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Full text of "Wilhelm Gesenius' Hebräische Grammatik"

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PROPERTY OF 




ARTES SCIENTIA VER1TAS 



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J\ 



1 



v*^ WILHELM ^ESENIÜS' 

3BRÄISCHE GRAMMATIK 

VÖLLIG UMGEARBEITET 

E. KAUTZSCH 



KLEINE AUSGABE 

J. VIELFACH VERBESSERTEN UND VERMEHRTEN AUFLAGE. 




BOHEIPTTAI'KL BKIG-KFÖOT VOS J. I 



LEIPZIG, 

VEELA8 TON J.C.W.708H 




Crl 

1 * H «. 



VORWORT. 



Mit der vorliegenden „Kleinen Ausgabe" von O-esenius' Grammatik 
fügt sich der Herausgeber endlich einem Verlangen, das seit dem Erscheinen 
der 22. Auflage immer wieder an ihn herangetreten ist. Neben der 
allmählich auf 500 Seiten angeschwollenen und in erster Linie für das 
Bedürfnis der Studierenden berechneten grösseren Grammatik wünschte 
nan ein Schulbuch, das dem Anfänger einen leichteren Überblick und 
lamit ein schnelleres Heimischwerden in dem Stoff ermöglichte. 

Bei der Auswahl des Stoffes hatte der Herausgeber selbstverständlich 
mf das „Übungsbuch zu Gesenius'-Kautzsch hebräischer Grammatik",*) das 
eit 1881 in vier Auflagen verbreitet ist, sorgfältig Rücksicht zu nehmen. 
Diese Rücksicht brachte es mit sich, dass die äussere Einteilung der 
TÖsseren Grammatik auch in der kleinen Ausgabe auf das genaueste 
eizuhalten war. Es sind daher gelegentlich die Nummern und Buchstaben 
er Abschnitte und Anmerkungen (samt den Randbuchstaben der 26. Auflage**) 
uch dann beibehalten worden, wenn vorhergehende Abschnitte etc. aus- 
elassen sind. Jedes andere Verfahren hätte die Benutzung dieser Grammatik 

M 

xr Erläuterung des Übungsbuches empfindlich gestört. 

Anderseits konnte sich der Herausgeber, getreu den früher wiederholt 
>n ihm dargelegten Grundsätzen, nicht dazu entschliessen, den für die 
nfänger bestimmten Stoff auf ein allzu dürftiges Mass herabzusetzen, 
s ist traurig genug, dass derer heute nicht wenige sind, denen auch ein 
»scheidenes Mass der Stoffmitteilung noch viel zu viel, eine nur einiger- 
BLSsen auf die Dinge eingehende Darstellung viel zu wissenschaftlich ist. 
ber gesetzt auch, dass sich eine weitgehende Beschränkung des Stoffs 
r den ersten Anfang rechtfertigen lässt : die Erfahrung hat mich immer 
fs neue gelehrt, dass die meisten Studierenden zeitlebens bei dem wenn 



*) Leipzig, F. C. W. Vogel, 4. Auflage. 1893. 2 M. 25 Pf.; geb. 2 M. 75 Pf. 
**) Ebenda. ' 1896. 6 M. j geb. 7 M. 



IV Vorwort. 

auch noch so dürftigen Gompendium stehen bleiben, das man ihnen ak 
Anfangern in die Hand gegeben hat. Diesem Ubelstand hoffte ich dadurch 
zu begegnen, dass ich in dieser „Kleinen Ausgabe" zu einem wirkliches 

So Verständnis der sprachlichen Erscheinungen den Grund legte und zugleich 
zu einem erspriesslichen Studium des grösseren Werkes vorbereitete. 
Denn es kann natürlich nicht meine Absicht sein, die grössere Grammatik 
an deren Ausgestaltung und Vervollkommnung ich so manches Jahr gesetzt 
habe, durch diesen Auszug ausser Kurs zu bringen. Vielmehr ist mein 

^'dringender Wunsch, dass durch die kleine Ausgabe das Verlangen des 
Lesers nach der grösseren geweckt werde. 

Wie weit es mir fürs erste gelungen ist, den Bedürfnissen der Schule 
zu genügen, wird durch den praktischen Gebrauch des Buches in Verbindung 
mit dem Übungsbuch festzustellen sein. Allen aus der Praxis hervor- 
gegangenen Winken und Ratschlägen sichere ich im Voraus sorgfältige 
Erwägung und thunlichste Berücksichtigung zu. 

E. Kautzsch. 

Halle a. S., im Mai 1896. 




INHALT. 



Einleitung. 

Seit« 

§ 1. Von den semitischen Sprachen überhaupt 1 

§ 2. Übersicht über die Geschichte der hebräischen Sprache 3 

§ 3. Grammatische Bearbeitung der hebräischen Sprache 5 

§ 4. Einteilung und Anordnung der Grammatik 6 

Erster Hauptteil. Elementarlehre oder von den 
Lauten und den Schriftzeichen. 
Erstes Kapitel. Von den einzelnen Lauten und Schriftzeichen. 

§ 5. Von den Konsonanten. Gestalt und Namen derselben 8 

§ 6. Aussprache und Einteilung der Konsonanten 10 

§ 7. Von den Vokalen überhaupt, Vokalbuchstaben und Vokalzeichen . 12 

§ 8. Von den Vokalzeichen insbesondere 14 

§ 9. Charakteristik der einzelnen Vokale - 17 

§ 10. Von den halben Vokalen und dem Silbenteiler (S e wä) 22 

§ 11. Von den übrigen Lesezeichen 24 

§ 12. Vom Dages überhaupt und dem Dages forte insbesondere .... 25 

§ 13. Vom Dageä lene 25 

§ 14. Mappiq und Eäphe 26 

§ 15. Von den Accenten 26 

§ 16. Vom Maqqeph und Metheg • 29 

§ 17. Vom Q e re und K e thibh 30 

Zweites Kapitel. Eigentümlichkeiten und Veränderungen der Laute. 

Von den Silben und dem Tone. 

§ 18. Im allgemeinen 31 

§ 19. Veränderungen der Konsonanten 31 

§ 20. Die Verdoppelung (Verstärkung, Schärfung) der Konsonanten . . 33 

§ 21. Die Aspiration der Tenues 35 

§ 22. Eigenschaften der Kehllaute 36 

§ 23. Von der Schwäche der Hauchlaute « und n 38 

§ 24. Veränderungen der schwachen Laute 1 und , 40 

§ 25. Feste (unverdrängbare) Vokale 41 

§ 26. Von der Silbenbildung und deren Einfluss auf die Länge und Kürze 

der Vokale 42 

§ 27. Veränderung der Vokale, vorzüglich in Betreff der Quantität ... 44 

§ 28. Hervortreten neuer Vokale und Silben 46 

§ 29. Vom Tone, dessen Veränderungen und der Pausa 47 

Zweiter Hauptteil. Formenlehre oder von 

den Redeteilen. 

§ 30. Von den Wortstämmen und Wurzeln (Bilitera, Trilitera, Quadrilitera) 51 

§ 31. Vom grammatischen Formenbau 52 

Erstes Kapitel. Vom Pronomen. 

§ 32. Vom Personalpronomen. Pronomen separatum 53 

§ 33. Pronomen sufnxum 54 

§ 84. Das Pronomen demonstrativum • 55 

§ 35. Der Artikel 56 

§ 36. Das Pronomen relativum * 58 

§ 37. Das Pronomen interrogativum und indefinitum 58 

Zweites Kapitel. Das Verbum. 

§ 38. Allgemeine Übersicht 59 

§ 39. Grundform und Derivativstämme 59 



m 



VI Inhalt 

Seite 

§ 40. Tempora, Modi, Flexion 61 

§ 41. Abweichungen von der Norm des gewöhnl. starken Verbum ... 62 

I. Das starke Verbum. 

§ 42. Im allgemeinen 63 

A. Der reine Stamm oder Qal. 

§ 48. Form und Bedeutung des Qal 63 

§ 44. Flexion des Perfeetum Qal • . . . • 64 

§ 45. Infinitiv 65 

§ 46. Imperativ 66 

§ 47. Imperfekt und Flexion desselben 67 

§ 48. Verkürzung und Verlängerung des Imperfekt und des Imperativ. 

Jussiv und Kohortativ 69 

§ 49. Perfekt und Imperfekt mit Wäw consecutivum 71 

§ 50. Vom Partizip 73 

B. Verba derivativa oder abgeleitete Konjugationen. 

§ 51. Niphal 73 

§ 52. Pi'el und Pu al 75 

§ 53. Hiphll und Hoph'al 77 

§ 54. Hithpael • . . . 79 

§ 55. Seltenere Konjugationen 80 

§ 56. Quadrilitera 81 

C. Starkes Verbum mit Pronominalsuffixen. 

§ 57. Im allgemeinen 81 

§ 58. Die Pronominal-Suffixe des Verbs 82 

§ 59. Perfeetum mit Pronominal-SufQxen 84 

§ 60. Imperfectum mit Pronominal-Suffixen 85 

§ 61. Infin., Imper. und Partie, mit Pronominal-Suffixen 86 

Verba mit Gutturalen. 

§ 62. Im allgemeinen 87 

§ 63. Verba primae gutturalis 88 

§ 64. Verba mediae gutturalis 90 

§ 65. Verba tertiae gutturalis 91 

II. Das schwache Verbum. 

§ 66. Verba primae radicalis Nun (]"&) 92 

§ 67. Verba V"V 94 

Schwächste Verba. (Verba quiescentia.) 

§ 68. Verba K"fi 99 

§ 69. Verba v 'fi. Erste Klasse oder ursprüngliche V'fi 100 

§ 70. Verba v 'fi. Zweite Klasse oder eigentliche v 'fi 103 

§ 71. Verba v 'fi. Dritte Klasse, mit assimiliertem Jod 104 

§ 72. Verba V? 104 

§ 73. Verba mit mittlerem i (vulgo V 'P) 108 

§ 74. Verba *"b 109 

8 75. Verba T\"b 110 

§ 76. Verba mit doppelter Schwäche 113 

§ 77. Verwandtschaft der schwachen Verba unter einander 114 

§ 78. Verba defectiva 115 

Drittes Kapitel. Das Nomen. 

§ 79. Übersicht 116 

§ 80. Geschlechtsbezeichnung der Nomina 117 

§ 81. Abstammung der Nomina 118 

§ 82. Nomina primitiva 118 

§ 83. Nomina verbalia überhaupt 119 

§ 84a. Nomina derivativa vom einfachen Stamme ., 119 



Inhalt. VH 

Seite 

§ 84b. Nommalbildungen nach Analogie des gesteigerten Stammes . . . 122 

§ 85. Nomina mit Präformativen und Aflbrmativen 124 

§ 86. Nomina denominativa 127 

§ 87. Vom Plural 128 

§ 88. Vom Dual 129 

§ 89. Der Genetiv und der Status constructus 130 

§ 90. Vermutliche Beste alter Kasusendungen 132 

§ 91. Das Nomen mit Pronominal-Suffixen 134 

§ 92. Vokalveränderungen im Nomen 136 

§ 93. Paradigmen der Masculina 138 

§ 94. Die Bildung der Feminina 147 

§ 95. Paradigmen der Feminina 148 

§ 96. Nomina von eigentümlicher Bildung 153 

§ 97. Zahlwörter a) Cardinalia 156 

§ 98. I) Ordinalzahlen . • 158 

iertes Kapitel. Von den Partikeln. 

§ 99. Übersicht 159 

§ 100. Adverbia 160 

§ 101. Präpositionen 161 

§ 102. Praepositiones praefixae 162 

§ 103. Präpositionen mit Pronominal-Suffixen und in Pluralform .... 163 

§ 104. Konjunktionen 166 

§ 105. Interjektionen 167 

Dritter Hauptteil. Syntax, 
rstes Kapitel. Die einzelnen Bedeteile. 

I. Syntax des Verbum. 

A. Gebrauch der Tempora und Modi. 

§ 106. Gebrauch des Perfekt • 16a 

§ 107. Gebrauch des Imperfekt 170 

§ 108. Gebrauch des Kohortativ 173 

§ 109. Gebrauch des Jussiy 174 

§ 110. Der Imperativ 175 

§ 111. Das Imperfekt mit Waw consecutivum 176 

§ 112. Das Perfekt mit Waw consecutivum 178 

B. Infinitive und Partizipien. 

§ 113. Der Infinitivus absolutus 181 

§ 114. Der Infinitivus constructus 185 

§ 115. Verbindung des Inf. constr. mit Subjekt und Objekt 187 

§ 116. Die Participia 18* 

C. Die Bektion des Verbum. 

§ 117. Die direkte Unterordnung des Nomen unter das Verb als Objekts- 

accusativ. Der sogen, doppelte Accusativ 191 

§ 118. Die freiere Unterordnung des Accusativ unter das Verbum ... 194 

§ 119. Die Unterordnung von Nomina unter das Verb vermittelst Prä- 
positionen 197 

§ 120. Unterordnung von Verbalbegriffen unter die Bektion eines Verbs. 

Beiordnung ergänzender Verbalbegriffe 200 

§ 121. Die Konstruktion der Passiva 201 

II. Syntax des Nomen. 

§ 122. Die Bezeichnung des Geschlechts der Nomina 202 

§ 123. Die Darstellung von Mehrheitsbegriffen durch Collectiva und durch 

die Wiederholung von Wörtern 204 

§ 124. Die verschiedenen Verwendungen # der Pluralform 205 

§ 125. Die Determination der Nomina. Übersicht und Determination der 

Nomina propria 207 

§ 126. Die Determination durch den Artikel 208 



1 



Vm Inhalt. 

Sei 

§ 127. Die Determination durch einen nachfolg, determ. Genetiv .... 21 

§ 128. Darstellung des Genetiv-Verhältnisses durch den Status constructus 21 

§ 129. Umschreibung des Genetiv 21 

§ 130. Weiterer Gebrauch des Status constr 21 

§ 131. Die Apposition 21 

§ 132. Verbindung des Substantivs mit dem Adjektiv 21 

J 133. Die Steigerung der Eigenschaftsbegriffe. (Umschreibung des Kom- 
parativ und Superlativ) 21 

§ 134. Syntax der Zahlwörter 22 

m. Syntax des Pronomen. 

§ 135. Das Personalpronomen 22 

§ 136. Das Pronomen demonstrativum 22 

§ 137. Das Pronomen interrogativum 22 

§ 138. Das Pronomen relativum ' 22 

§ 139. Umschreibung von Pronominalbegriffen durch Substantiva .... 22 

Zweites Kapitel. Der Satz. 

I. Der Satz im allgemeinen. 

§ 140. Begriff des Nominal- und Verbalsatzes, sowie des zusammengesetzten 

Satzes 2! 

J 141. Die Nominalsätze 2: 

§ 142. Der Verbalsatz 2 

§> 143. Der zusammengesetzte Satz 

§ 144. Besonderheiten in der Darst. des Subjekts (nam. im Verbalsatz) . 
j 145. Übereinstimmung der Satzglieder, namentlich des Subjekts und 

Prädikats, in Bücksicht auf Genus und Numerus 231 

§ 146. Konstruktion zusammengesetzter Subjekte 231 

§ 147. Unvollständige Sätze 231 

IL Besondere Arten von Sätzen. 

§ 148. Ausrufesätze 2ä 

§ 149. Schwur- und Beteuerungssätze 2 

§ 150. Fragesätze 

§ 151. Wunschsätze 2 

§ 152. Verneinende Sätze 2« 

§ 153. Einschränkende und steigernde Sätze 24 

§ 154. Mit Waw angereihte Sätze 2 

§ 155. Belativsätze 

§ 156. Zustande- oder Umstandssätze • 2 

§ 157. Objektssätze 2* 

§ 158. Kausalsätze 2*1 

§ 159. Bedingungssätze 2* 

§ 160. Konzessivsätze 25i 

§ 161. Komparativsätze 2H 

§ 162. Disjunktive Sätze 25 

§ 163. Adversativ- und Exzeptionssätze 25 

§ 164. Temporalsätze 2a 

§ 165. Finalsätze 2H 

§ 166. Folgesätze <W 

§ 167. Aposiopese. Anakoluth. Satzverschlingung 2H 

Paradigmen 2« 

Sachregister u. Register hebr. Wörter 2fl 

Berichtigungen 2$ 

Schrifttafel 2» 



EINLEITUNG. 



§1- 

Von den semitischen Sprachen überhaupt. 

I. Die hebräische Sprache ist ein Zweig eines grösseren vorder- a 
asiatischen Sprachstammes, der in Palästina, Phönizien, Syrien, 
Mesopotamien, Babylonien, Assyrien und Arabien, also in den Län- 
dern vom Mittelmeer bis über den Euphrat und Tigris hinaus und 
Ton den armenischen Gebirgen bis zur Südküste Arabiens einheimisch 
war, sich aber schon im Altertume von Arabien aus auch über 
Abessinien und durch phönizische Kolonien über mehrere Inseln und 
Küsten des Mittelmeeres, wie namentlich über die karthagische Küste, 
verbreitete. Es fehlt an einem zusammenfassenden antiken Namen 
für die Sprachen und Völker dieses Stammes: indes ist der Name 
Semiten, semitische Sprachen (weil nach Gen 10, 21 ff. fast sämtliche 
diese Sprachen redende Völker von Sem abstammen) jetzt allgemein 
angenommen und daher auch von uns beibehalten. 

2. Die Verzweigung der uns naher bekannten semitischen b 
Sprachen stellt sich in folgender Übersicht dar: 
L Südsemiti8cher od. Arabischer Zweig. 

II. Mittelsemitischer od. Kanaanitischer Zweig. Hierher gehört 
das Hebräische des A. T. mit seinen Ausläufern (dem Neuhebräischen, 
wie es besonders in der Mischna [2. Jahrh. n. Chr.] vorliegt, und dem 
Rabbinischen), ferner das Phönizische mit dem Ionischen (in Karthago 
und dessen Kolonien) und die anderweitigen Reste kanaanitischer 
Dialekte (Orts- und Personennamen, Denkmal des moabitischen 
Königs Mesa c ). 

m. Nordsemitischer od. Aramäischer Zweig. Derselbe zerfällt c 
in 1) das Ostaramäische oder Syrische (die Schriftsprache der christ- 
lichen Syrer). 2) das Westaramäische oder Palästinensische Ara- 
mäisch (fälschlich auch ChaMäisch genannt). Letzterer Dialekt ist 
im A. T. durch zwei Wörter Ge 31, 47, durch den Vers Jer 10, 11 

GKBÄwrus-KAtrrzscH, kl. hebr. Grammatik. 1 



2 Einleitung. 

und die Abschnitte Dan 2, 4—7, 28; Ezr 4, 8—6, 18 und 7, 12 — 26 
vertreten. 

d IV. Ostsemitischer Zweig, die Sprache der babylonisch-assyri- 
schen Keilinschriften. 

Reduziert man obige Vierteilung auf zwei Hauptgruppen, so 
ist No. I als das Südsemitische den drei anderen Zweigen als dem 
Nordsemitischen gegenüberzustellen. 

6 Alle diese Sprachen stehen in einem ähnlichen Verhältnis zu einander, wie 

die der germanischen Sprachenfamilie (Gothisch, Altnordisch, Dänisch, 
Schwedisch; Hoch- und Niederdeutsch in älteren und jüngeren Mundarten), 
oder wie die slavischen Sprachen. Sie sind jetzt teils ganz ausgestorben, wie 
das Phönizische und Assyrische, teils existieren sie nur noch in verkümmerter 
Gestalt, wie das Hebräische bei einem Teile der heutigen Juden. Nur die ara- 
bische Sprache hat nicht nur ihre ursprünglichen Wohnsitze, das eigentliche 
Arabien, bis heute behauptet, sondern ist auch nach allen Seiten hin in andere 
Sprachgebiete vorgedrungen. 

Begrenzt wird der semitische Sprachstamm im Osten und Norden von 
einem anderen noch viel weiter ausgebreiteten, welcher sich von Indien her 
bis zur Westgrenze Europas erstreckt und, da er in den verschiedensten Ver- 
zweigungen das Indische (Sanskrit), Alt- und Neupersische, Griechische, 
Lateinische, Slavische, sowie das Gothische nebst den übrigen germanischen 
Sprachen umfasst, der indogermanische genannt wird. 

/ 3. Der grammatische Bau des semitischen Sprachstammes zeigt, 
anderen Sprachstämmen und besonders auch dem indogermanischen 
gegenüber, viele Eigentümlichkeiten, die in ihrer Gesamtheit seinen 
besonderen Charakter bilden, wenn sich auch manche derselben ver- 
einzelt in anderen Sprachen wiederfinden. Solche sind: a) Unter 
den Konsonanten, die überhaupt den Kern und Körper dieser 
Sprachen bilden, eigentümliche Kehllaute in mehreren Abstufungen; 
die Vokale unterliegen innerhalb desselben Konsonantengerippes 
starken Veränderungen zum Ausdruck verschiedener Wendungen 
desselben Stammbegriffs; b) die fast durchgängige Trilitteralität (Zu- 
sammensetzung aus drei Konsonanten) der Wortstämme; c) die 
Beschränkung auf nur zwei Tempus-Formen mit eigentümlich ab- 
gegrenztem Gebrauch im Verbum und d) auf nur zwei Geschlechter 
(Masc. u. Femin.) im Nomen; ausserdem kommt bei letzterem die 
vielfach eigentümliche Darstellung der Casusverhältnisse in Betracht; 
e) die Bezeichnung der Casus obliqui des Pronomen person., sowie 
des gesamten Pron. possess. und des pronominalen Objekts beim 
Verbum durch unmittelbar angehängte Formen (Suffum)\ f) der 
fast gänzliche Mangel an Compositis, sowohl im Nomen (abgesehen 
von zahlreichen Eigennamen), als im Verbum; g) die grosse Einfach- 
heit in der Darstellung der syntaktischen Verhältnisse (geringe Zahl 



§ 1. Von den semitischen Sprachen. 3 

der Partikeln, Vorherrschen der einfachen Aneinanderreihung ohne 
periodische Gliederung). 

4. Auch in lexikalischer Hinsicht entfernt sich der Sprachschatz g 
der Semiten wesentlich von dem der indogermanischen Sprachen; 
immerhin zeigt sich hier anscheinend mehr Übereinstimmung, als in 
grammatischer Hinsicht. Aber abgesehen von den geradezu entlehn- 
ten Ausdrücken dürfte sich das wirklich Ahnliche teils auf schall- 
nachahmende Wörter (Onomatopoetica), teils auf solche beschränken, 
in welchen ein und derselbe Begriff auf Grund eines den verschie- 
densten Sprachstämmen gemeinsamen Bildungstriebes durch die 
gleichen Laute dargestellt ist. 

5. Wie die Schrift niemals so vollkommen ist, dass sie die Laute k 
einer Sprache in allen ihren Färbungen wiedergeben könnte, so hat 
die Schrift der Semiten von Haus aus eine besonders auffallende Un- 
vollkommenheit darin, dass sie nur die Konsonanten (die allerdings 
den Kern und Körper der Sprache ausmachen) als wirkliche Buch- 
staben aneinander reiht, von den Vokalen dagegen höchstens die 
gedehnten durch gewisse stellvertretende Konsonanten andeutet (vergl. 

u. § 7). Erst später wurden zur Darstellung sämtlicher Vokale für 
das Auge besondere kleine Zeichen (Punkte oder Striche unter oder 
über den Konsonanten) erfunden (s. § 8); dieselben sind jedoch für 
geübte Leser entbehrlich und werden daher in semitischen Hand- 
Schriften und Drucken häufig ganz weggelassen. Übrigens hat die 
semitische Schrift fast beständig die Richtung von der Rechten zur 
Linken. 

6. Was das relative Alter der semitischen Sprachen betrifft, so m 
hegen uns die ältesten semitischen Schriftstücke in den babylonisch- 
assyrischen Keilinschriften vor; an diese reihen sich die ältesten 
hebräischen Stücke im Bereich des A. T. Die jüdisch-aramäischen 
beginnen um die Zeit des Cyrus (vergl. Ezr 6, 3 ff.), die des ara- 
bischen Zweiges gar erst in den nächsten Jahrhh. n. Chr. 



§2. 
Übersicht über die Geschichte der hebräischen Sprache. 

1. Mit dem Namen hebräische Sprache bezeichnet man gewöhn- a 
lieh die Sprache der heil. Schriften des israelitischen Volkes, die 
den Kanon des Alten Testaments bilden. Man nennt sie auch wohl 
althebräisch im Gegensatz zu dem Neuhebräischen in jüdischen 

Schriften der nachbiblischen Zeit. Der Name: hebräische Sprache 

l* 



4 Einleitung. 

(rHSJ? ]1ö6, fXcuaaa xcov 'Eßpaiwv, eßpaiW) kommt im A. T. selbst 

nicht vor. 

b Die Namen Hebräer (D^?J? c Eßpatoi) und Israeliten (bü^fr ^3) unter- 

scheiden sich so, dass letzterer mehr die Geltung eines nationalen und zu- 
gleich religiös bedeutsamen Ehrennamens hatte, den sich das Volk selbst 
beilegte, während ersterer als der minder bedeutungsvolle Volksname erscheint, 
unter welchem die Nation bei den Ausländern bekannt war. Demgemäss ist 
im A. T. von Hebräern fast nur die Rede, wo es sich entweder um eine Selbst- 
bezeichnung gegenüber Ausländern (Ge 40, 16) oder um eine Bezeichnung im 
Munde von Nichtisraeliten oder endlich um einen nationalen Gegensatz handelt 
(Ex 2, 11. 13). Bei den griech. und röm. Schriftstellern, sowie bei Josephus, 
findet sich nur der Name 'EßpaTot, Hebraei etc. Von den zahlreichen Deu- 
tungen des Gentilicium 'HSJJ scheint sprachlich nur die Herleitung von 12LJJ, 
jenseitiges Land, mit der Ableitungssilbe ^-7- (§ 86, 2, 5) berechtigt. Der 
Name bezeichnete darnach die Israeliten als solche, welche den 'eher, d. i. das 
Gebiet jenseits des Euphrat — oder vielleicht richtiger des Jordan? — bewohn- 
ten, und hätte somit ursprünglich nur im Munde der Völker diesseits des 
Euphrat oder Jordan einen Sinn. Man müsste dann annehmen, dass er sich 
auch nach der Überschreitung des betr. Flusses durch die Abrahamiden als ein 
althergebrachter erhalten und in gewissen Grenzen (s. o.) bei ihnen selbst ein- 
gebürgert hätte. 

d 2. Ausser dem Alten Testament sind uns (abgesehen von den 
phönizischen Inschriften) nur sehr wenige althebräische, resp. alt- 
kanaanitische Schriftmonumente erhalten, nämlich von letzteren: 
1) Eine im ehemaligen Gebiete des Stammes Kuben, in den Ruinen 
der Stadt Dibon (jetzt Dhibän) gefundene, leider sehr beschädigte 
Inschrift von 34 Zeilen, in welcher der moabitische König Me§a c 
(Auf. des 9. Jahrh. vor Chr.) über seine Kämpfe mit Israel (vgl. 2 K 
3, 4 ff.), seine Bauten u. A. berichtet; — von althebräischen 2) Eine 
im Juni 1880 in dem Tunnel zwischen der Marienquelle und dem 
Siloahteich zu Jerusalem entdeckte sechszeilige Inschrift (wohl aus 
dem 8. Jahrh. v. Chr.); — 3) Zwanzig geschnittene (Siegel-)Steine mit 
Schrift, zum Teil vorexilisch, doch fast nur Namen enthaltend; — 
4) Münzen des Makkabäischen Fürsten Joh. Hyrkan (135 ff. v. Chr.) 
und seiner Nachfolger, sowie die sogen. „Aufstandsmünzen" aus der 
Zeit Vespasians und Hadrians. 

e 3. In der ganzen Reihe der althebräischen Schriften, die uns 
im A. T. vorliegen, wie auch in den ausserbiblischen Denkmälern 
(s. 0. litt, d), erscheint die Sprache — soweit sich nach ihrem Konso- 
nantenbestand urteilen lässt — ungefähr auf derselben Stufe der Ent- 
wicklung. Sie mag in dieser Form frühzeitig als Schriftsprache 
fixiert worden sein, und dass die im A. T. enthaltenen Bücher als 
heilige Schriften überliefert wurden, konnte solcher beharrlichen 
Gleichförmigkeit nur förderlich sein. 



§ 3. Gramm. Bearbeitung der hebräischen Sprache. 5 

4. Wie die (No. 2) erwähnte hebräische Stein- und Münzschrift i 
nur aus Konsonanten besteht, so haben auch die Verfasser der alt- 
testam. Bücher sich lediglich der Konsonantenschrift bedient (§ 1, 5), 
und noch heute dürfen nach altem Herkommen die geschriebenen 
Gesetzrollen der Synagogen keine weiteren Zuthaten enthalten. Die 
jetzige Aussprache dieser Konsonantentexte, ihre Vokalisation und 
Betonung beruht auf der Überlieferung der jüdischen Schulen, wie 
sie schliesslich durch das Punktationssystem (§ 7, 3.) um das 7. Jahrh. 
nach Chr. von jüdischen Gelehrten endgiltig fixiert wurde; vergl. § 3, 
No. 2. 

§3. 
Grammatische Bearbeitung der hebräischen Sprache. 

1. In der Zeit, in welcher die althebräische Sprache allmählich a 
abstarb und die Sammlung des alttestam. Kanon sich ihrem Ab- 
schluss näherte, begannen die Juden diesen ihren heiligen Codex 
teils zu erklären und kritisch zu bearbeiten, teils in die in verschie- 
denen Ländern unter ihnen herrschend gewordenen Landessprachen 
zu übersetzen. Die älteste Übersetzung ist die zu Alexandria unter 
Ptolemäus Philadelphus mit dem Pentateuch begonnene, aber erst 
später vollendete griechische der sog. siebzig (genauer 72) Dolmetscher 
(LXX), die von verschiedenen Verfassern, zum Teil noch mit leben- 
diger Kenntnis der Grundsprache, abgefasst und zum Gebrauch der 
griechisch redenden (bes. alexandrinischen) Juden bestimmt war. 
Etwas später entstanden in allmählicher Überarbeitung in Palästina 
und Babylonien die aramäischen Übersetzungen oder Targume (D^Dtinn, 

d. h. Verdolmetschungen). 

2. In den Zeitraum zwischen der Mitte des 6. Jahrh. n. Chr. und b 
den ersten grammatischen Schriftstellern fällt der Hauptsache nach 
die Vokalisation u. Accentuation des bis dahin unpunktierten Textes 
des A. T.'s nach der in den Synagogen und Schulen überlieferten 
Aussprache (§ 7, 3), sodann der grösste Teil der Sammlung kri- 
tischer Bemerkungen, die den Namen Masöra (1TJID9 traditio ?) führt, 
und von welcher der seitdem in strenger Gleichmässigkeit durch die 
Handschriften fortgepflanzte und noch jetzt rezipierte Text des A. T.'s 
den Namen des masorethischen Textes erhalten hat. 

3. Erst um den Anfang des 10. Jahrh. wurde von den Juden d 
nach dem Beispiel der Araber mit grammatischen Zusammenstellungen 
begonnen. Die grundlegenden grammatischen Arbeiten des 10. und 
11. Jahrhunderts sind arabisch geschrieben, aber vielfach auch in's 



6 Einleitung. 

Hebr. übersetzt. Auf diese Vorarbeiten gestützt, gewannen dann vor- 
züglich Abraham ben Ezra (gewöhnlich Abenezra genannt; -j- 1167) 
und jß. David Qimchi (-J- 1235) durch ihre hebräisch geschriebenen 
Grammatiken ein klassisches Ansehen. 

Von diesen ersten Grammatikern rühren manche methodische Einrichtungen 
und Kunstausdrücke her, die zum Teil noch jetzt beibehalten werden, z. B. die 
Benennungen der sogen. Konjugationen und der schwachen Verba nach dem 
Paradigma 7JJÖ, gewisse voces memoriales, wie HMliSl u. dgl. 

e 4. Der Vater der hebräischen Sprachkunde bei den Christen 
wurde der auch um die griech. Litteratur so hochverdiente Joh. 
Beuchlin (-J- 1522). Wie die Grammatiker der nächstfolgenden Zeit 
bis auf Joh. Buxtorf d. alt (-J- 1629) hielt er sich noch fast ganz 
an die jüdische Überlieferung. Erst seit der Mitte des 17. Jahrh. 
erweiterte sich allmählich der Gesichtskreis, und das Studium der 
verschwisterten Sprachen wurde bes. durch die Häupter der sogen, 
holländischen Schule, Alb. Schultens (f 1750) und Nie. W. Schröder 
Cj" 1798), für die hebr. Grammatik fruchtbar gemacht. 

/ 5. Im 19. Jahrh. knüpfen sich die Fortschritte der hebr. Sprach- 
wissenschaft vorzüglich an die Namen: W. Oesenius (geb. zu Nord- 
hausen 3. Febr. 1786, seit 1810 Prof. zu Halle, gest. das. 23. Okt 
1842), H. Ewald (f 1875 zu Göttingen), J. Olshausen (f 1882 zu Berlin), 
B. Stade und E. König. 

§4- 
Einteilung nnd Anordnung der Grammatik. 

Die Einteilung und Anordnung der hebräischen Grammatik er- 
giebt sich aus den drei Bestandteilen jeder Sprache. Diese sind: 
1) artikulierte Laute, dargestellt durch Schriftzeichen und verbunden 
zu Silben, 2) Wörter und 3) Sätze. 

Der erste Teil (gew. Elementarlehre) enthält hiernach die Lehre 
von den Lauten und deren Darstellung durch die Schrift. Er be- 
schreibt die Natur und die Verhältnisse der Sprachlaute, lehrt die 
Schriftzeichen aussprechen (Orthoepie), belehrt über die herkömm- 
liche Schreibung (Orthographie), betrachtet sodann die Laute in 
ihrer Verbindung zu Silben und Wörtern und giebt die Gesetze und 
Bedingungen an, unter welchen die Verbindung zu Stande kommt 

Der zweite Teil (Formenlehre) betrachtet die Wörter in ihrer 
Eigenschaft als Bedeteile und enthält: 1) die Lehre von der Wort- 
bildung oder der Entstehung Aer verschiedenen Eedeteile aus den 
Stämmen oder aus einander; 2) die Lehre von der Woribiegung (Flexion) 



§ 4 Einteilung und Anordnung der Grammatik. 7 

oder von den verschiedenen Gestalten, welche die Wörter je nach 
ihrem Verhältnis zu anderen und zum Satze annehmen. 

. Der dritte Teil (Syntax, Wortfügungslehre) hat teils zu zeigen, 
wie die in der Sprache gegebenen Wortbildungen und Flexions- 
formen für den Ausdruck verschiedenartig gefärbter Begriffe ver- 
wendet, und wie andere, für welche die Sprache keine Formen aus- 
geprägt hat, durch Umschreibung ausgedrückt werden, teils die Gesetze 
anzugeben, nach welchen die Redeteile zu Sätzen verbunden werden 
(Satzlehre, Syntax im engeren Sinne). 



i 



r 



ERSTER HAÜPTTEIL. 



ELEMENTARLEHRE 

ODER 

VON DEN LAUTEN UND DEN SCHRDJTZEICHEN. 



ERSTES KAPITEL. 
Von den einzelnen Lanten und Schriftzeichen. 

§5. 
Ton den Konsonanten. Gestalt nnd Namen derselben. 

(Vorgl. die Schrifttafel.) 

a 1. Die jetzt gebräuchlichen hebräischen Schriftzüge, mit welchen 

auch die Handschriften des A. T.'s geschrieben und unsere Bibel- 
ausgaben gedruckt sind, gewöhnlich Quadratschrift (JJ^t? ^0?)> auc ^ 
assyrische Schrift CHttWU '3) 1 genannt, sind nicht die ursprünglich 
gebrauchten. Althebräische (resp. altkanaanitische) Schrift, wie sie 
im Anfang des 9. und gegen das Ende des 8. Jahrh. vor Chr. in 
öffentlichen Denkmälern angewendet wurde, zeigen uns die MeSa-, 
sowie die Siloah- Inschrift, mit welchen die makkabäische Münz- 
schrift des 2. Jahrh. vor Chr., sowie die der alten geschnittenen 
Steine noch viele Ähnlichkeit hat (vergl. o. § 2, 2). Mit der alt- 
hebräischen Schrift ist die phönizische (s. die Schrifttafel) nahezu 
identisch. Bei den Juden erhielt sich dieser alte Schrifttypus bis 
etwa ins 6. Jahrh.; von da ab vertauschten sie ihn allmählich (im 
6.-4. Jahrh.) mit einem aramäischen. Aus letzterem entstand dann 
allmählich (etwa vom 4. bis Mitte des 2. Jahrh.) die sogenannte 
QitadratschrifL 
b 2. Das Alphabet besteht, wie alle semitischen Alphabete, ledig- 
lich aus Konsonanten, 22 an der Zahl, von denen jedoch einige auch 
eine Art Vokalpotenz haben (§ 7, 2). Figur, Namen, Aussprach© 
und Zahlwert zeigt folgende Tabelle: 



§ 5. Von den Konsonanten. Gestalt und Namen derselben. 



, Figur 


Name 


Aussprache 


Zahlwert 


K 


'Äleph 


Spiritus lenis 


1 


n 


Beth 


b (bh) 


2 


^ 


Gimel((Hml) 


ff (gh) 


3 


T 


Däleth 


d (dh) 


4 


n 


He 


h 


5 


i 


Wäw 


w 


6 


t 


Zäßn 


Z nach franz. Aussprache (weiches s) 


7 


n 


Cheih 


ch starker Kehlhauoh 


8 


ö 


Teth 


t emphatisches t 


9 


i 


Jod 


3 


10 


D am Ende *J 


Kaph 


k (kh) 


20 


v 


Lämed 


l 


30 


i D am Ende D 


Mem 


m 


40 


2 am Ende ) 


Nun 


n 


50 


o 


Sämekh 


s 


60 


V 


'Äfin 


eigentüml. Kehllaut (s. unten) 


70 


j & am Ende *) 


Pe 


P (ph) 


80 


X am Ende p 


Säde 

• 


S emphatisches S 


90 


P 


Qoph 


q starkes am Hintergaumen gebild. k 


100 


! i 


BeS 


r 


200 


> 


Sin 


* 
s 


-i 


w 


Sin 


£ zu sprechen wie das deutsche SÖh 


l 300 


n 


Täw 


t (th) 


400 



3. Wie die Tabelle zeigt, haben 5 Buchstaben (Finalbuchstäben, c 
von den jüd. Grammatikern zu der Vox memor. V?J?3 Kamnäphäs 
verbunden) am Ende des Wortes eine besondere Gestalt, und zwar 
unterscheiden sich *J, ], *), y von der gewöhnlichen Figur dadurch, 
dass der Schaft gerade herabgezogen wird, während ihn die gewöhn- 
liche Figur nach links umgebogen zeigt. Bei D schliesst sich der 
Buchstabe in sich selbst ab. 

4. Man liest und schreibt von der Rechten zur Linken. Amd 
Ende der Zeilen dürfen die Wörter nicht abgebrochen werden; da- 
mit aber kein leerer Raum bleibe, werden in Handschriften und 
Drucken gewisse dazu geeignete Buchstaben am Ende oder inmitten 
der Zeile gedehnt. Solche literae dilatabiles sind in unseren Drucken 
folgende fünf: 

ä, fcn, S, n, ^ (vox memor. Drfrn*} a haltem). 



10 1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 

§ 6. 

Aussprache und Einteilung der Konsonanten. 

a 1. Eine genaue Kenntnis des ursprünglichen Lautwertes eines 
jeden Konsonanten ist von der grössten Wichtigkeit, weil sehr viele 
grammatische Eigentümlichkeiten und Veränderungen (§ 18 ff.) allein 
aus der Natur der Laute und ihrer Aussprache hegreiflich werden. 
Wir gewinnen diese Kenntnis teils aus der Aussprache der ver- 
wandten Sprachen, namentlich des noch lebenden Arabischen, teils 
durch die Beobachtung der Annäherung und des Wechsels der 
Laute im Hebräischen selbst (§ 19), teils aus der Überlieferung der 
Juden. 

c 2. Im Einzelnen ist über die Aussprache der verschiedenen Kehl- 

und Zischlaute, sowie des & und p, folgendes zu bemerken: 

1. Unter den Kehllauten ist der Kehlkopf- Verschlusslaut K der leiseste, ent- 
sprechend dem Spiritus lenis der Griechen (dessen Setzung auf der richtigen 
Beobachtung beruht, dass einem anlautenden Vokal kraft seiner Natur fast 
immer ein leiser Hauch vorangeht). Er kann ebensowohl im Anlaut, als am 
Schluss einer Silbe stehen; z. B. "lDfcjl 'äm&r; DBfcP jä'ääm. Für unser Ohr 
geht allerdings M vor einem Vokale fast verloren (wie h im franz. hdbit, komme, 
im engl. hour). Nach einem Vokale löst sich K meist (am Ende des Wortes 
immer) in diesem auf; z. B. fcfJJJ qärä für urspr. qärä' (arab. qärä'ä) ; s. das 
Nähere § 23, 1. 27, 2, c. 
d H vor einem Vokal entspricht ganz unserem h (spiritus asper) ; nach einem 

Vokal ist es entweder gleichfalls Kehllaut (so immer am Schluss einer Silbe, 
die nicht letzte Silbe ist, z. B. ^BHJ nähpakh; am Wortende hat das konso- 
nantische H nach § 14 einen Punkt — Mappiq — in sich) oder es steht un- 
hörbar am Wortende, in der Regel als rein orthographischer Hinweis auf den 
vorhergehenden Vokal, z. B. i"6ä gälä; vergl. § 7, 2 und 75, 1. 

e y ist dem M verwandt, aber ein weit stärkerer Kehllaut: wo er am härtesten 

tönt, ein am Hintergaumen gebildetes schnarrendes g, vergl. z. B. HJJJ LXX 
TaCa, TV)ti% r6fjio^a; anderwärts ein schwächerer Laut dieser Art, den die 
LXX nur durch spiritus (lenis oder asper) wiedergeben, z. B. vJ? C HX(, p?lj? 
'AfxaXex. Im Munde der Araber hört man in ersterem Falle eine Art gutturales 
r, in letzterem einen eigentümlichen in der Hinterkehle gebildeten Laut. — Es 
ist ebenso unrichtig, das JJ beim Lesen und Umschreiben der Wörter ganz zu 
übergehen (vJJ Eli, p 7DJJ Amalek), als es geradezu wie g oder wie nasales ng 
zu sprechen. Den stärkeren Laut könnte man annähernd durch gh oder r g um- 
schreiben; da aber im Hebr. der gelindere vorherrschend war, so mag eine 
Andeutung desselben durch das Zeichen c genügen, wie JJS*|fcJ 'arba*, *TJ£ 'ad. 

f H ist der festeste Kehllaut, ein tiefes gutturales cä, wie es z. T. die Schweizer 

sprechen, etwa wie in Achat, Macht, Sache, Docht, Zucht (nicht wie in Licht, 
Knecht) ähnlioh dem spanischen j. Wie das JJ, wurde es jedenfalls in manchen 
Wörtern weicher, in anderen härter gesprochen. 
g Bei *1 scheint die Aussprache als Gaumenlaut (mit schwingender Uvula) vor- 

geherrscht zu haben, daher es sich nicht bloss an die Liquidae (l, m, n), son- 



§ 6. Aussprache und Einteilung der Konsonanten. 1 1 

dem in einigen Beziehungen auch an die Kehllaute anschliesst (§ 22, 5). Über 
das linguale *1 vergl. § 6, 4. 

2. An Zischlauten ist die hebräische Sprache ungewöhnlich reich, aber die- h 
selben sind wohl zum Teil aus Zungenlauten entstanden, die sich als solche 
im Aramäischen und Arabischen erhalten haben. 

Vf und Ü waren ursprünglich (wie noch jetzt in der unpunktierten Schrift) i 
nur durch ein Zeichen (fi?) dargestellt. Dass man sich aber (wenigstens für das 
Hebräische) nur notgedrungen mit diesem einen Zeichen für zwei verschie- 
dene Laute behalf, ergiebt sich aus dem Umstand, dass sich die letzteren im 
Arabischen u. Äthiopischen verschieden reflektieren. In der masorethischen 
Punktation wurden beide mittelst des sogen, diakritischen Punktes als Vf (seh) 
und t? (4) unterschieden. 

T (von den LXX mit C umschrieben) ist ein weiches säuselndes 8, das franz. I 
und engl, z (ganz verschieden von dem deutschen z). 

3. Q, p und wohl auch 2 sind stark artikuliert mit Yerschliessung des Kehl- m 
kopfs zu sprechen. tD und p unterscheiden sich dadurch wesentlich von T\ und 

D, die unserem t und k entsprechen und ausserdem oft der Aspiration unter- 
liegen (s. u. No. 3). 2 unterscheidet sich durch seine eigentümliche Artiku- 
lation von jedem anderen 8 und entspricht keineswegs dem deutschen z oder U; 
wir umschreiben es mit 8. 

3« Sechs Konsonanten, die weichen und mittelharten mutae n 

n, ö, d, % j, n (ro^ns) 

sind uns in doppelter Aussprache überliefert: 1) einer härteren als 
tenues, wie unser k, p, t, resp. als mediae (wie unser anlautendes b, 
g, d), und 2) einer weicheren als spirantes. Der härtere Laut ist 
der ursprüngliche. Er hält sich im Anlaute der Silben da, wo kein 
unmittelbar vorhergehender Vokal auf die Aussprache einwirkt, und 
wird durch einen in den Konsonanten gesetzten Punkt, Dages lene 
(§ 13), bezeichnet, nämlich 3 b, H g, 1 d, 3 k, B p, fl t Die weichere 
Aussprache tritt ein, sobald unmittelbar ein Vokallaut vorhergeht; 
sie wird (bes. in Handschriften) bisweilen durch das Räphe (§ 14, 2) 
bezeichnet, in gedruckten Texten aber meist nur an dem Fehlen des 
Dageä erkannt. Bei 3, J und 1 ist der Unterschied für unser Ohr 
minder bemerklich; doch unterscheiden auch die deutschen Mund- 
arten meist z. B. in beben das durch den vorhergehenden Vokal 
beeinflusste zweite b von dem ersten und nicht minder die g in gegen. 
Bei D, ö, T\ unterscheiden sich beiderlei Laute auch für uns deut- 
licher wie k und (weiches) ch, p und ph, t und (engl.) th, wie auch 
die Griechen hier die doppelte Aussprache durch besondere Zeichen 
ausdrücken: 3 x, D ^; B ir, D <p; fl x, T\ &. 

Das Genauere über die Fälle, in denen die eine oder andere Aussprache 
stattfindet, s. § 21. 

4. Je nach dem Organ, mit welchem sie ausgesprochen werden, 
zerfallen die Konsonanten in a) Kehllaute (gutturales) n, n, JJ, K 



12 



1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 



(Jttjn«); b) Gaumenlaute (palatales) p, D, J, * (pya); c) Zungenlaute 
(linguales) ö, n, 1 nebst J und b (n^tp^); d) Zahnlaute (dentales) 
oder Zischlaute (sibilantes) 3, W (Vf und fef), D, t (BfaDt); e) Lippen- 
laute (labiales) ö, 3, D, 1 P)©tö). Bei 1 ist die härtere Aussprache 
als Gaumenlaut (s. o. litt, g a. E.) von der selteneren als Zungen- 
laut (im Vordermunde) zu "unterscheiden. 

Abgesehen vom Organ werden auch die Liquidae 0, 3, D, b) als 
eine besondere Klasse zusammengefasst. 
p Näher stellt sich das Lautsystem des Hebräischen in folgender 
Übersicht dar: 





Mutae 


Liquidae 


Sibilantes 


i 
Verschlusslaute I 




w. in. e. 


vibrir. nasal semiroc. 


w. m. e. 


Bpirantes 


Guttural 


• 


^ 




Hjinn 


Palatal. 


J D P 


•l 






Lingual. 
Dental. 


n n b 


N* > 


TDfetf 3 




Labial. 

y tJ 


n & 


ö t 







g Anm. 1. Die Buchstaben in den Überschr. bedeuten: w. = weich, m. = 

mittelhart, e. = emphatisch. 

T Anm. 2. Höchstwahrscheinlich sind im Verlaufe der Zeit bei der Über- 

lieferung der Aussprache gewisse feinere Unterscheidungen mehr und mehr 
vernachlässigt worden und schliesslich verloren gegangen. So ist z. B. das 
stärkere JJ r g, das die LXX noch kennen (s. oben litt, e), den Späteren 
zum Teil ganz abhanden gekommen. 

8 Anm. 3. Als schwache Konsonanten pflegt man vor allem diejenigen zu 

bezeichnen, welche leicht mit einem vorangehenden Vokal zu einem langen 
Vokal zusammenfliessen (K, 1, ^ ; in betreff des H vergl. § 23, 4) oder welche 
am häufigsten den § 19, 2. 3 beschriebenen Veränderungen unterliegen (so 
wiederum K, 1, \ ausserdem 3 und in gewissen Fällen auch H und b)\ endlich 
auch *1 aus dem § 22, 6, a angegebenen Grunde. 



§7. 
Von den Vokalen überhaupt, Vokalbuchstaben und Vokalzeichen. 

a 1. Als ursprüngliche Vokale erscheinen im Hehräischen, wie in 
den übrigen semitischen Sprachen, a, i, u. Dagegen sind e und o 
wohl überall aus Trübung oder Kontraktion jener drei reinen Laute 
entstanden; so e durch Umlautung aus i oder ä, kurzes 6 aus ü, 
ferner 2 aus Kontraktion von ai (eig. aj)\ ebenso ö teils aus Um- 
lautung (Trübung) von ä, theils aus Kontraktion von au (eigentlich aw). 



§ 7. Von den Vokalen überhaupt. 13 

2. Die teilweise Bezeichnung der Vokale durch gewisse Konso- b 
nanten (H, 1, ^ K), mit der man sich bei Lebzeiten der Sprache und 
noch längere Zeit nachher begnügte (vergl. § 1, 5), dürfte in der 
Hauptsache folgende Stufen durchlaufen haben: 

a) Das Bedürfnis einer graphischen Andeutung des zu lesenden 
Vokals machte sich zunächst in solchen Fällen fühlbar, wo nach der 
Abwerfung eines Konsonanten, resp. einer ganzen Silbe, ein langer 
Vokal den Auslaut des Wortes bildete. Das nächstliegende war in 
solchem Falle, den ursprünglich auslautenden Konsonanten wenigstens 
als Vokalbuchstaben, d. h. eben als Hinweis auf einen auslautenden 
Vokal, beizubehalten. In der That finden wir noch jetzt im A. Test., 
wie schon auf dem MeSa'stein, ein n in dieser Weise — und zwar 
als Hinweis auf auslautendes o — verwendet (s. u.). Von hier war 
nur ein Schritt zur Verwendung desselben Konsonanten, um auch 
auf andere Vokale (so z. B. in der Flexion der Verba 7]"b auf die 
Vokale ä, e, e) als auslautende hinzuweisen. Nachdem sich weiter- 
hin (s. u. litt, e) die Verwendung des 1 als Vokalbuchstabe für b 
und ü, sowie die des •> für e und % festgesetzt hatte, wurden die- 
selben Konsonanten für die gleichen Vokale — obschon nicht kon- 
sequent — auch für den Wortauslaut verwendet. 

b) Die Verwendung von 1 zur Bezeichnung von 6, ü, sowie von e 
* zur Bezeichnung von §, % dürfte von solchen Fällen ausgegangen 
sein, wo ein 1 mit vorhergehendem a zu au und weiter zu b kon- 
trahiert oder mit vorhergehendem u zu ü zusammengeflossen war, 
resp. wo ^ mit a zu ai und weiter zu e oder mit vorhergehendem i 
zu i geworden war (vergl. § 24). Man behielt auch in diesem Fall 
die vormaligen Konsonanten als Vokalbuchstaben bei und brachte 
sie weiterhin auch im Wortauslaut zur Bezeichnung der betreffenden 
langen Vokale in Anwendung. Ebenso wird sich endlich auch K zu- 
nächst nur da als Vokalbuchstabe festgesetzt haben, wo ein konso- 
nantisches K mit vorhergehendem a zu ä zusammengeflossen war. 

c) An dem gegenwärtigen Zustand der alttestam. Orthographie, g 
wie sie uns im masorethischen Texte vorliegt, lässt sich trotz aller 
eingerissenen Willkür das Streben nach einer gewissen Gleich- 
mäs8igkeit nicht verkennen. So wird der auslautende lange Vokal 
mit sehr wenigen Ausnahmen (vergl. § 9 d) durch einen Vokalbuch- 
staben — und zwar fast immer durch einen und denselben in be- 
stimmten Nominal- oder Verbalendungen — angedeutet; in vielen 
Fällen ist die Bezeichnung eines durch Kontraktion entstandenen 8, 
Ä durch 1, e, % durch "* weitaus das Gewöhnliche, und nicht minder 
findet die Ausstossung eines ursprünglich konsonantischen 8 (so dass 



14 1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 

also an Stelle der historischen Orthographie das rein phonetische 
Prinzip getreten ist) im Ganzen nur selten statt. Anderseits aber 
ist doch die Zahl der Ausnahmen eine sehr grosse; in vielen Fällen 
(wie z. B. in den Pluralendungen D 1 *— und W) ist die Verwendung 
von Vokalhuchstahen auch für nicht durch Kontraktion entstandene 
lange Vokale das Gewöhnliche geworden und selbst kurze Vokale 
finden wir angedeutet 

h 3. Als die Sprache ausgestorben war, und man die Vieldeutig- 
keit einer solchen Schrift immer störender finden und befürchten 
musste, schliesslich die richtige Aussprache zu verlieren, erfand man 
zur Fixierung der letzteren die Vokalreichen oder Vokalpunkte, durch 
welche alles bisher unbestimmt Gelassene auf das genauste fest- 
gestellt wurde. Über die Entstehungszeit dieser Vokalisation des 
alttestam. Textes fehlt es zwar an historischen Nachrichten; doch 
lässt sich aus der Kombination anderer geschichtlicher Thatsachen 
soviel erschliessen, dass sie allmählich und unter dem Einflüsse ver- 
schiedener Schulen (deren Spuren sich in mancherlei Differenzen 
der Überlieferung bis heute erhalten haben) im 6. und 7. Jahrh. 
nach Chr. durch sprachkundige jüdische Gelehrte zu Stande kam, 
welche dabei in der Hauptsache, wenn auch mit selbständiger Rück- 
sicht auf die Eigenart des Hebräischen, dem Vorgange und Muster 
der älteren syrischen Punktation folgten. 

i 4. Diesem Vokalsystem liegt im wesentlichen die Aussprache 

der palästinischen Juden zu Grunde, wie sie damals (um das 6. Jahrh. 
n. Chr.) auf Grund einer viel älteren Überlieferung bei dem feier- 
lichen Vorlesen der heiligen Schriften in den Synagogen und Schulen 
beobachtet wurde. Die Konsequenz des Systems, sowie die Ana- 
logie der verwandten Sprachen, zeugen in hohem Grade für die 
Treue der Überlieferung. Dieselbe wurde mit solcher Genauigkeit 
wiedergegeben, dass auch für die feineren Abstufungen der Vokale 
und Vokalanstösse (§ 10), sowie für die unwillkürlichen Hilfslaute, 
die in anderen Sprachen nur selten durch die Schrift angedeutet 
werden, besondere Zeichen erfunden wurden. Bei derselben Be- 
arbeitung des Textes kamen auch die verschiedenen übrigen Lese- 
zeichen (§ 11 — 14. 16) und die Accente (§ 15) hinzu. 

§ 8. 
Von den Vokalzeichen insbesondere. 

a 1. Volle Vokale (im Gegensatz zu den halben Vokalen oder 
Vokalanstössen, § 10, 1. 2) sind nach den drei Hauptvokallauten 
(§ 7, 1. 2) die folgenden: 



§ 8. Von den Vokalzeichen insbesondere. 15 

Erste Klasse. A-Laut. 

A f 1. — Qäm&s, ä, ä\ T jäd (Hand); D^fcn (Häupter). 
{ 2. ^- Päthäch, ä, n§ bäth (Tochter). 

)azu3. — S e gdl, offenes e, e (ä), als Umlaut von ä, und zwar ent- 
weder in unbetonter Silbe und somit als kurzer Vokal, 
wie in der ersten Silbe von DDT jed e Jch&rn (eure Hand) 
aus jäfckhhm — oder in betonter Silbe als halbe Deh- 
nung von ä (die volle Dehnung würde Qames fordern), 
wie in fiDB pesäch (iraa^ec), auch mit nachfolgendem *: 
HJ^ä g'Unä (vergl. § 75, 2) ; *pl! jäd&chä (vergl. § 91, 2 a. E.). 

Zweite Klasse. I- und E-Laut. 

1. ,| - r oder (defektiv geschrieben, s. No. 4) — CMreq longum b 
1 { (magnum), % z. B. D^p'TS §addtqim (Gerechte). 

2. — CMreq breve (parvum), i, ^bjpl jtqtöl. 

3. * — Seri oder Sere mit Jod, und — Sere ohne Jod. ersteres 
e, letzteres meist e, z. B. JV21 beth (Haus), üVt Sem (Name). 

E l Seltener auch — (defektiv, s. No. 4) für e. 

4. — S e göl, e, als Umlautung von i, z. B. ^BH (GrundtcMpfe?); 
-# (Grundf. im). 

Dritte Klasse. Z7- wnd O-Lattt. 

1. * ßüreq, ü, rftD mitöfe (sterben), selten auch für Ä. c 

0" | 2. — Qibbü§, sowohl für Ä, z. B. D^ süüäm (Leiter), als für 
ü, z. B. toJ5 (erhebt euch) statt der gewöhnl. Form täp. 

3. 1 und — - Chölem, d und ö; blp qol (Stimme), Dh röbh (Menge). 
{ Oft auch defektives — - für ö, selten 1 für ö. 

4- (— ) Qäme$-chätüph, ö, z. B. "pll cikog (Satzung). 

5. Als Abstumpfung eines urspr. u ist vielleicht das be- 
tonte h in DflK 'attem (ihr) und einigen anderen Fällen 
zu betrachten. 

Die Namen der Vokale sind fast alle von der Gestalt und Wirksamkeit des d 
Mundes bei Hervorbringung des betr. Lautes hergenommen, nämlich. HJ1B Öff- 
nung; "HS Spaltung, Riss (des Mundes), auch *Ofef Brechung (vergl. das arab. 

1 Die Bezeichnung Ä, 3, 6 gilt hier den wesentlich (von Natur oder durch Kon- 
traktion) langen, die Bez. ä, e, ö den erst durch den Ton gedehnten und daher wandel- 
baren, ä, £, 6 den kurzen Vokalen. (Über e vergl. die Bemerkung am Ende der 
4-Klasse). Bei den anderen genügt die Unterscheidung von t und t, u und ü. Siehe 
l 9. — Das Zeichen < steht im Folgenden über der Tonsilbe, bes. wenn dieselbe nicht, 
*w gewöhnlich, die letzte, sondern die vorletzte Silbe des Wortes ist, z. B. npfi. 
Vergl. § 15, Anm. 2. 



16 1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 

kasr); pTH (auch p*]n) Knirschung; D?lfl Verschluss, nach andern Vollfülle, 
sc. des Mundes (auch D^& fc&D Fülle des Mundes); $y& Pfiff (jupifffi.6;) ; ^2j? 
Zusammenziehung (des Mundes). Letztere Bedeutung hat auch ^ÖJJ. Dass 
das lange a und das kurze o (*ptD)1 ^DJJ Qämes correptum) dasselbe Zeichen 
und dieselbe Benennung führen, rührt daher, dass die Erfinder der Vokal- 
zeichen das ä etwas dunkel und dem o ähnlich aussprachen, wie es denn bei 
den heutigen deutschen und polnischen Juden völlig zu o geworden ist (vergl. 
das syr. ä nach westsyr. Aussprache = ö, das schwedische ä und die schon 
alte Trübung des ä zu o im Hebr. selbst § 9 q). Über die Unterscheidung 
von ä und ö s. § 9, 12, Anm. 8 e gdl (71HD Traube) hat seinen Namen von der 
Gestalt; ebenso T\V({$ VWti (drei Punkte), ein anderer Name des Qifrbüs. 
e Übrigens hat man die Namen meist so gestaltet, dass der Laut eines jeden 

Vokals in der ersten Silbe gehört wird ; um dies konsequent durchzuführen, 
schreiben manche sogar Sägöl, Qomes-chatüf, Qübbüf. 

f 2. Wie die gegebenen Beispiele zeigen, steht das Vokalzeichen, 
in der Regel unter dem Konsonanten, nach welchem es zu sprechen 
ist, "J rä, 1 rä, 1 re, *\ ru u. s. w. Nur das sogen. Pathach furtivum 
(§ 22, 2, b) macht davon eine Ausnahme, indem es vor dem Kon- 
sonanten gesprochen wird, HV1 rü a ch (Wind, Geist). Das Chölem 
(ohne Wäw) steht links oberhalb von dem Konsonanten: h rö (vergl. 
indes auch h «= lo)\ folgt dem mit ö zu sprechenden Konsonanten 
ein N als Vokalbuchstabe, so wird der Punkt über den rechten Arm 
desselben gesetzt, also fcä, #fch (dag. z. B. Dfc&, da M hier zugleich 
Silbenanlaut). 

g Der Cholempunkt wird nicht gesetzt, wenn ö (natürlich ohne Waw) nach 

Sin oder vor Schin klingt, daher fcOfc? sone (hassend), N&3 n e iö~ (tragen), Slttto 
moSh (nicht ilt^b); dag. *IDW Somer (Wächter). Geht 5 dem Sin voran, so 
steht der Punkt über dem rechten Arm desselben, z. B. WöT jirpös (er tritt 
mit Füssen), D'Wiffen hannoi^im (die tragenden). 

In der Figur 1 kann das 1 auch Konsonant sein; dann ist 1 entweder ow zu 
lesen (so notwendig, wenn ein sonst vokalloser Konsonant vorhergeht, z. B. 
TXy lowh leihend), oder wo, wenn dem 1 bereits ein Vokal vorausgeht, z. B. |ty 
'äwon (Sünde) für J'llJJ. In genaueren Drucken unterscheidet man wenigstens \ 
(wo) von 1 (d. i. entweder 6 oder, wenn dem Waw ein anderer Vokal folgt, ow). 

h 3. Die Vokale der ersten Klasse werden, abgesehen von Vr- in 
der Mitte und von H— , K— , H— am Ende des Wortes (§ 9, 1. 3), 
bloss durch Vokalzeichen (§ 7, 2) dargestellt, dagegen die langen 
Vokale der J- und 27-Klasse grossenteils durch Vokalbuchstaben. 
Der Vokallaut, auf welchen sie hinweisen, wird dann durch das vor-, 
über- oder in ihnen stehende Vokalzeichen näher bestimmt So kann 

* verbunden sein mit Chireq, Sere, S e gol (V-> Sr» Vr )> 

1 mit Süreq und Chölem und 1)- 

i 4. Die Auslassung der Vokalbuchstaben bei den langen Vokalen 
der J- und Ü*-Klasse bezeichnet man als scriptio defectiva im Gegen- 



§ 9. Charakteristik der einzelnen Vokale. 17 

satz zur scrvptio plena. b\p, Wp sind plene, ffcp, DR defective ge- 
schrieben. 

Was nun die Wahl der vollen oder defektiven Schreibart betrifft, k 
so giebt es allerdings einige Fälle, in welchen nur die eine oder die 
andere zulässig ist. So ist die volle Schreibart für ü, o, ö, % e, e, 
sowie für e in Hth etc. (§ 9, 3), meist auch bei ä, ä (vergL jedoch 
§ 9 d) notwendig am Ende des Wortes, z. B. ^öß, ^ÖJJ, *£, 
•O*??. Dagegen ist die defektive Schreibart häufig, wenn der Buch- 
stabe, der als Vokalbuchstabe zu verwenden wäre, unmittelbar vorher 
als fester Konsonant steht, so z. B. fast stets DMü (Völker) für D^lü, 
JYiSD (Gebote) für rrtm 

Dass hierbei vieles auf Willkür beruht (s. § 7, 2, c), geht schon daraus her- l 
vor, dass bisweilen dasselbe Wort sehr verschieden geschrieben wird, z. B. 
•»niirpn Ez 16, 60, '»nbpn oder auch "»niöpH Jer 23, 4. Vergl. § 25, 1. Nur 
lässt sich bemerken: 

o) dass die defektive Schreibart vorzüglich dann gewählt wurde, wenn das 
Wort noch andere Vokalbuchstaben enthielt, so dass die Häufung derselben 
vermieden wurde; vergl. z. B. p V! I5, aber D^pTS; /1p, T\\7p', JJBftiT, tfl&ID; 

b) dass in den späteren Büchern des A. T. die volle, in den älteren die de- 
fektive Schreibart vorherrscht. 

5. Wenn dem Vokalbuchstaben ein nicht verwandter (hete- m 
rogener) Vokal vorangeht, z. B. in 1— , 1—, )**-r, ^-, ' L - r , so ent- 
steht in den verwandten Sprachen, wenn der heterogene Vokal a 
ist, ein Diphthong (au, ai). Dieselbe Aussprache wird, wie noch 
die Transkription hebr. Namen in den LXX bezeugt, auch für das 
Althebräische anzunehmen sein. Man spreche also Wörter, wie 1), 
Vi, ''IH, ^&J{, 15» JT13 nicht nach der gewöhnl. jüdischen Weise wie 
wäw, chaj, göj, 'äsüj, gew, bajith (oder gar wie wav etc.; vergl. neu- 
griech. av, ev für aö, eö), sondern mit den italien. Juden mehr wie 
wäu, chai etc. — 1^- lautet wie 1—, also fast wie äu, daher nicht 
selten auch 1— defektive für V-p geschrieben wird. 

§ 9. 
Charakteristik der einzelnen Vokale. 

So zahlreich die Vokalzeichen in der hebräischen Schrift sind, a 
so reichen sie doch nicht [völlig aus, um die verschiedenen Modifika- 
tionen der Vokallaute, namentlich in Beziehung auf Länge und Kürze, 
vollständig auszudrücken. Zu näherem Verständnis bedarf es daher 
eines kurzen Kommentars über Charakter und Geltung der einzelnen 
Vokale, bes. in Hinsicht auf die Länge und Kürze, sowie die Wandel- 
barkeit derselben (§ 25. 27). 

GesbntüB-Katjtzbch, kl. hebr. Grammatik. 2 



18 1. Hauptteil. Elementarlehre. L Kap. Laut u. Schrift. 

I. Erste Klasse: A-Laut. 

1. Qame§ (-7-) ist zwar überall langes a, aber seiner Natur und 
Entstellung nach von zwiefacher Art: 

1) naturlanges ä (im Arab. regelmässig K— geschrieben), das nicht 
leicht verkürzt und nie ganz verdrängt wird (§ 25, 2), z. B. 2f0 
kHhäbh (Schrift), lää gännäbh (Dieb) ; sehr selten mit folg. K, wie 
0*3 2 S 12, 1. 4. 

c 2) nur prosodisch gedehntes (tonlanges oder überhaupt unter dem 
Einfluss des Tones nach den Gesetzen der Silbenbildung ge- 
dehntes, § 27, 2) ä, sowohl in der Tonsilbe selbst (resp. in der 
mit Metheg bezeichneten Gegentonsilbe, s. u.), als zunächst vor 
oder nach derselben. Es ist überall aus ursprüngl. ä gedehnt 
und findet sich sowohl in offenen, d. i. vokalisch auslautenden 
Silben (§ 26, 3), z. B. *ft, büp r , mpj, TD« (arab. UM, qätälä, 
jäqüm, 'ästr), als in geschlossenen, d. i. konsonantisch auslauten- 
den, wie T, 2313 (ar. jäd, kaukäb).. In geschlossener Silbe kann 
es jedoch nur stehen, wenn dieselbe den Ton hat, ib'l, D^V; in 
offener dagegen ist es besonders häufig vor der Tonsilbe, z. B. 
"\T\, ${, uhb. Bei fortrückender oder verminderter Betonung 
(wie letztere bes. im sogen. Status constructus der Nomina statt- 
findet; vergl. §. 89, 1) tritt in geschlossener Silbe das kurze d 
(Ihthach) leicht wieder hervor, in offener Silbe dagegen wird 
Qameß zu & e wä verflüchtigt (§ 27, 3): DSH, Status constr. DJQ 
* (ch a khäm); W, iyj (d e bhär); tef?, ötej?. * 

d In einigen Endungen des Verbum (JJ — in der 2. Sing. m. Per£, 

T ) in der 2. Plur. fem. des Imper., sowie in der 3. und 2. Plur. fem. 
des Imperf.), in PIK du (masc.) und den Suffixen *J und jj kann das 
auslautende ä auch ohne Vokalbuchstaben stehen. Häufig ist jedoch 
auch in diesen Fällen (ausser bei H) ein n als Vokalbuchstabe bei- 
gefügt 

e 2. Das Pathach oder kurze ä steht im Hebräischen fast nur 

noch in geschlossener Silbe mit oder ohne Ton (^fcß, Dß^öjp). Da, 
wo es jetzt in offener Silbe zu stehen scheint, lag ursprünglich eine 
geschlossene Silbe vor, die erst durch die Einsetzung eines Hilfs- 
lautes (ä, i, e) in die zweite Silbe halb geöffnet wurde, z. B. fyji 
(Grundform nachl), JV.3 (arab. bau), s. § 28, 4. Sonst ist ä in offener 
Silbe fast durchweg in ä (— ) übergegangen, s. 0. No. 1, 2. 

/ 3. Das S e göl (e, e) gehört seinem Ursprünge nach zuweilen der 
zweiten, am häufigsten aber der ersten Vokalklasse an, und zwar als 
Umlaut des a (wie Bad, Bäder', Land, Länder), sowohl in unbetonter 



§ 9. Charakteristik der einzelnen Vokale. 19 

Silbe, z. B. DDT (f. jad e kh&m), als in betonter, z. B. pi* aus 'ar§, ftjj 
arab. qärn, ngjj arab. qämch. Dieses S e göl behauptet sich sogar nicht 
selten in der schwersten Tonsilbe am Ende eines Satzes oder grösseren 
Satzabschnittes (in Pausa), wie ^ö, pTO. In der Regel wird jedoch 
in solchem Falle das dem & zu Grunde liegende Pathach zu Qame§ 
gedehnt, z. B. Hög, flg. 

IE. Zweite Klasse: I- und E-Laut. 

4. Das lange % ist häufig schon in der Konsonantenschrift durch g 
ein * angedeutet (plene geschriebenes Chireq, *-r); doch kann auch 
ein von Natur langes i defective geschrieben sein (§ 8, 4), z. B. p^ 
(gerecht), Plur. D^S §addtqim: IT]*, (er furchtet), PL «TP. Ob ein 
defektiv geschriebenes Ohireq lang sei, erkennt man am sichersten 
aus der Entstehung der Form, oft auch schon aus der Beschaffen- 
heit der Silbe (§ 26) oder, wie in UtT, aus dem beigefügten Metheg 

(§ 16, 2). 

5. Das kurze Chireq (stets defectiv geschrieben) ist besonders h 
häufig in geschärften (^Bp, "'ö«), sowie in tonlosen geschlossenen 
Silben Ol&tt? Psalm); doch vergl. auch atfift (in betonter geschloss. 
Silbe) und sogar ]D*1 (in lose geschloss. betonter Silbe). Sehr häufig 
ist es durch Verdünnung aus ä entstanden, wie in "Hyi von W, 
^3 (Grundform §ädq), oder es ist ursprüngliches i, das in betonter 
Silbe zu e geworden war, wie in 5jy.fc (dein Feind) von l^h (Grundf. 
'#*&). Zuweilen ist l auch blosser Hilfsvokal (JVS § 28, 4). 

6. Das längste e "— (seltener defektiv — , z. B. *}% für ^2 Jes i 
3, 8; am Wortende auch ?1— ) ist in der Regel aus "*— aj (ai) kon- 
trahiert (§ 7, 1), z. B. bTTf (Palast), arab. und syr. haikal 

7. Das Sere ohne Jod repräsentiert meist das tonlange e, welches k 
sich (ähnlich dem tonlangen ä, No. 1, 2) fast nur in und vor der 
Tonsilbe hält und immer aus urspr. % verlängert ist.. Es steht in 
offener Silbe mit und vor dem Tone, z. B. *1DD (Grdf. svphr) Buch, 
7Tä# (arab. sinät) Schlaf, oder in der Gegentonsilbe, z. B. ^Ktf meine 
Bitte, Sl^Vä ^ ass ^ uns gehen; dagegen in geschlossener Silbe fast nur 
mit dem Tone, wie ]? Sohn, D^« stumm. 

8. Das 8 e gdl der J(i?)-Klasse ist am häufigsten ein stumpfes e m 
als Umlautung eines urspr. I, teils (beim Weichen des Tones) an 
Stelle eines tonlangen e, z. B. "]$ (gieb) f. ]PI, *pS s (dein Schöpfer) 
von 1J*, teils in dem § 93, 1, Anm. 2 besprochenen Falle: *%hn, "HJJJ 
von den Grundformen chilq, %zr. Als blosser Hilfslaut erscheint 

S'göl in Fällen wie 1BD f. siphr, b$ f. jigl (§ 28, 4). 

2* 



20 1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 

III. Dritte Klasse: U- und O-Laut. 

n 9. Beim Z7-Laut unterscheide man: 

1) das lange % entweder a) plene geschrieben * Sureq (entsprechend 
dem V- der 2. Klasse), z. B. ^IJ (Grenze), oder '&) defective ge- 
schrieben — Qibbü§ (analog dem langen -7- der zweiten Klasse): 

2) das kurze ü, das eigentliche Qibbüs (entsprechend dem kurzen 
Chireq), in tonloser geschlossener und besonders häufig in ge- 
schärfter Sübe, z. B. \nbti (Tisch), rt3D (Hütte). 

Bisweilen ist auch das ü in geschärfter Silbe plene geschrieben, z. B. H|V1 

Ps 102, 5, DVl3 Jer 31, 34, für HSH, D^3. 

' ' T '' T\'T\ 

jp 10. Der O-Laut verhält sich zu U, wie in der zweiten Klasse 

E zu I. Er hat vier Abstufungen: 

1) das 6, welches aus aw (= au) kontrahiert ist (§ 7, 1) und dem- 
gemäss meist plene geschrieben wird: 1 (Cholem plenum), z. B. 
Bltf (Geissei), arab. saut, nVlJJ (Bosheit) aus rfrjg, seltener defektiv 
wie *pW (dein Stier) von Tltf, arab. taur. 

q 2) das 8, welches im Hebräischen frühzeitig durch eine weit- 
greifende Trübung aus ursprüngl. ä entstanden ist, während 
sich letzteres im Arabischen und Aramäischen erhalten hat 
Es wird in der betonten Silbe meist plene, in der unbetonten 
meist defective geschrieben, z. B. büp arab. qätil, aram. qäß, 
itfyf arab. 'iläh, aram. 'mh, Plur. DVftg; pltf (Schenkel), arab. 
säq; 11S3 (Held), arab. gäbbär; D£im (Siegel), arab. hätäm, ]181 
(Granatapfel), arab. rÄmmäw, )1tD^ (Herrschaft), aram. ]töb^ und 
flp'ptf, arab. sültän; D1^ (Friede), aram. D*$, arab. saZam. 

r 3) das tonlange ö, welches aus urspr. ü oder daraus entstandenem 
6 durch den Ton oder überhaupt nach den Gesetzen der Silben- 
bildung gedehnt ist. Es findet sich ausser in der Tonsilbe auch 
in offener Silbe vor dem Ton, z. B. Bftj5 (Grdf. qüdS) Heilig- 
tum; SJIä für burrakh, ]täpY. Ps 104, 28, sowie (mit Metheg) in 
der Gegentonsilbe: D^ilfc, l^fe. Sobald der Ton weicht oder die 
sonstigen Gründe für die Dehnung nicht mehr wirksam sind, 
kehrt entweder (in geschlossener Sübe) das urspr. ö (ü) wieder, 
oder es tritt (in offener Silbe) die Verflüchtigung zu Ö e wä ein. 
VergL te (alles), "te (köl), D^ (külläm)', bbfo ?f?tö]?:, ty$\ (hier 
zu S e wä verflüchtigt: jiqt e lü, arab. jaqtülü). Dieses toiüange 
wird nur ausnahmsweise plene geschrieben. 

8 4) -7- Qame$ chatuph, stets kurzes 0, steht in demselben Verhältnis 
zum Cholem, wie das S'gdl der 2. Klasse zum ISere, "te köl, DjjJ] 



§ 9. Charakteristik der einzelnen Vokale. 



21 



wajjäqöm. Über die Unterscheidung desselben vom Qame? s. 
die Anm. nach No. 12. 

12. Folgende Tabelle giebt eine Übersicht über die Abstufung t 
der 3 Vokalklassen nach der Quantität der Vokale: 



! 

Erste Klasse: A. 


Zweite Klasse: I und E. 


Dritte Klasse: U und 0. 


— ursprünglich langes ä 
(arabisch K— ). 

i 

i 
i 


* — 2, früher diph- 
thongisch, aus aj (ai). 

* L - 7- oder -7- langes 1. 


1 ö, früher diphthongisch, 

aus aw (au). 
1 oder — aus ä getrübt. 
1 oder — langes ü. 


— tonlanges ä (aus ä oder 
— ) bes. in der Tonsilbe 
und zunächst vor der- 
selben. 


-7- tonlanges e (aus 1) bes. 
in der Tonsilbe und zu- 
nächst vor derselben. 


— - tonlanges ö (aus ö oder 
t*) in der Tonsilbe und 
sonst in offener Silbe. 


— (als Umlaut aus ä), teils 
tonlanges oder doch ton- 

1 tragendes e\, teils & 

1 -7- kurzes a. 

! [ — % verdünnt aus a; s. 
No. 5]. 

Ausserste Verflüchtigung 
zu — a , — * oder — e . 


•• 

— kurzes t. 

• 

Ausserste Verflüchtigung 
zu — oder — . 


— kurzes ö. 

T 

-7- kurzes w, bes. in ge- 
schärfter Silbe. 

•• 

Ausserste Verflüchtigung 
zu — oder — . 

n i 



** _ 

Anm. Über die Unterscheidung des Qames und Qames-chatuph 1 . u 

Nach § 8, 1 wird das lange ä (Qames) und das kurze ö (Qames-chaptph) 
durch dasselbe Zeichen ( t ) ausgedrückt, z. B. D]J qäm, "73 Jcöl. Der Anfänger, 
welcher die grammatische Ableitung der betr. Wörter (allerdings den sichersten 
"Wegweiser) noch nicht kennt, halte sich vorläufig an folgende Hauptregel : 

1. Das Zeichen ( T ) ist ö in tonloser geschlossener Silbe, 
lenn eine solche kann nur einen kurzen Vokal haben (§ 26, 5). Obiger 
Fall tritt ein: 

d) wenn ein S e wa als Silbenteiler folgt, wie in HODIl chökh-mä (Weis- 
heit), ri'jJK 'ökh-la (Speise); mit einem Metheg dagegen ist das 
Q ä und steht in offener Silbe; das folgende 8 e wa ist dann 
halber Vokal (&wa mobile), z. B. rfejK 'ä-kh 9 lä (sie ass) nach 
§ 16, 2. 

I) wenn Silbenschluss durch DageS forte stattfindet, z. B. "0|n 
chönnem (erbarme dich meiner); dagegen D^itö (mit Metheg, § 16, 

2, 1, b) bättim. 



1 Diese Bestimmungen müssen zu genauerem Verständnis in Verbindung mit der 
Lehre von den Silben (§ 26) und dem Metheg (§ 16, 2) studiert werden. 



22 1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 

c) wenn die betr. Silbe durch nachfolgendes Maqgeph (§ 16, 1) ent- 
tont wird, z. B. D^KiTte köl-hä-äddm (alle Menschen). 

d) in tonloser geschlossener Endsilbe, z. B. D^M wxjjdqpm (und er 
stand auf). — In den Fällen, wo ein ä oder ä in der Endsilbe 
durch Maqqeph (§ 16, 1) tonlos geworden ist und dennoch ä oder 

ä bleiben muss, z. B. JVjrran? Est 4 > 8 > *?' n # & e 4 > 25, hat es 
in korrekten Handschriften und Drucken Metheg bei sich. 
In Fällen wie nfc6?T, Hö^ limmä lehrt der Ton, dass (— ) als ä zu 
lesen ist. 

V 2. Eine besondere Betrachtung erheischen die Fälle, wo ( — ) in offener 

Silbe zu stehen scheint und dennoch ö zu lesen ist. Dies ist der Fall a) wenn 
Chateph-Qames folgt (z. B. 1^3 sein Thuri) oder einfaches lautbares S e wa 
(z. B. )yH! Sichel; b) vor einem anderen Qames-chatuph, z. B. *J7?5 &w 
TAttn (dag. DJJ^T JäroVäm, weil vom Imperf. 3*V ; c) in den beiden Pluralen 
D^lJJ Heiligtümer und D^ljhfc^ Wurzeln (neben der Schreibung "1|3 u. "\Vf). 
Die Masora setzt in allen diesen Fällen ein Metheg zu dem (-7-), was nach der 
Behauptung der jüdischen Grammatiker anzeigen soll, dass sie - wie ä ge- 
lesen haben wolle, also : pä-°lö, dä~r e bän, pä~öl e khä, qä-dä$im. Diese Tradition 
wird in der That durch die babylonische Punktation, welche ö und ä genau 
unterscheidet, ausdrücklich bestätigt. Trotz alledem gestatten weder die Ent- 
stehung dieser Formen, noch die analogen Bildungen im Hebr. und den ver- 
wandten Sprachen, noch endlich die Umschreibung der hierher gehörigen 
Nomina propria bei den LXX, jene Tradition für richtig zu halten, mag nun 
das Metheg ursprünglich eine andere Bedeutung haben oder auf Irrtum be- 
ruhen. Vielmehr ist abzuteilen und zu lesen: pö°-lo (f. ptf-lo) t pöö-Phhä, 
qödä-Stm (rein orthogr. für q°däSim). 

§ 10. 

Von den halben Vokalen nnd dem Silbenteiler (S e wa). 

a 1. Ausser den vollen Vokalen hat das Hebräische noch eine 
Reihe von Vokallauten, die man halbe Vokale nennen kann. Das 
Punktationssystem bedient sich derselben zur Darstellung äusserst 
flüchtiger Laute, die als Reste vollerer und bestimmterer Vokallaute 
aus einer früheren Sprachperiode zu betrachten sind. Und zwar 
handelt es sich meist um einen Ersatz für ursprünglich kurze Vokale 
in offener Silbe, die sich in den verwandten Sprachen noch er- 
halten haben, von dem jetzigen Punktationssystem des Hebr. aber 
nicht geduldet werden, sondern entweder der Dehnung oder der 
Verflüchtigung zu Ö e wa unterliegen. Unter Umständen kann jedoch 
der zu Grunde liegende kurze Vokal wieder hervortreten. 

b Hierher gehört zunächst das Zeichen — , welches einen kürzesten, 
flüchtigsten und seiner Aussprache nach gleichsam indifferenten Vokal- 
laut, etwa ein dunkles halbes e (— ) ausdrückt. Es heisst S'wä, und 



§ 10. Von den halben Vokalen und dem Silbenteiler (S e wä). 23 

zwar einfaches & e ivä (S e wä simplex) im Gegensatz zu dem zusammen- 
gesetzten (8. Nr. 2), lautbares & e wä (S'wä mobile) im Gegensatz zum 
&wä quiescens, welches stumm ist und als blosser Silbenteüer (s. No. 3) 
unter dem die Silbe schliessenden Konsonanten steht. Von dem laut- 
baren 8Huä sind wiederum folgende Arten zu unterscheiden: 

1) das eigentl. 8 e wä mobile unter solchen Konsonanten, welche sich c 
als eine Art Vorschlag eng mit der darauf folgenden Silbe ver- 
binden, sei es a) im Anfang des "Wortes, wie ^bj? qHol (töten), 
&6dd m e malle (füllend), oder b) in der Mitte des "Wortes, wie 
ntelp qö-m, toö|r jiq-Mü, tapp qit-Hü. 

2) das sogen. S e wä medium oder schwebende S e wä unter solchen d 
Konsonanten, welche am Ende einer mit kurzem Vokal ge- 
sprochenen Silbe stehen und so wenigstens einen lockeren Schluss 
derselben bewirken, andererseits aber auch als Vorschlag zu 
einer folgenden Silbe dienen (§ 26, 2, b, Anm.). Das ä e wä medium 
steht danach in der Mitte zwischen dem $. quiescens und dem 
eigentl. $. mobile; hinsichtlich der Aussprache und sonstigen 
Eigenschaften ist es jedoch dem letzteren beizuzählen; vergl. 

z. B. n?JD^ la-m e nam a ch (für ifr), r?*?ö ma-l e kM, tei?, te}3 bin'phöl, 
Mn'phöl. 

2. An das &wä mobile simplex schliesst sich das sogenannte/ 
Qtvä compositum oder Chäteph (correptum), d. i. ein &wä, dessen 
Aussprache durch Beifügung eines kurzen Vokals näher bestimmt 
ist. Solcher gefärbter Ä'wälaute giebt es drei, entsprechend den 
drei Vokalklassen (§ 7, 1): 

(— ) Chäteph-Päthäch, z. B. "YlDn ch a mör, Esel. 
(— ) Chäteph- S e gol, z. B, Ibg ' e mör, sagen. 
(— ) Chäteph- Qämes, z. B. ^D ch°li, Krankheit. 

Vorzugsweise stehen diese Chäteph's, wenigstens die beiden ersteren, 
statt des einfachen S e wä mobile unter den vier Gutturalbuchstaben 
§ 22, 3), indem diese ihrer Natur nach eine bestimmtere Färbung 
les an sich indifferenten S e wä mobile simplex fordern. Darnach 
cann eine Gutturalis im Anlaut der Silbe, wo das S e wä notwendig 
sin lautbares ist, niemals blosses 8 e wä simplex haben. 

Anm. A. Unter Nicht-Gutturalen kommen nur (J und Q vor, und zwar g 
findet sich Chateph-Pathach statt Ofwa (insbes. §. mobile) simplex, besonders 
a) unter verdoppelten Konsonanten, sofern eben die Verdoppelung die deut- 
lichere Aussprache des ifrwa mobile bewirkt, ^3$ (Zweige) Zach 4, 12. Nach 
der Regel Ben Aschers ist die Setzung des Chäteph notwendig, wenn in 
einem verdoppelten Inlaut (also nicht in Fällen, wie \TV etc.) mit owa, 
welchem ein Pathach vorhergeht, das Zeichen der Verdoppelung (J)agel forte) 



24 1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 

ausgefallen ist, z. B. w?ft tobet! irEPKfll Ei 16, 16; nicht minder überall da, 
wo auf einen Konsonanten mit o e wa derselbe Konsonant nochmals folgt (zu 
schärferer Trennung beider, daher auch stets Metheg vorher), z. B. D^ID 
Ps 68, 7; ir^<iJ Ge 27, 13 (allerdings nicht ohne Ausnahmen; so stets \pn 
siehe mich, WJij siehe uns); sowie in gewissen Formen unter Kaph und Besch 
nach langem Vokal und vor dem Ton, z. B. näfofcfa Ge 3, 17; *y\2 Ps 103, 1; 
b) unter den Zischlauten im Anfang des Wortes nach 1 copulativum , z. B. ^jTtt 
Ge 2, 12; iTJJfcft Ge 27,26; Hi 14, 1 — zur schärferen Hervorhebung der Laut- 
barkeit des &wa; c) unter Liquida, Zischlaut oder Qöph nach kurzem i, 
z. B. pHJP Ge 21 , 6, aus demselben Grunde, wie die Fälle unter b) ; nach a 
z. B. in TD'-fen Ge 27, 38. 
Jl B. Chateph-Qames bindet sich weniger an die Gutturalen, als die ersten 

beiden, und steht öfter für einfaches S e wa mobile, wenn ein zu Grunde liegen- 
der O-Laut nicht ganz verloren gehen sollte, so in HJJTJJ 8e ^ n Scheitel (von 
nj?TJJ) Ps 7, 17 al. Ferner, wie.., unter Konsonanten, in denen DageS f. 
stehen sollte, wie in ffiTjJ? (für tW$() Ge 2, 23. 

i 3. Das Zeichen des einfachen 8 e wä — dient aber zugleich auch 

als blosser Silbenteiler. In diesem Falle wird es in der Aussprache 
nicht berücksichtigt und &wä quiescens genannt. Es steht inmitten 
des "Wortes unter jedem Konsonanten, der eine Silbe schliesst; am 
Ende der Wörter wird es dagegen weggelassen, ausgenommen (zu 
besserer Unterscheidung von ] fin.) bei *] fin., z. B. ^D (König), und 
in dem selteneren Falle, wo ein Wort mit einer Muta nach einem 
anderen vokallosen Konsonanten schliesst, wie in T\l (Narde), P\K 
(du, fem.), 1-fyöjJ (du fem. hast getötet), |?tfy (und er tränkte), 2töfa 
(und er nahm gefangen), J-tätortg (trinke nicht); vergl. dagegen K*Vi 
Kofi u. s. w. 

l Anm. Die richtige Unterscheidung des 8. mobile simplex und quiescens 

hängt von dem Verständnis der Silbenbildung (§ 26) ab. Der Anfänger merke 
vorläufig: 1) 8. ist immer mobile a) am Anfang des Wortes (ausser in D^Flttf, 
y JF0 § 97, 1, Note 1); b) unter einem Konson. mit DageS forte, z. B. IB'Jtä 
gid-d e phü; c) nach einem anderen S e wa, z. B. *i/Ü$\ jiqt e lü (ausser am Schlüsse 
des Wortes, s. o. unter 3). 2) 8 ist quiescens a) am Wortende (so auch in "»J); 
b) vor einem anderen S e wa. 

§ ii. 

Von den übrigen Lesezeichen. 

Im genauesten Zusammenhange mit der Vokalsetzung stehen 
die wahrscheinlich gleichzeitig eingeführten Lesezeichen. Ausser dem 
diakritischen Punkte über t? und # wird ein Punkt in dem Kon- 
sonanten gebraucht, um anzuzeigen, dass derselbe fester oder gar 
doppelt laute; dagegen ein horizontaler Strich (Bäphe) über dem 
Konsonanten zum Zeichen, dass er den festeren oder den doppelten 
Laut nicht habe. Nach seiner verschiedenartigen Anwendung ist 



§ 11. Von den übrigen Lesezeichen. § 12. Vom Dages überhaupt. 25 

ener Punkt entw. 1) DageS forte oder Verdoppelungszeichen (§ 12); 
der 2) Dage& lene als Zeichen der härteren (nicht aspirierten) Aus- 
prache gewisser Konsonanten (§ 13); oder 3) Mappiq als Zeichen 
ur Hervorhebung des vollen Konsonantenwertes solcher Buchstaben, 
lie sonst auch als Vokalbuchstaben dienen (§ 7, 2), insbesondere 
[es n am Ende des Wortes (§ 14, 1). Das Bäphö, durch welches 
üe Setzung eines der genannten Punkte ausgeschlossen wird, ist in 
inseren hebräischen Drucken fast ganz ausser Gebrauch gekommen 
§ 14, 2). 

§ 12. 
Vom Dages überhaupt und dem Dages forte insbesondere. 

1. Das DägeS, ein in der Mitte des Konsonanten stehender a 
Punkt 1 , bezeichnet nach § 11: a) die Verdoppelung eines Kon- 
sonanten (Dage& forte), z. B. ^ßj? qittel; oder b) die härtere Aus- 
sprache der literae ri?3n32t (DageS lene) im Anlaut der Silbe. (Über 
lie Fälle, in denen auch anlautende B e gadk e phat aspiriert wird s. d. 
Nähere § 21). 

Das Stw. VtSl bedeutet im Syr.: (mit scharfem Eisen) durchstechen, durch- b 
bohren; hiernach erklärt man gew. DageS lediglich nach der Gestalt durch 
Sticht punctum, Funkt. Allein die Namen aller ähnlichen Zeichen beziehen 
sich vielmehr auf die grammatische Bedeutung. Danach dürfte UfaT im Sinne 
der Masora bedeuten: acuere (literam), d. i. sowohl den Buchstaben schärfen 
(durch Verdoppelung), als ihn härten, d. h. hart und ohne Aspiration sprechen. 
Somit wäre üftt acuens (literam), Zeichen der Schärfung und Verhärtung (wie 
Mappiq p^SD proferens für Signum prolationis) , wozu nun eben ein Stich des 
stüus, ein punctum gewählt wurde. Der Gegensatz ist HB^ weich, § 14, 2. 

2. Von grammatischer Bedeutung ist besonders das DageS forte c 
)der Verdoppelungszeiehen, dem Sicilicus der Römer (Luculus für 
ImcuUus) oder dem Querstrich über dem deutschen m und n ver- 
gleichbar. In unpunktierter Schrift wird es, gleich den Vokalen und 
übrigen Lesezeichen, weggelassen. 

über die verschiedenen Arten des DageS forte vergl. § 20. 

§ 13. 

Vom Dages lene. 

1. Das Dagel lene oder Zeichen der Verhärtung wird in den a 
gewöhnlichen Drucken lediglich in die sogen. flöS^a (§ 6, 3) ge- 

1 Das Wäw mit DageS 0) ist in unseren Drucken nicht zu unterscheiden von 
einem, als Süreq punktierten Wäw 0) : im letzteren Falle sollte der Punkt höher stehen. 
Das * u ist jedoch leicht daran zu erkennen, dass es vor und unter sich keinen Vokal 
haben kann. 



26 1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 

setzt, zum Zeichen, dass dieselben mit ihrem ursprünglichen härteren 
Laut (ohne Aspiration), zu sprechen seien, z. B. "JJ^D melekh, aber \5hto 
mal-ko; 1BJJ täphär, aber IfeJV jith-pör; nntf Säthä, aber nfitjh jü-tä. 

b 2. Die Fälle, in denen Dagel l. zu setzen ist, lehrt § 21: näm- 

lich fast ausschliesslich zu Anfang der "Wörter und Silben. Vom 
Dag. forte kann man es im Innern des Wortes insofern leicht unter- 
scheiden, als Dag. f. immer einen Vokal vor sich hat, Dag. lene hin- 
gegen niemals ; danach muss das Dagel in ^8 'appi, tPT\ rabbim ein 
D. forte sein, dagegen ein D. lene in b^\ jigdal. 

d 3. Wenn Dagel forte in eine aspirierte B e gadk e phat zu stehen 

kommt, so schliesst die Verdoppelung von selbst die Aspiration aus, 
indem der zweite der beiden Konsonanten an sich DageS l. haben 
müsste, z. B. '$£ (aus '■Bi«) eig. 'ap-pi. 

§ 14. 

Mapptq und Räphe. 

a 1. Mapptq, ebenfalls ein Punkt in dem Konsonanten, wie DageS, 

dient in '■IHK zum Zeichen, dass sie als volle Konsonanten, nicht als 

Vokalbuchstaben zu betrachten seien. In den meisten Textausgaben 

steht es nur in konsonantischem n am Ende der Wörter (denn in 

der Mitte kann H überhaupt nie Vokalbuchstabe sein), z. B. H3| 

gäbh&h (hoch sein); 'nyiö 'ar$äh (ihr Land) mit konsonantischem 

Auslaut (verkürzt aus — hä), verschieden von rRF|?J 'är$ä (zur Erde) 

mit vokalischem Auslaut 
C P* 1 ?!? bedeutet proferens, d. i. Zeichen, welches den Buchstaben deutlich (als 

Konsonanten) hervorzieht. Man wählte dazu dasselbe Zeichen, wie zum Dagd, 
denn beide haben die Bestimmung, einen harten (resp. festen) Laut anzuzeigen. 
Daher dient auch Räphö (s. No. 2) als Gegensatz zu beiden. 

e 2« Räphb (HB^ d. i. weich), ein horizontaler Strich über dem 
Buchstaben, bildet eigentlich einen Gegensatz zu den beiden DageS 
und zu Mappüq, insbesondere aber zu Dagel lene, so dass in genauen 
Handschriften jede nWTIO entweder Dagel lene oder Bäphi hat, 
z. B. ^D m&Ukh, IBPi, Hfitf. In den neueren Textausgaben wird 
BäpM höchstens da gesetzt, wo ausdrücklich die Abwesenheit eines 
DageS oder Mapptq angezeigt werden soll. 

§ 15. 
Von den Accenten. 

b 1. Die Accente haben zunächst die Bestimmung, den musikali- 
schen (cantillierenden) Vortrag des heiligen Textes bis ins Einzelnste 



§ 15. Von den Accenten. 27 

zu regeln, sind also in erster Linie eine Art musikalischer Noten. 
Ihre Bedeutung als solche ist jedoch bis auf wenige Spuren in der 
"Überlieferung verloren gegangen. Dagegen ist in ihrer ursprüng- 
lichen Bestimmung zugleich ein doppeltes enthalten, was noch jetzt für 
die Grammatik (incl. der Syntax) von höchster Wichtigkeit ist, nämlich 
ihre Bedeutung ä) als Zeichen der Betonung^ b) als Interpunktions* 
seichen zur Andeutung des logischen (syntaktischen) Verhältnisses 
der einzelnen "Wörter zu ihrer Umgebung und so zum ganzen Satze \ 

2. Als Zeichen der Betonung steht der Accent fast durchweg c 
bei der Silbe, welche im Worte den Hauptton hat; dies ist meist 
die letzte, seltener die vorletzte Silbe. Bei den jüd. Grammatikern 
heisst ein Wort mit betonter Ultima MUrct (aram. JH^D d. i. unten 
betont), z. B. bbß qätäl; ein Wort mit betonter Paenultima MiVel 
(b^D aram. oben betont), z. B. "ij^ib melekh. Ausserdem wird in vielen 
Fällen ein Nebenton im Worte durch Metheg hervorgehoben (vgl. § 16). 

3. Als Interpunktionszeichen zerfallen die Accente in trennende d 
, (Distinctivi oder Domini) und verbindende (Conjunctivi oder Servi). 

1 "Weiter aber ist hierbei ein zweifaches Accentuationssystem zu unter- 
1 scheiden: a) das gewöhnliche in 21 Büchern (den sogen. S"D, d. i. 21) 
und b) das Accent-System in den drei ersten Büchern der Hagio- 
grapha, den Psalmen, Sprüchen und Hiob (vox memor. nach den 
ersten Konsonanten der Namen mVnfl Psalmen, 'bvtü Sprüche, SVK 
Hiob = AD« oder richtiger nach der urspr. Reihenfolge D"Kfl; also 
ff'Nfl "15JJO so viel als Accente [Sing. Dgtö] der drei genannten Bücher). 
Das letztere System ist nicht nur an sich reichhaltiger und kom- 
plizierter, Sondern auch musikalisch bedeutsamer, als die gewöhn- 
liche Accentuation. 

I. Die gewöhnlichen Accente. 

Vorbemerkung: Die als praepositiv bezeichneten Accente stehen rechts e 
oberhalb oder unterhalb des ersten Konsonanten des Wortes ; die als postpositiv 
bezeichneten links oberhalb oder unterhalb des letzten Konsonanten. In beiden 
Fällen ist somit die Tonsilbe unabhängig vom Accent zu ermitteln. 

A. Die wichtigsten der trennenden Accente (distinctivi oder domini).* 

] 1. (— ) Sittüq (Ende), stets bei der Tonsilbe des letzten "Wortes / 
Tor dem (i) Soph päsüq oder Versabteiler, z. B. *n«n. 2. (— ) 

1 Dabei ist allerdings nicht zu vergessen, dass der Interpunktionswert der Accente 
immer ein relativer ist; so kann z. B. Äthnäch für die logische Gliederung des Satzes 
bald eine sehr starke (so Ge 1, 4), bald eine fast unmerkliche Cäsur bedeuten (so Ge 1, l). 

2 Schon die älteren jüd. Accentschriftsteller unterscheiden B^tt Könige und B^Bf? 
Diener, gervL 



28 1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 

Athnäch od. Athnachtä (respiratio), Haupttrenner inmitten des Verses. 
3 ( — ) S e goltä (postpositiv). 4 a (— ) Zäqeph gädol und 46 (— ) JZä- 
qeph qäton. 5. (— ) Tiphchä oder Tarchä. 6. (— ) B e bhicC. 7. (— ) 
Zargä (postpos.). Sa (— ) Pa$ä (postpos.). 

B. Die wichtigsten der verbindenden Accente (conjunctivi oder «em). 

# 1. (-7-) Münäch. 2. (— ) M § huppäkh od. Mahpäkh. 3. (— ) JfgrflAä. 



IL Accente der BB. D"«n. 

Ä A. Distinctivi: 1. #ißwg (s. o.). 2. C-^) c ö?d w'jored, stär- 

kerer Trenner als 3. 'Athnäch (s. o.). In kleineren Versen reicht 
9 Athnäch als Hauptdistinctivus aus; in grösseren dient als solcher 

' OU Wjored, worauf dann meist 'Afhnäch als Haupttrenner der zweiten 
Vershälfte folgt 4. (— ) i?<*M flC #ödöZ (Gross-JS*M aC ). 

i B. Conjunctivi: l. Mer^khä (s. o.). 2. Münäch (s. o.). 3. -3f e Äup- 
jpäZcft od. Mahpäkh (s. o.). 

Anmerkungen zu den Accenten. 

I. J7a Tonzeichen. 

Je 1. Wie im Griechischen und Deutschen (vergl. eljxC und etfu, überlegen und 

M&eWe^ew , 6fe&e£ und gebet) unterscheiden sich bisweilen auch im Hebräischen 
gleichlautende Wörter durch die Betonung, z. B. l3S banü (sie bauten), U2 
6aww (in uns); HDj) gdma (sie stand auf), HbjJ gawid (aufstehend fem.). 

I 2. In der Regel steht der Accent bei der Tonsilbe des Wortes, und zwar 

bei dem Anfangskonsonanten derselben. Nur bei den Praepositivis und Post- 
positivis ist die Tonsilbe unabhängig vom Accent zu bestimmen. 

IL Als Interpunktionszeichen* 

m 3. In dieser Hinsicht gilt jeder Vers als eine Periode, welche mit Sülüq 

schliesst, oder, wie sich die bildliche Sprache der Grammatiker ausdrückt, als 
ein Gebiet (ditio), welches von dem grossen Distinctivus am Ende beherrscht 
wird. Jenachdem der Vers lang oder kurz, das Gebiet also gross oder klein 
ist, stehen unter ihm mehrere grössere und kleinere Domini als Beherrscher 
grösserer und kleinerer Abteilungen. 

fi 4. Im allgem. werden nur eng verbundene Wörter, z. B. ein Nomen mit 

folgendem Genetiv, ein Substantiv mit einem Adjektiv, durch einen Con- 
junetivus (Servus) verbunden. Zur engsten Verbindung zweier oder mehrerer 
Wörter dient daneben die Linea Maqqeph (§ 16, 1). 



§ 16. Vom Maqqeph und Meth«g. 29 

§ 16. 

Vom Maqqeph nnd Mätheg. 

Beide stehen in genauer Verbindung mit den Accenten. a 

1. Maqqeph (*]|?D d. i. Verbinder), eine kleine Querlinie ober- 
halb zwischen den Wörtern, verbindet dieselben so, dass sie in Bezug 
auf Ton und Interpunktion eine Einheit bilden, daher auch nur 
einen Accent haben. Es können auf diese Weise 2, 3 bis 4 Wörter 
verbunden werden, z. B. D^"^3 jeder Mensch, Stefjr^VH* alles Kraut 
Ge 1, 29, 1*r^-^-n« aUes'was ihm (war) 25, 5* 

Gewisse einsilbige Präpositionen und Konjunktionen, wie "7feJ gu t "lg bis, b 
"^2 <***/» "ÖJ? bei; ^Isj ne, "DK wenn, ob, "]D von, "]B dass nicht, stehen fast 
nur mit nachfolg. Maqqeph (falls sie nicht durch die Zusammensetzung mit 
sogen. Präfixen, z. B. in 7J8J, DJftJ etc., mehr selbständigen Körper bekommen 
haben; dann folgt in der Regel nicht Maqqeph). Vergl. die griech. Proclitica 
Iv, ix t eis, ei, che, ob, die sich als Äxova an das folgende Wort anlehnen. 

2. Metheg (#}6 d. i. Zaum), eine kleine Perpendikulärlinie unter- c 
halb, zur Linken des Vokals, bezeichnet am häufigsten den Nebenton 
oder Gegendruck gegen den durch die Accente gegebenen Haupt- 
ton, dient aber auch anderwärts als ein Fingerzeig, dass man den 
Vokal der betreffenden Silbe nicht übereilen, sondern gehörig aus- 
klingen lassen soll 

Naher ist zu unterscheiden: 1. das leichte Metheg. Dieses zerfällt wieder d 
in ä) das gewöhnliche Metheg des Gegentons, in der Regel in der zweiten 
(offenen) Silbe vor dem Ton, z. B. Dlljn (vergl. auch Fälle, wie "ÖP^D); doch 
auch in der dritten, wenn die zweite geschlossen ist, z. B. D^SISn (auch in 
Fällen, wie "JJ/Ön'Hliy) und, wenn sich auch die dritte nicht eignet, selbst in 
der vierten (offenen) Silbe vor dem Ton. Dieses Metheg kann in der vierten 
Silbe vor dem Ton wiederholt werden, wenn es bereits in der zweiten vor dem 
Tone steht, z. B. MTJtyjEf« Endlich tritt es überall zu dem Vokal einer offenen 
Endsilbe, die durch Maqqeph mit einem Worte verbunden ist, das mit einer 
tonlosen, resp.metheglosen Silbe (z.B. ^fcOfe^JS, dagegen nt^gpDt^l, njnfcj'tf^). 
oder mit Ifwa vor der Tonsilbe beginnt, z. B. ^f^tj, ^"nfcW etc.; Zweck 
ist, die Aussprache des & § wa als eines ruhenden zu verhüten. 

Das gewöhnliche leichte M. fällt nur hinweg bei dem flüchtigen } copulat.; e 
also nicht: 0*01} u. s. w. (ebenso nicht ^2) u. s. w. — gegen lit. b, a; wohl 
aber 2i\t\ u. s. w. nach b, 8, vergl. § 10, 2, Anm.). 

b) das feste oder unentbehrliche Metheg. a) bei allen langen Vokalen (ausser f 
z. T. \ copulat, 8. o.), denen S e wa mobile und sodann die Tonsilbe folgt, z. B. 
H/O]?, ^T, MV?) u. s. w. ß) zur Hervorhebung eines langen Vokals unmittel- 
bar vor Maqqeph, z. B. vfltf Gte 4, 25 (nicht etwa 8ÖUH) ; daher auch bei "te 
Ps 138, 2 und VI« Hi 41,' 26^ 'hl u. T\« ; vergl. auch VlgB Jos 15, 18 al.). 
7) bei §ere, welches durch Zurückziehung des Tons tonlos geworden ist, um 
die Aussprache desselben als 8 e gol zu verhüten, z. B. JIJ^ Sfifi Spr 12, 1 
(nicht etwa 'ötäbh). 8) bei jedem Vokal vor SPwa compositum, z. B. ibj^, 



30 1. Hauptteil. Elementarlehre. 1. Kap. Laut u. Schrift. 

D^pJJS u. s. w. (ausser wenn der folgende Konsonant verdoppelt ist, z. B. UlgJ 
Jes 62, 2, denn die Schärfung durch DageS schliesst die Retardierung des 
Vokals durch Metheg aus) ; ebenso in den § 28, 3 erörterten Fällen, wo an die 
Stelle eines Chateph ein kurzer Vokal getreten ist, wie nOJ£ u. s. w. e) in der 
Vorsilbe aller Formen von iTH sein und PPH leben , in welchen das H und t\ 
mit S e wa quiescens steht (zur schärferen Hervorhebung desselben), z. B. rPJJ), 
iTHI? (jih-ß, tih-ß) etc.; vergiß § 63, Anm. 5. £) bei dem Qames der Plural- 
formen von JV3 Haus (also Ü*F& bättim, vergl. § 96 u. JV t J) und bei 7T|$ 
bitte! zur Verhütung der Aussprache böttim, önnä. 

g 2. Das schwere Metheg (Gdjä im engeren Sinne) dient besonders in folgen- 

den Fällen zur deutlicheren Hervorhebung eines kurzen Vokals oder eines an- 
lautenden S e wa: a) bei dem Pathach des Artikels oder der Präfixe b, D, 2 vor 
einem nicht-dagessierten Konsonanten mit S e wa, z. B. HypDn, n?DD7 u. s. w.; 
b) bei dem Fragewort H mit Pathach (ausser vor "J, DageS forte oder dem 
Wortton), z. B. "«[/Sri; folgt dem 7J ein i&wa und darnach eine unbetonte Silbe, 
so steht das Metheg rechts vom Pathach, z. B. HD^tf ^ e ^> ^ — 

i Für die richtige Aussprache giebt das Metheg besonders in den unter 1, &, a) 

genannten Fällen einen Fingerzeig, indem es ä von ö und i von i unterscheiden 
lehrt; z. B. H/38 *ä-kh*lä (sie hat gegessen), dagegen HaJIK 'ökhlä (Speise),» 
weil das (— ) jetzt in unbetonter geschlossener Silbe steht, somit kurzer Vokal 
sein muss; ebenso MT ji-r^'ü (sie fürchten), dagegen }KT jfir'il (sie sehen); 
W&1 (sie schlafen), dag. Utth (sie wiederholen).* 



§ 17. 
Vom O e re und K e thibh. 

a 1. Am Rande der Bibelhandschriften und Ausgaben finden sich 

alte Varianten (§ 3, 2), welche man '•Ijp das zu Lesende nennt, weil 
sie nach der Ansicht der jüdischen Kritiker dem ^Pfl3, d. h. dem 
im Texte Geschriebenen, vorzuziehen sind und geradezu statt des- 
selben gelesen werden sollen. Zu diesem Behufe sind die Vokale 
der Randtesart (des Q e re) unter die Konsonanten des Textes ge- J 
setzt, und man muss nun, um beide Lesarten richtig zu verstehen, : 
die Vokale des Textes zur Randlesart ziehen, für die Textlesart (das j 
KHhibh) aber die Vokale selbst suchen. So steht Jer 42, 6 im Texte * 
ttK, am Rande "Hp IttEN. Man lese im Texte ttK (oder, nach der ^ 
jüd. Tradition, ttK) wir, am Rande ttnjK. Ein Zirkelchen (circellus) f " 
oder Sternchen im Texte verweist jedesmal auf die Randlesart. ;" 

b 2. Wörter oder Konsonanten, die beim Lesen übergangen wer- | 
den sollen und daher unvokalisiert geblieben sind, heissen *Hp fcftl IMT? f 3 
(scripta et non legenda), z. B. fiK Jer 38, 16. Umgekehrt heissen * 
'Wörter, die nicht im Text enthalten sind, deren Hinzufügung aber & 
von der Masora durch Einschaltung ihrer Vokale gefordert wird, f 
S'TD Üb) np, z. B. 2 S 8, 3. F 



§ 19. Veränderungen der Konsonanten. 31 

3. Bei einigen sehr häufigen Wörtern, die immer anders ge- c 
lesen werden sollen, als das KHhfibh eigentlich fordert, hat man nicht 
für nötig gehalten, das Qfye an den Rand zu setzen, sondern nur 
dessen Vokale dem Textwort beigegeben. Dieses sogen. Q e re per- 
petuum liegt vor in: K1J1 (Q. K71) im Pentateuch, an den Stellen, wo 
«in für das Feminin steht (§ 32, Anm. 6); TJjJ (K IJtt, Q. rrflJJ) 
überall im hebr. (nicht im samarit.) Pentateuch ausser Dt 22, 19; 
TflY\ (Q. "Oir) Ge 30, 18 u. s. w.; H^fftT (Q. Ö^V), eig. D^IT; 
rm\ (Q. ^**der Herr), oder (nach ^«/niiT (q! DWK), eig. mir 
Jdhwi (vergl § 102, 2, Anm.); viell. auch ttjtf, ttfltf für *$, VJtf, 
vergl. § 97, 2. 



ZWEITES KAPITEL. 

EigenttUnlichkeiten und Veränderungen der Laute; von 

den Silben und dem Tone. 



§ 18. 
Die Veränderungen, welche mit den Formen der verschiedenen 
Redeteile vor sich gehen, gründen sich teils auf die eigentümliche 
Beschaffenheit gewisser Lautklassen und den Einfluss derselben auf 
die Silbenbildung, teils auf gewisse Sprachgesetze in Betreff der 
Silbenbildung und des Tones. 

§ 19. 
Veränderungen der Konsonanten. 

Die Veränderungen, welche mit den Konsonanten durch Wort- 
bildung, Flexion, Streben nach Wohlklang oder auch durch ge- 
schichtliche Einflüsse vorgehen, stellen sich im einzelnen dar als 
Verkvuschung, Assimilation, Wegwerfung und Hinzusetzung, Versetzung 
oder Erweichung. 

1. Die Vertauschung verwandter Laute (z. B. p^JJ, DVjJ, ty froh- 
locken, yiib und pnj drängen, 1JD und 13D verschliessen, K&ö und \sb& 
entschlüpfen) kommt mehr für die lexikalische Behandlung der Stämme, 
als für die grammatische Flexion in Betracht. Zu letzterer gehören: 
a) die Verwechselung des n mit B im Hithpctel (§ 54, 2); b) des 
Waw und Jod in den Verbis primae Jod (§ 69), *7*?J für lb) u. s. w. 



a 



32 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigentüml. u. Verändergn. d. Laute. 

h 2. Die Assimilation findet in der Regel so statt, dass ein silben- 

schliessender Konsonant in den Anfangskonsonanten der folgenden j 
Silbe übergeht und mit diesem einen Doppellaut bildet, wie illustris \ 
für inlustris, affero für adfero, ooXXafxßava) für oovXap.ßava>. Im ^ 
Hebräischen assimiliert sich: 
c a) am häufigsten J, z. B. Dttto (für min-Mm) von da, HIB (für min-zty 
von diesem, ]W1 (für jinten) er gieht Nicht assimiliert wird 2 
nach der Praqfixa b, z. B. *\l$b, ferner in der Regel vor den 
Gutturalen (ausser bisweilen vor n) und als dritter Konsonant 
des Stammes, z. B. PObttf (doch vergl. nfti für nätäntä), ausser 
wenn ein anderes Nun folgt. 
d i) seltener und nur in einzelnen Fällen b, n, \ z. B. TX$\ (ftirjilqach) 

er nimmt; Kfettn für Kfettnn; nn« für 'achadt. 
e c) in einzelnen Fällen H, 1, "» z. B. *Ü8 bitte/ aus KJ PMJ; i und 
"» meist vor Zischlaut in den § 71 aufgezählten Verbalformen. 

/ In allen diesen Fällen erscheint statt des assimilierten Kon- 
sonanten ein DageS forte in dem folgenden. Dasselbe fällt jedoch 
weg, wenn der zu verdoppelnde Konsonant an das Ende des Wortes 
zu stehen kommt, weil hier die Verdoppelung unhörbar ist (§ 20, 3, a), 
z. B. 18 Nase (aus 'anp), T\F\ geben (aus tint). 

g 3. Der gänzlichen Wegwerfung können nur schwächere Kon- 

sonanten unterliegen, und zwar von den Liquidis 2 und b, von den 
Hauchlauten 8 und H, endlich die beiden Halbvokale 1 und \ Näher 
ist zu unterscheiden die Wegwerfung: 

h a) am Wortanfang (Aphaeresis); Bedingung für dieselbe ist, dass 
der betr. schwache Konsonant (K, \ b, 3) nicht durch einen vollen 
Vokal gestützt ist, sondern nur S e wä unter sich hat; z. B. tfnS 
(wir) neben UnS«; JT3 für JTT|; nj3 f. nj? 1 ?; 0| f. Bto. 

k (b) in der Mitte (Synkope), wenn dem schwachen Konsonanten ein 
§ e wä vorhergeht; so bei K, z. B. in D*ö f. DWö (in der Regel 
wird jedoch das 8 in solchem Falle orthographisch beibehalten, 
z. B. r\XT\$b f. ntnj?*?); häufig bei H, z. B. "^ f. rjffift (§ 23, 4 
u. § 35, Anm. 2), b^l f. ^öpIT (§ 53, 1). 

I c) am Ende (Apokope), z. B. rf^| nom. pr. einer Stadt (vergl. "oVjJ 
Güonit)] 81J1 (mit orthogr. Beibehaltung des thatsächlich weg- 
geworfenen K) u. s. w. 

m 4. Ein zur Erleichterung der Aussprache vorgesetzter Hilfs- 
laut ist das sogen. ' Aleph prostheticum, mit seinem Vokal zu Anfang 
der Wörter, z. B. gfrtij neben gilt Arm (vergl. yßi<;, ^x^^j spiritus, 
franz. esjprit). 



§ 20. Die Verdoppelung der Konsonanten. 33 

5. Die Versetzung (transpositio) kommt in der Grammatik selten n 
in Betracht, z. B. 1§5^n für lötfnn (§ 54, 2) aus euphonischem 
Grunde; häufiger in lexikalischer Hinsicht. 

6. Erweichung findet z. B. statt in M13 Stern, aus Jcaukäbh «— o 
kawkdbh für kabhkabh. % 

§ 20. 
Die Verdoppelung (Verstärkung, Schärfung) der Konsonanten. 

