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Full text of "Wörterbuch der ostfriesischen Sprache"

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ARTES      SCICNTIA     VERITAS 


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WÖRTERBUCH 


DER 


ZWEITER  BAND. 


V.   2- 


WÖRTERBUCH 


DER 


OSTFRIESISCHEN  SPRACHE. 

7  7^77 


ETYMOLOGISCH  BEARBEITET 


VON 


J.  ten  Doornkaat  Koolman, 


ZWEITER  BAND. 

H — pflt-water. 


NORDEN. 

VERLAG   VON  HERM.    BRAAMS. 

1882. 


DRUCK  VON  DIEDR.  SOLTAU  IN  NOBDBK. 


H. 


h.  Als  Btichstabe  vertritt  er  in  der  Regel  habbedndas,  tüchtige  Ohrfeige  od,  auch 

ein  urspr,  k,  wird  aber  anlaiUend  in  vielen  Stoss,  Puff,  Rippenstoss  etc, ;  du  krigst  gl!k 

Wörtern  abgeworfen,  während  er  anderer-  'n  habbedudas,   dat   du  afer  de  kop  stafst. 

aeits  auch  afüautend  als  unorganischer  Hauch-  Wohl  =  „Habe  du  das^', 

laut  sowohl  im  Schreiben,  namentlich  aber  im  5      Habbo ,  mh  Name,    Geschln,  Habben  ti. 

Sprechen  vielen   Wörtern  vorgesetzt  u.  be-  Habbinga.     cf.  Abbo  etc.   u.   bei  Forste- 

kannüich   als  Dehnungszeichen    auch  sehr  mann  auch  den  Stamm  Hab. 

häufUf  inlautend  eingeschoben  u.  auslautend  hfi-bttken,  s.  hageböken. 

angehängt  wird.     In  vielen  Wörtern,  wie  hâeh,    ein  unarticulirter  Laut,  den  man 

z,  B,  in   waa  (Waclis) ,  wassen  (wa^ihsen)^  10  unwiUkürlich    in    Folge   körperlicher   An- 

fo8  (Fuchs)  etc.   ist  mhd.  nh**,   nhd.   nC^^»  strengung  aushaucht  od.  atubläst,  ausstösst 

urspr,  Jü^  auch  ganz  ausgeworfen,  bz.  ge-  (hauchend  od.  keuchend  hören  lässt)  u.  der 

schwunden.  Weiteres  vergl,  bei  Grimm,  Seh.  eigentlich  nur  einen  hörbaren  Hauch  bezeich- 

u.  L.  u.  Andern  wegen  dieses  Buchstabens.  net  u.  nur  etwas  stärker  ist,  wie  der  Laut 

1,  ha  od.  hfi,  d<M  lat.  grosse  H,  welches  15  „hk**,  den  man  ausstösst  od.  hören  lässt, 
die  Knaben  in  die  Erde  od.  in  den  Sand  wmn  man  an  ein  Fenster  od.  einen  Spie^ 
ritzen  u.  dann  mit  Pfennigen  od.  grösseren  gel  fiaucht.  Es  ist  von  nhd.  ach,  bz.  den 
Geldstücken  aus  gewisser  Entfernung  auf  Interj.  ach,  ha  etc.  eigentlich  nicht  Ver- 
den Mittelsirich  werfen.  Derjenige  von  den  schieden  u.  kann  man  h&ch  sowohl  als  ein- 
Spielem,  welcher  sein  Geldstück  mitten  auf  20  fachen  Hauch  od.  Hauchlaut,  wicaueh 
den  Strich  od.  am  nächsten  an  denselben  als  unwillkürlichen  Stoss  seufz  er  bezeich- 
wirft  u.  somit  Sieger  in  diesem  Werfen  ist,  nen,  wie  dieses  h&cb  denn  auch  dem  mdartl, 
streicht  das  sämmtliche  an  den  H-Strich  ge-  deutschen  haehen  (hauchen),  saÜ.  (Ehren- 
worfene  Geld  ein  u.  nennen  die  Knaben  traut,  II,  206)  h&chje  (keuchen)  u.  nfries. 
daher  dieses  Spiel:  an  de  «ha"  smiten.  25  (Outzen)  hache,  hachpachen  (kurz  Athem 

2.  ha  od.  ha  (gedehnt),  ha  (scharf,  wie  holen),  bz.  unserm  hich-pachen  zu  Ghrunde 
in  ach),  hä  od.  ha.  Intetjectionen,  wie  a,  liegt.  Vergl.  auch  hess.  (Vilmar)  hech- 
&,  â,  —  hé,  (das  e  wie  in  Hecht),  he,  —  ho,  zen  ßeuchen)  u.  nhd.  ächzen  etc.  Die*y 
ho,  0  etc.,  welche  wohl  von  Hause  atM  iden-  ist  wahrscheinl.  kac'  (sonare,  s.  unter  1  ha- 
tisch  öd.  doch  gleichen  Ursprungs  sind  u.  80  gel) ,  da  der  Stamm  hach  wohl  jedenfalls 
wie  diese  in  sehr  verschiedener  Bedtg.  ge-  von  Hatise  aus  ein  unarticiUirtes  Geräusch 
braucht  werden;  ha  od.  hft,  dat  kan  'k  regt  andeuten  dürfte,  bz.  eine  SchaUwurzel  ist. 
gôd  dôn;  —  h&  (ja,  ja  doch  od.  als  Inter-  cf.  auch  higen. 

jection  der    Ungeduld  etc.)!  kam  du  man  hichelen,   hecheln;   i.  q.  acheln    (gierig 

mit;  —  ha!  dat  magst  du  wol;  —  hk(pfui)!  35  essen),  scheint   indessen  nicht  mit  vorge- 

wat  stinkd   dat;  —  ha  (pfui  od.  ach,  als  setztem  Hauchlaut  Ji**  davon  gebildet,  son- 

Seufzer)!    wat    deid   dat   sër;    —    hâ   od.  dern  entweder  aus  hafFeln   (cf.   hecht   aus 

he!   wat  störmd  dat,  od.  wat  wurd  m!  dat  heft  od.  haft  u.  hechten  etc.)   entstanden, 

stur;   —   hä  od.  hä  (nein^   nein  doch  etc.,  od.  mit  hess.  (Vilmar)  hAchen  (gierig  sein, 

als  Abweisung  —  od.  auch  als  Interj.  der  40  in  grober  Weise  sich  habsüchtig  bezeigen), 

Ungeduld  od.  des  Verdrusses  etc.),  dar  wil  nhd.  haehen  (Grimm,  Wb.,  wo  man  in- 

'k  niks  fan  hören;  —  hä!  dat  kanst  du  net:  dessen  aus   detn   angeführten  Beispiel  die 

—  hä !  du  dnmkop,  blif  dV  of  —  od.  m&k  eigentliche-  Bedtg.   nicht   ersieht)   von   dem 

dat  du  fürt  kamst      Vergl.  Grimm,  Wb.,  Gilbst,  hache,  hach  (gieriger,  habsüchtiger 

ha,  he  etc.  46  Mensch,   od.  sehr  begieriges  u.  gef rassiges 

J.  ten  Doornkaal  Koolnum.    Wörttrbnoh«    II,  1 


HAGH£LIK  HAGHELE  2                            HAFfilT 

Geschöpf  etc.,  cf.  Vi l mar,  hess.  Idiot,,  nisse,  gewagte  u,  unsichere  Unternehmungen 
142  seq,;  Schmidt,  towald.  Idiot.,  71;  etc.)  dar  lât  ik  mi  nêt  gern  in.  Dimin.  von 
8 ehm.  hayr.  Wh.,  II,  143  u.  weiter  im  nid.  hach  (Wagniss  etc.);  5.  un^  hÂchelen. 
Grimm* sehen  Wh.  unter  hache  [junger  2.  häcbje,  hächtie,  leichtsinniger,  loser, 
Bursche,  od.  junger,  wagehalsiger,  kühner,  5  wagehalsiger  Mensen,  Windbeutel,  Spring- 
leichtsinniger  Mensch  etc.],  wo  ein  junger  insfeld  etc.;  ap  so  'n  h&chje  as  ho  is,  dar 
hach  od.  hagk  auch  durch  feroculas,  aada-  is  nêt  up  to  bôen;  —  hê  ig  'n  lös  od.  ligt 
culos  wiedergegehen  unrd  u.  hache  [als  Fe-  hâchtje.  —  Nid.  hachje,  hachtje  (cf,  ftet 
min.]  auch  die  Bedtg.:  Dirne,  grohes  od.  ten  Gate)  =  paer  aadax  u.  demnach  mit 
leichtfertiges  Frauenzimmer  etc.  hat)  weiter-  10  dem  veralteten  hache  (cf.  We  ig  an  du,  un- 
gebildet  eu  sein,  wovon  auch  das  Ac^.  hâchig  ter  h&chelen)  connex. 
(gierig,  habsüchtig  etc.)  entstand,  was  die-  8.  hachje,  hâehtje.  Stück,  Schnitt,  Ab- 
seihe Bedtg.  wie  unser  happig  hat.  Im  nid,  schnitt  etc. ;  ik  heb*  hir  nog  so  'n  môi  h&clge 
hat  hach  od,  hag  die  Bedtg. :  Gefahr,  Wag-  fies  in  de  moUe,  dat  wul'  'k  jo  gern  ferko- 

niss,  od.  gefährliche  Wagung  (cf.  hei  Wei-  15  pen; he  is  'n  frOnd  fan  'n  gôd  hâch^e 

land:  de  zaak  in  de  hach  [od,  hag]  stel-  (gutem  Stück  od,  tüchtigem  Bissen  etc,  seil. 

len),  wonach  hache ,  hach ,  hag  urspr,  wohl  Fleisch,  Speck,  Braten  etc.) ;  —  he  hed  fan 

ein  Etwas  (Wesen,  Geschöpf,  Ding  etc.  od,  middag  'n  gôd  h&chje  had.   —   Mit  mnld. 

Zustand,   Sein,    Verhalten  etc,   =  Wage-  (KU.)  hachte  (incisio, incisura, frustum,  pars 

Wesen  od,  Wage-Zustand,  Wagen  etc.,  hz.  20  scissa  vel  abscissa,  tomus,  praesecta  portio, 

wagendes,  kühnes,  verwegenes,  dreistes  etc.  cmstam,  frustam)   wohl  connex  mit  hakken. 

—  od,  gewagtes,  kühnes  etc.  Etwas)  hezeich-  4,  hachje,  hichtje,  Leben,  Dasein,  Blei- 
net  haben  könnte,  was  aadax  (beides,  im  gu-  bendes.  Best  etc. ;  he  harr'  't  hachje  (od, 
ten  u,  im  bösen  Sinn)  ist  u,  demnach  in  hachtje)  d'r  hast  bi  sitten  laten.  —  Nid, 
hach  od,  hag  urspr,  die  Bedtg.:  audax  od,  25  hachje.  Es  bedeutet  eigentlich  wohl  „Bro- 
auch  ferox  etc.  lag,  wie  ja  aiuih  die  Be-  cken"  in  der  Bedtg,:  „üeberbleibsel"  od, 
griffe:  kühn,  gewagt,  unüberlegt,  vHld,  ver-  „Abfall",  sodass  es  mit  8  hachje  von  Hause 
wegen,  leiclUsinnig  etc,  sich  nahe  berühren,  aus  identisch  ist, 

cf,  hâchelîk,   1  u.   2  h&chje  etc.   u,  wegen  hâch-pâchen,   keuchen,  stossweise  schwer 

des  Stammes  hach,   hag  unter  hage,  hagen,  80  aiihmen  etc. ;  he  ligd  od,  löpd  to  h&chpâchen 

hangen  etc.  u,  wie  hangen  auch  in  mancher  od,  blechen ;  —  he  h&chp&chd  glik,  wen  ho 

Beziehung  mit  schweben  od.  sich  hin  man  äfen  fei  löpd.  —  Nd,  (Schütze)\aj^' 

u,   her  bewegen,   schwenken   (cf,   y  pachen;  wang,  hachpach;    nd.   (Br,    Wb., 

kak,  vacillare;  desiderare)  begrifflich  zusam-  Schütze  etc,)  hachpachen  =hanno'9,  hech- 

menfäüt  u,  auch  wagen  mit  wegen  od,  goth,  35  pusten. 

yigan  connex  ist,  wie  desgl,  auch  mit  wie-  hâdbâr,  s.  âdebâr. 

gen  =  hin  u,  her  bewegen  etc,  Haddo,  nd,  Name  =  Hatto ;  Geschln,  Had- 

hâehelîk ,  hâehelk ,  gewagt,  misslich,  be-  din^.    cf,  auch  Heddo. 

denklich,  gefährlich  etc.;  de  bûdel  is  m!  to  hader,  s.  herder. 

hâchelk,  as  dat  ik  mi  d'r  an  wage;  —  dat  40      hâding,  haadingfbds.,  c/. /Sf<6^.^  =  a/rte«. 

is  'n  hâchelken  sâk',  um  sOk  dâx  tüsken  to  haved-ing,   havd-ing  (Häuptling,  capitanas 

stehen;  —  dat  sügt  d^r  ferdômd  hâchelkût;  etc.)  von  haved  etc.  (Haupt,  cA^vii),  c/.  hôfd. 

—  de  bûdel  steid  hâchelk  (steht  gefährlich  hafe,  haf,  Habe;  a)  (rut,  Besitz,  Besitz-  . 
od,  auf  der  Kippe  u,  Spitze,  sodass  sie  im  thum  etc.,  od,  das  was  man  hat  u,  häU; 
Begriff  ist,  umzuschlagen  u,  zu  stürzen,  —  45  min  ganse  häf  un  gôd;  —  b)  Chriff  etc,; 
od,  auch :  hängt  gerade  in  der  Schwebe,  so-  cf,  handhafe,  Handhabe,  Handgriff,  —  Nd,, 
dass  es  unsicher  ist,  wohin  sie  schlägt);  —  mnd.  have;  nid,  have;  mnld,  have,  haeve; 
'n  hechelkern  krftm  (Entbindung  etc.)  as  afries.  have,  heve;  ahd,  haba;  mhd,  habe 
ditmâl  hed  min  frô  nog  net  holden.  Sprichw. :  (Habe,  Eigenthum ;  Halt,  Anlialt ;  Kerker, 
um  't  elk  un  ên  fan  pas  to  maken,  un  fan  50  Speicher,  Hafen,  Meer;  habitus,  habitudo). 
cdk  to  sin  bemind,  dat  sunt  de  h&chelikste  Zu  hebben,  bz,  heffen,  flehen,  d,  i.  greifen^ 
sahen,  de  man  in  de  wêrreld  findt.  —  Nid.  nehmen,  fassen  etc.,  wie  dies  aus  upheffen 
hachelijk.  Es  ist  von  nid,  hach  (s,  unter  (aufheben)  etc,  hervorgeht,  sowie  daraus, 
hâchelen)  weitergebildet,  dass  mM,   habe  auch  die  Bedtg,   „Meer** 

1.  hâclge,  hachtje,   Wagniss,  gewagte  u,  55  hat,    cf,  1  hafen. 

unsichere   üntemtkmung ,  missliehe  od,  be-  häfe.  s,  hefe. 

denkliche  u.  gefährliche  Sache  etc,;  dat  is  häfel,  s,  hefel. 

jo  'n  h&chje  (Wagniss,  böse  Aufgabe  etc,),  hafe-los,  habelos,  besitzlos  etc, 

um  dat  antofaten  an  wer  in  't  Iike  to  bren-  1.  hafen,  Hafen,  Ort  od.  Bucht,  wo  Schiffe 

gen;  —  np  Bükke  (solche)  hâchtjes  (Wag-  60  sicher  u.  geborgen  liegen. -^  Nd.,  tdd,  haven; 


BA1?EN  5  HAPKE 

mfdd.  havene;  aga.  häfene;  aengl.  haven;  iura  sive  damnam  in  man);  m/Iâm.  haveiye 
an,  höfn;  dân,  hayn;  mncL  habene.  Dane-  (dasselbe);  mnd,  haferye;  dân,  haveri; 
hen  auch  ahd.  haba;  tnhd.  habe  (s,  o,  unter  schwed.  hafveri;  engl,  average.  Nach  Die e 
hafe)  u.  mM,  hap;  md,  hab  (Hafen;  Meer,  (I,  39)  soll  das  ital.,  port  avaria;  span, 
Haff,  cf.  hef).  Es  bezeichnet  das  Ha-  5  averia;  fram.  avarie  von  mnld,,  mnd.  ha- 
bende od.  Haltende,  od.  auch  das  was  verye,  haferye  stammen  u.  vergleicht  man 
hält  u.  fasst,  bz.  den  Ort  zum  Halten  die  Wörter :  Büberei,  Gasterei  etc.  von  Bube, 
u.  Bergen,  wie  mhd,  habe  (s.  un/er  hafe)  Gast  etc.^  so  wäre  es  auch  sehr  leicht  mög- 
auch  die  Bedtg.:  Kerker  u.  Speicher  lieh,  dass  dieses  Wort  in  ähnlicher  Weise 
hat  u.  dieses  Wort  soviel  als  Hab-  od.  10  von  dem  schon  alten  Worte  haf  (die  hohe 
Halt-Ding,  bz.  ein  Etwas  was  hält  See,  das  Meer,  cf.  hei),  weitergebildet  wurde 
u.  fasst  etc.  bedeutet.  u.   dann  wörtl.  mit   See-er-ei  Übersetzt 

2.  hafeii,  haben.   Nur  in  handhafen,  sonst  werden  müsste,  wonach  dann  haferê  urspr. 

hebben.  soviel  wie  „See-Betrieb,  od.  ein  JE^was 

häfeii,  s.  heffen.  16  was  man  auf  der  See  betreibt  u.  thut, 

1.  haier,  Haber.  Nur  in  inhafer  (Inha-  bz.  dort  oft  vorkömmt  u.  usus  ist"  bedeu- 
ber),  wofür  indessen  auch  mehr  inhebber  tet  haben  könnte  u.  dann  später  specieU 
gebräuchlich  ist.  auf   die   jetzige   Bedtg.    eingeengt    u.    be- 

2.  hafer,  Haber,  Hafer.  Sprichw.:  de  schränkt  wäre.  Gestützt  wird  dies  noch 
përde,  de  de  hafer  ferdênen,  de  krigen  sê  20  dadurch,  dass  das  üeberbordwerfen  von 
Beiden.  —  Nd.,  nid.,  schott.  (mdarü.)  haver ;  Waaren  bei  Sturm  od.  beim  Leckwerden 
ahd.  habaro ,  haparo ,  havoro ;  an.  hafri ;  der  Schiffe  sehr  häufig  vorkommt  u.  bekannt- 
schwed.  hafre;  dän.  harre.  Da  das  Wort  li<ûh  ein  so  allgemeiner  u.  gewöhnlicher  S  e  e- 
G erste  od.  hordeum  (cf.  garste)  wahr-  gebrauch  ist,  dass  man  kaum  ein  Wort 
scheinl.  zur  y  ghars  (starren  wie  Borsten,  25  durüher  verliert,  wenn  es  geschieht, 
wegen  seiner  wie  Borsten  starrenden  Gran-  Wegen  weiterer  Erklärung  dieses  Wortes 
nen)  gehört,  so  könnte  das  Wert  haîerwohl  vergl.  Grimm,  Wb.  unter  Haf  er  ei  u.  Wei- 
wegen  seiner  zitternden  Eispen ^  die  teres  unter  Havarie,  sowie  bei  Andern, 
bei  uns  bifen  (von  ags.  biâan,  afries.  biva,  hafer-gSrte,  Habergrütze. 

beben,  zittern  etc.)   heissen,  zu  der  y  kap,  80      hafer-sak,  Habersack,  Fuüersack,    Da- 
kamp   (zittern,   vibriren  etc.,  cf.  Fick,  i,       von  franz.  havresak  (Tornister), 
39)  gehören,  wozu  auch  skr.  kampra  (zit-  haf  er- wellen ,   Haferschleim,   od.   Suppe 

temd,  beweglich  etc.)  u.  capala  (sich  hin  u.  von  gekochter  HafergrUUze,  die  vor  dem  Ge- 
her bewegend,  zitternd,  schwankend  etc.)  ge-  nuss  durchgeseiht  wird.  —  Wang.  haver- 
hGren,  wie  hafe  u.  hebben  etc.  zur  V  kap,  85  welling. 

greifen,  fassen,  halten.     Gehört  auch  viel-  bafl^l  in  gehaffel,   Gehappe,  rasches  u, 

leicht  ags.  h&fr;  an.  hafr;  lat.  caprti  (Bock,       gieriges  Happen    od.   Einhappen    u.    Ver- 
Ziege) zu  derselben  y  kap,  kamp  (vibriren,        schlucken  von  Speisen, 
zittern,  trillern,  vibrirende  Töne  hören  las-  haffelen,  haffeln,  freq.  od.  anhaltend  u. 

sen),  weil  die  Ziege  etc.  „meckert^'  od.  vi-  40  rasch  happen,  rasch  u.  gierig  essen  u, 
brirend  u.  zitternd  schreit  u.  das  mhd.  mecke  schlucken  etc. ;  ho  haffeld  dat  man  all'  so 
als  Spottname  wohl  im  Sinn  (cf.  Wei-  binnen;  —  du  must  nêt  altîd  so  sitten  to 
g  and)  von  Ziegenbock  steht  u.  dieses  Wort  haffdn,  dat  sügt  je  nêt  ût,  as  wen  da  din 
anscheinend  mit  griech.  mëk  in  mékasthai  l&fend  nêt  sat  krigst;  —  man  kan  d'r  hast 
(qt^öken,  blocken,  meckern  etc.,  bz.  schreien  45  hêl  nêt  lägen  haffehi  (schlucken).  ■—  Wfries. 
wie  die  Zisgen  u.  Lämmer  etc.)  u.  ^.  mic-  (Vrije  Fries,  III,  204  seq.)  haffelje 
cire  (cf.  bayr.  mickern,  wiehern  etc.  bei  (kauen  wie  alte  zahnlose  Leute ;  dem  Munde 
Sc  hm.)  connex  ist.  keine  Buhe  gönnen,    viel  u.    unaufhörlich 

haferê,  haverê,  Havarie  od.  Avarie,  d.  i.  schwatzen) ,  haffelbek  (Weib ,  deren  Mund 
Schaden  an  Schiff  u.  Ladung  während  einer  50  nie  still  steht,  altes  SchwcUzmaul),  haffelerg, 
Seereise ;  daher  überhaupt :  Seeschaden,  gehaffel  (unaufhörliches  Geschwätz  etc.).  Es 
od.  auch  (ganz  allgemein):  Schaden,  Ver-  ist  freq.  von  happen,  was  wohl  mit  hebben 
lust,  Unglück  etc.  od.  Aufenthalt  dadurch,  u.  heffen  (cf.  wegen  des  „f*,  „b"  =  „p" 
dass  Jemandem  Etwas  bra^h  u.  wrack  wurde;  unter  hafen  u.  bedarfen)  zu  derselben  y  gehört. 
dat  schip   is  mit   haferê   binnen  kamen;  —  55      häfîg,  s.  hefig. 

he  hed  underwägens  hafcrê  had,  darum  is  hâfke,  Habicht.  —   Nd.   (Br.  Wb.)  ha- 

be gûstern  so  lät  to  hûs  kamen ;  —  he  hed  vik,  haavk ;  mnd.  havik,  havek,  hawik ;  nid, 
alttd  haferê  (Schaden  u.  Aufenthalt)  mit  sin  havik;  mnld.  havick:  wfries.  hauck;  nfries. 
bûdel,  wen  he  underwägens  is.  —  Nid.  ha-  (Outzen)  h&fk,  häfk;  dithm.  hävk,  hövk, 
▼enjj,  averg;  mnld.   havereye,  avcrye   (jac-  60  hövick;  ags.  hafok;   engl,  hawk;  an.  haukr, 


HAFTEN  4  HAGEL 

hauks;  schwed,  hök;  dän.  hög;  ahd.  habah,  hege,  [umzäunte]  Wohnung;  Schutz);  oM. 
hapuh;  mhd.  habech,  babich,  häbecb.  Wohl  bag  (Einhegung,  Verzäunung;  cUchtea  Ge- 
mit  hebbig  (greifig  etc.)  zu  bebben,  bz.  ahd.  bOsch;  eingezäunter  Wald,  Park)  u,  hegga; 
baban  (haben,  halten  etc.,  d.  i.  fassen,  grei-  mhd.  begge,  becke  (Hecke,  Zaun  etc.);  aga. 
fen).  Vergl.  dieserhalb  auch  Diez,  II,  5  baga  (Zaun,  eingehegtes  Feld,  Garten,  Vor- 
132  unter  gavilan  (Sperber)  u.  Fick,  III,  werk)  u.  bege  (Zaun,  Hecke),  gebäge  (ein- 
63,  der  die  Stammform  babiga  auch  zur  y  gezäuntes  Feld,  Gartenland  etc.) ;  engl,  bedge 
bab  =  lat.  cap  stellt  u.  babic  mit  lat.  capax  (Zaun  etc.)  ;  schwed.  hage  (eingezäunter 
vergleicht.  Platz,    Viehweide)   u.   bägen  (Umzäunung, 

haften,  s.  unter  hecbten.  10  Einfriedigung;  Schutz,  Schirm  etc.)  etc. 

haftiff,  Endung  27on^  wârbaftig  (wahrhaf-  2.  häge,   hege,   Hege,  Hut,  Schutz,  Be- 

tig,  wahrhaft),    cf.  aftig,  acbtig.  Währung,    Wartung  etc.;  bé   Red   hum   sin 

Hage ,  der  Flecken  Hage  bei  Norden  im  gôd  in  bäge  (Bewahrung,  Hut,  Aufsicht  ete.) 
Amt  Berum.  Sprichw. :  in  Hage,  d&r  is  niks  un  pläge  (Pflege)  gäfen ;  —  he  bed  dat  kind 
as  kummer  un  plage  1  de  niks  bed  un  kau  15  in  bäge  un  pläge  namen;  —  sé  bebben  d&r 
niks  krigen,  de  lat  man  to  Hag'  ûtblifen.  bî  bum  altid  g6d  bör  bäge  un  pläge  bad 
cf,  H.  Böttger,  Diöcesan-  u.  Gau-Gren-  (sie  sind  da  bei  ihm  stets  gut  gehegt  u.  ver- 
zen  Norddeutschlands,  pag.  180 y  wo  dieser  pflegt) •  —  Nd.  (Br.  Wb.,  II,  562,  sub  4) 
Ort ,  bz.  dieses  Kirchdorf  Hagha  um  1420  bäge  (Schutz,  Sicherheit  etc.).  Bas  Weitere 
genannt  wird.  Die  Bedtg.  wird  dieselbe  20  s.  unter  bageu  u.  bägen,  sowie  1  bäge. 
sein,  wie  von  Haag,  bz.  Hogba  (cf.  Ostfries.  hage-böke,  bâgbSk^  Hage-  od.  Hainbuche, 

ürkundenbuch  von  Dr.  Friedlaender,  —  Nid.  baagbeuk;  nd.  bageböke,  baböke; 
pag,  120),  der  Residenzstadt  von  Holland,  ahd.  baganpuocba,  baginbuocba;  mhd.  ha- 
nämlich:  Ort  in  einem  Hag,  od.  in  einem  genbnocbe,  bagebuocbe,  hagbuoche.  Die 
dichten  Gebüsch,  bz.  in  einem  einge-  25  Bedtg.  ist:  Hecken-  od.  Zaun-Buche  u. 
zäunten  Wald,  Park,  Gehege  etc.,  ist  hagau  von  ahd.  bag  (Einhegung,  Ver- 
da  der  Name  jedenfalls  wohl  une  nfries.  bäg,  zäunung)  weitergebildet. 
hage;  an.  bagi;  schwed.  bage  (eingehegter,  hage-böken,  hSeböken,  hâbëken,   hcige- 

eingezäunter  Platz,  Weide-Platz  etc.)  von  buchen,  von  der  Êag(û>uche;  du  must  Ben, 
ahd,  hag  (Einhegung,  Verzäunung;  dichtes  30  of  du  wat  hägböken  (od.  b&böken)  holt  to 
Gebüsch;  eingezäunter  Wald  etc.)  weiterge-  de  mölenkammen  krigen  kanst;  jig.  (von 
büdet  wurde,  wie  denn  auch  noch  die  Um-  8chwa>chem  u.  krüppelhaftem  WucJis,  im  Ge- 
gebung von  Hage  sehr  waldreich  ist  u.  die  gensatz  zu  dem  der  gewöhnlichen  Buche 
früheren  Grafen  von  Ostfriesland  in  dem  entlehnt)  krüppelhaft,  verkrüppelt,  halbwüch- 
hart  daran  grenzenden  Berum  ein  Jagd-  85  sig,  schwach,  unvollständig  etc.;  dat  is  man 
schhss  u.  einen  Wildpark  halten.  so   'n   bäg   —    od.  bâböken  bôm  od.  kerel, 

1.  hage,  Ruhe,  behaglicher,  ruhiger  ScMum-  jaug*  etc. ;  —  he  is  man  so  bâböken  (schwadi^ 
mer  etc.;  he  geid  na  bage  (zur  Ruhe,  zu  Mein,  verkrüppelt,  halbwüchsig  etc.)  bläfen; 
Bett);  —  bê  ligd  in  hage  (Ruhe,  Friede,  —  dat  bûs  sOgt  so  bâböken  (unvollständig, 
Bequemlichkeit  etc.).  —  Mit  2  hage  u.  hage-  40  nicht  ordentlich  od.  so  wie  es  sein  soü,  haU>- 
Iik  wohl  zu  hagen  od.  vielleicht  mit  nd.  (B  r.  fertig,  wie  von  einem  Pfuscher  gemacht  etc.) 
Wb.,  II,  562,  sub  4)  bäge  (Schutz,  Sicher-  ût,  as  wen  't  bei  nêt  ördendlîk  klär  worden 
heit)  u.  1  u.  2  bäge  zu  ahd.  bag;  cf.  1  u.  un  ûtbôed  is;  —  he  is  d'r  so  bäböken  (wie 
2  bägen.  ein  Stümper  od.  wie  Jemand,  dem  die  Hände 

2.  hage,  Freude,  Vergnügen,  Behagen  etc. ;  45  verkehrt  stehen  u.  der  deshalb  nichts  recht 
he  bed  so  regt  stn  bage  dar  an.  —  Nd.  machen  kann  etc.,  bz,  linkisch,  unbeholfen 
(Br.  Wb.,  II,  562;  s.  sub  2)  bäge;  mhd.  etc.)  bi  dôn,  as  of  he  sin  läfend  nog  gen 
bage  (Behagen,  Wohlgefallen,  Behaglichkeit).  stûk  gerêdscbnp  in  de  band  bad  bed ;  —  dat 
Ji^hl  auch  zu  hagen.  Vergl.  indessen  böge  sügt  arbarmdlik  bäböken  (linkisch,  dumm) 
u.  8.  weiter:  50  ût,  so  as  du  dar  bensteist  to  gapen. 

3.  hage,  s.  bage-törf.  häge-kraperke ,  Zaun-  od.  Heckenkönig, 
1.  bäge,  hege,  hegge,  Hecke,  lebendiger        so  benannt,  weü  er  immer  durch  die  Hecken, 

Zaun,   Einfriedigung   etc.    —    Nid.    haag        bz.  dichtes  Gebüsch  u.  Gestrüpp  kriecht. 
(Zaun)  u.  heg  (Hecke);  mnld.   hegghe  (du-  1.  hagel   (sowohl  colkct,   als  auch  vom 

mu8,  sentis,  seuticctum;  sepes,  sepimentum;  55  einzelnen  Hagelkorn  u.  dann  mit  dem  Plur. 
cratia «enticosa  seu  yiminea)  u.  baeghe,  hagbe  hageis),  Hagel;  a)  gefrorene  Eiskömer  od. 
(sepes,  sepimentum,  septum),  sowie  haeghe  einzelnes  Etskom;  —  b)  Bleischrot,  Schrot 
(domus) ;  mnd.  hage  (lebendiger  Zaun,  Zaun,  zum  Schiessen.  —  Nid.,  nd.  hagel ;  mnld. 
jBeeke)  u.  hege,  hoch,  böge  (Zaun,  Einfrie-  hae^hel;  afries.  (Wiarda,pag.  187)  heyl; 
digung,  Hecke;  Gehölz,  kleiner  Wald;  Ge-  60  wfnes.  (Jap  ix)  heyl,  beyle;  nfries.  bajel; 


HAGEL  5                              HAGEN 

toang.  hil;  ags,  hagal,  hagol,  hagal,  h&gel;  hir  so  refft  hagelk  bi   'nander.  —  AJries, 

engl,  hail;   an.  hagl;   schwed.,  &n,  hagel;  haglik;  na.  (Dähnert)  hftglig  (ergötßUch, 

ahd.  hagal,  hagel ;  mhd,  hagel  (Hagel ;  bildl. :  lustig). 

ünglûCK,  Verderben).      Wenn  griech.   châ-  Hagen,  ml.  Name;  Hagena,  Geschln.;  cf. 

laxa  (Hagel),  chalax&ö  (hageln)t  lat.  grfmâo;  5  Försiemann  unter  hag. 

Jcslav.  grada  (Hagel)  mit  skr.  hr&dani  (Un-  hagen,  angenehm  sein,  Vergnügen  machen, 

Wetter)  etc.  u.  goth.  grêtan   (weinen,  klagen  behagen,  angenehm  berührt  werden  wovon, 

etc.)  zur  y  ghardy  ghr&d  =  skr.  hrâid,  zend.  (sich)  freuen,  Freude  machen  od.  haben  u. 

zrâd  (rauschen,  rasseln  etc.,    bz.  sonare,  cf.  empfinden,  sich  mit  Freude  tooran  erinnern, 

grêta  etc.)    gehört,   die  von  ghar   (sonare,  10  sich  behaglich,  glücklich,  ruhig  u.  zufrieden 

cf.  griDen)   weitergebildet  ist  u.   dazu  ver-  fühlen  etc.;  dat  hâgde  hum  so  regt,  dat  he 

gleicht,  dass  grand  u.  grind  zu  grindan  mit  dar  so  warm  un  gôd  sêt;  —  dat  h&gd  hum 

der   Grdbdtg.:    knirschen,  knirschend  zer-  nêt,  dat  he  in  hûs  bßfen  sal;   —   de   schal 

malmen  u.  zerreiben  etc.  gehören,  so  könnte  sük  hagen^  wen  he  dat  hörd,  dat  sin  dogter 

auch  hagel  nebst  griech.  kachléx  (Steinchen,  15  'n  lütjen  s8n  aferwunnen  hed ;  —  dat  kan 

Kiesel,  bz.  Kies),  kagchâs  (Lacher)  etc.,  lat  hum  so  regt  hagen,  wen  'n  ander  minsk  un- 

cachinnari  etc.  zu  der  y  kak  =  sät.  kakk,  glük  hed;  —  dat  hâgd  hum  nog  altid  (das 

kakh  ßachen)  od.  zu   (cf  B  opp)  kac    (so-  macht  ihm  noch  immer  Freude,  od.  er  denkt 

nare),  bz.  zu  der  y  kach,   kanch   (to  bind;  noch  stets  mit  Freude  daran),  dat  he  f5rîff 

to  shiue;   to  sound^   cf.  Ben  feg  u.  unter  20  j&r  bi  uns  tôm  besôk  west  ist;  —   he  hâgd 

hagen  am  Schlüsse)  gehören,  da  wohl  auch  sük  dar  so  regt,  war  ho  naw&nd.     Compos. 

kak  jedenfalls  wie  die  y  kark,  krakati  (tö-  be-   u.   mishagen.   —    Jfiries,   hagia ;    saü. 

nen,  lachen,   krächzen)   von  goth.   hlaligan  hägje;   wfries,  hea^'en;   nfries.  hage;    nid. 

(lachen),  griech.   klazö   êklagon   (schreien),  hagen;  nd.  (Br.  Wb.,  II,  561),  hftgen,  ha- 

klaggé  (sonus),  lat.  clangerc  etc.  (cf.  Fick,  25  gen  (freuen,   cf.   auch   bögen   u.   pag.   562 

I,  42)  urspr.  die  Bedtg.  sonare,   od.  einen  hagen,  Belieben  haben,  gefallen);  mnd.  ha- 

unarticulirten  Ton  hören  lassen,    hatte  u.  gen;  as.  (bi)  hagôn  (behagen  etc.)   ags.  (cf, 

wonach   denn  auch   hagel  ein  Etwas  sein  H.  Leo,  113  seq.  unter  nëgan)  hagian  od. 

konnte,   was  rauschend  od.  rasselnd  hagjan  in  on- ti.  gehagiän ;  ahd.  (hagan)  nur 

M.  prasselnd  niederfahrt,   od.  ein  Ge-  30  im  Partie,  kehagin  u.  mhd.  hagen  i n  ge-  u. 

rausch  u.  Gerassel  etc.  macht,  wie  ja  behagen.     Die   Grdbdtg.   dieses    Vbms.  ist 

auch  engl,  hail  ausser  hageln  die  Bedtg.:  (wie  von  1  gaden  u.  haXen)  eigentlich :  an-  u. 

brüllen,  schreien  etc.  hat  u.  auch  mtüd.,  bz.  zu  einatider  bewegen,  vereinigen  u.  so  bin- 

afries.  (KU.)  hagghen  (rixari)  vieUeicht  die-  den,  schliessen,  fügen,  passen,  gut  u.  ge- 

ser  y  angehört,  wie  desgl.  auch  das  gleich-  35  schickt  auskommen  u.  sein,  recht  sein,  Be- 

bedeutende  mnd.  (Seh.  u.  L.)  hagen,  hag-  hagen  u.  Freude  macheri  etc.  u.  gehört  es 

gen  etc.,  engl  haggie.  mit  an.  haga   (accommodare ,   ordinäre,   bz. 

