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V. 11
WIRTEMBERGISCHES URKUNDENBUCH.
WIRTEMBERGISCHES
URKUNDENBUCH.
HERAUSGEGEBEN
VON DEM
KÖNIGLICHEN STAATSARCHIV IN STUTTGART.
ELFTER BAND.
STUTTGART.
DRUCK UND VERLAG VON W. KOHLHAMMER.
1913.
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SEINER MAJESTÄT
DEM KÖNIG
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IN TIEFSTER EHRFURCHT
GEWIDMET.
VORWORT.
Auch der elfte Band des Wirtembergischen Urkundenbuchs ist von dem
Unterzeichneten und dem Archivrat Dr. Mehring bearbeitet. Er enthält 616 Num-
mern mit 634 Urkunden von 1297 — 1300. Davon sind 302 Urkunden, worunter
138 deutsche, im Wortlaut wiedergegeben, 332 in Regestenform. Bisher ungedruckt
oder nur in kürzeren Regesten bekannt sind gleichfalls 332 Urkunden. Dazu kom-
men als Nachtrag zu sämtlichen Bänden 174 Urkunden von 832 — 1296, davon
98 Texte, 76 Regesten, worunter 122 nicht oder nur in kurzer Fassung gedruckt.
Der üblichen Übersicht der in diesem Bande enthaltenen Urkunden folgen
chronologische Zusammenstellungen aller im Wirtembergischen Urkunden-
buch gedruckten Nachträge und die Überlieferung betreffenden Berichtigungen *).
Mit dem 11. Bande schliesst, wie schon im Vorwoi't des 10. angekündigt ist,
das Wii-tembergische Urkundenbuch. Wenn auch gewichtige Stimmen nicht fehlen,
die eine Fortführung bis mindestens 1350 für erwünscht halten, so gibt doch die
Erfahrung, dass die Berücksichtigung des ganzen heutigen Königreichs eine zu bunt-
scheckige Sammlung schafft, und die Tatsache, dass die Grundsätze für die Heraus-
gabe von Urkundenbüchern sich seit dem Erscheinen unseres ersten Bandes ganz
, 1) Die in dem Verzeichnis der Nacliträge in Bd. 7 aufgeführten Urkun.len vom Kl. Kreuzungen von 125!)
Mai 11 und Juni 1 wurden niciit aufgenommen, weil für die Deutimg des Namens Wiler bei dem Fehlen aller
sonstigen Anhaltspunkte die alle wohl noch dem 13. Jahrhundert angeliörende Dorsalnotiz auf der Urkunde vom
Juni 1 maßgebend sein mußte : pro Wiler ultra Turam.
Auch auf die Urkunde des Kl. Kaisheim von c. 1221 (Bd. 7 S. XII) über Zinunern haben wir verzichtet,
weil die Deutung dieses Ortsnamens äußerst unsicher ist.
Die Urkunde von 1270 (s. Bd. 7 S. XII) üljer die Schenkung eines Guts in PIeß bair. AH. Babenhausen
durcli Ritter Andreas von Langwaid an Kl. Ochsenhausen konnte nicht aufgehmden werden : eben.so in München
die ElUvanger Urkiuule über Obemdorf von 1273 Okt. 11 (ebenda .S. XIII).
VIII Vorwort.
wesentlich geändert haben, den Ausschlag für das Aufhören. So sicher es ist, dass
eine diplomatische Bearbeitung von Urkunden den Stoff grösserer Landschaften ver-
gleichen muss, so sicher ist auch, dass für den Historiker die Urkundenbücher ge-
schlossener weltlicher oder geistlicher Territorien wertvoller sind, als mehr durch
Zufall bestimmte Sammlungen. Die Herausgabe von Territorialurkundenbüchern hat
für Württemberg die Kommission für Landesgeschichte als ihre Aufgabe über-
nommen.
Volle 64 Jahre hat das Wirtembergische Urkundenbuch seit dem Erscheinen
des 1. Bandes gebraucht, bis es das Jahr 1300 erreicht hat. Die Anfänge liegen
noch weiter zurück. Kein Geringerer als Ludwig Uhland hat in der Sitzung der
Kammer der Abgeordneten vom 30. August 1833 verlangt, dass bei den Archivaren
die Ausbeutung des ihrer Obhut anvertrauten Materials einen Teil ihres Berufs
ausmachen soll und dass eine Urkundensammlung erwünscht sei, wie sie aus
bayrischen und rheinpreussischen Archiven zutage gefördert worden sei ^). Der
eifrige Geschichtsforscher Prälat v. Pf ister stimmte dem bei und verkündigte,
dass ein Privatverein zusammengetreten sei, der alle Urkunden bis zum
Anfang des 14. Jahrhunderts drucken lassen wolle. Sofort beantragte Albert
Schott einen jährlichen Beitrag von 500 Gulden zu diesem Zwecke. Zwar trat
die erste Kammer dem Beschluss der zweiten aus dem formellen Grunde nicht bei,
weil die Regierung die Summe nicht gefordert habe; aber ein königlicher Erlass
nahm das Angebot der Abgeordnetenkammer an. Die Verfügung über diese Summe
bekam das Staatsarchiv um so mehr, als beim Tode v. Pfisters 1836 noch nichts
Erhebliches in der Sache geschehen war.
So erscheinen von 1833—1876 die 500 Gulden, von 1876—1899 dafür 800 Mark
in dem Etat der Archivdirektion; 1899 wurde die Summe auf 1400 Mark erhöht.
Zwar die Stände mussten lange auf die Erfüllung ihres Wunsches, dass der
1. Band möglichst bald erscheine, warten. Immer wieder wurde die Regierung um
Auskunft über den Stand der Sache angegangen. Im Dezember 1844 wurde mit-
geteilt, dass der Druck begonnen habe; 1849 legte der damalige Verweser des
Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, Staatsrat Archivdirektor v. Roser,
selbst das erste Exemplar des ersten Bandes auf den Tisch des Abgeordnetenhauses.
Man hatte sich freilich die Arbeit zu leicht gedacht. Immer wieder wurde
davon geredet, dass der erste Band bis zum Jahre 1268 gehen solle. Tatsächlich
reichte er bis 1137 und nicht weniger als sechs stattliche Bände waren nötig, um
2) Gemeint sind die Regesta boica, 1822 ff., die Monumenta boica, 2. Serie 1829 ff. und der Codex diplo-
maticus Rheno-Mosellanus, 1822 — 1826.
Vorwort. IX
bis 1268 vor/udringen. Nicht unbemerkt soll bleiben, dass 1847 der 2., bis 1268
reichende Band von Chr. Fr. Stalins Wirtembergischer Geschichte erschienen ist
und dass das Zusammenarbeiten Stalins mit dem Herausgeber des Urkundenbuchs
olme Zweifel die Zeit des Erscheinens beeinilusst hat. Dem 1. Band folgte 1858
der 2., 1871 der 3., 1883 der 4., 1,889 der 5., 1894 der 6., 1900 der 7., 1903 der
8., 1907 der 9., 1909 der 10., 1913 der 11.
Bearbeiter der ersten drei Bände war Eduard Kausler, des 4. — 6. Paul Sta-
lin, unterstützt von Eugen Schneider, des 7. dieselben mit Gebhard Mehring,
des 8. — 11. Schneider und Mehring. Dankenswerte Unterstützung fanden die
Bearbeiter durch die übrigen Archivbeamten. Für die Deutung der Ortsnamen
leistete D. Dr. Bossert gute Beihilfe. Eine wesentliche Förderung brachte für den
7. und 8. Band ein Geldzuschuss der Kommission für Landesgeschichte.
Aufgenommen werden sollten von Anfang an alle Urkunden, „in welchen in
Beziehung auf irgend einen Bestandteil des Landes in seinem heutigen Umfang eine
(rechtliche) Bestimmung sich findet". Demgemäss wurden, entgegen der ursprüng-
lichen Absicht, Angaben über das sonstige Vorkommen der Grafen von Württemberg,
etwa als Zeugen in Kaiserurkunden, und chronikalische Nachrichten über das Land
weggelassen, jedenfalls weil sie in Stalins Geschichtswerk zu finden waren. Diese
alten Grundsätze für die Herausgabe sind im Wesentlichen beibehalten worden;
im 5. Bande wurden zum ersten Male einige schon sonst gedruckte Urkunden nur
im Auszuge wiedergegeben; mit dem 7. tritt die gegenseitige Verweisung auf die
Urkundenbücher der Kommission für Landesgeschichte statt des vollen Abdrucks
ein; von demselben Bande an werden auch solche Urkunden berücksichtigt, die nur
in Auszügen vorliegen; die Ortserklärung wird mit dem Register verbunden, ein
Glossar wichtigerer Ausdrücke wird beigefügt; immer weniger werden ganze Texte
gedruckt, so dass seit Band 8 die Regesten an Zahl überwiegen. Die Regestenform
wurde so ausgestaltet, dass sie mit Wiedergabe wichtiger Stellen im Wortlaut den
Bedürfnissen der Geschichts- und vielfach auch der Rechtsforscher genügen und den
Abdruck ersetzen kann. Auf Merkmale der Urkundenkanzleien wurde mehr geach-
tet,- wenn auch hier im Zusammenhang mit der ganzen Anlage des Werks nicht alle
Forderungen der Diplomatiker befriedigt werden konnten.
So sorgfältig die Nachforschung nach den vorhandenen Urkunden gewesen ist,
so wird es doch an Nachträgen nicht fehlen. So hat vor kurzem die Kgl. Biblio-
thek in Berlin aus englischem Besitz hällische Urkunden erworben, über die in den
Württembergischen Vierteljahrsheften für Landesgeschichte Dr. Schillmann-Berlin be-
richten w^ird. In denselben sollen nach Bedarf auch sonst Nachträge mitgeteilt
werden.
XI. II.
X Vorwort.
Zum Schluss seien die Archive und Bibliotheken aufgeführt, die in zuvorkom-
mender Weise uns zum Teil schon bei früheren Bänden, und besonders beim letzten,
durch Beihilfe unterstützt haben: das fürstlich Leiningische Generalverwaltungs-
archiv in Amorbach, das bischöfliche Ordinariatsarchiv in Augsburg, das
Kirchenpflegearchiv und das Spitalarchiv in Biberach, das Vorarlbergische Landes-
archiv in Bregenz, das grossherzoglich Hessische Haus- und Staatsarchiv in
Darmstadt, das fürstlich Fürstenbergische Archiv in Donaueschingen, das
Spitalarchiv in Esslingen, das Archiv des Kantons Thurgau in Frauenfeld, die
Pfarrregistratur in Fridingen, das gräflich Quadt-Isnysche Archiv in Isny, das
grossherzoglich Badische Generallandesarchiv in Karlsruhe, die gräflich Esterhazy-
sche Ilentamtsregistratur in Kirchheim u. T., das königlich Bayerische Allgemeine
Reichsarchiv, die königliche Hof- und Staatsbibliothek und die königliche Universi-
tätsbibliothek in München, die fürstlich Thurn- und Taxissche Rentamtsregistratur
in Neresheim, das Spitalarchiv in Nördlingen, das Germanische National-
museum in Nürnberg, das fürstlich Hohenlohische Archiv in Ohringen, das
Archiv des Museums des Königreichs Böhmen in Prag, das fürstlich Thurn- und
Taxissche Archiv in Regensburg, das Armenpflegarchiv in Reutlingen, das
gräflich Erbach-Erbach und von Wartenberg-Rothsche Archiv in Roth, das bischöf-
liche Ordinariatsarchiv in Rottenburg, das Stadtarchiv in Rottweil, das Stifts-
archiv in St. Gallen, das Stiftsarchiv in St. Paul, das Stadtarchiv in Saulgau,
die königliche Landesbibliothek in Stuttgart, die königliche Universitätsbibliothek
in Tübingen, das Stadtarchiv in Überlingen, das Stadtarchiv in Ulm, das
Stadtarchiv in Waldsee, das fürstlich Öttingen - Wallersteinsche Archiv in Waller-
stein, das fürstlich Löwenstein -Wertheim -Rosenbergsche Archiv in Wertheim,
das fürstlich Waldburg -Wolf eggsche Archiv in Wolf egg, das königlich Bayerische
Kreisarchiv in Würzburg. Ein Stück ist im Privatbesitz von Professor Dr. H.
Günter in Tübingen. Ob die Heggbacher Urkunden sich noch in Buxheim befinden,
entzieht sich immer noch unserer Kenntnis. Alle Urkunden, bei denen eine Quelle
nicht angegeben ist, liegen im königl. Geheimen Haus- und Staatsarchiv zu
Stuttgart.
Stuttgart, im August 1913.
Direktor Dr. v. Schneider.
• •
Übersicht der in Band 11 gedruckten Urkunden
nach ihrer Zusammengehörigkeit.
Seite
Kl. Adelberg.
1) 1268. 520
2) 1297. 1
3) 1297. Fehr. 2. 18
4) 1297. Mai 30. 49
5) 1297. Sept. 15. 75
6) 1298. 100
7) 1298. März 21. 125
8) 1298. Juni 1. 145
9) 1299. Apr. 7. 227
10) 1299. Juni 20. 266
11) 1300. Jan. 0. 351
12) 1300. Jan. 20. 360
13) 1300. Febr. 20. 374
14) 1300. Apr. 28. 394
Kl. Allerheiligen.
1) 1284. März 6.
550
Kl. Alpirsbach.
1) 1297. Febr. 1.
17
2) 1297. Febr. 5.
21
3) 1297. Aug. 5.
66
4) 1298. Mai 15.
143
5) 1299. Apr. 22.
233
6) 1299. Sept. 13.
315
7) 1300. März 24.
385
8) 1300. Mai 8.
396
9) l.SOO. Juli 19.
417
10) 1300. Nov. 19.
443
Kl. Amorbach.
1) 1298. Okt. 17.
167
2) 1298. Nov. 2.
171
3) 1299. März 25.
221
4) 1299. Apr. 3.
224
Augsburg.
1) 1297. Aug. 13. 68
Markgr. v. Baden.
1) 1297. Mai 5. 45
1297. Sept. 5. s. Gr. v.
Wirtemberg.
Seite
Kl. Baindt.
1) 1267. Dez. 24. 519
2) (1268.) Juni 13. 522
3) 1297. März 17. 31
4) 1297. Apr. 10. 40
5) 1298. Juli 6. 152
6) 1298. Sept. 30. 165
7) 1208. Dez. 29. 185
8) 1299. Jan. 30. 205
9) 1299. Apr. 22. 234
10) 1300. Juli 14. 414
11) 1800. Sept. 29. 432
Bamberg.
1) 1243. 474
Kl. Bebenhausen.
1) 1246. Jnui 30. 477
2) 1246. Juni 30. 477
8) 1297. Jan. 28. 15
4) 1297. Febr. 24. 24
5) 1297. März 26. 37
6) 1297. Apr. 29. 44
7) 1297. Mai 15. 46
8) 1297. Juli 23. 61
9) 1297. Okt. 26. 84
10) (1298.) 101
11) 1298. Jan. 3. 106
12) 1298. Jan. 25. 115
13) 1298. März 7. 123
14) 1298. Apr. 23. 131
15) 1298. Apr. 28. 133
16) [1298. Nach Apr.28.] 135
17) 1298. Mai 27. 144
18) 1298. Juni 7. 146
19) 1298. Aug. 13. 156
20) 1298. Sept. 29. 164
21) 1298. Nov. 6. 173
22) 1299. Jan. 13. 198
23) 1299. Apr. 6. 226
24) 1299. Apr. 21. 232
25) 1299. Mai 18. 243
26) 1299. Juni 22. 269
27) 1299. Juli 7. 284
Seite
28) 1299. Juli 7. 286
29) 1299. Juli 24. 294
30) 1299. Juli 27. 295
31) 1299. Juli 28. 296
32) 1299. Sept 1. 313
33) Um 1300. 339
34) 1300. .342
35) 13(10. Jan. 12. 353
36) 1300. Jan. 12. 353
37) 1300. Febr. 5. 370
38) 1300. Febr. 25. 378
39) 1300. Mai 31. 406
40) 1300. Juli 17. 415
41) 1300. Sept. 1. 425
42) 1.300. Okt. 16. 433
43) 1300. Okt. 18. 434
44) 4300. Okt. 26. 437
45) 1300. Nov. 5. 440
46) 1300. Dez. 5. 446
47) 1300. Dez. 5. 447
Kl. Berau.
1298. März 7. s. Beben-
hausen.
Kl. Berchtesgaden.
1) Zw. 1138 u. 1152. 454
2) 1258. Sept. 30. 497
Biberach.
1) 1297. Mai 11. 46
2) 1298. 102
3) 1298. Sept. 24. 163
4) 1299. Aug. 25. 312
5) 1299. Dez. 21. 338
6) 1300. März 4. 382
7) 1300. Juli 11. 413
Kl. Billigheim.
1) 1225. Nov. 9.
467
Kl. Blaubeuren.
1) 1108. Nov. 7. 449
2) 1254. Jan. 30. 486
Seite
3) 1268. 521
4) 1297. Sept. 1. 72
Boplingen.
1) 1299. Zwischen .Jan. 25.
u. Juni 15. 203
Brackenheini.
1280. Mai 29. s. Ess-
lingen.
Stift Buchau.
1) 1264. Okt. 31. 509
2) 1264. Okt. 31. 510
1299. AprU 9. s. Salem.
1299. Juli 15. s. Siessen.
1299. Nov. 26. s. Isny.
8) 1300. Jan. 22. 360
Stadt Buchhorn.
1) 1299. März 18.
219
Crailsheini.Pfarrkirche.
1) 1.300. Mai 20. 398
Kl. Denkendorf.
1) 1274. Apr. 27. 535
2) 1297. Mai 16. 48
3) 1299. Aug. 24. 311
4) 1300. Juli 29. 420
Deutschorden.
1) 1282. Apr. 22.
2) 1297. Jan. 6.
3) 1297. März 5.
4) 1297. März 12.
5) 1297. Juni 24.
6) 1297.
7) 1297.
8) 1297.
9) 1297.
Juli 4.
Aug. 24.
Aug. 24.
Dez. 21.
10) 1298. .lan. 9.
11) 1298. Febr. 14.
12) 1298. März 13.
13) 1298. März 27.
548
9
28
29
59
59
71
71
98
108
121
124
127
XII Übersicht der in Band 1 1 gedruckten Urkunden nach ihrer Zusammengehörigkeit.
Seite
.Seite
Seite
Seite
14) 1298. Apr. 25. 132
12) 1297. Juli 25.
68
Kl. Heggbach.
6) 1297. Jan.
7
15) 1298. Juni 15. 148
13) 1297. Aug. 1.
64
1) 1233. Dez. 23.
469
7) 1297. Jan.
8
16) 1298. Juni 15. 148
14) 1297. Nov. 28.
95
2) 12.50. Juli 27.
481
8) 1297. März.
27
17) 1298. Nov. 16. 175
15) 1298. Apr. 25.
133
3) 1266. Mai
514
9) 1297. März.
27
18) 1299. Jan. 22. 201
16) 1299. Juni 11.
252
4) 1267. Dez. 24.
519
10) 1297. März 7.
29
1299. Jan. 23. und 26.
17) 1299. Juli 31.
299
5) 1277. Febr. 10.
538
11) 1297. März 27.
37
8. Salem.
18) 1299. Aug. 21.
309
6) 1282. Dez. 6.
548
12) 1297. Juni.
51
19) 1299. Febr. 9. 208
19) 1299. Sept. 19.
316
7) 1282. Dez. 6.
548
13) 1297. Juni 30.
59
1299. Apr. 9. s. Salem.
20) 1299. Okt. 4.
818
8) 1285. Okt. 31.
553
14) 1297. Dez.
95
20) 1299. Apr. 12. 230
21) 1299. Nov. 15.
330
9) 1297. Okt. 3.
78
15) 1298. März.
122
21) 1299. Apr. 13. 230
22) 1300. Jan. 12.
354
10) 1298. Apr. 30.
136
16) 1298. Apr.
127
22) 1299. Mai 21. 245
23) 1300. Mai 4.
395
11) 1300. Mai 23.
399
17) 1298. Mai 12.
142
23) 1299. Juni 21. 268
24) 1300. Mai 11.
397
12) 1300. Mai 23.
399
18) 1298. Aug.
154
24) 1299. Juli 22. 293
25) 1299. Okt. 30. 325
25) 1300. Juni 9.
26) 1300. Sept. 13.
408
19) 1298. Aug.
20) 1298. Nov.
155
428
Kl. Heidenheim.
171
26) 1299. Nov. 23. 332
27) 1299. Dez. 1. 336
27) 1300. Okt. 22.
437
1299. Apr. 23. s.
Kom-
21) 1299. Jan.
22) 1299. Apr.
192
223
bürg.
28) 1300. Febr. 20. 376
29) 1300. Juni 11. 409
Kl. Frauenalb.
1) 1197. Apr. 4.
460
23) 1299. Mai.
24) 1299. Mai.
25) 1300. Febr. 28.
238
Heilbronn.
239
380
1) 1298. Jan. 25.
116
Kl. Heiligkreuz in
Donauwörth.
Kl. Frauenthal.
1) 1299. Juni 16.
26) 1300. März 25.
27) 1300. Apr.
386
255
Kl. Heiligkreuzthal.
387
1) um 1250. 480
1) 1246.
476
28) 1300. Apr.
387
Fridiiigen, Pfarrkirche.
2) 1267. Dez. 24.
519
29) 1300. Apr.
S8S
ooo
Freie Leute in Eglofs.
1) 1278. Juni 6.
540
3) 1297.
2
30) 1300. Apr.
389
1) 13Ü0. Jan. 27. 363
4) 1297. Apr. 25.
5) 1297. Juni 23.
44
58
31) 1300. Sept. 1.
82) 1300. Okt. 19.
426
Gmünd, Stadt
und
435
Kl. Ellwangen.
Klöster.
6) 1298. Mai 20.
144
33) 1300. Dez.
446
1) Zw. 1188 u. 1217. 459
7) 1298. Aug. 12.
156
2) 1253. Dez. 21. 485
1) 1256. Apr. 20.
492
8) 1298. Sept. 6.
160
Kl. Hirsau.
8) 1262. Juni 16. 505
2) 1288. Dez. 13.
562
9) 1298. Nov. 17.
178
1) 1268. Nov. 10.
525
4) 1297. Jan. 13. 10
3) 1300. Nach Jan. 22
. 362
10) 1299. Febr. 6.
207
2) 1268. Nov. 10.
526
1297. Sept. 17. 8. Kais-
11) 1299. Juni 6.
248
8) 1297. Okt. 15.
81
1 •
Kl. Gnadenthal.
1) 1298. Juni 3.
12) 1299. Okt. 8.
13) 1299. Dez. 5.
320
336
1299. Jan. 13. s. Neres-
146
Herren von Hohenlohe.
heini.
2) 1298. Aug. 1.
155
14) Um 1300.
339
1) 1299. Juli 16.
292
1299. Sept. 17. s. Kirch-
3) 1299. Aug. 12.
305
15) Um 1300.
340
2) 1300. Nov. 9.
441
heim a. R.
4) 1299. Okt. 6.
319
16) Um 130Ü.
340
1800. Apr. 11. s. Neres-
5) 1299. Nov. 12.
329
17) 1300.
842
Hohentwiel.
heim.
5) 1300. Okt. 29. 439
6) 1300. Febr. 28.
379
18) 1300.
19) 1300. Jan. 4.
20) 1300. Febr. 14.
21) 1.300. Febr. 24.
22) 1300. Apr. 24.
23) 1300. Aug. 24.
24) 1300. Dez. 19.
343
350
874
377
393
423
448
1) 1300. Febr. 16.
374
Kl. Gotteszeil.
1) Um 1250.
2) 1266.
3) 1288. Juli 30.
4) 1297. März 29.
480
512
561
37
Herren von Erbach.
1) 1298. Juli 1. 152
Johanniterorden.
1) 1251.
1291. Jan. 25. s.
bürg.
1297. Jan. 6. s. De
orden.
483
Esslingen.
1) 1247. Okt. 15. 478
Kom-
utsch-
2) 1268. Apr. 29. Sept. 8.
Sept. 9. 522
3) 1280. Mai 29. 541
4) Um 1288. 560
5) 1297. Apr. 4.
6) 1297. Okt. 31.
38
86
Kl. Herbrechtingen.
7) 1298.
8) 1300. Nov. 21.
102
443
1) 1226. Nov. 9.
2) 1256.
467
491
2) 1297. Jan. 29. 16
1297. März 5. s. Deutsch-
5) 1296. 569
6) 1297. Jan. 15. 11
3) 1299. Apr. 8.
Kl. Herrenalb.
228
orden.
3) 1297. Okt. 27.
4) 1298. Jan. 24.
Kl. Gutenzeil.
85
115
7) 1297. Febr. 3. 19
1) 1267. Dez. 24.
519
1) Vor 1263.
506
1298. Aug. 16. s
Lich-
8) 1297. März 8. 29
9) 1297. März 15. 31
2) 1299. Jan. 28.
204
2) Vor 1263.
506
tenstein.
3) 1297.
2
5) 1298. Okt. 26.
169
10) 1297. Apr. 1. 38
Hall.
4) 1297. Jan.
7
1298. Nov.l6.8.Deutsch-
11) 1297. Mai 10. 46
1) 1298. Sept. 21.
162
5) 1297. Jan.
7
orden.
Übersicht der in Band 11 gedruckten Urkunden nach ihrer Zusammengehörigkeit. XIII
Seite
1299. Apr. 12.8.Deut8ch-
orden.
6) 1299. Apr. 27. 286
7) 1299. .luni 3. 246
8) 1299. Vor Juni 7. 249
9) 1300. Febr. 1. 3G6
10) 1300. Febr. 12. 373
11) 1300. Juli 10. 412
12) 1300. Juli 20. 418
Isny, Kloster u. Stadt.
1) 1205. Dez. 10. 461
2) 1297. Febr. 4. 20
3) 1299. Nov. 26. 334
4) 1300. Sept. 13. 428
Kl. Kaislieim.
1) Zw. 1214 u. 1229. 462
2) 1228-1239. 468
3) 1240. 471
4) 1262. 503
5) 1268. Jan. 24. 521
6) 1297. Sept. 17. 77
7) 1297. Okt. 7. 79
8) 1298. Febr. 1. 120
9) 1298. Mai 17. 143
10) 1298. Okt. 1. 1()5
11) 1298. Dez. 17. 184
12) Um 1300. 340
13) 1300. Nov. 25. 444
9) 1300. März 20.
10) 1300. Okt. 21.
.Seit«
884
437
Kl. Kir
1) 1297
2) 1297
3) 1299
4) 1299,
6) 1299
6) 1299
7) Um
8) 1300
9) 1300.
10) 1300.
11) 1300.
12) 1300.
13) 13(X),
14) 1300.
1.5) 130O.
chberg.
. März 22.
, März 13.
. Juni 5.
. Nov. 25.
1300.
Febr. 20.
März 18.
Mai 3.
Juui 2.
Juni 24.
Juli 19.
Dez. 7.
2
33
186
215
247
333
341
343
375
382
395
406
411
417
448
Kl. Kirchheim u. T.
1) 1297. 3
2) 1298. Okt. 26. 168
3) 1298. Nov. 19. 178
4) 1299. .Tan. 1. 193
5) 1299. Nov. 25. 334
6) 1300. 344
Ti 1300. Jan 17. 359
8) 1300. .lau. 30. 365
Kl. Kirchheini am
i Ries.
1) 1272. Juli 7.
533
2) 1298. Juli 10.
153
3) 1299. März 28.
222
4) 1299. Juni 10.
250
5) 1299. Juni 10.
251
6) 1299. Okt. 22.
322
7) 1299. Okt. 22.
323
8) 1299. Okt. 22.
324
9) 1299. Nov. 17.
330
10) 1299. Dez. 3.
336
11) 1300. Febr. 1.
369
12) 1300. Juli 29.
420
Kl. Kuiebis.
1) 1297. Febr. 26.
25
2) 1299.
187
3) 1299. Juni 23.
270
4) 1299. Sept. 23.
316
Kl. Komburg.
1) 1186. Sept. 3.
454
2) 1241. Dez. 29.
473
3) 1256. Juni 13.
493
4) 1257. Jan. 22.
494
5) 12r>7. Sept. 29.
496
6) 1262. Mai 7.
504
7) 1266. Febr. 1.
513
8) 1282. Jan. 13.
546
9) 1283. Febr. 5.
549
10) 1286. Juni 13.
555
11) 1287. Mai 11.
557
12) 1291. Jan. 25.
.566
13) 1297. März 13.
30
14) 1297. März 15.
31
15) 1298. Apr. 14.
130
16) 1298. Aug. 18.
158
17) 1298. Sept. 19.
161
18) 1298. Okt. G.
166
1298. Okt. 17. 8.
Amor-
bach.
1
19) 1299. Apr. 23.
234
20) 1299. Apr. 25.
235
21) 1299. Mai 25.
245
22) 1300. Sept. 27.
431
Konstanz.
1297. März 21. s. St.
Georgen.
1) 1297. Mai 25. 48.
1298. Juni 8. s. Wein-
garten.
2) 1298. Juli 30. 153
3) 1299. Juni 20. 267
4) 1300. Mai 25. 400
Seile
Konstanz, Stift St
Johann.
1) 12[67J. Okt. 25. 670
2) 1268. Juni 24. 523
3) 1269. April 16. 526
4) 1280. Nov. 23. .545
5) 1297. Nov. 5. 87
6) 1298. Jan. 8. 107
Kl. Kreuzlingen.
1) 1271. Mai 19. 532
2) 1299. Mai 17. 243
3) 1299. Juni 15. 254
4) 1299. Juli 2. 280
6) 1299. Juli 7. 287
6) 1299. Juli 31. 299
7) 1299. Aug. 17. 307
8) 1299. Aug. 23. 310
9) 1299. Aug. 23. 311
10) 1300. 844
Kl. Langnau.
1297. Juni 15. s. Wein-
garten.
Kl. Lauffen.
1) 1299. Juni 28. 279
2) 1299. Okt. 25. 325
3) 1300. Sept. 18. 431
Kl. Liclitenstern.
1) 1255. 488
2) 1255. Okt. 11. 490
3) 1256. Juli 1. 494
4) 1258. Nov. 29. 498
5) 1259. Mai 2. 499
6) 1262. Mai 5. 504
7) 1265. Jlärz 4. 512
8) 1267. ,Tuni 8. 517
9) 1271. 631
10) 1274. Juni 11. 536
11) 1276. 537
12) 1286. Juli 14. 555
13) 1291. März 15. 567
14) 1295. Juli 2. 569
15) 1298. Aug. 16. 157
16) 1298. Aug. 16. 157
17) 1299. Aug. 14. 306
18) 1300. März. 381
19) 1300. Apr. 23. 892
20) 1300. Apr. 23. 392
21) 1300. Sept. 5. 426
22) 1300. Nov. 25. 445
Kl. Lindau.
1) 1267. Apr.
12.
518
Seile
Gr. von Löwenstein.
1) 1298. Dez. 13. 183
2) 1300. Mai 24. 400
KI. Löwenthal.
1) 1260. Juli 10. 501
2) 1268. Nov. 3. 525
3) 1290. Juli 20. 571
4) 1297. Juni 12. 56
5) 1298. Apr. 2. 128
6) 1298. Nov. 10. 182
7) 1299. Juni 13. 253
Kl. Lorch.
1) 1218. 463
1297. Aug. 13. 8. Augs-
burg.
2) 1297. Aug. 13. 69
Hen-en von Lupfen.
1) 1299. Dez. 17. 337
2) 1299. Dez. 19. 337
1300. Nov. 3. 8. Herren
r. Zimmern.
Kl. Marchthal.
1) «1297. Febr. 14. 22
2) »1297. Apr. 13. 41
3) »1297. Apr. 18. 42
4) *1297. Aug. 11. 66
5) 1297. Sept. 28. 77
6) 1298. März 9. 124
7) 1299. 187
8) 1299. .luli 29. 297
9) *1299. Aug. 3. .HOO
10) 1299. Aug. 10. 303
11) 1299. Aug. 19. 308
12) 1300. 345
13) 1300. 346
14) *1300. Jan. 15. 356
15) 1300. Apr. 9. 390
16) 1300. Juli 20. 419
Kl. Mariaberg.
1) 1297. Dez. 26. 99
2) 1299. Juli 12. 289
Markgröningen.Stadt
und Spital.
1) 1297. Apr. 7. 89
Maulbronn.
1) 1245. Juui 27. 475
2) 1257. Febr. 13. 495
3) 1259. Juni 27. 499
4) 1297. Sept. 1. 72
5) 1297. Nov. 13. 89
6) 1298. 102
XIV Übersicht der in Band 11 oedruckten Urkunden nach ihrer Zusammengehörigkeit.
7) 1298. Nov. 29.
8) 1299. März 21.
9) 1299. Mai 5.
10) 1299. ,Juli 6.
11) 1299. Juli 11.
1299. Sept. 23. s. Speier.
12) 1299. Okt. 11. 320
13) 1299. Nov. 13. 329
14) 1300. 346
Seite
181
221
241
281
288
Kl. Mediingen.
1) 1297. Dez. 20.
98
Kl. Mehrerau (Bre-
genz).
1) 1290. Nov. 23. 564
Mengen.
1) 1261. Okt. 6.
502
KI. Mödingen.
1) 1250. Febr. 13. 481
Kl. Murrhardt.
1) 1300. Jan. 4.
350
Kl. Neresheim.
1) 1246. Sept. 26. 478
2) 1297. Jan. 18. 13
3) 1297. Apr. 22. 43
4) 1297. Okt. 7. 80
5) 1298. Jan. 13. 109
6) 1299. Jan. 13. 199
7) 1299. Jan. 13. 200
8) 1300. Apr. 11. 391
9) 1300. Juli 29. 421
10) 1300. Juli 30. 421
Herren v. Neuneck.
1) 1300. Aug. 1. 422
Klause Neunkirchen.
1) Vor 1267. 515
2) 1299. Juni 23. bis 1300.
Aug. 17. 271
Spital Nördlingen.
1) 1259. März 3. 498
2) 1270. Dez. 8. .530
3) 1300. Nov. 26. 445
Oberndorf.
1) 1272. März 15. 632
2) 1300. Sept. 10. 427
Kl. Oberstenfeld.
1) 1300. Febr. 8. 373
KI. Odenheim.
1) 1247. Okt. 21.
Seite
478
KI. Ochsenhausen.
1) Um 1128. 450
2) »Zwischen 1135 und
1141. 450
3) *Zwischen 1135 und
1141. 453
4) Nach 1143. 455
5) Um 1265. 611
6) 1299. Febr. 13. 214
Herzoge von Österreich.
1) 1299. März 23. 221
2) 1300. Febr. 5. 371
Gr. von Öttingen.
1) 1299. Juli 23.
293
Kl. Offenhausen.
1) 1299. Nov. 29. 835
2) Um 1300. 342
3) 1300. Apr. 15. 391
4) 1300. Juli 14. 415
KI. Ottobeuren.
1298. Mai 6. s. Kl. Koth.
KI. Petershausen.
1298.Dez.29. s.Baindt.
1299. Juni 13. 8. Löwen-
thal.
Kl. PfuIIingen.
1) 1255. März 8. 489
2) 1299. Mai 10. 242
Ravensburg.
1) 1299. März 16.
218
KI. Eechentshofen.
1) 1297.
Febr. 3.
19
2) 129S.
Mai 1.
138
3) 1298.
Dez. 18.
184
4) 1300.
Aug. 24.
424
5) 1300.
Okt. 19.
437
Kl. Eeichenbach.
1) 1300. Jan. 22. 361
KI. Reuthin.
1) 1297. 4
2) 1297. Jan. 17. 12
3) 1297. Mai 31. 51
4) 1297. Dez. 24, 99
5) 1298. 103
6) 1298. Jan. 7. 107
7) 1299. Juli 8.
8) 1300.
9) 1300. Nov. 9.
Seite
287
347
442
Reutlingen.
1) 1297. März 23. 33
2) 1298. Apr. 12. 129
1299. .Juli 31. s. Ess-
lingen.
KI. Roth.
1) 1223. Juni 28. 464
2) 1223. Juni 28. 466
3) Um 1240. 470
4) 1297. Apr. 5. 39
5) 1298. Mai 6. 138
Rothenburg.
1) 1261.
502
Rottenburg.
1) 1268. 521
2) 1294. Jan. 15. 568
3) 1298. Nov. 8. 174
4) 1299. Nov. 23. 332
KI. Rottenmünster.
1) 1225. 466
2) 1248. 479
3) 1260. 500
4) 1263. 506
5) 1297. 4
6) 1297. 4
7) 1297. 4
8) 1297. 5
9) 1297. 5
10) 1297. Apr. 11. 41
11) 1298. 103
12) 1298. Okt. 20. 168
13) 1299. 188
14) 1299. Apr. 3. 225
15) 1299. Nov. 6. 327
16) 1300. Apr. 27. 393
Rottweil.
1) 1267. Jan. 6. 516
2) 1297. Okt. 9. 81
3) 1298. Apr. 30. 138
4) 1299. Jan. 19. 201
5) 1299. Juli 6. 283
6) 1300. Nov. 17. 442
KI. Salem.
1) 1240. Sept. 5. 472
2) 1260. Febr. 25. 500
8) 1265. 511
4) 1267. Dez. 24. 519
5) 1282.
6) 1284.
7) 1286.
8) 1287.
9) 1287.
10) 1288.
11) 1297.
12) 1297.
13) 1298.
14) 1298.
15) 1298.
16) 1299.
17) 1299.
18) 1299.
19) 1299.
20) 1299.
21) 1299.
22) 1299.
23) 1299.
1303.
24) 1299.
25) 1299.
26) 1300.
27) 1300.
28) 1300.
März 5.
Dez. 1.
Okt. 18.
Febr. 23.
März 20.
Jan. 4.
Aug. 19.
Dez. 5.
Aug. 21.
Aug. 26.
Nov. 28.
Jan. 12.
Jan. 15.
Jan. 23. u
Apr. 9.
Mai 1.
Juli 14.
Aug. 30.
Sept. 3.
Febr. 17
Nov. 11.
Nov. 11.
Apr. 1.
Juni 17.
Juli 18.
Seite
547
551
556
556
557
561
70
97
169
160
181
198
200
. 26. 202
230
240
290
312
und
314
328
328
389
410
416
KI. St.
1) 12,54.
2) 1255.
3) 1256.
4) 1258.
5) 1270.
6) 1277.
7) 1278.
8) 1287.
9) 1293.
Blasien.
.Sept. 30.
Juli 16.
i'ebr. 3.
Sept. 1.
Sept. 22.
Juni 17.
Febr. 3.
Juli 28.
Sept. 28.
487
490
492
496
530
538
539
559
567
KI. St. Gallen.
1) [1297.] Juni 21. 57
2) 1298. Juni 30. 150
3) 1298. Okt. 26. 170
4) 1298. Nov. 16. 177
ö) 1299. Apr. 14. 231
Kl.
St.
Georgen.
1) 1297
März 21.
32
2)
1300.
Juni 8.
408
Saulgau.
1300. Jan.22.s.Buchau.
1) 1300. Jan. 25. 363
2) 1300. Mai 15. 398
Kl. Schäftersheim.
1) 1300. Febr. 24. 377
Kl. Schönthal.
1) 1248.
479
Übersicht der in Band 1 1 gedruckten Urkunden nach ihrer Zusammengehörigkeit. XV
2) 1268.
3) 1297.
4) 1297.
5) 1297.
6) 1297.
7) 1297.
8) 1297.
9) 1298.
10) 1298.
1298.
11) 1299.
12) 1299.
13) 1299.
14) 1299.
15) 1299.
1299.
16) 1299.
17) 1300.
18) 1300.
19) 1300.
20) 1300.
21) 1300.
22) 1300.
Seite I
Apr. 29. 522
Jan. 23. 13
.Jan. 81. 17
Juni 11. 55
Juli 14. 61
Okt. 8. 80
Okt. 30. 86
Fel)r. 22. 121
März 8. 123
Apr. 16. 8. Kl.
Ziiiimeru.
Jan. 10. 197
Jan. 28. 204
Jan. 30. 205
Apr. 23. 235
Juni 8. 249
Okt.30. s.Deutsch-
orden.
Nov. 6. 826
Jan. 1. 350
Jan. 10. 352
Jan. 14. 355
Jan. 30. 366
Sept. 16. 430
Nov. 30. 445
Schorndorf.
1) 1297.
2) 1299.
5
188
Kl. Schiissenried.
1) 1281. März 21. 545
2) 1298. Jan. 10. 108
3) 1299, Juli 9. 288
4) 1300. 847
Herzogtum Schwaben.
1) 1246. Mai 3. 476
Stift 8indelfin<fen.
1) 1238. Juni 11. 470
2) 1297. Nov. 13. 90
3) 1298. Mai 8. 141
Kl. Siessen.
1) 1299. Juli 15.
291
Kl. Sinsheim.
1) ♦1186. Jan. 29.
456
Kl. Sirnau.
1) 1297. 6
2) 1297. 6
8) 1297. März 15. 30
4) 1297. Auir. 3. 65
6) 1297. Sept. 16. 75
6) 1298. 105
7) 1298. Juni 30. 150
8) 1299. März 10. 215
Seite
1299. Sept. 15. s. Ess-
lingen.
9) Um 1300. Mai 10. 397
Kl. Söflingen.
1) 1255. März 8. 489
2) Nach 1297. Juli 25. 63
8) 1297. Dez. 1. 96
Speier.
1) 1299. Sept. 27.
817
Speier, Kl. z. hl. Grab.
1) 1297. 1
2) 1297. Febr. 13. 21
3) 1297. März 24. 35
Kl. Stein a. Rhein.
1) 1299. Juni 11. 252
Kl. Steinheim.
1) 1297. Aug. 11.
67
2) 1299. Aug. 19.
308
3) 1300. März 1.
381
Tübingen, Pfarrkirche.
1) 1300. Mai 90. 398
Herrschaft u. Her-
zoge von Teck.
1) 1152. Vor Juni 1. 456
2) 1299. Apr. 29. 237
Stadt Tettnang.
1) 1297. Dez. 1. 97
Ulm.
1) 1269.
2) 1297.
3) 1297.
4) 1297.
5) 1297.
6) 1298.
7) 1298.
8) 1298.
9) 1298.
10) 1299.
11) 1299.
12) 1299.
1300.
1300.
13) 1300.
Dez. 9.
529
Jlärz 22.
32
Juli 25.
63
Nov. 15.
92
Nov. 25.
95
März 23
124
Juni 8.
147
Nov. 2.
172
Nov. 2.
173
März 7.
215
Juli 28.
296
Aug. 5.
802
Jan. 25. s.
Saulgau.
Mai 15. s.
Saulgau.
Juni 17.
411
Kl. Urspring.
1298. März 23. .s. Ulm.
1) 1300. Juli 10. 413
Seite
Stadt Waldsee.
1) 1298. Sept. 13. 161
Weikersheim,
kirche.
1) 1300.
Pfarr-
848
Gr. V. Vaihingen.
1) 1298.
104
Kl. Weiler.
1299. Sept. 19. s. Ess-
lingen.
Kl. Weingarten.
1) 1266. Okt. b. 515
2) 1269. Okt. 27. 528
3) 1286. 553
4) 1290. Okt. 8. 564
5) 1297. 6
6) 1297. Febr. 24. 24
7) 1297. April 16. 42
8) 1297. Juni 15. 56
9) 1297. Nov. 16. 93
10) 1297. Nov. 19. 94
11) 1298. Jan. 105
12) 1298. Jan. 2. 105
1298. Jan. 10. s. Schus-
senried.
13) 1298. Juni 8. 147
14) 1298. Aug. 23. 159
15) 1298. Sept. 20. 162
IG) 1298. Sept. 28. 164
17) 1299. 190
18) 1299. 190
19) 1299. Febr. 5. 207
20) 1299. März 17. 218
21) 1299. Apr. 8. 229
22) 1299. Mai. 239
23) 1299. Mai 2. 241
24) 1299. Juli 4. 281
25) 1299. Jnli 12. 289
26) 1299. Aug. 1. 300
27) 1299. Aug. 8. 302
28) 1299. Aug. 12. 306
29) 1299. Aug. 20. 309
30) 1299. Okt. 4. 818
31) 1299. Okt. 14. 821
32) 1299. Nov. 29. 335
33) 1300. Jan. 29. 364
34) 1300. März 23. 384
35) 1300. Apr. 12. 391
36) 1300. Juni 5. 408
37) 1300. Okt. 10. 433
Herren v. Weinsberg.
1) 1297. Nov. 12. 89
2) 1298. Jan. 17. 111
8) 1298. Jan. 18. 112
4) 1300. Febr. 5. 872
Seite
KI. Wei.ssenau.
1) 1253. Juni 18. 484
2) 1267. Jan. 7. 516
3) 1272. Dez. 31. 534
4) 1273. S.pt. 13. 534
5) 1274. Dez. 17. 537
6) 1283. Jan. 13. 549
7) 1284. Okt. 3. 550
8) 1286. Jan. 14. 554
1297. Jan. 15. s. Ess-
lingen.
9) 1297. März 25. 85
10) 1298. Mai 6. 139
11) 1298. Juni 18. 149
12) 1299. 190
13) 1299. Febr. 10. 211
14) 1299. Febr. 11. 212
15) 1299. März 13. 217
16) 1300. Aug. 24. 424
Westgart sli ausen ,
Pfarrkirche.
1) 1300. 848
Kl. Weissenburg.
1298. Mai 12. s. Herren-
alb.
Wimpfen, Spital, Stift
und Predigerkl.
1) 1299. Jan. 8. 195
2) 1299. Febr. 12. 212
3) 1299. Okt. 7. 319
4) 1300. Mai 25. 402
Kl. Wiblingen.
1) 1300. Okt. 28. 438
Stift Wiesensteig.
1) 1300. Aug. 11. 423
Gr. V
1) 1250.
2) 1251.
3) 1254
4) 1298.
5) 1298,
6) 1298
7) 1298,
8) 1298,
9) 1299,
10) 1299
11) 1299,
1299
12) 1299
18) 1299,
14) 1299
16) 1300,
Wirtemberg.
Okt. 23. 482
Apr. 4. 484
Mai 15. 486
Mai 7. 140
Mai 10. 142
Nov. 19. 178
Nov. 19. 179
Nov. 21. 179
Jan. 2. 194
Jan. 30. 206
Febr. 14. 214
. Apr. 27. 8. Jo-
hanniterorden.
Mai 18. 244
Nov. 18. 331
. Nov. 18. 831
Jan. 29. 365
XVI Übersicht der in Band 1 1 gedruckten Urkunden nach ihrer Zusammengehörigkeit.
Seite
1300. Febr. 1. s. Jo-
hanniterorden.
16) 1300. Mai 26. 408
17) 1300. Mai 26. 404
18) 1800. Mai 26. 405
Worms.
1) 1300. Juni 15.
409
Wtirzburg.
1) 832. Zw. 12. Nov. und
81. Dez. 449
2) 1220. Okt. 21. 464
3) 1234. Nov. 21. 469
4) 1263. Nov. 6. 507
Seite
1297. Jan. 28. s. Schön-
thal.
6) 1297. Febr. 27. 26
1297. Okt. 8. 8. Schön-
thal.
1299. Jan. 10. s. Schön-
thal.
Würzburg, Stift Neu-
münster.
1) 1245. Mai 26. 474
2) 1267. Apr. 14. 519
Herren von Zimmern.
1) 1300. Nov. 3. 439
Kl. Zimmern.
1) 12.54. Nov. 27.
2) 1262.
3) 1297. Nov. 11.
4) 1298. Apr. IC.
Seite
487
503
88
180
Stift Zürich.
1) 1188. Mai 80. 460
2) 1207. Juli 20. 461
.3) 1209—1233. 462
4) 1240. 472
5) 1264. Febr. 11. 508
6) 1264. Febr. 11. 509
Seite
Kl. Zwiefalten.
1) 1297. Juni 7.
58
2) 1297. Nov. 17.
94
3) Vor 1298. Jan. 28.
117
4) 1298. Jan. 28.
118
5) 1298. Jan. 28.
119
6) 1299.
191
7) 1299.
192
8) 1299. Apr. 20.
232
9) 1300.
349
10) 1300. Jan. 7.
352
11) 1300. Jan. 13.
. 354
12) 1300. März 18.
388
13) 1300. Sept. 18.
429
n.
Chronologische Übersicht der Nachträge und
Berichtigungen.
Vorbemerkung:
Die Tabelle A enthält sämtliche in Band 1 — 6 und Band 11 als Nachträge gedruckten Urkunden (Band 7—10
enthalten keine Nachträge).
Tabelle B enthält diejenigen Stücke, für die nachträglich noch andere Überlieferung (neu aufgehindene Originale
u. a.) verglichen und über deren Abweichungen unter „Verbesserungen" oder „Berichtigungen" in Band 1 — 11 berichtet
worden ist,
A. Verzeichnis der Nachträge.
Murbach .
760. Aug. 8 . . . .
1,407
Reichenau . . .
887. April 16 .
4,327
St. Gallen
766. Juni 7 . . . .
4,317
Elhvangen . . .
887. Nov. 27 .
4, 329
St. Gallen
768
4,317
Reichenau . . .
895. Febr. 17 .
6,432
St. Gallen
770. Sept. 5 . . . .
4,318
Lorsch ....
902. Jan. 25 .
4,380
Fulda . .
779. März 9 oder 10 .
2,437
Lorsch ....
903. Nov. 21 .
4,331
Fulda . .
780—803
6,496
Lorsch ....
904. Juni 14 .
4,331
St. Denis
782. Sept. 16 ... .
6,429
Lorsch ....
906
4,382
Beuron
786. Juni 29 ... .
6,429
Lorsch ....
915. Febr. 8 .
4,332
Lorsch
787. Juni 7 . . . .
4,318
WUrzburg . . .
923. April 8 .
2,438
St. Gallen
798. Juni 9 . . . .
4,321
St. Gallen . . .
933.Okt.23— 942.April6
4,333
St. Gallen
799. Juni 23 ... .
4,321
St. Gallen . . .
956. Aug. 7—957. Aug. 6
4,334
St. Denis .
801
11, 577
Reichenau . . .
965. Febr. 21 ... .
4,334
Üttobeuren
801-814
4,321
Konstanz, Domstift
970. März 12 . . .
1,411
St. Gallen
803. Dez. 11 ... .
4,322
Kempten ....
972. Aug. 25 . . .
4,335
Fulda . .
808-817
6,497
Ottobeuren . . .
972. Nov. 1 . . .
4,336
St. GaUen
805. Juni 26 ... .
4,322
Reichenau . . .
990. AprU 21 . . .
4,337
Fulda . .
815. März 27 ... .
1,408
Amorbach . . .
996. Dez. 18 . . .
6,433
Fulda . .
816. Mai 2 ....
819
1,409
6,498
Pfäfers ....
Einsiedeln . . .
998
1,414
Weissenbnrg
998. April 28 . . .
4,338
St. GaUen
824. Juni 20 ... .
4, 322
Reichenau . . .
1024.Sept.8— 1027März2C
6,434
St. Gallen
824. Juni 20 ... .
4,323
Augsburg . . .
1028. März 20 . . .
5,369
St. Gallen
827. Sept. 8 . . . .
4, .323
4, 323
Reichenau . . .
1056
4,339
St. Gallen
831. Mai 14 ... .
(Vgl dazu 6', 489.)
Kempten .
832. März 28 ... .
4, 324
Weissenbnrg . .
1056-1098
6,499
Würzburg
832. Zw.Nov.l2u.Dez.31
11, 449
Ottmarsheim . .
1064. März 1 . . .
5,370
Fulda . .
835. Mai 12 ....
5, 368
Lorsch ....
1071
6,500
St. Gallen
837. Aug. 9 . . . .
4,324
Hirsau ....
Zwischen 1086 und 1091
5,372
Kempten .
838. Juni 14 ... .
4,325
Zwiefalten . . .
1092. Mai
5,372
Würzburg
846. Juli 5 ....
3,461
Schaffhausen . .
1094. Dez. 29 . . .
4,839
St. Gallen
849. Mai 23 ... .
4,325
Schaffhausen . .
1095. Okt. 8 . . .
4,340
St. Gallen
861. April 24 ... .
4, 326
Sinsheim ....
1099. Nov. 9 . . .
4,340
Balingen .
863(?)
6,430
Blaubeuren . . .
Um 1100
4,341
St. Gallen
868. Mai 5
4, 326
Zwiefalten . . .
Um 1100
5,374
Keichenan
XI.
883. Okt. 9 ....
6, 431
Komburg ....
saec. 12 ... .
lU
4,341
XVIII Chronologische Übersicht der Nachträge und Berichtigungen.
EIhvangen
Alpirsbach
Hirsau
Esslingen
Lorsch
Schaffhausen
Blaiibeuren
Bamberg .
Schaffliausen
St. Blasien
WUrzburg
Schaffhansen
Zwiefalten
Schaffhausen
Zwiefalten
Zwiefalten
Ochsenhansen
Neuniünster
Hirsau
St. Gallen
Ochsenhausen
Ochsenhausen
Wiirzburg
Komburg . .
St. Georgen .
Lorch . . .
Berchtesgaden
Würzburg
Berchtesgaden
St. Georgen .
Schöuau . .
Odenheira
Ochsenhausen
Berchtesgaden
Neresheim
Schaffhausen
Lorsch . . .
Lorch . . .
Lorsch . . .
Schaffhausen
Schaffliausen
Zwiefalten
Ellwangen
Kreuzlingen
Neresheim
Teck . .
Kreuzlingen
Schneidheim
Schaffhausen
Sinsheim .
Zwiefalten
St. Blasien
Bamberg .
Hirsau
Würzburg
Würzburg
saec. 12 ....
1100—1116. Jan. 10
1103. Jan. 18 .
Um 1106 . . .
1106 oder 1107
1108. Juni 6 .
1108. Nov. 7 .
1111—1125 . .
1111. Sept. 4 .
1113. April 7 .
1119
1120—1124. . .
Um 1121 . . .
1122. Um Nov. 11
1123
1124
Um 1128 . . .
1130
1130-1143. . .
1135. Nov. 20 .
Zwischen 1135 und 1141
Zwischen 1135 und 1141
1136
1136. Sept. 3 . . . .
1138
1138. s.u. [1147.] März 30
Zwischen 1138 und 1152
1140
Um 1140
1141-1165
1142
1143
Nach 1143
Um 1144
1144. Nov. 15 ... .
(Zum Datum vgl. 5,464)
1145. (April— Mai) . .
1147. Jan. 30 ... .
[1147.] März 30 . . .
(Zum Datum vgl. 4, 486)
1148
1149. Jan. 28 ... .
Um 1150
Um 1150
Um 1150
1151. Juli 10 ... .
1152
(1152. Vor Juni 1) . .
1152—1166
1153
1154. Febr. 26 ... .
(Vgl. dazu 4,490.)
(1156.)
1156
Um 1160
1163. Nov. 27 ... .
Um 1164. Sept. . . .
1164
1169
6,435
5,373
6, 436
1,412
4,342
4,343
11,449
5,375
4,343
4,344
5,376
4,345
4,345
4,346
4,846
4,347
11, 450
5,378
4,348
4,348
11,450
11, 453
4,349
11, 454
6,455
11,454
5,379
4,350
4,852
3,467
3,469
11, 455
4, 3,53
3,470
4,854
4,355
3,466
4,355
4,356
4,356
4,359
3,472
2,439
5,381
11, 456
3,473
4,359
4,361
2,441
6,456
4,863
5,382
4,364
4,365
4,866
Salem . .
Salem . .
Ottobeuren
Salem . .
Schaffliausen
Lorch . .
Reichartsroth
Kaisheim .
Berau . .
Zürich . .
Sinsheim
Roth . .
Zürich . .
Ellwangen
Bebenhausen
Maulbronn
Weingarten
Weingarten
Isny . .
Salem . .
Odenheim
Bebenhausen
Maulbronn
Marchthal
Neresheim
Neresheim
Neresheim
Neresheim
Frauenalb
St. Blasien
St. Gallen
Beuron
Weingarten
Schussenried
Bebenhausen
Isny . .
Weissonau
Augsburg
St. Blasien
S tauf er
St. Georgen
Zürich . .
Marchthal
Zürich . .
Herrenalb
Denkendorf
Bruderhartmannszell
Kaisheim .
Herrenalb
Oehringen
Ellwangen
Weingarten
Weingarten
Bruderhartmannszell
Weingarten
Weingarten
Lorch . .
480.)
1171. März 15
1171. März 31
1171. Mai 7
Um 1175 . .
1179. Mai 25
1181. Juli 8
1182. . . .
1184. März 4
Um 1185 . .
1185. April 10
118[6]. Jan. 29
Um 1188 . .
1188. Mai 30
Zwischen 1188 und 1217
Um 1190 .
(Vgl. auch 7.
Um 1190 . .
Um 1190 . .
Um 1190 . .
1190. . . .
1191. . . .
1191. April 20
Um 1192 . .
1192. . . .
1192. . . .
Um 1194 . .
Um 1194 . .
Um 1194 . .
1194. . . .
119[7]. April 4
1198. April 15
Um 1200 ff. .
Um 1200 . .
1201. s. u. 12[6]1.
1204. Mai 11
Nach 1204 .
1205. Dez. 10
1206. März 10
1207. Mai 10
1207. Juli 20
Um 1209 . .
(Zum Datum vgl. 4,486)
1209—1233 .
1209-1233 .
Um 1210 . .
1212. . . .
1213. Aug. 24
1213. Sept. 27
1214. Mai 16 und 17
Zwischen 1214 und 1229
Um 1215 . . .
Um 1215. Dez. 22
1216—1250. .
Um 1217 . .
Um 1217 . .
1217. Jan. 8
1217. Nov. 12
1217—1232. .
1218. . . .
4, .367
4,368
4, 369
4,371
4,371
2,441
6,501
5, 383
4,376
4,377
11,456
5, 885
11,460
11, 459
4,378
4,379
4,380
4,380
3,476
4,381
4,381
3,477
2,442
8,478
8,478
5, 385
5,386
3,479
11,460
2,444
5,387ff.
6,457
4, 385
3,481
11,461
4,386
5,405
11,461
3,488
4,887
11, 462
5,407
4,387
4,388
5,408
i 5,408
: 11, 462
''•■■ 6,457
5,409
4, ,389
8,486
3,487
5,410
3,484
3,488
11, 463
Chronologische Übersicht der Nachträge und Berichtigungen.
XIX
EUwangen
Weissenaii
Herbrechtingen
Salem . . .
Ursberg . .
Ottobeureii .
Wilrzburg
Konstanz . .
Kaishc'im . .
Würzburg
Neumünster .
Rottenmünster
Hirsau . .
Neresheim
Koth . . .
Koth . . .
Hirsau . .
Komburg . .
Salem . . .
Schussenried
Speier . .
Speier . .
Rottenmttnster
Elchingen
Billigheim
Marchthal
WUrzburg
Ulm . .
Weissenau
Weissenau
Herbrechting(
Weissenau
Hirsau . .
Söflingeu
Marchthal
Herrenalb
Weissenau
Wiesensteig
Weissenau
Bebenhausen
Kaisheim .
Neresheim
Weissenau
Weingarten
Backnang
Baindt
Baindt
Heggbach
Schonthal
Baindt
Frauenthal
Isny . .
Zwiefalten
Frauenthal
Frauenthal
Frauenthal
1218. Dez. 9
1219-1232. .
1220. . . .
1220. . . .
Um 1220 . .
1220. Jan. 4
1220. Okt. 21
1221. . . .
1221. April 27
1221. Nov. 10
1222. April 29
1222. Okt. 11
1223. . . .
1223. April 3
1223. Juni 28
1223. Juni 28
1223. Dez. 1
1224. Aug. 16
1224. Sept. 9
Um 1225 . .
(Zum Datum vgl.
1225. . . .
1225. . . .
1225. . . .
1225. Aug. 16
1225. Nov 9
Zwischen 1226 und
1226. . .
1226. Aug. I
Um 1226. Nov. 6
Um 1226. Nov. 6
1226. Nov. 9
1227. . . .
1227. Jan. 16
1227. März 15 s. u,
1239. März 15
1227. Juni 5
1227. Juli .
Um 1228 . .
1228. . . .
Um 1228. Febr.
1228. Febr. 1
1228-1239. .
Um 1230 . .
(Um 1230.) JuU
1230. Dez. 29
1231. . . .
1281. . . .
1231. . . .
1231. . . .
1231. Dez. 21
Um 1232 . .
1232. . . .
(Vgl. auch 7
1232. Jan. 7
1233. ...
1233. April 11
1233. Juni 19
1233. Okt 10
5,467;
13
1229
484.)
5,411
4,390
4, 391
4,392
5,412
4,393
11,464
4,394
5,413
4, 395
6,502
4,396
5,414
3, 489
11, 464
11, 465
3, 490
4,397
6,458
4,462
4,397
4, 399
11,466
5, 415
11, 467
5, 420
4,400
4,401
4,402
4, 402
11, 467
4, 402
4,404
4,405
4,406
4,407
4,407
5, 420
3,491
11,468
5, 422
5,423
4,408
4,409
4,410
4,411
4, 412
4, 413
4,414
6, 459
3,491
5, 424
5,424
5, 425
5, 426
Heggbach
Heggbach
Baindt
Backnang
Backnang
Wald . .
WUrzburg
Bebenhausen
Fraueuthal
Frauenthal
Salem . .
Weissenau
Bebenhausen
Allerheiligen
Blaubeuren .
Zwiefalten .
Frauenzimmern
Frauenzimmern
Zwiefalten
Sindelflngen
St. Georgen
Roth . .
Herrenalb
Heggbach
Weissenau
Schussenried
Frauenthal
Söflingen .
Amorbach
Söflingen .
Allerheiligen
Seligenthal
Söflingen
Ellwangen
Roth . .
Weingarten
Baindt
Kaisheim .
Zürich . .
St. Blasien
Kirchberg
Herrenalb
Baindt
Salem .
Baindt
Ursberg
Baindt
Baindt
Baindt
Komburg
Langnau
Konstanz
Bamberg
Maulbronn
Lorch .
Baindt
Neumünster
1233. Dez. 28
1234. April 4
1234. Juni .
1235-1246. .
1116—1246. .
1234. Sept. 4
1234. Nov. 21
Um 1235 . .
1236. Juni 8
1235. Juni 8
1235. Sept. 27
1236. . . .
1236. . . .
1236. Febr. .
1236. Mai 27
1237. . . .
1237. Mai 21
1238. . . .
1238. Juni 1
1238. Juni 11
1238. Juni 12
1238. Sept. 17
Um 1239 . .
1239. . . .
1239. . . .
1239. . . .
1239. Jan. 1
1239. Febr. 2
1239. Febr. 3
1239. März 15
Zum Datum vgl. 6,513.)
1239. April 8
1239. Sept. .
1239. Dez. 1
Um 1240 . .
Um 1240 . .
Um 1240 . .
1240. . . .
1240. . . .
1240. . . .
1240. Jan. 13
1240. März 11
1240. März 25
1240. Aug. .
1240. Sept. 5
1241. . . .
(1241.) . .
1241. Jan. 3
1241. Juni 17
1241. Okt. .
1241. Dez. 29
1242. . . .
1242. Juli 11
1243. . . .
1243. März 9
1243. Juni 12
1244. . . .
1245. Mai 26
4,415=
11,
469
4,
416
4,
417
4,
418
4,
420
5,
427
11,
469
5,
428
5,
429
5,
429
ö,
430
5,
430
4,
422
6,
459
4,
423
5,
431
4,
424
4,
425
5,
432
11
470
4
427
ö.
433
4,
428
6,
460
6,
461
4,
429
4,
430
4,
431
5
434
6,
487
4,
432
5,
435
4,
432
5,
436
11,
470
4,
433
4,
434
11,
471
11,
472
4,
435
4,
436
4,
437
5,
437
11,
472
ö,
438
5,
439
5,
440
4,
439
4,
440
11,
473
6,
441
4,
441
11,
474
6,
462
4,
442
4,
444
11,
474
XX
Chronologische Übersicht der Nachträge und Berichtigungen.
Maulbronn . .
1245. Juni 27
11, 475
Odenheim . . .
1250. Febr. 15
4, 463
Weiler ....
1245. Sept. 9 .
5,442
Odenheim , . .
1250. Juni 25
4, 465
Weiler ....
1245. Sept. 9 .
5,443
Heggbach . . .
1230. Juli 27
11,481
Konstanz ....
1245. Sept. 23 .
6,463
Odenheim . . .
1250. Aug. 10
4,466
Heggbach . . .
1245. Nov. 6 .
4,445
Gr. V. Wirtemberg
1250. Okt. 23
11,482
Baindt ....
1245. Nov. 15 .
4,446
Odenheim . . .
1250. Nov. 5
4,467
Bebenhausen . .
1245—1262. . .
4,444
Odenheim . . .
1250. Dez. 3
4,469
Baindt ....
Um 1246 . . .
5,443
Odenheim . . .
1250. Dez. 3
4,470
Baindt ....
Um 1246 . . .
4,448
Odenheim . . .
1250. Dez. 4
4,471
Baindt ....
1246
4,447
Ingersheim . . .
1250. Dez. 11
6,473
Weingarten . . .
1246
4,450
Odenheim . . .
1250. Dez. 16
4, 472
Heiligkreuzthal
1246
11, 476
Johanniter . . .
1251. . . .
11, 483
Backnang . . .
1246. April 3 .
4,449
Lorch
1251. März 6
4, 472
Schwaben . . .
1246. Mai 3 .
11, 476
Oehringen . . .
1251. März 28
6,504
Berkheim . . .
1246. Mai 21 .
6,465
Gr. V. Wirtemberg
1251. April 4
11,484
Grafenberg . . .
1246. Mai 21 .
(Vgl. dazu 11
,57
'8.J
6,466
Baindt ....
Frauenthal . . .
1251. Nov. 22
1252. März 30
4, 473
5,449
Bebenhausen . .
1246. Juni 30 .
11,477
Einsiedeln . . .
1253. . . .
5,450
Bebenhausen . .
1246. Juni 30 .
11, 477
Baindt ....
1253. Jan. 31
5,451
Neresheim . . .
1246. Sept. 26 .
11, 478
Weissenau . . .
1253. Juni 18
11, 484
Nusplingen . . .
1246. Nov. 22 .
6,467
Elhvangen . . .
1253. Dez. 21
11, 485
Baindt ....
1247. Febr. 22 .
5,444
Limpurg ....
1253. Dez. 24
5, 451
Blaubeuren . . .
1247. Mai 7 . .
5,445
Zwiefalten . . .
(1254.) . .
5,452
Gr. V. Wirtemberg
1247. Mai 10 .
6,467
Güterstein . . .
1254. Jan. 30
11,486
Hirsau ....
1247. Juni 12 .
6, 503
Gr. V. Wirtemberg
1254. Mai 15
11, 486
Ellwangen . . .
1247. Okt. 3 .
5,446
St. Blasien . . .
1254. Sept. 30
11, 487
Esslingen . . .
1247. Okt. 15 .
11, 478
Klosterzimmern
1254. Nov. 27
11, 487
Odenheim . . .
1247. Okt. 21 .
11, 478
Lichtenstem . .
1255. . . .
11, 488
Rottenmtinster . .
1248
11, 479
Zwiefalten . . .
(1255.) . .
5,452
Schönthal . . .
1248
11,479
PfuUingen und
Gr. V. Wirtemberg
1248. Febr. 5
6,467
Söflingen . . .
1255. März 8
11, 489
Augsburg . . .
1248. Febr. 10
4,452
Baindt ....
1255. April 2
5,453
Ottobeuren . . .
1248. Febr. 22
4,463
Westgartshausen .
1255. April 27
5,454
Gr. V. Wirtemberg
1248. März 6
5,447
St. Blasien . . .
1255. Juli 16
11,490
St. Georgen . . .
1248. März 11
4,454
Lichtenstem . .
1255. Okt. 11
11,490
Eingingen . . .
1248. Mai 13
6,468
Herbrechtingen
1256. . . .
11, 491
Gr. V. Grieningen .
1248. Mai 15
6,468
Zwiefalten . . .
(1256.) . .
5, 454
Heggbach . . .
1248. Juni 26
4,455
Denkendorf . . .
1256. Jan. 23
5,455
Adelberg ....
1248 und 1287.
Ma
i
11 .
4,451
St. Blasien . . .
1256. Febr. 3
11,492
Isny
Um 1249 . .
4,456
Gmünd ....
1256. April 20
11,492
Zwiefalten . . .
(1249.) . .
5,447
Komburg ....
1256. Juni 13
11, 493
Gr. V. Wirtemberg
1249. Jan. 21
6,469
Baindt ....
1256. Juni 18
5,455
Gr. V. Wirtemberg
1249. Jan. 27
4,458
Lichtenstem . .
1256. Juli 1
11, 494
Kirchheim u. T.
1249. Jan. 27
6,470
Komburg ....
1257. Jan. 22
11, 494
Kirchheim u. T. .
1249. Jan. 27
6,470
Maulbronn . . .
1257. Febr. 18
11, 495
Gr. V. Grieningen .
1249. Jan. 29
6,471
Komburg ....
1257. Sept. 29
11, 496
Gr. V. Grieningen .
1249. Jan. 30
6,471
St. Georgen . . .
1258. . . .
6,474
Denkendorf . . .
1249. März 1
5,448
St. Blasien . . .
1258. Sept. 1
11, 496
Neresheim .
1249. Mai 4
4,459
Berchtesgaden . .
1258. Sept. 30
11, 497
Oehringen
1249. Juli 27
6,503
Lichtenstem . .
1258. Nov. 29
11,498
Mehrerau . .
1249. Sept. 17
4,461
Kircliberg . . .
1259. Jan. 21/22
6,491
Donauwörth .
Um 1250 . .
11, 480
Neumünster . . .
1259. Febr. 13
5,456
Gotteszell
Um 1250 . .
11, 480
Nördlingen . . .
1259. März 3
11,498
Marchthal
Um 1250 . .
6,471
Lichtenstem . .
1259. Mai 2
11, 499
Schussenried
Um 1250 . .
4,462
Frauenthal . . .
1259. Juni 9
6,475
Weissenau .
Um 1250 . .
4,463
Baindt ....
1259. Juni 23
5,457
Weissenau .
1250. . . .
6,472
Maulbronn . . .
1259. Juni 27
11.499
Marchthal
1250. . . .
5,449
Gr. V. Wirtemberg
1259. Okt. 9
6,476
Mödingen
1250. Febr. 13
11,481
Steinheim . . .
Um 1260 . .
6,476
Chronologische Übersicht der Nachträge und Berichtigungen.
XXI
RottcDinUneter
Salem . . .
Eothenburg .
Heggbach
Löwenthal
Weingarten .
Rothenburg .
Mengen . .
Klosterzimmern
Lichtenstem
Komburg . .
Ellwangen .
Herrenall)
Herreualb
Rotteumiinster
Salem . . .
Heggbach
Würzburg
Sirnau .
Zürich
Zürich
Rottweil
Buchau
Buehiiu
Buchau
Ochsenhausen
Salem . . ,
Lichtenstem
Ellwangen .
Komburg . .
Heggbach
Tübingen, Aug.-kl.
Weingarten
Neunkirchen
Rottweil .
Weissenau
Neumünster
Lindau
Neumünster
Lichtenstem
Konstanz, St. Johann
Baindt, Gutenzeil,
Heggbach, Heiligkr,
Adelberg
Blaubeuren
Rotteuburg
Kaisheim .
Esslingen
Schönthal
Baindt
Eonstanz, St. Joliann
Löwentha
Hirsau
Hirsau
466.)
1260. . . .
1260. Febr. 25
1260. März 22
1260. Juni 23
1260. Juli 10
12[6]1 . . .
(Vgl. dazu 6
1261. . . .
1261. Okt. 6
1262. . . .
1262. Mai 5
1262. Mai 7
1262. Juni 16
Vor 1263 .
Vor 1263 .
1263. . . .
1263. März 4
1263. Juni 4
1263. Nov. 6
1263 (?). Dez. 20
1264. Febr. 11
1264. Febr. 11
1264. JuU 6
1264. Aug. 28
1264. Okt. 31
1264. Okt. 31
Um 1265 . .
(1265.) . .
12[65]. März 4
1266. . . .
1266. Febr. 1
1266. Mai .
1266. Juli 31 bis Aug,
1266. Okt. 5
Vor 1267 .
1267. Jan. 6
1267. Jan. 7
1267. März 28
1267. April 12
1267. April 14
1267. Juni 8
12[67]. Okt. 25
1267. Dez. 24
1268. . . .
1268. . . .
1268. . . .
1268. Jan. 24
1268. April 29, Sept 8
Sept. 10 . .
1268. April 29
[1268.] Juni 13
1268. Juni 24
1268. Nov. 3
1268. Nov. 10
1268. Nov. 10
30
o.
11,500
11,500
6,506
6,478
11, 501
4,384
11,502
11,502
11, 503
11, 504
11,504
11,505
11, 506
11, 506
11,506
6,479
6,480
11,507
6,481
11,508
11, 509
6,506
6,507
11,509
11,510
11,511
11, 511
11, 512
11,512
11,513
11, 514
6, 508
11,515
11,515
11,516
11,516
6,509
11,518
11, 619
11, 507
11,570
11,519
11, 520
11, 621
11,621
11, 521
11, 522
11, 622
11,522
11,523
11, 526
11, 525
11,526
Konstanz, St. Johann
Weingarten . .
Reichenau . .
St. Blasien . .
Nördlingen, Spital
Lichtenstem
Kreuzungen . .
Kl. Oberndorf .
Kirchheim a. R.
Weissenau . .
Weissenau . .
Denkendorf . .
Lichtenstem
Weissenau . .
Lichtenstem
Heggbach . .
St. Blasien . .
St. Blasien . .
Fridingen . .
Esslingen . .
Konstanz, St. Johann
Schusseuried
Komburg .
Salem . .
Deutschorden
Heggbach
Heggbach
Weissenau
Komburg .
Allerheiligen
Weissenau
Salem . .
Heggbach
Weingarten
Weissenau
Komburg .
Lichtenstem
Salem . .
Salem . .
Salem . .
Komburg .
St. Blasien
Esslingen
Salem . .
Gotteszeil
Gmünd, Augustiner
Löwenthal
Weingarten
Mehrerau
Komburg .
Lichtenstem
St. Blasien
Rottenburg, Karmel.
Lichtenstem
Esslingen
1269. April 16
1269. Okt. 27
1269. Dez. 9
1270. Sept. 22
1270. Dez. 8
1271. . . .
1271. Mai 19
1272. März 15
1272. Juli 7
1272. Dez. 31
1278. Sept. 13
1274. April 27
1274. Juni 11
1274. Dez. 17
1276. . . .
1277. Febr. 10
1277. Juni 17
1278. Febr. 3
1278. Juni 6
1280. Mai 29
1280 Nov. 23
1281. März 21
1282. Jan. 13
1282 März 5
1282. April 22
1282. Dez. 6
1282. Dez. 6
1283. Jan. 13
1283. Febr. 5
1284. März 6
1284. Okt. 3
1284. Dez. 1
1285. Okt. 31
1286. . . .
1286. Jan. 14
1286. Juni 13
1286. Juli 14
1286. Okt. 18
1287. Febr. 23
1287. März 20
1287. Mai 11
1287. Juli 28
Um 1288 . .
1288. Jan. 4
1288. Juli 30
1288. Dez. 13
1290. Juli 20
1290. Okt. 8
1290. Nov. 23
1291. Jan. 25
1291. März 15
1293. Sept. 28
1294. Jan. 15
1295. Juli 2
1296. ...
11,526
11. 528
11. 529
11,580
11.580
11, 581
11,582
11,582
11,533
11,534
11,534
11,535
11,586
11, 537
11,587
11,588
11,588
11, 589
11,540
11, 541
11,545
11,545
11,546
11, 547
11,548
11,548
11,548
11,549
11,549
11,550
11,550
11,551
11,553
11, 553
11. 554
11. 555
11. 565
11,556
11. 556
11, 557
11,557
11, 559
11,560
11, 561
11, 561
11, 562
11, 571
11,564
11,564
11. 566
11. 567
11, 567
11,568
11,569
11,569
XXII
Chronologische
Übersicht der Nachtrüge und Berichtigungen.
B. Verzeichnis der Berichtigungen.
St. Gallen
St. Denis .
St. Denis .
St. Denis .
Eeichenau
Buchau
Würzburg
Wimpfen .
St. Gallen
WUrzbiirg
WUrzburg
Einsiedeln
Hirsau
Weingarten
Hirsau
Weingarten
Blaubeuren
Sinsheim ..
Ochsenhausen
Lorch . . .
Schaffhausen
Schaffhausen
Alpirsbach
Neresheim
Lorch . .
Neresheim
Komburg .
Weissenau
Neresheim
Lorch . .
Weingarten
Maulbronn
Kreuzungen
Weissenau
Roth . ■.
Weingarten
Schönthal
Marchthal
Kreuzungen
Roth . .
Adelberg . .
Berau . . .
Weissenau .
Bebenhausen
Bebenhausen
Adelberg . .
Isny . . .
Bebenhausen
Manlbronn .
708. . . .
777. . . .
777. . . .
782. Sept. 16
816. Dez. .
819. Juli 22
823. Dez. 19
856. Aug. 20
879. Mai 1
889. Nov. 21
889. Dez. 1
972. Aug. 14
Zw. 1086 u. 1091
1090. Juni 11
1095. März 8 .
1098. April 30
1099. Jan. 25 .
1100. Jan. 6 .
1100. Dez. 31 .
1102. Mai 3 .
1116
1122. Jan. 6 .
1123. Jan. 23 .
1125. Nov. 27
1136. April 24
1144. Nov. 15 .
1149
1152. Mai 19 .
1152. Nov. 27
1154
1155. Sept. 28
1156. Jan. 8 .
1162—1182. .
1164. Nov. 1 .
1164.
Nov. 15
1170.
1171.
.
1171.
Mai 1
1179.
Dez. 25
1181.
Mai 5
1181. Juli 22 .
Um 1185 . .
1186
1188 (nicht 1227).
1188
1189. April 25
1189. Mai 3 .
Um 1190 . .
1192
gedr.
bericht.
1,2
4,475
1,17
11, 577
1,19
11, 577
6,429
11,577
1,83
1,412
1,94
1,412
1,101
3,461
1,148
2,445
1,181
5,459
1,190
3,464
1,192
3,464
1,218
1,413
5,872
7,482
1,290
5,459
1,305
6,484
1,310
5,460
1,318
6,484
1,318
11, 572
1,321
11, 573
(2,446)
1,334
6,484
1,341
4,480
1,347
4,481
1,354
10, 557
1,367
3,465
1,383
6,485
3,470
5,464
2,52
3,471
2,61
11,573
(4,482)
2,67
3,474
2,77
6,485
2,83
5,461
2,100
6,485
2,138
3,475
2,147
11, 573
(3, 495
4,482
6, 485)
2,149
11,574
2,158
6,485
2,160
7,477
2,164
6,486
2,204
2, 449
2,212
11, 574
(3, 495
4,482)
2,217
7,478
4,376
11,576
2,247
2,450
3,208
6,486
2,252
7,478
2,263
7,478
2,264
3,475
4,378
7,480
2,442
4,383
Bebenhausen
Weissenau .
Kreuzungen
Kreuzungen
St. Blasien
Weingarten
Herrenalb
W^eissenau
Marchthal
Maulbrorm
Salem . .
Weissenau
Wangen .
Weissenau
St. Blasien
Weissenau
Ulm, Wengenkl
Ulm, Wengenkl
St. Blasien
Marchthal
Neresheim
Weissenau
Esslingen
Esslingen
Esslingen
St. Blasien
Esslingen
Schussenried
Tübingen .
Weissenau
Weissenau
Weissenau
St. Blasien
Weissenau
Bebenhausen
Herreualb
Zwiefalten
Salem . .
Frauenthal
Weissenau
Neresheim
Frauenthal
Zwiefalten
Herrenalb
Wimpfen .
Allerheiligen
Salem . .
Anhausen
Isny . .
1193. Juni 29
1197. Juli 30
(1198.) . .
(1198.) . .
1199. Mai 28
1201. . . .
1213. Aug. 24
1215. . . .
1215. April 28
1216. . . .
1216. . . .
1216. . . .
1217. Febr. 13
1218. . . .
1219. Jan. 26
1219. März 13
1219. Nov. 15
1221. Mai 10
1222. April 15
1222. Mai 28
1223. Mfirz 14
1224. Mai 9
1225. . . .
1225. . . .
1225. . . .
1225. Juni 7
1225. Juli .
1227. Febr. 15
1228 (oder 1236),
1228. Febr. 25
1228. April 15
1228. April 26
1229
1229
1229. März 8 .
Um 1230 . .
1231. AprU 2 .
1281. Aug. 9 .
1232
1232. Mai 1 .
1232. Sept. 25
1232. (Okt.) .
1233
1283
1233. Juni 4 .
1233. Aug. 16
1234
1286. März 18
1288
gedr.
2,296
2,320
2,325
2,325
2,331
4,384
4,383
3,14
3,18
8,37
3,38
3,39
3,63
8,67
3,75
3,77
3,88
3,125
3,132
3,134
8,144
3,155
3,179
4,397
4,399
3,175
3,176
8,212
3,239
3,222
3,226
8,227
3,240
3,244
3,252
3,263
3,282
3,290
6,459
8,307
8,312
3,313
5,424
3,321
3,330
3,338
3,337
3,375
8,407
bcriclit.
6, 486
11,574
(4,482)
3,480
3,481
11,574
(6, 486)
5,466
5,466
4,483
4,483
6,486
4,483
4,483
4, 390
4,484
11,574
11, 574
(4. 484)
4,390
4,395
11, 575
4,484
7,478
4,484
4,484
u.7,478
7,481
7,481
11, 575
4,484
4,485
6,487
4,485
4,485
6,487
11, 575
5,462
(4. 485)
6,487
u.7,479
5,463
11, 575
4, 485
7,484
5,463
(4,485)
4,415
6,487
7,482
6,512
4,485
6,488
6,488
4,486
3,492
Die als Anhang gedruckten Texte.
XXIII
Rotli . .
Gnadentlial
Wimpfen .
Scbussenried
Salem . .
Weingarten
Salem . .
Hohenlohe
Hohenlohe
Gnadenthal
Hohenlohe
Backnang
Johanniter
Gr. T. Wirteraberg
Schäftcrsheim
Weissenau .
Beuron . .
Komburg . .
Kirchberg
Reielienbach
Pfullingen
Lichtenstern
Lichtenstern
Miuilbronn .
Weissenau .
Frauenthal .
1238
1238. April .
1238. .Tnni . .
1240. Aug.
1241. Febr. 2-7
1241. Juni 17
1241. Aug. 29
1243. Febr.
1243. Febr.
1243. Sept. 18
1245. Mai 15
1246. April 3
1249. . . .
1249. Jan. 27
Um 1250 .
1250. . . .
1251. . . .
1251. Sept. 24
Um 1252 .
1252. . . .
1252. Okt. 21
1254. Dez. 12 bis
1261. Mai 25
1255. . . .
1255. Febr. 2
12,56. Jan. 4
1257. Mai 13
gedr.
boricht.
3,410
11, 575
8,416
4,427
8,422
4,486
3,455
4,486
4,12
4,487
4,25
4,487
4,85
4,487
4,52
7,480
4, .53
7,480
4,62
6,512
4,94
6,512
4,449
11,576
4,185
4,488
4,458
6,489
4,204
6,512
6,472
11,578
4,232
4,489
4,279
5, 465
4,281
6,489
4,290
6, 489
4,308
11, 575
5,75
11, 676
5,89
11, 576
5,92
6,490
5,145
11, 577
5,207
6,491
Herrenalb . . .
WUrzburg, Stift Neu
mllnster
Deutschorden
Schönthal
Kirchberg
Weissenau .
Oberndorf
Frauenthal .
Lichtenstern
Gnadenthal
Gnadenthal
Gnadenthal
Weingarten
Kirchberg
Lichtenstern
Salem . .
Lichtenstern
Zvviefalten
WUrzburg, St. Haug
WUrzburg, St. Hang
Gr. V. Löwenstein
Ellwangen . .
Herrenalb . .
Gr. V. Hohenberg
Gr. V. Helfenstein
1258.
1259.
1259.
1262.
1263.
1264.
1264.
1264.
1265.
1268.
1268.
1268.
1270.
1273.
1275.
1280.
1283.
1285.
1286.
1286.
1288.
1291.
1292.
1292.
1295.
'•edr.
6,228
Febr. 13 .
5,456
April 6 . .
5,296
Aug. 1 . .
6,73
Juli 25 . .
6,125
März 11 .
6,141
Mai 27 . .
6,14«
.luni 18 .
6,149
März 26 .
6,193
April 22 .
6,391
April 22 .
6,392
April 22 .
6,393
Nov. 13 .
7,119
7,225
Febr. 5 . .
7,352
Juni 9 . .
8,227
März 12 .
8,387
9,5
Juni 2—8 .
9,86
Juni 14
9,87
AprU 26 .
9,206
Febr. 23 .
9,437
Jan. . . .
10,8
Febr. 10 .
10,19
Sept. 30 .
10, 398
barlcht.
6,491
7,483
7,482
7,483
7,488
11, 577
7,483
6,494
11,577
7,484
7,484
7,484
11, 578
8,493
11. 578
11, 679
11. 579
11, 579
11, 579
11, 579
11, 579
11,580
10, 559
10, 659
11,581
III.
Die als Anhang gedruckten Texte.
Band 1, S. 389 — 405. Das Komburger Schenkungsbuch aus dem Anfang des zwölften Jalirhuuderts.
Band 2, S. 389—419. Das Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach. Vgl. dazu Baud 6, S. 439—454.
S. 420 f. Schenkungen an das Kloster Zwiefalten 1137 (vgl. S. 450).
S. 421—424. GUtererwerbungen des Klosters Ottobcuren (1182 und 1198).
S. 426. Heberegister des Klosters Ellwangen. (Anfang des 13. Jahrhunderts.)
S. 426 — 435. Die Bestätigungen der angeblichen Schirmbriefe Kaiser Friedrichs I. fUr das Klosters Weingarten
durch spätere Kaiser.
S. 436. Rege-steu einiger längst verlorenen Urkunden nach dem Wortlaute der Repertorien, in welchen sie
nachgefUhrt werden.
Band 4, S. I— LXXVI, Zwei Weingartener Codices aus der zweiten Hälfte des 1.3. Jahrhunderts.
4936.
Esslingen 1297.
Elisabeth, Wittce Diepolds von Bernhausen gibt dem Kloster Adelberg 60 ff> Heller.
Dafür soll ihr das Kloster ihr Lebenlang jährlich 4 ffi geben.
Actum Esslingen.
Regest bei Gabelkhover, Kollectaneen (Hdschr. d. StA. n. 48 8)4, Bl. 1332''.
4936.
Der Edle Gerlach von Breuberg beurkundet zugunsten des hl. Grabs in Speier, kein
Recht auf bestimmte Einkünfte in Güglingen zu haben.
1297. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Nos Gerlacus nobilis de Bruberg recognoscimus pro nobis et nostris heredibus
universis publice per presentes, in redditibus sex librarum Hallensium de censibus
in Gugelin||gen in festo beati Martini solvendarum et in redditibus perpetuis duarum
carratarum vini solvendarum de tertia parte vini crescentis annuatim in vinea dicti
Kude et in || vinea dicti Stumink que site sunt in monte dicto Richenfurth et, si
in vineis predictis esset defectus quod due karrate predicte uon possent solvi, tune
ille supplendus || erit de vino meliori quod dicitur erbeimer in marca Gugelingen
integre et complete, nichil omnino nobis aut heredibus nostris dominii vel iuris com-
petere, sed eosdem redditus fratribus donius sancti sejjulcri Spirensis ex venditione
nobilis viri ßudolphi de Niphen annuatim deberi et solvendos esse iuxta formam in
instrumento super hoc confecto*) contentam absque quolibet impedimento nostro aut
heredum nostrorum pro eo, quod redditus antedicti cum iure patronatus ecclesie in
Gugelingen et eiusdem ecclesie iuribus et attinentiis universis dudum, antequam pro-
prietatem seu dominium opidi predicti essemus adepti, ad predictorum fratrum sancti
sepulcri proprietatem atque possessionem liberam fuerant legitime devoluta, sie quod
XI. 1
2 1297.
rutione'') dominii dicti opidi ad nos postmodum devoluti nichil iuris nobis debebimus
aut de iure poterimus vendicare in bonis omnibus prenotatis in sepedictorum religio-
sorum preiudicium aut gravamen. In cuius nostre recognitionis testimonium bas
litteras nostri sigilli robore communimus.
Datum anno domini MCC nonagesimo VII.
Ital. Pei-g. Bruchstück eines Reitersiegels an grünen Seidefäden.
a) Nach confecto steht ein überflüssiges et.
b) Nach ratione ist seu gestrichen.
4937.
Markdorf 1297. Ohne Tagesangabe.
Ulrich von Weiler, seine Frau und deren Sohn Konrad von Bitzenhofen verkaufen
an Kloster Heiligkreuzthal einen Eigenmann.
Deutscli. — Abdruck: Heiligkreuzthaler ÜB. 1,43 n. 153.
4938.
1297.
Herzog Konrad von Teck freit das Kloster Herrenalb vom Zoll in Bretten (quicquid
in civitatem nostram Brethaim duxerint).
Gabelkhover, Kollektaneen (Hdsehr. d. StA. 48») 1, Bl. 14'-. — Regest: Württ. Jahrb. 1846 S. 138, ebenfaUs
nach Gabelkliover mit Tagesdatum : August 23.
4939.
Kunz Ebelins Sohn überlässt dem Kloster Kirchberg alle seine Lehen und seinen Hof
in Hardt gegen Kachlass aller seiner Schulden.
1297. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Alle, die disen brief sehent aide horent lesen, die ""süln daz wizzen, daz ich
Kunze Ebelinz || sun mich verzigen han mit allem reht der lehen die ich hete von
minen frowan || von Kilperc und swaz ich mit in ze schaffenne hete und och ininer
eigener hoveste||te, die ich ze Harde hete, die sü umme mich haut geköfet. Und
• 1297. 3
dar umme hant si'i mir vani gelaii sechzehen malter rocken Ti'iwinger mez, dii uf dem
gute stunden, und drizzeg Schillinge TiWinger und sehzelient zins und dritelialp
hundert feiger und sechz hünr. Und vergihe an disem brieve, daz ich noh dehein
rain erbe nüzenet me ze schaffenne haben mit den frowan von Kilperc. Gezüge, die
hier an warn, daz waz herre Wernher Zimmerli, herre Heinrich der Dürre, herre
Heinrich der Bi'iringer und Friderich sin brüder, Wernher Fulhaber, Berhtold der
Esel und Wolf von Heigerloch, Benze der voget von Harde und Berhtold Zobelli
und unser bruder drie, bruder Künrad der gastmeister, bruder Heinrich der Nater,
bruder Heinrich der Riter und ander biderbe lAte, die diz sahen und hortan. Daz
diz war si und stete blibe, dar uinine henket der vor genante herre Wernher Zimmerli
sin insigel an disen brief.
Diz beschach do man zalte von gottez gebiirte tusent zwei hundert nünzec und
in dem siibende jar, in dez alten schultheizzen huz.
Siegel abgegangen. — Abdruck: Schmid, Monum. Hohenberg. 133.
4940.
Diepoldsburg. 1297.
Wolffjaiiy roll Altensteig schenkt nin seines und seiner Vorfahren Seelenheils willen
mit Ztisfimmimf/ des Herzogs Hermann von Teck, dessen Ministeriale er ist, dem Kloster
Kirchheim einen Weinberg.
Siegler: Herzog Hermann von Teck.
Testes : harr Conrad der Münch von Tettingen, herr Conrat der Rüsz von Kirchen,
herr Marquart von Liechteneck, herr Hainricli von Thomnau, heiT Heinrich von
Randeck ritter, magister Ulrich von Neidlingen ducis Hermanni scriba, Heinrich
Ratz und Rudolf der amman von Biszingen.
Factum zu Diepolsburg MCCLXXXXVH.
Regest in Excerpta Cnisiana, Handschrift der Universitätsbibl. Tübingen, sign. M. h. ;5G9, S. 7+4.
1297.
4941.
1297.
Berthold Lötho, Vogt von Bulach verkauft an Kloster Beuthin den halben Teil des
Schlosses und Dorfs Unterschivandorf.
Eintrag im Repertorium Reutliin nach dem verloren gegangenen Original.
4942.
1297.
Eberhard von Lupfen Graf zu Stühlingen eignet dem Kloster Rottenmünster nach
Heinrich Cunin seligen Wirtin Tod einen Äcker ob Rottenmünster in dem Vollabrunneu
neben Blödelins akher.
Siegler: Der Aussteller.
Dokumentenbuch des Kl. Rottenmünster S. 358.
4943.
1297.
Johann der Junge von Schiltegg und Werner sein Bruder verkaufen an Rottenmünstei-
ihren Teil der Äcker hinder Hohenmuren um 32 Mark Silber und geben die Lehenschaft
den Herzogen von hsUngen auf, die darauf die Äcker dem Kloster zu ainer rechten
gift und seelgeräth eignen.
Siegler: Die beiden Herzoge von Irslingen, die Aussteller und die Stadt Rottweil.
Dokumentenbuch des Kl. Rottenmünster S. 3B8.
4944.
1297.
Werner von Zimmern ein frey empfangt von Rotenminster 30 S und begibt
sich aller ansprach an des kellers mile zu Oberndorf; item umb den hof zu Hardt-
hausen, so Walther Banas baut, umb den hof zu Staig, umb ain hof zu Tautmoringen,
1297. 5
dergestalt das frow Hiltrud von Wartenberg ain closterfrow die niile zu Oberndorf
ihr lebenlang zu geniessen habe. Nach ihrem tod mög er dieselbe inner 3 jähren
wider an sich lösen mit 12 marck silbers, die andere gieter aber sollen dem gotts-
haus verbleiben. Besiglen neben ihme die herren der stat Rottwil.
Dokiimenteiibucli des Kl. Rotteiimünster S. 283.
4945.
Graf Hermann von SuJz verkauft an Berthold und Heinrich von Justingen um
25 Mark Silber folgende Güter zu Gönslingen: die hub da Luitold und der maier von
Zimmern bawen, giltet 12 schofel kernen 12 schofel haber, halbe hub die Albrecht
Löchli baut, giltet 2 malter kernen, halbe hub die Conrad und Burcard die Ruwel
bawen, 5 schofel kernen.
Siegler: Der Aussteller, Heinrich und Reinold die Herzoge von Irslingen.
Dokiimentenliuch des Kl. Rottenmünster S. 277. Eine zweite Ausfertigung, ebenda verzeichnet, nennt als
Gült der ersten Hube 6 Malter Kernen, 14 Scheffel Haber, die erste halbe Hube ist nicht erwilhnt, die zweite
gültet 3 Malter Kernen, 7 Scheffel Haber. Die Herzoge von Inslingen sind als Oheime des Grafen bezeichnet.
4946.
1297.
Änselm und Konrad von Wartenberg geben Burkhard Holberspach einem Bürger zu
Rotttceil die Eigenschaft eines Guts zu Dürbheim genannt Höwelinsgut.
Dokumentenbucli des Kl. Rottenmünster S. 145.
4947.
1297.
Fünfzehn Krzbischöfe und Bischöfe verleihen allen tcahrhaft Bussfertigen und Beich-
tenden, die an den höchsten und andern Festtagen des Jahres die Pfarrkirche in Schorn-
dorf (Schorndorfensem ecclesiam fundatam in honore sanctorum Basilidis Cyrini Naboris
Nazarii atque Celsi) besuchen, Messe oder Predigt darin hören, die dem Priester der mit
6 1297. Januar.
dem Sakrament zu Kranken yeht, auf dem Hin- oder Rückweg andächtig das Geleite geben,
zum Bau, Lichtern, Gewändern, Schmuck oder atidern Bedürfnissen der Kirche Hand-
reichung tun, auf dan Sterbebett etwas für sie vermachen, nee non quicunque ad reve-
rentiam et honorem beate Marie in pulsatione campane ad completorium salutationem
angelicam ter dicerent mente devota, einen Ablass von 40 Tagen für Tod- und von
einem Jahr für lässliche Sünden, tmter Voraussetzung der Zustimmung des Diözesatibischofs.
Auszug von Gabelkhover in Hdschr. 136 des StA. = Crusius 3, 3, 13 S. 184.
4948.
1297. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Der Konvent von Sirnau leiht dem Konrad Fogel, seiner Frau und seinem Sohn
eine Wiese zu Altbach.
Esslinger ÜB. 1, 122 n. 288 nach dem Orig. in Esslingen. .
4949.
1297. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Schwester Guta die Luzmannin und Schicester Summertvunin vermachen dem Kloster
Sirnau ein Pfund Gült zu einem Seelgeräte.
Esslinger ÜB. 1, 123 n. 289 nach dem Oiig. in Esslingen.
4950.
1297.
Abt Hermann von Weingarten belehnt den Kimrad Gandener, Burggraf auf Tirol,
mit einer Wiese und einem Acker zu Naturns in Schirnan, welche dem Stifte zwei Hühner
Zinsen.
Eintrag im Schatzarchiv-Register des K. K. Statthaltereiarchivs in Innsbruck, abgedruckt im .4rchiv für
Geschichte und Altertumskunde Tirols 2, 1865, S. 381 n. 282.
1297. Januar. 7
4951.
Ohne Ortscinyu/jc. 12U}. Januar.
Heinrich von Hüfinyen (Hevingen) der Sohn Ritter Reinhards beurkundet, dass die
Grafen (illustres domini — — comites) Heinrich und Otto Söhne Simons von Zwei-
briicken von ihm den Fronhof in Merklingen (curiam in Merckelingen dictani fronhof)
den Graf Simon seinem Vater um 70 B> Heller verpfändet hatte, um die Ffandsumme
ausgelöst haben (redemerunt), und verzichtet auf alle Ansprüche.
Siegler: Die Stadt Weil und der Aussteller.
Datum anno domini MCCXCVII., mense Januario.
Ital. Perg. Siegel 1) bescliildigt, Stadt Weil, s. Bd. 7 S. 3(i3. 2) schildtönnig, 40,40 mm., Topflielm mit drei-
mal, oben und 7.11 beiden Seiten, wiederliolter Figur, die wohl als Topf (scluväb. Hafen, Mf'lirznlil Uiifen) zu deuten
üst ; Umschrift : -|- . S . HEINRICI . DE . HEVINGIN . - .-Vbdmck : ZGORh. 2, 4Ö7.
4952.
Ohne Ortsa)t(/abe. 1297. Januar.
Die Brüder Heinrich und Otto von Gottes Gnaden Grafen von Zweibrücken ver-
kaufen (vendidimus) dem Kloster Herrenalb um 450 U Heller das Dorf Merklingen
(villam Merckelingen et omnia que ibidem habuimus vel habere visi sumus) und ver-
pflichten sich, falls etwas von dem verkauften Besitz Lehen sein sollte, die Freilassung zu
bewirken (per restaurum melius vel equivalens absolvamus).
Siegler: Die Aussteller.
Datum anno domini MCCXCVII., mense Januario.
Ital. Perg. Siegel s. Bd. 10, S. 408. - Abdruck : ZGORh. 2, 458.
4953.
Ohne Ortsangabe. 1297. Januar.
Berthold der Sohn weiland Ritter Konrads genannt Vogt von Remchingen verkauft
(vendidi) mit Hand und Zustimmung seiner I*fleger der Ritter Schweneger von Remchingen
seines Oheims und Hermann von Königsbach sein Dorf und Mark Auerbach mit Vogtrecht
und aller Zubehörde (villam meam et marchiam l'rbach, ins advocatie dube frevel
stiure bete einunge census redditus usufructus pullos liAbetreht hertreth cum
8 1297. Januar.
Omnibus hominibus propriis, qui tunc mihi attinebant et ibidem tunc temporis mora-
bantur, et omnia iura ibidem herberge et utilitates in campis silvis agris pratis
aquis viis inviis alraendis communitatibus et commoditatibus universis besüht et
umbesüht, exceptio sex hübis que fuerunt obligate domine Adel . de Elgeslieim
ratione sponsalium cui successit filia sua Kunegundis coniux Hugonis de Bernnecke
ratione hereditatis, super quibus solummodo habet consuetam pensionem frumenti
Hallensium et pullorum, reliqua vero omnia iura ins advocatie dube frevel her-
berge et cetera que omnia ad me spectabant vendidi monachis de Alba) um 380 S
Heller an Kloster Herrenalb, inif dem Recht die sechs Hüben um den achtfachen Ertrag
(quamlibet marcam reddituum pro octo marcis) zurückzukaufen. Die Bauern von Auer-
bach haben 'Teil an der Nutzung und Weide, die auch den Bauern von Nöttingen, Darms-
bach und Muschelnbach zusteht, und können innerhalb ihrer Markung Bannwarte aufstellen
wie jene. Sie haben ferner das Recht Brenn- und Bauholz in dem Wald in der Rannen zu
schlagen wie die von Nöttingen, ohne Einsprache von diesen oder denen von Singen und
Wilferdingen, die angeblich dasselbe Recht besitzen. Da diese Besitzungen Lehen von
Rudolf von Rosswag sind, gibt er sie diesem auf und macht ihm zum Ersatz seine Güter
in Wöschbach (Wesebach) und seine Weinberge in Königsbach zu Lehen. Rudolf von
Rosswag bekundet seine Zustimmung und eignet Auerbach dem Kloster. Der Verkäufer
stellt Bürgen in certitudinem venditionis et pagationis secundum viam iuris und alse
ein reht ist: die Ritter Schweneger von Remchingen, Ulrich von Wössingen, Hermann von
Königsbach und Albert genannt Bube von Neuweier (Negenwilre), mit der Verpflichtung
zum Einlager in Pforzheim oder Bretten.
Siegler: Rudolf von Rosswag, der Aussteller und die Bürgen.
Acta sunt hec anno domini MCCXCVII., mense Januario.
Druck in ZGORh. 2, 459 nach dem Orig. Perg. in Karlsruhe mit fünf Siegeln. — Früherer Druck : Jleichsner,
Decis. camerariae 4, 668.
4954.
Ohne Ortsangabe. 1297. Januar.
Rudolf von Rosswag Albere condicionis homo beurkundet, dass weiland Ritter Kon-
rad genannt Vöt von Remchingen mit seiner Genehmigung seinem noch minderjährigen
Sohn Berthold als Träger seiner Lehen den Ritter Schweneger von Remchingen und Albert
genannt J3übe von Neutceier (Negenwilre), seine Brüder C. und Dietrich Söhne weiland
Bertholds des Altern von Remchingen, ferner Hermann von Königsbach, H. von Höfingen
und C. von Hornberg bestellt und dass er gestattet habe, dass Bertholds Schwestern Adel-
1297. Januar 6. 9
heid und Gertrud, wenn sie ihren Bruder überleben und dieser keine lehensfähigen Kinder
hinterlässt, in seine Lehensrechte eintreten. Nach Erlangung des lehensfähigen Alters
(cum — — annos ad recipienda feoda attigisset) hat Berthold seihst die Lehen emp-
fangen und nun das dazu gehörige Dorf Auerbach an Kloster Herrenalb verkauft, indem
er dafür zum Ersatz seine Güter in Wöschbach und seine Weinberge in Königsbach zu
Lehen gemacht hat. Rudolf von Rossiväg bekennt, dass dieser Ersatz ausreichend sei, über-
trügt das Dorf Auerbach mit aller Zubehörde dem Kloster und verzichtet auf alle Rechte.
Adelheid und Gertrud die Schimstern Bertholds verzichten mit Hand und Zustimtnung
ihrer Ehemänner H. von Rodeck und Konrad von Böckingen auf ihre Rechte und übergeben
durch die Hand Rudolfs von Rosswag ihrerseits das verkaufte Dorf an das Kloster.
Siegler: Der Aussteller, der Ritter Schweneger von Remchingen, Hermann von Königs-
hach und Albert genannt Bube von Neuweier, ferner Berthold von Remchingen, H. von
Rodeck und Konrad von Böckingen.
Acta sunt hec anno domini MCCXCVII., mense Januario.
Dnick in ZGOHh. 2, 461 nach dem Orig-. Perg. in Karlsruhe mit 7 Siegehi.
4955.
Bischof Mangold von Würzburg beurkundet, dass er mit vier Würzburger Domherrn auf
ihre Stellung als Schiedsrichter für den Deutschorden in dessen Streit mit den Johannitern
in Mergentheim verzichtet habe.
Würzburg 1297. Januar 6.
Manegoldus dei gratia episcopus Herbipolensis tenore presentium publice profi-
tenmr, quod cum in causa que inter || viros religiöses . . commendatorem et fratres
domus hospitalis in Mergentheim ex una et . . commendato||reni et fratres Theuto-
nicos domus ibidem ex pai-te altera vertitur, in nos et VIII personas videlicet ex
parte hos||pitalariorum Lupoldum de Wiltingen prepositum ecclesie sancti Johannis
in Hauge, Heinricum de Rannenberg archidiaconum et Hermannum de Liebesberg
nostre ecclesie cunonicos ac magistrum Gerwicum iamdicte ecclesie in Hauge canoni-
cum, ex parte vero fratrum Theutonicorum Heinricum de Weclimar prepositum
maiorem, Albertum de Lewenstein scolasticum, Andream de Gundelvingen prepositum
Onolspacensem et Wolframum de Grumbach prepositum ecclesie Novi Monasterii
dicte ecclesie nostre canonicos de voluntate et consensu utriusque partis esset tam-
(juam in arbitros compromissum ipseque partes intricare dictam causam disputatio-
nibus et allegationibus variis niterentur, nos arduis nostre ecclesie prepediti negotiis
XI. 2
10 1297. Januar 13.
(liftinitioni dicte cause intendere non valeutes compromisso de quo predicitur in nos
et dictos IUI ex parte fratrum Theutonicorum predictorum electos facto omnique
iuri et potestati nobis ex eiusdem comproinissi vigore competenti una cum ipsis IUI
personis renuntiavimus et renuntiamus simpliciter et precise ipsasque partes ad iura
sua priora remittimus ac fideiussores ex utraque parte super pena qua vallatum fuit
arbitrium per nos promulgandum solvenda dattDS absolvimus et presentibus dicimus
absolutos. In quorum premissorum testimonium hoc scriptum nostro et predictarum IUI
personarum ex parte fratrum Theutonicorum electarum sigillis est diligentius robo-
ratum. Nos quoque H. prepositus, AI. scolasticus, Andreas prepositus Onolspacensis
et Wolframus ecclesie predicte Kovi Monasterii prepositus supradicti ex parte sepe-
dictorum fratrum Theutonicorum electi premissa omnia sie recognoscimus esse facta
sigilla nostra in eorundem evidentiam presentibus appendentes. Testes autem qui
hiis prelibatis interfuerunt sunt: frater Gotfridus de Hohenloch preceptor ordinis
fratrum Theutonicorum per Alamaniam, frater Engelhardus in Horneke, frater Her-
mannus Lesche in Mergentheim, frater Albertus in Swinfurte commendatores, frater
Volpertus, frater Reinhardus, frater Eberswinus ipsius ordinis fratres, nobilis Crafto
de Hohenloch, Engelhardus de Bebenburg, Hermannus Lesche, Lupoldus de Wil-
tingen, Andreas dictus Zobel, Gotfridus dictus Betelman milites et plures alii clerici
et laici fide digni.
Datum Herbipoli, anno domini MCC nonagesimo VII., VIII. idus Januarii, ponti-
ficatus nostri anno IX.
Fünf spitzovale Siegel an roten und blauen Leinenfäden : 1) des Bischofs, von grünem Wachs, s. Bd. U
S. 358. 2) 6B,42 mm., über gotischem Baldachin Brustbild des hl. Kilian mit Stab und Buch, unten ein stehender
Geistlicher mit erhobener Rechten ; Aufschrift oben : S • KILI||ANVS, Umschrift : S ■ HENR • DE • WECHMAR • PPÖI •
EGGE • HERBIPOL. 3) des Albert von Löwenstein, beschädigt, c. B5,38 mm., oben die Steinigung des Stephanus
(der Heilige kniend zwischen zwei stehenden Personen), darüber der geöffnete Himmel nach Acta 7, 5.5 angedeutet
durch Mond und Stern, zwischen denen wie es scheint, eine Türe ; unten der kniende Siegelinhaber mit einem
Wappentier, dem Löwen auf Dreiberg hinter sich ; Umschrift : . . . RBIPOLEN • et • PPOITI • [MOSJBAGEN •
4) 60,40 mm., stehender Heiliger im Bischofsornat mit Stab und Buch ; Aufschrift : S • GVNRADVS •, Umschrift :
t • S ■ AN • DE ■ GVDILVIGE • PPTI • ONOLSPAC • ARCHID • HERBI • 5) des Propsts Wolfram von Neumünster-
stift, s. Bd. 10, 154. — Regest: Weller, Hohenloh. ÜB. 1, 41G n. 58G.
4956.
Born 1297. Januar IS.
Papst Bonifazius VIII. bestätigt dem Abt und Konvent von Elhoangen alle seine
Privilegien und Indulgenzen.
1297. Januar 15. U
Datum Rome apud sanctum Petrum, idus Jaiiuarii, pontificatus nostri anno
secundo. — Solet annuere.
Ital. Peig. An roten und gelben Seidefäden die Bieibulle. Auf dem Umschlag rechts A. Romann M. (?), links
unter demselben Kostenvermerk, zwei wagrechte Striche nebeneinander, darunter Sic böv, oben rechts in der Ecke N,
zweimal durchstrichen. Auf dem Rücken oben in der Mitte : J. d" • Ancön., danmter flüchtig geschrieben cü ni (?),
vielleicht der Vermerk des Korrektors ; links in der Ecke : b.
4957.
Die Laienschwester Mechthild Hellekünin in JRetälingett bestätigt das Vermächtnis
ihres Vaters an das Predigerkloster in Esslingen und das Kloster Weissenan.
Reutlingen 1297. Januar 15.
Üniversis presentes litteras inspecturis soror Methildis conversa in Rütlingen
dicta Hellekünin notitiam subscriptorum. Noverint omnes et singuli, quos nosse
fuerit oportunum, quod cum pater mens Walther dictus Helleküne pie memoria
fratribus ordinis Predicatorum domus Esslingensis anteriorem domum nostram in
RiUlingen iuxta domum H. dicti Fronemaiger sitam, fratribus vero Augie Minoris
ecclesie sancti Petri domum nostram posteriorem ibidem cum orto eidem domui
attinente et horreo ac via a latere domus ducente ad horreum de consensu meo in
remedium animarum nostrarum donaverit adhuc vivens post mortem nostram paci-
fice et libere possidendas, ego ad future litis calumpniam que super hiis posset
accidere precavendam eandem donationem sie factam utroque conventuum predictorum
innovavi sub protestatione et testimonio fide digno ipsamque presentibus iterum
approbo et confirino, hoc adiciens et ordinans de consensu conventus ecclesie Augie
Minoris supradicte, quod tertia pars orti superius memorati et iter seu transitus ad
eundem ortum fratribus Predicatoribus predictis debeat pertinere. Quod si dein
[injopia mea magna exegerit aut paupertas volo, ut non obstante tali donatione pre-
dictas domos vendendi liberam habeam facultatem. Verum et hoc pie memorie pater
mens tempore donationis huius in })acto posuit et ego id ipsum volo et ordino per
presentes, ut fratres Augie Minoris in preiudicium fratrum Predicatorum nullum edi-
ficium erigant circa stupam ipsorum eiusdem lumina obfuscando. Volo insuper ut
iam dicti fratres ecclesie Minoris Augie de ovibus et peccoribus meis que tempore
obitus mei in Bernloch eorum curia remanserint aut recipiantur ibidem quartaui
partem habeant nomine testamenti.
12 1297. Januar 17.
Acta sunt hec in Rütlingen, anno domini MCCLXXXXVIL, in die sancti Mauri
abbatis, presentibus et vocatis in testimonium fratre Bur. priore et fratribus Balde-
maro, H. de Urach et Eticane ordinis Predicatorum domus Esslingensis ac fratre
Walthero converso de Bernloch nee non et civibus consulibus seu iudicibus civi-
tatis Kütilingen Walthero de Haigingen et Cunrado de Husen, in quorum omnium
presentia hec sunt facta, ac sigillorum conventus ecclesie Minoris Augie sepedicte et
universitatis civium in Rütlingen munimine roborata. Ceterum nos abbas totusque
convenlus ecclesie sancti Petri Augie Minoris formam donationis ac ordinationis pre-
habite acceptantes in signum ratehabitionis sigillum nostrum presentibus duximus
appendendum.
Esslingen. Kopb. P des Predigerklosters aus dem Anfang des 15. Jaliiii. auf Perg., Bl. 3.Ö'' Nr. 91. — Regest:
Esslinger ÜB. 1, 123 n. 290.
4958.
Hug von Hochdorf genannt Bischof verkauft seinen Besitz in (Ober-Jlettingen tmd Stein-
berg an Kloster Reuthin.
Ohne Ortsangabe. 1297. Januar 17.
Ihc Hug von Hohdorf der Bischof gehaizzen dun kunt allen den disen brief
II sehent alder hörent lesen, daz ihc alles min gut ze Ütingen und ze Stainiberge ||
hüs und hof garten hölzer wisa und akker zinse allez min aigen daz ihc hette || in
dorfe und in velde claine und gros han gegeben ze koffen den vrowen von Rüthi
bi Wilperk, die da sint in Bredier orden, mit allem rehte und wirt ohc dez mines
iht mer ervorschet dennoch über zehen jar, daz sol ohc der selben vrowen sin ledec-
liche an alle Widerrede. Ihc vergib och da bi, daz ihc daz selbe gut vertegan sol
von allen minen erban und ez verstau sol von aller meneglichen. Ihc han och ze
bürgen gesezzet Eberharten minen brüder, Gumpolten und Gözzen mine süne, die sich
sin och verzigen hant, daz ihc ez vertegande si von minen kinden, die nohc ze iren
tagen nit komen sint, und geschehe, daz got verbiet, daz die vor genemetten vrowa
imer dehan kummer angeviel von dehainer schlate crangel, so süln siu mich und min
vor genemeten sun manen ze laistenne ze dem besten wine ze Wilperk. Daz haben
wir gelobt bi unser truwe in aides wiz und brechen wir, daz got verbiete, so sol min
brüder Eber, laisten an unser stat al die wil, biz daz ze verte wirt braht, dez ihc an
disem brieve verjehen han. '')Dirre rede ist gezüg: H. der cappelan, pfaffe Tregeli
von Ütingen, pfaffe Burchart von Rüthi, AI. der schulthaiz, Renzze der widmer und
sin brüder H. und AL, Ber von Mezzingen, H. Stephan und sin sun, AI. der wirt,
1297. Januar 18 und 23. 13
AI. der Thalluiser, Wal. der Betterer, AI. diu Vorhenne, Eppeli und sin brüder,
Bur. von Nider Ütingen und ander erber lüte vil.
Diz geschähe, do von gottez gebürte waren zwelf hundert jar nünzeg jar an
dem subenden jar, an dem nehesten durnstage nahe sanete Hylarien tage. Daz disiu
rede stete blibe, dar umbe han ihc disen brief gevestenat mit mines herren insigel
grave Bur. von Hohenberk, dez tegandez von Eshelbrunnen, der stette insigel von
Horwe und mit der burger insigel von Wilperk.
Ital. Perg. Beschädigte Siegel 1) des Grafen Burkhard von Hohenberg, s. Bd. 7 S. 103 und 331. 2) des
Dekans von öschelbronn— Thaiifingen, s. Bd. 9 S. 345 f. 3) der Stadt Horb, s. Bd. 8 S. 386. — Abdruck :
Schniid, Monuni. Hohenberg. 130. — Im allen Repertorium des Kl. Reuthin wird noch eine nicht mehr vorhandene
Urkunde erwähnt, nach der Hugo de Ohdorf nobilis iunior dictus Episcopus dem Kloster 1294 den Stephansbof
(zu Oberiettingen) verkauft.
a) Von hier an andere Schrift und andere Tinte.
4959.
Rom 1297. Januar 18.
Papst Bonifazius VIII. bestätigt dem Kloster Neresheim alle päpstlichen, königlichen
und sonstigen Privilegien und Freiheiten.
Datum Rome apud sanctum Petrum, quinto decimo kalendas Februarii, ponti-
ficatus nostri anno secundo. — Cum a nobis petitur.
Abschrift des 17. Jahrh. auf Papier.
4960.
Bischof Mangold, das Domkapitel, die Äbte und andern Prälaten von Würzburg beur-
kunden, dass die Stadt Würzburg dem Interdikt verfallen ist, weil sie nicht aufhören will,
die Klöster des Zisterzienserordens (die Besitz in der Stadt haben) mit erhöhten Abgaben
zu belasten.
Würzburg 1297. Januar 23.
Manegoldus dei gratia episcopus ecclesie Herbipolensis, Heinricus prepositus,
Arnoldus decanus totumque capitulum, . . abbates ceterique prelati eiusdem civitatis
tenore pre||sentium confitemur et constare volumus universis, quod Heinricus dictus
Weibeier, Eckehardus Lebarthe senior, Eckehardus Lebarthe iunior, En||gelhardu8 de
Kotenburg, Conradus de Inferno, Fridericus Gyer, Johannes Hane, Heinricus Zan,
14 1297. Januar 28.
Heinricus Babenbei'g, Heinricus Jozer, Merkel! (|- Buzzigel et Aplo de Wigenheim
ceterique cives potiores et universitas predicte civitatis Herbipolensis, cum serenissimo
domino Adolfo Romanorum regi in aliqua summa pecunie tenerentur, dilectis in
Christo . . de Ebera, . . de Haylsprunne, . . de Brunnebach, . . de Lancheim et . . de
Schonental abbatibus ac . . de Celiporta, . . de Meidebrunne ac . . de Heiligental abba-
tissis eorumque monasteriis Cysterciensis ordinis prefate nostre et Eystetensis diocesium
imposuerunt onera gravia in nostra civitate iam dicta ipsos talliantes et ab eis collectas'
et exactiones importabiles exigentes, videlicet de quolibet modio siliginis sex denarios
valentes duodecim Turonenses ac de qualibet carrata vini libram Hallensium valentem
libram Turonensem extorquendo, nam pulsata campana publica communi habito consilio
et populo convocato in dicta civitate cum dicti religiosi constanter assererent cum ex
privilegiis sibi a sede apostolica concessis tum propter constitutionem sanctissimi
patris ac domini pape Bonifacii nuper editam et universaliter propter ecclesiasticam
libertatem se ad huiusmodi non teneri nee velle aliqualiter consentire, ipsi cives
curias ac domos eorum vi introierunt confringentes seras et ostia diruentes vina
eorum et blada ac res alias venditioni publice exponentes immo vendentes claves
eorum detinent et in huiusmodi maleficio usque hodie perseverant comminantes se
inantea facturos eisdem similia vel maiora, super quibus dampnis iniuriis et violentiis
notoriis per nos et capitulum nostrum primo deinde per alios prelatos ac plebanos
nostre civitatis publice commoniti sunt in ambonibus ecclesiarum, ut ablata resti-
tuerent et alias satisfacerent congruenter. Ipso vero animo indurato monitionem
predictam non solum contempserunt verum etiam in nostra capitulique nostri ac
multorum prelatorum et religiosorum ac aliorum ad hoc vocatorum presentia pu-
blice responderunt, quod dictos religiosos et eorum monasteria nollent habere in
contributione tallia et exactione sepedicta aliquatenus supportatos. ünde nos con-
stitutioni novelle supradicte reverenter obedientes omnes concorditer cessavimus
a sollempniis divinorum servantes generaliter interdictum secundum quod clare pre-
cipit constitutio memorata. In quorum omnium evidens testimonium presentem
paginam super hiis conscriptam fecimus sigillorum nostrorum munimine roborari.
Datum apud Herbipolim, anno domini MCC nonagesimo septimo, X. kalendas
Februarii.
München. An weissen, roten oder blauen Leinenfäden 11 teilweise beschädigte Siegel, luid zwar des
Bischofs, Domkapitels, Dompropsts, Domdekans, des Abts von St. Burkhard, des Propsts von Neumünster, des
Abts von St. Stephan, des Propsts von Ansbach, des Domscholasters, des Archidiakons und des Scholasters von
Neumünster. — Abdruck : Monum. boica 38, 160. — Regest : Reg. boica 4, 637.
1297. Januar 28. 16
4961.
Graf (iottfried von Tübingen heurkundet den Erbvertrag zwischen den Brüdern Burkhard
und Konrad von Lustnaii.
Tübingen 1297. Januar 28.
Wir grave Götfrit von Tüingen tun kunt allen den die disen brief ansehent
ader || hörent lesen, daz Burchart und Cünrat von Lüstenowe haut gemachet ir gut,
swas aigen und || lehen ist, ieweder dem andern nach sime tode ze erben als sin
aigen gut und haut daz beide ain dem || ädern vor mir ufgegeben um järichlichen
zins ain Schilling Tüinger, den ieweder dem andern sol gen von sime gute di wil
er lebet. Wil aber bi lebendem libe gesunt ader siehe ir aine selgeret almosen ader
sime friunde gäbe gen nach gewonlichen dingen, daz sol er tun als zimelich ist und
redelich ane geverde und sol in der ander dar an nit irren. Wil aber ir aine den
anderen an solchen dingen irren, daz sMn ir friunde dise vire man Lödewic von
Lüstenowe, Machtolf von Gilsten der junge, Friderich und Eberhart zwene bruder
von Lüstenowe erkunnen und wenden, dem unrecht si und wider disen brifen, wan
si dar zu erweit sint mit naraen von in beden. Dar nach so künden wir och, daz
vor dirre besetzunge, di an disem briefe gescriben stat, Cünrat hat uzgenomen und
gegeben siner wirtinnun . . von Erenvels z ainie lipgedingde, ob si in überlebet, dri
ame wins in sinen wingarten jßricliche und zwaier manne mad an den wisen in der
Sülze und in [Gramjphen lehen. So hat Burchart siner wirtinnun von Rieth uz-
genomen und gegeben z ainer morgengabe zen mark silbers, ob si in überlebt, daz
siu di sol han uf sinen wingarten der haicet Studach und uf zwaiger manne mad
an den wisen in der Sülze und in brüiel zem Wiger, und suln der zwaiger manne
Cünrats und Burcharts erben gewalt han daz vor genante gut von der vrowen ze
lösent ob si willent. Uin-e besetzunge und gedingd sin gezüge dise erbar manne,
der namen hie stant gescriben: Lüdewic der rietter von Li'istenowe, phaf Dyter der
Herter, Pridrich von Ulme und sine süne Fritze und Andres, Otto und Fritz von
Wrmelinge, der Herter von Tuscelingen, Machtolf von Gilsten, Dieze des von Ulme
tochterman, Conz Ebervirt und F. sin bruder von Lüstenowe, Walter und Welzelin
sin brudersun, Ekkers süne dri H., Eber, und Gh., Henz Engelfrid, Conz Colke, AI.
der münzer, Müilich, AI. und Albrecht Ezzelinger burger ze Tüingen. Daz dise
berichtunge und die vor genante besetzunge stete und [unjverwersalet ') blibe, des han
wir grave Götfrit und di bürger von Tüingen unser insigel und der stete insigel durch
der vor genanter zwaiger manne bete Cünrats und Burcarts gehenkt an disen ciegen-
wortigen brief.
16 1297. Januar 29.
Der wart gegeben ze Tüingen, do man zalte von gotes gebürte zwelf hundert
jar siben und niunzic jar, an deme nesten mäntage vor unser frowen liechtmesse
oder kercce wige.
Siegel abgegangen. — Abdruck : ZGORh. 14, 444.
a) un fehlt im Text; verwersalet würde verwirrt bedeuten (H. Fischer, Schwab. W.Buch 2, 1412).
4962.
Heinrich Unmass Schultheiss der Stadt Hall vertauscht mit dem Johanniter spital eine
Wiese am Kocher gegen ein Gut zu Rückertshausen.
Ohne Ortsangabe. 1297. Januar 29.
Wir her Heinrich Ummaze scultheize der stat ze Halle und alle unser erben
allen den, die disen brief sehent oder horent lesen, virjehen wir oifenliche unde
gemeinliche alle mit einander, daz wir han gegeben bruder Rügere von Schefauwe
dem commendiure des heiligen liuses des spitales sante Johannes orden ze Halle und
den brudern des vor genanten huses unde allen irn nachkumen eine wise die da
lit") ame Kochen bi der müln, die da heizet die nuwe müln, die da ist der bruder
die hie vor genant sint, ze rechteme eigen ewiclichen ze besitzene gesuht und unge-
suht zu alleme rehte, unde geloben auch an diseme brive die vor genante wise ze
verrihtene von allerleige anspräche alse eigens reht ist nach rehte unde nach
gewonheit des landes. Gein dirre wisen gebent uns bruder Rüger von Schefauwe
der commendiure des vor genanten huses von Halle und die bruder alle gemeinliche
ein gut, daz ist gelegen ze Rickartshusen gesuht und ungesuht zu alleme rehte, und
daz selbe gut giltet gergelich zwei phunt Heller geltes, uf deme selben gute sas ein
man der hiez Uolrich, unde geloben uns auch daz selbe gut ze vertigene von aller-
leige anspreche alse eigens reht ist nach rehte unde nach gewonheit des landes.
Dis weissels und dirre anderunge ist gezug bruder Ruger der commendiure der hie
vor genant ist, bruder Conrat von Spire, bruder Burchart von Halle, bruder Uolrich
von Halle, bruder Heinrich [von]*") Schefauwe, die da bruder sint des vor genanten
huses von Halle, her Conrat der alte munzemeister der da sitzet an den staffeln,
her Walther von Kunzeisauwe, her Heinrich von Tulauwe, Conrat unser sun und
Heinrich sin bruder, die da burger sint ze Halle. Und daz diz stete und veste
belibe ewicliche, des han wir disen brif besigelt mit des abtis ingeseP) vom Kam-
berg unde mit unser selbes ingesigel.
1297. Januar 31 und Februar 1. 17
Dis geschach, da von gotes geburte waren tüsent jar zwei hundert jar nünzig
jar in deme sibenden jare, an dem funthen dage vor unser frowen dage kerzewige.
Abdruck in F. I). (iriUers Idiinmi iiiul Hermode für 181G, S. 180, offenbar nach einem Original, das jetzt
verschollen ist.
a) Vorlage: lic. h) In der Vorlage wohl ans Verseilen ausgelassen, c) So in der Vorlage.
4963.
RoiH 1297. Januar 31.
Papst Bonifazius VIII. beauftragt den Dekan von Öhringen (Orengeu), das Kloster
Schönthal gegen seine Schädiger zu schützen (quod nonnuUi iniquitatis filii, quos pror-
sus ignorant, decimas redditus census terras domos vineas prata nemora instrumenta
publica et nonnulla alia bona ad monasterium ipsum spectantia temere ac malitiose
occultare et occulte detinere presumunt non curantes ea prefatis abbati et conventui
exhibere in animarum suarum periculum et ipsius monasterii non modicum detri-
mentum, super quo iidem abbas et conventus apostolice sedis remedium iinplorarunt).
Datum Rome apud sanctum Petrum, II. kalendas Februarii, pontificatus nostri
anno tertio. — Significarunt nobis.
Ital. Perg. Die Bleibulle, die an Hanfschnur hieng, ist abgegangen. Auf dem Umschlag rechts Jac. G. E.,
über dem letzten Buchstaben einige kleine unkenntliche Zeichen ; unter dem Umschlag links Kostenvermerk, zwei
wagrechte Striche nebeneinander. Auf der Rückseite oben in der Mitte: Petnis de Asisio.
4964.
Alpirsbach 1297. Februar 1.
Abt Johann und Konvent von Alpirsbach erlauben ihrem Maier Albert in Frommen-
hausen die Ablösung einer auf seinen Lchengütern ruhenden Gült (de communi consensu
nostri capituli Alberto villico nostro de Frumerhusen vendidimus iusto titulo vendi-
tionis redditus sex maltrorum siliginis et tritici, quos quidem redditus ipse AI. et
frater suus de bonis nostris seu nostri monasterii predicti sitis aput Frumerhusen
ad ipsos feodaliter pertinentibus nobis et nostro monasterio singulis annis solvere
consueverunt et de iure hactenus persolverunt) um 20 % Heller unter Wahrung ihrer
sonstigen Rechte (iuribus eorundem bonorum videlicet censuum et herbergiarum) und
mit dem Vorbehalt eines Rückkaufsrechts (quod, quandocunque nos dictam pecuniam
post receptionem dictorum reddituum primi anni per dictum AI. factam a festo
XL 3
18 1297. Februar 2.
sancte Walpurgis proximo venturo ad spatium sex annoruin infra festum beati Mar-
tini et dictum festum sancte Walpurgis spatio quatuordecim dierum ante ipsum
festum sancte Walpurgis prenominato AI. reddiderimus, dictus contractus totalitär
rescindetur). Ferner soll Albert jährlich auf St. Andreas 30 Käse (triginta caseos
quorum quilibet tribus denariis monete Hallensis circa festum beate Walpurgis in
valore equipollere debet) liefern, diese Lieferung aber aufhören, sobald dieser ganze
Vertrag durch die Zahlung des Klosters rückgängig gemacht wird.
Siegler: Die Aussteller.
Datum et actum aput Alperspach, anno domini MCCXC septimo, in vigilia
pui'ificationis beate virginis.
Ital. Perg. Siegel abgegangen. — Regest: Glatz, Alpirsbach 273.
4965.
Die Herren von Urhach eigne^i dem Kloster Adelberg die halbe Mühle zu Miedeisbach.
Ohne Ortsangabe. 1297. Februar 2.
In gotes namen. Amen. Ich Walther von Urbach ain ritter und ich Diether
von Urbach ain ritter und ich Fxidrich || von Berge ') ain ritter und ich Bernolt
hern Walthers brüder ain pfaffe und ich Walther und Sifrit und Bernolt || wir dri
gebrüder und ich Ulrich und Johannes hern Walthers süne tun kunt allen den die
disen brief lesent oder || hoerent lesen, daz wir allen den gewalt und allez daz
reht, daz wir von alter han gihebet an der muln da ze Mütinspach, die Cunrat der
Zinser von Urbach und der Koelner von Mütinspach von uns ze lehen hetun und
noch der Koelner von uns daz halptail ze lehen hat, frilich und aigenlich dem pro-
bist und der samenunge dez gotezhusse ze Madelberc haben gigeben ze ainem rehten
aigen und gesüchet und ungesüchet swaz rehtes zu der selbun muln hoeret und
sunderlich daz reht, daz der vor genante Cünrat der Cinser an dem halptail der
muln tehtes hete, daz ich der vor genante Walther der ritter von Urbach von
Msehfrit von Husen ume zwainzek pfunde Haller gikouphet han, ze ainem rehten
selgirsete unsir und aller fordrun und unsirre nahkomen. Daz diz ewecliche stsete
und veste belibe, dar über gip ich Walther Diether Fridrich die ritter, ich Bernolt
der pfaffe, ich Walther von Hertenegge vur mich und mine brüder unsir insigel an
disem brief dem probist und der samenunge dez vor genanten goteshusse ze Madel-
berc ze aime Urkunde und ze ainer festenunge für uns und für alle unser nahkomen
anspräche und irresalin.
1297. Februar 3. 19
Dirro brief wart gigebeu, do von unsirs Herren geburte waren tusent jar zwai
hundert jar und suben und niunzek jar, an unsirre frown tage der kerzewihi.
Von fünf Siegeln fehlen das dritte und vierte. Die erhaltenen sind schildförmig und haben gespaltenen
Schild. Umschriften 1) • • S • VVALTHERI ■ DE • V • • • AC • 2) * S • DIETHEHI • MILITIS • DE • VRBACH ■
5) i • S • WALTHERI • DE • VRBACH •
1) Friedricii von Urbach Sohn Ritter Friedrichs wird 1288 genannt (Bd. », S. 220). Vielleicht ist hier der-
selbe gemeint, der nur nach seinem Sitz (? in Beig bei Stuttgart) bezeichnet wäre.
496(5.
Ohne Ortsangabe. 1297. Februar 3.
Dekan Hertwiy von Esslingen entscheidet einen Streit des Spitals zu Esslingen mit
Konrad Lang von Deizisau.
Regest im Eßlinger ÜB. 1, 124 n. 291 nach dem Registraturbuch des Spitals in Eßlingen.
4907.
Ohne Ortsangabe. 1297. Februar 3.
Getrud die 'Tochter weiland Schwiggers genannt Feischer von Gemmingen überträgt
mit Zustimmung ihrer Erben und Verwandten dem Kloster Bechentshofen (Recliensltoven)
zur Ausstattung ihrer Töchter Engeltrud und Getrud (cum filias meas — — religioni
(hixerim mancipandas, ne omnino vacue domum domini introirent) 2 Höfe in Riehen
(curiam in Kiechen quam tenet Hartmannus dictus Kercher, de qua singulis annis
undecira maltra siliginis duodecim maltra spelte Septem maltra avene et duodecim
solidi Hallensium in nativitate domini debent eidem monasterio integraliter provenire,
item curiam ibidem quam Heinricus dictus Ungestüme tenet, de qua annis singulis
novem maltra siliginis novem maltra spelte octo maltra avene et quadraginta Hal-
lenses in nativitate domini, quadraginta etiam denarii in festo beati Georgii dicto
monasterio debent similiter provenire). Um nicht den Schein des Geizes zu erwecken
(ne nimis ])arce — — de rebus meis suspicer vel videar contulisse) fügt sie noch
Gülten in Damtnhof hinzu (de curia mea in Damme quam Ludewicus tenet Septem
maltra siliginis quinque maltra spelte et undecim maltra avene.
Siegler: Der Propst Siboto (Si.) von St. Wido zu Speier (sigillo puplico), die Aus-
stellerin (sigillum quondam patris mei quo modo utor), ihre Söhne, dazu Eberhard und
Diether genannt von Gemmingen und Bitter Beinbot von Klingenberg.
20 1297. Februar 4.
Actum anno domini MCCLXXXX septimo, in crastino purificationis beate Marie
virginis.
Ital. Perg. An weißer Leinenlitze noch das letzte Siegel, das Reinbots von Klingenberg, stark beschädigt,
rund, c. 52 mm., im linksgeneigten Schild ein lialber Adler, auf dem linken Obereck der Topfhelm mit Schirm-
brett ; von der Umschrift nur wenige Buchstaben erhalten. — Abdruck : ZGORh. i, 353.
4968.
Abt Heinrich und Konvent von Isny Urkunden über das Leibgeding und die Jahrzeit-
stiftungen des Notars Rudolf, Schreibers bei Herzog Otto von Kärnthen.
Isny 1297. Februar 4.
In nomine domini. Amen. Nos Hainricus permissione divina abbas et conventus
monasterii de Isinina ordinis sancti Benedicti Constantiensis dyocesis tenore presen-
tium profitemur universis presentibus et futuris declarantes, quod recepimus a Rudolfe
filio magistri Waltheri Fabri de Isinina notario domini Ottonis ducis Karintliie comitiB
Tyrolensis quadraginta libras Constantiensium usualis et probate monete, quas in
usus et utilitatem nostri monasterii convertimus renuntiantes exceptioni non numerate
pecunie. Pro qua quidem pecunia promittimus dare ac solvere omni anno eidem
Eüdolfo pro tempore vite sue pensionis nomine de prediis nostris in Denchelshoven
sibi ad hoc specialiter deputatis quatuor libras Constantiensium videlicet in festo
sancti Jacobi libras duas et in festo sancti Martini libras duas. Post obitum vero
ipsius Küdolfi dabimus sorori sue Güte relicte quondam Bertholdi de Niderhoven
de predictis quatuor libris tantum duas libras pro tempore vite sue, de residuis vero
duabus libris in anniversario ipsius Rüdolfi omni anno libram unam inter pauperes
in pane distribuere tenebimur et libram unam dare conventui pro exequiis eius
decenter, prout expedit excolendis in vigiliis missis et aliis, que in anniversariis fieri
consueverunt. Post mortem vero dicte Güte, si frater eius Rüdolfus ante defunctus
fuerit, de ipsius duabus libris Constantiensium anniversarios dies ipsius Güte et
Chünradi fratris eius iam defuncti prout de anniversario sepedicti Rüdolfi dictum
est debebimus in perpetuum celebrare, videlicet ut in utroque anniversario decem
solidi Constantiensium in pane pauperibus erogentur et decem solidi in conventu
pro excolendis exequiis expendantur. In quorum omnium testimonium et roboris
firmitatem presentes literas dedimus scilicet abbatis et conventus sigillorum penden-
tium munimine roboratas.
Actum et datum in clatistro Isinine, in presentia domini Hainrici militis de
Rordorf, Chünradi Goeswini, H. Trubonis, Hainrici et Hainrici dicti«; Phender, Cün.
1297. Februar 5 und 13. 21
Trubonis, Cün. dicti Albharzeegge, Andrea filio scolastici, Lip. dicti Bösen, Hainr.
et Cün. dictis Huber, Herrn, et B. dictw Lellen, Hainr. et Cün. iratvibus dictis
Ropht*), Wernhero dicto Benolt, Hainrico Bitterlino, Hainrico scriptore dictö Longa
Ora et alit*' pliuü^MS fide dign/s, anno domini niillesimo CCXCVH., pridie nonas
Februarii, indictione X.
Neuere Abschrift nach dem verschollenen Ot-iginal, an dem das Siegel des Abts von Isny hieng, bei den
Schmidschen KoUektaneen im StA. Nr. 47.
a) Mit Abkürzungsstrich über op.
4969.
Alpirsbach 1297. Februar 5.
Ritter Renher von Reute (Küti) verkauft für sich und alle seine Erben dem Kloster
Alpirsbach Güter in Betzweiler und Vogelsberg (bona subscripta sita aput Betziswiler
et aput Vogelsperg, que quidem bona colunt seu feodaliter possident Cönradus dic-
tus Crafto et frater suus Rüdolfus dictus Fiurste de Betziswiler, Heinricus dictus
Weheli, Bercht. filius dicti Weheli, Rüdolfus filius dicte Hermannin, Bercht. dictus
Üdech*), Heinricus dictus Lehenman ac vidua dicta in dem Hove aput Vogelsperg
cum Omnibus suis attinentiis iuribus et appeiidiciis universis vendidi — — tradidi
dictorum bonorum possessionem) um 33 S 'Tübinger Münze, verspricht Gewährschaft
und leistet die üblichen Verzichte.
Testes dominus Otto et dominus Hugo de Rüti ac dominus de Welalingen
monachi in Alperspach et Heinricus dictus Weheli de Betziswiler.
Siegler: Der Aussteller.
Datiun et actum aput Alperspach, anno domini MCCLXXXX septimo, in die
sancte Agathe virginis.
Kopb. des Kl. Alpirsbach aus dem 15. Jahrb., Bl. 610. — Regest : Glatz, Alpirsbach 274.
a) Üdech mit Abkürzungsstrich über der zweiten Silbe.
4970.
Rom 1297. Februar 13.
Papst Bonifazius VIII. bestätigt dem Prior und Kapitel der Kirche zum hl. Grab
von Jerusalem ausserhalb der Mauern von Speier auf Bitten das von dem Edlen Rudolf
von Neuffen und seiner Gemahlin Elisabeth geschenkte Patronatrecht der Kirche in Güg-
22 1296. Februar 14.
lingen (Gugelingen Warmaciensis diocesis), nachdem auch der Bischof von Worms seine
Zustimmung dazu gegeben hat (prout in patentibus litteris inde confectis*) plenius
dicitur contineri).
Datum Rome apud sanctum Petrum, idus Februarii, pontificatus nostri anno
tertio. — Cum a nobis petitur.
Ital. Perg. An roten und gelben Seidefäden die Bleibulle. — Auf dem Umschlag rechts F. R., links unter
demselben Kostenvermerk, zwei wagrechte Striche nebeneinander, darüber ein Häckchen ; oben in der Ecke rechts :
N, zweimal durchstrichen. Auf der Rückseite oben in der Mitte auf einer Rasur von drei Zeilen zweier ver-
schiedenen Hände: Ludewicus Palatiolen (einer der ausgetilgten Namen war: Thomas de Aquamunda), rechts,
von unten nach oben die Adresse: Prioris et CapU. ecce| sei sepulcri Spiren, damnter: VII • R (mit Abkürzungs-
zeichen) II II st'.
a) Die vier Worte auf Rasur.
4971.
Herzog Albert von Oesterreich befiehlt seinen Bürgern in Munderkingen von Belästigmigen
des Klosters Marchthal abzustehen, eignet diesem die von Albrecht von SteussUngen er-
worbenen 20 Morgen im Herzogenbuch und bestätigt ihm einige besondere Freiheiten.
Passau 1297. Februar 14.