1. Die Verdoppelung eines Konsonanten, durch DageS forte a 
bezeichnet, ist notwendig und wesentlich (DageS necessarium): 

a) wenn zwei identische Konsonanten zusammentreffen, ohne durch 
einen Vokal oder S e wä mobile auseinandergehalten zu werden. 
So wird tiifl} nätän-nü zu töhj, ^n& zu *ft&. 

b) wenn sie durch Assimilation (§ 19, 2) entstanden ist, z. B. ]JFP 
für jinten. In beiden Fällen nennt man das DageS D. compen- 
sativum (Ersate-DageS). 

c).wenn sie durch den formalen Charakter der betreffenden Bil- 
dung gefordert wird, z. B. Itb er hat gdemt, Itih er hat gelehrt 
(DageS characteristicum). Im weiteren Sinn gehören hierher auch 
die Fälle, wo die Schärfung eines Konsonanten durch DageS £ 
eintritt, um den vorhergehenden Vokal (der nach § 26, 3 in 

i offener Silbe gedehnt werden müsste) kurz zu erhalten, z. B. 

[ D^VS* Kamele für g e mälim. 

Die Zusammenziehung zweier Konsonanten unterbleibt nach Obigem, wenn b 
der erste derselben einen Vokal oder & e wa mobile unter sich hat. In letzterem 
Falle ist dann nach korrekter Masora z. B. D^lH, fl*?7JJ u. s. w. mit &wa 
j compositum nach Metheg zu schreiben (vergl. § 16). Diese Schreibung unter- 
bleibt zwar vor dem Suffix *J, z. B. in ^JD'llin Ge 27, 4, aber auch hier hat das 
erste D lautbares &wa (da ohnedies das zweite D DageS lene haben müsste). 
Auch in den Fällen, wo der erste der beiden Konsonanten bereits durch DageS 
forte verdoppelt ist, kann derselbe nur lautbares &toa unter sich haben und 
eine weitere Zusammenziehung ist somit unmöglich; dies gilt auch da, wo das 
DageS forte (s. u. 3, b) ausgelassen worden ist, z. B. in w2T\ eig. \/fSJ = Kal-Wü. 

2. Bisweilen findet die Verdoppelung bloss aus euphonischen c 
Gründen statt (DageS euphonkum) und ist dann minder wesentlich. 
Hierher gehören folgende Fälle: 

a) die enge Verbindung zweier Wörter durch das sogen. DageS 
forte conjunctivum: 

1) im Anlaut eines einsilbigen oder vornbetonten Wortes, dem 
in enger Verbindung durch Maqgeph ein anderes vorhergeht, 
welches auf betontes Qame§ H— mit vorhergehendem 8 e wä 

Gi8xhiub-1La.T7TMOH, kl. hebr. Grammatik. 3 



3.4 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigentüml. u. Ver'ändergn. d. Laute. 

mobile (ausser wenn H— Endung der 3. masc. Sing. Perf. eines 
Yerbum ft"b ist) oder auf betontes H— endigt, das sogen. pW 
(d. i. zusammengedrängt) der jüd. Grammatiker, z. B. n8i"TI^ 
Ge2, 23; *jV"nj5P, Ps 91, 11, und selbst bei Bei z. B. *)D|-n}Bte5 
Ge 43, 15. In allen diesen Beispielen liegt der Ton abgesehen 
vom Maqqeph auf der Ultima des ersten Wortes. 

d Anm. 1. Wenn die Wörtchen HJ dieser und HD (eig. Hö) was? Maqqeph 

nach sich haben, so folgt diesem immer Dages f. conj., auch wenn das nach- 
folgende Wort nicht einsilbig ist oder mit der Tonsilbe beginnt; z. B. ri^BTID 
Ge 38, 29. 

f 2) im Anlaut eines einsilbigen oder vornbetonten Wortes nach 
einem eng verbundenen Mitel, das auf Qames, H— oder !V 
ausgeht. Ein solches MiCel heisst bei den jüd. Grammatikern 
P^ITJD V)$ veniens e longinquo (sc. hinsichtlich des Tones); die 
Attraktion der folgenden Tonsilbe durch Dagel forte conj. be- 
ruht auch hier auf einem rhythmischen Drange, z. B. *T£ nfe$ 
Ge 1, 11; $3? Hfife H, 31. 

h b) die Schürfung eines Konsonanten mit S e wä durch das sogen. 
DageS f. dirimens, um die Lautbarkeit des S e wä hervorzuheben. 
Fast in allen Fällen erklärt sich die Schärfung leicht aus 
der Natur des betreffenden Konsonanten, da fast nur Liquidae, 
Sibilanten und das emphatische Qdph in Betracht kommen; 
vergl. «Oä» Lv 25, 5. Dt 32, 32 (für «0$); VVfSJ Ex. 2, 3 
(für WBSn). 

i c) die nachdrückliche Hervorhebung eines Vokals, besonders in 
grosser Pausa, durch das sogen. Dage$ f. affectuosum im folgen- 
den Konsonanten. So in nachfolgender Liquida Bi 5, 7 OVjJ); 
in n Jes 33, 12 Qfifr) u. a. 

Je d) die Verdoppelung der Liquida durch das sogen. Dageä /. firma- 
tivum in den Pronomina T\tft], Tlbh, tfo% und in ffi^ warum 
(vergl. auch Hö3, n§3 wodurch? H§3 uJiewiel?), um dem vorher- 
gehenden betonten Vokal grössere Festigkeit zu verleihen. 

I 3. Aufhebung der Verdoppelung oder doch Ausfall des DageS /. 
findet statt: 

a) fast immer in Endkonsonanten der Wörter, indem hier ein 
Doppelkonsonant nicht leicht hörbar gemacht werden kann. 1 
Vielmehr wird in solchen Fällen häufig der vorhergehende 

* Ähnlich im Lat fei (für feil), gen. feUis; mel, mellis; os, ossis. Im Mittel- 
hochdeutschen tritt Gemination der Konsonanten nie auslautend, nur inlautend ein, wie 
schon im Althochd., z. B. val (Fall), gen. valles; swam (Schwamm) u. s. w. 



(§ 21. Die Aspiration der Tenues. 35 

Vokal verlängert (§ 27, 2, 6), z. B. 2*1 {Menge), Stamm: MI; 
Dg (Volk), mit accentus distinctivus und nach dem Artikel DJ{, 
Stamm: üoy (dag. z. B. ]3 Garten, n§ Tochter, mit geschärftem 
Endkonsonanten). 

fr) sehr häufig in gewissen Konsonanten mit § e wä mobile, indem m 
der Mangel eines festen Vokals die Verdoppelung minder stark 
hervortreten lässt. In erster Linie kommen hierhei 1 und \ 
sowie die Liquidae ö, i und b in Betracht, sodann die Zisch- 
laute, besonders wenn Outturalis nachfolgt (doch vergl. auch 
VBDKD; ^öBto Ge 27, 28. 39), endlich das emphatische p. — 
Beispiele: D^TIS, NJM (so stets das Praeformativ 1 im. Imperf. 
der Verba), BW& 5» *% ^9, *??, «Hfl, Vip, IflVpB u. s. w. 
In korrekten Handschriften wird der Ausfall des Dages durch 
Baphe (s. § 14, 2) angezeigt Übrigens wird in solchen Fällen 
wenigstens eine virtuelle Verdoppelung jener Konsonanten (sogen. 
DageS f. implicitum; s. § 22, 1, Anm.) anzunehmen sein. 

c) in den Gutturalen, s. § 22, 1. 

§ 21. 

Die Aspiration der Tenues. 

Der durch DageS lene bezeichnete härtere Laut der sechs litterae a 
^gadkfphath ist, dem allgemeinen Gange der Sprachen gemäss, als 
der ältere und ursprüngliche zu betrachten, aus welchem sich der 
weichere Laut erst abgeschwächt hat (§ 6, 3 und § 13). Der 
ursprüngliche härtere Laut erhält sich im Anlaut und nach einem 
Konsonanten, wogegen er im unmittelbaren Anschluss an einen 
Vokal oder 8 e tm mobile durch deren Einfluss erweicht und zum 
spirans wird, z. B. p| päras, y^&\ jiphrö?, te hol, bib l e khöl. Hier- 
nach haben die B e gadk?phath das DageS lene: 

1) im Anfange der Wörter (im Anlaute): a) ohne Ausnahme, b 
wenn das vorhergehende "Wort auf einen vokallosen Konsonanten 
ausgeht, z. B. ]?"^JJ *al-ken (deswegen), 'HB pj> 'es p e ri (Fruchtbaum); 
b) im Anfange eines Abschnittes, z. B. XVBfeoa Ge 1, 1, sowie zu 
Anfang eines Satzes und selbst eines kleineren Satzteiles nach 
distinktivem Accent (§ 15, 3), auch wenn das nächstvorhergehende 
Wort auf einen Vokal ausgeht. Denn der Trennungsaccent ver- 
hindert in solchem Falle die Einwirkung des Vokals auf die folgende 
Tenuis, z. B. 1^3 %T,1 und es geschah, als Bi 11, 5 (dagegen p'NT,) 
Ge 1, 7). 



36 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigentüml. u. Verändergn. d. Laute. 

C Anm. 1. Die Vokalbuchstaben H, \ 1, M bewirken als solche natürlich 

keinen Silbenschluss, haben also in enger Verbindung aspirierte B'gadf^phath } 
nach sich, z. B. rD NStM u. s. w. Dagegen erfolgt Silbenschluss durch konso- i 
nantisches 1 und \ sowie durch He mit Mappiq, daher z. B. DageS lene in I 
DiTB **/JJ und so stets nach iTJiT, weil dieses Q*re perpetuum (§ 17) die * 
Lesung ylK voraussetzt. - f 

d 2. In einer Keihe von Fällen wird Dagel lene gesetzt, obgleich in enger f 

Verbindung ein Vokal vorhergeht. So fast ausnahmslos in den Präfixen 2 und j 
3, wenn sie in den Lautverbindungen 23, D3, D3, (also B e gadk. mit fiPwa vor 
ident. oder verwandter Aspirata) und D3 stehen. Über HD herrscht Schwanken; 
H3, HD und M sollen nach 2)av. Qimchi aspiriert bleiben, nach anderen auch 

e 2) in der Mitte der Wörter nach 8 e wä quiescens, also zu Anfang 

der Silbe unmittelbar nach einem vokallosen Konsonanten, wie 
KBT jirpä (er hält), Qfl^öj? ihr habt getötet; dagegen nach 8 e wä 
mobile z. B. KB*1 r e phä (heue), JTJ33 sie war schwer. 

§ 22. 
Eigenschaften der Kehllaute. 

a Die vier Gutturalen n, n, JJ, K, haben infolge ihres eigentümlichen 

Lautes mehrere besondere Eigenschaften, wobei sich jedoch K als 
der schwächste dieser Laute, z. T. auch JJ (welches anderweitig auf 
Seite der härteren Gutturalen dem 8 gegenübersteht) mehrfach von 
den stärkeren H und n unterscheiden: 

b 1. Sie dulden kein Dage& forte, da infolge einer allmählichen 

Erschlaffung der Aussprache die Verdoppelung der Hauchlaute für 
die Masoreten kaum noch hörbar war. Doch ist hierbei zu unter- 
scheiden zwischen a) der vollständigen Aufhebung der Verdoppelung, 
und b) dem blossen Abprallen der Verdoppelung (gewöhnlich halbe, 
besser virtuelle Verdoppelung genannt). 

c Im ersteren Falle kommt der kurze Vokal vor der Gutturahs 
nunmehr in offene Silbe zu stehen und muss demgemäss verlängert 
werden. Hierbei ist jedoch wiederum zu unterscheiden zwischen der 
vollen Dehnung des Pathach zu Qame$ — so meist vor K (immer 
unter dem n des Artikels, s. § 35), in der Regel auch vor JJ, seltener 
vor n und am wenigsten vor n — und der halben Dehnung des 
Pathach zu S e gol: so meist vor einer Gutturalis mit Qame§. Im 
anderen Ealle (virtuelle Verd.) fällt zwar DageS gleichfalls aus, aber 
die Verdoppelung wird (weil thatsächlich überliefert) trotzdem als 
vollzogen angesehen und es erhält sich somit der vorhergehende ■ 
Vokal kurz. Diese virtvMe Verdoppelung erleiden nach dem Obigen: : 
am häufigsten n, gewöhnlich H, seltener J> und sehr selten K. Bei- *- 



§ 22. Eigenschaften der Kehllaute. 37 

spiele zu a) ]Kö (f. mi"eri), DHJjrj f. ha"ädäm\ DJ{0; TBJS); X2QI (f. jich- 
chäbe')\ ferner IflK, J^H; D^fjn; "OJfH (s. das Genauere über die Punk- 
tation des Artikels vor-JJ in § 35). — Zu 6) Bhfin, WTD aus (miw- 
chüt)\ *WTiJ; 1JJ3; ptO u. s. w. — In allen diesen Fällen von virtueller 
Verdoppelung ist das DageS forte wenigstens als implicite vorhanden 
anzusehen (daher DageS forte implicitum, occultum, delitecens genannt). 

2. Sie lieben vor sich und z. T. auch nach sich (vergl. Anm. 1) d 
kurzen -A-Laut, weil dieser Vokal den Kehllauten organisch am 
nächsten steht. Daher 
a) erscheint an Stelle anderer kurzer Vokale, sowie an Stelle eines 
nur prosodisch langen e und ö vor einer Gutturalis gern ä 
(Pathach), z. B. nnf Opfer, nicht zebech, JflöK? Gerücht, nicht 8em&. 
So besonders dann, wenn das a in der betreffenden Wortform 
der ursprüngliche Vokal oder auch sonst zulässig ist. So im 
Imper. und Imperf. Qal gutturalischer Verba: tfotö schicke, rfjtfh 
er wird schicken (nicht jiSlöch) ; Perf. Fl. n^ (nicht Hllech) ; TbJT 
er wir begehren (nicht jichmöd); 1JJ5 Jüngling. In den drei 
letzteren Fällen ist das ä der ursprüngliche Vokal. 
6) Nach einem heterogenen langen Vokal, d. L nach allen ausser/ 
Qäme?, fordern die harten Gutturalen (also nicht K), wenn sie 
am Ende des Wortes stehen, die Einschiebung eines flüchtigen 
ä (Pathach furtivum) zwischen sich und dem Vokal. Dieses 
Fzthach wird unter die Gutturalis gesetzt, klingt aber vor der- 
selben; es ist somit lediglich ein orthographischer Fingerzeig, 
den Gutturallaut in der Aussprache nicht zu vernachlässigen, 
z. B.: fln (rü a ch), gtt, JH, iybti$, Hiaj (denn konsonantisches 71 
ist im Auslaut notwendig mit Mappiq versehen); dagegen im 
Anlaut der Silbe z. B. W) u. s. w., da in diesem Falle das 
flüchtige ä nicht mehr gehört wird. 

Anm. 1. Auch auf den folgenden Vokal kann die Gutturalis einwirken, so h 
namentlich in den sogen. Segolatformen, z. B. IgJ (nicht ncttr) Knabe , ^gfe 
(nicht pö'e?) That. Ausnahmen sind nur ^HK, ]Hä, Dr6, DIT}. 

3. Statt eines § e wä mobile simplex hat die Gutturalis ohne Aus- l 
nähme &wä mobile compositum unter sich, z. B. titfitf, tej2*}, IbK, 
Q^'70 u. s. w. 

4. Wenn eine Gutturalis mit S e wä quiescens an den Schluss einer m 
inneren Silbe zu stehen kommt, so kann sich der feste Silbenschluss 
(durch S e wä quiescens) behaupten; so besonders bei n und JJ am 
Ende der Tonsilbe, z. B. fll^tf, JJJJT, doch auch vor dem Ton und 
zwar ebenso bei n und K. Meist aber wird in der Silbe vor dem 
Ton und weiter rückwärts die geschlossene Silbe dadurch geöffnet, 



38 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigentüml. u. Verändergn. d. Laute. 

dass an die Stelle des &wä quiescens ein (durch die Natur der Kehl- 
laute begünstigtes) Chateph tritt, und zwar dasjenige, welches als 
Nachhall des vorhergehenden Yokals dienen kann, z. B. a^PF (neben 
aWV): pirr (neben p\W); ftgS pö°lö (f. polo). Sobald jedoch infolge 
einer Flexionsveränderung der auf das Chateph folgende feste Vokal 
zu & e wä mobile verflüchtigt wird, so wird statt des Chateph nur der 
Vokal desselben geschrieben, z. B. nö}£ (von 1b^), toljtt, sftjfö (von 
Sgb). Da nach § 28, 3 die Formen ja'm^ü, n£r e mü, pol e khä zu Grunde 
liegen, so ist nDJ£ etc. eig. nur andere Orthographie für nDJ£ etc. 
und besser mit ja <a m e du etc. zu transkribieren. 

n Anm. 1. Das SPwa Simplex unter Gutturalen nennen die Grammatiker das 

harte (tS^H), das S e wa compositum das weiche (HD*}). 

2. Über die Wahl unter den drei OAafepAlauten gilt: 

a) n, H, JJ lieben im Anlaut (— ), ti aber (— ), z. B. *l1ön Esel, ifiJJ töten, **« 
sagen; bei weiterer Entfernung von der Tonsilbe weicht indes auch unter 
M das (— ) dem leichteren (-7-), z. B. ^K (dichterisch für "78) zu, aber 
DD^fcJ zt* euch; fetf essen, aber "tefc} ( a khöl, durch Maqqeph enttont). 
Ebenso tritt Q unter ft naturgemäss da ein, wo das Chateph auf Verflüch- 
tigung eines urspr. ä beruht (z. B. "HK Löwe, Grundf. *arj), sowie Chateph 
Qarnes da, wo ein urspr. u verflüchtigt ist (z. B. "OK Flotte, W Elend). 

V 

p b) in der Mitte des Wortes tritt nach einem langen Vokal an Stelle des SVä 
mobile simplex Chateph-Pathach, z. B. HJKD, rfjJJ'T > S e ^ dagegen ein kurzer 
Vokal vorher, so richtet sich die Wahl des Chateph in der Kegel nach 
diesem, z. B. Perf. Hiph. TDgH (gew. Form ^ÖpH), Inf. TÖSjrj (gew. Form 
^ÖjJJI), Pf. Hoph. Tögn (gew/Form ^BpH). 

5 5. das 1, dessen Laut sich nach § 6 c z. T. den Gutturalen an- 

nähert, teilt mit den vollen Gutturalen wenigstens die erste und einen 
Teil der zweiten Eigenschaft, nämlich 

a) die Unfähigkeit zur Verdoppelung; statt der letzteren tritt fast 
durchweg Verlängerung des vorhergehenden Vokals ein, z. B. 
"«1^3 er hat gesegnet für birräkh, "JJ13 segnen für barrekh. 
r b) die Bevorzugung des ä als vorangehenden Vokals, z. JB. fcOM und 
er sah (aus HKT), IDjj sowohl für 1D*1 (und er wich zurück), wie 
für ^Djj (wwd! er machte zurückweichen). 

§ 23. 

Von der Schwäche der Hanchiante 8 and n. 

a L Das K, als leiser, kaum hörbarer Kehlhauch, verliert seinen 
schwachen Konsonantlaut in der Regel gänzlich, sobald es vokallos 
am Ende der Silbe steht; es dient dann (ähnlich dem deutschen h 
in roh, geh, nahte) höchstens noch als Anzeichen des vorausgehenden 



§ 23. Schwäche der Hauchlaute K und n. 39 

langen Vokals, z. B. K?lp, *6ö, twin (dagegen beim Hinzutreten 
weiterer Silben mit vokalischem Anlaut nach No. 2 z. JB. ^&2Sö, ^kwi, 
da 8 nunmehr in den Anlaut der Silbe zu stehen kommt; nicht etwa 
•fltTCO, ^?in), fcftö, K^3, n»%Q (für mä$a'tä), HJfc&öfl. Ebenso hat 
das K in Fällen, wie Ktpn, fcn;i, Kltf u. s. w. (§ 19 l), aber auch in 
Fällen, wie KBft, *6ö, Klfe etc. nur noch orthographische Be- 
deutung. 

2. Dagegen behauptet sich das K als fester Konsonant im all- b 
gemeinen tiberall da, wo es entweder im Anlaut der Silbe steht, 

z. B. Ibfcf, *DKD, oder wo es in lose geschlossener Silbe durch ein 
Chateph geschützt ist, z. B. to*6, ausnahmsweise sogar in geschlossener 
Silbe mit 8 e wä quiescens nach vorausgehendem S e göl, z. B. *lbK*1, TJfcO 
nefdär. Doch ist auch in diesen Fällen eine gänzliche Verschlingung 
des K möglich, und zwar 

a) wenn es im Innern des Wortes mit langem Vokal nach einem c 
i&wä mobile stehen sollte. In diesem Falle wird der lange Vokal 
bisweilen an die Stelle des 8 e wä zurückgeworfen und « nur noch 
orthographisch (als Hinweis auf das Etymon) beibehalten, z. B. 
D^K , 3 Häupter (für f'äfön), DNDMp 200 (f. Wätäjim). Noch 
gewaltsamer wird in einigen Fällen 8 sogar im Silbenanlaut 
verschlungen, was dann eine weitere Umgestaltung der voraus- 
gehenden Silbe zur Folge hat, z. B. nD*6ö (Geschäft) für HDfcfVo, 
toWRfc flir bwpsfr 

b) wenn es urspr. den Schluss einer Silbe bildete. Im Hebr. pflegt d 
M in diesem Falle (nach § 22, 4) mit einem Chateph (— oder — ) 
gesprochen zu werden. Bisweilen wird jedoch der vorhergehende 
kurze Vokal gedehnt und behält K nur noch orthographisch nach 
sich, z. B. ^0# getrübt aus !??*0 f. bw (doch vergl. § 68, 1) ; 
Tb*6 f. Tbgl? u. s. w. Völlige Verschlingung mit Beibehaltung 
des kurzen Vokals findet statt in ^K) u. s. w. (s. § 102, 2). 

3. Das lediglich orthographisch, resp. als Hinweis auf das/ 
Etymon beibehaltene (quieszierende) K fällt bisweilen auch ganz aus 
(vergl. § 19 ft), z. B. yjsj Hi 1, 21 f. VjKij; [ööin Ge 25, 24 f. DölKfl. 

4. Stärker und fester als 8 ist TL Dasselbe verliert seinen k 
Konsonantlaut (quiesziert) in der Mitte des Wortes niemals ; dagegen 
steht es am Wortende immer als blosser Vokalbuchstabe, sobald es 
nicht durch Mappiq ausdrücklich als fester Konsonant bezeichnet 
wird (§ 14, 1). In sehr vielen Fällen findet jedoch eine vollständige 
Elision des konsonantischen H durch sogen. Synkope statt: a) unter 
2urückwerfung seines Vokals an die Stelle eines vorausgehenden 



40 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigentüml. u. Ver'ändergn. d. Laute. 

fywä mobile (s. o. litt c bei K), z. B. 1|jä^ f. IJÄn 1 ? (Synkope des n 
des Artikels, wie fast stets); f$3 für f&g$; TpB!(imßf. IBpKU) f. 
Tj?DiT; ]n}V f. I0)1i71; &) durch Kontraktion des dem n vorangehenden 
und nachfolgenden Vokals, z. B. 1MD (auch Hbtö geschrieben) aus 
süsahu (a + u = o). 

§ 24. 
Veränderungen der schwachen Laute 1 und \ 

a Das 1 w und "» j sind als Konsonanten so weich und grenzen 
so nahe an die entsprechenden Vokale u und i, dass sie unter ge- 
wissen Verhältnissen sehr leicht in dieselben zerfliessen. Besonders 
wichtig ist dies für die Bildung derjenigen schwachen Stämme, in 
welchen 1 oder "» als einer der drei Stamm-Konsonanten erscheint 
(§ 69 ff. § 85. § 93). 

1. Die Fälle, in denen 1 und * ihren Konsonantlaut aufgeben, 
resp. in einen Vokal zerfliessen, beziehen sich fast ausschliesslich 
auf den In- und Auslaut der Wörter; im Anlaut behaupten sie sich 
als Konsonanten 1 . Näher sind zu unterscheiden die Falle: 

b a) wenn 1 oder "» mit § e wä quiescens unmittelbar hinter einem 
homogenen Vokal (u oder i) an das Ende der Silbe zu stehen 
kommen. In diesem Falle besitzen sie nicht Halt und Stärke 
genug, um ihren Konsonantlaut zu behaupten, sondern zerfliessen 
in den homogenen Vokal; genauer: sie gehen in ihre Vokal- 
substanz (1 in u, * in i) über und werden so mit dem voran- 
gehenden Vokal zu einem (notwendig langen) Vokal kontrahiert, 
orthographisch jedoch meist als Vokal- (quieszierende) Buch- 
staben beibehalten. So atjtöl für SBhJJ; PJ2* f. YP^i so auch am 
Ende des Wortes, z. B. "H!JJ> (Hebräer), eig. 'ibrtj, daher fem. 
r?12J?. Ist dagegen der vorangehende Vokal heterogen, so be- 
haupten sich 1 und "• als selbständige Laute (s. § 8, 5), z. B. ^ 
ruhig, 1t Maimonat, MH Volk, *ty enthüllt. Nur mit einem vorher- 
gehenden ä werden 1 und "» meist zu 6 und § kontrahiert (s. u. 2, 6), 
am Wortende jedoch auch z. T. abgeworfen (s. u. 2, 6, Anm.). 

c Ebenso fliesst anlautendes * nach den Praefixen 3, 1, 3, b, wenn 
diese mit i zu sprechen sind (vergl. § 28, 1), und so fast immer auch 
nach D (s. § 102 b) mit dem i zu % zusammen, z. B. iTttira in Juda 
(f. "$), rrprr j und Juda, iko? wie der Nil, rrpn^ für Juda, 'HV? von 
den Händen. 

i Eine stehende Ausnahme bildet nur * für } und, s. § 26, 1 und § 104 e. 



J 



§ 25. Feste (un verdrängbare) Vokale. 41 

6) wenn 1 und * vokallos nach &wä quiescens am Wortende stehen d 
sollten, werden sie entweder ganz abgeworfen und nur noch 
orthographisch durch n ersetzt (z. B. ro| aus bakhj, neben der 
regelmässig entwickelten Form *ttfletus; vgl. über diese Formen 
§ 93, 1, Anm. 6) oder wiederum aufgelöst. In letzterem Falle 
wird * zu dem ihm homogenen i und zieht zugleich auch den 
Ton an sich, während der vorhergehende Vokal zu &wä ver- 
flüchtigt wird (z. B. ^ aus pirj, eig. parj); 1 geht z. T. in ton- 
loses u über (z. B. *nK aus tuhw). 

2. In Betreff der Wahl des langen Vokals, in welchem 1 und * / 
nach erfolgter Auflösung und Kontraktion quieszieren, gilt somit 
folgendes: 

a) Mit kurzem homogenen Vokal werden 1 und "» zur entsprechenden 
Länge (ü oder i) kontrahiert (s. o. 1, a). 

b) Mit kurzem ä bilden sie nach § 7, 1 die Diphthonge o und §, 
z. B. T&B aus a^ö; 3W aus TtiY u. s. w. 

Anm. Die oben litt, b erwähnte Abwerfung der Halbvokale 1 und * tritt g 
besonders am Ende der Wörter nach heterogenem Vokal (<£) ein, wenn nach 
dem Charakter der Form die Kontraktion unthunlich erscheint. So bes. in den 
Verbis TX'b, z. B. urspr. ^} = tyty = r6ä, indem ä nach Abwerfung des "» in 
offene Silbe zu stehen kommt, also zu ä gedehnt werden muss: H tritt dann 
als orthographischer Hinweis auf den auslautenden langen Vokal hinzu 

§ 25. 
Feste (unverdrängbare) Vokale. 

Welche Vokale im Hebräischen fest und unverdrängbar seien, a 
lässt sich mit Sicherheit und vollständig nur aus der Natur der 
grammatischen Formen und z. T. aus der Vergleichung des Ara- 
bischen erkennen. Namentlich gilt dies von den wesentlich, d. h. von 
Natur oder durch Kontraktion langen Vokalen im Gegensatz zu den 
bloss rhythmisch (d. h. auf Grund der spezifisch hebräischen Gesetze 
über den Wortton und die Silbenbildung) gedehnten Vokalen. Die 
letzteren fallen bei Veränderung des Tonfalls oder der Silben- 
abteilung leicht in die ursprüngliche Kürze zurück oder werden 
ganzlich verflüchtigt. 

1. Die wesentlich langen und somit in der Kegel unwandelbaren b 
Vokale der zweiten und dritten Hasse % §, ü, d, sind vielfach schon 
in der Schrift an den beigesetzten Vokalbuchstaben erkennbar ('— , 
<_ ^ i) ; z . B. T&l er thut wohl, bTT\ Pblast, bm Grenze, Vip Stimme. 
Die defektive Schreibung (§ 8, 4) ist zwar häufig genug, z. B. 2tp^ 



42 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigentüml. u. Verändergn. d. Laute. 

und TW für Ttpl, h^ t für tej, bp für Vip, übt jedoch als rein ortho- 
graphische Lizenz keinerlei Einfluss auf die prosodische Wertung 
eines solchen Vokals aus; das ü in ^ ist eben so notwendig lang, 
wie in toll 

c 2. Das wesentlich oder von Natur lange ä (das sogen, Qame? 

impurum) 1 hat im Hebräischen (soweit es nicht zu ö getrübt ist, 
vergL § 9 q) in der Regel keinen Vertreter in der Konsonantenschrift. 
Die Unterscheidung des von Natur langen ä und des bloss ton- 
langen ä hängt somit überall von der genaueren Kenntnis der 
Formen ab. 

d 3. Unwandelbar sind ferner in der Regel die kurzen Vokale in 

geschärfter Silbe, d. h. vor DageS forte, z. B. 2|3 Dieb, sowie über- 
haupt in geschlossenen Silben (§ 26, 2, b), welche nicht Endsilben 
sind, z. B. tttafy} Kleid, *®p Wüste, HD^öö Königreich. 

e 4. Unwandelbar sind endlich auch die langen Vokale, welche 
nach Aufhebung der Verdoppelung einer nachfolgenden Gutturalis 
oder eines B&i durch Dehnung aus den entsprechenden kurzen 
Vokalen entstanden sind, z. B. ]8D für mi"en, "spä für burrakh. 

§ 26. 

Von der Silbenbildnng und deren Einfluss auf die Länge und Kurze 

der Yokale. 

a Abgesehen von den unwandelbaren Vokalen (§ 25) hängt die 

Setzung der kurzen und langen Vokale, resp. die Dehnung und Ver- 
kürzung oder Verflüchtigung derselben, durchaus von der Silbenbildung 
ab. Näher kommt hierbei teils der Anlaut, teils der Auslaut der 
Silbe in Betracht. 

1. Der Sühm-Arilaut. Jede Silbe beginnt notwendig mit einem 
Konsonanten, resp. (bei anlautende^ 1 und "») konsonantischem Vokal 
Eine Ausnahme von dieser Regel bildet nur die Oopula, die sich vor 
S e wä und den Labialen aus \ and in die entsprechende Verbal- 
substanz * auflöst, z. B. Typ, ijtel. Dagegen ist in Fällen wie TOIJ 
das K konsonantischer Anlaut. 

b < 2. Der Auslaut Eine Silbe kann schliessen: 

a) mit einem Vokal und heisst dann offene oder einfache Silbe, z. B. 
in *6fbjJ die erste und letzte. S. No. 3. 

1 Vocales tmpurae hiessen den älteren Grammatikern solche Vokale, die eigentlich 
einen Vokalbuchstaben nach sich haben sollten; so galt 3H3 k e täbh als blosse Licenz 
für 3Kn3 u. s. vr. 



§ 26. Von der Silbenbildung und deren Einfluss auf die Vokale. 43 

b) mit einem Konsonanten: einfach geschlossene od. zusammengesetzte 
Silbe, wie die zweite in ^BJJ, M 1 ?. S. No. 5. Hierher gehören 
auch die durch nachfolgende Verdoppelung geschärften Silben, 
wie die erste in ^öj? qat-tel, s. No. 6. 

Anm. In der Mitte zwischen a und b steht die lose geschlossene oder 
schwebende Silbe, z. B. "O^D mal e khe, tofD kit'bhü (nicht maZ-Äe, &#-6t*); vergl. 
zu dem S®wa (medium) § 10 d. 

c) mit zwei Konsonanten: doppelt geschlossene Sübe, wie tpttfp gö&, 
rbibg. Vergl. dazu u. No. 7 und § 10 i— I. 

3. Die offenen oder einfachen Silben haben langen Vokal, sie 
mögen betont sein, z. B. *J3 in dir, lob Buch, Bhji Heiligtum, oder 
unbetont, wie ^fajj, aSg Traube. Herrschend ist langer Vokal (Qame$, 
seltener ISere) namentlich in offener Silbe vor dem Tone (Vorton- 
Vokal), z. B. oft, ttfc, te£, M<?. 

Kurze Vokale in offener Silbe finden sich mehr oder weniger scheinbar: 

a) in zweisilbigen Wörtern, die durch Annahme eines Hilfsvokals (§ 28, 4) f 
aus einsilbigen entstanden sind, wie ^n5 Bach, JV3 Haus, 2"\\ er sei viel 
ans nachl, bajt, jirb; vergl. auch Ü\-_ als Endung des Duals (§ 88). Der 
Hilfsvokal kann in solchem Falle nicht als voller Vokal gelten, d. h. er be- 
wirkt nicht völlige Aufhebung des Silbenschlusses. 

b) im "Verbalsuffix der 1. Pers. Sing. Q^r mich), z. B. 'O/Öj?. Q 

c) zuweilen vor dem tonlosen sogen. 71— locale (§ 90, 2), z. B. itlänt? nach n 
der Wüste hin; so jedoch nur im Stat constr. . 

In allen diesen Fällen wird der kurze Vokal zugleich durch den Hauptton, 
resp. überhaupt dnrch den Ton des Wortes gestützt (vergl. die Wirkung der 
Arsis auf den kurzen Vokal in der klassischen Prosodie); anderwärts wenig- 
stens durch Nebenton {Metheg), nämlich 

d) in der Vokalfolge r , n , — — , z. B. ITJJJ sein Knabe, IbfcO er wird i 
binden, 1^B seine Thai. In allen diesen Fällen liegt eigentlich geschlossene 
Silbe vor, und erst die Gutturalis hat das Chateph und damit die Öffnung 
der Silbe bewirkt (doch vergl. z. B. "ib&O neben *lbfcO). 

c) in Formen, wie *pttTJ jech e -z*qü (sie sind stark), *f?jfß pö°-l e khä (deine Thaf). k 
Auch hier handelt es sich um nachträgliche Öffnung geschlossener Silben 
(daher z. B. auch ^ptnj) ; das andere Beispiel lautet eigentlich pifl e khä; vergl. 
überhaupt § 22, 4 aV E. und 28, 3. 

4. Den oben beschriebenen selbständigen Silben mit festem m 
Vokal geht häufig ein Vorschlag in Gestalt eines Konsonanten mit 
ÖHvä mobile (simplex od. compositum) voraus. Ein solcher Vorschlag 
hat nie den Wert einer selbständigen Silbe; vielmehr lehnt er sich 
so eng an die folgende Silbe an, dass er mit derselben gleichsam 
eine Silbe bildet, z. B. t6 (Kinnbacke) l e cM; ty (Krankheit) ch°li; 
FID^ jü\m e dü. Insbesondere gehören hierher die sogenannten Präfixe 

1, ?,"?, ?, s. § 102. 



44 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigentüml. u. Yerändergn. d. Laute. 

o 5. Die auf einen Konsonanten ausgehenden (geschlossenen) Silben 
haben, wenn sie unbetont sind, notwendig kurze Vokale, sowohl zu 
Anfang, als am Ende der Wörter, z. B. ftsbü Königin, 113^0 Berech- 
nung, HMn Weisheit, IDjj und er wich zurück, DJJ*!, Djj*l (wajjäqöm). 

p In betonter geschlossener Silbe können sowohl lange, als kurze 
Vokale stehen; von den letzteren jedoch in der Regel nur Pafhach 
und S e gol. Die betonte geschlossene Paenultima duldet von langen 
Vokalen nur die tonlangen (ä, e, o), nicht die längsten Vokale % % 
8, ü, von kurzen nur d, e, nicht l, ü, ö. So lautet zu frtäQl- (3. Plur. 
masc. Imperf. Hiph'il) die 3. Plur. fem. nj^bjjfl; zu Http (2. Plur. masc. 
Lnperat. Qal) die Femininform njD|5. 

q 6. Eine besondere Art von geschlossenen Silben sind die ge- 
schärflen, d. h. solche, die auf denselben Konsonanten auslauten, mit 
welchem die folgende Silbe anlautet, z. B. '»tpH 'im-mi, 1^ kül-ld. 
Wenn unbetont, haben sie gleich den übrigen kurze Vokale; wenn 
betont, ebensowohl kurze: töp, ttSfl, als lange: Hö^, Höft. 

Über die Aufhebung der Verdoppelung eines Konsonanten am Ende des 
Wortes s. § 20 1. 

r 7. Silben, die mit zwei Konsonanten schliessen, kommen nur 
am Ende der Wörter vor und haben am natürlichsten kurze Vokale, 
fl'pöjj, 2iBh, bisweilen auch Sere, z. B. TU, "jrn, oder Cholem, öttfp, 
JJD1R Vergl. jedoch § 10, 3. In der Regel wird die Härte der Aus- 
sprache durch einen Hilfsvokal (§ 28, 4) beseitigt. 

§ 27. 

Veränderung; der Vokale, vorzüglich in Beireff der Quantität. 

Nach Massgabe von § 26 ist über den Vokalwechsel im einzelnen 
folgendes zu bemerken: 

d 1. An Stelle eines durch den Ton lang gewordenen Vokals 
wird der ursprüngliche oder ein ihm verwandter kurzer wiederum 
restituiert, wenn a) eine geschlossene Silbe den Ton verliert (§ 26, 5). 
So bei fortschreitendem Tone: T Hand, fflTPT die Hand Jahwe? s; 
15 Sohn, ^taB"]? der Sohn des Königs; te Gesamtheit, DJJO"^? die 
Q. des Volkes; ebenso, wenn eine betonte geschlossene Silbe durch 
einen Bildungszusatz zu einer lose geschlossenen wird, z. B. T)t 
Feind, *jyh dein Feind; endlich bei zurücktretendem Tone: DJ5J, DßJ] 
(wajjäqöm); tfll, tj^fj; b) wenn an Stelle einer offenen Silbe mit ton- 
langem Vokal durch Erweiterung des Worts eine tonlose (fest oder 
lose) geschlossene entsteht, z. B. 1ö6 Buch, "Höp mein B.; Bh|5 Heilig' 
tum, ''BhjJ mein H. In solchen Fällen geht nach Obigem e in % oder 



§ 27. Veränderungen der Vokale. 45 

e (unter Umstanden auch in a; vergl. § 93, Parad. II, c und e) und 
ö in 6 (selten ü) über. Beim Übergang einer geschlossenen Silbe 
mit langem Vokal in eine geschärfte wird e auf das ursprüngliche 
i, ö meist auf ü zurückgeführt, z. B. fi$ Mutter, "»öS meine M; pft 
Gesetz, Hur. D^; dagegen ty Stärke, MJJ meine $*. 

2. Verlängerung des kurzen Vokals in den entsprechenden e 
langen findet statt: 

a) wenn eine geschlossene Silbe durch Hinüberziehung ihres Schluss- 
konsonanten zu einem vokalisch anlautenden Bildungszusatz oder 
überhaupt zur folgenden Silbe geöffnet wird, z. B. ^öjj, 1^ | öjj er 
hat ihn getötet; *ft\ WD zunächst von np*D (ebenso wird ä meist 
auch vor einem mit § e wä mobile anlautenden Zusatz zu ä; z. B. 
fap von ^©ß; *jnglD). 

b) wenn eine Silbe durch die völlige Aufhebung der Verdoppelung/ 
ihres Endkonsonanten (einer Gutturalis oder eines Re§, z. B. 
Tpi | S für hirrakh, s. § 22, 1) geöffnet worden ist. 

c) wenn sich ein auf den kurzen Vokal folgender schwacher Kon- g 
sonant (K, 1, "») nach § 23, 1. 2. 24, 2 in dem Vokal auflöst, z. B. 
KÄJ für K21D (mit dem Konsonantwert verliert 8 auch die 
Kraft, die Silbe zu schliessen, und die offene Silbe fordert langen 
Vokal). 

d) sehr häufig durch den Einfluss der sog. Patisa, d. h. des Haupt- h 
tons im letzten Worte eines Satzes oder Satzteils (§ 29, 4), bis- 
weilen auch durch den Einfluss des Artikels (§ 35 o). 

3- Wenn ein Wort hinten wächst und infolgedessen der Ton i 
fortrückt, oder wenn (im sogen. Status constructus, s. § 89, und sonst 
in enger Verbindung mit dem folgenden Wort) seine Betonung ver- 
mindert wird, so kann ein voller (kurzer oder tonlanger) Vokal je 
nach veränderter Silbeuteilung zu 8 e wä mobile (resp. $. medium) ver- 
flüchtigt werden oder auch ganz wegfallen, so dass an seine Stelle 
nur der Silbenteiler ($«u># quiescens) tritt. Beispiele für den ersten 
Fall: Dtf (Name),' PL niötf, aber n# (meinN.), finita* (ihre N.); ^ 
Wart, Stat. constr. ^T[\ njJTS Gerechtigkeit, Stat constr. flpVZ (mit 
ÖHoä medium); für den zweiten Fall: HD^a (Segen), Stat constr. rijia. 

Wo der Ton um zwei Stellen fortrückt, kann der erste von den m 
beiden Vokalen eines zweisilbigen Wortes verkürzt, der zweite ver- 
flüchtigt werden. Vergl. W Wort; im Plur. D^yi» mit sogen, schwerem 
Suffix DjjTyi (vergl. § 28, 1) ihre Worte. Über die Verkürzung (Ver- 
dünnung) des ä zu % s. noch Anm. 3. 

Anm. 1. Die nicht seltene Verwendung von \ in geschärfter Silbe, wie n 
^fQ Ez 20, 18 (für ^j^S), ist als orthographische Licenz zu betrachten. 



46 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigentum!, u. Verändergn. d. Laute. 

p 2. An die Stelle eines Pathach tritt nicht selten S'gol (e, l als Umlaut des #): 

a) in geschlossener Antepaenultima, z. B. "in^K (w. pr.) für *UT2fc$; ferner in 
geschlossener (z. B. I^JiT) und in lose geschlossener Paenultima (z. B. D3T 
eure JETanrf für jad'khem). 

q b) regelmässig vor einer Gutturalis mit Qame§, deren Verdoppelung 
aufgegeben ist (sofern nicht Dehnung des Pathach zu Qame? er- 
folgen muss); z. B. VIJ« seine Brüder für 'achäw; tfrD lügnerisch für 
JcachäS; DJJB Kohle; Vlfi der lebendige (mit dem Artikel H), D^JOI 
Nu 23, 19 al. und so stets vor IJ. Vor JJ und JJ steht fifyo? in der 
Regel nur in der zweiten Silbe vor dem Ton, z. B. D'HiJD die 
Berge, ]tyn die Verschuldung; unmittelbar vor dem Ton wird 
Pathach zu (Vorton)- Qames gedehnt, z. B. HJ!J 9 DJJJJ. Vor den 
schwachen Konsonanten 8 und *1 erfolgt fast stets die Dehnung 
des Pathach zu Qames, z. B. 2$$ der Ifater, PI. JYDIjjn; tiM*i$ der 
Zbgß EL n^in. 

6 3. Sehr häufig ist die Verdünnung des ä zu i in unbetonter, fest oder lose 

geschlossener Silbe *. 

§ 28. 

Hervortreten neuer Vokale und Silben. 

a 1. Nach § 26, 4 kann ein sogen. Silbenvorschlag (Konsonant mit 
S e wä mobile, welches letztere stets erst aus einem kurzen Vokal ver- 
flüchtigt ist) nur in enger Anlehnung an eine selbständige Silbe 
stehen. Folgt dagegen ein anderweitiger Silbenvorschlag mit ein- 
fachem S e wä, so erhält der erste wiederum einen vollen kurzen 
Vokal 2 . Dieser Vokal ist fast stets Chireq, und zwar steht dieses 
in den meisten Fällen wohl als Verdünnung eines urspr. ä, keines- 
falls aber als blosser Hilfsvokal (in anderen Fällen mag der An- 
schluss an die herrschende Analogie zur Wahl des i geführt haben). 
So werden die Präfixe 2, D, b nach § 102, 2 vor einem Konsonanten 
mit ( s ) zu 5, ?, b, z. B.' näa) n.D?, *^ ; vor 1 — JTfliTa (aus Utfh. 
nach § 24 b); ebenso mit Waw copulativum iTNiTI für w e -j € h. 

b 2. Vor einer Gutturalis mit Chateph erhält der Vorschlags- 

konsonant den im Chateph enthaltenen kurzen Vokal, und es ent- 
stehen so die Vokalgruppen ( ni _), ( w ), ( t:it ), z. B. ^«J und ich, TB^J 

i Analog dieser Verdünnung des ä zu * ist das lat. tango, attingo; laxus, pro- 
lixus; dem Übergang des ä in e (s. o. Anm. 2) das lat. carpo, decerpo; spargo, twsr 
spergo. 

2 Nur } und wird vor S e wä simplex zu *; cf. die Bemerkung über den Silben- 
Anlaut § 26, litt a, sowie § 104 e. 



§ 28. Hervortreten neuer Vokale und Silben. 47 

, wie, *Tigj! zu dienen. to*6 zu essen. *hvb in Krankheit. Über das 
Metheg nach jedem solchen kurzen Vokal vergl. § 16 f 8. 

3. Ein Chateph, welches im Innern des Wortes infolge von c 
Flexionsveränderungen vor &*wä mobile zu stehen kommt, wird in 
den kurzen Vokal verwandelt, mit welchem es zusammengesetzt war. 
Hierher gehören bes. die Fälle, in denen das Chateph unter einer 
Grutturalis für &*wä quiescens steht (als Nachschlag zu dem vorher- 
gehenden kurzen Vokal), z. B. TbJ£ er wird stehen (für TbJ£), dag. 
Plur.: VTOJ£ f. ja <a m*dü, ebenso toöit} f. neh*ph*khü, sie haben sich 
gewendet, *[*?JJB dein Werk. Vergl. § 26 k. Abzuteilen ist jff a -m e dü und 
das zweite ä ganz so zu beurteilen, wie das Hilfs-JbfÄocA in 1g5 u. s. w. 

4. Am Ende des Wortes kommen Silben vor, die mit zwei Kon- d 
sonanten schliessen (§ 10, 3. § 26, 7), jedoch nur, wenn der letzte 
derselben ein emphatischer Laut (ö, p) oder eine Tenuis ist (nament- 
lich 3, 1, ''J, fl), z. B. öfeP (er weiche ab), j?Bh (und er tränkte), J-nbfcJ 
(du fem. Aast gesagt), ^ny (und er weinte), ^T} ( un ^ & herrsche), 2H8h 
(und er nahm gefangen). 

Zur Vermeidung dieser härteren Lautverbindung wird jedoch e 
gewöhnlich zwischen den beiden letzten Konsonanten ein HüfsvoJcal 
gesprochen, und zwar meist S e göl, bei Gutturalen Ihthach, nach * 
Chireq, z. B. btf\ und er offenbarte, für wajjigl; yf. er mehre sich, f. 
jirb; Bftjp Grundf. qud$, Heiligtum; ^nS Grundf. nachl, Bach; flnlJtsM 
f. fltfyf du hast geschickt; N% Haus, Grdf. bajt. Diese Hilfsvokale 
haben selbstverständlich nie den Ton und verschwinden vor Bildungs- 
zusätzen, z. B. 'rähJJ mein Heiligtum, nJVJ nach Hause. 

§29. 

Vom Tone, dessen Veränderungen und der Pansa. 

1. Der Hauptton der Wörter ruht nach der masorethischen a 
Accentuation meist auf der letzten Silbe, z. B. bbQ, ih^l; 1T\2\ ü^m, 

1 -IX' TT' Tt» • T I' 

Dh*?Djp, frtpß, JlVTp (in den 5 letzteren Beispielen also auf Bildungs- 
zusätzen zu dem Wortstamm), seltener auf der vorletzten, wie in n^ 
Nacht, J-frbJJ, ^j?, *ü\>; und zwar kann geschlossene Paenultima nur 
dann betont sein, wenn die Ultima offen ist (z. B. fi^öiJ, MJ5 <?> HJDJ}) ; 
umgekehrt kann geschlossene Ultima in der Regel nur dann tonlos 
sein, wenn die Paenultima offen ist (z. B. D|?j5, Djjjj; vergl. auch u. No. 3). 

i In dieser Form (§ 65, 2) bleibt sogar das Dages lene im Schluss-Täw trotz des 
vorhergehenden Vokals, zum Beweise, dass das WUs-Pathach gar nicht als vollwertiger 
Vokal, sondern nur als orthographische Andeutung eines äusserst flüchtigen Lautes zum 
Behuf der richtigen Aussprache zu betrachten ist. 



■ 

n 

48 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigentüml. u. Verändergn. d. Laute. , 

b Eine Art Nebenton oder Gegendruck gegen den Hauptton wird 
durch Metheg bezeichnet (§ 16, 2). Wörter, welche durch Maqqepk 
eng mit einem folgenden verbunden sind (§ 16, 1), können höchstens 
einen Nebenton haben. 

c 2. Der ursprüngliche Ton eines Wortes ändert sich jedoch 
häufig teils infolge von Wandlungen, die mit dem Worte selbst voiv 
gehen, teils infolge enger Verbindung mit anderen Wörtern. Wächst - 
das Wort hinten, so rückt der Ton je nach der Länge des Zusatzes 
um eine oder zwei Stellen nach hinten (descendit): "Q^ Wort, Plur. 
tP'jyi; üi^T eure Worte; BftjJ Heiligtum, Plur. D^ß; J-fr^B ™* 

Suffix infj^Bp. 

d 3. Umgekehrt tritt der ursprüngliche Ton auch von der letzten 
Silbe auf die vorletzte zurück (ascendit): 

a) in zahlreichen Formen des Imperfekts, wenn das sogen. Wäw 
consecutivum (-1 s. § 49, 2) vor sie tritt, z. B. *\bft er sagt, TOtf*] 
und er sagte; *$l er geht, rf£\ und er ging. 
e b) aus rhythmischen Gründen, bei enger Verbindung eines hinten- 
betonten Wortes mit einem einsilbigen oder vornbetonten, um 
das Zusammenstossen zweier Tonsilben zu vermeiden. Diese 
rhythmische Zurückwerfung des Tons (von den jüd. Gramma- 
tikern TirMJ MD) zurückweichend genannt) ist jedoch nach dem 
oben No. 1 Bemerkten an die Bedingung geknüpft, dass die 
Paenultima, die nun den Ton aufnimmt, eine offene Silbe (mit 
langem Vokal) ist, während die enttonte Ultima entweder eine 
offene Silbe mit langem Vokal (z. B. rtyb fc^g Ge 1, 5) oder eine 
geschlossene mit kurzem Vokal sein muss (z. B. Dn| ^2*fa Ge 3, 19), 
ausgenommen die sogen, schweren Suffixe (DD, |3» Ö D» 19)> welche 
nie enttont werden. j 

/ Von langen Vokalen kann sich nur Sere in enttonter ge- 
schlossener Ultima halten, wird aber dann in korrekten Ausgaben 
mit einem retardierenden Metheg versehen, um die Aussprache als 
S e gol zu verhüten, z. B. p£ *\$2) Nu 24, 22. Anderwärts erfolgt die 
Verkürzung zu 8 e gol wirklich, wie in DJJS D^lft der den Ambos schlägt 
Jes 41, 7 für Dgö D^ln. — Die Zurückwerfung des Tons tritt auch 
dann ein, wenn der ursprünglichen Tonsilbe noch ein Vorschlag mit 
Ö e wa mobile vorangeht, z. B. "6 ^öK*l Ge 19, 5 u. ö., sowie dann, wenn 
die Tonsilbe des zweiten Worts einen Vorschlag hat, z. B. *f? nj$ 
Gelö, 7. 

i 4. Sehr wesentliche Ton- und Vokalveränderungen werden durch 
die Pausa bewirkt. So nennt man die starke Betonung der Ton- 



§ 29. Vom Tone, dessen Veränderungen und der Pausa. 49 

silbe im Schlussworte eines Satzes (Verses) oder Satzabschnitts, die 
mit einem grossen accentus distinctivus (Sittüq, 'Athnäch; ausserdem 

c öle ufjdred in der Accentuation der BB. D"Nfi) bezeichnet ist Ab- 
gesehen von diesen Hauptpausen (der sogen, grossen Bitisa) finden 
sich jedoch nicht selten pausale Veränderungen (Meine Bmsa) auch 
bei kleineren distinctivis. Wenn nämlich 

a) die Tonsilbe an sich einen kurzen Vokal hat, so wird derselbe k 
in Bmsa in der Regel tonlang, z. B. ^Q£, tag; &b, DM3; PfröJJ, 
Pbb]>] auch das zu S*gol umgelautete ä wird in Pausa gewöhn- 
lich zu ä, z. B. ntfjj (Grdf. qa$r), P Ttf jj; y% fj& — Ti w^d 
in P zu TS^. 

Bisweilen wird jedoch das helle, schärfere ä in Pausa absichtlich beibehalten, l 
bes. wenn der folg. Konsonant verdoppelt ist oder verdoppelt sein sollte, 
und regelmässig bei dem Zahlwort Jfä^Ö vier. 

b) Wenn ein voller Vokal in betonter Endsilbe vor einem Bildungs- m 
zusatz enttont und zu S e wd verflüchtigt war, so wird er in Bmsa 
als Tonvokal restituiert und — wenn er ein kurzer war — ver- 
längert, z. B. foß, fem. rfapfc (qäHa), in Bmsa r^öß; WOti (Bm et ü), 
F.: WOti (vom Sing. Jtotf); ntfp, n^; Aflft Afip (Sing. ^; 
nur die volleren Imperfektendungen fl und f-r (§ 47 m und o) 
halten auch nach der Restitution des urspr. Vokals den Ton 
fest. In Segolatformen, wie *rb, ^ (Grundf. laehj, parj) kehrt 
das ursprüngliche ä wenigstens als betontes S'gol wieder, also 
wfr, v 16 ; ursprüngL % als e, z. B. "WJ, Bmsa *$h ; urspr. 6 (ü) als 

ö, z. B. ^n (Grundf. chtdj), Pausa ^fi. 

Analog den Formen, wie "T$ etc., wird aus den verkürzten Im- n 
perfectis VP u. TP in Bmsa VlJ, *tf J (denn in den vollen Formen n\T 
er wird sein und iT!T er wird leben ist das % aus urspr. a verdünnt). 
Noch gehört hierher das Pron. ^H ich, P. 'OK, sowie die Restituierung 
des urspr. ä als e vor dem Suffix *J— du, dich, z. B. *f]y\ dein Wort, 
P. *nyj; *nW*. «" behütet dich, P. ^^Ott^ (dagegen wird nach den 
Präpos. ?, fc TO [I*] aus *J2>, sfc 1W ** -P- : Wi *fc W- 

c) Dieselbe Neigimg, den Ton in Bmsa auf die Baenultima (als o 
die urspr. Tonsilbe?) zurückzuziehen, zeigt sich ausserdem in 
Fällen, wie 'Dil* ich, P r?}«; Hfl« du, P. Hfl«. 

d) Umgekehrt haben alle die Formen der Imperfecta consecutiva, p 
deren Endsilbe ausserhalb der P enttont und mit kurzem Vokal 
zu sprechen ist, in P betonte Ultima mit tonlangem Vokal, z. B. 
n#l und er starb, P nöy. 

Gzmhius-Kautzsoh, fcL hebr. Grammatik. 4 



50 1. Hauptt. Elementarl. 2. Kap. Eigen tüml. u. Yerändergn. d. Laute. 

Von anderweitigen Wirkungen der Pausa sind noch anzuführen: 

1) der Übergang eines (aus & gedehnten) e in das hellere ä (s. o. lit. 1) , z. B. 
TRJ Ge 17, 14. 

2) der Übergang von ä in l in der Ultima; so stets in der Formel: "TJJJ Dffyj? 
(für TJQ immer und ewig. 



C -i 



8 3) das (nach § 54 k aus urspr. ä gedehnte) pausale Qames der Eithpa eU (nicht 
auch der itf#-)formen für Qere, z. B. ^rj]V Hi 18, 8 'für ^nfP. 



ZWEITER HAUPTTEIL. 



FORMENLEHRE 

ODER 

VON DEN REDETEILEN. 



§30. 
Ton den Wortstammen und Wurzeln. Bilitera, Trilitera, Qnadrilitera. 

1. Die Wortstämme der hebräischen wie der übrigen semitischen a 
Sprachen haben die Eigentümlichkeit, dass sie weitaus der Mehr- 
zahl nach aus drei Konsonanten bestehen. An diesen letzteren haftet 
zugleich wesentlich die Bedeutung, während die wechselnden Vokale 
mehr zum Ausdruck der verschiedenen Modifikationen des Begriffs 
dienen; z. B. pfeif er war tief, pßjj titf, pt$ Tiefe, pt# Tiefland, 
Ebene. Ein solcher Wortstamm kann an sich ebensowohl als Verbal- 
wie als Nominalform auftreten, und gewöhnlich bietet die Sprache 
beide neben einander dar, z. B. JHJ er hat gesäet, JT]j Saat; DJIJ er 
war weise, MJJ ein Weiser. Aus praktischen Gründen ist es jedoch 
von Alters her üblich, dass man die dritte Person Singularis Jfer- 
feäi Qal (s. § 43) als eine der einfachsten, durch keinerlei Bildungs- 
zusätze vermehrten Verbalformen als Wörtstamm aufstellt und ihr 
nicht nur die übrigen Bildungen des Verbi selbst, sondern auch die 
Nominalformen und damit zugleich die vom Nomen ausgehende Mehr- 
zahl der Partikeln anreiht; z. B. pTS er war gerecht, pns Gerechtig- 
keit, p^j gerecht, u. s. w. 

Anm. Die jücL Grammatiker nennen den Wortstamm (in Gestalt der C 
3. Sing. Perf. Qal) Vffltf Wurzel Infolgedessen wurde von den christl. Gram- 
matikern der Stamm als Radix, die drei Stammkonsonanten als literae radi- 
cales bezeichnet, im Gegensatz zu den literae serviles oder Zusatzbuchstaben. 
Über die richtige Anwendung des Begriffs Wurzel s. litt. g. 

2. Das Gesetz des dreikonsonantigen Stammes ist, wie in den / 
semitischen Sprachen überhaupt, so auch in der hebr. Verbal- und 



52 2. Hauptteil. Formenlehre oder von den Bedeteilen. 

Nominalbildung in solchem Grade herrschend, dass die Sprache 
bisweilen zu künstlichen Mitteln gegriffen hat, um den einsilbigen 
Stämmen doch den Schein der Dreilautigkeit zu retten (z. B. D*P. für 
D*T im Imperf. Qal der Verba JTJf)« Umgekehrt dürften Nomina, 
wie 3K Vater, DK Mutter, nt$ Bruder, die man früher sämtlich für 
ursprünglich einsilbige Bildungen (sogen. Nomina primitiva) erklärte, 
wenigstens z. T. auf einer Verstümmelung dreilautiger Stämme be- 
ruhen. 
g Anderseits weist in der That eine grosse Zahl von jetzt tri- 
literalen Stämmen auf eine büitercde Grundlage zurück, und eine 
solche kann dann mit Recht als eine Wurzel (radix primaria, bi- 
literalis) bezeichnet werden, da sie in der Regel für mehrere tri- 
literale Modifikationen desselben Grundbegriffs den Ausgangspunkt 
bildet. An sich unaussprechbar, pflegen solche Wurzeln mit einem 
ä zwischen den beiden Konsonanten gesprochen, in der Schrift aber 
durch das Zeichen y dargestellt zu werden, z. B. j/^5 als Wurzel 
von TJ3, iTja, nfc, '"Di*. 

p 3. Einer sekundären Sprachbildung gehören die Wortstämme 
von vier oder sogar (beim Nomen) von fünf Konsonanten an. 
Stammbildungen, welche durch blosse Wiederholung des einen oder 
zweier der drei ursprünglichen Stammkonsonanten entstanden sind, 
z. B. *\VT\JXO von VlD, pflegt man nicht zu den Quadriliteris, sondern 
zu den sogen. Konjugationsformen zu rechnen (§ 55). 

8 4. Eine besondere Klasse von Bildungen sind gegenüber den 
vollentwickelten drei- oder vierkonsonantigen Stämmen: a) die Inter- 
jektionen (§ 105), welche als unmittelbare Nachahmung von Natur- 
lauten ausserhalb der sonstigen Bildungsgesetze stehen; b) die 
Pronomina. 

§31. 
Tom grammatischen Formenbau. 

a 1. Für die Bildung der Redeteile aus den Stammformen (Wort- 
bildung) und für die Flexion der ersteren giebt es einen doppelten 
Weg: a) die innere Ausbildung der Stammformen besonders durch 
Vokalwechsel, und b) die äussere durch vorn oder hinten angefügte 
Bildungssilben. 

b 2. Im Hebräischen bestehen beide Bildungsweisen neben ein- 
ander. Die innere Bildung durch Vokalwechsel ist eine ziemlich 
mannigfaltige (teg, teß, tejj; tep, büß u. s. w.): zu ihr gesellt sich in 
zahlreichen Fällen zugleich die äussere Bildung (Vöjjflil, taj??, Vttjtt 



§ 32. Vom Personalpronomen. 53 

u. s. w.), und selbst diese Bildungszusätze unterliegen z. T. wieder 
der inneren Umbildung, z. B. VogniJ, VögiJ. Anfügung von Bildungs- 
silben findet, wie fast in allen Sprachen, besonders bei der Bildung 
der Personen des Yerbum statt, und die Bedeutung der angefügten 
Silben ist hier meist noch vollkommen deutlich (s. § 44. 47); ausser- 
dem zur Unterscheidung des Genus und Numerus im Yerbum und 
Nomen. Von Casusendungen haben sich dagegen im Hebr. nur 
noch kümmerliche Reste erhalten (s. § 90). 



ERSTES KAPITEL. 

Vom Pronomen. 



§ 32. 
Vom Personalpronomen. Pronomen separatem. 

1. Das Personalpronomen gehört (wie das Pronomen überhaupt) a 
zu den ursprünglichsten und einfachsten Bestandteilen der Sprache 
(§ 30 s). Es ist vor dem Verbum zu behandeln, weil es bei der 
Flexion desselben eine wichtige Bolle spielt (§ 44. 47). 

2. Die selbständigen Hauptformen des Personalpronomen, welche & 
(wie i^co, oü, ego, tu und ihre Plurale) fast nur zur Hervorhebung 
des Subjekts-Nominativs dienen (doch s. § 135, 2), sind: 

Sing. 1. comm. "Oi«, in Pausa <?£*; 
und }}N, in Pausa *i«, ich. 

Im. HI}« (&8), in P. wih, \ 
auch na* 1 du. 



{w. *fln er. 
f. K\n sie. 



Flur. 1. comm. UtfSK , in P. uni«, 
(Wi5, in P. unS), (UK) ivir. 

im. DflK 1 . 

2 - [f. n$« <njfe»; 1W OW / * r - 
fm. Dn(-ün), ntf 1 . 

{/. STJö, nach Präf. auch \Tt, ]nf Sie ' 



Die in Parenthese stehenden Formen sind die seltener vorkommenden. 
Eine Zusammenstellung dieser Pronomina mit den abgekürzten Formen (fro- 
nomina suffixa) s. a. Schluss der Gramm. Parad. A. 

Anmerkungen. 

I. Erste Person. 

1. Die Form s 5}fc{ ist minder häufig als die Form *0fcJ; von letzterer gehen c 
die Suffixa (§ 33) aus. Das 6 beruht höchstwahrscheinlich auf Trübung eines 



54 2. Hauptteil. Formenlehre. 1. Kap. Vom Pronomen. 

urspr. a. — Die Pausalform "0& findet sich nicht nur bei kleinen Distinctivk 
sondern selbst bei Yerbindungsaccenten; so stets in ^4} *11 so wahr ich lebe! 

d 2. Von den Pluralen findet sich die kurze Form 12M (tt$)> an welche sich 

das Suffix anschliesst, nur Jer 42, 6 KHhibh, die Form ttflS (cf. § 19 h) nur 
fünfmal; einmal in P. Oftt. 

e 3. Nur in der 1. Person ist das Pronomen durchaus gen. comm., weil die 

gegenwärtige und redende Person für sich selbst nicht einer näheren Ge- 
schlechtsbezeichnung bedurfte, wie die angeredete zweite (im Griech., Lat., 
Deutschen fehlt sie auch hier) und noch mehr die abwesende dritte. 

II. Zweite Person. 

f 4. Die Formen der zweiten Person HflN, P\$. DFlK/njfotf u. s. w. sind kon- 

träniert aus ania u. s. w. 

g A£ (ohne H) kommt fünfmal vor, immer als KHhibh mit dem Q e re HAg. 

Dreimal steht als Masc. ]j\$. 

h Die Femininform lautete ursprünglich 'fi$; diese Form kommt siebenmal 

als KHhibh vor und zeigt sich auch in der entsprechenden Personalendung der 
Verba (s. §44f), bes. (notwendig) vor Suffixen pyJTpöjJ §59,1,<?; vergl. auch 
i als Endung der 2. fem. Sing, des Imperativs und Imperfekts). Das aus- 
lautende i wurde jedoch in der Aussprache allmählich aufgegeben. Infolge- 
dessen unterblieb schliesslich die Beifügung des ^ (vergl. § 10 k), daher die Maso- 
rethen auch an jenen sieben Stellen im Texte ^HS punktiert haben, als Hinweis 
auf das Q e r$ JjlK (s. § 17). Dasselbe auslautende <L - r zeigt sich in den seltenen 
(aramäischen) Formen 'O— r» "PI - *~ (§ ^' ^' 

i 5. Die Pluralformen DF}8 u. Jfig. (JFlg), mit betonter Ultima (vergl. § 29 a), 

scheinen abgestumpft aus DföK und j^JW oder ]7°}$* Auf diesem Ursprung 
beruht es ohne Zweifel, dass die Suffixe der 2. Pers. Plur. Perfecti an die 
Endung \ft (statt D1J, ]Fl) angefügt werden. 

m. Dritte Person. 

I 6. Die Form fcttH steht im Konsonantentext (KHhibh) des Pentateuch mit 

* Ausnahme von 11 Stellen zugleich für das Femin. fcOH. In allen Fällen dieser 
Art hat die Masora durch die Punktation HliJ auf das Qfrt KV! (als sogen. 
Q. perpetuum, s. § 17) hingewiesen. Diese Schreibung beruht nicht auf einem 
Archaismus, sondern lediglich auf einer orthogr. Eigentümlichkeit, die bei 
irgend einer Eecension des Pentateuchtextes (aber nur dieses Textes) fast 
konsequent durchgeführt, nachmals aber von den Masorethen mit Recht be- 
seitigt wurde. (Die samarit. Recension des Pentateuch hat bereits im KHhibh 
überall das richtige.) 

§ 33. 
Pronomen suffixum. 

a 1. Durch die im vorigen § angegebenen selbständigen Haupt- 
formen des Personalpronomen (das Pronomen separatum) wird nur 
der Nominativ bezeichnet: der Accusativ und Genetiv aber durch 



§ 32. Vom Pronomen demonstrativem. 55 

meistens kürzere Formen, welche hinten an das Verbum, Nomen 
und die Partikeln angehängt werden (Pronomina suffixa oder kurz- 
weg Suffixa) ; z. B. *n (tonlos) und 1 (aus ähü) eutn und eins, «rWfljp 
ich habe ihn getötet (neben W-fyjJ?), V4&9ß oder (ähü in o kontra- 
hiert) Ifl^ttp du hast ihn getötet; Ti1« (neben VrtlN) lux eins. 

LnGriech., Latein, und Deutschen kommt nur einzelnes von verwandter Art 
vor, z. B. er ff ab 1 8, griech. icar^p jaoo f. Ttaxfy) ifioo, lat. eccum, ecco* u. s. w. 
bei Plautus und Terentius f. ecce cum etc. 

2. Der Casus, welchen diese Suffixa darstellen, ist: b 

a) wenn sie an Verba gehängt werden, der Accusativ, z. B. VTPi^JJJ 
ich habe ihn getötet; 

b) wenn sie an Substantiva treten, der Genetiv (wie icaxYjp jjloo, pater e 
> eius). Sie vertreten dann die Stelle der Pronomina possessiva, 

z. B. ^ x (abh-i) mein Vater, 1D1D sein Boss (und zwar sowohl 
equus eius als equus suus). 

c) an Partikeln sind sie Genetive oder Accusative, je nachdem die d 
Partikel ursprünglich einen Nominal- oder Verbalbegriff dar- 
stellt, z. B. V% wörtL interstitium mei, zwischen mir (vergl. mea 

1 causa): dagegen ^H siehe mich, ecce me; 

d) da, wo nach indogerm. Casusauffassung der Dativ (od. Ablativ) e 
des Pronomen erfordert wird, erscheinen im Hebr. die Suffixe 

i an den jene Casus umschreibenden Präpositionen (V Zeichen des 
Dativ, 3 in, p von § 102), z. B. 1? ihm (ei) und sich (sibi), 13 
! in ihm, ^p (gewöhnlich ^bü) von mir. 

3. Die Suffixe der 2. Person (*[— u. 8. w.) sind, statt mit T-Laut, f 
\ wie die Pronomina separata der 2. Person, sämtlich mit einem IT-Laut 

gebildet 

4. Das Suffixum verbi (der Accusativ) und das Suffixum nominis g 
(der Genetiv) stimmen in den meisten Formen überein; verschieden 
sind dagegen z. B. ^ roicA, ^— mein. 

Eine Übersicht über sämtliche Formen des Pronomen separatum und der 
Suffixa giebt das Paradigma A, die näheren Erläuterungen über das Suffixum 
verbi und dessen Anfügung an das Verbum § 58 ff. , über das Suffixum nomi- 
nis §91, über die Präpositionen mit Suffixen § 103, über Adverbien mit Suf- 
fixen § 100 o. 

§34. 

Das Pronomen demonstrativum. 

1. Sing. m. Ti\ dieser. a 

f. ntf? (nt, 1t) diese [dieses]. 



56 2. Hauptteil. Formenlehre. 1. Kap. Vom Pronomen. 

Flur. comm. rfeft (selten bvf) diese. 

b Anm. 1. Die Femininform fifcft ist ohne Zweifel (durch Trübung eines 

urspr. ä zu 6) entstanden aus fiKJ, und Ht, 1t, welche beide selten sind, daraus 
verkürzt durch Abwerfung des T\. Zu HT und fitf ? bildet Twh und 'N z^** 
nicht der Etymologie, wohl aber dem Gebrauche nach, den Plural. Die Form 
78 findet sich nur im Pentateuch und 1 Ch 20, 8. — Sowohl der Sing., als 
der Plural können sich nicht nur auf Personen, sondern auch auf Sächliches 
beziehen. 

C 2. In Verbindung mit Präpositionen zur Darstellung der Casus obliqui: 

n6 diesem (vergl. zu b § 102 g), Mti), t\ttib dieser, r$6, Tffvf} diesen; 

nrn« hwnc, ntfrn« kanc, n^«-n« hos. 

(2 2. Die Nebenform tt findet sich nur poet und zwar meist für 
das Relativum (wie im Deutschen der für welcher) gebraucht. "Wie 
■Ufte (§ 36) steht sie für beide Numeri und Geschlechter. 

e Anm. 1. Den Artikel (TWI, Jifcftn, r$K jj^, /KiJ) erhält dieses Pronomen nach 

derselben Regel, wie die Adjectiva, vergl. § 126, 5; z. B. TTCH Vf*tjLt) dieser 
Mann, dagegen t^H HT dies ist der Mann. 

g 3. Auch die Pronomina personalia der 3. Person haben oft demonstrativ» 

Bedeutung, s. § 136. 

§ 35. 

Der Artikel. 

a 1. Der Artikel, seiner Natur nach eine Art Demonstrativ- 
pronomen, erscheint im Hebräischen nie als selbständiges Wort, 
sondern immer in engster Verbindung mit dem Worte, welches 
durch ihn naher bestimmt wird, und lautet gewöhnlich *n, mit scharf 
gesprochenem ä und Verdoppelung des folgenden Konsonanten, z. B. 
ttftjttfij die Sonne, TKNJ der Fluss, D*1^n die Leviten (nach § 20 m für 

nup, Vif®. 

_ * 

Anm. Bezüglich der Dagessierung von * nach dem Artikel gilt als Regel, 

dass das Dages dann gesetzt wird, wenn auf 1 ein H oder JJ folgt, z. B. D^flTlJEI 
die Juden, D^JftJ die Müden; dag. WH, D^VJ, TID 1 ;? etc. — Ebenso steht : 
Dagei f. nach dem Artikel im Präfix Ö (gewisser Nomina, sowie der Parti- 
cipia Fiel und Pual, s. § 52 c) vor 71, JJ und T, ausser wenn die Ghitturalis 
einen kurzen Vokal in geschärfter Silbe unter sich hat; also H^Hön das 
Getümmel, rnjJDH die Hohle; dagegen ^ vilDH etc. Vor Nichtgutturalen bleibt 
D nach § 20 m undagessiert. 

c 2. Kommt dagegen der Artikel vor eine Gutturalis zu stehen, 
die (nach § 22, 1) nicht eigentlich verdoppelt werden kann, so treten 
je nach der Beschaffenheit derselben (vergl. § 27 q) folgende Fälle ein: 

1) Bei der schwächsten Gutturalis K, sowie bei 1 (§ 22, 1 und 5) 
findet völlige Aufhebung der Verdoppelung statt. Infolgedessen 



§ 35. Der Artikel. 57 

wird das Pathach des Artikels (weil in offener Silbe stehend) 
stets zu Qameß gedehnt; z. B. 2$ij der Väter, "ingn der andere, 
D«0 die Mutter, t^«0 der Mann, niKJI das Licht, DN^fyjfj 6 Geis, 
^0 der Fuss, «Wifj der Zop/, Jftftn der Frevler. 

2) Bei den übrigen Gutturalen tritt entweder die sogen, virtuelle e 
oder schwache Verdoppelung ein (§ 22, 1) — so besonders bei 
den stärkeren Lauten n und H, seltener schon bei V — oder 
die völlige Aufhebung der Verdoppelung. Im ersteren Falle 
bleibt das Fathach des Artikels, da die Silbe noch immer als 
eine geschlossene gilt; im anderen Falle erfolgt entweder die 
leichtere Dehnung des Fbfhach zu S e gol oder die volle Dehnung 
zu Qame§, und zwar: 

A) Hat die Gutturalis einen anderen Vokal, als ä (— ) oder 3 / 
(— ), so bleibt 1) vor den stärkeren Lauten n und H regel- 
mässig H; z. B. fcttriij dieser, BftHn der Monat, WjTJ die Kraft, 
iTMIjn die Weisheit (vor n steht ä nur in 13JJ Ge 6, 19; 
ffp^HJjj Jes 3, 22; ü^ßnn 17, 8; vor n immer in nßhri, DrjJJ). 

2) vor }f tritt meist die Dehnung zu Qame$ ein, z. B. pjgrj dos g 
Auge, TJRJ die Sfod*, inyjj der Zwecfa, Plur. tH^Jj; D^$fj. 

B) Hat die Gutturalis ein ä (— ), so lautet der Artikel 1) un- h 

mittelbar vor betontem n und JJ stets n, ausserdem aber 
H; z. B. DJ20 das Volk, n)J)J der Ber^r, ftgn (in Pausa), iTjJjfj 
^ww -Ber^re JM»; dag. (nach § 22 c) D'HOn die Berge, JtyO 
die Schuld. 

2) vor !J ohne Rücksicht auf den Ton beständig Jl; z. B. DDIl^ i 
der Weise, J$n dos -Fes*. 

3) Hat die Guttur. ein — , so lautet der Art vor n z. B. k 
D^Bhfjn die Monate; ril^rja in den Trümmern (ohne Art. 
'QS); dag. vor g: D'Högn die Garben. 

Genus und Numerus des Nomen sind ohne allen Einfluss auf 
ie Form des Artikels. 

Anm. 1. Als die ursprüngl. Form des hebr. (auch phöniz.) Artikels «H gilt l 
meist 7Q, dessen / sich konsequent (entsprechend der proklitischen Natur des 
Artikels) dem folgenden Konsonanten assimiliert habe (wie in TX$\ aus HpT, 
§ 19 d). Für diese Annahme spricht allerdings die Form des arab. Artikels ?M. 
Immerhin ist doch fraglich, ob nicht hebr. 7J von arab. al zu trennen und die 
Schärfung des nachfolg. Konsonanten ganz wie die nach sogen. J consecutivum 
(§ 49 f ; vergl. auch Fälle wie H$2, 7183 etc. § 102 k) zu erklären ist. 

2. Wenn die Präfixe 2L, b, 3 (§ 102) vor den Artikel treten, so unterliegt n 
das H des Artikels der Synkope, während sein Vokal unter die Präposition 
zurücktritt und das &wä derselben verdrängt (§ 19 k und 23 k), z. B. D^b^? 
im Bimmel für Dlfettfja (so Ps 36, 6); D$ für DJ$*? dem Volke, D^VJJ owf 



58 2. Hauptteil. Formenlehre. 1. Kap. Vom Pronomen. 

den Bergen, D s t2h£}2 in den Monaten. Ausnahmen von dieser Regel finden 
sich fast nur in den jüngeren Büchern. Nach der Copula 1 (und) findet die 
Synkope des H nicht statt; z. B. DJJJTj. 

3. Die Wörter fj$j Erde, VI Berg, SO Fest, Dg Volk, lg JFarre haben nach 
dem Artikel immer (wie in Pausa) langen Vokal: p^??, ^HiJ, jnn, DJJJJ, *^3; 
ausserdem vergl. yHK Zarfe, mit Art. stets fHljn. 



§ 36. 

Das Pronomen relativum. 

Als Pronomen relat. (vergl. § 138) dient meist das indeklinable 
TBto (urspr. Pronomen demonstrativum ; s. das Nähere § 138 u. 155) 
welcher, welche, welches u. s. w. In den späteren Büchern (besond. 
KL, Ezr, Chron, Pred, späten Psalmen und immer im HL) steht 
dafür •#, seltener •#; vor n sogar ti Pred 3, 18. 

§ 37. 

Das Pronomen interrogativum nnd indefinitum. 

a 1. Das fragende Pronomen ist: ^ wer? (von Personen, auch vor 
Pluralen; vergl auch ^"fi? wessen Tochter? *th wem? '■ö'TlK wen?)] 
HD was? (von Sachen). 

fc Die Schreibung «nO, -D u. s. w. (mit folgend. DageS /*. conjunct.) beruht 

höchst wahrscheinlich auf der Assimilation eines urspr. lautbaren H (HD). 
Näher ist zu bemerken: 

C a) in engster Verbindung durch Maqqeph steht "HD mit folgend. DageS (§ 20 d), 
z. B. "«JvVTD was ist dir? und sogar in einem Wort: DD^D was ist euch? Jes 
3, 15. 

d b) vor Gutturalen steht bei enger Verbindung durch Maqqeph oder accentus 
conj. entweder HD mit virtueller Verdoppelung der Guttur. (§ 22 c), so bes. 
vor H und zweimal vor n, — oder es findet völlige Aufhebung der Ver- 
doppelung statt. In letzterem Falle erfolgt entweder (vergl. § 35, 2) die volle 
Dehnung zu Qames (so stets vor K und 1) oder die halbe Dehnung zu S e gol, 
so bes. vor JJ, 0» ( vor letzterem jedoch auch tV}). Die Aufhebung der 
Verdoppelung findet aber bei den harten Gutturalen in der Regel auch 
statt, wenn dieselben nicht Qames haben, und es steht dann Ttö oder HO, 
letzteres besonders vor n, JJ, wenn Maqqeph folgt. 

e Die längeren Formen HD und HD stehen auch vor Nichtgutturalen, wenn 

nicht Verbindung durch Maqqeph, sondern nur durch accentus conj. stattfindet 
In der Regel steht dann Tttf, bei weiterer Entfernung vom Hauptton des Satzes 
jedoch auch HO (s. litt.c)\ über HD in den Verbindungen HD3 und PIÖ3 vergl. 
§ 102 k u. 1. 

f c) in grosser Pausa steht ohne Ausnahme HQ; bei kleineren Distinctivis eben- 
falls in der Regel HD, so bes. fast immer vor Gutturalen (nur in sehr seltenen 



§ 38. Allgem. Übersicht § 39. Grundform des Verb. Derivativstamme 59 

Fallen STD); dagegen steht HO öfter vor Nichtgutturalen bei weiterer Ent- 
fernung vom Hauptton des Satzes. 

» . 

2. über t? und 71Q als Pronomen indqfinitum — quicunque, quod- g 
cunque, sowie als Pron. rdativum *= is qai, id quod etc. s. das W.-B. 



ZWEITES KAPITEL 
Das Verbum. 



§ 38. 

Allgemeine Übersicht. 

Die Verbalstämme sind entweder ursprüngliche oder abgeleitete. a 
Darnach pflegt man zu unterscheiden: 

a) eigentliche Verbalstamme (sog. Verba primitiva), die den Stamm 
ohne irgendwelche Zuthat darstellen: rflQ er hat geherrscht 

b) Derivativa verbälia, d. h. vom reinen Stamm (lit. a) abgeleitete b 
sekundäre Verbalstämme (z. B. B^J? heiligen, tS^Jjnn sich heiligen, 
von Bf-Jjj heilig sein), gewöhnlich Konjugationen genannt (§ 39). 

c) Verba denominativa, die von Nominibus abgeleitet sind, wie lat c 
causari, praedari, unser häuten, köpfen, sowohl in der Form der 
Primitiva, als der Derivativa, z. B. bn§ Qal und Ptel: das Zelt 
aufschlagen, zelten, von ^nß Zelt; Vf^tit) und Bh# wurzeln, Wurzel 
schlagen, sowie Bhtf entwurzeln von Vfp Wurzel (§ 52 h). 

§39. 

Grundform und Derivativstämme. 

1. Als die Grundform des Verbum pflegt man nach § 30 a lexi- a 
kaiisch und grammatisch die 3. Sing. masc. Perfecti in der Form 
des reinen Stammes (d. i. des Qal, s. No. 4) aufzuführen, z. B. ^(JB 
er hat getötet, 1?5 er war schwer, ]bjj er war klein*. Von dieser 
Form werden die übrigen Personen des Perfekt abgeleitet und an 
sie schliesst sich auch das Participium an. Als anderweitige Grund- 

1 Der Kürze wegen giebt man jedoch in den hebr.-deutschen Wörterbüchern die 
Bedeutung im Infinitiv an. also 10^ lernen, eig. er hat gelernt. 



60 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Verbum. 

form kann daneben tejp oder ^öj? (gleichlautend mit dem Imperativ 
[und Infin. constr.]) betrachtet werden ; an sie schliesst sich das Jm- 
perfekt (s. § 47) an. 

b Von den Verbis Y'Jf wird lexikalisch und grammatisch nicht die zwei- 

konsonantige 3. Sing, m. Perf., sondern die im Imper. und Inf. vorliegende 
Form mit mittlerem 1 als Stammform aufgeführt, z. B. H# zurückkehren (3. Perf. 
2$) ; ebenso meist bei Stämmen mit mittlerem \ z. B. \^\ richten. 

c 2. Vom reinen Stamm oder Qal werden nach feststehender Ana- 
logie die Derivativstämme gebildet, in welchen sich der Stammbegriff 
je nach der veränderten Form in den verschiedensten Nuancierungen 
darstellt (intensiv, frequentativ, privativ, causativ, reflexiv, reciprok, 
zum Teil mit entsprechenden Passivbildungen), z. B. T8 1 ? lernen, TXjb 
lehren; Mtf liegen, Mtftl legen; ögtf richten, öötffo rechten. In an- 
deren Sprachen betrachtet man solche Bildungen als neue, abgeleitete 
Verba, z. B. fallen, fäUen; stechen, stecken; sinken, senken; haften, 
heften; trinken, tränken; streichen, streicheln; lactere saugen, laetare 
säugen; ia&ere werfen, iacere liegen; Ttvojictt, ^swaco: im Hebräi- 
schen dagegen, wo allerdings die Regelmässigkeit dieser Bildungen 
ohne Vergleich grösser und durchgreifender ist, als z. B. im Griech, 
Latein, u. Deutschen, nennt man dieselben seit Beuchlin gewöhnlich 
Konjugationen der primitiven Form und behandelt sie grammatisch 
und lexikalisch in steter Verbindung 1 . 

d 3. Die Veränderungen der primitiven Form beruhen teils auf 
innerer Umbildung durch Vokalwechsel und Verdoppelung des mitt- 
leren Konsonanten (tep, tep; folp, telp; vergl. liegen, legen; fäUen, 
fäUen), teils auf der Wiederholung eines oder zweier Stammkonso- 
nanten (V?lpj?, ^©p), teils endlich auf dem Vortreten von Bildungs- 
zusätzen (^öj?i), zu welchem sich ausserdem (in ^öpn, ^öpJTTJ) noch 
innere Umbildung gesellt. Vergl. § 31 b. 

e 4. Die Zahl und Anordnung dieser sogen. Konjugationen wird 
von den Grammatiker^ verschieden angegeben; doch wird jede 
Irrung schon dadurch vermieden, dass man sie gewöhnlich mit 
den alten grammatischen Kunstausdrücken benennt Die einfache 
Form heisst Qal (b\> die leichte, weil sie keinerlei Bildungszusätze 
hat); die übrigen (fi'H?? schwere, mit Konsonantenverstärkung 
oder Bildungszusätzen gleichsam belastete) haben ihre Namen von 
dem bei den ältesten jüdischen Grammatikern gebräuchlichen Para- 
digma by$ er hat gethan. Mehrere derselben haben Passiva, die 

1 Die Benennung Konjugationen hat somit hier einen ganz anderen Sinn, als in 
der griech. und lat. Grammatik. 



§ 40. Tempora. Modi. Flexion. 61 

sich durch dunklere Vokale von ihren Activis unterscheiden. Die 
gewöhnlichen Konjugationen sind (incl. Qal und der Passiva) fol- 
gende sieben, die jedoch nur bei sehr wenigen Verbis sämtlich zu 
belegen sind: 

Activum. Passivum. 

1. Qal Voß (töten). f 

2. NipJial ^öjj4 (sich töten; selten passiv), 

3. Piel tej? (viele töten, morden). 4. Pu'al Vöß. 
5. HipliU ^öpi? (töten lassen). 6. HopKal btifö. 
7. HithpdeL tegrin (sich töten). [Sehr selten Hothpaal tegnO] 

Ausser diesen finden sich noch mehrere seltenere, die jedoch zum g 
Teil in den verwandten Sprachen häufiger und auch im Hebräischen 
(beim schwachen Verbum) zuweilen die regelmässigen Stellvertreter 
der gewöhnlichen Konjugationen sind (§ 55). 

Die oben aufgezählten Konjugationen 2 — 7 lassen sich unschwer auf drei 
Klassen zurückführen: 1) die Intensivform Fiel nebst den von ihm abstam- 
menden und ihm analogen Formen Pual und Hithpdel; 2) das causative 
Hiptitl nebst seinem Passiv Hoptial und 3) das reflexive oder passive Niptial. 

§40. 
Tempora. Modi. Flexion. 

1. Erhält die hebräische Verbalbildung durch diese Derivativa a 
oder Konjugationen einen gewissen Reichtum und Umfang, so ist 
sie dagegen arm hinsichtlich der Tempora und Modi. Das Verbum 
hat nur zwei Tempos-Formen (Perfekt und Imperfekt, s. die Note 
zu § 47 a), ausserdem einen Imperativ (jedoch nur in den Activis), 
zwei Infinitive und ein Partieipium. Alle absoluten und relativen 
Zeitverhältnisse werden teils durch diese Formen (daher eine ge- 
wisse Vieldeutigkeit derselben, § 106 ff.), teils durch syntaktische 
Fügung ausgedrückt. Von eigentlichen Modis finden (ausser dem 
Lnperf. und Imperativ) nur der Jussivus und Optativus zum Teil 
ihren Ausdruck durch bedeutsame Modifikationen der Imperfekt- 
form (§ 48). 

2. Die Flexion der Personen des Perf und Imperf. weicht in- b 
sofern von den abendländischen Sprachen ab, als in den meisten 
Fällen für die beiden Genera verschiedene Formen vorhanden sind, 
entsprechend den verschiedenen Formen des Pronomen personale, 
durch dessen Vereinigung mit dem Verbalstamm die 
Personalbildungen dieser Tempora entstehen. 



62 



2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Verbum. 



9* 

c Zur vorläufigen Übersicht für den Anfänger folgen nachstehend 
die Bildungssilben (Afformativa und PraefarmaMva) der beiden Tem- 
pora, wobei die drei Stammkonsonanten des starken Verbum durch 
Punkte bezeichnet sind. Vergl. § 44 ff. und die Paradigmen. 

Perfekt. 



Singular. 


Pi 


3. in. . . • 


3. c. \ 


3. / n-r . . . 




2. m. PI . . . 


2. m. Dft 


2. /.]?.. . 


2. f. \t\ 


1. c V» . . . 


1. c. tt 



Singular. 



Imperfekt. 



3. ffk 


, m * 


3. / 


. . n 


2. m. . . 


, . n 


2. /. V- • • 


. . n 


1. c . . 


. . « 



Plural 



3. m. * 


* 


3. / nj . 


. . F\ 


2. m. ) 


, . . n 


2. /. nj . 


. . . F\ 


l. c. 


. . . 1 



§41. 

Abweichungen von der Norm des gewohnt, starken Verbum. 

a Dieselben Gesetze, die sich in ganz normaler Weise in den 
Stämmen mit starken (unwandelbaren) Konsonanten darstellen, gelten 
auch für alle übrigen Verba, und die vorkommenden Abweichungen 
von der Norm des starken Verbum sind nur Modifikationen, welche 
durch die besondere Natur und die Schwäche einiger Konsonanten 
hervorgerufen werden, und zwar: 

a) wenn einer der Stammkonsonanten eine Gutturalis ist In 
diesem Falle sind jedoch nur Veränderungen der Vokalisation 
(nach § 22), nicht des Konsonantenbestandes möglich. Die 
Verba guüuralia (§ 62 — 65) sind daher nur eine Abart des 
starken Verbum. 

b b) wenn ein Stammkonsonant durch Assimilation (§ 19, 2) weg- 
fallt oder wenn der Stamm urspr. nur aus zwei Konsonanten 
besteht (Verba p, JTJ> und )% wie tf}}, MD, Wp § 66. 67. 72); 

c c) wenn einer der Stammkonsonanten ein schwacher Laut ist. In 
diesem Falle treten durch Aphaeresis, Elision etc. des betr. 



i 



§ 42. Form und Bedeutung des Qal. 63 

Konsonanten mancherlei stärkere Abweichungen von der normalen 
Bildung ein. VergL über diese sogen. Verba'quiescentia, wie 2g^, 
K#, n^l § 68 «F. 

Mit Zugrundelegung des alten Paradigma 72$ pflegt man nach dem Vor- d 
gange der jüd. Grammatiker jeden ersten Stammkonsonanten B, den zweiten 
P, den dritten 7 zu nennen, dah. der Ausdruck: Verbum K"B für primae radi- 
calis (sc. literae) M; VJJ für mediae radicalis 1; JTJJ für ein Verbum, dessen 
zweiter Stammkonsonant nochmals (als dritter) wiederholt ist. 

I. DAS STARKE VEEBUM. 

§42. 

Da die Bildung des starken Verbum auch für die Bildung des schwachen 
normativ ist, so hat der Erörterung des Einzelnen zunächst eine Zusammen- 
stellung der allgemein giltigen Bildungsgesetze voranzugehen. 

Eine vollständige Übersicht über die normalen Formen bietet (neben der 
§ 40 c aufgestellten Tabelle der Personal-Präformative und Afformative) das 
Paradigma B; eine ausführliche Erklärung dazu geben die hier folgenden 
§§ 43 — 55. In diesen ist jeder Gegenstand da erläutert, wo er zuerst in Be- 
tracht kommt, also z. B. die Flexion des Perfekt, Imperfekt und die Modifi- 
kationen des letzteren gleich bei Qal u. s. w. 

A. Der reine Stamm oder Qal. 

§43. 

Form und Bedeutung des Qal. 

Die gewöhnliche Form der 3. Sing. masc. des Perf. Qal ist ^9]J, a 
mit ä (Pathach) in der zweiten Silbe, besonders (s. jedoch § 44 c) 
bei Verbiß transitivis. Ausser derselben existieren noch zwei andere, 
eine mit e (#ere, nrspr. i) und eine mit ö (Cholem, urspr. ü) in der 
zweiten Silbe; beide finden sich jedoch fast nur bei Verbis, welche 
intransitive Bedeutung haben und zur Bezeichnung von Zuständen 
und Eigenschaften dienen, z. B. *D3 schwer sein, ]bjj klein sein. 

Im Paradigma B findet man nach Obigem ein Verbum mediae a, ein Verbum 
mediae e und ein Verbum mediae ö neben einander gestellt; das zweite Bei- 
spiel ist so gewählt, dass an ihm zugleich die Setzung oder Nichtsetzung des 
Dagei leite anschaulich wird. 

Anm. Der Vokal der zweiten Silbe ist der Hauptvokal; an ihn knüpft b 
sich daher auch der Unterschied der transitiven und intransitiven Bedeutung. 
Bas Qames der ersten Silbe ist zwar aus urspr. ä gedehnt (vergl. arab. qdtälä), 
vermag sich aber im Hebr. nur unmittelbar vor dem Ton (oder höchstens — 
bei offener Ultima — im Gegenton mit Metheg) zu halten; anderwärts^ wird 
es, wie alle sogen. Vorton- Vokale (ä, e), zu S*tDä verflüchtigt, z. B. DwtpjJ. 



64 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Verbum. 

§44. 
Flexion des Perfectum Qal. 

a 1. Die Bildung der Personen erfolgt im Perfekt so, dass gewisse 
Formen des Personalpronomen, sowie die Bezeichnungen der 3. Sing, 
fem. und der 3. Plur. hinten (als Afformativa) an den Verbalstamm 
angehängt werden, welcher letztere den Prädikatsbegriff enthält und, 
wenn auch nicht in der Form, so doch in der Bedeutung eines Parti- 
cips oder Verbal- Adjektivs gedacht werden kann. Für die 3. Sing, 
tnasc. Perf. genügt jedoch der schon an sich im Verbum finitum ent- 
haltene Pronominal- oder Subjektsbegriff. Also: ^D]J er hat getötet, 
JjrtfajJ du hast getötet (gleichsam tötend du, oder Töter du), ein Töter 
warst du = nßK tep; KT er war fürchtend, DrrKT ihr wart fürchtend 
«= DflK KT. Ebenso sicher dürfte die Endung der 1. Plur. U — mit 
der von ttflSfej wir zusammenhängen. Das Afformativ der 1. Pers. 
Sing. (*n) geht wahrscheinlich vermöge eines Wechsels von D und fl 
(vergL § 33 f) auf die Form des Pronomens zurück, die auch bei 
pig ich zu Grunde liegt. In der dritten Person ist 71— (ursprüng- 
lich JVr) Bezeichnung des Feminin, wie bei einem grossen Teile der 
Nomina (§ 80 c), und * Endung des Plurals. 

b 2* Das charakteristische Pathach der zweiten Silbe wird vor 
vokalisch anlautendem Afformativ, wo es in offene Silbe treten würde, 
zu S*wä verflüchtigt (also nfog, ^tpß; dagegen in Pausa: r6ßß, ^öß). 
Vor konsonantisch anlautendem Afformativ bleibt Pathach, sowohl 
in der Tonsilbe (J-bbjJ, 1-6&JJ, ^bß, tt'p&J?; Pausa: Pbbfc xl s. w.), als 
vor derselben. Im letzteren Falle unterliegt jedoch das Qame§ der 
ersten Silbe, weil nicht mehr Vorton -Vokal, der Verflüchtigung, 
also D*6©J?, li^Dp; vergl. § 27 i und § 43 b. — Über die Bei- 
behaltung des ä mit Metheg des Gegentons im sogen. Perf. consecu- 
tivum vergl. § 49 i 

C Anm. 1. Die Verba med, e lassen den 2£-Laut in der Flexion (wie meist schon 

in der 3. Sing. masc. Perf.) meist in Pathach übergehen. Diese Unterordnung 
unter die Analogie der häufigeren Verba med. a erklärt sich zugleich aus den 
Gesetzen der Vokalisation in betonter geschlossener Paenultima, welche §ere 
nur ungern, das Chireq aber (aus welchem $ere gedehnt ist) gar nicht duldet 
(vergl. § 26 p). Dagegen hält sich §ere in offener Silbe; so durchgängig bei 
den schwachen Stämmen fcO (§ 74 g) und in den Pausalformen des starken 
Stammes mit offener Tonsilbe, z. B. TXQbfi sie klebte Hi 29, 10 (nicht iTjji^). 

d 2. Bei einigen schwachen Stämmen med. a geht zuweilen das Pathach 

hinter dem 2. Radikal in geschlossener tonloser Silbe in -7-, in einem Beispiel 
auch in -^ über. So von #T: DJJt^VJ Dt 4, 1 u. ö\; von T?J gebären, zeugen: 
^%rb\ Ps 2, 7; von bl/tf: VthtM ich habe ihn erbeten, 1 S 1, 20 (Ri 13, 6), 
und dreimal DJT?K#. 



» 1 » 1 



§ 45. Infinitiv. 65 

3. Bei den Verbis med. o hält sich das Cholem in der Tonsilbe, z. B. JFfpj e 
du zittertest, Vf5* in Pausa für W2] sie konnten; dagegen kehrt in unbetonter 
geschlossener Silbe der urspr. kurze Vokal in Gestalt eines (jatnes-chafaph 
wieder: Vfa??^ 8uperavi eum. In unbetonter offener Silbe wird er zu &*wa 
verflüchtigt, 1 V. B. n^, &£. 

4. Seltenere Formen sind: f 

2. tnasc. ilfll für JJ (nur orthographisch verschieden), z. B. Ge 3, 12 (iVUIJ, g 
doppelt so häufig als 1JH}). 

5. Die Afformativa JJ, (fl), *JJl, O sind für gewöhnlich unbetont, die mit ihnen n 
gebildeten Formen also MiVU (JJlvfej? u * 8 - w -)> ft Ue übrigen dagegen Milra 

(§ 15 c). Eine Veränderung der Tonstelle kann jedoch eintreten a) durch die 
Pausa (§ 29, 4), sobald der verflüchtigte Vokal nach dem -zweiten Stamm- 
konsonanten durch dieselbe restituiert wird; so in H/ÖP für H/Dp (iTp^I für 
njjrn) und in }?ttjj für VTtpjJ (M/ö für w?5); — b) in gewissen Fällen nach 
dem Wäw consecutivum Perfecti (s. § 49 h). 

§ 45. 

Infinitiv. 

1. Der Infinitiv ist im Hebr. durch zwei Formen vertreten, eine a 
kürzere und eine längere; beide sind indes streng genommen selb- 
ständige Nomina (Suibstantiva verbalia). Die kürzere Form, der sog. 
Infinitivus constructus (im Qal ^bjp, wofür bisw. inkorrekt ^lö|?) steht 
in mannigfachster Weise, teils in Verbindung mit Pronominal- 
Suffixen, sowie als Eegens eines Substantivs im Genetiv oder eines 
Objekts- Accusativ (§ 115), teils in Verbindung mit Präpositionen 
(^bjpV zu töten, § 114 f), teils endlich in Abhängigkeit von Substan- 
tiven (als Genetiv) oder von Verbis (als Accusativ des Objekts). 
Dagegen beschränkt sich der Gebrauch der längeren Form, des 
Infinitivus dbsolutus (im Qal ^lüJJ, wofür bisw. auch ^bj;), auf die 
Fälle, bei denen es sich mehr um die Hervorhebung des Verbal- 
begriffs in abstracto handelt, ohne Eücksicht auf Subjekt oder Ob- 
jekt der Handlung. Am häufigsten steht der Infin. absol. als Accusa- 
tivus adverbialis bei einem Verbum finitum von demselben Stamm 
(s. das Nähere § 113, 2). 

Der Beweglichkeit und Vielseitigkeit des Inf. constr., sowie der J> 
Steifheit und Unbeweglichkeit des Inf. absol. entspricht auch die 
Vokalisation beider. Der letztere hat schlechthin unwandelbare Vo- 
kale, während das ö des Inf. constr. verdrängbar ist. Denn ^b]J 
geht nach § 84* litt, e auf die Grundform qütül zurück; daher z. B. 
mit Suffix: ^DjJ qöt e li, mein Töten. 

Andere Formen von starker Bildung sind im Inf. constr. des Qal: c 

ä) 7ÖJJ, z. B. 32$ liegen Ge 34, 7, 7B# sinken Pred 12, 4; so bes. bei Verbis, 

Ge8xniu8-Kautz8CH, kl. hebr. Grammatik. 5 



66 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

welche im Imperf. in zweiter Silbe ä haben, daher z. T. auch bei solchen, 
deren 2. oder 3. Stammkonsonant eine Gutturalis ist (häufig neben der 
gewöhnl. Form). 

d b) JTJtpj? und daraus verdünnt fl/Bß ; rntpjj und iTJDjJ (Femininformen zu btip 
und /bp, meist von intrans. Verbis und z. T. neben Formen ohne Feminin- 
endung in Gebrauch), z. B. rtDt^fcO sich zu verschulden. 

f 2. Eine Art von Gerundium bildet der Inf. constr. mit der Prä- 
position b: b\ü\>b ad interficiendum ; bhlb ad cadendum (s. § 28 a). 

§ 46. 

Imperativ. 

a 1. Die Grundformen des Imperativ ^bj? (eig. qHül und dieses 

für urspr. qütül), und bwß (s. unten litt, c), also gleichlautend mit 
Formen des Inf. constr. (§ 45), sind dieselben, die auch der Bildung 
des Imperfekt zu Grunde liegen (§ 47). Sie stellen die zweite Person 
dar und bilden ein Femininum und einen Plural. Die dritte Person 
wird durch das Imperfekt als Jussiv vertreten (§ 109 b); auch die 
zweite muss stets durch den Jussiv vertreten werden, wenn eine 
Negation hinzutritt, z. B. ^bj?n"^K ne occidas (nicht ^bjJ"^K). Die 
Passiva haben keinen Imperativ, wohl aber die Reflexiva, wie Niph c al 
und Hithpa'eL 

b 2. Die Afformativa der 2. Sing. fem. und der 2. Flur. masc. und 
fem. entsprechen durchaus denen des Imperfekt (§ 47, 2). Ebenso 
hat der Lnper. der 2. Sing. masc. mit dem Imperfekt die Ver- 
längerung durch das sog. il— paragogicum gemein (§ 48 i), wie 
anderseits gewisse verkürzte Formen derselben Person ihre Analogie 
im Jussiv finden, 

C Anm. 1. Statt der Form bb\> (bisw. auch plene, z. B. TfDttf Pred 12, 13; 

vor Maqqeph /tÖ]? mit Qames~chatuph) bilden die Verba, welche im Imperf. 
in der Endsilbe a haben (also namentlich die Verba med. e) den Imper. nach 
der Form ^Bj?, z. B. Bft*? bekleide dich! (Perf. Vtlb u. tf? 1 ?); n?tf liege! Pausa: 
Mtf 1 S 3, 5.' 6. 9. 



AT I 



d 2. Seltener findet sich in der ersten Silbe der Femininform des Sing, und 

der Maskulinform des Plural, welche übrigens mit schwebendem SFwä zu 
sprechen sind (qtt e lt, qitflü, daher ^DBt^ u. s. w. ohne Däg. lene) statt des % 
ein ö, z. B. vbü herrsche Ei 9, 10: 6&D ziehet Ez 32, 20. 

e Die Pausa der 2. Plur. masc. lautet wie Vit 3 1 K 3, 26; von JJDt^ = }JJtjtf 

u. 8. w.; ebenso von 2. Sing. fem. in Pausa ^3P Jes 23, 12. 



§ 47. Imperfekt und Flexion desselben. 67 

§ 47. 
Imperfekt und Flexion desselben. 

1. Die Personen des Imperfekt 1 werden im Gegensatz zu denen a 
des Perfekt in der Weise gebildet, dass abgekürzte Formen des 
Personalpronomen (Praeformativa) vor den Stamm und zwar vor 
die abstrakte Stammform (^bjp) treten. Indem jedoch der Ton auf 
dem charakteristischen Vokal der Stammform festgehalten wird 
oder sogar (in der 2. fem. Sing., der 3. u. 2. masc. Plur.) auf die 
Afformativa übergeht, zeigen sich die Praeformativa des Imperf. 
bei weitem stärker verkürzt, als die Afformativa des Perfekt, so 
dass überall nur ein Konsonant (\ fl, K, i) übrig geblieben ist. Da 
aber dieses mit der Stammform verwachsende Präformativ nicht 
immer hinreichte, zugleich die Unterschiede des Genus und Nu- 
merus zu bezeichnen, so musste diese Unterscheidung bei mehreren 
noch durch besondere Afformativa bewirkt werden. Vergl. die Ta- 
belle § 40 c. 

2. Die Ableitung und Bedeutung sowohl der Praeformativa, als b 
der Afformativa ist meist noch deutlich. 

In der ersten Person ^bp«, Plur. ^bjji, hängt « wohl mit ^K, i 
mit ttni zusammen; einer Bezeichnung des Genus und Numerus durch 
eine besondere Endung bedurfte es hier nicht. Was die Vokali- 
sation anlangt, so weist das Arabische auf die Grundformen äqtül 
und näqtül hin: das i der 1. Plur. ist somit (wie in den übrigen Prä- 

1 Yergl. über den Gebrauch des sentit. Perfekts und Imperfekts § 106 ff. Der Name 
Imperfekt ist hier im geraden Gegensatz zum Perfekt und in weiterem Sinne zu nehmen, 
als in der lat. und griech. Grammatik. Das hebr. (semit.) Per/, bezeichnet im all- 
gemeinen das Abgeschlossene, Vollendete und Vergangene, das Geschehensein und das 
Gewordene, zugleich aber auch das als vollzogen Vorgestellte, sollte es auch in die Gegen- 
wart hineinreichen oder gar in Wirklichkeit noch zukünftig sein. Das Imperf. beschreibt 
dagegen das Eintretende, noch Unvollendete und Andauernde, das eben Geschehende, 
das im Werden Begriffene und daher auch das noch Zukünftige, aber ebenso auch das 
wiederholt oder in zusammenhängender Folge Geschehende in der Vergangenheit (latein. 
Imperf.). Aus Obigem ergiebt sich, dass die früher übliche Bezeichnung des Imperf. 
als Futurum nur eine Seite* des Begriffs hervorhebt. Überhaupt ist dem semitischen 
Tempusbegriff, der das Geschehen nur unter dem Gesichtspunkte der vollendeten oder 
unvollendeten Handlung anschaut, das indogerm. Fachwerk dreier Zeitsphären (Ver- 
gangenheit, Gegenwart, Zukunft) von Haus aus fremd. — In der Bildungsweise der 
beiden Tempora zeigt sich ein Unterschied besonders darin, dass im Perfekt der Verbal- 
stamm vorangeht und die Personenbezeichnung wie eine nachträgliche Bestimmung hin- 
zutritt, im Impf, hingegen das Subjekt, von welchem die Handlung ausgeht oder ein 
Zustand ausgesagt wird, durch ein vorangehendes Pronomen ausgedrückt wird. 

5* 



68 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

formativen) aus a verdünnt. Das S'göl der 1. Sing, erklärt sich wohl 
aus der Vorliebe des K für diesen Laut (vergl. § 22 o, jedoch auch 
§ öl p). 
c Das n praeformativum der zweiten Personen (^bj?fl, Grundi 
täqtül, u. 8. w.) hängt ohne Zweifel mit dem T\ von HAK, DflK u. s. w. 
zusammen, das *— afform. der 2. Sing. fem. ^tpj?J? mit dem i der 
urspr. Femininform ^H. Das afform. ) der 2. Plur. masc. ^tpjjfl (voll- 
ständiger )*, s. litt, m) ist, wie in der 3. Pers. und schon im Perf. 
(§ 44 a), Bezeichnung des Plural, im Imperf. jedoch in beiden Per- 
sonen auf das Mascul. beschränkt, während das afformat 71} (wofür 
auch t )) der 3. u. 2. Plur. wohl mit H|rj eae und njhK vos (fem.) zu- 
sammenhängt. 

d Die Praeformativa der dritten Personen ( s im Masc. ^bj?*., Grdf. 
jäqtül, Plur. ^tpjy*, Grdf. jäqtülü; T\ im Fem. *?bj?fl, Plur. n^Bj?]-i) 
haben noch keine befriedigende Erklärung gefunden. Bei T\ könnte 
man noch am ehesten an die urspr. Femininendung T\— der Nomina, 
sowie der 3. Sing. fem. Perf. denken. Über die Afformativa } (fl) 
und H} s. litt. c. 

e 3. Der charakteristische Vokal der zweiten Silbe wird vor den 
vokalisch anlautenden betonten Afformativen zu § e wa verflüchtigt, 
hält sich dagegen (in der Tonsilbe) vor dem tonlosen Afform. Hl 
Also ^tpjpfl, &ti$\ #t?i?l? (in Pausa dagegen ^ß|?^ u. s. w.), H^BijJ?. 

f Anm. 1. Als Dehnung eines urspr. u in der Tonsilbe ist das Ö der zweiten 

Silbe (wie im Inf. constr. und Imper.) nur tonlang (§ 9 r). Daraus folgt: 
a) dass es nur inkorrekter Weise, wenn auch ziemlich häufig, plene geschrieben 
wird; b) dass vor Maqqeph der kurze Vokal in Gestalt eines Qames-chafuph 
wiederkehrt, z. B. DE^JJp*! und er schrieb daselbst Jos 8, 32 (doch vergl. 
auch Ex 21, 37. Jos 18, 20) ; c) dass es vor den betonten Afformat. ^^- und } 
verflüchtigt wird. 

Jl Das ö der 2. Silbe findet sich fast ausschliesslich nur bei den Verbis med. a, 

wie 7DJJ. Die Intransitiva med. a und e erhalten im Impf, fast immer ä 
(Pathäch), z. B. f^, f2T lagern, Mtf, njBh liegen (auch TO*?, TD^. lernen 
ist ursprüngl. intransitiv = sich gewöhnen) ; tIJ, o}*. gross werden (vergl. da- 
gegen pttf und p^» Imperf. ]äBh woAnen und bewohnen ; 755» Impwf <&\ ver- 
welken); auch von med. o wie )bjj klein sein lautet das Imperf. )Ö}p\ 

i Zuweilen existieren beide Formen neben einander so, dass die mit ö transitive, 

die mit ä intransitive Bedeutung hat, z. B. "iSjJI er schneidet ab, *15p^. er ist 
abgeschnitten d. i. fcwrz; Vnt} Impf. 5: besiegen Ex 17, 13, Impf, ä: hinfällig 
sein Hi 14, 10. Bei einigen Verbis primae guttur. (§ 63 n), JTJJ (§ 67 p) ^B 
(§ 69, 1) und K"B (§ 68, 1), sowie in )£P für finten von ]J13 geben, findet sich 
statt # oder ö wandelbares #ere (urspr. t) in der zweiten Silbe. Wir nennen 
diese drei Arten von Jwper/e&tf-formen nach ihrem Charaktervokal Impf, o, 
Impf, a, Impf. e. 



§ 48. Verkürz, u. Verlang, d. Imperf. u. Imper. Jussiv u. Kohortativ. 69 

4. Statt der Fluralformen auf * finden sich, bes. in den älteren m 
Büchern, über 300 Formen mit der vollständigeren, stets betonten 
Endung fl (mit dem sog. Nun paragogicum, vergl. § 29 m), meist mit 
merklichem Nachdruck, daher am häufigsten am Ende der Sätze (in 
grosser Pausa), wobei gewöhnlich zugleich der (pausale) Vokal der 
zweiten Silbe festgehalten ist. So entstehen volltönende Formen, wie 
po^Vl sie sammeln Ps 104, 28, ptrp. sie zittern Ex 15, 14, pjtoBta ihr 
sollt hören Dt 1, 17. 

5. Entsprechend dem ]} für } tritt in der 2. Sing, fem., wenn auch viel 
seltener, die vollere, gleichfalls stets betonte Endung p-7- für *— auf, wie- 
derum gewöhnlich in grosser Pausa und fast überall mit Festhaltung des 
Vokals in der vorletzten Silbe; so PP5"V? -^ u ^» **• ^* 

6. Über die Restituierung des verflüchtigten ö der Formen vDjJl? u. s. w. p 
in Pausa s. o. litt, e; dem entsprechend restituieren auch die Imperfecta mit 

ä diesen Yokal in Pausa und dehnen ihn zugleich (als Tonvokal) zu ä, also 
z. B. ^/^Ofl. w^iy. Diese Einwirkung der Pausa erstreckt sich auch auf die 

• II '' Tl' • ° . 

Formen ohne Afformativa, z. B. /W\ in Pausa TD*!. Nur die volleren For- 
men auf ün und in haben den Ton stets auf der Endsilbe, da die Vokale ü 
und i in geschlossener Ultima nie die Zurückziehung des Tones gestatten. 



§ 48. 

Verkürzung und Verlängerung des Imperfekt und des Imperativ. 

Jussiv und Kohortativ. 

1. Einen gewissen Ersatz für den Mangel an besonderen Formen a 
für die Tempora relativa und gewisse Modi des Verbs bieten einige 
Veränderungen, welche an der Form des Imperfekt vorgenommen 
werden und dann beständig oder doch fast stets eine bestimmte 
Nuancierung der Bedeutung ausdrücken. 

2. Neben der gewöhnlichen Form des Imperfekt existiert näm- b 
lieh noch eine verlängerte (Kohortativ-) und eine verkürzte (Jussiv-) 
Form desselben. Erstere findet sich (mit wenigen Ausnahmen) nur 
in der ersten, die letztere meist in der zweiten und dritten, seltener 
auch in der ersten Person. Übrigens verbot im Hebräischen nicht 
selten die Eücksicht auf die Gesetze der Betonung und Silben- 
bildung, den Jussiv durch eine wirkliche Verkürzung der Form 
kenntlich zu machen; er fallt daher häufig — in den Imperfektformen 
mit Afformativen stets — mit der gewöhnlichen (Indikativ-)Form 
des Imperfekt zusammen. 

3. Der Charakter der Kohortativ-¥orm besteht in einem an c 
die erste Person Sing, oder Plur. angehängten langen ä H— , z. B. 
rfypjjK aus taßK. Sie kommt fast in allen Konjugationen und 



70 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

Klassen des starken und schwachen Verbi (ausser, wie natürlich, 
in den Passivis) vor, und die Endung H— hat den Ton in allen den 
Fällen, wo ihn die Afformativa \ und V- haben. Wie vor diesen 
Endungen der wandelbare Vokal der letzten Silbe zu $ e wa ver- 
flüchtigt wird, so auch vor dem n— cohort., z. B. im Qal rfiDBte 
(ich will wahren), im PL HJJPÜ? (lasst uns zerreisseri) Ps 2, 3. — 
Dagegen hält sich der unwandelbare Vokal der Endsilbe als Ton- 
vokal vor dem n— , z. B. im Hiph. iTy?TK (ich will preisen). Endlich 
wird (wie vor ü und t) auch der verflüchtigte Vokal in Pausa als 
Tonvokal restituiert; zu dem Kohort. nTOBft} lautet die Pausa JTJbßto. 

e Der Köhortativ drückt die Richtung des Willens auf* eine Hand- 
lung aus und bezeichnet somit vorzüglich eine Selbstermunterung (in 
der 1. Plur. zugleich eine Aufforderung an andere), einen Entschluss 
oder einen Wunsch (als Optativ) u. s. w. (s. § 108). 

f 4. Der allgemeine Charakter der Jussiv-Yorm des Imperfekt 
ist eine Beschleunigung der Aussprache, verbunden mit der Nei- 
gung, den Ton von der Endsilbe zurückzuziehen, um so die Em- 
phase des Befehls gleich in der ersten Silbe zum Ausdruck zu 
bringen. Dieses Bestreben hat in gewissen Formen sogar eine er- 
hebliche Verkürzung des Wortendes bewirkt, so dass der Ausdruck 
des Befehls auf eine einzige Silbe konzentriert erscheint. Ander- 
wärts muss sich jedoch der Jussiv mit einer Verkürzung des Vokals 
der zweiten Silbe begnügen, ohne demselben den Ton entziehen zu 
können, und sehr häufig (s. o. litt, b) gestattet die Beschaffenheit der 
Form überhaupt keine Veränderung. Doch ist nicht unmöglich, dass 
sich auch in solchem Falle der Jussiv in der lebendigen ßede durch 
andere Betonung von dem Indikativ unterschied. 

g Im starken Verbum ist der Jussiv äusserlich nur im HipKU vom 
Indikativ geschieden (Juss. ^öjp^, Ind. ^H?l?l) un( i so auc h i n schwachen 
Verbis überall da, wo der Indik. Imperf. in zweiter Silbe i hat, z. B. 
von ntf; Impf. Hipf. ^#1\ Juss. ntf'P; von n*D: nnpj und «BJ; ausser- 
dem im Qal der Verba V'J> und *y (Hb;, Ind. MDJ; b%, Ind. V»}J) und 
in allen Konjugationen der Verba TX'b, wo nach der Abwerfung 
(Apokope) der Endung H— im Qal und Hiph. sogar einsilbige Bil- 
dungen entstehen, mit oder ohne Hilfsvokal unter dem zweiten 
Stammkonsonanten, z. B. Qal Ind. tifly, Juss. W ; Hiph. Ind. nbx, 
Juss. b£; aber auch im Piel Tf[ vom Indik. 7\V*\ (sogen. Imperfecta 
apocopata). Doch fallen auch hier fast sämtliche Pluralformen des 
Jussiv mit denen des Indikativ zusammen, nur dass im Jussiv die 
vollere Endung p ausgeschlossen ist. Ebensowenig können die Formen 



§ 49. Perfekt und Imperfekt mit Waw consecutivum. 71 

der 2. Sing, fem., wie ^fajpn, Whfy ^äi|\ u. s. w., im Jussiv verändert 
werden, desgleichen alle, sowohl Singular- als Pluralformen, welche 
mit Suffixen verbunden sind, z. B. 'OJVDJ-l als Ind. Jer 38, 15, als 
Jussiv 41, 8. 