2.  hagel  in  Janhagel;  s.  d.  u.  cf.  Grimm,  einrichten,  anordnen  etc.   od.  sich  schicken, 

Wb.  unter  hagel  sub  5.  passen,  geziemen  etc.,   cf.  hagar,   es  passt, 

8.  hagel,  böse,  verdriesslich  etc.,  bz.  miss-  40  ziemt  etc.),  hagr  (Einrichtung,  Lage,  SteU 
günstig  u.  verderblich  gesinnt;  ho  kikd  so  lung,  VerhäUniss;  Vortheil,  Nutzen;  BHHg- 
hagel  (böse,  grimmig,  mürrisch  etc.)  ût ,  as  keit,  Gebühr,  Zukommniss  etc.,  cf.  auch  gaae 
de  dûfelj  —  hê  ig  ferdômd  hagel  up  mi;  —  etc.  u.  bäte),  hagr,  hög,  hagt  (passend,  ge- 
he is  mi  nêt  so  hagel^  as  de  düfel.  Es  ist  schickt  etc.);  hoegr,  h6gr  (leicht,  bequem, 
wahrscheinl.  vom  Subst.  1  hagel  in  der  bildl.  45  angenehm,  erfreulich) ,  hoegri  (dexter),  hoe- 
Bedtg.:    Verderben,  Unglück  etc.  abgeleitet.  gindi (Bequemlichkeit, Annehmlichkeit), hoegj^i 

taageldorn,  Hagedom,   d.  i.  Hecken-  od.  (rooderare,  mildern,  beruhigen;  fördern  etc.), 

Zaun-Dorn,  von   ahd.  hag;  s.  unter  hage-  hög  in  hôglifi  (ruhiges,  friedliches  Leben), 

böke.  hôgligr  (leicht  u.  bequem  zu  behandeln)  etc. ; 

hageldôriiwîfkes,  die  rothen  Früchte  des  50  isl.  haga  (concinnare,  ordinäre),  hagr  (dexter, 

Hagedorns,  auch  hägewibkes  (s.  d.)  genannt.  artificiosus^  etc. ,   soune   ahd.   hag   (Befrie- 

ba^elen,  hageln,  hageln,  graupeln.  —  Nid.  digung ,  Einfriedigung ,  Ein-  u.  Umschlies- 

hagelcn;  nd.  hageln;  wfries.  (Japix)  hejl-  sung,  Umzäunung,  Verzäunung;  dichtes  ge- 

jen;   wang.  hil;  afries.  (Wiarda)  heilja;  schlossenes    Gebüsch;    eingezäunter    Wald, 

ags.  hagolan;  engl,  hail;  an.  hegla;  norw.,  55  Hag,  Gehege  etc.),  sowie  unser  1  u.  2  hage 

«cAfüßd.  hagla;  dän.  hagle.  u.  1  u.  2  häge  u.  hägen  etc.   (diese  jedoch 

hagelîk,   hagelk,  freudig,  erfreulich,  be-  wohl  nur  als  Weiterbildungen  von  hag)  nebst 

haglich,  ruhig  u.  friedlich  etc. ;  he  kikd  so  allen  den  darunter  angeführten  Wörtern  zu 

regt  hagelk  ût ;  —  dat  is  'n  hagelken  s&ke ;  —  einer  germ.  y  hag  =  skr.  kac,  kaue  (bin- 

de  Btlnne  schind  so  regt  hagelk;  —  wi  Bitten  60  den,  fesseln,  umbinden,  gürten,  cf.  bei  Bopp 


HA£OEN  HEGEN  6  &A6E-T0ERF 

J^  kac,  binden  etc,  u,  bei  Fiele,  I,  36,  y  etc.  u.  gracîlis  neben:  schlank,  dünn,  schnwl 

ak,   be.  bei  Benfey   j/  kach,   kaúch)   =  etc,  auch  die  Bedtg.:  mager  hiOte,   so  ist 

idg.  kak  (cingere)  gehören,  zunächst  wohl  anzunehmen,  dass  das  erst 

Vergl.  indessen  Fick,  der  hag  (Vei'zäii-  spät  mhd.  erscheinende  hager  mit  hägel  (fein, 

nung  etc.)  van  kak  (cingere),  dagegen  hagen  5  dünn,  zart)  u.  hagel  in  hagelgeschrei   (fei- 

(passen)  von  einer  idg.  y  kak  =  zend,  ^ac  nes,  dünnes  Geschrei,  cf^  Grimm,  Wb.  IV, 

(passen,  geziemen)  ableitet,  ^  die  er  zu  idg.  zweite  Abth.,  Spalte  145  u.  146)  von  Hause 

kak   (genügen,  hinreichen ,   im  Stande  sein)  aus  identisch  ist  u.  sich  der  Begriff  graci- 

=  skr.  9ak   (vermögen,  helfen  etc.,    cf.  I,  lis,  bz.  fnager,  dünn,  scMank  etc.  aus  der 

55)  steUt,     Da  jedoch  die  Bedtgn. :  passen,  10  von :  leicht,  bequem  etc,  (cf.  an.  ho^gr  unter 

fügen  etc.  wohl  auf  die  sinnl.  Bedtg.:  bin-  hagen)  od.  aus  der  von:  gewandt,  geschickt 

den ,  schUessen ,  zusammenmachen ,  vereini-  etc,  des  an.  hagr  (cf,  unter  hagen)  entwickelt 

gen  etc,  zurückgehen   (cf,  z,  B,  auch  salig  hat.    Möglich  ist  es  jedoch  auch,  dass  es  in 

etc.)}  so  dürfte  die  Ableitung  von  kak  (bin-  der  Weise  von  ahd.  hag  weitergebildet  ist, 

dtn   etc.)   wohl  für  beide  Wörter  beizube-  16  bz.  mit  diesem  u,  ahd.  hagan  (Dom,  Dom- 

halten  sein.  busch.    Vorhau)  zusammenhängt,  daes  die 

hägen,  hegen,  a)  zäunen,  be-  ein-,  um-  mdartl,  gewiss  schon  viel  früher  vorkommen- 

zäunen  od.  be-,  ein',  um-friedigen ;  de  tun  den  Wörter  hägel  (fein,  dünn  etc)  u.  hager 

mat  Des  (aufs  Neue)  hägd  worden;  —  dat  (mager)  beide  urspr,   die  Bedtg.:    dornig, 

land  ig  inhägd;  —  b)  hegen, püegen,  bewah-  20  scharf,  spitz,  stechend  etc,  hatten,   tcie  ja 

ren,  hüten,  warten,  Hut  u.  Wartung  ange-  eine  feine  dünne  Stimme  auch  eine  scharfe 

deihen  lassen;   ho   hed   dat  kind  gôd  hägd  Stimme  ist   u.  bei  einem  hctgem  Menschen 

un  plägd.    —   Nd.   (Br.  Wb,  etcj  hägen;  das  Gesicht,  bz,  Nase,  Kinn  etc.  auch  scharf 

mna.   (Seh.  u,  L.)   hegen,   hegcnen,   heien  u.  spitz  sind  u.  die  Knochen  bei hagem  Ge- 

(umzäunen,   befriedigen,   einfriedigen;  ein  25  schöpfen  auch  scharf,  spitz  u,  eckig  vorra- 

Wehr  od.  hech  machen ;  schützen,  unterhal-  gen   od,    hervorstehen.      Vergl,  auch  wegen 

ten,  bewahren;  beraen,  bei  Seite  legen,  ret-  des   Zusammenfalls    der    Begriffe:   spitz, 

ten,  sparen;  ein  Gericht  liegen,  od,  eigent-  scharf  u,  dürr  das  mnd,   (Seh.  u,  L.) 

lieh  die  unter  freiem  Himmel  belegene  Ge-  hage  od,  haghe  in  dem  angeführten  Beispiel : 

richtsstätte  einzäunen  u.  befriedigen);  ahd.  30  wen  de  vrost  blaset,  so  werdet  alle  lo'ade 

(hagjan,  hakjan ,  hegjan) ;  mhd,  hegen   (mit  ichte  atruke  alse  de  haghe  ichte  scherpe  des 

einer  Umzäunung  od.  einem  hag  [s.  unter  disteles,  d.  h.  wohl  so  dürr  wie  die  Dar- 

hagen  am  Schluss]  umgeben  u.  oStsperren  u.  nen  od.  Schärfen,  scharfen  stechenden  Spit- 

dadurch  sichern  od.  in  Sicherheit  u.  Hut  zen  etc.  der  Disteln,  welches  Wort  wohl  eher 

bringen;  hegen,  pflegen,  bewehren);  mnld.  85  mit  hage  (dumus  etc.)  identisch  sein  dürfte, 

h^hen,  hegghea,   heghenen,   hegenen   (in-  als  dass  man  annimmt,  es  sei  mit  vorgesetz- 

Btruere,  ornare,  colere;  educare,  8er?are,  cu-  tem  „h^  aus  age,  agen  =  ahd.  agana,  mhd. 

stodire ;  agere  forum,  Judicium^  legitime  con-  agen  (Spreu)  entstanden. 

firmare;  sepire  dumetis  et  vepribus),  sowie  bäger,  hägerd,  heger,  hegerd,  Heger  od. 

hae^en  (fo?ere,  colere) ;   afries.   heia ;   ags.  40  Einer  der  hegt,  bz.  gut  sorgt,  hütet,  bewahrt 

hegian  (sepire  etc.) ;  an.,  isl.  hegna  (circum-  t4.  spart ;  daher  auch :  tüchtiger  sorgsamer 

sepire,  aggere  munire;  coercere,  castigare);  zuverlässiger  fixer  Mensch;  't  is  jo 'n  hager 

schwed,  hägna  (umzäunen,  befriedigen ;  schüt-  od,  hägerd  fan  'n  kerel !    dar  kan  man  wat 

zen,  beschirmen,  vertheidigen)  etc,      Vergl,  up  stân  laten.    Sprichw.:  up  'n  heger  (gu- 

weiter:  nid.  heinen  (aus  hegenen,  cf.  hain  od,  45  ter  Haushalter  etc)  kamd  'n  fleger  (Bruder 

hein),  zäunen  od,  cingere,  cf.  omheinen,  cir-  Leichtfuss). 

cumcingere   od.  umzäunen  etc.    u.  sodann  bäge-,  hegge-spilen ,  Stöcke  zum  Dicht- 

noch  mhd.  heien,  beigen,  wacJisen;  pflan-  machen  einer  Hecke, 

zen;  aufziehen,  gross  ziehen,  hegen,  schützen,  hage-torf  od.  hage.  die  über  dem  schwär- 

pflegen;  aßs.  hég&n  {sepire,  tueri),  welch  LetZ'  60  zen   u.   schwersten  Torf  lagernde  Schicht, 

tere  möglicherweise  ebenso  wie  hagen  direct  welche  den  etwas  leichten,  vielfach  mit  Sten- 

von  der  germ.  y  hag  (ligare)  entstanden  u.  geln  von  Gestrüpp  u.  Röhricht  durchwach- 

nicht  wie  hägen  von  dem  Subst.  hag.  senen  u.  dadurch  einen,  ein  etwas  rauhes,  za- 

hager,  mager,  dünn,  schmächtig,  abge-  seriges  u.  struppiges  Ansehen  habenden 

zehrt,  dürr  etc.;  he   is  hager   (od.   mager)  55  Tor/ &'e/ert; —wen jî'tmôrofbrunkthebben, 

an  klên  as  'n  bônenstelter.     Wenn  man  lat.  den  kÖnd  ji   erst  de  grise ,   den   de  bante, 

macer  (mager,  klein,  dünn)  u.  unser  klên  d&rup  de  spalte  (od.  splint)  un  den  de  hage 

(klein)  in  der  Bedtg, :  mager,  dünn  etc.  ver-  (od.  hagetörf)  der  ofgrafen ,   dat  de  swarte 

gleicht  u.  dazu  halt,  dass  mhd.  krank  die  an  b^te  törf  gans  up  't  sent  blift.    Dieses 

Bedtg. :  schwach,  dünn,  schlank,  schmächtig  60  hage  ist  wohl  eher  mit  mnd.   hage  (rubus, 


HAEGE-WIBEES  7  HAKE  HAK 

dumas  etc.)   u.  ahd,   hagan   (Dam,  Dom-  kenförmiger  Zähne,  —   Nd,  heked,  hakt; 

busch,  Verhau  etc.,   von   ahd,  hag,   dichtes  mnd,  heket;  mnld.  (KU.)  heket;  as.  haceth, 

Oebüsch,   Gestrüpp  etc.,   cf.  unter  Hage  heket;  ags.  hacod,  häced;  engl  hakoi (Meer- 

u.  hagen  etc.)   als  mit  afries.  hach   (hoch,  hecht),  haked  (grosser  Hecht);  ahd.  hachit, 

cf.  hôg  u.  bei  Stbg.  im  Nachtrag, pag.  347)  5  hechit;  mhd.  hechet     Wegen  der  gekrümm- 

connex^   zu  welch  letzterer  Annahme  die  ten  od.  hakenförmigen,  bz.  zinkenförmigen 

Lage   dieser   Torf  Schicht    wenigstens  keine  u.  scharfen  Zahne  könnte  der  Name  wohl 

Veranlassung  bietet.  mit  Hake   od.   Hacke  vom  Stamm   hak, 

bäge-wibkes,  die  rotihen  FräcMe  des  Ha-  hach  weitergebildet  sein.    Da  indessen  auch 

gedorns,  cf.  wibke  u.  jôpke.  10  häkel  (s.  1  häkel)  ein  Werkzeug  mit  schar- 

hSgtas,  s.  äftas.  fen  u.  krummstehenden  Spitzen  ist  u.  dessen 

ba-ha,  jo^/a  etc.;  hâ-hd,  ach  so!  also!  Stamm    mit    dem    von    Hecht    noch   besser 

jawohl!  ich  verstehe  etc.;  h&'hlÔk,nein-nein!  stimmt,  wie  der  von   Hake  u.  Hacke,   so 

cf.  2  ha  etc.  di^rfte   es   wohl    zweifellos  sein,    dass   die 

baie,  bai  od.  bei,  Hay,  Hayfisch.  —  Nid.  15  Wörter  Hecht  u.  Hechel  beide  von  demsel- 

haai;   mnld.  (KU.)  hacnre,  haye;  dän.  hai;  ben  Stamm  weitergebildet  sind  u.  diesem  die 

schwed.  h%j.      Gehört  dies  Wort  zu  mnld.  Bedtg. :  spitz,  scliarf,  stechend  etc.  zu  Grunde 

haeyen  (exantlare ,  perpeti ,  perdurare) ,  weil  liegt,  worüber  mehr  unter  häkel.    Zur  Be- 

dieser  Fisch  so  ausdauernd  im  Verfoh  stätigung  dieser  Annahme  vergl.  ausser  mnd. 

gen  der  Schiffe,  bz.  der  Beute  ist?  20  hekele  (Stichling  =  unserm  Btikelstag  etc.) 

Hayo,    ml.    Name;     Geschln.    Hayuiig,  von  hekel   (Hechel)  noch  die  Hechtnamen: 

Heyungs,  Hayonga.     Wegen  früheren  Vor-  schwed.  gädda;  dän.  gjedde   von  an.  gadd 

kommens   dieses  Namens  cf.  Dr.  Fried-  (Spitze,  Stachel) ;  engl.  ]^ïke  von  pïke  (Spitze, 

laender,  ostfries.  Urk.-Buch,  Nr.  43.   Da-  Stachel,  Dorn)  u.  franz.  brechet  von  breche, 

von  wohl  auch  (als  Koseform)   Hayko  od.  25  bz.  afranz.,  pic.  broc  (Spitze,  Spiess),   wie 

Heiko,  sowie  der  ml.  Name  Heye  statt  Haye.  desgl.  auch  franz.  bequet  (Schnabel;  Hecht) 

1.  bak,  a)  Sehlag  (ictns  od.  Hau,  Stoss,  mit  prov.  beca  (Haken)  von  dem  mit  un- 
Hieb,  Stich  etc.  in  Etwas  hinein)  mit  einem  serm  bek  aus  derselben  Quelle  stammenden 
scharfen  u.  spitzen  Instrument  (Hacke,  Beil,  prov. ,  franz.  bec ;  port.  bico  (Schnabel, 
Zinkenhacke  etc.)  od.  auch  Biss  mit   den  30  Spitze), 

Zähnen  etc. ;  he  hed  d'r  'n  dügtigen  hak  in  bake,  bak,  Haken  zum  Einhaken  u.  Fest- 

henin  dän;  man  kan  de  spôreu  dr  nog  fan  Jialten  od.  ein  zum  Halten,  Fassen  u.  Fangen 
aên ;  —  h)  ab-  od.  aus-gehacktes ,  ab-  od,  eingerichtetes  u.  geeignetes  Etwas,  gekrümmte 
ausgescMaaenes ,  ab-  od.  aus-gebissenes  Et-  od.  mit  einem  Widerhaken  versehene  Spitze 
was,  Stück,  Brocken,  Bissen  etc.;  he  hed  85  etc.;  dar  Bunt  hêl  gîn  haken  an  to  smiten, 
d*r  'n  dflgtigen  hak  ûthauen  od.  ûtdân;  —  um  dat  to  holden  of  to  krigen;  —  he  wêt 
c)  (cöüect.)  Gehacktes,  Zerkleinertes,  kleines  d'r  nog  wol  'n  hak  antoslân,  um  d'r  fät  an 
Zeug;fig.  Geringes,  WerMoses,  Schlechtes,  to  krigen.  —  Nd.,  mnd.  hake;  nid.  haak; 
Gemeines  etc.;  wi  willen  to  fan  middag  'n  mnld.  (KU.)  haeck  (ancus,  dens,  hamus, 
bi^e  hzk  (gehacktes  Fleisch)  kopen;  —  't  40  manus;  harpago,  lupus;  ansa);  to/ms.  heacke; 
ig  émer  kak  (es  ist  nichts  als  Ge-  od.  Zer-  ags,  hôk ;  en^.  hook ;  an.  hâki ;  schwed.  hake ; 
hacktes,  Zerkleinertes,  bz.  wie  Kraut  u,  J?û-  dän.  hage ;  aM.  h&co,  hägo,  hacco,  haggo ; 
ben  durcheinander  gehacktes  u.  gemischtes  mhd.  hake,  hacke  u.  h&ken  (furca,  uncus). 
Zeug) ;  daher :  hak  un  mok  (Krethi  u.  Plethi,  Es  wird  im  Grimmischen  Wb.  als  ein 
od.  allerlei  schlechtes  Volk,  Janhagel  etc.)  45  Instrument  zum  Hängen  gedeutet  u.  zu  hä- 
=  nd.  (Br.  Wb,,  Schambach  etc.)  hak  han  (hängen,  cf,  hangen)  gestellt.  Da  in- 
un  mak,  hackemak  u.  schwed,  hackmat  etc.  dessen  die  Formen  (u,  zumal  die  ngerm.) 
—  Nid.  hak  (Hieb,  Schnitt,  Hau  etc.);  mnd.  im  Auslaut  schlecht  dazu  stimmen  u.  beim 
(Seh.  u.  L.)  hack  (Gehacktes,  Fricassee;  Vergleich  von  lat.  uncus,  skr.  anka,  zend. 
gemeines  Volk,  Janhagel);  schwed.  hack  50  ak& (Haken, Klammer), griech.^kgkos (Bucht), 
(Hieb,  Hau  etc.);  engl,  hack  (Kerb,  Ein-  ags.  anga,  onga  (Pfeilspitze,  od.  wohl  Spitze 
schnitt,  Hieb)  etc.,  cf.  hau,  bît,  bat  u.  Wei-  mit  Widerhaken)  von  V  ak ,  ank  (biegen, 
teres  unter  hakken.  krümmen  etc.,  cf.  angel  u.  anker)  vmn  auch 

2.  bak,  s.  \  u.  2  hakke.  bei  hake  eher  an  eine  j/  mit  der  Bedtg.: 
bak,  s.  hake.  55  biegen,  krümmen  etc.  denken,  bz.  annehmen 
bak-blok,  Hack-,  Hau-,  Hobel-Block.  muss,  dass  das  Wort  hake  urspr.  ein  ge- 
bak-bred,  Hackbrett.  krümmtes  u.  gebogenes  Etwas  be- 
hSkd,  bêkd.  hSkt,  8kd  etc.,  Hecht,  Baub-       zeichnet  hat,  wofür  auch  die  alten  Sprichw.  : 

fisch  mit  mehreren  Reihen  sehr  scharfer  waz  werden  wel  ze  hage,  daz  krümbe  sich 
rückwärtsgebogener,  bz.  gekrümmter  od.  Ao-  60  bi  zite;  —  ez  krumbet  vruo,  swaz  z*  einem 


HAKKKL  HKKKIi         8       HAEEELEN  H£K£L£N 

haggen  werden  wil ;  —  swaz  z'  eime  hi^en  =  as.  macôn,  afries,  malda  (mak-ja),  ags 
werden  sol,  daz  krümbet  sich  vil  vrfleje  —  macian  (mac-jan)  u.  unserm  maken.  TFet- 
II.  das  spät,  mhd,  Vbm,  hachen  (krümmen,  teres  vergl.  daher  unter  1  hak,  hi^dcen  u. 
beugen)  sprechen,  so  darf  man  nach  ags.  hikken  u.  dazu  auch  die  folgenden  Wörter: 
hôk,  engl  hôk  u.  unserm  hök  (Angel,  Hiür-  5  2.  bäkel,  hekel,  Häkel,  Häkelnadel, 
angel;  Ecke,  Winkel,  Krümmung,  Biegung  Werkzeug  mit  gekrümmter  Spitze  zum  hä- 
etc,)  wohl  eher  annehmen,  dass  hftco  mit  nhd.  kein.  Dimin.  von  hsike  od.  aus  häkele  ge- 
hocken  (kauern,  sich  in  gekrümmter  Stel-  kürzt  u.  dann  von  hakelen  u.  2  häkelen. 
lung  niederlegen,   bücken   etc.)   u.   unserm  3.  häkel,  hekel,  Abscheu,  Hass  etc.;   sê 

huke,  sowie  lat.  quec  (dem  Stamm  von  con-  10  hed  'n  häkel  up  hum.      Wohl  mit  vorge- 
qaexi,  conquinisco)  u.  coxim,  bz.  den  Wör-        setztem  „h**  vom  Subst.  äkel;  cf.  weiter: 
tern  hbg  u.  an,  hauga  (Hügel),  lit.  kaukas  4.  häkel,  hekel,   a)  wählerisch,  zart,  ge- 

(Beule)  etc.  von  einer  aus  y  kak  (binden,  reizt,  leicht  verwundet  u.  verletzt,  empfind- 
gürten,  umgürten,  bz,  circumcingere  od.  rund  lieh  etc. ;  he  is  häkel  up  't  äten ;  —  he  is 
u,  in  einem  Bogen  umziehen,  cf,  hageo)  eni-  15  so  häkel,  dat  man  hum  hêl  nêt  ankamen 
standenen  y  kuk,  kvak  (wölben,  krümmen)  dürd;  —  b)  heikel,  gefährlich,  bedenklich 
=  germ.  hug  (cf,  huke,  hôk,  bz.  hocken  etc.  etc. ;  dat  is  'n  häkeln  od,  heikein  säk,  um 
von  hug,  wie  bocken  u,  bücken,  bz,  buk,  d&r  in  to  gripen;  —  c)  stechend  od.  scharf 
bukken  von  germ.  j/  bug)  stammt,  od,  gleich-  u.  spitz,  leicht  ritzend  u,  verwundend  etc. ; 
falls  zur  y  kak  gehört,  wie  auch  Fick  (cf,  20  dat  is  sük  (solch)  häkel  gôd,  dat  man  't  hêl 
I,  36  seq.)  skr,  cakra  (Rad,  Kreis)  mit  nêt  anfaten  kan,  an  sOk  to  stäken,  of  to  n- 
griech,  kúklos  (Bad,  Kreis)  u,  unserm  wôl  ten.  —  In  der  ersten  u.  zweiten  Bedtg.  mit 
zu  kak  stellt?  cf,  auch  1  häkel  m.  1  m.  2  nhd.  (Grimm,  Wb.  /F,  iOi;  häckel,  hackel, 
hakke  u.  Pott,  Wurzelwb,  III,  131).  bz.  hekel,  hechel  u.  auch  heikel  mit  vorge- 

1.  häkel,  hekel  t«.  auch  hokel,  Hechel,  25  setztem  „h**  von  äkel.  In  der  dritten  in- 
Werkzeug  mit  krummstehenden  Spitzen  zum  dessen  vielleicht  von  dem  Subst.  1  häkel,  bz. 
Beinigen  von  Flaclis ,  WoUe  etc. ;  dör  de  von  1  häkelen  (hecheln),  od.  dem  afries.  ha- 
häkel  trekken  od.  halen  (durch  die  Hechel  kia  (hacken,  hauen,  stechen),  cf.  unter  1 
ziehen,  diirchhecheln ;  flg. :  Jemanden  scharf       häkel. 

mitnehtnen),  —  Nd,  häkel,  hekel;  mnd.  he-  30  1.  häkele,  hekelê,  Hechelei,  Schimpfereif 
kele;  nid,  hekel;  mrUd,  (KU.)  haeckel,  he-  Streit  mit  bösen  u.  scharfen  Worten,  wo 
kel  (ferreus  hamus,  ferreus  pecten ,  instru-  man  einen  Andern  schlecht  zu  machen  sucht 
mentum,  quo  linum  pectitur) ;  wfries.  hickel,  u.  ihn  (od.  Etwas)  einer  scharfen  Kritik 
haeckel  (s.  unter  häkelen),  od.  (nach  Out-  unterzieht;  he  hed  altid  so  fOl  häkelêen  bî 
zen  s.  unter  hâgel)  hekd;  wang.  (Ehren-  35  d'  enn',  dat  man  sük  d^r  hast  nêt  ft^r  waren 
traut,  I,  372)  hitsel  (wegen  ts  =  k  cf.  kan,  um  gen  strid  mit  hum  to  krigen;  — 
britsen);  nfries.  (Out zen)  hftgel,  hägel;  wat  heb' ji  altid  för  häkele  un  käkelê  mit 
ahd,,  mhd,  hachele,  hechele;  engl,  hatchel  'nander?  Zu  1  häkelen. 
t4.  hackle;  schwed.  häckla;  tian.  hegle;  norw.  2.  häkele,  hekele,   Häkelei,  Häkelarbeit; 

hekla.  Der  Stamm,  bz.  die  germ.  j/  hak  40  leg'  de  häkele  bi  d'  sid  un  gä  lêfer  bi  't 
von  häkel  hat  die  Bedtg.:  hauen,  schlagen,        neien. 

schneiden,  spalten,  stossen,  stechen   (cf.  die  hakeleo,  häkeln,  mit  hakender  Bewegung 

Wurzeln  1  u.  2  bhar  bei  Fick  u.  unter  fassen,  häkeln,  nesteln,  mit  Haken  verbiti- 
bftr,  bor)  u.  gehört  häkel  als  Geräth  mit  den  etc.;  he  hakeld  dat  in  'nander;  —  dat 
scharfen  Spitzen ,  bz.  Zinken  od.  auch  als  45  is  in  'nander  fast  hakeld.  Freq.  von  haken ; 
stachlichtes  Etwas,  Ding  was  Stacheln  hat       cf.  2  häkelen. 

(cf.  mnd.   hekele,   Stichling  u.   nhd.   Hau-  1.  häkelen,  hekelen,  häkeln  etc.,  hecheln, 

Hechel)  jedenfalls  mit  1  hakke  zu  einem  durch  die  Hechel  ziehen,  z,  B.  Flachs,  Wolle 
Vbm.:  ahd.  hachao,  hechan  etc.  od.  viel-  etc.,  um  es  zu  reinigen;  dat  flas  mut  nog 
leicht  hacbjan  mit  der  Bedtg.:  hacken,  flauen,  50  hakeld  worden;  fig,  scharf  mitnehmen  etc. 
schlagen,  stossen^  stechen  etc.,  was  allerdings  sé  hebben  hum  ördendlik  dör  bäkeld.  - 
ahd.  nicht  belegt  ist,  indessen  im  Vergleich  Mhd.  hachelen,  hechelen;  nid.  hekelen 
von  ahd.  helg'an,  mhd.  hegen  aus  ahd.  hag-  mnld.  (KU.)  haeckelen,  hekelen  (carminare 
Jan  u.  nach  mhd.  hachelen  (hecheln,  cf,  1  pectere  lioum  etc.);  u/rtV».  (^Jaj^ta;^  hickel 
häkelen)  etc.  mit  afries,  hakia  (hak-ja)  od.  55  jen,  haeckelen ;  wang.  hitselje;  schwed.  häkla. 
hackia  (in  tohackia,  zerhacken),  ags.  haccan ;        Zu  1  häkel. 

anihd.   hecchan ;    mhd,    hecken    u.    hacken  2.  häkelen,  hekelen,  häkeln  etc.,  häkeln, 

(hacken,  hauen,  stechen  etc.)  identisch  ist  u.  Häkelarbeit  machen;  sê  hakeld  'n  däken; 
dessen  urspr.  hochd.  ^ch^  zu  unserm  ngerm.  —  du  sehnst  (schuldst,  solltest)  lêfer  din 
„k**  sich  ebenso  verhält,  wie  in  ahd,  machôn  60  breiden  (Stricken,  Strickarbeit)  krigen,   as 


HAEEELER 


HAKEN 


dat  du  altid  sitst  to  h&keln.  —  Zu  2  häkel 
u.  soviel  als  mit  der  Häkel-Nadél  arbeiten, 
od,  eigentlich  wohl  identisch  mit  hakelen, 
häkeln^  nesteln  etc.,  wie  nhd.  (Grimm,  Wb. 
IV,  180)  Mkeln. 

bäkeler,  Einer  der  gern  streitet,  bz,  stets 
Etwas  zu  tadeln  od,  mäkeln  hat;  Zänker, 
Störenfried  etc.;  häkelen  un  käkelers  de 
hören  bi  'nander  in  ên  buk.  —  Nd.  (Scham- 
bach)  baekelaer.  Entweder  zu  1  bäkeln 
od.  connex  mit  nhd.  h&keln  (tadeln  etc.), 
cf.  Grimm  Wb.,  IV,   180,  häkeln   sub  4. 

bäkelîg,  bäkelg,  häkelk,  häklich,  heik- 
lieh,  bedenklich  etc. ;  dat  ig  'n  häkelken  sâke 
etc.    Zu  4  häkel. 

bakel-wark,  ein  Zaun  (od.  Stocket,  Git- 
ter etc.)  von  kreuzweise  gestreckten  Stöcken 
od.  Stangen,  zwischen  denen  Dornenreisig 
gesteckt  ist.  —  Nd.  (B ähner t)  bakelwark ; 
mnd.  hakelwerk;  md.  hachilwerc,  bacbel- 
werc,  bakilwerc  (saborbium,  Aussenwerke 
eines  befestigten  Platzes);  mrild.  (KU.)  he- 
kel-,  haeckel-werck  (sepimentum,  palatio). 
Es  wird  im  Grimmischen  Wb.  (IV,  102) 
zu  hag  u,  hecke  (cf.  hage,  bäge)  gestellt. 
Da  indessen  die  Formen  bakel,  hachd,  bakil 
dcusu  in  keiner  Weise  stimmen  u.  das  Wort 
mantel  bei  uns  nicht  allein  in  der  Bedtg.: 
Tuchmantel,  sondern  in  der  allgemei- 
nen Bedtg.:  Schutz-  od.  Schirm-Ding 
gebraucht  wird  u.  wir  auch  eine  lebendige 
Hecke,  einen  schützenden  Zaun,  eine  Wand 
von  Holz,  od.  eine  schützende  u.  den  Wind 
abhaltende  Baumreihe  etc.  als  mantel  be- 
zeichnen, so  glaube  ich  eher,  dass  bakelwark 
soviel  als  Mantel-  od,  Schutz-  We rk  ist 
u.  mit  goth.  bakols;  ags.  bacele;  afries. 
(Hettema)  hexil  (Gewand,  Tuch  etc.);  an. 
bökuU;  ahd.  bacbul;  mhd.  bachel  (Mantel, 
Kappe,  Hülle  etc.);  an.  bekla  (Mantel  mit 
einer  Kapuze  u.  Name  des  Vulkans  Hekla, 
als  des  mit  einer  Schneekoppe  bedeckten 
Berges);  isl.  bekla  (cblamys,  tunica  brevis, 
palhum;  cucuUos),  hökull  (üiorax,  epiditis 
sacerdotis^  planeta,  casula  etc.)  etc.  zusam- 
menhängt, was  Fick  zu  kslav.  koto  (Fell, 
Haut)  u.  dieses  zu  koza  (Ziege),  ags.  hecen 
(junge  Ziege)  stellt,  bz.  davon  ahleitet  u. 
dann  dieses  wieder  mit  hinken  zu  einer  j/ 
kag,  kang  (hinken,  cf.  hinken)  stellt,  was 
jedenfalls,  sofern  nicht  hinken  u.  auch  koza 
(Ziege,  Bock)  auf  der  Bedtg.:  stossen 
(stossend  u,  stockend  gehen),  bz.  auf  der 
Grdbdtg.:  Stoss,  Vorbewegung,  Stich,  Hau, 
Schlag  etc.  (cf.  hak  u.  hakken  von  j/  cag) 
od,  auf  der  von:  biegen,  krümmen  (cf.  buk 
etc.)  berulU  u,  auch  ags.  hecen  (Ziege  od. 
Bock,  Böcklein)  als  stossende  aufgefasst 
ist  (wo  denn  ko^  ein  Ziegenfell  bedeutet 
haben  u.  hakel  wieder  von  diesem  in  der 


Bedtg,:  FeU,  Haut,  Bedeckung  abgeleitet 
sein  müssle),  eine  wunderliche  Zusammen- 
stellung ist,  da  hakel  (cf.  nd.  hakel-berend 
=  Mantel- Träger,  als  Name  von  Wodan) 
5  wohl  jedenfalls  eine  germ.  j/  hak  voraussetzt, 
welche  die  Bedtg,:  decken,  schützen 
hatte,  deren  Bedtg.  aber  (cf.  j/  pa,  pi,  grei- 
fen, fassen,  halten,  retten,  schützen  etc.)  wohl 
aus  greifen,  halten,  haften  hervor- 

10  ging  u.  somit  ein  Denominativ  von  haka 
(Haken,  Klammer  od.  Cheifding)  sein  könnte. 
Man  kann  aber  dann  ags.  bacele,  bz.  dessen 
Thema  hakala  od.  hakara  selbst  auch  als 
eine   Weiterbildung  von  haka   (Haken  od. 

15  Klamme  etc.)  ansehen  u.  als  Haken- 
Ding  od.  hakendes  Etwas,  bz.  cUs  ein 
Etwctë  (Ding  od.  Wesen)  deuten,  was  man 
an-,  vor-  od.  umhakt,  bz.  was  sich  Einem 
anhakt,  anklammert  etc.  u.  ein  Ettoas  schüt- 

20  zend  umgiebt.  Will  man  übrigens  hakel  in 
bakelwark  nicht  mit  ags.  bacele  (Mantel  etc.) 
identificiren,  so  kann  man  es  auch  mit  ba- 
kein (häkeln,  nesteln  etc.,  bz.  mit  einander 
verbinden  u.  aneinander  festmachen  etc.,  cf. 

25  hakelen)  von  hake  ableiten,  weil  es  jeden- 
falls ein  in  einander  gehäkeltes  Etwas  ist 
od.  ein  Werk  bezeichnet,  was  „in  'nander 
bakeld**  ist,  wie  in  gleicher  Weise  auch  die 
Glieder  einer   Kette  in   'ander   bakdd  od. 

80  Bcbakeld  werden.  H.  Leo  (s.  pag.  582) 
vergleicht  ags.  bacele  zu  skr.  ^akala,  was 
atASser  pars,  portio,  frustiim  etc.  auch  die 
Bedtg,  cntis  (cf.  Benfey)  Jiat,  was  indes- 
sen lautlich  wegen  des  inlautenden  „k"  nicJU 

35  stimmt  u.  wohl  auf  eins  y  ^ak  mit  der 
urspr.  Bedtg :  spalten,  reissen,  theilen,  schnei- 
den etc.  u.  so  ah-,  zutheüen,  geben  etc.  (cf. 
y  ^kj  9ank  bei  Ben  feg  etc.  u.  zend.  ^ak, 
geben  etc.  bei  Justi)  zurückgeht,  wo  dann 

40  aus  der  Bedtg. :  spalten,  reissen  etc.,  bz.  sein- 
dere,  abscindere  etc.  auch  die  Bedtg. :  abgeris- 
senes, gebrochenes  Etwas,  bz.  abgerissenes  u, 
abgezogenes  Fell  (cf.  an.  skinn,  engl,  skin 
u.  unser  schinne,   sowie  an.  skyrta,  Hemd 

45  etc.  =  unserm  schört,  nhd.  Schurz,  was 
vielleicht  mit  unserm  schSren,  reissen,  spal- 
ten etc.,  od.  wie  nhd.  Schur  mit  skera,  schee- 
ren,  schneiden  etc.  [cf.  an.  skur-god,  ge- 
schnittenes Götzenbild]  zusammenhängt),  ab- 

50  gezogene  leere  Haut  etc.  hervorging  u.  wo 
ja  bacele  als  Mantel,  Bedeckung,  Schurz 
etc.  urspr.  auch  nur  eine  blosse  leere  Haut, 
od.  ein  abgezogenes  u.  gebrochenes  Fell  be- 
deutet Thaben  kann   u.   dann   mit   1  hak  u. 

55  hakken  zur  selben  y  cag  (pulsare,  occidere 
etc.)  zu  stellen  sein  würde,  wozu  es  laut- 
lich jedenfalls  besser  stimmt  als  zu  ^akala. 
1.  haken  (hake,  hakst,  b&kd  etc.;  — 
bâkde;  —  hed  od.  ia  häkd),  haken,  mittelst 

60  Haken  od.   Klammem    befestigen;  fassen. 


HAKEN  10  HARREN 

greifen  etc, ;  he  häkd  dat  fast ;  —  dat  hâkd  Menschen  adl  Thier  lediglieh  in  die  Fergen 

nêt  gôd  in  'ander ;  —  he  h&kde  mit  sin  Bchö-  heissen  kann. 

fels  in  hör  klêd.  cf.  anhaken,  fasthaken,  fer-  hakkel-blok,  Hackblock, 

haken,  inhakcn,  umhaken,  uphaken  etc.    Zu  hakkele,  Gehacke,  Hackerei, 

hake.  5      1.  hakkelen,  hakkeln,  freg,  JMcken;    he 

2.  haken  (Borkum), graben,  hacken,  um-  hakkeld  dat  kört  an  klên.  —  Wfries,  hackel- 

hacken  etc.  —  Nid,  u.  mnd,  haken.   Neben-  jen.    Davon :  hakkeimest,  Hackmesser, 

form  von  hakken.  2.  hakkelen,  hakkeln,  Jemandem  im  Win' 

haken  -  sehon ,    wenn    ein   geschlachtetes  ter  beim  SchlittschuJUaufen  od.  beim  Fahren 

Thier  rein  u.  ausgeweidet  u.  abgebalgt  am  10  mit  dem  Schneeschlitten  von  hinten  auf  die 

Haken  od.  (von  Schweinen)  an  der  Leiter  Fersen  laufen   od.  fahren  u.   ihn  dadurch 

hängt,   so   nennen  wir  es  hakenschôn  (cf.  beschädigen;    daher    Warnungsruf ^  eiliger 

schon  =  rein,  sauber  etc.);  dat  swin  wog  SchlittschuJääufer  etc.:  ik  hakkel  di!  —  ik 

hakenschôn  566  pund ;  —  fig.  auch :  nackt,  hakkel  di,  wenn  sie  Gefahr  laufen,  den  vor 

bloss,  arm  etc.;  sê  hehben  hum  hakenschôn  15  ihnen   Gehenden  auf  die  Fersen  od.   Ha- 

ûttrukken  od.  mâkd.  cken  zu  rennen. 

hak-  od.  hakkelflês,  Hackfleisch,  ge-  od.  \aSs}i»\'fih%^  Hackfleisch, gehacktes  Fleisch; 

zerhacktes  Fleisch.  hakkelflês  is  dûr.     Diese  Redensart  wird 

hak-hane,   eine  Haue  od.   Hacke  zum  auch  in  Bezug  auf  2  hakkelen  gebraucht^ 

Behacken  des  Bodens.  20  wenn  Jemand  einem  Andern  muihwUlig  auf 

hak-horn,  Dimin.  hakhôrntje,  Schuhanr  die  Hacken  od.  Fersen  fährt  u.  ihn  do" 

zieher  von  Hörn,   welchen  man  zu  diesem  durch  zu  Fall  u.  Schaden  bringt  u,    ihm 

Behuf e  hinter  die  Hacken  in  den  Schuh  dafür  Schadenersaiz  leisten  muss, 

steckt.  hakkel-mest,  Hackmesser. 

