rer f^reube gelegt toerben. @ä muffen 6h). ^oditoo'^l^
geboren alle, Bei bem Befdirtterlidien ^Jtarfc^ biefcä 2eBen§ t)or=
30 fommenbe, SJefileen o^ne Sßerluft unb <2d)aben paffiercn, unb
1 gcucrroevfer : früher in ber pveiigifd^en 3Crmce ber gü^rcv cineä ®efc§ii^e5. —
20 florlaffe (carcasse), I)ier im artiUeriftifc^eu Sinne „SBranbfugel". — 24 Zrans
c^ee: £auf graben; SHeboutc: €c§anje. — 25 ®taci«: Söruftroe^r. — 26 ^aUifabe:
^'fa^Iiuert. — 28 Siauclin: [jnlbmonbförmige Sc^anje- — 30 ®efil^: ^o^troeg.
182 kleinere 6d^rtften; au8 ben „abetibblätteni".
]tf)it e§ 3U feiner 3eit, toebev ber Äatoatterie S^rer SGßünjc^c,
nod) bei- 3infantene,3^reT .^Öffnungen, nocf) ber reitenben5lrtiüe=
rie i^l^rer ^^rojefte an bem ^roöiant unb ben 5)lunitionen eine§
glürfltcf)en @rfotg§. Übrigens ermangte irf) au^ m6)i, ba§ @e=
toe'^r meiner mit fcfiarfen ^^atronen getabenen S)an!bar!eit ju 5
ber (£alöe ^^xtQ gütigen SSo'^IrooHenS logjufcfiie^en, unb mit
ganzen ^eloton§ ber @r!enntli(^feit burc£)5U(^argieren. ^cf) üer=
abjrfieue bie .^anbgriffe ber golidi^eit, id§ mad)e ben ^fannbecEet
ber 33erfteEung ab, unb bringe mit oufge^flanätem SBqonett
meiner ergeBenften 5Bitte in ba§35ataiHon Cluarre3Ijverfyreunb= lo
jc^aft ein, um biefelbe ju forcieren, bo^ fie mir ben Sßal^tpla^
Sf)ter ©etüogen'^eit überlaffen muffe, too iä) mict) ju mainte=
nieren fudjen loerbe, bi§ bie unöermeiblidie Tlxnt be§ SLobeg
i§rcn (Jffeft tut, unb mic^, nid)t in bie Suft fprengen, mot)l oBer
in bie bunite ^afematte be§ @rabe§ einquartieren tüirb. S5i§ is
ba'^in ber^arre id} meine§
.g)od)äuel^renben ^errn ^au^tmannS
ref|)e!tmä^iger S)iener ^. 9i.
ßtticnbcr = SBctro^tung.
®en lO.SJJärj 1811. 20
Sfm borigen ;3at)re maren !eine fid)tbaren ©onnen= ober
5!)tonb = i^infterniffe; atjo feit ungettjö'^nlid) langer 3ett bie erfte
fättt auf ben @eBurt§tag unfrer unöerge§lid)en Königin. 2)er
5Jlonb, ber an biefem 2:age 'ba^ 3eid)en ber Jungfrau öerläBt,
iüirb in ber fec^ften 9Jtorgenftunbe (bie aud) il^re lobeSftunbe 25
föar) berfinftert, unb gel;t in ber S5erfinfterung unter. — tl6ri=
gen§ ift e§ ©onntag.
SStffctt, ©(!^affc«, äctftörcn, ©r^altett.
S)a ©olb nät^ft ^ptatina ber fc^merfte Körper ift, ben toir
lennen, fo ift fünftlid)e§ ßJotb nur auf ^Wti SBegen möglii^. so
7 ^eloton: SRotte. — 12 Sic§ maintenicren : ftd^ Be^oupten. — 23 Königin Suife.
ÄatenbersS3etr«(^tung. SBiffcn, ©d^affcn, 3erft8ren, (Srl^alten. j[83
S)ur(^ ßntbecfung eine§ too^lfelteren Äörper§ öon berfetben,
ober größerer fpejiftfdier ©(^toere, bem man burd^ fünftticfie S5e=
l^anbUmg bic übrigen ©genfi^aften be§ 6JoIbe§ geBen fönnte.
S)ux-cf| bie ^^(atina ift niditö ge'^olfen, toeit fic teurer ift.
6 S)urcf) ©ntberfung einer 5JHf^uiig mef)verer ©ubftanjen, bic
äufommen alle ©igenjd^aften, and) bie ©(^toere, be§ ®olbe§ l^ät=
ten. 3lIfo bie 5Jlii(^ung mu§ fc^lüerer fein, a(§ bie einjetnen 23e=
ftanbteite öor ber 5[Rij($ung, ober bur(^ (^emifdie ober mec^a=
nifc^e Bearbeitung e§ tocrben. Unmöglich ift biefe» nic^t. äöir
10 ^aben bie 33eifpiele an einigen ^tetatten, bie oi'tibiert burd) @in=
toirfung be§geuer§ fcEitoerer toerben, al§ borl^er im regulinifd)en
^uftanbe, unb burd^ßäutern unb .jammern nehmen biele^ör^er
an fpejififd^erSc^njere ju. @olb ouf fünftlidiemäöege ju machen,
fann man alf o fo teenig unmögtii^ nennen , aU Zinnober unb
15 SJlineraltoaffer. 2)ennoc^ ^at man, feitbem e§ Bei ^jolijierten
?iationen ein .§au|)tmateriat be§®elbe§ getoorben ift, unb feinen
^n^aber glei^'am allmäc£)tig mat^t, biefe fünfttii^e (Sr^eugung
öergebcnS öerfuc^t; obgleich erfahrne ©d)eibe!ünft(er mit aller
3tnftrengung unb 9tufo)3ferung il^re§ 3}ermögen§ 9]^enf(^enalter
20 l^inburd) operiert ^aben.
S)ie !ünftIi(^e®olbma(^erei mag i^rem bereinftigendrfinber
ganj nü^H(^ fein, aber für bie l^ö^ere 5iaturfunbe, für @rn3eite=
rung unferer @infid)ten in if)re Öfonomic im großen toirb ba=
burcf) bod) nur toenig gemonnen.
25 äöie unenbüd) le^rreid)er toürbe bic Hinfttidie drjeugung
eine§ organifd)en, ober garIebenbigenÄörper§fein. S)er(S($öpfcr
einer ^Jtilbe, be§ üeräd)ttid)ften aller 2:iere, toürbe toeit über bem
ftel^en, bem e§ gelänge, ben ganjen Sttna in reine§ ®oIb äu ber=
toanbetn.
30 äßenn mir e§ erft fo meit gebrad)t l^ötten, ben geringften
^Pflanjenfeim, ein eiujigeg feimfäl}igc§ äBeijenforn, buri^ Äunft
l^erborjubringcn, bann erft !önnten toir tjon ©tementeu unb
11 üJJctall im ,,regulinif(Oen 3"f""'>c" (oon regulns, aDJetoafönig) ift reine«,
unoereritcä 3}ieta(I.
184 kleinere ©d^riften: 9lug bot „abenbblättern".
Uiftoffcn, bon bereit Kenntnis iinb ©eBraud) rcben, iiiib iin§
eine§ 33Iic!ö tjinter ben gel)etmniööoIIen ©djleier ber äöerfftättc
ber 9iatur rül^men.
3n SSogeletern exhjeden rtix buvd) !ütiftlid)e SBävme ben
|d)lQfenben Äeim be§ £eben§. 9I6er — ein 6i ju fd)affen, ba§ 5
BefruditBar ift; 3;ieve ober \xioX)l gar ben 5Jlenfd)en felBft auf me=
d)aniid)eni ober diemiidjem 2Bege l^erBorjuBringen: ba§ mären
SlufgaBen, be§ fo !E)offärtigen 5)tenid)en tüürbig. 2Barum Jagt
man ber ©olbnmdieret fo nac^? .^ier ift ein er'^aBenereS S^tl,
auc^ aBgefet)en Bon ber S3ereid)erung ber 9Zatur!unbe. S)ic3ßelt= lo
!§errfd)aftn}ärebem gefiebert, ber 53lenfd)entDie33efenftielefd}ni^en,
unb i^ren (5d)äbeln nad) ber ©oHfdien 2;i^eorie eminente S)ieB§=
unb Oiauforgane im^^rimieren fönnte!
Söoäu hoä) unfre ärmlidjen fi(^ einonber jagenben p'^t)fifd}en
unb mebiäinifi^en SLl^eorien, :p!C)Iogiftif($e unb antip^Iogiftijdjc, lä
^ufelanbfc^e unb äSroiüufdie 2iöaffer= unb Sßranntroeinfi^fteme?
©uc^t erft bie Elemente be§ organifd)en unb unorgonifc^en
2eBen§ fennen ju lernen, unb bie 9lrt ber ^ufammenfe^ung jum
ßeBen; unb gtouBt nid)t, burc^ leere ^'§t)fifd)e unb ^9perp^t)fiid)c,
finnige unb unfinnige 5träume fc^on auf§ reine ju fein. äJermiJgt 20
il^r tüol)! Born 9?egen, ^aget, 2:au unb anbern täglidien @rfd)ei=
nungen eine anbere ©rflärung ju geben, aU : e§ regnet, meil —
e§ regnet! unb fommen alle eure fc^roerföEigcn, grunbgcleljrten,
fuBerf einen S)ebuftionen am ßnbc auf ctmog anbereä t)eraus?
Sie ©ternfdjuuBBen, fagt il^r, finb toäffrige unb feurige fünfte. 25
£a^t bo(^ einmal nur einen foId)en ©ternfd)nuBBen IjeraBfaüen
Bom girmament, mit allen eurem Bt)t)fiJaHfc|en unb med)ani=
fd)en ^iBBfli-'flt/ niit bem i|r bie drbe au§ ben 91ngeln rüden
mürbet, toenn fid) nur ein fefter ©tütjBunft fänbe; ober — fagt
12 3o§annQofepl^®olt, bamnlä att6c(annt q16 ajegrünber unb Sßep
tvcter ber ec^äbetkrjre. — 15 „^pfjlogifton", brennbare i'uft; aScrtrctcr ber pO[o=
giftifd^en Gf;emie luar (Seorg ©rnft StaI)I, geftovben 1734 in Söertin, ber ber
antip£)logtftifc§ert rcnr Slntoinc Laurent Saooifier, guillotiniert 1794 in
!pnri§.— 16 tev bamalä f,(;on oerftorbene eng[ifcf;e Jlrjt ^oi)n 33roiBn unb G§ri =
ftop^ SBJir^etm ^ufelanb in SBerlin waren bie a3egrünbcr unb i^eitreter ber
nad; ifjnen benannten mebi^inifclien Sijftenie.
SBiffen, Sd^affen, 8«rftören, erhalten. 185
nur eininat t)orau§, toonn ein folc^er ©ternic^nu^jpen, ober nur
ein 2;ropfen Stegen l^eraBf allen toirb!
^l)x xnt}mi mä) eurer uotur'^iftorifd)en ^enntniffe ber Zau=
fenbe unb aBer 2!aufenbe bon Sieren unb S5ögeln, bon Snjeftcn
5 unb Söürmern. S^r fennt öiele Sif^e unb anbere SSetoo^ner
be§ 2öaffer§. $[ber tt)ie mit ben S3eWot;nern ber inneren @rbe?
©tauBt il^r benn, bieje unge'^eure, 1200 93lciten bidfe, Änget
fei un'6en)o'^nt unb o^ne £e6en in i^rem Innern? ©raBt bod)
einmal mit allen euren 9Jiaid)inen ein 2o(i) burd) bie 6rbe Big
10 ju ben @egenfü^lern, belaujc^t ba bie 9iatur in i^rer öerBorgen^
ften ^eugungötoerfftättc, unb bonn ffrcc^t meiter!
^!^r rcbet fo biel t)on ^Qxitx unb ^^^l)logifton, ©tementorfeuer
unb i^euerluft. 5angt bod) einmal bie fidjtBare i^lamme, unb
id)lie^t fie in untierönberter ©eftalt Wie bie Suft unb ha§> Sßaffcr
15 in eure ©efä^e ein. Schaffet bie Spiere, bon benen eure 9tatur=
gejd)ic^ten iprec^cn, unb fetjt — bie Urclemente beö 2cBcn§ fen=
nenb — bereu taufeub neue^Jlrten 5ufammen,biei^rje^tnurburd)
eure ungeregelte ^^^()autafie erfc^afft, unb auf Seinmaub ober in
Marmor barftettt. ©attelt eure .fjippogrl^^j^en jur luftigen 9ieu=
20 terei, unb rid)tet ben SJogel üiab fo ab, ba^ er eud) bon ben^polen
]§er äuträgt, toomadi eud) gelüftet! 3öa§ finb bie egt)btifc^en
^t)ramiben unb alle Söunber ber 3Belt, gegen ein 2od) buri^
bieGrbe, ober einen^Bau nur bon ber^ö^^e be§Ifd)imboraffo? —
^fjx toi^t red)t gut ju fagen, aud) ju Berechnen, toarum ein fol=
25 ($e§ 2oä) unb ein foldieg (MeBäube nid)t möglid) finb. ^f)X mü^t
aBer immer bajufe^en: mit unferem je^igen 9J]a^e bon ."ilennt=
ni§ unb ßrfa^rung , unb mit unferen je^igen @infi(^ten in ben
.^auSljalt ber 5^atur. S^r fagt 5. 58., fo ein ©eBäube bi§ jum
9tnfang ber i^-roft,^one aufaufü^ren, Würbe Wo'^l mijglid) fein;
30 aber p^er nid^t. Sie ?(rbeiter würben erftarren, bie 33inbung§=
19 ^ippognjpl^, faflcn^aftcö giiigclrog. — 23 ®cr 6(;tm&ornf)o, i)oi)tv SBerg
ber Slnben in Sübamciifa, bamalä burc^ SUcEanbei' ooit ^umbolbtä SBeftcigung
beiüfjmt geiuorben ; äßeitfc^' großeä Sanbfc^aftögemätbe, ben Gljimboi-affo bai-ftellenb,
mit SUejanbcr oon ^umbolbt imyiiitcrgnmbe, iimr auf ber testen Äuuftaiis[tet(una
in SJerlin 1810 ausgefteüt gciuefen.
186 Ätdneie ©(^iHften: au§ ben „Mbenbblättem".
mittet gefrieren u. \. tu. 66en folci)e |)inberuijfe ju Besiegen, üBet
euren ©i^arffinn.
3um 2lu§graBen be§ SodieS tüürben mir Batb auf Söaffer
fto^cn. S)a§ ift geloi^. ^Iber eben bieÜbernjältigung be§3öaffcr§
ift ba§ ^roBIem. Söenn e§ au(^ nie gelingen joüte, toürbe c§ 5
bielleid)t bie ^tecfjanif unb ^t)braulif mit ben fdiäparften 6r=
finbungen BereicEiern. ^lljo bie ^^roftäone, nidit y^tet 5Didte un=
fere§ 5pioneten, inäre bie ©renje unfere§ @m:|3or[teigen§ äum^5ii'=
mament, toenn oud) bie mec^aniidien ^inberniffe glüdftid) Be^
fiegt hjürben? — 2)er 9Jtenj(i) fann im SBaffer nit^t leben. 3n lo
ber 2au(^ergIo(ie fann er e§. @r !ann auf bie 2)auer niii)t über
bem äöaffer bleiben, ^n ber ^orfweftc !ann er e§. 3lIfo —
maä)t, ba^ er in ber feinen unb falten Suft ba oben bauern fönne,
ober — mai^t biefe 2uft bid)ter unb toärmer!
3ßir effen unb trinfen tägli(^ bie mannigfai^ften S)inge. is
5lber h)iffen toir too'^l, toie jebe Gattung ©^jeife unb 2:ran! auf
un§ toirft?
3Bir fe'^en, ba^ Wxlä) buri^ 3utun einer Säure gerinnt,
äßir f^lie^en barau§, ba^ biefe§ auä) im Allagen ber x^-aü fein
muffe, toenn mir auf 9JUlc§ Säuren ju ung nel^men, unb ba§ 20
bie S5erbauung baburc^ pm ^tlac^teil unferer ©efunb^eit unter=
brod^en trerben toürbe.
3Bir bebenfen nid)t, ba^ ber ^Jtagen unb bie innere £)rga=
nifation ber 93erbauung bajuBrnnit, unb gan^ anbre Erfolge
lierborbringt, al§ toir im 5£;iftittier!olben fe^en. Unb bod) finb 25
unfrc mel^rften biätetifd)en Siegeln öon einer ]^t)))ot^cfietten 2lna=
logie biefer äußeren c^emifdien jur inneren @ärung abgezogen,
unb unfre mel)rften Slrjneimittel l^ierauf gcgrünbet. äöir fd|lie=
^en: ßl^inarinbe l^ot ben (Jaju§ unb 5Jtebiu§ öom lieber ge=
l^eilt; alfo l^eilt fie jebermann. SGßir öergeffen babci, ba§ jeber 30
^Jtenfc^ eine SGßelt ift, feine eigentümliche ^elt in feinem Sfnnem
trögt, unb felbft im organifd)enS3aue öon jebem anbern abmeid)t.
29 S)ie SRömer getraucfite« bie 9Iamen Sajuä unb ÜJJeoiuS in bem Sinne, wie
n)ir etioa {agcn: §inj unb Äuiij.
SSBiffen, Schaffen, gerftSren, (Sr^attcn. 187
ßrft toenn totr bic Urelemente atter Äörper rein borftellen
iinb Beliebig 3ujammeufe|cn !önnen, finb toir um einen ©c^riti
tüeiter.
Sßir h)iffen Ht ^Q'^iianjenben , ba^ Söaffev bie Saljc ouf^
5 löft. äÖie gefc^ie^t bieje ^luflöjung? äöarum löft fi^ igtet
nicf)t im äöaffer auf? Sft diemifc^e Sluflöfung öon einer med)a=
nifi^en Trennung ber Steile \o toefentlic^ berfcl)ieben? unb loirfi
nit^t üwä) bei jener nic^tg, al§ eine feinere Oteibung?
©0 fe^r ber ^Renfd) l^ier in feinem äöiffen unb in ber Äunfi
10 3u fd)affen nocl) äurüct ift, fo toeit fjat er e§ in ber ^unft ju jcr-
ftörcn gebradit; öieKeidit bi§ jum ^öc^ften.
S)er ät^iü:piicl)e Äürbi§baum (Slbanfonifd^e 33anm, 6ale=
ba^»iBaum), beffen Stamm faum 12 ^yu^ 'i)oä) toirb, bagegen
bi§ 37 gu^ im S)urc^meffer er'^ält, foE, nad) 2lbonfon§ S5ere($=
15 nung, um einen ©tamm bon 30 gu^ im S)urd)meffer ju er^al=
ten, 5150 ^al^re nötig liaben. 6ine foldie gi'udit bon 5000
Salären jerftört ber ^Jtenfd) in 5 Minuten! S)ie egt)btifd)en ^^t)=
ramiben, bie fd)on mel;rere taufenb SJa^re ben Elementen trotten,
fbrengt er bielleidit in einem einzigen Stoge in bie ßuft!
20 Schaffen unb @r^alten ift ber ©egenfa^ bon ^erftijren. Unb
boc^ ift beibe§ fe^r nalje mit bem 3erftören bertüanbt. S)enn
oft ift ßrl^attung nur bur(^ 3ßiftörung möglii^, fo h)ie oft ßeben
nur au§ bem 2obe Ijerborgel^t.
©0 muffen h)ir, um £)bft, (Semüfe, f^elbfrüdite p liaben,
25 5)ll)riaben öon OJouben, ©c^metterlingen, ,g)eufd)reden äerftören
SBir töten beut^olätourm, um unfre5)^euble§ Büretten, bie 9Jtotte,
um unfre ßleiber ju er'^alten. äBir töten benSBolf, ber in unfern
©(^afftaE brid)t, ja felbft äutueiten unfer§ @teid)en, um ^au§
unb .^of unb unfer 5llterl§ciligfte§ ju retten. —
12 J)er franjöfifc^e ®elc^itc iDHc^el Slbanfon, gcftoiBen 1806, Befd^rieb
juevft ben naci^ itjnt Benannten SlffeuBiotbaum.
188 SIeinci-e Sd^iiften: SJuä bcn „SlBenbblättent".
^iifkli0tfu Ulli» ^nltiitr ©flgcöbegebfuljcit^n.
Ülucfbotc au§ beut (ctjtcii ^rcupfd^ctt Kriege.
Sn einem Bei ^ena liegenben Sorf, crjä^Ite mir, auf einer
O^eijc naä) x^xant]üxt, ber @afttt)irt, ba^ firf} nie'^rere ©tunbcn
nac^ ber ©c^tacCit, um bie ^eit, ba ba» S)orf fc£)on ganj bon ber 5
3lrmec be§ ^kinjen öon ^o^ento^e berlaffen unb öon f^ranjojen,
bie e§ für Befe^t ge"§atten, umringt getoefcn tüäre, ein einzelner
preu^ifcEier Üteiter barin gezeigt ptte; unb öerfic^erte mir, ba§
tocnn alle ©olbaten, bie an biefem 2;age mitgefo(i)ten, fo tapfer
gelrefen tüären, tnie biefer, bie f^ranjofen i^ätten gefc^ tagen tnerben 10
muffen , toären fie aui^ norf) breimal ftärt er getoef en , at§ fie in
ber %at foaxcn. S)iefer Äert, fprac^ ber 2Birt, fprengte, ganj öon
©taub Bebectt, bor meinen ©afttjof, unb rief: „^eiT Slöirt!" unb
ba ic^ frage: toa^ gibt'g? „ein @ta§ ^Brannten^ein!" antmortet
er, inbem er fein ©dimert in bie ©treibe ttjirft: „mid) bürftet." 15
@ott im .^immet! fag' id): toiU ßr ma(i)en, ^^«unb, ba^ 6r tüeg=
!ömmt? S)ie S^ranjofen finb ja bict)t bor bem 3)orf ! „@i, toas!"
fpridit er, inbem er bem ^>ferbe ben 3üget über ben ,§al§ legt.
„3c§ '^abe ben ganjen 2!ag nic^tg genoffen!" 9lun @r ift, glaub'
iä), bom ©atan befeffen — ! .^e! ßiefc! rief ic^, imb fcf)aff' if}m 20
eine g'Iofdie SDanjiger t;erbei, unb fage: ba! unb toill i^m bie
ganje f^tafdie in bie .^anb brüden, bamit er nur reite. „9t(^,
toa§!" fpric^t er, inbem er bie x^la\ä)t ttiegftö^t, unb fid^ ben <^ut
abnimmt: „too fott iä} mit bem Quarf t)in?" Unb: „fc^en! @r
ein!" fpridjt er, inbem er fid^ ben ©d)mei^ bon ber ©tirn ab= 25
trorfnet: „benn ic^ f)abe !eine 3eit!" 9iun @r ift ein ßinb bc§
2:obe§, fog' icf). S)a! fag' id), unb fi^enf i|m ein: ba! trin!' @r
unb reit' @r! äöof)lmog's ^tjm bcfommen! „5Jod) eins!" fprid)t
Stnefbote ou§ beut Ic|ten preu^ifd^cn Stiege. 189
ber ^eii; U)ä()rcnb bie ©diüffe ji^on toon allen ©citen in§ 2)ürf
:praffeln. ^ä) fage: uoi^ ein§? ^4-^Iagt ^Iju— ! „5ioi^ eing!"
jt^ji-iciit er, unb ftrecft mir ba§ @ta§ I)in — „Unb gut gemeffen".
fprid^t er, inbeni er fid) ben SSart toijd)t, unb fi(i) bom -^.^ferbe
5 l^era'b fdineuät: benn e§ toirb bar Be^a'^lt!" @i, mein ©eel, fo
toollt id^ bod), ba§ S'^n — ! £)a! fag' id), imb fc^enf i^m nod),
toie er öertangt, ein jtüeiteS, unb fd)en!' i^m, ba er getrunfen,
no(^ ein britteg ein, unb frage: ift @r nun aufrieben? „9l(^!"
— fd)üttelt fi^ ber ^eii. „5Der Bä^mp^ ift gut! — mi"
10 fpric^t er, unb fe^t fid^ ben i^ut auf: „tt)a§ bin id) fdjulbig?"
9ii(^tg! nid)t§! öcrfe^' iiS). -^ad' ®r fid), in§ SteufetSnamen;
bie f^ran^ofen äiel^en augenblidlii^ in§ 5Dorf! „^Jta!" fagt er,
inbem er in feinen 8tiefel greift: „fo fott'g 3^nt @ott lol;nen."
Unb ^ott, au§ bem Stiefel, einen ^^feifenftummel l^erbor, unb
15 f^rid)t, na($bem er ben^o^f auggebtafen: „ft^off' @r mir ^^euer!"
geuer? fag' id) : :plagt 3^n — ? „^^^euer, ja!" fprid)t er: „benn id)
toitt mir eine pfeife SLaba! anmachen." 6i, ben Äerl reiten
ßegionen — ! <g)e, ßiefe! ruf id) ba§ 5Räbc^en, unb toä^renb ber
.^ert fic^ bie ^:pfeife fto^ft, fd)afft ba§ ^Jknfd) i^m geuer. „9ta!"
20 fagt ber Äerl, bie ^4^feife, bie er fid) angefd)maud)t, im 5Jtaut:
„nun foEen bot^ bie ^rauäofen bie ©^toerenot friegen!" Unb
bamit, inbem er fid) ben .^;it in bie 5lugen brüdt, unb jum ^ügcl
greift, toenbet er ba§ ^^^ferb unb jie^t öon Seber. ©in 5Jlorbferl!
fag' iä); ein berflud)ter, öermetterter ©algenftrid! Söitt @r fi(^
25 in§ ^cnferg 9iamen fd)eren, too (Sr l^inget)ört? S)rei g^affeurä
— fiet)t 6r nid)t? ^alkn ja fd)ün bor bem Zox\ „föi toa§!"
fprid)t er, inbem er auäf^udt; unb fa^t bie brei SUxl^ blitjenb
in§ 2Iuge. „SBenn if)rer jc'^en tüftren, ii^ fürd)t' mic^ nid)t."
Unb in bem 5lugenbüd reiten aud) bie brei ^^ranjofen fd)ün in§
so 2)orf. „53affa '';)Jlanetfa !" ruft ber ,<lerl, unb gibt feinem ^l^ferbe
bie «Sporen unb fprengt auf fie ein; fprcngt, fo toa^r @ott lebt,
auf fie ein, unb greift fie, aU ob er bag gan5e^of)enlo^ifc^e^orpg
l)inter fid) r)ätte, an; bergcftatt, ba^, ba bie (i^affeurä, ungemi^,
ob nid)t nod) me^r 2)eutfd)e im £)orf fein mögen, einen Slugen-
190 fiteinere Schriften: Mug ben „ai6enbblättcni".
Uiä, toiber if)rc ©ctool^nl^eit, ftu^en, er, mein «Seel', e'^e man
nod§ eine .^anb umfel^rt, alle brei öom ©attel ^aut, bie ^ferbe,
bie auf bem ^la^ ^herumlaufen, aufgreift, bamit Bei mir öorBei=
fprengt, unb „33offa Seremtetem!" ruft, unb: „©iel^t ßr mo:§t,
^err äßirt?" unb „5(bie§ !" unb „auf 3»iebei1ef)n !" unb : „l^o^o ! s
l^ol^o! :^o:^o!" ©0 einen ^erl, fprac^ ber äöirt, ^atie iä) Qtit
meinet £eben§ nic£)t gefe^^en.
Stnelbote auS bem legten j^rtcge.
Den unge'^euerften äöi|, ber Uielleid^t, fotangc bie ©rbe
ftel^t, üöer 9Jtenf(^enH|3pen gefommen ift, :^at, im Sauf be§ le^t= lo
berfloffenen Krieges, ein SlamBour gemacht; ein Tambour mcineö
2öiffen§ bon bem bamatigen Ütegiment bon ^utttammer; ein
9Jlenfd), äu bem, toie man gteic^ l^ören mirb, toeber bie griec^ifdfie
nod) römifd)e (S5ejd)i(i)te ein ©egenftürf liefert. Siefer tiatte, na^
3erfprengung ber preu^ifd^en 9trmee Bei ^ena, ein (Semel^r auf= 15
getrieben, mit meli^em er, auf feine eigne ^anb, ben Ärieg fort=
fe^te; bergeftalt, ba^ ba er, auf ber Sanbftra^e, aUt^, ma§ i:§m
an g^ranjofen in ben ©ci)u^ fam, niebei-ftreifte unb au§ptünberte,
er bon einem Raufen fronjöfijd^er @en§barnien, bie i^n auf=
f^ürten, ergriffen, nac^ ber ©tabt gefd}le|)|)t, unb, Ujie e§ i^m 20
äufam, berurteilt toarb, erf(^offen äu.toerben. 3lt§ er ben 5pia|,
too bie ©jefution bor fict) ge^en follte, betreten l^attc, unb töo'iji
\af), ba^ aEe§, ma§ er ju feiner Oferf)tfcrtigung borBrac^te, ber=
geBens mar. Bat er fid^ bon bem CBriften, ber ba§ S)etaf(^ement
fommanbierte, eine ©nabc auö; unb ba ber OBerft, inatoif(^en 25
bie Offiziere, bie il^n umringten, in gefpannter ©rmartung 3u=
fammentraten, i^n fragte: toa§ er moEe? äog er fic^ bie ^ofen
ab, unb f))rad): fie möd)ten xtjn in ben fd)ie^en, bamit ba§
^5 . . . fein S . . . Bcfäme. — äöoBei man nod^ bie ©fjafef^earfd^e
©igenfdiaft Bemerfcn mu^, ba^ ber SlamBour, mit feinem äöi^, so
au§ feiner ©^l^äre aU ütrommelfd^Iäger ni(^t f|erau§ging.
28 Über ben Sinn biefer 3eilen »gl. bie änmalung am ©c^luffe beä SSanbeä.
aus bem legten flriege. ^ratiäöfifd^eS eteraitium. IDer »«rtegcne «Wagiflrat. 191
baSi man nad)mad)cn f o 11 1 e.
©in franäöfifd)ci- 5lrtillene!a)5itän, ber, beim SSeginn einer
©d)la(^t, eine Batterie, beftimmt, ba§ feinbli(^e @eid)ü^ in
5 Steipeft äu galten ober jugrunb äu ridjten , placieren h)iE , fteEt
fid) äuöövberft in ber Müh be§ auägertäl^tten ^(at^e§, e§ fei
nun ein Äird)t)of, ein fanfter ^ügel ober bie ©pi^e eineä ®e=
l^ötjes, auf: er brürft fi(^, toä^renb er ben S)egen ^iel^t, ben §ut
in bie Singen, nnb in^toilcöen bie Darren, im Dtegen ber feinb=
10 lid^en ^anonenfugetn, ijon allen Seiten raffelnb, um i^r Söer!
äu Beginnen, aBprol^en, fa§t er, mit ber geballten 2in!en, bie
f5ül)rer ber öerfd^iebenen ©ejdjü^e (bie f^euertoerfer) ]6ei ber
Sruft, unb mit ber ©pi^e be§ S)egen§ auf einen ^ijSunft bcg ®rb=
16oben§ l^in^eigenb, fprit^t er: „^ier ftirbft bu!" tooöei er i§n an=
15 fiel)t — unb ju einem anberen: „l^icr bu!" — unb ju einem
britten unb bierten unb allen folgenben: „'^ier bu! ^ier bu!
;§ier bu!" — unb ju bem legten: „§ier bu!" 2)iefe ^n=
ftruftion an bie Strtilleriften, beftimmt unb unberflaufuliert, an
bem Ort, mo bie SSatterie aufgefal)ren toirb, 3U fterBen, fott, toie
20 man fagt, in ber <Bii}laä)t, toenn fie gut au§gefül;rt loirb, bie
au|erorbentlid)fte äöirfung tun.
^er tiericflcnc 9Kagiftrot.
Gine 3(nctbote.
6in ^ . . . r (Stabtfolbat l^atte öor ntd)t gar langer 3eitf
25 o'^ne 6rlou6ni§ feine§ Offiziers, bie ©tabtmac^e öerlaffen. 9lac^
einem uralten ©efe^ ftcl)t auf ein 33erBred)cn bieferSlrt, bag fonft,
ber ©treifereicn bc§ Ibelä megen, öon großer 2öicf)tigfeit Ujar,
eigentli(^ ber 2^ob. ©leidjftio'^l, o^ne ba§ ©ejetj, mit beftimmten
Söorten, aufju'^eben, ift baöon feit öielen l^unbert :3al;rcn fein
30 &tbxauä) rmfjx gemact)t toorben: bergeftalt, ba§ ftatt auf bie
24 X.f). ein öamburger Stabtfolbat; bai SRä^cve baiüber fic^e in ber 2ln'
mectung am Sc^iufje beä ^aiibcä.
][92 ÄUinere Sdjiriften: Stuä ben „Stbenbblättetn".
2;obeöftrafe ju eifcniien, berjenige, ber fid) beffen fd^ulbtg maä)i,
naii) einem feftftcl^enben ©eBraud), ju einer bto^en öelbftrafe,
bie er an bie ©tabtfaffe äu erlegen 1)ai, Verurteilt loirb. Sier Be=
jagte ^erl aBcr, ber leine 2uft l^aben motzte, baö @elb ju ent=
ri(^ten, erüärte, jur großen Seftür^ung be§ 5}lagiftrat§ : ba^ er, s
njeit eg i^m einmal äufomme, bem ©ejei^ gemä^, fterBen tooUe.
S)er ^Jlagiftrat, ber ein 5Jti^öerftänbni§ öermutete, fct)ictte einen
deputierten an ben ^crl aB, unb tie^ i^m Bebeuten, um tnieöicl
t)orteil§after e§ für il^n toöre, einige ©utben (Selb ju erlegen,
alä arfeBufiert ju roerben. S)od) ber Äerl BlieB baBei, ba^ er lo
jeineg £eBen§ mübe fei, unb ba^ er fterBen luoHe: bergeftalt, ha^
bem 9Jlagiftrat, ber !ein S3lut öergic^en luoKte, ni(^t§ üBrig
BlieB, ol§ bem ©c^elm bie (Selbftrafe ju erlaffen, unb noc^ frol)
toar, al§ er erllärte, ba^ er. Bei fo Bemanbteu Umftänben, am
ßeBen BteiBen tootte. is
9KutttiUc bc§ ^immclg.
Gine Jliictbote.
2)er in ^^ranlfurt an ber Ober, too er ein Infanterieregiment
Befa^, öerftorBene ©eneral 2)ieiing§^ofen, ein -lllann Bon ftrengem
unb red)tid)affenem 6t)arafter, aBer baBei üon mand)en ßigen= 20
tümlid)!eiten unb 2ßunberlid)feiten, äußerte, ol8 er, in fpätem
3llter, an einer langwierigen Äranf^eit, auf ben Zo)) barnieber»
lag, feinen äöiberlüitten, unter bie ^änbe ber 2ei(^enlDäfd)erinnen
ju falten. @r Befahl Beftimmt, ba^ niemanb, o^ne 3(uöna^me,
feinen ßeiB Berühren foUe; bo^ er ganj unb gar in bem 3'4tinb, 25
in toelc^em er fterBen tüürbe, mit ^Jiad)tmüt^e, .^ofcn unb (5c^laf=
rod, U)ie er fie trage, in ben ©arg gelegt unb BegraBen fein wolle;
unb Bat ben bamaligen gelbprebiger feine§ Diegimentg, <g)errn
^ . . ., tceldier ber t^reunb feinet .^aufe§ War, bie Sorge für
bie SSoHftredung biefeä feinet legten äöiHenä ju üBernel^men. 30
S)er f^elb^jrebiger ^ . . . öerfprac^ e§ il|m: er üerpflid)tete fid§,
29 S). l). ^io|en (Dgl. bie Mmncremig am ©c^hiffe be« »onbe«).
SRutrolUe beä ^immelä. »ronntroeinfäufer. 193
um jebem Sniati boräuöeugen, Bi§ ju feiner SSeftattung, oon betn
?lugenl6lid an, bo er berjc^ieben jein Wüxht, ntc^t bon ferner
©eite äu toeic^en. darauf na(^S5erIauf mehrerer SCßodien, !ömmt,
Bei ber erften x^xui)^ be§ SageS, ber Äammerbiener in ba§ .^auä
5 be§ g^elb))rebiger§, ber noc^ ft^läft, unb melbet it)m, ba§ ber
©enerat um bie ©tunbe ber ^JHtternad^t f(^on, fanft unb rul^ig,
toie e§ borau§3ujet)en hjar, gcftorBen fei. S)er gelbprebiger ^ . . .
jiel^t fid), feinem S5erfprec^cn getreu, fogleic^ an, unb begibt fidf)
in bie SBo'^nung be§ ®eneral§. 2öa§ aöer finbet er? — S)ic
10 ßeid^e be§ @eneral§ fd§on eingefeift auf einem ©d)emet fi^en: ber
^ammerbiener, ber bon bem 33efe^t nid|t§ geteuft, l^atte einen
Sarfiier l^erBeigerufen, um i'^m borläufig, äumSBe^uf einer fd)idf=
liefen 3lu§fteltung, ben 33art aBäune^men. Sßa§ follte ber S^elb=
^rebiger unter fo tt)unberli($en Umftänben mad^en? @r fd)alt
15 ben ^ammerbiener au§, ba| er i^ nid^t früher f)erBeigerufen
f)atte; fdiirfte ben SBarbier, ber ben .^errn bei ber 9lafe gefaxt
l)ielt, l^intoeg, unb lie^ it}n, tüeil bod) nid)t§ anber§ üBiigBIieb,
eingefeift unb mit l^olbem 33art, toie er i^n borfanb, in ben ©arg
legen unb begraben.
20 ^cc SJronntttJeinföufcr unb bie SBerUncr ßJIorfcit.
(Eine Stnetbote.)
@in ©olbat bom e'^emaligen 9{egiment ßignotog!^, ein ^eit=
lofer unb unberbcfferlidier ©auf er, berf|)rac^ nad^ unenbtidien
©d)tägen, bie er beS^olb Befam, bo^ er feine 2tuffii^rung beffern
25 unb fi(^ be§ 5ßranntetoein§ entt)alten tooüe. 6r |ielt auä) , in
ber 2at, Sßort, toä'^renb brei 2age: toarb oBcr am bicrten
toieber Bef offen in einem 9tennftein gcfunben, unb, bon einem
Unteroffizier, in 9Irrcft gebracht, ^m S5erpr befragte man i^n,
toarum er, feine§ 35orfa^e§ uneingebenf, fic^ bon neuem bem
30 ßafter be§ Strun!^ ergeben fjabe? „.^err .^au:btmann!" ant=
toortete er; „e§ ift nid)t meine ©d)utb. ^d) ging in ©efdjäften
eine§ Kaufmanns, mit einer .^ifte ^^ärbljotj, über ben finft^
garten; ba läuteten bom ®om ^erab bie ©torfen: ,^|^ommeran=
Älcift. IV. 13
194 flleinere ©(^riften: ätu« ben „Stbenbblöttent".
jen! ^ßommeranäeu! ^pommeranjen!' £äut', Steufet, laut',
j^rdd) irf), unb gebadete meines S5orfa^e§ unb tronl nic£)t§. ^n
ber ^öniggftra^e, too iä) bie ^ifte aBgeBeu follte, fte'^' id) einen
SlugenBlid, um mid^ auSäuru^en, öor bem 3iatt)au§ ftiü: ba
bimmelt e§ öom jturm lieroli: ,ßümmel! Kümmel! Kümmel! s
— Äümmet! Kümmel! Äümmel!' Sd) fage, pm 2urm:
Bimmle bu, ba^ bie 3öolfen reiben — unb gebentc, mein ©cel,
gebente meine§ 35oiia|e§, oB id) gleid) burftlg lüar, unb trinfc
nid)t§. S)rauf fü'^rt mi(^ ber Jieufel, auf bem Stüdroeg, über
ben ©ipittelmorft; unb bo ic^ eben bor einer .tneibe, too mei^r lo
benn brei^ig @äfte beifammen tooren, fte^e, gel)t eg, bom ©bittel=
türm ^erab: ,5lnijette! 2lnifette! 9lni|ette!' 3Ba§ loftet ta^ ©lag,
frag' ic^? S)er äöirt fbric^t; ,©e(^§ ^^fennige.' @cb' (Jr |er, fag'
ic^ — unb toag Leiter ou§ mir getrorben i[t, ba§ toei^ id) nic^t."
2(nefbotc. 15
3lDei berühmte englifd)e SBajer, ber eine au§ ^t^ortgmoutl^
gebürtig , ber anbere aug ^Itjmouf^ , bie feit bielen ^a^i'en bon
einanber gel^brt Italien, ol^ne fid) ju fe^en, befdiloffen, ba fie in
ßonbon äufammentrafen, jur @nt|d)eibung ber ^Vrage, toem bon
i'^nen ber ©iegerru'^m gebül)re, einen öffentlichen SSettfambf äu 20
Italien. S)emna(^ ftettten fic^ beibe, im 9lngcfi(^t beg S5ol!g,
mit geballten göuften, im ©arten einer Äneipe, gegeneinanber;
unb alg ber ^pi^mout^er ben 5]3ortgmout^er, in trenig 5lugen=
bliden, bergeftalt auf bie ^ruft traf, ba^ er 58lut fbie, rief biefer,
inbem er \xä) ben 5Jtunb abtt)ifd)te: „33rab!" — 9llg aber balb 25
barouf, ba fie fid) tt)iebcr geftellt l)atten, ber ^portgmoutl^er ben
^t^mout^er, mit ber f^auft ber geballten^ed)ten , bergeftalt
auf ben ßeib traf, ba^ biefer, inbem er bie Singen, berfel^rte, um=
fiel, rief ber le^tere: „2)ag ift and) nii^t übel!" — Söorauf bog
S5olf, bag im Greife l^erumftanb, laut aufjaudjjte, unb, ttjä^renb 30
ber ^l^moutl^er, ber an ben ©ebärmcn berieft toorben Irar, tot
Weggetragen toarb, bem 5|3ortömout^er ben Siegegrul^m äuer=
Stnefbotcn (»cijer. 33aft[orot|). 195
!onnte. — S)er ^Jßoftgmout^^er ]oU aBer oud) ia^^ barauf am
S3lutfturä geftorben jein.
Stnclbotc.
®cr :^ax Stüan aSafUohJi^, mit bem 33einamen ber jtt)rann,
5 üe^ einem fremben ©ejanbten, ber, imd) bev bamaligeii eurot)äi=
fd)en ©tifette, mit Bebedtem -Raupte bor i^m erjdiien, ben .^ut
auf ben Äopf nageln. S)ieje @raufam!eit bermoi^te nic^t ben
33ot|d)after ber Königin @lifaBet§ öon ßnglanb, Sir ^eremiaS
33olt)e§, abäujctirerfen. 6r ^otte bic Äül^n^eit, ben ^ut auf bem
10 Äobfe, bor bem S^^x ju erfd)einen. S)iefer fragte i^n, ob er nic^t
öon ber ©träfe geprt '^ätte, bie einem anbern ©efanbten tüiber=
fatiren toäre, toelciier fi(^ eine fold)e ^^^reil^eit ]§erau§genommen'^
„^a, <g)err", ertoiberte 23on)e§, „aber i^ bin ber SSotjdjafter ber
Königin bon ©nglanb, bie nie, bor irgenb einem f^ürften in ber
15 äöelt, anber§, tuie mit bebecftem Raupte erjdiienen ift. ^d) bin
i§r9tebräfentant, unb menn mir bie geringfteSSeleibigung n:)iber=
fä^rt, fo loirb fie mii^ ju rotten rtiffen." — „S)a§ ift ein braber
5)lann", fagte ber ^ax, inbem er fid) ju feinen .^ofleuten toanbte,
„ber für bie @^re feiner 5}ionar($in ju fianbeln unb ju reben öer=
20 ftet)t: toer bon eud) ^ätte ba§ nämlict)e für mic^ getan?"
hierauf mürbe ber S5otf(^after ber ^^^aborit be§ Qax§. S)iefe
öunft 50g il^m ben 5Zeib be§ 5lbel§ ju. @iner ber ®ro|en, ber
^umeilen ben bertrauten Ston mit bem ^Jionarc^cn annehmen
burfte, berebete if)n, bie ®efd)irflirf)!eit be§ Sotfdtiafterg auf bic
25 !probe äu ftelten. 53lon fagte nämlicf), ba§ er ein fe^r gefi^icfter
ateuter h)äre. ^Run tourbe i^m, um ben S3emei§ babon ^u fül^ren,
ein ungebänbigte§ fet}r mitbe§ ^Pferb bor bem :^ax ju reiten ge=
geben, unb man Ijoffte, ba^ 5Bome§ jum menigften mit einer
berben ßä^mung ba§ Äunftftüd bcjatilen mürbe, i^nbeffen miber=
30 fu^r ber neibifd)en 6iferfud)t ber SJerbru|, ficf) betrogen ju fef)n.
Xer brabe ßnglänber bänbigte nict)t nur ba§ ''^iex'b, fonbern er
jagte e§ bcrma^en äufammen, ba^ e§ fraftloS mieber ^eimgefül^rt
lüurbe, unb menigc 2age nact)^er frepierte. S)iefe§ Slbenteuer
13*
196 flteinere Sd^riften: 9lu8 ben „abenbblättevn".
öermel)rtc ben ^-ebit be§ S5ot|d)after§ Bei bem Qax, ber il^m
jeber^eit nac^'^er bic ou§geäetc£)net[ten SSetoeijc jeiner^utb tütber=
fahren lie^.
^er ©riffcl ©otteS.
Sn ^olen toar eine (Sräftn bon ^ , eine fieia'^ite 2;ame, 5
bie ein ]tt}x 16ö§artige§ Selben fül^rte, unb IbefonberS i^re Unter=
ge'6cnen, burdi.il^ren @eiä unb il^re @raujam!eit, &i§ auf ba^
a3lut quälte. S)ieje S)ame, at§ fie ftarB, öermac^te einem Äloftev,
ba§ il)i; bie SlBfoIution erteilt liatte, if)x SJermögen; toofür i^x
ba§ ^lofter, auf bem ©otteäacfer, einen foftBaren, au§ 61-3 ge= 10
goffenen, ßeic^enftein je^en lie|, auf toeldiem biefe§ UmftanbeS,
mit bielem ®e^i*änge, grtüäl^nung gefd^el^en toax. Sagg barauf
fclllug bei- 33li|, ba§ ©rj fdimeläenb, über ben 2ei(^enftein ein,
unb lie^ nid)tg, al§ eine Slnjol^l bon S3u(i)ftaBen fte'^en, bie, äu=
fammen gelefen, alfo lauteten: fie ift geriditet! — S)er 33or= 15
fall (bie (5d)riftgele]^xten mögen i|n erflären) ift gegrünbet; ber
Seic^enftein ej-iftiert noc^, unb e§ teöen 9Jlänner in biefer ©tabt,
bie if)n famt ber Befogten ^^nfdirift gefeiten.
Oiötfcl.
diu junger S)o!tor ber 9ie(^te unb eine ©tiftsbomc, bon 20
benen fein ^Jtenfd) n^u^te, ba^ fie miteinanber in SJer'^ältniö
ftanben, Befanben \iä) einft, bei bem Äommenbanten ber ©tabt,
in einer äo^lreidjen unb anfel)nli(^en ©efeUfdiaft. ®ie S)amc,
jung unb fc^ön, trug, toie e§ äu berfelBen 3eit 3Jtobe tüar, ein flei=
ne§ fc£)tüar3eg (5(^önt)fläfterd)en im ©efii^t, unb ä^oar bicl)t über 25
ber 2\ppt, auf ber rec£)ten (Seite be§ 3)tunbe§. ^rgenb ein S^^W^
beranlafetc, ba^ bie @eiellid)aft fid) auf einen 3tugcuBlid au§
bem 3itnmer entfernte, bergcftalt, ba^ nur ber S)o!tor unb bie
bcfagte 3)ame barin äurüdblieben. 9ll§ bie @efellfc^aft äurüd=
fe^rte, fanb fic^, ^um allgemeinen 53efremben berfelben, ba^ ber 30
(Srlffel ®otteä. 3lätfel. Sanetboten (jtttpujiner. »ad^. ®Iu(f). 197
S)o!tor ba§ ©c^ön)3ftäfterc^en im ©efii^te trug; unb ätoor gleid^=
faüä üBer ber 2\ppt, abzx auf ber linfen ©eitc be§ ^iunbeä.
^nefbote.
6in Äapujincr Begteitete einen ©c^toaöen Bei fel^r tegnigtem
5 Sßetter jum ©atgen. S)er SScrurteilte ftagte untertüeg§ mel^rmal
äu @ott, ba§ er, Bei fo f(i)teii)tem unb unfreunbüd^em Söetter,
einen fo fauren @ang tun muffe. S)er Äa^ujiner lüoltte i^n
c^rtftlicf) tröften unb fagte: „S)u 2ump, toa§ !(agft bu öiel, bu
Brauc^ft boc^ BIo^ ^injuge^en, ic^ aBer mu^, Bei biefem Söetter,
10 lüieber jurüii, beufelBen äöeg." — 2öer e§ empfunben l^at, toie
öbe einem, auä) fetBft an einem fc^önen STage, ber 9tüdtt)eg öom
Oiic^tBtal toirb, ber toirb ben 5lu§fprucf) beg Äapuäinerg nirf)t
jo bumm finben.
Slnclbotc.
15 S5acf), aU feine ^^rau ftorB, fottte aum SßegräBni§ 5lnftalten
machen. Der arme 5Jlann toar aBer geluo'^nt, alle§ burd) feine
grau Beforgen ju taffen; bergeftalt, ba^, ba ein alter 35ebienter
fam, unb il^m für Strauerftor, ben er einlaufen tooüte, @etb
oBforberte, er unter [tillen Stränen, ben ^opf auf einen 2;ifc^ ge=
20 ftü^t, antwortete: „(Sagt'§ meiner x^xau." —
Stncfbote.
2n§ mid% „Sp'^igenia", bie je^t alle§ entjürft unb '^inrei^t,
in ^^^arig jum erften 9Jla(e aufgefül^rt Würbe, fiel fie, gteicf) bem
^Jlad^toer! be§ unterften ber ^JlibaSenfet. „?tc^, Spt)igenia ift
25 gefallen!" fagte ®tuc£ bott ^Ber^weiftung ju einem ^^'i^eunbe. —
„^a, t)om ^immel!" antwortete biefer; unb ein Wal^rereä äBoii
Würbe nie auägef^ro(^en.
24 anibaScntct: £)ier fooiei: me (Sfel; bem SKiba« ließ nämtid^ 9tpoDo für feine
iit einem nmfifalifd;eu fflettftrcit beiuicfcno I)umml)cit (?fi'löot;veu luac^fen.
198 kleinere ©d^riften: a«3 bett „9f6enbb[ättcm".
Stnclbotc.
9n§ (Söitliani) ©l^alej^eare einft ber S5orfteItung fetne§
„Stidiarb bc§ III." Beilüol^nte, \a^ er einen ©c^auf))ieler \i^x
eifrig unb 3ärtli($ mit einem jungen reijenben ^Jt^auenjimmer
jprei^en. 6r näherte \iä) unöermerft, unb l^örte ba§ 9Käbcf)en 5
jagen: „Um 10 Ut)r poä)t breimal an bie %nx, iä) toerbe fragen:
,tDer ift ba?' unb bu mu^t antworten: ,9tid)arb ber III.'" —
©l^a!ef)3eare, ber bie Söetber fetir liebte, ftettte fid) eine S3iertel=
ftunbe früher ein, unb gab beibe§, ba§ öerabrebete 3ei<^en unb
bie 9lnttt)ort, toarb eingelaffen, unb toar, al§ er erlannt tourbe, 10
glü(ili(^ geuug, ben Qom ber betrogenen ju Befänftigen. S^x
beftimmten 3eit fanb fid^ ber tcalire 2iebl)ober ein. ©§a!ef^eare
öffnete ba§ ^^enfter unb fragte teife: „2öer ift ba?" — „9ti(^arb
ber III", toar bie Sfnttoort. — „9{i(^arb", ertoibertc ©]§a!e=
f^eare, „fömmt ju f^3ät; Sßill^elm ber gröberer l^at bie geftung 15
f(|on befe^t." — ______
Äorref|)onbeitä=9t(i^n(!^t.
$err Unjelmann, ber, feit einiger 3eit, in ^öniggberg (55aft=
roHen gibt, fott jmar, toeli^eä ba§ ©ntfc^eibenbe ift, bem ^^ublico
baf elbft f e^r gefaüen : mit ben Äritif ern aber (mie man auä) auö 20
ber Äönig§berger Leitung erfie^t) unb mit ber S)ire!tion biel ju
f (Raffen l^aben. dMn erjöl^tt, ba§ i^m bie 2)ireftion öerboten,
5U im:j}robifieren. ^err Unjelmann, ber jebe SBiberfpenftigfeit
t)a|t, fügte fit^ in biefen SSefe'^l: als aber ein ^^ferb, ba§ man,
bei ber Sarftellung eine§ ©tüdfS, auf bie SSü^ne gebrad)t ^atte, 25
inmitten ber S3retter, jur großen 33eftür3ung be§ 5publifum§,
^JJtift faEen lie^: föanbte er fi(^ ^lö|lic^, inbem er bie 9{ebe
unterbract), ju bem ^ferbe unb f^rac^: „^at bir bie ©ireüion
ni(i)t berboten, ju in^^robifieren?" — Söorüber f elbft bie S)iref=
tion, toie man öerfidiert, gelad^t l^aben jott. so
18 Äarl SBill^elm gcrbinanb Unjermann (1753—1832), St^mtfpieter in
Söerltn, erfter (8atte ber Si^aufpiclcrin "^vau SBct^monn (ugl. oben, ®. 132, Slnmerfung).
Stnefbote (S^alefpeare). Äorrefponbenj = 3Ja(iJrid5t. S^agegBegeBen^eitcn. 199
^m 2. „mtnhhltttt" tiom 2. Dftobcr 1810:
S)emÄa^itän ö. 33ürger, öom e^ematigen9tegtment2auen=
äien, fagte bcr, auf ber neuen 5|3romenabe erfcf)Iagene 3lrBett§=
mann 23ne|: ber 58aum, unter bem fie Betbe ftänben, toäre aud^
5 toü^I äu flein für jtoei, unb er !önnte fi{^ too'^t unter einen an=
bern ftetten. S)er Äa^jitän Sürger, ber ein ftitter unb Bejcf)ei=
bener 9Jlann ift, fteüte fid^ toirüid^ unter einen anbern : toorauf
ber 2c. SSrie^ unmittelbar barauf bom 33ti^ getroffen unb ge=
tötet h)arb.
10 ^m 8. „menmatt" öom 9. Dftoficr 1810:
9lm 3. b. W. ^üt ficf) in S^artottenBurg ein frember ^unb
mit einem ©triefe um ben ^at§ eingefunben, unb ift, nact)bent
er fi(^ mit mel^rern ^unben gebiffen l^atte, unb au§ me'^rern
Käufern öerjagt mar, auf ben |)of be» ^errn &ef). ßommerj.
15 gtat ^auli geraten. S)afelBft n)urbe er bon fämtlid^en ^unben
angefallen, unb meil er fid) mit il^nen ^erumBi^, fo l^iett man
i^n für toE, erfdpB i^n, unb alle ^aulifi^e, öon i^m geBiffene
§unbe, unb BegruB fie e^rlic^. SDiefe» g^aftum ^at ^u bem @e=
tüd^t 2lnla| gegeBen, ba§ in ß^artotteuBurg ein toller \§unb
20 ^JJleni(^en unb S}iel^ geBiffen l^aBe. 3[Renfd)en finb gar nid^t ge=
Biffen, "öa^ SJie"^ aBer, ba§ er Bi§, ift tei(§ getötet unb BegraBen,
teil§ in OBferbation gefegt. 3ubem ba er fic^ gutwillig au§
mel^reren Käufern berjagen Iie§, ift nur ^u toa^rf c^einlii^ , ba|
bcr ^unb gar nicf)t tott getoefen.
25 e^ant^SBorfatt.
S)er Bon einem Äutfd^er füräli(f)üBergefar)rne^ann,nantenS
SSe^er, ^at Bereis breimal in feinem ßcBen ein ä^nlid)e§ <Bä}iä=
\al get}aBt; bergeftatt, ba^ Bei ber Unterfud)ung, bie ber@eT)eime=
rat iQX. Ä., in ber Sl^arite mit il^m borna^^m, bie läc^erlic^ften
25 J)te flöniglid^e Q,^at'\ti, bai 1710 gegvünbcte j?vanfen^nuä in Söcrlin. —
29 D. i. .«o^traufci^.
200 aiciwere Sd^iiftcn: 9tug bcn „abenbblättern".
^Jli^tjerftänbniffe öoiftelen. S)er@e'^eimcrat, ber aubörberft jeinc
Beiben S5eine, icelc^e fiuinm iinb f(i)ief unb mit iBtut Bebetft
ioaren, Bcmerlte, fragte il^n: oB er an biegen ©liebern berieft
toäre? toorauf ber Tlann jeboi^ ertoibertc: nein! bie33eine toären
il§m f (^on öor fünf ^al^ren, bur^ einen anbern 2)oftor, aBgefa^ren 5
toorben. hierauf bemcrite tin Slrjt, ber bem ©el^eimenrat jur
©eite ftanb, bo^ fein Iinle§ 9luge geplagt toar; aU man i^n
jebod^ frogte: ob il^n ba§ 9iab liier getroffen ptte? antwortete
er: nein! ba§ 3luge ^ätte i^m ein S)oItor bereite bor 14 Sauren
auSgefa'^ren. ßnblid), jum ßrftaunen aÖer 3lnh)efenben , fanb 10
fic§, ba§ i^m bie lin!e 9ti^Venplfte, in iämmerIi(i)erS3erftümme=
tung, ganj auf ben 9tüdfen gebre^^t tnar; alg aber ber ©e^eime^
rat il^n fragte: ob i:^n be§ S)oftor§ äöagen l^ier befc^äbigt ^ätte?
antwortete er: nein! bie 9ii^^en Wären i1)m frfion bor 7 Sal)ren
burd^ einen SDoüorWagen jufammengefa^ren Worben. - S5ig 15
fid^ enbli(^ jeigtc, ba§ i:§m burc^ bie Ie|tere Überfahrt ber linfe
Ol^rfnor^el in§ @el)örorgan ^ineingefafiren War.— S)erS9ericf)t=
erftatter l^at ben Tlann felbft über biefen SSorfatt bernommen,
unb felbft bie 2ob!ranfen, bie in bem ©aale auf ben S3etten l^er=
Umlagen, mußten, über bie fpa^l^afte unb inbolente SBeife, Wie 20
er bie§ borbrai^te, lachen. — Übrigens beffert er fii^; unb falls
er fid) bor ben S)oftoren, Wenn er auf ber ©tra^e gel^t, in ad)t
nimmt, lann er nod) lange leben.
S)a§ SJerbred^en be§ Ulanen .^oljn, ber '^eutc l^ingeric^tet 25
Warb, beftanb barin, ba§ er bem Söac^tmeifter ^ape, ber i^n,
eineä f leinen S)ienftberfeljen§ Wegen, auf l^öl^eren Sefe'^l, arre=
ticren Wollte, unb beS^alb, bon ber (Strafe l^er, prief, il^m in
bie äöad^e p folgen, inbem er ba§ ^^enfter, an bem er ftanb, 3u=
warf, antwortete: bon einem fold^en Saffcn lie^e er fiel) nid)t in 30
Ärreft bringen. .g)ierauf berfügte ber SBoc^tmeifter ^l^ape, um
25 §eute: 7. Sioomber 1810.
g^arit^^gorfag. Ulan ^al^u. Suftfc^iffn^rt. 201
x^n mit ©etualt fortauid)affen, ftc^ in ba§ ^inti^^^" beSjetben:
ftütäte aber, bon einer ^iftolenfugel be§ ^tafenben getroffen, fo=
%U[ä) tot äu 35oben nieber. ^a, aU anf ben ©d)u^, mel^rere
©otboten |eine§ ^iegimentä l^erbeieitten, fi^icn er fie, mit ben
5 Söaffen in ber ^anb, in Otefpeft Italien jn toolten, nnb jagte
nod) eine Äugel bnrc^ bo§ .f)irn be§ in feinem Stute fi^n3im=
menben äöai^tmeifterS ; toarb aber gtei^tt)oI)t, bnrc^ einige
betieräte Äameraben, entwaffnet unb inä ©eföngnig gebradjt.
©e. SIRa\. ber Äönig l^aben, toegen ber Unättjeibeutigfeit be§
10 9{ed)t»fat(§, befohlen, ungefäumt mit ber 35oIIftrerfung be§, bon
ttn 9JtiIitärgerid)ten gefättten, üte(i)t§f^ruct)§, ber itjm ba§ Otob
juertannte, öorjuge'^en.
nUx bie 2uftf(i^iffa^rt bc§ 2So(i^§tu(i^faBrtfnntcn eiöMbiuS
om 15. Dftobcr 1810.
15 ©d^rcibenttu§S8crIin.
10 U^r morgens.
S)er 3ßa($§tud)fabrifant §r. 6Iaubiu§ mill, jnr geier be§
©eburtätageg ©r. Äönigt. .^ol^eit, be§ 5lron|)rin3en, l^eute um
11 U'^r, mit bem SaHon be§ ^rof. S. in bie ßuft ge^en, unb
20 benfelben, öermittctft einer ^Mfi^ine, unab'^ängig bom äöinb,
nad) einer beftimmten Stic^tung l^inbetoegen. S)ie§ Unterne'^men
fd)eint befrembenb, ha bie ^unft, ben Ballon, auf ganj leichte
unb naturgemäße SBeife, o'^ne alle^Jtafd^inerie, ^u Bemegen, f(^on
erfunben ift. ©enn ba in ber ßuft alle nur mögliche ©trömun^
25 gen (SBinbe) übereinanber liegen: fo braud)t berSleronaut nur,
bermittetft ^jerbenbifularer Seloegnngen, ben Suftftrom aufju»
fuc^en, ber i()n nad) feinem S^eU fü'firt: ein SJerfuc^, ber bereite
mit üolifommnem &{M, in^^-^ariä, bon -g)rn. ©arnerin, angefteEt
hjorben ift.
19 ^rof. 3.: ^rofeffor 3ungiu3, Seigrer am 5rlebit(5=aBUl^eIm«=®9timafiutn
in Berlin, aKitflUcb bcv nngef ebenen „©efettfc^aft natuvforfd^enber greunbe". —
28 (änvnerin, bci-ü^mtcr '^tanfer iHiftfc^iffer, oon bem in aUen bamaHgen 3eis
tungen bie Siebe ift.
202 Äleittere Schriften: Slu8 ben „9t6enbblätteim".
@tei(i)tüol§l fc^cint biejer^ann, ber h)ät)renbme'^rerer3(al^rc
im ftiÜen biefer ßrfinbung nad^gebac£)t l^at, einer Befonbern 9luf=
mer!iam!eit nic^t untoert ju fein. @ineti ©etel^rten, mit bcm er
fici) fürälid^ in ®efeEfd§aft befanb, foE er gefragt :^aben: ob er
i^m too'^l fagen !önne, in miebiel 3cit eine SBotfe, bie eBen an 5
bem .^orijont !§eranfjog, im Qtnit ber ©tabt fein würbe? 5luf
bie Stnttüort be§ ®elel)rten: „ba^ feine ^cnntni§ fo toeit nid)t
reiche", foH er eine U^r auf ben Stifc^ gelegt 'EiaBen, unb bie SBolfc
genau, in ber bon i^m beftimmten 3eit» tnt 3enit "^^^ ©tabt ge*
toefen fein. Sluc^ foH berfelbe, bei ber legten Suftfa'^rt be§ *prof. lo
3. im borau§ nac^ Sßemeudien gefa'^ren, unb bie Seute bafelbft
öerfammelt l^aben: inbem er au§ feiner ^enntnig ber 9ltmofpl)ärc
mit ®etuiB"§eit folgerte, ba§ ber SSaKon biefe 9fi(i)tung ne'^men,
unb ber ^rof. ^. in ber ©egenb biefer ©tabt nieberfommen muffe.
SGßie nun ber 23erfu(^, ben er ^^eute, geftü^t auf biefe ^ennt= 15
ni§, unterne'^men toill, augfatten toirb: ba§ foE in^eit bon einer
©tunbe entfi^ieben fein. ^r. ßtaubiug toiE nic£)t nur, bei feiner
^bfal^rt, beuDrt, lüo er nieberfommen lüiE, in gebrurften betteln
belannt machen: eg :^ei^t fogar, ba^ er fc^on 33riefe an biefen
Drt :§abe abgeben laff en, um baf elbft feine 5lnf unf t auäumelben. — 20
S)er 3:ag ift, in ber £at, gegen aEe grföartung, feiner fBox^tX'
beftimmung gemä^, au§nel^menb fdiön.
'Sl. ©. 2 Xl^r nachmittags.
|)r. ßtaubiuS l^atte beim ©ingang in ben(5(^ü^en:|)Ia|3ßttf^
augteiten laffen, auf welchen er, läng§ ber ^potsbamer g^auffee, 25
na(^ bem ßuilenioalbfcEien ^rei§ ju ge^cn, unb in einer ©tunbc
bier 5Jteilen äurüdCjulegen berf)}rad). £)er 2Binb h)ar aber gegen
12 Ut)r fo mächtig geworben, ba^ er noci) um 2 Ufir mit ber
^^üEung be§ S5aEon§ nic^t fertig toar; unb e§ berbrettete fid§ bo§
@erü(i)t, ba| er bor 4 ]Xi)X nidjt in bie Suft ge'^en toürbe. 30
11 2Berneu(^en, Drt in ber 9J8^e SBcrIinä, burc^ ben 5Did^tcr unb Pfarrer
ScTjniibt Don äBerneud^en belannt. — 24 Jer S(^ü|enpta| tag oor bem ÄönigStor;
bie Sönigäftra^c, bie oor^cr Sd^ülenftrnge fjic^, erfiielt ei-ft feit bem Ginjuge beä
Äönig« }u SBci^nad^ten 1809 i^ren neuen 9!amen. — 25 Äleift fc^reibt l^ier unb
nac^Iier, wie man noc^ l[)cute in Serlin fpric^t, immer „^otsbammer".
2uftf(^iffa^tt. 203
Über bie geftrtgc Suftfc^iffol^rt be§ §errn 6;taiibiu§.
.^err (5Iaubiu§ 'i)at feinen 33erfu(i) , ben Satton toittfürtic^,
tjermittelft einer ^Jiaj(^ine, ju birigieren, nid^t äuftanbe Bringen
!önnen. ©et e§ nun, ba§ ber SBinb, inbem er bie ^lafttoänbe
5 äufammenbrücfte, ber 3lnfüttung ^inberli(^, ober aBer bie 5Jta=
teriatien (toet($e§ ba§ 2öa:^r|cf)einti(^ere ift) öon fdilei^ter Se=
jc^affen'^eit tnaren: ber Satton ^atte um 4 U^r nocf) feine ©teige=
fraft. S)a§ Soll ift, Bei fold)en ©elegen'^eiten, immer toie ein
Äinb; unb toä^renb fic^ ^r. fReic^arb, ber fid) ber (5ad)e an=
10 genommen !§atte, ber augenf(^einli(^en ©efa^^r ungead^tet, erBot,
in bie ßüfte ju ge'^en, toarb ^r. 6Iaubiu§, burc^ bie Soi-forge
ber ^olijei, im ftitten in ©itfjer'^eit gebracht, .^r. fReic^arb, biefer
erfa'^rne unb mutige ßuftfdjiffa'^rer, beffen (äinfic^t man biefe
©adle üBertaffen mu^te, fe^te fi(^ bemna(^ in ber 2:at in bie
15 @onbeI; fein ©lud aber toottte, ba§ er, fogleid^ Beim 3luffteigen,
in bieSäume be§ äunä(f)ft liegenben®arten§ geriet :o'^nen)el(^en
ölüdöfatt er unfe^^lBar, auf l^aI§Bred)enbe3öeife, über bieS)äc^er
ber ©tobt !^intDeggefd)Ieift ^aBen toürbe. .g)ierauf, nadibem man
ben Satton tüieber niebergejogen unb in bie 9)titte be§ ©(^ü|en=
20 planes gebraut l^atte, toarb er öon "^o^^erer ^^anb Befragt: oB er
anberS nid)t, aU mit SeBenögefa^r fteigen tonne? unb bo ^r.
9{eid)arb anttoortete: fteigen fönne unb tootte er; ober, unter
fotd^en Umftänben, o^ne !(ieBen§gefa'§r ni(^t! fo marb i^m, auf
unBebingte 3öeife, Befohlen, auSjufteigen : toorauf bie .^eu'enUn^
25 terne^mer, nad)bem bie§ Bemerfftettigt toar, bem Sotf noc^, um
e§ ju Befriebigen, "ta^ toftfpietige ©d)auf|)iet gaben, ben Satton
für fid), o^ne ©c^iffa^rer, in ba§ 9f{eid) ber 2üfte cm^orgel^en
äu taffen. ^n toeniger at§ einer Siertelftunbe, toar berfelBc
nunmehr ben 2lugen entfd)Wunben; unb oB man i^n mieber auf=
30 finben mirb , fte'^t ba^in.
Sei biefer @e(egeut)eit muffen toir auf ben Serfuc^ ^rn.
®ornerin§ jurüdfommen, ben Satton, auf ganj leidste unb un=
9 Keici^arb, S3erHner Suftfc^iffer, oft in bamaligen geitungen genannt. —
30 ®ev leere SSaUon ging in Xüben nieber; ogl. unten, S. 205, 3- ^l-
204 kleinere Sd^rifte«: »uä ben „«benbblättern".
getoaltfame SBeiie, o^ne aüe 5Jiafd)tnerie, toillfürlid^ ju Betoegcn.
S)tefer 35eiiu(^ fd)eint ^rn. ^laubiuä nid)t in feinem ganjen
Umfange Befannt genjoiben ju fein. ^x. ©ax-nerin "^at, tei feinem
intereffanten ©jperiment, jtüei ©rfa^rnngen jum ©runbe gelegt:
einmal, ba^ in ber Suft alle nur möglichen äßinbe, in l^orijon^ 5
tater 9ti(i)tung, üBereinanber liegen; itnb bann, ba^ biefe 3ßinbe,
tüäl^renb ber 5kc£)t, ben minbeften SBec^fetn (SBeränberungen)
unterworfen finb. Demnach ift er, im 5luguft b. ^., ju ^ari§,
mit ber Söor^erBeftimmung, ba^ er nad) 9tf)eim§ gelten tuürbe,
äur 3eit ber 9(Benbbämmerung, aufgeftiegen : üBerjeugt, bo§ er, lo
in fenfred)ten 5tuf= unb ^tieberfd^meBungen, bermittelft be§Äom=
:j)affc§, ben er Bei \iä) l^atte, ben Suftftrom finben toürbe, ber il^n
nac£) biefer ©tabt l^intragen tt)ürbe. $ier Bei ber 9)lorgen=
bämmerung be§ nädiften 2:age§ angetommen, t)ai er fid) au»=
gcrut)t unb reftauriert, unb ift, Bei (SinBrud^ ber 9lad§t, mit ber i5
S5or^erBeftimmung, ba§ er nad) Strier ge'^en mürbe, mit bem=
felBen S3alIon, Bon neuem in bie Suft gegangen. 3)iefe S3or^er=
Beftimmung fd^lug in fofern ]ei)l, ba§ er, am anbern 9Jlorgen,
nad^ Äötn fam: aber ber SJerfud) mar entf(^eibenb genug, um
barjutun, ba^ man, Bei ber S)ire!tion be§ ßuftBaüong, fd)Ied)t= 20
l^in leiner 9Jlafc^inen Bebürfe. — ^r. 6Iaubiu§ fann bie naivere
33efd)reiBung baöon in ben öffentlichen SStättern finben.
Slei'onautif.
©. |>aube 11. ©peneridje 3eit»n9i &cn 25. Dtt. 1810.
2)cr, gegen bie „SlBenbBtätter" gerichtete, 3lrtifel ber „^aubc 25
unb (5)3enerfd)en ^^itung", über bie angebliche S)ireftton ber
SuftBäüe, ift mit foöiel 6infici)t, ßrnft unb äöürbigfeit abgefaßt,
ba§ toir geneigt finb ju glauben, bie 2Benbung am ©ci)lu^, bie
äu bem ©anjen toenig pa^i, Berul^c auf einem Bloßen 9JliB=
öerftänbniä. 30
2)emnac^ bient bem unBcfonnten .^rn. 33erfoffer t)iemit auf
feine, in 9lnregung geBrad)ten ©inmürfe jur freunbfi^aftlic^en
9lntmort:
Suftfc^iffo^rt. 205
1) t)a^ lucnn ba§ „5lbenbl6(att", be§ 16ej($rän!ten Ütaumä
liegen, ben unöerflaufuliertcn <Ba^ aufgeftellt l^at: bie S)tre!tton
berÖuftBälle fei erfunben; bagfelbe bamit feme§tt)cgc§ l^atfogen
iooHen: eg fei an biefer ßrfinbung ntd)t§ me^r l^tnäuäufe^en;
b fonbern Uo^: 'i>ü§ ©eje^ einer io((^en Äunft fei gefunben, nnb
e§ fei, nac^ bem, toa§ in ^4-^ari§ öorgcf alten, nid)t me^r jtoecf^
mä^ig, in bem S3au einer, mit bem SuftBall öerBunbenen, ^a=
fc£)ine eine Äraft ju fuc^en, bie in bem SuftbaE felbft, nnb in bem
(Jtement, ha§ i^n trögt, bor'^anben ift.
10 2) S)a^ bie S3el^au|)tung, in ber Suft feien (Strömungen ber
bielfacfiften nnb mannigfaltigften 2(rt entt)alten, toenig 33efrem=
benbe§ nnb ^u§erorbentH(fie§ in fid) fap, inbem unfereS 2Bif=
fen§, rxa^ ben 3luffc£)Iüffen ber neueften ^fiaturtniffenftfiaft, eine
ber .f)au^turfad)en be§ 2Binbe§, d^emifd^e 3erfe|ung ober @nt=
15 toicfelung beträd)ttid)erSuftmaffeni[t. 2)iefe3ei1e|ungober @nt=
toidetung ber ßuftmaffen aber mu^, toie eine ganj geringe @in=
bitbnng le^rt, ein fonjentrifcEieS ober ejjentrifc^eS, in atten feinen
Oiic^tungen biametral entgegengefe|te§, ©trömen ber in ber ^ä!^e
Befinblidien Suftmaffen öcrantaffen; bergeftalt, ba^ an 2:agen,
20 too biefer d)cmif(^e ^^ro^e^ im Suftraum I)äufig bor \iä) ge^t,
gemi| über einem gegebenen, ni(^t alljubeträditUc^en Ärei§ ber
@rboberflärf)e, toenn nidjt alle, boc^ fo biete ©trömnngen, at§
ber Suftfal^rer, um bie tt)itt!ürtic£)e S)ireftion barouf ju grünben,
Brautf)t, bor^anben fein mögen.
25 3) S)a^ ber Suftbalton be§ .!prn. (Staubiu§ fetbft (in fofern
ein einjetner i^att l^ier in ©rtnägung gebogen p toerben öerbient)
3U biefer Se'^au^jtung gertiff ermaßen ben S5eteg abgibt, inbem
o'^ne 3^ßifßt' Q^^ berfetbe V25 Ufir burd)au§ mefttic^ in ber
5Ric£)tung nad^ ©^jonbau imb ©tenbat aufftieg, niemanb ge=
30 a^nbet '^at, ba§ er, inncv^tb jmei ©tnnben, burc^auS fübti^,
3U 2)üben in ©actifen nieber!ommen mürbe.
4) 5Da^ bie Äunft, ben S3aüon t) ertitat jn birigieren, nod)
31 5Dü6en: ogt. bie Ütnmerlung am ©d^luffe bei aSanbeS.
206 fiteinwe Sd^iiften: Sluä ben „Slfccitbbtättcru".
einer großen ßnttoicfetung unb 5(u§16i(bung Bebarf, unb berictben
outf) tüo^l, ol^ne eöen gro^e^i^rDierigfeiten, fä^ig ift, inbem mau
o^ne 3tüeifel burc^ S5eränberung nlc£)t blo^ beä abfoluten, iou=
bern aud) i|)eäifii(^en ©etoid^tg (üermittelft ber SBärme unb ber
©Ipaufion) toirb ftcigen unb faEen unb fomit ben Suftftrom mit 5
größerer ßei{i)tig!eit toirb aufjud}en lernen, beffen mau, p einer
beftimmten Steife, bebarf.
5) S)a^ <g)r. 6laubiu§ ätoar toeuig getan l)at, bie 3lufmerf=
jamfeit be§ ^publifumS, bie er auf fid^ gebogen l^at, ju red^tfer^
tigen; bo§ tüir aber gleic^tool)! ba'^ingeftettt fein loffen, in liefern lo
beileibe, nad) bem @ef))rä(^e ber ©tabt, in ber ,ßuuft, bou ber
@rboberfIäd)e au§ bie ßuftftrömungen in ben l^ötieren Ütcgionen
3U beurteilen, erführen fein mag: inbem au§ ber 9ti(^tuug, bie
fein SSallou aufänglid) toeftJoärtg gegen ©:panbau unb fpäterfjin
fübträrt§ gegen S)üben na'^m, mit fonberbarer äöa^rf(^einlid)= is
!eit l^cröorjugei^en fdieint, ba| er, toenu er aufgeftiegeu toäre, fein
35erf)3re(^en erfüttt ^aben, unb öermittelft feiner med)anifd)en
ßinUjirfung, in ber 5Diagonate jtüifdien beiben 9tid)tungen, über
ber ^otäbamer ß^auffee, nat^ bem 2udeuh)albifd)en Greife,
fortgefd)U)ommen fein toürbe. 20
6) S)a^ ioenu gleich ta^ Unternetimen öermittelft einer, im
Suftbatt angebra^ten 9)taf(^iue, ben 3öiberftanb ganj louträrer
äßinbe aufäu'^eben, unüberfteigtidien <Sd)tDierigfeiten uuter=
toorfen ift, e§ bod) öieEeid)t bei äöiuben öon geringerer Ungün=
ftigfeit möglid) fein bürfte, ben ©iuug ber Ungünftigfeit, ber= 25
mittelft mec^auifd)er Gräfte, ju übertoinben, unb fomit, bem
©eefa'^rer gteid), ouc^ fold^e äöinbe, bie uid)t genau 3U bem
t)orgcfd)riebenen S^d fül)reu, in§ Sntereffe 3U äie^en.
3ubem bemerfen tuir, ba^ tuenn 7) ber ßuftfc^iffa'^rer, alter
biefer .^ülfSmittct uugead)tet, toge= unb toodienlang auf btn 30
2Binb, ber i^m ^affenb ift, toarten mü§te, berfelbe fid) mit bem
©eefai^rer ju tröften t)ätte, ber aud) n)od)en=, oft monatelang,
auf günftigc äöiube im $afen l^arreu mu^: toenn er i^n aUx
gefunben l§at, binnen Wenigen ©tunbeu bamit toeiterfornnit, alä
Slftronautif. aBei^no(^t«au§fteniiitg. 207
lücnn et fid), bon Einfang 'fierein, tt)ät)i-enb ber ganzen bertornen
^cit, 3Ui* 2ld)je ober ju ^^^fei'be fortlbetDegt ^ätk.
(änblii^ felbft jugegeBen 8) — tüaä toir Bei ber 5[Ri3gti(^!ett,
anö) felBft in ber toolfigften 9la(i)t, ben 5ßoIar[tern, toenigftenS
5 auf 2lugenBli(fe, auf^ufinben, feineSioegeS tun — bcm Sufift^iffcr
fe^te e§ |d)te(i)tl^in an 9Jlitteln, \iä) in ber 9lac^t im ßuftraum ju
orientieren; ]o l^alten toir ben öon bem unBeJannten ^xn. 9t. Be=
re(^neten Sfrrtum Bon 6 9)leilen, auf einen Otabiu§ öon 30 9[Jlei=
Icn, für einen fei^r mä|igen unb erträglid^en. S)er Sleronout
10 toürbe immer notf), toenn x bie 3ett ift, bie er geBrauc^t '§aBen
Würbe, um ben 9tabiu§ jur 5ld)fe jurücfjulegen, in -f ben 9tabiu§
unb bie Seltne jurütftegen fönnen. Söenn er bie§, gleic^öiet au§
\DeId)en®rünbcn, ol^ne f einen SSallon, nii^t toollte, fo tüürbe er \iä}
toieber mit bem ©eefa^rer tröften muffen, ber aud) oft, toibriger
15 3Binbe tuegen, ftatt in ben .g)afen einzulaufen, auf ber 9ieebc Bor
Sinter gef)en, ober gar in einen anbern ganj entlegenen ^afen ein=
laufen mu^, nac^ bem er gar ni(^t Bei feiner 5lBreife getooEt !§at.
SG5a§ ^rn. ©arnerin Betrifft, fo tnerbcn mir imftanbe fein,
in furjem Beftimmtere f^^afta, aU bie im ISten „5lBenbBlatt"
20 enthalten maren, ^ur ©rtoiberung auf bie gemad^tcn ©inmürfe,
BeiäuBringcn.
SBct^nac^t§ttu§ftcUttng-
©ine ber intereffanteften ÄunftauSftellungen für hü§ Bebor=
fte'^enbe äßei^nac^täfeft, toert, ha^ man fie Bejudie unb aud^
25 tro'^l, ba^ man etma§ barin faufe, ift bietteii^t bie 2Barenau§=
fteKung ber, jum SSeften ber tierfc^ämten Slrmen Beiberlei, boc£|
üorjüglid) meiBlid)en @ef(^le(^t§ errichteten ßunft= unb 3nbu=
ftrieljanblung, öon 5Jlab. Henriette Sßerlmeifter OBermallftra|c
9lo, 7. 6§ l§at etmag Siüljrenbeä, ba§ man nid)t Bef(^reiBen !ann,
7 SR.: SJejenfenteii. — 19 „5Jeftimmtere gafta" fntb in beit „älBenbblätteirn"
Jtic^t beigebracht ivorben.
208 fileinere Schriften: Mu8 ben „abenbblättcrn".
toenn man in biefe ^in^nier tritt; ©cEiam, 9(xmut unb i^kx^
l^aBcn ^ter, in burd)tDad)tcn 5läct)ten, Beim (5(i)cin bcr 2ampe,
bie Söänbe mit aEem, toaS :|jrä(^tig ober äieiiic^ ober nü|üc^
jein mag, für bie SSebürfniffe ber ^Begüterten, auägefdimürft. @§
ift, aU ]ä^t man bie bieten taufenb tleinen nieblid^en .^änbe 5
fid) regen, bie l^ier, bietteidit au§ finbtictier ßiebe, eine§ alten
35ater§ ober einer !ranfen 5Jluttcr toegen, ober au§ eigner 1)tx=
Ben bringenben 9tot, gef(i)äftigt waren; nnb man mbrfite ein
9teic^er fein, um ba§ gan^c ^^upager, mit allen tränen, bie
barauf gefallen fein mögen, ju taufen, unb an bie SSerfertige= lo
rinnen, benen bie @ac§en boc^ too'^l am beften fielen hjürben,
äurüctjufc^enlen,
3u ben öorjüglidiften (5ad)en ge'^ören:
1) 6in Äorb mit S3tumen, in (ft)enit(e gefticEt, mit einer
ginfaffung; ettro at§ ^aminfd}irm ^u gebrauchen. 3)ie ©tideret i5
ift, ouf taftnem ®rnnb, eine 9trt bon bas relief; ein 35üf(^el
atofen tritt, faft einen 3ott breit, fo öoE unb frifc^, ba^ man
meint, er buftet, au§ bem S^aftgrunbe l^eröor. 3u toünfdien
bleibt, baB aud) bie anberen Jßlumen unb 33tätter, bie au§ bem
Äorb öorftrebenb , barin bertoebt finb, berl^ättniSmä^ig ^erbor= 20
träten, ba§ mürbe ba§ 33itb eines ganj lebenbigen 33Iumen=
ftrau^e§ geben. (Sine eble ®amc tjat bie§ Äunft= unb 5|}rad)t=
merf bereits für 15 ßouiSbor erfauft; unb nur auf bie Sitte bcr
SJorfte^erin befinbet e§ \xä) nod) T^ier, um bie 3Iu8fteIIung, toä^=
renb be§ 2öeif)nad)tSfefte8, at§ ba§ matjre ^leinob berjetben, ju 25
fd)müden.
2) @ine ©arnitur geftöpfelter U'^rbänber. S)ic ^Jiebaitten,
an bem @nbe ber SSänber, ftellen, in ©eibe getüirtt, Äöpfe, Jiere
unb SStumen bar; fo fein unb äierti^, ba| man fie für eine 3lrt
bon 3!Jtiniatür=5Jlofaif fiattcn möchte. 30
3) 6in, in 2CßoIIe, angebtid^ o^ne ^eic^nung geftidter, ^yu^^
kpp'iöi. ©in ganzer i5frü:§üng boE 9iofen fd)üttet fid^, in ber
14 „e^enille" : ein unter bicfem 9Jamen (chenille — iRaupe) bef annte« raui^'
Ijaorigeg ©eroebe mit famtener Umranbung.
SBei^nac^täQuSftellurtg. 209
licBIt(J)[ten Unorbiiung, bavauf au§; unb ouc^ bic 9h-at)e§fen=
einfaffung tft äieiiic^ unb gejcfimacföoll.
4) @in ü^oienftrau^, auf englijc^em 5Jknf(^eftcr gematt, mit
einer ©infaffung öon Söinben; gteid)faE§ atä 5?aminf(^irm ju
5 geBraud^en.
5) @in ganj pTäd)tige§ 5taufäeug.
Spieler Äteiber, unter toeldien ein geftirfte§ 53luffetin!teib
oBenan, 2;üd)er, .^auBen, eine immer jdiöner aU bie anbere,
(5tric£=, (Selb= unb 2;abaf§Beutel, in allen ^^roöin^en be§ OJeic^g
10 jufammengearbeitet, bo§ ©anje me^r benn 10000 2:1. an Sßert,
nid§t 3u ermähnen. — äBir laben bie jungen Samen ber ©tabt,
bie SSegüterten fotool^t aU bie Unbegüterten ein, biefe 5lnftalt
äu befuc^en, unb glauben berbürgen ju tonnen, bo§ fie biefen
@ang, loeber in bem einen nod) in bem anbern galt, umjonft
15 tun Werben.
3 SDJanfdJefter : eine 3lit Sammet.
Weift. IV. 14
210 Älcinere ©Triften: 2(u§ bcn „2l5enbblättern".
§u bftt |ljf0rmcn utt^ Jier püUtifiljCtt gagc l^wufena.
3u toel(^en al6enteuerlt(i)en Unternehmungen, fei e§ nun ba§
S3ebürfni§, jirf) auf eine ober bie anbere äöeife ju ernö!)ren, ober
aud^ bie b(o|e ©u(^t, neu p fein, bie ^Jtenfdien öerfül^ren, unb
toie luftig bemäufolge oft bie Ssnfinuationen finb, bie an bie 9te= b
baftion biefer SStätter eintaufen: baöon möge fotgenber Stuffa^,
ber un§ türälid) pgetommen ift, eine ^xobt fein.
Stöcrncucfter Qt^hffnnq^plan.
^o(^gee"§rte§ ^ublitum,
S)ie @j^erimentatpl^t)fif, in bem Äa;)itel bon ben @igen= lo
fi^aften ete!trif(^er ilör^ier, le^rt, ba^ toenn man in bie 91ä'^e
biefer Körper, ober, um funftgerec^t ju reben, in i^re 3ltmof|)l^äre,
einen uneteftrifd^en (neutralen) Körper bringt, biefer ptö^i^
gtei{i)faE§ eleftrif(^ loirb, unb ätoar bie entgegengcfe^te @teftri=
äität annimmt. ©§ ift al§ ob bie ^iJotur einen 3lbfrf)eu I)ätte, is
gegen aüe§, toa§, bur(f| eine S3erl6inbung öon Umftänben, einen
übertotegenben unb unförmlichen 3Cßert angenommen ]§at; unb
ätoifdien je ^toei ^ör^jern, bie fict) berül^ren, fdieint ein 33eftreben
angeorbnet ju fein, ba§ urf)jrüngli(^e ®leid)gen)id)t, bo§ ätoifc^cn
i|nen aufgehoben ift , toieber ^^eräuftetten. 9öenn ber eleftrif die 20
Körper :pofitit) ift: fo fliegt, au§ bem uneleftrifc^en, aEe§, toaS
an natürlicher gleftrtjität barin bor'^anben ift, in ben äu^erften
unb entfernteften 9taum beäfelben, unb bitbet, in ben, jenem 3U=
nädift liegenben, Steilen eine 3lrt öon S3a!uum, ba§ fic^ geneigt
äeigt, ben ©teÜrijitötSüberf^u^, tooran jener, auf getoiffe äöeife, 25
franf ift, in fi(^ aufjune^men; unb ift ber eleftrifdtje Äörper
6 iDief«; SSlätter: ber „SerUner Mbenbblättev".
aaerneuefter erjie^ungäpfon. 211
negotiö, ]o "^äuft fid), in bem unele!trifc^en, unb atoar in bcn
Seilen, bie bem eteltrijc^en äunäc^ft liegen, bie natürliche (5Ie!=
triäität jdjlagfertig an, nui; auf ben SlugenBliii l^anenb, ben
eieftriäitätämangel umgefel^i-t, tooran jener franf ift, bomit äu
5 erfe^en. 23ringt man ben unele!trijd)en Äörper in ben ©(^lag=
räum be§ eteltrifc^en, \o fällt, e§ fei nun bon biefem ^u jenem,
ober öon jenem ju biefem, ber gunfen: ba§ ©leicEigemiiiit ift l^er=
gefteüt, unb öeibe Körper finb einanber, an ©leftriäität, ööEig
gleid).
10 S)iefeö l^ij^ft mertoürbige ®efe^ finbet fic£), auf eine, unfereä
2Biffen§, nod) toenig beachtete äßeife, aucf) in ber moralif(i)en
äöelt; bergeftalt, ba^ ein 5Jlenfcf|, beffen ^uftanb inbifferent ift,
nii^t nur augenblidlid) aufhört, e§ ju fein, fofialb er mit einem
anberen, beffen gigenfdiaften, gleic^öiel auf toelc^e Söeife, bc=
15 ftimmt finb, in SSerü'^rung tritt: fein äöefen fogar toirb, um
mid) fo au^äubrüden, gänälid) in ben entgegengefe^ten 5pol :^in=
üBergefpielt; er nimmt bie Sebingung + an, toenn jener üon
ber ^ebingung — , unb bie 33ebingung -, tcenn jener bon ber
SBebingung + ift.
20 ©inige Seifl^iele, !§od)t)ere^rte§ ^^ublifum, n)erben bie§ beut=
lid)er machen.
S)a§ gemeine @efe^ be§ 3öiberfprud)§ ift jcbermann, au§
eigner ßrfal^rung, befannt; ba§ @efe^, ba§ un§ geneigt mad)t,
un§, mit unferex 53teinung, immer auf bie cntgegengcfe^te (Seite
25 Ijinüberjutoei-fen. ;3emanb fagt mir, ein 5Jienfd), ber am 3^en=
fter Vorübergeht, fei fo bid, toie eine 2:onne. S)ie SBa'^r^eit ju
fagen, er ift öon geWö^nlid)er Äor^julen^. ^ä) aber, ba iä) an§
genfter fomme, i^ Berichtige biefen Irrtum ni(^t Blo^: ii^ rufe
(^ott äum beugen an, ber Äerl fei fo bünn, al§ ein ©teden.
30 Ober eine ^^rau ^t fid^, mit ifirem ßieb^aber, ein 3fienbej=
öouä menagiert. S)er 5)tann, in ber 9^egcl, ge'^t be§ 3lBenb§, um
Sriftraf ju fpielen, in bie Stabagie j gteidjTOol^l um fid)er ju gelten.
32 5Criltral: eine 2lvt ^^Sufffpiel.
14="
212 kleinere Schriften: 3tu8 ben „Stbenbblöttem".
Idltingt fie ben Strm um i^n, unb jpric^t: „5)ktn lieber Mannl
;3d) ^Cibt bte ^ammelfeute, öon I)eutc mittag, aufträrmen laffen.
9tiemanb 16efu(^t ntid), toir finb ganj aHein; la^ un§ ben ^eu=
tigen Stbenb einmal, in recfit Weiterer unb bertraulic^er 2lbge=
jctltoffenl^eit, zubringen." S)er 9[Rann, ber geftern fditoereS ©elb 5
in ber 5Labagie öerlor, bacEite in ber Slat ]§eut, au§ ütüdjid^t
auf feine Äafje, 3U ^au|e ju bleiben; bocE) ^löl^lid^ toirb il^m
bie entje^lic^e Sangemeile !lar, bie il^m, jeiner §rau gegenüber,
im ^aufe öermartet. @r jpri(i)t: „Siebe grau! 3d) ^al^e einem
f^reunbe öerfproc^en , il§m im !^ri!tro!, toorin ic£) geftern gc= 10
mann, 9teüan(i)e ju geben. Sa§ mid), auf eine ©tunbe, toenn
e§ fein fann, in bie Stabagie ge^n; morgen bon ^erjen gern
ftel)e iä) ju beinen Sienften."
5lber ba§ (Sefe^, öon bem mir f^red)en, gilt nic^t blo§
öon 5Reinungen unb S5ege!§rungen, fonbem, auf meit attgemei= is
nere Sßeifc, aui^ bon ©efü^len, 5lffetten, ©igenfc^aften unb
gliaralteren.
6in :|3ortugiefif(^er 6(^iff§!a^itän, ber, auf bem aJcittel=
länbif(i)en 5Jteer, bon brei beneäianifcEien gal^raeugen angegriffen
marb, befatil, entfc^loffen mie er mar, in ©egenmart aller feiner 20
Offiziere unb ©olbaten, einem O^euermerfer, ba^ fobalb irgenb
auf bem S^erbed ein äöort bon Übergabe laut toerben mürbe, er,
oline mciteren ^Befe'^l, nad^ ber ^ulberfammer ge^en, unb ha^
<Bä)\f\ in bie Suft fprengen möchte. S)a man fic^ bergeben§, bi§
gegen Slbenb, gegen bie Übermad)t lierumgef erlagen l^atte, unb 25
allen gorberungen, bie bie ß^re an bie Equipage maci)en lonnte,
ein ©enüge gefc^e^en mar: traten bie ©f fixiere in boUjä^liger
33erfammlung ben Kapitän an, unb forberten il^n auf, ba§ <5c£)iff
äu übergeben. S)er Äa|)itän, ol)ne ju antmorten, fel^rie fic§ um,
unb fragte, mo ber ^yeuermerfer fei; feine Slbfic^t, mie er nacfil^er 30
berfi(^ert l^at, mar, i§m aufjugeben, auf ber ©teKe ben ^Befel^l,
9 „Sevroartet" : beoorftel^t (ogt. bie Slnmerfung am Sd^tuffe beS SBanbeä). —
21 „geuerroerfer" : ö^ulic^ wie oben 6. 180, Slnmerlung. — 26 ©quipage: St^iffä»
monnfc^oft.
SlKenteucfler (Sraie^ung^platt. 213
ben er i^in erteilt, ju boUftrerfen. 3lt§ er aBer ben ^ann fc^on,
bte Brennenbe Sunte in ber <§anb, unter ben i^äffern, inmitten
ber ^ulöerfammer fanb: ergriff er if)n pli5|li(^, t)or ©(^redfen
Bleic^, Bei ber 35ruft, ri§ i^n, in S^ergeffenl^eit aller anberen @c=
5 fa^r, au§ ber Kammer ^erouS, trat bie ßunte, unter f5tü(i)en unb
©(^im^ftoörtern, mit ^yü^en au§ unb toarf fie in§ ^Ittx. S)en
Offizieren aBer fagte er, ba^ fie bie toei^e ^^a^m aufftecEen m'öä^=
ten, inbem er fid) üBergeBen toollc.
^ä) felBft, um ein Seif|)iel au§ meiner drfal^rung ju geBen,
10 leBte, öor einigen ^al^ren, au§ gemeinfc^aftlii^er Äaffe, in einer
fleinen ©tabt am Ot^ein, mit einer Sc^toefter. S)a§ ^Jläbd^en
Ujar in ber 2:at BIo^, toa§ man, im gemeinen SeBen, eine gute
Söirtin nennt; freigeBig fogar in nmni^en 6tü(fen; iä) f^atk e§
felBft erfahren. S)0(^ meil ict) lorfer unb lofe mar, unb ba§
15 @elb auf feine SBeife aäjidt: fo fing fie an p fnicfern unb ^u
!noufern; ja, ic^ Bin üBerjeugt, ba§ fie geijig getoorben märe,
unb mir 9tüBen in ben Kaffee unb 2i(^ter in bie (Buppt getan
t)ätte. 2lBer ba§ ©(^icffal tootttc ju i'^rem ©lürfe, ha^ mir un§
trennten.
20 3Ber bie§ ®efe^ rec^t Begreift, bcm toirb bie Srfc^einung gar
ni(i)t mel^r fremb fein, bie ben ^^itofo:pl^en fo biet ju f (Raffen
giBt: bie ©rfdjeinung, ba^ gro^c 9)länner, in ber Siegel, immer
öon unBebeutenben unb oBffuren Altern aBftammen, unb eBenfo
toieber 5linber grofeie'^en, bie in jeber 9tücEfi(^t untergeorbnet
25 unb geringartig finb, Unb in ber STat, mon fann ba§ (hpm=
ment, toie bie moralifc£)c 5Itmof)3'§äre, in biefer .^infic^t, mir!t,
alle Sage aufteilen, ^lan Bringe nur einmal alle§, ma§, in einer
©tabt, on 5p:§itofopi^en, (Sdjijngeiftern, 2)icf)tern unb Äünftlern,
19 Soiteit in bcii brci Dhimmern 25, 26, 27 ber „Söcriincr Slbcnbblätter" oom
29., 30., 31. Cttober 1810; boä §o[gcnbe, crft in ben 9]ummern 35 unb 36 vom
9. unb 10. Slooember, roirb in 9lr. 35 mit folgenber Ju&'iote eingeführt: „SBir
bitten unfre fiefer gar fe^r, fit^ bie aJlU^C, bie 2luffä5e im 25., 26. unb 27. 3l6enb=
blatt noc^ einmal ju überlefen, nic^t uerbriegen üu laffen. S)ic 5Joc^täffigfeit eineä
Soten, ber ein Statt obijonbcn fommen liep, ^at uns an bie [!] ununterbrod^ene
äRitteitung biefe« S{uffa|eä oerl)inbert. (iJie Kebaftion.)"
214 Äteinere Sd^riften: MuS ben „äbettb6(ättent".
öor^anben tft, in einen ©aal jufammen: ]o toerben einige, au§
xf)xtt ^Htte, onf bcr ©teile bumm toerben; tooBei toir un§, mit
völliger ©ic^erl^eit, auf bie 6rfa'^i-ung eine§ jeben Berufen, ber
einem folc^en 3:ee ober ^unfct) einmal Beigetool^nt !§at.
Sßie bieten @inf(^rän!ungcn ift ber ©a^ unterworfen: ha^ 5
j(^Iec^te ®efellf(^aften gute ©itten berberBen; ba bo(^ fction
^Jlänner, mie SSafeboto unb ßam^je, bie hoä} fonft, in il^rem @r=
5ie^ung§l^anbtoer!, loenig gegenfäl^ijd) öerful^ren, angeraten !^a=
Ben, jungen ßeuten jutoeilen ben StnBlidf Böfer S3eifpiele ju öer=
f (Raffen, um fie bon bem ßafter oBäufc^reden. Unb loa^rlic^, lo
menn man bie gute @efellf(^aft, mit ber |d)te(^ten, in ^infid)t
auf ba§ 35crmögen, bie ©itte äu entmirfetn, bergteict)t, fo mei^
man nicf)t, für mettfie mon fti^ entfc^ciben foll, ba, in ber guten,
bie ©itte nur nadjgea'^mt Jnerben fann, in ber fc£)M)tcn ^in=
gegen, burtf) eine eigentümli(i)e ^roft be§ .^erjenS erfunben tt)er= i5
ben mu^. ©in StaugenidjtS mag, in taufenb gälten, ein junget
(SJemüt, burd) fein SBeifpiet, berfü^ren, fi(^ auf ©citen be§ Öafterä
l^inüBeräuftetten; taufenb anbere götte aBer giBt e§, Wo e§, in
natürtid)er Oteaftion, ^a§ 5ßotarber^ättni§ gegen bagfetBe an=
nimmt, unb bem fiafter, jum Äam^f gerüftet, gegenüBer tritt. 20
3fa, loenn man, auf irgenb einem ^ta^e ber Söett, etroa einer
müften Snfct, atteS, toa§ bie @rbe an Söfetoid)tern l^at, 5ufam=
menBräc^te : f 0 mürbe fid§ nur ein Zox barüBer tounbern lönnen,
menn er, in furjer 3eit Qtte, aud^ bie erl^aBenften unb gbtttid)=
ften, Sugenben unter i^nen anträfe. 25
3öer bie§ für paraboj l^atten lönntc, ber Befuc^e nur einmat
ein 3u<^t^öu§ ober eine S^eftung. ^n ben bon gvebtern alter
2lrt, oft Bi§ äum ©tiefen angefügten ^afematten, merben, toeil
feine ©träfe mel^r, ober hoä) nur fel^r unboKfommen, Bi§ ^ierl^er
7 »afeboro (1723—90), pl^ilontl^roptfc^er ^päbagog, SJerf affer beS „(SU-
mentarweil«", i>ai oom Dberftlcutnant ron Dmpteba in beut 29. „2l6enbb(att",
tcft^rcnb be^ Crfc^einenä be§ „Slllenteueften ©rjieJtuitgsptans", oerfpottet roiirbe. —
ßampe (1746 — 1818), Seigrer SBil^elmö unb SUcjnnberä von öumbolbt, nadfy
S3aiebonj lurje ^dt fieitev beö ijJ^iilant^ropuiä in Dcffaii, bamar^ betanntev päbo=
gogifc^er ®c|»viftfteUor.
SlHerneuefter erjie^ung^plon. 215
bringt, 9tu(^toftg!etten, bte fein 5lomc nennt, berüBt. ©emnac^
lüürbe, in fol($er Slnart^ie, 5Jtorb unb SLotjditag unb jule^t ber
Untergang oller bie unöermeibtic^e ^^olgc fein, toenn nic^t auf
ber ©teile, au§ il^rer 5)lttte, tcet^e aufträten, bie auf 9tccE)t unb
5 ©itte l^alten. ^a, oft fetjt fte ber ^ommenbant felftft ein; unb
9)tenf(^en, bie öor^er auffä^ig toaren, gegen aüe göttlid)e unb
menfc^lic^e Drbnung, toerben l^ier, in erftaunen§tt)ürbiger 3öen=
bung ber S)inge, toieber bie öffenttii^en, gezeitigten ^anb^aber
berfetben, toatire ©taatSbiener ber guten ©arfie, be!teibet mit ber
10 5JtacE)t, i^r @efe^ aufret^t ju galten.
Sa^er fann bie äöett mit 9ted^t auf bie ©nttoicCetung ber
S^erbrec^erfotonie in SSotant)=S3ai aufmerffam fein. 2öa§ au§
foI(i)em, bem S5oben eine§ (5taat§ abgefc£)lämmten @efinbel mer=
ben !ann, liegt bereits in ben norbamerifanif($en f^reiftaaten bor
15 5lugen; unb um un§ ouf ben ©ipfet unfrer meta^]§t)fifd)en 2ln=
fid)t äu fd)ttjingen, erinnern toir ben Sefer bto§ an ben Urf|)rung,
bie ®ef(i)id)te, an bie ßnttoicEelung unb ©rö^e öon 9tom.
3in @rh)ägung nun *)
1) ba^ atte ©ittenfd)ulen biöl^er nur auf ben 9la(^aZmung§=
20 trieb gegrünbet toaren, unb ftatt ba§ gute ^prin^ip, auf
eigentümlid)e SGßeife, im ^erjen ju entmicEetn, nur burc^
3luffteIIung fogenannter guter 33eifptetc, p toirfen fud§=
ten;**)
2) ba| biefc (Schuten, tuie bie 6i-fal^rung te'^rt, ni(^t§ eben,
25 für ben f5oi'tf<ä)ritt ber ^enfdi^eit S3ebeutenbe§ unb @r=
!tet!tic^e§, !^ert)orgebrac£)t ^aben;***)
*) Sefet lödt biefet mertwütbige 5ßäbabog mit feinem neuefteit ßv»
äie;^img§plan fierauS. (iiic SRebattion.)
**) ©o! — 3n§ ob bie päbagogif(^eii ^nftititte ni^t, nad) i^ret natürli^en
so Stilläge, fdjwarfjc ©eiten genug botböten! (®ie 9lebatt.)
***) 3« bev 2;at! — Siefer ^^ilofopf; tonnte ba^ ^üi)xi)ünbtxt um feinen
ganjen 9?u^m bringen. (5)ie Stebatt.)
12 Sotont) = Sai in öübioeftauftralien, 6et Sgbnct), feit 1787 britifd^e SSer»
brec^erfolonte , oielfnd) bamai^ unb früher in unfrer fiiteratur genannt.
216 flüetnere Schriften: STuS bett „STBeiibbtättern".
ba§ ®ute ahn 3) ba§ fie Betoirlt JiaBen, allein bon bem
Umftonb '^etäurül^ren j($eint, ba§ fie fditedit toaren, unb
l^in unb Jüieber, gegen bie SSeraBrebung, einige f(^(ect)ten
S3eij|)iele mitunter liefen;
in ßrtüägung, fagen tüix, alter biefer llmftänbe, finb toir gefon= 5
neu, eine fogenannte 2afterfc£)ule, ober bielmel^r eine gegen=
fö|if(^e ©(flute, eine ©c^ule ber Xugenb burc^ ßoftex, ju
erridjten.*)
Semnad) Serben für alle, einonber entgegenftet^enbe Safter,
Seigrer angefteEt n^erben, bie in Beftimmten ©tunben be§ 3;age§, lo
nad^ ber 9feil§e, auf ^itonmä^ige 2lrt, borin Unterricht erteilen:
in ber 9ffeIigion§f|3ötterei fotool^I at§ in ber ^Bigotterie, im Zxo^
fon)ot)I at§ in ber äöegtoerfung unb ^riec^erei, unb im ©eij unb
in ber g^urc^tfamfeit fotool^I, al§ in ber Stottfül^n^eit unb in ber
SSerfctimenbung. is
£)iefe Se^rer h)erben uid)t BIo^ burdC) ßrma'^nungen, fonbern
burc^ 23eif^iet, burd) leBenbige |)anbtung, burdE) unmittelbaren
|)ra!tif(^en, gefeitigen Umgang uub S5erfe^r äu mirfen fuc^en.
^ür ©igennu^, ^latt^eit, ®eringfc£)ä|ung aHe§ (Sro^eu unb
6rl)abenen unb manche anberen Untugenben, bie man in @efeE= 20
f(^aften unb auf ber ©tra^e lernen fann, mirb e§ nic^t nijtig
fein, ße^rer an5uftel[en.
^n ber Unreinlict)feit unb Unorbnung, in ber 3<inl= unb
©treitfu(i)t unb SSerleumbung , toirb meine S^rau Unterrid^t er=
teilen. 25
ßieberli(^!eit, ©^iel, Strun!, ^Jaull^eit unb SöKerei, behalte
ii^ mir bebor.
S)er ^reiä ift ber fe'^r mäßige bon 300 mi
m. ©.
©Iteru, bie un§ i^re Äinber nidit anbertrauen luoHten, ou§ so
g^urc^t, fie in folc^er Slnftalt, ouf unbermeiblic^e Sßeife, ber=
*) Risum teneatis, amicil (®ie Siebaft.)
! 3lus Jgoroj' „^id^tfunft" ('B. 5): „^n§ Satiren »cvl^ottet eud^, i^r Jreunbe!"