Albertus dei gratia dux Austrie et Styrie, dominus Marchie et Portusnaonis,
de Habspurg et de Chiburch comes lantgravius Alsacie universis presentium inspecto-
ribus et auditoribus salutem et presentia credere bona fide. Cum insulsorum et
ineptorum hominum incorrigibilitas, qui nee deum timent nee homines reverentur, se
erigat super sorteni iustorum, ut apponant iniquitatem super iniquitatem, ut de libro
viventium deleantur, proinde equum est et salutare ut disciplina et virga furoris
domini eorum malitia animadversione celeri prosequatur. Cum igitur cives nostri
in Mundrechingen se elevent et glorientur in lesione et multiplicibus iniuriis mona-
sterii de Marthello ordinis Premonstratensis Constantiensis dyocesis auferendo ei
sua et precipue ligna et nemora sua succidendo et exhibendo se semper valde in-
iuriosos monasterio antedicto, licet nobis vel progenitoribus seu etiam heredibus
nostris nullum ins competat in monasterio memorato neque sub aliqua iurisdictione
vel comitatu aut dominio nostro connumeretur vel concludatur, ad petitionem predi-
lecti nostri specialis reverendi in Christo H. dei gratia Constantiensis episcopi
precipimus sub obtentu gratie nostre indigenis et civibus nostris in Mundrechingen
predictis presentium per tenorem, ut a lesione dicti monasterii retrahant et cohibeant
temerarias mauus suas nee aliquod gravamen vel dampnum ipsi monasterio inferant
quoquomodo, nichilominus forestariis et venatoribus nostris iniungendo ,et precipiendo
1297. Februar 14. 23
precise ne aliquam consuetudinem iniquani vel ius qualecumque sibi vendicent aut
usurpent in rebus dicti monasterii intus et extra aliquatinus loco nostri. Quod si
qiiisquam de hominibus loci predicti vel alibi nostre iurisdictioni subiacentibus
quicquam huic instrumento et concessioni contrarium attemptaverit, liceat fratribus
dicti monasterii qui i)ro tempore fuerint iuris civilis vel canonici desuper auxilium
invocare. Preterea viginti iugerum agrorum, que Egylolfus de Stiusselingen in
nemore quod vulgariter des herczogen buch nuncupatur vendidit monasterio sepe-
dicto, Proprietäten! donanms et confinnamus pure propter deum ipsi monasterio
iugiter possidendam, districte omnibus nostris vasallis et prefectis iniungentes, ne
predictum monasterium in aliquo perturbent, cum advocatia ipsius solummodo tam
temporali quam spirituali iure subsit Constantiensi ecclesie pleno iure et nos dominum
H. episcopum Constantiensem predictum non solum in hoc set etiam in omnibus velimus
iugiter honorare, hoc ex speciali gratia ad intercessionem eiusdem domini episcopi
predicti superaddentes, ut homines utriusque sexus residentiam in dicto loco Mund-
rechingen ac in aliis locis nostris habentes omnia iura que diversis nominibus nun-
cupantur predicto monasterio debita non obstantibus aliquibus exemptionibus et liber-
tatibus sine omni contradictione persolvant monasterio memorato. In huius rei
testimonium presens instrumentum nostri sigilli munimine roboramus.
Datum Patavie, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo septimo, XVI. ka-
lendas Martii, indictione decima.
Nach der Bestätigung des Herzogs Albert von Oesterreich von 1362 November 11 mit anhängendem Siegel.
Das Vidimus ist ohne Zweifel echt, dagegen ist die vidimierte Urkunde, von der ein Original nicht erhalten
ist, eine Fälschung. Sie gehört nach ilirer ganzen Anlage imd Ausdrucksweise zusammen mit den andern
gefälschten Königsurkunden Marchthals, besonders dem Privileg Heinrichs VI. von 1193 April 6 (Bd. 2, S. 286)
und dem Rudolfs von 1276 Oktober 8 (Bd. 7, S. 393), UbertrifTt dieselben allerdings in stilistischer Unbeholfenheit.
Die polternde Art der ersten Hälfte erinnert ferner an die gleichartige Urkunde Hugos von Tübingen von 1180
Juli 29 (Bd. 2, S. 206). Vermutlich besaß das Kloster von Albrecht eine Bestätigung des Kaufes des Walds
Herzogenbuch (1296, Bd. 10, S. 427 f.), die in der obigen Fälschung aufgenommen ist und von der das Datum
und das Siegel des ehemaligen Originals herrühren würde. Aber es scheint dabei insofern ein Irrtum vorzuliegen,
als nach der Verkaufsurkunde von 1296 das Herzogenbuch und 20 Morgen, die hörent in Widelöches hof, vom
Kloster erworben wurden, während hier nur das Eigentumsrecht der 20 Morgen übertragen wird ; und doch ist
aus dem Namen Herzogenbuch zu schliessen, daß auch der Wald ursprünglich österreichischer Besitz war. Als
Anlass zur Anfertigung der Urkunde kann wohl nur ein Streit mit Munderkingen angenommen werden, von dem
sonst in der Überliefemng nichts bekannt ist
24 1297. Februar 24.
4972.
Hettingen 1297. Februar 24').
Graf Heinrich von Veringen und Wolfrat sein Sohn eignen (omne ius proprietatis
dominii seu aliud quodcunque contulimus et conferimus) mn ihres und ihrer
Eltern Seelenheils icillen dem Kloster Bebenhausen einen Hof oder Güter in Tigerfeld
(in curia sive bonis sitis in Tygerveldt, que a nobis Bertholdus dictus Wertwein ") civis
in Veringen uxor eius et heredes eorum a nobis iure homagii quod vulgo dicitur
manlehen, resignato nobis iure quod H. nobilis de Gundelfingen a nobis aut nostris
predecessoribus vel parentibus in predictis bonis habere potuit, in feudum tenuit
quamque curiam seu bona Sifridus de Tigerveldt filius quondam Sifridi nunc incolit).
Siegler: Die Aussteller.
Actum et datum in Hetingen, presentibus testibus Petro videlicet milite de Horn-
stain cum sex servis nostris, C. de Munderchingen tunc ministro*) in Hettingen,
Petro filiastro ") eiusdem, fratre Joanne de Constantia qui dictorum bonorum proprie-
tatem recepit nomine monasterii sui, anno domini MCCXCVII., VI. idus kalendas^)
Martii, indictione decima.
Fehlerhafte Abschrift im Kopb. des Kl. Bebenhausen, sign. K, Bd. 2, Bl. 545''. — Der Hof wurde 1317 vom
Kloster wieder verkauft und kam an Zwiefalten. — Regest nach Gabelkhover: HohenzoU. Mitth. 4, 12.
1) Oder März 10.
a) Vorlage Wertuern. b) Vorlage iifö. c) Vorlage filiaster. d) so !
4973.
Ritter Burkhard von Tobel gibt ein Gut zem Öle als Zinslehen aus.
Ohne Ortsangabe. 1297. Februar 24.
Ich Burchart von Tobel ain ritter tun kunt allen den die disen brief sehent
ald horent || lesen, daz Cünrat der Bok ain gut haisset zem öle hat von mir
enpfangen ze rehtem zinslehen || im selber und allen sinen kinden, da von er mir
vor genemtem Bur. und minen kinden git || allu jar an sant Martins tage fiunf
Schillinge pfenninge Costenzer munse ze zinse. Ist aber daz er Cünrat ald kain sin
kint wirt fluhtik ald kumt uz der gnoschaft wider minem willen, so sol mier und
minen kinden daz vor genemte gut zem Öle ledik sin. Dirre getat sint gezüge:
der tegan von Ravensburg, herre Cünrat der schenke, herre Ül. der Wildeman ritter,
Priderich der amman von Ravensburg, H. der Wiener, H. Müsor, Cünrat Saetelli und
1297. Februar 26. • 25
sin sun Cünz. l)az tlisii getat craft haben niüge, so vjerscriben wier sin uiitlcr iiiiiieiTi
insigel und dez . . auinians von Ravensburg.
Diz beschach, do von gottis geburt warent tuseut zcwai liuiidcrt und suben und
nunzich jar, an sant Mathias tach.
Siegel abgegangen.
4974.
OhriP Ortmngahe. 1297. Februar 26.
Walther von Ortenberg der Schtdtheiss und der Rath von Offenbtirg beurkunden, dnsu
vro Mehtliilt diu Vicgellerin vor ihnen dri juche aggerz berhaftigez in dem banne
ze Offenburg an den stetten so har nali underscheden ist, und dar zu zehen Schillinge
Pfenninge zinsez uf eine brotbancke under der brotlöbe ze Offenburg, den Cön-
rat Stival von ir ze rehteni erbe hat, dem Propst tind Konvent von Kloster Kniebis
(uf dem berge ze Knieboz in dem Swartwalde) geschenkt hat, das ihr die Acko- als
Leihgeding auf Lebenszeit gegen einen, Zins von 4 Pfenning auf Martini überlassen hat.
Den Zins ron der Brotbank dagegen hat sie gemeinsam mit Mehthilt Friderich Aspehen
seligen tohtere als lebenslängliches Leibgeding gegen 2 Pfenning Zins. Die beiden haben
ausdrücklich auf alle Ansprüche und Hechte für sich und ihre Erben verzichtet.
Siegler: Die Aussteller.
Der" vor genanten juche ligeut zwo uii ein ander bi Kaltbruiinen und zieheut
oben an dez Salmen acgere und nidewendig an Heinrihz dez Mutzerz acger und
gat da von ein pfenning Metzelin Rudolf Mochelinz swester. So lit diu dritte juche
in Sinzen lache an Huge von Althein und git man da von dem gothuse von Gergen
siben pfenning zinsez jergelichen. Har an war ich Walther der schultheiz der vor
genant und wir Abreht uf dem huse, Reneher Lise, Sifrit der Halbsestere, Heinrih
von Acher, ßertold der Schultheize, Heinrih der Bockeller, Heinrih Ribestein,
Burchart Holdelin, Rudeger Rohart, Conrat der Mutzer und Reinbolt dez schult-
heizen sun, der rat von Ott'enburg.
Diz geschah vor der vastnaht, do von gotz gehörte warent tusent jar zwei
hundert jar nunzik jar und in dem sibenden jar.
Karlsruhe, Orig. Ital. Ferg. Beschädigtes Siegel, rund, 68 mm., Burg mit zwei Türmen und oftenein Tor;
Umschrift: | . SIGI . . . ATIS . DE . OFFENBVRG . - Auf dem Rücken der Urkunde steht von einer Hand des
IG. Jahrhunderts: N'ota. Diser hier inn bestimbter zeins usz dem brotbank zu Offenburg gefallend ist vor vilen
jaren denen zu Offenhurg verkauft worden, derowegeii dis>er brief dem doster uit mehr taugenhch oder nutz.
XI.
26 • 1297. Februar 27.
4975.
Ohne Ortsangabe. 1297. Februar 27.
Albert von Löwenstein (Lewenstein) Domscholaster und ArcMdiakon zu Würzbunj
und Propst zu Mosbach (Mo8ebacensis) trifft in seinem Testament anno domini MCC
nonagesimo VII., feria quarta proxima ante dominicam Invocavit unter anderem fol-
gende Bestimmungen: item [lego] capelle in curia Crutheim decem libras Hallensiuni,
ut sibi cum eisdem redditus annui unius libre Hallensium conparentur, ita quod
perpetua mee anime memoria habeatur. — — Item lego Alberto de Wolfseiden
equum meum. — — Item Alberto dicto de Lewenstein famulo meo quinque libras
Hallensium. — — Item lego Alberto de Ebersberg filio sororis mee concanonico meo
curiam meam claustralem Kulenberg et oblationem meam hereditariam Otelvingen,
ita quod solvat ipse exinde seu süppleat defectum si quis fuerit in solutione debito-
rum et legatorum de quibus superius est premissum. Item lego eidem Alberto meos
lectos et lectisternia. Quodsi eundem Albertum infra decem annos nunc proximos
decedere contigerit, volo quod extunc dicta curia Kulenberg ad — Cunradum de
Nideke concanonicum et consanguineum meum libere devolvatur, ita sane quod ipsius
curia Crutheim vendatur quando carius vendi poterit pretiumque exinde receptum in
constitutionem vicarie in choro ecclesie Herbipolensis pro remedio anime mee integra-
liter conferatur. Quodsi idem Cunradus curiam suam sibi reservare voluerit ipsamque
vendi noluerit extunc ipsa curia Kulenberg est vendenda pretiumque in vicariam modo
qui premittitur convertendum. Collationem quoque dicte vicarie prout beneficium
postulat et requirit conmitto et trado scolastico Herbipolensi qui pro tempore fuerit.
— — Volo etiam et statuo, quod curia mea Schonental post decessum Cunradi de
Maguntia vicarii chori Herbipolensis vendatur pretiumque ex venditione receptum vicarie
supradicte in subsidium tribuatur. Item lego vasa mea argentea magno cypho
argenteo dumtaxat excepto quem [lego] Kunnegundi sorori monasterii in Clara Stella
germane mee dilecte cui etiam conmitto omnia bona mea reposita in civitate Hallis,
Sinderingen, Widerin et claustro Schonentayl, ut de ipsis faciat in conscientia sua,
prout eidem conmisi viva voce, quidquid anime mee noverit salubrius expedire.
Siegler: Der Aussteller (sigillorum meorum munimine).
Datum et actum ut supra.
Kreisarchiv Würzburg. Liber copiarum A (Corpus regulae seu kalendarium domus S. Kiliani Wirce-
burgensis) S. 154 f. — Abgedruckt durch Wegele in Abhandlungen der historischen Klasse der K. bayer. Akademie
der Wissenschaften Bd. 13, 8, 1877, S. 105.
1297. März. 27
4976.
(h'uf (lui/fiied von Tübingen veraprirht dem K/os/cr JJerrenalh .seinen Sc/infz.
Ohne Ortsangabe. 1297. März.
Gotfridus dei gratia conies de Tuwingen religiosis viris . . abbati et convpntui
de Alba Cysterciensis ordinis Sjjirensis || dyocesis suain benivolam gratiam cum
Salute. Sicut per dilectum nobis fratreni Hugonem de Hohenheim mo||nachum vest-
rum supplicastis, ut vos et bona vestra vellenms defendere ac tueri, quandocumque
II duxeritis requirendum, ita nos ob reverentiani virginis gloriose et ob dilectionem,
quam ad domum vestram et personas ibidem constitutas habuimus et hal)emus,
tenore presentium profitemur et super iuramentum nostrum jjromittimus atque tidem,
quod contra omnes vos molestantes vel iniuriam inferentes vobis erinius presidio pro
viribus verbis pariter atque factis, ac si nobis vel bonis nostris iniuria inferretur.
In cuius facti memoriam sigilluni nostrum presentibus est appensum.
Datum anno domini MCCXCVII., mense Martio.
Beschädigtes Siegel, s. Bd. 8, S. 226.
4977.
Ohne Ortsangabe. 1297. März.
Heinrich von Gottes Gnadefi Graf von Zweibrücken verkauft an Kloster Herrenalb
sein Dorf Spielberg (villam nostram Spielberg nobis iure projjrietatis attinentem cum
marchia tota et campis sylvis agris pratis aquis etc. besucht und unbesucht et
ins advocatie et dube frevel stewer beede einunge cum censibus redditibus et
hominibus propriis qui eisdem bonis attinent vel que nobis attinebant et tum temporis
in eadem morabantur, cum omnibus iuribus et utilitatibus ac attinentiis universis quo-
cunque nomine censeantur) um 100 S Heller, verzichtet auf alle Rechte und überträgt
dieselben dem Kloster, verpflichtet sich auch zur Gewährschaft.
Siegler: Der Aussteller und sein Bruder Otto.
Datum anno 1297, mense Martio etc.
Verkürzter Abdruck bei Meichsner, Decis. Camer. 4, 668.
28 1297. März 5.
4978.
Papst Bonifazius VIII . befiehlt dem Dekan, Kantor und Scholaster des Domstifts Würzburg,
für Anerkennung des zivischen Deutschorden und Johannitern in Mergentheim geschlossenen
Vergleichs Sorge zu tragen,
Rom 1297. März 5.
Bonifacius episcopus servus servorurn dei dilectis filiis . . decano . . cantori
et . . scolastico ecclesie Herbipolensis salutem et apostolicam benedictionem. Sua
II nobis dilecti lilii . . commendator et fratres domus sancte Marie Theutonicorum
Jerosolimitane petitione monstrarunt, quod cum inter ipsos ex parte || una et . .
magistrum et fratres hospitalis sancti Johannis Jerosolimitani de Mergentheim Herbi-
polensis diocesis ex altera super eo, quod iidem magister et fratres || quosdam la-
pides terminales consistentes in quibusdam terris ad domum sancte Marie Theutoni-
corum eiusdem loci de Mergentheim eisdem commendatori et fratribus pleno iure
subiectam spectantibus, qui merkestein vulgariter nuncupantur, effoderunt et quod
eis alias iniurias irrogarunt, orta fuisset civiliter materia questionis, fuit tandem super
hiis a partibus in Engelhardum de Bebemburch, Gerwicum de Saxenvlur, Hermannum
dictum Les^hen, Conradum de Vinsterloch et Reimarum de Luden milites tanquam
in arbitros arbitratores et amicabiles compositores sub certa pena concorditer com-
promissum et, licet iidem arbitri equum super premissis tulerint arbitrium inter partes,
iidem tamen magister et fratres illud quod quidem aliquandiu observarunt nunc ob-
servare indebite contradicunt. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta
mandamus, quatinus si est ita predictos magistrum et fratres ad observationem ipsius
arbitrii sicut provide latum est et ab utraque parte sponte receptum monitione
premissa per penam in compromisso expressam appellatione remota previa ratione
cogatis, proviso ne aliquis auctoritate presentium extra suam civitatem et diocesim
ad iudicium evocetur nee procedatur in aliquo contra eum. Quodsi non omnes hiis
exequendis potueritis Interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur.
Datum Rome apud sanctum Petrum, III. nonas Martii, pontificatus nostri anno
tertio.
Ital. Perg. An Hanfschnur die Bleibulle. Auf dem Umschlage rechts : J. de Fractis, links unter demselben
der Kostenvermerk, vier wagrechte Striche nebeneinander. Auf dem Rücken oben in der Mitte: Thomas de
Aquamunda, unten Adresse, von oben nach unten laufend : Hec littera presentetur in domum hospitalis sancte
Marie Theutonicorum Jerosolimitani ap\id Mergentheym.
1297. März 7. 8 und 12. 29
4979.
liom 1297. März 7.
J'apsf BunifaziuK VIII. verleiht dem Kloder Herreualb das Hecht, zur Zeit eines
itUyemeinen Interdikts bei verschlossenen Türen mit Ausschluss aller (iebannten ohne
Glockengeläute mit (/edämpfter Stimme Gottesdienst zu halten, sofern das Kloster nicht
selbst zu dem Interdikt Anlass gegeben hat.
Datum Rome apud sanetuni Petruin, nonas Martii, pontificatus nostri anno
tertio. — Devotionis vestre precibus.
Ital. Perg. An roten und gelben Seidefäden die Bleibulle. \\\i dem Umschlag rechts Jordanis, links unter
demselben Kostenvermerk, zwei wagrechte Striche nebeneinander, damnter Jäc bav. Auf der Rückseite oben in
der Mitte, fast ganz verschwunden, stand Thomas de A([uamimda. Links im oberen Eck ein kleines b. — Aus-
zug: ZGORh. 2, 463.
4980.
Esslingen 1297. März 8.
Der Spital in Esslingen (magister totaque congregatio fratrum et sororum hospi-
talis pauperum) verkauft an Sigfried von Backnang genannt von Hall und seine Schwester
Luitgard Güter in Erbstetten.
Regest im Esslinger ÜB. 1, 124 n. 292.
4981.
Ulrich von Schönegg Domherr zu Augsburg quittiert dem Deutschordenshaus Mainau über
40 Mark von der Kirche in Jettenhausen.
Konstanz 1297. März 12.
Allen den die disen brief ansehent oder hörint lesen, künde ich her Ulrich ||
von Schönegge korherre ze dem tum ze Ogespurch, das mich brüder || Ulrich von
Jestettin kumendiir des Tuschen huses ze Maienowe und die || briider des selben
huses gewert haut der vierzich march lötiges silbers Kostender glötis, der si mir
schuldich warent von der kilchun ze Jetinhusen, und enphiench das vor genant
silber an miner stat und von niinen wegen her Bertolt von Dietrishoven der priester
von hern Bertolt von Arnsperch bn\der des vor genau tin huses. Das dis wäre si
30 1297. März 13 und 15.
und State belibe, so an diseni brief geschriben stat, da von gip ich her Ulrich der
vor genant von Schönegge min insigel an disen gegenwärtigen brief ze ainer stäter
warehait.
üier brief wart gegeben ze Kostenze, an sancte Gregoriun tage, in ir herberge,
in dem jare do man von gottes gebürte zalte zwelf hundert jare und in dem siben-
din und nunzigostim jare, da zegegen waren brüder Burch. der Haller, her Cünrat
der Tottenaich, Walther Ezzich, Ulrich Tuggewase und Johans von Bottinchoven.
Karlsruhe. Orig. Perg. Beschädigtes spitzovales Siegel mit dem Schild, in dem drei (2 : 1) aufgerichtete
Holzhämmer ; Umschrift : . . . ANORICI . DE . SCHV ... — Vgl. Roth v. Schreckenstein, Mainau 335.
4982.
Born 1297. März 13.
Papst Bonifazius VIII. nimmt das Kloster Komhurg (Kamberch) mit allen seinen
Besitzungen in seinen Schutz.
Datum Rome apud sanctum Petrum, III. idus Martii, pontificatus nostri anno
tertio. — Cum a nobis petitur.
Ital. Perg. An roten und gelben Seidefäden die Bleibulle. Auf dem Umschlag rechts : C, darunter I. de
Asisio, links unter demselben Kostenvermerk, zwei wagrechte Striche nebeneinander, darüber ein Häkchen. Auf
der Rückseite oben in der Mitte Angl Interampn., fast unleserlich.
4983.
Esslingen 1297. März 15.
Kloster Sirnati, Uzo genannt Claus, dessen Schwestern Gisela und Mechthild mit
ihren Männern Remo tind Walther genannt Gramer übertragen die Entscheidung ihres
Streits um Wiesen im Gehai an Schiedsrichter.
Regest im Eßlinger ÜB. 1, 125 n. 293.
1297. März 15 und 17. 31
4984.
Tübingen 1207. März 15,
Ffalsgr.af Guttfried von Tübingen verkauft ov den Spifa/ in PJsslingen sein Dorf Vaihingen.
Regest im Eßlinger ÜB. 1, 125 n. 294.
4985.
Rom 1297. März 15.
Papst Bonifazius VIII. bestätigt dem Kloster Komburg (Kamberg) die Inkorporation
■der Kirchen in Steinbach und Künzelsau (presentata — nobis vestra petitio continebat,
quod dudum quondam Burkardus Rüggerus et Heinricus comites de Kamberg beati
Johannis Baptiste in Steinwag et beate Marie Magdalene in Küntzelzawe ecclesiarum
patroni — — iuspatronatus, quod eis in eisdem ecclesiis competebat, vobis et mona-
sterio vestro concesserunt intuitu pietatis, venerabilis quoque frater noster Berhtoldus
episcopus et capitulum Herbipolenses postmodum concessioni huiusmodi suum presti-
terunt assensum, prout in patentibus litteris inde confectis predictorum episcopi et
capituli sigillis munitis plenius dicitur contineri).
Datum Rome apud sanctum Petrum, idus Martii, pontificatus nostri anno III.
Unbeglaubigte Abschrift des 14. Jahrhunderts auf Pergament.
4986.
Altdorf 1297. März 17.
Ritter Heinrich genannt Schenk von Ittendorf (Utendorf) verkauft vendidi tradidi
et donavi) dem Kloster Baindt als Meistbietenden drei Eigenleute (Burchardum dictum
Srüben, . . Annam uxorem suam dictam Fischarin et Hainricum filium dicte Anne
iure proprietatis michi pertinentes) um 6 ffi und 10 Schilling Konstanzer Pfennige
(monete usualis) und verpflichtet sich zur Gewährschaft und Eviktion.
Siegler: Der Aussteller.
Actum aput Altorf, anno domini MCCLXXXXVIL, XVI. kalendas Aprilis, testi-
bus: domino Alberto })incerna, Hainrico scriba de Capelle, H. dicto Hüzen, dicto
Murdonc, fratre H. mercatore, fratre Petro, fratre C. Thiifunhulie conversis in Biunde.
Wolfegg. Orig. Ital. Perg. Siegel s. Bd. 10, S. 471. — Regest: DiiizASchwab. 1891, S. 7, Nr. 141.
32 1297. März 21 und 22.
4987.
Konstanz 1297. März 21.
Dompropst C. von Freiburg (Friburch) tmd Kajyitel von Konstanz einersdts und Alt
und Konvent von St. Georgen im Schwarzwald andererseits tauschen zwei hörige Frauen
(Adelhaidim sororem Ber. dicti sub tilia de Husen prope Lupfen ancillam prepo-
siture Constantiensis ascriptitiam seu annexam curie in Husen pertinenti prepositure
Constantiensi cum Adelhaidi filia Küd. villici de Obernvlaht ancilla monasterü Sancti
Georii).
Siegler: Bischof Heinrich von Konstanz und die Aussteller.
Die Stellvertreter des abwesenden Bischofs (episcopi agentis in remotis), die Magister
Walther, Domscholaster und C. Pfefferhart Domherr zu Konstanz bestätigen die Abmachung.
Datum Constantie, anno domini MCCXCVII., XII. kalendas Aprilis, indictione X.
Karlsruhe. Orig. Perg. An leinenen Litzen fünf teilweise beschädigte Siegel. 1) des Bischofs Heinrich
von Konstanz, s. Bd. 10, S. 166. 2) spitzoval, c. 58,32 mm., stehender Mönch, die Märtyrerpalme in der Linken,
ein Buch in der Rechten haltend, im Siegelfeld links eine Lilie, rechts eine Rose ; Umschrift : •[■ . S . CVM . DE .
FRIBV . . . . TI . ECCE . OST.\NT . 3) des Domkapitels von Konstanz, s. Bd. 6, S. 165. 4) spitzoval, 56,37 mm.,
der sitzende Abt mit Stab und Buch; Umschrift: f • S . BERTOLDI . ABBATIS . SCI . GEORGII . 5) rund,
39 mm., der hl. Georg, auf einer mit Polster belegten Bank sitzend, in der Rechten das Rad, in der Linken die
Palme ausgestreckt haltend ; Umschrift : i . SIGILLV . COVENT' . SCI . GEORGII . - Abdnick : Gerbert, Hist.
Nigre Silve 3, 239. — ZGORh. 7, 158. — Regest: Reg. episc. Constant. 3026.
4988.
Amman und Richter von Ehingen beurkunden den Verkauf eines Gartens in Ehingen an
das Predigerkloster in Uhu.
Ohne Ortsangabe. 1297. März 22.
Wir Cünrat Zeehe der amman unde die rihter von Ehingen, der Hainger, Alber^
Eberhart Schevolt, Hainrich || Sanze, Wernher Nöte, Cunrat Zsehe unt der Tukel
tüin kunt allen den die disen brief sehent oder horent lesen, || daz Liuggart des
Dodus tohter Biirtlins dez smides sseligen wirtinne hat gegeben ze kofunne rehte
unde rödiliche den || Bredegaren von Ulme dem . . prioi und dem kofente vier
unde zwainzig schuhe ir garten umbe fiunf phunt Haller. Disen garten hat siu vor
uns üf gegeben den vor genanten Bredegern unde hat sich vercigen beidiu von iren
wegen unde öch an ir kindes steten aller anspräche gaislicher und weltlicher, wan
wir daz ürtailtun uffun unsurn ait an gerihte nah unsurre stt^te rehte, daz siu den
1297. März 22 und 23. 33
vor genanten garten wol moyite mit rehte furkofen und an ir kinde stete ufgen,
(las iru kint kain anspräche umbe den selben garten ni6htin han, wan siu in von
rehter nöte müste furkAfen. Daz das wäre si, daz dirre kof mit gerihte geschähe,
so heinkin wir unserre stete insigil von J]lnngen an disen brief ze ainer Urkunde
durch ir beider bete willen beidiu unserre herro der Bredeger und öch der vor
genanter Liuggarte.
Dirre kof geschach unde wart dirre brief gegeben do man zalte von gotes ge-
burte tusunt jar zwai hundui-t jar niunzig jar dar nach in dem sübundun, mornum
nah sant Benedicten tage an dem fritage.
Ulm. Oiig. Perg. Siegel der Stadt Ehingen, s. Bd.!», S. 475. - Abdruck: Ulinisches ÜB. 1,236.
4989.
Haigerloch 1297. März 22.
Wernher von Zimmern genannt Freienzimmern verzichtet auf sein Recht an eine dem
Kloster Kirchberg verkaufte Wiese.
Abgedruckt Bd. 10, S. 456 n. 4813 unter dem falschen Datum 1296 März 2.
4990.
Mechthild die Tochter Peters von Entringen übergibt all ihr mütterliches Erbe an Gütern
in Eningen, Pfullingen und Oferdingen dem Reutlinger Bürger Wigmann.
Reutlingen 1297. März 23.
In dem namen gots uiisers heiTen. Amen. Ich Mehthilt herren Peters tohter
von Änthringen vergihe offenlichen mit aim Urkunde dis brieves vor allen || luten,
die in sehent und hörent lesen, si leben nu in dirre zit oder werden noch gebom,
die billiche wizzen suln daz hie geshriben stat, daz ist, daz ich || tvlliu diu gut,
diu mich angevallen sint nach erbe rehte von miner müter Gerdrude von Bernhusen,
daz ich diu han geben Wigmanne ein burger von Kuthelingen || umb ain gut, daz
er mir vergolten hat, also daz er und alle sin erben diu selben gut haben besizzen
und niezen eweclichen als man aigenlichiu gi\t han besizzen und niezen nach allem
gewalte sol. Und beshit, daz der selbo gute ainz oder me oder älliu samt ansprechig
werdent, da sol si herre Peter min vater der vor genante verstau und im daz uf-
XI. 5
34 1297. März 23.
rillten nach der stete reht ze Euthelingen, daz ist stseten ain jar und ainn dag.
Disiu gut jelliu, als si hie mit namen geshriben stant, han ich Wigmanue ufgeben
in sine hant an offem gerihte ze Ruthelingen und han mich verzigen aller der rehte,
diu ich hete an den selbon guten oder mich duhte daz ich iemer gewinnen möhte
nach allen rehten gaistlichen und weltlichen. Diu gut sint: der hof ze Einingen
Wernhers des Maders, den mir min müter lie als öch diu anderen gut, diu ich
hernach nemme; Eberhard Bitterolfes gut, da er uffe sizzet und swaz dar zu höret;
diu muli ze Phullingen mit ir rehte; des Vochelers gut öch ze Phullingen mit sime
rehte, daz giltet ain pfunt; des Gebures gut öch da, ain hus und ain garte und
swaz dar zu hört, ez sigen aecger oder ander gut, und ain wise lit in rehtem phade,
da von git er ainn shillinc und zwai pfunt; daz güteli, daz Wigman selbe het, daz
lit in dem Aigerbache bi Hönlines huse, da von er mir gab des jars zwelf shillinge;
der Winmerinun gut ze Overdingen, da von gant dri shoifel roggen und zwai sum-
mei'iu, und Veshe güteli ze Phullingen, da von gat ain shillinc. Die lancgarbe von
den wingarton an Loshen berge ez si win oder pfenninge, daz wart mir halbes und
Johans von Bernhusen und Cünzen von Überlingen daz ander tail. Diu lancgarbe
von Hainriches des Fronmaigers wingarten an Achalmer berge, der wirt daz vierde
tail Johans von Bernhusen, diu driu tail wrden mir. Disiu gut selliu samt, als ich
si hie genenmiet han, mit allen den rehten, diu zu in horent, han ich Wigmanne
geben ufgeben und offenlichen verzigen, als da vor geshriben stat.
Diz beshach und wart geben ze Ruthelingen in des Bebten des burgermesters
huse, an dem samzdage vor mitterre vastun, in dem jar do man raite von Cristes
geburte zwelf hundert jar in dem subeniu und niunzegostem jar. Der lute vor den
ich dl vor genanten gut ufgab und mich ir verzech, als da vor geshriben stat, der
was vil, da von nemme ich nit wan ain tail. Da was bi her Rumpolt der shultaiz,
AI. der burgermeister, AI. Hurnbogen, Eber, der Ungelter, H. der Teverner, Ber.
sin brüder, Wal. von Hagingen, AI. Valros, C. von Husen, Liutold, Ernst Witige,
Eber, der Wahsmanger, Rüd. von Waibstat, "Walt. Kistrich alle rihter, Walther
Gütunsun, C. der Maiger, AI. der Zindel, Ber. Rüpli, H. Eppe, H. von Egelingen,
C. Wolvart, AI. der Wagener alle zumphmaister, H. der Fronmaiger und ander
gnüge erber liute. Und daz disiu dinc ganz und staete an allen widercrieg eweclich
beliben Wigmanne und allen sinen erbon, so henkent di burger von Ruthelingen ir
stete gemain ynsigel an disen brief und dar zu min vater herre Peter öch daz sin
zu ainer waren geziucnusse aller der dinge, diu hie geshriben stant.
Siegel: 1) der Stadt Reutlingen, s. Bd. 8, S. 389. 2) schildförmig, c. 42,36 mm., mit drei rechten Schräg-
spitzen gespalten ; Umschrift, im linken Obereck begiimend : SIGIL . PETRI . DE . ENTRIN .
1297. März 24 und 25. 35
4991.
Giiglingen 1297. März 24.
Der Edle Rudolf von Neuffen verkauft mit Zustimmung seiner Gemahlin Elisabeth
an Prior und Konvent vom heiligen Grab zu Speier eine Scheuer in- Giiglingen, deren
Grund und Boden zum Widdum der dem Kloster früher von ihm geschenkten Kirche in
Giiglingen gehört, um 12 Pfund Heller (cum nobilis quondam matrona . . felicis recor-
dationis mater nostra in fundo dotis ecclesie in Gugelingen dudum orreum edifica-
verit arfque construxerit — — nos recognoscentes funduni seu aream horrei preno-
tati ad prefate ecclesie in Gugelingen dudum ex donatione nostra ad religiosos
viros priorem et conventum sancti sepulcri Spirensis legittime devolute dotem
liberam pertinere, omnia edificia sepedicti horrei cum omni iure nobis in ipso cora-
petenti — — vendidimus) und verspricht Gewährschaft unter Stellung von 5 Bürgen
(obligantes — pro fideiussoribus Wlricum uobilem de Magenhein, . . militem dictum
de Herbortsheim, . . militem dictum Hevener de Zimmern, Reinbrehtum dictum
Gerre, Heinricum dictum Rossehübit scultetum de Gugilingen, qui fideiussores pre-
scripti si ammoniti fuerint a dictis religiosis commessationes facient in uno hospitio
in Gugelingen secundum ritum et consuetudinem civitatis).
Actum coram iuratis oppidi Gugilingen, anno domini MCC nonagesimo septimo,
in vigilia annuntiationis beate Marie virginis et sigillatuni nostro sigillo et sigillo
communitatis oppidi in Gugilingen prenotati.
Schultheiss und Geschivorene von Giiglingen bezeugen, dass die Hofstatt der Scheuer
zum Widdum der Kirche gehöre und hängen ihr Siegel an.
Datum anno et die prenotatis.
Ital. Perg. Siegel abgegangen.
4992.
Abt Johann von Wei,^senau beurkundet die Stiftung, die ein Konrad dem Kloster gemacht hat.
Ravensburg 1297. März 25.
Universis Christi fidelibus ac singulis presentium inspectoribus Johannes divina
permissione abbas ecclesie Augee Minoris ordinis Premonstratensis Constantiensis
dyocesis nee non || conventus eiusdem orationes in domino devotas cum notitia sub-
scriptorum. Cum obliviosa sit humana memoria, providum est ea que geruntur
scripturarum testimonio peren||nari. Noscat itaque tarn presentium quam futurorum
etas per presentes, quod quidam Cünradus divino amore succensus recognoscens quod
36 1297. März 25.
elemosina in sinu egentium abscon||dita coram deo pro delinquentiuin transgressio-
nibus interpellat, curiam dictam Wanbrehzwat quatuordecim modios utriusque farris
usualis mensure Ravenspurchensis, octo solidos denariorum Constantiensis monete
et centum ova annis singulis rezentem, cum agris pratis silvis nemoribus pascuis
cultis et incultis viis aquis aquarumve decursibus iuris dicionibus et aliis utilitatibus,
quocumque nomine censeantur, pro quatuordecim marcis puri et legalis argenti pon-
deris Constantiensis cum dimidia comparavit et eam ecclesie predicte libere tradidit
et donavit possidendam perpetuo interposita condicione talis pacti, quod predicte
ecclesie abbas sive conventus memoratam curiam non debent obligare vendere aut
aliqualiter ab ipso monasterio alienare, sed is qui })ro tempore officium cellerarii
gesserit in eadem de predicte redditibus curie memoratis ad infirmariam canonicorum
sex modios cum tribus solidis, ad infirmariam vero fratrum laycalium quatuor modios
et tres solidos et ad infirmariam sanctarum monialium in Maisuntal Christo famu-
lantium quatuor modios speltarum et duos solidos denariorum, sicut obinde deo
rationem reddere voluerit, debet fideliter annis singulis ministrare. Ova autem ad
coquinam dominorum in communem usum sunt omnium presentanda. Si quid autem
extra proventus antedictos predicte curie residuum habeatur, hec idem H. dictus in
der pfliistri debet ad infirmariam dominorum et fratrum laycalium dumtaxat equali
portione dispensare et similiter is qui post eum cellerarius extiterit in ecclesia
memorata. Si quis abbas autem quod absit sive is qui pro tempore dicti zenobii
gubernationem habuerit turbine mentis commotus iam dictam constitutionem infringere
seu violare presumpserit, ita quod singulis infirmariis predictis ut premissum est
suam portionem non donaverit, dominus . . Rottensis aut suus successor quicumque
extiterit memorate curie proventus sive redditus per duos annos predicto abbate et
conventu minime requisitis sibi debet assumere et distribuere prout expedire vide-
bitur anime donatoris, donec predictus abbas Augee Minoris reversus ad cor domi-
bus singulis prenotatis partem predictorum proventuum sibi deputatam integre decre-
verit assignare. Ut autem ista constitutio sive ordinatio robur debite obtineat firmi-
tatis nee in posterum valeat aliquatenus infirmari, sigillorum venerabilis domini patris
nostri . . Rotensis ac nostri nostrique conventus robore presens instrumentum duxi-
mus roborandum in evidentiam premissorum.
Datum Ravenspurch, anno domini MCCLXXXXVII., die anunctiationis beate
virginis, indictione X., presentibus discretis viris C. dicto in Curia, Ber. fratre suo,
Her. dicto Regnolt et Johanne filio suo.
An weißen Leinenfäden drei Siegel. 1) spitzoval, 63,34 mm., der stehende Abt mit Stab und Buch; Um-
schrift : . . . IGILLVM . . . ATIS . DE . ROTE . 2) des Abts von Weißenau s. Bd. 7, S. 334. .3) des Konvents
von Weißenau s. Bd. 10, S. 280.
1297. März 26, 27 und 29. 37
4993.
Papst Bonifazius VIII. bestätigt dem Abt und Konvent von Bebenhausen alle ihrem Kloster
verliehenen Privilegien und Freiheiten.
Rom 1297. März 26.
Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui
monasterii de Bebenhusen Ci8ter||ciensis ordinis Constantiensis diocesis »alutem et
apostolicam benedictionera. Cum a nobis petitur u. s. w., wörtlich wie Bd. 6, S. 397,
mit der — abgesehen von unbedeutenden Verschiedenheiten — einzigen Abweichung, dass
es heisst: vobis et monasterio predicto indultas.
Datum Kome apud sanctum Petium, Vll. kalendas Aprilis, pontificatus nostri
anno tertio.
MUndien. Universitätsbibliothek. Orig. Ital. Perg. An rot- und gelbseidenen Fäden die gewöhnliche
Bulle dieses Papstes. Auf dem Umschlag rechts Sy. T. mit einem Häckchen über T. ; links unter dem Umschlag
Jac. bäc., darunter Kostenvermerk : zwei wagrechte Striche nebeneinander. Oben rechts in der Ecke N. zweimal
durchstrichen. Auf der Rückseite oben, in der Mitte Ths de Aquamunda, links in der Ecke b.
4994.
Rom 1297. März 27.
Papst Bonifazius VIII. bestätigt dem Kloster Uerrenalb alle seine Privilegien und
Freiheiten.
Datum Rome apud sanctum Petrum, VI. kalendas Aprilis, pontificatus nostri
anno tertio. — Cum a nobis petitur.
Ital. Perg. An roten und gelben Seidenfäden die Bleibulle. Dieselben Kanzleinotizen wie bei Nr. 4979.
Der Name des Prokurators Thomas de Aquamunda deutlich zu lesen, sonst keine Zeichen auf der Rückseite.
- Auszug: ZGORh. 2, 464.
4995.
Rom 1297. März 29.
Papst Bonifazius VIII. beauftragt den Propst von Adelberg (Madelperch), dem
Kloster der Predig er nonnen in Gmünd (priorissa et conventus monasterii de Gamundia
per priorissani soliti gubernari oi'dinis sancti Augustini secundum instituta et sab
38 1297. April 1 und 4.
cura fratrum Predicatorum viventes Augustensis diocesis) zur Rückgewinnung ent-
fremdeter Güter, Einkünfte und Rechte behilflich zu sein.
Datum Rome apud sanctum Petrum, Uli. kalendas Aprilis, pontificatus nostri
anno tertio. — Ad audientiam nostram.
Ital. Perg. Die Bulle fehlt. Auf dem Umschlag rechts T de Murro, links unter demselben Kosten-
vermerk, zwei wagrechte Stricke nebeneinander, darüber ein Häkchen, darunter Jac bäc. Oben in der Mitte
supl, zweimal mit hellerer Tinte (derselben, mit der in Zeile 3 in ausgesparter Lücke das Wort Augusten nach-
getragen ist) durchstrichen ; ebenso mit heller Tinte rechts oben in der Ecke n, dunkel zweimal durchstrichen.
Auf der Rückseite oben in der Mitte J de Ancona, durchstrichen, dai-unter N Waldini, von einem doppelten Viereck,
über dem ein Kreuz angebracht ist, umgeben.
4996.
Esslingen 1297. April 1.
Schultheiss, Geschworene, Ratmannen, Schöffen und Gemeinde von Esslingen überlassen
dem Marquard im Kirchhof einen Platz an der Neckarbrücke bei der Pliensau zum Bau
einer Mühle.
Abdruck im Esslinger ÜB. 1, 126 n. 295.
4997.
Albrecht Crucelin und seine Frau kaufen von Kloster Gotteszell ein Gütlein zu Brainkofen
als Leibgeding.
Ohne Ortsangabe. 1297. April 4.
Allen den, die disen brief anesehent und lesent oder horent lesen, den tun wir
Albret Crucelin und Lucgart sin wirtin kunt und verge||hen offenliche, daz wir haben
köfet ze einem libgedinge daz gütelin da ze Brunikoven, dar uffe sicet der Lubinc,
umme die priorin und den || convente in demme closter ze Gemunde der Predeger
Ordens, also daz sie daz gelt, daz der von gat, suln in nemen und sond es uns ant-
wrtin, die wil wir leben, || und der convente sol es in siner hant und gewalt han
besezen und enzezen. Und koment Adelheyt und Irmgart unserre toter kint in daz
closter, so sont sie daz vor genent gut han und, nach unser beder tot, stirbst der
kinde enis, so sol es halbes vallen an de convente. Kumet aber nun Adelheyt in
daz closter, so sol es des gutes das halbe teil han. Stirbet daz selbe kint Aldeheyt
user halbe des closters, so sol daz vor gene[n]t gut halbes an den convente vallen
1297. April 5 und 7. 39
und daz ander teil daz sol stan in unserr hant. Üaz dis stäte beliben dar umme haben
wir der priorin und demme convente, der vor dikke genennet ist, disen brief gegeben
mit herren Cünrates des Langen von Rechperc und öch mit des conventes insigeln')
versigelt.
Dirre brief wart gegeben und gescriben, do von gotes geburte warn tusent und
zwai hundert und siben und niunzich jar ergangen, an sancte Ambrosien tac.
Zwei Rundsiegel. 1) 40 mm., im Schild zwei abgewendete aufgerichtete Löwen; Umschrift: f . S . CVN-
H.A.DI . LON DE . HOHEN HEHPERCH. 2) des Kl. Gotteszeil, s. Bd. 8, S. 190.
a) Text: insigenl.
4998.
Berthold von Trauchburg erneuert dem Kloster Rot seine Schenkung der Kirche in Oye,
deren Urkunde verloren gegangen ist.
Laupheim 1297. April 5.
In nomine domini. Amen. Que geruntur ne simul cum tempore transeant, ex-
pedit ea scripture subsidiis perhennaii. Eapropter ego Bertoldus de || Druhburch
notum fieri cupio universis presentium inspecturis, quod venerabiles domini . . abbas
et conventus monasterii in Rot mihi tristi vultu demon||strarunt litteras meas, quas
pro ecclesia sancti Michahelis in Oye ante XXX atinos ipsis tradidi, aut diuturnitate
temporis vel sie ignoranter ami||sisse. Quare predicte ecclesie sancti Michahelis
donationem cum iure advocatie dote et aliis sibi attinentiis a proavis meis heredi-
tario iure possessis predictis dominis in Rot volens innovando contradere pro reme-
dio anime patris mei et ob salutem meam lucidius declarare, quia fratrueli raeo
Cünrado de Hohentanne due curie apud castriun Ruemsberch site cedebant in parte
et michi ecclesia sepedicta in Oye, cum bona nostra distribuissemus. Ut autem pre-
dicta innovatio sive donatio prefatis dominis firma et inconvulsa permaneat, presen-
tem cedulam meo sigillo feci communiri.
Datum in Lauphain, anno domini MCCLXXXXVIL, nonas Aprilis.
.Siegel s. Bd. 8, S. 17.
4999.
Markgröningen 1297. April 7.
Bischof Bonifazius von Knin (Tynensis) cooperator Bischof Mangolds von Würz-
bvr<i rcrlciht allen Besuchern und Wohlfäfern des von ihm geweihten Spitals in (Iröningen
40 1297. April 10.
(qui ad hospitale ordinis sancti spiritus in Groninggen per nos consecratum causa
devotionis accesserint) am Tag der Weihe, an den vier Marienfesten, an Christi Geburt,
Auferstehung und Himmelfahrt, an Pfingsten (spiritus sancti missione), an den Tagen
Juhannis des Täufers, des hl. Kreuzes, der 12 Apostel und während der Oktaven aller
dieser Feste einen Ablass von 40 'Tagen für Tod- und von 100 Tagen für lässliche
Sünden, unter Voraussetzung der Zustimmung des Diözesanbischofs.
Datum in Groninggen in eodeni hospitali, anno doniini MCC nonagesimo septimo,
in die palmarum.
Siegel spitzoval, c. 66,45 mm., der sitzende Bischof mit Stab und Buch ; Umschrift : . . . BONIFACII . EPIS-
COPI . TINNENSI ... - Abdruck: DiözASchwab. 1891 S. 75.
5000.
Schenk Konrad von Winterstetten überlässt alle seine ihm entflohenen Eigenleute beiderlei
Geschlechts mit gewissen Ausnähmest dem Kloster Baindt.
Baindt 1297. April 10.
Omnibus Christi fidelibus hanc literam inspecturis Cunradus pincerna de Winter-
steten subscriptorum notitiam cum salute. Noverint igitur presentes et futuri, quod
cum multi homines utriusque sexus michi pertinentes propter gravamina et indebitas
exactiones, quas eisdem intuleram, se fuge in diversis locis ac provinciis commen-
dassent et cum nullam de ipsis utilitatem consequi potuissem, quia nullus certam
pecuniam dat pro re incerta, ego dictos homines in quibuscunque locis seu provinciis
sunt ac morantur venerabilibus in Christo abbatisse et conventui monasterii in Biunde
ordinis Cisterciensis tradidi ac donavi ab ipsis ipsarumque monasterio in perpetuum
libere possidendos ob gratiam et familiaritatem, qua omnes antecessoi'es mei eidem
monasterio fideliter adheserunt, octo tarnen personis exceptis, quas sibi patruus meus
Cunradus pincerna de Bigenburch asserit pertinere, et una muliere aput Offenpurch
penes Argentinam, quam mihi cupio detinere. In ceteris omnibus renuntio iuri,
quod mihi in eisdem corapetiit seu competere videbatur. Et in evidentiam omnium
premissorum presentes dedi mei sigilli robore communitas.
Datum aput Biunde, anno domini MCCLXXXXVIL, IV. idus Aprilis, subnotatis
testibus presentibus domino Burchardo viceplebano ecclesie sancti Johannis, fratre
H. mercatore, fratre C. de Roggenburron, magistro H. de Berngarruthi, Hermanno
filio meo, Dietrico Brunon de Ravenspurg, et aliis viris pluribus fide dignis.
Wolfegg. Kopialb. des Klosters Baindt S. 154. — Regest: DiözASchwab. 1891, S. 7 n. 142.
vidi. April 11 und 13. 41
5001.
Hottenmünster 1207. April 11.
Eberhard roii Lupfen (Luphen) Graf von Stählingen (Stülingen) verkauft (vendimus
vt tradimus vendidisse et tradidisse nos presentibus confitemur) der Äbtissin Udelhild
und dem Konvent von Rottentnünster (llubei Monasterii iuxta Rotwil) ein Gut in Tu-
ningen (bona seil possessiones nostras proprias in Tainingen dictas Wernhers dez
Kamerers gut solventia annuatim sejjteni niodios tritici septem modios avene quin-
(pie solidos denarioruni Brisger iinuni quartale ovoruni et quatuor pullos cum omni
iure et pertinentiis seu a})pendiciis suis videlicet in agris in pratis in pascuis vir-
gultis aquis aqueductibus viis et inviis et ceteris iuribus universis) um 12 Mark
Silber Rottweiler Gemchts, verspricht Gewährschaft und leistet die üblichen Verzichte.
Sieyler: Der Aussteller.
Actum aput Rubeum Monasterium, anno domini MCCLXXXXVII., tertio idus
Aprilis, indictione X.
Abhängendes Siegel, s. Bd. i(, S. ;!(>!».
5002.
Bischof Heinrich von Konstanz bestätigt dem Kloster Marchthal die ihm von seinen Vor-
(/ä}i(/ern Heinrich, Eberhard und Rudolf verliehenen Freiheiten wegen der Kirchen zu
Kirchbierlingen und Wachingen und der Kapellen zu Ammern und Rcufh'nf/en.
Konstanz 1297. April Vi.
H. dei gratia Constantiensis ecclesie episcopus universis Christi tidelibus pre-
sentes litteras visuris seu audituris salutem et veram in domino caritatem. Cum
venerabiles domini et patres || H. videlicet, Eber, ac Rudolfus*) nostri predecessores
Constantienses episcopi monasterium Martellense, quod nostre Constantiensi ecclesie
tam temporali iure subiacet quam spiritali, multis bene|(ficii8 et indulgentiis ac pro-
motionibus sint prosecuti ecclesiam suam in Bilringen a danda quarta exlionerando
et novem solidos Hallensium a decem et septem solidis bannalium || quos ecclesia
in Wacliingen quondam persolvebat remittendo, capellam etiam suam in Ambra ab
omni iure episcopali absolvendo, capellam quoque suam in Rutelingen et fratres
inibi divinum officium celebrantes multis libertatibus honorando, ut littere desuper
confecte plenius attestantur, nos dictas libertates et exemptiones predictarum eccle-
siarum et cai)ellaruin renovare et confirmare cupientes easdem, sicut a nostris prede-
XI, ,}
42 1297. April 16 und 18.
cessoribus sunt late et concesse, auctoritate ordinaria cum consensu nostri capituli
in nomine domini confirmamus. In cuius rei testimonium presentes litteras nostri
sigilli munimine et nostri capituli fideliter roboramus.
Datum Constantie, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo septimo, idu«
Aprilis, indictione X.
Siegel abgegangen. Die Urkunde, die sich ausschließlich auf gefälschte Bischofsurkunden beruft (Bischof
Heinrich von 1245 Juni 22 wegen Ammern und Reutlingen Bd. 4, S. 101 ; Rudolf von 1279 Jan. 17, Bd. 8, S. 158
betr. Kirchbierlingen und von 1292 Nov. 28, Bd. 10, S. 81 betr. Wachingen; unter den erhaltenen Urkunden Bischof
Eberhards findet sich keine die hierlier gehört) ist von einer Hand, die auch in andern Marchthaler Fälschungen
erscheint, und ist selbst auch eine Fälschung. Der angebliche Ausstellungsort Konstanz erscheint jedoch nicht
unmögUch, da der Bischof am 13. April bereits von Wien zurück sein konnte und am 24. in Konstanz urkundet. —
Regest: Reg. episc. Constant. 3028.
a) Die drei Namen auf Rasur.
5003.
Weingarten 1297. Ajml KL
Die Brüder Ulrich und Friedrich von Ried (Rieth) iihertragen dem Kloster Wein-
garten auf dessen Bitten um ihres Seelenheils willen das Eigentumsrecht ihres Hofs in
Edensbach (curiam in Edispach iure proprietatis nobis pertinentem quam Hermannus
Virggo a nobis in feodum dinoscitur possidere — — — cum Omnibus suis perti-
nentiis agris videlicet pratis et virgultis — — - — libere transferimus per presentes)
und verzichten auf alle Rechte daran.
Siegler: Die Aussteller (sigillum nostrum).
Datum aput Wingarten et actum anno domini MCC et XCVII., XVI. kalendas
Maii, indictione X.
Ital. Perg. Beschädigtes rundes Siegel, c. 45 mm., fünfmal geteilter Schild, von aufgerichtetem Löwen über-
deckt ; Umschrift : f . S IS • DE • RIET .
B004.
Bischof Heinrich von Konstanz gewährt dem Kloster Marchthal die Vergünstigung, dass
die Brüder, die die Klosterpfarreien Kirchbierlingen, Ammern., Marchthal und Wachingen
versehen, keine bischöflichen oder gerichtlichen Mandate auszuführen gebunden sein sollen.
Munderkingen 1297. April 18.
H. dei gratia Constantiensis episcopus . . dilectis in Christo universis ad quos
presentes pervenerint salutem et notitiam subscriptorum. Noveritis quod cum mona-
1297. April 22. 43
sterium 11 Maithelleuse ordiuis Premonstrateusis nostre dyocesis ex iiostrorum ante-
cessorum et nostra donatione parrochias videlicct Bilringen Ambra Marthel Wac|| längen
ipsorum indigeutie deservientes per suos confratres in divinis procuraret et iidem
fratres plebem regentes per nostrum et nostri . . officialis || seu per delegatorum
vel subdelegatoruni a nobis iudicum niandatum sepius compellerentur citare et
excommunicare personas cuiuscuniqiie Status aut condicionis in aliis parrochiis resi-
dentiam liabentes, cuius mandati occasione frequenter iniurias vituperia ac etiam
gravamina intollerabilia incurrebant prefatique monasterii prepositus et conventus
super huiusmodi incomodo nostram humiliter requirerent paternitatem, nos adten-
dentes quod decani rectores plebani viceplebani sou vicarii per süorum advocatorum
pi-incipuni aut universitatem civium vel civitatum potentiam ab huiusmodi grava-
minibus satis tuti ac defensati ad huiusmodi mandatum sufficiunt prosequendum
quodque multi sub habitu Christiano in vanum nomen doniini confitentes occasione
nulla vel modica contra claustrales excitati res ipsorum diripiunt et in ipsorum in-
iuriis debachantur, ad reprimendos huiusmodi insultus dictis fratribus ut mandatum
huiusmodi exequi non teneantur indulgemus presentium per tenorem, nisi forte ali-
({uorum malitia se erexerit nostre ecclesie in iacturam, in testimonium premissorum
nostri secreti sigillo presentibus roboratis. Litteras insuper domini Alexandri pape
(i[uarti huiusmodi litterarum tenorem continentes indultas predicto monasterio per
nostram dyocesim inviolabiliter volumus observari.
Datum in Mundrichingen, anno domini MCC nonagesimo septimo, XIIII. kalen-
das Maii, indictione X.
Faksimile des ehemals in der Gutsregistratur von Ammern, spilter beim Hofkameralamt Herrenbei-g ver-
wahrten, jetzt verloren gegangenen Originals. Von der Urkunde, die eine Fälschung ist, gilt dasselbe, wie von
der vorhergehenden von 1297 April 13. Die am Schlul5 ei-wähnte Bulle Papst Alexanders IV. ist wohl das
Bd. 5, S. 3-J4 gedruckte Privileg von 1260 März 25 (das allerdings nur von i)äpstlichen Mandaten redet) ; es ist
nicht wahrscheinlich, daß das Kloster eine Vergünstigung von solchem Umfang wie die vorliegende, vom Papst
erhalten hatte, so wenig als die Verleihung durch den Bischof glaubhaft ist.
5005.
Rom 1297. April 22.
Papst Bonifazitis VIII. bestätigt dem Abt und Konvent von Neresheim auf ihre
Bitten die Erwerbung des Dorfes Ummenheim (quod nobiles viri Hainricus de Hoestetten
et Hainricus nepos eius ac Mathildis eiusdem nepotis mater — villam Ummenheim
tunc ad eos communiter jiertinentem cum silvis pratis prediis ac omnibus iuribus
44 1297. April 26 und 29.
et pertineiitiis venerabilis fratris nostri episcopi Augustensis ad id accedente consensu
dictis abbati et conventui vendiderunt pro certa pecunie quantitate, prout in paten-
tibus litteris inde confectis ipsius episcopi sigillo munitis plenius dicitnr contineri).
Datum llome apud sanctum Petrum, decimo kalendas Maii, pontificatus nostri
anno tertio. — Cum a nobis petitur.
Absclirift im Clironicon dipl. Neresheimense des Paters Magnus Sterr von 1730, Teil 1, S. 137 f.
6006.
Mimderkingen 1297. April 25.
Äbtissin Agiles und Konvent von Heiligkrenzthal beurkunden, dass Burkhard von
Dietershausen und seine Frau Maihilde dem Kloster all ihr Gut zu Dietershausen für die
Aufnahme ihrer Tochter Mazzili gegeben haben.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1,44 n. 154.
5007.
Der Ofp'zial von Konstanz entscheidet in dem Streit des Klosters Bebenhausen und des
Pfarrers von Reusten gegen H. genannt Villice von Horb.
Konstanz 1297. April 29.
. . officialis curie Constantiensis omniljus presentium inspectoribus salutem in
domino cum notitia || subscriptorum. In causa mota inter religiosos viros . . abbateni
et conventum monasterii || in Bebenhusen ordinis Cisterciensis patronos ecclesie in
Obernkilch nee non Hainricum rectorem || eiusdem nomine ac vice ipsius ecclesie ex
una et H. dictum Villice de Horwe ex parte altera coram nobis super eo quod
predicti abbas conventus et . . rector asserebant prefatum H. Villice Erlwinum villi-
cum prefati monasterii in Böndorf, . . dictum Totzzeler de Utingen ac alios quam
plures homines censuales ipsi ecclesie Obernkilch indebite compulisse et compellere
ad solvendum stüras munera Servitutes exactiones et census illicitos prout hec in
libello super hoc confecto plenius continentur, lite legitime contestata prestitoque
iuramento calumpnie a . . procuratore . . abbatis et conventus predictorum utpote
patronorum et ab ipso H. rectore seu eins procuratore utpote ipsius ecclesie rectore,
prestitoque predicto iuramento ab ipso H. Villice quoad prefatos abbatem et con-
1297. Mai 5. 45
ventuiu patronos predictos ipsoque H. Villice iuramentum caluinpiiie qxioad ipsuni
rec-torein prestai'e recusante, licet Bei)e et isepius ad illud prestandimi hiiniiliter fuerit
monitus et requisitus, queiiiadmodum de siia contuniacia et recusatione fides etiaiii
nobis facta fuerit per litteras viri discreti H. incurati in Sülchen, cui a nobis iniiinc-
tum fuit 8ub commissione speciali ad recipienduiii a H. N'illice prenotato calninpnie
iuramentum, })rout hec per acta plenius liquent — quia inveninius exhigente iustitia
ipsum li. N'illice pro convicto fore liabendum ideoque ipsum liabentes pro convicto
in quantum tangit personam rectoris predicti, in hiis scrijitis Bententialiter condemp-
namus eundeni ad desistenduni imposterum a conpulsione seu impositione sti'iraruni
munerum servitutum exactionuni ac aliorum censuuni illicitorum quoad predictas
persona« seu alios de quibus constiterit ipsos fore predicte ecclesie censuales, ipsis
super premissis quoad personam ipsius rectoris i)erpetuum silentium imponentes.
Reservamus nichiloininus prefato rectori exj)ensas litis, que taxatione nostra prehal)ita
de iure fuerint refundende.
Datum Constantie, anno doinini MCCXCVIL, 111. kalendas Maii, indictione X.
Itul. Perg. Siegel s. Bd. 8, S. 418.— AlKlmck: ZGORh. 14,445.
5008.
Ohne Ortsa )>(/(( he. 1297. Mai '>.
Dietrich tind seine Schwester Adelheid von Freudenstein verkaufen (vendidimus) ihren
Anteil an der Biir(/ Freudenstein (partem castri nostri in Freudensteiit cum uuiversis
suis pertinentiis) mit Hand und Zustimmung Friedrichs von Gottes Gnaden Markijrafen
von Baden als Lehensherrn (ad quem ius infeodationis predicti castri i)ertinet) an ihre
Schwester Elisabeth von Freudenstein und deren Erben um 160 U Heller und verzichten
auf jede Einsprache.
Siegler: Markgraf Friedrich von Baden, der seine Zustimmung zu dem Verkauf gibt
und die Belehnung Elisabeths bezw. ihrer Träger Hermann von Königsbach und Wilhelm von
Freudenstein vollzieht (infeodationem in manus discretorum virorum Hermanni
scilicet de Kungesbach militis et Willielmi de Freudenstein tamquam in manus fide-
liuni per nos commissam et pro tempore predicte Elizabethe gerendam).
Datum anno domini MCC nonagesiino septimo. dominica proxima post inventionem
sancte crucis.
Karlsruhe. K()|)l). Nr. .")1, MI. 2!). — Regest: Reg. der .Markgr. von Baden ü4(t.
46 1297. Mai 10. 11 und 15.
5009.
Esslingen 1297. Mai 10.
lütter Konrad von Bernhausen verkauft dem Spital in Esslingen seinen Wald
Katzenbach.
Regest im Eßlinger ÜB. 1, 128 n. 29« nach dem Oiig. in Eßlingen.
5010.
Munderkingen 1297. Mai 11.
Albrecht*) genannt Schedel von Steusslingen (Stiisselingen) eignet gemeinsam mit
seinem Sohn um ihres Seelenheiles willen dem Spital in Biberach einen Hof in Winterreute
(proiirietatem curie solius in Winderütin site mihi ab Kuedegero pannicide civi in
Biberach resignate et vendite hospitali sancti Spiritus in Biberach eidem hospitali
donavi dedi), der jährlich 12 Malter Korn (frumenti), 12 Schilling Konstanzer, 8 Hühner,
100 Eier und 3 Schilling Konstanzer für Dienste (ratione dicti vulgo dienst) reichen muss.
Siegler: Der Aussteller.
Testes: dominus Hermannus de Anmerkingen, . . minister in Mundrichingen
dictus de Stain, [Hainricus de Haingen,] . . dictus Virrer, C. dictus Sinnikman, Her-
mannus dictus [Sinnikman, Hainricus dijctus Hüpman, Berhtoldus dictus Munsar, hü
duo cives [de Biberach].
Datum et actum Mundrichingen, [anno domiui MCCLjXXXX septimo, V. idus Maii.
Abhängendes Siegel, s. Bd. 9, S. 494. Die Urkunde i.st stellenweise unleserlich, der Text wurde nach einer
älteren Abschrift ergänzt. — Regest: Württ. Vierteljahrshefte 1897, Mi n. 16.
1) Der Vorname ist im Text ausgelassen, ergibt sich aber aus dem Siegel.
5011.
Der Streit zwischen Graf Rudolf dem Scheerer von Tübingen und dem Kloster Beben-
hausen wegen der Güter in Heimsheim wird verglichen.
Weilderstadt 1297. Mai 15.
Noverint universi presentes pariter et futuri, quod omnis questio seu contro-
versia que vertebatur inter nos videlicet Küdolfum comitem de Tuwingen dictum
1297. Mai 15. 47
iScliH'ii'i' t'X Ulla tst no8 . . abbateiu et conventuiu uioiiasttTÜ in Bebenliusen ordinis
Cisterciensis dyocesis Constantiensis ex parte altera supei" bonis seu possessionibus ||
iam dicti mouasterii sitis apud Haimejshain dyocesis Spirensis, doraibus scilicet liorreis
areis agris pratis decimis censibus redditibus et rebus aliis || quocunque titulo cen-
seantixr ac earundem rerum iuribus pertinentiis condicionibus seu libertatibus talis
compositio de maturo ti'actatu providaque deliberatioiie unanimiter intervenit, quod
omnia bona possessiones seu res memorate ipsius monasterii gaudere debent plenaria
libertate, adeo quod nee nobis comiti prefato nostrisve heredibus seu successoribus
quibuscunque noc aliquibus nostris scultetis seu niinisterialibus licet exquirerc de
pretactis rebus stiuram munus servitium exaetionem aut aliud aliquid huiusmodi
a dicto monasterio vel eius sindicis aut colonis, nee id ab eisdeni offerri debet quo-
modolibet vel exsolvi, excepto tantum censu viginti et octo denariorum Hallensiuiu
de domo et liorreo sepefati monasterii infra muros ville Haiinesliain pretacte sitis
una cum censu consueto de bonis ipsi monasterio per Cünradum dictum Maier de
Wile donatis nobis annis singulis a prefato monasterio persolvendo. Nicliilominus nos
nostrosque successores presentibus obligamus, quod, quotienscunque stiuras exactiones
vel servitia incolis dicte nostre ville Haimeshain imponi contigerit, horum imposito-
res ordinatores vel collectores inducere tenemur quod promittant sub protestatione
iuramenti, ne colonos seu incolas bonorum ipsius monasterii predictorum ratione
vel respectu eorundem ampliori stiura vel servitio presumant aliqualiter pregravare,
immo si secus egerint, tenemur talibus presumptionibus districtius obviare. Nos quo-
que abbas et conventus de Bebenhusen prenotati notorium reddimus in hiis scriptis,
quod bona nostri monasterii pretacta infra limites decime ville Haimeshain sujira-
dicte nobis in posteruni ampliare penitus non licebit, sed potius si qua bona ad
nos inibi ratione testamenti donationis vel aliis modis devoluta fuerint, illa vendere
tenemur personis quibuscunque" exceptis comitibus et religiosis cenobiis infra unius anni
spatium, si competenter potuerimus sine fraude. Super hiis igitur omnibus et singulis
tarn nos comes Rüdolfus quam nos abbas et conventus predicti prehabita soUempni-
tate verborum et gestuum debita et consueta presentibus pro nobis nostrisque suc-
cessoribus quibuscunque renuntiamus omni questioni seu exceptioni iuris cuiuscunque
consuetudinis cause vel occasionis, per que dicta compositio seu presens ordinatio
posset aliqualiter irritari. In quorum robur indeficiens presens instrumentum nostris
sigillis effecimus communiri accedente testimonio viri discreti Craftonis rectoris ecclesie
in Kuppingen, Malitolfi de (jrilsten et Cünonis dapiferi de Urach militum, Mahtolti
filii predicti Malitolfi, J^er. quoque filii Anshelmi, C. dicti Trutman et C. prefati
dicti Maier consulum seu iudicum in Wile, Eber, dicti Werkman. Hermanni dicti
Schottier de Haimeshain et aliorum fid»' dignorum jier omnia plurimorum.
48 1297. Mai IG und 25.
Actum et datum in Wile, anno domini MCOXCVII., idus Maii. indictione
decima.
An Perganientstieifeii das Siegel des Grafen, s. Bd. 9, S. 270, und an leinener Litze das des Abts, ». Bd. ö,
S. 256.'— Abdi-uck: ZGOHli. 14,440. — Auszug: Schmid, Pfalzgrafen, ÜB. 75.
5012.
Born 1297. Mai 16.
OttoboH/ib- von Piacenza päpstlicher Auditor (domini pajje subdiaconus et capellanus
ac litterarum ipsius contradictarum auditor) vidimiert die Bulle Urhatts 1 V. für den
Orden com hl. Grab von 1263 Juni 1 ').
Siegler (in — visionis testimonium) : Der Aussteller (audientie contradictarum sigillo).
Datum Kome apud sanctum Petrum, XVII. kalendas Junii, i)ontificatus domini
Bonifacii pape VIII. anno tertio, anno vero domini millesimo ducentesimo nona-
gesimo septimo.
Zwei Exemplare. Ital. Perg. Auf der Rückseite des einen zwei verschiedene Aufschriften von derselben
Hand des 14. Jahrhunderts: Exhibitum est istud instrumentum in niodum probationis prime feria quarta post
octavam epiphanie et probabitur secundo feria ([uarta post conversionem sancti Pauli. Actum anno XXXVIII.
— Hec tria instrumenta una cum instrumento prius exhibito et una cum testibus productis et producendis
exhibita sunt in modum probationis per H. procuratorem doniinorum dominici sepulcri feria lertia post Udalrici
episcopi anno XXXVIII. F2s folgen zwei Zeilen mit großenteils unleserlichen Namen (von 4 Personen), dann :
magister C. de Herbipoli, Jacobus de Moguntia und wieder unleserliche Abkürzungen. An gelben und weißen
Leinenfäden je ein stark beschädigtes Siegel aus mit Mennig gefärbtem Wachs, darauf rechts ein sitzender Geist-
licher hinter einem Pult, einem vor ihm (links) stehenden Geistlichen ein Schriftstück reichend ; oben in Wolken
Gott (Brustbild), darunter Sonne und llond ; Umschrift unleserlich.
1) Gedruckt nach dieser Vorlage Bd. ö, S. 121.
5013.
Die Stadt Mengen nimmt das Domkapitel zu Konstanz mit seinen Personen und Besitzungen
in ihr Bürgerrecht und ihren Schutz auf, wogegen dasselbe auf seine Schadensersatz-
ansprüche an die Stadt verzichtet.
Mengen 1297. Mai 25.
Omnibus presentes litteras inspecturis minister consules et universitas civium
oppidi Hängen diocesis Constantiensis subscriptorum [notitiam] cum salute. .Noverint
universi tarn posteri quam presentes, quod nos unanimi consensu accedente honora-
1297. Mai 30. 49
bile ciipituluni maioris ecclesie Constantiensib et personas eiusdem recipimus harum
literariim contextu in nostros concives dictumque capitulum et personas eiusdem ac
canonicos dicte Constantiensis ecclesie nee non possessiones eorundem et bona in
nostram specialem defensionem recipimus et protectionem, promittentes eisdem scrip-
tis presentibus per stipulationem sollempnem*) sub virtute per nos super hiis prestiti
sacramenti, quod ipsos, possessiones et bona eorundem ab invasionibus et gravaminibus
quorumlibet ac oppressionibus tarn efficaciter et tam fideliter defendemus, quemad-
modum alios nostros concives ab liuiusmodi iniuriis et gravaminibus defendimus et
tenemur defendere ac preservare, hoc adiecto, quod dictum capitulum ac canonici
Constantiensis ecclesie predicte non teneantur nee sint astricti pretextu civilitatis et
iuris eiusdem defensionis et promissionis predictarum aliqua subire onera realia vel
personalia collectarum vel contributionum quarumcuuque, que omnia exnunc in per-
petuum remittimus ipsosque absolvimus ab eisdem in recompensam dampiiorum per
nostros concives ipsis irrogatorum, pro quorum refusione nobis iam dudum actionem
moverunt et oppidum nostrum Mengen procuraverunt sub])oni'') ecclesiastico inter-
dicto, cum et capitulum supradictum ac canonici Constantienses pretextu iuris civili-
tatis et promissionis defensionis premissarum dampna predicta et actionem, quam
pro hiis contra nos habebant, nobis remiserunt nomine suo et ecclesie Constantiensis.
In cuius facti evidentiam presentes literas supradictis capitulo et canonicis Con-
stantiensis ecclesie tradimus sigilli nostre universitatis robore communitas.
Datum et actum Mengen, aimo domini MCCXCVII., VIll. kalendas Junii, indic-
tione decima.
Karlsruhe. Kopb. d. Konstanzei- Domkapitels, sign. öOü, fol. 18*.
a) Nach soUempnein ist das in der Folge richtig stehende quod schon zum Voraus geschrieben, b) Ver-
schrieben subpono.
5014.
Der Streit zwischen Kloster Adelbery und Eberhard dem Vogt von Aich tcird durch
Schiedsrichter ausgetragen.
Kirchheim 1297. Mai 30.
Alle die disen brief anesehent oder hoerent lesen die suln wizzen, daz diu misse-
hellunge diu was ume die dri man || Walthern, Albrehten und Bertholten von E
zwischen dem probist und der samenunge des closters von || Madelberc ainhalp und
Eberharten dem vogete von E anderhalp mit beider tail willen und mit schaitluten, die
II sie dar über hetun genomen, maister Hainrichen den probist von Furndowe und maister
XI. 7
50 1297. Mai 30.
Ulrichen den scriber von Tegge, alsiis ist berihte und verslihte, daz der drier
manne ieglicher iecliches jars die wil er lebet Eberharte dem vor genanten vogte
sei ze dieniste geben an sante Micliels tage zehen Schillinge Haller und sehs hünere
und sei er mit des probistes und der samenunge vrillen von Madelberc ir voget und
ir schirmer sin und wider ir willen sie niuznit fürbaz zwingen alder nöten, und sol
der probist und diu samenunge von Madelberc von den selben drin mannen, wan sie ir
ziuser sint, nemen zins houbetreht und vaelle, als sit und gewonlich ist. Disiu
schidunge sol ewecliche steete beliben, alse der probist von Madelberc an siner stat
und der samenunge uf den ait gelobet hat und Eberhart der voget ouch uf sin ait
hat gelobet. Dise beslihtunge und disen schalt suln behalten an allen dingen alse
hie vor geschriben stat bediu des probistes nahkomen und Eberhartes des vogetes
erben. Aber ume daz daz die selben dri man Eberharte dem vogete verbürget
haut, daz sie von im nit varen, ist also berihte, daz diu burgschaft also sol beliben,
ez si oder gischehe denne, daz Eberhart der vogit diu lute furbaz wider ir willen
ze dieniste noete, denne hie vor geschriben ist, er oder sin erben. Ciagent sie daz,
so sol der probist von Madelberc swelhe denne probist ist den voget oder sine erben
manen dar ume und sol der voget oder sin erben von dem tage alse er gemant wirt
inrthalp vier wochun daz selbe wider tuon. Ist aber daz er ez lougent und zwivel
dar ume ist, so sol der probist ainne erbern man und der voget ouch ainne erbern
man dar zuo geben, die daz ervaren und berihten inrthalp aines manodes. Tuot ez
der voget nit oder git ainne dar nit der ez helfe usrihten, so suln die dri man und
ir bürgen ledic sin der burgschaft. Geschiht aber daz der probist ainne erbern
man dar zuo nit git und ez an im belibet, so suln die bürgen der burgschaft haft
beliben. Daz alles, daz hie vor geschriben stat, also si und stsete belibe, so ist dirre
brief gesigelt mit dez probistes und der samenunge von Madelberc insigeln und mit
Hainriches des degans von Kirchain an Eberhartes stat des vogetes von E und mit
des probistes von Furndowe und maister Ülriches dez schribers insigeln, die schait-
lute warn.
Dirre brief wart ze Kirchain gigebin, do man zalte von gotes geburte zwelf
hundert jar siben und niunzec jar, an dem nsehsten durnstage nah sante Urbans tac.
Von fünf noch vier Siegel. 1) des Abts und 2) des Konvents von Adelberg, s. Bd. 10, S. 235. 3) des
Dekans Heinrich von Kirchheim, s. Bd. 10, S. 172. 4) spitzoval, die untere Hälfte abgebrochen, Maria stehend
mit Jesuskind auf den Armen, zu beiden Seiten je ein Stern; Umschrift: f . S . HEIN VRNDOWEN.
1297. Mai 31 und Juni. 51
B015.
Hu(i der Vogt von Wöllhausen, seine Frau Gertrud und seine Söhne Hng und Albrecht
eignen dem Kloster Reiithin das Gut Monhardt.
Ohne Ortsangabe. 1297. Mai 31.
Ihc Hüg der vogt von Welnhuson (jerdiut min wirtiiine llug und Albiet min
sün tun kunt || allen den disen brief selient alder hoerent lesen, daz wir den vrowen
von Riiithi bi || Wilperk, die da sint in Jiredier orden, han gegeben mit unsers
herren hant grave Bur||cliartes von Hohenberg Monhart daz gut, daz Tierberg und
her Walprellt von uns hant gewnnen, mit holze wisan ekker waide und wasser vür
ain reht vries und lediges aigen und alliu diu reht diu zu dem selben gute hoerent.
Ihc und min vor genantiu wirtinne und min si'm verjehen ohc da bi, daz wir niemer
kain anspräche gewinnen an daz selbe gut weder mit gaischlichem gerillte nohc mit
weltelichem gen den vor genanten vrowen. Daz disiu rede immer stete blibe, dar
umbe haben wir disen brief gevestenat mit unsers vor geschriben herren insigel
graven Burchartes von Hohenberg, mit unserm insigel und mit der burger insigel
von Wilperk. Dez sint geziug Dieterihc von H-aiterbach, C. der Zimmerer, Peter
der schriber, Wern. der Hemelink, Wem. der Ungewerlich, pfaffe Bur., Hainrihc
von Lidenvels, der vogt Löt von Büla, H. der Herer, Wern. der schultliaiz, Tier-
berg, Ber. von Pforzhain, Lüp B. und Ni sin bruder, ])faffe Jifip hern Wal. sun
burger von Wilperg.
Diz geschac do von gottez gebürte waren zwelf hundert jar nhuzeg jar an dem
subenden jar, an dem nehesten vritage vor dem pfingesten.
Drei Siegel. 1) des Grafen Burkhard von Hohenberg, s. Bd. 7, S. 103 und 331. 2) des Vogts Hug von
Altensteig-WöUhausen, s. u. bei der Urkunde von 1297 Dez. 2t. 3) der Stadt Wildberg, s. Bd. 10, S. B29.
— Abdruck: Schmid, Monuni. Hohenberg. 131.
5016.
Graf Heinrich von Eberstein verkauft an Kloster Hcrrenalb sein Dorf Loffenau.
Ohne Ortsangabe. 1297. Juni. '
Noverint universi presentem litteram inspecturi, quod nos Heinricus dei gratia
comes de Eberstein tenore presentium publice protitemur, quod nos villam nostram
Jjöfenowe || nobis et nostris antecessoribus ab antiquo attinentem cum marchia tota
et campis silvis agris pratis aquis viis inviis almendis communitatibus et conimodi-
tatibus universis || besüht et un besäht et ins advocatie dube frevel stiure
52 1297. Juni.
bete einuiige liöptreth hertretli et usum glandium quod dicitur d eherne cum
censibus redditibus pullis || et hominibus propriis qui nobis attinebant et tunc tem-
poris in eadem villa et marchia cum domiciliis morabantur cum Omnibus iuribus et
utilitatibus ac attinentiis universis quocumque nomine censeantur, hec inquam omnia
vendidimus et attestatione presentium vendimus claustro monachorum in Alba Cyster-
ciensis ordinis Spirensis dyocesis pro trecentis sexaginta libris Hallensium, quas nos
integraliter recepisse profitemur per presentes, renuntiantes et abdicantes pro nobis
et nostris heredibus coheredibus et successoribus universis omni actioni et iuri, quod
nobis et nostris in huiusmodi competebat vel competere quomodolibet videbatur
transferentes eadem omnia in monachos antedictos libere perpetuo possidenda.
Hoc adiecto quod cives nostri de Genrespach ius liabebunt secandi ligna ad com-
burendum in omnibus locis ubi villani in Löfenowe ad comburendum ligna secant
exceptis lignis quercus sive eichwalt, que ligna si secaverint dabunt einung e sicut
villani quecunque tunc temporis a monachis fuerit constituta. Quicunque vero pre-
dictorum civium nostrorum in Genrespach domum seu aliud edificium edificare voluerit
ab ipsis monachis ligna petere debet nee ipsi petenti huiusmodi denegabunt. Pre-
terea predicti cives nulluni ius habebunt ligna cuiuscumque generis in predicta silva
Löfenowe secandi vel abducendi ad vendendum. Insuper tempore glandium sive
quando predicta sjlva fructus habuerit, qui eckern nominantur, sepedicti cives nostri
de Genrespach ius habebunt pascendi porcos suos ibidem ita quod singulis noctibus
ad sua domicilia cum porcis suis revertantur et sie nicliil de eo. quod dicitur deheme
dabunt monachis prelibatis. Si vero propter suam utilitatem pernoctare vel morari
voluerint in villa predicta Löfenowe sive in marchia eadem, tunc de singulis porcis
censum qui dicitur deheme dabunt monachis prelibatis secundum quod iidem monachi
instituerint rusticis ville supradicte. Obligantes nos et nostros ac nostra ad veram
et plenam warandiam et evictionem faciendam secundum viam iuris super eisdem
bonis ubicunque sepedictis monachis visum fuerit oportere. Preterea Eudolfum
marchionem de Baden avunculum nostrum, Cunradum de Windecke dictum Mornhart,
Bertoldum de Scöwenburc, Wolfdrigel de Owenshein et Herbrandum de Sickingen
milites una nobiscum nostros in solidum constituimus fideiussores, ut sine laboribus
et expensis dictorum monachorum proprietatem eiusdem ville eisdem optineamus
infra spatium istius anni, sub sigillis reverendi domini nostri . . Spirensis episcopi
et ecclesie Spirensis dato restauro unde eandem villam hactenus possidebamus titulo
feodali. Si vero aliqua alia impetitio suborta fuerit in iudicio seculari vel spirituali
aut alias et nos ammoniti a monachis nobis die placiti prefixa si non absolverimus
infra mensem, aut si aliquis fideiussorum medio tempore decesserit si alium infra
mensem equivalentem non substituerimus, extunc predicti fideiussores una nobiscum
1297. Juni 7. 63
obstagio iacebunt in civitate Genrespach quilibet cum equo, quousque omnia pre-
missa fuerint adimpleta. Si auteni aliquis fideiussorum predictoruin in alio obstagio
fuerit repertus sine dolo et fraude, servum ydoneum cum equo ponet quilibet loco
sui. In cuius rei evidentiam et robur präsentem litteram sigillo nostro una cum
sigillis Bepedictorum fideiussorum prelibatis monachis tradimus communitam. Nos
igitur fideiussores prenominati profitemur prescripta omnia esse vera et in evidentiam
premissoi'um sigilla nostra presentibus duximus apponenda.
Acta sunt hec anno domini MCCXC septimo, mense Junio.
Ital. Perg. Von sechs Siegeln noch die beiden ersten beschädigt erhalten. 1) Heinrichs v. Eberstein,
s. Bd. 9, S. 265. 2) des Markgrafen Rudolf lU. von Baden, s. bei v. Weech, Siegel an Urk. im Großh. bad. General-
landesarchiv Taf. 4 Nr. 7. — Abdruck : Meichsner, Decis. Camerar. 4, 569. — Grund- und Aktenmässige Infor-
mation 1754, Lit. C S. 17. - ZGORh. 12, 21B.
5017.
Rudolf von Emerkingen verkauft die Vogtei über das Kloster Zwiefalten und seine Dörfer
Breitenfeld, Atfenhöfen, Brunnen und Baach an das Kloster.
Konstanz 1297. Juni 7.
Omnibus presentes litteras inspecturis Rüdolfus de Emerchingen Constantiensis
dyocesis subscriptorum notitiam cum salute. Ut contractus bone fidei consensu mutuo
II celebrati sub stabilitate incommutabili perseverent, scripturarum indiciis debent
tenaci et perpetue memorie commendari. Noverint itaque universi tarn posteri quam
pre8en||tes, quod cum ego oppressus essem gravibus oneribus debitorum et ab eisdem
non possem nisi per venditionem bonorum meorum aliquatenus liberari, considerata
II mea et successorum meorum in hac parte evidenti circa relevationem onerum
debitorum predictorum utilitate advocatias monasterii de Zwiveldea ordinis sancti
Benedicti predicte Constantiensis dyocesis nee non villarum et possessionum Braitvelt
Hattenhusen Brunnen Bach omniumque aliarum sitarum ex alia parte dicti mona-
sterii versus Aljjes et hominum residentium in predictis villis et possessionibus ipsis-
que pertinentium cum redditibus iuribus consuetudinibus bannis iurisdictionibus et
pertinentiis dictarum advocatiarum tam corporalibus quam incorporalibus universis
quocunque nomine censeantur vendidi pro me meisque heredibus et successoribus
quibuscunque in perpetuum honorabilibus in Christo Eberhardo divina permissione ab-
bati et conventui monasterii predicti in Zwiveldea nomine et vice eiusdem pro sep-
tuaginta marcis argenti puri et legalis ponderis usualis michi per ipsos dandis usciiic
54 1297. Juni 7.
ad festum beati Jacobi apostoli, de quibus michi sufficientem fore ab eis recognosco
prestitam cautionem, et in ipsos ipsorumque monasteriura venditionis titulo rite et
legitime transtuli et transfero per presentes cum omni iure consuetudine iurisdictione
et honore nee non utilitate et cum omnibus pertinentiis et iuribus eorundem tarn
corporalibus quam incorporalibus universis quibus easdem advocatias ego et prede-
cessores mei hucusque habuimus tenuimus et possedimus, obligans me meosque qui-
eunque pro tempore fuerint successores et heredes scriptis presentibus per stipula-
tionem soUempnem memoratis . . abbati et conventui ipsorumque monasterio et suc-
cessoribus eorundem ad plenam warandiam singulorum et omnium premissorum et
ad subeundum "pro ipsis in premissis et in quolibet premissorum omne periculum
evictionis et nicliilominus de observatione inviolabili supradictorum omnium et singu-
lorum in presentia honorabilium in Christo Küdolfi decani ecclesie Constantiensis,
Eberhardi abbatis monasterii predicti, magistrorum Waltheri de Scaffusa scolastici
et Cünradi Phefferhardi canonicorum ecclesie Constantiensis gerentium vices venera-
bilis in Christo patris et domini H. dei gratia Constantiensis episcopi in absentia
constituti corpoi-ale prestiti sacramentum adhibitis per me in premissis omnibus et
singulis verborum ac gestuum sollempnitatibus debitis et consuetis, renuntians pro
me meisque heredibus et successoribus quibuscunque circa premissa et quodlibet
eorundem beneficio restitutionis in integrum litteris a sede apostolica vel alia quavis
auctoritate impetratis seu etiam impetrandis auxilio consuetudinis generalis et pai"-
ticularis ac deceptionis ultra dimidiam iusti pretii omnibus constitutionibus et statu-
tis tam editis quam edendis omni auxilio legum et canonum actionibus impetitionibus
exceptionibus et defensionibus quibuscunque et generaliter omni suffragio tam in
specie quam in genere, quo mediante ea que premissa sunt vel ipsorum quodcunque
ullo unquam possent tempore violari. Et in evidentiam omnium et singulorum pre-
missorum ipsorumque incommutabilem firmitatem presens instrumentum sigillorum
honorabilium in Christo Rüd.. decani, magistrorum Waltheri scolastici et Cünradi
Pheflferhardi canonicorum ecclesie Constantiensis gerentium vices venerabilis in Christo
patris et domini H. dei gratia Constantiensis episcopi in absentia constituti, qui sigillo
episcopali utuntur, Hermanni fratris mei rectoris ecclesie in Cella et Waltheri de
Emerchingen fratris mei petii robore communiri ipsumque meo sigillo proprio robo-
i'avi. Nos Eüd. decanus, magistri Waltherus scolasticus et Cunradus Phefferhardus
canonici ecclesie Constantiensis gereutes vices venerabilis in Christo patris et domini
H. dei gratia Constantiensis episcopi in absentia constituti utentes sigillo episcopali,
Hermannus rector ecclesie in Cella et Waltherus de Emerchingen fratres prefati
Rüdolfi de Emerchingen ad petitionem eiusdem Küdolfi presentibus appendimus sigilla
nostra in evidentiam premissoriim.
1297. Juni 11. 65
Datum et actum in aml)itu ocxU'bi»' CJoiistaiitit'Usih, pichiiitibus supradictit» iiobi-
libuB viris et magistris Walthero scolastico et Cönrado Phefferhardo canonicis ecclesit«
Constantieusis vices gerentibus venerabilis in Oiristo patris et domini H. dei gratia
Constantiensis episcopi in absentia constituti, Hermanno fratre meo supradicto rectore
ecclesie in Cella, Wernhero dicto Murer sacerdote canonico ecclesie sancti Stephani
Constantiensis. . . dicto de Hermenstorf monacho monasterii predicti Zwiveldensis,
. . dicto de HaitnAwe monacho monasterii in Stain, Hainrico dicto Stoldericli de
Constantia sacerdote prebendario altaris sancti Sebastiani Constantiensis, Berchtoldo
rectore ecclesie in Overdingen, Rüdolfo rectore ecclesie in Gengingen, Walthero clerico
dicto Preco, Rüdolfo ministro de Sancto Monte. Walthero de Hornstain et aliis fide
dignis, anno domini MCC nonagesimo septimo, VII. idus Junii, indictione decima.
An y;iünen Seidenlitzen nocli das erste, zweite und fünfte Siegel. 1) des Biscliof.s, s. Bd. 10, S. lüG.
2) des Domdekans Rudolf s. Bd. 9, S. 177. 6) Rudolfs von Einerkingen s. Bd. 10, S. .524. — über den Siegeln
steht auf dem Umschlag der Name der Siegler; domini episcopi Constantiensis, domini decani, rectoris in Cella,
Walteri de Emerchingen, R. de Emerchingen. —
5018.
Ohne Ortsangabe. 1297. Juni 11.
Bitter Hermann genannt Lesche, seine Frau Mechthild, sein Sohn Gottfried nnd
dessen Frau Alheid verkaufen (vendidimus et tradidimus) dem Abt Walchun und dem
Konvent von Schönthal all ihren Besitz in Hirschlanden (omnia bona nostra que in-
presentiarum possidemus in Hirszlande, videlicet curiam quam colit dictus Helt Septem
maldra siliginis unum maldrimi pise quatuor maldra spelte tria maldra avene duas
aucas quatuor pullos estivales et unum carnisprivialem singulis annis solventem, item
curiam quam colit Conradus dictus Marschalch quinque maldra siliginis preter tres
sumerinoB Septem sumerinos spelte unum maldrum avene unum solidum Hallensium
et duos pullos caruispriviales annuatim solventem, item bona que colit Ermenrich
Septem sumerinos siliginis viginti unum sumerinos avene et viginti Hallenses solventia,
item bona que colit Hezel septem sumerinos siliginis viginti octo sumerinos avene
et viginti Hallenses solventia, que ad nos tytulo proprietatis pertinebant cum Omni-
bus iuribus suis et attinentiis quesitis et inquirendis) um 58 S 13 Schilling 4 Heller
unter Verzicht auf alle Rechtsmittel und Versprechen der Gewährschaft (werandiam seeun-
dum consuetudinem terre cum interesse).
Siegler: Kraft von Hohenlohe (incliti domini mei) und der Aussteller.
56 1297. Juni 12 und 15.
Testes: Bertoldus railes dictus Sützel et frater suus Lesche, . . dictus Grener,
Heinricus et C. filius suus dicti Rindervelder, Fridericus dictus Watmanger et C. de
Uffingen gener suus.
Datum anno domini MCOLXXXXVIL, Barnabe apostoli.
Kopb. des Kl. Schönthal von 1512, Bl. 312».
5019.
Löwenthal 1297. Juni 12.
Priorin und Konvent von Löwenthal (Lewental) Predigerordens verkaufen (vendidimus
et tradidimus ac — — transtulimus) um ihrer Schulden willen (in exonerationem gra-
vium debitorum que ex ignis voragine incidimus) an Kloster Salem einen Hof in
Haberstemveiler mit Zustimmung der Inhaber (curiam sitam in Habrehtswiler iure nobis
proprietatis pertinentem quam Hainricus dictus Howiz et . . uxor sua nostro mona-
sterio iure proprietatis pertinentes a nobis dumtaxat pro vite sue tempore possidere
debebant, de consensu ipsorum voluntario libero et expresso) tim 7^1^ Mark Silber
ponderis usualis und 5 Schilling Konstanzer Pfennige und verzichten auf alle Rechte.
Siegler: Der Predigerprior in Konstanz und die Aussteller.
Actum apud Lewental, pridie idus Junii, anno domini MCCXC septimo, testibus
domino Rüdolfo sacerdote plebano in Escliöwe, Hainrico incurato in Lütkilch, fratre
Hainrico de Stadeln et fratre Walthero conversis in Lowental, dicto Wanner et fratre
Dietrico de Bermetingen monacho in Salem.
Druck : v. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 528 n. 973 nach dem Orig. Perg. in Karlsruhe mit zwei Siegeln.
5020.
Aht und Konvent von Schaffhauseti und der Propst von Langnau beurkunden einen Tausch
von Eigenleuten zivischen den Klöstern Langnau und Weingarten.
Weingarten 1297. Juni 15.
. . permissione divina abbas et conveutus monasterii in Schafusa, . . prepositus
monasterii in Langenowe uni||versis presentium inspectoribus subscriptorum notitiam
cum Salute. Cum dilecti in Christo . . abbas et || conventus monasterii in Wingarten
Bertoldum de Baelderichswiler iure censuali suo monasterio pertinentem trax||issent
1297. Juni 21. 57
in causam ipsum excomniuui(;atioiiis vinculo seiitentialiter innodantes pro t!o quod
idem B. extra sue condicionis liiieam in salutis sue dispendium cum Adelhaidi filia
Alberi advocati de Slise, que monasterio nostro in Langenowe iure prenotato dinos-
citur pertiuere, matrimonium contraxisset, prenotatus AI. advocatus pro satisfactione
Ber. generi sui Hillam tiliam quondam Hainrici de Eriskirche et Hainricum filium
i'ius' iuit' proprietatis et sei-vitutis sibi pertineutes in recompensam memorato nosti'O
monasterio in Langenowe loco Adelhaidis memorate libere resignatione consueta inter-
posita tradidit et donavit. Nos vero iamdicte doiiationi et permutationi ad petitionem
ipsius advocati instantem asseusum nostrum et consensum plenius adhibemus, Adel-
liaidim filiam sepedicti AI. advocati ad monasterium in Wingarten iui'e censuali deiii-
ceps pertinere, prefatam vero Hillam cum H. filio suo eodem iure ad monasterium
nostrum in Langenowe pre8entiV)U8 publice protestantes, presentem singi-aphum in
evidentiam premissorum sigillorum nostrorum karaktere munientes.
Datum et actum apud Wingarten, anno domini MCCXCVIL, XVIL kalendas
Julii, indictione X.
Ital. Perg. Siegel abgegangen.
5021.
Propst H. von St. Gallen klagt im Namen des Klosters vor dem Konstanzer Offizial
gegen C. von Grünhur g wegen Entziehung von Zehnten in Mundelfingen, Thuningen, Weig-
heim, Hochemniingen, Pfohren und Wesdorf.
Konstanz [1297]. Juni 21.
Dicit et proponit in iure coram vobis domino officiali curie Constantiensis H.
prepositus monasterii Sancti Galli de consensu venerabilis domini Wilnhelmi dei
gratia abbatis monasterii Sancti Galli presbiteri ') et conventus eiusdem contra C. de
Grünburg, quod cum decima sita in Munolvingen que vulgariter dicitur der mer
z eh ende abbatie, et decima in Tainingen decima in Wighain in Emingen in Pforren
in Wesdorf que vulgariter dicitur bortzehende') et census quadraginta malterorum
communis frumenti singulis annis solvendus de curia abbatis predicti in Munolvingen
et ius quod dicitur vihlosi reddens singulis annis 1 lil)ram monete IVisgauensis, que
omnia predicta in universo estimantur ad summam centum malterorum et decem,
iure dominii vel quasi pertineant monasterio Sancti Galli memorato et prefatus C
predictas decimas et census et ius predictum sibi usurpaverit recipiendo singulis annis
redditus dictarum decimarum et census cum iure predicto per viginti quinque annos,
XI. 8
68 1297. Juni 23.
quorum summa se extendit ad duo milia malterorum et quingenta meusure in iS'ide-
lingeu et 25 libras denariorum monete supradicte, quare petit prefatus prepositus
nomine monasterii predicti, quatenus memoratum C. mediante vestra sententia per
censuram ecclesiasticam compellatis, ut eidem monasterio prefatas decimas libere et
aljsolutos dimittat cum censibus et iuribus predictis et nichilominus iuxta estimationem
predictam percepta restituat. Hec dicit et petit salvo sibi iure beneficii in omnibus
addeudi minuendi corrigendi etc. Petit expensas factas in lite et protestatur faciendas
sibi fore salvas. Nee astriugit se ad probandum omnia premissa, sed ad ea tantum,
que sibi pro sua intentione fundanda sufficere videbantur. Huic libello respondendum
est proxima feria sexta ante festum beati Jacobi apostoli hora prime.
Datum Coustanti«, XI. kalendas Julii, indictione X.
Fürstenberg. ÜB. 6, 241 n. 278'» nach einer Offizialatskopie von 1299 März 27 bei weiteren Akten des
Prozesses in St. Gallen. Im Verhör vor dem Offizial (ebenda n. 278, 1) sagt der Propst H. über die Zehnten in
Thuningen und Weigheim aus: Item de decimis petitis in libello vulgariter dictis de Tainingen cuius redditus
estimat ad quatuordecim maltera communis frumenti spelte et avene, de decima in Emingen cuius redditus simi-
liter estimat ad quatuordecim maltera dicti frumenti, de decima in Wighain cuius redditus estimat ad sex maltera
dicti frumenti, dicit quod iure proprietatis pertinent diclo monasterio et dicit quod dominus Ber. de Emingen
tenuit dictas decimas ab eodem monasterio pro annuo censu et, quia neglexit solvere eundem censum, eedem
decime per huiusmodi neglientiam devolute fuerant ad monasterium sepedictum et quod bone memorie AI. .Augie
Maioris tunc prepositus et portenarius monasterii Sancti Galli dictas decimas commisit uni ex personis de Grün-
burg predictis, quam personam nescit specificare. Requisitus de tempore quo solutio census dictarum decimarum
est neglecta, dicit quod sex anni sunt elapsi. Die Aussage des C. v. Grünbui-g (n. 278, 2), dessen Vatersbruder
und Vater Maier des Klosters in Mundelfingen gewesen wareii, lautet betreffs derselben Einkünfte ; De decimis
vero in Tainingen Emingen Wighain Pforren et Wesdorf dicit quod habet in liberum feodum a monasterio Sancti
Galli predicto et quod non intellexit, quod dicto monasterio •>) aliquid esset solvendura de decimis antedictis. Auf
die andern strittigen Besitzungen behauptet er ein Pfandrecht zu haben und darüber Urkunden zu besitzen. Die
unter n. 278, 3 abgedruckten im Jahr 1299 vernommenen Zeugenaussagen, erst die des Klosters, dann die des
Beklagten, sind dem letzteren günstig. Sie sind nicht vollständig erhalten, ebenso fehlt das Endurteil.
a) Wohl verlesen für : predicti. b) Vorlage : dictum monasterium.
1) In andern Stellen portzehende, d. h. die dem portenarius und seinem Amt zugehören.
5022.
Ohne Ortsangabe. 1297. Juni 23.
Burkhard von Liebenstein verkauft an Heiligkreuzthal einen Eigenmann.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 44 n. 165.
12{t7. Juni 24 und 30 und Juli 4. 59
6023.
Ohne Ortsangabe. 1297. Juni 24.
lütter Diether von Sternenfels schenkt zu einem Seelgeräte für sich selbst, seine Frau
Elisabeth und ihrer beider Vorfahren dem Deutschordenshaus in Heilbronn (Heilpronnen)
das Patronatrecht der Pfarrkirche in Kürnbnch (Quirenbach).
In cuius rei testimoniuni ad perpetuani rei memoriam et roboris tirmitatem
sigillum nostruin duximus presentibus appendendum anno domini MCC nonagesimo
septimo. in die Joannis Baptiste.
Abschrift einer Abschrift des im Bauernkrieg verloren gegangenen Originals aus dem Jahr 1553.
5024.
Ohne Ortsangabe. 1297. Juni 30.
('. von Gottes Gnaden Graf von Vaihingen schenkt (conferimus donatione inter
vivos) dem Kloster Herrenalb aus Verehrung der Jungfrau Maria und um seines und
.seiner Vorfahren Seelenheils tvillen (in remedium aniniarum parentum nostrorum, qui
eiusdem claustri benefactores exstiterant ab antiquo — — — ut ibidem nostri et
nostrorum memoria perpetuo habeatur) das Viertel des Zehnten in Hochdorf, das sein
Getreuer Eber, genannt Stampf von Söllingen (Seidingen) ihm aufgelassen hat und das
von diesem die Brüder Heinrich und Wernher genannt Hopfen als Afterlehen innegehabt
haben (ex consequenti similiter ab ipso habuerunt titulo feodali).
Siegler: Der Aussteller, dessen Siegel auch Eberhard Stampf und die Brüder Hopf,
da sie kein eigenes haben, mitgebrauchen.
Datum anno domini MCC nonagesimo septimo, dominica post festum apostolorum
Petri et Pauli.
Hai. Perg. Siegel s. Bd. 8, S. («. — Abdruck : ZGORh. 2, 464.
5025.
Rittei- Rüdiger Pfal und seine Frau Alheit vermachen dem Deutschen Hause zu Mergent-
heim ihre gesamte Habe.
Ohne Ortsangabe. 1297. Juli 4.
Wir Rüdiger Pfal ein ritter und vrow Alheit unser Übe wirtin bekennen offen-
liche an disem brieve und tun kunt allen den die in ansehen lesent oder hören lesen.
60 1297. Juli 4.
das wir eiiimütecliche mit gesamptur liant durch unser sele heil uud aller unser alt-
vordern geben und lian gegeben den ersamen geistlichen lüten den brüdern des Ordens
sente Marien von dem tutschen huse zu Mergentheim und irm ordene alles unser
eigen und unser erbe, das wir von gotes gnaden han und besitzen, lüterliche durch
got und durch unser vrawen ere zu eim ewigen almusen nach unser beder tode, und
opfern es uff unser vrawen altar des vor genanten huses und geloben zu einem
bekentnisse dizze") gäbe jergeliches ein pfunt Avachs zu gebene ulf unser vrawen
tac liechtmesse also bescheidenliche, das wir das selbe gut inne sulen haben und es
niesze zu allenie rechte und mit aller herschaft, alse wirs bis her gehabet han, die
wile wir leben. Ist aber das got unserm entwederme hernach kint zu erben gibet,
so sol alle dise vor genante gäbe gentzlich und gar abe sin an aller slahte Wider-
rede und hindersal der vor genanten brüder. Wer auch, des got niht enwolle, das
uns beide oder unser eins hernach sulch not und kummer anegienge, da von wir
das selbe gut gar oder ein teil verkeufen oder versetzen müsten, des sule wir gantzen
gewalt und vrie willekür haben zu tune, die wile und wir leben. Über das setzen
wir und orden gote zu eren und unsern seien zu tröste, ist das wir on erben ver-
varn, so suln die vor genanten brüder von dem gute, das in von uns uf gevellet,
zu eim ewigen almusen geben drittehalp hundert marc silbers zu eime selgereite vür
unser sele, swar so wir die bescheiden und orden, und innewendic vünf jaren jerge-
liches vunfzic marc bis das die summe der drithalphundert marke gar ervüllet wirt,
und suln auch unser beder jargezit beschriben und begen erlichen alle jar mit sei-
messen und mit vigilien alse man pfliget das ampt der toten zu begende. Wir Alheit
die vor genante geloben und han gelobet und gewillekurt offenliche au disem brieve,
ob das got wil das wir den vor genanten Rüdiger Pfal unsern lieben Avirt überleben
suln, si das wir denne nach sime tode keinen andern wirt nemen, das wir dekeinre
slahte recht haben au dem vor genantem gute. Das dis alles stete und unzerbrochen
blibe, so han wir gebeten und gevlehet unsern herren bischof Manegolden von Wirtze-
burg, das er sin insigel hat gehenget an disen brief, und haben in auch heisen
besigelt mit insigel des herren hern Cunrads Eips techandes von Mosebach und
pfarrers von Grünsveit, und mit unserm eigen und mit des ersamen geistlichen mannes
brüder Johannes von Nesselriet'') meisters der vor genannten brüder zu tutschen
landen und mit des huses von Mergentheim.
Dizze") brief ist gegeben von unsers herren geburt tusent jar zwei hundert jar
und siben und nunzic jar, an dem dornstage in der octave der aposteln Petri und
Pauli.
Abschritt des Deutschordensarchivars Breitenbach aus dem 18. Jahrhundert. Auf demselben Blatt Abschrift
einer Urkunde von 1317 Febr. 24, worin Ritter Konrad Pfal von Grünsfeld bekennt, durch den Komthur Arnold
1297. Juli 14 un<l 23. 61
vou SeüiHlieim und die Brüder zu Mergentheim die 26U Mark Silber erhalten zu haben, die sein Vetter Rfldiger
Pfal und seine erste Frau (siner vordem wirtinne) Adelheit ursprüngHch dem deutschen Haus vermacht, Rüdiger
aber nachher vor seinem Tod zu >!;leiclien Teilen an seinen Beichtiger und an Koiirud Pfal übertragen hat.
a) Lies dirre. b) riet auf Hasur.
5026.
Ohne Ortsangabe. 1297. Juli 14.
Der Edle Etcpert von Dum beurkundet, dass mit seiner Zustimmung sein Lehens-
mann Hermann von Lobenhausen Güter in Leibenstatt (quedam bona in Lübelstat singu-
lis annis libram Hallensium solventia, que a nobis feodali titulo possidebat) dem
Kloster Schönthal als Eigen verkauft hat, bestätigt diesen Verkauf und überträgt das
Eigentumsrecht (transferimus — ■ — omne ins et dominium) dem Kloster und freit die
Crüter für alle Zeiten (perpetue — ipsa bona — tradimus libertati).
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini MCCLXXXXVIL, in crastino Margarethe virginis.
Kopb. des Klosters SchOnthal von 1512, Bi. 303.
.5027.
ßnrg Weiler 1297. Juli 23.
Graf Heinrich von Eberstein freit zu Ehren der Jungfrau Maria und um seines und
seiner Eltern Seelenheils tcillen dem Kloster Bebenhausen alle früheren und künftigen Er-
wet'bungen aus seinem Besitz in Oberkirch und Reusten (ut quidquid donationis legationis
emptionis seit quovis alio titulo a quibuscunque nostris seu a nobis infeodatis de
possessionibus seu feodis infra terminos et limites decimarum Oberkilch et Rüsten
nostro dominio pertinentibus ipsis obvenit ac in posterum obvenerit, id nostra dona-
tione libertatis possideant pleno iure) und behält sich keinerlei Rechte daran vor.
'Siegler: Der Aussteller.
Actum et datum apud castrum Wiler, anno domini MCCXCVII., X. kalendas
Augusti.
Siegel s. Bd. 9, S. 265. - Alidruck : ZGORh. 14, 448.
6'2 1297. Juli 24.
5028.
Dös Spital in Ulm sendet einen Almosensammler ans und gibt ihm ein Verzeichnis seiner
Ablässe.
Ulm 1297. Juli 24.
Universis Christi fidelibus abbatibus prioribus decanis plebanis et eorum vicariis
presentem litteram inspecturis Hainricus sacerdos dictus Zieglar magister hospitalis
II sancti Spiritus aput Ulmam totumque collegium sanorum et infirmorum ibidem
decumbentium orationes in eo qui est omnium vera salus. Albertum latorem presen-
tium nostrum || fidelem nuntium et dilectum ad vestre pietatis clementiam duximus
transmittendum aflfectuose ac humiliter vestram misericordiam in eo qui nos suo
pretioso sanguine dignatus || est redimere deprecantes, quatenus ipsum cum pro
petenda elemosina vos accesserit benigne recipiatis pro ipso et nobis populo verbum
exhortationis fideliter proponentes, ut nostra necessitate inspecta oculo compassionis
thesaurizent sibi iuxta doctrinam ewangelicam thesauros in celo ubi fures non eflfo-
diunt nee furantur. Nos vero dicto latori presentium testimonium nostre vere peti-
tionis et legationis presentibus litteris sigillorum munimine videlicet nostrorum vera-
citer roboratis perhibentes omnibus vero, qui dicto hospitali et pauperibus illic
commorantibus verbo vel opere manum porrexerint adiutricem, omnium missarum
quarum apud nos quolibet die ad minus unam consuevimus devote celebrare et
ieiuniorum elemosiuarum nee non omnium bonorum que aput nos die noctuque fiunt
concedimus plenariam partieipationem. Insuper sanctissimus pater Honorius dei
gratia summus pontifex perpetue omnibus benefactoribus nostris XL dies eriminalium
et annum venialium et vobis sacerdotibus si qua peccata ex obmissione divini officii
seu negligentia perpetrastis misericorditer relaxat. Preterea eontirmat generöse omnes
indulgentias et gratias quas venerabiles in Christo domini episeopi subnotati nostris
benefactoribus fecerint et eoncesserint salutares. Item venerabilis in Christo dominus
et pater noster Hainricus dei gratia Constantiensis episcopus XX dies eriminalium
et dimidiam carrinam de iniuneta penitentia misericorditer relaxat. Item Wolpliardus
dei gratia Augustensis episcopus XL dies eriminalium et annum venialium miseri-
corditer relaxat. Item quondam . . episcopus Ratisponensis tantum. Item Reinboto
episcopus Eystetensis tantum. Item Emelio Frisingensis tantum. Item C. dei gratia
episcopus Argentinensis tantum. Item . . episcopus "Wormatiensis tantum. Item . .
episcopus Spirensis tantum. Item Bruno quondam episcopus Brixinensis tantum.
Item Pirtholomeus quondam episcopus de Sardina tantum. Item Curiensis episcopus
tantum. Item Albertus episcopus Vallis Sanete Marie de Bruscia tantum. Insuper
1'297. Juli 25. «:}
onines episcopi prenotati relaxant omnibus iiobis suas eleniosinas devote tribuentibus
peccata oblita vota fracta si ad ea redierint offensas patruin et matrutn sine iniectione
mauuuni violenta trausgressiones fidei et iuratnentorum sine capitalibus.
Datum Ulme in hospitali, auuo domiui MCCLXXXXVU., in vigilia beati Jacobi
apostoli.
An blau-weiß-roter geflochtener Hanfschnur zwei Siegel. 1) beschädigt, rund, c. ;fö mm, Taulie mit Nim-
bus sitzend mit ausgebreiteten Flügeln; Umschrift: t • S . HOSPITALIS . . . N • VLMA • 2) spitzoval, c. 40,24 mm,
Verkündigung Mariil; Umschrift: -[■ • S • HENR • MAGR PA\Per\'m ■ XVnl) ■ VLM • - Abdruck: Ulmisches
ÜB. 1, 23i> mit Varianten einer ähnlichen Urkunde von 130(j.
5029.
1297. Juli 25.
Ulrich und Hedwig von Sondelfingen vermachen dem Spital zu Esslingen all ihr Gut
zu einer Messe und behalten die Nutzniessung gegen 1 U Wachs von einem Weinberg am
Ölberg zu Untertürkheim.
Regest im Eßlinger ÜB. 1, 129 h. 299 nach dem Auszug im Registraturbuch a in Eßlingen.
5030.
Ritter Gerwig der Giiss von Güssenberg gibt dem Kloster Söflingen all sein 6rut in Söf-
linger Bann.
Ohne Orts- und Zeitangabe. Nach 1297. .Juli 25 ').
Ich Gerwic der Gusse von Gussenberc ein ritter vergihe unt tun || cunt allen
den, die lebent oder cüftic sint, daz ich miner frawen der || abtessinne unde dem
convente von Sevelingen des ordens sante Cla||ren han gegeben da z Sevelingen alles
daz ich da han es si leut oder gut accer oder wise holz oder velt waszer oder waide
gesuocht oder ungesuocht, das ich daz gegeben han, swaz in dem bannen lit da
z Sevelingen, miner frawen der abtissenne unt dem convente von Sevelingen unde mit
namen die accer die min aigen sint gewesen bis an den tac, das ich si gap miner
frawen der abtessenne unde dem convente, die hie vor gescriben stant, die der Samer
het von mir ze lehen unde Nötlin, an diseu vor genanten acceru Samors und Notlins,
da si an irret hern Liuprandes frawe hem Hainrihes des ammans muter von Ulme
64 1297. August 1.
unt des alten hern Gewarlihes kint, die uns") auli irren an den vor genanten acceren,
die herre Otto am Stege der amman von Ulme cauft ze sime libe unde siner elichen
wirtenne unt das die vor genanten accer nah ir tode ummer me ewiclichen sun
hiliben dem closter ze
Siegel abgegangen. Die Urkunde ist auf ein kleines, 17 : 8 cm großes Blättchen Pergament geschrieben
und bricht ohne Schluß ab, weil zur Fortsetzung kein Raum war. — Abdnick : Ulmisches ÜB. 1 , 247 mit Zeit-
bestimmung 1297 oder 1298.
1) Die Zeit ergibt sich aus der Erwähnung des Ammans Heinrich, der in datierter Urk. zuerst 1297 Dez. 1
erscheint, aber ohne Zweifel seit Jakobi des Jahrs, dem Tag der Neuwahl des Ammans, im Amte war. Otto am
Steg erscheint als Amman zuletzt 1297 Mai 8 (Ulm. ÜB. 1, 237) und ist 1298 Nov. 2 tot. 2) Hier scheint das Kloster
gemeint, von dem vermutlich die Urkunde ausgegangen ist.
5031.
Berthold Roseli von Schmiden Bürger in Esslingen schenkt dem Spital in Esslingen seine
ganze Rabe.
Esslingen 1297. August 1.
Presentium litterarum inspectoribus universis Berhtoldus dictus Koseli de Smide-
hain civis in Ezzelingen Constantiensis dyocesis rei notitiam subnotate. O quam felix
industria, que terrena didicit pro || celestibus permutare. Cupiens itaque cum domino
dominorum et cum virgine virginum nee non cum inclita virgine Katherina omnia
raea bona pro celesti premio permutare, cunctas meas possessiones apud Ezze||lingen
in Bytun sitas, item omnes possessiones meas apud Waibelingen intra muros et par-
rochiß constitutos, item sex agrorum iugera apud Smidehain in loco dicto Widach,
agris . . dicte Klinchartin ab uno || et agris . . dicti Herzoge a secundo latere inter-
sitorum, item duo iugera vinearum apud Korbe in monte dicto Hohrusche vineis
Alberti dicti Sigeli ab uno et vineis . . dicti Goze a secundo latere intersitarum,
item unum iuger vinearum apud Obernheggebach vineis . . dicte Lerarin ab uno et
vineis . . dicte Kiverin a secundo latere intersitum itemque universa bona mea mobilia
et immobilia presentia pariter et futura in nomine sancte et individue trinitatis sub
lionore dominice genitricis nee non ob venerationem virginis et martiris Katherine
liospitali pauperum in Ezzelingen sana mente ac robusto corpore per donationem
inter vivos contuli tradidi et simpliciter erogavi cum verborum et gestuum sollemp-
nitate debita et consueta et nichil iuris facti cause vel occasionis michi aut aliquibus
heredibus meis reservans in huiusmodi erogato ipsum hospitale facio ipsa donata cum
Omnibus suis fundis areis edificiis domibus hoiTeis ortis agris pratis plantis vallis
1297. August 3. 65
silvis aquis acjuarum usibus viis iuviis iuribus iurisdictionibus et pertinentiis quibus-
cunque iusto titulo et bona fide perpetiin possidere ac etiam obtinere uec licebit
cuiquam liominutn öpe legis vel canonis vel auxilio cuiusvis exceptionis vel defensionis
quicquam in contrarium attemptare, presertim cum in genere renuntiationes tum de
iure communi tum auctoritate civilegii Ezzelingensis hinc iiide fecerim debitas et
consuetas et cum in specie voluntati döambulatorie renuntiaverim super eo. Ceterum
nos Ruggerus decanus, Marquardus magister civium in Ezzelingen guberuatores hospi-
talis predicti nosque frater Johannes magister, frater Cünradus cellerarius totaque
congregatio fratrum et sororum eiusdem hospitalis non immerito duximus adverten-
dum, quod liiis esse debemus obnoxii, a quibus noscimur beneficia recepisse, omnia
memorata donata ipsi donatori in censuale feudum contulimus eo pacto, ut idem
donator unam libram cere vigilia festi beate Katherine anno quolibet census nomine
debeat exsolvere incunctanter et quod universa donata statim ad prenarratum Hospi-
tale transeant post obitum donatoris. Nichilominus ex mera gratitudine per sollemp-
nem stipulationem promittimus firmiter ac districte, quatenus Elizabet filiam donatoris
recipiamus in sororem et familiam liospitalis inibi per sue vite spatia remansuram,
quandocunque a donatore vel ab ipsa Elizabet fuerimus requisiti. In quorum om-
nium evidentiam presens instrumentum hinc inde confectum sigillis universitatis
populi de Ezzelingen et predictorum gubernatorum placuit communiri et virorum
discretorum Friderici sculteti dicti de Hallis, Rudolfi dicti Hasenzagel, Hugonis dicti
Nallinger, lluperhti et Cünradi fratrum dictorum Rupreht, Truhliebi dicti do Hallis
et Alberti dicti Gerter iuratorum de Ezzelingen testimoniis roborari.
Datum Ezzlingen, anno domini MCCLXXXXVII., kalendas Augusti, indictione X.
Von drei Siegeln noch das erste, das der Stadt EBlingen. — Regest: EBlinger ÜB. 1, 129 n. 300.
5032.
Ohne Ortsamjabe. 1297. August 3.
Die Priorin von Sirnatt beurkundet die Seelgerätstiftung des Berthold Roseli.
Deutsch. Abdruck im Eftlinger ÜB. 1, 130 n. 301 nach dem Orig. in EBlingen.
XI.
66 1297. August 5 und 11.
5033.
Graf Albert von Hohenberg erlaubt dem Kloster Alpirsbach die Erwerbung seines Eigen-
manns Walter von Bittelbronn.
Rottenburg 1297. August 5.
Honorabilibus viris abbati et conventui monasterii de Alperspach Albertus c[omes
de Hohenberch quijcquid || potest dilectionis et amoris. Dilectionis vestre constan-
tiam dux[imus presentibus rogandam, ] quatinus || pueros seu filios relicte quondam
Ottonis de Büttelbr[unnen qui nobis titulo projprietatis || pertinere dinoscuntur iure
bonorum suorum in Bütelbrunnen Volumus enim, quod vobis
hoc facere liceat Waltherum filium relicte [memorate nobis titulo] proprietatis per-
tinentem libere vobis et monasterio vestro donare, rogantes ut [iam dictum Waltherum
d]e bonis in Bütelbrunnen, que quidem bona pater predicti Waltheri possidebat, in-
feudare curetis. In signum vero donationis antedicte presentes litteras vobis damus
sigilli nostri munimine roboratas.
Datum Kotenburch, anno domini MCC nonagesimo VII., in die beati Oswaldi.
Siegel abgegangen. Die Urkunde ist teilweise nicht mehr zu lesen. — Abdruck : Schmid, Monum. Hohen-
berg. 131. — Regest: Glatz, Alpirsbach 274.
5034.
Bischof Heinrich von Konstanz vidimiert die Urkunde seines Vorgängers Heim-ich für
Kloster Marchthal von 1245 Juni 22.
Konstanz 1297. August 11.
Datum per copiam anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo septimo,
III. idus Augusti, indictione decima. H. dei gratia Constantiensis episcopus u. s. w.
Es folgt die Bd. 4 S. 101 gedruckte Urkunde.
Nos igitur H. dei gratia Constantiensis episcopus cum consensu nostri Constan-
tiensis capituli predecessoris nostri H. bone memorie litteras presenti cartule insertas
nullius vitii iacture subiectas salvis et integris sigillis munitas auctoritate ordinaria
in perpetuum confirmamus in evidentiam et robur firmitatis presens instrumentum
tarn nostro quam etiam nostri capituli predicti Constantiensis sigillo evidentius
muniendo.
Datum Constantie in palatio nostro, anno et die supra memoratis.
1297. August 11. 67
Fälschung wie die vidimierte Uikunde, die übrigens zum Jahr 123ö gehört (Weller in Württ. V'jh. f. Landes-
geschichte 1895 S. 182 Anm. 1). Die beiden wohlerhaltenen Siegel des Bischofs und des Domkapitels zeigen
deutlich die Bd. 7, S. 397 geschilderte Marchthaler Methode der Befestigung alter Siegel. Zeit und Ort des
Datums stimmen mit dem sonst bekannten Itinerar des Bischofs nicht überein, der von 2. Juni 12f)7 bis Febr.
1298 in Böhmen und Österreich weilte (,Keg. episc. Constant. 30.38—3052). — Regest: a. a. O. 3044.
5035.
Dietrich von Iiujersheim genannt Gänsebüttel verkauft dem Kloster Steinheim eine Gült
auf Gütern zu Ingersheim.
Ohne Ortsangabe. 1297. August 11.
Ich Dietirich von Ingershein zi aname Gensebütil künde allin den die disin brief
ansehint, daz ich verkoupht han zwei phunt geltis minre vrowin || dir priorin und
dim convente dir swester von Stainhain Prediar ordins um ahzehindehalp phunt
Haller uz mim vriin eigin und han daz gisezzit || uf ein morgin wiugartin, heizit di
clinge, und uf ein wisun, da get uz sibin Schillinge geltis und zwei hünre, und uf
anderhalbin morgin || der heizit Wicmannis wingarte obirhalp dis doi-fis. Daz gelt
sol ich gen alliu jar an sante Martins tage, swen ich des nit tun und mich des nit
verrihte mit min vrowin biz zem wizin sönnuntage, so süln die wingartin die hie
ginant sint und diu wisi ledic sin dim closter und süln sie die vrowin in ir giwalt
ziehin. Diz gut han ich ufgebin zi Stainhain vor dim venster minre vrowin dir
priorin und din vrowin. Da bi was min ohein herre Berhtolt von Schoubek und
herre Abreht sin brüder und brüder Cünrat dir hovimeister und brüder Appli dis
clostirs brüder. Min wirtin vro Demut von Berlichingin hat ez ouch ufgebin, da
was bi phaffe Herbrant von Ingershein, herre Friderich von Gomaringin, min vetir
Cünrat der junge Latschier, dir vogit von Ingershain, herre Hainrich von Hessinkain.
Min swester Güte zi Basinkain und ir wirt Cünrat von Bunninkain hant ez ouch uf
gebin"), da bi was Hartman von Marpach, Hüsinc Stahilli, Sibot, Cünrat dir Zoller
rihtar von Basinkain. Min swester Erlint von Bakenanc und ir wirt Gernot von
Wallinzin hant diz selbi gut ouch uf gebin, da bi was dir Vürdirar, Albreht von
Eppingen, Sivrit von Halle, Ulrich dir phystir, Albreht dir Rote, rihtar von Bakenanc
ane din jüngistin. Dirre sache bürgin sint min ohein von Schoubek und Abreht
sin brüder, der hat iewedere gisazt zwen morgin wingartin zi Botebor die haizint
die Schindar, aso daz sie daz gut uf rihtin jar und tac swen ez ansprachic wirt.
Tünt sie des nit, so süln die vier inorgin zi Botebor ledic sin dir priorin und dim
68 1297. August 13.
convente zi Stainhain. Min vetir der junge Latschier ist oucli bürge, daz er diz
gut verrihtin sol jar und tac, aso swen ez anspräche wirt und in di vrowin mant
mit ir botin zi hant, so sol er leistin swa min vrowin wellin zi Stainhain oder zi
Marpach oder zi Basinkain. Wil ich diz gut ouch verkoufin, so sol iz min vrowin
von erst bietin, wen si ez nit kouphin, so sol iz nieman gen zi kouphin der übir
mich si, wan die under mir sin. Des ist giziuc: min ohein Berhtolt von Schoubec,
Abreht sin brüder, min veter der junge Latschier, phaife Herbrant von Ingershein,
herre Friderich von Gomaringin und alli die, vor den diz gut ist uf gebin zi Ingers-
hain, zi Basinkain und zi Bakinanc. Wan abir ich nit eigins insigils han, so han
ich disin brief givestint mit mins herrin dis marcgravin insigil und mins oheimis
von Schoubek und mins oheimis dis marschalkis von Basinkain.
Dirre brief wart gischribin, do von gotis gibürte was tüsint jar und zwei hundirt
und niunzic und sibiniu, an dim nahistin tage nah sante Laurentiin tage'').
Mit Tinte liniert. Drei beschädigte Siegel : 1) des Markgrafen Hesso von Baden, abgebildet bei v. Weech,
Siegel an Urk. im Großh. bad. Generallandesarchiv in Karlsruhe Tat. 4 n. 5. 2) des Marschalls von Besigheim,
s. Bd. 9, S. 428. 3) stark beschädigt, rund, c. 45 mm., rechtsgeneigter Schild mit Schräglinksbalken, auf dem
rechten Obereck Topfhelm, worauf, wie es scheint, 4 durch eine Spange zusammengehaltene Fähnchen ; Umschrift :
. . . TOLDI • MILITIS • DE ■ S — Regest : Regg. der Markgrafen von Baden 642.
a) Die Worte hant ez ouch uf gebin stehen am Ende des Satzes hinter Basinkain und sind durch Zeichen
(= -[-) an die richtige Stelle eingewiesen, b) Das Datum steht oben auf der Rückseite der Urkunde.
5036.
Äbt Gebzo und Konvent von Lorch schenken dem Domstift Augsburg das Patronatrecht
der Pfarrkirche in Gmünd mit der Johanniskajpelle.
Augsburg 1297. August 13.
Viris honorandis T. preposito, E. decano totique capitulo ecclesie Augustensis
G.") divina permissione abbas et conventus monasterii || in Lorch sinceram in domino
karitatem. Cum in officiis karitatis illis teneamur obnoxii, a quibus cognoscimus
beneficia re||cepisse, dignum quippe est, ut a qua matre honoris benedictionem acce-
pimus illi reverentiam omnimodam inpendamus, || equitate suadente et iure man-
dante cogimur omnibus intendere, que vestrum respiciunt commodum et honorem.
Quapropter diligenti tractatu premisso ad diem statutum omnibus quorum intererat
convocatis omnium unanimi accedente consensu ecclesiam parochialem in Gamundia
cum capella sancti Johannis et omnibus suis pertinentiis, cuius ins patronatus nobis
1297. August 13. 69
competit, vobis pia liberalitate concedimus et donamus et ius in vos transferimus,
quod nobis competere videbatur. In quorum evidentiam presentes vobis damus
nostris sigillis roboratas.
Datum et actum Auguste, anno domini millesimo CCLXXXXVII., idus Augusti.
Zwei stark abgeriebene Siegel. 1) spitzoval, c. 54,36 mm., der sitzende Abt mit Stab und Buch; Um-
schrift: . . S • GEBZONIS • ABBATIS • DE • LORCHE. 2) rund, 45 mm., thronende Maria mit dem Jesusl<ind,
rechts ein Stern, links ein zunehmender Mond; Umschrift: f • S • PKIORIS • ET • C ... ENT • DE LORCHE ■
— Abdruck nach späterer Abschrift in Gmünd: WUrtt. Vierteljahrshefte 1902, S. 262. — Regest: Württ. GescliichU-
quellen 12, 1911, S. 9 n. 24.
a) Text: C. Der Abt heisst nach der folgenden Urkunde Gebzo.
5037.
Bischof Wolfhard von Augsburg inkorporiert dem Kloster Lorch eine Pfründe der dortigen
l^arrMrche, zu der die Pfarrei Lorch mit der Kapelle in Alfdorf gehört.
Augsburg 1297. August 13.
Ne falsitas veritati preiudicet aut iniquitas prevaleat equitati, expedit queque
pietatis intuitu canonice gesta scripturarum declaratione memo||rie coramendari.
Huius rei causa nos Wolfhardus dei gratia Augustensis episcopus notum facimus
presentium inspectoribus universis, quod venientes || ad nostram et capituli nostri
presentiam Gebso divina permissione abbas et quidam de fratribus ex parte conven-
tus monasterii in Lorch nobis || humiliter supplicarunt, quatenus rei per eos diutius
affectate paterne pietatis intuitu consentiendo unam prebendarum in Lorch eorum
provisioni seu collationi ab antiquo pertinentium, eam videlicet cui ius funerandi
seu parrochiale ibidem scilicet in villa Lorch cum capella in Altdorf annexum esse
dinoscitur, cum obventionibus seu fructibus suis in ipsorum usus perpetuo convertendos
ad divini cultus ampliationem cui fideliter intendebant largiri seu concedere digna-
remur. Nos igitur attendentes, quod iusta petentibus pius non est denegandus assen-
Bus, eorum votis prout videbatur tam rationabilibus et iustis annuere satagentes
deliberatione sedula nee non tractatu diligenti prehabitis adhibita etiam sollempnitate
iuris,' que in huiusmodi donationibus exigitur, de consilio et consensu dominorum
ide capitulo nostro nee non Johannis dicti Bölan reetoris eeelesie in Altdorf ac
voluntate singulorum quorum intererat plenius accedente prefatam prebendam cum
Omnibus suis attinentiis scilicet iure parrochiali et ecclesia prenotata in Altdorf ac
Omnibus obventionibus et fructibus suis quesitis et inquirendis eisdem abbati et con-
ventui immo monasterio in Lorch ibidem mense eorum sine diminutione qualibet
perpetuo servitnram sub testimonio presentium in nomine domini cedimus tradimus
70 1297. AuguHt 19.
et donamus episcopali iure ac archidiaconi nobis salvis, reservata etiam sustentatione
debita et consueta vicario per nos vel successores nostros ad eorundem abbatis et
conventus presentationem cum sepedictam prebendam seu beneficium in Altdorf
vacare contigerit instituendo, qui eadem beneficia, que divinis obsequiis more solito
impendendis in nullo casu defraudari volumus, auctoritate a nobis data favente domino
reget feliciter et gubernet. Testes autem huius sunt: dominus Fridericus de Zolr
prepositus, dominus Rüd. de Hurnhain decanus, magister Eberhardus custos, magister
Crafto scolasticus, magister Wolframmus cellerarius, dominus Hainricus de Beringen
canonicus ecclesie nostre Augustensis et alii fide digni. Ad huius autem donationis
seu largitionis robur et debitam firmitatem presentes ipsis abbati videlicet et con-
ventui sepedictis tradimus sigilli nostri et capituli nostri munimine fideliter com-
munitas.
Datum et actum Auguste, anno domini millesimo CC nonogesimo septimo, in-
dictione X., epacta XVIII.'), in crastino festivitatis beate Hylarie et sociarum eins.
Die Siegel, die an roten, grünen, gelben und weißen Seidefäden hingen, sind abgeschnitten. — Unter dem
Text ist noch freier Raum für 3—4 Zeilen. — Regest : Monum. Zoller. 8, S. 25 n. 68. — Württ. Geschichtsquellen
a. a. 0. n. 25.
1) Die Epakte für 1297 ist XXV; XVIII ist der Sonnenzyklus.
5038.
Ratzenreute 1297. August 19.
Ulrich von Königsegg (Kiungesegge) verkauft (vendidi tradidi et donavi) um seiner
Schulden icillen (cum ego oppressus essem oneribus debitorum) an Kloster Salem seine
Höfe hl Ratzenreute^) (curias meas sitas in Rawzenriuti quas Eber, dictus Bart excolit
iure mihi proprietario pertinentes cum suis pertinentiis appendiciis ac iuribus tam cor-
poralibus quam incorporalibus universis agris videlicet cultis et incultis pratis pascuis
silvis virgultis et aliis omnibus et singulis pertinentiis ac iuribus tacitis et expressis
quocumque nomine censeantur intus et extra eisdem curiis pertinentibus) um 24 Mark
Silber Konstanzer Gewichts, verzichtet auf alle Rechte, besonders iuri quod ehafti dici-
tur, und verspricht Gewährschaft.
Siegler: Stadt Saulgau (Ber. minister ac universitas civitatis in Sulgen) und der
Aussteller.
Actum apud Rawzenriuti in strata publica, anno domini MCCXCVII., XIIII. ka-
lendas Septembris, indictione IX., testibus: Cünrado de Stubun milite, Jo. dapifero
de Waltpurc, C. dicto Moshain, R. dicto Wehter, Friderico ministro de Kiungesegge,
1297. August 24. 71
Ber. dicto Funden niinistro in Sulgen, C. dicto Kroel, H. dicto Offenburger, R, de
Hittenriuti, Ber. dicto der Wiscesuter, Ber. dicto Bolsterer, C. et Eber, filiis suis et
"Werhero dicto Stiurzel civibus in Sulgen, fratre mercatore in Salem.
Karlsruhe. Cod. Salem. 2, 322 n. 304. — Regest : v. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 529 n. 975.
1) V. Weech a. a. O. liest Banzenriuti = Banzenreuthe bad. BA. Überlingen. Neue Vergleichunp; der Vorlage
erp^t deutliches Ranzenriuti. Für n in der ersten Silbe ist vielleicht richtiger u zu setzen ; so steht in einer
deutschen Übersetzung der Urkunde aus dem 14. Jahrhundert: RauzenrAti, d. i. Ratzenreute Gem. HUttenreule
OA. Saulgau.
5039.
Ohne Ortsangabe. 1297. August 24.
Der Edle Kraft von Ilohenlohe eignet (daraus dedimus — — iusto proprietatis
titulo — — proprietatem — — cum pleno rerum dominio transferentes) gemeinsam
mit seiner Frau Agnes und mit Zustimmung seiner Söhne Konrad und Kraft dem Kom-
thur und den Brüdern des Deutschen Hauses in Mergentheim Güter in Eberbach und Atzen-
rod (bona sive redditus in villa Eberbach et in Otzenrode sitos octo libras Hallensium
et quinque solidos annuatim solventes et a nobis feodaliter procedentes), die durch
seinen Lehensmann Ritter Konrad genannt Reiz Burgmann in Langenburg (militem nost-
rum castrensem in Langenberg) gemeinsam mit seiner Frau Hedwig und mit Zustimmung
seines Sohnes Walter dem Deutschen Hause geschenkt worden sind, verzichtet auf seine
Rechte daran (omne ius et dominium), setzt den Orden in den Besitz ein (facientes
— — veros dominos et legittimos possessores) und beurkundet, dass Konrad und
Hedwig mit ihrem Sohn Walther ihm dafür ihren Hof in Regenbach (villa Regenbach)
zu Lehen gemacht haben.
Siegler: Der Aussteller.
Testes: dominus decanus de Orengeu dictus Reiz frater prefati C. militis, Got-
fridus de Sachsenflur miles, Otto Lesche, Theodericus de Elpersheim.
Datum anno domini millesimo CCXCVII., in festo Bartholomei apostoli.
Kopb. des Deutschordenshauses Mergentheim aus dem 15. Jahrhundert, Bl. G3. — Abdruck : Weiler, Hohenloh.
ÜB. 1, 417 n. 589. — Auszug: Wirt. Franken 1848 H 9.
5040.
Ohne Ortsangabe. 1297. August 24.
Der Edle Kraft von Hohenlohe eignet gemeinsam mit seiner Frau Agnes und mit
Zustimmung seiner Söhne Konrad und Kraft dem Komthur und den Brüdern des Deutschen
72 1297. September 1.
Hauses in Mergentheim die Güter in Eberbach (bona sive redditus in villa Eberbach
annuatim octo libras Halleusium minus octo Hallensibus solventes et a nobis feoda-
liter procedentes), die sein Getreuer Gottfried von Stetten (Steten) gemeinsam mit seiner
Frau Hedwig von Rechenberg dem Deutschen Hause geschenkt hat und beurkundet, dass
sie ihm dafür ihre Güter in Vogelsberg und Hitels (bona sua proprietaria sita in Bogels-
perg et in Hitels) zu Lehen gemacht haben.
Siegler: Der Aussteller.
Testes :. Zurch de Gabelstein et Markolfus de Steten frater suus, Luppoldus de
Seideneck milites.
Datum anno domini MCCXCVIL, in festo beati Bartbolomei apostoli.
Kopb. des deutschen Hauses Mergentheim aus dem 15. Jahrhundert, Bl. 41. Die Urkunde entspricht im
Wortlaut vollständig der vorhergehenden. — Abdruck: Weller, Hohenloh. ÜB. 1, 418 n. 590. — Auszug: Wirt.
Franken 1848 II 9.
5041.
1297. September 1.
Ulrich von Gottes Gnaden Graf von Helfenstein gibt dem Kloster Blauheuren an die
Kapelle Unser Frauen die Landgarben von den 3 Jauchert Acker am Berg unter Ger-
hauser Schloss, genannt in dem Hage, die Adelheid von Herrlingen (Horningen) dem
Prior Wernher für die genannte Kapelle übergeben hat.
Siegler: Der Aussteller.
Gabelkhover, Miscellanea historica, Handschrift der K. Landesbibliothek Hist. 0. Nro. 16, fol. 82 b.
5042.
König Adolf befiehlt seinen Landvögten, das Kloster Maulbronn zu schützen.
Schlettstadt 1297. September 1.
Adolfus dei gratia Eomanorum rex semper Augustus universis sacri Romani
imperii || fidelibus ad quos presentes littere pervenerint gratiam suam et omne bonum.
Ordo II nobis suggerit rationis, ut eum in suis membris specialiter honoremus, qui
nostris || non exigentibus meritis ad hoc regali solio nos prefecit, ut cunctas personas
miserabiles defensionis et tuitionis presidio foveamus. Eapropter universis et singulis
advocatis nostris provincialibus auctoritate regia mandamus et precipimus per presentes,
1297. September 5. 73
quatenus cenobium in Mulenbrunnen Spirensis dyocesis, qiiod cum uiiiversis rebus
et personis in defensionem nostram et tutelam recepimus specialem, non permittant
deineeps indebite molestari, ut fratres ibidem domino famulantes protecti privilegio
regie maiestatis contemplationis quiete gaudeant inolfensa et pro bono statu regni
nostri dei clementiam deprecentur. 8i vero qnisquam ausu temerario personas vel
res predicti cenobii ledere presumi)serit, indignationem nostram incurret et nichilo-
minus volumus et iiibemus, ciuod predicti officiati nostri et eorum substituti consilio
et auxilio usque ad satisfactionem condignam assint et assistant fratribus memoratis.
Datum apud Sletzstat, kalendas Septembris, ' indictione decima, anno domini
millesimo ducentesirao nonagesimo septimo, regni voro nostri anno sexto.
Zerbrochenes Majestätssiegel. — Abdruck : Besold, Doc. rediv. 809 = Petrus, Suevia eccl. 576. — Re(j[est :
Böhmer, K. Adolf 360.
5043.
Gi'af Eberhard von Wirtemherg und seine Gemahlin Irinengard, Markgraf Rudolfs von
Baden Tochter, bekennen, für ihre Ansprüche an das Erbe des Markgrafen Hesso durch
Abtretung der Burg Beichenberg befriedigt zu sein.
Hochdorf 1297. September 5.