1.  hakke,  hakk,  hak,  JBacA;e,  Hau^e,  Karst  25  hakken,  hacken,  hauen,  schlafen,  bicken, 
etc.  od.  Werkzeug  zum  Hacken;  gif  mi  de  stossen,  stechen,  beissen,  zerhacken,  zerklei- 
hakke  od.  hak  äfen  her,  ik  wil  dat  äfen  lös-  nern  etc. ;  he  hakd  d'r  mit  't  mest  (od.  de 
hakken.  —  Nid.  hak;  mnld.  hacke  (securis^  bil,  de  beitcl,  de  hakker,  de  spâ  [^paien], 
ascia);  nd.  (Dähnert)  hakke;  mM.  hacke  desnabel,  de  tanden  etc.)  in;  —  he  hakde 
(Hacke,  Axt) ;  engl.  hack.  Zu  hakken.  Da-  80  dat  gôd  alP  kört  an  klên ;  —  de  erde  od. 
von  (Diez,  I,  5):  ital.  accia,  azza;  span.  grund  hakken,  bz.  umhakken;  —  kertaffela 
hacha;  port.  facha,  acha;  prov.  ache;  franz.  an  kôl  hakken  (a.  sie  zerhacken  u.  zerklei- 
hache  (Axt,  Beil) ;  Vbm. :  ital.  acciare,  franz.  nern ;  —  b.  die  Erde  um  die  Pßanzen  herum- 
hacher  (klein  hacken).  hacken  u.   losmachen;  de  kertafiels  matten 

2.  hakke.  hakk,  hak,  a)  Hacke,  Ferse;  35  hakd  od.  anhakd  worden);  —  du  kanst  na 
ik  sé  hum  lêfer  de  hakken  as  de  tönen  (Ze-  H  land  gân  un  hakken  de  grand  am ;  — 
?^en);  —  fan  hakken  to  nakken;  —  én  up  plaggen  hakken  od.  stäken;  -j  flês  od.  holt 
de  hakken  sitten  (Jemandem  auf  den  Fer-  etc.  hakken;  —  he  hakd  altid  ap  hum  lött 
sen  sitzen,  ihn  hart  verfolgen) ;  —  b)  Schuh-  (nicht  allein  vom  wirklichen  hacken  u.  hauen, 
od,  Stiefelabsatz  unter  den  Fersen;  he  dragt  40  sondern  auch  fig.  in  dem  Sinn  gebraucht, 
Bükke  (sölclie)  hoge  hakken ;  —  he  haud  mit  dass  ein  he  einen  hum  scharf  tadelt  od,  ihn 
de  hak  in  de  däle;  —  he  stampd  dat  mit  ausschilt  u.  auszankt,  wie  denn  auch  hik- 
de  hakken  fast ;  —  c)  Fersentheil  des  hakken  in  der  Bedtg. :  streiten,  keifen,  zan- 
Strumpfes ;  ik  heb'  de  hasen  al  bit  an  de  ken  etc.  gebraucht  wird),  Sprichw. :  de  göd 
hakken  klär.  —  Nid.  hak ;  mnld.,  bz.  sächs.,  45  hakd,  de  göd  kakd,  d.  h.,  wer  gut  hackt  od. 
fries.  hacke;  nd.  hakke.  Beim  Vergl.  von  kaut  u.  zerkleinert,  der  hol  auch  guten 
lat.  calx  mit  calcare,  könnte  auch  dieses  Stuhlgang.  —  Compos.:  an-,  be-,  in-,  of-, 
Wort  mit  1  hakke  zu  hakken  (hauen,  schta-  um-,  up-hakken  etc.  —  Afries.  hakia,  hackia 
gen,  stossen  etc.)  gehören  u.  die  Ferse  (cf.  in  tohakia,  d.  i.  ioh^klsi^Q,  (zerhacken) ;  wang. 
auch  griech.  l&x  [aus  klax  =  calx?],  lâktis,  50  häk;  satl.  häkje;  w fries.  haekjen;  nd.,  nid. 
laktizô)  als  ein  stossendes,  stampfendes  Et-  hakken;  mnd.,  mnld.  hacken;  ahd.  balg  an 
was  aufgefasst  sein,  öbschon  es,  da  calx  (od.  urspr.  richtiger  wohl  hachjan,  hachan, 
schwerlich  von  calcare  abgeleitet  ist,  auch  nach  maken  [=  ahd.  machôn  etc.] ,  haksei 
möglich  wäre,  dass  hakke  (Ferse,  Absatz)  u.  hakken  /=  ahd.  pachan]  zu  rechnen); 
nun  mit  hakken  von  derselben  V  stamnU.  65  mhd.  hacken  (hacken)  u.  amhd.  hecchen; 
Vergl.  auch  hile  (Ferse),  welches  wahr-  mhd.  hecken,  Präter.  hacte  (hacken,  hauen, 
scheinL  mit  calx  von  der  y  kal  (schlagen,  stechen  etc.);  ags.  haccan;  engl,  hack; 
stossen,  stampfen  etc.)  stammt.  schwed,   hacka;    dän,    hakke.      Es   gehört 

hakke-bîter,  hakkenbiter,  kleiner  Hund  wahrscheinl  zur  y  (Bopp)  cag*  (pulsare, 
der  wegen  seiner   geringen   Crrösse   einem  60  ferire^  occidere),  od,  (Benfey)  chagh   (to 


HAKKER  11      HAL-AFER  HAL-OEFEH 

kill),  foélcJie  Fick  nach  caks  (sehen)  =  dat  bér  in  ên  häl  ût;  —  hê  dê  (dêde,  ihat) 

caks'  od.  chaksh  zu  uriheüen  cag  schreiben  'n  dûgtigen  h&l  ût  de  kann';   —  in   ên  hâl 

toürde  u.  urspr,    (cf,  caks   od,   chaksh  aus  (Zug,   Strich)    sin   nâm   schrîfen.   —  Nid. 

ka^  =   zend,  ka^)   wohl  kag  od.  kak,   hz.  haaf;  nd.  (Br.  Wb.)  hsAl  in  hdküwmd  (Zug- 

Bkak,  skag   (cf.  unter  2  kake,  kakeln,  kak-  5  wind),  was  nach  dem  dort  erwähnten  gleich- 

ken   u.   auch  unter    1    kaken  am  Schlüsse  bedeutenden  ^haling^  wohl  hieher  gehört  u. 

etc,,  wonach  auch  wohl  hakken  mit  hikken,  von  hal,  hael  (trocken  etc.,  cf.  unter  halster) 

kikken  etc.  zu  einer  Schdllwurzel  kak  od.  ganz  verschieden  ist.     Vergl.  halen. 

skak  gehört)  gelautet  hat.     Ob  auch  zend,  2.  hal,  Imperativ  von  halen. 

j/  cag  (zutheilen,  abiheüen,  zugeben,  gewähr  10      3.  bâl,  Ha  h  l ,   Herd-  od.  Kessel-Haken, 

ren  etc.)  hiemit  identisch  ist  u.  deren  Bedtg.  bz.    die  ganze  verschiebbare    hölzerne   od. 

(cf.  dêly  dêlen  u,  ags.  brytta,   Spender  etc.,  eiserne,  mit  Zacken  u.    einem  Sperrhdken 

bryttiau,  brytnian,  spenden,  austheilen,  ver-  versehene  Hänge-Vorrichtung,  od.  die  Kette 

leihen  etc.  von  breotan,  brechen,  zerbrechen,  mit  sammt  dem  Haken,   worin   Kessel  u, 

spalten,   erschlagen,   tödten  etc.   unter  brêt,  15  2'op/  über  dem  Feuer  Mngen ;  de  (der)  hâl 

brot  etc.)  urspr. :  spalten,  hauen,  schneiden,  is  h&st  dörsläten  un  to  swak ,  nm  de  sware 

theilen  etc.  war?     Möglich  ist  dies  wenig-  kätel  to  dragen;  —  du  mnst  de  h&l  wat  up- 

stenÉ  sehr  gut,  da  geben,  gewähren  etc.  körten,   de  pot  hangd  to  digt  up  't  fdr.  — ^ 

jedenfalls  nicht  die  primitive  u,  sinnL  Bedtg.  Nid,  haal ;   mnd.  hfil,   hele.     Mit  den   bei 

dieser  y  ist.  20  Grimm  (Wb.  IV,  158)  angefühHen  For- 

hakker,  a)  Pei-son  die  hackt ;  — h)  Ding  men:  hahl,   hähl,  hala,   hagel,  hohel,  hol, 

od.  Werkzeug  womit  man  Etwas  hackt.  —  hael,  hahle,  hohl,  höhl,  hehl,  hal,  h&l,  hêl 

Compos.  kertuffelhakker,  flêshakker  etc.  aus  ahd.  hahala,  hahila,  hahla,  hâia;  mhd. 

hak-lër,   Hackenleder,   Fersen-  od.  Ab-  hahele,  hahel,  hael  (Vorrichtung  zum  Auf- 
satz-Leder, Hinterleder.  26  hängen;  besonders  Kesselhaken)  von  ahd., 

hak-mest,  Hackmesser.  goth.  hahan  (hängen),  cf.  hangen. 

hak-säae,  haksene,  die  Hacken-  od,  Fer-  hSl,   Hehl,  HeinUichJceit,  Geheimniss  etc. 

sensehne,    bz.   di^enige  starke  Sehne   od.  od.  verhüllter,  bedeckter  Zustand,  Etuxis  was 

Spannader,  wdche  sich  hinten  von  der  Ferse  verhüUt,  bedeckt  u.  verborgen  ist  u.  bleiben 

bis   durch  die  Kniekehle  am  Bein  hinauf-  30  soü;  ik  wil  od.  kan  d'r  gen  häl  ût  maken, 
zieht,  weshalb  denn  auch  unter  haksäne  bei       dat  nu  dat  nêt  regt  is.  —  Mnd.  hale,  hele; 

den  Pferden  die  Kniekehlensehne  verstan-  nd.   (Br.  Wb.,  II,  566)  haal,  hale;   m?hd. 

den  wird; —  de  dQfela  hebben  fan  nagt  mm  hftle,  haele  (das  Verbergen,  Verhehlen,  Ver- 
përdede  haksäaen  dörsDäden,  so  dat  mi  nn        heimlichen  etc.   od,   die    Verhüllung,    Ver- 

anders  niks  afer  blift,  as  de  arme  deren  dôd-  35  deckung  etc.).     Mit  ahd,  häla  (tegmen)  u. 

stäken  to  laten.  hall,  hftle;  mhd,  hftle,  haele,  hael  (verhohlen, 

haksel,  Gehacktes,  Zerhacktes,  Zerklei-  verborgen,  bedeckt,  verhiHU;  heimlich  schlei- 

nertes ;  Häcksel  von  Stroh,  Heu  etc.,  Hacker-  sehend  od.  schlupfend,  schlüpfrig,    glatt); 

ling.  —  Nid,   haksei;    nd,   hakkels;   mnd,  mn^.  (XtZ.^  hei  (lubricus);  an.  hftll;  ac^u;«^., 

hackeise.  40  dän.  hal   (dasselbe);  mnd,   hal    (verborgen, 

haksel-kiste,  baksel-kîpe,  haksel-mone,  heimlich);  Schweiz,  hähl,  hehl,  hei  (bedeckt, 

Häckselkiste,   HäckselbehaUer,   Futterkiste,  umwölkt)  zu  ahd.  hölan,  cf.  2  hälen.    Dass 

haksel-lade,  haksellae,  haksellâ,  Lade  übrigens  mhd.  hftle,  ahd.  hftla  od.  hftli,  wie 

od.  Trog  mit  Schneidevorrichtung ,  um  da-  2   hftl   (u.    wie   Heyne  unter   Hehl   in 

mit  Häckerling  zu  schneiden.  45  Grimm,  Wb,  IV,  785  behauptet)  aus  ha- 

hakster,  Frat^nsperson  die  hackt.   Ha-  hali  contrahirt  ist,  kann  ich  beim  Vergleich 

ckerin.  von  Hehl  zu  hehlen,  bz,  von  hal  zu  hä- 

hSkster,  s,  äkster.  len  kaum  annehtnen,  da  hehlen  doch  wohl 

hSkstern,  s.  âkstem.  zweifellos  aus  ahd.  hëlan  u.  dies  gewiss  doch 

hak-stttk,   Fersenstück,   Flicken   an  dem  50  nicht  aus  einem  zu  hftlan  contrahirten  ha- 

Absatz  von  Schuh  u.  Stiefel,  das  Fersenstück  halan,  sondern  aus  urspr.  halan   entstand, 

od.  der  Fersentheil  am  Strumpf,     cf.  fer-  wenn  es  nicht  etwa,  nach  dem  Präter.  hal 

hakstokken.  u.  dem  Subst.  hnllft  (Hülle)  zu  rechnen,  aus 

1.  hal,  Zug  =  trek,  töge,  kluk,  sink  etc.,  einem  altern  hilan  (hal,  hal,  hulun)  entstand, 

als  einmaliger  Act  des  Holens  od.  Hebens,  55      1.  häl-afer,   bal-Qfer   (Imper.  von  afer- 

Ziehens  etc.:  de  (der)  hftl  was  to  stark;  dat  halen),  hole  über,  hole  her-  od.  hinüber. 

tau  rêt  d'r  ran  kört;    —   in  ên   od.  mit  én  2.  hâl-afer,   hâl-Qfer,   Person  die  Alles 

häl  tmk  (od.  hol)  he  dat  schip  an  de  wal';  zu  sich  hinüber  holt  u.   zieht,   bz.  an  sich 

—  wen  du  nog  ên  dügtigen  hftl  deist,   den  rajft  od.  wenigstens  im  Stande  ist  solches 

hebben  wi  de  balke  bog  genug ;  —  he  drunk  60  zu  thun  u.  deshalb  auch  Alles  unter  sich 


HAL-BOM  12  HALEN 

hat  u.  Alles  beherrschen  wiU;  daher  auch:  Die  urspr.  sinrU.  Bedtg.  der  y  germ,  hal, 

unverschämte  Person,  Mannweib,  Hausty-  idg.  kal  od.  kar  ist:  Ton  machen  od,  tr- 

rann,  Teufelsbraten  etc.;   ho  Cod,  sê)  is  bo  gend  einen  Laut  von  sich  geben,  bz,  tönen, 

*n  regten  hälafer;  —  he  hed  aar  so  'n  häl-  rauschen,   hallen,  lauten,   schreien,   rufen, 

aferske  fan  'n  wîf,  dat  he  sük  hêl  nêt  ûk-  5  HdUoh  od.  Lärm  machen  etc.  u.  heisst  da- 

kern  dfird,  of  he  krigt  wat  up  de  soûte.  her  halôn  von  Hause  aus  soviel  als :  schreien, 

heA-bom, Ha?Ubaum,Baumod.8tange,welche  rufen,  einen  Schrei  u.  Buf  ertönen  lassen 

quer  durch  den  Schornstein  liegt  u.  woran  die  oa,  ein  Geschrei  erheben  u.  dadurch  Jenian- 

Herdkette  etc.  (cf  8  häl)  befestig  ist  od.  hängt.  den  herbeirufen  u.  holen  od.  an  sich  locken 

halen    (hale  od.  häl ,  halst,  hâld  etc. ;  —  10  w.  ziehen ,    woraus  denn  später  die  jetzigen 

hol,  holst,  hol  etc. ;  —  hâld,  geholt),  holen,  Bedtgn.  dieses  Vbms.  hervorgingen.     Vergl. 

ziehen,   raffen,   reissen,   schleppen,  bringen  Fick,  1,  41,  y  2  kar  (rufen,  nennen),  bz, 

etc.;   bringen,  gebären;   wen   du   nêt  bäter  skr.  kar,  carkarti   (rühmen,    erwähnen,  ge- 

halen  (ziehen,  anholen,  anziehen,  reissen  etc.)  denken),  kam  (Sänger,  Barde),  karkari  (ftial- 

kanst,  den  lät  't  man  lêfer  lös;  —  häl'  dat  15  lendes  Instrument),  krakara  (eine  Art  Beb- 

Bchip  an  de  wal;  —  ik  hol   (zog,  riss  etc.)  huhn);  griech.  kaJeö  (rufen,  netinen,  anru^ 

fast    an;  —  he  h61  hum  de  här  ût  de  kop;  fen,  anholen,  herbeirufen,  zusammenrufen, 

—  is  din  fader  in  hûs?  na!  ik  wil  hum  äfen  berufen,  zum  Kriege  od.  zum  Gericht  rufen 
halen  (holen,  herbeirufen  etc.);  —  sê  halen  u.  laden,  vorladen),  kérnks  (Ausrufer,  He- 
hum  fürt  (sie  holen,  fähren,  bringen  ihn  20  rold),  karkairö  (hallen,  dröhnen),  korkorûgé 
fort) ;  —  sê  halen  hum  up  (sie  bringen  ihn  (Kollern,  Kriegslärm)  etc. ;  kU.  calare  (ru- 
auf,  führen  ihn  ins  Gefängniss  etc.);  —  de  fen  etc.),  sowie  ahd.  hëllan  (tönen  etc.,  cf 
dttfel  schal  di  halen   (holen,  wegholen  etc.);  1  hälen  u.  hei,  heller  etc.)  u.  dazu  die  von 

—  häl  dat  tau  an;  —  gä  hen  an  häl  (hole,  kar  (welche  als  Schallwurzel  eigentlich  ntir 
bringe)  mi  'n  fless  her ;  ~  du  kanst  de  25  irgend  einen  beliebigen  Ton  od.  ScJiall  nach- 
kinder  äfen  fan  de  schôl  halen ;  —  he  hol  ahmt  u.  eigentlich  nicht  mit  sonare,  sondern 
(hoUe,  zog,  brachte,  schleppte  etc.)  't  all  b!  mit  sonus  Übersetzt  werden  müsste,  weü  sie 
'nander,  wat  d'r  man  to  hebben  was ;  —  he  erst  durch  die  wirkliche  Weiterbtlduna  zu 
häld  (zieht,  reisst,  rafft  etc.)  't  all'  na  sük,  einem  Thätigkeitswort  die  Bedtg.:  Schall 
wat  he  man  to  faten  krigen  kan;  —  he  hol  30  [od.  kar,  Iqri,  kal]  machen,  bz.  selbst 
(hotte,  raubte,  stahl  etc.)  hum  de  appels  ût  schallen  od.  den  wirklich  geschehenden 
de  tun ;  —  sê  hebben  mi  't  geld  an  gôd  all'  u.  zu  Gehör  kommenden  SchaU  ausdrückt) 
ofhäld  (mir  sämmüiches  Geld  u.  Gttt  abge-  weitergebildete  y  kark,  krik,  krakati  (tönen, 
hoiU,  bz.  betrügeriscJier  u.  heimlicherweise  lachen,  krächzen),  bz.  skr.  kark,  karkati 
abgenommen  u.  gestohlen);  —  he  häld  mit  85  (lachen),  kraksh  (brausen,  tosen),  u>ovon 
sin  fertelsels  altid  so  lajik  ût,  dat  man  't  auch  griech.  krékô  (klatschen,  schUigen, 
hast  hêl  nêt  oftöfen  kan;  —  he  häld  (zieht,  klopfen;  mit  den  Flügeln  klatschen  u.  einen 
dehnt  etc.)  dat  in  de  langte;  —  dat  is  to  Ton  hervorbringen;  ein  tönendes  Instru- 
lank  ûthald  (ausgeholt,  in  die  Länge  gezo-  ment  schlagen  u.  zum  Tönen  bringen,  spie- 
aen  u.  gedehnt  etc.);  —  sé  hed  fan  nagt  'n  40  len  etc.),  klaggé  (Ton,  Klang,  SchaU,  Schrei) 
Kind   häld   (ein  Kind  geholt  od.  geboren);  u.  lat.   clangere,   clangor  etc.j   lit.   krakiu, 

—  he  hed  'n  frô ,  de  gôd  is  to  kinder  ha-  krakti  (brausen  von  der  See),  krankia  (krach- 
len  (zu  gebären,  bz.  zur  Welt  zu  brin-  zen),  kslav.  krakati  (krähen)  etc.  stammen 
gen),  man  anders  dögt  sé  6k  nargonds  to.  u.  wobei  es  denn  fast  gar  nicht  von  der 
Sprichw.:  ^häl  an  Jan!  't  is  'n  bulkalf**,  45  Hand  zu  weisen  ist,  dass  ausser  lachen 
d.  h.  ziehe,  zerre,  reisse  tüchtig  an,  denn  es  (goth.  hlahjan)  etc.  auch  die  germ.  Wörter: 
ist  ein  Stierkalb,  bz.  ein  starkes  mächtiges  krachen,  krähen,  krächzen  u.  klak 
Kalb.  Compo5. ;  aferhalen,  anhalen,  bihalen,  etc.  dieser  y  angehören.  Weiter  vergl.  (Bopp) 
ferhalen,  henhalen,  herhalen,  inhalen,  naha-  y  kal  (sonare;  numerare),  bz.  (Benfey) 
len,  ofhalen,  uphalen,  umhalen,  weghalen.  —  50  neben  kal  (to  sound ,  to  account)  aiAch  lud 
Nd.,  mnd.,  nid.  halen ;  mnld.  haelen  (ferre,  (to  impel,  durch  Buf  ermuntern  u.  antrei- 
adferre,  accersire,  vocare);  afries.  (Het-  ben;  to  provôk,  herausrufen,  hervorrufen, 
tema,  v.  Bichthofen)  hala,  halia;  satl.  herausfordern;  to  utter,  sich  äussern,  aus- 
halia;  wfries.  halje  u.  (Japix)  heHjen;  sprechen;  to  rechen,  rechnen,  zählen,  auf- 
nfries.  (Out zen)  helle  (rufen);  as.  halôn  55  zählen  etc.;  to  perceive,  vernehmen  od.  hö- 
(herbeirufen,  bringen,  holen;  fortführen);  ren  einen  Laut,  wahrnehmen  etc.)  u.  andere 
ahd.  halôn,  holôn,  holen;  mhd.  holen,  holn  aus  sonare  hervorgegangene  Begriffe  dieser 
(berufen,  herbeibringen;  holen,  ergreifen,  an  y,  zu  welcher  (u.  nicht  zu  1  kal,  tönen, 
sich  nehmen).  Davon  (Di ez,  1,236):  span.  rauschen,  rufen,  nennen,  zählen  etc.)  Ben- 
halar;  franz.  haier;  prov.  alar  (ziehen  etc.),  ^  fey  aber  auch  ahd.  halôn  stettt.     Vergleicht 


BAELEN  fiELSN  IS  HALF 

man  nun  weiter  unter  galm  t4.  galp  die  aus :  nach  die  y  kar  (brennen)  sich  aus  kar  (so* 
schreien,  rufen ^  singen  etc,  Tiervorgehenden  Dare,  cf.  2  u.  4  kar  bei  Fick,  I,  41—^) 
Bedtgn.:  Zaubergesänge  singen  u.  dadurch  entwickelte,  wobei  noch  su  erwähnen  ist, 
bezaubern  u.  bestricken  etc,  u.  beapräken  dass  Fick  auch  die  europ,  V  kal  (hüüen, 
(besprechen,  bezaubern,  behexen  etc.),  so  ist  b  hehlen)  mit  skr,  kalana  (Fleck),  kklA  (blau- 
es wohl  zweifellos,  dass  an.  hol  (Rtihmen,  schwarz),  käli  (schwarze  Farbe,  Schwärze, 
Prahlen  etc.),  hoela  (rühmen,  loben);  ags.  schwarz  aufziehende  Wolkenmasse)  etc,  zu 
hol  (loquela  inanis,  calumnia);  goth.  hôlôn;  idg,  kara,  karana  (schwarz ,  dunkel)  ver- 
ahd.  huo^an  (trügen,  täuschen)  zu  halÔD,  gleicht,  jedoch  diese  Wörter,  trotzdem  er  sie 
huol  in  der  urspr,  Bedtg.:  schreien,  rufen  10  unter  4  kar  (brennen,  flammen)  auffuhrt, 
etc,  gehören  u,  demnach  auch  griech.  kéleô  von  einer  y  skar  (bedecken)  ableitet,  die 
(bezaubern,  betrügen)  entweder  von  kaleö  meines  Wissens  jedoch  nirgends  in  dieser 
(rufen  etc.),  od,  doch  mit  diesem  von  der  y  Bedtg.  belegt  ist.  Vergl.  auch  noch  unter 
kal  abgeleitet  werden  mitös.  gulf  am  Schlüsse. 

1.  bälen,  belen.  Nur  in  gehälen  (zustim-  15  häler,  HeUer;  w&r  gin  hälers  sunt,  d&r 
men,  seine  Stimme  zu  Mwas  geben  etc.).  sunt  ôk  gin  stälers;  —  'n  häler  is  slimmer 
Die  Grdbdtg.  ist  (cf.  gehälen  etc.  =  ahd.  as  'n  dêf ;  —  häler  an  dêf  hören  mit  'nan- 
gihellan,  zusammenklingen,  übereinstimmen)  der  an  ên  galg'. —  Wang.  (Ehrentrau t, 
auch:  tönen,  schallen  etc.  u.  gehört  es  I,  371)  hiller. 

wie  halen  zur  y  kal.  20      half,  halb,  mitten,  in  der  Mitte,  bis  zur 

2.  hälen  (häle,  halst,  häld  etc. ;  —  hâlde  Mitte,  bis  zur  Mitte^  hin  etc, ;  der  eine  Theil 
etc. ;  hed  hâld) ,  hehUn,  bergen,  verbergen,  od,  die  eine  Seite  von  einem  in  zwei  gleiche 
verheimlichen  etc.;  —  ferhälen,  verhehlen,  Theile  zerlegten  od.  als  zerlegt  gedachten 
verbergen  etc.;  —  ferhalen,  ferholen  (ver-  Etwas  =  ein  Zweitel  od.  die  Hälfte;  ge- 
höhten, verborgen  etc.) ;  —  he  häld  (birgt,  25  iheilt,  theilweise  etc.,  als  Gegensatz  von  voU 
verheimlicht,  verhiiUt  od.  verschweigt)  mi  dat        od.  ganz  etc. ;  snt'  dat  bröd  (de  appel ,  dat 

—  Sprichw.:  de  häld  is  slimmer  as  'n  dêf;  ûés  etc.)  half  dör  an  gif  mî  de  êne  hälfte, 

—  hälen  is  slimmer  as  stälen.  —  Nd.  (Däh  den  kanst  du  de  andere  holden ;  —  dat  mest 
nert,  Br.  Wb,  etc.)  hälen,  helen;  mnd.,  sitt  d'r  erst  half  in;  —  um  half  ("ilfit^e^  sep- 
nid.,  mnld,  helen ;  (rfries.  heia ;  as.,  ags,  he-  80  tember ;  —  dat  is  d'r  nog  man  half  dör ;  — 
hm;  ahd,  hêlan,  holen;  mhd,  holen,  höln.  häP  man  erst  'n  half  bröd;  —  twê  hälfe 
Mit  (cf  Fick,  I,  527)  griech,  kaliôs,  kaliä  punden  maken  ên  gans  pnnd;  —  de  hälfe 
etc. ;  lat,  celare,  cella,  culo  (in  occulo)  etc.,  dag  is  hen ;  —  am  half-twalfe  kam  ik  bi  di ; 
sowie  weiter  mit  helle,  helm^  hille,  hfille  etc.  —  de  klokk  sleid  half;  —  wat  half  is,  is 
zu  einer  y  kal,  kar  (decken,  schützen,  he-  85  nêt  gans;  —  he  deid  sin  wark  man  half; 
decken,  verbergen,  verhüllen  etc.),  die  je-  —  ho  hed  d'r  man  sin  hälfe  flit  up  d&n;  — 
doch  im  Skr.  in  dieser  Bedtg.  nicht  vor-  't  is  nig  half  un  nig  gans;  —  da  best  dar 
kommt,  während  sie  nach  zend,  karana  ôk  wer  man  half  wark  (Halbwerk,  halbes  od. 
(Schutzmittel  der  Beine,  Beinkleid)  zu  ur-  unvoUkomtnenes  Werk  etc.)  mâkd;  —  hälfe 
theHen  im  Zend,  vielleicht  vorhanden  war,  40  sön-  an  firdagen  süflt  gen  regte  sön-  au  ftr- 
Möglicherweise  ist  es  jedoch  dieselbe  y  kar,  dagen ;  —  he  is  man  so  'n  halfen  (halber, 
kal  wie  von  halen  u.  1  hälen,  die  sehr  leicht  nicht  voller  u.  ganzer  etc.)  kerel ;  —  ik  was 
aus  rauschen,  krachen,  prasseln,  knistern,  halfdôd  un  of;  —  dat  kind  is  half  min  lä- 
singen,  tönen  (cf.  galm  u.  gar  wegen  der  y  fend ;  —  he  is  half  dûfel,  half  minsk ;  — 
ghar,  sowie  auch  ahd.  singan,  singen,  tönen,  45  kalfflês  is  man  half  fies ;  dat  steid  nêt  bi  de 
klingen;  einen  singenden,  knisternden  Ton  ribben;  —  ik  was  half  unhalf  sinns  um  mit 
hervorbringen   etc. ,    wovon   sich   eben    das  to  gän  etc. ;  cf.  weiter  die  Compos, 

Vbm,  sengen  =  aM.  sangjan  als  Gaus.  Dass  das  Wort  half  (nd.,  mnd.,  nid., 
von  singan  herschreibt)  etc.  die  Bedtg. :  bren-  mnld.,  as.,  schwed.  half;  afries.  half,  hal ; 
nen,  flammen  (auch  die  Flamme  singt  be-  50  wfries.  heal,  heale;  satl.  hale;  ags.  healf; 
kanntlich)  etc.  u.  hieraus  wieder  die  von:  an.  hâlfr;  schwed.  half;  dän.  halv;  goth. 
rauchen,  qualmen,  dunsten,  durch  Bauch  halbs;  ahd.  halb,  halp;  mhd,  halp)  im  Ge- 
verfinstern  u.  verhüllen,  verdunkeln,  ver-  gensatz  zu  gans  steht  u,  es  urspr,  die  Be- 
decken etc,  entwickeln  konnte,  icie  denn  un-  dtg. :  ge-  od,  zertheilt,  zerschnitten,  durch- 
ser  blak  (schwarze  Dinte  od,  Schwärze),  55  schnitten,  in  Zweien  zerlegt  etc,  hatte,  ist 
bUken  (rauchend  u,  qualmend  brennen,  wohl  fast  als  sicher  anzunehmen  u.  dürfte 
Bauch  machen,  qualmen)  mit  blank,  blinken  es  demnach  wohl  mit  lat.  carpere  u.  harfst 
u.  blaker  (Leuchter)  zu  einer  y  bhragh  zu  einer  y  karp,  kalp  (spalten,  theüen, 
(glänzen,  brennen  etc.)  gehört,  die  wahr-  schneiden  etc.)  gehören,  die  vielleicht  aus 
scheitU.  auch  y  von  bräkcn  ist  u.  wo  so-  60  einer  von   idg,    skar   (schneiden   etc.,   cf. 


HALf'-AFEims^I^  14  OaLU 

schären)  erweiterten  y  skarp  (cf,  Bcharp  =        hangen,  de  ik  wol  ferkopen  wil.  ^  SchereK 

schneidend,  schneidig ,  scharf  etc)  hervor-       von  Wittwen,  die  sich  wieder  verheirathen ; 

ging  u.  worüber  unter  scharp  u.  harfst  Wei-        he  hed  'n  halfsläten  frô  namen. 

teres  zu  vergleichen  ist.      Vergleicht  man  half-söfen,  a)  halb  Sieben;  —  b)  betruti- 

übrigens  das  kU.  sémi  u.  skr.   sâmi  (Jialb),    5  ken  etc.;  he  is  halfsOfen.   —   Ob  es  in  der 

be.  dass  dieses  Wort  wahrscheinl.  das  zweite,        letzten  Bedtg.  aus  nd.  (Br.    Wb.)  hidv  söe 

zu   einem  Ersten  passenden  u.  stimmenden        wegen  (halb  gahr-  od.  Tuüb  fertig  sein)  ent- 

od.  gehörenden,  bedeutet,  so  würde  das  Thema       stand  ? 

halba  formell  u.   begrifflich  auch  mit  skr.  half-säster,  Halbschwester. 

kâlpa   (similis)   stimmen,   was   zur  j/  kalp  10      hälfte,   bfilft,   HälfU,    Theil,   Seite  etc.; 

(recht  od.   gleich   u.   äJmlich  machen,   od.        wat  de  hälft  schâld,  schäld  f8l;   —  de   êne 

urspr.  wohl:  beschneiden,  behauen,  glatt  u.        hälfte  (Theil,  Seite)  is  groter  un  dikker  as 

eben  machen  [cf.  karp   od.   kalp,   spalten,       de  andere;   —  up  sin  êne  hälfte   löpd  ho 

hauen^  schneiden  etc.],   gleich  machen^   in        kram. 

gleiche  Theile  zerlegen  etc.)  gehört.  15      half-ÛP,  balf-ûrtje,  halbe  Stunde,  haXbes 

balf-afends-gift ,  die  MiUel-Abends-Filt-        Stündchen, 
teruna;  gewöhnlich  um  7  Uhr  Abends.  balf-wassen,  balf-wussen,  Äafö  erwacÄ««t  ; 

hair-bakken.  halbgebacken,  halbgahr;  fig.        he  was  man  so  'n  halfwussen  fent,   do  drôg 
haW/ertig,  unfertig  etc.;  't  is  man  so  *n  half-        ho  de  kop  al  so  bog. 
bakken  köre].  20     balf-wetend,  balf-wêten,  haXbwissend^ 

hilf-brüer,  Halbbruder.  halbverständig,    halbklug,    nicht    recht  ge- 

hilf«,  Halbe,  nd.  der  eine  Theil,  bz.  die  scheut,  närrisch,  kindisch  etc.;  da  mnst  wat 
eine  Heite  eines  Ganzen;  gif  mî  'n  halte  od.  mit  hum  tosen,  da  wêtst  wol,  he  is  man  so 
hulfwn;  -  •  de  An«  half«  is  groter  as  do  an-  wat  halfwêtend.  Redensart:  ho  is  so  klôk, 
d#m    rf.  hälfte  u.  weiter:  26  as  'n  halfwéten  kalf. 

bilflill.  h(Uhenj  von  »eilen,  wegen  etc.,  in  hallarm,  i.  j.  allarm. 

allwiibalfi«n ,    b«half«tn,    mloMntbalfcm    etc.,  ballen,   haUen,  schalen,  tönen  etc.;  dat 

V0ful,  unttir  fw-biilfKM.  halld  dör  't  ganse  hûs.    cf.  1  hei  u.  halen, 

Mlfuf-bandM.  zur  halben  Hand,  nicht  so       gehälen  etc. 
ganz  recht,  halb  u.  halb,  ungefähr  etc.;   ik  30      1.  balm,  Halm,  Stengel  etc.  der  Gräser 
UHU  (i'r  man  balftirhands  h\  kamen;   —   ik       od.  Orasarten;  de  rogge  up  de  balm  ferko- 
kaii  dat  iimn  balfi^rbands  gftd  hftlen;  —  dat       pen  laten;  —  de  balms  (die  Halme)  fan  't 
kau  Ml  Utk\MmuU  gäii.  körn  sunt  fan  't  j&r  fSl   langor  as  anders; 

kalfAr-wItfiillN,  bilfwIgMf  halbwegez,  halb  —  benthalm,  strôhalm,  grashalm  etc.  —  Nid,, 
u,  halb  0tt!.  85  mnld.  balm,  Plur.  halmen;  nd.,  mnd.  balm^ 

klkttê-uw\ünkQfMf  halbe  Hvhweinsköpfej  Plur.  halmen  u.  helmcr  (calamus);  nfries. 
scher zh.  u.  fig,:  aie  beiden  Fraekuchösse  od.  balm  (Langstroh,  Bachstroh,  od.  wie  wir 
FraMügel.  sagen  „dak**);  ags.  healm ;  engl,  balm,  haulm ; 

bair*lak«n-linniin,  auch  nopllnnen  ge-  an.  hâlmr  (Stroh,  Streu);  norw.  balm  u. 
nannt;  Leinen  welches  halb  aus  gutem  40  provinziell  h9L&\m,\iiiBm\  schwed.,  dän.h&lm; 
Fiachzgarn  u,  halb  aus  Nojtpgarn  (knoteri-  ahd.,  mhd.  balm  (Halm;  Schreibrohr).  Mit 
gern,  aus  lieede  gesponnenem  Garn)  ge-  griech.  kalamé  (Halm);  kâlâmos  (Bohr, 
webt  ist.  Schilf) ;  lat.  calamus  u.  calmus ;  kslav.  slama 

balf-linnen.  Halb- Leinen,  Leinwand,  bei  (Halm);  leU.  salms  (dasselbe)  u.  vielleicht 
welcher  die  Kette  aus  Kattungarn  u,  der  45  auch  skr.  (Ben feg)  kalama  (eine  Beisart) 
JtHnscJUag  aus  Leinengarn  besteht,  od.  (Both  u.  Böhtling)  kalamas    (das- 

balf-raa,  balfrôêi  Ifalh-Trauer.  selbe  u.   auch  „Schreibrohr*^) ,  sowie  ved. 