SHUerneuefler erjie^ungsprau. 217
berBcn ju ^c'^en, toürben babur($ an ben Za^ legen, ba^ fie ganj
übertriebene Segriffe bon ber ^Müd)t ber ©rsiel^ung l^aben. S)ie
äßelt, bic ganjc 5Jtaffe bon OBjetten, bie auf bie ©inne toirfen,
fjält unb regiert, an taufenb unb toieber taufenb i^öben, bo§
6 junge, bie @rbe bcgrü^enbe, Äinb. 3}on biefen gäben, \f)m um
bie ©ecle gelegt, ift allerbingg bie ©r^ie^ung einer, unb fogar
ber toiditigfte unb ftärffte; t)ergti(^en aber mit ber ganzen 3^0=
talität, mit ber ganjen ^ufammenfaffung ber übrigen, ber^ölt
er ji^ tt)ic ein ^^ii^^n^faben ^u einem Slnfertau; el^er brüber aU
10 brunter.
Unb in ber S^at, toie mi^ti($ toürbe e§ mit ber ©ittli(i)feit
auäfc'^en, mcnn fie fein tiefere§ ^^unbament ptte, aU ba§ foge=
nannte gute SSeifpiel eine§ 35ater§ ober einer 9Jlutter, unb bie
platten ©rma'^nungen eine§ .g)ofmeiftcr§ ober einer fran^öfif^en
15 gjlamfett. — 3lber \)as, Äinb ift fein aöa($§, ba§ fic^, in eine§
5Jlenfc^en .^änben, ^u einer beliebigen ©eftalt fneten (ä^t: e§
lebt, e§ ift frei; e§ trägt ein unabt)ängige§ unb eigentümü($e§
SJermögen ber ©nttoicfetung, unb ha^ 5Jlufter alter innerlid^cn
(Seftoltung, in fi(^.
20 ^a, gefegt, eine 5!Jlutter nä'^me fic^ bor, ein Äinb, ba§ fie an
i^rer SBruft trägt, bon ®runb au§ ju berberben: fo toürbe fid§
it)r auf ber 2ße(t ba^u fein unfehlbares 5)littel barbieten, unb,
ftienn ba§ ßinb nur fonft bon gemö§nli(i)en, red)tfc^affenen 5tn=
lagen ift, \)a^ Untcrnefimen, bietteid)t auf bie fonberbarfte unb
25 überrafc^enbfte ?trt, baran fdieitern,
äöa§ foüte au(^, in ber 2:at, au§ ber Söett toerben, wenn
ben Ottern ein unfet)Ibare§ S5crmögen beitoofinte, i^re Äinber
nac^ ®runbfä|en, ju toelctien fie bie 93lufter finb, 3U erjie'^en:
ba bie 5!3lenicf)^eit, toie befannt, fortf(^reiten foH, unb c§ mitf)in,
30 felbft bann, tocnn an i^nen nid)t§ au§3ufctjen toäre, nicf)t genug
ift, ba§ bie Äinber loerbcn, toie fie; fonbern beffer.
Söenn bemnad) bie uralte ©r^icl^ung, bie un§ bie 33äter, in
ilirer @inf alt , überliefert l^aben , an ben Ülagel gel)ängt merben
foU: jo ift fein ©runb, marum uufcr Snftitut nic§t, mit aKen
218 flteinere Sc^inften: äuä ben „äbenbbtöttern".
anbern, bte bie ipäbogogifc^e Srfinbung, in unfern Xagen, auf btc
^ai)n Q,tbxaäjt f)at, in bie <Bä)xantm treten joH. ^n unjrer
©c^ute lüirb, toie in biegen, gegen je einen, ber barin ju ©runbe
ge|t, fi(i) ein anbrer finben, in bem fic^ Jugenb unb (Sittli(i)!eit
auf gar roBufte unb tüchtige 3lrt enttoicfelt; e§ toirb alle§ in
ber Söelt Bleiben, tnie e§ ift; unb toaS bie (5rfo|rung bon ^efto=
loäji unb !^tticx unb allen anbern SSirtuofen ber neueften @r=
äiel^unggfunft, unb il^ren Slnftalten fogt, ba§ toirb fie aud) bon
un§ unb ber unfrigen fagen: „<^ilft e§ ni(^t§, fo fc^abete§ni(^t§."
atcc^tcnfled im ^olftcinifc^en, ß.iS.SebanuS,
ben 15. Oft. 1810. ^onrector.
92ü^Ii^e @rftnbungen.
©nttourf einer S3omben:|)o[t.
Wan f)at, in biefen Stagen, ^ur 33eförbcrung be§ S^erfe'^rS,
inner^lb ber ©renken ber bier Söeltteile, einen eteftrifdien 2ele= 15
gra^)'^en erfunben; einen Stelegrai^jl^en, ber mit ber ©(^neEig=
feit be§ @)eban!en§, xä) toiü fagen, in fürjerer ^eit, aU irgenb
ein d)ronometrif(^e§ 3"ftrument angeben fann, bermittelft be§
Qldtxop^ox^ unb be§ 5JletaIIbra]§t§ , 5^ad)ri(i)ten mitteilt; ber=
geftalt, ba^ Ujenn jemanb, fall§ nur fonft bie 2}orri(^tung bo^u 20
getroffen toäre, einen guten ^veunb, ben er unter ben Sintipobcn
l)ötte, fragen tüoÜte: „2Bie ge^t'§ bir?" berfelbe, e^e man noc^ eine
^anb umfe^rt, ol^ngefäl^r fo, alä ob er in einem unb bemfelben
3immcr ftünbc, antworten f önnte : „Steigt gut". ©0 gern toir beut
©rfinber biefer ^oft, bie, auf rc(i)t eigentlid)e SBeife, auf glügeln 25
be§ 5ßli^e§ rettet, bie ^rone be§ 23erbienfte§ jugeftel^n, fo l^at
boc^ aucf) biefe fyernfc£)reibe!unft no(^ bie UnöoEfommenl^eit,
ba| fte nur, bem ^ntereffe be§ Kaufmanns tocnig erfprie^lirf).
7 über ben preu^if(^cn Dberfc^ulrat get'er» bie Unterfc^rift „SeDonu§" unb
ilberl^aupt über bie SBebeutung be'S „SUIeineuefteit erjiel^unggplang" ogl. bie äln=
mevfung om 2(^[uffe be^ 'Sanbcä.
Gntrourf einer SSotnBenpofl. 219
äur SSerfenbung gan^ furjcr unb lalonijdier 9Za($ri(^ten, nic^t
aBer jur ÜBermarf^ung bon ^Briefen, S5erid)ten, Sßeitagen unb
^pafeten taugt. 5Demna(^ fd) tagen toir, um oud) biefe ßücte p
crfüüen, gut Se|(^teunigung unb 35erbtetfac§ung ber .^anbet§ =
5 lommunif ationen , ttienigften§ inner'^atB ber ©renken ber futti=
vierten SBett, eine 2Burf= ober 23omBen|i oft bor; ein 3tuftttut,
ba§ ftcf) auf ^hjecfntä^ig, inner"^atb be§9taum§ einer (Sdiu^toeite,
angelegten Slrtillerieftationen, au§ 53]örfem ober ^aubi^en,
^o'^Ie, ftatt be§ 5putOer§, mit ^Briefen unb Rateten angefüllte
10 .^ugetn, bie man, ol^ne alle ©d^U^ierigfeit, mit ben 5(ugen t)er=
folgen, unb too fie l^infallen, faü§ e§ ein ^Jtoraftgrunb ift, toieber
auffinben fann, ptoürfe; bergeftalt, ba^ bie .$lugel, auf jeber
©tation äubörberft eröffnet, bie rej^jettiben SSriefe für jeben Drt
herausgenommen, bie neuen ^hineingelegt, ba§ ©an^e toieber t)er=
15 ]d)Ioffen, in einen neuen 5Jtörier getaben, unb jur nödiften (5ta=
tion loeiter fbebiert toerben fönnte. S)en ^rofbettu§ be§ ©anjen
unb bie S3e|(^reittung unb 3Iu§einanberfe|ung ber Einlagen unb
Äoften be'^alten loir einer umftänblid^eren unb ioeitläufigeren
Sl'B^anbtung Bebor. S)a man, auf bieje 3Beiie, mie eine hir^e
20 matl^ematif^e SSerec^nung tel^ii, binnen 3eit eine§ falben 2:age§,
gegen geringe Soften bon SBerlin nad) Stettin ober S3re§Iau
toürbe f^reiben ober refbonbicren fönnen, unb mitl^in, berglic^en
mit unjeren reitenben ^^often, ein je'^nfai^er 3eitgeb3inn entftel^t,
ober e§ ebenjobiet ift, aU ob ein 3auBei1'tab biefc Drtc ber
25 ©tabt SBerlin je^nmal näl)er gerüctt '^ätte: fo glauben toir für
ba§ bürgerlidje |on)ol)l al§ ^anbeltreibenbe ^^ubtifum, eine @r=
finbnng bon bem grb^eftenunb entf d^eibenbften ®etoid)t, geji^irft,
ben SJerfe'^r auf ben '^öc^ften ©ibfel ber S^otlfommen'^eit ju
treiben, an ben Stag gelegt ^u l^aben.
20 Berlin b. 10. Oft. 1810. rmg.
220 ftleinere ©d^riften: äuä ben „abenbblöttern".
<Bä)veibtn etneg berliner (Sintoo^netS an ben ^erauSgeBec
SÜejetBen l^aBen in bem Uten ©türf ber „S5ertiner 2r6enb=
Blätter", unter ber ÜtuBril: 5lüp{(f)e (Srfinbungen, ben ©nttourf 5
einer SßomBen^oft jur ©^rac^e geBradit; einer 5|3oft, bie ber
5)langet'^aftig!eit be§ ete!trif(^en Stclegrop'^en, nämlic^, ]xä) mit
ni(^t§, als !uräen Stnjeigen, Befoffen ju fönnen, baburi^ oBijilft,
ba^ fie bem ^puBlifo auf ätoecEmäBig angelegten 5Irtitterieftatio=
neu, SBriefe unb 5pa!ete mit 33omBcn unb ©ranaten äuluirft. @r= lo
lauBen S)iefelBen mir gu Bemer!en, ba^ biefe 5|3oft, nac^ einer, in
Stirem eigenen 5lufja^ enthaltenen Sinterung, boraugfe^t, ber
©tettiner ober Sre§lauer f^reunb l^aBc auf bie f^rage be§ Ser=
linerg an it)n: „äßie ge^t'§ bir?" p antworten: „9Je(f)t gut!"
SSenn berjelBe iebod), gegen bie Slnna'^me, ju anttoorten l^atte: is
„©0, fo!" ober: „5[)tittelmä^ig !" ober: „S)ie Söal^r^eit jufagen,
f(^le(i)t"; ober: „(Seftern nadt)t, ba iä) beiTeift mar, ]§at mi($ meine
grau ^intergangen"; ober: „^ct) Bin in ^projcffen bertoidfelt, öon
benen xä) fein 6nbe aBfe^e"; ober: „3d§ l^aBe 33an!erott gemacf)t,
.!pau§ unb ^of berlaffen unb Bin im 33egriff in bie toeite 3öelt ju 20
ge^en" :fo gingen, für einen fol(i)en^J}lann,unfere orbinären^poften
gefdiminb genug. S)a nun bie Reiten öon ber 3(rt finb, ba^ bon
je t)unbert ^Briefen, bie jtoei ©täbt^ einanber äufc^icEen, neun=
unbneunäig Slnjeigen öon ber Befagten 5trt enthalten, fo bün!t
un§, fon)ol)l bie eleltrijd)e S)onnertt)etterpoft, al§ anä) bie S3om= 25
Ben= unb ©ranaten^oft fönne borlöufig nocE) auf fic^ Berul^en,
unb h)ir fragen bagegen an, oB 5£)iefelBen nict)t bie Organifation
einer anberen i^oft äutoege Bringen fönnen, bie, gleidiöiel, oB fic
mit £>d)fen gebogen, ober öon eine§ f^upoten Oiürfen getragen
tüürbe, auf bie ^^rage: „SBie gellt'S bir?" öon atten Orten mit 30
ber Intmort äurüctfämc: „3c nun!" ober: „9ii(^t eBen üBel!"
ober: „©0 toal^r id) leBe, gut!" ober: „^Jlein ^au§ l^aBe iä) tuie=
ber aufgeBaut"; ober: „2)ie ^^^fanbBriefe fte^en mieber al pari",
ober: „5Jlcine Beiben Jöd^ter l^aBe iä) fürjlid^ öerl^eiratet"; ober:
SSomBenpoft. Duinenlotterte. 221
„borgen toerben toir, unter bem S)onner ber Äanoncn, ein 9la=
tionalfeft feiern"; — unb n)a§ bergleic^en Slntworten niet)r finb.
^ieburc^ toürben S^iefelben fic^ ba§ ^uBIifunt auf ba§ Iel6:^af=
tefte öerbinben, unb ba toir öon S)ero ©ifer äum ©uten überall,
6 too e§ auf :3^rem SCßege liegt, ntitäutoirfen, überjeugt finb, fo
galten toir un§ nic^t auf, bie grei^eit biefe§ ^riefe§ ju entfc^ul=
bigen, unb l^aBen bie ©l^re, mit ber boEfommenften unb un=
ge^euc^eltften .gjoi^ac^tung ju fein, u. f. to.
SBedin ben 14. Oft. 1810. S)er 3lnont)mug.
10 Stntttjort Ott i»en ©infettber t>c§ obige« Briefes.
S)em ©infenber oMgen toi^igen ©d^reibenS geben toir l^ie=
mit äur 9ta(^rid)t, ba^ toir un§ mit ber @inri(f)tung feiner
Odjfenpoft, ober feine§ moralijdien unb ipubti^iftifi^en 6Ibora=
boä nicfit befaffen lijnnen. ^^erfiftoge unb Si'onie foEen ung,
15 in bem SSeftreben, ba§ ^eil be§ menj(^li(i)en (S)efd)Ie(i)t§, fobiel
aU auf unferem Söege liegt, p beförbern, nid^t irre machen.
Sind) in bem, @ott fei S)anf! boc£) norf) feine§toeg§ allgemeinen
gall, ba§ bie S3riefe mit lauter ©euf^era befd)toert toären, toürbe
e§, au§ iJfonomifct)en unb faufmännifi^en ©efi^tspunften, nod^
20 borteit^aft fein, fi(^ biefelben mit SSombenäujutoerfen. S)emna(^
fott ni(J)t nur ber 5|3rojpe{tu§ ber Sombenpoft, fonbern aud) ein
t]3tan, äur ©infammlung ber Slftien, in einem unferer näd)ften
»lätter erfolgen. 2)ie Slebaftion.
Sttf^rift eittcS ^rebigerS on bcn ^cratt§gc6er ber „Scrlittcr
25 MtnhbVätUx".
allein ^crr,
5S)er@rfinber ber neueftenCuinen=2otterie '^atbieaufgeüärte
3lbfi(^t gefiabt, bie abertoil^ige Sraumbeuterei, p toet(^er, in
ber 3cit)tentotterie, bie grei^eit, bie 9iummern nac^ eigner 3Bitt=
30 lür 3U toasten, 9}erantaffung gab, burd) beftimmte unb feft=
ftelienbe ßofe, bie bie S)ire£tiou au^fd}reibt, nieberjufdilagen.
222 fl reinere Sd^rtften: Mug ben „ülbenbblätteni".
5Jltt 33ebouern aöer mai^en toir bic ßrfa:§rung, ba^ bteje
3ll6[id)t nur auf fe^^r unbollfommenc SBeife eaeid^t tuirb, iubeiu
ber SlbergtauBen, auf einem ©eBiet, auf bem man if)n gar nii^t
erhjartet l^attc, lieber pm S)orf(i)ein fommt.
@§ ift toa^r, bie Seute träumen je|t leine 9lummern mel^r; 5
aöer fie träumen bie Flamen ber ^otleÜeurg, M benen man
fe^en !ann. S)ic gleicEigültigften SJeranlaffungen nel^men fie, in
einer S5er!ettung üon (Sebanfen, ju toeldien !ein Wtn\ä) bie
9Jlittelglieber erraten mürbe, für ge^eimniäöolle 2Bin!e ber 9}or=
fel^ung an. SSermic^enen «Sonntag nannte iä) ben S)at)ib, auf lo
ber Äanjel, einen gottgefälligen 93tann; ni(i)t ben ^oEefteur bie=
feg £)rt§, toie DiefelBen leicht beuten fönnen, fonbern ben ifrae=
litifc£)en Äönig, ben Befonnten ©änger ber frommen ^falmen.
2ag§ borauf lie^ mir ber ^oKetteur, burd^ einen i^reunb, für
meine ^rebigt, fi^er^ljafter SBeife bauten, inbem alle Cuinenlofe, i5
toie er mir öerfictierte, Bei il^m bergriffeu toorben toaren.
^ä) Ibitte ©ie, mein ^err, bieien S3orfatt jur Kenntnis be§
5puBIi!um§ äu Bringen, unb burd) S^r Statt, toenn e§ möglich
ift, ben ©nttourf einer anbertoeitigeu Sotterie ju Berantaffen, bie
ben 5lBerglauBen auf eine Beftimmtere unb fo uuBebingte Söeifc, 20
aU eg ber äöunfd^ alter greunbe ber 9Jtenfd§^eit ift, auäfc^tie^e.
g . . . b. 15. Oft. 1810. 5 . . .
^ai^xiäft an ben Stnfenbet beS otiigen S3riefe§.
@efd)äfte öon Bebeutenber SBid^tigfeit l^alten un§ aB, fetBft
an ben ßnttourf einer fotctien Sotterie ju beuten. 25
^nätoifd§en tooEen toir, ju ßrreicfiuug biefeä S^^'^^> foBiel
in unfern Gräften fte^t, öou ^erjen gern Beförberlid) fein.
äöir fe^eu benmo(^ einen ^|srei§ öon 50 9itlr. auf bie @rfiu=
bung einer folct)en Lotterie.
2)ie 5Ratt;ematifer, bie fid) barum BetoerBen tooEeu, t;aBen 30
i^re ßnttoürfe, mit S)et)ifen berfetjen, an uu§ einpfcnben.
SBerlin, b. 22. Oft. 1810.
3)ie g^ebaftion ber „5lBenbBlätter".
Duinenlotteric. Sujuäfteuerebilt. 223
Üicr ba§ 2«ju§ftc«crebift tiom 28. CttoUv 1810.
SBeim man ben ^toecf ber, in bem @btft öom 28ten Oft.
b. S-, bem ßanbe auferlegten öujuSfteuei'n bebenft — : tocnn
man ertoägt, baß [ie nicf)t auSgejctirieBen Sorben finb, um bie
5 .»pofi^altung eine§ auägelaffenen gürften ober bie Stafet feine§
®ünftting§, ober ben 5pu| unb bie |)au5^ltung jeiner 9iMtref=
fen 2C. ju Beftreiten; toenn man crnjögt, ba^ fie, im feften S3er=
trauen auf ben gbelmut unb ben ©emeinfinn bcr Station, aU
eine 3Irt öon :patriotif(f|em 23eitrag, in Slugenbliden bringenber
10 faft ^ülflofer 5tot, jur Otettung be§ ©taat§, erforbert toorbcn
finb: fo tt)irb ein^rief fe^r mertoürbig, berung, öonunbelannter
^anb, mit ber 23emerfung, ha^ er gefunben Sorben, jugeftettt
toorben ift. Söir teilen ii^n o^ne 5lbänberung unfern ßefern mit.
SSruber^erä!
15 3öa§ ftagft bu bod) üöer bie, in bem ßbift öom 28ten Ott.
b. ^. auggejctirieBenen , neueften Sujusfteuern? S)ie 3lDfi(^t unb
bie 5)teinung, in ber fie au§gef (^rieben finb, taffe i($ bo^in=
gefteEt fein; fie ift eine (Sat^e für fid). S)ie 3lu§legung aber
fömmt bem ^^ubli!o ju; unb je öfter ic^ e§ übertefe, je me^r
20 überzeuge ic^ mirf), ba^ e§ bid) unb mic^ gar nid)t trifft.
(5§ ift toa^r, id) ^alte 2 Äammerbicner unb 5 23ebiente;
.g)au§t)ofmeifter, ^utfd)er, iloc^ unb Äunftgärtner mit eingcre(^=
net, beläuft fid) meine 2iöree auf 12 Äöpfe. 3lber meinft bu be§=
l^alb (benn ber <Sa^ im @bi!t pro ^Jtann beträgt 20 Xl), ba§
25 i^ 240 3:1. an bie Öui-U5fteuev=^affe entrichten ttjürbe? 5Jlit
nieten! Man ©örtner ift, tt)ie bu njei^t, eigentlid^ mein 33ije=
berloalter, ber ^oä), ben id) bei mir t)üti^, urf^^rüngtid) ber
S3ädcr bes Drtö; beibe finb nur nebenher ©ärtner unb ^oc^;
ber 5^utfd)er, ber Säger aud), ber ^^i^ifeur nebft Älammerbiener,
30 unb 5tt)ei iöebiente finb, fo toa'^r ic^ lebe, blo^e ^nec^te; 2)ien=
f(^en, bie p meinem ,g)ofgefinbe gehören, unb bie id), toenn e^
not tut, auf bem 5"elb ober im äßalb braud^e. S)a nun baä
©bift (§. 11.10. a.) fagt, ba^öeute, bie nur neben!^erbiencn, mcl^r
224 illeinere ©d^riften": 2luä beii „abenbblättern.
nid^t, at§ bte .l^älfte bc§ ©a^eö unb Änec^tc gar nid)i§ jaulen:
fo Bleibt für mic^ nur ber .^auS^ofmeifter unb ätoei 33ebienten
üU fteuer|)fli(^ttg übrig: ma<S)t (ä 10 2:1.) 30 9ieid)gtaler, ober
brunter.
(Sbenfo, ]iti}\t bu, mit ben .^unbcn. 3n meinen ©täÜen, 5
bie äöa'^r^eit p fagen, befinben \iä) ^tvd auSerlefene Äo|):peln;
S)oggen, bie eine, ei^t englif^e, 17 an ber Qa^; bie anbere be=
fte^t au§ 30 ^agbf(e^|)ern; ^üt)nerl^unbe, Stectel unb bergleictien
re(^ne ic§ nii^t. Slber meinft bu, bag ©bift jäfje begl^alb mid)
an mit 1 Staler |)ro .^unb'? 3[)lit uid)ten! S)iefe Äo))|)eln ge= 10
l^ören meinem Säger; unb ba hü§> (Jbift (§. II. 10. b.) ^unbe, bie
eines ©etoerbeS tüegen gel^alten toerben, bon ber ©teuer auä=
nimmt: fo bleibt für mid^ nur, aU fteueröerfallen, ein ^ubet
t)on ber nortnegifd^en 9{affe, ein Mop^ unb ber ©d)oPjunb
meiner ^^rau: mact)t (ä ^unb 1 2:1.) 3 ZI., mt^x nid)t. 15
(Sin ©leidieg gilt bon ben^^ferben! — 3^fli^/ toenn e§ 3!Jtorft
ift, fä^rt meine ^^rau mit ben üier l^olfteinfc^en Üiappen nad) ber
©tabt; iia^ fd^mor^e ©ilbergefi^irr ftef)t ben jmel jungen 2l:pfel=
fd)immeln nid)t übel unb ber f^ud£)§ unb SSraune ge^ gut, menn
iä) fie reite. 2lber meinft bu, ba^ bie§ barum, burd^ bie 33ant, 20
9{eit= unb Äutfd):pferbe mären, bie ict), mit 15 21. ^ro ©tüd, ju
öerfteuern l^ätte? 5Jtit nickten! S)ie ^^^ferbe, bo§ mei^ iebernmnn,
braud)' id^ im S^rül^ja'^r unb bei ber (Jrnte; unb ba ha^ ßbift
(§. II. 10. c.) bon @ebraud^§|)ferben nid)t f^ridE)t: fo praüt bie
i^orberung audt) l^iel^er bon mir ab unb \ä) jal^Ie nichts. 95
©nblidf), ma§ bie SBagen betrifft! — ^toar bie ^mei eng=
lifd£)en SBatarben, bie id) für^tid) gefauft, merbe idt), ob id) fie
gteid) in i?rei§gefd)äften äumeiten braud)e, mit 8 Zt pxo ©tüd,
öerfteuern muffen. 2lber ben .^albmagen unb bie brei in ^^ebern
^ängenben Äorbmagen mit S5erbed? 5Jlit nid)ten! 2)en .^alb= 30
toogen, an bem idt) für^lid^ bie 2t(i)fe jerbradti, berbrenn' idt)
ober öertauf id§; unb öon ben Äorbtoagen betoeif ic^, ba^ id)
27 Satorbe: ein leichter, ^od^ in gebein ^ängenber SHciferoagen mit Serbecf.
über baä SuEuSfteiterebift. 225
bcrgongencS ^di)x <^eu unb ©troud^toerf bamit ctngefal^ren,
unb bie 2 ga'^vjeuge ntit^in %dtx= unb Saftloagen finb. 5}lit=
l^in ge^t ber Äelc^ ber Suju§]"teuer auc§ ^ier an mir borüöer;
unb e§ 16tei6t, au|er ben S3atarben, nur no(^ eine ätociräbrigc
5 ^flSbifaleld^e übrig, bie iä) mit 5 ZI. (benn me^r beträgt e§
nid)t) (§. IL 10. d.) ju berfteuern l^abe.
£ebe tool^l!
@äbe e§ ber begüterten (Staatsbürger, meiere \o benfen,
me'^rere: jo märe e§ allerbingä beffer, meber bie 2uju§= nod^
10 irgenb eine onbere ©teuer märe au§gefcE)rieben morben. Sienn
ob ein ©taat, ber au§ foltfien bürgern äujammengefc^t ift, be=
fte'^t, ober ob er, bon ben (Stürmen ber 3eit, in alte Süfte ber=
me^t mirb: ha^ gilt böCtig gteict)bic(. @lü(ili(^ermeije aber fe^tt
cS an macfern, ber 5tuf Opferung fähigen acuten, bie ben 2)rang
15 be§ ^itugenblictä unb bie ^^Jeiimä^igfeit ber Suju^fteuer be=
greifen, im Sanbe ni($t; unb ha obiger 33rie| nur bie SSerirrung
einer einjetnen, ifoüerten ©c^Iei^tigfeit fein !ann: fo moKen mir,
äur 9tec£)tfertigung ber befagteu SJk^regel, folgenbe 3lntmort
barauf berfudien.
20 äJlein ^crr!
äßenn bie ßanbeSbcl^örbe, meltfie bie ©teuer au5f(i)rieb,
ftreng gegen ©ie fein motttc, fo nö^me fie S)iefetben, bermittelft
eines eigenen ©bejialbefe^lg, bon ber ©teuer au§. ©ielie^e^Ijren
Flamen ba, mo er mal)rfcf)einlict) frü!^ ober fpät noi^ einmal ju
25 lef en fein mirb, auf (plagen, unb f c^te barunter : bief er ift bon ber
©teuer frei. Xa jebo(f) .Spulb unb @üte, feit unben!lid)en 3eitt'n,
bie @igenf(^aft aller unferer Sanbcöregierungen gcmefen ift: fo
mirb, meine id), bie gan^e ^JJia^regct, bie fie, in bejug auf ^^re
©enoffenfc^aft (faüä ©ie bergleidicn l^aben), ergreifen bürfte,
30 biefe fein, ba^ fie burd) S^ergrofierung beS ^eamtenperfonale,
bie ÄontroUe ber ßujuöfteuer unb ber äJerpflic^tung fie ju be=
29 (SenofTenfcl^aft: poUti[c§e (Jveunbe (Stanbeägcnoffeit).
Äleifl. IV. 15
226 kleinere Schriften: Sluä ben „Stbeubblättevn".
icii)Un, fc^äi-ft. 2lt§bann tocrben, tote \iä) öon felBft berftet}t, bic
Soften, bie biefer neue erpl^tc ©tat öeranla^t, auf bie ©teuer
gejc^Iagen toerben; unb ftatt pro Sebtenten 10 Stlunb pxo ^ferb
ober ^unb 15 511. ober 1 %i. toerben £)iefel"6en ipro SBebtenten
bieüeic^t 12 2:1. unb pro ^ferb ober .!punb 16 %l. unb 3 21. ju
Bejafikn l^aBen.
S)er ic^ bie 6^re ^al6e ju jein
S)ero
2lnontjmu§.
ibcr bic Stuunjmolrcgctn bcr SRcgierung. lo
3Jtein teurer g^reunb!
9tu§ ber Äal6inett§orbre ©r. gjtqeftät be§ ^öni9§ öom 28.
S)eäemBer b. S- ^aben <5te erfe'^en, ba^, gegen bie, jur ^^itgung ber
9tationalid)ulb ergriffenen 9Jta^regeIn, eine el^rfurd)t§öotte, aber
einbringlic^e SJorftcüung, öon feiten ber ©täube be§ ©tolpifd^en is
Äreife§, eingegangen ift. Über ben ^n'^att jener SJorfteltung gifit
ba§ !öniglid)e©c£)rei6en feine toeitere5lu§Iunft; injtoifiiien tootten
©ie au§ guter Cuette toiffen, ha^ ber Befagte ^rei§ barin über
bie inbirefte O^orm ber a3efteurung geftagt !§a6e; bie £aft ber
bamit berfiunbenen ^ontroEeu legt er auäeinanber, unb bringt 20
am ©(^tn§ auf unertoartete äöeife ben (Sebanfen jur ©prac^e,
lieber bie ganje Cuote ber Kontribution, bie auf feinen 2;eit
fällt, bar innerl^alb be§ 9iaum§ öon fe(^§ 5!Jtonaten entrict)ten
3U tooKen. Söenn nun, fragen ©ie, anjune'^men toäre, ba^ aud^
bei bem übrigen Slcit ber ©tänbe, ^ur ©r'^altung ber alten Crb= 25
nung ber S)inge, biefer @ntfd)lu^ jur 9{cife gelangen fönnte:
toarum griff bie 9f egierung nic^t fogleid), o^ne irgenb bie @runb=
läge ber SJerfaffung anjurüfiren, ju einem ^JJHttet, ba§ mit einem
^al ben ganzen gorbifrf)en Änoten ber ©taatgaufgabe, auf bie
c§ an!ommt, töft? so
13 0.3.: 1810.
ÜB« bie güianjma|regcln bey Regierung. 227
3fl^nen ju ©efaEen lüitt iä) einmal in bic 3)leinung, al§ oB
eine bire!te Sefteuxung be§ 2anbe§, öe^uf§ einer Stötrogung
ber Dlationaljc^ulb , !6eibc§, ausfül^röar nnb ätoerfmä^ig toäre,
einge'^en. ^ä) toill bexQeffen, ba§ in ber SJerfaffung, fo toie fie
5 jeit i^riebrid) bem @rften beftanb, nmncfiertei öor^anben toar,
ba§, auf ganj augenjcfieinlic^e 3Beije, einer 5lusBefferung ober
eine§ UmBauS beburfte; iä) toitt onnel^men, ba^ bie jtitgung ber
9tationalic^uIb ber einjige unb le^te S^'^'^ ^^^^ S3erorbnungen
gemefen toäre, bie jeit bem 27. Oft. ö. ^. im Umfange ber 53lon=
10 ari^ie erft^ienen finb.
fyern fei öon mir, jur Einleitung in ba§, hia§ id) S^nen ju
fagen '^abe, in bie auf allen Sippen ertijnenbe Älage, üBer 5Jlangel
an ©emeingeift unb ^Patriotismus , einäuftimmen! ^n einem
9lugenl)licf, toie ber je^ige ift, fdieint e§ mir boppelt unfd^irftid),
15 biefe Untugenb ber S'^xt, ttenn fie öor'^anben fein fotltc, anberS
anju!lagen, olS burd) bie Beffere Stat. Söer SSergangen^eit unb
3u!unft ins 5luge fa^t, ber ift mit ber ©egentoart, als bem
^JJiittelglieb berfelBen, auSgeföl)nt; unb toenn ein l>eträc£)tti(^er
Zeitraum öon ^a'^i'en öerfloffen ift, o^ne ba^ bie ^raft ber |)in=
20 geBung unb ^lufopferung für baS ©emeinmefen toäre erproBt unb
geüBt toorben, fo ift bieS nur ein (Srunb me^r für mit^, ju glau=
Ben, ba^ toir bem 3eitpnn!t ganj na^e finb, too i^m bie grö^e=
ften unb !^errlid)ften Opfer, toürbig ber fc^önften Seifpiele ber
SJorjeit, toerben geBrad)t toerben.
25 ^ilBer gefegt, bie 9iegierung l^ätte, ^i)mn SDorfi^lage gemä^,
ol^ne bie gotm ber 33erfoffung, toie eS gefd)el)en ift, anjurü^ren,
bie (Summe ber 5iationalf($ulb bireft, fei eS nun unter ber Q^orm
einer ^Inleil^e ober einer ÄontriBution, bon bem Sanbe eingefor»
bert: mit toeldicm @eifte, meinen (Sie, toürbe biefe 9lnforberung
30 too^t. Bei ber @rfd|ütterung aßeS innerlichen 3Bol)lftanbeS, öon
bem ßanbe aufgenommen toorben fein? äöürbe nmn fid) ju einer
ÄraftäuBerung fo au^erorbentlicljer 2lrt, fd)on bor a^t Söoc^en,
als man baS SDrüdenbc, baS in ber Sllternatibe log, nid)t fannte,
fo fd)lagfertig unb Bereittoittig gezeigt IjaBen? .Ratten bie
15*
228 Sreinere ©d^riften: 2IuS ben „Mbcubblöttern".
©tänbe, möc^t' id) fragen, bamalä bieje Äraft fd^on, unb ging
ni(^t (id) Berufe mic^ auf ©ie fclbft) bon 9Jhmb äu 5Jlunb, auf
ni(^tä geftüp unb borf) nii^täbeftomeniger attgemein, bie 33e=
l^au^jtung, ba^ bie ÄontriBution bie Äröfte be§ 2anbe§ bei tüei=
tem überfteige? 5
3Bie nun, toenn ber ©ebanfe, biefe ^'aft in bem ©dio^ ber
Station 3U eriüecEen unb ju reifen, mit in bie äöogefc^ate gefallen
toäre? SBenn man bie 9tea!tion, bie gegen ben i^nBegriff ber
erlaffenen 35erorbnungen, auf gan^ nottoenbige Söeije, eintreten
mu^te, gar toot)l Berechnet 1)ätk, unb nicf)t fotool^l ber 33u(^= 10
ftaBe berfelBen, aU öielmei^r ber @eift, ben fie, infolge jener
natürlichen 9Jca!tion, annehmen würben, bie 3lBfi(^t unb bex
3tt)ecE ber Ütegierung getoefen toäre? —
SSör^aöe erjälilt Bon einem .^oUänber, ber paralijtifc^ toar,
ba^ er, feit mehreren iSa'^ren f(^on, nid)t bie Gräfte gel^aBt ^aBe, 15
bie 2;üre feine§ ^ii^i^^i'^ ä" öffnen. 3ll§ aBer jufäUig treuer in
bem ^iinmer entftanb: l^atte er bie ^raft, o'^ne aurf) nur bie
Älinte ober ben (S(i)lüffel ju Berfuclien, bie 2;üre, auf ben erften
3lnfto^, einjuf^^rengen: er Befanb fiel), o'^ne ba^ er angeBen !onnte,
Wo'iitx i^m ba§ S}ermögen baju gelommen toar, auf ber offenen 20
©tra^e, unb Wax gerettet.
£>er .^immel Bctoa'^re mii^ baBor, ber Otegierung Bei fobicl
breisiüürbigen unb gcfcgneten ©diritten, bie fie jum 5lufbau
einer Befferen 3u'^unft tat, ni(i)tg al§ eine 3lBfid)t biefer fecon=
bairen 3lrt unterzulegen; e§ gilt l^offentlii^ ganj anbre Singe, 25
al§ bieBlo^e 2;ilgung einer, momentan auf un» laftenben, ^-iegi»
fc^ulb unb i(^ gel^c l^ier Blo^ in eine 5lnfid)t ber Singe ein, bie
©ie mir in 3il)rem Sriefe aufgeftellt :§aBen. 5lBer ^^x Urteil,
mein teurer greunb, möd)t' id) ©ie, toenn eä fein fann, Betocgen,
Bor ber SJoHenbung be§ 3Ber!§, Bon bem un§ einige @runb= 30
linien Bor ^ugen gelegt toorben finb, gefangen ju nel)men —
14 aSocrl^aaoe (1668—1738), bciü^mter ^oaänbifc^er Slvjt unb ®elcl^vtcr. —
25 „®anä anbve SDingc": SInfpieluiig auf neuen ilampf gegen SJapoIeon, im Sinne
bev preu^ifci^en ÄricgSpavtct.
über bie §tnan5maBregeln ber SRegierung^Stnjetge. 229
möc()te ^i)x fStxtxamn fc^ärfeu 311 einer gtcgierung, bie e§ leb=
^qt, tüie je eine, öerbicnt, unb, in einer fo öer^ängniSöoHen 3eit,
inie bie je^ige, me^r al§ irgenb eine anbere, fatt§ bie Söolfen,
bie nn§ umringen, jerftreut toerben joIIen, in iljren SJ^a^regeln,
5 groB unb ftein, bie fie 3U ergreifen für gut befinbet, fiebarf.
^ekn <5ie tüol^U
^Insetgc.
©rünbe, bie t)ier nic^t angcgeBen toerben !önnen, Beftimmen
niid), ba§ „3tBcnbbIatt" mit biefer Plummer 5u fifilie^en. S)em
10 ^ublifo n)irb eine t)erg(ei($enbe ÜBerfit^t beffen, tt)a§ biefe @r=
fi^einung leiftete, mit bem, tcaä fie fic^ Befugt glaubte, p öer=
iprec^en, famt einer '^iftoriji^en ^onftruÜion ber ettoanigen
S)ifferenä, an einem anberen Grte öorgetegt toerben.
1 SJlefe „Stiijetgc" 6efcr;Iie^t bie lefete IJlumiiter ber „SScrliucv 3t6enbB[ätter",
gjr. 76 00m 30. Siäia 1811. — 12 „^iftonWe Honftniltion": etwa fooiel rcie atten=
mäßige SJarftedimg.
"^arcrga.
^^^ciTlic^ i|t e§, in einer unenbli^en ©infmnlcit am SÄecfcSufcr, iui'
A^ ter ti-übem §inunel, auf eine unbegrcnjte ^Baffcriüüfte, l^inauS*
jufc^auen. ^a^n gel^ört gleirfjwol)!, ba'\i man bafiin gegangen fei, ha^ 5
man surüd mujj, bafj man Ijinüber möd^te, ba'ii man e§ nic^t !ann,
ba)i man alleS jum SeBen bermifjt, nnb bie Stimme be§ SeBenS bcn-
nod^ im 9taufc^en ber i^tut, im SBeljen ber Suft, im ä'e'^cn bet SBolfcn,
bem einfanten ®cfd)rei ber 915i)gel, üernimmt. S)a3u gehört ein ?tn=
fpruc^, ben ba§ §erj mad^t, unb ein 9lbbrud^, um mid) fo aug^ubrüdcn, lo
ben einem bie Statur tut. S)ie3 aber ift toor bem 33ilbc unmöglid^,
unb ba§, was iä) in bem S3ilbe felbft finben foUte, fanb idf) erft 5iuiicf)en
mir unb bem S3ilbe, nömlid^ einen §Inf^rud}, ben mein ^erj an i>a^
53ilb utadjte, unb einen ?l5bruc^, ben mir ha§ S3ilb tat; unb fo >uarb
ic^ felOft ber ^a^ujiner, iaS S3ilb inarb bie 55üne, iaS aber, iuoIjin= 15
au§ id^ mit ©e^nfud)t bliden foltte, bie See, fehlte ganj. 9Jid)t§ fann
trauriger unb unt)e:^aglic^er fein, oI§ biefe Stellung in ber 3SeU: ber
einzige 2eben§fun!e im weiten Steid^e be§ 2:obe§, ber einfame aJJittel«
)3unft im einfamen Slreig. S)o§ S3ilb liegt, mit feinen älüei ober brei
geI)cimni§UoIIen®egenftänben, ioie bie'!?lpo!aIt):t3fe ba, aläobeS^oung? 20
Siac^tgebanfen ^ätte, unb ha e§, in feiner ®införmig!eit unb Uferlofig^
feit, nid)t§, al§ ben DkTjm, jum SSorbergrunb l^at, fo ift e§, wenn mau
e§ betrai^tet, a\S oh einem bie ?lugenliber ujeggefd)nitten njürcn,
©leic^wo^l l^at ber SKaler äWeifetSor^ne eine ganj neue ^a^n im
2 flafpar Saoib griebricf;, Sanbfd^aftämQlcr, ge6orcn 1774 in (5veif§=
roalb, geftovBeii 1840 in Srogbcn; ev ^attc 1810 auf ber »erliitcr Slunftniiefteltiing
fein ©emftlbe „ecetanbfd)aft, roovnuf ein Äapujiner" nu«gcfteUt. — 20 Gbiuavb
3)0 ung, al«* Dichter ber „Night -thonglits" (1742).
gmpfinbuttBen cor griebrid^ä @eetanb[ci^aft. 231
gelbe feiner S^mft gebrochen; unb t^ bin übcr5eugt, bafj ftd^, mit [ci*
nein ©eifte, eine Dnabratuieile ninrüfc^cn ®anbe§ barftetrcn lie^e, mit
einem ^Serbcvi^cnftrauc^, luornuf fic^ eine §xäi)c einfam ^hiftert, unb
hü^ bie§ 93ilb eine iwal^rl^aft Offianfc^e ober ^ofegartenfd^c SSirlung
5 tun müfjtc. Sa, lücnn man biefe Sanbfc^aft mit i^rer eignen treibe
unb mit i^reni eigenen SSoffer molte; fo, glaube ic^, man tonnte bic
güc^fc unb SSöIfe bamit ^um §eulen bringen : haS Stiirffte, iüa§ man,
o^^ne- aUen ^l^eifel, jum Sobe für biefe ?lrt öon Sanbfd^aftSmalerei
beibringen fann. — 2)dc^ meine eigenen (Smpfinbungen, über bie§
10 ^üunberbare ©emätbc, finb ju öertoorren; bal^er ^abc ic^ mir, e^e ic^
fte ganä ouSjuf^red^en iwage, öorgenommen, mi^ hmd) hk ^i(ufee=
rungen berer, bie :^oartoeife, bon 3JZorgen bi§ 'sHbenb, baran öorüber^
gcljen, ju belel^ren.
CO.
4 (Sotttjarb Subiuiij i?ofegnvtcn, baiiiaB !pi-ofef)or in (Sreiflwolb unb
alä SDic^ter iiorbifc^ien Stoffen jugcmanbt. — 14 ch bebeutet „Slemenä SBrcntano";
über Äleiftä unb 33rentnnoä SSev^äUniä ju bicfem Sluffa^e pg[. bie Slnmertung am
edjluffc be§ Söanbe«.
232 flldnere Sd^rifUn: ^arerga.
3n bcn 3eiten be§ I)öc^ftcn ©Inn^eS ber oltfranjöfifc^en §of:^d=>
tung unter Subwig XIV., lebte ein (Sbelmann, ber Sßarquil be ©aint
3Keran, ber bie §lnmut, ©eifteSgetüaubt^^eit jinb fittlic^c 3Serberl3ni§
ber banialigen öornel^nten SScIt itu Jiödjften ®rabc in fic^ bereinigte. 5
Unter anbern unjä^lbaren SieficSabenteuern l^atte er anc^ eine§, ntit
ber gi'ttu einc§ ^rofuratoren, bie t§ xi)m gelang, beni Spanne foiDO^I,
al§ beffen gmnilie unb i^rcr eignen gänjlid^ ab3uwenbcn, fo bafj fie
beren Sc^mac^ loarb, beren ^uiüel fie gelüefen lüar, unb in blinber
Seibenfc^aft ha§ §oteI i^reS SSerfüfjrerS bejog ®r l^atte 3lüar nie fo- lo
t)iel bei einer £iebc§gefc^idt)te empfunben, ol§ bei biefcr, ja, e§ regten
ji(^ bisweilen ©efü^Ie in i^m, hk man einen ^Ibglanj öon Dteligion
unb ^erjlic^feit t;ntte nennen mögen, aber enblic^ trieb i^n bennod^,
Wenn nic^t bie Suft am SSed^fel, boc^ bie 9)?obe i>t§ 3Bec^[el§ öon fei=
nem fc^önen O^fer wieber fort, unb er fuc[)te nun biefeä burd) bie ou§= 15
gefud^teften unb öerfcinertften ©runbfä^e feiner SSeltiüeiS^eit ju be^
ru'^igcn. 9lber bo§ war nid)t§ für ein foId^eS ^erj. (S§ fc^woK in
Seiben, bie i^m feine ©eifte§wenbung ju niilbern öennoc^te, fo ge^
waltfam auf, ha'^ e§ ben einftmalS lic^tflaren unb Iirf)tic£)neKen 5ßer=
ftanb berwirrte, unb ber 9)?arqui§, nid}t biJSartig genug, bie arme 20
55errüdte i^rem Jiciiumer unb bem fQo^n ber SKenfd^en ju überlaffen,
fie auf ein entferntes ®ut in ber ^roöence fdjidte, mit bem 58efef}l,
i^rer gut unb anftänbig 3U ^jflegcn. 2)ort aber ftieg Wa§ früfjcr ftilie
SKcIandjolie gewefcn wor, ju ben gewaltfamftcu frcnetifd^en ?lu§=
brüd^cn, mit beren S3erid)ten man jeboc^ hk frol^en Stunben bes 3)?ar= 25
qui§ äu unterbred^en forgfam bcrmicb. 3)icfem fällt e§ cnblid^ einmal
ein, bie ^srouenjalifd^e S3efi^ung ju befud^cn. ßr fommt unOcrmutet
an, eine flüd)tige 5i"age nac^ bem SScfinbcn ber Slranlen wirb ebenfo
flüd}tig beantwortet, unb nun gc^t e§ 3U einer J^ogbpartie in bie na'^en
SBergc ^inauS. 5Dian l^atte fid^ aber WoI;l gcl)ülct, bem SJcarquiS ju 30
fagen, bafj eben l^eute bie Unglüdlidje in unbe3Wing(ic^er Söut auS
aie Teilung. * 283
tl^rer 9SerluaT)rung gcbro(!^en fei, unb man ftcfi noc^ immer bergeblic^
nbmül^e, fte luiebcr einjufangen. 3?Jie mußte mm bem Setd^tfinnigcu
äumutc lüevben," al§ eu auf fd)roffem gußgcftabc an einer ber ein=
famften ©tetten be§ ®ebirge§ , lüeit getrennt öon alle feinem befolge,
5 im eiligen Umiüenben um eine (SdEe be§ tyclfenS, ber furchtbaren
f^lüd^tigcn grab' in bie ?lrmc rennt, bie il^n faßt mit alle ber unftjiber^
ftel)lic^en Straft be3 3SaT}nfinn§, mit i:^ren, au0 ben Streifen geluid^enen,
bli^enben 'iJUigenfterncn gerab' in fein 'sJlntli^ :^ineinftarrt, niä^renb
if)r rei(^c§, nun fo gräjjUc^eg, fc^)uar3c§ §aar, luie ein 9}fantel Don
10 3tabcnftttid^en, über i§r l^intDef)t, unb i>k bennoc^ nic^t fo entfteUt ift,
ha^ er nic^t auf ben erften ölic! bie einft fo geliebte ©eftalt, bie Don
ibm felbcr sur gurie umgcjaubcrtc ©eftalt, l^ätte erfennen fotten. —
S)a hjirrte aud} um il^n ber SBa^^nfinn feine graufe Schlingen , ober
toielmc^^r ber ötöbfinn, bcnn ber :|3lül^lic^e 0eifte§fci^lag jerrüttetc iljn
15 bergeftalt, bafe er befinnungSIoS in ben ^Ibgrunb l^inuntertaumeln
wonte. ^^Iber bie ormc 3Kanon lub il^n, :pli3^lic^ ftill getuorben, auf
Ü^ren 3tücEen, imb trug ibn forgfam nac^ ber (äegenb be§ Schloff eä
jurüd. Wlan lann fic^ ha§ (Sntfe^en ber SBcbienten beuten, atg fie
if)rem Ferren auf biefe Söeife unb in ber ©craalt ber f ur(^tbaren ^ron==
20 ton begegneten. ^Iber balb erftaunten fie noc^ mel^r, bie SJoÜeu :^ier
üoUfommen gctued^felt 3U finben. älJanon war bie öerftänbige, fittigc
Sictterin unb ^^flegerin be§ bföbfinnigcn SKarquiä geworben, unb ließ
fürber^in nicbt Sag nic^t 3laijt ciinij nur auf eine Stunbe öon i^m.
53alb gaben bie l)erbeigcrufnen ^trjte jebe ^loffnung ju feiner Teilung
25 auf, nid)t aber ■iJianon. 2)iefe pflegte mit uneiljörter ©ebulb unb mit
einer S^f^igf^it, Wel^e man für Snfpiration ju fjalten öerfuc^t War,
bejx armen tierwilberten gunfen in i^re§ ©clicbten §aupt, unb lange
3al)re nac^^er, fd)on al§ fi(^ beiber Soden bleichten, genofj fie be§ un=
au§ipred)lid^en ®lüdc§, ben i()r über olIe§ teuren ©eift wicber ju feiner
30 ehemaligen 331üte unb Äraft I)eraufer5ogen ju fjaben. 2)a gab ber
aJiarqui'o feiner Helferin am 'sJUtare W J^ianb, imb in bicfer Entfernung
ber ^au|)tftabt Wufjtcn alle Seill^aber be§ gefte§ öon feinen anberen
®cfüt)len, olg benen ber tiefften Sl^rfurc^t unb ber anbäd)tigften greube.
34 ,M-%" 6ebeutet „be la iBiotte gouqiu*"; ü6er fiteiftä unb gouquiä aJer=
I)ältmä ä" biefer ®r}äf)[img 0^1. bie Slmnerfung am Sc^luffe bei SJanbeä.
284 fileinere Schriften: ^orerga.
©incttt iungen 33auergmann in ^Roriuegen foU eintiial folgenbe
®efd)id^te Begegnet fein. (Sr liefite ein fdjoneS SJiäbc^en, bie einzige
Sod^ter eines reichen ^Rac^barn, nnb Waxb toon i^r geliebt, aber bie
'Jlnnut be§ 3Berbev§ machte nite §offnnng auf nä'^cre S8erbinbung ju 5
nid^tc. S)enn ber SSrnutüater tuoHte feine Sod^tcr nur einem folc^cn
geben, ber fd^ulbenfreien ^of unb $)crbe oufjuiücifen ijabi, unb tceil
bcr arme junge SfJenfd^ ineit baöon entfernt irar, l^alf e§ i^nt ju nid^tS,
t>a^ er üon einem bcr uroUen ^elbcnöätcr be§ Sanbe§ abftammte, ob
ätoar niemanb einen 3^üeifcl an biefer rüljmlic^en ©cfd^Ied^tgtaf el ^egtc. 10
Seiner ?U)ncn erfter unb größter follte oud^ in einem §ügcl begraben
fein, ben alle Sanbleute unfern ber ^üfte 3U jeigen luu^ten. ?luf biefen
§ügct ^jftegte fid^ benn ber betrübte Jüngling oftmals in feinem Seibe
äu fe|en, unb bem begrabnen ^Ittöorbern borjuflagen, mie fc^Ied^t c§
i:§m ge'^e, o^^ne bafj ber SBehJo^ner be§ §ügel§ auf biefen Heinen ^anu i5
mer 3iüdfid^t ju nehmen f^ien. SJJeift I)atten auc^ bie jirci Siebenben
itjre öerfto'^(ncn3uföi"i"w^iinfte bort, unb fo gefd^al^ e§, bafjeinftmalS
ber SSater be§ 3)?äbc^cn§ ben einjig gangbaren fteilen ^fab jum §ügel
öon ol^ngefä^r ^heraufgegangen fam, inbe§ bie beiben oben fajjen.
©ine tiiblid^e 'sJlngft befiel bie Sungfi'ctu, i^r £ieb:^aber fafjte fie in feine 20
ftar!en ?lrme, unb öerfuctjte, Don bcr anbern Seite, ba§ ©cftein l^erab=
3u!Ummen. ®a ftanben fie aber ^3li3|(lid^, auf glattem 3tafen am
fdjroffen §ange, feft, fie Ijörten fct)on bie S;ritle bc§ 5Bater§ über fid),
ber fie auf biefe SSeife unfe'^Ibar erblicEen mufjte, fc^on fü^^Uen fid^
beibe Uon ?lngft unb ©d^hjinbel Oerfud^t, bie iät)c ^iefe nnb ben Stanb= 25
freiS ^inabjuftürjen, — ha ge^ua^rten fie nat^e bei fid^ einer Keinen
Öffnung, unb fd^lü^jften l^inein, unb fd^lüpften immer tiefer in bie ®un==
fei:^eit, immer noc^ öott ?Ingft Oor bem SSemerftWerbcn, bi§ cnblic^
ha§ 3JJäbc^en crfd^rocfen auffd^rie: „9)Zcin ©ott, )oir finb ja in einem
©rabe!" — ®a fat}e aud^ ber junge SJormann erft um fi^, unb bc= 30
mertte, ha^ fie in einer tänglid^en Kammer öon gemauerten ©teinen
Sa« ®vab ber »äter. 235
ftanbctt, iüo ft^ inmitten ettuaS erlaub, lüic ein grojjcr Sarg, ^cntet)!-
ober bie 3-i"i'tcrni§ bor bcn ][d} gciüörjncnbcn ?Utgcn abnaf^iu, je bcut=
Iic[)er fonnte man nud) fc'^n, ha^ bic Wla^t in ber Ttiik fein ©arg
tüar, fonbern ein uralter 9k(^en, »ic man fte mit ©ecl^elben an ben
5 norbifd^en M\kn bor 3eiten einsugroben :|)flegte. ?tuf bem 9fnc^en
\a% bid^t am ©teuer, in aufrechter Stellung, eine ^oi)i ©cftolt, bie fie
erft für ein gefc^ni^teS 93ilb anfa^cn. ?U§ aber ber junge aSenfd^,
breift geJüorben, ^inaufftieg, nabm er ica'^r, ha^ e§ eine Stüftnng toon
rief emn öliger ©röfje fei. ®er §elm iuar gefc^loffen, in ben redeten
10 -ij^anjer^anbic^u^ luar ein geioaltigeS bIo^e§ ©c^luert mit bem golbnen
öriffe t}ineinge!Iemmt. 5)ie 58raut rief loo^I il^rem Siebf^aber ängftlic^
5U, l^erobjufommen , aber in einer feltfam luac^fenbcn Suöerftd^t ri^
er bcii ©c^ivert a\\§ ber beerbten .^lanb. S5a raffelten bie mürben
Snoc^en, auf benen bie Söaffen ftd) noc^ erl^ielten, äufammen, ber
15 §antifd) fc^Iug auf bcn Soben beS 9fac^cn§ long :^in, ber entfette
Süngting ben Sorb I)inunter ju ben jyüjjen feiner S3raut. 93eibe flüc^=
teten, uneingeben! jeber onbem ®efa^r, au§ ber §ö^(e, bcn §üget mit
^Inftrengung oller .Gräfte iuicber l^inouf, unb oben lüurben fie erft ge=
lual)r, bofj ein ungeheurer 9?egengu^ mutete, luelc^er ben 33oter öon
20 ba ttcrtrieben l^atte, unb sugleic^ mit fold^er ©ciDolt Steine unb Sonb
nac^ ber fc^ourigen Öffnung l^inabjumiil^en begann, ha)i foldjc üor
i^ren klugen Uerfdjüttet luorb, unb nmn oud^ nac^^er nie mieber l^ot
bo l^incinfinben fönneit. ®er junge SJJcnfd^ ober Trotte haS Sc^mert
feiueä ?l!^nen mit I}crau§gcbrac^t. (Sr lief] mit ber ^eit ben golbnen
26 ©riff einfc^meljen, unb morb fo rcic^ boöoit, bofi if}m ber ^Broutooter
feine ©elicbte o^ne S3eben!en antrauen liefs. SJJit ber ungel^euren klinge
ober mußten fie nichts bcffcrS on^ufangcn, olä bafj fie 2Birtfc^oft§:=
unb onbere ©erötfc^aften, fobiel fid) tun lie^, borouS fdjmieben liefen.
m5v.
29 „3JJ. 5": wie oCeit, S. 233, Slnmeifung.
23G kleinere ed^iriften: ifarerga.
§k furdjtbarf ©iulaiiiuig.
Tlan \vd]i öiel Seif|jiete ouf3itfür)ren Don leichtfertigen Sienern
bcr Siebe, iweld^e 6et f^säten Sa'^ren nic()t§ getan unb gebadet, olg Dtofen-
fränje obsä^len nnb bie iueifscn ©d)eitd mit ^iinitenjafc^e beftreuen.
.^ier fei einer SSefef^rnng ertväf^nt, lüeld^e früher unb gchJaltfnmer öor 5
fic^ ging.
(iin iitngcr ®raf , beffcn 9>ertoanbtfc^aft umfonft beniül^t \vav,
auf feinen SebenSwanbel unb fein loa^reg ©lud einen günftigen (£tn=
ftu§ ju erlangen , ging einft bei SKonbeufd^ein ouf cinfanien ©trafen
einer grofjen beutfc^en ©tabt, noc^bent er feinen §lbenb bei ber jier^ lo
licfiften unb eingef^ielteften aller ®uitarren=Sitettantinnen jugebrad^t.
(£r fanb e§ angenehm, fid^ in bcr SJac^tluft 3U fügten, unb ging fe^r
langfani auf einem öi3nig au§geftorbencn $la^ um eine alte Sird[)e
^er, in fonberbarem (BpkU fein ©c^nujjftud^ um bie rechte §anb
fnüpfenb unb bie S^\)\d be§fclben Don fic^ flattern taffenb. SKit einmal 15
fte^^t ein 2)Jenfd^ neben ifim, lang luie bie ^cltebarbenfd^iüeiäer eineg
§ofeg, unb in feinen SJJantel öercngt lüie ein n)elfd^er (Sbler, ber an
bem @tot}l im 58ufen fiegreic^ ba§ S3Iut feineS SRebenbu()ler§ nadt)
§aufe tragen luiU. S)er ©raf iuirb bon i^m aufgeforbert ju folgen,
nac^bem er gefragt hjorben, ob er fertig fei, it)m aud^, im g-alX er feine 20
bei fic^ trage, jlüei fleine SBaffen eingel)önbigt iporben finb. 35er Tlann
im aJJantet ge:^t, oI)nc bie 9(ntiüort ab3uwarten, toorau§. S)er ®raf
Würbe fict) aller S-urd^tanivanbUmg gefd)ömt lf;aben; er folgt feinem
ftummen gü^rer an bcr Sirene Horüber in enge ©äffen, burd^ i3be
Weite ^lö|e nac^, bie er nid[)t fcnnt, Wo bci§ ^^flafter nur if;re Srittc 25
fteincrn nac^tönt unb bcr 2)bnb aufser itjrcn ©eftalten nur bie ©c^at=
tctt ber Käufer unb ©c^ornfteine Ijeröorljcbt. ®cr ^Infütirer get;t enb*
lid^, nad[)bem fie an einem ^lofter öorübcr finb, abermals eine lange
jugigc ©äffe I;inab, in ein )gau§, ber ©raf immer Ijintcr i^m, alleä ift
bun!el unb eben, ber ©raf meint eine neue Strafe :^inuntcrjuge:^n, fo 30
Sie furc^tBare (Sinlabuttg. 287
lange \v'äf)vt iaSXappm über ben^ouSfluf; enblirf) eri3|fnct ft^ d\va§,
ftc treten ein, ber gü^rer fagt, bie Same ircrbc glcid^ bafein, unb ber
(Sraf , uufcölüfftg ob er einer iBerfü^rung ober 3lnfül^rung entgegen*
gel^e, ftel^t allein in einem ©emac^e [eltfamer 9lrt, beffen genfter tier*
6 :^üllt fein muffen ; benn nur nad^ einer unenblic^en golge Don Sd)tDä=
jungen I^at fic^ ein SBibcrfc^ein öom SJionbcnlic^t l^ineingefto^^len;
nichts ift beftimmt, al§ ein ©))ringbrnnnen, ber mitten im ©emac^c be=^
finbUc^ fd^eint. ©ine fdjieicrartig raufd^cnbe ®rfd)einung nal^t, ber ®raf
beloc^t im t)orau§ fein ©lud unb fein ?lbcntcuer, bie ginftemiä bleibt,
10 fonft öercinbert fic^ bie ©jene ba!§in, ba'^ er, Don ^luei Firmen um=
fc^Iungen, batb oon bcn ©lutcn älveier SSangen angebuftct loirb. ®r
glaubt ita^ '^lufblüfjen einer 3tofe ju fül^len, unb öerfagt i:^r nic^t bie
ateiäung feineS rtjarmen 5ln^auci^§. Sn^^ei"/ e§ ift fonberbar, burc^ge^^t
x^n ein getüiffer unbe^aglid^er ©c^auer, er fü:^It bie Slrme an, alä be=
15 rührte er Sammet gegen ben Sauf be§ ©eiöebe§, unb in bem geuer ber
SSangcn ift etiva§ f^ieberartigeS, baS i^n iniberioärtigerWeife nüchtern
crt)ält. 3)ie S)amc beginnt leife 3U f^jrec^en; mit i^ren Äüffen inneljal=
tenb fagt fie: „3Sa§ ift Xugenb, imb luaS ift (Sntfc^Iufe! S)en ge^^Itritt
frül^erer Sugenb bereucnb, fc^lug id^ '^tjvt SQanb au8, al§ ic^ SSitioe
20 inacb, unb gab einem 3Weiten ©cntal)! bie 9ted^te, bie ^^nen fd^on :^alb
eigen luaren; od) ba^ tat ic^, um bie ©d^utb nur größer ju mad^en.
Diene fünbigcr SUvt fü^rt mic^ in ö^ve ?trme: ber SSunfd^, ju öergeffen
iüo§ mid^ quält, erfüttt mir bicfe ©tunbe, unb nimmt meinen ganjen
SSillen l^in."
25 ©ic fon! gegen ben ©rafen. „©ott, meine SJfutter!" rief ber ®nt^
fe^te unb ftüräte fid^ tiefer in bie unabfe^bare Smitel^eit. !3)aä 32id^«t
mit bem ©(^nu))ftu(^e iwar baS ber S5crabrebung geiuefen. S)eä ©ra=
fen ©eftalt unb ^Injug l^atte bie 3>ertaufd)ung befi3rbert. ®ie unglüd*
li^c SKuttcr lief einer 3öaf;nfinnigen ä^nlid^ biä auf bie ©trafje unb
30 fc^rie 3Jiorb. ?lufgefd^redtc fammelten fic^, nur i!^r fd^nelleä 9iüdüer=
fd^winben in3 §au§ errettete fie, U)o nun bie Dhitter balb bem ©of)ne
5U ?3-üf5cn lag, if)n haib mit ^^tbfd^eu Don fid) ftie^; ber ©o^n aber
füllte, lüic feine ©ebanfen ber JRaferei in bie §änbe fallen tooHtcn;
benn bie I)erabgefe^t ju fel^n, bcren ©nte^rung man nur alä mit bem
35 eignen Sebenöenbc einä beuten fann, ift ein 3»ftan^^ in tweld^cm
ebelgcborne S'iaturen dn Sri'crebcn be§ ©d^idfalS ju l^ören unb ein
SSerftummen ber 53orfe:^ung ju fürd^ten meinen.
238 flletncie ©Triften: ^orerga.
©ett biefein ^SorfaHe flickte bec ®rof nid^tS ciuf , al§ bic SSälber
unb ®infani!etten feiner ©c^löffer; er glaubte hu Stirn nic^t unb
niemals frei, ba§ l^cifjt abiig, tragen ju iti3nnen an beni Drte, tüo bie
eigene 9JJutter \f)m Sßeranlaffung toarb, bie angebornc unb gefe^^
mäßige Sc^eu unb §eilig!eit ju terl^öl^nen : olle SSerfto^Icnl^eitcn unb
öffentlic^Eeiten öerliebter Abenteuer iuaren t!^m @ift, unb nur in ber
2iebe einer fel^r reinen unb ^öc^ft äärtlic^cn ®räfin l^at er im Saufe
ber Sage Seru^igung erreicht, unb iwal^reS Scben gefunben.
D. §. ®raf bon Soeben.
"tr^jUx)^*"
Anmerkungen der Herausgeber.
Kleinere Gedichte (S. 9-48).
S. 9. (%ÜV SBK^etmine öon 3e«9e«) Biedermanns Zweifel, ob dio
eigenhändig erhaltenen und unterzeichneten sentenziösen Reihen wirklich von
Kleist herrühren, sind unberechtigt. Am 21. August 1800 schreibt Kleist an
seine Braut, V. 1 und 3 zitierend: Sa§ fmb ^errlic^e, mai)rc ®ebanlcn. Sjd^ !)abe
fte fo oft burd^gelefen, unb fte fc^einen mir fo ganj ou^ ©einer Seele genommen,
ba^ Seine Sdirift baä übrige tl^ut um mir ooUenbä einjubilben, baä Öebi^t wäre
oon feinem Slnbern, olä oon S(ir. @o oft ic^ eä roieber lefe füllte ic^ mic^ geftärtt
felbft ju bem (Srö^ten, unb fo ge^e id^ benn faft mit 3uocrfici^t meinem ^ide ent»
gegen. Kleist freut sich, daß Wilhelnilncn diese sittlichen Betrachtungen ganz
eigen geworden sind. Seltsam rühmt Varnhagen („Jahrbücher für wissenschaft-
liche Kritik", Oktober 1829, Nr. 27) dem ersten Abdruck in A. Wendts „Leip-
ziger Musenalmanach für das Jahr 1830" nach : „Heinrich von Kleist erfreut
uns durch herrliche Sprüche, welche mit der ihm eignen Nachhaltigkeit ein
und dasselbe Thema unermüdet wiederholen." Frau \V. Krug muß die Verse
selbst beigesteuert haben. Am 26. August 1823 schreibt sie über ein ver-
schollenes Gedicht: „Einen seiner ersten poetischen Versuche Ariadne auf
Naxos habe ich noch gefunden, und um . . . Tieck zu zeigen wie gern ich ihm
gefällig sein möchte, ttberschicke ich dieses. Vielleicht eignet es sich in das
Wendsche Taschenbuch aufgenommen zu werden" (Wolfgang Schmidts Privat-
druck „Von und über Heinrich von Kleist" zum 24. Juni 1890).
V. 8. Vgl. Schiller, „Pompeji und Herkulanum", V. 52: „Den Caducens
schwingt der zierlich goschenkelte Hermes."
S. 18. ^at^arina. An Kühle, Dez. 1805: Sehnsucht nach einer Brust
daran niederzusinken.
«tt <S. t>. ^. Johanna von Ilaza an Tieck, Nov. 1816 (Holtei 2, 175):
„Hat Ihnen meine Mutter ein Gediclit ,an die Kamille' und das ,an den König'
geschickt, das für seinen im Frühjahr 1809 in Berlin er\Tarteton Einzug be-
stimmt war?., er dichtete das erste für meine Mutter, die sich einst über die
Dichter beklagte, welche alle Blumen, nur dio Kamille nicht besängen, die
240 Anmerkungon der Herausgeber.
(loch (Ionen so heilsam soy, (Jie, wie sie, an Krämpfen litten. Hir und meiner
kleinen Person zu Ehren wurden sie denn nebst den Vergißmeinnicht und
Veilchen im Traum des Käthohen erwähnt."
S. 14. ^rolog. (Spiiog. Der braune Umschlag des „Phöbus" — andre
Hefte geben nur Titel und Nummer — zeigt den Lichtgott und sein von den
Hören und blunienergießenden Putten umgebenes gebäumtes Viergespann ; dar-
über Zeichen aus dem Tierkreis, unten Dresden mit der Eibbrücke. Von F.
Hartmann; eigentlich Entwurf für einen Vorhang im Hoftheater. Brentano
schrieb unter eine von ihm gezeichnete Karikatur des Phöbusbildes : „Wenn
Adam malt und Eva kleistert, Dann wettert Phöbus hochbegeistert."
S. 15. Der ©nget nm &v(ibt bcS J&crrit. Der Umriß im ersten Heft
nach Hartmanns Ölgemälde zeigt den recht konventionell empordeutenden Engel
mit dem Palmenzweig, vor ihm die eine Maria knieend, die beiden andern auf-
recht. Eine Fußnote zu Kleists Gedicht, dem Dankverse von Novalis an Dora
Stock für ein Bild seiner zweiten Braut folgen, hat wohl Adam Müller zum
Verfasser: „Wir enthalten uns für jetzt aller Bemerkungen über das vortreff-
liche Bild, welches vorstehende poetische Behandlung desselben Stoffes veran-
laßt hat. Der Umrifi des Hartmannischen Gemäldes, welches wir unsern Lesern
in dem gegenwärtigen Hefte mitgetheilt, bleibt, da seine Ausführung durch die
Umstände sehr beschleunigt worden, weit hinter den Forderungen zurück, die
wir selbst an uns machen : aber der gelungenste Umriß selbst würde nur eine
schwache Vorstellung von dem einfachen und frommen Geiste geben können,
der im Bilde waltet. Deshalb versprechen wir eine ausgeführte Beschreibung
desselben, die uns Gelegenheit geben wird, die Natur der Malerei an dem groß-
artigen Streben unsers Freundes zu entwickeln. Wo es irgend angeht, wird
der in diesen Blättern monatlich ausgestellte Umriß durch eine poetische Dar-
stellung dos Stoffes begleitet werden, damit eine Sammlung von Beispielen vor-
liege, an denen, vielleicht gegen Ende des Jahres, die alte wichtige Frage:
von den Grenzen der Malerei und Poesie, deutlich erörtert werden könne."
A. Müller findet in dieser „Legende" ein Entgegenkommen Kleists, der sonst
„allzu prometheisch" der modernen Poesie und ihrer allegorischen Fülle fern
geblieben sei (an Gentz , S. 128 f.).
S. 16. J»ic bciben 2;«uBen. Siehe die biographische Einleitung, Bd. 1,
S. 24 dieser Ausgabe. Wörtlich einsetzend („Doux pigeons s'aimaicnt d'amour
tendre"), entfernt Kleist sich streckenweise ganz von der leichteren Vorlage.
Bei La Fontaine lautet die Anrede der beiden „mon frere", doch „la volatile
malheureuse" ist nicht der Täuber, sondern die Taube. V. 20-22. „Bon souper,
bon gite, et le reste" . . . Kloist verstärkt, stilisiert, erweitert, und die ganz
persönliche Reihe 48 — 70 mit unverkennbarer Hindeutung anf die verlorene
blonde Braut (84 der Frankfurter Garten) ersetzt das, was die französische
Fabel von dem Vogeliietz (V. 17), von Abenteuern mit einem Falken (V. 17)
und einem bösen Kind bis zur Heimkehr der körperlich arg mitgenommenen
Kleinere Gedichte, S. 14 — 19. 241
Taube berichtet. Der Epilog hat bei La Fontaine mehr den Ton anmutiger
Galanterie („l'aimable et jeune bergöre", „le fils de Cythirc"). V. 81. „J'ai
quelqnefois aime." V. 82. „le Louvre et ses tresors." Weißenfels fragt, ob V. 2
bev locid^en Slul^e üöerbrüfftg nicht von La Fontaines „s'ennuyant au legis",
sondern von seines Bearbeiters Fenelon „se degoütant des plaisirs d'nne vie
palsible" abbange ? Kaum. Zu Kleist und La Fontaine vgl. hier S. 77 f.
S. 19. @^igt(immc. 1. Reihe. 6, Goethes Venezianische Epigramme (59.)
sagen : „Wir sind nur Überschriften ; die Welt hat die Kapitel des Buchs." —
13. Kleist könnte wohl ein absprechendes oder launisches Urteil desselben Wic-
land erfahren haben, der einst so hingerissen vom „Guiskard" war.
2. Reihe. 11 — 13. Arnims Polemik gegen Fichtes Pessimismus und gegen
„Pestalozzische und Vaccinationserziehungsmethode" behandelt außer Steig
neuerdings Fr. Schulze, „Gräfin Dolores", S. 35 (Leipz. 1904). Vgl. an W. Giimm,
2. Nov. 1810 (Steig 3, 84). Riihle v. Lilienstern, „Pallas. Eine Zeitschrift für
Staats- u. Kriegs-Kunst", 1808—10, I, 318, gegen Fichtes „Reden", 338 f., gegen
seine Pädagogik als „moralischen Spartanismus, oder lyknrgischen Herrnhuthis-
mus" : „daß Herr Fichte seinen Erziehungsplan, mit gänzlicher Abstraktion vom
weiblichen Geschlechte und dessen eigentümlichem Sinne und Wesen, aus-
schließlieh auf Männer, und in der höchsten Vollendung auf Gelehrte, als dem
Fichteschen Ideale der Menschen, berechnet hat." — 20. „Der Freimüthige oder
Berlinisches Unterhaltungsblatt für gebildete, unbefangene Leser; herausgegeben
von A. V. Kotzebue und August Kulm" hat in seinem 5. Jahrgang vom 5. Febr.
1808 an, allerdings unter Reverenzen vor A. Müller, mehr und mehr den „Phö-
bus" angegriffen, besonders Kleists Beiträge. Der Prolog zwar wird in Nr. 26,
außer der Metrik, gelobt, die „Penthesilea" dagegen verurteilt, und der Sperr-
druck des Zitats roäl^venb bie §unbe ein grä^lic^eä ©e^eul anftitninen nebst der
Bemerkung „Wenn das nicht packt!" mag schon Kleists Epigramme I, 2 und 9
hervorgerufen haben. Nr. 46 (4. März) verwirft „Die Marquise von O." : „Nur
die Fabel derselben angeben, heißt schon, sie aus den gesitteten Zirkeln ver-
bannen. Die Marquise ist schwanger geworden, man weiß nicht wie, und von
wem? Ist dies ein Stijet, das in einem Journale für die Kunst eine Stelle ver-
dient? Und welche Details erfordert es, die keuschen Ohren durchaus widrig
klingen müssen." Der Verfasser habe keine Ehrfurcht vor der Schamröte weib-
licher Unschuld. So etwas erscheine in einer Zeitschrift, die sich auf Goethes
bcsondem Schutz berufe! Fortlaufender Spott über den Namen „Phöbus".
Nr. 47; „Die beiden Tauben . . ist unbedeutend; der Jambus ist größtentheils
rein und fließend." Nr. 107. Hohn gegen den „Zerbrochnen Krug" und Kleists
antiweimarische Bemerkung beim Abdruck des Fragments : auch das geduldigste
Publikum müßte Lust kriegen, mitzupfoifen ; „Wenn man freilich Bruchstücke
von allen verunglückten Stücken in Journale für die Kunst einrücken wollte,
so dürften diese zu Folianten anwachsen müssen". Pröbchen, auch der Fragen
„Was?": „Und eine solche Unterhaltung wollte man in Weimar nicht goutiren;
fileift. IV. 16
242 Anmerkungen der Herausgobei'.
ist das nicht liimmclschreiend ?" Nr. 116. Es horrsclie besseres Wetter; der „Ko-
bort Guiskard" „ist weder in Hinsicht der Sprache und des Ausdrucks, noch
des Ganges der Handlung interessant, doch an Regelmäßigkeit und Haltung
der Charaktere der Penthosilea weit vorzuziehn". Nr. 117. (11. Juni), nach höf-
licher Abwehr des Müllerischen Angriffes auf Iffland, werden das 1., 5., 9. aus
der ersten Epigrammreihe abgedruckt; sie seien nicht witzlos und meist gegen
Kleists eigene Werke gerichtet, „wo denn die Persiflage ziemlich leicht ward" ;
„Seit dem Unglücksfalle, der den zerbrochenen Krug in Weimar noch einmal
fallen ließ, scheint er selbst auf Goethe bös zu seyn". Die vorwiegend höhnische
Rezension des „Käthchen", mit ein paar triftigen Einwänden, verspricht ein
rechtes Kassenstück. Nr. 243. (5. Dez.) die In unserm 3. Bande S. 434 mit-
geteilte Besprechung des „Kohlhaas". Dann: „Schließlich folgen noch zwei
Dutzend Epigramme vom Herrn v. Kleist, welche z. Th. nicht übel geraten
sind, ob wir schon nicht wissen, wohin wir Nr. 3 das frühreife Genie : . . . . [da.«»
Kannen] sowohl wegen seiner Eleganz als seiner Versrichtigkeit rechnen sollen.
Auf uns selbst müssen wir wohl die drei letzten Epigramme: Die . . . (soll
heilSen Freimüthigen) ziehen; indeß erfrechen wir uns immer noch, zu be-
haupten, daß Herr v. Kleist uns bis jetzt in seinen Epigrammen — vielleicht
weil sie das kürzeste sind, was er schrieb — noch am besten gefiel; und zum
Dank, daß er uns besang, geben wir ihm auch ein Xenion zum Abschiede:
Das gezwungene Lachen.
Sieh! wir zeigen so sanft Dir Fehler und Schwächen und Mängel;
Aber Du lachst! — Wir sehns, wie Du Dich kitzelst, dazu."
Und eben dies Journal für „Unbefangene" mußte Kleist zuletzt redigieren
helfen !
S. 25. 2)et Sc^rcrfen im SBabe. Motiv vom Thuner See her?
S. soff, ©ermani« an i^re Ätnbcr, 2ln granj ben ©rften, firieg§«
lieb berSieutfd^cn waren zum Einzeldruck in ÖsteiTeich bestimmt, wäh-
rend das Gedicht 21 n jjriebric^ SBil^elm bcnSritten in Berlin den
Krieg betreiben sollte. Varnhagen, „Denkwürdigkeiten" 2, 347 : „Tiedge teilte
uns in Töplitz den dichterischen Kriegsaufruf , Germania an iljre Kinder'
von H. v. Kleist mit, eines Dichters, den er sonst wenig zu lieben bekannte,
aber in diesem Liede Tyrtäisch fand. Wir dachten nicht, daß wir seinen
Schwanengesang hörten, und daß wir zwei Monate später durch die Nachricht
seines gewaltsamen Todes erschüttert werden sollten"; an Uhland, 23. Dez. 1811:
„Das beste, was er je geschrieben hat, lyiische Gedichte, meist politischen In-
halts, ist noch gar nicht gedruckt". — Kleist an CoUin, 20. April 1809: ic^
wollte, ic§ ptte eine Stimme von (Sv's, «nb fönnte fie, nom .§avj ^exab, ben 2)eut»
fd^en a&fingen. Die „Germania" hat, wie ZoUing richtig bemerkt, Rhythmus
und Chor von Schillers „Lied an die Freude" zum Muster. Zur „Germania"
sieh die stark abweichenden Lesarten. Arndts Schlachtgesang vom November
1811 (vervollständigt bei Langonberg, „Arndts Briefe an eine Freundin", S. 108):
Kleinero Gedichte, S. 25 — 41. 243
„Zu den Waffen, zu den Waffen . . . Voll Wnth der Tiger und Hyänen . . .
Kommt alle, welche Klauen haben. Kommt, Adler, Wölfe, Krähen, Raben,
Wir laden euch zur Tafel ein."
S. 34. 2tn ^tan^ ben erften. V. 3 f. Sieh hier 9I7. 11 f. Vgl. au Ulrike,
5. Okt. 1803 über einen Späteren, der seine Guiskard - Gedanken ausführen
werde: eä loäd^ft irgenbroo ein ©teilt fd^on für bin, bev fte einft auäfprid^t. Zum
Ganzen : „Katechismus der Deutschen" und Prospekt der „Germania", wo Franz
und Karl gefeiert werden , sowie die ^rof lomation , S. 121 ; Arndts Gedicht
„Als Kaiser Franz den Franzosen den Krieg erklärte".
S. 85. 2tn {Jdebrit^ aSll^crm. V. 24. Vgl. besonders S. 107.
S. 37. 9tn bcn ©rs^eräOÖ ß«!- V. 22. Im Prospekt der „Germania"
nennt ihn Kleist ben Söejroinger be§ UnBeärouttgenen; 824.
Siettttng bei Seutft^en. Die Erklärung gab zuerst Gensichen. Kühle
V. Liliensteril, „Reise mit der Armee im Jahre 1809", 2, 43: Napoleon würde
die Übermacht bei Aspera besiegt haben, „wenn nicht unglücklicher Weise
der reißende Strom die Brücken zerrissen hätte, ehe die Hälfte seiner Heeres-
niacht nach der Lobau übergesetzt hatte".
S. 38. 2)a§ (C^te Sieb. Vgl. den Schluß des „Palafox" und das vorige
Epigramm. Es fallt nicht ins Jahr 1811.
S. 41. SCn bie Slönigtn üon Preußen. Die drei Fassungen, ihre schon
von ZoUing gegebene Folge (anders Berthold Schulze, „Neue Kleiststudien",
1904), ihre Motive bespricht eingehend Steig, „Nene Kunde zu H. v. Kleist",
8. 93 ff. Man sieht eine erste Wandlung, nachdem die Voraussetzung der Dom-
feier nicht eingetroffen war, und wie die Züge und Wendungen sich von den
Stanzen zu den Blankvei-sen, von diesen in das verdichtete Sonett fortpflanzen.
Den Grundgedanken bietet der schöne Brief an Ulrike vom 6. Dez. 1806 : 2In
wnferc fiöniginn fcinn ic§ gar nic^t ol^ne 9iüf)rung beuten. 3n biefcm flriege, ben
fte einen unöUidtic^en nennt, mad^t fte einen größeren ®en)inn, alä fie in einem
ganjen Seben voll grieben unb greubcn gemad^t ^aben würbe. SDJan fte^t fte einen
wa^vtinft lönigtic^en ©Oaratter cntiuideln u. s. w. Zuerst hatte Novalis 1798 sie
als ideale Frau des „ewigen Friedens" verherrlicht (Heilborn 1, 360) ; dann dich-
tete Arnim im August 1810 eine Kantate „Nachtfeier nach der Einsegnung der
hohen Leiche" (Werke 22, 322 ff.), und Z. Werner schuf einen sehwachen Nach-
ruf; Fonque u. a.; Goethe sah verehrend rückwärts im „Epimenides". An Kloist
reicht keiner. Vgl. noch hier S. 172. Daß jedes erst in Aussicht genommene Ge-
pränge unterblieb, bestätigt „Der Gesellschafter" Nr. 51 am 11. März: „Still,
geräuschlos ging der gestrige Tag — der Geburtstag unserer angebeteten Mon-
archinn — vorüber." — Zweite Fassung. V. 13 ff. Zu dem geläufigen Cherub-
Bilde der beiden ersten Fassungen kommt die Erinnerung an „Romeo und
Julie", 2, 2 : „erscheinest du . . wie ein Flügelbote Des Himmels dem erstaun-
ten, über sich Gekehrten Ang' der Menschensöhno, die Sich rücklings wei-fen,
um ihm nachzuschau»" (Bernays). — Sonett. An Ulrike, 19. März 1810: 3c^ ^abe
16*
244 Anmerkungen der Heransgeber.
bcr Äöniginit, an ifirem ©eburtätog, ein ®ebic£|t üöerreid^t, baä fte, Dor bcn äugen
beä ganjen ^ofc§, j" 2;^räncn gerührt l^at. V. 10 (Blankverse 24; V. 3 f. geht
durch alle drei Fassungen, der Cherub durch die beiden ersten): Lohenstein,
„Agrippina", 5, 305 „Anmuth auf uns regnen" (Stachel), natürlich zufälligo
Obereinstimmung.
Steig, „Neue Kunde", S. 86flf., möchte wegen der die andern Beiträge
übertreffenden Bedeutung und wegen der Cherub- und Rosenpoesic für Kleist
in Anspruch nehmen das in der von Fonque inspirierten Zeitschrift „Der Preu-
ßische Vaterlandsfreund" am 4. Juni 1811 anonym erschienene
Sonett,
(welches Ihrer Majestät der Höchstsei. Königin an llirem letzten Geburtstage,
den 10. März 1810, mit zwei Rosenstöcken überreicht wurde.)
Vom Himmel steigt die heiige Schönheit nieder,
Hier überirdisch wundervoll zu blühen;
Doch trägt des reichen Herzens reines Glühen
Zum Himmel sie mit glänzendem Gefieder.
Und wie hinauf die goldnen Sterne wieder
Uranias Blick zur lichten Heimat ziehen —
Die Stralen, die dem holden Haupt entsprühen,
Entzünden der Begeistning freudge Lieder.
Wer kann im Licht des hehren Tages schweigen?
Heut will Gesang aus voller Seele dringen;
Nimm Huldigung, Erhabne, huldreich hin!
AVie Dir sich Herzen, Dir sich Kniee neigen.
So laß auch mich Dir Blumenopfer bringen.
Dir Götterblume, Hohe Königin!
S. 42f. Was diese Epigramme aus den „Abendblättern" betrifft, so
bin ich den Erweisen Steigs gefolgt und bemerke nur zu dem Distichon Sin
bie SKad^tigaU , daß eine so gebaute zweite Pentameterhälfte auch in den „Phö-
bus"- Epigrammen , II, 6 und 13 vorkommt, zum (Slüdiounfc^, daß der bei
Lessing u. a. beliebte Name Staj ebenda, II, 8 gebraucht ist.
8. 48. @Ici(iÖ unb Ungleich. Beide Legenden nach Hans Sachs hat Steig
besprochen, „Berliner Kämpfe", S. 512 ff. Schon die Wahl reimloser iambischer
Zeilen von ungleicher, manchmal zu Alexandrinern erwachsender Länge statt
dor alten Reimpaare ist nicht glücklich, und dem gehobenen, viel reicheren,
auch steiferen Ausdruck fehlt die derbe Naivetät. 1 „Weil der Herr noch auf
Erden gieng." Das Folgende periodisiort Kleist. Er hält den „faulen schlüffel"
rahmer. 17 — 22 „Da schneit ein pawren mayd gar wacker. Der schweiß Ir
übers angsicht ran. Der herr redet sie freundlich an." 32 — 36 „Und loff eylend,
hurtig und wacker Wider zu schneydon auff den acker." 40 1 glint richtig für
Kleinere Gedichte, S. 41— 45. 245
„endlich". 44 Solche Details wie den Sirnbaumlfc^atten hat Hans Sachs nicht ;
45 f. fehlt, und statt 49 — 52 heißt es ganz einfach: „sie baß begnad". 53 Der
Herr antwortet „gleich mit vertrießen." 55 S. „Die mayd den schlüflfel muß er-
neren, Auff das er auch hin kernt mit eren. Sonst wurd er dem galgen zu tail.
Auch so wurd sunst zu stolz und gall Die mayd bey eim endlichen man.
Drumb henck ich ir den schlüffel an Das sie hat zu schwimmen und waten
So teta in beydn zu gut geraten." Folgt die Moral, „Der beschluß." — Arnim
besaß die alte Polio. Seine Gräfin Dolores (IV, 4; Werke 8, 133 ff.) beichtet
dem alten Diener ihre Schuld und fragt : „Ist Gott gerecht, daß er dem from-
men Manne, meinem Grafen, ein so lasterhaftes Weib gegeben und meiner
frommen Schwester einen so lasterhaften Mann?" Nun erzählt ihr Diener
in knapper trefflicher Prosa die Legende „aus unserm alten Hans Sachs" und
beruhigt Dolores, obgleich das Stück dafür doch zu leicht ist.
S. 45. Scr SSelt 2auf. Freier als die erste, wie gleich der weitläufige
Anfang zeigt, und mit neuen Motiven. Hans Sachs schildert, ohne Spannung
wie 22 ff., drastischer das mit argem Kopfweh endende Wohlleben und läßt
seinen Petrus viel frischer von Most, „rotseck und schweinepraten", von Tanz
und Sang zur Sackpfeife berichten. Kleists herbe Doppelgeschichte vom Wuche-
rer, die tendenziös auf die Mißernte 1810 und spekulierende Lieferanten der Zeit
zielt, ist ihm fremd; in seiner Kirche sitzt das erste Mal nur ein altes, durch
Feuer um Haus und Hof gekommenes Weib. Er schildert hübsch, wie im näch-
sten Jahr Petrus jubilieren will, doch am dritten Tag mit saurem Gesicht zu-
rückkommt. 71 — 84 statt der ganz schlichten Angabc, daß alle beteten und
beichteten, samt Peters Bitte, der Herr wolle ihnen gut sein. 85 ff. für eine
lange Predigt Jesu, die auch F. Halm, H. Sachs nicht nennend, in seinem kunst-
volleren Reimpaargedicht „Wie St. Peter auf Urlaub ging" (Werke I, 344 ff.)
nachbildet. Vgl. Reinhold Köhler, „Aufsätze über Märchen und Volkslieder",
S. 75 (Berl. 1894). Die Prosa nach dem ungenannten H. Sachs „Legende vom
Urlaub des St. Petrus" von Gerle , in Gubitz' „Gesellschafter", 1819 , Nr. 104,
weiß von Kleists Umdichtung nichts (Steig).
246 Anmerkungen der Herausgeber.
Kleinere Schriften, herausgegeben von Reinbold steig,
(S. 49—238.)
Einleitung des Heransgebers (S. 51- 5G).
S. 51, Z. 24. Über Kleistschen Einfluß in den beiden Phöbusstücken „Kunst-
kritik" und „Einleitung" verweise icli auf mein Buch „Heinricli von Kleists Ber-
liner Kämpfe", S. 253 (Berl. und Stuttg. 1901), im folgenden nur „Kämpfe" zitiert.
S. 63, Z. 38. „wie Stägeniann bezeugt" — in „Briefe und Aktenstücke
zur Geschichte Preußens unter Friedrich Wilhelm III., vorzugsweise aus dem
Nachlaß von F. A. von Stägemann", herausg. von Franz Rühl, Bd. 3, S. 159
(I.,eipz. 1902).
S. 66, Z. 11. Über die ««-Epigramme handle ich in „Kämpfe", S. 891,
und in dem Aufsatze „Zu den Gedichten Heinrichs von Kleist", Natioual-
Zeitnng 1904, Nr. 541.
Der frühesten Zeit angehörig (S. 57—80).
Stuffa^, btn fn^cnt äBcß bc8 OKtiifä ju fiubm :c. (s. 57—73).
Die Ausarbeitung „An Rühle" wird zeitlich dadurch bestimmt, daß ziem-
lich wörtliche, zum Teil aber anders geordnete Stücke derselben in dem Briefo
Kleists aus Potsdam, 18. März 1799, an seinen ehemaligen Hauslehrer, den
Pfarrer Martini, zur Rechtfertigung seines Militäranstrittes enthalten sind.
Rühle befand sich in gleicher Lage, auch er ging damals mit der Absicht um,
den Dienst zu verlassen, und am 30. August 1800 konnte Kleist seiner Braut
schreiben, daß Rühle um seinen Abschied angehalten habe. So erklärt sich,
daß Kleist dieselben Erwägungen, die er für seinen eignen Schritt vorbrachte,
auch an den Freund richten konnte; seiner Jugendlichkeit entspricht der räson-
nierende erfahrungslose Ton des Schriftstücks.
8. 60, Z. 4. in fein Kämmerlein: biblische Reminiszenz.
Z. 16. Unitenuboveg , für baä id^ rergebenä ein SBort fut^e: häufige Vor-
stellung bei Kleist, besonders im „Käthchen" 2, 1; vgl. „Kämpfe", S. 659.
8. 63, Z. 4. G^riftuä : vgl. dazu Klci.st an seine Braut, 29. November 1800.
Z. 13. Schiller, „Don Carlos", V. 2436 : „Unrecht leiden schmeichelt großen (!)
Seelen." Die Kopie der nicht mehr vorhandenen Urschrift Kleists bietet den
Akkusativ „große Seeleu", wie Kleist immerhin geschrieben liaben könnte.
Kleinere Schriften, S. 51— 74. 247
S. 64, Z. 6. Man verstehe: „selten — aber desto inniger".
S. 65, Z. 32. Die Stelle nach Homers Ilias 24, 527— 531, aber nach Kleists
Art frei behandelt. Die Versehen {Ili&oi Fässer, anstatt Krüge; ovdag Vor-
hof, anstatt Erde) weisen wohl auf die Benutzung von VoiS' Übersetzung:
Denn es stöhn zwei Fässer gestellt an der Schwelle Eronions,
Voll das eine von Gaben des Wehs, das andre des Heiles.
Wem nun vermischt austeilet der donnerfrohe Kronion,
Solcher trifft abwechselnd ein böses Los, und ein gutes.
Wem er allein des Wehs austeilt, den verstößt er in Schande.
Homer setzt nur zwei Arten der Austeilung an, Kleist jedoch eigenmächtig
deren drei.
S. 67, Z. 1. „Syrakus" Gedächtnisfehler für „Samos", wie auch Kleist,
wohl weil Schillers Ballade das Ende des Polykrates ungesagt läßt, den Galgen
statt des Kreuzes (Herodot) erfindet.
Z. 16. unfre Sleifen: darunter eine Harzreise mit Rühle 1797, auf der die
S. 65 erwähnte Besteigung des Regensteins und des Brockens stattfand; zur
Braut erwähnt er später (3. Juni 1801) des Brockens, und (19. September 1800)
des Stufenberges hinter Gernrode ; vgl. noch oben S. 73, Z. 17 : auf unfver l[ei=
nett Jöorjnjanbeiung. Der „Stubenberg" (so lautet heute korrekt der Name),
eine Viertelstunde von Gernrode, ist einer der schönsten Aussichtspunkte am
nordöstlichen Harz. Der Regenstein, der eine weite Aussicht bis nach Halber-
stadt und Quedlinburg gewährt, war damals preußische Enklave im Braunschwei-
gischen und hatte eine preußische Militärbesatzung. Im Siebenjährigen Kriege
wurde er, nach anfänglicher Einnahme der z.T. in den Sandstein eingemeißelten
Befestigungsanlagen, von den Preußen zurückerobert, was für die preußischen
Offlziere Kleist und Rtxhle mit ein Grund gewesen sein mag, den Regenstein zu
besuchen. Eine Sage über den Regenstein in Grimms „Deutschen Sagen", Nr. 109.
S. 68, Z. 10. jener ^id^ter: Opitz sagt in der „Deutschen Poeterei", S. 11
(Bresl. 1690): „wie Bienen, welche ihr Honig aus den gesunden Blumen saugen";
und wieviel andre Dichter für dies vielgebrauchte Bild in Betracht kommen,
zeigt die Durchsicht der Artikel „Biene", „Honig", „saugen" in Grimms „Deut-
schem Wörterbuche". Sieh „National-Zeitnng" Nr. 473, 18. August 1905: „Die
[englischen] gewerbsmäßigen Hetzer [gegen Deutschland] zeigen, daß sie aus
allen Blüten Honig zu saugen verstehen."
S. 78, Z. 11. „zeugen" für „zeigen", wie z. B. „Reuter" für „Reiter".
iUer bie a((mä(|(itfic Verfertigung ber @ebanten beim fReben (S. 74—80).
Wie rasch Kleists Entwiekelnng in seinen jungen Jahren vorwärtsschritt,
zeigt gegenüber dem ersten Aufsatz an Rühle dieser zweite, der nach einzel-
nen Andeutungen über die „Akten", mit denen er zu tun habe, über die An-
wesenheit der Schwester Ulrike, über den gelehrten Roßkamm, der auf den
Kohlhaas -Stoff weisen könnte, in die Königsberger Zeit gehört. Ulrike war
248 Anmerkungen der Herang^eber.
aber in Königsberg noch während des Jahres 1806 zu Besuch : also muß die Ab-
fassung des Aufsatzes, nach S. 75, Z. 1, in diese Zeit fallen. Vgl. auch oben S. 51.
S. 74, Z. 14. aSonmt) im Sinne von „Absicht".
Z. 18. Vgl. „l'appetit vient on mangeant", nach „Büchmann" aus Ra-
belais' „Gargantua et Pautagruel" 1, 5.
S. 75, Z. 28. 6eri(^ten im Sinne von „in Ordnung bringen", häufig im
Bibeldeutsch Luthers (die Änderung „berichtigen" unzulässig).
S. 76, Z. 10. „^onncrleil" be§ SKiraBeau. Als Quelle für Kleist finde
ich den Bericht über die Sitzung am 23. Juni 1789 in der „Collection com-
plette des travanx de M. Mirabeau Taine ä l'assemblee nationale", Bd. 1, S. 256
(Paris 1791), dessen von Kleist benutzte Teile ich hierher setze. „Le roi ter-
mina son discours en disant: je vons ordonne, M. M., de vous separer .. La
majorite de la noblesse, et la minorite du clerge obeirent aux ordres da roi,
et sortirent avcc lul. Les membres de l'assemblee nationale rest^rent immo-
biles. . M. de Breze, grand-maitre des ceremonies, parut, et s'adressant au
President, il lui rappela, de la part du roi, l'ordre de desomparer. M. de Mira-
beau (s'addressant ä M. de Breze): ,Les communes de France ont sesolas de
deliberer: Nous avons entendu les intentions qu'on a suggerees an roi, et
vons qui ne sanriez etre son Organe aupres de l'assemblee nationale, vons
qui n'avez ici, ni place, ni voix, ni droit de parier, vons n'etes pas fait pour
nous rappeler son discours : allez dire k votre maitre qne nons sommes ici par
la puissance du peuple, et qu'on ne nous en arrachera que par la puissanco
das bayonnettes.'" Man sieht durch die Vergleichung , wie frei Kleist die
Quelle benutzt und wie eigenartig er sich die psychologischen Vorgänge aus-
gedeutet hat. Kleists Abschluß der Szene beruht im wesentlichen auf dem
von Mirabeau vorgeschlagenen Gesetz (S. 258): „L'assem'olee nationale de-
clare, que la personne de chaquun des deputes est inviolable", das mit 493
gegen 34 Stimmen angenommen wurde, unter der weiteren Bestimmung
(8. 259), daß die Nationalversammlung alle, die sich an der Unverletzlichkeit
der Deputierten vergreifen würden, bestrafen werde. Diese letztere Bestim-
mung legt Kleist dem in Enthusiasmus geratenen Mirabeau als plötzlich
wieder eintretende Furcht und als Bedürfnis aus, sich vor einem Prozeß im
Chatelet zu sichern.
Z. 26. auf ben föipfel ber aSermeffeui^eit ju fc^roingen: Lieblingsvorstel-
lung und -Wendung Kleists, in den „Klehieren Schriften" noch: auf bie J^ö^en
ber Söegcifteruug ergoßen (S. 81, Z. 14), bie JDcutfd^cn befanben f '; auf bem ©ipfet
aDer 2:ugenb (S. 1Ö6 , Z. 28), um irgenb einen ©ipfel not^ f o ^crrlic^er St^ön^eit
(8.123, Z. 1), ben ©ipfet ber Äunft auffinben unb erfteigen (S. 147, Z. 7), um
und auf ben ©ipfel unfter metap^^fifc^en Slnfic^t ju fd^roingen (S. 215, Z. 15),
ben äSerte^r auf ben Ijiöe^ften ©ipfel ber äSoUfommenl^cit ju treiben (S. 219, Z. 29).
S. 77, Z. 1. „elektrischer Zustand etc.", wie im Eingang des „Aller-
neuesten Erziehungsplans" (oben , S. 210).
Kleinere Schriften, S. 74— 80. 249
S. 77, Z. 8. „Zucken der Oberlippe": vgl. Bd. 2, S. 459 dieser Ausgabe.
Z. 21. „Lafontaine in seiner Fabel." Die gleiche Freiheit, wie bei Homer,
bei Mirabeau, nimmt sich KleLst auch in der psychologischen Ausdeutung und
Benutzung der Fabel „Les animaux malades de la peste" von I^foutaine; den
„Hund" schiebt er eigenmächtig zwischen Schafe und Hirten ein; nicht der
Fuchs beweist, daß der Esel das zweckmäßigste Opfer sei, sondern Lafontaine
selbst gibt von sich aus die Darstellung. Die Worte „qu'il meritoit tout mal"
heißen in Wirklichkeit bei Lafontaine: „qu'il etoit digue de tons maux".
S. 80, Z. 7. gelehrter SRo^tamtn: zur verächtlichen Vergleichung mit
dem ©janiinotor, der den Wert eines Menschen nach den fünf odei sechs
Kenntnissen, die er feststellt, nicht nach seinem ganzen Wesen bestimmt, wie
der „gelehrte Roßkamm", etwa ein Roßarzt, den Wert des Pferdes nach seinen
theoretischen Regeln beurteile, anstatt, wie ein praktischer Pferdekenner, das
Pferd nach seinen gesamten Eigenschaften und Leistungen einzuschätzen. Der
starke Widerwille gegen Examinatoren und Prüfungen, das „große Welt-
gericht der Jugend", auch bei Arnim in der „Päpstin Johanna", vgl. R. Steig,
Arnim und Brentano, S. 7, 308 (Stuttg. 1894).
Z. 9. auf ein menfc^lidieä (Semüt ju fpielen: bemerkenswert die akkusati-
vische Verbiudang.
Z. 12. ^ebcatnmenfunft ber (Scbanlen, wie Bant fie nennt: Das bekannte
Wort von der „Hebammenkunst der Gedanken" geht auf Plato zurück, in
dessen Dialoge „Theätet" (p. 149 ff., c. VI) Sokrates von sich sagt, daß er, als
der Sohn einer Hebamme, die Hebammenkunst (jiauvxty.i'j) auf geistigem Ge-
biete ausübe. Bei Kant die Stelle zu finden, auf die Kleist möglicherweise
sich verließ, hat mir viel vergebene Mühe und Zeit gekostet, bis mir auch
Herr Dr. Rudolf Reicke aus Königsberg schrieb (24. 5. 1905), er glaube
nicht, daß Kleist irgend eine Stelle ans Kants während seiner Lebenszeit er-
schienenen Schriften im Auge gehabt habe; denn die Stelle in Kants Briefe
an Plücker vom 26. Januar 1796 (Akademie -Ausgabe, Briefwechsel Bd. 3,
S. 56): „daß ich gleichsam nur die Hebamme Ihrer Gedanken war", worauf
Dr. Scböndörffer aufmerksam machte, kann, als damals nicht gedruckt, nicht
in Betracht kommen. Dagegen verweist Reicke auf die Schrift „Immanuel
Kant über Pädagogik", herausgegeben von Rink, S. 90 (Königsb. 1803), wo
es heißt: „Bei der Ausbildung der Vernunft muß man sokratisch verfahren.
Sokrates nämlich, der sich die Hebamme der Kenntnisse seiner Zuhörer
nannte, gibt in seinen Dialogen, die uns Plato gewissermaßen aufbehalten
hat, Beispiele, wie man selbst bei alten Leuten manches aus ihrer eigenen
Vernunft hervorziehen kann." Diese Stelle kehrt in der während Kleists
Königsberger Aufenthalt zu Leipzig erschienenen, anonymen „Biographie Kants",
Bd. 2, S. 79 wörtlich wieder. Beide Schriften könnte Kleist gelesen haben.
Zu bemerken ist noch, daß Kleist in der Sphäre des Hebammengeschäfts ver-
bleibt und den Examinanden als Sec^Sroöc^net bezeichnet; diese maskuline
250 Anmerkungen der Herausgeber.
Nenbildang Kleists, die an Kühnheit nichts zu wünschen übrigläßt, fehlt dem
„Deutschen Wörterbuche" gänzlich.
Für die „Germania'« (S. 81—121).
einteltuitö (S. 81—82).
Die Einleitung zur Wochenschrift „Germania" mag um oder nach Mitte Juni
1809 geschrieben sein, als unter dem Eindrucke des Sieges bei Aspern (21. 22. Mai)
das bei der österreichischen Regierung eingereichte Gesuch Kleists und Dahl-
manns, das Blatt herausgeben zu dürfen, noch Aussicht auf Erfolg hatte (13. Juni
1809 an Sclüegel), ehe sie durch die Niederlage bei Wagram (5. 6. Juli) zer-
rann ; die „Einleitung" bricht vor dem Schlüsse ab.
S. 81, Z. 3. „der erste Atemzug der Freiheit", die durch den Sieg bei
Asi)crn anzubrechen schien.
Z. 4. roä^renb ber bvei legten . . Solare : von Jena bis Aspem.
Z. 6. in bell Prüften roadercr S)eutfc^cn : der Plural, auf Männer bezogen,
noch auffälliger S. 146, Z. 6: 3)ie einbilbungälroft roilrbe fti$ . . in unferen »ruften
geregt l^aben.
Z. 8. einer 3^'*/ '"'* ^'^ je^ige : die nominativische Beziehung einer Appo-
sition auf einen andern Kasus auch sonst bei Kleist, z. B. auf einem 2^^eater,
luie ba§ SBerliner (oben, S. 131, Z. 5), man fie^t ii^n, jung unb fc^ön wie ein
junger (Sott, ou«ftcigen (oben, S. 152, Z. 13).
Z. 10. ^anblung beä ©taatS: Kriegserklärung Österreichs, die am 9. April
übergeben vyorden war.
S. 82, Z. 1. 3)2i^ge|(^id: die Zurückdrängung dos Heeres aus Bayern
nach Böhmen im ersten Teile des Feldzuges 1809.
Z. 8. „erhabene Vormundschaft" — der Kaiser von Österreich wird gleich-
sam als Vormund des gesamten Deutschlands erklärt.
Z. 13. Der Schluß klingt mit dem Gedichte „Germania an ihre Kinder"
(oben, S. 30) zusammen.
Z. 22. Sölut au3 ber SSäunbe fangen: vgl. Bd. 2, S. 466, zu V. 2531 dieser
Ausg.ibe. Sehr häufig ist dieselbe Vorstellung und Wendung bei Klopstock.
@rttirif(fie »riefe (s. 83 — 92).
1.
Die Satire des „Briefes eines rheinbündischen Offiziers" auf die Zeit-
verhältnisse liegt darin, daß ein übrigens deutsch gesinnter Rheinbundsoffizier,
anstatt sofort bei Ausbruch des Krieges zu den Österreichern überzutreten
und in eigner Person die Volkserhebung en masse nach spanischem Muster
bewirken zu helfen, ruhig innerhalb des Napoleoniscben Armeeverbandes ver-
bleibt, in dem (an sich nicht unberechtigten) Glauben, dadurch kleine Schä-
digungen Deutschlands verhindern zu können, bis infolge dieses verderblichen
Irrtums der große Schade geschieht, daß die österreichische Armee, die keine
Kleinere Schriften, 8. 81— 84. 251
Hilfe erhält, geschlagen wird. Den rheiubündischcn Offizier, ebenso dessen
König, läßt Kleist absichtlich unbestimmt: je allgemeiner, desto beißender.
S. 88, S. 16. baä flreuj . . eine 9Iu§jei^nung, mit juelc^ein: merkwürdige
Beziehung des Relativs iiber „Auszeichnung" hinweg zu „Kreuz".
Z. 23. in§ 9lei(5: nach Bayern.
S. 84, Z. 11. Zur „Nachschrift" und zum „ersten Bulletin". Zu beachten
ist, daß Davout (S. 83, Z. 14) noch nicht als „Fürst von Eckmühl" bezeichnet
wird, wozu er für seinen Sieg bei Eckmühl (22. April 1809) am 15. August
von Napoleon ernannt wnrde. Da.s Bulletin, das Kleist in der „Nachschrift"
meint, wurde auch von Napoleon noch vor der Schlacht bei Eckmühl erlassen.
Denn nicht der „Tagesbefehl" vom 24. April, wie immer bisher erklärt ist,
sondern das Bulletin vom 21 d. M. ist von Kleist gemeint. Kleists Ausdruck
pult)evifiert beweist es. Das Bulletin, datiert „Rohr, zwischen Landshut und
Regensburg, den 21sten April 1809", beginnt im Urtext : „L'armee autrichienne
& ete frappee par le feu du ciel, qui punit l'iugrat, l'injuste et le perfide.
Elle est pulverisee; tons ses corps d'armee ont ete 6crases. Plus de vingt
generaux ont ete tues on blesses; un archidnc a ete tu6, deux blesses. On
a. plus de 30000, des drapeaux, des canons, des magasins, des bagages etc."
Man sieht, wie Kleist, seinem agitatorischen Zwecke gemäß, eigenmächtig ge-
staltet: aus einem toten und zwei verwundeten Erzherzögen macht er gleich
drei tote Erzherzöge. Die Sprache dieses Bulletins hat die Zeitgenossen tief
ergriffen. Jacob Grimm, der es mit einer matten deutschen Übersetzung im
Kasseler „Moniteur Westphalien", Nr. 50, las, schrieb an Arnim („Arnim und
die Brüder Grimm", S. 31 (Berl. und Stnttg. 1904): „Ich wüßte keine neuere
Ko gut geschriebene Proklamation : ,Das Feuer Gottes ist vom Himmel gefallen
auf die östreichische Macht, das ganze Heer ist zn Staub gemacht etc.' " Wie
schneidend ist bei Kleist am Schlüsse der Hohn, daß ein deutscher König für
die Nachricht einer deutschen Niederlage 2000 Dukaten hergibt!