Datum per copiara sab sigillo illustris matrone . . relicte quondam insignis viri
Hessonis de Baden marchionis. Nos Eberhardus comes de Wirtenberc et nos Irmen-
gardis eiusdem comitis collectanea quondam || illu[s]tris Rüdolfi marchionis de Baden
filia notura fieri volumus omnibus ecclesie filiis universalis, quod cum Utes secundum
legales et canonicas sanctiones sint restringende potius quam laxande, nos mediante
ordinatione et || compositione infrascripta") omnibus iuribus actionibus litibus motis
coram quocunque iudice a nobis aut nostris substitutis illustri viro quondam Hessoni
marchioni de Baden suisque heredibus in publica strata regia bona et libera
voluntate coad||unata manu viro egregio Cünrado marhschalko de Besinkain ad
hoc 'de . . relicta prenominati Hessonis et eius heredibus deputato nomine ipsius
. . relicte ac heredum resignavimus et tenore presentium resignamus ita, ut quoad
bona ipsorum tantum super petitione hereditarie successionis ac etiam dotis a preno-
minatö Itftdolfo quondam marchione in Baden nobis promisse nobis non competat
actio inantea quoquo modo, nisi forte quod deus avertat sepefati Hessonis heredes
sine successoribus penitus demigrarint. Acceptamus enim quod castrum Kichenberc
cum omnibus iuribus iurisdictiouibus possessionibusque universis quocunque nomine
XI. 10
74 1297. September 5.
censeantur aquisitis et inquirendis nobis et nostris successoribus pro iiiille marcis,
que pertinent nobis prefate Irmengardi in reconpensam hereditatis ac dotis pro rata
bonorum tantum heredum suprascripti quondam Hessonis fraterculi nostri, et trecentis
ac decem marcis legalis argenti consueti ponderis que pertinent nobis iam dicto Eber-
hardo comiti de Wirtenberc et nostris heredibus ex eo quod debita pluries dicti
Hessonis marchionis heredum in nos excepimus ad estimationem trecentarum decem
marcarum, nobis legali titulo pignoris hoc adiecto pacto remanet obligatum, quod
nulli omnino hominum liceat redimere et recolligere castrum Richenberc'') cum sibi
pertinentibus antedictum nisi memorati quondam Hessonis marchionis heredibus cum
pecunia propria et sibi sine dolo quolibet retinendum. Si autem iidem heredes in
hoc usque ad decem annos a festo beati Martini episcopi proximo instanti continue
numerandos neglientes extiterint, tunc transumpto titulo pignoris incipimus dictum
castrum cum sibi attinentibus proprietatis titulo possidere nee ipsi heredes ad recol-
ligendum dictum castrum ulterins admittuntur. Si vero contigerit nos aliqua bona
dicto Castro alienata in dampno nostro recolligere, valorem et estimationem huius-
modi dairipni mille et trecentis decem marcis connumerabimus tempore redemptionis
castri nobis prenarrato Eberharde comiti de Wirtenberc et nostris heredibus persol-
vendam et que gratis recolligerimus gratis ad heredes sepefati Hessonis quondam
marchionis recuperato castro redeant et accedant. Nunc demum duximus subiungen-
dum, quod littere et processus iudiciales habiti hucusque in ipso negotio inantea
illustri matrone pluries dicte . . relicte Hessonis marchionis eiusque heredibus non
debent esse aliqualiter preiudiciales, nisi forte, quod non speramus, ipsa relicta si
quid iuris habet in dicto Castro nobis recusaverit libere resignare et nisi ipsi heredes
cum legitimam maioritatis devenerunt ad etatem") omnia premissa ratificare noluerint''),
tunc omnis supranarrata ordinatio tamquam non facta et processus et littere iudiciales
tamdiu pro non cassatis habeantur, quamdiu ipsa relicta iuri suo in dicto castro
non renuntiavit et ipsi heredes in etate legitima constituti omnia supradicta ren-
nuerint ratificare. Ut autem ista universa et singula maneant inconvulsa presentes
litteras nostris et nobiliuni virorum Alberti dicti Humel de Liehtenberc et Cünradi
fratris eiusdem de Liehtenberc nee non generosi viri Cünradi marhschalki de Besin-
kain, qui istorum fuerant mediatores, sigillis fecimus commuuiri.
Acta sunt hec apud Hohdorf, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo
septimo, proxima feria quinta ante nativitatem beate Marie virginis, fide dignorum
turba") presente nimium copiosa.
Das an erster Stelle zu erwartende Siegel der Markgräfin ist abgerissen. Noch fünf Siegel an blauen
Leinenfäden. 2) Graf Eberhards, s. Bd. 8, S. 191. 3) der Gräfin Irmengard, spitzoval, e. 38,24 mm., im gegitter-
ten Feld ein geneigter Schild, wie es scheint, ebenfalls mit den drei Hirschstangen ; Umschrift : . . . MINGAR . .
COM . ü' . WIR . . , ßC . 4) All)recht Hummels von Lichtenberg, schildförmig, c. 38,82 mm., drei Ballen, 2 : 1
1297. September 15 und 16. 75
gestellt; Uiiischiift abgeritbeii. 6) rund, 48 mm., im Schild drei Bullen; Umschrift: t ■ S • lANKADI • MILITIS
EHENBC d. h. Liehenberc. 6) des Konrad von Besigheim, s. Bd. 10, S. dSSi. — Abdruck : Sattler, Geschichte
WUrtenberRS unter den Graven, I.Teil, Beil. Nr. 22. — Hegest: Reg. der Markgr. v. Baden 643.
a) Über der Endsilbe ein überflüssiger Abkürzungsstrich. b) Hier ist antedictum gestrichen, c) Verschrieben
etatatem. d) Korrigiert aus vnluprint. e) Nach diesem Wort ist presentibus copiosa gestrichen.
5044.
Ohne Orfsangabe. 1297. September 15.
lütter Friedrich von Gingen (Gingen), seine Mutter Liucgard und sein Bruder Eber-
hard verkaufen (vendidinius seu venditionis titido dedimus) uon necessitate vel utili-
tate suadente sed potius pietatis causa tmd um ihres Seelenheils willen dem Kloster
Adelberg (Madelberc) 4 Eigenleute (homines nostros subscriptos videlicet Msehtildim
uxorem dicti Sigeloch de Beringen cum tribus filiis suis scilicet Hainrico Cunrado
Eberharde) um 5 % 5 Schilling Heller. Gleichzeitig verkauft ihr Schwager (sororius)
der Edle Friedrich von Deggingen (Teggingen) zwei weitere Eigenleute (quia frater et
soror predictorum filiorum videlicet Sigeloch et Maehtildis nomine dotis in personam
Fridrici de Teggingen nobilis mariti sororis nostre nomine vie') fuere translati) dem
Kloster um einen Eimer Wein.
Siegler: Graf Ulrich von Helfenstein (Helphenstain), mit dessen Zustimmung der
Verkauf geschehen ist.
Testes: dominus Fridericus viceplebanus in Siezzun, dominus L. rector ecclesie
in Slat, Dietricus de Husen, Cunradus de Aelchiugen, Johannes scultetus de Ezzlingen,
de conventu vero interfuerunt . . claviger et sacerdos, Cunradus dictus Celler convereus.
Datum in octava nativitatis beate virginis, anno domini MCC nonagesimo VII.
Beschädigtes Siegel, s. Bd. 10, S. U\.
a) So!
5ü45.
Schiedsrichter entscheiden den Streit des Klosters Sirnau mit Uz genannt Claus und
Genossen um Wiesen im Gehai.
Esslingen j im Predigerkloster. 1297. September 16.
Presentium litterarum inspectoribus universis magister Cunradus rector ecclesi
in Obernezzelingen, magister Cunradus doctor puerorum in Ezzelingen, Erlwituis d
76 1297. September 16.
Bernliusen olim || rector ecclesie in Talvingen et Cunradus dictus Huser de Ezzelingen
Constantiensis dyocesis rei notitiam subnotate. Hiis scriptis notum et notorium
facinms omni homini fide digno, || quod cum in causa que inter venerabiles . .
priorissam et conventum monasterii puellarum de Syrmenowe ordinis sancti Augustini
regiminis Predicatorum predicte dyocesis super pratis || in fundo dicto zu dem Gehaie
sitis ex una, Üzonem dictum Claus, Giselam et Mehtildim sorores predicti Uzonis,
Kemonem de Wendeliugen predicte Gisele et Walterum dictum Kramer prefate Meh-
tildis maritos ex parte altera diu foret non sine gravi scandalo coram diversis iudi-
eibus litigatum, tameu eedem partes de prefatis tantummodo pratis et eorundem
pratorum accessoriis scilicet super in ins vocationibus, arrestationibus et super offen-
diculis ac iniuriis quibuscunque in nos volentes tamquam in arbitros seu arbitratores
conpromittere curaverunt et idem conpromissum certa pena scilicet cautione refusionis
expensarum totius litis periculo vallaverunt. Recepto itaque in personas nostras
huiusmodi compromisso per compositionem amicabilem disposuimus et presenti pagina
disponimus ordinavimus et hiis litteris ordinamus, diffinivimus et tenore presentium
irrefragabiliter diffinimus, quatenus antedictum monasterium in loco predicto duo-
decim diurnatas pratorum que vulgo dicuntur Griuntwise iuxta fundum dictum
Hagewise, item dimidietatem pratorum dictorum an dem agger que attingit antiqua
prata monasterii supradicti itemque prata dicta Sigewartes agger fundis monasterii
de Wiler iuxta Neckerum contigua perpetim debeat obtinere et quod omnia prata
residua quondam Ülino dicto Zeller de Ezzelingen in supradicto loco zu dem Gehaie
pertinentia Üzoni et suis coheredibus pertineant et permaneant sine quovis obice
contradictionis, ita ut expense litis per compensationem reciprocam defalcentur et
quod omnes iniurie cum offendiculis univer'sis de religiosa patientia remittantur.
Sane in omnium premissorum evidentiam presens instrumentum hinc inde confectum
sigillis domus Predicatorum in Ezzelingen memorati monasterii de Syrmenowe et
universitatis populi de Ezzelingen effecimus communiri.
Facta est hec ordinatio et ipsius ordinationis pronuntiatio in ambitu memorate
domus, anno domini MOCLXXXXVII., XVI. kalendas Octobris, indictione X. In
quam revera ordinationem nos predicte partes consensimus et in ipsam per hanc
subscriptionem tam efficaciter consentimus, ut eadem ordinatio inter boni viri arbitria
debeat computari nee umquam ad melioris viri arbitrium reducetur.
Eßlingen. Orig. Perg. Drei Siegel, 1) des Predigerklosters in Eßlingen, s. Eßlinger ÜB. 1, XXXII und
Bd. 10, S. 505. 2) des Kl. Simau, s. Bd. 6, S. 26. 3) der Stadt Eßlingen, s. Bd. 5, S. 189. — Regest: Eßlinger
ÜB. 1, 125 n. 293 ^
1297. September 17 und 28. 77
5ü4ü.
Eyhuch 1297. September 17.
Abt Eckehard von Ellwanyen eiynet dem Kloster Kaisheim den ihm von Graf Ulrich
von Helfenstein verkauften Weiler Dietzliuswiler (cum dominus Ulricus inclytus comes
de Helfenstein oppiduni dictum Dietzlinswiler solvens in annuis redditibus VIII m.ildra
spalte XIIII maldra avene et tres libras Hallensium cum dimidia — — vendere de-
crevisset nee idem oppidum in eosdem transferre libere potuisset eo quod ipsius
proprietas a nostris manil)U8 dependeret ipsum oppidum approprietavimus
transferentes — omne ius proprietatis ac dominii cuiuscumque quod in sepedicto
oppido suisque pertineutiis omnibus prenominato comiti vel suis heredibus nobis aut
nostro monasterio competebat), nachdem der Graf zum Ersatz sechs Mansus in Steinen-
kirch (sex mansos in Steyninkyrche sitos quorum quilibet duo maldra sp.elte solvit
duo maldra avene IUI solidos Hallensium et duos pullos) von Ellwangen zu Lehen
genommen hat.
Siegler: Der Aussteller.
Datum apud Ybach, anno domini millesimo CO nonagesimo septimo, XV. kalen-
das Octobris.
München. Orig. Perg. Siegel abgegangen. — Regest : Reg. boica 4, 663.
5047.
Pfdff Ulrich der Schiemer von Beutlingen verschreibt dem Kloster Marchthal 1 S und
6 Schillinge ewiger Gült, insbesondere zur Ausbesserung ihres Münsters.
Ohne Ortsangabe. 1297. September 28.
Kunt si allen luten, die disen brief sehent und hörent lesen, daz pfaff Ulrich
der Schiemer von Rüthelingen, do brost || Hainrich von Marthel dem selben Lirich gab
ze köfenne sin huseli, daz da stat in der herro hove von Martil, niuu umbe || alite
pfunt lialler, und daz daten also willecliche, daz dem selben pfaff Ulrich do daz als
danc nseme was, daz er des || selben dages den selben herron von Martel sazte und
ergab sehs Schillinge und aiu pfunt ewiges geltes nach sime tode ze habenne imd
eweclichen ze niezenne und tet daz beidiu durch got und durch liebi, und zu aller-
vorderost zu ainer widerlegunge den herron von Martel, daz si des vor genantes köfes
des huses als da vor geshriben stat etewenne an schaden mohteu uzgan und ir
munster da mit gebezzerod wrde.
78 1297. Oktober 3.
Disiu dinc beschahen in unsers herren jar, do man von siner geburte zalte
tusent jar zwaihundert jar und subeniu und niunzig jar, an sante Michels abende.
Und daz disiu dinc beidentlialp ganz stsete und an lögen iemer beliben, so geben
wir, daz ist ich Heinrich der dechan von Bemphelingen, an disen brief lienche oder
gibe min ynsigel unde dar zu ich Ulrich der kyrcherre von Haigingen henke ouch
dar min ynsigel zu aim waren Urkunde und zu einer endelichen geziucnusse.
Abhangend zwei spitzovale Siegel : 1) zerbrochen, 48,83 _mm., oben die Steinigung des Stephanus (2 Figuren),
unten ein kniender Beter; Umschrift: . . S • HENRICI • DECANI • DE LINGEN. 2) 44,26 mm., in drei-
geschossigem architektonischem Aufbau oben Brustljild mit Krone (Gott Vater?), in der Mitte das Osterlamm,
unten kniender Beter; Umschrift: . . S • VL ■ RECTOH'. ECCLE ■ IN • HAIGINGlN.
5048.
Warthausen 1297. Oktober 3.
Triichsess Walther von Warthatisen schenkt um seines Seelenheils willen nach Resig-
nation seines Lehensmannes Andreas von Lanquat dem Kloster Heggbach ein Haus mit
Hofstatt und Garten in "Wahsdorf nehst mehreren Eigenleuten (domus cum area et ortw,
qui vulgo dicitur bivend, in Wahsdorf site et horum hominum videlicet Wille dicte
Blümenschinin, Else filie eins, Adelhaidis filie eius dicte Ketennarin et Irmengardis
•filie eius uxore Waltheri dicti Ulmar cum omnibus pueris earundem et Ruesoni dicti
Wiselar cum tribus pueris qui sunt filie Velwarii molitoris, Jacobi filii domini ple-
bani in Hochdorf et Hainrici dicti Svarttlin).
Siegler: Der Aussteller.
Zeugen: Waltherus de Tanne, Coczo dictus Hagiar, Johannes et Hainricus de
Büzenkoven, Puggo dictus Shevolt.
Datum Warthusen et actum anno domini MCCLXXXX septimo, feria quinta
post Michahelis.
Buxheim. Orig. Perg. Siegel abgegangen. — Regest : Württ. Jahrbücher 1880, S. 216.
1297. OktolMT 7. 79
60t9.
Graf Ulrich cun llelfenstein verspricht dem Kloster Kaisheim Eviktion des Weilers Erpfen-
hausen und Eignung der Ostermühle in Lfingcnnii und verpfändet ihn r{ Mühlen in Rorgensteig,
Kaisheini 1297. Okiober 7.
In nomine domini. Amen. Nos Ulricus dei gratia comes de Helfenstein tenore
presentium recognoscimus et publice || protestamur, nos viriß religiosis doniino . . ab-
bati et conventui de Cesarea corporali iuramento prestito firmiter promisisse, quod
eis II villulam Erpfenliusen ab omni irapetitione seu impedimento quo inpediuntur vel
etiam inpetuutur aut possent in posterum inpediri a domiiio || abbate de Lorch et
suo conventu nee non ab Alberto dicto de Gersteten ac a quadam relicta . . dicta
de Durn vel ab aliis quibuscumque iufra epyplianiam domini presentis anni penitus
absolvemus et eam reddamus cisdem in parte qualibet absolutam, promittentes sab
eodem prestito sacramento, quod molendinum in Nawe dictum Östermül eisdem ap-
propi'ietari procurabimus efficaciter a domino . . episcopo ecclesie Augustensis infra
termiuum epiphanie domini prenotatum. Sub eiusdem quoque promissi tenore con-
fitemur nos ipsis fratribus de Cesarea predictis tria molendina nostra superiora iuxta
Rorgensteige sita debere eis tanto esse tempore sine inpedimento quolibet obligata,
donec centum libras Hallensium et IX libras percipiant integraliter de eisdem, ita
ut singulis annis XX libras percipiant que ipsa molendina annuatini solvere dinos-
cuntur. Preterea nos ad lioc ipsis fratribus sub iuramenti prehabiti vinculo duximus
obligandos, ut si ratione pecorum, que Amlungo de Gersteten abstulimus, a quoquam
liominum fuerint inpetiti nos ab eorundem inpetitionibus integraliter absolvamus. Et
ut hec prescripta orania servemus eisdem firmiter inconvulsa, fideiussores subscriptos
scilicet dominum C. de Blochingen, dominum H. de Ramungen milites, AI. ministrum
nostrum in Giselingen, Si. dictum Schönen et R. dictum Vetzer eisdem taliter obli-
gamus, ut si singula pi'emissorum non fuerimus secundum quod promisimus efficaciter
prosecuti extunc iidem fideiussores, quandocunque ab ipsis fratribus commouiti de
hoc fuerint, infra VIII dies in obstagium apud Ulmam vel Giengen se recipient ex-
pensas in dampnum nostrum facturi, donec se recognoverint de singulis expeditos
integraliter atque plene. In quorum omnium testimoniura preseutem litteram sigilli
nostri munimiue duximus roborandam.
Datum in Cesarea, anno domini MCCXCVII., nonas Octobris.
München. Orig. Perg. Siegel abgegangen. — Regest: Reg. boica 4, 65.5.
80 1297. Oktober 7 und 8.
5050.
Orvieto 1297. Oktober 7.
Papst Bonifazius VIII. bestätigt den Kauf, wodurch das Kloster Neresheim von
Graf Ludwig von Öttingen für eine bestimmte Summe seine Besitzungen und. Vogteirechte
in Kuchen, Auernheim, Neresheim, Ohmenheim, Hagenbuch und Breitenbuch samt dem
Wald Wecenloch erworben hat (quod nobilis vir Lodowicus comes de Ottingen quas-
dam terras et possessiones census quoque ac redditus vogetheige vulgariter appel-
latos et quicquid iuris in Kochein, in ürenhein, in Nerenshein, in Umenhin, in
H[a]genboch et in Breitenboch villis pertinebat ad eum nee non silvam Wecenloch
ipsius comitis vobis vendidit pro certa peeunie quantitate, prout in instrumento
publico inde confecto plenius dicitur contineri ')).
Datum apud Urbem Veterem, nonas Octobris, pontificatus nostri anno tertio. —
Cum a nobis petitur.
Regensl)urg. Orig. Ital. Perg. Die Bulle fehlt. — Auf dem Umschlag rechts F. R., links unter demselben
Kostenvermerk : ein Häkchen und darunter zwei wagrechte Striche nebeneinander, aber keinerlei Namen ; oben
in der Mitte At, einmal schief durchstrichen. Auf der Rückseite oben in der Mitte in doppeltem Viereck: N.
Waldini; darunter nach rechtshin schief verlaufend drei Zeilen: pro petitoe II Tiir. pro not. unus Romari^ pro
gross. II Rom. et dimid. pro correctione II Tur. Item pro grossa II Romano et dimid. Item quia fuit iterum
rescripta II RomaiT et dimid. Item pro buUa . . Roman, et XVI dem — Regest: Grupp, ütting. Regesten 392
(fehlerhaft).
1) Diese Urkunde scheint nicht erhalten zu sein.
5051.
Würzburg 1297. Oktober 8.
Bischof Mangold von Würzburg erneuert den Cisterzienserklöstern Ebrach, Ueilsbronn,
Bronnbach, Langheim, Bildhausen, Schönthal (Schöntal), Himmelspforten und andern des-
selben Ordens die hergebrachte Zoll-., Handels- und Gewerbefreiheit in Würzburg (res
suas quocumque nomine censeantur ad civitatem nostram Herbipolensem sicut ab
antiquo consueverunt facere libere adducant et in illa conservent seu de eis ibidem
in vendendo operando seu alias prout eis visum fuerit expedire negotiando et fa-
ciendo disponant secundum quod eorum placuerit voluntati).
Siegler: Der Aussteller.
Datum [apud] Herbipolim, anno domini MCC nonagesimo VII., VIII. nonas")
Octobris, pontificatus nostri anno X.
1297. Oktober 9 und 15. 81
München. Orig. Perg. An blauen und weißen Leinenfaden das bischöiliche Siegel, s. Bd. 9, S. 868. —
Abdruck: Monum. boica 38,174. — Regest: Reg. boica 4, 655.
a) Offenbar verschrieben für idus.
5052.
Ohne Ortsangabe. 1297. Oktober 9.
Schultheiss Jakob genannt Wirt, Bürgermeister (magister civium) Ulrich Bletz und
die Ratmannen von Rottweil (Rotwil) beurkunden, dass vor ihnen in figura iudicii Hein-
rich genannt Smideli und seine Frau Katharina durch die Hand und mit Zustimmung
Wölflins des Schuhmachers (sutoris) und Burkhards genannt Smidelin als der Pfleger
(tutorum) ihrer Kinder Wernher Berthold und Mia (liberorum dictorum Hainrici et
Katherine) an Konrad genannt Stainlin Bürger von Rottweil eine Gült von 1 ffi Rott-
weiler Pfennigen (redditus unius libre denariorum Rotwilensium percipiendos annuatim
nomine census de domo et area abbatis monasterii de Petri Domo Constantie sitis in
Rotwil) um 14 U und 10 Schillinge Breisgauer (Brisger) Pfennige iuxta iura et con-
suetudines nostre civitatis verkauft (vendiderunt et tradiderunt), Gewährschaft nach
Recht und Gewohnheit ihrer Stadt versprochen und die Gült dem Verkäufer cum omni
iure et dominio übertragen haben. Die Pfleger der Kinder bekunden auf ihren Eid,
dass der Verkauf für diese vorteilhaft sei (longe meliorem et utiliorem fore, quam si
eadem venditio fuerit pretermissa).
Siegler: Die Stadt Rottweil.
Actum anno domini MCCLXXXXVII., feria quarta proxima ante festum sancti
Galli, indictione XL
Rottweil, Kirchenpflegarchiv, Orig. Perg. Siegel abgegangen. — Regest: ZGORh. 30, 177. — Rottweiler
ÜB. 1, 18 n. 64.
5053.
Papst Bonifacius VIII. befiehlt dem Domdekan ., dem Propst von St. Peter und dem
Scholaster von St. Thomas in Strassburg die Untersuchung und Entscheidung des Streits
zunschen Kloster Hirsau und dem Speirer Domherrn Witego wegen der Kapelle in Pforzheim.
Orvieto 1297. Oktober 15.
Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano maioris et
preposito sancti Petri ac . . scolastico sancti Thome Argentinensium ecclesiarum salutem
XI. 11
82
1297. Oktober 16.
et apostolicam benedictionem. || Sua nobis dilecti filii . . abbas et conventus monasterii
Hyrsowensiö ordinis sancti Benedict! Spirensis diocesis petitione monstrarunt, quod,
licet ipsi in capella sancti Martini in
Phor||cheim predicte diocesis, quam in
usus proprios ex privilegio apostolice
sedis canonice obtinebant sicut adhuc
obtinent, per vicarium perpetuum prout
per idem Privilegium compete||bat eisdem
facerent deserviri, essetque tunc in ea
huiusmodi perpetuus vicarius canonice
institutus, tarnen Witegone canonico Spi-
rensi hoc ex malitia supprimente ac sug-
gerente mendaciter venerabili fratri nostro
. . archiepiscopo Maguntinensi, quod dicta
capella metropolitica sibi lege subiecta
tunc vacabat et tanto tempore iam va-
carat, quod eins collatio erat ad eum se-
cundum Lateranensis statuta concilii legit-
time devoluta, idem archiepiscopus vene-
rabili fratri nostro . . episcopo Spirensi
suis dedit litteris in mandatis ut si esset
ita dicto Witegoni eandem capellam
conferre et assignare curaret ipsumque
in possessionem ipsius capelle induceret
et tueretur inductum, contradictores per
censuram ecclesiasticam compescendo. Ex
parte vero ipsorum abbatis et conventus
fuit coram eodem episcopo, ad cuius
fuerunt propter hoc presentiam evocati,
excipiendo propositum, quod cum ipsi
dictam capellam in usus proprios ex pri-
vilegio apostolice sedis canonice obtine-
rent et in ea per'') vicarium perpetuum
prout per idem Privilegium competebat
eisdem facerent deserviri, essetque tunc
in ea huiusmodi perpetuus vicarius
canonice institutus, ut superius est ex-
licet ipsi capellam sancti Martini in Pforz-
heim predicte diocesis || ad ipsum mo-
nasterium pleno iure spectantem, in qua
iidem abbas et conventus faciebant per
vicarium ydoneum deserviri, in usus pro-
prios canonice obtinerent essentque in
pa||cifica possessione ipsius, tamen Wite-
gone canonico Spirensi mendaciter sug-
gerente venerabili fratri nostro . . archi-
episcopo Maguntinensi, quod capella ipsa
metropolitica sibi lege subiecta vacabat
tantoque tempore iam vacarat, quod eins
collatio erat ad eum secundum Latera-
nensis statuta concilii ea vice legitime
devoluta, idem archiepiscopus ad huius-
modi falsam suggestionem ipsius Wite-
gonis ex arrupto prefatam capellam quam-
quam sibi de vacatione ipsius aliquatenus
non constaret prout nee constare poterat,
cum id non esset notorium neque verum,
prefatis abbate et conventu non mönitis
nee citatis sed absentibus et non per
-contumaciam dicto W. de facto cum de
iure nequiverit contulit pro sue libito
voluntatis, venerabili fratre nostro . .
episcopo Spirensi sibi super hoc execu-
tore per ipsius archiepiscopi certi tenoris
litteras deputato, idemque episcopus me-
moratum W. in possessionem corporalem
dicte capelle de facto induxit pretextu
huiusmodi litterarum in eorundem ab-
batis et conventus dictique monasterii
non modicum preiudicium et gravamen,
propter que ex parte ipsorum abbatis et
conventus cum ea ad eorum pervenerunt*)
1297. Oktober 15.
83
notitiam, fuit ad sedem apostolicam ap-
pellatum.
pressum et erant coram eo legitime
probare parati, dictus episcopus ad pro-
videndum dicto Witegoni de eadem ca-
pella, que nee de facto nee de iure
vaeabat et in cuius possessione huius-
modi dicti abbas et conventus pacifice
existebant, dictarum litterarum pretextu
procedere de iure non poterat nee de-
bebat, at°) dictus episcopus predictos
abbatem et couventum audire super hoc
indebite denegans predieto Witegoni me-
inoratam eapellam de facto, cum de iure
nequiverit, contulit pro sue libito volun-
tatis, propter quod ipsi abbas et con-
ventus^), sentientes ex hoc indebite se
gravari, ad sedem apostolicam appellarunt.
Quocirea discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus vocatis qui
fuerint evocandi et auditis hinc inde propositis quod') canonicum fuerit appellatione
postposita decernatis, facientes quod decreveritis per censuram ecclesiasticam firmiter
observari. Testes autem qui fuerint nominati, si se gratia odio vel timore subtraxerint,
censura simili appellatione cessante cogatis veritati testimonium perhibere, proviso
ne aliquis extra Spirenses et Argentinenses civitates et dioceses auetoritate *) pre-
sentium ad iudicium evoeetur nee procedatur in aliquo contra eum. Quod si non
omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur.
Datum apud Urbem Veterem, idus Oetobris, pontificatus nostri anno tertio.
Ital. Perg. An Hanfschnur die Bleibulle. Auf dem Ital. Perg. An Hanfschnur die Bleibulle. Auf dem
Umschlag rechts: Bonusanus, unter demselben links Umschlag rechts: J. Cotin, links unter demselben
an Stelle eines ausradierten Kostenvermerks mit Namen Kostenvermerk, vier Punkte nebeneinander. Oben in
vier Punkte nebeneinander, ebenda auf der Innenseite der Mitte cor, zweimal durchstrichen, rechts in der
des umgeschlagenen Stücks kurze Notizen des Kor- Ecke n, ebenfalls zweimal durchstrichen. Auf dem
rektors, aus einzelnen flüchtig geschriebenen Buch- Rücken oben in der Mitte: Thomas de Aquamundulä.
Stäben bestehend, mit anderer Tinte zweimal durch-
strichen, ebenso links oben, nicht durchstrichen ; oben
in der Mitte : cor. Auf dem Rücken der Urkunde
oben in der Mitte : Thomas de Aquamunda.
a) B: Sua 11. b) Rasur von obtinerent bis per. c) at auf Rasur, d) Rasur von propter bis conventus.
e) B: in pervenerunt stehen neni auf Rasur, f) B: quod auf Rasur, g) Rasur von Spirenses bis auctori||, in
B von extra bis civitates.
84 1297. Oktober 26.
5054.
Johann des alten Schultheissen Sohn von Herrenberg und seine Frau Irmengard verkaufen
an Konrad den Schultheissen genannt von Gültstein ihren Fronhof in Nebringen.
Hildrizhausen 1297. Oktober 26.
In dem namen des vathers und des suns und des hailigen geistes. Amen. Wan
diu dink, diu niht gevestent werdent mit brieven, dikke von der || lengi der czit us
der liithe gehuknusze kument, da von so vergib ich Johans genant des althen scbult-
haiszen sun ains burgers von Herrenberk und Irmen||gart^) min elichiu frowe an
disem brieve allen den, die gegenwertik oder kAftik sint und in lesent oder horent
lesen, daz wir mit gesamenther hant und || mit gesundem libe han ze koufenne ge-
geben hern Cünrade dem schultliaiszen genant von Gilsten und allen sinen erben
unsern fronhof ze Neberingen und die fothay mit allem dem gute, das wir da hethen
gesüht und ungesülit umbe viunf und hundert phunt Haller mit zolichem gedinge,
das der vor genant her Cünrat der Haller sol inne han viunzek phunt, bis das ich
Johans oder Irmengart') min wirthin ob ich enbin das gut geverthige jar und dak,
als ich ze den hailigen gesworn han. Belibet dar über das gut ane anspräche bis
zu unser frowen dak der jungern, so sol der vor genant her Cünrat geben zwainzek
malter rokken von den viunfzek phunden. Wirt aber das vor genanthe gut von
mir oder von Irmengart*) miner wirthin geverthiget von nu santhe Marthins dag über
ain jar, so hat der vor genant her Cünrat dennoch cyl umbe die viunfzek phunt bis hen
umbe ze mitlehr vasten. Diu zwainzek malther rokken und swas der Haller ist, die
umbe den hof kument, die ensol man nieman gen wan hern Hainrichen genant von
Holtzgerringen, der mag ouch den bürgen di im geseztzeht wrden an miner stat
umbe das gut cyl gen swie er wil. Ververt aber her Hainrich von Holtzgerringen
ee das jar us wirt, swen ich der vor genant Johans denne setze an sine stat, dem
sol man das gut antwrthen mit der vöutht aime von Wellenhusen hern Hugen oder
hern Albrehten. Geschith es aber, das der vor genant hof nit geverthiget wirt, als
gelobet wart und ee vor gescriben ist uf diu vor genanthen cyl, so ensol her Cünrat
der vor genant schulthais weder corn noch Haller gen bis ime das gut geverthiget
wirt. Wer aber, das der vor genant her Cünrat spreche mit geverden oder durch
aine verziehunge, das der vor genant hof nit were geverthiget, als ime gelobet wart,
swas dar über her Hainrich von Holzgerringen und her Eberhart genant der Eber
von Gilsten und her Cünrat von Custertingen sagent uf irn aiht, des sol in begnügen.
Swelher aber der driger ainer abe get in dem jar, so suln die andern zwen nemen
ain andern uf im ait an sine stat. Swa aber ich der vor genant Johans bedarf
1297. Oktober 27. 86
dage ze laistenne ze verthigen den vor genanthen hof, so han ich fride libes und
güthes vor dem vor genanthen hern Cünrat von Gilsten und vor allen sinen frunden.
Dis horthen und sint geziuge: her Wernher der deChan von Holtzgerringen, her
Berhtolt der liutpriester von Husen, her Hainrich von Holtzgerringen, her Eberhart
genant der Eber von Gilsten, her Cünrat von Kustertingen, her Walther des Bessers'')
sun von Herrenberk, her Eberhart der Eber von Herrenberk, her Albreht der Herter
von Gilsten, herr Hainrich Rirthersman") von Altdorf, her Eberhart von Husen und
her Hainrich der Wirt von Husen und ander '') erberre lüthe gnük, die dis sahen
und horthen. Und das dis vesthe und stethe belibe, dar über ist dirre brief ge-
geben, der gevestent ist mit hern Wemhers des dechans von Holtzgerringen ynsigel
und mit hern Cünrats des dechans von Eschelbrunnen ynsygel und mit dem ynsygel
der stethe von Herrenberk.
Dis geschach ze Husen vor dem kirchdor, an dem nehsten samstage vor aller
hailigen dage, do von gotes geburt waren dusent zway hundert syben imd nyunzek jar.
Zwei Exemplare, in der Orthographie stark abweichend, mit je drei beschädigten Siegeln, 1 und 2 spitz-
oval, 3 rund. 1) c. 48,30 mm., ein Eselskopf, darunter ein V, im Siegelfeld und auf dem Hals des Esels Punkte;
Umschrift : S • WERNH'I • DECANI • I • HOLZGERRING. 2) des Dekans Konrad von Öschelbronn, früher in
Thailfingen, s. Bd. 9, S. 346 f. 3) der Stadt Herrenberg, s. Bd. 9, S. 274. — Abdruck : ZGORh. 14, 449 (nach B).
a) Der Name ist in beiden Exemplaren nachgetragen, und zwar beidemal von der Hand des Schreibers
von B, in A mit hellerer Tinte, b) B : Besserers. c) In B wohl richtiger Ritthersman. d) In gleicher Weise ist
in A hier unnötig ein Abkürzungszeichen für er über die Endsilbe gesetzt.
6055.
Ohne Ortsangabe. 1297. Oktober 27.
Bruder Gottfried von Klingenfels (Clingenvels), Komthur in Rexingen und Rohrdorf,
belehnt mit dem zum Haus Rexingen gehörigen Zehnten von den zwei Äckern des Wernher
genannt Stokkär in Fulstetten die Witwe Irmengard genannt Noppenouerin und ihre Erben
gegen einen jährlichen Zins (pro annuo censu videlicet pro uno modio siliginis quando
siUgo in predictis agris crescit, quando vero avena ibi crescit dabitur modius avene
pro decima, quid autem ibi crescit propter") siliginem vel avenam, illo anno dabitur
modius avene pro decima, quando autem nihil crescit sibi illo anno nihil dabitur
pro decima).
Testes: f rater Wigandus scriba, f rater Burchardus de Horb, f rater Bertholdus
dictus Empfinger cellerarius conventuales in Rexingen, Ber. dictus Schürer, C. dictus
Prior senior, Albertus carnifex dictus Mesner, Waltherus carnifex dictus Murarius.
86 1297. Oktober 30 und 31.
Siegler: Der Aussteller mit dem Siegel des Hauses Rexingen.
Datum anno domini MCCLXXXXVII., in vigilia beatorum apostolorum Simonis
et Jude.
Sammelband der Kommende Rexingen von 1696, Bl. 328''.
a) Wohl verschrieben für preter.
5056.
Mergentheim 1297. Oktober 30.
Der Edle Konrad von Boxberg (Bokkesberg) verkauft dem Kloster Schönthal (Schön-
tal) seine Mühle in Schweigern (molendinum nostrum situm in Sweigern quod nobis
titulo proprietatis attinebat cum omnibus iuribus et attinentiis suis quesitis et in-
quirendis) um 100 U Heller, verspricht Gewährschaft und leistet die üblichen Verzichte.
Siegler: Kraft von Hohenlohe der Oheim (avunculi) und der Graf von Wertheim
Schwiegervater des Ausstellers und dieser selbst.
Testes: Crafto filius predicti avunculi nostri, frater H. de Castel commendator
domus Teuthonice, Hermannus Lesche, Wipertus de Cimern, Hiltebrandus dictus ßüps
de Grünsveld, Bertoldus dictus Sützel milites, Hugo dictus Langerhunt de Sweine-
burg, C. de Uffingen scultetus.
Datum et actum in Mergentheim, anno domini MCCLXXXX septimo, die pre-
cedenti vigiliam omnium sanctorum.
Kopb. des Kl. Schönthal von 1612, Bl. 228''. — Regest: Hohenloh. ÜB. 1, 420 n. 692.
5057.
Schultheiss und Rat von Gmünd sprechen Urteil über ein Wasserrecht zugunsten des
Klosters Gotteszell.
Ohne Ortsangabe. 1297. Oktober 31.
*)"Wir herre Heinrich der schultheisse ze Gemunden von Rinderbach unde
der rat ze der selben stat tun kunt allen den die disen brief || sehent lesen oder
horent lesen, daz ein urteil wart gegeben von uns wider Johansen den Sitelich unde
den Mulneren, die an || daz wazzer sprachen ob der Erlemulin biz an die Schindel-
mulin wider der rechtekeit ze der priorin unde des conventes || schaden und be-
1297. November 6. 87
swerde. Unde da von daz selbe wazzer behüben diu priorin und der convent ze
Gotes Celle mit der rechten kuntschaft und mit unserem urteil. Ze einem ewigem
uikunde dirre urteil geben wir versigelt dison brief mit der stete insigel von Ge-
rn unden. Die diz urteil sprachen, waren Sifrit der bürge rmeister, Sifrit der alte Tum,
Sifrit sin sun, Durink der Vezer, Fridrich uf dem Buhel, Cünrat der Schalksteter,
Eberwin Knur, Eberwin in dem Kirchove, Cünrat und Walher beide Taler, unde
gegenwertik derbi waren, da man daz wazzer zwischen den zwein mulin durch recht
vahen sol, Gezuge dirre vor genanten geschihte sind: bruder Walther der Eiühart
unde bruder Heinrich von Pfhorzhein der Predeger ordens schaffener des klosteres,
bruder Cünrat des klosteres hovemeister unde Heinrich in des Wolfes mulin unde
yil anderre lüte die gagenwertik waren.
Dirre brief wart gegeben von uns, do ergangen waren von unseres herren ge-
burte zwelf hundert jär unde siben unde nünzik jär, an aller heiligen abende.
Beschädigtes Siegel der Stadt Gmünd, s. Bd. 8, S. 414.
a) Vor dem Text steht ein Zeichen wie ein auf die seitUche Rundung gestelltes C, vielleicht Chrismon.
6068.
Propst Walther und Kapitel von St. Johann zu Konstanz beurkunden die Verfügung des
bischöflichen Notars Nikolaus über Gülten in Obertheuringen und Güter in Ennahofen.
Konstanz 1297. November 5.
Waltherus prepositus et capitulum ecclesie sancti Johannis Constantiensis uni-
versis ad quos presentes pervenerint salutem in domino.|[ Noverint universi, quod
Nicolaus notarius domini nostri . . episcopi Constantiensis, qui de suo apud superiorem
villam Thu||ringen unius marce argenti annui redditus comparatos titulo proprietatis
ab . . priorissa et conventu monasterii || de Lewental salva sibi ordinatione eorun-
dem in nostram transtulit ecclesiam, per manum et consensum nostrum eosdem red-
ditus Adelhaidi et Mechtildi sororibus dictis Kochin, quas induxit, quod et ipse
possessiones suas apud Enehoven proprias predicto titulo reservato sibi et predicto
notario earundem usufructu in nostram ecclesiam transtulerunt, legavit ad vitam
ipsarum si eidem supervixerint in solidum possidendas eisdem redditibus salva ordi-
natione seu testamento, quod in nostra ecclesia in remedium suarum animarum sta-
tuerint de eisdem ad predictam nostram ecclesiam libere reversuris. In cuius rei
testimonium nostris sigillis presens scriptum fecimus sigillari.
Datum Constantie, anno domini MCCLXXXXVIL, nonas Novembris, indictione XI.
88 1297. November 11.
Karlsruhe. Orig. Perg. Vom Siegel des Propsts Walther von St. Johann (s. Bd. 9, S. 376) nur ein Bruch-
stück. Das zweite Siegel, spitzoval, c. 54,34 mm., unter einem Spitzbogen Brustbild des hl. Johannes des Täufers
mit dem Lamm in der Scheibe, darüber auffliegende Taube mit Spruchband, rechts und links ein Stern; Um-
schrift: . . . S • CAPL'I • ECGLIE .... lOHIS • I • OST AN . . . Abbildung in Beyerie, Gesch. d. Chorstifts St. Johann
1908, S. 67.
5059.
Konrad von Katzenstein Kirchherr zu Dattenhausen schenkt dem Kloster Zimmern einen
Hof zu Weilermerkingen zu einem Seelgeräte.
Ohne Ortsangabe. 1297. November 11.
In dem namen gotes. Amen. Ich Cünrat hem Hügs sun von Katzenstain der
kircliherre ist || ze Tatenhusen tuen kunt allen den die disen prieph gesehent oder
hoerent lesen, daz ich mit || verdahtem müete und mit miner friunde rate han gegeben
hin ze Zimmern in daz kloester || nach mime toede durch got und durch miner und
mins vater miner müeter mins brüeder und anderre miner geswistergid und auch
aller miner vordem und nachkomen sele willen den hof ze Wiler Merkingen den da
büet Cünrat der Rote, der schol alliu jar gelten ahtodhalp malter roggen ahtodhalp
malter habern vierzehen Schillinge Haller zwen Schillinge für wisat und vier hüenr,
mit der selben gulte sol man kaufen alliu jar biz an den jüngsten tac ze disen
vier ziten in dem jar, ie an den nehsten tagen nach den vier unserre frauwen tagen,
ie ze dem tage ainen aimer wins und sol man den selben win den frauwen gemain-
lich in das kloester geben ze tririkenne an den selben tagen die hie voer benennet
sint, daz sie miner und miner voer genanten friunde sele getriulich gedenken gein
got. Da nach schol man wizzen, daz ich daz voer genante güet niezen schol die
wil ich lebe und schol diu abtissin und diu samenunge in dem voer genanten cloester
den voer genanten hof mit mir schirmen so sie beste mugen. Furbaz sol man auch
wizzen, swanne mir diu samenunge in dem voer genanten cloester daz brichet, daz
hie voer gescriben stat, so schol der voer genante hof hoeren hin ze Kaishain in
daz cloester und schol diu selbe samenunge ze Kaishain mit dem güete tun als hie
voer gescriben stat durch miner und miner voer genanten friunde sele willen. Daz
diz veste und stete belibe, dar über gib ich dem voer genanten cloester Zimmer disen
prieph mit ir selbes insigel versigelt.
Diz ist geschehen, do von Cristes geburte waren tusent jar zwai hundert jar
niunzik jar und siben jar, an sancte Martins tage.
Wallerstein. Orig. Perg. Abhangend spitzovales Siegel, 42,30 mm., stehende Äbtissin mit Stab ; Umschrift l
i • S . ABBATISSE • SCE • CRVCIS • IN • ZYMBERN.
1297. November 12 und 13. 89
5060.
Konrad von Wemsberg beurkundet, dass mit seinem Willen Wolfram von Kottspiel neun
Nutzen eines Zehnten zu Erlenbach gekauft hat.
Limpurg 1297. November 12.
Wir Conrat von Weinsperg thün kunt allen die disen briefe ansehent oder horent
lesen, das Wolfran von Kottspuhel hat gekaufet mit unserm willen und mit unsere
wissende newn nutze weins und korns gesucht und ungesucht klein und grosz pfaffen
Wolfrannes seligen zehenden ze Erlbach, den nun hand seine künde, und han im
gelobet und seinen erben, daz wir den vor genanten Wolf rammen von Kotspuhel und
sein erben sollen schirmen an dem selben kauf und an den nutzen mit allem vleis,
das in wider dem rechte dar an kein leyd geschehe. Ist aber, das im yeman oder
seinen erben kein leyd oder kein irrunge wolte thün, so sullen wir im beholfen
sein mit trewen on alle geverde und auch seinen erben. Und das dieser kauf und
unser schirm dar an ganz beleybe, so geben wir im und seinen erben diesen brief
besigelt mit unserm insigel.
Dieser kauf geschach zu Limpurg, au dem nechsteu tag nach sant Martins tag,
do man zalt von gottes geburt tausent und zwey hundert und neunzig jare, darnach
in dem sybenden jare.
Limpurger Registraturbuch aus dem 15. Jahrhundert, Bl. 176.
5061.
Ohne Ortsangabe. 1297. November 13.
Btcrkhard von Nussbaum (Nusbon) verkauft (vendo trado et dono) mit Zustimmung
seines Bruders Albert und mit Hand und Willen der Lehensherren, der Ritter Kuno, Symon
und Hermann von Königsbach (Künigspach) und Hermanns genannt Fese, dem Kloster
Maulbronn (Mulenbrunnen) seinen Zehnten in Zaisenhausen (Zaizenhusen) mit aller Zu-
gehörde um 25 E Heller und stellt sich selbst mit seinem Bruder Albert und mit Johann
von Stein (Stäin) als Bürgen für Gewährschaft auf Jahr und Tag. Sein Lehensrecht gibt
er in die Hand der Herren von Königsbach auf und macht ihnett gewisse Eigengüter in
Stein (quedam bona apud Stäin sita videlicet unum iuger prati et viginti iugera ag-
rorum ad aream dicti Brenner pertinentia) zu Lehen (iure proprietatis — — eis a
me assignato tradito et collato), damit sie dem Kloster den Zehnten eignen.
XI. 12
90 1297. November 13.
Siegler: Die 4 Herren von Königsbach, die ihre Zustimmung ausdrücklich hindgeben.
Datum anno domini MCCXC septimo, feria quarta proxima post festum beati
Martini episcopi.
Ital. Perg. Drei beschädigte schildförmige Siegel, je mit zwei gestückten abgewendeten Bogenpfählen ;
Umschrift des ersten : . . S • KVNO IS • DE • KVGES ... 2) . . S • SIMONIS • DE ... VN 8) . . . S
. . M.\NNI KVNGES ...
5062.
Statuten des Stifts Sindelfingen.
1297. November 13.
Venerabili in Christo patri ac domino . . Hainrico dei gratia Constantiensi
episcopo Wernherus prepositus totumque capitulum ecclesie in Syndelvingen de-
bitam reverentiam et honorem. Cum nos || capitulum predictum propter conmunem
utilitatem dicte ecclesie nostre in Syndelvingen quedam statuta infra scripta in pos-
terum valitura iuri consona nee contraria equitati religiosorum ac prudentum virorum
II consilio conmunicato ediderimus statuerimus et fecerimus, quibus statutis peractis
prefatus dominus noster prepositus suum favorem adhibuit et consensum, supplicamus
una cum predicto domino nostro preposito || vestre reverentie, quatinus eisdem nostris
statutis singulis et universis consensum benivolum adhibentes ipsa de vestre benigni-
tatis gratia dignemini confirmare. Quorum statutorum tenor talis est.
Anno domini MCCXCVII., idus Novembris. Nos canonici singuli et universi,
qui representamus totum capitulum in Syndelvingen ecclesie, convenientes in ipso
capitulo et conmunicato consilio religiosorum aliorumque prudentum virorum pro
conmuni utilitate ecclesie nostre statuimus infra scripta statuta in posterum inviola-
biliter observari. Statuimus igitur, quod quandocumque in ecclesia nostra Syndel-
vingen prepositus de novo canonice eligitur et confirmatur, canonici singuli et uni-
versi debent sibi promittere manuali fide obedientiam et reverentiam debitam exhibere.
Item statuimus, quod prepositus electus j)romittere debet corporali prestito iuramento
statuta ecclesie inviolabiliter observare et ipsam ecclesiam et totum capitulum cum
Omnibus rebus et iuribus ipsis annexis et coniunctis pro suo posse per omnia defen-
sare. Item statuimus, quod nullus canonicus recipiatur nee confirmetur, nisi prius
iuret statuta nostra et fidelitatem ecclesie observare. Item statuimus, quod prepo-
situs qui pro tempore fuerit debet habere, sive sit presens sive absens, redditus
integre prebende in frumento et denariis sicut alius canonicus et tertiam partem vini
1297. November 13. 91
tantum crescentis in Korntal et in Walhain quod contingit suam prebendam et non alias
pro omni portione ipsum contingente. Kesidue vero due partes vini inter canonicos
conmuniter et equaliter dividantur. Item statuimus, quod censuales census et mor-
tuaria altari beati Martini ecclesie nostre in Syndelvingen pertinentia totaliter magistro
censuum ibidem presenteutur, ut in usus ipsius ecclesie convertantur. Item statuimus,
ut prepositus solus liabeat auctoritatein conferendi irrequisito capitulo ecclesias seu
beneficia curata videlicet in Syndelvingen in Vögingen et in Darmshain*). Item quod
capitulum solum irrequisito preposito habeat auctoritatem eligendi seu presentandi
vicarios ad ecclesias apud Lewenberg et apud Wile in Glemesgowe, que ecclesie
specialiter deservivmt capitulo nostro. Item statuimus, quod redditus universi prebenda-
rum absentium canonicorum in conmunes usus nostre ecclesie convertantur. Item statui-
mus, quod molendinum dictum Rietmiili ad conmunitatem libere pertineat. Item cum
prepositus qui pro tempore fuerit habeat curiam in Syndelvingen sitam continentem cul-
turam trium aratrorem vel plus, statuimus ut etiam habeat curiam totaliter quam colit
Reinhardus de Boltringen et stramen quod provenit de decima frugum eiusdem ville, ut
ipse prepositus pro ipsis canonicis onera hospitalitatis valeat facilius sustinere. In
reconpensam vero huiusmodi perceptionis straminis tenetur prepositus omnes manipulos
decimarum sine omni dampno et iactura capituli in curiam suam deducere et in minori
horreo coUocare, quod ad hoc est cellerario deputatum, qui cellerarius collectoribus
decimarum earundem et trituratoribus de conmunibus rebus capituli respondebit et in
vectura et aliis nullum aliud dampnum sustinebit. Item statuimus, quod cum unus-
quisque canonicorum habeat suam curiam specialem quasi prepositure annexam, salvo
Huo iure nemoribus utantur almediis et pascuis more solito et consueto. Item statuimus
quod granarium ecclesie in Syndelvingen ad conmunitatem in omni parte tam superiori
quam inferiori funditus et totaliter pertineat, ita quod nullus idem granarium inhabitet
neque locum habeat aut quicquam de eo ordinet vel disponat nisi de consensu totius
capituli. Item statuimus, quod unusquisque cellerarius qui pro tempore fuerit
assumptis sibi duobus de canonicis vel imo ad minus omnes possessiones et bona
fratrum et anniversariorum ac alias omnes res ad capitulum pertinentes locet con-
ductoribus et aliter ordinet et disponat pro utilitate ecclesie redditusque ipsorum
et proventus distribuat prout distribuenda fuerint temporibus oportunis et constitutis.
Statuimus insuper, ut cum cellerarius fuerit assumendus in ecclesia nostra, quod
unus de canonicis residentibus tantum communiter a preposito et capitulo concor-
diter assumatur, qui in colligendis redditibus et proventibus ipsius ecclesie et distri-
butione ipsorum sit sollicitus et attentus, et quod de receptis et datis ipsius ecclesie
idem cellerarius coram capitulo terminis ad hoc ipsis prefigendis rationem facere
teneatur, et ratione sie facta et prel)endis rite expeditis si quid residuum inventum
92 1297. November 15.
fuerit illud in conmunes usus ecclesie pro conparandis possessionibus convertatur.
Si vero in distributione prebendarum ipse prebende ad plenum prout moris est non
potuerint expediri, illud quod haberi poterit proportionaliter distribuatur et quilibet
illa portione sit contentus, ne possessiones ipsius ecclesie aut redditus futuri anni
pr[o] eo quod haberi non potuit aliquatenus alienentur. ' Item statuimus, quod cellera-
rius qui pro tempore fuerit adiunctis sibi duobus de canonicis vel saltem uno resi-
dentibus habeat auctoi-itatem instituendi et destituendi mansionarios ipsius ecclesie,
prout ipsis et utilitati ecclesie visum fuerit expedire. Et adicimus, quod idem celle-
rarius in reconpensam laboris sui medietatem omnium reddituum unius prebende
que debetur canonico resident] singulis annis quamdiu in officio suo fuerit habeat
et recipiat more solito et consueto. Item statuimus, quod idem cellerarius potest
institui et destitui a capitulo, quandocumque et quotienscumque ipsi capitulo aut
maiori parti videbitur expedire, et etiam corrigi si excesserit iuxta delicti quali-
tatem. Item statuimus, quod prepositus ipsi cellerai'io in expediendis et defen-
dendis rebus universis ipsius ecclesie prestare debet sine dolo et fraude consilium
auxilium et iuvamen, quando et quotiens ab ipso cellerario fuerit requisitus. Item
statuimus, quod si aliquis casus questio vel factum quocumque modo emergat,
que respiciant tani prepositum quam capitulum conmuniter, pro quibus necesse sit
expensas et sumptus facere qualescumque, quod huiusmodi expense et sumptus de
conmunibus bonis prepositi et capituli prout rationi consonum fuerit iuxta quantitatem
reddituum proportionaliter persolvantur. Et ut premissa statuta singula et universa
inviolabiliter in posterum observentur, sigilla nostra presentibus duximus appendenda.
Zwei runde Siegel. 1) 58 mm., der lil. Martin zu Pferd, dem Bettler seinen Mantel teilend; Umschrift:
t • S • WERNHE . . . POsITI ■ ECCE -DE ... . LVINGEN. 2) 65 mm., der h. Martin als Bischof mit Stab und
Buch, Brustbild; Umschrift: f • SIGILLVM • ECCE • S • MARTIN . . . INDELVINGEN. - Regest: Reg. episc. Con-
stant. 3049. — Die erbetene Bestätigung erfolgte erst 1303 Dezember 13 durch die Vertreter des Bischofs Heinrich,
Magister Walther den Scholaster und C. den Propst von St. Johann, Domherrn zu Konstanz ; Regest a. a. 0. 3344.
a) Vorlage Darsmhain.
50Ö3.
Bischof Mangold von Würzburg verleiht dem durch Brand und Hagelschlug in Not ge-
kommenen Spital in Ulm einen Ablass und erlaubt Almosensammeln in seiner Diözese.
Würzburg 1297. November 15.
Manegoldus dei gratia episcopus Herbipolensis universis ecclesiarum rectoribus
nostre dyocesis ad quos hee litere pervenerint salutem || in omnium salvatore. Cum
1297. November IG. 93
hospitale sancti spiritus in Ulma Constantiensis dyocesis. in quo cottidie recipiuntur
et foventur || pauperes et infirmi, curam agens undique confluentium egenorum et
peregrinorum operibus karitatis per incendiuin || poiiitus sit destructum et adeo
destructum, quod dampnificatum est per incendium et per grandinem ad ducentas
libras et ultra, et ad predicta recuperanda propri(! sibi non suppetant facultates,
nos ipeum hospitale prosequi volentes speciali gratia et favore universos vos singu-
los monemus rogamus et hortamur in domino vobisque in remissionem iniungimus
peccatorum districte mandantes, quatinus nuntium ipsius hospitalis cum vos presen-
tibus accesserit benigne recipientes ipsi locum in vestris ecclesiis tribuatis ad peten-
dum a Christi fidelibus elemosinas ad hospitale memoratum et cum ipso et pro ipso
verbum exhortationis ad populum proponatis, ut per hec et alia bona que inspirante
domino feceritis vitam eternam consequi valeatis. Nos enim de omnipotentis dei
misericordia et ea qua licet indigni fungimur auctoritate contisi omnibus deo devotis
vere peniteutibus et confessis, qui prefato hospitali manum adhibuerint adiutricem
vel alias eidem inpenderint subsidia karitatis, quadraginta dies criminalium et aunum
venialium in domino misericorditer relaxamus, ratas habentes et gratas alias ab aliis
episcopis dicto hospitali concessas indulgentias vel etiam concedendas, presentibus ab-
hinc usque ad festum beati Andree apostoli et ad annum deinde tanturamodo dura-
turis*).
Datum Herbipoli, anno domini MCC nonagesimo septimo, XVII. kalendas Decemb-
ris, pontificatus nostri anno nono.
Ulm. Orig. Perg. Siegel des Bischofs Mangold von WUrzburg aus grünem Wachs, s. Bd. 9, S. 358. —
Abdruck: Ulmisches Uß. 1, 243.
a) Verschrieben daturus.
5064.
Ohne Ortsangabe. 1297. November 16.
Schenk Konrad von Bigenbury verkauft, (iusto venditionis titulo contuli rationa-
biliter ad emendum) dem Kavensburger Bürger U. genannt Wiener dem Altern einen
Hof in Weiler samt dessen Maier (curiam in Willei- dictam Stritenberc cum Bertholdo
villico desuper residente et cum omnibus sibi pertinentiis pascuis pratis viis inviis
nemoribus silvis cultis et incultis quocumque nomine censeantur sibi spectantibus)
um 23 S Konstanzer Pfennige und verzichtet auf sein Recht daran (omni proprietati
seu iurisdictioni) unter Verpflichtung zur Gewährschaft.
Siegler: Der Aussteller.
94 1297. November 17 und 19.
Acta sunt hec anno domini MCCLXXXXVIL, in die sancti Othmari, indictione
undecima, presentibus discretis viris Alberto et H. pincernis, . . ministro Möselino
de Tetinanc, F. ministro in Eavenspurg dicto Holbain, H. Götfi-it et C. dicto Wekerlin.
Abhängender Rest des Bd. 9, S. 102 beschriebenen Siegels.
6065.
Zwiefalten 1297. November 17.
Ritter (strennuus miles) Anselm von Wildenstein und der Edle Anselm von Justingen
eignen gemeinsam um ihres und ihrer Vorfahren Seelenheils willen dem Kloster Zwiefalten
die Lehen, die Wolf vom Stein in Emeringen von ihnen innegehabt hat (omnibus proprie-
tatibus feodi quas strennuus vir miles Wolf dictus de Lapide in Emeringen de nostra
gratia a nobis dicitur recepisse in toto vel in parte communiter aut divisim — —
conferimus deinceps perpetualiter possidendas) unter Verzicht auf alle Rechte daran
(omni iure ac rehabitioni).
Siegler: Die Aussteller.
Datum in Zwiveltün, anno domini MCC nonagesimo VII., XV. kalendas Decem-
bris, indictione XI.
Reste von zwei Siegeln.
5066.
Illingen 1297. November 19.
Propst Konrad und Konvent von Ittingen (Ittingen) überlassen (damus et presentibus
tradimus) nach reiflicher Erwägung, me sie den kanonischen Vorschriften entspricht, und zum
Vorteil ihres Klosters in einmütigem Entschluss dem Kloster Weingarten ihr halbes Recht
an einer Hörigen (Katherinam natam Bertoldi de Horwn ancillam nostram coniugem
Cünradi sutoris dicti de Öningen servi monasterii in "Wingarten pro parte tantum
dimidia — — perpetuo tenendam et iure servitutis quod nobis et ecclesie nostre
conpetiit in eadem possidendam pro parte dimidia eiusdem).
Siegler: Die Aussteller.
Datum et actum aput Ittingen, anno domini MCCLXXXXVII., XIII. kalendas
Decenbris, indictione XI.
Ital. Perg., auf der Haarseite beschrieben. Abhangend noch ein Bruchstück des ersten Siegels mit stehender
Figur eines Märtyrers mit Palme.
1297. November 26, 28 und Dezember. 96
6067.
Ohne Ortsangabe. 1297. November 25.
Konrad genannt Mülich und seine Frau Judenta widerrufen alle ihre seitherigen
Abmachungen und Schenkungen gegenüber dem Predigerkloster in Ulm und geben demselben
durch Schenkung unter Lebenden eine Hofstatt in Ulm (aream in qua nunc residet sutor
dictuB de Fröudenegge solventem siugulis annis tredecim solidos Ulmensis monete),
deren Nutzniessung sie sich jedoch auf Lebenszeit vorbehalten, mit der besonderen Be-
dingung, dass evidens et probabilis necessitas seu paupertas sie von Erfüllung der
Schenkung befreit.
Siegler: Das Predigerkloster und die Stadt Ulm.
Datum anno domini MCCLXXXXVII., in die beate Katherine virginis.
Ulm. Vidimus des Abts Ulrich von Wiblingen und des Propsts Johann von Wengen von 1320 April 25,
Orig. Perg. mit zwei Siegeln. — Abdruck: Ulmisches ÜB. 1, 244.
5068.
Esslingen 1297. November 28.
Konrad der Sohn des Edlen Schwigger von Gundelfingen des Langen verkauft dem
Spital zu Esslingen alle seine Güter in Brie und verschreibt an ihrer Statt seiner Frau
Elisabet von Niefern für ihre Mitgift das neugekaufte Dorf Sonderbuch und die Brühl-
voiesen bei der Maisenburg.
Regest im Eßlinger ÜB. 1, 131 n. 302.
5069.
1297. Dezember.
Johann der Sohn Ritter Eberhards von Schmalenstein ') beurkundet, dass seine Mutter
weiland Petrissa von Eberstein dem Kloster Herrenalb um ihres und ihrer Eltern Seelen-
heils tmllen 2 S Heller Einkünfte in Conweiter (Cunenwiler) vermacht hat und weist
cum manu et consensu seines Vetters (consobrini) und Pflegers Heinrich von Rosswag
und Reinbots von Wurgental') seines Oheims (avunculi) detn Kloster bestimmte Gülten
an (predictas duas libras reddituum in locis et terminis subscriptis in villa Cunen-
wiler determinavi, videlicet ut prefati monachi singulis annis recipiant prescriptas
96 1297. Dezember 1.
duas libras reddituum in festo Michaelis et Martini super bonis Enselerin bette
XVIIVit Hallenses, item Sigewinin et Waldeckerin bett IX Hallenses etc.) Diese
Güter resigniert er dem Kloster.
Regest in Gabelkhovers Kollektaneen, Hdschr. d. StA. 48«, Bd. 3, Bl. 1147.
1) Gabelkhover, der die Urkunde bei den Herrn von Schmalenstein verzeichnet, schreibt hier in offenbarem
Versehen Eberstein. Er bringt unmittelbar nachher die Grabschrift Johanns von 1323. 2) Ein Herr von Niefem
(ZGORh. 5, 213 Anm. 3).
5070.
Ulrich Gwärlich der Junge, Bürger von Ulm, verkauft an Kloster Söflingen eine Wiese
zu Fischerhausen.
Ulm 1297. Dezember 1.
. . In gotes namen. Amen. Ich Ulrich Gwserlich der junge ein burger von
II Ulme vergihe und tun kunt allen den, die disen brief ansehent, lesent alder hörent ||
lesen, daz ich minen lieben vröwen . . der septissenne und dem . . convent des
clösters II da ze Sevelingen sant Ciaren ordenes minen wise da ze Visherhusen be
wasen und be zwi besuchet und unbesüchet ze einem vrigem eigen geben han und
verköfet umbe zwse und zwaenzeg phunde Haller und sol öch des selben gutes wer
sin nach rehte, und vergihe öch, daz ich in dis ersame man, daz sint Heinrich der
amman, Liuprant der burgermsester, Rudolf und Otte mine brüder und Hainrich
minen sün han ze bürgun unvershsedenlich gesezzet viir alle min erben und gemsen-
lich vür alle anspräche nach der stet rehte da ze Ulme. Und über daz so veijehen
wir Heinrich der amman, Liuprant der burgermsester, . . der rat und alle die burger
von Ulme, daz wir von der vor geseiten wise nimber kein stiire noch keinen dienst
gevördern siilen, wan si in unserem banne nit enlit. Diser getaete sint gezüge:
Ulrich Gwserlich der alte, Wernher Sumerwnne, Ulrich Strölin, Herman der Welser,
Liuprant von Halle, Otte der Röte, Ulrich der Röte und vil anderer biderber lüte.
Und daz disü getset stsete blibe, dar umbe und dar über so geben wir disen brief
gestseten mit den insigeln des ersamen mannes bröpst Cünrates in den Wengen und
mit des vor geseiten Heinriches des ammannes da ze Ulme.
Diz geshach und diser brief wsert geben da ze Ulme, nach gotes gebürte zwelf
hundert jare nünzeg jare in dem siibendem jare, an dem nsehstem tage sant andres
des zweifboten ünsers herren Jesu Christi.
Rest des zweiten runden Siegels, kopfüber anhängend, mit einem Pfau im Schild ; es ist das des Ammanns
Heinrich von Ulm genannt von Hall. — Abdruck: Ulmisches ÜB. 1, 245.
1297. Dezember 1 und 6. 97
5071.
König Adolf gibt der Stadt Tettnang Lindauer Recht.
Frankfurt 1297. Dezember 1.
Adolfus dei giatiu Romanorum rex semper augustus universis imperii fidelibuB
presentes litteras inspecturis gratiam suam et omne bonum. Supplicavit nobis vir
nobilis Hugo comes de Montfurt, quod cum opidum suum de Dethenant hactenus
non sit sub certis iuris et consuetudinum legibus gubernatum, nos illud faceremus
sub eisdem legibus de cetero gubernari, quibus opidum nostrum Lindawe gubemari
consuevit. Nos itaqne eiusdem comitis devotis supplicationibus favorabiliter inclinati
sibi de liberalitate regia concedimus postulata presentium testimonio litterarum nostre
maiestatis sigilli robore munitaruni.
Datum apud Frankenfort, kalendas Decembris, indictione XI., anno domini
MCCLXXXXVIL, regni vero nostri anno sexto.
Notarielles Vidiniiis von 1574 Oktober 11, darin außer dieser Urkunde noch weiter die Tettnanger Privi-
legien K. Albrechts von 1304 Mai 19, K. Ludwigs von 1330 November 19 und K. Sigmunds von 1429 August 17
enthalten sind. — Abdruck : Vanotti, Gesch. der Grafen von Montfort 539. — Regest : Böhmer, Addit. II, K. Adolf 4ö3.
5072.
Munderkingen 1297. Dezember 5.
Der Edle Albert genannt Schedel beurkundet, dass Konrad genannt von Kirchen
(Kilchain) seine Lehengüter in Grötzingen (possessioues suas universas sitas in villa et
prope villam (Irezzingen dictas des Velwen gut, quas Cunradus dictus Ernst excolit
quasque dictus C. de Kilchain a me iure tenuit feodali) an Kloster Salem um 8 U
Heller verkauft hat und eignet dieselben auf Bitten des Verkäufers und nach dessen Resig-
nation um seines Seelenheils loillen dem Kloster.
Siegler: Der Aussteller.
Datum et actum apud Munderchingen, anno domiui MCC nonagesimo septimo,
nonis Decembris, testibus honorabili viro Rftdolfo rectore ecclesie in Stüzelingen,
Eglolfo filio meo, Walgero de Bernhusen, Hainrico de Kilchain, Hainrico de Almen-
dingen, Cunrado dicto Walh, fratre Cunrado medio cellerario, fratre C. dicto Biederer
(•t fratre H. de Altmanshusen conversis in Salem.
XI. 13
98 1297. Dezember 20 und 21.
Konrad von Kirchen erklärt sein Einverständnis unter dem Siegel des Edlen Albert
Schädel, da er kein eigenes führt.
Karlsruhe. Orig. Perg. Siegel Albert Schädels von Steußlingen, s. Bd. 9, S. 494. — Rege.st: v. Weech,
Cod. dipl. Salem. 2, 534 n. 979.
5073.
Ohne Ortsangabe. 1297. Dezember 20.
Konrad von Katzenstein (Kazzeinstein) eignet dem Kloster Mediingen (Medelingen)
einen Mansus in Sachsenhausen (mansum situm in Sahsenhusen, quem Fridericus dictus
Grashei civis in Werda a me nomine feodi habuit et possedit vendens — — quic-
quid in ipso iuris habere et sui heredes dinoscebantur).
Siegler: Herr H. von Höchstädt (Hohsteten) und der Aussteller.
Testes: frater Sifridus de Hohsteten, dominus H. Speto de Vaimingen, H. Mun-
strarius miles de Gundolvingen, Rupertus civis in Werda.
Actum et datum anno domini MCCXCVII., in vigilia Thome apostoli.
München. Orig. Perg. Abhangend noch das zweite Siegel, das Konrads von Katzenstein, stark beschädigt,
schildförmig, mit einer linksschreitenden Katze auf Vierberg. — Regest : Reg. boica 4, 659.
5074.
Rudolf von Klingenstein und seine Söhne und Töchter verkaufen dem Deutschordenshause
zu Ulm ein Gut in Themmenhausen und eine Sold in Bermaringen.
Ohne Ortsangabe. 1297. Dezember 21.
Wir Rudolf von Clingenstein Wernher min sün und Cünz min sün und Adel-
heit min tochter und Margret tun künt allen den, die disen brief sehent oder hörend
lesen, das wir mit gesamenter hant haue gegeben ze kofen das gut ze Immenhusen
und die seid ze Bermaringen den erbern herren des Tütschen hus ze Ulm umb niun
pfund Haller, die sie uns dar umb gaben, und das gut geben wir in für ein fryes
eigen mit allem recht und geben es uff, das ich Rudolf und miniu kind kein recht
noch anspräche niemer dar an haben noch kain min erben, und diu gut gelten alliu
jar zway ymmen roggen und zway ymmen habern und VII Schilling Haller und
hundert eyer und sehs hünr. Des ist gezüg: brüder Eberhart der priester, brüder
Engelhart von Nyperg, brüder Bgen, brüder H. der Barschperger, brüder Markwart,
1297. Dezember 24 und 26. 99
bruder Küdger uud bruder Küdolf von Clingenstain, Wernher sin sün, Liubrant von
Halle, Ulrich der Rot, Conrat Hochpein und Ott der Rot burger ze Ulm. Das dis
war und ganz sie, des geben wir Rudolf von Clingenstain disen brief besigelt mit
unserm insigel.
Dis beschach do man zalt von gotes geburt zwelf hundert jar und LXXXXVÜ
jare, an sant Thomas tag des heiligen zwelf botten.
Kopb. des deutschen Hauses zu Ulm aus dem 14. Jahrhundert, Bl. 20. — Abdruck: Ulmisches ÜB. 1,246.
6075.
Hug der Vogt von AUenstaig verpfändet dem Kloster Reuthin einen Wald.
Ohne Ortsangabe. 1297. Dezember 24.
Ihc Hug de vogt von Altenstaige vergib offenlich an disem brive, daz ihc
schuldik bin || der . . priorinun und dem convent von Riithi min pfund Haller, die
siu mir geliuhen || hant. Dar umbe han ihc in gesezzet minen walt an Monharter
staige, daz siu den han || uud niezen suln vür reht aigen und ist also gerret, daz
ihc in dez selben waldes sol gen ze rehtem aigen viir die vor genanten pfenninge
als vil als mihc zwen erber man haizzent, die siu dar zu erweint und sol der ainer
sin der vogt von Bi^lah üb er der bi gesin mag. Ist daz er da bi nit mak gesin,
so suln siu ainen andern der zu nemen an sine stat und sol ihc in dez gehorsam
sin ze volle laisten, swen siu ez an mihc vorderant. Daz disiu rede stete blibe, dar
umbe henke ihc min insigel an disem brief.
Dirre brief wart gescriben, do von gottes gebürt warn zwelf hundert jar nilizeg
jar und siiben jar, an dem hailigen abend ze wihnahten.
Ital. Perg. Abhangend rundes Siegel, 38 mm., geneigter gespaltener Schild, mit Querbalken belegt, auf
dem rechten Obereck Topflielm mit zwei gegeneinander gekehrten halbkreisförmigen durch Querstäbe gegitterten
Schirmbretteni, das Siegelfeld mit Ranken belegt; Umschrift: f • S • HVG • ADVOC • D . . . . — Abdruck: Schmid,
Monum. Hohenberg. 132.
B076.
Graf Eberhard von Wirtemberg bestätigt die Schenkung von Gütern in Truchtel fingen und
Steinhiilben durch seinen Vasallen Schtoigger von Truchtelfingen an Kloster Mariaberg.
Wirtemberg 1297. Dezember 26.
Nos Eberhardus comes de Wirtenberc universis ac singulis tarn presentillbus
(juam futuris rei notitiam subnotate. Noverint igitur, quos nosce fuerit oportunum, 11
100 1298.
quod nos donationem factam sanctiuionialibus monasterii in Berge ordinis sancti
Benedict! || Constantiensis dyocesis per Swiggerum quondam nostrum vasallum dictum
de Trühtelvingen in bonis et possessionibus ibidem sitis ac etiam in bonis et posses-
sionibus in Stainhulwe sitis sive a nobis in feodo tenuerit vel etiam proprietatis
tytulo possedisset, ratam et gratam tenere volumus et inviolabilem observare in
nuUo volentes donationi seu permissioni facte per nobilem virum Albertum comitem
de Hohenberc socerum nostrum karissimum prefatis sanctimonialibus derogare. In
cuius rei evidentiam sigillum nostrum presentibus duximus apponendum.
Datum et actum in Wirtenberc, anno domini MCCLXXXp^JVIII. '), septimo
kalendas Januarii, indictione XI.
Abhangend ein Rest des bei v. Alberti Tafel II n. 6 abgebildeten Siegels. — Abdruck : Schmid Monutn.
Hohenberg. 133.
1) Die Verbesserung des Fehlers im Datum ergibt sich bei Annahme des Jahresanfangs mit Weihnachten
aus der Indiktion zusammen mit der Tatsache, daß Graf Albert von Hohenberg in der Urkunde bereits als socer
d. h. Gegenschwiegervater des Grafen Eberhard bezeichnet wird. Die Verlobung von Alberts und Eberhards
Kindern fand erst am 18. Dezember 1291 statt.
5077.
1298. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Heinrich genannt Hezze vermacht (contuli ac legavi) um seines Seelenheils willen dem
Kloster Adelberg (Madelberc) all seinen Besitz in Schlechtbach, Spariviesen und Böhringen
(tertiam partem curie quam redemi ab egregio viro domino Walthero de Urbach
dicto de Liebenstein milite pro viginti libris Hallensis monete sitam apud oppidum
quod vulgariter Minnerslecbach appellatur quam tenet Heinricus dictus Waige, simi-
liter dimidiam partem cuiusdam feodi apud Sparrenwisen quod tenet Heinricus dictus
Rübar quam redemi pro XVI libris Hallensium a Cünrado dicto de Durnnen nee
non dimidiam partem cuiusdam hübe apud Beringen quam redemi pro XX libris
Hallensium minus XV solidis quam tenet dictus Sigeloch der lange nee non Cun-
radus dictus Tizenbach). Er behält sich die Nutzniessung auf Lebenszeit vor, nach
seinem Tod aber soll im Kloster sein Jahrtag begangen und im Gebet seiner gedacht
werden (ut recognoscant omnes ibidem deo famulantes diem defunctionis mee agere
et suis orationibus deinceps deo fideliter commendare). Propst und Konvent non
immemores sui beneficii ab ipso nobis facti erklären sich für verpflichtet ihm jährlich
den dritten Teil der Einkünfte von einer Kelter, einer Wiese und einem Weinberg in
Schlechtbach zu liefern. Etwa notwendige Veränderungen an den Gütern können durch
1298. 101
den Prälaten mit Zustimmung Heinrichs vorgenommen werden, den Schaden oder Nutzen
davon hat Heinrich mitzutragen oder zu gemessen.
Siegler: Propst und Konvent von Adelberg.
Acta sunt autem hec anno doraini MCC nonagesimo octavo.
Siegel des Propsts von Adelberg, s. Bd. 10, S. 235.
5078.
Ohne Orts- und Zeitangabe. (1298)').
Elisabet die Wittve weiland Ritter Friedrichs genannt Herter von Dusslingen (Tusse-
lingen), tamquam coram competenti iudice confessa, beurkundet den Verkauf (ob in-
tolerabilem uecessitatem — — — vendidi absolute mittens — — in possessionem
— — corporalem adhibitis verborum et gestuum sollempnitatibus debitis et con-
suetis) aller ihrer Besitzungen in Pfrondorf (onines possessiones meas in Phlundorf prope
Lustenowe sitas michi ex dote seu donatione propter nuptias aut alio quovis titulo
pertinentes cum earundem possessionum curiis mansibus decimis censibus fundis areis
domibus horreis agris pratis ortis pascuis silvis aquis aquaruni usibus viis et inviis
immo cum omni dominio vero et utili ac earundem rerum iuribus iurisdictionibus
et pertinentiis quibuscunque) an Kloster Bebenhausen gegen eine bestimmte ihr ausbezahlte
Geldsumme, wozu Pfalzgraf Gottfried von Tübingen und ihre Söhne Herter und Herter
ihre Zustimmung geben. Sie verspricht Gewährschaft, wofür sich mit ihr Kirchrektor
Diether von Waiblingen und Ritter Diemo genannt Herter die Oheime (patrui) ihrer
Söhne und diese selbst verpflichten. Auch leistet sie die üblichen Verzichte.
Siegler: Da die Ausstellerin kein eigenes Siegel hat, Pfalzgraf Gottfried von Tübingen
(quo presentibus utor cum proprio cai'eam), ferner Dekan Berthold (Ber.) von Tübingen,
Kirchrektor Diether von Waiblingen, 7'hesaurar H. vom Stift St. Johann zu Konstanz und
■ Ritter Diemo genannt Herter.
Pfalzgraf Gottfried und die beiden Söhne der Ausstellerin bekunden ausdrücklich
ihre Zustimmung.
Siegel 1) des Pfalzgrafen GoUfried s. Bd. 8, S. 226. 2) des Dekan.s Berlhold von Tübingen, spitzoval
44,28 mm., über einem KleeblaUbogen Maria mit dem Jesuskind, unten knieender Beter; Umschrift: f • S •
B • DECANI • IN • TVINGIN. 3) S. Bd. 10, S. 211. 4) des Thesauras H. von St. Johann, spitzoval, c. 48,31 mra.,
Johannes der Täufer, neben ihm eine fünfblättrige Rose ; Umschrift : f • S • H • CVSToRIS • EGGE • SGI • lOHIS •
OST AN. — Abdnick : ZGORli. 14, 360. — Die Urkunde ist nicht fertig, es ist unter dem Text noch etw?a für
sechs Zeilen Raum.
1) Die Datierung folgt in Ermangelung weiterer Anhaltspunkte dem Ghronicon Bebenhusanum. Vergl.
Cnisius, Annal. Suev. 3, 3, 14, S. 186 und Württ. Jahrbb. 1855, S. 184.
102 1298.
6079.
Aichelberg 1298. Ohne Tagesangabe.
Die Brüder Diepold und Ulrich Grafen von Aichelberg eignen dem Heilig geistspital
in Biberach den Wasacherhof, den es von den Herren von Essendorf gekauft hat (pro-
prietatem curie dicte Wasachherhofe, a qua proventus procedentes sunt XIIII maltre
frumenti et XIIII solidi Hallensium "), cum Omnibus suis pertinentiis quod vulgo z e
wasen oder ze zvie nuncupatur vendite et date hospitali sancti spiritus in Biberach
a domino Walkuno et Helwico dicto Ego fratribus de Essendorf nee non ab Omni-
bus heredibus eorundem, qui omnes de Essendorf curiam eandem a nobis in feodum
rettinebant proprietatem prefatam curie iam dicte dedimus donavimus et presentibus
resignavimus hospitali sancti spiritus prelibato in remedium animarum nostrarum
et salutem.
Siegler: Die Aussteller.
Datum Aichilberc, anno domini MCCLXXXX octavo.
Abhangend an zweiter Stelle Bruchstück vom Siegel des Grafen Ulrich von Aichelberg, s. Bd. 10, S. 414. —
Regest: Würlt. Vierteljahrshefte 1897, S. 46 n. 17.
a) Der ganze Relativsatz ist (iber der Zeile nachgetragen.
5080.
1298. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Abt Gebzo von Lorch (ecclesie Lauracensis) vidimiert dem Kloster Gotteszell die
Bulle des Papsts Bonifazius VIII vom, 29. März 1297.
Siegler: Der Aussteller und Kloster Gotteszell.
Datum anno domini millesimo CC nonagesimo octavo.
Siegel 1) des Abts von Lorch, s. o. S. 69. 2) des Klosters Gotteszell, s. Bd. 8, S. 196.
6081.
1298.
Der Edle Konrad von Strahlenberg freit dem Kloster Maulbronn die Güter, die von
ihm Lehen waren und jetzt im Besitz des Klosters sind').
Gabelkhover Kollektaneen, Hdschr. d, StA. 48«, Bd. 1, Bl. 286 b.
1) Zu Unteröwisheim ? Möglicherweise ist das Datum falsch und die Urkunde von 1296 Oktober 10 (Bd. 10,
S. B38) gemeint.
1298. 103
5082.
Graf Burkhard von Hohenberg gibt dem Kloster Reuthin das Weiderecht auf Wildberger
Feld und erlaubt ihm die Annahme von Schenkungen mit der Bedingung, dass es liegende
Guter in Jahresfrist verkaufen muss.
1298. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Allen den sol kunt sin, die disen brief sehent alder hörent lesen, daz wir grave
Burchart von Ho||henberk den vrowan ze Rüthi bi Wilperk, die da sint in Bredier
Orden, die vrihait und daz reht || han gegeben, daz allez ir vih ciain und groz, daz
siu ze Rüthi hant gewintert, sol ze waide || gan uf Wilperger velt und swa der
burger vih gat mit allem reht, und wellen ohc, daz kain vih ez si der burger alder
ander lüte under ir vih ze waid gang. Wir verjehen ohc an disem selben brieve,
daz unser wille guter ist und in wol gunnen suln, swer den vor genanten vrowan
dur got üzzit git ez si luzzel alder vil, wan also verre swer in git ligend gut, daz
suln siu verkoffen irn ainer jarsvrist. Und daz disiu red stet blib, dar umb haben
wir disen brief gevestenat mit unserm insigel. Dez ist gezüg: her Menloch von
Thethelingen, sin sun Johannes, her Volmar von Haiterbach, sin brüder her Berhtolt
und Peter der scriber und ander erber lüte.
Diz geschähe do von gottez gebürt warn zwelf hundert jar nünzeg jar und aht jar.
Siegel abgegangen. — Abdruck : Schmid, Monum. Hohenberg. 13G.
5083.
1298.
Ulrich von Erstatt') verzichtet auf alle Ansprüche an die Güter in Denkingen, die
Kloster Rottenmünster von Feter Crelle dem Langen und Berthold von Balgheim gekauft
hat. Dafür soll ihm das Kloster einen ewigen Jahrtag halten.
Siegler: Der Aussteller.
Dokb. des Kl. KoUenmünster Bl. 161 '>.
1) ? Ehrstätt bad. BA. Sinsheim oder Erstellen üem. Pappelau OA. Blaubeuren. Ehrenstellen bad. BA. Staufen
heißt nach Kiieger 1, 474 alt Ori- und Öristetten.
104 1298.
5084.
Gräfin Agnes von Vaihingen verkauft an Mechthild von Ingersheim und ihren Sohn Konrad
eine Korngült zu Ensingen.
1298. Ohne Orts- und Tagesangabe.
In gottes namen. Amen. Ich Agnes diu grevin von Vähinge tun kunt allen
den, die disen brief lesent oder hörent lesen, || daz ich Mehthilt Cönrats seligen von
Ingershein wirtinne und irm kinde Cünceli han verköft viunf malter rokken ewiges ||
geltes Vähinger messes uf minem hove zu Ensingen, also daz Mehthilt oder ir sun
Cunrat oder ir gewisser botte daz selbe körn || nemen und enpfhahen suln an unserre
vröwen tage der jungem in dem selben hove zu Ensinge, umme zwelf pfunt Haller,
der ich vergihe, daz ich sie enpfangen habe, also öch daz sie der vor genamten
viunf malter roggen gelt mugen bi ir leben oder nah ir tode geben oder sezzen
svem si wellen. Ich tun öch kunt, das dirre kouf geschehen ist mit miner kinde
Cünrats Heinrichs der graven von Vähingen und Adelhait von Tuingen wissen und
willen.
Dirre kouf geschach, do von gottes geburte waren tusent zvai hundert jare
und ähte und nünzek jare. Ist aber daz ich den hof verkoufen oder durh got geben
wil, so solen si des geltes warten uf der nuwen wisen, und wellent sie das selbe
gelt verkoufen oder durh ir sele geben, so sol man mir daz gelt umme als vil
Pfenninge geben, als ich dar umme enpfienk. Daz öch dirre kouf stete si, so han
wir grave Eberhart von Thuingen und Cunrat und Hainrich graven von Vaihingen
unser insigel an disen brief geleit. Hie bi sint gewesen und sint geziige: brüder
Hainrich von Durlach und brüder Dragbot Prediger ordens von Phorzhein und
Berhtolt Soteli ain burgär von Vaihingen.
Die drei bekannten Siegel an leinenen Litzen, zerbrochen, eingenäht. — Auf der Rückseite Aufschrift von
1322 : sabbato ante Nicolai oblatum est hoc instrumentum in contumaciam partis ree in modum probandi primo
anno domini MCCCXXII. Die Gült war 1322 und 1323 zwischen dem Priester Konrad von Ingersheim und seiner
Mutter Mechthild einerseits und dem Bauern Berthold Zimmermann von Ensingen strittig. Sie wurde 1340 für
die Frühmesse in Horrheim erworben und gehörte nach einer Dorsalnotiz aus dem 16. Jahrhundert später der
dortigen St. Annapfründe.
1'29H. Januar 2. 106
5085.
1298. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Priorin und Konvent von Heiligkreuz (Sirnau) bekennen, dass sie der Laienschwester
Adelheid von Altbach ein Leibgeding von 18 Siniri Roggen schuldig sind.
Deutsch. EßUnKer ÜB. 1, 131 n. 303 nach dem Orifi;. in Eßlingen.
5086.
Schenk Konrad von Bienburg verkauft dem Kloster Weingarten einen Acker zu Althach.
Ohne Ortsangabe. 1298. Januar.
In gottes namen. Amen. Ich Cünrat der sh^nke von Bigenburc ger ze wiessen 11
alle die diesen brief lesent, daz ich den 6rbgren herron dem . . abbet und der ||
samnunge von Wingarten han aigellich ze k6ffenne geben den akker zem || Alpach
umbe ain phunt ph^nninge gewönlicher munse ewich ze besizzenne für ain reht aigen
als ich und mine vorderne ien unz an dieze zit besezzen han, und vergiehe, daz ich
und alle min 6rben d6s selben akkers und der aigenshaft r^delich wem siilin wesen.
Diz sint geziige: herre Alber von Spilberc und der von Ybach herren d^s vor
genanten klösters, Hainrich der Shacher, H. der Engel, Bri'ine min amman und ander
erb§r liute. Und fiir künftigen kriec han ich min insigel an diesen brief geh^nket.
Diz geshach, do von g6ttes geburtlichem tage warent tusent jar zvai hundert
jar und aht und nünzec jar, in dem manode der Gönner ist genant.
Das Siegel, das an weißleinener Litze hing, ist verloren.
5087.
Ulrich von Königsegg verkauft an Kloster Weingarten seinen Besitz in Uaggenmoos.
Ohne Ortsangabe. 1298. Januar 2.
Wan menslich gehugede kranch ist unde die lüte schiere vergessent swas si
under aiii||ander werbent, so lerent uns die wisen maister, das wir verschriben allez
daz wir || under ainander mit werken vurbringent. Da von so tun ich Ulrich von
XI. 14
106 1298. Januar 3.
Ki!ingez||egge ze wissende allen den die disen brief sehent lesent oder hörent lesen,
das ich den erbseren herren dem apt unde der samenunge dez gotzhuzes ze Wingarten
han gegeben ze köfende nach rehtem köfe umbe aine unde sehzech marke lötigez
silberz min rehtez aigen ze Habchmöze an aekern an wisen an wasser an holze an
wasen unde an zwie mit allem dem daz dar zu höret gebwens unde regebuwens, wie
ez si genant, mit allem dem rehte alse ez mine vordem unde min vatter herre
Ulrich aigenlich an mich hat braht. Ich vergihe öch an disem brieve, daz ich daz
vor genante silber han bewent in minen nuz. Ich verzihe mich vur mich unde alle
mine erben allez dez rehtez svie ez si genant, daz ich oder mine erben msehten
gehan an dem vor genantem gute ze Habchmöze, unde binde mich unde öch mine
erben, daz wir dez selben gütez sulen werer sin nach reht an allen stetten, sva daz
götzhuz ze Wingarten angesprochen wirt, ez sie an weltlichem oder gaistlichem
gerillte. Dar über gibe in disen brief ze Urkunde gezaichent mit minem waren insigel.
Dize geschach, dö man zalte von götz gebiirte zwelf hundert jar unde sehte unde
nünzek jar, an dem nsehsten dunrstage vor dem zwelften tage.
An weißleinener Litze stark abgeriebenes Siegel, s. Bd. 8, S. 203.
6088.
Heinrich von Eberstein freit dem Kloster Bebenhausen alle schon erworbenen oder noch
zu erwerbenden Güter im Zehnten von Oberkirch.
Pfalzgrafenweiler 1298. Januar 3.
H. dominus de Eberstein universis Christi fidelibus presentem paginam inspecturis
salutem et subnotatis fidem plenius adhibere. Quidquid religiosis deo iugiter famu-
lantibus pie inpenditur, expers celestis premii nullatenus reperitur. Hinc est quod
nosce volumus universos tam posteros quam presentes, nos ob honorem dei gloriose
virginis Marie salutemque animarum tam nostri quam parentum nostrorum religiosis
viris nobis in Christo dilectis abbati et conventui monasterii in Bebenhusen Cisterciensis
ordinis dyocesis Constantiensis presentibus et futuris contulisse et presentibus gratuite
conferre, ut quidquid donationis legationis emptionis seu quovis alio titulo a quibus-
cunque nostris seu a nobis infeodatis de possessionibus seu feodis infra terminos et
limites decimarum Oberkilch nostro dominio pertinentibus ipsis obvenerint ac in
posterum obvenerit, id nostra donatione libertatis possideant pleno iure, nichil iuris
1298. Jauuar 7 und 8. 107
nobis aut nostris heredibus (juibuscumque seu successoribus reservantes, quo mediante
nostra donatio posset aliqualiter irritari. In cuius testimoniura presentem cedidam
dedimus prenotato monasterio sigilli nostri robore communitani.
Actum et datum apud castrum Wyler, anno domini MCCXCVIIL, III. nonas
Januarii.
Neuere Abschrift einer notariell beglaubigten undatierten Kopie.
5089.
Heinnch Lup von Herreriberg verkauft an Kloster lieuthin eine Gült vom Fronhuf zu
Sulz und von einer Wiese.
Ohne Ortsangabe. 1298. Januar 7.
Allen den sol kunt sin, die disen brief sehent alder hören lesen, daz ihc Hain-
rihc Lüp II von Herrenberg den vrowan von Riithi bi Wilperk, die da sint in Bredier
orden, mit || mins Herren hant grave Burchartez von Hohenberg und mit aller miner
erban wizzent || und willen vünfzehen Schillinge Tiiwinger, die mir alliu jar wrden
von dem vronhove ze Sulz ze rehtem gelte und süben schillige Tuwinger von der
Ripoltinun wis han verkofet vür ain stet gelt. Und daz dirre vor genant kof war
und stet blib an disen gegenwertigen brief mins vor genanten Herren grave Burchartes
und der stete insigel von Wilperk Henk ihc an disen brief ze ainer bezüknust dez
kofez, der da vor gescriben stat.
Dirre brief wart gescriben, do von gottez gebürt warn zwelf hundert jar ni'inzeg
jar und aht jar, an dem nehsten zistag nah dem oberasten tag. Dez sint geziig:
her Hainrich der capelan von Rüthi, Her Ber. von Pforzhain, Lfip burger von Wil-
perk und ander erber löt.
Ital. Perg. Siegel 1) des Grafen Burkhard von Hohenbergr, s. Bd. 7, S. 331. 2) rund, 48 mm., der Hohen-
bergische geteilte Schild; Umschrift: -f • S • CIVIV • IN • WILBERC. — Abdruck: Slonum. Hohenberg. 18*.
5090.
Konstanz 1298. Januar 8.
Die Magister Domscholaster Walther und Propst Konrad von 8t. Johann zu Konstanz
vices gereutes — — H. dei gratia Constantiensis episcopi in absentia constituti
108 1298. Januar 9 uud 10.
beurkunden, dass in ihrer Gegemmrt am 8. Januar (l'eria quarta proxima post festuin
epiplianie domini) der Kirchrektor Burkhard von Gornhofen (Gailenhoven) bekannt hat
von Abt und Konvent von Weissenau 20 Mark Silber Konstanzer Gewichts empfangen zu
haben. Dafür hat er vor ihnen auf alle Rechte an die Besitzungen des Klosters in Torken-
weiler (in possessionibus apud Dornkwiler ipsarumque pertinentiis universis nee non
in pratis que vulgaliter dicuntur Rucpruöle et Wagenbrüle ') ac in usufructu utilitate
et proventibus ac redditibus possessionum et pratorum predictorum) verzichtet. Die
Urkunden, die er darüber von selten des Klosters etwa noch in Händen hat, werden für
kraftlos erklärt.
Siegler: Die Aussteller mit dem bischöflichen Siegel.
Datum Constantie, anno domini MCCXCVIII., die predicta, indictione XI.
Siegel des Bischofs Heinrich von Konstanz, s. Bd. 10, S. 16G. — Regest: Reg. episc. Constant. 3051.
a) Über der Zeile nachgetragen.
6091.
Rom 1298. Januar 9.
Papst Bonifazius VIII. bestätigt dem Komthur und den Brüdern des Deutschen
Ordens in Heilbronn die Erwerbung des Patronatrechts in Kürnbach von Diether von
Stemenfels (quod nobilis vir Dietherus de Sternenfels gerens ad domum vestram spe-
cialis devotionis effectum ius patronatus. quod tum habebat in ecclesia de Quirem-
bacli Spirensis diocesis vobis et domui vestre pia et provida liberalitate donavit
prout in patentibus literis inde confectis ipsius nobilis sigillo munitis plenius dicitur
contineri) ').
Datum Roma apud sanctum Petrum, V. idus Januarii, pontificatus nostri anno
tertio.
Abschrift einer Abschrift des im Bauernkrieg verloren gegangenen Originals aus dem Jahr 1553.
1) Urkunde von 1297 Juni 24, s. o. S. 59.
5092.
Weittgarteti 1298. Januar 10.
Propst und Konvent von Schussenried^) vertauschen Eigenleute mit dem Kloster Wein-
garten (Chünradus dictus "Wesscher et Willibirgis uxor .... 'jeorundem . . dicta
Pötschin cum pueris suis et C. privigno suo, qui sunt novem in numero iure pro-
1298. Januar 13. 109
prietatis ac servitutis monasterio [in VVJingartuu pertineutos, nos in recompensam
— — Elizabet uxoreni Berclitoldi dicti Pischof cum pueriH eorundem qui sunt Sep-
tem in immero tradidimus loco prescriptorum).
Siegler: Die Aussteller.
I)atum in Wingartun, anno domini MCCLXXXXVIII., Pauli primi he[remite]*).
Siegel abgegangen.
1) Der Name, der durch die Beschädigung des Pergaments bis auf den Anfangsbuchstaben ausgefallen
ist, ergibt sich aus einer gleichzeitigen Dorsalnotiz.
a) Die Urkunde ist durch Mäuse und Feuchtigkeit stark beschädig^.
5093.
Fapst Bonifazius VIII. bestätigt dem Kl. Neresheim seine Besitzungen und seine Ordens-
privilegien.
Rom 1298. Januar 18.
Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati nionasterii
sanctorura Uodalrici et Aufre de Nernshein eiusque fratribus tarn presentibus quam
futuris religiosam vitam professis in perpetuum. || Keligiosam vitam eligentibus
apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet temeritatis incursus aut
eo8 a proposito revocet aut robtir quod absit sacre religionis infringat. Eapropter,
dilecti in domino filii, vestris iustis || postulationibus clementer annuimus et mona-
sterium sanctorum Uodalrici et Aufre de Nernshein Augustensis diocesis, in quo
divino estis obsequio mancipati, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et
presentis scripti || privilegio communimus. In primis siquidem statuentes, ut ordo
monasticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam in eodem monasterio
institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Pre-
terea quascunque possessiones quecunque bona idem monasterium impresentiarum
iuste ac canonice possidet aut in futurum concessione pontificum largitione regum vel
principum oblatione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci
firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis
duximus exprimenda vocabulis: locum ipsum in quo prefatum monasterium situm
est cum Omnibus pertinentiis suis, in prefata diocesi Augustensi ecclesias sancte
Marie in Nerenshein et in Ebenoet cum omnibus iuribus ac pertinentiis suis, quas
quidera in proprios usus habetis, item ius patronatus, quod habetis in . . de Ummen-
hein, in . . de Cliuechon maiore, in . . de Chuechen minore, in . . de Urenhfin.
110 1298. Januar 13.
in . . de Baltranishoven et in . . de Zurtten ecclesiis, item oppidum de Nernsliein
cum pertinentÜR suis, item Ummenheiu, Ebenoet, Clmechen maiorem et Chuechen
minorem, Urenhein, Baltramshoven et Zurtten villas predictas cum iuribus et perti-
nentiis suis. Item omnia iura, que habetis in Elchingen, scilicet in hertschaft et
in fluerzreht cum omnibus pertinentiis suis. Item quicquid iuris habetis in Dos-
singen, in Holenstaine, in Dehlingen, in Merchingen maiore et in Merchingen minore,
in Ruffingen, in Buren, in Affalterwanch, in Hohensol, in Braitenbuech, in Sisenwiler,
in Hubolzwiler, in Nioseze, in Harthusen, in Branzolfshusen, in Hagenbuech, in
Dieprehstezbuech, in Nithein, in Hagen, in Leurn, in Stetehein, in Zurtten, in Natten,
in Haedorf, in Gebsteten, in Zoschingen, in Steinbrunnen, in Husen, in Flien, in
Knobershusen, in Nanshusen, in Maedelingen, in Sailhein, in Husen iuxta Dilingen,
in Dilingen, in Lindach, in Schabrage, in Witeslingen, in Merezlingen, in Mittelhein,
in Medingen, in Koepphingeu, in Tuemingen, in Kesselhof, in Ahmerdingen, in Forren,
in Buechbrunnen, in Tisschingen, in Hohenstat, in Igenhusen, in Ederhein, in Müllen,
in Balghein, in Zizewingen, in Osterwiler, in Vessenhein, in Wengenhusen, in Mun-
zingen, in Froenitingen, in Sehtenhusen, in Bopphingen, in Mittelhoven, in Wtzingen,
in Wiler, in Hauenhoven, in Grazwanch, in Rimshart, in Shnuttenbach, in Burkholz,
in Oberndorf, in Kezze maiore et Kezze minore villis. Item de Berchholz, de Wechel-
loche, de Nithaimerbuech, de Wakraine et de in Flien silvas cum pertinentiis suis.
Item ins piscandi seu piscarias, quod et quas habetis in fluminibus de Egewan, de
Witezlingen, de Zurtten, de Baltramshoven, de Frenze et de Üfhusen. Item in dio-
cesi Herbipolensi ius quod habetis in villa de Saveshein cum terris pratis vineis
neraoribus usuagiis et pascuis in bosco et piano in aquis et molendinis in viis et
semitis cum omnibus aliis libertatibus et immunitatibus suis. Sane novalium ii. s. w.
wie die andern grossen Benediktinerprivilegien, z. B. Urbans IV. für Zwiefalten von 1263
April '22, s. Bd. 6, S. 112.
(Rundzeichen^).) Ego Bonifacius catholice ecclesie episcopus subscripsi. (Mono-
gramm für Bene valete.)
■j- Ego Gerardus Sabinensis episcopus subscripsi. -j- Ego frater Matheus Portuensis
et sancte Rufine episcopus subscripsi. -j- Ego frater Thomas tituli sancte Cecilie
presbiter cardinalis subscripsi. -f Ego Johannes tituli sanctorum Marcellini et Petri
presbiter cardinalis subscripsi. -f Ego Nicholaus tituli sancti Laurentii in Damaso
presbiter cardinalis subscripsi. j- Ego frater Robertus tituli sancte Pudentiane pres-
biter cardinalis subscripsi. f Ego Matheus sancte Marie in porticu diaconus cardi-
nalis subscripsi. -f Ego Neapoleo sancti Adriani diaconus cardinalis subscripsi.
j- Ego Guielelmus sancti Nicholai in carcere TuUiano diaconus cardinalis subscripsi.
■f Ego Franciscus sancte Lucie in silice diaconus cardinalis subscripsi.
1298. Januar 17. 111
Datum Home apud sanctum Petrum, per manum magistri Riccianli de Senis
säncte Romane ecclesie vicecancellarii, idus Januarii, indictione XI., incarnationis
dominice anno MCCLXXXXVIII., pontificatuH vero do/aii Bonifacii papc VTII.
anno tertio.
H^eiisburg. Ürig. Ital. Perg- Bulle abKe^iangen. Weder auf noch unter dem Umschlag ein Kanzleiver-
merk. Am linken Rand in der Höhe der Unterschrift des Papstes der Kostenvermerk: V, darüber drei wag-
rechte Striche übereinander, darunter M. de AdrT Oben links p. coe. or. s. BeiT P. Gen. (d. h. Privilegium com-
mune ordinis sancti Benedict! mit dem Namen des Schreibers). In der Mitte oben ascultetur, zweimal schief
durchstrichen, daneben aud' post dati^ Im rechten Obereck zwei N übereinander, je zweimal schief durchstrichen,
daneben links ein kleines a, unter diesem : P. Geii. Auf der Rückseite oben in der Mitte Petrus de Asisio,
darunter von anderer Hand cü m.
1) Mit f Domine deus in adiutorium meum intende.
5094.
König Adolf beurkundet, dass Konrad von Weinsberg dem Reich seinen Besitz in Tiifer-
roth und Dewangen überlassen hat und übergibt ihm dafür den Besitz des Reichs in den
Dörfern Reihen und Biberach.
Oppenheim 1298. Januar 17.
Nos Adolphus dei gratia Romanorum rex semper augustus ad universorum
notitiam tenore presentium volumus pervenire, quod nos iusta et rationabili de causa
ad hoc nostram maiestatem inducente rogavimus et induximus nobilem virum Con-
radum de Winsperg fidelem nostrum dilectum, quod ipse nostris precibus inclinatus
omnia bona sua iura possessiones redditus et proventus ac ius patronatus cum Omni-
bus suis pertinentiis et iuribus que habuit et hactenus titulo proprietatis possidebat
in villa et in ecclesia dicta Afrenrot nee non etiam ad hoc decimam laycalem quam
habuit in villa dicta Denewagen nobis et imperio dedit tradidit donavit et libere
resignavit et iegittime cessit eisdem ideoque nos eiusdem Conradi de Winsperg puram
fidelitatem benignius intuentes sibi suisque heredibus et successoribus universis in
reconpensam supradictorum bonorum et iurium nobis et imperio per eum ut predi-
citur traditorum omnia bona iura possessiones redditus et proventus cum universis
et singulis suis iuribus et pertinentiis cultis et incultis quesitis et inquirendis in villis
dictis Rihen et in Byberach et in eorum marchia vel extra sitis, que hactenus ad
nos et imperium spectabant auctoritate regia dedimus tradidiraus donavimus et pre-.
112 1298. Januar 18.
sentibus legittime donamus tradimus et assignamus habenda tenenda utenda et titulo
proprietatis perpetuo possidenda et in ipsum Conradum suosque heredee et successores
libere transferimus pleno iure ac eisdem nostro et imperii nomine renunctiamus et
totaliter ab eis recessimus et recedimus pure simpliciter et in totuin omni iure modo
et forma quibus melius valere potest, nil iuris nobis et imperio in eisdem penitus
reservando dolo et fraude in Omnibus circumscriptis, decernentes exnunc prout ex-
tunc irritum et inane et pro non facto, si quid imposterum per nos vel alium seu
alios contra premissa aut quo[d]libet premissorum factum vel attemptatum fuerit
scienter vel ignoranter publice vel occulte in iudicio vel extra iudicium quoquomodo.
In quorum omnium testimonium et debitam firmitatem presentes litteras nostre maie-
statis sigillo fecimus communiri.
Datum in Oppenheim, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo octavo,
indictione XII., XVI. kalendas Februarii, regni vero nostri anno sexto.
Öhringen. Vidimus und Bestätigung K. Karis IV. von 1348 prima nonas Januarii, Orig. Perg. — Abdruck :
Böhmer-Ficker, Acta imperii 524. — Regest : Böhmer, Addit. IL, K. .4dolf 464.
5095.
König Adolf bestätigt dem Edlen Konrad von Weinsberg alle seine alten Privilegien, freit
ihn und seine Erben von Landgerichten und seine Untertanen von fremden Gerichten und
verpfändet ihm 1500 % von den Reichseinkünften in Heilbronn, Hall, Wimpfen, Mosbach,
Sinsheim und sonst innerhalb der Landvogtei Schwaben.
Oppenheim 1298. Januar 18. .
Adolfus dei gratia Romanorum rex semper augustus universis sacri Romani [imperii]
fidelibus gratiam suam et omne bonum. Ad hoc in solio regie dignitatis constituti
sumus divi||nitus, ut cunctis subiectis et fidelibus imperii ad augmentum honoris et
comodi sui regalis munificentie benivolentiam prebeamus, tunc quoque salubriter et
iuste presidere nos credimus, || dum quod iustum est et honestum devote postulanti-
bus elargimur et eosdem in suis iuribus favorabiliter conservamus. Ulis tarnen
ampliorem gratiam ac maioris gratie plenitudinem dig||num ducimus impertiri, qui
a nostris et sacri imperii servitiis nullis adversitatum turbinibus avelluntur. Hinc
est, quod nos benignius attendentes preclara devotionis obsequia, que nobilis vir
Conradus de Winsperg fidelis noster dilectus suique progenitores et antecessores ab
1298. Januar 18. 113
nntiquo tempore pre ceteiüs Romano exhibuerunt imperio tarn fideliter quam devote
et qualiter adhuc istis temj)oribu8 idem Conradus pro nobis et imperio non desinit
üxponere res et personam, idcirco ipsum non immerito amplexantes uluis gratie
libertatis*) et beneficentie specialis ad eius votivam instantiani omnia privilegia
donationes feoda libertates iura gratias et obligationes sibi ac suis antecessoribus a
divis imperatoribus et regibus Romanorum prerogative memorie douata concessa et
concessas approbamus innovamus ratificamus et presentis scripti patrocinio confir-
mamus. Ad hoc etiam nos ex plenitudine regie potestatis eundem Conradum de
Winsperg et oranes suos heredes ac successores imperpetuum duximus specialiter
libertaudos ita quod exnunc litteris presentibus legittime statuimus decemimus et
ordinamus, quod iidem Conradus de Winsperg suique heredes et successores in ali-
quibus iudiciis secularibus aut provincialibus vel coram aliquibus iudicibus in eisdem
iudiciis presidentibus cuiuscunque sint vel fuerint dignitatis auctoritatis preeminentie
vel potestatis et quocuuque nomine censeantur ubicunque constitutis de cetero parere
aut super quocunque facto causa vel negotio respondere minime teneantur aliquibus
personis cuiuscunque Status vel condicionis existant, nisi voluntarie non choacti nee
citati in aliqua speciali causa ad tempus ibidem se offerant responsuros. Concedimus
etiam prefatis Conrado suisque heredibus et successoribus pleuariam potestatem, quod
ipsi vel eorum alter non obstante dicta sua libertate valeant et possiut convenire
ad iudicia et iudices predictos et pretacta omnes et singulos eis iniuriam aut violen-
tiam facientes quando et quotiens ipsis videbitur expedire, et per hoc nolumus nee
intendimus eis in dicta sua libertate aliquod imposterum preiudiciura generari, sed
semper volumus ipsam nostram gratiam et libertatem in suo robore permanere, prout
superius est expressum. Mandamus tamen et volumus, ut sepe dicti Conradus sui
heredes et successores solumodo in curia regali aut imperiali coram nostris vel suc-
cessorum nostrorum in imperio vicariis aut iudicibus ibidem auctoritate nostra pro
tribunali presidentibus iuri pareant ac per se vel eorum legittimum procuratorera
exhibeant et faciant omnibus ipsos impetentibus iustitie complementum. Super hoc
ad humiles ipsius Conradi de Winsperg preces statuimus per presentes, quod dein-
ceps omnes et singuli sui burgenses castrenses cives et opidani et suorum heredum
in castris opidis et villis ipsorum nunc et in futuro commorantes ab aliquibus per-
sonis aut iudicibus secularibus extra iudicium suum ad iudicia '') extranea provincialia
compelli non possint quoquomodo, quamdiu ipsi parati sunt coram ipsorum dominis
aut eorum advocatis vel scuitetis stare iuri et querelantibus facere quod dictaverit
ordo iuris. Et si vero, quod absit, contra premissa vel aliquid premissorum ex qua-
cumque causa et quacumque auctoritate aliquid imposterum factum vel attemptatuni
fuerit scienter vel ignoranter publice vel occulte in iudicio vel extra iudicium, hoc
XI. 16
114 1298. Januar 18.
de nostra auctoritate i-egia ipso facto decemimus irritmn et inane et legittime repu-
tabimuH pro non facto. Insuper tenore presentium recognoscimus et ad universorum
notitiam volumus pervenire, quod iios antedicto Conrado de Wiusperg in quindecim
milibus librarum Halleusium bonorum et legalium existimus obligati, quas in uostris
et imperii legittimis necessitatibus pro nobis exposuit excepit et in se recepit, prout
idem Conradus publice probavit rationabili computatione ac legittinao et laudabili
testimonio coram nobis. Et quia paratam peccuniam non habemus ad jireseus nos
eidem Conrado et suis heredibus pro dicta peccunie summa dedimus deputavimus
assignavimus et presentibus assignamus mille et quingentas libras Hallensium bonorum
singulis annis in festo beati Martini de omnibus sturis iuribus redditibus proventibus
et obventionibus procedentibus de civitatibus et opidis nostris et imperii in Heilig-
brunnen in Hallis in Wimpina in Mosebacli in Sünnesliein et aliis villis nostris et
imperii ibidem in provincia et advocatia existentibus per eum et suos heredes tenen-
das colligendas recipiendas et sine impedimento ac contradictione cuiuslibet in usus
suos proprios libere convertendas tamdiu, quousque prefato Conrado de Winsperg
vel suis heredibus de supra dicta peccunie summa videlicet de quindecim milibus
librarum Hallensium per nos aut nostros in imperio successores integi'aliter fuerit
satisfactum, et de perceptis medio tempore in sortem principalem minime compu-
tandis, superflua tamen parte dictarum sturarum iurium reddituum proventuum et
obventionum de dictis civitatibus opidis et villis pro^edentium, quam nobis et im-
perio specialiter reservamus, dumtaxat excepta. Nulli ergo omnino hominum liceat
hanc nostre confirmationis approbationis gratie ac libertatis nee non donationis seu
assignationis paginam infringere vel ei in ausu temerario contraire, quod si facere
presumpserit, gravem nostre maiestatis offensam se noverit incurrisse. In quorum
omnium, premissorum testimonium et evidentiam pleniorem hoc presens scriptum
exinde fieri mandavimus et sigilli liostre maiestatis appensione muniri.
Datum in Oppenheim, XV. kalendas Februarii, anno domini millesimo ducente-
simo nonagesimo octavo, indictione XL, regni vero nostri anno sexto.
Öhringen. Orig. Perg. An roter geflochtener Seidenschnur das beschädigte Majestätssiegel. — Aljdruck :
Hanselraann, Weiter erläuterte Landeshoheit des Hauses Hohenlohe, 1757, Beil. S. 133. — Regest: Böhmer,
K. Adolf 891.
a) Ob verschrieben für liberalitatis? b) Vorlage iudicicia.
1298. Januar 24 und 25. 115
5096.
liixchof Man(/ol(l von Wilrzlji(r(j vereinigt die Juhrtcuje der Weihe der Johanniterkirche
in Hall und ihrer drei Altäre auf den Sonntatj nach Trinitatis und setzt die Kirchtceike
von Gottwollshausen auf den dritten Sonntag nach Pfingsten fest.
Wto'zburg 1298. Januar 24.
Manegoldus dei grutia episcopus Herbipoleusis inspectoribus presentiuni recog-
noscimus publice || universis, quod nos ad petitioneui religiosorum virorum . . con-
mendatoris et fratruni hospitalis || domus in Hallis nostre dyocesis anniversaria
dedicationuni ecclesie sue in Hallis et || trium altarium in ea existentiuni, que hucus-
que divisim non sine difficultate modica dictorum fratrum celebrabantur, cum Omni-
bus indulgentiis suis counimus et in octavam sancte trinitatis in hiis scriptis trans-
ferimus statuentes annis singulis illas in ipsa octava simul inantea celebrandas,
oninibusque Cbristiani nominis professoribus vere penitentibus et confessis, qui ad
dictas dedicationes sie counitas contluxerint annuatim propitiationis veniam petituri,
nos de omnipotentis dei misericordia et beatorum apostolorum eins Petri et Pauli
nee non iDretiosorum niartirum Kyliani sociorumque eins meritis et auctoritate con-
fisi XL dierum criminaliuni et anmim venialium addentes indulgentias et misericorditer
in domino relaxantes, quas siquidem indulgentias ob reverentiam dictarum dedicationum
per octo dies continuos annuatim volumus perdurare. Preterea ad eorundem fratrum
suplicationera anniversaria dedicationum parrocliialis ecclesie in Gotboltshusen nostre
dyocesis et unius altaris in illa existentis similiter cum suis indulgentiis counimus et
in tertium diem dominicum post festum pentecostes transferimus in illa die singulis
annis inantea celebrandas. In quorum premissorum testimonium hoc scriptum nostro
sigillo fecimus roborari.
Datum Herbipoli, anno domini MCC nonagesimo VIll.. in die beati Thymothei
apostoli, pontificatus nostri anno X.
An riitPii nnil lilauen Leineiifiiden das zerltrocIiPiie Bischofssiegel, s. B(1.9, S.368. — Hegest: Wirt. Franken 0,80.
5097.
Der Komthur Johann von Opfingen und die Brüder des Deutschen Hauses zu Altshamen
nehmen von Heinrich • und Adelheid von Lichten feld 7 Mark Silber auf und verschreiben
dafür als I^eibgeding Gülten in Luditsiceiler und Ebersbach im Betrag von einer Mark Silber.
Ohne Ortsangabe. 129>^. J/nni'n- 25.
Ich bruder Heinrich von Opphingen des ordeus sancte Marien des Thiizeu hus
von Jerusalem comendür zu || Alshuson vorjihe und alle die bruder von Alshusen
116 1298. Januar 25.
mit mir allen den die disen brief ane sehent oder horent || lesen, daz wir mit
gemeinem rate umbe den nütz unsers huses haben ingenömen siben marc lötiges
silllbers von unserme lieben vründe dem ritter Heinrichen von Lietenvelt und von
siner wirtin vröwen Adelheite. Wir haben ouch inan zwein dar umbe gegeben ein
marc geltes zu eime rehten lipgedinge und umbe die marc geltes han wir sie gewiset
uffe unser gut zu Lüthartzwiler, do der Asspachere uffe sas, und uffe daz güthelin
bi dem vallethor zu Ebersbach, daz wir umbe Ulrichen von Stuben köftent und ouch
dri Schillinge phenninge sol man in geben alle jar user deme gütelin zu Ebersbach,
daz uns von Kün und von Resschin von Küti wart umbe ein ros, da mitte ist die
marc geltes ervollet. Dise zwei vor genante guter und dise dri Schillinge user dem
drietten sullent sie niessen und lian von unseren wegen die wile si lebent, und swe-
deres under in zwein vor stirbet, so sol es daz ander niessen und han üntz an sinen
thot und sol danne uns und unsem orden wäder ane vallen. Daz dis stete und war
'belibe von uns und von unser nachkämen, so henken wir unsers huses ingesigel an
diesen brief zu einem Urkunde. Dis sint gezuge : bruder C. von Blümenvelt luprister
zu Alshuse und bruder Eberhart von Kiltzharten ouch ein prister, bruder Johannes
Eeinbot, bruder Eichart der Rage, bruder Hiltebolt von Rudelingen, lierre Johannes
von Rinkenburc der ritter. Eberhart von Bossen und Friderich der schuler von Als-
husen und ander erber lüte gnüge.
Dis geschach in dem Jenner an sancte Faules bekerde thac, do von gotes geburte
was zwelf hundert jar und ahthe und nünzic.
Beschädigtes Siegel, rund, 35 mm., links Maria mit dem Jesuskind sitzend, rechts vor ihr kniend ein Beter ;
Umschrift: f • S . . . RM (d. h. fratrum). THEVTHVNICOR • IN • ALSHVSEN.
5098.
Heinrich Kajyelan, Bü7'ger von Heilbronn, verschreibt seiner Frau Irmentrud von Ehren-
berg 40 Mark auf Gütern zu Burkhardswiesen, Kirsenbach, Dahenfeld und Odheim.
Ohne Ortsangabe. 1298. Januar 25.
Es sollent alle die wissen, die diesen brief ansehent oder horent lesen, das ich
Heinrich Capelan ein burger von Heilbronnen vergihe, das ich mit freiem mute han
gegeben vran Irmendrude von Erenberg miner ehelichen vrowen vierzig marke uffe
zween morgen Weingarten zu Burkarteswiesen unde zue Kirsenbach uf ein gut sech-
zehen schillinger und vier Haller und ein acker zue Dahenvelt und dar zue do han
ich ir geben und gemachet minen hof zue Oedeheim mit allem dem das dar zu
1298. Januar 28. 117
gehört, es sey gros oder klein gesuecht oder ungesucht also, swenne ich nit enljin,
das sie da mit schaffen soll, das sie dunket das ihr aller beste fuget, unde alle die-
weil unde ich lebe, gelanget mich denne daz selbe gut zu verkaufen bas den andere
gut, daran soll sie mich nicht irren noch ensoU mich dar an mit nichten wenden.
Des seind gezeugen: herr Heinrich der landvogt, herr Brusse der Schultheis, Hein-
rich von Gemunden, Conrad Wichmar, Heinrich Wichmar, Harmut Lenibelin, Heinrich
Lembelin sein brueder, herr Albrecht Gottegalle, Gebwin unde herr Hainrich Wibech,
die richter und burger seind zue Hailbrunnen, und ander erbar lute gnuge.
Unde das dis war und stete belibe, das thet die statt zu Hailprunnen, versiegelt
disen brief zue einem warn urkundo, do man zahlt von gottes geburt tausent zwey
hundert neunzig und acht jähr, an sant Pauls tag.
Kopb. des St. Glaiaklosters in Heilbronn aus dem 18. Jahrhundert, Bl. 36. — Regest: Heilbronner ÜB. I,23n.ö0.
5099.
Ritter Wolf vom Stain verkauft den Kirchensatz zu Emeringcn an Kloster Zwiefalten.
Ohne Orts- und Zeitangabe. (Vor 1298 Januar 28).
In gottes namen. Amen. Ich herre Wolf ain ritter genant von dem Staine
tun kunt || und vergihe offenlich an disem brieve allen den, die in lesent sehent
oder hörent || lesen, daz ich den kirchensaz zu dem dorfe ze Emeringen mit anderem
gute, daz och || da gelegen ist, ze kofende geben han dem erbairen herren . . abbet
. . Eberhart und dem convente gemainlich von Zwiveltün umbe fiuf und trizzeg
marke silbers mit selchim gedingede, swenne es der vor genante . . abbet . . Eber,
und der convente ze verte bringent mit dem lehenherren, daz ich und miniu kint
den vor genanten kirchensaz") mit dem vor benenten gute*) uf geben sulen dem
vor benemten herren . . abbet . . Eber, und dem convente von Zwiveltün. Ich vergihe
och an disem brieve, ob daz geschith, daz diu vor benemte kirclie ledig wirt, e si
daz ze verte bringen mit dem lehenherren, daz ich noch miniu kint mit der vor
benemten kirchen niht sulen tun, wan daz mit dez vor benemten lierreu willen
geschult . . abbet . . Eberhartes aide sines nachkomenden und mit dez conventes
willen gemainlich von Zwiveltün.
Unausgefertigtes Original; unter dem Text noch Raum für etwa 8 Zeilen. — Von Sulger, Annal. Zwiefalt.
3, 1, 3 S. 250 in das Jahr 1295 gesetzt. Da der eigentliche Abschluß des Verkaufs erst 1298 Jan. 28 erfolgte,
(vgl. Sulger 3, 1, 4, S. 254) nehmen wir obige Datierung an.
a— a) Auf Rasur.
118 1298. Januar 28.
5100.
Ritter Wolf vom Stam verkauft an Kloster Zwiefalten all seinen Besitz zu Emeringen
mit dem Kirchensatz, behält sich aber das Vogtrecht vor.
Zwiefalten 1298. Januar 28.
In gottes namen. Amen. Allen den die disen brief sehent lesent oder horent
lesen, tun ich herre Wolf von dem Stain an ritter ain wares Urkunde aller der
dinge, || der an disem brieve hie nachgeschriben stat. Ich vergihe aigenlich, das
ich den erbferen herron . . abbet Eberhart dem convente und ir gotteshuse ze Zwiveltün
ze kophen||de gegeben han umme hundert marke silbers Esselinger gewäges ewec-
lich ze besizzende alles das ich an dem dorfe ze Emeringen hete mit dem kirchen-
sazze der kir||chen ze Emeringen mit akkern mit wisen mit holze mit velde und
mit dem laien zehenden den ich och da hete mit allem dem rehte, so ich zu den
lüten hete, die an die kirchen hörent, und mit der ehafti und mit allem dem
rehte so ich da hete, allaine an die fogtai, die ich da haben sol von in über
das vor benemte gut und über alles das, das si iemmer da gewinnent ze dem
vor benemten dorfe, da sol ich und min erben das fogtreht nemen, das hie nach
geschriben stat: von ieglichem hove aht viertail habern und ain vasnaht hün, von
ieglicher hübe vier viertail habern und ain vasnaht hün, von ainer halber hübe zwai
viertail habern und ain vasnaht hün, und von ainer selde ain vasnaht hün, und fur-
bas kainen nuz nie weder von lüten noch von dem gute. Wair aber das ich furbas
gut oder lüte schadegeti oder kain min erbe, das sol ich oder min e[r]ben wider
tun in zwain manoden swenne wir sin ermant werden nach gnaden oder nach kunt-
schaft. Tätin wir des niht, so suln wir vallen von der fogtaie. Wir ensun och ich
noch kain min erbe die vor genanten fogtaie weder verkophen noch versezzen noch
kaine wise tun, das wider der samenunge und dem gotteshuse sie. Tat aber ich
oder kain min [erbe] iht anders mit der fogtaie, denne hie vor geschriben stat, so
hete ich noch kain min erbe noch der, dem wir si gäbin, kain reht zu der selbun
fogtaie. Wir sun och da nemen ich und min erben alle die fräveli halbe, si sien
ciain oder groz, die da geschehent. Ich vergihe och, das ich des silbers gänzlich
gewert bin. Und das der vor genant kof gän[z]lich und luterlich dem gotteshuse
ze Zwiveltün an allen kriek beliben muge, so hat herre Egelolf von Stüzelingen an
frie uf gegeben in mine haut, swas er rehtes hete an den kirchensazze ze Emeringen
und han ich den kirchensazze mit aller der vor genanten ehafti an das gotteshüs
braht, als hie vor geschriben stat. Das och alles das, das an- disem brieve geschriben
stat, dem gotteshuse stäte belibe, so verzihe ich für mich und für min erben aller
1298. Januar 28. 119
der dinge, da mit der vor genante kof bekrenket möhte werden, und ze ainer waren
sicherhait alles des hie vor geschriben stat, so henche ich min insigel an disen brief.
Ich Egelolf von Stftzelingen der vor genante vergihe aigenlich an disem brieve, das
ich in hern Wolfes haut von dem Stain, der da vor benemte ist, frilich uf gegeben
han alles das reht, das ich au dem kirchensazze hete ze Emeringen, und ich für
mich und für allen mine erben gänzlich verzigen han alles des rehtes und aller der
anspräche, so ich an dem vor genanten kirchensazze ie gewan. Ich vergihe och
gezöge mit dem vor benemten hern Wolfe von dem Stain, die hie bi waren, da dis
geschach: herre Hainricli von Velbach, Hainrich sines brüder sun, Berhtolt und
Cftnrat die zwene gebruder von dem Staine, Hainrich von Kirchaiii, Ulrich von
Bächingen, Hainrich Birchihart, Burchart der Ganter, Hainrich Sälzeli und ander
biderbe lüte. Und ze ainer ganzer sicherhait der selben verzihenuste so henche ich
der vor benemte Egelolf von Stüzelingen min insigel an disen brief.
Dirre brief wart geschriben in dem vor benemten closter ze Zwiveltün, do man
zalt von gottes gebürte zwelf hundert jar, nünzek jar und aht jar, am ahtoden tage
sant Agnesen.
Zwei Siegel: 1) schildförmig, 48,37 mm., drei gestürzte Wolfsangeln; Umschrift: * S • WOLFRAMI • DE •
LAPIDE • 2) nmd, lö mm., im Schild rechter Dombalken ; Umschrift : t • S • EGLOLFI • DE STHVZELINGGEX.
'-^■
5101.
Abt Eberhard und Konvent von Zwief alten nehmen den Ritter Wolf vom Stein zinii l'nf/t
über ihre Güter in Emeringen.
Zwiefalien 1298. Januar 28.
Wir Eberhart von gottez genaden abt ze Zwiveltün und dii sajineuunge geimain-
lich dez gottezhtis ze Zwivelti\n künden || und verjehen und erkennen unz an diesem
brlve daz wir hern Wolfen vom Stain den ritter dienzman grave Eberhartez von
Wir||tenberch über als daz gut, daz wir haiben z^ Eienmeringen oder noch giewinnen,
ze vogt genümen haben und sin erben mit solcher || giedingde: er sol niemen ze
vogtrehte von igezlichem höve ahte viertael habern und ain vaznaht hün und von
igezlicher ganzer hi'ibe vier viertal habern und ain vaznaht htm und von iegezlicher
halber hübe ziewa viertal habern und ain vaznaht hün und von iWler selde ain vaz-
naht hün und sol fürbaz kain nüz niemen noch liütte noch gut fiirbaz niezen oder
schaidegfln • und sol beidi'i Hütte und gut schirmen so vierre als er mack mit allen
120 1298. Februar 1.
dingen. Weer aber, daz er fürbaz gut oder liütte schäidegtti er ader kain sin erben,
wan als daz vogtreht ist, so sol er und sin erben wider tliün in zf^wan manöden,
swenu erz wirt g^mant von ünz ader von der ssemenunge nach gienaden ader nach
kuntschefte. Theitin si dez niht, so sol er und sin erben vallen von der selben
vogtse und sülen numme vogt sin. Er sol noch enmack noch kain sin erben als ßi
sunderlich bedinget sint, di vor gienantten vogttse verkwffen noch verseizen noch
von in dikain wise enpherwmden noch kainer slaht dinch mit ir thün, daz wider
ünz ader wider der ssemenunge si. Wolt aber er ader kain sin erben iht anderz
thün mit der selben vogtse, denne mit wortten beischaiden ist, so heit er noch kain
sin erben kain reht zo der selben vogttae noch dem siz gieben. Swaz och v^rafelin
da gieschit grüz oder klain, die sol er niemen halbe und wir halbe, swederz ampt-
man z^ gierihte siezit. Daz diz als veist und steit belibe, so gieben wir disen brief
dem vor gienantten hern Wolfe vom Staine biinsigelten und b^veistent mit unserm
insigel und och mit der ssemenunge insigel. Dez ist g^ziuch her Cünrat der priol
von Göingen, her Eberhart von Hermzdorf und her Swigger von Wildenowe erbser
priester von Zwiveltün und her Hainrich her Wolfz brüder, her Bertholt sinz brüder
sün, Cünrat von Tathüsen, Berthol von Esenhaen sin brüder und ander vil biderb
liütte, den billich ist ze glühende.
Dirre brief wart gegeben ze Zwiveltün, do man zalt von gotez geburte zwelf
hundert jar, niunzech jar und ahte jar, am ahten tage san Agnesen.
Siegel abgegangen.
5102.
Graf Ulrich von Helfenstein verzichtet dem Kloster Kaisheim gegenüber auf die Vogtei
über ein Gut in Oberweiler.
Ohne Ortsangabe. 1298. Februar 1.
"Wir graf Ulrich von Helfenstain thun kund allen denen, die disen brief sehent
oder hörent lesen, dasz wir uns haben verzigen der vogtei zu Oberwiler an dem gut,
das herr Burkhart von Giengen der ritter den herrn von Kaisheim zu einem seel-
geret hat gegeben. Disz dinges sind gezeugen: Ulrich von Scharnsteten, Ulrich von
Hofsteten, Rudolf von Nallingen ritter.
Datum in vigilia purificationis sancte Marie, anno domini MCCXCVIII.
Donaueschingen. [Oswald Gabelkhovers] Gesch. der Grafen von Helfenstein, Handschr. d. 16. Jahrhunderts,
fol. 512.
1298. Februar 14 und 22. 121
5103.
Wörth 129H. Februar 14.
Gerlach Herr von Brettberg (dominus de ßruberg) verkauft mit Zustimmiimj seiner
Gemahlin Luckardis, seines Bruders Arrosius und seines Sohnes Eberhard an den Komthtir
und die Brüder des Deutschen Hauses in Meryentheim sein Dorf Schmachtenbery (villani
nostram dictam Hmachtinberg titulo proprietatis ex successione patema ad nos devo-
lutam cum omuibus attinentiis pratis pascuis silvis terris cultis et incultis iurisdictione
ac aliis, quocunque nomine censeantur, decima homagio et hominibus nostris ibidem
manentibus dumtaxat exceptis) und verspricht Gewährschaft unter Stellung von Bürgen
(frater noster Arroys, filius noster Ebirhardus predicti, Kudolfiis dictus Cisechin,
Senandus, Wilhelmus dictus Ulner, Dieterus Rufus de Heidebach milites et Bertoldus
advocatus in Werde), die zum Einlager in Miltenberg (oppidum Mildenberg) verpflichtet
sind, tamdiu super nos fideiussorie commesturi donec per nos defectus — restauretur.
Siegler: Der Aussteller (sigilla nostra).
Datum in Werde, anno domini MCCLXXXX octavo, XVI. kalendas Martii, pre-
sentibus domino Arrosio, domicello Ebirhardo, Willehelmo dicto Ulner, Senando,
Dietero Kufo de Heidebach, Rudolfo, plebano in Werde, Bertoldo advocato ibidem,
Eigelone de Rolbach.
München. Orig. Perg., bei Urkunden des Erzstifts Mainz. Vier Siegel, davon das 1. und 3. stark beschä-
digt. 1) rund, 62 mm., der Siegelinhaber auf rechtssprengendem Roß, in der Rechten das Schwert, am linken
Arm den viermal geteilten Schild, auf dem Topfhelm einen breiten Wulst oder Kissen, wie es scheint oben in
eine Spitze ausladend ; Umschrift : . . SIGIL .... RLACI . . . BRVB ... 2) spitxoval, 48,32 mm., stehende Dame
mit breiter Haube, auf der rechten Schulter ein Eichhörnchen ; Umschrift : f • S • LVGARD ... DE • BRVBERC.
3) i\ind, 68 mm., auf linkssprengendem Hengst der Siegelinhaber, in der Rechten das Schwert, am linken .\rm
den viermal geteilten Schild, Helmzier unkenntlich, am Kopf des Pferdes ein Federbusch ; Umschrift : . . GIL ....
ROYS' • DOMIN 4) rund, 38 mm., viermal geteilter Schild ; Umschrift : t • S • EBERHARD! ■ D • BRVBERG. -
Abdruck : Gudenus 4, 979. — Regest : Reg. boica 4, 663.
5104.
Würzburg 1298. Februar 22.
Bischof Mangold von Würzburg beurkundet, dass Sefrid von Sindringen den von
Würzburg zu Lehen gehenden dritten Teil des Zehnten in Emsbach aus Not an Kloster
Schönthal verkauft (cum Sefridus de Sinderingen tertiam partem decime in Ernspach
anuis singulis (juatuor libras et duos solidos Hallensium solventem, quam siquidem
tertiam partem nobilis vir Conradus de Winsperg a nobis et ecclesia nostra et deinde
-M. lü
122 1298. März.
ipse Hefridus immediate ab ipso nobili in feodum tenuerant, urgente necessitate
de consensu ipsius nobilis vendiderit) und der Würzburger Kirche zum Ersatz 5 S
Heller Einkünfte in Sindrim/en (in villa Sinderingen) übergeben hat (nobis et ecclesie
nostre ac ipsi nobili tradiderit et donarit). Er eignet, da der Tausch der Würzburger
Kirche zum Vorteil ist und der Zehnte dadurch für fromme Zwecke wiedergewonnen wird
(ad usum pium immo divinum reverti), den Zehnten dem Kloster (donamus cum
pleno rerum dominio transferentes) und belehnt mit den Einkünften in Sindringen den
Edlen Konrad von Weinsberg.
Siegler: Der Aussteller.
Datum Herbipoli, anno domini MCC nonagesimo VIII., VIII. kalendas Martii,
pontificatus nostri anno decimo.
Kopb. des Kl. Schönthal von 1612, Bl. 440.
5105.
Ohne Ortsangabe. 1298. März.
Bischof Friedrich von Speier beurkundet, dass sein Oheim (avunculus) der edle Herr
Graf Heinrich von Eber stein ihm das Dorf Oberöwisheim zu Lehen gemacht hat (villam
in Obernöwensheim zu der N'iwenburg ad eum iure proprietatis libere pertinentem
nobis nomine nostre ecclesie resignavit et ius eiusdem ville in nos et ecclesiam
nostram irrevocabiliter transtulit — — et nos eandem villam sibi et lieredibus suis
consensu nostri capituli accedente contulimus tytulo feodali) und gibt, da auf solche
Weise für Schadloshaltung seiner Kirche gesorgt ist, die Erlaubnis, dass der Graf das
Dorf Loffenau, das er bisher von Speier zu Lehen gehabt hat, als Eigentum (cum ius
et proprietatem dicte ville Loffenöwe nobis et ecclesie nostre competentes transtu-
lerimus in eundem) verkaufe. Er bestätigt auch den Verkauf von Loffenau durch den
Grafen an Kloster Herrenalb, presertim cum ipsa venditio non sit facta in nostre
ecclesie preiudicium et iacturam.
Domdekan Wernher und das Domkapitel geben ihre Zustimmung.
Siegler: Der Aussteller und das Domkapitel.
Datum et actum anno domini MCC nonagesimo octavo, mense Martio.
Ital. Perg. Nur noch das zweite Siegel, ganz zerbröckelt, eingenäht. Ein Duplikat in Karlsruhe. — Ab-
druck: ZGORli. 12, 217. — Der Abdruck eines deutschen Textes bei Krieg v. Hochfelden, Gesch. d. Gr. von
Eberstein 18.% S. 366, geht trotz der Angabe über Besiegelung nicht auf ein Original zurück, sondern gibt eine
spätere deutsche Übersetzung.
1298. März 7 und 8. 123
5106.
St. Blasien 1298. März 7.
Prior, Propst und Meisterin des Fruuenkl osters Berau (lierowe) verkaufen (vendi-
dimus — transtuliinus) mit Zustimmung des Abts und des Konvents von St.' Blasien im
Schwarztcald , denen ihr Kloster unmittelbar unterworfen ist (quibus immediate subiectum
esse dinoscitur iiionasterium preuotatum) an Kloster Behenhausen von Not gedrängt
alle ihre Besitzungen in Echterdingen (oinnes possessiones nostras apud ^chtertingen
ubilibet constitutas cum universis earundem possessionuin fundis areis domibus horreis
septis pratis agris pascuis silvis viis inviis iuribus iui'isdicionibus et pertinentiis qui-
buBCumque, ob urgentem necessitatem nobis et ipsi monasterio ex causis licitis et
legittimis imminentem) um 16 % guter Heller und verzichten auf alle Rechtsmittel.
Siegler: Der Abt von St. Blasien (sigillo — — quo et conventus eiusdem mona-
sterii utitur), der mit seinem Konvent seine Zustimmung ausdrücklich kundgibt.
Actum et scriptum Ezzelingen, sigillatum et datum in monasterio saucti Blasii
memorato, anno domini MCCXC octavo, nonas Martii.
Abliangend beschädigtes Siegel, spitzoval, c. G0,38 mm., sitzender Abt mit Stab und Buch ; Umschrift :
ERTOLDI S • MON • SCI • BLA - Abdmck: ZGORh. 14, V)l.
5107.
Ohne Ortsangabe. 1298. März 8.
Der Edle Konrad von Weinsberg erlaubt seinem Lehensmann Sefried von Sindringen
auf dessen Bitte, dass er pressus gravi onere debitorum dem Kloster Schönthal den dritten
Teil des Zehnten zu Ernsbach verkaufe, da der von Sefried angebotene Ersatz mit Ein-
künften im Betrag von 5 % Heller in Sindringen für ihn vorteilhaft ist, und überträgt
dem Kloster all sein liecht an den verkauften Zehnten (transferentes in sepedictos abba-
tem et conventum manus nostre translatione vocis renuntiatione et pura confessione
omne ius libertatem et quasi possessionem qua predictam decimam nos et sepedictus
S. possedimus tenuimus usi fuimus) unter Vei-zicht auf alle Rechtsmittel.
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini millesimo CC nonagesimo VIII., VIII. idus Martii.
Kopb. des Kl. Schönthal von 1512, Bl. 4.'»''.
124 1298. März 9 und 13.
5108.
Munderkingen 1298. März 9.
Rudolf von Emerkingen (Anemerkingen) verkauft (vendidi — — transfundens omne
ius et dominium) dem Propst Heinrich und Konvent von Marchthal mit Zustimmung
seiner Frau Petrissa, seiner Brüder Hermanns des Kirchrektors in Zell (Celle), Walthers
des Ritters und von dessen Kindern seinen Zehnten in campo Vogelsgehai ') dicto, den
er von seinem Vater ererbt hat (que in meam iurisdictionem devoluta est ex paterna
hereditate) um 12 % Heller und verzichtet auf alle Einsprachen und Ansprüche, ivie auch
Eberhard genannt Cuoni auf sein vermeintliches Recht verzichtet hat (omni iure insuper
quod Eberhardus dictus Cuoni in prenominata decima se habere asseruit, quod quasi
nullum fuit, per predictum Eber, resignato et per manus extensionem precise renuntiato).
Siegler: Der Aussteller, seine Brüder Hermann und Walther , der Edle Albert von
Steusslingen und die Stadt Munderkingen.
Actum et datum in Mundrichingen, anno domini nonagesimo octavo, VII. idus
Martii, indictione undecima. Testes: Albertus de Stuzzelingen nobilis et Egilolfus
filius suus. Wolframmus miles de Bernhusen, . . advocatus de Fri dingen, Ruggerus
de Lihetenstein rector ecclesie in Anegestingen, Bern, de Damiat, ßudigerus de
Damiat, Dietherus de Ingirhingen, Bartholomeus, Her. Sinnicman, C. Virrer.
Regensburg. Orig. Perg. Von 6 Siegeln nur noch das beschädigte erste, Rudolfs von Emerkingen (s. Bd. 10,
S. 524) und Reste des vierten vorhanden, eingenäht.
1) Die Urkunde war im alten Klosterrepertorium, nach der Dorsalnotiz aus dem 18. Jahrhundert, bei Unter-
wachingen eingeteilt, woraus sich die Lage dieser Örtlichkeit ergibt.
5109.
Ohne Ortsangabe. 1298. März 13.
Der Edle Konrad von Boxberg (Bockesberg) beurkundet einen Gütertausch mit dem.
Komthur und den Brüdern des Deutschen Hauses in Mergentheim, bei dem er diesen Güter
in Schwabhausen (in Swabehusen bona in quibus resident Cunradus faber et dictus
Türtel Cunradus Koch ad nos ex paterna successione et iure hereditario spectantia)
überlassen (dedimus tradidimus et in hiis scriptis tradimus atque damus) und dafür
von ihnen einen Hof in Schilling statt (curiam suam in Schillingestat) erhalten hat, sicut
in instrumento ab ipsis nobis desuper dato et tradito plenius continetur. Er ver-
spricht Gewährschaft und stellt als Bürgen dafür den edlen Mann Graf Rudolf von
Wertheim, Ritter Konrad genannt Clinchart und seinen Schultheiss Konrad in Uiffingen
1298. März 21. 12B
(Uftiugen) mit Verpfiichtung zum Einlage}' in Mergentheim (opidum Mergentheijii non
exituri intrabunt more fideiussorio tamdiu inil)i comesturi donec predicta omnia fuerint
per no8 iutegraliter adimpleta).
Siegler: Graf Rudolf von Wertheim und der Aussteller.
Datum et actum anno domini AICCLXXXXYIIL, in crastino (iregorii pape.
Abäclirift des DeutschordenisarchivHrs Breitenbacli aus dem 18. Jahrhundert.
5110.
König Adolf bestätigt dem Kloster Adelbery die Schenkung, die ihm weiland Graf Ludmg
von Spitzenherg mit dem Patronatrecht in [Gross-] Süssen gemacht hat.
Ulm 1298. März 21.
Adolfus dei gratia Romanorum rcx semper augustus universis sacri Komani
inperii fidelibus pi'esentes || litteras inspecturis gratiam 8uam et omne bonum.