Die Bedeutung dieser Form ist der des Köhortativ ähnlich, nur h 
dass sich im Jussiv der Befehl oder Wunsch fast ausschliesslich auf 
die 2. oder 3. Pers. erstreckt. 

5. Der Imperativ lässt, entsprechend seiner sonstigen Verwandt- i 
schaft mit dem Imperf. in Form und Bedeutung, dieselbe Art der 
Verlängerung (durch H-^-) und der Verkürzung zu. So lautet im Qal 
des starken Verbum die Verlängerung zu *fotf: JTJDtf (söm e rä, vergl. 
ty>l? qü% § 46 d) bewache; zu 2)V: rntJJ Jer 49, lY; zu 3?tf: n??tf 
liege; zu JJötf: njJDtf höre. Die Pausa der Form ^b|? lautet n^öp, 
der Form ^tpp: H^OJ?. 

Der verkürzte Imp. findet sich nur bei den Verbis T\"b, z. B. im k 
Fiel b$ aus rfcj. Die Nuancierung der Bedeutung ist bei den Im- 
perativen mit n-p nicht immer so merklich, wie bei den Kohortativ- 
formen des Impf., doch steht die längere Form häufig mit Emphase, 
z. B. D*p stehe auf, JlD*j5 auf! ]ft gieb, Hin gieb herl 

§49. 
Perfekt und Imperfekt mit Waw consecutivum. 

1. Der Gebrauch der beiden Tempusformen ist, wie die Syntax a 
des weiteren lehrt (§ 106. 107, vergl. oben § 47, Note zu litt, a), 
keineswegs auf den Ausdruck der Vergangenheit oder Zukunft be- 
schränkt. Zu den auffallendsten Eigentümlichkeiten der hebräischen 
Consecutio temporum gehört aber die Erscheinung, dass bei der Dar- 
stellung einer Eeihe von vergangenen Ereignissen nur das erste Verbum 
im Perfekt steht und sodann in Imperfekten fortgefahren wird, umge- 
kehrt aber bei der Darstellung einer Reihe von zukünftigen Ereig- 
nissen mit dem Impf, begonnen und in Perfekten fortgefahren wird. 
2 K 20, 1 : In jenen Tagen erkrankte (Perf.) Hiskia . . und es kam 
(Impf.) zu ihm Jesaia . . und sprach (Impf.) zu ihm u. s. w. Dagegen 
Jes 7, 17: Bringen wird (Impf.) der Herr über dich . . Tage, wie sie 
u.s. w. 18: Und es wird geschehen (Perf.: rp)Tj) an jenem Tage . . 

Dieser Fortschritt in der Zeitfolge wird herrschend durch ein b 
bedeutsames und, das sogen. Wäw consecutivum 1 , bezeichnet, welches 

1 Dieser Name drückt am besten das obwaltende syntaktische Verhältnis aus, denn 
durch Wäw consec. wird stets eine Handlung als direkte oder wenigstens zeitliche 
Folge einer vorangegangenen Handlung dargestellt. Übrigens ergiebt sich aus obigen 



72 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum, 

an sich zwar nur eine Abart des gewöhnL Wäw copulativum bildet, V- 
zum Teil aber (im Impf.) mit einer sonst ungewöhnlichen Vokalisation 
erscheint. Hierzu kommt, dass die mit Wäw consec. zusammenge- : 
setzten Tempusformen zum Teil einer veränderten Betonung und in- . 
folgedessen leicht auch anderweitigen Veränderungen unterliegen. | 

c 2. Das Wäw consecutivum Imperfecti wird a) mit Pathach und 1 
folgendem Dages forte ausgesprochen, ^bj?*J und er tötete, vor dem 
K der ersten Person Sing, (nach § 22, 1) mit Qames y ^bj?Kl und ich , 
tötete. Im Präform, "j fällt das DageS f (nach § 20 m) immer aus. 

d b) wo eine Verkürzung der Imperfektform möglich ist (vergl. § 48 g), 
tritt sie nach Wäw consec. in der Kegel (vergl. jedoch § 51 n) in 
Kraft, z. B. im Hiph. ^tjj?ü (§ 53 n). Das Bestreben, den Ton von 
der Endsilbe zurückzuziehen, wirkt nach Wäw consec. sogar noch 
stärker, als im Jussiv. Die wirkliche Zurückwerfung des Tones auf 
die Paenultima (die nach § 29 a an die Bedingung geknüpft ist, 
dass die Paenultima eine offene Silbe mit langem Vokal ist), hat 
dann weiter die möglichste Verkürzung des Vokals der letzten 
Silbe zur Folge, da derselbe nun in tonlose geschlossene Silbe zu 
stehen kommt, z. B. ü)p), Juss. DjJj, mit Wäw consec. DJjh und er stand auf. 

e Nur bei der ersten Pers. Sing, ist die Zurückziehung des Tones 
und selbst die Reduzierung des langen Vokals in der letzten Silbe 
(w zu ö, % zu e) nicht gewöhnlich, auch die Apokope bei den XSh 
seltener; so steht z. B. stets tttpfcO (wofür orthogr. auch D^J) und 
ich stand auf; Hiph. Q^pftJJ; n«-]«J und ich sah (häufiger als Klfc), 
§ 75 t). Dagegen wird hier und in der 1. Plur. öfter, zumal in den 
späteren Büchern, die Form mit der Endung H— gebraucht, z. B. 
nrf?#fcO und ich sandte. Ge 32, 6. 

h 3. Dem Wäw consec. Imperfecti steht gegenüber das Wäw con- 
secutivum Perfecta durch welches Perfecta als die zukünftige Folge 
von Handlungen oder Ereignissen hingestellt werden, die unter dem 
Gesichtspunkt der unvollendeten Handlung (also im Imperf., Imper. 
oder selbst Partie.) vorhergegangen sind. Dieses Wäw ist seiner 
Form nach ein gewöhnliches Wäw copulat. und teilt daher auch die 
verschiedenen Vokalisationen desselben (), \ ) z. B. 2 K 7, 4, 1); z. B. 
rrrn (nach einem Impf. u. s. w.) und da geschieht es = und es wird 
geschehen. Doch hat es die Wirkung, dass in gewissen Verbal- 



Beispielen, dass von einem 1 consec, immer nur bei unmittelbarer Verbindung des 1 
mit dem Yerbum die Bede sein kann. Sobald jedoch \ durch einen Einschub (z. B. 
eine Negation) vom Verb getrennt wird, so folgt statt Perf. consec. das Impf., statt 
Impf, consec. das Perfekt. 



§ 50. Partizip. § 51. Niph'al. 73 

)rmen der Ton von der Phenultima in der Regel auf die Ultima 

eworfen wird, z. B. ^$7) ich bin gegangen, Konsekutivtorm: 'tfj^rn 

nd ich werde gehen Ei 1, 3 (koordiniert mit einem anderen Perf. 

msec., welches Konsekutiv eines Imper. ist). Näheres über den Ge- 

rauch s. § 112. 

"Wie obiges erste Beispiel zeigt, hält sich das Qame? der ersten Silbe im i 
starken Perf. consec. Qal, wie vorher im Vorton, nunmehr im Gegenton (da- 
her notwendig mit Metheg versehen). Dagegen wird das^ö der zweiten Silbe 
bei den Verbis med. ö nach Verlust des Tones zu ö, z. B. fl7DM Ex 18, 23. 

1 T I TIT I ' 

Die Fortrückung des Tones nach dem Waw consec. Perf. ist jedoch nicht Je 
konsequent durchgeführt. Sie unterbleibt namentlich ä) immer in der 1. PL, 
z. B. tt^feh Ge 34, 16; b) meist auch (bes. im Qal) bei den Verbis VC'b und 
iTv; ferner regelmässig im Hiph'il vor den Afformativen il— und }, sowie 
stets in der 1. Sing, der tk"b. 

§ 50. 
Tom Partizip. 

1. Qal hat sowohl ein Participium activum, nach seiner Form a 
F&el (^gfe) genannt, als ein Part passivum, Paul (^JJB). 

2. Bei den intransitiven Verbis med. e und med. o trifft die 6 
Form des Partie, activ. im Qal mit der 3. Sing. Perf. zusammen, z. B. 
t£ schlafend von ]Bh; "W (nur orthogr. verschieden vom Perl "fr) 
'ürchtend. Dagegen hat das Partizip der Verba med. a die Form büp ; 
las o derselben ist durch Trübung aus ä entstanden und daher un- 
wandelbar, vergl. § 9 q. Von anderer Art ist die Bildung des Part, 
m Piel, Hiph'% Hithpa'el. 

3. Die Bildung des Feminins (rfypfr od. T\bbp) und des Plurals c 
mtspricht der der übrigen Nomina. 

Anm. 1. Aus Obigem ergiebt sich: das ä der Form jfc&h ist aus ä gedehnt, d 
folglich wandelbar (z. B. Femin.: njBfy; das 6 von 7Bp dagegen ist aus un- 
wandelbarem ä getrübt. Das c der zweiten Silbe ist in beiden Fällen aus * 
gedehnt, somit wandelbar (z.B. 7BJ2, Plur. D vtpj5; TU, -Stak constr. Plur. 'HU)* 

B. Verba derivativa oder abgeleitete Konjugationen. 

§ 51. 

Niph'al. 

1. Der Charakter dieser Konjugation besteht wesentlich in einem a 
vor den Stamm tretenden Praefix. Dieses hat wohl von Haus aus 
in doppelter Gestalt existiert: a) als Vorsatzsilbe na; so im hebr. 
Perfekt, wenn auch im starken Verbum überall mit Verdünnung des 



74 2. Hauptteil. Formenlehre. 9. Kap. Starkes Verbum. J 

ä zu i, ^isrji für urspr. nä-qätäl, Part, ^BJW, Inf. absol. zuweilen Siepi; ; 
b) als Vorschlagssilbe in (so in allen Formen der entsprechenden 
arab. Konjugation VII inqätälä), im Hebr. hin; so im Imperf. %% 
(für j'hinqätel, mit Synkope des n und Assimilation des )), im Imper. - 
und Inf. constr. bpffi (für hinqätel), im Inf. absol. ^aßn. Die Flexion 
des JSpÄ. ist völlig der des Qal analog. 
O Die Kenn?eicÄen des Niph'al sind somit im Perfekt und Partizip das vor- 

gesetzte Nun, im Imp., Inf. und Impf, das Dagei im ersten Stammkonsonanten. 
Diese Kennzeichen gelten auch für das «rhwache Verbum. Bei anlautender 
GuttuTalis, welche nach § 22b DaffiS /'. nicht erhalten kann, zieht die Auf- 
hebung der Verdoppelung beständig die Dehnung des vorbeigehenden Vokals 
nach sich (s. § 63 h). 

C 2. Hinsichtlich der Bedeutung hat Niph'al Ähnlichkeit mit dem 

griechischen Medium : es ist a) zunächst Reflexiv vom Qal, z. B. ) 

sich drängen, lotf? sich hüten, rpuXäaosoüai, -inpa sich verbergen, 

sich loskaufen; vergl. auch nj^J sich antwortend zeigen. Nicht s 

gehört hierher der häufige Gebrauch des Niph'al zum Auac 

von Affekten, die auf das Gemüt zurückwirken: DD3 sich l 

TUM seufzen (sich beklagen, vergl. ö3üps.38ai, lamentari, 

sowie zum Ausdruck von Handlungen, die jemand an sich i 

auf sich wirken lässt (sogen. Niph'al tolcrutivum), 

fragen, Niph. sich erfragen lassen Jes 65, 1. 
d b) Darstellung von reziproken, gegenseitig] 

"131 reden, Niph. unter sich reden; BEB* richte! 

rechten; yT, raten, Niph. Bat pflegen, vergl. diel 

ßouAeiisa&ai (j»)Hl), y.äx ea9ai (Brj»), altercari, 

ander hadern), proeliari; 
e c) wie Bithpa. (§ 54 f) und das griech. MM 

Bedeutung des Aktivs mit dem Zusätze sich I 

^tjtfl sich (etwas) erbitten, vergl. ahofipaf os t 

(sicA de» ifocfc anziehen). 
f d) Infolge einer frühzeitigen Abschw äehungl 

seins vertritt endlich Niph'al in zahlreichen . 

des Qal, z. B. "fy gebären, Niph. gehören werden ;m 

begraben werden. In Fällen, wo Qal intransitive 1 

nicht gebräuchlich ist, erscheint Niph'al auch t 

und Hiph'U, z. B. 133 geehrt sein, Bi. ehren, 

(neben dem Bu. 133); in? Bi. verhehlen, Hiph. ad 

des passivisch. In solchem Falle kann Niph. da 

mit Qal wieder zusammentreffen (rhn Qal und i 

sogar einen Accusativ zu sich nehmen. 



§ 52. Pf el und Pu al. 75 

Anm. 1. Die Form des Infinit, absol. 7lttJJ} schliesst sich an das Perfekt i 
an und verhält sich zu demselben, wie im Qal /1DJJ zu 7ttjJ (o der zweiten 
Silbe aus urspr. ä getrübt). 

2. Statt des $ere der letzten Silbe des Impf, findet sich in Pausa öfter das m 
urspr. Pathach, z. B. ^Dä*J Ge 21, 8. 

3. Wenn auf das Impf., den Inf. (auf e) und Imper. in enger Verbindung n 
ein einsilbiges oder mit der Tonsilbe beginnendes Wort folgt, so weicht der 
Ton in der Regel von der Endsilbe auf die vorletzte zurück ; die enttonte letzte 
Silbe erhält dann S e gol statt $ere; z. B. b T/$3 Ge 25, 21. — So immer 
*I? IDÖfrl (indem *p für eine Silbe gilt) Ge 24, 6 al. Während jedoch in ein- 
zelnen Fällen (z. B. Ge 32, 25) die Zurückziehung des Tones trotz nachfolgen- 
der Tonsilbe unterbleibt, ist sie bei gewissen Bildungen herrschend geworden, 
auch wenn das nächste Wort mit unbetonter Silbe beginnt; so bes. häufig 
nach 1 consec, z. B. "IKÖh Ge 7, 23: Dfl^l Nu 21, 1 u. ö. 

4. Für die 1. Sing, des Impf, ist neben 70j5fcjl gleich häufig /tJjPK, z. B. EhlK p 
ich lasse mich erfragen Ez 14, 3, J??tjto ich schwöre Ge 21, 24, vergl. 16, 2. 
Xu 23, 15. Ez 20, 36, und so stets im Kohortativ, z. B. jlDjJSK ich will mich 
rächen Jes 1, 24. 

§ 52. 
Pi el und Pu al. 

1. Der Charakter dieser Konjugation besteht in der Verdoppe- a 
lung des mittleren Stammkonsonanten. Von dem einfachen Stamm 
qatal (vergl. § 43 b) würde sich für das Per/, des Aktiv (Piel) eigent- 
lich taj? ergeben (vergl. arab. Konjug. II qättälä); das Pathach der 
ersten Silbe ist jedoch im Perf. fast überall zu % verdünnt. In der 
zweiten Silbe hat sich a in der Mehrzahl der Fälle gehalten (daher 
die Konjugation richtiger Pial heissen sollte) ; sehr häufig ist jedoch 
auch hier die Verdünnung zu l eingetreten, welches dann regelmässig 
durch den Einfluss des Tones zu e gedehnt wird. Über die drei 
Fälle, wo ä vor auslautendem "1 oder D in S e gol übergegangen ist, 
s. u. litt. 1. — So entstehen für die 3. Sing. masc. Perf. Formen, wie 
% T8^, tS^p; 1*3!, 133 u. s. w. — Vor den konsonantisch anlautenden 
Normativen hat sich dagegen a überall erhalten, also Jjfrfej?, tt'pfej? 
DJjböp u. s. w. In den Infinitiven (absol ^b|2, aus qattäl getrübt; constr. 
%$), Imperf. (llfP) und Part (^BjJO) tritt überall das urspr. ä der 
ersten Sübe wieder hervor. Das &wa mobile der Präformative ist 
aus einem kurzen Vokal verflüchtigt. 

Das Passiv (Pual) hat als charakteristischen Vokal ü (wofür b 
sehr selten auch 6) in erster Silbe, während die zweite durchweg ä 
(in Pausa ä) zeigt. Auch im Arab. werden die Passiva durchweg 
mit ü in erster Silbe gebildet. Übrigens ist die Flexion beider 
Konjugationen der des Qal analog. 



76 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

6 Eine Anzahl vom vermeintl. Perff. Pual (bes. solche, zu denen das ent- »~ 

sprechende Imperf. u. das Pxel fehlt), sind höchstwahrscheinlich Per ff, eines 
Passivs vom Qal; so *w s , Hj?^, ^32 u. a. (vergl. § 53 u). 

f 2. Der Grundbegriff des Piel, auf welchen alle die mannig- . 
faltigen Nuancierungen in der Bedeutung dieser Konjug. zurück- j 
geführt werden können, ist: sich angelegentlich mit der im Stamm- I 
begriff enthaltenen Handlung beschäftigen. Im Einzelnen stellt sich ' 
diese Steigerung des Stammbegriffs, die äusserlich durch die Schär- j 
fang der ersten Silbe ausgedrückt wird, dar als a) Verstärkung \ 
und Wiederholung der Handlung, z. B. pns lachen, PL scherzen, Scherz 
treuen (wiederholt lachen), bwi bitten, PL betteln; daher auch bei 
der Beziehung einer Handlung auf viele, z. B. "DR {einen) begraben; 
PL {viele) begraben. Andere Abstufungen der intens, od. iterat. Be- 
deutung sind z. B. nns öffnen, PI. lösen, ISO zählen, Pi. erzählen. 

g Das eifrige Betreiben einer Handlung kann auch darin be- 
stehen, dass man andere zu derselben treibt und veranlasst. Daher 
hat Pi. auch b) kausative Bedeutung, wie Hiph'il, z. B. HD*? lernen, 
PL lehren. Oft ist es durch lassen, wofür erklären oder halten (so- 
gen, deklaratives Piel), helfen aufzulösen, z. B. Tm leben lassen, pi? 
für gerecht erklären, lh\ gebären helfen. 

Ji c) Häufig werden auch in dieser Konjugation * Denominativa 
(s. § 38 b) gebildet, welche im allgemeinen eine Beschäftigung mit 
dem betreffenden Gegenstand ausdrücken, sei es, um denselben her- 
zustellen oder zu verwenden, z. B. ]l}p Nest machen, nisten (von $), 
TBJ? mit Staub werfen, stäuben (von "löJJ), JJIJJ (von )ig) die Wolken ver- 
sammeln; vfoyi von vhti drei, etw. in drei Teile teilen, od. etw. zum 
dritten Male thun; so wohl auch ^ reden von "D^ Wort: oder sei 
es, um denselben wegzuschaffen, zu verletzen u. dergl. (sogen, pri- 
vatives Pi l el, vergl. unser häuten, köpfen, grasen, raupen), z. B. Vhä 
(von Bh&") entwurzeln, ausrotten; 2IK eig. den Schwanz p}J) verletzen, 
daher den Nachtrab (eines Heeres) schlagen, demselben zusetzen; 
M*? das Herz verwunden; \Vh die Asche QBft) wegschaffen, Kön ent- 
sündigen (von Ktpn), DBJJ einem die Knochen abnagen (von MJJ; vergl. 
in derselben Bedeutung W\\ von D^l); *)JJD entästen Jes 10, 32 (von 
^JJD Zweig). Solche Denominativa liegen deutlich in einigen Fällen 
vor, wo sich das zu Grunde liegende Nomen nicht mehr nachweisen 
lässt, z. B. b^ü steinigen und entsteinen (den Acker). 

Die Bedeutung des Passivs {Pual) ergiebt sich aus Obigem von 
selbst, z. B. tfp>Si Pi. suchen, Pu. gesucht werden. 

I Anm. 1. 8 e gol haben in der 3. Sing. Per f. "DI reden, "1B3 entsündigen und 



§ 53. Hiph ll und Hoph'al. 77 

DSD Kleider waschen, aber in Pauset, *12H, D23 (von 1Ö3 kommt die Pausal- 
fo'rm nirgends vor). f " "' / 

2. Im Impf., Inf und imp. Fiel (wie auch Hithpaet) wird das #ere der n. 
letzten Silbe vor nachfolgendem Maqqeph meist zu S e gol verkürzt, z. B. '15^3^ 
1? er sucht sich Jes 40, 20; ^?'Vhp_ weihe mir Ex 13, 2. 

3. Der Inf absol. des Pfc. hat zwar bisweilen die im Paradigma aufgeführte 
besondere Form !?faj2 ; viel häufiger aber steht dafür die Form des Inf. constr. 7ÖJ5. 

§ 53. 
Hiph il und Hophal. 

1. Der Charakter des Aktivs (HipKU) ist ein vorgesetztes H, im a 
Perfekt n (mit Verdünnung des ä zu i, wie im iVe?), welches mit 
dem ersten Konsonanten des Stammes eine geschlossene Silbe bildet. 
Die zweite Silbe hatte im Perf. ursprünglich gleichfalls a; nach der 
Verdünnung desselben zu % hätte in der Tonsilbe regelrecht die 
Dehnung zu e erfolgen sollen. Statt dessen ist jedoch im starken 
Verbum durchweg i (*-r-, aber nicht selten auch defektiv -7-; vergl. 
§ 9 g) eingetreten. Ebenso im Inf. constr. (^tpjJH), im Imperf. und 
Participium (^tpj£ und ^tpj?D, beide Formen synkopiert aus ^tpj?iT u. 
^figrjD; § 23 k). Die regelrechte Dehnung des urspr. i zu e tritt 
im starken Verbum wenigstens im Jussiv und im Impf, consec. ein (s. 
litt ri), sowie im Imperativ der 2. Sing. masc. Qitt. m); zu nj^öjjn, 
njVopB vergl. § 26 p. 

Im Passiv (Hoph'al) wird das Präformativ mit dunklem Vokal b 
gesprochen, während die zweite Silbe charakteristisches ä (in Pausa 
ä) hat, also Perf. ^PjJJJ oder ^öj?JJ, Imperf. ^öj£ (synkopiert aus ^öjpJT) 
oder Vttp;, Part. ^Dj?9 oder ^öjptj (aus ^öprjö); nur der Irfin. absol 
lautet Vtj]jrf. 

Kennzeichen beider Konjugationen sind demnach das H praeform. im Perf. 
Imp. Inf ; im Impf, und Part. Hiph. das Pathach, im Hoph. das ö oder ü unter 
den Präformativen. 

2* Die Bedeutung des HipKU ist zunächst und noch häufiger c 
als bei P^eZ (§ 52 g) die eines Kausativ vom QaZ, z. B. *W Äerat«s- 
jrefceft, üTipfe. herausbringen, -führen, -ziehen; Bhß Äei% sem, UJpÄ. 
heiligen. In die Kategorie des Kausativs gehört auch hier (wie bei 
Pf et) die deklarative Bedeutung, z. B. p^T-ftf /&r gerecht erklären; JpBhtf 
*ww Frevler machen (für schuldig erklären). Wenn Qal bereits tran- 
sitive Bedeutung hat, nimmt Hiph. einen doppelten Accusativ zu sich 
(8. § 117 cc). Von einigen Verbis existieren PL und Hiph. in derselben 
Bedeutung neben einander, z. B. 15$ periit, PL und 2Z?j?7i. perdidit; 
in der Regel ist jedoch nur eine von beiden Konjugationen im Ge- 



78 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

brauch, oder sie weichen in der Bedeutung von einander ab, z. B. 
153 gravem esse, PL ehren, Hiph. zu Ehren bringen, auch beschweren. 
Verba, die im Qäl intransitiv sind, werden im Hiph. einfach transitiv, 
z. B. ntpj sich neigen, Hiph. neigen, beugen. 

h 3. Die Bedeutung des HopKal ist a) zunächst die eines Passivs 1 
vom HipKil, z. B. ^hvfij proiecit, ^^n oder ^tfn proiectus est; \. 
b) zuweilen vertritt Hoph. auch die Stelle eines Passivs vom Qd^ 
wie D|?5 rächen, Hoph. gerächt werden (doch s. u. litt. u). 

i Anm. 1. Das i der 3. Sing. masc. Perf. Hiph. bleibt ausnahmslos auch in 

der 3. fem. (in der Tonsilbe). 

k 2. Der Inf. absol. hat vorwiegend $ere ohne Jod, z. B. Vfttpft Ri 17, 3; 

seltener i — z. B. Tßtfrl Am 9, 8. 

m 3. Im 'Imperativ behauptet sich das i überall in offener Silbe. Dagegen 

erscheint in der 2. Sing. m. das ursprüngliche * zu e gedehnt, z. B. ]D#n mache 
fett, und wird vor Maqqeph zu S e gol, z. B. fcO'JSDH Hi 22, 21. 

n 4. Im Impf Hiph. ist die kürzere Form mit $ere für den Jussiv in der 3. m. 

u. f. und 2. m. Sing, herrschend, z. B. T^IJ /£ mache nicht gross! r\*\y er 
rotte aus! Ebenso nach dem 1 consec, z. B. /"Wl und er teilte Ge 1, 4. (Da- 
gegen behauptet sich i fast stets in der 1. Sing., z. B. Tötfifejl Am 2, 9.) Mit 
a in grosser Pausa "TJllfll Ru 2, 14 (in kleiner P. Ge 49, 4); vor Zischlaut 
z. B. #5*! Ri 6, 19; in kleiner Pausa *)j3*1 KL 3, 5. Vor Maqqeph geht jenes 
#ere in /Sfyo/ über, z. B. 12'pjn*] Ri 19, 4. Im Plur. u. vor Suffixen bleibt 
wiederum i in den Formen ^Bjj^, ^fapri auch im Jussiv und nach 1 consec, 
z. B. Ip^Vpi Ri 18, 22. 

5. Das Fem. des Part, lautet gewöhnlich wie IY13JD Nu 5, 15, in Pausa 

rbstoti Spr 19, 14. 

q 7. Im Impf und Partizip wird das charakteristische H regelmässig nach 

den Präformativen synkopiert, also ^tpp^, /^tppD; dagegen hält es sich im 
Infinitiv nach Präpositionen, z. B. TtppiT?. 

r 8. Hinsichtlich des Tons ist zu merken, dass die Afformativa } und H — im 

Hiph il den Ton nicht haben, auch nicht im Perf. mit Waw consec. Da- 
gegen ist die Pluralendung ]} — (s. § 47 m) stets betont, z. B. plljpö Dt 1, 17. 

S 9. Das Passivum (HopKal) hat in der ersten Silbe neben ö auch ü (7Öpn), 

im starken Verbum seltener im Perf. und Infin., dagegen überwiegend (durch 
den Einfluss des anlautenden D) im Partie. ; z. B. 23tSfrl ; 'SJ/t^n, Impf. ^Bfy 
Part, ybtiq 2 S 20, 21. 

t 10. Der Inf. absol. hat im Hoph'al (wie im Hiph.) in der 2. Silbe $ere: 

/flnn, ri/Dn, IHn. Ein Inf. constr. kommt im starken Verb nicht vor. 

-»»'--IT' - \ » 

U 12. Eine Anzahl von vermeintl. Imperjf. Hoph., zu denen das Perf. u. das 

Hiph. fehlt, sind höchstwahrscheinlich Überreste eines Passivs vom Qal; so 
DRi Iß;, nj?} (von nj? 1 ?), ])T von pn. Vergl. § 52 e. 



§ 54. Hithpa el. 79 

§ 54. 
Hithpael. 

1. Das Hithpael schliesst sich an Fi an, indem es der Stamm- a 
form desselben (qattel, qattal) die Silbe rill vorsetzt. Wie an dem 
präformativen 3 QH) des NipKal, haftet auch an HH der Begriff des 
Reflexiven. 

2. Mit dem n dieser Vorsatzsilbe gehen jedoch, wie auch im b 
Hithpö'el, HithpdUl u. Hithpalpel (§ 55), unter Umständen folgende 
Veränderungen vor: 

a) "Wenn der Stamm mit einem der härteren Zischlaute D, X, tf 
beginnt, so wechseln das n und der Zischlaut ihren Platz (vergl. 
über diese Metathesis § 19 n); zugleich geht dann n nach X in 
den entsprechenden emphatischen Laut & über, also: löfltfn 
sich hüten für lötfnn; bZftÜTJ lästig werden für ^?DnH; pTOSH 
sich rechtfertigen von pT&. 

I) Wenn der Stamm mit einem D- oder T-Laut ("1, Ö, H) beginnt, c 
so assimiliert sich demselben das n des Präformativs (§19 d), 
z. B. l?"3t? sprechend, sich unterredend, fcO^n zermalmt werden, 
*Vtä\ sich reinigen, Koten sicfe verunreinigen; Döfln redlich ver- 
fahren. Ausserdem findet sich Assimilation des n an 2 und D, 
z. B. fcOän weissagen, neben NäjnH; HMfl Spr 26, 26. 

3. Wie der Form, so ist auch der Bedeutung nach Hithpa'el e 
zunächst a) Reflexivum vom Pi'el, z. B. TJKrn sicfe gürten, tshjjnn 
sie/* heiligen. Tritt in diesen Beispielen die Intensivbedeutung nicht 
merklich hervor, so doch anderwärts, z. B. Dj?3fin sic7& rachgierig er- 
weisen (Ni. einfach sic/i rächen), und in den zahlreichen Fällen, wo 
das Hithptfel ausdrückt: sich zu dem machen, was der Stammbegriff 
aussagt, sich in einer gewissen Eigenschaft verhalten, zeigen, dünken, 
stellen. Z. B. b^fln sich gross machen, gross thun; D?nnn sich klug, 
listig beweisen; H^nnn sich krank stellen; "Itttynn sich reich (machen, 

i i.) stellen; tälftTl IS 18, 10: sich heftig nach Art eines Propheten 
geberden, rasen. Zuweilen fällt dann Hithpa. der Bedeutung nach 
mit Qal zusammen und ist neben letzterem im Gebrauch, z. B. ?5N 
trauern, im Qal nur poet., in Prosa Hithpa. 

&) reziprok, wie Niph. § 51 d, z. B. ntnnn sich gegenseitig an- f 
sehen G-e 42, 1; — öfter aber c) zeigt es eine mehr mittelbare 
Rückwirkung auf das Subjekt an, besagend, dass es die Handlung 
an sich oder für sich, in seinem besonderen Interesse vollziehe 
(vergl. Niph. § 51 e); in diesem Falle nimmt dann Hithpa. leicht 



80 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

i 

einen Accusativ zu sich, z. B. p^Bfin Ex 32, 3 sich (etw.) äbreissen, 
ötttenn exuit sibi (vestem), npignn solvit sibi (vincula); TöSH Jos 9, 12 
sich (etw.) als Zehrung mitnehmen; ohne Acc. '«J^nnn wandeln, für 
sich einhergehen (ambulare), W>Bfin sibi intercedere. 

g Nur selten hat es d) passive Bedeutung, z. B. ftSFtätn vergessen i 
werden, indem die Keflexivbedeutung (sich in Vergessenheit bringen) '. 
gänzlich zurückgetreten ist. Vergl. Niph. § 51 f. 

]c Anm. 1. Wie im Fi., so hat sich auch im Hithpa. in der letzten Silbe des • 

Perf. sehr häufig (bei Stämmen, die auf 3, p, D, & ausgehen) das ursprüngl. 
Pathach erhalten (während es analog dem Piel in der gewöhnlichen Form 
zu % verdünnt und dann zu e gedehnt ist), z. B. *)äfc$fin Dt 4, 21 al. ; ebenso 
im Imperf. und Imper., z. B. DSnnfl Pred 7, 16; pttmij 1 K 20, 22. Durchweg 
kehrt im Perf., Imperf, und Imper, des Hithpa el (wie des Hithpoel, Hith- 
pa lel, Hithpalpel, § 55) das urspr. a in Pausa* als Qames wieder, z. B. "(Uffin 
Ps 93, 1 : IBftpnn Jos 3, 5. 

§ 55. 
Seltenere Konjugationen. 

a Die selteneren Konjugationen (§ 39 g) können teils mit Piel, 

teils mit Hiptiil zusammengestellt werden. Zu den enteren gehören 
diejenigen, die durch Vokaldehnung oder durch Wiederholung eines 
oder selbst zweier Stammkonsonanten, überhaupt durch innere Um- 
und Ausbildung des Stammes entstehen; zu den letzteren diejenigen, 
die mit einem Vorsatzkonsonanten (analog dem n des Hiph c il) ge- 
bildet werden. Innerhalb der dem Pi'el analogen Konjugationen 
kommen noch die Passivbildungen mit unterscheidenden Vokalen, 
sowie die Reflexiva mit vorgesetztem HH (nach Analogie des Hith 
pa'd) in Betracht. 

b An Piel schliessen sich (hinsichtlich der Flexion und zum Teil 

der Bedeutung) folgende Konjugationen an: 

1. Poel tetp, pass. Poal ^&1p, reflex. Hithpoel folpnn, Impf, bülp, 
Part. ?tt1pD, Impf, pass, sti\p\ u. s. w. Danach ist im Hebr. das d der ersten 
Silbe überall aus ä getrübt, während sich die Passivbildung einfach durch den 
J.-Laut in zweiter Silbe unterscheidet. Im starken Verbum sind diese Kon- 
jugationen ziemlich selten. 

C Das eigentliche Pdel (im Unterschiede von den entsprechenden Konjuga- 

tionen der Verba JTJJ § 67 1 und V'JJ § 72 m, welche dort das gewöhnliche 
Causativum, Piel, vertreten) bedeutet ein Suchen oder Trachten nach der betr. 
Handlung, namentlich mit feindseliger Tendenz (daher von Ewald als der 
Ziel-stamm, auch der Suche' oder Angriffs-stamm bezeichnet). 

d 2. Pdlel, meist mit Verdünnung des ßzut = Pilel (Pi'lal), A?ttj? und TJÖj?; 

das e in der letzten Silbe geht wiederum auf % und dieses auf ä zurück; Pass» 



§ 56. Quadrilitera. 81 

Ptf lal bbtoD, Beflex. Hithpalel ^Öj2nH; vergl. JJKtf ruhig sein, ]}£) grün 
sein, Pas8. /?ÖK verwelkt sein, sämtlich nur im Perf. vorhanden und ohne eine 
entsprechende Qatform. Häufiger sind diese Bildungen in den Verbis V'JJ, wo 
sie an die Stelle von Pi. und Hithpael treten (§ 72 m). Vergl. auch § 75 kk. 

3. P* K aVal: TttTOp, mit Wiederholung der beiden letzten Stammbuchstaben, e 
von rasch sich wiederholenden Bewegungen gebraucht: irTjnp schnell um- 
gehen, pochen (vom Herzen) Ps 38, 11, von *1HD herumgehen; Pass. "HyjDlJ in 
Gahrung versetzt, erhitzt, gerötet sein HL 16, 16. KL 1, 20. 2, 11. 

4 Pilpel (Pass. Pölpal), mit Verdoppelung der beiden wesentlichen Stamm- f 
konsonanten in Stämmen JTJJ, V'JJ und V 'JJ, z. B. b&ü wälzen, von ^§ = 77$ ; 
feta von V*3, Pa«8. tete ; Beflex. btbbftTl sich einherwälzen. 

§ 56. 
Quadrilittera. 

Über die Entstehung dieser durchaus sekundären Bildungen 
vergl. § 30 p. Den ziemlich zahlreichen Nominibus quadrilitteris stehen 
im Verbum nur wenige Beispiele gegenüber. 

C. Starkes Verbum mit Pronominal-Suffixen *. 

§ 57. 

Der Accusativ des Personalpronomen, welcher von einem Verbum 
activum abhängt, kann 1) durch ein besonderes Wort, die nota 
accusativi M8 (vor Suffix n«, nfc), mit dem Pronominalsuffix ausge- 
drückt werden; z. B. 1fifc büß (er hat ihn getötet); oder 2) durch ein 
blosses Pronomen suffixum, ^H^öjj oder *6$j? (er hat ihn getötet). Das 
Letztere ist das Gewöhnliche (§ 33) und nur von diesem Falle ist 
hier die Rede. — Keines von beiden aber findet statt, wenn der 
Accusativ des Pronomen reflexiv ist; in diesem Falle wird vielmehr 
ein Verbum reflexivum, wie namentlich Niph'al und Hithpa'el (§51 
u. 54), gebraucht, z. B. Vft$nT\ er heiligte sich, nicht ItSfaj?, welches 
nur bedeuten könnte: er heiligte ihn. 

Näher kommen hier zwei Stücke in Betracht: die Gestalt des 
Suffixum selbst (§ 58) und die Gestalt der Verbalform in der Ver- 
bindung mit den Suffixen (§ 59—61). 

1 Die Lehre von den Verbalsuffixen folgt hier im Anschluss an das starke Verbum, 
damit zunächst die Suffix/ormen und die allgemeinen Gesetze ihrer Verbindung mit 
den Verbalformen ersichtlich werden. Dagegen werden die Begeln, welche für die 
Verbindung der Suffixe mit schwachen Verbis in Betracht kommen, bei den einzelnen 
Klassen der schwachen Verba dargestellt werden. 

Gksäwttjs-Kautzsch, kl. hebr. Grammatik. 6 



82 



2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 



a 





§ 58. 




• 


Die Pronominal-Suffixe des Verbs. 




1. Die am Verbum vorkomm enden Pronominal- Suffioc 


:e drücken 


den Accusativ des Pronomen personale aus, und zwar: 




A 


B C 




an vokalisch, endenden 


an konsonantisch endenden 


an konsonantisch endenden 


Formen 


Formen im Perf. 


Formen im Imperf. etc. 


Sing. 1. comm. \i— 


^ (in P. <J4) 


• •* 


mich 


2. m. *[ — 


?I— (P. *|4, auch TJ— ) 


dich 


/• }- 


} — "H— ■ selten ^j— 


}- 




3. m. 1H— , 1 


W-7. 1 ("') 


— 


ihn 


/. ^ 


T 


T 


sie 


PZw. 1. comm. ^J- 1 - 


T 


•• 


uns (nos) 


2. w. DD— 


DD— 


euch(vos) 


/• * 








3. m. DHi, D 


D — (aus DH-^), D— - 


D — (aus 


ÖH-^) eos 


poet. 1D- 1 - 


T 


10- 

•• 




/• i- 


h"> h"* 


1 


eas 



b 2. Dass diese Suffixa mit den entsprechenden Formen des Pro- 
nomen personale (§ 32) zusammenhängen, ist grossenteils an sich 
klar, und nur einige Formen bedürfen einer Erläuterung. 

c Die Suffixa ^, ti, Vi und H (ebenso *J, wenn ihm ein langer 
Vokal in offener Silbe vorangeht) haben niemals den Ton; derselbe 
fällt vielmehr stets auf die ihnen vorangehende Silbe; dagegen sind 
DD und DH immer betont. 

d Bei der 3. Pers. entsteht im Masc. aus Vl-^- nach Ausstossung 
des schwachen Ti durch Kontraktion von a und u häufig ö (§ 23 k), 
gewöhnlich 1, weit seltener ri geschrieben (s. § 7 b). Im Femin. 
sollte das Suffix JJ mit vorhergehendem a nach Analogie von 
ähü H-^, resp. H-^- lauten; statt H-^- wurde jedoch mit Abwerfung 
des Endvokals bloss fl— gesprochen (mit konsonantischem n, daher 
Mappiq; doch findet sich auch die Aufweichung zu H— , s. u. litt. g). 

e 3. Die Mannigfaltigkeit der Formen hat ihren Grund hauptsäch- 
lich darin, dass sie sich nach Massgabe der Form und des Tempus 
des Verbum, an welches sie treten, verschieden modifizieren. Fast 
bei jedem Suffix lassen sich drei Formen unterscheiden: 



i Dn kommt als VerbahufGx nur einmal (Dt 82, 26), IJ (2. fem. Plur.) und ]~r 
(8. fem. Plur.), sowie 1$ (3. fem. Plur.) nirgends vor. 



§ 58. Die Pronominalsuffixe des Verbs. 83 

a) eine konsonantisch anlautende, wie 'O— , tiv^-, 1 (nur nach ?), 
to-^, (DH) D u. s. w. Sie wird an solche Verbalformen angehängt, 
die auf einen Vokal ausgehen, z. B. ^öj?*; irPfl^j? (wofür auch 
mit Verschlingung des n Vl-topJ?, spr. qptaMu und vergl. § 8 m). 

6) eine zweite und dritte mit den sog. Bindevokalen 04-r> ^J-f) / 
für solche Verbalformen, die auf einen Konsonanten ausgehen. 
Und zwar treten die mit dem Bindevokal a an die Formen des 
Perfekt: '•i^OJp, ^^91?» öV*?]J, die mit dem Bindevokal e (seltener 
auch solche mit a) an die Formen des Imperfekt und des 
Imperativ, z. B. tflfoj?*, ü^öß, sowie an den Infinitiv und die 
Participia, sofern beide nicht vielmehr Nominalsuffixe annehmen 
(vergl. § 61 a und h). Zu den Suffixen des Perfekt gehört auch 
1, da es aus }H-^- entstanden ist. Bei *|, D3 dient als Binde- 
laut nur S'wä mobile (entstanden durch Verflüchtigung eines 
ursprünglichen kurzen Vokals): *[— , D5t» z - B. *f?öj? (q*täl e khä), 
oder, wenn der Schlusskonsonant der Verbalform eine Gutturalis 
ist, *|— , z. B. ^n^. In Pausa kehrt der urspr. kurze Vokal 
(ä) als betontes 8 e gol wieder: *J-^-. 

An m. 1. Als seltene Formen bemerke man: Sing. 2. Pers. m. *"D-p Ge 27, 7. g 
1 K 18, 44 etc. ; in der 3. fem. JT-^- ohne Mappiq Ex 2, 3 u. a. 

4. Noch mehr Gewicht und zum Teil beabsichtigte Emphase i 
gewinnt eine Verbalform mit Suffix dadurch, dass sich zwischen der 
Verbalform und dem Suffix an Stelle der blossen Bindevokale eine 
besondere Bindesilbe (an) einschiebt. Da aber diese Silbe stets 
den Ton auf sich hat, so wird ä (ausser in der 1. Sing.) beständig 
zu S € gol gedehnt. Dieses sogen. Nun energicum (minder passend 
iemonstrativum oder epentheticum) findet sich hauptsächlich in Pausal- 
formen des Imperfekts, z. B. ffl^ er wird ihn segnen (Ps 72, 15), 
selten im Perfekt (Dt 24, 13). Weitaus in den meisten Fällen ist 
jedoch dieses Nun dem folgenden Konsonanten (2, 2) assimiliert, 
oder derselbe wird in der Aussprache übergangen (so Ti) und das 
Nun infolgedessen geschärft. So entsteht folgende Beihe von Suffix- 
formen : 

1. Pers. ^, <K- (für ^, ^); ^ 

2. Pers. J[-r ™d (nur orthogr. verschieden) HS-^. 

3. Pers. «4 (für tftt— ); fem. n^ für m~; 
[1. Fürs. Plur. ti-^- (für Üfc-)]. 

Bei den übrigen Personen kommt Nun energ. nicht vor. 



6 ! 



1 

I 

84 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. \ 



§ ö9 - r: 

Perfectum mit Pronominal-Suffixen. 

a 1. Die Endungen (Afformativa) des Perfekt haben in der Ver- 
bindung mit Pronominal-Suffixen zum Teil eine etwas andere Ge- - 
stalt als gewöhnlich. Nämlich: ' 

a) in der 3. Sing. fem. die ursprüngliche Femininendung i\— oder 
oder H — für n — : 

T T ' 

b) 2. Sing. masc. neben fl auch P\, woran sich unmittelbar der 
Bindevokal anschliesst; doch tritt dies deutlich nur bei '»}— 
hervor. 

c) 2. Sing. fem. V?, ursprüngliche Form für fl Diese Form ist 
von der ersten Person nur durch den Zusammenhang zu unter- 
scheiden. 

d) 2. Flur. masc. \Pi für DJJ, welcher Wechsel sich aus dem arab. 

antum, qataltum, aram. ^r\fc?, ßft^QI? ^ ^ e ^ r - D $$> ü*? 1 ??!? er " 
klärt. Das Fem. ]$&$ kommt nirgends mit Suffixen vor; ver- 
mutlich lautete es ebenso wie das Masculinum. 

b Wir stellen zuerst die Formen des Perfekt HipJiU auf, wie sie 
in Verbindung mit Suffixen lauten, weil dort im Stamme selbst, 
abgesehen von der Betonung (s. litt, c), keine weiteren Verände- 
rungen stattfinden: 

Sing. Flur. 

3. m. ^öpn 3. c £npj?n 

3. /. nViijpn 

2. m. r6ei?n, rfoppn 2. m. tf6öj?ri 

2. /. v6&i?n, aWjpn 

l. c. ^ö|?n ' l. c. ühtäßTj 

Der Anfänger mag zunächst die Verbindung der Suffixa mit diesen HipKil- 
formen einüben und dann zur Verknüpfung derselben mit dem Perf. Qal über- 
gehen (s. litt. d). 

c 2. Die Anhängung des Suffixes bewirkt in den meisten Fällen 
ein Fortrücken des Tones nach dem Ende zu, da er sonst z. T. auf 
die drittletzte Silbe fiele; bei den sogen, schweren Suffixen (siehe 
litt, e) geht der Ton sogar auf das Suffix selbst über. Die Rück- ^ 
sieht auf den Ton hat nun besonders im Perfekt Qal gewisse Vokal- £ 
Veränderungen zur Folge , indem a) das Qames der ersten Silbe, » 
weil es nicht mehr vor dem Tone steht, durchweg verflüchtigt wird; ^ 
b) das urspr. Fathach der zweiten Silbe, welches in der 3. Sing. fem. 
und der 3. Plur. verflüchtigt war, nunmehr wieder hervortritt, und 



§ 60. Imperfectum mit Pronominal-Suffixen. 85 

zwar (in offener Silbe vor dem Tone) zu Qame$ gedehnt; ebenso 
urspr. % (wie schon in der 3. Sing. m. ohne Suffix) zu e gedehnt, 
z. B. *pl7JK 1 S 18, 22. Spr 19, 7. 

Die Formen des Perf. Qal gestalten sich danach so: d 

Sing. Flur. 

3. m. b\f\> 3. c. £»!? 

3. /. rtop (nfcpi »«■ g) 

2. m. $©!? ( n ^i?» litt - h ) 2 - m - V^W 

2. /. *fo?j? 

1. c. ^öjj 1. c. ti^Oj? 

Die Verbindung dieser Formen mit sämtlichen Suffixen zeigt das 
Paradigma C. Dasselbe lehrt auch, wie das $ere im Perfekt Pi'el 
teils in S e göl teils in & e wa mobile übergeht. 

Anm. 1. Die Suffixa der 2. und 3. Person des Plural, D2 und DH, werden, e 
weil sie konsonantischen Auslaut und dazu beständig den Ton haben, als 
schwere Suffixe {Suffixa gravia) von den übrigen (leichten S.) unterschieden. 
Vergl. die Verbindung derselben (und der entsprechenden Femininformen p 
u. JH) mit dem Nomen § 91. 

2. In der 3. Sing. masc. wird ^H ?ttj? meist zusammengezogen injDttjJ nach f 
§ 23 k; ebenso in der 2. Sing, masc. ^nJTODjJ in IfiTttjJ. 

3. Die 3. Sing. fem. JY2ÖJ5 (= "JÖjJ) hat die doppelte Eigentümlichkeit, g 
dass ä) die Endung afÄ durchgängig den Ton auf sich zieht und dabei die 
Suffixa, welche für sich eine Silbe ausmachen CO, 5J, ^H, ij, fä), ohne Binde- 
vokal annimmt, gegen die allgemeine Regel § 58 f ; b) vor den übrigen Suffixen 
zwar der Bindevokal angenommen, aber der Ton auf Paenultima zurückge- 
zogen wird, so dass sie mit verkürzten Vokalen lauten 1J— — -, D— — -, z. B. 
Tjri^H« sie liebt dich Ru 4, 15; Dfib}? sie hat sie gestohlen Ge 31, 32. 

4 Bei der 2. Sing. masc. liegt meist die Form fivtjjp zu Grunde, und die h 
Suffixa haben daher keinen Bindevokal, z. B. ttfl^nS toflrtöt du hast uns ver* 

" ' AT I " I T I - t 

worfen, hast uns zerstreut Ps 60, 3; nur mit Suff, der 1. Sing, lautet die Form 
•Ol^ptpp, z. B. "OrnpH Ps 139, 1, dagegen in Pausa mit Qames, z. B. 'OM-? 
Ps'22,2. 

§ 60. 

Imperfectum mit Pronominal-Suffixen. 

In den Formen des Imperfekt Qal, welche keine Afformative a 
haben, verflüchtigt sich der Vokal ö der zweiten Silbe meist zu e 
(einfachem S e wa mob.\ bisweilen zu ° (— ); vor *|— , D5-7- aber 
wird er zu ö (Qames-chatuph) verkürzt, z. B. spöts^. (in Pausa jedoch 
ftDBh oder $)t}& mit Nun energ., s. § 58 i), Dyfftp. u. s. w. Statt 
, i$?^l?fl steht vor Suffixen &tpj?J-\ als 2. u. 3. fem. Plur. 

j Anm. 1. Die Verba mit a in der zweiten Silbe des Imperf. (u. Imper.) Qal C 

(wohin namentlich die Verba tertiae und mediae guttur. gehören, § 64 u. 



86 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

§ 65) verflüchtigen im Imperf. (wie auch im Imper., s. § 61 g) das Pathach in 
der Regel nicht vor Suffixen; vielmehr wird dasselbe, da es nun in offene Silbe 
vor dem Tone zu stehen kommt, zu Qames gedehnt, z. B. ^jfi^'Ü» DD 7^1 
Jos 8, 3; ^n«^ Ps 145, 18. •-.,.--.. - 

d 2. Ausnahmsweise, jedoch nicht selten, kommen am Imperfekt auch Suffixa 

mit dem Bindevokal a vor, z. B. ^jJSlfl Ge 19, 19. 

f 4. Im PL, Po elf Pdlel wird das §ere der letzten Silbe zu S*wa verflüchtigt, 

wie 5 im Qal; vor den Suffixen »|— u. DS-r - verkürzt es sich dagegen zu S e golj 
z. B. SjSäj^ Dt 30, 4 (bei schliessender Gutt. jedoch *jr$tfK Ge 32, 27); 
seltener ist die Zuspitzung zu Chireq, z. B. D23&$K Hi 16, 5. 

g 5. Im Hiph. bleibt das lange ?, z. B. "04^37Pl Hi 10, 11 (nach Waw consec. 

häufig defektiv geschrieben: Dtf?^] Ge 3, 21 u. ö\). 

§61. 

Infinitiv, Imperativ und Partizip mit Pronominal-Suffixen. 

a 1. Der Infinitivus constr. eines Verbum activum kann mit einem 
Accusativ konstruiert werden und daher auch ein Verbalsuffix (d. h. 
den Accus, des Personalpronomen) zu sich nehmen. Doch finden 
sich im A. T. zweifellose Beispiele dieser Art nur von Infinitiven 
mit dem Verbalsuffix der 1. Sing. (z. B. "Oflpyf? mich zu suchen Jer 
37, 7). In der Eegel nimmt der Infin. (als Nomen) Nominälsuffuce 
(im Genetiv) zu sich, z. B. 'HriJJ mein Vorübergehen; 1D^D sein Herr- 
schen etc. Der Inf. Qal lautet dann gewöhnlich wie qötl, mit Wieder- 
kehr des kurzen Vokals unter dem ersten Stammkonsonanten. 
Die so entstehende Silbe ist in der Eegel eine lose geschlossene, 
z. B. "Dnpa bei seinem Schreiben Jer 45, 1 (nicht Mth-bd] doch vergL 
auch Fälle wie ^DH Ge 19, 21. Auch vor *[— , DD— tritt fester 
Silbenschluss ein, z. B. sjBDija Ex 23, 16 [dag. in Pausa «JJTüfr Ge 
27, 42], falls sich nicht der Vokal in der zweiten Silbe behauptet; 
s. litt. d). Vergl. zu der Form ^bjp überhaupt die nahe verwandten 
Nomina der Form ^DjJ (vor Suffix ' tejj oder tej?) § 84 a, 1 ; § 93 q. 

J Anm. 1. Bisweilen lautet auch der Infin. solcher Verba, die im Imperf. 

Qal in letzter Silbe ö haben, vor Suff, nach [der Form qifl, z. B. D1DID Am 2, 6. 

^ 2. Abweichend von der Analogie der entsprechenden Nomina finden sich 

vor den Suff. *[— , DD-p auch Formen, wie 5J*?5« dein Essen Ge 2, 17; tütafcj 
Ge 3, 5 (also mit derselben Verkürzung des ö, wie im Imperf.; s. § 60). 

/ 2. Die Hauptform des Imperativ Qal vor Suffixen (^ÖjJ) beruht 
wohl auf der Wiederkehr des urspr. kurzen Vokals der ersten Silbe 
(Grundf. qütül). Auch im Imper. steht 6 in lose geschlossener Silbe, 
z. B. Dana Mth e bhem (nicht Jcöth-bem) u. s. w. — Die im Paradigma 
nicht aufgeführten Formen ^?]?> ^W bleiben unverändert. Statt 
n^öp steht die Maskulinform ^ö]?, wie im Imperfekt. 



§ 62. Verba mit Gutturalen. 87 

In den Verbis, welche den Imper. mit a bilden, wie rh# (wozn g 
namentlich die Verla mediae und tertiae gutturalis gehören, § 64 
und 65), bleibt dieses a bei der Verbindung mit Pronominalsuffixen 
an seiner Stelle, wird aber natürlich (in offener Silbe) zu Qame§ ge- 
dehnt (ganz wie bei den Imperfectis Qal auf a, § 60 c), z. B. 'On^Bf 
sende mich Jes 6, 8, WytiVf Ge 23, 8. — Im Imper. Hiph. verbindet 
sich mit den Suffixen nicht die Form der 2. Sing. masc. ^ö]?H, son- 
dern Vtojjn (mit % weil in offener Silbe; vergl. § 60g), z. B. Vli^H 
Iringe ihn dar Mal 1, 8. 

3. Wie die Infinitive können auch die Participia sowohl mit h 
Verbal-, als mit Nominalsuffixen verbunden werden; s. darüber 
§ 116, 3. In beiden Fällen verkürzen oder verflüchtigen die Parti- 
cvpia ihre Vokale vor den Suffixen nach Massgabe der betreffenden 
Nominalformen, z. B. von der Form btip: Wh, 1ö1h u. 8. w.; dagegen 
vor Snua mobile *p$\ u. s. w.; bei mittlerer Gruttur. jedoch 0*?$) *&$}, 
bei tert. guttur. 5[fcnä Jes 43, 1, aber ^nbW vergl. § 65 d; von büfä: 
'tysgO; vor &Hva teils wie *fl$Q Jes 48, 17, teils wie DDSDKtt 52, 12. 

Verba mit Gutturalen. 

§ 62. 

Die Verba, in denen einer der drei Stammkonsonanten eine 
Gutturalis ist, weichen in ihrer Flexion vom gewöhnlichen starken 
Verbum nach Massgabe der allgemeinen Kegeln § 22 ab. Diese 
Abweichungen alterieren nirgends den Konsonantenbestand des 
Stammes, und es ist somit richtiger, die Verba gutturalia als eine 
Abteilung des starken Verbum zu betrachten: höchstens könnte das 
völlige Aufgeben der Verdoppelung bei einem Teil der Verba med. 
gutt (sowie im Lnperf. Niph. bei den primae gutt.) als eine wirk- 
liche Schwäche bezeichnet werden (§ 63 h. 64 e). Anderseits hat 
sich in den gutturalischen Stämmen einiges Ursprüngliche erhalten, 
welches in dem gewöhnlichen starken Verbum entartet ist (z. B. 
das ä der ersten Silbe im Imperf. Qal: IblT, während sonst die Ver- 
dünnung zu % eingetreten ist: ^bj?*). — N und n kommen hier nur 
als wirkliche Konsonanten in Betracht, nicht als Vokalbuchstaben, 
wie M in einem Teile der Verba K"S § 68 und meist in den »"b 
§ 74. In allen diesen Fällen ist jedoch N wenigstens ursprünglich 
voller Konsonant, während n in den Verbis H"^ von Haus aus nur als 
Vokalbuchstabe dient; vergl. § 75. Wirklich konsonantisches H ist 
am Wortende durch Mappiq kenntlich. — Auch 1 nimmt nach 
§ 22, 5 an einigen Eigentümlichkeiten der Verba gutt. teil. Im 



88 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

i 

Folgenden sind zur bequemeren Übersicht die Fälle unterschieden* • 
wo die Gutturalis erster, zweiter oder dritter Stammkonsonant ist 
(Vergl. die Paradigmen D. E. F., in welchen nur die ganz regel- 
mässigen Konjugationen ausgelassen sind.) 

§ 63. 

Yerba primae gutturalis, z. B. 1DJ? stehen. 

a Die Abweichungen vom gewöhnlichen starken Verbum lassen 
sich hier auf folgende Fälle zurückführen: 

1. Statt des einfachen &wa mobile erhält die anlautende Guttu- 
ralis 8 e wa compositum (Chateph, § 10 f. § 22 1). So entsprechen den 
Formen ^bJJ (Inf.) und DFfröJ? (2. Flur. masc. Perf.) die Formen Tbj|, 
to*J essen, DFtttMJ, DPßfön von pgn geneigt sein ; der Form 1^ö]J z. B. 
itefcj (und so immer mit anlautendem — vor Suffix für ursprüng- 
liches ä, nach § 22 o). 

b 2. Wenn vor die anlautende Gutturalis ein Präformativ tritt, 
können beide entweder eine geschlossene Silbe bilden oder der 
Vokal des Präformativs klingt als Chateph unter der Gutturalis 
nach. Ist der Vokal des Präformativs ursprünglich a, so lässt sich 
wiederum eine doppelte Bildung unterscheiden, je nachdem dieses 
a sich behauptet oder die Verdünnung desselben (zu %) zu Grunde liegt. 

c Beispiele: a) für festen Silbenschluss nach dem ursprüngl. Vokal 
des Präformativs (sämtlich mit ö in zweiter Silbe; vergl. dagegen 
litt, e!): nblT, bbW, nWTP, *|Wp, u. s. w. (und so meist bei an- 
lautendem n im Impf. Qal, bisweilen neben Formen mit Nachschlag 
des ä als Chateph, z. B. afeftv u. s. w.); ebenso im Imperf. JSiph. 
TDrP u. s. w. 

d b) für losen Silbenschluss (Nachschlag eines Chateph) nach dem 

ursprünglichen Vokal: Etor£, D'fyT, 1bj£, Dhrv (und so fast stets bei 
V und n im Impf. Qal \l IsipKil; TÖJttj, *JD5£ im HopKal). 

e Das aus ä verdünnte i des Präformativs geht nach § 22 i vor 

der Gutturalis fast immer in S e gol über (vergl. jedoch litt, q); 
dieses S e gol wiederum erscheint teils c) in geschlossener Silbe, z. B. 
BtelT, 1p)T, "10JP, DEteP (sämtlich mit ä in zweiter Silbe, analog den 
Lnperfectis der JTJJ mit urspr. I in erster u. ä in zweiter Silbe § 67 p); 
im Niph. z. B. ^grü, im Hiph. TDJIH u. s. w., teils d) in lose ge- 
schlossener Silbe (mit Nachschlag von Chateph- S e gol), z. B. *)bK?, 
rpW, y%l im lmperf. Qal; TOH im Hiph., T8JJ im NipVal. 

J Anm. Im Einzelnen ist zu obigen Beispielen noch Folgendes zu bemerken: 

1) Die Formen mit festem Silbenschluss (sogen, harte Verbindung) kommen 



§ 63. Yerba primae gutturalis. 89 

häufig in demselben Verbum neben Formen mit losem Silbenschluss (der sogen, 
weichen Verbindung) vor. 2) In der 1. Sing. Impf, Qal erhält das Praform. 
M beständig S*gol, sei es in fest oder lose geschlossener Silbe, z. B. BftTjK, 
IDHfcJ (in P.) u. s. w. Kohortativformen, wie njTTJfcJ Ge 27, 41, erklären sich 
aus dem unter 3) Bemerkten. 3) Das Fortrücken des Tones nach dem Ende 
hin zieht häufig einen Übergang des Pathach des Präformativs in S*gol und 
umgekehrt nach sich, z. B. H&J^, aber HTlfcTJi in 3. Sing, fem.; *)bft£, aber 
^DKA; *P9S?3' aber mit Waw consec. rnÖJJil^ u. s. w.; ebenso nipnjl Ge 8, 3 
als Plur. zu ^ÖrPl, vergl. Ge 11, 8, und so meist mit Übergang der schwereren 
Chateph'S*gol~Gr]xpj)e ( w ) in die leichtere Chateph-Pathach-Gra^e, wenn 
der Ton um eine Stelle weiter nach hinten rückt. 

3. Wenn in Formen, wie IbJP, TögJ, der Vokal der letzten g 
Silbe infolge des Hinzutretens eines Afformativs 0, ^-, H— ) oder 
Suffixes zu ßlHua mobile verflüchtigt wird, so geht das &wa com- 
positum der Gutturalis in den entsprechenden kurzen Vokal über, 
z.B. IbW, Plur. rttfgl (jct'm'dü als Äquivalent für jctm'dü): nntJJJ 
sie ist verlassen. Auch in diesen Formen findet sich jedoch häufig 
die härtere Verbindung, z. B. ^?rp sie pfänden (vergl. im Sing, fellß 
neben tan;) ; *p}IT (neben *pt(T) sie sind stark Vergl. § 22 m. § 28 c. 

4. Im Inf., Imp. u. Impf. Niph., wo der erste Stammkonsonant h 
verdoppelt werden sollte (^ö|?n, ^ÖJ^.), unterbleibt die Verdoppelung 
stets, und der Vokal des Präformativs wird in Sere verlängert: 1DJ£ 
für fi"ämed u. 8. w. Vergl. § 22, 1. 

Anmerkungen. 

I. Zu Qal. 

1. Bei den Verbis K"Ö hat der Inf. constr. und Imper. im Anlaut Chateph* % 
S'gol nach § 22 o; z. B. *tfK gürte, DHfcJ liebe, ThK ergreife; ÄK essen; Infin. 
mit Präfix TflK/, %*$•» '^ö?' Daneben kommt jedoch bisweilen Chateph- 
Pathaeh vor, z. B. Inf'fa» 1 K 6, 6, tit»T\ to$3 Nu 26, 10 (vor Suffix ^DfcJ, 
D37DM § 61 d) u. s. w., überall in enger Verbindung. Mit festem Silbenschluss 
nach 5 z. 3. fl1Dr6 Jes 30, 2. 

Ganz abnorm ist '•RTinn ^ ^, 9. 11. 13. Zu erwarten wäre (im Per f. k 
Qal) '•JTp^jnn. Da nun das Qames unter H zwischen Ton und Gegenton natur- 
gemäss noch weniger betont war, als in "W^n ohne H interr., so wurde es 
verflüchtigt, und zwar zu t , um so das (gleichfalls wie o gesprochene) QatneQ 
wenigstens in verkürzter Gestalt nachklingen zu lassen. Das S e gol des T\ interr. 
erklärt sich in jedem Falle aus § 100 n (vergl. dieselbe Erscheinung bei dem 
Artikel, z. B. in D^Bhnrj, § 35 k). " 

2. Die oben unter No. 2 erwähnte Aussprache der Imperfecta auf ä mit m 
S'gol des Präformativs in fest geschlossener Silbe (z. B. ^JIT, DSrP) weicht 
bei den Verbis, die zugleich T\"/ sind, in der Regel der sogen, weichen Ver- 
bindung, z. B. HUT, H-fnj. u. s. w. Auch im starken Verb findet sich z. B. pVV) 
neben pjfl J ; vergl! auch ^hjpjW Ge 27, 36 (so Ben-Ascher ; dag. Ben Naf tali 'pJ£Y)" 



90 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

II. Zu Hiptiil und Hoptial. 

3. Der oben No. 2, Anm. 3 erwähnte Übergang von — — — in _. tritt 

im Per f. Hiph. besonders dann ein, wenn das Waw consecutivum vorgesetzt 
und infolgedessen der Ton auf das Afformativ fortgerückt wird, z. B. JjnDJjTl, 
dagegen JJnMRJJ; ^133$» dagegen WatfiU 

HI. iTH und iTH. 

TT TT 

Q 5. In den Verbis HTI sein und SIT! leben ist die Gutturalis bei der Ver- 

X. TT TT 

bindung mit Präformativen fast stets ohne Einfluss, also Impf, Qal rP!T und 
iTIV, Niph. njni; nur im Per f. Hiph. fljnn (2. Plur. DJVJTjni Jos 2, 13,' selbst 
ohne Waw consec. Ri 8, 19). Im Anlaut hat H für JSPwä mdb. stets Chafeph- 
S'gol: Tiyri, nVn, Dni^ 1 S 25, 7, Dm*! (ausgen. *H sei! fem. Ge 24, 60). 
Von TVT} lautet der Imper. in der 2. Sing. fem. ^JTJ Jc&e/ Ez 16, 6, der Infin. 
mit Suff. DfiPn Jos 5, 8. Nach den Präfixen 1, 2, ?> f > 9 (= 19) erhalten H 
und H einfaches S e wa (§ 28 b) und das Präfix t, wie sonst vor starken Kon- 
sonanten mit S e wa, also im Perf. Qal DJVVtt, Imper. VH}, 2h/ 1 . JYPn^, lYPiTä 
u. s. w. (vergl. § 16 f, e). Eine Ausnahme bilden nur die 2. Sing. masc. des 
Imper. nach Waw: iTm Ge 12, 2 al., iTfll Ge 20, 7. 

§ 64. 

Yerba mediae gutturalis, z. B. öntf schlachten. 

a Die unbedeutenden Abweichungen von der gewöhnlichen Bil- 
dung beschränken sich vorzüglich auf Folgendes 1 : 

1. Wo die Gutturalis im Silbenanlaut mit einfachem &wa stehen 
sollte, erhält sie notwendig Chateph, und zwar fast stets Chateph- 
Pathach, z. B. Perf. teHtf, Impf. W$\, Imp. Ni. tontfn. Im Imper. 
Qal tritt vor den Afformativen % und ü in der ersten Silbe das ur- 
sprüngliche Pathach wieder ein, mit Nachschlag eines Chateph-IhthacJi, 
weil die Silbe nur lose geschlossen ist, also '■j???, }pjy u. s. w.; in 
OH« hat die Vorliebe des N für S e gol den Übergang von ä in e her- 
beigeführt. 

b 2. Da die Vorliebe der Gutturalen für den J.-Laut weniger auf 
den nachfolgenden, als den vorhergehenden Vokal einwirkt, so er- 
hält sich nach mittlerer Gutturalis nicht bloss das Choletn im Inf. 
Qal, und zwar sowohl im constr. öh#, wie im absol. ölffltf, sondern 
meistens auch das Sere im Impf. Ni. und Pi, z. B. ürh\ er kämpfl, 
üny er tröstet, und selbst das schwächere S e göl nach Waw consecut 
in Formen, wie DJI^I, DJjfej-tt. Nur im Imper. und Impf Qal erhält 



i Hoptial, weches im Paradigma nicht mit aufgeführt ist, folgt der Analogie des 
Qal; Hiptiil ist regulär. 



§ 65. Verba tertiae gutturalis. 91 

die letzte Silbe durch den Einfluss der Gutturalis meistens Pathach, 
auch in Verbis transitivis, z. B. öHtf, öHt^.; pJN, pJW; ins, inT; 
mit Suff, (nach § 60 c): Imp. ^O?, ^#» ^wp/7 ^^V 

3. Im Pi., Pw. und Hithpa. kann Da^. /orte im mittleren Stamm- d 
konsonanten nicht stehen; in der Mehrzahl von Beispielen, nament- 
lich vor H, n, y, bleibt jedoch der vorhergehende Vokal kurz (die 
G-utturalis ist somit wenigstens als virtuell verdoppelt zu betrachten, 
vergl. § 22 c). vZ. B. Pi. pnfc, £nj, VHjni, jm (doch vergl. auch "TU*; 
J-bn^)» Inf. pnfcf, Pw. prn ; Hithpa. Perf u. Imper. VinöH etc., in Pawsa 
(nach § 22 c ; 27 q ; 54 k) niöH ; DnjlV. 

Die völlige Aufhebung der Verdoppelung und somit die Dehnung e 
des vorhergehenden Vokals erfolgt nur vor 1 beständig, z. B. ^? 
(Pausa TO), Impf. yo,\, -P^aZ TÖ5 vor ** findet sie sich regelmässig 
in den Stämmen 1$5, b»Z, JK1J, "1KB und im Hithpa" el von tf*C, H*n 
u. nKtf ; dagegen ist K virtuell verdoppelt in den Perfectis *)fcO ehe- 
brechen, pfcO verachten, *lfcO verabscheuen. 

Anm. 2. Im Pi. u. Hithpa. gestattet nicht selten die Dehnung des Vokals g 
vor der Gutturalis, dass der Ton auf die Paenultima zurückgezogen, und in- 
folgedessen das Sere der letzten Silbe zu S e gol verkürzt wird. So a) vor 
einsilbigen "Wörtern, nach § 29 e, z. B. Üüf JTJy? um daselbst zu dienen, 
b) nach Waw consec., z. B. ^ph*! und er segnete, Bh3*l und er vertrieb. 

§ 65. 

Yerba tertiae gutturalis, z. B. rfoö senden *. 

1. Nach Massgabe von § 22, 2 treten hier für den Fall, dass a 
die letzte Silbe einen der Gutturalis heterogenen Vokal hat (d. h. 
nicht -ä.-Laut), zwei Möglichkeiten ein: entweder halt sich der nor- 
male Vokal und die Gutturalis bekommt dann Pathach furtivum, 
oder er wird durch Pathach (in Pausa Qames) verdrängt. Näher ist 
'• zu bemerken: 

j a) Die unwandelbaren Vokale ' L - r , 1, * (§ 25 b) halten sich auch 
i hier stets; mithin lautet der Inf. absol. Qal ni^, Part. Pass. 
rflbti, Hiph. n^H, Impf O^tth, Part. otyft}. Ebenso erhält sich 
fast beständig das minder feste ö im Inf. constr. T??$. Von 
Beispielen des Inf. mit Suffixen vergl. irpM; IJ^M; njjrn*?. 
b) Das Imperfekt und der Imper. Qal zeigen fast überall ä in zweiter & 
Silbe, z. T. wohl erst durch den Einfluss der Gutturalis (für ton- 

1 Selbstverständlich gehören hierher auch die Yerba TV'b mit konsonani n, z. B. 
*3| hoch sein, ?l£R staunen, nn& (nur im Hithpalp,) zaudern. 



92 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Starkes Verbum. 

langes ö, urspr. ü), z. T. von Haus aus, also rf?^., Thti u. s. w.; 
mit Suff, ^fofofh, ^n^, s. § 60 c. 

c c) Wo die letzte Silbe Sere haben sollte, existieren zum Teil beide 
Formen (mit e a und mit ä) neben einander; über die Wahl der 
einen oder anderen entscheiden die gerade obwaltenden Ver- 
hältnisse der Betonung, nämlich: 

d An m. 1. Im Status absol. des Partizip. Qal, Piel und Hithpa. sind die 

Formen rf?y (mit Suff. '■rfpW, aber ^jW), llWö (mit Suff. ^r\)&Q) und 
255t^p ausschliesslich herrschend; dagegen bewirkt die engere Verbindung 
im Stat. constr. Part, Qal die straffere Aussprache Trftl, z. B. J^h Jes 42, 5 
(vom Part. Piel findet sich kein Beispiel eines Status constr.), ebenso im Part. 
Pu. yriö Ez 45, 2. 

e 2. Ebenso steht im Impf, und Inf. Niph., im Per f., Inf. und Impf. Pi, die 

(höchstwahrsch. ursprünglichere) Form mit ä gewöhnlich im Kontext des 
Satzes, die vollere Form mit e a dagegen in Pausa, vergl. z. B. JH^ Nu 27, 4, 
mit jnr 36, 3; yh% verschlingen Hab 1, 13, mit yh% KL 2, 8. Der Inf. absol. 
Piel lautet H W, der Jn/". cowstfr. dagegen ausserhalb der Pausa ftygf. 

f 3. In der 2. Sing. masc. des Jtw|>cr., sowie in den mit der Gutturalis schliessen- 

den Formen des Jussiv und Imperf. consec. des Hipliil findet sich nur a, z. B. 
n?!jn beglücke, nttllP er Jasse vertrauen, HD^I und er Wess sprossen. — Im 
Jw/". absol. bleibt £ere, z. B. HSlitf Aocä twacÄen. 

<7 2, Da wo die Gutturalis mit 8 e iva quiescens im Silbenschluss 
steht, bleibt (abgesehen von der Verbindung mit Suffixen) die ge- 
wöhnliche starke Bildung, z. B. J?r$tf, *$($&. Nur in der 2. Sing, 
fem. des Perfekt tritt an die Stelle des $ e wa ein Hilfs-PaiÄocA, 
z. B. finätf du vergassest. 

h Anna. Die sogen, weichere Verbindung mit S e wa compositum findet sich 

nur in der 1. Plur. Per f. mit Suffixen, weil in derartigen Formen der Ton um 
eine Stelle weiter nach hinten gerückt ist ; z. B. •pSjPP wir kennen dich Hos 
8, 2. Vor den Suffixen. *|, D2 hat die Guttur. notwendig _., z. B. in/tfite$ ich 
will dich senden 1 S 16, 1; ^jÄM Ge 31, 27; *ISpötf*5 Jer 18, 2. 

Über die schwachen Verba K"? s. insbesondere § 74. 



II. DAS SCHWACHE VERBUM i. 

§ 66. 

Verba primae rad. Nun Q"S), z. B. #3} sich nahen. 

a Die Schwäche des anlautenden Nun bestellt vor allem darin, 
dass es in einem Teile dieser Verba im Inf. eonstr. und Imper. der 
Aphaeresis unterliegt (vergl. § 19 h). Dagegen kann die Assimi- 
lation des Nun (s. u.) nicht eigentlich als Schwäche betrachtet wer- 

* Vergl. die Übersicht § 41. 



§ 66. Verba primae rad. Nun. 93 

den, da trotz derselben die Dreilautigkeit des Stammes (durch die 
Verdoppelung des zweiten Konsonanten) gewahrt bleibt. Im Ein- 
zelnen ist zu merken: 

1. Die Aphaeresis des Nun a) im Inf. constr. Dieselbe tritt nur b 
(jedoch nicht notwendig) bei solchen Verbis ein, die im Imperf. in 
zweiter Silbe a haben. So vom Stamme #Jß: Imperf. #8^., Inf eig. 
#8., aber stets durch T\ femin. zu der S c golatform fi#| erweitert; mit 
Suff. 1fl#| Ge 33, 3; ferner bei der Konkurrenz einer Gutturalis Jtt} 
berühren, Impf. JJ81> Inf T\yi (neben JJlß s. u.); JJöJ pflamen, Inf 
n#b (neben }te}> s. u.; über das Verbum ]fi{ geben s. insbes. litt, h 
und i). Dagegen unterbleibt die Aphaeresis bei den Verbis, die im 
Imperf. ö haben, z. B. te$ fallen, Imperf. *?&1, Inf bbl, mit Suff. I^öj 
neben I^W; "fa 1 ? Nu 6, 2 al.; ausserdem vergl. Jg^ Ge 20, 6 al.; mit 
Suff. IJttiä Lv'lö, 23. 

6) Im Imper. Hier findet sich überall die "Wegwerfung des Nun c 
bei den Verbis, die im Imperf. a haben, z. B. #3J, Imper. #8 (öfter 
mit paragog. ä n# j), PJwr. *#3 u. s. w. Dagegen unterbleibt auch hier 
die Aphaeresis stets bei den Verbis, die im Imperf ö haben, z. B. 
ttt, phi u. s. w. 

* 2. "Wo das -Afow infolge des Vortretens eines Präformativs an d 
das Ende der Silbe zu stehen kommt, assimiliert es sich leicht dem 
zweiten Stammkonsonanten (§ 19, 2); so im Imperf. Qal, z. B. b& 
für finpöl, er wird fallen; #81 für jingaä; ]JJ1 ivocjinten, er wird geben; 
vergl. über dieses einzige Beispiel eines Imperf. mit urspr. i in zweiter 
Silbe litt, h) ; ferner im Perf. Niph. #84 für ningaS, im ganzen iEpft. 
(#»89 u. 5. w.) und Hoph. (welches hier, in geschärfter Silbe, stets 

j Qibibus hat, vergl. § 9 n) #8H. 

Alle übrigen Formen sind durchaus regulär, z. B. Perf., Inf. 

j. dbsöl. und Part. Qal, ganz Pi., Pu. u. s. w. 

I Im Paradigma £T sind nur die von der gewöhnlichen Bildung 

abweichenden Konjugationen aufgeführt. 

Das Kennzeichen dieser Verba ist in allen Formen mit Präformativ das e 
DageS nach demselben im zweiten Stammkonsonanten. Doch finden sich solche 
Formen auch bei gewissen Verbis V 'Ö (§ 71) und selbst JTy (§ 67). Der Inf. 
r\#| und der Imp. #8, auch "#| (Ge 19, 9) .und ]fl, berühren sich mit den ent- 
sprechenden Formen der Verba V'Ö (§ 69). — Über nj5l, HJ2 und AH]? von fljj? 
nehmen s. litt. g. — Bei W\f\ (Imperf. Niph. von D}p) und ähnlichen Formen 
der Verba V'JJ (§ 72) zeigt in der Regel die P/eweschreibung des ö, dass man 
nicht an ein Imperf. Qal von Dj?2 u. s. w. zu denken habe. 

Anm. 1. Verhältnismässig selten unterbleibt die Assimilation des Nim vor f 
festen Konsonanten, z. B. *HDJ, Impf. *to2\ Jer 3, 5 (sonst "fe'!) ; ferner von 
*ß$J immer in der Pausalform FÄJ1 (ausser der Pawsa VEP Spr 20, 28) ; ebenso 



94 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

steht Jes 29, 1 u. a. die Beibehaltung des Nun überall mit der Pausa in Zu- 
sammenhang. Dagegen unterbleibt die Assimilation in der Regel bei allen 
Verbis, deren zweiter Stammkonsonant eine Gutturalis ist, z. B. /Pl^\ er wird 
besitzen : selten sind hier Fälle, wie Niph. DH} für DflÜ er hat sich betrübt, 
g 2. Wie das Nun der Verba |"ö wird auch das ? von flJJ / nehmen behandelt 

(§ 19 d). Daher Impf. Qal nj^, Kohort. (nach § 20 m) niTjJK, Imp. Hj?, in 
Pausa und vor Suff. H]J, paragog. Jinjp ; Nljp u. s. w. ; Infin. constr, JV1 p ; mit 
(' TOJ?<» mit Äw^. ^Hj2; Hoph. (wenn nicht vielmehr Passiv des Qal) Impf. 
np>}; doch Niph. beständig njj?i. 

h 3. Das litt, d erwähnte Verbum ]fij geben bildet als einziges Beispiel eines 

Verbi ]"& mit Imperf auf e QrP für jinten; vor MaggepÄ "]]J^ u. s. w.) dem 
entsprechend auch den Imper. ]F\ oder (sehr häufig) iWl; vor Maqqeph "JJJ, 
/"cm. ^fl u. s. w. Ausserdem zeigt aber dieses vielgebrauchte Verbum die 
Eigentümlichkeit, dass sich auch das schliessende Nun als schwacher Nasal- 
laut assimiliert: n J?hj für nätänti, JJO} (sehr häufig HPlA} mit einer Art von 
orthograph. Ersatz für das assimilierte Nun, vergl. § 44 g) ; Niph. Perf. DJVO. 

i Im Inf. constr. Qal wird die Grundf. tint nicht zu $ne£Ä erweitert (vergl. 

HBfä von Bfa3) sondern zu titt kontrahiert und dieses alsdann regelrecht zu Xlfl 
gedehnt, mit Ausfall des DageS f im Endkonsonanten, s. § 20 1 ; dagegen mit 
Suffixen WJl, 1JV\ u. s. w. (vor Maqqeph mit dem Präfix 7 = TlTfr z. B. Ex 
5, 21, doch auch sonst in enger Verbindung, z. B. Ge 15, 7); übrigens findet 
sich auch die starke Bildung des Infin. constr. in ]h3 Nu 20, 21 und "]W Ge 
38, 9. 

§ 67. 

Verba V"V, z. B. MD umgeben. 

a 1. Von einer grossen Zahl semitischer Stämme finden sich Verbal- 
formen mit nur zwei Radikalen, neben Formen, in denen der Stamm 
durch "Wiederholung des zweiten Radikals (daher Verba yy) 
zu einem dreilautigen geworden ist. Die zweiradikaligen Bildungen 
wurden früher (auch in dieser Grammatik) insgesamt auf die Kon- 
traktion ursprünglich dreiradikaliger Formen zurückgeführt. Richtiger 
wird man in ihnen eine Darstellung des ursprünglichen (zwei- 
radikaligen) Stammes, dagegen in den Wortformen mit Wieder- 
holung des zweiten Radikals eine nachträgliche Erweiterung des 
einsilbigen Stammes zu erblicken haben. Der Schein einer durch- 
gängigen Kontraktion dreiradikaliger Stämme entstand dadurch, 
dass in den zweiradikaligen Bildungen der zweite Radikal vor Afforma- 
tiven regelmässig (abgesehen von den § 22 b und q besprochenen 
Fällen) DageS forte erhält. Dieses weist jedoch nicht auf eine that- 
sächliche Verdoppelung, sondern nur auf eine Verstärkung des Kon- 
sonanten hin, durch welche der einsilbige Stamm mehr Volumen 
erhalten und so der Analogie der dreiradikaligen Bildungen näher 
gebracht werden soll. 



§ 67. Verba yy. 95 

Die Erweiterung zum dreiradikaligen (JTJJ-) Stamm erfolgt in 
der Regel in der 3. Sing. masc. u. fem», sowie in der 3. Plur. des 
Perfekts Qal der transitiven oder doch eine Aktivität ausdrückenden 
Verba (also MD, nyjD, DSD; bisweilen mit deutlicher Unterscheidung 
der transit. u. intrans. Formen, z. B. "HS einengen, "15 enge sein; s. 
das Nähere samt den Ausnahmen litt. aa). Notwendig erfolgt die 
Erweiterung des Stammes überall da, wo die gewöhnliche starke Bil- 
dung in der zweiten Silbe einen unwandelbaren Vokal hat (z. B. 212D, 
3DD) oder wo die Verstärkung des zweiten Radikals schon an sich 
durch den Charakter der Verbalform gefordert wird, z. B. %n, T]tf etc. 

2. Der zweiradikalige Stamm erhält (abgesehen vom HipKil und b 
dem Impf Niph'al, s. u.) durchgehends den Vokal, der in der zweiten 
Silbe der gewöhnlichen starken Bildung stehen müsste oder der in 
der Grundform stand, indem gerade dieser Vokal zum Charakter 
der Form gehört (§ 43 b), z. B. Dfl entsprechend ^öjj, Höfi entspr. 
der Grundform qätälät, H3fl Grundf. qätälü; Infin. Üb entspr. ^bjp. 

3. Die litt, a erwähnte Setzung des Dageä f zum Behuf der c 
Verstärkung des zweiten Radikals unterbleibt nach § 20 1 immer im 
Endkonsonanten des "Wortes, vergL z. B. D0, üb (nicht Bß, ab); da- 
gegen beim Hinzutreten von Afformativen oder Suffixen z. B. fäft, 
&B, 'Wäo u. s. w. 

4. "Wenn das Afformativ mit einem Konsonanten (3, fl) beginnt d 
und infolgedessen der verstärkt zu sprechende zweite Radikal eigent- 
lich an das Ende einer geschlossenen Silbe zu stehen kommt, so 
wird zwischen die Stammsilbe und das Afformativ ein sogen. Tren- 

I nungsvokal eingeschoben, und zwar im Perfekt 1, im Imperativ und 
Imperfekt •■—, z. B. JJ12D, ttlbp, Impf nyäDJjl (für säbb-ta, sabb-nu, 
tasobb-na). Die künstliche Öffnung der Silbe durch den Trennungs- 

i vokal hat lediglich den Zweck, die Verstärkung des zweiten Radi- 
kals hörbar zu machen. 

In dem Perf. Höfe (für ttlfefl) Nu 17, 28. Ps 64, 7 (Jer 44, 18 ttöfl mit e 
Silluq) ist (falls der Text richtig) durch die Auslassung des Trennungsvokals 
eine Annäherung an die Verba VJJ (cf. toöj? von D^p) herbeigeführt. 

5. Die Praeformative des Impf Qal und Perf. Nipftal, sowie des / 
ganzen HipKü und HopHal, welche vor dem einsilbigen Stamm eine 
offene Silbe bilden, erhalten infolgedessen (nach § 27, 2, a) vor dem 
Tone einen langen Vokal, z. B. Impf Hiph. SDJ für jä-seb, Imper. 
2DJJ für hä-seb u. s. w. Da, wo die Präformative im starken Verbum 

i haben, wird teils das ursprüngliche ä (aus welchem i verdünnt 
ist) restituiert und dann gedehnt, z. B. 2b} im Imperf Qal für jä-söb, 
teils das i selbst zu e verlängert, z. B. DDrj Perf. Hiph. für hi-seb 



L 



96 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

(s. das Nähere unter litt. h). Der so gedehnte Vokal vermag sich 
jedoch nur vor dem Tone zu halten (ausgenommen das aus urspr. u 
gedehnte ü des Hoph'al ÜW71 für hü-sab)\ beim Fortrücken des Tones 
wird er nach § 27, 3 zu S e wa verflüchtigt (und zwar unter M und n 
zu &wa compos.), z. B. 3bfl, aber nybljin; Impf. Hiph. 2Dn, aber f 
ntäüft; Perf. ^Drj u. s. w. * 

g Ausser der gewöhnlichen Bildung der Imperfecta giebt es noch eine andere 

im Aramäischen herrschende, nach welcher das Impf. Qal 5&\ lautet (so dass 
also nicht der zweite, sondern der erste Radikal durch Dages f. verstärkt ist), 
vergl. UW (1 K 9, 8), Tj^l Ge 24, 26 j Dfr ; mit a in zweiter Silbe : n£ Lv 11, 7; 
D)T (mit Dag. f. implic.) 1 K 1, 1; Impf. Hiph. DflP, Soph. HJJ u. s. w. Die 
Sch'ärfung des ersten Stammkonsonanten dient offenbar nur dem Zweck, an die 
Stelle des bilitteralen Stammes wenigstens den Schein eines trilitteralen zu setzen; 
zugleich folgt auch der Vokal des Präformati vs (der vor DageS natürlich kurz 
ist) der Analogie der gewöhnlichen starken Bildung (vergl. auch litt, u und y). 
Die letztere wird dann sogar auf Formen mit Afformativen oder Suffixen über- 
tragen, so dass selbst vor solchen Zusätzen die Verstärkung des zweiten Stamm- 
konsonanten unterbleibt, z. B. rt$*l Ge 43, 28 al. für HjJjl und sie neigten sieh. 

h 6. Die No. 5 erwähnte Restitution ursprünglicher Vokale findet 
statt: a) im Präformativ. des Impf. Qal 2b) für jä-sob (vergl. § 47 b; 
63 b, und bei den Verbis *y § 72); b) im Perf Niph. nDJ für nü-säb 
(§ 51 a), sowie im Imperf. Ü51 (vergl. über ä in der Endsilbe starker 
Imperfecta Niph. § 51 m); c) im Hoph. 2W71 mit abnormer Dehnung 
statt hösäb aus hü-sab, Impf 20V aus jü-sdb u. s. w. 

i Dagegen liegt der bereits verdünnte Vokal (i) zu Grunde: in 
den intransitiven Imperfectis Qal mit ä in zweiter Silbe (also wohl 
im Interesse der Dissimilation der beiden Vokale), z. B. löl fürji- 
mär (s. litt, p); ferner im Präformativ des Hiph. ÜDfl aus h&seb 
(G-rundf. tejpTJ § 53, 1). In der zweiten Silbe liegt hier i zu Grunde, 
welches aus urspr. ä verdünnt, im starken Verbum abnorm zu i ge- 
dehnt ist (§ 53, 1). Das aus % gedehnte e ist natürlich nur tonlang, 
daher ausser dem Ton vor DageS f. z. B. filäprj. (Über die Wieder- 
kehr des urspr. ä in zweiter Silbe vergl. litt, v.) 

£ 7. Hinsichtlich des Tones gilt im allgemeinen, dass sich der- 
selbe auf der Stammsilbe zu halten sucht, also nicht (wie im starken . 
Verbum) auf die Afformative 71—, \ und 'H- (2. Sing. fem. Imperf*) f 
übergeht. Z. B.: 3. Sing. fem. Perf. Tlfln, Pausa Tlfln; bei 1 und ! 
Gutturalen TT\b (für TT-JÖ), 71)$ Ps 44, 26 ; dagegen mit Waw consec. '. 
71217! Jes 6, 12. In der 3. Plur. schwankt die Betonung; neben Ü% \ 
Aj? findet sich $3 und $j?, *2H, Vltf u. s. w.; nur in Pausa immer tflfj, t 
tt&f) u. s. w. Ebenso bleibt der Ton auf der Stammsilbe im Imperf. 
Qal bei ^äj, «löj; Perf. Hiph. nabTJ, Ulfe; Impf, rabfl, 13Ö; u.s.w. 



§ 67. Verba ??. 97 

in den Formen mit Trenmingsvokalen rückt jedoch der Ton auf diese 
(resp. auf die Endsilbe) fort, z. B. flläD, Hf 9$? u « 8 - w « (ausser vor 
den stets betonten Endungen DJ} und JJJ im Perfekt). Dieses Fort- 
rücken des Tons bewirkt natürlich die Verkürzung der bloss ton- 
langen Vokale e u. ö zu % u. ü (ö, s. litt, n), daher JJ13pn von 2DH, 
nyäljn von Oft (über die Verflüchtigung des Vokals der Praeforma- 
tive s. o. litt, f). 

8. Statt PL, Pu. und Hithpa. kommt, meist in derselben Be- l 
deutung, von mehreren Verbis JTJJ die seltenere Konjugation Poel 
(§ 55 b) mit ihrem Passiv und Eeflexiv vor, z. B. bbty übel behan- 
deln, Pass. bbty, Reflex, bbtynn (von ^JJ; vergl. das Hühpo. von JJJTJ 
und TTB Jes 24, 19 f.); von einigen auch Pilpel (§ 55 f), z.B. ^J 
wälzen, Hithpalp. htbznn sich wälzen (von VjJ); JJBfrtf erfreuen, sich 
vergnügen; Pass. yvfyvt geliebkost werden (von JJJ80). Diese Formen 
können eben so wenig in zweiradikaliger Gestalt auftreten, als Pi., 
Pu. und Hithpdel. 

Anmerkungen. 

I. Zu Qal. 

1. Vom Per f. kommen einzelne Beispiele mit Cholem in erster Silbe vor, m 
die man auf dreiradikalige Stämme mediae ö (wie vSj § 43 a) zurückzuführen 
pflegt; so tä*i sie erheben sich Hi 24, 24 auf Db"1, täi sie schössen Ge 49, 23 
auf 2^1. Doch ist diese Erklärung sehr zweifelhaft. 

2. Die Imperfecta Qal mit ö in zweiter Silbe haben im Praeformativ das n 
urspr. a (in offener Silbe zu ä gedehnt), also )lT, Tbj, fy}, |Y, die Imperfecta 
mit ä dagegen haben im Praeform. ein (aus % gedehntes) e. Vergl. die Bei- 
spiele u. litt, p und § 63 c und e ; 72 h. 

Das Cholem des Inf., Imp. und Impf. (Ä, ÜbJ) ist nur tonlanger Vokal 
und daher in der Regel defektiv geschrieben. Beim Weichen des Tons wird 
dieses ö in der Endsilbe zu ö, in geschärfter Silbe zu ü, nicht selten jedoch auch 
hier zu ö (s. o. litt. k). Beispiele für ö: a) in tonloser Endsilbe, also vor 
Mnqqeph und im Imperf. consec, wie *]*) (rön) jubeln Hi 38, 7; DDjl Ri 11, 18; 
dagegen im Plur. töt5*1, fem. rty'SlpÄI; b) vor betontem Ajformativ oder Suffix, 
z. B. Imper. 2. Swt^. /lern. "'S"!, ^j; "Ojln erbarme dicA meiner; 0$D Jer 50 26; 
D^l Spr 11, 3 Q e re. 

3. Beispiele der Form mit Pathach im Inf, Imp. u. Imp/". sind: *15 (in D^IJ^ «ie p 
zu sichten) Pred. 3, 18 ; T\ Jes 45, 1 • "ijtf Jer 5, 26. Ferner bl wälze Ps 119,' 22, 
und die Imperfecta D1T er wird warm Dt 19, 6 al. (vergl. zum Praeform. e oben 
litt, n); Hol er *8t bitter-, "lJP er ist eng; 'SJT er is£ weich; v^ril «ee ward gering 
Ge 16, 4 (anderwärts jedoch im Jiwj?/'. consec. vorn betont, z. B. 12J 8 1 Ge 32, 

8aL;jr3ÜlGe21, llal). 

Als Infinitive auf Hl (nach Analogie der Verba H'v) finden sich JllUn Ps r 

77, 10, niÖ# Ez 36, 3, sowie mit Suffix K\T Tll^n Ps 77, 11.. Beispiele" des 
aramaisierenden Impf s. o. litt. g. 

Gb8SHTI78-Kat7TZ8CH, hebr. Grammatik. Kl. Ausgabe. 7 



98 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

IL Zu NipKal. 

t 5. Neben der gewöhnlichen Form des Perf. 2D2 mit Pathach (Pausa 2D2) 

und des Part. 2D2 mit Games in der zweiten Silbe findet sich noch eine an- 
dere mit §ere und eine dritte mit Cholem, z. B. Perf. ?p} es ist ein Geringes 
(neben ^jjj) Jes 49, 6; Part. DD} zerflossen, räudig 1 S 15, 9; mit ö z. B. V?5l sie 
rollen sich zusammen. Im Impf, findet sich nach Analogie der V'JJ (aus welcher 
König auch die Perfecta mit 5 erklären will) : '•Ö^JJl du wirst ausgerottet. Von 
Infinitiven vergl. DgH zerschmelzen, WSSJ geplündert werden und pISH ettffeertf 
werden; Imper. nur ^13$ reinigt euch, 

U Beispiele vom Perf. NipKal mit Schärfung der ersten Silbe sind 70i er ist 

entweiht', flljl fractus est; vergl. dazu im Partie. D'Wi (für nichchämim) Jes 
57, 5 und ff^J Mal 3, 9. 

m. Zw HipHil und Hopftal. 

V 6. Die zweite Silbe hat im Hi. statt $fere auch Pathach, besonders unter dem 

Einfluss von *i und Gutturalen, z. B. Perf. "IDH er verbitterte, n#n er beugte, 
*IB71 er ftracÄ Ge 17, 14 (in Pausa, vergl. § 29 q, sonst *lgn, Plur. ^BH ; in 
Tön Ps 33, 10 liegt ein Übergang in die entsprechenden Bildungen der Verba 
V'JJ vor), aber auch bei anderen Konsonanten, z. B. pTTJ, 7JJH Jmper. JJBfil ver- 
Äfe&e Jes 6, 10; Plur. töt^H entsetzt euch Hi 21, 5; Imperf. jhFl du verdier6*f. 

10 Statt des Chateph-Pathach findet sich unter demPraeform. vor fl auch Pathach 

(mit virtueller Schärfung des n) in Formen, wie fltönn (überall vor H). 

X 7. Das Imperf. consec. der Verba, deren zweiter Radikal eine Gutturalis ist, 

erhält nach § 22 d in zweiter Silbe ä statt 2, z. B. JHjl; ebenso bei *1: *EI*J. 

y 8. Aramaisierende Formen sind im Hiptiil: DD*1; 'lÖfl'vK; V^)*l; f?)HH|Jjpro- 

fanabo; D|V\ Hi 22, 3; ohne Synkope des ili/JJMJJJ. Im Hoph.: flj} er totrrZ 
zerstossen-, in Pausa Jpfi}, aber auch JP13J. 

IV. Im Allgemeinen. 

Z 9. Am nächsten verwandt sind die Verba JTJ? hinsichtlich der Flexion mit 

den Verbis V'JJ (§ 72). Die Form der }TJ? ist meist die kürzere (vergl. z. B. 
Üb J und MpJ, 255 und D^pH) ; in einigen Fällen treffen jedoch beide Verbal- 
klassen völlig zusammen, z. B. im Impf. Qal und Eiph'il mit Wai# consec., 
im HopKal und in den selteneren Konjugationen (s. o. litt. 1). 

da 10. Nach ftft. a sind die erweiterten (dreiradikaligen) Formen besonders 

häufig in der 3. Sing. masc. und fem. und der 3. Plur. (also in den Formen 
ohne Afformativ und mit vokalisch anlautendem Afformativ) des Perf. Qal 
d&T transitiven oder doch eine Aktivität ausdrückenden Verba, z. B. MD, ^^D 
(vor Suflix jedoch auch XMS5, neben ^MMD, 'Otftf u. s. w.) ; Döt, HDÖT, 
fö&K u. s. w. ; bisweilen neben den kontrahierten Formen, z. B. Ttä plündern, 
Plur. WS, WJ3 neben ttlfo. 

I IT» |* T 

00 Dagegen herrschen in der 3. Sing, und Plur. der intransitiven und zu- 

gleich einen Zustand ausdrückenden Perfecta die zweiradikaligen Formen vor ; 
vergl. p3; HO, fem. Hl-tn; 10, fem. 7V)b (für warrö); *tt, fem. iTjS, ifj, Hltf, 
/ew. nn&, DPI u. s. w.; Plur. }fln, }ßft u. s. w. 

CC Die intransitiven und dennoch erweiterten Perfecta }7TJ (neben ^), T?0» 



§ 68. Verba K"S. 99 

m/tt, VTtt (P. Vtf}), V©, mtfgft, tf&J, *nntf (neben iheO haben fast 
alle wenigstens aktivische (nicht zuständliche) Bedeutung. Dreiradikalige 
Formen des Inf, nach 7 sind: ilüD/, 111$?, Tb? J * m Imperf. TIT von TW; 
die starke Bildung war hier nach Assimilation des Nun unumgänglich. 

11. Die oben (litt, g) erwähnte Vernachlässigung der Verdoppelung in dd 
aramaisierenden Formen, wie }DT und dergl., findet sich auch sonst ziemlich 
häufig, sogar mit Verflüchtigung des festen Vokals : PI ?D J Ge 11, 7 für H x3 J 
(Kohortativ von VlS); &V für «Bfj ebend. V. 6. 



Schwächste Verba. (Verba quiescentia.) 

§ M- 
Verba K"ö, z. B. fe« essen. 

Sofern K als G-utturalis seinen vollen Konsonantwert behauptet, a 
teilen diese Verba alle in § 63 angegebenen Eigenschaften der Verba 
primae gutturalis. Als schwache Verba kommen die K"Ö jedoch da 
in Betracht, wo 8 seinen Konsonantwert aufgiebt und mit dem vor- 
hergehenden (urspr. kurzen) Vokal in einen langen zusammenfliesst. 
Dies geschieht indes nur in folgenden sehr häufig gebrauchten (gleich- 
sam abgenutzten) Verbis und Formen: 

1. Im Impf, Qal lassen fünf Verba 05$ zu Gründe gehen, n3$ b 
wollen, ^?« essen, *)&$ sagen, ilDK backen) das M beständig in langes 
o aufgehen, z. B. fetf\ Bei einigen anderen findet sich die ge- 
wöhnliche (starke) Bildung daneben: TQ# (18 mal) und ThKJ (3 mal) 
er ergreift; *)D* (s. litt, h) neben *)b$£ er sammelt. Jenes 6 ist zu- 
nächst durch Trübung aus ä (§ 9 q), dieses ä aber aus K— (durch 
Zusammenfliessen des schwachen Konsonanten K mit ä zu. ä; vergl. 
§ 23 a) entstanden. 

In der zweiten Silbe zeigt sich nie ö (für urspr. &), sondern c 
entweder e oder a; und zwar e fast durchgängig in Patisa (so auch 
vor dem betonten schweren Afformativ p, z. B. pfe#, ausser der 
Fausa pfetf*; doch behauptet sich ä stets in der Fausa bei der 3. 
Sing. m. und der 1. Sing, von löfcj: IDtf 1 und Ibfc); dagegen ä bei Ver- 
bindungsaccenten im Kontext des Satzes (als leichterer Vokal), z. B. 
T$ nnato; in P. aber nntfrt, löfcfa. 

Wenn der Ton zurücktritt, hat die letzte Silbe der Imperfecta d 
von 15$ und fe$ bei verbindendem Accent gleichfalls beständig 
Pathach, z. B. DV *n#, fetf«! und er ass; bei TO$ findet sich die Ent- 
tonung der letzten Silbe nur in der Form mit Waw consecut (mit steter 
Ausnahme der 1. Sing.: löfcl; vergl. fehl) und dann ausser der Bitisa 
stets mit S'göl: *iötf*l und er sprach. 



100 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

e In Pausa lautet dagegen das Imperf. consec. stets ^Itf 1 ! (Plur. 
jedoch immer £?tf\ ^S#l), ib^l. Von Tp8 lautet das schwache 7w#/. 
stets Tn*^ und tnk*l (dageg. in 1. Sing, nach § 49 e tnfcj, vergL teÜtt 
Ge 3, 12. 13 in Pausa). — HDIJ und Hol* sind zugleich Verba rrt, 
daher imp/. JT}# (§ 75 c). 

/ Vor den sogen, leichten Suffixen wird der Vokal der zweiten Silbe zu Shioa 

mobile verflüchtigt, also D^?«'J, ttfeifa, dag. DD^K'fl. — In einigen Fällen 

findet sich statt des d in erster Silbe 2, d. h. Kontraktion der Gruppe 

(od. — — — ) statt — — — ; so in SHtf (für 2HK) ich liebe Spr 8, 17 neben ink 
Mal 1, 2 al. (jedoch nur in I. Sing.; sonst DH^P u. s. w., von IHK, 2HIJ). 
Der Inf. constr. von *W3K lautet mit b stets "lbK? (föcendo für TbfcO. 

' ~ » » - wir 

# 2. In der ersten Person Sing, des Imperfekt, wo zwei K auf- 
einander folgen würden, fällt das zweite (radikale) beständig aus 
(§ 23 f), also *MDfc (für ItJKfc) u. s. w. Auch in den übrigen Fällen ist 
das K, welche gewöhnlich als in ö oder $ quieszierend aufgefasst wird, 
nur orthographisch und um der Etymologie willen beibehalten. Da- 
her die Möglichkeit des Ausfalls in den kontrahierten Formen von 
*)D8, also *)Dfo für *)DK'fl Ps 104, 29; *)D^ 2 S 6, 1. 

§ 69. 
Verba V 'Ö. Erste Klasse oder ursprüngliche V'ö, z. B. 3t£ wohnen. 

a Die Verba, welche gegenwärtig ohne Praeformativa mit Jod 
anlauten, zerfallen ihrem Ursprung und daher vielfach auch ihrer 
Flexion nach in zwei Klassen: a) in Verba, welche ursprünglich 
mit Waw anlauteten, z. B. "6^ gebären. Infolge eines Lautwechsels, 
der sich mit wenigen Ausnahmen auch im Nomen geltend macht, 
ist dieses Waw im Hebr. wenigstens im Anlaut überall in Jod über- 
gegangen, während es nach Präformativen entweder wiederum hervor- 
tritt oder gleichfalls in Jod übergeht oder endlich ganz elidiert wird; 
6) in Verba, welche von Haus aus mit Jod anlauten (sogen. Verba 
cum Jod originario, s. § 70). Eine besondere Klasse bilden dann 
noch einige Verba (teils mit urspr. Waw, teils mit urspr. Jod), welche 
das Waw oder Jod nach Analogie des Nun in den Verbis ]"b in ge- 
wissen Formen assimilieren (s. § 71). 

1) Hinsichtlich der Verba V'S (d. i. V 'Ö mit ursprüngl. Waw) gilt 
folgendes : 

1. Im Impf., Imp. und Inf. constr. Qal findet eine doppelte Bil- 
dungsweise statt, je nachdem das Waw vollständig abgeworfen oder 
nur in Jod verwandelt wird. Die vollständige Aphaeresis (resp. 
Elision) findet sich regelmässig bei acht Verbis (s. litt, h) nach 
folgender Analogie: 



k 



§ 69. Verba V 'Ö. Erste Klasse oder ursprüngliche V'Ö. 101 

A. Impf. 2B^, JPE mit unwandelbarem 1 #ere in erster und urspr. I, 

welches in der Tonsilbe (nach § 27 c) zu e wird (so noch 
T*£» K?-> T£; ifc), oder — unter dem Einfluss einer G-ut- 
turalis — mit ä in zweiter Silbe (JTP, pjg, 1$). 

Das tonlange e der zweiten Silbe ist natürlich der Verkürzung, 
resp. der Verflüchtigung unterworfen, z. B. üttfjij, to?^ u.s.w.; ebenso 
wird ä verflüchtigt in Fällen, wie tyT u. s. w., hält sich aber zu 
Qame$ gedehnt in Pausa (Wr) ™d vor Suffixen (DJJT). 

B. 2wp. 2& mit Aphaeresis des FFaw und tonlangem e (aus I, wie 

im Impf.). 

C. iw/iw. fttfr, aus urspr. &W& durch Anhängung der Femininendung 

(H) zur sogen. S e golatform erweitert; wie bei den ]"S (vgl. 
§ 66 b) bietet diese Erweiterung einen gewissen Ersatz für 
die Aphaeresis des Anlauts. 

In der grösseren Hälfte der Verba V'Ö tritt an die Stelle des d 
Waw in den oben genannten Formen ein Jod. Letzteres er- 
scheint im 

Imp. piP, tfT u. Inf. Tb* als fester Konsonant, dag. im 

Impf Bh"., eig. jijrää, mit dem vorhergehenden i zu t verschmolzen. 

In zweiter Silbe haben die Imperfecta dieser Bildung be- 
ständig ä. 

d) Die acht Verba 2 , deren Anlaut in den oben besprochenen Formen regel- h 
massig der Elision oder Aphaeresis unterliegt, sind: \T gebären, VCfc heraus- 
gehen, 2tS^ sitzen, wohnen, TV hinabsteigen, sowie *J ?ri gehen (vergl. u. litt x) ; 
ferner mit ä in der zweiten Silbe des Impf.: J7T wissen, "1)^ sich vereinigen, 
PK •*** verrenken. Beispiele für die andere Bildungsweise (WV\ u. s. w.) sind 
*§£ ermüden, f J£ raten, Jgh schlafen, KT (Impf. Ky*) sich fürchten. 

2. Als fester Konsonant hat sich das ursprüngliche Waw er- i 
halten: a) im Inf., Imp. und Impf Niph. unter dem Schutz der Ver- 
doppelung: SBftri, atfify! (also völlig starke Bildung, wie ^ögri, ^tößl); 
6) im Hiihpdd einiger Verba, nämlich JH1JVJ von JJT, T\S\T\7\ von njj, 
n^jrtfj von HT (ausserdem ist Waw; im Anlaut des Stammes nur 
noch in einigen Nominibus vorhanden, wie *6l pröles von *Aj gebären). 
Am Ende der Silbe wird FFaw mit dem homogenen Vokal (#) zu & 

t Das e der ersten Silbe ist thatsächlich e, nicht tonlanges « (so dass Jinda mit 
ans ä verdünntem ersten I nach Elision des Waw zu jeSeb gedehnt wäre); denn es 
hält sich nicht bloss vor dem Ton, sowie im Gegenton (z. B. ö?njl Hos. 14, 10), sondern 
auch in TO« Ex 33, 13. 17. 

2 Als neuntes wird noch *\P) hinzufügen hierher zu ziehen sein. Denn da (nach 
dem Mesa'stein Z. 21) Jes30, 1 al. T\tO für JVI&D zu lesen sein wird, so bleibt als Beleg 
für vermeintl. HÖf» addere nur HBD« Dt 32, 23, wofür nach 2 8 12, 8 HÖpft zu lesen ist. 



102 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

verschmolzen; so im ganzen HopKal, z. B. DEhn (f. hüwSabh). Da- 
gegen wird Waw mit vorangehendem a zu 8 (1) kontrahiert; so im 
Perf. und Par£. .Mpfe. und im ganzen HipKü, z. B. Mfa (aus urspr. 
näwSäbh), 2^in (aus urspr. JiäwHbh). 
Je Als Jöd erscheint der erste Stammkonsonant beständig im Perf. 
u. Part. Qal, 2$) u. s. w., 2tf\ !MBh, auch wenn ] vortritt, z. B. 2Bty 
(jedoch DJ-QB^J, nach § 24 b), ferner im ganzen PL und Pw., z. B. 
^rn harren, "l^ geboren werden, auch im img/*. und Pari.: ^n^ t , JftJD 
gekannt (von JJT), und so in der Regel auch im Hithpa., z. B. iVyj?, 
n^nn, feffiW (neben j^inn u. s. w. mit Fftw). 

i Der Anfänger erkennt die Verba V'ö im Zwtp/'. §aJ zum Teil am §ere unter 

den Präformativen, im Niph., Hiph. und Hoph. am Watö (1, 1, X) vor dem 
zweiten Stammkonsonanten. (Defektive Schreibung wie T??l ist selten.) 
Formen wie 2# (JH), ftX&t haben die V'Ö mit den ]"Ö gemein; ebenso ist Hoph. 
gleichlautend mit dem der Verba JTJJ und V'JJ. 

tn Anm. 1. Der Inf. Qal der schwächeren Bildung (TO&t, ^idf* &&0 lautet 

mit Ä>u/f. wie ^IJOfc^ * u. s. w. Nur sehr selten findet sich die Maskulinform, 
wie )H wissen, oder die Femininendung H-^-, z. B. njFl Ex 2, 4, Hl? Jes 
37, 3 etc. 

O 2. Der Jmpera&v Qal hat häufig die Verlängerung durch Fl—, z. B. rQtf 

setze dich, HT1 «fei^e Aerod. Von 2JT ^e&ew ist im Hebr. nur der Imper. im 
Gebrauch; derselbe lautet DJ! ^ie&, verlängert Jl^h meist in der Bedeutung 
age, wohlan! fem. 'Q'J ^ u 3> 15, MiFrd nach Analogie des Plurals OH, während 
nach der sonstigen Analogie des Imper. Qal der V 'Ö vielmehr 'QJJ» ^H zu 
erwarten wäre. 

2? 3. Im Impf, verkürzen die Formen mit e in zweiter Silbe dieses e bei der 

Zurückziehung des Tons (vor nachfolgender Tonsilbe und nach Waw cons.) 
zu S*gol, z. !B. ?13"2tf\ T^t, Üt0*1. Die Paw«a lautet teils wie Stfi^t, teils wie 
TV1 ; die 1. Sing, lautet in und ausser der Pausa wie Ttttt, t?K1 etc. 

7 Das Impf, nach der Form Bh^. wird häufig (bes. vor Afformativen) auch 

defektiv geschrieben; das i ist in solchem Falle stets durch Metheg als langer 
Vokal kenntlich (s. § 16 f ), z. B. 1SJP, ty}) ; und so immer Wß ste furchten 
gegenüber WT sie sehen (Impf. Qal von HISQ). 

f Von ÄJ vermöge», können lautet das Jinp/l §aZ 7D^\ welches nur durch 

Vokalsenkung aus ?D1^ (Grdf. jaukhal = jawkhal) entstanden sein kann. Andere 
halten 73^ für Impf. Hoph. (er wird ermächtigt = er kann), welches beständig 
statt des Impf. Qal gebraucht worden sei. 

U 6. Im Impf. Fiel ist nach Waw consec. einigemal Synkope des ersten 

Stammkonsonanten Q) eingetreten; so in HJ3 für Hä^l und er betrübte KL 
3, 33, WJ für ffi^J und sie warfen ebend. V. 53 (dagegen kann in TTtö FP 
«te warfen das Los Joel 4, 3 al. nach dem Kontext nur ein Perf. Qal von TT 
beabsichtigt sein). 

* Ps 23, 6 ist mit '$1$} schwerlich ein Inf. mit Suffix von ä&H, sondern ein Perf. 
cons. von Mtf beabsichtigt; doch wird dafür ^}?^} zu lesen sein. 



§ 71. Verba V 'Ö. Zweite Klasse oder eigentliche V 'Ö. 103 

7. Im Itnper. Hiph. hat die zweite Silbe bei schliessender Gutturalis in der V 
Regel ä, z. B. JHin, Iftjftn, (wie im Infin. constr. HDin Hi 6, 26). Dagegen tritt 

t überall in offener Silbe wieder hervor, also T\y&Ml. *y&\7] und so auch 
vor Suffixen, — Der Jussiv u. das Imperf. cons. Hiph. erhalten, wenn der Ton 
zurückgezogen ist, inzweiter Silbe S*gol (wie im Qal), z. B. *)D1* er füge hinzu, 
*)D* 5 ! (abnorm JIDlfi Spr 30, 6); in Pausa jedoch auch fJDIfl als Jussiv Hi 
40, 32 (gewöhnl. Jussiv in Pawsa DttfT 1 u. s. w.; letztere Form sogar ausser 
Pausa nach Waw consec. Ge 47, 11 al. Bei schliessender Gutturalis JH S und 
nbV(Jtwsiv) und HDI*! u. s. w. 

Als Infin. Hoph. mit Femininendung erscheint Hml Ge 40, 20 (für JYTJn 10 

8. An die Verba Y'Ö schliesst sich zum Teil auch das Verbum ^vH gehen x 
an, denn es bildet (wie von w))) Impf 1JT, mit Waw consec. tj/fl (in Pausa 
JjS»J Ge 24, 61 al.), 1. Sing. $jj}; In/*, cönsfr. JT^, mit Suff, täb u. s. w.; 
Imp. rf?, m rf?, verlängert rD7; Hiph. «I^1H (auch Ex 2. 9 wird in 2. fem. 
Imper. *OVJin für 'OvVJ zu emendieren sein); Impf. "»JvV, in 1. Sing, des 
Imperf, cons. jedoch stets *J jJlKJ. Selten und fast nur später oder poetisch finden 
sich daneben die regelmässig von IJ/H gebildeten Formen: Impf *f?fV', vO^Jj 
Inf.lfin, Imp. PL Jöto; dag. PerfQal stets ^H, Part, ^7j\, Inf als. 1J1?jj f 
Niph. "»I^HJ, Pi* "«jVn, Hithp. "»J^nrUl, so dass ein * als erster Stammkonsonant 
nirgends" entschieden hervortritt. 

§ 70. 

Verba v '£. Zweite Klasse oder eigentliche v '&, z. B. SöJ gut sein. 

Die eigentlichen Verba v 'fi unterscheiden sich von den V'Ö in a 
folgenden Punkten: 

1. Im Qal unterliegt das anlautende Jod nie der Aphaeresis 
oder Elision; daher lautet der Inf. Vy\, das Impf, ntf"., fiT., p}* 
(Jteuaa p}*), auch Sgl u. s. w. geschrieben; und so stets mit betontem 
ä in zweiter Silbe, selbst nach Waw consec., z. B. pp^l, ausgen. j^ f J 
Ge 9, 24 und TO?1 2, 7. 19, falls *\W nicht den Verbis V'S beizu- 
zahlen ist. 