Wir haben damit für den Artikel den terminus a quo (21. April 1809);
es ist freilich damit nicht gesagt, daß er auch unmittelbar nach diesem Datum
abgefaßt sein müßte.
2.
Die über den „Brief dos Ijandfränleins" mehrfach verstreuten dezenten
Andeutungen lassen erkennen, daß bereits Umstände eingetreten sind, die eine
beschleunigte Herbeiführung der Hochzeit fordern. Kleist mag, nach bestimm-
ten Merkmalen zn schließen, einen wirklichen Vorfall innerhalb seiner Bekannt-
schaft im Auge gehabt h.ibeu. Denn P. und B. sind natüi-lich Potsdam und
Berlin; das 9. französische Dragonerregiment ist tatsächlich 1807 durch Pots-
dam gegangen. Denn nach der „Historique du 9* Rdgiment de Dragons, redige
par M. Martinet, Lieutenant au regiment" (Paris 1888) nahm dies Regiment
iu der Weise an dem Feldzuge von 1806 und 1807 teil, daß es bei Jena am
Ende der Schlacht eintraf, sofort den Befehl zur Verfolgung orhitüt, und fast
252 Anmerkungen der Herausgeber.
gleichzeitig mit den Plielienden in Weimar einrückte (übrigens ein Moment, das,
meines Wissens, in der Weimar tmd Goctlie betreffenden Literatur nicht ver-
wertet ist); ohne auf dorn Weitermarsche Berlin zu berüliron, zog es am 16. Juni
1807 mit in Königsborg ein; nach dem Frieden von Tilsit (7. Juli 1807) trat es
sofort den Rückmarsch nach dem spanischen Kriegsschauplatz an und erreichte
Paris in den ersten Monaten dos Jahres 1808. Auf diesem Rückmarsche muß
das Regiment, wie mir Herr Martinet auch brieflich bestätigte, durch Berlin und
Potsdam gekommen sein. Nur die Namen der Obersten sind in der Reginients-
geschichte aufgeführt, nicht die der übrigen Offiziere; wahrscheinlich aber ist,
daß der Name Lefat (Geck, Laffe), mit gar noch vorgesetztem Adelspräflx, kein
wirklicher, sondern ein absichtlich erfundener ist. Der Vorgang, den Kleist
hätte im Auge haben können, müßte also im Jahre 1807 geschehen sein.
Trotzdem ist der satirische Brief von Kleist erst 1809 geschrieben, als
der Krieg „von neuem" das Deutsche Reich überschwemmte. Aber fiele auch
ein bestimmter Vorgang für Kleist fort, so hatte er in seiner Erfahrung doch viele
Beispiele der geschilderten Art vor Augen, von denen einige angeführt seien.
In Arnims „Gräfin Dolores" verführt ein Marquis eine deutsche Gräfin,
und Arnim schreibt selbst („Arnim und die Brüder Grimm", S. 86), in welcher
Weise ihm die von Südfranzoson angerichteten sittlichen Verwüstungen vor-
geschwebt hätten. In dem Büchelchen „Die Franzosen in Berlin, oder Sereno
an Clementine in den Jahren 1806. 7. 8. Ein Sittengemälde" (Leipzig, ZüUichan
und Freystadt 1809) wird (S. 112) auf die Frage: „Was die aimables Vainquenrs
für einen Eindruck auf meine [die Berliner] Mitbürgerinnen machen?" folgende
Antwort gegeben: „Was echt war, hat sich auch als solches bewährt... Aber,
aber daß ichs sagen muß: jede in der tiefsten Tiefe schlummernde Anlage
entwickelt sich mit beispielloser Frechheit. Ein junger Offizier, dem Frech-
heit zum militärischen bou ton zu gehören scliien, betheuerte, es sei ihm noch
nicht gelungen, die Augen einer jungen Berlinerin herunter zu sehen, so dreist
er die seinigen auch auf sie richtete. Auch nehmen viele (Fran-
zosen] sich deutsche Frauen mit. Ob es aber gerathen sei, sich diesem leicht
empfänglichen Militair, dessen Wahlspruch ist : ,autre sejour, antre amour', an-
zuvertrauen, kann man sicher verneinend beantworten." Ebenda (S. 120) heißt
es über die jetzige „griechische" Bekleidung der Frauenzimmer: „Eine Be-
kleidung, die nicht Bekleidung, sondern ein Etwas zwischen Seyn und Nicht-
seyn ist. Nie fiel mir die Unsittlichkeit dieser Mode so auf, als seit ich ihre
Wirkung auf diese heiß sinnlichen südlichen Menschen bemerkt habe." Aus
der „Geschichte der siebenjährigen Leiden Danzigs von 1807 bis 1814, von
A. F. Blech, Diakonus an der St. Marienkirche und Professor der Geschichte
am Gymnasium" (Danzig 1815) führe ich über das Instige Leben der Fran-
zosen, ihre geheimen Bachanalieu mit Schönen „aus einer bewußten Klasse"
an (Bd. 1, S. 187): „Aber eben der, welcher sich heute vor aller Augen mit
schamlosen Geschöpfen belustigt hatte, drängte sich morgen in den Zirkel der
Kleinere Schriften, S. 84—89. 253
ehrbarsten Frauen und forderte sie zu Thees, zu Schlittenfahrten, zu Bällen n. d.
auf. Doch leider blieben auch diese Verhältnisse nicht reiner Natur. Konnte
dem einschmeichelnden gänzlich demoralisierten Franzosen ein Verhältnis lange
rein bleiben ? Es knüpften sich zum Erstaunen der sittsamem Mitbürgerinnen,
auf deren Seite doch die bei weitem größere Anzahl blieb, die auffallendsten
Verbindungen an, und täglich hörte man von mehreren. Einige waren ernst
und blieben ernst und hie und da erfolgte eine glückliche Ehe; einige fingen
ernst an, und blieben rein, bis sich durch den Wankelmuth und die Trennung
die Verbindung zerriß; einige arteten aber in Schimpf und Schande aus, und
wenn auch eine Familie das leichtsinnig ertrug und, war die Tochter des
Hauses von dem Ersten geliebt, damit prunkte und davon Vorteile zog: so
zerrissen bei einer andren eben darum die heiligsten Bande zwischen der
traurigen Mutter und der verführten Tochter. Keine Gesellschaft, wo nicht
ein Franzose in der Mitte seine Galanterien anbrachte, und hie und da Ohren
und ein freundliches Lächeln fand; kein Spaziergang, wo nicht Damen von
dem französischen Freunde des Hauses begleitet, manche nicht ungern an
seinem Arme prangten. Der leichte, gefällige, badiniorende, kosende Franzoso
war ihnen lieber, wie der ernste, schwerfällige Deutsche."
Dies sind die fürchterlichen Erfahrungen, aus denen heraus Kleist in der
„Hermannsschlacht" das Verhältnis des Vcntidius zur Thusnelda bildete, mit
der vaterländischen Absicht, vorbildlich zu zeigen, daß einer reinen deutschen
Frau kein welscher Verführer etwas anhaben könne, und darzutnn, welchen
Ausgang der „Feind" als Verführer nehmen müsse ; nur historisch und national-
pädagogisch kann die fürchterliche Zerfleischungsszene begriffen werden.
3,
Das „Schreiben eines Bnrgemeisters" ist meines Erachtens stets irrig ge-
deutet worden, als richte es sich gegen feige Festnngskommandanten : im Gegen-
teil, es will die schwäclüiche Haltung der Bürger, des Bürgermeisters treffen, der
nur scheinbar die Verteidigungsfordernng des Kommandanten unterstützt, im stil-
len aber aus Eigennutz die Ausfühning hintertreibt, indem er die vorhandenen
Materialien dazu beseitigt, und nach nicht vorhandenen amtlich suchen läßt.
S. 87, Z. 29. <£v. ejccUenj: mehrfach auch in diesem „Schreiben" als
Kominativ gebraucht; vgl. „Kämpfe", S. 401.
S. 88, Z. 6. einiger remticrcnben [!] aUitglieber : dieselbe schwache Vei--
wcndung des Adjektivs hinter unbestimmtem Zahlwort S. 107, Z. 6 burc^
einige fd^arffinnigen Se^rer, S. 119, Z. 21 manche anbeten norbbeutfc^e Sänber,
S. 151, Z. 25 oor ben 2lugen mehrerer, ju einem Souper eingeiabencn ®äfte, und
sonst bei Kleist.
4.
Den „Brief eines Peschortl" habe ich in meiner „Neuen Kunde zu Hein-
rich von Kloist, S. 107 (Berl. 1902)" behandelt und daselbst den Nürnbergor
254 Anmerkungen der Heransgeber.
Artikel „aus Baiern, 23. April", der im „Korrespondenten" Nr. 115 vom
25. April 1809 erschien, abgedruckt: hinter diesem Termin liegt die Abfassung
des Artikels. Ich zeige dort, daß Kleist auch in diesem Falle mit seiner Quelle
eigenmächtig verfahrt.
„Pescherü." Nur hier bei Kleist begegnet die Form „Pescherü", sonst gilt in
der französischen wie deutschen Literatur ausnahmslos die Form „Pescherä(h)";
ich möchte glauben, daß der Abschreiber das ihm unbekannte "Wort falsch ab-
schrieb, Kleist selbst dagegen, dessen eigenhändige Schreibung des Wortes
wir nicht besitzen, auf „Peschorä" Anspruch hat. Sachlich bemerke ich aus
„Ersch und Gruber" (Serie lU, Bd. 18, S. 288): „Pescherähs: kiemer Volks-
stamm in Feuerland (Südamerika). Ihren Namen verdanken sie dem Umstände,
daß sie den ersten Seefahrern, mit denen sie zusammentrafen, namentlich Bou-
gainville, beständig das Wort Pcscheräh zuriefen, welches Freund bedeuten
soll, und woraus bei einigen der Glaube entstand, daß sie überhaupt nur dies
Wort zu sprechen vermöchten." Bouginvllle in „Voyage autour du monde"
(Paris 1772) sagt (Bd. 1, S. 276): „Nous les avions alors (als wir sie das erste
Mal sahen) nommes Pecherais, parce que ce fat lo premier mot qu'ils pro-
noncferent en nous abordant, et que sans cesse ils nous le repetoicnt." Hier-
von sind alle späteren, französische wie deutsche, Autoren abhängig, aus denen
Kleist seine Kenntnis geschöpft haben kann.
S. 90, Z. 20. Anmerkung. Palms Flugschrift v. J. 1806 „Deutschland in
seiner tiefen Erniedrigung" ist „neu aufgelegt durch Fr. Lehmann's Buchhand-
lung, Zweibrücken 1899".
fie^r6tt(^ ber franjöftfil^eit ^fotttndttftt» (s. 93—99).
Die beiden französischen Blätter großen Stils, vermittelst derer das Na-
poleonische Regime die europäische Öflfentlichkeit damals je nach Bedarf führte
und irreführte, waren der „Moniteur" und das „Journal de l'Empire", das vorher
„Journal de Paris" hieß. Über Berichterstattung und Polemik dieser Blätter
habe ich mehrfach in den „Kämpfen" (S. 394, 501, 611) zu handeln gehabt.
Der Gesamtniederschlag des Unwillens der deutschen Patrioten kommt in
Kleists satirischem „Lehrbuch" zum Ausdruck. Den einleitenden Grundgedanken
freilich, daß die Journalistik nur für das Volk, nicht auch für die Zwecke
der Regierung da sei, wird man Kleist heute weder in der Theorie, noch gar
erst in der Praxis zuzugeben bereit sein.
S. 94, Z. 3. Einzelne Paragraphen sind, zu größerer Faßlichkeit fiii' das
Volk, absichtlich von Kleist, was er auch sonst tut, nach Sprichwörtern geprägt
worden : z. B. § 5 nach „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß", § 1 1 nach
„Das Werk lobt den [!] Meister", § 16 nach „Ehre verloren, alles verloren".
S. 95, Z. 5. § 9 führt zuerst in Kleists Schriftstück die beiden französi-
schen Journale wie noch zu begründende ein ; vgl. die „Lesarten" am Schlüsse
des Bandes.
Kleinere Schriften, S. 89— 100. 255
S. 95, Z. 8. erftuutcn unb erlogen: seit Luther allgemein gebräuchlich.
Z. 25. Der Satz des § 11, meint Kleist, ist so sicher vorhanden, wie die
Sonne am Himmel, die Pyramiden in Ägypten etc.
Z. 27. Bei „der Madonna des Raphael" denkt Kleist an die Sixtinische
Madonna in Dresden: vielleicht ein Anzeichen dafür, daß das „Lehrbuch"
noch in Dresden abgefaßt ist.
S. 99, Z. 22. Eine solche Drnckfehler-Erfindong notiere ich, des Beispiels
wegen, aus dem „Monitenr Westphalien", Nr. 66 vom 8. Juni 1809, dem kleinen
Ableger des Pariser „Moniteur", über die französische Niederlage bei Aspern:
„Cassel , 3. juin. La Gazette royale privilegiee de Berlin (d. i. ,Vossische
Zeitung') presente l'article qui suit:
Berlin, le 30 mai 1809
„Des avis officiels du qnartier-geneml autrichien i Breitenloeh, | ^infor-
ment que le 21 et le 22, Tarchiduc Charles a battu l'armee I ^franyaise pres
d'Asberg et Essling, ä une liene et demie de 1 *Vienne, vis-ä-vis de l'ile Lobau,
et qu'elle a ete obligee de I * repasser le Dannbe. Do nonveaux details snr
cette bataille, ainsi I ^ quo snr des combats qui ont eu lieu en Italio et k Linz,
seront | ^coramuniques dans notre prochaine fenille du jeudi."
Cet article contient des erreurs manifests que Ton ne peut considerer
que comme des fautes d'impression. Ainsi, page premiöre, lignes quatri^me
et cinqui^me, au lieu de: Varchiduc Oliarles a iattu Varmee franqaise, lisez,
Varchidxie Charles a ete hattu par Varmee frangaise.
MSme page, ligne sixiinie, eile a ete obligee de repasser le Danuhe, lisez,
«'Mt determinee ä repasser le Damibe.
n est hors de doute, que les nouveaux details annonces sur cette bataille
seront conformes au bnlletin suivant, seul bulletin digne de foi" — und nun
folgt das X. Bulletin über diese Vorgänge.
Äotet^lSmuS bcr S>cutf(l^en (s. 100—112).
Das schärfste und ingrimmigste, was Kleist gegen Napoleon gesagt hat.
Was die Zeit der Abfassung anbetrifft, so ergibt sich als terminus post quem
der Schlachttag von Regensburg, der 23. April 1809 ; eine Anzahl Andeutungen,
namentlich das Schlußkapitel, das ein völliges Mißlingen des Krieges nicht
außerhalb der Möglichkeit zu stellen vermag, läßt erkennen, daß bei Abfassung
dos Katechismus noch nicht der Sieg bei Aspern (21. 22. Mai) gewonnen war.
Da ich aber femer in Kleists "Worten auch nicht die leisaste Spur von der
Einnahme Wiens (13. Mai) zu finden vermag, so, glaube ich, darf man die
Entstehung in die letzten April- oder die or.sten Maitage 1809 verlegen.
Der „Katechismus" zeigt Anklänge mehrfach an die „Hermannsschlacht",
einmal an das „Käthchen", öfter an .Tndre prosaische Stücke.
S. 100, Z. 16. bieä Scutfc^Ianb . . reo liegt eä?: vgl. Bd. 2, S. 453 und
466 dieser Ausgabe.
256 Anmerkungen der Herausgeber.
S. 105, Z. 19. aSatcrmörbergeift: dasselbe Bild im „Käthclicn" 5, 1
(Bd. 2, S. 294).
8. 107, Z. 4. bie bellt lefienbcn Öcfd^Ied^t antlebt: der Ansdmck wie
oben S. 145, Z. 8, nnd S. 149, Z. 31.
Z. 7. „sie reflektierten etc.": vgl. oben (S. 180) die Paradoxe „Von der
Überlegung".
Z. 11. auf beinen 33ater ru^t: akkusativisch, auch sonst bei Kleist.
Z. 21. asarum mag ba^ ©Icnb . . über fic gefotnmeit, i^re §ütten jerftört
utib i^re gelber ocrl^eert loorben fein: die gleiche, nur teUweise zutreffende
Vorwendung von „worden" noch S. 112, Z. 2 ift . . baS SBtut . . nu|lo0 gefloffen,
bie Stäbte »ermüftet unb baS Sanb ocr^eert loorbcit.
Z. 29. Zum 9. Kapitel vgl. „Hermannsschlacht" v. 1448 (Bd. 2, S. 391, 464).
8. 109, Z. 19. bie granjofcn . , ju eifd^lagen: wie „Germania an ihre
Kinder" oben S. 32 , Z. 59 : Sd^Iagt i^u tot u. f. m.
Z. 21. Im 13. Kapitel sehe ich keine Spitzfindigkeit, wie Kleist schuld-
gegeben worden ist. Der Gedankengang ist : Geld und Gut sind an sich nichts
wert gegen die höchsten Güter, aber das sehen die Menschen nicht ein, und
geben es nicht her. Geld nnd Gut wird ihnen aber von den Franzosen doch
weggenommen, das müßton sie wissen und darum es, auch ohne die höhere
Einsicht, lieber für das Vaterland opfern.
8. 112, Z. 12. 3Baä aber ift ii^m (Gott) ein (Sieucl? . . . fflenn SHaucn
leben: vgl. E. M. Arndt: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte koiuo
Knechte."
Fragment: 2tn bie äeitgenoffen (s. 113 und 114).
Ein Fragment, über das, und im Anschluß daran über E. M. Arndts Einfluß
auf Kleist, ich „Kämpfe" S. 464 gesprochen habe; nur erst die Rede des Juden,
noch nicht die analoge des Griechen ist niodorgeschrioben.
aSa» öltt e§ in blefem Kriege (s. 115 — 117).
8. 115, Z. 9. Statt des „spanischen" Erbfolgekriegcs 1701 meinte Kloist
vielleicht, nach der chronologischen Abfolge der aufgezählten Vorgänge zu
schließen, den bayerischen Erbfolgekrieg 1778.
S. 116, Z. 11. über jeben äroeifel erhoben; dagegen S. 120, Z. 11 über
jebe ©d^ä^ung eri^aben.
z. 21. einer »iene gietd^: vgl. oben, S. 247 (zu S. 68, Z. 10).
8. 117, Z. 4. Die Nennung der Namen der großen Männer, die Deutsch-
land hervorgebracht hat, kann wie eine nähere Ausföhmug zum „Katechis-
mus" (oben S. 101, Z. 18) betrachtet werden.
Sie »ebingunß beä ©ärtnerS (S. 118).
Die österreichische Landwehr, am 9. Juni 1808 ins Leben gerufen, war
nur für den Dienst innerhalb des Landes bestimmt. Kleist tritt in dieser „Fabel"
Kleinere Schriften, 8. 105—123. 257
dafür ein, daß die Bestimmung geändert werde. „Drei" verheerende Frülilinge
gehen ins Land, natürlich, seit dem ünglücksjahre 1806 : vgl. oben S. 250, Z. 4.
Üöer bie aicttung oon Dftetreid^ (s. 119 — 121).
Dieses nur in der Kladde vorhandene, unvollendet gelassene Schriftstück
halte ich für das späteste von denen, die Kleist 1809 für den Krieg gesclirieben
hat. Vielfach anklingend an den „Katechismus" und an „Was gilt es in diesem
Kriege?" setzt es doch bereits eine Situation voraus, in der nicht mehr vom
Siege, sondern nur noch von der Rettung Österreichs die Rede sein kann. Die
Schlacht bei Wagram (5. 6. Juli), in der Nähe Wiens, muß bereits vorüber
sein, sonst könnte Kleist, nach der Variante unten in den „Lesarten", eine
nächste Schlacht nicht donauabwärts bei Komorn oder Pest annehmen. Auch
die Zeitangabe der „drei Monate", vom April an gerechnet, führt in den
Juli. Ich glaube also, daß Kleists Schriftstück im Sinne derer, die den Krieg
fortsetzen wollten, nach dem Abschluß des Waffenstillstands zu Znaim
(12. Juli) geschrieben ist. Damals wurde die Lage Tirols, auf die er hinweist,
gefährlich. Weil die Friedenspartei aber bald die Oberhand gewann, wurde
Kleists agitatorischer Vorschlag zur Rettung Österreichs gegenstandslos und
blieb unfertig liegen.
S. 119, Z. 5. bemofratifc^eä 2lnfef|rt : insofern als das Volk , wie auch bei
der Erhebung en masse, seine Rettung selbst in die Hand nimmt.
S. 120, Z. 5. Zu Abschnitt 4 vgl. oben S. 115, den Eingang des Auf-
satzes „Was gilt es in diesem Kriege V"
Z. 24. In Absclmitt 6 werden die Proklamationen zu Anfang des Krieges,
die Kleist selbst damals rühmte (anch 13. Juni 1809 an Fr. Schlegel), als zweck-
los behandelt.
S. 131, Z. 10. Abschnitt 7, Satz 3 wie im „Katechismus", oben S. 111, Z. 14.
Aus dem „Phöbus" (S. 122—126).
„ißf)iJ6u§" (S. 122 und 123).
Die „Ankündigung" wurde nach dem 17. Dezember 1807 (an Ulrike nnter
diesem Datum) gedruckt und vom 22. Dezember an von Kleist und Adam Müller
an Bekannte und Interessenten versandt. Wiewohl beide unterzeichnet sind, ist
dem Stile nach hauptsächlich Kleist der Verfasser. Vgl. oben S. 51 , Z. 15.
S. 122, Z. 9. noc§ beni etn'oä mobifijicrten unb erweiterten %'lar\i bcr „§oren":
vorsichtige Kritik der Schillerschen „Hören"- Ankündigung vom 10. Dezember
1794, zu der Kleists Ausführungen auch sachlich zum Teil in Gegensatz treten.
S. 128, Z. 14. groge Sliitoien vo» längft begrünbetem SHu^m — Kleist schon
am 17. Dezember 1807 vor dorn Druck der Ankündigung an Ulrike: SBielonb
ouc^ (ber alte) unb 3o^annes aJlüUer, nieUeic^t aud) (Söt^e werben Söoiträge liefern,
während doch Adam Müller („Schriften der Goetlio-Gesellschaft", Bd. 14, S. 70,
Weim. 1899) erst unter diesem selben Datum Goethe um seine Mitarbeit bat; daß
fllcift. IV. 17
258 Anmerkungen der Herausgebor.
dieser Brief Adam Müllers übrigens Anklänge an die „Ankündigung" (ebenda,
S. 329, nach „Goethe-Jahrbuch", Bd. 9, S. 94, Frankf. 1888) zeige, finde ich an sich
nicht, zumal war die Ankündigung am 17. Dezember 1807 noch nicht gedruckt.
S. 128, Z. 15. roie baS (Sifen ben ÜHonn an ftc§ jie^t: Homers „Odyssee"
19, 13 iqpeXxezai ävS^a ciSrjQog. Heinrich Zschokke hat bei seinem Abdruck
(vgl. auf dieser Seite Z. 12 von unten) das Wort „Mann" in „Magnet" verändert!
Z. 22. Hartmann hat nur einen Artikel „Über Kunstausstellungen und
Kunstkritik" im letzten Doppelhefte des „Phöbus" zur Verteidigung des Malers
Friedrich (oben S. 230, Z. 2) geliefert ; aber Umrisse („Kupferstiche") religiöser
Gemälde von ihm sind dem „Phöbus" beigegeben.
Z. 30. Am Schlüsse ist die Ankündigung nochmals, w^ie am Kopfe, mit
den Namen „Heinrich von Kleist. Adam H. Müller" gezeichnet, und daran
schließen sich folgende Angaben:
„Dieses Journal erscheint in monatlichen Heften, jedes zu 6 — 7 Bogen in
einem eleganten Umschlage, vom Januar des Jahres 1808 an, jedesmal am
20sten des Monats. Für bessere Exposition der Kupferstiche, deren eines jedes
Heft begleitet, ist das Quartformat gevpählt worden. Das Exemplar auf feinem
Sehreibpapier im Subskriptionspreise kostet 10 Reiclistaler sächsisches Kon-
ventionsgeld, welcher Betrag indeC beim Empfang des Februarheftes entrichtet
werden muß; Exemplare auf Velinpapier können wir auf desfallsige Bestel-
lungen, wenn sie vor dem Isten Februar an uns gelangen, für 14 Taler Konv.
Geld liefern. Für diese Preise erhält der Subskribent sein Exemplar monat-
lich an Ort und Stelle postfrei eingesendet. Die Annahme der Bestellungen
haben die Herren Cotta in Tübingen, Perthes in Hamburg, das Industriecomp-
tolr in Weimar und die Realschulbuchhandlung in Berlin gütigst übernommen.
Alle Sendungen und Mitteilungen an die Redaktion erfolgen frankirt unter
der Adresse: An die Expedition des Phöbus zu Dresden. — "
Inhaber des Industriecomptoirs in Weimar war Carl Bertuch, der Realschul-
buchhandlung in Berlin Georg Andreas Reimer. In dem Abdruck der Ankündi-
gung in Zschokkes „Miszellen für die neueste Weltkundo", 1. Intelligenzblatt vom
3. Februar 1808, ist den vieren als fünfter noch, der Bestellungen annehme, der
Verleger der „Miszellen", H. R. Sauerländer in Aarau, hinzugefügt; vgl. „Neue
Kunde", S. 18.
Slttieiße (S. 124 und 125).
Dem Stile nach sicher von Kleist, folgte bald darauf, noch „beim An-
fang" des „Phöbus", die „Anzeige" nach. Die ersten sechs Hefte hatten Kleist
und Müller in eignem Verlag; auf dem Titolblatte steht nur der Vermerk
„Dresden, gedrackt bei Carl Gottlob Gärtner". Goethe hatte auf Müllers Brief
vom 17. Dezember unter dem 1. Januar 1808 geantwortet; der Brief ist zwar
verloren, aber der Inhalt erhalten („Schriften der Goethe-Gesellschaft", Bd. 14,
S. 329; 1899); daraufgestützt, kündigte Kleist in der Anzeige die „Begün-
stigung Goethes" an.
Kleinere Schriften, S. 123—127. 259
Der Name des Verlegers, dem der „Phöbus" übertragen werden sollte,
wurde, wie versprochen, mit folgendem Einzelblatte, wohl aus Kleists Feder,
im Juni 1808 angezeigt:
2tn bie gntereffenten be§ gournaU ^i)'6buS herausgegeben von
$. 0. Äleift unb Slbam aKüUer.
S)ie befd^tcunigte gortfe|iirtg be§ in Bresben crfd^eincnben flunftiountoB
5pi^ö6uä ift bisher burc^ bie Ungunft ber 3eitumftänbe gehemmt loorben. Snbe^
ift bie Sphäre biefer geitfd^vift burd^ bie Z^eilna^me ber grau oon Stael, unb
ber Ferren grtebric^ Schlegel unb Subroig Siel [so] erroeitert unb alleä
yinberml auc^ für bie 3"'""!* befeitigt roorben.
& ift eben baä 6te $eft beä ifpbuä erfc^ienen unb »erfanbt roorben. 5)o
nun aber roeber bie perfönlic^en SSerpltniffe ber Herausgeber, noc§ bie Sefi^affen»
^eit beä beutfd^en Suc^^anbeiS femerl^in ben Sclbftoerlag erlauben, fo l^at ftc^ bie
SEBalti^evfd^e §ofbut§l^anblung aU^ier jum fünftigen Serloge biefeä ^ournalg
entfc^toffcn, unb roirb »om 7tcn ^efte an bie gortfe|ung liefern, fo, bap bie refttren=
ben 6 §efte biefeä ^a^rgangS no(^ in biefem 2fa^re oon i^r oerfenbet roerben. ®S l^oben
fi(5 bcntnad^ alle SBud^^anblungen forool^l, al§ anbre Söefßrbercr biefeS Unternehmens,
oon jcgt an, an bie SBalt^erfc^e §ofbuc^tianblung mit i^ren Seftetlungen ju rcenben.
Inhalt des 6ten Heftes vom Phöbus.
1.) Le retour de Grecs, par Madame de Stael-Holstein. 2.) Das Mährchen
von der laugen Nase. 3.) liegende vom großen Christoph, von Dr. Wefzel.
4.) Michael Kohlhaas, von Heinrich von Kleist. 5.) Vertheidlgung der fran-
zösischen Litteratur, von Adam Müller. 6.) Kunstkritik. An die Leser des
Phöbus, von Ä. iftUler. 7.) Epigramme von S. v. Kleist."
Vom 7. Hefte an trägt der Phöbus den Titelvermerk: „Dresden, im Verlage
der Waltherschen Hofbuchhandlung"; Schlegel und Tieck haben zum „Phöbus"
nicht beigesteuert.
^aitin (S. 126).
Die kurzen Fabeln „Die Hunde und der Vogel" und „Die Fabel ohne
Moral" sind in das Märzheft des „Phöbus" wohl nur eingelegt, um eine freie
Sjite zu decken. Die übrigen prosaischen Beiträge Kleists zum „Phöbus" ge-
hören zu den Dramen und Novellen.
Aus den „Berliner Abendblättern" (S. 127—238).
@cbet beS Borortftcr (s. 127 und 128).
Ernst und feierlich, einem Priester gleich, leitet Kleist seine „Abendblätter"
ein. So hatte 1806 E. M. Arndt sein Buch vom „Geist der Zeit" begonnen. „Ge-
bet des Zoroaster" ist romantische Umhüllung statt „Gebet an Gott", es scheint
mir nicht ohne Fühlung mit Salomos Gebet an Gott (1. Könige 3, V. 4) und am
Schlüsse mit der Doxologie iu Christi Gebet „Vater unser" entstanden zu sein.
Zugleich aber hatte die indisch -palmyrische Umhüllung und die Nennung des
17*
260 Anmerkungon der Herausgeber.
Zoroaster als nrsprünglichen Autors doch wohl den Zweck, die Zensur über
die wahre Bedeutung des echt Kleistschen Gebets zu täuschen. Einen gar zu
ähnlichen Vorgang können wir bei Schenkondorf aus dem gleichen Jahre beob-
achten. Dieser veröffentlichte 1810 in Nr. 18 der Königsberger Zeitschrift „Der
Spiegel" ein Gedicht in der Form eines Gebetes, das er und die beiden Her-
ansgeber durch ein regelrechtes Zitat als einen „Hymnus des Mittelalters"
ausgaben, unter Nennung eines Aceursins als Autor und Zufügung des latei-
nischen Textes. Alles das war einfach erfunden. Das Gedicht trug auch keine
Überschrift, und der Titel „Gebet bei der Gefangenschaft des Papstes Pins VII."
ist ihm erst später in den Ausgaben beigelegt worden. Pins VII. war nämlich
von Napoleon im Juli 1809 gefangen genommen worden; und da Schenken-
dorfs Gedicht papstfreundlich und napoleonfeindlich war, gab os keine andre
Möglichkeit, es zu veröifentUchen , als durch Täuschung der Zensur. Solchen
Erwägungen könnte doch auch Kleist, bei Ausstattung der ersten Nummer seiner
„Abendblätter", zugänglich gewesen sein. Ein Faksimile des „Gebets des Zo-
roaster" gab ich in den „Kämpfen", S. 48.
S. 127, Z. 3. „Zoroaster" ist die durch das Griechische vermittelte früher
übliche Namensform, Palmyra die bekannte Königs- und Ruinenstadt in Syrien.
S. 128, Z. 10. Fries („Untersuchungen und Beobachtungen zu 11. v. Kleist",
S. 16; Berl. 1904) vergleicht das Goethe -Schillersche Xenion („Schriften der
Goethe - Gesellschaft", Bd. 8, S. 32, Weim. 1893) : „. . . den Schwärmer necke, den
Heuchler Quäle der fröhliche Vers".
Z. 11. Man denke an die Bekränzung des Prinzen von Homburg.
„Sort beä Sageä" (s. 129 und 130).
Die schon im „Pliöbus" begonnene Kritik IfFlands als Schauspieler
wird in den „Abendblättern", nachdem Iffland am 30. September 1810 von einer
Gastreise zurückgekehrt und im 3. „Abendblatt" mit einem Kannen („Kämpfe",
S. 189) begrüßt worden war, mit dem Bericht über sein Spiel im „Ton des Tages"
wieder aufgenommen : Iffland trat in diesem Stücke zuerst wieder in der Rolle
des Wechslers Dumas auf. Der Verfasser des französischen Originals, das ur-
sprünglich „L'Ecolo des Bourgeois" (1728) hieß, ist der Abbe d'Allainval; das
Stück wurde dann von Saurin 1760 unter dem Titel „Moours du temps" um-
goarboitüt; von Julius v. Voß 1806 als „Ton des Tages" übersetzt, .stand os
seitdem auf dem Spielplan des Königl. Nationaltheaters.
S. 129, Z. 3. Äant fagt trgenbwo, in feiner „Rritif ber UrteilSfraft": ich
habe geduldig die „Urteilskraft" durchgenommen und, obwohl Kant ähnliche
Dinge berührt, doch nichts gefunden, was Kleist mit seinem Zitat meinen
könnte; auch Dr. Bruno Bauch, durch Prof. Vaihingurs Vermittelung, bestätigt
mir dies Resultat, mit dem Hinzufügen, daß die Stelle seiner Meinung nach
überhaupt unkantisch sei. Ich glaube nun aber, daß es bei Kleist richtiger
heißen könnte: „Liessing sagt irgendwo, in seiner ,Hamburgischen Drama-
Kleinere Schriften, S. 127—183. 261
tnrgie' ", in der mau das vierte StUck über die „Bewegnngen der Händo" nach-
lesen möge. Das Studium der „Dramaturgie" bemerkt man auch sonst in den
Theaterberichten der „Abendblätter". Kleist gestattete sich überall eine, nach
heutigen Begriffen unzulässige, Freiheit den Quellen gegenüber. Vgl. auch Kleists
Kant-Zitat über die „Hebammenkunst der Gedanken", zu S. 80, Z. 12 dieses Bandes.
ttttmuggcBIii^e SBemerfunfl (s. 130 und 131).
Nach weiteren Sticheleien andrer Mitarbeiter der „Abendblätter" gegen Iff-
l.ind, kommt Kleist selber nun mit dem Vorwurf, daß aus Kassonrücksichten
das edlere Schauspiel am Berliner Nationaltheater zu wenig gepflogt werde.
S. 181, Z. 23. 2Be[(^eä Erinnerungen ftnb, roert, rote un§ büntt, bap man fie
be^erjige: diese Art eines kurz und nachdriicklich in einen Relativsatz gefaßten
Abschlusses einer Darlegung, wie man sie in der älteren Literatur, namentlich auch
in den „Deutschen Sagen" der Brüder Grimm beobachten kann, findet sich inner-
halb der kleineren Schriften Kleists noch in der Anekdote vom Tambour (8. 190,
Z. 29) und in der Korrespondenz -Nachricht über ünzelmann (S. 198, Z. 29).
©^reiben «uä SBerlin (Cendrilion) (s. 131 — 133).
Die Oper „Cendrilion", Text von Etienne, Musik von Nie. Isouard; in
Herklots Bearbeitung in Berlin erst am 14. Juni 1811 in andrer Besetzung
aufgeführt. Über die Strömungen und Gegenströmungen vor dieser Aufführung
verweise ich auf „Kämpfe", S. 208, wo ich auch ausgesprochen habe, daß das
Stück wohl nach seinem etwas schwankenden Stile aus Kloistscher Bearbeitung
einer ursprünglich fremden Vorlage entstanden sein könne. Man beachte die
Parteinahme für und gegen einzelne Schauspieler: die Bethmann erfreute sich
der Gunst der höchsten Kreise, auch der der „Abendblätter".
8. 182, z. 7. einem jartcn unb lieben Äinbe Den überaus fi^immcrnber 3Jcin=
i^eit an Seib nnb Seele: man denke an das Käthchen von Ileilbronn.
Übet baä SBlorlonettent^eutet (s. 133-141).
Ein im Hinblick auf die rücksichtslos geübte Theaterzensur äußerst vor-
sichtig, dunkel und anspielungsreich gehaltener Artikel, mit scheinbar chrono-
logischer Festsetzung auf das Jalir 1801. Zugrunde liegt der von Kleist und seinen
Freunden in den „Abendblättern" (vgl. unten S. 265, zu „Weltlauf") öfters variierte
Satz, daß der Mensch, der vom Bauma der Erkenntnis gegessen und seine un-
bewußt wirkende Natürlichkeit eingebüßt habe, nun durch immer weiter, höher,
ja göttlich strebende Erkenntnis und selbstlose Hingabe wieder zur verlorenen
Unschuld, gewissermaßen nach einer Reise um die Welt von hinten in das
Paradies zurückkehren müsse; auf allen Zwischenpunkten dieser Entwickelung
bleibe der Mensch eben unvollkommen ; daher sei auf dem Theater eben nur die
Marionette (der mechanische Qliedermann) oder der — „Gott" vollkommen. Von
hier aus ergibt sich eine Kritik ungenannter, schwerlich durch die Anfangsbucli-
staben richtig angedeuteter Berliner Theaterpersonen ; denn angeführte Balletts
262 Anmerkungen der Herausgeber.
wie „Apoll und Daphne" nnd „Das Urteil dos Paris" gehörten dem Berliner Spiel-
jilan an, jenes war soeben am 9. Oktober 1810 zum ersten Male gegeben worden.
Auch Arnim hatte schon am Schlüsse seines Theaterartikels über die Aufführung
von Glucks „Iphigenie" das rückständige Ballet getadelt. Vgl. „Kämpfe", S.212, 236.
S. 186, Z. 14. Die Mehrheit der „Zahlen" steht zu ihren „Iiogarithraen"
in einem nnausschöpfbaren Verhältnis, wie die „Asymptote" (Tangente von
einem endlichen Punkte aus) die „Hyperbel" (Schnittlinie eines Doppelkegels
mit einer Ebene) niemals in der Endlichkeit trifft.
S. 136, Z. 28. 3»^rerei: offenbar ein Vorwurf gegen gewisse Schauspieler;
zu den folgenden Ausfiihningen vgl. man das 3. Stück von Lessings „Hara-
burgischer Dramaturgie".
S. 137, Z. 18. fann ber ®eift «id^t irven: vgl. das Epigramm „Der Glück-
wunsch", oben S. 43.
Z. 27. 6ei i^ren ©ntre^atä unb ipirouetten: vgl. Bode an Boie, 27. Juni
1770 („Mitteilungen aus dem Litteratnrarchive in Berlin", S. 245; Bert. 1904)
„über seine Ballette . . mit Pirouetten und Entrechats".
S. 138, Z. 29. Zwei Anekdoten, die in Kleists Sinne die allgemeine Gnind-
anschauung seines Artikels belegen sollen.
S. 139, Z. 29. SJoc^ je^t [eBt jemanb: Form der Beurkundung wie im
„Griffel Gottes", S. 196, Z. 17; sonst noch in ähnlicher Weise z. B. S. 157, Z. 18;
S. 160, Z. 9; S. 166, Z. 7; S. 200, Z 18. Häufig in Grimms „Deutschen Sagen".
S. 140, Z. 20. an einem SPfa^l gelernt: dativisch.
Z. 27 und 31. Die ganz gleichmäßige Wiederholung desselben S.atzes ber
S3är machte eine ganj furje SBeroegung tnit ber Za^e unb parierte ben Sto^ bringt
auch sprachlich die Unerschütterliclikeit des Bären zum Ausdruck.
St^teiöen eitteS ttiUüftn SBettinetS (S. 142 — 144).
Weitere satiixsche Angriffe auf Iffland, die durch ihn hervorgerufenen
Tlieaterzustände nnd Kritik.
S. 142, Z. 15. bie SBtirbe unb ber (Slanj feiner äu^ertt fiage: Hindeutung
darauf, daß Iffland gut genug bezahlt sei , nm nicht Gastreisen nötig zu haben ;
diese Reisen nahm man ihm sehr übel.
Z. 16. in unfrer ülfitte: als Iffland am 30. September von seiner Gast-
spielreise zurückgekehrt war, begrüßte ein Karmen im 3. Abendblatt „den
Künstler, der heut' wieder in Eure Mitte kehrt".
S. 143, Z. 3. Ironische Behandlung der Theaterkritik in der „Vossischen
Zeitung"; über Kleists Angriffe auf sie sieh „Kämpfe", S. 217.
S. 144, Z. 28. In der Nachschrift merkt Kleist, nachdem er eben seine
Idee eines Nationaltheaters vorgetragen hat, mit grausamer Ironie an, daß dies
selbe „Nationaltheater" tatsächlich mit so elenden Stücken, wie Kotzebues
„Pachter Feldkümmel", Friedrichs „Vetter Kuckuck" und dem komischen Sing-
spiel „Herr Rochus Pumpernickel" von Stegmeier besetzt sei.
Kleinere Schriften, 8. 135—148. 263
»rief eines 9KaIet§ an feinen So^n (S. 145).
Den Schlüssel zum Verständnisse dieses Briefes gibt Arnim in seiner
„Übersicht der Kunstausstellung" im 37. „Abendblatt": „Weitsch hat ein
reizendes Gesicht zur Madonna gewählt, auch hat es einigen Ausdruck von An-
dacht, aber die Madonna muß überhaupt mehr als reizend und andächtig sein,
und in einer so viel versuchten, ganz bestimmten Aufgabe, an der so ungeheure
Vorarbeiten vorausgegangen, ist die Leichtigkeit zu ver%Tundern, mit der sich
gute Künstler an die Aufgabe machen, die ein ironischer Brief in diesen Blät-
tern (B. 19.] recht artig darstellte." Weitsch war Berliner Akademie -Rektor
nnd Hofmaler, derselbe, der 1804 in Berlin Schiller porträtiei-te. Der „Brief
richtete sich also gegen den Kunstbetrieb der Berliner Akademie, wie er auf
der großen Kunstausstellung von 1810 sichtbar wurde. Vgl. „Kämpfe", S. 269.
Faksimile in Zollings Kleistausgabe Bd. 1 , S. LXXIII.
S. 145, Z. 23. Zu „küßt etc." vgl. „Käthchen" (Bd. 2, S. 183, Z. 31 dieser
Ausgabe): oon feinem Ru^ gefd^ioängcvt.
©rief etne§ jungen 2)ti!^tet§ (s. 145 und 147).
Weiterer Kampf wider die Berliner offizielle Kunst, Aufreizung gegen
das sklavische Kopieren in Galerien, Forderung künstlerischer Selbständigkeit,
S. 146, Z. 6. in unfren Srüften: vgl. zu S. 81, Z. 6 dieses Bandes.
Z. 23. gleich oom [!] 3lnfang herein : dagegen S. 207, Z. 1 »on [!] Stnfang i^ercin.
ein @«^ (»u8 btv p^ercn Sritif (S. 147 und 148).
Die Phöbus - Epigramme „Die Schwierigkeit" nnd „Der Bewunderer Shake-
speares" (oben S. 22 u. 24) nehmen gleichsam den Inhalt dieses „Briefes" voi-weg.
S. 147, Z. 1. mit ber Äraft, Reiter unb tapfer: die flektionslose Beziehung
eines Adjektivs auf andre Kasus als den Nominativ bei Kleist häufiger, z. B.
mit ©liebern, geftä^U dou SBut imb fRaä)e (S. 167, Z. 28), bc§ gonjen ®eifte§,
ernft unb Reiter (S. 176, z. 21).
Z. 29. „Trennung" im Sinne von „Parteiung", „Parteiwesen", „Klique".
S. 148, Z. 3. ber ©ebanfe ju unfern ooHfommenften Sunftroevfen (j. SB. e'mei
großen 2;ei[ä ber S^otefpeavfd^en) ergibt keine rein durchgeführte Konstruktion ;
vielleicht schrieb Kleist zuerst auch genetivisch „Gedanke unsrer vollkommen-
sten Kunstwerke", und änderte nur diesen Teil der Konstraktion , nicht auch
den in der Klammer ab.
Z. 9. mit ©eUert unb flroncgd fiie unb ba jufrieben: wohl wie Lessing im
22. Stück und in den ersten Stücken der „Hamburgischen Dramaturgie".
»rief eines !£id^ter8 m einen önberen (8. 148 — 150).
Kampf Kleists gegen die seiner Meinung nach schädlichen Anforderungen
der akademisch- klassischen Schule an den deutschen Stil; wie Kloist, erklärt
sich 1810 Graf Friedrich Leopold Stolberg im „V.atorliindischen Museum"; den
gegnerischen Standptinkt vertritt Friedrich August Wolf in der Vorlesung und
Schrift „Über ein Wort Friedrichs U. von deutscher Vorskunst", mit An-
264 Anmerknngen der Herausgeber.
zliglichkeiten gegen die Seite, der auch Kleist sich zurechnen mußte. Sieh
„Kämpfe", S. 553.
©oitberBrtre ©cft^iti^te . . in Stolien (S. 150 — 153).
Mehrfache Berührungspunkte mit der „Marqnise von O . . . ." (vgl. Bd. 3,
S. 436 dieser Ausgabe); meines Erachtens der großen Novelle voransliegond.
S. 150, Z. 19. ju meiner 3eit : die Verlegung der „Sonderbaren Geschichte"
in das Jahr 1788 und nach Italien ist für Kleists Lebensumstände natürlich
unverbindlich.
@cJftet:crid)ctnu«B (s. 154 — 158).
Humoristische Behandlung eines dörflichen Vorgangs mit Parallelen zum
„Bettclweib" : Dreimalige nächtliche Erscheinung, Davonrennen der Mutter.
Im „Bottelweib" treten vornehme, in der „Geistererschoinung" niedere Leute
auf, wodurch der verschiedene Ton bedingt wircL Don Ort Schlan muß Kleist
1809, auf seiner Reise von Prag nach Frankfurt und zurück, zweimal passiert
haben. Vgl. „Kämpfe", S. 603.
2)er neuere {QiMliäteve) SBcrt^er (s. 158—160).
Meines Erachtens, wie in den „Kämpfen", S. 545, ausgeführt, die Wurzel
der bald hernach ausgearbeiteten Novelle „Der Findling". Elu Berliner Vor-
fall zwischen einem jungen Kaufmannsdienor und einer verheir.iteten Frau vor-
her im „Nürnberger Korrespondenten".
S. 159, Z. 26. fcineg SeDen« mübe: wie im „Bettelweib" (Bd. 3, S. 357, Z. 5
dieser Ausgabe) und im „Verlegenen Magistrat" (oben S. 192, Z. 11).
@cf(l)i(f)te eines merfwih-bigeu ^weifnunifä (S. 160 — 162).
In den Hamburger „Gemeinnützigen Untcrhaltungsblättem", die Kleist
und seine Freunde lasen, wurde 1810 in Nr. 16, ohne Angabe der Quelle, die
Bearbeitung einer Stelle ans Froissards Chronik (in Bnchons Ausgabe von 1826
Bd. 19, S. 276) von C. Baechler veröffentlicht. Im Anschluß daran erzählt Kleist
dieselbe Stelle nach als „Geschichte eines merkwürdigen Zweikampfs", unter
Angabe Froissards als seiner Quelle. Ans Froissard hatten vorher seine Freunde
Brentano für die „Einsiedlerzeitung", Arnim für den „Wintergarten" geschöpft.
Kleists Nacherzählung wurde aus den Abendblättern von Hormayr in sein
„Archiv für Geographie etc." 1811, Nr. 36 und 37 übernommen. Das Nähero
in den „Kämpfen", S. 536 ff.
Auf diesem Grunde arbeitete Kleist die Novelle „Der Zweikampf" (Bd. 3,
S. 391 und 440 dieser Ausgabe) ; er nahm im Eingang noch einzelne Motive aus
dem „Sonderbaren Rechtsfall" (oben S. 168, unten S. 266) hinzu. Sprachlich
behielt er für die Novelle nur wenige Wendungen leicht verändert bei, wie oom
Äopf JU ben laugen geroaffnet (vgl. Bd. 3, S. 407, Z. 15), oder <xlS baä gelb unb
ble Sonne gehörig jroifdpcn betben jlämpfeni tierteitt tuar (zu Bd. 3, S. 401, Z. 24).
Anderseits tritt die Spraclie der Novelle in nähere Fühlung mit dem Stil der
übrigen Novellen: so das Stro^, baS i^r untergefdjüttÄ luar (Bd. 3, S. 415, Z. 8)
Kleinere Schriften, 8.150—168. 265
wie im „Bettelweib" (Bd. 3, S. 354, Z. 6) Bttoi), bai man \f)V unterf($üttete. Gleich
Kleist, der (Bd. 3, S. 393) die „Pfeilmacher ans Straßburg" auszeichnet, sagt
Maler MlUler in der „Genovefa" (Werke, Bd. 3, S. 156): „Die Schwertfeger von
Strasburg sind bekannt." Zu den Motiven des „Zweikampfs" vgl. man die eine
inhaltlich verwandte Sage von „Hütchen", in den „Deutschen Sagen" der Brüder
Grimm, Nr. 74.
SBetrotiÖtungcn über ien SBelttauf (S. 163).
Die „Betrachtungen" treffen den Kern der Weltanffassnng Kleists und
seiner Freunde. Er beschäftigt sich schon 1801 (an seine Braut 15. August 1801)
mit der Frage, ob die Wissenschaften den Menschen glücklicher gemacht haben;
und wenn Rousseau die Frage mit nein beantwortet, so folgert Kleist daraus:
es mußten viele Jahrtausende vergehen, ehe so viele Kenntnisse gesammelt
werden konnten, wie nötig waren, einzusehen, daß man keine haben müßte.
Nun also müßte man alle Kenntnisse vergessen, den Fehler wieder gut zu
machen; und somit finge das Elend wieder von vorne an. Später ist die Mei-
nung Kleists und der Seinigen entschieden. Der Stubengelehrten, tatabge-
wandten Weltanschauung des Rationalismus stellen sie die Forderung der ur-
wüchsigen, unbekümmerten Tat gegenüber. In den „Abendblättern" wird der
Gedanke immerfort vorgebracht: von Kleist im „Marionettentheater", in der
Paradoxe von der „Überlegung", in „Wissen, Schaffen, Zerstören, Erhalten";
von Fouque mehr religiös in der „Kriegsregel" („Kämpfe", S. 373) ; vom Oberst-
leutnant von Omptcda in den „Fragmeuten aus den Papieren eines Zuschauers
am Tage" (ebenda , S. 91). Der letztere fordert geradezu aus der Sündflut
philosophischer und moralischer Systeme die Rückkehr zu einfachen Grund-
sätzen , zu den zehn Geboten : dahin gehört auch die von E. Schmidt (Bd. 2,
S. 460 dieser Ausgabe) schon bemerkte Ähnlichkeit der Kleistschen Betrach-
tungen mit Gotth. Heinrich Schuberts „Ansichten von der Nachtseite der Natur-
wissenschaften" (S. 24), einem Buche, das auch sonst zu Kleists Schriftstell orei
in mannigfachen Beziehungen steht („Kämpfe", S. 586 , 595).
\\n\vaf)t\dfdnüä)e aöa^rfirtfttgfeitett (8. 163—167).
Minor verweist im „Eui)horion", Bd. 1, 8. 587 (1894), auf Kleists Ge-
danken im ,r&Iichael Kohlhaas" (Bd. 3, S. 240 dieser Ausgabe): roic bcnn bie
SBo^rjc^einlic^teit nid^t immer auf geiten bei- SBo^r^eit ift, fo traf ea fic§, ba^
^ier etroaä gefc^e^en toar, baä toir jirar öeiic^tcn: bie giei^eit aber, baran ju
jiueifeln, bemjenigen, bem eS too^IgefäHt, jugeftcl^cn muffen, der sich in den
„Unwahrscheinlichen Wahrhaftigkeiten" wiederhole. In den „Käm)ifen", 8. 581,
suche ich darzutun, daß das erste der drei von Kleist angeführten Beispiele
ein eignes Kriegserlebnis aus der Rheinkampagno 1792 (1793), das zweite ein
Erlebnis mit seinem Freunde l'fiiel während des Dresdener Aufenthaltes 1803
Ist. Niemals jedoch darf man bei Kleist selbstbiographische Erinnerungen wört-
lich nehmen. Seine Phantasie und GestAltungskrKft ging .stets eigne Wege. Das
266 Anmerkungen der Herausgeber.
sehen wir mit drastischer Deutlichkeit an dem dritten Beispiele, das Kleist, trotz
und unter Berufung auf Schillers „Abfall der Niederlande", völlig frei nach seiner
Weise behandelt Ihm kommt es, wie bei Mirabeau, Lafontaine, dem „Nürnberger
Korrespondenten", Kant, auch bei Schiller nicht auf wörtlich genaues Zitat, son-
dern auf Ausnutzung in seinem Sinne an. Ans Schillers Darstellung rückt er
zunächst ganz verschiedene Dinge zu einer neuen Einheit zusammen : auf den
spanischen Fähndrich, der den Herzog von Parma vor der Explosion des Branders
der drohenden Gefahr entzieht, überträgt Kleist, was von der wunderähnlichen
Errettung eines „anderen" Mannes bei der Explosion berichtet wird: „Einen
andern ergriff die Gewalt des Schusses auf dem flandrischen Ufer und setzte ihn
auf dem brabantischen ab, wo er mit einer leichten Quetschung der Schulter
wieder aufstand, und es war ihm, wie er nachher aussagte, auf dieser schnellen
Luftreise nicht anders zu Mut, als ob er aus einer Kanone geschossen würde."
Man bemerke, wie Kleist, außer der Kontamination, auch sachlich die Dingo
in seinem Sinne verschärft. Seine Schlußsätze haben höchstens eine Unter-
lage in den Schillerschen, wieder einer anderen Gelegenheit dienenden Worten:
„Kaum wird man es dem Geschichtschreiber glauben, daß dieser . . Erfolg etc.",
sie sind jedoch im übrigen bestimmt, Kleists eigne Gedanken auf eigne Weise ab-
zuschließen, und zwar in dem Sinne, daß wie die beglaubigte historische Wahr-
heit, so auch die poetische Wahrheit eines Dichterwerkes von der ihr beiwoh-
nenden Wahrscheinlichkeit oder Unwahrscheinlichkeit gänzlich unabhängig sei.
S. 106 , Z. 7. tiefe Singen : der Erzähler weist mit einer Geste auf die
eignen Augen.
SOJttttcrticBe (S. 167).
Soi-gfältige Kleistsche Diktion ; Kleist hielt sich selbst (an Ulrike 2G. Ok-
tober 1803) in St. Omer auf.
(Sottbcrfiarcr 9icc^t§f«ß in englanb (s. 168 und 169).
Wie ich in der Sonntagsbeilage Nr. 11 der „Vossischen Zeitung" 1905
ausführe, hat Kleist ein paar Züge der kleinen Erzählung in die Novelle „Der
Zweikampf" übernommen: Streit der beiden Edelleute, Schuß im „Dunkel"
aus dem „Busch"; auch wörtlicher Anklang an „Der Verdacht fiel auf.."
SBdf^Jtel einer unerprten ÜWorbBrcnnerei (S. 169).
Von Mordbrennerei in Berlin ist vielfach in den ersten Oktober-Nummern
der „Abendblätter" des Jahres 1810 die Rede; Brentano hat diese Notizen in
einem Gedichte zum 14. Oktober 1810 benutzt („Kämpfe", S. 584).
S. 169, Z. 8. ®t;ifuri:^t cor göttlicher unb menfc^lic^er Drbnung : vgl. in der
„Verlobung": jur 2(ufrcct;terJ)altung tneiifcf;lid[;er unb 9ött[icf;er Cibnung (Bd. 3,
S. 326, Z. 1 dieser Ausgabe).
Z. 28. fo (lörten fldt; eine ÜKenge anberer geugniffe gegen i^n auf: dieselbe
Unbestimmtheit im „Sonderbaren Rechtsfall in England" (S. 168, Z. 14). In den
„Novellen" arbeitet Kleist solche vorläufig unbestimmt gelassenen Motive sorg-
fältig bis ins einzelne aus.
Kleinere Schriften, 8. 166— 176. 267
aWMitoürbigeS üBet ben ©cnetal SBcftcnnarttt (s. 170).
Gleichfalls, wie das vorige Stück, auf französischer Unterlage gearbeitet;
erscheint in den „Abendblättern" unter „Miszellen" ohne Überschrift.
8lw6trotbe«tti(^e§ »eif^iiet t>on 3)hittcr(ie6e 6ej einem »itben Stere
(S. 170-172).
Von Kleist nach einer englischen Vorlage im „Annual - Register" 1776,
S. 82, gearbeitet, die „Kämpfe", S. 410, abgedruckt ist.
aiierltuürbige ^ro^j^cäeiuitö (S. 172).
Bearbeitet nach französischer Vorlage, die man in den „Kiimpfen", S. 585,
abgedruckt findet.
S. 172, Z. 8. mit juoiel I)iftorif(^ert SlitgoBcn Dclegt, alä bo^ fie iiiif;t einiger
Gnnäguiig wert luöre: dieselbe Erwägung Kleists am Schlüsse der „Unwahr-
scheinlichen Wahrhaftigkeiten" (S. 167, Z. 14).
Z. 19. einen S^nomen, ben: man würde zunächst die nominativische Appo-
sition „ein Zunamen" erwarten, indessen der Akkusativ ist durch Attraktion
an das nachfolgende „den" entstanden.
Über ben ^uftanb ber Sti^uiarscn in Slmcnfa (s. 172—176).
Selbständiger Bericht Kleists auf Grund des damals Aufsehen erregenden
"Werkes von Bolingbroke, das in das Stoffgebiet der „Verlobung in St. Do-
mingo" fiel. Die Schilderung läuft, ihrer Tendenz nach, denjenigen An-
schauungen entgegen, die in damals veröffentlichten Briefen Christian Jakob
Kraus' an Hans von Auerswald zum Ausdruck kamen; außerdem ist sie für
England günstig, also stillschweigend antifranzösisch. Sieh „Kämpfe", S. 592.
®tOQvapf)\^d)t yiaäniäit bon ber ^nfel ^elQoIanb (S. 176—178).
Eigene Arbeit Kleists, trotz des dekorativen Zitats der Hamburger „Ge-
meinnützigen Unterhaltungsblätter" und der „Erdbeschreibung" von Büsching.
Helgoland war damals durch die Kontinentalsperre besonders wichtig. Die
politische Sympathie für England im Kampfe gegen Napoleon geben dem
äußerst vorsichtig gehaltenen Artikel für die Ein- und Ausleitung die Farbe;
die Klammerbemerkung am Schlüsse über den Bankerott war wohl nur ein
Mittel, um die Zensur zu passieren. Oberstleutnant von Ompteda („Nachlaß"
2, 32) war für diesen Artikel eingenommen. Sieh „Kämpfe", S. '>71.
S. 176, Z. 18. Das ungemessen hohe Lob, das Kleist den Hamburger „Ge-
meinnützigen Unterhaltimgsblättern" spendet, hat mich veranlaßt, dem Wechsel-
verhältnis zwischen diesen und den „Abendblättern" nachzuspüren. Kloist ent-
nimmt jenen: „Carouge", „Helgoland", „Kampf der Blinden mit dem Scliwein"
(„Kämi>fo", S. 575) etc.; sie entnehmen den „Abendblättern": „Griffel Gottes",
„Gleich und Ungleich" etc. Ich habe auch aus diesen Hamburger Blättern zwei
Stücke ausgesondei-t, die ich nach inneren Gründen für Kleist als Autor in An-
spruch n.ihm, und die ich, weil ich für meine Person von ihrer Echtheit über-
268 Anmerkungea der Herausgeber.
zeugt bia, hier, wie ich in der „Eiuleitung des Herausgebers" Tersprochen
habe, nachbringe. Zunächst ans Nr. 11 vom 17. März 1810:
aJJein rocrt^er §enr!
QS tarm Juanen unmöglich gleid^gültig fegn, loenn ic^ bie iJ^re 1)abt, Sie ju
oerfic^ent, ba§ 3^r ebm genannter üluffog bei aUcu gefü^IoolTen Seesen bie größte
Senfation erregt S)at SGBaä inid^ betrifft, fo §a6e ic^ — Sott fet) Snnt! — ge-<
roi^ leinen 3J!orb ber 2lrt auf meinem ©croiffen, unb boc^ ^at mic^ 3^re blof;e
IiaifteHung beä Unrecf;t§ unb ber 2tbfc§eulic{;feit beffclbeu bergeftalt gerührt, bap
xd) niic^ ber S^räiien nic^t enthalten lonnte. Um befto größer aber mn^te meine
Sreube fe^n, alä ic^ vot wenigen 3;agen — bai mu^ aber jo ganj unter unä
bleiben, ic§ mil^te fonft fc^omrot^ loerben — (Selegen^eit ^atte, 5U Bemerten, ba^ —
luenn bieä grojjmütljige Sepfpiel — rooran i^ leiber jroeifeln mug — 3Jac§al^mer
finben foUte — Sie Balb bie greube \)abm roüvben, ju fe^en, roie bie üble ®eroo^n>
fieit, biefe nieblid^ Keinen J^ieri^en fo sans fa^on auS ber Seft ju cjpebireii,
gänjlid^ abgef(^afft «oerben würbe: unb roeld^ ein gro^e? SSerbienft Ratten Sie ftc^
bonn um baä ganje glo^gefc^lec^t crroorben! — Saffen Sie ftc§ erjä^Ien:
„Sifette!" — rief eine S5ame oom Stanbe, von ber tc§ roei^, ba^ fie tior ber
erfe^einung 3^re§ Stuffafteä bie eifrigfte SJerforgerin ber gtö^e roar — „fiifette!"
Sifette. 2Baä Beliebt »iabame?
üKab. SR. §ier, fiifette, fc^e fie biefen gio^ boc^ einmal awi bem genfter.
Sifette (nimmt bcn glof) fe^v Be^utfnm nnb öffnet ba3 genfter). Slc^, bu
lieber Sott, a)!abame, eä regnet.
SWab. 3}. (^aftig) SRegnet e8? — o fo gebe fte i^n mir lieber roieber ^er.
Sie gro^müt^ige Seele! möchte cä mir bod^ oergönnt feijn, fie na^m^aft nlä ein
aSufter rceiblid^er §erjenägüte barfteHen ju bürfen! —
i:m aber, mein rcert^er ^err, 3^r roarmeS ^ntercffe für baä glo5)gefcbled)t
noc^ met)r, alä eg burc^ S^ren Stuffa^ bereits gefc|ie^en, an ben Sag ju legen, unb
um allen SUJorbt^aten jebeä einjelnen Snbimbuumä biefeä ®efc§lec£)tä auf ba§ ge^
loiffefte oorjubeugen — rooburd^ Sie fic§ in ber (Sefc^ic^te einen unfterblic^en SJamen
erroerben roürben — mögte ic^ g^nen ben SBorfd^lag t^un, ben ^Dornen (t)orjug§»
weife) ju erlauben, bag fie alle biefe i^rc liebenäwürbigen S^ierc^en, flatt pe ju
tobten, lieber Q^nen sufd^icten büvften, wobei Sie jugleic^ bag befeligenbe SJer»
gniigen genießen fönnten, ben leb^aftm 2)ant biefer ©efc^öpfe für 3^re gütige
9.1er wcnbung für biefelBen, in tJoUem SKaa^e ju empfangen.
X. 9). 3.
Sodaun aus Nr. 43 vom 27. Oktober 1810:
©(^reiften einet ^[unöfer an ben Herausgeber,
ßieber §err!
3?un fage mir einer, ba^ Qfire SBlntter nic^t, wie bie Slbfic^t ift, jum SJu^cn
unb Söergnügen gereichen ! ©in lebliaftcrcä Vergnügen empfanb ic^ nie, alä ic^ im
34. Stüdc 3^rer Sölätter laä, baß bie Äuuft, ein ^crj ju rühren, oon ber Äunft,
einen Sßubbing ju rühren, wof;l obpugen mi5ge, ba8 oUeä ift gebrurft, unb mu^
Kleinere Schriften, S. 176—181. 269
olfo bod^ toop ffirtift fet)n. aJHr l)at'i, bem §imiiiel fci/S gellagt! bi§§er nit^t
ganj glüdeit tooUen, einen oon ben flüchtigen §ene» ber Svbe feft ju galten.
9Jun rü^re id^ mir feit jener Diac^rid^t bie 2lrme mübe unb lann, o^ne Slul^m ju
melben, f<f;on einen tüd^tigen f<ubbing jeber 2(rt jur SBelt Bringen. Qungen = unb
3)Jäbc§en=aRü|en, aud^ §emben nä^c id^, wie bie S3efle. $)regtaufenb Zijalev foHen
alle btefe Äünfte wertr; fegn? G9! luenn man fte aud^ nur ju jroetjtaufenb SRttilr.
anfd^lüge, fo loäve baä immer ein Sapitälc^en, ba§ feine SieB^aber ju finben pflegt;
imb l^abc id; mid^ ba^er I^ierburc^ an ben §emt §erau§geBer roenben rooUen, ba»
mit ©ie biefe 9iac§ric§t unter bie 5!J!änner bringen mögen. S)enn fein fiic^t unter
bc« Scheffel fejen, taugt boc^ nimmer.
^d) ücvBUiBe 3^re bienftmiHige Wienerin.
* « *
Für alles übrige, namentlich auch für den Anlaß zu den beiden Stücken,
verweise ich auf meine „Neue Kunde zu Heinrich von Kleist", S. 111 ff. (Berl.
1902), wo ich meine Meinung darüber ausgesprochen habe.
^elgoIänbif^eS ©otteSgerit^t (S. 178).
Wohl aus den Vorbereitungen zum vorigeu Aufsatze, der „Geographischen
Nachricht von der Insel Helgoland", entstanden.
fiiterarift^e SJotlj (S. 179).
Als Beispiel einer Kleistschen Buehempfehlung. Das „Vaterländische
Museum", in sauberen, von Runge gezeichneten und von Gubitz in Holz ge-
schnittenen Umschlägen, wurde von Friedrich Perthes in Hamburg heraus-
gegeben. Auch Klei;^t und seine Freunde (aQe Bebeutenbe fiöpfe) Adam Müller,
Savigny, Arnim, Brentano, die Brüder Grimm („Perthes' Leben", Bd. 1, S. 107 ;
Hamburg 1857) waren zur Mitarbeit eingeladen ; aber gerade wegen „der tüch-
tigen Denkungsart und des edlen Gemeinsinns" wurde dies Patriotenblatt vom
Napoleonischen Regime erdrückt. Was Kleist hervorhebt, die öffentliche Be-
handlung der „Finanzen, Polizei, Gesetzgebung, Erziehung und Kultus", war
auch das Ziel seiner „Abendblättei-".
S. 179, Anmerkung Z. 6. Zum „Briefe llber Gripsholm", den E. M. Arndt
in das „Vaterländische Museum" gegeben hatte , vgl. „Kämpfe", S. 4G7 f.
aSoti ber ÜBerlegung (S. 180).
Über die Tendenz sieh oben S. 225. Vgl. „Rie Ausführung eilte der Über-
legung zuvor" in „Wilhelm Meisters Lehrjahren", Buch 3, Kap. 10 („Werke",
herausg. von Heinemann , Bd. 9 , S. 209 , Z. 23 f.).
9JeM|a^t8ttmnf(5 etne§ geuetuierferS (s. 181 und 182).
Ein in militärischer Einkleidung fridericianischer Zeit dargebrachter Neu-
jahrswnnsch. Diese Art Sprache ist von Kleist erst geschaflfen, doch nicht ohne
Anklänge an ältere Vorbilder, z. B. an den „Horribilicribrifax" des Andreas
Gryphius, der ihm durch Arnims Erneunngsvcrsncho mag nahe gebracht worden
sein. Die Eingangssätzo ähneln denen der „Rettung von Österreich" und des
270 Anmrrkungen der Herausgeber.
„Gärtners" (oben S. 118 und 119); Nachklänge in Brentanos „Philister". Sieh
„Kämpfe", S. 578, 621.
Salcttbertctrflt^tung (S. 182).
Geht auf das Gedächtnis der Königin Luise : das einzige Wort, das Kleist
selbst über sie in den „Abendblättern", und zwar schon im voraus am 5. Januar
1811 , gesagt hat. Wie eine Nachahmung Kleists erscheint das Distichon, das
der „Preußische Vatcrlandsfreund" in Nr. 20 vom 9. März 1811 brachte:
Die Mondfinsternis.
Sagt, was trauert der Mond, der erdunkelnde, dort am Himmel?
Ach, des Zehnten Sonn' untergegangen ihm ist!
Berlin, 10. 3. 1811. D. Christ. Kühnan.
Über Kühnau und sein Verhältnis zu den preußischen Patrioten handle
ich in der „Neuen Kunde zu H. v. Kleist", S. 72.
aSJiffe«, ©c^affcn, ^crftöten, (St^atttn (s. 182 — 187).
über naturwissenschaftliche Probleme mit naturphilosophischer Nutz-
anwendung und Ahnung des Höheren im antirationalistischen Sinne. Das
Wissen wird als minderwertig dem Schaffen gegenüber hingestellt. So
auch Arnim in der „Dolores" (Bd. 1, S. 276; Berl. 1810): „Überhaupt ist alles
Zerstören ganz leer und unbedeutend, aber das Schaffen ist des Höchsten
Werk; auch gibt es kein herrlicheres Gefülil, als dieses Schaffen und Er-
finden, sei es in Taten oder in Gedanken." Die stückweise Arbeit Kleists für
vier einzelne Nummern der „Abendblätter" macht sich in der Unverhältnismäßig-
keit der einzelnen Teile geltend. Daß „Handeln besser als Wissen sei", rühmt
Kleist schon 1801 an seinem Freunde Brokes (an seine Braut 31. Januar 1801).
S. 184, Z. 10. 5Die Sffieltl^errfc^aft roüre bem gefid^ert, ber 3)Jen|d^en rote
Sefenftiele f(^ni|ert . . fönnte: Hindeutung auf Napoleons schon im Februar 1811
hervortretende Pläne eines Vorstoßes nach Osten.
S. 187, Z. 27. Der Schlußsatz erinnert an die gleichen Gedanken In der
„Hermannsschlacht" (Bd. 2, S. 446, V. 2483 f. dieser Ausgabe), das „Kriegsliod
der Deutschen" und „Gennauia an ihre Kinder". Sieh „Kämpfe", S. 569 f.
Stnefbote au§ bem it^ten Ifreitgift^ctt Kriege (s. 188—190).
Die Tendenz im Sinne der preußischen Kriegspartei liegt in dem Ein-
gangssatze: ba% toenn alle Solbatcn, bie an biefem Sage [von Jena] iuttgefod^=
ten, fo tapfei- getoefen u'även, mic biefev, bie gianjofen i^ätten gefdilagen luerbeit
inüffen. Die „Sammlung von Anekdoten und Gharakterzügen aus den beiden
merkwürdigen Kriegen in Süd- und Nord -Deutschland in den Jahren 1805,
6 und 7" enthielt Vorl.igen, die Kleist benutzte, und von denen ich die tref-
fendste in den „Kämpfen", S. 357, abgedruckt habe; er vermengte aucli dörf-
liche und städtische Verhältnisse miteinander, insofern als ein Dorf doch nie,
wie bei Kleist, ein Tor hat. Danebon hatte er gewiß eine mündliche Quelle,
und zwar von demjenigen, dem auf einer Heise nach Frankfurt der Wirt in
Kleinere Schriften, S. 18-2— 190^ 271
dem Dorfu die Geschichte erzählte: nur kann es Kleist, nach seinen Lebens-
umständen, selber nicht gewesen sein. Daß die Geschichte von Kleist nicht
willkürlich nach dem Dorfe bei Jena verlegt ist, sondern daß es wirklich eine
solche Tradition in Jena gab, dafür finde ich in Gubitz' „Gesellschafter" Nr. 161,
vom 1. Oktober 1817, S. 644, in folgender Jenaer Korrespondenz eine merk-
würdige Bestätigung: „An der Schnecke [in Jena], die wie übereinander ge-
türmte Bastionen aussieht, fanden am 14ten Oktober 1806 viele Franzosen ihren
Tod, denn sie war mit Kanonen besetzt. Noch denken wir zwar mit Schaudern
an jene Tage des Schreckens, aber auch mit Bewunderung an einzelne Züge
von Tapferkeit preußischer Soldaten; z. B. an einen braunen Husaren — hier
die Fleischhacker genannt — der, als schon 100 Franzosen in der Stadt waren,
allein 7 niederhieb, sich dann, während auf ihn ringsum gefeuert ward, noch
ein Packet Taback kaufte, und ganz ruhig im Kugelregen davon ritt" Der
Jenaer Korrespondent, der natürlich ganz ohne Kenntnis der damals noch
in den „Abendblättern" vergrabenen Anekdote Kleists schrieb, unterzeichnet
sich „K ly".
8. 188, Z. 6. ©(^iQc^t: 14. Oktober 1806.
Z. 21. Saitjigec: der (aus Lesslngs „Minna von Barnhelm" bekannte)
gute Danziger Schnaps, der Danziger „Lachs".
S. 189 , Z. 19, baä SKenfd^ : märkisch, aber auch allgemeiner, für ein Mäd-
chen niedrigen Standes.
S. 189, Z. 30 und S. 190, Z. 4. Söaffa SBJaneHa und S3affa «eretntetem un-
garische Husarenflüche, obgleich in der Anekdote der preußische Reiter nicht
als Husar bezeichnet ist.
9(netbote traS bem it^ttn Stiege (Tambour) (s. 190).
Kleists Quelle in den „Kämpfen", S. 343, aus der genannten „Sammlung
von Anekdoten" nachgewiesen und abgedruckt; Anfang und shakespearisieren-
der Schluß von Kleist zugesetzt, der Kern von ihm überarbeitet; beachtens-
wert, daß Kleist aus einem „Kommando bayerischer Truppen" einen
Raufen fvonjöfifc^er ®en§barmen machte. Die derb -groteske Bitte des Sol-
daten in Kleists Vorlage: ,pSiun so bitt' ich, mich im Hintern schießen zu
lassen, damit der Balg ganz bleibe", hat offenbar etwas Volkstümliches, auch
in der Form des Ausdrucks. Denn, nach einem Zettel Michel Bernays', den
mir Minde-Pouet übersandte, steht etwas Ahnliches auch in „Monsieurs Cava-
liers Hans Guck in die Welt zusammengetragene Scherz - Reden", S. 33: „Als
ein Herr einen Hirschen fällete und ilim durch den Leib schoß, sprach der
Narr, der ist nicht recht getroffen, er hätte ihn in den Hindern schießen sollen,
so wäre die Haut ganz geblieben." Kleist war jedenfalls allein von seiner
Vorlage abhängig, er verstärkte ihre drastische Wirkung noch dadurch, daß
er den Tambour sich vorher erst noch die Hosen abziehen und dann sagen
läßt: fte möchten i^n in ben . . . . f (fiepen, bamit baS g . . . lein S . . . be=
272 Anmerkungen der Herausgeber.
täme: den ursprünglichen „Hintern" will Kleist offenbar durch den derberen,
aus dem „Götz" bekannten Körperteil ersetzt wissen. Ich verweise noch auf
A. V. Arnims „Erzählungen", S. 45 (Berl. 1812), wo in der „Geschichte des ersten
Bärnhäuters", als der Landsknecht der Biirin in die Nasenlöcher zwei Posten
hineinschoß, daß sie stürzte, der Geist sagt: „gut fiir dich, daß du kein Loch
hinein [in die Haut] geschossen", ein Zusatz, den übrigens Arnim gegenüber
der Darstellung Brentanos in der „Einsiedler-Zeitung", 1808, Nr. 23, allein hat.
graniörtfi^eS eErrätttum (S. 191).
S. 191, Z. 8. er bvüclt fid^ ... ben ^ut in bie Slugen: zu dem Zwecke, daß
der Hut recht festsitze, gerade wie es vom preußischen Reiter bei Jena heißt:
inbem er ftd^ ben §ut in bie Slugen brücft. Auch sonst Anklänge: von allen
Seiten .. iJrofjeln („Jenaer Anekdote") und t)on ollen Seiten roffelnb („Exerzitium").
Z. 19f. roie man fogt: gemäß der Kleist eigentümlichen Subjektivierung
einer Aussage, am auffälligsten bei der Tambour -Anekdote, wo Kleist, trotz
der klaren Nennung des Regiments von Puttkammer, den Zusatz tnetneä
2S}iyfen5 macht.
2)er öcrlegeue SDlagiftrat (s. 191 und 192).
Bearbeitung einer Arnimschen Niederschrift durch Kleist, wie „Kämpfe",
S. 351 ff., unter Abdruck beider Fassungen, dargestellt ist. Es ergibt sich aus
Arnims Niederschrift, daß, wie oben, S. 191, schon bemerkt, § . . . r bei Kleist
als „Hamburger" zu verstehen ist.
«Dlttttoiat bcä ^immelä (s. 192 und 193).
Eine Frankfurter Offiziersgeschichte aus dem Umgangskreise der Familie
Kleists und diesem der Hauptsache nach gehörig: sieh „Kämpfe", S. 360 ff.
Der nicht sehr treffende Titel scheint mir darauf zu gehen, daß gewisser-
maßen der Himmel die Anordnung des Generals aufliob. Die Geschichte
müßte 1776 (also vor Kleists Geburt) geschehen sein. Denn 1776 am 9. Januar
starb der Generalmajor Bernhard Alexander von Dieriugshofen als Chef des
24. Infanterieregiments in Frankfurt a. d. Oder. Feldprediger dieses Regiments
war damals Carl Samuel Protzen (so ist also in der Anekdote „P . . ." auszu-
füllen), derselbe, der Heinrich von Kleist taufte; er starb 1817 in Frankfurt.
Don Scherz, wie der Barbier den eingeseiften General an der Nase hält, hat
Brentano in sein Gedicht zum 14. Oktober 1810 („Gesammelte Schriften", Bd. 2,
8.70; Frankf. a. M. 1852) hinübergenommen: vgl. „Kämpfe", S. 437.
2)er öröttnttocinföufer «nb bie SBerllner QUodtii (S. 193 und 194).
Anekdotenhafte Verwendung Berliner Lokalwitze („Kämpfe", S. 374)
Man bemerke in der Wahl der Verba, durch die Kleist die drei Schnaps-
sorten einführt, die Wortmalerei. „Dom . . glocken : Pommeranzen" (lautere);
„bimmelt: Kümmel" (1, ü und m); „Spitteltnnn: Anisette" (tt). Man bemerke
ferner die Steigerung: beim Dom noch seiner mächtig, beim Rathaus schon
Kleinere Schriften, 8. 191—190. 273
dnrsti?, auf dem Spittelmarkt widerstandsunfähig. Beim Dom im Lustgarten
hieß damals eine Brücke die „Pomranzbrücke". Aus Arnims Schwank „Die
Weihnaclits- Ausstellung" (in Gubitz' „Gesellschafter", 1817, Nr. 196—201) führe
ich das "Wortspiel „Annette, ein Glas Anisette!" an, und ferner die Stelle:
„Nun war gerade Pommeranzen - Eis an der Tagesordnung, ihm wurde dem-
nach, aus begreiflichem Mißverständnisse, statt eines Pommeranzen-Schnapsep,
den er zu seiner Erwärmung wünschte, dergleichen Gefrornes gebracht."
8.193, Z. 27. Sienuftein: märkisch allgemein statt „Rinnstein".
«nefbotC (Baxer) (S. 194).
Man beachte, wie Kleist die anfangliche Gleichheit, dann die gesteigerte
Tätigkeit der beiden Baxer auch sprachlich wieder (vgl. oben zu S. 139, Z. 27)
zum Ausdruck bringt. Von beiden gebraucht er zuerst gleichmäßig die Wen-
dungen Ol« ber tpttjmout^er bcn qjortämout^er . . bergeftalt ouf bie »ruft traf
(Z. 23) und als . . ber ^-ortätnoutficr ben spipmoutl^cr . . benjeftatt auf ben SeiB
traf (Z. 26). Beide stehen anfangs mit geBattten gäuften (Z. 22) gegenüber, und
der erste Baxer schlägt wirksam los; der zweite führt seinen Schlag noch
wirksamer, und zwar mit ber gauft ber geBaUten Sfiec^ten (Z. 27), wie Kleist
jetzt den vorher angewandten Ausdruck steigert
«Itetbote (Iwan) (S. 195 und 196).
Bearbeitung eines französischen Textes, der, nach dem von Kleist an-
gegebenen Hinweise : aSarroroS Sammlung non Sfieifebef^reibungen na^ berfran»
jöfifc^en ÜBerfe^ung oon large 1766, aus dem „Abrege chronologique ou Histoire
des descouvertes . . par M. Jean Barrow . . traduit de l'Anglais par M. Targe,
Paris 1767" (7, 236) gezogen und in den „Kämpfen", S. 348, abgedruckt ist.
Der ©rlffet ©otteä (S. 196).
S. 196, Z. 15. Das Buchstabenspiel fie ift gerici^'.et für das Bnchstabenspiel
„Nicolo-Colino" im „Findling" benutzt („Kämpfe", S. 547). Übrigens ein altes
volkstümliches Motiv, darauf beruhend, daß der Kunst des Schreibens für
den Ungelehrten etwas Geheimnisvolles beiwohnte. In der einem alten Kodex
nacherzählten Sage vom Schüler Hildebrand (Grimms „Deutsche Sagen", Nr. 483;
4. Aufl., Berl. 1905) kommt vor, daß Holzspäne, von Hildebrands Kinderhand in
Buchstabonweise unbewußt zusammengelegt, den Satz „dominabor a mari usquo
ad mare" ergeben, eine Voraussage, die sich für Hildebrand später durch Be-
steigung des päpstlichen Stuhles erfüllt,
Z. 16. bie Sd^riftgclei^rten mögen i\)\x cvttärcu: gegen die ungläubige Auf-
klärung gerichtet.
Z. 17. Der Schluß enthält einen Hinweis auf eine unbestimmbare münd-
liche Quelle; Beziehungen Kleists zu Polen bestanden durch Landrat von Haza,
aber auch durch viele andre Beamte und Offiziere.
«leif». IV. 18
274 Anmerkungen der Heransgebor.
Die Anekdote ist in Nr. 15 der Hamburger „Gemeinnützigen Unterhal-
tungs - Blätter", 1811 (10. April), nachgedruckt.
9Jätfet (Doktor der Rechte) (S. 196 und 197).
S. 106, Z. 29. befagte 2)ome: wie es im „Griflfel" heißt famt ber befogten
Snfd^rift. Unter dem „Rätsel" steht in den „Abendblättern" der Klammer-
vermerk: (Site Sluftöfung im folgenben 2tücf). Dies Versprechen ist — wohl
absichtlich — von Kleist nicht eingelöst.
Slnelbote (Kapuziner) (S. 197).
Der Schlußsatz mag eignem Erlebnis Kleists entsprechen.
9tneIbote (Ginck) (s. 197).
S. 197, Z. 22. bie je^t atteä entjüdt utib ^inreigt: Glucks „Ighigenie in
Tauris" wurde seit 29. Oktober 1810 auf dem Nationaltheater in Berlin auf-
geführt („Kämpfe", S. 212), von Arnim in den „Abendblättern", Nr. 30 vom
3. November 1810, als „unvergleichlich" und „einzige ernste Oper in der
Welt" gepriesen.
%ntti>ott (Shakespeare) (S. 198).
„Richard III." erschien damals gerade; die „Abendblätter" melden in
Nr. 67 vom 17. Dezember 1810 : „Bei J. E. Hitzig hinter der katholischen Kirche
Nr. 3 ist zu haben: Die eben erschienene erste Abteilung des neunten Bandes
von Shakespears dramatischen Werken, übersetzt von A. W. Schlegel, 8. Ent-
haltend Richard den Dritten.
S. 198, Z. 15. Das etwas anzügliche Spiel mit den Worten „Eroberer",
„Festung" etc. erinnert zugleich an den „Neujalirswunsch".
Sonrefi)Ottbenä.5Waifiri(f)t (Unzelmann) (S. 198).
Unzelmanns Gewohnheit, zn improvisieren, nach Frau von Berg, Königin
Luise, S. 211 (2. Aufl. 1849), wurde schon 1806 bei Aufführung von „Wallen-
steius Lager" durch die Berliner Direktion verboten.
Das Ganze ist Kleistsche Bearbeitung einer Königsborger rrivatmitteihuig,
nicht einer Stelle der „Königsberger Zeitung"; der Schlußsatz wie iu der „Un-
maßgeblichen Bemerkung".
3m 2. „mtnbUatt" üom 2. Cftoöet 1810 (Kapitän Bürger) (S. 199).
Der Vorfall, um den es sich handelt, fand in Berlin am 29. Sei/tembor
1810 statt.
^m 8. „mCttt>Untt" bom 9. DftoSer 1810 (Toller Hund) (S. 199).
Mit ersichtlicher Komik von Kleist anf Grund eines Polizeiberichts ge-
arbeitet; die Polizeinachrichten wurden Kleist, wie er selbst in seineu „Abend-
blättern" bekannt gab, von dem ihm befreundeten Polizeipräsidenten Justns
Grüner geliefoi't. Als „Druckfehler" berichtigt Kleist am folgenden Tage (10.
Oktober) die Überschrift „Polizeiliche Tages-Mitteilungeii", da die Fassung des
Kleinere Schriften, S. 196 — 204. 275
Artikels „bloß auf der Redaktion beruhe". „Polizeibericht" wie „Drnckfohler"
iu den „Kämpfen", S. 366.
6^ariti«SJorfött (S. 199 und 200).
Humoristische Behandlung eines Berliner Lokalvorfalles; der amtliche
Polizeibericht abgedruckt „Kämpfo", S. 363. Darnach handelt es sich um den
Kutscher des Professors Grapengießer, eines Bekannten Kleists von der christ-
lich-deutschen Tischgesellschaft.
S. 199, Z. 26. übergefa^rne : märkische Partizipialbildung, öfter bei Kleist.
Z. 29. Geh. Medizinalrat und Professor Kohlrausch war 1810 Chef der
Königlichen Charite.
S. 200, Z. 1. bie läc^erlic^ften ÜKi^ocrftänbniffe: „lächerlich" im älteren ak-
tiven Sinne, Lachen heri-orrufend ; ebenso gleich darauf .Jämmerlich" (Z. 11)-
Z. 16. Überfahrt: ungewöhnlich in passischem Sinne.
Z. 22. Im Schlußsatz leichte , Kleist gewöhnliche Ironie auf die Ärzte.
SageS - eteißniS (Ulan Hahn) (S. 200 und 201).
Kleistsche Bearbeitung eines Polizeiberichts, der „Kämpfe", S. 367, r.b-
gedi-uckt ist; ebenda auch die Vornotiz im Extrablatt vom 16. Oktober. Der
Vorfall geschah in der Kauonierstraße 10, nicht weit von Kleists Wohnung
in der Manerstraße. Das Schimpfwort „Laflfe" (S. 200 , Z. 30) steht schon im
Polizeibericht. Ausgeschaltet hat Kleist das Eingrei/un einer Jägerwache und
die Überwältigung des Ulanen allein einigen be^erjten Kameraden überlassen,
wälurend der Polizeibericht nur von „seinen beiden" Kameraden spricht
Üfiet bie 2uftf(!^tffo^rt ... am 15. DÜoBcj 1810 (S. 201—207).
Drei Artikel, in denen Kleist über den Aufstieg des ■Wach.stuchfabrikanteu
Claudius an des Kronprinzen Geburtstage berichtet, das Problem der Lenk-
barkeit des Luftballons erörtert und mit dem Professor Jungius eine Fehde
aasmacht; Claudius' Ankündigung war am 9. Oktober 1810 in der „Spenerschen
Zeitung" erfolgt.
S. 208, Z. 20. t)on fiö^erer ^nb befragt : sonderbare Verwendung von „Hand".
S. 204 , Z. 23. Nachdem bereits am 18. Oktober Jungius mit Namensunter-
schrift in der „Spenerschen Zeitung" gegen die „Abendblätter", ohne sie za
nennen, polemisiert hatte, trat am 25. Oktober in derselben Zeitung ein neuer
Widersacher gegen Kleist auf, diesmal unter ausdrücklichem Hinweis auf die
„Abendblätter", und am Schlüsse mit Ausfällen gegen Kleist, die dieser gleich
anfangs (S. 204, Z. 28) auf überlegene Weise beiseite schiebt, um seine Ant-
wort „Aöronautik" rein sachlich halten zu können; auch dieser neue „un-
bekannte Hr. Verfasser" wird Jungius sein. Kleist macht seine Gegengründo
Punkt für Punkt geltend; die kleine Ansbiegung der Erwiderung bei Punkt 7
(S. 206, Z. 29) hat seineu Grund darin, daß hier das Schlußstück der „Aero-
uautik" in einer neuen Nummer der „Abendblätter" einsetzt. Die am Schlüsse
18*
276 Anmerkungen der Herausgeber.
versprochenen „bestimmteren Fakta" über den Luftschiffer Garnerin sind la
den j^bendblättern" nicht beigebracht worden.
S. 205, Z. 31. Daß der leere Luftballon zu Dübon niedergegangen war,
wurde in Berlin durch ein „Schreiben aus Neuhof bei Düben am 16. Oktober
1810" bekannt, im „Abendblatt" vom 1. November abgedruckt; das Nähero
darüber „Kämpfe", 8. 564.
S. 207, Z. 2. jur Slc^fe : alter Fuhnverksausdruck f Or „zu Wagen".
Z. 19. deftimmtere %alta, a(ä bte im I3ten 3(benb6(att: als die in Kleists
/.weitem Artikel, und zwar oben S. 203, Z. 31, beigebrachten.
9Bet^nrti^t§au§fteaung (S. 207—209).
Über die persönlichen und sachlichen Anlässe zu dieser die Besprechung
der übrigen Berliner Zeitungen weit überflügelnder Berichterstattung steht das
Nähere in den „Kämpfen", S. 281.
S. 207 , Z. 28. Mad. Henriette Werckmeister war die Gattin dos Inhabers
eines Lese - Instituts in der Jägerstraße 25, in demselben Hause, in dem die
Ausgabe der „Abendblätter" stattfand; wie alle übrigen Schriftsteller und Ge-
lehrten war gewiß auch Kleist auf das Lese - Institut abonniert, in dem zwei-
bis dreihundert Zeitungen des In- und Auslandes für die berechtigten Benutzer
auslagen. Frau Werckmeister suchte der schweren Not der Zeit durch ihre
Ausstellung zu steuern.
S. 208, Z. 2. in bure^road^ten Wächten; vgl. Goethe von Schiller: „seine
durchgewachten Nächte" (Goethes „Werke", berausg. von Heinemann , Bd. 20,
S. 166, Z. 4f.).
Z. 22. eine eb(e 2)ame: sie war Kleist gewiß nicht unbekannt.
mütvntutittv (Smt^mfi^piau (S. 210—218).
Der Aufsatz greift in die Reform der preußischen Volksschule ein : er sucht
die in Königsberg durch Kant, Kraus, Scheffner vorbereitete und vom Ober-
schulrat Zeller eingeführte, in Berlin von Fichte (9. und 10. der „Reden au die
deutsche Nation") empfohlene Pestalozzische Methode zu bekämpfen und sie in
Erwägung, daß nicht nur der Nachahmungstrieb guter Beispiele, sondern auch
die Gcgensätzigkeit gegen schlechte Beispiele wirksam sei, durch Einrichtung
einer Lasterschule, die durch Erzielung von Abscheu vor sclilechten Beispielen
zur Sittlichkeit erziehen solle, ad absurdum zu fuhren. Pestalozzi und Fichte
waren schon in den Phöbus- Epigrammen (oben S. 23) angegriffen worden.
Mit Beziehung auf Jean Pauls Erziehungslehre „Levana", der sich darin 1807
schon gegen Pestalozzi erkläi*te, unterzeichnet Kleist den Artikel als „Levanus".
Inwiefern Kleist die Anschauung seiner Kreise aussprach, bestärkt durch Karl
von Raumers persönliche Erfahrungen in Yverdun, dafür muß ich auf meine
Darstellung in den „Kämpfen", S. 324 ff., verweisen.
S. 210, Z. 10. 2)te ejpcnmcntolp^yfif . . . Ic^rt etc.: wie schon in der
,Allmäbligen Verfertigung der Gedanken beim Reden" (oben 8. 77, Z. 1).
Kleinere Schiiften, 8. 205— 218. 277
S. 212, Z. 9. „Verwarten" Im Sinne von „bevorstehen"; sonst mir mäi--
kisch nur im Sinne von „aufbewahren" bekannt.
S. 218, Z. 3. Bei der Todesfurcht des portugiesischen Kapitäns mag mau
au den Prinzen von Homburg denken.
Z. 9. 3c5 fel6ft : Kleist mag wohl einzelne scherzende Anspielungen auf
sieh und Ulrike machen, das ganze „Beispiel" aber entbehrt der Beglaubigung
in seinem uns bekannten Lebensgange. Auch meine grou (S. 216, Z. 24) ist
ja nicht Kleists Frau. Dem allitterierenden „locker und lose" vom Bruder ent-
spricht „knickern und knausern" von der Schwester; vgl. Goethe im „Wilhelm
Meister": „aus diesem losen, lockern Wesen".
S. 214,Z. 4. See ober Spunfd^: Satire auf die ästhetischen Tees, ins-
besondere in Berlin; ebenso Adam Müller in den „Abendblättern".
Z. 7. Über Basedows Verspottung in den „Abendblättern" durch Oberst-
leutnant von Ompteda sieh „Berliner Kämpfe", S. 96.
Z. 27. 31"^*^""* ""^ S^ftiing : ähnlich wie in Julius von Voß' „Liebe im
Zuchthauso".
S. 215, Z. 17. Urfpiung . . Momä : worüber damals Niebuhr vielbesuchte
Vorlesungen hielt.
S. 216, Z. 12. Kleist straft, im Sinne des „Gebets des Zoroaster", die
Laster seiner Zeit, in Gesellschaften und auf der Straße, bei hoch und niedrig.
Z. 13. Man beachte die chiastische Anordnung von ®eij unb gurd^tfamfeit
und 2;olI(ü^nI)eit unb Serfc^roenbung.
Z. 26. £ieberli(^leit . . bel^alte ic^ mir beöor : ebenso ben 5}5rofpettug . . be*
Rotten wir einer . . weitläufigeren Slbi^anblung beoor (S. 219, Z. 19).
Z. 30 ff. In der „Nachschrift" betont Kleist, ähnlich wie in „Wissen, Schaf-
fen etc." gegenüber der Medizin, so gegenüber der Pädagogik das Recht der
Individualität und steuert der Überschätzung des Wertes der Erziehungssysteme.
S. 217, Z. 12. Gegen die platten Ermahnungen eines Hofmeisters oder
einer französischen Mamsell richtete Kleist sein Epigramm Nr. 11 „Die un-
verhoffte Wirkung" (oben S. 23).
Z. 25. Den Gedanken dieses Abschnittes hat Kleist auch in dem Epi
gramm Nr. 13 gegen „P[estalozzi] und F[ichte] ausgesprochen (oben S. 24).
Z. 31. bie uralte erjie^ung, bie un5 bie SBäter, in ifirer Einfalt, überliefert
l^aben, wollte eben die preußisch - konservative Gesinnung Kleists und seiner
Freunde vor unerprobten Neuerungen schützen.
S. 218, Z. 7. wnä bie Grfafirung von f eftalojji unb geller . . fagt: solche
Erfahrungen hatten Karl von Raumer über Pestalozzi, Wilhelm Dorow über
Zeller mitgeteilt; über beides sieh „Kämpfe", S. 328. ,
@nt»urf einet 99om6en))aft (S. 218 und 219).
Drei zusammengehörige Stücke, scheinbar von verschiedenen Verfassern,
In Wahrheit von Kleist geschrieben. Das erste scherzhafte Stück will die Leser
278 Anmerkungen der Herausgeber.
gewissermaßen eiiifangen. Das eigentliche Gewielit ruht beim zweiten Stücke,
das die politisclie und wirtschaftliche Notlage des Staates, die Bedrängnis des
Einzelnen, die schwierige Lage der Gutshöfe und des Geldmarktes, die Lang-
samkeit der Rechtspflege, aber auch die Sehnsucht der Kriegspartei, endlich
unter dem Donner der Kanonen das Nationalfest zu feiern, zur Sprache bringt;
die Mitteilung eines Planes am Schlüsse sowie die t'berschrift „Nlitzliche Er-
findungen" ist natürlich nicht ernst gemeint. Über die, früher verkannte, poli-
tische Bedeutung des Artikels sieh das Nähere „Kämpfe", S. 68.
S. 218, Z. 15. in biefen a;agen: Sömmering 1808, nach Entdeckung der
galvanischen Elektrizitätsquellen.
Z. 16. bev Di er SBeltteile: sonderbar!
S. 220, Z. 18. in ipvo jeff en oenoicf elt : könnte dativisch sein, wie öfter bei Kleist
(sieh Bd. 3, S. 439 dieser Ausgabe). Möglich wäre aber auch, daß Kleist die ältere
schwache Pluralform solcher aus dem Lateinischen übernommener Substantiva
vierter Deklination hier anwendete : dann läge akkusativische Konstruktion vor.
S. 221, Z. 13. „publizistisch": hier soviel wie „staatlich".
Bi^ttibtn eines Seclinec SintOO^nerS (Quinenlottene) (S. 221 und 222).
über die politische Absicht dieses Artikels sieh „Kämpfe", 8. 66. Im
August 1810 hatte uämlich der Staatsrat Hoflfmann, der nationalökonomische
Gegner Adam Müllers, zur Beseitigung des Zahlenlottos wegen „seiner nach-
teiligen Einwirkungen auf die Moralität der minder begüterten Klassen, die es
bei den so sehr geringen Einsätzen, und indem es Veranlassung zu Traum-
deuterei und anderm Aberglauben gebe , auf eine verderbliche Art zum Spiele
reize", die sog. Quinenlotterie entworfen, die aber bei der Anwendung sehr
bald Fiasko machte: durch Nachweis einer neuen Quelle des doch nicht ver-
meidlichen „Aberglaubens" sucht Kleist die neue Lotterie ad absurdum zu
führen ; schon ein Phöbus-Epigramm widmete Kleist den Lotto-Zahlen. In der
„Gräfin Dolores", Bd. 1, S. 11 (Berl. 1810) erzählt Arnim : „Als ihm [dem Gra-
fen] zuerst deutlich wurde, daß er nicht gut noch einen Monat seinen ge-
wohnten Aufwand bestreiten könne, träumte ihm . . seiner Frau und Kinder
Alter als die Zahlen, in denen sein Glück begründet. Statt diesen Tranm
moralisch zu deuten, meinte er ihn unmittelbar zu bewähren und besetzte die
drei Zahlen mit einer bedeutenden Summe in allen Lotterien; er war seiner
Sache so gewiß, meinte es eine so bestimmte, himmlische Off'enbarung .. [aber]
keine seiner Zahlen war heraus gekommen." Görres 1807 sagt zum Volks-
buch „eines alten Einsiedlers Traumbuch, zum Nutzen derenjenigen entworfen,
welche in dem Lotto glücklich zu werden gedenken", S. 41: „nicht ganz leer
im Grunde, aber durchaus nichtig in aller Anwendung ... So lange aber die
Regierungen nichts Unanständiges darin finden, Bank zu halten, w^ird auch
dieser kleine Kobold nicht aufhören, unter dem Volke zu rumoren."
Z. 27. bie aufgetlärte Sibfici^t stichelt gegen die Aufklärung.
Kleinere Schriften, S. 218— 226. 279
S. 222, Z. 11. Unter den Namen der KoUektenro waren auch jüdische,
daher der Witz mit „David".
Z. 30. Die Aufforderung zur Bewerbung am Schlüsse ist natürlich wieder
nicht ernst gemeint.
Ü6er ba§ SuEuSfteuercbift (s. 223 — 226).
Die im Edikt vom 28. Oktober 1810 festgesetzte Luxussteuer, die die
Physiokraten ebenso bestimmt verwarfen, wie sie die Smithianer, und mit
ihnen der Königsberger Nationalökonom Christian Jakob Kraus, forderten,
betraf insbesondere auch die hergebrachte Haushaltung des Landadels, der
sich gegen die Neuei-ung auflehnte. Der erste Teil des Aufsatzes zeigt, wie
den Bestimmungen des Gesetzes entschlüpft werden könne, so daß in einem
gegebenen Falle nur 54 Taler statt 400 Taler Steuern bezahlt zu werden brauch-
ten; der zweite Teil sucht durch Widerlegung des ersten den betreffenden
Staatsbürger, der so handle, an den Pranger zu stellen. Die Tendenz des
Gesamtartikels ist mehr regierungsfreundlich als oppositionell und stimmt zu
dem Arrangement, das Kleist, durch die Zensur mürbe gemacht, mit Friedrich
von Raumer über die Haltung der „Abendblätter" einging. Im Briefe vom
13. Dezember 1810 wurde der Artikel Raumer von Kleist vorgelegt. Ich bin,
wie ich es in den „Kämpfen", S. 116 ff. , aussprach, auch heute noch der Mei-
nung, daß der oppositionelle Kern Kleist von außen zukam, und daß der zweite
Teil im staatskanzlerischen , nicht im eignen Sinne von ihm verfaßt ist; trotz-
dem scheint Kleists Be- und Umarbeitung doch so stark und durchgreifend,
daß der Artikel seinen Schriften nicht vorenthalten werden darf, und ich ziehe
meinen damaligen Einspruch zurück.
S. 224, Z. 8. „Jagdklepper" für „Hund" im „Deutschen Wörterbuche"
unbelegt und sonst wohl nicht gebräuchlich; auch das Simplex „Klepper" ist
im „Deutschen Wörterbuche" nur von Pferden und Menschen belegt.
Z. 25. bie gorberung aud^ i^ie^er: d.h. aus diesem Paragraphen.
S. 225, Z. 3. „Der Kelch . . geht vorüber": biblische Reminiszenz.
Üitv bie SiJtrtttämaßregcttt ber Sleflierung (s. 226 — 229).
Einer von denjenigen allgemein-politischen Artikeln, wie sie im Dezem-
ber 1810 in den „Abendblättern" erschienen waren, nachdem sich Kleist not-
gedrungen hatte entschließen müssen, den Geist seiner Zeitung umzuändern.
Da vom Finanzedikt vom 27. Oktober 1810 als vor ac^t SBoc^cil erlassen
die Rede ist, muß der Artikel etwa Ende Dezember noch geschrieben sein.
Die Stolpische Eingabe, über die ich „Kämpfe", S. 145, berichte, liegt im Geh.
Staatsarchiv in Berlin; die Kabinettsordre steht in der Cottaschen „Allgemeinen
Zeitung", 1811, Nr. 16. Da zum Quartalswechsel, Januar 1811, Kleist der po-
litische Artikel gänzlich untersagt wurde, blieb der in Briefform gehaltene
Aufsatz liegen, durfte aber mit zwei anderen am 17., 18. und 19. Januar 1811
gedruckt werden , weil sieh die innorpolitische Lage insofern geändert hatte.
280 Anmerkunsen der Herausgeber.
als die Staatskanzlei eine Vertretung der Provinzen zur Behebung der hervor-
getrotcnen Schwierigkeiten nach Berlin berief. Die Sprache, der Einschub der
Anekdote von Boerhaave und anderes weist auf Kleist, dem ich, entgegen
anfanglichem Bedenken, jetzt doch den Artikel zuschreibe.
S. 227,Z. 3. „beides .. und": wie in der Shakespeare -Anekdote, oben
S. 198, Z. 9.
Z. 11. Im dritten Absätze wie namentlich auch im Schlußstücke bemerke
man die Anspielungen auf die Wünsche und Hoffnungen der Kriegspartei.
Z. 24. roürbig bei- fc^öitften Seifpiele ber S?orjeit : wie im „Findling" (Bd. 3,
S. 374 dieser Ausgabe) zu ähnlicher Charakterisierung : eiltet lartüffeDöBig roürbig.
S. 228, Z. 14. Bei Boerhaave habe ich die Erzählung nicht finden können.
Der letzte politische Artikel; von nun an sind die „Abendblätter" bis
zum Schlüsse unter dem Zwange der Zensur absolut unpolitisch.
9tM5Cifle (S. 229).
Der allerletzte Schriftsatz der „Abendblätter", in dem Kleist, deutlich für
die Staatskanzlei, die briefliche Drohung (an Ranmer 21. 2. 1811), er werde
„die ganze Geschichte des Abendblattes" im Ausland drucken lassen, nochmals
aufnahm: das richtige Gefühl dessen, was er als preußischer Patriot seinem
Staate und sich selbst schuldig sei, hat ihn vor der Ausführung des Gedankens
glücklich bewahrt.
Parerga (S. 230—238).
(SmVfiubungcn üov t^ricbrii^S <3ee(anb{i^rift (s. 330 f.).
Kleist gestattete sich, wie gedruckten Vorlagen, so auch Manuskripten
gegenüber, die ihm eingereicht wurden, die größte Freiheit. Brentanos und
Arnims umfänglichen Aufsatz „Verschiedene Empfindungen vor einer Seo-
landschaft von Friedrich, worauf ein Kapuziner", nachmals in Brentanos
„Gesammelten Schriften" Bd. 4, S. 424 ff. gedruckt, strich er für seine „Abend-
blätter" so stark zusammen, daß er Clemens Brentano, auf den in Nr. 12 die
Unterzeichnung cb hinwies, mit folgender „Erklärung" in Nr. 19 zufrieden zu
stellen suchte : SJer Sluffal .§nt. 8. 21. v. St. unb §rn. ©. S3. über ^rit. gdebrid^«
Seelanbfc^oft (f. 12te SÖIatt) war urfprünglici^ bromatifd^ abijefofet; ber SRaum
biefer SJIätter erforbeite abei: eine Slbtürjung, ju weither gveil^eit id^ von ^vn.
21. 0. 21. freunb[d^Qft(id^ bered^tigt roar. ®Ui(S)wo^l i)at biefer 2iuf|'Q| boburt^, bo|
er nunmehr ein beftimmtesi Urteil auöfpiic^t, feinen S^orattet bergeftalt »eränbert,
bap ic^, }ur Steuer ber SBa^r^eit, foUg fit^ beffcn jemanb erinnern foUte, erltöven
mu^: nur ber Söudiftabe bessfelben geprt ben genannten beiben §rn. ; bev ©eift
aber, unb bie SBerantroovttid^tett bnfür, fo rote er jejt abgefaßt ift, mir. §. v. St.
Über das Verhältnis der Kleistschen Kürzung zum Arnim - Brentanoschon Ori-
giualaufsatze steh „Kämpfe", S. 262.
Kleinere Schriften, 8. 227— 238. 281
S. 281, Z. 2. Das Motiv für ein Landschaftsgemälde, eine Quadratmeile
märkischen Sandes und ein Berberitxenstrauch mit einer Kriihe darauf, ist von
Kleist selbständig eingeschoben.
^ie Teilung und 2)aa @ra6 ber SJätet (S. 232 — 235).
Daß Kleist auch Fo,uques Er/.ahlungen kürzte, beweist „Die Heilung",
deren echte Gestalt in Fouques „Kleineu Romanen" 1814 (3, 225) erscheint.
„Das Grab der Väter" ist von Fouque, wie er doch sonst mit allen seinen Bei-
trägen zu den „Abendblättern" getan hat, nicht in seine Schriften aufgenommen
worden, offenbar weil er die Erzählung in der ihr von Kleist verliehenen Ge-
stalt nicht mehr als sein Eigentum betrachten konnte. Über das Verhältnis
der Kleistschen Verkürzungen zu den Urschriften sieh „Kämiife", S. 487, 488.
S. 233, Z. 10. üBer i^r ^inroei^t: dativisch.
Sie futt^tbnte (Sinlabung (s. 236— 238).
Ober des Grafen Loeben literarisches und persönliches Verhältnis zu
Kleist verweise ich auf „Kämpfe", S. 490, und „Nene Kunde", S. 42; die
Fassung, die „Die furchtbare Einladung" in den „Abendblättern" aufweist,
geht auf Kleists Bearbeitung zurück.
-^5K^-
Lesarten zu Band 1—4.
Vorbemerkung.