half-rauN-kled,  Halbtrauerkleid.  (Orassmann)  ^ara  (Bohr)  entweder  von 

balf-sebêd,  Halbscheid,  abgeschiedene  V  kar,  kal  (rauschen  etc.,  cf.  halen)  od. 
Hälfte,  halber  Theil.  50  kar,   kal   (bewegen,    hin    u,   her   bewegen, 

balf-sibbe,  s.  unter  sibbe.  schwirren,  schwanken,  zittern,  vibriren  etc., 

balf-slaebtig,  halbschlächtig,  zwitterartia,  bz.  bewegen,  treiben  etc.,  bewegen  vor  od, 
zwischen  zwei  Geschlechtern  od.  Arten  mt^  heraus,  treiben  aus,  wachsen,  spriessen  etc., 
ten  inne  stehend.  cf.  }/  1  kal  bei  Bopp  in  der  Bedtg.  sonare 

balf-slag,  Zwitter,  Zwitterding,  Unvoü-  55  etc.  u.  2  kal  in  der  von:  agitare,  concutere, 
kommenes,  Etwas  was  nicht  für  voll  passi-  vibrare  etc.),  wenn  es  niclU  etwa  mit  2  hä- 
ren kann  etc.;  *t  is  man  'n  halfslag  kind  len,  helle,  heim  etc.  u.  lat.  celare,  clam  u. 
od.  pérd.  calim  etc.  zu  der  für  diese   Wörter  anzu' 

half-släten.  halb  verschlissen,  halb  abge-  setzenden  y  kar,  kal  (decken,  bedecken^ 
nutzt;  ik  heb'  nog  so   'n   halfsläten  bttks  60  schirmen,  schützen   etc.)  gehört.     Für  die 


HALM  15  HALM 

Äbleäung  von  der  y  kal   (sonare)   scheint       Knochen  bedeckt  u.   eine  HMe  u,  Schute 
der  umstand  eu  sprechen  y  dass  das  goth.        der  Knochen  ist, 

ratis  (Rohr,  Schilf,  Eieth  od,  k&lamos)  mit  2.  halm,   das   nSchott**   od,   die  höUeme 

nhd,  Rausch  u,  rauschen  u.  unserm  Wand,  welches  die  Vieh-  u,  Pferdeställe 
rûsen  u.  rûsig  (geräuschig ^  lärmend,  laui,  5  seitwärts  einfasst,  bs,  die  eineeinen  StäUe 
unruhig  etc.)  auf  ein  Vbm.  riusan  (so-  von  einander  scheidet,  Compos,:  kô-halm^ 
nare)  eurückeugehen  u,  demnach  raus,  die  Kuhstallwand;  —  pêrde-halm,  Pf  er- 
Thema rausa,  ein  im  Winde  rauschen-  desi<iUwand,  od,  wörÜ,  entweder:  Kuh-, 
des  Etwas  eu  bedeuten  scheint,  eine  Bedtg.,  Pf  er  d- Scheide ,  bz,  Kuh-,  Pferd- Scheidung 
welche  auch  dem  Worte:  ahd,  hriot  etc.,  10  etc,  —  od,  Kuh-,  Pferd-Wand,  be,  Kuh-, 
ags,  hre&d  (Rieth,  Schilfrohr  etc,  cf,  reit  Pferd- Einfassung,  da  holm  sowohl  ein  seh  ei- 
cd,  reith)  möglicherweise  zu  Grunde  liegt,  dendes,  theilendes  u,  trennendes, 
da  es  sehr  leicht  mit  ahd,  hrôm,  hruom  etc.;  als  auch  ein  einfassendes,  umfassen- 
ags,  hreâm  (clamor,  Geschrei,  Lob,  Ruhm)  deSy  einschliessendes  u,  schützen- 
zu  einer  u,  derselben  y  gehören  kann,  die  15  des  (cf,  schott  etc.)  Etwas  ist.  Vergleicht 
auch  urspr,  die  Bedtg.  sonare  Jiatte  u,  auch  man,  dass  wir  statt  Bülf,  sülfst,  sülfea  (selb, 
das  mnld,  (KU,)  heim  (echo,  sonuB  resal-  selbst,  selber)  in  der  Regel  sülm  (ik  kam 
tans)  u,  helmen  (resonsjce  etc.)  mit  nhd,  ha l-  sülm  bi  di;  —  dat  fersteid  sQk  fan  sülm) 
len  zu  der  y  kal  (sonare)  gehört.  Für  die  sagen  u.  dass  das  mnd.  heim;  nhd,  (Grimm, 
Ableitung  von  der  y  kal  (bewegen,  vibriren  20  Wb.)  tnhd,  halm,  heim  (manabrium,  capu- 
etc,  od,  bewegen,  treiben  etc.)  u.  einen  Zu-  lam);  halm,  halmo,  helmo  etc.  in  ahd,  joh- 
sammenhang  mit  skr,  éalati  (er  bewegt  sich)  halm,  johhalmo,  johhelmo  etc. ;  mhd.  giech- 
kalayati  (treibt),  griech.  kéllein  (bewegen,  helme  (loram,  Jochriemen  etc.,  Riemen  od. 
treiben),  bz.  mit  lat.  celsus,  excello,  culmen  Seil  am  Joch  zur  Lenkung  u,  Steurung  der 
(da  die  Chrdbdtg.  bewegen  etc..  wie  beiy  26  Rinder)  wahrscheinl.  mit  nhd.  (Grimm, 
ar,  gleich  in  die  von  sich  erneben  etc.  Wb.)  helb,  helf;  ahd.  halp,  halap;  mM. 
übergeht  cf,  risen,  reisen  etc.)  etc.  u,  dem  halp;  bayr.  halb,  helb;  mnd,  (Seh.  u,  L) 
OS.  holm  (Berg,  Hügel);  ags,  hvU«  hill  (HUh  hel?e,  helf,  helft;  mnld,  (KU.)  helve  (ma- 
gel,  cf.  3  hei)  etc.  spricht  aber  der  Umstand,  nabrium.  Stiel,  Griff,  Handhabe),  sowie  half 
dMS  man  halm  auch  als  das  vom  Winde  30  in  Halfter  (capistrum,  camas)  aus  einer  u. 
bewegte,  wogende,  schwankende,  derselben  Chraform  hervorging,  in  dem  das 
vibrirende  etc.  od.  aitch  als  das  trei-  „m^  in  halm  (manabrium,  cf,  halter,  hälter) 
bende,  sprossende,  spriessende,  der  Ableitung  zufaüt  u,  das  auslautende  „p*^ 
sich  aiM  dem  Boden  erhebende  Etwas  der  dafür  anzusetzenden  germ,  y  halp,  half, 
deuten  kann  (cf.  Fick,  III,  70),  während  35  halb  in  halm  od.  halma  vielleicht  ausfiel, 
für  den  Zusammenhang  mit  der  für  hälen,  sowie  femer,  dass  auch  an,  helmingr  für 
helle,  heim  etc.  u.  lat.  celare  etc.  anzu-  helfningr  (Hälfte)  vorkommt  u.  darnach 
setzenden  y  kar,  kal  (decken,  bedecken  etc.)  halm  od.  halma  (manabrium  etc.)  vielleicht 
das  zu  sprechen  scheint,  dass  Stroh  u,  Rohr,  aus  einer  urspr.  vollen  Form  hidpna,  halfna 
bz.  Schilf  auch  bei  uns  mit  dak  (Dach,  Be-  40  od.  halpni  etc.  entstand,  so  wäre  denkbar, 
deckung.  Deckendes)  bezeichnet  wird  u.  dass  dass  dieses  halm  (als  Scheidewand,  od,  Et- 
aueh  Btrô  (Stroh)  =  an,  strâ  (Stroh,  Stroh-  was  was  einen  gegebenen  Raum  in  zwei 
halm)  ete,  münM,  streuen  u.  Streu  etc.  od.  mehrere  gleich  grosse  Theüe  zerlegt) 
in  der  Weise  zusammenJiängt,  weil  streuen  sich  von  halfen  =  ahd,  (halbjan),  mhd,  hal- 
die  Bedtg,:  werfen  über  Etwas  hin  45  ben  (dimidiare)  ableitete,  od.  dass  es  mit 
hat  u.  demnach  strô  aus  der  urspr.  Bedtg. :  halm  u,  halp,  Handgriff,  Stiel  etc,  (mit  dem 
üeberwurf,  od.  das  über  Etwas  hin-  es  meiner  AnsicJU  nach  direct  nichts  ge- 
geworfene die  Bedtg.:  Deckendes,  mein  hat)  von  einer  u.  derselben  j/  stammt. 
Decke,  Dach,  Schutz  etc,  entwickelte.  nämlich  von  derselben  j/  kalp  wie  helpen 
Dass  demnach  halm  mit  heim  u.  hälen  (heh-  50  (helfen),  welche  unter  andern  ausser:  rich- 
ten) etc,  eonnex  sein  kann ,  ist  klar  u,  ist  ten,  einrichten,  ordnen  etc.,  auch  die  Bedtg, : 
dieserhalb  auch  die  von  y  pa  (greifen,  fas-  eintheilen,  vertheilen  etc,  hat  u,  wovon  dann 
een,  halten,  retten,  schützen,  decken  etc.)  er-  halm  als  das  Eintheilende  sich  auch  ab- 
weiterte  y  pal,  p&l  (servare,  tueri)  zu  ver-  leiten  Hesse,  Vergleicht  man  übrigens  das 
gleichen,  wovon  palâ  (a.  caro,  od.  das  die  55  ahd.  halmo  in  joh-halmo,  so  scheint  es 
Knochen  Bedeckende,  Einhüllende,  Um-  meiner  AnsicJU  nach  doch  sehr  bedenk- 
schliessende  etc.;  —  b.  Btramen,  als  Be-  lieh,  um  bei  diesem  Worte  eine  durch 
deckendes,  Dach)  stammt,  wie  desgl.  auch  NidUs  erwiesene  Ableitung  von  einer 
lat  palea,  franz.  paille  u,  möglich  auch  germ.  y  halp,  bz,  eine  directe  Verwandt- 
wohl unser  nés,  flêsk,  als  dasjenige,  was  die  60  schaft  mit  and,  halp   (manubrium  etc.)  vor* 


HALHER  16  BALS 

auszusetzen,  zumal  da  dieses  Wort  in  der  sehen  Kopf  u,  Bumpf  lebender  Geschöpfe^ 

Bedtg,   Lenkseil  od,    das   Etwas,   womit  od.  auch:   Genick,   Kehle  etc.;    he  hed  'n 

man  das  Gespann  (Joch)  lenkt  u.  steuert  körten  (od.  langen,  dikken,  dünnen  etc.)  hals^ 

doch  fast  zweifellos  mit  an.  hjâlm,  engl.  u.  —  he  f&td  hör  um  de  hals ;  —  ho  hed  hör 

mnd.  heim  (Steuer,  Buder;  engl,  auch  Steu-  5  an  de  hals   (kann  sie  nicht  wieder  los  wer- 

ermann,   Lenker,   cf.   3  heim)  identisch  u.  den);  —  de  hed  sük  d&r  ôk  wat  up  de  halfl 

dann  mit  halp  (manubrium)  doch  schwerlich  h&ld;  —  he  géf  hum  'n  drei'  (od.  slag)   an 

verwandt  ist.    Erwägt  man  aber  die  vielen  de  hals;  —   he  môk  (machte)  so  'n  langen 

Bedtgn.  der  y  kar,   kal   u.   namentlich  die  hals  (streckte  den  Hals   aus  u.   damit  den 

auch  unter  1  halm  erwähnte  Bedtg.:  trei-  10  Kopf  vor,   um  besser  sehen  zu  können,  bz. 

ben   (wonach  1  halm  auch  urspr.:   Spross,  aus  Nettgierde);  —  he  lâd^t  Buk  fSls  to  £51 

Trieb,  Gesprossenes  etc.  sein  kann,   ebenso  up  de  hsüs  (Nacken);  —   wat  brûkst  du  dt 

toie  1  heim  =:  arundo  u.  ved.  ^ro   =  sa-  dat  up  de  hals  halen  ?  —  't  geid  hum  an  de 

charum  sara)   u.  dass  wir   drifen  geradezu  hals  (Leben);  —  he  hedsQk  de  hals  (Hals  od. 

in  der  Bedtg.:  die  Pferde,   bz.  den  Wa-  16  Kehle)  ûtsnäden;  —  hê  smôrd  hum  de  hiÜB 

gen  lenken  etc.  gebrauchen,  so  ist  es  klar,  to  od.  of;  —   ik  drei'  di  düfel  de  hals  um, 

dass  ahd.   halmo   (Lenkseil)  u.  an.  hjalm,  wen  du  mi  wer  kumst;   —   he  hed  sOk  de 

engl,  heim  etc.   (Steuer,   Steurer   etc.)   sich  hals  (Hals  od.  Genick)  braken;  —  he  brekd 

auch  ebensogut  wie  1  halm  von  der  y  kar,  bz.  nog  insen  hals  un  ben ;  —  dat  kan  de  hals 

skr.  kal,  halayati  (treiben,  antreiben,  treiben  20  nêt  kosten ;   —  he  störtede   (od.  ûög)  hals 

wohin,  Bichtung  geben  wohin  etc.)  ableiten  afer  kop  in  't  water;    —   dat  geid  bi  hum 

lassen  u.  dass  es  dann  durchaus  nicht  nö-  altid  hals  afer  kop  (mit    Ueberstürzung  u. 

thig  ist,   um   mit  M.  Heyne  (cf.  Grimm,  jäher  Hast  etc.);  —  he  môk  hids  afer  kop, 

Wb.  IV,  240)  das  ahd.  halmo  in  johhalmo  dat  he  fürt  kwam ;  —  dat  mut  bi  hum  altid 

mit  halp   (manubrium)   u.  half  in  Halfter  25  alP  dör  de  hals  (Kehk,  Gurgel  etc.);  —  de 

zu  identificiren,   bz.  halmo  auch  mit  diesen  hals   (Kehle,    Gurgel,  ScMund,  Speiseröhre, 

Wörtern  von  der  für  Letztere  anzusetzenden  Luftröhre  etc.)   sit  mi  h&st   digt   od.  is  mi 

y  halp,   bz.  kalp  abzuleiten,  welche  in  der  answullen;   —   ik  heb'  'n  bunke  (Knochen) 

Grdbdtg.:   binden  (schliessen,  fügen,  pas-  in  d'  hals  fastsitten;  —  d'r  is  ml  wat  in  de 

sen,  passlich,  geschickt  u.    dienlich  sein,  80  ferkerde  hals  (Luftröhre)  kamen;  —   b)  bei 

wozu  dienen,  helfen)  od.  greifen,  fassen  leblosen  Dingen  das  dünne,   lange,   gerade 

(haUen,   retten,    tragen  etc.)  sowohl  die  V  od.  gebogene  Zwischen-Ende  zwischen  Kopf 

von  halfter  u.  helpen,   als  auch  von  halp  u.  Bumpf;  das  dünne,  gerade  od',  gebogene, 

(manubrium)  ist,  wie  ja  aus  fassen  ausser  vorgestreckte  Ende  von  Etwas;  eine  runde, 

halten  etc.  auch  die  Bedtg.:  fesseln,   bin-  85  röhrenartige    od.    trichterförmige    Erweite- 

den,  bz.  umfassen,  umschliessen,  zusammen-  rung;  in  der  Nautik  auch  ein  Tau  an  den 

fassen,  vereinigen,  verbinden,  schliessen  etc.  untern  Ecken  der  Segel,  um  diese  anzuho- 

von  selbst  hervorgehen.     Unser  2  halm  nun  len  u.  zu  befestigen;   hals  faa  de  flesse;  — 

aber  betr.,   Hesse  sich  dies   auch  leicht  mit  hals  fan  de  auker;  —  hals  fan  'n  haken;  — 

2  heim  von  helan  (bergen,  sichern,  schützen  40  hals   fan   'u   knê   od.   knêstük  (die  Krüm- 

etc.)  ableiten,  weil  es  als  Wand   (cf.  schott  mung  od.  gebogene  Stelle  zwischen  den  En- 

u.  schütt)  auch  ein  Schutzding  ist  u.  eine  den  eines  Knies);  —  de  hals  fan  de  keller; 

Wand  ein  Etwas  schützend  umgiebt  u.  es  —  hals  fan  'n  kette  od.  tau  (die  rténde  End- 

auch  verdeckt.  Öffnung  od.  der  breite  Bing  vorne  an   der 

halmer  od.  balmer-pâl,  der  Pfahl  woran  45  Kette  etc ,  um  ein  Anderes  darin  zu  haken 

die  Zwischenwand  der  Ställe  od.  die  Stall-  u.  zu  befestigen);  —   de  halsen  fan  de  seils 

wand  (2  halm)   vorn  u.  hinten  befestigt  ist.  (Segel,  cf.  Bobrik,  naut.  Wb,). 

An  denjenigen  halraer,   der   an  der  Mauer  In  Compos.   auch  =  Person,   wie  z.  B, 

steht,  wird  zugleich  auch  der  hölzerne  An-  tn:   gitshals,   slûkhals,  rarhals  etc.  —  Nd., 

ker  befestigt,  der  das  Ausweichen  der  Mauer  50  mnd.,  nid.,  mnld.  hals ;  afries.,  satl.,  wfries. 

verhindert.  hals;  as.  hals;  etigl.  (selten  [cf.  Lucas] ^  ge- 

halm-sehott,  halmer-sehott ;  i.  q.  2  halm  wohnlich  neck)  halse  u.  (in  healsfang,  Hals- 

u.  eigentlich  ein  Pleonasmus,  da  halm  selbst  eisen)  heals;  ags.  hals,  heals   (collum,  prora 

schon   die  Bedtg.  „Wand"  od.  „Zwischen-  navis);   an.  hals   (collum,  monticulus  oblon- 

wand"  hat.  65  gus,  prora  na?is,  pes  veli  anterior) ;  schwed., 

hal-rek,  hal-stok,  Stock  od.  Stange  mit  dän.   hals;  goth,  ahd.,   mhd.   hals  (Hals; 

einem  Haken   (s.  2  häl)    zum  Heranziehen  schmal  fortlaufende,  an  einen  Berg  sich  an- 

u.  Festhcdten.  schliessende    Anihöhe;    Landzunge).      Das 

hals  (Plur.  halsen),  Hals;  a)  das  kürzere  Thema  halsa    (Grdform    kalsa    od.   karsa) 

od.  längere,  scManke  u.  biegsame  Glied  zwi-  60  bietet  in  den  sonstigen  idg.  Sprachen  kein 


HALS-ADER  17                          HALS-GAT 

in  gleicher  od,  ähnlicher  Wme  zur  müht,  arbeitet,  reisst  etc.)  sük  of^  dat  he  kl&r 
Hchung  dar,  es  sei  denn,  dassuU,  col-  wôrd ;  —  sê  halsen  (bürden  etc.)  hum  fOJs 
US  colsum  entstand,  was  indessen  nicht  to  f8]  up ;  —  sê  kamen  ên  mit  't  hei  so  fei 
uumsen  ist,  Dass  es  zu  einer  y  kor,  up  de  hals,  dat  dV  hêl  gen  halsen  tagen  is, 
^hart ,  ist  wohl  zweifellos.  Unsicher  5  um  *t  weg  to  bargen ;  ~  sê  halsden  (halsten, 
\  ist  es  jedenfalls,  welchen  Begriff  die  umhalsten,  umsMangen,  umfassten,  balgten 
einfachen  Sprachbildner  mit  dem  etc.)  sük;  —  wi  willen  't  schip  halsen  (vor 
9  hals  od,  halsa,  kalsa  verbanden,  wie  dem  Winde  wenden,  cf.  Bobrik,  naut. 
schon  daraus  hervorgeht^  dass  M,  Wb.)  laten;  *t  weid  to  hart,  as  dat  wi  H 
fie  (cf,  hals  im  Grimmischen  Wb,)  10  dor  de  wind  krîgen.  Compos.:  kathalsen, 
e  Bedtg.:  ragen,  vorragen,  sich  erhe-  umhalsen.  —  Nid.  halzen  (vor  dem  Winde 
weh  stehen  etc.,  bz.  an  eine  Verwandt-  wenden;  fig.  sich  abmühen  etc.);  mnld.  hal- 
i  mit  lat,  celsus  etc.  denkt,  während  sen  (vorare,  devorare,  glutire  etc.)»  halsen, 
;  (II,  58)  es  von  kal  (recellere)  ab-  helscn  (amplecti  etc.),  halsen  (magno  cona- 
u.  es  doch  klar  ist,  dass  man  beihsüs  15  mine  niti);  nd,  (Dähnert)  halsen,  halsen 
ebensogut  an  die  Grdbdtg, :  „b i e g e n*'  (umfassen,  umarmen  etc.),  (Br.  Wb., 
n  kann,  weil  dieses  ^hals**  genannte  Schütze)  halsselen  (mit  Jemandem  [sich] 
k  doch  auch  sehr  biegsam  u,  be-  herumzerren,  Lust  u.  Mühe  haben  mit,  sich 
ich  od.  schlank  etc.  ist,  Dass  die-  quälen  etc.);  mnd.  (Seh.  u.  L.)  halsen  (um 
xh  man  sowohl  (d.  h.  wenn  man  an-  20  den  Hals  od.  das  Leben  bringen) ;  ahd,  hal- 
?»  will,  dass  hals  das  Vorragende,  od.  san,  helsen,  halâên,  halsôn;  mhd.  halsen,  hel- 
ïber  ein  anderes  Etioas  Erhebende  be-  sen ;  as.  helsjan  (amplecti) ;  ags,  healsjan, 
•)  an  eine  Verwandtschaft  mit  griech,  halG^an  (amplecti,  obsecrare) ;  engl,  halse  (um- 
etc.  u.  skr.  yira,  ^iras  (Haupt,  Kopf)  armen);  isl,  hâlsa  (corripcre  vela;  serrando 
n  kann,  wozu  Fick  (II,  53)  auch  25  vacillare  alinea;  amplecti) ;  nort^.  halsa  (cor- 
errix  u.  (I,  434)  an,  hjarsi  (Kopf)  ripere  vela,  d.  h,  die  Segel  mit  dem  hals 
od,  dass  man  hals  auch  mit  1  halm  [s,  unter  hals]  genannten  dünnen  Tauen  zu- 
.  culmus,  culmen,  celsus  etc.  (Fick,  sammenschnüren  etc.) ;  dän,  h&he  (dcisselbe) ; 
70)  von  der  }/  kar,  kal  (treiben,  spros-  schwed,  halsa  (umhalsen,  umarmen).  Be- 
wachsen, sich  erheben  etc.)  ableiten  30  züglich  des  engl,  halse  (begrüssen,  beschwö- 
,  ist  klar,  während  andererseits  hals  ren)  sei  übrigens  noch  bemerkt,  dass  dies 
rwegliches,  biegsames,  schlankes  Etwas  mit  halse  (umarmen)  durcJhaus  unverwanc^ 
zu  einer  j/  kar  (bewegen,  hin  u.  her  ist,  sondern  aus  ags,  häl^an,  haelsjan ("For- 
cen, schwanken,  biegen,  krümmen  etc,)  bedeutung  nehmen  od.  suchen,  beschwören, 
werden  konnte,  die  auch  möglicher-  85  obsecrare)  =  ahd.  heilisôn,  heilesôn,  heil- 
für  1  halm  zu  Grunde  zu  legen  ist,  sôn,  hêlison;  mhd,  heilsen  (augurare,  ex- 
es  Erachtens  würde  indessen  für  hals  piare)  hervorging  u.  demnach  mit  an,  heilsa 
testen  die  Grdbdtg,:  ziehen,  dehnen,  (grüssen,  begrüssen);  schwed.,  norw,  heisa; 
:en  etc.  passen ,  in  welcher  Bedtg,  je-  dän.  hilse  (grüssen)  identisch  ist  u.  wie  an, 
meines  Wissens  keine  j/  belegt  ist,  40  heilsa  (Glück,  Wohlergehen),  heilsu  in  heilsu- 
ist  wie  bei  skr.  kfka  (Kehlkopf);  gjöf  (Heilsgabe)  u,  ags,  hälsung  (Beschwö- 
krûku  (Hals)  von  der  bereits  unter  rung,  Gebet),  häletan  (grüssen)  u,  hael 
erwähnten  V  kark,  krak  (Fick,  I,  (Gruss,  Vorbedeutung),  hals,  heâls  (Heil, 
%uch  bei  hals  an  eine  Ableitung  von  Glück  etc.)  etc.  zu  hael,  häl  (hetl,  cf.  hêl) 
^  kar,  kal ,  germ.  hal  (cf  halen)  zu  45  gehört,  wobei  denn  wohl  anzunehmen  ist,  dass 
n?  ags,  h&l^an  od,  hälsian  urspr.  die  Bedtg.: 
8-ader,  Halsader.  a)  Heü  u.  Glück  suchen,  um  Heil  u.  Glück 
8-afer,  halsüber,  rückwärts  etc. ;  he  t*.  Segen  anhalten  u.  fragen,  Gott  um  Glück 
alsafer  in  't  dêp.  etc.  angehen  u.  beschwören  etc.  u.  b)  auch 
8-band,  Halsband  (in  allen  Bedtgn.).  50  die  von:  Glück  u,  Heil  wünschen,  bz^^in 
s-ben,  halsbnnke,  Halsbein,  Hals-  Heil  (Dir)  sagen,  od,  Heil  u,  Segen  apre^ 
^en.  chen  etc,  hcUte,  wie  denn  hael  (Gruss  od, 
l8  -  bräkend ,  halsbrechend ,  sehr  be-  Glückwunsch)  wohl  urspr.  nichts  anders  als 
*rlich  etc.;  halsbräkende  arbeid.  das  Substantiv,  Ädv.  heil  ist,  od,  aus  dem 
s-banke,  s.  halsbôn.  56  Subst,  haele  (Heil,  Glück,  Segen  etc)  her- 
8-dôk,  Halstuch.  vorging,  worüber  unter  heil  das  Weitere  zu 
isen,  halsen;  in  verschiedenen  Bedtgn,  vergleichen  ist, 

lê  kun  d'r  nich   tagen  halsen   (scMin-  hals-gat  (Halsloch),  a)  Kehle,  Gurgel  etc, ; 

schlucken,  würgen  etc.),  dat  he  't  äten  he  jagd  't  alF  dör   't   halsgat  (er  verzehrt 

kder  krêg;   —  hê  halsd   (quält,  plagt,  60  od,   versäuft  Alles,   ist   ein   unersättlicher 

oomkMt  Koolman.    WOrterbnoh.    II.  2 


HALS-KRA6E  18        HALTER  HELT£B 

Verschwender  etc.);  —  *t  halsgat  (Kehle)  etc.  t#.  Fick,  I,  44),  od,  wenn  hei  urspr. 

Sit  mî  digt;  —  b)   (Nautik),   Plur.  halsga-  die  Bedtg.:   hoch,  erhaben  etc.   gehabt 

ten,   die  Löcher  vorne  an  den  Seiten  des  hätte,  an  die  V  kar,  kal   (treiben  etc. ;  he- 

Schiffs   dicht  über   dem  Schandeckel,  wo-  ben  etc,  cf.  I  ick,  I,  45  u,  unter  1  halm) 

durch  die  starken  lialsen  (od.  Taue  an  den  5  denken  müsste,  wie  es  ja  vielleicht  auch  mög- 

untern  Ecken  der  Segel,  cf.  unter  hals)  ge-  lieh  ist,  dass  die  verschiedenen  Beâtgn.  dier 

zogen  u.  befestigt  werden.   —   Nid.  halsgat  Wärter  hei,   hellen   etc.  (cf.  hei  etc.)    sich 

od.    halsklamp,    vergl.    darüber    Bobrik,  aus  den  verschiedenen  Bedtgn.   der  Y  l'^t 

natu.  Wb.,  327  etc.  kal  herschreiben. 

hals-krage,  Halskragen;  a)  Kragen  od.  10  hals-tobräken,  Halszerbrechen.  Sprichw.: 
Krause  etc.  den  od.  die  man  zur  Zierde  ferspräken  (das  sich  versprechen)  is  gin  hals- 
um  den  Hals  tragt;  du   must  'n   halskrage        tobräken. 

umdôn,  dat  sügt  b&ter  ût;  —   b)  der  hol-  hals-wark  od.  halses-wark,  hals's-wark, 

zeme  Kragen ,  der  früher  den  zur  Schau  Halseswerk,  Lebenswerk,    Werk  od.  Arbeit, 

ausgestellten  Verbrechern  um  den  Hals  ge-  15  die  die  volle  Kraft,   bz.   das  voUe  Letten 

legt  wurde;  he  hed  fröger  ôk  al  mal  mit  de  eines  Menschen  erfordert,   od.   Einen  den 

halskrage   stân ;    —    c.   (tautologische  Com-  Hals,  bz.  das  Leben  (cf.  hals  in  der  BeéUg. : 

pos.)  Hals,  Nacken;  he   grêp  hum  in  de  Leben)  kostet  od.  kosten  kann;  d&r  hed  he 

halskrage;  —  de  halskrage  deid  mi  sër.  —  halswark  mit  to  dôn,  dat  he  dat  klar  (fer- 

Mnd.  halskrage  (dasselbe).  20  tig,  vollendet  etc.)  krigd ;   —  mit  dat  wark« 

hals-pîpe,^  Halsröhre,  Luftröhre,  wat  he  upstOnds  (zur  Zeit,  zu  dieser  Stunde) 

hals-starrig,  halsstarrig,  unbeugsam,  un-  Schrift,   dar  hed  he  sm  halswark  mit,   dat 

lenksam,^  hartnäckig  etc. ;    du  mast  nêt  so  he  dat  fullentêjed ;  —  dat  is  'n   halswark 

halsstarrig  wäâen ;  —  't  is  so  'n  halsstarri-  (Lebensarbeit,  Lébensaufga^)  fôr  hum,  weo 

gen  dönner,  as  't  man  ên  gift.  25  he   dat   wark    fultôjen    (vcüziéhen,  voüen- 

halster,  grobes,  ungesäuertes  Brod,  welr  den)  wil. 

ches  (bz.  ein  Brodkuchen,  welcher)  in  heis-  balter,   heiter  (m.  u.  n.),  Halfter  od, 

ser  Asche  od.  auf  dem  Boste  hart  gebacken,  Strickzaum,  ChMizaum  etc.  ohne  Gâiss  (ea- 

bz.  geröstet  wird.    Diese  bald  zu  fertigen-  pistrum);  trekk'  od.  amit  da  de  pörde  ftfen 

den  nhalstera"   werden  nur  dann   bereitet,  80  de  halters  (helters)  afer  de  kop;  —  de  hal- 

wenn  das  gewöhnliche  gesäuerte   Grob-  ter  striken  (scü.  afer  de  kop),  sieh  loemth 

brod  unvermuthet  ausgegangen  u.  nicht  zu  chen,  ausreissen,  entwischen;  —  de  kop  wer 

haben  ist,  um  dem  attgenblicklichen  Brod-  dör  't  heiter  hebben,  wieder  frei,  bz.  der 

mangel  rasch   abzuhelfen.      Es   ist  wahr-  Fessel  entledigt  sein.  —  Nd.,  mnd.  halter 

scheint,  als  geröstetes  od.  als  dürres,  HS  nid.  halfter,  halster;   mnld.  (KU)  htlfter, 

trocknes  u.hartes  Brod  (cf.  auch  bûige)  halter,  helfter,  belebter :  ags.  bealfter ;  engl 

mit   dem  nd.   (Danneil)  hall'n    (dörren,  halter;  ahd.  halftra,  halphtra,  halaftra,  huf- 

trocknen  etc.;   de  wind  hallt  dat  land  ût),  tera;  mhd.  halftere,  helfter.     AUe  Formen 

hall,  hallig  (dürr,   trocken),   ballig  (durstig,  sind  u>ohl  aus  half-tara  entstanden,   indem 

schmachtend,  verlangend  etc.);  hess.  (Vit-  40  einerseits  das  inlautende  „f    ausgeetossen 

mar)  häl  hal  od.  auch  hael,  bei,  bei   (tro-  wurde  u.  andererseits  in  belebter  das  „f 

cken,  dürr,   mager;  ausdörrend,  austrock-  wie  in  kracht  (Kraft),  lücht  (Luft)  ete.  in 

nend,  auszehrend  etc.);  mnld.  (KU.)  hael,  „c^**  überging.    Der  Stamm  ^^alf**,   wovon 

hei   (exsuccos,   in   qao   nihil  est  succi   aut  dieses  Wort  mittelst  des  Suffixes  tara  (cf. 

pingaedinis;  siccus,  aridas;  subtilis,  tenuis,  45  der)  weitergebildet  ist,  stammt  mit  dem  un- 

acntus,  acris)  connex,  was  nach  dem  mnld.  ter  2  halm  erwähnten  ahd.  halp  etc.  (manu- 

(Kil.)  hael  in  haelgans  =  nhd.  (Grimm,  brium)  von  einer  germ.  y  halp,  half  =  idg. 

Wb.  IV,  159)  hsiiilgSLns  (Hagelgans,  Fulica)  kalp,  karp  (greifen,  fassen,  halten,  fesseln, 

wahrscheinl.   ein   Uontract.   von  dem  unter  binden,  verbinden,  zusammenmachen,  verei- 

hager  (mager,  dürr  etc.)  aufgeführten  gleich-  50  nigen,  schliessen  etc.) ,   die  meiner  Ansicht 

bedeutenden  hagel,  hägel  ist.     Wäre  es  je-  nach  auch   die  j/  von  helpen  (s.  d.  u.  cf. 

doch  richtig,  dass  das  Wort  häl,  hael  (tro-  unter  2  halm)  ist  u.  wM  jedenfalls  (cf.  skr. 

cken,   dürr)  historisch  richtig    (cf.    Wei-  kalp  u.  zend.  karep,   sich  fügen  etc.)  durch 

gand   unter  ha  hl)  hal  lautete,  so  wäre  „p**  von  y  )siKr  weitergebildet  ist,  wenn  nicht 

dazu  afries.  (Wiarda,  afries.  Wb.,  pag.  55  etwa  karp  aus  y  kar  (machen,  bewirken, 

179)  hei   (hoch,   trocken,   cf.   unter   3  hei,  thun  etc.)  -i-  y  pa  (greifen,  fassen,  neh- 

helle)  zu  vergleichen,  wobei  man  dann  we-  men,  wegnehmen  etc.;  fassen,  halten,  retten, 

gen  dieses  Wortes,  sofern  trocken,  dürr  schützen  etc.)  entstand,  woraus  sich  c^n 

etc.  die  Chrdbdtg.  wäre,  an  die  y  kal,  kar  von  selbst  ganz  verschiedene  Bedtgn.  für  die 

(brennen,  dörren  etc.,   cf.  laJt.  caleo,  calor  60  y  karp,  kalp  ergäben,  nämlich  sowohl  die 


BALTER-  HËLTER-GELD  19  HAM 

ignehmen  thun,  stehlen,  rauben,  ent-  ^halter-palter  g&n**  eigentlich  nichts  Anderes 

Hc.f   als  auch  die  von:  Juilten   (tra-  besagt  029  „wechselseitig  anstossend  gehen*^, 

ben  etc,)  u,  retten  thun  etc.   u.  viele  bz.  dass  es  aus  einer  holte  (Höhlung,  Ver- 

,  die  zum  Theil  itbrigens  auch  schon  ti^ung  etc.)   auf  eine  palte    (dickes  Stück, 

so  vieldeutigen  j/  kar  (cf,  Fick,  I,  5  Klumpen  etc,   cf,   auch  palter  =  plenter, 

zu  Tage  treten ,  aus  denen  sich  ja  dickes  Stück  Holz,  Kloben  etc.,  paltrig,  klum- 
pe der  Zeiten  auch  wieder  eine  ganze  pig,   in   dicke   Stücke  zerrissen  u.  getheilt 

anderer  Bedtgn.   weiter  entwickelt  etc.)  faUt  u.  stösst  u.  demnach  holperig 

u.    selbst    nothwendigerweise    enU  u.  uneben  geht,   od,   nicht  glatt  u.   ohne 

mussten,  weil  die  Begriffe  noch  viel  10  Anstoss  verläuft ,   wie  wir  auch  sagen :  dat 

barer  u.  flüssiger  sind,  als  die  For-  kaa  wol  halter-palter  (d.  h. ,  dass  es  bald 

r.  der  Geist  beweglicher  ist,  als  die  hier,  bald  da  anstösst)  d'r  dör  u.   „halter- 

3.  palter    gkn*^    auch    in    der  Bedtg.:    „hol- 

r-,   helter-geld,   (Halftergeld),   das  perig  od.  nach  allen  Seiten  anstossend  (u. 

eld,  welches  der  Käufer  eines  Pfer-  16  so  stockend  u.  schUefU)  gehen"  gebrauchen, 

fi  Knechte  zahlt,  der  dasselbe  ablie-  während  andererseits  halter  di  palter  ebenso 

Nd,  (Br,  Wb.)  haltergeld.  wie  hulter  di  pulter  od.  nlhd,  holt  er  die 

»r-,  helter-kette,  HdlfterkeUe,  polt  er   auch   die   Bedtg.:    Hals    über 

\fiL  heitern.  Dieses  von  halter  (Half-  Kopf,  k opfü ber,  bz.  in  üeberstür- 

rickzaum  etc.)  weitergebildete   Vbm.  20  zun g,  in  grosser  Eile  etc,   (ho  kwam 

ier  nicht  mehr  in  der  urspr.  Bedtg.  halter  di   palter  to   de  dör  herût;   —  hê 

alftern  od,  die  Hälfter  anlegen  u,  kwam   nog  nët  äfen  halter  di  palter  weg 

m  Kopf  ziehen  (u.  so  auch :  bändi-  etc.)  ?utt, 

}d,  bezwingen,  zwingen  dass  ein  Et-  1.  ham  od,  hamm,   Biss,   Bissen,   Stück, 

ch  dem  Willen   eines  Jemand  fügt  25  Schnitt  etc.;  he  dêde  d'r  'n  harn  in  od.  ût, 

c,  sondern  wie  auch  das  nd.  (Br.  of  etc.;  —  he  hed  d'r  'n  dûgtigen  harn  ût 

laltem  u.  nhd,  (cf,  Adelung)  half'  dän,  bz.  ûtb&ten.   —    Weiter  vergl.  botram 

im  uneigentlichen    Sinne    von:   ab-  =  nid,  boter-ham  (Butter-Brod ,  —  Schnitt 

,    quälen,   zerren,   reissen   etc.  ge-  od.   Stück   mit  Butter)    u,    mnld,    (KU.) 