2. Im SipKil wird die zu Grunde liegende Form S^tpVJ regel- b 
recht zu WH kontrahiert (selten ypsj, 2tpn u. s. w. geschrieben); 
Imperf. avii ^Ül- 

Anm. 1. Verba dieser Art sind nur: DÖJ ^t*< «etn (nur im Impf Qal und C 
im Hiph.; im Pe*/. §a/ ist dafür DfÖ als V'JJ im Gebrauch), pJJ »aw^cn, pgj 
erwachen, 1JJ bilden (doch s. o. litt, a), Wj üßpÄ. ^VJ wehklagen, 18h gerade, 
recht sein, auch Ebj ^rocÄren «ein (obwohl Hiph. nach Analogie der V'Ö : B^51H 
2 S, 19, 6) und das *ffiph. pöVJ (denom. von ytty recÄte ^cÄen. 

Zu den abnormen Bildungen im Imperf. Hiph. gehört u. a. VljTOfll Ex 2, 9 e 
(entw. Schreibfehler für 'p^Fft oder abnorme Verkürzung der ersten Silbe wegen 
des Fortrückens des Tons). 



104 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 



§71. 

Verba V 'S. Dritte Klasse oder Verba mit assimiliertem Jod. 

In einigen Verbis V 'S wird das Jod (oder urspr. Waw) nicht in 
den vorhergehenden Vokal aufgelöst, sondern als fester Konsonant 
behandelt und gleich einem Nun dem folg. Konsonanten assimiliert. 
Die betreffenden Bildungen gehören somit eigentlich in die Kategorie 
des starken Verbum. Beständig findet sich die Assimilation bei JflP 
(eig. }M) unterbreiten, Hiph. JT?n, Hoph. yBiJ; njj verbrennen, Impf. 
ny., Niph. nsi, Hiph. rPSTl; y$], Hiph. y$7} hinstdlen, Hoph. Jffi; und 
so wohl auch die in der Regel Ton 22J abgeleiteten Formen 3?J 
(Niph.), nnsn, TXl, nsn; wenigstens spricht für einen Stamm MJ das 
Hithpdd SS^nn (statt der Unform asrifll Ex 2, 4 lies mit dem Samarii 
MWYI, d. i. asyvn). Ausserdem vereinzelt (neben der gewöhnlichen 
Bildung) pS$ (von pWgiessen) in trans. Bedeutung, neben p? 1 ! (intram.)\ 
in gleicher Bedeutung aber "ö^l und 15P von "1JJ bilden. Überall 
findet dabei die Assimilation an einem Zischlaut (meist 3) statt, ausser 
in fi?M 1 K 3, 15 (wo indes andere f gM lesen) und in m|n Ge 40, 20, 
Inf. Hoph. von ib). 

§ 72. 
Verba \"V (vulgo V'}>), z. B. Dip aufstehen. 

a 1. Nach § 67a ist eine grosse Zahl einsilbiger Stämme durch 
die Verstärkung (oder "Wiederholung) des zweiten Kadikais, also des 
konsonantischen Elements, der Analogie der dreiradikaligen 
Bildungen angenähert worden. In einer grossen Zahl anderer Stämme 
wird derselbe Zweck durch die Verstärkung des vokalischen Ele- 
ments erreicht. Als Grundform dieser Verba wird nicht, wie sonst 
(§ 39 a), die 3. Sing. masc. Perf, sondern nach § 39 b stets die Form 
des Inf. constr. aufgeführt, deren ü auch für den Imper. und den 
Ind. Imperf. Qal charakteristisch ist. Dem entspricht die Bezeichnung 
dieser Stämme als Verba V'JJ oder richtiger (s. die Anm.!) als V'JK 

b 2. Wie bei den Verbis JTJJ erhält auch hier der einsilbige Stamm 
in der Regel den Vokal, der in der zweiten Silbe der gewöhnlichen 
starken Bildung stehen müsste oder der in der Grundform stand, 
indem derselbe wesentlich zum Charakter der betreffenden Verbal- 

Diese V'p-Stämme sind von den wirklichen V'p-Stämmen starker Bildung, wie HV), 
91| etc., streng zu scheiden. 



§ 72. Verba V'JJ. 105 

form gehört (§43b; § 67b). Doch ist dabei zu bemerken: a) dass 
der an sich kurze Vokal in offener Silbe, sowie in betonter geschlossener 
Ultima (ausser im HqpWal, s. litt, d) notwendig lang wird, z. B. 3. Sing, 
m. Perf. Dp, fem. HöjJ, Flur, tojj, dagegen in geschlossener Paenultima 
flDp u. s. w.; 6) dass in den jetzigen Bildungen z. T. abnorme Deh- 
nungen des ursprünglichen kurzen Vokals vorliegen. Vergl. litt. f. 

Das Verbum intrans. med. e lautet im Perf. Qal wie HD (e aus c 
urspr. I gedehnt) er ist gestorben] das Verbum med. o wie 11« (= Hb, 
ö aus ü gedehnt) luxit, Bfa er war beschämt. Vergl. litt, n — r. 

3. Im Impf. Qal, Perf. Niph. und im ganzen HiphHl und Hoptial d 
wird der kurze Vokal der Präformative in offener Silbe vor dem 
Tone zum entsprechenden tonlangen Vokal. Im Qal und Niph. liegt 
dabei statt des aus ä verdünnten % das ursprüngliche a zu Grunde 
(§ 67h; vergl. jedoch auch u. litt, h über tfu;), also nty) für jäqüm; 
Dtpj für näqdm; dagegen Perf. Hiph. D^prj für hiqim; Part. D^pD (vergl. 
zu dem Sere litt, z); Perf. Hoph. DpH für hüqam. 

Ein solcher vor dem Tone gedehnter Vokal ist natürlich wandelbar und e 
wird beim Fortschreiten des Tones zu &wa verflüchtigt, z. B. töJVt^ er wird 
ihn töten; so auch in der 3. Flur. Impf. Qal mit dem sogen. Nun paragog.: 
pJVMD* (ohne Nun ^XttDJ). — Nur im Hoph. behauptet sich das ü durchweg 
als unwandelbarer Vokal, nachdem es sich einmal (wie im Hoph. der Verba 
yy) vermöge abnormer Dehnung für tonlanges 5 festgesetzt hat. 

4. Die unter litt, b erwähnten Fälle ungewohnter Vokaldehnung / 
sind: Impf Qal tttpj, dag. Jussiv mit normaler Dehnung (§ 48 g) üp), 
mit Zurückziehung des Tones Dp* (jäqöm), Dpjl (Pausa Dj5jJ); Imper. 
tHp (normale Dehnung des ü findet sich hier in der 2. fem. Plur. rtööjJ, 
da sich nach § 26 p ü in geschlossener Paenultima nicht halten 
kann); Inf constr. Dlp. Im Hiph. entspricht die Dehnung des urspr. 

t zu ? (D^ptf, Impf. D^pJ, Jussiv Dp}, mit Zurückziehung des Tones 
DßJ, Dgjj) durchaus der Analogie des starken Verbum (vergl. § 53 a). 

Einer besonderen Erörterung bedürfen noch folgende Formen: ff 
das Bart. Qal Dp ist auf die Grundform mit ungetrübtem ä zurück- 
zuführen (arab. qätil, § 9q, § 50 b). Die nach dieser Analogie sich 
ergebende Form qäim wurde mit Verschlingung des i durch das 
prädominierende ä zu Dp. Für diese Entstehung spricht auch die 
Unwandelbarkeit dieses ä (Plur. D^Dp, constr. "top u. s. w.). 

Im lmperf. Qal finden sich neben den Formen mit urspr. ü h 
(jetzt ft) wiederum Formen mit urspr. ä. Dieses wurde zu ä gedehnt 
und dann weiter zu Ö getrübt; so bes. RDJ (&>?)> K^l u. s. w. vom 
Perf. K3 (er ist gekommen). In den Impf. *VffcO und VtW von den 
intrans. Perf. "YIK, Bfr (s. o. litt, c), ist analog den § 63 e und bes. 67 n 



106 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

besprochenen Fällen das e des Präformativs aus l (als Verdünnung 
des urspr. ä) gedehnt und so ji-bä$ zaji-bä8, endlich je-bd8 geworden. 
Auf derselben Trübung eines aus ä gedehnten ä beruht endlich Niph. 
Dipi (nä-qäm), Impf. Dipl aus j e hinqäm (51a) = jiqqäm. 

i 5. Im Perf. Niph. und Hiph. wird vor den konsonantisch an- 
lautenden Afformativen der 1. und 2. Person ein 1 und im Imperf. 
Qal in der Regel, bisweilen auch im Imperf. Hiph. vor der Endung nj 
ein ^r eingeschoben. "Wie bei den Verbis JTJJ (§ 67 d) dienen diese 
Trennungsvokale zur künstlichen Öffnung der vorhergehenden Silbe, 
um den langen Vokal derselben zu behaupten; doch findet sich im 
Perf. Hiph. vor dem 1 ziemlich häufig statt des i ein e (als normale 
Dehnung des urspr. ?), bes. nach Waw Qonsec., sowie vor den Affor- 
mativen Dfi und ]JJ oder vor Suffixen. Denn in allen diesen Fällen 
geht der Ton von 1 auf die nachfolg. Silbe über, und dieses Fort- 
rücken des Tones zieht zugleich die Reduzierung des % auf e nach 
sich; also D^O, niö^n (oder 'pH), aber Hbprjl u. s. w. Ex 26,30 aL 
Ebenso wird in der 1. Sing, des Perf. Niph. das ö vor dem Trennungs- 
vokal beständig zu ü gesenkt 0niD*p3); vergl. litt. v. Im Impf. Qal 
und Hiph. ist der Trennungsvokal Vr- stets betont (nyfe^pfl). 

I 6. Wie bei den yy (vergl. § 67 k) hält sich auch bei den rp der 
Ton vor den Afformativen n— , 1, ' L -r- meist auf der Stammsilbe, also 
n$p, löp (doch auch toß, namentlich vor nachfolg. «), *&pty Kftp\ 

m 7. Die Bildung der Konjugationen PL, Pu., Hifhpa. ist durch 
die Natur der Verba V'JJ eigentlich ausgeschlossen. Erst in den 
jüngsten Büchern finden sich einige sekundäre und wahrscheinlich 
dem Aram. entlehnte Bildungen nach Analogie der Verba V'P (mit 
konson. 1) ; so das Ptel 7$ umgeben und mit Übergang des 1 in * : D$, 
Inf. D$ von D*p. Dagegen ist in der Bedeutung des Pi. und als Stell- 
vertreter desselben die sonst seltenere Konjugation Pi'lel (eig. Pa'JeJ, 
s. § 55 d) mit ihrem Passiv und Reflexiv herrschend, z. B. Dtjlp aus 
qämem mit Trübung des ä zu ö (vergl. § 55 b) aufrkhten von Wp; 
nrnö vollends töten von JYID; üoV\ erhöhen, Pass. Dön von DD; Rtflex. 
TflWJ sich aufregen von "fly; reziprok Btetenn (sich vor einander 
schämen) Ge 2, 25. Seltener ist die Konjugation Pilpel (§ 55 f ), z. B. 
^tÄtp schleudern von tott; 1p"ip zerstören von *ttp. 

Anmerkungen. 

Zu Qal. 

n 1. Beispiele von Verbis med. e und o, bei welchen, wie im starken Verbum 

(§ 50 b), Perf. und Part, übereinstimmen, sind nur HD er ist gestorben, fem. 
HJJtD, 2. masc. rUJQ (vergl. § 44 g; § 66 n); 1. Sing, ^fe, ^fej, *lor. V& 1- 



§ 72. Verba Vy. 107 

Pers. Üflb, Pausa ttflb; *TJ er ist entflohen Jes 17, 11, und #13 er hat sich ge- 
schämt:' fttifS, ^3, ÜKffi, «MS; 11K «r Äa* ^e/ewcÄte*, Ifcir.VYlfe; 31Ö (^ttf 
sei»), ttÖ*. Part, flb Toter (P/wr. D^ö, 7)ö) ; 0*1013 «icÄ schämende. 

Die Form DJJ findet sich (vergl. § 9 b) mit N in dem Perf. DKJJ Hos 10, 14, p 
sowie in den Partizipien OK*? heimlich Ri 4, 21, ttftf^ arm 2 S 12, 1. 4 

2. Den Imperfectis mit ü entspricht fast durchaus auch der Imper. und Inf. q 
constr. mit tf, also Ü\p^ Imper. und 2n/l Wp (auch defektiv Dp}, Dp); doch 
findet sich zu tttt^ er wankt der Jw/1 ÖlJD; vergl. JJ1S Jes 7, 2 (sonst JJtt) zu 
dem Imperfect. JJtt\ 

Yon Imperf. mit ö hat auch der Jmper. und Inf. beständig ö, also zu K1!P r 
(tfr): «13 oder *Ö, zu "*3: nifc, H1K; zu BfcP: ttf13 u. s. w.VJ 

3. Im Itnper. haben die Formen mit Afformativen Qtfip, tt^p) den Ton auf 8 
der Stammsilbe. Ebenso die verlängerte Form, wie TtyVf, H^ JJ. Wenn dagegen 
in enger Verbindung K, H, V nachfolgt, lautet der verlängerte Imper. zur Ver- 
meidung eines Hiatus gewöhnlich wie Hö^p u. s. w., daher auch so vor HliT 
als Qere perpetuum für "J^K (§ 17) und so selbst vor 1 Ps 43, 1 al. (H^T)/ 

4. Im Jussiv findet sich neben der Form Dp} (s. o. litt, f) auch Dp} (Ge 27, t 
31), welches jedoch nur orthographisch verschieden ist von D*p\ Im Impf, 
consec. (Djjjl, Pausa DpM, 8. o. litt . f) erscheint bei der Konkurrenz einer Guttu- 
ralis oder eines 1 in letzter Silbe häufig ä an Stelle des ö, z. B. PI}*! und er 
ruhte; Wjl und er bebte; 1?Jj und er trat beiseit (nur durch die Bedeutung 
verschieden vom Hiph. *1?J] und er entfernte). Dagegen in offener Silbe stets 
Http»], VRD2 u. s. w. Über~D*p$J (D^J) s. § 49 e. 

Beispiele der betonten vollen Pluralendung )} (s. o. litt. 1) sind flfltjfl Ge U 
3, 3. 4, ])ÜW Ps 104, 7, ] BVYJ Joel 2, 4 7. 9. 

H Zw tfij>Ä c aJ. 

5. Der Form der 1. Sing. Perf. VVib^pi, die mehrmals vorkommt (VUÜDi, v 
^r&BS), sind im Paradigma auch die 2. Sing, fllfa*pJ , flltttpi und die 1. Plur. 
ttlD^pl nachgebildet, obwohl von diesen Formen keine Beispiele vorkommen ; 
dagegen finden sich von der 2. Person Plur. nur Beispiele mit o (nicht ü). 

HI. Zu Hiptiil, Hoptial und Pilel. 

• 6. Zu den Beispielen vom Perf. ohne Trennungsvokal gehören : HM^n etc. W 
(8. das Nähere § 76 g) ; HPlb? (von T\tiS) für hem&ttä ; mit Waw consec. *faüSV\, 
vergl. '^Pfiffi, Mfi^ni. — In diesen Fällen hält sich das e der ersten Silbe im 
Gegenton ; anderwärts wird es in drittletzter Silbe vor dem Ton zu — ver- 
flüchtigt, häufiger jedoch zu -^-, in viertletzter notwendig zu — (z. B. ''nbpnj 
Ge 6, 18). Vor Suffix steht in 3. Sing. m. und /"., sowie in 3. Plur. Chateph- 
S e gol im Anlaut, sonst überall Chateph-Pathach. 

7. Im Imper. findet sich neben der kurzen Form DpPf auch die verlängerte y 

n^n. Mit Suff, •qfypq u. s. w. 

Die Participia haben als Vokal des Präform, c, wie die JTJJ. Z 

Über die verkürzten Formen des Impf. (Dp}, DJjJl, dagegen stets fcÜM) s. o. aa 
litt, f ; bei Konkurrenz einer Gutturalis oder eines ^ erhält die letzte Silbe auch 
hier meistens Pathach (wie im Qal), z. B. PlV er rieche; rnjj; 1D*} und er 
entfernte. Die 1. Sing, des Imperf. com. lautet gewöhnlich wie 3^fcjl1, seltener 
wie 2tf $1. 



108 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

bb Im Imperf. Ptlcl wird vor nachfolgender Tonsilbe der Ton zurückgezogen, 

doch ohne Verkürzung des Vokals der letzten Silbe: MJ DDlhfl; 1/ ^JlfW 
(überall in grosser Pausa; zu dem Metheg bei Sere vergl. § 16 f, 7). 

ee 9. Wie die Verba JTJJ (§ 67 g) haben auch die Verba V'JJ im Niph. und 

Hiph. bisweilen die aramäisch-artige Bildung, nach welcher statt des langen 
Vokals unter den Präformativen ein kurzer mit folgendem DageS forte ge- 
sprochen wird, und zwar finden sich solche Formen öfter neben den gewöhn- 
lichen, z. B. JV©n reizen, Imperf. HNSP (neben /Von, JVDJ) ; TtyQ, Imperf. J*p* 
verrücken (von 3*D), auch Hoph. ipjj. Andere Beispiele sind Niph. 7lÖ3 er 
ist beschnitten worden Ge 17, 26 f. ; Part 34, 22 (von ^0, nicht te}). 



§ 73. 
Verba mit mittlerem i (vulgo v ?), z. B. p? merken. 

a 1, Diese Yerba stimmen hinsichtlich ihres Baues genau mit den 
vorigen überein; nach dem charakteristischen Vokal des Impf., Imper. 
und Inf. constr. sind sie im Gegensatz zu den V'JJ als Verba c o;iw-i zu 
bezeichnen. Im Perf. Qal hat der einsilbige Stamm wie bei den xy 
ein aus ä gedehntes ä, also: fltf er hat gesetzt, Inf. /Vtf, Inf. absöL 
ffltf, Imp. rrtf, Impf /Vttfy Juss. JU£ (§ 48 g), Impf, consec. ntfjl. — 
Bei einigen Verbis glaubte man früher im Perf. Qal. eine doppelte 
Beihe von Formen annehmen zu müssen: neben den regelmässigen 
auch solche, die einem HipKü mit abgeworfenem Präformativ gleichen; 
so pa, % fliP5i neben flj|; nilH du streitest neben PQ^). Obige Perfecta 
(P?, n*l und dergl.) Hessen sich zwar allenfalls als Bildungen med. 
e (eig. i) begreifen, deren % zu % gedehnt wäre (wie ü zu ü im Imjjf. 
QaZ von D)p); mehr Wahrscheinlichkeit hat es jedoch, dass wir es 
thatsächlich mit verkürzten ißpÄ'iZ formen zu thun haben. Dafür spricht 
bei y% namentlich, dass den wenigen und wohl durchaus späten rer- 
kürzten Formen sehr zahlreiche unverkürzte Formen in gleicher Be- 
deutung gegenüberstehen, z. B. Perf. pjn, Dnwnrj; Inf fjn, Imper. ]3H, 
Ihrt. ^55. Anderwärts sind EipK tiformen neben wirklichen Qaübrmen 
in derselben Bedeutung im Gebrauch, so yr\t} (neben 3 1 }), ü*)tfö setzend 
neben Dfr. 

b 2. Die angeführten HipKü formen könnten ebensowohl auf Verba 
xy zurückgehen; eine ausdrückliche Anlehnung an die Analogie der 
Verba Xy findet statt im Niph. pnj, PVld pia und WXhpdld feiann. 
Die engste Verwandtschaft der v 'y und xy ergiebt sich auch daraus, 
dass sich von etlichen Stämmen im Qal beide Bildungen neben 
einander finden, so von ^TJ kreisen Imper. auch tyh; D^ setzen, Inf. 
constr. gewöhnlich Dti?, Impf. D^J, Ex 4, 11 aber DftPj. Bei anderen 
herrscht wenigstens die eine Form vor, z.B. ^frohlocken; von ]6 



§ 73. Verba *")>. 109 

übernachten findet sich als In£ constr. sechsmal \b\, nur Ge 24, 23 
]bb, dagegen im Lnper. stets ]*b etc. — Am häufigsten erscheinen 
als Verba V 'JJ: tVüf setzen, 2^ hadern, J«! richten, &ty sich freuen. 

2. Das verkürzte Impf, lautet in der Regel wie ]2), Dfc^, flKfy seltener mit 
zurückgezogenem Ton, z.B. wie 1? ^]\ Ebenso mit Wato comec.: DfrM und 
setzte, ]5jl und er merkte; bei mittlerer Gutturalis DH3 ÖJ^J. 

§ 74. 

Verba lrt f z. B. «3$ finden. 

Das K erscheint in diesen Verbis, wie in den N"B, teils noch als a 
Konsonant, d. h. als Gutturalis, teils ohne Konsonantwert (als sog. 
quieszierender oder Vokalbuchstabe), und zwar: 

1. In den Formen, in welchen N den Schluss des "Wortes bildet, 
hat die letzte Silbe überall die normalen langen Vokale, z. B. M3b, 
K3D, Kft£, *0?t?n, d. h. K zerfliesst einfach in dem langen Vokal, ohne 
lass derselbe irgendwelche Veränderungen erleidet (höchstens könnte 
rieh nach dem ganz heterogenen ü ursprünglich noch eine gewisse 
Lautbarkeit des K erhalten haben). Hat sich dagegen auslautendes 
* in vorhergehendem ä aufgelöst (so im Perf, Impf, und Imp. Qal, 
im Perf. NipKal, im Pu dl und Hopüal), so wird dieses ä nach § 27g 
in offener Silbe notwendig zu ä gedehnt : N2fD, HSO\ u. s. w. 

2. Da wo N vor konsonantisch anlautenden Afformativen (T\, J) o 
in den Schluss der Silbe zu stehen kommt, fliesst es gleichfalls mit 
dem vorhergehenden Vokal zusammen, und zwar im Perf. Qal [und 
HopKdL, s.u.] mit ä regelrecht zu Qameß (ritiSt? u. s. w. für Attätt); 
dagegen geht ihm im Perf aller übrigen aktiven und reflexiven 
Konjj. #ere (£K?0$ u. s. w.), im Imp. u. Impf 8 e gol voraus, n}K3D, 

3. Da wo N den Anlaut der Silbe bildet, also vor Afformativen,/ 
die in einem Vokal bestehen oder mit einem solchen beginnen, sowie 
yor Suffixen, ist es notwendig fester Konsonant, und die Form folgt 
dann der Analogie des starken Verbum, z. B. HKSö mä^ä, W2HD u. s. w. 
(Pausa m$3D, WijD). 

Anmerkungen. 

1. Die Verb. med. e, wie fcOlp voll sein, behalten das §ere auch in den^r 
übrigen Personen des Perfekt bei, z. B. yiMTQ. 

3. Das Part. fem. wird gewöhnlich kontrahiert : flKSb (für flKXb) ebenso i, 

Niph. n*6?i 



110 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

§ 75. 

Verba Tl"b, z. B. r6ä offenbaren. 

a Diese Verba umfassen, wie die Verba V 'B (§ 69. 70), zwei ver- 
schiedene Klassen, nämlich sowohl ursprüngliche )"b, als v '^; beide 
werden im Arabischen und besonders im Äthiopischen noch deutlich 
unterschieden. Im Hebräischen erscheint statt des ursprünglichen 
"» und 1 am Ende des Wortes stets ein n als rein orthographischer 
Hinweis auf einen auslautenden Vokal (§ 23 k), daher die Bezeich- 
nung beider Klassen als Verba H"^, z. B. r6ä für ^ä er hat offenbart; 
rbvf für V?tf er hat geruht Bei weitem die meisten dieser Verba 
werden jedoch wie ursprüngliche v '^ behandelt; von )"b kommen nur 
einzelne Formen vor. 

b Ganz anderer Art sind die Verba, deren dritter Konsonant ein (am Mappiq 

zu erkennendes) konsonantisches H ist. Diese folgen durchaus der Analogie der 
Verba tertiae gutturalis. 

c Der grammatische Bau der Verba tX'b (s. das Paradigma P) 

beruht auf folgenden Gesetzen: 

1. In allen Bildungen, in welchen das urspr. Jod oder Waw an 
das Ende des Wortes zu stehen käme, wird dasselbe abgestreift 
(vergl. § 24 g); an seine Stelle tritt n als orthographischer Hinweis 
auf den vorhergehenden langen Vokal. Ein solcher Hinweis wäre 
schon aus praktischen Gründen in dem noch unvokalisierten Kon- 
sonantentext unentbehrlich gewesen; aber auch nach der Hinzufügung 
der Vokalzeichen blieb mit verschwindenden Ausnahmen (s. § 8 k und 
ä in ijböjj u. s. w.) das orthographische Gesetz, dass ein auslautender ; 
Vokal durch einen sog. Vokalbuchstaben kenntlich zu machen ist 
Bei den fl'b nun geht dem als Vokalbuchstabe verwendeten n in den 
einzelnen Formen durch alle Konjugationen derselbe Vokal voraus; 
so erscheint als Endung: 

n — in allen Perfectis, r6ä, i"6ü, rfeä u. 8. w. 

il— in allen Imperfectis und Partt., r6yi, r6i u. s. w. 1 

Jl— in allen Imperativis, r6ä, rfeä u. 8. w. 

Ü— im Infinit, absol. (ausgen. HipJtü, HopKal und gewöhnlich j 
auch PVel, s. litt, aa und ff), rfrg u. s. w. ? 

Nur das Part. pass. Qal macht eine Ausnahme, indem hier das < 
urspr. * am Ende wiedererscheint, M^ä, ebenso einige Nomina derivata. ; 

Der Inf. constr. hat fast immer die Endung ni (mit T\ feminini): 
Qal tt6ä, Pi. ni^ä u. s. w. 

/ 2. Da wo das urspr. Jod vor konsonantisch anlautendem Affor- 
mativ (n, J) an das Ende der Silbe zu stehen kommt, entsteht a) in 



§ 75. Verba fO. 111 

den Perfectis zunächst der Diphthong ai 0— ). Dieser sollte im Innern 
des Wortes durchgängig zu i ("»— ) kontrahiert werden. Doch findet 
sich dieses % beständig nur in den passiven Konjj., während es im 
Qal regelmässig, in den übrigen aktiven und reflexiven Konjj. (bes. 
im Ptel) häufig zu ? abgeschwächt erscheint (vergl. litt, x und ee). — 
b) In den Imperfectis und Imperativis erscheint vor dem Afformativ 
rti überall betontes "»— . 

Übersicht. Als Hauptvokal erscheint demnach vor konsonan-^ 
tisch anlautenden Afformativen: 
im Perfekt Qal % z. B. n^ä ; 

in den Perfectis der übrigen aktiven, sowie der reflexiven Konjj., 

teils noch e, teils % tsM und n$*\ tttofl und n^ü; 
in den Perfectis der Passiva nur e, z. B. Tp\\\ 
in den Imperfectis und Imperativis überall '»— , z. B. rr)^$, 

3. Vor den vokalischen Afformativen 0, V-» Ü— ) wird das Jod h 
in der Regel gänzlich elidiert, z. B. A| (Grundf. gäläjü), 'blFi, Part, 
fem. Tbl, Flur. m. Qty; doch finden sich daneben nicht selten auch 
die alten vollen Formen, besonders in Pausa. Regelmässig findet die 
Elision des Jod statt vor Suffixen, z.B. *ftä (litt. 11). 

4. In der 3. Sing. fem. des Perf. trat die ursprüngl. Feminin- i 
endung JVr- an den Stamm; so entstanden nach Elision des Jod zunächst 
Formen, wie rijj (mit ä in betonter Endsilbe). Doch hat sich diese 
Form nur noch selten erhalten; die Analogie der sonstigen Bildungen 
wirkte in solchem Grade, dass zu der Endung H— die gewöhnliche 
Endung H— pleonastisch hinzugefügt wurde. Vor letzterer verflüch- 
tigte sich der nun enttonte Vokal der Endung fi-p zu S e wa, und es 
entstanden so Bildungen, wie n^fej, **$# u. s. w (Patisa jedoch nn^ä 
u. s. w.). 

5. Eine stark hervortretende Eigentümlichkeit der Verba n"^ ist k 
endlich die Bildung des Jussiv und des Imperf. consec. mit Abwerfung 
der Endung 51— . Diese Verkürzimg findet sich in allen Konjj. und 
zieht z. T. noch anderweitige Veränderungen in der Vokalisation 
nach sich (s. Anm. 3. 11. 16). Ebenso wird in einigen Konjj. ein 
verkürzter Imperativ (vergl. § 48 k) durch Apokope der Endung H— 
gebildet (s. Anm. 12. 16). 

6. Die gewöhnliche Form des Imperf. mit der Endung il— dient l 
bei den Verbis TX'b meist zugleich auch zum Ausdruck des Ko- 
hortativ (§ 48 c). 



112 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

Anmerkungen. 

I. Zu Qal. 

3. Die Verkürzung des Imperfekt (s. o. litt, k.) verursacht im Qal folgende 

Veränderungen : 

ä) In der Regel erhält der erste Stammkonsonant Hi\fB-S e gol oder, wenn der 
zweite eine Gutturalis ist, mUs-Pathach (nach § 28 e). So btf für W; TD^lt*. 
er verachtete; ß*J und er baute; JJttf* er schaue; PIÖ*! und er vertilgte. 

p b) Dabei wird zuweilen das t des Präformativs zu e gedehnt, z. B. K*j5 er sehe. 
Meist geschieht dies jedoch nur nach T\ praeform., während nach * das ihm 
homogene i bleibt, z. B. /Dhl (neben /D^)> 15^3 (neben ]D*); bei mittlerer 

Gutt. ynrt, njhi (von m£).~ 

q c) Anderwärts ist unter den § 28 d angeführten Bedingungen die Annahme 
eines Hilfsvokals unterblieben: 3ttf*J, JJMD*!; dagegen mit Dehnung des t zu 
e (8. litt, p) flttfy, ;]?!!> 713» ?!?!• Neben einander finden sich K*J* er seAe, 
H*l*l wwi er sah (dag. 3. fem. stets *Oftl), letzteres mit dem urspr. Pathach 
wegen des nachfolg. ^u. gleichlautend mit der 3. Sing. m. des Impf. cons. Hiph. 

r d) Beispiele von Verbis, die zugleich primae gutturalis sind (§ 63) : tPJ* J, Pausa 
tPJlJ] wwd er machte, von nfeflj; ]JJ?1 und er antwortete, von J"ÜJJ (stets gleich- 
lautend mit den entsprechenden Formen des Hiph.). — Ohne Rücksicht 
auf die anlautende (harte) Gutturalis ist gebildet: 1!nP\ und er entbrannte, 
]T\*} und er lagerte sich (3. Plur. ^PPI), 10*. ( m ^> Dag. lene und S e wa) 
er freue sich. 

S e) Die Verba HJiJ werden, sein und JTIJ leben, deren verkürzte Imperfecta 
jihjj jichj lauten sollten, bilden statt dessen TP, TP, indem sich das zweite 
Jod am Ende des Worts in t auflöst; in Pausa dagegen (§ 29 n) SJÜ» W mit 
Umlautung des urspr. (2 zu betontem & e ^o/. (Vergl. dazu j^omtna wie "021 
für bakhj, in Pausa "pä; "^ für c on/ u. s. w. § 84 a, litt, c und § 93 x). 

£ Nach dem Waw consec. kommen übrigens nicht selten vollständige Formen 

vor (ohne Apokope des H-^-, vergl. § 49 c), bes. in der 1. Person und in den 
späteren Büchern, z. B. nfcjhfcjl und ich sah, 20 mal und Jos 7, 21 im KHhibh, 
jedoch nicht im Pentateuch (K^fcJJ 15 mal, darunter 3 mal im Pent.) ; ntPJW 
und er that, 4 mal (fc^l über 200 mal). 

H. ZuNipKal. 

X 7. Hier sind die Formen mit ^-^ in der 1. u. 2. Pers. Sing, des Perf. vor- 

herrschend; dagegen in der 1. Plur. stets *— , wie Uväi. ^ on ^ er ^- ^ ur ' 
kommen keine Beispiele vor. 

Cta 10. Der Inf. abs. Pi. lautet wie rf?3, iTJ|2 (nach der auch im starken Ver- 

bum häufigeren Form ?Öj5, s. § 52 o). 

bb 11. Das apokopierte Imperf muss nach § 20 1 das Dag. forte des zweiten 

Stammkonsonanten aufgeben, daher 1JPJ und er befahl, Hithpa. /äJVJ und er ent- 
blbsste sich. Mit Dehnung des Pathach zu Qames findet sich im Hithpa. ")äTU? vK 
(in enger Verb.) Dt 2, 9. 19; yftUfft Jes 41, 10." 

CC 12. Beispiele von apokopierten Imperativen sind im Pi. und Hithpa.: 1J 

neben HJX gebiete, b§ enthülle, \0 bestelle, sftfln stelle dich krank. 



§ 75. Verba iT'^. § 76. Verba mit doppelter Schwache. 113 

IV. Zu HiptiU und Hopfial. 

14 Im Pcrf. Hiph. 3. Sing, findet sich neben I auch S e göl in erster Silbe ee 
(§ 53 p), bes. ftbin, nfcpn, nijbn (auch mit Suffixen, z. B. tbü), ^fcjjVn etc.). 
Die Formen mit t in 2. Silbe finden sich noch durchweg in der 1. Sing., selten 
in der 2. Sing. masc. und nie in der 1. Flur. In den übrigen Perss. stehen sie 
etwa gleich oft, wie die mit f. Vor Suffixen überwiegen durchgängig die 
Formen mit i als die etwas kürzeren. Im Hoph. kommt nur "•— vor. 

15. Im Inf. Hiph. findet sich von nyj wd &in neben dem Inf. constr. ff 
niSHiJ der absol. na*]«! als Ersatz für die gewöhnl. Bildung HJ*]?!, da die- 
selbe durchaus in den adverbiellen Gebrauch (in der Bedeutung in Menge) 
übergegangen war. 

16. Das verkürzte Impf, Hiph. lautet entweder ohne Hilfsvokal wie JW er gg 
mache weit Ge 9, 27; 'JjT er unterjoche Jes 41, 2; ]J#M und er tränkte Ge 29, 

10 al.; «T3 und er Hess sehen 2 K 11, 4 (s. § 28 d),' oder mit demselben: btf 
(für btf, s. § 27 r), z. B. ^jjj 2 K 18, 11; 10*1 Ps 105, 24; Beispiele von Verbis 
primae guttur.: 7j£j Nu 23, 2, /£$} u « 8 « w »> welche gegenüber den gleich- 
lautenden Qalformen nur an der Bedeutung als 2ÖpA c f/formen zu erkennen 
sind. — Der Imper. apoc. Hiph. hat (abgesehen von Verbis ]"D, z. B. Tjrj, ÖH, 
§ 76 c) stets einen Hilfsvokal (S*gol oder Pathach), z. B. mn mehre (für 2Hrj, 

n?T0); ITA *»« oft (für j)in, JTO; tyn (für nS?rj). 

V. Jw Allgemeinen. 

18. Von drei Verbis kommt die seltene Konjugation Pdlel oder deren Re- Jck 
flexivum vor (§ 55 d): njfc$J, zusammengezogen HJK} «cÄön «ein, von HIJJ; ^fJÖD 
Ge 21, 16 Schiessende (von ffijtt) ; besonders aber HH^ beugen, Pdlel inus. HjnBr, 
davon Reflex. njQJP)^n sicÄ beugen, niederfallen, 2. Per*. JV-r und 1. P. W— , 
Iftip/ 1 . Hinriß^, consec. 3. Sing. m. *nfot0M für wajjiStaehw (nach Analogie von 
Nominalformen, wie Vtf^ für sachw) ; 3. Plur. NnfltJ^.. 

19. Vor Suffixen tritt in allen den Formen, welche ohnedies mit Sl endigen, K 
an Stelle dieses H und des ihm vorangehenden Vokals der sogen. Bindelaut 
ein (§ 58 f), z. B. ^ft} Ge 24, 27 (in P. ^5jJ 1 K 2, 30 al., auch bei kleineren 
Trennern), *pJJ, in Pausa TpJ{, oder wie *pjj Dt 32, 6; *J2Tp Ge 28, 3; ferner 

tfiijf, d«, Ärf. mJc. iffifc. -hü>ä. ^n/^jjn, ^H3n. Ä 

In der 3. &tn^. Pw/. fem. erscheint vor einem Suffix stets noch die älterem 
Form rfr* (s. litt, i), z. B. tf&? (für Vinte) Zach 5, 4; in Pau*a 'Onfej} Hi 33, 4; 

§ 76. 

Verba mit doppelter Schwäche. 

1. In einer ziemlichen Anzahl von Verbis werden zwei Stamm- a 
Konsonanten als schwache Buchstaben von einer der bisher erläuterten 
Anomalien betroffen. Der Gebrauch muss lehren, ob in den Fällen, 
ro eine doppelte Anomalie statthaben kann, beide, oder nur eine 
on ihnen, oder auch gar keine in Kraft tritt. 

GsuHius-KAunsoH, kl. hebt. Grammatik. 8 



114 2. Hauptteil. Formenlehre. 2. Kap. Schwaches Verbum. 

So lautet z. B. von T]J fliehen das Impf. 7IT Nah 3, 7 und T-p. Ge 31, 40 
(nach Analogie der ]"B); JipA. IJft (nach Art derJTJJ), das Impf. Hoph. aber 
wiederum T$J (als ]"B). 

6 2. Beispiele schwieriger Formen, die von doppelt schwachen 

Verbis herkommen, sind: 

a) Verba ]"B und X"b (vergl. § 66 und 74), z. B. Kfett fn^en, davon Imp. tM, 
Inf. constr. TWM (für HS& ; s. die analogen Nominalbildungen § 93 t) neben 
NfeO ; mit der Präfixe 7 immer HKIPa 
C 6) Verba ]"B und iY'7 (vergl. § 66 und 75), wie ilö} beugen, neigen, HDJ schlagen. 
Davon Impf. Qal TX&\, apoc. tt*1 und er neigte; ?*] twd er spritzte (von HU) ; 
Perf. Hiph. fiSH er schlug, Impf. n§i apoc. *«£, ^jy (aber auch lOmal i"D?!) r 
TJJ1; ebenso PI; ÖÖ"?^; iwp. HJJl, apoc. JJH schlage (wie Ö7J ne^e, neben 

nSrj), in/: man, Part'mn-, Hopk. ns^, Par*. nso. 

d c) Verba K"D und TV'b (vergL § 68 und 75), wie 7131* wollen, HD« backen, Hn« 
kommen. Z. B. Irop/: §aJ rQtf\ Hötf, P/ttr.**W; Imp. ^h« Jes 21,12 
(vergl. *DK ftocfceO für mg, ^hg (§ 23*h; § 75 u) ; Eiph. Perf. Nljj für rfjRB 

(^hfcjrj). 

e d) Verba V 'D und N"^ (vergl. §§ 69. 70 und 74), wie K$J herausgehen; davon 
Itnp. 82 geh heraus, mit H— parag. $M$% Ri 9, 29 in grosser Pausa für 
rttJS; 2" fem. PL 7T)$f; In/: Vi«?; Hiph! K*Jin herausführen. — KT »icÄ 
fürchten, Impf. ITJ* 'u. Hf»! (od. KTJ), Imp. Hy,; Imp/: tf»pA. Vw.; 
Par*. K^X 

/ c) Verba V 'B und iY^ (vergl. §§ 69. 70 und 75): 7XV werfen, Eiph. bekennen, 
preisen, JTV werfen (beide eigentlich Verba V'B) und HDJ schön sein. 
Inf. tfl\ HIT. Imp. ?TV ; Impf, consec. *)«!; PS. HM für tt^l (§ 69 u). Hiph. 

rrjm, iTjm; iv. rftin, imp/: rni\ opoc. Sn 

g f) Verba vV und *"*?, besonders kfa kommen. Perf. K3, %*%, fltt$ oder fifcO 
(vergl. § 75 m). Im Impf. Qal bisw. mit Trennungsvokal iD^ifl, häufiger 
jedoch njfcOR 

h Im Perf. Hiph. WZT\, n«ln und (nur vor Suffix) nH^H. Vor Suffix wird 

das e der ersten Silbe in der 3. Sing, stets zu Chateph-S e gol verflüchtigt 
(z. B. 1«On, 'O&'OO), anderwärts überall zu Chateph-Pathach, z. B. UhKin 
oder U«W ,| 9Q; dagegen hält sich e im Gegenton im Perf. cons. ohne Suffixe, 
z.B. PfcO™." 1 

T - I- I 

i g) *H leben wird im Perf. Qal neben der gewöhnl. Entwickelung zu iTH, 
fem. nri^n, auch als Verbum JTJJ behandelt und lautet dann in der 3. Perf. 
% H, Pausa Tl; mit Waw cons. TN. 

§ 77. 
Verwandtschaft der schwachen Verba unter einander. 

u Die enge Verwandtschaft, welche zwischen einigen Klassen der 
schwachen Verba stattfindet (z. B. den V'D und V 'B, X"b und TV*?, V"V 
und V'JJ) zeigt sich nicht bloss in der Ähnlichkeit oder Gemeinsam- 
keit, resp. der gegenseitigen Entlehnung etlicher Formen, sondern 
vor allem darin, dass nicht selten dieselbe Wurzel (radix büittera, 
s. § 30 g) in verschiedenen schwachen Stämmen von gleicher Be- 



§ 77. Verwandtschaft der schwachen Verba. § 78. Verba defectiva. 115 

deutung wiederkehrt Es haftet somit die Bedeutung an den beiden 
gleichbleibenden "Wurzelkonsonanten, ohne dass der dritte schwache 
Konsonant und durch ihn die betreffende Klasse schwacher Verba 
einen Unterschied in der Bedeutung zu begründen vermöchte. So 
findet sich von der W. *p in gleicher Bedeutung ^2% 1JH, KD^ stossen, 
zermalmen; von der "W. *tt: W, Tti, iTJJ fliehen. 

§ 78. 

Verba defectiva. 

In vielen Fällen, wo zwei verwandte schwache Verba in der- a 
selben Bedeutung neben einander vorkommen, sind beide sogen. 
Defectiva, d. h. nicht in aUen Formen g^ätichlich. Indem jedoch 
die Tempora und Formen, die von dem einen Verbum nicht in 
Gebrauch sind, meist durch das andere ersetzt werden, ergänzen 
sich beide gegenseitig und machen so zusammen gleichsam ein voll- 
ständiges Verbum aus, wie im Griechischen Ipxofxai, Aor. ?jXdov, Fut. 
iXeuoofj-ai, im Lat. fero, tuli, latum, ferre u. s. w., nur mit dem Unter- 
schiede, dass im Hebräischen diese Verba fast durchgängig auch 
der Wurzel nach eng verwandt sind. 

Die gebräuchlichsten Verba dieser Art sind: b 

&F12 beschämt sein. Siph. Vf*2T}, aber auch Bh^il, B^JIil, wie von tSfr nach 
Analogie der Verba V'B. 

2T& gut sein; Perf. Ü1Ö; dag. Impf. ÜB' , ' , . und Hiph. niöVJ von 30J. 

VR erwachen, nur im Impf. Y$*> als Perf. dient YV&* ^?P*« von Y^P* 

nnttf trinken, im Qal gebräuchlich; dagegen Hiph. iljjt&frj tränken, von dem 
im Hebr. nicht gebräuchlichen Qal HJjtf. 

Anm. 1. In die oben behandelte Kategorie gehören gewissermassen auch c 
die Fälle, wo die in einer Konjugation ungebräuchlichen Tempora oder Modi 
durch gleichbedeutende Formen anderer Konjugationen desselben Verbs er- 
setzt werden. So : 

JJD' 1 hinzufügen. Inf. und Impf, im Qal ungebräuchlich, dafür Hiph. 

tSto sich nähern, im Perf. Qal ungebräuchlich, dafür Niph. Vtft; dagegen 
ist das Impf. Vf%\, Imper. ttfa und Inf. fl#| nur vom Qal im Gebrauch. 



8 



116 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 



DRITTES KAPITEL. 



Das Nomen. 



§ 79. 
Übersicht. 



a 1. Da sich nach § 30 a die meisten Wortstämme sowohl zu 
Verbalstämmen, wie zu Nominalstämmen entwickelt finden, ist es 
(besonders lexikalisch) üblich geworden, auch die Nomina auf die 
einfachste Grundform der Verbalbildung, die 3. Pers. Sing. JPerf. 
Qcd, zurückzuführen und so gleichsam von derselben abzuleiten. Und 
zwar pflegt dies nicht nur bei denjenigen Nominalstämmen zu ge- 
schehen, die sich direkt mit einem entsprechenden Verbalstamm 
zusammenstellen lassen (den sogen. Nomina verbalia oder derivativa, 
§ 83 ff.), sondern auch bei den sogen. Nomina primitiva, d. h. solchen, 
vpn denen .ein Verbalstamnr im Hebr. nicht mehr nachweisbar ist 
(s. § 82), 'sowie endlich fcei den Nomina denominativa, die deutlich 
erst von anderen Nominibus abgeleitet sind (§ 86). 

Die Adjectiva folgen hinsichtlich der Form durchaus der Analogie der 
Substantiva.1 

b 2* Eine eigentliche Flexion des Nomen zum Ausdruck ver- 
schiedener Kasus existiert im Hebräischen nicht; kaum dass sich 
noch einige alte, fast ganz erstorbene Beste von Kasusendungen 
erhalten haben (§ 90). Die syntaktische Beziehung eines Nomen 
kann daher im allgemeinen nur aus seiner Stellung im Satze oder 
aus seiner Verbindung mit Präpositionen gefolgert werden. In beiden 
Fällen erleidet die Form des Nomen (abgesehen von dem sogen. 
Status constructus, § 89) keine Veränderung, und die Darstellung der 
Kasusverhältnisse gehört daher fast ausschliesslich der Syntax an 
(§ 117 ff.); ebenso kann der Komparativ und Superlativ der Adjectiva 
nur durch syntaktische Fügung umschrieben werden (§ 133). Dagegen 
bringt die Anhängung der Plural-, Dual- und Femininendungen, sowie 
die der Pronominal-Suffixa, und nicht minder die enge Verbindung 
zweier Nomina im Status constructus mancherlei Veränderungen in 
der Form der Nomina hervor 1 . 



1 Die übliche Bezeichnung dieser Veränderungen als einer Deklination des hebr. 
Nomen ist nach Obigem unberechtigt. 



§ 80. Geschlechtsbezeichnung der Nomina. 117 

§80. 
Geschlechtsbezeichnung der Nomina. 

1. Wie alle semitischen Sprachen, kennt auch das Hebräische a 
nur zwei Geschlechter der Nomina, ein männliches und ein weibliches; 
unbelebte, sachliche Gegenstande und Abstracta, welche andere 
Sprachstämme zum Teil durch das Neutrum bezeichnen, werden 
ebenfalls als mannlich oder (und zwar überwiegend) als weiblich 
gedacht. 

2. Das männliche Geschlecht hat als das vorherrschende und b 
wichtigere keine besondere Bezeichnung. 

Zur Bezeichnung des weiblichen Geschlechts der Nomina diente 
ursprünglich die Endung XV-^, wie in der 3. Sing. Perfecti der Verba 
(§ 44 a). Dieses XV^- hat sich jedoch regelmässig (sofern nicht bereits 
die Hauptform durch Anhängung eines blossen D gebildet ist, s. u. 
litt, d) nur in enger Verbindung mit einem folgenden Genetiv oder 
Suffix erhalten (vergL § 89 e und § 91 o). Abgesehen von diesen 
Fällen erscheint als Femininendong der selbständigen Hauptform 
(des sog. Status äbsdutus, § 89 a) : 

a) am häufigsten ein betontes TT—, z. B. D*D equus, HWD equa; an c 
Nominibus auf V-, wie ^nj?, nach § 24 b: rp^nj?; vergl. § 86 h. Wie 
in der 3. Sing. fem. Perf. (JT*Jöj? u. s. w.) ist dieses H— entstanden 
durch Abwertung des schliessenden D und Dehnung des ä in 
offener Sübe, worauf dann n als orthograph. Hinweis auf den 
auslautenden langen Vokal hinzugefügt wurde (vergl. die ganz 
ähnliche Entstehung von Formen, wie r6ä für ^ä, § 75 c). 

6) blosses n an vokalisch auslautenden Nominibus, z. B. "HVT Jude, d 
JVfoiT Jüdin. Dieselbe Endung n tritt sehr häufig auch an kon- 
sonantisch auslautende Stämme, jedoch nur (ausser vor Suffixen) 
unter Vermittelung eines Hilfsvokals, und zwar in der Regel 
eines S'gol, nur nach Gutturalen auch Pafhach, z. B. btop, fem. 
rbbp (vor Suffixen z. B. ^öfr; vergl. auch § 84 a, litt, s) tötend\ 
JTTiD Bekanntschaft, fem. fljniD. Die so entstehenden Formen 
folgen durchaus der Analogie der sogen. S*golatformen (§ 94 f); 
die mit einem Hilfsvokal entwickelten Formen behaupten sich 
auch in der Verbindungsform (dem Status constructus). 

Anm. Die Endung T\~z — ~ i ß t i m allgemeinen seltener und kommt fast e 
nur neben der Endung H — vor. Häufiger ist sie nur in den Partizipien und 
Infinitiven (z. B. fl/fej3 häufiger als n?öjp, XV]? häufiger als TV] /). 



118 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

. § 81. 
Abstammung der Nomina. 

a Die Nomina sind ihrer Abstammung nach entweder sogen. Pri- 
mitiva, d. h. solche, deren Zugehörigkeit zu einem Verbalstamm aus 
dem gegenwärtigen Sprachschatze nicht mehr zu begründen ist (vergl. 
§ 82), z. B. IfcJ Vater, DfcJ Mutter, oder Derivativa, und zwar entweder 
Derivativa verbalia in dem oben § 30 a und § 79 a angegebenen Sinne 
(§ 83—85), z.B. DI hoch, HD*} hoher Ort, UTitf Höhe, von DVI hoch 
sein, oder, und zwar in geringerer Zahl, Derivativa denominativa (§ 86), 
z. B. rfbfifi Ort zu den Füssen, von btf) Fuss. 

b Anm. 1. Die älteren Grammatiker betrachten ausschliesslich das Verbum 

als Stammwort und daher alle Nomina als Verbalia, wobei sie im einzelnen 
unterscheiden: a) Formae nudae, d. h. solche, welche nur die drei (oder zwei) 
Stammkonsonanten haben, und b) Formae auctae, welchen hinten oder vorn 
Bildungsbuchstaben oder -Silben beigefügt sind, z. B. HD {BD, fttDpD. Die da- 
bei verwendeten Bildungsbuchstaben sind: 1 H H 3 D K H (VJ-ÖDgiT), und 
nach ihnen hat man ehedem die Behandlung geordnet. 

C Nach dem, was § 30 d über den Begriff der Wurzeln und Stämme bemerkt 

ist, sind die Nomina (abgesehen von den Denominativa) nicht vom Verbal- 
stamm, sondern entw. aus der (idealen) Wurzel oder doch aus dem noch in- 
differenten Wortstamm abzuleiten. Im folgenden ist jedoch die für den An- 
fänger leichtere Praxis (Zusammenstellung mit dem Verbalstamm) beibehalten. 
Vergl. § 79 a. 

d 2. Nomina composita giebt es als Appellativa im Hebräischen äusserst 

wenige, z. B. /J^ä Nichtsnutzigkeit, Schlechtigkeit; sehr häufig sind sie da- 
gegen als Eigennamen, z. B. ^K*}3j (Mann Gottes), D^pjlrp, (Jahwe richtet 
auf), *n s j?trr ( J. stärkt) u. s. w. " 

§82. 

Nomina primitiva. 

Die Zahl der Nomina primitiva in dem § 81 angegebenen Sinne 
ist gering, da sich im Hebr. auch solche Nomina, die sich in anderen 
Sprachen als selbständige Nominalstämme darstellen, mit Leichtig- 
keit auf Verbalbegriffe zurückführen lassen, z. B. Namen von Tieren 
und Naturgegenständen, wie 'Vjflßf Bock (eig. zottig, von ^K-9, rrjWfP 
Gerste (eig. stachelige, gleichfalls von IJrtP); iTPprj Storch (eig. pia, 
sc. avis); ÜHJ Gold (von 3?J| = 3)T| glänzen, gelb sein). So bleiben 
nur wenige Nomina, wie z. B. manche Namen von Gliedern des 
menschlichen oder tierischen Leibes, zu welchen sich ein entsprechen- 
der Verbalstamm entweder gar nicht, oder doch nur indirekt (aus 
anderen semitischen Dialekten) nachweisen lässt, z. B. ftjj Hörn, 
f.ft Auge. 



§ 83. Nomina verbalia überhaupt. § 84. N. derivativa vom einf. Stamme. 119 

§83. 
Nomina verbalia überhaupt. 

1. Die Nomina verbalia schliessen sich im Hebräischen, wie im a 
Griechischen und Lateinischen, nach Form und Bedeutung zunächst 
an gewisse Formen des Verbum, namentlich an die Participia und 
Infinitive an, welche häufig selbst und zwar in ihrer gewöhnlichen 
Form geradezu als Nomina gebraucht werden, z. B. ^K Feind, njj^r 
Wissen, Erkenntnis. Noch häufiger sind jedoch gewisse, im starken 
Verbum selten oder gar nicht vorkommende, dagegen im schwachen 
Verbum und in den verwandten Dialekten gebräuchliche Lifinitiv- 
und Partizipialformen für das Nomen verbale herrschend geworden; 
so z. B. die Partizipialform ^öjj, die Infinitive nach der (aram.) Form 
tej?t? (als Nomen auch te]JD), ferner ntöjj, rfypj?, ntejj, r6ö]5 (§ 45 d) 

u. s. w. Andere sind (wie das Arabische zeigt) eigentlich Intensiv- 
formen des Partizips. 

2. Was die Bedeutung anlangt, so liegt es in der Natur der b 
Sache, dass die an die Form des Infinitivs sich anschliessenden 
Nomina in der Begel die Handlung oder den Zustand selbst und 
andere naheliegende Begriffe, mithin meistens Abstracta bezeichnen; 
die Nomina participialia hingegen meistens das Subjekt der Hand- 
lung oder des Zustandes, mithin Concreta. Ausserdem lässt sich 
beobachten, dass sich an viele von den einzelnen Formen der Nomina 
derivativa eine bestimmte Bedeutung knüpft, obschon dieselbe nicht 
bei allen gleichmässig hervortritt. 

§ 84a. 
Nomina derivativa vom einfachen Stamme. 

I. Nomina mit einem, ursprünglich kurzen, Vokal. 

1. Nomina mit einem der drei kurzen Vokale nach dem ersten Stamm- a 
konsonanten (Grundf. qätl, qitl, qütl). 

a) Tom starken Stamme werden obige drei Grundformen weiter entwickelt 
zu btöjj, 'ÖJJ, ?Ö(5 (vergl. in § 93 die Erläuterungen zu Parad. I, a — c); 
ohne Hilfsvokal (§ 28 d) Öttfp Wahrheit Ist der zweite oder dritte Stamm- 
konsonant eine Gutturalis, so tritt nach § 22 d statt des Hilfs-SfyoZ ein Hilfs- 
Pathach ein, z. B. JT5J Samen, TOS Ewigkeit, ^JjS Werk (bei mittlerem il 
und n jedoch auch DPI? Brot, Drft (neben üty\) Mutterleib, 7nR Zelt, ]rfS 
Daumen; ebenso bei schliessendem K: fcOb Wildesel u. s. w.; bei mittlerer 
Gutturalis unterbleibt zugleich die Umlautung des Hauptvokals ä zu £, z. B. 
3ift, 124, Ytä (ausgen. wieder ÜH% ÜPT\). Über die Flexion vergl. § 93, 
Parad. I, a — f und die Erläuterungen. In Ktpn Sünde hat das K seinen Kon- 
sonantenwert völlig eingebüsst. 



120 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

h Beispiele von Femininis: ilS^Ö (also direkt von der Grundf. malle, König), 

TXy\Ü Hülle (neben IHD), H^DIJ Speise (neben 7DK) ; bei mittlerer Gutturalis 
JTJJJJ Mädchen, iTJJTIÖ Reinheit (neben 1J1Ö). Vergl. hierzu § 94, Parad. L 

C b) Von schwachen Stämmen: a) von |"JJ z. B. t\$ Nase (aus 'änp, daher mit 

Bildungszusätzen z. B. "»gfc? für 'an^t, meine Nase); TJJ Zie^c (Grundf. *tnz), 
Femin. nöfl Weisen, ß) von JTJJ (§ 93, Parad. I, l—n): n§ Ä*«en, DJJ Volk 
(so in enger Verbindung mit dem folg.; ohne solche DJ{, mit Art. DXJH, 
DJJ^ etc.); Ü*l in der Bed. genug, viel, dag. 21 47*00*, zahlreich (doch in enger 
Verb, mit dem folg. Ü*3) ; JT} Unheil, mit Art. in enger Verb, jnil, ohne solche 
yyjl mit steter Dehnung des ä zu ä: DJ Meer; Femin. rWI Leben und mit 
Verdünnung des Ä zu t iT^D Mass; von der Grundf. gi# DJ$ Mutter, Femin. HJä 
Schur; von der Grundf. gwtf ph Gesetz, Fem. fljPJJ. 7) von VJJ (Parad. I, g und 
i) : njD Tod (aus märut, mit Übergang des u in den entsprach. Konson. ; ebenso 
in ^ Mitte) oder kontrahiert: DP Tag, filtf GewwJ, 11ttf Äföer; Fem. H^JJ 
Verkehrtheit (auch kontr. nVfJJ); von der Grundf. qütl Itt* JFe&, Fem. nÄb 
T*Pw(feorauf. 5) von V ')J (Parad. I, h) Am OZtve (also mit Hilfs-CÄireg statt 
Hüfs-fifyoJ) aus zä-it, mit Übergang des i in den entsprech. Konsonanten; oder 
kontr. p^H 2to*ew;*Fem. iVfty graues Saar; von der Grundf. qtyl )^ Gericht, 
Fem. ny? .EünÄtcÄf. e) von FVv (Parad. I, &) teils Bildungen, wie fTDäl Weinen, 
HEp JEnde, teils wie "OS, ^.K Zöu;« (Grundf. oääJ, 'ärf)\ vergl. auch von urspr. 
V'Sr^ntf Schwimmen (Grundf. «dfcÄu-); Fem. nV?tf JKwÄe, H}«* .HbÄeü; von *'b: 
njV^J JPeft*cÄt0aw£, und mit Verdünnung des ä zu t ft^Vf Gefangenschaft, neben 
rP?# (direkt vom ma«c. ^5^ m ^ fl femin.); von der Grundf. qtyl ^B (aus 
chtsj) ; JPew. nnn JPVet*<fe, JT'TJJ u. ÜV1JJ Blosse; von der Grundf. gwtf \T(3l (aus 
WÄw) ; ^| (für V? n) Schöpfeimer; Fem* iTJg SdMjf (direkt von ^ JCTfotfe). 

d Sowohl Masc. als Feminina dieser sogen. S e golatformen haben teils abstrakte, 

teils konkrete Bedeutung. In der Form 7tDJJ ist die passive oder doch abstrakte 
Bedeutung weitaus überwiegend (vergl. IJJj Jugend als Abstractum zu ^JJ3 ; 
?DÜ Speise u. a. m.). 

6 2. Nomina mit einem der drei kurzen Vokale hinter dem zweiten Stamm- 

konsonanten (jetzige Grundf. q*täl, q^ftt, oftul), z. B. ttf?^ Honig, ,, Y S [ Siechtum, 
Zinn Schrecken; u. so stets bei mittlerem N: ^fcO Brunnen, Sfctt Wo//', 8feO 
Gestank. In Wahrheit sind diese Bildungen wohl grösstenteils, wie die u. No. 1 
besprochenen Segolatformen (s. o. litt, a), auf urspr. zweisilbige Formen zurück- 
zuführen, nur dass der Ton von der urspr. Stelle (der Paenultima) auf die 
Ultima gerückt ist. So spricht für dibäS (urspr. dibaS) als Grundf. zu #yj 
teils hebr. '•tpfcH (mit Suff, der 1. Pers.), teils arab. dibs (als Hauptform) ; für 
btir als Grundf. zu Ifctö arab. bi'r; zu tffcG (arab. bus) wäre dem ent- 
sprechend eine Grundform buüS vorauszusetzen (wie zu den Innnn. nach der 
Form 7bp eine Grundf. qüfül). 

II. Nomina mit urspr. kurzem Vokal in jeder der beiden Silben. 

f 3. Grundform qätäl, fem. qäfälät, im Hebr. entwickelt zu 7tÖ]J (§ 93, Parad. 

II, a. b) und i"6tÖp (§ 94, 95, Parad. II, a. b), grossenteils Adjectiva, wie DDn 
weise, BhJI neu, TOJ rechtschaffen; doch auch Subst., wie *D^ Wort, und selbst 
Abstracta, wie Dtifcjl Verschuldung, 3JH Hunger, y2t? Sättigung; Femin. nicht 
selten abstrakt, wie njJ*TC Gerechtigkeit; bei anlautender Gutturalis iTÖ*]8 
.Erde. — Von JTJJ gehört hierher TJS allein, ]JJ{ Gewölk; pass. 7711 durch- 



§ 84a. Nomina derivativa vom einfachen Stamme. 121 

bohrt — Bei den JT'? wird auslautendes Jod fast stets abgeworfen und das ä 
der zweiten Silbe zu h gedehnt. So wird **]& Feld nach Abwerfung des * u. 
Hinzutritt des il als Vokalbuchstabe zu JTTttf (vergl. § 93, Parad. II, f)\ Fem. 
z. B. jlBJ (masc. HBJ schön); vergl. § 95, Parad. II, c; von V'7 findet sich mit 
starker Bildung: I^JJ demütig. 

4. Grundform qtiffl, fem. qäWät, entwickelt 7tÖjJ (§ 93, Parad. II, o — e) Und ^ 
iTJfijJ, vielfach als Participia der Verba med. e (§ 50 b) im Gebrauch und 
daher meist mit intransitiver Bedeutung; vergl. ]gt alt, Ghreis, *Q? schwer; 
Fem. rUDfja Vieh. — Von "»"B: HÖH Glut, Ttttf ScÄta/*. 

5. Grundform qätül, entwickelt 7b]J (doch auch ?1Ö]J geschrieben), meist A 
Adjectiva, wie D S K schrecklich, 7lJJ rund, pbjJ ^/", ]bJJ Äfein (nur als Sing. 
masc. neben der unter litt. f. gehörenden Bildung |tpjj, fem. il|Ö]J, P/wr. D^tpJJ). 
Alle diese Bildungen sind nicht zu verwechseln mit den unter No. IQ folgenden 
Bildungen von der Grundform qätal. — Fem. HDJfcJ, H v^JJ, ngtJJJ, mit Schärfung 
des dritten Konsonanten, um das urspr. ü kurz zu erhalten (ebenso in den 
Pluralen D^^IJ u. s. w.). 

6. Grundform qitäl, entwickelt 7tt]J (vergl. § 93, Parad. II, Anm. 1), z. B. i 
ni^ Herz, njg Traube, *D# temetum.' 

HL Nomina mit ursprünglich kurzem Vokal in erster und langem Vokal in 

zweiter Silbe. 

7. Grundform qäfäl, im Hebr. stets (mit Trübung des ä zu 6) zur Form /1Ö]J k 
entwickelt. Dass sich auch die Schreibung 7b]J findet, darf nicht zur Ver- 
wechselung dieser Formen mit den No. 5 aufgeführten (Grundf. qätül) ver- 
leiten. Vergl. 7nä gross, VfWß heilig, ^lölj gewaltthätig ; ferner die Infin. 
absoluti nach der Form /1tDJJ (§ 45 a) als Darstellung des abstrakten Verbal- 
begriffs, sowie Subst. abstracta, wie TD3 Ehre, D17# Friede (arab. säläm), 
doch auch in aktivischer Bedeutung, wie ]1DIJ Werkmeister, |in^ Prüfer (der 
Metalle), pltfjf Bedrücker; Fem. rnTl!) (mit Verflüchtigung des kurzen Vokals, 

• während derselbe in 7Hä u. s. w. vor dem Tone zu ä gedehnt war). 

8. Grundform qäfil, entwickelt 71p]J (vergl. § 93, Parad. IV, a u. b), z. B. I 
*T*p£ Gefangener, IVBto Gesalbter; neben der passiven Bedeutung findet sich 
jedoch auch (wohl als einfache Verstärkung der qäfH-Form) die intransitive 
(z. B. TJ?3 klein) und selbst die aktive, z. B. fcO?} Sprecher (Prophet), TJ?§ 
Aufseher. — Von v '7: ^ rein, ^JJ elend (s. § 93 w). Wieder anderer Art 
sind ^DIS Obstlese, T?3 ' Weinlese, "tt^ll Pflügezeit, TSjJ .Ernte. 

9. Grundform qätül, entwickelt /^Ö]J. Hierher gehören sämtliche Participia W 
passiva des Qal und (wohl als Verstärkung der qätul-Form) einige zuständ- 
liche Adjectiva (§ 50 f), wie #tt£ unheilvoll, D^JJ »torÄ, D^JJ #«%; von Subst. 

z. B. BftpJ Vogelsteller. Fem. z. B. 717^/13 vir^o (eig. die abgesonderte). 

10. Grundform gttdi oder qütäl, im Hebr. mit Verflüchtigung des i zu tf'wa n 
entw. /Öjp (vergl. § 93, Parad. IV, c) oder /ItDJJ, mit Trübung des ä zu 6 (wie 
oben Kfo'k). Vergl. MtUf Überrest; TQ\ Ehre] STD Buch (arab. Htä&), n^jj 
.KWe^ ; dagegen Dl^tJ Traum, 11DH Esel (arab. cAimar), nftfcj 6to# (arab. 'tläh) ; 
mit « prosiheticum (§ 19 m) JfhtgUm (neben JJlnt); Femin. TTTifett /roAe Ärf- 
«eÄa/S (arab. bUärät); ,TTDJJ Jtewrf. 

11. Grundform qttil scheint vorzuliegen z. B. in hebr. ^IK wärmcÄ, ?7§ 
Nichtigkeit, b**ß Ble\, ^D3 2%or. 



122 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

p 12. Grundform q%Ül oder qüfül, hebr. ^Ö]J, z. B. b^Z Grenze, tfO*? Kleid; 

Fem. nnua Störte, H^ÖK Treue. 

g Anm. Die mit tf anlautenden Bildungen der Form q^ül und qHol haben 

im Singular statt des zu erwartenden Chateph-S e gol fast sämtlich §ere unter 
dem ti : vergl. DD8 Krippe, \\Ü* Warfen, flÖK treu, Sit« Y«^, 71?« 6törfeJ, 
"NDK J9an<f, 1108 SchuUerkleid; vergl. § 23 h und die analogen Beispiele von 
$ere für Chateph-S e gol in Verbalformen § 52 n ; § 63 p ; § 76 d. 

IV. JVomina wi£ langem Vokal in erster und ursprünglich kurzem Vokal in 

zweiter Silbe. 

r 13. Grundform qätäl, im Hebr. stets mit Trübung des ä zu 6 /tilp (?tpJ3), 

z. B. D*?iy (§ 93, Parad. in, a), arab. K äläm, Ewigkeit; DniH (arab. cÄätöm) 
Siegelring, Fem. flÖfih (aus chotämt). 

8 14. Grundform jätfJ, im Hebr. gleichfalls fast immer 7Ölp (7ÖJ3). Ausser 

den Partie, act. masc. Qal gehören hierher auch die Feminina nach der Form 
rÖbp, sofern deren Grdf. qo\aVt auf urspr. qätilt zurückgeht. Auch die Sub- 
stantiva dieser Bildung, wie ]Hl3 Priester (arab. kähtn) sind ursprüngliche 
Farticipia Qal. Das Fem. lautet bei den Substantivis, mit Beibehaltung des 
aus X gedehnten e vor dem Tone, wie tTn\ Qebärerin, bei den Partizipien in 
der Regel wie tV\f\ u. s. w., mit Verflüchtigung des urspr. % zu S^wa; doch 
findet sich auch hier die Form mit §ere. 

t 15. Grundform qÜM, hebr. telp (so byi* Fluss) oder typ, z. B. IJty 

Schalmei (gew. 239). 

V. Nomina mit langen Vokalen in beiden Silben. 

U 16. /Ifc^p, wie TIÖ^p Bauch. Die wenigen Bildungen dieser Art beruhen 

wahrsch. auf der Grundf. qital (gnttäl?), d. h. 6 ist aus urspr. ä getrübt. 



§ 846. 

Nominalbildungen nach Analogie des gesteigerten Stammes« 

a Hierher gehören alle die Bildungen, welche entweder durch 
Verdoppelung des mittleren Stammkonsonanten oder durch Wieder- 
holung eines, resp. zweier Konsonanten des reinen Stammes ent- 
standen sind. 

VI. Nomina mit geschärftem mittleren Konsonanten. 

Wie in den entsprechenden Verbalstämmen (vergl. § 52 f), so wird auch bei 
einem Teile der hierher gehörigen Nominalbildungen durch die Dagessierung 
des zweiten Stammkonsonanten eine Steigerung (Intensivierung) des Stamm- 
begriffs ausgedrückt, und zwar teils eine gesteigerte Energie des Handelns oder 
Verhaltens, teils eine grössere Stätigkeit des Verhaltens oder Zustande. Ein 
anderer Teil dieser Bildungen stellt dagegen offenbar nur Nebenformen der im 
vorigen § behandelten Bildungen vom einfachen Stamme dar; vergl. die unter 
litt, f und g aufgeführten Beispiele. 



§ 846. Nominalbildungen nach Analogie des gesteigerten Stammes. 123 

17. Grundform qättäl, im Hebr. abgesehen von Infinitivis Fiel, wie n?# b 
u. 8. w., meist zu 7ÖJJ gedehnt; vergl. v*J$ Hirsch, Fem. r6*N, St. constr. TO*)& 
(aus 'äjjälf); TVä^l u. TNfkl Trocknis, fiJSÖ Siegelring. Von Adject. gehören 
hierher HäJ stössig, fctäj2 eifersüchtig, KftlS (nach § 22 c für kachchaS) lügnerisch. 
Auffälliger Weise werden nach dieser Bildung im Hebr. auch die sogen. 
Nomina opificum (wenigstens im Stat. constr. des Sing.) behandelt, obwohl die 
entsprechende arab. Bildung (qättäl) auf ursprüngliches (unwandelbares) ä in 
zweiter Sübe hinweist; vergl. 2tt Dieb, J«I Richter (St c. ]«3 Ps 68, 6), n^B 
Koch, tS^jn (für charräS) faber (Stat. constr. Bhn, im Plur. jedoch ^^H); ttf^JB 
Beüer (für parräs), Äfe. c. Bh$ Ez 26, 10. 

20. Grundform qättäl; so "IHN o/ms; vom gesteigerten Stamme die Infinitive d 
Ptel der Form TÖjJ. 

21. Grundform qttfil, im Hebr. gedehnt zu /fijj. Hierher gehört eine ziem- 
liche Anzahl von Adjectivis, welche körperliche oder geistige Fehler und 
Gebrechen bezeichnen. Vergl. "NSK gehemmt, DpN stumm, fSä buckelig, 1$ 
blind, Bhn taub (für chirreS), TOB hinkend, llljj kahlköpfig, B^JJ verkehrt; 
derselben Analogie folgt auch llJJB hellblickend. 

22. Grundform qättäl. Vergl. das oben W#. b über die Nomina opificum t 
Bemerkte; ausserdem gehören hierher aramäischartige Infin. Ptel, wie rQJJ? 
das Vorsorgen, ntfßä Begehren; bei mittl. Guttur. (nach § 22 c) nsijj 
Lästerung, nipn} 2Vo*£. Auf Verdünnung des £ dieser Bildung zu % beruht 
ohne Zweifel: 

23. Grundform qfflU; z. B. 138 I)%er (arab. 'tf&Mr). 

24. Grundform qtttol, höchstwahrsch. nur Abart der Form qättäl mit Ver- 
dünnung des ä zu % (wie No. 23) und Trübung des ä zu ö (wie W#. n, r); 
vergl. T!3| Held (arab. £*&&&•), 11D1 Tod/er, IIB? (2yW/fer od. Zwyer) l%eJ, 
"113$ Trtm&ener. 

25. Grundform g£föt£, 7*0)2, fast ausschliesslich von Personen, welche irgend / 
eine Eigenschaft in intensiver Weise besitzen, z. B. T3fc$ stark, p^S gerecht, 
rpia flüchtig (für 6arrt a cA), ^TJJ gewaltthätig (für 'Ärrtf). Dass in diesen 
Bildungen z. T. nur Nebenformen zu gtf^Z-Formen vorliegen (s. o. die Bern, zu 
litt, a), ergiebt sich aus dem St. constr. p'HB gewaltthätig Jes 35, 9 (dag. stets 

rone, tu). 

Ebenso dürften "l^Dg Gefangener, D^D "PerÄCÄntftener (Stf. c. stets D'Hp, 
Hur. D^pnD, ,Sfc. c. ^D Ge40, 7, dag. 'im Buch Est stets W*\0, mit Suff. 
stets VD^ID etc.) u. p^flJJ abgesetzt als Nebenformen zu den gÄtftWBildungen mit 
pass. Bedeutung (§ 84 a, litt. 1) zu betrachten sein. 

26. Grundform qättül, ^tSjJ, z. B. ]WH gnädig, ÜVTH barmherzig (mit virtueller g 
Verdoppelung des H), ^Vin eifrig (für charrüs), wohl grossenteils wieder 
Nebenformen zu den § 84 a, litt, m, aufgeführten qäfül-¥ormen. Dasselbe gilt 
von Subst. wie *1B^8 Schritt, IföJJ £äwJe; .Fem. iTJfäO Strieme. 

27. Grundform qäftdl; so ausser den Infin. absol. des Pt c e7 nach der Form h 
?b[? auch Nlä(2 eifersüchtig (neben N£j?, also Trübung der Form qättäl, litt. e). 

28. Grundform qtftül,, /W7, z. B. ^BS Metallüberzug, ü\?Vf Vergeltung, ^p# i 
Trank, pjptf Greuel; mit konkreter Bedeutung: Ifö? Schüler, tMJJ s£ar&; 
häufig im Plural mit abstrakter Bedeutung, wie D^ÖVH? Lästerung, D^K^Ö 
Füllung (Einsetzung eines Priesters), D^ÖIJJ Tröstungen, Mitleid, Dv^tf Zu- 
stand der Verwaisung, D^H^ Entlassung, Ü^täti Bewahrung. 



124 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

VH. Nomina mit wiederholtem dritten Konsonanten. 

k 29. Grundform qätläl, z. B. ]MVf ruhig, Fem. H^fcJ^ (mit Schärf ung des 

zweiten Nun, um den vorhergehenden Vokal kurz zu erhalten); pjp grün, Plur. 

l 30. Grundform qätlil, im Hebr. TJÖjJ; hierher gehören z. B. die Infinitive 

der Konjug. Pi'lel (eig. Palel) der Verbiet V'y, z. B. DDII, vergl. § 72 m. 



Vm. Nomina mit Wiederholung des zweiten und dritten Konsonanten. 

n 36—39. tfältät, tftälfil, aHälfül, qWßtfU, gfalfdl (im Fem. u. Flur, viel- 

fach mit Sch'ärfung des Endkonsonanten zu dem o. litt, a genannten Zweck); 
vergl. ^BDÖEJ flexuosus, JYIp*?jJ*?n schlüpfrige Orte, H'fejAjjP krumme (Wege); 
7FfoT\& perversus, sowie die Farbenbezeichnungen D'TtnjJ rötlich, fem. fiÖTO'W, 
Plur. rtb^iyKJ; pnj?T grünlich, Flur. fem. n^lJjTj ^tJÖD« Gesindel "(Er- 
weiterung von *pDI$ gesammelt). 

IX. Nomina mit Wiederholung des ganzen (bilitteralen) Stammes. 

Der Natur der Sache nach kommen hier nur vereinzelte Bildungen der 

Stämme V? und yy im Betracht. So : 

40. 7§7ä und (mit Verdünnung des ersten ä zu t) ^|7| JKfld (von 7 /J) ; Fem. 
rP)17n Zittern (von ^H oder V 1 ?!); 13? (für kirkar) Talent \ vergl. auch DD13 
Stern (aus käwkäb, arab. kaükäb, für 2329). 

|) 41. ^3^3 Infin. P»^ (eig. PaJptZ) von ^3; Fem. r6öStt Schleuderung 

(von 7*0). 

43. ^TjJ Scheitel (für qüdqüd) von TTp; Fem. H7^ Schädel (aus gulgiUt 
von^J). " 



§ 85. 

Nomina mit Präformativen und Afformativen. 

a Hierher gehören teils die Nomina, welche direkt von Verbal- 
formen mit Präformativen (Hiph% Hoph'al, Hiihpctel, NvpKal u. 8. w.) 
abgeleitet sind, teils die mit anderen Präformativen (K, \ D, 3, T\) 
gebildeten, teils endlich die mit Afformativen versehenen. Im An- 
schluss an diese Bildungen werden endlich die Quadrüittera und 
Quinqttelittera, sofern dieselben fast sämtlich auf Beifügung oder In- 
sertion eines oder zweier Konsonanten zu dreikonsonantigen Stämmen 
beruhen, zu behandeln sein. 

X. Nomina mit Präformativen. 

b 45. Nomina mit vorgesetztem K. Vergl. die Subst. mit dem sog. 8 prostheti- 

cum (§ 19 m), wie gTlt« Arm; yMK Finger, ny^J Heuschrecke, *\T)fö Faust. 
Als wesentliches Präfix erscheint N in den Adjectivis SDfcJ lügnerisch, *1DK 
grausam, |JVK perennis (für 'aitari). 



§ 85. Nomina mit Präformati ven und Afformativen. 125 

46. Nomina mit vorgesetztem 21. Ausser den gewöhnl. Inf. des HipKil c 
(^DpH und ^Öjp5), Niph. (/ÖßH, /b£H für hing.) und der mit der Vorsilbe HH 
gebildeten Konjugationen gehören hierher noch anderweitige vom Hiph. ab- 
geleitete nomina verbalia (vergl. § 72 z), wie it^Sn Aussehen (von "Ö3), HD^n 
Schwingen (von *)*3), rf?Bn Bettung von TJIJ. 

47. Nomina mit vorgesetztem \ wie T|!P ÖJ, fcMp^! Tasche; von V'JJ z. B. d 
D^p 1 ; Bestand, TW, Erspähtes; von V 'J>: 1^ Gegner. Anderer Art ist die 
grosse Zahl von nomina pr., die auf direkter Verwendung von Imperfekt- 
formen beruhen, wie SpJJr» POiT u * 8# w * 

48. Nomina mit vorgesetztem 23. Dieses Metn praeformat., welches ohne e 
Zweifel zusammenhängt mit *ty wer und 7723 was (s. § 37 u. § 52 c), erscheint 
in einer sehr grossen Zahl von Nomina und dient zum Ausdruck der mannig- 
faltigsten Modifikationen des Stammbegriffs: 1) 23 subjectivum; so als Fräforma- 
tiv der Participia des Pi'el, Hiph., Hithp. und anderer aktivischer Konju- 
gationen. 2) 23 objectivum; so als Präformativ der Participia Pual, HopKal 
und anderer passivischer Konjugationen, sowie zahlreicher Nomina. 3) 23 
instrumentale, wie Hfi&Q Schlüssel u. s. w. 4) 23 &>eafe, wie 1ä*]9 ZW/2 u. s. w. 

Hinsichtlich der Bildung dieser Nomina ist zu bemerken, dass das 23 prae- f 
form, ursprünglich in den meisten Fällen kurzes ä nach sich hatte. Dieses ä 
erscheint jedoch in geschlossener Silbe häufig zu ¥ verdünnt; in offener Silbe 
wird es vor dem Tone zu ä gedehnt (ebenso das aus ä verdünnte i zu e), in 
139 Schild (mit Suff, ^323 etc.) sogar zu unwandelb. ä. Anderwärts tritt in 
offener Silbe, welche nicht vor der Tonsilbe steht, notwendig die Ver- 
flüchtigung des a zu &wa ein. 

Im einzelnen kommen bes. folgende Bildungen in Betracht: a) Grundf. g 
mäqiäl, im Hebr. fopö, z. B. te^p Speise, Fem. HD^OO Königreich, rftoKtt 
Messer; TOXfyö (nach § 23 c für T\2ybtj) Geschäft; von fD: föö Geschenk] von 
rO: fttl&'uiiMpafw, ntfl23 Site; von v 'fi: It^D Stakse (aus rnaitäb); mit 
assimiliertem * (oder 1) JJipD Lager; von JTJJ: '«JDÖ Decke, Fem. mstgte "Per- 
urftefan^; von V'JJ gehört hierher wohl Ölp$ 0r£ (mit Trübung des aus ä ge- 
dehnten ö zu d (arab. mäqäm) ; von H"? z. B. ilfcO© Anblick. 

b) Grundf. miqfäl (die gewöhnliche Form des Inf. <JoZ im Aram.), hebr. h 
Vö£t3, z. B. nrp? Tri/!, Fem. Hprfpö Krug, HM^IO TJfyen (mit S'gol statt 

I, im £1 constr. jedoch H5§^23 Ge 41, 43; vergl. plj^Ö Ferne), Tftü&Q Wache; 
von yy z. B. DD? Umgebung (aus mt-säb; % in offener Silbe zu e gedehnt; 
von T\"b : mplp Beate (Fem. TTJflp). 

c) Grundf. «**(##, hebr. fopÖ, z. B. ]J#to Stötee (Fem. ittj^te); Fem. rfcgbö i 
Ruine; von T'D: HD?D Niederlage; von JTJJ: ]J23 &?Ä#d (aus mägin), Fem. rf?iD 
Bo#e (von 9?}); iTJK23 JYmcä (für m^wrä von "H«) ; von V'D: #£123 Fallstrick 
(aus mtfwgftf). 

<2) Grundf. m*$f&, hebr. /ttp23, wie 1&D23 Klage, n2|2? -4#ar (Opferorf); Je 
von JTJJ z. B. 2D23 consessus; e) Grundf. mäqtül, hebr. /b]J23; so das Fem. 
r63$23 Spewe; vo"n jrjh Fem. röt}23 Dedfe (von 1JDD); von JT? nach der 
Masora auch tlJHO Zufluchtsort, mit St#. ^23 u. W&7-H. D^Jfö. 

Mit langem Vokal in zweiter Silbe: f) Grundf. maqtäl, hebr. immer zu 5 2 
getrübt, wie 11DHÖ Mangel, Ölpfy} .Beute; von V'y z. B. 1130 JVcÄf, Fem. 
TTflSö und i"Qti23 (mit Senkung des o zu Ä in unbetonter Silbe), g) Grundf. 
tntqtäl, hebr. wieder /1ÖJJ23, wie *11PDD Bergungsort, ^1Bb23 Anstoss; h) die 



126 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

Grundformen maqfil und miqtil (vergl. D^ßQ) sind nur von Partizipien des 
Hiptiil im Gebrauch; i) Grundf. mäqfül, wie BftSl^tJ Kleid. 

m Anm. über D als Pr'aformativ der Participia sämtlicher Konjugationen 

ausser Qal und Niptial vergl. § 52 c. 

fl 49. Nomina mit vorgesetztem 2 sind die Participia des Niptial (Grundf. 

näqfäl, noch erhalten z. B. in 1712 für näwläd, gew. aber verdünnt zu niqtäl, 
hebr. /Ö]?2) und die Infin. Niph. der Form 7b|?l 

p 51. Nomina mit vorgesetztem H. Unter den zahlreichen Beispielen dieser 

Bildung, die bes. bei den schwachen Stämmen (zum Behuf der lautlichen Ver- 
stärkung derselben), namentlich bei den V'fi und V'JJ beliebt ist, unterscheiden 
wir: a) Grundf. täqtöX; von V'D: Steift Beisass, Fem. fi^nlfl .Enoarfan^, fiTjblfl 
(vom Hiph. D^Din) ^recÄtoewun^; von V 'Ö: fl^Fl Äöäen; von V'fi und ~rO: 
rnm Dawfr u. n^1T\ Gesetz (beide vom JEpÄ.); von V'fi und H"b: WKSiri 
Ausgänge. 

q b) titfäl, z. B. Fem. iTJKfin und n^DP ÄfcÄmucÄr; von iX'b z. B. njjjfl Hoff- 

nung', c) tägfU, z. B. patßfa Buntgetoirktes, Fem. ffipTlB (wohl vom iVtpA. DTß) 
Tiefschlaf; von V'Ö : ffllSIfl Züchtigung (vom JKpA.-Stamm, wie der Sfc. c. Fl. 
nn^1JJ\ Zeugungen)\ von JTJJ: ft^ilJJl Lobpreis, Tfobt\ Gebet (vom «flfö der 
Stamme 77JJ und 7?§). 

r Mit langem Vokal in zweiter Silbe: d) titfäl, Din]-1 Ocean, Tiefe (für tXhäm); 

e) täqfil z. B. von TV'b Fem. JY^DS Vollendung, JVSHB Mehrung, Zins (neben 
n^D); passivisch TtoSfl &?Äfc7er; /) ^Öjjn, wie ITRBn 4p/W (f. tönpÄ fl cÄ), sehr 
häufig zur Bildung von Abstractis verwendet, wie 7*Ö}fll Wohlthat (neben 
bfol), H^Snn Verkehrtheit', von V'}J: HD*nn Zertretung, % 7\*Xti\ Schwingung 
(wie HöVTfl iZe&e vom ÄpÄ.-Stamm) u. s. w., sehr häufig auch als Abstrakt- 
JPlural, wie D^QtfttPl und JYttMrOß Tröstungen. 

XI. Nomina mit Afformativen. 

8 52. Nomina mit angehängtem 7. So 7p3 Eisen, /Q"]3 Fruchtgarten (S e gol 

in beiden Fällen wohl Steigerung des urspr. £ in der Tonsilbe). 

£ 53. Nomina mit angehängtem D. Mit urspr. #m als Afform. erscheint D73K 

Vorhalle (obschon das ä im &£n^. unwandelbar bleibt), Plur. D^K; mit 
urspr. um : tilty (auch D*lg) nackt (von 11^), PL DÖ^£ Ge 3, 7 (Neben?. DnjJ 
PJ. D^n? Ge 2, 25). 

U 54. Nomina mit angehängtem ]. Anfügung des ] vermittelst eines blossen 

Hilf s vokale liegt vor in )J£33 Hand an und ]TBS Fingernagel; häufiger ist die 
Anfügung mit betontem #, welches im Hebr. zu S B gol umgelautet (so JT"1B 
Axt) oder zu ä gedehnt wird; so JJJjJ Besitz, ]lvffif Tisch, ]3*1JJ Opfer; auf 
Trübung eines urspr. d zu 6 beruhen wohl Bildungen, wie ]1SJJT Hunger; 
von iT^: pN| Hoheit, flölj Getümmel, JIWJ Orakel; sehr häufig aber vom ein- 
fachen Stamme mit unorgan. Schärfung des zweiten Radikalen, wie fTT^t Ge- 
dacÄfrw*, ]1^9 7er%wnp (Ä. c. ]11?J u. Jl^J) etc. 

XII. Quadrilittera und Quinquelittera. 

W 55. Auf Insertion eines 7 beruht wahrsch. *NÖ7§ sterilis, Bftpwl Kiesel, das 

Fem. riÖJJ^TJ (Wttf u. s. w.; auf Insertion eines "I: 73^ft Heuschrecke, D^HJ? Bei/. 
Vergl. ausserdem tfiftjllj Sichel; mit anlautendem JJ : *|^Ö}J Fledermaus, t5^53g 
/Sjpinne, 1352 Mau«, sSjjX Skorpion u. s. w. — QuinquelitL 2T1?? Frosch. 



§ 86. Nomina denominativa. 127 

§ 86. 
Nomina denominativa« 

1. Hierher gehören alle Nomina, welche unmittelbar von einem a 
anderen Nomen abgeleitet sind, mag dasselbe nun ein sog. Primi- 
tivum oder ein Verbal-Derivat sein, z. B. J1ö*]j2 östlich unmittelbar 
von D*]jj Osten (Verbalstamm DTJJ vorn sein). 

2. Die meisten Formen der Denominativa sind bereits in § 84 & 
und 85 mit aufgeführt, indem die Denominativa als sekundäre (wenn 
auch z. T. sehr alte) Bildungen durchaus der Analogie der Verbal- 
Derivate folgen. Wie z. B. die Verbalia mit vorgesetztem tt (§ 85, 
litt, e — m) u. a. auch den Ort einer Handlung bezeichnen, so stellen 
die Denominativa mit ö locale den Fundort einer Sache oder die 
G-egend bei derselben dar (s. litt. e). 

Die gebräuchlichsten Formen der Denominativa sind: C 

1. Analog dem Partie. Qal (§ 84a, litt, s), z. B. Igtf Pförtner, von 1JJÖ Thor, 
IjÄ Binderhirt, von *lß3 Bindvieh, D^lD Weingärtner, von Ü*\% Weinberg. 

2. Analog der Form qättäl (§ 846, litt, b), z. B. fittfg Bogenschütz, von fltfjj d 
Bogen. Beide Formen (litt, c, d) gehen auf gewohnte (dem betr. Subjekt in- 
härierende) Beschäftigungen, wie im Griechischen die Nomina auf tt)<, reue, 
z.B. iüoX£tt)s, YpafjLfjLaxeuc. 

3. Mit vorgesetztem D, welches den Ort anzeigt, wo sich eine Sache befindet 
(vergl. § 85, litt, e), oder die Gegend in der Nähe derselben, z. B. JJJJtt Quell- 
ort, von |jjj; JTDlfiÖ, flltfKID die Gegend zu den Füssen, zu Häupten, von 

ton, «Wi 

4. Mit der Endung J— , ]1, [bes. zum Ausdruck adjektivischer Begriffe: f 
PD*1|J östlich, von D*]^; \HQto posterior, von *inij; ]ÜPn «cten'or, von |^n. 
Von Abstracto gehört hierher"z. B. JTljJJ P«tMföe#,"von ijj?. Vergl. § 85 u. — 
Mit doppelter Endung (ön, an u. S) findet sich rÜT!« rotficÄ, ^jTp. wissender 
(Geist) u. a. 

5. Dem Denominativ eigentümlich ist die Endung ^ , durch welche Sub- h 
stantiva zu Adjectivis, insbes. Zahlwörter, Personen- und Ländernamen zu 
Ordinalia, Patrongmica, Gentilicia umgebildet werden. Z. B. ^T Fussgänger, 
PI. fftyl von br\ Fuss; ^JD8 schrecklich, ^ fremd, von *ÜX Fremde, '■PMTO 
unterer von fiHPI unter, fem. IVflflfl ü. iT^liri, PL D^ljUR, Wflflfl; Htftf ier 
*?cA*fe, von tftf «ecÄ8; «OKlÖ Moabiter, von SKID, Pfui-.' D^8b, 'fem. TP^V? 

u. n^lö, H. IWJKIÖ; TfliaWer, PJ. DWnj? u. Belfern, njT# f PI. 
ni»inj?; 7«^ Israelit, von ^fen. 

6. Mit der Endung TW, ftp—'] (§ 95 t), welche aus Concretis Abstracta k 
bildet, wie unser -tum, -Schaft, -nis, vergl. TWifl Jugend, IW^Q Königtum (der 
lockere Silbenschluss scheint darauf hinzuweisen, dass das S*wa aus einem festen 
Vokal verflüchtigt ist); ntiÖ^N Witwenschaft, von ]^8, TUö*?« TPäwer, Wftu*. 

Älteren Gebrauchs ist die Endung TV— z. B. in h*$bf Überrest, TW}**] 1 
prineipium, von BfaO = Bfe^ 2>rwic«p8. 



128 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

§ 87. 
Vom Plural. 

a L Der Plural der Masculina wird in der Regel durch die En- 
dung D'— bezeichnet, z. B. Dfö Boss, D^pfö Rosse; sehr häufig findet 
sich indes auch die defektive Schreibung D-r-, besonders wenn in 
demselben Worte bereits ein 1 oder * als Vokalbuchstabe vorhergeht, 
z. B. Ge 1, 21 Dyäfl. Die Nomina auf V- gehen mit dieser Plural- 
endung versehen eig. auf D^^- aus, z. B. "HS? Hebräer, Flur. D^l?? 
(Ex 3, 18); gewöhnlich aber findet dann Kontraktion statt, z. B. D^VJJJ; 
D^tgf rote Gewänder (von 'fltf). 

b Die Nomina auf H— verlieren diese Endung, sobald die Plural- 
endung hinzutritt, z. B. Hth Seher, Flur. Dnh (vergl. § 75 h). — Über 
die Enttonung des D— in den beiden alten Pluralen DM3 Wasser und 
Ü\by} Himmel vergl. § 88 d; § 96. 

c Die Endung D*— tritt übrigens bisweilen auch an Feminina 
(vergl. D^J Weiber § 96 unter nffc; D'Otf *7oÄre, von njtf ; ttfcn J/utter- 
schafe, von ^n^) und wird anderseits zur Darstellung von Intensiv- 
begriffen verwendet (§ 124 e), so dass also die Geschlechtsbezeichnung 
nicht notwendig mit ihr verbunden ist (vergl. auch u. litt, m, o, p). 

e Statt Im findet sich als Endung des Flur. masc. auch : 

)*— , jedoch — abgesehen von dem dichter. Gebrauch in einigen älteren und 
selbst ältesten Stücken — fast ausschliesslich in den späteren Büchern 
des A. T.'s, z. B. p^O Könige Spr 31, 3, ytfl* 1 K 11, 33, ^ Läufer 
2 K 11, 13, pafl Weizen Ez 4, 9, defektiv ]*H Inseln Ez 26, 18, pöj Tage 
Dan 12, 13. 

i 2. Der Plural der Feminina wird in der Regel durch die En- 
dung m (nicht selten auch defektiv JY — ) bezeichnet, z. B. TfotVft Lob- 
gesang, Psalm, Flur. JYfenPi; rnf« Brief, FL nna«; 183 Brunnen, Fl. 
nTlfcJljl. Die Feminina auf flV- bilden den Plural auf fll*-^, z. B. 
nn?P Ägypterin, PL ni*l?9; die auf M teils wie ni»$0 Dan 8, 22 
(von rwbü Königreich), teils wie T\\l$ Zeugnisse (spr. 'edHvdth, aus 

iw 3. Wörter, welche im Sing, sowohl als Masc, wie als Femin. 
gebraucht werden, haben auch im Plural oft die Maskulin- und 
Femininendung neben einander, z. B. SJJ Wölke, Flur. D'OJJ und ffl^JJ, 
und beiderlei Formen können ebensowohl als Masculina, wie als 
Feminina konstruiert werden, was bei jedem Worte besonders be- 
obachtet werden muss. — Aber auch solche Wörter, bei welchen 
das Geschlecht nicht schwankt, haben bisweilen beide Pluralformen, 
z. B. TO m. Menschenälter, PL D^Ti und nm; rütf /. Jahr, PL ffOtf 



§ 87. Vom Plural. § 88. Vom Dual. 129 

und fifttf. Das Geschlecht bleibt bei diesen in beiden Pluralformen 
dasselbe wie im Singular. 

Ein Unterschied der Bedeutung findet statt bei mehreren Namen von Glie- 
dem des Körpers, deren Dual (s. § 88) die lebenden Glieder selbst bezeichnet, 
während der Plural auf ffl etwas ihnen Ahnliches, aber Lebloses ausdrückt 
(§ 122 u), z. B. D**.*P Hände, HIT künstliche Hände, auch z. B. die Seitenlehnen 
eines Thrones; D^Ö? Hände, fi1B3 Handgriffe, manübria; DJJS Fuss, H1DJJB 
künstl. Fü8se (der hl. Lade); D^3"1J? Hörner, rVI^JJ cornwa altaris; ÜWJl 
Augen, JYfoJJ Quellen. 

4. Eine grosse Anzahl von Masculinis haben im Plural die jj 
Endung ffl, und umgekehrt viele Feminina die Endung D 1 *— ; doch 
bleibt dabei das Genus des Singulars in der Regel unverändert, 
z.B. n$ Vater, Flur. JTD$; niynö Fürsten, von )T]i; ^«9 Lichtort, 
Flur. ttlUttj und rftfcö, vergl. (Je 1, 16; Dtf iVame, PI. niötf; BfoH 
Kebsweib, Fl. D^V»B. ' 

5. Eine durchgreifende Unterscheidung der beiden Plural- r 
endungen nach dem Genus findet hauptsächlich nur bei den Ad- 
jektiven und Partizipien statt, z. B. D*01B boni, JYDIö bonae, D^öj? w., 
Tfbto\> f.; ebenso bei Substantiven desselben Wortstammes, welche 
sich ausdrücklich nach dem Naturgeschlecht unterscheiden, wie D*Oä 
flu, ffl^ ßiae; tF?*?? reges, flöte reginae. 

Anm. 1. In einigen wenigen Wörtern ist an die Pluralendung JYI noch eine 8 
zweite maskulinische Pluralendung (in Gestalt des Stat. constr. ^-, vergl. 
§ 89 c) oder eine Dualendung Ü\-^- angehängt, z. B. HM Höhe, Flur. JYIÖ21, 
Stat. constr. 'filDä. Eine solche doppelte Pluralbezeichnung liegt auch in der 
Verbindung der Suffixa mit der Pluralendung fil vor (§ 91 m). 

2. Einige Nomina sind nur im Singular (z. B. D*1JJ Mensch u. Jcoll. Menschen), t 
eine Reihe anderer nur im Plural gebräuchlich, z. B. D^HD Männer-, einige 
der letzteren haben dabei Singularbedeutung (§ 124 a), z. B. D^B Antlitz. 
Doch kann in solchem Falle dieselbe Pluralform auch eine Mehrheit bezeich- 
nen, z. B. D^B auch Gesichter Ge 40, 7. Ez 1, 6; vergl. DVlfrfcJ (dessen Ätw^. n6fcj 
sich ausser im Hiob und Daniel nur lOmal findet) Gott, aber auch Götter. 

§88. 

Vom Dual« 

1. Eine schon aus alter Zeit stammende anderweitige Numerus- a 
bezeichnung ist der Dualis. Derselbe wird jedoch im Hebr. fast 
nur zur Bezeichnung solcher Gegenstände gebraucht, die ihrer Natur 
nach paarweise auftreten (s. litt. e). Niemals erscheint die Dual- 
endung an Adjektiven, am Verbum oder am Pronomen. Bei den 
hierher gehörigen Nominibus wird in beiden Geschlechtern die 
findung DV-r (ohne Zweifel verwandt mit der Pluralendung &—) an 

GaamnuB-KATTTZBCH, hebr. Grammatik. Kl. Aufgabe. 9 



130 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

die Grundform angehängt, z. B. D^T beide Hände, D^ÖT 1 zwei Tage. 
Statt der Femininendung H— erscheint vor der Dualendung stets 
noch die alte Endung ath, jedoch notwendig mit ä (weil in offener 
Silbe vor dem Ton), also D^ry^-, z. B. MDW Lippe, ölOBfc beide Lippen. 
Von einem Fem. mit der Endung JW — -, z. B. fltfni} (aus n'chuM) 
lautet der JDwaZ wie DV^tSfrjJ Doppdfessdn. 
b Bei den Nominibus, welche im Singular ohne Femininendung 
stehen, tritt die Dualendung gleichfalls zunächst an die Grund- 
form; doch unterliegt dieselbe in der Regel gewissen Veränderungen 
infolge der Fortrückung des Tones. Z. B. *|}3 Flügd (Grdf. känäph), 
Dual ü\h^ (mit Verflüchtigung des ersten ä, da dasselbe nicht mehr 
vor dem Tone steht, und mit Dehnung des zweiten ä vor der neuen 
Tonsilbe). Auch bei den sog. S e golatformen (§ 84 a, litt, a) tritt die 
Dualendung meist an die Grundform, z. B. b^ Fuss (Grdf. rdgl\ Dual 
O^fl; doch vergl. auch QlS'Jl? (nur im B. Daniel) neben D^g von ft|3 
Hörn, D^$ von *rff Kinnbacken (wie von den Pluralen ttfo^jp, D^rfr). 

d Anm. Nur scheinbare Duale sind Ü\Ü Wasser u. D^b^ Himmel mit abnormer 

Enttonung und Verkürzung der sonst immer betonten Endung Im (§ 87 a). 

e 2. Der Gebrauch des Dualis ist im Hebräischen, abgesehen von 
den Zahlwörtern für 2, 12, 200 u. s. w. (s. § 97), hauptsächlich auf 
solche Gegenstände beschränkt, die durch Natur oder Kunst be- 
ständig zu einem Paare verbunden erscheinen, wie vor allem (doch 
nicht notwendig, vergl. ttljfit und D^Jfit Arme, nie im Dual) die paar- 
weise vorhandenen Glieder, z. B. ü^) beide Hände, D'jSUJ beide Ohren, 
ü\iti Zahne (von den beiden Reihen); ferner D^PJ ein Paar Schuhe, 
D'OttfD bilanx u. s. w., oder die doch zu einem Paare verbunden ge- 
dacht werden, wie ü\bY zwei (auf einander folgende) Tage, biduum; 
D^tf zwei Wochen; D^totf zwei Jahre (nach einander), biennium; 
ttjhöji* zwei EUen. 

§89. 

Der Genetiv und der Status constructus. 

a 1. Die hebräische Sprache kennt den lebendigen Gebrauch von 
Kasusendungen nicht mehr *, sondern bezeichnet die Kasusverhaltnisse 
des Nomen äusserlich entweder gar nicht (so das des Nominativ, 
meist auch das des Accusativ) oder durch Präpositionen (§ 119), 
das GenetiwerhäUnis aber meist durch den engen Anschluss (die 
„Anlehnung") des Nomen regens an das Nomen rectum. Das Nomen 
nämlich, welches als Genetiv zur näheren Bestimmung eines un- 

1 Über einige abgestorbene Beste von Kasusendungen s. § 90. 



§ 89. Der Genetiv und der Status constructus. 131 

mittelbar vorhergehenden Nomen regem dient, bleibt in seiner Form 
ganz unverändert; dagegen hat die enge Zusammensprechung des 
regierenden Nomen mit dem regierten zunächst die Folge, dass der 
Ton auf das letztere hinübereilt 1 , und die so bewirkte Minder- 
betonung des vorangehenden Wortes zieht dann in der Kegel auch 
anderweitige Veränderungen desselben nach sich, teils in Kücksicht 
auf die Konsonanten, teils besonders in der Vokalisation, indem die 
in oder vor dem Tone gedehnten Vokale notwendig verkürzt, resp. 
verflüchtigt werden (vergl. § 9 a, c, k; § 27 e — i, m). Z. B. 1^ Wort, 
DV6« lg] Wort Gottes (eine Art Compositum, wie bei uns in um- 
gekehrter Stellung Gotteswort, Hausherr ; Königshaus)', T Hand, ^öH T 
die Hand des Königs; D^yj Worte, DJJJJ ^yj die Worte des Volkes. 
Eine Veränderung trifft also hier nur das Nomen, welches vor einem 
Genetiv steht, und die grammatische Sprache sagt von einem solchen 
Nomen, es stehe in der Anlehnung oder im Status constr.; von einem 
Nomen dagegen, welches keinen Genetiv nach sich hat, es stehe in 
der Hauptform oder im Status ahsol. Übrigens aber geht aus Obigem 
zur Genüge hervor, dass der StaL constr. strenggenommen nicht als 
eine syntaktisch-logische, sondern vielmehr zunächst nur als eine rein 
lautliche, rhythmische (durch die Tonverhältnisse bedingte) Erscheinung 
zu betrachten ist 

Sehr häufig sind in solchem Falle die zusammengehörigen Wörter zugleich b 
durch Maqqeph (§ 16 a) verbunden; doch ist dies nicht notwendig und hängt 
im einzelnen von der Accentuation ab. Über den weiteren Gebrauch des Stat. 
constr. s. die Syntax § 130. 

2« Das Genauere über die Fofarfveränderungen, welche in vielen c 
Nomina durch den Stat. constr. hervorgerufen werden, lehren die 
§§ 92 — 95. Ausserdem aber nehmen auch die Endungen des Nomen 
im Stat. constr. zum Teil eine besondere Gestalt an, nämlich: 

a) im Stat constr. Flur. u. Dualis die Endung "4-, z. B. DtftD Rosse, 
njTJD *D*D die Rosse Pharads; D^JJ Augen, ^übn ^JJ die Augen 
des Königs. 

b) als Pemininendung erhält sich im Stat. constr. Sing, solcher a 
Nomina, die im Stat. ahsol. die Endung H— haben, in der Regel 
die ursprüngliche Endung T\—, z. B. Hste Königin, fctot^ flS^D 
die Königin von Saba. Dagegen bleiben die Femininendungen 

1 Dasselbe Tonverhältnis lässt sich unschwer auch in anderen Sprachen bei der- 
artigen engen Verbindungen zweier Wörter konstatieren. Man beobachte z. B. im 
Deutschen den natürlichen Tonfall in „der Thron des Königs"; nur dass hier auch die 

(im Hebr. unmögliche) Umstellung „des Königs Thron" dieselbe Erscheinung aufweist. 

9* 



132 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

T\— — -, fi— — , sowie die Pluralendung H1 — , im Stat constr. un- 
verändert. 
f c) die Nomina auf H— (vergL dazu § 75 e) von Stämmen TC'b (§ 93, 
Parad. III c) erhalten statt dessen n — , z. B. Hfcjh Seher, constr. 
Hg*!; wahrsch. beruht dieses H— auf Kontraktion des urspr. 
*— (mit Beifügung des n als Vokalbuchstabe). Dieselbe Kon- 
traktion findet sich bei ^, constr. ^ Genüge; Tl, constr. ^ Leben; 
m 03), constr. WJ 03) Thal. 

Über die Endungen 1 und *■— am Stat constr. s. § 90. 

§ 90. 
Vermutliche Reste alter Kasusendungen. 

n — locale, * — und 1 am Status constructus. 

a 1. Wie das Assyrische und Altarabische drei Kasus durch be- 
sondere Endungen (u für den Nomin., i den Gen., a den Acc.) unter- 
scheidet, so zeigen sich auch beim hebr. Nomen drei Endungen, 
die jenen arabischen in der Hauptsache entsprechen. Allerdings haben 
dieselben im Hebr. ihre ursprüngliche Bedeutung zumeist verloren 
und können somit nur noch als verfallene Trümmer eines volleren 
und lebendigeren Organismus gelten, da die Sprache auf der Stufe, 
auf welcher wir sie im A. T. finden, eine Unterscheidung der Kasus 
durch Endungen nicht mehr kennt. 

c 2. Am deutlichsten tritt im Hebräischen noch das Accusativ- 
verhältnis in der (meist tonlosen) Endung H— hervor. Dieselbe wird' 
an das Substantiv gehängt: 

a) am häufigsten, um eine Richtung auf etwas, eine Bewegung 
wohin auszudrücken 1 , z. B. H^J nach dem Meere hin, westwärts, 
niyij? ostwärts, HJlbS gen Norden, rntfbfR nach Assyrien, r6lja 
nach Babel, STjfj (von in) Ms Gebirge Ge 14, 10, TTffa zur Erde, 
HiVä nach Hause, Tttyrto nach Tir§a (H-pfi); mit dem Artikel rrjhij 
in das Gebirge, HJVan in das Haus, nSnKn nach dem Zelte hin] 
auch am Stat. constr. vor nachfolgendem Genetiv *\ÜV nrp| in 
das Haus Josephs; Sjän nyiij in das Südland] Btotf nfi*\|0 gen 
Sonnenaufgang] und selbst am Plural HD^Ö^n gen Himmel. 

d b) in etwas abgeschwächter Bedeutung, um einen Ort zu be- 
zeichnen, wo sich etwas befindet oder geschieht (vergl. dazu 

1 S. über diese Bedeutung des Accusativs die Syntax § 118 d und vergl. den 
lat. Acc. der lokalen Richtung, wie Bomam profectus est, domum revertij rus ire. 



§ 90. Vermutliche Beste alter Kasusendungen. 1 33 

§ 118 d); z. B. Hörjnp zu (in) M. 1 K 4, 14; rv#f dort (gewöhn- 
lich: dorthin) Jer 18, 2. 

c) ebenso tritt die ursprüngliche Bedeutung der Endung H— in e 
den Fällen zurück, wo sie an Substantiva mit einer Präposition 
angehängt erscheint, und zwar nicht bloss (was leicht erklär- 
lich) nach b, m bx oder "IJJ, z. B. rf$Ö*? nach oben hin, t\db\ nach 
unten hin, abwärts, r6lfcts6 zur Unterwelt hin, sondern auch nach 
21 und sogar nach ]ü, z. B. H^fS im Süden; rf&aD von Babel her. 

Die örtliche Beziehung der Endung H— ist die herrschende h 
(daher die Benennung TT— locale); doch erstreckt sie sich bisweilen 
auch auf die Zeit, so in ft&Q) D^DJD von Jahr zu Jahr, wahrsch. auch 
(trotz der betonten Endung) in njJJJ jetzt, zur Zeit (von HJJ). Eigen- 
tümlich ist fl^ftj eig. ad profanumt — absit! 

3. Seltener und fast ausschliesslich nur noch in dichterischem k 
Gebrauche sind die beiden anderen Endungen, welche mutmasslich 
neben jenem Accusativ auf TT— einst den arabischen Kasusendungen 
entsprachen, nämlich die sog. litterae compaginis V- (als urspr. 
Genetivendung) und 1, in Nomm. propr. auch * (entsprechend der 
arab. Nominativendung). Doch hat sich bei diesen Endungen die 
Kasusbeziehung im Bewusstsein der Sprache gänzlich verloren; sie 
besitzt in denselben nur noch eine archaistische Form, die in der 
Poesie oder sonst in feierlicher Rede bisweilen zur Anwendung 
kommt, und die sich ausserdem in manchen zusammengesetzten Eigen- 
namen aus alter Zeit unbewusst vererbt hat. Wie in den letzteren, 
so haben auch sonst diese Endungen ihre Stelle fast nur noch in 
der engsten Verbindung eines Nomen mit einem anderen Nomen, 
also am Status comtrucbus. 

a) Die Endung '»— , nach dem eben Bemerkten bes. häufig am l 
Status constructus und fast stets betont, z. B. tihN ^2 das Füllen 
seiner Eselin Ge 49, 11; |*ten "Otty der die Herde verlässt Zach 
11, 17; am Feminin tM 7D3?l DV ^j das bei Tag und das 
bei Nacht Gestohlene Ge 31, 39 (in Prosa, jedoch in bes. erregter 
Rede). 

Ausserhalb des Stat constr. findet sich das Chireq compaginis m 
\l a. auch an einigen Partikeln, die eigentlich Nomina im Stat constr. 
sind, wie *rb)\ (= TtWI) ausser, ^3 nicht, und in zusammengesetzten 
Eigennamen, wie Pj^pjfy} (König der Gerechtigkeit), b\wyil 
(Mann Gottes), bw$Q (Gnade Gottes) u. a. (vergl. auch den 
punischen Namen Hannibal, d. i. ^JÖ^ID (Huld des Baal). 



134 



2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 



n 



o 



b) Die (stets betonte) Endung 1 ist weitaus seltener und findet 
sich in Prosa nur im Pentateuch, jedoch in feierlicher Bede 
Ge 1, 24: p«1JVn das Getier der Erde (= fypj nffl Vs. 25); 
ebenso Ps 50, 10; ausserdem noch in 1b? 13^ der Sohn des 8. 
Nu 23, 18; IjD US der Sohn des Bdor 24, 3.' 15 und D^D ßjfl} 
WassergueU Ps 114, 8. 

Anm. Auch in den vielgebrauchten hebr. Stat. constr. "»IJfcJ, ^fitf wird eig. 
eine Genetiv-, in \T\b (in nomm. propr. wie Wltf^nö und H/BfaHD; vergl. auch 
WHIS), \üw (?fcttÖt7), tt$ 0^^?) eine Nominativendung zu erblicken 



sein. 



§ 91. 
Das Nomen mit Pronominal-Suffixen. 

a Bei der Verbindung des Nomen mit Pronominalsuffixen, welche 
hier im G-enetiwerhältnis stehen (§ 33 c) und daher notwendig an 
den Stat constr. des Nomen angehängt werden, kommen, wie beim 
Verbum (§ 57 ff.)» erstlich die Suffixformen selbst, sodann die etwaigen 
Veränderungen der Nominalform vor denselben in Betracht. Die 
letzteren sind bei den Paradigmen zur Flexion des Nomen § 92 ff. 
mitbehandelt; vergl. auch das Paradigma A im Anhange. Hier 
haben wir es zunächst mit den verschiedenen Formen der Suffixa 
am Singular, Plural und Dual zu thun. 

b 1. Die Suffixa am Singular sind: 



an TokaliBch 
auslaut. 



Sing. 1. c. 
m.\ 



n 



2. 



3. 






an konson. 
Nomina 

* — mein. 

n7 ~ .1 

Pausa*j — \dein. 

,- 1 

1(ii),ttl-!r sein. 
PI — ,H— ihr. 



an yokalisch 
auslaut. 



Plur. 1. c. 



m. 



DD 



2. 



m. Dil (poet. 
3. 1D) 

/• 10(15) 



an konson. 
Nomina 



unser 



euer 



D — (poet. ._ , 
T . iÄr (corut») 

]— ihr (earum) 



2. Im Pluralis masc. und im 2>Ma{ sind die Suffixe zunächst an 
die ursprüngl. Endung des Stat. constr. (y^-) angehängt zu denken. 
Diese Endung wird jedoch nur in der 2. fem. unverändert beibehalten; 
in den meisten Fällen tritt, wie im Stat constr. ohne Suffixe, die 
Kontraktion zu *— ein (so im ganzen Plural), während in der 2. masc 
und der 3. masc. und fem. Sing, (ausser in dem poet. Suffix }PP-f ) 
das thatsächlich abgeworfene Jod nur noch orthographisch beibehalten 
wird. Das vorausgehende ä erfahrt dann entweder die volle Ton- 



euere. 




ihre. 



§ 91. Das Nomen mit Pronominal-Sumxen. 135 

- 1 dehnung zu ä (3. masc. Sing.) oder die Umlautung zu betontem S'gol 
(2. masc. u. 3. fem. Sing.); über die 1. Fers. Sing. s. u. litt. i. — So 
entstehen folgende 

Suffixa nominum pluralium. 

Sing. 1. c. Vr-> P *~r wmm& Flur. 1. c. X^-h unsere. 

in. V-^, poet VT-r f m. DiT— » poet. 

3. - seine, 

f. iT— iÄre. 

Sonach wird das urspr. Vr- a) kontrahiert in der 3. Sing, masc i 
W-^- und dem ganzen Plurah also tflptflD, Wb)0 u. s. w.; 6) unver- 
ändert beibehalten in der 1. Per 8. Sing. ""WD, indem die eigentliche 
Suffixendung * (s. litt, b) mit dem auslautenden Jod der Endung *— 
yerschmilzt, und in der 2. fem. Sing. ytftü (mit Hilfs-Chireq nach 
dem Jod). Dagegen wird c) das Jod von V- aufgegeben und a) das 
ä zu ä gedehnt in der 3. masc. Sing. VD*D, d. i. süsäw (spr. susä-u)\ 
ß) ä zu betontem ÄtyoZ umgelautet in der 2. masc. Sing. *pfe*D aus 
süsäkhä und in der 3. /ew. #in#. irbtö aus süsähä. 

3. Dass das Jö<Z in diesen Suffixen des Pluralnomen wirklich m 
zur Endung des Stat constr. des Maskulinplurals gehört, ist klar 
und unzweifelhaft. Im Sprachbewusstsein ist jedoch diese Thatsache 
so sehr zurückgetreten, dass die auffallende Eigentümlichkeit (ja 
Inkorrektheit) entstehen konnte, dass diese die Pluralendung >-^- ein- 
schliessenden #w#fctformen auch an die feminin. Pluralform auf ni 
angehängt werden (^hlD^p, *ph1D*D u. s. w.), so dass also im Grunde 
eine doppelte Pluralbezeichnung stattfindet 

Letzteres ist die Regel; doch kommen an der Endung fil auch Singular- n 
suffixe (litt, b) vor. Bei der 3. Plur. ist dies in den älteren Büchern sogar 
Regel, z. B. DJTDfcJ (ihre Väter) häufiger als DiTfÜN (so nur 1 K 14, 15 und im 
Jer., Ezra, Neh, Chron.) ; ebenso immer Dfllötf , ]fl1Ö^ ihre Namen und DJTni^J 
ihre Geschlechter. 

4. Dem folgenden Paradigma eines Nomen masc. und fem. mit o 
Suffbcen liegt eine Nominalbildung mit einem unwandelbaren Vokal 
zu Grunde. In betreff der Endung ft^r am Stat constr. des Femin. 
ist noch zu bemerken, dass sich das kurze ä dieser Endung nur 
?or den sogen, schweren Suffixen DD und )D behauptet, vor allen 
übrigen (den leichten Suffixen) aber zu ä gedehnt wird. 



136 



2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 



P 



Singular. 



Sing. 1. c. 
im. 

U 

3 

Flur. 1. 
2 



'{/ 



c 



{in. 
/ 

{m. 
f. 



Mose. 

D*D equus 

*p*D equus 
*[p}p equus 
•JJWD equus 

1D*D equus 

flpfö equus 

ttb*D equus 

Dpp*p equus 

]pp*p equus 

Dp*D equus 

Jp*D equus 



meus 

tuus 

tuus 

eius (suus) 

eius (suus) 

noster 

vester 

vester 

eorum (suus) 

earum (suus) 



Fem. 