Die von Reinhold Köhler überwundene Willkür Tiecks und Julian Schmidts
sowie ihres Gefolges berührt den kritischen Apparat durchaus nicht; wir buchen
selbstverständlich nur eigene Varianten Kleists und erwägenswerte Besserungs-
vorschläge, können aber auch im bloßen Herunterdrücken einer einzelnen
Handschrift oder Ausgabe kein kritisches Verfahren sehn. Kleists Interpunk-
tion wird treu bewahrt und da stillschweigend eingesetzt, wo ein ihm eigen-
tümliches Komma vorher oder nachher das entsprechende fordert, oder wo zwei
Überlieferungen einander ergänzen; auch gegen seinen häufigen Brauch in
Sätzen wie „Das Streben es zu thun, ist gut". Die Abweichungen werden stets
verzeichnet, wenn der Sinn in Frage steht. Vom Segen der neuen Recht-
schreibung hat das Zeitalter Kleists ja erst wonig erfahren. Er schreibt u. a.
das übliche th (auch §ut^), dt in ©iribte Sc^roevbt, liebt trit Sd^rit, setzt natür-
lich Sonftruction ijSrtncip n. s. w., die Verbalendnng -iren, -ni^, braucht den
Doppelvokal Sd^aam Saamen Sci^oo^ (Sd^ooö) Seegen feclig, Dehnongs-h geba^r
frö^nen ÜJiä^re^en, öc^t ©ränje ©räuel, mogte tnögte (wie Hebbel), 09 verschwin-
dend wie auch die Femininendung inn zu weichen beginnt, gelegentlich SRei}
doch auch trojt/eicp^ant, gefammt, erioiebern roieberfiaUcn, gieng im „Phöbus"
doch in den „Erzählungen" ging ; immer giebt giebft, töbtlic^ — Fälle, in denen
wir dem orthographischen Gesetz dieser Klassikerausgabon doch über die sonst
ängstlich verfochtene Wahrung von Laut und Form hinaus nachgeben mußten.
Natürlich achtete Kleist noch wie alle Welt das Hauptwort : Std)t geben u. s. w.
(SHed^t l^aben); er trennte bei Seite fegen, im Staube fein, 5U ©iinften n. s.w., schrieb
aber jum erftenmat. Hier sind bei nns wohl kleine Schwankungen zurück-
geblieben, doch die fo eben und eben fo, die konjunktionalon fo lange, fo balb,
fo roie u. a. durchweg zusammengezogen worden. Normiert wurden auch für
direkte Rede die meist fehlenden, dagegen öfters bei indirekter gesetzten An-
führungszeichen ; 3^r ©ucb ®uer bei der Ansprache an eine einzelne Person,
so auch Gr Sie. Die Apostrophierung im Innern und am Ende schwankt sehr
((jeut und Ijcilt', fünf) und 9iu£)', Sie^ und Sie^' u. a.); wir setzen alle Singular-
imperative starker Verba ohne Apostroph, synkopieren durchweg Ji^aun gorb«
VorbemerkuQg. 283
rung ©efattgne jd^Btirer Be^re »evfto^ne und wahren nicht das öftere löf't u. dgl
Majuskel (2lUe?, Slnbre n. s.w.) nnd Minuskel entbehren einer festen Anwendung.
Folgende Siglen, abgesehn von einzelnen besonders erklärten, werden
gebraucht :
H: Handschrift Kleists, h eine kleinere; eine nicht revidierte Kopie.
jE; Einzeldruck; auch erster Gesamtdrnck der „Erzählungen".
P: 5p^öbuä. ©ttt gournol für bie fiuiift ^erouägegeben »on ^eijtric^ o. SIeift
unb 3lbam ö. SKüaer. ©rftev 3af)rgang. [Heft 2 ff.: „Mit Kupfern".] (erfteS
Stüd. ganuar.) 1808. ©reiben, gebnidt bei dort ®ottIob ®ärtner [Heft 7 ff.:
„im Verlage der Waltherschen Hofbnchhandlung"]. Gr. 4", Antiquadruck.
^; berliner abenbblättcr. 1. Dftober 1810 big 31. anörj 18U. Kl. 8».
N: Heinrieh von Kleists hinterlassene Schriften herausgegeben von L. Tieck.
Berlin 1821. Gedruckt und verlegt bei G. Reimer. LXXVHI u. 290 S.
Äursir-Dmck bezeichnet Gestrichenes der Handschrift.
Ans dem mit vielen AVeglassungen gedruckten Tieck-Solgerischen Brief-
wechsel stelle ich einiges auf Grund der Handschrift in der Kgl. Bibliothek zu
Berlin voran, zur Ergänzung dessen, was Steig, „Neue Kunde", S. 124 ff. über
die seit 1816 schleicliende Vorbereitung von N beigebracht hat.
Solger an Tieck, Berlin, 6. Juli 1816 (ich gebe einiges gesperrt): „Sie
glauben vielleicht, theuerster Freund, daß ich einen von Ihren Aufträgen, Kleist
betreffend, noch nicht besorgt habe. Ich gring aber gleich in den ersten Tagen
nach meiner Ruckkehr von Ihnen zu Zeuges, wo ich jedoch sehr ungenü-
gende Nachricht erhielt, und zur Vervollständigung derselben an die eine
Tochter [Wilhelmine Krug], die sich in Leipzig aufhält, gewiesen wurde. Auf
meine Bitte schrieben sie an diese, die Antwort war aber auch nicht viel
besser, doch wurde mir darin der bekannte Obrist Rühle von Lilienstern als
der bezeichnet, welcher die vollständigste Auskunft geben könnte. Dies war
mir nicht unwillkommen, da ich längst die Bekanntschaft dieses Mannes ge-
wünscht hatte, der ein Freund und Kenner der Kunst und Sammler von Kunst-
werken ist. Ich bin bei ihm gewesen, und er hat mir versprochen, die Haupt-
sachen ans Kleists Leben kurz aufzusetzen. Außerdem hat er mir aber noch
einiges gesagt, was Sie vielleicht bestimmt, mit der Herausgabe von Kleists
Reliquien nicht so sehr zu eilen. Der Maler Hartmann in Dresden habe
nämlich eine Abschrift von Kleist Herrmann, welche vielleicht von der
andren abweiche; so besitze er, der Obrist Rühle selbst, Kleists eigentliche
Originalhandschrift von der Familie Schroffenstein. Dieses Stück sei näm-
lich von einigen Freunden, denen es der Verfasser überlassen, ganz entstellt
herausgegeben worden. Der Obrist versprach mir, wenn seine Papiere, die
sich noch in Dresden befinden, hier sein werden, mir die Handschrift heraus-
zusuchen, und sie mir für Sie zu geben. Ich stelle nun anheim, ob Sie an
Hartmann schreiben wollen, welchen Sie ja wohl kennen. Auch wäre es schön.
284 Lesarten zu Band 1 — 4.
wenn bei dieser Gelegenheit die Familie Schroffenstein, wofern sie es
verdiente, in ihrer ursprünglichen Gestalt erscheinen könnte."
Tiock antwortet am 7. Oktober ans Ziebingen: „Fragen Sie doch beim
Obristen Riihle nach wegen der Familie Schroffenstein. Hartmann in
Dresden besitzt den Herrmann nicht mehr. Kleist hatte ihm denselben ge-
schenkt, ihm aber wieder abgelieben und nicht wiedergegeben. Er hat aber
kleine Gedichte u. einige prosaische patriotische Beiträge vom Jahr
1809 geschickt [s. u. zum „Kriegslied"]. Auch in allen seinen Schwächen ist
der Kleist ein herrliches Gemüth."
Solger, 16. Oktober 1816: „Die Kleistische Sache verzögre ich nicht mit
meiner Schuld. Es kommt aut den Obristen R üble an. Er soll nicht hier
sein; ich gehe aber doch zu ihm, um ihn zu erinnern, und ferner bei ihm
nachzufragen."
Dann mahnt Tieck am 2. Januar 1817, „denn es ist nun bald die höchste
Zeit", am 7. nur: „Kleist! Kleist!", am 30.: „Kleist! — Liebster, helfen Sio
mir" ; und Solger oi-widert am 4. Februar : „Die Sache Kleists habe ich nicht
vernachlässigt, aber ich weiß nun nicht mehr, was ich mit Rühle machen soll.
Er scheint nicht recht zu wollen, »ind da ist es mir zuwider ihn nochmals an-
zugehn. Ich muß ihn also aufgeben, und meinen ganzen Antheil an der Sache,
was mir sehr leid thut. Dagegen hat Schlitz [W. v. Schütz, der Dichter,
Tiecks Freund] Wege gefanden, authentische Nachrichten über Kleist zu er-
halten , und er wird Ihnen gewiß etwas Brauchbares verschaffen." Der diese
Nachricht aufklärende Brief vom 15. Februar 1817 meldet : „Ich war mit Schütz
in Gesellschaft, bei Frau von Kleist [Heinrichs Cousine Marie, der Tieck
nachher so wichtige Correspondenzen verdankt] , in der Kochstraße . . . Von
dieser Frau von Kleist, bei der mich Schütz eingeführt, soll er Ihnen auch
Nachrichten über Heinrich Kleist verschaffen, und vom Obristen Pfuel. Ich
treibe ihn dazu an, und er wird Ihnen gewiß etwas mitbringen. Rechnen Sio
mir es nicht zu, daß meine eignen Versuche deshalb nicht geglückt sind. Ich
bin böse auf Rühle, und sage ihm aus Verdruß nichts mehr darüber. Ich
würde sein Benehmen noch weniger entschuldigen, wenn ich nicht hörte, er
sei so unordentlich, daß man auch in Geschäften nicht mit ihm von der Stelle
komme."
Am 4. Oktober 1817 schickte Solger eine Abhandlung besonders über die
„Hermannsschlacht" und den „Homburg"; Tieck forderte, für diesen „Beitrag
zum Kleist" dankend, die Manuskripte am 22. zurück, und am 13. November
sandte der auch um die Lyrik bemühte Solger „die Kleistischen Sachen". Er
trieb den Freund mehrmals zur Beschleunigung der Ausgabe, z.B. am 4. Ja-
nuar 1818: „Kleist kommt doch zu Ostern heraus?", endlich am 12. Mai 1819:
„Wieweit ist der Kleist?" Manches wurde mündlich in Berlin und Ziebingen
verhandelt.
Die Familie Schroffonstoln. 285
Band 1.
^tc garnUic St^roffcnftcitt (S. 1—158).
H: eigenhändig, kleine, zum Teil sehr hastige Züge, Quartband von ins-
gesamt 164 Seiten auf der Kgl. Bibliothek In Berlin, Geschenk aus Dahlmanns
Nachlaß. Vorsatzblatt mit dem Titel von fremder Hand „Die Familie Schroffen-
stein. Manuscript von Kleist." Verschiedene spätere Paginierungen laufen
durch. Die 4 letzten S., ein halber Quartbogen, enthalten vorn das Szenar der
j^Familie Tliierrez", innen den Auftritt der Grethe (s. zu 1883), auf der sonst
leeren letzten den zu 893 vermerkten Eintrag. Dieses etwas grölSere und gelb-
lichere Papier (Wasserzeichen : P. mm ?) erscheint auch in den ersten Lagen des
Ghonorez-Textes, während die Einlagen hier und die Fortsetzung des Gespräches
zwischen Rodrigo und Juan (Unb moofigem ... s. zu 265) schon das kleinere,
hellere und glattere zeigen, das in der Sz. 1, 2 von Franziskas V. 551 an jenes
alte Konzeptpapier ganz verdrängt (Wasserzeichen: SE GRÜNER). — Über
Rabies vielleicht ganz irrtümliche Behauptung, er verwahre noch die Original-
handschrift (zurückgenommen und Dahlmann geschenkt?), sieh S. 283 dieses
Bandes, Zolling 1,60: „Eine zweite, verloren gegangene Handschrift war im
Besitze von Kleists Bruder Leopold. Dessen Frau hatte dieselbe, als »der
Dichter sie in seiner blinden Zerstörungswut nebst anderen seiner Papiere ins
Kaminfeuer warf, dem Flammentod entrissen und sich dabei bedeutende Brand-
wunden zugezogen. Nach mündlichen Familienmitteilungen"; unkontrollierbar.
E: %\t gontilie Sd^roffenftein. ©in i;rauerfpiel in fünf Slufjügen. SBern
imb 3tii(5, bei ^einrid^ ©e^ner. 1803. 265 S., kl. 8, Antiquadruck.
Die höhere und niedere Textkritik ist durch H in ein ganz neues Sta-
dium getreten. 1870 hatte W. v. Maltzahn H verglichen , aber nur im stillen.
Brahm besprach das Thierrez-Szenar und den Ghonorez-Text eingehend in der
Sonntagsbeilage der „Vossischen Zeitung", 1883, Nr. 10 f. Zolling druckte, nach
vielen Probon in den Fußnoten, den ganzen Ghonorez-Text anhangsweise mit
manchen Versehen ab und gab ein Faksimile des ersten Szenars. In einem
großen Aufsatz, „Zeitschrift für Bücherfreunde", II^IV mit Faksirailien, sucht
Eugen Wolff .scharfsinnig und fördernd, aber voreingenommen und die ge-
druckte Redaktion mehr karikierend als abwägend, zu beweisen, daß nur H
einen Kloistischen Text gibt (sein Abdruck „Die Familie Ghonorez", Halle,
286 Lesarten z« Band 1 — 4.
Hendol, o. J.), E dagegen die willkürliche, stUmperliafto, von Fehlern wimmolndo
Umarbeitung Ludwig Wielands. Kleist hat von H eine Abschrift nehmen lassen
und den Kopisten zum 5. Akt nur angewiesen, die Namen Rodrigo und Ignez
zu ändern; weiter nichts, obwohl auch die übrigen Namen des Ex'satzes be-
durften und Striche am Rande die Absicht der Vcrsifikation prosaischer Stellen
anzudeuten scheinen. Es ist von vornherein unglaublich, daß Kleist, der H den
Freunden zeigte (fremde Hände haben an ein paar Stellen flüchtig eingegriffen),
sich mit der bloßen Kopie eines noch sehr revisionsbedürftigen "Werkes be-
gnügt und diese preisgegeben haben sollte. Der Zustand von H mit den vielen
Strichen, Änderungen, Nachträgen, Ersatzblättern erlaubte weder eine unmittel-
bare Redaktion dieser Originalblätter zur endgültigen Gestalt und Druck-
vorlage, noch die Herstellung einer zuverlässigen Kopie durch einen Lohn-
schreiber, dem Kleist nur jene Namensänderung befiehlt. Die Abschrift wurde
gemacht, damit sie bequem der Revision diene. Kleists Eintrag in H IV, 2 (biä
i^ier^er abgefcJiiift) bezieht sich selbstverständlich auf die Abschrift. Da H in
Kleists Händen blieb und von ihm 1809 Dahlmann zum Andenken geschenkt
ward, müßte schon der Kopist nicht, wie es Kopistenpflicht und -art ist, ver-
fahren sein, sondern mehrmals — abgesehn von einzelnen Worten, bei denen
das in Eile wohl geschehen kann — gestrichene Reihen des Originals für
seinen Text berücksichtigt haben. Wir nehmen übrigens an, und vei-weiscn
auch auf handschriftliche Änderungen Kleists nach dem Gesamtdruck der
„Penthesilea" , daß der Dichter ein paar Stellen in I£ noch revidiert hat, als
die von ihm durchgearbeitete Kopie schon an Geßner abgegangen war. Wir
glauben sowohl, daß Kleist hastig zu Werke ging, als daß die aus HfiXr einen
nicht sehr sorgsamen und sprachkundigen Schreiber unmöglich korrekt herzu-
stellende Kopie und die ohne Kleists Teilnahme von einem leichtfertigen Lite-
raten gleich L. Wieland besorgte Drucklegung eine doppelte Fehlerquelle bil-
deten. Wie stark der letzte Revisoi", der Wieland sein mag, eingegriffen hat,
läßt sich nicht ausmachen. Daß der Text B lediglich Verschlechterungen biete,
daß die allerdings harte, großenteils mechanische Vcrsifikation alter Prosa von
einem Pfuscher herrühre (der doch vielleicht mehr Lust zu phrasenhafter Auf-
schwellung als zu solcher Aussparung gezeigt hätte), ist ein Machtsprnch.
Metrische und stilistische Studien dazu sind von Weißenfels zu erwarten, der
mich an einigen Stellen mit seiner Kollation freundschaftlich unterstützt bat.
Gewiß liegt aber in E ein durch fremde Eingriffe verderbter Text vor; vgl.
nd. 1 , S. 9 , und oben S. 283.
Die Familie Schroffenstein. 287
2)ie iJomiUe 2^^icrrcä.
1. aionjo unb ^rnonbo »on S^ierej ftnb äioei Settern, beren ©ro^oötev
einen ©rboertrag mit einanbet gefc^Ioffen l^aben. ©ie fmb im etveit faarüber,
gevnanboS (beä böfen) [g. b. 6. über Alonzos^ Sol^n wirb tobt in ber JJöi^e Don
anännern Slionjoä [über Fernandos] gefunben, unb biefem ber SDJorb aufgebüvbet.
I
2. S)o§ Stüd i^ebt mit einem ©ebet um Diod)e gegen Sllonjo [über Fernando]
an. a)er Qüngling [Pietro] iWobrigo fc^roöret [aus 2)ie fiinber fd^wöven] unb liebet
[aus lieben einanber] o^ne ju roiffen [o^ne über verschriebnem ober? unb?] baß
e§ bie Soc^ter feiueä geinbeä ift. Ognes)
3. ®ie SKad^vtdjt fommt bei älonso an. (Sr befci&roört ben gevnanbo um
fjriebcn. Umfonft.
II [unter Absatz 4 a, R.]
4. S)ie beliebten feigen einanber, o^ne ju [o. j. über zmd] entbedEen mer fie
[w. f. aus Versöhn gestr.] finb. — [oerfpred^cn aber uid^t blutig u. rad^cbürftenb
JU fein Nachtrag vor der Änderung O^ne Ju; an die I.Fassung schloß sich die
gestr. Nr. 5 und die ursprüngliche 6. mit warnt fie an].
[5. Rodrigo versucht es seinen Vater zu stimmen. Vergehens, s. n.] Dar-
unter Aktstrich getilgt
5 [aus 6]. Sgnej oertraut ficf) i^rer SWuttcr an. Siefe entbcdtt ilir, [e. i.,
über warnt sie] u. madpt fie mißtrauifc^, mit Dbft felbft oergiften.
III
6. ©ie gel^t boc§ roieber l^in, mißtrauifc^ — enblid^ fc^liep fie i^n an§ ^erj,
fte crfennen einonbcr. — SSater fommt pt rccognoSciven, u. finbct Siobrigo [dar-
unter gestr. IV].
[gestr. 7.] Siobrigo oevfud^t eä feinen aSatcr ju ftimmen. SJergebenä. [daneben
Rodrigo geht ah — oder eben? — Vater entdeckt Liehe.] Aktstrich getilgt.
7 [aus 8]. Sgnej fommt ju ©Itent unb befennt frei, fie traue ouf Siobrigo.
S)ie eitern benfen, luenn man fte ücreinigcn fönute, u. fdjidcn äiuei greunbe [für
einen g.] i^n au 1)oUn.
[IV. 9. Der findet ihn auf dem Wege zu Ignez. Sie mißverstehen einander,
u. Rodrigo tödtet ihn. Eine Frau kommt heraus, und entdeckt ihm das Ge-
heivmiß. Er [nach u] eilt fort.
10. Sobald er zu seinen Eltern kommt wird er in das Gefängioß geführt.
Um Ootteswillen hittet er — ]
8 [aus 9]. Kobrigo eutbcdt uon einer grau [eingehakt er fagt iljr, fte mögte
Sflnej JU fi<i^ beftctlenj baä ÖelKimnip u. eilt fort.
IV
9) gjnbeffen finb bie gfreunbe gefangen werben u. 'i)<[.hm Jseinaubo bie Siebe enl»
bcdt. Sierioitt^ct. So wie 3iobiigo aufömmt loiib er glcid; ins Öcfäugui^ gefüljrt.
288 Tjesarten zu Band 1 — 4.
0. 3m ©cfängnig [eingehakt bittet um ©otteSiuillcn t^n frei ju laffen] ^ört
9(obrigo fc()[afeub ben Sinfc^tag gegen 39"e3 Seben. ®r eiitiavtet [undeutlich, sieht
aus wie ennorbet] ben J?erfevmetfter nic^t, fonbern fptingt auä bem genfter.
V
11) SRobvigo unb ^gnej tocc^fcln bie Äleibev — geriianbo erftic^t feinen So^n
faus ben iKobrigo dies undeutlich aus verschriebenem feine %] Sllonjo feine
Xoc^ter — bie grou entbedt ba§ (Sc^einmi^ — Süe (Steife [0rafen?J reichen fic^
über i^re fiinber bie §nnbe.
Titel fehlt B. — Personenverzeichnis fehlt H. gintenring: im Text ist
dann die alte (spanische) Form SBetorin ans fi' stehn geblieben, was wir mit
Zolling ändern. Die Namen in H lauten statt ©d^roffcnftcin : ©iionorej (die
erste Silbe betont), SRoffi^: Eiello, fflarroanb: ®offa; SRupert: SRaimonb, euftad^e:
Glmire, Dttotar: SRobrigo (die erste Silbe betont; wie anfangs in Schillers „Don
Carlos", wofür „Roderich" eintreten konnte), Qo^ann: Quan, ©ptoiuä: anonym
(@ioSt)ater), ggloefter: ailonjo, Oertrube: granjt^fa, 3lgne§: Sgnej, Scvonimuä
{^erome dreisilbig): Slntonio (vier- oder dreisilbig; gerbinanb s.u.), Sliböbevn:
Mlbola, ©anting: Santin, gintenring: SSetorin s.o., SEieiftiner (S^eiftin): S^iefta
(li^ieft); Urfuia: U., ©arnobe : 33amaB6. Außer diesen ein für alle Male zu be-
merkenden erscheinen Namen, die keinem im Register E entsprechen und am
gehörigen Orte verzeichnet werden.
I. Slft u. B.f.Hl (Si aus ein | SIntonio über Ferdinand \ fo vor eben fehlt
H I 2 ®lonj u. I 7 bie ans Versehen gestr. | m. SR. für lauen Lüfte gestr. n.
wiederhergestellt über Himmelalüfte | 29 Sllonjo'n ®^onorej I 30 fommt H \ vor
40 ffilmiren | 43. 4 ift'ä, ber flinb^eit 2!er 3JI. H bosser | flinbfieit | 44 i^rcn Slmineu
E I 48 lOQnbfd^. HE \ 52 SBinbel H \ 56 trit H (so fast durchgängig Kleist) |
69 i. — unb bränge aus i^re — bränge | 61. 2 §er}en, feine [feiner verschr.?,
darüber — von fremder Hand? — um bie] goiie, .'jaj, a)er üblic^ ift, ^. | 63
indeß nach SBir I 73 aus SDJenfc^enatter I Seitenende, auf der folgenden ist 74—97
(H'^) gestr., dafür ein späteres Bl. Dir. 1 eingeheftet (74 — 95 samt Parenthese;
kürzere Fassung; 74 SRaimonb, fl" 91.! H), aber das alte Ms. wiederholt dann
gleich auf der nächsten, die zweite Lage eröffnenden S. die V. 96. 7 und fährt
fort. 77—89 Unb bog in feiner SBruft woä) [aus feinem Söufen], an ber SBut§, ©in
greunb beä geinbeä auffielet roibcr i^n [unter dem Ansatz Der Feind hat einen
Freund in uns neben Und daß die Wuth, die Feindeshaupt bestimmte, Wie Ele-
phanten, sich zum Herren lehrt.} ©taubft I)u, SUoUjO werbe fein Sßerbred^en
Söetennen, SJeinem Stai^l ben Söufen öffnen? SBirb er ftcb nic^t oerfteUcn, läugnen,
SÜc^ Deä falfcf;en JlrgroobnS jeiOn, bie Sc^utb beS Söiute^, 2)aä fliegen wirb, auf
Seine Seele fc^ieben? ^enn immer nennt ber 3Jienf(^ baä Siuge front, Tai feinen
SDiofel fiebt, unb finbet greunbe, 2)ie'ä glauben, ©ine SKadjt roirb er fid^ fammcin,
3)!it SRebnerfünften bie ©emüti^ev fit§ ®e«innen, bann 5)ir tiftig lait ein ®arn a3e=
reiten, baS in 3)einer SBut^ S)td^ fängt. äBa« fag' i($, 3)ici^ — aue^ midj, unb iWobrigo,
Bd. 1 : Die Familie Schroffenstein. 289
Semt ba^ ift fcineä 2BanbeIä weiteä gieL SHaimonb. 3fJein, füvd^te nid^t — SSaä
meiiift SDu? ift ein ®ott? 9lun fte^, ber roivb bnä ^eiige dle^t 6efd^ü§en, 35enn
eine 2Belt ge^t e^r als ba§ ®efe§ gu ®runbe, bag aHein fte aufrecht plt Qn«
beffen luoUen roir baä Sd^ergenamt 2)!it SlBeiä^eit übente^men, unb ein §eer Sßon
toenigftenä bvcifiunbert aJJännern ftcüen. 2luc§ luiU ii^ felbft mit ÜJlörbern treu
oerfa^ren, Unb i^tn ben grieben fünbgen — Stlbota, Qnd) fenb id^ ab, i^nt ba§ ju
fagcu — Sogt'ä 3^m aber nic^t fo fanft, wie ic^, ic^ bitt' Suc^, //« | 85 ^ebvo'ä
a)iorb [über Tod] | 88 auf fehlt I£ | 90 ba§ idf; ans ic§ fei ZT" 1 92 bitt' ©ud^ If« bitt
if I 93 3l^r mü^ u. Sagt if« 1 94 58[ut II Sj'oxt S^r IP 1 nach 95 b. fein ®. //«if |
au^er Slntonio unb SJobrigo für Ferdinanl bleibt zurück u. vor 96 2(nt. für Ferd.
if" I neben 96 auf ®raf bezüglich (Die§ barf SWobrigo nid^t fein, er muß jum
Siitter gefif;lagen loerben) | 97 — 9 von einem Strich durchzogen, der dem ersten
Wort SBittf. nicht gilt, denn daneben steht (andre Tinte) roenn S)u nid^t auä
®offa fommft. I 100 So nach Nun | 104 aus Sure | 108 cor u. d. Z. | 109 S)u
1^. ü. d. Z. I 111 Äinbermörber E gegen H n. 621 | 113 weiß über spricht I 115
6tet§ über Z)ic7i immer \ 123 oon H | »f aus 2la^ I 125 ^ieng' HE n. s. f. | 126
3o nicht eingerückt E I 130 in e. 58. nachträgl. | 131 aus 3n e. S3. — Unb
lueiJs je§t nid^t bie 3eit ift | 132 mofetu H \ 136 u. fie H \ 140 wo fehlt H | 141
äBo id) eS H\ ben frerf; fehlt H I 142 Sen grc^»5ßer[äumb. // 1 ©efU^l fehlt H \ 143
(Sefü^l be§ bis ber H | 144 ®efüt)l' : Dlid^t ©inen roirb i^r (Slanj b. H 1 150. 1 Slid^t
felbft auf feine Seite treten würbe S)cm eignen SJatcr gegenüber? 3lun fr| 152 S^roerbt
HE u. s. f. I 142 S)a§ bis fieb' roo^l 158 auf eingeheftetem Bl. mit konespon-
dierondem Vermerk SJlr. 2 ersetzen die ältere — statt der am Seitenende nicht
gostr. Abfertigung Siobrigo. So Ratten SBtr bcnn einanber weiter nid^tä äu
fagen? — quer a. R. in zwei Kolonnen geschriebene Fassung Diobvigo. S5aä
[Vorsende] ®efüp be§ 9tec^t§! D Su SDJarftfc^reier ber SJlatur, nid^t Gineu wirb
Sein Slufruf trügen, Unb fc^reienb an ber Scfe werben fie SlUein SDic^ fielen laffcn —
Sag ®efü£;t Seg Kec^tä ! 2llä ob'ä in einem a31enfd5en=2Snnern ©in anbreä nod; alä
btefeä gäbe — Senfft Su, Sa§ i^ bie Söruft, wenn eine ©c^ulb mid^ brüdEte, Sem
SRed^t ber Sac^e weigern würbe? SRun u. s.w. (153 auf f. ^aupt fehlt, 155 »er^
ftel^en, 157 C. nic^tä j" fafle" «"^^r — 2eb' wol^t darunter undeutlich Rodrigo).
Kleist hat SIntonio. JJein auf dem Bl. 9Jr. 2 als Stichwort hinter fagen? zu-
gefügt und nicht gestrichen (das nächste alte beginnt so als mit selbständiger
Zeile); darunter nach kleinem Spatium (Jla^e fri^t SKäufe unb SpedE obenein) i
nach 163 wiU ge^en, bemerlt H | Sird^enoogt E gegen Kleists ständigen Brauch
(hier 945 Surgooigt H) ooigt über diener (sonst geblieben) H \ 163—238 H:
iltrc^enbiener. §err.
aintonio. fiennft Su mid^?
ßirc^eubiener. Su meinfl, »on älnfel^n —
Slntonio. SUein, uon JJamen.
fitrd^enbiener. SBorft Su fd^on in biefer Äirc^c?
Stntonio. SJiematä.
fitcift. IV. 19
290 Lesarten zu Band 1 — 4.
Äiiti^cnbiencr. ®i, $en", loie foUt' ic§ bie 9Jamen SJtter (eimen, bie nufecc
ber Äird^c finb?
Antonio. JJun bann, e§ t^ut 3ur Sod^e nic^tä. ^d^ bin
Stuf SRetfen, t)ab §ier angefprod^en,
Unb finbe 2lUe0 ooUer £eib unb Srauer.
Uiiglaublici^ büntt'S tnid^, maä bie Seute fogcjt,
ES ^ab' ber C^cini biefeä Ätnb erfd^lagcn.
3)u bift ei« aßann boc^, ben man m bem ^ßbel
Slid^t }ö^(t, unb bcv i»o£)[ I|ie unb ba ein 2Bort
äSon ^öfircr §anb erl^orcf;cn mag. 9Jun, roeun'ä
SSeliebt, fo t^cil' mir, maS lu rciffen magft,
^ein orbentltc^ unb nac^ ber 9iei^e mit.
[Hundes Zeichen a. R.]
flirc^enbiencr. §err. S8on alten geiten l^er giebt'ä einen Grbocrtrag
äiuifcf^en ben beiben Käufern von ®offa unb oon Siello [über HaldoUdy, einen ©rb^
»ertrag fag id^, fraft beften nac^ bem gänälic^cn äluäfterben beö einen Stonuneä
boä fämmtlic^e SSeftfet^um beäfelfcen an ben anbern Stamm fallen follte.
Stntonio. 3'"-' Saäje, baä gehört jur Sad^e nicf;t.
jlird^enbiener. ©i mol)l, §err, ber ©rboertrag gehört jur Sac^e. 3^enn
ba§ ift fo Biet, alä luoUteft Su fagcn, ber Slpfel gehöre nicf;t jum Sünbenfall.
Slntonio. 3}un, weiter.
fiirc^enbiener. SUun roeiter. 2llä unfer je^iger §err bie [über zur] Sic-
gierung überncl^men [über kommeTi] foUte, roarb er plöglid^ front. Qviei Sage
lang tag er in ber D^nmad^t, man l^iett ilin für tobt, unb ber Graf Sllonjo, al'J
erbe, maä)te bereite anftalten bie §interlaffenfcf;aft in SBefig ju nel)men, als unfer
^err wieber erwachte.
Slntonio. Sprieß beutlid^. SBeld^e Slnftolt traf er?
flirc^enbiener. Gi nun, er lie^ fiiften unb Saften oerfiegcln, oerfd^lic^cn,
bemod^en —
Slntonio. S«un?
fiird^enbiener. 9lun, baS tl;at er. SBeiter nid^tS.
Slntonio. jja^ve fort.
Äird^enbiener. 3c^ fa^re fort. a)ie XobcSnad^rid^t l^ätte in ©offa feine
fo groge Trauer erroccfen fönncn, als bie 3!od^rid^t, bog unfer ^err am Scben fei.
Slntonio. 2Bcr fngte S)ir baä?
flird^enbiencr. $crr, eä finb jiuanjig ^a^re uorbci, faun'S nic^t me(ir
befc^iuöron.
Slntonio. ©pric§ weiter.
ilird^enbiener. 3d^ fpred^c weiter, ©citbcm l^aben fte »on ®offn immer
nod^ unfrer ©raffd^aft ^erübergefc^iclt, wie bie j?a§e nac^ bem flnoc^en, an weldjem
ber §unb nagt.
Slntonio. XO^'f" (•« ^«3?
Bd. 1: Dio Faniiliu Sohroffenstein. 291
flird^enbiener. £0 oft iiu)ei-m jQcnn ein Sunfer geBoIjieu warb, foü ber
©lof 2lloitjo blü^ geiuorben fein.
Srntonio. SäJirflid;?
ßirti^enbiener. SRun, roeil bod^ atte§ ffiaitcn unb ©ebulben oeigebenä
roav, unb bie jrcct Jünglinge rcie bie ^päppeln bliUjten, fo nai)m er luriioeg bie
2l£t, unb fäate oov ber ^lanb [0. b. §. ü. d. Z.] ben Cinen, ben jüngften, von
neun Satjrcn, ber [;ier int Sarge liegt.
Slntonio. 9Jun haS erjä^r, roie ift baä jugegangeu?
Sird^eubiener. 9hin gut, $err [ü. d. Z.], baä toill ic^ 2)ir erjäfjten. Senf,
Su feift GSraf SRaimonb, unfcr .'gcrr, unb giengeft an einem äbenb fpa^ieren, roeit
ab, inS ®ebirge. 9Jun beute Sir, ffiu fänbeft bort plöglid^ Sein Hinb tobt auf ber
erbe, neben i^m Inienb jmei aJlänncr aui bem ^''^^ol' *">" ®offa, mit blutigen
ä)!effern in ben Rauben. Du, loilt^enb, jögft baS Sd^werbt, unb mac^teft fte
beibe nieber.
Slntonio. 3;^at baä Sein §err?
fiirc^cnbiener. §err, ber ©ine blieb noc^ am £eben, unb ber l^at's ge»
ftanben.
Slntonio. ®eftanben?
ftird^enbiener. ^n, $err, er l^at'ä rein ^erauä geftanben.
Slntonio. Sffiaä i^at er geftanben?
Äirc^enbiener. Sag (Sraf Sltonjo ii^n jum Sülorbe abgefc^idt, unb il^nt [ü.
d. Z.] im 3Sorau§ bcjo^lt f)abi.
Slntonio. ^aftSu'ä gehört? ü)lit Seinen eignen D^rcn? 2lu§ feinem 3Äunbe?
Äird^enbiener. §err, id^ i)ab'S gehört unb bie gonje ©emeinbe.
Slntonio. D pUifdp ift'g [a. R. aus D bo§ ift §.]! ©rsä^t' [aus ©rjä^le
mir'ä] genau, fprid;, toie geftanb er eä [aus er's]?
flird^enbiener. Sluf ber goltcr.
Slntonio. Sluf ber Wolter? [verwischt, nicht gestr.] go. SBciter. Sag
mir feine SBorte.
Jlirc^enbiencr. §err, bie f)ab' id^ nid^t genau gehört, auger ®inc0. Senf
eä max ein (Setümmel auf bem SDJartte, luo er gefoltert roarb, bog man fein »rüUen
faum ^ören fonnte.
Slntonio. Su fagtefi, auger (gineä. SRennc mir
SaS eine SBort, baä Su gehört.
Älrdjenbiener. Saä eine SBort [über Herr, das] max: Sllonjo.
Slntonio. Sllonjo? fagterbaä? tift Su'ä gnuig? [fagt bis gciuig mit Haken-
zeichou a. R.] ©0. — 9Jun luaä luar'ä lueiter?
Sird;enbiener. .§err, weiter war cä ni(^tä, bcnn balb barauf, atS er':*
geftanben, oerblid^ er.
Slntonio. So, ocrblic^ — Unb ueiter wcigt Su niditä?
flird)enbiener. .§crr [nach xYciu], nid^tä.
Slntonio [Ich danU Vir. Leb' wohl. (Beide ah.)} (bleibt in ©.'bonlen fielen'»
19*
292 Lesarten zu Band 1 — i.
ein SJiener (trit auf)
^abt ^f)t [nach H. I, wiederholt des Einruckens wegen] Öraf Slobrigo
©efel^n?
Antonio. Seit fuc^ft Iiu? greunb, id^ gel^e mit 2)ir. (Sitte [über £eide] ob.)
181 ber g. E \ 247 ©ud^ von fremder Hand gestr. und S)ir drübergesetzt | 248
3u (Santa ©ruä H | 249 aus rertor | 252 roai ü. d. Z. | 5Du? aus Su, | nach 255
gefin H\ 256 bester H\ 265 — 98 erste Fassung (Ä") gestr., die neue mit kor-
respondierender Nr. 3 auf besonderem Bl. eingeheftet; M": tTuan, Fun/ Wochen
sintTs — nein morgen sindi fünf Wochen , Als ich , im Jagdgefolge Deines Vaters
Ein Windipicl mißte, und, es suchend, selbst Mich im Gehirge von devi Troß verlor.
Wie ich, schon hastig, nur dem Jagdhorn folgend. In grader Linie fort durch
Strauch und Moor Und [neue S.] mooAgem [so] Gestein mich vrinde, gleitet Mein
Fuß, mein Uaupt zerschlägt sich an dem Felsen — Rodrigo. Nunf [Zeile für
sich] Jiian. Der Gott der Liehe wohnte in dem Moose. Denn wie das Leben
iftld das Licht der Augen Mir wiederkehrten, stand Ein strahlenreines Wesen vor
mir. Rodrigo. Dein Engel? Jiian. Mir eire Engel war das Mädchen Denn
das Geschafft der Engel that sie, reichte Die Hand mir [über dem] Hingefallncm
[aus n?] — ■ LösHe dann Von Haupt und Nacken schnell den Schleier, mir Das
Blut, das strömende, zu stillen. \ 266 aus berittene^ (Sefolge 1 268 unter Vom Schloß-
platz flog das ganze Eoßgewimmel Wie ein gekrümmter Fischbein | aus Sc^to^-
pla^ roie'n | gclrüntinter H | 270 tücfifc^cä nachträglich in kleiner Schrift H tüi{i=
fd^eä E I 277 zweites auä über von I 278 nach 9ied^t§ von fremder Hand, die nur
hier erscheint, i^erutn | um fehlt H | 279 einer E \ 282 hier SReiter E | 286 ic^'ä
// 1 SBorte n. H | 290 §. bis 3). über Aus einem Bade steigt I 292 das undeutliche
roiebcrfe^Vte mit Rötel unterstr. u. Strich a. R. I 298 D fehlt E (in H isoliert, wie
eine Null) | 303 ©rf^racf HE \ 305 föbcrnb E | 316 Sntmm //wie öfters | 319 SJag
H I 321 aJJorie H I 333 fr. unter fluchbeladnes worüber wohl dasselbe unleserliche
gestr. I 348 jU nach abgebroch, unt \ 351 £iOC^ ü. d. Z. | 354 85. über Gedanke |
Snienen nach Sprich, 0 sprich es war im [ans ein] Irrthum — Vorschnell fragend
Hast Du, gereizt, die Antwort übereilt. Wie [neuer V.] könntest Du denn wissen,
was ich denke. Da Du doch nicht alhvissend bistf Dein Auge Reicht ja nicht
iveiter, als an meinen Rock. Drumm sage mir's, und laß das Rathen. | 356 — 8
a. K. für Und decken einem steifen Schleier gleich Die Seele — Damm nenne mir
den Namen — Juan, 0 Gott, und doch — Modrigo, Nein höre, nein, uHr irren
uns. Denn was ich dachte, war so von der Hölle Ersonnen, daß ich's Dir, Dir
selbst nicht glauben, Nicht glauben würd\ es sei auf Erd^n wahr. Ja sieh — fast
schäm'' ich mich. Stets hat das Schicksal Auf Händen fast mein Herz getragen'.,
mir Wie einem Liehlingskind' fast jede Laune Und überschtväyiglich [so] erfällt —
sogar noch ehe Ich seine Gunst erkennen konnte, auf Die Wiege alles Herrliche
mir gelegt. Was [ans Sßa^] meinst Du wohl, Juan, wird es mich nun [Über wohl]
Wohl plötzlich, gleich als war'' ich unächt, ohne VerschuXdung, als die Schuld der
Mutter, Des Glückes, mich hinatis an seine Schwelle, Dem Elend preißgegeben,
Bd. 1 : Die Familie Schroffenstein. 293
setzen? Juan. 0 Dein Klagelied spielst Du anj meiner Seele. Sodrigo. Nun
also — Sieh, wir si)id mie Brüder fast, Und so wie ich, wärst Du zerschmettert —
Drumvi So sag' es, sag' es frei heraus — Nicht wahr? Das Mädchen dem der
Schleier angehört, Ist Ignez nicht, nicht Ignez Ghonorez? \ 357 bcflen bis l)ier ans
bem ber ®(^t. tfl I 363 D bis greunb 4 a. R. (unter lehnt sich an seine Schulter)
für Sodrigo (an seinem Halse) 0 halte — Laß mich nicht sinken — Alles wankt
und wechselt Vor meinem Geiste seinen Platz — Mir isVs Als lag' die Erde auf
mir, unter mir Ein Abgrund ohne Maaß und Licht Hinter Wobrigo eine gestrichne
unleserliche szenar. Bemerlcung I nach 364 ®r bis Schulter fehlt H go^anneä E I
375 Sie H \ 377 roerb' id^'ä aus braud^ id^ ba§ ju | ja wohl nachträglich I nach 380
fiittt i^tn H I 381 — 4 auf sonst leerem Blatt nach der auf dem vorigen derselben
Lage gestrichnen ersten Fassung Modt-igo (schnell zu ihm gewandt) Ja Du,
Du liebst sie auch — Verziehn sei Alles. Vergieb auch mir. Ich habe Dich be-
leidigt. Dich tief gekränkt, den schönen, hohen Eifer Empörend Dir misdeiitet —
WußV ich denn Von welchem Gott Dir die Begeistrung kam? Antonio, NHti,
Du verkennst mich noch. Mein Eifer war Nur der Betrogene des Recht gefiihls.
Jiodri{/o. Ach, Du wirst für sie kämpfen — Glücklicher! Wie u-ird Dein Innerstes
vor Wollust zittern. Wenn Du die Rüstung nimmst, das Roß besteigst. Das bäu-
mende, das in die Lüfte jauchzt, Und um Dein zürnend Haupt das Schwerdt nun
schwingend Gleich einem BlitzstraM in die Feinde wetterst. — [neue S.J Mir ein
Racheengel [so] wirst Du scheinen. Erstarrt an Deinem Anblick mrd Dein Wort
Wie eine Gottesstimme mich entsetzen. Dein bloßes Antlitz mich zu, Boden schlagen,
Nicht wagen werd ichs aus dem Statib an Dich Das schuldbewtißte Aug' hinaitf-
zuheben. Antonio. Wo bist Du, Rodrigo — ? Ich für sie kämpfen ? Sagt ich
Dir nicht, daß ich zu Euch mich schlaget Rodfigo. Zu uns? Was bist Du
rasend? Heimlich jetzt, Da eine Mordschaar auf ihr Leben lauert. Willst Du den
einzgen Schutz, den letzten Freund, Gleich einem vogelfreien Haupt ihr rauben?
0 nein, o thu das nicht — Wir sind so stark, Daß uns Dein Arm nur wenig
nützen mag Sie, sie bedarf ihn — Stell dich ihr zur Seite, Verlaß sie nicht, wo-
hin sie gehn mag folge. Die Blume , die sie pflückt , kann man vergiften, Drum
koste , prüfe , untersuche Alles , Was sie genießen mag , bis attf die Luft. Und
schläft sie, Nachts, verdopple Deine Angst, Dreifache Thüren riegle dreifach,
wache Selbst schlaflos an dem Bette — denn fünfhundert Geschworne Mörder dürsten
nach ihr Blut, [a. R, <Si m\x% ein Siener (auftreten)] Und in dem ganzen haß-
entflammten Giella, Ist Einer nur, der sie nicht würgen will. [a. R. SäJomit ^at fie cä
benn cerfc^ulbet?] Antonio. Mein beßler Rodrigo — Jtodrigo. Drum gehe, gehe,
0 säume nicht — [a. R. 9Jicfit Raffen roiU id^ 2)i(^.] Denn während un.r hier sprechen,
Kann schon ein Pfeil nach ihrem Herzen zieleri. So kommt denn H'i« be
traten vtir dies Haus? Und wie verlassen wir es [gestr. nuti]? (Er umschlingt
beide) 0 ihr Brüder Verstoßene des Schicksals, Hand in Hand Hinaus ins Elend
aus dem Paradiese, Atis dem des Cherubs FUtmmenschtcerdt uns treibt! (Alle ab) |
881 fo nach Dich \ nach 384 ab; 9(ntonio unb 3uan f.
294 Lesarten 7,u Band 1 — 4.
I 2. (Sofi'o u. s. w. unter Ein Trimmer \ ifycm ®ro^T)atcr (dann immer Über-
schrift ©vo^oater) H \ 386 35ir über Euch \ 389 gl. aus bo§ glaube mir über Du
kannsVs [aus ihr lönnfs] mir glaiiben | mir ii. d. Z. vor nid^t wieder getilgt |
3(ci^ m. nachträgl. Also ©§ §., ba§ glaube. ®r. Sld^, e§ 1^. mif it. | 390 aus 3c^
meine tJorm S. ® r o ^ o. 3c§ tjorm e. | 392 ?!g«Cj nach Armg[ard] ebenso 399.
415 I 393 ans gü^lt | loeineft // 1 f bersclirift Sgnej nach Armgard | 408 35ir über
Euch I 410 nach erstem SBa^r U. d. Z. sprichst Du | 422 b. SÄ. aus bem SJater |
423 ©ie [aus ©r] fott über Da^ er | fd^iden vielleicht ans fd^icfe 1 424 aus ber
aSater | aus U;m | 425 aus il^m. ©r I 430 über Ein jeglich Glied sei in der holden
Blüthe, I 433 aus l^ötteft i^r bie | 442 aus l^a[te I 452 S. nach Glaub \ 457.8 im
^crjen baä ©et^eimni^ Sie Qugenb [über die J. in Dem H. d. G.] roie (D. 3. w.
Vers für sich, S)en bis §anb zu 459) | 459.60 nndeutl. aus 0. ^eber Qm Sci^loffe
toei^ eS. §aft 2)u'3 felbft | 467 ans befd^ulbigen | 474 blo^ gestr. n. wiederher-
gestellt I 477 loiloerftörtem (so) E | 478 roei^ e§, H | 479 ans machte | 481.2. — Unb
nun, bie [aus ba§] ungeroö^nlic^e Umtoanbiung ®ie plö^lic^e, beä Seic^nameS in
g-äulni^ [Still ! fehlt H üble VersfüUnng E] — aus U. n., bie ungenjö^nlic^, jum
erftaunen [Mittelkorr. U. n. b. ungeroötinlid^e] So fd^neU erfolgte U. in g. Die
Entstehung der neuen Lesart verbietet zu schreiben StiU Xod), ftiU! (vgl. 2116.7)
483 töinrnt H | 486 JRübcn H ganz deutlich (3?äben Zolling) 1 488.9 Prosa Sßnv,
xd) roill lieber j^^n gelber mit Suci^sbaum bcpflanjcn, alä eine Sol^lftaube au««
reiben. H | 490 ®. gehört zu 491 7f | 495 lannft mir'g H | 496 pflegen Zf pflanjen E |
504 — 6 Prosa wie alle Worte des Gärtners (Dein fiinb? | jiei^n) | 507 — 9 SJenn
roenn'S leinen DJorboftroinb gicbt, mit bem a3eile fotlte mir leiner licran lommen,
wie bei Runter ^pi^ilipp. H I Schweig ftitl. H I ®efc^iüä| Versende H \ 510 9iun bis
512 9lun, ic^ pflanje bie SBöume, §err ; aber lönnt S^r bie grüc^te nid^t effen, ber
Zcufel foll mic^ ^oten, roenn id^ nic^t lieber bie 5Bäume umbaue, e^e id^ einen Slpfel
nad^ Gietla fd^ide. (ab) | nach 512 (aSiäl^renb ber testen Sorte ncrbirgt Qgneä ba§
^aupt an bie »ruft il^rcr SBlutter.) H | ber Sr. E gegen H u. 11C9 | 513 ans er=
ftaune H erftoune E ] 514 ®ertrub E Kleist setzt aber die volle Form ©ertrübe,
vereinzelt ®drtrub 902; die Versanfänge „Hermannsschlacht" 590, 592, 2363, 2373
sprechen nicht dagegen, am Versende 2414 ©^rtrub. Im „Krug" schließt 363 ^ans
triebe, doch 1349 öonfrieb. | 515 ajltgtraun (8 u. g wechseln JI) I 520 3njirn§faben
H 1 oerlnüpft H \ 528 mittcrnöc^tlid^ H | 529 S^arfr. I 530 Dem bis 533 (531 ans
©erüd^tä) gestr., daneben qner Dem SSolf, biefem .^ol^lfpiegel beS ®erüd^t§ [®. neuer
V.], ben gunlen oorju^altcn, ben ©r einer gadfel gleid^ äurüdttoirft. granj. S3or«
gegolten? | 537 grif ZT I 541 n aus SK | 544 i^m E I 548 nur Un8 [neuer V.] laffen —
(Sie brüdt Sfln^j m. $. an fid^) I 549 Prosa (Sin Änappe (trit auf) ^err, eä
ift ein Slitter am gaUgitter. Er »erlangt, ba^ mon eä aufjie^e, unb i^n hinein«
reiten laffe, mit Dir [nach abgebroch. Euch] iu reben. dann 31 1 0 n j 0. fi. i. hinein. |
nach 553 trit inbeffen H | 556.7 Dom [ans Don] SWaimonb ®raf oon ®^onorej an
Did^ SllonjO ®rafen ®^. (das Dom mag der Kopist gleich verfehlt haben) 1 558
$. bis 560 aus §erren [nndentl. Endung, blieb so] greunbe Sinb Deine. Drumm
IM. 1 : Die Familie Scliroffenstein. 295
fo lo^ un§ übcv bcn ©ebiouc^ §in^üpfen, luie »efannte, iiimms nic^t ü6e[ | 561
unb [erzähle] \ 568 3Jod^ bis reben gestr. n. wiederhergestellt unter Daß er'» Icaum
sagen \ 571 aus Sffite alt b. Q. [n. R. C6 bcr Süngfte 3ä^ne?j, o& bie gelbe Äa^ |
572 aus OJeroorfen | 583 «pebro II \ 586 feBiIt ZT | 587 meint H mein't E vgl. 594
Praeteritum u. Druckfehler 720 1 596 — Sffiie sofort über, setz' Dich \ 597 llamcnE \
598.9 ans oergeffen, oon rool^er SBift 2u gcb[ürttg] 1 3Jliircia // wie 600 1 601 nid^t
nachträgl. | aus baS mu^t' tc§ ro. 1 nach 601 Stiüre if | 606 3» aus S) I 610 o. ©.
tlber verrückt \ vor 611 Änopp iJ 1 ein fehlt H \ 611.2 ift — §. über bist Duf \
das folgende hastiger Zusatz. Erst So ift er roo£)I — Siu rätiift e§, roaä it^ meine,
dann (611 (SS ift) SOlit i^m rool^I, Xu ücrftel^ft mic§ . . ., dann 3J!it bis mid^ m(i^t
ve^t [über gaiiz] richtig, danach letzte Lesart. Nach 611 (resp. 612) Knappe.
Heiße mit Namen FranzisJco Wotta. Alonzo. Wo hist Du her? Knappe. Aus
Ciella. Alotiso. Aus Cidla — Und wer ist Dein Herr? Aldola. Herr, denkst
Du, daß ich meinen Naine^i nicht Auswendig kann, so gut tvie dieser Knappe?
Alonzo. Sag an, wer ist Dein Herr? Knappe. Ritter Aldola aus Ciella.
Alonzo. Aus Ciella — Doch sagV er mir, er sei aus Murcia. Knappe. Er ist
aus Ciella, Herr. Alonzo. So ist er wohl — Dzi räthst es was ich meine ? \ 618 an
ü. d. Z. I 622 aus mir? | 625 entfe|t E \ 626 3(^ HE \ 628 mid^ H SKit^ E | 632
3n (nicht 3") auch H | fo nach e« hat ein Geier über Des Rebhuhns Nest gebrütet,
eine Wölfinn Des Hasen Wurf gesäugt, \ \6) — Sir über icWs \ vor 651 beim 31. fehlt
H\ 653 — 6 u. 661.2 (diese Folge blieb) nach 657—60, aber nmgeziflfert 1 653
ÜH. über Sanfteste \ 655 6ö xo. umfonft über Du schreckst mich nicht | 656 aus
l^o^Ien I 659 S)u bis nid^t über Es ist umsonst | a. R. SaS Sc^idfat ift ein Zofd^en»
fpieter [vgl. 2724] — Sturm ber fieibenfd^aft, JRaub be§ Srrt^um?, ®rimm — §at
«nä jum 9Jorren I 660 3)nimm mag' i(§ fr.sf. H\ vor 663 auf der neuen 8.
Überschrift 2tntonio unter Alonzo \ 663 fömmft H (die Formen wechseln) | 667
Sltonjo. SBie meinft Xu ba§ — ? 681 SBc^te HE \ nach 683 (X. 35. f.) fehlt H
u. s. f. außer zu V.
ir 1. II 2Ict H I über dem Szenar a. R. (9Jad^mittag) | gefetm // | 690 ftiD' H \
695 §ö^en H \ 699 Umarmen ftavt — Soc^ ftitt. H \ 704 ans roär'ä mir | 709 e§
über ihn H it)n E \ 714 sofort aus Xic§, ba^ idj fefie, loie | 720 cinjcin H ein^
jel'n E I 724 SSJeib H (unverkennbar) E SBerl Tieck u. s. f | 726 Seto^nt H |
726 auf. SRobrigo fa^t fie in feine 2(rme | 738.9 SR. f., nun bcruliige crft mid^, Sie
fonnteft Su Jein Sater^auS »erlaffen, So einfam Sid^ in bieS ©ebirge roagen, H \
746 im H | aus 5lad^barn, m. \ 747 3m II | 748 nun undeutlich H nur E beides
gibt einen guten Sinn, E stärker 1 749 Stunbe H (darüber und a. R. von moderner
Hand fiunbe ; Kleists St ist unserm St sehr ähnlich ; er hat meist ein anderes Ä)
Aunbe E Obwohl auch hier beides möglich, ist eine Schreiberirrung anzunehmen. |
756 neugcbo^rnen E \ 761.2 von alter fremder Hand quer a. R. über Kleists
Nachtrag 3)ir fag id^ meinen 9lamen glcic^, bcnn nur ein Sc^erj roar§ 3)ir ju njei=
gern n. s. w. Der Schreiber kann dazu autorisiert gewesen sein. | 763.4 ans
3cf) f;iitt' i^n läiigft erforfc^en tonnen, roär Silicat felbft | nid^t [sogar] \ 769 gern bis
296 Ix'sartüii zu Band 1—4.
feft sofort über unatif löslich fest nicht | 771 SBertroutt H\ 772 Sgn ej. SDJir treibt
«in Schauer roie oon 6öfen ©eifterii Um §aupt unb Sönift unb l(iemmt bie Siebe mir.
SJobrigo. SBaä ängftigt ®ic§? D fog'ä mir, 2r;eiirc, an (a. R. Sffio« 'hiä) \i%t
ängftigt, fag e§ frei mir an;) \ 773 lann H \ 774 Sgnej. ®u fpra^ft oon äUorb —
iinb ber Sntfe^enslaut §at Deine reine Sippe iH gcflecft. SWobrigo. Sßon Siebe
fpred^' \ä) nun — ba§ fü^e SBort [Gleich einer schleunig reinigenden Salbe] 0ieDt
jcber Sippe Sfieij, bie eä berüi^rt. | 775 fprid^ft H \ 776 fag' mir an H \ vor 779
3gneä (itteic^e SSuan erblidt, ber fid^ in bcr gerne gcjeigt I;at) | 779 an.s J)u lennft
i§n i zu 781 a. R. Sfc^ fage nein : la% mii^ ! | zu 786 a. R. (loarum weigert Wobrigo? |
787 SDlarie H \ 788.9 aus geigen lannft »u gleid^ ÜKir roer 35u bift 1 mir B durch
Lesefehler des Abschreibers statt ein (undentl., sieht wie nun aus, was nicht
paßt) 1 789 näd^ftenä über morgen II ^eute nod^ E \ 793 ift fehlt durch Versehn H |
803.8 6Ioä E I 809 zu meiner a. R. (unfrer) I 816 5Du e§ nur eber t^ufl. // I 820
zweites id^ ü. d. Z. H fehlt E | ans gieng' | 826 jäl^e roill id^ H | 830 wnre H \
836 — 40 quer a. R. neben Aufdrängen willst Du Deine Achtung mit Oewalt mir,
da ich sie vor Deine Füße werfe? \ 837 roei^ II I 839 mög' II \ 850 — 2 Su«"-
SRic^t niafir, ®ir mär e§ red^t, joenn idp fo albern= ©ro^miil^ig mi(^ erroiefe, wie
eä grabe äBo^t paffen mag in Seinen Äram? Dlobrigo. Seb' n)ol)l, 3uan. [Q.
neuer V.] Suan. 9lein f)a(t! S)u bentft i^ l^abe blofe ©efpo^t. (®. bildet mit
den etwas eingerückten Worten SBaä u. s.w. einen Fünffüßler.) | 853 (Serab E |
854 aus 5Deine§ H 2)eineä E | 859 3d^ aus SDid^ | 861 9Joc^ bis ab) unter Dich soll
es renn. Die kurze Lehensfrist, die Du mir gönnst, Dem Hasse und der Rache weih''
ich sie. (beide ab.)
2. ... granjiäta, ©irtjtlo. | 860 umgeziffert aus Stelen mir, bie Seinen, Seine
enger, liebreich I Siener Uebreid^ E \ 871 ma^ H \ 876 Sfiieft, 3Into SIntonio! |
881 [schon so] roie I fogar ü. d. Z. | zu 886 a. R. Sein SSemü^n befd^ämt mid^. |
887.8 Sein Söemü^en SSefc^ämt miä) fel^r. nachträglich | SBergönne aus ®önne (fc^r
und 33er größere Buchstaben als die Umgebung). Kleist hat offenbar einen
Abteilungsstrich nach SBefd^Smt vergessen, und es soll heißen . . SBette. 311.
Sein SBemil^n befd^ämt SÄid^ fe^r. SSergönne mir jroei 31. | 891 2;t)roIer»fläfd^gen
HE I 993.4 vgl. auf der letzten S. gekritzelt ©in SBeib glaubt nie an eigne
^raft unb traut einer Salbe mel^r all ber Seeie. SBeiber roollen nur etiooä t^un,
nidjt für anbre, für fid;, jur SBevutiigung. | 916 ben E \ 934 in über ist | 940 aus
gloubet I 943 ^crr — 944 ^err, in rcenig [unter einer Handvoll dies über vier
und zwanzig] ©tunben finb [erst ©inb neuer V.] Sie fämmtlid^cn [nachträgl.]
SSafaQen i^ier [bei Dir] oerfammelt. I 945 <i'\xi)Vi.o | »urgoogt JB s. o. | 950 fte^ft
H I 953 25. bis ic^ über Will ich schon \ 955 (SIntonio fc^iueigt) H Parenthese
fehlt E I fann'ä nicht laug abgebr. | 959 mag über ist \ 960 eingeschoben über
Nicht Sinken [ans f.] stets gleichviel mit Schwachsein. Manchen Mag wohl ein
Eindruck stürzen, nicht weil keinen. Nein, tveil er starken Widerstand ihm leistet \
961.2 ©id^e, ru^ig Ste^t pe im Sturm, II \ nieber fehlt n \ 964 aus Siurf) nicOt
jebiücben | 971 bir über selbst \ 975 SSin id^ (id^ nachträgl.) nach Kann auch Nicht
Bd. 1 : Die Familie Scliroflfenstein. 297
"bleiben, selCs wohl ein, kann nicht — denn niemals Wirst IMs verzeihn, und
sollsVs auch nicht, und wärst Ein schlechter Kerl, wenn Z>» es könntest — | 976
Gin ans ein nach Ich doch | bod^, um ü. d. Z. I 977 nach Seinen Haken u. 3"«»^ bis
986 zweispaltig a. R. für Ja, ein Schliff, sag's nur Erzschuft — Was klotzest Du
mich anf Denkst Du Ich wüßt es nicht, daß Du's mit Blicken mir Gleich einir
Säure in das Herz noch ätzest f — Doch wie gesagt, ich hin's nicht besser werth. —
Kann, wie icVs auch gesagt, in Oossa nicht Mehr bleiben — Doch nach Cidla
kann ich auch nicht. Eh' geh' ich meine Slirn dem Brandmal hin Von Henkers-
hand eh ich nach Ciella gehe. — Nim wohl, so geh' auf Deine Burg, Du Narr,
Den sie zum Beßten haben überall. Das ist wohl das Oescheutste — Leb' denn
wohl, Alonzo. Brattchest mich nicht anzufeinden. Ich zieh kein Schwerdt, bei
meinem. Eid, kein Schwerdt. Kannst mit mir thun, wie Dir's beliebt, kannst gleich
Mich hierbehalten, wenn Du urillst — Es wäre Mir selbst das Liebste — Willst
Du nicht f Ei nun. Laß bleiben. Denn erbetteln will ich auch nichts. Lebt wohl.
Franziska. Antonio! — Willst Du ihn gehen lassen, Alonzo f — Hör' Antonio!
Antonio. Was solVs? Alonzo. Du hast ein RäthseH uns gesagt, und bleibst
Die Auflösung uns schuldig. Antonio. Kann's nicht sagen, Nein, kann es nicht,
hin's nicht in Stand [oder Stande.l Was klotzt Ihr mich schon wieder anf
Ich sag's Euch ja. Ich kann mich nicht entschuld' gen, kann mich nicht Reeht-
fert'gen, ein für allemal, mir lähmt's Die Ztmge, die Gedanken gehn mir aus,
Und [ober Ein] jedes Wort gleicht dem [über ist ein] verschlagen [nicht geändert]
Kind, Das muthlos, scheu, an's Licht nicht will zum Vater, Der sein sich schämt. —
Drumm kurz und gut, ich gehe Die Zeit wird mich bei Euch vertreten. Nur So
viel für jetzt: Mich halt' [ans hat?] ein höllisch Garn [nach Netz] Gefangen —
doch mit einem Fuße nur. Den reiß' ich rasch zurück — Nun Gott behüt' Euch,
(ab) [SÜJid^ ^att' bis ab sofort nach ich ehr' und liehe Eu^h, Und will mein Leben
für Euch lassen, hört Ihr? Lebt wohl, (ab)] | 986 i^n oder i^m undeutlich 1 989
Gietlifd^en | 991 fte, ro. gteng' sofort über könnten sie's | gieng unS E \ nach 995
Denn nichts ist schmerzlicher, als dieser Rauh, Und selbst wenn der Verstand ihn
fahren ließ. Pflegt doch, und wär's aus bloßer Scham, das Herz Den Freund
noch festzuhalten. \ 996.7 aus D eä ift Gin teuflifd^er 33etrug, ber mid^, ja S)id^,
aJid^ fel6ft m. ^. tn. f. i 3a, B I 1002 ^at eä felbft H | 1003 ®., 2)u ^ätt'ft i^n ju
bem SK. g. E Wenn jum dastünde, könnte man annehmen, Kleist habe hier wie
öfters Fünffüßler hergestellt | 1010 (Sanj zu 1009 gehörig u. Gietta dreisilbiger
Anfang | 1014 lann nicht nnterstr. | 1016 aus frägft i/frägft £ (die Ilmlantstriche
konnten verstärkt scheinen) | 1028 Ser foH mic^ ju i^m führen, granj! GtvgHo!
— 3(^ \)ab' fte fovtgefc^icft, f ift roal^r. — So tomm, 3lntonio ift nodS) ^ier, ic^ fuc^'
i^n felbft. | 1029 Um (SotteSroitTen, f. H.
3. 1031 $i[fe «-(auch 1051. 1063) 1 1037 2Kaa8 HE \ 1041 aus l^eilgcm fm aus n]
Schauern | 1044 ans roa^r! J)aS | 1049 ja^nloS E | nach 1053 (Sie fättt beftunung?-
loS in feine 2lime.) H | vor 1057 Slntonio (trit auf, auä bem S^ove [Schluß-
klammer gestr.] mit SKeiftgen) | 1058 ermorbet H | 1059 3uan; ber fl" Sodann,
298 liosarten zu Band 1 — 4.
ber E \ a. R. (S)a§ F;ätte Slutonio nic^t tl^un foHen [Schlußklammer gestr.]
xtM% 3I[oiijo Bcmcrlcn.) | 1060 Sebft sofort über Ignez \ vor 1061 (Mtonäo trit
auf, m^ bem Sü^ore; il^m folgt ^ranäiäf a) | 1061 gevonimuä E \ 1062 3giiei'^ H
2Igrteg n. s.f. E\ 1063 ü)iein ©instge?, mein Se^teä — // I 1065 Sebt aus? | 1069
gragc nit^t eingerückt E Indem wir H folgen, verschiebt sich die Zählung gegen
ZoUing; s. zu 1558. 1860 | 1071 antonio (reid^t i^m bte $anb) | 1073 »in so-
fort über Ist der E [so abgebr.] I 1074 ©r liegt 5u Seinen gü^en — f. b.! if |
vor 1075 3 g n e a (fic^t fid^ unt) 1 1082 nic^t E \ 1084 über fein steht von fremder
Hand bem (fürd^terlid^eä nicht geändert) | 1091 benn ü. d. Z. 1 1092 in b. Sd^l.
über abf | 1093 einige tr. H \ 1101.2 cieUifc^er 1 vor 1102 3gne} nach abgobr.
A 1 1105 gefel^n H 1 1106 bod^ über /as< 1 1107 I. über lieht \ U. ro. über Rodngo
(dies über Er) | 1108 einen über selbst den | 1113—5 Erste Lesart: Vergiften —
boc§ S!u fagft, er liebe fie ? Slntonio. So fd^iienS. 3lUetn ic^ traue teiner Sd^Iangc.
®cnn trog ber Siebe, roei^ id^, ^at er i^r Seim 21benbmat)t ben Xob gefc^rooren.
Zweite Lesart: SBergiften. Slntonio. 91ein, ba? mögt' id^ faft nid^t fürd^ten.
Slttein id^ traue feiner Sd()tang' er ^at Seim Slbenbma^Ie il^r ben Sob gefd^rooren.
Die Änderung 1113 ergab Streichungen in den zwei nächsten V., deren einer
nun um einen Fuß zu kurz wurde, so daß Kleist hinter traun ü. d. Z. einschob
freilid), dies aber wieder strich, weil er ^at noch aufgenommen werden mußte.
Samt dem 3Jlir? erstand durch die Reduktion ein Sechsfiißler. i^r ist Nachtrag |
nach 1119 SJorfft nid[;t§ berühren, leine 9Ia^rung, feiä Sluc^ roaä 2)u wiUft, bie ic^
3>ir nic^t befeitet, (nicht gestr.) // i 1120—4 (Ciryllos Worte in Prosa) Sirgllo
[nach Ansatz E] (trit auf; au§ bem S^ore) §err, ber 35Jörber ift nid^t tobt, unb ber
äBunbarjt fagt, feine SBunbe fei aud^ nid^t töbtlic^. MIonjo (Der biäi^cr in OSe-
banten gcftanben) 3ft er fti$ fein betonet? ©ir^llo. ©r tiagt über Senju^tlofigs
feit, aiionjo. ©r liagt, er fei fid^ feiner nid&t beraubt? So ift er'ä, mert' id^,
fcl^r. ©ir^Ilo. ©§ wirb leiner llug auS il)m. SDenn er fpric^t, ungei^obelt 38U9
burc^einanber, unb t^ut, aU ob er ma^nn)i|tg roäre. | 1126 9Zamc nicht ganz deut-
lich H JJomen E \ 1127 unb bis Sinb über sein Vater ein Vasall | a. R. 9Jatür=
lid^er Soi^n. | 1129 baä nach , zugleich, mit Rodrigo, deß^ Freund er ist, \ 1130
erft H tS E (Kleists Sprachgebrauch keineswegs fremd, doch kaum gegen II
geändert) | 1131 aus fogteft I 1136 fie sofort über verschrieb, «ein | 1138 angcliinbigt
E 1 1139 mir Sffieib Il\ 1142 nod^ gestr. | 1150 baS über daß | 1154 gläfc^gen u. s. f. |
eingemachten E \ 1159 gio^f"^ ". s. f. II wie in Kleists Briefen an Wilhelmino
(gürfidienbtüttie, eine reife gürftc^) I 1160 meine [Endsilbe nur angedeutet H] ?fir=
fit^ Eyg\. 1166. 1170 | 1172 2tl. nach sich \ 1174 5Run, 0. E \ 1180 ^ebro'S // |
1182 nach möglid^ folgt Slntonio. 9lun, [Versende] 3)u magft ba§ 3rrcn [über
flatheii] feierten, wie ®u rciaft. So ift'ä bod^ oft ber einjge 2Beg jur SBa^r^cit.
SHonjo. Sprid^ nur. Slntonio. Unb roenn bie SBivlung fic^ im gelbe I)cä
gaftsUngtaublidien befinbet, tann Unb barf man motjl bie Slittel bort au<§ fud^en. |
1183 Sllonäo. 3ur Sad^e. Slntonio. SKöglic^ reäv'«, ba& | 1190 m. über sie |
1191.2 Sie i^n e. Sllonso. Unb rooju? Slntonio. (Si, nun SWit biefem Schein
Brt. 1 : Die Familie Schioffenstein. 299
bc§ SRed^ts ®id; ju 6cf i-^beit, | 1194 . . 9U o n ä o. gein ©ifonnen TOär eS loenigftcnS —
»od^ nein? I 1195 eine aus ©ine ff? (S. £ I 1196 in über vor I nod^ über so \ 1215
SSegte fl"£ I 1218 5pebro§ H I 1232 über — Doch kanrnt Du's meiden, schweige
von Juan. Erbiltr' ihn überhaupt nicht. Sage bloß, Ich wolV ihn sprechen, weiter
nichts, antonio. Nun gut, | l^aft nach bist sich[er] | 1233 (ab xn'ä Sdjlo^) ans
(ab) I nach 1234 gel^n inS Xl^or H \ vor 1235 3l6ge^n B \ 1235 über leinen steht
von fremder Hand „(sc. Sroft)" | 1236.7 aus 2)er S)oIc^ — er ift 0. lann v. 3a [?]
f , ro. fli. i^n f. I 1239 bai über ^vas \ a. R. ©ä mit§ no^ etneä anbem Stamme«
(S^onorej ermähnt werben. Das Personenverzeichnis E weist Jeronimus dem
Hanse Wyk zu. | nächste S. leer |
m 1. fteat bis nal^e aus näi^ert ftci^ Sgnej [sehr undeutl.] fud^enb | 1241 2tn
mir H 1 1243 an H | 1253. 1268 SDJarie H \ 1298—1300 Bringe ®ift, er bringe ©ä
nid^t, n I 1303 äBenn'ä bis gieb 5 quer a. R., der Verweisungshaken dazu über
nichtgestr. Sgneä. [Wird es von fremder Hand getilgt] 9lun fo gieb (fie fa^t
ben §ut^) I 1305 SJimnt — nic^tä 6 über Verschütte Nur nichts, es ist nicht viel. \
1310 aus roerb'ä f(^on t^un, wie 5E)U e§ 1 1316 vorn nicht eingerücktes Komm |
1321 Su sofort über Beschleunigen] \ 1332 leeren (sie setzt an) | 1337 nun ni^t
H\ 1338 oerfünbigt if | 1340 be§ SWiStraung greift, nicht nachträglich, auf das
folgende Bl. hinüber | 1354 S>u'g E | 1360 beinem Singen E \ 1388 roo^i über
nicht I zweites nic^t ü. d. Z. 1 1389 Der geftern ^ier un§ überrafc^te. 91 o b r i g o. D |
1390 3Ketn ®. H \ 1392 3^ E | 1395 id^ E \ 1404 ans ©elöfet | 1419 roir gL ung
über Zwei solche Bürgen Wie Du und ich, wir sind unfehlbar sicher. \ 1424 einen
nachträglich ? 1 1427 Unb über Ja, \ 1429 STd^ aus D 1 1435 beinem E | 1438 fo
ftarl bis tängft blieb als selbständiger Vers stehn unter so streng, und doch so
duldend, ist I 1442.3 flüchtig am Seitenendc, wohl erst zum Ersatz für den Schluß
der folgenden gestrichenen Partie | 1444 unter Ignez. Doch, sagt mein Vater,
war er schwer gereizt, — Im Irrthum zwar, allein doch schwer gereizt, Un l giebt
es zu, daß er sich reinigen müsse. Modrige So [über Nun'\ sage, ist er wirklich
jetzt nach Ciellaf Ignez, Ich weiß im Ernste [i. E. unmittelbar über es auch'\
nicht. Denn, wie gesagt. Er wollte mit dem Herold fort, da schreckte Ihn doch
der Meuchelmörder — ja [über ach], vom Herold; Weißt Du, das Unglück f Der
ist auch erschlagen. Jiodriffo. Um Gotteswillen — Ignez. Von dem Volke, das
Oanz wüthend ward durch seine Botschaft. Sodfigo. 0 Mein Gott, das teird
den Vater immer mehr Erbittern — TItu bei Deiner Rückkehr doch Das Mögliche,
den Deinen abzuhalten. Daß nicht unangefragt er zu um komme. \ 1447 erfdfltagen
H I 1448 ©rfd^Iagen H \ roüt^en E | 1450 Jtodrigo. Ist denn Antonio schon fortf
Ignez. Schon längst [über gestern]. Mich wunderts, daß er noch nicht hei Euch
ist. Denn stündlich atif die Rückkehr wartet schon Mein Vater, gleich nach Ciella
dann zu reiten. Kodrigo. Ach, das ist sehr gefährlich — Ignez. Könntest Du, |
1449 aus Wlam 1 1451 9Iid^t II | 1453 SDleinent E \ 14.54 ba« bis id^ 6 bai leidste
Schiff, SBir muffen tanjen, roic bie ffiogen roanfen. Sie ftnb nic^t ju befc^ioören —
Sgnej. I)od^ ju lenlen 3ft nod^ bn§ Schiff. £Robrigo. Qe^ | 1462 ©iferfud^t g.
300 I.osarten zu Band i — 4.
E I 1465 ®erabe E | 1467 ein U. d. Z. | 1477 aus fo | 1480 ans 2«ir fettfam auf»
gef atten, bo^ ber Seiche ®e0 SBruberS [darüber nndoiitl. Ändurnng zu diesem
Vers gestr. Des Leichnams p] an der linken Hand Ein Finger [j'elüte schon
vorher gestr.] 1 1488 aus IcB' bcitn tüO^I | 1489 il^m E \ 1494 £. über Dank \
1502 9Jun — 3 später unter Nun isVs genug , nun geW ich. Bodrigo. Wann
kehrst Du wieder? Ignen. Morgen. Sodfi{/o. Gut; und bringe Ich gute
Nachricht, giehst Du mir den Kuß. Ignee. Es gilt. (Beile von verschiedenen
Seiten ah) Endstrich | unter der Parenthese zu 1503 iJ. So Zeb' wohl. I. Auf
frohes Wiedersehn.
2. ©in fehlt H \ DJatmonb, ©Imire, Saiitttt, tr. a. | 1505 ein sofort nach abgebr.
von Wei I 1513 roo^t über nun | fo jie^t H | 1514 S)er %. ben ^panser an, H \
unb tiitcl^ ftedt in ben aus u. mir ben | 1519 9Jim fehlt H | 1519 Ser ®. — 1524
Prosa ein SDiener. SBir ^aben eine Älingel getauft, §err, «nb bitten ®id^, wenn
S)u im§ braud^ft, fo flingte. SRoimonb. g'ift gut. (Sin Siener (fe^t bie Ätingel
auf ben Ti\d)) 2Bir bitten jBici^ bantm, §err. 55cnn roenn J)u pfcifft, fo fpringt ber
^unb auä bem Dfenlo^e, unb bcnft, eä gilt i[;m. | vor 1525 SBanbrer H | 1526 D6
id^ gehört zu 1525 H\ 1527—41 (Prosa des Wanderers) (Sin SBanbercr. ®e=
ftrenger ^err, ic^ bin ein gleifc^ergefcUe, §an§ granj, glanj t5on 3Jamen. 3iai-
m 0 n b. ffiSe^' 2anbc§ bift ®u ? ® i n SB a n b e r e r. (Sin Untertl^an au§ J'einer ^err^
fc^aft, fomme com SBanbent iwüd in bie §eimatJ). SJaimonb. 35u roarft in (Soffn,
fprie§, mai fa^ft !Du ba? ein SSanbercr. ©ie ^aben Steinen §eroIb evfd^iagen.
SRaimonb. SSBer t^at e§? ein SB an br er. §erv, bie JJamen giengen auf feine
efeBl^aut. es loaren an bie Saufenb über Ginen, alle ®raf StionjoS Seute. 9{ai =
tnonb. Sffiar er, Slionjo, fetbfl babei? ein SBanbrer. Cr t^ot, aH roii^t' er'ä
nid^t, unb lie^ fiel) ni(^t [hei] fc^en bei ber Sljat. SRad^^er, al§ bie StildEen be§
^evolbä auf bem ^ofe ^erumtagen, lam er l^emnter. 9iaimonb. 2Bo0 fagt er ba?
etnSBanberer. er fc^alt' «nb fd^impft' bie 2;pter rein auä, e§ glaubt'^ i^m
abe\- fein aiJenfc^ ; benn eS bnuerte nid;t long, f o nannte er fte feine getreuen Unter»
tränen. | 1539 glaub't E \ 1543 ift E \ 154G i(^ E | 1552 jiel^n H (Kleist schwankt
bei solchen Ausgängen) | vor 1553 SBanbrer H n. s. f. Der W. spricht Prosa. |
1556 So fehlt H I 1557 brcl^t über abgebr. der a \ Parenthese fehlt E wohl
durch Versehn | ber §. H der Akkusativ E ist ganz sinngemäß | 1558 S^retet
eingezogen, bei Zolling neuer V. | (I)ie bis ab) nnter (Alle ab, außer Santin) \
1566 ^erolb fei'ä E (der Sinn ist kliirlich : der H. — das mag sein, zugegeben) |
1567 fäm' unterstr. 1 1574—7 aus Slntonio — ber alfo loHr in ®offa? ©antin.
Saä ift geroi^. 3)enn geftern war er ^ier. Schien in ber Sirene fefir beftürjt, unb
gleii^, ©0 roie bie 5Keffe nur beenbigt roar, iDJa^t' er ftd^, o^ne ^ic§ ju fpred^en,
fort yiad) ©offa auf, — baä fagtc mir fein Sicittnec^t. JRaimonb. D ba§ ift nid^t
ungtaublid^, benn idp rcei^ ®er graue ®ed( freit um bie So(^ter — Santin. 9lun,
So ift'g um fo geiuiffer. JRaimonb. ©laub'g boc§ nid;t, ©antin, bi« 3)u'S in Soffa
fetbft gehört. | 1578 nodj OOr Slbenb nach diesen Tag über in vier Stunden | 1580
2luf j. g-aU über Indessen will \ 1581 SiD ic^ ans ^^ boä) \ zu 1583 a. U. (etmire
Bd. 1: Dio Familie Schroffenstein. 301
mug eblev bargefteUt lüerben) | 1590 aSeleibigung E | 1602— fpr. 6 qner a. R. für
0 Gott, mein Heüand, welch' ein Schetisal ist Der Lügner ^~ nein, er hat es nicht
gestanden, Kann's nicht gestanden haben — das ist nichts Als ein verruchtes Buben-
stück Alonzos, Und schnell ein jedes unbestochnes Urtheil Muß frei uns sprechen. \
1606 Sd&neafvei E \ 1608 luie^ HE | 1612 Sott \ä) Sir über 0 mein Gott \ 1613
über Wie kann das seitt, da es die Mörder doch | 1617 — boc^ 8 quer a. R. (3Äein bis
bot^ wiederhergestellt über Dein [oder Das] rein [über s . .] Beimißtsein) für Er
haCs, er kann'' s ja nicht gestanden haben, Wir sind ja schiddlos — ■ | 1618 Öerab' E |
1620 aus So mäv'S mit jener S^at befdpaffen tüie mit biefer? | 1622.3 Erste Lesart.
©Imire. So meinft 2;u müpteu roir uii§ reinigen? (aus So müßten tuir un§ ja
noc§ reinigen.) Antonio, gl^r mü^t'ä, nid;t er. ßlniive. aSie aber ift baä mög=
lic^, aSenn'ä boc^ Quan gefagt ijat, ba^ mit f(^u[big? ®lmire. 2Baä f)at 3uan
gejagt? älntonio. Sag' mir juerft Zweite Lesart. ... er. Glmire. Sluf jeben
%aU. ftub' id^ 3ft ber 3ßerbac§t auf Deiben Seiten gleid^. Stntonio. Sie S(^ipierig=
feit ift gro^, ic^ geb' eä ju. G I m i r e. Sas u. s. f. Die Worte 355ic aber bis fc^ulbig
sind, abgesehn von dem die S. durchziehenden Strich, besonders gestrichen und
ersetzt durch die drunter und drüber geschriebenen Worte 2luf bis gleic^. Endlich
wurde die ganze Stelle getilgt und unser endgültiger Text eingesetzt. | 1624 bis
loiffen 5 aus SBag ^aben benn bie 3)1. a., Sie man u. s. w. 1 1625 Md^ — 30 quer
a. R. für Ei nun, wie man's zu sagen pflegt. Antonio. Sagt's wörtlich. Elmire. Ich
haV es nicht gehört. Atitonio. Allein doch Ruimond f JElniire. Er hat auch nur
ein Wort gehört, das war: Alonzo — doch mehr war wohl auch nicht nöthig. \
1631 ans Jiic^t nöthig? ©i, roenn i^r ein [blieb, nicht biel] SBort nur brandetet |
1632 aus mußtet i^r'§ | 1633 ®. bis üov^er aus SBir i^atten'ä freiließ (der Strich
geht bis ins f von fd^on, das doshalb vom Kopisten weggelassen ward und in
JS fehlt) I 1636 2tc^ bis 1642 aus 21 c^ mir, Stntonio, §ot'ä nie genügt, im ^erjen
nic^t — boc§ muß Sie g-tagge roe^n, rooljin ber aSinb baä Schiff — SJntonio.
^at benn ein 3lnbrer me^r gcprt, alä nur Sie§ eine SBort? ©Imire. 3uft bas
ift feltfam. Senn grag \€), fo ^eipt'S, er ^at'g geftanben; will 3cf;'§ loörtlic^ roiffen,
fagt ein Seber, er, SSor bem ©erftufc^e ^abe me^v nic^t, al§ Sa§ eine SBort ge=
\)öxt — 3(c^ nie loerb' ic^ Sen U. bis fnüpft, Su bis noe^ iGon bis ^at Quan [neuer
V.] betannt? aintonio. 3uan? er ^at'ä faft auf Siefelbe 2trt betannt §at euren
9Jomen I 1646 ©offa noc^, | 1647 ga über Ach \ 1652 lüciter sofort über STnbrcä ? |
1657 im — 8 ba^ bie ^. im ©ebirge gür i^n, für SR. u. 3. boc5 aus im ®. fe? für
i^n Sie ^öUe, boc§ für 9t. u. 3. | 1661 ans SBie ic§ crfc^rede | 1662 ans erfc^vectt
i^r I aus i^r foUtet | 1663 bid^ aus eud^ | 1668 feiner 2«. Versehn Kleists (kon-.
J. Schmidt, Grisebach) 1 1672 aus unterjuc^t U nnteifud^t E | 1675 fagt aus Ver-
sehn nicht geändert H \ 1676 Seit — 80 quer a. R. für (die Striche sind un
richtig geführt) Niemals, So lange Gossa steht und Cidla haben Sie sich in U7isret
Gegenwart gesehn. | 1678 aus Spag' er loar, surücf | 1681 nW)t nicht unterstr. |
eurem So., um aus eurer öegcnicart, i 1682 1^. über gestern \ 1686 fehlt H | vor
1689 um, ge^t ab, im Jlbgc^en) 11 \ 1698 3Joi^ nach Er | 1701 ^alblnut nach-
302 Lesarten zn Band 1—4.
trägl. unter ju 2t. | 1706 geftwn U \ 1711 SäSarum? scheint nachgetragen | 1715
aus %x. in bem 0. | 1719 gorberung E (der Abschreiber konnte leicht so lesen) |
1721 faft t)on sofort über Zeichen | 1729 Sel^r fc^ioer fid^ baüon reinigen }U Ions
nen. H \ 1732 nid^t E \ 1737 greube II \ nach 1737 ArUiniio. Mü sichrem Zu-
tritt Saitnond. Ich,' ich wehr's ihm nicht. | 1739 aus nsiU foglei(§ | 1749 25?.
nach Rechlte] | 1750 3ft au§, fo rote id^ merle — ? 7/1 neben 1754 (mit Haken,
als gehörte es in den Text) ®ie Siebe 5U biefem So^ne mu^ inä £id)t gefc<;t
werben. 1 1757 3c§ ro. %xx nur nod^ f., bop er äwar H | neben 1762 Haken zu
%i)ai] 3m äroeiten 2lft tonnte baä Antonio nic^t roiffen. | 1785 öffnet ein H | 1802
SDlögt' // I 1815 u. j. 9!üdEfic§t // | 1821 Siupert. 2Ber bis Schluß unter hob ich
es selbst [wiederhergestellt unter ja] gestiftet, Das war ein Fanstschlag mir in
das Gesicht. Hainiond. Steck's ein — Ich will's. (Er pfeift bis Zimmer. (Alle
ah) \ 1821 aSer nicht eingezogen II \ 1822 vor mir Strich zur Versteilung | inä
aus in baä | nach 1823 (SlUe ab) U.
IV 1. Neben dem Anfang gekritzelte Kandnotiz ®ibe (ohne isPunkt) um«
geteerter .§anbfc^u^. SBoIt ift Storc^fc^naBel. im Zusammenhang mit der folgen-
den Sentenz; der Sinn ist: die festesten Kutschlüsse werden doch wie ein Hand-
schuh umgewandt (vgl. „Hermannsschlacht" 2470), und die Menge dehnt, weitet
sie aus, wie das Storchschnabel-Instrument den Handschuh. | 1825.6 loieber Il\
1830 ©ebanlen E | 1833 S)ir aus Sid; | 1839 (Sebient E | 1840 92. , nüßen nügen
E I 1842 edtel^aft HE n. s. f. | 1846 auf, aus auf) | vor 1848 u. 60 (Jlmiren | 1858
mi§Br. U I 1860 ÜJlein neuer V. Zolling, doch beim Übergang der Rede sind In-
kon-ektheiten so häufig. | 1865 reinigen E \ 1867 fielen E \ 1883—99 mit korre-
spondierendem Zeichen 3lr. 4 sehr eilig auf besondrem Bl. (Rucks, leer) und vorher
schon gleich hastig 1883 — 1904 trit ah) auf der Innenseite des letzten Halb-
bogens „Thierrez" (/i") für liin Diener (trit auf) [Prosa gleich den Worten des
Schulzen] Herr, der SchvXze begehrt eingelassen zu werden, [a. R. (dies Folgende
könnte lieber ein Kammermädchen übernehmen)] Baintond. Der Schutze? Nein.
XHmire, So wird das Haus die Trauer wohl Für den Verwandten tragen müssen ?
Baintond. yyie es sich Von selbst versteht. Was mir von seinen Gütern Zufallen
könnte, nehm ich nicht, es soll Der böse Argwohn selber frei mich sprechen. Der
Schulze (öffnet die Tliüre und wirft einen Diener zur Seite) Flegel von einem
Diener! Der Herr sagt: nein; ich sage: ja. (trit auf) Baimond, Sind alle
Hunde laß auf dieser Bürgt Der Schtüze. Herr, Einer, der' s Leben nicht lieb
hat, macht sich blutwenig aus der Sitte. Baimond. — Was willst Dut Der
Schlüsse. Ich bitte Dich, Herr, und bitte Dich nochmals, schlag viir's nicht ab,
Herr, laß meinen Sohn nicht hinrichten. Baimond. Deinen Sohn? Der Schulze,
Er hat auf Dein Oeheiß den Eitler erschlugen. Baimond. Axif mein Geheiß —
den Teufel hab' ich — Auf Santin's hat er's gethan. Der ScJiulse. Santin hat's
auf Dein Geheiß gestiftet. Baintond. Fort [nach besonders gestr. Scorpion von
einem Menschen! s, zu 2231] aus meinen Augen. Der Schulze. S' hat Zeit, Herr.
Ich aag's Dir noch einmal, Santin haVs auf Dein Ochiiß gilhan. Ich hab' es
Bd. 1 : Die Familie Schroffenstein. 303
tdbst fjehört, wie Du's ihm anbefohlen hast. Saitnond. — Gehört f Befohlen f
Der Schulze. Ich stand im Schloßflur dicht hinter Dir, Du [Du bis gehört auf
der nächsten alten S. hinter dem eingelegten BIJ warst blind vor Wuth, und
sahst mich nicht. Es haben^s außer mir noch zwei gehört. \ Neu vor 1883 ®ret^e.
[n. s. f. Überschrift] IPH (umfapt bte Änie eimirenä [sofort über stürzt zu den
Füßen]) IP (ftürjt herein, umfaßt ©Imirenä finie [nur angedeutet über güße]) U
■wonach §ü§e E zu korr. | 1883 — Siuneit 7 unter XJm Deine Hilfe, Gnädigste
Errettung, Sie fahren ihn zum Tod\ laß ihn, laß mich Nicht aufgeopfert wer-
den — Elmire. Dicht Bist Du Von Sinnen. H" \ 1884 ©ie f. sofort über Er-
rettung U<^ I 1885 Xobe E was auch die notwendige Betonung von t^n u. mid^
zerstört | 1889 unter Santin hats. [darüber gekritzelt 3)en fie erfc^tagcn ?] Santin
hat et ihm Gehe[ißen] m | SBefo^jIen m wie 1890 I 1895 on S. IPH \ 1896 aus
Sc^Iofel^of? // I 1897 und über ii) H" \ 1899 mir sofort über ich oder s H \ 1900
@ r e t § e nach Der Schulae. H \ i^m über meinem Sohn U \ 1901 ©' über ©ä H \
Stetige, nach Der Schulze. U\ 1901 C bis ift 1902 aus go banf i^, ^ttx, eä
mar mein eiuj'ger, if | 1902 ift über war fl» | vor 1905 ® r e t ^ e über Der Schulze |
ben ceffel // 1 1906 menfc^üc^ sofort über schöne \ 1913 umgeziffcrt aus 2er fc^önfte
ift er I 1941 ailonjo ift iinfc^ulbig. (iHaimonb fte^t fie ftarr an) | 1942 ^ebro'ä |
1946 Umftänben E \ 1948 zweites Sie nach Du \ 1969 ans mit roäx e§ umgeziffert
und geändert 1 1973 Änien IIE \ 1981 Slage über Abend \ daneben am innem
Rand (ju fmntic^) | 1983.4 aus Saä 3;eine SBBut^ in'ä ©icnb ftürjt, unb ba§ JlodJ
3U gebähten fd^ioerer mir geworben, 211a ä" evjeugen 2)ir, o mac^e biefem | SSie \i)
gebühren ^aft H | 1987 (S^onovejje | 1991 fte über verschrieb, sich \ 1993 ans
fein I 2000 finie IIE \ 2001 3nn6r. H \ ans §änbe | 2002 mir am Slltar ans atn
21. m. I oerfprac^ — o 6r. aus oerfproc^en — br. | 2011 — aus! ] vor 2012 (jum
Siener) U | 2013 9!ein, $err, luir erwarten i^n. H Prosa | ber fehlt H \ 2014 (i^m
nac^) fehlt U \ nach 2014 (folgt. 3lUe ai) II.
2. Sc^lo^ II I oerl^üUtem H \ zu 2015 a. R. Ognej mu§ ja guan gefprod^en
l^aben) | 2^üre, H | 2018 l^att E | 2030 (Sr w. ftd^) heraufgenommen aus 2031
nach SllonjO) | 2042.3 pieip IIE | 2046 ^eute über gestern (woneben Unleser-
liches getilgt) I 2050 Äonnt' — 53 aus ^f)m i)at ti freiließ (Sealjnbet, benn er
lannte feinen SKann, 2oc§ weil 2)u fel&ft mit blinbcr SJeigung ftetä ^^n frei*
gefproc^en — ja fogar gejürnet, SBcnn man'ä gewagt, ilin 3;einen geinb ju nennen, |
2056 nur, alä H | 2058 aus über'3 | 2061 bie fünf E | 2064 br. über siebzig \ 9ieuter
wiederhergestellt unter Männer H SDJänner E I 2C65 br. über siebzig \ JHeuter H
aKönncr E \ 2067 ((^ranjiäf a unb Sgnej ab) \ 2070 neue S., a. R. ((Srofeoater
mu§ bie Seiche erlennen.) | 2074 Dr. über Siebzig | 2075 3ro. über Fünfzig \ 2079
%. mer Dreißig \ 2083 f. über siebzehn | 2084 ^rieben? Seiten i' 1 unter 2091 hastig
(biä ^ter^er abgefc^icft).
3. Oben rechts a. R. 2)ian fönnte eine £>e£e aufführen, bie roirflic^ baä S(§icf=
fal gclenlt ^ätte. — Gestr. IV Akt. | 3» auä 1' | Die Szene lautet bis nic^tä 2202
In der großenteils prosaischen Fassung II:
30-i Lesarten zu Band 1 — 4.
SSoueritftube.
33 am ab 4 am Samin; fte rü^rt einen ficffel, bcr über geuer fte^t.
a3afnaB^. ©rft bem SJoter:
dluf)' in ber ©ruft: bog i^m ein greolcrarm nic^t
Über bo§ f^etb trage bie Snod^en umtier.
fieid^teä ©rftel^n: bog er l^od^jaud^jenb baS ^aiipt
©ränjje buvci()'l ©rab, loenn bie >pofaune i^m ruft,
eiuigeä ©lud: bog fid^ bie 5ßforte i^m weit
Öffne, beS £ict;t§ ©lanjftrom entgegen i^m wog'.
Urfula (auger^alb ber Scene) SSarnabd! SSarnab«! Diü^t ®« ben Jleffcl?
SJarnab^. Qa bod^, ja, mit [sofort über ic/t] beibcn |tänben, id^ loollt', idj
tonnte bie güge auc^ braud^en.
Urfula. Stber 1<u fprid^ft nic^t bie brei 2Biinfd[;e au8?
SBarnob^. 9!un, baS geftcl^' ic^! äBcnn unfer Herrgott fo taub ift, roie ®u,
fo l^ilft'ä 2lUeä nichts.
S5ann ber aJiutter:
StUeä ©ebcil^n: bog ii^r bie Sanb^cj;e md[;t
©iftigen Söiidtä tobte baä iiolb in ber ÄuF;.
§eil an bem £eib: ba§ il;r ber firebä mit bem a5lut=
£äppc§ert im Sd^utt fd^winbe gefdtjwinbe ba^in.
Siben im 2;ob: bog i^r lein Seufel bie 3""S'
©tredfe ^eraug, wenn fte an ©ott fidj empfiehlt,
[aus bag fte l. %. vexlaäjt, SOenn fte von 0. Süi^ne bcr Siinbcn erflel^tj
Sann für mic§:
greuben ooEauf: bo| mid^ ein ftattlic^er SDiann
gic^e mit firaft tü^n in'ä l^od^aeitlid^e »ett.
»lüt^e beä £eib§: bog mir —
Urfula. Sornob^! 5Du böfeS SDIöbei ^aft ben SStumenftoub »ergeffcn unb
bie aSolffraut^feimc.
Sarnab^. ^lein boc^, nein, f ift Sllleä r;inetn. £)er S)rei ift fo bicf, tag
bie ÄeUe fd^on ftcljt.
Urfula. aber bie ungelegten Eier ouä bem §ed^tSbaud^e?
Sornobi. ©oH id^ nod^ ®iitcn auf fd^nciben ?
Urfula. SBorte nod^ ein SBeilc^en. 3d^ will erft glieberbtüt^e ä"6ereiten.
£a& nur leinen in bie fluche, prft 3)u, unb rül^re fleigig, l^örft »u, unb foge bie
äßünfd^e, ^örft Su?
aSarnab^. Qa bod^, ja — SBo blieb id^ ftel^en? greuben »oHouf — SUein:
Sßlüt^e beä fieib'ä [aus Seibenä]: bog mir lein giftiger SDuft
©übte baä SBlut, gurcf;cn mir ä^' in bie ."giout.
gröl^licOen 2;ob: frö^tid^ im gtcitenben ilol^n,
SJin icf; am ^-^iel, ftofie er foiift an boä ionb.
Bd. 1 : Die Familie Scliroffenstein. 305
a5u KeBev Sott, loenn'ä ®lüd nici^t fo füg xodxe, loer loiirbe fic^ bie OTül^e fo faucr
jDevben [äffen? 9Jun, roieber oon oont:
evft bem Sßater:
^ul)' in ber (Stuft: ba^ i^m ein greoleravtn ntc§t
Über ba§ gelb tvage bie finod^en umi^er.
£eic§te8 ©rftci^n: baft er iiod^jaud^jenb baä §aupt
S)ränge burc^'ä ®rab 21^!
(Sie erbiidtt Siobrigo, ier bei ben legten äBorten l^ereingetretcn ift.)
SRobrigo. SBaä fpiic^ft Su mit Seinem Äeffet, 3)!äbd^en? SBenn Su eine
^eje bift, Xu bift bie lieblid^fte, bie id^ jemals fat), unb ic§ rcette, ®u tl)uft feinem
roaä [fohlt a. K.] Söfe§, ber 2)ir gut ift. [SBaä fpricf;ft bis ift. auf dem sonst leeren
beigehefteten Blatt a. R. wiederholt als Krsatz für die nur aus Versehn nicht
gestr. Worte SBaä ma^ft ®u, fc^öneä iKäbc^en? SBäre ®ein 3luge nic^t fo liebreich,
fo roürbe SJein (Sefd^äfft furd^tbav fein. Senn SDu fprid^fl mit bem fleffel, roie man
Don ben ^ejen erää^lt.]
SSarnab^. @it)' ]^erau§, lieber ^err, id^ bitte 35td^. (Si borf niemanb in
bie fiüc^e lommen, bie a)lutter felbft nid[it, au^er id^.
Slobrigo. äßarurn benn nur SJu?
SBarnab^. 2Ba§ roei^ ic^? SQJeil id^ eine Jungfrau bin.
Kobrigo. ®arauf fd^roör id^. Unb wie l^eipt 3)u benn, liebe Jungfrau?
SB a r n a 6 i. SBornab^.
Dtobrigo. Seine Stimme Hingt fd^öner, alä Sein 9Jame.
Urfula. SBarnab^! SBarnab^! Söäer fprii-^t benn mit Sir? (Wobrigo mac^t
ein bittenb Qd<^en)
SBarnab^. — SBaä fagft Su, SWutter?
Urfula. Sprtd^ft Su bie brei SBünfd^e?
SB am ab ^. 3a bodp, ja, fei nur ru^ig. (rü^rt im Äeffcl) ülbcr nun ge^, lieber
J^err. Sie SJutter fagt, wenn ein Unreiner anfielt, taugt ber Sörei nichts.
Diobrigo. Sod^ roenn ein SReiner äuf'^^t, fo loirb er um fo bcffer.
SB am ab e. Saoon l^at fte nid^tä gefagt.
Mobrigo. Slber eä ergiebt ftd^ oon felbft.
SBarnab^. 9lun freilid;, ic^ foUt' e§ meinen. Jfc^ loiH bie SDJutter fragen.
SRobrigo. SBoju? SaS mu^t Su ja felbft oevite^n.
Sarnab^. greilii^ tooljl. 3Jun ftöre mi($ nur nitöi. <Sä ift unfer (SliidEgbret,
t($ inu§ bie brei SÖSünfd^e baju l^erfagen.
SRobrigo. SBoä fod^ft Su benn?
SBarnab^. ©inen [nach Gl Ansatz zu (Slaubft] Äinbäfinger i^a! ^a!
§a! Su benfft lool^l, iä) bin eine .'ecje?
SHobrigo. Cinen Sinbsftnger?
Urfula. Soniab^! Sööfe^i SDiäbd^on, iua§ [od;ft Su?
SBamab^. ©i, id^ bin luftig, unb fprec^e bie SBJünfc^e.
Urfula. aDlcinen auc§ oom Urcbfe?
fileift. IV. 20
306 Losarten zu Band 1 — i-,
^avnaiL 3a bod^ ja, a\t^ ben oom Salbe.
SRobrtgo. D fage mir, ein ilinbäfinger? SBie famft 2)u baju?
S3 am ab ^. SReitt, nun ptaubre ic^ nic^t me^r, ic^ ntug bie SBünfd^e fpred^en
[über sagen], fonft oerbirbt ber Srei unb bie a)hitter fc^itt.
Mobrigo. Sffieißt S)u toaä? SBring' [aus SSringe] biefen Söeutel ber SDlutter,
fag' er fei SDir neben ben iteffet gefallen, unb [nachträgl.] tomm roieber.
S3arna6i. S)iefen Scutet, ben fc^entft SDu unä?
giobrigo. ^a, bod^ ja, fag' nur bcr SKuttej nid^t, ba^ i^n 23ir iemanb ge«
geben Ijat unb fomm balb roiebcr*.
S3 ar n ab ^. aJiutter! smutter! (ab.)^
Kobrigo (lebhaft ouf unb nieber)
©in SinbeSftnger ! äBcnn'ä ber f leine wäre!
SBenn'ä ifebro'ä f leiner ginger roöre! SBiege
SDlic^, ^Öffnung, einer ©(^aufel gleid^, unb gleidj,
SIIS fpielt gefc^loffenen Sluge^ fc^webcnb mir
ein SBinbjug um bie offne SSruft, fo rocnbe
ajJcin Sfnnerfteä ftc^ oor ©ntjüdfcn — 2Bie
©erooltig, (Slild, llopft Steine Sil^nbung an
2aS ^erj! Sic§ felbft, o Übermaaä, roie toerb'
3c^ 33i(^ ertragen — ^ox^\ Sie lommt. 3e|t roerb id^ä prcn.
Sornab^ (lommt jurüct)
Kobrigo. (fül^rt fte in ben SJorbergrunb) 3Jun fage mir, loaä ift ba§ für
ein ginger?
^ SBei^t bis balb roiebcr. quer a. R. für Rodrigos erste Worte Er üi schon
gelungen, denn er schenkt Dir diesen Beutel mit Gold. Bring bis komm wieder.
2 (ab) aus (ab. — Diobrigo unterfuc^t ben flcffcl) Danach SBarnab^ (fommt
jurüct) u. s. w. Rodrigos Versmonolog steht ohne irgend welche VerNveisungs-
zeichen auf cingeheft(!tem Bl. (Rucks, leer) und zwar unser Text unter einer
gestr. ersten Fassung (/i°) : SRobrigo. ©in 5linbesfinger! S' ift lein Sweifel faft,
©' ift ^ebro'g! SBenn er'ä ift — D wie geioaltig filopft 3?eine Sl^nbung, (?liicf,
an'ä ^erj ! — [Doch waren''s Ja Männer, die die Leiche Spatium in der Z. Mich
tviegt's Wie] 2>id) felbcr, D Übermaaä, roie loerb' ic§ S)ic§ ertragen! D bocb,
0 ftröme, ftürje nur auf mid^. Sä be^nt bie Siebe mir bie Söruft, ic^ luerb' Qi faffcu
[abgebr. Z.] SMlonjo nein, bie ^öufer [sofort über abgebr. SBä] auSgefö^nt, Sa3
üBäbcben mir jum SJäfanb' bes 33unbeä (Sä loiegt bie Hoffnung mic§, luie eine Sd^autcl,
Sod^ füll, fie lommt, i^t roerb id^'ö i^ören! I gefc^loffenen bis um aus im Sc^roeben
mir ein 2B. um I liumabe [kommt zurück] [mit gestr. unter Kodrigo untersucht
den Kessel s. o.] Was machst Du? Jtodri/jo. Ich suche den Finger, gieb mir
den Finger, ich bin dir so gut, gieb mir den Finger, liaiiuibe. Der ist zerkocht,
lieber Herr, Du findest kaum noch die Knochen. Darauf folgt als ursprüngliche
Lesart SRobrigo. (fü^rt fie in ben SJorbcrgrunb) So fage mir, roie lamft 35u
basu ? an die sich auf der nächsten S. anschloß S a r n a b i. SJorgeftern u. s. w.,
die aber umgestaltet wurde, wie oben, mit Haken daneben Die 3Jlutter mu^
i^m äu gügen fallen unb eä gcfte^n, und Söornabi!. ©. II. fl. Äobrigo. 2üie
tommft [oder lamft] 2)u baju? noch am Seiteuendo neu beigefügt.
Bd. 1: Die familie Schroflfenstein. 307
Söantabd. (Sin «einer fiinbSfmgev.
iRobrigo. SBie famft Su baju?
»arna64. »orgeftevn i^aben TOutter unb ic^ i^n gefunben.
SRobrigo. GJefimben 6lo§? Süuf welche 2tvt?
S3arnab4. 9lun, Sir rciU id^ aUeä erjä^Ien, mm'i gleic^ bie aKutter oer»
boten l)at.
gtobrigo. So erjä^lc.
SSarnab^. 2Bir fudjtcn Kräuter am SBalbfirom im ©ebirg, ba f^leifte ba§
SBoffer ein eitrunfeneä Äinb ju unä an baä Ufer, roo mir ftonben. SBir jogen eä
l^erauS, unb bemüi^ten «ni »iel um baä arme 2Buvm, aber eä blieb tobt. Sa fd^nit
bie aKutter bem Äinbe ben {[einen ginger [folgt der Unken Hand] ab, benn ber
ti^ut nad^ bem Äobe mei^r (Suteä alä bie §anb eineä ©rroac^ienen in feinem ganzen
£eben. — SEarum ftet)ft Xu fo tteffinnig? SBoran benfft Su?
SJobrigo. — 2tn (Sott. 9lun erjä^ie noc§ me£;r. Mat niemanb babei,
aU 2)u unb bie 3JJutter?
SBarnab^. Sllä roir ben ginger oon ber linten i^anb l^atten, famen jioei
SKönner [Randnotiz bie aKänner wollten il^n begraben.] auS (Soffa [a. 05. ü. d. Z.],
bie rooüten ben oon ber rechten au(5 obfc^neiben. Ser ^ilft aber nichts, mir giengeu
fort, roeiter roeife ic§ nid^tä.
2093 greoclarm E gegen H und 2133 ; vgl. Bd. 4, S. 24O35. E hat hier mehrere
Fehler: 2096 l()im 2106 beä 2107 Seibe 1 2149 nic^t £ I 2163 me^r fehlt JS (kaum
aus metrischem Grund gegen die Prosa weggelassen, wie öfters solche Aus-
gänge H geändert worden sind. 1 2202 Unb bis md)tS s. o. Prosa. VoUer Vers
SRobrigo. (S8 ift genug. aJlefir brauch ii:§ nic^t. Su ^aft I Neben der Rede Rand-
notiz (Siobrigo mu& lebhafter unb froher [ro£)er verschrieben] fein.) I 2203 D. mir
II I 2204 Unbegriffene er». II | 2207 mögt' i(^ gern ^ier fpred^en U zum unter-
strichenen l^ier Fragezeichen , und a. R. : ? 3n ber §c^Ie worunter der im nr-
sprünglichen Text fehlende Vers 2208 | 2209 ^^aufe H I Slgnej (so) aus Sgnea |
2215 roolil. Sl^r lannft Su 9llleä fagen, aud^ oom ginger i^r (Srjä^l;n, fie oerröt^
SCit^ nic^t, loie ic^. H \ 2216 Unb ba§ 2u (Stauben finben mögft bei i^r Ä a. R.
neben Dann führe selbst sie morgen [darüber Fragezeichen] in dies Maus. Es
sei ein sichrer Ort, sag'' ihr, zum Zeichen \ nach 2217 zweidrittel S. leer
4. a. R. neben 2223 (Urfula mug äule^t, i^r ilinb fuc^enb, alä S^idfaK»
[eiterinn auftreten. 1 (Sine fehlt H \ unter Siaimonb bis auf gestr. üaimoml (setzt
sich auf einen Stein) \ 2218 gem. sofort über der Weg 1 2221 auch) nach ist Jg |
2224 — 8 sogleich unter Santin. Es streicht ein kühler Wind doch «ter's Feld
Raitnotid. Mich dürstet. Santin. In der Nähe ist ein Quell. Saitnotid.