^  wie  z.  B.  he  harr'  (hatte)  d'r  wat  80  hamme  (parg  abscissa  rei  cibariae,  frustum 

haltem  (zu  reissen  etc.,  musste  sich  escalentum).  Kann  dieses  hwa  zur  y  (Bopp) 

anstrengen  u.  abmühen  etc.),  dat  he  éam    (edere,  vesci)    =    (Benfey)    kham, 

rd  de  halter  afer  de  kop  krôg;   —  (Grassmann)  cam   (idg,  kam?)  gehören, 

'  mi  al  60   lank  mit  dat  pêrd   (od.  od.  stammt  es  mä  2  ham,   sowie  md,  ham 

;e  etc.)  hemm  h.2Mex^  (herumgequält,  85  (verstümmelt,  gestutzt  etc),  hamal  (verstüm- 

gerissen  etc,  od,  stark  damit  bemüht  meU ;  verschnittener  Schaf  bock), YidJûss  (Hamr 

lan  ik  kan  d'r  niks  mit  worden ;  —  mer)  etc.  (cf.  1  u.  2  hamel,  hamer  etc.)  von 

d'r  föl  mit  to  haltern  (od.  riten),  dat  einer  aügemeinen  germ.  y  ham,  welche  aus 

kl&r  krigt;  —  he  kun  sük  dV  h&st  der  Chrdbdtg.:  schlagen,  hauen,  stossen  etc,, 

en  hallern   (reissen ,   wehren  etc.  od.  40  die   Bedtgn.:  stechen,   schneiden,   spalten, 

igen  etc.),  dat  he  d'r  bäs  afer  wurr*.  reissen,  bersten,  brechen,  biegen,  krümmen, 

3r-palter,   halter   di  palter.     Diese  rund  v.  gebogen  etc.  machen,  wölben,  wöl- 

präcise  zu  übersetzende  Zusammen'  bend    od.    rundlich    gebogen  umschliessen, 

7  von  halter  u.   palter  wird  in  foU  Cirkel  od.  Kreis,   Bing,    Wall  etc.  etc.  ma- 

Weise  u.  Bedtg.  gebraucht,  als:  de  45  chen   um    Etwas   herum,    umringen,    ein» 

kan  d'r  so  halter-palter  (so  halbwegs,  schliessen,  umgürten,  einfriedigen,  schützend 

jefähr,   so  eben  etc.)  hen,  man  gôd  umgebeti,  einfassen,  um'  od.  verhüllen,  ver» 

nêt;  —  dat  kan  so  halter-palter  gän  bergen,  bedecken,   bekleiden  etc.  weiter  ent- 

es  auch  nicht  ganz  glatt  u.  ohne  An-  wickelte,   wie  ja  alle  diese  Bedtgn.  in  den 

cht,  so  kann  es  doch  so  ungefähr  ge-  50  vielen  zu   einer  germ.   y  ham  gehörenden 

passiren  etc.) ;  —  dat  gung  so  halter  Wörtern  (cf.  auch  hemd,  hemmel,  hämo  im 

er  gôd  (das  ging,  wenn  auch  nicht  ahd.  lihhamo  etc.  u.  Weiteres  unter  2  bis 

it,  wie  es  sein  musste,  so  doch  noch  5  ham  etc.)   vorkommen  u.  belegt  sind?  — 

bwegs  gut.     Vergleicht  man  jedoch.  Möglicherweise  jedoch  kann   dieses  1  ham 

nr  halter  di  palter  ebenso  wie  hulter  55  (cf,  kram,  krum,  dum  etc.)  auch  aus  älterm 

;er  =  nhd,  „holt er  die  polter**,  hamp,  hamb  gekürzt  sein,  sodass  es  mit  ht^p, 

n  der  Bedtg. :  in  überstürzender  Eile,  happen,  haffeln  u.  hampe ,  humpe  (Stück 
ierstürzung  etc.  gebrauchen,  so  ist  es  etc,)  etc,  zu  einer  idg.  y  kamp,  kap  gehört, 
'asshsaier-psXiermit  holter-polter  die  aus  der  Chrdbdtg,:  ire,  se  mo?ere  od, 
ch  od.    dhch  synonym    ist  u.    dass  60  gehen,  bewegen   (vor),   wie  (cf.  Ferd, 


HAM  20  HAM 

Justi)  die  y  Afi  (gehen^  drvigen  vor,  ge-  bs,  idg,  kam,  jpun  (wobei  es  doch  auch  wo 
langen  wohin  u.  wozu,  erreichen,  erlangen,  angenommen  werden  muse,  dass  das  sk 
ergreifen ,  fassen ,  nehmen  zu  sich ,  essen,  kmar  =  zend,  kamar  aiich  von  einer  secu\ 
trinken  etc.)  ähnliche  Bedtgn.  wie  diese,  so-  dären  od,  primitiven  y  kam  tceitergebäd 
wie  weiter  auch  die  von :  sich  hin  u.  her  5  sein  mtMs,  die  im  Skr.  u.  Zend,  jedoch  m 
bewegen,  schwingen,  schlagen  (hauen,  spal-  in  der  Bedtg,:  lieben,  begehren,  ißünscht 
ten  etc.) ,  od.  sich  winden,  krümmen,  biegen  etc.,  bz.  amare,  capere,  desiderare,  velle  b 
etc.  entwickelte  u.  demnach  aiuiser  für  hsLmpe  legt  ist)  j  od.  anderen  Wurzeln  u.  beden 
etc.,  5otr/e  hampel  14.  hampeln,  himp-liampen,  man  dazu,  dass  die  Bedtg.:  lieben,  b 
humpeln  etc.  auch  für  hebben,  hafe,  hech-  10  g ehren.  Verlangen  tragen  (ncu:h  JE 
ten  (heften),  hefTen  etc.  u.  vielleicht  auch  was)  nie  eine  urspr.  sein  kann,  be,  dat 
/ür  liapen  etc.,  sowie  für  UU.  capio  etc.  auf  zu-  die  für  das  Vbm.  lieben  (cf,  lêfen,  lafei 
stellen  ist,  worüber  unter  hebben ,  hafe,  hafen,  lof,  lôf  etc.)  anzusetzende  y  labh  od.  mb 
hefifen  etc.  das  Weitere  zu  vergleichen  ist.  von  der  y  rap,  rup  (von  raffen  u.  raube» 
Wegen  der  obigen  germ.  y  ham,  bz.  der  15  cf.  rapen  u.  rofen  etc.)  gar  nicht  zu  iret 
nachfolgenden  Wörter  2  bis  7  ham  n.  hêm  nen  ist,  sowie  auch ,  dass  die  y  a^  (s.  obeti 
(Heim)  vergl.  bei  Fick  die  Zusammenstel-  aus:  gehen  u.  dringen  (vor)  etc.,  ausst 
lung  von:  ags.  liama  (Kleid,  Hülle,  Haut  erreichen,  erlangen,  ergreif  en,fai 
eic,  s.  unter  2  ham)  u.  nhd.  Himmel  etc.,  sen,  nehmen  (cf.  auch  l&sen,  lesen  = 
skr.  kmar  (krumm  sein),  zend.  kamara  (Gür-  20  greifen,  nehmen,  fassen,  aufgreifen ,  anj 
tel,  Gewölbe),  griech.  kamara  (Gewölbe,  nehmen,  sammeln,  lesen  etc.  u.  AÜes  wa 
Kammer),  UU.  camera,  camerus,  camums  Fick,  III,  271  seq.  unter  lia,  lisan  etc 
etc.  unter  idg.  kam  (sich  wölben,  umrin-  auffährt)  auch  die  Bedtg.:  essen  etc.  eni 
gen);  —  skr.  cam  od.  cam  (vesci),  lit.  kimu  wickelte  u.  dass  auch  das  Stammi^nn.  gärei 
(heiser  werden),  ahd.  humbal  (Hummel),  26  von  begären  (begehren,  verlangen  u.  track 
preuss.  camu3  (dieselbe)  u.  lat.  gemere  etc.  ten  wonach),  bz.  das  Adv.  gerne  u,  SubM 
unter  idg.  kam  (schlürfen,  seufzen,  summen);        Gier  von  einer  y  ghar  (bewegen  [sich  od 

—  skr.  (am  (sich  mühen,  ermüden  etc.)  u.  ein  Anderes],  regen  etc.  [cf.  4  gären]  etc.)  oi 
ahd.  hemmen  (ruhen  machen,  halten  auf  stammt ,  so  kann  ich  nicht  umhin ,  die  ] 
etc.)  etc.  mUer  idg.  kam  (sicJi  mühen  etc.) ;  30  kam  (lieben,  verlangen  wonach  etc.)  als  ein 

—  nhd.  Heim  =  afries.  häm,  hêm,  ags.  von  ak,  umgesetzt  ka  (bewegen  u.  dringe 
häm,  as.  hêm  etc. ;  lit.  kêmas  (Dorf)  etc.  u.  vor,  erreichen  etc.)  =  skr.,  zend.  a^  erwei 
skr.  kschetra  (Feld),  kshema  (wohnlich),  lat.  teHe  Form  kam,  kma  (cf.  mar  =:  mra)  an 
quies  etc.  unter  skr.  kshi  (siedeln);  —  fer-  zusehen,  die  aus  der  Grdbdtg.:  bewegen 
ner  die  Zusammenstellung  von  ahd.  ham  35  (sich  u.  ein  Anderes),  gehen  (se  movere 
(verstümtnelt  etc.),  hamal  (Hammel),  goth.  zu,  kommen  zu  etc.,  od.  gehen  u.  ékin 
hamfs  (verstümmelt)  etc.  mit  griech.  kö-  gen  vor  etc.  die  Bedtgn,:  erreichen^  erJan 
phôs,  kôptô  u.  lat.  cäpas,  cäpo  (cf.  hampe  gen,  ergreifen,  fassen  (umfassen,  wnarmen 
etc.);  --  ags.  hamm  (Kniekehle)  etc.  mit  lieben  etc.),  greifen  u.  langen  nach,  Verlan 
griech.  knémé  (Schienbein)  etc.  u.  air.  cnäm  40  gen,  begehren  (lieben  etc.),  bz.  greifen,  fiu 
(Bein,  Knochen)  etc.  u.  weiter  bei  H.  Leo  sen,  halten  (halten  hoch  u.  werth,  schätzet 
die  Ableitung  von  ags.  himan,  ham,  bz.  häm  etc.),  heben,  tragen  etc.,  od.  fassen,  umfas 
(Kleid,  Hemd),  hem  (Saum,  Hand  etc.),  sen,  um-  u.  ein-sclüiessen ,  umgürten  (qf 
ham  (Oberschenkel,  Schinken,  Kniekehle,  zend.  kamara,  Gürtel;  Gewölbe),  umringen 
poples,  cf.  4  liam)  etc.  von  skr.  j/  ^am  (se-  45  mit  einem  Bing  (Waü,  Mauer,  Zaun  etc^ 
dari),  während  er  ags.  hame  (Gebärmutter  umgeben,  einfassen ,  sicïter  u.  fest  machen 
etc.)  u.  mnld.  ham,  liamme  (secundinae)  etc.  Schutz  machen  (um  Etwas  herum),  schützen 
von  skr.  y  kam  (amare  etc.)  ableitet,  ags.  häm  bergen ,  verhüllen  etc.  weiter  entwickelte 
(Heim)  indessen  auch  mit  skr.  kshema  etc.  während  andererseits  aus  bewegen  di 
zusammenstellt,  50  Bedtg.:  hin  u.   her  bewegen,   schwingen 

Vergleicht  man  nun  aber  weiter  1  bis  7  schlagen,  hauen  (s.  oben  wegen  einer  germ.  J 
ham  u.  die  andern  auf  eine  germ.  y  ham  ham,  schlagefi  etc.)  etc.  sowohl,  als  auch  du 
zurückgehenden  Wörter,  sowie  die  theil-  von:  sich  winden,  krümmen,  windend  u 
weise  doch  wohl  sehr  fragliche  Zusammen-  krümmend  umfassen,  umwinden,  umbinden 
Stellung  u.  Ableitung  der  obigen  Wörter  bei  55  umstrickeny  bestricken,  umarmen,  fesseln  etc 
Fick  u.  Leo  (cf.  auch  Pott,  Wurzelwb.  hervorgehen  konnten,  wie  denn  auch  aui 
II,  zweite  Abth,,  pag.  162  seq.  die  No.  635  der  y  kap,  kamp,  bz.  cap,  camp  (se  movere 
u.  637  wegen  V  ^m  u.  Benfey,  Orient  vacillare,  tremere  etc.,  cf.  cäpalä  u.  das^ 
u.  Occident,  II,  87  wegen  goth.  hamfs  etc.  hampel  etc.)  auch  wohl  die  in  kapanä  (Wurm, 
von  y  kshan)   mit  u.  von  skr.  kmar,  (am,  60  Baupe)  liegende  Bedtg,:  kriechen,  od.  «tdl 


HAM  21  HAM 

md  u,  biegend  hin  u.  her  bewegen  etc.  das  nfries.  (cf.  Outzen  unter  ham)  hamm 
k  sagt  zu  y  2  kap  [biegen],  die  er  im  Allgemeinen  einen  abgegrenzten  od, 
aber  mitvibriren,  auf  u,  niedergehen  eingefriedigten  Platz  bezeichnet,  Ver- 
bersetzt)  hervorging  u,  andererseits  aus:  gleicht  man  nun  unser  ham  od.  hamm  in 
winden  u.  krümmen  etc.  auch  die  Be-  5  dem  Dorfnamen  Esensham  u.  das  afries., 
umwinden^  umfassen,  befassen,  greifen,  jetzt  zu  um  ver  dumpf te  hem  in  den  Orts- 
i,  binden,  verhafteti  (cf.  y  1  kap,  fas-  namen :  Fertmareehem  (Farmsum) ,  Fres- 
se, wovon  lat.  capio ,  sowie  die  Wör-  brahteshem  (Freepsam),  Paweshem  (Pewsum) 
ife,  hafen,  hebben,  helfen,  hecht  [Heft]  etc.,  bz.  dass  das  afries.  ham,  hem  ausser 
hervorgingen)  u.  manche  aridere  ent-  10  Dorf  od.  Wohnstätte  etc.  auch  einen 
Wenn  man  nun  aber  auch  sieht  eingehegten  Baum  bezeichnete,  so  ist 
oben  bereits  gesagt),  dass  H.  Leo  ein  es  woM  möglich,  dass  dieses  ham  od.  hamm 
liiman  (obstare;  tegere),  Thema  ham  mit  nM.  Heim  (cf.  hem)  von  Hause  aus 
kr.  (am  (sedari,  immobilem  fieri,  re-  identisch  ist,  wie  denn  auch  v.  Bichtho- 
e,  placidum,  quietam  esse  etc.)  ableitet  \h  fen  das  afries.  ham,  hem  (ob  er  es  ham, 
3ZU  ausser  hem  (Saum,  Band,  Einfas-  hem  hätte  schreiben  müssen,  ist  zweifelhaft, 
,  hama  (Umhüllung,  Bekleidung,  Haut)  trotzdem  er  statt  hem  auch  die  Form  heem 
uch  hamma  (Oberschenkel,  Schinken,  hat,  weil  auch  hem  in  den  alten  Ortsnamen 
ham)  stellt,  so  kann  man  doch  mit  gu-  des  Werdener  Heberegisters  ein  kurzes  „e** 
lecht  auch  diese  Wörter  zur  y  kam  20  zu  haben  scheint)  mit  nhd.  Heim  =  as. 
n,  begehren  etc.)  stellen,  sofern  inan  hem,  ags.  ham  (domus,  Yicus,  patria)  iden- 
%mt,  dass  diese  die  sinnl.  Bedtg. :  grei-  tificirt.  Da  wir  aber  jetzt  nicht  hem,  son- 
.  langen  wonach,  od.  fassen  etc.  hatte,  dem  hem  sprechen  u.  es  mir  auch  Zweifel- 
\  zu  dieser  sinnl.  Bedtg.  auch  besser  haft  ist,  ob  ham  in  hamrîk  (cf  dieses),  wie 
on  ihm  von  dieser  y  abgeleitete  hame  25  er  annimmt,  wirklich  die  Bedtg. :  Dorf  od. 
Irmutter  etc.,  Nachgeburt  etc.)  passt,  Heim  hat,  so  wäre  es  auch  möglich,  dass 
loch  jedenfalls  ein  Kindsbalg  od,  eine  ham  in  der  Bedtg. :  pratum,  pascuum  etc.  von 
ist,  worin  das  Kind  geschützt  liegt  u.  ham,  hem  od.  ham,  hem  (Heim)  von  Hause 
fuin  deshalb  doch  woM  mit  Becht  zu  aus  ganz  verschieden  ist  u.  mit  ags.  hem 
Iben  Stammvbm.  stellen  kann ,  wovon  80  (Saum,  Band,  Einfassung,  Umfassung,  Um- 
hama  (Bekleidung,  Schutz,  Haitt  etc.)  Schliessung  etc.),  ham  (Bekleidung,  Hemd, 
iitet  wird.  cf.  auch  7  ham,  bz.  die  bz.  schützendes  Etwas,  Schuizding  etc.), 
zusammengesetzten  Wörter,  wie  ham-  hama,  homa  (Umhüllung,  Bekleidung,  Ueber- 
etc.  Vergl.  übrigens  wegen  ham  (Biss,  zug.  Haut  etc.,  cf.  ham  in  licham  =  Leich- 
%  etc.)  auch  hammen.  85  nam,  ahd.  lih-hamo)  zu  einem  Stammvbm. 
lam  od.  bamm,  eine  Wiese  od.  ein  h\meLn,h&m  etc.  (decken,  bedecken,  schützen, 
Orün-  od.  Weide-Land,  welches  nicht,  wehren,  abwehren ,  hemmen  etc. ,  cf.  hemd, 
In  kamp,  mit  WäUen,  sondern  mit  Orä-  hemmen,  hemmel  etc.)  gehört,  da  sich  ja 
bgegrenzt  u.  eingefriedigt  ist.  —  Nid.  hieraus  ham  in  der  Bedtg.:  mit  einer 
(ein  umzäuntes  Stück  Land);  mnld.  40  Einfassung  od.  einem  schützenden 
)  hamme,  ham  (pratum,  pascuum);  Etwas  umgebenes  Grundstück  auch 
.  ham  (Weide,  pascuum);  engl,  ham  ebensogut  ableiten  lässt,  als  dass  man  es 
Basenplatz,  Weide,  ein  Stück  Wie-  mit  afries.  ham,  hem  od.  ham,  hem  (Heim) 
\d);  afries.  ham,  hem,  him  od.  hamme  identificirt.  Hält  man  nun  aber  für  ein 
cf.  hamrik  u.  dazu  Ehrentraut,  45  von  himan  (decken,  schützen  etc.)  stammen- 
Archiv,  1,  pag.  150  die  Urkunde  von  des  afries.  ham,  hem  od.  hama  die  Bedtg.: 
wo  der  Genit.  hîkmmes  jedenfalls  auch  Einfassung,  Umschliessung  etc.  od.  Ein-, 
'n  afries.  hamme  in  der  Bedtg.  „Stück-  Umfassendes,  Schützendes  etc.  (was  jeden- 
od.  „Wiese*''  (wie  fenne)  schliessen  falls  nach  afries.  lichama  [Leichnam,  d.  h. 
wie  es  denn  auch  jetzt  noch  überall  50  Bekleidung  der  körperlichen  Gestalt  od. 
ÎS.  Landen  (cf.  Seh.  n.  L.  unter  1  Fleisch-kleid]  u.  hsuneihe  [Hemd]  bestanden 
sowie  bei  Outzen  u.  im  Br,  Wb.,  hat)  fest,  so  ist  es  nicht  allein  möglich, 
h  auch  noch  im  Oslerstadischen  eine  sondern  sogar  sehr  wahrscheinlich,  dass  das 
„ham''  heisst)  in  dieser  Bedtg.  im  urspr.  afries.  ham,  hem  (Heim,  od.  das  was 
uch  ist.  —  Es  wird  urspr.  wohl  ein  55  Einen  schützend  umgiebt  etc.,  cf.  hem)  sich 
efriedigtes,  mitCHräben  od.  einem  mit  einem  von  himan  (tegere  etc.)  abstam- 
umgebenes  Stück  Land  u.  danach  eine  menden  ham,  hem  gemischt  hat  u.  dass  man 
Weiden  benutzte  Wiese,  bz.  (wie  das  bei  dem  v.  Bichthofen  angeführtetiham, 
.  chortos,  cf.  gärden)  einen  „  Weide-  hem,  him  etc.  nur  deshalb  nicht  weiss,  wel- 
im  Freien"  bedeutet  haben,  wie  auch  60  ches  Wort  (d.  h,  ob  das  mit  ags.  ham  u. 


KAM  22  HAH 

unsertn  hém  identische  nhd.  Heim,  od.  das       reit  (Biet  od.  Schilfrohr)  bestanden  watt 
zu  himan  gehörende  ham)  er  meint,  weil  er       welches  im  Winter  geschnitten  u,  datm  Mum 
eben  nirgends  deti  Voccd  bezeichnet  u.  nir-        Decken  der  Häuser  gebraucht  wurden  wo- 
gends  angiebt,  ob  er  urspr.  lang  od.  kurz        nacA <2enn reitham  soviel  wie  Biet'Buehi 
war.     Wegen  der  y  vergl.  das  unter  1  ham    6  bedeutet.   —  Auch  nW.,  mnld,   (KU.)  nwr 
Gesagte  u.  wegen  des  afries.  ham  etc.  in  der        in :  inham  (sinus  maris,  litus  incurvam  mare 
Bedtg.:  Haus  od.  Heim,  bz.  eingefrie-        amplectens)    u.    nid.    uitham     (Landzunge, 
d  igt  es  Etwas  auch  mnld.  (KU.)  hamme,        Vorgebirge).     Es  gehört  zu  einer  germ.  y 
ham,  hom  (domus,  habitatio)   u.  unser  ham        ham ,  biegen,  krümmen  etc.  (cf.  unter  1  «. 
in  ham- 60 de,  was  nach  meiner  Ansicht  sei-  10  2  ham),    die  wahrscheinL  auch  für   4  ham 
ner    Abstammung    nach   von   mnld.    heym        (Schinketi)  u.  vielleicht  auch  für  6  ham  <iii- 
(Heim)  ganz  verschieden  ist  u.  urspr.  hlos        zusetzen  ist^  weil  auch  die  Bedtg,:  schrä§ 
ein  Etwas  bezeichnete,   was   Schutz  giebt,        od.   schief  aus    der   Grdbdtg.:    biegen, 
od.  worin  man  sich  bergen  u.   schützen        krümmen  etc.  sich  ergeben  kann, 
etc.  kann  u.  demnach  von  Hause  aus  das-  15      4.  han   od.   hamn,   Schinken.    —    Nid. 
selbe  Wort  ist,  wie  ags.  ham,  hem  (Einfas*        ham ;   mnld.  hamme   (peroa,   petaso,   armos 
smig,  Umfassung,  Umhüllung,  HüUe,  Kleid        porci);    mnd.   (Seh.   u.  L.)   harne,   hamme 
etc.);  mnd.  (Seh.  u.  L.)  ham  (Decke,  Hülle,        (Hinterschenkd,  Schinken); engl.  ham.  Vergl 
Hülse;  Nachgehurt  [secondinae]  od.  Kindes-        im  Grimmischen  Wb.  unter  1  hamme,  UHh 
balg,  Gebärmutter  etc.,  cf.  unter  1  ham  am  20  nach  es  mit  ahd.  hamma;  mhd.  hamme  (tof- 
Schlüsse)  u.  ham,  hem  etc.  in  licham  (Leich-        frago,  poples) ;  ags.  hamm  (poples) ;  mnld. 
nam),  hemd   (Hemd)  etc.  etc.      Wegen   der        (KU.)  hamme,   hamm,  hame  (dasselbe)  von 
Verschiedenheit  des   von  v.  Bichthofen        Hause  aus  identisch  ist,  od.  doch  mit  diesen 
aufgeführten  afries.  ham  von  hem  (Heim),        von  der  bereits  unter  1  u.  2  ham  erwähnten 
bz.  einer  Vermengung  von  afries.  ham,  hem  25  germ.  y  ham  (biegen,  krümmen  etc.  od.  sidi 
(Heim)  mit  ham,  hem  (Ein-  od.  Umfassung,        rundlich  wölben,  rundlich  od.  gebogen  sein 
Band  [Ufer,   wovon   auch  vieüeicht  Ham-        [nach   aussen    od.    nach    innen    hin    eine 
bürg  seinen  Namen  hat,   wie  Bremen   von        Krümmung   u.  Biegung  machen]  etc.)  ge- 
bram,  brem,  brlm.  Band,  Saum,  Einfassung,        hört  u.   wie  man   bei  ham   (Schinken  od 
Ufer),  Einhegung,  Umzäunung,  eingehegtes  80  Oberschenkel)    auch    daran    denken    koMi^ 
u.   umzäuntes  Etwas ,   Haus ,    Weideplatz,        dass  es  wie  bak  (Bütcken,  Speckseite,  Schin' 
Weide,   eingehegtes   Feld  etc.)  vergl.   auch       ken),  bz.  nhd.  Backe  auch  ein  nach  Aussen 
Hamm  im  Grimm' sehen  Wb.   u.  wegen        hin  rundlich  gebogenes,  bz.  rundUehesu, 
einer  bereits  unter  1  ham   erwähnten  germ.        gewölbtes    Etwas    bedeutet    hat,    während 
y  ham  mit  der  Bedtg. :  greifen,  fassen,  Tuü-  35  hamma  (snffrago,   poples)  überaü  woM  nur 
ten  (fesseln)  tragen,   retten,  schützen,   ber-        ein  gebogenes  u.  gekrümmtes,  od.  ein 
gen,  sichern,  schützend  umgeben,  einschlies-        sich  biegendes   u.    biegsames   £!twas 
sen,    umschliessen ,    einfriedigen,   einfassen        (Gelenk)  bezeichnet  hol.     Wegen  einer  di* 
(wovon:  Einfassung,   Band,   Saum  etc.   u.        reden  Ableitung  dieses  Wortes   nicht  von 
Hülle,    Balg,  Kleid  etc,   in   den    Wörtern  40  einer    allgemeinen    germ.    y   ham    (biegen, 
ham,  hamme  etc.,  sowie  auch  die  von:  Ge-        krümmen,   sich  wölben,   wölbend  umringen 
bärmutter    etc.    sich    von    selbst    ergeben),        etc.)  =  idg.  kam,   wozu  Fick  ausser  skr. 
schützend    umringen,    rundlich    einfassen        kmar,  zend.  kamar   (krumm,  gewölbt  sein), 
(woraus  sich  die  Bedtg.:  Gewölbe,  Bing  etc.,        kamara  (Grürtel;  Gewölbe),  lat.  camara  etc. 
od.  rundlich  Gebogenes  etc.    ergeben,    cf.  4  45  auch  germ.  hama,  haman  (Hülle,  Haut,  Ge- 
hern)   etc.    vergl.    auch   im    Grimm' sehen        wand,  Balg  etc.,   vergl.   unter  2  ham   u.  \ 
Wb.  unter  1  ti.  2  hame,  hamen,  hamme  etc.        ham   am  Schlüsse) ,    goth.  hamôn    (hüüen), 
3.  ham  od.  hamm,   Bucht,   Busen  etc.  u.        bz.  das  dafür  anzusetzende  Stammvbm.  germ. 
zwar  nur  in  den  Compos.:   in-ham   (Ein-        himan,  ham,  human   u.  as.  himil   (Himmel, 
bucht,    od.    ein   ins  Land  einschneidender  50  cf.  hemmel),  stellt,   vergl.  Weigand,   der 
Meerbusen  etc ) ;  —  ti-hsim  (Ausbucht,  Land-        hamme   (Schinken)    etc.,    bz.    cAd  hamma 
Zunge,    Vorgebirge   etc.);   —    sovne  waJir-        (suffrago,  poples)   etc.   direct  von  ahd.  ham 
scheifil'   in  dem  Namen   der  Ortschaft   od.        (verstümmelt,  verkrüppelt  od.  lahm,   urspr. 
des   Landstrichs   ,,Reit-ham** ,   welcher  vor        krumm?)  ableitet,  wovon  ahd.  hamal  (ver- 
Eindeichung des  Polders  „Schoonorth"  nach  55  schnittener  Schafbock,  cf.  hamel)  etc.  weiter- 
seiner   niedrigen  Lage  u.   noch  jetzt  sum-        gebildet  ist,  während  ahd.  hamf  (verkrüppelt, 
pfigen  Beschaffenheit  jedenfalls  urspr.  auch        verstümmelt,  od.  mancus) ,  goth.   hanfa   (de- 
eine  Bucht  od.  ein  Busen  war,   der  allmä-        bilis,   mancus),    ags.    h&f   (mancus)    wahr- 
lig  verschlammte   u.    dann   lange  Zeit,   wie        scheint,  zu  der  unter   1  ham  erwähnten  y 
sehr  viele  andere  Buchten  der  Seeküste  mit  60  kap,  kamp,   kamb  (vacillare,  tremere  etc.) 


HAM  23  HAM£L 

gehört,  wozu  auch  wohl  hamp,  himphampen,  von  der  y  ham  (um-  u.  einfassen,  in  sich 

hatnpeln,  humpeln  etc.  gelegt  werden  müssen.  befassen  u.  heschliessen,  bedecken,  verhüllen 

5.  ham  od.  hamm,  das  über  den  Gie-  etc.)  abgeleitet  ist,  wenn  man  nicht  etwa 
bei  vorragende  u.  schräg  herabMngende  wie  bei  belle  in  tötbelle  an  die  rundlich  ge- 
Strohdach  eines  Bauernhauses  von  alter  5  bogene  Form  desselben  denken  u.  es  wegen 
Bauart.  seiner  Fonn  von  der  |/  ham  (biegen,  krüm- 

Die  Crrdbdtg,  dieses  Wortes  wird  wahr-  men  etc.)  ableiten  will.  Weigand  istübri- 
scheinl.  Schutzdach  od.  schützendes  gens  der  Ansicht,  dass  es  mit  nifid.  harne, 
Etwas  gewesen  sein,  sei  es,  dass  dieses  h&m  nhd.  Hamen,  Angel,  Angelhaken  aus  lat. 
entweder  eine  Art  Laube  war,  unter  der  10  hâmus  entlehnt  ist  u.  hieraus  in  dieBedtg.: 
fnan  im  Schutz  vor  Eegen  etc.  sass,  od.  Fangnetz  überging,  während  M.  Heyne 
dass  es  die  Lehmmauem  des  Hauses  (urspr.  (cf.  2  hame)  dagegen  glaubt ,  da^s  nhd. 
Tratten  hier  die  Mauern  der  Bauernhäuser  Hamen  (Angelrute,  Angel)  mit  Hame 
auf  dem  Lande  wohl  sämmtlich  Lehmmau-  (gebogene  hölzerne  Fessel),  nd.  ham,  engl, 
ern,  da  bekanntlich  kein  Haus  von  Stein  15  hame  (Kummet);  mnld.  (KU.)  hamme, 
gebaut  werden  durfte  u.  Holz  sehr  rar  war)  koehamme  (numella ,  ein  küwham  od.  höl- 
vor  Schlagregen  u.  Tropf enfaü  schützte,  da-  zerner  Bing,  damit  man  das  Vieh  an  die 
mit  diese  nicht  davon  durchweicht  u.  abge-  Krippe  bindet)  etc.  von  der  germ.  |/  ham 
9puU  werden  konnten.  Ist  dies  richtig,  so  (biegen,  krümmen,  flechten  etc.,  cf.  unter  1 
gehört  es  mit  den  bereits  unter  1  ii.  2  ham  20  u.  4  ham)  abzuleiten  ist,  wobei  man  denn 
erwähnten  Wörtern,  denen  auch  die  Chrd-  auch  wieder  bei  der  aus:  biegen,  krüm- 
bdtg.:  schützen,  schützend  umrin-       men  etc.  od.  der,  auch  in  der  germ.  y  "hsjsi 

2en  etc.  zu  Gründe  liegt,  zu  der  genn.  y  liegenden Bedtg. :  ein-  u.  umfassen,  ein- 
am  (hemmen,  schützen,  hindern,  abhalten,  zäunen  etc.  daran  denken  könnte,  dass 
sichern,  bergen  etc.),  wozu  ausserdem  auch  25  ham  als  Netz  zum  Fischen  urspr.  ein  von 
das  nd,  (Dähnert)  hamm  (Halt!  —  dat  gekrümmten  u.  gebogenen  Weiden  gefertig- 
hêt  hamm,  das  heisst  Halt  od.  Hemmung,  tes geflochtenes  Etwas  (cf.  unser msmne, 
—  das  ist  dir  verboten  zu  thun  etc),  od.  was  wahrscheinl.  mit  mande,  manne  [Korb] 
(Danneil)  hamm  in  hamm  holln  (du  säst  identisch  od.  doch  nahe  verwandt  ist)  war, 
mi  woll  hamm  holln,  du  soüst  mir  woM  30  wie  ja  gewiss  viele  Geräihe  zum  Fischen 
Stand  halten  od.  mir  da  stehen  bleiben,  wo  ebenso  wie  die  Beusen  urspr.  aus  gefloch- 
ich  dich  halten  wiU),  hess.  (Vilmar)  ham!  tenen  Weiden  bestanden. 
(Halt!  HaU  da!  zurück  =  unserm  hh),  wie  7.  ham  od.  bann  etc,  tnham-ende;  s.  d. 

auch  das  Vbm.  hemmen  =  aM.  (hsmgau)  hâM-balk,  s,  hanebalk. 

zu  einer  y  ham  (schützen  od.  abhalten,  zu-  35      han-bolte,  s.  haneholte. 
rückhaUen,  od.  Jemanden  hcdten  wo,  wovon  1.  hanel,  hOMel,  verkrüppelt,  unvoUstän- 

ab,  zurück)  gehört.  dig  ausgebildet,   klein,   schmächtig,   elend, 

6.  ham  od.  hamm,  hame,  ham,  Netz.  sMecht,  verfallen  etc.;  'n  hamel  der  (ein 
Daher:  schûf-ham,  schûfhame,  Schiebnetz,  verkrüppeltes,  elendes  Thier) ;  —  he  sügt 
Netz,  welches  oben  an  einem  starken,  mit  40  arbannlik  hamel  (elend,  verfallen,  ver- 
einer  langen  Stange  versehenen,  Beif  be-  schrumpft  etc.,  od.  so  wie  eine  Buine  von 
festigt  ist  u.  auf  dem  Chrunde  des  Wassers  einem  Menschen)  ût.  —  Ahd.  hamal,  ha- 
hingeschoben  wird,  ähnlich  wie  die  manne  mel ;  mhd.  hamel  (verstümmelt,  verkrüppelt), 
od.  slôtlÂ.  —  Wang.  (Ehrentraut,  fries.  Mit  2  hamel  von  dem  dort  weiter  zu  be- 
Archiv,  I,  372)  hum  (cf.  wang.  hummer  =  45  ^f>rechenden  gleichbedeutenden  ahd.  ham. 
Hammer);  mnd.  (Seh.  u.  L.)  hame;  mM.        Vergl.  auch  homel. 

hame,  ham;  nhd.  Hame,  Hamen  u.  früher  2.  hamel,  verschnittener  Schafbock  (Ham- 

auch  hamm,  hamme.  Es  wird  vielfach  (d.  mel),  sonst  auch  (nd.)  bötel  (s.  d.)  genannt. 
Schade,  ahd.  Wb.  u.  Grimmisches  Wb.  —  Nd.,  mnd.,  nid.  hamel;  mnld.,  mfläm. 
unter  1  hame)  mit  ahd.  hämo  (Kleid,  Decke,  50  haemel ;  ahd.  hamal,  hamel ;  mhd.  hamel 
Hülle,  od.  Ein-  u.  Umfassendes  [cf.  afries.  (verschnittener  Schafbock;  im  mhd.  auch: 
hama,  homa,  was  im  Compos.  hirthhoma  truncus,  abgehauener  Stock  =  stummel). 
auch  die  Bedtg.:  Beutel  od.  Sack,  d.  i.  Weitere  Formen  u.  Bedtgn.  s.  im  Grimm*- 
Hüüe,  Balg  etc.  hat  u.  wonach  dieses  ham  scheti  Wb.  unter  Hammel, 
auch  ein  Beutel-  od.  Sacknetz,  bz.  ein  beu-  55  Es  ist  ebenso  wie  1  hamel  durch  das 
id-  od.  sackförmiges  Etwas  sein  kann],  s.  Suffix  al,  el  (urspr.  wohl  ala,  ara  u.  van 
unter  1  u.  2  ham)  identificirt,  obschon  man  Hause  aus  wohl  ein  Sein  u.  Wesen,  bz. 
auch  annehmen  kann,  dass  es  in  der  aü-  einen  Zustand,  der  durch  irgend  eine  Thä- 
gemeinen  Bedtg. :  Ding  od.  Geräth,  was  zum  tigkeit  entstand,  od.  ein  Etwas,  Ding  etc. 
Fassen  u.  Fangen  dient,   direct  mit  hämo  60  bezeichnend)  von  dem  ahd.   ham  (verstüm- 


HAMEL  24                           HAMER 

meU,   verkrüppelt)    toeüergébildet ,   worub^  gekrümmt  etc.,   so  gehört  es  mit  seinen 

unten  das  Weitere.  Weiterbildungen:  hamsl  etc.  sdbstredend  mä 

Von  ahd.  hamel  ist  woM  jedenfalls  wei-  4  ham   etc.   zu  derselben  J/,   worüber  dort 

tergebildet:    ahd.    hamalôn;    mhd.   hamelen  das  Weitere  zu  ersehen  ist. 

(beschneiden, verschneiden, ab' od. einstutzen;  5      3  hamel,  s.  amel  u.  mig-amel   od,  mig- 

einen   Hammel  macheti,   castriren)   u.   nd.  hamel. 