Hp^D equa 

Tip^E? equa mea 
*JHp*D equa tua 
^Hp^p equa tua 

inp^p equa eius (sua) 
n£p*p equa eius (sua) 
ttlipto equa nostra 
DpHD^p equa vestra 
ßnp^p equa vestra 
Dfip^p equa eorum (sua) 

föptt? equa earum (sua) 



Sing. 1. c 

2.i m ' 
U 



3. 

Flur. 1. 

2 



{m. 



c. 



{m. 
/• 

im. Di^DID 



PZwraJ. 

D'WD equi 
"WD equi mei 
I^D equi tui 
•Jp&^D equi tui 
Vp*D equi eius (sui) 
iTp*D equi eius (sui) 
Wb\0 equi nostri 
Dp^p equi vestri 
]y^ü equi vestri 

equi eorum (sui) 
equi earum (sui) 



Fem. 

niDfö equae 

^XYlWp equae 

sphlWp equae 

•plYIDtt} equae 

VJJ1WD equae 

rpiTIWp equae 

WhIMp equae 

DD^nip^D equae 

jp^nipto equae 

DJTrilpto equae 

liJVJIpto equae 



meae 

tuae 

tuae 

eius (suae) 

eius (suae) 

nostrae 

vestrae 

vestrae 

eorum (suae) 

earum (suae) 



§ 92. 

Vokalveränderungen im Nomen« 

a 1. Vokalveränderungen im Nomen können bewirkt werden a) durch 
die Anlehnung an einen folgenden Genetiv, b) durch die Verbindung 
mit Pronominalswjö&zen, c) durch die Endungen des Plural oder Dual, 
sowohl in der Form des Stat. absei., als in der des Stat. constr. (vor 
nachfolgendem Genetiv eines Nomen oder eines Suffixes). 



§ 92. Vokalveränderungen im Nomen. 137 

2. In allen diesen Fällen rückt der Ton des Nomen um eine b 
der zwei Stellen weiter oder selbst (vom Stat. constr.) auf das näch- 
tigende Wort hinüber. Dadurch können folgende Veränderungen 
ntreten: 

a) Wenn der Ton nur um eine Stelle fortrückt, wie dies im Stat 
constr., sowie bei dem Hinzutreten der Plural- und Dualendungen 
D'»—, m und DV-ir und bei der Verbindung mit sämtlichen ein- 
silbigen oder vornbetonten Suffixen der Fall ist, so wird in zwei- 
silbigen Nominibus der ursprünglich kurze, in offener Silbe vor 
dem Tone gedehnte Vokal der ersten Silbe verflüchtigt (weil 
nicht mehr vor dem Tone stehend); dagegen behauptet sich der 
urspr. kurze, durch den Ton gedehnte Vokal der zweiten Silbe 
nunmehr als Vortonvokal. Z. B. ^yi Wort (Grundf. däbär), Plur. 
D'Hn^, mit vokalisch anlautenden leichten Suffixen: ^y!» ^1% 
Plur. <W, 5p*)5T u. s. w.; *)J3 Flügel, Dual: DMDJ3; ferner bei 
unwandelbarem Vokal in zweiter Silbe: TpB Aufseher, Plur. 

tfTpf, mit Suff, am Sing.: T!??, UIT?? u - s - w -> am Plur - *?!??, 
spYp? u. s. w.; bei unwandelbarem Vokal in erster Silbe: D^iy 

Ewigkeit, Plur. D^iy, mit Su ff- ^Vty u - s - w - 

Nur in den Partizipien der Form büp mit tongedehntem e c 
(urspr. i) in zweiter Silbe findet in der Regel vor dem betonten 
Anhange Verflüchtigung des e zu S e wa mob. statt, z. B. ^fc 
Feind, Plur. Q*?$, mit Suff. '■yfc n. 8. w., ebenso in den Bildungen 
nach der Form Stap, böj? etc. (mit e in zweiter Silbe), z. B. Di?« 
stumm, Plur. D^K. 

&) Wenn der Ton vom Stat. constr. des Plural oder Dual auf das d 
folgende Wort hinübereilt, oder infolge des Hinzutretens der 
Suffixa gravia zum Stat. constr. Plur. oder Dualis innerhalb des 
Wortes um zwei Stellen fortrückt, so wird der urspr. kurze 
Vokal der zweiten Silbe verflüchtigt, während der Vokal der 
ersten Silbe wiederum in seiner urspr. Kürze erscheint, z. B. 
DJJH nrn die Worte des Volkes, Db"^ eure Worte, DiTTyi ihre 
Worte (in welchen Beispielen das i der ersten Silbe überall aus 
urspr. ä verdünnt ist). 

c) Vor dem S e wa mobile, mit welchem das Suffix *J nach einem / 
Konsonanten anlautet, hält sich von tongedehnten Vokalen der 
letzten Silbe (nunmehr in offener Silbe vor dem Ton) in der 
Regel nur der o-Laut, z. B. SjOT, *|W u. s. w. (über die Formen 
mit e in zweiter Silbe s. § 93 qq); dagegen kehrt im gleichen 
Falle auch ä vor den schweren Suffixen DD-r- u. p— zur urspr. 
Kürze zurück, also tXfff] {d^dr^khhn) u. s. w. Ebenso erscheint 



138 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

auch für tongedehntes ä und e der zweiten Silbe im Stat. constr. 
Sing, wieder ein kurzer Vokal, da der Stat. constr. den Haupt- 
ton an das nachfolgende Wort abgiebt, z.B. D^fcJ ^O^J; JVin Ijn 
(von TJ0). 
h 3. Die Vokalveränderungen in der Flexion der Feminina (§ 95) 
sind minder beträchtlich, da bei der Bildung derselben die ursprüng- 
lichen Vokale vielfach entweder beibehalten oder bereits ver- 
flüchtigt sind. 

§ 93. 

Paradigmen der Masculina. 

a Die Nomina masculina vom einfachen Stamme lassen sich hin- 
sichtlich ihrer Bildung und der damit zusammenhängenden Vokal- 
veränderungen in vier Klassen einteilen, deren verschiedene Formen 
in der folgenden Tabelle übersichtlich zusammengestellt und dann 
weiter erklärt sind. Im allgemeinen ist noch die doppelte Bemerkung 
vorauszuschicken : 
a) dass analog diesen Masculinis auch alle Feminina ohne Feminin- 
endung (§ 122 h) behandelt werden, z. B. y\h Schwert wie 'ijte, 
nur dass sie im Plural gewöhnlich die Endung ffl annehmen, 
also JYD'JtJ, constr. JYDin (und so beständig vor Suffixen, s. § 95); 
b b) dass sich im Plural der drei ersten Klassen auch vor den sog. 
leichten Suffixen überall da ein wandelbarer Vokal als gedehnter 
Vortonvokal behauptet, wo ein solcher bereits vor der Plural- 
endung ü*-r- steht. Leichte Suffixe aber sind alle ausser DD, ]D> 

dh, in, [Dy-, )y-, djt-, BV]. 

Erläuterungen zu den Paradigmen. 

(Siehe S. 140 u. 141.) 

c 1. Parad. I umfasst den grossen Kreis der sog. S e golatformen 
(§ 84a, litt, a — e). In den drei ersten Beispielen von starkem Stamme 
sind die Grundformen mälk, siphr, qüd$ durch Annahme eines Hilfe- 
S e gol entwickelt zu rf?b (mit Umlautung des ä zu e), "lß& (i zu e 
gedehnt), Bhj5 (ü zu ö gedehnt). Die drei nächsten Beispiele zeigen 
statt des Hilfs-fifyoZ ein Hilfs-JtefÄocÄ wegen mittlerer (d, f) oder 
schliessender Gutturalis (e). In allen diesen Fällen stimmt der 
Stat constr. völlig mit dem Stat äbsol. überein. Die Singularsuffixe 
treten an die Grundform an; nur bei c und/ tritt statt des urspr. 
ü ein 6 ein, und bei d und / fordert die Gutturalis ein Nachklingen 



§ 93. Paradigmen der Masculina. 139 

des ä und ö in Gestalt eines Chateph CHJtt» *Wi)\ vor einem nach- 
folgenden S*wa geht dieses Chateph nach § 28 c in einfachen Hilfs- 
vokal (ä, ö) über, also *p,J$ u. 8. w. 

Im Plural erscheint vor der betonten Endung D''— ein a ind 
Gestalt eines YortonQame§, während der kurze Vokal der ersten Silbe 
zu 8*wa verflüchtigt wird. Jenes Qames wird im Stat. constr. wiederum 
verflüchtigt, so dass nun der kurze Vokal nach dem ersten Stamm- 
konsonanten in schwebende Silbe zu stehen kommt 03 1 ??, nicht ^bo 
tl s. w.). Dagegen erhält sich das Vorton-Qamei? des Stat. absol vor 
den leichten Pluralsuffixen, während die schweren an die Form des 
Stat constr. treten. — Die Endung des Stat absol. Dualis tritt in 
der Regel an die Grundform (so bei a — d und h, vergl. jedoch &); der 
Stat constr. des Dual stimmt (ausgen. natürlich in Fällen, wie m) im 
allgemeinen mit dem des Plural überein. 

Die Paradigmen g und h bieten Formen mit mittlerem u und i e 
(§ 84a, litt, c, y und S); die Grundformen maut und zait sind mit 
Ausnahme des Stat absol. Si?ig., wo u und i in die entsprechenden 
Konsonanten 1 und ' umgesetzt sind, überall zu möt und zet kon- 
trahiert. Parad. i stellt eine der zahlreichen Formen dar, bei 
welchen die Kontraktion eines mittleren u und i schon im Stat. absol. 
Sing, vollzogen ist (Grundf. Saut). Parad. k ist eine Bildung von 
einem Stamme TV'b (§ 84a litt, c, e). 

Die Paradigmen l, m, n sind Bildungen von Stämmen JTJJ, also/ 
nach § 67a urspr. zweiradikalige Bildungen jam, im, chuq, mit regel- 
.. rechter Dehnung zu DJ, DK, pft. Vor Bildungszusätzen tritt, wie in 
r der Flexion der Verba JTJJ, Schärfung des zweiten Stammkonsonanten 
ein, z. B. 1&K, UW u. s. w. (s. § 84a, litt, c, ß). 

Anmerkungen. 

1. A. Zu I a und d (Grundf. qatl). In Pau8a tritt meist die volle Dehnung g 
zu ä ein, also D*J3 Weinberg, IjS, JFjj Same (von JHf), und so stets von JHit 
Erde mit dem Art. yjKSJ nach § 35 o. Doch findet sich bisweilen neben der 
Form mit ä in Pausa auch die mit e, z. B.IDh neben IDh, und sehr häufig die 
Form mit S'gol allein, z. B. rffö, Mtfh| Grün] rttj Ewigkeit, *6ö Wunder, p"]$ 
Gerechtigkeit, D"]JJ Osten, JJKh Hilfe u. s. w. — Mit zwei S e gol trotz mittlerer 
Gutturalis findet sich DH^ Brot (Pausa DH 7) und Dil 8 } Mutterleib (P. Ütf\) ; vor 
Bchliessendem K steht (ausser bei fcOU; s. litt, v) beständig Hilfs-iSfyoZ, also Kt^J, 

*& *#■ 

B. Der Stat constr. lautet fast stets wie der Stat. absol.; doch erscheint " 
bisw. unter der Einwirkung einer schliessenden Gutt. oder eines 1 Pathach in 
zweiter Silbe als Hauptvokal (s. u. litt, s), z. B. JHDJ, IHD. 



i-" 



£S 



140 



2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 









i. 


Paradigmen del 


/ 


a. 


b. 


c. 


d. 


e. 


f. 


Sing, absol. 


t>& 

1 » V 


TßD 
» •• 


BhjJ 


"flö 


n?5 


W 




(König) 


(Bach) 


(Heiligtum) (Jüngling) (Ewigkeit) 


(Werk] 


— construcb. 


ifc 


» - 


tthjj 


i»I 




toi 


— mit leicht Suff. 


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— mit schwer. Suff. 


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Flur, absol 


• T 1 


•T 1 


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• im 


BTW 


dtim 

• T 1 


fffa 


— construct.. 


"$Q 


TW 


"#TB 


t» 




1 


— mit leicht. Suff. 


^ 


T» 


*» 


TW 


TO 


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— mit schwer. Suff. 


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ö? , TB9 


DsnshB 

v «• ilr 


B?n?> 


D3YIS3 

» - t • 


totys 


Dual absol. 


Bftl 


B^.?)? 


•<- 1 T 


B$tt 








(Füsse) (Doppelhaufen) 


(Hüften) 


(Schuhe) 










Nom. pr. 










— construct. 


An 




•MD 

«IT 


«•-ir 







II. 



a. 


b. 


c. 


d. 


e. 


f. 


fiSttgr. afc^oL irn 


T T 


vt 


1*? 


■»so 


,T# 


(Wort) 


(Weiser) 


(Greis) (Schalter) 


(Vorhof) 


(Feld) 


— construct. ^y\ 


- n 


m 


101 


TBJ 


•TT? 


— mit leicht. Suff. "Hyj 


VW 


*m 


'W? 


n*j 


•¥ 


rm 


1950 








T# 


— mit schwer. Suff. M^yj 


03039 










Flur, absol. Ö *W 


on»n 

• T 1 


*m 




b^io 




— construct. ^n^ 


w 






nsn 

- 1 - 




— mit feicÄt. Suff. t^j 


-TT 


m 








— mit schwer. Suff, pyjyi 


öy©?0 


DD^pt 

» »li • 




DDnsn 
» - 1 - 




• — » i 




* - "i 








(Flügel) 


(Hüften) 


(Lenden) 








— construct. '■M3 













§ 93. Paradigmen der Masculina. 



141 



>mina Masculina. 



I. 



g- 


h. 


• 

1. 


k. 


1. 


m. 


n. 


mb 

» T 


••• 


tOlttf 


*» 


T 


DK 

•• 


ph 


(Tod) 


(OüYe) 


(Geissei) 


(Tracht) 


(Meer) 


(Mutter) 


(Gesetz) 


niD 


nn. 


toltf 


n? 


T 7 


BS 


TO 


VJTD 


W 


•»tplte^ 


na 
• » • 


TR 


^ 


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nro 


WI 


*PP^ 


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W 


w 


WW 


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031^' 




* 1 IV 




D3BK 


[B?!?fl 


projtD] 


BW! 


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• 


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vjid 


TO 


V* 


^ 


"'S! 


niö« 


W 




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(Böckchen) 


TR 


731ö$ 


iV! 




nyoi 








» - i • 


oyw 




o*» 




••»1 




D>|^ 






(Augen) 


(biduum) 


(Backen) 


(Hände) 


(Zähne) 





w 



»* t 



w 



■>ätf 



III. 



IV. 



a. 


b. 


c. 


a. 


b. 


c. 


Bty 


a* 


ntft 

• 


TO 


'« 


ar# 


(Ewigkeit) 


(Feind) 


(Seher) 


(Aufseher) 


(elend) 


(Schrift) 


B^1}> 


3* 


•• 


TW 


'« 


3JJ? 


^V 


• i r 


• 


TW 




W* 


ttfr 


1 1 • i 


1!*? 


TT» 




nana 

1 1 CT 1 


B3t£iy 


B»* 


B?»h 


B?T!>? 




» 1 IT 1 


on^iy 


*?ft 


• 


BTP? 


B«^ 


FW] 


n>ty 


» 1 1 


nh 

•• 


TW 


*.# 


WW] 


^V 


- 1 1 


nh 


TW 




PWfl 


oye^flr 


D^rPk 

* - i r 




b?TO 


B? 1 ".^ 


pyw»] 


o*Bto 


Dritte 
•-i i 




B*# 






(Zange) 


(Wage) 

"Wfcto 




(2 Wochen) 







142 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

i G. Das sogen. fl— loeale tritt nach § 90 i in der Regel an die bereits ent- 

wickelte Form, z. B. nnfiBH zur Thür; doch auch mit festem Silbenschluss: 
nSttS: unter dem Einfluss einer Guttur. oder eines 1: iTVlft, SWlft. in P. fEHÄ. 

Je D. Die Singularsuffixe treten gleichfalls an die Grundform, bei mittlerer 

Gutturalis mit Chafeph-Pathach statt des &wa quiescens : ^PJ u. s. w. (doch 
auch HJIJI/, ''DJJl u. s. w.). Bei einer ziemlich grossen Anzahl von g##-Fonnen 
wird jedoch vor Suffixen im Sing., sowie im Stat. constr. Plur. und Dualis, 
das ä der ersten Silbe zu i verdünnt, also *0M mein Leib, TW; ebenso bei 

n$, ysä, ytf, naj, nn§, yft, nn|, pn%, Sjfe, afp,, Hfl, tsfctf und vielen 

anderen. — Mit Aufhebung des festen Silbenschlusses findet sich *1}21 u. s. w. 

von IjS; mit S e gol für *: ^9» 1?^» ^?3 u » ■• w * 

{ E. Im Plural geht neben der Endung D^— bisweilen die Endung JYI nebenher, 

z. B. JTItfDJ, fllÖXJJ neben D^DJ u. s. w.; Ätaf. constr. Hlt^Dl Andere haben 
nur die Endung 1YI, z. B. HIS^K, constr. fllSTlK von JH& Ohne Qame* vor der 
Endung D^— findet sich D^pfT) [Eingeweide] Erbarmen; über die Zahlen 
D'HiPJJ 20 u. 8. w. vergl. § 97 f ; ausserdem unterbleibt die Einschiebung eines 
a vor den vornbetonten Pluralsuffixen bei Sp^WfcJ u. s. w., eig. dein Heil! (von 
welchem Wort nur der Stat. constr. Plur. 'HtfK im Gebrauche ist, welcher 
frühzeitig zu einer Art Interjektion erstarrte), sowie bei I^JjP insgesamt, von 
ürf, und bei der Pr'äpos. flnfo § 103 o. 

m F. Im Stat. constr. Plur. findet bisweilen gegen die Regel fester Silben- 

schluss statt, z. B. ''Bp? (vor Suff.), ft&f^, ^B^Ö« und so immer in H Jlp5 vor 
Suffixen. — Sehr häufig ist auch hier die Verdünnung des ä zu t (s. o.), z. B. 
TDt u. s. w. 

n G. Im Dual. absoL finden sich neben Formen, wie D* /V} Füsse, mit £u/f. 

*pfen, 1^1 etc., D^K 2000, D$$ äcäwäc, &&$ Kniet (ä zu t verdünnt, 
Stat. constr. H 3*13 mit festem Silbenschluss), mit Suff. ^"lS u. s. w., auch Formen 
mit Vorton- Qames wie Ü*^]? Homer (gew. Ö?l*l|2, 1^*]j2)» u. so immer D'jWFj, 
St. c. ^0^5, Doppelthüren und Ü*5yj Doppelweg. 

2. Zu Parad. b und «. Mit Abwerfung eines schliessenden K (welches indes 

orthographisch beibehalten wird) findet sich KtpH Sünde. Anlautende Gutturalis 
erhält vor Suffixen in der Regel S 9 gol statt des urspr. S, z. B. ^j?70» ^IX u * 8 * w -» 
ebenso im Stat. constr. Plur. ^JJ u. s. w. Ohne Qames vor der Endung D^— 
(8. o. Zi#. 1) findet sich D^DJpW Sykomoren, wahrsch. von dem Sing. HÖJpW. 

p 3. Zu Parai. c und f. Ohne Hilfsvokal steht tp#p; bei mittlerer Gutt. ^JjS 

u. s. w., bei H jedoch auch 7HK, ]Hä; bei schliessender Gutt. rQi, JD*1 u. s. w., 
bei 8 jedoch KD2. 

q Vor Suffixen erscheint im Sing, bisweilen das urspr. u wieder; z. B. ITIH 

neben I^Hä von bll Grösse. In den Formen l^fe (für "6jgB) nnd n«h (für n«fl) 
hat sich die Dehnung des urspr. ü zu ö sogar vor Suff, behauptet. Ebenso bleibt 

o vor n— foc, z. b. nyjS, n^nSrj. 

r Im Ätof. absoL Plur. findet in der Begel Verflüchtigung des urspr. ü vor 

dem Qames statt, z. B. D'HiJS von *ljj3 Morgen, D* 7j{B Tför&e ; dag. klingt bei 
anlautender Gutturalis das u als Chafeph- Qames nach, z. B. D^B^H Monate, 
Üirnij TFe^e, und ebenso ohne anlautende Gutturalis in Ü*Vhj) Heiligtümer und 
D^B^Br Wwrse/n (qödäHm u. s. w. mit ö für — ) ; auch vor leichten Suffixen 
''B^TJJ u. s. w., wobei indes die Lesart häufig zwischen 'J? und '|3 schwankt. Von 
7n& Ze# findet sich neben DVJHfcG auch DV?Hh; mit leichten Suff. *b7lbk u. s. w., 

* • T t? it 1 * t i > - » r ' 

ebenso von IT]K TTe^: VJJITpjl (neben wFll$)> also nur bei anlautendem K. 



§ 93. Paradigmen der Masculina. 143 

4. Ausser den bisher behandelten Formen gehört hierher noch eine Reihe 8 
von Bildungen, welche den charakteristischen Vokal nach dem zweiten Stamm- 
konsonanten haben. So a) nach der Form 7ÖJJ (vergl. § 84 a, litt, e) : Wyi 
Honig, tDJJD wenig, Pausa: Vt^\, ÖJ£?> nnd Infinitive, wie ^3$; bei DDtt? Nacken 
mit Umlautung des # zu £ (Pause jedoch M?*)» Zoc. HDDy. Mit £w/f. in ge- 
wöhnlicher Weise "toDt^, H13t^ (als Inf. mit schwebendem ^ftia, nicht HMöfy. 
Dagegen hält sich im Plur. absol. das # mit Hilfe der Schärfung des End- 
konsonanten: D^ßJfcJ (co?i«fr. <I Q^) Sümpfe, D^IH Myrten, D^ÖJÖD; 

6) nach der Form VpJJ: *1K3 Brunnen, 2Kt Wb/^u. s. w.; Xoc. iT]$Sl y mit t 
Suff. •HfcJSl, Flur. D*M5J,' *M$| f ' dagegen nn«|, conrfr. rVhfcft. — c) nach der 
Form Tfap: 0K21 öestenÄ (mit 'Suff. ItfKa), 'vielleicht auch Uü) Nation, PL 

5. Parad. g — t umfasst die S 9 golata mit mittlerem 1 oder ** a) nach der U 
Form £Ä# mit Waw als festem Konsonanten, wobei dann das urspr. ä fast 
stets zu ä gedehnt wird (Parad. g), also T\)b, \\k Unheil, 7$ Unrecht, ijlfa 
Hi#e, bei schliessendem 8: K1# Eitles; vergl. indes auch Hfl Weite. Im 
5£oi. constr. tritt beständig Kontraktion ein: 1YID u. s. w. (aus urspr. mauf), 
ebenso vor Suffixen 1JYID u. s. w. Die Kontraktion bleibt durchweg auch im 
Plural (doch s. u. lit. w)\ 

b) von der Form qätl mit konsonant. Jod (Parad. h). Mit K am Ende fcC| V 
(neben * j), constr. K*J (neben *X) ; Plur. JYPK 3. Die unkontrahierte Form (im 
Stat. absol. mit Hilfs-CAtrcg) bleibt auch vor H— hc, z. B. HJV5 (dag. im 
Sftrf. constr. z. B. *)9V HlVlä). Im Plur. absol. finden sich unkontrahierte Formen 
wie flttjg Quellen, Ü^ Eselfüllen, ff»(fyj Böcke u. s. w. 

c) mit Kontraktion des u und t schon im Stat. absol. Sing. (Parad. i). Auf W 
diesem Wege entstehen durchweg unwandelbare Bildungen; so von der Grundf. 
qätl: DT* (doch vergl. § 96), *)1D, *11# u. s. w. ; bei mittlerem Jod: b*T\ (gew. ^h) ; 
von der Grundf. qül: \% Ytf, YJJ (s. jedoch § 96); von der Grundf. qüü: Sü, 
1TF1 u. s. w. Starke Bildung haben im Plur. Ö'TY*! Töpfe, Ü^pjtf Strassen, D^J^ 
Binder. Endlich gehören hierher noch Formen mit ruhendem mittlerem N, 
wie tftfl Kopf (getrübt aus t*rj - ra'^f, s. § 96) und ]ftä Kleinvieh. 

6. Zu Parad. &. S e golata von Stämmen 21"?. Neben den § 84 a, litt, c, z X 
erwähnten Bildungen, wie HM u. s. w., sowie }H& mit Auflösung des urspr. 1 
nach § 24 d, finden sich a) von der Grundf. qatl durchweg Formen, wie "HB, 
>??, n|, ^, <??, n« u. s.w.; Pausa: *% ^,V% *M, (vergl. § 29m); mit 
Suffixen THB (verdünnt aus pärjo), doch auch iy|$, t^H 7 u. s. w. ; vor schwerem 
Suff. DiFfe doch auch ÜTT*. P/ur. D^ä (conkr. "*&)* D^n« und Hin«; mit 
Erweichung des ^ zu N: ÜWH Geschmeide (von ^H), D^7tp J^ämwcr (von 
^Ö) ; Duo/: D^_$, ««. c. ^/mit £w/f. ".rf? etc. 

'&) von der Grundf. gif/: "Wl J3aJ/te, Pausa *m, mit Suff. VST! etc. — Bei y 
Stämmen mit mittlerem Waw entstehen Bildungen, wie ^K (aus *iwj = *)H), 
y, *J Schiff, Plur. &% WS etc. 

c) von der Grundf. qu% l teils Bildungen, wie }Hfi , ^nS (aus £uäm>, bühw), teils £ 
wie vH, "OJJ, und auch ohne anlautende Guttur. "W, "'D^, ''IX (neben Np^, ''D' 1 , 
^3), 'W u.'s. w., Pausa ^H u. s. w., mit Suff. V7l), Plur. D^H. 

7. Zu Parad. l—n, S e golata von Stämmen JTJJ (s. § 84 a, litt, c ß). In der aa 
a) qatl-Form wird das ä der kontrahierten Bildung im Stat. absol. Sing, teils 
gedehnt, wie in DJ (so auch im Stat. constr. ausser in der Verbindung *pD"D^ 



144 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

Schüfmeer; sogar vor Maqqeph: fl/feiTD^ das Salzmeer), teils erhält es sich kurz, 
z. B. HB Bissen, Dg Fofö; doch haben auch diese Bildungen in Pausa, sowie 
nach dem Art. meist Qames (z. B. DJJ9)' Von Adjektiven gehören hierher 
z. B. ^J niedrig, ?]? ZeicÄJ, Plur. D'tS, Ö^rJ?» unter dem Einfluss einer Gutt. ent- 
stehen teils Bildungen wie DTP, D^H?, teils (mit sog. Ersatzdehnung) D^*3, 
*yr\. Im fitotf. constr. werden *ft lebendig und ^ Genüge zu '•H *, *•[ kontrahiert. 
Als Xo&arttfform ist 1T\h bergwärts Ge 14, 10 (s. § 27 q) zu merken (neben 
rnftjj). Zum dreilaut. Stamm erweitert ist ^"JH Jer 17, 3 u. D^H Ge 14, 6 ; 
Plur. constr. *TfJJ Nu 23, 7 al. (jedoch nur in dichter. Stücken); D'tolJ? Bi 5, 14. 
Neh 9, 22; ^JDJTNeh 9, 24 (sonst Dn?g, "■ög). — Vor Suff, und im Plur. findet 
bisweilen Verdünnung des ä zat statt, z. B. ^Ö, D^?B r von HB. Vor n erhält 
sich ä in virtuell geschärfter Silbe: ÜV1& Schlingen. 

bb b) ^-Formen: DK, #K .Feuer (mit Suff. Vf»), JH Gfooöe u. s. w., c) qüti- 

Formen: pft, 7ä Gesamtheit, vor Maqqeph "pH, "7^, mit Sto/f. ''j?^ u. s. w., beim 
Ausfall des Dag. f. (nach § 20 m) stets *IJ?n, DD}?)} dl?*? un< ^ ^5i?^ 8m< * ^ 
Parad. eingeklammert, weil blosse Analogiebildungen nach dem Muster von 
HP» *RV» ^3$> woneben sich übrigens auch MJJ und *|JJJ findet). 

CC Der Analogie von Parad. V—n folgen auch die Bildungen mit assimiliertem 

mittlerem Nun, z. B. *)$ Nase, Zorn f^M, Dual D*BK, auch Gtsichf) für Vmp; 
Ijn Gaumen für cAinfr, tJJ £te,0e, Plur. DMJJ, für c inz. 

dd 2. Farad. II umfasst alle Bildungen mit urspr. kurzen Vokalen 
sowohl in der ersten, als in der zweiten Silbe; vergl. § 84a, litt, f — i 
und die allgem. Bildungsgesetze § 92 b — f. 

Anm. 1. A. Zu Parad. a und b, Grundf. qätäl. Die Dehnung des ä zu ä 
erhält sich im Stat. constr. Sing, nur bei M"/-Formen, z. B. fcO? Heer, M23. 

ee Bisweilen findet Sch'ärfung des 3. Radikalen statt, um den vorhergehenden 

Yokal kurz zu erhalten, z. B. D^Dä Kamele, D^Öj? kleine, fiinbß Bäche. 
— Die Verdünnung des ä der ersten Silbe zu t unterbleibt im Stat. constr, Plur. 
vor mittlerer Gutturalis, z. B. "HfJJ; ebenso bei den nichtguttural. Bildungen 
ninit Schwänze, niBJS u. (im Dual) ^3 Flügel, von njj, *)}3. — Abnormes 
Aufgeben der Dehnung des ä vor betonter Endung zeigt der Dual D^fJJ von 
*THi Strom. 

,//* B. Von JTJJ-Stämmen gehören hierher Bildungen wie 77)1, ]JJ{ u. s. w. 

gg 0. Derselben Analogie folgen auch die wenigen Nomina von der Grundf. 

g$täl, wie M*2 Herz, *Dtf temetum, 2}g IVaw&e u. s. w. Zu *ljjfe? JETaar findet 
sich neben IJJfe? auch der /Sttaf. constr. *1J^ (viell. Überrest einer Nebenform 
nach Parad. I, d) ; ebenso von J>!?2 Etppe : tfl% und selbst ybi 2 S 16, 13, 
beides wahrsch. auch alte Nebenformen (auch im Stat. absol.) zu JP2; vergl. 
auch ^3 u. Ijrttt, sowie den Stat. constr. Plur. t\\y% 

hh 2. Zu Parad. c — e, Grundf. qäül, entwickelt qätel, bei auslaut. Gutt. z. B. 

}Dt9 satt. Im Stat. constr. wird das urspr. i der zweiten Silbe zu ä (jedoch 
nicht vor Suffix, ''PO? u « s » w «j sowie bei Bildungen von K' v, z. B. tibü voll, 

1 H n nur Dan 12, 7 als Stat. constr.; denn in den Schwurformeln (vergl. § 149) 
n$Hö 'n, 5|#ÖJ *n ist *n eine kontrahierte Form des Stat. absol. (eig. lebendig der 
Pharao ! u. s. w.) neben dem ebenso regelmäss. ^ *C und ni iT "»n (== '•J'lK 'n). 



§ 93. Paradigmen der Masculina. 145 

ATD), z. B. ]j5t, 7TJJ, *1DH u. s. w. Parad. d weist auf die Bildungen hin, die 
im Stat. constr. statt des zu erwartenden *)fl3 etc. eine S e golatform haben, wie 
^TJK, Tli, ^> ^jl a * 8 Stä* constr* von 'ipK lang, Ttä Jlfawer, "»JT Lende, 
b\iRaub. 

Im &fat. constr. Flur, hält sich häufig das aus i gedehnte e bei den Verbal' ii 
Adjektiven dieser Bildung, z. B. "TOtf, ^Höi^, v?K, ''JBfy ^ÖH. Dagegen von 
NT fürchtend immer NKT. — Mit Beibehaltung des ä in erster Silbe vergl. *irjfe$ 
alius (mit virtueller Schärfung des n). — Von V'JJ-Stämmen entstehen Bildungen, 
wie T\ü Toter, *tä Fremdling, 1JJ Zeuge, mit unwandelbarem §ere, also D^flt}, 
''HD u. 8. w. 

Verwandt sind die Bildungen von der Grundf. qätül. Letztere wird regel- Jclc 
recht zu qätöl gedehnt, z. B. 7ijJ rund, pbjj tief, tillk rot; dagegen kehrt vor 
Bildungszusätzen das kurze ü wieder, geschützt durch die Schärfung des nach- 
folgenden Konsonanten (s. o. litt, ee), wie D 7^JJ u. s. w. (dagegen von tert. 
gutt. oder 1: Ttifi}, Ü*ptf). 

3. Zu Parad. f f Grundf. qätäl von it'7-Stämmen. Als allgemeine Regel gilt U 
hier, wie bei den Verbis JTv § 75 h, dass vor den Endungen des Plur. u. Dual, 
sowie vor den vokalisch anlautenden Suffixen der 3. Radikal in der Regel 
gänzlich elidiert wird. Doch erhält sich schliessendes 1 in &'!{][ Elende, constr. 
TßJ. Der Plur. von tTf& lautet HITW, constr. JYPltff (neben v ll0). In die 
Kategorie dieser Formen gehört ohne Zweifel auch das Pluraletantum D^$ 
AnÜitz, ^B, "OB, DM6 u. s. w. 

In einigen Bildungen dieser Art scheint der Vokal der zweiten Silbe bereits mm 
im Stat. absol. Sing, aufgegeben ; so nach gewöhnlicher Annahme in T Hand, 
constr. T, mit Suff. IT, aber DDT«: P/wr. HIT, contfr. HIT, DwaJ D^T, *T\ 
mit 5u/f. TJ, ÖDTJ u. s. w., und in D^ 2#tt£, con*£r. D^, mit £i#. Vp^, aber 
DDD'H (# zu t verdünnt), Plur. D^D^, ''t}'*}. Vielleicht aber sind beide als* 
primitive (§ 81) und von Haus aus einsilbige Bildungen zu betrachten. 

3. Bwrad. IU umfasst die Bildungen mit unwandelbarem Vokal nn 
in erster Silbe, während der Vokal der zweiten Silbe aus urspr. 
kurzem Vokal gedehnt und somit wandelbar ist. Näher sind hier- 
bei die Fälle zu unterscheiden, wo der urspr. kurze Vokal sowohl 
in als vor dem Tone gedehnt, ausserdem aber in offener Silbe ver- 
flüchtigt wird (Parad. a, wohin jedoch auch Beispiele, wie D^glK 
Räder, für ü^SIK, vergl. D^K Vorhallen, zu rechnen sind), ferner die 
Falle, wo die Verflüchtigung auch vor dem Tone eintritt (Parad. 6), 
mdlich die gänzliche Abwerfung der Endung bei den hierher ge- 
lörenden n"^-Bildungen (Parad. c). 

Anm. 1. In die Kategorie von D71JJ (welches übrigens aus ( o/am getrübt oo 
ist) gehören hinsichtlich der Flexion noch folgende Bildungen : /ttj?Ö (§ 85 h), 
z. T. mit virtueller Schärfung des 3. Radikals, z. B. intJSt? ; die K"7 dieser Form 
behaupten das Qames im Stat. constr. Plur., z. B. ^^jJÖ von WJIJÖ; dag. 
findet sich im Plur. der gleichfalls hierher gehörigen Partie. Niph. (§ 85 n) 
der Verba Ü"b neben regelmässigen Bildungen, wie D^^jji, auch D'WSinj, 
DWD&l und so fast immer D^Si und D^SDl 

GKSÄwrüS-KATTTZBCH, kl. hebr. Grammatik. 10 



146 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

pp Übrigens folgen der Analogie von uffl hinsichtlich der Endsilbe auch die 

übrigen Participia auf ä (^Ößö, '91??) ; ferner )IJ^ Tisch (§ 85 u; Flur. ffl3Jj7t^, 
constr. niiH^), 15*1JJ, constr. )3*]JJ, daher im Flur, constr. mit Suff". DiTlinjJ; 
2TR& (§ 85 "w), JWi«f\*MTp2 ( mi t Schärfung des Endkonsonanten f ür D^SjJJ, 
vergl". auch D'Vg wadM, Plur. DnjTg Ge 3, 7 [dag. 2, 25 D^P von DhjJ] ; )ijö 
(§ 65 g), )39 (§ 85 i), työ (§ 85 k), sofern sich das ä der ersten Silbe gegen die 
Regel auch ausserhalb des Vortons behauptet, z. B. 'OJD, MJflD, 2ttf1Ö (§ 85 g); 
ntflfl (§ 85 p), Stat. constr. Flur. ^tffi. Vergl. endlich noch 1«}? Bafo (aus 
säw'är), St. c. IMS Jer 28, 10 ff., St. c. Flur, n«« Ge 45, 14 al. * 

qq 2. (Farad, b ; vergl. § 84 a, litt. s). Statt des urspr. % in Formen, wie 03?^» 

findet sich in 2. Silbe häufiger 2, z. B. 5pX^ dein Schöpfer; bei schliessender 
Gutturalis teils Formen, wie IHW, teils wie *JfcOä; Stat. constr. ohne Suffix 
JJÖ1, bei mittlerer Gutt. I7N& — Nach derselben Analogie werden auch die 
übrigen Participia mit e in der Endsilbe flektiert (7Ö)?D, ?te]?fiD u. 8. w.) , 
ferner § 84 ft, litt, d ]3| u. s. w., (doch mit Ausnahmen, wie DHp?W, D^JJST); 
§ 85 i, k (n§J9 Mar, Stat. constr. nätö, P/ur. JTtnSttt). 

rr 3. (Parao*. c, Fart. Qal der Verba jT'7, verschieden von Farad. II, /" durch 

die Unwandelbarkeit des Vokals der ersten Silbe). Hierher gehören der Bildung 
nach von den JT'?-Formen § 85 g und litt. h. 

SS In einigen Fällen ist vor konsonantisch anlautendem Suff, das urspr. äj der 

Endung zu e kontrahiert, und es entstehen so scheinbar Bildungen mit Fluralr 
Suffixen; so DiTPltfD Jes 5, 12; DiTfcnö ihr Aussehen Dan 1, 15. Ge 41, 21. 

tt *4. Parad. IV umfasst die Formen mit wandelbarem (a, 6) oder 
bereits verflüchtigtem Vokal (c) in erster, unwandelbarem Vokal in 
zweiter Silbe. An Baraä. c (welches übrigens fast durchweg nur 
Analogiebildungen ohne biblische Belege aufweist) schliessen sich 
auch alle die Bildungen an, welche in beiden Silben unwandelbare 
Vokale haben und daher (wie 3H3) irgendwelchen Vokalveränderungen 
nicht unterliegen können. 

Uli Anm. 1. Der Analogie von T]?B (Grundf. päqid) folgen: § 84 a, litt, k 

Vft} u. s. w. (mit 6, nicht wandelbarem ö für u) ; in Subst., wie D1?ttf, ist dieses 
ö nachweisbar aus ä getrübt (arab. scUam) ; litt. 1, m "tiDIjJ, TDIK u. s. w. ; § 85 u 
jröt, constr. p??; fTW, constr. pllj; jrtyp, constr. ]1^?; §86 1 D1pD u.s.w. 

W 2. 'OJJ (Grundf. < änij 1 St. HiJJ) repräsentiert solche Bildungen, in welchen 

schliessendes Jod in % aufgelöst ist; vor Bildungszusätzen wird das urspr. Jod 
unter dem Schutze eines Dag. f. wiederum als fester Konsonant hörbar, 
während der (urspr. kurze) Vokal der ersten Silbe verflüchtigt wird; vergl. 
§ 84 a, litt. 1 '■j?}, Flur. D^J? J, und § 87 a. 

WW 3. SrO mit unwandelbarem ä in zweiter Silbe, während das &wa aus einem 

kurzen Vokal verflüchtigt ist (arab. kitäb)\ Stat. constr. "3fi3. Die Plural- 
formen sind im Paradigma eingeklammert, weil im A. T. ohne Beleg. Im 
engeren Sinne gehören hierher die § 84a, litt, n — p aufgezahlten Bildungen; 
im weiteren alle diejenigen, welche durchweg unwandelbare Vokale haben. 

XX Im Gegensatze zu den abnormen Verkürzungen der Form 7ÖJ2 (s. o.) finden 

sich anderwärts Falle, wo sich Vortonvokale auch in drittletzter Silbe (im 
Gegenton) behaupten; vergl. 0. litt, pp, sowie von der Form TtpjJ (eigentl. qäW) 
die Beispiele D^D'HD, D^IÖ, BUS^tSP, während der Stat. constr. Sing, das ä 



§ 94. Die Bildung der Feminina. 147 

V 

regelrecht zu SHoa (D^p, Y**^) verflüchtigt. (Damit sind nicht zu verwechseln 
Formen, wie j^TJJ Tyrann, für ^^S, also mit unwandelbarem Qames.) Von 
der Form ^Öjj (qätül) gehört hierher JJOtf Woche, Flur. D^Jptf und JYIJJ^tf, 
constr. WJJ^ttf, aber beim Metheg des Gegentons in fünftletzter Silbe: DDTltyjB'. 

§ 94. 
Die Bildung der Feminina. 

1. Die Anhängung der Femininendung n— an die in § 93 be- a 
handelten Maskulinformen bewirkt fast überall dieselben Ver- 
änderungen, welche in den Maskulinformen durch die Anhängung 
eines leichten Suffixes hervorgerufen werden, da in beiden Fällen 
der Ton um eine Stelle weiter nach hinten gerückt wird (s. 8 92 b). 
Der folgenden Übersicht liegt dieselbe Einteilung in IV Klassen 
mit ihren Unterabteilungen zu Grunde, wie in § 93; einzelne be- 
sondere Bildungen werden in § 95 im Anschluss an die Paradigmen 
der Feminina behandelt werden. 

Farad. I (S e golatformen, überall mit Anhängung der Feminin- b 
endung an die Grundform): a) ns^D Königin, HftM und mit Ver- 
dünnung des ä zu % nfcft? Lamm, TVfT\ Glühstein, njjtn Stärke (wenn nicht 
zu Farad, b gehörig); b) rtjnp Hülle (mase. irib), nicht zu verwechseln 
mit den durch D praef. entstehenden unwandelbaren Bildungen von 
rrb-Stämmen, wie njpp Befehl, Plur. ntyp; n}TJ{ Anmut, Wollust (HS); 
c) tvfyrj Nom. pr. (tW Maidwurf), rto« Speise (teS) ; d) fTJJJi Mädchen 
PS*);' /) HBto? Unkraut, iTJSJj) Reinheit (inB); g) rbx$. Unrecht 
(neben n^1J> Farad. i)\ i) HTS Zehrung (masc. TS, vergl. Farad. h)\ 
von qitlr und gwß-Formen: ny? Einsicht, nWD Windsbraut; k) rp*?N 
Fettschwam (wie von ^K); 7TO& (ä m i verdünnt) Gefangenschaft 
OJttO; l) 7?n Leben, rno Mass (verdünnt aus rrjD); der Flexion nach 
gehören hierher auch Adjectiva von JTy-Stämmen, wie nyj multa, bei 
mittlerer Gutt. njft mala; m) n§t Plan; n) njjrj Gesetz (ph). 

Parad. JOL (Grdf. qätälät u. s. w.): a) HößJ Rache (DjJJ); b) fWJK c 
Erde; c) rtaJ Leichnam; d) TW£ languida; f) HB} pülchra, rfifjj ^nde 
(von HB;, n^ß). Von V'y-Stämmen entstehen so Formen, wie rnj (masc 
1JJ, eig. Part. Qal von "Ry) Zeugin. Von der Grdf. ga£&Z ngötf pro- 
funda (masc. pfajf), rrc^JJ Knechtschaft u. s. w. 

Parad. III (unwandelbarer Vokal in erster, wandelbarer in d 
zweiter Silbe) : a) JTJ^ Gebärerin, aber auch mit Verflüchtigung des e 
(urspr. $) rotf^ wohnend. Meist wird jedoch in diesen Partizipial- 
formen das Femin. durch T\— bezeichnet (s. u. litt, h); c) T&\$ aus- 
wandernde Schar (masc. r6lH), aber auch mit Wiederkehr des schliessen- 

10* 



148 2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

den Jod JTDft lärmend. Über das ä der gleichfalls hierher gehörigen 
Participia der V'JJ, wie iTJt peregrina vergl. § 72 g. 

e Parad. IV (urspr. wandelbarer Vokal in erster, unwandelbarer 
in zweiter Silbe): a) iT^T| magna, TXVüT\ Storch, eig. pia; rfynsi Jung- 
frau, eig. seiuncta; 6)rMJf misera. 

f 2. Blosses H ist als Femininendung an das Nomen angefügt in 
Formen, wie JV?2i Weinen (masc. \?a § 93, I, k), n^a Ifond ; dag. 
dürften die Partie, fem. der K"^, wie AKS 11 , flK?b, auf Kontraktion aus 
jd$&et etc. beruhen, während sich Formen wie HKSIö, fiKfefa (s. §74i) 
nach Analogie der § 93 t behandelten Bildungen erklären. Ab- 
gesehen von den Tf^-Bildungen findet sich mit blossem n nur ]S Prfp 
(Stat constr.) Ge 16, 11. Ri 13, 5. 7 für rnf (Ge 17, 19. Jes 7, 14), 
und JVTCto 1 K 1, 15, zusammengezogen aus i?rnKto; vergl. § 80 d. 

g In der Regel werden die Formen, welche durch das Hinzu- 
treten des T\ fem. an Nomina masc. mit wandelbarem Vokal in ge- 
schlossener Endsilbe entstehen, ganz nach Art der männlichen S e golat- 
formen entwickelt So entsteht in I, a) aus J5T|3| (urspr. g*birt) die 
Form fT\%* Herrin (jedoch nur im 8t. c.; St. ahs. iTV?ä); aus Tphü 
OJ^D =■ ^Ö) rote Königin; Parad. II, a) : D^J levir, fem. T\üT (aus 
ftüT) ; c) Tl| Mauer, nVtt (aus JVna = g e dirt; vergL ]J?t als Stat constr. 
zu ]gj); dagegen riefen als Stat constr. von Hötorj, mit Dehnung des 
urspr. % von fltStoQ. 

h Von Bildungen mit wandelbarem ö in zweiter Silbe gehört 
hierher ntfftt Erz (aus fltfnj). — Parad. III, a) HDhh (aus flönh), masc. 
DJJin Siegel; b) T\piV (eig. saugend) Sprössling und so meist die Feminina 
des Partie, büp. Regelmässig dient qdtalt als Grundform vor Suffixen und 
unter dem Einfluss einer Gutt., z. B. fiX*( ,, , fem. zu )fl s wissend; in weiterem 
Sinne gehört hierher auch tbjh\ Schädel, s. § 95, Parad. IV, c). 

§ 95. 
Paradigmen der Feminina. 

a Nach den § 92 b — h dargestellten allgemeinen Bildungsgesetzen 
kommen auch für die Flexion der Feminina hauptsächlich folgende 
Fälle in Betracht: 1) dass ein tongedehnter Vokal beim Weichen 
des Tons in die ursprüngliche Kürze zurückfallt (so erscheint statt 
des ä der Endung H— im Stat. constr. fl— wiederum a); dagegen 
behauptet sich vor der Endung n— auch ein urspr. kurzer Vokal 
als (langer) Vortonvokal, z. B. n|J*pf; 2) dass ausserhalb des Tons 
oder Vortons ein urspr. kurzer Vokal fast stets zu S*wa verflüchtigt 
wird; dagegen kehrt vor einem so verflüchtigten Vokal ein bis dahin 
gleichfalls verflüchtigtes ä der ersten Silbe wieder, wenn auch meist 



§ 95, Paradigmen der Feminina. 



149 



in der Verdünnung zu i, z. B. fiJJT? aus §ädäqät; 3) dass im Flur. 
der Feminina von S e golatformen vor der Endung ffl oder D''— , bei 
den Bildungen der letzteren Art auch vor den leichten Suffixen, 
wiederum ein Vorton-Qames erscheint, unter Verflüchtigung des 
kurzen Vokals der ersten Silbe. Dagegen kehrt der letztere wieder 
im Stat. constr. (auf ffl oder V- ; bei den Bildungen der letzteren 
Art auch vor den schweren Suffixen). 

In den folgenden Paradigmen sind von den § 94 behandelten 
Bildungen (ausser I, d) nur solche berücksichtigt, bei welchen irgend- 
welche Vokalveränderungen in Betracht kommen. Alle Bildungen 
mit unwandelbaren Vokalen folgen der Analogie von Farad. I, d. 



I. 







a. 


b. 


c. 


d. 


e. 


Sing, absol. 




nfr 


nein 

T I» 


nrm 


"IW 


TOti 






(Königin) 


(Schmach) 


(Wüste) 


(Gesetz) 


(Herrin) 


— constr. 




jqfe 


nein 


- IT 


?W 


*ȣ* 


— mit leicht. 


Suff. 


, 0! l ?e 


• T 1» 


W0 


WJ 


VW 


— mit schwer 


.Suff. 


W?© 


Dsnenn 

v I •■ i» 


WW 


WW 


B3FW 


Tlw. äbsol. 




nßfc> 


ros^n 


nan 


rnpij 




— constr. 




no^o 


menn 


rayj 


nij?ij 




— mit Suff. 




VI'D'HB 




WV? 


■wpn 




Dual absol. 




— % 


o*wn 


• » 


— 1 \ 


D$fr? 






(doppelt Bunt- 






(Cymheln) 








gewirktes) 














ii. 




III. 


» 






a. 


b. 


C. 


a. 


b. 


Sing, absol. 




"BT? 


"BS! 


n# 


* 


* i \ 




(Gerechtigkeit) (Geschrei) 


(Jahr) (Sprössling) 


(Schädel) 


— construct. 




*i?T? 


W! 


- 1 


*$* 


rblhi 

» 1 \ 


— mit leicht. 


Suff. 


W& 


vm 


W 


W? 


^iV* 


— mit schwer 


.Suff. 


BWBT? 


WKI ' 


» i - 1 


BJWW 


V 1 t T t \ 


Flur, absol. 




mp-js 






W3 




— construct. 




nipn? 




i 


mpii: 


n*ft 


— mit Suff. 




^Vl* 




TJtt? 


>oipii: 


«t \ 


Dual absol 






i 


• — T 1 


• 


pftft)] 








(Lippen) 




(Fesseln) 


— constr. 




. 




tib& 







150 2. Hauptteil. Formenlehre« 3, Kap« Das Nomen« 



Anmerkungen. 

d 1. Parad. I (Feminina von S e golatformen) : a) die Lokativform dieser 

Bildung lautet wie nfljjD? nach Gtitfä (masc. JD-!) J in einigen Fällen, bes. bei 
anlautender Gutt., ist nicht zu unterscheiden, ob die betreffende Bildung zur 
qätl- oder zur gföJ-Form zu ziehen sei, z. B. TXQXH Stärke (vergl. il^n unter b). 
Ein Dual dieser Bildung liegt vor in 0753,?$ siebenmal (vergl. ?2if sieben, 
fem.). — Von Maskulinformen nach der Form ^\Jf (iT^, vergl. § 93, I, k) 
entstehen teils Feminina, wie HJfcO, TVfy??, *\?W (s. o. § 94 b), teils solche, wie 
JV?$ (§ 94 f). Bildungen, wie HHä, vergl. iPitf als gwJZ-Form, sind direkt von 
den Masculinis 'Ha Böcklein, *M Flotte abgeleitet. — b) von einem Stamme ]"JJ 
gehört hierher ilbn Weizen (für ffiDin), Flur. D^ön. — c) von HTIJJ ForÄattf 
lautet der Flur, absol. flfrjtf (vergl.' D^JJB § 93, Paro^. I, /% consfr. ni^lJJ. - 
d) Beispiel einer weibl. S e golatform von einem Stamme JTJJ (Grundf. qütl, wie 
7?n von der Form qätl, HlSt von der Form qttl). 

e e) In die Kategorie der S e golatformen mit T\ fem. gehören auch die Infinitive 

der V'D und ]"D, welche den schwachen Konsonanten vorn abgeworfen haben, 
wie TO& (von 2$J), HJH (von JJT), T\Vfl (von BfaJ), sowie t\H$ (von njj^); 
vergl. § 69 m und § 66 b und g. Die Infinitive der V'B finden sich jedoch auch 
in der Form njH, «Tr?, HIJ?, und ebendahin gehört auch 7X7% Versammlung 
(von 1)£), n?j;"Ea/"(von"TO» H}# &W (von Jgty, «wwtV. irjJJ, mtf, 
während in den Constructusformen T\)[\ Schweiss Ge 3, 19 (von JJJJ rinnen) und 
fiK? Au8ururf Ez 4, 12 das #er« fest geblieben ist. 

f Von einem Stamme V'JJ (vergl. #13 «icÄ schämen) ist ftt&fä Schande abgeleitet, 

mit Äw/f. H J?tftel. — Von e. Stamme H'v (H?' 5 ]) scheint nach Abwerfung des 
schliessenden Jod das twasc. TT und weiter das /5?m. TrF\ Thür gebildet; im 
Flur. fflrP'l, constr. JYIfl73, ist jedoch das T\ der Endung beibehalten. 
g 2. Parad. ff (Grundf. qätälät u. s. w., vergl. § 94 c, Parad. IL, a u. 6). 

Analog den Maskulinformen, wie JtDjJ, P/wr. D^ättj?, findet sich hier Hißp 
parva u. s. w. — Die Constructusformen, wie fij?*]? (sid 9 qäth), unterscheiden 
sich durch das schwebende § e wa (§ 10 d) von den S e golatformen, wie HbO? 
(kibhsäth). — Unter dem Einfluss einer Gutt. (s. Parad. b) behauptet sich im 
Stat. constr. in der ersten Silbe das urspr. ä (vergl. auch nD*TK Erde, r\D"]tS); 
anderwärts erfolgt die Umlautung desselben zu S e gol, z. B. iTOJJ Wagen, 1JTOJJ. 
Nicht selten wird zu einem Stat. absol. auf Fl— der Stat constr. mit der Endung 
H gebildet, z. B. tV)ÜV Krone, constr. fiibj} (aus iTltDJJ)» neben JTIS? Ver m 
Sammlung findet sich schon im Stat. absol. gewöhnlich rnijf ; Rb%\ (von ÜT 
levir) bildet vor Suff. ^?Öy,, fällt also mit H^35 (Parad. J, c) völlig zusammen. 
Von einem Stamme ]"b (JON) ist gebildet iHDfrJ üTraee (aus ämant, u.dieses wohl 
für urspr. ämint), vor Suff. ^ÖfcJ u. s. w. 

Ä Von der Masc.-Form btpjj (gaf»Z) entsteht regelrecht rnitä Jftfauer, iTOJ 

Leichnam, constr. JY?S} ; HDrD FieA, constr. HÖHS (für nönä). Häufiger wird 
jedoch vor der Endung ath des Stat. constr. das e der zweiten Silbe festgehalten; 
so von rfrnj einmal V^M Jes 26, 19, und stets TOTS. Teich, nVtl Raub, W? 
unrein etc. 

i Als Dual findet sich D^DT Seiten (von dem ungebräuchl. HDT als -Fem. zi 

"ipP) ; der fittoff. constr. VJ!3P£ geht viell. auf eine S e golatform (H j*£, vergl. ip\ 
als Stat. constr. von "»[T) zurück. 



§ 95. Paradigmen der Feminina. 151 

In den Bildungen mit blossem T\ fem. ist die Grundform qäfilt zu qHalt u. k 
dieses regelrecht zu H/fep entwickelt. So lautet zu *l!in Genosse das Fem. 
fi*nn, zu YTä neben iTVÜ auch TVYlb. — Von W-Stämmen gehören hierher 
die S e golatformen rtlj Buhe u. fififc/ Grube (von HÜ, nw), letzteres verschieden 
von T\n& Verderben (Stamm HHl^). 

Die Feminina der Form gafft von VJJ, wie Hfll} »woHwa, jTJJ} Zeugin (von Z 
rtöD, *NJJ), haben gleichfalls unwandelbare Vokale in erster Silbe. Vergl. da- 
gegen die o. litt, e angeführten Bildungen von V 'B-Stämmen, wie n}# Schlaf 
Stat. constr. T\^Vf: ausserdem: HOfl Glut, Stat. constr. flÖH. 

Die Feminina der Form qätül, wie nßtJJJ (was«?. P"JJ), behaupten das urspr. m 
ü durch die Schärfung des nachfolg. Konsonanten (vergl. § 93 kk) ; dag. ent- 
stehen durch Anhängung des T\ fem. S e golatformen, wie filtfni, vor Suff. DJJ^Hi 
u. s. w. , Dual D^h^JJi (im Parad. zu HE, c gezogen). 

Von n"?-Stämmen (Parad. II, c) finden sich einige Feminina mit der Endung n 
dth, entstanden durch Ausstossung des schliessenden Waw oder Jod und 
Kontraktion des vorhergehenden ä mit dem ä der Endung äth; so fiJD Anteil 
(für mänäjäth oder mänäwäth), t\$> Ende, Plur. Wjö, nte£. — Hl« £efcÄen 
(St. HIN) ist getrübt aus J1K und dieses aus 'äjäth = 'äwäjäth kontrahiert; Plur. 
filflft (mit doppelter Femininendung). 

3. Parad. III, vergl. die verschiedenen Bildungen § 94 d und f — h. Abnorm o 
ist der Dual D^hblfl Doppelmauern, direkt vom Plur. MDIH für D'jftölty — 
Zu den Bildungen nach Art der Participia Qal V'JJ, wie iTl! (masc. *1J aus zätr, 
also mit unwandelbarem ä) wird auch zu ziehen sein HD3 .HoÄe (von Dtö), 
wovon im Stat. constr. Plur. die pleonastische Form VJID^j} oder defect. ''fibj); 
die Masora fordert dafür überall ''HM, welches 6äw°£Ä2 (nicht böm°ttä) zu lesen 
ist, mit abnormer Verflüchtigung des ö zu (— ) ; vor £u/f. dagegen *T)1M u. s. w. 

In weiterem Sinne gehören hierher die Feminina der Form 7ÖJJ (§ 84 b, p 
litt, e), soweit dieselben das ä der zweiten Silbe vor der Endung fl verkürzen, 
z. B. njäö Siegelring; ferner der Form 7tÖj? und ^t9j? (§ 84 b, ft#. c, d), wie 
TvÄ$> Thorheit (für Htowälf), und aller der Formen, welche bei wandelbarem 
Vokal in zweiter Silbe mit Ö praef. gebildet sind (§ 85 g — k), z. B. fD^DD 
Königreich, constr. stets J"D /DÖ ; rTJÖtö (im Sing, ungebr.) Winzermesser, Plur. 
finQTD; vergl. auch die § 85 g und p aufgeführten Bildungen, wie M/1D 
Geburt (von fcC^dag. HKEID Ausgang), JV$1fl Geschlecht, rQJfN? Greuel, constr. 

nsjjify u. s. w. 

Bisweilen geht der Plural solcher Bildungen auf eine Nebenform zurück; q 
so wäre z. B. fYIßll* , welches nur nach der Analogie der sonstigen Plur. fem. 
der Participia Qal gebildet ist, auf einen Sing. ilgll* zurückzuführen. 

In fiJÜD Bock hat sich urspr. ü der ersten Silbe durch Schärfung des nach- T 
folgenden Konsonanten behauptet (vergl. arab. qütüri), vor Suff. WJJ3, Stat. 
constr. jedoch flJÜS; Plur. ni3f}3 und constr. JYI3J13. — Die Parad. ITC, b 
aufgeführte Form Twfft^ ist eine Pülpüliorm des Stammes 7?ä. 

4. In die vierte Klasse, für welche es eines Paradigma nicht bedurfte, S 
gehören alle die zahlreichen Bildungen, welche gegenwärtig durchaus un- 
wandelbare Vokale haben, nachdem der urspr. kurze Vokal der ersten Silbe 
beim Fortrücken des Tones zu S e wa verflüchtigt ist. Von den § 84 u. 85 auf- 
gezählten Formen gehören hierher besonders die Bildungen von JTJJ-Stämmen, 
wie n?}D Bolle, twfjft Lob f i"6ö£\ Gebet (§ 85 i und q), sowie die Feminina 
der Participia Hiph V'jj, z. B. iT^KÖ erleuchtend (von TK1J), sowie überhaupt 



152 



2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 



die Feminina von V'JJ-Stämmen, welche mit & praef zusammengesetzt sind, 
wie nn^D Ruhe (von H1JÖ), s. § 851. Alle diese Bildungen fallen somit 
äusserlich mit denjenigen zusammen, welche schon in der Maskulinform durch- 
aus unwandelbare Vokale haben (s. § 93 ww). 

5. Die Femininendung JV— — beruht (abgesehen von JT /-Formen, wie IVpIl, 
§ 94 f) auf der Anh'ängung des T\ fem. an die zur Bildung von Adjectivis u. s.w. 
verwendete Endung ^-7-, s. § 86 h, k. Die ebendaselbst erwähnte Endung 
J"rt tritt bei S e golatformen teils an die Grundform, teils an Formen mit lose 
geschlossener Silbe, wie JND/D Königtum; von JT /-Stämmen finden sich teils 
Bildungen, wie T\\2Vf Gefangenschaft, teils solche wie JIOS Weinen, JWJ Exil, 
rfitn Schauung; die letzteren behalten das ä der ersten Silbe auch im Stat. 
constr. und vor Suff, bei. 



ying. abs. 




3* 


n* 


wnijj 


• 


7X0* 






( Vater) 


(Bruder) 


(Schwester) 


(Ifanw) 


(Weib) 


— constr. 




W 


tm 


-t 


1^8 

• 


» - 


— mit Suff. ( 


i. 1 Sing. 


W 


to 


^nh« 


• • 




— 2 m. 




T*S 


T** 


vm 




nw* 


- 2/. 




TW 


TO? 


^nm« 


W* 




— 3 m. 


(W%iS) *9$ 


Orrfj*) mw 


inh$ 


1tfn* 




- 3/. 






'TH* 


nnh$ 


fltth# 




— ipi. 








ahh§ 






— 2 m. 




oywi 


* • -1 


[tonin«] 






- 2/ 




R^« 


• 








— 3 m. 




» • -1 


* • -1 


nnh« 






- 3/ 




KT»! 










?lur. abs. 




rvni* 


D-HS 




D^JK 


t T 


— constr. 




rrn$ 


m -1 




•»BUK 
• 1 ~ 


- 1 


— mit Suff. 


d. 1 Sing. 


- -1 


m p. ^o* 


wn« 


- * -t 


- * 


— 2 m. 




VJjä* 


tss 




5pffoK 


1*5 


- 2/ 






Tft» 


iphm« 






— 3 m. 




T -1 


"W 


T 1 - 




T T 


- 3/ 






<Tf!8 




meto« 




— ipi 




o^i^J 






weht* 

-TT 


- * 


— Im. 


1 


* -1-1 


* - -1 


* « 1 -t 




» - 1 


— 3 m. 


(orrriiK) orü« 


» - -1 


B'TO^S 


» - t - 


» - 1 


- 3/ 










VTQfc 





§ 96. Nomina von eigentümlicher Bildung. 



153 



Im Plural dieser Bildungen lässt sich eine verschiedene Behandlungsweise U 
unterscheiden. Teils wird die ganze Endung fl} wie zum Stamme gehörig bei- 
behalten, teils erscheint sie aufgelöst, wie in ri1\J7D Dan 8, 22 (ohne Zweifel 
für mäl e khuwtcdth), sowie in rt"]^ (edfiwöth, von fiVlJJ Zeugnis), jedoch nur in 
Verbindung mit Suff., *P$)V]R V$V]J u. s. w. 

§ 96. 

Nomina von eigentümlicher Bildung. 

In den S. 152 — 154 folgenden Paradigmen 1 sind eine Anzahl 
vielgebrauchter Nomina zusammengestellt, deren Flexion mehr oder 



(Magd) 



(.Hai*«) 

•»rra 



apj 



W* 



djvj 



1? 

na 

• § 

W 

ua 

nja 

üb 



na 

(TocÄter) 

na 
ma 



nrja 



nana 
* i • 



DT» ^? 

(Top) (Gtyfos) 

UV <b% 



IDT» 



T.V? 



D^V 



mnö$ 


D^na 

• »T 


• T 


nna 

T 


o^: 


n^a 


mno« 


- » 


na 


nna 


v. 


^ 


- i * 




^ 


Tito 


•ü 1 

- T 


*to 




spfta 


Vfc 


*phia 


Tfe 


«rfc 




TM 


T.l? 


TJtÖ* 


tä: 




IVjflöS 




na 


vjpa 


"?: 


1^3 


mhftDN 

TV 1 - 




rpSa 

T V T 


'T^? 


ivb" 1 

T VT 


«ySa 




wn| 


" T 


- i 




tffc 


* - 1 1 - 


oa^na 

9 - IT 


Dana 


DDTllS 

* - 1 1 


W, 






DiT$a 


onna 

* - 1 


orprüa 

* - 1 § 


d»to 

» - t 




1 » "I 1 " 


tmna 

1 » •• T 


CT» 

1 V - 1 









1 Nicht aufgenommen sind nur: "in«, 
nerkungen), ausserdem alle solche Formen, 



Dn u. niön (vergl. über diese die An- 
die aus dem A. T. nicht zu belegen sind. 



154 



2. Hauptteil. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 



Sing. abs. 


ra 


t» 


ns 


trth 


Dtf 


ww 




(Gewässer) 


(Stadt) 


(Ifund) 


(Haupt) 


(JVbme) (Himmel) 


— constr. 




T» 


• 


tfth 


nti, m nti 

ml m 




— mit Suff. d. '. 


YSing. 


*T» 


• 


• 


• t 




— 2 m. 




TW 


T» 


tf *1 Wf,2W 




- 2/. 








IJBWl 


w 




— 3 m. 




TT» 


vb.wb. 


itftfn 


VüVf 

t 




- Bf. 




»TS 


V* 




T | 




- \FL 






• 


«Pin 


übte? 
~ t 




— 2 m. 






oy» 


DD^I 






— 3 m. 




BT» 


orr» 




BW 




- 8/. 






1'T? 


Nfih 






Flur. abs. 


Dlb 


onjj 


m>B 

• 


DUfto 1 ) 


map 


• — * 


— constr. 


MJ, W 


*Ä 




**n 


niö^ 




— mit Suff. d.lS. W 


T* 










— 2 m. 


TV» 


Ttt 








T^# 


-2/. 




T.*3» 










— 3 m. 


tvo 


n« 




1^8*3 




v 9 tf 


-3/ 


VfyQ 


Ttt 




ot*n 






- 1PI. 




«*« 


• 


to^lT] 






— 2 m. 




er» 










— 3 m. 


DiT^D 


nrms> 




orrartn 


dmd0 




-3/. 








1 * » IV 


IW 





weniger auffallende Eigentümlichkeiten darbietet. Doch ordnen sich 
die letzteren fast durchweg den sonst geltenden Lautgesetzen unter 
und die übliche Bezeichnung dieser Nomina als unregelmässiger ist 
daher unberechtigt, sobald nur die Grundformen, auf denen die 
jetzigen Bildungen beruhen, richtig beurteilt werden. 



Anmerkungen. 

28 Vater: der constr. "OK dürfte wie TI8 und das einmal vorkommende ^21 
in die Kategorie der § 901 besprochenen Überreste einer früheren Sprach- 
periode gehören; übrigens findet sich in zusammengesetzten Nomina propria 
auch lg, z. B. Dl^bK neben DI^J«, u. a.; auch Ge 17, 4 f. ffÖ«^« im 



§ 96. Nomina von eigentümlicher Bildung. 155 

Interesse der Deutung des Namens DHppK. Zu dem Flur. JTDK vergl. § 87 p. 

H8 Bruder. Der Plur. absol. D^H« hat Dag. f. implicitum (§ 22 c); VH8 steht 
für 1TU$ nach dem Lautgesetz § 27 q, und so auch "»ntf in Pausa für ^ntf. 
Die Schärf ung des H dient nur als ein Mittel, um das vorhergehende Pathach 
kurz zu erhalten, wie in D 7DJ u. s. w. (§ 93 ee). 

HIN eirter (für 1IJIJ, ebenfalls mit Da^. /l implicitum § 22 c, vergl. § 27 q), 
constr. und sonst in enger Verbindung IfiK; /ew. rtlfej (für fl*]nft$ nach § 
19 d) eine, in Pausa HH8. P/wr. D^IHM einige, aber auch ü&m. 

mn8 Schwester (aus 'ächäwät oder 'ächäjät, mit Elision des 1 oder * und 
Trübung des aus £$ entstandenen d zu ö). Der Plur. absol. (JYtyJlJ) kommt nur 
zufällig nicht vor. 

B^K Mann, Wahrsch. ist für den Singular ein besonderer Stamm (tS^$ 

stark sein?) vorauszusetzen, so dass der Stamm ttftlft gesellig sein nur für den 

Plur. D^ttfoK in Betracht käme. 
• * -1 

np$ Sklavin, Magd zu dem Plur. JTfn&tf mit konsonant. 71. 

ntftt WH6 (wohl für TTOfaK ; ob von BfaK schwach sein u. somit von ttftN 
gesellig sein [s. o. bei tßHtf] zu trennen?); Sfc. constr. JwK (aus 'ift mit fi fem. von 
'#$ nach Aufhebung der Verdoppelung und Dehnung des t zu e, vergl. fltf&TJ 
als cotufr. von TltftptJ fünf); Plur. Wjf^ wohl j?er aphaeresin aus 0^1$. 

JVS 2Zau&, Hur. D^S, sprich: bätim. Die Erklärung des DageS im 71 ist noch 
immer streitig. Nach der jüd. Tradition dient das -Da#. f. (nach feststehendem 
Metheg) nur der Unterscheidung von D^3 übernachtende (Part. Qal von 7HS) ; 
doch zeigt syr. bättin, dass die Dagessierung von Haus aus zum Charakter der 
Form gehört. 

]5 Sohn, constr. gewöhnlich "|3, selten f?. 

nS TocAfer (aus bant u. dieses für 6iw^, fem. von ]3), mit £u/f. '•flS für 'Uftlä. 
Hur. miS vom Sing. 71}S; vergl. D^S Söhne. 

DH Schwiegervater, nur mit £u/f. "«pon, l^bn, und filDIJ Schwiegermutter, 
nur mit &# IJJTton, nXYlDlJ. Vergl. dazu *$,' n« und TYin«. 

D1 S Tfl^ (arab. jaum), Dual D^bP ; der Hur. ÜW wohl von einem anderen 
Sing. (DJ Jörn), conrfr. *%f\ und (dichterisch) niD"; Dt 32, 7. Ps 90, 15. 

^3 tfe/fos, in P. ^|, von rte /tosen; Hwr. D^3 (wie von ^D, H^3). 

D^jb Wasser-, vergl. zum Hur. § 88 d. 

TJ? £fcuft. Der Hur. D'TJJ ist schwerlich synkopiert aus D^JJ, sondern von 
einem verwandten Sing. *1JJ, welcher noch in Nomm. propr. vorkommt. 

n$ Mund, St. constr. S B (für urspr. "'S = TIS?). ^ mein Mund aus pi-j; für 
DJTB findet sich 1D^. Der Plur. HVÖ steht Spr. 5, 4 von den Schneiden 
des Schwerts. 

«Wl Haupt (getrübt aus tfKI = rä'S) ; Plur. D^tfJ (für D^«1 § 23 c). 

Hfe ein Stfüdfc Kleinvieh (Scha}oä. Ziege), St. c. Hfc, mit Suff, tfljlp u. Vfr. 

Dtf Name, St. constr. meist D# (nur sechsmal - D# ) ; vergl. ]S. 

Dlbtf ffiwmeJ (§ 88 d). 



156 § 97. Zahlwörter, a) Cardinalia. 

§ 97. 

Zahlwörter, a) Cardinalia. 

a 1. Die Kardinalzahlen von 2 — 10 sind im Hebräischen Sub- 
stantiva mit abstrakter Bedeutung, wie trias, decas, Tcevxas, und 
werden daher ursprünglich im Stat. constr. an das gezählte Wort 
angelehnt, z. B. D^S fltf'Jtf trias filiorvm. Daneben war jedoch früh- 
zeitig auch die appositionelle Stellung in Gebrauch, z. B. D\}2 Sltsfae?, 
trias, sc. filii, und aus dieser entwickelte sich die Auffassung der 
Zahlabstracta als (nachgestellter) Adjectiva, s. § 134 c (IHM ein, 
einer, Fem. ring, s. § 96, geben sich schon durch die Form als 
Adjectiva zu erkennen, obwohl auch hier Verbindungen möglich sind, 
wie D^nn inij unus e montibus). Der appositionelle und schliess- 
lich adjektivische Gebrauch hatte zur Folge, dass für die mit 
Femininis verbundenen Zahlen eine besondere (abgesehen von 0\F\$ 
kürzere) Form in Gebrauch kam, während die ursprünglichen Bildungen 
mit der abstrakten Femininendung der Verbindung mit Masculinis 
dienten. Auf diese Weise entstand bei den Zahlen von 3 — 10 der 
Schein, als ob die Maskulinform des Zahlworts mit dem weiblichen, 
die Femininform mit dem männlichen Substantiv verbunden würde. 
Zum Ausdruck der Zweiheit dienen naturgemäss Dualformen mit 
der üblichen Unterscheidung des Geschlechts. Danach lauten die 
Zahlen von 1 — 10 folgendermassen: 

h In Verbindung mit dem Mose. In Verbindung mit dem Fem. 





Absdl. 


Constr. 


AbsoL 


Constr. 


1. 


TW 


1D8 


nn« 


noö 


2. 


• t 


«• i 


• * l 


m • 


3. 


Twtbvf 

T 1 


* i 




WW 

t 


4. 


TOT« 


nsri« 


vm 


»n« 


5. 


ntftQ 


TWtefQ 


VhgQ 


VfQQ 


6- 


TvSVJ 
» • 




VW 


VW 


7. 


nj£# 


*w? 


y& 


VI* 


8. 


mbtf 


- i 


nabtf 




9. 


nj#n 


ngtfn 


ytih 


y$n 


10. 


rrjtew 


n$t 


1# 


m 



1 Verstümmelt aus D*n}# , wie die regelrechte Femininform zu B?3# lauten müsste; 
trotzdem kann das Dagei in B'.$tt? u. s. w. keinesfalls als Dag. forte angesehen werden 
vielmehr ist Stäjim, Ut (mit Dag. lene) zu lesen. 



§ 97. Zahlwörter, a) Cardinalia. 157 

Zu den Verbindungs-Formen JDtf, JrtSfa vergl. die analogen Formen § 93 h. C 

2. Die Zahlen von 11 — 19 werden so gebildet, dass die Einer d 
ohne Copula vor die Zahl zehn (in der Form TfefJJ m., rnfefJJ/.) ge- 
setzt werden, ohne dass jedoch beide zu Einem Worte verschmolzen 
werden. Doch bewirkt das rasche Zusammensprechen beider, dass 
die Einer fast sämtlich in der Form des Stat constr. (ohne Vorton- 
vokale) auftreten; vergl. in der folgenden Tabelle 108 und nnfej in 
der Zahl 11 und die Einer in den Femininzahlen von 13 an. Nur 
die eigentlichen Verbindungsformen der männlichen Abstracta, wie 
fltf^tf u. s. w., sind von der Zusammensetzung mit 1&g ausgeschlossen, 
da es sich lediglich um ein appositionelles, nicht um ein Genetiv- 
verhältnis handelt. Auch *0tf und ^fttf in der Zwölfzahl sind nur 
scheinbare Stat constructi, wenn auch auf demselben Wege und aus 
dem gleichen Grunde der engen Verbindung entstanden (durch Kon- 
traktion des aj und Abschleifung des D von D'Stf, DV5#). In D'Ottf 
und D7-)tf hat sich die Sprache mit der Kontraktion des aj (ohne 
Abwerfung des D) begnügt, falls nicht beide Formen als maso- 
rethisches Qfre perpetuum (§ 17), sc. '»Jtf, *PMt, für das eigentlich 
gemeinte Q^, DV?tf zu betrachten sind. 

Danach lauten die Zahlen von 11 an: e 

Mose. Fem. 

( nfeg in» ,T#g nm 

13. ntfjj ntfte rnfejj vhti 

und nach letzterer Analogie weiter. Diese Zahlen haben regel- 
mässig nur die obige Form. 

3. Die Zehner von 30 — 90 werden durch die Pluralform der/ 
Einer ausgedrückt (so dass das Pluralische hier immer ein Zehn- 
faches ist): D^tf 30, D^jni« 40, D^DH 50, DiaW 60, D^Dtf 70, 
Mbtf 80, ttJ#J? 90. Nur zwanzig ist DHfeflJ (Plur. von nfe$ zehn). 
Alle diese Zahlen sind gen. comm. und lassen keinen Stat constr. 
zu. — Bei zusammengesetzten Zahlen wie 22, 23, 44 u. s. w. können 
die Einer voranstehen (wie im Deutschen), also zwei und zwanzig] sehr 
häufig findet sich jedoch auch (wie im Franz. u. Engl.) die umge- 
kehrte Stellung zwanzig und zwei. In allen Fällen steht zwischen 
den Einern und Zehnern die Copula (1, vor vornbetonten Zahlen 
auch J, vor — 1, vor &wa }; s. § 104 d, e, g). 



158 2. Hauptteü. Formenlehre. 3. Kap. Das Nomen. 

g Die übrigen Zahlen sind die Substantiva: HKö /., constr. n«D 
100, Dual DlijKÖ (zusammengezogen aus D^hfejlp; vergl. § 23 c) 200, 
Plur. z. B. m«e tity 300; *)te w. 1000, Dual ü$fo$ 2000, Plur. n^ 
D^ 3000 u. s. w. ; H^l, in jüngeren Schriften ' nttT, tri, Htai (eig. 
Jfew^e, vergl. |iopi6c) 10000; Dual Dtffln; dag. Neh 7, 70: flWl V3# 
20000 (neben Httl ^ 7, 71); «121 yyflj (V. 66) 40000, WltoTÄ 
60000; HMT ^K Tausende von Myriaden. 

h An m. 1. Der Dualis, der von einigen Einern vorkommt, hat die Bedeutung 

des deutschen -fach, -faltig, z. B. D^hj^K vierfach; Ü\T§£ütf siebenfach. 

§ 98. 

Zahlwörter, b) Ordinalzahlen. 

a Die Ordinalzahlen von 2 — 10 werden von den Kardinal- 
zahlen durch Anhängung eines V- (§ 86 h) gebildet, vor welchem 
sich meist noch ein zweites s — zwischen den zweiten und dritten 

* 

Stammkonsonanten einschiebt: *!täf ein zweiter; Vity), *W\ (also, wie 
in V3% V*2% BW1» ohne das in VT\fi etc. vorliegende 8 prostheticum), 
HphptJ oder *?tarj (so ist nach Strack überall für ^ptj zu schreiben), 
^f, T?# ^Pft W?» n^W- Ohne Zweifel beruht dieses 2 in der 
Paenultima auf dem Streben nach Konsimilierung mit dem l der 
Endsilbe. In der Bedeutung erster braucht man ]Wtfl (vergl. § 27 x) 
von tftfl Haupt, Anfang, mit der Endung )1 (§ 86 f ). 
b Die Feminina haben die Endung n^-» seltener (und nur bei 3 
und 10) nj— , und zugleich die Bedeutung von Teil, z. B. rPBton quinta 
und quinta pars, Fünfieü, XVYlfl} und T?yto% Zehnteil Daneben 
finden sich in gleicher Bedeutung Formen wie tfty) Dritteil, P3 1 ! und 
P3*t JSerfeiZ, Btofi Fünfteil, und mit dem Afformativ |1: ]tljfjf (Plur. 
D^TtyJg) Zehnteil; dieselben] sind als Abstracta zu betrachten, welche 
von den Kardinalzahlen denominiert sind. Yergl. endlich noch JJtttf 
4ß8op.a?, Woche; UfeJJ Dekade (von Tagen), aber auch zehnter Tag. 



§ 99. Übersicht 159 



VIERTES KAPITEL. 
Von den Partikeln. 



§ 99. 
Übersicht. 



1. Die Partikeln, welche im allgemeinen die Nebenbestimmungen a 
der Rede, das nähere Verhältnis der Wörter unter sich und die 
gegenseitige Beziehung der Sätze ausdrücken, sind der Mehrzahl 
nach von Nominalformen, zum Teil auch von Pronominal- und Verbal- 
formen entlehnt oder abgeleitet 

2. Soweit sich die Entstehung der Partikeln mit Sicherheit b 
nachweisen lässt, sind dieselben entweder 1) von anderen Redeteilen 
entlehnt, indem gewisse Formen des Nomen, Pronomen oder Verbum 
unter mehr oder weniger starker Verwischung ihrer ursprünglichen 
Bedeutung die von Partikeln erhalten haben; oder 2) von anderen 
Redeteilen abgeleitet, und zwar a) durch Hinzufügung von Bildungs- 
silben; meist aber b) durch Verkürzungen mannigfacher Art, und 
zwar pflegt die Verstümmelung der urspr. Form um so stärker zu 
sein, je häufiger die betreffende Partikel gebraucht wurde; in einigen 
Fällen (s. u.) ist daher der zu Grunde liegende Wortstamm völlig 
unkenntlich geworden. 

Am stärksten tritt diese Verkürzung bei denjenigen Partikeln c 
entgegen, welche die Eigenschaft eines selbständigen Wortes gänz- 
lich verloren haben, indem sie bis auf einen einzigen Konsonanten 
mit einem (meist kurzen) Vokal oder mit S e wa zusammengeschmolzen 
sind. Nach den Gesetzen der hebr. Silbenbildung (§ 26 m) können 
derartige Partikelformen nicht selbständig für sich stehen, sondern 
werden, ähnlich wie die Praeformativa des Imperfekt (§ 47 a — d) als 
sog. Praqßxa mit dem folgenden Wort verbunden (§ 102). 

3. Seltener sind Partikeln durch Komposition entstanden, wie e 
JHö warum? für JPTJ-ffiö, quid edodus (xi fiadtov;) oder quid cogni- 
tum? *]#$ (aus bz und *W) ausser; rhybbü (aus p, % rtijJö) von 
oben her, oberhalb. 

Häufiger ist die Zusammensetzung aus zwei Wörtern, ohne dass beide in 
eines zusammengezogen sind, z. B. p^JJK, *3 - ')i$, DK - ^?, IS^JP?. 



160 2. Hauptteil. Formenlehre. 4. Kap. Von den Partikeln. 



§ 100. 

Adverb! a. 

a 1. Dunklen Ursprungs ist die Negation tfb nicht, sowie einige 
Orts- und Zeitpartikeln, wie Dtf da, daselbst. 

b % Als Formen anderer Redeteile, welche ohne weitere Ver- 
änderung adverbialiter gebraucht werden, kommen vor: 

a) Substantiva mit Präpositionen, z. B. 1&D? (mit Kraft) sehr; *T3b 
ddein (eig. in Absonderung, ä part), mit Suff, ^b ich allein; 
n^tj von innen, innerhalb; vergl. auch HJK? (wie einer) zusammen. 

c b) Substantiva im Accusativ (dem Casus adverbialis der Semiten 
§ 118 m), z. B. IfcO (Kraft) sehr, D1»JJ (diesen Tag) heute, TT|! 
(Vereinigung) zusammen. Mehrere derselben werden nur selten 
noch substantivisch gebraucht, z. B. i^D, Flur. D'WD und niMD 
Umkreis, als Adverb drcum, ringsum; andere gar nicht mehr, 
z. B. liy (Wiederholung, Fortdauer) noch einmal oder ferner, länger. 

d c) Adjectiva, bes. in der Femininform (dem indogerm. Neutrum 
entsprechend), z. B. n)1ttfen primum, zuvor; JVfliP judäisch, d. i. 
in judäischer Sprache. 

e d) Ir\ßnitivi absoluti, besonders des HipKü, gleichfalls im Accusativ 
zu denken, z. B. T\T\n (eig. ein Yidmacheti), viel. 

f e) Pronomina und Zahlwörter, z. B. T\\ (eig. da -= an diesem Orte) 
hier, nfr hier, hierher-, no«, DW0, }>3#, HKö 1-, 2-, 7-, 100 mal; 
JTOtf zum zweiten Male. 

g 3. Einige Adverbia sind durch das Antreten von Bildungs- 
silben (und zwar am häufigsten von D-^) an Substantiva oder Ad- 
jectiva entstanden, z. B. D)DfeJ und DJD« wahrlich (von ]ö£ Wahrheit); 
D|H (für Dank) umsonst, gratis (von ]TJ gratia) ; Dg^ vergeblich, frustra, 
aber auch leer-, DöT bei Tage (von W). 

i 4. Als Adverbia primitiva sind wohl eine Anzahl von Bildungen 
zu betrachten, die in engster Verwandtschaft mit dem Pronomen 
demonstr. stehen, indem sie direkt aus einer Verbindung sogen. 
Deutelaute hervorgegangen sind. Zum Teil haben dieselben nach- 
träglich starke Verstümmelungen erlitten; doch ist der Umfang der 
letzteren fast nirgends mehr mit Sicherheit zu ermitteln. Hierher 
gehören z. B. ?J$ damals, )?, HM so (vergl. ny% roy« wie?), "JJfcJ nur, 
p$ ßXrwahr, bes. aber das fragende rj (He interrogativum), z. B. bfbn 
nonne? 



§ 101. Präpositionen. 161 

Das H interrogat. erhält 1) vor Nichtgutturalen (auch vor ^) mit festem k 
Vokal herrschend Chateph-Pathach, z. B. JJD#n hast du gesetzt? 

2) vor einem Konsonanten mit &wa gewöhnlich Pathach ohne nachfolgendes l 
Dagei f., z. B. 7Vf)2TI Ge 27, 38; seltener (an ca. 10 Stellen) Pathach mit 
folgendem Dag. forte, z. B. "»[^lSn num in via, )5f tf > sogar in T 1 S 10, 24 al. 

3) vor Gutturalen, die nicht Qames oder Chateph- Qames unter sich haben, f/l 
Pathach, z. B. rfltiT} soll ich gehen? HH^n num tu? DKH num si; flT^tfJ. 

4) vor Gutturalen mit Qames oder Chateph- Qames steht H mit flfyoJ, z. B. w 
"NDfejn, 'Oiijn, ^KD9> Seine Stelle hat das Fragwort stets zu Anfang des 
Satzes. 

5. Einige Adverbia finden sich auch mit Suffixen verbunden; so o 
*flh du bist vorhanden, 3 Sing. m. titth, 2 PI. m. B^tf^; ^K ich hin 
nicht da; 2 Sing. *$% fem. lff*& 3 Sing. tt5"K, /ew. H^K, 2 PI. tt)% 
3 PL w. DyfeJ. — Ferner ^Tiy icÄ bin noch CHI? nur in niJD u. *]1JNß) f 
spny, TW fc^V, BTW. — * njJU wo 6wrf du? V« wo ist er? D»8 wo 
sind sie? Dasselbe gilt von ]H (fn) und njfl siefte/ (eig. hier, hier ist); 
mit Suffixen: ^n u. ^Sn, in Jtowsa ^Sn siefo micÄ, *|$fl, ^n, ttft 
*. tflfo tt#I (5. tiws) u. tijft in P. ttfcl, DD**, DtfL 

§ 101. 
Präpositionen. 

1. Sämtliche Wörter, welche im Sprachgebrauch als Präpo-a 
ritionen erscheinen, sind urspr. Substantiva, und zwar: 

a) Substantiva im Accus, und Stat. constr., so dass das von ihnen 
regierte Nomen als Genetiv aufzufassen ist; vgl. im Deutschen 
statt dessen, kraß dessen, griech. toutoo x<*ptv, lat huius rei causa, 
gratia, montis instar *. Yergl. thij (hinterer Teil*) hinter, nach; 
^ttjj (Seite*) neben; p} (Zwischenraum*) zwischen; "]t? (Trennung) 
von, aus; "Hg (Fortgang, Fortdauer*) während, bis; "^g (Höhe, 
Oberteil*) auf, über; "DJ? (Verbindung?) mit; flOB (unterer Teil*) 
unter, anstatt. 

b) Substantiva im Stat. constr., jedoch im Genetiv zu denken, weil b 
von Präpositionen (bes. untrennbaren) abhängig, z. B. "OB 1 ? (im 
Angesicht*) vor; ]g&^ (in der Absicht) wegen. 

2. Besonders werden adverbialiter gebrauchte Substantiva auf c 
diese Art häufig zu Präpositionen, z. B. ^3, ^?2, ^2>D, ^te, V«a, DD«* 
(mit Aufhören) ohne, Tiya (in der Dauer) während. 



* In den nachfolg. Beispielen ist die Nominalbedeutung in Parenthese beigefügt 
und, wo sie noch wirklich vorkommt, mit einem Sternchen versehen. 
GJwnmjE-KA.UTZSGH, kl. hebr. Grammatik. 11 



162 2. Hauptteil. Formenlehre. 4. Kap. Von den Partikeln« 

§ 102. 
Praepositiones praefixae. 

a 1. Von den in § 101 genannten Wörtern kommt "]ö von, aus, 
schon häufig als Praefixum vor (s. § 99 c) und zwar mit Assimilation 
des Nun an den folgenden Konsonanten (durch Dages forte), z. B. 
Igy? aus einem Walde. 

b Anm, Das selbständige fp steht (und zwar stets mit nachfolg. Maqqeph) 

herrschend (jedoch nicht notwendig) nur vor dem Artikel, z. B. JHfcJiTJD, so- 
dann bisw. vor weicheren Buchstaben, z. B. TfcjTJJÖ, ^?"]9» ft her auch vor S und 
p. Am häufigsten ist # D mit folg. Dag., welches jedoch aus den Konson. mit 
&wa ausfallen kann (vergl. § 20 m). Mit nachfolg. *[ wird D in der Regel zu 
•»tp kontrahiert, z. B. "HV? = ^TD oder ""TD; vor Gutturalen steht D (nach § 
22 c), z. B. fflljp, DJJD ; vor H findet sich D mit virtueller Schärfung der Gutt 
in pnp draus8en und in tMIID. 

c 2. Ausserdem aber sind drei Partikeln, und zwar die am meisten 
gebrauchten Präpositionen samt der Vergleichungspartikel, bis auf 
einen Vorsetzkonsonanten mit S e wa (doch siehe unten) zusammen- 
geschrumpft (§ 99 c), nämlich: 

2 in, an, mit, 

S (in der Richtung) auf (etwas) hin, zu, lat. ad, und 

3 wie, gemäss (wohl Überrest eines Subst. in der Bedeutung 
Betrag, Art, instar). 

Tn Betreff der Punktation merke man : 

d a) Das S*wa mobile, mit welchem obige Praefixa in der Regel gesprochen 
werden, beruht auf der Verflüchtigung eines kurzen Vokals (und zwar nach 
litt, f eines urspr. ä); der kurze Vokal behauptet sich regelmässig vor 
&wa u. zwar vor S*wa simplex in Gestalt eines (aus ä verdünnten) t; vor 
einem Chateph werden die Praefixe mit dem Vokal desselben gesprochen, 
also: 'HB*? einer Frucht, ^.83 wie ein Löwe, ^21 bö'°ni, in Elend-, vor 
schwachen Konsonanten steht nach § 24 c z. B. FRÜH* v für ' v. Regelmässig 
findet die Zusammenziehung der Präfixe 2, 1, D, / mit dem Anlaut von 
DTfr« Gott statt, also DT6K2> u. s. w. für '$82; auch mit Suffixen wftm 
u. s. w.; ebenso regelmässig in *"raK7 £t* «o^cw für ubfcO (s. § 23 d). 

e b) Wenn sie vor den Artikel treten, verdrängen sie fast stets das H desselben 

und nehmen seinen Vokal an. Das Nähere lehrt § 35 n. 
f c) Unmittelbar vor der Tonsilbe, also vor einsilbigen oder vornbetonten zwei- 
silbigen Wörtern (im Vorton), haben sie auch Qatnes (ohne Zweifel als 
Dehnung eines urspr. ä), jedoch nur in folgenden Fällen: 

aa) 7 vor Infinitiven, welche die angegebene Form haben, wie T)tw zu 
geben, Y\7 zu richten, ?i? zu plündern, H3 < v zu 9*h**i ^5j?< *w nehmen. 

g bb) vor vielen Pronominalformen wie HJ3, HP, ntJD, T\tÜÖ (in enger 

Verbindung jedoch Ttöb Ge 2, 23; ntf?? 45*23); VfeiO «*e diese, nament- 
lich DD2, DD^, DD3 (DD3) und DHU, Ut6, DH3 s. § 103 e. 

rf»T' TT 7 T T ^ - T' TT' * T 7 TT Ö 

/i cc) 7 vor einsilbigen oder vornbetonten Substantiven in Verbindungen, wie 

HD7 HB Jfwwd zu Mund 2 K 10, 21, D^ö^ D^fa PS swwcAe» TPas*er und Wasser 
Ge 1, 6; rHo? zur Last Jes 1, 14, überall vor grosser Pausa. 



§ 102. Praepositiones praefixae. § 103. Praepos. mit Suffixen. 163 

dd) in gewissen stehenden Ausdrücken, welche gleichsam zu Adverbien i 
erstarrt sind, z. B. 1JJ? in Ewigkeit, 2t? in Menge, Höh? in Sicherheit, 
TXSib in Ewigkeit, 
d) Mit dem Frageworte Jljö lauten sie: HSS; in Pausa und vor 8: HDS durch k 
was? n©3 wie viel? doch auch ffl33, in enger Verbindung und bei weiterer 
Entfernung von der Pausa ; das S e gol beruht in diesen Formen auf halber 
Dehnung des urspr. ä\ die Schärf ung des D erfolgt, um das urspr. ä der 
Präfixe festzuhalten. 

Mit 7 (eig. lä) verbindet sich HD zu HO / zu was? warum? Vor den Guttur. I 
K, H, JJ steht zur Vermeidung der Kakophonie HO?; vor fi bleibt jedoch H^ /. 

Anm. Der Gottesname HliT, welcher nicht seine ursprünglichen Vokale m 
(wahrsch. fflijP), sondern die von "»JiiJ hat (s. § 17 c), nimmt auch die Praefixa 
nach Massgabe des letzteren an, also HIST}, Hl IT/, HliTJ; niiTD (weil man 
lesen soll "tfttn, tfT*6, tfttö, tflKD): denn das KvanVlK, w'ie das von tfTK 
D^ltf etc. (s. u.) ruht nach den Präfixen ?, 5, 7, }, ist dagegen lautbar nach 
& (für ftt), # (im A. T. ohne Beleg) und H (in D^Nn; der Art., nicht H interr., 
ist gemeint). Daher die Regel: fcOXIÖ Ht^ö Mose führte heraus (i. e. ö, #, H 
machen lautbar), D'ODD D^DI und üfo/eö führte hinein (1, D, 7, 2 lassen M 
verschwinden). — Bezüglich der übrigen Pluralformen von ]1"Tfcj> gilt: die 
Synkope des M nach 5, J, 3,7 findet in allen Fällen statt, ausser vor der Form 
tflK: also VflVb , SPSi«!? u. s. w.: aber ^1*6 u. s. w., Wihlßb u. s. w., DiT^lÄ. 

§ 103. 

Präpositionen mit Pronominal-Suffixen nnd in Pluralform. 

1. Sofern nach § 101 alle Präpositionen ursprünglich Nomina a 
[im Accusativ) sind, können sie auch mit Nominalsuffixen verbunden 
werden (§91 b — 1), z. B. tyti (eig. an meiner Seite) neben mir, ^ 
[in meiner Begegnung) bei mir, Dflnpi (an ihrer Stätte) anstatt ihrer, 
me mea causa, meinetwegen. 

Anm. 1. Die Präpos. fiK (gew. TlfcJ) bei, mit unterscheidet sich von J1H, b 
dem Zeichen des determinierten Accusativs, beim Hinzutreten von Suffixis 
dadurch, dass erstere ^K, *|flK, P. TJflK, 2. fem. T\m, in«, DDH«, DJJK (in 
den jüngeren Bb. inkorrekter Weise auch s fl1K mit mir, ^iTINQ von dir; Iflitp 
von ihm Dfih wi# ihnen) bildet, letzteres vor den sogen, leichten Suffixen ein 
ursprüngl. festhält. So entstehen folgende Formen: 

Sing. Flur. 

1. s flfc mich. tthfc uns. 

2 -{/. tf* ..../** 

wfc ihn. onrix onK 1 

• I » T I 

r sie 

nnfc sie. ]nn«, jnfc J ' 

Minder häufig sind die plene geschriebenen Formen ^HIK, *Jfl1fejl etc. 
Übrigens findet sich auch für DJjfc fünfmal DfirW, für ]jjh auch JfiflK- 

2. Die Präposition "DJ? mitf (mit Suff, nach Weise der Stämme JTJJ: ''Ö}?, C 
SpBJ?, in P. "TOJ?; 2. fem. ^öj?, 1ö}>, R^g) wird mit den £i#. U, DD und DH 

11* 



(m. 1rt 



164 2. Hauptteil. Formenlehre. 4 Kap. Von den Partikeln. 

durch ein (Vorton-) Qamef verbunden, wodurch die Schärfung des Mem deut- 
lich hörbar wird: ^Ö$?, DDtöJ? und DJTÖJJ (wofür jedoch gewöhnlich QDJ?). In 
der ersten Person findet sich neben s t3J auch ^t^V,. 

e 2. Wenn zu den Präfixen (§ 102) Pronorninalsuffixe treten, so 
zeigt sich, besonders bei den kürzeren Suffixen, hier und da ein 
Bestreben, die Präposition zu verlängern, um ihr mehr Körper und 
Halt zu geben, daher bei 3 die angehängte Silbe !D, bei 21 und b 
wenigstens 2, S mit vollem Vokal (§ 102 f). — Zu beachten sind die 
Abweichungen von der Analogie des Nomens mit Suffixen a) in den 
Pau8alformen ips, }S, "^nfc, IJflK, ^J? (nicht bekha u. s. w.); b) in den 
gleichlautenden Formen mit dem Suffix der 2. Sing. fem. (nicht lekk 
etc.), sowie in tt3, to% ttöj? etc. (nicht benü etc.). 

/ a) *? mit jFVonominafet{jöfoen: 

Smy. Pflwr. 

1. ^ mir. U^ t*n*. 

n f»n, *f? («*?), in Pausa tf 1 D?$ 1 

M/. * r" ntaHtt} 6 "*- , 

r m. ft «Am. Dij^, n^, pogt, td* l 

<7 Ebenso S: ^?, *ja, 121 etc., nur dass die 3. Plur. neben DH2 (so bes. 

in den jüngeren Bb.) und n$fjS auch D2, und das jFem. neben H^nS 

(dreimal) 15 mal ]H3, dreimal ]HS lautet. — Für ih findet sich nach I 

der Masora 15 mal *&, z. B. Ex 21, 8. Ps 100, 3. i 

h b) 3 mit Pronominalsuffixen: 1 

Sing. Plur. 

1. ^103 wie ich. tt1&3 wie twr. 



\ 



\ 



f m. ^1b3 1 . DD?, D?3, selten DD1M 1 . 
2. i . [ wie du. r tote ihr. 

f m. inib3 wie er DH3, [DH3, H^ft?] DH1Ö3 1 

{ f. niM twe $ae. [ft}] n|H3 J 

c) "]D mit Suffixen: { 

1. ^igt?, poet. S JD, in P. auch ^Q vow mir. ttfeö von uns. I 

f m. n?0, inP.^feö 1 ■ . 0?? 1 , 

2. 1 /» ^^ f w» <fer. \ von euch. \ 
[ f- ^9 J IIP J , 

f m. ttfei?, von iÄm. DHO, H^flD 1 

* 1 /. n|öD von ifer. poet. DH3D > von i/wen. 

[]nö] ntfn I 



1 )^ kommt, gewiss nur zufallig, im A. T. nicht vor; H}5^ Ez 13, 18. 



§ 103. Präpositionen mit Pronominal-Suffixen und in Pluralform. 165 



"£1Ö$ ist wahrsch. aus ^ »H??» eig« gemäss dem toas ich, für wie ich, ent- fc 
standen. 

3. Mehrere Präpositionen, besonders die des Baumes und dern 
Zeit, sind (gleich unserem wegen) eigentlich Nomina pluralia und 
verbinden sich daher mit den Pronominalsuffixen in der Form des 
Stat. constr. Flur., ganz wie sonst die Nomina pluralia (§91 g). 
Dagegen erklärt sich die scheinbare Verbindung von "^K, TJJ, "Vb 
mit Pluralsuffixen aus den Grundformen dieser Präpositionen (von 
Stämmen iTfy fyj (^8), TJf, ^§ (kontrahiert ^8, ^8 u. s. w.) 

Ohne Suffixa lauten diese Präpositionen: o 

*tt3isJ, häufiger 'hljK (eig. hintere Gegenden) hinter, nach. 

m b%, poet. auch ty (Gegend, Bichtung) gen, tu, nach, hin. 

pa (Zwischenraum) zwischen; die Suffixe, die eine Einzahl be- 
deuten, treten an den Sing. ]% also '^3 u- 8 - w. Dag. treten die Suff., 
die eine Mehrzahl bedeuten, an den Flur. ^a oder fflya. 

a^aD (Umkreis) ringsum, mit Sw^. stets in der Pluralform, teils 
des masc. OJV?? etc.), teils und häufiger des fem. nfä'OD (Umgebungen). 

"TS (Fortgang, Fortdauer, von rnjj) Ws, Ws eu, poet. V T$J. 

"^? at$ über (vergl. das Subst. b% Höhe, das Obere, von nSjJ auf- 
steigen), poet ^JJ. 

HOÖ unter (eig. das Untere). 

Mit Suffixen: 



1. Sing. 


*m 


VJ 


waoo 
p t 


*nn$ 


^ 


*$ 


* 


(hinter mir) 


(zwischen 


(rings um 


(unter mir) (zu mir) 


(6w *u ( 


auf mir) 






mir) 


mich) 






mir) 




2. S. m. 


i*m 


w 






Tfc 


t:* 


t& 


2. & /. 


T^m 




u. ^?9 




T.fc 




Tftr 


3. S. m. 


*w 


1^5 


u.VMD 

T * t 


Wll© 




h* 


^ 


3- & /. 


Fft* 




rphtrao 
* pi 

u. ^30 


rrrtnn 

T tl " 




«TT« 


F& 


1. Plur. 


wty# 


u. whwa 

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2. PI m. 


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3. PL f. 


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166 2. Hauptteil. Formenlehre. 4 Kap. Von den Partikeln. 



§ 104. 

Konjunktionen. 

a 1. Die Konjunktionen dienen zur Verbindung der Sätze und 
zum Ausdruck des gegenseitigen Verhältnisses derselben. Zu diesem 
Behuf e werden verwendet: 

a) ursprüngliche Pronomina, wie das demonstrativum *2 dass, 
weil, denn. 

b) ursprüngliche Suhstantiva, die nachmals zum Werte von 
Pronominibus, Adverbien oder Konjunktionen herabsanken. 

b c) Präpositionen, welche mit den beigefügten Konjunktionen IBto 
oder ^D zum Begriff einer Konjunktion verschmolzen sind, z. B. 
IBto ]))} weil, eig. wegen dessen, dass; *l# K3 gleichwie (von 3) u. s. w. 

c 2. Ausser den oben erwähnten sind gegenwärtig noch einige 
kleine Wörtchen als Konjunktionen in Gebrauch, deren Entstehung 
oder urspr. Bedeutung völlig dunkel ist; so IN oder, "DK wenn (auch 
oder vor dem zweiten Glied einer Doppelfrage), *)K auch, ) und u. a. 

d Anm. Die Punktation des ) (urspr. J, wie noch jetzt vor Chateph Pathack 

und — mit nachfolg. Dag. f. — im sog. Waw consec. Impf. ; vergl. dazu § 49 c) 
ist in vielen Stücken derjenigen der Praeff. S, 3, y (§ 102 d — i) analog, doch 
hat das Waw copul. als schwacher Konsonant noch einige Besonderheiten: 

a) Im allgemeinen erhält es einfaches &wa (1). 

6) Vor Wörtern, die als Anlaut eine Gutturalis mit S*wa compos. haben, erhält 
es den Vokal, mit welchem das SFwa zusammengesetzt ist (nach § 28 b), 
z. B. DDffl und sei weise. D'HDStt und Knechte. ?W1 und Gewalt, tafctt und 
iss, ^m und Krankheit. Über DWM, VpKl u. s. w. s. § 102 d; über 
•tfttn ete. s. § 102 m. 

TP « 

e c) Vor Wörtern mit einfachem 8 e wa unter dem ersten Konsonanten wird das 
Waw (mit Ausnahme der Fälle unter litt, f) zu dem Vokal u, z. B. yyft und 
allen, ebenso (jedoch den Fall unter litt, g ausgenommen) vor den ver- 
wandten Lippenbuchstaben 2, tt, S, daher **[?%&. 

f d) Mit nachfolg. * fliesst ) nach § 24 b zu ^ zusammen, z. B. VPI und er sei. 
Über die Punktation des Waw copul. vor den mit SPwa anlautenden Formen 
von TVn sein und JVn leben (z. B. DJVW, STO') vergl. § 63 q. 

»T » T v f Mf' "tlt' OU T. 

<7 c) Unmittelbar vor der Tonsilbe hat es häufig Qames, ähnlich wie S, 3, ] (s. 
§ 102 f), jedoch meist nur am Ende eines Satzes oder Satzteiles. Auch die 
sehr häufige Verbindung begriffsverwandter Nomina durch J beruht ledig- 
lich auf rhythmischem Grunde, denn auch in diesem Falle ist Bedingung, 
dass Waw unmittelbar vor der Tonsilbe steht und dass die letztere durch einen 
Trennungsaccent bezeichnet wird, z. B. ^nSj }ilh Ge 1, 2, HT7J D1^ 8, 22. 



§ 105. Interjektionen. 167 



§ 105. 
Interjektionen. 

1. Unter den Interjektionen sind etliche (wie in allen anderen a 
Sprachen) reine Naturlaute, gleichsam Lautgeberden, die durch 
irgend welche Eindrücke oder Empfindungen unwillkürlich hervorge- 
rufen werden, z. B. PtnK, n« ah! ach! n«n ei! io! Mn ha! wehe! MK. wehe! 

2. Andere sind jedoch ursprüngliche Begriffs Wörter und erst b 
durch lebhafte Aussprache und den Gebrauch zu Interjektionen 
geworden, z. B. |H, Tlffi siehe! (eig. hier); n«") siehe! (eig. Imper.); njfj, 
Flur, ttn (eig. gieb, gebt, Imper. von SIT; vergl. zur Betonung § 69 o) 
für age, agite, wohlan! roh (auch *fp), ftb (eig. geh, geht, Imper. von 
$n) dass.; nMjlj fem sei es! eig. ad profanum! ^ ich bitte, höre 
mich] feO 1 doch, zur Verstärkung einer Aufforderung, Abmahnung oder 
Bitte (immer nachgesetzt). 

i fcO dient zum Ausdruck der mannigfaltigsten Färbungen der Bede, die an ver- 
schiedenen Stellen der Syntax behandelt sind. Insbesondere steht KJ a) nach dem 
Jmper. sowohl bei Befehlen als bei Bitten; b) beim Impf. u. zwar sowohl beim Kohortativ, 
als beim Jussiv; c) einmal beim Perf. Ge 40, 14; d) nach verschiedenen Partikeln: 
Kl a njn sieh doch, sieh einmal, namentlich nach den Konjunktionen ^N und DK: NJ"^K 
ne quaeso und KJ"DN wenn anders, efitep, etTioxe, wenn, mit einer von Höflichkeit und 
Bescheidenheit eingegebenen Einschränkung. 



DRITTER HAUPTTEIL 



SYNTAX. 



ERSTES KAPITEL. 

DIE EINZELNEN REDETEILE. 

L Syntax des Verbum. 

A. Gebrauch der Tempora und Modi. 

§ 106. 

Gebrauch des Perfekt. 

a Das Perfectum dient zum Ausdruck von Handlungen, Ereig- 
nissen oder Zuständen, die der Redende als faktisch vorliegende hin- 
stellen will, mögen sie nun einer endgiltig abgeschlossenen Vergangen- 
heit angehören oder noch in die Gegenwart hereinragen oder, obwohl 
noch zukünftig, als schon vorliegend gedacht werden. 
b Näher ist zu unterscheiden der Gebrauch des Perfekts: 

1. Zur Darstellung von Handlungen, Ereignissen oder Zuständen, 
die nach kürzerer oder längerer Dauer in der Vergangenheit beendigt 
und damit endgiltig abgethan wurden, und zwar: 
a) entsprechend dem eigentlichen Perfekt im Lateinischen und Deut- 
schen in Behauptungen, Verneinungen, Begründungen, Fragen etc., 
z. B. Ge 18, 15: da leugnete Sara und sprach: ich habe nicht 
gelacht Oflpns *6)...; er sprach: nicht doch, du hast gelacht 
(flpHS). So auch bei dem Hinweis auf irgend einen unbestimmten 
Zeitpunkt der Vergangenheit, z. B. Jes 66, 8: ntft3 PS^O wer 
hat jemals derartiges gehört? 
d b) als einfaches tempus historicum (entsprechend dem griech. Aorist) 
in der Erzählung von vergangenen Thatsachen, z. B. Ge 4, 4: 
und Eöbd brachte (WVJ) gleichfalls etc.; 7, 20: und die Gewässer 
wurden stark (VtjjJ) etc. 



§ 106. Gebrauch des Perfekt. 169 

c) zur Darstellung von Handlungen u. 8. w., die in der Vergangen-/ 
heit beim Eintreten anderer Handlungen oder Zustände bereits 
abgeschlossen vorlagen (Plusquamperfectum), z. B. IS 28, 3: 
und Samuel war (damals längst) gestorben . . . und Saul hatte 
die Totenbeschwörer . . . aus dem Lande getrieben (Ton). So be- 
sonders häufig (der Natur der. Sache nach) in Eelativ-, Kausal- 
und Temporalsätzen, wenn im Hauptsatz ein auf die Vergangenheit 
bezügliches Tempus steht, z. B. Ge 2, 2 : und er ruhte . . . von 
aW seinem Werk, welches er gemacht hatte (nttflj); so auch in Sätzen, 
die das Vollendetsein oder das noch nicht Vollendetsein einer 
Handlung etc. beim Eintreten einer anderen ausdrücken, wie 
Ge 24, 15. 27, 30 etc. 

2. Zur Darstellung von Handlungen, Ereignissen oder Zuständen, 9 
die, obschon in der Vergangenheit vollendet, doch irgendwie auch 
in die Gegenwart noch hereinreichen (im Deutschen meist durch 
das Präsens wiederzugeben): 

a) zum Ausdruck von Thatsachen, die längst vollzogen, oder von 
Zuständen und Eigenschaften, die längst angenommen sind, deren 
Wirkungen aber auch in der Gegenwart noch vorliegen {Perf. 
Praesens), z. B. Ps 10, 11: VJ£ Tflipfl er hat sein Angesicht ver- 
borgen (und hält es noch jetzt verborgen). Hierher gehört nament- 
lich eine grössere Anzahl von Perfectis (und zwar fast durchweg 
intransitiver Verba zur Bezeichnung von geistigen Affekten oder 
Zuständen), die im Deutschen nur durch das Praesens (resp., in 
dem o. unter litt, f besprochenen Fall, durch das Imperfekt) wieder- 
zugeben sind 1 . So ^JJT ich weiss (eig. habe erkannt, in Erfah- 
rung gebracht); "»flJfV *6 ich weiss nicht; \X\i\ wir gedenken, '•J-Ulbfr 
ich freue mich; *$iblj ich habe Wohlgefallen; ^J-DhfeJ ich liebe; ^KSbf 
ich hasse; ^IIM ich vertraue. — Nicht minder gehört hierher 
eine Anzahl von Verbis, die körperliche Eigenschaften oder 
Zustände ausdrücken, wie: ftfft du bist gross; '•J-üBjj ich bin klein; 
tftjä sie sind hoch; \pry\ sie sind fern; Ob sie sind schön; '•rüjjt 
ich bin alt; *£)$ ich bin matt; ^ifc ich bin satt. 

b) in direkter Bede zum Ausdruck von Handlungen, die, obschon i 
äusserlich erst im Vollzug begriffen, doch als in der Vorstellung 
bereits vorliegende hingestellt werden sollen; z. B. ^ß>T ich 
erhebe (sc. die Hand zum Schwur) Ge 14, 22 ; '•fljjlßfa ich schwöre. 

c) zum Ausdruck von früher schon dagewesenen, aber noch immer k 
sich wiederholenden, somit erfahrungsgemässen Thatsachen (sogen. 

1 VergL novi, odi, memini; % o 8a, |ii|j.v a r)|j.ai, foixa, 5£8opxa, x£xpafa; im N. T. 
JjXicixa, •jjfdtaTjxa. 



170 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

aoristas gnomicus der Griechen), z. B. Ps 9, 11: du verlassest nicht 
(PQiJ}"*&) die nach dir fragen, Jahwe! 
m 3. Zum Ausdruck zukünftiger Handlungen, sofern solche durch 
eine ausdrückliche Versicherung des Redenden als abgemacht oder 
so gut wie vollzogen hingestellt werden sollen: 
a) bei vertragsmässigen oder sonstigen ausdrücklichen Zusicherungen 
(wiederum entsprechend dem deutschen Praesens), z.B. Ge 23, 11: 
ich gehe OTOJ) dir den Acker. — So namentlich auch bei Zu- 
sicherungen von Seiten Gottes, Ge 1, 29 u. a. 
n b) zum Ausdruck von zweifellos bevorstehenden, daher für das 
Bewusstsein des Redenden bereits vollzogenen Thatsachen (sog. 
Perf. corrfidentiae), z. B. Nu 17, 27: *rn« ^3 tt"!?« 1 UJJ1} fl 
siehe, wir verscheiden, kommen um — kommen sämtlich um? 
Am häufigsten findet sich dieser Gebrauch des Perfekt in der 
prophetischen Rede (sog. Perf. propheticum) ; der Prophet ver- 
setzt sich so lebhaft in die Zukunft, dass er das Zukünftige 
als ein bereits von ihm Geschautes oder Gehörtes beschreibt, 
z. B. Jes 5, 13: darum geht ins Exil (rh%) mein Volk. Nicht 
selten wechselt mit solchen Perfectis im parallelen Gliede oder 
im weiteren Verlauf der Rede das Imperfectum ab. 
o c) zum Ausdruck von Handlungen oder Thatsachen, die als in der 
Zukunft vollendet vorliegende bezeichnet werden sollen {Futurum 
exactum), z. B. Jes 4, 4: prn DK wenn abgewaschen hat ^ab- 
gewaschen haben wird etc. 
p 4. Zum Ausdruck von Handlungen und Thatsachen, deren 
Vollziehung in der Vergangenheit nicht als wirklich, sondern nur 
als möglich vorgestellt werden soll (meist entsprechend dem lat 
Conjunctivus Imperfecti oder Plusquamperfecti), z. B. Ge 31,42: wenn 
nicht der Gott meines Vaters. . .für mich gewesen wäre, so hättest in 
mich leer entlassen (^F\rhttf). 

§ 107. 

Gebranch des Imperfekt. 

a Das Imperfectum stellt im Gegensatz zum Perfectum solche 
Handlungen, Ereignisse oder Zustände dar, die sich dem Redenden 

1 Vergl. den ähnlichen Gebrauch von äXaiXa und perii! Über eine gleichfalls 
hierher gehörende Verwendung des Perfekts in Bedingungssätzen vergl. u. litt p. 

2 G-e 40, 14 scheint ein Perf. confidentiae (nach DK \3,) 'zugleich als Ausdruck des 
sehnlichen Wunsches zu stehen, dass etwas geschehen möge (nur mögest du meiner bei 
dir gedenken u. s. w.). Doch berechtigt diese SteUe nicht zur Annahme eines sogen. 
prekativen Perfekts im Hebr. 



§ 107. Gebrauch des Imperfekt. 171 

irgend einem Zeitpunkt als noch andauernde oder im Vollzug 
griffene oder auch als neu eintretende bemerkbar machen. In 
izterer Hinsicht ist es gleichgiltig, ob ihr Eintreten als ein sicher 

erwartendes oder nur als ein subjektiv vorgestelltes oder gewünschtes 
id somit als ein nur eventuelles bezeichnet werden soll (moda- 
itischer Gebrauch des Imperf.). 

Näher dient das Imperfekt: 

1. Im Bereiche der Vergangenheit: 

a) zum Ausdruck von Handlungen u. s. w., die einen längeren oder b 
kürzeren Zeitraum hindurch andauerten, z. B. Ge 2, 6: Nebd 
stieg (fort und fort) auf 0"6s^); sehr häufig im Wechsel mit Perfekt 
(bes. auch mit frequentativem Perf.) oder fortgesetzt durch 
Imperf. consecutivum. 

Ana 1. Häufig steht so das Imperfekt nach den Partikeln ttj damals, D^fj C 
noch nicht, D^ÖS ehe, "Hg bis z. B. Ex 15, 1: rRftoT^J ttj damals sang Mose etc.; 
nach D^tt z. B. Ge 19, 4: I23tth 'Ö sie hatten sich noch nicht niedergelegt, überall 
im Sinne unseres Plusquamperf. 

i) zum Ausdruck von Handlungen u. s. w., die sich in der Ver- e 
gangenheit, sei es in bestimmten Zwischenräumen oder je bei 
Gelegenheit, wiederholten (der sogen, modus rei repetitae), z. B. 
Hi 1, 5: so that (Tl&W) Hiöb immerfort (sc. nach jedem Cyklus 
von Gastmählern seiner Söhne). 