Er [unter Ich mag} löscht den Durst mir nicht. Santin. Das Wasser ist So
klar, daß Du darin dich spiegeln könntest \ 2227 roenigftenä II I nach 2228
über i^n fohlt II I 2231 (korrespondierende Haken über 3)1.) a. R. fiei^e I Sccite
IV alt, mit bem gdjuljen. wo nun diese Anrede gestr. | er fefft Hl 2232—43
Prosa //;
20*
308 Tjosarten zu Band 1 — 4.
S3arnaB6 (hit auf) .§iei- gef)t'ö bod^ [sofort über jiac/t] nad^ (Soffa, ge*
ftrenger SHitter?
©aittin. 2Bog l^aft 35u beim bort äu ti)un, mein fc^öneä Äinb?
Sarnabi. ©ine Sieftetlung an gräulein Sgnej.
Santin. SBcnn fte fo 'jc^ön ift, rote Du, fo grüpe fic oon unä. 28a§ Tjaft
®u i^r [sofort über denn} benn ju fagen?
Söarnab^. 3u fagen? Slic^tg. ^<i) fü^re fie bloß in'ä Öebirge.
©antin [nach versclir. Barnabe] §eute noc^.
Sarnabd. ßeunt i^r fie?
Santin. 9loc^ roeniger, alä Did), unb e§ betrübt mic§ auc§ weniger. 2lIfo
^eute nod^?
SBarnabd. Qa glcicfi. 9lun fpric^ [über sag ans sagQ, ge()t'§ i^iev nacf; Öoffa?
Santin. 2Ber fc^idt ®id^ benn?
aSarnabi. — SDleine anutter.
Santin. So? — 9Iun fo ge§' nur, Su bift auf bem redeten SEBege.
»arnabd. ®ott bept' Qut^. (ab)
2244 2)u U I §cute in I 2245 zweites baä über daß \ 2249 aus Öeftempelt | 2250
unter In diesem Sinne will ich handeln. I 2251 SB. sofort über Sant[in] | 2252
i^nen sofort über Mns(?) | %. nach abgebr. Fürth 11 gärt^e E | So nicht ein-
gezogen H I anderthalb S. leer.
5. Zu SRobrigo mit korrespond. Haken kräftig geschriebne Randnotiz Slac^^
rid^t für ben Stbfc^reiber: ftatt Siobrigo wirb überall Dttofar gefegt. So steht
hier SHoffil über Giella, doch blieb SBetorin (s. o. zum Personenverzeichnis) |
SPre ge^t auf H I nach 2259 Siobrigo trit auf, x^m folgt b. Ä. I 2268 nä^m e§
an über braucht den liath aus braud^t'ä tut ©ruft I 2274 jä^nent. IIE I 2275 jie^ft
über gehst H gei^ft E | 2276 aus Seinen Söc^tevn | 2277 (Srnfte IIE die inkorr.
Seansion beim Redewechsel nicht zu ändern | 2278 ((e^rt lun, juin $..) II | 2279
i^m felüt H I 2281 (Befangener U I 2283 ^i verdruckt statt & E I 2288 er ift aus
verschr. erft I 2289 aus Santin | 2295 eil //£ gemäß älterer Schreibung | 2298 aus
Sprid^ft S)u mit mir bod^, alä roär' ic^ ein SBeib. I 2305 benn sofort über abgebr.
ve oder ?m? I 2307 9Jod^ fr. Hl vor 2309 nac^; ipaufe) H] 2310 rooüten ff be-
absichtigte Änderung £? I 2313 l^erauä II I 2314 aus 3gnej I 2315 XS)üt H\
2318 21B blofe 11 I 2320 Schaben H | 2322 beft. ii^m JS I 2323 aus aninbeften |
2331 %^üv II I 2333 a)u nach Wie I 2335.6 3er. über Antonio I 2337 9i. über
liaimond | 2340 3(. über Antonio | §at ^ | 2341 ri^ sofort über abgebr. reiß ? |
2347 aus 5pebro'g I 2350 S. nach Alonzo \ 2352 di. über Raimond I 2353 er über
abgebr. Er \ aus Santin I 2356 SSetorin bis 58 SCetorin! (Er beftnnt fic^) 9Jein er
l^at [Zusatz] ein [aus er l^at ein] SBeib (Sr fic^t fid^ um) So bis ®otteä! Unb
biefen ajiantel tonn id^ brauchen juft. [Unb bis juft. nachträglich] (er nimmt einen
SDiantei um, ber auf ber erbe lag, unb Hctteit in ein unoergitterteg genfter.)
Parenthese unter (Er kl. in e. u. F.) dazu gestr. a. R. (Er muß einen Mantel
aufnehmen) \ unoergittert E I 2360 aus n., SR., I 2361 Qft aus Ser X^uvnt [wieder-
Bd. 1 : Die Familie Schroffenstein. 309
holt, kaum 2360 nachträgl. zu metrischer Ausgleichung] tjt | vor 2363 (öon oben,
^albtout) H I 2365 bie finie HE \ meinen Anten H meine flute E \ 2366 ge§' bis
nic^t über hleiV liier, spring' nicht vom Thurm — 1 2367 nachgetragen | nach
2369 vierfdnftel S. leer.
V 1. Neben Ignez Haken zur Randnotiz (wie IV 5) 3la^V\d)t [nnter Statt]
für ben Slbfc^reiber: ftatt Sgnes überall Slgneä. 1 §ut^e, imb einem [iihergeworfe-
neu] Übevf [eibe [aus RIetbe], baä tiorn mit Sc^l. j. ift u. s. w. (mit bis ift in eckigen
Bleistiftklammeni) I bei' ©cite H I 2374 ben §intergrunbe E \ ift fehlt H \ vor 2376
(iu ^axv.a.bi) H Ich setze dafür einen Gedankenstrich. | 2381 Sie^t man H\
2393 ai^! Sgnej. 21^! | . . . trit auf) JRobrigo (umarmt ^gne, mit §eftigfeit) |
2399 nnter biefe ein Wort gestr. Dänel \ gr. aus ®inge? I 2404 rufe E \ 2405
Unb fo gestr. u. wiederhergestellt | äBiffen aus xo. blieb I es denn ü. d. Z. | l^ier
fehlt H\ 2406 SBarnob^, S)a§ nid^t, gnäbger §err. 5Da§ [neuer V.] bis geftan»
ben. 39" CJ. Dttotar! für Nein, das wüßt ich, als Sie mich befragten, selber
nicht. Ifjnez. Du scheinst (das Kleist im Eingang 2407 zu ergänzen vergaß) |
2407 SBeängftigt [selber] u. ic§ roerb' eg boppett. | 2408 flennft [sofort über Sind]
5DU bie SHitter bcnn? Kobrigo (in (Seban(en) Sgne} Sinb fie etroa i 2410 aus
Sinb leine SWörber bod^? was gewiß durch "Versehen des Abschreibers in E ge-
drungen ist; Kleist wollte SUJörbev stärker accentuieren. | 2411 aus ®elöfet |
2413 €o ift'ä nun llar? aus So ift e§ rca^r? dies nach me? Isfs am Tagt I
SBei nicht eingezogen I 2414 ^ebro'g | ^fcbro | 2418 an nach mit Innigkeit I 2425
nal^e E I neben 2426 Randnotiz ((Sä wäre n)of)I gut, rocnn 9iobiigo§ Sibfic^t ganj
unjicetbeutig erfannt loürbe) denn 2426—9 stehn mit Haken (n. auch korrespond.
Bleistiftkreuz — von andrer Hand?) quer a. R. (mit der Kamensfdrm 3Igneg)
für Noch Eins. In einer Viertelstunde führst Du Ignez heim, willst [sofort über
abgebr. Jiö] Duf Und wenn die Männer Uns u. s.w. t nach 2429 Otobrigo le^rt
SU 3gne 5 jnrücf ; Sarnab^ in ben ^intergrunb.) | 2431 ö. unä bie H \ 2435 (^alB=
laut) fehlt E \ 2446 benn beffcr roei& ic^'g loo^t. H I 2447 So oft e. H I 2448 fl.
nuc^ , TOO 3)u f. fl I 2466 nio man eg i^n a\i Jlinb über wo er als Kind [über
einmal] gefd^auert ^at (also i^n // s. .iber zu 1833) I 2472 Sfln«! (ä« Mobrigo,
ber fd^neU jurüctfeOrt) 1 2473 SRobrigo (ber f. ro. g. i^at) | 2478 ff. leichter Blei-
stiftstrich a. R. neben Rodrigos Reden | 2482 Stromm vorschr. I 2486 Äleibelfl
Oicfiiilfe auch if wo sonst immer ^ilfe | 2489.90 aus Schöne, Sgnej, brautet 3«
leinen I 2492 tieimlidf) fehlte s. 2423. 2470 | 2494 glaub' // | 2495.6 So ä.? 9Jo =
brigo. ©ä ift niditg — S)u frierft [aus friereft, inkorr. V.], armeS Släb^en, i 2497
Sl g n e «. Su bis f o 8 fehlt H I 2498 21 g n e §. bis ge^n. fehlt H\ vor 2499 (3 g n e j
fc^t ftc§; 91 0 brigo bleibt cor i^r fte^en) | 2499 grobe nach zarte | 2501 (er t^ut'«)
fehlt E s. 2476 ff. | nach 2503 Ober ü. d. Z. | 2505 fortlaufend lommt -- Sei nur
ganj vu^ig. 9Jiemanb H daneben dicker Bleistiftstrich | neben 2507 Randnotiz
Sage Du feift SRobrigo | 2509 ffinuiebre sofort über lyiiez \ 2510 treten auf) dar-
unter (jU 38"63 U"*" [3- U. U. d. Z.] SarnabO u. zu diesem Namen mit Haken
Randnotiz äBaS wirb auä 'S&oxnobi'i darunter a. R. ein Tintenstrich bis zum
310 Lesarteu zu Band 1 — 4.
Seitenende 2513 samt, dem getilgten folgenden V. I 2511 gestr. naclitriigliclies
(s. zu 2507) Iffnes. 9?obrigo {aV) worüber Qgnej unb Söontabd (ab) ohne daß
etwa die den Aufbruch bezeichnende Parenthese vor 2511 fehlte, s. zn 2513 |
mit 0. Stimme fehlt H I vor 2513 Parenthese fehlt H \ nach 2513 Sßaufe fehlt H
s. 2514 I folgt Ignes. Htiland der Welt! Mein Rodrigo! (Sie stürzt über ihn)
8. erst 2556 I vor 2514 2et(^e; nai^ einer ^oufe) H \ vor 2517 ©r fnlirt H | 2519
SRec^t HE 1 2525 fic über verschr. sich \ 2527 fpric^ bis e§ 8 sofort aus abgebroch,
unb fpric^, unb mei^t S)u nid^t? So ©nntin Seiifel | 2530 Stlonjo'S — Qa, nun
toci^ Wi, bcr mir 5pebro | 2532 SRed^t irE | 2533 SBelogen E \ nach 2533 ani ber
Seiche. H I 2534 3t. roor'ä — (Cr ftiti^t e§ noc^ einmal in bte Seiche) — unb ba§ ift
aud) recfitmä^ig. dann ©ejüc^t b. D. neue Zeile E n. in E aus Versehn nicht ein-
gezogen 1 Parenthese (Sr ftid^t . . . Seiche) fohlt E | nach 2534 bie Seiche ! vor 2535
(ber in ben §intergrunb gegangen) H \ 2536 Sägerl^eer E schwerlich Kleistische
Änderung, zumal da §eer übler zu dem vorigen §err klingt I vor 2538 (ber
ifim gefolgt) fehlt E | 2538 ftnb über ziehn | 2546 ans Sommt | vor 2547 taflen
bis fe^cn unter treten auf I Eingang II \ 2550 blutig rotten H blutig »rotl^em E |
2553 aWänncr H 1 Parenthese vor 2555 fehlt E \ 2555 bis 2)u ? 6 3 g n e j. Hiobrigo!
SSobrigo! [Z. für sich] S8arno6^. S' ift SlUel leer unb me% ftitt— nein, ^att!
Sfgnej. 2Ba§ giebt c§? SSarnabe. £)ort, fe^, bort liegt ©iner — 2tc5, ®g ift
Sein Süngling in bem saäeibcrltctbe. Sgnej. 3ft 'S SRobrigo? i 2557.8 (fie fäUt
[über stürzt sich] über ben Sei^nam) danach — ohne Überschrift SRobrigo —
eingeschaltet ®§ ift Oetungen! gtiel^! 21 g. [so] ^d^ folge ®tr u. Bai-nabes ur-
sprünglich auf ÜJlein DJobrigo ! 2557 folgender Versschluß D gräulein, (darauf
folgte wie jetzt 3)1. %.) geändert in D Qammer ! Also ist ®ott bei ^immeU ! E
Ersatz für das von Kleist wohl trivial befundene ^ä) folge ®ir. | 2560 Srmannt
®ud^, liebe? H\ 2561 naiven! aus n., I unter 2561 (Barnale tvill entfliehen, kehrt
um, und birgt sich [are — über in — einer Wand der Hohle] an die [aus der oder
umgekehrt] Seite hinter einen Stein) | 2562 (ju ai;icft) | 2565.6 S). g. S3or!
2;^iefta. Srr' i^ nic^t, fo I zu SJobrigo (, aus !) mit Haken a. R. Einen Cielli-
sehen (andre Tinte) I 2567 liegt fie aud^ II \ ®. be§ ^intntelS H I 2568 das
zweite, den V. füllende und als besondrer Anruf von A. beantwortete StgneS!
fehlt E gegen Qgnej ! ^gnej ! // 1 2569 Siie nicht eingerückt £ I 372. ! Stirb ! ((Sr
erftic^t 3gnej; bie fällt mit einem Si^rel [m. e. S. nachträgl.]) | 2580 id^ bis
bai 2 id^ fcf;re(!lic§ wieber auf, ift ber ©ero. e. 21. n. oorüber. S^tefta. SJJein
t^eurer ^err, ba§ I 2589.90 ursprüngl. nach 2594, umgeziffert sofort über abgebr.
e I 2589 D H I 2592 aus ein ^u^trit frec^ j. | 2593 nun H I 2594 erflehen E
schwerlich Kleistische Änderung, denn der stumpfe Ausgang nach lauter klin-
genden schließt viel besser ab. I es folgt mit einem senkrechten — fremden? —
Strich a. R. Sie gieng gleich einer grü^lingSfonne über 3Jlein winterltd^eä Iiafein
auf, unb gab Q^m Qiigenbfarbe [ü. d. Z. von fremder Hand wiederholt, da hier
ein großer Klecks] roieber unb ®eftalt. 2lu§ i^ier §anb [i. ^. ebenso] empfieng
ic^ nur bie SBelt, Siie fie ju einem Strauße mir geiounben. SBer [dazu a. R. mit
Bd. 1: Die Familie Schroffenstein. 311
einem Fragezeiclien 2Ber wirb] gel^t mir läc^etnb je^t jur Seite auf 35om oben
Seg in'3 ®ra6? I 2595 S9loefter! ^ör tnic^! eingerückt (Scliluß des vorigen V.)
statt der erst selbständigen Z. Alonzo! \ ©äujne I. ntd^t fehlt H \ vor 2596
aionjo (fte^t auf) I 2600 . .6oQa§!; bie SRittcr ftu^en) // | 2602 ^txxnE \ 2603
oon bem // »om E | 2605 (Jr i. I., SH. u. b. gantin i/ i.! S! J5 I vor 2606 (fix j.
f. ©.) erst nach 9iatmonb! | 2609 SB. gef., ©anttn? ®ott be§ §tmmelä! |
2610 3«enfd^ E \ unter 2613 fein Sc^werbt fehlt E \ 2614 ^in fehlt H \ oor 2615
®ertrub E gegen die durchgängige Korm i 2616.7 §ö^(e. iöianfo! 5]8ara|tn!
Sft H 1 vor 2618 Parenthese erst nach ©ottcS ! I 2623 2er Sd^nterj ift ^cilig unb
c8 rü^rt fein geinb S^n an. Srit frei ju Seinem So^n ! 33Jac^t ^la% ! H \ 2624
(Sie f. oermö^lt. fehlt H \ 2625 auf Snien (n kaum angedeutet) s. 2569 | Spluiuä
bis 2650 Prosa H:
$Der (SrofetJater dou 3!uon geführt, treten auf.
0ro^t)ater. SBo^in fü^vft [unter Crroßvater. Fährst Du mich atich
recht, Knabe f — darunter Juan und das Folgende nachträgl. — Zu meinem
erschlagnen KindesHnde will ich. Wehf 0 Weh! Wohin führst Du mich?
tTttan.] S)u ntic^, Änabe?
Suan. Sfn'ä Glenb, Satter, benn id) Bin bie 2;i^or^cit. Sei getroft, luir
fmb auf bem redeten 3Bege.
©ropoater. SEBel^! D xoil)\ ®ie SJtinb^eit im SBalbe unb i^r §üter ber
SBa^nfmn. gü^re mic§ l^eim, finobe, l^etm —
J(uan. 3n'ä @lücf? SUter, e? geiit nic^t. S'ift [aus nici^t, f'ift] imoennbig
jugeriegelt. ilomm corioärtä. [-& steht ein Teufel hinter Dir, der riHrd gleich
peitschen wir sind bald am Ziele. Großvater, Es stehen Teufel hinter Dir
die werden gleich peitschen.^
©rogooter. 5Jun, fo mögen fii^ bie ^immlifc^en erbarmen. 3^ folge 3;ir.
Suan. §eiga luftig! SBir fmb am Si^del
©ro^oater. 2tm,giete? SBei meinem erfd)IagnenÄinbe§linbe? 2Bo, ido ifte§?
3uan. SBenn id^ blinb märe, fo fönnte id^S riechen, benn bie Seiche ftinft
fc^on. Äomm, wir rooHen un§ baoor nieberfe^en, toie bie ®eier um'g Slaä. ©3
xHec^t gut. (Sr fegt fic^ bei SHobrigo'S Seiche nieber.)
©ro^oater. SBBe^e! 2BeI;e! gr rafet! Sft benn fein ü}!enfd^ in ber JJä^e,
ber ftc^ eines l)itftofen ©reifet erbarmt [über annimmtV.
Qu an. Sei nici^t böfe, 3IIter, ic^ meine eä gut mit Sir. Äomm gieb mir
bie $anb, ic§ fütire Sic^ gu Sgnej.
©ro^oater. (giebt itim bie ^anb) Qft'ä "oc^ roeit?
Suan. ein spfeilfd^ug. SBeuge Sic^.
©ro^oater. (Sin Sci^werbt — in ber Söruft — eine Seiche —
Qu an. §öre, Stlter, baä ift fc^auerli^. Saä SDJäbcOen mar fo gut, unb fo
fd^ön, 0 fo fi^ön!
©ro^oater. Änabe! Sa? ift nic^t Sgnej! Qgnej Äleib, aber ni($t 38"ej!
Söei meinem eroigeu Seben! Xai ift nic^t 3gnej!
312 Ijesarten zu Band 1 — 4.
3uan. (fielet ble Seiche an, fpringt fc^neU auf) 211^! her Scorpion [über
das Scheusal! dazu a. II. ilröte] ©'ift Siobrigo!
Alonzos folgender Ruf SHobngo! bat als ein isolirtes Versstück zn gelten. 1
2635 ift'8 E gegen die Prosa | 2638 nieber fehlt E | 2645 einer E braucht nicht
Korruptel (eine it) zu sein | 2653 21 1 0 n j 0. unter Eltnire (die herbeigeeilt [ans
herzugetretenl) s. 2652 I 2655 Slobrigo! Nachtrag zur Versfiillung? s. folgende
Lesart | unter 2655 am Seitenende Alonzo. Hast Ihc jene Denn nicht als Deinen
Sohn erkannt? \ 2656 fileiber H | ©ro^oater. Sllonjo! 2Bo ift benn Sgnej
Seid^e? [S.? Zusatz über getilgtem Frage- u. Ausrufungszeichen] gü^r abgebr. |
2659 gül^re' (so) E | 2661—2725 größtentheils Prosa H:
3uan. [daneben ein großer Haken, gewiß zur Andeutung, daß Vers-
ersatz eintreten soll] S)aä ift ein 9Jarr. Äomm, 2Utcr, bort ift noc^ eine Seid^e,
bie roirb'ä fein, l^off' id^. Äomm! (®r füt;rt ben (^Sro^uater ju 3gnej Seid^e)
©ro^oater. JJod^ eine £eic|e? ©inb wir benn in einem [mit andrer
Tinte aus ein] Söeini^auS?
Suan. Suftig, 2llter! Sie ift'ä! S'ift Sgnej!
Sllonäo. Sgnej! (®r oerbecft fein (Sefid^t)
Suan. gaff i^r bretft in'ä ©efic^t, eä tnu§ wie <3amt fHaken drüber,
korresp. a. R. mit andrer Tinte fliegenber ©otnmer.] fein, (ju Siaimonb) gort,
S)U Sc^eilfal [über Krokodiil] , fort!
Siaiinonb (ricf;tet fid^ §ol6 auf) 2607—72.
^uan. [wieder Haken zur Andeutung von VerserÄatz a. R.] ®u toltcr
Jßunb! ©el) gteid^ fort! Siobrigo ift bort, ^ier ift Sgnej. — Jlomm, 2tlter, gieb
Steine §anb.
©ro^oater. D meine Qgneä! SDJein ÄinbcSfinb!
granäiSla. D meine Sodjter! SBeld^ ein ^rrti^um! ©Ott. [2676 später
hergestellt aus bloßem Wi- 2.!]
Kaimonb. (fie^ bie £eic§e genauer an, ftep auf, gel^t fd^neU jur Sei^e
SRobrigog, unb nienbet fid^ mit ber Söenjegung beS ©ntfelenä) 2677—9 (7 f. fie m.)
Urfula. (trit auf) 5pUppd^en, fagt on, wer Icnnt biefen Äinbeäfingcr?
(fte jeigt il^n)
eimire. (Sinen ÄinbeSftnger?
Urfula. 3(]^r fd^tügt ®ud^ tobt, spüppd^en, um biefen ÄinbeSfinger, fagt
meine 2;od^ter. SSJev lennt i^n?
eimive. 3efu8! <B& ift ber Heine ginger »ou ^fäebro'S linfer §anb! [(Sä
bis §anb! hat eine fremde Hand eingeklammert — nachdem Iin!er schon
früher mit leichten Bleistiftstriehen abgetrennt war — und darüber in feinen
Zügen geschrieben SBenn eine TOutter tennt ion§ fie geboren, fo ift e§ ^ßcbroä
ginger! darunter 3efu8! s. 2686. 7]
9iaimonb. spebroS ginger! äBeib! äBie famft S)u ba^u?
Urfula. Spiippc^en, erjürne S)ic§ nit^t. g'ift ein gefc^el)cnc§ 2)ing. 3d^
äog einen ertrunfenen ünaben aui bem äBaffer unb fc^nit i^m ben ginger ab.
Bd. 1: Die Familie Schroffenstein. 313
Senn unter bie e^ioette gelegt, täpt er ben Teufel nid^t biü6er, bis er oevfault.
«püppd;en, roenn'ä Dein ®ol^n roor, nimm'« nid^t für ungut. Sd) ron&t' eä nid^t,
5püppd^cn.
Diaimonb. — S)id^ fanb id^ aber nidtjt bei bcr £eid^e fonbern äiuei üKänner
Urfula. S)ie lomen naä) mir, 5püppd^en, unb fc^nitten bem Snaben ben
anbem S^inger oon ber redeten ^anb ab.
Kaimonb (bebedt baS &efi<i)t)
Suan (trit cor fie) SBag willft 33«, alte §eje!
Urfula. S'ift abget^an, ^üppc^en. SBenn Q^r ©ud^ tobtf erlagt, fo ift ei
ein SJerfel^en.
guan (lad^t) [ein Versehen'] ©in SSerfel^en! Jiiimn'g nic^t übel, Sgnea!
Slimm'ä nid^t übel, Stobrigo!
9J a i m 0 n b. Suan, lieber ilnabe, ft^toeig' füll, Seine SEorte fc^neiben loie aJJeffer.
3uan (emft^aft) Syiimm'ä nid^t übel, Sgnej! SJimm'ä nid^t übel, 3iobrtgo!
5papa l^at'ä nid^t gern getl^an, ^opa roirb'ä nic^t mel^r t^un.
SHaimonb. 2712 — 6
(atlonjo rei^t Kaintonb mit abgeiponbtem Oeftd^t bie $anb; eimire unb
granjiSla umarmen fid^)
Qu an. SSein ^er! Suftig! SDa§ ift ein Spa^ jum Sobtlad^en! S5er teufet
l;at il^nen im Sd^laf bie ®efid^ter mit Sollten befd[;micrt, nun fennen fte ftd^ niieber.
(Schürfen! SBringt SSBein! 2Bir ipollen ©inä brauf trinfen.
Urfula. ^püppd^en, fo feib 3j§r perföl^nt, fo fann ic§ roieber gel^n?
SRaimonb. S^u l^aft ben ßnoten gcfc^ürjt, Su l^aft i^n gelöft, trit ab.
Suan. &e1), alte ^tie, 33u fpielft gut aui ber Safd^e, id(i bin mit deinem
ilunftftücJ jufrieben.
(Ser aSorl^ang fällt)
vor 2677 iü 2. E \ mit Seroegung E \ 2716 idj? HE es ist aber ein Konditional-
satz. 2718 bie beiben B
314 I>esai-ton zn Band 1 — 4.
moBcrt ©ui^farb (S. 159—192).
P: Viertes und fünftes Stück. April und Mai, S. 3 — 20, unterzeichnet
J&. 0. fl.; im Register gragment au§ bcr S^ragöbic: SR. &., §. b. 91., »on §.
V. fiteift. Ursprünglich für das Märzheft bestimmt als gr. eine? großem SBerteS
(3L ®., §. b. 91., ein Srouerfpiel »on bcm S8af. bev tpentl^efilea) ; s. die Lesarten
zum „Zerbr. Krug". — Danach zuerst wiederholt JV, S. 243 — 266. Eine Kopie
der V. 44 — 425 auf der Berliner Kgl. Bibliothek in einem Sammelband (s. zur
Lyrik, JlrieglKeb), ohne die drei Fußnoten, ist wertlos.
Vor 1 Kleist klammert In szenarischen I berschriften stets alles außer den
Namen oder sonstigen Bezeichnungen der Personen ein. | 37 Stnb. u. s. f. | 138.
457 oielio. | 155 faft, | 187 Sprtd^? | 200 Komma fehlt | 221 »efe^len, | 253
greunb, | 274 blog u. s. w. (309 blof;) \ 315 Un§ roann | 361 Sieger | 384 bloßen
J. Schmidt fUr B[affen (s. 155 und „Käthchen", Bd. 2, S. 2829) | 390 Sd^Ieiev aber
wie oft synkopiert Kleist, der hier auf reinste Verse bedacht ist, und seine niedrig
gesetzten, punktähnlichen Apostrophe können leicht auf ein i, allenfalls auch
ein e deuten. 1 427 SDJtIbe; I 460 ®' und so überall | 465 Änderung nagt' un-
nötig I 491 Tiecks Korrektur [onge widerspricht sowohl dem unmittelbar Vor-
ausgehenden als der nächsten Rede und wird durch 518 nicht gefordert | 509
giftgeäjten
Bd. 1: Robert Gniskard. — Amphilrron. 315
Slm^^itrljOtt (S. 193—312).
E: C^cinrid^ t)on Äleiftä Slmpl^itrpon, ein Suftfpiel nai) SKoIicre. .^cvauSs
gegeSen oon Stbam §. SDKlQer. 3)«§ben, in bcr arrnolbife^cn SBuc^^anblung. VII
n. 184 S.; auf der letzten ©ebrucft bti) 6arl ©ottloB (Söxtner. Ohne persön-
liche Teilnahme Kleists an der Dmckrevision erschienen im Mai 1807.
Titelauflage: Slmpl[iitrgon , ein Suftfpiel oon §etmic§ oon fileift. ^erauS^
gegeben oon Slbam ^. DlJüHcr. SJeue roo^lfeilcre SluSgabe. Sreäben, 1818. in ber
Stntolbifc^en 58uc^^anbrung. — Nachdruck Schades, Wien 1825; s. „Krug". —
Müllers Einleitung, der ohne Vorsetzblatt das Personenverzoichnis folgt, lautet :
„Vorrede des Herausgebers.
Eine leichte Betrachtung des vorliegenden Lustspiels wird zeigen, daß
die gegenwärtige Abwesenheit des Verfassers von Deutschland und keine andre
Veranlassung den Beystand einer fremden Hand bey der Bekanntmachung des
Werks nöthig machte. Es bedarf nemlich so wenig einer Empfehlung, daß
diesmal, ganz der gewöhnlichen Ordnung entgegen, der Herausgeber viel mehr
durch den Amphitryon, als die eigenthümliche, auf ihre eigne Hand lebende
Dichtung durch den Herausgeber empfohlen werden kann.
EigenthOmlich und im edelsten Sinne des Werks [Worts?] original ist
diese Bearbeitung des Moliere ; denn ob die Natur unmittelbar, oder das Werk
irgend eines vorangegangenen Meisters den Dichter aufregte, verschlägt wohl
nichts: die Poesie gedeiht am herrlichsten, wenn sie nur eine Hand kennt,
die ihr das Werkzeug und das Material darreicht; wenn sie vom Moliere
eben so unbefangen, rein und eigenthümlich zu empfangen weiß, als von der
Natur oder der eignen Phantasie. Die Einbildung irgend einer glücklichen Stunde
ist noch nicht das Gedicht, vielmehr das, was entsteht durch die Berührung,
durch das Gespräch tand den Umgang eines solchen Bildes mit dem Kunstgeiste,
der in uns lebt, das ist Poesie. — Daher sind die bleibenden Gestalten des
herrlichsten Gedichts so wenig bedeutend für den , der den Rythmus und die
liewegung, in denen vornemlich sich der Knnstgcist offenbart, nicht wahrnimmt.
Zu wissen, wo die Stoffe eines ächten Dichters hergenommen, gewährt
einen besondem Genuß, der nicht auf der Vergleichung des todten Mechanis-
mus beruht, sondern darum erfreut, weil der poetische Sinn des Lesers durch
Betrachtung des Stoffs und des Werks hingerissen wird, aus beiden etwas
eigenthümliches und höheres zu bilden. So ward Kleist angetrieben, als er
316 Lesarten zn Band 1 — 4.
aus der Betrachtung des Moliere und seines Stoffs — der alten Mytlie vom
Araphitryon — sein Lustspiel bildete. Möge der Leser, wenn er in Betrach-
tung dieses Jupiters und dieser Alkmene sich der Seitenblicke auf den Moliere,
oder den Plautns, oder die alte Fabel selbst, durchaus nicht erwehren kann —
den Wörterbüchern, den Kunstlehren, und den Alterthumsforschern , die ihm
dabei an die Hand gehen möchten, nicht zu viel trauen: das alterthümliche
Costüm giebt die Antike noch nicht; ein tüchtiger, strenger metrischer Leisten
giebt noch nicht den poetischen Kythmus; und das Geheimniß der Classicitat
liegt nicht in der bloßen Vermeidung von Nachlässigkeiten, die leise verletzen,
aber nicht ärgern, nicht verunstalten, oder verdunkeln können das Ursprüng-
liche und Hohe, das aus dem Werke heransstrahlt. Mir scheint dieser Amphi-
tryon weder in Antiker noch Moderner Manier gearbeitet : der Autor verlangt
auch keine mechanische "Verbindung von beiden, sondern strebt nach einer
gewissen poetischen Gegenwart, in der sich das Antike und Moderne —
wie sehr sie auch ihr untergeordnet seyn möchten, dereinst wenn gethan seyn
wird, was Göthe entworfen hat — dennoch Wohlgefallen werden.
Erwägt man die Bedeutung des deutschen und die Frivolität des Mollere-
schen Amphitryon, erwägt man die einzelnen von Kleist hinzugefügten komi-
schen Züge, so muß man die Gutmüthigkeit bewundern, mit der die komischen
Scenen dem Sloliere nachgebildet sind : der deutsche Leser hat von dieser mehr-
maligen Rückkehr zn dem französischen Vorbilde den Gewinn kräftig an das
Verhältniß des poetischen Vermögens der beiden Nationen erinnert zn werden.
Einen Wunsch kann der Herausgeber nicht unterdrücken, neralich den,
daß im letzten Acte das thebanische Volk an den Unterschied des göttlichen
und Irrdischen Amphitryon gemant werden möchte, wie Alkmene im zweiten
Act. Gewollt hat es der Autor, daß die irrdische Liebe des Volks zn ihrem
Führer ebensowohl zu Schanden werde, als die Liebe der Alkmene zu ihrem
Gemahl — aber nicht ausgedrückt. Adam H. Müller."
Chr. G. Körner schreibt an Göschen, Dresden, 17. Febr. 1807 (Jonas S. 142f.):
„Vorjetzt bitte ich Sie um baldige Antwort auf eine Anfi-age, wozu mich ein
merkwürdiges poetisches Produkt veranlaßt, das ich hier im Mannskript gelesen
habe. Herr von Kleist, Verfasser der Familie von Schroffenstein und ehemals
preußischer Offizier, hat einen Amplütryon in Jamben gemacht, der sich be-
sonders durch den Schwung und die Hoheit auszeichnet, womit die Liebe
Jupiters nnd der Alkmene dargestellt ist. Auch ist das Stück reich an komischen
Zügen, die nicht von Plautus oder Moliere entlehnt sind. Der Verfasser ist
jetzt als Gefangener in eine französische Provinz gebracht worden, nnd seine
Freunde wünschen das Manuskript an einen gutdenkenden Verleger zn bringen,
um ihm eine Unterstützung in seiner bedrängten L.age zu verschaffen. Adam
Müller, der hier über deutsche Literatiir Vorlesungen gehalten hat, will die
Herausgabe besorgen, und noch einige kleine Nachlässigkelten im Versban ver-
bessern. Von ihm habe ich das Manuskript erhalten. Der Verfasser dieses
r.a. 1 : Aniphifryon. 317
Stückes hat noch zwei andere [,Krug', ,Penthesilea'] größtenteils geendigt, wo-
von sich viel erwarten läßt. Wären Sie geneigt, das Manuskript zu nehmen,
so schreiben Sie mir bald Ihre Erklärung."
45 übteft? I 88 ©türjt | 92 i^ier, I 94 vüctt I 97 Stürjt 1 104 ^evä u. so
immer | 118 gläfd^geit | 157 tniäf. (1187 miäbeuten 1251 mistiauen) | 174 mittlem |
178 mu^, I 190 ^alunl sonst S$aü. wie im „Krug" (JI) | 200 Man nennt mich so,
Änderung roaib unnötig I 237 ic^ ja 1 248 biefen | 322 3u bcm | 385 ®efc§eibefte |
449 Sieö bie§ 1 470 fc^mälige 1 476.7 ftegeit, S). fl., | 498 ©emeincn | die Schrei-
bung Sag'^Iauf soll die volle Form J^ageSlauf andeuten | 505 Sc^meigcn | 524
9Jun folt derlei öfters I 548 Stanb? — | 559 £ie§ I 579 mein Scel' normiert
gegen vorwiegendes mein ©eel („Krug") | 591 tft, | 635 Seufetn, | 664 ©rää^lun^
gen? | 680 Stnbere 1 691 3lnbern die schwache Form als lässig, vulgär bewahrt |
702 foboltaitig häufige Schreibung des 18. Jahrhunderts | 710 mic^, | 742 je^n |
743 Seufelä id^ I 778 erfd^ridt, 1 78f X^örigter I 806 benfe geftern | 815 keine — ,
statt des 2. ein Komma | 822 fc^aucrltc^eu | 824 S'rauf gegen die Norm | 882
die beim Sprechen schwindende Unregelmäßigkeit ist nicht durch bein wegzu-
schaffen; vgl. 900 I Ante i 888 SEaä e. 0.? bu | 978 erstes und drittes Komma fehlt |
991 Sd^m., I 1028 ftröubft. | 1132 frage, | 1142 einätg, | 1168 nicht fönnt' | 1206
nennt' (als Indikativ kaum Kleistisch) | 1211 anerlannt? 1 1230 fx'emben (s. 1214,
1234, 1240) I 1238 %ü^m, | 1258 ©in — | 1266 rul^tg, | 1286 3Kactet | 1296 glü^'nben
wie 1303 flie^'ubem 1322 flö^'ft 1342 äeiti'ft 1458 Sie^'ft I 1307 3eoä | £eben, |
1383 mic§? | 1386 SJain. | 1405 SBeg' | 1417 ©o gar n. ö. | 1419 nic^t, | 1494
l^ätf I 1513 jürn'ft wie gelegentlich roär'ft | 1535 auäerfotiren. | 1536 Schluß ohne
Interpunktion | 1571 urgemä^, | 1581 nicht Sluf, ba% wie 1580 | 1635 gefc^e^en
beim dort wohl leichtes Druckversehen wie 2154; anders als z. B. 1620 und
wo sonst Teilung und Pause I 1651 bege^rft: I 1653 in trotz im 1654 zu halten,
vgl. 2313 I 1657. 2359 <Saf)' doch schreibt Kleist nicht mehr fa^e u. dgl. | 1685
aSon I 1690 argen I 1701 Komma fehlt I 1725 benn! | 1732 ben fehlt; die Er-
gänzung auch durch Kleists Sprachgebrauch und die stärkere Interpunktion
empfohlen | 1765 gejec^t ? | 1777 nicht erfd^einen | 1795 fie^' | 1808 nag'Ie I 1809
Änie I 1811 gort fag' | 1846 Slmp^., | 1851 beginnet die vollere, Kleist nn-
geläuflgere Form, also besser zu ändern trotz der Versspaltnng | 1905 Staub, I
1946 bloä I 1965 lies nic^t. | 1967 Uno. 1 1990 SS. ber! | 2036 (Sraä „emendiert"
nüt Berufung auf 2017 Sprenger! | 2048 äerbtäute | 2057 muffte (dt 2153) | 2089.
2134 2Jrgat^ip§. (sonst ti wie bei Moliere) | 2098 ja fönnt' I 2109 nicberf. | 2154
geid&et)Cn? | 2156 gc^, baä anbre 3^r (von J. Schmidt gebessert) | 2158 Drnck-
felüer fiir entfofiafifirt ? | 2181 lies geben. | 2227 er, 1 2234 gort «.: SBittft | 2240
Ungeheuer gegen die in den höhern Partien dieses Stückes waltende Tendenz
reinster Verse und die häufigen Synkopen wie geu'r, 1957 äbent^cu'r I 2249
«ned^te, I 2265 <Sntia%' \ 2283 idj, 1 bie fehlt | 9iac§t, | 2331 loäd^f't wie reift
löft I 2339 SBerte, | 2344 bonn, | 2345 ^ier.
318 LiPsarten zu Band 1 — 4.
^tx 5crBro(^nc ^rug (S. 313—450).
H: später gebundenes Foliolieft in der Kgl. Bibliothek zu Berlin , aus
Tiecks Nachlaß, Vorsatzblatt von Köyke. Eigenhändig in großen Zügen; vlv-
sprünglich 131 — richtiger 134, denn die Ziffern 9, 11, 12 sind zweimal ge-
braucht — von Kleist bezifferte Seiten (88 — 123 fehlen); gelbliches Konzept-
papier, Wasserzeichen: Adler, OBERECKER. S. 1. Ser jerbroc^ne flrug, ein
Suftipiet (S. 2 «peifoiien). Bl. 2 (S. 3) :
Sßorrebe.
S)iefein fiuftfpiel liegt roa^rfcOeinlid^ ein ^iftorifc^eä gactutit, raonibev ic§ j&<
bod^ feine nö^ere Slusfunft ^abi aufjtnbcn lönnen, jutn (Srunbe. Qc^ na^m bie
Sßeianlnffung baju auä einem fiupferftic^, ben ic^ öor mehreren Qa^ren in bcr
Sc^roei} fa^. 3)lnn bemertte barauf — äuerft einen iHic^ter, her grooitätifc^ auf
bem DHc^terftut)! fa^: cor ii^m ftanb eine alte gvau, bie einen serbioc^enen finig
^ielt, jte fd^ien bai Unred^t, baä it)m loiberf ai^ren war, ju bemonftriien : 33ef [agter,
ein junget SSaueileit, ben ber Siic^ter, alä überroiefen , anbonnerte, oerti^cibigte
fic^ noc^, abex fd^roac^: ein SDiäbd^en, bai iöa[)rfcf)eiultc§ in bicfcr Sac^e gejeugt
i^atte (benn roer roeip, bei roeld^er ©elegen^eit baä Seliclum gcfc^e^en max) fpielte
ftc^, in ber 3JJitte swift^en SDJutter unb SBräutigam, an ber Sc^ürje; loer ein faU
fc^eä 3eugni^ abgelegt i^ätte, tonnte ni(^t jertniifd^ter bafte^n: unb ber ®eric^tl»
f(^reiber fa^ (er ^atte oieHeid^t furj oor^cr boä äJiöbc^en angcfe^en) je^t ben
iRic^ter mistrauijd^ jur Seite an, luie Äreon, bei einer ö^nlic^en ®e(egen^eit, ben
Debip [ü. d. Z. : ,al3 die Frage war, wer den Lajus erschlagen f]. 53arunter ftanb:
ber serbroc^ene firug. — 35aä JDriginat war, wenn id^ nic^t irre, von einem niebev=
länbifc^en 2)ieifter.
H zeigt Striche und Kreuze, die, nicht ganz genau, auf die noch fehlende
Szenenteilung und die auch durch Ansiegeinng von Zetteln bezeichneten Ab-
schnitte P deuten. Die zahlreichen Varianten zerfallen in zwei Gruppen, deren
eine vor den schließlich rasch nach einer anderen alten Hs. (1806) gedruckten
Text E fällt, deren zweite — wie P zeigt, schon in Dresden entstandene —
den Text E umbildet. Danach mochte E. Wolff eine Fassung letzter Hand
geben (Meisterwerke von H. v. K. , Minden o. J., I), so auch Witkowski
(Meisterwerke der deutschen Bühne, Leipzig, Nr. 32, 1905) ; wir jedoch müssen
bei der fast hundertjährigen Vwlgata um so mehr beharren, als ein reiner Text
]!d. 1: Der zerbrochne Krn;?. 319
U, der den unglücklich ansgesponnenen , von Kleist erst zum Text i' kurz
verarbeiteten, aber in // belassenen „Variant" nicht bloß anhangsweise brächte,
völlig nicht herzustellen ist, da durch Verlust der S. 88—123 die Verse 1633 ff.
und „Variant"' 1 — 383 fehlen. Der „Variant", nicht abgebrochen wie in E,
miindet in den landläufigen Text 1968 ff.
P: Drittes Stück, März 1808, S. 32 — 46 Fragmente au§ bem fiuftfpiel: her
jeibl-O^ne fliug. bezeichnet: A. (1—69), B. (414-456), C. (498—845 ohne 651—729).
Ohne Unterschrift; in der „Inhaltsanzeigo" : t). §. 0. Äteift. ©. 32 Fußnote:
SBir xoaxtn naä) bem erften ^lane unfrer Seitft^nft roillenä, l^ier ba§ g-ragment
eines grö&crn SBerfcS einjurüden (iHoöeit ©uiäfarb, ^evjog ber SJormnnner, ein
Srauerfpiel oon bem Sßerf. bcr ^pent^eftlea); boc^ ba bicfeä f leine, oor me^rern
Sauren äufammengefe^te, Suftfpiel eben je^t auf ber S3ü^ne »on SBeimor t)enm=
glücft ift: fo roirb eö unfere Sefer »ieUeid^t inteveffiven, einigermaßen prüfen ju
fönnen, loovin bieä feinen Srunb ^abe. Unb fo mag eä, alä eine 2Irt von 3Jeuig=
feit bcä Sageä, ^iev feinen 5)3[o§ finben.
E: Ser jerBroc|ne Ärug, ein Suftfpiet, oon ^einrid^ »on illeift. Berlin. Qn
ber 9}ealfc§ul5uc^^anb[ung. 1811. 174 S. (145 neue S. 33ariant) — Vor Tiecks
Ausgabe von 1826 erschien ein Nachdruck nebst dem „Amphitryon" bei Schade
in Wien 1825 und 1820 die hamburgische Buhnenbearbeitung „D. z. Kr. , L. in
einem Aufzuge nach Heinrich von Kleist von Friedrich Ludwig Schmidt".
Personenverzeichnis 9 — 11 fehlt P | neben 2. 6. 7. 10 Kreuze H.
©cene : ®erid^täftu6e in einem nieberlänbifd^en Sorf. P | Nummer A darunter
H (auf angesiegeltem Zettel mit korrospond. Haken) P | 5 ^ier, unb HP \ 7 2Bie
meint i^r ba§ ? 2ßie Xeufef, meint i^r baä ? [später aus SBie meint — ei, roie äum
Teufel, meint tl^r baä?] Den Stein, behauptet t^r, trüg' jeglicher — ? (unter Es
trüge jeglicher den Stein f aus SJen St., eä trüg' i^n j. — ) HP \ 8 älbam. Qum
gaüen, ja, in ftc^. fiit^t. (i^n fc^arf in'ä 2luge faffenb [Nachtrag ä]) Sßeiflue^t
boä! Stbam. Sa§? HP | 9 L über demselben undeutl. Wort 1 12 3^r bis 9Jun?]
3e^t TOüv't [roärct H] \i)V — ? [über Hir seid doch nicht ?] 31 b a m. SBaS ? u. s. w.
HP i vor 16 SJet meiner 2veu! Unb feiner nialt'ä [maf)[fä H] euc^ nac§. i/ (Nach-
trag) P I 16 bcr SSorfaU benn ftc^ JU? iT (unter sich die Begebenheit denn zu?
worüber denn der Vorfall zu?) P | 17.8 3*6*» J«6t, [zu 16] 3m [aus im neben jetzt
über Jetzt, in dem] Slugenblicf, ba ic§ bem Söett' entftetg'. [e. nachträgl.] ^d) [nach
Entsteig'.] l^atte noc§ bo0 ajJorgenlieb im 3Jlunbe [i. Sß. nachträgl.], £)a [nach Im M.]
ftolpr' ic^ Häuptling? [ü. d. Z.] in ben ^Jlorgen fci^on, [Ansatz zu he oder 7u] HP |
22 Unb luoljl ben iiinlen obenein nod^? älbam. äBaäV HP \ 23 ^iex, ben gefegten
gu§, ben roürbtgcn, H (%. — w. nachträgl. nach gestr.?] P | 24 eingeschoben
über Adam. Diesen! Idcht. Allgerechter bis wandelt. H\ 25 2lc(;! [über Der
i'VjS.' TVas/] Sd^roer! fiidjit. S). AI.? 2lbam. RH 3Ba§ ? [SBoä ! Zusatz If] ZfP j
27 SSerjei^t! /f (33.! S5o über Erlaubt! Da) P | 29 2{(^! ifSoffen! H (aus SDie
$. über Ach, was!) P \ 38 ^olt H {f)of)U über IHngt) P | So überjengt [über
Hier! Überzeuget] cuc^ fclbft. (dies also wie So später; die Lesart P£ ist die
320 liGsarton zu Band 1 — 4.
mittlere) I 45.6 D. e ©., im Slngeftd^t, btutrünftig , SeBattt, rote eine %auft gro^,
^ol'ä ber genfer [D.. bis genfer aus Lesart 45 E], Sein ©rogtnec^t trifft im gonjeit
Soi-fe beffer. H (aus Sllä ptt' \i)n eines Ovo^Jned^tä gauft geführt.) P | 49 aus
fo 1 ®efe(^teä HP \ 50-2 Qm geuer beä ©efec^t'ä — fc^amlofe [über Hört nur
die] Sieben! [^in bis Di. über Gefecht! Was! — ] SKit bem oevflut^ten Socfgefi(^t
[©^evubim U\ foc^t' [so ancli E] \ä), [f. i. nachträgl.] ®er au ber Dfenlante ein=
gefugt, ^e^t [neuer V.] roeiß id^ eä. 2!a id^, beim Sluferfte^n, ®aä ®I. if (ein-
gescboben für Am 0. — Da %cli\ P | unter ®(ei(^g. steht dea Kopfs | gleid^fam luie
P I 54 g. ic^ — juerft //(— J. ü. d. Z.) P | g. Abend a I 58—60 geändert in 25er
S8unb, ii ftürjt bie §of' unb baä OefteU, 3d^ ftürj' — unb mit bem ©tirnbtott
ft^mettr' id^ roüt^enb, Suft auf bem Dfen, roo ein Q. [S^erubim H] IIP [ 62 2lbam
bis 64 geändert in Sßerbammt, fag' i(^! Sid^t. Sagt'ä gut fein. 2lbom. äBaä?
Sit^t. (forttat^enb) Ser [davor Punkte, weil nun Vorsanfang] e. 21., ©eoatterc^en,
!Den bis getl^an [zur Teilung des Kompositums ü. d. Z. wiederholt.] 3(bam. S)aä
mein' id^ aud^, bei @ott! 2)oc§ maS g. SK.? darunter Kreuz und etwas andre
Tinte und Schrift. Derlei, was von bloßem Umrllhren und Schneiden kommen
mag, verfolge ich nicht weiter. I 69 an zweiter Stelle lommt // | 72 aus Xrofte |
62—72 gekürzt für den ersten Abdruck P: Sid^t. (lad^t) ®ut, gut. ab am. a3er=
bammt, fag id^! Sid^t. Saßt'ä gut fein, SJetter. Mbam. Qd^ mu§ ti rooi|[. —
5Dodö roaä id^ fagen rooUte, SBaä giebt eä 3Jeueä! Sic^t. 3a, ftel^ ba! ^ätt' ic^'ä
2)oc§ balb t)ergeffen. 2lbam. 3Jun? Sid^t. SDJoc^t euc§ gefaxt, atuf unerroartetcn
SBefud^ au« Utrecht, abam. 5Run? Unb von roem? Sid^t. SRat^ SBalter lömmt.
2lbam. (erf(^rocfeu) 2Ber lömmt? £ic§t. ®er §err bis Utre^t. SIbam. 2Sq0
fagt \l)X ! U. f. m. Schluß des 1. Fragments S. 35 | 85 wold triefäug'ge II | 87
aus aJon einer lai^Ien §intergla^e nid^t. | 90 Sc^ubjat E | 92 i^ter fehlt E \ 99.100
(100 Seitenende) aus px. nac^ bem ©biet t)om fed^ften. | 112 aus älbam [nach
Licht} 2Ba§ fagt il^r? Stuf gel^angen ? [Ihn, den Richter?] Siebt. Slic^tö! (Ja ift
ein «Diä^rd^en btog. ^njTOifd^en ruft man §ülfe gleich l^crbei, | 113 ab, unb H | 127
unfehlbar H \ 135 feit Fehler E \ unter 162 Strich H.
2. 3ro. 21. fehlt H Die bis SKägbe. fehlt U I 168 euren i/ von Kleist geändert? |
170 er bis Sl. fehlt 7/ | ©ine 3K. (trit a.) Sie 3)1 agb. H ebenso vor 172
groeite u. s. w. | vor 173 Parenthese fohlt H \ 174 Sie e. 3R. /f | 178 Stbem^l
181 bis entjroei 2 eingeschoben für Noch in der Schenke, wo er abgestiegen. Der
Wagen gieng uns auf der Reis' entzwei. Er bis bestellt. | 187 Iranf. Adies. I 198
ge^t fehlt U | 200 aus fileiberfc^ranl s. 219 | 201 §eren E | 207 oerftaufte u \ 209
oerflautt // 1 210 Schlußpunkt aus? | 215 Slbam. steht ans Versehn unter 2)ie
e. iDl. (tritt auf). §e! Siefe! E (Liese heißt die erste Magd: 198. 225) Stbam.
Ige ! S. ausgestr., unter dem darüber eingefügten J)ie e. 3)1. (trit ouf) wiederholt |
2Bürft' // I 219 nach SDJiäD. Strich H \ unter auf) wiederholt Qm. Tl. H \ 222
aibam über Zw. M. \ 233 2B. benn g. II \ 237 ab nach Ansatz h | 246 ©in' II \
253 nimt II
3. Dr. St. fohlt // I 271 ben U \ 281 wohl nachträglich (Seitenanfang) I unter
Bd. 1: Der zerbrochne Krng'. 321
284 Strich H 1 287 bu nach ei | ger. über großer I 289 l^eute bis nod^ über noch
vor wenigen Mmuten \ 312 ic§ roei^, ü. d. Z. | ^uffenborff E \ 316—8 ans SBele^Vt
f)ier gütigft bie guftij, fo bin ^^ überjeugt, t^r feib fobalb nic^t fort, | 320 i. 31.
aus in §uifum | 327 Suer H | 352 ©eiic^tärat^ H
5. fünfter 2(. n. -Die S8or. fehlt H (Strich) | 377 eroigen E \ 378 % über
Perrücke \ um über aucT» 1 384 ist ber vor ©(§. ans Versehen weggeblieben? |
386 i^ier im 21. über vor'gen Sommer | 389 SDenft nach etwas nndeutl. D.
wiederholt | 391 ©in tl Zusatz H \ 398 unter auf) wiederholt S)er SBüttel. H \
unter 413 Strich if
6. ©ec^fter 2t. fehlt H wo ein Haken auf P deutet 1 B. SSierter Stuftritt.
C3ur ®rt[ärung: ®^e ftci^ ber iHid^ter noc§ oon feinem S(^recfen erholt ^at, erfc^eint
ber (Seric^tärot^ SBalter fc^on, mn bie 9ied^t§pflcge ju controUiren, unb töpt bie
5part^eien, bie er auf bem SSorfaat fanb, eintreten. S!er SRid^ter, ber nid^t a^nbet, roaä
bieg für £eute ftnb, ge^t, ftc§ in ben Drnat ju werfen; rcä^renb ber ®eric§tgrat^ fic§,
mit feiner Sc^reibtafel befdiäftigt, an einem Xi]^, im §intergrunbe ber a3ül|ne, niebers
lägt.) P entsprechend einem in S angesiegelten, neuerdings verschwundenen
Zettel (B. ... S;er 0. 2B. ift plö|[id^ erfc^ienen, um ben ®ang ber % ju reoibiren.
Ser SR. 2t., nac^bem er fi(^ von bem erften Sc^red eri^olt §at, ge^t fid^ in ba§ Drnat. . .) 1
SRupr. über Tämplel] \ 414 gestr. am Seitenende^ wiederholt unter zwei neuen V.
3^r [alt] lofeä ^ad, bai an bie Sc^ranfen [verschr. Sc^enfen] mir, Unb atte [ans
allen über jedem H jeben P] ^pfeiler [aus rn], guter Crbnung, [keine Kommata P]
rüttelt! BP I 420.1 für ber Ärug Öefc^teben, 6L H \ 429 oler über hat und was
darunter wiederholt ist H i)at unb P | 439 Srac^en HP s. 493, vgl. zu „Schroflfen-
stein" 597, 1126, 1830, zu „Homburg" 1550 | 445 Ser Sioffe! Se^t! ü (Saffe! Flaps!
über eitle Schuft! worunter Thor, der! Sel^t!) P | ic§ l^ier über: wolW ich | 446
bratp I 450 je§t, fie^t er, fo, P I ie|t, mit den Händen fte^t er, über jetzt, sieht
er, so, I ©riffe wohl aus @riff | 451 geHenb ü. d. Z. | 452 tiier wiederholt unter
hier worüber jetzt \ mögt' über will \ 455 £überli(^e E (sonst ie) doch ist 3Ke|e
(§ure, 25irne) zu ergänzen, vgl. 444. 467. 1024. 1150 | nach 456 Kreuz H
U. f. ro. Schluß des Fragmentes P S. 37 | 457—62 unter Eve. I Du gehst zuin
Regimente jetzt, o Ruprecht, Dich führt der Krieg, der Himmel weiß, wohin.
KonnV ich dich von der Landmiliz befreien. Um eines Fehltritts, in der Angst
gethan , Müßf ich auf ewig von uir Abschied nehmen f [oon bis n. ? über jetzo
dich verlieren f] Huiirecht. Und schickten sie mich auch zu Schiff hin, wo Der
Pfeffer wächst, und müßt' ich gleich mich mit Den Menschenfressern in der Süd-
see schlagen, Oeh! Auf zweitausend Meilen wird mir wohl sein. Ich mag nichts
von dir wissen. Laß mich sein. Frau MarOte. I 458 wenn bu erft über oi
ich dich je | 459 loicber über wieder zur Trennung des Kompositums ? | 460 ben
über dem \ 464 fe^rt — 5 über bögen alle Kugeln, Pfeilgrad auf mich gezielt,
zur Seite aus, \ 465 eifenfcftem Seibe wiebcr, unter erzg. Leib z., \ 468 ro. über
verschr. wirßt \ 470 laffen, niaä? aus laffcn? | 477 erft ben über seinem \ 485 3.
über her, \ neues ^er, nachträgl. | 491 jerf(^lagen über zerst. \ 493 ocfjergen
«leift. IV. 21
322 Lesarten zn Band 1—4.
Schreib- u. Druckfehler? (sieh auch zu 439) unter ICinwirkung von Sdjergant? |
497 glafiren. E I darunter Strich H
7. C. günfter SJuftritt. Angosiegeltor Zettel mit korrespond. Haken H für
P 1 ©teb. 21. u. S)ie Sor. fehlt H | 498 ©od^cn ftel^! P Ste^! unter getilgtem Ge-
dankenstrich I ©d^(., dort, I 499 fie^ bis ©. ! über und die Änderen — | 502 Ort
beg Unöeilä H (unter Ungl.) P \ entflie^n P | 503 bod^. Waä aus boc^, roaS 1 509
(t;eimlic§) u. (gleic^fallä) Zusätze H \ 510 gel;n. über getilgtem Ausrufungszeichen |
516 feit Fehler E | 518 aus im ©rnft; tl^r ruft. | 520 et'8. euch. \ 522 ift'ä bis
br.? unter wollt ihr Alle hier? \ 523 aus SJiiugt il^r bcn Ärug, bcn ©iner e«d^
ent5n)ei)(^[ug (über entz. zerbrach) \ 524 5Den id^, fo oiel ic^ lucig — ? unter Von
dem ich nicht — ? | §ier ber unter der zerhrochne | 525 ®. nid^t MP \ 528 (gr,
Unv. I 532 S3ei meiner 5Ereu H (aus Stuf meine ©i^r') P I 536 fd^. sofort nach
schl 1 545 baju fehlt H \ 547 nii^t! über — icft | 558 0 — I 559 Saä jüngft ein
3S. mir gcfd^enft, H (aus £) P | folgt Sc^roarj, roie ein füab', mit golb'ner 5EoU'
unb gtügeln, // (Einschub) P | 560 je^t M (über ic/i) P | ic^'ä P (// blieb foU e§
aus Verselm) | 562 btofj (über dort) b. 3. bort (über jc<z<) //P | 570 ©0, raie
er i^ier wirb üblic^ fein, [H unter gestr. E] n. a. HP \ unter 572 Strich H \ 576
SBeg 1 580 tudEt ZTP s. 673 | 581 Sonntag HE | 594 SBalter (ungebulbig) H (Zu-
satz) P 1 598 21. m. über Herr Rieh \ 599 ^. 31. über sogleich — ? 1 606 ! für , |
626 euerer H P ®m. E sonst nur vor ®naben | 635 erstes fo unterstr., das wieder
getilgt I nach 637 Strich H \ 641 aus 3)od^ i£ir Bergönnt, beoor ici^ ttage (über
euch ?) I 642 SB. b. Ar. i^icr bö^iiä) loieberf afircn [raib. P] ®enau oorl^er, auf jebeu
[jebem P] 3"8 / bcfd^reibe (über euch melde H euc^ fage P) HP 3Bag — befc^r.
a. K. eingeschaltet unter Was diesem Krug geschehen, euch beschreibe (ans SEBaä
iE)m gcfctie^n, berieft', umftänbn(^ melbe) | 643 vorher H fehlt P | 644 Wohlan!
ge^t I TO. über werthen | 649 gef. «pr. P | 650 ü. ro. P |
651—729 (.gier folgt bie Sefd^reibung be§ JlrugeS) P 1 656 geändert in 3)ort ftanbcn
feine ÜKuf)men, fe^t, u. roifdjten | 658 fi(^ über aus | btc eine bis meinete 660 ans
fie ie^t, ®ie §änbe b[o^ fiet)t mit ben Sudlern fteben. So iffü, ali loeineten | 661
bis Sd^roerbt 3 geändert in §ier ftügt ft(^ Siegfrieb noc^, für ben ber Äaifer I)e«
©to^ empfangen, [seht her} auf fein [über '«] 9iittcrfd^roerbt, ©anj «nt)erle|t; |
665 finb ^inroeggcfc^tagen aus j. f. m. \ 666—72 Kleist schrieb erst Jgier sah man
ringsum Leibtrabanten stehn Mit Hellebarden, dichtge Irängt , und Spießen, Und
Häuser hinten von dem Markt zu Brüssel, setzte, das §icr wahrend, über diese
Z. in der Mitte mit [eigentlich sollte das alles gestr. werden] ber ^eilgen [unter
getvölbter?} SUUl^c Sai^ man ben ®rjbifd;of »ort 2trra§ fte^n: [: für ,] S)en ^at ber
Seufel gartj unb gar geE)0lt siegelte dann mit korrespond. Haken einen neuer-
dings verschwundenen Zettel an, dessen Inhalt Brahm so kopiert: ^ier in ber
3J!itte, mit ber lieit'gen a)iü^e Sal^ man ben ©rjbifd^of Don 2trraä fte^n Den Hirten-
stob hielt er und hinter ihm Sah man geschmückt den ganzen Klerus prangen
Den hat der Teufel ganz und gar gehöhlt, und fahr nun gleich im Text fort:
669—72 mit folgenden Varianten: 669 nur fällt nur long (darüber mit Blei
Bd. 1 : Der zerbrochue Krnpr. 323
Apostroph und nod^ verwischt) | über 672 späterer Einschub §iev, roeit geöffnet
bie brei [ro. bis br. unter die Miliz beengt just (Jb. j.??) an den] Äird^enpf orten, |
672 später geändert §. §., von bem I 673 g. ans fucft | 694 aus 2tlä fie ie|t noc^
ae^nmal in neun Sai^ren, SBovunter fünfmal 3i»iUinge, gebar, I 703 irrbne h\
705 SHuU fehlt if | 706 fcc^äjig E gegen Kleists Brauch | vor 712 für Adam von
fremder Hand in latein. Buchstaben SBalter | 721.2 über u. unter Ihr spracht
vom Fexier Anno sechs und sechzig \ S. U. fec^Sjig E | 723 gefd^el^n nach damals \
nach 729 langer Strich H weil P wieder einsetzt | 732 Dtun bis 4 neu geteilt
9!un bis fe^t »en Ärug bis roerti^ 5Den bis Sippe (selbst H fehlt P) HP \ 732 je^t
fe^t Fehler E | 744 SKorgen! I vor 745 älbani (menbet fic^ mit ber ©eßät^rbe beä
(Srfc§rccfen«)grau 2Kart§e (fortfa^renb) if (Nachtrag) P | 751—7 Beäiffert 1— 7,
755 Zusatz unten mit korrespond. Haken | 754—7 aus ^er firug — ber liegt
am aSoben eud^, bag SKäbd^en, SDaä ringt bie ^änb', unb jener giapä bort, tro§t,
5Sie ein SSefeffner, in beä ßimmeri 3Ritte. | 755 SB. brüchig t. P. | über 757 2lbam
(banlerott H banfrott P) U (Zusatz) P I 762 ju Di. E | 773 §.? über Laßt nur.
Nun? I 776.7 geroefen, ^rag' id^? (so) aus gero.? grag' ii^, \ 778 euc§ P i 782
9lein Zusatz | Ulgt über verfälscht \ 784 bir nod^ ftopfen! E I 786 Sieä nach
Nein! | oerf. über lügt I 790 Sic^t (für sich) \ Saä bis feltf. unter Ei, was
Teufel f 1 792 SDlaria undeutl. H (o aus e?) SKarie E gegen 794. 803. 813 Lnmer
ülfarie P I 793 Ausrufungszeichen (danach neue Majuskeln) aus Beistrichen |
801 aus l^eute | unä nachträgl. I 805 fo bis geben, über in den Mund die Worte
legen. | nach 805 Einschub 31ian legt bie SBorte niemanb in ben SDlunb. (neben
Die Worte legt man Niemanl [aus Legt ihnen nicht die Worte] in den Mund) HP \
815 ^erjcnä« nachträgl. ü. d. Z. I 816 §inauS P | 818 W [so] g. P | 821 nid;t
sofort über undeutl. nicht \ felbft (ursprünglich korr. V.) Zusatz | 822 — 4 aus
gi^r felbft, ben fir. ä- ^i f- 3^tr ben 33. oon euc^ ab auf ben jungen 3)lann bort
^inro. mit me§r eifer nic^t, alä j. — | 826.7 Cing. bis g. <S., aus (Jing. aSom
ging., ^off idf, \ 829 3)1. S., W. über Wenn's I tft, verzeiht, \ 831.2 über Ein Schuft
hin ich, ich seh schon, wo ich fehlte: HätV ich nicht den Beklagten fragen
müssen* | f ollen je|t? ans f.? Sen I 2e^«n H | 833 SBic bis i^U, über Vollbringt
die Sache, ja, I 834 eingeschoben | 835 I. S. ans le^t', ^evr SRid^ter I 836 Sie bis
ei, aus 3>. leftf ! — &, SBetter! | 838 aus 33., boä ^., baä auStänbift^e! I 839 ein-
geschoben I 841 l. — ? ans l.? | SBo§ für bis — ? über Ein Kloß liegt euch —? \
Der bis 842 aus 3u biencn, ja. Ser 31., ben i^ bem §u^n foU geben. | 844 M. S.,
so über .So worunter Seltt , Herr, so u. wieder oben ÜJJcin Scct, fo | werben nach
mit mir | 845 am S.ende unter Fragt den Beklagten, dort [über fragt], und macht
ein Ende. \ daneben Strich und darunter Kreuz H Schluß des Fragmentes P
859 aus fic^ , cä | 860 i^m // ifjn E Druckereikorr. wie das folgende mir
beweist 1 872 Unb roarm unb luunbcvbuftig [ergossen 7i.] ptfrf)elte 2)er Januar
bem SlenfcOen um ans Unb roarm um'^ Äiun ergoffen fi^ bie i.'üfte, | 875 feuern
H von Kleist geändert ? „Käthchen" feuern | 878 eingeschoben I 879 aus i^, ro. i
880 fie, ja. Im Folgenden Komma und Kolon wUlkürlich. | 896 aus .. 3*^"*
21*
324 T^sarten zu Band 1 — 4.
nur, lä^t fte fie O., I 899 fif. viel spitzere Schrift | 931.2 unklare Interpunktion |
943 aus §. m. bu fei^n, o6 fair von fern toaä feimt. | 944 Einschub | 947 gp ans fp |
949 aus aSös'roid^t | 953 'ä ME nicht in e8 zu korrigieren, da zumal nach Pausen
derlei Unebenheiten häufig sind | 960 ©c^roä^'rinn ff von Kleist geändert? I 963
£uft! Luft! I 965 fag' [über hrauch'i id^! | 966 ans ©ag' id^, unfa ge§, unb brücf,
unfa fpreng' unb trete, | 968 ®. bis fie für Durch die zersprengte Thür Ms Zimmer
so zvirar, daß ü. d. Z. steht ®., die Thür, auf einen Fußtritt und die letzten Les-
arten m. a)J., n. Xritt, fie u. d. Z. | 969 581., fau ! über Das nenn' ich flink. \ 970
©imf H aber das schvfankt | 978.9 aus Unb faa, oXi \ä) bie %\). einb., 25ie bis blieb,
fo r. i. I 982 Söaä bis 97 gestr. aber durch Punkte a. R. wieder als gültig be-
zeichnet; a. R. zvi'ischen filinf e ? u. SBaä? getilgter Nachtrag Buprec/tt. Klinke,
ja, zu dienen. Und auf dem Griff — den Stiel hatV ich gefaßt — Lag eine
Menschenfatist, geballt, [g., ü. d. Z.] von Messing : [auch : nndeutl.] Die gilt, reicht'
ich ihn auch mit meiner nicht. A-dam. Er, grober Ochs, er hält' ihn tödten
können. Den Leberecht! Walter. Zur Sache doch! Zur Sache! \ 988 Stbam.
über abgobr. Eupr | 989 Ser sogleich über Das \ 996 §errn E | 1000 a. g. mit
breiter Feder über und will \ 1001 U. H). bem ebenso über Dem | legen, seht | 1002
aus Sprunge a. I 1011 l^o^en | 1012 breit ans SDa ic§ vom g. je^t [ü. d. Z.] in'ä
[aus in ba^} 3- f<^toge: unter So isVs, ihr Herrn, und mir vergeht die Luft, | 1015
§., 0. f., über atich die Ribben nicht, \ 1021 bis traf! 22 neben Adam. Sieh!
Solch ein Sandvmrf! \ 1024 Komma H Kolon fehlt E \ 1026 Sl^r., f., über
Wehen nun (über jetzt) \ 1028 Sie über Und ihre | bort nachträgl. | 1029 Qc^t
neben Dort, über Nun \ vox mir über dastehn \ 1030 nachträgl. | 1042 baä Fehler
E I unter 1045 Strich H | 1046—51 aus ^r. W. SHuU! SBaS fagt fie boju? grau
aJlartije. SBaä gd^ baju fage? S)a6 bie 9Jebe fid^, §err Kid^ter, wie bie 9Hcfeu=
fc^tange [über Königsschlangel aufbäumt, Unb SBa^r^eit, mit gefc^meib'gem ®[icber=
bau, ©efnöuelt, roie ein blödEenb fiamm, erbrüdtt. 2Baä Siedet liebt, foUte ju ben
fieulen greifen, S)a§ Uuget^iim, jufamt bem 9kft, ju tilgen. | in der neuen Fassung
1046 i^r über sie I 1047 entg.? Daß sie
8. 31. 31. u. S. SS. fohlt H 1 1070 SBoffer! Kann ich gleichfalls dienen-» \ enä)
gl. aus gl. e. | nach 1071 ursprünglich SBalter (oerncigt ftd^) Adam, 3)ie SUagb
(gel^t unb bringt SBaffer u. nach Streichung Die bis W. Zusatz, : , und b. 312. ge^t
ab [Klammer gestr.] u. br. SB.)
9. «R. %. bis aiiagb fehlt H | 1084 aus Seberec^t ! 1089 aus ei^re, mir roär'ä
rcc^t mit mittlerer Korr. G^re, fc^t, mir roär' e§ r. | nach 1090 gestr. 1093 |
1091—3 nachträgl. a. R, ) 1092 Kleist synkopiert öfters i^'rau« (933 Schlingel
l^erunter verschleift sich viel leichter) | 1094 35. neben O ja. über V. \ ®. über
Wohlan, (v^oneben Gf.) | brod^ H kann ganz wohl von Kleist geändert sein |
nach 1096 Strich H \ 1100 ba8 Fehler E \ 1120 fort, jetzt \ 1129 aus Si^t b. 0.
einem an ber Äe^le. I 1133 Uno.! über Bull! I 1134 SBaä baä für — ! über Die
Unvernunft! — | Qunfer Fehler £ | 1138 xo. sofort über heißt \ 1141 nachträgl.
(Sie xo. e. zur Verdeutlichung drunter wiederholt) | 1147 Siart^e, fo! JEfl 1153
Bd. 1 : Der zerbrochne Krng. 325
im Gral» [ 1156 l^od^e^ren H \ 1167 (Soe bis tni^? über wirst du freu mir sein? \
1180 Äned^t E \ 1181 ©rünb' H von Kleist geändert? | 1191 einj'ge ü. d. Z. 1
i^alt bis auf über Was soll man davon denkenf | unter 1199 Parenthese nach-
trägt. I 1201 nachträgl. 1 1204 Kolon vor gestr. Komma 1 1206 aus SBör | 1207
ni(^t Se6ered^t, H | vor 1215 Parenthese nachträgl. 1 1215 §at nach Wie wofür
ein — nntergeschrieben | 1221 nachträgl. 1 1224 f)ab' S s. zu „Schroffenst." 2219
bin E vielleicht Druckereikorrektnr I 1225 a^t über sechs \ 1229 nachträgl. 1 1231
ber tr. 6. über wie ein Anderer \ 1234 ge^en E \ 1235 zu ung steht über gestr.
n. -wiederhergestelltem aSerjei^t, ©n). ®naben wieder getilgter Einschub a. R.
Eva. 0 Gott! im Himmel! [darüber Wie kann ich — worüber Den Hergang — ]
[Abtrennungsstrich] (Wie soll ich — I 1241 Sag ift ff | 1243 aus 3^r feib gar
feltfam n., §. 91., | 1244 Sel^r über Oar \ 1246 ein über undeutl. ein oder gleich
über melin'] | 1248 aus So t^un roir unfre ^flid^t, unb tpeiter nichts, mit mitt-
lerer Korr. So t^un toir i)iut ntc^t tne^r, qB u. 5pfl. | 1249 nachträgl. 1 1250 3c§
aber | §. SR. Zusatz | 1252 aus Sei breift, mein junge? fiinb, unb unoerjagt, | jer=
fd^lug H I 1253.4 Einschub für Du wirst nichts bäses zu entdecken haben, Nichts,
was zuletzt sich nicht verzeihen ließe : Erzähl den ganzen Hergang uns der Sache,
Und sag^ uns, wer den Krug zerbrochen hat. | 1268 eud^ hier, roer ihr | melben,
neben sagen über melden | 1269 ®. (nach abgebr. Verhältn) bis Döaig 70 über
Ganz andre Dinge müßt ich noch dem Kruge, Und ihrer Klage, völlig \ 1271 aus
3^ miü'ä, fr. o. fp., iJir ano. | 1275.6 aus SBenn Sungfer <Sve f)Ut ben Eib wiU
fd^rcören, 1 1276 nachträgl. | vor 1279 S33 alter nach Frau I 1282 je^t wieder
unter jetzt worüber hier \ 1283 aus SSeifpiele, giebt'ä, id^ roeig, ju §auf, ba$
anenfc^cn, I 1285 aus ^rec^ einen aKeincib cor bem SRid^tftu^l [bem 3fiid^tftu^[ blieb]
roagen; I 1286 ans 3)oc§ ba§ ein falfd^er Sib ftc§ fd^roören fann mit unklaren
Zwischenkorrekturen (falfi^er über falscher wiederholt u. fc^ro. f. unter schw.
k. worüber erbeut (oder erbaut was nicht in den V. paßt, aber kaum anders
zu lesen ist) falsch \ 1287 2t. nach Auf dem \ 1288.9 aus J)a§ erft erfal^r i^ l^eut
}um (SrftenmaL 2Bär bis SRupred^t, geftent 3n i^rer Äanimer 2lbenb§ roar, gegr., |
1292 Gedankenstrich nachträgl. 1 1296 ^aft bis g., über erbtest du von mir, | 1303
fc^roören über undeutl. schw. | 1304 2«. je^t H \ 1305 Sie nach Ansatz E [in] | 1306
oerroüftung über abgebr. zerstör | 1321 S)o6 SR. il^n zwischen Auf den Beweis
kommVs an, den Beweis, Frau Marthe, Daß jener junge Mann den Krug | 1325
bis 1329 zwischen Zehn Zeugen, seht, kann ich für Einen stellen. Und hätte sie so-
gleich euch zugeführt, HätC ich von fem geahndet [im drunter geschr. V. wieder-
holt nach g.} nur, daß diese Dir Zeugniß vor Gericht mir iceigem würde. | 1330
ie|o nachträgl. | ruft, die ihm | 1331 aus Sie SD!ul)me ift, bie leibliche, bir gnügt |
1332 Einschub | 1333 4 aus Sie ^at, ©[od l^alb anf eilf, im ©arten, merft, 3d^
bitt eudE) fe^r, Beoor ber Ärug jertvümmert, | 1335 aus Söc | fd^on ü. d. Z. I 1336
aufg. über vorgebracht | 1337.8 über u. unter Zu Schanden durch den kleinen
Umstand wird, \ 1340 aus SDiic^? SDiit Soe? 3m [Anfang 1341] 0.? | 1341 ber
nachträgl. | 1343 S. 3. ü. über Die Thüre ihrer Kammer | 1344 aus Unb jroar im
326 Lesarten m Band 1—4.
^eftgeit SB., jcrrenb | 1345 nachträgl. | r58 . aus ; I 1359 ans ttnb pc metnt^alBen
oBeneirt. | 1360 äBenn E | aber ü. d. Z. | aic^t! [ ! aus Komma] sag' ich! | 1362 ftettt
bis 64 ans ftetten mögt, 3^r bis nod^. S'ift [1364] irgenb nod^ e. f<^. &. \ 1365 über
Das sie aus Liehe nur zu dir verschweigt. | 1366 aus 2Be[(^ ein ®.? 93 e it. SB. 1^. bu
gcfterneing.?! 1367 ist nicht etwa Einschnb | 1370 Sci^ulterfl von Kleist geändert? |
1380 jugeftel^n E \ 1384 i^icrl^er n von Kleist geändert? | 1385 l in aufjul. aus g
10. Überschrift fehlt J fortlaufend Sid^t {ab). Sbam (auffte^enb). | 1413
ans rooHte | 1418 ganzen H (wenigstens undeutl.) | 1424 35ie Sc^l. B \ 1445 aus
5JtB. 31. brou^en lönntcn tnici^ — 1 1447 Sintburg — mtnbften« Si. — E\ 1456 SB a tter
n. andre Feder | 1464 an bis n. über auf den 0. ein | nach 1468 beiben ü. d. Z.
doch a)!agb blieb (sofort bectcn u. ge^en) | nach 1472 er über Er (ebenso 1502) |
1477 graitrt=5l. aus grauenn. | 1483 Sßunbe B gegen H vgl. 1467 I 1499 anbre E |
1502 (Stägt^en fiicr E | 1526 ftc^ nachträgl. | 1538 9Ja, i^.! nachträgl., gestr. vor
1539 ®. I 1542 Sa« b. er! sofort ti. d. Z. | 1543 lommt Fehler £ | 1549 betin
sofort über Ansatz n | 1557 über Noch Eins. Die Stunde rollt. Wir müssen's
schließen. \ 1561 nach Ich, gnädiger Herr? Niemals! Walter. Niemals f Ad-atn.
Wie Icomt [so] ihr — ? Walter. Frau Marthe! Frau Marthe. Wast Walter,
Habt ihr's mit Richter Adam Verdorien f SolW [nicht Sollte'] er die WMwe nicht
Zuweilen eines seeVgen Fretmd's hesuchen ? Frau MarOie. Oh ich's mit Richter
Adam — ? Walter. Ja. Frau JWartJie, Verdorhen? Das wüßt' ich nicht, ge-
strenger Herr, Vielmehr denk' ich, er ist inein guter Freund. Walter. Das sag'
ich auch. [Punkt ans Fragezeichen. Übrigens seltsame Änßening W.s] Adam.
Das hah' ich nicht gdäugnet. Walter. \ 1562 2Bcr bis eud^ über Das kann ich
mit Genauigkeit \ 1563.4 aus 2Bie? <B. ü)X jun). n. Die SB. ctneä fecl'gcn gveunbä
b.? I 15C7 Er sagt, er spräche niemals [darüber nicht gestr. nici^t nie^r] hei Aich
ein? darantcr 6r fagt, nur selten sprach er n. darunter er fprnc^e nid;t me^r |
1572 er'ä sofort über ich | 1576 für 91. // | 1578 fudt H \ 1579 fogt // | 1580
2)oc§ sofort über Da[nn'] I 1581 trinit sofort über einem abgebr. undeutl. Wort |
1584 3u E gegen H u. 1594 | über 1598 Kleists Versehn fite^t von fremder Hand
(rote Tinte) gestr. n. daneben SBoltcr | 1599 aus (Sx wirb fc^on ju eu(^ f. | 1600
trintet H I 1606 Um sofort über Und
11. ®. 2t. n. ©. SS. fehlt U I 1606 S3ngitte Fehler E | 1614 ^em bis fie aus
Sie m. bem 8. I burc^ fehlt aus Versehn H \ vor 1629 ^rau sofort über Walter \
1632 danach die große Lücke H wo „Variant" 384 if. mit Zusatz u. endlicli
1959 ff. folgt. I 1C36 ncmlic^c E | 1684 ©arten« Fehler £ | 1690 i;twn E | 1699
aufzulösen SJoHen ©ur I 1735 trümmerer E vgl. 1711 | 1754 aufzulösen ©uer
(Sechsfüßler) oder mit Verschleifnng Scbreibcv? ®ur | 1785 inkorrekt wie vieles,
zumal beim Wechsel, also nicht SReiner zu vermuten | 1812 s. zu 1699 | 1864
S3liJ »erft. E s. „Variant" 280.
12. vgl. „Variant" | 1963 {(^ über undeutl. ich | 1965 S)0(^ sofort über
So I 1966.7 So toirb er wo\)l auf irgenb einem 5p[a$e ^oä) ju erl^altcn fein,
gort, r)oIt l^n roieber. Siebt (ab) II
Bd. 1 : Der zerbrochne Kmg. 327
2e|ter 21 iif tritt, n. Überschrift fehlt H\ 1968 Sagt nach Mit (®unft) |
1970 (empf.) fehlt H | nach 1974 (21. ab) fehlt H
Söariant. Wie der ganze Text gedruckt, nicht Petit E | 61 ©taten £ |
99 glaubte E | 284 ge^n. E | 353 gfJod^t&ar E \ 366 „Unb waä E \ 377 jo nicht
in Gänsefüßchen E \ 384 setzt H nach der Lücke ein | 386 luol^ienb Ver-
sehn H I 392 Sümpet über Veit dort | 398 fo fehlt H | 407 la^ U \ über 421
Walter, ©oe. I 440 roia über nndeutl. will | 441 anbere E \ 446 ^0<i) sofort
über Eve. \ 449 3)Ji§tr. H \ 456 ans tneitteS SDHätiounä Strofe bilden, | unter 457
Ru (fie I 469 D 3*fu^ • -H I 473 Du also eingezogen , wiederholt als Anfang 1
3(^ g. not^ U., H I 474 fte^e tapfer auf H \ 475 ®oe. Unb ii) ge^ einen Sonntag
um ben anbem, Unb fuc^' i^n auf ben Sßätfen auf, unb bring' ifjm Qm tüi^len
Sopf oon frifc^gefemter [ternter über nicht ganz dentl. kemter] Sutter: [:ans
Komma] S8iä id^ tijn einft mit mir jurücfene^me. SB alter, [nach RupreeJtt]
Unb i^ empfehle meinem S3ruber i^n, Sem Hauptmann oon ber Sanbrnilij, ber
i^n 2lufmmmt, motlt [deutlicher ü. d. Z. wiederholt] i^r, in feine Sompagnie?
eoe. ®a§ roottt i^r t^un? SS alt er. ®a§ roerb' id^ gieic^ beforgcn. Goe. D guter
^lerr! D rote begtiidt i^r un§! SBalter. Unb ift fein turjeg Sienftja^r nunoer=
floffen, So lomm' ic^ '•^'fingften, bie näc^ftfolgcnben, Unb melbe mic^ al3 |ioc^äfitä=
gaft; i^r werbet Saä ^fingftfeft übei'ä Qo^r boc^ nic^t »erfäumen? Soe. 9!ein,
mit ben nöc^ften 5Dlai'n blü^t unfer ®IM. fflj alter. Q^r fcib bamit jufi-ieben
bo(^, grau aJiart^e? 9tuprec^t. 3^r jümt mir je^o nici^t me^r, OTutter — nic^t?
grau Wart^e. SBarum foH id^ [bir zu ergänzen?] äürnen, bummer 3ung'?
^aft bu Xm firug herunter com ©eftmS gefd^miffen? SBalter. 9Jun alfo. — ©r
aud^, tOater. SSeit. Sßon ^erjen gem. [9Junbis gem. ein V.] SBalter. Slun mögt'
iä) roiffen, reo ber 3iic§ter blieb? Sid^t. $!er Sttd^ter? §m. Qd^ roei^ nid^t, @m.
«naben — 3c^ flc^ ^ier fc^on geraume 3eit am genfter, Unb einen gtüc^tling fei)'
id^, fc^ioars omirt, S)aä aufgepflügte SBinterfclb burc^ftampfen, 9113 ob er fRab unb
Oalgen flöl^e. SBalter. SBo? Sic^t. SBoHt i^r gefäüigfl eud^ ^ierljcr bemühen —
([le treten alle an'i genfter). SBalter. 3ft bai ber iHid^ter? Si^t. 3a, roer
fc^arfe 2tugen liätte — SRuprec^t. £)er genfer ^ol'S. Sid^t. 3ft er'ä? Slups
red^'t. So realer ic^ (ebe! Siefi, So', ic^ bitte bic^ — @oe. ©r ift'd. Dtuprec^t.
Cr ift'S! 3i:^ fe^'3 an feinem Ijinfenben (Sallop. Seit. Der bort ben gierten«
grunb ^eruntertrabt, 35er SKc^ter? grau SWart^e. So roa^r ic^ e^vtic^ bin:
©e^t nur, worauf 1959—74 folgt
5J28 T^sarten zn Band 1 — 4.
Band 2.
^Cttt^cfilca (S. 1—168).
77; Manuskript eines Kopisten ; nach Minde-Pouets Beobachtung desselben,
der den Aufsatz „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken" abgeschrie-
ben hat. Großquart (Wasserzeichen der bekannten Firma C & I HONIG)
nach Halbbogen zu vier Seiten numeriert (46), mit zahlreichen kleinen Flüchtig-
keiten, die nicht alle verzeichnet werden (z. B. 467 Sfomanbroä 545 ©toateit'
flur), und lassiger Orthographie; Kleist hat hier und da mit Tinte (in spitzen,
zunächst fremd erscheinenden Zügen), Bleistift, Rötel Korrekturen angebracht,
so zwar, daß die schwächeren, sehr verwischten Röteländerungen im Gegen-
satze zu den kräftigeren erst hinter E fallen. Seine eigentümliche Orthographie
hat der Schreiber im ganzen gewahrt. Vorn in großen verschnörkelten Buch-
staben: 5|]ent]^efilea oon ^cinrid^ ooit Äletft. — Johanna v. Haza an Tieck,
26. Nov. 1816 (Holtei 2,174): „Ew. Wohlgeboren bin ich von meiner Mutter
[Adam Müllers Gattin] beauftragt, alles zu senden, was ich noch ans dem
poetischen Nachlaß Heinrich von Kleist's besize. Leider besteht mein ganzer
Reichthura in einer Abschrift seiner Penthesilea, die ich Ihnen hiebey mit Ver-
gnügen überschicke, da, als sie geschrieben wurde, nur einige wenige Ab-
schriften in den Händen vertrauter Freunde davon existirten und ich, schon
seit acht Jahren aus jedem litterarischen Kreis herausgerückt, nicht weiß, ob
sie schon einmal gedruckt worden ist. Ich will sie daher lieber Ew. Wohlg.
umsonst schicken, als mir den Vorwurf machen, die Gelegenheit versäumt
zu haben, zur Verherrlichung eines der edelsten Menschen und genialsten Dichter
unsrer Zeit etwas beyzutragen, der in beiden Eigenschaften so vielfaltig ver-
kannt worden, mir aber in beiden ein Hauptlehrer gewesen ist, zu der Zeit,
als ich in dem interessanten Kreise aufwuchs, dessen Hauptzierde er mit war."
— Eine Originalhandschrift nennt Kleist Ende 1807 ein „so von kastrirten Va-
rianten strotzendes Manuscript", daß nur jemand es einsehn dürfe, der „sich
den Text mitten aus allen Correeturen, in voller Autorität, als wäre er groß
Fractur gedruckt, herausklauben" könne.
P: Erstes Stück. Januar 1808. S. 5 — 53, unterzeichnet §. 0. fl., nach
Kleists „Prolog" der Anfang dieser Zeitschrift. Drgomfc^eä Fragment aui bcm
Xrauerfpiel: ^ent^efitea. Nach den Ißerfonen und der Angabe des Schauplatzes
ßd. 2 : Penthesilea. 329
die acTit mit Buchstaben bezeichneten Bruchstücke: A. 1 — 237 (ohne 47— 115),
B. 626—721, C. 881—986, D. 1170—1237, E. 1749 — 2026 (ohne 1829—1876),
F. 2352—2447, G. 2448—2550, H. 2551— 2584; also nichts mehr aus der letzten
Katastrophe. P stimmt vielfach zu S gegen E, vermittelt zwischen H und E
oder stimmt zu E; 1177, 2412 könnte man auf den ersten Blick die ältere Les-
art ans einer zu Rate gezogenen Urschrift gegen H vermuten, wird jedoch an-
nehmen müssen, daß Kleist übertriebene Änderungen dieser mittleren Fassung
in E zugunsten der alten Lesart wieder getilgt habe. Die Varianten 116, 122
sind nur für den verkürzten Abdruck geschrieben. Das Mannskript für P war
eine auf die Auswahl beschränkte, dann von Kleist durchgearbeitete Kopie
aus H (s. zu 1221).
E: ipentfieftlea. ©in SCrauerfpiel non ^einrid^ üon flletft. SüBingen, im
SBertage ber Sottaifc^en Söud^i^anblung unb gebrudt in SreSben Bei ©ärtner. 1808.
Antiqnadruck mit zahlreichen Fehlern. 176 S. 8 " und ein unbeziffertes Schluß
blatt SerBefferungen. Ich besitze aus Theodor Storms Nachlaß ein mit Kleists
handschriftlicher Widmung an Buol versehenes Exemplar, das im Titel ab-
weicht (Sterben, gebrucft bei Earl (SottioB ®ärtner.) und — zufällig? — die
SBerbefferungen hinten nicht hat. Cotta übernahm den Verlag, als schon 7 Bogen,
resp. bis zu seiner Antwort alle gedruckt waren und Kleist nicht riskieren
konnte, das Stück nur in Kommission zu geben (an C. 7. Juni, 24. Juli 1808). —
Zur Orthographie (einiges schwankt) : 3*"^» Namen auf 3 ohne Genetivapostroph,
Femininendung inn, trit, löft n. s. w., feelig, Seegen, geBa[;r, ©rnbte, ©d^raerbt;
Apostrophe ungleich.
5]3erfonen. 4 SDJeroe fehlt HP \ 8 Ult)ffe§ P und so immer im Text, außer
2450; s. auch zu 238. I 11 21. n. ®v., P \ 12 ©d^l. in her ©egenb Bei H
1. 2 felilt HP I 5 SJeibiffen, rote jroeg [KleLst aus?] roüt^'ge SSöife, fätnp=
fen H I 10 Sob ftel^ft bu pe not^ ^eute nieberfinten H \ 11 9lnbem H \ 15 äßit
einem Häuflein mut^iger Siriiioer P | 18. 19 Unb fü^r' ein ämojonen §eer, bie
Siede, H I 22 ©f. roirb ung DJad^ric^t, JT | 22 3tn be§ ®l. U. P | 23 Srottuä P |
23.24 kaum lesbarer Rötelexntrag über leicht unterstrichenem aud^ bis gejogen
ergibt die Änderung Seipl^oBuä [Kl. ist also hinterdrein auf die rechte vier
silbige Betonung aufmerksam geworden; vgl. 33. 174] be§ ^priamiben ©d^aar
©et) au^ itac^ i^r auS 3(ium gejogen. | 24 2«. e. ©d^. a. Jf. g. P | 25 Sie Sunbä»
BcriDonbte, bie i^m f|ülfrei(^ na^t, P | 26 Jiittcvart H \ 32 einem weitem (so)
Bhüst. aus einen weiten | buftgen P | 33 Zroituä P | Rötel ü. d. Z. 3m Sampf
mit beä Iseip^obuiS §eerfd;aar 1 40 aus roettevn? Der Schreiber deutet öfters b
am Ende nur an. I 43 Sttic^ Fehler E | 44 Interpunktion nach HP Befd^Iie^en,
gieid^, E \ 46 J)er 3^ren ©iegSlauf fjat fte aud) g. H \ ^at axiä) P | 47—115 v/eg-
gelassen ohne Vermerk U. f. ro. P s. aber zu 122 I 48. 49 fehlt H I 48 Ült^enä E
halbe Vossische Schreibung? In seiner 1. Hias lautet der Name der Göttin
Sltiiene (1. Odyssee Sit^änä), dagegen der der Stadt 3lt^enä. I 50—2 ©ie mu^, bie
flampfgerüftete , fic§ boc^, SJie wie oom §imme[ fällt, in unfern [so] ©treitc, h\
330 I-csarten zn Band 1—4.
53 qSart^e^'n Kleist aus 5|Jart^ein | 56—58 Sffiag bis gicBt'0. Db^ffeuä. Sffiir
finben fte Slc^iU, bie §elbinn Scgtl^icnä, unb id^ if | 70 ringgum R. Köhler für
lingg um (433) I 74—76 S8om 5pfetbe ftd^, ruft eine Sienerinn, Unb fragt nerroint
il^n, maS unä ju i^r f. H I 77 je§t, | 78 Sie Rötel über nnterstricli. auf eine |
finben ebenso über ft. I 79 Streit ber H | 85—89 S5ie ^änbe plö^tic^ mit ©rftaunen
faltenb, 3um fireife i^rer Sjungfraun fic^, unb ruft Seltemmt: folc^ einem ®egner,
iprot^oe, ift H I über 89 fo[c§ bis 90 verwischt Rötel nie, ^rot^oc, ftanb fott^em
(Segner Dtrere, meine [erst sprot^oe fotd^ ein Oegncr ift Dtrcren, meiner] SWuttcr,
auf jum ilompf! I 91—94 2)ie greunbinn, bie SBetrctne fc^roeigt, id^ fd^roeige, ffiä
fielet bie gd^aar ber ^ungfraun [Rötelkorr. 'n wie öfters auf der ersten Streckte]
ringS fic§ an, 3nbe^ oon 3f!eu'm fte bcn 'Jiginer [n Kleist aus »?] fud^t, I 94 fd^im»
mernbe E \ 97—99 Srauf mit SJerioirrung fie unb Stots: fte fei H 1 105 §. beä
Urt^etlä Baar, // I 106 foUon radiert aus foUten I 107—109 @et)n mir, in gr. SB.,
1)., U. f. bie gürften ber Trojaner je§t, S)ie unferä SDMägefc^tdeä Sc^niad^ er=
ratl^cn, H I 111 — 115 S)a ^ier ein a)!iäDerftänbni^ matten mu^, Siurd^ einen ^e»
rotb fd^Ieunig ii^r ben Söunb SSon SJeuem, ben jerriffncn, anjutragen. // I 113 Sie
hinten verbessert JS I 116 (nach 41) ben mir f. P I 118 flent^aurinn wie 548 |
122.3 Stntilod^uS. »on biefem 2tUen gobft bu »otl)fd^aft un§. 2!oc^ feiner
ringä im §eer, ber beinen Boten, Unb fein (Sefd^mäg, begriff. Ulpffeä. ^^t
f)tbt ein ilantpf on, Sfflic er, fo lang §epPfto§ SBaffen fc^miebet, P I 126 blo^ der
Schreiber aus bloä (E) | 130 Hnblid P I 132 lobern P I 135 ©rlegt bie Stma=
äone, fl I 137 ju ^ I vor 139 il^m fehlt P | 140 ©c^rocbt HP \ unberocglid^ HP \
142 roatb'ger %. (Sipfel H I 143 bcn Kleist ü. d. Z. I 147 b. fioniginn, }. H | 149
»on E I 151 S., gro&, I 157 ft. S)anaer, antilod^ (unterstr., drüber Rötel »er^
mag'ä) I 159 ber 2B., ber bitteren H | 162 g^r, ein perfönltd^cr, b. Sr. erfüUte. H \
164 S)urd^ SBalb unb gelb unb giur, ber SBeute gierig, P I fdfmeebebecEte SBaU
bungen H | 165 bis unfrc 166 Die fic, «oll ^ngrimmä, fid^ erlor, ali fte I)ur^ ber
SKrgioer H I 165 31. einmal a. P 1 170 joar ocrloren P | 171 2Bie? 3Jiefc «., fagft
bu? P I 172 m'r aus mer | 174 airotl bo^er P I ftd^ [so] über 6. u. einher über
^er Rötel, vgl. zu 23 1 188 bem E \ 190 bcm E \ Rötel fid^ über , in u. bäumenb
fdtiroenit über fiel) §. I 194 3)1. f., tceifer ficfallener gürft [ro. So^n bei Spftpl)«^ P],
S)ir Agamemnon ^er, unb lä&t bid^ frogen, HP \ 207 Spl)t)nj P I 213—216 Senn
mie, mcnn »on ber ftoppel loägclaffen, ^n b. &. b. §. l^cftig \id) S^ie 3)oggc lüirft:
ber Säger lodt unb ruft, ßrfüUt »on Sorg', unb ruft fte toiebcr ab: S)o(^ in beS
■^x. "Hl. eingebiffen, H | 218 ^n ferne (Segenben ^. H I 219 il^n ber Fehler E I 220
Sie^ JE I 221.2 S(^idEt i^m ben 5pfeil entrüftct, ba$ er fte^e, Surd^ feiner Sc^.
«paar: H i el^er fehlt H I 225 Som ipferb, bem tiegerflccfigen, g. H | Siegcrpf.
u. s. w. E I 226.7 33., o 21., roaä beinc SHebe, H I 226 menn btr'S P I 229 ftön'ge
spätere Rötelkorr. H Rönige PE I 235 bcn Rötel aus bem I 237 kein U. f. ro.
P I über 238 Ul9ffeg E, was sonst erst Sz. 12. 17. 21 gemäß älterer Vorlage
durchläuft | 238. 239. 3lntilo(^u§. ?!ort {ömmt ein Hauptmann un§ nu^ fetner
Sc^aar. U
Bd. 2: Penthesilea. 331
2. 242 ?f(5in — tft — H' I 242.3 Rötelkorr. Jgänbe (SefaHen, % ! \\. «per=
gamoä fällt H | 244 olgmpift^cn {E) allerdings erst später geändert mit Rasur
u. Rötel, doch der ganzen strengeren Metrik gemäß I 246 — 250 Rötelstrich da-
neben I 249 2tuc§ Fehler E I 254 — 8 ®in geläfturj i^ei^t unä enblic^ roteber fielen :
S)oci^ Sc^aubcrn fa^t unS, il^r Slrgioerfürften, 2)a mit ben großen Sofin ber Sl^etiS
ntiffen. Sein $eEtn6ufc^, in bc§ flampfeS bidfter Slad^t, §o(^l^er oom erjnen SSagett
loe^t er nod^; Umftorrt »ott taufcnb Spielen ijl er fd^ott: SCob bilntt fein fiooä
unä: Bi§ er enblid^ je^t gur gluckt bie rafc^en ©ei^eH^iefee fd^rotngt. 25om §ang
ber Serge rollt er ftürjenb nieber ; H \ 254 bem Fehler E \ 255 ben Fehler E \
259 glüd [ici^ fehlt H | ein £. Fehler E I fenben il^m, H I 260 2Bir gaud^senben, ben
H 1 265.6 aS. aüc fi. beä 3. ie|t: // I Sftumä hinten verbessert E \ 267 Sa& Fehler
S I 270 5|Sfcrb H I 271 2. er, ber Sol^n ber großen ©ötter, ^ülfioä H \ 272 bem
SRe^e H I 283 ft. fehlt // I ®. auf // | 285 nud^ Fehler E | 292 33., ba fte bie ginn=
beraubt' errat^en, H | 293 Qungfrau'n II (Apostroph Rötel) I 294 Oeb. ringS fle
roarnenb: H \ 295 junäd^tft Fehler E | 296 fte, bie 31. fättt U I 297 ßügel an; H |
299 9lein — 300 S)ie SHeuterinn? ®er ^oupttnann. U., il^r prt'ä, tft jeber
SBieberftanb. // I 302 graun wie 293 | 307 äßänbcn gegen HE zn setzen ist bei
Kleists freier Präpcsitionalkonstruktion bedenklieh | 318 Stanbc H 3}. kaum
Fohler E I 319 o. e. fehlt H \ 320 3tuf einem Sloct ftel^t, tjon melir giärf;e nic^t, H |
324 (Sä i^aUt ber 333. SIngftruf bur^ bie £üfte; H | 325 unp(ö|lid^ Fehler JS | 327
(3um D. ftürjt man nid^t gefä^rlidt;er) H | 328 tiefften fehlt H | ä- unb finbet H \
329. 330 ®en SCob, unb finbet aud^ »ele^rwng nid^t: S. r. ju n. fil. fid^ empor. H \
331.2 2)ie 2Bütl[ienbe! Dbpffeuä. 5«.? U. 21.? 7/ | 333 ®er Hauptmann, ©r
enbl. fd^ro., bag ^. ft. g. — H 1 338—43 ge^t ijäW ein Slugenblid i^n retten f ön=
nen : 3)ie flöniginn »erfud^t, bie SJafenb», 9Joc^ ftet« beä ^elfenä totI;geredjtcn Sturj.
ßeboc^ bie Qungfraun [Apostroph Rötel] je|t, mit Slngftgefc^rci, S)ie eine breite
SBergtluft fanben, rufen gm SBieberl^aU je^nfad^ beS %l)alS i^r ju: §ier fei ein
Spfab ! Unb locfcn fte batiin. 1 343 Sen i. Fehler E | 347 auf ben Fehler E \ 351
bis 353 35iomebe3. Ser Sinnberaubte! SHafenbe! Slntiloc^uä. SBaä ti^un
wir? Db^ffeuS. ÜBaä 5paUa§ un§ gebeut, ilir Könige! golgt mir: tuir fud^en,
ftnben, retten il^n. W 1 nach 355 (21IIe ab, biä auf ben Hauptmann unb einige
©riechen, bie wäljrenb beffen einen §ügel beftiegen l^abcn) H
3. ®. §. ©ie ©riechen, ohne Parenthese // | 356 6ie^ ! II I 359. 360. 2). 91.
fc^., bie ©c^ultern Sta^Iumglänjt? // | 366 ^ufe durch — spätere? — Rasur
ans $itfen// ^itfen Ä | 370.1 Iriumpi^! (är ift'ä! Slc^iU! ®. 0! Er fü^rt bie bon»
nembe D. felbft!// I 375 unä bis roie 377 ung? 3)er Olt^rm. Sa! wie H I 379
©cifel H 1 381 bie Iräftigen H I 382 fte bis 386 fte, mit ber Sunge Spiet, S)eä
Slt^em« bloßem 35ampf, baä gal^rjeug fort! ftein SBHct fann burd) ber Sc^cntel
San} ftc^ brängcn! ©o fleucht »om Spiefe beä Sttgerä l^eip gebröngt, ®in SRubel
^irft^e über bie ®efllbe. // I 393 ,§ierl^cr // I ber £ | 394 §ier^er 11 ! 395 Sie^ H \
396—8 3)e« Xiegerä fc^lanfgeformten S. u.! Sie^, roie fie, porgebeugt, bie Süfte
trin!t! II \ 399 Sonne Fehler des Kopisten // | 400 — 2 Xcv f feil beä ^art^erö
332 Lesarten zu Band 1—4.
ift ntc^t l^urtiget: ! ®Iei^ einer SDleute fc^Iec^tev ^iinbe bleibt !Da§ ^eer, haS flücf;t'ge
l^tnter i^r jurücl ! 3)ie S)ogge ftredt fi^ ungel^eiirer nid^t ! H | 405 über iEir bis $.
fie (so trotz 406) Rötel mit j. ^., 5Danaer! | 407 ben jB | 408—14 SBei unfrer guten
(Sötter ©d^aar! Sie niäd^ft Qu bis ^eran! Sie a. Stoub, tjon bem SBinb aurücf:^
gefU£)rten, fd^on, ®en feine %. e.! SDer 3. m. ©rbfd^oDen, bie fein flild^t'ger gup
eri^ebt, ©d^on in bie Speichen feiner SRäber i)'\n\H\ 412 ben JB | 416 in ö | 418 SDer
■W^rtn. gi^r ©ötter! H \ 420 (Sleid^ einem DHefen, U \ 430 ^a! Stürjen? S)er
3)1 9 rm. ©türjen, ft., ft., §., H | 432 SRcut'rinnen (so auch S) Apostroph Rötel |
433 21. fd^möijcn H | 433 ringä um H | 435 fehlt H \ 436 aus Änäul (Änderung
des Kopisten) dagegen seltsame Kleistische Röteländerung oerroorrner (u. Apo-
stroph in 3.) 1 437 mit SR. ftc§ H \ 441 ®. regt! 2Bie fic H \ 442 ®ie Sp. f., b. Cr,
©c^roerbter f. fl | 444 Steuterinn E (Keut'rinn Apostroph Rötel) s. 432 I 445.6 3Iin
aSoben ^ingeftredt, i^r ©anaer. Sie ftel^n nid^t [darüber Rötel fielen nimmer] auf.
5Der §ouptm. ipenti^efilea [daneben Rötelstrich wie zur vorigen Halbzeile]?
Ser St. 3)ie fiöniginn, fragft 35u? S3er DJlgrm. ^ent^efilea? fl | 448 SRein bis
449 Unmögiid^, ilpr Sirgioer! 2)er aJi^rm. ©ort bei ber (Sic^e, unter ber fte fiel. H\
454.5 ®er §auptm. Sie U.! 5Der ©oI. SieÄa^e bie! H | 460 im Blelst. aus
xn\ fö.: ^.E \ 461 nai^n bie (Sried^enfürften i^m! H | 462 §eer II \ ©., tritt H \
463 Urplö|lid^ H | 464 Dbpffeug? ©iomeb? — ^i}x ^immtifc^en! H I 465 gelb'
Apostroph Rötel | 468 ^. im ©tral^l ber ©onne 0. H \ 469 SRei^'n Apostroph
Rötel I 477 fehlt H \ 480 «nie HE \ »einenb H \ 483 — 5 §. ro., 00m ©taub=
geioötfe ringä umquolmt, ©er g. 3. fte^ fd^on i^eran! §eit bir! ©u ©ötterfo^n!
©a ift er ft^on. //
4. antiIocf)ug unb meistere ®rie(^enfürften Slutomebon (m. b. Du.
äur ©.) ©aä ganje §eer b. ®r. (treten ouf) H | vor 493 älc^itleS, bem jwei
®r. einen »errounbeten 3lrm nerbinben. H \ 495 aSortrefflid^er, rote H | 496 aus ®e=
roitterfturm (Kleist?) | 497 ©er SB. noc^, ber erft., n. H \ 498 ©iel^: bei ben ©iren H |
(Srgnnien E wie 1232 PJB | 499 roocfern asiergcfpann H \ 500 — 502 §ätt' ic^ bie
©ünben mir non ^pergamoä, ©ie ungeheure Soft, oud^ a. H | vor 503 roelc^e bis fc^.
fehlt H I 503 erfte fehlt H \ 504 jroeite fehlt ff | ©er 6 r fte bis gefc^efin 505 fehlt
H I 518 ©d^r., bu Serfd^lagcnfter, H \ 520 }., bu Stolj ber ©anaer, H | gefäUig
fehlt H I 523 SitreuS HE n. s. w. | 524 SB. m. [xe, bie ^icr äu ftarl unä ift, H \ 525
3n§ gelb nod^ giium fl 1 528 — 36 ©iel^, biefe taufenb ©c^ritte lueic^ft bu noc^;
©ort ift ber 5]B(a5 auf @rben, jroeifle ni(^t, 2Bo fid^ ber Dbelift bir ^cben wirb,
©enn ift ber flampf nur gtcid^ »on beiben ©eiten, ©0 triffft bu auf bcä Sc^roerbteä
fiänge fie: ©anj ^eüa^, baä entjüdEte, l)'dt' id) jaucbjen, SBenn bein geftä^lter gufe,
bu ®öttlicf;er, 3tuf i^rer pflaumcnroeic^en SBange fte^t. H \ 531 bebten E \ vor 537
Parenthese fehlt fl I 537 bis fc^on 540 ©. fd^ro. SBafc^e fie mit SBein, bu greunb
bort! äutomebon. SJian ^olt bie ©c^Iäuc^e fc^on. äd^illcä. ®ut. SSrüft' unb
Sc^entel. SBenn fte ftc^ obgctüt)lt. H I 541 iSiginerfürft, fl | 546 — 57 «ergeben«,
ba^ bie fiampfbegierbe fteig 2ln unfre tapfre Prüfte llopft; wer fic^, ©in gürft
beS §eerä, loill mit ber giirftinn meffen, ©er einj'ge Äantpf, ber feiner roürbig ift,
Bd. 2: Penthesilea. 333
Tlu^ eine jiücifell^ofte Sc^Iad^t ooverft ®emeinen SBeiBern liefern unb Xraöonten,
S)ie i^reä ^aupteä feile SBäc^ter finb. H \ 558—61 gerne Blitfenb). Äann man bie
(Söttlid^e ^ier fel^n? S)iomebeg. Su frogft — antilod^uä. ®r meint bte Äö-
niginn. SDiomebeä. Qd^ sroeifle nid^t. ©in (Sried^enfürft. Wla^t 5pio§! —
Sort, allerbingä. Säd^illeä. SBo? Ser ©ried^enfürft. 83ei ber ©id^e — Ser
©ried^e (ber ii^n [so] ben Strm üerbinbet) §alt! ©inen Slugenblic! — SDer0>rie=
^enfürft. SBo fie geftürjt. (Sin Hauptmann, folgt 562 H | 563 ba§ ®efd^id£ beä
Sage« H \ iWiäfd^. £ I ©er bis enbtidp fehlt H \ 564 fehlt if | 565 5i3er OJried^e.