(Dähnert)  hamelen  (die  Böcke  verschnei-  ham-ende,  hom-ende  od.  hanm-ende  ete.; 

den),  sowie  wohl  (da  nach  unserm  hamel,  a)  der  Hintertheil  eines  Bauernhauses  und 

homel  dieses  Wort  im  afries.  existirie)  auch  zwar  speciell  der  Theil  desselben,  der  unter 

afries.  (v.  Bichthofen,  Hettema)   he-  10  dem  schrägen  Abdach  liegt,    od,   sich  vom 

milja,  homelja  (destruere,  debilitarc)^  heme-  hintern  Giebel  bis  zum  sog.  „katgäfel**  er- 

linga,  hamelinga,  homelinga  etc.   (truncatio),  streckt,   der  den  Schluss  der  mit  dem  Vor- 

während  es  mir  bei  ags.  hamelan  od.  (Ett-  derhause  unter   einem  Dach  liegenden   ei- 

m  Uli  er)  hamoljan,  (poplites  scindere),  «n^/.  gentlichen  Scheune  des  alten  fries,  Bauern- 

hamble  =  hamstring  (dasselbe),  an.  liamla  15  hauses  (cf.  Cad.  Müller  Tafel  C)  bildet; 

(hemmen,  hindern  etc  ;  Möbius  hat  auch  de   perdestallen   liggea  in  de  hörnende;   — 

die  Bedtg.:  verstümmeln);  isl.  hamla(navim  b)  (scher zh.)  der  Hintere,  Podex;   sê  stekd 

remis  iohibere ;  cohiberc,  impedire)  etc.  zwei-  de  hörnende  so  wid  achterût,  dat  dV  wol  ên 

felhaft  ist,  dass  deren  Stamm  hamal,  haml  up  Sitten  kan.   —   Dieses   ham   od,    hamm, 

mit  dem  ahd.  hamal  (verstümmelt,  verkrüp-  20  hom  hat  nach  afries,  hama,  homa  (Gewand, 

pelt)   urspr.  gleich  war   u.  wie  dieser,  von  Haut  etc.   od.   tegmen,   als  Bedeckendes  v. 

einem  mit  ahd.  ham  synonymen  u,  identi-  Schützendes)  entweder  die  Bedtg,:  „Dach* 

sehen  ags.^    an,   ham    (was  wenigstens  in  (tectum)   od.  die  von  „Haus**    (cf,  afries, 

diesen  Sprachen  nicht  vorkommt)   weiterge-  ham   u.   mnld.    hamme,   ham,   hom  unter  2 

bildet  wurde,  weil  das  ags.  hamelan  od.  ha-  25  ham),  sodass  ham-ende  entweder  soviel  wie 

moljan    anscheinend   auf  ham    od.    hamm  Dach-Ende  od,  Haus-  u.  Scheunen- 

(poples,  cf.  unter  4  ham)  zurüchgeht  u.  das  Ende  bedeutet. 

an,  hamla  augerischeinlich   derselben  germ,  hamer  (Plur,  hamers),  Hammer  (malleiiB) ; 

y  wie  nhd,   hemmen  (cf.  hemmen)  ange-  't  is  nët,  as  of  'k  'n  hamer  m  de  kophebb', 

hört.     Wahrscheinlich  liegt  die  Sache  nun  80  so  klopt  (klopft,  pulsirt)  mi  dat  d'r  in;  — 

aber  so,   dass  das  ahd.  ham  (verstümmelt,  bildl  auch:  Teufel,  Böser  etc.,  wie  dönner, 

verkrüppelt)  urspr.  die  Bedtg.  krumm,  ge-  bliksem  etc.,   weil  der  Hammer  die    Waffe 

bogen,  gekrümmt  etc.  hatte  u.  das  ags.  des  Donnergottes  (Donar  od.  Thor)  war  (die 

ham  (poples)  als  Gebogenes,  Gekrümm-  zunächst  der  Donnerkeil  ist)  u.   der  Ham- 

tes  ganz  in  derselben  Weise  davon  substan-  35  mer  früher  auch  als  Waffe  (Streithammer) 

tivirt  wurde,  wie  hamal,  verschnittener  Schaf  -  u.  zum  Werfen  diente,  worüber  bei  Grimm 

bock  od.   Verstümmeltes  etc,  von  hamal,  ver-  (Myth.  u.  Wb.)  das  Weitere  zu  vergleichen 

stümmelt  od.  eigentlich  wohl  gekrümmt,  ist.    Redensart.:  dat  di   de  hamer  (od,  de 

contract,   lahm,   steif  od,   krumm-  dünner,  bliksem,  deksel,   dûfkater  etc.);   — 

stehend  etc.  u.  das  ags.  hamoljan  eigent-  40  dt  schal  de  hamer  halen ;   —  dat  dt  de  ha- 

lich    wohl    nur  die   Bedtg.:   lähmen   od,  mer  bitt;    —    for  den  hamer  nog  mal,   wat 

lahm   machen   etc.   hatte.     Wie  nun  aber  schal   de  dönnerskrâm   hêten?   —   Rät?iseî: 

unser  lemmern,  belemmern  aus  ahd.  lemjan,  achter  min  faders  kamer^  d&r  hangd  'n  blan- 

bilemjan  (lähmen)   die  Bedtg. :   hindern,  be-  ken  hamer  (Eiszapfen,  [isjôkel]),  de  dar  god 

hindern,  aufhalten,  abhalten  etc.  entwickelte  45  mit  timmern  kan,    dat   is   ên  künstelk  man. 

u.  zu  \2Lm(lahm)  gehört,  so  erhielt  denn  auch  —  Afries.  hamer,  homer,   wfries.   (Jap  ix) 

das  an.  hamla  (hemmen,   hindern)  ganz  in  hammir;  soll,  hamer;  wang.  (Ehrentraut), 

derselben  Weise  von  hamal  (gekrümmt,  con-  I,  373)  hummer ;  nid.,   nd,  hamer;  as,  ha- 

tract,  lahm  etc.)  seine  Bedtg.:  hindern,  mur;  ags.  hamor,  hamer,   homer;   ahd,  ha- 

hemmen  u.  ist  es  so  auch  wahrscheinlich,  50  mar,  hamer;  mhd.  hamer  (malleus);  an,  ha- 

dass  das  für  hemmen  anzusetzende  urspr.  marr ;  isl.  hamar  (malleus,  tudes ;  saxum,  ru- 
hamjaa  auch  von  ham  (gekrümmt  etc.)  ab-        pes,  rupinae).     Da  die  ersten  u.  Ursprung- 

stammt  u,  zuerst  blos  die  Bedtg. :  gekrümmt,  lichsten  Hämmer  bekanntlich  rohe  Steine 
contract  u.  lahm  machen  hatte,  woraus  denn  od.  bearbeitete  kleinere  Felsstücke  waren, 
von  selbst  die  Bedtg.:  ungehbar  machen  55  die  entweder  ohne,  od.  auch  mit  daran  be- 
imachen dass  Etwas  nicht  mehr  gehen  kann,  festigten  Stielen  als  Schlagwerkzeuge  u, 
sondern  stehen  bleiben  muss),  zum  Stehen  Waffe  gebraucht  wurden  u,  hamarr  ja  auch 
bringen,  am  Fortgang  hindern,  aufhalten,  im  an,  die  Bedtg.  saxum  etc.  ?Mt,  so  wird 
hemmen  etc,  hervorging.  Hätte  das  ahd,  vielseitig  das  Wort  XidMiKt  jThema  )i%mKn) 
ham  nun  aber  urspr,  die  Bedtg.:  gebogen,  60  mit  kslav,  kamen;  /i^.  akmd;    lett.    akmins; 


HAMERN  25  ILVMPE  HAMP 


>■.  ?-. 


â     '-.vir 


man;  2cnd.  a^mau  0^7.  a^ma;  opcrs.        haraord  dat  wër  torw  '>?.  Tik.  :j*: 

rt/J/A.  (;amîî  etc.  verglichen  u.  davon        dat  hamerd  niî  in  de  kop  ^:«:.    -l'. 
'c^,  rf(/  dieses  Wort  auch  anscheinend        (das)  Hänimern,  Kloif<>\  r  . 
die  Bedtg.:   Stein  od.  Fels   hatte  hammer-sla«:.   //«ikVi.  ■-:..■ ^.,'î  ■; 

hieraus   (cf.  Grassmann,  Justi,    5  wit  einem  Iltimmer:  —   b      't  .l'."';"- 
ey  etc.  etc.)  auch  die  Bedign.:  Harn-        die  kleinen  lLi^cns2Ut*':r.  ic-r.h^''-:  '^S.h»i.i- 
onnerkeil,   Himmel  etc.  euticickelten,        den  od.  Hämmern  dei  ij^uh?'  i':ri  E.^f^.*  ..  ;- 
n  auch  Fick  das  goth.  liimins  (Hirn-        con  abspringen. 

liem mel )  dazu  vergleich t,  jedoch  n ich t  h am-fa k.  cf hgeUeideter  Bnm  > ■  i : f  r  u .  ja 

'dentificirt.  Da  nun  aber  dieses  skr.,  10  dem  überhängt  nd*n  .Strohdach  «.  5  hi3  . 
^^man  von  der  y  ac;  =  tV^.  ak  od.  ak  worin  man  diver st  Sachen  >:-?/•':.  —  îr;-;. 
m,  od.  ire,  se  movere,  bz.  sich  beicc-  (Ehrentraut,  /,  37 Jt  honlak    ti^i  Vi'- 

r,  dringen  cor,   dringen  ein,   dringen        längerung  des  Daches,   icik'»^    :ii.\'\r'i-:.l 

erreichen,   erlangen  etc.)    durch  das        eine  kleine  Scheune  bildet 

man,   ma   weitergebildet  ist,   wovon  15      Hamke,  ml.  u.  wbL  V  ,*#.      '~  ,V  Â":*f- 
tt.  acuo,  acus  etc.  i«.  «*<ser  agge,  egge       form  (aus  Ilamikor    ;*.ri   //r/rn  Zuir. 
mmi  u.  demnach  a^man   urspr.  wohl        Förstemann   nncT  Z  i  n.      vn"..*    : ( :'% 
'Scharfen   Kanten    u.   Spitzen        der    Oe:ivhlecht*^.:fn't    Zi-n.jj     t  »^    i  #:i 
nes  Etwas  bedeutet  hat,  so  Hesse  sich        vorkommt. 

lamara  allerdings  begrifflich  wohl  da-  20  hammen.  h'M'H.  *•£«■'*!.  /»•-■.«.<  ":  ii* 
leiten^  während  die  Form  insofern  hammd  d'r  düt*  n:  —  in  ijmmii  :'r  i 
rigkeiten  macht,  als  hamara  doch  Je-  dügtig  stûk  ti.  T^rp.  f  *  j  /.  i-  ►  •  c  i  : 
s  durch  das  Suffix  ara  von  einer  unter  hamT-?,  ija  Tk__if'  i»/  nr*.- 
[/  ham  weitergebildet  ist,  die  aus  a^-  Hammel,  ycK'*i:\  i-'nn  *  im.  r//i  *•  •  t"».:. 
^.  kaman  wur  ^/wrcÄ  Verstümmelung,  25  hamjan'r^?:4ii.ii.^:i.  •frT*:iif»-ifH'#  i#L  - -r.i.f- 
werfung  der  Endbuchstaben  an  /mite  den,  ca^hrr*  yL  uu^en.  ^'i.turt^,  rf:«».-*! 
cn  können,  woran  doch  gewiss  nicht  (cf.  klaphiiz?;  n^Bum^'zr.  •»''•'•fi.'»  ».r »  >r 
^'en  />^,  da  germ.  hamara,  loenn  nicht  ham  fii4ié  ff..  «.  I  iaOL  nu^  i.Mf  nn^i 
fo  doch  ganz  zweifellos  ebenso  alt  u.        kann,  d(M4  f'^M^  "jh»  xditffriti'.f.f  jfnt    ^ 

ist,   wie  skr.    agman    u.    das   später  30  ham   trücir-^.    w^i-m  mv  's    laa     «'-fc.  &/*»•» 

versetzte  jüngere  VdiXti'AXi.     Wenn  nun        etc.,   ef.   ws    .-'«»'»iii    n**    \    lai   f 
eserhalh  Fick   (111,  04)  germ.   lia-        */a?M  itr.  xrL  ïjpn.  Zerr  =  urr  s.^-  i      :- 
inscheinend  zur  germ.  y  ham   f^fcö/-       /<? ä  •/?  t  s  * ." «    -f  •  «  *  #  iirt.     -i.i  .^': :  .-• 
ümmen,  umhüllen  etc.,  s.  unter  1  u.        't**#  <:'>■»-.".•.■"»  r/r     '^-^rf.  (■'••.4  v.    >  -  :     - 

stellt,    so   würde   es  doch  Bedenken  Sb  M*in%   «v    »»t    j^naaz      Z"  ■        -    '.ri" 
N/M  hamara  r/</ro /2  a&^u/et^en,  tctfi?  f//«        .Sf <»#  'f?5!:  .    »-a»    o»-!»  ^^vn. ;.£.-.  „     .^-I, 
nachzuweinenden  Bedtgn.  dieses  Wor-       /o^  ^».v  r»  "lamriym   i    r,  • ,-  -    ,  utl-t.l 
alleuB    od.    saxura,    rupes  etc.   doch        luaui    ^ttJar  -ni     f»-»^j    :.t  •  •--    .      r- 
f   -fw    r7<'M    obigen   Bedtgn.    dieser  }'        r>:*  ^*»  !«?»/•  p**:.7   «^*tTr  '"^>-  -  •    ''..,. 
•*.      Meiner  Ansicht   nach  scheint  w -40  iun&^ü.  hoBm^n  wtr  fr^Z-r.-      ...».  .... 
%uch  richtiger    zu   sein,    bei   diesem        *r.>i^  ^»l   itut^ft  :.mttr^, 

von  einer  Vergleichung  mit  skr.  u. 
^Vörtern  ganz  abzusehen  u.  dafür  li^.- 
e  germ.  y  ham  etwa  mit  der  Bedtg. :  ^mm^    mmo.     -:«.-.-      .r  -  ..•'  r  • 

spalten,  bersten  etc,  aufzustellen  /r/. 
i.  nirapo  etc.  von  y  rup,  rump  u.  '*. 

liam  erstens  das  wegen  einer  aV/T»- 

germ.  y  ham    Gesagte  u.  zv^  ^h.t 
in   die   Vergleichung  der  y  lahi  n 
p,  wobei  man  auch  annehmen  cum,  i\ 
ch  a US  reissen  einerseits  die  Behj. 

rauben,   nehmen,   ergreifen  r**.    «. 
'seits  die  von:   spalten,   brtJ.e»  r*.        mt  ir^fr 
elte)  u.  dass  dann  die  Be-rj.    rf  -       J.««/     --— ^,   ..  .  . 

ersten  etr.   weiter  in  die  v^t:  t^*-  S  *t    o^it     .rjtn  '-..■. 
iegen,   beugen,    krümmen  rtr.  iäy-       cymir  *  ».r      -  .      -     .         _-  . - 

lie  wenigstens  für  l  bU  7  iix  £»■       yü  -ff.   i     •-  -  t       .  -    _ 
M  Grunde  zu  legen  itt,  «-  aa«:  j     "'    .      "  '  r  .-  . 

irn,    hämmern,  klopfen  e:^:  aé '3^       u^-^.^  .      -!/•  -' 

'r  up,   dat  't  BO  'n  W  W:  -  jé  «  •rr'  >Br-rT^.f.    r  ..:.- .         '  .  .    -      -"-" 


HAMPEL  2«  HAMRIK  HAMMRK 

kap  gehören,  welche  urspr.  (s.  unter  ham-  ah  wie  griech,  kampé  (Raupe),  kâmptô  (iiek 
pel)  wöhl  die  Bedtg,:  se  movere  haUe  u.  krümmen  etc.)  auf  die  daraus  ahgeüüdt 
daraus  auch  die  von :  sich  hin  u.  her  he-  von :  sich  biegen,  winden,  krümmen  etc.,  du 
wegen  (schwingen,  schlagen  etc.),  windest,  wohl  jedenfcdls  auch  dem  goth.  hamÜB  (s. 
zappeln  etc.  entwickelte.  Oder  sind  hampe,  5  unter  hampe)  zu  Chrunde  liegt,  wie  desgl. 
liumpe  mit  griech.  kôptô,  kophôs  etc.  u.  lat.  atich  unserm  himp-hampen  u.  humpeln, 
cäpo  etc.  verwandt?  hampen,  s.  bimp-hampen. 

hampel  in  gehampcl,   Gezappel,  frequen-  hamrik.  hammrîk,  hammerîk,  hamvêrk, 

tatives  Bewegen  von  Händen  u.  Füssen,  Hammrich,  d.  h,  eine  ausgestreckte  Flädu 
vergebliches  od.  kindisches  Bemühen,  um  10  zusammenhängenden  medrigen  Wiesehkm- 
J^was  zu  ergreifen  u.  zu  erlangest,  wie  dies  des,  welches  an  der  einen  Seite  von  der 
z.  B.  kleine  Kinder  thun,  wenn  sie  mit  den  Geest  u.  an  der  andern  von  der  Marsch, 
Händchen  greifend  wonach  tasten,  um  es  od.  richtiger  von  dem  angeschwemmten  hö- 
zu  fassen,  wobei  sie  zugleich  meistens  auch  heren  Kleiboden  begrenzt  ist  u.  früher  aus- 
mit  den  Beinchen  zappeln;  dat  geliampel  15  schliesslich  zum  Beweiden,  bz,  als  Meed- 
helpt  dl  je  dog  nét,  du  kanst  't  je  dog  nêt  land  gebraucht  wurde,  wahrend  in  letzter 
kngen.  —  Wohl  mit  skr.  capalft  (tremens,  Zeit,  in  Folge  besserer  Äbwässerung,  ein- 
vacillaus;  vagus,  mobilis  etc.)  zur  y  cap,  zeln  auch  Getreidebau  in  diesen  Land- 
camp,  bz.  kap,  kamp  (se  movere,  vacillare,        strichen  stattfindet. 

tremere  etc.,  bz.  vibriren,  unduliren,  auf  u.  20  Man  findet  dieser  sog.  „Hammeriche^*, 
nieder  gehen  etc.,  cf.  himphampen  etc.).  od.    ausgedehnten    u.   zusammenhängenden 

liampel-man,  Hampelmann,  Zappelmann,  Wiesenfiächen  in  Ostfriesland  sehr  viele  u. 
Gliederpuppe  mit  einem  Drath,  womit  man  sind  die  fneisten  nach  den  Dörfern,  in  de- 
Arme  u.  Beine  anzieht  u.  hebt,  bz.  sie  auf  ren  Nähe  sie  liegen  ^  benannt  (wie  z,  B, 
t*.  niedergehen  lässt.  25  Bunder-,  Stapelmoorer-,    Wester- 

hampeln,  a)  greifend  hin  u.  her  od.  um-  ender-  etc.  etc.  Hammrich),  während 
herfahren  u.  wonach  haschen ,  indem  man  wieder  andere  blas  nach  der  Himmelsgegend 
mit  den  Händen  tastend  in  der  Luft  um-  (z.  B.  Süd  er-,  Oster- Hammrich  ete,) 
herfährt;  he  hampeld  d'r  na;  —  he  ham-  bezeichnet  werden  u.  viele  auch  ohne  jede 
peid  mit  de  banden  hemm;  —  b)  strampeln  30  weitere  Bezeichnung  blos  „Hammrich" 
mit  den  Füssen,  sich  sträuben  etc.  =  |[P<^'  <>^*  bammerk  heissen,  wie  z.  B,  die  Hamm- 
teln;  he  hampeld  dV  al  tegen  an.  —  Wohl  rieh  auf  Juist,  bz.  die  zum  Weiden  be- 
zu  hampel.  cf.  auch  ampeln,  sowie  bei  nutzte  Niederung  zwischen  detn  östL  Haupt- 
Schm.  (bayr.  Wb.,  II,  221)  happen,  hap-  ^  theU  der  Insel  u.  der  sog.  Bille.  —  Doms 
peln,  wobei  er  auch  auf  hoppen,  hoppeln  35  wir  nun  aber  unter  diesem  Worte  eine  ganz 
(sich  auf  u.  nieder  bewegen  etc.,  cf.  hup-  charakteristische  Gegend  (die  von  Graben 
peln  etc.  u.  unter  hampel  wegen  der  y  kap,  durchschnittenen  Hammriche  sind  im  Win- 
kamp,  sich  auf  u.  nieder  bewegen  etc.)  ver-  ter  meistens  inundirt,  fast  gänzlich  ^aufii- 
weist,  wonach  happeln  auch  wohl  mit  bam-  los  u.  spärlich  bewohnt,  weil  nur  auf  den 
peln  so  ziemlich  gleichbedeutend  ist,  zumal  40  einzelnen  kleinen  Anhöhen  sich  hin  u.  wie- 
wenn  man  zu  happelig  u.  happeler  wieder  der  Bewohner  ansiedeln  konnten,  die  haupt- 
das  hess.  (Vilmar)  2  hampel  (Ungeschick-  sächlich  Viehzucht  treiben)  verstehen,  geht 
ter  Mensch,  Einfaltspinsel),  2  hampelig  (un-  auch  schon  daraus  hervor ,  dass  wir  von 
anstellig  etc.)  vergleicht,  wo  hampel  aller-  Hammrichsleuten  (cf.  bamriks-lde)  od. 
dings  mit  bayr.  haimpel  etc.  (Einfaltspinsel)  46  Bewohner  der  Hammriche  im  Gegensatze  zu 
identisch  ist  u.  wobei  man  auch  wieder  an  den  Bewohnern  der  Marsch  u.  Geest  ete, 
unser  bimp-bamp,  bimp-bampen  u.  humpeln  sprechen  u.  darunter  eben  die  zerstreut  woh- 
=  bayr.  bumpen  erinnert  wird,  wie  ja  himp-  nenden  Landleute  aus  den  Hammrichen 
hampen  ausser  hinken  u.  gebrechlich  verstehen,  die  wegen  ihrer  einsiedlerischen 
gehen  auch  noch:  von  Geschäften,  die  50  u.  abgeschlossenen  Lebensweise  auch  ihrem 
schlecht  gehen  u.  stümperhaft  betrieben  wer-  ganzen  Wesen  u.  Charakter  nach  sich  sehr 
den  (Pfuscharbeit  liefern)  gebraucht  wird.  von  den  sonstigen  Landbewohnern  unter- 
Auch  nhd.  (Grimm,  Wb.,  IV,  322)  ham-        scheiden. 

peln  (zappelnd  u.  ungeschickt  sich  mit  den  Was  nun   aber  die  Zusammensetzung  u, 

Füssen  bewegen)  ist  mit  himp-hampen  u.  55  Bedeutung  dieses  Wartes  (KU.  identificiri 
humpeln,  bz.  engl,  himple  (lahm  gehen  etc.)  hammerick  mit  hamme,  ham  [pratum,  pa- 
etc.  connex,  wonach  denn  auch  unser  ham-  scuum],  während  v.  Richthof  en  dasafrtes. 
peln  hiemit  zusammenhängen  kann,  obgleich  hamreke,  hemrike,  himrik,  bammerk,  ham* 
ich  glaube,  dass  hampel  eher  auf  die  Be-  merke,  hemmertse,  hemmerik,  himmerik  mit 
dtg,:  vacillare  dery  kap,  ksmp  zurückgeht,  60  Heim-Mark,  Dorf-Mark  iiberaetMt  u. 


HAMRIE  HAMMRIE  27  HAMSTER 

diesem  dann  Stûrenburg,  Seh,  u,  L.  von  selbst  daraus  erklärt  u,  ergiebt,  weil  wir 
u.  Andere  darin  folgen)  betrifft,  so  halte  die  Endungen  nk  u,  Iik,  od,  rieh,  lieh  im 
ich  die  urkundlich  belegte  (s.  bei  v.  Eicht-  gewöhnlichen  Leben  stets  zu  erk  u,  elk  um- 
hofen)  Form  hammerike  für  ein  Compos,  setzen,  bz,  als  erk  u.  elk  aussprechen,  me 
von  hanime  (paseuum,  pratum,  cf.  2  ham)  ti.  5  dies  aus  Auerk  (Aurich),  Hinnerk  (Hinrich 
afries.  rike,  rik  (reich,  viel  enthaltend  od,  =  Heinrich),  Folerk  (Fôlrieh)  ete.,  —  lêfelk 
t»  sich  befassend  u,  habend,  gross  etc.  od,  (lieblich),  rädelk  (redlich)  u,  hunderten  von 
rike,  rik  (Beich,  Land  etc.,  cf.  z.  B.  erd-  andern  Beispielen  sich  ergiebt. 
rik,  Erdreich,  Erdboden,   Erde,  Grund  u.  hamriks-land,  hammerksland,  hammers- 

Boden  in  seiner  Gesammtheit  od,  ganzen  10  land,  Wiesen-  od.  Weide-Land,  als  Gegen- 
Erstreckung  etc),  sodass  dann  hammerike  satz  zu  bô-,  klei-,  gast  (Geest)-  etc.  land; 
entweder  eine  Fläche  od,  Strecke  bezeichnet,  dat  hammerksland  kan  man  allenfalls  nog  wol 
die  viele  hammen  (Wiesen  u.  Weiden)  in  to  de  haferbô  brûken,  man  um  d'r  weite  un  an- 
sich  befasst,  bz,  reich  an  Wiesen  etc,  ist,  dere  Winterfrüchten  up  to  ferbôen,  dat  förderd 
od.  wörtl,  soviel  wie:  Wiesen-  u.  Weiden-  15  (erfordert)  a\  ^r  regt  drögen  harfst  un  winter. 
Beich,  -Land,   -Gegend,  -Erstreckung  od,  hamrîks-lûe,  hammerkslûe,  Leute,  die  in 

-Grt  heisst,  wie  ja  anscheinend  das  Wort  der  Hamrich  (s.  hamrik)  wohnen  u.  deshalb 
riehe  (cf.  Förstemann)  auch  als  En-  sehr  abgeschlossen  leben,  wodurch  sie  sich 
düng  von  Ortsnamen  in  der  Bedtg,:  Ort,  denn  auch  selbstredend  von  den  Bewohnern 
Gegend  od.  Strich,  Landstrich  etc.  gebraucht  20  der  Geest  u.  der  Marsch  in  ihrem  ganzen 
wurde  u.  wahrscheinl.  in  dieser  Bedtg.  auch  Wesen  bedeutend  unterscheiden, 
in  Aurich  (cf,  Auerk  =  altAwnk)  steckt.  hamster,  Hamster  (mus  erieetus);  de  dü- 

Als  Crrftnde,  die  für  meine  Annahme  u.  ge-  fels  hamsters  nüsseln  (nisten)  d&r  aehter 
gen  die  Deutung  dieses  Wortes  durch  v,  mm  tun  in  de  grund  un  fr&ten  mî  de  wür- 
zte Ä*Äo/en  sprechen,  führe  ich  an:  2Ö  tels  fan  de  lütje  bdmen  in  de  bômschôl  an. 

1)  dass,  nach  der  hier  ganz  allgemein  Mnld.  (KU.)  hamester,  hamster;  nid.  ham- 
gängigen  hochd.  Form  Hammrieh,  wir  ster ;  am2.  hamstra ;  oAd.  hamastro,  hamistro, 
die  ostfries.  Form  hammrîk  od.  urspr.  ham-  hamstro.  Die  ältesten  schriftlichen  (Quellen 
merike  für  die  richtige  ansehen  u,  dass  hier  bezeichnen  mit  diesem  Namen  den  Korn- 
keiner  dabei  an  eine  Zusammensetzung  von  30  wurm  (eureolio).  Die  Bedtg,  ist  vielleicht 
hamm  mit  nhd,  Mark  in  der  Bedtg.  Be-  Nagerin  od.  Schädigerin,  da  die  Endung 
zirk  od.  umgrenztes  zu  einem  bestimm-  star,  stra  (cf.  ster  in  süster,  wâfster,  lêdster 
ten  Dorfe  etc.  gehörendes  Land  (wie  in  etc.)  wohl  mit  Chrund  annehmen  lässt,  dass 
Dorf-,  Feldmark)  etc,  denkt  u,  sowohl  das  dieses  Wort  urspr,  weiblichen  Geschlechts 
Wort  Mark  in  dieser  Bedtg.,  als  auch  die  S5  waru,  auch  die  Kornwürmer  nagende  Thiere 
Compos,:  Dorf-  u.  Feldmark  weder  fr ü-  sind.  Möglicherweise  kann  indessen  hama- 
her  noch  später  je  in  echt  fries,  Landen  stro  urspr,  auch  als  Kornwurm  (od, 
gebraucM  ist,  od,  in  fries,  Schriftstücken  Wurm  überhaupt)  ein  sich  krümmendes, 
vorkommt;  biegendes  u,  windendes  Jliier  bezeicJmet  ha- 

2)  dass  diese  Hammriche  genannten  40  ben  u,  dann  später,  weil  die  mus  erieetus 
niedrigen  Wiesenflächen,  soweit  sie  in  der  gleichfalls  ein  Feind  u,  Schädiger  des  Korns 
Nahe  von  Dörfern  liegen  wohl  darnach  ist,  der  Name  hamastro  auch  auf  diese  über- 
benannt sind,  um  sie  von  andern  Hamm-  gegangen  sein.  Für  die  Bedtg,:  Thier  was 
riehen  zu  unterscheiden;  indessen  nir-  schadet  u,  ruinirt  etc,  od,  Thier  was  sich 
gends  die  ganze  Feldmark  od,  Gemarkung  46  krümmt  etc,  würde  wohl  in  beiden  Fällen 
derselben  bezeichnen  u,  alle  sonstigen  zu  den  ein  Zusammenhang  mit  ahd,  ham,  ver- 
betr,  Dörfern  gehörenden  Felder,  soweit  sie  stümmelt,  verkrüppelt  od,  urspr. 
höher  liegen  u.  eigentliches  Ackerland  sind,  krumm  (cf,  1  ham,  sowie  4  ham)  anzur 
nicht  darin  mit  einbegriffen  sind,  wie  denn  nehmen  sein,  wahrend  es  andererseits  auch 
auch  KU,  ebenso  wie  wir,  unter  hdunmerick  ßO  möglich  ist,  dass  dieses  Wort  wegen  der 
nur  Wiesen-  od.  Weideland  (cf,  hammerks-  auch  vorkommenden  Form  hampster  entwe- 
land)  versteht;  der  direct  mit  goih,  hamfs  (verstümmelt  etc.) 

3)  dass  ham  in  afries,  hamreke  etc.  ganz  od.  wie  das  griech,  k&mpé  (Spannraupe 
gewiss  (nach  mnld.  hamm,  ham  [s,  unter  2  etc.)  u,  kâmpê  (Krümmung  etc,)  mit  der  y 
ham]  zu  scMiessen)  nicht  dasselbe  Wort  ist,  55  kap,  kamp  (s,  unter  hampe)  zusammenhängt, 
wie  nhd.  Heim,  sondern  wie  afries,  ham.  Eine  Entlehnung  aus  kslav,  ehomestar  (ani- 
als  Eingefriedigtes  etc, ;  mal  quoddam)  blos  der  Formähnlichkeit  wegen 

4)  dass  die  für  Yi2immt\\i  im  gewöhnlichen  anzunehmen,  scheint  doch  kaum  zulässig. 
Leben  gebrauchte  Form  hammerk  (bz,  afries.  Vergl.  bei  Fick,  II,  52  unter  kam  (krüm- 
hammerk,  hammerke  aus  hamme-rike)   sich  60  men,  wölben)   auch  lit,  kamsz  (einstecken), 


HAMÜ 


28 


HAN 


kamsza  (Behälter),  ob  damit  vieUeicht  das 
von  ihm  hamas-tro  getheüte  deutsche  haui- 
Bter  connex  ist,  weü  dieses  TJiier  Backen- 
taschen  hat,  worin  es  Getreide  steckt,  um 
es  in  seine  Winter-Vorrathskamm^n  od. 
Gewölbe  zu  bringen  u.  darin  aufzuheben? 

Iiamu,  lautnachahmendes  Wort  zur  Be- 
zeichnung des  Geschreies  der  Kühe  «.  Käl- 
ber, wie  nhd.  cf.  mû  etc. 

1.  hân,  Plur.  hanen;  a)  Hahn,  Männchen 
der  Hennen  u.  sonstigen  Vögel;  Bimin, 
häntje,  Plur.  hântjes.  Redensart,  u.  Sprichw.: 
de  rode  hân  (das  Feuer);  daher  die  Dro- 
hung: ik  seit  dl  de  rode  häa  up  't  dak;  — 
he  krükeld  (od.  strûfd)  sük  as  'n  hän;  — 
he  is  so  'n  regt  hântje  (eitler,  eingebildeter, 
prahlerischer,  vorlauter  Mensch) ;  —  wen  de 
hän  up  sin  êgen  mesfolt  steid,  hed  he  't 
grôtste  regt,  od.  auch:  elker  h&n  is  könink 
up  Bin  êgen  mesfolt;  —  sin  hän  is  könink; 
—  dar  kreit  gm  henn  of  hän  na;  —  war 
'n  goden  hän,  let  de  henn  dat  kreien;  ~ 
rik  seien ;  ann  meien ;  dat  land  hörd  de  h&n 
nêt  kreien;  —  he  flttgt  herum  as  'n  h&n 
Sünder  kop;  —  he  legd  krumme  eier  as  'n 
h&n;  —  b)  mânni.  Glied,  penis,  auch  pit- 
h&n  u.  krülh&n  etc.  genannt;  —  c)  geboge- 
nes u.  verschliessbares  Zapfrohr.  —  Nd., 
nid,  haan;  mnld.  haen;  mnd.  haue;  afries. 
hona;  wfries.  hone;  nfries.  hon;  wang. 
(Ehrentraut,  1,  373)  hunne;  ags,  hana; 
an.  hani ;  ahd.  hano ;  mhd.  hane,  hau  \goth. 
hana.  Das  ahd.  hana  u.  huon  (Huhn) 
setzen  fast  mit  Gewissheit  ein  verlornes 
Vbm.  hanan,  huon  etc.  mit  der  Bedtg. :  krä- 
hen, schreien,  singen  etc.  voraus,  was  mit 
lat.  cano,  cecini,  cantum,  canere  (singen  od. 
Ton  machen,  Ton  hören  lassen  etc.) ;  griech. 
kan&zö  u.  kanacheö  (rauscfien,  scfuiUen,  tö- 
nen, Geräusch  u.  Getöse  macJien  etc.);  lit. 
kanklas  (Zither);  skr.  kan,  kanati,  —  can, 
canati,  —  kvan,  kvanati  (sonare)  zu  einer 
idg.  Schall  nachahmenden  |/  kan,  die  wahr- 
scheinl.  aus  der  Bedtg.:  tönen,  rauschen, 
singen  od.  prasseln,  knistern  etc.  (cf.  sen- 
gen aus  singen)  auch  die  Bedtg.:  bren- 
nen, flammen,  glänzen  etc.,  —  jubeln,  sich 
freuen,  fröhlich  sein  etc.,  —  seine  Stimme 
erheben  zu  Jemandem,  Jemanden  ansprechen 
um  Etwas,  bitten,  fragen,  begehren,  gierig 
w.  verlangend  sein  (nach  Etwas)  etc.  ent- 
wickelte, wie  ja  diese  u.  ähnliche  Bedtgn. 
sich  in  der  skr.  u.  zend.  J/  kan  finden. 

2.  hän  od.  hane,  avc^hant,  Schilf,  Schilf- 
rohr; de  ganse  dêpskant  steid  ful  h&n  od. 
h&nt.  cf.  hane-bolten.  Dieses  sonst  anschei- 
nend unbekannte  Wort,  wovon  das  kehdin» 
gerlandsche  heenk  (eine  Art  Schilf,  cf.  Br. 
Wb.,  2.  Nachtrag,  pag,  106),  bz.  nd. 
(Schütze)  h&nk  od,  h&nke  (eine  Art  gro- 


ben Grases,  woraus  die  stroteemen  oeL  filSfraJ^ 
taue  gemacM  werden)  möglicherweise  ein 
Dimin.  u.  womit  das  nd.  (Br,  Wb.,  $23) 
hennie  (eine  Art  schmalen  ScTulfes)  wohl 
5  identisch  ist,  ist  offenbar  mit  lat.  canna 
(Bohr,  Schilf)  u.  griech.  kânna  (Bohr)  der- 
selben y  entsprossen  u.  könnte,  sofern  meine 
Vermuthung  richtig  ist,  dass  das  goih,  raiu 
(Rohr,    Schilf)    einem    mit   unserm    rûien 

10  identischen  Vbm.  rinsan,  raus  (rauschen) 
entstammt  u.  als  das  Bauschende  (weil 
es  im  Winde  rauscJU  u.  säuselt,  od,  wenn 
vom  Winde  bewegt,  ein  säuselndes  Ge- 
räusch macht)   aufgefasst  wurde,    doMn 

15  ebenso  wie  1  li&n  zur  V  kan  (sonare)  ge- 
hören. Da  nun  aber  die  Wörter  halm  (ca- 
lamus)  II.  hehn  (arundo  arenaria)  auch  mög- 
licherweise zur  y  kal  (sonare,  s,  unier  l 
halm)   gehören  u.   skr.   kanabha  (eine  Art 

20  Fliege)  wohl  auch  wegen  ihres  Singens 
od.  Summens  (cergl.  Breme,  Bräme 
od.  Bremse  von  brimman  [brummen,  sum- 
sen], Hummel  von  hummen  f sumsen] 
etc.)  der  y  kan  (sonare,  s.  unter  1  Un)  zu- 

25  gelegt  werden  muss,  so  wäre  es  auch  denk- 
bar, dass  sowohl  skr.  kanapa,  eine  Art 
Lanze,  Spiess  od.  Speer,  bz.  eine  Stange 
(sei  es,  dass  dies  urspr,  ein  Bambus-  od 
ein  anderes  Bohr,  mit  einer  daran  befestig- 

30  ten  Spitze,  war  [cf.  auch  griech,  kanön, 
Stange,  wovon  Kanon,  kanonisch  etc,  als 
wahrscheinl.  mit  k&nna  verwandt,  sowie 
auch  kânabos  od.  kannabos,  Stange  od.  Stock, 
um  welchen  die  Künstler  eine  Figur  in  IT^on 

85  od.  Wachs  modeüirten  —  u.  femer  su  der 
y  kan,  rauschen  etc.  auch  kanâzô,  rauschen, 
Geräusch  machen  etc.],  od.  dass  diese  wM 
als  Wurf  waffe  gebrauchte  Lanze  ihren  Na- 
men daher  hat,  weil  sie  sowohl  beim  vorab' 

40  gehenden  Schwingen  um  das  Haupt,  als 
auch  beim  schnellen  Fliegen  durch  die  Luft, 
ebenso  wie  die  kanabha  genannte  Fliege, 
ein  sausendes  u.  schwirrendes  Geräus^ 
machte),  als  auch  lat.  cannabis,  griech.lidkur 

45  nabis  (cf  hemp)  derselben  y  angehört,  sei 
es,  dass  man  dieses  Gewächs  desJuiU)  so  be- 
nennt, weil  es  ebenso  wie  schUf-  u.  rohrar- 
tige Gewächse  im  Winde  rauscJU  u.  säuselt, 
od.    dass  man   es  wegen   seiner  groben  u, 

50  hohlen  Stengel  i^berhaupt  als  ein  rohrartiges 
Gewäcfis  auffasste  u.  so  k&nnabis  von  Sem 
Stamm  kanna  weiter  bildete,  mit  welchem  die- 
ses Wort  doch  jedenfalls  formell  zusammen- 
hängen  muss  u.  wovon  et  lautlich  gar  nicht 

55  zu   trennen   ist 

Wegen  der  Möglichkeit  der  Ableitung  von 
kan  (rauschen,  tönen,  singen)  vergl.  auch 
unser  pipo  (Bohr,  Bohre ;  Pfeife)  von  pipen, 
bz.  einer  reduplicirten  y  -pi  als  Onomatop&ie 

60  des  damit  bezeichneten  Lautes. 