Regalis excellentie dignitas tunc vere laudis titulis sublimatur et emillnenti decore
prefulget, cum fidelium suorum devotionem clementer adtendit et eis confirmat que
a suis antecessoribus || et aliie Christi fidelibus sibi sunt collata ac religiosis mona-
steriis et ecclesiis de sua liberalitate de novo beneficia elargitur. Cum igitur nobilis
vir quondam Jjudewicus comes de Spizenberc consentiente quondam Eberhardo filio
suo honorabilibus ac religiosis viris . . preposito et conventui de Madelberch in
remedium anime sue et suorum remissionem peccatorum ius patronatus ecclesie par-
rochialis in Siezzen quod ad ipsum spectabat contulerit pleno iure, nos predictorum
prepositi et conventus nostram clementiam inplorantium devotis supplicationibus favora-
biliter inclinati dictum collationem utpote rite factam et provide de plenitudine
potestatis regie innovamus i-atiticamus confirmamus ac eisdem preposito et conventui
et ipsorum monasterio ius patronatus ecclesie supradicte ac omne ius si quod nobis*)
et imperio in ecclesia memorata conpetiit seu conpetere videbatur, damus et dona-
mus in ipsos eorumque monasterium liberalitate regia transferendo dantes lias litteras
sigillo nostre maiestatis signatas in testimonium premissorum.
Datum in Ulma, XII. kalendas Aprilis, indictione undecima, anno domini MCC
nonagesimo VIII., regni vero nostri anno VI.
All roten und gelben Seidefäden das MajestiitssieRol. — Kejfest : Böhmer, K. .Adolf 39(5.
a) Nach nobis ist et in perio (so!) gestrichen.
126 1298. März 23.
511],
Propst Konrad und Konvent des Wengenklosters beurkunden vom Kloster Urspring gegen
Güter in Hausen solche in Grimmelfingen eingetauscht zu haben, die sie dem Konrad
Kummerlin von Einsingen zu Lehen geben.
Im Wengenkloster 1298. März 23.
In gotis namen. Amen. Wir Cünrad von gotis ordenunge ein probest*) unde
aller der conventhe der herrun in dem || closter sancti Michels in der Wengun bij
Ulme santi Augustines ordens, die man haiset cörherren older reguläres, verjehen^ ||
gimainlichen und tuen kunt allen den die dizen brief sehent lezent oder horent lezen.
daz wir frilichen unde mit gutem || willen haben gitaun einen wehsei gein den
erbaren fröwen . . der maisterinun unde der samenunge dez closters zi Urspringen
bij Schalkelingen also, daz wir in und irem closter haben gigeben unser gut, swaz
wir hetun zi Husen, mit allem dem rehte als wirs und unser gnantes closter hetun
vogtbsers, unde dar umbe older da wider haunt sie uns und unserem gnanten closter
gigeben williclichen ir gut swas sie hetun zi Grimolvingen mit allem dem reht als
sies und ir vor gnantes closter hetun aigenlichen unvogthebsers. Und daz selbe nu
unser gut zi Grimolvingen haben wir geliuhen Cünraten Kummerlin von Ensingen
zi sinem libe also daz er unserem closter zi santi Michel sol geben jarlich fiunf ymin
winteriges kornes fiunf ymin sumeriges, ziwelph shillinge''), zwai hüner und ein
vasenaht hün und swenne er da vone vert lebend oder tote, so sol er viunf shillinge
zi wegelose geben und ist ouch daz gut ledic unserem vor gnanten closter aune
allen criec. Dez ist giciuch: Liuprand Arlapuz, Ul. Copprel, C. sin brüder, brüder
Albreht von Urspringen und vil ander biderber lute. Daz aber diz war und stseti
bilibe, so geben wir den vor gnanten fröwen und irem closter zi Urspringen dizen
brief verinsigelt mit unserem insigel.
Diz bishach in unserem gnanten closter zi santi Michel, do nauch gotis giburte
waz ziwelph hundert jar niunzich jar in dem ahtoden jar, an dem sunnuntage so
man singet ludica me.
Siegel zerbröckelt, eingenäht. — Abdruck: ZGORh. 23, 61. — Ulmisches ÜB. 1,250.
a) Das e in der letzten Silbe über der Zeile, ebenso nachher in conventhe, Augustines, regelmäßig bei sie
und mehrfach sonst, b) Hier folgt eine Lücke für ein Wort.
1298. März 27 und April. 127
5112.
Rom 1298. März 27.
Papst Bonifazius VIT f. bestätigt dem Komthur und den Brüdern vom Deutscheu
Hause in Mergentheim das Patrouatrecht der Kirche in Bödigheim, das ihnen der Edle
Gotfried von Schlüsselberg geschenkt hat (quod nobilis vir Gotfridus de Sluzzolberg
gerens ad doinuni vestram specialis devotionis affectum ius patronatus quod tunc
habebat in ecclesia de Bectenkeiu Maguntine diocesis vobis et domui vestre pia et
provida libcralitate donavit, prout in patentibus litteris indc confectis ipsius nobilis
sigillo munitis plenius dicitur contineri).
Datum Kome apud sanctum Petruni, VI. kalendas Aprilis, pontificatus nostri
anno quarto. — Cum a nobis petitur.
München. Orig. Ital. Perg., bei Urkunden des Erzstifts Mainz. An roten und gelben Seidefäden die
Bleibulle. Auf dem Umschlag rechts: P. Reat, links unter demselben J. laur., darüber Kostenvermerk, vier wag-
rechte Striche nebeneinander, oben in der Mitte cor., zweimal durchstrichen, in der rechten Ecke N, ebenfalls
zweimal durchstrichen. .\\\i dem Rücken oben in der Mitte : Ths de Aquamunda. — Abdruck : Gudenus 4, 978.
5113.
Ohne Ortsangabe. 1298. April.
Heinrich von Gottes Gnaden Graf von Eberstein freit dem Kloster Herrenalb seinen
von Eichelbach nach Mtiggensturm verlegten Hof (dum nos villam nostram in Eichelbach
in Muggensturn transferri iussissemus, abbas et conventus monachorum in Alba
curiam suara in predicta villa Eichelbach sitam suo monasterio attinentem ad nostram
Petitionen! et instantiam in predictam villam Muggensturn transtulerunt, unde omnem
libertatem et immunitatem ius et utilitatem quam in prescripta curia tunc in Eichel-
bach sita habuerunt — — exnunc ac deinceps in predicta etiam villa et marchia
Muggensturn habebunt).
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini MCCXCVIII., mense Aprili.
Karlsruhe. Orig. Ital. Perg. Siegel des Gr. Heinrich von Eberstein, s. Bd. 9, S. 266. — Auszug : ZGORIi. % 466.
I
128 1298. April 2.
5114.
Kloster Löwenthal und Burkhard von Hohenfels übergeben ihren Streit wegen der Kirche
in Ailingen dem Fleban Symon und Chorherrn Konrad Pfefferhart von St. Stephan in
Konstanz zu schiedsrichterlicher Entscheidung,
Konstanz 1298. April 2.
Universis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis . . priorissa totusque
conventus monasterii in Löwental nee non Bartholoraeus || de Sumeröwe sacerdos
presentatus ab ipsis ad ecclesiam Aylingen ac Burkardus de Hohenvels ac Chünradus 11
dictus Rüber a prefato Bur. ad eandem ecclesiam Aylingen presentatus subscriptorum
notitiam cum sincera || in domino caritate. Noverint omnes et singuli quos nosce
fuerit opportunum, quod nos pro nobis et nostris successoribus seu heredibus com-
muni consensu et voluntate expressa de omni iure nobis competente communiter vel
divisim tarn in iure patronatus quam in ecclesia Aylingen antedicta et expensis ac
Interesse nobis hinc inde competentibus occasione litis inter nos super dictis iure
patronatus et ecclesia diutius ventilate communi consensu et expressa voluntate com-
jjromisimus et liberaliter compromittimus per presentes in discretos viros Symonem
plebanum et Conradum dictum Pfefferhart canonicum ecclesie sancti Stephani Con-
stantiensis et in ipsos consentimus tamquam in arbitros compromissarios arbitratores
et amicabiles compositores volentes in se arbitrium seu compromissum suscipere
prenotatum, dantes eisdem plenam et liberam potestatem eandem causam servato
iuris ordine et non servato diebus feriatis et non feriatis partibus presentibus vel
absentibus prout eisdem visum fuerit amicabiliter decidendi et finiendi per formam
iuris vel amicabilis complanationis, ita tarnen quod dicti arbitri seu amicabiles
compositores sedendo stando omni hora et omni loco possint dictam causam per
suam sententiam vel ordinationem semel aut pluries in scriptis vel sine scriptis
terminare et ipsam ordinationem seu pronuntiationem interpretari corrigere et
declarare quotienscunque eisdem opus fuerit faciendum, promittentes adinvicem
per stipulationem sollempnem pro nobis et nostris successoribus seu heredibus fide
data nomine sacramenti et sub periculo cause ipsorum ordinationem et decisionem
absque dolo et fraude firmiter observare et in nullo contravenire de iure vel de
facto verbo vel opere per nos vel per interpositas personas quodque nullum Privi-
legium impetrabimus aut rescriptum vel exceptionem opponemus et quod non
utemur aliquo iuris beneficio quod vitiat vel vitiare posset compromissum seu arbi-
trium sepedictum sive ex personis arbitrorum vel compromittentium seu ex rebus
et iuribus de quibus compromissum est, renuntiantes ,expresse beneficio omnium
1298. April 12. 12'.)
j)redictoruiii et (luibuslibet aliis beneficiis iuris generalibus et sp'ecialibus nee non
c'onsuetudinariis pretextu quorum predicta possent in totuui vel in aliqua sui parte
impugnari irritai'i vel alicjuatenus violari. Ut autera hec omnia et singula supra-
dicta in suo robore perpetuo perseverent, nos . . priorissa et conventus monasterii
prefati nee non Bartholomeus et Bur. de Hohenvelse predicti sigilla nostra cum
sigillis venerabilis patris ac doinini H. dei gratia Constantiensis episcopi et arbitronun
predictorum in premissorum evidentiam dicto eomproraisso duximus appendenda,
quibus sigillis et ego C. dictus Küber sigillum proprium non Habens utor et con-
tentus sum in hac parte. Nos vero H. dei gratia Constantiensis episcopus et arbitri
predicti ad petitionem dietarum partium et in evidentiam nostri consensus ac testi-
monium predictorum sigilla nostra presenti cedule duximus appendenda.
Datum Constantie, anno domini MCCLXXXXVIIL, IUI. nonas Aprilis, indictione
undeeima*).
Siegel abgegangen. Die Urkunde ist durch Feuchtigkeit teilweise schwer zu lesen.
a) Tagesdatum und Indiktion scheinen später mit hellerer Tinte hinzugefügt zu sein.
5115.
Die Pfieyer der Siechen vor dem Tor zu Reutlingen verkaufen an Bruder Heinrich deti
Riher, Bruder Konrad Fhauwelin und dessen Schwester Lugard eine Wiese als Leihgeding.
Ohne Ortsangabe. 1298. April 12.
In gottis namen. Amen. Ich Walther von Haigingen, Hainrich der Frone-
maier unde Burcart, die phleger || sint der sieichon lüte zi Rütlingen vor dem dor,
tagen kunt allen den lüten, die disen brief seh||ent oder hörent lesen, daz wir liabin
mit gemainem rate zi küfende gigebin brüder Hainrich || dem Riber, bruder Cünrat
Phauwelin und Li'igarde siner swester umbe ahte phunt Haller die wise zi Raboldes-
ofen, also, swenne diu seibin driu dot sint, so sol diu selbe wise wider vallen an
die sieichen dez husez zi Rütlingen. Wir brüder Hainrich der Riber brüder Cünrat
Phauweli und Li'igart min swester habin ouch gidingot, das man nach unserre drin
dode daz gelt, dar umbe man die vor genanton wise verlihen mag, den siechen h'iten
gen sol umbe kerne durch got und ouch durch unsen-e sele willen. Ez ist ouch
gidingot also, ist daz daz diu selbe wise abe gat von dihainen dingen, so sün sie
als vil geltes han, als man umbe ahte phunt giküfen mag, uf unseren hof ze Sigen-
husen. Diz dinges ist gezüig bi-üder Swiger, herre Walther von Haigingen, Hainrih
XI. ■ 17
130 1298. April 14 und lü.
der Froneraaier unde ander biderbe lüte. Daz aber diz stsete und sicher bilibe, dez
henket diu gemainde von Rutlingen ir insigel an disen brief z aim offenen urkünde.
Diz ding bischach, do man von gottes giburte zalt zwelf liundert jar nikizig
jar und in dem ahtoden jar, an dem nsehesten samsdage nah dem osterdage.
Reutlingen, Armeniiflegearcliiv. Orig. Perg. Abhängend Brnclistück des Stadtsiegels.
511().
Ohm OyUanyahe. 1298. April 14.
Abt Seifried von Koniburg beurkundet, dass Konrad genannt Huselein voti Bretzingen
mit seiner Zustimmung an Heinrich genannt Bart Güter (partem suam agri sui quem
idem Conradus cum Seifrido de Hesenthal sororio suo habuit sito apud viam que
dicitur sant Gilgen stege et pratum suum quod vulgariter dicitur Michelbacher awe)
verkauft hat, unter Wahrung des Zinses für das Kloster, nämlich jährlich eittes Herbsthuhns.
Testes venditionis: Conradus de Steinbach apud pontem, Conradus dictus Lengers-
heim, Albelinus et Conradus dictus (!) filius suus, Conradus Weckenrieder, Conradus
Merbot de Michelnbach.
Datum anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo octavo, proxima feria
secunda post dominicam qua cantatur Quasi modo geniti.
Kopl). 'des Kl. Komburg von 1572, Bl. B. — Regest: Wirt. Franken 6, 281.
5117.
Abt Walchun und Konvent von Schönthal verkaufen an Kloster Zimmern ihre Weinberge
in In gel fingen und Criesbach.
Kaisheim 1298. April 16.
In nomine domini. Amen. Nos frater Walchüuus abbas et conventus Speciose
Vallis Cisterciensis ordinis || Herbipolensis dyocesis notum fieri volumus presentium
inspectoribus universis quod*) nos de communi cousilio et consensu matura || delibe-
ratione prehabita omnes vineas nostras in tei^minis Ingelvingen sitas, que ad viginti
iugera se extendunt, || item viueas nostras in Chriegspah sitas ad quatuor iugera
se extendentes venerabili domine Agneti abbatisse et conventui in Cimberii sancte
crucis predicti Cisterciensis ordinis Augustensis dyocesis pro trecentis viginti libris
1298. April 23. 131
Hullensium rite vi ratioiiabiliter vemlidinius tradidiiiuis et ar^ni^iiuviuius ciiiu (jimiibus
ipsarum iuribus et pertinentiis iusto proprietatis titulo perpetuo possidendas tenendaai
et utendas cum pleno et utili doniinio ))ro ipsoruni libitu voluntatis, ita ut ex pacto
perpetuo loco predictarura CCCXX librarum Hallensium nobis singulis annis triginta
duas libras Hallensium infra dominicara Invocavit et festum beate Walpurgis aHsig-
nent integraliter atque plene, alioquin. eosdem denarios in dampnum ipsarum debemus
recipere ad usuram et ijjse predicte domina abbatissa et conventus de omni dampno
et interesse, quod ex contractu huiusmodi usurarum incurrerinms, tenentur nos et
nostram ecclesiam indempnes per omnia conservare. Nos etiam versa vice predictin
dominabus promittiraus et presentibus nos artamus, (juod torcular nostrum per nu-
de nostra peccunia singulis annis bene expeditum pro eliquando vino ipsarum jjro
portione consueta concedemus et in eodem torculari scilicet in Ingelvingen a tempore,
quo vinum ipsarum eliquari ceperit, aliquod vinum alium non eliquabitur donec vinum
ipsarum totaliter fuerit eliquatum. Similiter domum et horreum nostrum pro vasis
ipsarum reponendis et equis pro vino ipsarum transvehendo stabulandis annis singulis
aput Ingelvingen sine difficultate qualil)et concedemus. Et in horum omnium robur
et evidens testimonium presentem litteram ipsis dedimus sigillorum venerabilis patris
nostri domini Heinrici abbatis de Cesarea ac nostri mmiimine roboratam.
Datum et actum in Cesarea, anno domini MCCXCVIll., XVI. kalendas Maii.
Öhringen. Oiifr. Perg. Zwei spitzovale Siegel, 1) iSßl mm., der stehende Abt mit Stab und Buch;
Umschrift : i • SIGILLVM • ABB.MIS • DE ■ CESAREA. 2) des Abts von Schönthal, s. Bd. 7, S. 120. - Unvoll-
ständiger Abdruck : Wibel 2, 126.
a) Von hier an andere Tinte, aber dieselbe Hand.
5118.
Ritter Liuhciij tun Lnsfiinit und seine Fntu cerkaufen an Kloster Bebenhausen eine Giilt
zu l'frondorf.
Ohne Ortsunijabe. 1298. April :'■!.
Ich Ludewig von Lustenowe ain ritter und mit mir min elichi'i wirtin des Koten
Hchulthaizsen tohter || von Hen-enberg verjehen an disem brieve vrilich und mit
gesundem libe fi'ir uns und für alle unser || erben und tun kunt allen den die disen
briet' lesent sehent alder horent lesen, das wir haben || gegeben ze kfiijfenne den
eft'berren gäislichen lüten dem . . abbet und dem convent von IJebinhusen des ordens von
Citels Costenkzer bistiimes zehin malter roggen geltes Tüwinger messes, diu man in
132 1298. April 25.
ewiclichen gen sol us unserin hove ze Phrundorf von den ersten nützzen, die da
gevallent, und haben das getan mit worten werken und geberden, die zu äinem
redelichen unde rehten koife horent, und sin oich von in gewert des gutes, des uns
dar umme gelobet wart. Were aber, das an den niitzzen des vor genanten hoves
brüst alder gebreste wrde, das die vor genanten gäislichen lute des geltes nit gewert
möhten werden, alder ob si an dem selben gelte von iemanne in dehaine wise
geirret wrden ald in enphrommet wrde, das si des geltes nit volleclichen wrden
gewert, so haben wir in zu ui'stat und zu ewiger werschaft gesetzzet alle unser lant-
garbe, die wir uf dem üsterberge haben an wine an körne an zinsen, alle unser
nützze und zinse, swie si gehässen sint, die wir haben ze Stäingebosse und zu Phrun-
dorf, die in eweclich haft sullen sin umme allen den gebresten und den schaden,
den si an dem vor genanten gelte in dehaine wise nement, als da vor geschriben
stat, und verzihen für uns unser erben und alle unser naichkomen alles des trostes
und der helfe, die wir von gäslichem oder weltlichem geriht da wider haben mohten,
und won wir des nit getün mohtin noch solten an unser rehten herschaft willen, in
der graveschaft und gebiet öch diu selben gut gelegin sint, dar umbe so geben wir
in disen brief besigelt mit unsers edelen herren graven Götzen von Tüwingen insigel,
under dem ich der vor genamte Lixdewig und min elich wirtin in allem dem rehte
und craft verjehen, als ob wir unsem äigenn insigel daran gehenket heiten, wan ("»ich
unsern insigel uiBme diu vor genanten gut ane unserre herschaft insigel kaine craft
heten. Wir grave Götze von Tüwingen haben unser insigel durch Ludewiges von
Lustenöwe des ritters und siner elichen wirten bet an disen brief gehenket ze ainer
ewigen gezugnüste aller der dinge, diu dar an geschriben staut, zu den öch wir
allen unsern willen günst und haut haben gegeben.
Dirre brief wart gegeben, do man zalt von gottes geburt tusent jar zvai hun-
dert unde nünzeg in dem ahtoden jar, au sant Georigen dag.
Siegel des Grafen Gottfried von Tübingen, s. Bd. 8, S. 226. — Abdruck : ZÜORh. 14, 453.
5119.
Ohne Ortsangabe. 1298. April 25.
Der Edle Kraft von Hohenlohe verkauft gemeinsam mit seiner Gemahlin Agnes von
Wirtemberg und seinen Söhnen Konrad und Kraft zur Bezahlung einer Schuld von 530 U
Heller samt Unkosten des Einlagers dem Deutschordenshans Mergentheim Güter in Rieden-
heim, Tiefenthal, Insingen V7id Bolzhausen um 577 U Heller.
1298. April 25 uml 28. 133
Abdruck im Hohenloh. LB. 1, 422 n. 69+ nach dem Original im St.\. .An «weiter Stelle häng:t das Siegel
der Grälin Agnes, rund, 45 mm., das Osterlaram ; Umschrift : f ■ S • AGNETIS • C.OMETISSE • DE • liOHEN'LOCH.
Es ist abgebildet bei Albrecht, die Hohenloh. Siegel des Mittelalters (Arch. f. Mnhenloh. Gesch. 1, 1867) S. 122
Nr. 9 und bei Fr. K. Fürst zu Hohenlohe-Waldenlnirg, Sphragist. Aphorismen N'r. 130.
6120.
Mmilbronn 1298. April 25.
Ahl Kunrad von Muulhronn vidimiert anno domini MCCXC octavo, in die beati
Marci ewangeliste (für das Autjustinerinnenkloster in Esslingen) das Steuerprivileg des
Fapsts Bonifazitis VfJI von 1297 Juli 18 (XV. kalendas Augusti, pontificatus nostri
anno tertio).
Datum apud Mulenbrnnnen, anno ac die prenotatis.
Siegel abgegangen. Hegest der päpstlichen Bulle: Potthast 24551 unter Juli 23. ~ EßUnger ÜB. 1, 129
n. 297 (nach dem Orig. in Eßlingen).
5121.
Graf Eberhard der Scheerer von Tübingen verkauft sein Vogtreckt in Dettenhaiisen an
Kloster Bebenhausen.
Vaihingen 1298. April 28.
No8 Eberhardu« comes de Tinvingen dictus Schaerer publiee recognoscinius in
hiis scriptis, quod acce||dente consensu omnium quorum intererat ins advocaticium
ac redditus Servitutes ac omne ius quod nobis ac nostris prode||cessoribus in
oppido Tetenhusen sito in nemore nostro dicto 8cliaienbi\ch et incolis eius seu
colonis fiiudorum ad ipsum op||piduni spectantium ratione predicte advocatie tenui-
raus seu possedimus de iure vel consuetudine cum eisdem libertatibus iuribus per-
tinentiis ac condicionibus universis et singulis, cum quibus nos et nostri memorati
predecessores premissa tenuimus seu possedimus, religiosis viris . . abbati et con-
ventul monasterii in Bebenhusen ordinis Cisterciensis dyocesis Constantiensis pro
octoginta libris deuariorum monete Hallensis, quas nos integre percepisse et in
evidentes nostros usus convertisse presentibus profitemur, vendidimus et in ipsum
monasterium transtulimus absolute interposita verborum et gestuum sollempnitate
debita et consueta nichil etiam iuris dominii vel utilitatis nobis aut nostris heredibus
seu successoribus reservantes in premissis venditis. Protestamur presentibus ipsi
oppido Tetenhusen seu incolis eius vel colonis omnia iura seu libertates quas hac-
134 1298. April 28.
tenus ratione pi'edicti iuris advocaticii seu servitutis eidein annexe in secationibus
seu usibus lignoruin in predicto nemore nostro Schaienbüch in pascuis etiam ac aliis
usibus quibuscunque consuetis sibi fore salvas et de eisdem dicto monasterio et
oppido colonis et incolis prefatis conservandis seu salvandis nos et nostros successores
({uoscunque warandos legittimos secundum bonam terre consuetudinem constituimus
et presentibus obligamus. Unde non inmerito pro nobis et nostris heredibus seu
successoribus prenotatis renuntiamus presentibus omni cause questioni seu occasioni
litteris quoque seu privilegiis a sede apostolica inpetratis vel inpetrandis beneficio
restitutionis in integrum exceptioni deceptionis ultra dimidiam partem iusti pretii
et generaliter omni defensioni legum et canonum quibus mediantibus de iure facto
vel consuetudine predictum monasterium de Bebenhusen dictum etiam oppidum
Tetenhusen et ipsius incole vel coloni in premissis venditis seu eisdem annexis liber-
tatibus et usibus possent aliquatenus prepediri. In quorum robur indeficiens presentes
conscribi fecimus et sigillorum nostri ac dilectorum levirorum nostrorum comitum
illustrium Cünradi et Hainrici fratrum de Vaihingen munimine roborari. Nos vero
Cünradus Hainricus comites prenotati in evidentiam omnium premissorum nostra
sigilla ad instantiam dilecti nostri sororii Eberhardi comitis supradicti duximus pre-
sentibus apponenda. Nos quoque Adelhaidis de Vaihingen comitissa nobilis viri
Eberhardi comitis de Tuwingen nostri thori legittimi consortis karissimi presentibus
confitemur et protestamur nichil iuris unquam nobis ex donatione propter nuptias
dote vel alias in advocaticio iure oppidi Tetenhusen predicti vel redditibus seu ser-
vitutibus eidem annexis conpetiisse vel in posterum posse conpetere. Quare de Omni-
bus premissis consentientes in hiis scriptis renuntiamus cum sollempnitate debita et
consueta omni exceptioni seu questioni que nobis circa premissa aut nostris suc-
cessoribus conpetere posset de iure vel consuetudine qualicunque, unde et predictorum
Eber, consortis nostri Cünradi et Hainrici fratrum nostrorum de Vaihingen comitum
sigilla quibus presentibus utimur hiis scriptis ad nostram instantiam sunt appensa.
Testes horum sunt Bertoldus viceplebanus de Wihingen, Cünradus miles de Wildenowe,
Ülricus nobilis de Staine, Dietmarus quondam scultetus in Vaihingen, Ber. dictus
uf dem Markte, Anshelmus de Tamme, Cünradus Faber de Nusdorf et quam plures
alii fide digni.
Actum et datum in Vaihingen, anno domini MCCXCVUL, IUI. kalendas Maii,
indictione XL
Drei Siegel, 1) Graf Eberhards von Tübingen, s. Bd. 9, S. 169. 2) Gr. Konrads von Vaihingen, s. Bd. 8,
S. 68. 3) rund, 40 mm., im Schild gekrönter Löwe auf Dreiberg ; Umschrift : f • S • HENRICI • COMITIS . . .
RICI • DE • VEIHING: - Abdruck: Schmid, Pfalzgrafen, ÜB. 68. - Regest: ZGORh. 14, 454.
1298. April 28. 135
6122.
Abt Gottfried und Konreut von Hirsau gehen ihre Zustimmiiny zu dem Kauf der Vogtei
über ihre Güter und Leute in Dettenhausen durch Kloster Behenhaiiseu.
Hirsau [1298. Nach April 28/.
Nos Gotefridus ilivina permissione abbas totusque conventus et capitiilum inoiia-
sterii Hirsaugeusis ordinis sancti || Benedict! Spireusis dyocesis ad luiiversorum cupi-
inus notitiam pervenire quod cum nobilis vir Eberhardus comes de || Tuwingen
dictuB Scherer cum suis progenitoribus ex tempore cuius non extat memoria ius
advocaticiura in oppido Tettenhusen || nostro iam dicto monasterio proprietatis titulo
pertinente habuerit ac eiusdem iuris occasione quasdam Servitutes in fundis infra
terminos ipsius oppidi coustitutis ac eins incolis seu colonis nostris optinuerit, cum-
que idem advocatus nonnunquam sicut et eins predecessores supra inetas consuete
servitutis de eodem oppido seu nostris colonis antedictis plura exegerit et extorserit,
per que ius nostrum seu utilitas attenuabatur, nos utilitati prefati nostri monasterii
nostroru'nique colonorum prefatorum quieti soUicite intendentes prehabito niaturo
consilio et tractatu super huiusmodi necessario et consueto presentibus recognoscimus
de nostro consensu unanimi et voluntate libera processisse, quod viri religiosi abbas
et conventus monasterii in Bebenlmsen ordinis Cisterciensis Constantiensis dyocesis
ideni ius advocaticium ac Servitutes, quas idem comes et eins progenitores iam dicti
in terminis seu fundis dicti oppidi Tettenhusen ac eins incolis seu colonis nostris
[)retactis hactenus quomodolibet tenuerunt vel vendicaverunt sibi de iure vel consue-
tudine qualicunque, ab eodem comite pro certa ([uautitate pecunie comparaverunt
et quod nostri villici seu coloni memorati oppidi prefatis abbati et conventui in
Bebenhusen oCto libras denariorum Hallensium in recompensam pretii quod in emp-
tione sive redemptione huiusmodi exspenderunt, quatuor videlicet libras in festo beati
Georgii et tottidem in die sancti Michahelis, viginti etiam pullos in autumpno et
totidem in carnisprivio annis singulis, prout in se suosque successores voluntarie
susceperunt quicunque pro tempore fuerint, persolvere sine exceptione qualibet tenean-
tur, ita quod predicti abbas et conventus in Bebenhusen supradictos nostros villicos
aut colonos ad aliquas ulteriores Servitutes cogere aut compellere non presumant.
Ut igitur sepedicti abbas et conventus monasterii in Bebenhusen predictos reditus
et Servitutes quibus contenti esse debent ut diximus ad quorum solutionem annuam
se dicti nostri coloni cum suis posteris legitime obligarunt sub hiis scriptis de nostro
consensu expresso iuste et licite recipere debeant. ac valeant et ne quis eosdem reli-
giosos ex parte nostri monasterii prenotati in premissis universis et singulis ])ossit
13G 1298. April 30.
aut debeat prepedire, renuncciamus presentibus et cum sollempnitate debita renunccia-
vimus omni iuri privilegio et exceptioni, quibus mediantibus quicquam de facto iure
vel consuetudine posset a quoquam in contrarium attemptari. Unde et ad instantiam
dictorum noötrorum colonorum et in robur omnium premissorum nostra sigilla duxi-
mus presentibus apponenda. Specialiter etiam protestamur, quod per nostrum con-
sensum premissum nichil nobis preiudicare poterit in perceptione reddituum nobis
de eisdem colonis vel oppido debitorum, etiamsi religiosi de Bebenhusen predicti
sibi aut bonis suis quemcimque instituere decreverint advocatum.
Acta sunt hec et data in Hirsaugia presentibus nobis*) et Liupoldo cellerario
medio in Bebenhusen, fratre Waltliero et fratre Eberhardo de Wile monachis eius-
dem loci, presente etiam Friderico priore tunc nostro et Cünrado cellerario nostro
iiec non Alberto preposito nostro in Gilsten et Cünrado capellano nostro de Hohen-
hen et Cünrado de Steten et Bertoldo custode sancti Aurelii de Horwe, Hugone
cantore et Heinrico custode monachis nostris, presente etiam Marquardo notario
nostro, Bertoldo quoque nostro villico et H. fratre eins presentibus et aliis pluribus
fide dignis.
Ital. Perg. Siegel 1) des Abts Gottfried von Hirsau s. Bd. 10, S. 387. 2) des Konvents von Hirsau,
s. Bd. 6, S. 346. — Abdruck : Schmid, Pfalzgrafen von Tübingen, ÜB. 70. — ZGORh. 14, 455.
a) Von hier an andere Hand und Tinte, mit der vor nobis auch domino Gotefrido a geschrieben, aber
wieder gestrichen ist. Keine der beiden Schriften ist mit der des vorhergehenden Stücks identisch.
5123.
Die Grafen Hartmann von Brandenburg und Otto von Neuhaus übergehen der Äbtissin
Irmengard und dem Konvent zu Heggbach das Eigentum der Güter in Sulmingen, die
der vor ihnen damit belehnte Heinrich genannt Hartmann von Stdmingen um 50 Mark
Silber dem Kloster verkauft hat.
Brandenburg 1298. April 30.
In dem namen des herren. Amen. Das die milte ordenung umb vergesslich
menschlich gedächt und umb hell vergenglichkeit der zit in ir sterk abnehmen, so
ist diss gewiss mit schrift und gezügnüss hilf zu ewigen. Zu Massen sie allen und
besunder gegenwirtigen und künftigen alle anseher diser gegenwirtiger, das wir ich
Hartman gräf von Brandenburg und ich Ott gräf von dem Nüwen Hus gemainlich
nach ufgebung aller guter und besitzing mit aller zugehörde mit wälden hölzern
1298. April 30. 137
wisen waiden wegen wüstinen wasser wassergäng und anders allem anhangenden, das
zu tütsch ist gehaissen /ü wasen und zu zwi, gebuwez und ungebuwez und rechtes,
das zu tiitsch ist gehaissen ehaft, Hainrich genannt Hartman von Sulmingen daselbs
ligent verkouffent den erwirdigen in Christo Irmengard äbtissin der hailigen nunn und
convent zu Heggbach ordens von Citele von demselben für fünfzig mark silbers
luters und gütz im hsln geben und damit von uns was belebet, von demselben Hain-
rich von Sulmingen vorgenant uns gemacht aigen der guter besitzung mit aller siner
zftgehörde gewouheiten und rechten, das zu tütsch haisset ehaft, hAn geben und geben
und durch diss gegenwirtig ufgebung den erwirdigen in Christo fröw Irmengart
äbtissin der hailigen nunn und dem convent zu Heggbach vorgenant Costenzer bistöm
aller guter gelegen zft Sulmingen eigentlich und fridiklich zu besitzen mit allem rechte,
das Hainrich von Sulmingen hat besessen in ain arzeni und hail unser sei, und ouch
aller gebing derselben aigenschaft aller guter und besitzing vorgenant mit diser
Schrift genwirtigen wir uns für alle gevärde pene nach der ordenung des rechten
verknipfet, als es gewonlich ist dörfern und land äne argelist. In dem allem in
warem friem willen so verlougeu wir alles rechten hilf lehens rätz Verbindung aller
gaistlichen und weltlichen list und alle ander frävel haben ussgenommen durch welich
die oder ettlichs darunder die geschehen sind und geschriben in dem vor verlassen
mügen durch uns aber einen oder vil mer sie sin mit welcherlai wis, nü oder in
kiinftigen ziten etlicher mslss gelestert. In des dings gezügnüss hän geben disen
gegenwirtigen den erwirdigen frftwen Irmengart äbtissin der heiligen uunneu und
convent zu Heggbach dick vorgenant mit unsern insigeln, min Hartmans und min
Otten gräven zu Brandenburg und im Nüwen Hus, mit Warnungen gesterket. Des
sind gezügen: herr genant Gryss ain priester und ain münch zu Rot, Conrad genant
Gütwill, Conrad von Herbigeshofen, Eberhart und genant Gerstunacker desselben
sün, Herman von Süglingen, Bernhard von Rieden, Hainrich Keiner, Märklin von
i!<iderhaiii und ander gar vil gläplicher.
Geben und geschehen zu Brandenburg anno domiiii MCCLXXXXVIII uf den
äbent der sftligen Philippi und Jacobi apostoli.
Kirchheim u. T. Gräflich Esterhazysche Rentamtsregistralur. Übeiset/.niitr auf Penrament aus dem 16. Jahr-
hundert.' .Das Pergament ist durch Hitze teilweise eingesclirumpfl.
XI. 18
138 1298. April 30, Mai 1 und (J.
5124.
Bottweil 1298. April 30.
Schidtheiss, Bürgermeister und Richter von Eotttceil heurkunrhn, dass ihr Mitbürger
Eng Rintflaischer den Siechen im Feld zu Rottiveil eine Wiese bei ihrem Haus zur Haltung
zweier Milchkühe geschenkt hat.
Deutsch. Rottweiler ÜB. 1, 18 n. 56 nach dem Original in Rottweil.
5125.
Der Kleriker Graf Heinrich von Vaihingen überlässt seinem Bruder Konrad seinen Teil
am Fatronatrecht der Kirche in Kleinsachsenheim.
Ohne Ortsangabe. 1298. Mai 1.
Nos Heinricus clericus comes de Veihingen ad notitiam omnium tarn presentium
quam futurorum cupiraus pervenire, quod nos fratri nostro Conrado comiti de Vei-
hingen omnem iurisdictionem quam habuimus in iure patronatus ecclesie in 8achsen-
heim Minori et omne ins quod ad nos iure hereditario et proprietario spectare
dinoscebatur in iure patronatus predicte ecclesie viva voce sana mente et bona volun-
tate ac optima deliberatione fraude postposita et dolo quolibet remoto et abiecto
dedimus et presentibus assignamus. Ut autem liec donatio et assignatio per nos
prefatum Heinricum firma permaneat et sit illesa, nos prelibatus Heinricus predicto
fratri nostro Conrado comiti de Veihingen presentes litteras dedimus caractere sigilli
nostri roboratas.
Actum et datum anno ab incarnatione domini millesimo ducentesimo nonagesimo
octavo, in festo beatorum apostolorum Philippi et Jacobi.
Kopb. d. Klosters Rechentshofen aus dem 15. Jahrhundert, Bl. 1. — Auszug: ZGORh. 4, 448.
5126.
Kloster Ottobeiiren tauscht Güter mit Kloster Roth.
Memmingen 1298. Mai 6.
Universis presentem paginam inspecturis Conradus dei gratia abbas totusque
conventus monasterii Ottenburensis fidem adhibere credulam infrascriptis. Cum
1298. Mai 6. 139
lioininum etas iii centri Bui puncto sie sedulu se retorqueat revolutione, quod e futuri
temporis successione oblivio preteritorum suprepit, expedit ut acta digna memoria
Bcripture amniiniciüo permaneant incorrupta. l'ateat ergo universis et singulin pre-
Bentem paginam inspecturis, quod nos unaninii consensu animo predeliberato ac
saniori ducti consilio cambitmdo permutavinius bonum quoddam quod nos contingebat
in Berchain dictum in der Kammer honorandis in Christo dominis . . abbati et
cenobio in Rotha ordinis Premonstratensis Constantiensis diocesis pro bonis quibus-
dam dictis zum Verzlisgi-aben nobis magis apte locatis et fructuosioris provisionis.
Ut autem predicti boui plena et libera deincej^s gaudeant possessione, präsentes
nostrorum sigillorum nmiiimiue roboratas eis dedimus in testimonium super eo.
Datum Maemmingeu, anno domini MCCLXXXXVIIL, IL nonas Maii.
Stadelhofev, Hist. collegii Rothensis 1, 138.
5127.
Der Offizial der Konstamer Kurie heurktindet die Schenkung eines Harnes und eines
Weinbergs und Gartens in Ravensburg an das Kloster Weissenau.
Konstanz 1298. Mai 6.
Officialis curie Constantiensis etc. Constitutus coram nobis Cünradus sacerdos
dictus Häteler incuratus ecclesie sancte Kristine || apud Raveuspurg confessus est
se donasse et de novo donavit dilectis in Christo . . abbati et conventui monasterii ||
Augie Minoris ordinis Premonstratensis domum unam lapideam sitam in Ravenspurg
cum pertinentiis suis, || quam contingit ab uno latere domus . . dicti Heller ab alio
latere domus Balneatoris, et vineam dictam in der Bannegge et ortum situm an der
Egge cum actione quadraginta octo librarum et dimidie, pro quibus Hainricus dictus
Paier, Fridericus dictus Diemüter et Nicolaus frater suus luwere debent dictam domum
a Kawerschinis in Ravenspurg adhibita in predicta donatione qualibet verborum ac
gestuum sollempnitate debita et consueta. Postea vero predicti abbas et conventus
donationi domus et orti supradictorum et donationi actionis quadraginta octo lib-
rarum et dimidie prefatarum renuntiaverunt reservata sibi et suo monasterio dona-
tione vinee dicte an der Bannegge supradicte cum suis pertinentiis universis et
retenta, quam etiam donationem quoad ipsam vineam et quoad ea que pertinent
eidem predictus incuratus ecclesie sancte Kristine apud Ravenspurg innovavit eis-
140 1298. Mai 7.
dem . . abbati et conventui iiicommutabiliter inter vivos adhibitis in hiis debitis
sollempnitatibus et consuetis. In cuius facti evidentiam sigillum nostrum presen-
tibus est appensum.
Datum Constantie, anno domini MCCXC octavo, II. nonas Maii, indictione
undecima.
Ital. Peig. Abhängendes Siegel des Konstanzer OfKzials s. Bd. 8, S. 418.
5128.
Herzog Albrecht von Oesterreich verspricht dem Grafen Eberhard von Wirtemberg die
Burg Berns und das Städtlein Neuwaiblingen zurückzugehen, icenn er König werde.
Bei Strasshurg 1298. Mai 7.
Wir Albrecht von gottes gnaden herzog zue Österreich und ze StejT, [herre von
Chrain]") von der Windischen March und von Portenowe verjehen und ton khont
allen luten [den ez füget]'') ze wizzen, daz wir loben mit guten triwen unserm lieben
oheim greffen Eberharten von Württenberg, ob wir von gottes gnaden Komischer
kunig werden, daz wir im wider lazzen sulen und wellen die purch ze Kams und
daz stättelein daz Neu Weibelingen, daz der könich von Rom inne het. Wer aber,
daz wir in thädinch chemen") mit dem kunig, in der taydinch sullen wir in nemen
also daz in der kunig umbe die vor genanten purch und statt gemeines rechtes
geweren soll. Daz ouch daz stet beleihe, des geben wir dieszen brieff besigelt mit
unserm insigel.
Der brieff ist gegeben bey Straszburg, nach Christes geburt zwelffhundert jar
in dem achte und neunzigisten jar, an der mutichen nach sant Walburgen tag.
Abschrift, beglaubigt von Niclaus Zerzer, Oberösterreichischem Regiments-Secretarius und not. publ. zu
Innsbruck 27. Oktober 1637. Das damals nach Innsbruck verschleppte Original ist verschollen. — Einen Auszug
nach Gabelkhover (Cod. hist. Fol. 22 S. 822 f. der K. Landesbibhothek zu Stuttgart gibt Stalin, Wirt. Gesch. 3, 90
Anm. 3. Darnach Regest : Böhmer, Addit. secundum S. XXXVIII.
a) Vorlage : Steyr, Kerrendten, darauf größere Lücke ; der beglaubigende Notar gibt an, das Original sei
hier und im folgenden schadhaft. Die Ergänzung nach Lichnowsky, 1, CCLXXXIX, Nr. IX. b) In der Vorlage
Lücke. Ergänzt nach der Urkunde K. Albrechts von 1298 Nov. 19 s. u. c) Vorlage: myddinch und undeutliche
Korrektur des folgenden Worts ; die richtige Lesung ergibt sich aus dem oben erwähnten Auszug Gabelkhovers.
Auch im folgenden stand Mydinch, ist aber vom Notar wie oben korrigiert.
1298. Mai 8. 141
5129.
Graf Rudolf der Scheerer von Tübhujen freit des Stifts Sindclfimjeu Höfe in Sindelfingen
und dessen Riethmühle von allen Diensten und Abgaben.
IVeilderstadt 1298. Mai s.
In gotes nameu. Amen. Wier grave Rudolf der Scheirer von Duwingea dfln
kunt allen den, die diseu brief ansehent ader hörent lesen, daz || wier durch got
und unib unser sei heil in sant Martins ere und um solich liebi, alz uns die chor-
heren von Syndolvingen hant getan, ier pfrönde höfe || ze Syndolvingen und ander
zwen höfe, der nemet man einen dez Hafeners hof und den anderen Kün hof, und
ein mülin heiset Rietmuliii || und allez daz zil den höfen höret inwendik dez zehen-
den ader uswendik, swa ez lit, gesüht ader ungesftht mit gutem rat han fri gelan
vor allem dienst und vor aller betd und vor allem reth, daz wier heiten zu dem
selben gut, und geben in ein steit friheit über die vor genantden gut mit allem
frigen reth, als ein ieclich reth fri gut daz von alter fri ist gewesen sol sin und
geben hier über gezüge her Friderich de Leteni von Nippenburch, hern Eberharden
von Stöffelen zwen ritder, Albrehten den Hemelinc von Cuppingeu, Bertholden und
Gerlachen sin sün, Bertholden, Ansheln, Alberethen von Calwe, Burcarden von Syn-
dolvingen, Gerlachen den shultheisen, Cünraden Drutman, Luzen Ubelaker und Cün-
raden den Behein burger') von AVile und geben den vor genantden gezugen unser
genozschaft zu einer gezugnüst in dir sach. Und ze merre festenunge so geben wier
disen brief mit unserm insigel und mit dez abbetes von Hyrsawe und mit der steidte
insigel von Wile fersigeltt. Wier der abbet von Hyrsawe und wier die vor genantden
bürger von Wile fergehen disen brief mit unserm insigel sin fersigelt.
Dierr brief war gegeben ze Wile in der jar zal von gotdes gebi'irtde dusunt jar
zwe hundert jar ehtdu und nunzek jar man zalt, an dem hahtoden dage nach sant
Walburg dag.
t) Reitersiegel Graf Rudolfs von Tübingen, s. Bd. 9, S. 276. 2) Siegel des .\l)ts von Hirsau s. Bd. 10, S. 387.
Das dritte Siegel abgegangen. — .\bdruck : Schmid, Pfalzgrafen, ÜB. S. 84.
a) Vorlage bürgen.
142 1298. Mai 10 und 12.
5130.
Herzog Albrecht von Oesterreich verschreibt dem Grafen Eberhard von Wirtemberg für
seine ihm zu leistenden Dienste 1200 Mark Silber.
Im Lager bei Strassburg 1298. Mai 10.
Nos Albertus dei gratia dux Austrie et Stirie dominus Camiole Marchie ac
Portusnahonis || promittimus tenore presentium spectabili viro Eberhardo comiti
de Wirtinberg avunculo nostro || karissimo pro exhibendis nobis per ipsum obsequiis
et prestandis auxiliis mille ducentas marcas argenti || legalis ponderis nos daturos,
quingentis marcis in festo nativitatis beate Marie virginis venture proxime et sep-
tingentis marcis in purificatione sancte Marie sequenti finaliter persolvendis, consti-
tuentes fideiussores et debitores usque ad presentiam et adventum predicti Eber, pro
eadem summa argenti venerabilem dominum H. Constantiensem episcopum spectabiles
viros Burcliardum de Hoenberch et Hugonem de Werdinberg comites avunculos
nostros dilectos harum testimonio litterarum.
Datum in castris apud Argentinam, VI. idus Maii, anno domini MCC nona-
gesimo octavo.
Bruchstück des Siegels. — Abdiuck : Heß, Mon. Guelf. 268. — Regest : Böhmer, Reichssachen 232 und
Addit. II Hz. Albrecht S. 495. - Lichnowsky 2, CCVI n. 96.
5131.
Ohne Ortsangabe. 1298. Mai 12.
Abt Wilhelm und Konvent von Weissenburg Benediktinerordens beurkunden, dass
Markgraf Friedrich von Baden ihrem Kloster seine Stadt Kuppenheim übertragen (civi-
tatem sive oppidum in Cupenheim ad eum iure proprietatis pertinentem nobis —
resignavit et — — transtulit) und von ihnen zu Lehen genommen hat. Sie geben des-
halb, weil dadurch ihr Kloster schadlos gehalten ist, ihre Zustimmung zum Verkauf des
Dorfes Maisch, das ihnen gehört hat und Lehen des Markgrafen ist, und bestätigen diesen
Verkauf durch den Markgrafen an Kloster Herrenalb.
Siegler: Die Aussteller.
Actum anno domini MCCXCVIII., feria IL ante ascensionem domini.
Meichsner, Decisionum diversar. causar. in camera imperiali iudicatar. t. IV p. 569 mit Jahr 1398. — Regest:
Reg. d. Markgr. v. Baden 644.
1298. Mai 15 und 17. 143
5132.
Die Schenken Konrad und Burkhard von Schenkenzeil verkaufen an Hug von Thalheini,
Vogt zu Sulz, alle ihre Rechte zu Hinterröthenherg.
Sulz 1298. Mai 15.
Ich Cüurat der schenke unde Burcart min l)rflder her Eberhartes schenkten
selif^en süne tun kunt || allen den die disen brief sehent alder hftrent lesen, das wir
Hugen von Talhain voget ze Sülze || und allen sinen erben haben gegeben ze koufende
rehte und redelicheu und für aigen ellü du || reht, du wir haten in deme dorfe ze
Rötenberc, das da lit obe der staige ze Keinehartesowe, l)oidü lüte und gut und <la
zu aine vrowen dii sizzet ze Schönenberc. Ich vor genanter Hug der voget spricht'
das, das mir der vor genante Cünrat unde Burcart gebrtidere das vor genante gut
verstau sun an allen den steten, so es ansprechic wirt, nach rehte unde ouch minen
erben. Ich vor genanter Cünrat unde Burcart gebrudere sprechen, das es war si
und ouch vor biderben liiten gelobet haben ze stünde. Hie bi was her Gelfrat
kilcherre ze Sülze, her Burcart Salzvas, Johannes von Rüti, Hainrich der maier von
Wassenecke, Cünrat von Altdorf, her Herman der lütpriester von Sülze genant Lüder,
her Herman lütpriester von Emphiugen, Jacob der scriber, Albreht und Herman
gebrädere von Mezsteten, Friderich der Güte der junge, Wemher Fulhal)er, Berhtolt
Ungeriht, Cünrat Tüsseli, Hainrich Ungeriht, Hainrich der Swager, Hainricli von
Rüsier unde andere hite gnüge. Das dis war si unde ouch von uns vor genanten
gebrüderen stete belibe, dar umbe henke ich Cünrat, wan ich der elter bin und
ouch Burcart noch nit ingesigeles hat min brüder, min ingesigele an disen brief ze
aime Urkunde der warhait.
Dirre brief wart gegeben, do man zalte von gotes gebürte tusent zwai hundert
unde nünzic jar und in deme ahtode jare, an der ufferte tage, ze Sülze vor des schult-
haissen huse.
Rundes Siegel, 38 mm., im geteilten Scliild oben ein wachsender Adler, unten ein erhöhter Sparren: l'ni-
schrift: f • S • C • PINCERXE • DE • SCHEmKENZELL. - Regest: Crusius, Annal. Suev. 3, 3, 14, S. 18G.
5133.
Esslingen 1298. Mai 17.
Aht und Konvent von Kaisheim übernehmen die Versehung der Kapelle, die Meister
Trutwin der Arzt in Esslingen neben dem ihnen im .fahr 129 H geschenkten Haus erbaut
144 1298. Mai 20 und 27.
hat, und bekennen, dass im Fall ihrer Nachlässigkeit der Aht von Salem das Recht haben
soll, einen tauglichen Priester dafür anzustellen.
Abdruck : v. Weech, Cod. dipl. Sal. 2, 539 n. 984 nach dem Orig. in Karlsruhe (mit April IG). Damach
Regest: Eßlinger ÜB. 1, 132 n. 304.
5134.
Saulgau 1298. Mai 20.
Äbtissin und Konvent von Heiligkreuzthal verkaufen Güter in Friedingen als Leib-
geding an die Pfarrer Berthold von Saulgau, Ul. von Einzwängen und C. von Andelfingen
für Lebenszeit der drei Klosterfrauen Anna, Hailwig und Clara, der Töchter weiland
Herrn H. von Neufrach.
Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 45 n. 156.
5135.
Peter von Entringen verkauft an Anselm von Hailfingen seinen Teil der Burg Entringen.
Entringen 1298. Mai 27.
In gotes namen. Amen. Allen den sol künt sin die disen brief sehent alder
horent || lesen, das ich Peter von Entringen ve[r]gihe ains köufes gein Ashalme von ||
Halvingen swas ich an der bürge han ze Entringen und alliu diu reht || diu da zuo
horent, diu han ich im gegeben in allem reht as ichs han und min vater het,
ume zvk^aizg und hundert pfunde Haller und han das gut ufgegeben Hug von Hal-
vingen und Hainrich von Kemchingen, die haut ouch lehen von dem von Zolre,
das selbtetig guot sol ich vertgan swie im nuzze und gut ist dem vor genanten
Anshalme und sol im das vertgan swiene er michs manat an golt und ane silber
und han im des gesworn zen haieligan. Das dirre kouf stete belibe, des gib ich
mine brieve und min insigel und Anshaln von Halvingen sin insigel und her Wolfran
von Altunstaieg sin insigel und Hüg von Halvingen sin insigel. Dis koufes ist
geziug: her Hainrich von Mügenegge, Hainrich von Remchingen, Peter von Halvingen,
Hainz und Kraft sin sune, Hainrich von Erlhain, Erice Goltstain, Hannes diu Krot,
Lutwin Ulrich des kneht von Altunstaieg, pfafe Volmar der kilchere von Entringen
und ander biderb lut.
1298. Juni 1. 146
Dirre kouf beschac ze Entringen. Dirre brief wart gegeben do von gotes
geburt waren zwelf hundert jare niu/ig jare und aht jare. an dem cinsttag in der
])fiiigst wochun.
Drei Siegel. 1) Feters von Entringen, s. o. ö. 'M. 2) Anselms von Hailfingen, scliildförmig, c. 4*2,% mm.,
mit vier Unken Spitzen gespalten ; Umschrift fast ganz unleserlich. 3) Hugos von Hailtingen, s. Bd. tO, S. 246.
— Abdruck: ZüORIi. 1 i, 4ö«.
5136.
Urkunde über mehrere Jahr zeit Stiftungen im Kloster Adelberg.
Adelberg 1298. Juni 1.
In nomine domini. Amen. Ea que fiunt in tempore ne simul cum tempore per-
transeant, expedit ea scripturarum ac testium || subsidiis adiuvari. Cuius rei causa
noverint universi tarn presentes quam futuri, ad quorum notitiam littere presentes
pervonerint, || quod dominus de Gerstetin duas libras Hallensium, domina de R6sen-
stAn I libram et V solidos Hallensium, domina de Horninggen unam libram Hallen-
sium, II item soror domini prepositi H. in Madelberch partem vinee, quod vulgaliter
dicitur kn morgen, situm in monte Synche dictum am 8tige iuxta Scliörndorf ex pie
devotionis aflfectu, quem erga conventum ecclesie Madelbergensis specialiter habent.
pro remedio animarum suarum bona memorata solvenda in pitantiam dominorum
supradictorum annuatim utenda tenenda perpetim libere contulerunt. Loca igitur in
quibus census predictos valeant domini memorati omni occasione remota habere
annuatim duximus specialiter nominare: in Bertenanch H. dictus Rex X solidos Hal-
lensium, Size Slierbach unam libram Hallensium et HI solidos, item Albertus Epis-
copus XIX solidos, item Kiigerus dictus Wagener XIII solidos, item in civitate
Schorndorf de predio dictum Mütelin situm iuxta fluvium Rames I libram Hallensium.
Ut autem testamentum iam dictum valeat inviolabiliter permanere, presentes litteras
exinde confectas sigillorum venerabilium dominorum de Ursperch, Roggenburch, Madel-
berch prepositorum duxit conventus prefatus in Madelberc munim[in]e roborandas.
Datum et actum in ecclesia Madelbergensi, anno domini MCC nonagesimo VIII.,
in die sancte trinitatis.
Siegel abgegangen.
XI. ,9
146 1298. Juni 3 und 7.
5137.
Ohne Ortsangabe. 1298. Juni 3.
Der Edle Kraft von Klingenfels (Clingenvels) und seine Gemahlin Herburgis verkaufen
(vendidimus) an Äbtissin und Konvent von Gnadenthal (Gnadental iuxta Hallis) einen
Hof in Eckartshausen (curiam nostram sitam in Oggershusen quam colit Heinricus
dictus Brochsiler cum omnibus suis attinentiis cultis et incultis quesitis et inquesitis)
um 50 S Heller und versprechen Gewährschaft.
Testes: dominus "Wernherus rector parrochie in Hallis, Wolframus miles, Hein-
ricus de Tullauwe, Cünradus Veldener, Trutwinus, Walterus Kolman cives in Hallis,
frater Dietricus et frater Cünradus ordinis Cysterciensis, Sifridus de Michelvelt, Hein-
ricus dictus de Rote in Michelvelt, Walterus dictus Weizze de Otterbach et Jacobus
famulus prefati Craftonis de Clingenvels.
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini MCC nonagesimo Vni., proxima tertia feria post octavam
penthecostes.
Öhringen. Orig. Perg. Beschädigtes Siegel, schildförmig, c. 55,50 mm., im Schildeshaupt rechtsschreitender
leopardierter Löwe, unten zehnmal geteilt ; Umschrift : . . . . FTON'IS -DE ... . INGEN VELSE. — Abdruck : Wibel 2, 127.
5138.
Bebenhausen 1298. Juni 7.
Der Kirchrektor Wernher von Plieningen vertauscht zum Nutzen seiner Kirche eine
dieser gehörige Wiese gegen eine andere von Ritter Wolfram dem Jüngern von Bernhausen
(quod ecclesie mee de Blieningen predicte condicionem cupere faciens") meliorem
pratum dictum diu Made cum strennuo viro Wolframo de Beruhusen milite iuniore
de consensu venerabilium . . abbatis et conventus monasterii de Bebenhuseii — ad
quos ins patronatus ecclesie memorate dinoscitur pertinere, pro certo fundo sive prato
in loco dicto Kainbrunne iuxta silvam dictam Brunnehalde doti ecclesie mee predicte
assito permutavi. Nee obstare poterit si forsitan antedictus fundus dictus diu Made
per supradictum militem vel eins heredes aut per colonos quoslibet vel etiam inqui-
linos efficiatur utilior quovis modo, presertim cum ipse fundus dictus diu Made non
posset permutationis tempore conferri ad maiorem utilitatem ecclesie ac honorem).
Siegler: Der Abt von Bebenhausen und der Aussteller.
1298. Juni 8. 147
Abt und Konvent von Bebenhausen geben ihre Zustimmumj ausdrücklich kund.
Datum Bebenhusen, anno domini MCCLXXXXVIII., VII. idus Junii, indictioue XI.
All erster Stelle beschädigtes Sieg;el des Abts von Bebenhauseii, s. Bd. 6, S. 25ü. An zweiter ein Riind-
Kiegel, iJü mm., St. Martin zu Pferd, dem Bettler seinen Mantel teilend; Unischrift: f • S • WEKNHEKI • FLEB . . .
BLIENIGE. - Abdruck: ZGORh. 14, 1ö7.
a) So!
513Ü.
Augsbunj 1298. Juni 8.
Bruder Heinrich Bischof von Rodosto ') (Redestonensis) verleiht allen wahrhaft Buss-
fertigen und Beichtenden, die die Kapelle der hl. Blasius, Sebastian und Katharina an
Sonntagen, an den vier Marientagen, den Aposteltagen, dem Tag der Weihe der Kapelle,
fei'ner an Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten, an den Tagen ihrer Patrone
und in den Oktaven aller dieser Feste besuchen, und den Sondersiechen (fratribus ibidem
leprosis) Almosen geben, einen Ahlass von 40 Tagen für Tod- und von einem Jahr für
lässliche Sünden, unter Voraussetzung der Zustimmung des Diözesanbischofs und mit unbe-
grenzter (iüUigkeit.
Datum Auguste, anno domini millesimo CCLXXXXVHL, VI. idus Junii.
Ulm. Orig. Perg. Bruchstück des spitzovalen Siegels aus mit Mennig gemischtem Wachs; der sitzende
Bischof, in der Linken den Stab, die Rechte segnend erhoben ; von der Umschrift erhalten ; f • S • FRIS • HEI ....
ONEN • ECCLIE • EPI. - Abdruck: Ulmisches ÜB. 1, 251.
1) Nach Eübel, Hierarchia cathol. Med. .\evi 1, 443 n. sufTraganeus archiepiscoporum Coloniensium 12i)H— 1312.
5140.
Konstanz 1298. Juni 8.
Propst K., Dekan Rudolf und das ganze Kapitel der Konstanzer Kirche tauschen
(permutamus — et tradimus) zum gegenseitigen Nutzen mit dem Kloster Weingarten einige
Eigenleute (Mehthildim filiaiii Cilnonis de Wille nobis iure proprietatis pertinentem
cum sua posteritate pro Adelhaidi filia quondam dicti Trumpler iure proprietatis per-
tinentem cum sua posteritate predictis . . abbati et conventui monasterii supradicti).
Siegler: Die Aussteller.
Datum Constantie, anno domini MCCXCVIIL, VI. idus Junii, indictione XI.
Siegel abgegangen.
148 1298. Juni 15.
5141.
Konrad von Schifferstadt Komthiir und die Brüder von Altshausen verkaufen an Heinrich
Brucher ein Gut zu Mieterkingen als Leibgeding.
Ohne Ortsangabe. 1298. Juni 15.
Ich bruder Cünrat von Schifferstat bruder des spitales sancte Marien des Thuzen-
huses commendur || zu Alshusen und alle die bruder des selben huses tliün künt
allen den die disen gegenwärtigen brief || ane sehent oder horent lesen, das Heinrich
der Brücher hat kouft umbe uns das gut zu Müter||chingen, do Heinrich Büze uffe
sas, umbe aht naarc silbers und ein halbe zu eime lipgedinge vünf liben, ieme selben
und vier kinden Albrelit Benzen Cünzen und Ulrich, und alle die wile das der vünf
libe einer lebet, so sullent sie daz vor genante gut nissen einer nach dem andern,
und swenne die vünf libe niht ensint, so sol das vor genante gut uns und unserme
huse ledic sin. Das dis stete blibe von uns und von unsern nachkümen, so henken
wir unsers huses ingesigel an diesen brief zu eime warn Urkunde. Dis sint gezuge,
die es sahent und hortent: der herre bruder Cünrat von Blümenvelt luprister von
Alshusen, bruder Eberhart von Stekebrünnen, bruder Arnolt von Langenstein, bruder
Hiltebolt von Rudelingen, Ulrich der Nüber von Sulgen, Rüdeger von Hagenöwe,
meiger Ulrich der Rüde, meiger Heinrich von Hagenöwe und ander erber lüte gnuge.
Dis geschach, do nach gotes gebürte was thüsent jar und drü hundert jar ane
zwei [j]ar, an sancte Vites thage.
Beschädigtes Siegel der Kommende Altshausen, s. o. S. HG.
5142.
Heinrich der Brucher kauft von dem Komthur und den Brüdern zu Altshausen für sich
und seine vier Söhne als Leibgeding ein Gut zu Mieterkingen.
Ohne Ortsangabe. 1298. Juni 15.
Ich Heinrich der Brucher thün künt allen den, die disen brief ane sehent oder
horent lesen, daz ich || han kouft umbe den conmendur und die bruder des Thüzen-
huses zu Althusen daz gut zu Mütter||chingen, do Heinrich Büze uffe sas, umbe
nündehalbe marc silbers zu eime rehten lipgedinge || vünf liben, mir selben und vier
kinden Albreht Benzen Cunzen und Ulrich, und süUent daz vor genante gut niessen
einer nach dem ander alle die wile, daz under uns einer lebet, und swen wir \ünf
1298. Juui 18. 149
libe iiilit ensint, alse wir do vor genant sin, so sol liaz vor genante gut ledic sin
dem vor genanten conmendör und den brudem des vor genanten huses zu Alshusen.
Das*) dis stete und war belibe, so henken wir vröwe Adelheit appetissen zu Böchöwe
durch die bette des vor genanten conmendürs und der bröder von Alshusen und ouch
durch die bete des vor genanten H. Bruchers und siner kinde unser ingesigel an
diesen brief ze einem warn Urkunde. Dis sint gezuge, die es sahent und hortent:
Ulrich der Nüber, Cünze Kröwel, Heinrich Bockelin, Ulrich und Heinrich die Heren,
Rudeger von Hagenöwen, meiger Ulrich der Rüde und Heinrich von Hagenöwe und
ander erber lüte gnuge.
Dis geschach, do nach gotes geburte was thüsent jar und drii hundert jar ane
zwei jar, an sanete Vites thage.
An braun- und weißer Leinensclinur spitzovaies Siegel, 50,80 mm., sitzende Heilige, in der Linken die
Märtyrerpalnie, in der Rechten einen unkenntlichen Gegenstand haltend ; Umschrift : f • S • AÜELHAIDIS •
ABBE • BVCHAVGENSIS.
a) Von hier an andere Hand und Tinte.
6143.
Ravensburg 1298. Juni 18.
Amman Friedrich, Ratmannen und ganze Gemeinde von Ravensburg beurktmden, dass
am 18. Juni (feria quarta proxima ante festum beati Johaunis Baptiste) vor ihnen der
Kirchherr (rector ecclesie) Burkhard von Gornhofen (Gailenhoven) bekannt hat, von Abt
und Konvent von Weissettau 20 Mark Silber Konstanzer Gewichts empfangen zu haben.
Dafür hat er vor ihnen stipulatione soUempni interposita zugunsten des Klosters auf all
sein Recht an die Besitzungen Torkenweiler (in possessionibus dictis Dorenkwiler ipsa-
rumque pertinentiis universis nee non in pratis que vulgariter dicuntur Ruprül et
Wagenprül nee non in usufructu utilitate et proventibus ac redditibus ipsarum pos-
sessionum et pratorum predictorum) verzichtet und alle Briefe, die er darüber vom
Kloster hat, für nichtig und kraftlos erklärt.
Siegler: Die Aussteller (sigillo nostre civitatis).
Datum in Ravenspurch, anno domini MCCLXXXX octavo, die pi-edicta, indic-
tione XI.
Siegel der Stadt Ravensburg, s. Bd. 7, S. 117.
150 1298. Juni 30.
5144.
Sirnau 1298. Juni 30.
Friorin und Konvent von Sirnau beurkunden, dass der Pleban Ludwig von Owen
(honesta persona L. plebanus dictus in Owen) ihnen 30 E Heller übergeben hat, wofür
sie ihn jährlich auf 15. Juli (in festo beate Reginsindis virginis) 3 E Heller bezahlen
sollen. Nach seinem Tod ist dieser Zins an Johann den Bruderssohn des Plebans zu ent-
richten. Nach beider Tod geht Kapital und Zins (peccunia prenotata atque redditus
pretacti exinde provenientes) in das Eigentum des Klosters über ex donatione libera
earundem (seil, personarum), eo etiam iure quod fulgariter dicitur libgedinge. Dafür
werden die Geber der guten Werke und Gebete der Schwestern teilhaftig (nos quoque
ipsas participes fecimus et esse volumus bonorum omnium, que per sorores nostri
conventus et in nostro monasterio dominus fieri dederit, et pro ipsis orationes funde-
mus sicut pro sororibus nostri ordinis facere consuevimus).
Siegler: Die Aussteller und der Pleban L. von Owen.
Actum et datum apud Syrmenov, anno domini MCCLXXXXVIII., I. kalendas Julii.
Eßlingen. Orig. Perg. Zwei spitzovale Siegel, 1) des Klosters Sirnau s. Bd. 6, S. 26. 2) 30,45 mm., eine
ausgerissene Pflanze mit 7 Blättern, auf dem obersten Paar je ein Vogel; Umschrift: f • S • LIVD'ICI • PLEBANI •
DE • OWN .»♦.. — Regest: Eßlinger ÜB. 1, 132 n. 305.
5145.
König Adolf verpfändet dem Kloster St. Gallen Gericht und Vogtei des Reichs über Kloster
und Stadt St. Gallen, über Wangen und Altstätten.
Im Lager bei Heppenheim 1298. Juni 30.
Nos Adolfus dei gratia ßomanorum rex semper augustus recognoscimus et pre||
sentibus profitemur quod venerabili Wilhelmo de genere comitum de Monte Forti ||
abbati monasterii Sancti Galli Constanciensis dyocesis et in persona sua eidem mona-
sterio in II trecentis marcis argenti sumus nostro et imperii nomine ex causis infra
scriptis debitores et legittime obligati. Nam cum nobili viro Heinrico de Ffrouwem-
berg fideli nostro dilecto propter grata sua servitia presentia et futura, ad que
facienda idem se nobis et imperio obligavit, centuin et quinquaginta marcas argenti,
cumque ex eadem causa strennuo viro Gerwico dicto Güssen de Gussemberg fideli
nostro dilecto quinquaginta marcas argenti pro uno dextrario comparando promiseri-
mus nos daturos, nos dictis Heinrico et Gerwico prefatum abbatem principem nostrum
1298. Juni 30. 151
dilectuiu pro huiiana picuiiie supradicte ad ducentus marcas asceudente delegavimu»
debitorem et constituimus solutorem accedente eonindeni hinc et inde unanimi voluii-
tate, sie igitur ex hac causa in ducentis marcis tenemur abbati et suo raonasterio
meinoratis. Preterea cum idem abbas nobis duos dextrarios et quedam arma pro cen-
tum marcis argenti vendiderit, trecente marce argenti in summa resultant, in quibus
dicto abbati et suo monasterio nostro et imperii nomine dinoBcimur obliguti. Pro
qua quidem pecunia eidem abbati et suo monasterio iudicium et ius advocaticium
antiq[u]um nobis et imperio quoad ipsum monasterium et civitatem Sancti Galli nee
non quoad opida in Wangen et Altsteten homines res bona et possessiones ipsiuts
monasterii in quolibet suo territorio et districtu pertinens cum redditibus et obven-
tiouibus universis ad idem iudicium et ius advocaticium ab olim spectantibus et annexis
eisdem pignori obligavimus, proventibus eorundem quos dicto abbati et suo monas-
terio donamus in sortem minime computandis, tamdiu tenendum et titulo pignoris
pacifice possidendum, quoüsque dicte trecente marce argenti dicto abbati vel suis
successoribus et ipsi monasterio plenarie fuerint persolute. Verumtamen quia quos-
dam certos redditus dicti iudicii et iuris advocaticii strennuo viro Walthero villico
de Altsteten pro quadam summa pecunie dicimur obligasse, promisimus nos facturos
quod dictus Waltherus villicus renuntiabit et cedet obligationi huiusmodi sibi facte,
quod si non fecerimus et ipsum abbatem data pecunia cessionem huiusmodi contigerit
ordinäre, eam pecuniam quam idem ob causam huiusmodi dederit premissis trecentis
marcis argenti ipsi abbati ut premittitur debitis sub omnibus pactis et condicionibus
obligationis pignoraticie supradicte volumus cumulari adici et annecti. Ceterum dicto
abbati et suis successoribus duraute obligatione pignoris supradicti damus auctori-
tatem et liberam potestatem ponendi et statueudi iudicem qui presideat iudicio supra-
dicto cui iudici taliter statuendo exnunc damus auctoritatem exercendi merum et
mixtum iraperium, hoc est animadverteudi in facinorosos et mittendi in possessionem
ac alia exercendi que ad huiusmodi spectant iurisdictionem et iudicium ab antiquo
cum siraplici cohertione, sicut huiusmodi auctoritas a pro tempore presidentibus imperio
per iudices huic iudicio presidentes consuevit exigi et concedi, presentium testiraonio
litterarum nostre maiestatis sigilli secretorum robore munitarum.
Datum in castris apud Heppenhein, anno domini millesimo ducentesimo nona-
gesimo octavo, indictione undecima, iL kalendas Julii, regni vero nostri anno septimo.
St. Gallen. Orig. Perg., abweichend von der gewöhnlichen Form der Königsurkunden mehr hoch als breit
(c. 21 : 32 cm). An grünen Leinenfäden ein Re.st des Siegels, eingenitht. — Abdruck : Kopp, Urkk. z. Gesch. d.
eidgenöss. Bünde 1, 48 n. 30. — Wartmann. FB. d. Abtei St. Gallen 3, 297. — Regest: Bühmer, K. Adolf .<»9.
152 1298. Juli 1 und 5.
6146.
König Adolf verspricht dem Burkhard von Erbach für seine Dienste 100 Mark Silber und
verpfändet ihm dafür Einkünfte in Sulmetingen,
Im Lager bei Wiesoppenheim 1298. Juli 1.
Nos Adolfus dei gratia Romanorum rex semper augustus ad universorum notitiam
volumus pervenire, quod strenuo viro Burchardo de Elrebach fideli nostro dilecto
propter grata servitia sua que nobis impendit ad presens et impendere poterit in
futurum centum marcas argenti promittimus nos daturos, obligantes eidem pro pecunia
huiusmodi in opido nostro Sulmatingen annue decem marcarum redditus tamdiu colli-
gendos percipiendos et habendes de bonis imperii, quousque sibi vel suis heredibus
feodorum capacibus per nos vel nostros successores in imperio prefate centum marce
integraliter persolvantur, quibus solutis ipsas convertent in predia a nobis et imperio
feodali titulo perpetuo possidenda, presentium testimonio litterarum nostre maiestatis
sigilli robore cZignatarum.
Datum in castris apud Oppenheim, kalendas Julii, indictione XI., anno domini
millesimo ducentesimo nonagesimo octavo, regni vero nostri anno septimo.
Böhmer-Ficker, Acta imperii selecta 1, 388 n. 525 nach Abschrift Chr. Fr. Stalins, deren Vorlage, ein Vidimus
der Stadt Ulm von 1447, nicht nachgewiesen werden konnte. — Regest nach derselben Quelle : Böhmer, K. Adolf 400.
5147.
Baindt 1298. Juli 5.
Schicester Bertha die Äbtissin und der Konvent von Baindt (Biunde) beurkunden dem
Rudolf genannt Klein von Riebgarten (Eüdolfo dicto Clanen de Rübugarton) und seiner
Frau Gertrud eine Gült von 4 Scheffel Spelt Ravensburger Mess jährlich auf Martini
schuldig zu sein, wofür sie elf S Konstanzer Pfennige erhalten haben. Nach dem Tod
der beiden erlischt jede Verpflichtung des Klosters zu tveiteren Zahlungen.
Siegler: Die Aussteller.
Actum aput Biunde, anno domini MCCIXVIII.*), in crastino beati Ödalrici epis-
copi, presentibus Bur. plebano sancti Johannis ecclesie parrochialis in Biunde, fratre H.
mercatore, fratre Her. quondam mercatore conversis in Biunde.
Wolfegg. Orig. Perg. Abhängendes Siegel s. Bd. 9, S. 218. — Regest: DiözASchwab. 1891, S. 7 n. 143.
a) So!
I20R. .luli 10 und :J0. 163
5148.
Bopfirnjen VJQ8. Juli 10.
Bertholil yenannt Üfchircher Bürger in Bopfingen verkauft (vendidi et vendo tradidi
et trailo) f/emeiitsam mit seiner Frau Mechfhild und mit Zustimmuny seiner Söhne Konrad,
Berthold und Heinrich an Kloster Kirchheim (Chirchein) Cisterzienserordens eine Wiese
an der Sechta (pratmii situm apud tluvium dictum Sehtan quod iniclii proprietatis
titulo attinebat quod circiter tria iugera sive tagwerc plus vel minus cou-
tinet) um HO U Heller dapsilis monete, vcrzichfcf <iiif alle Un-hfi' dnrnu und rcrs-iirichf
Gewährschaft secundum consuetudinem terre.
Siegler: Stadt Bopfingcn, quia sigilhun propriuui uutenticum non habeo,
Testes: dominus Cliuuradus decanus in Bo2)hingen, dominus Chunradus plebanus
in Walthusen, dominus Waltherus de Bophingen miles et minister civitatis eiusdem,
Gotfridus civis in Bophingen, Sifridus dictus ^inchurn.
Datum et actum in Bopliingen. anno domini MCCXCVllL. VJ. idus Julii.
Wallerstein. Orig. Perg. Siegel abgegangen.
5149.
König Albrecht bestätigt dem Bischof von Konstanz die Encei'htaig der Burg Summerau,
Vogtei Langnau und Burg Baumgarten.
Frankfurt 1298. Juli SO.
Albertus dei gratia Bomanorum rex semper augustus universis sacri imperii
Romani fidelibus ad quos presentes pervenerint gratiani || suam cum notitia subscrip-
toruni. Ktsi regalis benignitas ad universos imperii Romani subiectos consueverit ||
eftectuö extendere gratiosos, debet tarnen singulai'ibus et precipuis illorum respicere
merito muneribus gratiarum et favoris prerogativa || specialis peramplius commendare,
(|ui tractu temporis longioris obsequia devota continuarunt imperio et sincere fidei
studiis evidentius adheserunt. Eapropter cum venerabilis quondam Ebirhardus Constan-
tiensis episcopus castrum in Sumerowe advocatiam in Langenowe et castrum dictum
Böngarten cum suis pertinentiis universis a quibusdam niinisterialibus imperii, ad quos
eadem castra et bona jiropiüetatis titulo sicut audivimus pertinebant, nomine Constan-
tiensis ecclesie conparaverit, ex quo nobis et imperio ius competere posset et com-
petebat aliquale, cumque venerabilis Hainricus nunc Constantiensis ecclesie episcopus
memorate princeps et secretarius noster dilectus dictum ius sibi et ecclesie sue predicte
XI. 20
154 1298. Juli 30 und August
o"-
per serenitatis nostre beneficentiam devote petiverit condonari, nos ipsius Hainrici
episcopi meritoria et accepta que per devotionis et fidei sue constantiam non sine
gravibus laborum et sumptuum fatigationibus nobis et imperio dudum fecit obsequia
et exhibere poterit in posterum gratiora, precibus inclinati ius in castris et advocatia
ac bonis prefatis nobis et imperio competens ex quacun({ue ratione vel causa seu titulo
qualicunque in eundem H. episcopum et Constantiensem ecclesiam de consensu prin-
cipum nostrorum et imperii quorum creditur aut dinoscitur interesse exnunc inantea
donatione perpetua et dono transferimus liberali contractum emptionis factum de
castris et bonis huiusmodi per supradictum olim episcopum Eberhardum sicut premi-
simus ratum habentes et auctoritate regia de certa scientia huius scripti patrocinio con-
firmantes. In cuius rei testimonium presens scriptum nostro sigillo iussimus communiri.
Datum Frankenfurt, 111. kalendas Augusti, anno domini MCC nonagesimo octavo,
indictione XL, regni vero nostri anno primo.
Karlsruhe. Orig. Perg. An Pergamentstreifen das Majestätssiegel. — Regest : Mone, Anzeiger f. Kunde
der deutschen Vorzeit 1837, S. 372. = Böhmer Addit. I, XX (mit Juli 201) — Reg. episc. Constant. 3066.
5150.
Ohie Ortsangabe. 1298. August.
Albert von Beinchingen, Proi)st des Dreifaltigkeitsstifts zu Speier schenkt (conferimus
donatione inter vivos) um seines Seelenheils willen und aus Verehrung der Jungfratt
Maria dem Kloster Herrenalb dreizehn Malter dreierlei Frucht von einer Hube in Wilfer-
dingen, die tveiland seiner Schwester Adela von Elchesheim als Heiratsgut gehörte (redditus
tredecim maldrorum siligiuis spelte et avene annui census super huba sita in Wülvir-
/fingen perpetuo possidendflHi; quam nunc colit dictus Slote, quam inquam hubam
comparavimus ab Rudingero et Künnigunde sorore sua natis condam sororis nostre
Adele dicte de Elgesheim, quam hubam Bertholdus senior et Cünradus advocatus bone
memorie et Swenningerus de Remichingen fratres nostri predicte Adele sorori nostr«
ad onus matrimonii sustentandum cum suo legitimo marito Sifrido dicto de Elgesheim
contulerunt et donaverunt, singulis annis solvend« in nativitate Marie virginis). Er
verzichtet auf alle Ansprüche und bestimmt noch, dass von dem Ertrag der Gült sein
Bruder Heinrich., Mönch in Herrenalb, mit Kleidung versehen um'de und sie erst nach dessen
Tod in usus claustri verwendet werden darf.
Siegler: Der Aussteller, das geistliche Gericht in Speier und der Abt von Herrenalb.
Druck in ZGORh. 2, 465 nach dem Orig. Perg. in Karlsruhe mit 3 Siegeln.
1298. August 1. 155
5151.
0/iiie 'OftsiuKjabf. 129H. Aiujust.
l'ioji.sf AUitii (1)11 h'riiii/iiiiijni (^iiatiune de IJeiiiichiugen) rom iJirijaltnjIn'ilsstift zu
Speier schenkt donatione inter vivos «fem Kloster Herrenalb zwei l'fimd Heller jährlicher
Einkünfte von dem Hof dicti Hachelinger in Grünwettersbach ((in'inenwctcrspach) mit
der besonderen Bedingung, dass die Gült auf Maria Geburt alljährlich durch den Bauern
des Hofs zu bezahlen ist und wenn der Termin versäumt wird, alsbald am Tag darauf
[der Hof] in den Besitz des Klosters übergeht (quod quocumque anno in festo nativi-
tatis beate virginis predictam curiani colens censuin sive redditus duaruni libraruni
solvere neglexerit, extunc in crastino ad ius et i)ropi-ietatem predicti claustri omni
contradictione postposita perpetuo devolvetur). Kr verzichtet auf alle Einsprache,
bestimmt aber, dass der jeweilige Abt des Klosters seinen Bruder H., der dort Mönch
ist, vom Ertrag der Gült mit Kleidung versehen und erst mich dessen Tod das Kloster
selbst in den Gemiss eintreten soll.
Siegler: Der Aussteller, die Richter von Speier und der Alt von Herrenalb.
Datum et actum anno domiiii MCCXCVIII., mense Augusto.
Ksu'lsmhe. Orig. Ital. Perg. Siegel 1) des Propsls Albert vom DreifaltigkeiU?stift zu Speier, s. Bd. 10, S. 223..
2) der Spcirer Richter, s. Bd. 9, S. 151. .3) des Abts von Herrenaib, s. IM. <l, S. 151. — .Viiszug: ZGORli. 2, «Xi.
5152.
Äbtissin Hildegund und Konvent von Gnadenthal beurkunden die Stiftung Heinrichs und
Hedwigs von Eisingen.
Ohne Ortsangabe. 12'Jl->. August 1.
ich swester Hilteguut du ubbtissin von Gnadental und alle du saraeiuinge ver-
jehen mit disem briefe allen den || die in sehen, daz uns her Heinrich von Isigen
unsers hovemannes Cünrade,s stiefater und sin wirtin ver || Hedewig mit gesamenter hant
geben hant uf ir eigime gute zwene Schillinge geltes die wile si leben, und alle ir
eins II stirbet, so soll daz ander vier Schillinge geben, und swenne sie beidu ensin,
so sol ez dem closter gelten ahte Schillinge und ein vasenaht hün immer ewekliche.
und swolhera ir erben 'man daz gut immer mer ze rehte lihen sol nach ir beider
tode, die sulen dem closter daz selbe \(ii genante gelt ahte Schillinge geben und
ein vasenaht hiin, und sulen ze haubetrehte sitzen. Des sint gezuge unser brudere
vome closter brüder Cunrat und brüder Gerlach und auch brftder Cänrat und Cönrat
156 1298. August 1, 12 und llj.
des vor genanten Heinriches sun und sin stiefsun her Cünrat unser hoveman und
vern Hedewige brüder her Herman und sin sun Cun;ze Gerwer und her Heinrich der
smit von Retershein und her Cünrat der Milte. Und daz dirre brief kraft habe, so
han wir in versigelt mit unser selbes insigel.
Dirre brief wart geben in dem jare, do tusent und zwei hundert und achte und
nunzik jar von unsers herren geburte waren, an sante Peters tage in der ernde.
Öhringen. Orig. Perg. Siegel abgegangen. Auf dem Rücken gleichzeitig : De bonis in Isingen. — Au.szug :
Wibel 2, 180.
5153.
Ohne Ortsangabe. 1298. August 12.
Graf Urich von Berg genannt von Schelklingen beurkundet, dass sein Getreuer Heinrich
von Neufrach ihm seine Burg Zusdorf mit dem dazu gehörigen Hof und dem Patronatrecht der
Kirche zu Lehen aufgetragen hat, und belehnt auf seine Bitten damit die Brüder Ludwig
und Mangold von Hornstein, die Heinrich zu seinen Erben eingesetzt hat.
Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 46 n. 1.57.
5154.
Hechingen. 1298. August 13.
Graf Friedrich von Zollern (Zolre), Schtciegersohn des edlen Mannes weiland Grafen
Alberts von Hohenberg, tutor legittimus seiner jüngeren Brüder Friedrich und Friedrich,
bestätigt dem Kloster Bebenhausen inspecta vendentis et nostra utilitate communi. den
von seinem Vater tceiland Grafen Friedrich von Zollern vollzogenen Verkauf des Fronhofs
mit dem Patronatrecht in Entringen und aller seiner Güter in Breitenholz (ob urgentem
debitorum necessitatem sibi et nobis liberis suis iam dictis communiter incumbentem
curiam suam dictam fronhof apud Antringen iuxta cimiterium ecclesie ibidem sitam,
quam nunc incolit "Waltherus dictus Waltsche, cui etiam curie ins patronatus seu pre-
sentandi eiusdem ecclesie annexum fore dinoscitur, nee non oraues possessiones suas
apud Braitenholz ubilibet constitutas cum Omnibus earumdem curie et possessionum
iuribus iurisdictionibus et pertinentiis quibuscumque immo cum omni iure et dominio
vero et utili), dessen Kaufpreis mit 450 U Heller bezahlt ist, verzichtet auf alle Ansprüche,
überträgt (transferimus) alles Recht auf das Kloster und verspricht Gewährschaft, wofür
er sich, seine Erben und seinen ganzen Besitz einsetzt (reddimus presentibus obligatas).
1298. August IB und lü. 167
bieylvr : Der O/iciin (patruus) (Ich AiL^-sIrl/crs Dompropsl Frifilridi um Aiiyxhiirfi
tmd der Aussteller.
Actum et dutuni m Haecliingen. presiiitibus Walgero milite de Bisiugen, Hiltt*-
boldo nobili de Werstain, Wernhero notario profati cornitis do Zolre rectore ecclesie
in Gossolvingen. Cünrado dicto Walh sculteto in Haechingeu, Alberto fratre suo.
. . dicto Zohende, Burkardo dicto Sezzenakker. anno domini MCC'XOVIII.. idus
Augusti, indictione XL
Monum. Zoller. 1, 107 nach dem Uriginal im K. Preuß. Flausarcliiv in CharloUenbiirg.
B16B.
Ohne Ortsangabe. 1298. August 16.
Schwester Gerla, Äbtissin, und der ganze Konvent von Lichtenstern (Clara Stella)
beurkunden den Tausch von Gütern in Affaltrach, den sie mit dem Komthur und den
Brüdern des Johanniter spitals in Hall und in Affaltrach gemacht haben (bona subscripta
sita in Affaltrach, videlicet bona bey deme steege versus "Wiirispach que colit et
tenet Burkhardus et curiam sitam retro coemiterium que dicitur Wolzen hof cum
prato sito sub monte qui dicitur der Hundesberg sibi attinenti, pro bonis sitis in
superiore parte ville versus Wyler que dicuntur der Sarsen guet et pro uno prato
sito supra villam uff dem mühlgraben).
Actum et datum anno domini MCCLXXXXYIIL, XVII. kalendas Septembris.
Testes: frater Heinricus de Hallis sacerdos, f rater Cunradus de Krutheim plebanus
in Affaltrach, frater Cunradus de Eschenawe fratres hospitalis jjredicti, frater Heinricus,
frater Cunradus et frater Adelhelmus fratres nostri ordinis, Rudegerus de Eschenowe,
Albertus advocatus in Affaltrach et Sichelingus de Eschenowe milites. Heinricus faber,
Syfridus faber, Cunradus Albus, Waltherus Bernhart, Gottebolt Munge.
Kopb. der Johanniterkom. Hall-Aflaltracli von 1Ö85, Bl. 113'*.
5156.
Der Komthur und die Brüder des Johanniterspitals zu Hall und Affaltrach tauschen Güter
zu Affaltrach mit Kloster Lichtenstern.
Ohne Ortsangabe. 1298. Angiixf Kl.
Wir bruder Eberhart zu Büle der commendiure und ander die bruder des spitals
168 1298. August 16 und 18.
sancti Johannis zu Halle uud ze Affaltrach tun kuiit allen den die disen brief ansehent
oder horent lesen, das wir mit gemeynem rate han gegeben zu widerwechsel und auch
geben an disem brieffe den frawen zu dem Liechtensterne eine wisen liget obe dem
dorf zu Affaltrach an dem mulgraben und ein gut das da heiset der Süwsin gut
das da liget oben im dorf gein Wyler vor recht fryes eygen umbe das gut das da
liget zum ende des selben dorffs by dem stege gein Wilrispach da Burkart uff
sasz und umb das gut das da liget by dem kirchoff das da heiset Wolsen gut, da
höret in ein wise liget vor den bergen, eigenliche und frylich zu haben ewiglich.
Und zu eyner stetunge so geben wir inen disen brieft' versigelt mit unsers husz
insigel zu Halle.
Dirre brief ist geben nach unsers herren geburte tuset zwey hundert und acht
und nuntzig jare, zu mitteme Ängsten. Des sint gezugen bruder Heinrich von
Salle, bruder Conrat von Crutheim der pferrer von Affaltrach, bruder Conrat von
Eschenawe unsers ordens brudere, "bruder Heinrich und bruder Conrat und bruder
Adelhelm von Liechtenstern, her Rudiger von Eschenawe und her Sichelinc sin sun
zwen ritter, her Albrecht der vogte von Affaltrach ein ritter, Heinrich der smydt,
Sifrit der Schmidt, Conrat Alber, Walther Bernhart, Gotebolt Munge und ander erber
lute gnüg.
Kopb. des Kl. Lichtenstern um 1500, Bl. Gl.
5157.
Ohne Ortsangabe. 1298. August IH.
Abt Sifried von Komburg überträgt (contulimus in perpetuum possidendum)
dem Konrad genannt Storer, seiner Frau Mechthüd und ihren Erben einen Weinberg und
andere Güter in Nagelsberg (vineam sitam in Nagelsberg in monte qui dicitur Spieen,
medietatem torcularis et pomerium ibidem in Nagelsberg situm).
Siegler: Der Aussteller.
Actum et datum anno domini MCC nonagesimo VIIL, in crastino octave beati
Laurentii.
Öhringen. Orig. Perg. Abhängendes Siegel des Abts Sifried von Komburg, s. Bd. 10, S. 27. — Abdruck :
Wibel 2, 127.
1298. August 21 uud 23. 159
5158.
Mengen 1298. August 21.
Ritter Eberhard von Rosna (Koseuöwe) eignet mit Zustimmung aller Beteiligten dem
Kloster Salem die Güter in Jettkofeti die Eggehard von Ostrack von ihm zu Lehen gehabt
hat (possessionibus in Utkoven, quas Egghardus de Ostrach a me tenuit iure feodi
quasque excolit Hainricus dictus Sti'irme extendeutes se ad culturam trium bouin vel
pauk) amplius) und verppichtet sich und seine Erben zur Gewährschaft.
Siegler: Der Aussteller.
Actum in Mengen in orto Hainrici de Swarzach civis ibidem, anno doniini
MCCXC octavo, in crastino beati Bernhardi abbatis, testibus Kftdolfo de Kischach
milite, Hainrico de Swarzach prenotato, Berhtoldo de liandöwe, Wern. cementario,
Cünrado dicto Löcheier sutore et Hainrico de Bürron civibus in Mengen, maiore
cellerario, Alberto pistore, Dietrico de Nüfron monachis in Salem.
Hegensburg. Orig. Perg. Siegel rund, 4.S mm., der Scliild mit Widder, in den drei Ecken des .Schild:»
je eine Rose; Umschrift: f • S • EBEHHAHUI • DE • ROSEXOWE. — Regest: v. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 645
n. 990 nach Cod. Sal. IV in Karl.srahe.
5159.
Ohne Orfsangabe. 1298. August 23.
Ritter Burkhard von Tobel eignet (proprietatem — — libere donavi) dem Kloster
Weingarten das Gut in Buggenhausen, das seine Lehensleute die Brüder Heinrich und
Friedrich von Winterbach dem Kloster verkauft haben (quod Hainricus et Fridericus
germani dicti de Wintterbach mei feodales bonum in Bucchenhüsen situm ipsis com-
petens iure beneficii feodalis michi vero proprietatis cum omnibus suis appendiciis
areis curtibus agris pratis vallibus virgultis viis inviis et si qua sunt alia eidem bouo
pertinentia mea super hoc obtenta permissione et licentia . . abbati et conventui
monasterii de Wingarten pro decem libris denariorum Kavenspurgensis monete dederunt
ad emendum).
Siegler: Der Aussteller.
Die Brüder von Winterbach bekennen ihre Übereinstimmung, verzichten auf alle Rechts-
mittel und bestätigen den Empfang der Kaufsumme.
Datum anno domini milesimo CC nonagesimo Vlll., in vigilia Bartholomei,
indictione XH').
An weißleinener Litze das beschädigte schildförmige Siegel Burkhards von Tobel mit zwei gekreuzten Leitern.
1) Vielmehr XI.
160 1298. August 26 uud September G.
5160.
Langenstein 1298. Aiiyiist 26.
Bitter Ulrich von Bodman (Bodemen) beurkundet, dass sein Eigenmann Eggehard
von Ostrach (Eggehardus de Ostrah, qui mihi proprietatis titulo pertinere dinoscitur)
detn Kloster Salem alle seine unbeweglichen Güter mit der Abmachung verkauft hat, dass
die Einkünfte davon geschätzt werden und das Kloster für jede Mark Einkünfte 14 Mark
Silber Konstanzer Geivichts bezahle; er bestätigt den Verkauf auf Bitten Eggehards (nee
tarnen huiusmodi contractus sine meo consensu utpote veri domini ipsius Eggehardi
posset legitime consumari) und überträgt (transtuli et transfero per presentes) dem
Kloster sein Recht an die Eigengüter Eggehards zu Jettkofen (quicquid mihi ratione
dominii iuris competiit in possessionibus, quäs quidem Eggehardus proprietatis titulo
sibi pertinentes habet in Ütinkoven ad culturam duorum boum se extendentes) soioie
nach vorausgegangener Auflassung auch die Güter in Kalkreute (possessionum quas habet
in Galgrüti ad unius tantum bovis culturam se extendentes), die Eggehard von ihm
und seinem Oheim (strenuo viro et patruele) Ritter Johann von Bodman zu Lehen gehabt
hat, wozu Ritter Johann seine Zustimmung gibt.
Siegler: Der Austeller und sein Oheim Johann von Bodman.
Acta sunt hec in Salem, anno domini MCCXCVIII., in die beati Läurentii, pre-
sentibus Rüd. de Sulzburg, Hainrico dicto Gremiich militibus et Rüd. ministro de
Sancto Monte. Datum vero in Langenstain, eodem anno, VII. kalendas Septembris,
presentibus Hermanne de Sulzberg milite, Rud. de Rosenberg genero eiusdem, Johanne
filio meo, Wern. de Riethusen ac Bur. dicto Bodenzaphe.
Ritter Johann von Bodman bekundet seine Zustimmung und hängt sein Siegel an.
' Ego vero Eggehardus prelibatus prescripta queque et singula me agente et quanto
potui diligentius procurante profiteor fore gesta, sed quia sigillum proprium non
habeo, sigillo domini mei Ülrici de Bödmen prelibati hac vice sum contentus.
Regensburg. Oiig. Perg. Zwei runde Siegel, eingenäht. — Regest : v. Weecli, Cod. dipl. Salem. 2, 546
n. 992 nach Cod. Sal. II in Karlsruhe.
5161.
Ohne Ortsangabe. 1298. September 6.
Ritter Eberhard von Jimgingen eignet dem Kloster Heiligkreiizthal einen Acker in
Langenenslingen.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler LB. 1, 50 n. 162 mit Jahr 1299..
12{»,s. St'ptt'mber 13 uikI 1!I. 161
0102.
Köiiiij AIhnrht rerleiht der Stadt Wnldxnc. Hfn-enHhuryer Hecht.
Ilnl:hlrrli( II l'J'Js, Srji/niilnr l:i.
Albertus dci «rratia Homunoruin i«'x scniptM- aiigustus iiniversis sacri iniperii
KoiiiHui lidolibus piesentes litteias inspecturis || gratiam snam et onine boiimn. Dignuni
iudicat nostra sevenitas et decernit, quod fidelium nostrorum coniniodis tauto gi-atiosius
intendamus (iuaii||to iidem sacrosancto Romano iinpt'rio rt uohis iniperii atquc
rei publice curaiu gerentibus tidelius coniunguntur. Cum «'uim sul)ditorum coiu-||
modum et conimoditatis augmentum nostra procurat serenitas, dilatationeni honoris
regii et dignitatis iniperii promovemus. Quapropter ad universitatis vestre notitiam
tenore presentium cupimus pei-venire, quod nos nobilium virorum fratrum dt- W.ilsf
dilectorum iiostrornin lidelium precibns favorabiliter inelinati prudeiitibus viri> . .
sculteto consulibus t't universis civibus oi)i)idi de Waise, quorum dcvota fidelitas ot
Hdelis devotio erga nos et Konianum iinporiuni fervere dinoscitur, oinnes libertates
gratias et iura ab inclite recordationis ini])eratoribus et legibus Komanorum nostris
predecessoribus civibus de Kavenspurch Hdelibus nostris et eorum oppido traditas
et concessas ipsis civibus et oppido in Waise <le lil)eralitate regia duxinius perpetuo
concedeudas, ut eisdeni libere et quiete gaudeant et fruantur, sicut dicti cives de
Ravenspurcli gratiis perfruuntur huiusinoili »t liactenus sunt gavisi. In cuius n-i
testiinoniuiu presens scriptum exinde conscribi et niaiestatis nostre sigillo iussimus
comniuiiiri.
Datum aputl Holtzkirgen, idns Septembris. indictione XL, anno doniini millesiino
ducentesimo nonagesimo oetavo, regni vero nostri ainio primo.
Walilsee. Ori«. Peig. Siegel abKeKaiiRen. — Aluhuck: \Viiikelniaiiii. At-la im)), iiieil. 25<i. — Resesl :
Böliiiier. Ad.lil. II. K. AllirPiht (JKi.
5163.
Könnj Albrecht bestätigt dem Kloster Ktnuburtj alle seine Priri/effien.
Hiifhcnhuni l-J'.ls. Septnithcr ]'.».
Albertus dei gratia J^uiianoruni rcx semper augustus universis sacri iniperii
Romaiii tidelibus presentes litteras inspecturis gratiam suam et oiiiiie bonuni. Licet
regalis nostre cleinentie benignitas ad qnoslibet qnos Romanum ambit imperinm sue
XI. ..,,
162 1298. September 19, 20 und 21.
defensionis et niagnificentie dexteram pi'otendere teneatur, tainen illorum qui divinis
iugiter vaeantes obsequiis deo pro nostra nostrorumque fidelium salute supplicant inces-
santer dispendiis precavere et commodis intendere nos delectat. Sane religiosorum
virorum abbatis et conventus ecclesie sancti Nicolai in Camberg, quos afi'ectibus sinceris
prosequimur, devotis et liumilibus supplicationibus inclinati universa privilegia iura
libertates et gratias a divis imperatoribus et regibus Homanis nostris predecessoribus
eis rite et rationabiliter concessa et concessas approbamus innovamus ratificamus et
presentis scripti patrocinio confirmamus. Kulli ergo hominum liceat lianc nostre
approbationis innnovationis ratificationis et confirniationis paginam infringere aut ei
in aliquo ausu temerario contraire sicut gravem nostre indignationis offensam voluerit
evitare. In cuins rei testimonium presens scriptum exinde conscribi et maiestatis
nostre sigillo iussimus communiri.
Datum aput Rotenburg, XIII. kalendas Octobris, indictione XII.,') anno domini
millesimo ducentesimo nonagesimo octavo, regni vero nostri anno primo.
Kop]). des Kl. Kombuig von 1457, Bl. 13. — Regest : Böhmer, K. Albieclit 49.
1) Demnach scheint die Urkunde erst nach dem :24. Septemljer ausgestellt zu sein.
51G4.
Weingarten 1298. September 20.
Johann von Irrenbery (Irrenberch) verkauft (venditione legali — — transtulisse)
an Kloster Weingarten einige Eiyenleute (antiquam . . edituam in Berge, Wiibirgim
filiam snam. Hainricum dictum Wirt et fratrem suuni iure proprietario mihi perti-
nentes). Der Edle Konrad V07i Wartenberg bestätigt a/uf seine Bitte diesen Verkauf, der
mit seinem Willen geschehen ist, und macht ihn auch für seine Erben verbindlich.
Siegler: Konrad von Wartenberg.
Datum et actum aput Wingarteu, anno domini ]\ICC1jXXXXVIII., XII. kalendas
Octobris, indictione XI.
Abhangend ein schildförmiges Siegel mit aufgerichtetem Löwen ; Umschrift abgebrochen.
5165.
König Albrecht bestätigt der Stadt Hall das von König Ricdolf ihr verliehene Privilegium
de non evocando.
Rothenburg 1298. September 21.
Albertus dei gratia Eomauoruin rex seinper augustus nniversis et singulis sacri ßo-
mani imperii fidelibus || ad quos presentes pervenerint gratiam suam et omne bonum. In
*i
12nH. September 21 und 24. 163
nostie iiiaifstatis itr«*si'ntiii lonstitiiti i»rii||(I*'iiters viri rives ilf llallis tiiK-les iiostri
dilecti quoddam i)rivilejij:iuiii ipsis per dive recordationis Rudolfuin quon||dan) regeui
Romanorum «^eiiitorem et jiredecessorem nostruin üoncessum et trnditum iiol)i8 exhi-
buerunt humiliter supplicantes ut idem ipsis privilej^ium indulgere innovare et con-
firmare de benifiiiitate regia dignaremur. Ciiius (piidem privilegii tenor ])er oninia
talis est: l{iidolfiis imw. Es folgt der ßd. 7 S. 417 (jedruckte Text.
No8 dictoriuii civiuin propter sue tidelitatis obseqiiia (piibus nobis et imperio
astringuntur gratiost; })rec'il)us aiimientes prenotatum Privilegium et contentas gratias
in eodem ipsis concedimus aj)probamu8 innovamus et scripti liuius i>atrocinio contir-
mamus, nolentes ut aliquis liauc nostre eontirmationis paginam sicut indignationem
nostram evitare voluerit ausu tenierario violax'e presumat. In cuius rei testimonium
has litteras maiestatis nosti'e sigillo fccinius communiri.
Datum apud Kotemburcli, XL kalendas Octobris, anno domini MCCLXXXXVIII..
indictione XII.,*) regni vero nostri anno prinio.
An roten und gelben SeidenfiUieii das Majestätssie^el. — Hecesl : Böhmer, K. Allirndit öt.
1) Wie bei Sei)tt>nil)er lit.
öl 0(1.
Kl reit heim 12'.>S. SepteiiiOer '24.
Die Grafen Diepold inid Ulrich von Aiehelbery (^'f^chelberc) eignen dem Berthold
genannt Schach von Biberach ihre Hechte auf Gidern in Wasach, mit Ausnahme derer, die dem
Spital in Biherach gehören (in omnibus bonis iitpote mansis nee non agi'is cultis et
incultis ac nniversaliter in omnibus aliis in Wasach sitis, solum illis que ad hospitale
sancti spiritus in ]?ibracli pertinere dinoscuntur exemtis, a Hehvigo de Essendoi-f
Berhtoldo dicto Schach de Bibrach prius nominato veuditis ac actenus ad nos habito
respectu ab eodem Hehvigo iure feodario possessis ipsi Berhtoldo antedicto (juicquid
iuris habuimus donamus — — proprietatis tytnlo possidenda).
Siegler: Die Aussteller.
Testes: . . minister in Bibrach sepe tacto dictus (i neter, Cunradus dictus Schillier,
Hainricus dictus de Menbrehzwiler, . . dictus Sahs, Li'idewicus deMenbrehzwiler, Hainricus
dictus Schach, Cunradus dictus Schach, Wernherus dictus Schach, Hainricus dictus Maister.
Datum Kirchain, ex procuratioue discreti viri . . rectoria ecclesie in Scldierbach.
anno domini MCCXCVIU., proxima feria quarta post festum sancti Mauritii.
Allhangend 2 Siegel, 1) des (!i-afen Ulrich, s. Bd. 10, S. 415. 2) des Grafen Diepold, s. Bd. 7, S. liö. --
.Abdruck: Dir.zASchwab. 18H9. S. 70. — Res^st : Wiall. Vierteljahrshefte 1897, S. 46.
164 1298. September 28 und 2!). *
51(57.
Ritter Burkhard ron Tohel überträi/f dein Kloster We'ttKjarten dos Gut Vunkeiihove.
Weingarten 1298. Septemher 28.
Universis presentium inspectoribus Burchardus miles senioi- de Tol)el et Hur.
filius suus iunior salutem || cum uotitia subscriptorum. Petitionern honorandi viri
H. dicti Blässinch recepimus contineutem, quod pre(|dium dictum Vunkeiihove iure
proprietatis iiobis pertiuens, quod idem H. apud nos propria pecunia comparavit, in
mo||nasterium honorabilium dominorum . . al)batiH vt conventus in Wingarten per
donationem transferre dignaremur. Cuius precibus inclinati prefatum predium cum
Omnibus iuribus suis et appendiciis quibuscunque donatione libera njauu choadnnata
in monasterium transtulimus memoratuni, renuntiantes pro iiobis nostrisque heredibus
universis omnibus iuribus et actionibus, que uobis in suprascripto bono sive possessione
conpetebant aut etiam in futuro conpetere viderentur. üt autem nostra donatio
libera maneat firma et illesa, presentem cartam memoratis'dominis nostris . . abbati
et conventui in Wingarten sigilli nostri munimine tradidimus communitam.
Datum et actum apud Wingarten, anno domini ^ICCLXXXXYIIL, 1111. kalendas
Oktobris, indictioue XI.')
All Haiif.schnur spitznvales Siegel, c. iJ4,"25 inni., zwei gekreuzte Leitern; l'ni.-icliiift : f • S • H . . . (-HARDI •
MILITIS • U . . . BEL. (Kleinerer Stempel als nlien S. 159).
1) Nacii der indictio Roniana.
5168.
Graf Ulrich von Helfenstein gewährt dem Kloster Bebenhausen Freiheit roiii DurchgangszoU
für Wein in Geislingen.
Geislingen 1298. September 29.
Xos Ulricus dei gratia comes de Helfenstein tenore ])resentium publice profitemur,
quod nos monasterio ac fratribus in Bebenhusen Cisterciensis diöcesis donavimus et
donando perpetuo remisimus causa divine retributionis nee non ob ipsorum fratrum
amicitiam seu gratiam specialem tlieloneum quod in strata nostra Giselingen de trans-
vectura vini ipsorum nobis ex antiquo iure seu debito solvi vel dari deberetur. Et
ut hec donatio seu donationis gratia robur et firmitatem obtineat, presentem chartam
memoratis fratribus dedimus sigilli nostri munimine roboratam.
1298. Septoiiiber 29., 30. und (>kt<)l).r 1. HiT)
J)at;i «ii.sliiijfrii. iiiiiio doniitii MC'C'XCN 11 1.. in dw bcati Michaeli» archanjjreli.
.Ahscliritt von .Viulteas HiitU-l. Dariiacli KC^Iruckt im Ulmiüclien Uti. l,iX>%. — .\lirinii'k rmcli ilcin <>ri:;iii»l:
Crusius, Annal. Suev. !), 3, 14 S. IHÜ. — Besohl, Doc. rediv. !Wf>= Petm«, Supv. eccl. i:K
51()9.
Waldsee 1:^'J8. Sepfeinhrr HO.
Kberhurd von Junghujen beurkundet für seine, Ansprüche auf die Güter des Klosters
Baindt in Kuniinhuz (cum ego in causam traxerim venerabiles in Christo . . abba-
tissam et conventum monasterii in Biiuule super possessionibus dictis Ki'uiuuhu/
michi ac raeis liberis easdem asserens ex parte domini Wolfgandi quondam de Walchsee
iure hereditario pertinere) von Äbtissin und Konvent H g Komtamer Pfennige erholten
zu haben und überträgt sein Recht (dictam iurisdictionem sicpia in dictis possessionibus
mihi ac . . uxori mee seu liberis nostris pertinebat — — — tradidi et donavi)
dem Kloster.
Siegler: Der Aussteller.
Actum a])ut Walclisec, anno domini MCCiX\'lll.,") in crastino Michaheli.s, prc^en-
tibus (lomino Ülrico milite de Walchsee, domino . . de Krilx'irh, domino Hainrico
preposito de AValchsee, Manigoldo ministro ibidem.
Wolfepfj. Orifr. Perg. Siegel Eherliards von Jungingen, s. Bd. 7, S. 177. — Hegest: Diöz.ASchwab. 1S91,
s. 7 II. \n.
■.\\ .So!
5170.
Ohur (h-lsung(.il,e. 7V.''S'. Oktal, n- 1.
Heinrich von Gottes Gnaden Markgraf von Burgau eignet (aipproprietavimus
transferent«s omue ins proprietatis possessionis ac dominii) dem Kloster Kaisheim
2 Hüben in Illingen, die Adelheid von Asselfingen demselben geben will (cum Adelheidis
dicta de .\slabingen uxor Ulrici dicti Fulhin duas hübas sitas in Ellingen quaium
una vulgo dicitur des Kurtzen hübe, alteram vero . . dictus Sneiter incolit — —
vendere vel legai-e in anime sue remedium decrevisset). nachdem deren Trager Albert
1Ü6 129H. Oktober 1 und (1.
(jenannt von Sonthe.'tin (qui nomine ipsius Adelheidis ipsas tenebat a nobis titulo feodali
existens baiulus bone fidei earundeni) sie ihm aufyelassm hat.
Sief/Ier: Der Aussteller.
Datum et actum anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo Vlll., kalendas
Octobris.
München. OiiR. Perp;. Siegel abgegsin}>en.
5171.
Abt Sifried von Komhiircj beurkundet den Erbvertrag der Töchter Hugos [von Nagelsherg]
mit vier Schivesterti [von Künzelsau]^).
Ohne Ortsangabe. 1298. Oktober 6.
Nos Sifridus dei gi'utia abbais monasterii in Kanberg ordinis sancti Benedicti
Herbipolensis dyocesis recognoscimus tenore presentium litterarum et ad notitiam ||
omnium presens scriptum intuentium cupimus pervenire, quod lOlizabet et Jutha
sorores tilie Hugonis bone memorie bona ipsarum videlicet partem castri || Xagilsberg
vineas pomeria prata agros et generaliter omnia bona, que Hugo predictus quesita
et inquisita culta et inculta a nobis et a nostro monasterio || habuit iure feodali,
commiserunt Sifrido filio Ereuvridi de Velliberg sub fidei commissaria tenenda et
quod prefata Elizabet et Jutha sorores Mehthildis (lerdrudis Adelheidis et Elizabet
inter se mutuo legaverunt omnia bona ipsarum quesita et inquisita culta et inculta
hoc modo, ut quecunque predictarum domicellarum sive dominarum moriatur, quod
bona illius domine que moritur ad dominas predictas superstites devolvantur. Et
ista predicta sunt acta nostro et Sifridi de Velleberg predicti consensu et voluntate
benivole accedente. Testes huius ordinationis sive donationis sunt : Zuricho de Gabeln-
stein, Volchardus et Volchardus de Velleberg, Lupoldus de Velleberg, frater Burchardus,
frater Wernherus de Libesberg de domo hospitalariorum in Hallis, Heinricus dictus
Lecher civis in Hallis et alii quam plures fide digni. Et in testimonium predictorum
nostrum sigillum et sigillum predicti Sifridi filii Erenvridi de Velleberg presentibus
sunt appensa.
Datum anno domini MCCLXXXXVIH., K. nonas Octobris.
Ohi-ingeii. Orig. Perg. Zwei abhängende Siegel, 1) des Abts von Komburg, s. Bd. 10, S. 27: Umschrift:
i • S • SIFRIDI • ABBATIS ■ DE • KAMBERK. 2) nnid, 32 mm., im Schild ein Flügel und rechtes Obereck :
irift: i • S • SIFRIDI • DE • VELLEBERG. -
1) Vergl. dazu OABeschr. Künzelsau S. 723.
1298. Oktol.fT 17. 167
6172.
Alii Frirdiiili lind h'oiinnf roii Aiiiorhach orneumi die Konfrateniitüt mit dmn
Kloster Ko»il)iirff.
Ohne Ortsangabi: 12'J^. Oktobir /;.
In nomine saucte et individue triiiitatis. Amen. Fridericus miseratione divina
abbas totusque couventus monasterii Amorbacensis ordinis sancti Benedicti Herhi-
polensis diocesis omnibus tani presentibus quam posteris abl)atibu8 qui pro tempore
in Camberg fuerint successive ac universis eiusdem ecclesie confratribus qtii nunc sunt
vel fuerint in futurum orationum munus in caritatis vinculo nolidatum. Licet ad
omnes fideles Christi hortemur per apostoluni observare in domino caritatera, eis
tamen specialius astringimur et tenemur obnixius, qui familiari vicissitudine mutun
se nobis compensationis vinculo astrinxerunt. Hac igitur consideratione nos deside-
rantes venerabilibus in Christo domino abbati predicte ecclesie in Camberg ac uni-
versis sue ecclesie confratribus nee non et omnibus eorum successoribus confraterni-
tatem inter nostram et ipsorum ecclesias hactenus habitam innovare litteris presentibus
eam ad indicium firmissime amicitie in nostro capitulo unanimiter et concorditer ex
puro cordis desiderio taliter duximus ordinandam, ut si quis de ipsorum ecclesia
ad nostram aut de nostra forsitan ad eorum devenerit ecclesiam quamdiu affectaverit
ibidem quietem ducere caritativam refectionem et comodum sicut filius ecclesie plenarie
recipiat in prebenda. Ceterum cum (juis de eorum ecclesia migraverit ad dominum,
eidem exhibebimus idem omnino quod ecclesie nostre filio in officio defunctorum, in
simili casii reciproco devotionis obsequio nostris cupientes mortuis respondere. Preterea
si de utralibet quod absit ecclesia de confratribus quis sui abbatis ingratitudinem
inciderit in altera tamdiu caritative fovebitur quodum sui patris et domini favorem
et gratiam i)er filialem reverentiam plenius assequatur. Ut autem hec confraternitas
Hrma et stabilis perseveret inter nos sicut eam oretenus in capitulo denuo firmavimus
sie ad perpetuam memoriam eam conscribi fecimus et sigillorum nostrorum muni-
mine dedimus communitam.
Datum et actum anno domini millesimo dueentesimo nonagesimo octavo, sedecima
kalendas Novembris.
Kopt). des Kl. Komlmrf,' von 1457, Bl. 83.
1G8 1298. Oktober 20 und 2(J.
5173.
Ulrich von Eichsfetten verzichtet zugunsten des Klosters Rottenmünster auf seine
Ansprüche an ein (hit zu Denkingen.
Freiburg 1298. Oktober 20.
Allen die disen brief selient oder li6rent lesen, kiinde ich her Ulrich von PJistat,
das ich alle die an||sprache und die sache die ich hatte oder han mohte wider
die ereberen frowen . . die aptischinne || und den convent des closters ze Kotenmünster
von des gutes wegen, das si köften umbe Peter Grellen || den Langen und umbe
Berhtolden von Balgehein, das lit ze Denkingen, durh der vor genanten der apti-
schinne und des conventes bette luterliche und willecliche han vam gelazen vir mich
und vür alle mine erben und han mich verzigen vur mich und vür alle mine erben
alles rehtes und aller anspräche, die ich dar umbe an si oder an das selbe gut
hatte von dekeinen Sachen, und hant Ach die selben du aptischinne und der convent
durh got und durh mine bette mir gelobit willecliche, das si und alle ix'e nach-
komenden min und mines vatter seligen jargezit iemerme began sun mit ganzen
dienisten als in irem closter sitte und gewanlich ist ane alle geverde. Har über ze
einem Urkunde und das dis stete belibe, han ich min ingesigel an disen brief
gehenket. Hie bi waren dise gezüge: brüder Gottebolt von Blümenberg des ordins
von sante Johannese, her Johannes SneAvili ein ritter, her Burkart der Turner von
Friburg, Walthere preco von Costenze und ander erber lüte gnüge.
Dirre brief wart gegeben ze Friburg, in dem jare do man zalte von gottis
gebürte z^velf hundirt nünzig und aht jar, in dem selben ahtoden jare, an dem
nehisten mentage nach sante Gallen tage.
Abhängend rundes Siegel von dunkelgiünem Wachs, 34 min., Schild mit Lilie; Umschrift: -;■ • VL • N'OBILIS •
DE • EISTAT (d. h. Eichstetten ])ad. BA. Emmendingen. Vergl. Kindler v. Knohloch, Oberbad. Geschlechterbuch 1,
289 f. V. Alberti 1, S. 175 bringt die vorliegende Urkunde samt Wappen irrtümlicherweise unter Erstat).
5174.
Esslingen 1298. Oktober 26.
Fridericus scultetus in Esselingen et Hugo patrueles dicti de Hohenhaim Con-
stantiensis diocesis bona sua in Winterbach vendunt gen Kirchen ins closter. Testes
discreti viri capitaneus lludolfus dictus Hasenzagel, Hugo dictus Nellinger, Rupertus
Cunradus et Rudiger fratres dicti Ruprecht, Truilieb dictus de Hallis, Albertus dictus
Gerter, Walther dictus de Rinderbach et dictus Ramser.
Datum Esselingen, anno domini MCCXCVIH., VH. kalendas Xovembris.
(ndielkhover, Collectanen, Handschr. des StA. 48=. II, Bl. S6-<. — DaiJiach liegest: Eßlinger ÜB. 1, 133 n. 3l)7.
12\)H. Oktober 2(5. Ki!»
r.iTr).
Die Ritter Hildchraiid und (iottfried von Scinsheiin und iliir Srhwegturn ijeben ihre %u-
stihDuun;/ zur tbertrayung der Friedhofkapelle in Aferf/entfifiui und ihres Altars und der
Geheine ihres Vrc/rossrafers in die dortif/e l*f(irrkirche.
Au/> l-^ÜS. Ohfohn- JC.
Xos Hiltebrandiis et (iotfridus fratres uiilites de Samvensheim nos (iiioque Klizabet
relicta (luondam . . iiiilitis de Espenveit nee iion M('r|j<>fardi8 Lezschinne sorores
eorundem harum recognoscimus serie litteraruni, quod cuiii Heinrieiis de H6tingen
hone memorie dilectus noster proavus || partem aliquant renun suariim tenipüraliuiu
viris religiosis hospitalariis domus sancti Johannis in Mergentheim contulisbet, iit . .
eonniendator et fratres ibidem || altai'e in caj)})ella cymmiterii sui constructiim priore
niissa diei cuiuslibet ofHciari perpetim procurarent, considerantes quod cum non suluni
in ijjsa ]iarrochiali ecclesia Mergentheim largiente domino divina laudabiliter instau-
rentur ofücia vei'uni etiam propter dicte capelle sanctitudinein Christi üdeles qui in ea
conveniunt minus comode missarum sollempniis valeant interes.se, nobis placuit singulis
nostrisque heredibus et fautoribus consultum videbatur et utile ut idem altare destructum
cappella funditus eversa in prefatam ecclesiam cum exhumatione dicti nostri proavi dignis
obsequiis transfen-etur, cui translationi consensum nostrum a(lliil)uimus et presentibus
adhibemus ita tarnen quod predicti . . conmendator et fratres hospitalarii qui pro
tempore fuerint altare in eadem ecclesia constructum nee non ad honorem sancte
crucis sancti Nycolai et sancti Martini dedicatum priore missa cuiuslibet diei sonantf
campana ut prius consuevit fieri officiar/ perpetuo debeant et procurent et nichilo-
minus elemosinam annis singulis ad unius maldri et dimidii valorem siliginis in dicti
cari nostri proavi aimiversario scilicet feria VI. post omniuni sanctorum festum
tenebuntur pauperibus perpetualiter erogare et eins memoriam cum vigiliis de vespere
et cum missis de mane et candelis honestis tideliter adimplere, quo peracto oft'icio
. . conmendator ibidem pytantiam sive cons«lationis beneficium fratribus tenebitur
anipliare et insuper sepedicti . . conmendator et fratres coram dicto altari supru
sepulcrum nostri proavi lumen quod die noctuque ardeat debeant sine termino pro-
curare, promittentes ante omnia et sine omni captione doli nos ad ea i)resentibus
obliganms, quod, si ])refatam domum seu fratres prelibatos successive per <piempiam
hominum seculari ])otentia dumtaxat exempta vel per heredes nostros ex hac trans-
latione iniuriose fatigari contingerit aut eam vel eos impedimentum aliquod contin-
gerit sustinere, nos eosdem fratres et domum ab impedimento Imiusmodi iuris auxilio
relevabimus et bona Hde eximere tenebimur nuUi posterorum nostrorum contra prt-
XI. 2a
170 1298. Oktober 20.
scriptam translationeni veuiendi causandi seu litigandi sci'upnluiu reliiitjueiites. Ad
quorum igitur prosecutionem omnium premissorum sigilla iiostra una cum appensioiie
sigilli viri nobilis domiiii Kraftonis de Hohinloch huic irrevocabiliter publico apponi
fecimus instrumento, testibus inferius subnotatis presentibus Cunrado videlicet de
Tetelbach, Cunrado dicto Übel, Haiurico dicto Strez militibus, Heinrico de Bruekeberg,
Heinrico de Hasefürte, Cunrado dicto ünrüge, Gotzone dicti Gotfridi de Sauwenslieiin
filio, Erkengero quoque filio . . monachi de Stokenecke, item Martino Bertoldo et
Heinrico fratre suo dicto Lesche militibus de Mergentheim nee non Kudigero Divite,
Arnoldo Grenario, Heinrico de Kiudervelt et Bertoldo Scheuber et quam pluribus
aliis presentibus tarn clericis quam laicis fide dignis. Et nos Krafto de Hohinloch
ad petitionem dictorum Hilt. et Got. ac sororum eorundem predictarum El. et Mer.
sigillum nostrum presentibus recognoscimus appendisse.
Acta sunt hec Augia, anno domini MCCLXXXXVHI., die dominica ante festum
apostolorum Symonis et lüde.
Drei Siegel. 1) Ivrafts von Hohenlohe s. Bd. (i, S. 241. 2) nind, 48 mm., siebenmal gespaltener Schild:
Umschrift : f • S • HILTEBRANDI • DE • SAVWENSHEIM. 3) rund, 47 mm., geneigter siebenmal gespaltener
Schild, auf dem linken Obereck ein Topfhelm mit zwei je mit sieben Pfauenfedern besteckten Büi^'elhörnern ;
Umschrift: S • GOTFHIDI • DE ■ SAVENSHEIM. - Rejre.st: Hohenloh. ÜB. 1, 430 n. 598.
5176.
Kempten 1298. Oktober 26.
Abt Konrad und Konvent V07i Kempten bestätigen von Abt Wilhelm von St. Galleu
die ihnen laut Vertrag geschuldeten 100 Mark Silber durch Vermittelung des Ammans
von Ravensburg und des von Kempten empfangen zu haben (presertim cum discreti viri . .
minister in Ravenspurc et Albertus minister Campidonensis, qui nostro et nostri monasterii
nomine dictam peccuniam receperunt, nobis eam noscantur integraliter assignasse).
Siegler: Die Aussteller.
Datum Campidone, anno domini MCCXCVHL, \'il. kalendas Novembris, in-
dictione XI. ').
St. Gallen. Orig. Perg. Siegel abgegangen.
1) Nach der indictin roniana.
1298. ^iovember 2. .171
5177.
Ohne Ortsangabe. 1298. Xovember.
Zeisolf von (rronihach ((irunhach) schenkt (contuli — — donatione inter vivos
— — cum omni iure et utilitate) mit Ztistimmwuj seines Herrn, des Ritters Gerhard
von Ubstatt (Ubestat) und seiner Söhne Dietrich und Schwigger dem Kloster Herrenalb
Weinberge in Grombach (vineas subscriptas in marchia (irunbach sitas ex quibus
Cunradus dictus Brant liabet diniidiuni iuger uf der steige versus Heidolfeshein,
item Adelheit Friderichin dimidium inger ibidem, item Drutmannus II iugera minus
uno quartali, de hiis datur ([uarta pars sine dampno. Item ibidem under dem wege
I'/ii iuger der Müsin mit, hoc dedit Ebelinus scultetus nomine ypothece sive under-
phant. De quibus omnibus idein Ebelinus et sui lieredes dabunt singulis annis XXX
solidos Hallensium in festo Martini iure hereditario nomine census, (juod si neglexerint
diem Martini sequenti die dabunt XXX solidos Hallensium nomine pene et deinceps
post XIIII dies secundum consuetudinem dicte ville (ilrunbacli tantumdem).
In cuius rei evidentiam et robur quia proprio careo sigillo predicti domini mei
Gerhardi in ])resenti littera usus fui, (pio nos Dietliericus et Swickerus ])redicti sumus
contenti.
Datum anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo octavo, mense Novembri.
Testes: Emehardus scultetus, (ierungus et Anshelmus iurati, Emehardus dictus Monachus,
Karlsruhe. Orifr- Ital. Per<r. Siegel al)S'effangen. — Auszug : ZGORh. 2, ¥i7.
5178.
Die Edlen Rupert, Vater und Sohn, von Dum schenken dem Kloster Amorbach eine
Hofstatt in Forchtenherg und freien diese von allen Lasten.
Ohne Ortsangabe. 1298. Xovember 2.
Fidelis est literarum custodia, que rerum seriem eloqiiitur evidenter et emergen-
tibus calumpniis firma || obviat veritate. Xos igitur domiims Rupertus et Rupertus
filius noster nobiles de Durne pre||sentis carte indicio patere volumus universis, quod
ob honorabilium ac in Christo dilectoruin vi||rorum domini . . abliatis et conventus
monasterii Amorbacensis nobis quam plurimuin impensa merita gratiosa et ob ani-
marum nostrarum salutis perpetue incrementum ipsis ac monasterio eorum aream
quandam in opido nostro Forthynberg ibidem nunc ex una parte estuario adiacentem,
quam olim Heinricus dictus Fryderün possedit, de consensu . . iudicum singulorum
172 1298. Kovember 2.
et omnium ({ui de iure vel facto debent vel possunt consensum presentibus adhibere,
donavimus et in hiis scriptis donamus sine quolibet iure vel onere excubiarum
exactionum vel quarumlibet servitutum que in dicto opido tain ex iure quam ex
consuetudine requirentur, immo proprietatis nee non oranimode libertatis pro suis
utilitatibus edificandam et vere donationis titulo perpetuo possidendara. Cuius dona-
tionis testes sunt: Eberwinus plebanus in Fortinberg, Conradus dictus de Sjnderingyn,
Gerungus carnifex, Conradus dictus Wirt et . . dictus Burgere cives ibidem cum aliis
fide dignis. In cuius facti perpetuam firmitatem prefatis domino . . abbati et con-
ventui hanc literam dedimus sigilli nostri munimine roboratam.
Datum anno domini MCC nonagesimo octavo, IUI. nonas IS'ovembris.
Amorbcich. Urig. Peig. Bruclistück des Siegels. — Abdruck: üropj), Aetas mille annorum inonasterii in
Amorbach 1736, S. 203.
5179.
König Alhrecht verleiht dei- Stadt V/m olle FreHieitcu der Stadt Esslingen.
i'lin 1:^98. Xoreiiil>er 2.
Albertus dei gratia Ilomanorum rex semper augustus universis sacri Romani
imperii tidelibus || presentes litteras inspecturis imperpetuum. Considerantes quod
maiestatem decet regiam ad eorum vo||ta perficienda, qui Romano imperio tanquam
membra capiti coniunguntur, fideliter inclinari eorumque iustis || petitionibus tam
benign nm tamque favorabilem prebere consensum, qnod ex specialis gratie prerogativa
cognoscant specialius se dilectos. Noverit igitur presens etas et successura posteritas,
(juod nos attendentes dilectos nostros cives in Ulma eam fidem semper Romano
imperio observasse, quod dilectionis specialis a serenitate regia mereautur signa
specialia reportai-e, ipsorumque devotis snpplicationibus inclinati iura ipsis concediraus
omnia et presentis scripti munimine confirmamus, que dilectis civibus nostris in
Ezzelingen a divis imperatoribus et regibus inclite recordationis nostris antecessoribus
sunt indulta tradita et concessa, statuentes sanctione regia et volentes ut nulla
cuiuscunque condicionis persona alta vel humilis ecclesiastica vel secularis hanc nostram
concessionem et conürmationem audeat infringere vel ei ausu temerario contraire.
Quod qui facere i)resumpserit gravem nostre maiestatis indignationem se noverit
incurrisse. In cuius rei testimonium presens scriptum nostre maiestatis sigillo duxi-
mus roborandum.
1298. JS'ovember 2 imd (5. 178
Signum domiui (Monogramm) Alberti Roraanorum regis invictissimi.
Datum in Ulma, IUI. nonas Novembris, anno domini MCC nonagesimo octavo,
indictione XU., regni vero nostri anno primo.
An «ifrünen Seidefitden das MajestätssieRel. — Abilnick : Ulmisclies VK. 1, 254. — Regest: Blilimer,
K. Albrecht (i7. - Kßlinger ÜB. 1, \m n. .SOS.
5180.
König Albrecht bestätigt die Übertragung der Ffandschaft des Eicheimers in Ulm
an Ulrich Roth.
Uhu 1298. November 2.
Nos Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus publice profitentes
scire cupimus universos, quod cum honesta matrona Hedwigis relicta quondam Ottonis
ministri Ulmensis Obligationen! factam ipsi Ottoni per memorie recolende dominum
Rudolfum Romauorum regem predecessorem et genitorem nostrum de urna in Tlma
(![ue dicitur iclieimer pro viginti marcis argenti, sicut in instrumento regio super
eo tradito expressius continetur, in Ulricum dictum Roth eo iure, quo ipsa obliga-
tionem eandem tenuit, et in hseredes ipsius duxerit transferendam, nos transactionera
eandem ratam habentes et gratam eidem consensum nostrum benevolum impertimur
harum litterarum testimonio sigilli maiestatis nostre robore munitarum.
Datum Ulme, anno [domini MCCXCYIII., IV. nonas Novembris, regni nostri anno I.].
Ulm. Abschrift des Prälaten Schmidt im Sammelband 6403 — öö84, nach einer Abschrift. Er schreibt oben
über die Absciirift: 1298, Ulmae 4 Non. Nov. Regni nostri a. 1., und gibt unten das Datum: Datum Ulmae anno etc.
ut supra. — Abdruck: Ulmisches ÜB. I, 255 (die dort als verglichen erwähnte Urk. K. Karls IV. von 1348 Jan. 27
ist kein Vidimus, sondern die wörtlich übereinstimmende Bestätigung derselben Übertragimg, gednukt im Uliaisclien
ÜB. 2, 1, 314 i>. 310).
5181.
Die Stellvertreter des Bischofs Heinrich von Konstanz beauftragen den Propst von Denkendorf
und den Dekan von Kirchheim, dem Kloster Bebenhausen zur Erlangung der Erbschaft des
verstorbenen Pfarrers von Oberesslingen behilflich zu sein.
Konstanz 1298. November 6.
Magistri Waltherus scolastictis maioris et Cunradus prepositus sancti Johannis
ecclesiarum Constantiensium gereutes vices venerabilis in Cliristo patris ac domini
174 1298. November G und 8.
H. dei gratia episcopi Constantiensis in absentia constituti dilectis in Christo . .
preposito in Deukendorf ordinis sancti sepulclu-i et . . decano in Kircliain saluteni
et in domino karitatem. Actiones et iura, que de iure scripto et consuetudine
laudabili hactenus approbata ordinariis locorum in bonis competunt decedentium
clericorum ab intestato, nos auctoritate et expresso consensu dicti doniini nostri epis-
copi religiosis viris . . abbati et conventui raonasterii in üebenhusen ordinis Cjster-
ciensis in universis rebus seu bonis quondam magistri Cünradi rectoris ecclesie in
Oberezzelingen, specialiter autem in curia dicta Winzun iuxta Bütelsbach sita, in qua
tantmn usufructus sive usus ad eum dum viveret, ad ipsum autem monasterium
dominium pertinebat et adhuc sicut per litteras suas patet pertinet pleno iure, nichi-
lominus quoque in domo sua infra muros ville Ezzelingen sita in qua ad eum habitatio
sola ad illos autem spectabat et adhuc spectat proprietas, prout dicti . . ablias et
conventus per testes vel instrumenta docere intendunt^ recepta ab eisdem certa
pecunie summa cessimus vice eiusdem domini nostri episcopi et integre cedimus in
hiis scriptis mandantes vobis firmiter et districte quatenus detentores seu invasores
earundem rerum quoscunque ad liberam restitutionem illarum eisdem . . abbati et
conventui faciendam plenarie vice nostra ecclesiastica censura cogatis, subductis tan-
tummodo eisdem rebus seu bonis, que Ulricus de Rehberg auctoritate sua invasit et teme-
ritate propria apprehendit. super quibus nobis iura contra illum et actiones in poste-
rum volumus esse salvas, exhumantes nichilominus seu exhumari iubentes corpus illius
defuncti, si facta vobis fuerit plena hdes, quod idem quondam magister C. in vita
sepeliri elegerit ajDud monasterium Bebenhusen prefatum, illudque ibidem cougrue
sepeliri faciatis, contradictores et rebelies ad id censura simili si oportuerit com-
pellentes. In premissis autem omnibus et singulis exequendis alter alterum non expectet.
Datum Constantie, anno domini MCCXCVIIL, Ylll.ydus Novembris, indictioneXII.
Nach der Urkunde von 12i)9 April (i an die Pfarrer von Obereßlingen und Waldstetten. — Abdruck: ZüORli. 14,
459. — Eßlinger ÜB. 1, 4.S n. 14«". — ReRcst : KeR. epi.sc. Constant. :W77.
5182.
Graf Albrecht von Hohenhery belehnt Heinrich den Diirin;/ mit einem Haus in liottenburg
und einem Gut in Bidtl.
Ohne Ortsangabe. 129H. November 8.
Wir graf Albreht von Hohemberg tun kuiit ollen den [die]") disen brief ansehend
oder hörend lesen, daz wir Hainrich dem Düringen amraan Hainrich dez ammans
129H. November 8 und 16. 175
«uu von Kotemburg ain hus, duz dez von Kingingen waz, und daz gut zu Biihel,
daz der vor genant Hainrich köft umb den von Ringingen, geluhen haben ze rehtem
leben in allem dem rehten alz er ez von unserm vater ze lehen hett. Wir haben im
öcli zu rehtem lehen gelühen daz er an stiir und an waht in der statt ze Eotemburar
sitzen soll. Wir verlihen im öch, daz sin hofstatt da er ufif sitzet und daz vor genant
hus doch sol sin'') allez daz hie vor geschriben ist, daz sol sinen erben von uns
stiir [tri]'') beliben alz Ach im. Dez dinges sind gezügen: her Bertolt von Eüti,°)
her Chünrat der Lamp von Witingen, Ulrich von Wähingen, Hainrich von Wäliingen,
Peter von Totingen, Rennhart von Rüti") und sin bruder Peter. Dar über haben
wir ze einem urkimd unser insigel an disen brief gehenkt.
Der brief wart*) gegeben do man zalt nach unsers lieren gottez gebürt zwelf
hundert jar und in dem Aht und nunzisten") jar. an dem nehsten samstag vor sant
Martins tag.
Fehlerhafte Abschrift aus dem 15. Jahrh. — Abdruck : Monuin. Hohenherg 135.
a) Fehlt in der Vorlage, b) So ! c) Vorlage : Rum. d) Vorlage : wirt. e) Vorlage : zwaynczisten.
5183.
Der Deutschmeister und der Johanniterprior für Oberdeutschland bestellen Schiedsrichter
aus ihren Orden zur Erledigimg ihrer Streitigkeiten über Rechte und Besitz zu Mergentheim,
Hornegg und Hornberg.
Nürnberg 1298. November Ki.
Cum iiitt^r nos fratrem Sifridum de Fühtewangen preceptorem ordinis sancte
Marie Theutunicorum per Alemaniam ex una et fratrem Helwicum de Randesacker
priorem || ordinis hospitalis sancti Johannis Jerosolimitani Alemanie superioris ex
parte altera nee non fratres et horaines ordinis utriusque in terminis Mergenthem
Hornegge et Hornberg || super diversis articulis rebus et iuribus exorta fuisset
materia questionis et aliquanidiu disceptatum inter partes, atteudentes religiosos
debere in concordia confo||veri honorando et religioso viro fratre Gotfrido de Hohen-
loch summo magistro dicti ordinis Theutunicorum presente et consensum expressum
prebente de consilio fratris Hermanni dicti Lesch provincialis per Franconiam, fratris
Wernheri de Luternberg commendatoris in Marburg, fratris Engelhardi pincerne de
Limpurg commendatoris in Hornegge et fratris 1'heodrici commendatoris in Cobelenz
ordinis Theutunicorum, fratris Heinrici de Bibelriet commendatoris in Heinbach,
170 1298. November 16.
fratris Hugonis de Werdenberg commendatoris in Bübinkoven et in W^diswiler,
fratris Waltheri pincerne de Limpurg commendatoris in Hemmendorf et fratris Her-
nianni de Westvalia commendatoris in Columbaria ordinis liospitalariorum et aliorum
plurimorum eorundem ordinum commendatorum et fratrum apud nos existentium fide
dignorura in religiöses viros fratrem Burkardum de Tannenberg commendatorem in
Münrichstat et fratrem Johannem de Herbipoli commendatorem Spirensem ex parte
fratrum Theutunicorum, fratrem Gotfridum de Clingenvels commendatorem in Bech-
singen et fratrem Paulum de Hohenstat commendatorem in Rotenburg ex parte dicti
hospitalis sancti Johannis tanquam in arbitros arbitratores et amicabiles compositores
conipromisimus fide data et compromittimus per presentes, ita sane ut dicti arbitri
plenam et liberam potestatem liabeant super premissis articulis rebus et iuribus et
quolibet eorum pronuntiandi diffiniendi vel etiam componendi die feriato vel non
feriato staudo vel sedendo nobis presentibus vel absentibus omnibus exceptionibus
altercationibus privilegiis et indulgentiis procul motis per quos arbitrium eorum pro-
nuntiatio vel statutum in parte vel in toto impediri posset vel etiam anullari. Placuit
etiam nobis quod predicti arbitri seu compromissarii in die beati Andree apostoli
nunc proxime venienti in civitate Spirensi se recipient per quindenam inibi moraturi
ad terminandum predicta vel etiam componendum et si prelibati ai'bitri quod absit
infra terminum statutum non componerent possunt et debent ibi vel alibi inswmul
commanere pro testibus audiendis inquisitionibus faciendis et aliis ordinandis ad ipsum
negotium necessariis per quindenam proxime subsequentem, termino ([uo transacto
ad civitatem Spirensem prefatam redibunt inde non recessui'i donec predicta omnia
concorditer terminentur, et si infra triduum post predictam ipiindenam ultinumi
numerandum ipsi arbitri non concordarent, nos frater Sifridus de Fühtewangen et
frater Helwicus de Randesacker supradicti in opido Wimpinensi ad monitionem eorun-
dem arbitrorum nos recipiemus familiam tantam et talem habituri ibidem sicut ipsi
arbitri decreverint et eis visum fuerit expedire, demorabimur etiam tamdiu in loco
eodem, donec omnia inter nos usque ad hec tempora exorta eorundem arbitrorum
sententia terminentur. Ad omnia et singula supradicta nos obligamus et compro-
missum presens sub penis vallamus quascunque et qualescunque iidem arbitri duxerint
apponendas, quod eorum relinquiinus potestati. Et si unum sepedictorum arbitrorum
cedere vel decedere ex cpiacunque causa inevitabili contingeret quod absit, superstites
partis adverse de ordine cedentis vel decedentis fratrem eligent quem voluerint ad
complendum numerum arbitrorum pretaxatum liabentem potestatem per omnia ut
predicti. Et ut omnia sine impedimento procedant, ipsos arbitros nunc electos vel
in futurum eligendos ab obedientia nostra exnunc absolvinms in omnibus et singulis
hiis (pie poHsent predicta negotia impedire vel eorum diffinitionem ali([ualiter retardare,
1298. ^'ovember IG. 177
iu quibus uullain potestatem nobis penitus reservamus. In quorum premissorum testi-
monium presens scriptum eximle confectum sigilloruin nostroruni niuiiimine duximus
roborandum.
Datum apud Nürenberg, anno domini MCCLXXXXVIII., die dominico post
festum beati Martini episcopi tempoi'e hyemali.
Zwei leicht l)escliildifi;te Rundsiegel mit lotein iuif gelbem Wachs. 1) iJö mm, Brustbild der Maiia mit dem
.Jesuskind, in der Hechten einen Lilienstengel ; [Jmschrift : i • .S . . . PRIORIS • ALLEMANNIE. 2) ;58 mm, Johannes
der Täufer barfuß im härenen Gewand, in der ausgestreckten Linken die Scheibe mit dem Lamm, liarüber ein
Kreuz, rechts und links im Siegelfeld Blumenranken ; Umschrift (^deren letzte drei Buchstaben im Siegelfeld
unter einander stehen) : | ■ S • PRIORAT • DOM ■ HOSPITAL • FRM ■ SVPw lORIS ■ ALElfANIE. - Regest : Hohenloh.
ÜB. 1, 534 n. 728, 24.
5184.
Albrecht der Aiiiinait von Kempten bestätigt für sich und den Amman Friedrich von
Ravensburg den Empfang von 100 Mark Silber, die ihnen Abt Wilhelm von St. Gallen
von des Abts Konrad von Kempten wegen schuldig war.
Lindau 1298. November IG.