3e§t ift'iS gefc^l^n. ge^t ge^. (@r »ertnüpft H \ Iä|t S \ über ^aft bis Spel. Ter-
wischte unfertige Rötelkorr. Spelibe prft 5Du ipelibe S)u (also 2. Korr. ^örft, %,
S)u) 1 568 ©. — fehlt H \ 573—579 Slad^ ber Sarbaner&urg roiU er fie lodeit, SJie
flönigiun; bort foU fte aHererft, SBenn fie eä ift, ftd^ fjeinbinn unS erllären: Unb
eine ^auptfc^Iad^t bann erwartet fie. S I 575 nun, nach fie, statt nach 3R., hinten
korr. E | neben 581 Rötelstrich (zu prosaisch?) | 583 Qnäroifc^en un§ H | 584
Unä mit ben S(. fämpfenb e. JS | 586 ob nicht unterstr. | vor 587 Parenthese
felilt H I 589 ans §eer (Kleist?) | 590 in ben %. fte, if | 591 ©ereijt, o^nniäd^tig
bod^, u. H I 692—4 gern com ©eroül^l ber ©d^I., gilt mir gl.: 3d^ m. br., ba§ i^r
i. l.H\ 595 bie airestod^ter roia, if I 597 i^ren 2Bunfc§ ZT I 599 bis 603 fehlt H |
604 5D. «pi. fuc^' id) nur, bag i^eimlid^e, H \ 607- 621 Sein aßäbd^en ^at fo giü^'nb
noc§ [ü. d. Z. Kleist?] mein begel^rt; Unb in beä ilaulaä ©c^lünben [Sd^Iönben]
fud^t' ic^ fie, SBenn fie nid^t l^ier an bem ©famanbroä toär. D je^en übermüt^'ger
(Sieger SBIide, 3n einen Stral^l gefaxt, ii^r Sanaer, Sie reid^en an ben .igoi^n nod^
nid^t ber unter ffien bunfeln SBimpern biefer Qungfrau glü^t. Äurj, gel^t: in'§
©ried^cnlager folg' ic§ eud^ ; SKein gal^rjeug fte^t jum ^eimsug ftetä gefc^irrt. Soc^
e^er nid^t, td^ fc^roör'ä, Beflcig' id^ eä, Sllä biä id^ i^rer gü^e 5paar burd^f eilen,
®en flcil an meine 2lcf)fe binben, puptlingä Sie burc§ ben Sioti) beä Sanbeä
fc^leifen tann. — golgt meine tapfern 3Kr)rmibonier mir! ©in ©ried^e (tritt auf),
spent^cfilea na^t, ii^r Äönige. Sld^illeä. Qd^ auc§, bu fiel)ft. 2Bir werben gleich
wnä treffen. H \ nach 621 S)aä bis auf fehlt H.
5. B. günfter auftritt. (3ur ©rflärung: 'J)ie ©ried^en finb oon 9?euem ge=
fc^lagen roorben. Stc^iU ift nur burd^ eine gefd^icfte 2Benbung, mit feiner Duabriga,
ber "^ent^efilea entlommen, roobei biefe mit bent ^pferbe geftürjt ift.) P | Sieroe felilt
HP 1 ©efolgc oon ülmaäonen P | (treten auf) IIP \ 626 ©ieg'rinn mit roter Tinte
ans Siegerin« H Siegerinn E \ 628 oon SC. P \ 630 bänb'g' zweiter Apostroph
Rötel I 645 jurüdgcfp. fl I 646 g. id^, i^ gludjbelabene, mid^ nic^t, HP \ 647
Kloist mit Blei aus ^c^ bie baä ganje §eer ber ®r. fl. II \ ^nbeffen r. P | ®r. fl., P \
648 ». feineä e. geberbufc^cä 2t., IIP \ 649 &., mic§ in HP \ 651 Kleist mit Blei
aus SBo ift b. S. fc^mad^ooU, mir Söufenlofen, | 654 mein aus mir? 1 670 übellaunigen
E I 682 meine IIP 1 684 gjft'ä ba§ SBerberben nid^t, Äurjftd^tige, HP | 686 gl., bem
aSolle n.? IIP I 695 fie b. P \ »lumen nid^t, HPE I 703 3a, [, fehlt fi] in bem
2. Jlp^robiteä [tenä H ans teä (Kleist V)] fiegreid^ HP | 707 ans gerfe | 715 um»
raufd^t P I 720 die geistreiche, von J. Schmidt aufgenommene Konjektur Th.
334 liCsarten r.n Band 1 — 4.
Gomporz' fid^ nod^ nici^'gen ist durchaus nicht notwendig; auch hat Kloist gluich
das Wort mö^'gcn mit Blei über bänb'gen gesetzt. | darunter Bleist.krenz, wohl
auf P deutend | 721 D Äönigtnn! darunter U. f. to. P 1 721—33 SDJein &tbm —
eine 2lmajonenfürftin (äu sprot^oe). 9lic§tä me^r — sprot^oe. SWeine Rö::
niginn! (Sine jtoeite Slmajonenfürftinn. Siid^tä, nid^tä mel^r, ^rot^oe,
wenn bii unä liebft. 2)ie ©rfte. SBir finb bereit — Sie Sw^ite- £a& i^rem
[aus n] SBunfc^ un§ folgen, ^rotfioe. Ql^r 9ia|enben ! SBol^in oerirrt i5ir euc^?
a)!eint i^r, bo^ ic§ baä Sieben freubig nic^t, SBie ii^r, an i^rer 2Bünfc§e legten fegte? —
Senn ic§ bic^ bat, ben Sampf nid^t ju oertängern, 3e|t ouf ben Änien, flefi' i(§
bi($, 0 Söuiginn [Rötelkorr. An. Äön'ginn, fl. ic^ btd^], 3Jac§ 21^emi§C9V0 unä juiiid
ju führen. Gefallen ift baä Sooä be§ Siegel bir, 92id^t0 bleibt betn Solfe me^r ju
iDünfc^en übrig, 2tlä nur bie Slugen bir, Unglüdlid^en, Um beine eignen Saaten ju
erblidten. SBefürc^te nid(it, ba^ bir 3ld^iUe§ folgt. Stel^, wie bu je|o mit bem ^eer
bic^ fteHteft, SSon bem ©famanbroä ift er abgef(^nittcn; ©ntioeici^' i^m, lüeid^' i^m
oon bcr gerfe nur: S>en gu^, id^ fd^roör'g, ben er mit grei^eit rü^rt, Qn feiner
SJonaerfc^anäC fe|t er l^in [darüber Rötel il^n]. 3o jebe Sorge oon bir ju ent=
fernen, SBitt id^, i(§ felbft, ben Schweif beä Jpeerä bir fc^irmen. H \ 734 iöei allen H \
737 W. auftritt H | 738 aus verschr. meiner I vor 740 Parenthese fehlt li | 740
..STft. SJeine gürftinn —H \ USA Qd^ bin erftaunt — iJSrotl^oe. SBenn bis
gütig H \ 745 aSerfammlet M \ 747 §anb ooU HE gegen die Norm (z. B. 768 E) |
vor 748 Parenthese fehlt if i 750.1 Qd^ ftaune, Äöniginn, baä Sd^aufpiel an, // 1
753 einem verschr. H I 757.8 G. ^. m. b. Sämm'rung treff id^ e. if | 759 R. unä
Hl 763—5 <ba^ b. &. fo leidet b. S3olfe§ ftc^, Unb o^ne unä erfüttt, ta§ id^ bie
Sc^iDcrbter 3n i^re Sd^eiben luieber nieberfmfcn: // | 768—71 Halbgötter minb'fteuä
beut' u^ }u erblicten: U. e. ,§. o. bleicher An. finb' ic^, S)en Sluörourf, in ber Sfjot,
beä ©riec^enöoHS, 9!uf)mlo§, auf bügeln weggeioorfner Sc^ilber, S8on bem gemein^
ften flrieg^ooK aufgelefen. H \ 769 arc^ioer (auch 1634) E | 773 älrgioer^. H
Helenen)^, (auch 2117) E \ 774 31., ip^ilottet, H I 775 STntitoc^ spät. Rötelkorr. die
Betonung SlntiWd^uä zu meiden H | 776.7 Sie tr. un§ inä 31. ^erab; Qa, j So^n,
ber göttlidpe ber Stetig, H \ 782 unfre H | vor 784 (I.) fehlt U I 787 rocrtl^ bis 788
luertl^, unb biefer ftel^t! ü' | 789 o Äöniginn iT | 790 SB. bu — «^ent^efilea.
Serfud^e nid^t ein aSort me^r fag' id;. H I 791.2 Äöniginn E Rötel aus flöniginn H |
793 — 817 2)er SBa^iiftnn nur, id^ loag' ci au^jufprec^en , fiann loo ba§ ®Iücf ftc^
oöttig fc^on entfdiicben , ®ic§ einem ueufn äöurfe anoertraun [Rötel 'n]. Erfüllt
ift jeber 3'oec( beä Äriegeä unä ; S)ie ®öttcr ft^entten [aus ten] rei<^ern Segen unä
31U, auf beä 2lltar§ Stufen ^ingebeugt, SJie SBrüft' all beiner 3ungfraun [Rötel 'n]
fic^ erflel^ten. S)ir felber fanf Dreft, ber 3ltreuä (Snfel [aus e], Dir ^p^labcä, Dlynt^
auc^, 3lngefanber [verschr. für 3lg.?]: Xiir gelben ju, an bei Slamanbroä [verschr.
Slom.] Ufern, SBie fie ben großen 3)lütterrt ^errlic^er 3lm ©up^rat nic^t, am 3nbuä
nicbt erfd^ienen (am bis crfc^. über falsch vorweggenommenem der Kampf ist liier
zu furchten), J'er !))ücfjug nic^t, ber finmpf ift ^ier ju fürdf;ten 2)er Sturm, ber
oon bem Äoufaä nicbcnueOte, ®r wirb, rocnu feine joilbe äöutl; nid;t fd;weigt, 33ie
Bd. 2: Penthesilea. 335
6eiben feinblid^en (Scroölfe nod^, Qu eüje finftve Slad^t äufammen tveiBen. Scn Söhnen
5priam8 fei^ ic^ atreuä ftd^ SSercinigen, am §orijont herauf, (Si) [Rötel Apostroph]
beinc ©eele a^nbet, jie^n [Rötel 'n], auf uni SDlit einem ©c^Iag ftc§ füvc^terlidj
entloben; Sitetleid^t, ba^ ti) bie ©onne f»c§ noc^ roeubet, Jjn SJaud^ un§ fc^on bie
©ntbte aufgegangen, Sie ganje Sd^aar un§, bie roir überwunben, So tiielev SDZü^en
$rei?, entiiffen ift spenti^. ^a, fte^! Serftel^ id^ bic§ Unroürbige? SEBen über^
iDonbft bu? ^ßroti^oe. 3d^? gSent^. Su, ja, bic^ frag' ic^. sprot^oe. fi^laon
überroanb id^, Äöniginn. 2>en gürften ber avf abier, bu fa^ft i^n! J)en Sc^led^teften
ber öellaäfö^ne nic^t : Stolj , an bem geft ber iJJofen roerb ic^ i^n H | 795 S3er=
röt^erinn E \ 819 fehlt H | 821 ti^n ber (undeutlich aus ben, schwerlich umgekehrt)
H il^n ben £ i^r ber feine, doch unnötige Änderung Julian Schmidts | 824 — 8
gleud^ baä Oeräufd^ ber Sd^Iad^t, ba§ bic^ erfc^redEt, Sief in beä SBalbeä Sdoc^t
birg bic§ mit ii^m H \ 826 ^lolunber E gegen die durchgängige Schreibung im
„Käthchen" | 827 fernften E s. die Fußnote | 829 aus feire H f ei'r E | 832 2luä
S^emiäc^ra atid^, oerbaimet; la^ ben H \ Sie Fehler J5 | 834 — 6 3>a& btr bie
Äöniginn, bie greunbinn nichts , Jlic^tS bit bie gc^ioefter galt. &. u. befr. B. \
838 bu? £ I 838.9 »ieerftegürftinn [yersclir. ften]. D, Söniginn! SDäaä fprad^ft
bu? Sie 3n)eite. SBelc^ ein SBort! 5}5ent^. 2ßer murrt, roenn id^, bie Äön' ginn,
SJed^t gefproc^en?J3 | 840 a. nol^t jum flampf fic§, meine gürftinn! J7 | 841 auf
jc§t, il^r Stmajonen! 3luf, j. Sd^l.! H | 845 ßlanj umftra^lten H | 847 aJlaaä |
851.2 35o^ niemanb mir b. ß. 3. ft ®enn leine flriegerinn, »erftcl^t, i^r Qungfraun,
H I 853 über Dem Rötel r (Der) 1 854 über ber Rötel bie I 855 über 2er Rötel
Sie I 858 aus i^m | 860 SB. liebenb n. H | 863 elir E Apostroph Rötel 11 | 864—70
Soc^ ift bie 2lmajonen Sc^lac^t [dazwschen Rötel Binde-Kolon] gefc^lagen. Siegt
er umrounben von ber geffel jc^t, 3" Sü$en mir, nun bann, fo möge raffelnb, Sie
greube i^re golbnen !pf orten öffnen: H | 871 3"'" Stempel 7/ I 873 Parenthese
fehlt H I über ^v. bis ©c^ro. Rötel 9iun «prot^oe! mir ©eift oerroanbt! | 874
folgen? (fie fällt ilir um ben ^alä) ^rot^oe (roeineub) U \ 875 2Bär' ic^ in ©ben
glüdlid^ 0. b. ? worüber unlesbar Rötel mic^ nid^t | 876 3K. f. ! [darüber un-
deutlich Rötel — ohne daß vorher SB. in Sefere korr. wäre — geroöi[)nlid^ St f. !]
©0 lomm! | 877—80 SBir loinben, wenn wir fiegten, unä bie firänje (darüber
undeutlich Rötel Äomm ! ©iegen mir : mir m. u. b. ß.)
6. C. Scd^fter auftritt. (3ur (grtlärung: spent^efilea unb 2l(^ill treffen fid^
wäl^renb biefeS Sluftrittä im gelbe.) P \ 881.2 u'n n. b'rung Apostroph Rötel | vor
887 2lnb. n. s. f. Majuskel P \ 887 <Sä)Ooi V. H ©c^ooäo. PE | nach 888 auberen
P I 890 Seegen«, artemiä ! TT | 891 Rötel ans ÖSicng | 893 9Ht^t t)on E \ 894 Rötel
aus fc^önerer | 895 biefe E | 898 Rötel aus 5)3riefterinn | 902 muntren P \ 906
mögte // | 915 ©c^oofe //ScOoog PE \ auf 918 folgt 928—41 darauf 919— 26 und
sogleich 942.3 11 \ 919 Rötel aus l^citige | 920 Rötel ans pflürfte | 922 ^n eine«
fl. gcffellranj 5U flechten: P \ 924 (3., bcfiegt. 11 \ 925 toenn unterstr. H | 926
Rötel ans Diofe | 927 folilt H \ vor 928 (s. zu 918) «i irte /7 | 928.9 3., ro. ba«
§eer o. 3J. roicbcr, «eim näc^ftni Jrü^ling«li(^t, inä U \ 928 69mbelf4»aU P \
336 Lesarten zn Band 1 — 4.
935 fel6er [rot nnterstr .] teimt'ä fi^on in ben SRofentl^öIern — H | 937 ftraft ! P 1
939 angefe^en P | 940 rief Fehler E \ 942 (s. zu 918) je^o rafc^ H \ fr. fehlt H\
943 S)ie Rränje leidet imb locf er e. ! H | SR. rafd^ P | vor 945 jur 3. JE \ 945 ti^oe
aus t^oe? I äur 33. H | 951 frau'n Apostroph Rötel | 956 ®§rroürbige H \ Rötel
drunter bog, ©i^riDÜrb'ge, fte n. b. i 957 Rötel drüber wir wis ihTien nahen \
na^t P I 958 fid^ bis 962 fie fid^ fc^mä^enb ab. [Rötel drüber oon unä ob.] 2) i e
Ober 5p r. ei roaä! — [— zu 958] SSenn fie eud^ böy, fo mad^t fie toieber gut. |
958 SCrogigen E (gegen P) | 963 — Sie m. bo(5 S I vor 964 (befangenen) P | vor
968 n. 71 ®er ©ried^e (fd^ioeigt) Sie ä». [resp. britte] 2lm. (äu bemfelben)
fl" I 968 aus buftenfte | nach 972 5Der (Sr. (roie oben) U \ 973 Röteleinschub
Griechen (?) ü. d. Z. nach Spr. (Seitenende; Kleist übersah bei der Revision,
daß der V. auf der folgenden S. ausgefüllt wird) i SD er ®x. H. | 976 Ä. nod^
erfc^redEt?P | 977 fehlt P | 978 ©ieb beinern (Sram ein SBort! 2Ba3 fürd^teft bu?
U I vor 979 Parenthese fehlt ZfP I 983 Z. Slp^robite'ö e.! HP \ 984 gu Simorä
l^eiKgem attor, HP \ 985 ysiao.^ | vor 986 (ju ben ®.) P | 986 ^abt il^r in Sommer='
näd^ten fo geträumt? H | nicht U. f. ni. P
7. 987 Rötel aus bige | 993 nachträglich von fremder Hand | 994 flirren
H I 995 fehlt H \ 998 S. fi. ! — ©§ ift U., Älotl^O ! B I 1002 von fremder Hand
aus einige | 1007.9 keine Anführungszeichen | vor 1010 Parenthese von fremder
Hand | 1010 @. il^r bie Äöniginn, i^r Qungfraun [Apostroph 'n Rötel]? Spred^t!
S)ie jroeite 5pr. ©loufot^oe! fiel^ft bu fie? SDa« bis §.) Slid^tä fe^n roir!£r|
1011 fehlt fl^l 1013 ringä um Zf | 1016—8 ®ie §auptmänninn. 9lun, \i)Vit=>
ftd^re bi^, fie fte^t jum fl., ®er., bem ^. gegen über, B \ 1021 SB. glutgeteilte
S3L entf. H \ 1029 fehlte 1 1030.1 3^r eroigen ©.! Sie e. 5pr. 3Jun? Entroeid^t ber
@d^.? S)ag e. ÜJtäbd^en. D ii^r §oc§^eiIigen t. Id.! ©ie jro. 5pr. 2ßa§ giebt'ä?// |
1032 fehlt B \ 1033 D, f., xo. H \ 1035 nieberoerfäUt Fehler B \ 1036 . . Jeg ^i--
üben! 2B. f.? fi | 1038 er, berlf^ | 1041 geput; | 1047 gl. mir, 21. H \ 1048—53
U. f. i^r: SKarä, il^r großer Sl^n^err ^abi ®eä SJoKcä SSunfc§ erf)ört, id^ forberte,
®er Diana ^ol^e Ober [ü. d. Z. vom Schreiber] 5}5riefterinn , 3'"^ Siücttebr in bie
,§eimat^ fte, 33erjug loa 3ur geier je^t beä SHofenfefteä auf ! Ä | 1051 begränjt E \
1054 f olc^e Sc^mad^ mir \. B \ 1055 3eigt fid^ bie fiöniginn nod^ nic^t, ilir flinbcr !
1056—1113 aJad^t roieber beä (Scrcitterä becft bie glur, 3^r lempelfraucn [unkorr.],
man !ann niciit unterfd^eiben. 2)ie SiBoIfen ftnten, roie ein Sc^leper, nieber, ©in
Slnblict, fi^auerlic^ [aus fd^.oott], (Sei^eimni^ »oU, 2(ls ob ein aBerl beä Crfuä fic^
oottbrät^te. Siesro. 5pr. ©ei|t, Se^t! äBie jene Jungfrau bort i^erancitt. H | 1083
3)iameteng. E | 1099 Äöniginn E | 1103 Inieen E \ 1111 Söänbern iiö^nenb ohne
Kommata E
8. 1114—20 S)ie Ober 5|3r. 2Ba0 bringft bu im«? Sie Dberfte. giie^t
i^r l^od^Jieiligen! glte^t, rettet fd^leunig bie Gefangenen, 2lc^iUeö ftürjt mit feinem
ganjen ^cere, Sieg reid^ auf biefcn $la^ ftürjt er l)eran! Sie e. i]Sr. 1116 Sie
Ober ^r. 255o ift bie fi., bie SBofinfinnige? Sie Dberfte. Qm Ä. g. — frage
nid^t! Jeinroeg! Sur^ baä (Sntfeßen i^reö gaUcs, ringö 1118 Sie ji». ^r. gort.
Bd. 2: Penthesile«. 337
fort, i^v ^ungfrauu, mit ben gfilnglingen ! 2)ie gefangenen Örted^en (ab).
2)ie DBev ^v. SJein, fei fo farg, bu SBote beä aSeiberbenä, ©ei unä fo farg mit
äßortctt nic^t. ©ag au! I 1128 je|t, oor feinen ftnftem Sliden H \ prei^g. E\
1129 ftd^ judenb m. H | 1132 2obe§f^atten ba, i^r «"(kein Komma 1131) E | 11.32.
1133.9 keine Anführungszeichen 1 1139 fie, ^pentl^eplea r. H fie, ^.l v. E \ 1143
Ser SRafenbe! S)ie e. ^r. Unb sprot^oe? ©gnt^ia? Sie sra. 5pr. Unb baä ge=
fommte §eer ber gungfraun ringS? 35 ie Db erfte. ^inioeg ! o bu SB.! ©. je^t // 1
1149—52 5Die Äöniginn, in bem SDloment, erroac^t, 2Ran fü(irt fie rödjelnb, bie Un-
glücftid^e, Söieid^, roie baä SBilbni^ bev S^rrüttung, roanfcnb 5Die SSruft von auf=
gelöstem $aar umflattert, 2luä bem (Setümmet fort, baS fte umbraufet; H \ 1154
cnggel. hinten verbessert E \ 1155 gefi^moljen H | 1156.7 keine Anführungs-
zeichen I 1157 eioigem H | 1160 U. f. ber Qungfraun bid^tc Sd^aav burd^ftrebenb, —
3Kit u. s. w. H I 1163—9 ©in Kegen nid^t oermag oon Pfeilen foufenb Unb Steinen,
©pichen, bie fein £eben ftreifen, ®en ungeheuer« SDtenfc^en aufjui^oiten. — SDort
naE)t fie felbft fc^on, bie S?erto£)rene. Sie e. ^r. D i^v aUmäc^t'gen ®ötter! SBeld^
ein anblid! H
9. D. SReunter auftritt, (gur ©rllärung: ^>ent^efttea fann ifjreä (Segnevä
nid^t mächtig werben. Sie ift im fiampf mit bem 3((^iU gefallen, man l^at fie an^
feinen Rauben gerettet. ®r oerfolgt fie.) P | ^^ent^efilea (bleich, mit serftörten
paaren, jum SSerfmfen matt) sprotl^oe unb Slft er ia (führen fie) ®ef olge oon
ütmaäonen. P | fürSDleroe durchweg ©gnt^ia H \ 1170 geuerbüfd^eln P | 1172.3
SRl^inoceroä unb Sd^afaln fiil^rt i^erbei, Unb lop fte feine ©lieber niebertreten! P
Sen ©. bringt, ben (Srä^lid^en, Unb [a^t i^n f. Ol. niebermä^en! U\ 1174—6
0.! §ör mi(§! 3d^ befc^roöre bic^! afteria. 2lc()illeä na^t! «protze- SBenn
bir bein 2. lieb, So fäume feinen Slugenblidt unbflie^! P D bu ®., ic§ bcfc^wöre
bid^ — © 9 n t ^ i a. Slc^illeä na^t bir — 5p r o t i^ o e. ajleiner Seelen Sc^roefter ! 35enn
b. b. S. l ift: ^kf)\H I 1178—80 S)ie Söruft, fo »ott ®efang, Slfteria [o ©ijnt^ia
//], ©in Sieb jebiceber [jQgmnuä jeber H} ©aitengriff auf i^n! HP \ 1184—6
^roti^oe. ©0 loiUft bu i^n — ©pnt^ia. ©ntfefttic^e! sprot^oe. ©rroarten!
©i)nt^ia. S)aS Ungetjeuerfte foH fid^ oollbringen? iproti^oe. Su toiUft nid^t
meieren, fliegen? 9lid[)t bid^ retten? i/ 5prot^oe. ©o roillft bu nic^t entmeicben?
Slfteria. 9Jicf;t bit^ retten? ^proti^oe. S)a§ Ungc^euerfte, o flöniginn, ,'öicr foll
eä fid^, auf bicfem 5pia|, oollbringen? P | 1187.8 SlBar'ä meine Sc^ulb, ba^ ic§ im
Sdjlac^tfelb mu^te, a«it ©rj unb Stallt umfc(;ient, ben %u^ i^m nai)n?IIP \ 1191
croigen H \ 1193 aus ra^t | Ungl. ! Sie H (doch Absatz , also ©tjnt^ia fehlt aus
Versehn) [Slfteria. ©ie u. s. w. P I 1194—1209 5prot^oe. 3nbe§ ber ©c^red»
licbc [granfe 3)Ienf(^ Ä] ftet^ »eiter [oonuärtä 7i] bringt — [S put l^ia. if] SBaä
ift ju t^un? Slfteria [^prot^oe H] ©^rroürbigfte ber DJlütter! Sie Dberpr.
»ringt fte in jeneä SC^algeflilft! ^ent§. (einen 9iofen(ranä in jmcier aKäbd^eii
^anb erblictenb [(jroei SK. erbl., meiere eine 3iofen ®uirlanbe lialten) //] ^a, fiei^!
IIP I 1211 Sie Dberpr. [Grfteä iUiäbc^en. //] SBarft bu'ä uid^t felbft-, aSer»
lorene — ? [o ^errfcberinn ! H] 5pent^. 2Ber? ^^l HP | 1212 Sie Dberpr.
Äleift. IV. 22
338 Jjosarten zn Band 1—4.
sDaä ©iegSfeft foDte H — spenti^. 2)oä Siegäfeft! —77 SieDDerpr. Gä
foBte ftd^ baä geft beä Sieg«, nun ja! P | 1213 S>ie D6erpr. »ie Stimme
aller Qungfrau'n roar'ä, nun ja! 7i | 1214 fehlt /TP | 1221 SHufen unterstr. £?
(nicht znr Auszeichnung, sondern als ersatzbediirftig) daher aus Mißverstand
des Abschreibers gesperrt P | 1224 Äöniginn! // | mod^ft H \ vor 1225 auf^
fammelnbP | 1225 6r., auf einer TOeile SBeite —H | üneitenroeitc P | 1226 S)ir
feine anbern — H \ 1228 einer biefer SR. P | einen E \ 1230 bie^ // | aus löfeen |
vor 1232 iprot^oeP I 1232 Stfteria P I ©rpnnien UPE s. 498 | vor 1234
e. 2lma5one (P I 1234 ^\)X 3.! SJettet eud^! 2>er Sol^n beg 5pe[eu§, P | be=
fd^TOÖre U I 1236 meinen flnieen, folg' un§! P 1 P bricht nach 1237 — samt
Parenthese — mit U. f. m. ab 1 1238—1359 Sßroti^oe. So foU fid^ bog ©nt^
fellid^e »oUbringen? Um biefe töniglid^en ©lieber foU Si(^ jeneä frechen ©riechen
Äctte fc^Iagen? S)en SJienft follft bu ber Sctaoen i^m oerrid^ten, Unb roenn, oon
folc^em Sagroert mübe nun, 3?ein ®cift in§ ftiHe SHeid^ ber Sd^atten flo^, Soll
biefer [zarte] junge jarte, blül^enbe Seib, 2luf offnem gelbe fc^mad^ooU ^ingeroorfen
Soll er ben §unben eine Speife ftd^, S)em fc^eu^lic^en ©efc^lec^t ber SBögel bie=
ten? — S)u roeinft? !}5entl^efilea. Sc^merjen, Schmer jen, Sd^merjen. Sag mi^
^Protl^oe. Sann id^ bir Sinberung, $ülfe bir? ^pent^efilea. SJid^tä, nic^tä! —
^rot^oe. flomm, meine Äöniginn! Cr^cbe bic§! 3)u roirft in biefem 2lugen=
blidE nic^t finten. Dft, rocnn im üJIcnfc^en SlUeö untergeht. So liält i^n bieä:
wie boä (SJeroölbe fte^t, SBeil feiner SBlöde jeber ftürjen loill. JJod^ auc^ l^at \\if
baä ®lüd für immer nic^t, gallä wir nid^t mit jerbrec^en, abgcroanb [so]. Sag
[aus Sagt] unä jurüd nad^ S^ermibora [ermi aus?] ge^'n — ^ent^efilea.
SBo fte^t bie Sonne? !prot^oe. ®rab' im Sd^eitcl bir, 9Jod^ i\) bie «ac^t fmft,
treffen roir bort ein, 2)ie ©lieber fannft bu, bie oerrounbeten, Sort ru^n, beä
^ccrä jerftieute Splitter fammlen, 3(ud& bort roirb bir ein gelb jum f(^lagen fein.
Unb folgt er bir, ber Überiiiüt^ige: 2Bo^lon benn, bei beä äUorgen^ erftem Strahl
9Ummft bu bcn Ärieg ber gjungfraun roieber auf. Gynt^ia. SBaä ftcljft bu?
ffiorouf i^eftet ftc^ — ? ^JSentl^cfilea (nu ^protl^oeS SBruft i[;r ^aupt oerbergenb).
Sld^ ^rotlioe! SGarum fo ^od^ mir überm §aupt, D [§., D aus Raupte,] greunbinn?
Saäarum in eiutg fernen glaminenfreifen SJUr um bcn fe^nfudE)t§Dollert Söufen fpie-
len? 5)3rot^oe. — SBer, meine begte flöniginn! ifenti^efilea. ®ut, gut —
SBo gel)t ber Sffieg? ©gntl^ia. 9lad^ S^ermibora [erm aus?], fragft bu? 2)u
lannft bcn S^aliueg, bcn bequemeren [aus men], 2)u fannft ben fürjcrn *^^fab ber
gelfen luolilen. «protze, ffioju n. s. w. | 1281 tprigt E I 1291 bu fehlt
E I 1336 oielen E \ 1361 näljer. fiommt. // | 1363 e9ntl)ia. ^licr ftü$e bid^.
Sobalb bu jenen ©ipfel, Jier bort bie Eichen überragt, erftiegen, U \ 1364 Sicher»
i^eit. Äomm fort J7 Sid^er^eit. äReroe. E Kleist woUte also die zvrei Worte
der M. zuteilen — vgl. 1400 — und sie sind durch Versehen ausgefallen 1
auf bis gef. fehlt H s. zu 1387 | 1366 a:9nt^ia. Unb /f 1 1370 — xoai 83 35en
[Penth. unmittelbar fortfahrend] 3ba Witt ic^ erft auf ^elion [aus ^elieu?] Unb
ipelion [ebenso] roiebev auf ben Dffa wäljen S)en Dffa will ii^ auf [il. d. Z.] ben
Bd.2: Penthesilca. 339
flaufafu?, Unfa ilaufafuä auf ben 2Iltai t^ürmcn, asir »on atUat, ^clion, Äaulafuä,
Sen SiBeltgebtrgen [i aus ü], eine Sciter bauen, Unb auf bcr Staffeln l^öd^ft' entpor
mic§ fd^roingen. !prot^oe. SJein, meine Si^euerfte — spent^. 9Uc§t! Unb
iDOrum nid^t? ^ßrotfioe. 5Dieä aBert ift ber ©iganten — 5pentl^. 5Der ©igon-
ten! SßSorin benn fü^l' iä) fc§roä(^er mid^, alä fte? 5ßrotl^oe. 3ebod^, gefe|t— !
nai H I 137ß bio« E 1 1380 roorinn E \ nach 1386 Parenthese fehlt 7/ | 1387
5prot]^oe (äu ben 5priefterinnen). §abt i^r bieä SBort gel^ört? 5pent^. (fd^aut
roä^renb be^en auf eine SBrüde gefommen, in n. s. w. H 1 1389.90 ^prot^oe. 3^i
§immlifc§en ! S^nt^ia. ©ie finft unä atl^emloä — ^rotl^oe. spent^efitea ! ^örc
niid^! erroad^e! ©gntl^io^protl^oe. (SS ift umfonft! 3^r Seben ift entflo^n. |
1391 aid^iUeä na^tHl 1393—5 Sine SIm. ^ilf un§, Siona! Sdpüle bis 3ung-
frau'n! S)ie jro. 5|3riefterinn (auf bem ^iigel). Slettet! öelft! §ier loeid^en hie
©ebrängten fc^on ^eran (fte fteigt ^crab) ®ie Ober ^r. gort auä bcnt fiampfs
geiuü^I, ii^r ^priefterinnen ! ^ort aU. ii)V Oiofcnjungfrau'n ! folget mir. (Sie n. s. w. H
10. 1396 aSerroegner E \ 1400 il^n! — Schafft H \ vor 1401 E^ntl^ia. Hl
1402.3 5Prot^oe. gerafft bis ic^ ! Sie oierte 21m. gort ! (fte fc^öpft unb bringt
Sffiaffer) Die jioetite 2tm. (gort bis jro. 2tm. nachträglich; Kleists Hand scheint
mir nicht sicher] Seforgc m(i)tS. 5Die ©vfte. §. o. e., ü^r grauen! | vor 1403
jur vgl. 1876. 2227 I 1405 falten fl. b. S. la^t H \ nach 1406 Sögen HE gegen
Überschrift u. s. w. , aber 2295 H
11. ^., unb SR. H I 1410 brandet e§ H \ 1412 §. , rote Sturm ein bürreä
aSL, ff I 1413 reigt H | 1416 3f. ocrrounbet H \ vor 1419 Spiepe H | 1419 guten
fehlt H I nach 1419 ^rotl^oe (bic flöniginn mit SBaffer befprcngenb). ©eliebte!
(J 9 n t ^ i a. Äe^c unä roicber ! 5p r o t ^ o e. fiöniginn. | 1420 £ 9 n t ^ i a. Sie U. // 1
1420 Sie nicht eingezogen, aber 1421 ®ntlö. HE \ vor 1423 69nt^ia. H | 1424
Ser H I 1426 Don E | vor 1427 Qr)nti)ia.H pl. fehlt H \ 1429 beine St bcine ffl
1430 bem br. äuge H \ 1437 auc^ H \ 1438 Übermüt^ige! Sie ^m. Ser Sd^am^
loä^^grec^e! H I 1439 2)kinft bu ZT | Sie Sr. ^inroeg! H \ vor 1440 Sic 310.
ohne Parenthese H | 1441.2 ß^nt^io. St. mir ben flr. geöffnet Sie ad^te
2tm. $ier ben 5pfeil! H \ vor 1443 (E^nt^ia n. s. w. H \ 1443 i^n H | 1444
G9nt^ia. g^r H 1 Ser qxaü^t SKeufc^! // 1 1445 SSerloren ftnb toir! Sie Sr.
2in i^r enjigen ®.! H
12. vor 1447 Ul^ffeä s. o. 1 ^<l)\Utä,H\ 1448 ßeufd^e // §eirige£| nach
Dictte! — ohne geftt bis gefc^el^n - die Parenthese 1449// I 1449—54 Sie 3tma =
Jonen, ä*^"^» *>" Digmpifc^e! 2Bir ftnb gefangen! Siomebeä (ju !prot§oe)
ergebt eud^! ©ine ^ecrfül^rerinn. gort in bie ©ebirg', i^r gungfraun 3n
I^ermibora fammeln mir unä roieber. (fie jerftreucn ftc^) // | 1452 ftc^n ? E \ 1458
fühlt H I 1459 *pelib' H | 1461—74 SSon biefom «pia^, ber mit ber ^anb fie an-
rührt! — ®icb. '^rot^oe. ^ier. Sl^iUeä (inbem er bie fiöniginn in feine Ülrme
nimmt) Su ge^ft, unb folgft, unb fc^tägft bie grauen — gort! SDür ju Sieb'.
(5rn)iebre nic^t«. (er legt fte an bie 2Bur jel einer ©ic^e ntebcr) S i 0 m e b e ä. ffiaä
mac^ft bu? Ul9ffeö. (ber loä^icnb beffen mit bcm ^cer ouf getreten). 8luf! e^e
22*
340 Lesarten zn Band 1 — 4.
ft(^ bieSd^anren loiebcr fammten. UIgffeä unb SDiomebeä mit bem §eer (oon
ber einen ©eite bie 2(niajonen ob) H
13. 1475 mögt' — 77 mögten i^ve Ülugen pr i. b. ö. £. \\i) fc^Iiegen! SBoä
bleibt un§ nod^, unä Ung[ücffeeligen, Sita Sclaoera unb Sob unb ScOanbe übrig? |
1489 fehlt H \ 1490 2BcId^ ein aSoment erroortet fie. Sld^ilteS. /Z^ | 1492 tehlt zr|
1497 ben E I 1498—1511 SBenn fie in'ä £eben, bie Unglüdlic^c, Unä fieubig roieber=
fe^rt, fo fei ber Sieger S)aä (Srfte nid^t, baä freubtoä i^r begegnet, ©ntrüd' il^r
biefe beine örierf;en Sc^aar; Unb inu§ fie enbtic^, bie ©cfangne, bic^, Sie Über»
roinbrinn nod^ oor Äurjem, grüben, @o forbr' c§ früher, ©belmüt^'ger, nid^t, H\
1500 Iiuft i^r E I 1513—37 Slc^illeg. SBol^r^aftig. Weijt' eö fie? — ^mmz
i§r greunbe! — 5Du fogp, eg reijte fte? S5aä ©efolge beä ae^illeä (ab)
5Protl^oe. prt — frage nid^t! — ^ier l^inter i^ren Kücten berge bid^. U \ vor
1515 Sld^illeS. Versüheu E | 1533 %i)x\i.i keineswegs als DruckMilor fUr
Sic^iUeä zu fassen.
14. 1538—47 ©ie fd^Iägt bie äugen auf — ip.! SBo^in entflog bein leben8=
müber (Seift? gn xo. f. ©l. regt er 5Dag fc^roanenroci^e gliigelpaar? D ruf i§n,
(Öeliebte, ruf in beine SJruft i^n toieber — ! Sä ift ber Stern, ber beinern SSolte
ftra^It, Unb in ber fc^auerlic^en SKittanot^t, Serberben roir, bie unfern ipfab um»
bunfett, SBenn bu bie ftc^re giii^rerinn, unä roeic^ft — // | 1550—3 p^rt biefe
giur, »on Sitberbuft umfloffen, SDid^ bieä ©eroäfferraufd^en nic^t äurütf? Sie^
biefe beiner treuen grauen Sd^aar : SBie an bem ©ingang eineä neuen Sebenä u \
1573—81 SBie? 5Diefen a^nbungätjoUen Sd^redfenStroum, 3^n ^ätteft bu — ? ^enti^.
Sluf jeben gug, o greunbinn, S)er meiner Sippe jitternb je^t cntflo^n. SBenn i<5)
ben 2Irm, ben ungefeffelten, Um beinen £eib nic^t f erlang', \<S) lönnte fragen, SBo
er mein l^arre, ber ®ntfe^lic§e: So lebi^aft gaulelte ber SBa^n um mid^, ©ä perlt
ber Sd^roeig nod^ oon ber Stime uiir. U \ 1574 groäm. E | 1582 m. S^euerfle. H |
158« fehlt U I 1586 bin H \ 1587 beä Reifen E für Plural spricht auch die Fas-
sung U (307 beä gelfcnä HE) \ 1587—95 S)a8 hinter l^o^en geKgeftaben liegt;
SMc^t ein ®efül^l in mir, baS SBetten fc^Ingt. J)ieä fonberbare SBort, eä jagt mic^
plö§lic§, Sei rui^ig ! roie bie SJraut beä SBSinbeä, ^JJrot^oe, 2)ie offnen SBeltgeioöffer,
fd^äumenb auf. SBaä fte^t ii^r benn fo feltfam? So ocrftört? — [— Versanfang]
Unb fenbet SJIidE' in meinen Diüdfcn f)tn, Sllä ob ein Un^olb bräuenb l^inter mir
SKit wilbem jä^ngcfletfc^ten SlntliJ ftUnbe? // | 1596 ift unterstr. U nicht gosp. E \
1598 ben« e^nt^ia? Scrpi mir — ? (fie erbl. II | 1605 fehlte s.u. | 1607—12
©teidEioiel — id^ eine Sontginn tn geffcln! 3(^ roiU'ä — 5prot^oe. So f«e§ i^n
bod^ nur an, Säerlorne! Sd^eint er mit milbem 2lntli| ntc^t bereit, Sic^ felber
beiner geffet barjubieten? — 5penti^. 9!ein, fpri(^! 5prot£|oe. Std^iUeä! äBenn
bu menfc^Iid^ bift! !pent^. Cr war' gefangen mir? iprotl^oe. iJir, ja, ge<
fangen. ©pri(5 felbft, ipetibe, id^ befc^roore bic^ — S)u fd^ioeigft, ©ntfe^lic^er!
Stc^iUeS (inbem er oortritt) 3;n jebem Sinne, S5u ©ßttlic^e! ®cwiat, m. g. £. H\
1614 »a Prft bu eä. er fan! — erjfti^rg il)r. Sieber! fl I 1615 im // | 1619
SebenSjcit lünteu verbessert E \ 1622 a., mir feineä ®ru§eä \)., H I nach 1629
Bd. 2 : Ponthesilea. 341
(fte fteljt auf, Std^iaeä fofgt i^i) fl | u;34 »icf;. ^ | 1648 bonieber H | zwischen
1652 u. 3 3if)r jungen Siofenpaare tretet auf; "^ift @äfte ftc^t im Äreiä, t^r feft=
lid^en, 3E)r ajJütter, i^r fci^ncelocfigen, i^r fiinber: 5Daä Soll [nach Haupt], ber
ganae §äuptcrtei[, l^erein, Unb müfet er ber portale 9Ji^ jerfprengen. H\ 1664
ipoctale i/£ I 1658 — 61 D Supiter, bürft id^ bic^ nieberrufen Äönnt \<i) bie^
felbft, äpoH ben ^evrlid^en ®ud^, ii^r fiamönen, (Srajien Begrüßen, %a% ftd^ ein
^od^äeitäfeft oer^errlic^e , SBie ber D. nod^ nic^t b. Hl 1663 Ser Sinber ^etopä
u. H I 1664—73 D Sfrot^oe! (fie föat i^r um ben ^al§) ^prot^oe. SDie greube,
fe^ iä) rool^l, 3ft bir tjerberbtid^, Äön'ginn, roie ber ©^merj: 3um SSa^nftnn
heftig treibt bic§ beibe? l^in. 2Bo warft bu je^t, o bu Ungtücttic^e? Süd um
bidj ^er — äerftrcut bift bu. Äomni in bir. H \ vor 1674 Parenthese fehlt H\
1678 nadd E I 1679 — 85 fehlt U \ 1687—95 2td^ nur bie erjnen, greunbinn,
meines nic^t. SBernid^tet l^at bie ®lut mid^, umgerounbelt, Unb nic^t me^r fennt=
lic^ roar ic§ mir unb bir. [Unb — bir nachträglich Kleist] J)od^ je^t, wenn mir
2)iana gnäbig tft. Stell i^ jur fiuft mic§ roieber ^er: ac^ ^rot^oe, II I zwischen
1697 u. 8 ©pri(^, bu ocrgiebft mir boc^ ? ^protl^oe. D meine Äöniginn! 5pentl^.
eo ift bie §älfte meineä Sluteä bein. — fl" 1 1700 S^ier E (2068 S^ier') 1 1703 fi.
bis 5 S., ©(^roefter? ^protl^oe. 2Ber, fragft bu? ifSent^. ®r jener junge §elb
ben bu bir fäUteft. H \ vor 1706 (».) fehlt H \ 1708 er früher nid^t erfc^eine H |
1709 aiä biä bie ganje Sd^aar gemuftert iftH I 1711 Sin m. qjr. SBufenH | 1730
Rranj H \ 1731.2 gpielt mir, i^r gungfraun! Spielt ein fanfteä Sieb Sa^ [so] auf
htn roeid^en %an ber greub' unä ftimm. // | 1733 2Baä für ein £ieb begel^rft bu?
5pent^. Spielt bie ^pmne [verschr. $t)men]! H \ 1734 Sä fd. — fehlt H \ SBetr.
t)om SBa^n ! H | 1739 SJie bumpfen 2^. raffeln ^. i. ju. H \ vor 1740 ©. 3. (iKinore
[Moll]) H I vor 1743 6^or (da capo) H \ vor 1747 Jiie Ulm. l. 5. u. 1747.8 fehlt II
15. Fortlaufend zu 14. H \ E. SSierje^nter auftritt, (gur 3Joc^rid;t: ifientl^e»
filea ift, in einem Slnfall t)on SSai^nfinn, in JD^nmoc^t gefallen, unb, roö^renb ber
D^nmad^t, com Slc^ill gefangen genommen roorben. 2)a fie erwacht, oerfd^roeigt
man i^r, roaS oorgegongcn; fte pit ben Sol^n beS ^eleu§, oon SlHem, roaä fie
umringt, getäufd[;t, für i^ren ®efangenen) spenti^efilea (am gug einer Cic^e,
befd^äftigt, firänje ä" fted^iten. g^r sur Seite, eben fo) ^prot^oe. Md^illeS
(gebanJenooU im SSorbergrunbe fte^enb) P 1 1751 fehlt // | 1752—7 Qc^ bin »erjagt
bir, l^off ic^ nit^t, 0 Jüngling? 3dp liabe bir im fiampf nic^t roe^ geti^an? SBie?
Ober boc§? ^at bic§ mein Spieg »erlebt? Slc^illeä (ju i^ren güßen) glicht« alä
benSlrm— qSent^. Sä ift unmöglich. Siebe! Sld^illeä, ®eri?t, bu ftcl^ft, nid^t«
roeiter. ipent^. ffiaä! ü«ein Spieß? Slc^illeä (ungebulbig). ©r ftedtt' bir fc^ief
am £a|, bu ^örft. S)aä ©d^icffal ffienn man mit SBeibcrn lämpft. SBaä iBittft bu
mir?« I 1752 fehlt P | 1753.4 S)u t^uft eä gern? Sld^illeä (inbem er fic^ ju i.
g. nieberläßt) SBie »L S. P (®. bis gefagt! fohlt) | 1757 @., oon einem «pfeil, n.
ro. P I 1765 ^ent^. (inbem fie bie firänse nimmt) P | nach 1773 m. ben fir. P |
1775 fagte, ft. HP fagte ft. E \ 1777 Um bcinen roeigen K. §. HP | 1778 Sl., beinen
g. n. — UP I 1782 Stodte lofien HP \ 1783 und Parenthese fehlt P | 1787 to..
342 liCsarten zu Band 1 — 4.
^xoti)Oi, H I 1791 3ft'S nic^t, at§ H 3ft'g nic^t, o fpric^, alä P I gl.? — %xm\\\
H 1 1792 %. fehlt K »eim Strjj;! P \ mögte | 1793 5!Ber nicht eingerückt 11 | 1795
bu nicht gesp. P | 1796 STjc | 1800 aitg. [ongefefjH //] ^at ß^P | 1802 . . . ber K-
©d^mud, (SelieBte, fl^ | ber firiegäfc^mud, P I 1803.4 Sie er bem [verschr. ben] 5pria=
mlben abgenommen. // | 1803 J)en P | 1809 e. (Söttinn mir beg Äriegeä, // | 1810 ber
St^er aufget^an, u \ 1815 meieren verschr. U I 1825 SDlarg erjeugt H smaräcrjeugt
FE I unter 1828 U. f. ro. P (1829—76 fehlt) | 1829 Sobt, 7/ | 1830—76 «{Jent^.
SBo^Ian — fo roärft bu unterrichtet, benl' \ä), ©o fannft bu auffte^n. Slc^itleä
Sie? 5pent^. Äannft roieber ge^n. 31 ci^i t [eä. ®e^n, meine füge ifftegerinn, fd^on
rcieber? Son beinern Sufen fenbcft bu mit^ fort? ^fJent^. Sßerpte, SlrtemiS, -mai
bentft bu auä) ? SBenn bu mir bleiben roiUft, o Jüngling, bleibe, Unb niemals oon
ber gerfe wei^e mir. Sonn ic§ bir gleid^ roag fügeä t^un unb fiiebeä? SiUft bu
eiquictt fein? 3Kit bem ©aft berSWebe? 3JJit ber Drange? auit ber geige? Sprieß?
Slc^tlleä. D löfc^e mir ber ©eele 3)ui-ft, ©cliebte, Unb gieb auf eine grage ant=
roort mir, Siie mic^ unb all' bie aStinen brängt. spent^. ©o rebe! H I 1866 SBie
nicht eingezogen E Es ist ein Sechsfüßler, dies Stück meidet abgebrochne Verse. |
1878 »eUona HP »It^enä E \ 1881 oon HP („Käthchen" 1, 1 oon Jlopf m ju gug
2, 5 u. 5, 1 oon jl. ju %. 1, 2 oon Ä. äU gügen) s. aber „Krug" 1337 Änderung
immerhin möglich 1 1884 blo§ // 1 1888 fanft. ü. d. Z. | 1891 35er SRänner ganj
®efc^led^t j. H I 1895 ternben H \ 1906 nieber, ^er, H \ 1907 unbefuci^ten H I 1908
SWit HP I 1909 ajiutter H \ 1913 ^errfcbt H \ 1915 ©. Iriegcrifd^er ec9t^enftamm,
0 güngling, H \ 1919 ber ü. d. Z. (Kleist) 1 1928 SKaoä | 1932.3 25. ro., »a? euer
SBoll ge6al)r. H 33. m., unb fc^recflic^, &., S)a8 ©c^idfal, baS bein (J^rauenooK ge^
bal^r. P I 1944 äiti^ioperl. P r Ä. HE | 1947 ^od^jeitf. P I 1955 biefe $. i/ I 1969
bis 1971 (S. m. 35. an, folc^ ein (Srunbgcfefe 2ln ^eil'gcr Statte feierlid^ ju befc^roö»
ren. Quft als bie Äön'ginn, im äJioment ber Krönung, // | 1975 Dberprteftevinn E \
1985 %o(S) bis 9}., f^nöb unb fc^ma^ooU, Sen Sempel ringS burd^ murmelnb, um
f. grif, H I 1987 S)ie graun, ben Saufen oor ftd^ nieberroerfenb, Diingä über bie fte
fiegreic^ l^errfe^en mürbe, H S)ie grauen, über bie fie i^errfc^en mürbe, P | ^raun E \
1990 nach 2001 HP \ 1991 b. mar ber Srone roert^! // | 1992 3)ie mar gemdd^t,
mit aJiönnern ftd^ ju meffen. H I)ie mar ber Ärone eures 9(cic^cS roert^, P | 1993
fehlt H \ m. aJJännerfeele P | 1995—7 Sein fiout oerna^m ftc§, atS ber Sogen nur,
33er auS ber §anb, geöffnet im ©ntfe^en, 35er ipriefterinn, wie jauc^senb, nieber=
fiel. HP I 2000 ©ebrön | nach 2001 folgt 1990 HP \ 2002 folgt E \ ic^ boc§, im E \
bod^ im »eifpiel nic^t? HP I 2003—5 q5ent§. JJic^t — aUerbingS [! 7/]; fo ^eftig
ntc^t, als fte. aJian mar gefc^eut. Slc^illeS (m. 6.) 2Bie! Sttfo bod^ bis ißentl).
SB. f. bu? HP I 2009—11 ©ie ftnb beraubt, wie 3:empel [Ätrd^en H], aUjufammt — ?
HP I 2017 »., mein junger greimb, mir f. o. P | 2018 — 21 «c^illeS. D^!
greunnbinn ! 5p e n t ^. 9htn ? iHJaS gicBt'S ? 21 c§ i 1 1 e S. ^i) mö Jjtc gleich ^inge^n
TOO fie begraben liegt, unb meinen, spenti^. (läc^clnb). 3)u rounberlid^er 3)!enfc^!
S!u J^or! Slc^illeS. ®e^, ge^! spent^. SBiUft bu oon mir nid^tS roiffen
wel^r? ad^illeS. ®e^, fag' ic^. SSäaS giebt'S no(^ weiter jejt in beiner Siebe?
Bd. 2: Penthesilea. 343
5Pent^. 55}od e§ nod^ weiter gicbt in meiner SRebe? SSiel nod^, gar oicl, roenn bu
mid^ ^ören roillft ®ar oieleä noc^, ba§ [so] bic^ erfreuen wirb — SBaä er ftd^ für
Oebonlen tnacJien mag! Md^illcS. 3)!einft bu? 3lun freilid^ roo^t — SBa^r^aftig,
meinft bu? SSo blieben roir bod^ fte^n? (Sanj rec^t! 9Jun roei^ ic^. !pent§. Sei
jener großen 2:anat§. 3c§ erjäl^Ite 2Bie fie ben Staat ber grauen unS begrünbct
»(^itleg. a:;a eben Blieb ein ^untt im Dunfeln. 5pent^. ffiJelc^er Std^ineä.
5Denn biefer ftolje grauenftaat, fag an, H \ 2020.1 — 'Sod^ fe^r begierig bin i(^,
weiter, ftöniginn! 2luf beiner SRebe ®d^Iu§. ^ent^. 2Bie? Huf ben Sci^iug — .
ad^itleS. S)enn biefer ftolje gr., fag' an, P | 2025 e. f. B<i). H | ©ine PE | 2026
Sooft — darunter U. f. ro. abbrechend P | vor2026 ^ent^. SJeufatioit? a^ille^.
Sa! Ober ift eS anberä 5pent^. ®eufa(ion! at^iHeä. SBot)lon, roie ift e«
benn? ^ e n t i^. SBiUft bu baä roiffen ? 3tci^ille3. «Uerbingg, baä »iU id^. ^ent^.
SSol^tan, fo l^öre mic§ — bu brüdft mic^. Sieber. (fie entfernt i^n oon fici^) worauf
— natürlich ohne die Wiederholung (also fehlt 2033—5) — gleich folgt 2026—28,
36—43 mit Znsatz, 2029 SBarum bis 32, 2044—6 H \ 2026 ®. korr. von Kl. aus? |
2028 Sobt E I nach 2043 folgt die dann wieder aufgenommene Variante zu
2044—6 hierauf erfc^eint, in [verschr. t. Qu] feierli^em Quqe, SDianaä ^riefterinn
im Zempel äBarä, Unb bittet — folgt 2029 SBarum bis 32 (nur belanglose Inter-
punktionsvarianten) if I 2044 — 6 (s. zu 2043) 5pent^. Sirauf je^t, fag' ic§, er»
fc^eint, im Sc^mud ber gefte, £ianaS Spriefterinn im Xempel 3)!ar§. Unb trägt,
tief auf i^r 9lntli| ^ingeftredt, Sem (Sötte, bem erfc^redlic^en, ben SIBunfc^ H | 2047
3)er löniglic^en S. o. ZT I 2048 aSarä bann, roenn er bie fiön'ginn m. e., H\
2051—4 Unb roenn'g an fiorn fe^It, roei^t bu, für ben aSenfc^en, Sinb Sienfc^en
flom feibft für beä SCobeä junger: Oft alfo fc^lägt er baä (Befuc^ unä ab. Soc^
roenn bie Srnbt' ergiebig unä geroefen, 3^*9' f*'» "'^ feinen StcUocrtrcter, unä Gin
aSolt an, ber D(i;mpifd^e, ein roürb'geä, Saä in ber feufc^en SSnift rein unb geprägt
[so] Ser aßenfc^^eit {»eirgen Stempel oufbcroa^tt: H \ 2055 2)rauf je^t ergebt
e. 3. burc^ bie Stabt. H \ 2057 3)Uitter[;anb // | 2061—3 Sie fiöniginn benennt ben
a;ag, e§ l^cbt Ser golbene ailonb fid^ auf, bie Sube bonnert, 3" "^'ferbe fc^roingt
erglü^enb fic§ bie ©d^aar, H | 2065 — 9 ®e^t'§ äu bem Soger i^in ber Jünglinge,
^ier an ben ^Pforten fc^leic^enb eingetroffen, SRul^n roir, äroei Stugenblicle [lies blid'],
in no^en SBölbern, SSon unfrer Sieife, ^ferb' unb SDienfc^en, aui; Unb raufc^enb
roie bie SBinbäbraut, brechen wir, H \ 2070 Serroüftenb in // | 2071 b. Zapferften,
bie unä gefunfen, H | 2074 ^egen H \ S., i^n H \ 2075—98 Unb pflegen burd) cnb=
lofer gefte SReifie, Sie mir alfo begrüben Siofenfeft ! — [— Versanfang] Unb benen
niemanb fic^ bei Xobe^ftrafe, 2llä bie ber Sorbeer frönet, na^en barf — Siä er uni
aufgebt; frigiden, reic^ befc^enft, SBie Sönige, bie SWönner alljufammt, 31m geft ber
reifen ajJütter roieber ^elm; Ser jungen Sö^ne Seben Inidcn wir, Sie Xöc^ter aber
froren 2lngebenten§ , 3'<'^" ^^^ 5""" Sicnft beS grauenftaateä gro§. 2tc^ilteä.
iflun — je^o faft errät^ man'«, fiöniginn. Senn jc|t — nid^t? fommft bu ^er —
«JJent^. SRun ptt' [so] ic^ fc^on H | 2088 träumft E | 2096 S^jörigten E | 2105
^auf H I 2112 feftlic^ // Vorsehen E für fei'rlic^? I 2113— 7 Unb feinen 2lufruf mir
344 Lesarten zn Band 1 — 4.
certünbigte. Sie aSöHer, ^te^ eg, 55anaer unb ^pi^vijgei:, Qn bereit Rampf, oor ber
ffiarbonevburg , 5Die @ötter alljufammt fieinieber ftiegen, $ab' er beit Sräuten
bieämal auäerfel^n; Unfa id^, bie lünft'ge ^errfc^eriim be§ SReid^ä Sd^ foUe i^re
junge SBrautfd^oft führen. (SS traf ft(§ juft, baß leine3 SSoIleä Sßai^I ®ag Sanb
uml^er nod^ fo entjücft aU biefe, IT \ 2117 §eleuenft. E | 2118 Stuf Versehen H? |
2120 §errn!r. Fehler H | 2123 SSrifeig, üon ber H \ 2124 3)er £ift be« SR^cfu«, oon
5p. X., Sßon bir auc^, ©öttlic^er, u. w. ^x. H | 2130 folgen H | 2132 b. 5priefterinncn
g. K I 2133—6 S)od^ fic, bie Wngft, bie roürb'ge SSöHermutter, S)en X^ron gefiebert
i^rcg SReic^ä geroünfd^t, ZT | 2139.40 SB. bis ft., roie ic§" — «nb fd^ieb. H I 2141 SR.
unbefonnen?fl^ I 2144— 50 21 drille g. ^ort! SBeiter bu ©eiiebte. ipentl^. Sänge
roeint' i^, Ä | 2163 iiire legten SOäorte H \ 2165 iiire t^eure ©ruft B | 2170 — 2
— SBag blidft bu fo jerftreut, mein greunb — (man ^ört ein (Scräufd^ hinter ber
©cenc) Std^illeS. ÜRid^ bünU — ^protl^oe (l^eimtid^ jum Sld^iU) SBiUft bu nid^t
eilen, ©öttlid^er, unb ii^r — ipentl^. Sinb baä ©efangcne, bie bort — ? 5proti|oe.
SBaä fonft— ? qSenti^. fia! ©onberbar. Std^illeS. 5Run? SBeiter! Srauf? ätä
bu 5Did^ bem ©famanbroä na^teft — ? 5pentl^. 3fn bem SRaaße, H I 2177 gr. tjeitre
SB. b. Sr. II I 2178.9 ®§ fd^ien mir füß jugteic^ unb ungel^euer, SRed^t roürbig einer
Sönigtnn, baä SBert, Sag [ans ß] mir bie große SWutter auferlegt. Qc^ backte fo:
roenn bie 3)tomente fic^, Sie großen aUäufammt ber SBeltgcfc^id^te, H \ 2181—4 SDJir
ber ^eroen, bie bie iiieber fingen, Siug ben ©eftirnen glänjenb nieberftiegen , Qc^
tönte feinen treflic^em bod^ finben [eingeschaltet Kleist] Sen ii$ mit SRofen mir
befränjt, aB il^n, H \ 2187 fehlt // | 2188 — 97 SR. ewiger Xt. w. bu! Söalb fal^
ic^ bid^, SBie bu ii^n nieberfc^lugft, ben giüc^tigen, Sßor bem Sid^ajertl^or, icie er
bie Scheitel, H | 2191 ©ine E | 2199 SB. ^r., ber weigloct'ge, bir erfc^ien. SBie bu
i^m erft ^atrodtluS Seiche jeigteft; // | 2201 bis Äöniginn! 3 Saß eine SRegung
bir, bu Sc^redlid^er, Sie SKarmor i^artc Sllenfd^enbruft burdpjuctt. Sld^itleS (^eim=
lic§ ju 5prot]^oe). ©8 war moi)l nic^tä. 5]Srot]^oe. So fc^cint'g. H | 2204 D $elib'
[lies Speietb'], al« // | 2205 in Sfamanbrogtiiat II \ 2209 weifen E | 2215 Slifuimä
HE wie 2844 nach liäufiger Schreibung des 18. Jahrhundorts | 2217 ©leic^ auf
ber Stell' e. ic§ eä, o Jüngling, H | 2223 bu — 29 (vgl. o. zn 2170) bu? 5pro-
t^oe (^eimlid^) 3d^ Befc^tuöre bic^, Spelibe. $ent^. Su toirft mir boc^ jum Xempet,
iiieber, folgen? 2t drille 8 (i^eimlic^ ju 5prot^oe). Sinb baä bie ©ried^cn, fpric^?
5pent^. 2Bag ^obt i^r cor? if 1 vor 2230 Parenthese fohlt II \ 2233 Sieä ift //|
2235 Sp^tga HE wie 2285.8 | 2237 bic^ ^in, ©eliebt' u. fe^e [Fohler] bid^,H)
2239.40 gSent^. SBie? «protl^oe (ftetit fic§ um) 2(a i^r ©ötter be8 DIpmpä
qJentl^. SBag ift benn? II \ 2241 9lid^t mel^r erfc^redten wirft bu, m. S., H I 2242
Seit mid^, m. bu ^., // | 2244 ber S. 33J. b. i. ber Seine, H I 2245 fletten H | 2247
Sl^euerfte H \ vor 2249 Parenthese fehlt II | 2249 3(^ — 54 3(^ i^öre SBaffen
flirren, ©in 33ote nal^t fic§ bleid^ mir unb beftürjt, Unb eine Un^eiläfunbe bringt
er mir. Sir aber bringt er nid&tä, oerfte^ mic^ too^(, M | 2257 giftig H \ vor 2259
Parenthese fehlt II
16. gunfjei^nter H | 2rd^iUeg. Sie II I 2261 l^at ben 3iü(fen unö gefe^rt II |
Bd. 2: Penthesilea. 345
2262 brönaen wleber oor, H \ 2263 felüt H | nach 2264 Utt)ffe§ roeidfjt, wir l^alten
fie nid^t me^r 3n roenig SfugenBliden fmb fte ba. S \ 2265 »enn SB. H 1 2267—9
5pentl^. 3)er S^recftid^e! Slc^illeä. Sinb bis i^ier? S)er Hauptmann. S)ort
roo ber SBeg fjd^ buvd^ bic Später fc^leic^t, Sannp bu fe^on i. g. SWonb erblicten. fT |
2270 äc^illeä. ©0 bringt fte fort! n. s. w. H 1 2273 Unb H \ fc^idft bu mir
l^emieber? H 1 §erab! £
17. ©ec^je^titer H \ 2276 fdjneibet eine ©d^aar bie H 1 2279 bebienen) %tx
[Den ?] ^elm, ba§ S^ilb, baä Sd^roerbt! H \ vor 2280 (aufrufenb) H I 2285 5pi)t9a
HE 1 2288 ro. baä qjorabieä i. H \ ^^tpa HE \ 2291 Md^illeä (ergreift fie). SDu
fc^roärmft, ©eliebt', ic^ Bitte bid^. äSergieb mir. H
18. ©iebje^nter H \ 3Keroe fehlt H \ix\tH \ vor 2293 2lfteria. H | nach
2294 (er äie^t b. ß. Bei ber $anb nac^ fjd^) H \ 2295.6 <pent^. (fic^ fträubenb).
Su roinft eä nid^t? SBiaft'g nid^t? (b. 21. fp. ii^r [so] Sögen.) Utgf f eä (ben Sid^iOeä
f)inn)eg rei^enb.) g.! 9t.! SBiBft bu oon i^ren Pfeilen nieberfinten? H ohne ah
19. äic^tje^nter Ä | Dber ^färieftrinn H \ txitt auf 3. vor 2). SS. H Versehen
El I vor 2298 Parenthese fehlt H \ 2300 trägt H bringt gewifl Versehen E \
2303.4 äöenn SWenfc^en, bie bie Uebereinlunft äugelt, SDiit ftd^, nid^t mit be« SBalbeä
Söären Inegen, H \ 2305 ic^, beä Äriegeä aud^, H \ 2308 (S., ift eä mögtid^? H\
vor 2309 älfteria. H \ 2310.1 (Sine Ober fte (}u ber DBer ^ricfterinn) §aft bu
gehört? SDie 3'oeite DBer fte. Sie äürnt, ic§ Bitte bic^, aBeil roir non i^rer
g-effeln Sd^mac^ fte löften. B \ vor 2312 Parenthese fehlt H \ 2351 bi:, iebioeber
S. fpottenb, H \ 2316.7 J)a0 ^aupt für beine Äränje fuc^ft, nid^t Blofe, Dag bu
ju fd^iöod^, im i?ampf ei ^injuroerfen, H | 2319 Surc^ einen Ärieg, fo ftnnentBlöfet
gefül^rt, Die Qünglinge, leie^tftnnig, ungrogmüt^ig, Die ftc§ bein tapfrcä ^eer er=
loarb, oerlierft, H \ 2323.4 SB. bann [so], gr. Äöniginn, fo Bitt ic§ H | 2326—8 aSer=
gieB: fie ift )e|t nic^t me^r gern gefc^e^n. H \ 2330 Du f. jum 5lereibenfoi^n bid^
10.; H 1 2336 — 51 Dag loir jurücf not^ S;^emigc9ra ge^n, Unb eine anbre $err=
f^erinn un? roä^ten Slu^ bcm (Scfc^lei^t ber großen Satiatg, Die fie hinweg 00m
golbnen Sogen wafc^e, Die Sc^mat^, bie beine §anb i^m angetban. (5paufe.) ipent^.
(jitternb) ^Prot^oe ! ^Protl^oe. SRein Sc^roeftcr^erj! ffiaS loiUft bu ? *pent^. ©inb
fie jufammt oerlo^ren, bie ©efangenen? tfirot^oe. ©0 \)'6i^ ic§. ^ent^. Sinb'ä
burd^ micb? — ©pric^! ^rot^oe. gaffe bicb. Gin anbrer ilrieg fann fie un^
roieberf dienten, ffent^. D nicmolä! ^»rotl^oe. Sßie? i^entl^. D sprot^oe! Dag
[verschr. i] m\ä) ber ®rbe tieffter 0runb nerfc^länge! H \ vor 2350 ibren E
20. «neunjebnter U \ F. 9Jeun5C^nter auftritt. C3ur (Srllärung : ^pent^efilea
ift, in bem Slugenbtid, ba fie oon i^rer wahren Sage (nämlicb, bajj nicbt SlcbiU ber
irrige, fonbem fie bie ©efangne 2lcf)iü'ö roar) unterrichtet roorben, oon ben 3lma=
Jonen befreit unb auä feinen 3(rmen geriffen roorben. Sie ruft iijn, in bor erftcn
SHegung be« Scbmerjcä juriid; bocb, oon ber Dberprieftciinn Bitter unb fc^onungälog
bariiber geftraft, ftetjt fie je^t befcbiimt unb jittcrnb, im (Sefü^l gänjticber 33ernid^=
tung, oor il^rem 3Solte ba, ba8 nod^ obenein, in biefem ©efecbt um i^re grci^«it,
feine eigenen ©cfangenen eingebilgt ^at.) ^ent^efilea (i^r J^nupt am S3ufen ber)
346 Lesarten zu Band 1 — 4.
^rot^oe (oerBergenb) S)ie Döerpriefterinn. S)a« S3oIf. ©in ^lerolb
(tritt auf). P I 2352—4 einc2tmajone[2lfteriaff]. »ort lömmt ein §ero[b
unä. ^Järotl^. SDJaS bringft bu? SHebe! HP \ 2355 Sld^iaeS U | 2356 3^er fd^ilf^
umtränäte SJereibenfo^ii, Fehler H \ 2358 ©etüft' E (nicht 2360) I 2364 e^'me P \ 2367
il^ren Fehler H | vor 2370 Parenthese fehlt H (nac§ einer Spaufe) P I 2370—5
SBie fprad^ ber aHann? — D greunbinn! Jgörf i^ red^t? // 3Kein ©t^roefter^er} !
SBa§ fagte biefer SKann — Sft'ä ber !pelibe, ber fo mit mir fpric^t? P \ 2376—83
$ r 0 1 ^ 0 e. Sßerroeigre i^m ben groeif ampf [baä treffen II\, Äöniginn. H (ohne Inter-
punktion) P I 2384 — 91 (Sr ruft, ben ic^ mit 9iofen mir befränjte, 3um Sompf
auf 2:0b unb fieben mid^ ^erauä? §ier biefe SBruft, er roiU fie erft jerfc^mettern,
2Kit feiner ^ferbe Xritt unb bann, 0 Sc^ioefter, 3luf i^ren [eichen bleichen Äüffen
[ü nicht ganz deutlich] ru^n? SBaä id^ vom Sempel i^m ber Siana fogte, §at
i^n mit ber aRuftt ber 9(ebe bto^, SBie eineä getfen ftarre^ D^r, getx-offen? ©^
rü^rt' i^n nic^t, er backte nid^tä babei, <Sx liebt mid^ nid^t, fein S3i[b auö meinem
3Barmor §ätt' id^ mit gleichem ®[üdEe frönen lijnnen? H ®r ruft, 0 Siana! mic^,
ber mid^ ju fc^roat^ , Um fid^ mit il|m im Äompf ju mcffen, weig, 3""* Äampf ruft
er auf 5Cob unb Sebcn mic^? Sie SJruft ^ier, erft serfc^mettern roiU er fie, üJüt
feiner roeipen 5ßferbe Xritt, unb bann 2luf i^rem bleichen Äiffen fröl^lid^ ni^n?
SEBaS ic^ »om geft ber 9Jofen i^m gefagt, Unb unferm Xempef, in ber @id^en Suntef,
^at i^n mit ber SBlufit ber 9iebe ilo^, 2Bie eincä gelfenä ftarreä D^r, getroffen?
®ä rüfirt' i^n nic^t, er backte nic^tä babei, ©0 rüi^rt' i^n nid^t, fein Silb aui
aWarmor l)ätf it^ ®teid^ gut mit meinen Slofen frönjcn lönnen ? P \ 2392 SBergie^
Fehler H \ (glU^enb) fehlt HP \ JJun ift'ä aug. HP \ 2393 — 5 fehlt HP | 2395
Sapiten E \ 2396 «Prot ^oe. Sie? iJJentl^. (oerftört [fehlt H])- ®"t, gut, gut
5prot^oe. (Seliebte meiner eeete! HP | vor 2397 (fte unt.) fohlt HP \ 2397 oQ'
nicht unterstr. H \ 2398 iJu roiUft — ? !pent^. 3d^ roiU'g, ja! Sag cS i^m,
0 §ero[b! //— Su wiUft benßampf — ? «pent^. 3c^ luiU'g, fag'ä il^m, o§.: P\
vor 2401 3). D. «pricftrinn. H \ 2402 nid^t fehlt HP \ £. mii), bu §eil'ge [lii7] ! ÄP |
2403 gc§ roiH ben Sogen roieber reinigen. HP \ vor 2404 ®rfte Dberfte. //^ @ine
9lma jone (auä il^rem ®efoIge). P | 2404 Slnfe^en E \ vor 2407. 2409 D. e. «ma»
Jone. P I vor 2408 Parenthese fehlt // | 2410.1 fehlt HP \ 2412 — 4 .^aifpmnia,
grituelooUe Sc^nitterinn , 2)ie bu beä @c^t. ernbtefcft beftellft, 9Kit beinen Siegels
wagen mir ^erbei! Die Dberpr. Srft^eint man fo jum ßweitampf, UnglüdfeeCgeV
ipentl^. P I 2413 ©rnbef. £ Cbt H) \ 2415 ans jertrefc^t // I 2416 Äorn u. ^a\m
P I unterge^n H \ 2417 gtir ©(ep^anten naf|t, \i)x fc^eugtic^en! H 3^r ®lep^anten=
Seiten, ftampft ^eran! 3^r Sieuterfc^aaren unb i^r »ogcnfd^ü^en, 3>"« Stoppel»
lefen geijig fiinter^er! P I nach 2419 Sogen bcö 9ieid^^ auä P | e. Slmajonen ^. H \
^unbe, ei., ®i(^., gadctn, u. f. ro. P | ©l., ^adtetn, S. H \ 2420 D, meine gro^e
Jlöniginn, §. m.! P | 2423 Sp^pnj (i 207 E; H hier) PE wie 2656, 2672, „Käth-
chen" 5, 1 I 2426 ben S. H | 2427 S)ie Dberpr. P I vor 2428 3. ber SJaferei, P |
2429 großen H \ 2439.40 3)ie erfte SÄm. (itir in ben SSJeg tretenb). 9(uf ! SB. b. 9i.!
^erbci! ipent^. ffii, L! P I 2440 ipent^. (ju ^r.) Jöimoeg! H | 2441—7 J!er ift
Bd. 2: Penthesilea. 847
be§ XobeS, ber mir nal^ct. — gotgt mir! (ab u. s. w. wie nach 2445) Iprotl^oe.
ee^t bieSBal^nfmmge! Mfteria. auf ! ^orgt ber Äöniginn ! 2)ie D6er ?r. 3^r
©öttcr beä Clpmpuä! 2Baä befc^lo^t i^r? (SlUc ab) U \ nach 2441 a. bie Sma»
Jone an. P | vor 2442 Sie 2lma}one(n.) P 1 (ftettt f. r. 1^. b. fl.) P I ©ine jn).
21 m. 35er P 1 vor 2443 Sie «priefterinn. P | 2443 erfte fehlt P | 2445 i^r greun»
binnen! P | 2446.7 5Die Dberpr. Se^t bie 2Ba£)nftnnige ! darunter U. f. ro. —
obwohl die nächste Szene gleich folgt, allerdings als G. Gin unb äioanjigfter
Sluftritt (wie in E) nach dieser 19. — P
21. 3roanäigfter H s. zu 2446 | a. unb 5D. P | 2450 »ertrauc Fehler £ | 2452
Sippen // I 2453 gefanb H \ 2458 U. ic^, ben 2B. C^ellaä att j. if | 2459 3c^ | 2462
«mpf. B I 2463 Srum H\ a^illeä (baä SBlut fd^ie^t i^m in'S @eft^t)P s. 2489 |
2465 feinen bt. Slugen P 1 2467 9Jein bis i^r 70 fehlt H \ 2467 Parenthese fehlt P 1
2469 Ser §eroIb reorb i^r blo^ gefe^idt, SBa^nftnn'ger, P | 2474 gegen // | 2477
3ftmu§ E a. zu 266 | 2483 Ulg^' P | 2484 fi. jum Äampf geforbert; HP | 2486 b.
«ngetieure SB. HP | 2489 Parenthese fehlt H (steht P wie schon 2463) | 2490.1 am
Schluß Semikolon E \ 2495 3R. befeffen, H \ 2496 Parenthese fehlt HP \ 2497 §at
Fehlers | 2499 g. i)in j. H | vor 2500 (roilb) fehlt HP | 2500—2 Spbibe! Sei
fo 8"t/ wni> Iräftige, [, fehlt H] HP | 2504 SKir jeglic^eä, m. HP \ 2505 «öniginn
PE gegen U \ 2507 U. [nicht eingerückt] unfern Streit, nm ben ^etenenraub, H \
2511 Parenthese fehlt H 1 2515 Qd^ fragte niie oerrücft, ob bu ben ganjen H \
2517 D. ^aft? H 1 vor 2518 Parenthese fehlt HP | 2519 fo, P | 2520 — 2 Um
jctintaufenb [lies je^ent.] Älaftern noc§, merf auf, ^oc§ über i^re pc^ften 3'«"««
ragte. H I 2530 mir ©. 7/ | vor 2532 i^m fehlt HP \ 2536 ja, Meginer^elb, fte H \
2540 ©efe^e H @efe§ P | 2541 eroigen HE \ 2543 Saä H | vor 2547 Parenthese
fehlt H I 2548 Sag roirb fogteic^ fic^ jeigen. {ab) 2)iom. Ser SBa^nftnnige ! H | D
beim Äroniben — goigt! (ab mit ben ©einigen) Siom. 2>. SR.! P | 2550 noEien H
22. (Ein unb jroansigfter H | H. ^m. u. jm. 31. Sie Dberpr. (tritt in
großer »eroegung auf) ipr. u. Mm. (folgen i^r) P I bt. i. 0ef. fehlt H | vor 2551
S. Db. ^rieftrinn [so auch vor 52] (bleich im Gefielt) H S. Dberpr. (»or
gc^recfen bleich) P 1 2551 grauen E I eine ^r. HP I iffia« ift gefc^e^n? P | 2553
Sie Ä., fagft bul HP | ^., fag' \i)\ HP | vor 2555 Sie ^riefterinn. P Plural
s. 2574. 2585 | 2555 g^noürb'ge, foffe bic^. — Su f(^. H ^oc^roürb'ge «prieff rinn,
bu bift P I 2556 Sie roarf mit einem Stein brei 3. nieber, H 3Rit e. St. br. 3.
ro. fte n., P I 2557 ^«rot^oe HP \ 2562 — ouf 4 Sen großen 5Bogen gleich er=
fpannte fte, »uf mic§ gefteUt roarb er — 0. HP | vor 2566 S. e. Mm. HP | S. 3ro.
Sräglic^! SieSritte. gürc^tertic^ ! H | Sie3ro. ©rä^Iic^ ift% i^r 3ungfrau'n!
P I 2573 bcr e. weiten SäJalb burc^fc^roeift. H | vor 2574 Sie ^Jlricfterinn. P |
2574 ^abe^g. H 1 2575 Sr. mit bem l^anfnen Strid, i^r Xörfjter aiiarg, H Sr. m.
b. Str. ie§t ^cimiic^, %. 3K., P | 2576 Se^t H «Kir P 1 ^in; P I 2577 Sritt. | 2578
l. Heiner g. o. H | 2580 ro. jurüd fte i. H I 2582 McfiiUeä H I 2584 feinen H \
(^aufe.) fehlt HP I darunter H. f. ro. und die Endunterschrift ^. 0. Ä. P | 2585
Sie Db. <}är. ^abt i^r gehört, i^r graun? H | guten ®.! H | ^ncn E \ 2586 SB.
348 Losarten zu Band 1—4.
ba§ betr l^elle Saut ber H I vor 2587 eine ^r. H | 2588 3?a3 feetigfie [Kleist
mit Blei aus ©.], bo8 je m. D. 0. . fl' | 2589 erfte H \ vor 2591 (bie ben §. e.
^at) H I 2591 Bleist. aus graucitDoUen H | 2593 Se^t, fe^t — aK // | vor 2594
®ie erfte ^priefterinn. H \ 2596 fc^ooä if I 2598 das erste Sntfclen hat Kl.
gestr. n. wieder mit Blei davor geschrieben , ebenso das zu weit eingerückte
Sltle I vor 2599 35. erfte '^v.H\ 2600 lies ^eran. | nach 2600 Parenthese fehlt H
23. 3n)ei // | ätfteria fl I 2601 Kleist mit Blei aus ^pricfterinn I 2602.3
U., [Komma Blei] %. 3R., il^r, \). m. an; bag ^aupt 5Der afrilanifc^en [Blei ans
ST.] ®orgone [zweites o Blei aus a] Bring' tc§ , .ff I 2605 Slfteria. H\ 2607.8
2!ie Söniginn [Blei ans Äön'ginn gegen die Norm] — in ber Sinne jarnnterooHen
SS., bie unfeeligfte ber grauen, H | 2613 35. flr., er fel6er, o il^r graun, ro. er H)
2617 fd^. n., u. TO., H I 2619 Uoi E | freiro. Blei aus frcgio. | 2623 SBoDt' er i.
jum S)iana ^ %. [Bindestrich Blei] f. H \ 2628 aus ©pieä Blei I argloS nachträgl.
vom Kopisten | 2631 einer Versehn H I 2633 ff. keine Anführungszeichen I 2634
! Blei I 2638 Blei aus Unglüdfeetige I 2640—4 3eboc§ bie fi. erblictt i^n faum,
H I 2645 ben Blei ans ber i 2646 Kommata Blei I 2651 t Blei aus 2te I 2652
erste Kommata Blei I 2653 rö mit Blei verdeutlicht I 2656 ©pl^gnf HE \ Blei
aus ®irlä | Kommata Blei I 2658 zweites il^n Blei na«hträgl. ! ^ Blei über
Haupthaar \ 2660 gr. b. ©d^ulter, b. H \ 2661 33a8 H | 2664 mad^ft H \ 2672 Dpuä
Fehler H \ Spfj^nj E (\ H) \ vor 2675 (^faufe; üllleä fc^roeigt ». ©.) H \ 2675
Sernel^mt H | grauen, rtngä, fo H I 2677 Sf.! 3m ©efpräd^ fo ftnnig! H \ 2679
»eint Sanj fo }ierltcl^ ! 3^r ©efong fo rü^renb ! H | 2682 ^patlaft [Blei aus qSataft
wie sonst steht] b. Äön'ge H I 2683 — 8 Sie roar fo fanft, [Komma Blei] rcie
neugeborne fiinber, [Komma Blei aus !] 35ie SBefte waren nic^t fo milb alä fte!
S)ie Jgieräen gingen i^r wie SSIumen auf, Unb roaS fte irgenb t^ot, cä loar ein
Äu^. I 2689 Safer n., b. frö^lic^en, H \ 2691 S. — 4 grintmgen ß. SBufen Serroun»
bete, rief fie 3.; eS 1^. Sie fein gebroi^ner Süd unb feine Xöne gu feinen gilben
n.l.\H\ nach 2694 {%) fehlt H | Slfteria. H I 2698 35en ». non ber Sd^. nieber»
^angenb, H \ 2700 jerftr. H | 2702 fie ftc^ fe^en ro. H
24. S)ret Ä I SInbre if | vor 2704 2). e. DB er fte. H\ 2705 — 9 35en Sogen
ben erf^tofften auf ber ©d^ulter, Unb folgt ber Seid^e ftitt unb feierlich, Sil« (elirte
fie, ein §elb, com Siegen, l^eint. H \ 2710 Die ®rä§lid^e! — K 1 vor 2713.7 ».
e. Dberfte. H | vor 2718 5D. jw. DBerfte. H I 2721 ®. in ein SSein^auS, h\
vor 2723 S). e. DBerfte. H \ 2725.6 35tana Spr. H \ 2726 «fr. unterstr. 1 2727
». DB. ip rieft rinn. H\ 2728.9 2. [nicht unterstr.] mir? entfe|lic§. Cag p« ^'e
erbe beden, i^oc^ roie Serge, H | 2731.2 2B. id^'ä bie b. SDl. oon bir geforbert?
H I vor 2736 5Die e. DBerfte. H \ 2737.8 fohlt H 1 vor 2739 S). DB. trieft«
rinn. H \ 2741—5 ^tot\)ot. D roe^ mir! S5ie DB. ^ßrieftr. goffe bi(^, bu
Xrefflid^e! Sie BUcft fo fd^euglic^ nid^t al§ id^ gefagt. ^r. D la% mid^ niemals
fxe mit Mugen fel;n! // | vor 2746 3). jro. DBerfte. // | 2749—51 5D. br. DBerfte.
So ift'g. S)ie erfte. Schaut, roie fte il^n Dom SSlute f. 2)ie 3ib. Unb baä ®e=
fieber je^t, i^r graun, it^ Bitt eu(^, H \ 2749 Sie erfte. E wohl durch Versehen
Bd. 2: Penthesilca. 349
Kleists bei der neaen Verteilung I 2750 jeben E | 2755.6 S). e. ^r. Sie l^ot
i^n immer Sogen fo roie ^feil, ©ie l^at fie immer jelbft gereinigt [lies get?].
H I vor 2758 ». jn). Dberfte. H \ 2758 3e|t! ©c^aut! Sen H \ 2759 flecft H|
2760 gefc^e^n H | vor 2761 Überschrift fehlt gewiß nur aus Versehn in E, wo
hier weiteres Zeilenspatinm I 2765 Sc^ooS HE | auägcfpien H I 2766.7 6inb
Mü^enber [so] oB i^r ftiereä 21. H\ 2768 5DJ e^rere grauen. D. b. 6.! Sie
britte Dberfte. §abt i^r gefel^n H I vor 2769 «m. fehlt H | 2769 barn. h\
2770 — 2 5Die Sro. S. bis t — ! Sie Sritte. filirrt — ! Sie SBierte. Unb
»anlt — ! Sie 3njeite. Unb fättt — ! Sie Sritte. 9lun liegt er fliO. Sie
Grfte. 3^"^ ^olieä 2lmt ift auä, Unb nie mit $änben me^r berül^rt fie ü^n. H\
vor 2773 S. D. ^rieftrinn (inbem fte 5prott|oe oon ftd^ brücft) H | 2773—8 Unb
feiner ift, ber i^rer fic§ erbarmt? — 5}}ent^efilea ! ÜKeine Äöniginn! Äomm l^er,
n)iUft bu an meinem Saufen ru^n? 3d^ bin mit bir jufrieben Srefflic^e, SSergieb mir,
wenn ic§ bid^ beleibiget. Sie a^anaiS felbft, bu rounberbor Sri^abne, 6ic ^at ben
Söogen bog gefte^ ic§ je^t So gro$ unb roürbig nid^t gefüi^rt, ali bu. H | vor 2779
S. e. Dberfte. H | vor 2783 S. D. iprieftrinn. U | 2783 bu $. fehlte | 2784
fc§(., 4ioc§£)ei['ge H i 2790.1 fehlt H I vor 2792 ^rot^oe (nähert ftci^ ber Äöntginn)
H I 2793 meinem treuen »ufen tJ H \ 2794 biefen U \ 2795 SB., a. v. JK | bu —
fpri4 meine fiöniginn H \ 2796 wie 2793 | 2797 Stein ^., i^r graun! Sie m. H\
2800 Änien HE \ 2805—7 Sebod^ — raie roär'S, roitlft bu bic§ wafc^en ©c^ioefter?
aBillft bu bir §änb' unb Sintli^ reinigen? 5pent^. (fie bis n.) 5p r. 9Jun ja. —
©c^t, §roun, unb bringt unä 2Baffer §er! Parenthese fehlt H I 2808 Sa§ // 1
eifrifc^en H \ 2812 S. D. ^ßrieftrinn. if I 2813 e^rroürb'ge H £|oc^l^eilige E | 2814
S. D. iprieftrinn [so bis 16] (befmnt ftc^) SiBcä^alb au(§ ba«? — eSHl 2818.9
Äomm ©c^wefter nimm ben §elm bir ab, ben fc^ioeren H I 2823 — 6 9lun — je^o
^aben wir i^n auc^! — D Siana! $ier gungfraun, fe^t baä SS. »or i^r nieber.
C3roei bis ÜR. mit SB.) ^roti^oe. Soll ic§ bid^ j. mit SEBaffcr n. £iebe? SBie?
ober TOiUft bu felbft etwa — SB. m. bu! ff I vor 2827 Änien HE s. zu 2800 |
ouf baä H I 2827 Sie Fehler H I 2829 9Rer. bis fpr.! fehlt H \ 9Jun benn, bem
B I vor 2830 Sie erfte Dberfte. H I 2833 fehlt if | 2834 Sie erfte Dberfte.
Sc^t, feilt, rote H I träufeln H | 2843 Stt^eä E I 2844 eiiftum HE s. 2215 I 2846 u.
fiöniginn Slrtemiä H | 2849 erfreun H | 2855 nieberfel^n H \ 2857.8 SBie, X^euerfte?
5pent^. 3. b. 0. «pr. Sei beutlid^? (so) H I nach 2859 (5paufe) fehlt H I 2860.1
fehlt H I 2868 id^ ben ^feleiben H 1 nach 2871 (bie Seiche roirb aufgehoben, um fte
roegjutragen) H \ 2872 §ier! Sic^t gebrängt! (fte roinlt ben ^r.) iJSentl^. (fte 1^.
$. V. ®.) gtir (Sötter bort im ^immel ! fl I bic§ ^eran Fehler E ] 2877 graun H |
vor 2880 Sie erfte Dberfte. i/ | nach 2881 ben 5priefteriniten H \ 2882 Äöniginn
E I 2883 Parenthese fehlt H | 2887.89.90 fehlt // | 2893 ro. ber ainblid gletc^ H (
2894 e. $. mir e. gtü^ete [soU wohl glühte heißen]: H | nach 2895 Zcppic^t //
Seppig gegen alle Norm i; | 2896 baS, o i^r (Siä^lic^en! H \ 2897 $ent^. (ilber
ben ^ä)iü ^erftürsenb) // | 2898.9 Q. tft'ä um mic^ g. «ßvot^oe. 3^r §immlifc^en! |
2900 n. f. m. 9<. // 1 2901 aus Ungtüctfetltge (der Kopist) | 2905 bis Slc^ 7 — $ör'
350 liOsarten zu Band 1 — 4.
mid^, 0.! 5Die DBer ^v. SW. Ä.! ©rtiebe Mc§! (fte rid^tcn fte l^alb auf) !pcntO.
Md^ H I 2908 B. ©räueln H \ 2909 ro. b. 2Binbung II I 2910 ©in 3u&el für bie
aBürmer niebergef)t. H | 2911—13 ^protl^oe. §ini»eg von biefem iammerBoUen
Stnbltcf. mufft bu inä Seben, fiön'ginn, i^n jurücf?/? | 2911 Iv.l E | vor 2914 35.
D. 5prieftrinn. H I 2914 id^ von Kleist ergänzt B \ 2917 KI. aus i^äl^ren | 2921
m. groge §. H | red^t fehlt II \ 2924 mir atfo : // 1 2926 bis Spf. 7 S). ro. B. b.
frechen 9laub bie 5pf., 5Die allgeiueine, II \ 2931 2)a| bie 33. i^n, wie an ein grem=
bc§, i/ I 2932 SBorübeige^t, roer // | 2934 SBon unrotatil^rlid^en (Sefü^len über=
wältigt, H I 2935 gi^m n. im Xobte u. mcrben nu: H \ 2937—44 ^rotl^oe. Un=
glücfUc^c! SBer fonft, alä nur bu felbft — ? spenti). 'Du fd^nnblic^fte ber £ügnc=
rinnen! SDu Zeufel! H | 2945 ^rot^oe. Siana H ] 2940—51 SDlögt id^ mit jebem
SBort ju Sd^anben werben! SItg bein ©efc^oä ju Söoben i^n geftredt, Da roarfcft
bu mit allen beinen §unben, Sid^ über ü^n, unb fc^lugft, bu (Sottgeftrafte — H\
2954.5 fohlt i/1 2962—8 5prot§oe. D we^e! äBe^e! ruf ic^ über bic^! «pentO
9Jein bu ©eliebte bei bcn ero'gen ©öttern ©^ bog id) l^ungrig auf mtd^ felbft mic§
nieber, SUfo, fie^ i^er — ! Unb öffnete bie SBruft mir, Unb tauchte biefe §änbe f o —
fte^ l^er ! hinunter in ben blutgen iHig, unb griff Saä §erj, bog junge, bampfenbe,
l^croor, Um e§ ju effen, aä), aU bafi id^ nur (Sin ^aar auf feinem lieben Scheitel
Jrümmte. ^roti^oe. 3d& rufe loe^e, rcel^e über bic^! 5pentl^. 9lun freiließ —
wenn bu e§ oerftd^ern fannft. sprot^oe. hinweg, hinweg oon biefem Sd^recten§=
ort ! H I 2969 (öm bai undeutlich aus lam eä (Kleist ?) Die nachträgliche Ände-
rung will Penthesileas andauernden Unglauben verstärken. I vor 2970 ^ro^
t^oe. // I 2970 Unglüdlic^e H I 2975 fo bis bir 79 fo. Soc§ i(§ — 5prot^oe.
®u SBüt^enbe— ! fpenti^. 3c§ SBütlienbe — ^r. D frage nid^t! Su gräbft Dir
eio'ge D?eue [so] auä meiner Sruft ^eroor. spentl^. 5Run ift mir SlUeä flor, unb
3ieglid^eS, D, Sic^t ber 5Wittagä = Sonn ift nid^t fo l^ell. — [— neuer V.] SBeim
®t9E, eä ift gelogen, ^jjroti^oe. 5p r. Sag il^n wie Serge bicfcn ®lauben fle^n; ^ä)
bin eä nic^t, bie i^n crfc^üttern wirb. 5pent^. ©ebiffen olfo würlli($? Sobt ge-
biffen? 5p r. ^c^ rufe: 2Bei^e! bir! Spent^. Sltd^t tobt gefüpt? Sprotl^oe. 3d^
rufe: Söäel^e! bir! II I 2975 j. il^n. E s. 2978 | 2978 fprec^t? E \ 2981 Sßerfe^n
Fehler H \ 2984 bis ü)l. 5 5prot^oe. Unglüdlid^e! Unb bamit benfft bu bic^ — ?
5pentl|. 3m ©ruft !pr. (fte i^inweg reigenb) ^inwcg! 5pentl^. Sagt, lagt! 5p r.
gort! Sag' id^. 5pent^. (Sor bie Seiche ^infnienb) Du lieber, füger Söräutgam,
II I 2988 fag' ic^'ä II | 2990 bis Dold^ 3019 Sprotl^oe. D i^r aUmöd^t'gen ©ötter,
weld^ ein ainbtict. Die D. Spr. D bie Unglüdtlit^e ! spent^. 3d^ bilbe mir, SDiein
füger Sicbling, ein, bag bu mid^ bot^, Zxo^ biefcö groben ge^lerä, red^t oerftonbft.
aSeim Jupiter! Der SKeinung will id^ ftcrbcn Dir waren meine blut'gen fiüffc
lieber 2113 bie fiuftfeud^ten einer Slnbern [so]. Du l^ieltft mir wett' ic^, alä id^
bid^ erfticfte ©Icid^ einer Staube ftiU, fein ©lieb ^aft bu, 9Sor SöoUuft, übcrfcftweng-
lic^er, 0 Diana ! fleinä beiner ©lieber mir bobei gerüfirt. !p r o t ^ o e. Sld^ bie Gv
barmungäwürbige! Ober 5prtcftrinn. Die SSerlo^rne! $ent^. Siel^, 5prot^oe,
ftet( — ber jReft oon einer [aus verschr, meiner] Sippe — Sprieß, büntt'ä bit§ ni(^t
Bd. 2 : Penthesilea. 351
aU ob er läd^ette? D Beim Dl^ntp! ©r ijl mir auägefö^nt, llnb jener anbre 2;^ei(
er lächelt oud^. 9Jun benn, bu l^aft aud^ Dicc^t [aus r], o bu mein 3lBgott! —
I— neuer V.] 2)eitn roenn bu 2t[Ie§ waffl bir übericgft So ^ab id^ bid^ »or Stc6e
nufgegeffen. iprot^oe. flomm meine liebfte Äöniginn, l^inroeg! 5)}ent^. (fi(§ auf»
raffenb) Qa! 3e|t mug id^ fort! ^x. SBo^inn nun benlft bu? ^ßenti^. SBol^in?
3((; barf i§n ja nic§t roarten laffen. 3ft fi' "it^t Bei ber großen Jsiana fd^on?
Ober ^rieftrinn. 2Bie, bu UnglüctHc^e — ! 5prot§oe. ÜJlcin ©d^roefter^erj !
Ober ^prieftrinn. 5Du njiUft — ? ^r. 5Du benljl — ? ^ent^. SBog? aaer=
bingä. DBer ^pricftrinn. D §immel! 5pr. So roitl id^ bir roaä fagen (fie neigt
fic^ über fie) ^pentl^. 9Jun? 2Saä roiUft bu? SBaä giebt's? 2Ba§ fuc^ft bu mir?
3a, fo! 5Du Siebe! SBart [neuer V.]! ®Ieid^! ^ier — H I 3019 Sö^t HE | aud^,
ba t)ier ! H I 3020 S)a H | 3022 2Benn // 5Denn woU möglich | 3024 £a, nimm fie
2tUe äu bir i^in. (fie rofft fie atte jufammen u. g. fie ber H | 3027—31 an. e. ®. 1^.;
5Die§ er}, bieä ne^m id^, Unb lautre [so] eS breimat in ber ®lut beä gammer^,
$art mir ju ©ta^l; unb tränf e§ Bi§ jur Sättigung [Sott. verschr.J SKit ®ift,
j^cigö^enbem, ber SReue, burc§ u. burt^, Unb ^ämmr' eä auf ber Siebe StmBoä, mir.
H 1 .3028 8 in Sammerä abgesprungen JS | 3035 Spr. Sie ftirBt. 2)ie erfte
Dberfte. Sie folgt bem Qüngling. ^r. SBol^l, njo^l i^r!if | nach 3036 Paren-
these fühlt H I vor 3037 Die erfte ^riefterinn. H\ 3038 28. frifc^, // | 3039
©ipfel H I vor 3040 2)ie Ober sprieftrinn. H \ 3040 ftarf imb üppig H \ 3042
ft. erbrochen n. U | unter 3043 (gnbe. //
352 Tjcsarten zu Band 1 — 4.
2)a§ tät^t^cn tJOtt ^tilhxom (S. 169— 3] 2).
P: 4. u. 5. Stück, April u. Mai, S. 75—104 gragment auä bem Sc^aufpicl:
S)oä Äät^d^en oon §eiI6ionn, ober bie Feuerprobe. I. 2Ict u. n 1, unterzeichnet
§. V. Ä. (voller Name in der „Inhaltsanzeige"); 9. 10. Stück, Sept. n. Okt.,
S. 15 bis 54 groeiteä gragment beö Sc^aufpieU: Äät^c^en oon §eil6ronn, oon
§. o. «leift. U 2—13.
E: SDaä Sät^dpen t)on ^eilBronn ober bie Feuerprobe ein gro^e^ l^iftorifc^eä
Siittei-fd^aufpiel oon ^einrid^ oon ßteift. aufgeführt auf bem Si^eoter an ber aSicn
ben 17. 18. unb 19. SDlärj 1810. »erlin, in ber SRealfc^ulbuc^l^aublung, 1810. 198 S.
8» (S. 198 zwei Korrekturen). Schon am 7. Juni n. 24. Juli 1808 hatte Kleist
bei Cotta angefragt, ob er das Stück als Taschenbuch drucken wolle, und war
darauf am 12. Jan. 1810 (nun das Manuskript beifügend) zurückgekommen;
er brach, als Cotta nach einer Mahnung den Druck niclit für dieses Jahr ver-
sprach, die Unterhandlung ab und trat mit Reimer in Verbindung (s. die Briefe
vom August). Er bat am 2. Sept. 1810 um Rücksendung der Revisionsbogen,
falls Reimer Anstoß nehme „bei ganzen Worten und Wendungen".
5p er fönen: griebri(^, ®raf Sffietter com ©tral^Ie. (Sruf Dtto oon ber glill^e,
SBcnjel oon Stod^t^eint, ^anS »on Untenfelb, Sße^mric^ter. 2;^eobnlb gricbeborn,
aSaffeufc^mibt auä ^cilbronn. flätti^en, feine Sod^tcr. u. f. ro. SDie §. bis Schwaben.
P I 17.8 fehlt E (wo auch Rosaliens Stiefmutter Sybille als stumme Person —
V 7 — nicht verzeichnet ist).
1 1. S. 181g statt SB. immer Untenfelb P | g statt Stral^t fast immer
Stral^te in Überschr. P hier u. 13 auch E | k, 2Bir SR. P | 24 feSet in | 25
©d^ienen unb P | I823 bie purpurnen Sdpr. m. SRat^S^crren P | 4 meine bis fo 7 ]
, nad^ 2(rt ber Sßerläumber, gefügt: ber griebeborn finnt ouf SJcrrat^, i^r§erren;
bem ^pfnlägrafen, ber euc§ bebro(;t, fenbet er äöaffen ju; fd^ieft bie ^öfd^er, auf baj
man i^n greife: unb eä ^ätte fic§ nad;l^er befunbcn, ba^ ic^ i^m nic^tä }ugefcnbet,
aU gangeifen, ben SBoIf ju fangen, unb Speere mit SBiberl^alen, ben ©ber baran
auflaufen 3U [offen; ober ptte er mic§ auf fein ®d^to§ laben loffen, unb im ©oa[
feiner SJäter gefprodien : aJieifter, bie Älage, bie i<S) gegen bid^ oerf ü^rt, reut mic§ ;
bie 9iüftung roitt ic§ bir jal^len, unb sunt 3'^''?'<!"/ bo& *>" feinen (SroU gegen mic§
^egft, nimm biefen SBec^er Sffiein aug meiner ^^anb unb leer il^n: ber £}unb aber,
bem id^ l^eimlicö einen 33iffen, in bei äSeincö 9la^ getränlten SörobcS oorgeroorfen,
toäre ougenblidtit^ niebergefunlcn, oerredt, auc^, binnen ein SRofenlranj abgebetet
Bd. 2: Das Käthchen von Heilbronn. 353
luirb, oeriöef't, fo, ba^ er nur ^al6, alä ob i^n ein 33är angefreffen, Begraben
löorben: t^r Ferren ber l)o^en unb ^eimlid^en SOe^me, fo P I 9 Seelen Jgaut P 1
11 arnbre P I 12 i^n jliegen. P | ^ entführt P (22 oerf.) | 26 «• i»«"» Sci^attcn ber
geberbüfd^e ^. P \ 29 i- SJingelftec^en, P | 1883 Sie bis er^. fehlt P I e fi« im $"^5=
fc^nitt abg. P | 10 fagt: u. P | 10 Sa^r P | 19.20 SSBüften meineä P | 20 SBac^)]^. bis
2Xrt. 21 ] SB., roenn alle Süfte in feierlicher Stitte ru^n. etmaä 3artercg, groimnereä
iinb Xreuereä P | 23.21 ^i« ""^ -P I 26 fdf»iuarä|ommtne P | 1842 ^"f ''»*' $<"^ä-
fehlt P I 3 aftüi^md^cn bis unb ig ] 2K.; bie gauje Strafe, in ber roir roo^nten, er«
fc^ien an ii^rcm SJamenstage, ober m S!Bei^nacf;ten, ober roenn fonft bie ©elegentieit
baju roar, unb befc^enfte fie; roer pe «"^ einmal gefeJien unb einen ®rug oon i^r
empfangen ^atte, fd^Io^ fte ac^t folgenbe Sage lang, fo oft er fic§ jur 9iul^e legte,
in fein (Sebet ein. 2tnton, ber ©roßoater, ben fie in feiner legten jlranfi^eit gepflegt
f)atte, i^atte i^r alä einem ®olbfinbe, bem er ein 3eicf;en feiner Siebe ju geben
roünfc^te, ooräugSroeife cor mir unb meinen übrigen ©efc^roiftern, ein Sanbgut oer=
f einrieben, baä cor ben Sporen ber Stabt liegt, unb fie babmc^, unabliängig oon
mir, fd^on jur roo^li^abenben Bürgerin gemad^t. günf roadre SDlänner, jeber i^rer
Sd^roeftern (Sine loertl), roenn fie beren gehabt i^ätte, i^atten nun fc^on um fie an=
gehalten; bem gräulein, baä bie Slitter umbu^len, ftanb fie jur ©eite; unb roäre
fie (Sineä geroefen, baä SKorgeulanb roäre aufgebrod&en unb l^ötte ^perlen unb ©bei«
fteine, oon SPJoi^ren getragen, i^r ä" Süfen gelegt. SBJie oiele 2:]^ränen uergo^ ii),
roenn id^ backte, bo^ ic^ mic^ oon i^rer Siebe ju mir, biefer roa{)rcn SBlilc^ meiner
leiiten Slage, nad^ bem unbegreif lid^en ®efe| ber Slatur, würbe entroö^nen muffen ;
boc^ P 1 18424 """^ P """ Fehler? 1 25 oerfüEirte P | 20 "^'^ J)erfüt;rte P | 27
ipfab P I 28 ^v ie^t entr.? P 1 31 unoerftänblic^en P I 32 §ölle. Ser Äeufel, ber
bie gerjen ber 3Käbd^en, roie il;r euc^ auäjubrüden beliebt, auf Sournieren unb
iHingelftec^en , ober roo fonft bie muntere 3iitterfd;oft jufammcn lommt, »erführt,
ber ift mir gar roolil befannt. Sugenb i^ei^t er, unb ^at glatte ©d^eitel, güpe
o^ne $ufen unb §änbe otine Ätauen, mancher Serap^ Eiat fie nid;t Heiner; unb
ftedtc fein anbrer in i^m, aU ber, fo rooUt' id^ mic§ begnügen, mir bie ^aaie au^'
juraufcn, unb fd^roeigen. P | 32 id^ euc§ fagen, P i ISöj Sirene P | 2 l^ot bis bu? 5 ]
§at er ftd^ in i^rc fiommcr gefd^lid[)en, unb i^r einen §al§fd^mudE gebracht, unb
gefagt: Sieb iWäbel, gefäUft mir? P I 6-7 5S)en bis Äünftc. folilt P | g barauf feUt
P I 14 2^. (inbem er fid^ nod^ ba§ 5Euc§ oorplt) P | ig SBenäet oon 9lac^t =
I;eim. P | 19 fehlt P I 22 fehlt P I 20 §anS oon Unfenfelb. 2tlä er, a. f. SDl.,
in beiner ffläerlftatt erfcljien, P | 27 tief §erab fehlt P | 23 oon E \ I861 nöt^'g'
P I 3 Si^ür u. P I 4 oerfe^en P | 9.10 auf bis tragenb nach geflettt roaren P 1 ig
bem aJiäbrfjen? P | 21 inbem bis nimmt fehlt P | 22 wc^ E I 24 roiberf. bis (Se«
fd^äft. 27 ] roiberfa^ren? SDlein fiät^c^en! fag' ic§: fott id^ bid^ ju Söctte bringen?