HAN-BALK  29  HAND  HANT 

hân-balk,  s.  hanebalke.  (sparsame)  hand  geid  dör  't  ganse  land;  — 

liân-bolte,  s.  hanebolte.  de  stadige  hand  wind;  —  dat  is  so  gesund 

hand,  ha]it('P2ur.  banden,  bannen),  a)  Hand.  as   'n   band   ful  scbônagels;   —  junge  lue 

Bedensart.  u.  Sprichw,:  b!  de  hand  wesen,  muttcn  bi  de  hand  wäseu  as  'n  schôbörssel; 

parat f   anwesend^     aufgestanden  sein  etc.; 

—  bi  de  hand  hebben,  bei  der  Hand  zu 
fassen  haben,  —  zur  Hand  od.  parat  ha- 
ben etc.;  —  to  hand,  zur  Hand,  nach  der  das  Können  von  dir,  bz.  sprich  nicM  vom 
Hand  hin,  handgerecht,  bequem  etc. ;  't  ligd  Können,  sondern  thu  es  mit  den  Händen) ; 
mî  nêt  to  hand;  —  to  hands  perd,  das  zur  lO  —  spêj'  in  d'  hand  un  wer  di;  —  föle  han- 
Linken  gehende  Pferd,  bz.  das  Pferd,  voel-  den  maken  ligt  wark ;  —  man  kan  gen  isder 
ches  Einem  zur  linken  Hand  geht,  so  ge-  mit  banden  bräken;  —  mit  banden  un  tan- 
nannt,  weil  die  linke  Hand  den  Zügel  hält  den  fastholden ;  — 

u.  deshalb   das  links  gehende  Pferd  dieser  b)  Handschrift,   Namensunterschrift;    he 

Hand  am  nächsten  geht,  weshalb  denn  auch  15  schrift   'n  goden  hand ;   —    sett'   dîn   hand 
fan  hand  u.  fau  hauds  perd   den  Gegensatz        6!r  äfen  under;   — 

von  to  hand  u.  to  hands  perd  ist  u.  auch  c)  im  Compos.  allerhand   lebt  auch  noch 

oft  das  links  gehende  Pferd  einfach  de  to-  die  JBedtg. :  Art,  Sorte  etc.  desmhd.  hant /or^ 
hand  u.  das  rechts  gehende  de  fanhand  ge-  Nd.,  nid.,  mnld.  hand ;  mnd.  hand,  handt, 

nannt  wird;  —  de  tôe  hand,  die  zue  od.  20  haut;  afries,  hand,  hond;  wfries.hkii^,  hân; 
geschlossene  Hand;  —  hand  toi  Hand  zu!        nfries.  hond;  satl.  hand;  os.  hand;  ags.  hand, 

—  't  ligd  fôr  de  hand,  es  liegt  vor  der  Hand,  hond;  engl,  hand;  an.  hönd;  norw.  hand, 
bz.  es  ist  greif- ,  fass-  u.  sichtbar  od.  klar  auch  hond ;  schwed.  hand ;  dän,  haand ;  ahd. 
u.  selbstverständlich;  —  för  de  hand  weg,  hand,  haut;  mhd.  hant;  goth.  handus.  — 
vor  der  Hand  weg ,  od.  der  Reihenfolge  25  ^  ^rd  von  Schleicher  von  goth.  hin- 
nach;  —  wa4  under  d'  banden  wesen  od,  than,  hanth,  hunth  (capere)  abgeleitet,  wo- 
hebben,  in  Arbeit  sein  od.  luiben;  —  wat  nach  denn  die  goth.  Form  eigentlich  han- 
um  d'  hand  hebben,  od.  wat  um  d'  handen  thus  lauten  müsste  u.  man  auch  in  den  an- 
hebben ;  —  a)  Etwas  um  die  Hand  (od.  dern  alten  Sprachen  ein  auslautendes  th  er- 
Hände)  haben,  —  b)  sich  mit  Etwas  be-  30  warten  könnte.  Fick  stelU  (III,  60  seq.) 
fassen  u.  beschäftigen;  —  nu  up  hand  (jetzt  für  hinthan  (erjagen,  fangen)  eine  germ.  y 
nach  gerade)  kOnen  wi  sên,  dat  't  förgels  hath  0agen,  treiben)  =  skr.  ^at,  idg.  (I, 
geid ;  —  dat  ligd  up  de  hand,  das  liegt  auf  56)  kat  auf,  die  er  als  eine  Fortbildung 
der  Hand,  bz.  das  ist  sichtbar,  klar  u.  von  ka  (schärfen,  wetzen),  bz.  kan  (stechen 
selbstverständlich;  —  in  od.  ût  de  hand  fal-  35  etc.)  ansieJU  u.  wozu  er  ausser  hinthan 
len,  mehr  od.  weniger  sein  als  man  erwar-  auch  ags.  headhu  (Krieg,  Kampf),  galt, 
tet,  —  dem  Erwarten  wohl  od.  nicht  ent-  catu  (Kampf),  skr.  ^atru  (Feind),  griech. 
sprechen;  —  wat  in  de  hand  gäfen,  a)  Je-  kôtos  (Groll,  Zorn),  lat.  catax  u.  caténaver- 
niandem  Etwas  in  die  Hand  geben;  —  b)  gleicht,  wäJirend  M.  Heyne  (Grimm,  Wb. 
Jemandem  beim  Wiedervcrkairf  Etwas  zu-  40  IV,  327)  hinthan  zu  skr.  c'at  (verbergen), 
geben  auf  den  Preis,   wofür  er  es  erstand       bz.  (Grassmann)  cat  (sich  verstecken  od. 

—  ihm   dabei  einen  Prcfit  gewähreti;   —        verbergen)  stellt. 

dar  is  f51  mit  in  de  hand  to  nemen ,  da  ist  Das«  darnach  aber  die  Etymologie  von 

viel  mit  zu  thun  u.  zu  besorgen  etc.;  —  'n  hinthan  u.  hand  (cf.  auch  H.  Leo,  189 
sake  in  de  hand  nemen,  eine  Sache  in  die  45  band  von  hindan  [capere  etc.]  u.  dies  von 
Hand  nehmen,  um  sie  zu  besorgen  u.  aus-  skr.  }/  hud,  colligere)  sowohl,  als  auch  die 
zuf echten  etc.;  —  wat  achter  de  hand  heb-  der  andern  obigen  Wörter  (z.  B.  die  von 
ben,  etwas  in  Reserve  haben;  —  to  handen  lat.  caténa  [was,  sofern  hand  die  fassende 
kamen,  wohin  gelangen,  wo  ankommen,  sich  u.  greif  ende  ist  u.  hiothan  urspr.  die 
ein-  od.  wiederfinden,  zum  Vorschein  kom-  50  Bedtg.:  greifen,  fassen,  fangen  etc. 
men  etc.;  —  fan  handen  kamen,  wegkom-  hatte,  wohl  in  der  Bedtg.:  F  e  s  s  el  etc.  damit 
men,  verloren  gehen  etc. ;  —  hand  afer  hand,  wurzelhaft  verwandt  sein  könnte])  sehr  un- 
die  eine  Hand  abwechselnd  über  die  an-  sicher  ist,  muss  Jedem  einleuchten  u.  könnte 
dere;  —  'n  apen  hand,  eine  offene  od.  milde  man  sogar  auf  den  Einfall  kommen,  um  für 
Hand;  —  dat  geid  gdd  fan  de  hand,  das  55  hinthan,  hand,  hund  u.  hunderd  (=  lat. 
geht  gut  von  der  Hand  od.  gut  von  Stat-  centum,  skr.  ^ata  etc.)  eine  y  qai  od.  kat 
ten,  bz.  ohne  Stocken  u.  Aufenthalt ;  —  fan  mit  der  Bedtg. :  greifen,  fassen,  halten,  fän- 
de hand  in  de  tand ,  od.  fan  de  hand  in  de  gen,  fesseln,  binden,  festmachen,  vereinigen, 
mund  g&n,  den  täglichen  Verdienst  sofort  zusammenfassen  etc.  anzusetzen,  da  es  ja 
verzehren  \  —  de  flitige  od.  auch  de  sünige  60  seJur  leicht  möglich  ist,  dass  <^tA  urspr,  nur 


HAI)D-ARB£ID  30  HANI)-G£MEN 

die  Bedtg.:  Menge y  Viel,  Haufe  etc,  od.  etc.,  wonach  kandel  urspr,  dasjenige  be- 
Vereinigtes  u.  Zuaammengemachtes  etc.  JuUte,  zeichnet ,  was  mit  den  Händen  betrieben 
da  es  doch  schwerlich  anzunehmen  ist,  dass  wird,  also  Arbeit,  Verrichtung  etc.  u. 
dus  Wort  (iita  wirklich  aus  dagan  (decem)  zwar  namentlich  eine  anhaltende  u. 
entstand.  Zu  band  u.  goth.  hinthan  etc.  5  dauernde,  wie  ja  handeln  eigewUUA 
vergl.  noch:  afries.  handa,  henda  (fangen),  ein  Freq.  von  hantôn  od.  handjan  ist.  Die 
hende,  headene  (Gefängniss) ;  ags.  hentan  verschiedenen  Compos.  als  haodelb&r  etc. 
(capere,  insequi);  an.  henda  (manibus  jac-  etc.  wie  im  Deutschen. 
tare^  apprehendere) ;  mhd.  verbunden  (fan-  handeln,  hanQeln,  handeln,  eine  ThäJtig- 

gen,  greifen),  sowie  Weiteres  auch  noch  10  keit  ausüben,  thun  etc.;  bô  baadeld  siegt 
unter  buud  u.  wegen  band  als  Greifer  tegen  sm  olders;  —  HatuUl  od.  Geschäfte 
etc.  od.  auch  vielleicht  Halter  das  aind.  treiben  etc.;  be  bandeld  na  de  westiiges 
(Schleicher,  Chrest.,  64)  päni  (Hand),  (nach  Westindien),  bz.  mit  rogge  etc.;  — 
VKis  wohl  mit  tat.  panis  zur  y  pi,  pa  od.  dingen,  feilschen,  unter?uindeln  etc.;  dat 
p&  (fassen,  greifen,  haUen^  schützen,  erhol-  15  bandeld  Buk  d'r  um,  of  ik  dôn  sal  of  nét; 
ten,  ernähren  etc.)  gehört.  Desgl.  vergl.  —  ik  \ki  nicli  mit  mi  bandeln;  —  he  han- 
auch  lat.  manus  u.  ahd.  mund  (Hand,  deld  um  'n  ôrtje;  —  bê  bandelde  mit  harn 
Schutz  etc.,  cf.  förmund  etc.),  welche  Wör-  afer  sin  pérd  etc.  —  Nid.  bandelen ;  affin. 
ter  auch  wohl  auf  eine  y  man  (greifen,  baudetja;  wfries.  banue^en,  banUen;  ag%, 
halien  [halten  bei  sich,  behauen,  nicht  ver*  20  baodljau;  an.  böndla  (manu  tractare):  ahd. 
gessen,  sich  erinnern  etc.,  —  halten  wo,  bantalôn,  bantolon,  bandelôn;  mhd.  hande- 
bleiben  wo,  sich  aufhalten  etc.,  cf.  die  Wör-  len,  bandeln  (mä  der  Hand  greifen  u.  foM- 
ter  unter  man,  men  etc.]  schützen  etc.)  zu-  sen,  beri^ren,  betasten;  behandeln;  bewit' 
rückgehen.  then;    —   refl.  sich  verhalten;  verhandeln; 

hand-arbeid,  Handarbeit.  26  handeln,  thun,  treiben);  s.  unter  bandeL 

hand-bred,  a)  Aan(i6re»^; 'nbandbredstttk;  banden,  bannen,    (der  Hand)  passen  «. 

—  b)  Handbreite;  du  must  d'r  'n  bandbrêd  gut  auskommen,  handgerecht  sein,  bequem 
fan  bhfen.  u.  geschickt  liegen  etc.;   dat  wark  baadt  mi 

hand-bredte,  Handbreite.  —  Nid.  band-  nêt  regt ;  —  dat  kan  bum  nêt  bannen  (|ni#- 
breedtc.       ^  80  sen),  dat  be  dat  deid;  —  dat  land,   bz.  de 

hand-dadig,  thäUich,  handgreiflich,  äugen-  pl&ts  bände  (bandede,  bannede)  hnm  siegt 
scheinlich,  wirklich  etc.;  dat  is  banddadig  (das  Land,  bz.  der  Hof  lag  ihm  unbequem 
(thútlich,  handgreiflich  etc.)  de  fal;  —  be  u.  schlecht),  darum  bed  be  d'r  ôk  fan  of- 
bed  dat  banddadig  d&n.  —  Vergl.  afries.  sen;  —  de  plôg  bandt  bum  g6d  (der  Pfiug 
banddedig  (hand-thätig) ,  bz.  banddediga  85  ist  ihm  so  recht  handgerecht  u.  bequem); 
(Thäter);  nid.  band-dadig  (mitschuldig),  —  dat  përd  bandt  bum  nét. 
hauddadigbeid    (Mitschuldigkeit,    Complici-  band-ferdîg,  hend-ferdiff,  Aaml/ert^y /er- 

tät);  ofries.  (0.  L.  lt.,  pag.  236)  bantda-  tig  u.  geschickt  mit  der  Hand,  geschickt  u. 
dige  (der  [wirkliche]  Thäter,  od.  der  auf  passend  für  die  Hand ,  nicht  zu  gross  u, 
der  Ihat  Ertappte);  mnd.  (Seh.  u.  L.)  40  schwer  etc.;  he  is  regt  bandferdig  in  sîa  ar- 
bantdadich,  -dedicb  (von  einem  Thäter,  be-  beid; — dat  is  so 'n  regten  bandferdigen  plôg; 
sonders  der  auf  der  That  ertappt  ist ,  bz.  —  be  bed  d&r  so  'n  môi  bandferdig  përd. 
einer  That,  wobei  man  ertappt  wird,  frischer  band-gau,  handschnell,  rasch  od.  schndU 

That)  u.  nd.  (Dähnert)  banddäder  (der  mit  der  Hand  parat,  um  zu  greifen,  fas- 
wirkliche  Missethäter^  od.  derjenige  welcher  45  sen,  zuzufassen  od.  zu  arbeiten,  daher: 
auf  der  That  ertappt  wird)  etc.  flink,   behende  ^   rasch   bei   der    Hand   etc. 

nand-dôk,  handôk,  Handtuch,  Wischtuch,  u.  auch :  unverschämt  im  Zugreifen,  gie- 
Tuch  womit  man  sich  die  Hände  wäscht  u.  rig ,  räuberisch,  diebisch;  he  is  mi  föh 
abtrocknet.  to  bandgau,  as  dat  ik  mit  min  arbeid  tegen 

handel,  hannel,  Handel;  dat  is  'n  siegten  50  bum  klar  worden  kan ;  — •  du  must  nêt  al- 
bandel  (ein  schlechtes  Thun)   fan  bum;   —        tid  so  bandgau  wesen  un  altid   toêrst  in  de 
sê  hebben  hör  handel  (Sache,   Sireitsache)        kumm'  sitten.  —  Nid.  bandgauw. 
mit  'oander  fereffeut;  —  sê  hebben  'n  ban-  hand-geld,    Handgeld,  Geld  welches  man 

del  (Geschäft  etc.)  mit  'nander  ofslateu ;  —  Jemandem  als  Unterpfand  in  die  Hand 
sê  Bunt  mit  'nander  bandelsêns  worden;  —  55  zahlt,  wie  z.  B.  den  Dienstboten  beim  Mie^ 
he  drift  'u  ûtgebreid'den  handel;  —  dar  is  then  derselben^  od.  auch  sonst,  wodurch 
fOl  handel  un  wandel.  —  Zu  bandeln  (s.  d.),  denn  der  Contrakt  als  abgeschlossen  giU; 
bz.  einem  mit  afries.  banda  etc.  (s.  unter  ho  bed  'n  daler  bandgeld  kregen.  cf.  hand- 
band) identischen  ahd.  bantôn  od.  handjan,  pennink. 
mit  der  Bedtg.  manibus  tractare,  prehendere  60      band-gemên,  handgemein;  sé  sunt  hand- 


HAND-GEREGT  31        HAHD-TERING  HAND-TAERING 

mit  'nander  worden  an  Iiebben  sûk  od,  Angeld,  z.  B,  bei  Dienstboten  zur  Be- 
nit  ^nander  heramhauen.  Siegelung   des  Dienstverirages ;    wen  da  de 

geregt,  handgerecht,  der  Hand  recht  handpennink  namen  hest,  den  bist  du  fast. 
ich  etc.;  dat  ligt  mi  nêt  handgeregt,  hands.   handgemäss   od.   bequem  u.   ge- 

t  mt  dat  an  de  andere  std  loggen.  5  schickt  für  die  Hand ;  dat  is  (od.  ligd)  mi 
•grîplîk,  handgrîpelk,  handgreiflich,        hêl  nêt  regt  hands. 

•  Stand  zu  greifen,  greifbar,   offen-  hand-sâm ,  für  die  Hand  passend  u.  be- 

is  handgripelk  mit  ham  worden;  —  quem,  bequem  u.  leicht  zu  behandeln  u.  zu 
handgripelk,  dat  he  dat  dân  mutt  (J/6-  gebrauchen  etc.;  'n  handsäm  pêrd;  —  'n 
led ;  —  dat  is  'n  handgripelken  lögen.  10  handsäm  stük  rêfe  (Gerâth,  Werkzeug) ;  — 
•hafen,  handhaben,  mit  der  Hand  handsam  wer  (brauchbares,  passendes,  be- 
t  u.  regieren,  gebrauchen,  ausüben  quemes,  gelindes  Wetter),  —  Nid.  band- 
&  wêt  de  pldg  gôd  to  handhafen;  —  zaam;  engl,  haodsome. 
dhâfd  (gebraucht,   übt  aus,   verthei-  band  sei,  hanssei,   Handhabe,  Handgriff. 

)  sin  regt.  15      haiidske.  hanske  (Plur.  bandskes),  Hand- 

le j    hantje ,    handke ,     Händchen ;       schuh,      Compos.     finger- ,     fûst  -  handske. 
mantjel    war  din  hantje;  —  hold        Sprichw,:   in  de  hörn   bi    't  fdr  sunt   de 
dje  ût  't  kantje  (Kännchen).  handskes  up  't  wärmste;   —   he  is  'n  kërel 

{e-förmeier,  ein  vorgreifender,  vor-  as  'n  natten  handske  (er  ist  ein  Wasch- 
Mensch,  der  überall  der  Erste  im  20  lappenj;  —  unse  lêfe  Herr-Gods  hands- 
■en  ist  (z,  B.  des  Mittags  bei  Tische  kes  sliten  nôit  un  kosten  bei  gen  geld.  — 
juerst  in  die  Schüssel  fährt)  u,  sich  Afries.  bandschoch ;  nfries.  handsche ;  nd, 
,  unberufen  u.  unbesonnen  in  Aües  handske,  hanske;  mnd,  hansche,  bantske, 
lischt;  da  most  nêt  altîd  de  hantje-  bantschu,  bantscho;  nid,  handschoen;  an. 
r  wesen,  wen  't  äten  up  de  disk  25  b^nzki;  schwed.,  dän,  handske;  ahd.  hant- 
—  he  wil  aferal  un  in  alle  saken  de  scuob,  hantscôb,  hanttcaah;  mhd,  hant- 
5rmeier   wesen;  —  't  is  'n  regten       schnoch. 

ian4jâförmeier,  de  aferal  beninprôtd  hand-slag,    Handschlag,   Schlag  in  die 

8  b&ter   wêten   wil ,    as  ander'  lue.        Hand,  Handschlag  als  Zeichen  fester  Ver- 
heihlich  steht  handje  für  bansje,  so-  80  Sicherung  etc. ;  he  hed  bom  sin  bandslag  * 
r  worü,   „Hânschen-Vormäher'*   be-       d'r  up  gefen,  dat  't  erCk  wâris;  —  wî  hel^ 

ben  dat  mit  'u  bandslag  bekrachtifft 
|e-plakke,  handje-plak',   ein  flaches  hand-spake,  handspâk,  handspeke,  Hand- 

längliches,  vorne  ovalförmiges  Brett-  Speiche,  starker  Stock  tum  Aufwinden  des 
Hm  der  Länge  eines  gewöhnlichen  85  Schiffsankers,  od.  auch  überhaupt  eine 
Lineals,  welches  früher  in  den  SchU'  Speiche  (cf.  spake,  spéke),  die  man  mit 
Strafwerkzeug  gebraucht  wurde  u,  der  Hand  führt;  he  hôe  (hauete,  schlug) 
der  Lehrer  den  Kindern  in  die  hum  mit  de  bandsp&k  afer  de  juken,  dat 
Hand  klappste  od.  plaktjes  (Klappse)        hum  hören  un  sên  fergung. 

40      hand-spor,  Handspur;  man  kan  sin  hand- 
ig,  bannig,  a)   händig,  mit  Hand       sporen  aferall  up  sên. 
n  od.   Hand  hebend  u.    besitzend;  hand-stäfer  (Handstüber),  ein  Stüber  od, 

âhandîg;  —  b)  passend,  geschickt,  kleines  Stückchen  Geld  für  die  Hand  zum 
'tig,  behende  etc.;  dat  land  ligd  mi  täglichen  Gebrauch,  od,  auch:  ein  kleines 
ndig ;  —  dat  kumd  mi  fan  dage  regt  45  Stück  Geld  od.  ein  kleines  Geldgeschenk, 
ût ;  —  dat  is  'n  bannig  äten ;  —  he  welches  man  Jemandem  in  die  Hand  drückt, 
egt  handig  bi  dôn;  —  dat  is  'n  han-  um  davon  vor  der  Hand  zehren  zu  kön- 
mg'  (ein  bellender,  geschickter,  brauch-  nen;  he  hed  altid  nog  so  'n  bandstOfer  agter 
^unge);  —  he  is  föl  banniger,  as  ik  de  band;  —  he  hed  hum  'n  lütjeu  band- 
irr'.  —  Nid.  handig ;  nd,  bandig,  hän-  50  stüfer  mit  up  de  reise  gefen. 
%d.  bandich ;  engl,  handy ;  goth.  han-  hasd-teken,  Handzeichen  (Chirographum), 

eschickt,  klug  etc.) ;  an,  höndugr  (be-  eigenhändige  Unterschrift,  bz,  die  3  Kreuze, 
eschickt  etc.).  cf.  die  Compos.  ot-,  un-  die  ein  Schreibensunkundiger  unter  ein  Do- 
etc.  ^  cument  setzt,  statt  deren  in  früheren  Zeiten 

igbeid,   hannigheid^    Behendigkeit,  55  auch  die  eigene  Haus-  od.  persönliche  Marke 
)klichkeit  etc. ;  dat  wicht  hed  fan  han-        zu  diesem  Zwecke  verwandt  wurde. 
h&st  nêt  hörs  gliken.  —  Nid.  han-  hand-têkning,   handtëkneft,    a)   Hand- 

cf  goth,  bandugei   (Geschicklich-        Zeichnung,  Zeichnung  aus  freier  Éand;  — 
lugheit),  b)  i,  q,  handtêken. 

-pennikk,   Handpfennig,  Handgeld  60      hand-teriig,   hand^tftriBg,   hand-tärefi, 


HAND-WARK  32  HANGEN 

(Handzehrung),  ein  kleines  Stück  od.  Swnm-  dass  dieses  wohl  urspr,  nd,,  fries.  Wort 

chen  Geld,   welches  man  Jemandem  giebt,  hän  (gallus)  zusammengesetzt  ist. 

um  davon  für  eine  kurze  Weile  zehren  zu  hane-bolten,  hânbolten,   hambolten. 

können;  ho  hed  kum  'n  handtären   mit  up  essbaren  Kolben  (bolten)  des  an  deti  Ed 

de  weg  gäfen,   dat  he  erst  'n  bitjed  hed,  5  eZer  Teiche  wachsenden  Schilfs   od,  hfta 

wilr  he  fan  tären  kan.  2  hän).  —  Hdlp.,  fries.  haembollen. 

hand-wark,  Handwerk,    Werk  od.    Ge-  hane-fot,  hânfôt,  hanepôt,  hfinpét,  H 

werbe,  Geschäft  etc.  was  matt  mit  der  Hand  nenfuss ;    a)   der  Fuss   des  Hahns ;    — 

betreibt;  he  schal  'n  handwark  leren  uo  gen  Ackerspörgel ;   —   c)    Banunkel,    besonc 

kremer  of  bar  etc.  worden.    Sprichw. :  „alle  10  der  Gifthahnenfuss,  auch  düfelsbit  genan 

handwarken  sunt  smêrîg**,  sä'  de  snîder,  do  —  d)   d^r  hahnenfussförmige  Eisenbe^ch 

smêt  hê  'n  stük  laken  in  de  hell' ;  —  'n  gôd  aw/  einer  Schuppe,  wodurch  das  Blatt  i 

handwark  närd  altid  sin  man ;  —  dat  hand-  selben  an  dem  Stiel   befestigt   wird;    — 

wark  sûkd  wol  inscn,  man  't  starft  nêt;  —  (fig.)   ein   sich  spreizender,    eitler,    stol 

de  Erst  ût  't  sapen  un  't  swîrn  'n  handwark  15  Mensch;  \  is  'n  r^ten  hânpôt  fan  'n  kê 

mäkd,  is  hold  ferlütd ;  —  twalf  handwarken  hane-kam,  hanenkam,  hankam,  Hahn 

(od.  ambachten)  un  dartein  unglükken.  kämm;  a)  Kamm  des  Hahns;  —    b)  Nc 

hand-warker,  Handwerker.  mehrerer  Pflanzen,  wie  z.  B.    von  rhin 

hand-warksman,  Handwerksmann,  Hand-  thus  crista  galli,  od.  Läunekraut,  des  Sum 

werker.     ^                      ^  20  läusekrauis  (pedicularis  pal.),    welches  Ia 

hand-wîser,   hand-wîsder,    Handweiner,  tere  hier  auch  hanekop  heisst. 

Wegweiser,  Pfahl  mit  einer  ausgestreckten,  hang,  hank.   Hang,   Neigung    etc.;  hi 

die  betr.  Eichtung  anzeigenden  Hand.  to  't  supen;  s.  hangen. 

hand-wirst,  haudwrist,   handwriasl,  (0.  hangel-böne,  Dimin.   hangelbOntje, 

L.  R.,  pag.    756),   handrüst,   Handwirbel;  25  kleiner  Boden  od.   hölzerner  Verschlag 

s.  wirst  etc.  bön),   der  unter  den   Hauptbalken   an 

hane-balke,  hânbalk,  hâmbalk ,  Hahnen-  bracht  u.  an  diesen  mittelst  der  Seitenwâi 

balken,  bz.  der  oberste  Quer-Balken  od.  die  befestigt  ist,  sodass  er  an  den  Balken  Adn 

Holzstange,  welcher  die  beiderseitigen  Dach-  du  must  mt  de  trap-ledder  äfen  bi  't  hanj 

Sparren  mit  einander  verbindet  u.  sie  stützt,  30  böntje  setten,  ik  wul  d'r  wat  appels  upbi 

damit  sie  nicht  durchbiegen  können;   gode  gen.  —  Mnd.  (Seh.  u.  L.)  hangelbone. 

hänbalken  in  't  hûs  maken  't  dak  stefig ;  —  hangel-bord,  ein  an  dem  Boden  häng 

de  balkhase  (Katze)  springd  in  de  haue-  des  Bord. 

balken  herum.  —    Nd.  hanebalken ;  mnd.  hangel-peren,  eine  grosse  längliche  Bi 

hanenbalke  (auch  hanebande,  hanebcndc  u.  35  mit  langem  Stiel. 

hanenboom);    nid.   hanebalk;    mnld.   haen-  hangel-schap,  ein  hängender  Schrank. 

balck;    dän.  hanebjelke;    nfries.   honebulk.  hangel-Hlötj  ein  Vorhäng eschJoss. 

Die  mnd.  u.  mnld.  Formen  sprechen  wohl  hangen  (huug,  hangen),  hangen,  hängy 

eher  für  die  allgemein   angenommene  An-  hang  't  up  de  spiker,   od.  an   de  balke; 

sieht,  dass  dieses  Wort  mit  Hahn  (gallus)  40  he   hung   de   mantel    an   de  spiker;  — 

zusammengesetzt  ist   (weil  die  Hähne  u.  mantel  hangd   an  de  spiker;   —    he   hai 

Hühner   sich   des  Abends   darauf  setzen),  an  de  galge;    —    de   sterens  hangen   an 

als  dafür  (cf.  Hahn ebalken  im  Grimm^-  hemmel;  —  dat  hangd  in  de  lücht;  —  < 

sehen  Wb.,  wonach  auch  die  Form  Hain-  hangd  in  d'  wind  to  drögen;    —    he   hai 

balken    vorkömmt),   dass    dieses    Hahn  45  tüsken  beiden    (er   hängt  zwischen   Beiê 

wie  in  Hahnbuche,   Hahnbütte  (bz.  inj  (fig.)  er  schwankt  zwischen  Beiden); 

Hainbuche)  aus  hagen  contrahirt  wurde  dat   klêd    hangd   bit  up   de   grund;  —  \ 

u.  urspr.  Buschholz  od.  kurzes  Holz  hangd  in  de  höchte;    —    dat  hung  hend 

bedeutete,  im  Gegensatz  zu  den  langen  Dach-  —  ho  is   ferôrdêld   um   to   hangen ;    — 

Sparren,  wozu  nur  gerade  u.  schon  ziemlich  50  bôm  hangd    ful   appels;    —    he   is    haii| 

herangewachsene  Bäume  verwandt  werden  (gehangen  od.  erhenkt);  —  he  mut  hsaig 

können  u.  wonach  allerdings  sonst  die  An-  dat  ho  swart  word;    —   de   bôm    (de    m 

nähme,   dass  Hahnebalken  urspr.  soviel  dat  hûs  etc.)  hangd  na  't  westen;  — dei 

wie   hagene-balken    (Buschholz  -  Balken   od.  pels  hangen  an  'nander  (sind  gegenseitig  \ 

BuscMiolZ'Stange)  bedeutet  habe,    sehr  viel  55  einander  verbunden,  od.  auch:  hängen  di 

für  sich  hat.     Vergl.  dieserhalb  aucA  hage-  ^u«amwew^- —  all' wat  smërig  is.  hangd  (l'ii 

böken   in  der    Bedtg. :  verkrüppelt ,   klein,  an ;  —   de  klei  hangd  ên  an  de  foten ; 

schwach,  halbwüchsig  etc.  Nach  dem  schwcd.  dat  hangd  d'r  an   fast;    —  all'   wat   han 

höns-wagn  (Hahnebalken)  u.   engl,   cockloft  sit  fast;  —  hang'  (od.  häk')  di  man  in; 

(dasselbe)    scheint    es    indessen    zweifellos,  60  he  hangd  (stützt  sich,  lehnt  sich)  up  mi ; 


HANGEN  n  HANK 

ngd  an  Mn  un  balken  fast;   —   he  Zweifelhaft    ist    die   Ableitung   von   ^ank 

mit  Iif  un  sei   an  sin  frô  un  kinder;  (schwanken    etc.)    wohl  jedenfalls,    eumal 

beiden    hangen  an  'nander   as  klad-  wenn  man  sich  vergegenwärtigt,  dass  hahan 

-  he  hed  Buk  an  de  klatte  fan  hör  in  der  Bedtg.:  aufhängen,  hängen  machen 
i;  —  he  hangd  (verlangt)  na  de  brûd,  5  etc.  zuerst  stets  ein  Greifen  u.  Fassen 

hûs;  —  hê  hangd  d'r  na,  dat  he  dat  etc.,  sodann  ein  Heben  od.  in  die  Höhe 

tkrigt;    —  dat  geid  tüsken   hangen  machen  u.  drittens  ein  Befestigen  od. 

rgen;  —  de  kop   od.  ören  hangen  la-  Festmachen  an  Etwas  voraussetzt  u.  die 

aurig  sein);  —   de  Iip  hangen  laten  Bedtg.:  baumeln,  bz.  hin  u.  her  bewe- 

m) ;  —  he  hangd  de  ôren  od.  de  kop  \Q  gen,  schwanken  etc.  jedenfalls  nur  eine 

igt  den  Kopf,  CßgJ   er  ist  niederge-  nebensächliche  u.  in  der  Regel  gar  nicht  in 

m);  —  he  lett  de  tSgels  hangen   (er  Hängen  liegende  ist.   Dass  man  übrigens 

He  Zügel  hängen,   od.   niederhangen,  bei   hahan    (hängen,    aufhängen    etc.),    bz. 

In,  schlaff  hängen  etc. ,   bz.  lässt  den  hangjan  (hängen,  henken  etc.)   auch  anneh" 

m  freien  Lauf);   —   Sprichw. :   de  *t  15  men  kann,  dass  im  Thema   od.  der  y  hah, 

led,  lett  't  brêd  hangen;  —  de  't  han-  hag,  hang  urspr.  blas  die  Bedtg.   des  Bin- 

rend  (gewöhnt)   is,   kelld   de  hals  nêt  dens,   od.    Festmachens    (woran)    lag, 

—  de  d'r  hangen  schal ,  fersupt  (er-  ist  wohl  zweifellos  u.  ist  es  deshalb  sehr  gut 
nêt,  od.  de  to  'i  hangen  geboren  is,  denkbar,  dass  hahan  od.  hangan  von  der  y 

Irist  in  't  water  springen.  —  cf.  die  20  kak  =  skr.  kac,  kanc  (binden,  fest  machen, 
)S. :  an-,  affer-,  be-,  fer-,  för- ,  in-,  na-,  Strick  um  den  Hals  legen  u.  an  einen  Ha- 
-,  um-hangen.  —  Nd.,  nid.  hangen ;  ken,  Baum  od.  Oalgen  befestigen)  abstammt, 
hangen  u.  (contrah.)  hän;  mnld.  hau-  zumal  da  deren  Bedtg.:  splendere,  lucere 
afries.  hûa  u.  hangia,  hingia ;  wfries.  auch  darauf  hinzuweisen  scheint,  dass  sie 
n;  nfries.  hangen,  hingen;  satl.  (Eh-  25  urspr.  die  Bedtg.:  greifen,  fassen,  halten, 
raut,  fries.  Archiv,  II,  207)  hongje;  heben  etc.  hatte  u.  dass  sich  hieraus  einer- 
Jian  (nur  im  Partie.  Präter.  bi-han-  seits  aus  fassen  (Haft  machen,  bz.  haften, 
gehangen,  behängt);  ags.  hon,  d.  i.  hân  kleben  etc.,  cf.  haerere,  adhaerere  etc.)  die  Be- 
süian  (suspendere,  aufhängen,  hängen  dtg.:  festhalten  u.  festmachen,fes- 
n)  u.  hangjan  (pendere,  dependere);  80  sein,  binden  etc.  u.  andererseits  (cf.  ri- 
to  hang  (hängen)  u.  to  hang  (han-  sen  =  heben  u.  =  aufgehen)  auch  die  Bedtg. : 
an.  hanga  (hangen)  u.  hengja  (hän-  sich  heben,  aufgehen,  scheinen,  leuchten  etc. 
lufhängen);  norw.   hanga   u.   hengja        entwickelt  hat. 

\be);    schwed.    haenga     (hangen)    u.  hangerig,  hängerig,  d.  h.  sich  an  u.  auf 

\  (hängen);   dän.   haenge   (dasselbe);  85  Etwas  hängend,  lehnend  u.  stützend;  he  is 
hahan  (suspendere)  u.  hahan  (pendere) ;        fan  dage  so  hangerîg  un  lei  (faul),  as  of  he 
i&han   (hängen);  mhd.  hähen   (trans.        to  swak  is,  um  sdk  sülfst  to  holden. 
n;   intrans.    hangen);    ahd.    hangen,  hangîg,   hängig.     Nur  in  ofhangig   (an- 

hangen (pendere),   ahd.   hangan,   hen-        hängig)  u.  zwar  in  denselben  Bedtgn.  wie 
lengen,  henkan>  henchen   (suspendere),  40  im  Neu1u>chdeuischen. 
henken,  henchen  (hängen,  henken,  auf-  hang-iser,   hang-isder,   Hängeeisen  zum 

n)  u.  hengen  (hängen  lassen),  cf.  AnJiaken  an  die  Herdkette  od.  den  hälbom, 
',  III,  58  u.  Grassmann  wegen  um  die  Pfannkuchenpfanne  darauf  zu  stel- 
'  (ank  (schwanken,  sich  hin  u.  her  be-  len ;  —  fvg.  ein  sich  an  Jemand  anklammen- 
,  bz.  hin  u.  her  bewegt  werden,  zwei-  45  der  u.  anhängender  Mensch,  z.  B.  von  Kin^ 
nch  bedenken  etc.)  =  idg.  (cf.  Fi  c  k,  dem,  die  sich  den  Müttern  anhängen  u. 
I  kak,  wozu  er  auch  griech.  köcheúô  nicht  von  ihnen  lassen  wollen,  od.  von  Lie- 
i,    halten,    stützen)    stellt,     während       besleuten  etc. 

p  (Gloss.  comp.,  380)  auch  goth.  hug-  hanffsel,    ein  Etwas,  was  an,   über   od, 

f.  bögen,  hugeu,  gebogen  etc.)  davon  50  vor  Etwas  hängt.  —  Compos.  anhangsel, 
ft,  soune  weiter  bei  Pott  (III,   139)        behangsei    (Behang  -  Ding) ;  —   umhangsei 

kac,  kanc  (binden,  aneinanderfügen,  (Umhang-Ding);  —  ferhangsel  (Tuch,  wo- 
ssen,  porssen),  die  mit  kac,  kanc  (cf.  mit  man  Etwas  verhängt);  —  förhangsel 
:,  I,  36  u.  unter  hagen)  identisch  ist.        (Vorhang-Ding). 