Ich Albreht der amman von Chempthun tun kunt unde vergihe an disem briefe
allen, die in selient oder horent || lesen, daz min herre abbet Willehelme von gottes
genaden ze Sante Gallen mir und Fridericlie dem amman von || Ravenspurch, got
helfe der sele, schuldig waz hundert marke silbers Lindoware gewages von unsers
lierren || wegen abbet Cünrates wegen von gottes genaden dez gotteshuzes ze Chemp-
thun. ])az ich Albreht der vor genante amman von Chempthun und Friderich der
vor genante amman von Ravenspurch der vor genanten hundert marke silbers ge-
weret sigint, dez vergehint war an disem briefe und daz ez w^are sige umbe daz, daz
wir von unserem abbet Willehelme gewert sigint der dikke genenten hundert marke,
so gibe ich Albreht der amman von Chempthun unserem herren abbet Willehelme
ze Sante Gallen disen brief besigelten mit minem insigel ze ainem waren Urkunde.
Dise brief wart gegeben ze Ijindowe, in dem jare do man zalte von gottes
geburte zwelf hundert und ninzech jare imd in dem ahtoden jare, an sante Othmares
tage, indictione XII.
St. Gallen. Orig. Perg. Siegel eingenäht. — Ajidrnck: Wartmaim, ÜB. der Abtei St. (Jalleh 3, 298 n. 1107.
XL 23
178 1298. November 17 und 19.
5185.
Ohne Ortsangabe. 129H. November 17.
Graf Heinrich von Veringen und Wolflin sein Sohn eignen dem Kloster Heiligkreuzthal
auf Bitten Konrad Schiltung s des Ammans von Scheer einen Hof in Friedingen.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 47 u. 158.
5186.
Herzog Hermann von Tech bekennt, dass die Schenkung von Gütern in Kirchheim und
Wangen durch Diether, Wolfram Keners Sohn, an das Kloster Kirchheim mit seinem
Willen geschehen ist.
Ohne Ortsangabe. 1298. November 19.
Wir herzog Herman von Tecke verjehen und tüien kunt an disem brieve allen
den die in sehent lesent || oder horent lesen, daz daz gut, daz hie nach geschriben
stat, sehs und drizic juchhart segger ze Kirchain xmd || zwaier manne mat wiso, die
an dem bach gen Wangen ligent, die Diether Wolframes steligen dez Keners sun ||
unser dienstman der . . priorinne und dem convente und dem closter ze Kirchain
zu sinen swestern hat geben, daz daz mit unserr hant und mit unserm willen und
gunste gishehen ist, und geben in dez disen brief ze ainem Urkunde mit unserm
insigel versigelt.
Dirre brief wart geben in dem jar do man zalt von gottes geburte zwelf hundert
jar niunzic jar und in dem ahtoden jar, an saut Elsebeten tage.
Siegelrest. — Regest: Württ. Jahrbb. 184« S. IS«.
5187.
König Albrecht verspricht den Grafen Eberhard von Wirtemherg bei allem Recht in seiner
Herrschaft und an seinen Gütern in Esslingen und anderen Reichsstädten bleiben zu lassen.
Nürnberg 1298. November 19.
Wir Albreht van gotes genaden Romischer chunich ze allen ziten ein merer
des II reiches verjehen und tun chunt allen leuten, den ez füget ze wizzen, das wir ||
unsern liben ohem graven Eberharten van Wirtenberch lazzen und furl)az lazzen || wellen
November 19 und 21. 179
bei allen dem reht in siner herschaft und an sinem guet, swa ez gelegen ist, bei
l<]zzlingen oder bei andern des riches steten, als ez sin vorderen und sin vater her
praht habent und wellen im gemains rehtz gunnen ob imman auz den steten gegen
im ze sprechen hat. Dar zu sulen wir im über dis sache der fursten gunst und
willen gewinnen. Daz aucli daz stet beleib, des geben wir disen prief versigelt mit
unserm insigel.
Der i)rif ist gegeben ze Xurnberch, nach Christes gepürt zwelf hundei't jar in
dem aht und neuntzigestem jar, an sand Elspeten tag, unsers riches des ersten jares.
Das Siegel, das an grünen und roten Seidefäden liing, fehlt. — Abdmck: Sattler, Geschichte Wirtenbergs
unter den Graven, Bd. 1, Beil. Nr. 24. — Regest: Senkeiiberg, Selecta iuris et hist. 2, 247. — Bnlimer, K. Albrecht 77.
— Lichnowsky 2, n. 130. — Eßlinger ÜB. 1, 133 n. :J()t).
5188.
König Albrecht gibt dem Grafen Eberhard von Wirtemberg die Burg lienis und das
Städtchen Neuwaiblingen zurück.
Nürnberg 129^. Xovember 19.
Wir Albreht von gotes genaden Römischer chünch ze allen ziten ein merser des
riches verjehen || inid tun chunt allen lüten, den ez vüget ze wizzen, daz wir unserm
lieben öheim graven Eberhart || von AVirtenberch haben wider gelazzen di burch ze
Kams und daz sta^tel daz Niuwe Waibe||lingen haizzet, daz chünch Adolf unser vorvar
inne het. Daz aber daz stsete belibe, des geben wir disen bi-ief besigelt mit unserm insigel.
- Der brief ist gegeben ze Nürnbercli, nach Christes geburt zwelf hundert jar in
dem aht und neunzigistem jare, an sant Elspeten tage, unseres riches des ersten jares.
Das Siegel, das an grünen und roten Seidefäden hing, ist abgegangen. — Abdruck: Sattler, Gesch. Wirten-
bergs unter den Graven Bd. 1, Beil. Nr. 23. — Regest: Böhmer, K. Albrecht 70. — Lichnowsky 2, n. 135.
5189.
König Wenzel von Böhmen gibt als Kurfürst seinen Willen zu diesen königlichen Verleihungen.
Nürnberg 1298. November 21.
Wir Wenzeslaus von gottes gnaden kung ze Behaim herzöge ze Kracgowe und ||
Zudmir und margrave ze Merheren verjehen und tuon kunt allen luten, den ez fuget
180 1298. November 21.
ze II wizzen, daz wir unseru willen und unsern gunst mit andern forsten, die zuo
der kur des || Romichen riches liorent, han gegeben und getan dar zu, daz unser
herre der Romische kung Albreth von gottes gnaden dem ahbern herren sinem und
unserm lieben öheime graveu Eberharte von Wirtenberg hat gelazen und vurbaz
lazzen wil bi allem dem rehte in siner herschaft und an sinem guote, swa ez gelegen
ist, bi Ezzelingen oder bi andern des riches steten, als ez sine vordem und sin vatter
her braht liabent, und im wil gemeines rehtes gunnen, obe ieman uz den steten
gegen im ze sprechen hat. Ez ist ouch unser wille, daz der vor genante unser
herre der Romische kung dem selben graven Eberharte von Wirtenberg hat wider
gelazen die bürg ze Rams und daz stettelin daz Niuwen Waibelingen haizet, die der
Romische kung Adolf sin vorvar inne hete. Dirre rede aller vurjehen wir alse sie
geschriben stat an den briefen, die der vor geschriben unser herre der Romische
kung Albreht dar über gegeben hat. Daz aber daz stete blibe, des geben wir disen
brief besigelt mit unserm insigel.
Der brief ist gegeben ze Nürenberg, nach Cristes geburte zwelf hiindert jar in
dem aht und nuzigestem jare, an dem nehesten fridage nach sancte Elsebeten dage.
Das Siegel, das an grünen und roten Seidefäden liing, ist abgegangen. — Abdruck : Sattler a. a. O. Nr. 26.
Gleichlmäenden Willebrief stellt aus Rudolf von Gottes Gnaden Pfalzgraf am Rhein,
Herzog zu Baiern. — Datum ivie oben.
ki\ grünen und roten Seidefäden das beschädigte Reitersiegel des Ausstellers. — Hegest : Koch-Wille,
Reg. d. Pfalzgr. am Rhein 1415.
Ebenso Otto von Gottes Gnaden Markgraf von Brandenburg mit dem pfile geuant.
Datum wie oben.
Besiegelung wie ol)en, Siegel fehlt.
Ebenso Hermann von Gottes Gnaden Markgraf von Brandenburg. — Dattmi ivie oben.
Besiegelung wie oben ; Brachstück des Siegels, worauf oben ein Adler, unten ein Pfau.
Ebenso Boemunt Erzbischof von Trier (Triele) oberste kanzeler dez hailigen
Romischen riches durch welsche lant. — Datum wie oben.
Besiegelung wie oben ; Reste des Siegels.
Ebenso Gerhard Erzbischof von Mainz (Menze) oberster kanzeler dez hailigen
Romischen riches zu Düchem lande. — Dirre brief ist geben zu Hailbrunne, nach
Christes geburte drizehen hundert jare, an dem nehesten fritage vor sante Gregorien
tage (1300 März 11).
Besiegelung wie oben. Bruchstücke des Siegels.
1298. November 28 und 29. 181
5190.
Ehingen 1298. November 28.
Graf Ulrich von Berg oder von Schelklingen (de Berge sive de Schtelklingen) be-
urkundet, dass Eberhard genannt Wintholz und, Konrad sein Sohn gewisse Lehengüter an
der Schmiech (possessiones suas infrascriptas videlicet clivim cum silva et fundo dictam
Rietlialde et' agros cultos sive incultos eidem contiguos usque ad tiuvium dictum
Smiehe sitos et agruin unum a superiori parte dicte clivi contiguum, item clivim
sive silvam cum fundo dictam Landolzcelle et agros cultos sive incultos eidem con-
tiguos usque ad agros sive possessiones . . dictorum Hiltpolt et . . villici de Sundernach
se protendentes, quas a nobis in feodum possidebant) tun 6 S 8 Schill. Heller an
Kloster Salem verkauft haben und überträgt sie diesem auf ihre Bitten mit Eigentumsrecht
(predictas possessiones — — transtulimus et transferimus — — iure proprietatis
perpetuo possidendas) unter Verzicht auf alle Ansprüche.
Siegler: Der Aussteller^ dessen Siegel die Verkäufer., die kein eigenes haben, mitgebrauchen.
Datum et actum apud Ehingen in domo . . ministri, anno domini MCCXCVIIL,
1111. kalendas Decembris, indictione XII., presentibus C. dicto Za?he ministro, Bur.
et H. tiliis suis, H. notario nostro, . . dicto Ül. quondam ministro, . . dicto Ruhe
ministro nostro. Eber. AA^intholz iuniore, C. dicto Walh, Kraft dicto Balzholz, H.
dicto Vesunherre.
Karlsruhe. Orig. Perg. Zerbrochenes Siegel des Grafen Ulrich von Schelklingen, s. B. 6 S. 400. — Regest:
V. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 547 n. 994.
5191.
Der Edle Konrad von Strahlenberg eignet dem Kloster Maulbronn seine Güter in
Unteröwisheim.
Ohne Ortsangabe. 1298. November 29.
Noverint universi presentium inspectores, quod nos Cunradus nobilis de Stralen-||
berg ob favorem gloriose virginis Marie et in remedium animarura nostre et proge-
nito||rum nostrorum monasterio in Mulenbrunnen ordinis Cysterciensis Spix'ensis
dyocesis manumit||timus omnia bona que usque ad hec tempora particulariter . .
abbas et conventus eiusdem monasterii conquisiverunt et quocunque titulo hactenus
possederunt apud villam Euwensheim inferiorem, ita quod si qua ex eisdem bonis
182 1298. November 29 und Dezember 10.
sunt vel fuerunt feodalia deinceps retineant et possideant iure proprietatis, quam
Proprietäten! eis conferimus in hiis scriptis. In cuius rei testimonium sigillum
nostrum conlitemur nos ex certa scientia presentibus appendisse.
Datum anno domini MCCXCVIIL, in vigilia beati Andrea apostoli.
Karlsruhe. Orijr. Per«;. Beschädigtes Siegel Konrads von Strahlenberg, s. Bd. 8 S. :$8i.
5192.
König Albrecht bestätigt dem Kloster Löwenthal den Besitz aller Güter, die es von
Beichsdienstniannen erworben hat^ und erlaubt ihm iveitere zu eriverhen.
Nürnberg 1298. Dezember 10.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus universis sacri Romani
imperii fidelibus presentes || litteras inspecturis gratiam suam et onine bonum. Eas
que per habitum religionis deo devotis suis orationibus cu||piunt famulari sub nostre
maiestatis et sacri impeiüi umbraculo tenemur manutenere et earum i)romotionibus ||
intendere ex affectu. Igitur religiosis dominabus devotis nostris dilectis priorisse et
conventui monasterii in Lewental Constantiensis dyocesis ordinis fratrum Predicatorum
ipsarumque in evum successoribiis ac ipsi monasterio in Ijewental tarn pro iiobis
quam pro nostris successoribus scriptis presentibus lianc libertatem ad instar divorum
imperatorum et regum predecessorum nostrorum concedimus ac etiam auctoi'itate
regia indulgemus, ut omnes possessiones seu predia in ([uibuscumque locis consistant
seu quibuscumque nominibus censeantur per quoscumque vel (juemcumque ex nostris
et sacri Romani imperii ministerialibus dictis })riorisse et conventui monasterii in
Lewental ac earum monasterio donatas seu venditas nuUo de hoc a nobis vel a nostris
predecessoribus consensu habito, easdem possessiones seu predia i'etinere valeant et
de ipsis disponendi habeant plenam facultatem pi'o sue libito voluntatis et quicquid
de ipsis possessionibus seu prediis cum ipsis in contractibus (iuil)uscumque actum est
ratiticamus et auctoritate regia approbamus et eisdem consensum nostrum benivolum
impertimur. Indulgemus etiam eisdem priorisse et conventui ac suo monasterio
predicto et hanc eis auctoritate regia plenam concedimus libertatem, ut quecumque
possessiones seu predia ipsis ac suo monasterio per quemcumque nostrorum et sacri
imperii ministerialium vendite fuerint de cetero vel donate easdem possessiones seu
predia possint et debeant perpetualiter retinere ac etiam possidere. Et ad perpetuam
1298. Dezember lU iiiul 13. 183
firmitatem omnium premissorum präsentes litteras ipsis damus sigilli nostri minii-
mine roboratas.
Datum apud Nurmberch, IUI. idiis Decembris, indictione XII., anno domini
millesimo ducentesimo nonagesimo octavo, regni vero nostri anno primo.
Siegel abffeKansen. — Rejrest: Böhmer. K. Allirecht 99.
5193.
König Albrecht bestätigt seinem Bruder Albert Grafen von Löivenstein alle Verleihungen
seitens ihres Vaters des Königs Rudolf.
Nürnberg 1298. Dezember 13.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustu« universis sacri Romani
imperii fidelibus presentes litteras inspecturis gratiam suam et omne bonum. Licet
ad omnes fideles uostros quos Romanum ambit imperium benevolentiam et clementiam
regiam expandere debeamus, tarnen dignum iudicat nostra serenitas et congruum
arbitratur, quod ratione suadentft personas illas quas nobis sanguinis unit affectio
gratiosiori affectu pre ceteris prosequamur. Hinc est quod constare cupimus uni-
versis, quod nos ad personam nobilis viri Alberti comitis de Lewenstein germani
nostri charissimi ramos nostri favoris et gratie latius expandentes omnes libertates
donationes concessiones et gratias per inclite recordationis illustrissimum dominum
Rudolfum Romanorum regem predecessorem et genitorem nostrum charissimum de
consensu principum imperii sibi concessas et factas ratas habemus et gratas ipsas
et omnia ipsius feoda cum iuribus ad dominium in Lewenstein jjertinentibus in
Omnibus et singulis suis articulis approbantes innovantes confirmantes et de novo ex
liberalitate regia concedentes ac presentis scripti patrocinio munientes. Nulli ergo
imperii fidelium liceat eundem comitem Albertum germanum nostrum contra dicte
approbationis innovationis confirmationis et concessionis nostre tenorem molestare
aut aliqualiter perturbare, alioquin indignationem maiestatis nostre incurret graviter
et offensam.
Datum apud JS'urmberg, idus Decembris, anno domini millesimo ducentesimo
nonagesimo octavo, indictione XXL, regni vero nostri anno primo.
Schöpfliii Hist. Zaringo-Badensis 5, 312 ex tabulario electorali palatino. — Regest: Böhmer, K. Albreclit 1(X).
— Lichnowsky 2, n. 1,51.
184 1298. Dezember 17 und 18.
5194.
König Albrecht bestätigt dem Kloster Kaisheim die Freiheiten seines Hauses in Giengen.
Nürnberg 129<^. Dezember 17.
Albertus dei gratia Romanoruni rex semper augustus universis sacri Romani
imperii || fidelibus gratiam suam et omne bonum. l^ensat nostra serenitas quod
serenat serenitatem || regiam vota religiosarum personarum sereno vultu respicere
ac eorum votiva precamina || pio favore et exauditione gratuita prevenire. Quapropter
constare cupimus omnibus quos nosse fuerit oportunum, quod nos honorabilium et
religiosorum virorum Heinrici abbatis et conventus de Cesarea ordinis Cysterciensis
Augustensis dyocesis devotorum nostrorum dilectorum, <[Uorum ordinem divina emu-
latione complectiinur et ulnis gratie amplexamur, piis supplicationibus favorabiliter
annuentes libertates ipsis concessas et gratias factas per prudentes viros ministrum
consules et scabinos oppidi in Gyengen de domo ibidem sita quam nunc tenent et
possident cum suis attinentiis, prout in ipsorum civium litteris expressius est expressum,
ratas habemus et gratas easque memoratis abbati et conventui suo ex benignitate
regia de novo concedimus et donamus, volentes ipsas in suo robore in omnibus suis
articulis et condicioni])us inviolabiliter permanere presentium testimonio litterarum
sigilli nostri munimine signatarum.
Datum apud ^Jürenberch, anno domini niillesimo ducentesimo nonagesimo octavo,
XVI. kalendas Januaini, indictione XII., regni vero nostri anno primo.
München. Orig. Perg. Das Majestätssiegel, das an roten und gell)en Seidefäden liing, ist abgeschnitten. —
Abdruck: Böhmer-Ficker, Acta imperii inedita .532 nach Kai.sheimer Kopl). in München. — Regest: Böhmer.
K. Albrecht (HIS.
6195.
Graf Konrad von Vaihingen schenkt mit den Seinen dem Kloster Rechentshofen den
Kirchensatz in Kleinsachsenheim.
Ohne Ortsangabe. 129^. Dezember IH.
Allen den die disen brief ansehent oder horent lesen, ger ich graf Cünrad von
VAhingen kunt sin und gewissen, || das min frowe min müter diu gravin Agnes von
VAhingen und ich, min swester Adelhait graf Eberhartes frowe || von Twingen und
min sun Cünrad der junge grafe von ViUiingen mit gesamentem rat mit friem willen
und mit || gemain verhengguii iriit gesundem libe und mit versinnetun trjihtung
1298. Dezember 18 und 29. 185
luterlich durch got und durli unserii fordern sei und durh unseru selbes luid unser
nahkonient sei haben gegeben und geophert dem closter der frowen ze Rechenshoven,
da wir liaben unser begrebede, den kirchschaze ze Saehsenhein zem Minnren zu
einem ewigem almüsen als uns unsers bihtares brüder Berhtoldes des Goltmannes
von Phorzeheim lere und wis geraten hat, und allermaist swa unsern fordern sei
gerät an dem kain daile gesuraet si ader vergessen ader ob ^\■ir gen dem selben
goteshus ader kain unser forder ie missedet, das unser herre got und die selben
closter frowen gnadeclich das verkiesen wellen, und maiii und wellen an dem selben
almüsen, das der selbe kirhsazze dem selben closter eweclichen und ganzelichen
volge mit allem sinem reht gesucht und ungesücht und swie kirchsazzes reht haiset
und haisen sol. Dar über ich graf Heinrich von VAhingen und kirchherre ze Sachsen-
heim dün kunt und vergihe, das ich minen gunst und minen frien willen und swas
ich rehtes hete an dem selben kirchsazze minem brüder ganzelich han gegeben stete
ze liaben utkI feste swas da for gesriben ist. Das aber dis almüsen und diu gab
des kirchsazze ewig kraft habe und stetin, so han ich der vor genant graf Cünrat
von Yi'ihingen min insigel an disem brief gegeben und han oucii erworben, das der
abbet von Mulnbrunnen, der brobest von allen heiligen ze Spire'), Heiniich min
brüder der kircherre von Sachsenhein und der declian von Haselach ir insigel hant
gegeben an diseii brief.
Dis geschah, clo man zalt von gotes geburte dusent jar swai hundert jar niunzig
jar und alit jar an dem durnstag nach Lucie. Und des selben dages so sol man
singen alliu jar ain sei messe vor die herschapht singen von Vaihingen.
Ital. Perg. Das 1. und 4. Siegel abfiegangeii. 2) des Abts von Maulbronn, s. B. 7 S. 15i(. .3) des Propsts
.\lbert vom Dreifaltigkeitsstift zu Speier, s. Bd. 10 S. 223. 5) des Dekans Walter von Flohenhaslach, s. Bd. 9
S. 117 (der Vogel hat stark gekrümmten Schnaliel und dürfte als F'alke zu bezeichnen sein). — Auszug: ZGORh. -t, 448.
1) In Wirklichkeit siegelt nicht dieser, sondern der Pro]ist des Dreifaltigkeitsstifts, in dessen .Archidiakonat
Kleinsachsenlieini lag.
5196.
Fetershauseti 129S. Dezember 2d.
Abt Diethelm und Konvent von Petershausen (de Petri Domo) gestatten aus Liebe
zu der Äbtissin . . mid dem Konvent von Baindt und verfügen in Übereinstimmung mit
denselben, dass die Kinder des Baindter Eigenmannes Ger. Mors^) von Arnach (Ger. dicti
XI. 24
186 1298 Dezember 29 und 1299.
Mors de Arna) und seiner Frau Guta, der Tochter des Maiers Her. dicti von (Jinlins,
die dem Kloster Fetershausen gehört, beiden Klöstern zu gleichen Teilen eigen sein sollen.
Siegler: Die Aussteller.
Datum in Petii Domo, anno domini MCCXCIX., IV. kalendas Januarii, in-
dictione XII.
Wolfegs. Kopb. des Kl. Baindt, S. 157. - Hegest: Diöz.A. Schwab. 1»)! S. B n. 148 (unter 1299).
1) Die Überschrift der Urkunde im Kopl). und darnach das Regest des Diöz.A. fassen diesen Namen als
eine Übersetzung des deutschen Namens : Tod (Thodt), zugleich unter Deutung des Ger. als Gebhard, doch kennt
das Ravensburger Bürger-Aufnahniebuch von 1437—1549 (Eben, Ravensburg I S. 524) den ähnlichen Namen Mursch.
5197.
Die Brüder Albrecht und Volkart von Ow stiften in Kloster Kirchherg die Jahrzeit ihres
Bruders Hermann.
1:^99. Ohne Orts- und 'Tagesangabe.
Wir ritder Albreht und Volkart sin brüder von ()\ve vergehen an disem briefe,
das wir haben || gegeben den frowen ze Kilberc und deme gotzliuse dur got und dur
unsers brüder seligen || sele willen hem Hermans zwä phunt geltes Haller von sineme
aigenne gut ze knem sele || gerate und ze i'inem jargezit, des lit ze Eangadingen
drizzek Schillinge die git mau von dez Tonnerz mfilin und von Blezez gut ze Hur-
ningen zenhen Schillinge, und swenne das vor genante gut unsers bnider seligen
kint hern Hermans wen wider kofen, so su denne den vor genanten l'rowen fünf
phunt gegent, so suln sii in zenhen Schillinge ledik lan, und so st'i aber fiinf jiliunt
gegent, so suln sü in aber zehen Schillinge geltes ledik lan, und dis sol alles geschehn ze
fier ziln, und suln denne die frowan die selben phennge an ain gut legen, da mit man
sin jargezit begange iemer nie an dem ahtoden tage vor sancte Gerien tage. Das
dis war sige und ümmer me stete belibe. dar um henket die vor genanten ritter ir
bäder insigel an disen brief.
Dis geschach, do man zalte von gottes gebürte ninii'i und ni'tzek und zwelf
hundert jar.
Abhangend Bruchstück des 2. Siegels.
i:J99. 187
5198.
Esslingen: 12 i) 9.
Bischof Heinrich von Konstanz erlaubt den Mönchen in Kloster Kniebis, Beichte zu hören.
Datum Es/elingen, MCCLXXXXIX.
Exceipti\ Crusiaim, Handschrift der Universitiitsbibl. Tübingen, sign. Mb. 'Mi'.), S. 072 aus Horber Annalen.
5199.
Adelheid die Mesnerin stiftet ein ewiges Licht in der Kapelle des Marchthaler Hofs zu
lieutlingen.
1299. Ohne Orts- und Tagesangabe.
In dem namen gottez. Amen. Ich Adelhait gesprochen diu Meseuairin künde
allen den die disen brieph lesent || und horent lesen, daz ich aiii phunt gulte
iargelichz han ergeben miner vrown sancte Mariun und alle gottez haligun || und
den herron von Marchthel, die dinent sint ze der capelle ze Riutelingen, mit ur-
schadunge und gedinge daz die selben || herren mittem dem phunde kophent öle an
ain lieht jargelichez und daz brennint statechelich vor dem altar in dem chore der
vorgesprochen capelle in heren miner vrown sancte Mariun und aller hailigun und
zaineni selgeraite miner sele und och miner vordero und aller miner l'i-uode. Dez
selbez phundez gant zehen Schillinge uzer ainer wize da ze Eningen und ist ursaze
ain huz Wer. gehaizen der hüber von Eningen, daz ist in der stat ze Riuthelingen,
die ander zehen Schillinge di git Geben von Phullingen und zewo nunna sine thotra,
die gant uzer zewain wizon und uzer ainem garten, der zinz aller vallet ze [sajntez")
Johannes miz dez dophaerez. Dar nach han ich Adelhait die vor gesprochen vrowe
gedinget und [hat]") mir der brobest uiul die herren vestekeliche gelobent. daz si
daz lieht ewechliche brennint und daz nimmer [us]") gange noch von dem brobste
noch von dem pheleger der da ze der chapelle ist der herro ze Riutelingen''), und
swer daz abe brichet ader änderet ader daz lieht nit enziundet staitecliche an
gevairde, daz daz got vordere, der uiht ungerochen lat, vodere") an sine sele und
an sinen lip an dem jungestem tage und an alle di ez wizen ader wizzent sint und
ez niht wendent. Daz diz dinch in der wise alz hie gescriben stat ganze staite
[und]^) unveweiret belibe, so henchet der brobest von Marchtel sine insig an
disen brieph.
188 1299.
L)iz beschacli and wart gegeben von gotte/ gebiuthelichem tage tliuzent jare zewai
liundert jare nüzege jare und niün jare. Diz sint geziuge ersanie l'ite, die da bi
warent ...
Abhängend Siegelrest.
a) Loch im Pergament.
b) Die Stelle lautet in der Vorlage : noch von dem der (übergeschrieben ; von) pheleger der da ze der cliapelle
di (übergeschrieben : ist) der herro ze Riutelingen.
c) So!
5200.
1299.
Berthohl von Aixheim verzichtet mit seinem Sohn gegenüber dem Kloster Eotfenmünster
gegen Bezahlung von 1 Mark Silber auf alle wirklichen oder vermeintlichen Ansprüche
an des Nordwins hicupos und an den aker so ligt im Bursental, an die wis so ligt
zur hofstätten bey Täfern, an die wis zu Aixheim im nideren doi-f bei dem steg,
item an die hofstat zu Aixheim darauf Albrecht von Wildenstain wohnet.
Siegler: Die Stadt Rottweil.
Dokb. des Kl. Rottenmünster S. 1.
5201.
Schultheiss Engellih von Schorndorf und seine Frau Elisabeth stiften und begaben eine
Kapelle in Schorndorf.
Schorndorf 1299. Ohne Tagesangabe.
In nomine domini. Amen. Ea que in tempore geriintur ne propter oblivionem
hominum que labilis est cum tempore dilabantur, convenit scripture testimonio sigillis
et testibus perennari. || Noverint igitur universi presentes litteras inspecturi, quod
ego Engellinus scultetus in Schorndorf et uxor mea Elizabet legittima de scitu et
expressa voluntate et libera per||missione illustris domini nostri Eberhardi comitis
de Wirtenberg capellam sitam et constructam infra muros* opidi in Schorndorf cum
Omnibus possessionibus nostris infra scriptis preci||pue in remedium et salutem anime
domini nostri supradicti et in remedium animarum nostrarum dotavimus, ita quod
tempore vite nostre unum sacerdotem in expensis nostris habebimus sine preiudicio
ecclesie parrochialis et sibi procurabimus necessaria jjrout nobis nostre subpetunt
1299. 189
facnltates. Xobis auteui ambobus decedentibus iiulices iurati in Scliorndorf ad iiie-
moratam capellam sacerdotem de consilio et voluntate sepefati domini nostii presentare
debent et, si talis presentatus propter mores distortos vel propter aliam causam
iustam eis non placuerit vel non expediat, ipsum quandocumque volueriiit possunt
absque contradictione cuiuslibet removere. Insuper volumus si redditus infra scrip-
tarum possessiouum se exteiidere possunt ad summam quadraginta') librarum Hallensium,
in ipsa capella duo sacerdotes ydonei promoveantur, quorura uterque missam debeat
cottidie celel)rare. Taxatio autem predictorum reddituum sit in lionorando domino . .
preposito in Madelberg, qui tunc temporis fuerit, et in ipsis iudicibus iuratis in
Schorndorf sive conpletum numerum iui'atorum habeant sive non. Sunt autem liee
possessiones nostre: tria iugera vinearum sita an dem lindern Sindichen. Item in
Winterbach iuxta viam que dicitur hertweg duo iugera vinearum, (jue aliquando
fuerunt . . dicti (lul, item ibidem iuxta hertweg duo iugera vinearum. Item duo
iugera et dimidium vinearum in Hebsach. Item apud Schorndorf in Ramsperge
unum iuger et dimidium vinearum. Item in übernschornbach de vinea sita .in monte
(licto Olberge et de prato ibidem vinee eoniuncto una urna vini census annui. Item
viginti (Uio iugera agrorum sitorum in campo supra civitatem versus quercum. Item
ibidem in campo dicto Azelunrütin et in campo versus Wiler viginti iugera agrorum.
Item ibidem in campo iuxta clivum qui ducit ad Madelberg et in campo iuxta Winterbach
viginti iugera agrorum. Item ibidem decem iugera pratorum in termino dicto Eams-
bach. Item ibidem dimidietatem annui census de estuario sito extra muros. Item
ibidem (juinqiie solidos Hallensium annui census de domo . . dicti Schorndorfer.
Item ibidem quinque solidos annui census de domo . . dicti Brsendelin. Item sex
solidos annui census de domo . . dicti Junchart. Item ibidem decem solidos annui census
de tribus iugeribus agrorum et duabus particulis pratorum sitis in termino dicto Aichibach.
Item ibidem domus et area cum omni structura et duo orti. Item in Winterbach triginta
Hallenses annui census de bonis Mserkelini dicti Notkouf. Has universas possessiones
dominus noster de Wii'tenberg sepefatus et tota communitas civium in Schorndorf de
ipsius voluntate domini nostri absque omni stiura et absque omni exactione ac Servitute
et contributione liberas penitus proclamarunt. In huius rei testimonium presentes
littere sigillo memorati domini comitis et domini . . prepositi in Madelberg ac
sigillo universitatis civium in Schorndorf sunt munite.
Datum Schorndorf, anno domini MCCLXXXX nono, indictione XII.
An prünen und rosa Seidefäden noch das 1. und 3. Siegel. 1) des Grafen Eberhard von Wlrtemberg,
s. Bd. S S. 101. 3) der Stadt Schorndorf, s. Bd. 10 S. 258; Umschrift: t • SIGILLVM • CIVIVM • IX • SHORXDORF.
a) Die er.ste Silbe ist teilweise ausradiert, offenbar um daraus oclo zu machen.
190 1299.
5202.
1299. Ohne Orts- und Tcujesumjabe.
Der Edle Berthold der Ältere von Trauchburg (Druhburc) Landrichter (iudex pro-
vincialis autoritate regia constitutus) schenkt mit Zustimmunfj seiner Söhne Heinrich und
Berthold dem Kloster Weingarten ob reverentiam dominici sanguinis all sein Becht an
der Kirche zem Hellengers (omne ius proprietatis sive advocaticii quod in ecclesia
zem Hellengers dote et aliis attinentiis eius uuiversis mihi competiit vel competerc
videbatur) und verzichtet auf alle Einsprachen.
Siegler: Der Aussteller.
Testes: dominus Jacobus prior monasterii prescripti, magister Rüdolfus notarius
de Missen, magister K. scriba de Isenina, C. minister civitatis Ravenspurc, Rüdolfus
dictus (lalraif, H. dictus Engel civis in Altdorf.
Datum et actum anno domini MCCLXXXXIX., indictione XII.
An brauner leinener Litze bescliädi}rtes Siegel, s. Bd. H, S. 17.
5203.
Weingarten 1299. Ohne Tagesangabe.
Schenk Heinrich ron Tttendorf (Uttendorf) verkauft (vendidi) det)i Kloster Weingarten
einen Eigenmann (Hainricuni fUium H. dicti de Bunde possidentem feodum dictum
Shüssellehen) um 4 ff Pfennige.
Siegler: Der Aussteller.
Aftüerunt huic contractui dominus H. scriba de Capelle, dominus Manstokkus
miles, C. Rlthusen minister de Tanne, Fridericus dictus Züzel civis in Altdorf.
Datum Wingarten, anno dominice incarnationis MCCLXXXXVHn., indictione XII.
Brnchstück des Bd. 10, S. 471 beschriebenen Siegels des jüngeren Schenken Heinrich von Ittendorf.
5204.
Abt G. von Fremontre und das Generalkapitel seines Ordens bitten um Gaben für das
geplünderte Kloster Weissenau.
1299.
Uuiversis ('hristi fidelibus ad quos presentes littere pervenerint G. dei patientia
Premonstratensis abbas et abl)atuni eiusdeiii ordinis capitulum generale salutem et
1299. 191
orationes in domino || salutares. Qiioniaiii ut ait apostolus") onines stabinius ante
tribunal Christi receptiiri prout in corpore gesserimus sive bonum fuerit sive malum,
oportet nos diem messionis extreme misericordie operibus || prevenire atque eternorum
intuitu Seminare in terris, quod reddente domino cum mnltiplicato fructu recolligere
debeamus in celis, tirmam speni fiduciamque tenentes quoniam qui parce seminat
parce et || irietet et qui seminat in benedictionibus de benedictionibus et metet vitam
eternam. Cum igitur ecclesia apostolorum Petri et Pauli Augie Minoris, quam in
tanta bellorum rabie devastavit armorum crudelitas, ornamentum cuius absorbuit
hostilis impietas, quod vix adiciet ut resurgat, nisi dominus mediantibus elemosinis
Cliristi fidelium eidem maiium misericorditer porrexerit adiutricem, in merore suo vestris
et aliorum Cliristi tideliuni elemosinis expectat adiuvari, universitatem ergo vestram
monemus rogamus attentius et in domino propensius exhortamur, quatenus de bonis
a deo voV)is collatis pias elemosinas et grata subsidia eidem ecclesie karitatis intuitu
misericorditer erogetis. Nos autem devotioni vestre vicissitudinem nostram quam pos-
sumus rependentes omnibus qui dicte ecclesie et maxime confratribus eiusdem ecclesie
suas elemosinas duxerint transmittendas seu ibidem fraternitatem recepturis pai'ticipa-
tionem orationum et omnium bonorum spiritualium, que in toto ordine nostro fiuut et
deinceps fient, benigna concedimus karitate optantes ut eundem fructum consequantur
ex illis, quem nobis ipsis desideramus retribui qui in illis transigimus dies nostros.
Datum in capitulo generali, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo nono.
Von 2G an leinenen Schnüren befestigten Siej^eln sind 18 in Resten, eingeniilit in Leder nnd zerl)röcl<elt
erhalten.
a) Nacli Römer 14, 10. Die ganze .4renga ist identisch mit der in päpstlichen Ablaßbriefen üblichen Formel
Vol. /. R. Bd. 5. 420 und 4-2!l ; (i, 405.
5205.
Straif der Kirchherr und Konrad Straif sein Vater der Kirchenvogt von Metzingen beurkunden
die Kundschaft ehrbarer Leute, dass der Tausch zioeier Wiesen ihrer Kirche vorteilhaft sei.
Metzingen 1299. Ohne Tagesangabe.
Ich Straif der kilcldierre ze Mezingen unde Ciinrat Straif min vater dirre
kilchun voget tüeien kunt allen || den disen brief ansehent unde hörent lesen,
daz wir unde unser veter Ernst von Stöpheln haben gewihsselt || ain wisun diu
lit ze "Wangen diu an unser gotzhus höret umme ain wisun diu lit im dem gründe,
diu da II haisset der Weberinun wise, diu unser rieht aigen was unde unsers vetern
Ernst, unde dar tiber haben wir genomen erber liite das sint dise: Eber, von
Helmsdorf, Albrieht von (linningen. Alber. von Trohtelvingen, Her. der Ginninger,
192 1'299. Januar.
Cüniat der Rorer, Cüöo der suter, Wernher der Gerüste, Hainrich der voget,
Eber, der Wiehter, Eber, (iutuu sun unde GAzo des rihters sun, die namen nferi
ir ait, das es der kilchun besser wer getan denne vermitten. Unde disen brief liaben
wir gesigelt zu ainer vestenunge dirre getate mit unseren aigenen insigeln unde mit
unsers vetern Ernst insigel.
Dirre brief wart gegeben unde geschriben in der zit. do di'iuzehen hundert jar
ains jars minr warn von unsers herren gotes geburte, in dem dorf ze Mezingen.
Siegel 1) des Kirchherrn Straif von Metzingen, stark beschädigt, rund, stehende gekrönte in der Recliten
eine Lanze haltende Figur, links wie es scheint ein knieender Beter. 2) Konrad Straifs. s. Bd. 9 S. 408. :}") Ernsts
von Stoffeln, s. Bd. 10 S. 516.
5206.
Ernst von Stoffeln und Konrad Straif tauschen Wiesen in Metzingen mit der dortifjen
Ffarrkirche.
Metzingen 129'J. Ohne Tagesangabe.
Ich Ernst von Stöphehi und Cünrat Straif tüien kunt allen den disen biief an-
seh||ent unde hörent lesen, daz wir ain wehssel haben getan mit der wisun ze Wangen, ||
diu da höret an die kilchun ze Mezingen, nmme die wisun diu da lit in dem gründe,
II diu da haizet der Weberinun wise, diu unser rieht aigen was, unde ist daz diu
wise ze Wangen von dem kilchherren aide von ainem andern abgat, so sol man diu
wisun in dem gründe au iern wisun stat zu ainem ursaz gen gem gotzhuse Zwiveltün.
Unde disen brief haben wir gesigelt mit unseren aigenen insigeln zu ainer merrun
vestenunge dii-re getate.
Dirre brief wart gegeben in der zit, do driuzehen hundert jar ains jars minr
warn von unsers herren gotes geburte, in dem doi'f ze Mezingen.
Zwei Siegel. \) Konrad Straifs, s. Hd.il S. 41)8. 2) Ernsts von Siörteln, s. Bd. 10 .S. öKi.
5207.
Ohne Ortsangatie. 1299. .Januar.
Friedrich (IT.) von Gottes Gnaden Markgraf von Baden entscheidet den Streit
zwischen dem Kloster Herrenallj und den Bauern in Rotenfels super cui-ia liberii mona-
chorum in Winkel in der Weise, dass das Kloster künftig nur 2 Bauern auf dem Hof
haben soll, die. nni allen Lasten frei sin'l, dazu I'ferde und Ifiiider sorirl für 2 l'fliige
1299. Januar 1. 193
erforderlich sind und weiter so viel Tiere, als sie mit dem Heu, das auf dem Hof erwächst,
nähren können. Die Bauern geben von ihren eigenen Schweinen keine deheme, nur von
denen, die sie zur Zeit der Eichelmast einstellen oder kaufen, und zwar in derselben Höhe,
tcie sie den anderen Bauern in Rotenfels angesetzt ist. Wenn das Kloster den Hof selbst
bebaut und mit Mönchen oder Laienbrüdern besetzt, sollen diese mit ihren Tieren dieselbe
Freiheit haben, tvie auf andern Grangien hergebracht ist.
Siegler: Der Aussteller und der Abt von Herrenalb.
Datum et actum anno domini MCCXCVIIII., mense Januario.
Druck in ZGORli. 2, 408 »ach dem Orig. Perg. in Kai-lsnilie mit 2 Siegeln.
5208.
Herzog Hermann von Teck bestätigt dem Kloster Kirchheim einen Güterkauf zu Kirchheim.
Kirchheim 1299. Januar 1.
Wir herzog Herman von Tecke vei'jelien an disem brieve und tüien kunt allen
den die in selient lesent oder || horent lesen, daz disiu gut, diu hie nach geschriben
stant, vierzehen juchhart aggers die hindan uf Hungerberge ligent, || zw juchhart
aggers die uf der Rietegerdrun, ligent, siben juchhart aggers uf Hungerberge die uf
die llüti ziehent, || vier juchhart aggers die von Tetinger wege ziehent uf Juchern,
sehs juchhart aggers die ob dem Eergbrunne ligent, ain juclihart aggers hinder dem
closter, ain juchliart aggers liinder Zeggerlins huse, vier juchhai"t aggers zwischan
den wegen gen Etelingen und sehs juchhart aggers die under den boumen gen
Lintdorf ligent und zwaier manne mat wiso an dem bach in der Gissenowe Rufen
Singen gitailit, diu Cünrat Hoppherebe und sin sun Diepolt unser burger von Kirchain
mit ir erben willen der . . priorinne und dem convent und ir closter ze Kirchain
ze koufenne liant geben umbe hundert phunde und eht und zwainzic phunde Haller,
daz daz alles mit unserr haut und mit unserm willen und gunste gischehen ist, und
geben in des ze ainem Urkunde disen brief mit unserm insigel versigelt, daz diz
alles ganz und stete und an allen zwifel belibe.
Dirre brief wart geben ze Kirchain in dem jar, do man zalt von gottes geburte
zwelf hundert jar niunzic jar und in dem niunden jar, an dem ewihe tage.
Siegelbnich stück, s. Bd. 8, S. 445.
XL 25
194 1299. Januar 2.
5209.
Nürnberg 1299. Januar 2.
Graf Ludwig von Oettingen, der zu den Vollstreckern der Anordnung König Rudolfs
von 1283 Juni 1 über die Erbschaft seiner Söhne^) gehört, ernennt an Stelle seiner ver-
storbenen drei Genossen die Grafen Burkhard von Hohenberg, Eberhard von Wirtemberg
und Otto von Strassberg zu seinen Mitschiedsrichtern für die Bestimmung des auf Rudolfs
Enkel Johann fallenden Anteils (Nos igitur ex potestate nobis prout in superioribus
est expresum tradita et concessa sjjectabiles viros Burcliardum de Hohemberch, Eber-
iiardum de Wirtenberch et Ottonem de Strazperch cornites quos inter consanguineos
illustrium Eudolfi Friderici Lupoid! Alberti et Heinrici ducum Austrie et Stirie,
Serenissimi domini Alberti Romanoruin regis filiorum nee non illustris Johannis nati me-
morati domini Rudolfi memorie recolende fratris eiusdem domini Alberti nunc Homanorum
regis excellentissimi magis utiles invenimus et communes, in mortuorum loco vide-
licet nobilium virorum Friderici burgravii be Nuremberch Alberti de Hohemberch
et Heinrici de Furstenberch comitum pie recordationis bona fide et sub debito
iuramenti elegimus et eosdeni presentes et in se huiusmodi suscipientes moderaminis
seu taxationis arbitrium eligimus et recipimus per presentes, ita videlicet ut in nostra
et ipsorum resideat Providentia taxatione atque moderamine, quantum per memoratos
duces Austrie et Stirie supradicto domino Johanni sub pena pretaxata in numerata
pecunia dandum sit aut etiam exsolvendum).
Testes: honorabilis dominus Chunradns abbas monasterii Campidonensis, dominus
Eberhardus cancellarius vice venerabilis domini Gerhardi sancte Maguntine sedis
archiepiscopi sacri imperii per Germaniam archicancellarii, spectabiles viri Rudolfus
comes de Werdenberch, Egeno comes de Friburgo, Johannes de Liechtemberch, Otto
de Ochsenstein, Anshelmus de Rapoltstein, nee non strennui viri Marquardus de
Schellemberch, Hermannus marschalcus de Landenberch, Hartmannus de Baldecke,
Heinricus Waltherus de Ramswach, Dietegeno de Chastele.
Siegler: Der Aussteller.
Datum et actum apud jSuremberch, IHI. nonas Januarii, anno domini MCC
nonagesimo nono, indictione XII.
Et nos Burchardus de Hohemberch, Eberhardus de Wirtemberch et Otto de
Strazperch cornites supradicti prefate electioni et receptioni per nobilem virum
Ludwicum comitem de Ötingen de nobis facte consentientes in nos huiusmodi taxa-
tionis seu moderaminis arbitrium et potestatem recepimus libere et expresse et
1299. Januar 2 und 3. 195
sigilla nostni presentibus appendi fecinius in testimouiuni et evidentiam premissorum.
Datum loco anno die et indictione proxime prenotatis.
Wallerstein. Beglaubigte neuere Abschrift nach dem einen der beiden Originale im K. K. Geh. Hausarchiv
in Wien. Das Duplikat hat nach Lichnowsky das Datum: nonis Januarii. — Abdruck: Lichnowsky, Gesch. d.
Hauses Habsburg 2, 1837, S. CCXCIV. — Regest: Grupp, Oetting. Regesten 403.
1) Vgl. Böhmer-Redlich 17H!). Die Urkunde ist hier wörtlich eingerückt.
5210.
Meister und Konvent des Spitals und Schidtheiss Rat und Bürc/erschaft von Wimpfen
beurkunden die testamentarische Verfüfjunfj des Bürgers Gttmpert über ein Viertel seines
Hofs in Kochert/iürn.
Ohne Ortsangabe. 1299. Januar 3.
Nos magister Walterus totusque conventus hospitalis Wimpinensis ordinis sancti
Spiritus nee non . . scultetus || consules et universi cives Wimpinenses notum esse
volumus presentium inspectoribus universis tarn presentibus || quam futuris, quod
constitutus coram nobis Gumpertus civis Wimpinensis compos sui nientis et corporis
recogll novit et publice confessus [est] se contulisse et dedisse spontanea voluntate
quartana partem curie sue in Kochindurne cum omnibus pertinentiis pi-o illa parte,
quocunque nomine censeantur, Elisabete legittime Cünradi dicti Parcefal") civis Wimpi-
nensis et suis pueris seu liberis utriusque sexus cum omni integritate iuris hereditarie
post mortem suam in perpetuum possidendam. Quam quidem curiam Willehelmus
pictor frater suus et pater Elisabet predicte sibi vendidit in hunc modum videlicet,
ut ipsa Elisabet sepedicta et sui pueri ipsum Gumpertum succederent partem quartam
dicte curie hereditando, dum ingrederetur ergastulum carnis universe.
Acta sunt viris lionorandis presentibus in testimonium super his vocatis videlicet:
Henrico de Guntebuer prespitero, Ulrico^ Gozzoni de Harthein, Johanni de Romers-
hein, Johanni de Spira, Waltero de Gardach, Johanni de Cronenberg fratribus eiusdem
hospitalis, Henrico sculteto, Tromaro, Hermanno dicto Lobelin et Willelielmo pictore
fratribus, Cunrado dicto Parcefal'), Hugoni iuniori, Henrico dicto Schosario, Hartlibo de
(jardach, Eberhardo quondam Volperti filio, llicholfo dicto Horant iuratis civibus Wimpi-
nensibus. In cuius rei testimonium et premissorum firmamentum sigillum magistri predicti
Walteri et conventus una cum sigillo civitatis Wimpinensis presentibus est appensum.
Datum anno domini MCCXC nono, sabbato post circumcisionem domini.
München. Orig. Ital. Perg. Von ehemals, wie es scheint, 3 Siegeln nur noch das 2. erhalten, spitzoval, 52, 36 mm., ein
Patriarchenkreuz, dessen sämtliche Enden in Lilien ausgehen ; Umschrift : f • S • HOSPITALIS • SCI • SPIRIT' • I -WINPINA.
a) Vorlage pcefal mit Strich durch p, wie bei partem.
196 1299. Januar 9.
5211.
König Albrecht nimmt das Kloster Denkendorf in seinen Schutz und erneuert seine
Privilegien.
Nürnberg 129V. Januar 9.
Albertus dei gratia Konianorum rex semper augustus uuiversis saciü Eomani
imperii fidelibus in perpetuum. Dum divorum imperatorum et regum Koraanoruiu
illustrium inclite recordationis predecessorum iiostrorum pia gesta mente revolvimus
ac interne considerationis oculis })erspicimus diligenter, ut eorum iustis exemplis
nostra coaptemus vestigia, in voto gerimus atque desiderio pleniori sperantes quod
ex eo, quod ecclesias et ecclesiasticas personas divino cultui deputatas pleniori pre
ceteris gratia confovemus, concessa nobis a supremo rege regeute et gubernante
omnia salus et gi^atia debeat ampliari. Noscat igitur presens etas et futuri temporis
successura posteritas, quod nos exempla eorundem nostrorum predecessorum quantum
is annuerit qui dat omnibus affluenter sequi in via largitatis clementie et rectitudinis
cupientes lionorandam cunctis ecclesiam dominici sepulcliri in Denkendorf ordinis
sancti Augustini Constantiensis djocesis a divis Friderico et Friderico Eomanorum
imperatoribus et inclite recordationis Heinrico Konianorum rege nostris antecessoribus
raultis donatam libertatibus et lionorum titulis insignitam amplexautes quemadmodum
iidem nostri antecessores ulnis gratie et beneficentie spiritualis ipsam in nostram, et
sacri imperii tuitionem et protectionem recipimus specialem cum personis liominibus
et rebus omnibus attinentibus ecclesie supradicte, approbantes insuper innovantes et
confirmantes omnia omnino iura donationes libertates et gratias a predictis Friderico
et Friderico imperatoribus et Henrico Romauorum rege nee non et ab aliis divis
imperatoribus et regibus Komanorum illustribus ipsi ecclesie traditas et concessas
prout rite et provide sunt tradite et concesse et quas eadem ecclesia habet et habuit
ab antiquo, mandantes nihilominus omnibus et singulis regio hoc edicto ne quis
imperii fidelium dictam ecclesiam vel personas deo famulantes ibidem presumat ali-
qualiter molestare aut iura ipsius infringere seu libertates concessas quomodolibet
violare. Nulli ergo omnino hominum, cuiuscunque condicionis Status seu preeminentie
fuerit, liceat hanc nostre maiestatis approbationis innovationis et confirmationis paginam
infringere vel ei ausu temerario contraire. Quod qui facere presumpserit gravem
nostre indignationis ofiensam se'noverit incurrisse. In testimonium premissorum presens
scriptum sigillo maiestatis nostre regle iussimus communiri.
Signum domini Alberti Komanorum yegia invictissimi. (Monogramm)").
1298. Januar 9 und 10. 197
Datum apud Nuerenberg, V. idus Januarii, anno domini niillesinio ducentesimo
nonagesimo nono, regni vero nostri anno primo.
Nach Besold, Doc. lediv. 1, 4G9 = Petrus, Suevia eccl. 2G5. — Hegest: Böhmer, K. Albrecht ICJ. — Lich-
nowsky 2, n. 166.
a) In der Vorlage am Schluß unter dem Datum nachgebildet.
5212.
Ohne Ortsangabe. 1299. Januar 10.
Der Rat und die Bürgerschaft von Wiirzhurg (Heinricus AA'eibeler, Fritzo Gyr,
Sifridus de Kebestog, Johannes Hane, Eckehardus Frezzer, Marquardus de Beierruthe,
Merkelinus, de Wigenheim ceterique consules ac universitas civitatis Herbipolensis)
bekennen die Klöster Ebrach, Heilsbronn, Bronnbach, Langheini, Schönthal (Schonental)
und Himmelpforten Zisterzienserordens entgegen ihren Privilegien zur Beisteuer für eine
Kontribution gezwungen, aber nimmehr ihnen vollen Ersatz geleistet zu haben (licet perversorum
suggestionibus stimulati conati fuerimus — — — ad contributionem seu collectam
nobiscum faciendam minus rationabiliter coartare res eorundem arrestando vinum et
bladum ipsorum impediendo ac ipsos prohibendo vinum et bladum ac alia eorum
bona inducere inducta vendere pro sue libito voluntatis, de predictorum tamen
religiosorum libertatibus iuribus consuetudinibus postmodum plenius informati timentes
nedum divinam verum etiam temporalem offendere maiestatem dictis religiosis resti-
tutionem fecimus taliter ablatorum). Sie erkennen zugleich die alten Privilegien der Zoll-
und Handelsfreiheit dieser Klöster in ihrer Stadt an, widerrufen alle Verordnungen, die
diesen Privilegien im Wege stehen und versprechen dergleichen auch künftig nicht zu erlassen.
Für den Fall eines Bruchs dieses Versprechens sollen die Bürger Eckehardus Lebarte senior,
Engelhardus") Lebarte, Fritzo Gyr, Johannes Hane, Heinricus Zan, Heinricus de Baben-
berg, Sifridus de Kebestog, Cunradus de Inferno, Herbordus de Nicht, Heinricus l'etri,
Heinricus Virnekorn, Wolvelinus Brunlini, Heinricus Weibeier, Engellinus de Heppchn-
heim, Engelhardus de Rotenburg, Bertoldus de Abiete, Conradus de Rebestog, Conradus
de Ysenburg, Ortliebus Buzkorber, Gotfridus de Meiningen, Heinricus de Novo Cellario,
Johannes de Ariele et Conradus Weibeier, die eben erst aus dem durch den Bischof
von Eichstätt im Auftrag des p>äpstlichen Stuhls über sie verhängten Bann gelöst sind,
ihm alsbald wieder verfallen sein. Einzelne Personen, die den Klöstern in Ausübung ihrer
Rechte hinderlich sind, soll die Stadt nicht hausen noch hegen (talem vel tales non tene-
bimus vel fovebimus), sondern dem bischöflichen Gericht überliefern.
Siegler: Die Stadt Würzburg.
198 1299. Januar 10, 12 und 13.
Datum et actum anno domini MCC nonagesimo nono, sabato post epiphaniam
eiusdem, testibus honorabili viro Heinrico de Wechniar preposito maiori, Wernhero
de Tanneberg cantore, Andrea de Gundelvingen Onolspacensi ac Orengowensi preposito
archidiaconis, Wolframo scolastico preposito jSIovi Monasterii canonicis Herbipolensibus,
Johanne, Heinrico de Katzenstein notariis domini episcopi canonicis Novi Monasterii,
fratre Bertoldo de Gebezstein donius Theutunice.
München. Orig. Perg. Beschädigtes Siegel der Stadt Würzburg, rund, &i mm., der Würzburger Dom,
umgeben von gezinnter Mauer, in der Portalöffnung Brustbild des hl. Kilian mit Stab und Mitra ; Umschrift :
t . . . LLVM • CIVITATIS • H . . . IPOLENSIS. — Abdruck : Monum. boica 38, 209. — Regest: Reg. boica 4, 681 (doppelt).
a) Nach der Urkunde von 1297 Januar 23 : Eckehardus iunior.
5213.
Salem 1299. Januar 12.
Der Edle Schtoigyer von Degf/enhaiisen (Teggenhusen) eignet alle seine Besitzungen
in Jettkofen (in villa Ütkoven), die Eggehard von Ostrach von ihm zu Lehen gehabt
hat und Heinrich genannt Hartman baut, dem Kloster Salem, wofür ihm Eggehard
25 Schilling Konstanzer Pfennige bezahlt hat, und verpflichtet sich und seine Erben zur
Gewährschaft.
Siegler: Der Aussteller.
Actum et datum in Salem, anno domini MCC nonagesimo nono, II. idus Januarii,
indictione XII.
Regensburg. Orig. Perg. Das runde Siegel Schwiggers von Deggenhausen, abgebildet bei v. Weecli, Cod.
dipl. Salem. 2, Taf. n. 117. — Regest: v. Weech, a. a. O. 2, 54« n. !WG nach Cod. Sal. IV in Karlsruhe.
5214.
König Albrecht gebietet den Städten Esslingen, Reutlingen und Ulm, das Kloster Bebenhausen
nicht wider seine Freiheiten mit Steuer, Bede, Zoll und anderen Auflagen zu belästigen
und bestätigt alle Verträge der genannten Städte mit dem Kloster.
Nürnberg 1299. Januar 13.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus prudentibus viris . . scultetis,
. . consulibus et universis civibus in Ezzelingen, || Rutelingen et in Ulma dilectis
suis fidelibus gratiam suam et omne bonum. Cupientes regie benignitatis affectu
1299. Januar 13. 199
honorabiles viros || . . abbatem et conventum monasterii in Bebenhusen ordinis Cister-
ciensis Constantiensis dyocesis devotos nostros dilectos, quos ad imitationem recolen||de
memorie progenitorum nostrorum eiusdem loci f undatornm et ibidem requiescentium divina
emulatione complectimur et ulnis gratie amplexamur, favore prosequi gratioso, fidelitati
vestre firmiter precipiendo committimus et mandamus vobis nichilominus districtius
iniungentes, quatenus memoratos abbatem et conventum contra iura libertates et
privilegia ipsis a divis imperatoribus et regibus llomanorum illustribus nostris ante-
cessoribus tradita et per nos presentium testimonio confirmata in stura precaria
theloneo seu quo vis exactionis vel servitutis genere in rebus suis et aliis quibuscumque
növis statutis gravare vel molestare deinceps nullatenus presumatis, sed eos tanquam
concives vestros et devotos nostros et imperii frumenta vina et alias res suas quas-
cumque vestra municipia seu villas introducere educere ibidem deponere vendere
et conservare ac etiam necessaria comparare sine impedimento et reclamatione quorum-
libet libere permittatis pro sue desiderio voluntatis, eisdem nichilominus conventiones
pacta et indulta per vos ipsis sub instrumentis vestris publicis concessa ratificamus
presentibus et volumus inviolabiliter observari. Alioquin qui secus facere presump-
serint, gravem nostre maiestatis indignationem se noverint incurrisse. In cuius re.
testimonium et evidentiam pleniorem presens scriptum sigillo regio fecimus communirii
Datum in Nuremberg, idus Januarii, anno domini MCC nonagesimo nono,
indictione XII., regni vero nostri anno primo.
München, Universitätsbibliothek. Oiig. Perg. Au roten und grünen Seidefäden das Siegel des Ausstellers,
am rechten Rande abgebrochen. — AbiU-uck: Besold, Doc. rediv. 1, 390. — Regest: Böliraer, K. Albrecht 111.
5215.
Abt Friedrich und Konvent von Neresheim vertauschen Güter ihres Klosters in Fremdingen
gegen elhvangische Güter in Kuchen.
Ohne Ortsangabe. 1299. Januar 13.
Nos Friderichus divina vocatione abbas totusque conventus monasterii || in
Nernshein singulorum notitie presentibus declaranius, quod nos cum || bonis nostris
sitis in Vrömtingen perspecta utilitate monasterio nostro ex || hoc surgente permuta-
tionem fecimus cum Hermanno dicto Hover de Haheltingen pro bonis suis sitis in
Chüchen que idem Her. a domino abbate ecclesie Elwacensis feodali tytulo possidebat,
ita dumtaxat ut eadem bona in Chüchen de consensu et voluntate domini abbatis et
conventus ecclesie in Ehvangen in nos nostrumque monasterium pleno iure trans-
200 1299. Januar 13 und 15.
ferantur proprietatis tytulo, volentes etiani ut bona in Vrömtingen in dominum
abbatem et monasteriuni in Elwangen proprietatis tytulo transeant pleno iure, que
prefatus Her. ab ipso domino abbate et ecclesia in Elwangen feodali tytulo possidebit.
In huius rei testimonium sepedicto Her. presentem dedimus litteram sigillo nostro
consignatam.
Datum anno doinini MCCXCVIIII., in octava epiphanye domini.
A])hangend spitzovales Siegel, c. 62, 39 mm., stehender Abt mit Stab und Buch ; Umschrift :... FREDERICI •
ABBIS • DE • XERNSHEI . . .
52 1(?.
Ohne Ortsangabe. 1299. Januar 13.
Abt-Ekkehard roii VAlwangen bestätigt die Abmachimg zwischen Hermann genannt
Hover von Hochaltingen und Abt und Konvent von Neresheim, wornach jener dem Kloster
die von Ellwangen zu Lehen gehenden Güter in Kuchen gegen die Neresheimischen Güter
in Fremdingen überlässt (cum Hermannus dictus Hover de Haheltingen fecisset permu-
tationem bonorum suorum, que sita sunt in villa Cucheim, que a nobis et monasterio
nostro tenebat titulo feodali, cum domino abbate et conventu monasterii de Neresliain
pro bonis ipsorum sitis in villa Vroemtingen), eignet die Güter in Kuchen dem Kloster
Neresheim und gibt die Güter in Fremdingen dem Hermann Hover zu Lehen.
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo nono, idus Januarii.
Regensburg. Kopb. des Kl. Neresheim, das sogen. Grüne Dokumentenbuch, aus dem 15. Jahrb., Bl. DS*».
5217.
Heiligenberg 1299. Januar 15.
Graf Hugo von Werdenberg und von Heiligenberg beurkundet, dass Heinrich der Sohn
iceiland Bitter Heinrichs von Neufrach (Nüfron) alle seine Lehengüter in Haberstenweiler
(Habrestwiler) dem Kloster Salem um H5 Mark Silber Konstanzer Gewichts verkauft und
ihm mit Gütern in Zussdorf Ersatz geleistet hat (curia dicta in der Htirwi sita in
Zusdorf quam excolit Bur. dictus üwer, curia dicta in der Hürwi quam colit Cünradus
dictus Boke, curia Hermanni dicti Burrer et curia Johannis dicti Bok sitis il)idem
iure sibi proprietario pertinentibus) und überträgt (transtulimus et transferimus) dem
Kloster die Güter in Haberstenweiler zu Eigentum unter Verzicht auf edle Ansprüche.
Siegler: Der Aussteller.
1299. Januar 15, 19 und 22. 201
Actum in Sancto Monte, anno domini MCC nonagesimo nono, XVIII. kalendas
Februarii, testibus viris strennuis dominis Johanne de Bödmen, Hainrico de Sigeberg,
Ortolfo de Hasenwiler militibus, Jacobo de Dornburron, fratre Dietrico de Nüfron
monacho in Salem.
Heinrich von Neufrach bekundet seine Übereinstimmung , verzichtet auf Einsprache
und hängt sein Siegel an.
Karlsruhe. (Jrig. Perg. Zwei runde Siegel aus mit Eisenoxyd gemischtem Wachs. 1) 35 mm., im Siegelfeld
linksgewendeter Helm mit Kleinod (? Flug, ? Schirmbrett mit S Federn bestockt), links davon die Kirchenfahne, rechts
ein Schild mit Dornbalken; Umschrift: f ■ S • HVGONIS • COMTIS . DE • WERDEIBERCH. 2) 41 mm., dreimal
geteilter Schild; Umschrift: f • S • HAINRICJ ■ DE • NVFRON. - Regest: v. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 551 n. 999.
5218.
Nürnberg 1299. Januar 19.
König Albrecht befreit die Stadt Rottweil von fremden Gerichten.
Abdinick im Rottweiler Uß. 1, 19 n. 67 nach dem Orig. Perg. in Rottweil.
5219.
Ertingen 1299. Januar 22.
Graf Konrad von Landau (C. de Landowe) überträgt (tradidi et trado et in ipsos
transfero) für sich, seine Erben und Nachkommen dem Komthur und den Brüdern des
Deutschen Hauses zu Altshausen (Alshusen) um 16 Mark Silber seine Vogtei auf den
Gütern in Ertingen und Hegheim, die ihnen von tveiland Konrad von Hegheim übertragen
worden sind (advocatiam que mihi competiit in possessionibus quas iidem . . conmen-
dator et fratres habebant et possidebant apud Ertingen et Hegehain in ipsos translatas
per quondam Cünradum de Hegehain cum omni iure ac omnibus pertinentiis advocatie
predicte iuribusque eiusdem et appendiciis tarn corporalibus quam incorporalibus
quibuscunque et quocunque nomine censeantur). Er bestätigt den Empfang der Kauf-
summe, die er zur Erleichterung seiner Schuldenlast (in exonerationem debitorum per
nie contractorum, quibus in usuris et obstagiis dampna gravia accreverunt) zu ver-
tuenden verspricht, leistet vollkommenen Verzicht und setzt noch ausserdem seine ganze Habe
zum Pfand für Erfüllung des Vertrags (ad observatiouem singiüorum et omnium pre-
missorum me meosque heredes scriptis presentibus per stipuhitionem sollempnem
Obligo sub expressa rerum meorum omnium ypotheca). •
Siegler: Der Aussteller.
XI. 2(>
202 1299. Januar 22, 23 und 26.
Datum et actum apud Ertiugen, auno domini MCC nonagesimo nono, in die
beati Vincentii martiris, testibus honorandis viris Egenone conmendatore et fratre
Hiltboldo doraus in Alshusen, Hainrico vicario in Ertingen, Rüdolfo de Hittenrüti,
Ludwico dicto Grul, Li'itrammo de Ertingen, Walkone et Eer. dictis Murzel fratribus,
C. Ortlieb, H. Giitjar, C. Lüben, C. Dietolf, C. Scliihting, C. Krügeli, H. fratre suo,
H. dicto Lutze, fratre C. medio cellerario, fratre Alber. pistore monachis in Salem,
fratre Gerungo et fratre Wetzelone mercatore conversis ibidem.
Regensburg. Orig. Perg. Siegel eingeniiht. — Regest: v. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 553 n. 1002 nach Cod.
Salem. II, 327 in Karlsruhe. — Holienzoll. Mitth. 4, 13.
5220.
Ertingen 1299. Januar 23. Konstanz. Januar 26.
Komthur Egno und die Brüder des Deutschordenshauses zu Altshausen (Alshusen)
verkaufen um ihrer Schulden willen (cum donius nostra — oppressa foret gravibus et
intolerabilibus oneribus debitorum vendidimus transtulinms et presen-
tibus transferimus) an Abt und Konvent von, Salem als die Meistbietenden ihre Besitzungen
in Ertingen und Hegheim (possessiones nosträs sitas in Ertingen et in Heghain cum
advocatia earundem et cum ipsarum pertinentiis et iuribus tarn corporalibus quam
incorporalibus universis) um 90 Mark Silber Konstanzer Gewichts, bestätigen den Empfang
dieser Summe, die sie zur Schuld entilgwig (in exonerationem debitorum — quibus in
usuris et in obstagiis dampna intolerabilia accreverunt) verwendet haben, versprechen
Gewährschaft tinter Verpfändung aller Besitzungen ihres Hauses und verzichten auf alle
Einsprachen.
Siegler: Bischof Heinrich von Konstanz und die Aussteller (sigillum nostre domus,
quo uti in singulis causis negotiis et contractibus consuevimus).
Actum apud Ertingen, anno domini MCC nonagesimo nono, X. kalendas Februarii,
testibus fratre Hylteboldo de Alshusen, Rüdolfo de Hyttenn'iti, Ludewico dicto Grül,
Lütrammo de Ertingen, Berhtoldo et Walkone dictis Murcel, Cünrado dicto Ortliep,
Hainrico dicto Gütjar, Cunrado dicto Schihting, Alberto pistore, Cünrado medio
cellerario, Dietrico de Nüfron fratribus monachis in Salem, Gerungo et Wezelone
conversis ibidem.
Consummatum vero apud Constantiam, anno predicto, VH. kalendas Februarii,
presentibus Hainrico cellerario maiore, Dietrico de Bermetingen, Johanne de Solodoro
monachis in Salem.
1299. Januar 23 und 26. — Januar 25. 203
Bischof Heinrich von Konstanz bestätigt die AbmuchiDiy und hängt sein Siegel an.
Regeiisbiirg. Orig. Perg. Siegel des Bischofs Heinrich von Konstanz und des Deutschordenshauses Alts-
hausen, dieses zerbrochen, beide eingenäht. Ebenda eine undatierte, offenbar gleichzeitige Bestätigung des com-
mendator provincialis fratruni Theutoniconim ordinis hospitalis sancte Marie Jherosolimitane, von ihm besiegelt,
ebenfalls Orig. Perg., Siegel, anscheinend zerbrochen, eingenäht. — Von dieser zweiten Urkunde Regest : v. Weech,
Cod. dipl. Salem. 2, 551 n. 1000 nach Cod. Salem. II in Karlsruhe. Vgl. Reg. episc. Constant 3090.
5221.
Rom 1299. Zwischen Januar 25 und Juni 15^).
Bruder Egidius der Patriarch von Grado (Gradensis), Bruder Heinrich Erzbischof
von Zadar (Jadrensis), die Bischöfe Roderich von Mondonneto (Mindoniensis), Thomas
von Coron (Coronensis), Bruder Maiirus von Amelia, Bruder Jakob von Chalcedon (Cal-
cedonie), Bruder Monaldus von Civita Castellana, Bruder Nikolaus von Cajrri (Capritan.),
Bruder Nikolaus von Tortiboli (Turtibulensis) und Johann von Olenus (Olenensis) ver-
leihen allen wahrhaft Bussfertigen und Beichtenden, die die Kirche des hl. Blasius in
Bopfngen (Bophyngen) am Tag ihres Patrons, an Geburt^ Auferstehung und Himmelfahrt
Christi, an Pfingsten, den vier Marien festen, den A2)0steltagen, Allerheiligen, den Tagen
der hl. Nikolaus, Martin, Georg ttnd Pantaleon, Katharina, Margareta, Cäcilia, Agatha
und Lucia, am 'Tag der Kirchweihe und den jeweils atif diese Feste folgenden 8 Tagen
besuchen oder für Bau, Lichter, Schmuck und andere Bedürfnisse der Kirche Handreichung
tun, oder ihr bei guter Gesundheit oder auf dem Sterbelager von ihrem Besitz etwas
vermachen, jeder je einen Ablass von 40 Tagen, unter Voraussetzung der Zustimmung des
Diözesanbischofs.
Siegler: Die Aussteller.
Datum Rome, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo nono, pontificatus
domini Bonifacii pape VIII. anno quinto.
Ital. Perg. An braunen und weißen Leinenfäden Bruchstücke von 9 Siegeln aus rotem Wachs, das zweite
ist ganz abgegangen.
1) Für die Datienmg ist der Anfang des B. Pontifikatsjahrs des Papsts Bonifazius VIII., 25. Jan. 1299, und
der Todestag des Erzbischofs Heinrich von Zadar, der 15. ,Juni 1299 (Eubel, Hierarchia catliol. 1, 292) massgebend.
204 1999. Januar 28.
5222.
Ohne Ortsangabe. 1299. Januar 28.
Schwester Gerdrudis Äbtissin von Gutenzell (Gütencelle) vnd der Konvent daselbst
verkaufen (vendidimus et vendimus ac vendendo tradidimus proprietatis titulo — —
possidenda) dem Kloster Kaisheim eine öde Hofstatt in Lindenau (quandam aream
desertam in Lyndinawe sitam cum agris quibusdam ibidem que ad nos proprietatis
titulo pertinebat) um eine bestimmte Summe Geldes.
Siegler: Die Aussteller.
Datum et actum anno domini millesimo CC nonagesimo nono, V. kalendas Februarii.
München. Oiig. Perg. Beschädigtes spitzovales Siegel, 43, 28 mm., oben Bnistbild der Maria mit Jesus-
kind, darüber abwärtsschwebend 2 Engel, unten knieender Beter ; Umschrift : . . . ABBATIS . . . DE ■ CELLA •
DEL — Regest: Reg. boica 4, 681.
6223.
Ohne Ortsangabe. 1299. Januar 28.
Der Offzial der Würzburger Kurte beurkundet die Abmachung zwischen Abt und
Konvent von Schönthal und dem Würzburger Bürger Engelhard von Rothenburg (Rotenburg)
über das Erbe von dessen verstorbener Frau Adelheid: Engelhard hat vor dem Offizial
freiwillig auf alle Rechte an die Güter verzichtet. Der Abt hat mit Zustimmung seines
Konvents dem Engelhard den lebenslänglichen Genuss von 2 Jauchert Weinbergen in Graz
(vineti siti in Graz iuxta vinetum Wolfelini Walkiine civis Herbipolensis) eingeräumt
mit der Bedingung, dass, tvenn Engelhard vor dem 1. Mai (ante festum sancte Walpurgis)
stirbt, der Ertrag des darauffolgenden Herbstes dem Kloster gehört; dagegen kann er,
wenn er nach diesem Tag stirbt, den betreffenden Jahresertrag vermachen, wem er nu'U.
Trifft er keine solche Bestimmung, so tritt das Kloster alsbald in den Genuss ein. Solange
Engelhard im Genuss des Weinbergs steht, hat er auch für dessen Bau zu sorgen (colet
dictum vinetum culturis debitis et consuetis). Beide T'eile versprechen die Verabredung
einzuhalten.
Siegler: Der Aussteller (sigillum officialatus curie Herbipolensis).
Datum et actum anno domini MCC nonagesimo IX., quarta feria ante ptirifica-
tionem beate virginis.
Siegel abgegangen.
1299. Januar 30. 205
5224.
Würzhurg 1299. Januar 30.
Der Offizial von Würzhurg entscheidet mit dem dortigen Bürger Engelhard von Rothen-
burg als von den Parteien erwählte Schiedsrichter^ deren Entscheidung von den Streitenden
bei 50 U Heller Strafe (eadem pars relique parti nostrum arbitrium — — servanti
prefatara penam videlicet quinquaginta libras Hallensium persolvet) anzunehmen ist, den
Streit zioischen Abt und Konvent von Schönthal einerseits und den Schwestern Elisabeth
und Jutta nebst der letzteren Sohn dem Kleriker Thomas andererseits um das Erbe
weiland Adelheids der Erau Engelhards von Rothenburg (super tertia parte curie dicte
zum Seiler in Herbipoli et super undecim iugeribus vineti in Grasz et in marchia
Heitingesvelt et controversiis seu litibus que inter iam dictas partes suspicabantur
seu timebantur posse verisimiliter suboriri, ex eo quod iam dicte mulieres et Thomas
predictus et eorum heredes asserebant, quod Adelheidi quondam uxori legitime
Engelhardi de Rotenburg civis Herbipolensis que soror ipsarum mulierum seu germana
fuerat, in predictis bonis que ad ipsarn tytulo proprietatis spectabant succedere
hereditario iure deberent, prefatis abbate et conventu respondentibus et affirmantibus,
quod ipsi seu eorum monasterium prelibate Adelheidi succedere deberent utpote
heredes propinquiores et legitinii in bonis prescriptis, eo quod Eckehardus et Hein-
ricus fratres carnales ülii legitimi et heredes sepedicte Adelheidis premortue ipsorum
ac monasterii in Schöntal commonachi existerent). Das Kloster soll den beiden Frauen
20 ff Heller bezahlen und kommt dafür in den Besitz der strittigen Güter. Die beiden
Frauen und der Kleriker Thomas beurkunden ihre Zustimtnung, nehmen die Entscheidung
an und bekennen die 20 U erhalten zu haben. Sie verzichten denigemäss auf alle Ansprüche.
Siegler: Der Offizial.
Datum et actum in predicta curia zum Seiler, anno doniini MCC nonagesimo
nono, sexta feria ante purificationem beate virginis, presentibus fratre Milone, fratre
Wolfmaro monachis predicti monasterii, Conrado notario domini prepositi Novi
Monasterii, Gotzone et Eckehardo de Meiningen civibus Herbipolensibus.
Kopl). des Kl. Schönthal von 1512, Bl. 2B0.
5225.
Ravensburg 1299. Januar 30.
Truchsess Johann von Waldburg (Walchpurch) eignet dem Kloster Baindt zu Ehren
der Jimgfrau Maria (proprietatem — — michi pertinentem ob honorem et laudes
beate virginis dei genitricis Marie cuius laudibus dictus conventus continue invigilat.
206 1299. Januar 30.
prefatis de Eiunde tradidi ac donavi) den Wald H^zmanz bei Einthürnen (Ondurnun),
dm Heinrich genannt Büze von ihm zu Lehen getragen und nun um seines Seelenheils
willen dem Kloster in der Weise vermacht hat (legavit), das er sich die Nutzniessung für
seine Lehenszeit vorbehalten hat.
Siegler: Der Aussteller.
Actum apud Rawnspurch, anno domini MCCLIXVIIIL"), III. kalendas Februarii,
testibus Cünrado iuniore de Teggeuhusen, domino Ulrico milite dicto Wildeman,
Ber. ministro de Marchdorf, H. dicto Mosuhain, Eberhardo fratre suo, Friderico
dicto Holbain, H. dicto Buzen, H. dicto Hafunar et aliis viris pluribus fide dignis
qui reticentur propter prolixitatem.
Wolfegg. Orig. Perg. Siegel des Truchsessen Johann von Waldburg, s. Bd. 10, S. 4(j. — Regest : DiözASchwab.
1891, S. 7 n. 14Ö.
a) So!
5226.
Nürnberg 1299. Januar 30.
König Albrecht stellt dem Grafen Emich von Nassau (Nassowe) und seiner Gemahlin
Anna für die 500 Mark Silber Nürnberger Gewichts^ die er ihnen schuldet, als Bürgen
den Grafen Ludwig von Oettingen, den Grafen Eberhard von Wirtemberg, Konrad von
Weinsberg, den von Schellenherg und Heinrich den Küchenmeister von Nordenberg (nobiles
viri Ludewicus comes de üttingen per se aut per tres milites, Eberhardus comes de
Wirtenberch per se aut per . . tilium suum, Cunradus de Weinsperch per se aut
per tres milites, . . dictus de Schellenberch per se ipsum aut per filium suum cum
uno milite et Heinricus magister coquine de Norttenberch per se aut per duos milites),
die zum Einlager in Nürnberg verpflichtet sind, wenn die Gläubiger oder Burggraf Johann
von Nürnberg sie dazu mahnen.
Datum in Nurenberch, III. kalendas Februarii, anno domini millesimo CG nona-
gesimo nono, indictione VII.'), regni vero nostri anno primo.
Monum. Zoller. 2, 257 n. 425 nach einer gleichzeitigen, von Gräfin Anna von Nassau, Schwester des Burggr.
Johann von Nürnberg, besiegelten Kopie in München. — Ältere Dnicke : Falkenstein, Nordgauische Altertümer
4, 98. — Oetter, Gesch. d. Burggrafen v. Nürnberg 3, 157. — Regest: Böhmer, K. Albrecht 122. — Reg. boica 4,
683. — Lichnowsky 2, n. 173.
a) Schreibfehler für XII.
1299. Februar 5 und 6. 207
5227.
Ulrich von Königsegg eignet dem Kloster Weingarten seinen Hof I'Jgg.
Ohne Ortsangabe. 1299. Februar 5.
Allen den die disen brief sehend alder hören lesen, den künde ich Ulrich voa
Kunggsek und vergihe oftenlich an disem brief, das ich die aigenschaft des hoves ze
Eegge die von alter an mich unde an mine vordem horte, den Hainrich der Heller
von Altorf umbe mich kouft, han gegeben dem gotzhus von Wingarten frylich und
lediglich, das du selb eigenschaft ^.ymmer me das gotzhus sol anhören, und verzihe
mich und für all min erben aller der aigenschaft unde alles des rechten unde aller
der ehafti, der ich aide mine erben an dem selben hove haton alder hon mochten,
und vergihe ouch, das ich des vor genanten gotzhuses recht wer sol sin für mich
und für all min erben umb die selben aigenschaft des vor genanten hoves an allen
den stetten da siu bedürfend. Diss sind gezuge: der von Justingin der junge min
öheim, herre C. von Stubon der ritter, herre Fridrich von Richenbach der ritter, der
Bonritter, der Wechter, Fridrich der amman von Kungsegge, Jo. der Heller, H. von
Hoszkilch und lut gnüg, die hie nit stond geschriben. Und das diss alles sicher
und stat blibe, so gib ich dem vor genanten gotzhuse von Wingarten disen brief
besigelt mit minem insigel zu ainem urkund aller diser vor geschribnen ding.
Der brief wart gen in dem jare, do man zalt von gottes geburt zwelf hundert
jar und nun und nuntzig jar, an dem nesten donstag nach unser frowen tag ze der
liechtmess, indictione XII.
Kopb. des Kl. Weingarten aus dem 15. Jahrli., sign. Kustoreibuch, Bl. 72.
5228.
Konstanz 1299. Februar 6.
Bischof Heinrich von Konstanz befiehlt allen Geistlichen seiner Diözese den Schutz des
Klosters Heiligkreuzthal auf Grund der Bidle Gregors IX. von 1238 März 4, deren
Wortlaut in der Urkunde aufgenommen ist.
Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 4« n. 159. Die inserierte Bulle steht Bd. 8, S. 414.
208 J299. Februar 9.
5229.
Der Edle Konrad von Boxberg verkauft an den Landkomthnr in Franken und das
Detttschordenshaus in Mergentheim alle seine Güter in Uif fingen, Schillingstatt, Schwab-
hausen, Neunstetten, Egglingen und Bobstatt.
Ohne Ortsangabe. 1299. Februar 9.
In nomine domini. Amen. Cum humana memoria labilis sit et cadiica, convenit
ea que in humanis actibus perpetue sunt memoria commendanda scripturarum testi-
monio perennari, ne ignorantie mater oblivio ex processu temporis labi faciat ab
humana memoria que geruntur. Nos igitur Cunradus nobilis de Bockesberg recog-
noscimus presenti scripto ad notitiam tarn presentium quam futurorum transmittentes,
quod viris religiosis et honestis fratri Hermanno dicto Lesche pi'ovinciali Franchonie
commendatori domus sancte Marie Theuthonicorum in Mergentheim ceterisque eiusdem
domus fratribus infra notata bona ad nos iure proprietatis spectantia in diversi
generis annona Hallensibus pullis anseribus caseis aliisque pensionibus redditus triginta
librarum et octo solidoruin Hallensium minus IUI Hallenses annuatim summarie
solventia cum eorum usufructibus obventionibus et attinentiis omnibus, iudiciis vide-
licet pascuis pratis virgultis silvis nemoribus aquis aquarum decui'sibus viis inviis
aliisque, que in eisdem bonis singulis et universis quesitis et inquirendis nobis com-
petebant iuribus, provinciali et fratribus memoratis pro trecentis libris Hallensium et
quatuor libris minus XL Hallensibus venditionis tytulo de verbo et consensu expresso
nobilis viri Krafthonis de Hohenloch cari avunculi nostri, quem successorem sive
hereditarium possessorem post obitum nostrum omnium bonorum nostrorum condiciona-
biliter si absque liberis veris et legitirais inori nos contingeret fecimus et substituimus,
tradidimus dedimus et in hiis scriptis donatione libera tradimus atque damus iure
meri propra perpetuo possidenda. ümnia quoque iura cum rerum dominio, que nobis
in eisdem competebant bonis aut que iam dicto nostro avunculo Krafthoni de Hohen-
loch ratione hereditarie successionis ut predicitur competere poterant, in provincialem
et fratres sepedictos translatione libera transferimus ipsosque in eorundem bonorum
singulorum et universorum vacuam et quietam possessionem misimus et mittimus in
hiis scriptis a nobis nostroque avunculo predicto et ab omnibus suis lieredibus omne
ins quod in ipsis nobis competebat bonis in hiis presentibus pure et liberaliter ab-
dicantes excepto iudicio quod ad nos spectare dinoscitur in quibusdam subsignatis
villis. In bonis autem memoratis provinciali et fratribus venditis et donatis que sita
sunt villis in eisdem in quibus iudicium habe/;/mus nullam iudiciariam potestatem
habebimus de eetero exercend^', sed a (lualibet nostra iurisdictione enmt lil)era et
1299. Februar 9. 209
exempta promittentes insuper et in hiis nos litteris firmiter obligantes menioratis
provinciali et fratribus de predictorum bonorum proprietate iuxta niorem et ius terre
plenam warandiam nos factiiros. Quam siquidem a comniendatore vel fratribus re(i[ui-
siti non fecei'imus, extunc nobiles viri dominus ßudolfus comes de Wertlieim «ocer
noster dilectus et Conradus lilius prefati avimculi uostri Krafthonis de Hohenlocli,
Fridericus de Vlache et Cunradus dictus Clinchart railites, quos super eadem facienda
warandia tideiussores dedimus atque damus, a supranotatis provinciali vel fratribus
moniti infra quatuordecim dies post amnionitionem proxime nunierandos civitatem
Herbipolensem intrabunt per se vel duo ^eivi nobiles cum quatuor equis vice et
nomine predictorum uobilium videlicet comitis Rudolti de Wertheim et Cuiiradi de
Holienloch cum predictis duobus militibus tamdiu se ibidem in obstagio recepturi, donec
warandia huiusmodi fuerit pleue facta. Notandum preterea quod si unuui vel plures
predictorum tideiussorum ante wai'andiam et renuntiationem non factas cedere vel
decedere contingerit, alium loco cedentis vel decedentis infra mensem a tempore eins
([ui cessit vel decessit proxime numerandum substituere tenebimur, quem ipsi commen-
dator et fratres duxerint acceptandum, aliter cnim fideiussores superstites in obstagio
se recipient per omnia ut est dictum, donec eadem substitutio compleatur. Sane
sciendum quod antedictam summam trecentarum et IUI librarum Hallensium minus
XL Plallensibus sepenominatos provincialem et fratres nobis in pecunia numerata
dedisse et assignasse recognoscimus et constantius profitemur, renuntiantes precise
in hiis scriptis exceptioni non numerale non habite et non solute j)ecunie et breviter
omni auxilio iuris canonici vel civilis. Hec autem sunt bona nominatim specificata
«pie commendatori et fratribus sive doniui in Mergetheim predictis in proprium ut
predicitur recognoscimus nos dedisse: In villa Uftingen Cunradus dictus Kosenpüscli
solvit unum maldrum siliginis unum maldrum avene X uncias') cum dimidia uncia
Hallensium YI pullos estivales quatuor caseos. Item dictus Tobekatze duas libras
Hallensium. Item Cunradus scultetus solvit novem solidos Hallensium minus duobus
Hallensibus. Idem de quibusdam bonis unum maldrum siliginis unum maldrum avene
et decem solidos Hallensium, Idem de curia sua quinque solidos Hallensium. Item
domina dicta Zebengerin unum maldrum siliginis duo maldra avene octo uncias
Hallensium sex pullos estivales. et quatuor caseos. Item domina dicta Ulrichin solvit
dimidium maldrum siliginis quinquaginta Hallenses duos pullos et quatuor caseos.
item dictus Wizze solvit (juator uncias Hallensium et duos pullos. Item dictus
Lutwin solvit dimidium maldrum siliginis quinquaginta Hallenses duos pullos et
im caseos. Item fabrissa solvit XL Hallenses et duos t)ullos. Item bona iuvenis
Heroldi solvunt I maldrum siliginis et dimidium maldrum avene quatuor uncias Hallen-
sium sex pullos et dimidiam aucam. Item domina dicta Langin solvit dimidium
XI. 27
210 1299. Februar 9.
maldrum siligiuis dimidium maldrum aveue quatuor uncias Hallensium «ex pullos et
I aucain. Item in villa 8cliilingestat dictus Hoveman solvit de curia sua noveni
maldra siliginis novem maldra avene duos iiiedios sumeriaos olei sive pajjaveris
unum solidum denariorum pro wisunga et decem pullos estivales. Item bona dicti
Jungerman solvunt unum maldrum siliginis unum maldrum avene XVI uncias Hallen-
sium unum pullum carniprivialem et unam aucam. Item Cunradus dictus Hobach
solvit VII maldra siliginis et sex maldra avene. Item Sifridus Mere decem uncias
Hallensium. Item pueri Heroldi de Steten solvunt unum maldrum siliginis unum
maldrum avene XVIII solidos Hallensium XII pullos et unam aucam. Item bona
dicti Vrunt solvunt decem solidos Hallensium et duos pullos estivales. Item faber
solvit 1111 uncias Hallensium. Item Irmengardis dicta Gözin solvit quatuor uncias
Hallensium. Item in villa Swabehusen Hermannus filius Vugelerinne solvit XVI
uncias Hallensium et sex pullos. Item in villa Nuwesteten Ebelinus solvit septem
maldra siliginis duo maldra avene sex pullos unam aucam et dimidium sumerinum
olei sive papaveris. Item Schellin solvit quinque solidos et IUI pullos. Item in
villa Eppelingen Sifridus Isenluit solvit quinque maldra siliginis unum maldrum ti'itici
sex maldra avene sex pullos duas aucas duas urnas vini vel octo solidos Hallensium.
Item in villa Bogstat domina dicta Höngerin solvit unum maldrum siliginis XVI
uncias Hallensium decem pullos et unam aucam. Item Heini'icus dictus Henne et
Heinricus filius Volperti solvunt unum maldrum siliginis decem solidos Hallensium
quinque pnllos et unam aucam. Item Heinricus dictus Hellerman solvit decem solidos
Hallensium et quinque pullos. Item Woltze et Heinricus dictus Drigel solvunt quinque
solidos Hallensium et duos pullos. Item Hedewig dicta Eitterolfin et Cunradus dictus
Torliaupt solvunt quinque solidos Hallensium et duos pullos. In quorum omnium
et singulorum que premissa sunt testimonium et robur inconvulsum nos Cunradus
nobilis de Bockesberg predictus presens scriptum cum appensionibus sigillorum nostri
et predicti comitis de Wertheim soceri nostri fecimus communiri. Testes sunt
fideiussores predicti, frater Reinhardus commendator domus Theutonice Herbipolensis,
frater Heinricus dapifer vicecommendator in Mergentlieim, frater Eberswinus, frater
Hermannus de Meiningeu, . . notarius predicti comitis de Wertheim, Cunradus scul-
tetus noster de Uf fingen et alii quam plures fide digni ad hoc vocati testes et rogati.
Acta sunt hec anno domini MCC nonagesimo IX., in octava purificationis beate
Marie virginis gloriose. Nos quoque Kraftho nobilis de Hohenloch predictus vendi-
tionem de iam dictis bonis provinciali et fratribus prefatis et supra notatis factam
de nostro verbo et consensu expresso diciraus processisse, in singulis etiam clausulis
et articulis de nobis supra in specie vel in genere mentionem facientibus pure et
expresse consentientes recognoscimus omiiia et singula que de nobis dicta sunt
129i). Februar 9 und 10. 211
veraciter ita esse. In (juorum ouiuium tostiinoniuni evidens lias literas cum a])))ensione
nostri sigilli duxinius muniendas.
Acta sunt hec anno domini et die prenotatis.
Al)schrift des Deutschonlensarchivars Breitenbach aus dem IS. Jalirli. Damit ist verglichen eine Absciirift
im Kiiph. des Deutschordenshauses Mergentheim vun 1.Ö55, Bl. 10 til". und eine deutsche Übersetzung ebenda
Bl. 127 ff. Keiner der Texte ist ganz korrekt. — Regest: Weller, Hohenloh. ÜB. 1, 432 n. («1.
1) Im Kopb. ist hierzu die Randbemerkung von gleichzeitiger Hand jremacht: thut vermeg des Zinsbuchs
26 d. V-' Heller und also 1 untz 2^l-> d.
5230.
Rurenshurg 1299. Februar 10.
Ulrich von Königsegy (Küngesegge) verkauft um seiner Schulden willen (urgeutibus
me debitis et ere me alieno premente) dem Kloster Weissenau mit Zustimmung seiner
Freunde^ besonders Attselms von Justingen und des Ritters Johann von Bodman (Bödmen),
seinen Weinberg bei Ravensburg (vineam meani prope ßavenspurg sitam vulgariter
dictam der wingart an der Egge que olim iure proprietatis pertinuit monasterio
antedicto) um 64 Mark Silber Konstanzer Gewichts und erlangt dazu die Zustimmung
des Lehensherrn Grafen Hugos von Werdenberg und ileiligenberg (cum dicta vinea fuerit
feodalis seu feodum a nobili viro Hugone comite de Werdenberch et Sancti Montis
derivans feodaliter seu descendens ab eo et ita ego tamquam feodatarius seu vasallus
memorati domini Hugonis in premissa vinea tantum utile dominium haberem directo
domino eiusdem vinee apud predictum dominum Hugonem residente), nachdem er
diesem als Ersatz sein Vogtrecht in Wald (cum iure advocaticio meo quod habui et
tenui in villa dicta Walde) zu Lehen aufgetragen hat. Ulrich bekennt die Kaufsumme
empfangen zu haben, verspricht Geivährschaft und leistet die üblichen Verzichte.
Siegler: Der Aussteller.
Datum et actum apud Eavenspurg in domo Her. dicti Regnolt, sub anno domini
MCCXCVilll., im. idus Februarii, indictione XIL, testibus: fratre H. priore, fratre
Johanne de Ijietdenfelt, fratre R. de Eggarskilcli, fratre H. de Merspurch cano-
nicis, fratre C. dicto Brunner converso, Anshelmo de Justingen, Johanne de Bödmen
milite, C. de Stubun milite, Ulrico et Eber, de Mölibrunne, C. ministro de Ravens-
purg dicto Humpis, C. dicto Wolveger, Her. dicto Regnolt, Joh. filio suo, Ber. de
Laimowe, Ber. dicto Zinsmaister, Ber. filio suo, C. dicto Setelli, Johanne dicto
Bischof, Ny. dicto Gotfrit, H. dicto . . .*) C. dicto . . .') Cunrado dicto 8pilman et
quam pluribus aliis fide dignis qui reticentur propter prulixitatem.
Au Leinenfiiden Siegel Ulrichs von Königsegg, s. Bd. 8, S. 203.
■A) Durch Flecken unleserlich.
212 1299. Februar 11 und 12.
5231.
Buchhorii 1299. Februar 11.
Graf Hugo von Werde,nberg und ReiUgenberg beurkundet den Verkauf eines Weinbergs
bei Ravensburg durch seinen Lehensmann (feodatarius seu vasallus) Ulrich von Königsegg
an Kloster Weissenau und überträgt dem Kloster das Eigentumsrecht, nachdem er mit dem
Vogtrecht in Wald Ersatz erhalten hat.
Siegler: Der Aussteller und Ulrich von Königsegg (Kiiigesegge).
Datum et actum apud opidum dictum Büchoru, anno domini MCCXCVIIIL. III.
idus Februarii, indictione XII., testibus ad hoc specialiter vocatis et rogatis fratre
H. priore monasterii Augie Minoris dicto de Phaffikoven, fratre H. de Merspurg
canouicis, Johanne de Rüdibercli, Hainrico dicto Müriz militibus, Eber, de Möli-
brunnen, H. dicto Müriz, Ülrico tilio suo, Jacobo dicto Dorenbürron et Cünrado
dicto 8pilman et quam pluribus aliis fide dignis qui reticentur propter prolixitatem.
An braunen Leinenfiklen ilas erste Siegel, rund, 35 nun., im Siegelfeld ein Toiifhelm, link.s gewendet, mit
langem federnbestecktem Schirmbrett, links vom Helm die Kirchenfahne (ohne Schild), rechts ein Schild mit dem
Dornschrägbalken ; Umschrift : f S • HVGONIS • COMTIS • DE • WERDENBERCH. Abgebildet bei von Weech,
Cod. dipl. Salem. 2, Nr. 191.. 2) An weißen Leinenfäden das .Siegel Ulrichs von Königsegg, s. B. 8, S. 203. — Die
Urkunde folgt im Wortlaut der vorhergehenden Ulrichs von Königsegg, ist auch von derselljen Hand geschrieben.
5232.
Abt Konrad von Maulbronn, Ritter Reinbot von Neipperg und Heinrich von Neipperg
genannt von Lauffen entscheiden als Schiedsrichter den Streit um das Erbe des Reinbot
genannt Jeger von Neipperg.
Ohne Ortsangabe. 1299. Februar 12.
><'os frater Cunradus abbas de Mu]enl)runnen, Reinboto miles de Nyperg et
Heinricus de Xiperg dictus de Lofen arbitratores seu ainicabiles compositores electi
communiter a partibus in causa quam . . prior || et . . conventus fratrum Predi-
catorum domus in Winpina moverunt seu movent (lerdrudi relicte quondam Rein-
botonis dicti Jeger de Niperg super quarta parte unius domus seu aree site in
Xiperg, super quarta parte unius iugeris || prati et super dimidio iugere prati in
Zimerin sitis ac super uno iugere et dimidio iugere vineti sitis iuxta lacum et super
duabus quartis partibus duarum vinearum ibidem sitarum nee non et super dimidia
parte agrorum in villa Swegern sitorum || ac super aliis quibuscumque cognitis iure
1299. Februar 12. 21B
et volimtatibus partium saua etiara deliberatioue arbitrando proimntiainus et pronuntiando
arbitramur in liiis scriptis sub periculo cause et sub pena quinquaginta librarum Hallensiuni
in corapromisso expressis, quod videlicet predicta relicta bona prescripta debet pro tem-
pore vite sue possidere pacifice libere et quiete adiectis condicionibus subnotatis, videlicet
quod sepedicta relicta fratri Cunrado de Niperg ordinis Predicatorum domus predicte
viginti quinque solidos Hallensium in festo beati Joliannis Baptiste et vigiuti quinque
solidos in epiphania domini quamdiu idem frater C. vixerit tenetur annuatim fideliter
presentare nomine pensionis et unam libram cere prefatis Predicatoribus antedicta
relicta in anniversario mariti eins singulis annis presentabit. Sane prefato fratre C. viam
miiverse carnis ingresso relicta predicta a decem solidis Hallensium predicte pecunie fratri
C. presentande erit penitus absoluta, ita quod dictis Predicatoribus duas libras Hallensium
dumtaxat, unam scilicet libram in die anniversarii mariti ipsius reliquam vero libram
in festo beati Johannis Baptiste prenotato pro annua consolatione conventus fratrum
Predicatoi'uni predictorum sine contradictione qualibet assignabit pro tempore vite
sue. Cum vero eadem relicta de medio fuerit evocata sepedictis fratribus bona
superius annotata cedent et cedere debent fi-aude et dolo penitus circumscriptis.
ßecognoscimus etiam et arbitrando pronuntiamus et pronuntiando arbitramur quod
prefate partes non per interpositas personas sed per se in nos tamquam in veros
arbitros et compositores compromiserunt sub penis antedictis, (juod ratum habeant
utrobique quod per nos fuerit et est pronuntiatum seu etiam arbitratum. Alioquin
pars nostro arbitrio arbitrationi seu pronuntiationi contraveniens nobis arbitris jjreno-
tatis quinquaginta libras Hallensium persolvere tenetur nomine penarum prescriptaruni.
In cuius rei testimonium et evidentiam firmiorem nos prefatus frater C. abbas de
Mulenbrunnen et lieinboto niiles de Niperg prenotatus") una cum sigillis predictorum
virorum religiosorum prioris et . . conventus Predicatorum in Winpina presentibus
duximus apponenda. Ego vero H. de Niperg dictus de Lofen antedictus cum pi'oprio
sigillo caream sigillis predictorum domini . . abbatis de Mulenbrunnen et Reibotonis
militis sepedicti sum contentus. Nos quoque frater . . prior et . . conventus Predi-
catorum domus Winpinensis nostra sigilla presentibus duximus apponenda in testi-
monium similiter omniuni premissorum.
Datum anno domini MCC nonagesimo nono, feria quinta proxima ante festum
beati [Vajlentini.
Itrtl. Perg. Siegel abgegangen. Die Urkunde ist am unteren Hand Ijesicliildigt.
a) Fehlt: sigilla nostra.
214 1299. Februar 13 und 14.
5233.
Ochsenhausen 1299. Febrnur 13.
Bischof Wolfhard von Äitf/sburg beurkundet, dass Bitter Walcho von Essendorf
(Essindorf) mit Willen seiner Frau Adelheid und aller seiner Erben freiwillig dem Kloster
Ochsenhausen (Ohsinhusin) 2 S Gülten in Mittelbuch (in villa dicta Mittilbücli super
duabus curiis et uno mansu quod vulgo S(^lda vocatur) um seines Seelenheils willen
geschenkt und ausdrücklich bekannt hat, dass er von diesen Gütern jährlich nur 1 Malter
annone als Vogtrecht zu beziehen habe. Der Bischof bestätigt auf Bitten des Stifters
diese Schenkung.
Siegler: Der Aussteller.
Acta sunt hec in Ohsinhusin. anno domini MCCLXXXXIX., idus Februarii,
XII. indictione.
Ital. Per^. Briuhstück des bischöflichen Siepjels.
5234.
Herzog Hermann von Teck räumt dem Grafen Eberhard von Wirtemberg seinen Teil an
Grafmberg, Nürtingen, Ebersbach, Plochingen und Beichenbach wieder ein.
Ohne Ortsangabe. 1299. Februar 14.
Wir herzog Hernian von Tegge verjehen und tun kunt aücn den disen brief
sehent oder hörent lesen, daz || wir unserm öham graven Eberhai't von Wirtenberg
ledklich wider lazen und haben wider gelazen unsern || tail an den guten, si sin
lehen aigen oder vogtai, du liie nach gescriben stant: den Berg und swaz dar zi'i
hört, Nüwer||tingen und swaz dar zu hört, Eberspach und swaz dar zft hört, Bh)chingen
und swaz dar zu hört und Richenbach, daz sin vatter und sin J)rüder und er da
hetten und swaz dar zu hört, ane daz gut daz unser vatter uns da liat gelazen, und
verzihen uf du selben gut uiul verschriben uns aller der rehte, die wir dar uf er-
kobert und gewunnen hetten vor gerihte mit urtail oder mit brieven, daz wir noch deliain
imser erbe nach den vor genanten guten nümmer süln gesprechen vor gerihte oder
an gerihte. Wir verzihen och uf unsern vor genanten öham graven Eberhart von
Wirtenberg alle ander vorderunge und ansprach, die wir uf in uiul uf sinu gut
erkobert hetten vor gerihte und lazen in der ledig, also daz er uns an den guten
zu Stetten und zu Kumoltshusen niht vurbaz söl irren, wan als sie sin . . bn'ider
1299. Februar 14, März 7, 10 und 13. 215
an in braht. Dirre vor geschribenen red haben wir gesvorn uf den hailigen, daz
wir sie «taete lazen und wellen öcli daz sie unser erben staete haben und geben dar
über unsern brief gesigelt mit unserni insigel ze ainem Urkunde.
Daz geschach an sant Valentins tage, do man zalte von gottes gebi'irte zwelf
liundert jar nünzig jar und in dem nünden jar.
Siegel abgegangen. — Alidmck : Sattler, Gesell. Württembergs unter den Graven 1, Beil. 26.
5235.
Ulm 1299. März 7.
Bischof Sifried von Chur verleiht allen wahrhaft bussfertUjen und beichtenden Be-
wuchern der Katharinenkapelle in Ulm (capellam beate Katherine extra mufos Ulmenses),
die dort divinum officium hören und den Kranken Almosen spenden, einen Ablass von
40 Tagen, unter Voraussetzung der Zustimmung des Diözesanhischofs und Beschränkung
der Gültigkeit des Ablasshriefs auf 3 Jahre.
Datum apud Ulmam, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo nono^
nonas Martii.
Ulm. Orig. Hill. Peig. .\bliangend beschädigtes spitzovales Siegel, c. 54, 37 mm., ein stehender Möneli,
mit beiden Händen vor der Brust einen unkenntlichen Gegenstand haltend ; Umschrift fast ganz abgebrochen. —
Abdnick: Ulmisehes ÜB. 1. 258.
5236.
Esslingen 1299. März 10.
Die Beginen Gertrud und Emsa von Fellbach schenken dem Kloster Sirnau ihre Äcker
genannt Kegelbrett bei Fellbach und behalten die Nutzmessung auf Lebenszeit.
Regest im Eßhnger ÜB. 1. 1.% n. 311.
5237.
Horb 1299. März IH.
Schultheiss Hugo in Horb, Heinrich der Maier (villicus), Wulther der Sohn weiland
Sifrids und Albert genannt Daukolf der Jüngere entscheiden als erwählte Schiedsrichter
den Streit zuüschen Burkhard genannt Noppeier Bürger in Horb, und der l'riorin und dem
21 G 1299. März 13.
Konvent von Kirchberg wegen eines Hofs in Baisingen (curia sita in Eössingen quam
colit Burkardus villicus): Burkhard Noppeier lässt den Hof auf in die Hand der
Klosterfrauen und verzichtet auf alle Rechte daran.
Acta sunt hec Horwe ante domum Hugonis Leimelin, anno domiiii MCCLXXXXIX.,
sexta feria proxima post dominicam Invocavit. In cuius rei testimonium nos cives
nostrum sigillum duximus presentibus litteris appendendum.
Kopl). des Kl. Kiichberg aus dem 15. Jalirli., Bd. 1. Bl. (il''.
5238.
Mengen 1299. März 13.
Anselm der Ältere von Justingen und sein Sohn Anselni übertragen dem Burkhard
Huter (dictus Hüter) Bürger in Mengen aus Liebe zu seinen Mitbürgern (burgensium in
Mengen suorum conciviuni) und zu ihm das Eigentumsrecht der Rentersiviese (pratum
quod vulgo dicitur Kenterswise) und eines an sie angrenzenden Stückes Land über
der Mühle des Otto (supra molendinuni Otthonis), die er seither von ihnen zu Jjehen
getragen hat.
Siegler: Die Aussteller.
Datum et actum in Mengen, anno domini MCCXCVllil., ILI. idus Martii, indic-
tione XII. , coram domino Eber, milite de Rosenowe, doraino Berhtoldo milite de
J]berharzwiler, Berhtoldo et Cünrado dictis Löclieler, Her. dicto Huntübel seniore et
Waltero filio, Ebelino de Diengen, Cünrado dicto Rallen, Waltero dicto Huntübel
seniore, Hainrico villico trans Ache in villa, C. molitore, C. dicto Marstecke et Burge-
lino dicto Hüter suo consobrino astantibus aliis plurimis fide dignis.
Regensburg. Orig. Perg. Siegel: 1) .\nselms d. .A. von .lustingen, s. Bd. 8, S. 255. 2) Anselms d. J. gen. von
Wildenstein, s. Bd. 9, S. 6. — Regest: v. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 555 n. 1()()5 nach Cod. Sal. 2, n. 342 in
Karlsruhe (unvollständig; insbesondere die Zengenreihe ist mit Hcrniamio dicto llunti'iljel seniore abgebrochen).
5239.
König Albrecht befehlt seinen lieben Getreuen Ulrich und Marquard von Schellenberg das
Kloster Weissenau in seinem Besitzungen in Eisenbach und Amtzell zu schützen.
Ravensburg 1299. März 13.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus strennuis viris Ulrico et
Marquardo || fratribus de Scliellenberch dilectis fidelibus suis gratiam suam et omne
1299. März 13. 217
bonum. Cum regalis || dignitas omnium religionum genera sub dextera sue protec-
tionis manutenere debeat et || specialiter defensare, honorabiles et religiosos viros . .
abbatem et conventum Augie Minoris ordinis Premonstratensis devotos nostros dilectos
tanto debemus perfectius nostro communire presidio, quanto magis eorum inbecillitas
noscitur iudigere. Eapropter fidelitati vestre firmiter et districte precipiendo com-
inittimus et mandamus precise volentes, quatenus predictos . . abbatem et conventum
in bonis suis in Isenbach et in Annencelle contra iniuriosos insultus quorumlibet
manutenere et tueri ac in omiiibus iuribus suis defendere sagaciter studeatis.
Datum apud Kavenspurcli. III. idus Martii, indictione duodecima, anno domini
MCC nonagesimo nono, regni vero nostri anno primo.
An grünen und roten Seidefäden das Majestätssiegel. — Regest: Böhmer, K. Albreclit 150.
5240.
König Albrecht bestätigt dem Kloster Weissenau das eingerückte l'ririlegiitin König
Friedrichs II. von 1218 Dezember 11.
Ravensburg 1299. März 13.
Albertus dei gratia Romanorum lex semper augustus universis sacri imperii
Romani fidelibus presentes litteras inpecturis gratiam suam et ome bonum. || Regalis
dignitatis sublimitas tunc vere laudum preconiis gloriosius sublimatur, dum ea qua
per inclitos dive memorie imperatores et reges Romanorum suos predecessores 11
sunt tradita et indulta pio alTectu ex liberalitate regia innovat et confirmat. Sane
nuper veniens ad nostre maiestatis presentiam religiosus vir . . abbas Augie Minoris 11
Premonstratensis ordinis devotus noster dilectus nobis humiliter suplicavit. quod nos
Privilegium quoddam suo cenobio ab inclito quondam Friderico Romanorum rege
nostro predecessore traditum et concessum et per clare recordationis dominum Ru-
dolfuni regem Romanorum genitorem nostrum karissimum confirmatum dignaremur
ex benignitate regia confirmare. Cuius tenorem vidimus et audivimus in hec verba:
Fridericus usw. Es folgt die Bd. 3, S. 72 gedruckte Urkunde.
Nos auteni dicti . . abbatis devotis precibus favorabiliter inclinati predictum
Privilegium de verbo ad verbum sicut superius est expressum innovamus confirmamus
et presentis scripti patrocinio communimus. In cuius rei testimt)nium presens scriptum
maiestatis nostre sigillo fecimus roborari.
Datum apud Ravenspurch, III. idus Martii, indictione duodecima, anno domini
millesimo ducentesimo nonagesimo nono, regni vero nostri anno primo.
Das an grünen und roten Seidefäden befestigte Siegel aus dunkelgrünem Wachs ist abgelöst und liegt bei
der Urkunde. — Abdruck: Lünig, Reichsarchiv 18, 752. — Regest: Böhmer, K. Albreclit 149.
XI. 28
218 1299. März 16 und 17.
5241.
Köh'kj Albrecht verleiht der Stadt Ravensburg auch die neuen Freiheiten, die er Ulm
gegeben hat.
Konstanz 1299. März l(i.
Albertus dei gratia Komanorum rex semper augustus uriiversis sacri Romani
imperii fidelibus || presentes litteras inspecturis gratiam suam et omne bonum. In
regle maiestatis specula divino || munere constituti libenter ad fidelium subditorum utilitates
et commoda procuranda nostre benignitatis || inclinamus intuitum, ut ceteri ex eo
devotionis et fidei ad nos et Komanum imperium suscipiant incrementum. Noverint
igitur tarn presentis etatis hoinines quam fnture, quod nos grate devotionis obsequia
providorum virorum civium de Kavenspurch dilectorum fidelium nostrorum benignius
intuentes ipsis presentibus et futuris ac eorum civitati omnia iura libertates gratias
et honestas consuetudines, quas civitati nostre et imj)erii de Ulma de novo sub sigilli
nostri impressione concessimus, de regali dementia concedimus et donamus habendas
inantea et perpetuo possidendas. In cuius concessionis et donationis nostre evidens
testimonium et memoriam sempiternam presens scriptum exinde conscribi et maiestatis
nostre sigillo iussimus communiri.
Datum apud Constantiam, XVII. kalendas Aprilis, indictione XII., anno domini
MCC nonagesimo nono, regni vero nostri anno primo.
An grünen und gelben Seidefäden das beschädigte Majestätssiegel. — Abdruck: Liinig, Heichsaichiv 14, 212. —
Moser, Reichsstättisclies Handbuch, 2, 468. — Regest: Lichnowsky 2, Nr. 104. — Böhmer, K. Albreclit 151.
5242.
Konstanz 1299. März 17.
König Albrecht bestätigt dem Kloster Weingarten den wörtlich eingerückten Schirmbrief
Kaiser Friedrichs 1. von 1155 September 23.
Abdruck Bd. 2, S. 431 ; Text A 1). — Regest: Böhmer, K. Albrecht 153.
1299. März 18. 219
6243.
Könia Albrcrht (jestätiyt der Stadt Buchhotn ihre Rechte und, verleiht ihr das Hecht ven
Uberlinc/en und einen Wochenmarkt.
Konstanz 1299. März ]H.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus universis sacri liomani imperii
fidelibus gratiam suam et omne bonum. Dignum iudicat nostra || serenitas iit illorum
vota gratiosius admittamus et eorum desideriis beuignius occurramus, qui sacri imperii
Romani principibus divine recordationis imperatori||bus et regibus tidelius adheserunt
nee ab eorum servitiis se aliqiiatenus averterunt. Cum itaque dilectos fideles nostros
et imperii cives de Buchorn tales || fuisse et nunc esse fide cognoverimus occulata
eademque experimentis certioribus sint probata, nos eosdem prosequentes attectu
gratie specialis iura et libertates eisdem tradimus et traditas huius nostri decreti
munimine confirmamus. Damus itaque dictis civibus pro munere gratie specialis
et statuimus, quod nullus iudex publicus nee dux neque comes aut quilibet ex iudi-
ciaria potestate ipsos super possessionibns iuri forensi ipsorum civitatis subiacentibus
et alüs eausis secularibus quibuscunque nisi coram suo iudice poterit aliquatenus
eonvenire. Preterea proscriptio ducis eomitis vel alterius iudicis ratione iudicii euius-
cumque ipsorum civium intrare non debet vel attingere eivitatem. Item si aliquis
homo advocaticius in ipsorum eivitate est residens, advocato de sua persona aliquod
servitium facere non tenetur. Si autem idem homo advocaticius viam earnis ingressus
fuerit universe, eeclesie ad quam speetare videtur quicquid iuris eadem ecclesia in
hiis, qui sunt eiusdem eondieionis, habere videtur dabitur sine dolo. Quicunque etiam
aliquod ad forum pex'tinens predium eiusdem civitatis ratione emptionis vel hereditatis
per spatium unius anni et unius diei in quieta tenet possessione, ita quod si infra
terminum predictum secundum iuris formam non contradicitur reclamando, illo non
reclamante in provincia existente de cetero id ])redium pacifice possidebit. Xullus
etiam miles nee monachus predium aliquod in eivitate predietorum civium iure
hereditario acquirei-e poterit nee teuere, et si aliquod predium alieni cenobio vel alüs
personis religiosis dabitur propter deum, infra terminum unius anni vendere tenentur.
Quod si facere neglexerint, extunc proprietas eiusdem predii ad heredes tradentis
suecedet libere et (juiete. Quicumque etiam puer cum rebus propriis a suis parentibus
separatus sine carnali berede de hac luee emigrabit, eadem hereditas in patrem vel
matrem eiusdem cadet evidenter. Si autem ibi parentes esse non videntur, tune in
proximum heredem, sive ille sit ex parte patris vel matris, de iure cadet hereditas
antedieta. Volumus insuper, quod universi et singuli in ipsorum oppido residentes
220 1299. März 18.
tarn in precariis quam in aliis servitiis cum ipsis civibus laborem portare communiter
teneantur. Addimus etiam eisdem civibus de gratia speciali liberaliter concedentes
omnes gratias libertates et iura universa et singula quibus gaudent dilecti fideles
nostri cives de Überlingen, et (juod millus extraneus civem aliquem eiusdem civitatis
inpignorare debeat ex causa miuistri dicte civitatis aliqua exigente. Et si libertates
dictorum civium de Überlingen in aliquo articulo contrarii fuerint alicui articulo
libertatis predicte, que superius est expressa, in contrarietate huiusmodi predicti
cives de Buchorn quantum ad illum articulum in quo contrarietas fuerit suas liber-
tates per nos ipsis traditas, prout expresse sunt superius, observabunt. Insuper eisdem
civibus forum septimanale videlicet feria quarta de liberalitate regia duximus conce-
dendum, volentes quod omnes qui ad dictum forum conHuxerint et abinde ad propria
redierint plena pace gaudeant et forensium iurium libertate. Demum indulgemus et
concedimus civibus prenotatis, ut nullius civis aut hominis civitatem Biichorn inhabi-
tantis occasione obligationis facte nobili viro Hugoni comiti de Werdemberg avunculo
et fideli nostro dilecto per inclite recordationis dominum Jludolfum Romanorum
regem illustrem genitorem et predecessorem karissimum pignora capi debeant aliquo-
modo vel teneri, mandantes universis ac singulis nostre gratie sub obtentu firmiter et
districte, quatenus nullus alicuius civis aut hominis de ßüchorn pretextu debitorum
vel inimicitiarum competentium sibi in comitem supradictum pignora capiat aut
teneat quoquo modo. Predicta omnia et singula ob favorem civitatis et civium de
Buchorn confirmamus et roboramus perpetuo duratura. Nulli ei-go omnino hominum
liceat haue paginam nostre confirmationis et innovationis infringere aut ei in aliquo ausu
temerario contraire. Quod qui facere presumjiserit, gravem nostre maiestatis oifensam
se noverit incurrisse. In [cuius] rei testimonium presens scrijjtum exinde conscribi
et maiestatis sigillo iussimus communiri.
Datum in Constantia, XV. kalendas Aprilis, [indictione] XII., anno dömini mille-
simo ducentesimo nonagesimo nono, regni vero nostri anno primo.
Von der Besiegelung nur nocli die rot-gelb-grün-blauen Seidefäden vorlianden. Die Ui'kunde ist stellenweise
beschädigt. — Abdnick: Lünig, Reichsaichiv 1,% 308 mit falschem Datum: Ajjiil l(i. — Auszug: .1. .1. Jfnser,
Reichsstätt. Handbuch I, 1732, 263. — Gengier, Deutsche Stadtrechte 1Hö2, 142. — Ders., Cod. im. nnmicip. 1,
1863, 432». — Regest: Böhmer, K. .\lbrecht 154.
1299. März 21, 23 und 25. 221
■ 5244.
Im Lateran 1209. März 21.
PajJst Boiiifaziiif! VITI. beauftragt den Scholaster des Allerheilü/enKtifts in Speier,
dem Kloster Maulbronn zur Wieder erlanguncj entfremdeter Güter behilflich zu sein.
Datum Laterani, XII. kalendas Aprilis, pontificatus nostri anno quinto. — Ad
audientiam nostram.
Vidimus der Speirer dichter von 130S) A()iil 23.
5246.
Truchsess Walther von Warthansen verkauft an die Herzoge Rudolf und Friedrich ro7i
Oesterreich die Stadt Sauig au und die Vogtei diesseits des Buchaiier Sees.
Zürich 1299. März 23.
Ego Walherus dapifer de Warthausen tenore presentium profiteor et publice
recognosco, me oppidum de Soulgen et advocatiam ex ista parte lacus de Bocliowe
cum omni iure, quo hactenus dictum oppidum et advocatiam tenui et possedi, illustiibus
dominis Rudolpho et Friderico fratribus ducibus Austrie et Stirie et eorum colieredibus
pro duobus millibus marcarum argenti Constantiensis ponderis vendidisse et eadem
ad manus Serenissimi domini mei domini Alberti regis Romanorum nomine dictorum
ducum Austrie resignasse, promittens bona fide dictis priucipibus Austrie et eorum
coheredibus de dictis oppido et advocatia certam et securam exhibere guarandiam
secundum terre consuetudinem hactenus observatam. In cuius rei testimonium sigillum
meum duxi presentibus apponendum.
Datum in Turego, decimo calendas Aprilis, anno domini millesirao ducentesimo
nonagesimo nono.
M. V. Pappenheim, Chionik d. Truclis. v. Waldbuig 1, S. 47.
5246.
Ohne Ortsangabe. 1299. März 25.
Fleban Eberwin in Forchtenberg (Fortinberg) schenkt im Vertrauen auf künftige
Vergeltung quasi j)er inspirationem divinitus infiammatus dem Kloster Amorbach sein
Haus in Forchtenberg (domum quam inhabito cum areis adiacentibus spectantibus ad
222 1299. März 25 und 28.
eandem quam apud . . heredes quondam Sifridi pellificis de Fortinberg rationabiliter
cum propria pecunia comparavi, donavi — — cum omni iure quod miclii competiit
in eadem proprietatis titulo perpetuo possidendani ac in ipsorum usus utiles et
necessarios per donationem venditionem seu locationem ad personas alias transferendam,
salvis iuribus opidi Fortinberg de domo prehabita exigendis).
Siegler: Die Edlen Kraft t^on Hohenlohe (Hohynloch) und die beiden Rupert von
Dum (senioris et iunioris') dominorum Ruperti et Ruperti de Durne), die als Vögte
der Stadt ihre Zustimmung geben (qui in eodcm opido iure advocaticio dominantur).
Die beiden Herrn von Dum bekennen, nur ein Siegel (sigillum unicum) zu haben.
Datum anno domini MCC nonagesimo nono, VlII. kalendas Aprilis.
Amorbach. Oiig. Ital. Perjj;. Siegel aligegangen. — Abdinick : Gropp, Aetas mille annorum inonasterii in
.\moibacli 1736, S. 204. — Wibel 2, 131. — Rege.st: Weller, Hohenloli. ÜB. 1. 433 n. 604.
1) Die beiden Worte sind durch deutliche Interpunktion von Hohynloch getrennt und dem folgenden zu-
geteilt. Danach ist Weller a. a. O., der Gropp folgt, zu korrigieren.
5247.
Graf Ludwig von Oettingen eignet dem Kloster Kirchheim 2 Höfe in Kirchheim.
Wallerstein 1299. März 2H.
In nomine domini. Amen. Mos Ludewicus dei gratia comes de üetingen notum
fieri volumus pre||sentium inspectoril)us universis, quod cum felicis recordationis
karissimus pater noster quondam comes de ()etin||gen venerabilibus et in Christo
dilectis domine . . abbatisse et conventui sanctimonialium in Kyrchein Cisterciensis
or||dinis Augustensis dyocesis ac monasterio earundem, cuius ipse pater noster fundator
exstitit primitivus, duas curias, unam earum in superiori Kyrchein sitam scilicet curiam
villicalem et alteram in iuferiori Kyrchein, que ambe in annuis redditibus ad XX
libras Hallensium reddituum dominorum se extendunt, pro ducentis libris Hallensium
cum universis iuribus suis et pertinentiis rite et rationabiliter vendidisset proprietatis
tytulo perpetualiter possidendas, hoc salvo dumtaxat ut earundem curiarum reemptio
sive requisitio pro eadem summa pecunie sibi et suis heredibus libere remaneret,
nos in remedium anime Marie karissime quondam nostre coniugis viam universe
carnis nuper ingresse et apud idem monasterium terre matris gremio commendate ac
prefati karissimi patris nostri et omnium progenitorum nostrorum duas curias preli-
batas, quarum reemptio et requisitio nobis ac nostris heredibus ut prediximus compe-
tebat, domine . . abbatisse de Kyrcheii} et conventui menioratis ac monasterio earundem
1299. März 28 uud April. 223
accedente pleno consensu filiorum nostrorum exnunc tradimus ac tradidimus dedinnis
atque daraus cum universis iuribus suis et pertinentiis agris pratis pascuis hortis
aquis silvis viis et inviis terris cultis et incultis quesitis et inquirendis proprietatis
titulo perpetuo possidendas renuntiantes simpliciter et precise exnunc omni iuri
reemptionis requisitionis proprietatis possessionis ac dominii cuiuscunque, (]uod in
predictis curiis et eorum pertinentiis ac iuribus omnibus nobis vel nostris lieredibus
competebat aut competere poterat quovis modo, renuntiantes nichilominus omni actioni
rei et legi, per quam vel per* que presens hec nostra donatio confirmatio seu renun-
tiatio inpediri quoquo modo poterat vel etiam inpugnari. Et in horum omnium
prescriptorum testimonium et notitiam pleniorem 'presentem litteram prenotatis
domine . . abbatisse et conventui dedimus sigilli nostri munimine roboratam.
Datum et actum apud Walrstein, anno doniini millesimo ducentesimo nonagesimo
nono, V. kalendas Aprilits.
Wallerstein. Orif;;. Perg. Siegel, s. Bd. G, S. 119. A\if der Rückseite des Siegels ein Eindruck von einem
Sclimuekstück (Gemme) mit dem Kopf einer alten Frau in Haube und Schleier.
5248.
Ohne Ortsangabe. 1299. April. '
Der Freie Rudolf von Rosswag (libere condicionis homo) bestätigt den durch Ritter
Gerhard von Ubstatt und seine Söhne geschehenen Verkauf eines Zehnten in Bruchsaler
Mark an Kloster Herrenalb, nachdem ihm Ersatz mit Gütern in Untergronibach geleistet
worden ist (quod tertiam partem decime utriusque frumenti in marchia Eruclisellensi
habebamus ab illustri domino nostro Eberliardo comit/ de Katzenelnbogen tytulo
feodali, quam inquam partem decime (lerhardus miles de Ubestat et filii sui Dietricus
Swickerus et Gerliardus ex consequenti etiam a nobis habebant tytulo feodali, qui
predictam decimam . . abbati et conventui de Alba pro ducentis viginti libi'is
Hallensium vendiderunt et in reconpensam — — novem iugera prati que dicuntur
l)rü\vel in Niderngrünbach et sex iugera vinearum ob der staige, item curiam Zeisolfi
quondara antiqui sculteti ibidem et duo iugera prati et unum iuger vinearum ad
manus nostras resignaverunt, recipientes iterato eadem a nobis tytulo feodali et
debitum nobis fidelitatis homagiuin prestiterant sicut prius), übertrügt dem Kloster den
Zehnten und verzichtet auf alle Ansprüche. Eberhard von Gottes Gnaden Graf von Katzen-
elnbogen, der Rudolf von Rosswag seinen Getreuen nennt, bestätigt Verkauf und Tausch,
eignet den Zehnten dem Kloster und verzichtet auf Einsprache.
224 1299. April 3.
Siegler: Graf Eberhard von Katzenelnhogen, der Aussteller, Gerhard von Ubstatt
und dessen Söhne.
Datum anno domini MCOXC Villi., mense Aprili.
Ital. Perg. Zwei weitere OrigR. in St. Paul. Siegel 1) rund, tiö mm., im Schild ein aufgerichteter Löwe, das
Siegelfeld mit Ranken verziert; Umschrift: f • S • EBIRHARDI • COMITIS • DE • KATZENELINBOGE. 2) Rudolfs
von Roßwag, s. Bd. 8, S. 326. 3) des Ritters Gerhard von Ubstatt, s. Bd. 8, S. 202. 4) schildförmig, 36, 28 mm.,
drei gestürzte Sparren übereinander; Umschrift: f • S • ÜIETRICI • DE • VIBE ... AT. 5) 32, 28 mm., wie 4);
Umschrift , im linken Obereck beginnend : f • S • SVIGG ... DE • \VB . . . TAT. 6) stark beschädigt ; Bild
wie 5. — Abdruck : Gerbert, Hist. Nigre Silve 3, 240 (nennt als Lehensherrn Gr. Wilhelm von Katzenelnbogen).
— ZGORh. 2, 469 (auf Grund des Vidimus einer dritten Ausfertigung, die als I^ehenslierrn den Grafen Diether
von Katzenelnijogen nennt, Orig. Perg. in Karlsruhe).
5249.
Bischof Mangold von Würzburg inkorporiert dem Kloster Amorbach die Kirche in Roigheim.
Würzburg 1299. Ajml 3.
Manegoldus dei gratia episcopus Herbipolensis viris religiosis in Christo dilectis . .
abbati et . . conventui monasterii in Amorbach || ordinis sancti Benedicti nostre
dyocesis salutem et sinceram in domino karitatem. Religiosam vitam gerentibus
congrua nos || oportet consideratione prospicere, ne cuiusdam necessitatis occasio aut
desides faciat aut robur quod absit religionis || infringat. Eapropter nos provide
considerantes, quod mense vestre redditus et proventus propter diversarum gwerrarum
discrimina et pacem terre communem hactenus perturbatam sunt plurimum diminuti,
propter quod divinorum obsequiis ut consuevistis- intendere non potestis, ex affectu
sincero vobis subsidium postuUintibus prout presentis teniporis status patitul- decre-
vimus inpendendum, ut in monasterio vestro predicto per vos divinorum obsequia
liberius valeant exerceri, parrochialem ecclesiam in Rohenkeim nostre dyocesis cuius
ins patronatus ad vos ab antiquo dinoscitur pertinere cum omnibus iuribus et perti-
nentiis suis vobis de consensu expresso honorabilium virorum . . prepositi . . decani
et capituli ecclesie nostre pleno proprietatis et possessionis iure pro sustentatione
communis mense vestre donamus et tradimus in hiis scriptis, eandem ecclesiam de
eorundem . . prepositi . . decani et capituli conniventia cum omnibus suis iuribus
pertinentiis et libertatibus in vos et monasterium vestrum predictum cum pleno
rerum dominio transferentes. Ita tamen quod cura animarum eiusdem ecclesie
minime negligatur quodque ipsa ecclesia perpetuum habeat vicarium, cui tantum de
ipsius proventibus relinquatur, quod sedi apostolice eiusque legatis et episcopo ac
1299. April 3. 225
archidyacono loci qui pro tempore fuerint de suis valeawt iuribus respondere. Ut
autem hec nostra donatio cum predictorum . . prepositi decani et capituli consensu
facta omnibus patefiat et robur obtineat firmitatis nee ulla super ea in posterum
questio vel dubietatis scrupulus oriatur, presentem paginara exinde conscribi iussimus
et sigillorum nostri et prefatorum . . prepositi . . decani et capituli appensionibus
fecimus communiri. Nos quoque Heinricus prepositus Arnoldus decanus et capitulum
supra dicti premissa omnia de nostro consensu recognoscimus esse facta sigillum
nostrum in eorundem evidentiam presentibus appendentes.
Datum et actum Herbipoli, anno domini MCC nonagesimo nono, III. nonas Aprilis,
pontificatus nostri anno XI.
An roten und gelben Seidefäden Bruchstücke der Siegel des Bischofs und des Domkapitels von Würzburg. —
Als 1687 das Kloster seinen Besitz in Roigheim mit dem Patronatrecht an Württemberg verkaufte, wurde die
Urkunde mit anderen übergeben.
a) Vorlage : Ronikey.
5250.
Eberhard der Alte von Lupfen Graf zu Stuhlingen verzichtet auf sein Recht an den Hof
des Klosters Rottenmünster zu Dautmergen.
Rottenmünster 1299. April 3.
Allen den die disen brief gesehent oder gehörent, tun wir her Eberhart der
alte von Luphen grave ze Stülingen || kunt, daz wir den erbaeren vrowen . . der
abtissinne unde der samenunge von Rotenmiinster grawes ordens umbe den || sunder-
lichen gunst, den wir ze in umbe ir tugentlich leben haben, maier Cünen hof ze
Tutmeringen, den in her || Hainrich selige unser vatter gab unde wir in ie sit
besasicent unde entsascent, daz selbe reht ze besetzzenne und ze entsetzzenne uf geben
haben ledig unde Isere luterlich ainvalteclich unde ane alle geva^rde, also daz siu unde
alle ir nachkomen den selben hof hinnen für iemer mere besetzzen unde entsetzzen
sülnt unde der mit tun unde schaffen sülnt swaz siu waenent daz in wol kome unde
nützze si unde daz wir noch denhain unser erbe hinnenhin denhain reht der zu haben
sülnt sus noch so, unde verzihen uns der umbe alles rehtes unde schirmes gaistliches
unde weltliches gerihtes. Hunderlingen aber so haben wir gedinget, daz Burcart unde
Hainrich die Maier von Tutmeringen, die nu den selben hof buwent und in von den
vor genanten vrowen ze rehtem lehen enphangen hant, der ufte sitzzen sulnt untz
an iren tot alle die wile siu jsergeliches iren zins verrihtent, swenne siu aber er-
sterbent oder wsere daz ain zins den anderen erlüffe oder daz siu den selben hof
XI. 29
226 1299. April 3 und 6.
hinnen ze sante Walpurg dag deme na^hesten der nu kumet niht bezimmeretin als
er durch rehte sol bezimbert sin, so sol in dirre hof ledig sin danne und Isere unde
sülnt in besetzzen mit sweme siu went unde sol enhain ir erbe dehain rehte me
der zu haben. Unde daz diz war si unde stsete belibe, der umbe han wir unser
ingesigel an disen brief gehenket ze aime urkünde.
Der wart gegeben ze Rotenmunster von der samenunge an deme vritdage nach
mittervasten, in deme jar do man von gottes geburtte zalte zweihundert jar unde
nime unde niinzig jar. ,
Siegel s. Bd. 9, S. 369.
5251.
Ohne Ortsangabe. 1299. April. 6.
Der Propst von Denkendorf und der Dekan von Kirchheim executores seu iudices
auctoritate ordinaria deputati gebieten (discretioni vestre iniungimus per virtutem
sancte obedientie firmiter et districte) auf Grund des von den Vertretern des Bischofs
Heinrich von Konstanz erhaltenen wörtlich inserierten Auftrags^) dem Pfarrer (plebano
seu viceplebano) von OberessUngen, dass er den K., den Diener des verstorbenen Magister
K. Pfarrers in OberessUngen, und dem Pfarrer von Waldstetten (plebano seu viceplebano
in Walhstetten), dass er den Friedrich von Winzingen ermahne, die aus der Erbschaft
des Magisters K. stammenden Güter ^) bis zum 22. April (usque ad feriam quartam post
dominicam pasche proximam) dem Kloster Bebenhausen zurückzugeben oder sich vor dem
Propst und Dekan oder einem von beiden am 28. April (feria tertia post dominicam
Quasimodo proxima) in der Dionysiuskirche in Esslingen zu verantworten (suam inno-
centiam si poterunt ostensuri).
Datum VIII. ydus Aprilis, anno domini MCCXCVIIIL, indictione XII. lieddite
litteras.
Ital. Perg. Siegel abgegangen. — Abdruck: ZGORh. 14, 459. — Hegest: Eßlinger ÜB. 1, 44 n. 148"'.
1) s. die Urkunde von 1298 Nov. 6, oben S. 173.
2) In der eben zitierten Urkunde näher bezeichnet.
1299. April 7. 227
5252.
Die Abmachungen zwischen dem Dekan Hermann von Göjipingen und dem Kloster Adelbenj
über das Leibgeding des Ersteren werden von den beiden Teilen beurkundet.
Ohne Ortsangabe. 1299. April 7.
Noverint universi presentes litteras inspecturi, quod Hermannus decanus de
Geppingen vineam sitam apud Schorndorf dictam Frowenberg || ad quatuor iugera
estimatain iure proprietatis pertinentem honorabilibus viris . . preposito et conventui
monasterii de Adelberg ordinis Premonstratensis || a dictis . . preposito et conventu
comparavit pro certa pecunie quantitate videlicet pro quadraginta octo libris monete
Hallensis. Item apud Wernherum || eiusdem vinee colonum ius suuin quod vulgaliter
dicitur lehenschaft eiusdem vinee scilicet comparavit pro sedecim libris dicte
monete cum omni iure quod ad vineam pertinebat eandem et pro tempore vite sue
ipsam vineam possidebit et tenebit cum omni utilitate et fructu et de ea disponet
eamque locabit si voluerit pro sue beneplacito voluntatis. Et nicliilominus annis
singulis . . prepositus et conventus memorati vinum quod sibi crescet in vinea ante-
dicta suis vecturis et expensis sibi usque ad monasterium Adelberg ducent et duci
procurabunt. Post mortem vero Her. decani supradicti ad ipsos . . prepositum et
conventum eorumque monasterium dicta vinea libere revertetur et pleno iure et ipsi . ,
prepositus et conventus ipsius Her. anniversarium annis singulis celebrabunt. Preterea
una urna vini mensure Ezzelingensis annis singulis et perpetuo percipienda de vinea
dicti Grellen sita apud Schorndorf in monte dicto Ramsberg cuius urne redditus pro
predicto Grellen iuxta modum suprascriptum idem Her. pro decem libris comparavit,
post mortem suam ad . . prepositum et conventum antedictos ipsorumque monaste-
rium devolvetur, quam hoc modo ipsis pro sue anime remedio deputavit et legavit.
Insuper quamdiu ipse Her. vixerit, illam urnam anno quolibet sibi ducent usque ad
monasterium Adelberg suis expensis pariter et vecturis. Nos Hainricus pi'epositus
totusque conventus monasterii de Adelberg premissa onmia et singula recognoscimus
et etiam profitemur, renuntiamus quoque exceptioni non numerate pecunie, sed con-
fitemur nobis ipsam pecuniam integraliter persolutam et in usus monasterii nostri
xjonversam et renuntiamus beneficio restitutionis in integrum et generaliter omni
exceptioni iuris et facti, per que posset contractus huiusmodi infirmari vel predicta
aliqualiter violari. In testimonium itaque omnium premissorum ac evidentiam atque
robur sigillis nostris . . prepositi videlicet et conventus monasterii de Adelberg una
cum sigillo Her. decani sepesepius nominati presentes littere sunt mimite. Ego Her.
228 1299. April 7 und 8.
decanus de (leppingen antedictus premissa confiteor et meum sigillum iuxta quod
predictum est presentibus appendendum decrevi.
Actum et datum anno domini MCC nonagesimo IX., VII. idus Aprilis.
Noch das zweite Siegel, beschädigt, s. Bd. 10, S. 235.
5253.
Albrecht von Bernau bekennt^ dem Kloster Herbrecht'mgen jährlich von seinen Gütern in
Bernau ein Malter Ro(/gen schuldig zu sein.
Ohne Ortsangabe. 1299. April 8.
In dem namen gotes. Amen. Ich Albreht von Bernav tun kunt und verjeh an disem
brief allan den, die in sehent odei- horent lesen, die iez lebent oder her nauch
kumphtig werdent, || das ich sol gen und auch alle min herben oder swer das gut
ze Bernav inne haut eweclich immer mere alliu jar ain malter roggen Gienger messes
von allem dem gute, || das zu Bernav höret dem gotzhuse sancte Dyonisius ze
Herbrehtingen, das sol man geben jergelichs an sancte Michels tag. Und ist aber
das, das das vor genante malter || roggen ie des jars nit gegeben wirt uf das zil
als hie vor geshriben staut von mir oder von minan herben oder von den die das
vor genant gut danne inne haunt, so sol des gotzhus H.*) probst oder geistlicher
phleger einen boten senden her zu mir oder zu den die denne das gut inne haunt,
dem sol ich danne das malter rokgen geben, also sun auch tun alle die, die nauch
mir das gut ze Bernav niessende sint. Tun ich des nit oder ander min nauchkomen,
die das gut inne haunt, so haun ich und auch sie frist das koren ze gebenne bis uf
sancte Mertins tag und danne aller nehste ie kumet. Gib ich aber und auch alle
die, die das gut niessent, niht daz koren uf sancte Mertins tag, so sol des vor genanten
gotzhuses probst oder geishlicher phleger mir sinen boten senden und auch allan
den die nauch mir das gut besizzende sint, und w^irt der selbe bot des korens danne
nit gewert, so sol der selbe bot, er si ritende oder gende, ze Giengen varen in die
stat hin z eim erberen wirte der vailes haut und sol da leisten bis ich oder alle die,
die nauch mir Bernaw erbende sint, das malter roggen dem gotzhus ze Herbrehtingen
gegeben oder den die da danne phleger sint und auch bis der bot von dem wirte
ze Giengen derlösit wirt ane allen sinen shaden. Ich verjeh auch mere, das ich dem
vor genanten gotzhus und auch allan sinan phlegeren aller der aiuung shuldig bin
immer mere, ob ich sie vershulde mit rehte, diu da ze Herbrehtingen mit rehte gesezzet
wirt, also sint auch alle die, die Bernav nauch mime thode inne haunt, sie werde
1299. April 8. 229
vershuldet von knehten oder von vili oder swie siu mit rehte vershuldet wirdet.
Das diz also war si und stete belib immer mere, des ist geziug: prüder Ulrich von
Khamloch ein komentur ze Giengen, Cunrat der singer, Cünrat Lewe und sin prüder
der jung Lewe, Albreht Shope und Dureng sin prüder purger ze Giengen, Hainrich
der Bekke, Bezze der Loffeler, . . der Klokker burger ze Herbrehtingen und ander
biderbe lute die da bi waren und es sahen und horten. Z einer stetekeit und veste-
nunge aller dirre sachhe und hie vor geshriben staut so haun ich Albreht von Bernaw
mit der gunst aller miner kinde disen brief dem vor genantem gotzhus ze Herbreh-
tingen verinsigelt gegeben mit der stet insigel ze Giengen, dar under ich und allen
min erben der vor geshribenen sachhe mit williger gunste verjehende sian.
Do diz geshach und diser brief geshriben wart, do was von Kristes geburte
thusent jar zwei hundert jar niunzig jar und geshach da nauch in dem niundem jar,
an der nehsten mitchhen vor dem balmentag.
Siegel abgegangen.
a) H. ist nachträglich eingefügt : deshalb die folgenden 4 Worte auf Rasur.
6254.
Weingarten 1299. April 8.
H. genannt Wildenman verkauft an Kloster Weingarten um 6 Mark und 3 fertones
Silber Ravensburger Gewicht seinen Hof in Richlisreute (in sublevationem debitorimi
meorum, in que incidi per choemtionem castri Vildeneck, curiam meam in Richilisruti
titulo proprietatis michi pertinentem ab omni exactione ab omni exquisita impetitione
absolutam — — dedi ad emendum) und verspricht sub ypoteca rerum mearum für
sich und seine Erben Gewährschaft. Ritter B. genannt vom Stein als Pfleger der Mitgift
seiner Schwester (dotis sive sponsalium sororis mee uxoris memorati H. tutor deputatus
gibt seine Zustimmung, da der Kauf vorteilhaft ist, und hängt sein Siegel an. H. Wilden-
mann verzichtet für sich und seine Erben auf alle Einsprache. Ad que verificanda presens
scriptum est') mea conscientia conceptum et confectum et proprio sigillo roboratum.