S)od^ fie, fie sittert; bie Sippen berocgt fie, alä ob fie etroaä fagen rooUe, unb regt
[id) unb ftröubt fic^ unb roifd^t fic§ bie Slugcn, roie Einer, ben ein unerhörter Sßorj
fall betroffen ^at. Unb ba fte fid^ nai^ unb nac^ erfjolt, unb mir bie Sßangcn
ftreid^elt, alä wollte fie fagen: guter, alter Satcr! beruhige bid^: fo ruft ber ®raf
Äleift. IV. 23
354 Lesarten zu Band 1—4.
noc§ einmol: loeff' ift boä wunberbare flinb? unb fagt fie Bei bcr §anb unb jie^t
fte ju ftd^. ancinS! geftrenger ^err, fog' id^; mein ®oIbfinb, mein fiöt^(§cn! So
frifd^ unb gcfunb fonft, wie bie Sannen auf ben Spi§en ber Serge ! 3c^ l^ei^e fie
auf ben Schemel oor il^m, auf roelc^em bie SBerljeuge liegen, nieberfi^en: boc^ ba
fie, in siemlii^er Raffung, jroifc^en feinen Änieen fte^t unb i§m ing 2lntli§ fc^aut :
fo benJ' i(^, ber ülnfatt ift luol^l auc§ Dorü6er, unb loffe bie SDIägbe ben gc^utt roeg»
räumen, unb ge§ an mein (Sefdpäft. — P -wo noch folgt: J)er ®raf com ©traute
fprii^t, loä^renb id^ i^m an ber Schulter arbeite: flatl^arina, jung ÜTiäbel, roaä
a\i<!^ l^aft bu? SBeäEialb entfo^teft bid^ fo, alä bu etntratft? 2Bar, mein' id), niJjt
oor mir? „SBei^ nit, geftrenger §err, antwortet fte, toaä mir wiberfafjren. £a^t
gut fein; ift fd^on mieber oorüber;" unb ftreic§t fid; bie^aare oon ber Stirn, unb
f d^roeigt. P | 27 ©orauf P I 32 l. itire St. P | 34 traten, um i^n abreiten ju fe^en :
P I I873 Verlornen , bie nun i^reä Sebenä übcrbrü^ig ift. P | 9 i^erbeigeftr. P 1
11 fec(;« bicigeftügelte SB. P | 13 5Dieterid^ a. Sörüfte, e. bie i^re; P | ,5 i^at feMt P |
19 3um ®rafen SBetter oom Strafil? — eä P | 22 ^a«^- •&auS unb $of u. P I
32 fünfbräti^ig | I884 @r. ber SB. P | ^.g ber mit bem Sd^io. f. ^. genährt roorben
ift, P I 10 nad^Iä^ig P | „ Strahl hier auch P \ 15 S)cr fehlt P u. s. f. | 23 bte
flaftanie P | 24 fc^Ied^troeg P | 25 SBien P | 20 orbinire. Sltäbann mag ®ott, ber
§err, furj unb biinbig, entfi^eiben: ^ier P | 28 S^agen! P | 31 roorb? ®raf
»om Strafte. SBoHt i^r baä loiffen? ®raf Dtto. MUerbingä. SBo troft ii^r
fie juerft an? ©rafoomStral^Ie. Ulm S^^ein, ali i0 nac§ Stro^burg jog,
um mit bem ^Pfalsgrafen, beä griebcnä wegen, ju untcrfianbeln. ®raf Dtto.
©rää^It ben Hergang. P | IBSj neun P | 2-3 ouf bis führte fehlt P | 3.4 ber
2Banb eine« gelfenö eing.: n. P | ^ flatl^orina P | 12 lommft P | 15 fd^aucrt
E I 24 Slu^e P I fömnit P I 27 f«g' P I •m füg' P I 3,, Unb m. ?agä borauf, fr.
P 1 31 Sanbftr. P | 33 mir bie Skife f. P I 34 litt' P 1 190i gr. a. bort, P | un-
roirrfc^en £ | 2 '" f- 2B. fehlt P | 3 in b. S^at fehlt P i 4 fii^rt bis birä g ]
tömmft bu ctnft burd^ §., bad^t' id^, fo wirb er'3 bir b. P | g in bis SBurg fehlt
P i 7 Drt P I 10 trete bis übergeben, 32 ] benl' ic^, foQft i^r boc§ einmal mit ber
Sprache näl;cr auf'ä §crj rüden unb pren, roa§ fie treibt. Unb fpred^e, ba id^
fte auf ber 2reppe finbe, mit §emben, bie ic^ obgelegt, unb Strümpfen flidenb
befd^äftigt: „fiotf)arina! D Jungfrau! aSie auo^ ftcrjt's? ^laft bcin ©efc^äft in
Strasburg balb abgemacht?" Unb eine ®lut, loie wenn ein Jgeerb gcfc^ürt i»irb,
flammt i£)r über'8 2lnt[i§: — nein, flüftert fte, nod^ nic^t; unb l^cbt einen finouel
auf, ber i^r 00m Sc^oop herabgefallen war. Qc^ fage: woran aud^ liegt'ä?
SBirb ftd^ ber Sßater bat)eim, wenn bu fo lang' augbleibft, ntc^t formen?
2Bag benn ift'ä für ein Qcfd^öft? fcft' id^ forfc^cnb ^inju, ba fte nichts ^erfürbringt,
weint, unb mit ber S^abel fd^afft, olä jagte fie Giner. „©i", fpric^t fte, „geftrenger
$crr", unb ftf;out auf bie 2Böfd|c nieber, „ibr wt^t'ä ja!" 3c§? frag' ic^. 9Jein,
fo wa^r mir ®ott ^elfe, ba irrft bu. SBie foU i^'i wiffen? §aft bu'8 mir je»
mala anoertraut? — Äät^c^en! fag' ic§, unb ne^m' i^r boä Ainn, unb ric^t' ei
fanft ju mir auf. „®ott!" ruft fie, „roaS (juält i^r mtdjl" rafft ^cmben unb
Bd. 2: Dns Käthchcn von Heilbronn. 35t
Strümpfe auf, neigt fi^, iinb füfet mir be§ SKontcIä Saum, unb gel^t ah. ^oüa'.
benf ic^, fte^t eä fo mit bir? unb fenb' einen S3ot«n flugä gen 4^ei[6ronn bem
SSater ju, mit fo[genber 3J!elbung : „baä Äät^c^en fei bei mir; ic^ ptete feiner; in
jioanjig Sagen lönne er e^ oom Sc^log 2Betterftra{)[, ba^eim im ©d^roabenlanbe,
ab^oTen, mol^in id) in fünfen aufbrechen unb eä mitnef)nien inürbe." ©rafDtto.
$at bieg feine 9iic§tigteit, 2lUer? S^eobalb. SBa^r ift'ä, i^r §o§en Ferren;
er fci^idte mir ben Soten gen §eilbronn, unb id^, guter, alter SJarr, crfc^icn auc^.
Xoä) baä rou^t' ic§ nic§t, ba^ eä bloä mar, um mid^ ju äffen, unb mir oon feiner
fiunft eine iprobe ju jeigcn; benn fie Blieb nac§ mie cor bei i^m. (Sraf oom
Strahle, äffen! — 2Benn bu ber Slffe ber SSernunft bift: roaä gel^t'ä mid^ an?
5!Bärft bu oerftänbig oerfa^ren, mk'i beinern brei unb funfjig jährigen alter }u=
lam: fiättcft bu bie träumerifc^e Äunft nic^t, oon ber bu fprid^ft, j" Sc^anben
machen, unb baä 3Köbc^en mit bir nehmen fönnen? (Sraf Dtto. SBeiter, (Sraf
SiBetter! Berichtet ben SJorfaH! 0raf oom Strahle. Sa er am jioanjigften
2;oge, oerabrebeter SDla^en, bei mir erfc^eint: mit bem SKäbc^en, ba§ mir nat^
Schloß SBetterftrafil gefolgt mar, ^atte ic^ fein 2Bort rocitcr gefpro(^en; ne^m' ic§
i^n, ungefel)en oon ii^r, unb fü^r' ii^n in meiner SJäter ©aal. Unb fud^' itin, ber
mir bang in'§ 2Intli§ fd^aut, burd^ Dffen^ersigfeit ju geroinnen; Berid^t i^m, toaä
oorgef allen; wie mir baä aSäbc^en, in tprid^ter ©rgebung juget^an fei; loie id^
gleic^roo^I oon ber ßeroalt, bie er über i^r $erj auäüBe, mand^erlei 5proben§ätte;
unb roie ic§, für bie SRiicHe^r äu i^rcr ^'flic^t, äüeä oon il^rem ©efüi^t unb bem
(JinbrudE ber erften Überrafc^ung erroartc, wenn er nur Slug^eit genug EiaBe, ü^n
nicfit burc§ Stielten ju oermicrcn. ffir auc§, inbem er ein roenig ÜJiut^ fap, oer^
f priest mir, ba$ er mitb fein «erbe; er liebe baä aKöb(^en oiel ju fel^r, fagt er,
als ba^ er i^r, um welchen fje^ler eä immer fei, lange jümen fönne; älUeä fei
oergeben unb oergeffen, wenn fte nur roieber mit il^m jurürffe^ren motte. Sieä ab'
gemacht, gep mir P I 31 um i^n E I 33 oom Staub P | Zl^üre P | 19I3 biefem
SJlugruf P 1 14 in feiner ganjen ätuäfage, P 1 15 anfl., fi-agt i^r? P I 20 erfd^af=
fen P I 21-2 fls'v "m ^^ "0" feiner Siiebe ÜKilc^ ä" P 1 24 ^v ^" %• P \ 32 fleugt
P I 192i — mit 4 ] ©raf Dtto. SKeinft bu, ba^ er ii^r (Sift eingeflößt?
SBenjel. .§at er i^r (Setränie gereid^t, bie be§ m. S^. mit P | 5 (Sift? — S^r
P I 8 nit^t Bei i^r, P I ^ ©ebulb, wenn if)r eu(5 üBerjcugcn rooHt; P | ^ aud^ bis
6eb. 15] baä mic^ aud^ nur oon fern autlagt, P | 19 folgt ®raf Dtto. ®e^,
^äfc^er, unb rufe fie! äi^^'^äfd^er (ab) SBeujcl- Sei meinem ®ib! tiefer
aSorfall mac^t meinen ffiig ju Sc^nnben. P
2. Vor 19220 ^"^ Äät^c^en oon §eilbronn (tritt auf, mit 0. 2t., g. 0.)
äwei ^äfd^ern. 3)ie SSorigen. Sa§ flätl^c^en. S8in ic§ am 3icl/ ifjr gc=
l^eimnifeootlen ÜJJänner? I>er er fte §äfc^er (inbem er i^r baS Sucb aufbinbct)
S)u ftefjft oor beinem Diidjter. 35er ä"»«»'«!. Sei roa^r, alä ftünbeft bu oor
(Sott; bcnn er fielit in bcin inncrfteä §erj. iläti^c^cn, (fie^t P | 21 eine Sin.
£ I 29 i<^ nicht gesperrt P | 30 ©in Sünber ftcti' i(§ cor il)m, P 1 1932 ^w ^•
c8, nein. P I g beine junge Seele roicbcr I. P | ,.8 fohlt PlgSraf DttoP,'
23*
356 Lesarten zu Band 1 — 4.
13 ©rof Otto. P 1 14 Su fottft unä P I ^ bera 0r. P | folgt ^l)v foDt mir bicfen
Söufen nid^t »erroirren. P | jg-gj ©raf Dtto. 9Jun? ffienjel. SBirb'ä auc§
rcerben? §an§. SBirft bu bic§ Balb unä nähern? SBirft [neuer V.J bu jut Sd^rante
treten, rote fid^'0 fcl;idt? ilät^c^en (für fi^) Sic rufen tnic^. Sffienjel (6e=
frembct) SBa§ fel^lt bem 2Befen bort? P | 194i (f. f.) fehlt P | 2 2luf «Purpur fi^en
fie, cermummt in Sc^roarä, P 1 5 2)u rounberltc^es aJiäbc^cn! iBaä aui^ ^aft bu? P |
8 id^, roie bu P | n (mit frcu)ioc{§ a. b. Sör. gelegten .'gänben) P | 12.3 5DJein l^oc§=
oere^rter ^err! 35u qu. m. gr. Sei. beine treue Wienerin, P 1 ij-g saäenjel. 3ft eä
erprt? ßraf Dtto. Sie Sirne! §an§. 3ft fte taub? P J 24 £0 ift eä roai^r: bu
P I 195ig (ftreng) fehlt P | 22 flennft nicht eingezogen E \ 23 Saä bu in biefen
2;agen P I 25 St^^ l^aB' in Jcbcr Stunb' einmal gebacf;t, P | 31 S)ie §. b.! S5ie
5(3eitfd^e! Sr. P | 1965 SGBarb je ein SJJöbdjen breift, roie bieg, gefe^n? P | g roir
nicht gesperrt E \ 21-2 ^u Sd^aamoergeffene, oon D. ju D, SB. f. ftoIjeS SR. fid^
ro.? P I 23 (^oc^rot^ unb mit Seflemmung, ä- ®r- 00m Stral^le) P | 26 S- 2He§e,
P I 28 ®- ßetti'fl bort, ba^ fie reben foU? P | 1975 (Siner ber oermummten
Slid^ter. P | g 3nt .E i 7 ein Sünberer. P | 9 ©in dritter. P | n (fid^ ju
b. SR. wenbenb) P | 12 "tif nicht gesperrt E | 15 no(§ begreift nid^t: P | 17 auä
meiner gragen Slrt P I is Db biefe S3ruft §ier P I 20 ®^ f^ü zn ig P I oom
Stralit, u. P I 22 nur (äum fiätl^d^cn) P | 24 Äat^rine, P | vor 30 SSo^tan. ge^t
forge roo^t, ba^ bu'g mir pitft. — P | 198i Sa^ bu mir fo abgöttifc^ jugetl^an?
P I 2 fc^miebet P | g Serouftfein JS; | g gm Fehler E | 13 mir, j?at^arina? roillft
mic^ t.? P I 14 bir juft u.? P 1 ij.e Sor beffen l^ö^rcm »lidE bu offen Uegft? —
P I 1992-3 SB. f. e. D. oon 2inen, fag' mir an, 2Bo je mein SInttiß bic^ erfreut, ift
bir 3m jungen Sufen träumenb gegenroärtig? P | 7 r. Sa roar'ä. Saä eben P |
12 2Ba3, §err? P I vor ^ St,äti)i)tn. SBaä mcinft bu? 3c§ [neuer V.] rotU bir
SHUeS fagen, roag id^ roei^. ©raf oom Strahle. P | 17.3 Su f. &., b. tr. An.,
Unb i^iegeft, roeil bis oerfc^m., P | ig lie^eft E ogl. 2023 20431 | 19 folgt ®raf
oom Strafte, ^ai' ic§ bi^ nie mit 2Bein gelebt, ÄatJirine? flät^c^en. 51ie=
mal§, mein l^o^er 4^err. 0r. 0. Str. 21uc§ nic^t mit SBaffer? flät^c^en. SDüt
eigner §anb, fragft bu? 0r. 0. Str. Qa, ober SDiiid^. Äät^d^en. S)u i^aft
mid^ nie, mit roaä eä fei, gelebt. P | 200ß flat£;rine! P I g Slc^, roaä fag' ic$.
3n P I lg jtatl^rine! P I 24 3« Str. i^aft bu mir bag Sinn er^i3^t. P | js 3;reppe
P I 20l5_iQ 3)u fagteft, 5Der Söater roiirbe fid^ in Sc^roaben formen, Unb
frogteft mic^, oB id^ nic^t l^eim begehrte. P | n (talt) fehlt P | ^ 3!un bis
fonft 13 ] SBo l^ab' id^ fouft, SBann irgenb nod^ P | 14 im St. nach bid^ P | 27
Äati^rine! P | 31 35a fef;t bie offenbare Sügnerinn! P I 202» (fte unterbrc^enb) P |
4 , u. beult, P I 10 D! ^immel! P | ni^t. Sergieb! P | 13— 205io iRun atfo! Sa
befinnt fie fid^. Unb glii^t, 2luc^ fc^on oor Sc^aam, bog ei mid^ brennt, biä
^ier. Sa giebft bu ä", ba^ id^ bid^ ongerü^rt? fläti^d^cn. Sa geb' ic§ ju, baß
bu mid^ angerührt. P | 20433 Sage E \ 20530-1 2R. g.? Baä! SSJcät)arb.
SBarum, flat^rind^en? P I 33— 2O64 2B. id^ b. S8., ber gelommen roar, Sluf einem
Sagen liebeub oon ^eiibronn. Um mic§ ju ^otcn, nii^t entgegen eilte Unb bir.
Bd. 2: Das Käthchen von Heilbronn. 357
ftatt il^m ju güpeit ^injufinfen, S3oä ßnie in meiner SJngft umflammcvte. P \
2O64 ben)uftto§ E \ g fortg. P | „ fehlt P | ,8^9 3«^ gieng, alä bn b. 5p. riefft,
^inaug, P I 28 Punkt P | 31 oerjagen. P | 2077-9 ®" fc^icftcft 0. mir, am br. X.,
Unb Ite^t mir fagen, i^ fott oernünftig fein. P | 21 (unro.) fehlt P | 22-3 fehlt
P I 28 einer ber ncrm. SHid^ter P | 208i §onä. P | 39 fehlt P | fiilflog £ |
30-33 U. biefcä Äinb? SDJein ©injigcä? OTein aBgott? Saä foH ju bem ©emäuer
jc^t'iiurüd? Saä foU? — ®rof Dtto. §err ®raf com Straft, baS üficriäft
Site aSe^me eurem ©belmut^. gi^r 3. P | 2095 ba§ fehlt E oder sollte dies weg-
fallen nnd ^err'n P (die dort übliche Form) in Ferren geändert werden? |
ß— 21O24 i?at^rine! Äät^d^cn. 93Jein i^o^er §err! @raf oom Stratile [ich
kürze fortan: Str.] ^ä) roill bir ctroaä fagen. Su liebft mic^. Ää. aSon ganjem
^erjen. Str. Unb roaä id^ roiti, ba§ t^uft bu. Rix. SBerla^ bid^ brauf. Str. ®e>
roip Ää. aSerla^ bic^ braiif. Str. ©iebft bu mir roo^l baä 2e6en? St&. TOein
^ol^er §err. Str. 9lun! Sei mir offen. Sag' mir'ä. fiä. Stirbft bu aud^?
Str. 9Jein, banon reb' ic^ nic^t. flä. SKein ^oficr §err! Str. awitfjin, fd^eib'
id^ nic^t aud^, fo giebft bu'ä nic^t?— [ — neuer V.] Slafc^ mit ber ülntwort nur!
St iL (jitternb) SBaä roiDft bü l^oBcn? Str. ^i) roill, baf bu äurttct nac^ §cil6»onn
gef)ft. — Su bleid^ft? »u ftocfft? Su reantft? S?u roiUft e§ nid^t? S)u roiUft ei
nid)t? Ää. 34 i^ab' eS bir Derfprod^en. (fte faßt in Dl^nmoc^t). Z^eobalb
(empfängt fte) 5Wein 5tinb! SKein tiebcä flinb! ^ilf. Sott im ^iinmel! Str.
(roenbet fid^) 2;eirt Xui^ ^er, fiiäfd^er! (er oerbinbet fic§ bie SUigen) Zfieobalb.
a)u Söotcrmörbergeift ! 3JJu^t ic§ auc§ biefe Iprobe beiner iJunft no(5 fel;n? ®r.
Dtto (com Diid^tftu^I ^erabfteigenb) SBaä ift gefd;e^n, i§r §err'n? SBcnjel (Be--
trod^tet ba§ SDiäbc^en) Sie fiel in C^nmac^t. Str. (ju ben |>äf(^ern) ^'l^i* ""''■'^
^inroeg! X^eobalb. 15er §ötle 3U, bu Satan! §anä. Sd^afft SBaffer l^er!
X^eoBalb. flatfirine! ®r. Dtto. ^äfc^er, fort! X^eobaib griebeborn.
Äennft bu ben Sater nic^t metjr, ilätfid^cn? Sä. 2(c5! SBenjel oon 9lac^t =
^eim. Sie fc^Iägt bie 3lugen auf. §anä oon Unfenfelb. Sic roirb fi(^ faffen.
®r. Dtto. aSriugt fie in ba3 ©cmad^ beS ^Pförtnerä tiin! (ber Sor^ang fönt), p
n 1. 21I8.7 jurüctle^rcn. (Sr fte^t ftc^ um, nimmt fic§ ben §etm ab, wirft
ft(§ auf 3 ®ra« n. u. ro.). P | 10 ru^en P 1 20 »on Äummer P I 201 cntfc^Iüpfcn
werben P | ji guten fehlt P I 24-5 '!<^'"e S^räne me£ir, bie unter bem SWonbc
rinnt, auf P | 25 betrübt. aSenn mir nur ®ottfc^aI( gegenüber fä^e, unb irgenb
etroaä, mai ei aud^ fei, cor \mi auf ber Grbe tage, bamit id^ mir cinBilbeu
lönnte, ei fei ein SBctlftreit. 3lUeä P I 212g eine biofc angenehme Xäufd^ung. P |
st $alf' P I 23 §oil6ronn ! 2)u f icineö aSeiid^cn, ba§ an ber bemoof'tcn geKioanb,
tm Schatten roilbranfcnber Sörombeergebüfd^e, blüfjte, unb beftimmt fd^icn, mir,
roenn ic^ bic§ jemals erblidEte, einen ®erud^ jujufenben, unb bann oergeffen ju
werben: wai ^aft bu meiner 53ruft angctl;an? So mai)v mir Sott bie Süube »er-
gebe, id^ meine, meine Seeligfeit ift mir jugcmeffcn. 3d^ roei§ nic^t mef;r, roarum
ic^ aibcubä bie .'^nnbc foltcn unb beten foU: fobatb nur ber Jant für bog, wai
mir ^eute geworben ift, auSgeiocint ift. 3&ax'i nic^t, alä fie ftc^ ba, in i^rer
358 Tiesarten zn Band 1 — 4.
lieBHc^en Unfci^ulb, vov mir entfaltete, otä ob ic§, btefe S8er6inbung »on Eifen uiib
gleifd^ unb S3tut, bie gegen bie Grbe brüdt, gänjKc^ $u ®efang t)eritianbelt roorben
wäre; aU fd^roäng' ic§ mid^, rote ein Slbler, Ireifenb unb gcroöljt unb fopfüber,
in'§ JRcic^ unenblic^er Süfte empor, immer jauc^jenb unb roteber jauc^jenb: ic^ bin
geliebt! ba^ bie ganje SSelt, roie ein großer Dlefonanjboben, mir roieber^aüte: ic§
bin geliebt! — {(§ bin geliebt! ic§ bin geliebt! i(^ bin geliebt! fc^roac^^er bcr
y^a^fjaU liäpetnb no(^ oon ben äu^erftcn Sternen, bie an ber (Sränje ber g(^öp=
fung ftel^n, ju mir herüber sitterte. 3^r P I 24 2Ba^ o. P | 27 SJein bis
lamt. 30] §ier ift {ein erjbifd^öftid^er35om; fie unb it^, roir fielen nod^ nidit, §anb
in §anb, nor bem feierlichen ^priefter, unb griebrii^ä Sippe flliftert noc§, auf bie
grage: roiUt bu fie jum Süeibe? lein äittcrnbeä: ja, ^eroor. Siein, nein, nein! fag'
ic^; boS mar befc^logne ©ai$c, noci^ e^ ii^r famt: ic§ roerb' eurem ftoljen SReigen
mid^ anfi^lie^en. P [ 30 bu fuhlt P I 31 (SöttL bis 3eDä (£) folJt P | 33 Sugenb
E I 2182 fie nicht gesperrt P | an beine P | s-g benn in roetc^em St^merje fa^te
ftc§ nic^t ber aJfcnft^? SDie Qf^^f'S^ werben oerflattern, bie jroitfc^crnben, aui ben
^oUunbergebü)(^en, j?ät^ci^en, bu au(§ — unb roirft ni<i)t roieberle^ren, roie fie!
5Do<i^ P I 7 f., ba§ bir gleid^t P I 9 ©ottfc^alü ©ottfd^all (au? ber gerne) ^e!
darunter U. f. ro. und die Initialen §. ». fi. P
2. P September -Oktober, S. 15 — 54. gro^it^^ Fragment beä S(§aufpielä:
Äät^c^en t)on §eilbronn, oon ^. 0. flleift 3"'"'^'^ 3Ht. 3"'"''^'^ 2luftritt. @ott=
)c§ oll (tritt auf.) Ser (Sraf »om Strömte. | 213i2_i4 ©ottfc^all. ©i, roaS
ber (Sulud! So l^ängt ja ber .^immet »oller (Seigen. Sf* ^^^ ®crid^t fc^on oorbei,
geftrenger §err? — Slun, fo wa^r it^ lebe! SBir fte^n bort, roo bie ^ferbe grafen,
unb fc^auen unä bie Stugen rounb, eud^ auä ber SDIorbp^le rcicber ^eroortreten
ju fe^en; unb il^r liegt liier, roie ein Sa^ä baoor, unb fonnt euc§. — ©in P |
18.9 rocnn Sc^lo^ ffietterftrotil eine Ifäuloerpfanne, unb bie fionbftrnßc eine Sonner=
büc^fe gcro. P I 21 SBa§ bringt er mir, ©ottfd^all?
3. 24 5Der SR. gi. P n. s. f. 1 25 Sott grü&' bid^, %l. SD3. P ] 27-8 35er 0r., e. SB.,
(Sebot, geftrenger §err; P | 214i.2 gl. Sir., gnäbiger ^err, ein bis g., nod^ ganj
roarm, roie e§ bie ©räfinn eben P | 3 folgt Ser 0raf oom Strahle. 2Ba^
fagft bu? (er fc^t ftc^ ben ^elm auf.) ©ottfd^all. ©i, luftig! So bleiben roir
in ber ©erooEin^eit. P | 5 abgefc^loffen ? P (Parenthese fehlt) | 7 9J^., geftrenger
$err, bei P \ i^ roollte ber ^unglierr »on SBalbftötten P I jg.g möglich ! SJer
at^cingraf forbcrt — P I 20-6 S'I- 3'" SJamen griiulein flunigunbenä »on
S^urned bie Heine J^^errfc^aft Stauffcn »on euc^; jene brei Stäbtlein unb fieb^
3el)n Sörfer unb Sorrocrler, eurem Sorfa^ren, Dtto ©rafcn »om ©trolle, »on
bem irrigen, ^eter Gblen »on 2:t;untccf, (äuflid^ abgetreten; genau, unb mit ben«
felben SBorten, roie bieg SKajtmilian, Surggrof »on greiburg unb ber gung^err
Seorg »on SBalbftättcn , in früheren Seiten, in it;rcm SJJamen, get^an §abcn. P |
82 Slnbcrn P 1 21544 2Bo mag fie fic^ rooljl jeftt auf^nlten? P | 25 »ei bem JR^ein«
grafen, geftrenger $ierr, auf P I 07-9 unb bie Sonne nirfjt mcl^r ong. wirb. 3)er
So. »on greiburg, ben fte 0. ^., roüt^ct; u. P | 30 jroeifle ic^ n.: P | 39.1 g. bie
Ed. 2: Das Käthchen von Heilbronn. 359
Steinturg gu P | 32.3 Sring' mir bte 5|3fcrbe, (3ottfd)air, ic^ ro. r.! P 1 2I64 ffiort!
— Sring' mir bie 5ßferbc, fag' ic§, ic^ roiH reiten. (Sottfd^all (halblaut in bte
^ö^ie rufcnb.) Jlöt^d^en! 2)er ®raf oont Strahle. 2i}a§? — Sic fferbe,
©ottfc^alf, fag' t(§! 5Die ^pferbe! ®ottf(^. ®(eic^, gleich, geftrenger §err —
$el 3ung ÜKäbel! 2Bo Bleibft bu? Str. »er alte (Scd, bcr! SffiaS gel^t i^m
bo§ SKübd^cn an? ©ottfd). SBaä, mir? — S3ei (Sott, gnäbiger §err, roenn'ä
ein §unb roär', fo roürb' ic^ — ©tr. ©i fo, 9Jarr, bcr bu Bift! — 2)a§ fiät^c^eit
ifl bei feinem aSatcr geblieben, unb gc^t wieber nac^ ^eilbronn iuxM. ®ottf(^.
(betroffen.) SBaS fagt i^r? Str. fjort, fag' it^! 35ie ^ferbe roiU id^ f^ahtn, id^
roiH reiten. (2111c ab.)
4. 2I67 smajimilian SBurggr. P 1 Sääalbfiäbtcn E öfters 1 gSurggraf oon
%v. P u. s. f. I ig.ji Sd^. ber lieb[i($en fl. d. X^., bie mit weiter treibe belegt
ift. P I 12. i<) (a. ber Scene) P | j^ ®corg oon Sßatbftöttcn P n. s. f. | 19 »or b.
5pf. §ufen ba. P | 20 ^loä ^ I 21 fti^fi^Crt fehlt P I 22 "">> bis gcj. 23 ] "• 3u bcm,
iDoä id^ mit ifir cor ij&ttc, brauchte fte feine. P | 24 b. %. Sunigunbe 0. P
5. 2I62S.9 3iüci flö^Icr. SR. Sd^. (baä %t. auf ber Schulter tragenb, unb)
SR. 2B., mit ben SR. be§ ». (treten auf.) 2). 28. P | 217(5 9tci<^ fehlt P | nach 7 Die
Beiben flöi^lcr (treten auf) P | g "uftr. fehlt P ! u-is 3iitter Sd^. u. iRitter SS.
P u. s. f. I 19.7 hoffen, ic§ bin b. ®. u. eud^. P | 20 ft^"" fehlt P | gefagt. P 1
24 (unt. i^n) fehlt P I gj ocrftei^n. P I 33.4 Unb bie Some, bie in ben SKantel ge=
wicfelt, l^crangctr. m., fagt il^r? P I 2I83 (unt. i^n) fehlt P 1 3.4 ift Einem oon un&
bie Sd^n)., unb P | 4 tobtfr. u. s. f. 1 g Sö^lcrliüttc P I 10 Ungeroitter P | n meiter
f. P I 13 waren nach roert^ P | nach 15 3unge (in ber Jpüttc.) §e! I jg SBiUft
bu P I 17.8 35. er fte St. 3^^ §errn, bog luürb' i^ be§ Jlaifcrä §unb nic^t ob=
gefd^Iagen l^aben. — 3.! ®u P 1 21-3 ®- Str. foUft bu auffc^ütteln, Sä)l., u. b.
®. aurec^t legen, für e. fr. SB., ba« f., u. ipi. n. niirb in b. .§. §. bu? SBurggr.
0. gr. 3f' """^ jemonb im §auä? S. er fte Ä. SRiemanb, i^r Ferren. P I 24 brin=
nen P | 27-33 Surggr. v. %v. ®ut. «pia^ jefet l^ier. Sritt i}., Scb! SRitter
S^. §ier, gnäb'gcr $err. SBurggr. 0. gr. 2i^t ^er! (ein Äncd^t bringt bie
Saterne, bie SRitter befc^cn ba§ gräulein.) ©eorg 0. aBatbftättcn. Sie böngt,
toie tobt, Don ber Schulter nieber. SRitter SJ. (ju ben fiö^Iern). SBaS rooQt i^r?
SBaS ^abt i^r ^ier ju fuc^en? Seorg o. 2B. Sie ^at ben §ut ocrloren. ,§ätt'
lc5 i^r ben aSantel nic^t gegeben: ber SBinb fiätt' i^r aQe illciber 00m Selbe ge=
riffen. Surggr. 0. gr. ©i, ®eorg! So l^ätt' id^ fic ifir in ber Steinburg nic^t
auäjuäie^en Bronchen. JRitter Sd^. (}um SBurggrnfcn unb bem 3unfer t)on 3BaIb=
ftätten.) 3ft satte« gut, i^r ^etxn'i flann i^ gc^cn? Söurggr. 0. ^r. 6« ift
Slttcä gut. Sie fann fic§ nic^t rüfjren. ®e^' fc^mci^' fie herein, Sd^auermann, unb
bcmaäfe fte, Bi§ ic^ rufe. SRitter S(^auermann mit gräulcin flunigunbe
»on Sl^urnecf {ab.) P
6. 2192 ^«'^99'^if ""n greiburg unb ®eorg oon saSalbftätlen
(treten in ben aSovgrunb) Sitter SBe^taf (lagert ft^ mit ben) SRcifigen
(jur Seite.) S)ie fiö^ler (ft^iUcn hinten bie Sohlen, unb gelten ab unb ju.
360 Lesarten zn Band 1—4.
gpätcrl^in) ber flö^Ierjimge. 1' \ ig.j com fiautafug fohlt P I 20 *"' """ »««t
i^r oor ? SSBcnn ic§ bic^ rec^t oerftel^e. — P I 220i Don P | tjertrocfneten Fehler P |
4 unfere« P | g.g Unterfte ju Dberft, P | g rafenben Fehler P I 17 f. umfonft
Mm P I 13 ha.% fie com a. 3. ift, imb boju n. t. SerÄö^lerjunge (tritt auf,
bic Saterne in ber §anb, unb fprid^t mit ben Sllten.) | 19 toirft bis 20 ] >"• fie ni<5'
auf bic greiburg füfiren, unb l. u. 51. mit il^r t)or|o&en? Surggr. o. gr.
?!ein, (Seorg. ^ij roürbe feinem Änec^t jumut^en, fte an ll^r ä" »)oIIjie^cn. ^c^
bringe fte auf bie SteinBurg, ya i^rem ®alan, unb bcm ganjen Svojj i^rer SIn=
Beter jurüd. ©eorgo. 2B. ffla^! auf bic SteinBurg luieber äurüd? Surggr.
B. gr. 3a, lieber ©eorg, id^ rüfire fte nid^t an; \<ä) Bringe fte ju il^rem SicB^aber
juriicf. ®eorg d. SB. 3Jun, unb xoai, in aller äBelt, roiUft bu ba? P I 3^ ftitt,
mic^ bünlt? ohne (er i^.) P I 22I3 SJiog. biefen Sa$ Beroiefen. P | 4 fehlt P |
rupft E 1 5 kein — P
7. 221g Stro^Ie P I 10 (JJac^^er) ©ottfd^. nach SSorigcn. P I u— 222i 2) er
(Sraf t)om ©tra^Ie (in bic Scenc rufenb). S8inb' bie spferbe an, (Sottfc^alf, unb
füg' bid^ 3u mir. — ®a§ ift bis anjufpr. ®ottfc§aIl (oon auf,en.) §oIIa! gijr
Ferren! SBcnn il^r fo gut fein roollt — SRitter gl. 2Ba§ giebt'ä? ®ottfc^.
Sd^offt mir Si(f;t, jum §enter. Qd^ fte[;c f)ier mit ben 5pferben, wie in einen gad
eingenäht. Str. ©leic^, ®ottf(^aH, gleid;! Su foUft gleid^ joeld^eä ^aben. Stitter
gl. ©ort bli^t eine Satcrne. Str. $eba! S)ie fiöl^Ier (auä bem $inter=
grunbe.) ^urraffafa! §at ^eut ber Teufel l^ier SRcic^ltag? SJaä gieBt'ä? Str.
S^itterämänner, i^r luodfern fieute, bie ber Siegen treibt, Sc^u| ju fud^en in euerer
ilöljlerptte. 3ft'ä »ergönnt, einjutreten? Söurggr. 0. gr. (i^m in ben 2Beg trc=
tenb.) erlaubt, i^r .gerren! — Söer i^r auc^ fein mögt: in biefer §ütte, ift fein
'^ia% für euc§. ©eorg 0. 2B. (eben fo.) ^tir tonnt l^ier nid^t eintreten. Str.
2Sie? 2Boä? Sit fan« ^ier nidit eintreten? @eorg 0. SB. IDlit eurer Sßergunft,
nein. SBurggr. 0. gr. ®ä ift lein Siaum me^r, fic§ barin ju bergen, fflare noc^
SHaum brin: roir üBernad^teten felBft nid^t, rote t^r fe^t, im greicn. 2ßir finb
reifenbe Kitter, bie baS Ungeroitter tjicrl^er oerfd^Iagen; meine grau liegt in ber
§ütte tobtfianf, ben etnjigen äBinfel, ber leer ift, mit %er S3ebienung erfüUenb.
^\)X roerbet fte nid^t borauä »erjagen rooUen. Str. Q^r ^crren, ba§ tl^ut mir
leib, um mid^ unb eure grau. — firanl, fagt ilir? 2ln roaS? Diitter gl. $ot ftc
ein Sctt brin? Str. Sonn man i^r mit auänteln? — Kitt er gl. Ober fe^lt'8
i^r fonft an irgcnb etioaS? — SBurggr. 0. gr. SBir banten, i^r roürbigen Ferren,
roir bauten. Sie ift mit SlUcm »erforgt. 0 e 0 r g o. SB. Sie roirb ftt^ roo^l gegen
ÜRorgcn crl^olen. Str. 3Jun, fo rcünfc^' id^ cut^ eine glüctlic^e Sieife! ffiir rooUcn
«nS ^ier unter biefen Säumen Betten. — ©ottfd^all ! ® 0 1 1 f t^. (oon au^en.) §e !
Str. Sinb bie spferbe angcBunben? SRitter gL ^aft bu Sic^t? ©ottfc^. 30,
ber Sunge i^at ftc§ meiner erBannt. Str. Schaff bie Secten ^er, roenn bu fertig
bift. SBir rooücn unS ein Säger Bereiten, auf ber Erben, unter ben Steigen, (fte
(preiten i^re ajJäntel unter, unb legen fi^ nicber.) SRitter gl. Gg ift nic^t mßg»
Uc^, roeiter ju reiten. S!ie SeBirgöioege finb fo glatt, mon mögte ben spferben
Dd. 5: Das Kätliclien von Hcilbronn. 361
Sd^tittfc^u^e unteibinbcn, unb barüber l^inlaufen. ©tr. ©' ifl ni^t baS erfte=
mal, gJ^anj, ba0 wir auf bcm j^clbe, beim ©aftroirtl^ jum blauen Jgimtnet übcr=
naci^ten. 2Bn? mid^ tümtncrt ift meine alte 3)Jutter; benn bie wirb leinen 2Better=
feil buri^ bieSuft jucfen fe^en, o^ne ju benfen, er trifft mein §aupt. ©ottfd^alt
unb ber flöFileriunge (treten auf.) Kitter %l. Sringft bu bie Sieden? P \
2222 ®- Ö»e&t-) P I 6 3Kunbe, auf bem Stro^ bo, P I q führen P I n (erfd^r.) fehlt
P I 14 et. nicht gesp. E I 02 zweites mad^' m. loa ! fehlt P I 29 BWf t bie S. P |
32 b[o8 P I 2284 bis am g ] flotter junge (fte^t fid^ roieber um.) J)er ®r. v.
Strahle. 9Jun? SJitter gl. SGBaä fäumft bu? Str. 2Ba8 fte^ft bu unb ftedfft bie
^änbe, bie bu brauchen foUft, in bie §ofcn, unb bebenfft bic^? ©ottfd^alf. ^aft
fein §erj, Qunge? Äöfilerj. — SBei^ nit, ii^r Ferren. Str. (tad^enb) SBeiJ nit!
ilb^Ierj. SStU'g bem SSater fagen. — §arrt einen ülugenbHcf ^ier unb f(^aut,
roaä id^ ti^ue. (®r ge^t unb fprid^t mit ben beiben Sitten, bie am P 1 9.10 Sanbftr. ]
Sreppe P I 13-22 (^ auf e.) ©ottfi^. SDlein Seel! 3^r . Ferren, roenn id^ bie Sac^c
red^t bebenfe, fo rooHt' id^, ic^ ptte gef ^wiegen. SRitter gl. 2Barum ^afi bu'ä
nic^t get^an? (Sottfd^. SOüenn ber Qunge §er§ l^at, fo roirb'ä einen blutigen
Strang geben. (5paufc.) ®er ®raf 00m Strahle. SBie l^oc§ fd&ä^t i^r roofil
il^re S*^^"- SJitter %l. ^mmcr um bie §älfte geringer, alä bcrer, bie mit nnä
fein werben. — 3d^ meine, eä fmb i^rer ein ®u|enb. Str. ©l^er brüber, at§ bntnter.
JRitter ^L 2Bir wotten un§ einbüben, eä roären jinei. (^aufe.) ®ottf(^. Slber,
i^r §erren, pogt auf roo ber gunge bleibt! So nialir ic§ lebe, er fd^Iüpft' eben
com geuer ^inwcg. 2;ie Sitten, mit b:nen er fprac§, flehen allein. Str. SBirb
if)n boc^ ber Sujifer nic^t, ei)' er roieber gefommen? —SRitter gl. SRic^tig! Str.
SGBaä? ©ottfc^. »er Scufet fott mid^ ^oteii! Str. Qft er fort? SRitter %l
®r ft^tic^ eben in bie §üttc l^inetn. — Str. (Sottfd^att! 0e^' bod^ einmal, unb
mad^' bir ein ©efdpäft bei ben Sitten, unb l^orc^e, wie fte geftnnt finb. ©ottfc^.
9J!ein Seel! SaS »irb einen £ärm fegen, roie bei ber §oc^Kit oon ftanaon. (er
fd^leii^t fid^ in ben ^intcrgrunb unb fpric^t mit ben Sitten.) Str. Qi^ meine, cö
wirb SltleS bleiben, roie eä ift. — Spra^ ber Qunge nid^t, ei läge ein ge^amifd^ter
aJJann bei i^r? SRitter gl. SlUerbingS. Str. So wirb ber Sd^tinget nic^tä au§--
rid^ten. SRitter gl. 3c nun! — SDer Sunge mar fd^tau genug, Slnbern einbilben
JU fönnen, er fei e^ nic^t. SBenn er fi«5 auf'g Stroi^ Einlegt, neben i^r, fo fte^t er
au?, roie ein Satf oolt Aorten; lein SRenfc^ merft auf i^n. ©in gefi^idtcr Sd^nitt,
ber i^r, ungefe^en »on bem, ber fte beiüac^t, bie §änbe befreit; ba§ Übrige, mein'
idj, tl^ut fic f d;on f elbft. (5p a u f e.) SRitter Sd^ au ermann (brinnen.) ^e! §oIla!
Xie Seftie! 3§r §crrn brausen! Str. Stuf, gtammbcrg! ergebe bic^! (fte fielen
beibe auf.) Äunigunbe oon S^urned (brinnen.) §ütfe! SBurggr. 0. gr.
äöaä giebt'ä, Sc^auermann? (Die ganje Sc^aar be§ SSurggrafen ergebt fi(^.)
DHttcr Sc§. (brinnen.) 3^ bin angebunbcn! 5Die Scftie! 3c§ bin angcbunbcn!
flun. 0. SC ^. (tritt auf. hinter i^r) ber Äö^ter junge. Sö^terj. ^\et\ (crjciat
auf ben (Srafcn com Strafte.) ftun. 2Bo? Jlö^terj. ^ort, bort! Set)t iljr nid^t?
a3o bie gro&e Sic^e fte^t! SBurggr. 0. gr. 3t)r croigcn ©ötter: roaä erblid' i^? P
8G2 Tjcsarten zn Band 1 — 4.
8. 22324-5 ^aorcii.) ®er ilölileriunge. (Späterl^tn) SRittcr Sd^ouev»
mann. — ®ie SSor. P | 27 ftc^ bcm ®r. »om Strahle ju gügett.) P \ 28 SDl. Iio^er
unb oere^rter §err ! SJJ. e. P | 224^ von nun an fehlt 2)er vor ®rnf E (nur v. 23O15;
Schwanken n 12) | ^^i^, beim Jupiter — Stuf ! ©reift fte! P | u 2B.! 2)u ©cf;änb=
Hd^er ! P I u (ftr.) fehlt P | 225i7 geuerl)acfen E | 27 «ipr E | 2264 $aupt ^crab ; P |
5 JRitter SBe^laf. P | 7 3Ittter ©d^auerinann. P | ^ (Srafen, E \ 13.4 Su
l^auft noc§ mir? 9Jttter gt. Stuf, Oottf^alf, jeßt! Ser ®raf 00m Strahle.
J)u l^aft 9]oc^ fo oiel §erj, bu lügnertfd^er Srautmann? (er jie^t u. P 1 17.9 ®eorg
t). äBalbftätten (jum SBurggrafen.) (Sott! 3Keine§ Sebcii« ^err! 2Ba8 ftarrft
bu fo? Surggr. 0. gr. SBBeljmir! S!Ba§ ijl gefc^e^n? ©eorg ». SBalbft. Sift
bu getroffen? 9Jitter SSBc^taf. ©etroffen ift er — einer (auä bem Raufen.)
äBanft — ©in SInberer. Uttb BIeid;t — (Sin Srittcr. Unb fättt — Diitter
Sd^auermann. (Sleid^ einer ©ic^e fcf;metternb fällt er um! Sllle. gntfefecn!
D (Sntfc^en ! P I 19 (br. 0.) fohlt P | 20 2tuf bis %r. zum vorigen V. P | 22 ©"tt
f)at gertd^tet! 1 §.! e.!P | 26 (bie ^parti^ei be§ »urggr. eutweid^t, P | (Seorg
von Sßalbft., P I ben S. nicht zu korrig. JS ii^m P 1 28 Straijle (über ben 33.
gebeugt.) P | 31 (unt.) fehlt P | 33 (fagt ii^n Bei ber §anb.) P | 34 Unfeliger P |
35 — SfBaä ii^r? (^paufe.) P | 2272 fprec^ien, P | 7 SDUr unb:greifHd^ ! P I n i^n
an! P I 12 jene ^. l^in. P | jg.g Str. (jum gräuicin.) S. eure regen ®eiftcr,
gräulein! SBie er am SSobcn machtlos liegt gcftredt, P | 25 ®tr. (mit a3eiorg=
ni&O P I 28-34 ®- S- ^^^' 5Der (Sraf oom Strahle. §ier ift ein Sig, mein
gröulein! flommt! Sure §onb! (SeBt ^er! §ier tagt euc§ nicber. (er fii^rt fte
auf einen @i^.) SBie fü^lt i^r eud^, fagt an? — Schafft SBaffer, (Sottfd^alf! —
SSBie fü^tt i^r eu($? (er fc§t fic^ bei i^r niebev.) flunigunbe. ®ut, gut. Str.
SWic^ büntt, i^r sittcrt? SBoUt ü^r nid;t boä ©eroanb, ba8 eud^ umfc^ltegt? —
SoU id^? — Äun. fiagt, tagt. (Sä ge^t »orüBer ft^on. Str. So fü^tt i^r eud)
ein »enig leidster jc|t? P | 2282 2). £. ber 31. l. mir bämmcrnb ip. P I 5 (mit
einem fc^meren Seufjer.) P | 13 i^r? Unb roaä rooHt' euc^ biefer SKann? P |
15 D mein ertaubter §err, wie freu' ic^ mid^! P | 20 wir, mit S)an! in %!). noc^
P I 24-8 SJ. %i)., i^r? Äun. So P | 3a nicht eingezogen E | 27 (ft- a.) fehlt P |
nach 30 (er ftc^t auf.) P | nach 229g (fie legt bie §änbe fc^merjooB »or ba« ®e=
fid^t.)P I c-9 (Sottfd^. (1^. ju giammbcrg). Sie S§. ift e§? ^ört' ic^ nic^t [so]?
Diitter gt. Sie ift'ä! <Si ift bie gurie, bie mir gefud^t. P 1 2t ®. S;^-/ t>ie »«id^
evtöf'te, bir, bie mutfi'ge, P I 24 (ber flnabe fügt i^r bie|>anb; fte P I 26 "'S'"-
äßaä P I 29 (n. 0. S5.) fehlt P I 23O2 Dor! SHitter gl. (ju ®ottfd).) gort, bu!
(55ottf c§. (ab.) P I 3 (n. e. 5)3.) felüt P | 7.9 91., n.! 5!Benn i^r mic^ tiebt. — 3^
Kagte nid^t, ajJügt' td; auc^ gteid^ in eure Ä. ro. P I j^ meinen E | ji (il^n unter«
brec^enb.) P | jj.g ^el gtammberg! i.'eud;te! (er fü^rt bie Saute ab; gtammberg
mit ber gadfet folgt.) P
9. 23I3 möglidi? E [ 29 fr. die Worte des Grafen nicht in Gänsefüßchen E\
23224 rlfet' Tieck s. Anm. I 33 er £
Die 9. Szene lautet P:
Bd. 2: Das Käthclien von Hoilbronn. 363
gjeunter aiuftrüt.
S)cr SSurggraf non fJrciBurg (oerioimbet am Söoben) ©eorg oon SBalb'
ftätten (über il^m; jur Seite) S)ie il5l)ler.
®eorg oon Sffialbftätten.
JRimm l^ier von biefem SSaffer, aSoj! 2Bie geJit'ä bir?
gü^lft bu ein loeiiig beffer bic§?
SBurggraf oon greiburg (Pe rid^tm i^n auf, ex trintt.)
2ld^, (Scorg.
Ser erfte flöfller (betra(^tet i^n.)
G§ fcf;eint, er ge^t, too aUe§ g'c>W-
®er Zweite.
Sein Stug'
3ft bunfel, feine 9Jägc[ blau roie ÜBad^ä. —
®eorg »on SBatbftätten.
Sag' mir, o SWas, e^' beine Seel' cntroeid^et,
SBobur(^ l^at bid^ bie§ SBeib fo fd^roer gereijt?
SBobuvc^ l)at fic fo grimmig bid^ gereijt?
®a§ bu fol(^ eine Stjat i^r anget^an?
Söurggraf con greiburg.
D ®eorg! SBenn ic^ baä fagen fönnte —
©eorg von aSJalbftätten.
®ag' c3.
SSurggraf oon greiburg.
5Den 3lt[;em meiner ganjen S"8«n*' Oäb' id^.
Um nur bie fieben SBorte augjufprcc^en.
Seorg uon SBalbftätten.
S)u ^aft jetit eben breisefin fd;ou gefagt. —
SSurggraf oon grciburg.
3ft fie ^inrocg mit i^m?
Oeorg tjon 255a[bft(itten.
S)u lannteft it)n?
— (Si mat bcr 0raf oom Strahl, ber fie befreit.
SSurggraf oon jyretburg.
3ft fie ^inroeg mit i^m?
(Seorg oon 2Balbftättcn.
Sie finb ^inroeg.
Gr nai^m fte mit fit^ auf fein Sdilog jum Straf}!.
SSurggraf von greiburg (mit eiutm Scufjcr.)
D (Seorg!
©eorg oon SBatbftätten.
%ai bentft bu?
364 Lesarten zn Band 1 — i.
S3urggrof »on gretburg.
SDiorgen liebt er fte,
Unb übermorgen ift er mit i^r nerlobt:
Unb bod^ —
©eorg oon Sfflalbflätten.
Unb bod^ —
Burggraf oon greiburg.
Unb bo(§ — i^m loäre beffer,
SBenn er ft(5 einen ©rben toitt erjieten —
®eorg »on SIBalbftätten.
SBenn er ftc^ einen ©rben wili erjielen?
SJurggraf oon greiburg.
Qn einem SSeln^auä freit' er eine Sraut.
®eorg non SBJalbftätten.
S)u unbegreiflid^er 5|Jrop^et! SBaä wei^t bu?
Burggraf oon greiburg.
3c§ roiU bir fagen, greunb. 3c§ mar einft —
©eorg oon Sßalbftötten.
9Jun? 5Du warft? —
Burggraf oon greiburg.
S:ob ftarrt mir auf ber 3"no'^ ^ '""« "^t fpred^en. —
©el^t, fragt —
©eorg oon SBalbftätten.
SBen?
Burggraf oon greiburg.
gragt -
©eorg oon SBalbftätten.
Dlun, fpri($! SBen foQ id^ fragen?
Burggraf oon greiburg.
ilBie ^ci^t bie 3ofe fcbon, bie um fte ift?
©eorg oon SBalbftätten.
SRofalie!
Burggraf oon greiburg.
grogt Slofalien, bie mein' id^.
Unb nun la^t mic^ jufrieben, eä ift axii.
(er finft tciebct jurücf.)
©eorg oon ffialbftätten.
ßommt, la^t unä i^n in jene ^ütte tragen.
(fit (c6en i^n auf unb tragen i^n fort.)
Bd. 2: Das Käthchen von Heilbronn. 365
Die 10. Szene lautet P:
Sceiie: Sd^Ic^ SBetlcrflta^L (Sin ®emad^ in bcr iBurg.
3c^rtter 2luftritt.
gräulein flunigunbe DonXi^urnedt (am ^u^tifc§, Befc^äfftigt, He le^fte^onb
on i^ren atnjug ju legen, hinter i^r) 3iofalie.
flunigunbe.
anic^ bünlt, Kofolie, biefe Socfen finb
3u jiertic^ ^ier. SBaä meinft bu? Ca ift ni^t
SKein SSitle, roaä bie Äunft fann, ju crfc^öpfen,
asielmei^r, reo bie SSebeutung minber ift,
SKögt' id^ bid^ gern nac^läffiger, bamit
®o§ ©anje fo oottcnbetev erfd^iene.
gieE), bicfcn ©tein, ber biefen Sufd^ oon ^ebern
3ufamtnen^ält: geroi^! er fte^t mir gut;
er roirft ben ©[anj, ben funtelnben, auf mic^;
Soc^ ftreu' ic§ biefe ^aare über i^n.
So fd^eint e§ mel^r, er nimmt ben (Stanj oon mir:
gi^n f eiber, freiließ, fie^t man loeniger,
2)od^ baä ÖSemütl^, baä i^n oerbarg, fo mcliir.
Sofalie.
©eroij! Qn manchem Sinne i^abt i^r 3Jec§t.
S)a fömmt er, benft mon, über^ SOJeer unb bietet
3Kit feinem Strahl ftc§ an, unb i^r oerfc^mä£)t ü^n:
3l^r werft i^n §in, iv>o mon i^n faum erblidtt.
jDaS aber mußt' ic§ nii^t, ba^ eä eud^ me^r
Um baS ©einüt^ ju t^un ift, ali bie Stirn,
2luf bie il^r mir befahlt, il^n aufjufteden.
Aunigunbe.
So ^oft bu bid^ geirrt, Siofalie.
Sie flunft, bie bu an meinem 5pu^tifd^ ü6ft,[.]
3ft mel^r, alä blo§ ein finnereijcnbeä
SSerbinben oon Oeftalten unb oon garben.
5Da§ unftc^tbare 33ing, baä Seele i^eigt,
aJlögt' ic§ an SlBem gern erf(I;cinen ntac^eit,
Sem 2;obten felbft, baä mir »erbunben ift.
Dlirfitä fc^ä^ ic^ fo gering an mir, ba^ eä
Sntblöfet oon jeglicher SJebeutung toäre.
ein Söanb, baä niebert;ängt , ber Schleif entriffen,
ein Strauß, — moä bu nur irgenb roiUft, ein Sdt;mudf,
©in Äleib, baä aufgcfc^ürjt ift, ober ni(§t,
©inb 3ü(l' 0" tnir, bie reben, bie oerfammelt
36(5 besaiten zu Rand 1—4.
5Da§ S3ilb ooit einem tnnern guftanb geben.
§ier biefe geber, fte^, bie bu mir ftotj
^aft aufflcpflanjt, bie aitbcrn überragenb:
®u roirft nid^t leugnen, ba^ fie etwai fagt.
3u meinem Qwed i)iut beug' ic§ fie bonieber:
Sie fagt nun, bünft mic§, ganj roaä atnbereä.
SBcnn mit^ ber junge SR^eingtaf ^eut befuc^tc,
@o lobt' ic^, ba^ bu mir bie Stiin befreit;
S)oc§ roeil'ä ©raf SBettev ift, ben i(i^ erroavte,
©0 lag ic§ biefen Schleier nicberfaUen;
9Jun erft, nun brüct' ic^ ouS, roaä id^ empfinbe,
Unb lel^r' i^n fo entpfinbcn, roie er fott. (fie (le^t ouf.)
SEcr na^t?
üiof olie.
SBo?
jtunigunbe.
©raupen »on ber ©allerie.
SJofoIie.
Gä ift —
fiunigunbe.
^orc^! — DiQfc^ bie Sachen rocg, SRofoIic.
SHofalie.
2Baä träumt i^r? Ca ift niemanb.
Ä u n i g u n b e.
SJiemanb?
IRofalie.
Siicmanb.
S)er SBinbaiig max'S, ber mit ber SBetterfo^ne
(Setiirrt.
Äunigunbe.
SIRic^ büntt', e§ war fein gugtvitt
— 9Iun, nimm bie Sa^en »eg, JRofalie.
SHofalie.
gürroa^r! Sie^t man in biefer gaffung eud^,
SDieint mon — id^ roag' nod) nte^t ju fagen, loaä?
Äunigurtbe.
Saß ba§. a^anon ein SinbermaL —
(fie tritt irictet tcc ben ©pieBel.)
3td^,(^reunbiiin!
2Bie Dielen I5anl Bin id^ bem SufaU fc^ulbig,
5)er bi(^ auf bicfc« Sc^lo^ ^ier^er geführt.
Rd. 2: Pas Käthehon von Hellbronn. 367
SSon aUen SBünfd^en, fte^, bte mic§ burd^ biefe
aSer^äitgnißooUe Stacht Begleiteten,
Söar bieä ber grö^efte — unb er ift mir erfilllt.
Kofotie.
5^r nennt eä Siifatt! — aJJeine griS mav'S,
3(^ f)ab'i euc^ fdt;on gejagt, fie felbft leibhaftig,
Sie flöniginn ber fingen flammerjofeu.
211S euc§ ber Surggraf mir entrijfen §atte,
Unb id^, umiii-enb in ber ginfterni^.
Seicht roei§, luie ic§ ben gu^tritt roenben foll,
3eigt gegenüber, matt nerseicfinet, ftc^
ein jarter 3)Jonbfc^eing = SiegenCogen mir.
3(^ lann nicf;t fagen, roie mi<^ bieä erfreute.
Sur(^ feine $fort ermuntert geJ)' i(§ burc^,
Unb fte^', am SDiorgen, oor bem Sd^loß jum Strol^Ie.
ilunigunbe.
3c^ löitt i^r einen (Sotter 5 2;empe[ baun. —
2tc§, Sl^euerfte! flannft bu mir fagen, roaä
aus biefem SBüt^ric^ mag geioorben fein?
SBir liefen bei ben fiöi^tern il^n jurüd.
£e5t er? — Sag' an.
SRofalie.
SSenn SEünfd^e tobten tonnten.
So fagt' ic§: nein. — 3d^ roeip eä nid^t, mein gräulein.
Jlunigunbe.
©e^, unb erlunb'ge bid^ banac^. — ©ie 3tu^e
3ft meinem SBufen frcmb, biä id^ eä roeig.
SRofalie.
Ser alte itne(^t, ber eben nod^ im $ofe
SDen aSorfoU melbcte, tjerfidjerte,
er würbe nimmer roieber aufcvftel;n.
Jl u n i g u n b e.
ftannft bu mir fagen: er ift tobt, SRofatie:
Sie Sippen fmb auf eroig i^m gefc^Ioffen —
gebroebeä ffiort ber a3otfd;aft loiQ ic^ bir
SDUt einer iJScrle, niie ein fiönig, lohnen. —
(intern fie jum 5tnflet geljt unb ti cffnct.)
Nun folgt der Text E 234io— Ende | 19 (bei bem ^pufttiftö.) P I 22C24) Ä""- (»•
c. Stütze oon brausen berein unb betracfitet fie.) P
11. 235j2 V. Str., fulüt P I 22 3Äuttcr, 3Bcnn i^r ertoubt, mein gräutein. P \
368 Losarten za Band 1 — 4.
24-28 Sort jc^t, Sofalie! — (ju bem SBebienten.) 3(§ Bin Bereit, bie SBürb'gen
ju empfangen. Siofaüe unb ber SSebiente (ab.) P
12. 2362 2)er bis Strai^le vor ®räftnn P | 3 g. Äun. »on S^urned. P |
4 (ge^t ber ©räfinn oevbtnbUc^ e.) P I g f.? (fie fü^t i^r bie ^anb.) P I 9 ©räfinn
^elena. P n. s. f. | 12 B.? (fie Iü§t i^r bie Stirn.) P | ^ flun. (fü^t i^r bie $anb
nod^ einmal.) P | ^4 SRed^t gut. 3^ -P I 19 erhoffte P | 23 2)cr E (später nur ge-
legentlich) s.o. I 24 ^iin g.! Sa^ i^r banad^ fragt, »ergebt mir, P | 26-7 3^^
glaub', ber ©. roar'ä, an b. i. m. ©efd^idtoä ft., ba id^ oom 5)}ferb' eu(§ i^ob. P |
29-32 »erlebt? flun. ©ä bis wir ^ier 2)ie§ Sc^l. e., baß fie blutete. P | 2373 SB.
ti ber Surggraf P | u. e. fehlt P 1 g fic§ roieber äur P | 20 Erinnerung E \ ge^
fc^eJ)en P 1 23 meiner SSr. entfd^lüpft, P ! .g iE u n. (mit unterbrochener Stimme.) P |
29 bie ®uten P I 2382 m., S^rroürbigfte, ro. P | 3 erlaubt, P | 4 unb fehlt P |
5p., unb tritt bamit vor bem (Srafen vom Strafile.) P | 14 SB. ^ier bie§ P | 28 W^
n. P 1 eu(^ fehlt P I 29 zweites bei fehlt P | 3^ entfc^., wa^ fie roert^ fei. P |
2394 auc^ Sarahs alter, P I 15 9Jun benn, fehlt P | g., grau ©räfinn ! P | 17 ic^
mein ©efiH^L P 1 13 Jffiie man in SB. fpri^t, gilt mir gleid^niel, P 1 19 biefe S3r.,
fog' id^, e. P I 20 ä- ^'^^ 5Document u. L eä P | 21 unbefonneS Fehler E (zwei-
silbige Senkung P wie mehrmals) I 00 ^un. (inbem fie noc§ an bem Sufen ber
©räfinn liegt, unb fic^ bie Slugen reifest.) P | 29 nichts gesp. P I 32 Verbringen,
P I 24O2 Schluß gut. — P gut, £ I j (5p.) fehlt P I g-jo ®r. §el. Äommt! Sam»
melt euc§. — SSottt ii^r eu(§ nieberlaffen? Segelirt i^r an bie freie Suft i^inauä?
Äun. Sagt, lap! S' ift fc^on oorüBer. (fie fagt fi(§ unb trodnet ftc^ bie älugen.)
5!Bann rairb eä mir Erlaubt nun fein, nad^ S^urnedt aufäubrec^en ? ©r. §el. Sffiann
i^r eä roünf(^t. SWein So^n wirb euc§ Begleiten. 31^^ l^abt Bloä, il^m bie Stunbe
äu beftimmen. Sun. So fei'S — auf morgen benn! @r. §eL 2Ba§! 5Worgcn
fd^on! SBoUt i^r nid^t ein 5paar Xag', mein liebet Äinb, S8ei unä oerioeilen? 5IBir
iDoUcn 58oten fd^tdEen, Sie eure jcürb'gen 5Settern ^eim Beruhigen. Äun. 3t§
fe^ne mid^ an i^re 58ruft äurüdEe. SBenn'g mir oergönnt ift — ©r. ^eL @ut,
gut. 5lßie i^r looUt. So mögt i^r, mit ber SKorgenbämmrung, reifen, itun.
Erlaubt, bag i^, auf einen SlugenBlidt 5DJid^ je^t — ©r. §el. — ®el^t, ge^t! Sir
roerben cud^ ju Sift^ boc^ fe^n? flun. (mit einer Sßerbeugung.) ^d) lioff'ä. Soä
Bolb mein ^erj fic§ fammelte, §aB' id^ baä ©lüdE, euc^ roieber aufjuroartcn. (ab;
bie ©räfinn giebt i^r bie §anb unb begleitet fie bii an i^r ßimmer.)
18. 24O22 3>er bis Strafte, vor ©räfmn P | oon Fehler E \ 24I3 miäf. P |
5 1^. SSermäl^lung f. P | g-n fehlt P | 13 Soff E wie öfters I 14 (ai.) Ser Soor»
^ang fällt. Ende P
III. 1. 2402 5)jräl}gen ganz vereinzelt | 2. 246i7 g. u. BL, I 4. 249i8 au§
ben I 5. 251i 2er ©r. hier (25517.27) I ß- 2524 gnäbiger Schwanken der For-
men I 2539 D ©n. I 25732 Schärpe. Druckereikorrektur gemäß der vorigen Pa-
renthese, hinton berichtigt E \ 9. 26O21 auf? 1 13. 26420-5 ^erab leicht ver-
schleifbar; vielleicht schrieb Kleist 1^'raB wie ^'runter u. dgl. („SchrofFen-
steiu") I 15. 268_,3 Sillten | 270iß guttcral
Bd. 2: Das Käthehon von Heilbronn. 369
rV. 1. 2724 oon Stein | 13 laffen? | 273i3 ^a (3e Tieck) s. 2745.,o |
2. 2759 paor Str. I 23 biefen I 30 trgenb oon I 32 erfd^racfft I 27603.5 Mugenliebcr i
277.3 äB"' 'a^ I 278ii lioff — ? I 18 bift -? 1 2825 »ettuc^ 1 19 i^! I 32 flüfterteft,
mein | 2849 mat ein | 5. 28602 "«^ 1 6. 28733 b" ausgefaUen? | 8. 29O30 flüftert;
alte Interpunktion zu vrahren 1 29I9 §unb
V. 1. 2925 com 2Ö. 1 293i7 ®rlaff' (öfters laf}') | 22 an einanberf. | 29*22 ®-
Ü. korr. Kleist hinten E für SScrtocgncr [ia der Berichtigung S. 198 Jöerroegener],
bu, I 295i2 bla^'t I 296i4 Sp]^t)n£ I 2. 2975 fed^gse^n vereinzelt gegen Kleists Norm,
s. „Krug" 706 ff. | 4. 299^3 SBerricgelt, I 6. SOOoy bie zu streichen? 1 7. 30I3 Der
bis Str. fehlt i 11. 3O621 i§t s. die Anm. (nie in Briefen; ein einziges Mal in
der Hs. der „Schroffensteiner", hier S. 306 u.) I 12. 3O817 «"i^^- ' 30932 f«""' I
33 roelc^en I 13. 31O23 eröfnet | 33I3 ^erm ^errn auf der ZeUenscheide, gewiß
nicht absichtliche kuriale Verdoppelung.
RIeift. IV 24
370 liesarten zu Band 1—4.
2)ic $crmattugf^Iat^t (S. 313 — 454).
N: S. 109 — 242 ; gewiß im ganzen sehr treu anf Grund einer preisgegebenen
alten Hs., wahrscheinlich noch weniger geändert als der „Homburg". Über
verschollene Hss. sieh oben S. 283 ; an Ulrike, Prag 17. Juli 1809 ; an CoUin,
Gotha 28. Jan. 1810. Brentano an Arnim, 3. Febr. 1816 (Steigs „Arnim" 1, 344):
„Zur Kleist [Frau Marie v. Kleist] gehe ich alle Freitag , Pfuel und der Schütz-
Lacrimas sind immer da . . . Wir haben Kleists Hermann dort gelesen."
Immer ^errmann. — Motto sieh oben, S. 38.
20 U^r u. s. f. 1 56 Änderung e§ meiner unnütz | 155 Sluguftuä ohne Genetiv-
Apostroph u. s. f. I 190 Sßeften sinnwidrig, s. 178; Kohlraann, „Archiv für Litte-
raturgeschichte" 8, 129 1 213 ©renjcn wie 212 ? I 235 frei I 410 abjufobcrn 889 er»
fobert unkleistische Form | 540 faJ|' | 541 eingeftämmten gegen Kleists Norm,
auch in der „Verlobung" 33229 | 569 üpp'gern ? 1 631 löf't 1 698 Sagen, I 781
ffir (wie 1765, 1775, wo gar keine besondre Betonung); 791 3^m wie 1598, 1770;
2397 3^r 1 788 Scn I 825 i|t s. Anm. zu „Käthchen" Bd. 2, S. 3O621 | 855
SDleineft? I 889 s. 410 I 934 3et)ä u. s. f. 1 1004 roaä jum I 1010 triff t'ge | 1163
aBann | 1195 überfteugft doch bildet Kleist immer flcuc^ etc. von fliegen | 1266
SBie fo 1 1278 gürften^anb I 1317 §oUa^ I 1351 Mrminiuä Genetiv wie sonst |
1358 ä(i)ten | vor 1363 roinit ben | 1375 eifern' s. „Guisk." 36 | 1382 röm'fc^cr?
z. B. 1475 I 1443.1729 la^' I 1538 appeninfcOen ^unben | 1668 umg ^immeBro. |
1073 Xobi, I 1701 bift — ? I 1704 mir? I 1711 zweites Komma fehlt i 1755 tprtgte |
1835 fätt'ft I 1862 ben 33. 1 1881 iffifft | 1892 Sloorgrunb vermutet Kohlmann,
„Archiv für Litteraturgeschichte" 8, 130 s. aber hier Bd. 3, S. 153 I 1909 3p^i |
1910 3Spl)iton genannt aber Seftimmt und genannt gehören fest zusammen,
s. 1914 f. I 1988 4ialf (£)att't „Amphitryon" 1804) | 2027 »orbertrapp sieh die
Anm. hinten | n.ach 2226 folgt i^n I 2232 i^erjerl^ebenbcm 1 2236 fr. 2260ff. d.is
Lied petit gedruckt I 2274 biefen I 2283 Seiten | 2323 flf. Unter.sclieidung zwi-
schen Si^r und Dual il^r nicht durchweg ganz sicher I 2344 ffli§ I 2361 Sirfl' |
2375 eiifium nach Schreibung der Zeit | 2403 bester I 2409 g^erusfa, gr. I keine
Anführungszeichen | 2434 SSorfall? I 2453 Unb et»e | 2480 Seinen | 2543 ^elbin,
gr. ti. 2409 I 2544 gcfialtcn? 1 vor 2569 eine Ante (derselbe Fehler 192jji £)
Bd. 2: Dio Hermannsschlacht. — Bd. 3: Prinz Friedrich von Horabarp. 371
Band 3.
^rut5 Sricbrid) tjon ^omfiurg (S. 1 — 126).
Von einer verschollenen — als Drnckvorlago aufgebrauchten? — Hand-
schrift Kleists stammen
h : .Schreiberkopie , nicht von Kleist revidiert , 270 S. kl. 8 ", roter Papp-
band , bestimmt zur Überreichung an die Prinzessin Wilhelm. Dem Titelblatt
folgt das Widmungsgedicht (Bd. 4, S. 48). Aus dem Nachlaß eines Gymnasial-
lehrers von B. Erdmannsdörffer in Groifswald erworben und in den „Preußi-
schen Jahrbüchern" 34, 205 gewürdigt: jetzt auf der Heidelberger Universitäts-
bibliothek. Benutzt von Zolling, abgedruckt mit minimalen Versebon von
E. WolfF, Minden o. J. , von mir mehrmals durchgesehn.
N: S. 1 — 108 mit einzelnen Änderungen Tiecks, der zunächst wohl zum
Zwecke von Rezitationen im kleinen Kreise gewisse Kakophonien und Gknch-
klänge oder Wiederholungen beseitigte, auch, ohne durchzugreifen, öfters Dnfel
durch D^eim ersetzte. Ein paar Änderungen mögen in der Druckerei erfolgt
sein, h enthält etliche Fehler, vordient jedoch überall den Vorzug, wo man
keinen Gmnd hat, eine hinterdrein von Kleist selbst eingetragene Korrektur
anzunehmen , z. B. ^inab für ^erab. Die Interpunktion ist nach h und If ge-
meinsam durchzuführen. Tieck hatte eigentlich Solger zum Revisor bestimmt;
„Krit. Schriften" 3, 17 über die Schwierigkeit der Rezitation : „Manche Härten
und Anstöße wären auch wohl ausgeglichen worden, wenn unser Freund Solger
nicht gestorben wäre, der in der Correctur dem Vers« hie und da hätte nach-
helfen können." „Ich lese eben den ganzen Prinzen in Kleists Handschrift",
schreibt am 1. Mai 1816 seinen Brüdern der in der Berliner Realschulbuch-
handlung angestellto Ferdinand Grimm (Steig, „Nene Kunde", S. 124).
iperfonen. 7.18 SReiterei Mdtev N u. s. f. (vor 739 Acuter) | 19 jebc« N wie
vor 715; s. auch „Gniskard" vor 1.
29 Qtt nicht eingerückt {h neue S.) I 42 3"rücl! bie h 3.! 2)ie N was
aber vielleicht als vokativische Wendung an die Fackelträger zu halten; vgl.
Der »ütteC ! | 61 i^m, eitel wie iV I ailöbc^cn no^n h \ vor 70 ben h I vor 87 ben
^t. N I 102 Schemel? H I vor 110 ^0^. (betr. i^n) ist zwischen gonj u. rafenb
gerutscht N I 136 «porole h | 164 meinft 7t | 158 3co« 1 163 — erst 164 | 204
ftel^en N | vor 219 u. Überschrift 259, 269 Sruc^fe^ iV I vor 233 ber ^r. N aber
Kleist wechselt z. B. im „Kohlhaas" bcn Sd^to^ooigt unb Serronlter und bem
24*
}72 Lesarten zu Band 1 — 4.
3cf)I. u. bem S?., bcn goUroäd^ter u. S^orroärtcr u. dgl.; s. nach 312 ber hN\
253 §errn N \ 255 gadelb. Fehler N \ vor 317 (ritt.) fehlt N | 356 2)u, ber beii N
s. Fußnote I 382 minbcften N \ 399 ücrtvauen N \ vor 400 2) er D. Flüchtigkeit
Kleists, durch 378 nicht zu halten I vor 429 Dberft N I 437 linlen besser in
linfem als in SinEen zu ändern, da durchweg vom Flügel (254, 307, 452) ge-
sprochen wird und im ganzen Stück nie der Ausdruck „die Rechte, Linke"
vorkommt; hier entscheidet auch 435 | 441 Jlirc^t^urmsfp. 2f \ nach 462 Siegeäg.
N I 473 bcn N es handelt sich aber nur um Homburg, s. auch 478 1 480 ben h |
489 das ? 2V ist gut, denn man hat bu? zu ergänzen | vor 498 Sorfe 2^ | 501
Seine ©d^Iei^teve N die Vorlage (Kleists e und n sind manchmal nicht zu unter-
scheiden) wird schwierig gewesen sein: der Kopist hat den Schlußbuchstab
von Seinen nachgetragen | vor 510 ®ie fehlt fortan meist N unregelmäßig h |
vor 525 i^r durchgestrichen, darüber mit Blei fie von fremder Hand | 583 rer*
waif'ten N s. Fußnote | 604 ^olbcn h N \ &12 lebenbigen N | vor 621 @eorg
fehlt N I 640 je nicht nnterstr. 7i | 697 Seförberung h \ 713 Sommt bis Slrm'
ans Versehn zu Homburgs nächsten Worten geschlagen h \ euren, nicht Suren
s. 510 1 vor 715 Dberften N \ jcbcä N s. o. ^erfoncn | vor 739 anbere h | — SJie
SSorigen. fehlt | 748 baä i^.? iV I 752 (fielet N Kleist hat derlei öfters | 761 «ffei»
lern 2V I nach 763 einigen 7t | 764 tretenb fehlt N I 776 SB. bift N s. 289 i nach
776 fid^ fehlt N I 778 Seinroanb N ] 788 bebauern N \ 797 @L! ©u 1).: gl.! N\
810 augbrüdlid^em h | 822 ff. keine Anführungszeichen | 834 erfreuen N | 875 (S^'
fte^ I 882 SobeSu. h \ 887 bic^ N Kleist schwankt I 903 g^erubinen h s. Anm. |
905 2:9rannenreici^e gemeinsamer Fehler h N{3. Schmidt korr.) 1 918 i^ier fehlt h [
929 unbefonnener h I 934 ^intergrunb N unentscheidbar | 948 §ol^enäollern
(bricht auf). 2lud^ gut! ©leic^oieU Der ^rinj oon ^omburg. aöo^Ian! u. s.w
Weder der Aufbruch noch der Ruf passen für Hoheuzollern ; ich nehme eine
Unklarheit in der Vorlage für 7» iV an xmd andre wie Zürn , „Archiv für das
Studium der neueren Sprachen'" 81, 477 1 nach 964 Sie fetbft fe^t 7t der Schreiber
wird fe|t erst verlesen und dann die Streichung vergessen haben | 966 flnie |
967 Ijieri^a- N I 968 euren 7t 1 984 Sie^ biefe h | nach 992 Schultern N \ einem N \
1020 gefc^e^cn N \ 1039 Su a. 1 1046 X^eure Lesefehler 7t 1 1055 toarb N I 1056
finftrer 7i I 1058 bem 7i | vor 1062 Sfnfc^auen N \ 1063 ^ielt | 1078 com deutlich
auch 7i I 1087 Di^eim xV | 1088 felbftänbig N gegen Kleists Brauch („Marquise",
Briefe) ! 1094 Di^eim N \ 1100.1 keine Anführungszeichen I 1109 Dl^m N (1132,
1451 7t i^j , sicher willkürlich und nicht einmal durchgreifend ; was Kleist, der
wechselt, im offiziellen Exemplar für die Prinzessin Wilhelm unanstößig fand,
wird er nicht hinterdrein geändert haben. I 1114 e^rnen (erjnen auch ,,Penthes.",
„Hermaunsschl." 2149) N wegen ^ev, n. gc|c^met}t | 1117 boc^ N da lüO^l eben
1116 I 1140 Df)Cimä N | 1145 D^eim N | 1157 Unmöglich in N \ 1158 pttcft lf\
1166 uncrfi-eulicO , I 1107 fotd^en h I 1214 «prinäcn iV | 1267 SteUung N | 1271
fugen iV weil trefflich eben 1270 1 1278 euer 7t eur N \ nach 1279 ^onbfc^ulje N |
1322 fagt, I 1326 gä^n'u 7t es ist kein Grund für die seltsame Synkope, der
Bd. 3: Prinz Friedrich von Homburg. 373
falsche Apostroph erklärt sich ans Kleists Duktns I nach 1.358 TOtebcr schon
nach ftd^ N um den Reim zu dämpfen | 1.S73 tnit[etfaIo§ N s. die Fußnote | 1376
fd)reifift iV gegen den Sinn I 1377 §.! g. 2^ I nach 1426 (3(6) fehlt N \ vor 1427
Slnbercn N I 1447 ßefrcien N | 1474 D6erft N | vor 1479 die Überschrift als ge-
wöhnliche szenarische Parenthese ! einen 5p. h I vor 1483 onbere N | 1490 I)er
fohlt h s. 1487 1 1537 oorauäfe^en h | 1550 Stadien h mag Kleist geschrieben
haben (im Brief vom 18. Juli 1801 ein ©id^temamen ; s. zu „Krug" 439, wo E
ändert), doch ist gleich 1554 SBunbc h gewiß falsch J 1593 S)eine 7t | 1596
gicgcS h I 1612 ber bu roeipt bir h ben bu steife Änderung N I 1621 D6erft N |
16.35 ^tantanen h | 1638 tiefe« ^V | 1656 ungefähr N I 1659 Mü^renbeä N (von
Tieck später korr.) 1 1678 Radierspuren in den vier letzten Silben I 1688, 1699 f.
keine Anführungszeichen 1 1707 ba« Sd^I. JV | 1715 ^ina6g. N I 1719 warft h N
aber bu muß starken Akzent in der Hebung tragen, und gewiß hat Kleist
das leichteste Mittel nicht verschmäht; Versehn der "Vorlage. | 1720 SetpEi'fd^e 7i
Minuskel „Epigramme" i 1726 (nicht 1727) fiird^l^off iV märkische Aussprache |
vor 1740 rcenbet fic^ h \ 1757 bem 3;., bent Ü. JiN unsre Änderung einfacher als
Übermut^ entrungen (Bley, „Melanges Paul Fredericq", Brüssel 1904, p. 167 ff.) |
1777 Sitterel^re! N I 1785 SBeroilligt fei bie N harte Kakophonie meidend 1 1796
Scrap^in h Seropi^tn' N s. zu 903 I 1809 fd^aucn N \ 1819 oerflo^enen N \ 1842
l^ier^er aus l^ie^er? h I 1844 eine aJelfen h I 1845 int SB. h I vor 1846 ©Iftcr iV|
u. f. 10. — Jeofb. aber alle erfc^einen erst I 1849 6Io§ 7t I nach 1851 an roeld^en 7« |
Kampe §inab N | nach 1858 @nbe fehlt 2f
374 Ijesarten zu Band 1 — 4.
©rsa^Iungcn (S. 127—427).
E: erj8f|lungen. SGon ^einrid^ oon SIeift. Wliijael S(ol)U)aai (au§ einer
ölten e^ronif). S)te SBarquife oon D !Caä ©rbbeben in ei;ili. Serlin, in ber
S)ealfc^u[6u*f)anb[un8, 1810. — 342 S. kl. S».
©rjö^lungen. S5on §einri^ oon Äleift. groeiter S^eil. Sie SerloBung in
St. Somingo. Sag Settclroeib oon Socarno. Ser ginbling. S)ie ^eilige (Jäcilie,
ober bie Oeroalt ber SKufil. ((Sine Segenbe.) 2er groeüampf. SBerlin, in ber SReal»
ft^ulbuc^^anblung, 1811. — 240 S. kl. ß».
Als Titel war erst, nach Cervantes' „Novelas ejemplares", „Moralische
Erzählungen" beabsichtigt : an Reimer, August 1810, mit dem Wunsch, Druek-
muster möge der „Persiles" (des Cervantes, deutsch von Theremin, Berlin
1807) sein.
Johanna v. Haza an Tieck, 26. Kov. 1816 (Holte! 2, 175): „Leider ver-
muthet meine Mutter auch ,die Geschichte seiner Seele' bey mir; bey
unsrer Trennung behielt sie aber dieselbe und macht mir durch ihre Nach-
frage sehr bange um die Wiederaufflndung dieses unschäzbaren Werkes,
■welches wahrscheinlich in dem Getümmel der letzten Zeit verloren gegangen
ist, ohne welches aber Kleists ganze Schriften nur ein Fragment bleiben dürf-
ten . . . Sollte sich ,die Geschichte seiner Seele' noch finden lassen , so wäre
sie wohl am sichersten bey Herrn Obrist Kühle von Lilienstern zu suchen,
für den sie ursprünglich geschrieben war. Noch hatte meine Mutter mehrere
Hefte von seiner eigenen Hand, ,Fragmente' überschrieben. Es waren wirk-
lich nur solche; außer der Novelle Josephe und Jeronimo und der Erzäh-
lung vom Roßkamm — (den Namen habe ich vergessen) enthielten sie nur
einzelne iiingeworfne Ideen und Bemerkungen, die aber gröstenteils voll tiefen
Sinns waren und die gleichfalls mehr zur Anschauung ,seiner Seele' dienen,
als seine eigentlichen Dichtungen."
Dies- Konvolut ist dahin. Viel schwerer wiegt der Verlust eines noch
fünf Jahre nach Kleists Tod in der Realschnlbnchhandlung aufbewahrten
Romans aus seiner letzten Zeit, dessen Inhalt ganz unbekannt ist. An
Reimer, Juli (?) 1811: „daß ich mit meinem Roman ziemlich weit vorgerückt
bin, der wohl 2 Bände betragen dürfte"; er bittet um bessere Bedingungen
als bei den Novellen. Ferdinand Grimm schreibt am 1. Mai 1816 seinen Brü-
dern (Steig, „Neue Kunde", S. 128) : „Ich hoffe, daß auch ein Roman von Kleist
Bd. 3: Erzählungen. 375
In zwei Bänden vollendet, dem Druck bald übergeben wird, von dem ich
zwar bis heute noch nichts erblickt habe, der aber auch sehr g^nt sein soll."
Der Druck E ist im ganzen recht sorgfältig, doch war mannigfach, nicht
bloß in der hin und her abzuwägenden Interpunktion, den ersten Veröffent-
lichungen in Zeitschriften zu folgen und direkte Rede abzuheben.
ajltl^ael So^l^aaS. P: Sechstes Heft, Juni, S. 20 — 34 bis 167i2, ab-
gebrochen, obwohl darunter steht: {Xit gortfe|ung folgt.) §. t). ft.; in der In-
haltsanzeige der volle Name. E 1, 1 — 215 (an Reimer, August 1810: er schickt
erst das Fragment und wird bei nicht zu raschem Druck den Rest pünktlich
nachliefern). — I4I3 fehlt P nur auf dem Gesamttitelbl. E \ g.^ her OU^er»
orbenttid^ften u. fürc^terltc^ften P | 7.9 tnerfroürbige P I 14 f. jungeä SB. P | 22-3 »«
ben (Sränjftug l., P I 23.4 Slitterburg, bie i^n beioad^te, einen P ! 142j4 oermogte
PE u. so fort tnogte I Änüppelbamm P I 20 2Balb P I 21 w- bis i^nt ] gab i^m, ba
er e8 jufammen ^atte, P | 24 Sci^Io^noigt P | 2$ äufnüpfte PE zu halten (Schoß-
weste gebunden) | 29-30 Ä. erroieberte ein ro. B. P | gj., fagen P | 1432 würbe.
Äo^^aaä t)., P ! g 2)!iSocrftänbni^ P | g.^ luegen bis Bitte fehlt P | 7 i^m Fehler
P 1 8 mögte P | 9 ba^ eä b. a. SM. n. gefc^el^en m., P \ ,2.3 ben biefeä 3« «B.
anftcng, P 1 18.7 Don ©eiä^älfen u. P 1 jg Saal ein. P | 20 "»« bis toiHen fehlt P 1
24 SKä^ren P | 25 a«ä^ren« P | 30 ^Pferbe. P 1 34 munter fehlt P | 1443.4 fragte
i^n auc^ nac^ bem ipreife ; P I 4 Befonberä an, P 1 5 m. ^<f. fehlt P | g SRogfamiu,
ber au§ t)ie[em ®runbe roünfc^te, einen Sonbel ju xnaA)zn, fic^ P | ^y.^ fa^, oer=
fucfite ane§ 2)iBglid;e, bie P | 17 ba§ bis möchte 13 ] ba^ er, roenn er (Selb aug»
gäbe, eä für ben Sc^roei^fuc^ä t^un roürbe, P | 32 Bei bis in ] foBalb er jurüd=
fe^re,» ben *pa^ in ber $auptftobt Bei P | USg roeld^en bis jurücf 1. ^ ] roaä er benn
iinb roie oiel, jum ^fanbe beg^alb äurüdl. P sieh Fußnote | n fclbft fehlt P |
12 210. bis 3n>- 1 ®r fann bie 3lappen jurücf [äffen, fagte ber ©c^I. ; P i 19 SRappcn
P I jg Biä bis 3itr. fehlt P | 27 fefete bis oi^ne 146i2 ] fe|te enblid^, ttac^bcm er
nod^ t)erfpro(^en ^atte, bie ^ferbe in brei SQäoc^en unfe^IBar roteber obju^olen,
feine SJeife mit bem Meft ber floppet fort, .gicrauf Befuc^te er nun bie 3DJiirlte,
lam aud^, im ilrcife feiner SBanberung, auf bie §auptftabt feinet Canbe? jurüd,
100 er erfulir, roaS er fc^on rou^te, ba^ bie ©cfd^ic^te oon ben ^pa^fdieine« ein
SDiäfjrd^en fei, unb feJ)rte, mit einem f^riftlic^en Schein oon ber (Se^eimfc^reiBerei
über ben Ungrunb berfelBcn, o^ne P | ^ beö äug. eicnbS ber P | ig ben Sc^recfen
ju P I 24 baranf fohlt P | 25 Sl^nungen E gegen Kleists steten Brauch I 27 bürre,
f jhlt P I 28 Änoc^en bis jufammengetn. jg fehlt P | 31 ben bis anroie^erten, fehlt
P I 32 entr. barüber P I 1472 S^abe P von Kleist geändert? | wegen bis 3ugo.
fohlt P I 7 wieber fehlt P | 9 ^ier fehlt P 1 22.3 $ofe oerfc^. würbe. P | 27 bis
Umfl. 30 ] er war Bei ftc^ felBft no4 ob er belcibigt fei, ni^t gewi^; unb wäBrcnb
er, auf eine träumerifd^c Slrt, ju ben ^<f erben trat, unb i^nen P | 33 erwiebertc
auf eine ungef^liffene Slrt: P | USg fei: al« ber 3. P I jg fpr. bis na^m ji ] fpr.,
unb bei bem Auflauf, ben er erblidte, fragte, wog oorgef allen fei? ^er ®c^l.
376 Lesarten zu Band 1 — 4.
iia^m P I ,2-3 6ctm bis %x. fehlt P | jg entfe|Ii(^eS ®e^eitt anft. P | ^.g flcHte
ev il^tn auf bnsi ®ctjäffigfte cor, P I 17.3 er fc$te l^inju, ba^ P I 19 fagte P |
30 finb P 1 149i — einbog, g ] Gr i^atte f(^on, ba er cor baä S^or fam, ben Sßcg
itod^ ber ^ouptftabt eingefd^tagen, too er feine Ä[oge anjubringcn bacöte, ol3 er,
btt) bem ©cbanfen an ben flnec^t, unb an bie JBorroürfe, bie mon i^m in ber
Sronfenburg inad;te, feine $ferbe roieber loonbte, unb, beä gropen Umroegeä un=
gead^tet, »or^er nnc^ .«loi^l^aafenbrüdE ritt, Jim i£|n ju »crne^men. P i j^ irgenb e.
P I 11 e. fi^red^te g. P I 14 überall bis eint, fehlt P | „ b[o§ P öfters | 22 treue«
fehlt P I 22 jubelten P | 15O2 S5i§ bis ^olb. 3 ] ©inigenna^en, antw. bie §aug»
frau. P t a unb fehlt P I k, SJiemanben ^ | ^ bo^ er fic^ in biefem SRoubneft
jeige, P I 14 erro. fte felüt P | jj um^er, antroortete bie jgausfrau. P I 17 bie
ganje SS. P I 20 »n>r bis Se^nft. 21 ] tnir bo(^, wenn er auf ift, Siöbetl^! fe^te er
^inju, jog ^<if feinen Scfjlafrocl an; P I 28 benn bis nid^t! 32 ] benn ic^ fd^lug
einen Bä)m. roieber aug, roonüt ic^ bog JJcft fd^on, ba ic^ jerfd^kgen in ber SUac^t
llinauägcfto^en roorben roar, in S3ranb fteden rooHte. P I 32-4 wob. auc^ ^aft bu
bir eine fo üble Se^onblung jug.? P I 151i unb bis St. fehlt P (§err. 0e>
fc^e^enes) I 3 g. }u Sronf enburg , ju P I g Slnfang P I 9 ober ein !lBaar 3». P |
g grabe P von Kl. geändert ? ! jq SJotl^ geroefen roärc, P i 15 emp. bis .gerfe ! jg]
fc^lug, rief: eä roäre vao^l nid^t möglid^? P | 24 Segi^alb aber, P I 26 >"" etroa«
nod^ weit Scfilimmereä. P I 1528 i^auf'ten P die vollen Formen sollen chroni-
kalisch altertümlich wirken I g i^r 'ö n. roär't P 1 u fü^rt' P durchgehende
Tendenz nach vollen Formen E I u oi^ne bis Derro. jg ] unb ber näc^ftfolgenbe
brad^ an, o^ne ba^ bie Säfte oon ber Sronfenburg wieber abjogcn. P i gg.^ oben
ajJorgenbä »on ben Satten ob= unb 2lbenbä wieber jubecfte. P I «s "oc§ bis ift,
29 fehlt P I 34 fc^iefe @. P I löSg Sd^weinl P I g Sd^Io^t^or P I u b. ®*] bie
Canaille! P | 14 antwortete Ä I u-ig er I ,9 auf b. .§eerftr. fehlt P | 29 Säger! ]
Sirag! P I 30 Spi|! ] 2Bäd^ter! P ! 31 Sr. bis unb 154]: Sr. greif ic^, roa^ mir
junäc^ft jur §anb !ömmt, unb P 1 2 S'^'^P- getrieben, P I 3 gellt ] gelit P I 5 Ä. bis
Schelmerei: g ] ft. fa^, blcid^ im ©efictit, wie 2innenjcug: feine Sippen begleiteten
jitternb jeben 3i'9/ b*" i^»" ber flned^t, mit nur juoiel innerlicher SäSa^rtiaftigleit
oortrug. ®r f ogte, mit erjwungenem Säckeln : P I 7 Unb bis e§ g ] Unb ba biefer
erröt^enb »or ftc^ nieberfal^: fomm ^er, fe^te er binju, unb geftc^' mir'S, wenn'ig
ift, id^ cerjeii^ bir. Ca P I ^ Sd^meinl. P I 13 S. eingewictelt ^. P I u ben bis
wegw. felüt P I anftecfen. P | jg Sio^^. bis gemeint ] Ko^^. , fei nid^t böfe. P |
17 ^aft bis nun 19 ] ^aft, SlUe^, SB. f. SB., glaub' icb bir; u. b. SL nun felbft witt
i«5 ^ I 20 ß"^/ ^- fehlt P 1 22 Unb bis an 23 ] ®r fetjte ein SS. ber S. ouf, P |
25 nad^ibem bis ger. 26 feWt P I 28 eröffnete P I 32 anbre ÜKeufc^ P I 33 reifen m.
P I 83-4 W-' "ie biefer, P | 34 155i il^m ber ^^rojcfe boc^ P | 2 Äo^lljaaä bis 33e»
fc^werbe 7 ] ft. fügte fte, nannte fie fein wactereä ffleib, ru^te auc^ nic^t länger,
oK eine einjige SJac^t, bei iljr au§, unb brad^ fc^on am näc^ften SKorgcn auf, um
fein SSJert ju beginnen, er [Absatz] ritt nac§ ber Wefibenj, unb »erfaßte mit
^ülfe eines SRed^tggele^rten, eine Älagfd^rif t, P I 24 fpeif te P | 25 SKol jur Xafel ;
B<L3: Erzäblangen. 377
P I 26 6cbcutenbc ©. P ! 6et beiiifctben P I 30 er bis rooS 1.56i ] er oon bem %iv-
Dunal, Bei ipelc^cm er feine gac^e onfjängig gemacht l^atte, (xmö) nur eine @rllä=
rung baviiber, gcfc^roeige benn ba« ®nburtt)cil fetbft, erhielt, ©r fragte, nac^bem
er mehrere 3Role oon y^mtm eingcfommen war, bei feinem DJet^tügetiülfen an,
roa§ P I 1563 SreSbner fehlt P I 13 mit bis ®cf. fehlt P I 156ig — ocrfc^oiien."
15832 felJ' P (k^ein Absatz) | ISV^ i^m fehlt E \ jg bcnieber u. barnieber wech-
selt I 32 aber f^on, in E u. so öfters: löTig 173i8 177i8 I 1^837 Duärutant kann
Kleist nach „qnärere" sehr wohl geschrieben haben | 33 roar: er P I 34 l^ätte:
Ä. P I 1599 »oten, ben er ba^in abgefd^icft ^atte, ba$ P I jg f""e bis Säd^f. jg
fehlt P 1 28 auftreiben I. P I 29 an bis §. fehlt P I 31 tier^. bis abjufc^l. 160i ]
oer^., unb je$t roerbe ein gatt eintreten, in jocld^em er fii^ abjufc^lic^en roerbe
cntfcf)[ic^en fönnen. P | I6O4 alä bis Söater fehlt P I imterg u. fehlt P I 5 muffe
bis fagen fehlt P | g er, l^off' er, balb P I u eo. bis fei; 14 ] eo. S. fei, für einen
gaU, ber binnen t)ier unb »ier Sffiodjen eintreten muffe; P I jß auc^ bis roürbe ,9]
aud; bie fieiftung betreffe, ju bcr er ftc§ oerfte^en rooüe, faHä jener gatt nid^t ein=
träte; unb »erftc^ertc i^n, bog er biHig fein roürbe, roenn er lurj unb o^ne alle
weiteren Umftänbe iai ©runbftüd überneljmen rooKe. P I 19 i^m E gegen il^n P
vielleicht Setzerwillkiir; aber Kleist schwankt, und die Stelle ist umgeschrieben;
in den „Erzälünngen" herrscht der Akkusativ vor. I 03 S5cr bis ^atte. 03 ^eWt
P 1 28 f)ottcn E I 28-9 bie ©c^rift P | 161 12 blo^ fd^erje? P 1 15 roar bis §anbel 19]
roar, unb lie^ i^m Dötlige grei^cit, binnen ben erftcn oicr SBoc^en P I 21 noc§ bis
SBant 24 ] nod^ übereing. ro., ba^, roenn e§ irgenb mögti^ roäre, roenigftenä ein
Siert^eit beä Ä. g[ei(^ baar P | 27 ®t. bis SSerr. 28 ] fte foHe i^m b. %. f. laffen ; er
muffe nac§ ber Sq. r., lie^ er fit^ barüber au§, roo er roic^tige 55err. P | 32 ^ol^len
immer I grabe P von Kleist geändert? | 33.4 in pol. Eonjuncturen b. P (Sonject.
ist für eine Ändernng Kleists zu erachten I 34 i^m, bei bcm legten, noc^ P |
I623 ii^m jB i 4 §. eingefc^Ioffen §aft ; P I 5 Urfac^e E gegen P | 7.3 nid^tä in ber
S^at noi^, baä bid^, in biefem Siugenblid, beunr. P | 9 einen SBrief e., in welchem
P I 19.11 Zx. niebergcfrfilagen roorbcn fei. P I n Solist). P | ij.g man mir mein
3Jed^t ocrroeigert, nic^t bL P I 19 ben %u% [ecten foH, ber mid^ tritt, al§ P | 29 m.
trefflid^e %x. ^. nid^t anbcrä fü^it, P I bu aber, P | 21 ba^ cä bir oerroeigert
rocrben P I ob i"*^ §• P I Iß^a "«'^ SB ... P u. so fort I 7 gleidj] batb P |
18 freunblid^i fehlt P | 18 id^ ti^un foU? P | 19.00 bem W. fngcn, ba^ ic^ mic§ be«
fonnen f;obc? Soli \i) i^n erfuc^en, mir bie spferbe roieber ju geben, mic^ P |
21 roagte bis fie felUt P | 24 faß^ bis fott fehlt P I j, SK. .. P | 33 nac§ ber
^auptftabt P ! 1645 na^n P | n fürft[i(^cn P I a» . . . P I ,5 unb m. a. nach
Umftanb P I ig roeittäuftig P von Kl. geändert ? Er sehwankt. I 21-2 fie Cb. P |
23 crf. unb unglürflic^en P | 24 aQeroerbcrbiid^fte P | js St. ] ber flne^t P | 31.2 roar
gejroungcn geroefen, in e. SD3. abjufteigcn ; bie« P | 34 jurücf jubl. bis äurüdg. 165i ]
jurücfaubi., big fie roiebcrlommcn roürbe. P I 6.7 ba« SBirttis^auS P I 9 St. ] 5^er
Äned)t P I 12-3 bc« SB., ben man herbeigerufen, P I ,3.4 beftanbcit, fclbft nac^ S.,
otine a. 0. iö., jsu i. 3)i, abg. P | ij.g bie bie 31. v. 5U (S. ger. ^atte, P I 20 mit fdion
378 Lesarten tn Band 1—4.
ftd^ 6reif)enben Singen, P | 03 Senn bis bie 28 ] Sie na(;in einem nor tl^r ftc^enbcn
®eiftlid^en, luti^erifc^cr SReligion (benn ju biefer r;atte fie ftd^ belannt), eine P|
29-31 etroo§ ju f.; u. j. Jt. enblid^, ber on i. SJ. f,, jenen 33.: P I 32-3 >"** ^'^
ma fehlt P I 33.4 ba^te: ; lügte P | I662 nerlie^ bis ©eibe g ] entlief;
ben ©ciftlid^en. er orbnctc ein, für feinen Stanb nngeiuöfinUc^ prät^tigeä, Seid^en»
Begängni^ an; lieg einen cid^enen Sarg, ftarf mit SWetatl befd^Iagen, jufammen=
jimntern, fiiffeu oon Seibe oerfertigen, P I 7 »on a. ©. tief ßouen, P | jg in ein
@. P I 21 nutt teeren, S8. P | 2« 5Eage P I 30-1 Sie brei Sage »erfloffen, rief P |
32 Qung^erren aufgeg.; P | 167i jweierlei fehlt P | j.j Zv. ge^en rooHe, «m ii^n
ju Idolen; P I 3.4 wenn er in ben St. faul fei, P | g.g i^atte, laut auf)., P\
7-8 antwortete : .gerr ! l^cute no^ ! unb einen SR., mit 5. An., lag idE) mir fl. ! f 0 P 1
unter 12 (Sie gortfe^ung folgt) $. o. fl.
167i8 33arafen | 168g nid^t fehlt i I693.4 SWom. nad^bem sinnwidriger Lapsus |
I7O3.4 bemf. I 19 Sllinungen I I7I34 frud^tb. I 1724 eporren I 14 bem I 20 33robt |
17529 '"fl* s- 189i2 I 17932 ff. die Briefzeilen, jede mit Gänsefilßchen , ein-
gezogen I I8O21 ben I I8I7 roieber | 1823 hintw SBirtljSl^aug schiebt Pnioiver nach
Kleistischem Brauch bafelDft ein, was doch nicht unerläßlich ist, da Sffiittenberg
gleich voraasgeht | I9O4 ein ii^nt vor toegen ist nach Kleists Sprachgebrauch ent-
behrlich I I9I5 lies glei^oiel wie, | ^2«. '^^'io zu I7932 1 ISSjj fe9en. | 20I13 ge>
äürft gewiß Di-nckfehler, s. 22 "• 224i8 | 2042i ©eroic^t, ben (als Maskulinum
nicht zu belegen) | 2O613 feine I 208io erfcßracf I 29 feinen gegen den steten Sin-
gular I 21O18 eröfn. | 211i(, l^öc^fter doch wohl Dnickfehler | 212io ein ebenso,
s. auch 224i2 I 214i8 %T. oon SB.? I 2I628.9 o^ne frül^ere Pniower I oorauS«
gegangene (was Pniower bewahrt) | 2183 nicht märe (Kleist braucht in solchen
Verbindungen den Plural) | 15 jufdfiiden (was Pniower hält) Man könnte wohl
annehmen, Kleist habe das vorige tmd das folgende noKe im Sinn gehabt und
inkorrekt konstruiert, doch ist diese Annahme künstlich, und Kohlhaas will
nicht erst später Geld schicken, sondern gleich. | 22I2 biefen I 222i2 %■ ben |
29 ftotternb gegen I 22825 um ben | 2265 i^n | 7 unb ilin in nicht nötig, da
Kleist öfters so konstruiert, s. I9O4 228i8f. I 22724 '^" 1 228i2 nom ] unten
2428 »on (an welcher Stelle der Fehler des Setzers wahrscheinlicher ist; im
„Käthchen" immer »om Stein außer 2724) I 2298 ^^ I 230,8 S3ef(^ro. ro. gebr., |
23l32f. nnb aud^ aller ©. ber [ber nene Seite] ®. «ng., au^ bur^gef. Pniower
streicht das erste au.c^ wofür Tieck fold^c setzte | 233, allen gegen Kleists
Bi-auch, z. B. gleich 23I32 ! 33 bieg I 235, bem auch gegen den Parallelismus
2379 I 20 *>ei« Sti^- I 2365 flnieen | 240,8 ^erfe, ben | 241,5 SKa^l I ,e irrigen. Ser
doch wird die Periode nur mit dem Subjekt (9) wieder aufgenommen I 2428
»on s. 228,2 I 2454 vielleicht wollte Kleist Special» durch fonberbare ersetzen |
247ß Sleic^ggnlben doch oben immer ü
7>it aJlnrauife »on D... P: Zweitos Heft, Februar, S. 3 — 32 ohne
Unterschrift. In der Inhaltsangabe Znsatz zum Titel: oon ipeinric^ oon
Bd. 3: Erzählangen. 379
.(tictft (nacT) ciüer TOof^vcn 93egeBeii[)cit, bereit Sd^aiiplab com 9iorben naci^ bem
eüben »erlegt jDorben). E 1 , 216 — 306 (Drnckvorlage P mit Ändcrnngen.) —
249io ^'^'^"^ ®- -P 1 250i4 «0^ tnit P I 22 untern P von Kleist geändert? | 24 S5.
berfelBen. P | 39 eine §. P I 34 l^ier | 251 10 bann fehlt P \ 29 Eetafd^. I 2525 Gom=
manbant I 12 '"" f^M* ^ I 28 Wf^rfr gegen Kleists Brancli I 31 (Sommonbanten |
2534 biefen E \ 20 rooP 6e!. iE ! 30 n. er fte P | 2533.1g dommanb. P | oq-i l^atte P i
31 Comntanb. P 33 ftritt a. P I 2554 5. : bie P I 21-3 lotete, ©er SCraunt ro., 0.
b. 3K., würbe P I 256ii er gesperrt E I feinem E \ 24 rootte P I 257i7.8 e^rfurc^t=
Doüfte P von Kleist geändert? | 258g nid^t fehlt P (7 Ber.; 3 gr.: P) I 10 un=
crta^lid^ PE kein Druckfehler, öfters in Briefen; s. Goedekes Schiller- Ausgabe
10, 151 Fußnote „unnachlaßlich" | 15 a\X(S) fehlt P | bod^ e^er n., P | 260io »"=
jicif^en P I 32 «nglüdsDoHen P | 261 ig banfe; ba^ P I 26227 ifin Binben P J 34 0.
aJiot^t ju P I 263i ^atte E I 17.8 rein roieber P | «o SC". wäre, aBer n. P | 21 ju
fehlt P I 22 6^0^ ^ I 29 f«« fnö^n f. P | 2649 empfe^ten P | ,7 äurücffe^rt £ |
22 fc^roieg, «. P I 265i entroicfelt ? | 1-2 ju fürd^ten fei nach fotlte, P | e anbre P
von Kl. geändert? | 30 0. er, er E I 2665 eigenen E wiederholt vom Setzer ein-
geführt I 20 fe^nlic^er P | 26 6^^»'^ i^ierauf auf. P | 27 roeiter fehlt P | 267 n n)ieber=
le^renbe, P | 19 ftd^ bie P i 20 Beurt^. P I 33.3 antra., er roürbe e^er Serge, aU
feine fefte aucinung non i^r, nerfe^en lönnen; ö. P I 2682 33er 3trjt P I 12 TOe5=
^alb P I 25 fcas U. P I 26 iia^ fehlt P I 32 in fehlt P (kein Versehen) | 2694 "»''^t
Bei. P I 19.20 Säerou^tfein, roie meiner P I 22 'f nicht gesperrt E \ 31 ou§geftrecf=
ten P I 27O12 mü^t' P von Kleist geändert? I 20 nerfc^roeige P | 27I5 ba§ viel-
leicht zn halten I ig Umftönben P | 2728 f^' ^e^'* P I 17 möglid^ fei ist nicht
gegen P E zu schreiben | 17.3 bie§, foniel ifir Bef annt fei, nod^ P I 32 fo fehlt P |
273i2 a\x% berfelBen ^. P I ju i^r fehlt P | 22 ^intern fehlt P | 27*9 eigenen E |
19 muffe nicht gesp. E I j,, nur waren fehlt P | 21.2 nerfl.: fo machte ber . . .
5|5[a$, P I 27-8 3^"ftv gleiö^ na<^ i^«etr 91., i^ren P | 34 w.: u. nod^ roar P | 275i
foUte, nic^t oBg., ba P | 3 ^Portier P I g-g unb bis SKenfc^en fehlt P I 21 rourbe
P I 23 wie er n>. P I 2765 bem %. E \ ^s ^ortiet P | 30 ro. ber sportier n. P |
2773 Sortier P | n Gingange P I je «^rer -E I 31-2 ^ «"f »• Sr. glü^enb nicber»
fa^ — P I 34 fie E I 278i mic^! fiomme, P \ ^ t)., gefl. (nämlich „Ja" oder
„Wort") P ^. ®ef[. £ I 31 Bitteren E \ 21% eine Serroirrung non (Befugten er=
griff i^n. P | n inbeffcn feine S. P | 12 beffelbcn oerfc^lang, unb Joieberfäute. P |
12 J)rauf P von Kleist geändert ? Er schwankt, hat aber hier die benachbarten
■\Vorte (wie 2843) umgeschrieben. | ,4 roar bis fragte 15] mar: nun ift e§ gut!
fe^rte er fi(^ um; nun roei^ id^, roaä id^ ju t^un fiabe! fr. P I 21 $• beffelben,
u. P I 28 erl^orte. S)o(^ P I 28O15 auffa| P I 2« 21. barauf : P | 3o_3 eingezogen
mit Gänsefüßchen E I 28I26 e^ P I 282,9 ««" -P I 19 «tüde E Kl. ändert d.->s
gewiß nicht, s. noch „Zweikampf" 406io | 27 Sortier P | 31 Set !|Sortier ncrf.,
P I 283i.2 Äoum no(5 war ber ffSortier P | 3 Unternehmen ing P | jg S)o(^ bis
baf joJ '^°'^ ^'«^f^- ''<^"" "'''^t ""'^' fu^r ftc fort, inbem fte ben ^. n., ba^ P |
J2.S ^at; ic^ mu^ bir nur e. P I 2845.6 ^-'y i"^""! ^' f- ®-» fpn(^t er, I. P |
380 Losarten zn Bnnd 1 — 4.
17-8 3^ncn 3«cr[t 5" ??• P 1 285j ba§ E \ 12.3 S)od^ jene: nein P I J3.4 id^, fprad^
fie, big P I jg 0 bu ^immlift^e, Derj. P I 30 Qc^ biete beinern «nmenfc^lid^en SJater
Sro^, i^ Biete beinern Sruber, id^ biete ber P | 28631 lange E kaum von Kl.
geändert I t^eurfte E | 2873 fottft nicht gesp. P | 34 nid^t: er ft. P | 28812.3 nic^t
boc^ nach @rfd^. P ! „ nod^ fehlt P I 24 fonft fehlt P i 2898 '"^'^ f'«- "> »""^ f''^
ein 0. ! rief fie, t. P I 2s 'ommen nioUte, P I 27 rotn E \ 29O2 21. ber iperfon, P |
29I30 S- f«r;t «• -J' I 29227 2lnberen P | 28 ' jerftreuten 31. on, P | 2983 gei^. f«.
fc^riftlic^ mit P | 21 oorbei P 1 25 fe^n P von Kleist geändert? 1 294g.io auf bis
®. fehlt P I ij folgten P | 20 S^f- getoefen roar, P
3)a8 (SxVbibtn in (S^ili. Jf: „Morgenblatt für gebildete Stände" (Cotta,
Tübingen) 1807, Nr. 217 — 221, 10.— 15. September, geronimo unb Sofepf^e.