2. Im Bereiche der Gegenwart, und zwar wiederum: 

a) zum Ausdruck von kürzere oder längere Zeit andauernden Hand- f 
lungen, Ereignissen oder Zuständen, z. B. Ge 37, 15: BJj23Jvntt 
was suchst du? So namentlich auch zum Ausdruck von Er- 
fahrungsthatsachen, die allezeit und somit auch für jede Gegen- 
wart Geltung haben, z. B. Spr 1 5, 20 : ein weiser Sohn erfreut 
den Vater. 

b) zum Ausdruck von Handlungen etc., die sich jederzeit, also auch ff 
in der Gegenwart, wiederholen können oder bei gegebener 
Gelegenheit zu wiederholen pflegen, z. B. Dt 1,44: gleichwie die 
Bienen fhun (zu thun pflegen). So namentlich wieder (s. litt, f) 
zum Ausdruck von Erfahrungsthatsachen, die jederzeit aufs neue 
in Kraft treten können, z. B. Ex 23, 8: das Bestechungsgeschenk 
macht blind OiJT,). 

c) zum Ausdruck von Handlungen u. s. w., die, obschon streng- h 
genommen bereits beendigt, als noch in die Gegenwart herein- 
reichend oder in ihr fortwirkend betrachtet werden, z. B. Ge 32, 30: 
warum fragst du (^KtSto) nach meinem Namen? 



172 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

i 3. Im Bereiche der Zukunft zum Ausdruck von Handlungen etc., 
die als künftig eintretende und in der Zukunft kürzere oder längere 
Zeit andauernde oder auch sich wiederholende vorgestellt werde* 
sollen, und zwar: 

a) vom Standpunkt der Gegenwart des Redenden aus, z. B. Ex 4, 1 : 
wenn sie mir aber nicht glauben O^öfcO) und auf meine Bede 
nicht hören OPtptfity, sondern sagen QPXftf)) . . .? 
k b) in abhängigen Sätzen zur Darstellung von Handlungen u. s. w., 
die von irgend einem Zeitpunkt der Vergangenheit aus als zu- 
künftige bezeichnet werden sollen, z. B. G-e 43, 7: (konnten w 
denn wissen) dass er sagen werde Oö#)? 

I c) zur Darstellung eines sogen, futurum exactum. 

m 4. In den Bereich der Zukunft gehören endlich auch die Fälle, 
in weichein das Imperfekt (modalistisch) zum Ausdruck von Hand- 
lungen, Ereignissen oder Zuständen dient, deren Eintreten als ein 
gewolltes (resp. nicht gewolltes) oder als ein irgendwie bedingtes 
und somit nur eventuelles hingestellt werden soll. Näher gehören 
hierher die Imperfecta: 

n a) zum Ausdruck einer Willensmeinung, sei es einer ausdrück- 
lichen Absicht und Anordnung oder eines blossen Wunsches, 
und zwar: 

1) bisweilen in positiven Sätzen an Stelle des Kohortativ oder 
Jussiv, z. B. n«*J5 es zeige sich Ge 1, 9. 
o 2) zum Ausdruck der bestimmten Erwartung, dass etwas nicht 
geschehen werde. Und zwar stellt *6 mit dem Imperfekt eine 
nachdrücklichere Form des Verbots dar, als "^§j mit dem 
Jussiv 1 (vergl. § 109 c), entsprechend unserem das wirst du 
nicht thunl (bestimmteste Erwartung des Gehorsams, während 
■^8 mit Jussiv mehr nur Abmahnung: fhue das nicht!). So 
dient fcfr mit Imperf. namentlich zur Einschärfang göttlicher 
Gebote, z. B. Hin *6 du sollst nicht stehlen Ex 20, 15. 

Anm. Für die Möglichkeit, dass manche vermeintlichen Jussive nach - /K 
als reine Imperfecta gemeint sind, spricht das Vorkommen zweifelloser Imper- 
fektformen nach " /Ij zum Ausdruck eines Verbotes oder negativen "Wunsches, / 
aber auch zum Ausdruck der Überzeugung, dass etwas nicht geschehen könne: 
D}y - ?lj er wird nicht schlummern Ps 121, 3. 

jf> 3) in abhängigen Sätzen nach finalen Konjunktionen, wie TlM 
(Ge 11, 7: V^Bh. fc6 '« damit sie nicht verstehen), nin??, Itflj pffi^ 

1 Ausgeschlossen ist nach § 46 a die Darstellung eines Verbots durch ~?K und 
den Imper. 



§ 107. Gebrauch des Imperf. § 106 Gebrauch des Kohortativ. 173 

und \8Eh damit, ^V?V damit nicht, sowie nach ")$ dass nur 

nicht, damit nicht Ge 3, 22. 11, 4. aL 
b) zum Ausdruck von Handlungen u. s. w., die als möglicherweise r 
eintretend oder nicht eintretend hingestellt werden sollen (z. T. 
entsprechend dem sogen. Potentialis der klassischen Sprachen, 
sowie den deutschen Umschreibungen mit können, mögen, sollen, 
dürfen). Näher kommen hier in Betracht die Imperfecta: 

1) in lizitativem Sinn, z. B. Ge 2, 16: von allen Bäumen des Gartens s 
tafcta to$ darfst (oder magst) du essen (Gegensatz V. 17); 3, 2. 

2) in Fragesätzen, z. B. Spr 20, 9: nötf-n$ quis dixerit? 1 S 11, 12; t 
sogar im Hinblick auf einen Zeitpunkt der Vergangenheit, 
von welchem aus man das Eintreten einer Thatsache hätte 
erwarten können, z. B. Ge 43, 7: JHJ VT1$} konnten wir 
denn wissen . . .? 

Arno. In Stellen, wie 1 S 11, 5, lehrt der Kontext, dass das Imperfekt t> 
vielmehr unserem Präsens entspricht. 

5) in Bedingungssätzen (als modus conditionalis, entsprechend x 
lateinischem Konjunktiv Praes. oder Imperf.), und zwar im 
Vorder- und Nachsatz oder nur in letzterem. Ps 23, 4: DB 
JTJ K^feC*6 . . "^IJ^J auch wenn ich wandere oder wandern 
müsste . . ., fürchte (oder würde ich fürchten) kein Unheil. 

§ 108. 
Gebrauch des Kohortativ. 

Der Kohortativ, d. i. nach § 48 c die durch die Endung H— * a 
verlängerte 1. Person Sing, oder Plur. Imperf ecti stellt im all- 
gemeinen ein ausdrücklich auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Streben 
dar. Enthalten die entsprechenden Formen des Indikativs mehr nur 
die Ankündigung, dass man eine Handlung vornehmen werde, so 
hebt dagegen der Kohortativ den zu Grunde liegenden Entschluss 
und das persönliche Interesse an der Handlung hervor. 

Hierbei ist zu unterscheiden: 

1. der Kohortativ alleinstehend oder koordiniert mit einem 6 
anderen Kohortativ und nicht selten durch Beifügung der Partikel 
NJ verstärkt: 

a) als Ausdruck der Selbstermunterung, z. B. Ex 3, 3 : 'Xi 8$vnD$ c 
ich will doch hingehen, um zu sehen . . ./ So namentlich als 

1 Nor die Verba JY'V haben nach § 75 1 auch im Kohortativ fast durchweg die 
Endung n— (vergl. z. B. Dt 32, 20 7\X\* nach nvnDK). 



174 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

Ergebnis von inneren Erwägungen (Selbstgesprächen), aber auch 
als mehr oder weniger nachdrückliche Verkündigung eines ge- 
fassten Entschlusses, z. B. Jes 5, 1 : singen will ich . ./ 5, 6. In 
der 1. Plur. enthält der Kohort. eine Aufforderung an andere, 
zu einem Thun mitzuhelfen, z. B. Ps 2, 3: HJJl-lJ} auf! lasst uns 
zerreissen! etc. Ge 11, 3. 

c b) als Ausdruck des Wunsches, resp. der Bitte um Erlaubnis, 
dass man etwas möchte thun dürfen. 

d 2. der Kohortativ in Anlehnung an andere Modi, sowie in 
Bedingungssätzen, und zwar: 

a) in Anlehnung (mit Waw copulativum) an einen Imperativ oder 
Jussiv zum Ausdruck einer Absicht oder beabsichtigten Folge, 
z. B. Ge 27, 4: bringe mir, n*?Jfc1 damit ich esse (eig. so will 
ich essen); 27, 25. 

e b) in Bedingungssätzen (mit oder ohne D$) zum Ausdruck einer 
eventuellen Absicht. 

§ 109. 

Gebrauch des Jussiv. 

a Wie der Kohortativ in der 1. Person, so dient der Jussi? 
(§ 48 f, g) namentlich in der 2. und 3. Person Sing, und Plur. zum 
Ausdruck eines mehr oder weniger bestimmten Verlangens, dass etwas 
geschehen oder nicht geschehen möge. Näher ist zu unterscheiden: 

1. der Jussiv alleinstehend oder koordiniert mit einem andern 
Jussiv: 

b a) in positiven Sätzen als Ausdruck von Befehlen, Wünschen (auch 
Segenswünschen), Ratschlägen oder Bitten, in letzteren Fällen 
(als Optativ und Prekativ) oft durch fcO verstärkt Beispiele: 
Ge 1, 3 m« NT es werde Licht! Als demütige Bitte Ge 44, 33: 
*>W- ^83^1 *png KJ'aah möge doch dein Knecht bleiben dürfen etc. 
und der Knabe hinaufziehen dürfen etc. 

c b) in negativen Sätzen als Ausdruck von Verboten oder Ab- 
mahnungen, Warnungen, negativen Wünschen (auch Verwün- 
schungen) und Bitten. Als Prohibitivpartikel dient nach § 107 o 
vor dem Jussiv fast ausschliesslich m btt (bei negativen Wünschen 
und Bitten häufig «r!?«). 

c Anm. ■?!$ mit Jussiv (resp. Imperf., s. § 107 p) steht bisw. als Ausdruck der 

Überzeugung, dass etwas nicht geschehen könne oder dürfe; vergl. Jes 2,9: 
DJJ7 KlPPT?**! und du kannst ihnen unmöglich vergeben; Ps 121, 3 flFP'^8)- 



§ 109 Gebrauch des Jussiv. § 110. Der Imperativ. 175 

2. der Jussiv in Anlehnung an andere Modi, sowie in Bedingungs- / 
Sätzen : 

a) in Anlehnung (mit Waw) an einen Imperativ oder Kohortativ 
als Ausdruck einer Absicht oder als Zusicherung eines even- 
tuellen Geschehens, z. B. Ge 24, 51 : nimm sie und geh, damit 
sie . . . werde (WA eig. und sie werde). 

b) häufig in Bedingungssätzen (wie im Arabischen), und zwar so- h 
wohl im Vorder-, als im Nachsatze, vergl. Ps 45, 12 (U$JV begehrt 
er — so . . .)• 

§ no. 

Der Imperativ. 

1. Der Imperativ, nach § 46 auf die zweite Person Sing, und a 
Plur. und zwar auf positive Befehle u. s. w. beschränkt, dient für 
sich stehend oder in einfacher Koordination mit anderen Imperativen: 

a) zum Ausdruck eigentlicher Befehle, z. B. Ge 12, 1: geh hinweg 
aus deinem Vaterlande ! aber auch (wie der Jussiv) von blossen 
Ermahnungen und Bitten (Jes 5, 3). 

b) zum Ausdruck einer Zulassung, z. B. 2 S 18, 23 nach einer b 
Abmahnung vorher: (so) laufe (meinetwegen)! 

c) zum Ausdruck von bestimmten Zusagen (analog unserer Zusage- e 
formel du sollst es haben!) oder Verheissungen. 

2. Der Imperativ in logischer Abhängigkeit von einem voran-/ 
gehenden Imperativ, Jussiv (resp. Kohortativ) oder Fragesatz dient 
zum Ausdruck der bestimmten Versicherung oder Verheissung, dass 
eine Handlung oder ein Zustand als die sichere Folge einer voran- 
gegangenen Handlung eintreten werde. So namentlich: 

a) der Imperativ in Anlehnung (mit Waw copul.) an einen anderen 
Imperativ. In der Regel enthält dann der erste Imper. eine 
Bedingung, während der zweite den Erfolg ankündigt, den die 
Erfüllung der Bedingung haben wird. Zu dieser Ankündigung 
dient aber der Imperativ, weil ja thatsächlich auch dieser Er- 
folg von dem Redenden gewollt oder gewünscht ist (vergl. divide 
et impera), z.B. Ge 42, 18: V*m *feW ruft dieses thut und lebet, 
d. h. so sollt ihr am Leben bleiben! 

b) der Imper. in Anlehnung (mit Waw copul.) an einen Jussiv » 
(Kohortativ) oder Fragesatz drückt gleichfalls öfter eine mit 
Sicherheit zu erwartende Folge, nicht selten aber eine beab- 
sichtigte Folge, ja geradezu eine Absicht aus; vergl. Ge 20, 7: 
und er möge für dich beten, rrrt) so wirst du am Leben bleiben. 



176 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 



§ Hl. 

Das Imperfekt mit Waw consecutivum. 

a 1. Das Imperfekt mit Waw consec. (§ 49 a — e) dient zum Aus- 
druck von Handlungen, Begebenheiten oder Zuständen, welche als 
die zeitliche oder logische Folge von unmittelbar zuvor genannten 
Handlungen, Begebenheiten oder Zuständen betrachtet werden sollen. 
Am häufigsten steht so das Imperf. consec. als erzählendes Tempus, 
entsprechend dem griech. Aorist oder latein. Perf. historicum. In 
der Regel wird die Erzählung mit einem Perfekt eingeleitet und 
schreitet dann in Imperfectis mit Waw consec. fort (vergl. zu diesem 
Wechsel der Tempora § 49 a), z. B. Ge 3, 1 : und die Schlange war 
(iTJJ) klüger . . . und sie sprach Oötf 1 !) zum Weibe. 

b Anm. 1. In dieselbe Kategorie gehören z. T. auch die zahlreichen Imper- 

fecta consec. nach Zeitangaben irgend welcher Art, sofern die letzteren dem 
Sinne nach ein Perfekt (sc. iTH es geschah) einschliessen, z. B. Jes 6, 1: im 
Todesjahr des Königs TJzzia, da sah ich (rifcHKI). 

C 2. Die Weiterführung der Erzählung durch Imperfecta consec. kann in 

einer beliebig langen Reihe der letzteren erfolgen. Sobald jedoch das an- 
knüpfende Waw durch irgend ein Einschiebsel von dem zugehörigen Verbum 
getrennt wird, tritt notwendig Perfekt an die Stelle des Imperf., z. B. Ge 1, 5 : 
und es nannte (M*}]? 1 ]) Gott das Licht Tag und die Finsternis nannte er 
(fcOJJ l$nb)) Nacht. 

d 3. überaus häufig ist von zwei koordinierten Imperfectis consec. das erste 

dem Sinne nach (als Äquivalent eines Temporalsatzes) dem zweiten unter- 
geordnet, z. B. Ge 28, 8 f. "JJ^J . . . Ifefg K"VJ als nun Esau sah, dass . . . , da 
ging er etc. ; so häufig auch JJÖtS^I etc. Ge 37, 21 al. Selten steht dagegen ein 
zweites Imperf. consec. in explikativem Sinn, z. B. Ex 2, 10 ("l&fcfrtt indem sie 
sprach). 

f 2. Die Einführung selbständiger Erzählungen oder eines neuen 
Abschnittes der Erzählung durch Imperf. consec. bezweckt gleichfalls 
eine, wenn auch noch so lose und äusserliche Anknüpfung an das 
vorher Erzählte. Besonders häufig erfolgt eine derartige Anknüpfung 
durch \TJ (xct! i^ve-to) und es geschah, worauf dann entweder Imperf. 
cons. oder Waw mit (von ihm getrennten) Perfekt oder auch Perfekt 
ohne Waw mit Waw eingeführter Nominalsatz folgt. 

g Anm. 1. Geradezu herrschend ist diese lose Anknüpfung mit W1, wenn 

die Erzählung oder ein neuer Abschnitt derselben mit irgendwelcher Zeit- 
bestimmung (s. o. litt, b) anhebt, z. B. Ge 22, 1: und es geschah nach diesen 
Begebenheiten, da versuchte etc. — 1 S 10, 11. 11, 11 etc. folgt auf \T1 ein absolut 
stehendes Nomen (als Äquivalent, eines vollständigen Satzes; s. u. litt, h), 
sodann Imperf. consec. 



§ 111. Das Imperfekt mit "Waw consecutivum. 177 

2. Den in litt g besprochenen Fällen sind diejenigen nahe verwandt, wo h 
das Imperf. consec. zu ganzen Sätzen den Nachsatz einleitet, z. B. 1 S 15, 23: 
toeü du das Wort Jahwes verworfen hast, *JpKD*l so verwarf er dich. — 1 K 
15, 13 ist das absolut vorausgeschickte Nomen bereits als Objekt des nachfolg. 
Imperf. consec. gedacht und daher mit TIN eingeführt. 

4. Hinsichtlich der Zeitsphäre ist festzuhalten: 

a) dass das Imperf. consec. alle die Nuancen von Tempus- und n 
Modusverhältnissen darstellen kann, die sich nach § 107 a aus 
dem Begriff des Imperfekts ergeben. 

b) dass die nähere Bestimmung der Zeitsphäre, der ein Imperf. o 
consec. angehört, jedesmal erst aus dem Charakter des vorher- 
gehenden Tempus (oder Tempusäquivalents) zu erschliessen ist, 
zu dem es in eine mehr oder weniger enge Beziehung der zeit- 
lichen oder logischen Folge gesetzt ist. So dient das Imperf. 
cons.: 

1) zur Darstellung vergangener (resp. in der Vergangenheit p 
wiederholter) Handlungen, Begebenheiten oder Zustände, wenn 
es an solche Tempora oder Tempusäquivalente angeknüpft ist, 
welche über thatsächlich Vergangenes berichten. 

Nicht selten findet sich auch das Imperf. consec. als Fortsetzung eines q 
Perfectum praeteritum in einem Nebensatze ; z. B. Ge 27, 1. 

2) zur Darstellung gegenwärtiger Handlungen u. s. w. in An-r 
knüpfung an solche Tempora oder Tempusäquivalente, welche 
gegenwärtige oder noch in die Gegenwart hereinragende (in 
ihren Wirkungen fortdauernde) Handlungen und Zustände vor- 
führen, so namentlich: 

et) in Anknüpfung an die § 106 g beschriebenen Perfecta prae- 
sentia, z. B. Ps 16, 9: darum freut sich (ngfc) mein Herz und 
frohlockt (b$X) meine Seele. 

ß) in Anknüpfung an solche Perfecta, welche oft bestätigte Er- 8 
fahrungen darstellen, z. B. Hi 14, 2: gleich einer Blume sprosst 
er auf (K2P) und wird abgeschnitten (^ÖM) und flieht (rnn*y dem 
Schatten gleich TiöJ£ tib] und besteht nicht 

f) in Anknüpfung an Imperfecta, welche in einer der § 107, 2 t 
dargelegten Weisen im Sinn eines Präsens stehen; z. B. Hi 14, 10 : 
aber der Mensch stirbt (rflöj) und ist dann (bleibt) hingestreckt 
(t%J) etc. 



Gb8bnius-Kautz80H, kl. hebr. Grammatik. 12 



178 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 



§ 112. 
Das Perfekt mit Waw consecutivum, 

a 1. Wie das Imperfekt mit Waw consec. (§ 111), so dient auch 
das Perfekt mit Waw consec. (vergl. § 49 a; über die formelle 
Unterscheidung des Perf. cons. durch veränderte Betonung s. § 49 h) 
zum Ausdruck von Handlungen, Begebenheiten oder Zuständen, 
welche zum Vorhergehenden als dessen zeitliche oder logische Folge 
in mehr oder weniger enge Beziehung gesetzt werden sollen. Und 
wie sich nach § 111 a die mit einem Perfectum oder mit Äqui- 
valenten desselben begonnene Rede im Imperf. consec. fortsetzt, so 
bildet umgekehrt das Perf. consec. die regelrechte Fortsetzung zu 
einem vorangehenden Imperfekt oder zu Äquivalenten desselben. 

d 2. Wie das Imperf. consec. gehört auch das Perf. consec. jedes- 
mal in die Zeitsphäre des vorhergehenden Tempus oder Tempus- 
äquivalents, zu welchem es als zeitliche oder logische Folge in Be- 
ziehung gesetzt ist. 

e 3. In unmittelbarer Anlehnung an das vorhergehende Tempus 

oder Tempusäquivalent dient das Perf. consec: 

a) als tempus frequentativum zum Ausdruck vergangener, resp. in 
der Vergangenheit wiederholt beendigter Handlungen u. s. w., 
nach Temporibus oder Tempusäquivalenten, welche in der Ver- 
gangenheit andauernde oder wiederholte Handlungen darstellen: 

et) nach reinem Imperf., z. B. Ge 2, 6: r6$£ TK Nebel stieg (fort 
und fort) von der Erde auf njjtfni und tränkte (gleichs.: und 
der hat dann immer aufs neue getränkt) u. s. w. 

/ ß) nach Imperf. consec, z. B. 2 S. 16, 13: und er warf mit Steinen 
n§)tt und bestäubte (David) fortwährend mit Erde. 

h i) nach Perfekt: G-e 37, 3 ("6 nfefJJI sc. so oft er eines neuen 

Kleides bedurfte). 
m b) zum Ausdruck gegenwärtiger Handlungen u. s. w. als die zeit- 
liche oder logische Folge von Handlungen oder Begebenheiten; 
die in der Gegenwart andauern oder sich wiederholen, nament- 
lich auch solcher, die sich erfahrungsgemäss von jeher schon l. 
oft wiederholt haben und alle Zeit wiederholen können: 
a) nach reinem Imperf., z. B. Ge 2, 24: darum verlässt ptj£, pflegt w 

zu verlassen) einer . . . p3*]l und hängt an etc. (hier, wie nicht 

selten auch anderwärts, mit deutlichem finalem Nebenbegriff «• 

um anzuhängen). 



§ 112. Das Perfekt mit Waw consecutivum. 179 

ß) nach einem Partie, als dem Äquivalent eines Satzes, der/i 
eine eventuelle Handlung u. s. w. darstellt, z. B. Ex 21, 12: 
HöJ tsH« H3D wenn einer einen Menschen schlägt und (so dass) 
er stirbt etc. 
c) zum Ausdruck künftiger Handlungen u. s. w. als zeitliche oder p 

logische Folge von Temporibus oder Tempusäquivalenten, welche 

künftige Handlungen oder Begebenheiten ankündigen oder 

fordern; so: 

a) nach Lnperfectis im Sinne eines reinen Futurum, z. B. Am 
9, 3 f. : D^njj^ feten« &Bto ich werde sie dort aufspüren und 
wegholen etc. (auch bei wechselndem Subjekt: Ge 27, 12. al.); 
ebenso in Fragesätzen, sowie fast in allen Arten abhängiger 
Sätze. So in Bedingungssätzen, in Finalsätzen nach )gD^, ""itfK 
oder "]Ö (Ge 3, 22. al.), in Temporalsätzen und Relativsätzen. 

ß) nach Jussiv (resp. Imperf. im Sinn eines Jussiv od. Optativ) Q 
oder Kohortativ, sowohl bei gleichem, als bei verschiedenem 
Subjekt, z. B. Ge 1, 14 f.: ¥§}} . . . rfifcö \T es mögen Leuchten 
entstehen . . . und mögen dienen zu etc. 

Y) nach einem Imperativ, wiederum sowohl bei gleichem, als bei *" 
verschiedenem Subjekt, z. B. 2 S 7, 5: J-HOÖl rfi geh und sage 
(damit du sagst) etc.; Ge 27, 43 f. 

e) nach einem Partizip, z. B. Ge 7, 4: in sieben Tagen "OiK t 
Tool} werde ich regnen lassen . . . WniM und werde (= um zu) 
vertilgen etc. 

C) nach einem Infin. absol., und zwar sowohl nach Inf. absol., u 
der zur Verstärkung des Verbum finitum dient (§113 n), wie 
nach Inf. absol. als emphatischem Stellvertreter eines Kohort. 
oder Imperf. (§ 113 dd und ee), z. B. Jes 5, 5. 

Y)) nach einem Infin. constr. unter der Rektion einer Präposition v 
(vergl. zu diesem Übergang der Infinitivkonstruktion in das 
Verbum finitum § 114 r), z. B. 1 S 10, 8: V?jnin rft% WSTTj;. 
*[b bis ich zu dir kommen (eig. bis zu meinem Kommen) und 
dir kund thnn werde etc. ; Ge 27, 45. 
4. Der überaus häufige Gebrauch des Perf. consec. in direkter x 
nlehnung an andere Tempora macht es erklärlich, dass dasselbe 
hliesslich eine Art selbständigen Lebens — namentlich zum Behufe 
>r Ankündigung künftiger Ereignisse — bekam und sich lose auch 
t solche Sätze anlehnen konnte, zu denen es nur im weiteren Sinn 
l Verhältnis der zeitlichen oder logischen Folge stand. So steht 
*rf. consec: 

12* 



180 |3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

a) zur Ankündigung "künftiger Ereignisse etc. in loser Anknüpfung 
an eine anderweitige Ankündigung; so oft nach n|n mit nach- 
folgendem Substantiv oder Partizipialsatz, z. B. 1 S 2, 31: siehe, 
Tage werden kommen, ^JHJl ^ werde ich abhauen etc. 
aa b) zur Einführung eines Befehls oder Wunsches: Dt 10, 19: lieben 
sollt ihr den Fremdling! (Ge 40, 14 ist das prekative Perf. 
cons., wie anderwärts der Kohort., Jussiv und Imper., durch 
fcO verstärkt.) 

cc c) zur Einführung einer Frage, sei es in loser Anknüpfung an 
einen anderen Fragesatz (s. o. litt, p), z. B. Ge 29, 15: bist du 
mein Vetter (= du bist ja doch mein V.)> ^5H3?J wwd da solltest 
du mir umsonst [dienen? oder an eine positive Aussage, z. B. 
Ex 5, 5 (Dflatfrn da wollt ihr feiern machen?). 

dd d) zur Einführung oft .wiederholter Handlungen (also analog den 
zahlreichen (Beispielen eines frequentativen Perf. consec. oben 
Utt. e), z. B. 1 S 1, 3 (H^JJI von alljährlichen Festreisen). 

ff 5. Sehr häufig wird endlich das Perf. consec. mit einer ge- 
wissen Emphase zur Einführung des Nachsatzes nach Sätzen oder 
Satzäquivalenten verwendet, die eine Bedingung, einen Grund oder 
eine Zeitbestimmung [enthalten. Übrigens kann ein solcher Nach- 
satz, wie in den bisher behandelten Fällen, sowohl zukünftige Er- 
eignisse, als Befehle und Wünsche oder auch solche Ereignisse dar- 
stellen, die sich in^der Vergangenheit öfter wiederholt haben. 

a) Perf. consec. als Nachsatz zu Bedingungssätzen: 

a) nach DK mit Imperf., z. B. 2 K 7, 46: ttnDJ ttJVDfD« wenn 
sie uns töten werden, (nun gut) so werden wir sterben; das 
Perf. cons. steht hier deutlich mit grösserer Emphase, als 
unmittelbar vorher das Imperf. $W$). 

gg ß) nach DK mit Perf. (im Sinne eines Futurum exactum) Nu 5, 27. 
2 K 5, 20. Jes 4, 4 f. 

hh *y) nach ^ (fcdls, gesetzt dass) mit Imperf. Ge 12, 12, aL 
ii 8) nach ntf K mit Imperf. Ge 44, 9 : nöj . . . W« Kty\ ntfK der- 
jenige, bei dem er gefunden werden wird . . ., der soll sterben! 

kk e) sehr häufig nach einem (oder auch mehreren) die Bedingung 
enthaltenden Perf. cons., z. B. Ge 44, 29: "fi$"D]l Dflnj? 1 * 
Drrniri . . . HJ und werdet ihr auch diesen nehmen (resp. 
genommen haben) . . . , so werdet ihr etc. Wiederum frequen- 
tativ in Bezug auf Vergangenes z. B. 1 S 17, 34 f.:] ^fe$n Kn* . . . 
und kam (wie bisweilen geschah) der (ein) Löwe . . ., ^\Kf\ 
so ging ich heraus etc. 



§ 112. Das Perfekt mit Waw consec. § 113 Der Inf. absol. 181 

i) Perf. cons. als Nachsatz zu Kausalsätzen (so z. B. nach \p ]}£ nn 
mit Perf. Jes 3, 16 f.). 

c) Perf cons. als Nachsatz zu Temporalsätzen oder zu Äquivalenten oo 
solcher, z. B. 1 S 2, 15: pän ngj *q* . . . s^nn-ni* inöj?! D1Ö21 
bevor sie das Fett anzündeten, kam (pflegte zu kommen) der 
Knecht des Priesters etc. (also frequentatives Perf. cons. in Bezug 
auf Vergangenes). Besonders häufig steht das Perf, consec. als 
Ankündigung zukünftiger Handlungen oder Ereignisse nach ein- 
fachen Zeitbestimmungen aller Art; so Ge 3, 5. Ex 32, 34 (nach 
DF21 mit Tnfin.) etc. 



B. Infinitive und Partizipien. 

§ 113. 
Der Infinitivus absolutus. 



1. Der Infinitivus absolutus dient nach § 45 zur Hervorhebung a 
des Verbalbegriffs in abstracto, d. h. er benennt eine Handlung 
(resp. einen Zustand) ohne Rücksicht auf ihren oder ihre Urheber, 
sowie auf die Tempus- und Modus- Verhältnisse, unter denen sie 
stattfindet. Als Name einer Handlung kann der Infin. absol. gleich 
anderen eigentlichen Nennwörtern allenfalls gewisse Verbindungen 
eingehen (als Subjekt, Prädikat oder Objekt, ja sogar als Genetiv 1 ; 
8. u.); doch ist eine derartige Verwendung des Infin. absol. (statt 
des Infin. constr. mit oder ohne Präposition) im Ganzen selten und 
unterliegt überdies z/T. textkritischen Bedenken. Häufig beweist 
dagegen der Infin. absol. seinen Charakter als Benennung des 
Verbalbegriffs dadurch, dass er ein Objekt (im Accusativ und selbst 
vermittelst einer Präposition) zu sich nimmt. 

Beispiele für den Gebrauch des Inf. absol.: b 

a) als Subjekt Spr. 25, 27: 31B tib nOT ttfa^ fe« Honig essen in Menge 
ist nicht gut. 

b) als Prädikat Jes 32, 17 : und das Wirken der Rechtbeschaffenheit ist C 
HÖSJ Öptfn Ruhe (eig. Ruhe halten) und Vertrauen. 



* Ganz ausgeschlossen ist die Verbindung des Inf. absol. mit einem Genetiv oder 
nit einem Pronominalsuffix. 



182 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Bedeteile. 

d c) als Objekt Jes 1, 17: ^Ö^n Wal lernt Rechtthun! Dem Sinne nach auch 

Jes 5, 5 099 un d Y^ virtuell abhängig von dem in ftV]} enthaltenen Begriff 
des Wollens). 

e d) als Genetiv Jes 14, 23 : ltJtSfrl KÖfrttpM mit dem Kehrbesen des Vertilgm. 

f e) als Regens eines Objektsaccusativ, z. B. Jes 22, 13: \fö tDhtth *ljJ3 tS\ 

Rinder töten und Schafe schlachten; als Regens einer Präposition z. B. Jes 7, 15: 
21193 "VirD^ JJ1S D1ND verwerfen das Böse und erwählen das Oute. 

h 2. Analog der unter litt, d erwähnten Verwendung des Infin. 
absol. als Objektsaccusativ ist der Gebrauch desselben als Casus 
adverbialis 1 im Anschluss an irgend eine Form des Verbum finitum, 
zur näheren Beschreibung des Modus oder der begleitenden (nament- 
lich auch der zeitlichen und räumlichen) Umstände, unter denen 
eine Handlung oder ein Zustand stattgefunden hat, resp. stattfindet 
oder stattfinden wird; z. B. Jer 22, 19: wie ein Esel wird er begraben 
werden lVt#Jl 2inD ein Schleifen und Hinwerfen, d. h. indem man 
ihn schleift und hinwirft etc.; 1 S 3, 12 (jhy[ fyjn ein Anfangen und 
Vollenden, d. h. von Anfang bis zu Ende). 

I 3. Am häufigsten steht der Infin. absol. in unmittelbarer Ver- 
bindung mit dem Verbum finitum vom gleichen Stamm zum Behuf 
einer Näherbestimmung oder Verstärkung des Verbalbegriffs in mannig« 
faltigen Nuancierungen. 

m Diese unmittelbar mit dem Verb. fin. verbundenen Infinn. absol. gehören 

in gewissem Sinn in den Bereich des § 117 p behandelten sogen. Schema ety- 
mologicum, d. h. sie sind Objekte des betr. Verbum fin.; nur dass der Infin. 
absol. (als nomen abstractum) mehr die Thatsächlichkeit oder Energie der 
Handlung, das eigentliche Nomen dagegen das Produkt oder den Inhalt der 
Thätigkeit hervorhebt; vergl. z. B. Ex 22, 22: ^K pJfT p$>fDK wenn es dahin 
kommt, dass er zu mir schreien wird, mit Ge 27, 34 (gleichsam da schrie er, so 
dass ein grosses Geschrei hörbar wurde). 

Näher ist zu unterscheiden: 
n ä) der Infin. absol. vor dem Verbum zur Verstärkung des Verbal- 
begriffs, sei es, dass auf diesem Wege mehr die Gewissheit (so 
namentlich bei Drohungen) oder die Nachdrücklichkeit und 
Vollständigkeit eines Geschehens hervorgehoben werden soll. 
Im Deutschen ist ein solcher Infin. meist durch ein entsprechendes 
Adverb, bisweilen aber auch nur durch die stärkere Betonung 
des Verbums wiederzugeben; z. B. Ge 2, 17: rttDPl JYID du wirst 
sicherlich sterben! Mit Verstärkung des Inf. durch 'sj« Ge 44, 28 

i Dass dieser Casus adverbialis urspr. auch als Accusativ gedacht ist, ergiebt sich 
aus dem Altarabischen, wo ein derartiger Infinitiv ausdrücklich die Accusativendung 
erhält. Im Lateinischen entspricht diesem Gebrauch des Infin. absol. vielfach der 
Ablativ des Gerundium. 



§ 113. Der Infinitivus absolutus. 183 

(dag, 27, 30: er war nur eben hinausgegangen etc.); Ge 43, 3: lgn 
US *W& w hat uns nachdrücklich eingeschärft; und bes. instruktiv 
Am 9, 8: ich witt es vertilgen vom Erdboden, TötfK T9#n Hb ^ DDK 
'il nur dass ich es nicht gänzlich vertilgen werde etc. 

Minder emphatisch steht der Infin. absol. vor dem Verb : o 
1) häufig bei Beginn der Rede im Interesse einer gewissen Voll- 
tönigkeit (also aus rhythmischen Gründen); so Ge 3, 16. 15, 13. 

1 S 10, 16 al. — 2) sehr häufig in Bedingungssätzen nach DK 
etc. Der Inf. absol. hebt in diesem Falle die Wichtigkeit der 
irgend einen Erfolg bedingenden Aussage hervor, z. B. Ex 15, 26: 
wenn du in Wahrheit . . . gehorchen wirst etc. 

Zur Hervorhebung eines Gegensatzes dient der Inf. abs. z. H.p 

2 S 24, 24: nein! sondern kaufen (HijpfcJ lijj) will ich von dir etc. 
(nicht geschenkt haben); Ei 15, 13 (nur binden wollen wir 
dich — aber töten werden wir dich nicht). — Daher auch lizitativ 
Ge 2, 16 f. (te*ta tetj magst du immerhin essen, aber u. s. w., 
also V. 16 im Gegensatz zu V. 17). 

Zur Verstärkung von Fragen und zwar namentlich von affekt- q 
vollen, unwilligen Fragen steht der Inf. absol. z. B. Ge 37, 8: 
wty 'JfVöp ^DH uMst du etwa gar König über um werden? 
Doch vergl. auch Ge 24, 5 (soll ich dann etwa zurückbringen?). 

b) der Infin. absol. nach dem Verbum, teils wiederum (wie litt, n) r 
zur Verstärkung des Verbalbegriffs (so namentlich nach Im- 
perativen und Partizipien, da beiden der Infin. absol. niemals 
vorangehen kann, z. B. Hi 37, 2: g1D# työ# hört aufmerksam!), 
teils besonders, um die längere Fortdauer der Handlung aus- 
zudrücken; so wiederum nach Imper. Jes 6, 9: glötf tyüVf hört nur 
immerfort! 

Insbesondere gehören hierher die Fälle, wo dem Infin. absol. 8 
ein zweiter Infin. abs. koordiniert ist; der letztere drückt dann 
entw. eine begleitende oder gegensätzliche Handlung aus oder 
auch das Ziel, bis zu dessen Erreichung die Haupthandlung fort- 
gesetzt wird; z. B. 1 S 6, 12: 1JJJ1 "JJ^il to^n sie gingen ein Gehen 
und Brüllen (sie gingen beständig brüllend); Ge 8, 7 (*= er flog 
hin und wieder). 

Anm. 1. An Stelle eines zweiten Infin. absol. (s. o.) erscheint bisweilen t 
ein Perfectum consec. oder Imperf. consec. oder Partizip. 

2. Besonders häufig wird der Begriff der längeren Fortdauer durch das U 
Verbum SJ/PI gehen mit seinem Infin. absol. — oder auch durch den letzteren 
allein — ausgedrückt. Die Handlung selbst wird in einem zweitenlnfin. absol., 
bisweilen auch (s. o. litt t) in einem Partizip oder Adjectivum verbale bei- 



i 



184 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Bedeteile. 

gefügt, z. B. Ge 8 3: niBft }"6n . . . IPJgJ tt£l und die Gewässer verliefen 
sich immer mehr; mit nachfolg. Adjektiv Ge 26, 13. Bi 4, 24 al. 

V 3. Die Negation hat ihre Stelle regelmässig zwischen dem verstärkenden 

Infin. absol. und dem Verbum fin., z. B. Ex 5, 23 : ITOBTW v$t\ du hast nicht 
gerettet. Ausnahmen: Ge 3, 4 (wo es die Negierung der 2, 17 ausgesprochenen 
Drohung nach ihrem Wortlaute gilt); Am 9, 8. Ps 49, 8. 

W 4. Mit den abgeleiteten Konjugg. wird nicht bloss der Infin. absol. derselben 

Konjug., sondern auch (bes. bei Niph., selten bei Pi. u. Hiph.) der des Qal als 
die nächstliegende und allgemeinste Darstellung des Verbalbegriffs verbunden ; 
so immer HÖV filD er soll getötet werden. Anderwärts tritt der Inf. abs. einer 
bedeutungsverwandten Konjug. (Hoph. für Niph.; Pi'el für Hiph.) ein. 

y 4. Der Infin. absol. erscheint endlich nicht selten als Stell- 
vertreter des Verbum finitum, wenn entweder die blosse Nennung 
des Verbalbegriffs genügt (s. litt, z), oder wenn sich die hastige oder 
sonstwie erregte Rede absichtlich mit derselben begnügen will, um 
so den Verbalbegriff desto reiner und nachdrücklicher hervortreten 
zu lassen (s. litt. aa). 

z a) Der Infin. absol. als Fortsetzung eines vorangegangenen Verbum 
finitum. Namentlich in den späteren Büchern wird nicht selten 
bei der Aneinanderreihung mehrerer Handlungen nur das erste 
(bisweilen jedoch auch mehrere) der betreff. Verba flektiert, das 
zweite (event. auch dritte u. s. w.) einfach im Inf. abs. beigefugt. 
So nach mehreren Perfectis Dan 9, 5 (vergl. V. 11): wir haben 
gesündigt . . . und sind widerspenstig gewesen 11D1 und sind ge- 
wichen (eig. ein Weichen fand statt); ebenso nach Perf. 1 S 2, 28 etc. 

aa b) Am Anfang der Rede oder doch eines neuen Abschnitts der- 
selben. Welche besondere Form des Verbum fin. durch den 
Infin. absol. vertreten wird, muss sich aus dem Kontext ergeben. 
Am häufigsten steht so der Infin. absol. (entsprechend dem Infin. 
als Kommandoruf im Griechischen und Deutschen) : 

bb a) für den nachdrücklichen Imperativ, z. B. *tfötf beobachten! (sollst 
du, sollt ihr) Dt 5, 12; TDJ gedenken (sollst du) Ex 13, 3. 20, 8. 

cc ß) für den Jussiv: Lev 6, 7. 2 K 11, 15 al. 

dd 7) für den Kohortativ: 1 K 22, 30 (2 Ch 18, 29): mich verkleiden 
und in den Kampf gehen (will ich). 

ee 8) für das ttmperf. in nachdrücklicher Zusage 2K4, 43: essen 
und übrig lassen (werdet ihr)! 

ff s) für irgend ein Tempus historicum (entsprechend dem lat. 
Infin. historicus) in lebhafter Erzählung (resp. Aufzählung) 
oder Schilderung, auch von gegenwärtig noch Geschehendem, 
z. B. Hos 4, 2: schwören und lügen und morden und stehlen 
und ehebrechen (das betreiben sie). 



§ 114. Der Infinitivus constructus. 185 

Anm. Bisweilen wird dem lnfin. absoL als dem Stellvertreter des Verb. fin. 
das Subjektsnomen beigefügt: Lev 6, 7. Dt 15, 2 al. (so wohl auch Ge 17, 10, 
obschon hier "OJ"/3 nacn § 121 a auch als Objekt bei einem Passiv gefasst 
werden könnte). 

§ 114. 
Der Infinitivus constrnctus. 

1. Wie der lnfin. absoL, stellt auch der Itjfin. constr. nach a 
§ 45a ein nomen verbale dar, aber ein solches von weit grösserer 
Beweglichkeit, als der Inf. absolutus (vergl. zu diesem § 113 a). Die 
nahe Verwandtschaft mit den eigentlichen Nomina zeigt sich nament- 
lich in der Leichtigkeit, mit welcher der lnfin. constr. in jedem be- 
liebigen Kasus auftreten kann; so: 

a) als Subjekts-Nominativ, z. B. Ge 2, 18: Vi*) D1KH niTJ 31Bl6 
wörtlich: nicht gut ist das Sein des Menschen in seiner Absonderung. 

h) als Genetiv, z. B. Pred 3, 4 : Tip"! njTJ TlfiD ng eine Zeit des Klagens b 
und eine Zeit des Tanzens; Ge 2, 17 al. Nicht minder gehören 
nach § 101a hierher alle die Fälle, wo der lnfin. constr. von 
einer Präposition abhängt (s. u. litt. d). 

c) als Accusativ des Objekts, z. B. 1 K 3, 7: *fal n*TC JH« & ich c 
kenne nicht Ausgehen und Eingehen (ich weiss nicht aus- und 
einzugehen); Ge 21, 6 al. 

2. Die Konstruktion des Infinitiv mit Präpositionen (wie im d 
Griech. £v xcj> slvai, 8ia xo elvai etc.) ist im Deutschen gewöhnlich 
in das verbum finitum mit einer Konjunktion aufzulösen, z. B. Nu 
35, 19: D'IJttM bei seinem Treffen auf ihn , d. h. wenn (sobald) er 
auf ihn trifft; Ge 27, 45 pHBhig), Ge 27, 1 : seine Augen waren blöde 
Wnö vom Sehen hinweg, d. h. so dass er nicht mehr sah. 

Besonders häufig dient so der Inf. constr. in Verbindung mit ö 
Sl oder 3 zum Ausdruck von Zeitbestimmungen (im Deutschen in 
einen Temporalsatz aufzulösen), namentlich nach \T}, z. B, Ge 24, 30: 
'y\ IJflCtSto* . . . DUrrn« nln? NT1 und es geschah, als er sah (eig. beim 
Sehen) den Bing . . ., und als er hörte (bei seinem Hören) u. s. w. 

Weitaus am häufigsten aber ist die Verbindung des Inf. constr. / 
mit *?; ausgehend von dem Grundbegriff des b, d. i. der Richtung 
auf etwas hin, dienen die Infinitive mit b zum Ausdruck der 
verschiedenartigsten Zweck- und Zielbestimmungon, vielfach aber 
auch (mit Abschwächung oder gänzlicher Ignorierung der urspr. 
Bedeutung des b) zur Einführung des Objekts einer Handlung, ja 
schliesslich sogar (ähnlich dem adverbiell gebrauchten lnfin. absoL, 



186 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

§ 113b, und dem latein. Gerundium auf ndo) zur Angabe von An- 
lässen oder begleitenden Umständen. 

g Arno. 1. Am deutlichsten zeigt sich die urspr. Bedeutung des 7 in solchen 

Infinitiven mit 7, welche zur ausdrücklichen Angabe einer Absicht (also zur 
Umschreibung eines Finalsatzes) dienen, z. B. Ge 11, 5 : da stieg Jahwe herab, 
*VJjrrfitJ rtO? um die Stadt zu besehen; auch mit wechselndem Subjekt, z. B. 
2 S 12, 10: und nahmst das Weib des Uria, tltittib *f? Wil^ damit sie dir zum 
Weibe werde. 

h 2. Ebenso deutlich tritt die Idee der Richtung auf einen bestimmten Zweck 

oder der Hinwendung nach einem Ziel bei der Verbindung des Verbum iPH 
sein mit 7 und einem Infin. zu Tage. Und zwar kann JY!feflJ7 JTPI ebensowohl 
bedeuten : a) er war im Begriff, war daran (gleiche. : war darauf gerichtet), 
war bereit, etwas zu thun, als b) er oder es war zu der betreff. Handlung 
bestimmt, genötigt etc. In letzterem Falle entspricht filttfJJ? ^?3 latein. faci- 
endum erat. 

i Beispiele zu a) Ge 15, 12: KID 7 VfütitiJ NT} und die Sonne war nahe daran, 

unterzugehen; mit Auslassung von ITPf Jes 38, 20: ^yjtffif] HIPP Jahwe ist da 
(ist bereit), mich zu erretten. 

k Zu b) Jos 2, 5: 7IJID*? *W3^J **}\\ wnd da* Th° r war zf * sMiessen (sollte ge- 

schlossen werden) K So meist mit Auslassung von iTPI, z. B. 2 K 4, 13: ffij 
'y\ rf? nHflÄ was ist zu thun für dich? giebts zu reden flVnyft *ftD & 
dich zum Könige etc.? Jes 5, 4. 10, 32 al. 

I Nicht minder gehören hierher die Fälle, wo der Infin. mit 7 von einem Be- 

griff des Verpflichtet- oder Erlaubtseins (resp. des Verbotensems) abhängt; so 
namentlich in Wendungen wie 2 S 18, 11 : '51 *J7 tXTO vJJ auf mir war es, <L h. 
mir hätte obgelegen, dir zu geben etc. 

m 3. Eine weitere Kategorie bilden die überaus zahlreichen Fälle, wo der 

Infin. mit 7 dazu dient, das Objekt eines regierenden Verbum (also wiederum 
die Richtung, in der sich ein Thun bewegt) einzuführen. Die am häufigsten 
mit 7 und dem Infin. vorkommenden Verba (resp. Konjugationen) sind: *)DJ, 
J^Din, (eig. hinzufügen) fortfahren (sehr häufig, auch in Prosa, mit Infin. ohne 
7 : Ge 4, 12 al.), rf?3 vollenden, aufhören; IHö eilen; H^ wollen; Y$T) wollen, 
begehren, ]feJ5 verweigern (sich weigern), ttfjJS trachten, TT können; iD7 lernen; 
Hjp erwarten (mit wechselndem Subjekt z. B. Jes 5, 2: er erwartete, dass er 
Trauben bringe). 

n Ferner gehört hierher eine Anzahl von (z. T. denominativen) Hiph c ils, 

welche ein Handeln in irgend einer bestimmten Richtung ausdrücken, wie T^ßSJi 
gross handeln, p^ITin (es) fern, weit machen, yWi (es) gut machen (mit Inf. 
ohne 7 Ps 33, 3) ; D^^ (es) früh machen ; HSVl (es) viel machen, K 7&7T (es) 
wunderbar machen*. 

1 Etwas anderer Art sind die Fälle, wo *? H^H mit dem Infin. (der dann ganz 
wie ein Subst. gebraucht ist) bedeutet: zu etwas werden, d. h. einem bestimmten Schick- 
sal anheimfallen; Jes 5, 5. 6, 13 "W?^ der Verwüstung, wofür anderwärts oft n&V^ 
u. dergl. 

2 Fast in allen diesen Beispielen ist der Hauptbegriff eigentlich im Infin. ent- 
halten, während das regierende Verbum strenggenommen nur eine adverbielle Neben- 



§ 114. Der Infinitivus constructus. 187 

4. Sehr häufig dient endlich der Infin. mit 7 in sehr lockerer Beifügung 
zur Angabe von Anlässen, begleitenden Umständen oder sonstigen Näher- 
bestimmungen. Im Deutschen sind derartige Infinitiv-Konstruktionen häufig 
durch Sätze mit indem oder dass aufzulösen: z. B. 1 S 12, 17: T?D ÜZb blfth 
indem ihr euch einen Konig erbatet; Ge 3, 22 al. 

3. Die Zeitsphäre, welcher eine im Infin. constr. dargestellte q 
Handlung oder Begebenheit angehört, muss sich je weilen aus dem 
Zusammenhang der Rede, resp. dem Charakter der übergeordneten 
Tempora ergeben; vergL z. B. Ge 2, 4: dies sind die Ursprünge des 
Himmels und der Erde, DtJ^arD als sie geschaffen wurden (eig. bei 
ihrem Geschaffen- Werden) ; Bi 6, 18: '51 NKing bis ich zu dir kommen 
und herausbringen werde etc. 

Ana 1. Fast regelmässig werden die o. litt, d beschriebenen Konstruk- r 
tionen des Infin. mit einer Präposition im weiteren Verlauf der Bede durch 
das Verbum finitum (also durch einen selbständigen Satz, nicht durch einen 
koordinierten Infin.) fortgesetzt. Für unsere Auffassung ist ein solches Verb, 
fin. unter der Rektion einer Konjunktion zu denken, welche der vor dem Inf. 
stehenden Präposition entspricht. So setzt sich die Infinitivkonstruktion (und 
zwar öfter mit wechselndem Subjekt) fort in einem Perfekt (mit iO) Jer 9, 12: 
weil sie verliessen (MtJT^JJ) meine Weisung . . . W&tf fc&1 und nicht hörten 
auf meine Stimme; in einem Perf. mit 1 Am 1, 11 : '51 IfiTJ"^ weil er seinen 
Bruder mit dem Schwerte verfolgte flnÜf) und beständig sein Mitleid erstickte 
(Perf. frequentativum ; Beispiele von eigentlichen Perf. consec. s. Ge 27, 45. 
Ri 6, 18 al., überall nach "WlsnK bis ich kommen werde). 

2. Die Negierung eines Infin. constr. erfolgt (abgesehen von dem zur Praepos. s 
gewordenen M721 ohne) wegen seines vorwiegend nominalen Charakters nicht 
durch die (Verba negierende) Partikel fcO, sondern durch das urspr. Subst. s fl 7 3 
(s. d. "W.-B.) ; mit vorgesetztem 7 z. B. Ge 3, 11 töÖD"7Dtj '27 nicht zu essen von ihm. 

§ H5. 
Verbindung des Inf. constr. mit Subjekt und Objekt. 

1. Gleich dem Infin. absol. (s. § 113 a) beweist auch der Infin. a 
constr. seinen Charakter als nomen verbale durch die Fähigkeit, 
jederzeit den Kasus seines Verbs, bei transitiven Verben also den 
Accus, des Objekts, zu sich zu nehmen, z. B. Nu 9, 15: VUrt D^jjri DP21 
]31Jten am Tage des Aufrichtens die Wohnung; negativ z. B. Lv 26, 15: 
^»"te'ntj nifrg vfr? 1 ? nicht zu thun alle meine Befehle; mit dem 
Accus, des Pronomen personale z. B. Dt 29, 12: inh-D^pn \$üb um 

bestimmung enthält und daher im Deutschen am besten durch ein Adverb wieder- 
gegeben wird; z. B. Ge 27,' 20: wie schnell hast du gefunden (eig.: wie hast du geeilt 
zu finden)! 31, 27 (warum bist du heimlich geflohen?). So öfter bei H^in (= vielfach, 
reichlich) und bei 2ltf (= wiederum). 



188 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Bedeteile. 

dich zu bestätigen; mit Verbalsuffix z. B. Ex 2, 14: ^319*? mich zu 
töten. — Regiert das Verbum einen doppelten Accusativ, so kann 
ihn auch der Infin. zu sich nehmen, z. B. Ge 41, 39: D\i^« JTHin 'HHK 
fitfrte-n« *jni« nachdem Gott dich dieses alles hat missen lassen. 

e 2. Das Subjekt der im Infin. dargestellten Handlung folgt dem- 
selben meist unmittelbar und zwar entweder im Genetiv oder im 
Nominativ. Im Genetiv folgt das Subjekt (nach § 33 c) überall da, 
wo es in Gestalt eines Nominalsuffixes auftritt, nicht minder da, wo 
der Infin. in Form des Status constr. fem. Sing, auftritt (s. litt, f); 
wahrscheinlich aber auch in zahlreichen anderen Fällen, wo der Infin. 
nach Form und Bedeutung mehr als Substantiv auftritt und dem- 
gemä8s Nominal-Rektion ausübt. Dagegen ist das Subjekt des 
Infin. sicher als Nominativ aufzufassen, wenn es durch irgend einen 
Einschub vom Infin. getrennt ist, und nach gewissen Spuren (s. litt, g) 
sehr wahrscheinlich auch in zahlreichen anderen Fällen. 

f Anm. 1. Beispiele von genetivis subjecti nach Infinitiven in der sog. Ver- 

bindungsform: Dt 1, 27: UJlfc flliT fifcOfcfä eig. bei dem Hassen Jahwes uns. 
Als Genetiv ist das Infinitivsubjekt wahrscheinlich auch gedächt in Fallen, 
wie Ex 17, 1 : es gab kein Wasser DJJH fifatS^ dass das Volk trinken konnte (eig. 
zum Trinken des V.), oder in Fällen/ wie Ge 16, 16 O?0 ^?)- 

g 2. Beispiele von Subjekten, die durch einen Einschub vom Infin. getrennt 

und somit sicher als Nominative zu betrachten sind: Hi 34, 22: ütit TJT§fl/ 
]JtJ vSJfe dass sich die Übelthäter daselbst verbergen (eig. zum Sichverbergen . 
das. die Ü.) ; vergl. Ge 34, 15. Nicht minder wird ein Suhjektmominativ überall 
da zu statuieren sein, wo dem Infin. das Lamed mit sog. Vorton-Qames pra- 
figiert ist, z. B. 2 S 19, 20: 13*?"^ tfZQ*5 Dftfy da bei der Verwendung des 
Infin. als Nomen regens nach § 102 f vielmehr D^fcPj? zu erwarten wäre. Dass 
auch anderwärts das Infinitivsubjekt als Nominativ gedacht ist, wird dadurch 
wahrscheinlich, dass sich in Formen, wie IT^H, *Vßn Ps 46, 3 u. s. w. ausnahms- 
los das Vorton-Qames behauptet, während man nach Analogie von NTOH, 
iD^pH u. s. w. )Tin, *V?n etc. erwarten sollte, falls der Infin. als Nomen regens J- 
gedacht wäre. 

h 3. Wenn sowohl Subjekt als Objekt mit dem Infin. verbunden 
sind, so folgt dem Infin. in der Regel zunächst das Subjekt, dann 
das Objekt. Während das letztere in solchem Falle notwendig , 
Accusativ ist, kann das Subjekt (wie bei litt, e) entw. im Genetiv 
oder im Nominativ stehen. Als Genetive sind selbstverständlich 
wieder die Nominalsuffixe (z. B. Ge 39, 18: *blp ^0^n3 als ich meine 
Stimme erhob) zu betrachten, sowie die Substantiva nach einer Ver- 
bindungsform. 



I 



§ 116. Die Participia. 189 



§ 116. 

Die Participia. 

1. Gleich den beiden Infinitiven nehmen auch die Participia a 
eine mittlere Stellung zwischen dem Nomen und Verbum ein. Der 
Form nach reine Nomina und am nächsten dem Adjektiv verwandt, 
können sie an sich nicht zur Darstellung bestimmter Tempus- oder 
Modusverhältnisse verwendet werden. Anderseits aber beweisen sie 
ihre Verwandtschaft mit dem Verbum dadurch, dass sie nicht, wie 
die Adjectiva, eine starre, endgiltige Zuständlichkeit darstellen, 
sondern eine solche, die irgendwie mit einem Handeln, einer Thätig- 
keit zusammenhängt Und zwar zeigt das Partidpium activi eine 
Person oder Sache in der stetigen ununterbrochenen Ausübung einer 
Thätigkeit begriffen; das Partie, passivi dagegen zeigt sie in einer 
Zuständlichkeit, welche durch fremde Handlungen herbeigeführt 
worden ist. 

2. Die Zeitsphäre, welcher a) ein Partie, activi, sei es als d 
Attribut oder als Prädikat eines Satzes, angehört, ergibt sich je- 
weilen aus dem Zusammenhang der Rede. So kann Hö ebensowohl 
moriens, als mortuus (so gewöhnlich; mit dem Art. HÖH sogar 
stets «= der Tote), als moriturus bedeuten; 83 kommend, gekommen 
(Ge 18, 11 al.), venturus; ^Di fallend, aber auch gefallen und fallen 
wollend (den Einsturz drohend); andere Beispiele von Partie, futuri 
Ge 41, 25. Jes 5, 5. etc. 

b) Von den Participia passivi entspricht das des Qal (z. B. HTX3 e 
scriptus) immer einem latein. oder griech. Partie, perf pass., die 
der übrigen Konjugationen, namentlich des Niph'al, bisw. einem 
latein. Oerundivum (resp. einem Adject. auf — Ulis), z. B. N7D 
metuendus, furchtbar; lorü desiderandus (desideräbüis) Ge 3, 6 al.; im 
Ptial V?iiö laudandus, preiswürdig', im Hoph. 2 K 11, 2 (D^nötöH) etc *. 

3. Vermöge ihres z. T. verbalen Charakters besitzen die aktiven/ 
Participia Verbair ektionskraft und können somit, im Status absol. 
stehend, ein Objekt im Accusativ oder vermittelst der Präposition 



1 Beispiele, wie KTfJ, 1$nj, Vfijtf zeigen deutlich die Entstehung dieses gerundiv. 
Gebrauchs der Partie, passivi; der oder das allezeit gefurchtete, begehrte, gepriesene 
erweist sich eben dadurch als furchtbar u. s. w. und darum auch als ein ferner tu 
fürchtendes; von derartigen Beispielen scheint der Gebrauch dann auch auf andersartige 
Fälle ausgedehnt worden zu sein. 



190 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

zu sich nehmen, mit welcher das betr. Verbum sonst konstruiert 
zu werden pflegt; z. B. 1 S 18, 29: llTHtJ 2;K (den) David befeindend; 
Ge 42, 29; mit Accus.-Si#a? z. B. VWy mich schaffend Hi 31, 15; V 
ttNh wer ist uns sehend? Jes 29, 15. 

Ebenso können die Verbaladjectiva nach der Form qätel einen 
Accus, der Person oder Sache zu sich nehmen, wenn das betr. Verbum 
finitum mit einem solchen konstruiert wird, z. B. Dt 34, 9: Wl vbti 

7 7 - ., 

voll von Geist; 1 K 9, 23 : JJBh f gn Wohlgefallen habend an FreveL 

g Als eine Art von Nomina können jedoch die Participia auch 
Nominalrektion ausüben, indem sie, im Status constr. stehend, das 
Objekt der Handlung im Genetiv zu sich nehmen, z. B. Ps 5, 12: 'Onfc 
*[ötf die deinen Namen liebenden] von einem adj. verbale z. B. Ge 22, 12: 
DV6« KT Gott fürchtend. 

k 4. Auch die Participia passivi können entweder, im Status I 
absolutus stehend, eine Näherbestimmung im Accusativ zu sich 
nehmen oder sich im Status constr. an eine solche anlehnen; z.B. 
Ez 9, 2: D^3 Vfab angethan mit leinenen Kleidern; 2 S 13, 31 : inj? ^p 
zerrissene an Kleidern « mit zerriss. Kl. 

I Anm. Anlehnung des Partie, pass. an einen Genet. causae findet z. B. statt 

Jes 1, 7: t£to fi1D^ von Feuer verbrannt; an einen Genet. auctoris z. B. Ge 

24, 31: HIPP ^jrö von Jahwe gesegneter-, vergl. Jes 53, 4. Hi 14, 1. 

.. 

m 5. Überaus häufig ist die Verwendung des Partizips als Prädikat 
in den sogen, (nach § 140 e feststehende Thatsachen und Zustande 
beschreibenden) Nominalsätzen, wobei die Zeitsphäre, auf welche 
sich die Beschreibung bezieht, wiederum (s. o. litt, d) aus dem Kontext 
der Rede zu verstehen ist. So: 

n a) prä8enti8ch bei der Erwähnung von allezeit in Kraft stehenden "Wahr- 

heiten, z. B. Pred 1, 4: N3 "YPT1 ^il TT 5 ! ein Geschlecht geht und ein anderes 
kommt und die Erde stehet (HID^) ewig; vergl. V. 7; ebenso bei der Dar- 
stellung von zufällig soeben stattfindenden (andauernden) Ereignissen : Ge 3, 5. 
16, 8 (bin ich auf der Flucht). 

b) zur Darstellung vergangener Handlungen oder Zustände, teils in selb- 

ständigen Nominalsätzen, z. B. Ex 20, 18: nVlpiTn« D^ijft DtyTtel und aües 
Volk gewahrte die Donnerschläge etc., teils in Relativsätzen, z. B. Ge 39, 23 b. 
Dt 3, 2 (vergl. auch die häufige Verbindung des Partie, mit dem Art. zur Um- 
schreibung eines Relativsatzes, z. B. Ge 32, 10: "Ujhn der gesagt hat), teils bes. 
in Zustandssätzen, welche Handlungen oder Zustände darstellen, die mit 
anderen vergangenen Handlungen u. s. w. gleichzeitig stattfanden, z. B. Ge 19, 
1 : und die beiden Engel kamen nach Sodom, 2t^ tD"6l während Lot sass u. s. w. 

p c) zur Ankündigung künftiger Handlungen oder Ereignisse, z. B. 1 K 2, 2. 

2 K 4, 16: übers Jahr um diese Zeit )2 ^(2?^ ?$ &i&t du herzend einen Sohn; 
ebenso nach einer Zeitangabe Ge 7, 4 al., oder in Relativsätzen Ge 41, 25. 



§ 116. Die Participia. 191 

Jes 5, 5 (was ich thuend d. h. zu thun im Begriffe bin) ; in deliberativer Frage 
Ge 37, 30; bes. häufig aber mit Einführung des Subjekts durch Plan (bes. auch 
in Gestalt eines mit TlXTL verbundenen Suffixes 'Oiil, *j3n etc.), wenn es die 
Ankündigung unmittelbar oder doch nahe bevorstehender (und zwar sicher 
eintretender) Ereignisse gilt (sog. futurum instans), z. B. Ge 6, 17. 15, 3 etc. 

Anm. 2. Zur ausdrücklichen Hervorhebung einer in der Vergangenheit T 
dauernden Handlung wird dem Partizip bisweilen das Perf. iTH, zur Hervor- 
hebung einer in der Zukunft dauernden Handlung das Imperf. PPiT (resp. Jussiv 
NT oder das Imperf. consec.) in der entsprechenden Person beigefügt, z. B. 
Hi 1, 14: niBhft V1J ngan die Binder (Kühe) waren pflügend; iTiT mit Partie, 
z. B. Jes 2, 2; der Jussiv Ge 1, 6. * 

3. Das als Subjekt eines Partizipialsatzes zu erwartende Fron, personale ist 8 
nicht selten ausgelassen ; so wenigstens (wie auch anderwärts im Nominalsatz) 
das Pron. der 3. Person Ntfl : Ge 24, 30 al. (überall Partie, nach H jfl) ; vergl. 
ausserdem Ge 32, 7. Jes 33, 5 etc. 

5. Besondere Erwähnung verdienen noch die Fälle, wo ein Partizip (allein w 
oder als Attribut eines Nomen) als sogen, casus pendens (resp. als Subjekt eines 
zusammengesetzten Nominalsatzes, s. § 143 c) an der Spitze des Satzes steht, 
um eine Bedingung zu nennen, deren eventuelles Eintreten ein anderweitiges 
Geschehen zur Folge hat; z. B. Ge 9, 6: 'il D*]*J5 ^1^0 WW^ vergiessend 
Menschenblut = wenn jemand M. vergiesst, so soll durch Menschen u. s. w. ; 
so namentlich, wenn dem Partie. "/§ jeder vorangeht: Ge 4, 15 etc. Meist wird 
der Nachsatz durch 1 (das sogen. Waw apodosis) eingeleitet, z. B. 1 S 2, 13: 
]nän "IgJ *m n?J )[Qt tötete wenn irgend jemand ein Opfer brachte, so kam 
der Diener des Priesters etc. 

7. Fast regelmässig wird die einen Satz beginnende Partizipialkonstruktion X 
(wie nach § 114 r die Infinitivkonstruktionen) durch Verbum finitum mit oder 
ohne 1 fortgesetzt, vor welchem dann für unsere Konstruktionsweise das im 
Partie, liegende Relativpronomen suppliert werden muss; so durch Perf. Jes 
14, 17: Din mjl "Ö1Ö3 ^n Dft der den Erdkreis zur Wüste machte und 
seine Städte zerstörte; durch Imperf. ohne Waw z. B. 1 S 2, 8. Jes 5, 8 etc.; 
durch Imperf. consec. Ge 27, 33. 35, 3 u. a. 



C. Die Rektion des Verbum. 

§ H7. 

' Die direkte Unterordnung des Nomen unter das Verb als 
Objeklsaccusativ. Der sogen, doppelte Accusativ. 

1. Die einfachste Form der Unterordnung eines Nomen unter a 
rine Verbalform ist die Hinzufügung eines Objektsaccusativs zu 

1 Der Sache nach ist ein Jussiv auch zu supplieren bei den Segens- und Fluch- 
Ärmeln ^1} gesegnet sei . . . ! Ge 9, 26 al.; TV1K verflucht sei . . . ! 3, 14 al. 



192 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Kedeteile. 

einem transitiven Verb 1 . Bei dem Mangel an Kasusendungen 2 ist 
ein solcher Accusativ gegenwärtig nur aus dem Zusammenhang der 
Rede oder an dem ihm vorangeschickten Wörtchen "fitj (H«, vor 
Suffixen auch flfo, Hl«) 8 zu erkennen. Doch ist die Verwendung 
dieser sogen, nota accusativi in der Poesie ziemlich selten; auch in 
der Prosa ist sie nicht absolut notwendig und überdies auf die 
Fälle beschränkt, wo der Objektsaccusativ als Eigenname oder durch 
den Artikel oder durch einen nachfolgenden determinierten Genetiv 
(also auch durch Suffixa) näher bestimmt ist, z. B. Ge 4, 1 : und sie 
gebar yijrn« den Qain; 6, 10. 1,1: Gott schuf X^W} n«1 ff!e?3 n« den 
Himmel und die Erde (dag. 2, 4: D^OKh p$); 1, 25: und Gott machte 
fftij WH« das Getier der Erde. 

d Anm.2. Höchst selten steht fitf vor einem (wirklich oder scheinbar) nicht- 

determinierten Nomen in Prosa. So wird Ge 21, 30, da die sieben Lämmer 
schon erwähnt sind, mit dem Samarit. Pentateuch '3H JJ3^"flfcJ zu lesen sein; 
Ex 2, 1 lautete wohl urspr. *7 niiSD ntf«. 

f 4 Das pronominale Objekt wird da, wo es aus dem Zusammenhang der 

Bede leicht ergänzt werden kann, überaus häufig ausgelassen; so namentlich 
der rückweisende sachliche Accusativ (das deutsche es) nach Verbis sentiendi 
(JJö#) und dicendi, z. B. Ge 9, 22 al. : läJI und er verkündigte (es) ; doch auch 
nach ]rij geben, lljj? nehmen, fcTDn bringen, D^ttf legen, K2fö finden u. a. 

H 6. Den Verbis sentiendi kann zur näheren Bezeichnung der Thätigkeit oder 

Beschaffenheit, in welcher man ein Objekt wahrnimmt, ein zweites Objekt 
(meist in Gestalt eines Part, oder Adjektiv u. notwendig indeterminiert) bei- 
gefügt werden, z. B. Ge 7, 1 : p^J *!?$") 1^^ dich habe ich rechtschaffen er- 
funden. Nicht selten aber wird dieses zweite Objekt durch einen selbstäncL 
Satz ausgedrückt. So bes. häufig bei nfcjn sehen, z. B. Ge 1, 4: und Gott sah 
das Lieht, dass es gut; Ex 2, 2 u. a. 

p 2. In den Bereich der eigentlichen Objektsaccusative gehört 

ferner das sogen, innere oder absolute Objekt (auch Schema etymo- 

i Ausser Betracht bleibt hierbei, ob das betreffende Verb von Haus aus transitiv 
oder erst infolge einer Umbiegung der urspr. Bedeutung zu einem Transitivum ge- 
worden ist. Vergl. Fälle, wie HD3 weinen (gew. mit '?, "?K, ?), aber auch beweinen 
mit Accus.; 2&\ wohnen (gew. mit 3), aber auch bewohnen mit Accus. 

2 Yergl. über die Beste derselben, speziell den Überrest einer einstigen Accusativ- 
endung auf a, § 90 c. 

3 "HN (enttont durch die nachfolg, linea Maqqeph) und AK (mit tonlangem e), vor 
den sogen, leichten Suffixen nach § 103 b fifc oder HIN, ist ohne Zweifel urspr. ein 
Substantiv, welches etwa so viel als Wesen, Substanz, Selbst bedeutete, jetzt aber im 
Status constr. mit nachfolg. Nomen oder Suffix verbunden das Pronomen ipse, aui6; 
umschreibt. Im gewöhnl. Gebrauch hat es indes (ähnlich den Casus obliqui aüzoö, 
aÖTtp, aöxöv, z. T. auch ipsius, ipsum, desselben u. s. w.) so wenig Nachdruck, 
dass es eben nur zur Einführung eines determinierten Objekts dient; &?&$*? MM eig. 
aötov xöv o6pav6v (vergl. aät^v XpuaTjtöa II. I, 143) ist nicht stärker als das einfache 
D^t*? *ov o6pav6v. 



, § 117. Die direkte Unterordnung des Nomen. 198 

ogicum oder figura etymol genannt), d. h. die Beifügung des Objekts 
in Gestalt eines Nomen vom gleichen Stamm, z.B. Ps 14,5: nnö 
TQ9 sie erbebten ein Beben. 

Anm. a) Streng genommen gehören hierher nur die Ergänzungen des Verbs q 
durch ein undeterminiertes Substantiv. Ein solches steht dann, abgesehen von 
der Verbindung des inneren Objekts mit Verbis denominativis, so wenig wie 
der Infin. absol. jemals ganz müssig, dient vielmehr wie jener zur Verstärkung 
des Verbalbegriffs. Eine solche liegt schon in der Nichtdeterminierung des 
inneren Objekts, analog deutschen Ausrufen, wie: das war ein Leuchten! So 
begreift sich, dass sehr häufig (wie dies im Griech. die Regel) dem inneren 
Objekt noch irgend ein verstärkendes Attribut nachfolgt, z. B. Ge 27, 34: pJJ2*l 
lkb"*7J2 TV)tt MTW njjjftf da schrie er ein sehr grosses und bitteres Geschrei] 
vergL im Griech. voaetv v6<jov xaxV)v, i^apiqaav X a P^ v jxeyolXTQV (Matth 2, 10) ; 
magnam pugnare pugnam, tutiorem vitam vivere etc. Beispiele von inneren 
Objekten nach dem Verbum ohne weiteren Zusatz: 2 S 12, 16 etc.; mit einem 
steigernden Attribut: Ge 27, 33 etc. 

b) nur im weiteren Sinn fallen in den Bereich des schema etymologicum T 
die Beispiele, wo einem verbum denominativum das Nomen, von welchem es 
'• abgeleitet ist, beigefügt wird; so Ge 1, 11. 9, 14 11, 3. u. a. 

4. Eine Anzahl von ursprünglich intransitiven Verbis können u 
Termöge einer gewissen Umbiegung ihrer urspr. Bedeutung, die sich 

[durch den Sprachgebrauch allmählich festgesetzt hat, auch als trän- 
\MHva gebraucht werden; vergl. z. B. toj können (absol. — im Stande 
Üin), mit Acc: jemd. überwältigen; pgll geneigt sein und HSI Wohl- 
Platten hohen (gew. mit 3), mit Acc. •=> jemdn. od. etwas mögen. 

Anm. 4.. Ganze Klassen von Verbis, die entweder wegen ihrer urspr. Be- y 
deutung oder (der Analogie zuliebe) mit Umbiegung derselben als transitiva 
behandelt werden, sind: 

a) die Verba induendi und exuendi, wie Vf^b anziehen, ttt^Ö ausziehen, JTT)} 
als Schmuck anlegen, sich schmücken mit etw. 

b) die Verba copiae und inopiae (auch Verba abundandi und deficiendi z 
genannt), wie fcOÖ voll sein von etwas; ebenso das Niph. N^Ö} sich anfüllen 
mit etwas, z. B; Ge 6, 11; f3# wimmeln von etwas Ge 1, 20. 21; V?^ (SSfe) satt 
sein. Bes. kühn wird so Jes 5, 6 von einem Weinberg gesagt : JVtSh Tpt* n^JJl 
und er soll aufsteigen (überwuchert werden) von Dornen und Gestrüpp. — 
Gegensätze: *\üt} ermangeln Ge 18, 28; ?b# verwaist sein Ge 27, 45. 

5. Einen doppelten Accusativ (und zwar meist einen solchen der cc 
Person und der Sache) nehmen zu sich: 

a) die kausativen Konjugationen {PFel, Iliph'ü, bisw. auch Pilpel,) 
solcher Verba, die im Qal einfach transitiv sind, also auch 
der Verba induendi und exuendi etc. (vergl. litt, a und u, sowie 
y, z), z. B. Ex 33, 18: *ni?"fil$ KJ ^KTJ lass mich doch deine 
Herrlichkeit sehen! Sehr häufig so JfHIPl jmdm. etw. kund thun\ 
*H$h docere alqm. aliquid u. s. w.; vergl. ferner: Ge 41, 42: tf? 1 ?!! 

Giszxius-Kaittzsch, kl. hebr. Grammatik. 13 



194 B. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

Gfe^lp infc und er Hess ihn Byssusgewänder anziehen (bekleidete 
. ihn mit 2?.); vergl. den Gegensatz Ge 37, 23 (beide Accusatiye 
nach tP#$n mit n« eingeführt); so bei KVö anfüllen, erfüllen 
mit etw.; TMßi jmd. umgürten mit ewt.\ *\üft jmd. (etwas) entbehren 
lassen; Vogn jmd. speisen mit etw.; Hgtffl jmd. tränken mit etw. 
dd b) zahlreiche Verba (und zwar bereits im Qal), welche die Ein- 
wirkung auf ein Objekt durch irgend welchen Gegenstand aus- 
drücken; der letztere wird dann als zweites Objekt beigefügt 
Hierher gehören namentlich: 

es <*) die Verba, die ein bedecken, bekleiden, Überziehen, daher auch ein besäen, 

bepflanzen (Jes 5, 2), salben (Ps 45, 8) mit etwa» ausdrücken. 

ff ß) Ausdrücke für begaben, beschenken (Gegens. berauben); ^yijmd. segnen 

mit etw.; begnadigen, stützen (— unterstützen, erhalten, ausrüsten) mit etwas, 
z. B. Ge 27, 37. 

hh 8) Ausdrücke für etwas machen, bauen, bilden, formen aus etwas; zu dem 

Accus, des eigentl. Objekts gesellt sich hier ein solcher des Stoffs, aus welchem 
etwas gemacht wird; z. B. Ge2,7: n^MTp *\t% tf#D" n $ '* 'TR T3 
und Jahwe Elohim formte den Menschen aus Erde vom Ackerboden; Ex 38,3: 
fi&ftlf HtPJJ 1v3"73 alle seine Geräte machte er aus Kupfer; mit voranstehendem 
Accus, des Stoffs Dt 27, 6: mm nattrn« mifl rWthvf D^?8 aus unbehauenen 
Steinen sollst du den Altar Jahwes bauen. 

ii c) Verba, welche ein Machen, Bereiten, Bilden zu etwas ausdrücken; 
dem eigentlichen Objekt tritt dann der zweite Accus, als Accus. 
des Produkts zur Seite, z. B. Ge 27, 9: DnptypQ Drfo HteW ich wtH 
sie (die Böckchen) bereiten zu Leckerbissen; 1 K 18, 32: "H8 njaj 
05TD D^5«n und er baute die Steine zu einem Altar; Uty (eig. ob 
etw. setzen, hinstellen, vergl. Ge 27, 37) in etw. wandeln; femer 
nntf £tt efa;. setzen, machen (Jes 5, 6.). 

B d) Der zweite Accus, bringt endlich bisweilen dadurch eine Näher- 
bestimmung zu dem näheren Objekt hinzu, dass er den Teil 
oder das Glied bezeichnet, welches speziell von der Handlung 
betroffen wird 1 , z. B. Ps 3, 8: du zerschlugst aUe meine Feinde 
*rb bezüglich des Kinnbackens — du zerschlugst ihnen den £; 
vergl. Ge 37, 21: wir wollen ihn nicht schlagen ttfDJ am Ldben, 
d. h. wollen ihn nicht totschlagen; ebenso bei *$!& Ge 3, 15. 

§ H8. 
Die freiere Unterordnung des Accusativ unter das Verbura. 

a 1. Die mannigfaltigen Formen der freieren Unterordnung eines 
Nomens unter das Verbum unterscheiden sich von den verschiedenen 

i Analog ist das sogen, xaft' 8Xov xal xaxd pipoc in der griech. Epik, z. B. icoi6v 
oe £itoc cpuyev Ipxo; 656vto>v* 



§ 118. Die freiere Unterordnung des Accusatiy anter das Verbum. 195 

Arten des Objektsaccusativs (§ 117) so, dass sie nicht die von der 
Handlung direkt betroffenen Personen oder Sachen, sondern irgend 
welche näheren Umstände angeben, unter welchen eine Handlung 
oder ein Ereignis stattfindet. Als solche Umstände kommen vor 
allen die des Ortes, der Zeit, des Masses, des Grundes, sowie endlich 
die Art und Weise des Vollzugs der Handlung in Betracht In der 
Regel haben diese Näherbestimmungen ihre Stellung nach dem Verbum, 
können demselben jedoch auch vorangehen. 

2. Zur Näherbestimmung des Ortes dient der Accusatiy (accus, d 
loci) sowohl a) auf die Frage wohin? nach Verbis der Bewegung 1 , 
als b) auf die Frage wo? nach Verbis des Seins, Weilens, Ruhens u. 8. w. 
(doch auch nach transit. Verbis, s. die Beispiele), als endlich c) zur 
Näherbestimmung eines Masses im Raum auf die Frage wie weit, 
wie hoch, um wie vid u. s. w. 

Statt des blossen Accus, tritt in den unter litt, f erwähnten Fallen häufig 6 
der sogen. Lokativ (s. o. § 90 c) oder (so namentlich vor Personen als Ziel der 
Bewegung) die Präposition "/K, zum Ausdruck des Seins an einem Ort in der 
Regel die Präpos. 21 ein. 

Beispiele zu a) rnttfl K?5 wir wollen hinausgehen aufs Feld 1 S 20, 11 ; f 
vergl. Ge 27, 3; Btehjfl nj^f nach TarHS zu gehen 2 Ch 20, 36; vergl. Ge 10, 
11 etc. 

zu b) Ge 38, 11: bleibe als Witwe IpSK JV2 im Hause deines Vaters ; nfif^r 
tabn an der Thür des Zeltes Ge 18, 1. 

zu c) Ge 7, 20 {fünfzehn Ellen . . . war stark geworden das Wasser) ; 31, 23; h 
41, 40: 3&D V^i} KD3H p"l nur um den Thron will ich grösser sein als du; 
Dt 1, 19: wir zogen (durch) die grosse und furchtbare Wüste. 

3. Zur Näherbestimmung der Zeit steht der Accusatiy (accus, i 
temporis) a) auf die Frage wann? z. R D1*n den Tag, d. h. an dem 
(betreffenden) Tage, damals; aber auch: an diesem Tage, d. i. heute, 
oder endlich bei Tage, tagsüber (= Döl^), wie ^IJJ am Abend, r6f? 
nodu, IjÄ am Morgen, früh (Ps 5, 4 al.), D1TQJ am Mittag (Ps 91, 6); 
vergl. auch TTltJ DT* an einem u. demselben Tage Ge 27, 45. 

b) auf die Frage wie lange? z. B. Ge 3, 14 al.: spyj *&y^3 dUek 
Tage deines Lebens; 7,4 (40 Tage und 40 Nächte lang); auch mit 
Determinierung des Accus. Ex 13, 7: D^ÖJH fiJD# AN die (betreffenden, 
unmittelbar vorher erwähnten) sieben Tage hindurch. 

4. Als Grundangabe (accus, causae) steht bisw. der Accus, von l 
Abstraktbegriffen, z. B. Jes 7, 25: du gehst nicht dorthin "Pötf HKT 
aus Furcht vor Dornen. 

1 So herrschend im Sanskrit; im Griech. nur poet., z. B. n. I, 317: xv(aaT) V 
o6pavov txev* lat. z. B. rus ire, Bomam proficisci. 

13* 



196 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Bedeteile. 

m 5. Sehr vielseitig ist endlich der Gebrauch des Accusativ (als 
accus, adverbialis im engeren Sinn), um die Art und Weise des VoU- 
zugs einer Handlung oder auch einen Zustand naher zu beschreiben; 
im Deutschen sind solche Accusative meist durch in, mit, als, in 
Gestalt, in der Weise von . . ., nach Massgabe, nach Verhältnis, in 
betreff wiederzugeben. Der bequemeren Übersicht halber unter- 
scheiden wir: 

n a) Zustands-adjectiva nach dem Verb zur näheren Beschreibung eines 

körperlichen oder sonstigen äusserlichen Habitus, z. B. Jes 20, 2: indem er ein- 
herging *)rn DT1JJ nackt undbarfus8\ vergl. auch Ps 15, 2 (falls nicht D H QP 
Subst. und direkt von ^J/IH abhängig ist = Redlichkeit wandelnd) ; zur Angabe 
eines geistigen Habitus z. B. Ge 37, 35 PJfcJ). 

p b) Participia, sowohl nach, als vor dem Verb; vergl. auch die zum Subst. 

gewordenen Partie. Niph. JYIK'II J in furchtbarer Weise u. filN^M ■= in wunder- 
barer Weise, — Auch die an Genetive sich anlehnenden Partizipien wie IjVrjfiD 
Ge 3, 8 werden als Zustandsangaben, nicht als Apposition zu betrachten sein, 
da sie im letzteren Fall den Artikel haben sollten. 

q c) Substantiva in den mannigfaltigsten Beziehungen; so als Beschreibung 

eines äusseren Habitus z. B. Mi 2, 3 : n$11 O/fi tO nicht sollt ihr einhergehen 
in aufgerichteter Stellung \ als Angabe des Sitzes einer Krankheit 1 K 15, 23: 
er war krank IväTfitJ an seinen Füssen (2 Ch 16, 12 vbljfiSl!); ferner HM in 
Sorglosigkeit', D^JJ^Ö in Redlichkeit. 

s 6. In die Kategorie der Zustands-Ausdrücke gehören endlich 
auch die vermittelst der Vergleichungspartikel 3 eingeführten Nomina, 
sofern dieselbe als ursprüngliches Substantiv in der Bedeutung 
Betrag, Art (instar) als im Accusativ stehend (3 somit « nach Art, 
nach Weise, gemäss) zu denken ist, während das nachfolgende Nomen 
einen von dem 3 regierten Genetiv repräsentiert. Aus der erwähnten 
eigentlichen Bedeutung des 3 erklärt sich die Möglichkeit, eine Menge 
prägnanter Beziehungen durch sie darzustellen, die im Deutschen 
nur mit Hilfe von Präpositionen wiedergegeben werden können. 
So kann sich die Vergleichung erstrecken: , 

t a) auf den Ort, z. B. Jes 5, 17: D^^JS nac ^ Weise, d. h. wie auf ihrer Trift, 

U b) auf die Zeit, bes. in der Verbindung D1^3 nach Weise des Tages '= wie am 

Tage; U^S wie in den Tagen . . . Anderer Art ist der Gebrauch des 3 als reiner 
Zeitpartikel, z. B. ^Qü J1JJ3 morgen um diese Zeit; vergl. auch die häufige 
Verbindung von 3 mit dem Infin. constr. zum Ausdruck von Zeitbestimmungen: 
Ge 12, 14. 27, 34.' 

V c) auf Personen, z. B. Ge 34, 31 : durfte er wie mit einer BuUerin mit unserer 

Schwester verfahren? 

W d) auf Dinge, z. B. Ps 33, 7; Hi 28, 5: tfKlD? nach Art des Feuers, d. h. 

wie mit Feuer (vergl. Jes 1, 25: *Ü5 wie mit Lauge). 



§ 119. Die Unterordnung von Nomina unter das Verb verm. Präpos. 197 



§ H9. 

Die Unterordnung von Nomina unter das Verb vermitteist 

Präpositionen. 

1. Allgemeines. Wie die in § 118 behandelte freiere Unter- a 
Ordnung von Nominibus unter den Verbalbegriff dient auch die 
Unterordnung vermittelst Präpositionen zur Darstellung der näheren 
Umstände (des Ortes, der Zeit, des Grundes, des Zwecks, des 
Masses, der Vergesellschaftung oder Trennung), unter welchen sich 
eine Handlung oder Begebenheit vollzieht. Und zwar liegt bei den 
meisten Präpositionen die Vorstellung von räumlichen Verhältnissen 
zu Grunde; dieselben sind dann weiter auch auf die Begriffe der 
Zeit, der Ursache und andere intellektuelle Verhältnisse übertragen 
worden. 

2. Eine nicht unwichtige Bolle spielt im Hebräischen die Zu- & 
sammensetzung von Präpositionen zum Behuf einer schärferen Dar- 
stellung von örtlichen Verhältnissen, welche einer Handlung entweder 
vorangehen oder derselben nachfolgen werden. Im ersteren Falle 
tritt "]0, im letzteren (selteneren) ~b& vor andere lokale Präpositionen; 
vergl. z. B. Am 7, 15: es holte mich Jahwe JtfSfil ^HND von hinter der 
Herde weg-, 2 K 9, 18: wende dich vyiVcbH nach hinter mir, i. e. hinter 
mich; "DJHJ, H89 von bei . . . (wie im Französ. de chez, d'aupr&s 
que&qu'un); weitere Beispiele s. litt. c. 

Anm. 1. Als zusammengesetzte Präpositionen in obigem Sinne sind nicht C 
zu betrachten: Substantiva, die erst durch die Verbindung mit Präfixen zu 
Präpositionen geworden sind, wie: *0B7 vor, *OBD, ]X?7 we 9 en \ ebensowenig 
die Adverbien, welche gleichfalls durch die Zusammensetzung von ursprüng- 
lichen (auch als Präpositionen gebrauchten) Substantivis mit Präpositionen 
gebildet sind, wie ^HO draussen, AHAD in der Bedeutung drunten, /JJÖ droben 
(so auch Ge 27, 39. 49, 25, nicht: von oben). 

2. Wirkliche Zusammensetzungen von (beiderseits noch bedeutungskräftigen) d 
Präpositionen liegen vor: 

a) mit -]D in: *W85> ^ItRSC ( 8 * 0# ) von hinter etwas hinweg ; JU$9 und DJJJJ 
von bei; pSD oder fili^D von zwischen etwas her oder hinweg; "OB?? von vor; 
"SjlJ von auf, d. i. oben von etwas hinweg; JinflD von unter etwas hinweg. 

b) mit "7fcJ: *"]tJßvK bis hinter etwas hin; fll^ST^ bis zwischen . . . hinein; e 

T\T\Prb\b hin unter. 

- - » 

3. Übersicht über die Verbindung gewisser Verba oder ganzer/ 
Verbalklassen mit bestimmten Präpositionen, namentlich zur Er- 
läuterung gewisser Idiotismen und prägnanter Wendungen. 



198 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. ' 

a) vfc} ?$) gen, eigentl. Ausdruck der Bewegung oder doch der Richtung 
nach etwas hin (und zwar ebensowohl in der Bed. bis heran an = "TJJ, als : bis 
hinein in «= ^Iß/N) findet sich vermöge einer besoncL Prägnanz des Ausdrucks 
auch nach Verbis, welche nicht die Frage wohin? sondern die Frage wo? ein- 
schliessen; z. B. Jer 41, 12: sie fanden ihn Ü*y\ DMD"^ an den grossen Was- 
sern; vergl. unser zum stehenden Sprachgebrauch gewordenes zu Hause, zu 
Leipzig sein, zu Bette liegen etc. 

b) 21. Den überaus mannigfaltigen Verwendungen dieser Präpos. liegt 
überall entweder der Begriff des Sich-befindens, resp. Sich-bewegens in einem 
bestimmten Bereich, einer (räumlichen oder zeitlichen) Sphäre zu Grunde, oder 
der Begriff des Saftens an etwas, des Sich-anschliessens an etwas (auch in 
geistigem Sinn : an irgendwelche Norm, z. B. an den Rat oder Befehl jemandes, 
oder an eine Ähnlichkeit), endlich des Sich-stützens oder Beruhen» auf . . ., 
oder auch nur des Anstossens, Rührens an etwas. 



i So erklärt sich der Gebrauch des 21: 

i 

1) im Sinne von unter (im Bereich), z. B. Mi 7, 2: ]*# ff$3 INf) einen Bed 
liehen giebt es nicht unter den Menschen; im Sinne von an bei der Spezifizie- 
rung von Kollektivbegriffen, z. B. Ge 7, 21: da kam um alles Fleisch . . an 
(= bestehend in) Vögeln etc. Ferner nach Begriffen des Erscheinens, Sich- 
bethätigens, Darstellens, Seins in der Bedeutung als, in der Eigenschaft (eig. 
in der Sphäre, nach der Norm, s. o.) von, bestehend in..., tanquam: das sogen. 
21 essentiae der älteren Grammatiker (entsprechend griech. £v, latein. in, franz. 
en), z. B. Ex 6, 3: ich erschien dem Abraham . . . ^tf ^$21 als El schaddaj. 

Je 2) zur Einführung des Objekts nach transitiven Verbis, welche ein Rühren, 

Stossen, Hinanreichen (also gewissermassen ein Haften, s. o.) an etwas aus- 
drücken (im Deutschen meist Composita mit an, z. B. anfassen = 21 tnij, an- 
rühren = 21 V33 u * s « w 0« In dieselbe Kategorie gehört auch die Konstruktion 
der Herrschaftsbegriffe Of?D, btit), fe03, iTTJ, letzteres eig. treten auf . . .) mit 
21, sofern die Ausübung der Herrschergewalt als ein Ergreifen des Unter- 
worfenen gedacht ist; nicht minder die Einführung des Objekts mit 21 nach 
gewissen Verbis dicendi oder wenn das Sich-erstrecken einer Sinnesthätigkeit 
auf jemand oder etwas dargestellt werden soll; z. B. 21 fcfJJJ jemanden anrufen, 
21 JD^fa jurare per alqm, 21 bttäf bei jemandem (— jemanden) anfragen; ferner 
i nfcfS jemanden ansehen, 21 y&Vf jemanden anhören (doch vergL auch lüLm), 
gew. mit dem Nebenbegriff der Teilnahme, Freude (bes. auch der Schaden- 
freude, daher 21 rMJ'J seine Lust an jemand oder etwas sehen; doch vergl. auch 
Ge 21, 16: ich kann das Sterben des Kindes nicht ansehen; 1 S 6, 19 — dass 
sie sich die Lade Jahwes besehen hatten), mit der man etwas ansieht oder 
anhört. Nahe verwandt damit ist der Gebrauch des 21 : 

l 3) zur Einführung der Person oder des Gegenstands, auf welche sich eine 

geistige Thätigkeit erstreckt, z. B. 21 p?Kn ***& verlassen auf (vertrauend 
haften an) jemand oder etwas; 21 HÖ3 vertrauen auf . . ., 21 TVCJ& sich freuen 
Über (Freude haben an) etwas ; S 13T reden von (über) jmd. od. etw. 

Wl 4) Die Idee des Sich-erstreckens einer Handlung auf zugleich mit dem 

Nebenbegriff des Anteils an etwas liegt endlich auch dem sogen, partitiven 
Gebrauch des 21 zu Grunde, z. B. in 21 73 K von etwas mitessen; auch einfach: 



i 






§ 119. Die Unterordnung von Nomina unter das Verb verm. Präpos. 199 

essen, gemessen von etwas; ebenso 1 Hnttf 1 trinken van etwas; 21 yiQQf [bruch- 
stückweise] hören von etwas Hi 26, 14; 2 fct&) mittragen an etwas. 

5) An den Begriff des Rührens, Anstossens an etwas schliesst sich natur- W 
gemäss der der Nähe und Nachbarschaft bei und weiter der Vergesellschaftung 
mit etwas; vergl. Ge 9, 4: IBtoJ^i mit seiner Seele; 15, 14 32, 11 0*?!??? mü 
meinem Stabe). 

6) Aus dem Begriff der Verbindung mit etwas, des Begleitetseins von etwas 
(8. litt, n) entwickelt sich endlich der instrumentale Gebrauch des 3; das 
Mittel oder Werkzeug (auch der persönl. Vermittler) wird so als etwas hin- 
gestellt, womit man sich zum Vollzug einer Handlung in Verbindung gesetzt 
hat; vergl. Mi 4, 14: &2ttfa mit dem Stabe schlagen sie; Jes 10, 24; Fs 18, 30: 
121 durch dich. 

Eine Abart des 21 instr. ist das sogen. 21 pretii (der Preis als Mittel des Er- p 
werbs gedacht). 

Anm. Eigentümlich ist der Gebrauch des ^ instr. zur Einführung des Ob- q 
jekts in Wendungen wie Fs 44, 20: und du decktest über uns ni$^32l mit Tief" 
dunkel. Analog den deutschen Wendungen sagt man sowohl: den Kopf 
schütteln, als mit dem K schütteln; die Zähne knirschen und mit den Z. knirschen 
etc. — In allen diesen Fällen hat das mit 21 konstruierte (intransitive) Verb 
grössere Selbständigkeit und somit mehr Nachdruck, als das direkt mit dem 
Accus, verbundene; der letztere bringt gleichsam eine notwendige, das mit 21 
eingeführte Nomen mehr nur eine adverbielle Näherbestimmung der Handlung. 
Instruktiv ist dafür blp |0} vocem emittere, Laut geben, auch donnern, dag. 
1^tp2l )nj Fs 46, 7 mit selbständ. Bedeutung des |JTJ — er donnert mit seiner 
Stimme (i. e. gewaltig). . 

c) b zu, allgemeinster Ausdruck der Richtung nach etwas hin, dient zur Y 
Darstellung der mannigfaltigsten Beziehungen einer Handlung oder eines Zu- 
Stands zu einer Person oder einem Gegenstand. In den Bereich der Verbal- 
rektion gehört namentlich der Gebrauch des /: 

1) als sogen, nota dativi 2 zur Einführung des entfernteren Objekts, sowie 8 

2) zur Einführung des sogen. Dativus commodi. Ein solcher Dat. commodi 
(resp. incommodi) tritt — namentlich in der Umgangssprache und im späteren 
Stile — in Gestalt eines mit b verbundenen Pronomens als sogen, dativus 
ethicus scheinbar pleonastisch zu vielen Verbis, um die Bedeutung des betr. 
Vorgangs für ein bestimmtes Subjekt ausdrücklich hervorzuheben. Die Person 
des Pronomens muss dabei stets mit der der Verbalform übereinstimmen. Weit- 
aus am häufigsten steht so b mit dem Pronomen der 2. Person nach Impera- 
tiven, z. B. 1^"^ geh, mache dich auf] I^THS fliehe! (um dich zu retten) 
Ge 27, 43; und so fast regelmässig ^7 IDttfn (s. o. § 51 n) cave tibi! und 
GDb rttjtfTI hütet euch. 

* Anderer Art ist ? nntt? _ trinken aus (einem Becher etc. Ge 44, 5. Am 6, 6); 
vergl. auch ev itOTT)p(ot; (Xen. Anab. 6, 1, 4), in ossibus bibere bei Florus, franz. boire 
dans une tasse. 

2 Ganz wie in den roman. Sprachen die latein. Präpos. ad (ital. a, vor Vokalen 
Hoch ad, franz. ä, span. ä), im Engl, to (■= zu) zur Umschreibung des Dativ ver- 
wendet wird. 



200 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Bedeteile. 

V <0 |9> nrspr, Trennung, stellt ebensowohl den Begriff des Abstands,' der 

Absonderung und Entfernung von etwas, wie den der Bewegung von etwas 
hinweg (daher auch der Abkunft, Herkunft von einem Orte), dar. 1 

W 1) Aus dem Begriff der Absonderung fliesst einerseits die Bedeutung heraus 

(-genommen) aus . . ., e numero, z. B. Ge 3, 1 (listig wie kein anderes der 
Tiere etc.) ; vergl. 3, 14. 

X Nicht minder gehört hierher der Gebrauch des ]0 nach den Begriffen des 

Abhaltens, Abschliessens von etwas, des Yerweigems gegenüber jemand, nicht 
selten in prägnanten Wendungen, die im Deutschen nur durch selbständige 
Final- oder Konsekutivsätze wiedergegeben werden können, z. B. 1 S 15, 23: 
da verwarf dich Jahwe ^DD vom König hinweg, anstatt 'D XTPHD (so V. 26), 
dass du nicht mehr König seiest 

y Noch prägnanter steht ]ö in solchen Beispielen, wo der Begriff der Ab- 

schliessung von etwas nur indirekt in dem vorangehenden Verb enthalten ist, 
z. B. Ge 27, 1 : und seine Augen waren stumpf nft*]£) vom Sehen hinweg ^ d. h. 
so dass er nicht sehen konnte-, Jes 7, 8: Ephrajim wird zerstört DJJt? so dass es 
kein Volk mehr ist; vergl. Jes 5, 6. 

Z 2) Auf dem Begriff des Ausgehens von etwas beruht endlich auch der sehr 

häufige causative Gebrauch des ]ü = wegen, infolge von (vergl. unser: das kommt 
von . . .), prae (z. B. 2*19 vor Menge 1 K 8, 3). 

Ott e) m b)}_. Die beiden lokalen Grundbedeutungen dieser Präpos. sind auf 

(im) und über (orcep, super), 

1) Aus der Grundbed. auf erklärt sich (abgesehen von den selbstverständ- 
lichen Konstruktionen liegen, ruhen, sich stützen, vertrauen, lasten auf etwas) 
der Gebrauch des "b)l nach den Begriffen des Gebietens, Beauftragens (1$ 
m b)l) etc., sofern der Befehl, die Verpflichtung etc. auferlegt wird. 

Hb 2) Aus der Grundbed. Über erklärt sich der Gebrauch von "7JJ nach den Be- 

griffen des Deckens, Schirmens und Schützens. 

CC 3) Ferner dient "?J£ nach Verbis des Stehens und Gehens, um ein Empor- 

ragen über jemand oder etwas auszudrücken, z. T. in Wendungen, bei denen die 
urspr. lokale Vorstellung ganz in den Hintergrund getreten ist, und die daher 
im Deutschen durch andere Präposs. (an, bei, vor, neben) wiederzugeben sind; 
z. B. Ge 41, 1 al.: Pharao stand 'iKVT'JX am Nil (über diö Wasserfläche empor- 
ragend; vergl. Ps 1, 3), und so namentlich m 7]l *1DJJ in der prägnanten Bei 
dienend vor (eig. über dem sitzenden oder auch bei Tische liegenden) jemand 
stehen. 






§ 120. 

Unterordnung von Verbalbegriffen unter die Rektion eines Verbs. 

Beiordnung ergänzender Verbalbegriffe. 

a 1. Wenn einem sogen, relativen (der Ergänzung bedürftigen) 
Verbum die nötige Ergänzung in Gestalt eines Verbalbegriffs bei- 
gefügt wird, so ordnet sich der letztere in der Regel im Infin. constr. 
(mit oder ohne b), seltener im Infin. absol., oder in Gestalt eines 
(asyndetisch beigefügten) Imperfekts dem Verbum unter. Sehr häufig 



§ 120. Unterordnung v. Verbalbegriffen unter <L Rektion eines Verbs. 201 

wird in solchen Verbindungen der Hauptbegriff durch das unter- 
geordnete Satzglied repräsentiert, während das regierende Verbum 
mehr nur eine Näherbestimmung des Modus der Handlung enthält. 

2. Sehr häufig findet jedoch nicht Unterordnung, sondern Bei- d 
Ordnung des ergänzenden Verbalbegriffs im verbum finitum statt, 
und zwar entweder: 

a) so, dass das zweite Verb in genau entsprechender Form dem 
ersten durch ) (3, 1) koordiniert ist. In der Regel bringt auch 
hier (s. o. litt, a) erst das zweite Verb den Hauptbegriff, das 
erste (so namentlich 2Mf, *)DJ, l^plH) die Näherbestimmung des 
Modus der Handlung, z. B. Ge 26, 18: IblTl 3Bh und er wieder- 
holte und grub, d. h. er grub wieder auf; von *ppin z. B. Ge 25, 1 : 
und Abraham fuhr fort und nahm ein Weib = nahm abermals 
ein "W. 

6) so, dass das] zweite Verb (welches nach Obigem den Haupt- g 
begriff darstellt) asyndetisch in gleichem Modus u. s. w. bei- 
gefügt wird. Überaus häufig stehen so die Imperative ü\p (H^p, 
TOp etc.) und ^ (Tob, "O^p etc.) vor Verbis, die eine Bewegung 
oder sonst eine Handlung ausdrücken, im Sinne einer Inter- 
jektion; z. B. ^rjrui W\p auf! ziehe umher! mit nachfolgendem 
Kohortativ 1 S 9, 10: XX$$ 7T}^ wohlan! lass uns gehen! — Ferner 
bei ynf (gleichfalls zur Umschreibung des Begriffs „wiederum"), 
z. B. 1 S 3, 5 (lege dich wieder hin!). 

§ 121. 
Die Konstruktion der Passiva. 

1. Die Verba, welche im Activum einen Accusativ (sowohl desa 
eigentlichen als des sog. inneren Objekts oder der sonstigen Näher- 
bestimmung) zu sich nehmen, können im Passiv — entsprechend unserer 
Ausdrucksweise — persönlich konstruiert werden, indem das Objekt 
des aktivischen Satzes nunmehr zum Subjekt wird, z. B. Ge 35, 19: 
T?f2#! ^0*3 JV?$! und Rahel starb und wurde begraben etc. Sehr häufig 
erscheint jedoch das Passiv in unpersönlicher Gestalt (in der 3. Sing. 
ma8c), und zwar entweder absolut stehend, oder so, dass das Objekt 
der aktivischen Konstruktion gleichfalls im Accusativ untergeordnet 
ist, z. B. Ge 27, 42: IfeJ? nnr^« nß?V? ^1 und es wurde berichtet — 
man berichtete der Rihhqa die Worte 'Esaw's. 

Weitere Beispiele nach Niph. : Ge 4, 18: TJ^TlfcJ ^TV7 *6j*1 und es wurde b 
dem Chanokh'Irad geboren-, nach Hoph. Ex 10, 8 etc.; nach dem Inf. Hoph.: 
Ge40, 20. 



202 3. HauptteiL Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Bedeteile, 

e 2. Yerba, welche im Activum nach § 117 cc einen doppelten 
Accus, zu sich nehmen, behalten in der Passivkonstruktion wenigstens 
einen Accus, (und zwar den des zweiten, entfernteren Objekts) bei, 
während das nähere Objekt nunmehr zum Subjekt wird. So ent- 
spricht dem 3fc}*jfcJ ■)#$ welches ich dich sehen lassen werde (G-e 12, 1) 
im Passiv: n$Tfl nriK 1#K (Ex 25, 40): welches du sehen gemacht bist 
= welches dir gezeigt worden ist. 

f 3. Die wirkende Ursache (resp. der persönliche Urheber) wird 
dem Passiv in der Kegel mit b (also entsprechend griech. und lai 
Dat.) beigefügt, z. B. Ge 25, 21: Hirp ft nnj£J da Hess sich Jahwe von 
ihm erbitten; seltener mit "ftp (dem sogen. "]tp des Ausgangspunkts = 
von — her); mit 3 (dem sogen, 3 instrum.) z. B. Ge 9, 6 (D*$| durch 
Menschen); Jes 14, 3 etc. — überall zur Einführung persönlicher Ur- 
heber. 

IL Syntax des Nomen. 

§ 122. 

Die Bezeichnung des Geschlechts der Nomina. 

a L Nach § 80a unterscheidet das Hebräische, wie die übrigen 
semitischen Sprachen, nur ein männliches und ein weibliches Ge- 
schlecht Zur Bezeichnung des letzteren dient nach § 80 b und 87 i 
im allgemeinen (am konsequentesten bei den Adjektiven und Parti- 
zipien; vergl. § 87r) eine besondere Feminin-Endung, sowohl im 
Singular als auch (s. jedoch § 87 p) im Plural. Am natürlichsten 
ist die Verwendung dieser besonderen Endungen da, wo durch sie 
ein weiblicher Personen- oder Tiername von dem Maskulin desselben 
Stammes und derselben Bildung unterschieden wird, z. B. n$ Bruder, 
nin$ Schwester; D^JJ Jüngling, HD^JJ Jungfrau, jugendliches Weib; Tf 
juvencus, TTfö juvenca; ^JJ vitülus, fl^J} vitüla. Anderseits spielt die 
Femininform eine wichtige Bolle als Geschlechtsbezeichnung ganzer 
Kategorien von Begriffen (s. u. litt, p etc.), die der Hebräer eben als - 
Feminina denkt. Bei alledem ist die Sprache weder bei der Unter- 
scheidung des physischen Geschlechts von Lebewesen (s. litt, b), noch 
bei der Bezeichnung des (gleichsam tropischen) Geschlechts lebloser 
Dinge, welche als weibliche gedacht werden (s. litt, h), an den Ge- 
brauch der Feminin-Endung gebunden. 

b 2- Die Unterscheidung des physischen Geschlechts kann ausser 
durch die Femininendung auch erfolgen: a) durch die Verwendung 
stammverschiedener Wörter für das Masc. und Feminin; b) durch 






§ 122. Die Bezeichnung des Geschlechts der Nomina. 203 

die verschiedene Konstraktion (entw. als masc. oder als fem.) eines 
und desselben Wortes (sog. communia). Die Unterscheidung kann 
aber c) bei Tiernamen auch ganz unterbleiben, indem alle Exemplare 
einer Gattung unter ein bestimmtes Genus, sei es das männliche oder 
weibliche, subsummiert werden (sog. epicoena). 

Beispiele zu a) Ü« Vater, DM Mutter; b)» Widder, ^fTJ Mutterschaf; tthJA C 
Ziegenbock, Ig Ziege; H&n Esel, flDM Eselin; iT*!** Lowe, X^b Lötein (bisw. 
zugleich mit Verwendung der Femininendung, z. B. *T3JJ Sklave, Knecht; TXQtf 
oder nn&tt? Sklavin, Magd; ]t\X) Bräutigam, rf?5 Braut). 

zu b) Ttpj Kamel. Flur. D^Öll als masc. u. fem. konstruiert, ebenso 1ß$ 
koll. Rindvieh. 

zu c) analog den epicoenis anderer Sprachen werden im Hebräischen viel- 6 
fach solche Tiergattungen, die sich stark und mutig zeigen, durchweg als 
Masculina, dagegen solche, welche für schwach und furchtsam gelten, als 
Feminina gedacht; vergl. 6 Xuxo;, j) ^eXtÖtbv, der Löwe, Tiger, Panther, 
"Wolf, Adler u. s. w., dag. die Katze, Taube, Biene etc. ; ähnlich sind im Hebr. 
z. B. *fh» Bind, 3*T Bär, 3HJ Wolf, &3 Hund masculina, dag. rQ}^ Hase, 
TIN Taube, iTppn Storch, JT]^ Biene, H^f Ameise u. s. w. feminina. 

3* Folgende Kategorien von Begriffen pflegen — obschon dieA 
betreffenden Substantiva grossenteils der Femininendung entbehren 

— als Feminina gedacht zu werden: 

a) die Namen für Länder und Städte, sofern dieselben als die 
Mütter und Ernährerinnen der Einwohner betrachtet werden; 
z. B. *ti#8 Assyria, tflK läumaea, *Ö Tyrus; vgl. auch Ausdrücke 
wie tea na, ]W H3 Tochter Babel, Tochter Sijon u. s. w. 

b) Nomina appellativa, welche räumlich Umgrenztes bezeichnen, k 
wie n« Erde, Land, ^3fi Erdkreis, büti Unterwelt, "133 Umkreis, 
Bezirk, TJ? Stadt, "183 Brunnen; J1B? Norden, )?$ Süden. 

c) die Bezeichnungen von Werkzeugen, Geräten und (unter demn» 
gleichen Gesichtspunkt) von Gliedern und Teilen des mensch- 
lichen und tierischen Körpers, sofern diese alle als dienend, 
untergeordnet (und somit als weiblich) gedacht werden. 

4. Folgende Kategorien von Begriffen, welche der Hebräer p 
gleichfalls (s. o. litt, h) als Feminina denkt, pflegen — unbeschadet 
ihrer teilweisen Übertragung auf männliche Personen (s. litt r und s) 

— auch äusserlich durch Femininformen dargestellt zu werden: 

o) Abstracta (z. T. neben Maskulin-Formen vom gleichen Stamme, wie J 
HDßi Bache neben DjJJ, JTJtJJ Hilfe neben 1JJÖ, z. B. H^D« Festigkeit, Treue, 
rnd } Stärke, rV?nä Grösse, H*6d FüUe, H^OD Herrschaft u. s. w. Nicht 
minder gehört hierher der substantivische Gebrauch des Femin. (Sing, und 
Plur.) der Ad^jectiva und Participia im Sinne unseres Neutrum, z. B. i"Q1Ö 
Gutes, njfl Böses-, so namentlich im Plur., z. B. fil^ä grosse Dinge, fllfcOÖ} 



204 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

wunderbare Dinge. Vergl. ferner den sehr häufigen Gebrauch von Xlfcft, fcOH 
(neben Ht und KVT) im Sinne von hoc, illud. 

r b) WUrdebezeichnungen und Amtsnamen, z. B. Tf^iip Pred 1, 1 al. (als Be- 

zeichnung Salomo's), eig. wohl „das in religiöser Versammlung thätige" oder 
„redende", daher LXX IxxXTjaiaanfjc, i. e. concionator, Prediger (der Bedeutung 
entsprechend als Masc. konstruiert). 

8 Gleichfalls in den Bereich der Abstraktbegriffe gehören : 

c) Collectiva in Femininform, meist substantivierte Farticipia fem., nament- 
lich als Zusammenfassung einer grösseren Anzahl von Personen, z. B. SrVlä 
(fem. von )"6i ins Exil gehend) die Exulantenschar ; rD^I* 1 (das Bewohnende) 
= die Einwohnerschaft; von nichtpersönlichen Lebewesen vergl. tVJl (Lebendes) 
«= Getier, Tiere; H}^ Fischbrut 

t d) Umgekehrt dient die Femininform von Substantiven bisw. als sogen. 

nomen unüatis, d. h. zur Bezeichnung des einzelnen Exemplars einer durch die 
Maskulinform bezeichneten Gattung; vergl. "08 Flotte, Ttyto ein einzelnes Schiff. 

U e) Als Feminina gelten auch leblose (und so gleichsam schwächere, minder 

wichtige) Dinge, welche nach ihrer Ähnlichkeit mit organischen (durch die ent- 
sprach. Maskulinform bezeichneten) Dingen benannt sind; vergl. 1JT Seite (des 
Körpers), Lende, tVf]\ od. H3T hintere Seite (eines Landes, Hauses etc.); 
ITOfi Stirn, nnSD Beinschiene; s. o. § 87 o. 

§ 123. 

Die Darstellung von Mehrheits-Begriffen durch Collectiva und 

durch die Wiederholung von Worten. 

a Eine Mehrheit von Lebewesen oder Dingen kann ausser durch 
die § 87a — c und i behandelten Pluralendungen auch dargestellt werden: 
a) durch gewisse Wörter, welche ausschliesslich Kollektivbedeutung 
haben, während die einzelnen Stücke wiederum durch besondere 
Wörter (nomina unüatis; hier in anderem Sinn, als § 122 t ge- 
braucht) bezeichnet werden. 

So *1J55 Rindvieh, Binder (auch in Verbindung mit Zahlen, z. B. Ex 
21, 37: Tg} nttterj fünf Stück Binder), dag. tltf ein Stier; ]*Ö Kleinvieh, d. i. 
(wie jirjXa) Schafe und Ziegen, dag. Ht? ein einzelnes Stück E2. (Schaf oder Ziege). 

b b) durch den kollektiven Gebrauch von Substantiven, welche zu- 
gleich auch als Nomina unitatis im Gebrauche sind; so bedeutet 
DTK (nie in Pluralform) Mensch und Menschen, && Mann und 
Männer, Mannschaft, rrafc Weib und Frauen; tf$J Seele und Seelen 
(Personen); pg Baum und Bäume (gleichs. Baumschlag); nö 
Frucht und Früchte, 
c) durch die Femininendung; s. § 122s. 

e d) durch die Wiederholung einzelner Wörter und selbst ganzer 
Wortgruppen, namentlich zum Ausdruck der Totalität oder des 
Distributiven. Naher kommen folgende Fälle in Betracht: 



§ 123. Die Darstellung von Mehrheitsbegriffen. 205 

1. die Wiederholung eines oder mehrerer Wörter zur Umschreibung des 
Begriffs jeder, alle, wie DV DV Tag für Tag, alle Tage; HJtf H)^ Jahr für Jahr 
'H VfrÜ jedermann. 

3. Wiederholung zum Ausdruck einer ausschliesslichen oder doch hoch- e 
gesteigerten Beschaffenheit; z. B. 2 K 25, 15 (welche Gold, Gold, Silber, Silber 
waren, d. h. aus purem Gold, purem Silber bestanden) ; so mit einer gewissen 
Hyperbel auch in Beispielen, wie Ge 14, 10 Qtjn '21 Ü^lfeJS lauter Asphaltgruben). 



§ 124. 
Die verschiedenen Verwendungen der Pluralform. 

1. Die Pluralform dient im Hebr. keineswegs bloss zum Aus- a 
druck einer Vielheit von Individuen oder sonstigen Einzelheiten, 
sondern auch zur Bezeichnung einer Kollektivität von solchen. Und 
zwar liegt entweder a) Zusammensetzung aus verschiedenen äusseren 
Bestandteilen vor (Plurale der räumlichen Ausdehnung), oder 6) mehr 
oder weniger intensive Zusammenfassung der an dem Stammbegriff 
haftenden Merkmale (Abstrdkt-Plurale, im Deutschen fast immer durch 
Bildungen mit -heit, -keit, -schafl wiederzugeben). Eine Abart der 
unter 6 charakterisierten Plurale, und zwar mit dem deutlich hervor- 
tretenden Nebenbegriff der Intensivierung oder „innerlichen Mul- 
tiplizierung" des Stammbegriffs, bilden c) die sogen. Hoheits- oder 
Herrschafts-Plw&le. 

Beispiele zu a) Plurale der räumlichen Ausdehnung zur Bezeichnung von 6 
Ortlichkeiten überhaupt, ganz besonders von Flächen (sog. I^TäcAen-Plurale), 
sofern bei den letzteren die Idee eines aus unzähligen einzelnen Teilen oder 
Funkten zusammengesetzten Ganzen am deutlichsten zu Tage tritt; so D^DtS? 
Himmel, D^JD Wasser; D^ (die weite Meeresfläche) poet. für D^ Meer, D^B 
(eig. zugekehrte Seite, dann) Fläche überh., gew. Antlitz; Ü^wÜ (Fs 46, 5) 
und JWSBft? Wohnung etc. 

zu b) Die ziemlich zahlreichen und überdies grösstenteils einer bestimmten d 
Bildung (q e tülim, qiftültm u. s. w.) angehörenden Abstrakt-Plurale lassen sich 
in zwei Klassen einteilen. Sie enthalten entw. eine Zusammenfassung der am 
Stammbegriff haftenden Zustände und Eigenschaften oder der verschiedenen 
einzelnen Akte, aus denen sich eine Thätigkeit zusammensetzt. Vergl. zu 
ersterer Kategorie: D^n3 u. JlTWl^l Jünglingsalter, D^jjt Greisenalter, D^tytt 
Jugendzeit; D^rfi Jungfrauschaft, D'H.ttö Fremdlingschaft, D^H Leben (In- 
begriff der Zustände eines Lebendigen); D*7tö# Kinderlosigkeit, etc. 