Datum et factum apud M^'ingarten, anno domini MCCLXXXXIX., VI. idus
Aprilis. Testes H. plebanus de Berngartruti, Her. de Biberse, Y. Wildenman, F. Scucel,
H. dictus Accent.
An Hanfschnüren zwei beschädigte Siegel. Das erste rund, das des Ritters B. vom Stein, mit drei ge-
stürzten Wolfsangeln im Schild. 2) schildförmig, c. 38, .35 mm., zwei Schrägleisten ; Umschrift, im rechten Obereck
beginnend : | ■ SIGIL . . . EINR • • • OMITI • VIR! d. h. indomiti viri.
a) Ursprünglich e, woran später aus Missverständnis ein x gesetzt wurde.
230 1299. April 9, 12 und 13.
5256.
Kloster Buchau 1299. April 9.
Äbtissin und Konvent von Buchau (monasterii Büchaugiensis) überlassen die Be-
sitzungen in Ertingen und Hegheim (possessiones universas quondam Cünradi dicti de
Hegehain sitas in Ertingen et in Hegehain), die der Komthur und die Brüder des
Deutschordenshauses von Altshausen seither gegen einen Jahreszins von 1 U Pfeffer von
ihnen innegehabt und nunmehr an Kloster Salem verkauft haben, diesem Kloster gegen den
gleichen auf Martini zu entrichtenden Zins iure feodi censualis — — possidendas et
in quemcunque locum vel in quascunque personas sub onere census iam dicti volue-
rint transferendas.
Siegler: Die Aussteller.
Actum et datum in monasterio nostro predicto anno domini MCCXC nono, V.
idus Aprilis, testibus Hainrico dicto Greter monacho in Salem et fratre Hainrico
dicto Veser converso eiusdem monasterii, Sigebotto canonico memorati nostri monasterii
Büchaugiensis et Cunrado [rectore] ecclesie in Canza.
Regensburg. Orig. Perg. Zwei Siegel, eingenäht. — Regest: v. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 559 n. 1010
nach Cod. Salem, in Karlsnihe.
5256.
Ohne Ortsangabe. 1299. April 12.
Kraft von Hohenlohe beurkundet, dass durch ihn die Deutschordensbrüder in Mergentheim
mit den dortigen Johannitern und den Bürgern wegen der gemeinen Hölzer verglichen
worden sind.
Deutsch. Gedruckt nach einer Abschrift des Deutschordensarchivars Breitenbach aus dem 18. Jahrh. mit
dem falschen Datum 1259 April 6, Bd. 6, S. 296. Neuerdings nach dem Original: Weller, Hohenloh. ÜB. 1, 434 n. 606.
5257.
Bitter Otto von Berg verkauft dem Komthur zu Ulm einen Hof in Ellingen.
Ohne Ortsangabe. 1299. April 13.
In dem namen gotes. Amen. Ich Otte von Berge ein ritter tun kunt und
verich an disem brief allan den, die in sehent oder horent || lesen, das ich mit
1299. April 13 und 14. 231
williger gunste Hedwig miner wirtenne und auch alier miner erben minen hof, der
da lit ze Ellingen und den da maiger || Ulrich bwend ist. han ze kaufenne gegeben
dem komentur ze Ulme für ain rehtes aigen also das ich gewer sol sin uf || den
selben hof nauch landes reht ob er iender anspreche wrde, das ich in im vertegen
sol als hie vor geshriben stet. Dar über so han ich im gesezzet dri bürgen, hern
Dyemar von Kaltenpurgk einen ritter, Otten von Eselspurgk und Hainrichen von
Horningen. Ob ich im das nit leiste nauch des landes reht als hie vor mit besheidnan
Worten benenet ist, so sol der vor genante komentur dar nauch über ainen manot
der bürgen ainen manen, und swenne der geleistet ainen manot, so sol er die andern
zwene manen und sun sie danne alle dri laistende sin, bis ich im alles das gevertegen,
das hie vor an disem briefe geshriben staut. Und wer auch daS; das der vor genanten
bürgen ainer nit enwere, so sol ich im in einem manot ainen anderen derstaten
ainen alse shidlichen als iener gewesen ist, und tun ich des nit, so sol der
bürgen ainer invaren und sol der leisten bis ich im ainen andern derstat, in
allem dem rehte als hie vor geshriben staut. Das diz also war sie und auch stete
belibe ane allen krieg, des ist geziugk der komenthur ze Giengen und herre Cunrat
Trutwin ain priester, Cunrat Lewe und der junge Lewe sin prüder, Albreht Sliope
und Durengk sin prüder und auch ander biderbe lute, die da bi waren und es sahen
und horten. Z einer stetekeit und vestenunge aller dirre sachhe und hie vor ge-
shriben staut so han ich dem vor genantem komenthure und auch allan sinen prüderen
ze Ulme disen brief verinsigelt gegeben mit mim eigem insigel.
Do diz geshach und diser brief geshriben wart, do was von Kristes geburte
thusent jar zwei hundert jar niunzg jar und geshach da nauch in dem niundem jar,
an dem nehsten mantag nauch dem palmentag.
Ulm. Orig. Perg. Rundes Siegel, 38 mm., Schild mit Widderhom; Umschrift: f • S • OTTONIS • DE •
BERG. — Abdnick: Ulmisches ÜB. 1, 259.
5258.
Steckborn 1299. April 14.
Ulrich der Maier von Wangen verzichtet gegenüber dem Abt Wilhelm von St. Gallen
auf sein halbes Recht au einen Eigenmann in Wangen (medietatem iuris mihi in Johanne
dicto in dem Hove de Wangen competentis), das er von dem Kloster zu Lehen hatte.
Siegler: Der Aussteller.
Datum Stekboron, anno doniini MCCXCIX., XVIII. kalendas Maii, indictione XXL
Wartmann, ÜB. der Abtei St. Gallen 3, 302 n. 1113 nach dem Orig. Perg. in St. Gallen.
232 1299. April 20 und 21.
5259.
Anselm von Justingen beurkundet die schiedsrichterliche Entscheidung verschiedener
Streitigkeiten mit Kloster Z wie falten.
Justingen 1299. April 20.
Wir her Anshaln von Justingen vergehin offenbaer an disem gegenwartigen ||
brief, daz Avir unser liehenschaft und unser ehaftin, die wir heiten zo dem gote ze
Emeringen, || daz her Wolf vom Stein heit an ackern au wisen an holze an velde
und geimseinlich swaz || dar zo durch reht gehöret, uns verzihen mit disem brief und
ganzlich uf geiben dem erssemen closter ze Zwiveltün unz zei anem seil geraiht und
ünserr vordem umb daz, ob wir ez ie geschadegetin mit kainer slahte sache. Mit
Worten ist och beschaiden, daz wir mit dem vor geinantten closter Zwiveltün sün
gemain hän erschaze välle beseizen und entsezen dar über wir vogt sigen ze Justingen
ze Ingesteten. Man sol och wissen, als mit Worten bedinget ist, daz . . der abbte
und diu samenunge dez selben closterz uns und useren erben aigenlich geiben han
den berch und die halden, diu geimanlich genemmet ist diu Langhalde. Dez sint
gezüge und schaitlütte gewesen: her Swigger der Lange, her Cünrat, her Berhtol
gebrüder und eirbar ritter, die von Gundelvingen sind genant, und gnuch anderr
erbar liite den billich ist ze glühende.
Dirre brief wart geben ze Justingen, do man zalt von güttez geburtte tusen jar
zwai hundert jar nüwnzich jar und nüwn jar, an dem majntag in der osterwochen.
Und daz diz veste und steit belibe vor allen unsern nach kümenden, so geiben wir
der vor genantte her Anshaln von Justingen dem vor genantten . . abbte und der
samenunge ze Zwiveltün disen bi-ief beinsigelten mit nnserm insigel.
Bmchstück des Siegels, s. Bd. 8, S. 255.
5260.
Bebenhausen 1299. April 21.
Graf Rudolf von Tübingen genannt Schserer bestätigt den durch seinen Bruder Graf
Eberhard vorgenommenen Verkauf von Rechten in Dettenhausen (orane ius seu iurisdictionem
que sibi competiit vel competere potuit in oppido Tetenhusen et eius pertinentiis
quibuscunque) an Kloster Bebenhausen und überträgt diesem auch sein eigenes Recht hieran.
Siegler: Der Aussteller.
1299. April 21 und 22. 233
Acta' sunt hec presentibus Craftone de Cuppingen canonico in Sindelvingen, C.
de Wildenowe milite. H. de Nufron, Hurgero notario nostro, Friderico de Brande,
Eur. de Lustenowe, . . dicto Besserer de Herrenberc.
Datum in Bebenhusen, anno domini MCCXCIX., XI. kalendas Maii, indictione XII.
Siegel des (irafen Rudolf von Tübingen, s. Bd. 9, S. 270. — Abdruck: ZGORh. 14, UM).
5261.
Graf Albert von Hohenberg beurkundet die Stiftung eines Altars und einer Messpfründe
in der Kirche in Weildorf, deren Besetzung dem Abt von Alpirsbach zustehen soll.
Haigerloch 1299. April 22.
Nos Albertus comes de Hohenberch scire volumus omnes tarn posteros quam
presentes has litteras intuentes, || quod Berhtoldus de Welelingen miles et Cunradus
frater suus nostri ministeriales ob laudem et honorem di||vine magestatis altare in
ecclesia sancti Petri apud Wildorf construxerunt seu construi procuraverunt || ac
dictum altare pro salute animarum suarum nee non ob remedium animarum omnium
suorum pi'ogenitorum suis possessionibus dotaverunt ita, \\i per easdem possessiones
sacerdos eidem altari specialiter deputatus sollempnia missarum perpetuo amministret,
nee tamen ex hoc dicte ecclesie in Wildorf parrochiali aliquod debet preiudicium
generari. Statutum est etiam circa premissa ut, quamdiu prefatus Cunradus de Wele-
lingen rector ecclesie prenotate in Wildorf in hac vita fuerit, institutio sacerdotis
dictum altare officiantis ad ipsum et nullum alium debeat pertinere. Postquam vero
idem Cunradus viam universe carnis fuerit ingressus prefata institutio sacerdotis
sepedicti altaris ad monasterium Alperspach perpetuo pertinebit ita, ut quandocumque
dictum altare sacerdote caruerit, abbas dicti monasterii in Alperspach qui pro tempore
fuerit sacerdotem ad ipsum altare instituet seu instituere debet quemcumque ad hoc
duxerit eligendum. -Premissa igitur omnia rata habere volumus et grata ac eisdem
nostrum consensum et voluntatem attribuimus per presentes. In eorundem etiam
evidentiani et firmitatem perpetuam sigillum nostrum presentibus duximus appendendum.
Datum apud Haigerloch, anno domini MCCLXXXX Villi., X. kalendas Maii.
An braunen Leinentäden das stark abgeriebene Siegel, an der Urk. von 1 2f)!) Aug. 23 beschrieben. — .Vbdruck :
Schmid, Jlonum. Hohenberg. 136.
XI. 30
234 1299. April 22 und 23.
5262.
Waldsee 1299. April 22.
Eberhard von Jungingen (Jungingin) verkauft (iure proprietatis iuste vendi-
tionis tytulo tradidi ac donavi) dem Kloster Baindt als Meistbietenden mit Zustimmung
seiner Frau Adelheid, von der dieser Besitz herrührt, alle seine Güter in Künliuz um
4 U Konstanzer Pfennige und verzichtet auf alle FAnsprachen.
Siegler: Der Aussteller.
Acta sunt hec aput Walchsee, anno domini millesimo CCICIX."), XI. kalendas
Mali, indictione XII., testibus domino Eberhardo plebano in Celle, Manigoldo ministro
in Walchsee, Petro servo domini de Jungingen, fratre Hainrico mercatore de Biunde.
Adelheid gibt ihre Zustimmung kund und hängt ihr Siegel an.
Wolfegg. Orig. Ital. Perg. An Leinenfäden 2 schildförmige Siegel. 1) Eberhards von Jungingen, s. B. 7,
S. 177. 2) 37, 30 mm., geöffnete aufrecht gestellte Schere ; Umschrift : f • S • ADILHEIDIS • IN • IVNGINGIN. —
Regest: Diöz.A.Schwah. 1891, S. 8 n. 146.
a) So!
5263.
Abt Ulrich tmd Konvent von Heidenheim erneuern die Konfraternität ihres Klosters mit
Komburg.
Kloster Heidenheim 1299. April 23.
In nomine domini. Amen. Ülricus dei miseratione abbas totusque conventus
monasterii in Heidenheym omnibus hanc paginam inspecturis in posterum*). Quia
per temporis et hominum malitiam id quod rationabiliter agitur sepe patitur reci-
divam, nisi scripturarum testimonio posteritatis memorie commendatur, ideo tenore
presentium universitati fidelium duximus intimandum, quod nos venerabilibus abbati
in Camberg et conventui propter honestatem ipsorum multimodam totis cupientes
affectibus couniri, ut ad contractum unionis huiusmodi via possit efficaciter inveniri,
fraternitatem et caritatem mutuam communi consilio deliberavimus renovandam, que
inter nostram et ipsorum ecclesias viguit ab antiquo. Statuimus igitur ut, si penuriam
habuerint et in temporalibus habundaverimus, quotquot et quamdiu poterimus in
ecclesia nostra de confratribus reservemus et frater qui causa deductionis in levitatem
exierit vel certo proprio vitio deiectus fuerit ad nos veniens chorum capitulum et
refectorium frequentabit, quoadusque gratiam domini sui recuperet et sie letus ad
propria revertatur et excommunicatus ab uno ab altero absolvatur, et ut prescriptum
1299. April 23 und 26. 235
est reservabitur nisi sit excessus eiiormis vel irregularitas et pro suis excessibus
unanimi consensu fratrum et consilio sit eiectus et hunc per litteras ipsorum et
certum nuntium intellexerimus non servandum. Tunc tarnen pro ipso scribemus
petitorias litteras si forte adipiscende gratie sibi locus pateat aliquis et facultas.
Mortuis ipsorum fratribus que et nostris per omnia faciemus. Et in hiis omnibus
que prescripsimus reciprocam ab ipsis vicissitudinem accipiemus. Ut autem omnia
rata permaneant et ordine quo prescripsimus inconvulsa presentem paginam sigillis
nostris ipsis dedimus roboratam.
Actum anno domini MCCXCIX., IX. kalendas Maii, in capitulo nostro Heidenhin.
Kopb. des Kl. KomburK von 1457, Bl. 84.
a) So!
5264. ,
Ohne Ortsangabe. 1299. April 23.
Rupert von Dum und sein Sohn Rupert genehmigen auf Bitte ihres Getreuen Albert
des Altern , von Aschhausen den Verkauf eines lehnbaren Guts in Westernhaiisen (bona que
colit Heinricus dictus Bucheimer de Westernhusen) an Kloster Schönthal, übertragen
diesem das Eigentumsrecht (omne ius et dominium quod nobis — — ■ competebat) und
verzichten auf alle Ansprüche. Zum Ersatz hat Albert ihnen Güter in Merchingen über-
geben, (bona quedam in Merchingen sita que colit Conradus dictus Liite solventia
annuatim libram et maldrum siliginis), die er von ihnen als Mannlehen nimmt (pro
homagio recepit titulo feodali).
Siegler: Die Aussteller.
Datum anno domini MCCLXXXXIX., in die sancti Georgii martiris.
Kopb. des Kl. Schöntlwl von 1512, Bl. 360 ^ — Ausztig: Wirt. Franken 1, 26.
5265.
Ohne Ortsangabe. 1299. April 25.
Kraft von Heiniberg (Heineberg) und seine Frau Petrissa vermachen (legavimus
tradidimus et assignavimus) dem Abt und Konvent in Komburg (Kanberg) Gülten in
Rappoldshofen (sexaginta libras Hallensium in bonis suis in Rapolshoven que solvunt
annuatim sex libras Hallensium et quatuor Hallenses preter sex solidos), behalten
aber die lebenslängliche Nutzniessung.
23(5 1299. April 25 und 27.
Testes: Heinricus dictus Ummasze, Heinricus de Tullauwe, Cunradus dictus Vel-
dener, Heinricus dictus Lechere, Heinricus dictus Sulmeister, Egeno Lettenher, Ulricus
de Geilenkirchen, Cunradus monetarius dictus an den Staflfelen, Cunradus filius monetarii
iuxta valvam, Hermannus Butinger, Heinricus de Utindorf, Heinricus dictus Schele.
Siegler: Die Stadt Hall.
Datum anno domini MCCLXXXXIX., in die beati Marci ewangeliste.
Abhängendes beschädigtes Siegel, schildförmig, c. 60, 55 mm., zwei Pfennige übereinander, auf dem obern
ein Kreuz, auf dem untern ein Handschuh, in den Ecken des Siegelfelds Gleven ; Umschrift : f VNIVE
.... IVM • IN • HALLIS. — Auszug: Wirt. Franken 6, 2, 282.
5266.
Bruder Helwig von Bander sacker, Prior des Johanniterordens in Oberdeutschland, verzichtet
auf alle Atisprüche an Graf Eberhard von Wirtemberg und die Seinen aus Anlass der
Schädigung der Ordensburg Lohrbach.
Mergentheim 1299. April 27.
Xos frater Helwicus de Randersacker prior domorum hospitalis sancti Johannis
Jerosolimitani || superioris Alemannie harum tenore litterarum recognoscimus publice
protestandum, quod || omni actioni, que nobis competit vel competere posset contra
nobilem virum dominum Eberhardum || comitem de Wirtenberg et suos occasione
dampnorum nobis et ordini in castro Lorbach cum suis attinentiis illatorum renun-
tiavimus et renuntiamus in hiis scriptis, promittentes, quod nee eundem dominum
Eberhardum comitem aut suos in hac parte complices conveniemus in iudicio eccle-
siastico vel seculari super dampnis eisdem, quorum dampnorum refusionem providentie
ac donationi committimus domini comitis supradicti, recognoscimus etiam sub sigillo
honorandi viri domini . . decani ecclesie sancti Gwidonis Spirensis una cum strennuo
viro Cunrado milite de Altdorf eadem hie scripsisse. In cnius rei testimonium lumc
cartam exinde conscriptam sigillo nostro fecimus communiri.
Datum Mergenthein, anno MCCLXXXXIX., feria secunda post dominicam Quasi-
modogeniti.
Siegel mit roter Siegelplatte auf gelbem Wachs, s. Bd. ,9, S. 283. — Abdruck : Sattler, Gesch. Württ. unter
den Graven 1, Beil. 27. — Senckenberg, Selecta iur. et bist. 2, 270.
1299. April 29. 237
5267.
Graf Hermann von Sulz, Hofrichter König Albrechts, beurkundet die Abmachung icegen
schiedsgerichtlicher Schlichtung des Streits zwischen Herzog Hermann von Teck und seinen
Neffen, sowie wegen vorläufig iingetrennter Verwalfting des Besitzes der letzteren.
Hagenau 1299. April 29.
Ich grave Herman von Siilze der hofrihter mines Herren dez Romschen küniges
Albrethes tiün kunt daz solich missehelle als ist gewesen zwishain dem herzogen
Hermanne von Tecke an || ainem teile und dem herzogen Symon von Tecke Cünraten
Ludewigen und Friderichen sinen brudern an dem andern taile umbe solche gälte
und schaden, die der herzöge Herman von Tecke || von der vor genanten brüder
und von ir vater wegen hate, daz haut sie beidenthalp mütewillecliche gelaizen an
mich graven Hermanne von Sülze, an Heinrichen Stainbizen von || Ezzelingen, au
Marquart den burgermaister von Ezzelingen und sol ietweder taile ainen sinen diener
dar zu geben und suln die vier Heinrich Stainbize, Marquart der burgermaister imd
die zwien, die zu in werdent geben, ervarn die gülte und den schaden als vor ge-
schriben ist, und swaz die vier man oder der mere teil under in dar umbe ervarnt
und haizent, dez suln sie beidenthalp gehorsan sin. Ist aber daz, daz sie zerhellent
und weder alle vier noch der mere teil über ain koment, so sol ich grave Herman
von Sülze dar zu komen und an swelhen dingen die vier oder der mere teil under in
niht sint über ain komen swaz denne wir viumf oder under uns viunfen der mere
teil dar umbe ervarnt und haizent, dez suln beidiu teile gehorsan sin und suln ouch
dem herzogen Hermanne von Tecke und sinen bürgen da von helfen beidiu von
gülte und von schaden. Ez ist ouch geteidingete, daz da diu vor genanten kint
oder ir bürgen haft sint umbe hobgüte oder umbe schaden vur den herzogen Hermanne
von Tecke, swa daz ist, da sol in der herzöge Herman von Tecke von helfen, als die viumf
man oder der mere teile under in sprechent oder haizent. Und haut dar umbe die vorschri-
benne kint gesezzet ze rehtem phande dem herzogen Hermanne von Tecke die bürg ze
Gütenberg und die halben bürg ze Tecke und dar zu sol er warten uf diu kint und uf allez
ir gute, daz sie in und alle sin bürgen ledegen und lösen ane schaden und swenne daz
geschitte, so sol in herzöge Herman von Tecke ir bürge wider antwurten. Und hate herzöge
Herman von Tecke den vor genanten kinden dar umbe ze bürgen gesezzet graven Gozzen
von Thuwingen und graven Cünraten von Landowe. Die vor genanten kint hant ouch
gelopt und verjehen, daz sie biz zant Martins tage, der nu nahste kumet, und dännan
aber viumf jar bi anander suln sin, daz siu ir liute und ir gute nit tailen suln und suln
ouch ir liute und ir gute ainem oder zwein, die der kinde diener sin, enphelhen nach
dez herzogen Hermans rate von Tecke und graven Gozen von Thuwingen, und suln die
238 1299. April 29 und Mai.
selben phleger von der kinde gute uud von ir gülte gelten der kinde schulde, swa
ez aller nötest ist. Die phleger suln euch wider rechenen herzogen Hermanne von
Tecke und graven Gozen von Thuwingen und den kinden zwierunt in ieclichem jar,
ze ainem mal umbe sant Martins naht und zu dem andern mal umbe sant Gerigen
tag, und swenne denne herzogen Hermanne von Tecke und graven Gozen von Thu-
wingen dunket, daz die j)hleger den kinden niht rehte tiün, so suln diu kint us ir
diener ander phleger nemen nach dez herzogen Hermans rate von Tecke und nach
graven Gozen rate von Thuwingen. Und daz allez, daz hie vor geschriben stat, kunt si
und State belibe, so han ich grave Herman von Sülze der hofrihter dez gerihtes insigel,
wan ez vor gerihte verjehen wart, an disen brief gehenket und herzöge Herman von
Tecke sin insigel von sinen wegen und herzöge Symon von Tecke mit siner brüder willen
von sinen und siner brüder wegen sin insigel ouch dar zu an diesen brief gehenket.
Dirre brief wart geben ze Hagenowe, an der nahsten mittewochen vor santWalbui^ge
tage, do man zalt von gotes gebiurt zwelf hundert jar niunzig jar und in dem niunden jar.
Nur noch Reste des zweiten und dritten Siegels vorhanden. — Regest: Württ. Jahrbücher 1846, S. 139. —
Eßhnger ÜB. 1, 135 n. 312.
5268.
Ohne Ortsangabe. 1299. Mai.
Ritter Gerhard von Ubstatt (Ubestat) und seine Söhne Dietrich, Rudolf, Schwigger und
Gerhard verkaufen (profitemur nos vendidisse) an Kloster Herrenalb ein Drittel des
Kornzehnten in der Mark Bruchsal (tertiam partem decime utriusque frumenti in
Omnibus tferminis et marchia Bruchsellensi preter Forst, Nithart et Büchelnowe) um
515 U Heller, übertragen es (resignamus et assignamus) cum manu et consensu des
Lehensherrn Rudolf von Rosswag auf das Kloster und verzichten auf alle Rechte und
Ansprüche. Zum Ersatz machen sie dem Lehensherrn 9 Morgen Wiesen in Niedergrombach
und andere Güter (novem iugera prati in Niderngrünbach, que dicuntur Bruwel, et
sex iugera vinearum ob der steige, item curiam Zeisolli quondam antiqui sculteti ibidem
et duo iugera prati et unum iuger vinearum) zu Lehen.
Rudolf von Rosswag bekennt, genügend entschädigt 'zu sein, überträgt (conferimus)
dem Kloster doi Zehnten und verzichtet auf alle Rechte daran.
Siegler: Rudolf von Rosswag und die Aussteller.
Datum anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo nono, mense Maio.
St. Paul. Orig. Ital. Perg. ü beschädigte Siegel. 1) Rudolfs von Roßwag, s. Bd. 8, S. 326. 2) Gerhards
von Ubstatt, s. Bd. 8, S. 262. In Form und Größe entsprechen dem Siegel des Vaters die der drei Söhne
3) Dietrich, 5) Schwigger, 6) Gerhard. Das 4) Rudolfs ist rund, c. 32 mm., alle haben das Wappenbild : drei Sparren
übereinander. — Abdruck: Gerbert: Hist. Nigrae Silvae 3, 241.
1299. Mai. 239
5269.
Ohne Ortsangabe. 1299. Mai.
Bischof Friedrich von Speier bestätigt auf Bitten seiner Getreuen des Ritters Gerhard
von Ubstatt und seiner Söhne den zwischen ihnen und dem Kloster Herrenalb abgeschlossenen
Verkauf des Drittels vom Kornzehnten in Bruchsaler Mark (cum dilecti nobis Gerhardus
miles de Ubestat et filii sui tertiana partem deciine utriusque frumenti in marchia
Bruchsellensi alienare decrevissent nostrum super hoc consensum humiliter requirebant
et quia vos et domum vestram speciali favore prosequimur animus noster gratiose
est inclinatus ut ad vos ipsa decima transferatur. Quapropter ob reverentiam.virginis
gloriose et ad petitionem predictorum fideliuna nostrorum de Ubestat considerantes
etiam pium esse et coram summo deo acceptum ut iura spiritualia de manu laycörum
bono modo ei'ipiantur et ad personas ecclesiasticas auctoritate pontificali per modum
canonicum transferantur — — confirmamus).
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini MCC nonagesimo nono, mense Maio.
Nach dem Vidimus des Speirer Gerichts von 1351 November 8.
5270.
Weingarten 1299. Mai.
Schenk Heinrich von Ittendorf (Uttendorf) verkauft dem Abt Hermann und Konvent
von Weingarten eine Hörige (Annam de Wolgarzwiller dictam Shaiderin que mihi iure
proprietatis dinoscitur pertinere) um 2 % Konstanzer Pfennige, verspricht Gewährschaft
und leistet die üblichen Verzichte.
Siegler: Der Aussteller.
Testes: dominus H. de Cappella; minister dictus Hüsse, H. dictus Shöne, Nycolaus
dictus Göttefrit, H. de Hiissekilche.
Datum Wingarten, anno domini MCCLXXXXIX., indictione XII., mense Maio,
primo anno regni serenissimi domini Alberti regis ßomanorum.
Das Siegel, das an weißleinener Litze hing, ist verloren.
240 1299. Mai 1.
5271.
Kirchheim 1299. Mai 1.
Herzog Hermann von Teck verkauft (vendidimus ti^adidimus donavimus) um seiner
Schulden ivillen (cum nos oppressi essemus oneribus debitorum nee ab illis nisi per
distractionem rerum nostrarum possemus aliqualiter liberari) an Kloder Salem als
Meistbietenden alle seine Besitzungen in Steinbach (possessiones — in Stainbach omnes
et singulas nobis pertinentes cum iure patronatus ecclesie in Stainbach ipsis posses-
sionibus annexo et curia dicta Vritaghove et hominibus subnotatis iure nobis proprie-
tario pei'tinentibus, videlicet H. dicto Gerloch, Diemüt et Judela sororibus ipsius
Gerloch fratruele eorundem et Cünrado villico curie dicte Vritaghove supradicte ac
hominibus universis iure nobis advocaticio et ecclesie in Kilchain iure proprietario
pertinentibus et tempore dicto in Stainbach residentibus, ac aliis attinentiis universis
agris videlicet cultis et incultis pratis pascuis silvis virgultis nemoribus uno dicto
Snait altero dicto Birkach et aliis si qua nobis specialiter ibidem pertinebant ac
aliis ibidem ville seu oppido in Stainbach attinentibus viis inviis aquis aqueductibus
agris sitis prope Blochingen in ulteriori parte tiuvii dicti Vilse et citra et pratis
ibidem et in ulteriore parte dicti tiuvii sitis cum paludibus dictis Altahe iam vel in
posterum in eisdem pratis existentibus que navigio attiugi nou possunt et nobis
pertinentibus que quidem prata et agros homines ville in Blochingen a nobis tenuerunt
et coluerunt ac aliis iuribus universis bannis iurisdictionibus iure quod dicitur ehafti
ac aliis intus et extra tacitis et expressis, eisdem possessionibus in Steinbach et curie
prenotate pertinentibus) um 1800 Mark Silber, tvovon er 1000 Mark bereits empfangest
hat, 800 auf Johannis Baptiste fällig sind. Er leistet die üblichen Verzichte, verspricht
Gewährschaft und behält sich die Fischenz in der Fils (piscinas in tiuvio dicto Vilse)
ausdrücklich vor.
Siegler : Der Aussteller, dessen Siegel sein Sohn Ludwig, der kein eigenes hat, mitgebraucht.
Actum in Kilchain, anno domini MCCXCIX., kalendas Maii, indictione XII.,
testibus nobili viro Cunrado comite de Landöwe, honorabili viro magistro Ul. notario
canonico sancti Mauritii Augustensis, viris strennuis Marquardo de Lichtnegge, Wolf-
rammo dicto Hohschlizze militibus, Marquardo capitaneo et H. Stainbiz, Rüperto et
Eüdgero Rüperto fratribus, AValthero de Rind[er]bach civibus in Ezzelingen ac nobili
viro Cünrado duce iuniore de Tekke, Marquardo dicto Keener, Eber, de Schambach,
Diepoldo de Kilchain, fratre Dietrico de Bermatingen, C. medio cellerai-io, Dietrico
de Niufron monachis in Salem, fratre Ber. provisore domus in Ezzelingen.
V. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 559 n. 1012 nach Cod. Salem. II in Karlsruhe.
1299. Mai 2 und 5. 241
5272.
Wernher von Raderach eignet dem Kloster Weingarten einen Hof in Ällmishofen.
Ohne Ortsangabe. 1299. Mai 2.
Allen den die disen brief sehent alder hörent lesen, den künde ich Wernher
von II Kaderay unde vergihe offenlich an disem brieve, daz ich die aigenschaft, die
ich hate an || dem hove ze Alwishoven den Cünrat unde Hainrich von Macalmshoven
haut in ge||walt unde gewer unde den ir vater Cünrat der amman von Macalmshoven
kouft umbe dem Ruhen, han gegeben . . dem abt unde dem convent des gothuses
von Wingarten mit allem dem daz der zu höret es si aker aide wise holz aide velt,
es si gesuchet aide ungesüchet gebuwen aide ungebuwen, unde mit aller der ehafti unde
mit allem dem recht daz zu dem selben hove höret aide von alter hörte, unde verzihe mich
für mich unde für alle mine erben alles des retlies unde aller der aigenschaft unde aller
der ehafti, der ich aide mine erben an dem selben gute baten 41de han mothen, unde
sol der selben gift für mich unde min erben des vor genanten gotzhuses von Win-
garten recht wer sin an allen steten swa si sin bedurfent. Unde daz dis alles sicher
unde stete belibe, so gibe ich dem . . abt unde dem convent des vor genanten gotz-
huses von Wingarten disen brief besigelt mit minem insigel ze ainem waren Urkunde
aller diser vor gescribene dinge. Dis sint geziuge: her Burchart von Tobel an ritter,
Bur. sin sun, C. der Wolfegger, Ber. von Laymö, Ber. der weber in der Gassun,
der Hüber, Arnolt von Metenbüch sun, H. von Hüssekilch unde ander lüte vil.
Dis geschach in dem jare, do man zalt von gotes geburt zwelf hundert nüniu
unde nünizic jar, an dem samstage nach sant Walpurc tac, indictione XU.
Abhängendes Siegel, s. Bd. 10, S. 308.
5273.
Ohne Orfsangabe. 1299. Mai 5.
Der Abt Bruder Konrad und der Konvent von Maulbronn (Mulenbrunne) beurkunden, dass
ihnen die Ehegatten Dyezo und Hedivig von Neipperg (Nyperg) aus Liebe zu ihrem Kloster
(ob favoris affectum, quo domum nostram amplectuntur gratia speciali) und um ihres., ihrer
Vorfahren, Verwandten und Wohltäter Seelenheils willen alle ihre beweglichen und unbeiveg-
lichen Güter vermacht haben. Sie versprechen dafür, die Ehegatten in ihrem Besitz lebens-
länglich nicht zu irren, auch wenn eines von ihnen stirbt, den andern Teil im Genuss zu lassen.
Siegler: Der Abt von Maidbronn, dessen Siegel der Konvent mitgebraucht.
Datum anno domini MCCXCIX., feria tertia proxima post festum beatorum Phy-
lippi et Jacobi apostolorum.
Ital. Perg. Abhängendes Siegel, s. Bd. 7, S. 159.
XI. 31
242 1299. Mai 10 und 15.
5274.
Ohne Ortsangabe. 1299. Mai 10.
Graf Ulrich von Berg und seine Söhne Ulrich und Heinrich eignen um ihres und
ihrer Eltern Seelenheils tvillen dem Kloster PfulUngen alle Güter in Mittelstadt, die es
auf irgend eine Weise erworben hat und versprechen auch künftige Erwerbungen dort dem
Kloster zu eignen (possessiones in Mütelstat quarum ins proprietatis ad nos pertinere
dinoscitur quasque a personis quibuscunque hactenus emerunt — — vel eis intuitu
divino gratis oblate fuerint, que a nobis quibuscumque tytulo feodi sunt concesse,
— — libera donatione contulimus cum omni iure et omnibus attinentiis proprietatis
tytulo perpetuo possidendas, ita quod in eisdem suis possessionibus pro libitu suo
instituere restituere construere destruere census augere aut minuere valeant et omnibus
iuribus uti debeant possessionibus in eisdem sicut proprietas libere possidetur. Si
autem deinceps aliquas possessiones sitas in Mütelstat predictus conventus in Pfullingen
comparaverit aut ad eum a personis quibuscumque propter deum fuerint devolute,
harum cum proprietate ipsi conventui in Pfullingen ad arbitrium religiosi viri domini
Alberti comitis de Chirchberch gardiani fratrum Minorum in Ezzelingen nostri avunculi
dilecti nee non nostri Ülrici comitis de Berge iunioris prius dicti debemus in omnibus
suis iuribus complacere). Sie verzichten auf alle Rechte und Rechtstnittel.
Siegler: Graf Ulrich der Ältere von Berg.
Testes: nobilis vir Swiggerus de Gundelvingen, Johannes de Muswanch milites,
Cunradus de Bach, Götfridus de Wihsel, Ludwicus de Griesingen, Gerwicus dictus
Halder, Cunradus dictus de Wihsel, Götfridus frater eius dilecti nostri fideles.
Acta sunt hec anno MCCXCVIIII., VI. idus Maii.
Zwei Exemplare. An beiden das Siegel des Grafen Ulrich von Berg, s. Bd. 6, S. 400.
5275.
Stockach 1299. Mai 15.
Graf Eberhard von Neuenbürg eignet Konrad und Berthold den Lochelairen einen
Hof in Völlkofen.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 48 n. 100.
1299. Mai 17 und 18. 243
5276.
Küzli von Pfäffingen verkauft zivei Wiesen an Kloster Kreuzungen.
Ohne Ortsangabe. 1299. Mai 17.
Allen den sol kunt sin die disen brief sehent alder horent lesen, das ich Kiizeli
von Phelingen und min huswirt||enne Adelhaiet mit niiner brüder Häinrihs und
Luzzen günst und mit ir gutem willen zwaier manne || mat und an wenig me, ze
den Winggel aiens und ains das da haieset ze den Liissen, für ain frie algen || ver-
küfet hab und gegeben minem herren dem abte von Cruzzelingen und sinem convent
ze Costenze umme zwelf phunt und zehen Schilling Haller für ain fri aigen ze haben
ze besezzen und ze besizzene imme me an irrunge und an ansprach aller unser erben
die nu sint alder immer me werdent. Ich hab ouch ze werschaft mine vor genemten
brüder ze bürgen geben ume das selbe gut, ze werschaft ze vertganne jar und tag
nach des landes gewonhait und as man ain frie aiegen ze rehte vertgan sol.
Dirre kouf geschach an dem sunnuntag Cantate domino, uf dem vor genemten
guot. Da bi was her Hainrich der liupriester ab Wrmelingerberg, Wemher der
phafe von Jesingen, der Blak von Phefingen, Abreht ab dem Berge,. Cunrat der Boner,
Rudolf Tritenweg, Eberhart Inhart, Abreht Kummerli, Rotnagger der brotbegge.
Dis geschach, do von gotes geburt waren zwelf hundert jar niuzig und niun jar,
an dem vor geschriben sunnuntag. Und das dirre kouf stete belibe und stete sie,
des henkke ich Cuonrat Ludwig und Hainrich wir vor genemten brüder unser insigel
und der burger von Rotenburg insigel an disen brief zuo ainer küntschaft und ze
ainer geziugnuste der warhaiet, diu an disem brieve gesriben stat.
Frauenfeld. Orig. Perg. Abhangend 1) rundes Siegel, 40mm., Vehkreuz im gitterartig damaszierten Schild;
Umschrift : t-S-H-C-ET-L- FRM • DE • PHÄFFINGEN. 2) Bruchstücke, eingenäht. — Auszug : Regg. der
Schweizer. Eidgenossenschaft. Kreuzungen Nr. 114.
5277.
Tübingen 1299. Mai 18.
Mechthild genannt Fraischlichin kauft, um für irdische Habe himmlische Güter zu
erwerben, dem Kloster Bebenhausen Gülten [in Tübingen und Bernhausen] (de pretio meis
laboribus conquisito comparavi redditus infrascriptos, videlicet unius libre denariorum
Hallensium de vinea Alberti villici filiastri Dietrici dicti Fuhs aput Hasenbuhel sita,
redditus etiam unius libre de molendino et domo Bene dicte Spiserin, redditus quoque
244 1299. Mai 18.
decem et Septem solidorum de vinea Hainrici dicti Elssezer sita in Ursrain, redditus
insuper decem solidorum de vinea sita iuxta torcular dictum Clutterliartes kelterre
ac de 'pomerio et agris eidem vinee contiguis nee non de agro in Snarrenberg sito,
redditus etiam quindecim solidorum sex quoque pullorum in autumpno et sex in
carnisprivio debitorum de pomerio dicte Walkerin et duobus hortis eidem contiguis
nee non redditus decem solidorum de prato quondam Ülrici fabri de Bernhusen ibidem
versus Ahtertingen sito annis singulis debitos), behält sich aber die Nutzniessung auf
Lebenszeit für sich und ihren Sohn Albert, falls dieser sie überlebt, ror. Nach beider
Tod fallen die Gülten an das Kloster.
Siegler: Dekan Berthold von Tübingen und Heinrich incuratus ecclesie in Sülchen.
Datum in Tuwingen, anno domini MOCXCIX., XV. kalendas Junii, indictione XII.
Abhangend zwei spitzovale Siegel, 1) des Dekans Bertliold von Tübingen, s. Bd. 9, S. 346. 2) c. 50, 33 mn».,
der hl. Martin zu Pferd mit einem Bettler; Umschrift: f • S • HAINRICI • IN'C . . . TI • IN • SVLCHIN. — Abdruck:
ZGORh. 15, 85.
5278.
Graf Albrecht von Hohenberg verschreibt dem Grafen Ulrich, Eberhards Sohn, von Wirtem-
berg als Zugeid die Burg zu Helmsheim, dazu Gondelsheim und Bonartshausen.
Speier 1299. Mai 18.
Wir grave Albreht von Hohenberch tun kunt allen den, die disen brief [sejhent
alder horent lesen, daz wir unser || gut die burch ze Helmetsliain. den walt ze
Helmetshain, Gundolfhein und Bonhartshusen und alles daz daz || unser feter her
Berhtolt von Mulhusen inne hete von unseren fater graven Albrehten seligen, ez si
lüte II alder gut gesuchte und ungesuchte, versetzt haben ze ainem rehten zugelte
Ulrichen graven Eberharts sun von Wirtenberch uf rehte rechenunge, swez wir im
noch schuldik sien, mit der beschaidenhait, daz wir und unser brüder der vor genanten
burch und der gut sulent wer sin nach rehte. Und das daz graven Eber, von
Wirtenberch und sinem sun Ulrichen unserem swager steite belibe, dez geben wir
im disen brief besigelt mit unserem insigel, daz dar an hanget.
Dirre brief wart geben ze Spire, do man zalte von gotes geburte tusent zwei
hundert und niun und niunzik jar, an dem meintage nach sant Pancratientage.
Siegel rund, 88 mm., geteilter Schild ; Umschrift : f • S ■ SECRETVM • MEVM . » . — Abdruck : Sattler
Gesch. Wirtembergs unter den Graven 1, Beil. Nr. 28. — Schmid, Monum. Hohenberg. 137.
i299. Mai 21 und Mai 25. 245
B279.
Graf Ulrich von Helfenstein gibt seine Zustimmung dazu, dass Otto von Berg dem
Deutschordenshaus zu Ulm seinen Hof in Ellingen verkauft.
Ohne Ortsangabe. 1299. Mai 21.
Wir der edel graf Ulrich von Helfenstain düen kunt sunder dem komentur und
den II herren des Düschen hüsse von Ulme und allen vurbas, die disen brief hören
sehent oder || lesent, daz wir Otten dem erberen- ritter unserem diener die aigenschaft,
di II wir haben aigenliche gegeben in sin haut und in sin gewalt ze tunne gen in
und gen iedem man, und swas der selb vor genant ritter Otto von Berge mit dem
hove ze Ellingen tut, daz ist unser wille und gunst. Das disiu rede stet und ganz
belibe, des geben wir disen brief versigelt mit unserem insigel.
Dirre brief wart gegeben, do von unsers herren geburt waren dusent jar und
zwai hundert jar in dem nun und niunzegostem jar dar nach, an dem nehsten
dunrstag vor dem ufertdag.
Ulm. Orig. Perg. Abhangend beschädigtes Siegel, s. Bd. 10, S. 341. — Abdruck: Ulmisches ÜB. 1, 260.
5280.
Ohne Ortsangabe. 1299. Mai 25.
Abt Sifried von Komburg beurkundet, dass Johann von Nagelsberg an Albert von
Künzelsau und seine Erben einen dem Kloster lehenbaren Weinberg in Nagelsberg (vineam
sitam apud torcular Nagelsberg que vulgariter dicitur Tumonis vinea) um 9 % und
5 Schilling Heller verkauft hat und belehnt damit den Käufer in demselben Recht, ivie ihn
der Verkäufer innegehabt hat.
Testes : magister Petrus plebanus in Kuntzelsauwe, C. dictus Kuno de Küntzelsauwe
et Cunradus filius suus, Heinricus dictus Prohirmme, Hartmannus de Stoken.
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini MCC nonagesimo IX., in die sancti ürbani.
Kopb. der Johanniterkommende Hall-Affaltrach von 1685, Bl. 80. — Regest: Wirt. Franken 9, 80.
246 1299. Juni 3.
5281.
Der Freie Wernher von Zimmern verkauft den Johannitern in Kottweil einen Hof mit dem
Kirchensatz zu I singen.
Rottweil 1299. Juni 3.
Allen dien die disen brief gesehent oder gehörent thun ich Wernher von Zymbern
ain fryge kunt, dasz ich verkauft han, und vergyhe dasz ich verkauft habe minen
aigen hof zue Ysingen den mayer Albrecht buwet, da der kürchensatze zue Ysingen
einhöret, lute unde gute mit allem rechte und mit aller zugehörde by wasen und
by zwinge fundene und unfundene es sy an velden oder an holze an wasser an waide
an wege an strasze mit allen nutzen unde gewalt, als ich und mine vordem den
selben hof [innenjgehept unde genoszen hant, den erbarn unde gaistlichen mannen
brüder Conrad von Egentshaim dem commendure und den brüdern von sanct Johannes
haus ze Rotwil umb sibenzig mark silbers Rottwiler gewages, und vergyhe, dasz ich
des selben silbers von in gewert bin genzlich und gerlich unde mir ouch ze nutze
komen ist, und han in Sonderlingen ane allen kouf durch got und durch miner und
niiner vordem sele gegeben mutwilliglich unde unzwungenlich den vor genanten
kürchsatze zue Usingen die lut und die valle und was rechtes dar zu höret, luterlich
und ainvalteclich den hofe mit dem kürchensatze ze haben ze nieszen und ze besitzen
für recht aigen und vor allem zinse sture unde "dienste ledig und läre, und han in
den selben hof unde den kürchensatze zu Usingen ufgeben mit allem rechte aigenschaft
und gewaltsame, die ich dar an hette oder haben möchte sus oder so, und hon
gelobt by minen guten treuwen für mich und für mine erben, das ich sy und ir
nachkommen disz hofs und kürchensatzes ze Usingen weren soll für recht aigen
gegen aller mengiUch nach rechte, Sonderlingen der vil genanten välle die an die
kirchen zue Usingen hörent, die ich in gegeben han unde gibe mit disem briefe, bin
ich und min erben allaine wer unde soll sy in versten mit gegen Bertholt von Luphen
minem öheme dem kürchher von Fützen die wile dere die selben kürchen ze Usingen
nüszet unde sie beseszen hat. Ich han mich ouch gegen in Verzügen alles furzoges also das
ich nimer furgeziehen soll vor gerichte oder der ane, das mir der vor genante hof unver-
golten sy oder mir das silber ungewegen sy oder in minen nutze nicht komen sy oder
das ich an disem kouf icht betrogen sy über halb oder mit dhainer gevärde, unde alles
rechtes und schirmes gaistliches und weltliches gerichtes gemains und sonders, aller gewün-
hait aller gesetze und aller briefe des bapstes und anderer herrn, damit ich disen kouf
widerziehen oder dehain ding geirren oder wider werfen möchte, das hie vor geschriben
stat. Und dasz diz war sy und stet blybe, dar umbe hon icli min ingesigel an disen brief
1299. Juni 3 und 5. 247
gehenket zue ainem Urkunde und dar zue so ist durch mine bette und mit minem willen
mit minem ingesigel der stat insigel von Rotwil an disen brief gehenket ze ainer
zeugnusze. Wir Jacob der Würt der schulthaisze, Ulrich Bletz der burgermaister
und die richtere von Rotwil verjehent, dasz alle die ding*) die da vor geschriben
stand vor uns beschehen und bejatzet sint, unde hant dar umbe durch junker Wernhers
betten von Zimern unsers burgers und mit sinem willen mit sinem ingesigel unser
stette ingesigel an dise briefe gehenket zue ainer gezeugnusze.
Der warde gegeben ze Rotwil, an der nehesten mitwochen vor pfingsten, da
auch die kaufe geschah in der vor genanten brüder hus, in dem jare do man von
gottes geburte zalte zwelf hundert jare und neune und nunzig jare. Und warent
dar an: herr Hainrich der alt herzöge von Urselingen, Hainrich von Luphen der
junge, bruder Bethold der prior, bruder Burkhard an der Waldstrasse, bruder
Johannes Hagge von Oberndorf, bruder Bethold der Spangol, bruder Bethold der
Furste, bruder Alber von Wehingen, bruder Bethold von Telcoven, bruder Johannes
von Straszpm-g, bruder Abrecht Spörli, bruder Abrecht Trotze, Jacob der Würt der
schulthaisz von Rotwil, Conrat an der Waltstrasse, Conrat von Giselingen, Dieterich
Hagenbach, Conrat von Riethain und andere biderber lüte gnug.
Abschrift des 16. Jahrh. auf Papier.
a) Vorlage : vergeltent, dasz alles dasz ding.
5282.
Irmengard die Witwe Walters des Maiers Bürgers in Horb vermacht ihren Töchtern in
das Kloster Kirchberg bestimmte Einkünfte in Baisingen, Thailfingen und Altingen.
Horb 1299. Juni 5.
Ego Irmingardis relicta quondam Waltheri Villici civis in Horwe profiteor publice
presentibus litteris et protestor, quod ego coram schulteto et consulibus civitatis in
Horwe in manifesto iudicio pure simpliciter propter deum in remedium anime mee
Waltheri quondam mariti mei iam predicti ac omnium antecessorum meorum donavi
filiabus meis nunc in monasterio Kirchperg existentibus vel in posterum futuris ac
conventui monasterii eiusdem hos redditus hie subscriptos cum meorum heredum
beneplacito et consensu et per sententias iudiciarias sententiatum fuit coram predictis
schulteto et consulibus, quod viva et sana possem meam hereditatem donare filiabus
meis meis heredibus nolentibus et invitis. Donavi enim eisdem redditus annuos
videlicet decem maltra siliginis quinque maltra tritici imum modium pise Xl/i solidos
248 1299. Juni 5 und 6.
Tiiwingensium denariorum quinquaginta ova unam aucam et duos pullos in bonis
meis sitis in Bössingen que colit dictus Vögelin. Item dedi eisdem filiabus meis et
conventui supradicto redditus qui solvunt annuatim septem modios siliginis tres
modios avene sexaginta ova duos solides Tüwingensiuin denariorum duos pullos et
unam aucam in bonis meis sitis in eadem villa Bössingen que colit dictus Stähelin.
Item donavi eisdem redditus qui solvunt annuatim novem maltra siliginis et tritici
per duos annos et in tertio anno octavum dimidium maltra eiusdem annone tres modios
pise quinquaginta ova et unam aucam ex curia sitä in Taulfingen quam colit villicus
dictus maiger Hainrich Haime. Item ex eadem curia dedi eisdem sex maltra siliginis
annuatim in parte dominorum in Rexingen. Item in Altiugen ex curia quam colit
dictus Gemich sex maltra siliginis. Tali tamen apposita condicione quod filie mee
predicte utantur predictis bonis pro temporibus vite sue ad procurationem specialem
in emendationem vestium suarum et aliarum rerum eis necessariarum et post obitum
earundem predicta bona serviant conventui et monasterio supradicto. Item statuo
ut cum predictis bonis anniversarium quondam Waltheri mariti mei et meum annis
singulis peragatur. Item statuo ne predicta bona vendantur vel obligentur nee per
modum precarie ad tempus vendantur nee quocumque modo a monasterio Kilchperg
alienentur sed eidem perpetuo servient et ministrent. Testes liuius facti sunt isti:
frater Cftnradus prior Rotwilensis, frater Philippus, frater Hainricus dictus Hudeme,
frater Volmarus de Isenburg ordinis Predicatorum, dominus Cünradus plebanus in
Ergestingen, magister Hugo de Nüwnegge, Hugo schultetus dictus Leimelin, Hainricus
villicus, Waltherus filius quondam Sifridi, Hainricus dictus Gebhart, Wernherus de
Althain, Berchtoldus de Ergastingen senior et iunior, Eberhardus Welker, Waltherus
et Hainricus fratres dicti de Thalaham, Berchtoldus villicus de Svendorf, Sifridus et
Albertus fratres dicti Dankolf, Berchtoldus Dankolf, Cünradus dictus Schorpe, Hainricus
dictus Bürtzing cives in Horwe et quam plures alii fide digni. In cuius rei testi-
monium petivi has litteras roborari sigillis nobilis domine Elizabett comitisse de
Eberstain ac civium in Horwe.
Datum et actum in Horwe, anno domini MOCLXXXXIX., sexta feria proxima
ante festum penthecostes.
Kopb. des Kl. Kirchberg aus dem 15. Jahrh., Bd. 1, Bl. 65. — Regest: Hohenzoll. Mitth. 11, 79 (lies 96).
5283.
Langenenslingen 1299. Juni 6.
Graf Eberhard von Landau verkauft an Kloster Heiligkreuzthal zwei Hörige.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 49 n. 161.
1299. Juni 7 und 8. 249
5284.
Berthold von Lupfen, Kirchherr von Isingen, verschreibt den Johannitern in Rottweil
12 Malter Kernen als Vogtrecht von seiner Kirche.
Ohne Ortsangabe. 1299. Vor Juni 7.
Allen den die disen brief gesehent oder geliörent lesen tliun wir Berchtolt von
Lupplien der kilch[er] von Usingen kunt, dass wir verhenget han willeclich und
unbezwungelicli dur Wernhern bet von Zimbern herrn Wernhern seligen von Zimbern
unsers öhaimen son, dass bruder Conrat von Egenshaim der comendure des huses
zue Rotwil von sante Johannes orden und ander des huses brüder und ir nachkommen
niessen sun und nemmen ze rechtem vogtrecht an alle symonie, diewil wir leben und
die vor genante kilcli ist in unserm gwalt, zwelf malter kerne Rotwiler mesz vorusz
ab allen unsern widemen, die da hoi-ent an den alter zue Usingen, inen zu niessene
und ze behabenne fritlich an alle ansprach und verzihen uns und haben uns verzigen
mit disem brief alles des rechten und aller der anspräche, so wir möchten han an
das vor genante vogtrecht, und globen an guten truwen sie niemer dar an als vor
geschriben stat zu ierren noch ze beschweren noch anzusprechenne weder mit gaist-
lichem oder mit weltlichem gerichte. Und dasz disz alles inen war und stete belibe,
so haben wir disen brief besigelt mit unserm insigel.
Disz geschach, do man zalt von gottes geburt zwelf hundert und neun und
neunzig jar, vor der pfingstwochen, und waren hier an vil gezeuge.
Abschrift des 16. Jahrii. auf Papier.
5285.
König Albrecht bestätigt dem Kloster Schönthal die ihm von König Heinrich VII,
verliehene Abgabenfreiheit.
Oppenheim 1299. Juni 8.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus omnibus imperpetuum.
Totiens regle celsitudinis sceptrum extollitur altius et ipsius status a domino [a] quo
datur omnis potestas || felicius gubernatur, quotiens loca divino cultui dedita benigna
consideratione reguntur et ad ipsorum libertates servandas et facultates augendas
gratiosa protectio princii)is invenitur. Noverit igitur || presens etas et successura
postei'itas, quod nos Privilegium clare recordationis Heinrici Romanorum regis prede-
XI. . 32
250 1299. Juni 8 und 10.
cessoris nostri nobis exhibitum vidimus et inspeximus sub hac forma con||scriptum.
In nomine u. s. w.
Es folgt die Bd. 3 S. 198 unter 1226 September 7 gedruckte Urkunde.
Nos igitur eorum devotis supplicationibus favorabiliter inclinati predictum Privi-
legium et omnia in ipso contenta ad instar dive recordationis domini ßudolfi Koma-
norum regis predecessoris et genitoris nostri karissimi de benignitate regia confirmamus
innovamus et presentis scripti patrocinio communimus. Hoc tamen articulo declarationis
adiecto, ut de illis tantum bonis, que prius quam ad manus fratrum devenirent
supradictorum alicuius servitii seu precarie [onere gravata non erant, nulla servitia
seu precarie]') penitus exigantur aliis oneratis cum suo onere transeuntibus ad eosdem.
Kulli ergo omnino hominum liceat hanc nostre confirmationis et innovationis paginam
infringere aut ei in aliquo ausu temerario contraire. Quod qui facere presumpserit
gravem nostre maiestatis oifensam se noverit incurrisse. In cuius rei testimonium
präsentem litteram maiestatis nostre sigillo iussimus communiri.
Datum apud Oppenheim, VI. idus Junii, indictione XII., anno domini MCC
nonagesimo nono, regni vero nostri anno primo.
Das an roten und j>;elben Seidefäden befestigft gewesene Siegel fehlt. — Abdnick : Böhmer-Ficker, Acta
imperii 543. — Regest: Böhmer, K. Albrecht 185.
a) Die Worte sind im Orig. ausgefallen ; sie sind ergänzt nach der Urkunde K. Rudolfs von 1274 Nov. 29,
Bd. 7, S. aS7.
ßl286.
Amman, Rat und Bürgerschaft hi Bopfingen beurkunden einen Verkauf von Wiesen und.
Ackern an Kloster Kirchheim.
Ohne Ortsangabe. 1299. Juni 10.
In nomine domini. Amen. Nos Waltherus minister in Bopfingen miles consules
et communitas civium ibidem notum fieri volumus presentium || inspectoribus universis
quod Gotfridus dictus Zysze concivis noster in nostra presentia constitutus coadunata
manu . . uxoris sue et filiorum suorum pratum quoddam || situm in Unkental circiter
duo iugera continens et agrum quendam tria iugera cum dimidio continentem ac
pratum quoddam continens unum iuger sita || in Mseistersttal venerabilibus et in
Christo dilectis domine . . abbatisse et conventui de Kyrchein Cisterciensis ordinis
Augustensis dyocesis pro XXIIII libris Hallensium, quas etiam receptas in usus suos
utiles expendit, rite et rationabiliter vendidit atque vendit cum universis suis iuribus
et pertinentiis perpetuo possidenda. Et quia dicte possessiones de manu domini . .
1299. Juni 10. 251
abbatis ecclesie Elwacensis feodali titiüo dejjendebant, idem Gotfridus se ad hoc
astrinxit et firmiter obligavit ut, si infra carnisprivium non procuraverit aut ipse
vel sui lieredes aproprietari bona prefata omnia a domino . . abbate Elwacensi domine
abbatisse et conventui prelibatis datis eis super hoc firmis et validis instrumentis,
extunc, quandocumque infra nativitatem domini et dictum terminum carnisprivii
presentis anni prefatis . . domine . . abbatisse et conventui prenotatas XXIIII libras
perceptas ab eis restituerit in pecunia numerata, bona seu possessiones universas
prescriptas libere rehabebit. Elapso autem carnisprivio prenotato ad aproprietandum
predictis doniinabus et earum monasterio possessiones omnes prescriptas erit simpli-
citer obligatus et extunc, si aproprietare neglexerit aut nequiverit ipsa bona quem-
admodum est predictum, quandocumque ab ipsis dominabus vel earum certo nuntio
de hoc commonitus fuerit, ab ipso monitionis die infra VIII dies in civitate Bopfingen
tam ipse Gotfridus quam Cünradus suus privignus extra domos proprias in obstagio
se recipient expensas in dampnum ipsorum proprium facturi tamdiu, donec apro-
prietata plene fuerint bona seu possessiones prefate dominabus sepedictis a domino . .
abbate Elwacensi secundum quod superius est expressum, datis eis scilicet firmis et
validis instrumentis ipsius domini abbatis suique conventus sigillorum munimine
roboratis. Si vero aproprietatione predicta nondum eftectui mancipata alterum
predictorum Gotfridum videlicet vel Cünradum mori contigerit, alter superstes alium
equipoUentem sibi assumet expensas facturum modo simili, donec aproprietatio memo-
rata secundum formam prescriptam plene fuerit expedita Gotfrido id ipsum vel suis
heredibus procurante. Et in horum omnium robur et evidens testimonium presentem
litteram ad petitionem Gotfridi prefati sigilli nostri munimine roboratam dedimus
domine . . abbatisse et conventui supradictis.
Datum et actum anno domini millesimo CG nonagesimo IX., IUI. idus Junii.
Wallerstein. Orig. Perg. Abhangend das Siegel der Stadt Bopfingen, s. Bd. 9, S. 435.
5287.
Bopfingen 1299. Juni 10.
Ritter Walther der Amman in Bopfingen^ Rat und Bürgerschaft daselbst, beurkunden,
dass vor ihnen ihr Mitbürger Gottfried genannt Zysze gemeinsam mit seiner Frau Adelheid
und mit Zustimmung seiner Söhne dem Kloster Kirchheim Cisterzienser Ordens die Erlbach-
tciese (pratum quoddam dictum Erlbach quod sibi iusto proprietatis titulo attinebat
situm inter fluvium Sehtan et vivarium domini . . incliti comitis de Oetingen) um
252 1299. Juni 10 und 11.
62 U Heller dapsilis monete verkauft (vendidit — — transferens — — possidendum
perpetualiter) und auf alle Ansprüche verzichtet, auch Geivährschaft secundum terre
consuetudinem et iuris civilis debitam rationem^) versprochen hat.
Siegler: Der Aussteller.
Datum in Bopfingen anno domini millesimo CC nonagesimo IX., IUI. idus Junii.
Wallerstein. 2 Origg. Perg. Siegel abgegangen.
a) Duplikat : secundum quod civilis dictaverit ordo iuris.
5288.
Esslingen 1299. Juni 11.
Die Meister (magistri seu provisores) des Spitals in Esslingen beurkunden, dass
der Laie Heinrich genannt in dem Hove zu Vaihingen und seine Frau Mechthild dem
Spital ihre Güter überlassen haben und verschreiben ihnen dafür ein Jahrgeld.
Regest im Eßlinger ÜB. 1, 135 n. 313.
5289.
Abt Friedrich und Konvent von Kloster Stein und Ulrich von Neunegg zu Glatt einigen
sich wegen des Klosterhofs in Ifflingen.
Konstanz 1299. Juni 11.
Omnibus Christi fidelibus presentem litteram inspecturis Fridericus divina per-
missione abbas totusque conventus monasterii in Staine ordinis sancti Benedicti
Constantiensis dyocesis || ac Ülricus de Niwenegge residens in Glatte*) subscriptorum
notitiam cum sincera in domino caritate. Noverint universi es singuli quos nosse fuerit
oportunum, quod || orta inter nos diutina questione super curia in Ufeningen et suis perti-
nentiis tandem conmuni consensu fuimus complanati quod facta copia instrumenti sub-
scripti et II presenti cedule annotati cuius tenor dinoscitur esse talis: Wernherus divina
permissione Constantiensis dyocesis abbas in Staine omnibus presens scriptum intuen-
tibus notitiam subscriptorum. Litteras antecessoris nostri vidimus non cancellatas
non abolitas nee in aliqua sui parte vitiatas in hec verba: Quoniam ea usw.
Es folgt die nach dieser Vorlage in Bd. 4 S. 115 gedruckte Urkunde von 1245
November 4.
Nos videntes rem monasterii nostri utiliter per hoc esse gestam factum ante-
1299. Juni 11 und 13. ' 253
cessoris nostri de communi et unanimi conventus nostri voluntate et consilio appro-
bamus. In linius rei testimonium presentem cedulam sigilli nostri munimine et
conventus duximus roborandam. Acta sunt hec in claustro Staine, anno domini MCC
quinquagesimo quinto.
Nos Fridericus abbas predictus nomine monasterii nostri eundem Ulricum de predicta
curia et suis pertinentiis omni eo iure quo predecessores sui tenuerant iuxta formam
instrumenti predicti investivimus et tenore presentium investimus recepto ab eo
iuramento fidelitatis more debito et consueto, hoc tamen adiecto, quod nos abbas
et conventus deinceps de portione frumentali dumtaxat nos contigente et quartali
reverendo in Christo patri ac domino nostro . . dei gratia Constantiensi episcopo
solvere debemus quartam et ego Ülricus de Niwenegge similiter de portione quartali
me contingente de fructibus quartalibus percipiendis de curia prenotata deinceps
exsolvere debeo domino nostro . . episcopo prenotato. In cuius rei testimonium
presentem litteram sigillorum venerabilis patris ac domini nostri H. dei gratia Con-
stantiensis episcopi et nostrorum muniminibus petivimus et fecimus communiri. Nos
magistri Walt, scolasticus et C. prepositus nee non canonici maioris et sancti Johannis
ecclesiarum Constantiensium gereutes vices predicti domini nostri episcopi ad petitionem
partium predictarum sigillum episcopale presentibus duximus appendendum.
Datum Constantie, anno domini MCC nonagesimo nono, feria quinta post festum
pentecostes proxima, indictione duodecima.
Ital. Perg. Siegel des Bischofs Heinrich von Konstanz, s. Bd. 10, S. 166. Für weitere Siegel sind nicht
einmal Einschnitte im Pergament vorhanden. — Regest: Hohenzoll. Mitth. 11, 79 (lies 95). — Regg. episc. Constant. 3114.
a) e übergeschrieben.
5290.
Priorin und Konvent von Löwenthal überlassen dem Kloster Petershausen eine Hörige, die
sich mit einem Eigenmann dieses Klosters verheiratet hat.
Löwenthal 1299. Juni 13.
Omnibus presentium inspectoribus . . priorissa et conventus sanctimonialium
monasterii in Leontal dyocesis Constantiensis || subscriptorum notitiam et sinceram
in domino caritatem. Cum Hainricus de Altmanswiller servus monasterii || de Petri
Domo se cum Mehtildi filia quondam Cünradi molitoris que nobis ancillari iure
pertinebat matrimo||nialiter copulasset et propter hoc disceptationis materia inter
nostrum monasterium et predictum monasterium de Petri Domo suboriri timeretur,
254 ' 1299. Juni 13 und 15.
nos receptis tribus libris denariorum Constantiensium ab ipso monasterio de Petri Domo
et eisdem in maiores nostri monasterii utilitates totaliter conversis prefatam Mehtildim
et eiusdem filiam unicam Elizabetam nomine, quam ante predictum matrimonium per
alium virum habebat, sepedicto monasterio de Petri Domo de scitu et consensu
honorabilis in Christo . . prioris fratrum Predicatorum domus in Constantia rite et
legittime vendidimus et easdem corporaliter transtulimus cum omni earundem peculio
in id ipsum, servata circa hoc omni sollempnitate iuris et consuetudinis que in talibus
servari est debita et consueta, in evidentiam omnium premissorum presentes dicto
monasterio tradentes sigillorum nostri monasterii quo communiter utimur et dicti
prioris robore communitas.
Datum Leontal, anno domini MCC nonogesimo nono, idus Junii, indictione
duodecima.
Karlsruhe. Orig. Perg. Stark abgeriebene und beschädigte Siegel, 1) des Konvents von Löwenthal, s. Bd. 10,
S. 633. 3) des Predigerpriors von Konstanz, s. Bd. 8, S. 437.
5291.
Konrad von Pf äf fingen verkauft eine Wiese an Kloster Kreuzungen.
lesingen 1299. Juni 15.
Ich Cünrat von Phäffingen tun kunt allen den die disen gegenwärtigen brief ||
sehent alder hörent lesen, daz ich mit Hainriches und Ludewiges miner brüder || willen
und gunste mine wise an dem marktwege gen lesingen bi der Helbe||linginun
lehenwisen han gegeben ze köfenne . . dem abbet und dem convente von Criizelingen
an des selben gotzhusez stat für ain ledig aigen umbe drizeg Schillinge Haller, der
ich öch von in gewert bin, und son wir die vor genanten gebrüder alle drie des
vor genanten gotzhusez weren sin, daz wir in die vor genanten wise vertigen für
ain friez und ain ledig aigen, alz sitte und gewonlich ist, des vergehen wir alle drie
gemainlich an disem briefe. Und daz diz wäre si, dar umb geben wir die vor ge-
nanten drie gebrüder unser gemain insigel an disen brief.
Dis geschach ze lesingen uf der vor genanten wise, und wart dierre brief geben,
da ze gegen waren: her Hainrich der lApriester ab Wurmelinger berge, her Wernher
der mietphaffe von lesingen, Albreht ab dem Berge, . . der marschalk von lesingen
und . . dii vor genante Helbelingin ain wittewe und ander erbäre lüte genüge, die
ez sahen und horten. Dar zu bat ich der vor genante Cünrat die burger von Koten-
burch, daz si öch ir stat insigel gäben an disen brief z ainer Urkunde der warhait.
1299. Juni 15 und 16. 255
Wir die vor genanten burger geben ünserr stat insigel an disen brief z ainem urkiinde
durch des vor genanten Cunrates bette.
Diere brief wart geben in dem jare, do man zalte von gottes gebürte zwelf
hundert jar niinii und nünzeg jar, an dem nähsten mäntage nach uzgänter phingestwochen.
Frauenleld. Orig. Perg. Siegel 1) der Herren von PfäfHngen, s. o. S. 243, 1299 Mai 17. 2) der Stadt
Rottenburg, s. Bd. 8, S. 319. — Auszug: Regg. der Schweizer. Eidgenossenschaft. Kreuzungen Nr. 115.
5292.
Der Offizial der Würzburger Kurie entscheidet den Streit des Klosters Frauenthal und
Eberhards von Ellrichshausen tvegen der Güter und Einkünfte des Klosters in Neusess
und Igersheim.
Würzburg 1299. Jnni 16.
In nomine domini. Amen. Coram nobis . . officiali curie Herbipolensis comparuit
procurator . . abbatisse et conventus dominarum in Vrowental ordinis || Cysterciensis
contra Eberhardum de Elricheshusen libellum offerens infra scriptum:
Coram vobis domino . . officiali curie Herbipolensis || proponit in iure frater
Conradus procurator . . abbatisse et conventus dominarum monasterii in Frauwental
ordinis Cysterciensis nomine earundem dictique monasterii || contra Eberhardum de
Elricheshusen, quod ipse contra iustitiam occupavit et detinet occupatos mansos seu
redditus infra scriptos cum suis pertinentiis spectantes iure dominii vel quasi ad
monasterium prelibatum et siti sunt in Nusezze et in Igersheim: Bertoldus Hovelich
solvit LX denarios quatuor caseos tres pullos unum scilicet carnisprivialem et duos
estivales. Item Wolzo Rubesame unum maltrum siliginis LX denarios quatuor caseos
et similiter tres pullos. Item G. filius Merkelini LX denarios quatuor caseos et
similiter tres pullos. Item . . dicta Richgart XXX denarios duos caseos unum pullum
carnisprivialem et unum estivalem. Item heredes seu pueri Sikelmanni tan tum ut
Riggardis. Item Heinricus Gickel octo solidos Hallensium quatuor caseos unum pullum
carnisprivialem et duos estivales. Item Conradus Reizer octo denarios duos pullos.
Item Conradus Merze VII denarios. Item Conradus Langraann sex denarios. Item
Sifridus de Harthusen LX denarios IUI caseos unum pullum carnisprivialem duos
estivales. Item Irmengart relicta quondam Ludewici quatuor solidos Hallensium
duos caseos unum pullum carnisprivialem II estivales. Item Erenbi'eht IUI solidos
Hallensium et unum pullum carnisprivialem. Predicta omnia si necesse fuerit oculo
demonstrantur. Quare petit dictus procurator nomine quo supra, quatenus prefatum
256 1299. Juni 16,
Eberhardum ad restitutionem dictorum bonorum cum fructibus perceptis ad X libras
Hallensium estimatis senteütialiter compellatis. Hec dicit salvo iure addendi minu-
6ndi etc. Petit etiam expensas in lite factas et faciendas astringens se ad ea tantum
que sibi sufficiunt.
Lite itaque super huiusmodi petitione legittime contestata prestitoque a partibus
liinc inde calumpnie iuramento factis positionibus et responsionibus subsecutis testibus
ab utraque parte productis et eorum attestationibus publicatis exhibitis etiam multis
et diversis exceptionibus replicationibus et rationibus hinc et inde et tandem concluso
negotio partibus prefiximus terminum ad diffinitivam sententiam audiendam, cumque
in assignato termino procuratores partium essent in nostra presentia constituti, nos
visis auditis et intellectis attestationibus rationibus et iuribus partis utriusque et super
hiis deliberatione prehabita cum peritis, quia nobis constitit quod . . abbatissa et
conventus dominarum in Vrowental ac earum procurator intentionem suam plene
probaverunt, predictum Eberhardum ad restituendum dictis dominabus bona sive
redditus in libello contentos nee non ad solvendum eis octo libras Hallensium pro
expensis in lite factis, quas dictus procurator iuramento suo taxatione nostra premissa
docuit se fecisse, condempnamus per diffinitivam sententiam in hiis scriptis sigillo
curie Herbipolensis in testimonium roboratis.
Lata est hec sententia anno domini MCC nonagesimo Villi.'), feria tertia post
octavam penthecostes, presentibus domino Andrea de Gundolvingen archidiacono,
domino Hermanno de Liebesperg, domino Wolframo de Lynach, domino Alberto
de Wilnowe canonicis ecclesie Herbipolensis, domino . . abbate de Brunnebach, magistro
Conrado de Fuhtewang, magistro Alberto de Bopphingen, magistro Gotschalko ad-
vocatis, Heinrico de sancta Katharina, Gotfrido tabellione, Conrado de Crutheim ac
aliis quam pluribus fide dignis ad hoc vocatis testibus et rogatis.
Abhängendes Siegel des Würzburger Hofs, s. Bd. 9, S. 299. — Auszug dieser Urkunde und der folgenden
Stücke bei Bessert, Urkk. des Kl. Frauenthal, in Württ. Vierteljahrsh. 1889, S. 226 ff. Darnach im Hohenloh.
ÜB. 1, 425 n. 595; beide mit Zeitangabe 1298.
1) An dieser Zahl ist mit anderer Tinte und wie es scheint, von anderer Hand eine (bei genauer Unter-
suchung deutlich erkennbare) Korrektur vorgenommen worden, die aus VIIH durch Ansetzen eines abwärts gehenden
Hakens an die dritte I eine VIII zu machen bezweckte, veranlasst wohl durch das Datum des nachfolgenden
Verhörs der Zeugen des Beklagten. Allein da die Replik des Klosters zeitlich nach diesem Zeugenverhör von
1298 Febr. 21 anzusetzen ist und dort ein Termin auf Freitag nach Kyliani =: Juli 11 bestimmt ist, so kann das
Urteil nicht mehr im Juni 1298, muss vielmehr im Juni 1299 gesprochen sein.
Verhör der Zeugen des Klosters.
Officialis curie Herbipolensis. Datum per copiam. Intendunt probare . . abbatissa
et conventus dominarum || in Frauwental contra Eberhardum de Elricheshusen, quod
1299. Juni 16. 257
bona sita in Nusezze et in Jegersheim de quibus [questio] || est spectant ad dictum
monasterium. Item quod dicta bona Peti'issam de Markolsheim sororem monasterii
predicti || pro parte portionis hereditatis mateme contingebant. Item quod tantumdem
bonorum equivalentiuni Fridericum de Elricheshusen fratrem dicte P. ratione matris
pro parte sua in dictis villis similiter contingentem ipse Fridericus vendidit. Item
quod dicta Petrissa assignavit dicto Friderico usufructum dictorum bonorum sub ea
condicione, quod ipso Friderico sine heredibus decedente bona petita ad dictam
Petrissam seu ad dictum monasterium libere devolverentur. Item quod dictus Fride-
i'icus promisit restituere dicta bona monasterio predicto et Petrisse si sine heredibus
decederet. Item quod hoc fecit de consensu domini H. de Brunecke. Item quod
Eberhardus reus bona predicta contra iustitiam abstulit dominabus et monasterio
predicto et fructus de ipsis percepit. Item quod de hiis est publica vox et fama.
Astringunt se ad ea tautum que sibi sufficiunt. Queratur a quolibet teste, unde sciat
quod bona de quibus questio est spectant ad monasterium et quomodo ad ipsum
monasterium pervenerint, si viderint et audiverint quod donata fuerint monasterio,
quibus presentibus in quo loco et quamdiu est et quo tempore anni. Item super
secundo articulo queratur, unde sciant quod dicta bona contingebant ad Petrissam
pro parte portionis hereditatis, si interfuerint divisioni hereditatis que facta fuit
inter ipsam contingente-S'. Item que fuerint bona que vendidit si interfuerint venditioni
et cui vendiderit et quamdiu est. Item super IUI. articulo queratur, si interfuerint
huic condicioni et si viderint vel audiverint et quibus presentibus facta fuerit condicio
et si ipse F. eandem condicionem revocaverit vel non. Item queratur. quomodo
dicta bona ad Eberhardum devenerint, si Fridericus dederit sibi vel si in iudicio
seculari obtinuerit, et si dicunt, queratur unde sciant. Item super V. articulo queratur
unde sciant, quod Fridericus promisit dicta bona restituere monasterio et Petrisse si dece-
deret sine heredibus, si hiis interfuerint et viderint et quibus presentibus et quamdiu
est quod factum fuit et unde sciant, quod de consensu domini H. de Bruneck factum
fuerit. Item queratur, cuius condicionis sint testes et cui attineant, si deliberaverint
et de aliis circamstantiis secundum quod videbitur expedire.
Otto de Nusezze testis iuratus rogatus de primo articulo, qui est quod bona
sita in Nusezze et in Jegersheim de quibus questio est spectent ad dictum monaste-
rium, dicit secundum quod sonat et hoc ex relatione domine Petrisse et aliorum
didicit. Kequisitus de secundo articulo, qui est quod dicta bona Petrissam de Markols-
heim sororem monasterii predicti pro parte portionis hereditatis materne contingebant,
dicit sicut sonat et addit, quod bona non fuissent divisa, et hoc ideo seit, quia novit
patrem et matrem domine Petrisse et avum et avam ipsius a quibus bona processerunt.
Requisitus de tertio articulo, qui est quod tantumdem bonorum equivalentium Fridericum
IX. 33
258 1299. Juni 16.
de Elricheshusen fratrem dicte Petrisse ratione matris pro parte sua in dictis villis
similiter contingentem ipse Fridericus vendiderit, dicit sicut sonat. Requisitus unde
sciat, dicit quod quibusdam emptionibus et venditionibus interfuit, quibusdam non.
Requisitus quibus emptionibus interfuisset et quibus non, dicit quod Ludewicus dictus
Busch emit redditus in Cimmern X solidorum Hallensium et unius pulli carnisprivialis
cui emptioni ipse testis interfuit. Item dicit quod Wolzzo de Nusezze emit ibidem
scilicet in Niusezze dimidium mansum solventem X solidos Hallensium IUI caseos et
III pullos, cui emptioni non interfuit, sed tarnen seit quia ipse emptor secum sedet
in villa. Item dicit quod miles dictus Sutzel emit in Jegersheim redditus IUI un-
ciarum denariorum unius maltri siliginis et IUI pullorum cui emptioni interfuit. Item
dicit quod Sivridus filius Arnoldi emit redditus XVIII denariorum et unius pulli in
Jegersheim cui emptioni interfuit. Item dicit quod Rudegerus Snurre emit in Jegers-
heim redditus XX denariorum et unius pulli, cui emptioni non interfuit. Item dicit
quod Wisse de Marckoldesheim emit agrum in marcliia Goltbach pro tribus libris
cum dimidia Hallensium, cui emptioni non interfuit. Item dicit quod Petrissa Svellerin
emit agrum in eadem marchia pro libra cum dimidia, cui emptioni non interfuit.
Item dicit quod H. Kircher emit vineam in marcliia Jegersheim pro X unciis dena-
riorum, cui non interfuit. Dicit etiam quod bona vendita fere tantum valeant quantum
residua. Requisitus de quarto articulo, qui est quod dicta Petrissa assignavit dicto
Friderico usufructum dictorum bonorum sub ea condicione, quod ipso Friderico sine
heredibus decedente bona petita ad dictam Petrissam seu ad dictum monasterium
libere devolverentur, dicit sicut sonat. Requisitus, unde sciat, dicit quod vidit et
interfuit cum actum fuit in villa Marckolsheim in curia claustri que prius fuit domine
Petrisse et quod vix obtinuisset aput dominam abbatissam dictam de Stophen. Re-
quisitus de V. articulo qui est quod fecit de consensu domini H. de Brunecke, dicit
quod sie, quia ipse dominus de Brunecke petivisset pro famulo predicto. Requisitus
de sexto articulo, qui est quod dictus Fridericus promisit restituere dicta bona mona-
sterio predicto et Petrisse si sine heredibus decederet, dicit sicut sonat, dicit etiam quod
non audivisset quod ipse Fridericus premortuus unquam revocasset illam condicionera.
Dicit etiam quod nemo vivit ut credat qui interfuisset condicioni nisi ipse et domina
Petrissa. Dicit etiam quod tunc fuisset colonus curie predicte in Marckolsheim et quod sint
XXV anni quod factum fuit. Dicit etiam quod nesciat qualiter bona predicta venerint
ad ipsum reum, sed dicit quod detineat contra iustitiam. Liber est ut asserit, non est etc.
Dictus Winter de Jegersheim testis iuratus rogatus dicit, quod ex relatione
patris sui audivit quod predicta bona magis de iure spectent ad dictum monasterium
quam ad ipsum reum, sed nescit specificare unde hoc sit. Aliud nichil sibi constat,
proprius est domini K. de Hohenloch, non est etc.
1299. Juni 16. 259
Götze de Nusezze testis iuratus rogatus concordat cum dicto Winter, sed quod
audivit ab ijjso reo, quod frater suus premortuus commiserit sibi quando ivit Misnam
cum domino H. de Brunecke ut preesset eis usque ipse veniret, sed cum redivit
resumpsit bona sua et postea nulli commisit et dixit: si deinceps me contingeret
transfretare nulli ego committerem bona mea. Liber est, non est etc.
Ecclesiasticus de Jegersheim testis iuratus rogatus concordat cum predicto G.,
sed addit quod interfuit cum F. premortuus commisit ipsi Eber, bona predicta cum
ivit Misnam. Proprius est domini de Brunecke, non est etc.
Bertoldus de Nusezze testis iuratus rogatus concordat cum Gotzoni, sed audivit
ab aliis quam a reo. Liber est, non est etc.
C. vinitor dominarura de Gnadental testis iuratus rogatus concordat cum primo
teste in condicione et hoc audivit ab ipsa domina Petrissa. Aliud nichil sibi constat,
attinet sancto Kyliano, non est etc.
Domina Petrissa a qua processerunt bona testis iuratus rogatus de primo articulo
et secundo et quarto dicit sicut sonat, quia per se fecit, sed de aliis articulis con-
cordat cum primo teste et hoc seit ex relatione primi testis.
Elizabet de Altheim testis iuratus rogatus concordat cum primo teste de con-
dicione et hoc seit ex relatione ipsius primi testis.
Hedewigis de Gattenhoven testis iuratus rogatus concordat cum dicta Elizabet
et hoc seit ex relatione domine Petrisse et aliorum.
H. de Jegersheim testis iuratus rogatus dicit quod noverit patrem et matrem
domine Petrisse a quibus bona de quibus questio est processei'unt et ideo dicit quod
maiori iure pertineant ad dictum monasterium et dictam Petrissam quam aliquem
alium. De aliis articulis dicit sicut sonant et ex relatione aliorum seit. Dicit etiam
quod reus per potentiam intromiserit se de bonis et violenter ea detineat cum nullum
ins habuerit nee adhuc habeat in eisdem. Proprius est domini K. de Hohenloch,
non est etc.
Abhängendes Siegel des Offizials. Auf der Rückseite gleichzeitige Aufschrift: Testes actricum.
Verhör der Zeugen Eberhards von Ellrichshaiisen.
Ohne Ortsangabe. 1298. Februar 21.
Officialis curie Herbip olensis. Datum per copiam. Coram vobis domino . . officiali
curie Herbipolensis in causa, quam . . procurator || . . abbatisse et sanctimonialium cenobii
in Frauwental nomine earundem movet Eberharde de Elricheshusen, idem Eberhardus ||
super falsitate quam proposuit et proponit contra testes productos ex parte dictarum
. . abbatisse et sanctimonialium probai'e intendit, quod || frater suus Fridericus quondam
260 1299. Juni 16.
de Elricheshusen bona sita in Igersheim et in Nuseze pro quibus contenditiir donavit
et tradidit Eberharde predicto. Item quod idem Fridericus fuit in possessione ipsorum
bonorum pacifica et quieta. Item quod idem Eber, se intromisit de eisdem bonis
ij)S0 Friderico fratre suo adhuc vivente sciente et consentiente et mandante. Item
probare intendit idem Eber, quod dictus Fridericus non usufructuarius sed proprie-
tarius sive dominus fuit bonorum predicto rum. Item quod utebatur ipsis bonis dum
vixit tamquam propriis. Item quod de eisdem bonis et ad ea pertinentes agros prata
et redditus distraxit vendidit et alienavit pro voluntate sua. Item quod in hoc nee
per dominam Petrissam aut ipsas dominas de Frauwental vel alium quemquam pro-
hibitus fuit. Item quod alienationes facte per Fridericum predictum et venditiones
de bonis que debebant contingere eum pro sua portione hereditaria, ut asserit pars
actricum, super quibus etiam alienationibus et venditionibus testes earum deposuerunt,
facte sunt citra proxime transactos tres vel quatuor quinque aut sex seu ad maius
octo annos. Protestatur nichilominus prenominatus Eber, inter eum et partem ad-
versam super rebus seu bonis supradictis exceptionem de re finita, quam si necesse
fuerit se ofFert loco et tempore probaturum. Item quod domina abbatissa predicta
pro se et sororibus promisit data fide stare diffinitioni domini de Brunecke. Item
quod Eber, hoc similiter data fide promisit. Item quod dominus de Brunecke super
eo pronuntiavit sive diffinivit. Item quod hanc pronuntiationem sive diffinitionem
neutra partium contradixit.
Queratur super primo articulo, si ius donandi habuerit, unde habuerit ius donandi
et si pura sua fuerit proprietas et solida bona et in solidum sua fuerint. Item super
secundo articulo queratur, si suo nomine solo possederit vel soror partem habuerit
prioris matrimonii. Item super tertio articulo queratur, si tanquam ilie cui res
committitur conservanda vel tanquam proprietarius aut donatarius cui donatur. Super
quarto, si soror Friderici habuerit aliquid iuris in bonis vel competebat. Super
quinto queratur, qualiter reputabant ipsum Eber, recepisse et si presentes fuerint
tempore receptionis bonorum. Super sexto queratur, si iure potuerit alienare. Super
septimo queratur, si sciverint domine alienationes. Item queratur quomodo sciant,
visu vel auditu, item de loco, quibus presentibus.
Heinricus dictus Kirchener testis iuratus rogatus de primo articulo intentionis,
videlicet si Fridericus quondam frater Eberhardi rei donaverit et tradiderit Eberhardo
predicto bona sita in Igersheim et in Nuseze, de quibus questio est, dicit quod sie.
Eogatus unde sciat dicit quod presens fuit quando Fridericus premortuus voluit et
debuit ire ad terram Misenensem, tunc donavit et tradidit ipsi Eberhardo dicta bona
sub tali condicione, quandocunque rediret quod restitueret ei ipsa bona donatione
huiusmodi penitus revocata. Dicit etiam testis, quod cum dictus Fridericus reversus
1299. Juni 16. 261
esset de terra Misenensi non repetiit dicta bona sed dictus Eberliardus tenuit eadem
bona usque ad mortem fratris sui tamquam proprietarius sive dominus eorundem
bonorum. Rogatus, ubi donatio bonorum facta fuerit, dicit quod in Igersheim in curia
dicti Weisen. Rogatus, quamdiu sit, dicit quod sit oblitus. Rogatus de die et de
mense et de tempore anni dicit quod fuerit in yeme una die circa sero. De aliis non
est memor. Presentes ibi fuisse nominat . . dictum Weisen, . . dictum Luene de Nu-
sezze, Bertoldum de Reno et alios quam plures quos nominare nescit. Item rogatus,
si Fridericus habuerit ius donandi dicta bona et unde habuerit ius donandi et si sua
in solidum fuerint, dicit quod credat sie, quia ex successione materna ad ipsum
eadem bona pervenerint. Dicit etiam se ab aliis audivisse quod soror Friderici
monialis nuUam partem habuerit in dictis bonis quia alia bona equivalentia fuerunt
ei ad claustrum tradita et donata. Item rogatus, si Eberhardus distraxerit vendi-
derit et alienaverit agros prata et redditus ad dicta bona pertinentes dicit quod non.
Item rogatus, si alique aligenationes et venditiones facte fuerint per Fridericum pre-
mortuum, dicit quod sie, quia presens fuit quando vendidit partem bonorum pro
XVIII libris Hallensium avunculo suo dicto Sucel et filiis suis ac aliis hominibus in
eisdem bonis residentibus et istam venditionem dicit factam fuisse citra IUI annos
vel sex proxime transactos. Rogatus si per dominam Petrissam aut ipsas dominas
de Frauwental vel alium quemquam proliibitus fuerit vendere, dicit quod non.
Rogatus dicit quod venditio bonorum facta fuerit pro parte in Igersheim et
pro parte in Mergentheim. Domino de Brunecke attinet, propter cuius partici-
pationem excommunicationis vinculo est ligatus. Negat se instructum nee subor-
natum etc.
Conradus dictus Luene testis iuratus rogatus per omnes articulos intentionis
dicit se presentem fuisse quando Fridericus donavit et tradidit fratri suo dicta bona
sine omni condicione, quia non putavit se de terra Misenensi rediturum. Dicit etiam
testis quod reverso Friderico nichil intellexit de receptione vel de restitutione
bonorum, sed vidit Eberhardum in quieta possessione eorundem bonorum usque ad
mortem fratris sui. Rogatus de tempore de die de hora diei de loco et de presentibus
concordat plane cum primo teste preter hoc, quod dicit donationem factam circa
festum beati Jacobi. Item rogatus dicit se interfuisse quod Fridericus vendi[di]t
partem dictorum bonorum pro Septem libris Hallensium et quod nuUus ipsum in
venditione huiusmodi impedivit et quod viginti anni ab illo tempore sint transacti.
Dicit etiam quod postea vendidit partem bonorum et hoc relatione aliorum didicit.
In aliis concordat cum teste primo, non est excommunicatus nee instructus, nulli
dicit se attinere.
Conradus dictus Weise testis iuratus rogatus dicit se donationi interfuisse et
262 1299. Juni 16.
addit, quod Fridericus postquam reversus fuit de terra Misenensi utebatur dictis bonis
sicut hoc etiam dicit se vidisse. Rogatus de die de loco de presentibus de hora
diei concordat cum primis testibus preter hoc quod donatio facta fuit ante hiemen
nee horam diei in memoria retinuit. De aliis articulis rogatus dicit de relatione
sibi constare. Domino de Brunecke attinet, non est instructus etc.
Eckehardus testis iuratus rogatus dicit, quod donationi predicte interfuit et
narrat per omnia sicut secundus testis, preter hoc quod post reversionem Friderici
nescit quid actum fuerit inter fratres, nescit etiam quamdiu sit et qua die et hora
diei fuerit, sed de presentibus et de loco concordat cum testibus antedictis. De
alienatione seu venditione facta per Fridericum dicit sibi constare de relatione veridica
aliorum. Non est instructus, dominis de domo Theuthonica attinet.
Bertoldus de Reno testis iuratus rogatus dicit et concordat per omnia de visu
et auditu cum Eckehardo proximo- teste. Istos testes iudex absolvit ab excommuni-
catione donec deposuerunt.
Dictus Crumelin miles testis iuratus rogatus dicit quod una dierum venit ad
dominum Got. de Brunecke et invenit dominam . . abbatissam de Frauwental et
Eber, de Elricheshusen apud eum contendentes mutuo de possessione de quibus questio
est et quelibet partium dixit se esse in possessione dictorum bonorum. Tandem
promiserunt stare sententie quatuor militum quorum ipse testis uuus fuit, alios non
nominavit. Qui milites diffiniendo pronuntiaverunt quod vicinia que vulgariter kunt-
schaft dicitur requiri deberet super eo et quam partem ilhi vicinia diceret esse in
possessione quod illa pai'S gaudere deberet de ea, quousque alia pars evinceret ab ea,
et tres viri de consensu partium fuerunt deputati ad predictum ius videlicet kuntschaf
perscrutandum, quos ipse testis non noscit, qui dixerunt quod in dicta kuntscaht
percepissent quod ipse Eber, fuisset in possessione. Diffinitioni super eo facte testis
non interfuit, nescit etiam si dominus de Brunecke fuerit quatuor unus nee ne aut
si in ipsum solum fuerit compromissum. Dicit etiam quod de proprietate nichil ibi
tactum fuit. Rogatus, ubi hec facta fuerint, dicit quod in opido Auwe in stupa pre-
positi. Rogatus de tempore dicit quod sit minus quam octoginta annis, hoc sciat
pro certo, aliud nichil dicit sibi constare. Non est excommunicatus etc.
Dominus Gotfridus de Brunecke, cui partes iuramentum voluntarie remiserunt,
dicit per omnia sicut sonant articuli intentionis, excepto eo quod dicitur quod fide
data partes promiserint stare arbitrio, quia nescit si fidem super eo dederint, et
addit quod cum predicti tres qui electi fuerunt super kuntschaf scrutanda sibi
retulissent quod Eber, esset in possessione dictorum bonorum, ipse pronuntiavit dictum
Eber, debere gaudere de ea quousque alia pars evinceret ab eo, et si domine aliquid
haberent proponere contra ipsum, quod hoc facerent ubicunque ipsis placeret.
1299. Juni 16. 263
llogatus ubi hoc pronuntiaverit dicit quod in opido Auwe predicto. Non est excom-
municatus.
Ludewicus de Cregelingen miles testis iuratus rogatus dicit quod vidit et audivit,
quod quidam inonachus ex parte dominarura de Frauwental concordavit in Heinricum
militem de Cregelingen et Eber, in Heinricum militem de Markolsheim et ambe
partes communiter consenserunt in dominum G. de Brunecke et militem dictum
Crumelin testem supradictum promittentes stare arbitrio seu diffinitioni dictorum
quatuor super possessione dictorum bonorum, qui quatuor diffinierunt quod kunt-
schaft deberet requiri super eo, ut testis dictus Crumelin deponit. Item dicit, quod
ipse testis deputatus fuit de consensu partium cum Andrea de Markolsheim et Theodrico
dicto Vocke ut irent ad villam Igersheim et experirent, quod kuntschaft dicitur, super
dicta possessione. Qui cum venissent ad villam Igersheim, XII rustici iurati dixerunt
quod Eber, esset in possessione dictorum bonorum et hoc ipsi tres domino de Brunecke
retulerunt, qui pronuntiavit prout superius in dicto suo apparet. Non est etc.
Rapoto de Igersheim testis iuratus rogatus dicit sibi nichil constare de omnibus
articulis intentionis, nisi quod una die venit cum domino H. de Brunecke ad villam
Erlach et invenit ibi dominam . . abbatissam de Frauwental et Eberhardum apud
dominum G. de Brunecke et dixit dominus H. de Brunecke ad patruum suum: patrue,
bene videas si possis concordare dominam abbatissam et Eber. Qui respondit quod
nollet se intromittere, tandem precibus ductus dixit, quod utraque partium unum
pro se eligeret, ipse vellet ad hoc laborare ut reconciliarentur secundum iustitiam
vel amorem super possessione predicta. Tunc Eber, nominavit illum de Tanne vel
dictum Rizzel, quem de hiis posset habere, et domina abbatissa dominum H. de
Cregelingen, et dominus de Brunecke prefixit eis locum placiti in Frauwental, sed
quomodo ibi placitassent ignorat et dicit quod postea veuerunt quidam milites ad
villam Igersheim missi a domino G. de Brunecke volentes experiri, que partium esset
in possessione dictorum bonorum, et illi dederunt possessionem Eber. Aliud nichil
constat sibi.
Wolzo de Nuseze testis iuratus rogatus dicit quod ipse testis emit hereditatem
dimidii mansus apud fratrem suum et ius hereditatis sive feodi recepit tam a dominabus
in Frauwental quam a Friderico fratre Eber, nunc mortuo et postea emit proprie-
tatem a Friderico nullo contradicente. Rogatus quomodo bona pervenerint ad Eber,
dicit quod videbatur sibi possibile quod ei succederet cum fuisset frater suus. Addit
etiam quod ordinatum fuit inter predictum Fridericum nunc defunctum et dominam
Petrissam, quod si ipse Fridericus intraret aliquem habitum quod tunc bona debe-
rent sibi cedere, sed si ita moreretur sine heredibus quod tunc bona deberent cedere
claustro in Frauwental. Aliud nichil sibi constat de omnibus articulis intentionis.
264 1299. Juni 16.
Rudegerus dictus Snurre de Igersheiin testis iuratus rogatus dicit quod emerit
redditus XX denarioriim apud Fridericum premortuiim nullo contradicente. Aliud
nichil sibi constat.
Sifridus filius Arnoldi de Igersheim testis iuratus rogatus dicit quod emerit apiid
Fridericum premortuum redditus III solidorum denariorum et unum pullum nullo
contradicente. De aliis concordat cum Wolzone teste predicto per omnia. Isti IUI
testes dicunt, quod oporteat eos participare domino H. de Brunecke excommunicato,
alias non sunt vitiosi.
Theodricus Vocke testis iuratus rogatus dicit, quod Ulricus*) de Cregelingen et
Andreas de Markolsheim nunc defunctus una cum ipso teste inquisitionem fecerunt
super possessione bonorum de quibus questio est, quia tam actrices quam reus dicebant
se possidere. Tandem a rusticis tam in Igersheim quam in Nuseze veraciter intel-
lexerunt, quod Eber, reus esset in possessione et ipsi domino de Brunecke Got. dictam
inquisitionem retulerunt, qui una cum ipsis testibus pronuntiavit ipsum reum in pos-
sessione et debere gaudere de illa, quousque evinceretur ab eo. Dicit etiam, quod
rustici predicti sibi dixerunt, quod Fridericus de Elricheshusen Eber, fratri suo dederit
bona de quibus questio est in potestatem suam sed nescit quo iure. De aliis nichil
constat sibi nisi ex relatione. Excommunicatus fuit, sed examinator auctoritate sibi
commissa ipsum absolvit et postea retrusit.
Heinricus de Markolsheim miles testis iuratus rogatus dicit, quod lis et questio
vertebatur inter actrices et reum super possessione bonorum de quibus questio est,
cum utraque pars dicebat se esse in possessione, tandem partes compromiserunt super
dicta possessione in sententiam domini Got. de Brunecke, dicti Crumelin militis et
ipsius testis, qui unanimiter diffiniendo pronuntiaverunt super dicta possessionis
questione, quod illa pars deberet gaudere possessione, quam rustici sive kuntschaft
dicerent fuisse in possessione tempore mote litis et ad hoc deputati fuerant testes
prenominati videlicet L. de Cregelingen, An. de Markolsheim, Th. Vocke, sed secunde
sententie non interfuit. Rogatus ubi ista facta fuissent, dicit quod in Baldolsheim.
De proprietate et de iure utriusque partis aliud nichil sibi constat. Excommunicatus
fuit, sed examinator ipsum absolvit auctoritate sibi commissa et iterum retrusit.
Istis attestationibus publicatis anno domini MCC nonagesimo VIII., feria sexta
ante dominicam Invocavit, ad excipiendum contra eas feriam tertiam post dominicam
Reminiscere proximam pro termino assignamus.
Abhangend beschädigtes Siegel des Offizials. Auf der Rückseite : Testes super exceptione rei, ijue est
quod testes monasterii falsum dixerint et quod res finita fuerit per sententiam.
a) Vielmehr Ludewicus..
1299. Juni 1(5. 265
Replik des Klosters.
Ofticialis curie Herbipolensis. Datum per copiam. Coram vobis domino . .
officiali curie Herbipolensis ex parte dominai'um monasterii in Frauwental replicando ||
proponitur contra exceptiones per Eberhardum de Elricheshusen propositas et primo
ad hoc quod dicit excipiens, quod Petrissam nulla portio hereditatis contingat || nisi
actualis divisio sit facta, in hoc male et contra iura allegat et quod idem dictum
sit contra iura probatur: Codicis de iure dotium lege ante divisionem et Digestorum ") ||
familie herciscunde per totum**), et per se patet sine allegatione. Ad hoc autem,
quod dicit excipiens, quod Fridericus quondam frater Petrisse donaverit ipsi reo bona
de quibus agitur et ex hoc intendit quedam concludere ut in exceptionibus sequitur,
videlicet quod reus per lianc donationem iustum titulum et ius iure habeat et etiam
quod testes falsum dicant, respondetur quod si donatio facta esset et probata reum
non relevat, quia dictus Fridericus portionem hereditatis Petrissam contingentem alii
donare non potuit, quia pro non dato habetur etc., et quod dicta portio ipsam Petris-
sam contingat sufficienter est probatum per testes, qui de falsitate per determinationem
loci et temporis ut iuris est non arguuntur, prout dicit glossa ordinaria de proba-
tionibus: licet"). Item quia etsi petita bona non essent portio hereditaria, quia tamen
probatum est quod dicta Petrissa dicta bona commisit ipsi Friderico sub ea condicione,
quod si ipse sine liberis legittimis decederet ad ipsam bona eadem devolverentur
seu ad dictum monasterium, et, cum condicio nunc exstet, patet quod ipse Fridericus
dicta bona alienare vel donare non potuit. Licet confiteatur reus quod plures res
dicte hereditatis ipse Fridericus vendiderit, per quam confessionem testes actricum
iuvantur et eedem res alienate in suam hereditariam portionem merito inputantur.
Ad ultimum quod dicitur quod non solum fuit usufructuarius sed proprietarius et
quod de eisdem hereditariis rebus vendidit et distraxit pro voluntate sua, dicitur
quod ad hoc supra responsum est, videlicet quod eedem res vendite et distracte in
portionem ipsius F. hereditariam debent merito inputari et quod ultra debitam por-
tionem distraxit restituet et idcirco quod pro se allegat contra se recipiat. XIX
distinctio: Si Romanorum ^). Sic etiam probatum est per hanc confessionem, quod
Fridericus habuit portionem hereditatis predicte et ultra. Ad falsitatem autem testium
probandam, quam pluries obicit, dicitur quod non est admittendus cum proponatur
sine determinatione loci et temporis ut supra dictum est. Preterea quod testes dicunt
de XXV annis non respicit venditiouem dicti Friderici sed illura articulum intentionis
qui sie incipit: item quod dicta Petrissa assignavit dicto Friderico usufructum dic-
torum bonorum sub ea condicione etc., et lioc apparet cuilibet intuenti. Et idcirco
petitur ut non obstantibus premissis exceptionibus per iura reprobatis reum ad
restitutionem petitorum sententialiter condempnetis.
XI. .S4
266 1299. Juni 16 und 20.
Ad dupplicandum parti rei feriam sextam post festum beati Kyliani") pro ter-
mino assignamus.
a) Vorlage : ff. Über diese Abkürzung für digesta vgl. Kämmerer, Über die Sigle ff. Rostock 18.34.
b) Corpus iuris civilis I. 16 C. de iure dotium 6, 12 und D. 10, 2 familiae erciscundae.
c) Glosse zu Corp. iur. civ. 1. 22 C. de probationibus 4, 19: licet actor dielt se iion posse probare, onus
tarnen probationis non refunditur in reum etc.
d) Corp. iur. can. c. 1 Dist. 19 des decretum Gratiani.
e) Vgl. dazu die .\nm. 1, S. 266.
Aufzeichnungen des Offzials über sein Urteil und seine Gründe dafür.
Quia nobis constitit quod abbatissa et conventus in Froental ordinis Cisterciensis
intentionem suam plene probaverunt, ipsum Eburhardum de Alricheshusen ad restitu-
tionem predictorum bonorum ipsi monasterio faciendam per diffinitivam sententiam
condempnamus salva ipsis petitione expensarum.
Item prima causa que me movit ad sententiam proferendam : quia ipse Ebur.
confessus fuit, quod ista bona processissent a matre Friderici et Petrisse et quod
successissent in illi« matri.
Item secunda causa, quod cum ab utraque parte testes essent producti, VI remanse-
runt concordes pro intentione actricum quod donatio quam dicunt Fridericum fecisse non
fuerit pura sed condicionalis et ideo adveniente condicione cessat, dummodo sit possibile.
Item tertia causa fuit, quod III testes, qui videbantur dicere de donatione Fride-
rici ipse E. nuda fuit") nee aliqua causa subiciebatur quare donatio facta fuerit, non
est verisimile quod frater det fratri bona sua et careat precipue pauper.
Diese Bemerkungen stehen auf der Rückseite des Zeugenverhörs imd sind offenbar vom Oftizial selbst
geschrieben, jedenfalls von anderer Hand als die Urkunden selbst.
a) So!
5293.
Konstanz 1299. Juni 20.
Bischof Heinrich von Konstanz vidimiert und bestätigt dem Kloster Adelberg die
Urkunde Graf Ludwigs von Spitzenberg über das Fatronatrecht der Kirche in Süssen von
1267 Januar 4').
Siegler: Der Aussteller.
Datum Constantie, anno domini MCCXC nono, XII. kalendas Julii, indictione XII.
Abhängendes Siegel, s. Bd. 10, S. 166. — Regest: Regg. episc. Constant. 3116.
1) Gedruckt Bd. 6, S. 288.
1299. Juni 20. 267
5294.
Bischof Heinrich von Konstanz inkorporiert seinem Domkapitel die Kirche zu Cannstatt.
Kastei 1299. Juni 20.
Hainricus dei gratia Constantiensis episcopus universis Christi fidelibus presentes
litteras inspecturis subscriptorum notitiam cum salute. Quamvis ex conmissi nobis
regiminis officio promotionem et utilitatem omnium ecclesiaium nostre diocesis
affectemus, capitulum tarnen ecclesie nostre catliedralis, quod tanquam membrum suo
corpori nobis est speciali vinculo copulatum, et promotionem ac utilitatem eiusdem
prosequi debemus singulari gratia et favore pre ceteris speciali ipsumque prerogativa
amplecti gratie specialis. Cum itaque ius patronatus ecclesie in Kannstat nostre
diocesis dicto capitulo ecclesie nostre Constantiensis pertineat inmediate et dinoscatur
cum suis pertinentiis sine quovis dubio pertinere, nos iugi meditatione intendentes
augmentationi reddituum prebendarum canonicorum ipsius ecclesie nostre Constan-
tiensis et eiusdem capituli augere redditus, ut liberius et conmodius ac desiderabilius
per augmentum prebendarum canonicorum et confratrum divina in ipsa ecclesia nostra
Constantiensi celebrent officia et horas affectent canonicas libentius Interesse, ad
petitionem instantem dicti capituli ecclesiam predictam in Kannstat, in qua ut pre-
missum est ius obtinent patronatus, deliberatione preliabita diligenti et tractatu
sollempni premisso ipsius ecclesie nostre Constantiensis mense camere et usibus per-
petuis pro nobis nostrisque successoribus quicunque fuerint et pro nostro episcopatu
Constantiensi realiter in perpetuum presentibus inconmutabiliter et irrevocabiliter
deputamus annectimus et applicamus, ita quod vacante ecclesia predicta ipsum capi-
tulum nobis presentet ad eandem perpetuum vicarium per nos de cura animarum
ipsius ecclesie deputandum ") et redditibus congruis, de quibus iura episcopalia per-
solvere, hospitalitatem sibi conpetentem teuere et congruam sustentationem valeat
obtinere, ab ipso capitulo investiendum tamquam perpetuum vicarium ecclesie prenotate,
aliis redditibus et obventionibus universis ipsius ecclesie — proventibus vicarie perpetue
duntaxat exceptis — mense usibus et camere perpetuis capituli memorati ecclesie nostre
Constantiensis debitis et cedentibus et perpetuo applicandis ac recipiendis et perci-
piendis ab ipso capitulo sine cuiusvis contradictionis obice et inpedimenti, quos etiam
redditus universos, ut est premissum, vicarii perpetui sustentatione congrua duntaxat
excepta, dicti capituli ecclesie nostre Constantiensis usibus et camere tam pro nobis
quam pro nostris successoribus et pro nostro episcopatu Constantiensi realiter in
perpetuum scriptis presentibus annectimus et irrevocabiliter applicamus, retentis tamen
nobis nostrisque successoribus in perpetuum et speeialiter reservatis iuribus ei)is-
copalibus in ecclesia prenotata. In omnibus itaque et singulis supradictis per nos
recognoscimus et confitemur adhibitam fore verborum ac gestuum sollempnitatem
268 1299. Juni 20 und 21.
debitam et cousuetam. Et ut ea que premissa sunt aut quodlibet eorundem sub
stabilitate et firmitate inconmutabili perseverent, renuntiamus circa ipsa et quodlibet
eorundem tarn pro nobis quam pro nostris successoribus nostroque episcopatu Con-
stantiensi realiter in perpetuum beneficio restitutionis in integrum principaliter vel
etiam incidenter, litteris a sede apostolica vel aliunde inpetratis et in posterum
inpetrandis, auxilio defensionis non adhibite sollempnitatis, Omnibus constitutionibus
et statutis tarn editis quam edendis, omni auxilio legum et canonum exceptionibus
impuwgnationibus actionibus et defensionibus ([uibuscumque et generaliter omni suf-
fragio tarn in specie quam in genere, quo mediante premissa vel ipsorum quodcunque
ullo unquam possent tempore violari. Et in evidentiam ac fidem incommutabilem
singulorum et omnium premissorum presens instrumentum supradicto capitulo ecclesie
nostre tradimus sigilli nostri robore communitum.
Datum et actum in kastro nostro Kasteln, anno domini MCC nonagesimo nono,
XII. kalendas Julii, indictione duodeeima.
Karlsruhe. Kopb. d. Konstanzer Domkapitels, sign. n. 506 fol. 26». — Regest: Reg. episc. Goustant. Hll.ö.
a) Verschrieben: deputandis.
5295.
Ritter Konrad Lesch von Uissigheim und seine Frau Alheid von Bachenstein überlassen
dem Deutschordenshaiis zu Meryentheim ihren Hof in Bolzhausen als Unterpfand für
versessene Gült.
Ohne Ortsangabe. 1299. Juni 21.
Ich Cunrad Lesch eyn ritter geheiszen zu üssickem und Alheit von Bachenstein
sin wirtin bekennen offenlich an diesem brief und thun kunt allen den, die in lesen
sehend oder horent, daz wir den erbern geistlichen luten bruder Herman Leschen
unserm lieben oheim lantconiethur der bruder des Tutschen huses sanct Marien zu
Franken und comethur von Mergentheim und andern bruder des selben huses von
Mergentheim verkaufen und verkauft haben vor etlichen jaren usz unserm hof zu
Boltzhusen sechs und zwentzig malter korngulte zu rechem eygen jerlichs ewiclich zu
enpfahen und in zu gelten, als an andern brief en die wir in dar über gegeben haben
genzlichen geschriben stet. Wan aber wir von kommer und not, die uns von groszer
schuld wegen swerlich ufflag, den vor genanten lantcomethur und brudern die gulte
der sechs und zwenzig malter koms etlich jar versaszen und versessen haben, daz in
ir gulte nicht geviel, daz es gerechent und geachtet wart uf achtzik malter korns
on zwy malter, dar umb sie uns beclagten und ansprachen vor geistlichem gerichte
und uns in die baut des swersten bands brochten, so sin wir nu solichs krieges und misse-
hellung, die zwischen uns von beder syt vor etlicher zyt bis her gewert hat, zu
1299. Juni 21 und 22. 269
ganzer und fruntlicher sune und Verrichtung kummen. also daz wir bede eymuticlich
mit gesamenter hant für uns und für alle unser erben den vor genanten lantcomethur
und brudern ufgeben und in antworten den selben hof zu Bolzhusen mit allem recht,
also wir in bisher an diesz zyt vor recht eygen besessen han, zu setzen und zu ent-
setzen lediclich und geruelich als ander ir fries eygen, und verziehen uns alles des
rechten des uns ader unsern erben dar an gevugte ader gevugen mochten mit hande
und mit halmen nach des landes gewonheit also lang, bis daz den vor genanten lant-
comethur und bruder« die achtzig malter korns an zwy malter über ir rechten gult
der sech und zwentzig malter genzlich und gar ingenemen und dar nach für basz
mer den selben hof mit allem recht als lang sollen inne haben und besitzen,
bisz daz wir den selben lantcomethur und brudern für die vor genanten sechs
und zwentzig malter korngulte, die in ewiclich gefallen solle, sollen steitunge
und gewiszheit thun, die sie genamen und gewert mügen sin. Dar nach so sol der
selb hof lediclich wieder an uns und an unser erben gefalle als da vor, die weile aber des
nit geschieht nach gescheen ist, so sollen die vor genanten lantcomethur und bruder
den hof inne haben und waz nutz über ir gulte der sechs und zwentzig malter
und über alle kost die wietder uf den hof gen mag wie die genant were jerliches
gevellet, den selben nutz sol man uns zu Wickersheim ader zu Phutzege antworten
an geverde. Daz diese vor genante dink alle und igliches sunderlich ganz und un-
zubrochen blyben, so haben wir gebeten unsern herren hern Gräften den edeln man
von Hohenloch, den erbern herren meister Burchart von Tierberg richter und official
von Wirzpurg, daz sie ir beder ingesigel zu eyner gezugnisze gehenkt han an diesen
brief. Der ding sin gezug her Cunrat und her Graft des vor genanten unsers herren
süne von Hohenloch, her Wipprecht von Zymern eyn ritter, Arnolt Grener, Hertwig
Scheuber schultheisz von Mergentheim und Heinrich Zolner von Mergentheim und
ander erber lute gnug, die daz sahen und horten.
Geben nach Christi geburt dusent zwy hundert jar in dem nun und nuntzigisten
jar, an dem nehsten sontag vor sant Johans tag des Teuffers.
Kopb. des Deutschordenshauses Mergentheim aus dem 15. Jahrh., Bl. 86''. — Auszug: Wirt. Franken 1848,
2, 10. - Regest: Weller, Hohenloh. ÜB. 1, 435 n. 608.
5296.
Elisahet die Tochter des Ffatzgrafen Konrad von Tübingen und Witwe Ottos von Eberstein
verzichtet auf eine Gült, die sie und ihre Vorfahren seither von der Kirche in Oberkirch
oder Poltringen bezogen haben, und freit die Kirche von allen Dienstbarkeiten.
Esslingen 1299. Juni 22.
Presentium litterarum inspectoribus universis Elizabet Gönradi quondam palatini de
270 1299. Juni 22 und 23.
Tiiwingen filia || nobilis viri quondam Ottonis de Eberstain relicta Constantiensis dyo-
cesis rei notitiam subnotate. Cum nonnulli nostri || progenitores cum per se tum
per alios ab ecclesia de Oberkilch sive Boltringen pretextu cuiusdam con8ue||tudinis
hactenus quadraginta maldrorum tritici et siliginis mensure in Herrenberg annuam
receperint pensionem et cum omne ius et factum competens memoratis nostris pro-
genitoribus in ecclesia memorata in nos hereditario sit translatum, cumque per in-
spirationem religiosarum ac secularium personarum in iure videlicet peritarum didi-
cerimus incunctanter, quod laicis in rebus ecclesie disponendis vel recipiendis nulla
facultas regulariter est tributa, nos generaliter quecunque genera servitutis et specialiter
pensionem maldrorum predictorum hiis scriptis remittimus pure propter deum ecclesie
memorate et eandem ecclesiam cum omnibus suis rebus a quavis laica subiectione
exactione ac servitiorum prestatione reddimus liberam et solutam omni exceptione
seu defensione legis et canonis, que de iure vel consuetudine per nos aut per aliquos
nostros successores possent in contrarium attemptari, penitus circumcisis. In quorum
omnium evidentiam cunctis et singulis clausulis memoratis sollempnitatem adhibuimus
debitam et consuetam et presens instrumentum inde confectum nostro sigillo fecimus
communiri.
Actum et datum Ezzelingen, anno domini MCC nonagesimo nono, decimo kalendas
Julii, indictione XII.
Ital. Perg. Rundes Siegel, 42 mm., zwei Heilige ; es scheint eine Darstellung der Begegnung der Maria
Magdalena mit dem Auferstandenen nach Johannis 20, 15 zu sein: die rechtsstehende grössere Figur, hinter der
ein Baum steht, hat die Rechte mit 2 ausgestreckten Fingern (segnend) erhoben und hält in der Linken einen
Spaten (als Hinweis darauf, dass ihn Magdalena für den Gärtner hielt), die andere erhebt beide Hände flehend
ihm entgegen; Umschrift: S .TE . DE . TIVGfGN • ET • DE • EBIRSTAf. - Abdruck: ZGORh. 15, 86. -
Schmid, Pfalzgr. v. Tübingen, ÜB. .56.
5297.
Eberhard von Ehningen testiert zu Gunsten von Kloster Kniebis.
Ohne Ortsangabe. 1299. Juni 23.
Notum sit omnibus presentium inspectoribus, quod ego Eberhardus dictus de
Öndin||gen animadvertens humane condicionis fragilitatem nolens igitur intestatus ||
decedere et cum pio motus sim affectu maxime erga fratres seu dominos || domus
sancte Marie de Kn^bus — noverint inquam quod ego animo premeditato de consensu
Adelhaidis uxoris legitime legavi atque tradidi cunctas res quas actenus possedi seu
de cetero possidendi sumus mobiles seu immobiles. In evidentiam premissorum, ne
predicta valeant suffocari, sunt hec que expressa sunt concessa pro tempore vite
1299. Juni 23. 27]
nostre uobis tlumtaxat pro censu annuali videlicet sex denariorum Tungensium exsol-
vendorum dictis fratribus. Huius rei testes sunt: Hermannus sacerdos de Sülze dictus
Müge, Bar. dictus Ungeriht, H. dictus Swager, Hermannus dictus Burrer, Wernherus
dictus Vulhaber et H. dictus Ungeriht. In huius facti evidentiam sigillum predicti
Hermanni sacerdotis quoi'um porrochiani sunt dictus Eberhardus et Adelhaidis pre-
sentibus est appensum.
Datum anno domini MCCLXXXXIX., in vigilia Johannis Baptiste, indictione XII.
Abhangend spitzovales Siegel, c. 34, 22 mm., auffliegender langgeschwänzter Vogel ; Umschrift : f • S • H •
VICEPLEBANI • IN • ENDINGIN.
5298.
Frozess der Klause Neunkirchen mit Burkhard von Roth Chorherrn in Öhringen.
a) Bischof Mangold von Würzburg beauftragt den Doinherrn Friedrich Speth den Streit
zu untersuchen und zu entscheiden.
Würzburg 1299. Juni 23.
M. dei gratia episcopus Herbipolensis honorabili viro Friderico dicto Speyte
nostre ecclesie canonico salutem || cum aifectu sincero. Causam quam dilecte in
Christo Giitha et sorores inclusorii in Nuwenkirchen || movent seu movere intendunt
Burchardo de Rode canonico ecclesie Orengeuwensis tibi committimus per || presentes
mandantes, quatenus partibus vocatis eandem audias et fine debito decidas faciens
quod decreveris per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem qui
fuei'int nominati, si se gratia odio vel timore subtraxerint, cogas eaäem censura veritati
testimonium perhibere.
Datum Herbipoli, anno domini MCC nonagesimo IX., in vigilia beati Johannis
Baptiste, jiontificatus nostri anno XII.
Abhangend Reste des Siegels.
b) Klagschrift der Klause Neunkirchen.
Ohne Ortsangabe. 1299. August 19.
Coram vobis domino Friderico Spete canonico ecclesie Herbipolensis iudice delegato
a reverendo in Christo patre domino M. episcopo Herbipolensi proponit in iure
Gutha magistra sororum inclusorii in Xüwenkirchen pro se dictisque sororibus et pro
inclusorio earundem contra Burcardum de Rode canonicum in Orengaw, quod licet
272 1299. Juni 23.
ipse sorores diutius fuerint et adhuc sint in possessione pacifica et quieta unius aree
cum suis pertinentiis, que sita est in dicta villa Nüwenkirchen, cui confinat ex una
parte ortus decani ibidem ex alia strata publica ex tertia pratum dietarum sororum
ex quarta domus dicti Helblinc, prefatus tarnen Bur. reus ipsas sorores in possessione
dicte aree inquietavit et perturbavit nee non inquietat graviter et perturbat in dietarum
sororum dictique inclusorii preiudicium et gravamen. Quare petit dicta magistra
nomine quo supra, quatenus ipsum Burcardum, ut ab inquietatione et perturbatione
predicta desistat et de dampnis et iniuriis ipsis per eum propter hoc illatis ad duo-
decim libras Hallensium estimatis satisfaciat, sententialiter compellatis. Hec dicit
salvo iure addendi minuendi etc. Petit etiam expensas in lite factas et faciendas,
astringit se etc.
Oblatus est iste libellus anno domini MCC nonagesimo nono, feria quarta post
assumptionem virginis gloriose. Cui respondebitur in crastino decollationis beati
Johannis Baptiste. In quo termino omnes dilationes proponentur, et si dies fuerit
feriata etc.
Aufgenommen in der Ausfertigung des Urteils, s. u. h.
c) Domherr Friedrich Speth setzt Termin an zur ersten Verhandlung.
Ohne Ortsangabe. 1299. August 31.
Fridericus dictus Spethe canonicus Herbipolensis ecclesie iudex a reverendo patre
II domino Herbipolensis ecclesie episcopo delegatus in causa quam sorores inclusorii
in Nuwenkirch || et Burchardus de Orengoe in presentia nostra movent, lite con-
testata ad iuramentum || de calumpnia et ad positiones faciendas et respondendum
eisdem nos dictis partibus de earum consensu proximam feriam quartam pro termino
assignamus.
Actum anno domini MCC nonagesimo IX., in vigilia beati Egidii.
Abhangend spitzovales Siegel, 35, 24 mm., oben die hl. Margareta, gekrönt, beide Hände erhoben, in der
Rechten ein Kreuz, zu ihren Füßen der Drache, unten kniender Beter ; Umschrift : t • S • FREDERICI • ü •
FEMIGE • GAN • AVG. d. h. Augustensis.
d) Beweissätze der Klause Neunkirchen mit Hinzufügung der Entgegnungen Burkhards von Roth.
Ohne Zeitangabe.
Ponit iuramento suo et probare intendit H. de sancta Katarina procurator
magistre et sororum || inclusorii in Nuwenkirchen nomine earundem dictique in-
clusorii contra Bur. de Rode canonicum Oren||gowen8em, quod dicte sorores nomine
1299. Juni 23. 273
suo et (licti iiiclusorii fuerunt in pacitica possessione aree || de qua questio est cum
pertineutiis suis: coiifitetur (i[uod aliquando possidebat. Item qliod ipsam aream et
ipsius pertinentia A'III annis pacilice possederuiit et si negaverit descendatur : dicit
quod uon pacifice possederunt. Item quod dicte sorores earumque inclusoriuin adhuc
stmt in possessione bonorum: negat. Item quod eo tempore quo fuerunt in possessione
dictorum bonorum dictus I5ur. cum suis complicibus manu armata se de dictis bonis
intromisit: dicit quod auctoritate iudicis. Item quod dictus Bur. ratione dictorum
bonorum phiries inpignoravit colonos eorum nomine earundem: confitetur. Astringunt
se ad ea tantum que sibi sufüciunt.
Abhangend Bnichstück des bei c beschriebenen Siegels. Vor Item regehnäßig c-ffirmige Kubiikzoichen.
Auf dem Rücken der Urkunde gleichzeitig: positiones dominarum.
e) Beweissätze und Verhör der Zengen Burkhards von Roth.
Ohne Ortsangabe. 1,299. November 7.
F. dictus Spete canonicus Herbipolensis iudex a reverendo patre Herbipolensi
episcopo delegatus. Datum per copiam. Intendit probare Bur||kardu8 de Rode contra
. . magistram et sorores inchisorii in Nuwenkirchen, quod bona in libello posita
videlicet aream cum suis pertinentiis || pater ipsius Bur. in feudum tenuit ab episcopo
Herbipolensi qui tunc temporis fuit ratione ecclesie Herbipolensis, a qua huiusmodi
bona in feudum processerunt et || procedere debent. Item quod Gerwicus de Sachsen-
ttüre et Wipertus de Zimmern et Zurcho de (labelstein et Got. de Sassenttür et C.
de Winsterlocli milites, in quos predicte partes compromiserunt feria secunda
ante festum beati Johannis Baptiste proxime transactum, ad presentiam domini epis-
copi Herbipolensis venirent ostensurc' coram eo quicquid utraque pars iuris in eisdera
bonis haberet, cum ipse Bixr. predictus assereret se feodaliter esse investitum de bonis
ipsis ab episcopo, . . magistra autem et sorores affirmabant quod de consensu ipsius
episcopi, a quo quondam pater Bur. in feudum tenuit ipsa l)ona, nunc essent earum
propria facta, quia Bur. dictus Siizel ipsis bona illa propria fieri procurasset et
ordinasset, et cui parti dominus episcopus recognosceret dicta l)ona pertinere eadem
pars ipsa bona a parte altera evicisset. Item quod iam dicta feria secunda partes
coram domino episcopo Herbipolensi compararunt et quod dominus episcopus recog-
novit dicta bona Bur. pertinere quia eum de eisdem investisset. Item quod dominus
episcopus ratione iam dicte recognitionis et sententie ipsum Bur. misit in possessionem
dictorum bonorum. Item quod in scriptis commisit domino Craftoni de Hohenloch,
quod ipsum Bur. in ipsis bonis defenderet nee sineret ei a predictis sororibus vel
XI. m
274 1299. Juni 23.
earum amicis aliquam molestiam irrogari. Item quod dictus Bur. intravit dictorum bono-
rum possessionem et corporaliter eam apprehendit auctoritate iudiciaria scilicet domini
episcopi Herbipolensis, scilicet jjulsatis campanis ville in Nuwenkirchen et intimatione
facta rusticis illius ville qui tunc präsentes fuerunt quod apprehendere vellet possessionem
bonorum in libello contentorum, qui responderunt consuetudinem esse ville, quod quis
per pulsationem campanarum precedente agrorum scilicet et pratorum sitorum in
marcliia ville predicte [possessionem apprehendit]. Item quod est consuetudo illius ville
quod [per] intimationem et campanai'um pulsationem rusticorum predictorum possessionem
quis apprehendit. Item coram quibusdam rusticis constituit Heinricum vor dem Hove
dictum eorundem bonorum possessorem. Nee astringit se ad probanduni omnia predicta,
sed si qua ex eis probaverit sibi prosint tamquam plura non fuerint proposita quam
probata. Queratur a testibus utrum bona de quibus agitur nunc procedant in feudum
a domino episcopd Herbipolensi vel si sint propria. Item que ex sororibus compro-
miserint et quot sorores presentes fuerint. Item si ille sorores que dicuntur com-
promisisse liabuerint ad hoc mandatum et potestatem ab aliis sororibus absentibus,
et unde omnia ista sciant. Item queratur quid fuerit factum coram domino episcopo
et utrum magistra habuerit mandatum procuratorium ab aliis sororibus vel si aliquis
procurator ex parte ipsarum sororum comparuisset coram episcopo feria il. ante
festum beati Johannis Baptiste et qualiter utraque pars ibi ins suum ostenderit et
qualis fuerit ibidem petitio ipsius Bur. et responsio sororum et unde omnia ista sciant.
Item super omnil)us articulis de loco tempore visu auditu et omuibus circumstantiis.
Protestatur etiam quod omnia probata reum non relevant. Cetera suppleat examinator.
Dominus Zurcho miles de Gabelstein iuratus rogatus de j^rimo articulo intentionis
dicit quod nichil constat ei. Rogatus de II. articulo dicit quod Mergentheim in
presentia domini K. de Hohenloch sorores inclusorii in Nuwenkirchen elegerunt
duos milites sive duas personas, Bur. reus etiam duas, dominus de Hohenloch dedit
dominum C. militem de Vinsterloch pro quinta persona, in quo partes consenserunt
et compromiserunt quod quicquid ille quinque persone pronuntiarent haberent latum
et firmum, que convenerunt in unum seu concordaverunt quod vellent pronuntiare
quod partes deberent venire ad presentiam domini episcopi Hei'bipolensis dominww; feodi
et cuicunque parti dominus episcopus recognosceret dicta bona pertinere eadem pars
ipsa bona a parte altera evicisset. Sed antequam pronuntiarent illam sententiam, dominus
Wipertus de Husen frater de domo Theuthonica loquebatur quod cum predicte domine
haberent litteras domini episcopi super predictis bonis vellent venire ad presentiam
domini episcopi et cuicunque parti dominus episcopus recognosceret dicta bona quod
ille [e]vicisset ea. In quo consensit dominus Bur. cum ipse etiam haberet litteras
super eis. Testi nichil plus constat de negotio supradicto.
1299. Juni 23. 275
Dominus C. de A'insterlocli testis iuratus rogatus dicit") (juod credit firmiter
quod coiicordaverunt in sententiam sive in arbitros sed neu pronuntiaverint"). Con-
cordat per omnia cum primo teste, sed dicit quod audiverit tantum dnas sorores loqui
et ignorat quot fueriut presentes, sicut et primus qui dicit quod fuerint tres vel
quatuor presentes. Nescit de die quia oblitus, primus dicit quia in ebdomada pente-
costali aut feria tertia vel quarta. In aliis concordat.
Heinricus miles de Bartenstein testis iuratus rogatus concordat cum antedictis
testibus nisi quod uou fuit unus de illis quinque personis quia casu venit ad locum.
Sifridus dictus Helbelinc de ^Nuwenkirchen testis iuratus rogatus de primo articulo
intentionis dicit quod sciat ex vera scientia quod procedant dicta bona in feudum
a domino episcopo. De secundo articulo nichil constat ei. De tertio dicit quod
audivei'it tantummo<,lo a famulo domini Bur. et a deciino in Xuwenkirchen qui legit
litteras domini episcopi super pi-edictis bonis coram ipso teste et quibusdam aliis.
Item dicit quod quodam die dominico dictus Bur. venit Nuwenkirchen et interrogavit
de consuetudine ville qualiter quis deberet apprehendere possessionem aliquorum
bonorum, qui responderunt per omnia secundum quod continetur in intentione, et
sie predictus Bur. apprehendit possessionem per pulsationem campanarum, sicut dieitur
in intentione. Hec testis vidit audivit et iuterfuit, dicit et quod pulsatis campanis
dominus Bur. dixit Heinrico dicto vor dem Hove: Heinrice tu es mens, tu debes te
intromittere de l)onis istis, qui respondit: vos domini de villa istud bene auditis, hoc
consideretis ne contingat me incurrere indignationem dominarum mearum quia oportet
me obedire domino meo. Sed domine receperunt frumentum et annonam in campo isto
nesciente quia procurator sive scultetus dominarum dixerat ei quod nollet ea colligere
ante festum sancti Jacobi, sed statim per duos dies vel tres collegit. De aliis ignorat.
Heinricus dictus vor dem Hove testis iuratus rogatus concordat per omnia cum
Sifrido teste precedente et est proprius domini Burkardi.
Rudegerus dictus in dem Hove testis iuratus rogatus dicit quod dominus Bur.
interrogavit eum quali iure sive quali consuetudine ville illius deberet se intromittere
de possessione bonorum, cpii respondit quod deberet paleam recipere de domo vel
stramina extrahere de tecto, hoc videretur sibi esse iuris. Nichil aliud constat sibi
de facto nisi quod audivit ab aliis ([ui interfuerunt et audiverunt et viderunt quod
dominus Bur. intromisit se de possessione ut est dictum.
Preterea ego Petrus camerarius in Kuncelsowe citaveram quosdam alios testes
ad perhibendum in causa eadem testimonium veritati qui non comparerunt, et quia
domini mei sum negotiis occupatus ita quod non sum certus quando possim in domo
propria inveniri. ideo vobis negotium remitto et istas attestationes sigillo domini mei
de Rannenberg sigillatas.
27<; 1299. Juni 2B.
Publicate sunt iste attestationes anno domini MCCLXXXXIX., sabbato ante
Martini, et prefiximus parti dominarum inclusorii supradicti feriani 11. ante Katerine
ad excipiendnm in dicta et personas testium supra dictorum.
Al)hangend das Siefjel des Donihenn Friedricli Speth wie an c. Die am Anfaiij; einzelner Ah-schnitte stehenden
c-förmigen Rubiikzeichen sind im Abdruck weggelassen worden. — Regest: Weller, Hohenloli. ÜB. 1, 430 ii. (111.
■^ — a") Die Stelle von ((nod bis in die Mitte de.s Wortes |ironunt — iaveriiil auf Rasur.
f) Friedrich Speth setzt Termin zur BepHh an.
Ohne Ortsangabe. 1299. November 2:>.
Fridericus dictus Spete de Feimigen ecclesie Herbipoleiisis canonicns iudex a
reverendo || domino Herbipolensi episcopo delegatus in causa quam sorores inclusorii
in Xuwenkirclien || Bur. de Orengowe in presentia nostra movent piiblicatis
attestationibus partis utriusque || ad replicandum contra exceptiones sor(n-um pre-
dictarum et ad excipiendum conti'a personas et dicta testium ipsarum proximam
feriam seeundam post circumcisionem domini pro termino assignamus.
Datum et actum anno domini MCC nonagesimo IX., proxima feria secuiida ante
Katerine et eodem termino pars dominarum excipiet contra unura testem Bur., contra
quem antea nou fiiit exceptum, Hermannum scilicet filiuni quondam Thierolfi.
Abhängendes Siegel wie bei c. Auf der Rückseite der Urkunde gleichzeitig: Iste terminus eodem iure
continuatus est ob spem compositionis uscpie ad feriam se.xtam i)ost inuilicationem.
g) Einrede gegen den Zeugen des Beklagten Hermann den Sohn weiland Tierolfs.
Ohne Zeitangabe.
Coram vobis domino F. Spete canonico || Herbipolensi iudice a domino episcopo
Herbipolensi || delegato ex parte inclusorii in Xuw'en||kirchen excipiendo proponitur
contra personam et dicta Hermanni tilii Tierolfi testis domini Hur. de Orengau, quod
dictum suum non relevat producentem. Xam etsi dominus episcopus mandasset ijisi
Bur. dai'i aliquas litteras, lioc non prodesset, cum hoc factum esset ijjsis dominabus
non citatis non confessis non convictis et iuris ordine penitus pretermisso. Katio :
ipso iure quoad ipsas dominas tales Httere nulle sunt: Extra de constitutionibus
ecclesia, de probationibus quoniam contra, 11 questio I Nos in quemquam") cum
multis similibus. Ratio: si jirincipale scilicet missio non valuit nee accessorium
videlicet si se occasione talig littere de dictis bonis intromisit: Extra de fide instru-
mentorum inter''). Nee obstat quod ex parte dicti Hur. dicitur, quod occasione
cuiusdam compromissi dicte domine tenerentur coram domino e])iscopo coin])aniisse,
1299. Juni 23. 277
quia. illud compromissum nulluni fuit nee doraine inclusorü ([ue tunc presentes erant
habebant ad hoc l'aciendum aliquam potestatem a sororibus inclusorü nee erat
aliqua pena vallatum, imnu) nee aliquid actum fuit ibi quod possit ipsis domiuabus
preindieium generare ut patet cuilibet intuenti acta.
Das Pergamentlilatt, worauf diese Ausfühi-ungen geschrieben sind, ist mit einem l^eri;amentstreifchen an f
befestigt. Es ist zum zweitenmal verwendet ; unter der Schrift sind nocli Spuren einer ausradierten Adresse zu
erlvennen, wie auch von ursprünglichem Briefverschluß (i Einschnitte vorhanden sind. Auf der Rückseite steht
folgender Text, der mit dem Prozeß keinerlei Zusammenhang hat, dessen Adressat aber, Magister Konrad von
Feuchtwangen, offenbar als Beisitzer des Richters (s. ii. die Zeugenreihe von h) in dieser Angelegenheit tätig war:
Frater Bnrkardns comendator Theuthonicorum domus in Munrichstat viro sapienti magistro C. diclo || de Fuht-
wangen amico suo speciali cum obnixis orationibus ad sua beneplacita se paratum. || Intellexi ({uod Juta relicta
quondam H. dicti Scrinph nunc uxor dicti Strima |{ dominam Adelheydym ab agendo corani (jfticiali repellere
nitatur propter excommunicationis sententiam cpiam in eam ex parte sui per dominum Herbipolensem asserit
promulgatani. Ipsa vero domina A. nulhs est adhuc gravata sententiis proiit ex patenti predicti domini episcopi
littera potestis colligere, quam vobis lator presentium exhijiebif. (^uare vestrain exoro diligentius honestatem,
([uatenus sabbato nunc venturo in iudicio comparere dignemini si ((uid contra prefatani proponatur dominam
audituri, certum ad me respectum habentes quod pro servitiis habendis i)ro ea vel habitis secundum vestrum
beneplacitum respondebit. Formam libelii presens vobis nuntius intimabit. Qui si plenarie vobis instillare ne-
quierit i])sius libelii responsum suspendatis quoadusque personaliter introeam, ([uo<l ebdomada propono facere
nunc instanti. Cetera lator.
a) Die zitierten Stellen des tlorpus iuris Canonici sind: c. 10 x de constitutionibus \,2-, c. 11 x de pro-
bationibus 2, 19; c. 1, C. "2, qu. 1 des decr. üratiani Teil 2.
b) C. G X de fide instrumentonun 2, 22.
h) Domherr Friedrich Speth spricht in dieser Sache das Urteil.
Ohne Ortsangabe. 1300. Juni 8.
In nomine domini. Amen. Fridericus dictus Spete canonicus et plebanus maioris
ecclesie Herbipolensis iudex a reverendo in Christo patre ac domino Manegoldo ||
Herbipolensi episcopo delegatus in causa, que inter . . magistram et sorores inclusorü
in Niwenkirchen ex una et Burcardum de Rode canonicum Oren||gaAvensem ex parte
altera eoram nobis hactenus vertebatur, . . procurator dictarum dominarum libellum
obtulit infrascriptum : Coram vobis ti. s. w. Es folgt der oben unter b mitgeteilte Text
der Klagschrift.
Super qua petitione lite legitime contestata prestitoque a partibus ealumpnie
iuramento factis positionibus et responsionibus subsecutis pars utraque super intentione
sua fundanda testes produxit, quorum attestationibus i)ublicatis et exceptionibus aliquibus
contra [personas] et dieta ipsonim exhibitis partes in dicto negotio concluserunt. Tandem
terminum prefiximus ad diffinitivam sententiam audiendam, quo termino veniente parte
utraque coram nobis comparente et diffinitivam sententiam pro se ferri cum instiintia
278 1299. Juni 23.
postulaute nos visis et intellectis cause meritis plenius et discussis nee non delibe-
ratione prehabita diligenti quia nobis constitit, qu(Hl prefate sorores aream prenotatam
cum suis pertinentiis legitime possederunt quodque intentionem suam sufficienter
pi'obaverunt, ijredictum Burcardum ne easdeni magistram et sorores ipsarumque
inclusorium in possessione predicte aree inquietet de cetero aut perturbet et ad
solutionem duodecim librarum Hallensium pro dampnis et expensis litis, (j^uas pro-
curator dictarum sororum ipsas habuisse et fecisse suo iuramento nostra taxatione
prehabita declaravit, in hiis scriptis sententialiter condempnamus, salvo iure proprie-
tatis partium hinc et inde.
Lata est liec sententia anno domini MCCC, feria quarta post octavam pentecostes,
continuata a feria tei-tia precedente, presentibus magistro Gotschalko, magistro Cunrado
de Fiuhtwang advocatis, Heinrico de sancta Katherina, Friderico de Ruhsteten clerico,
Cünrado notario nostro et aliis pluribus fide dignis.
Abhängend spitzovales Siegel, c. 53, 34 mm., der hl. Georg stehend im Schuppenpanzer und darüber ge-
zogenen ärmellosen Hemd, in der Rechten die Lanze mit dreilappiger Fahne, auf der ein gleicharmiges Kreuz
angebracht ist, die Linke auf einen mit Leistenkreuz belegten Schild stützend ; Aufschrift : SANC.TVS • GEORIVS ;
Umschrift: . . S • FHIDER • IV • VEIMIGEN • GAN • ET ■ larchidiaconi) MAIORIS • EGGE • HERBIPOLEN.
i) Domherr Friedrich Speth beauftraijt den l'leban run O/iriiifjai, den Chorhcrrn Burkhard
von Rot zu ermahnen, dass er die Klause Neunkirchen in dem ihr zin/esprochenen Besitz
nicht weiter störe und die Prozesskosten bezahle.
Ohne Ortsangabe. 1300. Juni '.).
F. Spete canonicus et plebanus maioris ecclesie Herbipolensis iudex a reverendo
patre domino M. Herbipolensi episcopo delegatus . . plebano || in Orengowe sinceram
in domino karitatem. In causa, que inter . . magistram et sorores inclusorii in
Nuwenkirchen super area || una cum suis pertinentiis sita in Nuwenkirchen iuxta
ortum . . plebani ibidem coram nobis ex tma et Burkardum de Rode canonicum ||
ecclesie Ürengouwensis ex parte altera vertebatur, nos cognitis ipsius cause meritis
I)refatum Bur., ne predictas sorores in possessione aree prenotate inqiiietet de cetero
aut perturbet, nee non ad solutionem XII librarum Hallensium pro dampnis et expensis
in lite factis, quas procurator ipsarum sororum taxatione nostra prehabita et iura-
mento suo ipsas sorores habuisse et fecisse legitime declaravit, sententialiter condemp-
navmmus iustitia exigente salvo iure proprietatis partium hinc et inde, quare vobis
firmiter precipiendo mandamus quatenus prefatum Bur. cum diligentia moneatis, ut
prefatas sorores aream suprascriptam permittat de cetero possidere pacifice et (luiete
nee ipsas in eadem inquietare presumat aut etiam perturbare, ipsisque sororibus
1299. Juni 23 und 28. 279
predictas XII libras Hallensium infra liinc et feriam tertiam post octavam Johannis
Baptiste solvere non omittat, alioquin contra ipsum durius procedemus.
Datum anno doniini MCCC, feria V. post octavam pentecostes. Reddite litteram.