Eine Scene auS bem ©rbbeben ju Ei^ili, »om 3a^re 1647. Durch Rülile ein-
gesandt; vgl. Kleist an Cotta, 17. Sept. 1807. Verlorne Hs. der Frau v. Haza
s. o. vor dem „Kohlhaas". Viele, leider als Ausnahme nicht nachzubildende
Absätze (in E vfie in P mußte Kaum gespart werden). Unterzeichnet §einri(b
ö. Steift. Genaue Übereinstimmungen der Interpunktion zeigen, daß ein korri-
giertes Exemplar M die Vorlage -nar für E 1, 307—342. — 295g ungcf. E gewiß
nicht Änderung Kleists | 14 bie cigennü^ige Sl. M \ 296g gel^eime 235. Jf | 12 S3ice(.
n. s. f. I 2973 (Sefrod^' M von Kleist geändert? | 29 fd^rien M \ 298i4 fa^' M s. zu
3OI2 I 23 «r barin g. M \ 2992 Seiten M \ g Sob M \ „5 feinen §1. ME Versehen
Kleists, dem „Quell" ober „"Wasser" vorschwebte | gg f;atte! (3;ie gortfe|ung
folgt.) M Nr. 217 | 34 entfe^enSootten E s. fc^redenoott u. s. w. Kleist schwankt |
hierauf fehlt M \ 300^.8 unerf(§r. nach Sampf M | 31-3, in bemf. 21-, nach Stur;,
und jagte fte, nach aufg. Ratten, M\ 3OI2 fa^' M fa^e E (Kleist fremd; der
Setzer wurde durch die nur in dieser Druckvorlage erscheinende Form beirrt) |
3 unter il^nen M \ ig tierftopfte M \ 25 ^abe; fo M \ 302i8.9 bef(6äbigt nach bort
M I 23 ber St. M I 27 mitäut^eilen:" E (undeutl. M) \ 3034 roarb. (Sie gortfe|ung
folgt.) 3f Nr. 218 | 7 fal^' M \ k, ju. danach ohne Gedankenstrich Absatz M \
14 ©efängni^' Jf | bloS M \ 13.9 %x. auf ben geftrigen aUorgen eing. M\ 07 .ffreu^ifij;
(so) M I gefd^rien M \ 30 feine Fehler M \ 3048 bellemntten M \ 14 irrbifc^en it \
19 Stoatäbeamten unb Saglö^nei.'jf | 33 2;ag u. gefc^e^n 3f von Kl. geändert? |
305,0 6eßten, ba [Druckfehler fiir ba^?] ba§ M | 33 anäufl. (Sie gortfe^ung
folgt.) it Nr. 219 | 3O63 foU? Fehler M \ oq fei? E \ foberte Kleist fremde Form
des schwäbischen Setzers aus M in E übergegangen (s. zu „Herraannsschl."
410) I 30 2trm, unb 3. M | 31 führte fehlt M \ 307i ^atte, Son | 4 fte glcid^,
störender als 29817 I g §., unb M | k, i^n E \ 13 weiter, danach ohne Gedanken-
strich Absatz M I 32.3 äitternbc M (aber umfloffenen) | 308i Sfieite SOBelt Fehler
M I 7 SBerebf. M \ 3 ftraft M \ m Slber, bem M besser | 23 fmnretc^e E \ 28-9 wo ?
}og ein dritter, mit bem SluSrufe: ^ier! ^eiliger P \ go-i mit bem Son Jemonboä
@o^tte (so) M I 32 *i6f ff/ "• -äf i <^032-i3 Commanb. M \ q Zxo^t, M I 19.00 «nb
er £ I 20 Slugera; 1 25 if»! — (Scr Söcff^tug folgt.) M Nr. 220 | 3^ antworte Felder
Bd. 3: Erzählnngen. 381
E I 31 feigen E I SlOg ju 5C. £ | 311o fomUe; M \ 4 Sieger I g Sarouf E \ ^ ^a-
ftavt M I 17 10. aiUeä ftitt, u. e. Jlf | ig fa^' M \ ig »ürquellenbcu | 30 werbe M
Sie Serloiung in <Bt. JJomingo. i«': .,Der Freimüthigo oder Berlini-
sches Unterhaltungsblatt für gebildete, unbefangene Leser", 25. — 30. März u.
1.— 5. April 1811, Nr. 60—68 (danach im Wiener „Sammler", Juli 1811; Steig);
von .'Qeinrid^ oon Äleift. E 2, 1—85. — Titel in 2t. Som. fehlt F \ SlSg ^nt.
n. s. f. (Ör-), im letzten Drittel meist aufgelöst | SlSn 6ef. , oi^ue aüe SR. P\
17 ontiopfte F I 3I61 S^üre F | 24 Suppt) P \ .,3 fiintem F \ 33.4 beä ^rn. Sitte»
neuoe F \ 311. j,^ F Xr. 6IJ 3^ unferä F \ 318^ äbenbbrobt F u. s. f. | i^ oont F \
18 35om F I 18 Ungeheuern F \ 09 mitleibigen | Briefe E | 319^ unferS F | jg 9Reft.,
eurer Soc^ter, F I 32O13 ober bem anbem fehlt F | 32I5 lönitt E \ g einF\ i^ be=
i)evb. ] oeibergen F 1 »e aSo^Ian i*" Nr. 62 ! 322i7 SBöIterft. F | .^3 %l)üv F \ 3285
loorben fehlt F \ Solmar F \ n 2tufent^alte§ F \ 19 ©efanbfc^. | 3244 luorein P |
bie leibenfc^oftiic^e F \ g "om J-' auch E s. aber 31813. ig | 13 ^ionirf. | 325i5
^\^. F 1 09 ben Xifd^e F bem Sifd^e E vielleicht folgte ursprünglich nicbertegte
und wurde wegen des nieberfai^ geändert | 326i Slufrec^tl^altung kein Fehler |
2 feine <B. F \ iq F Nr. 63 | 3273 SorBereitungen F \ g »imper Kleist hat nie
diesen Plural (Voß) I 15 SDiöbc^en ©efü^t i^. F \ 30 pußt. F \ 328j i^r ®. Fehler
E 1 13 erlöpt F I 14 in i^r F \ 31 aufm, fehlt F \ 32 fte an i. S. rairt^fc^aftete, F \
329ii.3 i^r unb bis 5Kutter ^aroort F \ treuefte F | 19 Sott F Nr. 64 | o^ Sc^ut»
tem jP 1 29 fie [die Rotte] bief. F | 3308 ^^- iiarauf, i^ | 29 fte bog, F \ 331, ben
Ufer E I 2laar aus F in E übergegangen | 4 borin fehlt F \ iq bie fehlt E am
Zeilenende | ig barinn F (3325 FE) \ 30 f. f ü^e Sr. P | 332o9 ftämmte vereinzelt
wie auch bei Goethe, „Hermannsschi." 541; e z.B. „Kohlhaas" | 333g 35ie P
Nr. 65 I 19 mir fehlt F | 19.20 2lBem, tooS üorgef alten, »on mir objuroenben,
fc^roöre F | «e aufttanb vor um F I 09 abjiefin F \ 33 ,§. berfetben g. 2<' | 3344 il^r]
ber äiten F \ 33532 @ebe^rben vereinzelt | 336ig befc^roid^tigen w. J" | 23 ge^n
F I 3373 Ferren P | 22 eilig fehlt F \ 88824 ^äupL F \ 3394 miätr. wie e ÜKiäo. |
21 3K. g[., ju I 23 -f Nr. 66 | 27 boöor auf bie flniee F \ 33 göttL fehlt P\
09 3nnbr. | 32 gct., bemfelben, P | 34O17 au§ bem ^porabiefe l. F | ,9 (Seroiä^.
P I 28-9 bro^te, I)intcr ben SBorfjängen »ermeibenb, an baä genfter, P I beö genfter
J3 I 341i auä) fehlt f | 4 fjotte fehlt .P | 7 bei <S. F \ 14 Raür) F | „j in biefem
ailoment F | 342i2 ftd^ an F | 13 »anbete E \ 3^ mic^ geäfft? P \ 343ii.2 ^«n «"=
iBürbigeu 33. P \ u ftämmte s. 33209 I 30 '^" -^ (5 i^"") 1 ^^i aSorft^tag P | g nod^
fehlt P I 7 3luf)e ii" I 26 fi^o" ft'hlt i'' I 3453 gr.: »er P | 7 31. Gongo Sb. F 1
11 gcfunben, F 1 17 bem SR. E \ 21 ^altenb P \ 32 atuguft u. s. f. bis 35O22 I 8464
eine a. s. aber 37 I 14 E Nr. 67 | jo SapP9 E n. s. i. | 3g Sieger F \ großem
fehlt P 1 3479 er bis gebunben n er, warf man nieber unb banb fie mit bis feft.
E I 30 einigen E | 348i7 noc§ feiner F | 3, jcrfc^mettertcm P \ 349i9 ^<^^^-
fehlt F I 27 jüngeren P \ 33 unb i^n P um i^n JS | 32 »cUe .P ebenso 350i |
35O3 abgefcr. P I g unbefonncncr i-' | g i>' Nr. 68 | 23 nit^tä £ | if|n in E | 351 ^
382 Lesarten zu Band 1 — i.
fogt, gegrünbet? JP I 20 f««^ '" bie F | 27 9lü(fenroir6el i'' | 28-9 P« bis bur(§bo]^rt,
fehlt F I 352a ft^immevte, F | oucfi fehlt i-^ | iq ben 9J. Fehler F \ 29 SQäo^nung i''
s. 37530 I 353^ »enlmaal
^a§ iBetteltoeib üon Socatnil. ^; Nr. 10 (10. Okt), nnterzeichnot: »nz.
JS 2, 86 — 92. — 3543 ""it St. ®ottr)arbt E I 12 oufjufte^en E \ ig ii^r fehlt £ |
17 ben D. s. aber 355e u. 28 1 19 3- barauf, A \ 20 SKi^to. JS | 21 ©enuefifc^er ^
im Hinblick auf den ,^''indling" 362j2 geändert I 23 ben $. i; | 25 bequem eing.
A I 355,12 *'«'" 2- ^ I 17 eigenen E \ 19 aWittcrnat^täft. E \ 20 ^- ^«^3«" SS. A \
32 ©pucf E (2 fpufe) I 33 erfc^rad E \ 3562 einen Fehler A I g griff ^ was Kl.
doch wohl in Prosa gegen seine poetische Sprache geändert haben kann |
13.4 ba^ bie ÜKorquife, in ber unroiUlü^rL 31., au^er i^rem ÜÄann noc^ A I ij-g inä
3. nai)m. A 1 jg.jo gut eä fein f onn , 4 I 23 «^m -E 1 31 SKorquiS E I racrba A |
33.4 fie ben ffljagcn anfp., in ber abfielt, um nad^ ber ot. ju faliren. ^ | 357i nad^
bis Sad^en fehlt A einige Sad^en äufammengepactt unb nad^ 3"fo"""enraffung
einiger Sad^en E offenbar, wie auch Steig bemerkt, zwei Fassangen des Nach-
trags, deren erste schwach oder aus Verschen gar nicht gestrichen ward. | %t)OX
A I 3.4 brcnnenbe fl. gen., u. eä 4 1 9.10 er, afö er uon ber 3agb tarn, b. 33. ^atte A
Jitt gfinbling. E 2, 93 — 132. — 3588 i^'" I ^^is ^"n | 33 i^n | 3618
»ifdjoffä I 362i besser u., gl. alä | 367g2 et\ä)xad | 369i5 fc^m. t^n (s. aber 23;
nicht Gallicismus) | 25 bo^ fein | 37O4 in= | 3727 geheimen (Sefc^idEite I 25 ®ar=
melinerll. I 37834 f'^lofen als Acc. cum inf. zu haiton (28O19 anders) | 375i3 Snicn
Sie ^eilige d&niic. A: Nr. 40 — 42 (15.-17. Nov.), unterzeichnet: yx.
Unter ffiine Segenbe. steht die Widmung an Adam H. MiUlers Töchterchen
(3um Saufangcbinbe für eäcilie SDl ). A ist von mir („Vierteljahrschrift
für Ijitteraturgeschichte" 1890 III, 191), dann von Steig („Berliner Kämpfe",
S. 533) hervorgezogen worden. E 2, 133—162. — 3774 fed^äj. A gegen Kleists
Norm, s. zu „Krug" I 7 Sieben A n. s. f. | iq roeil bis fönnen, ^ ] roeil fie hofften,
bop i^r (Sefc^äft Bolb abgemacht fein würbe, A I ig grol^nL u. s. t | 24 ba fehlt A
(Partizipialkonstruktion, vgl. z. B. zu „Kohlbaas" I6630 wo E auch ändert
gegen P) \ 2« ^£ten unb fehlt A I 378i jubelnb A \ g anberen ^ | g in bis bo ]
olä A I 7 fc^on, in ber Stunbe ber ÜKitternod^t, A \ ^ &., bie über beut RL A |
9 äu 10. SWolen fohlt A \ n bat ii^n, j- 'Sä), b. ÄL, um e. SB.; .A i 12.3 u. ber
neuen S. 4 I 14 bem Sorroanb, A | ig aud^ fehlt A | 20 fie^jigj. A | 24 SSer»
ftonbc A I 32 Älofter aud^, I 3792 foUte A 1 3 oftmals A I befonbcren 4 I 9 bo=
niebcri. E | k, bag fehlt A I 12 lueld^em E KI. liebt die Akkusativ-Konstruktion,
z. B. „Homburg" 209 I 22 begeben. Jiie A_\ 23 beg l^öd^ften fehlt A \ 27 löeil bis
fc^Iug fehlt A \ .,8 bie bis fei, 29 ] bie fie jitternb umr., ein D., baä häufig in ber
Äirc^c oorgctragen lourbe, obfc^on eä ron minberent äBcrt^ roar, A \ unter 3Q (Sic
gortfcgung fulgt) -1 I 32 ; bie bis gcftimmt 34 fehlt A \ 380i obfc^ou ein A doch
Bd. 3: Erzählungen. 883
kann Kl. imraorhin, um ja nicht vorzudouten , das obfc^on gestrichen habuu
(vgl. 2564) I 1 ©eftc^t bis 2trnt. 3 ] Oefi^t erfc^ien, unb ben SSorfc^Iag machte, un=
gefäumt noc^ baä alte, oben eriuö^nte, italiänifc^e aJlufttroer!, auf ncldjti bie
Stebttffinn fo br. beft. ^., aufjufü^ren. A \ ^ mo bis unb fehlt A | ^.^ fte: ba^
leine 3eit fei, ju fc^roalen; oerti^. A I fte unter bcm 2Irin tr., A \ g trefUcficn A \
10-11 f** ^is spulte fehlt A I 13.4 : bie 3Reffe A I 15 aufgefül;rt A I 15.0 lein Cbem
vor Kiä^renb A \ Oben E eine Kleist fremde, bei Goethe u. a. im Reim er-
scheinende Form I 18 ganje 5tirc^e, tjon me^r bcnn breitoufenb 3)lcnf(^en erfüllt,
gän5lic^ t. .4 1 ^9 unb i. Sln^ang fehlt A | 21 «ot^ am £<^L ^ I unter 03 (33e=>
fcfiluß folgt) A Dieser Sefc^luß lautet in A (Nr. 42, S. 163 f.):
Slber ber Xriumpl^ ber SReligion roar, wie fic^ nad^ einigen a;agen ergab,
nod^ roeit gröpcr. Senn ber (Saftroirtl^, bei bem biefe oier Srübcr roolintcn, oer=
fügte fic^, i^rer fonberbaren unb auffaltenben Stuffüfirung wegen, auf baä Kat^=
liaug, unb jetgte ber Dbrigteit an, ba§ biefelben, bem änfd^ein nad^, abrocfenben
ober geftörten ®eifteä fein müßten. 5Bie jungen Seute, fpra(^ er, wären nac§ ae=
enbigung be§ groi^nleid^namSfefteä, ftiH unb niebergefd^lagen, in i^re 2Bo^nung
jurüdgelel^rt, ptten fid^, in ibre bunlle iWäntel gepUt, um einen Xifc^ nieber=
gelaffen, nic^tä alä Sörob unb SBoffer jur Jio^rung oerlangt, unb gegen bie 2)litter=
noc^töftunbe, ba fic^ fd^on Sltleä jur 9ht^e gelegt, mit einer fd^auerlic^en unb
graufen^aften Stimme, boä gloria in excelsis intonirt. 2)a er, ber ÜSaftroirt^,
mit 2ic^t i^inaufgef ommcn , um äu fe^en, roaä biefe ungeioofinte SKufit oeranla^e,
liabe er fte noc^ fmgenb alie oier aufredet um ben Sifd^ corgefunben : roorauf fie,
mit bem Olodenfe^lag ©inä, gefc^roiegen, fic^, ol|ne ein SBort ju fagen, auf bie
S3rctter beä gufebobenä niebergelcgt, einige Stunben gefc^lafen, unb mit ber Sonne
fc^on loieber erljobcn l^ätten, um baffclbe öbc unb traurige Älofterlcben, bei SBaffer
unb aSrob, anjufangen. günf SDlitternäd^te ^inburd^, fprad^ ber SBirtl^, ptte er
fte nun fc^on, mit einer Stimme, ba^ bie gcnftcr be§ Jgaufeä erllirrtcn, baä
gloria in excelsis abfingen gehört; au^er biefem (Sefang, ni(^t o^ne mufilalifc^en
SBo^Hlang, aber burc^ fein (8ef(^rei grä^li^, läme lein £aut über ü^re Sippen:
bcrgeftalt, ba^ er bie Cbrigleit bitten muffe, i^m biefe £eute, in reeld^en o^ne
3n)eifel ber böfe Öeift malten muffe, auä bem §aufe }u fcbaffen. — 35er Slrjt, ber
t)on bem aKogiftrat in go'S^ biefes Scrid^tö befehligt marb, ben 3«ft'*nb ber ge=
backten jungen £cute ju unterfuc^en, unb ber benfelben ganj fo fanb, roie i^n ber
SBirti^ befc^rieben ^atte, fonntc fd^lec^terbingä, aller gorfc^ungen ungeachtet, nid^t
erfahren, loasi i^nen in ber Äirc^e, loo^in fie noc^ gonj mit gefunben unb rüftigen
Sinnen getommen loaren, jugeftopeu mar. Man jog einige Sürger ber Stabt,
bie iDöljrenb ber a)!effe, in i^rcr Stäbe geiucfcn luarcn, j)or (Seric^t; allein biefe
fogtcn auä, bog fie, ju Anfang berfelbcn, jiuav einige, ben ©otteöbienft ftörenbe,
ijioffeu getrieben fiätten: nadjl^cr aber, beim 3<eginnen ber ÜlJuftl, ganj ftill ge^
morbcn, anbäditig, Giner nad^ bcmSlnbcrn, auf'S Ante gcfuntcn wären, unb, nad^
bem Scifpicl ber übrigen Öemeinbe, ju (Sott gebetet ptten. iöalb barauf ftarb
€(^iücfter Slntonia, bie flapcUmeiftcrinn, an ben Jolgcn bes JJcrücnficbcriJ, an bem
384 Lesarten zu Band 1 — 4.
fte, löte fc^on oben errcä^nt löovbcn, baniebcrtag; unb qB her ärjt ft(^, auf SBefc^t
bc§ «Prälaten ber ©tobt, in§ Jltofter ocrfügtc, um bie ^Partitur beg, am üHorgen
jeneä benlroürbigen Sageä aufgeführten «Blufitiucrfä ju übcrfcl^ien, t)erfic§ertc bie
Stebtiffinn [älcbtifiim] bcmfelben, inbem fie i^m bie ^Partitur, unter fonberbar inner»
liefen Seroegungen übergab, bafe fc^Iecfiterbingg niemanb roiffe, wer eigentlich, an
ber Drgel, bie SWeffe birigirt i)aU. »urc^ ein geugni^, bai »or roenig Sagen, in
©cgenroart beä Sc^Io^ooigtä [lies Ätoftcro.] unb me£)rcrer anbern SDiänner ab-
gelegt werben, fei erroiefen, ba^ bie Soacnbcte in ber ©tunbe, ba bie SKufif auf»
gcfüEirt werben, il^rer ©lieber gänjlic^ unmöd;tig, int äBinfel il^rcr filofterjeHe ba»
nieber gelegen Ijabe; eine filoftcrfc^weftcr, bie i^r aB leibliche Serwanbtin jur
^Pflege ilireä fiörpcrä beigeerbnet gewcfcn, fei wäfirenb beS gansen SJennittaga, bo
baä gref)nleicf;namäfeft gefeiert werben, nidit oen i^rer Seite gewichen. — Sem»
naä) fprac§ ber erjbifc^ef oen Srier, an welchen biefer fenberbarc SBorfatt be»
richtet warb, suerft baä SBert auä, mit welchem bie 2lebtiffinn, auS mancherlei
©rünben, nic^t laut ju werben wagte: nömlit^, bag bie ^eilige ©äcilia felbft biefel,
au gleicher 3eit fc^rccflic^c unb l^errlic^e, äBunber »oUbrac^t liabt. S)er spabft,
melirerc ga^re barauf, beftätigtc eä; unb noc^ am ©d^lug be§ brcißigjö^rigen
Jtriegeä, wo ba§ fllefter, wie oben bcmerlt, fäcularifirt warb, foH, fagt bie
Scgenbe, ber Sag, an wclrf;em bie i^eiüge Gäcilia baffelbe, burrf; bie gel;cimnip»
t)oUe (Sewalt ber Söiufif rettete, gefeiert, unb rufiig unb prächtig baä gloria in
excelsis barin abgefungen werben fein.
38O31 war I 381i4®emütf)Sftanb wohl möglich neben 293i 1 3889 ba^ ber |
2ß ältar s. o. 37931 I 27 eommanbantcn | 3849 forberte I SSöog gefc^redEter ÜÄen»
fc^en I 3863 fd^ummern | 38734 '"*9D. | 390i3 „bafe | 14 vom bem spopft (sonst
immer b) I 26 Sieben (s. o. Ä) | 27 Seiten
2)er ätoeifamvf. a 2, 163—240. Vgl. hier s. 159 ff. — 392i3 obwolten»
ben ans Versehn vor fluger | jg freublicf; | 31 i^re | 3983 ^aü. | k, unoerl^oft |
34 $r. u. so fast immer (auch §rn.) | 39404 ifiren | 30 aDHäf. n. s. f. (40029.33) I
4OO7 Seurn. s. zu „Käthchen" I8432 (auch Briefu Nr. 14) | ^4 einen | 403i9 Ratten |
23 befonnenen (Kleist setzt öfters nur beim ersten Adjektiv die starke Form) |
4049 ainwalb s. Fußnote zu ,^ohlhaas" 2208 | 40624 *^" gegen 407s aber Kleist
schwankt, auch könnte die 2. Stelle in der Druckerei geändert worden sein |
407i SSert^eibigerä nicht notwendig i 409i8 Sod^ter | 27 rotten | 4IO14 ben (Kl.
wird ©rbreid^ kaum als Maskulinum gebraucht haben) I 31 bie Slrt | 4II39 An-
führungszeichen vor Unb E Änderung Unb „e nicht geboten | 412n ben | 417ii
meinen | 4192^ einen (aber sie setzt sich nicht erst) | 42O29 er nod^, wie öfters
bei fc^on I 32 int S3. gegen Kleists Brauch I 42128 ^i""^" vielleicht zu halten |
424o, an.
Bd. 3: ErzählmiKcn. — Bd. 4: Kleinere Gedichte. 385
Band 4.
Kleinere Gedichte (S. 5—48).
Auswahl ans dem „Phöbns" und dem Nachlaß : N S. 267 ff. (eptgrammc 11
9lr. 1—19, J)er p^ere grieben, günglingädage, aRäbd^enrätfel, 33er Schreien im
S3abe, 2)ic Beibeit Rauben, 2)er ©tigcl; flriegSlieb, 2ln bie Äönigin. Sonett, äln
ben Äönig, S5aä leftte Sieb, 2ln granj 1., Sin 5paIafoj, 2ln (grä^erjog Eart beide
Stücke, ©ermania. Uartmaun, sieh o. S. 284 Tiecli an Solger, 3. Juli 1816:
„Können Sie nicht Kleists einzelne Gedichte, die ich noch gar nicht kenne, in
Berlin auftreiben?"; keine Antwort; Solger, 4. Jan. 1818: „In den kleinen
Gedichten ist viel zu korrigieren" u. s. w. über das „Kriegslied".
äSunfl^. Der für Ulrike — im Besitz des Herrn v. Schönfeldt in Bremen —
bei Koberstein S. 161, der für ben ®en. unb bie ®en. o. 3e"9e (so) — Körner-
Museum — bei Zolling 1, 18. Beide unterschr. $. fl.
9litf)t au^ bCä J&eräen§. 7*: Doppelquart, 2% S. beschrieben, ohne Über-
schrift, §. fl. unterzeichnet, im Besitz der Frau Dr. Michaelis in Groß-Lichter-
felde, von Minde-Ponet verglichen. Die Abdrücke in A. Wendts „Musen-
almanach für das Jahr 1830" S. 89 ff. („Nachgelassene Sprüche von Heinrich
von Kleist"), bei Bülow S. 249 ff., korrekter nach dem Original bei Biedermann
S. 240 ff. kommen nicht in Betracht, Die Absätze sind beziffert. — 13 U. m.
sofort über dem Jäger | 14 5Pf. über Jäger \ 55 gu^trit Kleists Schreibung |
aus oerfc^onet ! rauptet über nicht I 78 vorn Sich sofort gestr.
kleine @elegen^ett§gebi(^te. P September -Oktober S, 87—89. Set
l^ö^. ^rieben. 8roe^rt I lOSBaijenfelb 1 — Süngltngättage. Ältere Fassung
nach verschollener Hs. in Fouques n. Neumanus Quartalschrift „Die Musen",
1814, 3. Stück, S, 418 (Reinhold Köhler, „Archiv für Litteraturgeschichte" 1,
326 f.; bedeutmigslos ist eine von Graf Loben bei MUtitz gewonnene Kopie,
mir von Pissin mitgeteilt) : „Aus Heinrich von Kleists Nachlaß" ohne besondere
Überschrift | 2 ^Pfleger ber SBelt, | 4 Ku^ig erhält. 1 5—8 9lun tömmt ber grü^»
ling, Zi)^nnani)aii(i) , 9Iac§tigatI'nlauben, SBcfunuti^, bu auc^! — 2tn S. o. §, ä:
variantenlos ohne Überschrift, §. o. fileift unterzeichnet, im Besitze des Herrn
Ho&ates v. Pilat in Urfahr-Linz, Enkels der Frau v. H.nza-Müller, dem ich
eine Kopie danke. — Gesamtnnterschrift §. P. ft. Im Register ÄL &., von
§cinric§ oon Älcift.
flleift IV. 25
386 Lesarten zn Band 1 — 4.
^ivoloß. P Januar S. 3, nntorzeichnet §. o. fl. Die Pentameter in beiden
Stücken nicht eingezogen. 10 aJlaaä. — (SpiioQ. P Januar S. 57. 6 gunft,
nic^t roo
titx Snget . . . P Januar S. 38 f., unterzeichnet $. o. fi. Die Fußnote
B. hier S. 240. 17 S^nen
Sie JcibCrt 2;auBen. P Februar S. 32ir., unterzeichnet $. o. R. Im Titel
nach Sauben, ist eine u. s. w. fast gleich groß gesetzt. In der Inhaltsangabe:
SDie 5EauBcn, gobel nai) Sofontaine. 53 gc^ooä | 60.1 jubeveitet, SBirb (kaum
im Sinne von: wird ihm zuteil; s. 63).
@))t9ramme. P AprU-Mai S. 69—71, unterzeichnet §. D. fl. Nr. 19 bloS —
Zweite Reihe. P Juni S. 44 — 47, unterzeiclmet ^. o. Ä.
2)cr ©(i^reilcn im »abc. P November-Dezember S. 30—35, unterzeichnet
:5einric^ »on ftleift. 11 a)lai§
©crmania an t^re ßinbcr. Til; 4 S. 4» in Privatbesitz; die Strophen
beziffert § 1 n. s. f. h^: 10 Quartblättor , aus der Sammlung A. Meyer Cohns
(Nr. 1705 des Auktionskatalogs von 1905), enthaltend ®ermania, 2ln gronj ben
©rften, ilriegälicb, mit der Fußnote zur ©ennonia: ®tefe brei Sieber übertägt
ber ajerf. jebem [über dem\, ber fte bntcfen joiU, unb roünfd^t roeiter nid^tS, alä
ba^ fte einjeln erfci^einen unb fc^nett t)erBreitet roerben. ,§. d. äL An Colliu,
20. April 1809: (Seben ®ie bie Oebic^te, wenn fte 3§nen gcfaUen, Segen [dem
Hofbuchdrucker] ober roem Sie roolten, in öffentliche Slöttet: ju rüden, ober a\x<i)
einjeln (nur ntc^t äufontmen^ngenb, weil id^ eine größere Sammlung i^erauggeben
roiU) JU brucfen. Die Strophen beziffert. — /t^: Doppelqnart im Besitz dos
Herrn Carl Geibel in Leipzig (vorglichen von Minde-Ponet) mit dem Ver-
merk o. r.: „Von Heinrich von Kleist, in Dresden gedichtet nnd eigenhändig
geschirieben. L. Tieck" ; Sendung F. Hartmanns ? Danach N S. 288 — 290, ebenso
tmser Text Die Strophen beziffert. — Drucke. S: Doppelquart. Unter dem
Titel steht : „Diese Ode war vom Verfasser beim Ausbruche des Krieges 1809
gedichtet worden, zufallige Umstände verhinderten damals den Druck. Im
gegenwärtigen Moment wird ihre Herausgabe dem Publikum nicht weniger
passend erscheinen." Posthumer Druck (auch in meinem Besitz), gewiß von
1813, den Typen nach sehr wahrscheinlich aus der Reimerischon Realschul-
buchhandlmig, nach einer verschollenen, zwischen 7»* nnd h^ liegenden Hs
(die A. Woigel als Kopie A. Müllers an Fouquo gelangt sein läßt), wiederholt
in den von F. A. Brockhaus herausgegebenen „Deutschen Blättern", Leipzig
u. Altonburg, 24. Okt. 1813, Nr. 10 (V. 49 ältte Stngcr, Snften, Stätten) und
in den „Ergießungen Deutschen Gefühles in Gesängen und Liedern bey den
Ereignissen dieser Zeit", o. O. 1814, S. 140 (V. 49 wie „D. Bl.", 54 geflammt,
78 Unfern dürften ^crj unb SBtut). E: „Das erwachte Europa", Berlin bei
Achenwall xx. Co., 1814, I, Heft 3, S. 1 — 4, nach einer der Vorlage S näheren,
aber vermittelnden (1; 33 f., 37 ff., 60) Hs., fehlerhaft.
Bd. 4 : Kleinere Gedichte. 887
Überschrift. 0ermania§ Stufruf an..h^ .. . eine Dbe [fehlt SE] oon ^einrid^
oon ßleift. A^SE ! »roden! h^ TlayncäE | Sörocfenä geB^aiegionen, S I 2 beä (516»
ftromä 7»! I älucn E I 4 6eBauen, E \ 5 2;raubenf. SE I 7 Sllpen SRiefenfpi^en SE |
9 «gord^et! SBeld^ ein Muf, i^r »ruber, h^ §or^et burd^ bie SKad^t, i^r Sr.! SE |
10 Jöoc^ Dom a^ron beä ^itnmelä nieber? h^ I SBelc^er 2). SE I SBad^ft 2)u jB |
13 meiner S. /ii füper St. SE \ m. SSöKerreigen Ti^ 1 14 äßeine Sö^ne, bie, ge»
lüfet, ^2 I 21 2B., ju 7»! 1 23 ber fleule, mit h^h^SE 1 24 g^Iac^t, in bein ®ef[üfft
1^.! 7*1 I eilt SE I 25 gelfenr., h^SE I 26 gurd^tbar, roie auf Slipen^ö^n, h^ SBenn
auf grauen Sätipen^ö^n (^en, E) SE | 27 Sßon beä S£ i 28 auf unterstr. h^ \ OHät-
fd^er ge^en, E | 29 eataracte ftürmen E \ 30 QS erfäuft ber SBetterl^a^n, h^ \ gelä
unb äBalb SE \ 31 Sonnernb ^oUt ber ^immel roieber, h^ \ 32 Dcean: /»i ! 33.4 Sllfo
ftürjt [fc^melät S], votan ber Metter, SÄingä ^erab im grei^eitäcgrü^tingä 5]roetter,
h^S I 37—48 fehlt h^3\ 37 ^ier ber finufmann, h^ | 39.40 Sort ber S)en{er, ber
auf gL Durchs ®ebiet ber Sterne ftreid^t, h^ I 40 Kaum £ I 44 Ser, ii^r h^ I
45 unheilbaren h^ nie gefüllten E I 46 Xiiefer h^E \ granfen E | 47 S8r.! jeber
beutfd^e E | 48 unferm Kei^'n E | 49 Sltteg, mag ii^r %u^ betreten, h^ | 21. Singer
[^piä^e h\ SCrift' unb h'^S I Stäbte -B I 51 tjerfd^mä^te, E I 52 ^rei^. S ^xüä, E\
53 Seichen, h^ | 54 2a^t — geftau't b. i. ®. — 5 äa^t geftaufl^t b. i. ®., £ | 55 3§n
um qSfatä unb Xrier id., h^ \ 57 Qagbluft, 7»i Srcibjagb, SE \ 58 ber Sp. h^SE |
59 Schlagt il^n tobt! a. R. vor Streckt ihn hin! h^ I 60 <Süi) um bie Urfad^ E |
61 Sel^t bie glur bort, bie j. h^ \ 62 fmft, fti | 63.4 Se^t ben SBlonbflra^l in ben
et., Der aui %i)üx unb ^enftern 61., h^ I 65 Sel^t ba§ SB., ba§ m. 0. h^ I 67 Soi^n
N 1 69—72 Seutfd^e, Seutfc^e, eure Sd^anbe Tlx^t ber Sanb am 3Keere§ftranbe,
«Dli^t ber Sterne äatjllog Si^t, ÜJli^t ber weite 2ßeltfrei§ nid^t! h^ \ 69.70 Curen
[ßuern E] Sc^la^traub la^t euc§ lQu(^ E} fd^enfen [, £]. — Söenige [, h'^E] bie
beffen benfen [: E fein gebenfen. h^ h'^SE. Diese Lesart (f dienten! unb fein
gebenfen. mit Punkt ans!) gestr. , a. R. quer — S3aS sogleich über Was — die
endgiltige /t» | 72 S^ro. bie Se^ne [Seele Ti^], flammt baä h'^SE | 73 — 80 (h^
gleich 7»*) ©Ott unb feine SteHoertreter , Unb bein 3Jam', o Sßaterlanb, greil^eit,
Stolj ber beffern Sßäter, Spraye, bu, bein 3o"bcrbanb, äBiffenfd^afft, bu ^immel=
ferne, 3)ie bem beutfd^en ®eniu§ roinft, Unb ber 5pfab inä Sleic^ ber Sterne,
SBeld^en ftill fein gittig fc^roingt ! Ti^ | 76 unfre E \ 77 Sempein , unb Sßere^rung
Fehler E S8., 7»i I 78 »lut; E \ 79 SCerc^rung: ans »., (h^)h^ Uni! u. «er^eerung,
Fehler £ | 81—84 (7»! gleich h^, nur 81 »oben) Sine ^jBtjramibe Bauen £a§t ung 1 7»*]
in bei §immelä Sluen, Ärönen mit bem ®ipfelftein: (: nach gestr. Komma 7»^
fohlt S] Ober unfer ©rabmal fein! h^S
S^riegäUeb bw Seutft^ett. 71»: zwei S;80 (3 f. leer) in Privatbesitz; die
Strophen beziffert § 1 n. s. f. h^: s. zur ©ermania. Die Strophen beziffert. Ti^:
drei S. 8* im Kestner-Mnseum zu Hannover (Cnlomannscho Antographensamm-
lung Nr. 1004), von Minde-Ponet verglichen. Die Strophen beziffert Am Schluß:
SJreäben, im ÜRorj, 1809. 7f*: Abschrift in einem Sammelband der Kgl. Biblio-
25*
388 Lesarten zu Band 1 — 4.
thek zu Berlin (politische Prosa, drei Gedichte — die», das 1. an Erzherzog
Karl, Sonett an Lnise — „R. Gniskard" nnvollständig. Uartmanns Sendung?
Sieh oben, S. 284. — Drucke E: „Europa" 1814 (s. zur (Scrmania) S. 108 f.;
danach in Görres' „Rheinischem Merkur" Nr. 223, 15. April 1815 („Kriegsliod
fUr die teutschen Jäger, von Heinrich von Kleist". 4 mon i^re Q. 22 teutfd^en).
L: „Deutsche Lieder für Jung und AU", Berlin, Realschnlbucliliandlung, 1818,
S. 58 , unzuverlässig. N S. 281.
Überschrift : ber S). fehlt fti Ä. b. SD. tjon ^cinric^ oon Steift, h"^ Ä. für bie
beutfc^en jungen SJäger. ©ine Slfinung oon ^tmt. v. Äleift. B | 1 alle Tiernamen
gesperrt E \ 2 ^einb E man längft L \ 3 ®elb noc^, im Spalier, h^EL \ 2)rot§fp.
Jt2— 4 I 4 no($ bie] unS bieTi' feine £ i^rei I 7 9Ja^t er ftd^, bie Sunge ^eij, i
8 ®e^t von andrer Hand (Solger?) über Naht ä* 3ungenl)ei§ E I ®leic^ n>. L \
9 K. ber rot^e, fi|t i 1 10 fi. unter (S. i | 13 ^orften L 1 14 SSerge 91., ftiiS |
15 2Bo ber äBaibmann nie bie L | 16 wirb br. L \ 19 3}icJ)t E ^i) L \ 21 Slur . . .
[Punkte u. kleines Spatium] j. h}- \ 23 ä3Q(^fen h^ SBüd^fe von andrer Hand
(Solger?) über Kexde 7i* SBüc^fe E Solger an Tieck, 4. Jan. 1818: „Vorzüglich
wünschte ich am Schlüsse: ,Brüder, nehmt die Büchse doch', die Büchse statt
der Keule wieder hergestellt."
atn f^ratt) ben ©rfte«. h: s. zur (Sermonia. Die Strophen beziffert. —
Überschrift. . . . ßfterreid^ ; gcfungen »on ^einri^ oon Äleift, S)repen, b. 9'- SÄprill,
1809. h. . . . ßfterrett^. ©reäben, ben 1. ÜJJärj 1809. N S. 285. 15 Unb bcm ber
lang nachwirkender Fehler des ersten Drucks.
SItt bett ^rj^eriOg Sari. S. 35. Tt': s. AriegSIieb. h"^-. Kopie Dahlmanns
aus dem Frül^ahr 1809, im Familienbesitz. Zwei lose Quartblätter mit alter
unzutreffender Rötelsignatur B, C. Das erste enthalt eine „Vision. (1809)"
„Ein schwarzer Giftbaum quoll aus blut'gem Grunde" in acht Stanzen, das
zweite den Rest eines andern Ottaverimegedichtes, nämlich 3 Z. und 2 Strophen,
dann unser Gedicht ohne einen Vermerk über den Verfasser, und 6 Strophen
„An Kaiser Franz während der Friedensunterhandlungen", so zwar, daß die
3. Str. mit Vorweisungszeichen oben a. K. nachgetragen und in der 6. ein
„nimmermehr" durch „ewig nicht" ersetzt ist. Gegen ZoUing, „Drei ungedruckte
Gedichte von Heinrich von Kleist" („Die Gegenwart", 1886, Nr. 14), kann —
abgesehn von seiner verwischenden Angabe der Überlieferung (Brahm, „Die
Nation", 1886, Nr. 31) — ans stilistischen Gründen leicht und zwingend er-
wiesen werden, daß jene drei Gedichte unmöglich von Kleist herstammen;
wohl aber aus einer verwandten Sphäre. Sie sind auch untereinander ver-
schieden. Dahlmann selbst? — N S. 286.
«tt tJfiricbrid^ SSK^elnt . . .W-: Quartbl. A. Meyer Cohns (nicht im Kata-
log von 1905), die Strophen beziffert, h'^ (faksimiliert im 1. Bande dieser
Ausgabe ohne die Bezifferung: §1, § 3 verschrieben, §3): Doppelquart in
der Kgl. Bibliothek zu Berlin, Radowitzi^che Sammlung, S. 1 und halb 2
Bd. 4: Kleinere Gedichte 389
erste Fassung an die Königin Luise, S. 3 und halb 4 unser Gedieht, darunter
^ V ÄIcift; also sollten beide Mnnda, je drei Stanzen, zusammen ausgehn. —
Drucke. E: Doppelgroßquart im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, lateinische
Typen offenbar aus der Deckerischen Offizin, die Strophen beziffert; auf der
Titelseite des I.Blattes hsl. Vermerk: „Das Imprimatur kann nicht ertheilt
werden Berlin 24 April 1809 Grüner." V. 6 — 8 und 21 f. rot angestrichen.
Zolling spricht unkontrollierbar von zwei Einzeldrucken 1809 und 1810. —
A: 5. Okt. 1810, unterzeichnet $. v. Ä. V. 21—24 „Europa" (s. zu ®emtania),
S. 127 Unb mü^te fel6ft. N S. 282 f. (wohl von Frau v. MlUler-Haza mitgeteilt.
Sieh oben , S. 239). — Überschrift. Stn griebric^ S5!il£)ettn ben dritten fiönig in
ipreu^en gefungcn jur geier feiner SRüdfe^r nadf Serlin oon §einric§ von filcift.
?ii 2ln griebri^ 2Bil§e[m ben brüten, fiönig in sprengen. 3ur geier ©einer SRüdfefir
nad^ 58erltn gefungen von §einric^ oon Äleift. E 2ln ben Sönig non sprengen jur
geier feineä einpigä in Serlin im grül^ja^r 1809 |: rocnn fte ftatt gehabt ^ätte :|
h'^ Dbe auf ben äßiebercinjug beä Äönigä im SBinter 1809. A 2tn b. St. v. 5|Jr.
3. g. f. ©injugeä in 8. N nach 7»2 | 1 3)u gesperrt E n. s. t. \ i ftarte S8r. will-
kürlich N I 6 aud^ immer 5. Fehler A | 10 Wui^m N I 22 l^eilige Ti» I Kleine
Schwankungen der Schreibung und Interpunktion.
9tn ^Olttfoj. N S. 286. Keine Hs. in Berlin (gegen Zolling).
9tn ben erjficrsog Knrl. S. 37. N S. 287. Keine Hs. in Berlin.
9{ettnttg ber ^eutfd^etl. Nach der von Tieck beglaubigten Hs. in Lindaus
Besitz gedruckt durch G. Weisstein in der Berliner „Nationalzeitung", 1904,
Nr. 234 (14. April).
Sie tief fte C^rniebtigung. Ebenso. Vgl. Bd. 2, S. 313. 1 ^a3 für Ein
$n§ le^te Sieb. F: Fouqnes „Frauentaschenbuch für das Jahr 1818",
S. 64 ff. N S. 283 ff. — Vor 1 „Gesungen in der Zeit von Deutschlands Unter-
drückung." P I 17 büftrem F \ 26 rounberfam F \ 32 banieberf. iV | 33 (Sötterfol^n
Jf I 35 ju unfern Sänjen F \ 36 SHd^t fubclnb F I 46 ®tc§ nä^er N den Gleich-
klang mit 45 Zeiten zu vermeiden ; sonst kommt die Willkür auf Fouques
Rechnung. | 48 roeinenb F Zum Titel gugnote P: „Ein ernster Nachklang aus
einem früh von der Erde geschiehdnen Leben! Mögen wir dabei abermal
bedenken, was Gott seitdem an uns gethan hat (es kann nie oft genug ge-
schehen!), und mögen die edlen deutschen Frauen des edlen unglticklichen
Sängers Grab mit neuen Blumen der Erinnerung bekränzen."
9ln ble Königin Suife. Erste Fassung, h: siehe oben h'^ Sin griebric^
aSBilfjelm. Zuerst, sehr inkorrekt, Zolling 1,50. Die Strophen beziffert : § 1 u. s. f. —
Zweite Fassung, h: zwei S. 8* (3 f. leer), jüngst gefunden von Minde-Pouet
im Kgl. Hausarchiv als Beilage zu den Briefen der Königin an Frau Mario
V. Kleist -Gnaltieri, die von dem Sohn Ludw. Perd. Adolf v. Kleist endlich
König Wilhelm I. geschenkt worden sind. Damals hat er offenbar dies Gedieht
erst beigeschlossen; es ist kein Teil des alten Hausarchivbestandes. G: als
390 Lesarten zu Band 1—4.
vermeintos Ineditam nebst der Zueignung des „Homburg" mitgeteilt von dem
Grafen Wolf ^v. Yorck, „Grenzboten", 1867, 2. Quartal , Nr. 14, „nach den mir
von dem verstorbenen Präsidenten Adolph v. Kleist mitgeteilten Abschriften
zweier in seinem Besitze befindlichen Originalhss. , welche der Dichter ver-
mutlich der Mutter desselben [Marie], einer seiner vertrautesten Freundinnen,
in Berlin geschenkt hat. Über den Verbleib der Originalhss. bin ich nicht
sicher unten-ichtet, doch ist es wahrscheinlich, daß der Präsident v. Kleist sie
der Kleistschen Familienstiftung vermacht hat." Eine solche gibt es nicht;
der Nachlaß des Präsidenten enthält nach zuverlässigster Auskunft überhaupt
kein Blatt von Heinrich. Besaß er zwei Hss. oder stimmt die Kopie in V- 8.18
durch einen seltsamen Zufall zu 3f? Nach M, dem 1. Druck in Fonques u.
Neumanns Quartalschrift „Die Musen", 1812, I, 177 f. („Aus dem Nachlasse
Heinrichs von Kleist") erneuert von M. Bemays im „Morgenblatt", 1864, Nr. 4,
3iim ®eBurt«tag ber Königin Siiife oon ^rcu^en G willkürlich kürzend I Q^ro
»laj. fehlt M | 7 ^immelS S. 7t | 8 Jiuv] erft OM \ 11 nicht gesperrt OM I 18 ber
gjuine GM I unferä M I 20 3)u, Sr^., GM \ 33 Sei S^eure, lange h Sei, S^eure,
lange G Sei lange, Xi)Cüxt, M \ 34 in meinem Exemplar M ist das zweite froijc
von alter Hand in trüBe geändert; Steigs "Vermutung. I Unter 35 ^leinrid;
[unterstrichen von Marie?] j)on Steift 1810 7i — Dritte Fassung, li^: Folio ans
A. Meyer Cohns Sammlung, ä^ . Abschrift in der zum Jtricgslieb vermerkten
Sammelhs. N S. 282. Überschrift . . . Sonnet h^ \ 4 ^en'lic^ ausgefallen N.
Epigramme. S. 42 f. A 17. Okt. 1810 (SJot^tigaa), 24. (SDer sSrmfte, %V{ä)>
gefeUfe^after), 31. fSIot^roe^r) , 13. Nov. (©tücfrounfd^) , 22. (©ro^^err) anonym,
Chiffem. Steig, „Berliner Kämpfe", S. 227, 236 ff., 383 ff. und zur Sicherung von
Stagemanns Autorschaft für einige vorschnell Kleist zugeschriebene Sprüchlein :
Berliner „Nationalzeitung" 1904, Nr. 541. — ÜJiammfeU | Ser Srnifte 2 aU er!
©leil^ Uttb Ung(ei(^. A 3. Nov. 1810, anonym, von Köpke als Kleistisch
erkannt. Im Titel steht voran ©ine — Sac^§.. 35 SDäaijcnf., 46 | 60 beib' im zu
erwarten, da Kleist hier zweisilbige Senkung und Hiatus meidet.
2)« aSJelt fifluf. A 8. Dec. 1810, anonym, von Köpke als Kleistisch
erkannt. Titel s. vorige Nr. — 21 3U | 82 (Setraibe | 91 Sreu
IVidninng des „Homburg". Mitgeteilt vom Grafen v. Yorck 1867 aus ver-
schollener Hs. — s. oben 2ln bie Königin, 2. Fassung — und von Erdmannsdörffor
1874 aus der für die Prinzessin bestimmten Kopie des „Homburg". Hier übor-
sclu-ieben 3if;ver Äöniglic^cn Jpo^^it ber »^rinjcffm Stmatic äÄaria Sinne ®emol)[in
beS ^riujen aBill^elm »on Sprengen SruberS Sr. SKajeftät be3 flönigS gebomc 5)3rin=
jeffin oon §effens.gomburg. Die Überschrift bei Yorck „Zueignung des Prinzen
von Homburg an Princeß Marianne von Preußen geborene Princessin von
Homburg" rührt nicht von Kleist her, sondern ist von A. v. Kleist gekürzt.
Bd. 4: Kleinere Gedichte. Kleinere Schriften. 'Söl
Kleinere Schriften, herausgegeben von Reinhold steig.
(S. 49—238.)
Der frühesten Zeit angehörig (S. 57—80).
Üluffn^, ben fit^em SBcg beS ©türfg ju fittbcu (s. 57— 73).
Gedruckt zuerst bei ZoUing 4, 267 aus der Kopie einer nicht vorhan-
denen Handschrift Kleists. Diese Kopie =: K (18 S. 8*'), mir von Dr. Herman
von Petersdorff freundlich vermittelt (anscheinend von Frauenhand hergestellt),
zeigt anfangs stark abweichende fehlerhafte Orthographie, schließt sich aber
allmählich etwas näher an das Kleistsche Original an; „es" wird durchgängig
nur durch bloßes „s" ausgedrückt, alleinstehend oder im Anschluß an das vor-
hergehende Wort; „dem", „den", „die" geht wüst durcheinander; einzelne im
Original schwer oder nicht leserliche Wörter sind in der Kojne verdorben.
Ich stelle in allen sichern Fällen Kleists Schreibung und Interpunktion wieder
her; die unrichtigen Lesungen des bisherigen Druckes werden nicht besonders
erwähnt; nur die der kritischen Behandlung bedürfenden Stellen erörtere
ich, unter Heranziehung des Briefes an Martini vom 18. März 1799 (= B).
Der bei ZoUing gedmckte Titel des Aufsatzes entbehrt jeder handschrift-
lichen Grundlage.
S. 58, Z. 10. «noertennbor B unoeifannt (m K \ Z. 29. Bei roeiten K (all-
gemein mitteldentsch und märkisch, daher beizubehalten); sonst in den „Klei-
neren Schriften" zweimal (S. 134, Z. 21 und S. 228, Z. 2) 6ei lueitcm |
S. 59, Z. 13 f. btefcä äSet^ältni^ K baä SDii^oevl^attni^ in bcr ?5orfteaung B:
beides gleichberechtigt.
S. 61 , Z. 12. unjrer ] unfer K I Z. 19. in unfern ^erjen »erpftanjen : so
stelle ich die verdorbene Stelle her. In K das Unwort tjerpflogen, woraus bei
ZoUing das satz- und sinnwidrige üeipfloc^ten entstand. Kleist verbindet in
diesem Schriftstück nochmals dies „in" mit dem Dativ, nur einmal (S. 69, Z. 4)
zu guter Bedeutung mit dem Akkusativ.
S. 62, Z. 3. Sic ] g^nen K (fehlerhaft, wie S. 73, Z. 10) | Z. 24. geroiefcit,
K (ZoUing: geworfen,) |
892 JCiesarten zu Band 1—4.
S. 63, Z. H. gvo^e K (der mögliche Akkusativ bei „scbmeicheln" muß
beibehalten werden) I Z. 26. JJuanccn B 5i8menn K (woraus Zolling SJamen
inachte).
S. 64, Z. 10 f. cor bie ©eringen K oor ben ©cringern B | Z. 34. gc^ü[em
für bie SBeiä^eit K einem Sommer ber 2ßei§§cit B |
S. 65, Z. 21. auf beibcä K fehlerhaft, ouf bciben Zolling; ich nehme lieber
den Singular auf beibcm an, weil Kleist auch in der nächsten Zelle um beibeS
(d. i. Brocken und Altar) setzt | Z. 26f. einjelen K (noch bei Lessing, Jung-
Stilling u. a., auch märkisch, doch aufzugeben, weil vorher [S. 59, Z. 6] ein«
jelnen steht).
S. 66, Z. 11. 0.U Süngünge appositioneil zu einem Dativ, wie z. B. in
einer 3"* »"^e bie je^ige, und nicht zu ändern I Z. 31. ben traurigen K \
S. 67, Z. If. bem ba§ (Slüd Bei alle feine Seroegung begleitete K (Serceguiig
ist nachträglich in eine erst oflFen gelassene Lücke hineingeschrieben, also
ohne rechte Gewähr) Zolling: Bei nüen feinen SeiDcgungen , ohne befriedigenden
Sinn I Z. 15. lünbigen. K (das gute Simplex ist beizubehalten).
S. 68, Z. 1. unb K fehlt im ersten Drucke I Z. 13. beS ©egen«, von
mir gesetzt statt bem Segen, weil der Dativ bei „sich freuen" unmöglich ist |
Z. 13 f. 5u neuem unb fc^öneren K j. neuen u. fd^. Zolling | Z. 25. fie ] Sie K
und bei Zolling (fehlerhaft).
S. 69, Z. 12 n. 15. ^immelsftrid^ neben ^immel^rid^ K \
S. 70, Z. 25. anein, lieber ^reunb, K 3Kein lieber grcunb Zolling.
S. 73, Z. 10. 3^nen ] Sie K (fehlerhaft, wie oben, S. 62, Z. 3).
tteSer We altntä^tit^e Verfertigung ker ©ebanfcn 6cim SReben (S. 74 — 80.)
Erster Druck: „Nord und Süd", Bd. 4, S. 3 (Berlin 1878). Handschrift von
Schreiberhand {K), von Kleist eigenhändig durchgebessert, zuletzt im Besitze von
Alexander Meyer Cohn. Der ganze Aufsatz hat keinerlei Absätze : diejenigen.
In welche zerlegt ihn die Ausgaben bieten, sind von fremder Hand mit Blei
im Mannskript bezeichnet, die auch vor Stud^ Safontaine (S. 77, Z. 21) zwischen
die Zeilen „(Die Fortsetzung folgt)" geschrieben hat; allem Anschein nach wurde
der Aufsatz von Irgend jemand für den Druck bestimmt, der jedoch unterblieb.
S. 74, Z. 1. Überschrift aus lieber \ Die allmähligen Gedanken. I Beim Be-
den. I An R. V. L (Von Kleist eigenhändig gestrichen und, nach einem im Auf-
satze selbst vorkommenden Ausdruck, neu gebildet) | Z. 2 aDmö^Iige £■ (die
Schreibung nur der Gesamtorthographie zuliebe verändert) | Z. 10. oQererji
eigenhändig zugefügt | Z. 17. gut aus recht gut | Z. 24. Zuerst: mein ganzes
Wesen; dann eigenhändig ganzes gestrichen und innerstes fiberschrieben; schließ-
lich innerstes wieder gestrichen und abermals zugeschrieben. Das Wort itmerfteä
tat also dem, was Kleist ausdrücken wollte, auch nicht volles Genüge.
S. 74 , Z. 24. ftc^ aus mich |
S. 76, Z. 18. 3bee eigenhändig erst gestrichen, dann wieder zugefügt :
Bd. 4: Kleinere Schriften. 393
also Kleist nicht völlig genügend I Z. 25 f. gefpannt ans angespannt \ Z. 27.
berfelben aus ihr | Z. 28. Die Ausgaben bieten berichtigen, das in der Hand-
schrift von fremder Hand mit Blei hergestellt ist.
S. 76, Z. 9. ihm K \ Z. 31. Die Ausgaben sinnwidrig : felbftjufrieben ; das
handschriftliche felbft jufxieben gewährt dagegen den rechten Sinn, nämlich,
daß Mirabeau, während er zu Anfang kaum selbst wußte, was er sagen
sollte, nun am Sehlasse sogar selber mit sich zufrieden sein konnte.
S. 79, Z. 9. beutlic^ aus Deutliches \ Z. 22. roieber ju er.jeitgen, aus zu
regeneriren , (Kleist ist jedoch an sich kein Verächter des Fremdworts).
S. 80, Z. 3 ff. Ursprunglich schloß der Aufsatz: Vielleicht giebt es überhaupt
keine schlechtere Gelegenheit, sich von einer vortheilhafien Seite zu zeigen, als grade
ein öffentliches Musterung passiven, und sie mögen oft ihren Gott danken, wenn sie
selbst aus dem Exame[n] gehen können, ohne, sich Blößen, schmachvoller vielleicht,
als der Jüngling gegeben zu haben, den sie examinirten. (Die Fortsetzung folgt.)
Kleist hat dann versucht, dies Stück zurechtzustutzen, nach vergeblicher Mühe
es jedoch mehrfach durchgestrichen, und nun das ganze Schlußstück neu hinzu-
geschrieben. Z. 24. aUufteruttg aus Prüfung (durch das überschriebene SWufteruttg
nimmt Kleist wieder den "Wortlaut des ursprünglichen Schlußsatzes auf).
Für die „Germania" (S. 81—121).
einlcitung (s. 81 und 82).
Kopie (K) von Schreiberhand aus dem Tieck-Köpkeschen Xachlass auf
der Königlichen Bibliothek zu Berlin, Orthographie und Interpunktion mangel-
haft, mehrfach Verschreibnngen. Enthält die Einleitung und die oben, S. 52,
Z. 27, aufgezählten Stücke. Erster Druck : Köpke , S. 94.
S. 82, Z. 13. auf btm ©ipfel K I Z. 17. SBrau^t Verbesserung Köpkes
für beraubt 1
S(itirif(^e «riefe (S. 83—92).
1. SDriefeineär^einbünbifc^en Dffijierä an feinen jyreunb(S. 83 u. 84).
£■ := Kopie Tieck - Köpke , wie oben. Erster Druck: Köpke, S. 63.
S. 88, Z. 10. Sie ] pe K \ Z. 14. bem ] ben K (Schreibfehler) I Z. 15.
0e[cgen^eit (harte Auslassung des Auxiliars „hatte"; in damaliger Prosa über-
haupt nicht selten) | Z. 17. Sie K auf Rasm- für ursprüngliches sie | Z. 18.
ben aus dem |
S. 84 , Z. 4. in fehlt K Die bisherigen Ausgaben drucken ungenügend
biefen Siugenbüd; ich nehme ein vom Kopisten ausgelassenes „in" an. Vgl.
S. 85, Z. 15 dieser Ausgabe: in biefem äugenblid | Z. 16. Nach vov scheint
mir eine Zeitbestimmung ausgefallen; ich habe das durch Punkte, die in K
fohlen , angedeutet.
'394 ■ I^esarten zu Band 1 — 4.
2. Svicf cincS jungen tnärli)cl;cn SanbfräulcinS (S. 84 — 87).
S. 86, Z. 7. baä iöerlejenbe, baä aligemeine betrad^tet, bo§, barin liegen
mag, K (von Zolling emendiert).
S. 86 , Z. 2. a6emial§ ] ober K (wofür mit Köpke die Drucke das wesen-
lose eben bieten): die SKänner, bie boä SBaterlanb abermalä oertetbigen, sind
diejenigen, welche den Heereszng mitmachen müssen, der non neuem Deutsch-
land überschwemmt (S. 85, Z. 20).
3. ©(^reiben eineä Surgcmeifter^ (S. 87— 89).
S. 88, Z. 6. renitirenben ] remitirenben K \
4. »rief eine§ ?)oHtif(§en ^pefc^erü (S. 89 — 92).
S. 89, Z. 24. SBetter ] »alter K (von Köpke schon richtiggestellt).
^t^tbtxii bet fwitiöpfd^en SoumnltfHf (S. 93—99).
K = Kopie Tieck- Köpke; zuerst gedruckt bei Köpke, S. 74.
S. 92, Z. 3. nid^t einen, nic^t einen Stugcnblicf K (irrtümliche Doppelschrei-
bung des Kopisten); anders die nachdrücklichen Wiederholungen: fe^r lange,
lange (S. 155, Z. 27), erjä^len gie . . erjä^len eie (S. 164, Z. 1), ie§t . . je^t
(S. 166, Z. 33).
S. 98, Z. 19. blo§ = So^e K blo'ß ©ac§e Köpke und die Spateren; blo^e
Sad^e wie S. 95, Z. 10 : einer bloßen ijärioatunterne^mung.
S. 95, Z. 6 u. 7. I)ei§t . . erfi^cinen K] ich setze i^eipe und fd^eine (ebenso
wie Z. 8 und 9 in £" steht) „Monitenr" und „Journal de l'Empire" sind in
Kleists Konstruktion des Schriftstückes erst noch zu begründen, wie die Auf-
gabe § 8 verlangt.
S. 97, Z. 9-12. Der Kopist hat hier, wohl Infolge vieler Korrekturen Kleists
in der Urschrift, mehrfach geirrt, und folgendermaßen die Zeilen geschrieben:
3ran3o=
fen aud^ unter bie ©runbfngc aufge»
nommen ^ot. Gr fii^rt in natura
Drbnung, aud^ bie Jlunft bem a3oH=
SWac^ric^t ju oerBergen, oon welchem
Mit Köpke bieten die Ausgaben : natürlid^er . . . ouf . . . *!olf eine 3laä)ti(i)t . .
roeldEier. Aber „Volk-" ist „Volke", wie oben, zu S. 93, Z. 19, „bloß-" „bloße",
der auf das Folgende vorbereitende Sinn des § 17 verlangt allgemein
„schlechte Nachrichten"; das aud^ ist gut, ebenso »on raelcf;em (= wovon); vgl.
S. 99, Z. 2: roeld^eä |
S. 98, Z. 15. oerroorren (Verbesserung Köpkes) ] »ernommen K (in einer
nachträglich ausgefüllten Lücke; der Kopist konnte Kleists Hand, wie öfters,
nicht lesen).
8. 99, Z. 6. „dem." (demonstrandum) ] „des." K: wohl verschrieben |
Z. 9. Hinter Se^rfa| Lücke in ^ für ein später nicht eingesetztes Wort
Bd. 4: Kleinere Schriften. 395
Slatetfiiämuö bw JJcutfdjcn (s. 100— 112).
Den Text des „Katechismus" schöpfen wir aus zwei Handschriften, 1) 0.
einer Originalschrift Kleists, und 2) K: der Kopie Köpke-Tieck, die beide nicht
vollständig sind. Die Originalschrift bietet die ersten nenn Kapitel und das
zehnte bis zur Ant^vort: 5'Jo(^ oielc, mein lieBer Sßater (oben, S. 108, Z. 31), der
Rest fehlt. Der Kopie sind zwei P.tpierlagcn, jede zu vier Seiten, aus der Mitte
verloren gegangen, weshalb K nur enthält: die ersten drei Kapitel ganz
und das vierte bis zur Antwort: Qd^ wd^ nid^t, roo§ i(^ barauf antroorten foK
(S. 103, Z. 21); nun die erste vierseitige Lücke; darauf bietet K wieder von
der Frage an: 2)ag ^ob' id^ S)id) fd^on gefragt JC. (S. 105, Z. 9) das siebente,
achte, neunte Kapitel, und vom zehnten noch die L^berschrift: S3on bei"
SSerfaffung ber 5)CUtfd^en (S. 108, Z. 11) ; nun die zweite vierseitige Lücke ; dann
enthält K wieder von den Worten des zwölften Kapitels: wo fte fie immer
treffen mögen, erfc^tagen (S. 109) den Text bis zum Schlüsse. Durch die Ori-
ginalschrift läßt sich also die erste Lücke von K ganz, die zweite wenigstens
noch mit dem halben zehnten Kapitel decken; es bleibt aber zwischen dem
zehnten und dem zwölften Kapitel (oben , S. 109) ein unersetzlicher Text-
verlust übrig.
Köpke (S. 82) druckte 1862 zuerst und allein die Kopie ab. A. E. Schill-
mann gab in seinem Programm „H. v. Kleist, seine Jugend und die Familie
Schroffenstein" (Frankf. a. d. O. 1863), nach der inzwischen aufgetauchten Ori-
ginalschrift das Ergänzimgsstück. Zolling benutzte sie für seine Ausgabe von
neuem , ohne jedoch ihr Verhältnis zur Kopie zu erkennen.
1 Die Vergleichung beider Handschriften auf den Strecken, die sie gemein-
sam gehen, lehrt mit Bestimmtheit, daß die Originalschrift Kleists die Vorlage
war, ans der der Schreiber die Kopie herstellte; für jeden Irrtum in der letz-
teren erkennt man sofort den technischen Anlaß in jener. Die ersten sechs
Kapitel in 0 hat Kleists Hand ohne jegliche Korrektur hingeschrieben ; aber sein
siebentes Kapitel ist zwischen den Zeilen und am Rande derart mit Änderungen
und Zusätzen überhäuft, daß Irrtümer des Abschreibers sehr entschuldbar sind ;
das achte, nennte und zehnte Kapitel haben bei Kleist wieder ziemlich glatten
Text. Nur zwei Beispiele seien für das Verhältnis von 0 und K angeführt.
Im 1. Kapitel (S. 100, Z. 17) in 0 aSermirre mid^ nid^t, das nietet aber überschrieben
und mit herunterziehendem Haken versehen ; K hat deswegen 33erroirre nid^t
mid^. Im 7. Kapitel (S. 106, Z. 8 f.) hat K Slugenblirf =, das scheinbare Gleich-
heitszeichen deswegen, weil Kleist in O hinter 2lugen6lid( mit zwei Strichen
ein Komma getilgt hat; spaßhaft zu beobachten ist, wie — vier Zeilen wei-
ter — aus oBcrften 5elbr;errn in 0 die Verschreibung roBufte (Jeübljerrn in K
werden konnte.
Daraus folgt für die kritische Behandlung des „Katechismus", daß allein
0 maßgebend ist, und erst wo 0 auafällt (von S. 109, Z. 1 ab), die Kopie Tieck-
Köpke einzutreten hat. Die Originalschrift, heute dem Geh. Justizrat A. v. Simson
396 Lesarten zu Band 1 — 4.
in Berlin, dem Sohne des ehemaligen Reichsgerichtspräsidenten, gehörig, be-
steht aus 16 Seiten 4", immer vier Seiten auf einem quer gebrochenen Halb-
bogen; die Halbbogen hat Kleists Hand von 1 bis 4 numeriert.
S. 101 , Z. 17. f(^önen 0 Wöne K I
S. 102, Z. 22. roeitläuftg 0 roeitlöuftig K t
S. 106, Z. 6. Berü^mften mögliche , auf märkischer Aussprache beruhende
Schreibung; vgl. in den korrekten „Phöbus"- Anzeigen (S. 122, Z. 12, und S. 124,
Z. 16) entgegengefefete[ten | z. 19. SSatennörfaergeift , aus Brudermördergeist, 0
aSatermörber, K \ Z. 27. wenn 0 roann K und die Ausgaben.
S. 106, Z. 12. bie oberften gelb^errn aus die Kriegsherren und Officiere 0 \
Z. 32. auf gutem SBege 0 auf guten SHSegen K und die Ausgaben.
S. 107 , Z. 6. UeBerreiä 0 Uebem)i| K und die Ausgaben. | Z. 18. Über
SBelt überschrieben und wieder gestrichen so it>ie sie nun einmal heschaffen
sei 0 I Z. 22. tDorben erst nachträglich über der Zeile zugefügt; daher der
Satz noch ungefüger.
S. 109, Z. 28. boä fehlt K (ergänzt von Köpke)
(Fragment: 3ln bie 3eitgeno{fen (S. 113 und 114).
Kopie Tieck - Köpke , ein Fragment ohne Überschrift; zuerst bei Köpke,
S. 96, mit der Überschrift „Aufruf" gedruckt. Die vorstehende Überschrift ist
von mir redaktionell zugefügt worden.
S. 114, Z. 8. In den Ausgaben wird 3'"« in Kommata eingeschlossen,
als neue Apposition zu fte; möglich wäre, daß 3'""» ^ber fle überschrieben,
versehentlich von dem Abschreiber an diese Stelle des Satzes gerückt wurde.
Dann hätte Kleist nachdrücklich, wie ich glaube, schreiben wollen: „Jem-
galem, diese Stadt Gottes, von seinem leibhaftigen Chernbime beschützt, Zion
sollte zu Asche versinken?" | Z. 13. fmb vor oerroorfen, wohl mit Recht von
Köpke getilgt, obwohl übrigens das ganze Schriftstück unfertig ist.
aSJnS öUt e§ in biefetn Ärlege? (S. 115-117.)
Kopie Tiock- Köpke; zuerst bei Bülow. S. 253, dann bei Köpke, S. 97,
gednickt.
S. 116, Z. 21. ift hinter taufenäftig, von Köpke getilgt.
S. 116, Z. 23. ©(^öneS, in i^r in K irrtümlich zweimal geschrieben.
S. 117 , Z. 15. Hinter oor schon von Köpke das in K fehlende bem ein-
geschoben.
a){e »ebinguttg bc8 ©öttttcrS (S. 118).
Originalhandschrift Kleists (0), woraus Kopie Tieck-Köpke (JT) geflossen,
zuletzt im Besitze Alexander Meyer Cohns. Nach K zuerst bei Köpke, S. 73;
unser Text nach der Originalhandschrift
S. 118 , Z. 9. Auf nod^ folgt vielleicht O \
Bd. 4: Kleinere Schriften. 397
Übet bie SRettung öon Dfterreii^ (s. 119-121).
Originalhandschrift Kleists in 4 **, 5 Seiten ganz, die sechste am obersten
Teile beschrieben : früher in Meinerts , zuletzt in A. Meyer Cohns Besitz. Zu-
erst gedruckt in der „Gegenwart" 1876, Nr. 45, S. 295, dann bei Zolling 4, 335;
beide Drucke mangelhaft. Die Handschrift ist teilweise überdeckt mit Strei-
chungen, Änderungen, Neubildungen tind Korrekturen, oft bloß andeutender
Art, so daß eine Lesung oftmals unmöglich ist. Es hört bisweilen jede Kon-
struktion der Sätze auf. Kleist selber nur hätte in freier Neugestaltung aus
dieser Kladde die reine Form seines Schriftstückes gewinnen können.
S. 119, Z. 1. Überschrift zuerst : Aphoi-istische Gedanken I über \ die Rettung
von Österreich; dann: Über \ die Rettung der Österreichischen Staaten; zuletzt;
Über I bie Kettung oon Öfterreic^. | Z. 5. Hinter Slnfe£)n gestrichen : Wenn Feuer
oder Wasser eine Stadt bedroht, so duldet [die Polizei] man, daß [alle Stände]
Alles, was sich regen] kann, jung und alt, arm und reich, [vornehm und gering,
herbeieile [n], um zu retten. | Z. 5—9. Sie g[amnte bis SBa^nfinn ] dafür zuerst :
Das Übel, ohne ihm entgegenzukämpfen, gexvähren zu lassen, aus Furcht, der Zu-
sammenlaii/ . . . könnte dem Magistrat über den Kopf ivachsen : diesei- Gedanke
ist der Gipfel des Wahnsinns. \ Z. 1 1 f. 2Bir bis ba^er ] dafür zuerst : So lange
dieser unselige Krieg datiert, hinken tuir, mit unsem Maasregeln, beständig hinter
der Zeit daher. Bei der Versetzung der Worte 2Btr i^inlen an den Anfang des
Satzes, hat Kleist die Worte fjinfen mix, mit denen die zweite Blattseite be-
ginnt, zu streichen vergessen. Das Wort beständig hat er an der ursprüng-
lichen Stelle gestrichen und drei Wörter vorher neu überschrieben | Z. 18 £.
aber bis fann ] dafür zuerst: aber darunter versteht der Staat — eine Land-
wehr von 80 oder 100000 Mann, einen patriotischen Auf ruf an das Volk, und ein
heifäUiges Verzeichniß der [freiwilligen] Beiträge, die, als ein Allmosen, von
demselben einkommen.
S. 119, Z. 21. in welchen über ursprünglichem wo; versehentlich hat Kleist
mit wo auch die gestrichen | Z. 23. na<^ bem l^ergebrac^ten Softem über ge-
strichenem in völliger Ungebundenheit \ Z. 24. rote iitait ii^rten begegnen muft
ist eine mögliche Lesung der sehr schwierigen Stelle; ursprünglich lautend:
was darunter zu verstehen ist, ist sie nebst anderen zwischen den Zeilen nur
angedeuteten Ändernngsversuchen wieder gestrichen | Z. 25. Vor meistere ist
von Kleist ein unb mitzustreichen vergessen worden 1 Z. 25 f. Zuerst : durch
ihre Kontributionen, wegen der unklaren Bezielmug von i^re (auch auf 2anb=
ßüterbefiftcr) von Kleist in burc^ bie fronäöfifd^en J?ontiibutionen geändert | Z. 26.
Ijabcn bcred^net: zuerst haben es erklärt Das ganze Stück 3 ist am Rande nur
skizziert; der gestrichene ursprüngliche Text lautet: Ich will, in diesen kurzen
Sätzen, ohne alle Deduction der Gründe, angeben, wie der östeiTeichische Staat,
so wie die Sachen stehn, noch zu retten sei. Vielleicht wage ich, als ein unruhi-
ger Kopf, angesehen und eingesteckt zu werden; aber wenn die nächste Schlacht
hei Komorn <u/wi> oder Pest, oder wo es sei, geliefert und verloren sein wird,
398 Lesarten so Band 1 — 4.
werde ich die eine und untheilbare Republik in Böhmen proklamiren können,
ohne angefochten zu werden |
S. 120, Z. 5. S^oörberft bis übcräeugcn zuerst gestrichen, dann darüber
geschrieben: Wenn Osterreich gerettet werden soll, so muß die Regierung sieh
zuvörderst überzeugen, zuletzt aber die ursprüngliche Fassung wieder her-
gestellt I Z. 11 — 13. unb bis muffen ] zuerst: und deren Vertheidung [!] einen
heiligen Krieg, oder einen Krieg für Menschheit constituirt | Z. 15. Absatz 5,
von Kleist irrtümlich als 6 gezählt, ist am Rande nur skizziert, nach Strei-
chung des folgenden Stückes 5 im Texte: Sie muß diese Güter für ihren
und ihrer Völker alleinigen Schatz anerkennen, der, um jeden Preis, gleichviel
welchen, gegen den Feind vertheidigt werden muß, und begreifen, daß der Sieg,
wenn ihn der liöchste Gott uns schenkt, um keine Thräne zu theuer erkauft sei,
wenn auch der Werth des ganzen Nationalreichthums im Kampf vernichtet würde,
und das Volk so nackt daraus hervorgienge , wie vor 2000 Jahren aus «einen
Wäldern. | Z. 16. Zuerst: o6 bie SJation ben guten 2BiKen ^abe, (von Kleist zu
streichen vergessen) | Z. 17. Über SRegievung in zwiefachem Zeilenranme Zu-
sätze, deren Sinn ich aus den andeutenden Zeichen nicht zu enträtseln vor-
mag; jedoch in Z. 18 zeigt das sonst beziehungslose berfelben, daß Kleist ein
Feminin oder einen Plural an jener Stelle dachte, also sinngemäß, nicht
wortgemäß etwa: mit ihrer freiwilligen Beistimmung zu unterstützen. Auch
für den Rest des Absatzes kann ich keine absolute Gewähr bieten; Kleist
würde selbst sich nicht herausgefunden und einfach die Sätze neu geschrieben
haben; vielleicht aber sehen einmal, auf Grund meiner Lesungen, neue Augen
doch noch mehr, als den meiuigen, trotz aller Rücksichtslosigkeit gegen sie,
möglich war.
S. 121, Z. 10 f. Kleist hat: gegen baS SBaterlanb fed^tenb; daraus von
fremder, gebildeter (Dahlmanns?) Hand gemacht: gegen utti fämpfcnb, wie
bisher gedruckt ist; unä natürlich im Sinne der Proklamation auf Franz be-
zogen 1 Z. 13 f. Ursprünglich: Nach Beendigung des Kriegs soll ein Reichstag
gehalten, und von den Fürsten des Reichs, nach der Mehrzahl der Stimmen , eine
Staatsverfassung festgesetzt werden. Diese politisch bedenkliche Fassung ist
dann von Kleist durch eine neutrale Wendung ersetzt worden.
Aus dem „Pliöbus" (S. 122-126).
„^pÖttS" (S. 122 und 123).
Einzeldruck, 4 Seiten 4*>, an Freunde und Interessenten versandt, in die
Intelligenzblätter der gelesensten Journale eingerückt.
airtjclge (S. 124 und 125).
Einzeldruck, 2 Selten 8", gleichfalls an Freunde und Interessenten ver-
sandt und in die Journale eingerückt.
Bd. 4: Kleinere Schriften. 399
^aUin (S. 126).
Märzherft des „Phöbns", 1808, S. 46 und 47, unterzeichnet II. v. K.
Aus den „Berliner Abendblättern" (S. 127—229).
@c6et lies 3otoafter (S. 127 und 128).
Im 1. „Abendblatt" vom 1. Oktober 1810, unterzeichnet x; zuerst wieder bei
Köpke, S. 100; Faksimile der gesamten ersten Nummer in den „Kämpfen", S. 48.
S. 128, Z. 2. bomieberliegt, wie S. 192, Z. 22 barnieberlag, hingegen S. 163,
Z. 5 baniebeilag I
„2;on be§ taQCä" (S. 129 und 130).
Im 4. „Abendblatt" vom 4. Oktober 1810, unterzeichnet xy; zuerst wieder
bei Köpke, S. 128.
UnmaßgefiHiiÖe ©emerfttitg (s. 130 und 131).
Im 15. „Abendblatt" vom 17. Oktober 1810, unterzeichnet M, v, K.; zuerst
wieder bei Köpke, S. 129.
<B<ffXtibtn aus Sättün (CendrlUon) (S. 131—133).
Im 26. „Abendblatt" vom 30. Oktober 1810, unterzeichnet y; zuerst wieder
bei Köpke, S. 131.
äöer bflS äWiwioncttcnt^cater (S. 133—141).
Im 63. bis 66. „Abendblatt" vom 12.-15. Dezember 1810, unterzeichnet
E. V. K.; zuerst wieder bei BUlow, S. 263.
@(^re{(en eines rebUi^en Sevitnetd (S. 142—144).
Im 47. „Abendblatt" vom 23. November 1810, unterzeichnet fi>i ; zuerst wie-
der „Kämpfe", S 220.
95rief tint» fSRatttS tat feinen @oi^n (s. 145).
Im 19. „Abendblatt" vom 22. Oktober 1810, unterzeichnet y ; zuerst wieder
bei Köpke, S. 125.
»rief eines jungen XiiS)tcti (s. 145—147).
Im 32. „Abendblatt" vom 6. November 1810, unterzeichnet y; zuerst wieder
bei Köpke, S. 126.
ein Sa^ ttu§ ber p^ercn Sritif (S. 147 und 148).
Im 1. „Abendblatt" vom 2. Januar 1811, unterzeichnet tx); zuerst wieder
„Kämpfe", S. 552.
»tief eines Sie^terS (S. 148—150).
Im 4. „Abendblatt" vom 5. Januar 1811, unterzeichnet 31 9 (wohl verdruckt
für Xt)); zuerst wieder bei ZoUing 4, 302.
S. 148 , Z. 17 f. steht im Originaldruck : Söcrcbfamfeit, unb unter beifälligen
JRüdblidcn; S. 149, Z. 5f.: bcriHebe, Sprad^e, beä SHf)t)tr;mu«, aBor;mang§ u.f.to.
400 I^esarten zu Band 1 — 4.
unb fo leijenb. Zu diesen beiden Stellen bekennt Kleist im 7. „Abendblatt" vom
9. Januar 1811 folgende «SinnentfteUenbe Srudfel^Ier in 9lr.4 be$ 3(6enbb(attg:
©cite 14, 3"te 9 »on unten, leintet SSeiebfamleit, ItcS: über bie gönn;
— 15, — 16 Don oben, ftatt iHnbe, lieä JRcbc.
— — , — 16unbl7,ftattbeä9!^9ti^muä,SBo^Utang«,lieä9{^9tl)muä,So^[(Iano.
Die Berichtigung ist aber nicht korrekt, da SRnbe überhaupt nicht im Original
steht. Ich schließe den Satz hinter SRcbe mit Punkt und tilge das unb hinter
u. f. n).
S. 150, Z. 5. als ber meinigen ; Zolling unnötig : olä ben meinigen. Kleist
konstruiert: Bei ber ßeftüre oon ganj anbcrn 2)ic^terit)erfen, alg [bei der Lek-
türe] ber meinigen | Z. 15. ^at fehlt im Originaldruck.
©onbcrbare ©cfdjiciöte . . in Statten (S. 150—153).
Im 2. „Abendblatt" vom 3. Januar 1811, unterzeichnet mz, wie das „Bettel-
weib" in den „Abendblättern" ; zuerst wieder von Zolling in der „Gegenwart"
Bd. 26, S. 283; Berl. 1884) gedruckt.
&tiitntt\äftinunq (S. 154 -158).
Im 63. bis 66. „Abendblatt" vom 15.— 19. März 1811, die allerletzte Erzäh-
lung Kleists für die „Abendblätter", anonym. Zuerst wieder „Kämpfe", S. 559.
S. 157 , Z. 2. um beiben: der Dativ doch vielleicht kleistisch | Z. 4. Grube:
in den „Abendblättern" fehlerhaft SDlutter |
2)«r neuete (fllütfllii^ere) EBcrt^er (s. 158—160).
Im 6. „Abendblatt" vom 7. Januar 1811; ohne Unterzeichnung. Zuerst
wieder bei Zolling 4, 376.
&c\d)xd)tt eines ntevitoürbigen ^meilam^fS (S. 160—162).
Im 43. und 44. „Abendblatt" vom 20. und 21. Februar 1811; anonym;
zuerst wieder in den „Kämpfen", S. 536 ff.
S. 161 , Z. 22. Mlcnfon ] hergestellt aus verdrucktem iDieufo |
»etrai^tungcn iidei; bcn !Eße(tIauf (S. 163).
Im 8. „Abendblatt" vom 9. Oktober 1810; unterzeichnet z; zuerst wieder
bei Köpke, S. 103.
Untoo^tic^eintiilie SBa^r^aftigfeiten (S. 163—107).
Im 8. „Abendblatt" vom 10. Januar 1811; unterzeichnet vx; einer der
wenigen Fälle, wo ein Artikel den gesamten Raum eines „Abendblattes"
einnimmt. Zuerst wieder von Zolling in der „Gegenwart" (Bd. 26, S. 157;
Berl. 1884) gedruckt.
SKutterliebe (S. 167).
Im 7. „Abendblatt" vom 9. Januar 1811, anonym; zuerst wieder bei Zol-
ling 4, 377.
Ud. 4: Kloin pro Schriften. 401
SonberBnrer SReci^tSfaß in ©ngJanb (S. 168 und 169).
Im 34. „Abendblatt" vom 9. Febrnar 1811, anonym ; zuerst wieder von mir in
der Sonntagsbeilage zur „Vossischen Zeitung", Jahrg. 1905, Nr. 11 bekannt gegeben.
S. 169, Z. 1 f. feft entfd^Ioffen, ] faft entfc^loffen, im Originaldruck fehlerhaft.
33cit>te( einer unerpttcn SDlotbBtcnncrei (S. 169).
Im 6. „Abendblatt" vom 8. Januar 1811, anonym; zuerst wieder „Kämpfe",
S. 584.
2)lerftoürbigc§ ü6ct bcn ©cttcrat SSeftctmann (s. 170).
Im 20. „Abendblatt" vom 24. Januar 1811, anonym; zuerst wieder „Kämpfe",
S. 580. Die Überschrift ist von mir zugefügt worden.
Stugerotbentlii^eS Bü^phl tian a)htttct;Ue&c Bei einem ti)i(ben Siere
(S. 170—172).
Im 33. und 34. „Abendblatt" vom 8. und 9. Februar 1811, anonym; zuerst
wieder „Kämpfe", S. 410.
ÜKerftoürbigc ^toplftitinm (S. 172).
Im 6. „Abendblatt" vom 8. Januar 1811, anonym; zuerst wieder „Kämpfe",
S. 585.
Über ben 3Mft»nb bet Si^toatäcn in atmcrtfa (s. 172—176).
Im 10. bis 12. „Abendblatt" vom 12. bis 15. Januar 1811, anonym; zuerst
wieder „Kämpfe", S. 589.
S. 175, Z. 31. Slmerifa ] (Suropa im Originaldruck Sinn- oder Setzerfehler.
©eogrn^j^ifi^e 9laäiti<^t bon bcr 3nfct ^etgolanb (s. 176—178).
Im 56. „Abendblatt" vom 4. Dezember 1810, unterzeichnet hk; zuerst
wieder „Kämpfe, S. 571.
^etöotünblfdöeä ©otteägwii^t (S. 178).
Im 58. „Abendblatt" vom 6. Dezember 1810, anonym.
fiitetarifi^e SJotiä (s. 179).
Im 50. „Abendblatt" vom 27. November 1810, anonym; sieh „Kämpfe",
S. 468.
SSott ber Überlegung (S. 180).
Im 59. „Abendblatt" vom 7. Dezember 1810, unterzeichnet a;; zuerst wie-
der bei Köpke, S. 101.
SReujaljrStounft^ cineä {JCMcrh)er!cr§ (S. 181 und 182).
Im 3. „Abendblatt" vom 4. Januar 1811, anonym; zuerst wieder „Kämpfe",
S.578.
S. 181, Z. 23 f. i^nen und ifjrcr im Originaldruck.
Äleift. IV. 26
402 I-esarten zu Band 1 — 4.
SaIenbcr6ctr«tf|tunB (S. 182).
Im 4. „Abendblatt" vom 5. Januar 1811, anonym; zuerst wieder „Kämpfe",
S. 520.
S. 182, Z. 20. Im Original „1810"; doch der 10. März als Sonntag erweist
die Zahl als Sinnfehler für „1811".
SBiffen, ©(iftuffen, 3crftbrcn, (Sxf)aUett (S. 182—187).
Im 35. bis 37. „Abendblatt" vom 11. bis 13. Februar 1811, anonym; zu-
erst wieder „Kämpfe", S. 565. — In Nr. 35 und 36 fehlerhaft 3crftvcuen statt
gerftörett , erst in Nr. 37 die richtige Überschrift.
S. 184, Z.B. Im Original wol, seltenere Schreibung Kleists für roo^l
(hier nur der Gesamtorthographie der Ausgabe wegen verändert).
aineftiote «uS htm testet» pttu^i\it)en Jhricge (S. 188— 190).
Im 5. „Abendblatt" vom 6. Oktober 1810, anonym; zuerst wieder bei
Bülow, S. 260 (mit der irrtümlichen Bezeichnung 1805).
S. 188, Z. 20. rief idj im Originaldruck; ich vermute Versehen statt
„ruf ich".
ainefbote auä beut legten Kriege (Tambour) (s. 190). ■
Im 18. „Abendblatt" vom 20. Oktober 1810, unterzeichnet x; zuerst wie-
der bei Köpke, S. 114. Siehe „Kämpfe", S. 343.
(yian5örtfi^c§ ejeriitium (S. 191).
Im 22. „Abendblatt" vom 25. Oktober 1810, unterzeichnet Vx; «uerst wie-
der bei ZoUing 4, 370. Druckversehen sind alle golgetiben (Z. 16) und an bell
Drt (Z. 18 f.); dagegen scheint ftettt fic^ . . in ber SKitte (Z. 6) kleistisch.
Sw »erlegene SDJflgiftritt (S. 191 und 192).
Im 4. „Abendblatt" vom 4. Oktober 1810, unterzeichnet rz; zuerst wie-
der Köpke, S. 117. Vgl. jedoch „Kämpfe", S. 353.
aWuttottte iieä ^immcIS (S. 192 und 193).
Im 9. „Abendblatt" vom 10. Oktober 1810, unterzeichnet r; zuerst wie-
der bei Köpke, S. 113.
»et »ranntttieijtfäufcr unb bie SBcrItncr ©lotfcn (S. 193 und 194).
Im 17. „Abendblatt" vom 19. Oktober 1810, unterzeichnet xyz; zuerst
wieder bei Köpke, S. 115.
«nelbote (Baxcr) (S. 194 und 195).
Im 46. „Abendblatt" vom 22. November 1810, anonym; zuerst wieder bei
Köpke, S. 120.
Bd. 4 : Kleinere Schriften. 403
anelbote (Iwan) (S. 195 und 196).
Im 50. „Abendblatt" vom 27. November 1810, anonym; zuerst wieder
„Kämpfo", S. 348.
2) et ©riffel ®otte8 (s. 196).
Im 5. „Abendblatt" vom 5. Oktober 1810, anonym; zuerst wieder bei
Köpke, S. 112.
8*ätfel (Doktor der Rechte) (S. 196 und 197).
Im 28. „Abendblatt" vom 1. November 1810, anonym; zuerst wieder bei
Köpke, S. 120.
ancfbotC (Kapuziner) (S. 197).
Im 53. „Abendblatt" vom 30. November 1810, anonym; zuerst wieder
„Kämpfe", S. 375.
ainelbotC (Bach) (S. 197).
Im 21. „Abendblatt" vom 24. Oktober 1810; zuerst wieder „Kämpfe",
S. 379.
3lttc!bote (Gluck) (S. 197).
Im 18. „Abendblatt" vom 22. Januar 1811, anonym; zuerst wieder
„Kämpfe", S. 379.
ancfbote (Shakespeare) (S. 198).
Im 20. „Abendblatt" vom 23. Oktober 1810, anonym; zuerst wieder
„Kämpfe", S. 378.
RorrCl>onbenä«92«^ri(^t (Unzelmann) (S. 198).
Im 34. „Abendblatt" vom 8. November 1810, anonym; zuerst wieder
„Kämpfe", S. 377. Unter der Überschrift „Das gebrochene Verbot" im „Nürn-
berger Korrespondenten", Jahrg. 1811, Nr. 143, nachgedruckt.
S. 198, Z. 24. biefem im Original Druckfehler; auch sonst in diesem
Stück unsorgfältiger Druck.
3m 2. „9lbenbbIott" »om 2. OftobCt ISIO (Kapitän Bürger) (S. 199).
Anonym; zuerst wieder „Kämpfo", S. 356. Übernommen von dem „Frei-
mütigen" vom 8. Oktober, und vom „Nürnberger Korrespondenten" vom 20. Ok-
tober 1810.
3m 8. „mcnthiatf bom 9. Cftober 1810 (Toller Hund) (S. 199).
Anonym ; zuerst wieder „Kämpfe", S. 3C5.
e^atUe-SSotfaU (S. 199 und 200).
Im 12. „Abendblatt" vom 13. Oktoker 1810, anonym; zuerst wieder bei
Köpke, S. 119.
S. 200, Z. 5. vov fünf ^af)t burc^ einem anbern S5o(tor im Original, Druck-
fehler.
26*
404' Lesarten zn Band 1—4.
3;afle8. CtciguiS (Ulan Halm) (S. 200 und 201).
Im 33. „Abendblatt" vom T.November 1810, anonym; zuerst wiedei bei
Köpke, S. 116.
S. 200, Z. 28. jmief ohne dativisehes Objekt hart; die Zeile im Original
weitläuftiger gesetzt; vielleicht ein i^m des nachfolgenden i^m wegen im stehen-
den Satze gestrichen.
Ü6« bic Suftfii^tffa^rt . . am 15. Dftoficr ISIO (S. 201—207).
Drei Stücke, nacheinander im 13. „Abendblatt" vom 15. Oktober, im „Extra-
blatt" zum 14. „Abendblatt" vom 16. Oktober, und 25. und 26. „Abendblatt" vom
29. und 30. Oktober 1810 erschienen; alle anonj-m; zuerst wieder bei Köpke,
S. 147. Das „Extrablatt" im „Fi'eimüthigen", S. 844, sogleich nachgedruckt. —
Die Gesamtüberschrift für die drei Stücke von mir redaktionell zugefügt.
S. 206, Z. 1. bcrfcI6en habe ich für das im Original stehende und von
den Herausgebern nicht beanstandete beifelBe eingesetzt; berfel6e müßte auf
Satlon sich beziehen und gäbe keinen rechten Sinn ; berfcIBen dagegen bezieht
sich auf entroicfelung imb Muäbilbutig, deren die Kunst, den Ballon vertikal zu
dirigieren, bedarf und fähig ist.
S. 207 , Z. 6. an SKittel im Originaldruck.
aSet^nai^tärJugftcaung (S. 207—209).
Im 68. „Abendblatt", vom 18. Dezember 1810, unterzeichnet Uk; zuerst
wieder bei Zolling 4, 357.
Sttlterneueftei: (St^\ef)ün0pian (S. 210— 218).
Im 25., 26., 27. „Abendblatt" vom 29., 30., 31. Oktober und im 35. und
36. „Abendblatt" vom 9. und 10. November 1810, anonym; zuerst wieder bei
Köpke, S. 136.
S. 210, Z. 11. bie ] ber im Originaldruck: wohl Setzorirrtum für bic,
typographisch nicht in Ordnung.
S. 216, Z. 16 f. an bcn Urfprung, ble ©cfe^ie^te, an bic entroidtchmg nnb
®rö^e scheint in der Anordnung der Präpositionen und Artikel nicht fehlerfrei
©Mtwurf einer SBomlicu^oft (S. 218 und 219).
Im 11. „Abendblatt" vom 12. Oktober 1810, unterzeichnet rmz; und im
14. „Abendblatt" vom 16. Oktober 1810. Zuerst wieder bei Köpke, S. 145.
S(i)rci6cn eineä SBctliucr OHntoofjncrS (Quinenlottcrio) (S. 221 und 222).
Im 20. „Abendblatt" vom 23. Oktober 1810; zuerst wieder bei Zolling 4, 346.
Ü6cr b(»3 fiugwöftcuercbilt üom 28. Cftober 1810 (8. 223—226).
Im 70. „Abendblatt" vom 20. Dezember 1810, anonym ; zuerst wieder bot
Zolling 4, 358. Die Überschrift ist Ton mir redaktionell zugefügt worden.
Rd. 4: Kleinere Schriften. 405
S. 224 , Z. 25. fjoibcrung : im Original gorberungen fehlerhaft.
S. 225, Z. 22. fte S)iefeIBen : im Original ©ie biefel&en , und doch geht fic
auf die Landesbehörde, 3)iefelbett auf den Herrn. Aus demselben Grunde weiter
unten (S. 226, Z. 4) Siefelben statt biefelBen hergestellt.
ÜBer bic fjinattstnafjrcgelrt bet Siegierung (s. 226— 229).
Im 15. „Abendblatt" vom 18. Januar 1811, unterzeichnet xy; zuerst wieder
von mir in der Sonntagsbeilage der „Vossischen Zeitung", Jahrg. 1905, Nr. 17,
mitgeteilt. — Pie Überschrift ist von mir redaktionell zugefiSgrt worden.
ginäCifle (S. 229).
Im 76. „Abendblatt" vom 30. März 1811 ; zuerst wieder „Kämpfe", S. 164.
Parer8:a(S. 230 — 238).
®ttH)ftttbungctt öor gfricbriifiS <Stctttnb\ä)aU (S. 2.30 u. 231).
Im 12. „Abendblatt" vom 13. Oktober 1810, gezeichnet cb; eigentliche Ver-
fasser sind Clemens Brentano und Achim von Arnim, aus deren Handschrift
Kleist eine verkürzte Fassung herstellte (sieh oben , S. 280 die „Anmerkung
des Herausgebers"). Als Kleists reines Eigentum zuerst wieder bei Köpke,
8. 123, und noch bei Zolling 4, 289.
2>le ^eituttg (S. 232 und 233).
Im 52. „Abendblatt" vom 29. November 1810 , unterzeichnet M. F.
SaS @raB bcr S?ätcr (S. 234 und 235).
Im 57. „Abendblatt" vom 5. Dezember 1810 , unterzeichnet M. F.
2)ie iutäftbatt eintabung (s. 236— 238),
Im 69. „Abendblatt" vom 22. März 1811, unterzeichnet mit dem vollen Na-
men „O. H. Graf von Loeben" ; zuerst wieder „Nene Kunde", S. 49.
S. 233, Z. 8. 2(itgenftoril im Originaldmck | Z. 13. um ii)m (Druckfehler
im Original). •
S. 234, Z. 7. fc^ulbenfreien ^of uitb §eerbc im Originaldmck („§crbe" im
Texte nur der Gesamtorthographie der Ausgabe wegen und nicht etwa in
„Herd" zu vorsvandeln).
S. 238, Z. 2 f. nid^t unb niematä wohl Druckfehler oder Vermengung
verschiedener Randkorrekturen dureh den Setzer
-^^}^^-
406 Nachtrag zum „Zcrbrochnen Krug".
Nachtrag zum „Zcrbrochnen Krug".
Walzel hat in Witkowskis Sammlung „Meisterwerke der deutschen Bühne",
Nr. 32 (Leipz. 1905) für Marthens Kleinod eine Quelle angedeutet: „Wirklich
bringt Strada [Kamianus Strada, ,De hello belgico'] am Anfange seines Werkes
über den Abfall der Niederlande (1651) eine Schilderung des historischen Vor-
gangs, die fast alle von Kleist verwerteten Namen nennt: die Schwestern
Karls V., Eleonore, Königin von Frankreich, und Marie, Königin von Ungarn,
dann Maximilian, König von Böhmen, endlich den Erzbischof von Arras, Gran-
vella. Ja die Rührung, die bei Kleist die beiden Königinnen beschleicht, ist
von Strada vorgedeutet. Einzelne Ausgaben dos Werks, so die französische
Übersetzung von 1665, geben sogar eine bildliche Darstellung des Vorgangs,
die freilich an Kleists Schöpfung nicht heranreicht." Auch weist er den Namen
5p^i[ibcrt 661 zwiefach bei Strada nach.
--^s*^-
gnljfllt.
Seite
S^Ietnere ©ebtd^tc 5
©mieüuug be§ ^erou§geber§ 7
SSunfc^ am neuen '^a^xt 1800 für Ulrife üon Äleift . 9
SSunfc^ am neuen ^ai)Vi. 1800 für ben ®encral unb bte
©eneralin öon 32"9£ 9
(gür SSil^elmine öon 3c"9C-) 9
kleine ©elegenl^eitSgebi^^te 12
1. S)er ^ö^crc ^rieben 12
2. SünglingSflage 12
3. SKäbc^enrätfel 13
4. 5?atl^arina öon granlreic^ 13
5. ^n @. ö. § 13
^rolog 14
ß^jüog 14
S)cr (Sngel am ®ra6e bc3 §errn 15
S)ie bciben Stauben 16
(Epigramme 19
Epigramme 22
S)cr ©c^redten im Sabe 25
©ermania an i^rc Slinbcr 30
SlricgSlieb ber ®eutid)en 33
%x Sranj ben (Srften, ^aifcr öon Öfterreic^ 34
Wci ben ©rj^erjog Sari 35
^n griebrid) 33ül^elm ben Srittcn, ^i3nig öon Preußen . 35
?ln^:palafo5 36
?ln ben Srjl^ersog 6arl 37
3iettung ber Seutfc^cn 37
2)ie tieffte ©miebrigung 38
3)a§ lebte Sieb 38
408 Su^alt.
Seite
§ln bie Königin Souife bon 5|Jreufjen 39
§ln '^{)xo SKajcftät hk tijnigin Souife öon ^rcufjen . . 40
?ln bie S^önigin üon ^reu^en 41
§ln bie 9Ja^tignII 42
SBer ift ber Stnnftc? 42
Ser teigige Sifc^gefeEfd^after 42
5JJotWe^c 42
©lüdlüunfd^ 43
§ln ben (Sroßl^errn 43
©leic^ unb Ungleich 43
S)er 2BeIt Sauf 45
(SStbmung be§ „^rinjen griebrid^ öon §om6urg" an bie
^rinäeffin SBill^elm.) 48
Silcinerc ©c^riftcn 49
(Einleitung be§ Herausgebers 51
S)er frü^eften Qät ange^^örig.
'äluffa^, ben fiesem SSeg beä &\üd8 ju finben .... 57
Über bie allmähliche SSerf ertigung ber ©ebanf en beim Sieben 74
gür bte „®crmanta".
Einleitung 81
©atirifd^e Sriefe 83
1. Srief eines ri^einbünbifdjen Offiziers an feinen fyrcunb 83
2. Srief eineS jungen märfifd^en 2anbfräulein§ an i^ren
Dnlel 84
3. ©(^reiben cineS S3urgcmeiftcrS in einer {yeftung an
einen Unterbeamten 87
4. 5Brief eineS )3olitifc^en ^efc^crü über einen Sfiümberger
3ßitung3artifel 89
2el)rbu(^ ber franjöfifc^cn Sournaliftif 93
^atec^i§mu§ ber 3)eutic^en abgefaßt nad^ bcm ©}3onifc^en,
3um ©ebraud) für ftinbcr unb ^^Ite 100
gragmcnt: ^.)ln bie 3eitgcnDffen . . 113
SSa§ gilt e§ in bicfeni Sh'iege? 115
Sie SBebingung beä ©ärtnerä 118
Über bie SRettung öon Öfterrcid) 119
?(n^«rt. 409
?lu3 betn „^ p 6 u §". ©cite
„^Pbu§" . . . ." 122
?ln5eige, ßetreffenb bcn „^^üBu§" ........ 124
Säbeln 126
2)tc §unbe unb ber SSogct 126
S)ie gabel o^ne 3Kornt 126
?lug ben „^Berliner ^Ibcnbblnttern".
®ebet beg 3orDai'tcr 127
1. Sweater, tun[t unb Literatur 129
®en 2. D!tober [1810]: „Son bc3 SageS" .... 129
Unmaßgebliche ^Bcnterfung 130
Schreiben au§ 33erlin 131
Über ba§ SKarionettenf^eater 133
©einreiben eine§ reblic^en SSedinerS, ha§ ^icftgc X^eater
betreff enb, an einen J^i^eunb im "sJluglanb .... 142
©rief eines 9)?aler§ an feinen 'Bo^n 145
SBrief eineS jungen S)id^ter8 an einen iungen SDJaler . 145
(Sin Sa^ au§ ber l^öf^eren S^ritil 147
S3rief eineg Sid^terS an einen anbcren 148
©onberbare (Sefc^ic^te, bic fic^, ju meiner ^dt, in 3*0-
lien jutrug 150
® eif ter er fc^ einung 154
^er neuere (gtücflid^ere) SBerf^er 158
®ef(^id^te eine§ merfmürbigen 3lvciffint^f§ .... 160
SSetrac^tungen über ben SSeltlauf 163
Unhja^^rfd^einlic^e SSa'^rl^aftigfeitcn ^IML
SKutterliebe 167
©onberbarer Dtec^tsfatt in ©nglanb 168
5BeifpieI einer uncrf^örten SKorbbrennerei 169
3)?erEiüürbige§ über bm ®eneral 5föcftermann . . . 170
?lu^erorbcntlic^e§ Seif^jiel öon SJZutterliebc bei einem
Wilbcn Stiere 170
SO?ertluürbigc ^ro|):^e5ciung 172
Über bcn ^uftanb ber Sc^iuarscn in 'sJlmcrifa . . . 172
@cogra^I)ifd)e 9tad)rid)t üon ber ^nfet §elgoIanb . . 176
^elgolmtbifc^eg ©otteSgeric^t 178
Siterarifd^e SJotij 179
filcift. IV. 26*
410 Sn^alt.
Seite
SSon ber Überlcgimg. ((Sine ^arnboye.) ..... 180
SJeujal^rSjuunfd^ eine§ geuerluerfcrS an feinen §aupt=
mann au8 bem fiebenjäl^rigcn J^viege 181
^aIenber=S3eti-a(^tung .... ..... 182
SSiffen, ©d^affen, 3erfti3ren, ©rigolten 182
2. §lnefbotcn itnb ^Berliner Stagegbegeben^eitcn .... 188
^Jlnclbote au§ beni legten :preu)5ii'd)en ^tege .... 188
?lne!bt)te nu§ bem legten Kriege 190
S-ran3öft)"cf)e§ ©jerjitium, H§ man nacfimad^en foUte . 191
®er öerlegene SKagiftrat. ©ine ?Ine!bote 191
SKutiuiUe be§ §immel§. (Sine 9lne!botc . . . . . 192
©er Sranntlueinföufer unb bie berliner ©lodten. (®ine
?lne!bote.) 193
?Inefbote (SSajer) 194
Sindbote (Safilolüi^) 195
2)er ©riffel (Sotte§ 196
3tätfel 196
Slnefbote (il'a^jujiner) . . 197
?lnefbote 0Öaif) 197
Slncfbote (®htcl) .197
?lnefbote (6^ofei"))eacc) 198
Äon-cf^onbcn3 = 9ia(^nd^t 198
3m 2. „Slbenbblatt" bom 2. Dftober 1810 .... 199
Sm 8. „Wbenbblatt" öom 9. Dltoicv 1810 ... . 199
(Srjarit^Sorfatt .199
5rage§= Ereignis 200
Über bie Suftf^iffar^rt be§ SSacfiglud^fabritanten ($:iau=
biu§ am 15. Oftober 1810.
©d)reiben auä S3eriin 201
Über bie geftrige £uft)c^iffa^rt be§ §errn GIaubiu§ . 203
?leronoutif 204
SBei:^naci^t§au§fteaung 207
3. Qu. ben 9ic[ormcn unb ber po(itii"d)cn 2nge ^reu^enS . 210
SlUcnieuefter ©r^iefiungöplan 210
SJü^Iic^c (Srfinbungen.
(Entwurf einer ä3omben:poft 218
?!«6ttlt 411
Seite
Qä)vt\bm ctneS SBcdiner ®mh)or)nei§ nn ben §erait§*
geber ber „^cnbblättec" 220
?lntlüort nn ben ®infenber iic§ obigen 53riefe§ . . . 221
gnfc^rift einc§ ^rebiger§ nn ben i}ernu§geber ber „53er=
liner ?lbcnbbl(ittev" (Cninenlotterie) 221
S^nc^rtc^t nn ben ©infcnber be§ obigen SBriefeg . . . 222
Über bn§Suju§ftenei-ebiftöont 28. bftobec 1810 . . 223
Über bic ginnn^ninBrcgeln ber SRegierung .... 226
^Injeige 229
4. ^nrcrgn.
©nt^finbungen öor griebrid^S ©eelnnbfc^nft 230
S)ie Teilung 232
3)n§ ©rnb ber SBnter 234
S)ie furc^tbnre ©inlnbung 236
?lnmerlungcn ber §ernu§gcbcr.
feinere ©ebid^tc 239 — 245
Kleinere ©t^riften . . . 246—281
SeSnrten äu S3b. 1— 4 282-405
SSorbenierhmg 282
SeSnrten ju S3b. 1 . . . . 285
£e§nrten ju Sb. 2 328
2e§nrten ju SBb. 3 371
Segnrten 3U S3b. 4 385
9Jaci^trng juni „ä^^^^^oc^ncn ^ug" 406
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26^
Srud com Sibliograpl^ift^en Snpitut fn MpilQ.
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