Hierzu kommen noch eine Anzahl fast nur dichterisch (z. T. neben dem e 
Sing.) gebrauchter Flurale, durch welche sichtlich eine Intensivierung des 
Stammbegriffs bezweckt wird; so D^ÖN (neben H^ÖN) u. fll^DK Zuverlässig- 
heit, Treue; 'Htf 8 (nach § 93 1 nur im St. c. Flur u. vor Suffixen ■=» Glück des 
. . .) Heü; DhVT? Geradheit, D^prn Erbarmen, Mhttö Fs 23, 2 Buhe, 
Erholung, u. a. 



206 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

Zusammenfassung der einzelnen Akte eines Thuns liegt vor in D^? 
Sühnung, D^D (eig. Füllung, sc. der Hand) Einsetzung ins Priestertum, 
D'r^tt? Entlassung, DVp^tf Vergeltung, CpHi (wohl eig. das eifrige Trösten) 
Mitleid; MUTO das Flehen, u. a. 

jf zu c) Hoheit*- oder Htrrschafts-Plurale, wie oben bemerkt eig. eine Abart 

der Abstraktplurale, weil gleichfalls eine Zusammenfassung der zerstreuten 
einzelnen Merkmale 1 des Begriffs enthaltend, und zwar zugleich, (wie z. T. bei 
den Substantiven unter litt, e mit dem Nebensinn einer intensiven Steigerung 
des Grundbegriffs; so vor allem DVJ'K Gottheit, Gott (zu trennen von dem 
numer. Plural „Götter" Ex 12, 12 al.). " 

i Ferner: D'O'TK (neben dem Sing. ]VlfcJ) (Herrschaft) Herr, z. B. ntfß '« ein 

harter Herr Jes 19, 4; P"J$J ^fcj der Herr des Landes Ge 42, 30, so bes. mit 
Suffixen der 2. und 3. Person Spjifcj, V}*ltj u. s. w., auch O^ftK, dag. in 1. Sing. 
stets "0*1^ 2 . Ebenso D^JD (in der Verbindung mit Suffixen) Herr, Besitzer 
(von Sklaven, Vieh oder leblosen Dingen; dag. in der Bedeutung marüus 
immer im Sing.), z. B. y^J$ Ex 21, 29. Jes 1, 3 al. 

k Zweifelhaft sind dag. eine Reihe von Partizipien im Plural, die als Attribute 

Gottes die Auffassung als Herrschaftsplurale nahe legen; so *Vy mein Schöpfer 
Hi 35, 10 u. a. Doch können alle diese Formen auch nach § 93 ss als Singulare 
erklärt werden. — Ps 121, 5 (textus rec. »p'JDtf ) ist mit Baer der Sing, zu lesen. 

I Anm. 1, a. Zusammenhängende Materien und dergl. werden meist als eine 

Einheit gedacht und dem entsprechend fast nur , durch Nomina im Sing, dar- 
gestellt; vergl. p5*$ &£<ro&, ")Dft Asche, *D Leinwand, ^H3 Blei, 2JJJ Gold, 
*)D3 Silber, ntifll *Erz, ifo Milch, f J Wein, *HDJJ Erdreich, fj Baumschlag. 
Von einigen dieser Stoffwörter werden jedoch auch Plurale gebildet, um 
einzelne, durch Bearbeitung aus der Totalität herausgewonnene Stücke (sog. 
Flurale des Produkts) oder sonst von ihr abgelöste Teile zu bezeichnen; so 
D^5 Ztnnenkleider; D^CD Silberstücke Ge 42, 25. 35; WhVfni (Dual) eherne 
Fesseln; D^JJ ligna (zum Bauen od. Verbrennen). 

m b. In die Kategorie von Fluralen des Produkts gehören ferner einige Be- 

zeichnungen von Naturprodukten, sofern sie in ihrer (durch Menschenhand 
bewirkten) Vereinzelung vorgestellt werden sollen, so D^Öfl Weizen in Körnern 
(gedroschener W.), im Gegensatz zu ntSfl W. (als Kollektiveinheit) auf dem 
Halme ; vergl. denselben Gegensatz bei D^DDIJ u. T\ÜB% Spelt; D'TjJfef u. TY$jto 
Gerste; u. a. 

n c. Besondere Erwähnung bedarf endlich noch die Unterscheidung von 0^ 

Blut und D^D'T Der Sing, steht überall, wo das Blut als eine organische Ein- 
heit zu denken ist, daher auch von dem (im Becken aufgefangenen und dann 
ausgesprengten) Opferblut, sowie von dem den "Wunden entströmenden Blut. 

1 Die jüdischen Grammatiker bezeichnen diese Plurale als ninin M2H, plur. virium 
oder virtutum, Neuere als plur. excellentiae, magnitudinis oder als plur. majestatieua. 
Die Plurale im Munde Gottes Ge 1, 26. 11, 7. Jes 6, 8 sind entw. als kommunikative 
(die umgebenden Engel mit einschliessend; so allenfalls Jes 6, 8, vergl. auch Ge 3, 22), 
oder als Hinweis auf die in D'rfrtt zusammengefasste „Fülle von Kräften und Mächten", 
am besten aber als Plurale der Selbstberatung zu erklären. Ganz fremd ist dem Hebr. 
der Gebrauch des Plurals als Eespektsform in der Anrede. 

2 Über ^K (für "^K) als Gottesnamen vergl. § 135 q. 



§ 125. Die Determination der Nomina. 207 

Dagegen bezeichnet WF] als eine Art von Plural des Produkts und zugleich 
der räumlichen Ausdehnung das vergossene Blut, sofern es in Gestalt von Blut- 
flecken oder Blutlachen zur Erscheinung kommt. Da nun Blutflecken oder 
-lachen in der Regel auf mörderisch vergossenes Blut sohliessen lassen, so konnte 
D*&^) kurzweg im Sinn von Blutthat und bes. Blutschuld gebraucht werden. 



Die Determination der Nomina. Übersicht und Determination der 

Nomina propria. 

1. Ein Nomen kann entweder an sich — als Nomen proprium & 
oder Pronomen (s. u. litt, d und i) — oder durch den Zusammen- 
hang der Bede näher bestimmt sein. In letzterem Falle kann die 
Determination entw. durch die Präfigierung des Artikels erfolgen 
(s. § 126) oder durch die Anlehnung des betreff. Nomen (im Status 
constructus) an einen nachfolgenden determinierten Genetiv, somit 
auch (nach § 33 c) durch die Verbindung mit einem Pronominal- 
suffix (§ 127a). Als Grundregel ist dabei festzuhalten, dass die 
Determination immer nur auf eine der angegebenen Arten erfolgen 
kann: das Nomen pr. sowie die Anlehnung an einen Genetiv schliessen 
den Artikel aus, und ebensowenig kann ein Nomen pr. im Status 
constr. stehen. Abweichungen von dieser Regel sind entweder nur 
scheinbar oder beruhen auf Textverderbnis. 

2. Die eigentlichen Nomina propria sind als Bezeichnungen von d 
nur einmal vorhandenen Dingen (resp. Individuen) hinreichend an 
sich determiniert; Namen wie HJiT, *1Y^, S$£, 1X3?, D*T? schliessen 
somit schlechthin die Verbindung mit dem Artikel oder die An- 
lehnung an einen Genetiv aus. Dagegen werden nicht nur die Gen- 
tüicia (als die vielfach vorhandenen Individuen derselben Gattung), 
sondern auch alle solche Eigennamen, deren 4ppeKatfii;bedeutung für 
das Sprachbewusstsein noch hinlänglich durchsichtig oder doch aus 
einer früheren Sprachperiode überliefert war, häufig — oft sogar 
regelmässig — mit dem Artikel (nach § 126 e) verbunden und können 
sich sogar an einen Genetiv anlehnen. 

Anm. 1. In einigen Fällen haben ursprüngliche Appellati va vollständig die,/ 
Geltung von eigentlichen Nomina propria erlangt und stehen deshalb auch 
ohne Artikel; so D^jT/K Gott als Bezeichnung des einzigen wahren Gottes 
(wie anderwärts njiT) neben D^rPKH 6 de6;; auch der Sing. ftl/tt Gott, JI^JJ 
der Höchste (nach ?fcj) und ^ttf der Allmächtige haben niemals den Artikel. — 
Ferner D*JIK Adam von Ge 5, 1 an (vorher 2, 7 al. D*]fcjn der erste Mensch) ; 
)ttt0 Satan 1 Chr 21, 1 (anderwärts 'k^H der Widersacher). 

2. Wenn gelegentlich auch solche Nomina, welche der Sprachgebrauch h 



208 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Bedeteile. 

überall als eigentliche Nomina propria behandelt, in Anlehnung an einen 
nachfolg. Genetiv zu stehen scheinen, so beruht dies in Wahrheit auf einer 
Breviloquenz, welche das wirkliche Regens des Genetive, sc. den im Nomen 
proprium enthaltenen Appellativ-Begriff, unterdrückt So deutlich bei iYiTP 
fllK^? a ^ 8 Abkürzung für ursprüngliches 'S VJ^N HCT Jahwe, der Gott der 
Heerscharen. So ferner bei geograph. Namen, wie D* 1 ^? *ttK TJr (die Stadt) 
der Chaldäer; fTttiT ÜTb JV2 Bethlehem (die Stadt) Judas. Letzteres Beispiel 
nähert sich allerdings schon sehr einer wirkl* Anlehnung, sofern der beigesetzte 
Genetiv zur Unterscheidung von einem zweiten Bethlehem dient. Bethlehem ist 
somit nicht mehr Name für etwas nur einmal vorhandenes und somit auch 
nicht mehr Nomen pr. im strengsten Sinn. 

% 3. Von den Pronomina sind die eigentl. Personal-Pronomina 
(Pronomina separata § 32) stets an sich determiniert, da sie nur 
zur Bezeichnung bestimmter Individuen (die dritte Person auch zur 
Bezeichnung bestimmter Dinge) dienen können. Aus demselben 
Grunde sind auch die Pronomina demonstrativa (§ 34) an sich 
determiniert, wenn sie allein (als Äquivalente von Substantiven) stehen, 
sei es als Subjekt oder als Prädikat (z. B. 01*3 ilt dies ist der Tag] 
D'H.yjn rfefeji dies sind die Worte) oder als Objekt oder als Genetiv 
oder endlich in Verbindung mit Präpositionen. 

& Ebenso sind die Pronomina person. Ktil, K\}, D7J, mjft, HJH, wo 
sie als Demonstrativa (= is f ea, id, iUe u. s. w.) gebraucht werden, 
stets an sich determiniert, z. B. iy$3 WH dies ist das Wort Ge 41, 28. 
Durch den Artikel werden sie determiniert, wenn sie in der "Weise 
eines Adjektivs (s. § 126u) mit einem determinierten Substantiv ver- 
bunden sind, z. B. Hin töhflij dieser Mann; r6fcrj BH?)$7 ^ e8e Männer; 
&V*!! AS?* n^hrj D^Dja in jenen Tagen u. zu jener Zeit 



§ 126. 

Die Determination durch den Artikel. 

a 1. Der Artikel (*n, H, n § 35) ist ursprünglich, wie in anderen 
Sprachen (so deutlich in den romanischen; vergl. auch 6, -äj, x6 bei 
Homer) ein Pronomen demonstrativum. Doch tritt die Demonstrativ- 
Kraft des Artikels, abgesehen von seiner gelegentlichen Verwendung 
als Pronomen relativum, nur noch a) in einigen feststehenden Ver- 
bindungen, sowie 6) in einer gewissen Art von Aussagen, resp. Aus- 
rufen, hervor. 

I a) vergl. DI'H diesen Tag, hodie (§ 100 c) ; rf^E diese Nacht ; DgKJ dieses M 

fttötj dieses Jahr (= in d. J.). 

b) gemeint sind die Fälle, wo der Artikel, meist in Verbindung mit einem 
Partizip, eine neue Aussage über ein Torangegangenes Nomen anknüpft Ob- 






's 



§ 126. Die Determination durch den Artikel. 209 

schon derartige Fartioipia etc. zunächst wohl immer als Apposition zu einem 
vorhergeh. Subst. gedacht sind, so hat doch der Art. in einem Teile dieser Bei- 
spiele nahezu die Kraft eines fcttH (frOH, HÖH) als des Subjekts eines Nominal- 
satzes; z. B. Ps 19, 10: die Rechtsentscheide Jahwes sind Wahrheit . . . v. 11 : 
'y\ D^Ttpniin eig. die begehrenswerteren als Gold I d. h. sie sind heg. oder auch 
sie, die heg. sind etc. Wird einem solchen Partizip ein zweites koordiniert, so 
steht das letztere ohne Artikel, da es nach Obigem strenggenommen ein zweites 
Prädikat darstellt und als solches nach litt, i undeterminiert bleibt; z. B. Hi 
5, 10: er spendet Qi^SX) Regen etc. und sendet (H7fcty etc. 

2. Die Determinierung eines Substantivs durch den Artikel d 
jrfolgt im allgemeinen überall da, wo auch das Griechische und 
Deutsche den Artikel fordert; so: 

a) bei der Wiedererwähnung von bereits genannten und dadurch 
für den Hörer oder Leser näher bestimmten Personen oder 
Dingen; z. B. Ge 1, 3: Gott sprach: es werde Licht! v. 4: und 
Gott sah das Licht OlarjViK); 1 K 3, 24: holet mir ein Schwert! 
und sie brachten das Schwert; Pred 9, 15. (2 S 12, 2 ist daher 
notwendig TBty]? zu lesen.) 

b) bei einer allgemein verständlichen und anerkannten Bezeichnung, 
wie Tithtö •sjVön der König Salomo. 

c) bei Appellativis zur Bezeichnung von nur einmal vorhandenen 
Personen oder Naturdingen, z. B. ^rrjn ]fjän der Hohepriester, 
Btottfrj die Sonne, f^n die Erde; 

i) bei der (lediglich durch den Sprachgebrauch bewirkten) Ein- e 
schränkung von Gattungsbegriffen auf bestimmte Individuen (wie 
6 icoiY|T^ von Homer) oder Dinge, z. B. ftöfef Widersacher, 'frn 
der W., der Satan; by$ Herr, '2H Btfcd als nomen pr. des 
Götzen; tfiKH der (erste) Mensch, Adam; D^övJ oder b&i} 6 &s6? t 
der einzige, wahre Gott (vergl. auch 6 Xpioxis im N. Test.); 
ferner injn der Strom = der Euphrat 

e) in der Eegel beim Vokativ, z. B. 2 S 14, 4: rfffij HJJtfin hüf, 
o König! Zach 3, 8: ^Pian pän JJtfirp o Josua, Hoherpriester ! 

f) bei Gattungsbegriffen (s. das Nähere u. litt. 1). g 

g) in eigentümlicher Weise zur Bezeichnung von Personen oder 
Dingen, die insofern näher bestimmt sind, als sie in einer ge- 
gebenen Sachlage naturgemäss in Betracht kommen und dem- 
gemäss vorausgesetzt werden müssen (s. litt, q — s). 

h) bei Adjektiven (auch Ordinalzahlen und adjektivisch gebrauchten 
Demonstrativ-Pronomina), welche einem irgendwie determinierten 
Substantiv beigefügt werden (s. litt. u). 

Anm. In der Poesie kann die Beifügung des Artikels in allen oben auf- h 
gezählten Fällen unterbleiben; überhaupt steht der Artikel hier weit seltener 
Gibbntus-Kautzsoh, kl. hebr. Grammatik 14 



210 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

als in Prosa. Nur in den Fällen, wo das H des Art. nach einem Präfix synkopiert 
ist (§ 35 n), pflegt der Vokal des Artikels auch in der Poesie nach dem Präfix 
beibehalten zu werden, z. B. D^Dttta Ps 2, 4 al. 

i i) Dagegen unterbleibt die Setzung des Artikels überall da, wo 
eine Person oder Sache als unbestimmt (resp. unbestimmbar) 
oder noch unbekannt hingestellt werden soll; somit auch vor 
dem Prädikat, da dieses seiner Natur nach immer ein All- 
gemeines ausdrückt, unter welches auch das Subjekt zu sub- 
sumieren ist, z. B. Ge 29, 7: bV\% D1*n Tiy noch ist der Tag hoch 
(ist's hoch am Tage). 

I 3. Umfassender, als z. T. in anderen Sprachen, ist im Hebr. 
der Gebrauch des Artikels zur Determinierung von Gattungsbegriffen. 
Der Art. enthält in diesem Falle einen Hinweis auf allgemein be- 
kannte, fest umgrenzte und eben dadurch näher bestimmte Kategorien 
von Personen oder Dingen. Näher kommt hierbei in Betracht: 

a) die Verwendung von Gattungsnamen als kollektive Singulare, um die 
Gesamtheit der zu derselben Gattung gehörigen Individuen zu bezeichnen 
(was allerdings ebensogut auch durch den Plural geschehen kann); z. B. der 
Gerechte, der Gottlose: das Weib — ■ das weihliche Geschlecht: SMn der Feind = 
die Feinde. So ferner (wie im Deutschen) bei Tiernamen, wenn etwas von 
ihnen ausgesagt wird, was für die ganze Gattung gilt, z. B. 2 S 17, 10: wie der 
Mut des Löwen. Ganz bes. auch bei Gentilizien, z. B. der Kanaaniter Ge 13, 7; 
ebenso im Deutschen der Busse, der Türke u. s. w., bei den Attikern 6 'AÖtjvouo;, 
6 2opax6<7ioc u. s. w. 

m b) Bezeichnungen allverbreiteter Stoffe, Elemente und sonstiger Gattungs- 

begriffe, wenn auch nur ein Teil von ihnen, nicht ihre Totalität in Betracht 
kommt (in welchem Falle in anderen Sprachen, wie z. B. auch im Deutschen, 
die Determination zu unterbleiben pflegt; doch vergl. auch unser ins Wasser \ 
ins Feuer werfen; mit dem Feuer spielen u. dergl.); z. B. Ge 13, 2: Abraham 
war sehr reich an dem Vieh, dem Silber u. dem Golde; Jos 11, 9: ihre Wagen 
verbrannte er ttftO mit (dem) Feuer; vergl. Ex 2, 3 u. a. 

q 4. Eigentümlich ist dem Hebräischen die Verwendung des 
Artikels, um eine einzelne, zunächst noch unbekannte und daher 
nicht naher zu bestimmende Person oder Sache als eine solche zu 
bezeichnen, welche unter den gegebenen Umständen als vorhanden 
und in Betracht kommend zu denken sei. Im Deutschen steht in 
solchen Fällen meist der unbestimmte Artikel. 

r Ge 14, 13 (Ö^H — ein Entronnener, sc. der betreffende, welcher eben 

kam) ; 18, 7 (dem Diener, der als beständig seines Befehls gewärtig bei ihm zu 
denken ist). 

8 So immer in das Buch (resp. auf das Blatt: Nu 5, 23. Jer 32, 10) 8chreiben 9 

d. h. nicht in das schon früher angelegte, sondern in das zum Behuf des 
Schreibens zu nehmende — in ein Buch, auf ein Blatt: Ex 17, 14. 1 S 10, 25. 
Hi 19, 23. Besonders instruktiv ist für diesen Gebrauch des Art. noch die 



§ 126. Die Determination durch den Artikel. 211 

Wendung D1*n \T1. Dieselbe steht nicht bloss mit Rückbeziehung auf vorher 
Berichtetes (= desselbigen Tags), sondern geradezu auch für unser eines Tags 
(eig. an dem betreff. Tag, wo es eben geschah = eines gewissen Tages), 1 S 
1, 4 u. a. 

5. Wenn ein Substantiv durch den Artikel oder durch ein Suffix u 
oder durch einen nachfolgenden, irgendwie (s. u. die Beispiele) deter- 
minierten Genetiv näher bestimmt ist, so erhält auch das zu ihm 
gehörige Attribut (Adjektiv, Partizip, Ordinale oder Pronomen 
demonstrativum) notwendig (doch s. d. Anm.) den Artikel, z. B. Gre 
10, 12: n^n yyr) die grosse Stadt; 28, 19: Htfirj Dlpljn jener Ort; 
Ge 2, 2: T?tfn 01*3 am siebenten Tage; Dt 3, 24: ngtnn *|T deine 
starke Hand. Ein dem Subst. nachfolgender Genetiv kann nach 
§ 127 determiniert sein entw. durch den Art., z. B. 1 S. 25, 25: tt^H 
«H3 ^2!V?5 dieser Nichtswürdige (eig. Mann der Nichtswürdigkeit); 
oder als nom. pr., z. B. Dt 11, 7: ^*T}JJ STJPP nfejflp das grosse Werk 
Jahwes; oder durch ein Suffix, z. B. Jes 36, 9 : D^öfcH ^H 'HDJ? die 
geringen Knechte meines Herrn. 

Folgen einem determinierten Substantiv mehrere (durch Waw v 
verbundene oder auch asyndetisch beigefügte) Attribute, so erhält 
jedes derselben den Artikel, z. B. Dt 10, 17 (VCyosy\ läan ^TäH b&t} 
der grosse, mächtige und furchtbare Gott). Vergl. auch Ex 3, 3. Dt 
1, 19, wo den Adjektiven jedesmal noch ein Demonstrativ mit dem 
Artikel folgt 1 . 

Nicht ganz selten steht jedoch der Art. auch: 

a) beim Attribut allein, indem dasselbe dem zunächst noch unbestimmt ge- W 
lassenen Subst. als nachträgliche Naherbestimmung beigefügt wird; so 
namentlich bei Ordinalzahlen nach D1\ z. B. Ge 1, 31: Ijfatil ÜV der sechste 
Tag (eig. ein Tag, nämlich der sechste; dag. *tä DI' ein zweiter Tag Ge 1, 8) ; 
Ex 12, 15: ]tefcn0 ^1*9 vom er8 ^ en Tage an. So bes. auch in gewissen häufig 
wiederkehrenden Verbindungen, wie bei der Benennung von Thoren oder 
Vorhöfen, und sehr oft dann, wenn das Attribut in einem Partizip besteht. 

1 S 12, 23. 2 S 12, 2. 4 u. a. ist die Weglassung des Art. nach der Präpos. 
ohne Zweifel nur auf Rechnung der Masora zu setzen. 1 S 14, 29 ist ttfyj 
durch BgD determiniert. Dag. liegt 1 S 6, 18 (1. 'j0 ßKH). 17, 12 (HJB 
späterer Zusatz) u. a. entw. Textverderbnis oder inkorrekte Redeweise vor. 

b) nicht beim Attribut, während das Subst. durch den Art. oder ein Suffix oder ff 
einen nachfolg. Genetiv determiniert ist. So fehlt der Art. bisweilen bei 
den Demonstrativen, sofern die Bedeutung derselben bereits eine gewisse 
Determination einschliesst. 

* Das adjektivisch gebrauchte Demonstrativ hat überhaupt seine Stelle hinter den 
eigentlichen Adjektiven; in Fällen, wie Vn|n Hjn DPH bildet das Adj. eine weitere 
(neue) Beifügung zu tft Wl. 

14* 



212 . 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 



§ 127. 
Die Determination durch einen nachfolgenden determinierten Genetiv. 

a Wenn einem Substantiv ein irgendwie determinierter Genetiv 
folgt, so wird durch denselben auch das Nomen regens (welches 
nach § 89 a immer im sogen. Status constructus steht) mitdeterminiert 
Als (durch sich selbst) determinierter Genetiv ist überdies nach 
§ 33 c auch jedes einem Subst. angefügte Pronominalsuffix zu be- 
trachten. Die Determination eines selbständig nachfolg. Genetiv 
kann beruhen: 

a) auf seinem Charakter als nom. proprium (nach § 125 a), z. B. 
mm W das Wort Jahwes. 

b) auf dem Artikel, z. B. HDrpön Bftjt (eig. der Mann des Kriegs) 
der Kriegsmann (dag. '& vhtk Jos 17, 1 ein Kriegsmann); '&n nftttj 
Nu 31, 49 die Krieger; *0?}H Tl^ das Wort des Propheten Jer 

28, 9 (dag. z. B. TT^ü D1Sto$$ JYflfö angelerntes Menschengebot Jes 

29, 13; TBJf-iyj Lügenwort Spr 29, 12). 

c) auf der Beifügung eines Pronominalsuffix (s. o.), z. B. '2$~rPä 
das Saus meines Vaters. 

d) auf der Anlehnung an einen andern irgendwie determinierten 
Genetiv, z. B. Ge 3, 2 : ]J0"V? *WP von den Früchten der Bäume 
des Gartens. So werden Jes 10, 12 vier, 21, 17 sogar fünf Glieder 
einer Wortkette durch einen abschliessenden determinierten 
Genetiv mitdeterminiert. 

t Anm. 1. Aus Obigem erklärt sich auch die verschiedene Bedeutung von 

?b (eig. Subst. in der Bedeutung Komplex, Gesamtheit), je nachdem ihm ein 
determinierter oder ein nicht-determinierter Genetiv folgt. Im ersteren Fall 
bedeutet fe die Gesamtheit = alles, ganz, alle (wie tous les hommes, totde la 
ville), z. B. tHJJiJ^S die ganze (eig. die Gesamtheit) der Erde, D*J$n"73 alle 
Menschen. Dag. vor nichtdetermin. Genetiv steht ?S in der unbestimmteren 
(vereinzelnden) Bedeutung allerlei, irgend etwas (vergl. tout homme, ä tout prix), 
sowie distributiv: jeder, jeglicher, z. B. ^JT^? allerlei Bäume; I^T^? 
irgend etwas. 

§ 128. 
Darstellung des Genetiv-Verhältnisses durch den Status constructus. 

a 1. Nach § 89 wird das Genetiv- Verhältnis regelmässig durch 
die enge Anlehnung des Nomen regens (im Status constructus) an 
das Nomen rectum (den Genetiv) ausgedrückt. Da immer nur ein 
Nomen regens unmittelbar mit einem N. rectum verbunden sein 



§ 128. Die Darstellung d. Genetiv-Verhältnisses d. d. Stat. constr. 213 

kann, so folgt daraas, dass nicht zwei oder mehrere koordinierte 
Nomina in Anlehnung an denselben Genetiv stehen können; viel- 
mehr muss ein zweites (bisw. auch drittes etc.) Regens mit einem 
auf das Nomen rectum bezüglichen Suffix nachgebracht werden, 
z.B. Vrta* "IH s 3? die Söhne Davids und seine Töchter (nicht etwa: 
"1 JYIJM \$). Selbst die Anreihung mehrerer koordinierter Genetive 
an eiji und dasselbe Nomen regens wird häufig vermieden und statt 
dessen vielmehr das Nomen regens nochmals wiederholt, z. B. Ge 24, 3 : 
fn«n T6K1 tPfffa VÜ« der Gott des Himmels und der Gott der Erde. 
Wohl aber kann eine längere Genetiv-Kette dadurch entstehen, dass 
ein Nomen rectum zugleich als Regens eines von ihm abhängigen 
öenetivs dient (vergL § 127 a[d]); z. B. Ge 47, 9: •■CÜ« *Ö *# V, die 
Tage der Jahre des Lebens meiner Väter. In der Begel wird aller- 
dings eine solche unbehilfliche Anhäufung von Genetiven durch die 
Umschreibung eines derselben (s. § 129 d) vermieden. 

2. Die Anlehnung des Nomen regens an das Nomen rectum/ 
dient keineswegs bloss zur Darstellung eigentlicher Genetiv- Verhalt- 
nisse (s. die Beispiele unter litt, g— i). Vielmehr bringt das Nomen 
rectum sehr häufig nur eine Näherbestimmung des Nomen regens 
hinzu, sei es durch die Beifügung des Namens, des Genus oder der 
Species, des Maasses, des Stoffes oder endlich einer Eigenschaft 
{Geriet, epexegeticus, s. die Beispiele unter k — q). 

Beispiele. Das nomen rectum stellt dar: 

a) einen sogen. Genet. subjectivus (Angabe des Besitzers, Urhebers u. s. w.), g 
z. B. SJ^iTfl' 1 ? das Haus des Königs; HliT *"D' ! j das Wort Jahwes. 

b) einen sogen. Genet. objectivus, z. B. Obadj. V. 10: *pni$ DDQD wegen des h 
gegen deinen Bruder verübten Frevels ; * Ge 18, 20: tilÜ fiJJSfJl das Geschrei über 
Sodom; Am 8, 10: T)T 7^8 die Trauer um den einzigen Sohn. Im weiteren 
Sinn gehören hierher auch Beispiele, wie D s *nn ^JJ "äp'l der Weg zum Baum 
des Lebens Ge 3, 24. 

c) einen sogen. Genet. partitivus; hierher gehören namentlich die Beispiele £ 
von Anlehnung eines Adjektivs an einen Gattungsbegriff, wie iyt)Vft& JMDipO 
die klügsten unter ihren Fürstinnen Ei 5, 29; vergl. zu dieser Darstellung des 
Superlativs § 133 h. 

Als uneigentliche Genetive (Genet. explicativus oder epexegeticus) sind zu h 
betrachten die einem Status constr. beigefügten Näherbestimmungen : 

d) des Namens 1 z. B. JY1B *Vtt der Euphratstrom ; JJJJ3 Y*\R das Land l 
Kanaan; bl£$p\ n^JTS die Jungfrau Israel (nicht Israels f) Am 5, 2. 

e) des Genus, z. B. Spr 15, 20 (21, 20) : D"]$ ^D3 ein Thor von einem 
Menschen; vergl. Ge 16, 12. 

1 Vergl. ähnliche Genetive im Latein, bei injuria (Gaes. B. G. 1, 30), metus (hos- 
ttu», Pompeii etc.), apea u. a.; im Griech. z. B. e&voia tc»v <p(Xa>v, itioTic tou Oeou, 
& X670C 6 tou axaupou 1 Kor 1, 18. 



214 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

m f) der Species, z. B. D^P\H *BfoK die Kaufleute 1 K 10, 15; "Oß fWJ^ Besitz- 

tum von Grab = Erbbegräbnis Ge 23, 4 al. 

n #) des Masses, Gewichte, Umfangs, der Zahl, z. B. *lBpD 'HD .Leute von (ge- 

ringer) Anzahl Ge 34, 30. 

Ä) des Stoffes 1 , aus welchem etwas besteht, z. B. feHfJ vS ein irdenes Ge- 

fäss Nu 5, 17; *)DD ^3 silberne Ge fasse (vergl. im Französ. des vases $or)\ 
V% TI*UJ e ^ ne hölzerne Lade, bYXZ M$ eisernes Scepter; vergl. Ge 3, 21. 

p i) der Eigenschaft einer Person oder Sache; so Ge 17, 8: D*?1JJ HM^ ewiger 

Besitz; vergl. Ps 23, 2 und die § 135 n angeführten Beispiele von Genetiven 
mit Suffixen. Eine solche Umschreibung von Eigenschaftsbegriffen findet nicht 
selten auch dann statt, wenn die entsprechenden Adjectiva vorhanden sind. 
So dient namentlich t5hJ5 Heiligkeit überaus häufig (z. B. t5hJ5H "HS? die heiligen 
Kleider Ex 29, 29) zur Umschreibung des Adj. BttljJ, da letzteres fast aus- 
schliesslich in Beziehung auf Personen (daher auch auf D]£ und Mü Volk, sowie 
auf ÜVf Name einer Person) gebraucht wird. 

T Anm. 1. Gewisse Substantiva dienen in der Weise zur Umschreibung eines 

Eigenschaftsbegriffs, dass sie als Nomen regens vor einen Genetivus partitivus 
treten; so irDD Auswahl, Auslese in Fällen, wie Ge 23, 6: tt*n2£ IHIQ die 
Auslese unserer Gröber, d. h. unsere besten Gräber. Herrschend ist diese Stellung 
bei dem Subst. te Gesamtheit für alles, ganz, alle (s. § 127 b) ; häufig bei ÖJflD 
Wenigkeit für wenige 1 S 17, 28 al. 

8 2. In die Kategorie der o. litt, p behandelten Umschreibungen von Eigen- 

schaftsbegriffen vermittelst einer Genetiwerbindung gehören auch die sehr 
zahlreichen Zusammensetzungen der Status construeti tt^$ Mann, ?)£§ Herr, 
Inhaber, "]§ Sohn, sowie ihrer Feminina und ihrer Plurale (samt dem Plurale- 
tantum Tltd Männer), mit irgend einem Nomen appellativum, um eine Person 
(dichterisch sogar eine Sache) als Inhaberin eines Dinges, eines Zustandes oder 
einer Eigenschaft darzustellen. Im Deutschen sind derartige Verbindungen 
bald durch einfache Substantiva, bisw. auch durch Umschreibungen wieder- 
zugeben. 

Beispiele: 

t a) von BhK u. s. w.: D*!^! '** ** n wohlberedter Ex 4, 10; flJH 'K ein ein- 

sichtsvoller', DW '£ ein mit Blutschuld befleckter 2 S 16, 7; im Plural z. B. 
Ge 6, 4: Dtftl ^8 die berühmten, hochgefeierten. 

U b) von *?J£ etc.: 1}}& 'S behaart 2 K 1, 8; niti^jH f n der Träumer Ge 

37, 19; im Flur. z. B. tf?H ^a Pfeilschützen; JV^S 'Z Bundesgenossen. 

V c) von ")5 etc.: HJttf '1 einjährig Ex 12, 5 al.; Hjtf fiKÖ"t? centum annos 

natus Ge 21^ 5; njö*'! des Tode« *cäuJ% 1 S 20, 31 (Luther 2 S 12, 5: ein 
Kind des T.). Von Leblosem steht f3 dichterisch z. B. Jes 5, 1: \QVf '1 ein 
fetter, d. i. fruchtbarer (Gipfel). 

x 3. Zu den epexegetischen Genetiven gehören endlich auch die 
mannigfaltigen Näherbestimmungen, welche dem Status constr. von 

i Bei dem fast gänzlichdh Mangel an entsprechenden Adjektiven (es findet sich 
nur tt^tt cedern, denomin. von ?1N, und Bftni ehern', ausserdem als nom. pr. *)$]} ferreus) 
ist die Sprache regelmässig auf obige Umschreibung angewiesen. 



§ 129. Umschreibung des Genetiv. 215 

Adjektiven (wie dem der Participia activi und passivi, resp. der 
Adjectiva verbalia, § 116f— 1) nachfolgen. Denn während die Näher- 
bestimmung des Verbs diesem im Acc. beigefügt wird (z. B. "filj r6$ 
^3*5 er war krank an seinen Füssen 1 K 15, 23), kann sie bei den 
Partizipien und Verbaladjektiven sowohl im Acc. (§ 116f und k), als 
im Genetiv (dem nominalen Abhängigkeits-Kasus) stehen. Man pflegt 
ein derartiges Genetiwerhältnis als uneigentliche Annexion zu be- 
zeichnen. Die Näherbestimmung enthält entw. eine Angabe des 
Stoffs, z. B. Ex 3, 8 al. : t*yp ^0 n 5J YV6 ^ n La>nä>, fliessend von 
Midi und Honig; oder des Mittels (z. B. ywr'bbxi durch das Schwert 
erschlagene Jes 22, 2) oder Grundes (HL 2, 5: krank vor Liebe) oder 
des Bereichs, in welchem eine Eigenschaft offenbar wird 1 , z. B. Ge 
39, 6 : TBhmp, schön von Gestalt. 

Bes. häufig nennt ein solcher Genetiv den Teil der Persönlich- y 
keit, von welchem eine physische oder seelische Beschaffenheit aus- 
gesagt werden soll, z.B. Ps 24, 4: D^M "•£} rein an Händen etc.; 
Jes 19; 10: BtopDIK sedenbetrubte. 

§ 129. 

Umschreibung des Genetiv. 

Die Verbindung zweier Nomina kann ausser durch Anlehnung a 
des Nomen regens im Status constr. (§ 89 und 128) an das Nomen 
rectum auch in anderer Weise erfolgen, und zwar entweder durch 
einfache Anfügung des abhängigen Nomens vermittelst der Prä- 
position b, welche nach § 119r auch den Begriff der Ziegehörigkeit 
ausdrückt 2 , oder durch Beifügung eines Belativsatzes (b 10X s. u. 
litt. h). 

1. Die Einführung eines Genetivs durch 7 findet bisw. auch dann statt, b 
wenn ebensogut die Anlehnung des Nomen regens im Stat. constr. erfolgen 
könnte, z. B. 1 S 14, 16: t^Kb6 D^pSH die Kundschafter Saute] in der Regel ist 
sie jedoch auf folgende Fälle beschränkt: 

a) wenn die Determination des Nomen regens durch den nachfolgenden C 
determinierten Gen. vermieden werden soll, z. B. 1 S 16, 18: Hgh^p ]§ ein Sohn 
des Isai O^Tl? wäre nach § 127 a der Sohn Isais). Daher auch regelmässig 

1 Vergl. im Latein, integer vitae scelerisque purus; tristes animi etc. 

2 Vergl. das sog. a/T^a KoXotpcuvtov im Griech., z. B. •$) xetpaX^ Tip dv&pdbiHp 
für tou dv&pc&TCoo (Bemhardy Syntax S. 88). — Die Araber unterscheiden einen 
doppelten Genetiv, einen solchen, der sich durch % und einen solchen, der sich durch 
)P auflösen lässt. Die romanischen Sprachen mit ihrem de gehen von letzterem Begriffe 
aus, doch sagt z. B. der Gascogner la fille ä Mr, N., betont also gegenüber dem la 
file de . . . der Schriftsprache die Idee der Angehörigkeit, nicht die der Abkunft. 



216 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. ! 

IIt? "Hott? (Ps 3, 1 etc.) ein Psalm Davids (eig. David als Verfasser zugehörig), 
wofür elliptisch auch blos IIT? von David (Ps 11, 1. 14, 1 al.). Die Einführung 
des Verfassers, Dichters u. 8. w. durch dieses sogen. Lamed auctoris ist auch in 
den übrigen semit. Dialekten (so bes. im Arabischen) das Gewöhnliche. 

d b) wenn ein Genetiv von einem Regens abhängig gemacht werden soll, 

welches selbst wieder aus einem Nomen regens und rectum zusammengesetzt 
ist, in dieser Zusammensetzung aber einen einheitlichen Begriff darstellt. 
Namentlich gehören hierher die Fälle, wo das zusammengesetzte Regens eine 
vielgebrauchte Bezeichnung darstellt, deren feststehende Form nicht alteriert 
werden soll; z. B. 1 K 14, 19: bttW 'OfoA &&n nM ^tü'bv im Buch der 
Zeitgeschichte der Könige Israels. 

e c) wenn die Anlehnung des Nomen regens im Stat. constr. aus irgend einem 

Grunde ausgeschlossen ist; vergl. z. B. Ex 20, 5 (an den Enkeln und Urenkeln 
meiner Hasser; D^JJljlY^Jft mu8S wegen der Konformität mit Ü^VHüf'b'll im 
Stat. absol. stehen). 

/ d) nach Zahlangaben in Fällen wie Ge 8, 14: Bhtf? DT» Dnfejrj 7Xj$$2 am 

27. Tage des Monats; immer bildet hier die Zahl mit dem gezählten Subst. eine 
Einheit, welche (wie in dem Beispiel unter litt, b) der Anlehnung an einen 
Genetiv nicht fähig ist; dasselbe gilt natürlich von Beispielen, wie 1 K 3, 18: 
Wl a? ^Vhb&ft D1*3 am dritten Tage meines Gebarens (= nach meinem G.). 

h 2. Die Umschreibung des Genetivs durch 7 1Bf|j dient hauptsächlich zur 

Angabe des Besitzers, z. B. Ge 29, 9: Witt) H$T]fc&n das Kleinvieh ihres 
Yaters (eig. welches ihrem V. zugehörte) ; 47, 4 u. ö. ; so auch (nach § 128 a), 
wenn ein Genetiv von mehreren Substantiven abhängt (z. B. Ge 40, 5: der 
Mundschenk und der Bäcker, welche dem Könige von Ägypten waren; 'D 'D Höh] 
würde nur den Bäcker zum Könige von A. in Beziehung setzen). 



§ 130. 
Weiterer Gebrauch des Status constructus. 

a Da der Status constr. nach § 89 a zunächst nur die unmittelbare 
Anlehnung eines Substantivs an das nachfolgende "Wort (resp. den 
nachfolg. Wortkomplex) darstellt, so wird er im raschen Fluss der 
Rede nicht selten auch ausserhalb des Genetiv- Verhältnisses als 
Verbindungsform verwendet; so namentlich: 

b 1) vor Präpositionen, bes. im höheren (prophetischen oder dich- 
terischen) Stil, namentlich wenn das Nomen regens ein Partizip 
ist. So vor 21: 'TOj?? nnöfc die Freude in der Ernte Jes 9, 2; 
bei Partizipien bes. häufig dann, wenn dem Partizip 21 mit einem 
Suffix folgt, z. B. Ps 2, 12 (in "Dirrte). Vor ]D z. B. Ge 3, 22 u. s. w. 

c 2) vor Waw copulat. z. B. Ez 26, 10. 

3) in Anlehnung an das urspr. Demonstrativ-Pron. IttffcJ; so nament- 
lich in der Verbindung ItffcJ DIpD der Ort (eig. dessen), wo... (Ge 






I 



§ 130. Weiterer Gebrauch des Stat. constr. § 131. Die Apposition. 217 

39, 20. 40, 3) oder « D1p$3. Zu erwarten wäre '« DIptjH, 'K D1p$a 
(wie Ge 35, 13 al.) — an (fem Ort, dem... (vergL § 138); statt 
als Attribut ist 'K als nom. rectum behandelt 

4) in Anlehnung an selbständige Sätze (vergl. hierzu § 155), welche d 
zu dem Stat constr. (als dem Nomen regens) virtuell irgendwie 
im Genetiv- Verhältnis stehen, z. B. Ex 4, 13: rfjttter^Sl eig. durch 
die Hand dessen, den du schicken wirst; Jes 29, 1 : TT] HJfJ JVTJ? 

o Stadt, wo David Lager schlug! 

5) in Anlehnung an eine nachfolg. Apposition; so sicher in Fällen, e 
wie ]1*STß n^rß die Jungfrau, die Tochter Sion. 

6) das Zahlwort ins einer für 1111$ in enger Verbindung und selbst g 
bei kleinen Distinctivis : Ge 48, 22. 2 S 17, 22. 

§ 181. 
Die Apposition. 

1. Apposition im engeren Sinne ist die Nebeneinanderstellung a 
zweier Substantiva im gleichen Kasus zum Zweck der näheren Be- 
stimmung (Ergänzung) des einen durch das andere, und zwar in 
der Kegel (doch s. u. litt, g) des voranstehenden durch das nach- 
folgende. Die Apposition ist im Hebr. (wie in anderen semitischen 
Sprachen) keineswegs auf die Fälle beschränkt, in denen sich auch 
das Deutsche sowie die klassischen Sprachen ihrer bedienen. Viel- 
mehr tritt sie nicht selten auch da ein, wo man entweder Unter- 
ordnung des einen Substantivs unter das andere oder irgend eine 
umständlichere Art der Beifügung der Epexegese erwarten sollte. 

2. Die Hauptarten der Nominal-Apposition im Hebr. sind die 
folgenden: 

a) Nebeneinanderstellung von Genus und Speeies, z. B. n}D*?K Ttottt b 
ein Weib (welches) Witwe (ist) 1 K 7, 14; ptyrto rrjft eine Dirne 
(welche) Jungfrau Dt 22, 23. 28. 

b) von Person oder Sache und Eigenschaft, z. B. Hi 20, 29 (27, 13): c 
Jttft tfilj-p^n HJ dies ist das Los eines Menschen, (welcher) ein 
Frevler (ist); Spr 22, 21 : nöK D^D« Worte (welche) Wahrheit (sind). 
Im weiteren Sinne gehören hierher auch Fälle, wie Ps 60, 5: ]\l 
^Jpfl Wein, welcher Taumel (Taumeltrank) ist, Taumel erregt * ; 



i Falls nicht zu übersetzen ist: du gabst uns als Wein Taumel tu trinken. Übrigens 
muss im Hinbück auf nprn J« Würzwein HL 8, 2 und *]$ V* WüdeselfüUen Hi 11, 12 
(in welchen Stellen \\\ und TP sicherlich Status constructi sein sollen) gefragt werden, ob 
die Masora nicht auch Ps 60, 5 T.1 als St. constr. (wofür anderwärts r_) betrachtet 
wissen will. 



218 



I 

3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 1 



noch kühner 1 K 5, 3 : s Jp, *l}J5 Binder, welche von der Weide 
geholt sind. 

d c) von Person oder Sache (Form) und Stoff, resp. Baum oder Mass und 
Inhalt, z. B. 1 Ch 15, 19: ntfm WJFfySüS mit Becken welche Erz = 
von Erz; 2 K 7, 1: rbb fttJD ein Seä Feinmehl. — Ein Zeitraum 
und sein Inhalt stehen in Apposition in D^ Bhh ein Monat Tage, 
d. h. ein M. Zeit = einen M. lang Ge 29, 14, und D*DJ DVtittf zwei 
Jahre Zeit Ge 41, 1 al. 

Endlich gehören hierher alle die Fälle, wo einem (als Sub- 
stantiv gedachten) Zahlwort der gezählte Gegenstand in Appo- 
sition folgt, z. B. D^l rrc6tf trias scfilii, § 97 a. 134 b. 

e d) von Sache und Mass oder Umfang, Anzahl etc., z. B. Nu 9, 20: 
1BDD D^tjj 2fa#e, (geringe) iJaJW, d. h. nur wenige Tage. 

/ e) von #acÄe und JVatwe, z. B. ]JJ$3 pJJJJ dos Land Kanaan Nu 34, 2; 
Über die Beispiele von Nomina im Stat. constr. vor nachfolg. 
Appos. s. o. § 130e. 

g Anm. 1. Die YoransteUung des Nomens, welches als Näherbestimmung des 

anderen dient, findet sich nur in gewissen Verbindungen, wie TI'H ^JTöH, 'BH 
Tüfrlf der König David, der K. Salomo (seltener wie ^ÖH ^ 2 * s *M9 **•") 

k 4. Als eine Abart der Apposition ist das sogen. Permutativ zu betrachten. 

Dasselbe bringt nicht wie die eigentl. Apposition (s. o. litt, a) eine Ergänzung, 
sondern vielmehr eine Verdeutlichung zu dem vorangehenden Subst. (oder Pro- 
nomen, s. u.) hinzu, um ein etwa mögliches Missverständnis auszuschliessen. 
Hierher gehören Falle, wie Ge 9, 4: mit seiner Seele d. h. seinem Blut, vor 
allem aber die Beispiele, wo ein derartiges Permutativ zu einem vorausgeh. ^ 
Pronomen tritt, und zwar: 

l a) zu einem Pron. separ., z. B. Ex 7, 11 : DV3?9 s ött*V3 Dil Da auch sie, die 

Zauberer Aegyptens. 

m b) zu einem Accusativ-Sufnx, z. B. Ex 2, 6: sie sah ihn, den Knaben (falls 

'VJTUJ nicht spätere Glosse). 

n c) zu einem Nominal-Suflix, z. B. Ez 10, 3: VfiVLtJ 1KS3 als er eintrat, der 

Mann; ebenso nach Präpos. mit Suffix, z. B. Pred 4, 10: ^fjfcjn 1^ VS wehe ihm, 
dem einen! mit Wiederholung der Präpos. Nu 32, 33. Jos 1, 2:^«^ *$b XSb 
ihnen, den Söhnen Israel. 

§ 132. 

Verbindung des Substantivs mit dem Adjektiv, 

a 1. Das Adjdäiv (wie das adjektivisch gebrauchte Partizip), welches 
als Attribut eines Substantivum dient, steht nach dem Substantiv und 
stimmt im Genus und Numerus mit demselben überein, z. B. ^Tl| Bty 
ein grosser Mann, JW mjto ein schönes Weib. Steht das Substantiv 
in unmittelbarer Verbindung mit einem Genetiv, so folgt das Attribut 



\ 



§ 132. Verbindung des Substantivs mit dem Adjektiv. 219 

irst nach dem letzteren, da der Status constr. mit dem zugehörigen 
3t. absol. nach 8 89 und 128 a eine unzertrennliche Einheit bildet, 
l B. Est 8, 15: n7n|i SHt rntpJJ eine grosse Krone von GM. — Über 
die Verbindung des Attributs mit einem determinierten Substantiv 
s. o. § 126u. 

Anm. 2. In einigen (meist dichterischen) "Wendungen erscheint das Adjektiv, C 
statt als Attribut nach dem Subst., vielmehr als Regens desselben (im Stat. 
constr.); so im Sing. 1 S 16, 7 (das Hohe seiner Statur); im Plur. 1 S 17, 40: 
D*02£t ij^n glatte von (unter den) Steinen = glatte Steine; Ps 46, 5, und mit 
nachfolg. Kollektiv statt des Plurals z. B. Jes 29, 19: ffJIJ \}Ta« Arme unter 
den Menschen = arme M. (vergl. im Latein, canum degener es). Doch hat fast \ 
in allen diesen Fällen das zum Regens erhobene Adj. einen starken Nachdruck 
und kommt vielfach auf einen Superlativ hinaus (s. u. § 133 g). 

2. Über die Anlehnung der Adjectiva (im Stat. constr.) an einen 
aachfolgenden Genetiv vergl. § 128x; der Participia § 116 f, g, k, 1. 



§ 133. 

Die Steigerung der Eigenschaftsbegriffe. (Umschreibung des 

Komparativ und Superlativ.) 

L Das Hebräische besitzt weder für den Komparativ, noch füra 
len Superlativ besondere Adjektivformen. Die Umschreibung des 
Komparativs erfolgt in der Weise, dass die Person oder Sache, 
welche hinsichtlich einer bestimmten Eigenschaft als übertroffen 
angestellt werden soll, dem Eigenschaftsbegriff mit der Präposition 
TD (-D) beigefügt wird, z. B. 1 S 9, 2: DJjrr^P *H grösser als alles 
Volk. Die zu Grunde liegende Vorstellung ist offenbar: gross noch 
hinweg von allem V. (über alles V. hinaus); vergl. Ei 14, 18: "HD 
n«D TJJ JTO tfyjö piriö was ist süsser als Honig und was stärker als 
ler Löwe? Nicht selten erscheint so ein Infin. als Gegenstand der 
Vergleichung, z. B. Ge 29, 19 (besser, ich gebe sie dir, als dass ich 
ne etc.). 

Anm. 1. Derselbe Gebrauch des "]D liegt sehr häufig auch da vor, wo der b 
Eigenschaftsbegriff durch ein intrans. Yerbum dargestellt ist, z. B. 1 S 10, 23: 
DJjrVvSP näi*1 und er war grösser als alles Volk. Anderwärts, so namentlich 
nach transitiven Verben, wird durch "]D (vergl. über die verschied. Bedeutungen 
desselben § 119 v — z) vielmehr die Vorstellung von einem ^sondern, resp. 
von dem Auszeichnen oder Bevorzugen einer Person oder Sache vor anderen 
dargestellt *. So deutlich in Fällen, wie fp IHIS etwas erwählen (vorziehen) 

* Vergl. hierzu den lat. Ablativ beim Komparativ, ferner die Etymologie von 
Wörtern, wie eximius, egregius, sowie das homerische i% Trdvxtuv jj.dXtaxa EL 4, 96; 
:x 7cao£c»v 18, 431. 



220 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

vor etw. anderem, aber auch in Beispielen, wie Ge 37, 3: *)pT r fifc$ ÜHJÄ /^fcH 
VJS"?3D und Israel liebte den Joseph mehr als aMe seine (anderen) Söhne. 

C 2. Auf einer etwas anderen Vorstellung beruht der Gebrauch des ~]ö nach 

Adjektiven oder intrans. Verbis, welche einen Eigenschaftsbegriff enthalten, 
wenn dadurch ausgedrückt werden soll, dass die betreff. Eigenschaft für die Er- 
reichung eines bestimmten Zweckes oder Zieles zu wenig oder zu sehr vor- 
handen sei, z. B. Jes 7, 18: DSD ttJflÖH ist es zu wenig (zu gering) für euch . . .? 
nach intrans. Verb z. B. Ge 32, 11: ich bin zu gering OrtöbjJ) für alle die 
Wohlthaten (bin nicht wert aller der W.) etc.; vergl. auch die "Wendungen 
"]D *D3 zu schwer sein für jem; "]D DSJJ zu mächtig sein für jem. und bes. 
häufig ")D K/D) *tt wunderbar (und infolgedessen unbegreiflich oder auch uner- 
reichbar) sein für jem. 

d In allen diesen Fällen drückt 'JÖ entw. das Hinweggerücktsein einer Sache 

von einer Person oder das Abgeschnittensein der Person von einem Zweck oder 
Ziel aus; vergl. dazu auch die "Wendung '31 ?S DH© ISS^'tf 7 es wtrd iAnen 
nichts unerreichbar sein (eig.: nicht wird abgeschnitten sein von ihnen alles, 
was etc.) Ge 11, 6. Hi 42, 3. 

C 3. Der Eigenschaftsbegriff, von welchem "]tp logisch abhängt, muss bis- 

weilen vermöge eines prägnanten Gebrauchs des "]£ aus dem Zusammenhang 
ergänzt werden, z. B. Jes 10, 10: DyJttftTD DJTTDW während doch ihre Schnitz- 
bilder zahlreicher waren als (die zu) Jerusalem etc. 

/ 2. Die korrelativen Komparative grösser — kleiner (älter — 
jü/nger) werden durch das einfache Adjektiv mit dem Artikel dar- 
gestellt (der grosse =* der grössere u. s. w.); Ge 1, 16 u. a. 

g 3. Zum Ausdruck des Superlativs genügt gleichfalls (s. o. litt./) 
die Determination des Adjektivs, sei es durch den Artikel oder 
einen nachfolg. Genetivus partit. (resp. ein Suffix); die Determination 
drückt in solchem Falle aus, dass die fragliche Eigenschaft einem 
oder auch mehreren bestimmten Individuen vorzugsweise zukomme; 
z.B. IS 9, 21 (Ttyp/Q — die kleinste); 16, 11 flögn der kleine — der 
jüngste, von acht Söhnen); 17, 14: David wa/r jttgn der jüngste, und 
die drei grossen, d. i. alteren, u. s. w.; Ge 42, 13 u. a. So auch, wenn 
das Adj. zugleich als Attribut dient Ge 9, 24: flpßrj 12$ sein jüngster 
Sohn; ferner mit nachfolg. Genet. 2 Ch 21, 17: VOa )bp der jüngste 
seiner Söhne; mit Suffix Mi 7, 4: Mltt ihr guter, d. h. der beste von 
ihnen; Jon 3, 5: D}öp"*TJJ1 üVHliD vom gTössten unter ihnen bis zum 
kleinsten unter ihnen. 

h Anm. 1. In sämtlichen obigen Beispielen handelt es sich um die gebräuch- 

lichsten relativen Eigenschaftsbegriffe (gross, klein, gut) und zugleich um 
Wendungen, die sich im Sprachgebrauch leicht als Umschreibungen des Superl. 
festsetzen konnten. Doch erhält bisw. auch sonst ein Adj. durch die An- 
lehnung an einen Genetivus partit. die Bedeutung eines Superlativ; dies ergiebt 
sich aus dem Zusammenhang z. B. Dt 33, 19 (die verborgensten Schätze des 
Sandes); Ei 5, 29 (die klügsten unter ihren Fürstinnen) u. a. 



§ 134. Syntax der Zahlwörter. ' 221 

2. Zu den Umschreibungen des Superl. gehört weiter die Anlehnung eines i 
Subst. an den Plural desselben Wortes (der natürlich als Genet. partit. zu 
fassen ist; vergl. unser Buch der Bücher), z. B. Ex 26, 33: D^Kh^H ßhj5 das 
AUerheiligste; D^ttfTJ *Vttf (HL 1, 1) das herrlichste Lied; vergl. Ge 9, 25 
(= servus servorum, niedrigster Knecht). 



§ 134. 
Syntax der Zahlworter. 

1. Die Zahlen von 2 bis 10 können als ursprüngliche Substantiva a 
abstracta auf dreierlei "Weise mit dem zugehörigen Substantiv ver- 
bunden werden. Sie stehen entw.: 

a) im Stat. comtr. vor dem Substantiv (das Gezählte somit im 
Genetiv), z. B. U*ü) ntfi6tf Dreiheit von Tagen «= drei Tage; Vltf 
D^Jfejn die zwei Männer; oder: 

• T "l IT ' 

b) im Stat absol. voran (das Gezählte in Apposition § 131 d), z. B. b 
D^S ngfty Dreiheit, nämlich Sohne =» drei Söhne, D^J^ fi^ttf zwei 
Männer; oder: 

c) im Stat. absol., gleichfalls in Apposition, hinter dem Gezählten, c 
z. B. tfl^tf nftä. So namentlich bei längeren Aufzählungen, da 
diese naturgemäss die Substantiva vorantreten lassen, z. B. Ge 
32, 15. u. a. Abgesehen davon erklärt sich das häufige Vorkommen 
dieser Stellung in den späteren Büchern daraus, dass die sub- 
stantivische Auffassung des Zahlworts mehr und mehr der ad- 
jektivischen wich. 

2. Die Zahlen von 2 bis 10 haben mit sehr wenigen Ausnahmen e 
das Gezählte im Plural bei sich Die Zahlen von 11 bis 19 haben 
im allgemeinen den Plural, gewisse häufig gezählte Substantiva jedoch 
meist im Singular bei sich (s. das Nähere litt. f). Die Zehner (von 
20 bis 90) nehmen, wenn sie voranstehen, von gewissen viel gezählten 
Nomina (*ft$ 1000, t^K, D1\ *te, Bte}, bfflf) den Singular (im Accus.), 
anderwärts den Plural (D'TJJ ,D^a ,flttä) zu sich, dagegen notwendig 
den Plural, wenn sie in Apposition dem gezählten Gegenstande nach- 
stehen (z. B. DnfeJJ HIB« 20 EUen). Nach ngQ und t\b» kann das ge- 
zählte Substantiv sowohl im Singular als im Plural stehen (s. das 
Nähere u. litt. g). 

Anm. 1. Im Sing, stehen nach den Zahlen von 11 — 19 in der Regel ÜV f 
Tag, itttt? Jahr, t^K Mann, #DJ Seele (Person), tt2tf Stamm, HD?D Malstein 
Ex 24, 4^ z. T. auch HÖK Elle] Bhh Monat, TJ? Stadt, b$$ Sekel (vergl. unser 
hundert Mann, sechzig Pfund). — Andere Substantiva stehen bei den Zahlen 
von 11 bis 19 im Plural und, zwar kann dann das Zahlwort auch nachstehen 
(so bes. in späteren Stellen). 



222 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

g 2. Nach HJJÖ (^«?, HIKO, DIOKD) und *)*?« (D^, ^ö» Ö'**?*) stehen 

regelm. im Sw?^. die Substantiva tf'W, *)^K, D1\ HÖH, ^1 TOS, meist auch 

Ä 3. Bei den aus Zehnern und Einern zusammengesetzten Zahlen 
wie 21, 62 steht der gezählte Gegenstand entw. im Singular (Accus.) 
nach, z. B. Ge 5, 20: H}tf DWj D"W0 62 Jahre (HJtf nach litt, e im 
Sing., indem es sich nach dem nächstvorhergehenden Zehner richtet; 
ebenso jedoch auch in H}tf 7lpti\ Wtih$ Dt 2, 14), oder im Plural 
voran (so bes. in späteren Büchern, Dan 9, 26 #1.) 5 oder er wird 
(bisw. sogar mehrmals, z. B. Ge 23, 1. 25, 7. 17 dreimal) wiederholt, 
so dass er (nach litt, b) bei den Einern im Plural, nach den Zehnern 
(s. litt, e) und Hunderten dagegen im Sing, steht, z. B. Ge 12, 4: Bten 
njy *S?fl tt# 75 Jafere; 23, 1 : ff# Mfl 7t# D^l H}tf nisö 127 Jäfträ. 

o 4. Pur die Ordinalzahlen über 10 sind besondere Formen nicht 
vorhanden; dieselben werden durch die entsprechenden Kardinal- 
zahlen (welche dann sowohl vor, als nach dem gezählten Gegenstand 
stehen können) mit vertreten, z. B. Ge 7, 11 : DV ItoJJ Tlffifa am sieb- 
zehnten Tage; Dt 1, 3: HJttf D^a^fcO im vierzigsten Jahre. — Zur Nach- 
stellung des Zahlworts (als Genetiv) vergl. z. B. 1 K 16, 10: D^fcfl} nstf? 
JDtf J im Jahre 27. 

q 5. Die Distributiva werden entw. durch die Wiederholung der 
Kardinalzahl ausgedrückt, z. B. Ge 7, 9. 15: tfjttf UV}ti je zwei und 
zwei; 2 S 21, 20: Bteft Vftä je sechs, oder durch ein nachträgliches b 11$ 
umschrieben; doch genügt auch das blosse distributive b: ENp^6l fflK$ 
nach Hunderten und Tausenden. 

r 6. Die Multiplicativa werden entweder (wie die Ordinalia über 
10, s. o. litt, o) durch die Kardinalzahl, und zwar die weibliche Form 
derselben, ausgedrückt (D7}# zweimal; JDttf siebenmal etc.), oder durch 
den Dual des Zahlwortes (so Dinjjntf Ge 4, 15; tMFjJjrijK 2 S 12, 6) 



III. Syntax des Pronomen. 

§ 135. 

Das Personalpronomen. 

a 1. Die sogen. Pronomina separata dienen — abgesehen von ihrer 
Verwendung als Subjekt in Nominalsätzen (vergl. § 141 a) und dem 
u. litt, d — g erwähnten Idiotismus — nach § 32 b in der Regel nur 
zur ausdrücklichen Hervorhebung des betreffenden Subjekts ("Olg «* 
ich selbst oder ich und kein anderer etc.). 



§ 136. Das Personalpronomen. 223 

Anm. 2. Ziemlich häufig werden auch substantivische Subjekte durch das C 
entsprechende Pron. separ. der 3. Person noch vor der Beifügung des Prädikats 
wieder aufgenommen und so nachdrücklich hervorgehoben, z. B. Ge 3, 12: das 
Weib, die du mir beigesellt hast, sie (KVT) gab mir u. s. w. 

2. Nicht selten dient das Pronomen separ. auch zur starken d 
Hervorhebung eines in derselben Person vorangegangenen, bisw. sogar 
nachfolgenden Suffixes, mag nun das letztere (als Accus.) einem 
Verbum oder (als Genetiv) einem Nomen oder einer Präpos. bei- 
gefügt sein. Im Deutschen kann eine derartige Hervorhebung des 
Pronomens meist nur durch die stärkere Betonung oder allenfalls 
auch durch die Wiederholung desselben wiedergegeben werden (vergL 
dagegen im Französ. mon livre ä moi). Übrigens ist das Pron. separ. 
in solchen Fällen nicht etwa als casus obliquus (Accus, oder Gen.), 
sondern als Subjekt eines selbständigen Satzes zu betrachten, dessen 
Prädikat je nach dem Zusammenhang ergänzt werden muss. 

Beispiele für die Hervorhebung: e 

a) eines Verbohrt fixes durch ^$ 04*$): Ge 27, 34: "OfcCDS ^S segne nun 
auch mich (eig. segne mich, auch ich will gesegnet sein). 

b) eines Nominalsuffixes an einem Subst.: durch ^fcj: 2 S 19, 1; durch ftfttof 
1 K 21, 19: nF!§"D3 SJOTfifeJ auch dein Blut! — Voran steht das Pron. separ. 
Ge 40, 16 Wfyu. a." 

c) eines mit einer Präpos. verbundenen Suffixes : 1 S 25, 24 OJfcJ 'O auf mir, g 
mir!)-, 2 Ch 36, 21 (Hfl« ytyl'tib nicht gegen dich) etc. 

3. Die durch eine Präposition (oder die Nota accus, n«) mit i 
Suffix umschriebenen Casus obliqui der Pronomina personalia können 
sowohl in demonstrativem wie in reflexivem Sinne stehen 1 , also 6 
ihm, aber auch sicli (sibi), z. B. Ei 3, 16: und Ehud machte "6 sich 
ein Schwerte 1PIK mit ihm u. (Ge 22, 3) mit sich; mjj? mit ihr u. (1 
S 1, 24) mit sich u. s. w. 

4. Die Pronomina possessiva werden nach § 33c durch dient 
(genetivischen) suffixa nominum vertreten, und zwar können die 
letzteren ebensowohl einen Geriet, subjectivus, wie (analog den eigent- 
lichen Genetiven § 128 h) einen QeneL objectivus darstellen, z. B. "*pDrj 
das Unrecht gegen mich Ge 16, 5, vergl. 27, 13. 

Wenn mehrere Substantiva einander koordiniert sind, muss das Pronomen 
suffixum jedem einzelnen beigefügt werden, z. B. Ge 36, 6: und Esau nahm 
•PrtDTlKI V£3-hK! in^m« seine Weiber u. seine Söhne u. seine Töchter etc. 

»I »I TT »I TT V 

5. Wenn der einem Status constr. folgende Genetiv nach § 128o n 
und p zur Umschreibung eines Stoff- oder Eigenschaftsbegriffes dient, 
so tritt das Pronominal-Suffix, welches eigentlich zu dem (durch das 



i Wie bei Luther jm, jr für sich, in der engl. Bibel him, her für himself, herself. 



224 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile. 

nomen regens und den Genetiv dargestellten) G-esamtbegriff gehört, 
analog der Artikelsetzung (§ 127) zu dem zweiten Substantiv (dem 
Genetiv), z. B. H&hjJ"in (eig. der Berg meiner Heiligkeit) = mein 
heiliger Berg Ps 2, 6 aL; *|Bhg TJ? deine heilige Stadt Dan 9, 24; " , W*J 
1BD? seine silbernen Götzen Jes 2, 20. 

Anm.1. Vermöge einer Inkorrektheit, die vermutlich aus der Volkssprache 

in die Büchersprache überging, beziehen sich nicht selten Maskulin- Suffixe 
(bes. im Plural) auf weibliche Substantiva; so Nominalsuffix im Sing. Ex 11, 6 
u. a.; im Plural: Ge 31, 9. 32, 16. 41, 23 u. a.; Verbalsuffixe im Sing.: Ex 22, 
25; im Plural: Bi 16, 3 u. a. 

2. Das Suffix der 3. Sing, femin. bezieht sich (wie anderwärts das Pron. 
separ. KVJ) bisw. zusammenfassend auf einen im Vorhergehenden enthaltenen 
Thätigkeitsbegriff zurück (entsprechend unserem es); so das Verbalsuffix Ge 
15, 6 u. a. — Anderwärts werden die Plurale von Sachen oder von Tiernamen 
durch das Suffix der 3. Sing. fem. wieder aufgenommen. 

8 3. In einigen Beispielen ist die Bedeutung des Nominalsuffixes oder Pron. 

po88e88. so abgeschwächt, dass sie dem Sprachbewusstsein fast ganz ent- 
schwunden scheint. So in "0*18 mein Herr von dem Herrschafts-Plural D^K 
(§ 124 i) mit dem Suffix der 1. Sing, (stets mit Qames und so unterschieden 
von *f\t& meine Serren, Ge 19, 2), ausschliesslich in Bezug auf Gott gebraucht, 
aber nicht nur in der Anrede an denselben (Ge 15, 2. 18, 3. Ps 35, 23) , son- 
dern schliesslich (doch s. u. die Note) auch ohne Bücksicht auf das Pronomen = 
der Herr * (über ^^HJ als sogen. Q*re perpetuum der Masoreten für ffifP s. 
§ 17 und § 102 m). 

r Eine ähnliche Erstarrung der Suffixbedeutung liegt höchstwahrsch. vor in 

ffirt (eig. in seinen Verbindungen = er u. s. w. zusammen), z. B. VJP DJJJT^3 

Ex 19, 8, dann ohne Rücksicht auf das Suffix selbst nach der 1. Person : "• UfDK 

i - -i 

1 K 3, 18 (in Bezug auf zwei Weiber). 



§ 136. 
Das Pronomen demonstrativum. 

a Das Pronomen demonstr. Ht (fem. ntf?, Flur. Tkh, § 34) hie, haec 
(hoc), hi etc. und das gleichfalls als Demonstrativum gebrauchte 
Pron. personale fttttl (fem. W7), Fl. Höfr, fem. njft § 32b) = is, ea (id) 

1 Vergl. dieselbe Abschwächung der Bedeutung des Pron. possess. in ^1 eig. 
mein Meister, seit dem 2. Jahrh. n. Chr. auch der M,; ebenso in syr. ^0 mein Herr 
und schliesslich als Titel der H., in ital. madonna, franz. Madame, Notre Dame, Mon- 
sieur, Monseigneur etc. Bei alledem ist übrigens mehr als fraglich, ob die ständige 
Unterscheidung von ^K als beil. Namen und ^N als profanem Appellativ nicht erst 
auf Rechnung späterer rabbin. Praxis zu setzen ist. Gegen die Ursprünglichkeit der 
Unterscheidung von 'JIM u. 'JIM spricht bes., dass ausserhalb der Verbindung mit Suf- 
fixen von Gott immer der Sing. fTIR (also nicht der Herrschaftsplural, welchen 'j'lK 
voraussetzen würde) gebraucht wird. 



§ 136. Das Pronomen demonstrativum. 225 

oder iäe u. s. w., ii, eae oder Uli u. s. w, unterscheiden sich so, dass 
Ht (wie hie, 88e) fast stets auf eine vorliegende (neue), dag. Kttl (wie 
is, iUe, aöxis, ixstvoc) auf eine schon erwähnte oder schon bekannte 
Person oder Sache hinweist (s. n. die Beispiele). 

Anm.1. Vergl. zu Obigem die instruktiven Beispiele Ge 32, 3. Bi 7, 4: von b 
welchem ich dir sagen werde: dieser (TN) soll mit dir gehen, der (KVT) gehe mit 
dir (dann eben so negativ); ferner: iWJ D1VJ dieser Tag — der heutige Tag, 
an welchem jemand spricht oder schreibt (Ge 26, 33 al.), dag. M^HH DVH der 
Tag oder der Zeitraum, von welchem der Historiker soeben erzahlt (Ge 15, 18. 
26, 32) oder der Prophet soeben geweissagt hat (Jes 5, 30. 7, 18. 20 ff.) und zu 
erzählen oder zu weissagen fortfahrt. Allerdings findet sich in gewissen 
häufigen Verbindungen auch SIT, 717$, wo man ftttH, ffijij erwarten sollte, und 
umgekehrt; so fast stets rRH ^^J, Flur. rffHtl Ü^yVJ, dag. ffijnij 0^0*5 (od. 
DHJJ "»5). — Mit verächtl. Nebensinn (wie "lat. iste) steht Ht z. B. 1 S 10, 27 
u. a. ; im Sinne unseres Neutrum (— » solches) steht fitf ? (seltener 7\V) Jes 5, 25. 
43, 9 etc., dag. KtfT häufiger als KVT. 

2. Sowohl Ht als WH stehen bisw. fast enklitisch zur Verstärkung von C 
Fragewörtern (analog lat. nam in quisnam; vergl. auch quis t andern), z. B. Hi 

38, 2: Ht *t? wer doch (verdunkelt etc.) . . ? TWTto was da, was doch (1 S 10, 11), 
wie doch (Ge 27, 20), warum doch? (Ri 18, 24); dag. vor dem Verb HteJJ gew. 
ntfrnQ Ge 3, 13 al.; HTm^ warum denn? w. oder wozu doch? Ge 18, 13 aL 
— Ebenso WTPtp Jes 50, 9 etc. 

3. Gleichfalls enklitisch (s. litt, c) steht PN a) lokal hinweisend in Fällen, d 
wie Ge 27, 21 : '31 Ht HJ-tön ob du da mein Sohn Esau seist etc. ; b) temporal 
hinweisend in Ht 71JJ2 nunmehr 1 K 17, 24 (2 K 5, 22: jetzt eben), sowie in der 
ziemlich häufigen Verwendung vor Zahlbegriffen, z. B. Ge 27, 36: Q*ÖJJ? Ht 
nun schon zweimal. 

§ 137. 
Das Pronomen interrogativum. 

Das Interrogativpronomen ND wer? kann sich ebensowohl aufa 
männliche wie auf weibliche Personen (HL 3, 6) oder auch auf einen 
Plural beziehen, z. B. DflK n? wer seid ihr? Jos 9, 8 ; Thb m V} Ge 33, 5. 

*D kann ferner auch im logischen Genetiv stehen, z. B. AK '•OTQ b 
wessen Tochter bist du? Ge 24, 23; im Accus. s ö"r\K quemnam? 1 S 
28, 11. Jes 6, 8; mit Präpositionen z. B. np? 1 K 20, 14 (in abrupter 
Frage — durch wen?) u. s. w. — Auch HD, "HD, HD was? steht sowohl 
als Nomin., wie als Accus., als Genetiv (Jer 8, 9) und mit Präpos., 
z. B. np-^J worauf (Hi 38, 6); warum? 

Anm. Sowohl '•D als HD stehen auch in sog. indirekten Fragen, z. B. Ge C 

39, 8. 43, 22. 



Oes2MXUB-Kautz80H, kl. hebr. Grammatik. 15 



226 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Bedeteile. 



§ 138. 

Das Pronomen relativum. 

a Zur Einführung von Relativsätzen dient überaus häufig (jedoch 
nicht notwendig; vergl. dazu § 155a) das indeklinable *ltf{$ (s. § 36). 
Dieses ist jedoch weder als ein Relativpronomen im Sinne des Grie- 
chischen, Lateinischen, Deutschen u. s. w., noch als blosse Nota rela- 
tionis, sondern als urspr. Demonstrativpronomen zu betrachten. Als 
solches steht es: 

1) in unmittelbarer Anlehnung an den naher zu bestimmenden 
Substantivbegriff und virtuell in gleichem Kasus mit diesem (also 
dem syntaktischen Gefüge des Hauptsatzes angehörend); z. B. 
Ge 24, 7 : ... n^ Mffi . . *M$ T#$ MW Jahwe, dieser, er hat 
mich genommen etc., er wird senden u. s. w. («= der mich genommen 
hat); Jes 37, 4: die Worte des Rabsake, nnfl* ijte irfjtfHB^ dessen 
da, gesandt hat ihn der König von Assyrien (=* den der K. von 
Ass. gesandt hat) ; Ge 2, 2 : und Gott vollendete W% ItSta 11=0*6d 
sein Werk, dieses, er hatte [es] gemacht Derartige Attributiv- 
sätze heissen unselbständige Relativsätze. 

b An m. 1. In obigen Beispielen steht *lttffc< Ge 24 virtuell im Nomin., Jes 37 

im Gen. , Ge 2 im Accus. Weiter aber unterscheiden sich die Beispiele da- 
durch, dass Ge 24, 7 der Hauptbegriff. (SlOT), dem "ttS^J appositionell beigefügt 
ist, im Attributivsatz nur durch das in ^DJJ? liegende Subjekt (er) wieder- 
aufgenommen wird, Jes 37, 4 dagegen durch das Accusativsuffix bei H/tf, 
während Ge 2, 2 der Hauptbegriff nicht wieder aufgenommen wird. Diese 
Unterdrückung des rückbezüglichen Pronomens findet bes. dann statt, wenn 
es (wie Ge 2, 2) einen Objekts accusativ oder wenn es als Fronomen separatum 
einen Subjektsnominativ im Nominalsatz repräsentieren würde, z.B. Ge 1, 7: 
Wlfe TO5? *tt$$ D1©n die Gewässer, jene, unterhalb der Teste etc. Nur in 
negativen Nominalsätzen wird das rückbezügliche Pronomen nicht selten bei- 
gefügt, z.B. Gel7,12 (WH); 7,2 (fcWI); 1K9,20 (iH$J); Dt 20, 15 (n|H); doch 
vergl. auch % H MH T0$ Ge 9, 3. 

Eigentümlich ist die sehr häufige Weglassung des rückbezügl. Pronomens 
in den Fällen, wo das Prädikat des Attributivsatzes ein Yerbum dicendi ist, 
z.B. Nu 10, 29: wir ziehen an den Ort, üft ]flK 11* JTjiT 1D$ n#J den, 
Jahwe hat (von ihm) gesagt: den will ich euch geben, 

C 2. "Wenn das Substantiv, welchem ItfjJJ samt dem Attributivsatz beigefügt 

wird, einen Ortsbegriff darstellt, so kann die Rückverweisung auf diesen auch 
durch die Ortsadverbien Dttf daselbst, ilöttf dahin, DtfD von da erfolgen, z.B. 
Ge 13, 3: nVjK Dtf n£TlB& DIpörHX bis zu dem Ort, dem — es war daselbst 
sein Zelt gewesen, d. i. woselbst sein Z. gew. war; vergl. 3, 23 (Dttto). Ex 21, 13 
(n$t^). Doch kann auch in diesem Falle die Rückbeziehung unterbleiben. 
— Tritt der appositionelle Satz zu einem Zeitbegriff, so fehlt das zurück- 



§ 138. Das Pronomen relativum. 227 

verweisende Pronomen immer, z. B. IS 20, 31 : denn alle die Tage ^T1$ *^t$ 
VI die — der Sohn Isais ist [sie] lebend. 

3. Gehört das substantivische Regens einer Aussage an , die in der ersten d 

oder zweiten Person erfolgt, so steht auch das rückbezügliche Pronomen (resp. 

das Subjekt des appositioneilen Satzes) in der gleichen Person, z. B. Ge 46, 4: 

ich bin Joseph, NlK DJTpD"^t{ der — ihr habt mich verkauft— den ihr v. h.; 

' Ge 15, 7: ich bin Jahwe, *pflKjfin *&& der — ich habe dich herausgeführt etc. 

2) nicht in (adjektivischer) Anlehnung an ein substantivisches Regens, e 
sondern einen Substantivbegriff darstellend. Die so eingeführten 
Sätze heissen selbständige Relativsätze. Im Deutschen pflegt man 
1t8?g in solchen Fällen mit derjenige, weicher (resp. je nach dem 
Zusammenhang der Rede mit derjenige, welchen u. s. w.) oder 
f dasjenige, was u. s. w. wiederzugeben. In Wahrheit ist jedoch 

TBte auch in diesem Falle Demonstrativpronomen, welches (als 
Subjekt oder Objekt oder als Genetiv, der von einem Nomen 
oder von einer Präposition abhängt) dem Rektionsgefiige des 
Hauptsatzes angehört, z. B. Nu 22, 6: 1$P "foJJ 10K der — du 
verflachst [ihn] — ist verflucht = wen du verfl. etc. ; Ex 22, 8; 
T0X als Genetiv Ez 23, 28: ich gebe dich ntQtt *tfg TS in die 
Hand dessen — du hassest [ihn] ; 18 7,7; abhängig von einer 
Präpos. z. B. Ge 21, 17: Dtf mn TBtoa an dem (Orte), er ist da- 
selbst = wo er ist 

Aus obigen Beispielen ergiebt sich, dass in den selbständigen Relativsätzen f 
eine Rückverweisung mittelst eines Suffixes (oder Ortsadverbs) unterbleiben 
kann, ja sogar meist unterbleibt. Ausgenommen sind jedoch (wie bei den un- 
selbständigen Relativsätzen) in der Regel die Fälle, wo das rückverweisende 
Pronomen dem Zusammenhang der Rede entsprechend von einer Praepos. ab- 
hängig ist, z. B. Ge 44, 9 f.: IM}} . . . IflK NBQ*. "ltf^j der — gefunden toird er 
[der Becher] bei ihm . . muss sterben (vergl. zum Waw apodosis in HD) § 143 d). 

Wie das urspr. Demonstrativpronomen 10$ dienen auch die^r 
eigentlichen Fronomina demonstrativa nt, IT, tt (letzteres sogar ge- 

> wohnlich), sowie bisweilen der Artikel, in dichterischer Rede ziemlich 
häufig zur Einführung sowohl unselbständiger als selbständiger Re- 
lativsätze. In betreff des Rektionsverhältnisses von HJ u. s. w. gilt 
dann genau dasselbe, was o. litt, a und e über Ittfc zu bemerken war. 

Beispiele: 

a) m in Apposition zu einem substantivischen Regens im Nomin. Psl04,26: 

> WW'nj |JVf? (daselbst ist) der Leviathan, der — du hast (ihn) geschaffen « 
den'dugesch. hast — Ps 104, 8 (Drf? JV1DJ MJ DIpD"*?« an den Ort, den du 
ihnen gegründet hast; vergl. dazu § 130 c) steht Ti\ im Genet. nach dem Stat. 
constr. DIpD = an den Ort des: du hast ihnen [denselben] gegründet. 

b) Sichere Beispiele für den Gebrauch des Artikels (richtiger vielleicht: des i 
Demonstrativpronomens, welches anderwärts als Artikel verwendet wird) als 

15* 



228 3. Hauptteil. Syntax. 1. Kap. Die einzelnen Redeteile« 

Fron, relativum dürften sein: 1 Chr26, 28 (7fcttD0 t^TpiTj bS alles, was ge- 
heiligt hatte Samuel etc.); in Verbindung mit einem Plural Jos 10, 24: die 
Kriegsleute, 1ft$ ^ffif!} die m ** ** w gezogen waren u. a. 

§ 139. 

Umschreibung von Pronominalbegriffen durch Substantiva. 

a Analog der § 128 o und p behandelten Umschreibung von Stoff- 

und Eigenschaftsbegriffen durch Substantiva ist die Darstellung einer 

Reihe von Pronominalbegriffen, für welche besondere Ausdrücke nicht 

yorhanden sind, gleichfalls durch Substantiva. So umschreibt: 

b 1. tS^$ (Slttta) Mann, Weib a) den Begriff jeder, jeglicher (gleiche, mannig- 

lich) in Bezug auf Personen und selbst Tiere (Ge 15, 10). 

d b) irgend einer, jemand, z. B. Ge 13, 16, in Verbindung mit einer Negation 

niemand, — Für tt^lft steht in gleicher Bedeutung bisw. auch D*18 Mensch, tf D3 
(Seele) Person und in sachlicher Bedeutung *1^| (eig. Wort, Sache) = irgend 
etwas Ge 18, 14, oder "D^"73 Lv 5, 2 al. In Verbindung mit einer Negation 
bedeutet *iyj nichts. 

6 c) in Verbindung mit VHfct sein Bruder oder }JTjn sein Genosse dient tfi^W 

einer (wie TWtfH — eine in Verbindung mit FUYIHK ihre Schwester oder mit 
nrfljn ihre Genossin) zur Darstellung der Begriffe alter — alter, der eine — 
der andere (in Bezug auf Personen, Tiere oder leblose Dinge) oder des Be- 
griffes einander, z.B. Ge 13, 11: und sie trennten sich VT1$ 7Jit} tS^M einer 
vom anderen — von einander. 

f 2. 0D2 Seele, Person den Begriff selbst, sowohl im Sing. (z. B. IBtoJ = 

sich selbst), als im Plural. 

g 3. DSJJ Gebein (dann tropisch für Wesen) den Begriff geifof oder ebendieser, 

ebenderselbe in Bezug auf Sachen (wie tfDi au ^ Personen), z. B. rfflj 01*0 D2fJ$ 
an ebendiesem Tage Ge 7, 13 u. a. 

h 4, Der blosse Plural der Zeitbegriffe schliesst bisw. den Begriff einige mit 

ein; so D^jpj einige Tti^e Ge 24, 55. 40, 4 (hier schon von einer längeren Frist: 
eine Zeit lang) u. a. (dag. Ge 27, 44. 29, 20: D^llJK *; s. § 96 u. TJJIJ). 



§ 140. Begriff des Nominal- und Verbalsatzes. 229 



ZWEITES KAPITEL. 
DER SATZ. 

I. Der Satz im allgemeinen. 

§ 140. 

Begriff des Nominal- und Verbalsatzes, sowie des zusammengesetzten 

Satzes. 

1. Jeder Satz, dessen Subjekt und Prädikat in einem Nomen a 
oder dem Äquivalent eines solchen (d. i. insbesondere einem Partizip) 
besteht, heisst ein Nominalsatz, z. B. tt5*?D njfTJ J. ist unser König 
Jes 33, 22 ; ü^t?rn D^ DlD *&}&] und die Leute von Sodom waren 
böse und sündhaft Ge 13, 13; üijb HB ein Mund ist ihnen Ps 115, 5 
(s. das Nähere § 141). 

2. Jeder Satz, dessen Subjekt in einem Nomen (resp. in einem b 
in der Verbalform mit enthaltenen Pronomen), dessen Prädikat in 
einem Verbum finitum besteht, heisst ein Verbalsatz, z. B. D\^K 1Qtf*l 
da sprach Gott Ge 1, 3; fcpa und er schied 1, 7 (Weiteres s. § 142). 

Anm. In dem letzten Beispiel ist das pronominale Subjekt wenigstens C 
durch das Praeformativ 0) angedeutet, wie in fast allen Formen des Perfekts 
durch Afformative. Aber auch die 3. Sing. Perf., die keinerlei Hinweis auf das 
Subjekt enthält, muss als ein selbständiger Verbalsatz betrachtet werden. 

3. Jeder Satz, dessen Subjekt oder Prädikat wieder in einem d 
selbständigen Satze besteht, heisst ein zusammengesetzter Satz, z. B. 
Ps 18, 31 : 13^ D^pn bl&t) Gott — unsträßich ist sein Weg = Gottes 
Weg ist unsträflich; Ge 34, 8: DD^a iBto Hßtftj «O* DDtf mein Sohn 
&khem — es hängt seine Seele an eurer Tochter (Weiteres s. § 143). 

4. Obige Unterscheidung der verschiedenen Arten von Sätzen e 
— namentlich des Nominal- und Verbalsatzes — ist für das feinere 
Verständnis der hebräischen (wie überhaupt der semitischen) Syntax 
darum unerlässlich, weil es sich dabei keineswegs bloss um einen 
äusseren (formellen), sondern um einen tiefgreifenden Bedeutungs- 
unterschied handelt Die Nominalsätze, deren Prädikat ein Sub- 
stantivum ist, stellen ein Starres, Zuständliches, kurz ein Sein dar, 
die Verbalsätze dagegen ein Bewegliches und Fliessendes, ein Ge- 
schehen und Handeln. Das letztere gilt allerdings in gewissem Sinne 
auch von den Nominalsätzen mit partizipialem Prädikat, nur dass 



230 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

auch hier das Geschehen und Handeln (im Gegensatz zum Verbal- 
satz) als ein zuständliches, dauerndes fixiert ist. 

§ 1«. 
Die Nominalsätze. 

1. Das Subjekt eines Nominalsatzes (s. § 140a) kann bestehen: 

a) in einem Substantiv, z. B. ftJffl Nt ^0?1 und ein Strom ging aus 
(war ausgehend) von Eden Ge 2, 10. 

b) in einem Fronomen, z. B. Ge 7, 4: TtpDQ ^DifcJ icÄ werde regnen 
lassen; 14, 18: |Hb NVtt und er war ein Priester; 2, 23 (ntft vor 
femin. Präd., wie fl^K vor pluralischem Ex 32,4); D^n ^D wer 
ist weise? Hos 14, 10. 

2. Das Prädikat eines Nominalsatzes kann bestehen: 

a) in einem Substantiv, z. B. Dt 14, 1 : '2\ DJJH D^3 Äö/we seid iÄr 
Jahwe» eures Gottes; Ge 42, 13. Der semitischen Ausdrucksweise 
sind vor allem die Fälle eigentümlich, in denen sowohl das 
Subjekt, als das Prädikat in einem Substantiv besteht und somit 
die Identität beider („das Ding ist sein Mass, sein Stoff, seine 
Gleichheit") hervorgehoben wird, z. B. Ez 41, 22: fg OS«?* 
PS VKftV] • • • &** JUtor (war) Holz . . . . , u. seine Wände (waren) 
Hole, d. L hölzern. Vergl. u. litt. c. 

b) in einem Adjektiv oder Partizip, z. B. Ge 2, 12: KWT p^lj nnt} 
litt und das Gold jenes Landes ist vortrefflich; ZVh pDJ?} und 
'JEphron sass (mit) da etc. Ge 23, 10. Sehr häufig dienen der- 
artige Nominalsätze — mit Waw an einen Verbalsatz angereiht — 
zur Darstellung eines der Haupthandlung gleichzeitigen Zustands; 
vergl. u. litt. e. 

e) in einem Zahlwort, z. B. Ge 42, 13: 1*19? *ti*J} D'Otf (unser) zwölf 
sind deine Knechte. 

d) in einem Pronomen, z. B. Ge 10, 12 («%?), Ex 9, 27 (^), Ge 
24, 65 (n?), 1 K 9, 13 (Hp). 

e) in einem Adverb oder irgend einer (namentlich auch mit Hilfe 
von Präpositionen ausgedrückten) Näherbestimmung der Zeit, 
des Ortes, der Beschaffenheit, des Besitzers u. s. w., welche als 
Äquivalent eines Nominalbegriffs gelten kann, z. B. rbflStj Dtf 
daselbst ist das Bedolach Ge 2, 12; tan ^ wo ist Hdbd? 4, 9; 
ttorj D^ipb au/ ewigr wahret seine Gnade Ps 136, lff; tn^a TBty 
Reichtum ist in seinem 2Zau*e Ps 112, 3; Uro« I 1 ? iftm (gehören) 
wir 100, 3 Q«re. 



§ 141. Die Nominalsätze. 231 

Anm.1. Die Verwendung eines Substantivs als Prädikat eines Nominal- C 
satzes ist bes. dann häufig, wenn es entw. an einem entsprechenden Adjektiv 
gebricht (so meist bei den Stoffbegriffen; vergl. § 128 o), oder wenn der Eigen- 
schaftsbegriff mit einer gewissen Emphase hervorgehoben werden soll. Denn 
in allen Fällen liegt auf dem substantivischen Prädikat, sofern dasselbe etwas 
mit dem Subjekt identisches darstellt (s. o. litt, b [a]), ein viel grösserer Nach- 
druck, als auf dem adjektivischen oder verbalen Prädikat; vergl. Ps 25, 10: 
alle Wege Jahwes sind HDtO TOH Gnade und Treue (gleichs. eitel Gnade), 

Dass die Sprache — namentlich der Dichter — auch die kühnsten Verbin- d 
düngen nicht scheut, um die unbedingte Zusammengehörigkeit des Subjekts- 
und des Prädikatsbegriffes recht nachdrücklich zu betonen, lehren Beispiele, 
wie Ps 45, 9: Mor u. Aloe, Kassia sind alle deine Kleider (d. h. so durchduftet 
davon, dass sie gleichs. daraus zu bestehen scheinen) ; mit kühner Enallage des 
Numerus Ge 34, 30: IBtpp *fiD \}fcO während ich (mit den Meinigen) Männer 
von geringer Zahl. Von ähnlichen kühnen Sätzen mit TPft vergl. Ge 11, 1. 12, 2 
etc. und wiederum mit kühner Enallage des Numerus Hi 29, 15: Augen war 
ich dem Blinden und Füsse dem Lahmen ich (dag. in Prosa Nu 10, 31 : und du 
sollst uns sein D^jf?). 

2. Die mit Waw copuL an einen Verbalsatz (oder das Äquivalent eines e 
solchen) angereihten Nominalsätze beschreiben stets einen der Haupthandlung 
gleichzeitigen Zustand, resp. (wenn das Prädikat ein transit. Partizip) eine in 
stetiger Dauer vorgestellte Handlung (vergl. § 116 n und o), z. B. Ge 19, 1 : 
und die beiden Engel kamen nach Sodom hinein, 2tS^ \tfb\ während Lot sass 
n. s. w. Nicht selten weist ein solcher Zustandssatz zugleich auf einen obwal- 
tenden Gegensatz hin (so dass \ s. v. a. u. dabei doch, da doch, während doch, 
obschon), z. B. Ge 15, 2. 48, 14 (pbschon er der jüngere war); Bi 16, 15: wie 
magst du sagen: ich liebe dich, 'AM fM fp^ft während doch dein Herz nicht mit 
mir ist. 

3. Wie die oben u. litt, a und b angeführten Beispiele lehren,/ 
wird das syntaktische Verhältnis, welches zwischen dem Subjekt und 
Prädikat des Nominalsatzes obwaltet, in der Kegel durch die einfache 
Nebeneinanderstellung beider (ohne irgendwelche sogen. Copüla) aus- 
gedrückt. In welche Zeitsphäre die Aussage fallt, muss der Zu- 
sammenhang ergeben; z. B. 1 K 18, 21: D^gn nirp Jahwe (ist) der 
wahre Gott; dag. Ge 19, 1: atsh öfy und (während) Lot sass; Ge 7, 4: 
TODD 'Dil* ich bin regnend = ich werde regnen lassen. Bisweilen ist 
sogar ein Jussiv oder Optativ als Präd. zu ergänzen, z. B. Ge 27, 13: 
auf mir sei der dich treffende Fluch! 

Nicht selten wird jedoch eine Verbindung zwischen Subjekt und g 
Prädikat hergestellt a) durch die Beifügung des Pron. separatum 
der 3. Pers. Sing, oder Plur. als einer nachdrücklichen Wieder- 
aufnahme und somit Verstärkung des Subjekts, oder b) (namentlich 
im Interesse einer genaueren Bestimmung der Zeitsphäre) mit Hilfe 
des Verbum rrn. 



t T 



232 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

h Beispiele zu a) Ge 41, 26: die sieben fetten Kühe H^H D*O0 JDtf sieben 

Jahre (sind) sie; Pred. 5, 18: K7T W??% JV1D Hl diese« — eine Gabe Gottes 
ist es; Nu 3, 27: 'Jirj^H flUl^Bte Dil rfefc} da« (eig. diese) sind die Geschlechter 
der Kahathiter. Bisweilen steht so KVT zur Verstärkung eines pronominalen 
Subjekts der ersten oder zweiten Person, z. B. Ktf! ^pifrj *5^*$ Jes 43, 25 (tcA r 
tcÄ bin tilgend etc.). 

i zu 6) Ausser Betracht fallen natürlich alle die Beispiele, wo iTH in der 

Bedeutung werden oder sich befinden, existieren noch volle Verbalkraft besitzt, 
somit nicht ein Nominal-, sondern ein Verbalsatz vorliegt; so namentlich, 
wenn das Prädikat dem Subj. vorangeht. Dagegen können Beispiele, wie Ge 
1, 2: u. die Erde war (nJVH) Einöde und Wüstenei kaum noch als eigentliche 
Verbalsätze gelten; iHJVJ dient hier wesentlich nur dazu, die Aussage, die als 
Beschreibung eines Zuständlichen auch in Gestalt eines reinen Nominalsatzes 
auftreten könnte, in die Sphäre der Vergangenheit zu verweisen; vergl. 3, 1. 
Insbes. gehören hierher die ziemlich zahlreichen Fälle, wo iTH zwischen dem 
Subj. und partizipialem Präd. als Bindewort eintritt. 

I 4. Die naturgemässe Wortstellung ist im Nominalsatz als der 
Beschreibung eines Zuständlichen die Folge Subjekt — Prädikat; 
auf ersteres als den Gegenstand der Beschreibung fällt der Haupt- 
nachdruck. Sehr häufig findet sich jedoch auch (und zwar nicht 
blos in der Poesie, wo an sich grössere Freiheit in der Wortstellung 
herrscht) die umgekehrte Folge: Prädikat — Subjekt. Letztere mtiss 
eintreten, wenn auf dem Prädikat ein besonderer Nachdruck liegt, 
oder wenn es in einem Fragewort besteht; so bei substantivischem 
Prädikat z. B. Ge 3, 19: HAg n&g Erde bist du! bei adjektivischem 
z. B. Jes 6, 3, bei partizipialem Ge 30, Ina. 

Der Verbalsatz. 

a 1. Ein nicht unwesentlicher Unterschied besteht zwischen Ver- 
balsätzen mit voranstehendem und solchen mit nachfolgendem Sub- 
jekt« Im eigentlichen Verbalsatz fallt der Hauptnachdruck auf 
das vom Subjekt ausgehende (resp. erfahrene) Thun und steht somit 
das Verbum naturgemäss voran (notwendig dann, wenn es in Form 
eines Perf. cons. oder Impf. cons. erscheint). Dadurch ist nicht aus- 
geschlossen, dass bisweilen auch im eigentlichen Verbalsatz, also in 
der Weiterführung der Erzählung (z. B. Ge 7, 19. 2 S 19, 12), das 
Subjekt voransteht; so namentlich, wenn ein besond. Nachdruck auf 
demselben liegt, z. B. Ge 3, 13: (nicht ich trage die Schuld, son- 
dern) die Schlange hat mich verführt! vergL 2, 5 aL 1 Weitaus in 

1 Natürlich gehören hierher auch die Fälle, wo das Snbj. in einem nachdrücklich 
betonten Personalpronomen besteht, wie Ge 32, 13 (HAK au selbst); 38, 3 (MH er selbst). 



§ 142. Der Verbalsatz. § 143. Der zusammenges. Satz. 233 

den meisten Fällen erklärt sich jedoch die Voranstellung des Subjekts - 
im Verbalsatz daraus, dass nicht ein die Erzählung weiterführendes 
(neues) Factum berichtet, sondern vielmehr etwas Zuständliches be- 
schrieben werden solL Verbalsätze dieser Art nähern sich stark dem 
Charakter von Nominalsätzen und nicht selten (sc. wenn die Ver- 
balform ebensogut als Partizip gelesen werden könnte) ist fraglich, 
ob der Schriftsteller nicht in der That einen Nominalsatz beab- 
sichtigt hat. 

2. Als die natürliche Wortstellung innerhalb des Verbalsatzes/ 
ist nach dem oben litt, a Bemerkten die Folge Verbum — Subjekt, 
eventuell Verbum — Subj. — Objekt, zu betrachten. Wie im Nominal- 
satz (§ 1411) tritt jedoch auch im Verbalsatz nicht selten eine von 
der gewöhnlichen abweichende Wortfolge ein, wenn ein Satzglied 
durch Voranstellung nachdrücklich hervorgehoben werden soll. So 
folgen einander: 

a) Obj. — Verb — Subj.: Ge 30, 40. etc.; noch weit zahlreicher sind 
natürlich die Beispiele, wo das Objekt einer das Subjekt ein- 
schliessenden Verbalform vorangeht: Ge 3, 10. 14. 18 u. a. 

b) Verb— Objekt— Subj.: Ge 21, 7 u. a. 

c) Subj. — Obj. — Verb: Jes 3, 17 u. a. 

d) Obj. — Subj. — Verb (sehr selten): 2 K 5, 13. Jes 5, 17 u. a. 

Anm. Von den mit einer Präpos. gebildeten N'aherbestimmungen stehen g 
die des Ortes in der Regel hinter dem Verb, ausser wenn ein besond. Nach- 
druck auf ihnen liegt. — Das sogen, entferntere Objekt steht mit Nachdruck 
voran z. B. Ge 13, 15 al.; sogar vor dem Fragewort Ge 27, 37. 



§ H3. 
Der zusammengesetzte Satz. 

Ein zusammengesetzter Satz (§ 140d) entsteht durch die Neben- a 
einanderstellung eines (allezeit vorangehenden) Subjekts und 

a) eines selbständigen Nominalsatzes und zwar a) mit Rückver- 
weisung auf das Haupt-Subjekt vermittelst eines Pronomen, z. B. 
Nah 1, 3: wy\ nBtoa Hirn Jahwe — im Sturme ist sein Weg. 
Ziemlich häufig erscheint so ein Pron. personale als Hauptsub- 
jekt, z. B. Jes 59, 21 : DfiK WISi ntf? \}*<} und ich — das ist mein 
Bund mit ihnen etc.; oder ß) ohne zurückweisendes Suffix (in 
welchem Falle natürlich der Zusammenhang zwischen Subjekt und 
Prädikat weit lockerer ist), z. B. 1 S 20, 23: und was die Sache 
betrifft, welche etc. . . ., siehe Jahwe ist zwischen mir und dir. 



234 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

b) eines selbständigen Verbalsatzes: a) mit rückweisendem Suffix, 
z. B. Ge 17, 15: dein Weib Saraj — nicht sollst du nennen ihren 
Namen Saraj; 26, 15. Ps 11, 4. 46, 5. al. ß) ohne rückweisendes 
Suffix z. B. Jes 19, 17. 

Anm. In den Bereich der zusammengesetzten Sätze gehören auch die 
bereits in der Tempuslehre § 116 w behandelten Beispiele, wo zu dem Casus 
pendens 1 ein mit dem sogen. Wate apodosis eingeleiteter Nachsatz tritt. Die 
Isolierung und Hervorhebung des Hauptsubjekts ist dann eine noch stärkere, 
als in den oben behandelten Fallen. Über "Waw apocL nach abgerissenen Zeit- 
bestimmungen vergl. § 112 oo, auch Ge 40, 9 und 2 S 15, 34: ^22 ^*J) ™?2] 
u. nun (was nun die Gegenwart anlangt) — so bin ich dein Knecht ! 



§ 144. 

Besonderheiten in der Darstellung des Subjekts 
(namentlich im Verbalsatz). 

a 1. Nach § 40 ff. schliessen die meisten Formen des Verbum 
finitum eine Subjektsbezeichnung in Gestalt Ton Personal- Äff orma- 
tiven (im Imperf. zugleich in Gestalt Ton Praeformativen) ein. Über 
die nachdrückliche Hervorhebung des pronominalen Subjekts durch 
Beifügung des Pron. separatum s. o. § 135 a. 

b 2. Die dritte Person Sing, steht häufig impersonell, namentlich 
im Masc, z. B. ^|} und es geschah , iTSJ} und es wird geschehen; 
TV\1) sq. *6 etc. es wurde ihm heiss (d. h. er wurde zornig Ge 4, 6 al.); 
1^ Tia und es wurde ihm eng (bange) Ge 32, 8. 

d 3. Das unbestimmte persönliche Subjekt (das deutsche man 
sagt u. dergl.) wird ausgedrückt: 

a) durch die 3. Sing, masc, z. B. K^jJ man (sc. der nennende) nannte 
(resp. nennt) Ge 11, 9 al. 

/ V) sehr häufig durch die 3. Plur. masc, z. B. Ge 29, 2: denn aus 
diesem Brunnen \p$l tränkten sie (— tränkte man) die Herden. 

h c) durch die 2. Sing, masc, z. B. Jes 7, 25: n$0 KTHrsA man wird 
(od. kann) nicht dorthin gelangen (eig. du wirst . . .). 

n Anm. Bisw. wird (wie in anderen Sprachen) einem Subjekt eine Hand- 

lung zugeschrieben, die nur auf seinen Befehl von anderen verrichtet worden 
sein kann; vergl. z. B. Ge 40, 22. 2 S 12, 9. 

1 Nur darf diese Bezeichnung (so wenig, wie die früher übliche „absolut voraus- 
gesteUtes Subjekt") nicht dahin missverstanden werden, als ob das Hauptsubjekt gleich- 
sam in der Luft schwebe, das Ganze also auf ein sog. Anakoluth hinauskomme. Viel- 
mehr gelten diese Sätze dem semitischen Sprachgefühl als ebenso korrekt gebaut, wie 
die gewöhn!. Nominal- und Verbalsätze. 



§ 146. Übereinstimmung der Satzglieder. 235 



§ 145. 

Übereinstimmung der Satzglieder, namentlich des Subjekts und 
Prädikats, in Rücksicht auf Genus und Numerus. 

1. Wie in anderen Sprachen richtet sich auch im Hebräischen a 
Genus und Numerus des Prädikats (und zwar auch des pronominalen, 

z. B. W\2 Hfcft das ist mein Bund Ge 17, 10) im allgemeinen nach 
dem des Subjekts. Doch finden sich auch zahlreiche Ausnahmen 
von dieser Grundregel. Dieselben beruhen teils auf constructio ad 
sensum (Überwiegen des Begriffsinhalts über die grammatische Form), 
teils auf der Voranstellung des (indifferent gedachten) Prädikats vor 
das Subjekt. 

2. Singulare, die an sich einen Kollektivbegriff enthalten (§ 123 a) b 
oder gelegentlich Kollektivbedeutung angenommen haben (§ 1236), 
werden gern — ihrer Bedeutung gemäss — mit dem Plural des 
Prädikats konstruiert, mag nun das letztere vorangehen oder nach- 
folgen. Dies gilt auch, wenn das Collectivum an sich generis fem. 
ist, mit demselben aber (ausschliesslich oder doch vorwiegend) männ- 
liche Individuen gemeint sind. 

Beispiele : ä) von eigentlichen Collectivis : a) mit vorangehendem Prädikat, c 
z. B. Ge30, 38: )fcfön JfctoR Vergl. auch die Konstruktion von Volksnamen, 
wie 0*3«, z. B. 1 K*20, 20: D^ *D£! da flohen die Aramäer.— ß) mit nach- 
folg. Prädikat Hi 1, 14: JYIB^h Vi} "ijJSiJ die Rinder (Kühe) waren pflügend. 

b) von gelegentlich kollektiv gebrauchten Substantiven, z. B. Bi 9, 55: d 
'ST^PT^tf *K"]!1 **• *• sahen die Männer von Israel. 

c) von Femininis als Kollektivbezeichnung männlicher Individuen: a) mit 6 
vorangehendem Präd. 1 S 17, 46: yjjpj"/? VE1 un ^ erfahren wird die ganze 
Erde (= alle Bewohner der E.) — ß)*mit nachfolg. Prädikat: Ps 33, 8 

3. Andererseits werden Plurale mit Singularbedeutung (§ 124 a) h 
häufig mit dem Singular konstruiert, so namentlich die sog. Hoheits- 
oder Herrschaftsplurale (§ 124 g, i) wie D^rft« Gott, Wfi* Herr, D^ä 
Herr, Besitzer. 

4. Die Plurale von Tiernamen oder Sachbezeichnungen, sowie Tc 
von Abstractis, mögen sie masc. oder fem. generis sein, werden gern 
mit dem/ew. sing, des verbalen Prädikats konstruiert 1 (vergl. über 

1 Vergl. die Verbindung des Plur. der Neutra mit dem Sing, des Präd. im 
Griech.: tot itp6ßata ßafvei (den Plur. lassen die Attiker nur dann zu, wenn mit 
dem Neutrum eig. Personen bezeichnet sind: tot dv$pdico8a IXaßov). 



236 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

die Kollektivbedeutung der Femininform § 122 s); so Joel 1,20: 
2hi%F\ rnttf filDEJä das Getier (eig. die Tiere) des Feldes lechzt. 

I 5. Auch der Plural von Personen (so namentlich Participia) 

wird bisweilen mit dem Sing, des Prädikats konstruiert, wenn statt 
der Totalität der Individuen mehr jedes einzelne als yon der Aus- 
sage betroffen hingestellt werden soll. Sichere Beispiele dieses sogen. 
distributiven Singulars sind Ge 27, 29: IJVTJ T?3?9* ™* TT& d ™ 
dich verfluchen, (jeder solche) sei verflucht, und die dich segnen, (jeder 
solche) sei gesegnet! 

n 6. Subjekte im Dual werden, da die Verba, Adjectiva und 
Pronomina nach § 88a der Dualformen ermangeln, mit dem Plural 
des Prädikats konstruiert; so D^JPB Ge 29, 17: r\13T T\lfc WX\ und die 
Augen Leos waren glanzlos. Ps 18, 28. 38, 11 (dag. steht 1 S 4, 15 
das Prädikat im Sing. fem. nach, Mi 4, 11 vor dem Subjekt; vergl. 
zu beiden o. litt, k); ebenso sind mit dem Plur. des Feminina kon- 
struiert DIJJIjl Ohren 2 Oh 6, 40; D^T Sande Hi 20, 10 (Ex 17, 12 
sogar mit dem Plur. masc. D'H??; DV?Bip Lippen 1 S 1, 13. Hi 27, 4; 
mit dem Plur. masc. DVltf Brüste Hos 9, 14. 

7. Sehr häufig finden Abweichungen von der Grundregel (s. o. 
litt, a) statt, wenn das Prädikat dem (tierischen oder sachlichen) 
Subjekt vorangeht. Der Redende oder Schreibende beginnt mit der 
nächstliegenden Form des Prädikats, der flexionslosen 3. Sing, masc, 
und lässt es gleichsam in suspenso, durch welches nachfolgende 
Subjekt, resp. durch welches Genus oder welchen Numerus, das vor- 
läufig unbestimmt gelassene Prädikat seine Näherbestimmung er- 
halten soll So bleibt unflektiert: 

a) das Verbum, bei nachfolg. Sing, femin. Jes 2, 17: JWD3 rieft 
D*]$n und gebeugt wird der Hochmut der Menschen; bei nachfolg. 
Plur. masc. Jes 13,22: D"« mjfl und es heulen Schakale etc.; 
Ge 1, 14: JVtftD NT es sollen Leuchten entstehen. 

r b) das Adjektiv im Nominalsatz, z. B. Ps 119, 137 : *n?$ttto ^ gereckt 
sind deine Gerichte; vergl. V. 155. Auch im Deutschen bleibt 
in solchem Falle das Adj. unflektiert 

§ 1«. 
Konstruktion zusammengesetzter Subjekte. 

a 1. Wenn sich das Subjekt eines Satzes aus einem Nomen regens 
(im Status constr.) mit nachfolg. Genetiv zusammensetzt, so richtet 
sich das Prädikat bisw. im Genus und Numerus nicht nach dem 



F 



§ 146. Konstruktion zusammengesetzter Subjekte. 237 

Nomenregens, sondern nach dem Genetiv, sofern derselbe den Haupt- 
Eegriff [in der Subjektkette darstellt So 1 S 2, 4: D^rj D^äa ntfß 
der Bogen der Starken ist gerschmettert (gleichs.: die 8t. mit ihrem 
Bogen sind z.) 

2. Besteht das Subjekt des Satzes aus mehreren, durch Waw d 
coptü. verbundenen Nomina, so pflegt: 

a) das nachfolgende Prädikat im Plural zu stehen, z. B. Ge 8, 22: 
Aussaat und Ernte und Frost und Hitze . . . sollen nicht aufhören 
(tfÜBh fc6), und zwar nach Subjekten verschiedenen Geschlechts 
im Maskulin (als dem genus potius), z. B. Ge 18, 11: TV$p\ 0«73?8 
D^gJ Abraham und Sara waren alt 

b) Das mehreren Subjekten vorangehende Prädikat kann gleich-/ 
falls im Plural stehen (Ge 40, 1. Hi 3, 5 al.) ; nicht selten richtet 
es sich jedoch im Genus und Numerus nach dem ersten, als 
dem nächststehenden Subjekt So steht das Präd. im Sing. 
masc. vor mehreren nachfolgenden männl. Singularen Ge 9, 23 
al.; vor Sing. masc. und fem. z. B. Ge 3, 8. 24, 55: da sprach 
ODtf 1 !) ihr Bruder und ihre Mutter; 33, 7; vor Sing. masc. und 
Plur. z. B. Ge 7, 7 : V}2* ni fcÜJJ da ging Noäh und seine Söhne 
4tc.; vor kollekt. fem. und masc. 2 S 12, 2. 

Ebenso steht der Sing. fem. vor mehreren weibl. Singularen g 
z. B. Ge 31, 14: Tl&b] blR JJtt-Q da antwortete Bahel und Lea; vor 
Sing. fem. und Sing. masc. Nu 12, 1 : |nrj£l DJ"]P *D"3J?1 da redete 
Mirjam und Aharon. 

Unvollständige Sätze. 

1. Unvollständige Sätze nennen wir solche, in denen entw. dasa 
Subjekt oder das Prädikat oder sogar beide irgendwie aus dem 
Zusammenhang ergänzt werden müssen. Insbesondere gehören hierher 
— abgesehen von den § 116 s aufgezählten Fällen (Auslassung des 
Pron. personale als Subj. eines Partizipialsatzes) — gewisse durch 
HJij eingeleitete (Nominal-)Sätze (s. u. litt. b). 

2. Die Deutepartikel ]H, HäH en, ecce kann entweder absolut b 
(als eine Art von Interjektion, vergl. § 105b) vor vollständigen 
Nominal- oder Verbalsätzen stehen (z. B. Ge 28, 15: 'JJÖJ? *?!« Harn 
und siehe! ich bin mit dir oder das als Subjekt eines Nominalsatzes 
zu erwartende Pronomen in Gestalt eines Sufffixes zu sich nehmen 
(s. § lOOo). Bisweilen folgt auf HJSJ (oder )H Ge 11, 6) ein Subst., und 



238 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

Haft schliesst dann der Bedeutung nach ein Pron. demonstr. samt 
der Copula ein, z. B. Ge 22, 7: D^ÄOI Bteij 712$ da ist das Feuer und 
die Holzscheite etc.; 12, 19 OjfltfK H|3 da hast du dein Weib!). 

d A um. In die Kategorie unvollständiger Sätze gehören natürlich auch 

die mit Interjektionen (HiJK, MK, ^IH, Dil, vergl. § 105) eingeleiteten Ausrufe. 
Und zwar pflegt das Objekt des Droh- oder Weherufs mit 7 (v©rgL vae Übt), 
m bl& oder -^JJ zu folgen, z. B. O^ ^IK wehe uns 1 S 4, 8. Jes 6, 5 (doch vergl. 
auch Jes 5, 8, wo das Nomen überall ohne y folgt), dag. das Objekt des Klage- 
rufs im Vokativ oder vielmehr im Accus, des Ausrufs (vergl. vae te bei 
Plautus); so in der Totenklage Y1K '1H acht mein Bruder 1K 13, 30. 



IL Besondere Arten von Sätzen. 

§ 148. 

Ausrufesätze. 

a Zur Einführung sowohl bewundernder, als entrüsteter oder 
spöttischer Ausrufe dient das (urspr. fragende) mtp — o wie! spöttisch 
ei, wie! bisw. verstärkt durch #tt od. ntf? nach § 136 c. — Die Ver- 
wunderung oder Entrüstung über Geschehenes wird durch (das 
gleichfalls urspr. fragende) "sp« wie mit Perfekt, die unwillige Ab- 
lehnung einer Zumutung durch ^H mitlmperf., der klagende Ausruf 
durch HD 1 «, seltener "!pK (Joel 1, 18 durch HD) ach wie! eingeführt 

b Beispiele: HD (oder TflD mit nachfolg. Dages, s. § 37) bewundernd (resp. 

sich verwundernd) vor Verbalsätzen z. B. Ge 27, 20 (H^TID); entrüstet Ge 3, 
13 (ntfmt?): was hast du gethan! 

'SpK mit Perf. z. B. Ge 26, 9; in höhnendem Ausruf Jes 14, 4. 12; klagend 
(wo sonst rD'K) 1 S 1, 25. 27; mit Imperf. in missbilligender Frage Ge 39, 
9. 44 al. 

rü 1 »« mit Perf. Jes 1, 21 al. 

§ 149. 
Schwor- und Betenernngssätze. 

a Zur Einführung eidlich bekräftigter Zusagen oder Drohungen 
(insbes. nach Schwurformeln, wie njiTpfj, ^DJ^n, \)*J % ''flJJSEfa ^ etc., 
sowie nach Verwünschungsformeln, s. u.), aber auch einfacher Be- 
teuerungen (2 S 20, 20. Hi 27, 5 nach ^ nW?)J ferne sei es von mir, 
meist aber ohne jede Eingangsformel) dient DK in der Bedeutung 
fürwahr nicht, *6"DIK in der Bedeutung fürwahr. 

b Anm. Nach der üblichen Annahme beruhen die Schwursätze auf der Unter- 

drückung einer Selbstverwünschung (z. B. so und so möge mir Jahwe ihm, 
wenn ich das thue = ich werde es gewiss nicht thun; dann natürlich tfV"DK eig. 



f.* — •■■ . . . J. .7 11 ■■ 51 



§ 150. Fragesätze. 239 

wenn ich das nicht thue _ ich werde es gewiss thun). Nun ist es allerdings 
schwer, solche Selhstverwünschungen im Monde Jahwes zu denken, wie es Dt 
1, 34 f. u. a. geschehen mtisste. Immerhin wäre möglich, dass das Bewusst- 
sein von dem eigentl. Sinn der Schwnrformel frühzeitig verloren ging und 
K^~DK einfach wahrlich, DM wahrlich nicht ausdruckte. 

Beispiele: a) DK und tf TDK als Schwurpartikeln nach der Ankündigung eines C 
Schwurs u. nach Schwurformeln z.B. 2 S 11, 11 : "HH iT&gfcCDK *jtfD} Tll niiT"TI 
n^n "lyjSJ so wahr J. lebt und deine Seele lebt, nimmermehr werde ich dieses thun! 

b) DK und fc6"DH nach Verwünschungsformeln z. B. 1 S 3, 17: *fr7toy* Tft d 
'X\ "m ^©D TTDITDIÄ *fpV TO[ tPtfilj so soll dir Qott thun u. 'so weiter l 
nicht sollst du vor mir verhehlen irgend etwas etc. 

c) DM und KVDM als einfache Beteuerungspartikeln z. B. Ri 5, 8: )JQ e 
'y\ TXDft) fTKV"D$ wahrlich, nicht wurde Schild und Lanze erschaut etc. 

§ 150. 
Fragesätze. 

1. Eine Frage braucht nicht notwendig durch ein besonderes a 
Fragewort (Pron. oder Adverb) eingeführt zu werden. Häufig ge- 
nügte schon die entsprechende Betonung der Worte (namentlich bei 
Voranstellung des am stärksten betonten Wortes), einen Fragesatz 
als solchen zu kennzeichnen; vergl. Ge 27, 24: 1&JJ "02 fl| nn« du da 
bist mein Sohn Esau? 1 S 11, 12: wty ^m\ btxti Said soll über uns 
herrschen? 