Abhaiifiend das Siegel wie an c.
k) Scholaster Burkhard von Neumünsterstift iveist die Appellation des Burkhard von Roth ah.
Ohne Ortsgabe. ISOO. August 17.
Burcardus scolasticus Novi Monasterii Herbi^jolensis iudex appellationis a reverendo
patre domino M. Herbipolensi episcopi delegatus in causa que || inter Burcardum
de Rode canonicum ürengawensem ex una et magistram et sorores inclusorii in
Nüwenkirchen ex parte altera vertitur procuratoribus || partium comparentibus coram
nobis in termino a nobis ad respondendum libello prefixo, quia prefatus Burcardus
dictis sororibus libellum non obtulerat, nos procura||torem ipsarum sororum ab instantia
nostri iudicii absolvimus salva eis petitione congrua expensarum.
Datum anno domini MCCC, feria quarta post assumptionem virginis gloriose.
Abhängend ein Bruchstück des iiniden Siegels, worauf noch 2 vor dem Lehrer sitzende Schüler zu er-
kennen sind.
5299.
Schwester Mechthild von Westheim stiftet ihre Jahrzeit im Kloster Lauff'en mit Äckern in
Thalheimer und Laiiffener Flur.
Laufen 1299. Juni 28.
Ich swester Metlitilht von Westhen tun kunt allen den, die disen brief horent
lesen, das ich hau || geben den vrowen von Loufen Brediger ordens vierdihalbeu
morgen akkirs, der coufht ich zwen morgen || umme Harthmüth Engel, die ligent
ienhalb Nekkirs in Talhemmer üoir, einen morgen umme Diemin den || Haiden,
der liet dishalb Nekkers uf Stetvelde, unde den halben morgen der liet och
uf Stetvelde da bi, den cauflit ich umme Ludewik den Knappen. Die ersten
zwen morgen coufht ich umme nun phimt Haller, den drithen als da vor
binant ist umme drie Schillinge und driu phunt, den halben umme vinf Schillinge
und swei phunt, imd aller der vor benanten Haller werthte ich die vor benanten
drie man, als ich gelobthe, und dar umme gaben si die vor benanten agker uf jnit
gesamenther haut ir wirthin und ir kinde. Do ich der vor benanten affker ffewaltik
wart, do gab ich si uf den vor binanten vrowen und enphenk si andirwab ') von den
frowen, die da vor dikke binant sint, allii jar, die wile ich lebe, umme ein vierdunk
wash, den sol ich geben an unserre vrown abent zu kercewilii. Und swenne ich von
280 1299. Juni 28 und Juli 2.
dirre werlth gescheide, so sol swel vrowe denne virbas priorin ist des cloisters immer
nie allu jar von den vor binanten vierdihalben morgen, die nach mimme tode ledic-
liche dem cloister vallent, sechs Schillinge Haller geben der sammunge zu ainer pitancii
und miner sele zu hilfe. Were aber, das ich des vor benanten giites zu rechtter not
bedorfte oder in der schulde were, die ich von varindem gute nit vergelten mochte
und man billiche gelten solte, die schulde und not sol du priorin usrichten und sol
denne das uberige ledicliche vallen als da vor gescriben ist. Dirre saclie gezuige
sint: schulteis Dieme, Wernher Boil, Conrat der Schoiber und Coininc der Mezciler
und der Mane und Herman Ludewigis Sazces tothterman. Das aber dis ganz und
steti bilibe, des") han wir schultez Dieme und die richtter der stat zu Loufen unserre
stette iusigil dur der vrowen bette geleget an disin brief.
Dis gescach zu Loufen, do von Cristes geburthe waren tusent und zwei hundert
und nun und nuncik jar, an sant Peters abent.
Beschädigtes rundes Siegel, 45 mm., Schild mit leclitsbhckeiidem Reichsadler, im Siegelfeld Akantlms-
blattverzierimgen ; Umschrift : f • SUilLLVM -CA ... . LOFEN.
a) Von hier an, wie es scheint, von derselben Hand später hinzugefügt.
1) Vgl. Fischer, Schwab. Wörterbuch 1, Sp. IHK: anderwarbe == zum zweiten Mal.
5300.
Krenzlhigen 1299. Juli 2.
Abt (ieniiiy ((j.) und Konvent von KreuzUnyen extra muros Constantienses gehen
die Güter der verstorbenen Laienschwester Häzze von Uirschau (bona quondam Häzze
converse de Hirsöwe filie quondam . . dicti Inhart nostro monasterio pertinentia,
videlicet vineam dictam Slengerre, agrum dictum Wegelanger, agrum dictum Kiirze,
agrum dictum du Wise, agrum dictum uf dem Raine, agellum situm ufen Muren,
dimidium iuger agri situm in banno Wurmelingen, quartam partem iugeris ufen
Muron sitam, item unum iuger agri situm ibidem, dimidium itiger agri situm ufen
Hohenwison, item aliud iuger agri situm ibidem, item dimidium iuger agri situm in
der Owe, item dimidium iuger agri situm iuxta pratum . . ministri et curtim sitam
in villa Hirsöwe) den Brüdern Burkhard und Heinrich genannt Inhart und ihren rechten
Erben zu Lehen gegen einen Zins von 12 Schilling Heller auf Martini.
Siegler: Die Aussteller.
Datum et actum in monasterio nostro predicto, anno domini MCCLXXXX nono,
feria quinta proxima post festum beatorum apostolorum Petri et Pauli, indictione XII.
Frauenteid. Orig. Perg. Siegel eingenäht, zerbrochen. — Regest : Regg. dei' Schweizer. Kidgenossenschaft.
Kreuzungen \r. 116 (wo der Name des Abts fälschlich (lonradus gele.sen wirdl.
1299. Jixli 4 und (5. 281
5301.
Ohne Orfsangabe. 1299. Juli 4.
C. der Sohn des ireiland B. von Riedhansen (lliethusen) verkauft (dedi ad emendum)
seine Güter in Lengenweiler (curiam meain in Lengenweyler apud Ringenburg et mansum
dictum liueba cum duabus areis sive curtilibus dictis selda situatis ibidem iure
proprii omni conimoditate et usnfructu incontradicibiliter milii pertinentes) an die
Brüder genannt Mistfürer, Bürger von Überlingen inii 10 Mark Silber Ravensburger
Gewichts und schenkt sie ex apposita condicione mit allen Zugehörden (vallil)us agris
pratis virgultis pascuis viis inviis ingressibus et exitibus) Gott und, dem hl. Martin in
Weingarten in Gegenwart vieler Mönche und Laien und mit Verzicht auf alle Rechtsmittel.
Et ut memorata faciam tirmitatis robur habere (proprio careo sigillo) hoc sci'iptum
sisrillis meorum avunculorum Manstochi militis et H. de Rüti laici si<>:nari petivi.
Datum anno domini MCCLXXXXIX.,' IUI. nonas Julü.
Kopl). des Kl. Weingarten uns rlein Ui. Jahrli., sign, nocnnipnta (lescri]ita trans Scliussen. i']senlniser Aiiil)! I!l. V.
5302.
Hedwig die Witwe Heinrichs von Kajtfenhart und dessen Bruder Friedrich von Enzberg
als Vormund ihrer Kinder verkaufen dem Kloster Maulbronn die Burg Kapfenhart und
10 Morgen Weinberg hei Zaisersweiher.
Ohne Orfsangabe. 1299. Juli iL
Allen den die disen l)rief sehent oder hörent lesen dün icli Hedewi" liei'ii Hein-
riches seligen von Kaphenhart elichiu wirtenne unde ich Friderich von Enzeberg des
vor genanten Heinriches se||ligen l)rüder und siner kinde ain v(jrmunt kunt, daz wir
mit gesameter hant und mit gemainem rat willen und wissent haben geben ze
köfenne und ze aim rehten selegereit den eirberen heiren || dem abbet und der
samenunge gemeinlicli von Mulenbrunnen grawes ordens Spirer bisten die bui-g ze
Kaphenhart mit allem dem gut, daz der zu höret, walt waide velt wasser wisen
ftcher II zinse li'ite gesüchet und ungesüchet und zehen morgen wingartes gelegen an
dem berg ze Aichelberg bi Zaisolfswilre reht und redelicli mit allem dem reht als
der voi' gnante Heinrich selig daz sell)e gut hat besessen, also daz die vor gnanten
heiren von Alulenbruiiiu'n solen") mir der vor gnanten Hedewigen geben alliu jare
z aim libgedinge die wile ich lebe zewainzig malter roggen und zewainzig malter
dinkels zi"i unser vrowen dag der jüngeren und zewainzig malter habern ze sant
XI. - m
282 1299. Juli 6.
Gallen dag und zewai füder Avins von Haselach Spirer messe ze sant Martins messe
und zeAvainzig phunde Haller, ie zer vronvasten fünf phunt, und solen mir das selbe
körn den win und die pheuninge entwürten mit ir kost ane allen minen schaden
über fünf mile von ir closter swar ich wil. Und swenne ich nit enbin, so solen siu
des vor gnanten libgedinges ze gebenne ledig sin gen alrmengelichem imd sint nieman
gebunden noch schuldig ze gebenne das vor gescriben gelt. 8iu solen öch minen
drin kindeu iegelichem sibenzig jjhunde geben ze closter, SAva siu wellen invarn. Ist
aber daz ir kains ze closter nit weit varn, so solen sin im sibenzig jihunde geben
und solen von ihm ledig sin. Ist öch das ir kains stirbet so sint siu aber ledig,
ünde ich der vor gnante Friderich von Enzeberg vergihe och öffenlich, won ich und
die vor gnante Hedewig den vor gnanten heiren von Mulenbrunnen die vor gnanten
bürg mit allem dem gut, daz der zu höret, haben geben z aim rehten köfe und z
aim rehten selegereit, so haint mir dar umme die selben heiren von Mulenbrunnen
geben hundert phunde Haller und vergihe, das mir die selben phenninge gar und
genzelich worden sint und das ich siu an minen nuzze habe geleit. Ich die vor
gnante Hedewig und ich der vor gnante Friderich vergehen öch oft'enlich, das wir
den vor gnanten heiren von Mulenbrunnen haben geben alles daz reht, daz wir an
der vor gnant bürg und an dem vor gnantem gut baten oder haben mohten, also
das wir noch enkainer unser eirbe enkain reht haben sol noch enmag an dem vor
gnanten gut, und vergehen öch, das wir die selben heiren noch ir nahekomen niemer
solen ansprechen noch bekümmern umme daz vor gnante gut weder an weltlichem
noch an gaischelichem geriht. Siu solen öch daz selbe gut iemerme eweclich und
aigenlich besizzen eirben unde niezen als anders ir aigen gut, unde ob wir und unser
eirben kain reht möhten haben an dem selben gut, des verzihen wir uns für uns
selber unde für unser eirben an disem gegenwertigen brief. Unde dar umme daz
dis alles wäre si und stet belibe, so schüfen wir ich die vor gnante Hedewig und
ich der vor gnante Friderich disen brief gescriben und mit unseren und mit liern
Heinriches von Enzeberg, mit liern Rüggerus von Talhein, mit hern Heinriches von
Rossewag, mit hern Conrades des Glatz von Lomershein ritter und mit phaö'e Hein-
riches von Nyefern insigeln besigelt ze ainem Urkunde und z ainer vestenunge alles
des hie vor gescriben stat. Wir Heinrich von Enzeberg, Ri'igger von Talhein, Heinrich
von Rossewag, Conrat der Glatze von Lomershein ritter und ich phaft'e Heinrich
von Nyefern, won wir gegenwertig w'aren an disem köfe und an disem selegereit
und öch dur der bette willen der vor gnanten vrowen vro Hedewagen und dos vor
gnantes Frideriches von Enzeberg willen, haben unser insigel gehenkeit an disen
brief ze ainer vestenunge und ze ainer bezügunge alles des hie vor gescriben stat.
Des sint gezüge: brüder Swiger von Hemertingen, brüder Heinrich der keller von
1299. Juli 6. 283
Nyper<>', bruder Heinrich der mittel keller von Kalwe niünke von Mulenbrunnen, brnder
Berhtolt und brüder Steinhart laigebrüder von Mulenbrunnen, herre Walther der
decan von Haselach, lierre Gossolt der phaffe von Pforzehein, und die vor gnanten
ritter, die ir insigel an disen brief haint gehenkeit und öch vil ander biderber liite.
Dis geschähe und dirre brief wart geben, do man von gottes gebürte zalt zewelf
hundert jare unde nünzig jare in dem nündem jare, an dem ahtendem dag nalie sant
Peters dag.
Sieben Siegel. 1) schildförmig, c. .52, 42 mm., drei Sparren übereinander, auf jedem ein Vogel (Fasan?);
Umschrift: ■[- • S ■ HEDEWIGI . . . E . CAPFENH.4RT i). 2) Friedrichs von Euzberg, Bruchstück. 3) Heinriciis
von Enzberg, s. Bd. 8, S. 394. 4) Kuggers von Thalheim, s. Bd. 9, S. 211. 5) Heinrichs von Rosswag, s. Bd. K,
S. 394. ö) des Konrad Glaz von Lomersheim, s. Bd. 10, S. 184. 7) spitzoval, c. -10, 20 mm., über einem Kleeblatt-
bogen Maria mit dem Jesuskind, darüber ein Stern, unten kniender Mönch: Umschrift: f ■ S • H-AIN ■ RECTOR
. . . LIE • I ■ NIEVERN.
a) Hier und im Folgenden ist solen regelrtiäßig mit über das n gesetztem e geschrieben.
1) Hedwig gehört wohl zum Geschlecht der Herren von Ubstatt, die drei Sparren führen; vgl. z. B. Bd. 8,
S. 262. Die Vögel wären dann persönhche Zutat, wie etwa in dem Lichtenbergischen Wappen bei w. Alberti Xr. 1651.
5303.
Hiig von Wehingen verkauft an den Spital in Rotttveil Gülten in Wehimjen.
Hohenberg 1299. Juli (i.
Allen den die disen brief gesehent oder gehörent, tun ich Hug von Wa^hingen
hern Berhtholdes saeligen von Wajhingen sun kund, daz ich verköft han unde vergihe
II daz ich verköffet habe mit mins herren graven Albrehtes von Hohenberg unde
aller . . minre brüder hand unde willen . . deme maister unde den phlegern || dez
armen spittals von Rotwil an dez selben spittals stat vierdehalben schetfol kernen
geltes, ainen scheffol habern Rotwiler mes, drige Schillinge phenninge || Brisger, zwai
hünre unde drissig aiger us deme hove den ich selbe buwe, der bi sante Ülriches
kirchen ze Wsehingeu lit aller nahost, da ouch deme selben spittal jArgeliches als
vil geltes us gat als dez vor geschribenen geltes ist, umbe zwelftehalb phund der
phenninge die ze Rotwil gengeme sint, ze habenne ze niesSenne unde ze besitzzenne
von in unde von allen iren nachkomenne für ain reht aigen lediges unde laere, unde
han in diz giat ufgeben reht unde redelich unde ane. alle gevserde unde han gelobt
bi guten truwen für mich unde für mine erben, daz ich siu unde ir nachkomenne
diz gutes wern sol für reht aigen gegen allermengelich nach rehte unde siu niemer
der umbe angesprechen oder der an geirren sol mit gerihte oder der ane. Ich vergihe
284 12J)'J. .Juli () und 7.
oucli, daz ich der vor genanten plienninge von in gewert bin gentzelich unde gerlich
unde mir ze ni'izze konien sint. und han mich der umbe verzigen allez rehtes unde
Schirmes unde iurzoges, also daz ich niemer turgeziehen sol. daz mir die vor genanten
phenninge ungezalt sient oder in rainen nutzze iht konien sient oder daz ich an
disem kAft'e iht betrogen si i'iber halb oder mit dehainre gevserde, unde allez schirmes
«raistliches unde weltliches yerihtes unde aller briefe dez . . babestes unde auderre
herren da mit ich disen kAf widerti'iben oder daz vor genante gut widergewinneu
oder dise handvesti oder denhain ding daz hie vor oder hie nach geschriben stat
Widerreden mohte sus oder so. l'ber daz, war-re daz aiu ziiis den andern erliitfe,
ez si der zins den sin enmls uft' deme hofe liettent oder den siu nu ntehest gekött'et
haut, so sol in dirre hof ledig sin unde si'dnt siu in besetzzen mit swem in wol
kumet. L'nde daz diz war si unde sta-te l)elibe, der umbe so ist durch mine bette
unde mit mime willen unde der zu minre brüder aller dez vor genanten mins herreu
graven Albrehtes von Hohenberg unde der stette ingesigel von Kotvvil an disen brief
gehenket ze aime urki'mde. Wir grave Albreht von Hohenberg vergehent, daz adliu
diu ding, die da vor gescliriljen stant mit imserre band und mit unserem willen be-
scliehen sint unde hiessent der umbe durch Huges bette von Wsehingen unser ingesigel
an disen brief henken ze aime Urkunde. Wir ouch Jacob der Wirt der schulthaisse,
. . der burgermaister unde die rihter von Kotwil vergehent, daz wir durcli Huges
von Wcehingen unde sinre brüder bette unserre stette ingesigel mit dez edelen herren
graveTi Albrehtes ingesigel von Hohenberg an disen brief gehenket hant ze ainre
geziigmiste aller der dinge, die da vor geschriben stant.
Der wart gegeben ze Hohenberg, au deme mendag nach saute Ülriches dag. in
deme jare do man von gottes geburte zalte zwclf hundert jare umle niine unde
nunzig jare.
Rest des Siegels (Jraf All)rechts von Hohenberg und stark lieschädigtes dei' Stadt Hottweil. — Alidiuck:
Scliniid. Monum. liolienlierg. 138. — Regest: RoUweiler UH. I. 20 n. öS.
5304.
Herreiiherff 12d',K Jii/i 7.
(Inif Tiurlolf von Tübingen (jemtnnt Scha^rer verkauft (dedimus vendidimus tradi-
dimus et — — transtulimus) mit ZtistimnnuKj seiner Gemahlin Li/n/ard Gräfin von
Schelklingen (Hchselkelingen) und ihrer Brüder Ulrich und Heinrich Grafen von Schelklingen
und aller andern Beteiligten an Kloster Behenhniisen Güter in Altingen mit dem l'atronat-
recht der dortigen Kirche (curias nostras in Altingen sitas dictas Oberfronhof et Nider-
fronhof, quibus ins patronatus ecclesie il)idern est anuexiim. curiam etiam nostrain
1299. Juli 7. 285
(lictain ßüdegersgüt et bona dicta Amerveldershof in eadein villu sitas, agros etiam
dictos usakker ibidem sitos montes quoque sive lialdas nostras predicte ville et silve
ville oppositas uec non vineas agros prata silvas sive boschos et oiiiiies fimdos cultos
et iiicultos in earundem lialdaruin terminis contentos in latitudine scilicet inter vineam
dictam Zitewans wingarte et clivuin dictum Altingerstaige, sursum vero usque ad
superciliiun montium et haldarum ])redictaruni ubi jirimo notatur earum declivitas
versus campesti'ia ville eiusdem, deorsum vero omnia que in dictis montibus sive
luddis nostra hactenus extiterunt, areas quo([ue nostras deceni in ipsa villa Altingen
constitutas nee non homines iure servitutis nobis ])ertineutes ac etiam censuales
quoscunque inibi residentes, immo prorsus quicquit apud Altingen possessionis seu
dominii in quibuscunque rebus quesitis liabuimus vel habere potuimus cum omnibus
earundem curiarum et possessionum seu bonoi um iuribus iurisdictionibus usu actione
et requisitione fundis agris pratis silvis aquis aquarum usibus domibus horreis areis
pascuis plantis cultis et incultis viis et inviis) um 700 U Heller, die er empfangen und
zur Schul denzahlung verwendet hat (in summe necessitatis redemptionem nobis et dicte
consorti nostre ex gravi debitorum onere communiter incumbentem). Er bestimmt
ausdrücklich, dass mit den Gütern (cum curiis prenotatis ac universitate predictorum)
das Fatronatrecht der Kirche an das Kloster übergehe, setzt dieses in den Besitz ein (in
possessionem mittentes corporalem bonorum ac iurium singulorum et omnium pre-
missorum) und versjn'icht Gewährschaft iuxta terre consuetudinem generalem. Aus-
drücklich verpflichtet er sich seine Kinder Ulrich und Liugard, sobald sie mündig sind,
zur Bestätigung des Vertrags zu veranlassen und setzt dafür unter Verpflichtung auch seiner
Nachkommen seinen ganzen Besitz zum Pfand. Seine Gemahlin Liugard, der die Güter
dotis titulo gehörten, verzichtet darauf zu Gunsten des Klosters propter inevitabilem
debitorum redemptionem nobis ac domino nostro Rudolf o comiti memorato commu-
niter incumbentem iind bekennt, dass ihr von Ihrem Gemahl als Ersatz dafür das Dorf
Sindelfingen (in villa Sindelvingen et omnibus pertinentiis ipsius iuribus et iuris-
dictionibus universis quocunque nomine censeantur) eingeräumt worden sei. Beide Ehe-
gatten verzichten auf alle Ansprüche und Rechtsmittel.
Siegler: Auf Bitte der Gräpn Liugard der Bischof Heinrich von Konstanz, der Aus-
steller und die Brüder der Gräfin Konrad, Ulrich und Heinrich, Grafen von Schel klingen,
deren Siegel die Gräfin, die kein eigenes hat, mitgebraucht.
l'rotestamur etiam nos Rüdolfus comes predictus, quod si aliqua sigillornm siipra
nominatorum, que appendi debent presenti instnimento, aliquo casu aut causa apposita
non fuerint seu appensa demolita extiterint, ex hoc non minus vigoris habeat sed
ubicunque etiam solum nostro sigillo munitum ostensum fuerit tanti roboris et virtutis
existat. ac si omnia que apponi debent forent ap])ositii et appensa.
286 1299. Juli 7.
Acta sunt hec apud Herrenberc, presentibus subscriptis testibus advocatis : Hugone
de Halvingen, Alberto dicto Hamelinc militibus, Hainrieo dicto Grosbrot, ülrico
tiliü schultet! de Wile, Cünrado schulteto de Gilsten, Wolframmo dicto Siler. Cünrado
dicto Viheli, Friderico dicto au dem Markete, Cünrado dicto Murer, Volmaro vice-
plebano in Herrenberc, Johanne medio cellerario, fratre Johanne de Constantia, fratre
Rüdegero de Calwe, Zutelmanno de Nivirtingen monachis in Bebenhusen, Hurgario
notario, anno domini MCCXCIX., nonas Julii, indictione XII.
Noch 4 Siegel. 1) des Biscliofs Heinrich von Konstanz, s. Bd. 10, S. 166. 2) des Grafen Rudolf von
Tübingen, s. Bd. 9, S. 276. 3) spitzoval, 66, 40 mm., oben Brustbild einer jugendlichen männlichen Figur, in der
Rechten, wie es scheint, einen Becher haltend, unten fünfmal schräg rechts geteilter Schild : Umschrift : f S ■ C •
CANONICI ■ I • AVGVSTA • COM' • DE • B'GE. 4) nmd, 32 nmi., fünfmal schräg rechts geteilter Schild; Umschrift:
t • S • VL • COM • IVwIORIS • DE • BERG • — Abdruck: ZGORh. 15, 87. — Auszug: Schmid, Pfalzgr. v. Tübingen,
ÜB. 76. — Regest: Reg. episc. Constant. 3121.
5305.
Dietrich der Sohn Jtas von Altiiigen reserviert sich gegenüher Kloster Bebenhausen wegen
der ih»i geliehenen Höfe in Altingen.
AUingen 1299. Juli 7.
Universis presentium inspectoribus ego Dietricus filius Ite de Altingen facio
notorium || per presentes, quod cum ex parte venerabilium in Christo . . abbatis et
conventus || monasterii in Bebenhusen ordinis Cisterciensis institutus sim colonus
curie ipsorum || dicte Niderfronhof et curie dicte Amerveldershof in Altingen sitarum
ad vitam meam, ego me stipulatione sollempni obligavi et presentibus astringo, quod
nulla bona cuiuscumque alterius preter duo iugera strennuo militi Hugoni de Hal-
vingen pertinentia colam nee fimum de predictis curiis provenientem ad aliena bona
convertam sed bonis dictarum curiarum legittimam ac debitani culturani impendam,
alioquin si secus egero dicte curie a me seu mea colonia penitus absolvuntur, ita
quod nee ipsis religiosis seu colonis eorum in dictis curiis aliquam molestiam inferam
ullo modo. Super quibus observandis et exequendis fideiussores et warandos dedi
Hainricum de Cuppingen et Cünradum scultetum de Gilsten, qui se ad hoc voluntarie
obligarunt. In quorum evidentiam sigillum spectabilis domini R. comitis de Tuwingen
presentibus ad meam instantiam est appensum.
Actum et datum in Altingen, anno domini MCCXCIX., nonas Julii, indictione XII.
Abhangend das Reitersiegel des Grafen Rudolf von Tübingen, s. Bd. 9, .S. 276. — Abdruck: ZGORh. 15. 92.
1299. Juli 7 und 8. 287
5306.
Konstanz 1299. Juli 7.
Der Offizial von Konstanz entscheidet einen Streit des Klosters Kreuzlingen (de Cru-
celino) mit dem Kirchrektor in Ehingen um ein Zehntrecht (decime solvende de prato
dicto Brungers wise redacto de novo ad culturam frugum, quam quidera decimani
proponebant dicto monasterio pertinere) zu Gunsten des Klosters.
Datum Constancie, anno domini MCOXCIX., nonas Julii, indictione XII. Reddite
litteras.
Frauenfeld. Oriir. Ital. Peig. Abhängendes Siegel des Oflizials, s. Bd. 8, S. 418. — Regest: Regg. der
Schweizer. Eidgenossenschaft. Kreuzlingen Nr. 117.
5307.
Hug und Albert von Altensteig verkaufen den Wald Weissenhalden an Kloster Reuthin.
Ohne Ortsangabe. 1299. Juli 8.
Allen den sol kunt sin, die disen brief sehent alder hoerent lesen, daz ihc Hug
und Alber hern || Huges sün von Althenstaig haben ze köpfen gegeben Wizzenhaldun
von dem dail als ez vor getailet || wart biz an Bernegger staig den vrowan von
Riithi umb driu und zwainzeg pfund Haller in || allem dem reht, als ez unser vatter
hat gehebt und bralit biz an uns, und verzihen uns dar umb gaisliches gerilltes und
weltliches. Wir verjeheu ohc, daz wir daz stetegan suln und vertegan von allen
unseren erban also, daz wir und unser erben die vor genanten vrowa niemer geirren
suln nohc niemer kain ansprahc suln gwinnen an den vor genanten walt ez si holz
alder boden ciain alder groz, und ist diz allez geschehen mit unsers herren hant
grave Burchartes von Hohenberk, der sin insigel hat geleit an disen gegenwertigen
brief durhc unser bet ze ainer steti und ze ainem urkund allen den daz wizzen wellen,
daz hie vor gescriben stat. So han ohc ihc der vor genant Hug disen brief gevestenat
mit minem insigel, so vergib ihc der vor genant Alber, daz ihc mihc aller ansprahc
han verzigen umb den vor genanten kof und uf han gegeben das selbe gut under
mins herren und mins brüder insigel, wand ihc selb kain aigen insigel han. Dirre
red sind gezug: her Dietrihc von Haiterbahc, her H. der cappelan von Ri'ithi, l'eter
der sriber. Billunk, Lüp, Wern der schulthaiz, Luzze der Spiler burger von Wilperk
und Ber. der Anderer.
Diz geschähe do von gottez gebürt warn zwelf himdert jar nunzeg jar und nun
jar, an sant Kilians tag.
Siegel 1) Graf Burkhards von Hohenberg, s. Bd. 7, S. 831. 2) Hugos von Altensteig, s. o. S. 99. — .Abdruck:
Schmid, Monum. Hohenberg. 139.
288 1299. Juli 9 und 11.
5308.
Ohne Ortstaif/ahe. 12ilV. Juli 9.
Truchsess Johann (J.) ron Waldhnrg Ministeriale des Königs (de Walpurk Bouui-
iioi'um regis ministerialis) eignet dem Kloster Schussenried (ecclesie sancte Marie eximie
virgiiiis in Schuzzenrietli) 2 Güter in Haidgau (duo prediola sita in Haiggeü quorum
unum dicitur des hirtiu lelieii alterum vero [Vinken]') lelien quorum })roprietas ad
me pertinebat), die sein Lehensinann Rudolf von Sclilegwidon dem Kloster geschenkt hat,
weil dort dessen Sohn Jo. als Mönch aufgenommen icorden ist (respiciens etiam in hac
parte benivolentiam quam religiosi viri et discreti ecclesie memorate prepositus et
conventus ex sua gratia predicto K. impenderunt filium eins Jo. ad suum collegium
et ordinem eorum recipiendo).
Testes H. et Wi. de Sclilegwidon, Ciinradus et i3ur. et H. dicti de Jviirnbach,
Helwigus de Bustetten.
Acta sunt hec anno domini MCCXCVIIIL, indictione XIL, Yll. idus Julii.
Wolfegg. Orig. Perg. Abhängendes schildförmiges Siegel, 5(), 40 mm., drei Leoparden quer rechtshin über-
einander; Umschrift: •]- • S • lüHANNISb) . DAPIFEKI • DK • WALPVRC.H. - Hegest: DiözASchwab. 1891, S. 8 n. 147.
a) Der im Text ausgelassene Name kann nach einer Urk. von 1:M2 Okt. 10 ergänzt werden. Vgl.
Di(iz.\Schwal). 18f>1, .S. 35 n. 187. Der Besitz ging demnach sehr früh an Kl. Haindt über.
b) Durch Fehler des Siegelstechers ist das I teilweise verdoppelt.
5309.
Ohne Ortsangabe. 1299. Juli 11.
Die Brüder Wolfram von Neipperg und Heinrich genannt von Lauffen (Wolframus
et Heinricus dictus de Lofen fratres de Nyperg) verkaufen dem Kloster Maulbronn
(Mulnbrunne) zwei Hörige (Getrudim relictam quondam . . dicti Jeger de Xyperg et
Conradum fratrem eins qui nobis proprietatis tytulo pertinebant) um 16 % Heller
(ad habendum tenendum utendum et possidendum omni et) iure quo ipsos tenuimus
et possedimus temporibus retroactis), bekennen den Empfang des Kaufpreises, versprechen
Gewährschaft und verzichten auf alle Rechte und Einsprachen.
Siegler: Die Aussteller.
Datum anno domini MCCXCIX., sabbato pro.xinio ante festum beate Margarete
virginis.
Ital. Perg. Schildförmige Siegel: 1) 87. 37 mm., drei (2:1) Hinge; Umschrift: -;- • S • WOLFHAMI • DE •
NIBEHC. 2) c. m, W) nun., wie 1) ; Umschrift : . . . . INHICI • DE • N'IPERC.
1299. Juli 12. 289
51310.
Graf Heinrich von Veringeii beurkundet die Vercjleichung seines Streits mit Kloster
Mariaberfj um Rechte an Eigenleuten und Grundstücken.
Ohne Ortsangabe. 1299. Juli 12.
Wir grave Hainrich von Veringein tuen kunt feilen den die disen brief sehen lesen
oder huorent lesen, daz wir mit der samen||unge der vrowe zein Berge und mit dem
abt von Zwiveltün. der ir ansprach fürt gen unz, sien geshaiden mit solchem gedin||gde,
daz wir iielle die vfelle die wir bizher genuomen haben von den liuten die zinsba^r
sint uf den alter sant Michels ze Gamertingen || und zem Berge, uf geben ain alle
anspräche unserr erben und swa siz mügen beseizzen der vor gnantun sseranunge zem
Berge und dem vor gnanten abt von Zwiveltftn dar umbe, daz si aigenlich verzigen
sich hant der aigenshaft und der ansprach an den ackern und an den wisen, die be-
griffen sint mit unserm wiger ze (iamertingen. Daz diz veste und steit belibe, daz
hie vor gescriben stat, so geben wir disen brief der vor gnantun ssemnunge zem
Berge und dem vor gnanten abt von Zwiveltün biinsigelten mit unserm insigel und
mit unserz brüder insigel grave Wolfrats ains Chorherren von Chur. Dez sint shaitliut
und geziug gewesen: her . . von Jungingen kii'cherre ze Inneringen, her Ulrich Spete
vogt ze Aclialn, her Peter von Hornstain, her Hainrich der Bachritter, her Bilgerin
von Bach ersaim ritter, her Anshaln, her Bertholt, her Cünrat die brüder sint und
genemmet sint vom Stain, Herman der Toggeller, Hainrich von Eschisteten, Ebei'hart
der Behain, Hüg Spete, Hainrich sin brüder, Cünrat sin brüder und ander wil biderbe
Hute, den billich ist ze glühende.
Diz geshach an dem iifehsten sunnuntage vor sant Margaretuu tag, in dem jar
do man zalt von gotes geburt zwelf hundert jar niunzig jar und in dem niunden jar.
Siefjel: 1) bfscliiidigt, Graf Heinrichs vini Neu-Veringen, s. Bil. 7. S. 77. 2) Graf Wolfrads von Veriiifreii,
s. Bd. 7, .S. 177.
5311.
Abt Hermann von Weingarten gibt den drei Brüdern Mistführer von Überlingen die von
C. Riedhausen gekauften Güter in Lengenweiler als freies Zinslehen.
Ohne Ortsangabe. 1299. Juli 12.
Her. permissione domini abbas et conventus monasterii de Wingartin omnibus
presentis scrip||ti auditoribus in auctore salutis salutem. Facile in causam dubii
revocatur hoc quod pre oculis vel || firmo memoriali infixuni non habetur. Nos
IX. 37
290 1299. Juli 12 und 24.
denique hiis dubietatibus provisuri fatemur, quod . . || . . et . . germani cives in
Überlingen a suis concivibus dicti Mistfürer ') servi nostri cenobii curiam et man-
sum et duas seldas cum suis curtibus in Lengenwiler aput Ringenburc localiter
situata a C. dicto Riethusen nato quondam R. de Riethusen cum omnibus suis apen-
diciis iuribus seu pertinentiis legaliter ac omni excluso dolo pro decem et novem
marcis argenti venditam seu vendita emerunt et hoc pretium dicto venditori fideliter
testamur in continenti apensum et solutum. Ante dicta vero bona propter disparem
conditionem inter dictum Riethusen et prescriptos fratres ex apposito condicto cum
omni iure suo absolute in nostri monasterii iurisdictionem sunt devoluta, que bona
cum omnibus iam expressis commoditatibus utilitatibus in liberum feodum censuale
pro fertone cere in festo Martini nobis presentando singulis annis semotis omnibus
impedimentis contulimus dictis fratribus et heredum suorum successJowibus dicta libertate
in perpetuum possidenda, quibus si voluerint ante habita bona sub titulo friges
cinslehen alienare in extraneas personas nullus e nobis vel nostris successoribus
obsistat vel impedire presumat dicto censu nobis salvo. Huic tenoris continentie
nostri testimonii fulcimento suffragamur hanc relationem sigillis nostris in cautelam
consignantes.
Datum anno domini millesimo CCLXXXX nono, quarto idus Julii.
Überlingen. Orig. Perg. .auffallend altertümliche Schrift. An weißen leinenen Litzen die Siegel des Abts
und des Konvents von Weingarten, s. Bd. 8. S. 182 bezw. Bd. 6, S. 292. — Abdruck: ZGORh. U\ 4<i2.
1) Vgl. die Urkk. von 1295 Juni 1.5 (Bd. 10, S. 363) und von 1299 Juli 4. oben S. 281.
5312.
Konstanz 1299. Juli 14.
Dekan Heinrich, Kirchrektor in Kirchheim (Kirchain), überträgt (nomine permutationis
transtuli) mit Zustimmung Bischof Heinrichs von Konstanz und der edlen Männer Herzog
Hermann (H.) von Tech und seiner Neffen (patruelium) der Brüder Si/mon, Konrad,
Ludwig und Friedrich als Patrone seiner Kirche dem Kloster Salem Eigenleute seiner
Kirche^ die in Steinbach sitzen (condicionem ecclesie mee predicte cupiens facere meliorem
homines subnotatos utriusque sexus eidem ecclesie iure proprietatis seu censuali et
nobili viro Hermanno duci de Teke iure advocaticio pertinentes et in opido Stainbach
residentes videlicet Ber. dictum Raideler et uxorem eins Mgehthildim, Liutgardim
dictam Birerin, Albertum dictum der Kotteler, Adelhaidim uxorem eiusdem, Wal.,
Erwigum et Albertum filios Waltheri dicti Kotteler ac sorores ipsorum, Adelhaidim
relictam dictam Hiurrerin, R. dictum Schüzze ac uxox'em ipsius Maehthildim, Wal.
1'299. Juli 14 und 15. 291
dictum Kotteler, Cün. dictum Burger et uxorem eiusdem Irmengai'dim. Cristinam et
liberos ipsius, Albertum dictum Hegelli et uxorem eiusdem Adelhaidim, Yrmengardim
uxorem C. sutoris et liberos ipsius ac Marquardum fratrem eiusdem, Liutgardim
relictam dictam Liuzzin cum liberis eiusdem, Hedewigim de Nidelingen et liberos
ipsius ac soroi-em eiusdem Liutgardim, Eber, filium Bur. et Adelhaidim uxorem eiusdem,
Ber. dictum Götze et Hedwigim uxorem eiusdem ac liberos, Kenzen pastorem et
uxorem ipsius ac liberos, Mehthildim dictam Siuterin cum liberis eiusdem, C. dictum
(xriube et Msehthildini uxorem ipsius ac liberos, Eber, dictum Griube et Msehthildim
uxorem eiusdem, Eber. Kaphenhard et Hiltrudim uxorem eiusdem, H. sacristam et
Agnetem sororem ipsius, Germut dictam Siinerin, liberos C. dicti Eggehard cum
omni prole ipsorum omnium genita et in Steinbach tunc existente vel etiam in posterum
gignenda ubicumque extiterit) und erhält zum Tausch dafür durch den Herzog Hermann
von Teck Gülten im Betray von 3 'S zugewiesen (cum redditibus trium librarum, unius
videlicet comparate pro Kraft dicto Kener qiie dari debet de molendino ipsius et
agro prope Wangen sito inter duas stratas in loco dicto under Schüttengranshalden,
alterius comparate pro ministro dicto Griulich que dari debet de sex iugeribus
agrorum uf Hungerberc, tertie vero comparate pro C. dicto Hoppherebe que dari
debet de vivario ipsius et prato eidem contiguo), wodurch nach Aussage dreier Männer
der Vorteil seiner Kirche gewahrt ist (C. dicto Trüber, R. dicto Scliiutze et Walthero
dicto Kottelser hominibus ecclesie mee prenotate per sacramentum dicentibus — —
ecclesiam ipsam per predictam permutationem melioratam et nuUatenus fore lesam).
Er leistet für sich und seine Kirche die üblichen Verzichte.
Stegler: Bischof Heinrich von Konstanz, die Herzoge von Teck und der Aussteller.
Actum Constantie, anno domini MCCXCIX., pridie idus Julii, testibus honorandis
viris Hainrico preposito de Fiurendöwe, magistro H. Pfepferhardo, H. de Altorf,
Jo. dicto Swerteli, Jo. dicto Stengger, Wernhero dicto Rogwiller, H. dicto Mutschelle
civibus Constantiensibus, Dietrico de Bermatingen, Bur. de Biurgtor fratribus monachis
in Salem, C. dicto Apishuser clerico.
Bischof Heinrich und die Herzoge von Teck erklären ihre Zustimmung und siegeln.
Karlsnihe. Cod. Salem. 2, '^h\ n. 339. Darnach gedruckt: v. Weecli, Cod. dipl. Salem. 2, 5()2 n. 1013.
5313.
Buchau 1299. Juli 15.
Äbtissin Adelheid, Konvent und Kapitel des Klosters Buchau beurkunden, dass Priorin
und Konvent von [Habsthal ]") den Hof in Husen (curiam dictam Husen sitain aput
292 1299. Juli 15 und 16.
civitatem dictam Sulgeu), den sie von ihnen als Zinslehen innegehabt, freiwilliff aufgelassen
und gebeten haben, ihn der Priorin und dem Komment von Siessen (Siisen) in (ßeichem
Hecht zu überlassen. Sie geben deshalb den Hof dem Kloster Siessen in rectum feodum
quod vulgo dicitur cinslehen secundum consuetudinem terre gegen einen Jahreszins
von einem halben Pfund Wachs Saulganer Gewichts.
Siegler: Die Aussteller.
Testes: honorabiles sacerdotes scilicet Higbotus jirefati nionasterii canonicus iiec
non Ber. frater suus, qui etiam liuic collationi interfuerunt duhii obice retropulso'.
Actum et datum in })alatio Bücliaugensi, anno domini MCCLXXXXIX., i[n] die
l)eate Margarete virginis.
Nürnl)erfr, German. Museum. Orig. Perg. Siegel abgescluiitlen.
a) Der ursprüngliche Name ist ausradiert und von einer Hand des 14. oder 15. Jahrli. Siisen eingesetzt.
Die noch vorhandenen Reste der alten Scln-ift machen die Lesung Habstal wahrscheinlich.
1) Husen ist nicht Hausen am .^ndelshacli. hohenzoU. (")A. Sigmaringen, sondern offenbar abgegangen in
der Umgebung von Saulgau.
5314.
Würzburg 129 V. .Juli 16.
Bischof Mangold von Würzbiirg beurkundet die Schenkung des Pafronatrechfs der
Kirche in Freudenbach durch die Strezen an Albert von Hohenlohe (quod strenniii viri
Heinricus niiles, Cünradus JVIarquardus Erkengerus et Fridericus fratres dicti Streiz
in nostri presentia constituti pro se et Kunegunde ac Elyzabetli soror^/«( eoriindem
nobili viro Alberto de Holienlocb et suis lieredibus ins i)atronatus ecclesie jxirrochialis
in Fritembach nostre dyocesis donatione inter vivos, sicut ad eosdem. pertinehat,
gratuito tytulo sponte et libere donaverunt) und gibt auf Bitten der Schenker dazu
seine Zustimmung.
Siegler: Der Aussteller.
Testes Imius donationis sunt: honorabiles viri Andreas de Gundelvingen pre-
positus ecclesie Onolspacensis, Philippus de Tannenberg, . . de Brunecke et Gregorius
canonici ecclesie nostre niaioris. magister Theodericus scolasticus ecclesie sancti
Johannis in Hange et Bertholdiis canonicus ibidem, magister AValwanus et Heinricus
de ivatzenstein notarii.
Datum Herbipoli, anno domini MCC nonagesimo IX., XVll. kalendas Augusti,
pontificatus nostri anno XU.
Siegel abgegangen. — Abdruck nach dem Kettenbuch des Stifts Hang im Kreisarchiv Würzburg: Weller,
Hohenloh. ÜB. 2, 690 n. 823.
1299. Juli 22 und 23. 293
5815.
Mergenthe'mi 1299. Juli 22.
Konrad Lesche genannt von Uissigheim (Üssenkein) bekennt deni'Komthur und den
Brüdern des Deutschen Ordens in Mergentheim 10 % Heller zur liückzahlung auf Martini
desselben Jahrs schuldig zu sein und verschreibt ihnen dafür als Pfand eitie Gült von
seinem Hof in Bolzhausen (in curia mea Boltzlmsen redditus trium inaldroruin siligiiiis
et unius sumerini) mit Zustimmung seiner Frau Adelheid von Bachenstein und seiner
Kinder (heredum meorum videlicet puerorum • istius uxoris et prioris).
Testes frater Hermannus provincialis Franconie, frater Heinricus dictus Dapifer,
frater Arnoldus de Elpersheira, Arnoldus dictus Grener et Heinricus dictus Hoffmau
civ/s in Wyckersheim.
Siegler: Der Aussteller. ,
Datum Mergentheim, anno domini MCCXCIX., in festo sancte Marie Magdalene.
Kopb. des deutschen Hauses Mergentheim aus dem 15. .laliili., Bl. GO. — Au.szug: Wirt. Franken 1H48, 2, 11.
5316.
Graf Ludivig von Oettingen beurkundet den Spruch einer Kundschaft vor dem Gericht
zu Alfin gen.
Alfingen 1299. Juli 2H.
Wir grave Lud. von ütingen tiin kunt, daz ein knntschat Hifrit der Ainkuren.
Marquart von Vezzenhen und Rudolf dez Andiers dotherman von Giselingen selten
uf ir Ait, da wir ze gerillte sazzen ze Ahelvingen, umme ein waide zem Hartrisach,
die Offingen und Enslingen und Bülingen in gemainer uutzunge hant lierbraht. und
selten daz sie si gemain suln haben evclichen"). Des geben wir in disen brief zem
offen urchimde gevestent mit unserm insigel. Des sint geziuge: . . der maier von
Ramstain, E. der Same von Elrichspruune, Conrad der Hugebutel von Ruochsteten,
. . der Franche von Fremtingen, . . Sceheliu von' (iiselingen, Hainrich der raaier
von Biilingen, Diepolt von Bi'ilingen, Cunrad der maier von Minnern Offingen, Renhart
von Minnern Oftiugen, Hainrich der niaier. Bertholt Strölin von der Habermul, Bertold
bi dem Brunnen. Haintze der Vuramm von Enslingen und Ruprecht von Enslingen,
Bertolt uf dem Aschen, Hainrich der Deppler von Offingen.
994 1299. Juli 23 und 24.
Dirre brief ist geben ze Alielvingen, an dem nebsten dunderstage nach saut
Marien Magdalenen tage, da man zalt von Cristes geburte zwelf hundert jar niunzik
jar und in dem niunden jar.
Wallerstein. Abschrift des IH. Jiiliili. von dem iuischeinend schwer leserliclien jetzt verschoUenen Ürif^inal.
Drei weitere Abschriften derselben Zeit Rel)en den Text und insbesondere die Namen so ungenau und verderbt,
auch teilweise unvollständig, dass sie für die Herstellung des Wortlauts nicht zu verwenden sind. — Die Urkunde
ist, obgleich ihr Inhalt keine württembergischen Orte angeht, deshalb hier aufgenommen, weil sie die älteste
Nachricht von einem Landgericht zu Ailingen enthält. Es ist nicht ausgemacht, welches der drei Alfingen die
Stätte dieses Landgerichts war. — Vgl. Lang, Materialien z. einer Gesch. v. Oettingen .5, 58.
a") Die Lesung des entstellten Wortes ist nicht sicher.
5317.
Die Ulmer Bürger Otto liofh, Liuprand Arlapüz und Rudolf Gwärlich geicähren als
Inhaber des Zolls in Ulm dem Kloster Bebenhausen gegen Bezahlung von 60 S Heller
volle Zollfreiheit in Ulm.
Ulm 1299. Juli 24.
Presentium litteraruin inspectoribus universis Otto Rufus, Liuprandus dictus
Arlapüz ac Rüdolfus || dictus Gwterlich cives in Ulma rei notitiam subnotate. Hiis
scriptis tamquam in iure confessi || recognoscimus et cunctis notorium facimus fide
dignis, quod nos, quia per nobilera virum dominum || Ulricum de Aichain in theoloneo
Ulmensi infeodati existimus, legitime omni iure pari consensu communi deliberatione
ac voluntate unanimi honorabilibus in Christo . . abbati ac . . conventui monasterii
in Bebenhusen ordinis Cysterciensis Constantiensis dyocesis accedente pio consensu
consulum iuratorum in Ulma nomine et loco universitatis ibidem nee non omnium
quorum intererat bona voluntate in omnibus requirente huiuscemodi et taleni pro
sexaginta libris Hallensium, quas nos recepisse ac in utilitatem propriam scriptis
profiteraur presentibus convertisse, iuste venditionis titulo donavimus vendidimus et
concessimus perpetuo libertatem, quod iidem viri religiosi prenarrati seu ipsorum
procuratores quicumque seu qualescumque de rebus suis universis ac singulis quo-
cumque nomine censeantur per contractus fori cuiusvis emendo vendendo commutando
seu alio quocumque transiendi titulo alienatis nobis nostrisque heredibus sive etiam
successoribus quibuscunque plane nulluni debent theoloneum elargiri. Renuntiamus
igitur pro nobis nostrisque heredibus et successoribus universis onmi actioni inpetitioni
defensioni exceptioni non numerate pecunie non tradite non solute exceptioni doli
per obiectum deceptionis ultra dimidium iusti pretii omni consuetudini loci et patrie
" 1299. Juli 24 und 27. 296
omni iuri tarn in genere quam in specie canonico vel civili et generaliter omnibus,
per que ea que premissa sunt omnia vel aliquid ex eis posset in posterum quovis
ingenio violari, adhibitis nicliilominus in premissis per nos verborum ac gestuum
sollempnitatibus debitis et consuetis. Huius facti teste« sunt: Heinricus minister in
ülma, Liuprandus capitaneus, Üh'icus dictus Gwserlich senior, Wernheirus Sumerwune,
Ülricus Strölin, Ülricus Gwserlicli iunior, Liuprandus de Hallis, Ülricus Rufus, Ülricus
Cünzelman, Hermannus Welser, Cünradus Huntvüz iunior ac alii quam plures fide digni.
Sane in premissorum evidens robur et testimonium presentes sigillis universitatis civium
in l'lma et predicti Ottonis Rufi placuit veraciter roborari. Et nos quidem de premissis
tam in presenti quam in futuro prout ordo iuris expostulat certam prestare tenebimur
warandie cautionem.
Actum et datum Ulme, anno domini MCCXC nono, in vigilia Jacobi apostoli
maioris.
Siegel: 1) der Stadt Ulm, s. Bd. 7, S. 201. 2) schildförmig, stark beschädigt, mir die untere Hiilfte des
gespaltenen, vorn achtmal schräglinks geteilten, hinten ein aufgerichtetes Einhorn zeigenden Schilds : von der
Umschrift noch:, . . .' TTONIS • RVFI . . . (Abbildung bei v. Alberti Nr. 2249). — Abdruck: Ulmisches ÜB. 1, 2<il.
5318.
/Mark-] Groningen 1299. Juli 27.
Adellint die Witwe weiland Friedrichs von Liebehberg (Li'ibingsberg) bekennt dein
Kloster Bebenhausen von ihrem Hof in Ror bei Hemmingen 9 Malter- Roggen jährlich schuldig
zu sein (teneor novem maldra bone siliginis mensure in Grüningen nomine census
annui de curia quam nomine prefatorum religiosorum sul) annuo censu possideo in
Ror apud Hemmingen Spirensis dyocesis sita ac de eiusdem curie agris pratis iuribus
et pertinentiis quibuscumque ad civitatem sive oppiduni (irüningen predictum in
domum quam ad hoc religiosi memorati elegerint sive nominaverint sub meo dampno
et periculo singulis annis usque ad festuin nativitatis beate Marie virginis presentare).
Ist sie in Lieferung dieses Zinses nachlässig, so fällt der Hof ipso facto dem Kloster
heim, das ihn ohne weiteres in Besitz nehmen kann (propria auctoritate apprehendere
ipsius possessionem ingredi corporalem et de ipsa quidquid placuerit ordinäre) ; doch
muss der fällige Zins nachgeliefert werden. Sie verpflichtet sich auch mit einem Eid (fide
corporali nomine iuramenti) den nicht bezahlten Zins der letzten 6 Jahre (de quinqua-
ginta quatuor maldris siliginis mensure predicte que per sex annos iam transactos
solvi debebant de curia antedicta sed minime sunt soluta) nachträglich dem Kloster
noch zu entrichten.
29Ü 1299. Juli 27 und 28.
Testes: dominus Hainricus decanus de Kannestat, AI. viceplebanus de Haimer-
tingen, Reinhardus dapifer de Hevingen, Hainricus de Schekingen, Cünradus scultetus
dictus Suineri, H. scultetus, H. filius eiusdeni, Eberhardus de Tamnie, AI. scultetus
cives in (Irüningen.
Siegler: Die Stadt [Mat-I,-] Groningen (Ceterum nos C. scultetus, H. scultetus, H.
ülius eiusdem, Eber, de Tamme cives memorati predictis interfuimus et sigillum
civitatis nostre presentibus litteris appendi fecimus in testimonium veritatis).
Actum et datuui in Grüningen, feria secunda post festum beati Jacobi apostoli,
anno domini MCCXC nono, indictione XII.
Bruchstück des Siegels mit liniisschauendem Reichsadler. — Abdruck : ZGORli. 15, 93.
5319.
Rottenburg 1299. Juli 28.
Heinrich der Amman von Rottenlmrg beurkundet, dass er noch zwei Jahre die Nutz-
niessung der beiden Fronhöfc und des Amerfeldershofs in Altingen und einer Weingült in
Kagh habe (quod ego usufructus curiarum in Altingen sitarum videlicet Oberfronliof
et 2siderfronhof et mansus dicti Amerveldershof, quos ad octo annos ab illustri viro
comite Rüdolfo dicto Schserer de Tuwingen una cum redditu unius plaustri vini in
vineis suis in monte apud Gehai iusto emptionis titulo comparavi, adhuc duobus annis
cum dicto plaustro vini percipere teneor integraliter et quiete cum meis heredibus
succedentibus quibuscunque). Nach Verlauf der zwei Jahre fallen die Höfe und die
Gidt an das Kloster Bebenhausen.
Siegler: Die Stadt Rottenburg.
Datum in Rotenburc, anno domini MCCXCIX., V. kalendas Augusti, indictione XII.
Siegel, s. Bd. 8, S. 310. — Abdruck: ZGORh. 15, 94.
5320.
Augsburg 1299. Juli 28.
Bruder Philipp vom Predigei'kloster Rottweil (domus Rotwilensis) imd Bruder Benedikt
von Gundelfingen vom Predigerkloster Ulm vollziehen den Auftrag des Provinz ialkapitels
zu Worms vom Jahr 1298 und setzen im Konvent zu Augsburg den Bereich des Klosters
in Ulm fest (quod civitas Kemptun cum villis magis vicinis Ulmensibus et villis prope
1299. Juli 28 und 29. 297
Danubium videlicet Medlingeri et Medliugen, Memmingen, castrum Hageln et villa
Bechingen et Bedungen et Nanneshusen nulla limitatione preterita obstante cedant
fratribus Ulmensibus antedictis). Diese Entscheidung, mit 2 Stimmen (jegen die des
Vertreters des Klosters zu Augsburg getroffen, soll zu Hecht bestehen gemäss dem Beschluss
des Provinzialkapitels, quod duorum sententia firma et rata haberetui'.
Acta sunt hec in conventu Augusteiisi, anno domini MCCXCIX., proxiraa feria
III. post festum beati Jacobi apostoli.
Siegler: Bruder Philipp von Rottweil und der Konvent in Ulm.
Ulm. Kopb. des Predigerklosteis Ulm, vor 1514 angelegt von dem Prior Ulrich Kellin, S. U. Es ist die
Handschrift, die als Vorlage der Abschritt des Präl. Schmidt ebenda diente; sie trägt jetzt den Titel: „Einkommen
des Gotshauß zu den Predigern" und ist so am unten a. (). zitiert. Von späterer Hand ist der Text einer Ver-
fügung des frater Thomas de Vio Caietanus sacre theologie professor ac totius nrdinis Predicatorum humilis
magister an die Konvente in Ulm und Augsburg von 1512 Mai 24 nachgetragen, (he zur Beendigung der fort-
währenden Streitigkeiten aufs Neue die Beobachtung der alten Entscheidung einschärft. Dazu schrieb eine dritte
Hand: Campidonense oppidum est finaliter conventui Augustensi assignatum anno 1308 feria quinta ante quinqua-
gesimam. De hoc sunt littere in Augusta. — .Abdruck: Ulmisches ÜB. 1, 262 (nach der fehlerhaften Abschrift des
Präl. Schmidt).
5321.
Schiedsrichter entscheiden den Streit zwischen Kloster Marchthal und den Herren von
Emerkingen über die Vogtei in Unter- und Oberwachingen und andern Orten.
Uottenacker 1299. Juli 29.
Universis presentium inspectoribus Swigerus de Teggenhusen iudex provincialis
a serenissimo domino Alberto rege Romanoruin constitutus, Ber. || de Eberhartswiler,
H. de Lihetenvelt, Wal. de Mungoltingen milites et C. minister de Shera dictus
Schiltunch arbitri communiter electi a vener||abilibus in Christo H. preposito et
conventu monasterii de Marthello IVemonstratensis ordinis ex una et Wal. mili-
tem et Rud. fratre/« smim. de Ane||merkingen ex parte altera salütem cum notitia
subscriptorum. Noverint igitur universi, quos nosce fuerit oportunum, quod nos
predicti arbitri a dictis partibus electi in causa, quam memorati . . prepositus et
conventus movebant fratribus antedictis de Anemerkingen, proposita (juestione coram
nobis ex parte eorundem prepositi et conventus contra iamdictos fratres de Ane-
merkingen, videlicet quod, licet iidem fratres advocatias, quas habebant in posses-
sionibus dicto monasterio de Marthello pertinentibus videlicet in Wachingen, in Ober-
wacliingen, Husen, Billenbrunnen, Undrahun, Buhel, Wiler, Hundersingen et in mo-
lendino dicto Sulkai't, pro sexaginta tribus libris denariorum Hallensium dictis . .
XI. 38
298 1299. Juli 29.
preposito et conventui titulo pignoris obligaverint et eisdem . . preposito et
conventui liberam dederiut facultatem redimendi et ad suam iurisdictionem redu-
cendi ius, quod Hermannus de Salkenwiler per obligationem sibi factam in villa
Wachingen habuit, sicut in instrumento super hiis confecto et sigillis venerabilis in
Christo patris et domini H. dei gratia Constantiensis episcopi, eorundem fratrum,
Her. de Anemerkingen rectoris ecclesie in Cella fratris ipsorum, universitatis civium
in Mundrichingen et nobilis viri AI. de Stusselingen conmunito plenius continetur'),
ipsi tarnen fratres de Anemerkingen supradictos . . prepositum et conventuin in
su})radictis possessionibus inquietarent perturbarent et inpedirent et dictum ius in
villa Wachingen a prenominato Her. de Salkenwiler, quod eis nullatenus licuit, rede-
missent in ipsorum preiudicium non modicum et gravamen, audita etiam defensione
ipsorum fratrum de Anemerkingen sententialiter decernimus unanimi consensu, ipsos
fratres de Anemerkingen de cetero prenotatos . . prepositum et conventum in dictis
possessionibus non debere inquietare perturbare nee inpedire nee advocatiam unius
villule seu possessionum predictarum redimere sine altera secundum formam instrumenti
memorati. Item sententialiter decernimus consensu unanimi omnium nostrum accedente,
quod sepedicti . . prepositus et conventus pro redemptione iuris prelibati in villa
Wachingen fratribus de Anemerkingen supradictis restituant et persolvant tantummodo
illam peccuniam, quam iidem fratres persolverant Her. de Salkenwiler prenotato pro
redemptione iuris in Wachingen supradicti dicto instrumento in hiis et in aliis in
suo robore perdurante. In (juorum omnium et siugulorum premissorum testimonium
et roboris firmitatem ego Swigerus de Teggenhusen supradictus iudex provincialis
sigillum meura, quo et nos Ber. de Eberhartswiler, H. de Lihentenvelt, Wal. de
Mungoltingen milites et C. minister de Schera dictus Schiltunch arbitri prenominati
usi sumus, presentibus ad petitionem partium antedictarum et coarbitrorum meorum
predictorum duxi litteris presentibus appendendum.
Datum et actum apud Rottenagher, anno domini MCCLXXXXIX., feria (juarta
proxima post festum beati Jacobi apostoli, indictione XII.
Testes sunt : Kudolfus decanus de Utinwiler, R. rector ecclesie in Ügindorf,
C. rector ecclesie in Tuwingen, Swigerus miles de Gundelvingen, C. frater suus,
Swigerus de Gundelvingen dictus Burger liberi, 0. minister de Ehingen et Her. et
Bur. filii sui, H. de Mungoltingen, C. de ilngenwiler miles et H. dictus Goldli et
alii plures ad hoc vocati specialiter et rogati.
Regensburg. Orig. Perg. Das Siegel des Schwigger von Deggenhausen, s. Bd. 9, S. 30.
t) Diese Urkunde ist nicht vorhanden. Vgl. dazu die Urk. von 129() Aug. 23, Bd. 10, S. .521, Kr. 4892.
Eine Verpfändung um eine höhere Summe s. ii. S. !{()3, Nr. 5328.
1299. Juli 31. 299
5322.
Esslingen 1299. Juli 31.
Die von Esslingen teilen der Stadt Reutlingen die bei ihnen geltenden Gewohnheiten
und Rechte hei Wahl von Richtern und Zunftmeistern, Bestellung des Büttels und die
Geschäftsordnung des Rates mit.
Abdruck: Reutlinger Geschichtsblätter (i, 37. — Eßhnger ÜB. \, \m n. ai6.
5323.
Dietrich der Märehelt von Wurmlingen verschreibt für seinen verstorbenen Bruder Benz
dem Pfarrer auf Wurmlingerberg eine Weingült.
Wurmlingen 1299. Juli 31.
Allen den die disen gegenwürtigen brief ane sehent alder liörent lesen, künd
ich Dietrich der || Märehelt von Wurinelingen, daz ich habe gesetzet und setze an
diseni briefe, daz man jürgelich || uz minem wingartoii ze Hirsc^we, der bi dem
wingarten lit, dem man sprichet der Costentzer, Mr || die gülte, der Benze sälige
der Märehelt min briidei' schuldig waz an sinem tode, geben sol und äntwurten zwai
füder wines 'J'üwinger messes hern Hainrichen von Sumbri dem lüpriester uf dem
berge ze Wurmelingen ald ainem andern erebären man, ob er da niht wäre. Unde
wäre, daz er ald swem man den win äntwurten sol der zwaier fuder niht möhte
gewert werden in dem vor genanten wingarten, so sol ich ald mine erben den ge-
bresten ervollen uz minen zwain wingarton an l'haffenl)erge, der ainen biWet Hainrich
Wishait und Albreht der Schritteherre den andern, untz daz di'i vor genante gülte
mines brüder säligen wirt vergolten. Und ist daz ich du vor genanten zwai füder
wines an dem herbest kftfen wil, so sol ich zehen phunt Haller gewissen umb den
win uf sant Michelz tag ze geltenne. Tun ich des niht, so sol man den win aime
geben, der denne aller maist drumbe git, swem man wil und luib i(;li uf den hailigon
gesworn stäte ze habenne alles daz, so vor geschriben ist, und daz ich niemer in
ald swem ez bevolhen wirt dran geierre. Und daz dis war si und stäte belibe,
dar umb gib ich der vor genante Dietrich min insigel an disen brief und bat die
erebären herren hern Bertolt den tegan von Tüwingen und den vor genanten hern
Hainrichen von Sumbri, daz si Ach irü insigel gaben z ainer vestenunge an disen brief.
300 1299. Juli 31, August 1 und 3.
Der wart geben ze Wurmelingen in dem jare, do man zalte von gottes gebürte
zwelf hundert jar nünzeg jar und in dem nünden jar, an dem nähsten fritage nach
sant Jacobz tult des zwelfbotten, indictione XII.
Frauenfeld. Orig. Perg. Siegel 1) rund, 38 mm., halber Drache im Schild; Umschrift: S • DITERICI • DE •
WRMELING. 2) spitzoval, 45, 30 mm., über einem Kleeblattbogen Brustbild der Maria mit dem Kind, darunter
i
kniender Beter ; Umschrift : ■{• • S • B ■ DECANI • IN • TVINGIN. 3) spitzoval, 48 mm., auf einer Konsole ein kniender
Geistlicher mit erhobenen Händen betend, oben aus Wolken eine segnende Hand, hinter dem Beter zwei Buch-
staben (?D G = dei gratis); Umschrift: | • S • H • S.-VC'DOT • ET • REGLARIS • DCI • S'VBRI. — Regest: Regg.
der Schweizer. Eidgenossenschaft. Kreuzungen Nr. 118.
5324.
Ohne Ortsangabe. 1299. August 1.
Schenk Konrad von ßigenbnrg (miles et pincerna de Bienburc) verkauft an den
Kustos in Weingarten einen Eigenmann (Aluwigum meum servum iamiam ad Cholen-
husern iuxta Guglunberc residentem custodi vel sacriste monasterii de Wingartin
pro duabus libris huius regionis numismatis vendidisse, quem Ahvigum liac die et
deinceps libern manumissione resignavi a mea Servitute absolutum nee quidquam molu-
menti futurarum exactionum testor in dicto michi reservatum).
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini millesimo CCLXXXXIX., intrante Augusto, indictione XII.
Ital. Perg. Das Siegel, das an weißleinener Litze hing, ist abgegangen. — Wenig spätere Dorsalnotiz :
littera C. pincerne de Bigenberch pro Alwigo quondam rustico sibi pertinente, ([uod tradidit eum oflicio sacristie.
6325.
Bischof Heinrich von Konstanz bestätigt, unter icörtlicher Anführung der Urkunde Bischof
Diethelms, dem Kloster Marchthal die Inkorporation der Kirche in Wachingen.
Konstanz 1299. August 3.
Heinricus dei gratia Constantiensis episcopus universis Christi fidelibus, ad quos
presentes littere pervenerint, salutem et notitiam geste rei. || Noverint universi et singuli
quod nos litteras predecessorum nostrorum Diethalmi Heinrici Eberhardi Rudolfi Con-
stantiensis ecclesie episcoporum || resjaeximus non concellatas non rasas non abolitas nee
in aliqua sui parte vitiatas de verbo ad verbum tenorem et processum huic || pagine
1290. August 3. 301
insertum et annotatum plene et evidentissirae continere: Diethalmus u. s. w. Es folgt
die Bd. 2, S. 339 gedruckte Urkunde von 1202 Februar 23.
Nos") igitur Heinricus dei gratia Constantiensis episcopus predictus pie memorie
Diethalmi Heinrici Eberliardi Küdolfi nostrorum predecessorum vestigiis inhärentes
beneficium donationis quod predicti patres et domini cum consensu sui capituli Con-
stantiensis suis litteris et sigillis roboratum prenominato monasterio Martliellensi pia
liberalitatis devotione contulerunt auctoritate ordinaria in perpetuum confirmantes
in evidentiam et testimonium premissorum presentes litteras nostri sigilli munimine
roboramus. Cum igitur dominus Diethalmus noster antecessor primus donationes
istas cum consensu sui capituli sepefato monasterio Marthelleusi liberaliter contulerit
et venerabiles patres nostri antecessores videlicet Heinricus Eberhardus Kudolfus suis
litteris et sigillis easdem donationes roboraverint ratas et gratas habentes easdem,
ßanctissimi quoque patres et domini Celestinus et Innocentius Romani pontifices pre-
dictorum nostrorum predecessorum donationes per suas litteras confirm averint et
modo nostris temporibus predictum monasterium Marthellense ecclesiolam in Wachingen
superius expressam a fundatore suo palatino comite de Tuwingen in initio fundationis
ipsi monasterio collatam sed a . . inilitibus de Anemerkingen iniqua usurpatione et
sine omni titulo legitime aliquanto tempore sibi vendicatam sed nunc per prefatum
monasterium indebita vexatione prece et pretio propulsa ex nostra et nostri capituli
Constantiensis concessione et donatione cum omni iure et omnibus fructibus ammodo
percipiendis libere et quiete possideat, nos domine et pater sanctissime pro predicto
et cum dicto monasterio petimus humiliter et devote, quatinus, cum redditus et pro-
ventus prenominate ecclesie ad Septem marcas argenti vix vel nunquam attingant, vestra
sanctitas veneranda ad relevandam et consolandam suam et hospitum et peregrinorum
supervenientium penuriam sepenominate ecclesie fructus per nos et per nostrum capi-
tulum ut predictum est ante nominato monasterio collatos dignetur misericorditer confir-
mare. Ut auteni hec nostra petitio, domine et pater . . sanctissime sacrosancte ßomane
sedis summe pontifex, vera et de nostra vera cognitione concepta a nullo malivolorum
impulsetur, presentes litteras nostri sigilli munimine roboramus in testimonium nostre
petitionis et in evidentiam omnium premissorum.
Datum Constantie, anno domini MCCLXXXXIX., 111. nonas Augusti, indictione
XII., nostra petitione usque ad effectum petitionis iugiter perseverante.
Die Urkunde ist eine grolje Fälschung. Als Husschlaggehendes äußeres Merkmal ist die Art der Be-
siegelung zu nennen, die ganz der Bd. 7, S. 397 geschilderten Marchthaler Methode entspricht.
Die Schrift, die auch auf andern Marchthaler Fälschungen sich flndet, weist in den Anfang des 14. .Jahrh.
Die Fassung des Textes ist mindestens ungewöhnlich. Sie vermengt zwei verschiedene Urkundenarten,
die Vidimierung und Bestätigung einer älteren Urkunde und die Supi)lik an den Papst. Daß die Anrede an
diesen erst am Schluß erscheint, erweckt den Eindruck, daß der Schreiber ursprünglich gar nicht die .\bsicht
302 1299. August 3, B und 8.
hatte, sich an den Papst zu wenden. Andererseits erwartet man nach den Eingangsworten die Wiedergabe
mehrerer bischöflicher Urkunden, nicht nur der einen von Diethalm. Die Naivetät der Supplik zeigt sicli ain
stärksten in der Siegelerklärung und den Schlußworten.
Zu den äußern kommen noch innere Gründe. Die Urkunde Diethalms ist Fälschung, ebenso die auf In-
koiporation der Kirche in Wachingen bezügliche Urkunde Bischof Heinrichs von 124ß Jimi 22 (Bd. 4, S. 101) und die
Rudolfs von 1292 Dez. 11 (Bd. 10, S. 83). Eine Urkunde gleichen Inhalts von Bischof Eberhard ist nicht vorhanden,
ebenso fehlt eine entsprechende Bulle eines Papstes Innocenz. Die echte Bulle Cölestins III. von 1192 Nov. 22
(Bd. 2, 281), nennt nur einen Hof in Wachingen als Besitz des Klosters und erwähnt überhaupt keine Kirche
als dessen Eigentum. Fälschungen sind ferner die angeblichen Stiftungsurkunden des Pfalzgrafen Hugo von
Tübingen, von denen hier die von 1171 Mai 1 (Bd. 2, S. 164), 1171 Juli 9 (Bd. 2, S. 1(55), 117!5 Juh 21 (Bd. 2, S. 176),
1174 Juli 8 (Bd. 2, S. 177), 1179 Juni 27 (Bd. 2, S. 202) in Betracht kommen.
Die vorliegende Fälschung steht offenbar in Beziehung zu der gleichfalls und zwar auffallend plump ge-
fälschten Urkunde von 1312 April 10, in der angeblich Papst Clemens V. dem Kl. Marchthal die Kirchein Wachingen
mit ihrer Tochter in Emerkingen bestätigt und für die Kapelle in Reutlingen einige Vorrechte gewährt. Tatsächlich
war es so, daß das Kl. den Besitz der Kirche lange Zeit vergeblich erstrebte, daß es ihn 1292 endlich erhielt
(Bd. 9, S. 63 u. 66) und nunmehr bestrebt war, mit allen Mitteln auch die Inkorporation zu erlangen. Erreicht
ist dieses Ziel spätestens 1368, als Bischof Heinrich von Konstanz die angebliche Verfügung Rudolfs bestätigte.
Reg. episc. Constant. 606B. — Regest: Reg. episc. Constant. 3125.
a) Auch in der Vorlage neue Zeile.
5326.
Konstanz 1299. August 5.
Bischof Heinrich von Konstanz bestätigt dem Spital in Ulm den wörtlich eingerückten
Ablassbrief von 1286, März 19 (s. Bd. 9, S. 69) und fügt selbst einen Ablass von
40 Tagen hinzu.
Datum Constantie, anno domini MCCXCVllIL, nonas Augusti, indictione XII.
Siegel des Bischofs, s. Bd. 10, S. 166. — Regest: Reg. episc. Constant. 312(!.
5327.
Eberhard, und Jo. von Moosheim verkaufen an Kloster Weingarten ein Gut zu Sieberatsreute.
Ohne Ortsangabe. 1299. August H.
Allen den die disen brief sehent alder hörent lesen, den künden wir || Eberhart unde
Jo. von Mosehain unde verjehent offenlich an diseni brieve, || daz wir den erberen
unde beschaidenen herren . . dem abt unde . . dem || convent von Wingarton C. des
suters gut von Sigebrehsrüti, daz unser zinslehen waz von dem selben gotzhuse, daz
1299. August 8 und 10. 303
habint wir in recht unde redelich gegeben ze kofende umbe driu pl'uut pfenninge'
unde fünf Schillinge Costenzer münse unde fürzihen uns für uns unde alle unser erben
alles des rethes, des wir unde unser erben an dem selben gute haton aide han mothon,
unde verjehent des, daz wir der herren wern sohl sin des selben gutes an gaistlichen
aide an weltlichem gerithe, swa es in ansprechic wirt aide swa sin bedurfent. Unde
daz dis alles sicher unde stete belibe, so gebont wir den vor genanten herren disen
brief mit hern C. insigel von Moi'chdorf besigelt ze ainem Urkunde aller diser vor
gescribeno dinge. Ich C. von Marchdorf lege min insigel an disen brief ze ainem
Urkunde diser dinge.
Diser brief wart gegeben in dem jare, do man zalt von gotes geburt zwelf
hundert jar nüniu unde nünzic jar, an dem nehsten samstage vor sant Laurentien
tac, indictione XII.
Ital. Pevg. Siegel abgegangen.
5328.
Ritter Walther von Evierkingen und sein Bruder Rudolf verpfänden dem Probst Heinrich
und Konvent von Marchthal die Vogtei zu Unter- und Oberwachingen, sowie an anderen
Orten um 87 U Heller.
Zwiefalten 1299. August 10.
Daz dirre brief allen criech vertribe unde diu warheit stete belibe"), dar umbe'')
scriben wir disen brief in gotes namen z ainem Urkunde, daz diu falsheit") verlieze alle
ir funde''), || damit siu welle crenken") die warhait, die uns^) dirre brief mit gancer
truwen^) sait. Da von wir herre Walther der ritter'') von Anemerkingen unde Rudolf
min brüder') verjehin'') || allen den, die') disen brief sehent alder horent lesen, daz
wir beide samt mit aller unser kinde") gunst unde willen unde mit unser husfroun")
Annun unde Petrissun") gemainem || rate unde verhengede '') mit ganzer bethradunge ')
habin die vogetai '), die wir von unseren vorderun habin bisher rueclich besessen
über Wachingen unde') Oberwachingen, über Husen, Undrahun, Bühel'), Billenbrunnen,
über die müli") ze Sulkart, iiber Wiler unde über Hundersingen versezcef^) brost
Heinrich von Marthel unde siner samenunge") umbe suben und") ahzech phunde Haller
mit allem dem rehte, als wärs hatun besessen von unseren vorderun, unde verzihen')
uns mit disem briefe^) alles*') dez rehtes, daz wir hetun an disen vorgenanten''')
guotern also verre, daz wir noch kainer unser kneht"') alder bot kainer schlath''')
dienst noch rehte''), ez si gros alder'') dein, swie es^") si genemt alder swie man es
304 1299. August 10.
kunne genemmen, suln vorderun alder nemen uf den vor genanten niun guotern, . .
verjehin oucli dez, daz wir die vor genanten suben unde azech phunde Haller habin
an Hallern und an ir werd*"') volleclich enphangen unde vercert in unserm nuce'')
nach allem unserm willen. Man sol ouch daz wissen unde merken'''), daz wir von
des bropstes und siner samenunge willen habin nit'') mer unsers alten rehtes uns
unde unseren erbun usgenomen, wan so vil die ehafti uf den vor genanten guotern,
an Niderwachingen, wan da habin wir nith'') mer ze scaffende, es si so diz alder daz,
wir noch kein unser erbe""') biz an die stunde unde an daz zit, daz wir aide unser
erbin die vogtai mit anander gemänlich"') mugin aide wellin losen. Wan wir verjehin
des"') an disem briefe^), daz wir vernamens noch kein unser erbe ain gäf') an daz"*')
ander nimmer gelosen mugin noch ensuln, wan es sol alles mit anander ""') stan alder
alles mit anander'') werdin gelösit'') an alle geveirde'') unser unde unserre"') erbo"'),
wan es vesteclich ist verdingot mit beschaidenlichen Worten, swenne aber wir
wellin aide so stathaft werdin aide unser erbin, so suln wir es losen'"'') unibe siben"')
unde aczech phunde Haller, und'') mach noch ensol uns daz nieman wern. Die
wil ouch disiu vor genantiu guter'") stant dem closter ze Marthel, so suln wir noch
keiner") unser erbe'''') den imzce, den daz"''') vor genante closter unde"'') daz vogtreht,
daz ez von den gütern'') enphahet, ab dem hobtguote '■*) sclahen, wan ez*'') ist verdingot
mit fünzehen'"') phunden Hallern und mit'") alizech schefeln corns Ehinger messe,
die Haller wir enphangen haben''*) unde daz corn vercert. Wan das selbe'") corn
und diu vor genanten '°'') fi'mzehen"'') phunt suln Ach"'') wir noch keiner unser erbe**')
dem cloester nit mer widergen, wan so vil siben''') und aczech phunde**") Haller, als
hie vor ist gescriben. Unde daz diz gedinge von uns unde von allen unseren ^rbun'")
steite'') blibe baidiu für'") criech unde fiur'") alle geveirde"'), darumbe henken'") wir,
ich Walther von Anemerkingen und ich Rudolf") von Anemei'kingen und ich Herman
kircherre von Celle genant von Anemerkingen unseriu triu^') insigel an dise^") hant-
vesti und") z allervorderost unseres*") herren biscof Heinrichs von Constence'') und
ouch unsers herren grafe Ulrichs'"'') von Berge unde des edeln herren Albrethes"^) von
Stuzzelingen unde der stete''') insigel von Mundrichingen dar zu'") ouch an dise'*)
hantvesti z ainer ewigun steitekait*') dar nach als dirre brief ist gescriben. Wir*')
von gotes gnade biscof Heinrich von Constenze und ich grave Ulrich von Berge
und ouch ich Albreht von Stuzzelingen henkln z ainem steiten Urkunde unseriu insigel
an disen brief und dar nach wir die burger von Mundrichingen henkln öch unser
insigel hiran. Wir die hie vor gescriben stant von des bropstes bet unde der same-
nunge von Marthel und der baider samt voii Anemerkingen habin unseriu in-
sigel gehenket an disen brief. Diz sint gezuege'"): biscof Heinrich von Costenze
und'") grave Ulrich'''') von Berge, abbet Eberhart von Zwiveltün"), Ulrich""') von
1299. August 10 und 12. 305
Cliugenberch, Eberhart von Eberharswiler"'), Egelolf von Stuzzelingen, Swiger von
(xundolvingen, Ber. und C. von dem Staine"*), Cunraf') der vogt von Heringen und
anderre*"') liute gar vil.
Dis beschach'') in dem closter ze Zwiveltün ''), an sant Laurencen tag'"), do man
zalte'") von gotes gebiurte dusent jare"'), szwaihundert"') jare, niuncech"') jare und'')
niun jare"'), alse Romerzal was gevallen indictione XII"').
Regensburg. Oiig. Perg. Siegel 1) des Bischofs Heinrich von Konstanz, fehlt. 2) Graf Ulrichs von Berg,
s. Bd. 6, S. 400. ;i) Walthers von Emerkingen, s. Bd. 10, S. 8. 4) F-tudolfs von Emerkingen, s. Bd. 10, S. 524.
5) Hermanns von Emerkingen, s. Bd. 10, S. 8. 6) Albrechts von Steußlingen, s. Bd. 9, S. 494. — Eine wenig
spätere von Propst Burkhard (urkundlich 1300, s. Register) und Konvent von Marchthal besiegelte Ausfertigung
(Stuttgart, Orig. Perg.) weist die in den folgenden Anmerkungen angegebenen Abweichungen auf. — Regest : Reg.
episc. Constant. Nachtrag 24.
a) steil hübe, b) darumb. c) falschait ||. d) Hunde, e) crenkein. f) unz. g) triwen. h) ritther [|. i) bruoder.
k) verjehen. 1) die fehlt, m) kinde jl. n) husfrowen. o) Peterssun. p) verhengde. q) bethratdunge. r) vogtai
s) Nach unde folgt noch über. 1) Buhel. u) niueli. v) versezet mit übergeschriebenem c. w) samnunge.
x) unde. y) vercihen. z) brief. a"-) allez. b^) vorgeuanteren. c') kneth. d^) schlaht. e') reht. f^) aller.
gl) ez. hl) werde. i^) nuzce. k^) merkin. 1^) niht. m^) rrbe. n^) gemaenlich. o') dez. pi) guot.
qi) das. r^) mitainander. s^) geloset. 1^) geveirde. u^) unser, v^) eirbo. w') losin. x^) suben. z^) guoter.
a-) kein, b-) irbe. c-) dis. d-) und. e"-*) guotern. f-) liobtguol. g^) es. h^) fuincehen. i^) mith. k-) habin.
1-) daz selbe, m*) vor genantiu. n-) funzehen. o-) ouch. p-) eirbe. q^) unde ahzech phunt. r^) eirbun. s^) steit.
t-) für. u^) geverde. v-) henkln, w-) Rudolf, x-) triu fehlt, y^) dis. z^) unsers. a^) Costenze. b^) graf Ulriches.
cä) Albrehtes. d') stet, e'^) dazu, f') die. g*) staedigkait. h-^) Von hier an bis gehenket an disen brief fehlt B.
i^) geziuge. k^) graf Ulrich. F) Zwivillün. ra*) Ulrich, n^) Eberhartswilere. o*) vom Steine, p^) Cünrat.
q') ander, r'^) Diz bescach. s^) dage. t') zalt. • u'^) jar. v'') niunzech. w*) B hat nur indictione XII. Da-
gegen hat es noch folgenden Zusatz : Wir bropst Burcart von Jlarthel und diu samenunge henkin unseriu insigel
an disen brief, daz dis gedinge gar steile blibe für criech und allen fals. x") A: Vor diesem Wort ist niun gestrichen.
5329.
Ohne Ortsangabe. 1299. August 12.
Konrad genannt Kummer der Schultheiss und Konrad genannt Waltman ein Bürger
von Wiesloch (Wizzeloch) entscheiden als Schiedsrichter in dem Streit ihrer Mitbürger,
des Berthold von Büchelberg (Büchelberg), seiner Frau Alheid, seiner Söhne Konrad,
Heinrich, Berthold und Rüdeger und seiner Töchter Guta und Mechthild mit Kloster Gnaden-
thal (Gnadental) in der Weise, dass das Kloster jenen S'-Ii E Heller sofort und 3^li U
auf Maria Geburt bezahlen soll, ivofür sie versprechen das Kloster künftig unbehelligt zu
lassen (ut ex utraque parte firma pax et amicitia in totum reliquum tempus maneat
inconcussa, sepedicti viri cum mulieribus coram nobis et scabinis nostris fide data et
XI. 39
306 1299: August ! 'J und 14.
iuramento corporali prestito promiserunt ut numquam prescripto monasterio vel
hominibus eorum per se seu per alios malum inferant vel procurent, sed pro suis
viribus ubicumque potuerint in Omnibus locis et temporibus tueantur. Si vero secus
probabiliter facere presumpserint, sententiando pronuntiamua ut in rebus et corporibus
predicti omnes ubicumque fuerint comprehensi sine stre})itu iudicii puniantur).
Siegler: Die Stadt Wiesloch (sigillo nostrorum civium).
Testes: dominus Dietherus Gabel, dominus Hugo Seter, Heinricus dictus Antluzze,
Cünradus faber, Cünradus pistor, Gotfridus dictus Schabengast, Hugo faber, Gerhardus
filius sculteti scabini nostri et Burchardus dictus Giel.
Datum et actum anno domini MCCLXXXX nono, feria quarta post Laurentii
martiris.
Oehringen. Orig. Perg. Rundes Siegel, 68 mm., im Siegelfeld ein aufgerichteter rechtsschauender Löwe ;
Umschrift: ♦ • S • CIVIVM • DE • WISSENLOCH. - Abdruck: Wibel 2, 129.
5330.
Ohne Ortsangabe. 1299. August 12.
Bitter Konrad Schenk von Bigenburg (Biegenburc) verkauft (dedi ad emendum) dem
Kloster Weingarten eine Wiese (pratum meum dictum Stürlinges wiese sine ullo medio
proprie michi pertinens cum omni sua circumstantia vallium maceriarum et lucorum)
um 5 % Pfennige.
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini millesimo CCLXXXXVHn., pridie idus Augusti, indictioneXII.
Ital. Perg. An weißleinener Litze Bruchstück des Bd. 9, S. 102 beschriebenen Siegels.
5331.
Oraf Albrecht von Löwenstein und seine Gemahlin Lukart verkaufen dem Kloster Lichtenstern
gewisse Besitzungen.
Ohne Ortsangabe. 1299. August 14.
Wir graf Albrecht von Lowenstein und unser ehliche wirtin fraw Lukart die
grefin vergehen und thun kunt allen den, die disen brief lesent oder horent lesen,
das wir mit gesamenter hand gegeben hant den frowen zu dem Liechtenstern das
1299. August 14 und 17. 307
da uusei' was ze unsern kinden und was wir ansprach hetten umb sollich gut, das
wir selten geloset han oder was es sei, gesucht und ungesucht, dar uff wir ansprach
hetten, das geben wir inn für hundert mark, also das weder wir noch kein unser
nachkommen nimmer dar uff gewinnen kein ansprach, sonder das sie gerüweclich da
mite sitzen als wir gesessen sin. Dirre ding sind gezuge: her Conrad von Weyler
ein ritter, her Rudiger von Eschenaw ein ritter, her Albrecht Brennenmule ein ritter,
her Bernger von Newhausen ein ritter und vil ander. Und das disz stete und veste
beleihe, so henken wir grave Albrecht von Lewenstein und unser ehlich wurtin fro
Lukart die grefin unser beeder insigel dar an.
Disz geschach do man zalt von unsers hern geburt thausent zwai hundert und
neun und nuntzig jare, an unser frawen abend alz sie ze himmel für.
Abschrift von Andreas Rüttel in der Handschr. Nr. 43 des Staatsarchivs.
5332.
Die Kinder Wolframs von Pfäfßngen verkaufen an Kloster Kreuzungen eine Wiese zwischen
Ffäffingen und Poltringen.
'Tübingen 1299. August 17.
Allen den die disen gegenwürtigen brief sehent alder hörent lesen, künden wir
Cünrat Elisal)eth || Hailwig und Irmengart geswistergit Wolframez säligen kint von
Phäffingen, daz wir mit Hain||riclies Cunrates und Ludewiges linserr vetterren, die
linser vögte und unser ptieger sint, willen und || gunst und mit ir hant unser zwene
morgen akkerz, die entswiischen Phäffingen und Boltringen an der Ammer ligen und
unser reht aigen waren, gegeben haben ze köfenne willeclich und gemainlich den
erebären herron . . dem abbet und dem convente des gotzhusez von Crüzelinsren
und geben in si an disem briefe. Dar umbe haben wir enphangen von in fünf phunt
und fünf Schillinge Haller und haben die an ünsern nutz bekeret. Wir die vor
genanten gebrüder Hainrich und Cünrat von Phäffingen verjehen des an disem briefe,
daz wir des vor genanten köfez und der äkker des vor genanten gotzhusez wern sin
sölen ze vertigenne jar und tag nach des landes gewonhait für ain lediges und ain
friez aigen, swa si sin bedurfent, für alle anspräche, die si von ieman mugent ge-
winnen. Und daz alles daz war si und stäte belibe, so vor an disem briefe geschriben
ist, dar umbe baten wir du vor genanten geswistergit Cünrat Elisabeth Hailwig und
Irmengart die erebären herren hern Bertolt den tegan von Tüwingen, hern Hainrich
von Sumbri den lüpriester uf dem berge ze Wurmelingen, daz si irü insigel, und die
308 1299. August 19.
vor genanten unser vettern, daz si ir gemainez insigel geben an diseii brief / uiiier
rehten stätekait alles des so vor geschriben ist. Wir die vor genanten Bertolt der
tegan und Hainrich der lüpriester geben linserü insigel, und wir die vor genanten
gebrüder Hainrich Cünrat und Ludewig geben unser gemainez insigel an disen brief
z ainem waren Urkunde alles des, so vor geschriben ist, durch der vor genanten
geswistergit bette.
Diz geschach ze Tüwingen, da ze gegen waren: Rudolf Trittenweg, . . der
Blanke von Phäffingen, Herman Muschhart, Albreht ab dem Berge und ander erbäre
lüte, die ez sahen und hortou, und wart dierre brief geben in dem jare, do man
zalte von gottes gebürte zwelf hundert jare nünzeg jar und in dem nünden jare,
an dem nähsten mäntage vor sant Bartholomez tage des zwelf botten, indictione XII.
Frauenfeld. Orig. Ital. Perg. Die Siegel des Dekans ßerthold von Tübingen und des Leutpriesters Heinrich
vom Wurmlinger Berg s. o. S. 300, das der drei Brüder von Pfäffingen o. S. 243. — Regest: Hegg. der Schweizer-
Eidgenossenschaft. Kreuzungen Nr. 119.
5333.
Emerkingen 1299. August 19.
H. der Weber (textor) in Emerkingen und seine Frau Adelheid schenken (contulimus)
dem Propst H. und dem Konvent von Marchthal (de Marthello) 12 % Heller, wofür ihnen
diese ihren halben Zehnten in der Flur Vogelshai *) zu lebenslänglicher Nutzniessung über-
lassen. Stirbt eines von ihnen, so fällt die Hälfte, nach dem Tod des zweiten der Rest
des Zehnten dem Kloster heim.
Siegler: Hermann von Emerkingen Kirchrektor in Zell (Cella) und sein Bruder Rudolf.
Actum et datum in Anemerkingen, anno domini MCCLXXXX nono, XIIII.
kalendas Septembris, indictione XII.
Nur noch das zweite Siegel, eingenäht, ganz zerbröckelt.
1) In Emerkingen, s. o. S. 124.
5334.
Esslingen 1299. August 19.
König Albrecht übernimmt die Vogtei des Klosters Steinheim und setzt seine und des
Klosters Rechte fest.
Datum in Ezzelingen, XIIII. kalendas Septembris, anno domini millesimo ducen-
tesimo nonagesimo nono, indictione XII., regni nostri anno primo.
1299. August 19, 20 und 21. 309
An blauen und gelblichen Wollefiiden das zerbrochene Majestiitssiegel. Die Urkunde ist abgesehen vom
Königsnamen und Datum sowie einigen et ganz wörtlich übereinstimmend mit der Urkunde König Adolfs von
1294 Juni 26 (Bd. 10, S. 254). Die Schrift weist auf Fertigung im Kloster hin, woraus sich auch die Abweichung
in der Formel des Datums erklären würde. Die Besiegelung ist einwandfrei und an der Echtheit der Urkunde
nicht zu zweifeln. — Abdruck : Besold, Doc. rediv. 2, 388 = Petrus, Suevia eccl. 768. — Wibel 3, 97 (nach einem
Vidimus Karls IV. von 1370 September 2 und der darin aufgenommenen Bestätigung Heinrichs VII. von 1309
August 27). — Regest : Böhmer, K. Albrecht 198.
B335.
Ohne Ortsangabe 1399. August 20.
Der Ritter von Hohentann (Hohentannin) verkauft um seiner Schulden icillen seinen
Weinberg bei Ravensburg an den dortigen Bürger Ber. von Laimnau und überträgt das
Eigentumsrecht daran dem Kloster Weingarten (cupiens me aliqualiter pondere debitorum
exhonerare vineam meam minorem sitam in saltu castri Ravenspurgensis que quondam
exstitit Manstoci cum sua proprietate vallium et maceriarum legalitate seu aliis
appendiciis suis Ber. de Lamnowe civi opidi in Ravenspurc pro IX marcis et uno
fertone argenti fini et legalis ponderis eiusdem opidi dedi ad emendum et ex condicto
ipsius contractus deo et sancto Martino*) proprietatem ipsius fateor me obtulisse,
quam memoratus Ber. statuit censuale feodum sibi et suis heredibus ac aliis eorum
successoribus dumtaxat singulis annis fertonem cere in festo Martini prefato monasterio
solvendo). Er bestätigt den Empfang des Kaufpreises und verzichtet für sich, seine Frau
und, Kinder auf alle Einsprachen.
Hec et alia cassantia impedimenta arbitratus su mut sigillo meo sint prorsus preclusa.
Datum anno domini millesimo CCLXXXXIX.. XIII. kalendas Septembris, in-
dictione XII.
Nur die Hanfschnur, an der das Siegel hing, ist erhalten,
a) Von anderer Hand übergeschrieben : Wingarten.
5336.
König Albrecht erlaubt dem Esslinger Bürger Marquard im Kirchhof den Bau einer Mühle
bei der äusseren Brücke.
Esslingen 1299, August 21.
Albertus dei gratia Komanorum rex semper augustus universis sacri Romani
imperii fidelibus presentes litteras || inspecturis gratiam suam et omne bonum. Volentes
I
310 1299. August 21, 22 und 23.
providum virum Marquardum civem in Bzzelingen devo||tum nostruni dilectuin filium
quondam Marquardi dicti in Kirchof propter sue devotionis merita benignitate regia
ali||quali gratia prevenire concedimus et indulgemus eidem ut unum molendinum
construere valeat in loco qui iuxta pontem exteriorem Ezzelingen ad hoc magis fuerit
opportunus tenendum habendura et perpetuo ijossidendum per eundem Marquardum
et suos heredes utriusque sexus a nobis et imperio titulo feodi hereditarii sine
calumpnia qualibet pacifice et quiete. Et ut idem Marquardus de devoto devotior
habeatur omnia feoda, que a nobis et imperio seu a nostris predecessoribus de iure
hactenus habuit et liuc usque, sibi innovamus approbamus et auctoritate presentium
confirmamus. In premissorum evidens testimonium et memoriam sempiternam presentes
litteras sigillo maiestatis nostre regie iussimus communiri.
Datum in Ezzelingen, XII. kalendas Septembris, indictione XII., anno domini
millesimo ducentesimo nonagesimo nono, regni vero nostri anno primo.
An roten Seidefäden das Majestiitssiegel. — Abdruck: Lünig, Reichsarchiv 12, 213. — Regest: Böhmer,
K. Albrecht 199. — Eßlinger Uß. 1, 137 n. 316.
5337.
Ulm 1299. August 22.
Aufzeichnung des Ulmer Stadtrechts für das durch König Albrecht damit begnadete
Saulgau durch Amman, Bürgermeister, Rat, Richter und Gemeinde von Ulm,
Abgedruckt Bd. 7, S. 297 ff., Text B.
5338.
Graf Albrecht von Hohenberg schenkt dem Kloster Kreuzlittgen einen Eigenmann zu Wurmlingen.
Rottenburg 1299. August 23.
Wir grave Albreht von Hohenberch künden allen den die disen gegenwürtigen
brief ane sehent || alder hörent lesen, daz wir frilich und willeclich Hainrichen
Cünrates sun Akkerganges von Wur||melingin, der unser reht aigen waz, gegeben
haben und geben an disem briefe dem gotzhuse Orü||zelingen bi Costentz luterlich
und ainvalteclich durch got und dur ünserre und unserre vordem sele hailes willen
und gaben den vor genanten Hainrichen und alles daz recht, so wir an im hetton
ald gelian mohton, willeclichen uf in hern Cünrates Mördelinz haut ains priesterz
an des vor genanten gotzhusez und des . . abtes und des conventes stat.
1299. August 23 und 24. 311
Und daz diz war si, dar umbe geben wir unser insigel au disen brief, der wart
geben ze Rotenburch, da ze gegen waren her Cünrat von Witingen ritter und Hainrich
unser animan von Rotenburcli und ander erbär lute, in dem jare, do man zalte von
gottes gebürte zwelf hundert jar nünzeg jar und in dem niinden jare, an sant Bartho-
lomez abent des zwelfbotten.
Fraueilfeld. Orig. Perg. Abhängend beschädigtes Siegel, 74 mm., der Graf gewappnet in der Rechten das
Schwert schwingend, am Unken Arm den geteilten Schild, der auch viermal auf der Decke des Pferds angebracht
ist, auf dem Helm ein mit Stäl)chen fächerförmig belegtes Schirmbrett (ungenau abgebildet bei v. Alberti 1,
331 n. llöö); von der Umschrift nur einige Buchstaben. — Rege.st: Regg. der Schweizer. Eidgenossenschaft.
Kreuzungen Nr. 120.
5339.
Konrad Blänkeli bekennt für den minderjährigen Hartmann Ackergang getreuer Träger
der Lehen des Klosters Kreuzungen [in Wurmlingen] zu sein.
Rottenburg 1299. August 23.
Allen den, die disen gegenwürtigen brief sehent alder hörent lesen, kund ich
Cünrat || Blänkeli unde vergihe des an disem briefe, daz ich Hartmans Hermans
säligen suns || Akkerganges getrüwer trager bin und sin sol an den lehenn, dii er
von dem gotzhu||se ze Crüzelingen het, imtz er ze sinen tagen kunt und niht fürbaz,
und swenne er ze sinen tagen kunt ald des vor genanten gotzhusez wibe aine nimet
zer e, so sol ich du lehen uf geben und sol er sü selbe enphahen. Und daz diz war
si, dar umbe bat ich . . den amman und die burger von Rotenburcli, daz si ir stat
insigel gäben an disen brief. Wir der amman und die burger von Rotenburch geben
unserre stat insigel an disen brief z ainem Urkunde alles des so vor geschriben stat
durch des vor genanten Cftnratis bette.
Dierre brief wart geben ze Rotenburch, in dem jare do man zalte von gottes
gebürte zwelf hundert jar nünzeg jar und in dem nuuden jare, an sant Bartholomes
abent des zwelfbotten.
Neuere Abschrift nach dem zur Zeit in Frauenfeld nicht auffindbaren Original.
5340.
Der von Straubenharf pfändet dem Herter einen Eigenmann in Beihingen.
Ohne Ortsangabe. 1299. August 24.
Allen den si kunt, die disen b[rief lesejnt. daz her [ — der Herter] || ainen
gebur zu Bihingin hat, der ist genant Burcart Lob, den hat gejjphandet . . der von
312 1299. August 24, 25 und 30.
Btrubeiihat, den selben gebur zi\ nizene in alle||me rehte als der vor genante Herter,
an daz daz er in nit schetzen sol, umbe driu phunt Haller. Unde wan der Herter
den gebur lösen wil, so sol er dem von Strubenhart vircen naht vor sagen. Daz diz
stete si, des hat der Herter sin ingesigel an disen brief gehenket und her Hug der
kirchherre von Bihingin öch daz sine an des ingesigels stat von Strubenhart.
Dirre brief wart geben an sancte Bartolomeus tage, do man zalte von gos^
gebürte dusent jar zwai hundert jar und niune unde niunzeg jar.
Zwei Siegel. 1) Bruchstück eines runden Siegels mit dem geteilten Schild der Herter. 2) spitzoval,
3B, 24 mm., über gotischem Baldachin Maria mit dem Jesuskind, unten kniender Beter; Umschrift: f S • HVGON .
REGT .... BIH ... N.
5341.
Ehingen 1299. August 25.
Johann genannt Griffe überlässt (dedi donavi — resignavi in remedium anime mee
et salutem nee non pro quadam pecunie parva summa) dem Heiliggeistspital in Biberach
das Eigentum von Gütern in Leufrizweiler bei Mettenberg (proprietatem rerum et pos-
sessionum dictarum Liutfrizwilar apud Metenberc sitarum, quas quondam dominus
. . dictus Wilin miles meo') patri pie memorie in feodum rddinebat*").
Siegler : Ulrich von Gottes Gnaden Graf von Berg genannt von Sehelklingen.
Testes: dominus . . de Brihsen miles, Ruodegerus de Sphingen. Gretarius,
Gretarius dictus Ungereht, Ber. C. C. fratres dicti Schillier, Johannes, C. de Mammingen.
Datum Ehingen, anno domini MCCLXXXX nono, feria tertia post Bartolomei.
Beschädigte.s Siegel des Grafen Ulrich von Berg -Schelklingen, s. Bd. 6, S. 400. — Regest : Württ. Viertel-
jahrshefte 1897, S. ¥i n. 19.
a) meo auf Rasur.
b) .So die Vorlage.
5342.
Rottweil 1299. August 30.
König Albrecht befiehlt den Städten Überlingen, Ravensburg, Pfullendorf, Saulgati, Mengen
und Aach (strennuis ac prudentibus viris in Überlingen, Ravenspurch, Phullendorf, Sulgen,
Meingen et in Aha advocatis officiatis scultetis ministris consulibus scabinis ac civibus uni-
versis fidelibus suis dilectis), das Kloster Salem (Salmanswiler), das er mit seinem ganzen Besitz
in den Schutz des Reichs genommen habe, wie einen ihrer Mitbürger zu schützen (tamquam
vestros concives ac si in quolibet opidorum vestrorum predictorum ius civile haberent
;;»»-
1299. August 30 und September 1. 313
auctoritate regia defendentes non permittatis eos ab aliquo indebite molestari, ut
sub vestre protectionis umbraculo respirantes pacis auctori pacifice deserviant pacis
humiles proffessores et pro bono statu regni nostri inperturbati iugiter divinam clemen-
tiam deprecentur, scientes quod si secus in aliquo presumptum fuerit, vestram arguemus
neglientiam in hac parte et molestatores huiusmodi iuxta suorum exigentiani meri-
torum nichilominus puniemus).
Datum in Rotwil, III. kalendas Septembris, regni nostri anno secundo.
V. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 5()4 n. 1014 nach dem Orig. Perg. in Karlsruhe.
5343.
Die Stellvertreier des Bischofs von Konstanz bestätigen einen Gütertausch des Klosters
Bebenhausen mit Hugo von Hailfingen.
Konstanz 1299. September 1.
Magistri Walterus scolasticus et C. prepositus nee non canonici maioris et sancti 11
Johannis ecclesiarum Constantiensium gereutes vices venerabilis patris ac domiui H.
dei gratia || Constantiensis episcopi in absentia constituti religiosis viris in Christo
dilectis . . || abbati et conventui monasterii in Bebenhusen ordinis Cysterciensis
salutem et in domino caritatem. Cum vos ad tollenduin omnem conscientie scrupulum
et ad obstruenduni os loquentiuni iniqua quosdam fundos vestros seu domos apud
Entringen sitos Hugoni de Halvingen iuniori de consensu strennui militis Waltheri
pincerne de Andegge tutoris et soceri sui pro curia dicta vronhof ibidem sita cui
ius patronatus ecclesie in Entringen pertinere dinoscitur legittime permutationis
titulo assignaveritis, quorum possessionem sicut et vos dicte curie est ingressus, nos
eandem permutationem tamquam iustam et licitam auctoritate ordinaria confirmamus
et Serie presentium approbamus. In quorum robur indeticiens sigillura episcopale
presentibus duximus apponendum.
Datum Constantie anno domini MCC nonagesimo nono, kalendas Septembris,
indictione duodecima.
Siegel des Bischofs Heinrich von Konstanz, s. Bd. 10, S. 166. — Abdruck: ZGORh. 15, 95.
XI. 40
314 1299. September 3.
5844.
Amman und Bat von Mengen gewähren dem Kloster Salevi zur Sühne für den ihm in
Ostrach zugefügten Schaden Freiheit für .sein Haus in Mengen.
Mengen 1299 September 3 und 1303 Februar 17.
Universis Christi fidelibus hanc litteram inspecturis Eberhardus minister dictus
de Rosenöwe miles et consules civitatis in Mengen fidem pre||sentibus adliibere.
Omnis culpa meretur veniam, que reum non detinet in spiritu pertinaci. Eapropter
presentes noverint et futuri, quod cum nos et nostri concives || proprie salutis in-
memores venei'abilibus in Christo . . abbati et conventui de Salem ordinis Cyster-
ciensis Constantiensis dyocesis ac suis hominibus dampna gravia in villa || dicta
Ostrach eisdem de Salem pertinente per incendiiim intulissemus, tandem ad cor
reversi in restaurum eorundem dampnorum omnium inter alia que ipsis fecimus pro-
misimus eisdem et promittimus in hiis scriptis, quod domus ipsorum quam nunc
habent in Mengen vel alia si quam ibidem habebunt in posterum magis utilem eis
et placentem, nna tamen dumtaxat, cum inhabitantibus eam nomine dictorum de
Salem ac rebus universis quas in ea duxerint reponendas in quacunque materia consi-
stant pondere vel mensura tarn in vendendo quam alias de iam dictis rebus suis
prout voluerint ordinaiido ac omni exactionum genere, que vulgariter dicuntur stüre
zol ungelt wahte vel quocunque alio nomine censeantur, libera esse debeat et
inmunis, ita sane quod persone ipsam domum inhabitantes de rebus suis propriis
mercatum nequaquam debeant exercere, sed si alicpiem prefatam domum inhabitare
contigerit qui mercatum sicut ceteri cives exercere voluerit talis de rebus suis et ad
eum pertinentibus servire tenebitur et servare per omnia quicquid aliis nostris civibus
de bonis suis fuerit institutum. Adiectum est insuper, quod si ipsi de Salem plures
domos in civitate nostra habere voluerint vel si alique ad ipsos per donationem
devolute fuerint, de omnibus preter unam tantum quam libertate et exem])tione
prescripta gaudere volumus sicut alii cives tenebuntur consueta servitia exhibere.
Promittimus etiam, quod predictos de Salem ac homines ipsis iure proprietatis perti-
nentes cum rebus eorundem tamquam nostros cives apud nos corporalem residentiam
facientes, quippe cum ipsis ius civile per presentes concesserimus et in protectionem
nostram specialem ipsos receperimus, semper de cetero defendemus. Ut igitur premissa
libertatis et exemptionis concessio robur perpetue firmitatis obtineat, obligamus nos
nostrosque qui pro tempore fuerint successores per presentes ad omnia supradicta
inviolabiliter observanda et in huius rei evidentiam presentem litteram conscribi
1299. September 3 und 13. 315
fecimus et sigillo venerabilis in Christo domini abbatis de Salem predicti et nostre
civitatis communiri in testimonium omnium premissorum.
Actum in Mengen, anno domini MCCXCIX., III. nonas Septenibris, liiis testibus
presentibus et rogatis, videlicet reverendo in Christo domino H. dei gratia Constan-
tiensi episcopo, Ülrico de Clingenberg advocato milite, Häinrico de Swarzah, Wernliero
dicto Murer, Walthero dicto Huntübel, Eberharde dicto von der Scher, Häinrico dicto
Bezeli, Berhtoldo de Landöwe civibus in Mengen, Häinrico cellerario maiore, üietrico
de Niifron fratribus monachis in Salem aliisque quam pluribus fide dignis.
Datum vero ibidem anno domini MCCCIIL, XIII. kalendas Martii.
Xos f rater Ülricus abbas et conventus in Salem prenotati omnia et singula
prelibata vera esse protitentes absolvimus et absolutos pronuntiamus tenore presentium
cives de Mengen omnes et singulos de illatione dampnorum nobis et nnstris hominibus
tantum in dicta villa Ostrach facta pro nobis nostrisque qui pro tempore fuerint succes-
soribus servatis tarnen nobis omnibus condicionibus antedictis. In cuius rei evidentiam
hanc litteram sigillo quo nos . . abbas et conventus utimur fecimus conmuniri.
Regensburg. Orig. Perg. Zwei Siegel, eingenäht. — Die Urkunde ist allerdings erst 1303 ausgestellt. Allein
sie gibt den Wortlaut einer schon 1299, offenliar duicli Mitwirkung des Bischofs Heinrich von Konstanz, zustande
gekommenen Abrede, der eben der Abt erst vier Jahre später seine Zustimmung erteilte. Die Unterhandlungen
zogen sich nicht nur so lange hin, sondern es scheint nach dem Wortlaut der Bestätigung des Abts, daß auch
mit dieser noch nicht aller Streit beendigt war. — Abdruck : v. Weech, Cod. dipl. Salem. 3, 49 n. 1067 nach Cod.
Salem, in Karlsruhe.
6345.
Abt Albert und Konvent von Alpirnbach bestimmen ihr Gut zu Reichenbach für das
Krankenamt ihres Klosters zur Speisung von 100 Bettlern an Allerseelen.
Alpirsbach 1299. September 13.
Nos Albertus iniseratione divina abbas et conventus monasterii in Alperspach
scire volumus omnes tarn posteros quam presentes has litteras intuentes, quod nos
unanimi consensu et solempni tractatu*) prehabito predium nostrum seu nostri mona-
sterii situm aput Kichenbach cum omnibus suis appendiciis seu iuribus ad intirmariam
nostri monasterii contulimus et assignavimus donasse et deputasse presentibus profi-
temur, tali condicione apposita, quod procurator dicte infirmarie singulis annis in
die seu commemoratione omnium animarum peracta prioris misse sollempnitate centum
mendicos ad nostrum refectorium introducere debet et ipsis ibidem refectionem
denariis'') ministrare, videlicet unum ferculum de carnibus et alteruin de sorbicco et
31 H 1299. September 13, 19 und 23.
isti") binis cum binis unus ricarius vino repletus ad potum rainistretur et hiis premissis
panis triticeus apponatur etc.'') et fieri decrevimus in salutem nostram et omnium
benefactorum nostrorum ac ob remedium omnium fidelium animarum. Et ut hec
rata et inconcussa perpetuo permaneant presentes litteras desuper confici fecimus
sigillorum nostrorum robore ' communitas.
Datum aput Alperspach, anno domini MCC nonagesimo nono, idus Heptembris
indictione XII.
Kopb. des Kl. Alpirsbach aus dem 15. Jahrh., Bl. 481. — Abdruck: Crusius Annal. Suev. 3, 3, 14, S. 187. —
Regest: Glatz, Alpirsbach 274.
a) Vorlage caiitate.
b) Vorlage den. Crusius (s. o.): deinde.
c) So die Vorlage. Crusius : ibi.
d) So Crusius. Vorlage tc.
5346.
Esslingen 1299. September 19.
Bürgermeister Marquard genannt im Kirchhof, Rüdiger vormals Schultheiss, litipert
sein Bruder von Esslingen und Friedrich genannt von Hohenheim verteilen gemäss des
Testaments des Konrad genannt Bambaist dessen Weinberge zu Heppach und unter Burg
Wirtemberg an den Spital in Esslingen und die Klöster Sirnau und Weiler.
Regest im Elilinger ÜB. 1, 138 n. 317.
5347.
Esslingen 1299. September 23.
Erzbischof Gerhard von Mainz sacri imperii jier (iermaniam arcliicancellarius
verleiht allen wahrhaft Bussfertigen und Beichtenden, die den Brüdern auf dem Kniebis
Handreichimg tun (qui ad sustentationem et subsidium fratruin de penitentia residentium
in monte Cniebuz Constantiensis dyocesis provincie Maguntine manum porrexerint
adiutricem cum iidem fratres zelo karitatis succensi circa quoslibet transeuntes hospi-
talitatem voluntariam observantes in necessitatibus magnani indigentibuH faciant
pietatem), einen Ablass von 40 Tagen und bestätigt gleichzeitig alle Ablässe, die dem
Kloster von Erzbischöfen oder Bischöfen verliehen sind oder werden.
Siegler: Der Aussteller.
Datum Ezelingen, anno domini MCC nonagesimo nono, nono kalendas Octobris.
An grüner Seidenschnur das stark beschädigte erzbiscliiifliche Siegel mit RUcksiegel.
1299. September 27. 317
5348.
Testament des Konrady iveiland Kellermeisters des Speirer Kanonikers Helferich von Thalheim,
zu Gunsten des Speirer Domkapitels und des Klosters Maulbronn, sowie seiner
Schwester Hildegund.
Ohne Ortsangabe. 1299. September 27.
In nomine domini. Amen. Anno a nativitate eiusdeni millesimo ducentesimo
nonagesimo nono, quinto kalendas Octobris, indictione tredecima, regnante domino
Alberto rege Komanorum, in presentia mei notarii infrascripti et testium infra-
scriptorum Conradus cellerarius quondara domini Helferici de Talheim canonici
Spirensis sanus per gratiam dei mente et sensu licet corpore debilis omniura
bonorum suorum mobilium et immobilium potens disposuit per presens nuncupa-
tivum testamentum sub hac forma: In primis legat ecclesie Spirensi duo iugera
vinearum sita in Wiszenloch, que sibi nunc dominus dux Bavarie vel eius substitutus
indebite usurpat, quibus evictis per ecclesiam Spirensem predictam primo anno pro-
ventus seu fructus eorundem cedent Hiltegundi sorori sue et post hoc perpetue cedent
fructus cum fundo ad ecclesiam memoratam, et ipsius Conradi peragent persone ipsius
ecclesie anniversarium singulis annis in die sui anniversarii, et ut vino percepto
venditoque pecunia, que provenit de illis fructibus vini, presentibus et choro ligatis
ad presentiam ministretur. Preterea legat Hiltegundi sorori sue tres agros campestres
sitos in Rutdelingen, item unum agrum viniferum in Schindelbach, item domum suam
iuxta domum dicti Kelbermül cum omnibus suis utensilibus ad utendum et fruendum
quamdiu vixerit et post mortem eius cedent exceptis utensilibus abbati et conventu[i]
monasterii in Mulenbrunne ad communem refectionem in remedium anime domini
Helferici predicti et anime sue, qui abbas et conventus extunc memoriam sue anime
habuerint prout crediderint eis melius expedire. Voluit etiam et disposuit, quod si
qua debita fuerint solvenda pro eo, dicta Hiltegundis si fuerint notoria persolvet.
Item legat Hiltegundi sorori sue predicte debita, que sibi debentur, que se extendunt
ad decem et septem libras Hallensium, de quibus dicta sua debita persolvet. Et
hanc voluntatem vult esse suam ultimam, quam valere vult iure testamenti. Facta
est hec dispositio testamenti per dictum Conradum anno et die prenotatis, presentibus
fratribus Minoribus Jacobo dicto Kuppeln, Conrado de Wormatia, magistro Conrado
rectore puerorum Spirensi et Wolfgero fi'atre eiiisdem testibus ad hoc vocatis et rogatis.
Et ego Ernestus clericus de Spira publicus notarius imperialis aule presenti testa-
mento interfui, rogatus scripsi et in publicam formam redegi meoque signo solito signavi.
Karlsruhe. Kopb. n. 264 (Liber oblig. Spir. II) fol. 219 a.
318 1299. Oktober 4.
5349.
Beutelsbach 1299. Oktober 4.
Der Kleriker Heinrich^ sein Bruder Wolfram dicti Phawen, und ihre Schwestern
Uedtvif/, Adelheid und Kunegund gehen nach erlangter Volljährigkeit (consensum — —
nunc facti annis maiores merito adhibemus et ipsam venditionem inter contractus
bone tidei computamus) ihre Zustimmung zu dem Verkauf von Gütern in Baltmannsweiler
und Ffauhausen (silvam iuxta Balteramswiler in nemore dicto Slihtun silve qua vocatur
Staingeböze assitam nee non agrum intra villain Husen et villam dictam Tizensowe
situm qui vulgo dicitur Phawengerüte cum Omnibus eiusdem silve ac etiam agri fundis
plantis usibus iuribus et pertinentiis universis), den weiland ihr Vater Heinrich ob
urgentem necessitateni mit dem Spital in Esslingen abgeschlossen und dessen Kaufpreis
von 10 E Heller er zu ihrer Erziehung verwendet hat (quia ideni noster pater nos cum
adhuc essemus annis minores per venditi pretium educavit et in necessitatis articulo
enutrivit). Sie ve7'zichten für sich und ihre Erben auf alle Ansprüche an die verkauften Güter.
Siegler: Propst und Kapitel von Beutelsbach (Butelspacli).
Eorundem prepositi et capituli nee non magistri Ulrici dicti de Tecke, magistri
Eberhardi canonici ecclesie de Bolle dicti de Tetingen, magistri Cunradi rectoris
scolarum in Ezzelingen et Cunradi dicti de Ogolteshusen testimoniis.
Datum Butelspach anno domini MCCXCIX., IUI. nonas Octobris, indictione XII.
Eßlingen. Ürig. Perg. Abhängend 2 spitzovale Siegel: 1) 40, Ü2 mm., oben ein Bischof mit Stab und
Buch (der hl. Nikolaus?), unten ein kniender Beter; Umschrift f • S . lOHIS • PRRPOSITI ■ DE • BVTILSBACH.
2) beschädigt, c. 50, 32 mm., stehender Heiliger in langem Gewand und mit Tiara, die Rechte segnend erhoben, im
linken Arm einen kurzen Hakenstab tragend ; Umschrift unleserlich. — Regest: Esslinger ÜB. 1, 138 n. 318.
5350.
Ohne Ortsangabe. 1299. Oktober 4.
Schenk Konrad von Bigenburg (C. miles et pincerna de Biegenburc nominatus) verkauft
an Kloster Weingarten zwei Eigenleute (Berdoldum fabrum de Alidorf et uxorem suam . .
quam nunc habet cum universa prole sua genita et adhuc gingnenda condicione proprie
servitutis a meis progenitoribus michi pertinentes in servos et ancillas jjro V libris
denariorum vulgaris numismatis sanctis patronis Martino et Oswaldo in Wingarten fateor
me vendidisse et libera manumissione a mea Servitute absolutos resignasse), verzichtet
auf seine Ansprüche, bekennt den Kaufpreis empfangen zu haben und leistet Gewährschaft.
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini millesimo CCLXXXXIX., IUI. nonas Octobris.
An weißleinener Litze das Siegel, s. Bd. 9, S. 102.
1299. Oktober 6 und 7. 319
5351.
Abt W. von Schönthal bittet den Bischof Mangold von Würzbtirg, dem Kloster Gnadenthal
die ihm von Konrad von Kraiitheim geschenkten Zehnten zu erhalten.
Ohne Ortsangabe. 1299. Oktober 6.
Reverendo in Christo patri ac domino suo M. dei gratia Herbipolensi episcopo
frater W. abbas Speciose Vallis || cum orationibus devotis reverentiam subiectionem
debitam et honorem. Litteras reverendi quondam patris ac domini || Iringi episcopj
predecessoris vestri felicis memorie non abolitas non cancellatas nee in aliqua sui
parte vitiatas || vidimus et recepiraus in hec verba:
I. dei gratia Herbipolensis episcopus u. s. w. Es folgt die Bd. 5, H. 225 gedruckte
Urkunde von 1257 November 20 über die Belehnung Gnadenthals mit den von Konrad
von Krautheim geschenkten Zehnten.
Harum igitur litterarum seriem, quarum copiam hiis faciemus, quorum interest,
cum in iure fuerimus requisiti, de verbo ad verbum vobis transmisimus petentes
humiliter et devote, quatenus propter deum et ad parcendum hinc inde litibus et expensis
predictas decimas prefate ecclesie filie nostre rite datas et sollempniter confirmatas
nulli alteri forte vobis supplicanti in feodo conferatis, de vestre siquidem discretionis
moderamine confidentes, ne iura vel bona memorate ecclesie illicite distrahatis, immo
potius sicut vestram decet magnificientiam misericorditer foveatis.
Datum anno domini MCCLXXXX nono, sexta die mensis Octobris.
Öhringen. Orig. Perg. Abhängend das Siegel des Abts von Schönthal, s. Bd. 7, S. 120. — Abdruck:
Wibel 2, 132.
5352.
Dekan und Kapitel des Stifts Wimpfen beurkunden die Stiftung der Laienschtvester
Irmingard in Kleingartach.
Ohne Ortsangabe. 1299. Oktober 7.
Decanus totumque capitidum ecclesie Winpinensis Irmingardi converse in Gartach
sub Limeburc commoranti salutem in eo, qui est vera salus. Exigente pie devotionis
affectu, quem ad nostram vos didicimus habere [ecclesiam], petitioni vestre assensu
favorabili concurrentes concedimus plenariam vobis participationera omnium bonorum,
que fiunt in nostra ecclesia predicta, ut prosint vobis in vita pariter et in morte.
Preterea quia unam libram Hallensium anniii ceiisus (juam dat singulis annis festo
320 Oktober 7, 8 und 11.
sancti Martini Diethericus faber in civitate Lüneburg") residens de vinea in Eanholz
sita et prato sito in loco qui dicitur (Iruppenbac quod quondam fuit Wicelini nobis
recipiendam assignastis pro anniversario vestro et Heinrici ac Adelheri in crastino
sancte Gertrudis post vestrum obitum celebrando, ut predicta libra Hallensium inter
präsentes in [clioro] dividatur, promittimus etiam, quod procurator nostre ecclesie de
predicta libra Hallensium recepta vobis XV solidos ministrabit pro tempore vite
vestre, quia id vestra poscit intentio, V vero reliquos in signum donationis nobis
facte reservabit.
Actum et datum anno domini MCCXCIX., nonas Octobris.
Darmstadt. Älteres Nekrologium des Stifts Winipfeii im Tal aus dem 13. Jahriiundert. — Abdruck: ZGORh. 11,
165 n. 87.
a) Offenbar verschrieben für Gartach sub Lüneburg, da Lüneburg ein castrum, keine civitas war.
6353.
Mengen, am Landtag 1299. Oktober 8.
Schwigger von Teggenhausen Landrichter in der Grafschaft Sigmaringen beurkundet
das Urteil des Landtags, dass das Kloster Heiligkreuzthal um seine Güter nur vor dem
geistlichen Gericht in Konstanz oder in Rom angefochten uvrden kann.
Deutsch. Abdmck im Heiligkreuzthaier ÜB. 1, n(l n. 163.
5354.
König Albrecht erlaubt dem Kloster Matdbronn alljährlich einmal auf dem Rhein ein
mit Wein oder Getreide beladenes Schiff zollfrei tal- und bergwärts führen zu dürfen.
Esslingen 1299. Oktober 11.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augiistus universis sacri Romani
imperii fidelibus imperpetu||um'). Si ecclesias et ecclesiastica loca, in quibus deo placens
religio noscitur militare, nostre mentis oculis intuemur') || et ea votive promotionis
et libertatis muiiimine ampliamus, officium nostri regiminis, quod ab ipso bonorum
omnium largitore") || sumpsit exordium, liberaliter exequi et ab ipso propter hec
merita nos premia consequi credimus sempiterna. Hinc est quod nos religiosorum
virorum . . abbatis et conventus monasterii in Moulbrunne Cisterciensis ordinis
devotorum nostrorum dilectorinn vitam honestatem '') et religionem laudabilem qua
1299. Oktober 11 und 14. 321
refulgent attendentes zelo congrue pietatis pro reverentia regis regum de ciiius raunere
vivimus feliciter et regnamus et eterne retributionis intuitu ac pro remedio divorura
augustorum imperatorum et regum Romanorum predecessorum uostrorum nee non
pro nostra et liberorum nostrorura salute dictis . . abbati et conventui suoque mona-
Rterio memorato, ut iideni fratres uuaiii navini oneratain vino aut blado vel rebus
aliis quibuscumque in alveo Reni deducere et reducere per oninia loca theloneorum
nostrorum et imperii possint libere sine quovis theloneo, anno quolibet una vice,
donatione perpetua concedinius indulgemus et scripti huius privilegio nostre maiestatis
sigilli munito roboi'e contirmamus. Nnlli ergo liceat hanc nostre concessionis infringere
paginam vel eidem ausu temerario contraire. Quod qui secus attemptare presumpserit,
indignationem regiam graviter se noverit incurrisse.
Datum in Ezzelingen, V. idus Octobris, indictione XIII., anno domini MCC nona-
gesimo nono, regni vero nostri anno secundo.
Zwei Exemplare. Orig. Perg. Das Majestätssiegel hängt bei A an grünen und roten, hei B an gelhen und
roten Seidefäden. — Ahdruck : Besohl, Doc. rediv. 1, n(f2 == Petrus, Suevia eccl. 577. — Regest : Böhmer, K. Alhrecht 217.
a) B imperpetuum ||.
b) B intuemur et ||.
1',) B omnium j|.
d) B honestam.
5355.
Egelolf der Blarrer von Knöringen verkauft an Kloster Weingarten einen Hof in Stockheim.
Augsburg 1299. Oktober 14.
In gotes namen. Amen. Ze furkomende künftige arbait unde ze ainer gehüge-
nVisse der beschenne || dinge so ist durfte, daz man si ewic und feste maclihe mit
briefen und mit geziuge. Dar || umbe so tun ich Egelolf der Blarrer von Knöringen
kunt allen den, die dise brief sehent le||sent oder hörent, daz ich mit wol beschaidnen
Worten reht und redeliche für mich und für alle min erben han minen herren den
erbairen in got . . dem abte und dem convente da z Wingarten sant Benedicten
orden han geben ze kaufende min hof ze Stochkain und swas dar zu gehöret, us
dem hof sie vor hetton ain phunt geltes, umbe zwelf phunt niwer Augspurger, und
han in daz selbe gut geben für ain reht aigeii und ft'ir ain rihtic gut und bin des ir
rehter gewer nah des landes rehte ih und alle min erben und han in dar über gesezzet
ze bürgen unverschaidenlichhe hern Ciinrat von Gabelnbah ain ritter, Ci'inrat von
Knöringin min brüder und Cünrat den Halder, die ir triwe dar umbe liant geben
.XI. 41
322 1299. Oktober 14 und 22.
on aides wise also: ist daz daz gotsliusse hie vor genantes kain arbait dar nmbe an
gat, so sont sie sih laisten und antwurten swenne si werdent gemant ze rehter
giselschaft in rehtiu lithuser oder ander an ir stat, die als vil zeren an alle gefserde in des
richhes stet ain, swelhe si in danne nah dem lande oder ze der zit aller beste füget,
nimmer von der giselschaft ze körnende, e daz daz dem goteshusse hie vor genantem
werde gerihte und gebessert. Dar nah so tun ih fro Sophie Egelolfes wirtinne hie
vor genantes kunt, wan daz vor genant gut waz min rehtiu morgengabe, daz ih daz
uf gap uf des richhes strazze mit gelerten worten imbezwuugen dem vor genanten
gotshusse und den herren die da waren an ir stat und swur dar über ain gelerten
ait, daz ih daz selbe gut nimmer an gesprechhe mit kainrlaige sachhe. Des auh sint
bürgen die hie vor genanten bürgen in allem dem rehte als hie vor geredde ist.
Daz daz war si, so han wir disen brief gefestent mit hern Hainriches insigel des
marchgraven von Burgöwe und mit mim insigel Egelolfes des Blarrers und mit Cunrades
von Knöringin, under diu sih bindent die andern bürgen, wan si aigenre insigel nit
enhetton. Des sint geziuge: her . . der abte von sant Ülrih gehaissen von Hugenanc,
her Gerunc von Wasserburch, herre Ulrih von Schönnegge zwen korherren von Auspurc,
her Bertolt von Dietrihshoven, her Ülrih von der alten Schönnegge, Herman von
Agewanc, H. von Li[r]hain, her Hartman der Langemantel, Cunrat der Uwentoler
burger ze Auspurch, Rudolf Galraif, Bertholt der shülmaister von Memmingin und
anderre ain michhel tail den wol ist ze gelaubende.
Daz beschah ze Auspurc uf der grede mit tsedinge und wart voUefüret ze Hibelspurc
in dem jare, do diu zal was von gottes geburte zwelf hundert jar in dem uiunden
und niunzigüstem jar, an der nächsten mitchon vor sant Gallen tac.
Das erste Siegel ist abgegangen. 2) und 3) rund, c. 40 bezw. 38 mm., im Schild ein Hing ; Umschrift
unleserlich.
5356.
Fremdingen 1209. Oktober 22.
Liupold von Weiltingen (Wiltingen) der Ältere verkauft (vendidi atque vendo tradidi
atque trado) yemeinsam mit seiner Frau Margarete an Äbtissin Sophie und Konvent von
Kirchheim Cisterzienser Ordens um 689 W und 30 HelUr monete dapsilis alle seine Be-
sitzungen in Ehringen (universas possessiones subscriptas sitas in villa Eringen iuxta
castrum Walrstein scilicet quinque hübas ac XIII areas cum dimidia cum dominio ipsius
ville et iure iudiciarie potestatis ac iure pastorie quod vulgo hirtschaft dicitur et
iure quod vulgariter flurschaft nuncupatur cum advocatia dotis ibidem ac aliis
129!). Oktober 22. 323
iuribus et usibus oinnibus (juibuscuinque seciinrlum ouine ius (i[iio hec predicta omuia
et singnla raichi ac dilecte luee coniugi Margarete ibidem attinebant, (^ue et universa
in simul computata ad (juadragiiita (piinque libras Hallensiuni cum dimidia et quatuor
solidos cum diniidio redditiium dominorum in annuis redditibus estimantur). Verkauf
und Üheryabe vollzieht der Landrichter (irnf Ludwiy von Oettingen auf kaiserlicher Strasse
(venditionem et reriim translationem — — — per manum domini Lndewici incliti
eomitis de Oetingeu iudicis provincialis in solo seu strata imperiali manuali seu
corporali donatione exnunc jjlene et integraliter contiteor nie fecisse). Der Verkäufer
verzichtet auf alle Ansprüche und Rechtsmittel und versjiricht für sich, seine Frau und
deren Erben Geioährschaft bis zum Eintritt der Verjährung (donec eedem domine adversus
quoslibet liomines prescriptione legitima potuerint se tueri).
Siegler: Graf Ludirig von Oettingen, der Aussteller und Rudolf genannt Hacke.
Testes: dominus Ludewicus inclitus comes prefatus de Oetingen, Rüdolfus dictus
Hacke predictus, Fridericus de Mayngen, Ulricus dictus Taube, Albertus de Crawelshein,
AValtherus de Bopfingen, Liupoldus de Wiltingen tilius mens karissimus milites, item
Heinricus Taube, Fridericus dictus Taube, Cünradus de Crebsperck, Heinricus minister
de Nordelingen.
Datum et actum in Frömtingen, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo
nono, indictione XH., XI. kalendas Novembris.
Wallerstein. Orig. Perg. Siegel abgegangen.
5357.
Fremdingen 1299. Oktober 22.
Margareta die Gemahlin Herrn Liupolds von Weiltingen des Alteren beurkundet, dass
mit ihrer Zustimmung ihr Gemahl die Besitzungen in Ehringen (possessiones quasdam
sitas in villa Bringen michi attinentes videlicet quinque In'ibas ac XIH'/n areas cum
aliis iuribus et usibus omnibus quocumque nomine censeantur, (jue ad nie ibidem
pertinebant) mit Einkünften im geschätzten Betrag von 45^ 1-^ % 4'li Schilling Heller Herren-
gidten um 689 S imd 30 Heller an Kloster Kirchheim verkauft und durch Graf Ludwig
von Oettingen übertragen hat (vendendo manuali seu cor^jorali donatione facta per
manum domini Ludewici incliti eomitis de Oetingen iudicis j^rovincialis tradidit)
und dass er ihr zum Ersatz die Dörfer Ober- und Unterampfrach (duarum villarum
Arapfrau scilicet superioris et inferioris) und Besitzungen in Aschbach, (iutenhoven und
(ierigshoven, die 100 U Heller und mehr ertragen, zugewiesen hat. Sie verzichtet deshalb
auf alle Ansprüche an Ehriinjcu.
324 1299. Oktober 22.
Et quia sigillo proprio careo, loco sigilli proprii sigillis domini Ludewici incliti
comitis.de Oetingen et mariti mei karissimi prenominati et ßüdolfi dicti Hacke fratris
inei dilecti presentibus usa sum.
Testes: dominus Ludewicus inclitus comes de Oetingen predictus, Küdolfus dictus
Hacke frater mens karissimus predictus, dominus Fridericus de Mayngen, dominus
Ulricus dictus Taube, dominus Albertus de Crawelshein, dominus Waltherus de
Bophingen, dominus Liupoldus de Wiltingen iunior milites, item Heinricus et Fridericus
dicti Taube, Cunradus de Crebsperck, Heinricus minister de Nordelingen.
Datum et actum in Frömtingen, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo
nono, indictione XH., XI. kalendas Novembris.
Wallerstein. Orig. Perg. Siegel abgegangen. — Regest: Grupp, Oetting. Regesten 417.
5358.
Fremdingen 1299. Oktober 22.
Ludwig von Gottes Gnaden Graf von Oettingen der Altere beurkundet, duss TAupold
der Ältei'e genannt von Weiltingen heim Verkauf seiner Güter in Ehringen (cum Liupoldus
dictus de Wiltingen senior — — universas possessiones et singulas sitas in Eringen
tam sibi quam Margarete uxori sue ibidem attinentes cum universis iui-ibus suis et
usibus ac attinentiis quibuscumque quesitis et inquirendis pro sexcentis et LXXXIX
libris Hallensium et XXX Hallensibus vendidisset) an Kloster Kirchheim ihn mit
acht Rittern (nos ac subscriptos omnes milites strennuos videlicet Eüdolfum dictum
Hacken, Fridericum de Mseingen, Ulricum dictum Tauben seniorera, Waltherum de
Bopfingen, Liupoldum de Wiltingen iuniorem, Ottonem et Sifridum fratres dictos de
Pfalhein et Eberhardum de Gruenberck seniorem") nobis consentientibus singulis) und
sich selbst als Bürgen für Leistung der Gewährschaft gestellt hat. Die Bürgen müssen auf
Mahnung des Klosters innerhalb 8 Tagen sich zum Einlager in Nördlingen einfinden ex-
pensas in dampnum eiusdem Liupoldi aut heredum suorum facturi, bis die fremden
Ansprüche auf den Besitz abgewiesen sind und das Kloster Ersatz seiner Unkosten erhalten
hat. Die Bürgschaft bleibt in Kraft, bis zu Gunsten des Klosters Verjährung eingetreten ist.
Wenn einer der Bürgen ivährend dieser Zeit stirbt oder ausser Landes geht (exire de terra
ita ut infra anni circulum ad propria nequeat remeare), muss in Monatsfrist ein
Anderer für ihn bestellt werden, widrigenfalls die Bürgen zum Einlager verj)flichtet sind,
bis es geschehen ist.
1299. Oktober 22, 25 und 30. 325
Siegle)-^}: Der Aussteller, Lhfpohl von Weiltingen der Ältere und Ihidolf yeuamd
Hacke,- deren Siegel die übrigen Bürgen mitgebrauchen, als ob es ihre eigenen wären.
Datum et actum in Frömtinj^en, anno domini millesimo ducentesimo nonagesimo
nono, indictione Xll., XI. kalendas Kovembris.
Wallerstein. 2 Origg. Perg. Drei Siegel, eingenäht, zerbröckelt, bezw. am Duplikat abgegangen. — Regest :
Grupp, Oetting. Hegesten 418.
a) Duplikat : et vor Eberhardum fehlt, nach seniorem folgt et und Lücke für einen weitern Namen.
b) Im Duplikat sind Siegelformel und Datum nachträglich mit dunklerer Tinte beigeschrieben.
5359.
Ohne Ortsangabe. 1299. Oktober 25.
Marqnard von Cannstatt Chorherr in Sindelfingen beurkundet, dass ihm die Priorin
Susanna und der Konvent von Laiiffen (Laufen) zum Ersatz seiner Unkosten in einem
Prozess für das Kloster (propter expensas quasdam factas in comodum claustri eiusdem
in lite pro iure patronatus parrochie in Huczingen recuperando michi aliqualiter
restaurandas) ihre Weinberge in Cannstatt (Cannestat) auf dem Berg Kembach (in monte
Kembach) zur Nutzniessung auf Lebenszeit eingeräumt haben und dass sie nach seinem
Tod an das Kloster zurückfallen.
Siegler: Der Aussteller, der Konvent von Lauffen und der Ordensvikar Bruder Kraft
von Boxherg (fratris Kraftonis de Bochesberch ordinis Predicatorum vicarii).
Actum et datum anno domini MCCXCIX., in die sanctorum martirum Crispini
et Crispiniani, presentibus Johanne de Laufen canonico in Mosebach et Thoderico
de Wurmelingen et priore et lectore Winpinensibus.
Drei stark beschädigte spitzovale Siegel. 1) Marquards von Cannstatt mit einer Kanne. 2) des Konvents
in Lauften, wie es scheint, mit dem kreuztragenden Jesus (der Kopf ist abgebrochen ; an beiden Siegeln nur
einzelne Buchstaben der Umschrift erhalten. 3) von rotem Wachs, c. 38, 20 mm., in gotischem Aufbau oben Maria
mit dem Jesuskind, unten kniender Mönch; Umschrift: . . S . FRIS • KR.4FTOIS .... (or)D • P(re)D . . .
5360.
Komthur .Johann und die Brüder des Deutschordenshauses zu Heilbronn verkaufen an
Kloster Schönthal Güter in Enslingen und Bernsbach.
Ohne Ortsangabe. 1299. Oktober HO.
Wir bruder Johann der comentur und die brt'ider gemeiiilich des Teuschen hüses
von Hayligprunnen thun kunt allen den disen brief sehen oder hören lesen, das wir
326 1299. Oktober 30 und ^soveinber ü.
mit gemeinem mute den geistlichen lierrn dem abte und der samenunge gemeinlich
von Schontal und dem erbern man herrn Wolfram des alten Wolframes söne von
Bilriet sogetan gut, als uns geben ist von herrn Albreclite von Amerbach und von
seinem süne die da bruder sein unsers ordens und von seiner eelichen wirtin zu eira
seelgerete, das da leyt zu Enslingen das sie für ein fryes eygen hetten besessen, und
zu Berolfesbach das lehen was von nnserm herrn dem schenken von Lirapurg, das
er hat geeigent mit seinen briefen gesiicht und ungesiicht zu eim freyem eygen als
es her Albrecht und wirtin und ir sün an uns hant bracht, haben geben zu kaufe
umb funfthalb hundert pfunt Heller ewigliche zu besitzen und sollen sie des weren
nach eigens rechte. Und zu eyner Sicherheit der selben werunge han wir ine gesetzet
zu bürgen herrn Heinrichen den Lecher, herrn Heinrichen von Elchingen den alten,
herrn Heinrichen sein sun und Hermannen der frawen sun von Creweisheim den jungen.
Ist auch das das gut anspreche wurt, das sollen wir ine an allen stetten uszrichten
one iren schaden und sollen sie des gutes weren als eigens recht ist. Ist das wir
des nicht entliun, wan die vor genamten herrn die bürgen manen, so sollen die
bürgen invarn und leisten also lange bis es ine usgerichtet würt. Über das alles zu
einer Sicherheit sollen wir ine unsers landcomenturs brief gewinnen mit seim insigel
versigelt hie zwüschen und ostern. Thün wir des nit, wann sie dan die bürgen manen,
so sollen sie invarn und leisten bis ine der brief geben würt. Zu einer Sicherheit
diser sache und des kaufs haben wir ine geben disen l)rief versigelt mit unserm und
der brüder insegele des hüses von Heiligprunnen. Disz kauffes sein gezeugen die
vor genamten bürgen und herr Conrad der Münzmeinster an den staffeln und lierr
Heinrich von Tüllauwe und herr Bertolt Mülin.
Diser brief wart geben do man zalt von unsers herrn geburte tusent jar zwei
hundert jar und nun imd nünzig jar, an dem nechsten frytage vor aller heiligen tage.
Kopb. des Kl. Schönthal von l,öl2, Bl. 4«7 ».
5361.
Ohne Ortsangabe. 1299. Xovonher 6.
Schenk Friedrich von Limpurg und sein Bruder Virich verzichten auf Bitten des
Deutschordenkomthurs Engelhard von Hornegg (Hornegge) und des Komtkurs und der
Brüder desselben Ordens in Heilbronn (Heilprunne) auf alle Rechte (omni iuri et actioni
nee non infeodationi) an ihren Gütern in Bernsbach und Enslingen (cum nos olim ex
patemo successu bona in Berolfisbach et in Enslingen situata iure proprietatis dudum
I
1299. November ü. 327
poösiderimus, que qiiidem bona Albertus de Amerbach a nobis in feodo tenuit) und
übertragen die Güter und alle ihre Rechte daran auf Abt Walkun und den Konvent von
Schönthal und Wolfram den Sohn Ritter Wolframs von Bilriet (Bilriet) unter Verzicht
auf jegliche Einsprache.
Testes: Johannes rector ecclesie in Helenbiunde, Wolframus uüles de Bilriet,
Sifridus et Cunradus lilii eins, Heinricus senior de Elchingen, [Jlricus de Geilenkirclien,
Heinricus Lecher, Cunradus Bierman, Crafto Tronman, Walkünus Birker, Cunradus
et Ulricus et Cunradus filii Monetarii senioris, Hermannus iunior filius quondani
Wernheri de Crewilshein et Waltherus Kolman.
Siegler: Die Aussteller.
Datum anno domini MCC nonagesimo IX., VIII. idus Novembris.
Zwei Exemplare. Siegel abgegangen. — Abdnick: Wirt. Franken 6, 2, VII. — Regest: Heilbronner ÜB. 1,
24 n. 61».
.0362.
Kihiig Albrecht bestätigt dem Kloster Rottenmünster die Freiheiten seines Dorfes Lauffen.
Esslingen 1299. November 6.