Anm. Die Weglassung der Fragepartikel (H, $J) findet bes. vor nachfolg. b 
Guttur. statt, aus Scheu vor der Kakophonie. 

2. In der Kegel wird jedoch die einfache Frage durch das sog. c 
He interrogativum n (H, vergl. zur Form § 100 k— n) ne? num?, die 
disjunktive Frage durch (J (num? utrum?) im ersten, DM (auch DK}, 
seltener 1K) an? im zweiten Gliede eingeleitet, z.B. 1 K 22, 15: 
b^ DM . . . 'sßfljj sollen wir gehen . . . oder (es) lassen? 

Im einzelnen ist zu bemerken: 

ä) Die Part. H steht zunächst vor der einfachen, reinen Frage, bei der der d 
Fragende über die zu erwartende Antwort völlig ungewiss ist, und zwar sowohl 
vor Nominalsätzen als vor Verbalsätzen. Anderwärts steht JJ (= num?) vor 
Fragen, welche nach Ton und Inhalt verneinende Antwort erwarten lassen, 
z. B. Hi 14, 14: wenn der Mensch stirbt, rPJTn wird er dann wohl wieder 
aufleben? 

Anm. Besondere Erwähnung verdienen hier einige Stellen, in denen die e 
Frageform durchaus vom deutschen Sprachgebrauch abweicht, indem sie ledig- 
lich zum Ausdruck der Überzeugung dient, dass der Inhalt der betr. Aussage 
dem andern wohl bekannt ist und unbedingt von ihm angenomme nwird. So Ge 
27, .36: K^JJ ^DTJ eig. ists auch, dass man nennt u. s. w. = s ja wohl, mit Recht 
nennt man ihn Jacob! 29, 15 (du bist ja doch mein Vetter!)', 1 S 2, 27 (Ja wohl 
habe ich u. s. w.) ; 1 K 22, 3 (ihr wisst ja doch . . .) u. a. Nicht minder ge- 
hört hierher die Zitierungsformel rQlfp IWJ l6jj (Jos 10, 13) oder UHT&n 



240 B. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

D"0^fi3 = sie ist ja, sie sind ja aufgezeichnet, ganz gleichbedeutend mit dem ein- 
fach versichemdenn^nD HäH (2 S 1, 18) und D^H? DJfl (1 K 14, 19 al.). 

g b) Disjunktive Fragen werden in der Regel durch DK — JJ (utrum — an?), 

bisw. auch durch DfcO — JJ, z. B. Joel 1, 2. Hi 21, 4 (sogar mit nochmal. JJ 
nach DK"! in ungläubiger Frage Ge 17, 17) eingeführt. 

t c) Was die sogen, indirekten Fragen 1 anlangt, so steht in einfachen Fragen 

dieser Art nach Verbiß des Fragens, Zweifeins, Zusehens etc. sowohl H ob, 
als DK; in disjunktiven (ob — oder) DK — JJ (re«p. tf^D« — H) Ge 24, 21. 
27, 21 al. 

I d) Zur Belebung der Frage dienen ft\ und RV1 (vergl. dazu § 136 c) unmittel- 

bar nach dem Fragewort; ebenso steht M1D$ denn, nun Ge 27, 33 (fcflH KIBfcPD 
wer in aller Welt war er?). Doch kann 'K auch erst nach der vollständigen 
Frage gesetzt oder nach einem starkbetonten Wort der eigentl. Frage voran 
geschickt werden (Ge 27, 37). 

m e) Bisw. stehen unter der Rektion eines Fragewortes zwei koordinierte 

Sätze, von denen der erste dem zweiten vielmehr untergeordnet sein sollte, so 
dass also das Fragewort strenggenommen nur dem zweiten gilt; so Jes 5, 4 
nach yjrfö : warum erwartete ich . . . , und er brachte = warum brachte er, als 
ich erwartete u. s. w. 

w 3. Die bejahende Antwort wird, wie im Latein., in der Regel 
durch Wiederholung des in der Frage betonten Wortes (resp. mit 
Umsetzung der 2. Person in die erste, Ge 24, 58. 27, 24. al.) ausge- 
drückt. Als verneinende Antwort genügt bisw. das blosse fc6 ((Je 
19, 2 al.) 

§ 151. 
Wunschsätze. 

a Zum Ausdruck von Wünschen dienen, abgesehen von dem ein- 
fachen Imperfekt (§ 107 n), Kohortativ (§ 108, insbes. mit K), ibid. litt, c), 
Jussiv (§ 109; mit fcO ibid. litt, b), dem Imperativ (§ 110 a), dem Perf. 
consec. (§ 112aa) oder auch dem einfachen Nominalsatz (§ 116 r, 
Note, und 141g): 

1. Ausrufe in Form von Fragesätzen 1 , z. B. 2 S 15, 4: ^öfePp? 
ög# wer setzt mich zum Richter ein?! d. i. o dass man mich zum B. 
einsetzte! Bes. häufig steht so ]tp~*ü (eig. wer giebt?) zur Einführung 
von Wunschsätzen aller Art (s. litt. b). i 

____^_______ i 

i Hierbei ist allerdings zu erinnern, dass der Unterschied der direkten und der j 
indir. Frage dem Hebräer nicht in dem Masse zum Bewusstsein kommen konnte, wie 
dem Lateiner oder Deutschen; denn im Hebr. unterscheiden sich beide Arten von 
Sätzen weder hinsichtlich des Modus (wie im Latein.], noch hinsichtlich der Wort- 
stellung (wie im Deutschen). Vergl. auch § 137 c. 

2 Den Übergang von der Frage zum Wunsche veranschaulicht z. B. Nu 11,4 
wer wird uns Fleisch zu essen geben ■» o hätten wir doch Fleisch zu essen! 



§ 152. Verneinende Sätze. 241 

Anm. Bisw. tritt die urspr. Bedeutung von IPfpÖ noch deutlich hervor, b 
z. B. Ei 9, 29: *JJJ n#J DJJ0" n ? W^V wer 9* ot dieses Volk in meine Hand 
— o möchte man doch dieses Volk in meine H. geben; vergl. Ps 55, 7. Immer- 
hin kommt doch auch in diesen Beispielen )5^D auf ein o hätte ich! hinaus, 
und in zahlreichen anderen ist überhaupt nicht mehr an ein Geben gedacht, 
lÖV^P vielmehr zur blossen Wunschpartikel (utinam) erstarrt. Näher ist zu 
unterscheiden die Konstruktion: 

a) mit dem Accus, (gemäss der urspr. Bedeutung) eines Subst. Dt 28, 67 (o 
wäre es doch Abend . . . Morgen!), Mit noch stärkerer Abschwächung der 
urspr. Bedeutung steht """^tj mit einem Adj. Hi 14, 4 (konnte nur ein Beiner 
von einem Unreinen kommen! d. h. wie kann u. s. w.). 

b) mit nachfolg. Perfekt Hi 23, 3 al. C 

c) mit nachfolg. Imperf. Hi 6, 8 al. d 

2. die Partikeln DK und A si, o si! utinam K e 

§ 152. 
Verneinende Sätze. 

L Zur Negierung unabhängiger Sätze dienen die Adverbia tfb a 
- oä nicht, m b» — fxT), ]"»« (es ist) nicht, ffjö noch nicht, DD« nicht 
nehr, ^DDfcJ (vrgl. § 90 m) nicht Fast nur dichterisch stehen ^ä, ^ä, 
'J-fya nicht — In betreff des Unterschiedes von tib und pK ist im 
allgemeinen festzuhalten, dass durch *6 (abgesehen von seiner Ver- 
wendung zur Negierung einzelner Wörter 2 ) in der Regel Verbalsätze 
(selten Nominalsätze) negiert werden, durch pK dagegen ausschliess- 
lich Nominalsätze (s. u. die Beispiele). 

Zur Negierung abhängiger Sätze dienen die Konjunktionen ")B 
und *$& dass nicht Im einzelnen gilt über den Gebrauch obiger 
Partikeln folgendes: 

a) K? (seltener Kl?) dient wie ou, oux in der Regel zum Behuf der ob' 
jektiven, unbedingten Verneinung und wird daher gewöhnlich mit dem Perf. 
oder Imperf. (als Indikativen) verbunden (über K? mit Imperf. als Ausdruck 
eines unbedingten Verbots s. § 107 o ; über tO = tf 7JJ nonne in Fragesätzen 
vergl. § 150 a). In Verbindung mit fe, "73 (= irgend ein, irgend etwas) dient 
tO zum Ausdruck einer absoluten Negation : nullus, gar kein (vergl. im Franz. 
ne . . . personne, ne . . . rien) ; gewöhnlich in der Reihenfolge a3 . . . K /, z. B. 
Ge 3, 1 : ]}5 yg top ^DK'n üb ihr dürft von gar keinem Baume des Gartens 
essen; doch vergl. auch die umgekehrte Stellung Ex 12, 16: fllPJ^rtf / rDN ?D"v3 
gar keine Arbeit soll verrichtet werden. 

* Vergl. denselben Übergang der konditionellen in eine "Wunsch-Partikel (vermöge 

ler Unterdrückung des Nachsatzes) im Deutschen: o wenn ich (doch) hätte! u. dergl. 

2 Insbes. gehören hierher Composita, wie 7K"lft ein Nichtgott, Ungott, der zwar 

in Gott heisst, aber nichts weniger als ein Gott ist Dt 32, 21; ?6« *6 V. 17, D?"^ 

in Unvolk Dt 32, 21; W & Unding Am 6, 13; P"J?"*6 Ungerechtigkeit Jer 22, 13 u. a. 

Gebbntus-Katttzbch, kl. hebr. Grammatik. 16 



242 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

C Anm. Die Beispiele, wo H? absolut als verneinende Antwort = nicht 

doch! nein! steht, sind als äusserste Verkürzungen vollständiger Verbalsätze 
zu betrachten, z. B. Ge 19, 2 (H? nach dem Kontext für *HD} tfb u. s. w.); 
bisw. mit nachfolg. ^ sondern: Ge 19, 2 (s. o.); Jos 5, 14. 1 K 3, 22. 

f b) /H dient wie jjltq und ne zum Ausdruck der subjektiven und bedingten 

Negation, daher vor allem in Verbindung mit dem Jussiv (§ 109 c und e) zur 
Einführung von Verboten, Warnungen, negativen Wünschen u. Bitten (über 
"?H mit dem Imperf. s. § 107 o, Anm.). 

i c ) P8» StaJt* constr. (wenn nicht z. T. einfach die kontrahierte Form — vergL 

tpyti für Ü)2Vf — ) von pjjj Nichtsein, ist (ebenso wie der Stat. absol., s. u.) die 
Negation von tth Sein (vergl. z. B. Ge 31, 29 mit Neh 5, 5). Wie Vfr (— er, «e, 
es ist, war etc.) den Begriff sein in allen temporibus in sich schliesst, so ]% 
pi$ den Begriff nicht sein. Und zwar steht: 

Je 1) der Stat. absol. pjg (mit sichtlichem Übergang in die Bedeutung eines 

verbalen Prädikats = ist nicht vorhanden) immer nach dem Negierten, z. B. 
Jes 37, 3 (2 K 19, 3) : 7rbb f$ Tb) und Kraft ist nicht vorhanden zum Ge- 
bären, Ge 2, 5 (pH = war nicht da). 

I 2) der Stat. constr. pH hat urspr. seine naturgemässe Stelle unmittelbar vor 

dem Substantiv, dessen Nichtvorhandensein berichtet, resp. vor dem Subjekt 
des Satzes, welcher negiert werden soll. In erstere Kategorie gehören auch 
die überaus zahlreichen Fälle, wo pH mit einem Partizip verbunden ist (z. B, 
1 S26, 12: f|?D )W JTJP V*) H$S P«1 u. nicht war ein sehender u. s. w. 
■s» da war keiner, der sah, u. keiner, der etwas merkte, u. keiner, der erwachte). 

m 3) Ist das zu negierende Subjekt ein Personalpronomen, so wird es nach 

§ 100 o in Gestalt eines Suffixes mit ^H verbunden : *&t$ ich bin nicht, war 
nicht, werde nicht sein ; I^H, fem. "»J^H, du bist nicht etc., tö^H, fem. Hä^H 
er, sie ist nicht etc., D^H sie sind nicht etc. Besteht das zugehörige Prädikat 
in einem Verbum, so folgt es, da pH stets einen Nominalsatz einleitet, wieder 
(s. o. litt. 1) in Gestalt eines Partizips nach, z. B. Ex 5, 10 : JflS ^y H ich gebe 
nicht. 

4) Der Umstand, dass pH (wie pH) stets zugleich einen Verbalbegriff (ist 

nicht, war nicht etc.) einschliesst, führte schliesslich zu einer solchen Hervor- 
kehrung des letzteren, dass der urspr. Charakter als Stat. constr. (vergl. indes 
o. litt, i) vergessen und dem entsprechend pH sehr häufig von dem zugehörigen 
Nomen (Subst. oder Partie.) getrennt wurde; so namentlich durch Einschiebung 
kleinerer (gleichs. enklitischer) Wörter, wie 13, 17, JT?, Da, Ü&. — So war 
schliesslich sogar die Umstellung von pH und dem Nomen möglich, wie Ge 
40, 8 u. 41, 15 (inh pH Vlb} und nicht ist vorhanden ein ihn deutender). 

p Anm. 1. Wie 7ÜD . . . H'^ oder fcfr . . . 7Ü3 (s. o. litt, b) drückt auch 72 f\$ 

(z. B. Pred 1, 9: Bhrrte pH es giebt gar nichts neues etc.) und pH . . . ^3 
eine absolute Negation aus. \ 

q 2. Wurzelverwandt mit pH ist ohne Zweifel die Verneinungssilbe VÄ in ^ r 

7Ü5 (als nom. pr. 1 S 4, 21) "und •'ppH nicht schuldlos Hi 22, 30. 

r d) D^tD noch nicht steht nach § 107 c bei dem Bericht über Vergangenes in 

der Regel mit dem Imperf. 

8 e) DDH (eig. Subst. = Aufhören) nicht mehr (mit Einschluss des Verbal- 

begriffs ist vorhanden). 



i 



§ 152. Verneinende Sätze. 243 

f) 72 1 , dichterisch und prophetisch, und zwar nicht ohne eine gewisse t 
Emphase, = \s7. 

g) ^21 mit Perf. 6e 31, 20 al., mit Imperf. Hi 41, 18 al. 

Ä) w? als Negierung eines Adj. 1 S 20, 26; über WT? als regelmäss. 
Negierung des Inf. constr. s. § 114 b. 



t) fB, dass nicht, damit nicht, an der Spitze von Sätzen, die eine Befürchtung W 
oder Besorgnis ausdrücken, also bes. nach den Begriffen sich fürchten Ge 
32, 12 al. (vergl. 6*e(Sci> jxtj, vereor ne\ sich hüten (so oft nach IDtfiT, ^Ö^H 
Ge 24, 6. 31, 24 al.), fürsorgen (2 K 10, 23) u. s. w. Nicht selten* ist der' Be- 
griff, von welchem ~]B abhängt, nur virtuell in dem übergeordneten Satz ent- 
halten, z. B. Ge 19, 19 : ich vermag mich nicht aufs Gebirge zu retten (indem 
ich befürchte), HJ^T} ^P?"!*?"!? das Unheil könnte mich ereilen. So nament- 
lich nach Aufforderungen zu einem Thun oder Unterlassen, durch welches 
etwas verhütet werden soll (in welchem Falle "|$ einfach zu finalem ne wird) ; 
vergl. z. B. Ge 11, 4. 19, 15 u. a. Auch Ge 3, 22 (u. nun, dass er nur nicht etwa 
seine Hand ausstrecke! etc.) ist als virtuelles Regens von ~]B ein Kohortati v zu 
betrachten, der dann Y. 23 sogleich in ein tempus histor. umgesetzt ist. 

2. Zwei Negationen in demselben Satze heben einander nicht y 
auf (wie in nonnulli, nonnemo), sondern machen die Verneinung nur 
um so nachdrücklicher (wie oux oöfteic, oux ouoap.dK, nudi — non, 
nemo non); 1 K 10, 21: 7Xü\Ütb . . . ntftD Hb *}D3 pK Silber wurde für 
gar nichts geachtet (2 Ch 9, 20 ohne *6). Insbes. gehört hierher die 
Verbindung von )\$ und ^21 nicht mit "]D ohne (§ 119y), z. B. Jes 
5, 9 (6, 11): 2&V pfcjtj eig. ohne keinen Bewohner «=» so dass kein Be- 
wohner mehr da ist 

§ 153. 

Einschränkende und steigernde Sätze. 

Zur Einführung einschränkender Sätze dienen die Partikeln "JJ8, 
pl nur, zur Einführung steigernder Sätze Da, *]K auch, dazu, sogar. 
Dabei ist zu beachten, dass sich die Wirkung dieser Partikeln nicht 
notwendig auf das unmittelbar folgende Wort (so "JJ8 z. B. Ge 7, 23. 
D3 Ge 27, 34 etc.), sondern sehr häufig auf den ganzen nachfolgenden 
Satz erstreckt. So Da Ge 27, 33, *]« Hi 14, 3. 15, 4. 

§ 154. 

Mit Waw angereihte Sätze. 

Zur Aneinanderreihung zweier oder mehrerer Sätze, wie zu der- a 
jenigen einzelner Wörter, dient das sog. Waw copidativum 1 ) (vergl. 

* Offenbar von np? schwinden, von welchem Stamm auch die urspr. Substantiva 
^2L und J^a (wovon ^21 nach § 90 m) gebildet sind. 

3 In betreff der Aneinanderreihung einzelner Nomina durch ) (welche strenggenommen 
stets auf eine Zusammenziehung ebensovieler Sätze in einen einzigen hinauskommt) 
gut folgendes: 

16* 



244 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

über die verschied. Vokalisierung desselben § 104d— g). Doch be- 
schränkt sich der Gebrauch desselben keineswegs blos auf die* Ver- 
bindung wirklich koordinierter Sätze. Vielmehr begnügt sich die 
Sprache häufig mit der einfachen Anreihung durch Waw auch da, 
wo ein Gegensatz eingeführt werden soll, oder wo der eine der beiden 
verbundenen Sätze dem andern nicht bei-, sondern untergeordnet ist. 
VergL speziell über den Gebrauch des ) zur Einführung von Zustands- 
sätzen § 141 e; von Kausalsätzen § 158a; von Komparativsätzen § 161a; 
von Finalsätzen § 165a; von Folgesätzen § 166a; über das sogen. 
Waw apodosis § 143 d und die dort zitierten Abschnitte. 

§ 155. 
Relativsätze. 

a 1. Nach § 138 a, e zerfallen die Relativsätze in solche^ die zur 
Näherbestimmung eines Nomens (Substantivs oder Pronomens) dienen, 
und solche, die nicht von einem Nomen abhängen. Erstere heissen 
unselbständige, letztere selbständige Relativsätze. 

b Die selbständigen Relativsätze werden in der Regel durch das 

urspr. Demonstrativpronomen Itfj} (s. das Nähere § 138 e) eingeführt. 
Ebenso können auch die unselbständigen Relativsätze durch It^JJ oder 
ein anderes Demonstrativpronomen (s. das Nähere § 138 a und g, i) 
eingeführt werden. Sehr häufig wird jedoch — namentlich in dich- 
terischer Rede — das Attributiv- Verhältnis durch einfache Beiord- 
nung 1 ausgedrückt. 

c Auf das regierende Substantiv oder Pronomen wird häufig (in 

gewissen Fällen sogar immer) durch ein Pronominalsuffix oder ein 

a) Im Gegensatz zu dem deutschen Sprachgebrauch, der bei längeren Auf- 
zählungen erst das letzte Glied der Kette mit und anreiht, ist im Hebr. das sogen. 
Polysyndeton üblich (so steht Ge 12, 16 sechsmal, 24, 35 siebenmal, 15, 19 ff. neunmal, 
Jos 7, 24 zehnmal Waw copul.). Bisw. sind jedoch auch nur die beiden letzten Wör- 
ter verbunden. 

b) Nicht selten steht das Waw copul, zugleich erklärend (wie isque, et — guidem) 
■= und zwar (sogen. Waw explicativum), z. B. Ge 4, 4 (und zwar von ihrem Fett). 

Hervorhebend (= und namentlich) steht } z. B. Ge 3, 16 Oj^vH) u. a. 

c) Über die gleichfalls kopulativ gebrauchten Adverbien D| auch, dazu (als Zu- 
sammenfassung einer Mehrzahl, z. B. in D^^"D| alle beide Ge 27, 45, ^"03 alle zusammen 
s. das W.-B. 

1 Verkehrt ist die Annahme, dass alle diese Fälle auf der Auslassung von "^ 
beruhten ; vielmehr sind diese attributivisch beigeordneten Sätze nur eine Abteilung der 
mannigfaltigen Arten von Umstandssätzen (s. d.), welche irgend einem Begens beigefügt 
werden. Vergl. im Englischen: this is the letter [which] he wrote to me. 



§ 166 Relativsätze. 245 

Adverb zurückgewiesen. Doch kann diese Rückbeziehung, ganz wie d 
bei den durch TBf« etc. eingeleiteten Relativsätzen, auch unterbleiben. 

Die einfach beigeordneten Relativsätze finden sich am häufigsten nach 
undeterminiertem Subst. (s. u. die Beispiele). Doch fehlt "ftfK wenigstens in 
dichterischer Rede ziemlich häufig auch nach determin. Nomen, jedoch nur 
selten in Prosa (abgesehen von der Chronik). 

2. Erfolgt die Näherbestimmung eines Substantivs oder Pro- e 
nomens durch die einfache Beiordnung des Relativsatzes, so kann 
der letztere erscheinen: 

a) in Gestalt eines Nominalsatzes, z. B. 2 S 20, 21: ein Mann vom 
Gebirge Ephrajim, 1D# JDtf dessen Name &.war; Hi 3, 15: mit 
Fürsten, DH^ 2HT welchen Gold war; in Rückbeziehung auf ein 
Nominalsuffix z. B. Ps 49, 14: 1D^ ^D3 D3T1 nt das ist das Schicksal 
derer, welchen Zuversicht (ist). 

b) in Gestalt eines Verbalsatzes. 

Näher sind dabei die Fälle zu unterscheiden, wo das rück-/ 
bezügliche Pronomen 

1) als Subjekt des Relativsatzes im Verbum enthalten ist; so 
nach determiniertem Subst Ps 34, 9: Heil dem Manne. ISrnDlT 

' ' v wir 

der bei ihm Zuflucht sucht 

Anm. Besonders häufig treten derartige Relativsätze zu Substantivis mit g 
der Vergleichungspartikel 3, z. B. Hi 7, 2: 73"*)KI2^ *DJ£? tD * e ^ n SM ave * 
welcher nach Schatten lechzt u. s. w. 

2) wo das rückweisende Pronomen einen Objektsaccusativ dar-Ä 
stellt oder darstellen würde, wenn es nicht (wie im gleichen 
Falle meist auch in den Relativsätzen mit *ltfK) unterdrückt 
wäre; so mit rückweisendem Pron. Dt 32, 17: DtyT tib &7$H 
Götter, die sie nicht gekannt hatten. Ohne rückweisendes Pro- 
nomen nach undetermin. Subst. z. B. Jes 6, 6: Tipb D'jriptoä JIM"! 
natön ^gö ein Glühstein, den er mit einer Zange vom Altar 
weggenommen hatte. 

3) wo das rückweisende Pronomen von einer Präposition abhängig i 
ist, oder wo der Rückweis durch das Adverbium Dttf erfolgt. 
So nach determin. Subst. Ps 18, 3: 13TIDn« ^S mein Fels, bei 
dem ich Zuflucht suche. 

§ 156. 

Zustands- oder Umstandssätze. 

1. Zur Angabe der näheren Umstände, unter denen ein Subjekt a 
handelnd auftritt oder eine Handlung (resp. eine Begebenheit) sich 
vollzieht, dienen, abgesehen von den Relativsätzen (s. § 155), vor allem 



246 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

die durch Waw mit nachfolg. Subjekt angereihten Nominalsätze (s. 
das Nähere über diese Art von Zustandssätzen § 141 e) und Verbal- 
sätze. Sehr häufig werden jedoch solche Angaben der näheren Um- 
stände auch ohne Waw durch einfache Beifügung einem Hauptsatz 
untergeordnet, und zwar ebensowohl in Gestalt von (bisw. äusserst 
kurzen) Nominalsätzen (s. litt, c), wie in der von Verbalsätzen. 

c 2. Charakteristische Beispiele von nominalen Umstandssätzen 
sind Ge 12, 8: und er schlug sein Zelt auf, D1J5D '■gi'JI D*D ^"rP? während 
(od.: so dass ihm) Bethel im Westen und 'Ai im Osten lag; Nu 22, 24. 
2 S 18, 14 (in das Herz Absaloms, Ti tittiy während er noch lebendig 
war). — Nicht minder gehören hierher gewisse stehende Formeln, 
wie D^|"^ljJ D^B von Angesicht zu Angesicht (eig. während Anges. 
gegen Anges. gerichtet war) Ge 32, 31 al.; ebenso: sich niederwerfen, 
TV£\I$ D^BK indem das Angesicht zur Erde gewendet ist, Ge 19, 1 al. 

§ 157. 
Objektsätze« 

a Die von einem transitiven Verbum (namentlich den sogen, verba 
cordis, d. i. den Ausdrücken für irgend eine geistige Thätigkeit, wie 
sehen, hören, wissen, erkennen, glauben, sich erinnern, vergessen, sagen, 
denken u. s. w.) abhängigen Sätze können dem regierenden Verbum 
ohne Beihilfe einer Konjunktion durch einfache Anreihung unter- 
geordnet (§ 120 a) oder auch mit oder ohne Waw copul. beigeordnet 
werden (§ 120 d, g). In der Kegel wird jedoch der Objektsatz durch 
die Konj. ^ dass, seltener durch IttfH dass eingeleitet. 

Beispiele a) Objektsätze ohne Konjunktion. Abgesehen von den o. §120 
angef. Stellen gehört hierher noch eine Reihe von Beispielen, wo der von 
einem Verbum dicendi oder sentiendi abhängige Satz (sog. oratio obliqua nach | 
der Auffassung der latein. u. deutschen Gramm.) in Gestalt eines selbständigen . 
Nominal- oder Verbalsatzes beigefügt ist; z. B. Ge 12, 13: flfcjl 'Ttf'UJ KJ -, HöK I 
sage doch, meine Schwester seist du. 

b b) Objektsätze durch *D eingeführt, z. B. Ge 6, 5: njT] 7\2T\ *2 HjiT K"J3 

Dlfcjn und Jahwe sah, dass gross war die Bosheit der Menschen etc. — Auch 
die direkte Rede wird sehr häufig durch *3 (analog dem sog. ort recitativwn; 
allerd. nicht selten mit dem Nebenbegriff einer Beteuerungspartikel, z. B. Ge : 
26, 9. 27, 20) eingeführt, z. B. Ge 21, 30 al., auch wenn die direkte Rede nicht 
ausdrücklich angekündigt ist, Ge 4, 25. 32, 31. 41, 51 f al. — Über die Um- | 
setzung eines zweiten Objekts in einen durch "'S eingeleiteten Satz s. o. § 117h. > 

C c) Objektsätze durch T0X eingeführt, z. B. Est 3, 4: MmtfK DH^ T$rP3 ) 
^ttiT denn er hatte ihnen verraten, dass er ein Jude sei. Ziemlich häufig geht j 
dem IMfü noch die nota accus. "filÄ voraus (gleichs. = den Umstand, die Thai- 
sache, dass), z. B. Jos 2, 10. 1 S 24, 11 al. I 



§ 158. Kausalsätze. § 159. Bedingungssätze. 247 

§ 158. 

Kausalsätze. 

Die durch einen vollständigen Satz gegebene Begründung von a 
Aussagen, Forderungen, Drohungen u. s. w. wird bisweilen mit dem 
einfachen Waw copul. (z.B. Ps 60, 13: schaffe uns Hilfe vor dem 
Dränger, und [denn] eitel ist Menschenhilfe) oder sogar asyndetisch 
(Ge 17, 14) angereiht. In der Regel dienen jedoch besondere Kon- 
junktionen in mannigfaltiger Zusammenstellung zur Einführung von 
Kausalsätzen. 

Am häufigsten stehen als kausale Konjunktionen *£) ]J£ (Jes 3, 16 al.) und b 
"fi&tej ]V1 weil, eig. wegen dessen, dass; beide aber auch abgekürzt zu blossem 
HS1 (Nu 20, 12 al.) oder zu blossem "O weil (Ge 3, 14. 17 al.) , sowie zu blossem 
nttf« (Ge 30, 18 al., auch 1tf«5 Ge 3*9, 9. 23). 

§ 159. 
Bedingungssätze« 

1. Die grosse Mannigfaltigkeit in der Konstruktion der Be-a 
dingungssätze rührt daher, dass es vielfach von dem subjektiven Er- 
messen des Redenden abhängt, ob er eine Bedingung als '(schlechthin 
oder doch möglicher Weise) erfüllbar, resp. als bereits erfüllt, oder 
ob er sie als unerfüllbar gedacht wissen will. Von der Entscheidung 
darüber hängt z. T. die Wahl der Bedingungspartikeln (s. u.), vor 
allem aber (wie nam. auch im Griech. u. Lat.) die Wahl der Tempora 
ab; der Gebrauch der letzteren bestimmt sich natürlich nach den 
allgemeinen, § 106 ff. dargelegten Grundsätzen. Im Interesse einer 
klaren Übersicht sollen im Folgenden zuerst (litt, b) die Bedingungs- 
sätze ohne Bedingungspartikeln, sodann die Sätze mit solchen er- 
örtert werden (litt. 1). 

2. Wie im Deutschen kann das Verhältnis von Bedingung und b 
Folge durch die einfache Nebeneinanderstellung zweier Sätze aus- 
gedrückt werden. Dabei ist im allgemeinen (entsprechend dem 
Grundcharakter der beiden Tempora) als Grundregel festzuhalten, 
dass das Imperfekt mit seinen Äquivalenten (Jussiv, Kohortativ, 
Imperativ, Perf. consec, Partie.) zum Ausdruck der in der Gegen- 
wart oder Zukunft erfüllbar gedachten Bedingung und Folge dient, 
während das Perfekt die in der Vergangenheit bereits erfüllte Be- 
dingung und die als abgeschlossene Thatsache vorliegende Folge 
darstellt. 



248 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

C Beispiele, a) Imperf. (vergl. §107x) im Vordersatz und Nachsatz Ps 

104, 28 ff.: ptöj?^. ÜTO ]F(Fi wenn du ihnen giebst, so sammeln sie u. s. w. 

d b) Ju8siv im Vordersatz (vergl. § 109 h) und Nachsatz Ps 104, 20 : 

nW \T1 'HtWTflttto machst du Finsternis, so wird Nacht. 
» § * • • * « »i» * 

e c) Kohortativ (s. § 108 e) im Vordersatz ; im Nachsatz Perf. Ps 40, 6; Imperf. 

consec. Hi 19, 18: ^J'^TSlTJ ffltfp$ w ^ * c * aufstehen, so reden sie über mich. 

f d) Imperf. consec. im Vordersatz Ps 139, 11: *!Dfc1 und spräche ich etc. (als 

Nachsatz dient ein Nominalsatz). 

g e) Perf. cons. im Vordersatz und Nachsatz (s. die Beispiele § 112 kk) Ge 44, 

22: T\Q) VIJ^J ^31) un ^ würde er seinen Vater verlassen, so würde der sterben- 

h f) reines Perfekt (zur Darstellung von Handlungen, die als abgeschlossen 

vorliegend gedacht werden sollen) im Vordersatz und Nachsatz Spr 18, 23: 
21tt fctäD ntftt KSÖ hat einer ein Weib gefunden, so hat er Gutes gefunden. 

i g) Partizip als sogen. Casus pendens (vergl. § 143 d und die dort angef. Ab- 

schnitte der Gramm.) od. auch ein vollständ. Nominalsatz im Vordersatz; der 
Nachsatz meist durch sogen. Waw apodosis eingeleitet, z. B. Spr 23, 24 KHK. 
121 rflOfeH DDn TT^ wenn jemand einen Weisen zeugt, so wird er sich an ihm er- 
freuen. 

n h) Infin. mit Präpos. (gleichfalls als Äquivalent eines Bedingungssatzes) im 

Vordersatz, Perf. cons. im Nachsatz , z. B. 2 S 7, 14 ff.: '31 VIjtTDhl UrVlJJD? wenn 
er sich verfehlt, so werde ich ihn züchtigen mit Menschenrute. 

I 3. Als Partikeln zur Einführung von Konditionalsätzen dienen 
DK (wofür in jüngeren u. jüngsten Büchern bisw. ]H; s. u. litt, w) 
und & (1 S 14, 30. Jes 63, 19 wb) wenn, negativ üb DK und vffb fy\b) 
wenn nicht; *? gesetzt, dass (lat. ut), falls, bisw. fast gleichbedeutend 
mit DK gebraucht. In betreff des Unterschiedes von DK (üb DK) und 
\b (vffb) ist als Grundregel festzuhalten: DK steht, wenn die Bedingung 
entw. als bereits erfüllt oder wenn sie samt ihrer Folge als in der 
Gegenwart oder Zukunft möglicher (resp. wahrscheinlicher) Weise 
eintretend gedacht wird. Und zwar hat DK im ersten Fall das Per- 
fekt, im anderen Fall (entsprechend griech. £av mit Conj. Praes.) 
das Imperf. oder ein Äquivalent desselben (und zwar häufig auch im 
Nachsatz) nach sich. Dagegen \b (tityb) steht, wenn die Bedingung 
als in der Vergangenheit nicht erfüllt oder als in Gegenwart und 
Zukunft unerfüllbar, die Folge somit als nicht eingetreten, resp. 
niemals eintretend hingestellt werden soll. Im ersteren Fall steht 
nach \b und vffib (und zwar meist auch im Nachsatz) notwendig 
das Perfekt (entspr. griechischem ei mit dem Indik. eines histor. 
Tempus, latein. Conj. Imperf. oder Plusquamperf.); im anderen (höchst 
seltenen) Fall kann gleichfalls das Perf., doch auch das Partizip und 
selbst das Imperf. stehen. 

n Beispiele: A. DK 1. Mit Perfekt im Vordersatz zur Darstellung von Be- 

dingungen u. s. w. , welche in der Vergangenheit abschliessend erfüllt wurden 



§ 159. Bedingungssätze. 249 

oder in Zukunft abschliessend erfüllt sein werden (Perf.«Fut. exactum, §106o); 
im Nachsatz steht: 

a) wiederum Perfekt, z. B. Spr 9, 12 : **J7 J??30 1JD31J"D1K wenn du weise bist, 
so bist du dir zu gut weise. 

b) Imperfekt, z. B. Dt 32, 41: ^litt^-DlS wenn ich geschärft haben werde . . ., 
werde ich vergelten (2^$) u. s. w. 

c) Jussiv (resp. Optativ), z. B. Ge 18, 3; 

d) Perf. consec. (s. die Beispiele § 112 gg), z. B. Ge 43, 9: 'X VJJ^W *&"ÖK 
wenn ich ihn nicht gebracht haben werde..., so will ich schuldig dastehen etc. 

e) Imperf. consec. (s. § 111 q), z. B. Hi 8, 4: wenn deine Söhne gesündigt haben 
OKlpn) . . ., DHjpt^l so gab er sie dahin etc.; 

f) Imper., z. B. Ge 50, 4 (X KJ-nyj D?^?? )T\ 'TIKSD «rD« wenn ich irgend 
Gnade gefunden habe in euren Augen, so redet doch etc.). 

g) ein (vollständiger oder unvollständiger) Nominalsatz, z. B. Jer 14, 18 (mit p 
lebhafter Versetzung in die Zukunft) : bin ich hinaus ins Feld gegangen 
(= gehe ich etc.), so sind da Schwerterschlagene u. s. w. 

2. DK mit Imperf. im Vordersatz, sowohl zum Ausdruck des in der Gegen- Q 
wart und Zukunft Möglichen, als (nach § 107 b) des in der Vergangenheit 
Andauernden oder "Wiederholten; im Nachsatze steht: 

<*) das Perfekt, z. B. Nu 32, 23: DriKön HäH )§ pfeWH & m Ü*) und wenn ihr 
nicht so thun werdet, so habt ihr gesündigt (der Nachsatz versetzt sich auf 
den Standpunkt der bereits eingetretenen Folgen. Dag. beruht Nu 16, 29 
(ebenso 1 S 6, 9. 1 K 22, 28) auf einer Prägnanz: wenn diese wie alle 
Menschen sterben werden (so wird sich ergeben), Jahwe hat mich nicht gesandt 

b) das Imperfekt, z. B. 2K 7, 4: JT1|D ttJIT'DK wenn sie uns am Leben lassen T 
werden, werden wir leben bleiben etc.; frequentat. Imperf. im Hinblick auf 
Vergangenes : Ge 31, 8 O?^ Hä"D$ jedesmal wenn er so sagte . . ., VTpJ! 
da gebaren . .). 

e) der Jussiv (resp. Optativ), z. B. Ps 137, 5; vergl. hierzu § 109 h. 

d) der Kohortativ, z. B. Ge 13, 9. 

e) das Perf. consec. (s. die Beispiele § 112 ff und gg), z. B. 1 S 20, 6: ^"DK S 
rnöM ? p5$ ^Tp?*! wenn mich dein Toter vermissen wird, so sollst du sagen 
etc.; mit frequent. Perf. cons. Ge 31, 8: wenn er (wie öfter geschah) sagte 

• . ., so etc. 

f) das Imperf. consec-, so viell. Ps59,16, wenn tt^?JJ nach § 111t zu erklären. 

g) der Imperativ, z. B. Ge 31, 50. IS 20, 21 (mit Waw apodosis) u. a. 

A) ein Nominalsatz, z. B. Ge 4, 7. Ps 139, 8. Hi 8, 6. 31, 26 f. t 

3. DK mit Kohortativ, z. B. Ge 30, 31. 

4. DK mit Infin., Hi 9, 27: ^Dtf-DK eig. wenn mein Sagen ist (doch ist wohl t* 
^C]Q$ zu lesen). 

5. DK mit Nominalsatz; so besonders, wenn das Subjekt des Bedingungs- v 
satzes ein Pron. personale. Das letztere tritt dann im positiven Satz gern an 
Vfl, im negativen zu pH (vergl. zu beiden § 100 o), während das Prädikat durch 
Partie, (meist als Ausdruck eines künftigen) dargestellt wird (vergl. § 116 q), 

z. B. Ri 6, 36 f.: J^tflD ft^'D« wenn du helfen wülst etc.; Ge 24, 49 (DDB^DJ* 



250 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

D^fety wenn ihr thun wollt etc.); mit p$: Ge 43, 5: DpKto 3|f NTDijCI und wenn 
du nicht ziehen lassest etc. 

W B. ]Q t(;enn (nach des gewöhnl. Annahme urspr. identisch mit )H «tcÄc/ 

Wahrsch. ist jedoch ]H wenn reiner Aramaismus. 

X C. }7 wenn, vivb (*hw) wenn nicht. 

1. mit Perfekt im Vordersatz und Nachsatz (vergl. § 106 p), z. B. IS 14, 30: 
'}) DJJH D1*n tOIJ te$ K& ^ *)8 geschweige wenn heute das Volk gegessen 
hätte . . ., wäre alsdann das Gemetzel nicht gross (= noch grösser) geworden? etc. 

y 2. mit Imperf. nach tibv? Dt 32, 26 (TO$ wohl als modus rei repetitae : toenn 

tcÄ ftieÄJ immer wieder fürchtete) ; ebenso Imperf. nach V? mit Unterdrückung 
des Nachsatzes Ge 50, 15: wenn uns Joseph befeinden würde! (da die Befürch- 
tung nach dem Kontext eine ernstliche, so ist V? hier befremdlich). 

Z 3. Nominalsatz steht nach ^ 2 S 18, 12. 2 K 3, 14. Ps 81, 14 (überall Imperf. 

im Nachsatz). 

D. ^ gesetzt dass, wenn : 

aa 1. ^? mit Perfekt im Vordersatze, z.B. Nu 5, 20: IWptfiP "D JJM du aber, wenn 

du dich vergangen hast etc. 

bb 2. "3 mit Imperf. im Vordersatze, z. B. Ps 23, 4: ^8"*? Da auch wenn ich 

wandere (wandern muss) . . ., so fürchte ich nicht (K^jTfctfj) Böses; Ex 21,2: 
'y\ ^2JJ *QJJ ^JlJO"' 1 ? faÜ* du einen hebr. Sklaven erwirbst, so soll er sechs 
Jahre dienen (dag. wird V. 3 — 5 eine Reihe bestimmter Bedingungen mit be- 
stimmten Folgen durch DM eingeführt). 

§ 160. 

Konzessivsätze. 

a Abgesehen von dem Gebrauch des Imperativs im Sinn einer 

ernstgemeinten (§ 110 a) oder spöttischen Konzession, sowie von den 

konzessiven Umstandssätzen (§ 141 e) können Konzessivsätze eingeführt 

werden: 

a) durch einfaches Dtt wenn; so Hi 9, 15 mit Perf. (= wenn ich Hecht ge- 
habt hätte) ; Jes 1, 18 und 10, 22 mit Impf, in Bezug auf eventuell Eintretendes. 

b b) durch ^? Da auch wenn Jes 1, 15 mit Impf. ; blosses Da steht dafür Jes 

49, 15 mit Imperf. = mögen diese auch vergessen; dag. mit Perf. Jer 36, 25 al; 
endlich DJ s ? auch wenn, obschon Pred 4, 14. 

C c) die Präpos. /JJ als Begens eines vollständigen Nominalsatzes (Hi 16, 17: 

'■BDSl DDJVfcO '2 trotzdem T dass nicht Frevel ist an meinen Händen) oder 
Verbalsatzes Jes 53, 9. 

§ 161. 
Komparativsätze. 

a 1. Die Vergleichung zweier Thatsachen srfolgt bisweilen durch 
die blosse Aneinanderreihung beider mittelst des Waw copul.; so 
namentlich in der Spruchpoesie, wenn Thatsachen der sittlichen 



►. 



§ 162. Disjunktive Sätze. § 163. Adversativ- und Exzeptionss'ätze. 251 

Welt mit solchen der physischen Welt vergleichend zusammen- 
gestellt werden, z. B. Hi 5, 7: der Mensch ist zur Mühsal geboren, 
und hoch fliegen die Söhne der Flamme, d. h. gleichwie die Funken 
ihrer Natur nach emporfliegen, so ist etc.; Hi 12, 11 (in Frage- 
form); 14, 11 f. 

2. Als komparative Konjunktion dient *^3 wie, quemadmodum, b 
welchem dann im Nachsatz häufig ein ]3 so entspricht. Bisw. er- 
scheint jedoch )3 (= ebenso) auch nach selbständigen Aussagen, 
Jes 55, 9. Jer 3, 20. 

Anm. über die vergleichende Einführung einzelner Nomina oder Prono- C 
mina durch 3 wie vergl. § 118 s. — Zu bemerken ist hier noch, dass auch die 
korrespondierenden 3 — 3 wie — so (aber auch 80 — wie Ge 18, 25. 44, 18; 
dafür Jos 14, 11. 1 S30, 24 3* — 3, Ps 127, 4 )3 — 3, vergl. Joel 2, 4) nicht als 
Konjunktionen, sondern als virtuelle Substantiva mit nachfolg. Genetiv zu be- 
) trachten sind. 

§ 162. 

Disjunktive Sätze. 

Die Einführung einer anderweitigen Möglichkeit, durch welche a 
event. die vorhergehende Aussage aufgehoben wird, erfolgt durch 
1K oder (z. B. Ex 21, 36) -» lat. vel; doch auch — aut bei einem aus- 
schliessenden Gegensatz (2 K 2, 16). 

Im Sinn von sive — sive steht sowohl 1« — 1K, als DK — DM oder b 
DK1 — DK, aber auch ) — ) und b — b] vergl. endlich auch Da — Da so- 
wohl — als auch; dag. tib Da — tib D? weder — noch. 



§ 163. 
Adversativ- and Exzeptionssätze. 

1. Nach negativen Sätzen (so namentlich nach Verboten) wirda 
der Gegensatz (= sondern) durch DM ^ eingeführt, z. B. 1 S 8, 19: 
da sprachen sie: nein, sondern ein König soll über uns sein! Ps 1, 2 al., 
nicht selten aber auch durch blosses ^3, z. B. Ge 18, 15. 19, 2, und 
selbst durch einfache Anreihung mit ) Ge 17, 5 (JTni als Perf. consec). 

2. Zur Einführung von sog. Exzeptionssätzen, die von einem 
anderen Satze abhängig sind, dienen •»? DB$ nur dass und (wiederum 
nach negativen Sätzen, s. o. litt, a) DJ* ^ ausser wenn; so nament- 
lich DK ^3 mit Perf. (= ausser wenn zuvor) nach Imperfekten, die 
eine Ankündigung enthalten, z. B. Ge 32, 27 : ich werde dich nicht 
loslassen, ausser wenn du mich zuvor gesegnet hast; endlich ^bl 



252 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

DK ausser wenn oder blosses ^a Ge 43, 3 (mit Nominalsatz: ausser 
euer Bruder ist mit euch). 

d Anm. Die übergeordnete Aussage, zu welcher DK "O eine Ausnahme hinzu- 

fügt, muss bisw. aus dem Zusammenhang ergänzt werden; so Ge40, 14: (sonst 
begehre ich nichts) ausser dass du meiner gedenkst = nur mögest du etc. (vergL 
dazu § 106 n, Note 2). 

§ 164. 

Temporalsätze« 

a 1. Das zwischen zwei verschiedenen Handlungen oder Begeben- 
heiten obwaltende zeitliche Verhältnis wird vielfach ohne Zuhilfe- 
nahme einer Konjunktion durch die einfache Nebeneinanderstellung 
ausgedrückt, und zwar: 

a) das Verhältnis der Gleichzeitigkeit, resp. des Nochandauerns einer Hand- 
lung oder Begebenheit beim Eintreten einer andern, durch die Nebeneinander- 
stellung eines Nominalsatzes und eines mit 1 (HäHl) eingeleiteten Nominal- 
oder Yerbalsatzes, z. B. Ge 7, 6: und Noah war 600 Jahre alt (eig. ein Sohn 
von 600 J".), rPiJ ^SUSHI da trat die Sintflut ein. Ganz bes. gehören hierher 
die Fälle , wo das Prädikat des (häufig mit TIJJ noch eingeleiteten) Nominal- 
satzes in einem Partie, activi besteht, z. B. Hi 1, 16 f. : '2\ M Htl *12flD Ht TIJJ 
noch (war) dieser redend, da kam ein anderer und sprach etc. ; s. die Beispiele 
§ 111 g. An Stelle eines vollständigen Nominalsatzes erscheint häufig nur ein 
sogen. Casus pendens nach "73 mit partizipialem Attribut im Sinn von so 
oft jemand . . ., z. B. 1 S 2, 13 (s. § 116 w). 

b) das Verhältnis der Aufeinanderfolge durch Nebeneinanderstellung 
1) zweier Imperf. consec, z. B. Ge 24, 19: SDfcfol Ifij^H^ ^2J?1 und als sie 
vollendet hatte, ihn zu tränken, da sprach sie etc. ; 2) eines Nominalsatzes mit 
Partie, passivi als Präd. und eines mit 1 angereihten Verbalsatzes, z. B. Ge 38, 
25; 3) zweier Perfecta (öfter mit dem Nebenbegriff der raschen Aufeinander- 
folge 1 der beiden Handlungen oder Begebenheiten in der Vergangenheit), z. B. 
Ge 19, 23: '31 H2 \ä\b\ . . . NT Etottfn eben war die Sonne aufgegangen, da ge- 
langte Lot nach $oar. — In allen diesen Beispielen folgt dem anreihenden Waw 
zuerst das Subjekt, dann (reines) Perfekt; dag. dient 4) die Anreihung eines 
Perf consec, an ein anderes Perf. consec. zum Ausdruck der eventuellen Auf- 
einanderfolge künftiger Handlungen, z. B. Ge 44, 4: DiJ?tt A*l@$1 &$^?1 m ^ 
wenn (sobald) du sie eingeholt hast (haben wirst) , so sollst du zu ihnen sagen. 
Naturgemäss berühren sich derartige Beispiele auf das engste mit den Be- 
dingungssätzen; s. daher die Beispiele § 112 kk u. § 159 g. Über die Anreihung 
eines Imperf. consec. oder Perf. an abgerissene Zeitbestimmungen (als Äqui- 
valente eines vollständ. Satzes) vergl. § 111 b , über Imperf. cons. nach \T1 
und Zeitangaben § 111 g. 

1 Ge 27, 30 wird die unmittelbare Aufeinanderfolge noch bes. hervorgehoben durch 
"5|t< und den Infin. absol. = Jakob war nur eben hinausgegangen, da kam sein Bruder 
Esau. 



§ 164. Temporalsätze. 253 

5) Das Nochnicht -Eingetretensein der einen Handlung oder Begebenheit c 
beim Eintreten einer zweiten wird durch DTO (als Adverb, nicht Konjunktion) 
mit Imperfekt (nach § 107 c) ausgedrückt, worauf sich dann der Nachsatz, wie 
in den Beispielen oben unter No. 3 mit \ (TlStVfy, Subjekt und Perf., oder auch 
in Gestalt eines Nominalsatzes anschliesst, z. B. Ge 19, 4: ^BfaNI ftSt&H D*]D 
'y\ töD J . . . TJJH noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer 
der Stadt etc.; Ge 24, 25. 

2. Als Konjunktionen zur Einführung von Temporalsätzen dienen: d 
"D und ItfKi als, wann C? c. Imperf. auch so oft Ps 8, 4); seltener 
Dt* 2 (in Verbindung mit Perf.), z. B. Ge 38, 9. aL; ferner die zusammen- 
ges. Konjunktionen 103 als, "ltfKJ als, nachdem, *H0N"*% TFTg bis dass 
(doch auch blosses HJ), »b 10% Tg bevor noch; DfcTTX, DK ^*p» Ws 
dahin, wann; ItffcpinK nachdem dass; T$5 (eig. seif damals; der ab- 
hängige Satz reiht sich dem ebenso an, wie nach § 138 e der Attri- 
butivsatz dem Demonstrativpronomen 1#K) seit; DTO21 (und blosses 
Dno) ehe, bevor. 

Anm. 1. In betreff der Tempora, welche mit den oben aufgezählten Kon- e 
junktionen verbunden werden, gilt das oben § 106 ff. in der Tempuslehre 
Bemerkte: das Perf. weist auf in der Vergangenheit oder Zukunft abgeschlossene 
Handlungen hin (im ersteren Fall dem lat. Plusquamperf., § 106 f, im letzteren 
dem lat. Futurum exactum entsprechend, § 106 o), das Imperf. auf eventuell in 
der Zukunft eintretende. Über D1Ö, D^&ä, TJJ mit Imperf. als tempus histor. 
vergl. §107c. 

2. Die mit *Tg, ^"TS oder "ltffcT'TJJ eingeführten Sätze drücken bisw. nicht f 
einen absoluten (die vorhergehende Handlung abschliessenden), sondern nur 
einen relativen Termin aus, über welchen hinaus sich die im Hauptsatz be- 
richtete Handlung oder Beschaffenheit auch weiter fortsetzt; so *TJJ mit Imperf. 
Ps 110, 1; Trnj; mit Perf. Ge 26, 13; ItffcpJJ mit Perf. Ge 28, 15 etc. 

3. Als Äquivalent eines Temporalsatzes steht sehr häufig der Infin. constr. ff 
unter der Rektion einer Präpos. (§ 114 d, e), und zwar ist der Infin. mit ä im 
Deutschen meist aufzulösen durch wann, ah oder wahrend, der Infin. mit 3 
durch als, sobald als, bei dem Hinweis auf Künftiges durch wenn, der Infin. 
nach ]D durch seit. Nach § 111 g wird solchen Zeitangaben in der Regel \T1 
vorausgeschickt und der Nachsatz folgt im Imperf. consec. — über die Fort- 
setzung solcher Infinitiv-Konstruktionen durch Perf. cons. vergl. § 112 v u. 
überh. § 114 r. — Mit dem Partie, scheint 3 als Äquivalent einer Konjunktion 
konstruiert zu sein in fimb3 als er blühte Ge 40, 10. 

§ 165. 

Finalsätze. 

1. Wie die meisten bisher behandelten Arten abhängiger Sätze a 
können auch die Finalsätze dem regierenden Satze einfach durch 

1 Vergl. über "»#§ als urspr. Demonstrativpronomen § 138 a; so ist l^J "ltfN""lP 
eig. bis tu dem (Zeitpunkt), — wir werden zurückkehren. 

2 Analog dem auch im Deutschen häufigen wenn f. wann. 



254 3. Hauptteil. Syntax. 2. Kap. Der Satz. 

Waw copul. angereiht werden, falls nicht direkte Unterordnung des 
Finalsatzes unter das regierende Verbum stattfindet. 
b 2. Als finale Konjunktionen dienen: *l#K ]gb^ in der Absicht, 
dass; auch das blosse ])Jö^; Itgte *N2J>? eig. darum, dass und das blosse 
TO?J; endlich auch das blosse Stf& negativ *6 10K Ge 11, 7 al. 

C Anm. Alle die genannten Konjunktionen werden naturgem'äss immer mit 

dem Imperf. verbunden. Über die negativen Konjunktionen ?fc$ und )B dass 
nicht s. § 152 f und w ; über den Infin. mit 7 als Äquivalent eines Finalsatzes 
(Ge 11, 5 al.) s. § 114 f, h; über die Fortsetzung derartiger Infinitiv-Konstruk- 
tionen durch Verbum fin. § 114 r; über die Negierung des finalen Infin. durch 
U?f?? ibid. litt, s; endlich über die Präpos. ]D mit einem Subst. oder Infin. als 
Äquivalent eines negativen Finalsatzes § 119 x und y. 

§ 166. 

Folgesätze. 

a 1. Die Anreihung von Folgesätzen durch blosses Waw copul. mit 
Jussiv findet sich bes. nach negativen Sätzen und Fragesätzen, 
z.B. Nu 23, 19: DflJJVl D^?* *&) ^ &$ *6 nickt ein Mensch ist 
Gott, dass er löge, und (oder) ein Menschenkind, dass er bereitete; Hos 
14, 10: DJJT1 fQJ rb$ )T) DDH "»D wer ist weise, dass er dies verstände, 
einsichtig, dass er es erkannte? Über Perf. cons. als Folgesatz nach 
Partie, s. § 112n. 

6 2. Als Konjunktionen zur Einführung von Folgesätzen dienen 
wiederum ^ und IttfK «=■ so dass. 

• • •: 

• • *• 

über ]D mit einem Subst. oder Infin. als Äquivalent eines Folgesatzes s. 
§119y. 

§ 167. 
Aposiopese. Anakoluth. Satzverschlingung. 

a 1. Aposiopese, d. h. das Verschweigen oder Unterdrücken ganzer 
Sätze oder Satzglieder, die an sich für das Verständnis unentbehr- 
lich sind und somit aus dem Zusammenhang ergänzt werden müssen, 
ist namentlich nach Bedingungssätzen häufig; vergL z. B. Ex 32, 32 
(LXX u. Sam. ergänzen Kfc); Nu 5, 20. Bi 9, 16 u. a. Allerlei andere 
Beispiele s. § 147. — Über Ge 3, 22 vergl. § 152w a. E. 

b 2. Anakoluth, d. h. das Abspringen von einer bereits begonnenen 
Konstruktion zu einer andersartigen, findet sich bes. nach längeren 
Zwischensätzen, indem der Redende entw. den Anfang der Periode 
aus den Augen verloren hat oder im Interesse der Deutlichkeit ab- 
sichtlich von neuem anhebt; so Ge 20, 13. 31, 52 u. a. 

c 3. Als instruktive Beispiele von Sateverschlingung mögen 
wenigstens Ge 24, 14 und 42 ff., sowie 28, 6 ff. erwähnt sein. 



Paradigmen. 



In den Paradigmen der Verba sind überall diejenigen Formen, 
die sich der Anfänger besonders einzuprägen hat, als Normalformen 
mit einem Sternchen bezeichnet. So ist z. B. im starken Verbum die 
3. Sing. fem. r6lpg die Norm für *^pjj, wo ebenfalls nur ein vokalisches 
Afformativ angefügt ist, J=66g die Norm für flV©ß, *$bh%, tt^jß, 
wo in demselben Verhältnis eine unbetonte, mit einem Konsonanten 
beginnende Silbe hinzugetreten ist; Dflfeoj? und fä^Bl? dagegen, wo 
die hinzugetretene mit einem Konsonanten beginnende Silbe betont 
ist, stehen für sich. — In der Tabelle der Pronomina hat das bei- 
gesetzte Sternchen eine andere Bedeutung; s. dort die Anmerkung. 
Die (von Parad. G an) eingeklammerten Formen sind blosse Analogie- 
bildungen und aus dem A. T. nicht zu belegen. 



256 



A. Das Personal- 



Nominativ des Pronomen 

oder 

Pronomen separatum. 



Bing. 1. cornm. "OiN, in Pausa 
•Di«; *JlC in Pausa 
«OK ich. 



2. 



m. 7\m (flH), in] 
Pausa HFIK \ du. 



\m. Hin er. 



3. 



/. KV! sie. 



PZwr. 1. comrn. UJlliJ (ÜJ1 3), mr. 



2 - 1/ im »*»} *■• 



3. 



»». an, nöni 






■ SZ& 



Accusativ des Pronomen 



an sich. 



*}: ,| i-^; y— wicÄ. 



}; Vr» in p - ^ ^1- 



cftcÄ. 



^ ^It» ^~» ^I~ 



«, 1; W-f (tf), 1; «4 *•■ 
#1; FI— ; n— «e («»»). 



U; U-f ; U-^- «ws (nos). 



(Dfl), D; D-, D-, 

TD-1*; D- (D-'), 1D^* si 
(eos). 

(KD. 1; 1-. )^; 0-) * 

(eas). 



sw 



*) Die Formen mit einem Sternchen sind ausschliesslich poetische, die in 



Fronomen*). 

od. Suffixum Verbi 



257 



B. 

Mit Nun energicum. 



.1-? Cff-f) 



kommt nicht vor. 



VU^-, U-; (U) 



na— 

T V 



ü-1? (8. § 58 k) 



Diese Formen 
kommqp. nicht 



vor. 



Genetiv des Pronomen oder Suffixum 
Nominis (Pron. possessivum). 



A. 

Am Nomen Singulare. 

«»_ mein (eig. Gen. 
tnei). 



% Vr» in 

Pausa SJ-Ll dein 
\ 1-. Q-)fo M) 

VI, 1; VJ-^-, 1 (rt) sein 
(eins u. swws). 

?J; a— ; a— *r. 

T ' T ' T V 

tt; tt-^; (U-f) «»wer. 



D5; 03-1 

ff; T5— / 



euer. 



DH; D— , ) 



in. in, ivl 



> ifer. 



5. 

Am Nomen Plur. u. DuaL 



*» — meine. 



I V 



T4 



deine. 



T 1 — , 1—, VP— * «eiw& 



H^— i7ire. 



^ — unsere. 



»VI 



euere. 



• • •• ' •• 



> ihre. 



I v •• 



Parenthese stehenden sind seltene Formen. 
Gk8Bkius-Kautz8CH, kl. hebr. Grammatik. 



17 



258 



B. Starkes 



Qal. 



Niph'äL 



Pi'el 



Berf. Sing. 3. m. 
3. f. 
2. m. 
2./. 

1. c. 
Flur. 3. c. 

2. m. 
2. f. 
1. c. 



nbüp* 

i : Irr 




: j -fr 

< 




:1t 



«TQ3* 

t: it 
t : - t 

• • mm w 

was 

• : - t 

naa 
nrnäa* 



wr 

Tuop* 

t ^'it 

jji^bp, 
viißp 

* : It 



top** top, top* 

ntoj?3* rrt>Bp* 
j$|pi* ^ij?* 






tj! 








h» 



ITBp 




UTOp U133 

: -it : - t 



tiiap. 







2«/. top, na?* 

7w/ o&soZ. blÖp* 



to#i* top* 
top},topn* top» top* 



Jmj). Sing. 2. w». 

2./. 
PJ«r. 2. »». 
2./. 



top* 

^P* 
&Bp 



133* 

•nai* 

• • • 

näs 

• • 
• • • 



^jpri* 
■topn* 

• : m* 

nAßgn* 

t: -I» * 



<*©P* 

^fP* 
^P 

t: ••#- 



Jm^ tfift^. 3. m. 
3./. 
2. m. 

2./. 

1. c. 

PJwr. 3. m. 
3./. 

2. m. 

2./. 
1. c. 



* * i* ■ 

top« 

t: I: • 

itopfl 
top* 



SD''* 

« * • 

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« • • 

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naan* 

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• • •• 

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t : - x • 

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Tm — • • 
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T3M 



w 



l«l* 







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topfl 
topfl 

■topn* <tepn* 

top« top« 

6lpJ^ itop^ 

m»BR* • rutopri* 

t* "It • t: ••!■ : 

vtpj3R vBp^l 

t: -it • »:••#-: 

topi top} 



_ I. 



Verkürztes Impf. (Jussiv.) 



Part. act. 

P088. 



top* 

toDp* 



•na ]bp top** 



topö* 

"I- : 



Verbutn. 



259 



Pu'aL 



^ 
'"^f? 




* 

* 



T 1 





in 



*flj 





l 




fehlt. 



fehlt. 



*E 




TBpJJl 
«^Bpfl* 

• • I*. • 







&BF 

* **• * 

mtöpn* 

| • * 

n^Bpn 

t: -K : 

tep: 

■B ■• • 

1 •- • 



*»' 



BipVtL 










* : - 






Dr6tDj?n 




< 








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*: 



TppEI 

^bj?k 
nAöpn 



*P 



*t?j?e ! 



ii* 



Hoph'aL 

bQpn* 
t6bj?n* 




-j: * 

< 




LI"' 7 

ton 

DFITfiJpn 



fehlt. 



fehlt 







vtpjpfi 




^w 



^>i?9 



HithpaeL 




• • ■»» a 



j$Bpj>n 
^TBpÄn 

rosprin 
DfiTBpnn 




u?lpfln 



^»Bpnn 








i* 
^Bpnn* 

: I" : • 




t: 



•• ■— • • 



w m 




^>BpJVi>* 
tepn« 

An« 







tepna* 



17 



260 



C. Starkes Verbum 



Suffixa 1 Sing. 2 Sing. m. 2 Sing. f. 3 Sing. m. 



Rrf. Q<ü. 3. m. ^f®? ,<$Sj? faß fa$ 



3./. 



2. m. 

8./. 

1. c. 

Hur. 3. c. 

2. m. 
1. c. 



•jtfw v?Bw w?» 



*ir6op — 





Inf. QaL 






■Bwfif. QßZ. 3. w. 



3. m. 
mit JVwn. ewe»#. 

PZw. 3. f». 



• •• • ■• • 

• •• V • ~ 



* : • 



« 




ifyf. iYeZ 3. m. 



*$Qp 



Tflfcf T**PP 




JBnp. öak 2. *j5dB 

••• : h 

(von Imperf. auf a '#$*) 








•• t : •* 




•• • ■• 



<jtäpj?< tpfyp. ijtopj?. 




: v !• 




W 



«CO») 
tntej?) 




^v*v. 



>j% yfop yb%$ vnfoj? 




*p$op •spj^op viüte 



*¥ß % 



Vlfop 



•• : It 



«Aap» 

• • *• 



■fa§>p 



mit Suffixen. 



261 



3 Sing. f. 1 Plur. 2 Flur. m. 2 Flur. f. 3 Flur. m. 3 Flur. f. 



ff?Op Ü^Öj? fehlt fehlt. nfifr jcfop $bj? 



n$op «?S» - 



BÖS» 



fehlt 



rMPI/'Bj? ^Ä?6^ — 




0*1.-.. 






$£og u£op 

fehlt Utf^Bj? 



Ü2>$QP fehlt 



fehlt 



fehlt. 



• »• 



D3Ü^ fehlt 



D$B|? 




« »• 



fehlt 



fehlt 



fehlt. fehlt 

DU^Bp fehlt 



fpbp 

t : Jt 



üfep •• !T l fehlt 



BjW ftp 



t v ; IT 

» : h 



\s%p — 

•• : Ix 






ntoi 

t v : k • I 

rbap 

t : I; • 




• • • 



t : I: • 



** ■ r ' * I 



DD^DP'' fehlt 

•• • T 1* * 



D{Mto fehlt 



B&W 



Dtep* 1 

* I* * 



fehlt 



fehlt 



H^BP üfep fehlt. fehlt 



öfcl? fofl? 



262 



D. Verbum primae gutturalis. 



Qal. 



NipJial HipKiL HapKäL 



Birf. 8. 3. m. 


TO« 




TOM* 

• «1 • 


• • •• 


töwi* 

"•KIT 


3./. 


"m 




"Wo* 


t • v: iv 


"TW* 


2. m. 


ri*Töjj 




tntan 

t : -vy. # 


mö»n 

• • •• 1« 


VfcHJ 


2. f. 




• 


ATOM 

• • • •■• 


riTb»n 

• • «• ••• ■•• 

• • • • i • 


rnopn 

: : -t:it 


1. c 


^10J? 




WIÖM 


• • •• ••• M* 

• * • 1« 


WDW 

• : ~v.it 


Flur. 3. c. 


«Ä 




«fl» 


rpöun 

• ••• IV 


noBn 


2. m. 


BEHOB.* 




nmon 

• • • •■ 


DATbsn 

•• • » ••• -•• 
• • • • i • 


v : " t: it 


*•/• 


ICTR».* 




OTB3M 

1 v : - v:iv 


tmb&n 

1 v : - v: iv 


WTbPiT 

Iv : - t: it 


1. c 


*ft 




• • •!• 


UTÖM 

• •• ••• ■•• 

• • • 1 • 


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• 




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" *Tl" 


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7n/. afaoJ. 


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•n»n* 


Tb»n* 

••t:it 








Tb»n* 


"VXP 




Imp. 8. m. 


• 


PID* 




/• 


TW 

• 


Tin 


TW 


TbKp 


fehlt 


PI m. 


"W 

• 


wi 


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Ivlllw 


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HA* 


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nji&j^p 




img/! & 3. w. 


-9" 


ptrp* 


• ,# TI" 




Tor* 

-T3T 


3./. 


Tbw\ 


p!nn 

r*v:iv 


Tbjm 

"'Vr 


TbW» 

• -ti- 


Tbw 

-t: IT 


2. w. 


Tbwi 


pmn 

r-v: iv 


Tb»n 


TbW» 


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- t: it 


2./. 


nbjpi* 

• : *• i- 


•"ptnn* 

1* : v iv 


Tb«B 


TDW1 

. ... ,- 


nb»n* 

• : *tit 


1. c. 


Tb»«* 

• • 1 • 


pmx 

J -v:iv 


TO»K 


ras» 


TbWt 

-■niT 


PZw. 3. w. 


ribJC* 


wirr* 

T: vrv 


"bjr 1 

: tt" 


frgsp 


nbjr 


3./ 


nnfiwi 

t : -«i- 


ruptnn 

t« - v: iv 


niTö»n 

t : "tr 


t : ^ -: i- 


7UTÖW! 

T 1-TilT 


2. m. 


npyn 


r : v iv 


™f>$> 




^TD»fl 

: *tit 


2-/ 


* : -: r 


njplnn 

tI: - v: iv 


«na» 


ruTow» 

t : •• -: r 


njTörn 

T : -TI IT 


1. c. 


Tbw 


pim 

J _ v:iv 


Tbjy 

••*TI" 


TbM 

• -3" 


TbM 

-t:it 


FerÄürstfes iwß/*. (Jtariv.) 






töjt« 

••-9- 




■ 

Part. act. 


W 


"W* 


TDWD* 




pass. 


■no« 






Tbl»* 

TTIIT 



E. Verbum mediae gutturalis. 



263 





Qal. 


Niph'äL 


A4 


JVol 


Eithpa'el. 


B&f. S. 3. m. 


Bn# 


• 


■T»* 


Ttt* 


Tiann* 

1 "T : • 


3. f. 


t -:it 


nornsft* 

• • • 


nana 

t :r« 


Ittffl 


nanann 

t —.it : • 


2. nu 


j$?fj# 


• • • 


t ; - •• 


flaia 

t : - 


roiann 

t : - t : • 


2./. 


RBn# 

* "* T 


• • « « # 


nana 

• • • •■ 


ronä 

• • • 


nanann 


1. c. 


VlBfltf 


honett 


• • • •• 




wtann 

• • •» * • • 


Flur. 3. c. 


"t IT 


-J 1 • 


ÜT3 

U" 


o-iä 

• i 


onann 

~mt : • 


2. m. 






nrona 


oroia 

•• • • | 


nnanann 

• • • * * • • 


2./ 


t^W 


l v : - : • 


wona 

1 v : -i m 


wona 

1 v : - i 


mw 


1. c 


* • 


UBfttft 

• • • • 

• • 


«Dia 

• • •• 
• 


uaiä 

• mm 
• 


uanann 

• — » • • 

• • • 


Inf. 


BW 

• 
• 


on#n 


TU* 


fehlt 


rann* 

1 "t : • 


Inf. äbsol 


bitjb> 


»traft 

: • 


vr 






Itnp. 8. m. 


Bntf* 

• 


Bn#n 

" T • 


vr 




Tiann* 

1 •• t : • 


f- 


• -: i- 


• — IT • 


WS* 

• _ :it 


fehlt 


ponann 


FL m. 


-: i- 


tonten 

-: it • 


«12 

"VT 


IVlUU 


enannl 

:it : • J 


f> 


• • • 


ruBfnfti 

t : - it • 


naafla* 

t : •• t 




nanann 



Impf. 8. 3. m. ÜTWP* BW 
3. f. täTVtfF\ BJTtffi 

- : • •• t • 

2. m. on#n onato 

2. /: wito* *nin* 
i- c. mü* ms* 

.Hwr. 3. m. VOr^] toDBf! 

3. f. njoijpn iUBfj^i 

2. »». vonpF\ IBnöffi 

2. /: ruen'tfn TUBntffl 

t : - : • t : - t • 

i. c. bjte^j Bnatt 



TO* W* TW 




•snan 

• -iit : 




• • i • 




■:it 



-t -: 

öna* 1 



■:it : 



:it 



" T 



anä* 

nanan naiari nanann 

T S *• T I TS"" ! T * ** T * * 

ianan öian bianft 

*"*JX * * I « • ■ v • • 

nasw nuT^an ma^arm 

- - - - - t : - : ------ 



t : «T 



Tiaj 

I "T : 



:it 

_ na 

t : -t 

••T • 



Impf, mit Suff. Vl£n# 



Part ad. 
pass. 






on^j 



Tiao 

i »»T : 



w 



264 



F. Verbum 



Qal. 



Ferf. 8. 3. m. 
3./. 
2. m. 
2./. 

1. c. 
Piwr. 3. c. 

2. m. 

2./ 
1. c. 



Inf. 

Inf. absol 



nri& 
üpM 




urffe 



rite* 



NipJial. 



Pid. 



n^4 



nroi 



• • m • 

• • 

ÜF\Wttf 

•••■■• 






üwp. & IW. 


nte* 


rtoün* 


n^* 


/ 


• • • 


wn 


rfm* 


Plur. m. 


• • 


wb#n 


rfx? 


f- 


• • • 


nawn 

t : - t • 


t : - - 


Impf. S. 3. m. 


■» • • 


n^>* 


n^ 1 * 


3. /: 


• • • 


TÜtpFi 


rbtin* 


2. m. 


■» • • 


n^fl 


rntwi 


2./. 


• • • • 


TOB 


VDtffl 


1. c. 


~ * V 


fw« 


nWä 


Plur. 3. m. 


VW» 

• • • 


viw 


v6e^ 


3./. 


run&n* 


runfon* 


run&ri* 


2. m. 


min 

• • • 


wn 


in^#n 


2. /: 




run^n 


nsrtSwi 


1. c. 


• • • 
• 


- T • 


• 


Verkürztes Impf. (Jussiv.) 






Impf, mit Suff. 


• •• t : • 






Part. act. 


•» •• 


ntea 


npttfp* 


pass. 


rrb&* 


T * 


• 



srtiae gutturalis. 



265 



Pual. 



nng 

ftljytp 




üH^ 



Hiph'ü. 




w»n 






n^t£ 



Hoph'al. 



nb&n* 

■» • • • 


n^ri 


nrp^n 


?w,-i 


fihi?#n 


w#n 


nn!?#n* 


rwi%>n* 


•»jjwi&n 


"•jjin&n 


väfrn 


«wn 


Dfin^n 


onnwn 




unStfn 



nten 





n^#n 


fehlt. 






nsrfofn 

• • • 


n^! 




nV#n 


rrtyfti 


nV#n 


cwei 


^#fi 


m • • «■ 


jwk 




vi^ 


• • • 


* : - \ : 




v^n 


viw© 


n^n^n 




*JwJ 


ITT^i 



HithpdeL 



t : - : • 

vbfäfn 

• • • • 




•• • *■ «• 



ürpntfn 



rf?wn 





r&Rtf n * 


fehlt. 






nanSetfn* 

'S™ • 


rb& 


jt^rb^ 




npß^ß 


™ * T 


n?f0t\ 


v6#n 


TkflBffi 


fw$ 


TkWK 


VPB^ 


*röT\& 


narron 


7iyrf$JF&n* 


tfTOtffi 


\rbF\&F\ 


nart?wi 


m • «■ «• • • 


n&j 


- " : • 






trt>#e 



"6^9 



rbFtöü 



266 

Q. Verla mediae geminatae 







Qdl. 




NipJäiL 


Ferf. Sing. 3. m. 








m W 


3./. 


IVQfo ,H33D 




naöi* 

T " T 


2. m. 




JYfiD* 

T ~ 






2. f. 




map 




W2d; 


1. c. 




^JYfiD 




vnabi 

* - : 


Flur. 3. c. 


- » -I IT 




- T 


2. m. 




DW2D 

• • •» 




Dnow 

•• • • 


2. /: 




ftl13b 




IP&DJ 


1. c 




U13D 




ütabi 

— • 
• 


Inf. 




ab* 




3DJ1* 

•• • 


Inf. absol. 




213D 

T 




ai&n ,üqt\ 

• # •• • 


Imp. Sing. m. 




ab* 




3DH 


/• 




•»ab** 

• 




•"aen* 

• — • 


Flur. m. 




ab 




— • 


/• 




PVW 




[nyfsn] 


Impf. Sing. 3. i». 


ab;* ( 


(te 


• 


ag* 


3./1 


abri f 


j 67, Anm. 3) 


abn 

• 


aDJi 


2. m. 


abn 

T 




abi? 


aD? 


2./ 


T 




^bfl 


>agn* 


1. c. 


2bK 

x 




ab« 

•• 


a&» 

• •• 


Flur. 3. m. 


T 




o« 


Ü& 1 


3./. 


• • •• • 


[niab'ri] 


[ny|BJ?] 


2. m. 






«bf» 


ia§n 


2. /: 


[nräbfi] 


[niab>] 


[nrlw] 


1. c. 


* ab: 




ab: 

• 


aw 

• • 


Impf, mit Waw consec. 2D*1* 


(P. abj» 






Jwgf. wn£ Suff. 


... .^. 








Fart. ad. 


aab 

•• 






a« 


pass. 


aao* 

* 






(/em. 7\2Ü$ 



oder geminantia V- 



267 



HipKil. 


HophdL 


JBeZ. 


Bkl 




apvi* 


331D* 

•• 


331D* 


n3pn* 

V •• •• 


naftn 

T * 


n;3ip 


[n331p 


T * t 


[J?13DV1 


roiiD 

t : - 


FD^ID 


m3pq 


niawn 

— i 


roniD 


fÜ31D 


• 


••rrtipvn] 


»ri33iD 

• 


• • • 


wm ,oen 


ÖDtfl 


«31D 


«31D 


omon 

» • 


pfltapvi 


DJW31D 


DJD31D 

vi- • 


IflQpq 


)^|QPV1 


1*0310 

i v : - i 


»OT 


Ü13DH 

• 


uräwn] 


U331D 

• • 

• 


U331D] 


3DH* 

•• T 




331D 

• • 




2DT] 

•• * 




331D 

• • 


[33»] 


3Dn* 




3310 




•• T 


fehlt. 


• 


fehlt. 


[nyiprj] 




t : •• J 




3D* ,30»* 


3B"! ,3DT* 


331D" 1 

•• • 
• 


[33^ 


3Dfi 

•• T 


[3DW 


331DR 

• • • 
• 


331DT» 

• 


2Dft 

•• * 


3DV1 


331Dfl 

• • • 


331W) 


[•;£$] 


»3Dtfl* 


p331Dri 


s 331Dfl 

• — • | • 


3DM 

•• T 


3MK] 


331D8] 


331D8 

• 




aöv 


aiiDi 

** 1 • 


Ö3W 


* v • : 


L tv- • 


[n}33iw*| 


7U33iDft 

• • • 


•• T 


«ÖW 


• • • 


U31DD 


WäBB 

v •• • • 
• • • 


nyawn 

TV" 1 


[nJ33iDfl 


?U331Dfl 


3M 

•• * 


3pu] 


'iW 


331M] 


VT" 


• •• • • 

• 


top:> 


• ••-: i : 





3DÖ 



33tDÖ 



3WD 



331DD 



268 



H. Verla ]"B. 





Qal. 




NipKal. 


HipKil. 


HoplM- 








Bfoi* 


• • 




Perf. 8. 3. m. 


im 


- T 


— • 

• 


3./. 






T 1 • 


ntplri 




2. m. 


• j 




neräa 


nWan 


neun 




ist 


,/ 


T t ~ • 


t : - • 




2. f. 






• • mm • 


r«*3n 


neun 


1. c. 








''min 




PZwr. 3. c. 


regu- 


• • 


• 

• • 


• 

• • 


2. m. 








• •*■■• 


ontfiin 

•• • — • 


2./. 


lär. 


meto 

1 v : - • 


1 V 5 " ' 


tntfan 

1 v : - \ 


1. c. 






• 


• 


s - \ 


Jw/; 


•• •• 


• 






• 


jfojf. o&sot 


T 




tfjan ,»jä} 


#an* 

•• • 


•• •. 

• 


Imp. 8. m. 


m* 


• 


tum 

** T * 


wn* 




Flur. m. 


• • 

m 


• • • 

• • 


• :it • 

• IT * 


• • • 


fehlt. 


/• 


nxfl 

t : - 


t: : 


t : -t • 


rüffln 




Impf. 8. 3. m. 


mm • 


• 


P«W] 




Btt<* 


s.f. 


#3*1 


tan 

• 




B^iiri 




2. IW. 


#2$ 


• 




B^3Ö 




2./; 


• • * 


• i • 


ist 


^3n 

« 


•• 

• • • 


1. c 


buk 

• •• 


• • 




&»ag 


BUK 


PIwr. 3. m 


• • 


• • 


regu- 


• • 


«fr 


3./ 


rüffln 

t : — • 


T ■ * 




rutsrän 


rutsrän 


2. m. 


• • 


• • 


lär. 


*B*lri 


raten 

* • 


2./. 


[nj^te 


n#lfe] 




ßi#!e] 


[rupln] 


1. c. 


• • 


T 'Sau 

• 




T *ts^a3 




Verkürztes Impf. (Jussiv). 






•• • 





Part. act. 
pass. 



T 



T • 



&*2D 



WD 



I. Schwache Verba H"fl. 



269 



Qal. Niph'al. HipKil. Hopfial. 



Per/. fe« b^tü* bvxn* tonn* 



vav • v:iv - t:it 



wie die Verba primae gutturalis. 



Inf. 






^3KH 


^«{? 


Inf. dbsol. 


bdi$ 


T 1" 


fehlt 


fehlt 


Imp. Sing. m. 


ton* 

••• 


tonn 






Flur. m. 


^3Ä 

• • • 


U. 8. W. 


U. 8. W. 


fehlt 


f. 


P**I 








Impf. 8. 3. m. 
3. f. 
2. m. 




.. T ,.. 
U. 8. W. 


U. 8. W. 


- TST 

U. 8. W. 


2-/ 
1. c. 










Plur. 3. m. 


fott 








3. f. 
2. m. 


n#5kn 








2.f 
1. c. 










Impf. mit\ 
Waw consec.) 










Burt. act. 


fan 


toi« 


^3«D 




pass. 


tea 


t vir/ 


• I 


V TUT 



270 

K Schwache Verba 







Qal. 




NipKoA. 


Berf. Sing. 3. w. 




2&) 




3B*U* 


3./. 








t : i 


2. m. 








JJQ&Ü 


2./. 








rp^u 


1. c. 


ist regulär. 


• • •• 
• 


Flur. 3. c. 








: i 


2. m. 








•• • ^» * 

• • 1 


2./ 




% 




v$m 


1. c. 








• 


Inf. 




nafc*, 


• 


•• T • 


Inf. äbsol. 




31B* 

T 




fehlt 


Impf Sing. m. 


XH £#* 




3B*OT* 

- T * 


f 




^ 




• :it • 


Flur. m. 




• 




DtSttl 

S IT * 


f. 








[njn&n] 


Impf Sing. 3. m. 


3^* 

•• •• 




JJ^^* 


3^* 


3./. 


•• •• 




b*vjü 




2. m. 


•• •• 






•• T • 


2. f. 


• • ••• 




tefrn 

• : r 


* • IT ' 


1. c. 


3#K 

• • •• 




• • 


3B*IK* 


PZwr. 3. m. 








; IT 


3. /. 




[n^tn] 


[ruafctfi] | 


2. m. 






• •• 


• IT ' 


2. /: 


[rmfcn] 


[nja^n] 


PW*M 


1. c. 


3Btt 

•• •• 




&?} 




Fer&wrztes Impf. (Jussiv.) 








Impf mit Waw consec. 


• • • •• 

• 








Part. ad. 


3fc* 

• • 






3&U* 

T 


pass. 


T 









<B (für V'B), 



271 



L. Eigentliche Verba ^fl. 



Hiph'ü. 


Hophal. 


QäL 


Hvpüü. 


sym* 


30*1* 


3o; 


• •• 


t : ~ 


TOM 
FQBfVT 




faövr 

I 5 • » 




rotster 

• • • 




rnevr 


• 


«affin 


ist regulär. 


• •• 


uafcin 

• 


nroefin 
üafcvr 

• 




ua&vi 

• 


awr* 

• 


arfln* 


ab' 

• 


• •• 


arm* 




au? 

T 


ao\n* 

•• •• 


sefln* 

•• 






3BVT* 


• 


fehlt. 




• • •• 

• •• 


[njaffn] 






[Wo] 


aw 

• 


3g** 


30«* 


a^o«* 


• 


3Bfin 


39% 


a^n 

• •• 


• 


3efin 


"UMi 


a^n 

• •• 


• • 


■aefin 

• : i 


• : r 


v9m 

• • •• 


1 rafiK 

• 


aefi« 


3©^ 


• *• 


• 




• r 


• •• 


[nja-Jw] 

i • 


naafevi 

OBfiB 

• i 


otroi 

• r 


fiuaD^i 

• •• 




[naafcw] 


[naafrJTi] 


[njasbvi 


l 3E^* 

•• 






30* 

•• •• 


• 




3B*j 


• • •• »* 

• 


a^tö* 




at9 s 

•• 


• •• 




aefio* 







272 

M. Schwache Verba 





Qal. 


Niph'dl. 


Mph'ü. 


HopKaL 


Bnf.S.S.m. 


DT 


•• 


*w 


BT?Ö* 


DpVT* 


S.f. 


«#* 


nnö* 


noip$* 


rafti* 

t r •• 


PW 


2.m. 


«*• 




PD*W 


rnfrprr* 


jjDpvr 


2.f. 


w 


M 


rnwp^l 


mo^pn 


^ppn 


I.e. 


*%Qp- 


"fii? 


W&p} 


Trtfinpsj 


viitftei] 


PIZ.c. 


«G 


•• 


*öij3J 


«^3 


ffipin 


2.m. 


nrupp 


[QTUQ 


Dfl^ 


onwpn 

Jr-: 


[D^ppvi 


2.f. 


DWH 


W»] 


D0"M 


D0*W] 


]fl?P<7 


I.e. 


^i? 


• 


Ul&pfl 


wiö^pn 


uppmj 


Inf. 




mp* 


Dipn* 


D-p,v 


opn* 


Inf. absol. 




up* , 


31D^,D1pn* 


W 




Irnp. 8. m. 




mp* 


Dipn* 


opn* 




f- 




^p"* 


w 


Vfe$* 




PI. m. 




«mj5 


wipn 


«y$n 




f. 




moj5* 


ßifflfcq 


TOftfl 




Impf.S.3.m. 


«in 1 


: m* 


D1p^* 


QIPJ* 


npr* 


B.f. 




mpri 


Dlpfl 


ttpri 


Dpvi 


2.m. 




mpri 


Dtpri 


n^pip 


[Dpvi 


2.f. 




••d^* 


W*] 


Vjrt* 


W 


I.e. 




mpx 


DIpK 


»W 


D ßu*] 


PlZ.m. 




*S$ 


W$. 


«^j 


«W 



3./: n^tfri ,ny«W* nr$W ,n#n* [njJ#w 

-i.e. mp: Dipi D^pi Dpu ( 

FerMr^es Impf. Üfr* Qn' 1 * 

imp/". tnif ) consec. Dp»J, P. DJ3M* Bp*l* 

Impf, mi* #t#. ; ÖplpV* "^pi* " 

Part, ac*. Dp* D1p3* D^pD* 



\ 



ry. 



JV. Schwache Verba v/ p. 



273 



Pllel 


iVJot 


QaZ. 


NipfüL 


DDIp* 


DOlp* 


»* 


w 


neeip 


PWffl 


mS* 

T T 


W*» 


rupfcip 


np^tp 


«** 


T S 


RW] 


RW>] 


w» 


moi] 


"«inpöip 


VMDÖlp 


wi 


t 


«W 


»w? 


4^ >i 


■ 


DW1? 


[DTlDOlp 


[Qfl?3 


s. die 


WW 


WW? 


um 


Verba ry. 


Uöeip] 


UDölp] 


ui 




DDtp 








DDIp 




r?* 




PW] 


fehlt 


• • 




fcoip 




• 




PSW] 




— 






DDIp* 







DDIpfl 




r : •• r : 

n^&6ipjFi 
DW1 



DDlpD 



DDlpfl 



DDIpg] 

mpöipiii 




BWpfl 




DD1pD 



•■Wri 

•TÄifl 

t: •• t 
t: •• t 



P» 



Gbsmtcub-Katttzbch, kl. hebr. Grammatik. 



18 



274 



0. Schwache Verla 





Qal 




NipKal. 


Pid. 


Perf. Sing. 3. m. 


T T 


*6b 

•• T 


t : • 


«ra 

•• • 


3. f. 
2. m. 


nnra 

t : it 

JTKSÖ* 

T TT 


n$ia 

T •• T 


natu 

v • • • 

T •• 5 * 


n«ra* 

T ** * 


2. f. 
1. c. 


nara 

• TT 


na!» 

•JTR$D 

• •* T 


•• • • 

• •• • • 


• •• • 


Flur. 3. c. 


«ÖD 

S IT 




• • • 


«Ott 

• • 


2. m. 


• • V • *• •• • 


DTIKSIM 


on«ra 

•• •• • 


2. f. 
1. c. 


ÖWfl DO"*?] 

TT •• T 


DOW 

.. . .j 


CRW»] 

umsd 

•• • 


/n/. 


Kitt? 




«ran 

•• T • 


«SD 

• • • 


Jn/. absol. 


wra 

T 




«ra: 

• • 
• 


«XD 


Imp. Sing. m. 


ara" 

t : 




«ran 

" T • 


«ra 


f. 

Flur. m. 


• • • 

• • 




• IT * 


i«ra 


f- 


mara« 

• • • 


it 


ru«rani 

T V T • J 


Pv»W 


Impf. Sing. 3. m. 


«rav 

t : • 


t 


«ra* 1 * 


MW 


3. f. 


«ran 

t : • 




«Söf! 


«ran 


2. m. 


«ran 

t : • 




«ran 

•• T • 


«ran 


2. f. 
1. c. 


'»«oft 

• • • • 

«ra« 

t : v 




'Kran 

• : it • 

«ra« 

•• T V 


WW1 
«ra« 


Flur. 3. m. 


WEf& 




■ IT " 


um? 


3. /: 


•r •• • • 


m 


rütdon* 

T V T • 


m«ran* 

T V " * 


2. m. 
2. f. 


wran 

• • • 

rüaran 

V »• • • 




»«Bn 
jtiks&a 

T VT* 


p«ran] 

T V ~ ! 


1. c. 


W 




[*W] 


«rai 

•• • • 
• 


Verkürztes Impf. (Jussiv.) 


Impf. mit. Suff. 


• •• t : • ' I-:it : • 




.... - ; 


Furt. act. 


«ra 

•• 




«ra: 

* : • 


«3DQ 

" ~ 5 


pass. 


T 









irt. 



275 



Puäl. 


Hipfiil. 


HopKal. 


Hithpdd. 


«*» 


man 

• : • 


[•WO 


flBDfln 


naxa 

T • \ 


mräan 


nasan 

T 2 S V 


moorin 


flKte 

v •• • 

• \ 


nuten* 

t " : • 


Lt - : \ 


flutenn* 




ntoan 

• • • ♦ 

• 


mann 


ntoenn] 


rote 


vmten 

• •• • • 


vmteri 

• •• • • 


*flnänhn 

• •• « • • 


• • 

* • 


itften 

• • • 


uraari 

* * *• 


»«tafln 

• • • • 


DflKJtD 

•• •• • 


DflMSDn 

•• •• • • 

• ♦ 


DAtöari 

•• •• • • 

• • % 


rDflNs&fln 

L v •• - : • 




nroo&n 

LI v •• : • 


wman 

l v •• : •.. 


tnnsonn 

1 v •• - : • 


UKXÖ] 


unten] 


unten] 


untenn] 


• 


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18 



276 

P. Schwache Verla 





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Niph'al. 


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Imp. Sing. m. 


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Impf. Sing. 3. m. 


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3. f. 


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van 


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x •• X * 


na^an 


1. c. 


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• • • • 

• • 


Pfa] 


• • • 

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• • 


Verkürztes Impf. 


V • 


T* 


• 


Impf mit Suff. 


..... / 1 : : • 






Part. act. 


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•• 


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•• • • 


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^* 


• • 


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277 
ff*. 



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Hiph'ü. 


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• • • 


• • 



REGISTER. 



(Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten.) 



A-Laute 15. 18. 

Absolute Kasus 234, N. 

Abstracta (nomina) 119, durch das Fem. 
ausgedrückt 204, durch den Plural 205. 

Accente 5. 26 ff., der poet. Bücher 27. 28. 

Accusativ durch die Endung n— be- 
zeichnet 132 f., durch JW 192 f. Ge- 
brauch 192 f., doppelter Acc. 193 i, Acc. 
des Objekts 191 ff., des Produkts 194, 
dem Verb frei untergeordnet 194 ff., 
loci 195, temporis 195, causae 195, ad- 
verbialis 196; beim Passiv 202. 

Adjectiva, Umschreibung ders. 214. 223 f. 
230 f., mit dem Art. 211, mit dem Subst. 
verbunden 218 f., als Prädikat im No- 
minalsatz 230. 

Adverbia 160 f., durch das Yerbum aus- 
gedr. 186, N. 2. 201; mit Suffixen 161. 

Adversativsätze 251. 

Afformaüve des Perf. u. Imperf. 62, des 
Nomen 126. 

Althebräisch 3; Schrift 8. 

Amtsnamen in Fem.-Form 204. 

Anakoluth 254. 

Annexion, uneigentliche 215. 

Antwort, bejahende 240, verneinende 
240. 242. 

Aphaeresis 32. 92 f. (bei den Verbis ]"B); 
101 (bei den Verbis V'B). 

Apokope 32, der Verba 7\"b 111 f. 

Aposiopese 254. 

Apposition 217 f. 

Arabisch 1. 2. 

Aramäisch 1. 

Artikel 56 f., Syntax dess. 208 ff., mit 
Demonstrativkraft 208, vor Gattungs- 
begriffen 210, beim Attribut 211, rela- 
tivisch gebraucht 227. 

Aspiratae 11. 35 f. 

Assimilation 32. 79. 93 f., von 1 und * 104. 

Assyrisch 2. 

Asyndeton, s. Constructio. 



Attribut, Determinierung dess. 211, Ver- 
bindung mit dem Subst. 218 f. 
Ausrufesätze 238. 240. 
Aussprache des Hebr. 6 ff. 70. 

Bedingungssätze 173. 175. 180. 247 ff. 
Begadkephat 6. 11. 25 f. 35 f. 
Beiordnung von Verbalbegriffen'anstatt 

Unterordnung 201. 
Beteuerungssätze 238 f. 
Bildungsbuchstaben oder litterae serviles 

51. 118. 124 ff. 
Buchstaben, Figur u. Namen 8 f. 

Cardinalia 156 ff. 

Casus pendens 191. 234. 252. 

Casusendungen, Beste von, 132 ff. 

Chaldäisch, sog., 1. 

Chateph-Pathach 23 f., leichter als Cha- 

teph-S e gol 89. 
Chateph-Qames 23 f. 
Chateph-S e gol 23 f. 

Chireq, Arten des, 15. 19, compaginis 133. 
Cholem 15. 20. 
Collectiva (s. auch Kollektiv) 204, Syntax 

ders. 235. 
Communia 203. 
Composita von Subst. u. Adjektiven mit 

*6 241, N. 2. 
Consecutio temporum 71. 178. 
Constructio ad sensum 235, asyndetos 

201, praegnans 200. 
Copula, s. Wäw copulativum; logische, 

-wie ausgedr. 231 f. 

Dages forte 25. 32, verschied. Arten 
dess.: necesarium, compensativum, 
characteristicum, euphonicum 33, con- 
junctivum 33 f., dirimens, affectuosum, 
firmativum 34, implicitum 37 ; Ausfall 
dess. 34 £, in den Gutturalen 361, in 
1 38, in den Verbis V"V 99. 



Register. 



279 



Dages lene 11. 25. 

Dativ 199; dativus commodi (u. ethicua) 
199. 

Determinierung der Nomina 207, Unter- 
bleiben ders. 193. 211; Determ. der 
Nomina propria 207 f., Determ. durch 
den Art. 208 f., durch nachfolg;, deter- 
minierten Genetiv 212. 

Diphthonge 12. 17. 41. 

Distributiva 222. 

Dual 129 f., mit dem Plural des Prädikats 
236; Dual der Zahlwörter 158. 222. 

E-Laute 15. 19. 

Eigenschaftsbegriffe, durch ben, tsch, 
od dl umschrieben 214, durch Substan- 
tive im Genetiv umschrieben 214. 223 f. 
230. 

Ellipse des pronominalen Objekts 192; 
andere Ellipsen, wirkliche und ver- 
meintliche 191. 244, N. 1. 

Emphase in nichtdeterm. Nomina 193. 

Enallage des Genus 224, Numerus 231. 

Epicoena 203. 

Ersatzdehnung 36. 38. 

Erweichung von Konsonanten 33. 

Extensivplurale 205. 

Exzeptionssätze 251 f. 

Femininum , Endungen des, 117 f. Bil- 
dung dess. 147 f., im Stat. constr. 131, 
im Plural 128 f., Paradigmen 148 ff.; 
Verwendung der Fem.-Form für Ab- 
stracta u. Collectiva 204; Fem.-Formen 
des Infin. 66. 93. 101. 

Figura etymologica, s. Schema etymo- 
logicum. 

Finalbuchstaben 9. 

Finalsätze 172. 253 f. 

Flächenplurale 205. 

Folgesätze s. Konsekutivsätze. 

Fragepartikeln s. Fragewörter. 

Fragesätze 173. 239 f., disjunktive und 
indirekte 240, zum Ausdruck von Wün- 
schen 240. 

Fragewörter 239. 

Futurum 179, exactum 170. 172. 

Ga'ja 30. 

Gattungsbegriffe 210. 

Genetiv, Darstellung des, 130 f. 212 ff., 
epexegetischer 213, subjektiver, ob- 
jektiver, partitiver 213, explikativer 
213, Umschreibung dess. 215. 

Gentilicia 127. 

Genus der Nomina 117 ff., 202 ff., bei 
Verbindung von Subj. u. Präd. 235 f. 

Geographische Namen mit einem Gen. 
verbunden 208. 

Gerundium 66. 



Gleichzeitigkeit von Handlungen durch 

Nominalsatz ausgedr. 252. 
Gutturale s. Kehllaute. 

He interrog. 161. 239. 
Hebräer 4. 

Hebr. Sprache lf. 3 ff., Denkmäler ders. 
4, gramm. Bearbeitung 5 f.; Schrift 5. 
Herrschaftsplurale s. Hoheitsplurale. 
Hilfsvokale 19. 47. 119. 138 f. 
Hiph<ü 77 f. 
Hithpa c el 79. 
Hithpa'lel 81. 
Hoheitsplurale 206. 
Homogene Vokale 37. 41. 
Hoph'al 77 f. 

I-Laute 15. 19; i für a 75. 142. 

Imperativ 66, verkürzter u. verlängerter 
71. 111, mit Suffixen 86 f., Syntax 
dess. 175, andere Tempora u. Modi an 
Stelle des Imper.: s. Jussiv u. Infin. 
absol. (184). 

Imperfekt, Name 67, N. 1. Bildung und 
Flexion 67, verkürztes u. verlängertes 
69 f., mit Waw consec. 71 f. 176 f., 
mit Suffixen 85 f.; Syntax dess. 170 ff., 
176 ff. 

Impersonelle Konstruktion von mn etc. 
234. 

Indogermanische Sprachen verglichen 
34, N. 1. 46, N. 1. 132, N. 1 169, N. 1. 
170, N. 1. 192, N. 3. 193. 194, N. 1. 
199, N. 1. 2. 213, N. 1. 215, N. 1. 2. 
219, N. 1. 223, N. 1. 224, N. 1. 235, 
N. 241, N. 1. 244, N. 1. 253, N. 2. 

Infinitiv 65, mit Suffixen 86, Gebrauch 
des Inf. absol. 181 ff., als casus ad- 
verb. 182, zur Verstärkung des Verbal- 
begriffs 182 f., als Stellvertreter des 
Verb. fin. 184 f.; Syntax des Inf. 
constr. 185 ff., Inf.-Konstruktion durch 
Verb. fin. fortgesetzt 187, Verbindung 
mit Subj. u. Obj. 187 f. 

Instrument, durch 2L eingeführt 199. 

Interjektionen 52. 167,' Syntax ders., 238. 

Interpunktionszeichen, Accente als, 27. 

Jussiv 70 f. 174 ff, in Bedingungssätzen 
175. 248. 

Kasus, s. Casus. 

Kausalsätze 169. 181. 247. 

Kehllaute 2. 10. 11. 36 f., in Verbis 87 ff. 

Keilinschriften, babylonisch-assyrische 2. 

K e thib 30. 

Kohortativ 69 f. 173 f. 

Kollektivbegriffe mit dem Plural des 

Prädikats 235. 
Komparativ, Umschreibung des, 2 19 f. 
Komparativsätze 250 f. 



280 



Register. 



Komposition von Wörtern 118. 241, N 2.; 

von Partikeln 159. 
Konjugationen oder Yerba derivativa 

59 f., Zahl und Anordnung 60 f. 73 ff., 

seltenere 80 f. 
Konjunktionen 166. 
Konsekutivsätze 172 f. 254. 
Konsonanten 8 ff. 31 ff., Aussprache u. 

Einteilung 10 ff., sog. schwache 12. 
Kontraktion von Vokalen 12. 13, von 

Konsonanten 33. 
Konzessivsätze 250. 

Lauts ystem des Hebr. 12. 

Litterae dilatabiles 9, spirantesll. 25 f., 

liquidae 12, serviles 51. 118, compa- 

ginis 133. 
Lokativ 132 f. 

Man, wie ausgedr. 234. 
Mappiq 10. 25. 26. 
Maqqeph 22. 29. 

Maskulin als genus potius 203. 237. 
Masora und masorethischer Text 5. 
Mesa'-stein 4. 8. 
Metathesis, s. Transposition. 
Metheg 22. 24. 29 f.; zur Bezeichnung 
des Neben- oder Gegentons 48. 73. 

Mil'el und Milra c 27. 34. 

Modi, Ausdruck der 61. 168 ff.; modus 
rei repetitae 171. 

Multiplicativa 158. 222. 

Münzen, hebr. 4. 8. 

Negationen 241 ff., mehrere im Satz 243. 
Neutrum, fehlt im Hebr. 117. 203. 
Niph'al 73 ff. 

Nomen regens u. rectum 130 f. 
Nomina, Abstammung u. Arten 1 1 6. 1 1 8 ff., 

primitiva 52. 116. 118, mit Pronominal- 

sufflxen 134 ff., Paradigmen 138 ff; 

Nomina von eigentüml. Bildung 152 ff.; 

Syntax der N. 202 ff., appellativa u. 

abstracta 203, unitatis 204, propria 203. 

207; N. propria mit dem Art 207, 

mit folg. Genetiv 208. 
Nominalapposition 217. 
Nominalsätze 190. 191. 229. 230, durch 

)"« u. & negiert 241 f., relativische 245. 
Nota accusativi 81. 192. 
Numerus bei Verbindung von Subj. und 

Präd. 235 f. 
Nun paragogicum 69, assimiliert sich 

32. 93 f., energicum (demonstrativum, 

epentheticum) 83. 

O-Laute 15. 20. 

Objekt, im Accus. 191 f., absolutes od. 

inneres 192 f. 
Objektsätze 246. 



Optativ 174. 

Oratio obliqua 246. 

Ordinalia 158, Syntax ders. 221 f. 

Palel 80. 

Participia 73, mit Suffixen 87; Syntax 
ders. 189 ff., P. passivi 189. 190, Par- 
tiz.-Konstruktion durch das Verb. fin. 
fortgesetzt 191. 

Partikeln 159ff. 

Passiva 74. 80, vermutliche des Qal 76 

78; Konstruktion der P. 201 f. 
Pathach 15. 18, gern bei Guttur. 37, 
rartivum 16. 37. 91, als Hilfslaut 47. 
117. 138, im Imper£ der n'6 112; in 
Pausa für Sere od. S e gol 50. 75, im 
Pi'el für Sere 75.J 

Patronymica 127. 

Pausa 48 ff. 

Peal'al 81. 

Perfectum 61, Flexion 64, Bedeutung 67, 
N. 1.; mit Wäw consec. 71 ff. 178 ff.; 
als tempus frequentativum 178. 180; 
P. mit Suffixen 84 f., Syntax des Perf. 
168 ff.; nicht prekativ 170, N. 2; P. 
confidentiae 170, propheticum 170. 

Permutativ 218. 

Phönizische und Punische Sprache 1, 
Schrift 8. 

Pi'el 75 ff. 

Pilel 80f., Püpel 81. 

Pleonasmen der Negationen 243. 

Plural, Endungen des 128, (doppelte 
129); Gebrauch 205 ff., Konstruktion 
235 f., Pluralform der Präposs. 165. 

Plurale von Tiernamen u. Sachbezeich- 
nungen mit dem Sing. fem. konstruiert 
235. 

Pluralis excellentiae (Hoheits- oder 
Herrschaftsplural) 206, Konstruktion 
dess. 235; extensivus 205, intensivus 
205 f., des Produkts 206; Abstrakt- 
Plurale 205. 

Plusquamperf. 169, conjunctivi 170. 

Po'el 80. 

Polpal 81. 

Polysyndeton 244. 

Potentialis 173. 

Prädikat, nicht mit dem Art. 210, Ver- 
bindung mit dem Subj. 235 f.; in At- 
traktion an den Hauptbegriff der Sub- 
jektkette 2 36 f. 

Praefixa, s. Präpositionen. 

Präformative des Imperf. 62. 67 f., des 
Nomen 124 ff. 

Präpositionen 161 ff, Praepos. praefixae 
162 f.; Präposs. unter Verbalrektion 
197 ff., zusammengesetzte 197. 

Praesens, durch Perfecta dargest. 169. 

Praeteritum, s. Perfectum. 

Prekativ 174. 



Register. 



281 



Pronomina 53 ff., Syntax ders. 222fr., 
personalia, separata 53 f. 222 f., casus 
obliqui ders. 55. 223, suffixa 54 f., am 
Verb. 81 ff., am Nomen 134 ff., an Ad- 
verb. 161, an Präposs. 163ff., in Bück- 
beziehung auf ganze Sätze 224; de- 
monstrativa 55 f. 224 f., relativisch ge- 
braucht 56. 227; relativa 58. 226 f., 
interrogativa 58. 225, indefinita 59, 
reflexiva 223, possessiva 55. 223, als 
Genet. subj. od. object. 223; separata 
zur Hervorhebung eines Suffix 223. 

Pronominalbegriffe durch Substant. um- 
schrieben 228. 

Frosthesis 32. 

Pu'al 75 ff. 

Ptflal 81. 

Oal, Form und Bedeutung 63, vermut- 
liche Passiva des Q. 76. 78. 

Qames 15. 18; Aussprache 16; impurum 
42. " 

Qames chatuph 15. 20, Unterscheidung 
vom Qames 21 f. 

Quantität der Vokale 15, N. 1. 

Q e re 30, perpetuum 31. 

Qibbus 15. 20. 

Quadratschrift 8. 

Quadrilittera u. Quinquehttera 52. 126; 
verba quadrilitt. 81. 

Baphe 24 f. 26. 
Rektion des Verbum 191 ff. 
Relativpronomen 58. 226 f. 
Relativsätze 169. 244 ff., nach Stat. con- 
str. 216f. 

Sätze 229 ff., zusammengesetzte 229. 
233 f., unvollständige 237, einschrän- 
kende u. steigernde 243, mit Waw 
angereihte 243 f. 

Schema etymologicum 192 f. 

Schrift, althebr. 5. 8. 

Schwache Konsonanten 12, Aleph u. He 
38 f., Waw und Jod 40 f. 

Schwurformeln 238 f. 

Scriptio plena, defectiva 16 f. 41 £ 

S e gol 15. 18 f., als Hilfslaut 19. 47. 117. 
138, im Imperf. der Verba 7\"b 112; bei 
Gutturalen 37, vor Guttur. mit Qames 
46; als Umlaut des Pathach46. 50. 

Segolatformen, sogen, des Nomen 119 f. 
138 ff. 

Semitische Sprachen 1, grammat. Bau 
ders. 2, Verhältn. untereinander 2, zu 
and. Sprachen 3, Alter 3. 

Semitische Schrift 3. 

8ere 15. 19. 

Servilbuchstaben, s. Bildungsbuchstaben. 

S e wa, einfaches (simplex) und zusammen- 



gesetztes (compositum) 22 ff. 36. 37. 38. 
mobile 23. 34. 36. 37 1 45, medium 23. 
45, einfaches unter Gutturalen 37. 88. 
92, quiescens (stummes, Silbenteiler) 
21. 23. 24. 36. 44. 

Siegelsteine 4. 

Silben, Theorie der, 42. 

Silluq mit Soph pasuq 27. 

Siloan-Inschrift 4. 8. 

Singular, distributiv 236. 

Spirantes 11. 

Stämme, verschieden von Wurzeln 51 ff, 

Stammkonsonanten 51. 

Status absolut, des Nomen 131. 

Status constructus, Form dess. 130 ff., 
Gebrauch 21 2 ff. 216 ff., vor Präposs. 
216, vor Relativsätzen 21 6 f. 

Stoffbegriffe, durch Subst. umschrieben 
214. 230. 231. 

Subjekt, im Partizipialsatz ausgelassen 
191; Besonderheiten in der Darst. des- 
selben 234; Konstruktion zusammen- 
gesetzter Subjekte 236 f. 

Substantiv, mit Adjektiv verb. 21 8 f., 
als Präd. in Nominalsätzen 230 f. 

Suffixa, s. Pronomina; Syntax ders. 223; 
schwere und leichte 85. 135. 138, Mas- 
kulin-Suffixe auf Feminina bezogen 224. 

Superlativ, Umschreibung des, 219 f. 

§ureq 15. 20 f. 

Synkope 32, des Artikels 57 f., des n im 

Hiph. u. Hophal 77. 
Syrisch 1. 

Tempora 61 f., Gebrauch ders. 168 ff., 
tempus historicum 168. 

Temporalsätze 169. 176. 181. 25 2 f., durch 
Inf. constr. mit Präpos. ausgedr. 253. 

Ton der hebr. Worte 27. 47 f.; Neben- 
ton 48. 

Tonzeichen 27. 28. 

Transposition (Metathesis) von Kon- 
sonanten 33. 79. 

Trennungsvokale 95 t 106. 

IJ-Laute 15. 20. 

Übereinstimmung der Satzglieder in 

Genus u. Numerus 235 f. 
Umstandsätze (nominale u. verbale) 245 f. 

Verbalbegriffe unter Verbalrektion 200 f., 
einem Verb beigeordnet 201. 

Verbalsätze 229. 232 f., relativische 245. 

Verbot, durch b$ od. vb mit Jussiv od. 
Imperf. ausgedr. 172. 241 f. 

Verbum 59 ff. , Syntax dess. 168 ff., Sektion 
des 191 ff.; schwache Verba 62f. 92ff.; 
Verba med. a, e u. med. o 63 f. 68. 73; 
derivativa, s. Konjugationen; verba de- 
nominativa 59. 76, transit. u. intran- 



282 



Register. 



sit. 63. 193; Verba mit Suffixen 81 ff, 
mit doppelter Schwäche 113f., v. de- 
fectiva 115; v. induendi et exuendi 193, 
copiae et inopiae 1 93, mit Präpositionen 
197 ff. 

Verdoppelung (Schärfung) der Kon- 
sonanten 25. 33 ff., bei Gutturalen 36 f., 
virtuelle 37; dient zur Intensivierung 
des Stammbegriffs 76; virtuelle des M 
91, Aufhebung der Verdopp. bei den 
V"V 99. 

Verneinende Sätze 241 ff. 

Vertauschung von Konsonanten 31 f. 

Verwandtschaft der schwachen Verba 
unter einander 114f. 

Verwünschungsformeln 239. 

Vocales impurae 42, N. 1. 

Vokalbuchstaben 13 f. 16 f. 

Vokale 12ff. 17ff.; unverdrängbare 41 ff., 
Veränderungen in betreff der Quantität 
42 f. 44 ff. 

Vokalisation des Textes 5. 

Vokalzeichen oder Vokalpunkte 14 ff. 



Vokativ mit dem Art. 209. 
Vortonvokale 43. 139. 162f. 

Waw apodosis 234, consecutivum 71 f., 
beim Perf. 72 f., beim Imperf. 72; co- 
pulativum 166. 243 f., explicativum 244, 
N.b. 

Wiederholung von Wörtern zur Um- 
schreibung der Totalität oder des Dis- 
tributiven 204. 

Wortstellung im Nominalsatz 232, im 
Verbalsatz 233, beim Infin. 188. 

Wunschsätze 240 f. 

Wurzelwörter 51 ff. 

Zahlwörter 156 ff., Syntax 221 f. 
Zischlaute 10, Transposition (Metathesis) 

ders. 79. 
Zusammengesetzte Begriffe mit dem Art 

212, mit Suffixen 223 f., Konstraktion 

ders. 236 f. 
Zustandsadjectiva 196. 
Zustands8ätze 231. 245, verbale 233. 



8, als Konsonant u. Kehllaut 10. 36 f., 

liebt — 38. 68, als schwacher Laut 

38f. 99, als Vokalbuchstabe 38f., wird 

elidiert 39, prosthetisch 32; virtuell 

verdoppelt 36f. 

^■HJ 163. 224. 

1K 166. 239. 251. 

TIJ c. imperf. 171. 

IHK, nnK 161, mit Suff. 165. 

••8 242. 

?pK 238. 

r* r< 241 f -» mit Suff - l61 - 

-^ 172. 174. 241 f. 

m b» Präp. mit Suff. 165; Gebrauch 198. 

mrfyj 206. 207. 235. 

DK (S/DK), unterschieden von V in 
Wunschsätzen 241; in Bedingungs- 
sätzen 248 f.; DK in der Doppelfrage 
239f., als Schwurpartikel 238f., in 
Konzessivsätzen 250. 

*)£ 166. 243. 

I^K als Pron. relat. 58. 226 f. 244, als 

'Konjunktion 166. 246. 247. 253. 254, 

b T0X 216. 
t * -i 

filj als nota accus. 163. 192 f., als Prä- 
pos. 163. 

ptrys ^n« 34. 



Sl Präpos. 162. 164, Gebrauch 198f., 3 
essentiae 198, partitiv 198 f., pretii 
199, instrumental 199. 

^a Präpos. mit Suff. 165. 

^JTCi als Negat. des Infin. 187. 

DJ 243. 
pW 34. 

H mit Mappiq 10, 25. 26. 39. 110, als 
schwacher Laut 36 f. 39 f., wechselt 
mit 1 und * 41, als Vokalbuchstabe 
10. 13. 39. 41. 110, synkopiert 39f. 

(Artikel) 56 ff. 126 ff.; relativisch 227f. 

H interrog. 161. 239f. 

H- t als Endung des Kohort. u. Imper. 
69 f. 71, am Nomen 132f. 142. 

tffll (KVT) 31. 54; wie unterschieden von 
nj 224f ; Ktil und Ht zur Belebung 
der Frage verwendet 240. 

JTn (u. iTn) 30. 90. 112, mit dem Partie. 
191, mit b vor dem Inf. 186, als Co- 
pula 231 f. 

D1VT eines Tags 211. 

•6jj versichernd 239 f. 

rflTJ 103. 183 f. 

]Tf wenn 250. 



Register. 



283 



13, HKI 167; mit Suff. 161. 237 f. 

^b Vokalbuchstabe 13. 16. 20. 40 f., als 

fester Konsonant im Verb 104, N. 110. 

1 CD s * Waw copul., consec. etc. 

TP1 als erzählende Formel 176. 
• i- 

P Endung am Imperf. 69. 

n\, Mtf! 55f. 224f., als Pron. relat. 227. 

H virtuell verdoppelt 36. 
rW (s. ,TH) 112. 

D^Ö mit Imperf. 171. 

* als Vokalbuchstabe 13. 16. 20. 40 f., 

Aussprache 40. 
niiT 31, Aussprache mit Präfixen 163. 

r^i 224. 

& mit Suff. 161. 

m 

3 mit Suff. 164; Bedeutung 162, Ge- 
brauch 196. 245. 251. 

IBfaj 166. 251. 

*$ als Konjunktion 166. 246. 247. 250. 
' 253. 254 

DK *J 251. 

ji mit der Negat. 241; in Verbindung 
mit Substant. 212, mit Partizipien 
191. 

) Präpos. 66. 162 f., mit Suff. 164, Be- 
deutung 162. 199, als nota dativi 199, 
genetivi 215 f.; beim Passiv 202; 
Lamed auctoris 216; mit Infin. 66. 
185 f. 

l6 160. 241 f., beim Verbot 172. 

6 241. 248. 250. 



Vtyb (fyb) 248. 250. 
Ttft 163. 

njA 94. 

ü als Präform, der Nomina 125. 127. 
•D für np 34. 58. 
*D für ]D, s. d. 

HD 34 58 f. 225, exklamativ 238. 
V 58. 225; ]W V) 240f. 
]P Präp. 162, mit Suffixen 164; Bedeu- 
tungen 200; beim Kompar. 219 f. 

] s. Nun. 
8} 167. 174 
Tim} MD} 48. 

jm 94. 

MD, WMD mit Suff. 165. 

}f Aussprache 10. 12, virtuell verdoppelt 

36f. 
-TJ Präpos. 161, mit Suff. 165. 
m bl Präpos. 161. 200. 250, mit Suff. 165. 
-DJ? Präpos. 161, mit Suff. 163 f. 

}B Konj. 243. 

by$ als Parad. 6. 60f. 63. 

1 lOf. 38. 

t? Aussprache 11. 

•0, •# 58. 

JI-t", T\ Femininendung 117» 131. 
nnj? 161, mit Suff. 165. 



Berichtigungen. 

§ 5a, Z. 4, streiohe *. — § 8c, Z. 2, 1. — . § 8f, Z. 3, 1. "] re. — § 9e, Z. 5, 
streiche e. — S. 24, Z. 11, 1. ,m \2n QiTj § 16 g, Z. 7, ist andere LA.). — § 14 e, 
Z. 5, 1. nDR — § 16 a, Z. 6, 1. £&& — S. 34, Z. 4, fehlt nach z. B.: ^VnjgD Spr 
15, 1. — § 21 d, Z. 4, 1. 'D21. — S*. 37, Z. 6, 1. delitescens; ibid. Z. 17 1. er wird. — 
§ 25 e, Z. 4, 1. "ipä. — § 26 a, Z. 9 f., 1. Vokalsubstanz. — S. 43, Z. 5, fehlt am 
Rande c, Z. 8: i, Z. 10: e. — § 52 e, Z. 1, 1.: Anzahl von etc. — § 65 h, Z. 5, 1. 
TQ&WB- — § 94 b, letzte Zeile, 1. H]5n.