Albertus dei gratia Komanorum rex semper augustus universis sacri liomani
imperii fidelibus preseutes litteras inspecturis gratiam suam et omne bonum. Ad
universitatis vestre notitiam deducimus per präsentes, quod nos volentes ob dei reve-
rentiam honorabilium et religiosarum personarum devotarum in Christo abbatisse et
conventus in Rotenmünster ordinis Cisterciensis votivis conmoditatibus providere con-
cedimus et indulgemus eisdem, ut in villa sua Lufen ea libertate iure et gratia, quibus
sub inclite recordationis domini Rudolfi regis genitoris et predecessoris nostri karissimi
et abinde usque ad hec tempora sunt gavise, inantea ex nostra concessione et gratia
gaudeant et fruantur presentiuni testimonio litterarum sigilli nostri regii munimine
signatarum.
Datum Ezzelingen, Vlll. idus Novembris, indictione XIII., anno domini millesimo
ducentesimo nonagesimo nono, regni vero nostri anno secundo.
Kopli. fies Kl. Rottenmünster aus dem 15. Jahrb., S. 51.
328 1299. November 11.
5363.
Albrecht der Schädel von SteussUngen und EgeloJf sein Sohn eignen dem Kloster Salem
eine Wiese bei Thei(ringshofen.
Burg Marchthul 1299. Xoreinher 11.
Ich Albreht von Stuzzeliugen genaut der Schede! imde Bgelolf min sun tugin
kunt 11 allen den die disen brief sehent alder horent lesen, da/ ich die aiginschaft
der wize. 11 die abbet Ülricli von Salmanswiler unde sine samenunge koftiin umbe
(jotfridin*) 11 von Miiswanch umbe funfe unde seschech phunde Haller mit dem gütilin
da der Snurrer uf sizcet ze Turingeshoven under Stuzzelingen habin luterlich durch
got gegebin an alle voixlerunge und irritün unserre erbo dem vor genanten closter
ze Salmanswiler. Unde das dar nach keiner slath criech gange, so henkin wir unser
insigel an disen brief z ainer ewigun stetikahet, wan es alles von uns nit lehen was,
des wier hie mit disem briete verjehin, wan niun etlich tail.
Actum anno domini MCCLXXXXIX., in Castro Marthel, in die beati Martini.
Dis sint die geziuge: Heinrich von Kirkain, Heinrich der Ruhe, Heinrich von Rote,
Heinrich Vocko, frater*") Heinricus canonicus ecclesie Marthellensis, Rudigerus dictus
de Haigingen, C. dictus Walch civis de Ehingen et alii quam plures ad hoc vocati
specialiter et rogati.
Karlsmhe. Orig. Perg. Abliaiigeiules Siegel Albrecht Schädeln von SteulJlingen, s. Bd. 9, S. 494. — Abdruck :
V. Weech, Cod. dipl. Salem. 2, 56B n. 101«.
a) Vor Gotfridin ist liei- diircli Radieren getilgt,
bl Von hier an andere Hand.
5364.
Burg Nieder mar chthal 1299. November IL
Der Edle Albert genannt Schedel von Steusslingen (Sti!izzeliugen) beurkundet, dass
mit seiner Zustimtnung vir discretus Gottfried von Mitschwang (Muschwank) seine Lehen-
güter in Theuringshofen (possessiones quasdam in Thüringeshoven sitas in loco dicto
Rübtal videlicet aream unam et pratum ad tonsiones quinque virorum cum agro
unius iugeris ipsi aree contiguis, que a me iure feodi possidebat) um 65 ffi Heller an
Kloster Salem verkauft hat, und übergibt auf Bitten des Verkäufers, der ihm die Güter
aufgelassen hat, und mit Zustimmung seines Sohnes Egelolf und anderer Beteiligten um
seines und seiner Vorfahren Seelenheils willen das Eigentumsrecht dem Kloster unter den
üblichen Verzichten.
1299. November 11, 12 und 13. 329
Siegler: Der Aussteller iiitd sein Sohn Eylolf, zugleich für Gottfried von Muschwa/ig,
der kein eigenes Siegel hat.
Actum in castro meo !Nidren Martel, anno domini MCCXO nouo, in die beati
Martini, presentibus Hainrico de Kilchliain, Cünrado de Rote, Cunrado dicto Walch,
Hainricü dicto Ruhe, Hainrico dicto Vokke, fratre Cünrado dicto Riedrer converso
monasterii supradicti.
Gottfried von Muschwang und Eglolf von Steusslingen bekunden noch besonders ihre
Zustimmung.
Karlsruhe. Orig. Perg. Siegel 1) Albrecht Schädels von SteulMi]igeii, s. Bd. 9, S. 4;)k -1) Eglolfs von
Steußlingen, .s. o. S. IIG. — Regest: v. Weecii, Cod. dipl. Salem. 2, öfiö n. 1015.
5365.
Ohne Ortsangabe. 1299. November 12.
Hermann genannt von Krautheiin (Ci'uthein) perpetuus vicarius Herbipolensis verordnet
in seinem 'Testament, zu dessen Vollstreckern er Philipp von 'Tannenberg Domherrn zu
Würzburg und Heinrich genannt von Krautheim seinen convicarius ernennt, unter anderem
zugunsten der Kirche und Kapelle in Westernhansen : Item do et lego parrochiali ecclesie
in Westernhusen et capelle ibidem duas casulas quas habeo in cista mea.
Siegler: Der Offizial von Würzburg (sigillo curie Herbipolensis).
Datum et actum anno domini MCC nonagesimo IX., in crastino beati Martini
episcopi.
München. Oiig. Perg. Siegel, s. Bd. 9, S. 29f}: Umschrift: . . . OFFICIALIS . . . BIPOLEX. — Regest:
Reg. hoica 4, 70.S.
536G.
König Albrecht erlaubt dem Kloster Maulbronn, die Kosten, die ihm der Durchzug des
Königs verursacht^ auf seine Dörfer umzulegen.
Esslingen 1299. November 13.
Nos Albertus dei gratia Romanorum rex sem})er augustus scire cupimus univer||so«
ad quos presentes pervenerint, quod nos laboriose hospitalitatis attendentes obse||quia
sumptuosa, que per viros religiöses . . abbatem et conventum monasterii in || Mulen-
brunne devotos nostros dilectos dum regius exigit transitus commodis nostris decenter
IX. 42
330 1299. November 13, 15 und 17.
et hylariter exliibentiir, ipsis abbati et fratribus ad sufticientiam ampliorein de gratia
speciali et regalis potestatis plenitudine duximus indulgendum, ut expensarura, si qiias
nobis per eosdem fratres contigerit aut oportunum fuerit ministrari, de villis suis
subsidium competens preter servitia debita recipiant et requirant. In cuius rei testi-
monium has litteras iussimus nostre maiestatis sigilli robore communiri.
Datum in Ezzelingen, idus Novembris, indictione XIII., anno domini millesimo
ducentesimo nonagesimo nono, regni vero nostri anno secuudo.
An roten und grünen Seidefäden das Majestätssiegel. Auf dem Rücken gleichzeitig: De subsidio villanonim
dum rex nos gravaverit hospitalitate. — Abdruck : Besold, Dnc. rediv. 1 , 81 1 = Petnis, Suevia eccl. 577. — Regest :
Böhmer, K. Albreciit 231.
5367.
Esslingen 1299. November 15.
Meister, Keller und die Versammlung der Brüder und Schivestern (congregatio fratrum
et sororum) des Spitals zu Esslingen verkaufen an den Priester Heinrich genannt von
Windsheim, Sohn des Marschalks von Backnang, an Siefried von Backnang genannt von
Hall und Adelheid die Schwester Heinrichs Weinberge zu Marhach auf Lehenszeit um
46 Pfund Heller.
Regest im Elilinger ÜB. 1, 139 n. 319.
5868.
Ellwangen 1299. November 17.
Abt Eckhard von Ellwangen übertrügt dem Kloster Kirchheim das Eigentumsrecht des
Hofs in Ehringen, den Liujmld von Weiltingen seither zu Lehen gehabt und nun an Kirchheim
verkauft hat, nachdem Liupold dafür seinen Maierhof in Frankenhofen (quandam curiam
dictam villicalem sitam in villa Vrankenhoven) von Ellioangen zu Lehen genommen hat.
Er vei-sjjricht seinerseits dem Liupold Gewährschaft für den Hof in Ehringen.
Siegler: Der Aussteller.
Datum in Elwangen, anno domini MC(J nonagesimo nono, indictione XII., quinto
decimo kalendas Decembris.
Wallerstein. Orig. Perg. Siegel abgegangen.
1299. NoVember 18. 331
5369.
Bitter Friedrich von Urhach ischenkt und überträft dem Grafen Eberhard von Wirtemberg
das Fatronntrecht der Kirche in Zuff'enhausen.
Ohne Ortsangabe. 1299. November 18.
Noverint universi presentes litteras inspecturi, quod ego Fridericus niiles de
Urbach || ius patronatus ecclesie in Zuffenhusen ad me pertinens, quod in feodum
tenui a nobili viro || Cunrado comite de Vahingen, de consensu et voluntate eiusdem
Cunradi comitis de || Vaihingen aliorumque quorura intererat sive videbatur interesse
donavi pure et simpliciter nobili viro Eberharde comiti de Wirtenberg suisque succes-
soribus et in ipsum seu in heredes ipsius transtuli supradictum ius patronatus et
omne ius quod in ipso michi competiit sive competere videbatur et nichiloniinus
secundum ius et communem terre consuetudinem sibi plenam prestabo warandiam
que vulgariter werschaf dicitur et ad hoc me obligavi et Obligo per presentes
ipsumque ab impetitione quorumlibet tarn in foro ecclesiastico quam civili liberabo
et indempnem reddam, ad que nie presentibus ut predictum est obligavi et per Stipu-
lationen! solempneni promisi. Renuntiavi etiani et renuntio presentibus omni exceptioni
et defensioni et auxilio iuris ecclesiastici et civilis, per que possent premissa aliqualiter
iniirmari vel modo quolibet violari. Ut autem premissa rata et iudubitata permaneant
eidem nobili viro Eberhardo comiti de Wirtenberg suisque successoribus dedi presens
scriptum sigillo meo publice roboratum.
Actum et datum anno domini MCCLXXXX nono, Xllll. kalendas Decembris.
Abhangend Rest des schildförmigen Siegels mit gespaltenem Schild.
5370.
Ohne Orfsangube. 1299. November 18.
Graf Konrad von Vaihingen bestätigt die Schenkung des ihm lehenbaren Fatronatrechts
der Kirche in Zuffenhausen durch Bitter Friedrich von Urbach an Graf Eberhard von
Wirtemberg und überträgt seinerseits dem Grafen das Eigentum, und alles sonstige Becht daran.
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini MCCLXXXX nono, XIIII. kalendas Decembris.
Abhangend das Siegel des Grafen Konrad von Vaihingen, s. Bd. 8, S. (i8. — Die Urkunde ist von derselben
Hand wie die vorhergehende.
332 1299. November 23.
5371.
Berthold von Gundelpiu/eii der Unterlandvogt zu Wimpfen beurkundet, dasti Rüdif/er Pfal
von Grilnsfeld eine Schenkung an. das Deutschordenshaus Mergentheint vor seinem Gericht
erklärt hat.
Ohne Ortsangabe. 1299. November 23.
Ich Berhdolt von Gundelfingin der undir lantfogit zi Winphin saz zi giriljti au
dem lantdagi zi Winphin, do kam für girihti her liüideger Phal von Grünszfelt unde
ürjah da vor girihti, daz er unde fro Adilhait sälig^ sin elich wirtin hant gigebin zi
ainim almuisin durch ir sei willin diu guit zi Diddibur zi Künigishofin zi Begistain
mit gisamitir hant, unde hat auch firgehin, daz er diu seibin guit zinsi den brüidirn
von dem Duhzhin [huse] zi Merginthain sit dem mali. daz sie ez gabin den seibin
bruidir Herman Lehschin dem lantkommtdur unde den brüidirn gimainlich von dem
Duhzhin hus zi Merginthain. Dar umbi gip ich disen brief zi ainim urkundi mit
dez lantgirihtis insigil zi Winphin gisigilt.
Der brief wart gegebin an dem nahistin mandagi vor sancti Katherinun dagi,
do man zalti von goddis giburtt zwelf hundirt jar nuinzik jar in dem nüindin jar.
Al)schrift des Deutscliordensarchivars ßreitenbacli aus dem 18. Jalirli. ex oriffinali.
. 5372.
König Albrecht bestätigt den Erben des Grafen Albert von Uohenberg die Verpfändung
■ der Einkünfte in Rottweil nach dem Vorgang König Rudolfs.
Hagenau 1299. November 23.
NoH Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus presentibus protestamur
nos litteras clare recordationis Serenissimi domini || Rudolfi Komanorum regis genitoris
et predecessoris nostri karissimi vidisse et legisse de verbo ad verbum sine suspicione
qualibet tenorem huius|(modi continentes: Kos Eudolfus u. s. w. Es folgt die im
Rottweiler ÜB. 1, 13 n. 44 gedruckte Urkunde von 1285, Ende September.
Volentes igitur heredum quondam spectabilis viri Alberti comitis de Hohemberch
predictiavunculi nostri karissimi, quosnobis sanguinis unitydemptitas, providerecommodi-
tatibus et dispendiis diligentius precavere dictam Obligationen! ad ipsos iure hereditario
devolutam in omnibus et singulis suis articulis expressis superius ratam et gratam
habentes ipsam auctoritate presentium confirmamus dantes eisdem heredibus has
litteras sigillo nostre maiestatis signatas in testimonium siiper eo.
1299. November 23 und 25. 333
Datum Hagenoye, IX. kalendas Decembris, indictione XIII., anno doniini MCC
nonagesimo nono, regni vero nostri anno secundo.
An roten und gelben Seidefädei) das Majestätssiegel. — Abdruck : Sehmid, Jlonum. Hohenberg. 11-1. —
Regest: Böhmer, K. Albrecht 216. — Hottweiler ÜB. 1, 21 u. Ol.
5373.
Haigerloch 1299. November 25.
Burkhard von Wachendorf und seine Söhne Berthold, Burkhard, Albert und Heinrich
verkaufen (vendidimus seu nomine venditionis dedimus) der Priorin und dem Konvent
von Kirchberg (Kyrchberg) alle ihre Güter in Zimmern (universa bona mea seu nostra
sita in Cymmern quesita et non quesita cum omnibus suis pertiuentiis pratis pascuis
silvis terris cultis et incultis iurisdictione iudicis et cum omnibus proventibus que
nunc apparent vel in posterum apparebunt) um 60 S Heller mit Atisnahme der Eigen-
leute icnd zweier Wiesen (hominibus qui michi iure homagii sunt astricti et duobus
pratis ibidem sitis, unum dictum der hayligen wysa, reliquum Underwasser). Er ver-
spricht Gewährschaft (quod memorata bona pretacto (;onventui in omni tempore et
loco quacumque instantia contiugenti dato vinculo fidei sub thytulo corporalis iura-
menti nulla occasione previa secundum ius civile teneor seu tenemur libere reformare)
und verzichtet auf alle Einsprachen.
Siegler: Graf Albert von Hohenberg.
Testes: Wernerus miles dictus Cymmerli, Vftlzo dictus Lamp, Bertuldus miles de
Thetynge, Fridericus dictus Thyeser, H. antiquus scultetus de Hay gerloch, Fridericus
dictus Burrengere et frater suus Haynricus et filius suus H., Ber. Asinus, Benzo dictus
Gannsser, Hulricus et H. fratres sui, Wernerus dictus Vüihaber, Alberus et filius
suus Wer., Thytericus dictus Lenge, H. dictus Nater. H. dictus Ryther, H. procurator
et Jollannes fratres predicti conventus.
Datum in Haygerloch, anno domini MCCLXLVIIIL"), ipsa die beate Katherine
virginis.
An weißen Leinenfäden das eingenähte zerbröckelte Siegel des Grafen Albert von Hohenberg. — Abdruck :
Sehmid, Monum. Hohenberg. 142.
a) Vorlage XLLVIIII. Die Bemerkung Schmids zu dem Datimi, dessen letzte Zahl er als VIII liest, beruht
auf dieser falschen Lesung.
334 1299. November 25 und 2ü.
5374.
Die Brüder Herzoge Symon, Konrad, Ludwig und Friedrich, Söhne Heizoy Konrads von
Teck, eignen dem Kloster Kirchheini Güter daselbst.
Teck 1299. November 25.
Wir herzog Symon, Cünrat, Ludewig unde Friderich gebrüder herzogen Cünrates
seligen sune von Tacke tüien kunt allen || den die disen brief sehent alder horent
lesen, daz wir dis gut, daz hie nach geschriben stat: sehs und drizig juchhart aggers
ze Kirchain || und zwaier mannemat wiso, die an dem bach gen Wangen ligent, daz Wolf-
ram selige der Kener und Diether sin sun von uns ze || lehen heten, daz der selbe Diether
der . . priorinne und dem convente und dem closter ze Kirchain zu sinen swestern hat
geben, der aigenschaft und alles des rehtes, daz wir an dem selben gut heten, uns willec-
lich verzigen haben und ez dem vor gnanten closter ze Kirchain für ain fries aigen ledec-
lich gigeben haben und geben mit disem brieve. Unde das dis ganz und stete und an
allen zwifel belibe, so geben wir in disen brief mit herzogen Symons insigel vei'sigelt.
Wir herzog Symon von Tecke henket unser insigel an disen brief für uns und für unser
brüder die vor gnanten, wan sie noch nit aigener insigel hant, ze ainem gwissene
Urkunde alles des, daz an disem brieve geschriben stat. Diz dinges sint geziuge:
unser veter herzog Herman von Tecke, grave üozze von Tuwingen, der . . Harter
von üswil, harr Cünrat der Munich von Tetingen, herr Cünrat der Rusze, herr Ulrich
der Munt ritter, Hainrich der Kivar, Craft der Kener, Heinrich von Eschisteten,
Bertolt der Vlache, Bertolt von Mannesperc, Isenli, Hainrich Swenzeli und ander
erber lüte genüge.
Dirre brief wart geben ze Tacke, in dem jar do man zalt von gottes geburte
zwelf hundert jar niunzig jar imd in dem niunden jar, an sant Katheri[n]en tage.
Siegel abKegaiiRen.
5375.
Ohne Ortsangabe. 1299. November 26.
Die Äbtissin von Buchaii (Bochowigensis acclesie) beurkundet die Umwandlung der
vom Kloster Isny (Isenine) ihrem Kloster geschuldeten Abgabe eines Corporate in einen
Wachszins (quod singulis annis da bonis ipsorum dictis Benzanwillaar ad divinum
officium corporale nostro cenobio pei'solvere tenabantur, quam solutionam ad voluntatem
et petitionem ipsorum sie parmutavimus, ut dimidiam libram cei^e loco corporalis de
1299. November 2() und 29. 335
bonis predictis et de quadaiu curia in minori Tüssen dimidiam librani cere singulis
annis in perpetuum in die beati Cornelii nostro cenobio — — persolvant).
Testes: dominus Marquardus de Tjutenberc monachus ibidem rector ecclesie in
Sülgen, Cün. subdyaconus dictus Maentelli, Wernherus Stiirzel et Cnn. Alperzegge
cives de Isenina.
Siegler: Die Aussfellerin.
Acta sunt liec anno domini MCCLXXXXVIIIL, in die beati Cunradi confessoris.
Isny. Orig. Perg. Siegel abgegangen.
537(5.
Ernd genannt Streif von Winberg gibt dem Kloster Off'enhaiisen einen Acker zu Metzingen.
Ohne Ortsangabe. 1299. November 29.
Ich Ernste von Wirnberc genant Straphe tun kunt allen liHen die disen brief ||
sehent oder horent lesen, daz ich minen vrowen von Offenhusen geben han || ain
strängen acgers ze Meziugen der lit an der selben vrowen acger von Offen ||husen
umme") seh schilliun Haller die ich von in emphangen han"). Daz aber dis*") dinc
stäte und sicher belibe, des hencke ich min insigel an disen brief ze airae offen Urkunde.
Dis beschah, do man zalte von gotes geburte zuwel hundert jar nunzic jar und in
dem nunden jar, au sant Andres abent.
Abhängendes beschädigtes Siegel, s. Bd. 10, S. B16.
a— a) Von umme bis han durchgestrichen.
b) Vor dis ist disiu gestrichen.
5377.
lieichenau 1299. November 29.
Bischof H. von Konstanz als Pfleger von Reichenau (giibernator monasterii Augie
Maioris) tind der Konvent daselbst überlassen auf Bitten des Müllers Albert von Laimnau
(Laimftwe) sowie ob reverentiam domini nostri Jesu Christi ad laudemque sanctorum
quorum reliquie in monasterio in Winegarten sunt recondite et servate dem Kloster
Weingarten die Tochter Alberts, Gertrud, die selbst dafür ihnen eine Mark Silber bezahlt
hat, und verzichten auf alle Anrechte und Einsjyrachen.
Siegler: Die Aussteller.
Datum et actum Augie Maiori, anno domini MCCXCIX., III. kalendas Decembris,
indictione XIII.
Siegel abgegangen. — Regest: Reg. episc. Consf. 3139.
336 Dezember J, 3 und 5.
5378.
Im Lateran. 1299. Dezember 1.
Fapxt Bonifazhis VITI. befiehlt dem Dekan von Aschaffenburij (ecclesie Ascaft'em-
burgensis) die Klage des Komthurs und der Brüder des Deutschordenshauses in Mergent-
heim gegen Konrad Vende, Schidtheiss in Grünsfeld (quod Conradus dictus Vende scultes
in Gruen/velt laicus Maguntiue diocesis super quibusdam decimis terris debitis posses-
sionibus et rebus aliis ad domum ipsara spectantibus iniuriatur eisdem), zu untersuchen
und zu entscheiden.
Datum Laterani, kalendas Decembris, pontiticatus nostri anno quiiito. — Con-
questi sunt.
Ital. Perg. An Haiifschnur die Bleibulle. Auf dem Umschlag leclits C, darüber 2 Punkte, links unter dem
Umschlag kein Vennerk. Auf der Rückseite oben in der Jlitte : Johannes de Aquamunda.
537!).
Heilbronn 1299. Dezember 3.
Ludwig von Gottes (hiaden Graf von Oettingen beurkundet, dass in Heilbronii Schenk
Konrad t)on Stein (de Lapide) in seiner, seines Oheims (avunculi sui) Rudolf genannt
Hafcken] und anderer Biedermänner Gegenwart auf alles Recht an die Besitzungen in
Ehringen verzichtet hat, die seine Mutter und deren Mann Liupold der Altere von Weiltingen
an das Kloster Kirchheim verkauft haben.
Siegler: Der Aussteller und. Rudolf Hack, da Schenk Konrad kein eigenes Siegel hat.
Actum in Heilcprunne, et datum anno domini millesimo CC nonagesimo nono,
III. nonas Dec[em]bris.
Wallerstein. Orig. Perg., von Mäusen angenagt, Siegel abgegangen. — Regest : (inipp, Oetting. Regesten 420.
5380.
Mengen 1299. Dezember 5.
H. von Gundelfingen beurkundet den Verkauf ihm lehenbarer Güter in Beuren durch
Ulrich genannt Celler von Indelhausen an Anselm von Beuren.
Auszug im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 51 n.lG4.
1299. Dezember 17 und 19. 337
5381.
Eberhard von Lupfen der Alte, Graf zu Stühlingen, und seine Söhne Eberhard und Hiig
geben ihrem Vetter Heinrich von Lupfen ihre Güter in Schura und Thuningen.
Rottweil 1299. Dezember 17.
Allen den die disen brief gesehent oder gehörent, tun wir her Eberhart der alte von
Luphen grave ze Stiilingen, Eberhart unde || Hug sine süne kunt, daz wir Hainriche
von Luphen unserem vetteren, gegeben haben unseriu guter ze Schurhain unde ze
Tai||ningen mit allem rehte unde mit aller zügehöri bi wasen unde bi zwige fundens
unde unfundens, mit aller ehafti. swaz || wir aigens da hettent, für reht aigen, unde
haben die lehen Peter Grellen deme Langen, Bertholt von Emmingen, Hainrich deme
Jaeger unde Cünrat deme amman von Luphen ze rehtem lehen gelühen rehte und
redelich unde ane alle gevserde, unde hant gelobt bi guten truwen selliu diu ding ze tünde,
der uns Hainrich unser vetter mutet, umbe disiu guter ze vertigende, ez si mit uf-
gebenne den lehen herren oder mit bette ime ze lihenne ze lehen ane alle Widerrede
unde ane allen fürzog. Unde daz diz war si unde stsete belibe, der umbe haben wir
alle drige unseriu ingesigel an disen brief gehenket ze ainem urkiinne.
Der wart gegeben ze Rotwil an deme dunstag vor sante Thomasdag in deme jare,
do man von gottes geburte zalte zwelfhundert jare unde nüne unde nünzig jare, unde
warent der an her Cunrat von Wartenberg, her Rudolph von Hewen, her Swigger
von Gundolvingen, her Hainrich der alte herzöge von Urselingen, Rainolt sin brüder,
Wernher von Zimmern vrigen, her Peter von Bolle ain ritter unde anderre biderber
liite gnuge.
Drei runde Siegel, 1) Eberhards des Alten von Lupfen, s. Bd. 9, S. 369. 2) 40 mm., Topfhelm mit Schwanen-
rumpf zwischen zwei Fedeibüschen ; Umschrift : f • S . E • DE • LVPPFEN • IVNIORIS • . 3) 50 mm., dasselbe
Bild; Umschrift: f • S • HVGONIS • NOBILIS ■ DE • LVPHEN.
5882.
Eberhard der alte und seine Söhne von Lupfen verkaufen an den Rottweiler Bürger Konrad
von Balingen vier Güter in Deisslingen als Erblehen.
Rottweil 1299. Dezembrn- 19.
Allen den die disen brief gesehent oder gehörent, tun wir her Eberhart der alte
von Luphen, Eberhart unde Hug sine siine kunt, daz wir verköft || hant, unde vergehent,
daz wir verköft habent unser hübe ze Tiiselingen da Cünrat von Husen uffe sitzzet,
XI. 48
338 1299. Dezember 19 und 21.
unde unser Schübbossen da Cün||rat Rainbolt uffe sitzzet, unde die schübbossen da
Hainrich Stolle uffe sitzzet, unde die schübbossen die Hainrich der Emmingen buwet,
mit II allem rehte unde mit aller zügehörde bi .wasen unde bi zwige fundens unde
unfundens Cünrat von Balgingen aime burger von Rotwil umbe fünfe unde drissic
marc silbers Rottwiler gewseges, unde vergehent, daz wir dez selben silbers von ime
gewert sint gentzelich unde gerlich, ze habenne ze niessenne unde ze besitzzenne von
ime unde von sinen erben in allem deme rehte als wir die selben hübe unde schüb-
bossen ennenther gehebt unde genossen hant unde also daz er unde sine erben die
hübe unde die schübbossen von uns unde von unseren erben ze rehtem lehen han
sülnt. Wir vergehent ouch, daz wir ime siu ze rehtem lehen gelühen hant, unde
hant ime die selben hübe unde schübbossen ufgegeben mit allem rehte unde gewaltsam!
rehte unde redelich unde ane alle gevserde, wan so verre daz er unde sine erben die
selben hübe unde schübbossen von uns unde von unseren erben ze rehtem lehen han
sülnt als da vor geschriben stat. Unde hant gelobt bi guten truwen daz wir ~in
unde sine erben dirre hübe unde der schübbossen wern sülnt gegen aller mengelich
nach rehte. Wir hant uns ouch gegen ime verzigen allez fürzoges, also daz wir
niemer fürgeziehen sülnt, daz uns daz vor genante silbers ungewegen si oder in
unseren nützze niht komen si oder daz wir an disem köffe iht betrogen sient über
halb oder mit dehainre gevserde, unde allez rehtes unde schirmes gaistliches unde
weltliches gerihtes unde aller briefe dez babestes unde anderre herren, da mit wir
disen köf widertriben oder wider werffen mohtent dise gegenwertigen handvesti sus
oder so. Unde daz diz war si unde stsete belibe, der umbe han wir alle drige von
Luphen unseriu ingesigel an disen bi-ief gehenket ze ainem Urkunde.
Der wart gegeben ze Rotwil, an deme samstag vor sante Thomas dag. in dem
jare do man von gottes geburte zalte zwelf hundert jare unde nüne unde nünzig
jare, unde warent der an'): Hainrich Vocke, Hainrich ze Brügge, Bertholt von Balgehain,
Cünrat der Stültze, Cunrat Bletz zem Adelar, Otte der suter, Bentze Ruman, Bentze
Irring burger von Rotwil unde anderre biderber lüte gnüge.
Siegel 1) Eberhards des Alten von Lupfen, s. Bd. 9, S. 369. 2) Eberhards des Jungen, s. o. S. 337.
a) Die Namen der Zeugen nachträglich beigesetzt.
5383.
Konstanz 1299. Dezember 21.
Bischof H. von Konstanz bestätigt dem Spital in Biberach (hospitale sancti spiritus in
Bibrach) die Ablässe die ihm die Bischöfe Waldabrun von Avlona und Glavinitza, Hermerich von
1299. Dezember 21 und 1300. 339
Coimbra, Leo von Calamona, Bruder Romanus von Kroja (Eroh.), Thomas von Acerra
(Arrecen.), Stephan von Lisboa (Ubrecbonen.), Bruder Egidius von Tortiholi, Perronus von
Carino, Leoterius von Veroli und Johann von Lamego verliehen haben^) und verbietet das
Herumtragen dieser' Urkunde durch Almosensammler (nolumus autem ut präsentes littere
questuariorum manibus deferantur, alioquin ipsas decernimus irritas et inanes et
sacerdotum eas exponimus manibus lacerandas).
Datum Constantie anno domini MCC nonagesimo nono, XII. kalendas Januarii,
indictione XIII.
Siegel, s. Bd. 10, S. 166. — Regest: Reg. episc, Constant. 3140 (ungenau).
1) Es ist der Ablaßbrief von 1287 o. T., s. Bd. 9, S. 110. .
5384.
Ohne Orts- und Zeitangabe. Um 1300.
Der Edle Konrad von Stoffeln (Sthofeln) beurkundet, dass Konrad genannt Gnibeler
dem Kloster Bebenhausen einen Wald beim Grossholz (nemus suum sive silvam sitam
apud Grosholze) um 10 U und 5 Schilling verkauft hat (vendidit sive tradidit) und
überträgt dem Kloster auf Bitten des Verkäufers seine Hechte (omne ins libertatis ad-
vocatie sive dominii quod in prefato nemore sive silva nobis competebat).
Siegler: Der Aussteller.
Testes: Cunradus de Wildinowe, Bur. de Liustenowe, Cünradus f rater suus, Fr.
de Liustinowe filius sororis Bur. predicti.
Abhängendes Siegel Alberts (nicht Konrads) von Stoffeln, s. Bd. 8, S. 428. — Abdruck : ZGORh. 15, 96.
5385.
Ohne Orts- und Zeitangabe. Um 1300.
Kloster Heiligkreuzthal kauft von Berthold Bunkoven eine Hörige Ella Richterin.
Abdrack im Heiligkreuzthaler IIB. 1, 53 n. 167.
340 1300.
6386.
Ohne Orts- und Zeitangabe. Um 1300.
Äbtissin Irmengard und Konvent von Heiligkreuzthal geben ein Gut zu Marbach als
Zinslehen aus.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 54 n. 168.
5387.
Ohne Orts- und Zeitangabe. Um 1300.
Gisel und Rudolf von Inneringen kaufen von Kloster Heiligkreuzthal ein Gut in
Friedingen, worüber Äbtissin Irmengard urkundet.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 56 n. 171.
5388.
Ohne Orts- und Zeitangabe. Um 1300.
Heinrich von Gottes Gnaden Markgraf von Burgau (Burgowe) eignet (douamus
tradimus appropriamus et ratificamus pro mera et absoluta proprietate — possidenda)
dem Äbt Heinrich und Konvent von Kaisheim die Güter in Rammingen, die Hertnid von
Rammingen, sein Lehensmann, dem Kloster verkauft hat (cum Hertnidus dictus de Ram-
mungen quibusdam necessitatibus compulsus quasdam possessiones suas sitas in Rani-
mungen ad XI libras Hallensium in annuis redditibus se extendentes, quas a nobis
tenebat titulo feodali — — vendere decrevisset nee approprietare posset sine
nostro nutu et consensu eo quod dominium et ius proprietatis predictorura bonorum
ex nostris manibus dependeret), und überträgt demselben alle seine Rechte (nihil nobis
in eisdem bonis iuris vel dominii reservantes, sed omne ius quod nobis in predictis
bonis ratione dominii vel servitutis vel consuetudinis vel quocunque modo competebat
. — — corporali translatione manuum nostrarum transferimus). '
. Siegler: Der Aussteller.
Testes: Heinricus dictus de Hohsteten, Eglolfus dictus Schräg, Chunradus dictus
de Berge milites, Eglolfus dictus Blserrer, Arnoldus dictus de Gernberch, Chunradus
minister in Risenspurch, Ulricus dictus Schriber.
München. Orig. Perg. Rest des Siegels. Die Zeit der Urkunde ist zu bestimmen nach dem Tod des
letzten Markgraien Heinrieh von Burgau (t vor 1301 Okt. 9; vgl. Lichnowsky, Gesch. d. Hauses Habsburg 1,
CCXLVHI) und dem des Abts Heinrich von Kaisheim (f 1303; vgl. Joh. Knebels Chronik von Kaisheim, hg. von
Fr. Hüttner 1902, S. 106). — Regest : Reg. boica 4, 727.
1300. 841
5389.
Die Schwestern Willebirg und Adelheid von Schwenningen stiften ihre Jahrzeiten im Kloster
Kirchberg.
Kirchberg. Ohne Zeitangabe. Um 1300.
Alle [die] disen brief zelient aide horent lesen, die suln daz wissen daz swester
Willebirc von Swennigen und ir swester, swester Adelheit hant geköfet ein güteli
ze Butelbrun||nen umme fünf phunt, daz koftan sü umme einen der hiez der vrie
von Erlhein, daz giltet allii jar drü malter rocken und zehen vierteil habern Heiger-
locher mez II und zwei hiinre. Von disem gelte git man sante Peter gen Wildorf
jergelich zehen phennige. Do koftan och dise vor genanten swestra ein malter rocken
geltez, II daz -gat uzzer Buben gut ze Rordorf, umme Heinrich in dem Hove der
da gesezzen ist ze Rordorf umme einen und drizzeg Schillinge Tüwinger. Do koftan
sü och umme die Bübinün und umme iriu kint zwo juhart agkerz die waren ir aigen
die ligent in Sala da man hin vert gen Ütingen, und lühen — — *) in dez gut
umme an malter rocken jergelich. Do koftan och dise swestra umme die priorin
an hüseli, daz RiUimanz waz, umme zwei phunt Tüwinger und garten dez drittail
und soll Rütiman in dem hinder gademme sin undenan, die wil er lebet, und so er
stirbet, so ist allez ir. Diz vor genante gut suUen sü allez han die wil sü lebent
unde so einü stirbet so sol ez du ander han die wil si lebet und so sü beide tot
sint so sol ez der samenunge ze Kilberc allez ledig sin und sol man ir beider jargezit
iemer me began an einem tag mit einer lageile winez und sol die gen an dem abent.
Gezüge die da bi waren, daz du zwai malter ze Rordorf wurden gekoffet, daz waz
maiger Hiltebolt von Wittingen und du Bübin und ir sun Heince und Cunce ir
thoter man der müller von Horwe, bruder Burkart von Rüti, bruder Herman von
Wurnvelt. Do wart daz ander gekoffet ze Kilberc an dem venster, do swester Heilwig
von Althain priorin waz. Da bi waz bruder Cunrat der Rat und bruder Dietrich
der Lenger. Daz diz wäre si und stete belibe dar umme henket du samenunge ze
Kilberc ir insigel an disen brief.
Siegel abgegangen. — Es scheint, daß zwisciien den Gült- und Güterkäufen und der Beurkundung der
Stiftung eine gewisse Zeit verstrichen war. Hailwig von Altheim wird als Priorin in Kirchberg 1293 (Bd. 10,
S. 94) und 1300 (s. u.) genannt. Die als Zeugen genannten Laienbrüder Heinrich genannt Rat und Dietrich der
Lenger sowie Heinrich Rütimann sind in andern Kirchberger Urkunden 1300 und 1803 genannt.
a) Unleserliche Stelle, etwa 6—7 Buchstaben.
342 1300.
5390.
Urkunde über eine Stiftung Schwiggers seligen von Gundelfingen an Kloster Offenhausen.
Ohne Orts- und Zeitangabe. Um 1300.
Wir Urkunden an disem briefe allen den, die disen brief lesent oder horent
lesen, daz her Swigger seli||ge von Gundelvingen zwai pfunt geltes hies gen zem
closter ze Offenhusen us einer mulin ze Gundelvingen || und sol daz iemer weren
und swas diu mulin giltet, gat daz alles abe, so sol daz niemer abe gan diu zwai ||
pfunt. Und daz het Swigger sin sun der elteste ufgeben vor dem Langen von Gundel-
vingen sim enin und vor hern Cünrat sime veter und vor dem von Strazburch sime
veter und vor hern Heinrich von Gundelvingen hern Cünrat seligen sun und vor
allen Gundelvingen und vor den von Stopfein.
Abhangend beschädigtes rundes Siegel, c. 42 mm., Schild mit Domschrägbalken ; Umschrift: f . . . VM (d. h.
sigillum) • SWIGERI » . — Schwigger der Lange wird bis 1304 in den Urkunden genannt, Domherr Heinrich
von Straßburg z. B. 1296 (Bd. 10, S. 532) und ebenfalls bis 1304; mit seinem Bruder Konrad 1291 (Bd. 9, S. 503).
Der verstorbene Konrad ist ein Sohn Schwiggers des Langen, der 1297 genannt wird. Vgl. Pfaffs Regesten, Cod.
bist. 739« Bd. D der K. Landesbibliothek, S. 20 f. und Nr. 165. Aus diesen Daten ergibt sich die ungefähre Zeit
dieser Urkunde.
6391.
1300.
Graf Gottfried von Sigmaringen (Simeringen) schenkt dem Kloster Bebenhausen einen
Weinberg im Hecklinsberg [bei Entringen]^).
Actum MCCC.
Regest in Excerpta Crusiana, Handschr. der Universitätsbibl. Tübingen, sign. Mh. 369, S. 85.
1) Crusius bemerkt dazu: Ea vineta nunc vocatur Münchsberg.
5392.
1300. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Wezel von Ändelfingen und seine Söhne Konrad und Ludwig verkaufen an Kloster
Heiligkreuzthal ein Gut in Ändelfingen.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 56 n. 169.
1300. 343
5393.
1300. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Äbtissin Irmengard von Heiligkreuzthal verkauft mit Zustimmung des Konvents zwei Güter.
Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 65 n. 170.
5394.
Priorin und Konvent von Kirchberg beurkunden das Leibgeding der Schwestern Ita und
Mechthild von Rosenfeld und ihre Jahrzeitstiftung.
1300. Ohne Orts- und Tagesangabe.
In gottez namnieu. Amen. Alle die disen brief sehent ald horent lesen, die sun
daz wis||sen, daz wir du priorin und aller der convent ze Kilberc vergenhen offenlich
an disem |[ brieve, daz wir von zenhen phunden Hallern allü jar süln geben swester
Itun unde || swester Mehthilt von Rosenveit vier malter vesan von allem dem uns
ledig ist worden von Wernher von Lideringen, fünf malter uf dem spicher und von
den akkern die Zimern in dem hove ligent, die och sin warn. Mag man in dez
geltez nit gegen von den akkern, so sol man ins gen du vier malter gen allii jar
US dem hove ze Zimern und sehzenhen Tüwinger von ainer wise, was och sin. Und
so ainü stirbet, so sol ain malter ledik sin, und so sü baide tot sint, so sol man
zwaiger selan jargezit began mit ainer legelle wines an sancte Johannes tage ze
wihennahten, die man dez nahtez gebe. An disem gelt wen") su gemainen schaden
nemen an hagel als die andern die in den hof gewiset sint. Gezüge die hier an waran:
swester "Willeburc von Uvenugen, swester Hedewig von Zimern, swester Hedewig von
Balgingen, swester Adelhait von Gomeringen, bruder Kunrat der Rat, bruder Hainrich
der schafner. Daz diz stette belibe, dar um henket du samnuge ir insigel [an
disen] brief.
Diz geschach, do man zalt von gottez geburt drüzenhen hundert jar.
Ital. Perg. Siegel abgegangen,
a) wen = wollen.
344 1300.
5395.
Friedrich, Diepolt Velschelins seligen Tochtermann von Kirchheim verkauft 2 U Heller Gelt
aus einem Weingarten im Trubenbach zu einer Jahrzeitstiftung [im Kloster Kirchheim] .
Kirchheim 1300. Ohne Tagesangabe.
Alle die disen brief sehent lesent oder horent lesen, die sulen wissen, das ich ||
Friderich Diepoltes Velschelins seligen tohter man von Kirchain ze koufenne han ||
gigeben frowen Peitersen hern Hainriches seligen des Stainbissen wirtinne von Es||8e-
lingen zwai phunt geltes us minem wingarten der da lit ze Trübenbach der dri
morgen sint, und haisset das niugerute, die selben dri morgen sint min rehtes zins-
lehen von Sant Peter durch Walt, da von ich jargeliches gibe driu hüner ze zinse.
Diu selben zwai phunt geltes sol man alliu jar gen an sant Michels tage dem closter
ze Kirchain, also das ain phunt Haller sol gihoren an das lieht und daz ander phunt
Haller sol gihoren daz der convent da mit sol bigan mines wirtes seligen hern Hain-
riches des Stainbissen jargezit und frowen Peiterssen ir wirtinne. Disiu vor gnanten
zwai phunt geltes sol ich vertigen nach rehte, ob sie ansprechig werdent. Das dis
ganz und stete belibe so gibe ich disen brief besigilt mit der stet insigel ze Kirchain.
Geziuge die hie bi waren: Cünrat Norre, Cünrat Hoppherebe, Eberhart Hoppherebe,
Albreht Morli, Cünrat Morli, Diepolt Morli, Hainrich Senge, Hainrich der Vezer und
Eberhart Hamerli.
Dis gischach ze Kirchain, do man zalt von gotes geburte driuzehen hundert jar.
Bruchstück vom runden Siegel der Stadt Kirchheim mit einer halben Kirchenspange in der rechten Hälfte
des Schilds (vgl. die Urkunde vom 30. Januar 1300).
6396.
Rom 1300. Ohne Tagesangabe.
Die Erzbischöfe Ranutiiis von Cagliari und Bruder Basilius von Jerusalem und Bischof
Nikolaus von Tortiboli verleihen allen ivahrhaft Bussfertigen und Beichtenden, die die
Kirche zu St. Johannes dem Täufer in Wilhelmskirch (Wielantzkilch) am Tag ihres
Heiligen und an Christfest, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, den Marientagen, an den
Festen der hl. Johannes des Täufers^) und des Evangelisten, Petrus und Paulus und aller
andern Apostel, Stephanus, Laurentius, Nikolaus, Martin, Katharina, Margareta und aller
Heiligen, an ihrer Kirchweihe und in den Oktaven dieser Feste causa devotionis peregrina-
tionis seu orationis besuchen, zu ihrem Bau, zu Lichtern, Gewändern, Schmuck oder
andern Bedürfnissen beitragen, ihr etwas vermachen oder den Priester, der das Sakrament
1300. 345
zti Kranken bringt, andächtig begleiten, jeder für jedes dieser Werke (quotiens premissa
vel aliqua predictarum devote peregerint) je einen vierzigtägigen Ablass, vorausgesetzt,
dass der Diözesanbischof seine Zustimmung gibt.
Siegler: Die Aussteller.
Datum Roma apud sanctum Petrum, anno domini millesimo trecentesimo, ponti-
ficatus domini Bonifacii pape VIII. anno sexto.
Ital. Perg. An Leinenfäden Siegel aus mit Mennig gemischtem Wachs 1) spitzoval, c. 65,42 mm., in gotischem
Aufbau unten der thronende Erzbischof, in der Linken den Stab, die Rechte segnend erhoben, oben Brustbild
der Maria mit dem Jesuskind; Umschrift: S • FRIS • RANVTII ■ D'I • GRÄ • ARCHIEPI ■ CALARITANL 2) des
Armeniererzbischofs Basilius von Jerusalem, s. Bd. 10, S. 443. Vom dritten nur noch ein kleiner Rest.
1) So!
5397.
Propst Burkhard und Konvent von Marchthal beurkunden die Stiftung eines Pfunds Heller
jährlicher Gülte aus einem Hause zu Reutlingen an des Klosters Siechhaus.
Reutlingen 1300. Ohne Tagesangabe.
In gotes namen. Amen. Wier probst Burchart mir der samnunge ze Marhtel
tüien kunt allen den, die || disen brief sehent und hörent lesen, daz uns phaffe
Wernher sselige hat gegeben dur siner sele hail ze Rutelingen || ain phunt geltes
Hallser munse in unser siech hus den siechen ze tröst und ze besserunge ir phründe
US dem huse, || daz da haizzet des Itenhussers hus, und also mit dem gedinge, daz
wir daz selbe gelte niemmer verkoufen suln, wan daz es eweclich in daz siech hus
hören sol, es si danne daz uns die burgaer dar zu twingen, daz wirs verkoufen müzzen,
80 sol man danne die selben phenninge an ain ander gut legen, daz hinnan für in
daz siech hus diene ze ainer gehugde, daz man sin da bi gedenke und och sin jargzit
erlich und loblich begange. Das nu diz stsete und ane kriek belibe da han wir
unser und der samnunge insigel an disen brief umb gehenket. Diz geschach ze
Rutelingen, do von gotes geburte waren duzent jar') driuzehen hundert jar.
Mit zwei Siegeln.
1) Die Worte duzent jar sind von derselben Hand unter der Linie mit einem Zeichen, daß sie hier herein-
gehören, hinzugefügt. Bei dieser Korrektur vergaß der Schreiber gleichzeitig das nun überflüssige zehen im
folgenden Wort zu tilgen.
XL 44
346 1300.
5398.
Adelhait, Bruder Hermanns des Schaerers Wirtin, vermacht dem Kloster Marchthal eine
Hellergülte zu Reutlingen zu einem Seelgerät.
1300. Ohne Orts- und Tagesangabe.
In gottez namen. Amen. Ich Adelhait bruder Her. dez Schersez virtinne tun
kunt allen diezen brieph sehent und || horent lesen, daz ich minen herron von Marchtel
han ergeben vier Schilling und ain phunt Hallser gult jargelichs nahe minem tode ||
ze ainem selgeraite und ze häle miner sele und minez wirtez und aller miner vordero
mit der vrsaedunge und mit gedinge, daz || die selben herren sunt die phenninge in
nemen ze Riuthelingen daz si ze cinse stant und sunt miers antwrten swar ich wil
die wil ich lebe. Nach minem tode sunt si ledich sin unser vrown und den vor
genanten herron. Gat aber mir an dem zinse von ungeluche iht abe, so sunt si
mir niht gebun sin ze geltende als vil mier danne ze schaden beschiht. Der phenninge
gant zehen Schillinge uzer Renzen hüs dez hovmessers, nun Schillinge git . . gehaisen
Hatze von sinem gute. '')Diz sint geziuge: . . der tegan von Thüingen, ßer. Gelait,
. . der lange Ezlingen rihtser von Thüingen. Wan ich niht agenz insigels han, so
henkent wir minez herren dez theganz insigel an dizen brieph ze ainer gezügennuste
für allen chuphtigen criech und schaden.
Diz beschach, do von gotez gebiurte waren thuzent jar triu hundert jar.
Abhangend spitzovales Siegel, s. o. S. 300.
a) Im Original größere Lücke.
5399.
1300.
Rudolf von Rossivag, libere condicionis homo, patronus der Pfarrkirche in Rosswag,
übergibt mit Zustimmung seines Bruders Burchard, veri pastoris eiusdem ecclesie, und
seiner Frau sein Patronatrecht dem Kloster [Maidbronn] , quia liberi nostri in eodera
monasterio sub regulari disciplina enutriti domino famulantur.
Regest in Gabelkhovers KoUektaneen, Hs. d. StA. 48», 1, 263''.
1300. 347
5400.
1300. ■
Graf Burkhard von Hohenherg gibt den Hof zu Monhardt an Kloster Reuthin, dass
die Nonnen ihn propter receptam Halewigim Tochter des Vogts Löthe messen sollen.
Regest in Gabelkhovers KoUektaneen, Hs. d. StA. 48« 1, 70.
5401.
Fünf Brüder von Kürnhach beurkunden die Beilegung ihres Streits mit Kloster Schussenried
wegen einiger Güter.
1300. Ohne Orts- und Tagesangabe.
Wir C, Ulrich, Bure, H., Rü. gebröder von Kiirnbach tögin kunt allen den die
disen brief lesent oder hörent || lesen, daz wir becregtun daz closter und die samenung
ze Schuzenriet und sprachen also, daz Truzen lechen || bröder Ulrichs lechen und
swester Eggelun lechen und ain holz daz da haiset der Kilchsach, daz diu gut unser ||
soltin sin und unserm veterren bröder Ulrich von Kürnbach, dar umbe daz wir
wandun, daz diu ägenschaft dem kloster nit wseri geverteget als recht waz. Do dirre
criek ze rede und ze tägedinge kon, do wrden wir des bewiset, daz bröder Ulrich
salige unser vetter mit dem geerten herren von Wartenberk der vor gescribener
gute aigenschaft dem kloster ze Schuzenriet verteget als er solt. Wir verjegin och
daz aller der criek den wir hetun gen dem kloster, daz wir den abe [liezen] und
da von stunden in selcher gedingede, daz wir von dem vor genemmetem kloster ieder
man sunderlich zechen [schillijng phenninge inphiengen, die uns mit tagedingen wrden
geschaiden. Wir geluptun och daz das [wir der burger von] Sulgen brief und insigel
über dise Sache sulin gen und gewinnen ze ainer sicherait und vestenunge. Wir der
rat und die burger von Sulgen verjechin an disem brief, daz alles, daz der brief da
vor hat, daz daz ist ain warehait und die von Kürnbach des verjachent vor uns, als
der brief da vor hait, und baten uns daz wir unsern brief und unser insigel ze ainer
vestenunge gabin Aber die selbun sache. Dar umme so geben wir dem kloster ze
Schuzenriet als wir sigin gebetten von baiden tälen, daz ist von Kürbachern und von
der samenunge von Schuzenriet, disen brief mit unserm insigil gevestent ze ainem
ewigen Urkunde unde ze 4ner stseter sicherhait.
Do dis beschach, do was von gottes gebiurtlichem tage tiuzent und driu hundert jar.
Rest des abhängenden Siegels.
348 1300.
5402.
Bom 1300. Ohne Tagesangabe.
Die Erzbischöfe Basilius von Jerusalem., Ranutius von Gagliari, Adenulphus von Conza,
die Bischöfe Nikolaus von Nikastro, Jakob von Chalcedon, Bervardus von Badajoz (Pacen.),
Thomas Etesien., Manfred von San Marco, Antonius von Chanad, Nikolaus von Tortiboli
verleihen allen wahrhaft Bussfertigen und Beichtenden, die die Herrgottskapelle in Weikers-
heim (capellam domini nostri Jesu Christi in Wikersein Erwipoleusis dyocesis) an
bestimmten Festtagen (in singulis festivitatibus seu diebus subscriptis videlicet ipsius
domini nostri Jesu Christi in cuius honore capella est consecrata nee non nativitatis
domini nostri Jesu Christi, ressurrectionis ascensionis et pentecostes, in omnibus festis
gloriose virginis Marie beatorum Petri et Pauli et omnium aliorum apostolorum
sanctorum Johannis Baptiste et Evangeliste Nicolai et Martini confessorum sanctarum-
que Catherine Marie Magdalena Margarete et in dedicatione ipsius capelle et per
octabas festivitatum octabas habentium) zti Andacht, Gebet oder Wallfahrt besuchen, für
die Bedürfnisse des Gottesdienstes Handreichung tun oder eine Schenkung oder ein Ver-
mächtnis für die Kapelle machen, jeder einen Ablass von 40 Tagen, unter Voraussetzung
der Zustimmung des Diözesanbischofs.
Datum Rome, anno MCCC, pontificatus domini Bonifacii octavi anno sexto.
Öhringen. Orig. Ital. Perg. An blauen und weißen Leinenfäden Reste von 10 Siegeln aus mit Mennig
gemischtem Wachs.
5403.
Rom 1300. Ohne 'Tagesangabe.
Die Erzbischöfe Ranutius von Gagliari und Basilius von Jerusalem und der Bischof
Nikolaus von Tortiboli verleihen allen wahrhaft Bussfertigen und Beichtenden, die zur
Marienkirche in Westgartshausen (Wskershusen) an Christfest, Ostern, Himmelfahrt und
Pfingsten, den vier Marienfesten, an den 'Tagen der Apostel Petrus und Paulus, der
Heiligen Stephanus, Laurentius, Nicolaus, Martinus, Katharina und Margareta, an allen
Fest- und Sonntagen, an Michaelis und hi den Oktaven dieser Feste, soweit solche begangen
tcerden, causa devotionis orationis seu peregrinationis kommen, zum Bau, Lichtern,
Gewändern, Schmuck und anderen Bedürftiissen Handreichung tun oder für bestimmte
Personen dort beten (qui pro salubri statu Henrici molendinarii de Jakesam et uxoris
sue Adelaydi et animabus patris et matris sue Radulfi et Egnidis et statu Craftonis
1300. 349
de eadem et coniugis dicti Craftonis et domini Sifridi pastoris in eadem dum vixerint
et animabus eorum post obitum et animabus omnium in Christo quiescentium devote
oraverint) jeder je einen vierzigtägigen Ablass unter Voraussetzung der Zustimmung des
Diözesanbischofs.
Datum Rome, anno MCCC, pontificatus domini Bonifacii pape octavi anno sexto.
Ital. Perg. Das stark beschädigte Siegel des Erzbischofs der Armenier Basilius von Jerusalem ist abgerissen
und liegt bei. — Am oberen Rand ist im 15. Jahrh. beigeschrieben : Dedicatio parrochialis in Wesehershaussen est
dominica proxima ante Jacobi, idem consecratio facta est feria secunda ante ascensionem domini anno domini
MCCCCXLIIII., idem episcopus dedit XL dies de iniunctis penitentiis sibi.
5404.
Rom 1300. Ohne Tagesangabe.
Die Erzbischöfe Adenulfus von Conza, Bruder Basilius von Jerusalem (Jerosolimitanus
Armenorum), Bruder Ranutius von Cagliari, die Bischöfe Bruder Nikolaus von Tortiboli,
Ramboctus von Camerino, Bruder Jakob von Ghalcedon, Bruder Antonius von Chanad
(Chenadien.), Nikolaus von Nikastro und Manfred von San Marco verleihen allen wahrhaft
Bussfertigen und Beichtenden, die die Michaelskirche in Grafenberg (Grawenberge) atz Christ-
fest, Ostern, Himmelfahrt tmd Pfingsten, an Maria Geburt, Verkündigung, Reinigung und
Himmelfahrt, an den Tagen der hl. Michael, Johannes des Täufers und des Evangelisten,
Petrus und Paidus und aller Apostel, des hl. Kreuzes, der hl. Stephanus, Valentin (Valenti)
und Laurentius, Silvester, Nikolaus und Martin, Katharina, Margareta, Lucia, Maria
Magdalena, aller Heiligen, an der Kirchtceihe und in den Oktaven dieser Feste andachts-
oder gebetshalber besuchen, zu ihrem Bau, Lichtern, Schmuck und anderen Bedürfnissen
beitragen, bei guter Gesundheit oder auf dem Sterbebett ihr etwas vermachen, den Pfarrer,
der das Sakrament zu Kranken trägt, andächtig begleiten, oder abends beim Glockenläuten
das Ave oder drei Vaterunser beten (qui orationem beate Marie semper virginis seu
ter pater noster reverenter dixerint quando ad laudem et gloriam ipsius virginis de
sero pulsatur ibidem) jeder je vierzigtägigen Ablass unter Voraussetzung der Genehmigung
des Diözesanbischofs.
Siegler: Die Aussteller.
Datum Rome, anno domini millesimo trecentesimo, indictione quartadecima'),
pontificatus sanctissimi patris domini Bonifacii VIII. anno sexto.
Ital. Perg. Die Siegel, die an Leinenfäden hingen, sind abgegangen.
1) Die indictio Bedana ist vom 24. Sept. 1300 ab 14. Es kann offen bleiben, ob diese oder eine der beiden
andern Indiktionsberechnungen hier gemeint ist.
350 1300. Januar 1 und 4.
5405.
Ohne Ortsangabe. 1300. Januar 1.
Der Edle Rupert von Dum bestätigt auf Bitten seiner Getreuen (fideles nostri et
dilecti) Ritter Johann von Bachenstein und Sifried und Walther Gebrüder von Enslingen
(Enselingen) den Verkauf eines Mansus in Belzhag (quendam mansum situm in Beltzhage
solventem singulis annis libram Hallensium et quatuor pullos), den Sifried und Walther
von ihm zu Lehen getragen haben, an Kloster Schönthal und überträgt diesem omne ius
et dominium, das er selbst daran gehabt hat unter Verzicht auf alle Einsprachen.
Siegler: Der Aussteller.
Datum anno domini millesimo trecentesimo, in circumcisione domini.
Kopb. des Kl. Schönthal von 1512, Bl. 483. — Auszug: Wirt. Franken 1, 26.
5406.
Saulgau 1300. Januar 4.
Albrecht genannt Pfaffenhofen eignet dem Kloster Heiligkreuzthal ein Gut in Binzwangen.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 5G n. 172.
5407.
Abt Heinrich und Konvent von Murrhardt verzeihen dem Grafen Albrecht von Löwenstein,
ihrem Vogt, die Anfechtungen ihres Klosters, tiachdem er ihnen eine jährliche Gült in
Siegelberg angemesen hat.
Ohne Ortsangabe. 1300. Januar 4.
Nos Heynricus divina premissione abbas monasterii sancti Januarii in Murhart
ordinis sancti Benedicti Herbipolensis diocesis totusque conventus ibidem tenore
presentium profitemur et ad notitiam omnium presens scriptum intuentium cupimus
pervenire, quod de unanimi consensu capituli nostri domino Alberto comiti de
Leuwenstein advocato nostro ad petitionem eiusdem nostri domini prelibati, scienter
vel ignoranter manifeste vel occulte quidpiam dampni ecclesie seu monasterio nostro
vel molestias qualescunque intulit vel nos in personis propriis vel in aliis nostris
subditis verbis seu operibus offendit, propter deum purissime relaxamus et presen-
tibus indulgemus tali ratione federe adiecto, quod iam premissus dominus noster et
1300. Januar 4 und 6.
351
advocatus in recuperatione predicti dampni ecclesie nostre ab ipso illati vel offen-
sionis suprafate et pro remedio anime sue duas libras Hallensium in redditibus
monasterio nostro singulis annis pie et libere contulit perhenniter possidendas, que
videlicet duo libre Hallensium in villula Sigelber^ de curia sunt perpetue recipiende.
In cuius rei testimonium presentem litteram sigillorum nostro rum appensione duximus
roboranda[m].
Datum anno domini MCCC, secunda feria proxima ante epiphaniam domini.
Karlsruhe. Pfälzer Kopialbuch Nr. 866, Bl. 157 •>.
5408.
König Albrecht vidimiert und bestätigt dem Kloster Adelberg die Privilegien Kaiser Friedrichs I.
von 1181 Mai 25 und König Heinrichs VII. von 1228 August 22.
Ulm 1300. Januar 6.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus universis sacri llomani
imperii fidelibus imperpetuum. Constituti in nostre maiestatis presentia honorabiles
viri . . prepositus et conventus monasterii || in Adelberch devoti nostri dilecti quedam
privilegia ipsis et monasterio suo a clare recordationis Friderico imperatore et
Heinrico septimo Romanorum rege predecessoribus nostris concessa petiverunt humi-
liter et devote de benignitate || nostra regia innovari et approbationis nostre muni-
mine confirmari. Est autem prime littere tenor talis: C. In nomine sancte u. s. w.
(s. Bd. 2, S. 216). Item secunde littere tenor talis est: In nomine sancte u. s. w.
(s. Bd. 3, S. 264).
Nos itaque Albertus Romanorum rex predictus religiosorum virorum . . prepositi
et conventus monasterii in Adelberg devotis precibus favorabiliter inclinati supra-
scripta privilegia et omnia, que continentur in eis, approbamus innovamus confirmamus
et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo hominum liceat hanc pagi-
nam nostre approbationis innovationis et confirmationis infringere vel ei ausu teme-
rario contraire. Quod qui facere presumpserit, nostre maiestatis offensam se noverit
incursurum. In cuius rei testimonium evidens et memoriam sempitemam presens
scriptum maiestatis nostre sigillo iussimus communiri.
Datum apud Ulmam, in epyphania domini, anno domini MCCC, indictione XIII.,
regni vero nostri anno secundo.
München. UniversitätsbibHothek. Orig. Perg. An roten und grünen Seidefäden das bekannte Siegel des
Ausstellers beschädigt und zerbrochen, jedoch wieder zusammengefügt. — Abdruck: Besold, Docum. rediv. 1, 41.
= Petrus, Suevia eccl. 6. — Regest: Lichnowsky 2, CCXXV., Nr. 260. — Böhmer, K. Albrecht 251.
352 1300. Januar 7 und 10.
5409.
Schwigger von Deggenhausen Landrichter in der Grafschaft Veringen beurkundet ein Urteil
des Landgerichts zu Riedlingen für den Abt von Zwief alten.
Riedlingen 1300. Januar 7.
Ich Swygger von Teggenhusen lantrichter in der gräfschafte ze Veringen tun
kunt allen den die disen brief lesent sehent oder hörent lesen das min herre abbt
Eberhart von Zwifeltün kam für mich für gerichte ze Rüdelingen, da ich sasz ze
gerichte in der gräfschafte ze Veringen, daz er da für bracht, daz er sin anlaithi
hat besessen try tag und sechs wochen ufF dem gute ze Haigingen, waz her Cünrat
des langen sun von Gundelfingen da hate, und ze Sunderbüch waz er da hat und
uff den hüsern ze Erenfels vor der bürge und uflf dem wasser das dar under fluszet
und was er da het, wan der vor genant herr abbt Eberhart von Zwifeltün das für-
brächt mit rechte, do ward im ertailt daz er in satzti« in gewer. Da ward im ze
schirmer geben Friderich der vogt vom Bussen über du vor genanten gut und
geschach das da von, wan er in verbot in der schranne vor gericht vor dem vor
genanten lantrichter hern Swigger von Teggenhusen in der graveschaft ze Veringen.
Dirre brief ward gegeben ze Rüdelingen, an dem donersctage nach dem öberosten
tage, do man von gottes geburt zalte drüzenhen hundert jaure.
Kopb. des Kl. Zwiefalten auf Pergament, sign. A, aus dem 16. Jahrh., Bl. 24 b. — Abdruck : Fürstenberg.
ÜB. 5, 254 n. 284.
5410.
Ohne Ortsangabe. 1300. Januar 10.
Abt Walchun und Konvent von Schönthal (Schontal) bekennen dem Domstift Würzhurg
von ihren beiden Höfen [in Würzburg] jährlich auf Jakobi ein Malter Weizen als Zins
zu schulden (quod nos honorandis dominis nostris canonicis maioris ecclesie Herbi-
polensis de duabus curiis uostris que dicuntur zu der Eich und zu dem Eichhorn
maltrum tritici, quod de sola dabatur curia que dicitur zu der Eich infra festum
beati Jacobi et epiphaniam domini dare tenemur singulis annis noraine censuali) mit
der Bestimmung, dass die Höfe an das Domstift fallen sollen, tvenn der Zins an drei
aufeinanderfolgenden Terminen nicht geliefert wird.
Siegler: Die Aussteller.
1300. Januar 12. 353
Testes magiBter Burchardus officialis curie Herbipolensis, f rater • Milo quondam
ubbas in Murrehart, frater Heinricus de Hartheim, Heinricus scriptor capituli Herbi-
polensis, Cünradus de Hunvelt civis Herbipolensis.
Datum anno domini MCCC, in die Pauli primi heremite.
München. Orig. Perg. Siegel des Abts von Schönthal, s. Bd. 7, S. 120. — Regest: Reg. boica 4, 707.
5411.
Owen 1300. Januar 12.
Die Brüder Simon und Konrad von Gottes Gnaden Herzoge von Teck übertragen
(per cessionem donationem ac approbationera largam et legittimam transtulimus) dem
Kloster Bebenhausen all ihr Becht an die Besitzungen, die es in Ichetihausen bei Aglishardt
durch Kauf oder Schenkung erworben hat (ius proprietatis seu dominii prorsusque omne
ius corporale et incorporale quod nobis competiit seu corapetere potuit in fundis
possessionibus seu rebus quibuscunque apud Ichenhusen prope Adelungshart sitis
a quibuscunque personis venditis seu donatis sive alias qualitercunque ipsi monasterio
pertinentibus).
Siegler: Die Aussteller.
Actum et datum in Owen, anno domini MCCC, pridie ydus Januarii, indictione XIII.
Abschrift im Bebenhäuser Kopialbüchlein .Nr. XVIII aus dem 15. Jahrh. — Regest: Württ Jahrbb. 184ö, S. 140.
5412.
Hahnenkaimn 1300. Januar 12.
Hermann von Gottes Gnaden Herzog von Teck überträgt (per cessionem legitimam
pro salutis eterne premio per dei gratiam affuturo transtulimus) dem Kloster Beben-
hausen all sein Recht an Ichenhausen bei Aglishardt (proprietatem sive omne dominium
omne ius omnem iurisdictionem et homagii seu cuiusvis alterius honoris subiectionem
nobis apud Ichenhusen iuxta Adelungshart in quibuscunque fundis vel rebus corpora-
libus et incorporalibus quomodolibet pertinentes) und bestätigt demgemäss alle Erioer-
bungen, die das Kloster dort von anderen Personen gemacht hat.
Siegler: Der Aussteller.
Actum et datum in Hannenkamp, pridie idus Januarii, anno domini MCCC,
indictione XIII.
Abschrift im Bebenhäuser Kopialbüchlein Nr. XVIII aus dem \h. Jahrh. — Regest: Württ. Jaliibb. 1846, S. 140.
XI. 4Ö
354 1300. Januar 12 und 13.
5413.
Ohne Ortsangabe. 1300. Januar 12.
Die Brüder Heinrich und Albrecht Truchsessen von Urach belehnen Sifried von Heppach
mit Weinbergen bei Mettlingen.
Deutsch. Eßlinger ÜB. 1, 140 n. 322 nach dem Orig. in Eßlingen.
5414.
Bitter Kuno von Greifenstein verkauft Eigenleute an Konrad den Maier Bürger in Reutlingen.
Reutlingen 1300. Januar 13.
In gottes namen. Amen. Ich Cüno der ritter von Grifenstain künde und ver-
gihe II offenliche allen den die disen brief ansähent oder horent lesen, daz ich mit
miner Glichen || wirtinne und aller miner kinde wissende willen und gemainem gunst
han vercoufet rede||liche8 und rechtes coufes Berhtolt den Salwen genant, Liigart
sine eliche wirtinne des Werzelers tohter von Husen und Hainrichen und Cünraden
des vor genanten Berhtoldes brüder und swester Lügart die nunnen ir swester, du
mine vordem alle samet vir reht aigen lüte unz her an mich braht hant und dii
ouch ich und minü kint vir reht aigen lüte haben besessen und gehaben vur reht
aigen lüte unz an disen hütigen tag, und han die gegeben und vercoufet Cünrat dem
Maier ainem burger von Rütlingen und allen sinen erbon umbe zehendehalp phunt
Haller, der ich von im gewert bin, und han in die selben lüte gegeben mit allem
dem rehte als sü an mich braht sint und als ouch ich und minü kint sü unz her
braht haben. Ich künde und vergihe ouch an disem brief, daz ich mit miner wirtinne
und miner kinde ui-lobe wissende und willen dem vor genanten Berchtolde dem Salwen
han gelühen daz güteli ze Oütenbrucke daz siner wirtinne zu im wart gegeben, daz ain
manlehen haiset, und han im daz ouch geluhen mit allem dem reht als man ain
manlehen ze reht lihen sol. Daz aber dis alles samet sicher und stäte belibe und
ane allen criech dem vor genanten Cünrade dem Maier und allen sinen erben umbe
die lüte die hie benemmit sint und die von in komment und ouch dem vor genanten
Berhtolt dem Salwen umbe das manlehen, des gib ich in disen brief gevestenot und
bestaitet mit minen insigel und mit der gemainde insigel von Rütlingen ze ainem
offene Urkunde.
Dis beschach und wart der brief gegeben ze Rütlingen in Gängelmannes huse,
1300. Januar 13 und 14. 355
do man von gottes gebürte zalte zwelf hundert jare und in dem trizehenden [hujndert*)
jare an sant Glärius tag, da Rüdeger der Bondorfer, Eber, der burgermaister, [Albreht] '')
Valros, Walt, von Haigingen, H. der Täverner, Alber. Zindel, Ül. der Maier, Hugeli
der alte, — — '') Brüli und ander biderbe lute zegagen waren.
Siegel abgegangen.
a) Die ersten beiden Buchstaben abgerissen. Das Wort ist mit anderer Tinte, wohl von der Hand, die
auf den Rücken 1214 schrieb, durchstrichen. Schrift und Zeugen weisen jedoch mit Sicherheit auf 13(X).
b) Abgerissen.
5415.
Ohne Ortsangabe. 1300. Januar 14.
Der Würzburger Offizial beurkundet den in seiner Gegenwart zwischen dem Abt von
Schönthal (Schontal) für sich und seinen Konvent einerseits und Konrad Hünfeld (Hunevelt)
und seiner Frau andererseits abgeschlossenen Tausch- beziv. Kaufvertrag über zwei Höfe
in Würzburg (dominus abbas et conventus predicti vendiderunt et venditionis ac per-
mutationis titulo tradiderunt dictis Conrado et suis heredibus curiam dictam zu dem
Seiler, idemque Conradus et sui heredes eodem titulo sive iure transtulerunt in dictos
abbatem et conventum ac eorum monasterium duas curias dictas zu dem Eichorn et
zu der Eich cum ducentis libris Hallensium, cuius pecunie mediara partem dicti
coniuges promiserunt dare et solvere dictis abbati et conventui infra dominicam
proximam Invocavit et reliquam partem infra festum beati Johannis Baptiste proxime
subsequentis). Für Geicährschaft (de warangia que vulgariter dicitur werschaft)
stellen beide Teile Bürgen, und zwar Konrad von Hünfeld (de Hunevelt) und seine Frau
ihre Brüder Heinrich und Berthold., Burkhard genannt von Schönthal (Scontal) und Ecke-
hard den Sohn des Fusselin, alle Bürger zu Würzburg, der Abt hingegen den Ritter Konrad
von Neudenau (Nidenawe), Rüdiger von Nagelsberg und Wilhelm von Pleichfeld (Bleichvelt)
den Bürger von Würzburg; die Vertragschliessenden und die Bürgen bekennen ihre Zu-
stimmung, versprechen den Vertrag zu halten und verzichten auf alle Einsprache. Jede
der beiden Parteien setzt die andere in den Besitz ein.
Testes: Bertholdus Heuber, Heinricus Munzer, Ekehardus de Meningen, Ekehardus
filius Frizzonis Gir.
Siegler: Der Aussteller und Abt und Konvent von Schönthal.
Datum et actum anno domini MCCC, in die Pelicis in Pincis.
Siegel abgegangen.
356 1300, Januar 15.
5416.
König Albert erneuert und bestätigt dem Kloster Marchthal alle seine Privilegien und
vidimiert die Stiftimgsurkunde von 1171 Mai 1.
Ulm 1300. Januar 15.
Albertus dei gratia Komanorum rex semper augustus universis sacri Komani
imperii fidelibus, ad quos presentes pervenerint, gratiam suam et omne bonum. ||
Justitia exigit et ratio ipsa postulat, ut ecclesiis dei longe lateque in imperio nostro
constitutis vigorera consilii et dexteram auxilii benigne impendamus illis maxime,^
a quibus omni liora omni tempore sanctarum orationum || percipimus suffragia, et si
nos in tabernaculo dei offerentes aliquid supererogaverimus, ab illo vero samaritano
cum redierit nobis centuplum esse reddendum credimus et speramus. Imperialis enim
maiestas clipeo sue protec(|tionis illos tenetur tueri quibus materiali gladio se ipsos
defendere non est datum. Eapropter cognoscant universi fideles Christi et imperii
presentes et futuri, quod nos inclite memorie Friderici imperatoris primi invictissimi
Heinrici quoque sexti imperatoris illustrissimi ac Friderici secundi imperatoris glorio-
sissimi nee non et Philippi Romanorum regis piissimi, sed et Rüdolfi") regis Roma-
norum nostrorum predecessorum vestigiis inherentes, qui monasterium Marthellense
ordinis Premonstratensis Constantiensi diocesi tam spiritali quam temporali iure
subiectum nobilissimis privilegiis exaltaverunt et sublimaverunt, omnes libertates, quas
predicti nostri antecessores prenominato monasterio contulerunt et liberaliter aucto-
ritate imperial! et regali donaverunt, presenti privilegio innovamus ac nostra regali
auctoritate perhenniter confirmando stabilimus. In primis siquidem statuimus, ut
ipsum monasterium Marthellense prenominatum cum rebus et personis intus et extra
sit inmune liberum et exemptum ab omni iugo humane servitutis, decernentes et
donantes eidem tam loco quam rebus et personis foris et intus talem libertatem et
exemptionem, quam alicui loco in imperio nostro constituto nostra regalis excellentia
de iure conferre potuerit et donare. Possessiones quoque ipsius monasterii videlicet
Bilringen cum universis suis attinentiis, curia in Ambra cum vineis agris et universis
suis pertinentiis, predium in Lustenowe et universa ad se pertinentia, possessiones
in Anemerkingen et in Wachingen et in Smalstetin, in Wilere, curia in Dathusen,
villula ante portam ipsius monasterii eiusdem nominis alieque possessiones universe
predicti monasterii dominium respicientes quocumque nomine nuncupentur resque
possesse in presentiarum et inantea possidende empte vel emende a quocumque
fidelium cuiuscumque condicionis fuerit pro devotione sponte oblate quesite et in-
quirende omniaque, que iustis modis prefatum monasterium prestante domino adipisci
1300. Januar 15. 357
potuerit, ab omni exactione et quolibet servitio temporalis commodi sint libera penitus
et exempta, ita quod a presidibus et procuratoribus regni, a ministerialibus quoque
et universitatibus ac consulibus civitatum, a castellanis et ab omnibus aliis nostro
imperio deservientibus ac omnibus aliis cuiuscumque condicionis fortune vel officii
extiterint sepedicto monasterio intus et extra nulla perturbationis molestia aut cuius-
cumque dispendii iactura in rebus et personis aliquatenus inferatur vel ab aliquo
inferri procuretur, sed quies et pax ipsi monasterio ubique et in omnibus rebus suis
intus et extra perhenniter conservetur. Si vero quisquam quod absit contra hanc
nostram regalem sanctionem et libertatem hie expressam quicquam contrarii perpe-
traverit, ab omnibus pacis violator et transgressor iudicetur nullaque pax sibi suisque
rebus ab aliquo hominum conservetur penamque luet sibi debitam tamquam criminator
et offensor lese maiestatis fiscoque nostro pro sua transgressione centum marcas
argen ti puri et probati, lesis vero fratribus quinquaginta eiusdem ponderis et metalli
cum dampno ad plenum resarcito componat, nisi fratrum monasterii sepedicti inter-
cessio placatos sibi iudices regios procuraverit et dementes, monitione tamen de
omnibus hiis per mensem prius prehabita competenti, que monitio si non profecerit
et fratres antedicti monasterii ad plenum placatos non reddiderit, universitates civium
nostrarum regalium civitatum vicinarum ac alii nostri iudices malefactoribus et trans-
gressoribus istius libertatis penam tenentur infligere personalem et peccuniariam per
litteras antea prenotatam et tamquam patrie proditores sunt ab omnibus iudicandi.
Preterea ex regali decreto et edicto statuimus, ut nobiles si qui fuerint advocati
possessionum monasterii memorati sua sorte et suo iure sint contenti taliter quod,
si amplius de advocatiis suis vel de rebus sepedicti monasterii quicquam extorserint
vel res monasterii contra iustitiam preoccupaverint, 'omnem penam superius scriptam
se sentiant meruisse. Quod si aliqui nobiles sibi vendicent iura advocatiarum in
possessionibus monasterii sepedicti et monasterii fratres contradixerint, privilegia
ipsorum nobilium et instrumenta monasterii diligenter perspiciantur et examinando
perscrutentur et ius secundum dicta privilegiorum pronuntietur et abprobetur, non
obstante iniqua et pessima consuetudine quam temporis longinquitate vitio rapacitatis
infecti fatentur nobiles se habere. Ceterum nostra regalis celsitudo sepenominato
monasterio de speciali gratia indulsit, ut homines qui iure census aut proprietatis
dominium monasterii memorati recognoscunt, , qui in civitatibus imperii aut in aliis
civitatibus quibuscumque residentiam habuerint, ipsi monasterio omne ius suum quod
nominibus diversis censetur integraliter persolvere non omittant, non obstantibus
libertatibus et exemptionibus civitatum quarumcumque vel consuetudine habita ex
antiquo, quas consuetudines et libertates a nostris predecessoribus vel a nobis civi-
tatibus et locis traditas et donatas quantum ad predictos homines presenti privilegio
358 1300. Januar 15.
revocamus et irritas decernimus et inanes. Volumus etiam et memorato monasterio
indulgemus, ut valeant liomines utriusque sexus fratres ipsius monasterii citare et
trahere ad iudicium canonicum et ad forum spiritale excommunicationis quoque
sententias in eosdem promulgare, nee ipsi homines monasterio dicto iniuriantes ali-
quarum civitatum imperii vel quarumcumque aliarum libertatibus consuetudinibus et
exemptionibus ne id possit vel debeat fieri aliquatenus defendantur, quoniam tales
libertates non dicimus consuetudinem abjjrobatam sed potius corruptelam et iniuriam
manifestam. Curiam quoque prenominati monasterii in villa Uutelingen et omnia
que infra septa ipsius civitatis ac in confinio eiusdem possidet vel deo dante iusto
et legitimo titulo possidebit in nostram regalem suscipimus protectionem litteras per
presentes decernendo, ut prefate possessiones annuatim triginta solidos Hallensium
sicut hucusque factum est pro stipendio ipsi civitati et nichil amplius persolvant pro
intersigno omnimode libertatis, taliter quod, si scultetus qui pro tempore fuerit
universitas aut consules vel dominus castri in Achaln seu etiam maiores dicte civi-
tatis in Rutelingen amplius aliquid exigere presumpserint vel alicuius servitii incomodo
predictas possessiones molestaverint, omnem penam prenotatam se sentiant totaliter
incurrisse privatosque esse omni officio dignitatis in quocumque loco regiminis a nobis
vel a nostris procuratoribus fuerint conslituti, quantum ad officium et regimen dicte
ville. Preterea omnibus nobilibus cuiuscumque condicionis fuerint seu ignobilibus
nostro imperio subiacentibus liceat se in propriis personis ad monasterium memoratum
transferre vel res suas mobiles vel inmobiles devotionis intuitu vel venditionis titulo
ex nostra speciali licentia libere conferre et ipsas res idem monasterium sponte oblatas
vel peccunia mediante conquisitas ut dictum est cum omni iure sine quolibet ob-
staculo liberaliter possidere, illud superaddentes ut fratres dicti monasterii mercatus
suos in Omnibus civitatibus imperii nostri sine qualibet thelonei ac oinnis pensionis
exactione libere exerceant nichilque persolvant, lignaque in silvis ac forestis nostris
pro suis utensilibus fas et licitum sit eis succidere ac ex eis sua utensilia fabricare.
Insuper statuimus ut quicumque hanc libertatem litteris premissam violaverit nisi
monitione per mensem prehabita monasterio sepedicto ad plenum satisfecerit secun-
dum quod nostri antecessores tam imperatores quam ßomani reges suis instrumentis
statuerunt per nostrum cancellarium coram nostra niagnificentia recitatis omnem penam
pretactam tam personalem quam peccuniariam experiatur denudatusque sit omni
pinvilegio dignitatis et libertatis ac procurationis officio si quod habet, presenti
instrumento in evidentiam et eternam memoriam premissorum ac inconvulsam stabi-
litatem omnium liarum libertatum nostre maiestatis sigillo eternaliter roborato.
Litteras '') quoque quondam Hugonis comitis palatini de Tuwingen fundatoris
prefati monasterii non rasas non abolitas non cancellatas nee in aliqua sui parte
1300. Januar 15 und 17. 359
vitiatas vero et salvo sigillo roboratas per cancellarium nostrum vidimus et legimus
in hec verba: In nomine u. s. lo. Es folgt der Bd. 1, S. 164 gedruckte Text.
Nos") igitur Albertus dei gratia Romanorum rex predictus libertates nostrorum
predecessorum videlicet Friderici Heinrici et Friderici imperatorum, Philippi et Rüdolfi*)
regum Romanorum litteris presenti instrumento insertas de nostra regali auctoritate ratas
et gratas habentes cum privilegio fundatoris superius notato nostre maiestatis sigillo
sepedicto monasterio Marthellensi confirmamus edicto regio decernentes easdem liber-
tates et Privilegium Hugouis comitis palatini de Tuwingen fundatoris ipsius monasterii
litteris hie notatum, ut dictum est, in sue firmitatis robore eternaliter permanere.
Datum apud Ulmam, XVIII. kalendas Februarii, indictione XIII., anno domini
millesimo trecentesimo, regni vero nostri anno secundo.
Siegel abgegangen.
Die Urkunde ist eine Fälsciiung, die nach Form und Inhalt große Verwandtschaft mit den ebenfalls ge-
fälschten Privilegien Heinrichs VI. (Bd. 2, S. 286), Philipps von Schwaben (Bd. 2, S. 821) und Rudolfs (Bd. 7, S. 393)
zeigt. Mit der letzteren hat sie noch außerdem gemein, daß beiden das Vidimus eines der sogen. Stifterbriefe
von Marchthal unmittelbar angehängt ist. Was Bd. 7, S. 396 ff. über die gefälschte Urkunde K. Rudolfs gesagt
ist, gilt großenteils auch für das vorliegende Stück. Die Schrift ist in den gefälschten oder verdächtigen Urkunden
Marchthals aus dem Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts mehrfach anzutreffen ; sie ist auch verwandt
mit der des echten Dokuments von 1292 Sept. 7 (Bd. 10, S. 63). Die V^achsreste, die an den Siegelstreifen noch
erhalten sind, widersprechen nicht der Annahme, daß hier der Bd. 7, S. 397 geschilderte Kunstgriff zur Anbringung
eines echten Siegels verwendet worden ist. Dabei ist darauf aufmerksam zu machen, daß die Anwendung von
Pergamentstreifen statt der üblichen Seidenfäden bei Kaiserurkunden, vollends bei einem so feierlichen Privileg,
sehr auffallend und ungewöhnlich ist. Als mutmaßliche Zeit der Fälschung wird man nach der Schrift die ersten
Jahrzehnte des 14. Jahrb. annehmen müssen. — Abdruck: Lünig, 18, 350. — Hugo, Ord. Praemonstr. Annales,
prob. 88. — Regest: Böhmer, K. Albrecht 254.
a) Der Name auf Rasur.
b) Am Rand ein Chrysmon. Im Text neue Zeile.
c) Im Text neue Zeile.
5417.
Kirchheim 1300. Januar 17.
Adelheid genannt Pflugerin von Esslingen verkauft an drei Beginen daselbst die Hälfte
ihres Hauses, dessen andere Hälfte sie dem Kloster Kirchheim geschenkt hat.
Regest im EßUnger ÜB. 1, 140 n. 323.
360 1300. Januar 20 und 22.
5418.
König Albrecht bestätigt dem Kloster Adelberg den Besitz der von Graf Ludwig von
Spitzenberg ihm geschenkten Kirche in Siessen.
Ulm. 1300. Januar 20.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus universis sacri Romani
iniperü fidelibus, ad quos presentes pervenerint, || gratiam suam et omne bonum. Si
iusta devotorum petitio facilem et benignura assequatur de favore regnantis assensum
II et in eis devotionis debite crescit affectus ac per eorum orationes devotas, quibus
assidue insistunt, regalis solii titulus raelioris || fastigii suscipit incrementum. Sane
cum, sicut honorabilium ac religiosorum virorum . . prepositi et conventus monasterii
in Madelberch nobis insinuatio patefecit, quondam nobilis vir Ludewicus comes de
Spitzenberch quondam Eberhardi filii sui accedente consensu provida deliberatione
in ipsos et per eos in eorum monasterium Madelberch ius patronatus ecclesie par-
rochialis in Siezzen Constantiensis dyocesis cum omni iu^e et titulo, quibus ad
ipsum spectabat, transtulerit et donaverit pro suorum remedio peccatorum, prout
in litteris dicti comitis, quas super eo se habere asserunt, est expressum, nos pre-
dictorum . . prepositi et conventus nostram clementiam implorantium devotis suppli-
cationibus favorabiliter inclinati dictam donationem et translationem ratam et gratam
habentes ipsam de plenitudine potestatis regie approbamus ac presentis scripti patro-
cinio confirmamus. NuUi ergo hominum liceat hanc approbationis et confirmationis
nostre paginam infringere vel ei ausu temerario contraire. Quod qui attemptare
presumpserit gravem nostre maiestatis oifensam se noverit incursurum.
Datum in Ulma, XIII. kalendas Februarii, anno domini MCCC, iudictione XIII.,
regni vero nostri anno secundo.
An roten und grünen Seidenfäden Bruchstücke des Majesliitssiegels. — Regest : Böhmer, K. Albrecht 200. —
Lichnowsky 2, 2G5.
5419.
Die Herzoge Rudolf und Friedrich von Oesterreich und Amman, Schultheiss und Gemeinde
von Saidgau beurkunden^ dass die der Stadt durch König Albrecht verliehene Freiheit den
Eigentumsrechten des Klosters Buchau keinen Eintrag tun solle.
Ulm 1300. Januar 22.
Universis Christi fidelibus presentem litteram inspecturis Rüdoll'us et Fridericus
dei gratia duces Austrie et Styrie, . . minister . . scultetus || et universitas civium in
1300. Januar 22. 361
Sulgen rei geste notitiam cum salute. Cum res geste mandantur litteris, universa
calumpnie materia ampu||tatur ac litis occasio subtrahitur successori. Noverint igitur
universi et singuli quos nosse fuerit oportunum, quod propter libertatem nuper con-
cessam || oppido nostro in Sulgen a serenissimo domino nostro Alberto dei gratia
Romanorum rege semper augusto nulluni intendimus preiudicium generari venerabilibus
in Christo . . abbatisse et conventui monasterii Büchaugensis, quibus fundus dicti
oppidi proprietatis titulo dinoscitur pertinere, inmo publice profitemur, quod non
obstante predicta libertate ipsum monasterium libere uti debet et persistere in omni
iure quod prius liabuit in oppido antedicto, videlicet officiis theloneis concedendis
mortuariis censibus et hereditariis iuribus ac aliis quocunque nomine censeantur, que
dictum monasterium usque ad hec tempora de iure vel consuetudine tenuit in oppido
prenotato, promittentes bona fide pro nobis et nostris heredibus seu successoribus,
quod nullum impedimentum prefatis . . abbatisse et conventui in possessione usu et
perceptione libera predictorum inferemus aut inferenti consentiemus, quodque nichil
imposterum faciemus per quod dictum monasterium iuribus sibi competentibus destitui
valeat aut modo aliquo defraudari, sed ipsis sua iura conservabimus et conservari
procurabimus illibata. In cuius rei evidentiam nostra sigilla huic carte duximus
appendenda.
Datum et actum Ulme, anno domini MCCC, XL kalendas Februarii, indictione XIII.
Das Orig. ist fast ganz durch Feuchtigkeit zerstört und unleserUch. Es hängt daran an grünen und roten
Seidenschnüren das beschädigte Reitersiegel des Herzogs Rudolf von Österreich, rund, c. 90 mm., der gewappnete
Herzog auf linkssprengendem Pferd, in der Rechten die Fahne mit einem Löwen, der auch in einem Schild
hinten auf der Decke des Pferdes erscheint, am linken Arm einen Schild mit Querbalken, auf dem geschlossenen
Helm einen Pfauenfederbusch; von den drei Reihen der Umschrift noch erhalten: f • RVDOLFVS lOLE •
MARCHIE . AC • 1 PORTVS NAON • COME .... IBVRCH . LANTi|GRAV . . ALSACIE. Vom zweiten Siegel nur
unbedeutende Reste. Der Text der Urkunde ist wiedergegeben nach dem Vidimus des Konstanzer Offlzials von
1348 Juni 5.
5420.
Altensteig 1300. Januar 22.
Albert der Sohn weiland Bitter Hugos von Wöllhausen verkauft an Prior und Konvent
von Reichenbach (Eichinbach) einige Hörige (Benam de Hodorf dictam Hartliben uxorem
Wimari, uxorem Hainrici Coler, uxorem Hajnrici dicti Weber, uxorem Benzonis dicti
Cnopheli, dictam Chechinlandin cum eorum liberis et Craftonem dictum Vitrarium
mihi iure servitutis pertinentes vendidi) um 1 U 8 Schilling Heller mit Vorbehalt des
Rückkaufs um dieselbe Summe in Jahresfrist, vom nächsten Tag St. Walpurgis an gerechnet.
XI. 46
362 1300. Januar 22.
In cuius rei testimonium cum proprium sigillum non habeam sigillum patris
mei duxi presentibus appendendum.
Datum Altunstaige, anno domini MCCC, in die Vincentii martiris, indictione III
decima, presentibus sculteto Lindenfelsi et aliis fide dignis.
Abhangend Siegelrest.
5421.
Rom- 1300. Nach Januar 22^).
Die Erzbischöfe Bruder Rannutius von Cagliari (Calaritanus), Basilius von Jerusalem,
Ademdphus von Conza (Consanus), die Bischöfe Bruder Antonius von Csanad (Cenadiensis),
Bruder Jakob von Chalcedon, Manfred von San Marco (Sancti Marchi'), Rogerius von
Ascoli Puglia (Esculanus), Nikolaus von TortiboU (Tortibulen.), Nikolaus von Nicastro
(Neocastrensis) verleihen allen ivahrhaft Bussfertigen utid Beichtenden, die die Johannis-
kirche in Gmünd (ecclesia sancti Johannis Baptiste in Gamundia Augustensis diocesis)
an bestimmten Festtagen (festivitatibus — ipsius sancti Johannis Baptiste et Evangeliste,
inventione et exaltatione sancte Crucis, in quorum honore dicta ecclesia est fundata,
nativitatis circumcisionis epiphanie resurrectionis ascensionis domini et pentecostes,
beatorum Petri et Pauli et aliorum apostolorum nee non nativitatis annuntiationis
purificationis et assumptionis beate Marie virginis gloriose, commemoratione omnium
sanctorum ac in dedicatione ipsius ecclesie et per ipsaruni festivitatum octaöas) be-
suchen oder den Priester, der mit dem Sakrament oder dem hl. Ol zu Kranken geht.,
begleiten oder zum Bau und zur Ausschmückung der Kirche Schenkungen machen (qui-
cunque sociaverit sanctissimum corpus domini nostri Jesu Christi quando portatur ad in-
firmos vel sacerdotem euntem ad eosdem cum sacra unctione vel qui ad novam structuram
fabricam reparationem luminaria ornamenta seu alia necessaria ipsius ecclesie manus
porrexerint adiutrices aut qui in bona sui corporis sanitate seu etiam in extremis
laborantes quicquam suarum predicte ecclesie dederint vel legaverint facultatum)
jeder je einen Ablass von 40 Tagen unter Voraussetzung der Zustimmung des Diözesanbischofs.
Siegler: Die Aussteller.
Datum Rome, anno domini millesimo trecentesimo, pontificatus domini Bonifacii
pape VIII. anno sexto.
Ital. Perg. An braunen und weissen Leinenfäden Reste der Siegel aus rotem Wachs.
a) Sancti schließt die zweite Zeile, Marchi beginnt die dritte, ist aber wegen der großen Initiale am .Anfang
der ersten Zeile etwas eingerückt. In den dadurch freigelassenen Raum ist der folgende Käme : Rogerius Esculan.
von anderer Hand nachgetragen.
1) Bonifazius VIII. beginnt seine Pontifikatsjahre mit dem 23. Januar.
1300. Januar 25 und 27. 363
5422.
König Albrecht verleiht der Stadt Saulgau Dimer Recht.
Ulm 1300. Januar 25.
Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus universis sacri Romani
imperii iidelibus presentes litteras inspecturis gratiam || suam et omne bonum. Decet
benignitatem regiam subditorum ac fidelium profectibus et saluti eo serenitatis gratia
intendere, quod devoti exem||plo eorum, quibus favoris et gratie commodum est
impeusum. ceteri in devotione sacri imperii fortius animentur. Eapropter universi-
tatis vestre notitie || presentibus declaramus, quod nos dilectorum fidelium nostrorum
civium in Sulgen devotis supplicationibus favorabiliter annuentes ipsis et eorum opido
in Sulgen auctoritate nostra regia omnia libertatis iura concedimus et presentis scripti
patrocinio confirmamus, que dilectis civibus nostris et imperii in Ulma a divis impera-
toribus et regibus nostris predecessoribus et nobis sunt tradita et concessa, statuentes
ut nulla cuiuscumque condicionis persona alta vel humilis hanc nostram concessionem
et confirmationem audeat infringere vel ei ausu temerario contraire. Quod qui
attemptare presumpserit, gravem nostre maiestatis olfensam se noverit incurrisse. In
cuius rei testimonium presens scriptum exinde conscribi et maiestatis nostre sigillo
iussimus communiri.
Datum apud ülmaui, in conversione sancti Pauli apostoli, anno domini millesimo
CCC, indictione XIII., regni vero nostri anno secuudo.
Saulgau. Stadtarchiv. Orig. Perg. Siegel abgegangen. — Abdruck : Württ. Jahrbücher 1827, 1, S. 170. —
Regest : Lichnowsky 2, CCXXVI Nr. 267. — Böhmer, K. Albrecht 263.
5423.
König Albrecht verspricht die Freien in der Grafschaft Eglofs niemals vom Reich zu
veräussern.
Ulm 1300. Januar 27.
Nos Albertus dei gratia Romanorum rex semper augustus scire cupimus universos
ad quos presentes pervenerint, quod cum olim tempore divorum imperatorum Roma-
norum hömines comitatus in Egioffs ad Imperium devotum gereutes affectum se
suosque posteros ac comiciam predictam ipsi sacro Romano imperio peccunia propria
compararint, nos hominibus dicte comicie qui liberi dicuntur presentibus et futuris
364 1300. Januar 27 und 29.
fidelibus nostris pro nobis et successoribus nostris in regno vel iinperio Romano
permittimus de gratia special!, quod iidem a nobis et imperio, quibus ad servitia
perinde fortius astringentur, alienari non debent obligationibus venditionibus seu trans-
lationibus aliis quibuscumque, dantes has literas nostras ipsi[s] in testimonium super eo.
Datum Ulme, VI. kalendas Februarii, anno doraini MCCC, regni vero nostri
anno secundo.
Beglaubigte Abschrift von 1605 nach einem Vidimus von 1530. — Regest: Böhmer, K. Albrecht 64 nach
Mitteilung Pfaffs.
5424.
Abt Friedrich und Konvent von Weingarten beurkunden ihre Abmachung mit Berthold
von Bnnkhofen.
Ohne Ortsangabe. 1300. Januar 29.
Fridericus dei gratia abbas et conventus monasterii in Wingarten omnibus
presentium || inspectoribus subscriptorum notitiam cum salute. Suscitata materia
questionis super iure per||sonali relicte quondam Berte Bertoldi de Bunkoven") omni
vexatione et impetitione cessante || sopita extitit materia questionis tali condicione
adiecta, ut idem Bertoldus curiam nostram in Ankenrüti dictam Schevolts hof iure
personali quiete possidere deberet, ita sane quod prelibatus B. possessionem equi-
valentem nostro monasterio propria peccimia compararet. Nos vero onere debitorum
onerati eidem Ber. curiam nostram dictam Schafmagers hof pro quinque marcis
angenti et fertone vendidimus quoad vixerit similiter possidendam. Ego B. prefatus
multis debitis irretitus una cum Wernna uxore mea legitima Johanne filio meo et
Katerina liberis meis legitimis receptis decem et Septem libris denariorum Constan-
tiensium renuntiamus omni iuri quod nobis in prefatis bonis competebat vel competere
videbatur, resignantes in manibus domini abbatis supradicti et conventus presentibus
viris fide dignis, videlicet domino Gerungo preposito seniore, domino Hermanno
cantore, domino Hanrico cellerario, domino Bertoldo dicto Heller monachis monasterii
prefati, domino Cünrado incurato in Altdorf, Cünrado dicto Trolle, Johanne dicto
Heller, Friderico dicto Züzel, Hanrico dicto Walkun et aliis quam pluribus fide dignis. In
quorum evidentiam sigillum communitatis civitatis in Büchorne presentibus est appensuni.
Datum et actum anno domini MCCC, indictione tertia decima, quarto kalendas
Februarii.
Siegel abgegangen.
a) Zwischen Berte und Bertoldi ist vielleicht matris ausgefallen.
1300. Januar 29 und 30. 865
6425.
Ohne Ortsangabe. 1300. Januar 29.
Wernher der Nothafte und seine Söhne Albrecht und Wernher verkaufen ihren Zehnten
zu Stuttgart an Graf Eberhard von Wirtemberg.
Deutsch. Abdruck im Stuttgarter ÜB. S. 9 n. 28.
5426.
Hedicig die Kenerin von Kirchheim vermacht ihrer Tochter im Kloster Kirchheim eine Gült
und bestimmt diese nach der Tochter Tod zu ihrer Jahrzeit.
Ohne Ortsangabe. 1300. Januar 30.
Alle die disen brief ansehent lesent oder horent lesen, die suln wizzen, daz ich
Hedewig diu Kenerin von Kirchaiu han geben und gemachet || mit mines sunes
Craftes hant und miner erben willen und gunst nach minem tode durch miner sele
willen miner tohter swester Liuggart, diu da || ist in dem closter ze Kirchain, ain
phunt Haller geltes die man allewege sol gen an sante Gerien tage us minem hove
ze Etelingen da da uffe || sizzet Kiselinc, und swenne min tohter nit enist, so sol es
gemainlich dem closter und dem convent ledeclich werden daz selbe phunt geltes
und sie suln da mit min jargezit began. Und swenne min sun Graft oder min erben
nach minem tode daz selbe phunt wider wen koufen umbe daz closter, so suln sie
umbe daz selbe phunt geltes gen zehen phunt Haller und sol daz closter und der
convent mit den selben zehen phunden ain ander phunt geltes koufen us ainem
vrien gute, daz nit vogtbar si. Man sol ouch wizzen daz ich diu vor gnant Kanerin
han ouch us dem selben hove ze Etelingen geben und gisezzet mit der vor gnanten
erben willen sehs Schillinge geltes dem vor gnanten closter, die man allewege sol
gen an sant Domans tage vor wihennahten durch mines sunes Bertoldes seligen sele
willen da mit ze begenne sine jargezit. Und ist daz min erben nach minem tode
die selben sehs shillinge Haller wellen nemen ab dem selben hove, so suln sie die
selben sehs shillinge uf ain ander gut sezzen da sie dem closter gwis sien. Daz dis
alles ganz und stete und an allen zwifel belibe, so han ich dem vor gnanten closter
geben disen brief und besigelt mit hern Craftes von Kirchain und mit der stet ze
Kirchain insigeln besigelt. Wir die vor gnanten her Graft und die stat durch ir
bot beidenthalben haben unseriu insigel an disen brief gihenket. Geziuge, die hie
I
366. 1300. Januar 30 und Februar 1.
bi waren: herr Friderich der Nus, Bertolt der Vlaclie, Griulich der amman, Diepolt
Cünrat Albreht die gebrüder und haizzent die Moriin und ander erber lute genüge.
Daz dis ganz und stete belibe so han ich in disen brief geben an dem samestage
vor der liehnnesse, in dem jar do man zalt von gotes geburte driuzehen hundert jar.
Runde Siegel. 1) 46 mm., geschachter Schild, geneigt, auf dem linken Obereck Topfhelm mit wehender
Decke, Helmzier abgebrochen; Umschrift: . . . RAFTTONIS • DE • KIRCHHEI ... 2) 58 mm., gespaltener Schild,
rechts halbe Kirchenspange, links die teckischen „Wecken" ; Umschrift : S • CIVITATIS • IN ■ KI . . . . AIN.
5427.
Ohne Ortsangabe. 1300. Januar 30.
Die Edlen Rupert, Vater und Sohn, von Dum verkaufen ihren Wald Katzenloch und
2 Lehen in Büschelhof (fundum nostrum qui dicitur Cazzenloch cum lignis nunc et
in futurum extantibus cum prato adiacenti et duobus feodis in Buselberg sitis que
solvunt singulis annis octo solidos, que nobis titulo proprietatis attinebant) um 30 U
Heller an Kloster Schönthal (Schontal) und übertragen sie mit allen Zugehörden und mit
ihrem Obereigentum (cum iure et dominio que nobis in omnibus predictis competebant),
versprechen auch Gewährschaft (de evictione sive warandia quod vulgariter dicitur
werschaf t).
Testes: dominus Eberwinus plebanus in Vorthenberg, Cunradus de Northeim,
Cunradus scultetus, Sifridus burgensis, Heinricus dictus Snevberer, Cunradus carpen-
tarius, Heinricus Buselberg, Otto et Cunradus fratres de Buselberg et Cunradus dictus
Holzafphel.
Siegler: Die Aussteller (unicum sigillum nostrum quo content! sumus).
Datum anno domini MCCC, tertio kalendas Februarii.
Ital. Perg. Siegel abgegangen.
5428.
Graf Eberhard von Wirtemberg und sein Sohn Ulrich vertauschen dem Johanniter orden
den Fronhof mit der Kirche in Ilsfeld samt der Kirche in Wunnenstein gegen die Burg
Jungingen mit Zubehör, die Kirche in Kettenacker und Güter in Oferdingcn und Mössingen
und König Albrecht bestätigt diesen Tausch.
Esslingen 1300. Februar 1.
Quoniam humana natura quotidie machinatur novas insidias contra legum scita et ca-
nonum, propter quod necessarium est dicta contrahentium et scriptura authentica roborari.
1300. Februar 1. 367
Ad perpetuam ergo rei memoriam noverint") universi presentiuin inspectores, quod nos
Eberhardus comes de Wirtenberg sive dominus et Ulricus filius noster permutavimus
et tradidimus magistro sive priori superioris Alemanie suisque fratribus sacri ordinis
hospitalis sancti Johannis Hyerosolymitani curiam nostram conductitiam sitam in
villa Ilsfeld, que vulgariter apellatur der fronhof, iure proprio et liberam et ab-
solutam ab omni tributo et Servitute cum Omnibus suis appendiciis, scilicet iure
patronatus ecclesie parrochialis in Winnenstein et Ilsfeld predicte ville cum officio
sacristie dote et aliis capellis suis ac communibus iuribus habendum tenendum possi-
dendum et, quicquid predicto magistro suisque fratribus deinceps facient*") faciendum
perpetuo • cum omnibus et singulis attinentiis curie sive exitibus") vel introitibus,
que hac predicta curia super se vel infra se in integrum continentur, omnique iure
vel de facto sive pro eadem curia expectante, cum agris et vineis pratis silvis aquis
sive aqueductibus et aliis rebus quocumque nomine censeantur sive quacunque re corporali
vel incorporali consistant exceptis agris suis dictis in der Spreith et vineis ibidem
sitis an dem Strauftenberg et in Halehleih, quas nobis et nostris heredibus reservamus.
Resti'inximus etiam per pactum legitimum, ut nulli liceat in cimiterio Winnenstein
erigere vel construere aliqua edificia que nostro Castro ibidem constituto suspecta
fuerint vel nociva et roborantes huiusmodi permutationem misimus predictos magistros
et fratres in possessiohem corporalem liberam nudam et vacuam, quam permutationem
fecimus pro aliarum rerum permutatione nobis facta a sepedicto magistro et fratribus
suis, qui nobis in concambium dederunt et tradiderunt castrum suum Jungingen et
omnia bona ultra Hechingen per vallem ascendendo versus Jungingen et in summi-
tatibus vallis ad ipsum castrum spectantis et ultra cacumina montium, que vulgariter
esse dicuntur an der Scherre und an der Alb usque ad Danubium, cum bonis et
iure patronatus ecclesie ville in Kettenaclier et bonis in Ofertingen et in Messingen
cum omnibus suis attinentiis exceptis domo et area et capella in Jungetal et duodecim
libris Hallensium in redditibus, quoa domini fratres ad predictam capellam elegerint
de predictis bonis nobis traditis ubi capelle magis fuerit oportunum, quam domum
et aream cum capella sepedicti fratres sibi liberam reservarunt ita quod sacerdos qui
tunc pro tempore inhabitat pro se et familia sua et ipsa domo ac suis pecoribus
in pascuis nemoribus et aliis communitatibus fruendis ins habeat. Exceperunt et
supradicti fratres omnes liomines suos, quos predicte capelle de Jungental cum dominio
contulerunt, qui siquidem homines ad prestationem annui census scilicet duorum
denariorum et ad dationem mortuariorum ipsi capelle remanent obligati, verum tamen
eosdem homines advocatie nostre seu dominio taliter subiecerunt, ut unus quisque
virorum ad ipsam capellam spectantium habens residentiam unum modium avene et
unum pullum gallinarum nobis solvere teneatur nomine advocatie et nihil amplius
368 1300. Februar 1.
annuatim. At si quis ex hominibus prenotatis residentiam fecerit in bonis fratrum
predictorum aut in civitate seu oppido se cum residentia reperei4t ubicunque, illius
hominis residentiam non debemus impedire nee licebit nobis tali durante residentia
quicquam ab eodem servitii extorquere, si vero alibi residentiam fecerit in quocunque
loco, tenebitur ad servitium memoratum. Renuntiantes et non permutate et non
tradite ipsis fratribus et non recepte rei exceptioni et deceptionis ultra dimidium
iuste et legitime permutationis omnique iuris auxilio canonici et civilis consti-
tutionibus editis et edendis iuri municipali consuetudinibus quantumcunque rationa-
bilibus vel etiam de scientia principum contra leges inductis sive etiam in contra-
dictorio iudicio attentis a tempore cuius non extat memoria litteris apostolicis
impetratis vel impetrandis sive privilegiis etiam si expressam mentionem vel prohi-
bitionem facerent de permutatione inter nos facta, renuntiantes insuper omni exceptioni,
per quam sepedicta permutatio inter nos habita forte ex'^) defectu forme permutationis
vel liuius instrumenti seu rerum permutatarum aut personarum permutantium posset
aliquatenus impugnari in quibus cavetur generaliter renuntiationem non valere, obli-
gantes et nos et heredes nostros nostrosque successores solenni stipulatione inter-
posita predictam permutationem firmiter observare nee contra predicta vel aliquid
de predictis vel per nos vel per alios aliquo tempore facturos [esse] sive venire ratione
alicuius sententie omneque damnum et litis expensas ac Interesse in integrum ipsis
fratribus integrato promittimus resarcire, qui vel quis unus occasione alterius sine
culpa in iudicio fatetur vel extra ad hoc experto voluntarie volumus obligari, obli-
gantes et nos nostrosque heredes nee non successores nostros predicto magistro et
fratribus suis sive ordini ipsorum de evictione prestanda de rebus supradictis permutatis,
ut supra scriptum est, prout exigit ordo iuris vel ins statuit et requirit. Ne autem
hec permutatio ex eo valeat inpugnari vel etiam aliquatenus vitiari, quod predicta
curia nostra llsfeld excepto iure patronatus ecclesie parochialis ibidem et excepta
area castri dicti Winnenstein preclare nostre uxori Irmegardi comitisse de Baden ex
nostra donatione propter nuptias pertineat, nos ei dem uxori nostre curiam nostram in
villa Wellbach sitam dictam Ruprechthof cum omnibus suis attinentiis in huiusmodi dona-
tionis propter nuptias tradimus recompensam. Ceterum nos predicta comitissa Irmegardis
sive uxor comitis memorati in predictam permutationem et recompensam non coacta
non seducta non decepta nee allecta voluntarie consentimus nee curiam permutatam
coram iudice vel extra iudicium repetemus, ad quod per nostre fidei loco sacramenti
dationem sumus irrefragabiliter obligata, presertim cum ex recompensa conditio
donationis propter nuptias nobis melior sit effecta. In cuius recognitionis evidentiam
sigillum nostrum hiis litteris duximus appendendum. Ut autem maior hat solemnitas
contractus et legalitas instrumenti, domino nostro Alberto Romanorum regi invictissimo °)
1300. Februar 1. , 369
supplicaviraus, ut dignaretur hoc presens instrumentum constituere- publicum per
appensionem sigilli et regiam maiestatem'). Nos vero Albertus dei gratia Romanorum
rex et semper augustus presentibus confitemur, quod ad petitionem Eberhard! comitis
de Wirtenberg nee non üirici filii sui nepotum nostrorum sumraaria cause cognitione
habita invenimus, permutationem esse factam per eosdem debita solennitate iuris
adhibita inter eos et raagistrum sive priorem nee non suos fratres sacri ordinis sancti
Johannis Hyerosolymitani per superiorem Alemaniam de rebus omnibus prout expresse
in hoc instrumento superius plenius continetur. Ea propter hoc instrumentum, ut
virtutem ac robur publici autentici instrumenti habeat et pragmatice nostre sanctionis
perpetuo non solum inter contrahentes sed in omnibus iudiciis ordinariis delegatis
subdelegatis conservatoribus auditoribus arbitris sive etiam executoribus a quocunque
deputatis, per cancellarium nostrum sigillo nostro precepimus sigillari in testimonium
veritatis et omnium supra scriptorum.
Data est hec in Esslingen, feria secunda proxima ante purificationem beate
virginis anno domini MCCC, presentibus hiis testibus subscriptis et a nobis rogatis
ut Interessent universis et singulis dictis et actis inter nos et predictos fratres habitis
de permutatione facta suprascripta, videlicet Wolframo milite dicto von Stein, Ulrico
milite dicto Speer advocato in Urach, Marquardo notario predicti comitis dö Wirtten-
berg, fratre Jacobo comendatore in Rinowe, fratre Henrico comendatore in Toroltsheim,
fratre Eberhardo comendatore in Hallis, fratre Burchardo comendatore in Duttingen
et fratre Johanne de Mülbach. In cuius rei testimonium nos sepedictus Eberhardus
comes de Wirtenberg et prenominatus filius noster Ulricus fratribus hoc instrumentum
tradidimus sigillorum nostrorum caractere una cum aliis consignatum.
Datum et actum loco die et anno domini ut supra.
Fehlerhafte Abschrift des 17. Jahrh. auf Papier.
a) Vorlage: norunt. b) So! Wohl verlesen für visum fuerit. c) Vorlage: Xutibus, mehrfach korrigiert,
d) Vorlage: et. e) Vorlage: invictoriosisimo, vielleicht für invicto gloriosissimo. f) Lies: sigilli sue regle maiestatis.
5429.
Liupold der Altere von Weiltingen bekennt den vollen Kaufpreis für die Besitzungen in
Ehringen von Kloster Kirchheim erhalten zu haben.
Klosterziinmern 1300. Februar 1.
Ego Liupoldus senior de Wiltingen notum fieri cupio presentium inspectoribus
universiS; quod cum ego anno domini millesimo CG nonagesimo IX., || XI. kalendas
XI. 47
370 1300. Februar 1 und 5.
Noveinbris venerabilibus et in Christo dilectis domine . . abbatisse et conventui de
Kyrchein omnes possessiones sitas in Bringen michi ac || domiue Margarete dilecte
mee coniugi attiuentes pro sexcentis et LXXXIX libris Hallensium ac XXX Hallen-
sibus rite et rationabiliter vendidissem, ab eisdem domina . . abba||tissa et conventu
scilicet super solutione eiusdem pecunie facienda michi fideiussoribus pluribus obligatis,
eedem domine sabbato proximo ante Martini eiusdem anni per fratrem Heinricum
conversum suum de supradicto emptionis pretiotrecentas libras Hallensium cum XXX
Hallensibus apud Nordelingen domino Liupoldo plebano in Wiltingen nostro certo
in hoc nuntio solverunt in pecunia numerata, feria vero quinta festum idem sancti
Martini pi-oxime subsequente prelibate domine de Kyrchein per dominum . . abbatem
Speciose Vallis aput Hallis memorato domino Liupoldo item trecentas libras Hallen-
sium tanquam certo nostro nuntio persolverunt, in vigilia autem purificationis virginis
gloriose eiusdem anni") apud Cymbern monasterium per fratrem Heinricum dictum
de Giselingen monachum de Cesarea Friderico ministro nostro dicto de Ullingeswanc
LXXXIX libras tamquam securo et certo nostro nuntio eedem domine persolverunt.
Et quia predictum emptionis pretium scilicet sexcente et LXXXLK libre Hallensium
cum XXX Hallensibus a domina . . abbatissa et conventu predictis in moneta dapsili
michi perfeolutum est integraliter atque plene, omnes fideiussores michi obligatos ab
eisdem pro solutione pecunie memorate ab omni obligatione fideiussoria qua michi
obligati fuerant quoquomodo, exnunc absolvo simpliciter atque plene, pronuntians
eos presentibus penitus absolutes. Et in huius rei testimonium presentem litteram •
ipsis dedi sigilli mei munimine roboratam.
Datum in Cymbern, anno domini millesimo CCC, in vigilia purificationis virginis
gloriose.
Wallerstein. Orig. Perg. Siegel abgegangen.
a) So!
5430.
Entringen 1300. Februar 5.
Hugo von Hailfingen der Sohn weiland Heinrichs tauscht mit Zustimmung nobilis viri
seines Herrn Grafen Gottfried von 'Tübingen und seiner Pfleger der Bitter Hugo von
Hailfingen seines Oheims (patrui) und Walther des Schenken von Andegg mit Kloster Beben-
hau^en Güter in Entringen (omni iuri, quod in curia sita in Entringen dictafronhof
quam Walterus dictus Walsche inhabitat michi competiit vel competere potuit unde-
cunque, libere renuntiavi dictaraque curiam cum omni suo iure pure et simpli-
1300. Februar 5. 371
citer permutationis tihilo ab omni Servitute liberam et perpetuo iure proprio possi-
dendara in ipsos transtuli et monasterium eorundem, receptis ab ipsis sub dicta per-
mutationis forma areis infrascriptis, videlicet Hainrici dicti Kiseling, . . dicti Bierli,
Ber. dicti Phsedeler, Ber. textoris, Hugonis dicti Malter, Cunradi dicti Baldenweg,
Hermanni dicti Swarze, . . femine dicte Wolvin et prato . . dicti Kegeris). Er
behält sich dabei ausdrücklich die Ilofreiten und anderes was zu dem Hof gehört vor
(areas agros prata et quecunque bona alia que hactenus ad predictam curiam spectabant
cum Omnibus iuribus eorundem michi meisque heredibus evidentius reservavi) und
bekennt, dass er an das Patronatrecht der Kirche in Entringen, das ehemals in den Hof
gehörte, nie ein Recht gehabt hat, da der Hof ohne dieses Recht (subducto iure patronatus
seu presentandi) an ihn gelangt sei. Auch leistet er die üblichen Verzichte.
Siegler : Der Offizial von Konstanz, Graf Gottfried von Tübingen (der Hugo seinen
ministe rialis nennt), die beiden Pfleger und der Aussteller.
Actum et datum in Entringen, testibus: Volmaro plebano in Entringen, Johanne
plebano in Obernkirche, Petro sacerdote celebrante in Entringen, magistro Hugone
de Nuwenegge, Anshelmo de Halvingen, Johanne dicto Goltstain, Alberto dicto Kegeris,
Alberto dicto Basunsun, Walthero dicto Walsche predicto, anno domini MCCC, nonas
Februarii, indictione XIII.
Vier Siegel. 1) des Grafen Gotfried von Tübingen, s. Bd. 8, S. 226. 2) Hugos des Altern von Hailfingen,
s. Bd. 10, S. 245. 3) des Schenken Walther von Andegg, stark beschädigt, schildförmig, mit Zickzacklinie belegter
Querbalken, oben und unten je ein rechtshinschreitender Leopard; Umschrift: .... THE • PINCERNE • DE . . .
4) Hugos des Jüngern von Hailfingen, rund, 36 mm., drei rechte Spitzen; Umschrift: SIGILLVM • HVGONIS • DE •
HALVING. Das Siegel des Offlzials hing nie an. — Abdruck: ZGORh. 15, 97.
5431.
Ulm 1300. Februar 5.
König Albrecht gibt der Verlobten seines Sohns des Herzogs Rudolf von Osterreich
und Steiermark, Blanka der Tochter des Königs Philipp [IV.] von Frankreich, zur Morgen-
gabe die Grafschaft Elsass und das Gebiet von Freiburg in der Diözese Lausanne, ferner
die Grafschaft Veringen (comiciam in Veringen cum hominibus districtibus villis
forestis nemoribus pratis pascuis piscationibus et possessionibus honoribus iuribus
iurisdictionibus emolumentis utilitatibus et suis pertinentiis universis), die Herrschaft
Krenkingen und die Städte Waldshut, Aach und Zell in Konstanzer Diözese und befiehlt,
dass in diesen Gebieten schon vor dem Eheschluss die Huldigung (fidelitatis et homagii
iuramenta) durch alle Einwohner (nobiles universitates et incole terrarum districtuum
372 1300. Februar 5.
civitatum opidorum castrorum et villarum insignium) in die Hand des Prokurators der
Bianca abgelegt werden solP).
Siegler: Der Aussteller.
Testes: venerabilis Heinricus ecclesie Constantiensis episcopus, illustris Heinricus
dux Karinthie, spectabiles viri Burchardus de Hohemberg, Ludewicus de Oetingen,
Eberhardus de Wirtemberg, Rudolfus de Werdenberg, Menhardus de Ortenberg comites,
strennui viri Heinricus et Ulricus fratres de Walsse, Hermannus marschalcus de Landen-
berg, Marquardus de Schellemberg, Dietdegeno de Chastel; Ulricus et Albertus fratres
de Chlingenberg, Waltherus et Heinricus fratres de Butichon et Pilgrimus de Wagenberg.
Datum Ulme, nonas Februarii, anno domini MCCC, indictione XHL, regni vero
nostri anno secundo.
Druck bei Winkelmann, Acta imp. inedita 2, 192 n. 275 nach dem Orig. des Pariser Arclüvs. — Regest :
Böhmer, K. Albrecht 266.
1) Die Huldigung wird in der Grafschaft Veringen durch den Konversen Philipp und den Kleriker Peter
von Monciato eingenommen, wie am 14. Febr. 1300 Ulrich von Klingenberg Vogt in Sigmaringen und Mengen
beurkundet. Winkelmann a. a. O. 754 n. 1081. — Regest: Böhmer, Reichssachen 244.
5432.
Bischof Wolfhard von Augsburg belehnt den Ritter Konrad von Weinsberg mit Gütern,
die zur Burg Haldenberg^) gehören.
Ulm 1300. Februar 5.
Nos Wolfhardus dei gratia ecclesie Augustensis episcopus presentium de||clara-
tione profitemur et constare volumus universis presentes || litteras inspecturis, quod
de bonis ad castrum Haldenberch *) 8pec||tantibus que nobis et ecclesie nostre Augustensi
dinoscuntur pertinere, egregium virum dominum Cunradum de Winsperch militem
infeodavimus et investivimus presentium testimonio litterarum.
Datum Ulme, anno domini MCCC, nonas Februarii.
Öhringen. Orig. Perg. Abhangend beschädigtes Siegel, der thronende Bischof mit Stab und Buch ; von
der Umschrift nur Bruchstücke erhalten.
1) Jetzt Schloß Haldenbergstetten bei Niederstetten OA. Gerabronn. Zu dem dortigen weinsbergischen
Besitz vgl. Württ. Vierteljahrsh. 1906, S. 281 und Weller, Gesch. d. Hauses Hohenlohe 2, S. iSW.
1300. Februar 8 und 12. 373
5433.
Im Lateran 1300. Februar 8.
Papst Bonifazins VIII. beauftragt den Domdekan von Wor7ns (ecclesie Warmaciensis),
der Äbtissin und dem Konvent von Oberstenfeld (monasterii in Obersteynveld ') ordinis
sancti Augustini Spirensis diocesis) zur Wiedererlangung entfremdeter Güter behilflich zu sein.
Datum Laterani, VI. idus Februarii, pontificatus nostri anno sexto. — Dilectarum
in Christo.
. Ital. Perg. An Hanfschnur die Bleibulle. — Auf dem Umschlag rechts : Sy. T. mit Häckchen über dem T.
In der Ecke oben rechts n zweimal durchstrichen. Auf der Rückseite oben links: R. de Argentin., links unten
verkehrt : Pro magra Flockarde.
a) Der Name ist fast ganz ausradiert. Er scheint auch mit hellerer Tinte geschrieben zu sein, doch von
derselben Hand.
5434.
Der Gros^prior und die Brüder des Johanniter ordens in Deutschland versprechen, dass ihr
Pfarrer in Wunnenstein und Ilsfeld dem Bischof von Würzburg und dem Archidiakon ihre
Gebühren entrichten und ihnen gehorsam sein wird.
Würzburg 1300. Februar 12.
Nos . . prior et fratres hospitalis domus sancti Johannis Jerosolimitani per
Alemaniam tenore presenti nos || ad hoc obligamus et astringimus, quod rector a
nobis ad ecclesias in Wunnestein et Illesvelt || et capellas sibi annexas quarum ins
patronatus ad nos pertinet Herbipolensis dyocesis reverendo patri || et domino . .
episcopo Herbipolensi presentandus de iuribus episcopalibus et archidyaconalibus nee
non contributionibus consuetis pro tempore imponendis respondere et satisfacere
debebit sine contradictionis obstaculo quolibet expedite ac ipsi domino episcopo et
archidyacono loci pro tempore in omnibus consuetis et licitis sicut aliarum ecclesiarum
rectores obediet et intendet nee ipsis ecclesiis renuntiabit domino episcopo inconsulto,
nisi aut per se aut per litteras patentes renuntiationem huiusmodi faciat canonice
ut tenetur, ut extunc alter ydoneus a nobis presentandus a domino episcopo pro tem-
pore investiatur de ecclesiis supradictis. In quorum premissorum testimonium hoc
scriptum predicto domino episcopo dedimus nostri prioris sigillo diligentius roboratum.
Datum Herbipoli, anno domini MCCC, pridie idus Februarii.
München. Orig. Perg. Siegel in roter Wachsauflage auf gelber Platte, s. Bd. 9, S. 283. — Auszug : Monum.
boica 38, 231.
374 1300. Februar 14, 16 und 20.
5435.
Landau 1300. Februar 14.
Graf Konrad von Landau verkauft an Kloster Heiligkreuzthal ein Gut in Waldhausen.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 57 n. 173.
5436.
Ulrich von Klingen genannt von Twiel verkauft die Burg Ttviel und seinen übrigen Besitz,
doch ohne die Leute am Banden, an Bitter Albrecht von Klingenberg.
Konstanz 1300. Februar 16.
Allen den die disen gegenwurtigen brief sehent older hörent lesen kunt || ich
her Ulrich von Klingen den man da sprach von Twiel, daz ich min bürg || ze Twiel
und alles andür min gut es si äigen older lehen vogtai oder || urbor gesucht oder
ungesücht mit lAten und mit guten an allain die liite am Kanden, daz mir ze tail
wart von minen brüdern, han vurköft recht und redliche hern Albrecht von Klingenberg
aim ritter umb vierzig und nun hundert mark silbers und bin och des selben silbers
von im älleklich und gänzeklich gewert. Ich viirgiche och an disem briefe, daz ich
mich und min erben und nachkomen han gebunden dem vor gesprochen hern Albrecht
sinen erben und sinen nachkommen wer ze sine der vor genanten bürg lüt und guter
an allen den stetten da süs bedürfen old gerunt an mich old an min erben. Und
z ainem Urkunde dis vor geschriben dinges so gib ich der vor genante her Ulrich
von Klingen disen brief dem vor genanten hern Albrecht von Klingenberg und
sinen erben besigelt mit minem ingesigel.
Dis geschach und wart dirre brief gegeben ze Kostenz, do man zalte von gottes
geburte tusent und dru hundert jar, an dem cistag nach sant Valentins tag, indictione XIII.
Abhangend rundes Siegel, 36 mm., im Schild ein Eichbaum; Umschrift: | • S • VLRICI • DE • CLINGEN-
MILITIS.
5437.
Ln Lateran 1300. Februar 20.
Fapst Bonifazius VIII. bestätigt dem Kloster Adel berg die ihm durch Graf Ludwig von
Spitzenberg gemachte Schenkung des Fatronatrechts in Süssen (quod nobilis vir Lude-
1300. Februar 20. 375
wicus comes de Spithanbercli senior Constantiensis diocesis gerens ad monasterium
vestrum specialis devotionis aifectum ius patronatus quod tunc habebat in ecclesia in
Siezzun eiusdeni diocesis monasterio vestro — — donavit).
Datum Laterani, X. kalendas Martii, pontificatus nostri anno sexto.
Ital. Perg. An roten und gelben Seidefäden die Bleibulle. — Auf dem Umschlag rechts: P. Reat, links
unter demselben Kostenvermerk, drei Punkte nebeneinander, danmter M. Rie (?) ; im rechten Obereck N, zweimal
durchstrichen. Auf der Rückseite oben in der Mitte : Thomas Nicolaus de Aquamunda (die beiden Vornamen
untereinander gesetzt). Im linken Obereck C.
5438.
Ritter Marquard von Ehingen und seine Söhne geben ihrer Tochter und Schcester Anna
eine Aussteuer in das Kloster Kirchberg.
Ohne Ortsangabe. 1300. Februar 20.
Ich Marquart von Ehingen der ritter und mine sün Reinhart Wernher und
KudoH tun kunt allen || den die disen brief ansehent alder horent lesen, daz wir
gemeinlich und mit gutem willen haben gegeben luterlich durch || got unserre tohter und
unserre swester junkfrowen Annen und den frowen in dem closter ze Kirchperch ||
umbe ein phrunde vier morgen wingarten uf Braitenhart von der fürhe dez Herters
wingarten unze an Heinriches seligen Graftes wingarten, swaz da enzwischen ist
gelegen, für ain fries und ain lediges aigen alse wir ez haben her braht. Und ist
auch geredet und .gedinget, daz wir die vor genanten vier morgen wingarten vertigen
sulen den vor geschriben frowen von Kirchperch nach dez landes gewonhait, swa
wir dez nilit entun. da sulen die vor genanten frowen von Kirchperch Hainrich den
amman von Rotenburch, den wir ze bürgen und ze wern haben gesetzet umbe die
vor genanten vertigunge, maneu und sol der laisten in der stat ze Rotenburch, biz
wir daz ufrihten und gevertigen alse da geteidinget ist. Ez ist auch gedinget, daz
ich Marquart von Ehingen und mine süne die vor genanten bürgen und wern sulen
ein, swenne ander mine süne und anderiu miniu kint, die zu iren tagen noch niht
sint komen, ze iren tagen koment, daz si sich danne der vor genanten vier morgen
wingarten verzihen sulent und uf geben ledik und lere nach dez landes gewohnhait.
Und daz daz den vor genanten frowen von Kirchperch von mir Marquart von Ehingen
und von allen minen erben steite belibe und unzerbrochen, dar umbe so gibe ich
in disen brief ze ainem waren Urkunde besigelt mit minem insigel und mit mins
herren insigel graven Albrehtes von Hohenberch, mit dez willen und mit dez hant
ez auch geschehen ist. Diz sint geziuge, die hier an warent: Otte von Wurmelingen,
376 1300. Februar 20.
Marquart von Firste, Hainrich der schultheiz von Haigerloch, Hainrich der Staheler
und Engelhart der Herter sin bruder, phaffe Hainrich der liutpriester von Ehingen,
Walther von Durenkein und Albreht Eraphink und ander ereber lüte, die ez sahen
und horten.
Dirre brief w£(!rt geben an dem samstage vor sant Mathias tage, do man zalte
von gotes gebürte driuzehen hundert jar.
Schildförmiges Siegel, c. 42, 35 mm., ein Sparren ; Umschrift, im linken Obereck beginnend : S • MAR .
MILITIS • D . . . HINGEN. — Abdruck: Schmid, Monum. Hohenberg. 144 nach dem Kirchberger Kopb.
5439.
Ohne Ortsangabe. 1300. Februar 20.
Der Edle Heinrich von Brauneck verkauft (vendidi tradidi dedi) mit Zustimmung
seiner Gattin Alheid von Ziceibrücken und seiner Söhne, Konrads des Domherrn zu Würzburg,
Gottfrieds und Gebhards, dem Komthur und den Brüdern des Deutschen Hauses in Mergent-
heim seine Besitzungen in Neusess (possessiones meas proprias in Nuweseze quesitas
et inquirendas sex libras et duos solidos Hallensium annuatim in annona et Hallen-
sibus solventes, quas equidem infra notati homines ibidem sub certis redditibus possident)
um 61 U Heller, verzichtet mit Gattin und Söhnen öffentlich manibus et calamis auf
seine Rechte und überträgt die Besitzungen cum eorum dominio et universitate rerum
auf die Käufer. Er verspricht mit seinem Bruder Gebhard Gewährschaft und setzt sich
mit diesem und seinen Söhnen Konrad und Gottfried und dem Ritter Gottfried von Sachsenflur
als Bürgen mit Verpflichtung zum Einlager in Mergentheim unter der besonderen Bedingung,
dass die edlen Bürgen famulos nobiles an ihrer Stelle schicken sollen, Gottfried von
Sachsenflur famulum quem habere poterit expensas eque magnas sicut unus famulorum
nobilium facientem. Die Verpflichtung zum Einlager gilt auch für den Fall, dass einer
der Bürgen während der Bürgschuft stirbt und nicht in Monatsfrist für ihn Ersatz gestellt
wird. Werden die Güter dem Orden mit Recht abgewonnen, so sollen an ihre Stelle gleich-
wertige in Igersheim, Markeisheim oder beiden Apfelbach gegeben werden..
Testes: f rater Hermannus Lesche provincialis Franchonie ac commendator in
Mergentheim, frater Heinricus dapifer vicecommendator, frater Eberswinus, frater
Eberhardus pincerna, frater Arnoldus de Elpersheim, Heinricus miles dictus de Mar-
koltsheim,*) capellanus predicti fratris mei Gebehardi de Brunecke, Arnoldus filius
predicti militis Gotfridi de Sahsenvlür, Eberhardus de Elricheshusen, Heinricus theo-
lonarius de Mergentheim. Hec autem sunt nomina hominum redditus predictos de
1300. Februar 20 und 24.
377
possessionibus huiusraodi solventium: Waltherus filius Gotzonis solvit de bonis suis
annuatim sex dimidios sumeriuos tritici et LXX denarios. Item Siboto dictus Zehender
solvit de bonis suis annuatim sex dimidios sumerinos tritici et LXX denarios. Item
Siboto filius dicti Zehender solvit de bonis suis unum maldrum tritici et octo uncias
denariorum. Item Cunradus dictus Stopf solvit de bonis suis tres medios sumerinos
tritici et XXXV denarios. Item domina dicta Versbechin solvit de bonis suis unum
maldrum tritici et quinque uncias denariorum. Item feodum Stolzelini solvit unum
maldrum tritici et unam libram Hallensium.
Siegler: Der Aussteller.
Datum et actum anno domini MCCC, proximo sabbato ante festum kathedre Petri.
Gebhnrd von Brauneck verpflichtet sich zur Gewähr- und Bürgschaft und hängt sein
Siegel an. Alheid von Ziveibrücken und ihre drei Söhne beurkunden ihre Zustimmung
unter dem Siegel Gebhards (patrui nostri).
Datum annis domini et die prenotatis.
Die Siegel Heinrichs und Gebhards von Brauneck, abgebildet bei Albrecht im Archiv f. Hohenloh. Gesch. 1,
1867, S. lB3f., Nr. 84 und 86. — Abdruck: Weller, Hohenloh. ÜB. 1, 438 n. 614 mit Februar 21. — Auszug: Wirt.
Franken 4, 121 (mit Jan. 16).
a) Lücke für den Namen.
5440.
Heiligkreuzthal 1300. Februar 24.
Die Grafen Konrad und Eberhard von Landau beurkunden, dass ihre Mannen die
vier Brüder von Andelflngen dem Kloster Heiligkreuzthal die Güter zu Andelfingen auf-
gegeben haben, die sie vom Kloster zu Lehen trugen.
Deutsch. Abdruck im Heiligkreuzthaler ÜB. 1, 58 n. 174.
5441.
Heiich und Jutte von Röttingen vermachen dem Kloster Schäftersheim ein Gut in Lenzenbronn.
Ohne Ortsangabe. 1300. Februar 24.
Ich Heiich und Jutte her Otten tohter fon Rotingen tun chunt allen den die
disen brife sehent oder horent lesen, daz || wir daz gut zu Linzenbrunnen ') haben
gemachet dem closter zu Scheffersheim durch unser sele willen so bescheden||lichen,
daz wir daz gut die wil wir leben schollen besezen und ensezen. Ist aber, daz wir
XI. 48
378 1300. Februar 24 und 25.
daz gut for armut || furcauffen muzen, so schul wir den for genantten frauwen"^ daz
gut for andern luten bieten, sie aber, daz sie daz gut niht cauflfen wollen, so schul
wir daz for gesprochen gut ledeclichen furcauffen und scliol uns nieman dor an niht
irren. Die wil aber unser einu lebet, so schul wir nieman fon dem gute niht gebe
den alse wir wollen, ist aber daz unser einu die ander überlebet, so schol du andru
sogetan") reht habe glicher wis alse wir bede lebten. Wer aber daz wir bede niht
enwern, so schölte unser fater ob er lebte fon dem for genantten gute gebe alle jor
an unser ieslicher jortage dem closter zehen malter chorns zu eme dienste, Ist aber
daz wir ellu dru niht enwern, so scholt daz forgenantte gut an daz closter gehorn
mit sotam**) rehte alse wir ez inne haben und schölten auch die for genantten frauwen
an unser drier jortage gebe an iesliches jortage dem closter zehen malter chorns zu
eme dienste. Wer aber daz wir die aht malter chorns niht derloesten, so scholtens
die frauwen glicher wise gebe alse wir fon dem gute bis siez erlosten. Zu eme
urchunde gebe wir alle jor en phunt wasses. Dis diuges siht gezuge min frauwe
für Elsebete . . fon Hohenloch di mesterin, min frauwe für Alheit . . fon Bochesperc
die alte meisterin, für Agnes . . die alte Leschin, für Alheit unser base fon Rotingen,
her Bertholt und Johan die capplan, her Wortwin fon Rotingen, her Heinrich fon
Schofloch, her Otte unser fater, her Ruduger fon Boltshusen unser feter, her Chunrot
der Schorendorf und ander frume lute. Unde daz du rede stete unde one crig blibe,
leget min herre her Craft fon Hohenloch sin insigel an disen brife und der convente
zu Scheftershaim.
Dirre brife wart geben, do fon gotes geburte woren tusent jor unde dru hundert
jor, an mines herren sancte Mathies obent des heiigen swelifpoten.
Öhringen. Orig. Perg. Siegel 1) Krafts von Hohenlohe, s. Bd. 6, S. 241. 2) des KI. Schäftersheim, s. Bd. 10,
S. 221. — Abdruck: Wibel 2, 243. — Regest: Kerler in Wirt. Franken N. F. 5, 7 (nach deutscher Übersetzung). —
Weiler, Hohenloh. ÜB. 1, 441 n. 616.
1) So deutlich das Original. Es ist Lenzenbronn bair. AG. Aub. Die an den unten angeführten Stellen
gegebene Lesung und Deutung auf Leuzenbronn bair. AG. Hothenlung ist falsch.
a) Vorlage: so gegetan.
b) Für sogtam, wohl nach der Aussprache, die das g nicht liören iiess; vgl. im modernen Dialekt: sottem.
5442.
1300. Februar 25.
Die Grafen Heinrich und Gottfried, Sohn Graf Wilhelms seligen, von 'Tübingen be-
urkunden, dass sie dem Kloster [Bebenhausen] um bona, die weiland Graf Heinrichs
b
1300. Februar 25 und 28.
379
Vater Graf Gottfried und Graf Wilhelm selig, auch Graf Gottfrieds Sohn ihm schuldig
geworden, folgende Bürgen gesetzt haben : Herrn Friedrich Sturmfeder Ritter, Wolf von
Steineck (Stainegge), Friedrich von Urbach, Uz den truchsaisen, Johann den Kenlin von
Erdmannhausen (Ergemershusen) und Johann Dechlin.
Regest bei Gabelkhover, Kollektaneen, Hs. d. StA. 48« 1, 481''.
5443.
Der Edle Boppo von Eberstein beurkundet die Beilegung seines Streits mit Kloster Gnaden-
thal um das Erbe von dessen Stifterin Kunigunde von Krautheim.
Ohne Ortsangabe. 1300. Februar 28.
In nomine domini. Nos Boppo dei gratia nobilis de Eberstein notum fieri
volumus presentium inspectoribus universis, quod cum domine Kunegunde dicte de
Crautheim quondam nostre consanguinee predilecte tanquam heres in linea consangui-
nitatis et proximus in bonis ab ea relictis succedere deberemus, domine abbatisse et
conventui sanctimonialium monasterii Gnadenthal Cisterciensis ordinis Herbipolensis
diocesis super universis possessionibus quas reliquit tempore mortis sue taleni movimus
questionem videlicet, quod quamquam eadem nostra consanguinea tanquam fundatrix
principalis monasterii prelibati una cum marito suo bone memorie Conrado dicto de
Crautheim uuiversa bona sua et singula donatione solempni inter vivos facta dederint
et tradiderint eidem monasterio proprietatis titulo perpetuo possidenda usufructu
bonorum ipsorum reservato sibi dumtaxat pro tempore vite sue, quia tarnen domina
Kunegunda eadem usque ad suum obitum in possessione bonorum eorundem fuisse
videbatur, nos eidem in ipsis bonis succedere non inmerito volebamus. Cumque
questio eadem fuisset per nos aliquando spatio temporis mota, tandem mediantibus
viris honorandis subnotatis, videlicet domino Walcuno venerabili abbate de Schönthal,
domino Gernodo de Stetten, Ludewico de Bachenstein, Beringero de Clepsheim militibus,
Conrado de Törtzbach et Conrado de Mulfingen sufficienti deliberatione et maturo
ac sano consilio amicorum nostrorum et hominum preambulis et predictorum virorum
consiliis inductivis ad hoc moti acceptis a domina abbatissa et conventu predictis de
Gnadenthal centum libris Hallensiura in peccunia numerata et decem libris Hallensium
reddituum annuorum in villis subscriptis sitorum") scilicet in Clepsheim in Gins-
pach in Marlach et in Newenstetten cum uno prato sito iuxta Crautheim in prato
dicto Brühel eidem liti'') actioni seu questioni cessimus voluntarie plene simpli-
citer et precise, ita sane ut cum ratione donationis predicte") cum etiam actionis
380 1300. Februar 28.
nostre memorate renuntiavimus omni'') iuri nostro si quod nobis in ipsis possessio-
nibus competebat exnunc renuntiamus integraliter atque plene. Domina abbatissa et
conventus predicti ac monasterium earundem possessiones") universas et singulas in
quibuscunque locis sitas seu bona mobilia vel immobilia quelibet in quarum posses-
sione vel usu fuit eadem domina Kunegundis tempore mortis sue vel que ad eam
dum adhuc in carne viveret quomodolibet pertinebant cum universis iuribus suis et
pertinentiis quibuscunque scilicet agris pratis aquis silvis pascuis ortis viis et inviis
terris cultis et incultis quesitis et inquirendis possideant et possidere quiete debeant
in meram et absolutam proprietatem perpetuo pleno iure. Renuntiamus igitur per
presentes omni iuri actioni seu questioni, que nobis vel nostris heredibus in eisdem
possessionibus vel bonis predictis omnibus et singulis ratione predicte successionis
vel ex quaeunque causa alia aut iure quovis quocunque vocabulo aut nomine valeat
comprehendi competebat vel competere poterat quoquo modo, renuutiantes nihilo-
minus omni iuris auxilio canonici et civilis et omni exceptioni privilegio vel rescriptis
ab apostolica sede vel ab imperatoribus regibus et principibus impetratis vel etiam
impetrandis omnique rei et legi per que hec nostra renuntiatio et domine abbatisse
et conventus sepedictarum in bonis prenotatis quieta possessio posset aliqualiter
impediri vel modo quolibet impugnari. Et in horuni omnium prescriptorum robur
et evidens testimonium presentem litteram ipsis dedimus sigillorum domini Craftonis
de Hohenloe nostr