,  auch  bei  Pott  (III,  140  stU>  Nr.  55  hanîg  (hahnig,  od.  seinem  Sein,  Wesen, 
wegen  seiner  Bemerkung  zu  goth.  ha-  Naturell  etc.  nach  wie  ein  Hahn),  geil,  üp- 
iass  Fi  c  k  mit  seinen  Wurzeln  kak  pig,  prachtliebend,  eitel,  stolz  etc. ;  he  is  mi 
ritte  Aufl.)  kak   zum    Uebermass  frei-        fOls  to  hanig  (od.  h&utjerîg)  un  grôtsk,  as  dat  'k 

ist  u.  die  sinnl.  Bedtg.  des  Hangens  humlidenmag.  —  Nid.  hdisug  (wollüstig,  geil). 
'  9ank  auf  reiner  Vermuthung  beruht.  60      hank,  s.  hang. 

tan  Doomkaat  Koolman.    WOrterbnoh«    II,  3 


HAN-ERËIEN  S4                              HANS 

hân-kreîen,  Hahnhrähen ;  frühe  Morgen-       goth,  ans,  hans  (als  GöUemame  u.  »i 

zeit,  wo  der  Hahn  anfängt  zu  krähen ;  he  is  um  Mannesnamen  {hergegangenes  Wort), 

't  hânkreien  upstän  un  na  de  arbeid  gân.  hans  (Johannes  u.  namentlich    auc 

liannîg,  s.  händig.  Name  des  so  sehr  geehrten  Apostels  u 

hân-rune,    Kapaun,    od.    verschnittener    5  ligen  Johannes)  u.  hans,   bz,  haas< 

Hahn    (cf.   rûne);  fig.:   ein   Impotenter  u.  eins   od.    Mitglied    der    Hansa)    sii 
auch    (früher)    ein    Hahnrei;   vergl.    hei        Laufe  der  Zeiten   Überall  mit  einand 

Cad.  Müller:  „siuh !  dar  gung  'n  hânrûn  mischt  haben  u.  es  sich  daraus  hersc) 

mit  niuggen  sjuken**,  was  in  Bezug  auf  einen  dass  das  Wort  hans  für  sich  selbst  si 

mit   neun   Kindern   gesegneten,  für   einen  10  als    auch    in    den    vielen  Compos.    ei 

Impotenten  u.  Hahnerei  geltenden  Ehemann  weite   u.    allgemeine   Verbreitung  fan 

gesagt  wurde.  ^i\x\iQii  ist  =  ]iijkeu,  engl.  chxcQVL,  Bezüglich   des   TTortes  hansa;    mnd, 

hans,  gekürzt  u.  contrahirt  aus  Johan-  hense  (societas,  od.  Gesellschaft,   Gildi 

nes  u.   in   den    Compos.:  hans-ârs,    hans-  nung ,    Vereinigung,    Verbindung   etc, 

damp,  haus-narr,  grôt-hans,  prâl-hans,  smal-  15  Kaufleuten  u.    Handwerkern   zum   ge 

haus  etc.  oft  in  der  Bedtg.  homo  gebraucht,  schaftlichen  Betriebe  des  Handels   u 

wie  dies   auch   mit  unser m  aus  Johann  Gewerke,  bz.  Vereinigung,  Liga,   Bun* 

Contrahirten   Namen    „Jan**    der   Fall  ist,  von  Handelsstädten  etc.)  sei   noch  bei 

der  üh'igens   in  allen  sonstigen   ihm  zuge-  dass  dies  mit  ahd.,  goth.  hansa,    ags. 

legten   Eigenschaften   himmelweit  von  dem  20  hos  (vereinigte  u.  geschlossene  Schaar 

deutschen  „Hans"  verschieden  ist,  wie  dies  sonders  von  Kriegern],  Haufe,  Mengt 
unter  „Jan"  erhellt.  —  Im  mnld.  bezeichnete        identisch  ist,  dessen  y  hans,   has,  h&s 

7nan  mit  hans  auch  einen  Grossen  od.  An-  die  Bedtg.:    ligare  etc.   hatte   u.  tnögh 

gesehenen,  wie  z.  B.  KU.  den  Flur,  hansen  weise  (cf.  goth.  basi,  von  }/  bhaksh  = 
mit  magnates,    optimales   übersetzt  u.   hans  25  baksh  od.  bakhsh)   mit  zend.  kash,    Oi 

(cf.   Seh.  u.  L.,    Grimmisches    Wb.   etc)  kakhsh  =  skr.  kacs  od,  kaksh    (ligare 

auch  sonst  vielerwegen  diese  Bedtg.  hatte.  cf.  zend.  kasha,    Ufer,   Band,    Einfas 

Bemerkt  sei  hiezu  indessen,  dass  KU.  sein  Saum;  kashua,  Binde,  Diadem;  skr,  ] 

mit:  antecellens  caeteros  mortales  fortuna  et  od,  kaksha.   Binde-   od,   Gurt-Gegend 

opibus   übersetztes  hans  nicht  mit  dem  aus  30  kaksia  od,  kakshya,  Gürtel,    Cfurt  etc.) 

Johannes  gekürzten  Hans  (Johannes  die  bereits  unter  hagen    (cf.  Fick,    1 

wird  hier,   in   Holland,   sowie  in   andern  erwähnte  }/  kak  =  skr.  kac,  kaue  (bi 

fries.  Landen  überall  zu   Jans,  Jens   [Ge-  gürten  etc)  zurückgeht,  —  H,  Leo  (s 

schbi.  Janssen,  Jenssen   od.  Jansen  etc.,   cf.  586)   stellt  übrigens  ags,  hôsu,   goth,  1 

auch  Sunt   Jans   =   San  et   Johannes]  ^o  zur  V  kans  od.  kams  (ire,  mandare,  jul 

contrahirt   u.    kömmt   als   Name  ungemein  die   lautlich    vollkommen   stimmt  ^    ind 
häufig  vor,  während  dies  mit  Hans,  soviel        von  Bopp  mit  destruere,  ire  u,  von  J 

mir  bekannt,  gar  nicht  der  Fall  ist)  iden-  fey  (cf.  kams,  od.  ka^,  kas)  mit  to  gc 

tificirt,    sondern    annimmt,    dass   hans   od.  command    (v.  r.    to  destroy)   übersetzt 

han^e  als  Magnat   einen  Mann   aus  dem  40  u.  wobei  man    bei  skr,   kamsa   od,   k 

Geschlecht  der  Ansen  od.  Hansen  (dem  Göt-  kaúsa  (was  Benf  ey  sub  III  mit  bell 

tergeschlecht  der  Äsen)  bezeichnete,  wie  be-  tal,  bz.  Glockenspeise,   Legirung   van 

kanntlich  auch  die  goth.  Adligen  od.  Gros-  u.  Kupfer  etc.,  Bopp  dagegen  mit  va: 

sen  sich  für  Abkommen  der  Äsen  hielten  torium  [cf.  afries,  hensa,    Trinkbecher, 

u,  man  sie  deshalb  Anscs   od.  Hansen  (von  45  Wiarda,  ostfries.    Gesch.    I,  371]   \ 

ans  [deus],  s.  unter  1  as)  nannte.  setzt)  dann   annehmen   muss,    dass  sit 

Anscheinend   hat   sich   aber   der    Name  der  urspr.  Bedtg,:  ire,  se  movere  od.  . 

Hans  auch  noch  mit  hans  od.  hause  (so-  bewegest   vor    od,    nach    Etwas 

cius,  collega,    bz.  Einer,   der  der  Hansa  u,  zu  Einem  etc.    allerfiand  weitere 

angehört,  cf,  bei  KU.)  gemischt  u,  da  die  60  dtgn.   entwickelte    (cf.  z,  B,  y   ag    u. 

Bürger  der  zur  Hansa  gehörenden  Städte  pi  etc.),   da  die  Bedtgn.:   ire   u,   desti 

(Hansen  od.  Hanseaten)  ganz  zweifei-  sich  doch  gegenseitig  nicht  decken   u, 

los  oft  etwas  sehr  selbstbewusst  u.  wichtig  die  von:  mandare,  jubere  weder  zu  d 

(man  denke  sich  nur  einen   richtigen  alten  stimmt,  noch  auch  alle  diese  für  goth,  1 

baren-tagen  Bremer)  auftragen  u.  sich  mehr  55  passen,  da  diesem  wohl  die  Chrdbegr, : 

fühlten  als  Andere,  so  ist  es  auch  möglich,  dass  einigen,   binden,   schliessen, 

hdûiB  seine  Bedtg.:  Grosser,  Grosshans,  binden  (aus:  sich  bewegen  vor,   hon 

od.  eitler,  wichtiger   u.    dünkelhaf-  zu  [Einem] ,   sich  Einem  zugesellen  u. 

ter  Mensch   (cf,  haasig)   wenigstens  zum  schliessen,   od.   sich  vereinigen  mit  E 

Theil   auch   hierher  erhielt,    bz,   dass  das  60  od.  Etwas  etc.)  zu  Grunde  liegt.     Aus 


HANS-ARS  HANS-DAMP      35         HAPEN  HOPEN 

vor,  kommen  zu  etc.   ergiebt  sich  bantje-blöme    od.    hântjes,    Hauhechel 

ie  Bedtg.:   erreichen,   erlangen,   er-        (ononiz  spinosa),   auch  haseblöme  genannt. 

nehmen j  fassen,  fesseln,   binden,  hân-träde,  hanträ*,  a) Hannen- Tn^^Zfa^- 

schüteen  etc.,  wozu  stimmen:  lat.  nen-Schritt;  —  b)  (jß^.)  ein  stolzer,  eitler, 
Bsis  (Helm),  cassis  (Netz,  Jägergarn),  5  selbstbewusster  Schritt  u.  auch  ein  leiser 
Ziste,  Kasten)  etc.  etc.,  sowie  auch  vorsichtiger  Schritt,  wobei  man  die  Füsse 
itsche  Ho  s  e,  cf.  2  base.  hoch  aufhebt,  um  nicht  anzustossen ;   —  c) 

•ârs,  bans-damp  etc.,  s.  unter  bans.  kleiner  Schritt,  der  nicht  viel  fördert; 
^Sf  9^oss  u.  wichtig  thuend,  einge-  Sprichw.:  um  nêjâr  bcbben  de  dagen  'n 
stolz,  eitel  etc. ;  so  'n  bansigen  kerel  10  hâuträ'  wunnen ;  —  d)  das  „Sehnenhüpfen*', 
ÏB,  dar  is  bei  gm  ûtkamen  mër  mit;  ein  bekannter  Fehler  im  hintern  Sprungge- 
:o  banstg  is,  krlgt  ligt  ên  up  't  mûl.  lenk  des  Pferdes ;  —  e)  das  dicke  rundliche 
zr  bans.  —  Fls  giebt  auch  noch  (cf.  Ende  des  Eies,  wo  sich  unter  der  Schale 
Vb.,  2.  Nachtrag,  pag.  100)  ein  nd.  die  kleine  Höhlung  befindet,  die  wir  sonst 
(verbunden,  unterÜMn)  od.  bensieb  15  auch  tredsel  nennest, 
i.   (Seh.  u.   L.)   bensicb   u.   afries.  hap,  s.  bapp. 

,  banzocb,  bamzocb,  benzicb,  binsicb,  bape,  bope,   bâp',  hôp^   Hoffnung,   Er- 

V.  Bichthofen  (cf.  afries.  Wb.,  Wartung  etc.;  bê  lafd  in  bap'  od.  up  bâp', 
ter  bensicb)  zweifelhaft  ist,  ob  es  =        dat  't  bold  bäter  word ;  —  dat  geid  up  gode 

(cf.  bangig  in  ofbangig)  ist,  was  20  bäp';  —  d'r  is  gin  b&p*  (Erwartung,  Aus- 
ia  es  auch  mnd.  vorkömmt,  schwer-  sieht  etc.)  up  bäterscbup;  —  ik  sê  gin  bâp' 
t  bangen  connex  ist,  sondern  zwei-  (Erwartung  u.  Aussicht  auf  Besserwerd4:n, 
u  bansa  (Bund  etc.,   cf.  unter  bans)        bz.  Ausflucht,  Hülfe,  Bettung  etc.)  mër  för 

bura;  —  de  gin  bap'  (Erwartung,  od.  Aus- 
ke,  8.  bandske.  25  sieht  auf  günstigere  Gestaltung,  bz.  Glau- 

ken,  Hänschen;  bänsken  in  de  kel-  beti  u.  Vertrauen  an  u.  auf  Etwas)  mer 
nd  im  Mutterleibe) ;  —  bilnsken  twê-  bed,  de  is  ferlaren ;  —  alle  bâp'  is  ût ;  — 
(Zwitter,  Hermaphrodit),  cf.  Br,  du  must  di  gin  bäp'  d'r  up  maken,  dat  du 
n,  594.  fÖl  geld  f an  mi  arfen  kanst ;  —  de  hap*  fer- 

-np  od.  hansman,  Jacke  u.  Bein-  80  lett  ml  nêt,  dat  bê  torüg  kumd;  —  bê  stelld 
In  einem  Stück,  als  Nachtkleid  für  sin  bâp'  (seine  Erwartung,  od.  sein  Ver- 
Kinder  gebraucht.  —  Im  nd.  Br.  trauen  etc.)  up  God;  —  God  is  min  hap' 
TJ,  pag.  483)  wird  gesagt,  dass  (Gott  ist  meine  Erwartung,  od.  meine  Zu- 
)  =  gans-up  sei,  was  mir  indessen  flucht,  mein  Vertrauen  etc.,  bz.  mein  Halt 
h  ist,  da  auch  im  nid.  bans-op  in  85  u.  meine  Stütze  etc.).  Sprichw.:  bäter  bäp' 
Bedtg.  vorkömmt.  to,  as  bäp'  up.  —  Nid.  boop;  mnld.  bope; 

y  8.  2  b&n.  mnd.  bope  u.  bopene;  wfries.  boape,  boop; 

êren,  hanihieren;  a)   wandern,  hin        ags.  bopa,  to  hopa;  engl,  bope;  mhd.  hoffe, 
ziehen,  umherziehen,  hausiren  etc.;        hofe,  hofft«,  hofene.    cf.  hapen. 
têrd  (od.  trekt,  drift  sûk  etc.)  aferal  40      hape-dode,   hâpdode,   eine   Person,    auf 

of  't  nêt  wat  to  raken  gift;  —  he        deren  Tod  man  hofft,   um  sie  zu  beerben, 
1  aferal  mit  sin  kô  herum  un  is  d*r        od.  von  deren  Tod  man   sich  sonst  einen 
it  up  ôn,  bold  mit  up  't  ander  markt^        Vortheil  verspricht.      Sprichw. :    häpdoden 
Ben,  of  he  hör  nêt  ferkôpen,  of  fer^       läfen  lank. 
kan;  —  bê  hantêrd  mit  sin  waren  bi  45      hapen,  hopen  (hâpde,  —  beb'  h&pd),  /u>/- 

berum;  —  b)  Juindeln,  manipuliren  fen,  erwarten,  od,  Hoffnung,  Erwartung, 
é  hantêrd  d'r  mal  in  od.  mit  herum;  ZuversicJU  u.  Vertrauen  hegen  u.  haben, 
behandeln,  tractare;  he  wêt  de  saken  zuversichtlich  erwarten,  rechnen  u.  ver- 
b  ördendlik  to  bantêren  od.  to  behau-        trauen  worauf  etc.;   nu   könen   wi  wer  ha- 

50  pen  (od.  ferwagten),  dat  't  bäter  word;  — 
'en  der  Herkunft  dieses  Wortes  aus  't  gifd  niks  mer  to  hapen  un  to  ferwagten; 
hanter  (oft  besuchen)  u.  der  Abstam-  —  ik  hap'  dat  't  god  geid ;  —  he  hâpd  up 
dieses  atis  an.  heimta  (van  beim  od.        'n  gôden  fängst;  —  ik  hap'  up  od.  to  God, 

=  afries.  bêma,  heimen,  wohnen)  dat  't  sdl'  god  geid.  —  Nd.  hapen;  mnd. 
Diez,  II,  328.  55  hapen,  hopen;   nid.,  mnld.  hopen;    wfries. 

je,  Hähnchen;  flg.  ein  eitler  etc.  boapjen,  boopjen;  wang.  bôpje;  ags.  ho- 
h;  8.  unter  bän.  pian    od.    hopjan;     engl,    bope;    schwed. 

je  an  hentje ,  die  Samenkapseln  der  hoppas.  Die  fries.,  ags.  Endung  jen,  jan 
I-  od.  Bauern-Bose,  so  benannt,  wegen  bezeugt  es  wohl,  dass  dieses  Vbm.  von  hopa 
hen  Kämme  U.Spitzen,  die  selbige  haben.  60  (cf.  bape)  weitergebildet  ist  u.  demnach  die 

8* 


HARD  HART 


38 


HARDEN 


hard,  hart  (flect.:  harder,  harter,  — 
hardste),  Jiart  (durus),  nicht  weich  od.  nach- 
giebig, wider standafähigj  fest,  stark,  strenge 
etc. ;  hard  as  'n  stcu ;  —   dat  is  hard  holt ; 

—  dat  fies  is  so  hard,  dat  man  't  hast  hêl 
nêt  bîtcn  kan ;  —  'n  harden  (harter,  dauer- 
hafter, fester  etc.)  bôm  od.  plante  etc. ;  — 
he  is  hard  un  fast;  —  dat  is  hard  un  taj*; 

—  dat  geid  hard  um  hard,  od.  hard  tagen 
hard;  —  hard  water;  —  hard  fan  sin  un 
gcmÔd ;  —  de  wind  weid  so  hard  (stark,  hef- 
tig etc.),  dat  man  d'r  hast  hêl  nêt  tagen 
upkamen  kan;  —  'n  harden  (starker,  stren- 
ger, heftiger  etc.,  od.  andauernder  u.  an- 
haltender) fröst,  od.  Winter;  —  he  hed  'n 
harden  hûd;  —  hô  hold  stik  hard  (er  giebt 
nicht  nach,  ist  nicht  weich  u.  nachgiebig, 
bz.  weichherzig ,  od.  leicht  zum  Weinen  u. 
Klagen  etc.  geneigt);  —  hold  di  hard,  un  wen 
dV  ôk  'n  bên  in  de  lôp  geid;  —  he  is  so 
hard  mit  sin  kinder;  —  ho  sett  hum  hard 
tô ;  —  hard  (stark,  angestrengt,  schwer  etc.) 
arbeiden;  —  dat  kumd  mi  dV  so  hard 
(rasch,  eilig  etc.,  od.  stark,  sehr  etc.)  nich 
iip  an;  —  dat  schal  hard  (schwer  etc.)  hol- 
den, od.  spannen  etc.;  —  dat  kumd  hum 
hard  an;  —  hard  (schwer)  hören;  —  hard 
(stark,  ra4ich,  schnell,  andauernd  etc.)  16- 
pen  (cf.  harddrafer,  hardloper) ;  —  hard 
(stark,  laut  etc.)  ropen,  od.  spräken,  raren 
etc.;  —  ^hard  (dicht,  unmittelbar  etc.)  an, 
od.  up  nn;  etc.  —  Nid.  hard;  mnd.  hard, 
harde;  nid.  hard;  mnld.  herd,  hard;  afries. 
herd;  wfries.  hird;  as.  hard;  ags.  heard 
(hart,  fest,  streng  etc.);  engl,  hard;  an. 
liardr;  schwed.  hard;  dän.  haard;  goth.  har- 
dus  (Jiart,  strenge);  ahd.  hart  u.  harti,  herti; 
mhd.  hart  «.  herte  (hart,  fest;  festhaltend, 
andauernd ;  ausdauernd,  hartnäckig;  drü- 
ckend, schwer,  schmerzlich;  fest  zusammen- 
haltend, dicht).  Vergl.  griech.  kârta  (stark, 
sehr),  kratús,  karterôs,  kraterôs  (stark,  ge- 
waltig etc.),  krâtos,  kârtos  (Stärke  etc.),  wo- 
mit es  möglicherweise  (cf.  G.  Curtius,  154) 
zur  y  kar  (machen,  thun  etc.)  gehört.  Wei- 
ter vergl.  auch  skr.  kar-kar-a  (?Mrt)  etc.  u. 
goth.  hallus  (Fels)  etc.,  welche  Wörter  auch 
einet  y  kar  angehören.  Oder  hatte  hard 
etwa  urspr.  die  Bedtg.:  haltend,  dauernd, 
haltbar,  dauerhaft,  fest  etc.,  wie  ja  harden 
(cf.  auch:  ful-harden)  die  Bedtg.  aushal- 
ten, dauern,  ausdauern  etc.  hat  u. 
die  Stämme  hard  u.  hald  (von  haldan,  hal- 
ten, cf  holden)  formell  sehr  gut  derselben 
y  angehören  können.  Zu  hard,  bz.  griech. 
kârta,  kn^itos,  kartos  vergl.  auch  hars  u. 
rad,  rat  (flect. :  radder,  ratter,  —  radste  etc.) 
=  ahd.  hrad,  lirat  (rasch  etc.)  etc.  Desgl. 
vergl.  auch  nhd.  harren  =  halten,  war- 
ten etc.j  d.  h.  bleiben  u.  Halt  machen  (wo), 


wie  auch  ahd.  harten  (s.  unier  harden)  dk 
Bedtg.:  manere  Tuit  u.  harren  auch  mä 
griech.  kartos,  kr&tos,  bz,  mit  unserm  hm 
wurzelhaft  connex  zu  sein  scheint  u,  mag- 
6  licherweise  sogar  aus  ÛUerem  harsen  eü* 
stand. 

Zu  hard  in  der  Bedtg.:  stark,  sehr  eU. 

würde  sich  übrigens  auch  skr.  ^ardha  (stark, 

kühn,  gewaltig  etc.)  vergleichen  lassen,  de»' 

10  sen   „dh"  jedenfalls  zu  germ.    „d"    u.  ,1* 

besser  stimmt,  als  das  griech.  „f  in  kârta  etc. 

Zum  Schlüsse  sei  noch  bemerkt,  fUxss  Fi  et 

(III,  67  seq.)  hardu  ßart)  mit  laf,  crassos, 

crätes   zu  skr.  kart   (spinnen,  winden),  bz. 

15  cart  (knüpfen,  heften,  flechten)  legt,  indesseh 

dabei  auch  auf  griech.  kratús  etc.  venoeitL 

hard-aehtig,  hardaftig,  hartartig,  hart- 
lieh  etc. 

hard  -  drafen ,  Schnelltraben ,  (Pferde-) 
20  Rennen,  Wettrennen  etc. ;  d'r  schal  hir  boM 
'n  harddrafen  ofholden  worden. 

hard-drafer,  Schnelltraber,  Benner,  Wett- 
renner.  —  Nid.  barddraver. 

hard-draferê ,  SchneUtraberei ,  (Pferde 
25  etc.-)  Rennen,  Wettrennen, 

harde,  Harte,  Härte,  Festigkeit,  Sirenge 
etc.;   dat  harde   mut  d'r  ûtsnäden  worden; 

—  mit  harde   is  dV  niks  tagen  to  makei; 

—  he  kan  de  harde  (Härte,  Stärke,  Festig- 
30  keit,   volle  Kraft  u.^  feste  Gesundheit   etc) 

nog  hol  nêt  wer  krigen  un  blift  altid  nog 
wat  piperig  un  swak;  —  he  (de  böm  etc.) 
hed  de  harde  kragen. 
harde-fos,  ein  harter,  dichter,  fester,  traf- 

85  tiger   Pfannkuchen    von  der   ersten   MiUk 

(bestmelk)  einer  Kuh,  auch  rufffos  genannL 

hardelik,  hardlîk,  hartlîk,  hardelk  etc,^ 

härtlich,  consistent,  fest,  kräftig,  nicht  weich' 

lieh,  nicht  schaal,  nicht  fade  od.  matt;  hardelk 

40  flês;  —  de  fisk  is  regt  hardelk  un  fridc;  —  dit 
äteii  is  (od.  smekd)  regt  hardelk  (das  Essen 
ist  [od.  schmeckt]  recht  kräftig  u.  wohlschme- 
ckend); —  schelfisk  is  'n  hardelk  &ten. 
harden,  a)   härten,  hart  machen  od.  wer- 

45  den  etc  ;  dat  iser  mut  hardt  worden ;  —  he 
hardt  sük  of  od.  is  ofhardt;  —  b)  aushailr 
ten,  dauern,  ausdauern  etc.;  he  kan  't  wol 
harden  (aushalten,  ertragen,  ausstehen  eie), 
dat  he  's  winters  dün  gekledt  geid;   —   he 

50  kan  dar  wol  harden  (od.  daren,  ûtdüren,  ût- 
harden  etc.)  war  ho  wand ;  —  he  kan  't  dir 
in  Nôrwägen  gôd  harden,  un  wil  d'r  hél  nét 
wer  weg;  —  he  kan  't  nêt  langer  harden, 
fan  Wagens  de  grote  kolde.     cf.  fer-,  ful-, 

55  ut-harden  etc.  —  Nid.  harden  (iMrten;  er- 
tragen,  erdulden,  ausstehen,  aushalten,  lei- 
den,  ausharren  etc.);  mnd.  harden  (hart 
sein  od.  werden)  u.  herden  (hart  u.  fest 
macJien;  erhärten;  stärken,  ermuntern,  an- 

60  treiben  etc. ;  ausdauern,  ertragen  etc.) ;  mnld. 


HARD-FÜCHTIG  39  HAREN 

(KU.)  herdden  (durare  etc.) ;  afries.  herda,  Striegels  od,  eines  sonstigen  entsprechenden 
hirda  (erhärten,  beweisen);  wfries.  hirdden  Geräths,  daher  auch:  kämmen ,  striegeln, 
(härten;  ausdauern  etc.) ;  «o/l^herdje;  nfries.  schaben,  kahl  machen,  schinden,  rupfen  etc. ; 
(Outzen)  harden,  härden,  hirde  (aushalten  de  botter  is  nêt  gôd  härd  od.  kemd,  d.  h. 
etc.);  OS,  hardôn  (obdurescere)  u.  herdjan  5  nicht  gut  vom  Haar  od.  sonstigen  ünrath 
(roborare);  ags.  (U.  Leo)  heardan,  hyrdan  als  Flocken,  Fasern  etc.  gereinigt,  was  mit- 
hin geheardan  etc.,  stärken  etc.)  u.  heardjan  telst  eines  Messers  od.  Kammes  geschieht; 
in  a-heardjan  (?mH  sein  u.  werden  etc.);  —  dat  perd  raut  bäter  härd  (gekämmt  u. 
an.  hardna  (hart  werden)  u.  herda  (hart  gestriegelt,  bz.  geputzt)  worden;  —  wen  de 
macJien  etc.);  norw.  hardna  u.  herda  (das-  10  hûden  ût  de  lôikûpe  (Lohekufe  der  Loh- 
selbe);  dän.  haerda  (härtm  etc.);  ahd.  har-  gerber)  kamen,  den  worden  sê  härd  (mit 
tên,  hartôn ;  mhd.  harten  (hart  sein  od.  dem  Schabmesser  abgeschabt  u.  abgekratzt 
werden,  durare,  manere)  u.  hartan  (d.  i.  u.  kahl  gemacht) ;  —  he  ia  dûgtîg  härd  (ge- 
hartjan),  hertan,  herten;  mhd.  herten  (Mr-  rupft,  mitgenommen,  geplündert  etc.);  —  he 
tenj  hart,  stark  u.  fest  machen,  stärken  etc.;  15  hed  hum  nët  so  lank  härd  (gerupft  etc.),  as 
dauern,  ausdauern,  beharren,  ausharren).  he  nog  'n  8rtje  harr';  —  ho  schal  härd 
Davon  (D  i  e  z,  I,  30) :  ital.  ardire  (sich  er-  (gerupft,  mitgenommen,  geplündert ,  od.  ge- 
kühnen) ;  prov.  ardir,  enardir ;  franz.  en-  schoren,  kahl  gemacht  etc.)  worden,  dat  ho 
hardir  (kühn  machen)  etc.  de  angst  krigt. 

hard-fnchtîg  (schwer  feucht),  nicht  leicht  20  2.  hären ,  schärfen ,  scharf  machen  u. 
weinend,  nicht  leicht  (zu  Thränen)  gerührt,  zwar  specieU  die  Sense,  indem  die  Schneide 
gefühllos,  hart,  fest  u.  standhaft  von  Sinn  derselben  auf  dem  här-stapel  mittelst  des 
u.  Charakter,  starrsinnig  etc.;  du  must  di  hâr-hamers  dünn  u.  scharf  geschlagen  vnrd ; 
hardfuchtig  holden  un  nich  altid  so  ligt  de  seise  mut  erst  wer  härd  worden,  anders 
schrêfen,  wen  dî  wat  sâr  deid ;  —  man  word  25  snidt  sê  nich.  —  Nd.,  mnd.^  nid.  hären ; 
mit  lêferlä  al  fan  sûlfst  wat  hardfuchtiger,  nfries.,  dithm.  hare,  haare;  satl.  häre.  Mit 
wen  man  wat  older  word;  —  de  jung  is  mnld.  har  od.  haer  (Werkzeug  zum  Schär- 
ferdômd  hardfuchtig,  un  ho  fragt  den  düfel  fen  der  Sense,  bz.  Schärf  zeug ,  od.  schär- 
dV  na,  of  man  hum  in  goden  fermänd,  of  fendes  Etwas),  bz.  mit  unserm  h&r-hamer 
hum  ûtscheld  un  dörprûgeld.  —  Nid.  hard-  30  etc.,  sowie  hess.  (Vilmar)  här  (Schneide 
vochtiff.         ^  der  Sense),   nd.   (Bahn er t)  här   in   här- 

hard-fnchtîgheid^  Gefühllosigkeit  etc.  —  egge  (die  scharfe  Schneide,  od.  egge)  viel- 
Nld.  hardvochtigheid.  leicht  derselben  |/  ^ar   (dirumpere,  laedere 

hard-heid,  Hartheit,  Härte.  etc.)  entsprossen,  wozu  (cf.  Grimm^  Wb., 

hard-hörend,  hardh$rîg,  hart-,  schwer-  35  IV,  27  u.  H.  Leo,pag.  124)  go(h.  hairus, 
hörend,  harthörig  etc.  as.  heru,  heoru,  an.  hiörr,  od.  hjörr  (ensis) ; 

hard-hörîeheid,  Harthörigkeit.  griech.  kefrö  (scheeren  etc.),  kêrma  (Schnitt) 

hardîffheid;  i.  q.  hardheid.  etc.,  skr.  ^aru  (Waffe)  etc.  gehört.  Möglich 

hard-KOp,  Hart-,  Starrkopf  ist  es  indessen  auch,   dass  der  Stamm  har 

hard-lärig,  Tuirt-,  schwer  lernend  etc.        40  od.  här,   Thema  hari?  (schneidend,  scharf 
hard-lîf  îg,  hartleibig,  verstopft  etc.  etc.)  auf  die  y  kar,  schneiden,  theilen,  spal- 

hard-lîk,  s.  hardelik.  ten,  verletzen  etc.    (cf.  zend.  u.  skr.  kar  u. 

hard-loper.  SchneUläufer ,  Renner,  bz.  die  wohl  davon  erweiterte  Form  kart  = 
Einer  der  schnell  u,  eifrig  läuft;  d'r  kumd  zend.  karet,  schneiden  etc.)  zurückgeht,  wo- 
fan  dage  'n  hardlôper  bî  de  strate;  —  dat  45  bei  weiter  noch  Fick  (I,  45)  zu  verglei- 
perd  is  'n  hardlôper;  —  hê  is  sin  läfend  chen  ist,  wonach  skr.  kar  u.  ^ar  auch  aits 
gm  hardlôper  west  un  sal  't  up  't  older  ôk  idg.  skar  (cf.  schäre,  schären  etc.)  entstan- 
wol  nét  mër  worden.  den  sein  kann.      Vergleicht  man  indessen 

hard-nakk.  ein  hartnäckiger  Mensch.  die  y  s^  od.  idg.  (Fick)  ak  von   egge  u. 

hard-nakkig,   hartnäckig,  unbeugsam  etc.  50  lat.  acus  etc.,    so   kann  man  auch    anneh- 
hard-nakkîgheid,  Hartnäckigkeit  etc.  men,  dass  diese  zu  pa  od.  idg.  ka  (cf  Fick, 

hâr-dôk,  Haartuch,  Tuch  od.  Gewebe  von        I,  54  y  ka,  schärfen,  wetzen/  umgesetzt  ist 
Haaren  u.    besonders  von  Schweinshaaren.        u.  davon  meder  ^ar  od.  kar,  bz.  zend.  kar 
flare,  s.  Haro.  (cf.  zend.  aku,  Spitze  etc.  u.  Weiteres  un- 

1.  hären,   haaren;   a)  Haare  od.  Walle,  55  ter  e^ge)  weitergebildet  wurde. 
Fasern  etc.  abwerfen  od.  verlieren  u.  wech-  3.  naren  (rauhen,  rauh  werden  od.  auf- 

sein, kaM  werden  etc. ;  dat  perd  härd ;  —  springen  etc.  ?).  Wenn  im  Winter  die  Haut 
de  asel  härd  of ;  —  dat  gôd  fangd  an  to  dei'  lAppen,  Hände  etc.  nass  u.  feucht  sind 
hären ;  —  b)  Haare  od.  Wolle,  Fasern  etc.  u.  in  diesem  Zustande  dem  kalten  Winde 
entfernen,  mittelst  eines  Kammes,  Messers,  60  od.  Froste  ausgesetzt  sind  u.  in  Folge  dessen 


HAREN  40  HARIG 

rasch  trocknet  u.  spröde  wird,  so  springt  hearfest ;  an,  haust ;  norw,  haast ;  dän.  hM; 
bekanntlich  die  Haut  leicht  auf,  wodurch  ahd.  herbist,  h^rpist ;  nihd.  herbest.  Es  ge^ 
sie  einerseits  rauh  u.  rissig  etc.  u.  anderer-  hört  wohl  mit  lat  carpere  u,  gried^  Icu^ 
seits  wund  u.  sehr  empfindlich  u.  schmerz-  p6s,  karpizein  etc.  zu  der  y  karp  (schnei', 
haft  unrd,  welchen  Zustand  wir  mit  fer-,  to-  5  den,  scheeren),  sodass  es  die  Schneide' 
od.  ter-haren  (de  hûd  is,  o(^.  de  lippen, hande  Zeit  (des  Getreides,  Weins  etc.),  od,  üt 
etc.  Bunt  mi  gans  fer-,  od.  to-,  ter-hârd)  he-  Abnehme-  u.  Brechzeit  (der  Frmdi 
zeichnen  u.  wona<:h  man  denn  fer-,  to-haren  etc.)  bezeichnet,  wobei  dann  anzunehmen  iú, 
etc.  mit  ver-  od.  z  er -rauhen,  od.  auch  dass  die  aus  kar,  bz.  skar  (schneiden  etc, 
mit:  zer-springen,  zer-bersten  etc.  10  c/.  unter  2  hären)  erweiterte  y  karp  am 
übersetzen  kann.  Vergleicht  man  indessen  schneiden  die  Bedtg,:  trennen,  späh 
nhd.  lechf  lecken  u.  lechzen  (Wei-  ten,  brechen,  abnehmen,  pflücken 
gand)^  bz.  dass  lech  (rissig  od.  aufge-  etc.  entwickelt  hat.  Möglicherweiae  hat  «i- 
borsten,  zersprungen,  cf.  lek  etc.)  wohl  urspr,  dessen  herbist  etc.  direct  mit  lat,  carpen 
die  Bedtg.:  ausgedörrt  etc.  (durch  die  15  etc.  nichts  zu  thun,  da  die  Form  anseheir 
Sonne  od.  einen  trocknen  Wind)  haite,  so  nend  ein  verlorenes  Vbm. :  harbén  od.  het' 
ist  es  wohl  zweifellos,  dass  dieses  hären  mit  bôn,  ags.  hearfan  etc.  voraussetzt  u.  ewar 
dem  mnld.  (KU.)  haere  (urens  frigore  ven-  in  der  Bedtg.:  schneiden,  scheeren^  hM 
tus,  gelida  aura  summam  cutem  urens  aspe-  machen  etc.,  wie  ja  auch  herbist  die  Bedtg,: 
ritate  quadam),  haeren  (frigore  aut  calore  20  kahl  u.  leer  gemacht  liaben  kann  u.deaiM 
nimio  torrere  vel  urere ,  urentem  auram  die  Jahreszeit  bezeichnen  würde,  wo  die 
spirare)  derselben  y  angehört  u.  urspr.  die  Felder,  Bäume  etc,  kahl  u,  leer  gemacht  sind, 
Bedtg. :  dörr  en,trocknen,  ausdörren,  harf st-ach  tig ,   harfst-aftîg ,   herhttcurUg, 

austrocknen  etc.   hatte,   wie  ja  das  von        herbstlich,  rauh  etc, 

KU.  (unter  pag,  211)  angeführte:  „heft  idt  25  harfst-dag,  Herbsttag;  de  harfstdagen 
so  seer  alle  dage  gehaert"  wörtlich  mit  „hat  sunt  d'r  wer;  —  Herbstzeit,  Herbst;  In 
dies  so  sehr  alle  Tage  gedorrt,  od.  ge-  harfstdag  (bei  Herbstzeit) ;  —  de  har£stdag 
trocknet*'  übersetzt  werden  muss.  Die-  (der  Herbst,  das  Alter,  bz,  die  Zeit,  wo  man 
semnach  ist  es  aber  auch  wohl  sicher,  dass  hinfällig  u,  alt  wird)  kamd  al  bi  harn« 
dieses  hären  weder  mit  1  hären  (von  Haar  80  harfsten,  herbsten,  Herbst  werden  etc; 
entblössen,  bz.  schinden,  od,  wund  machen)  't  fangd  an  to  harfsten. 
od,  här  (als  Rauhes),  noch  mit  2  hären  harfst-mând,  Herbstmon(xt, 

(womit  Dr.  Lübben  [cf  mnd.  Wb.,   II,  harfst-tîd,  Herbstzeit, 

207]  es  identificirt)  verwandt   ist,   sondern  hâr-gôd   od.   hâr-tûg,    Schärf  zeug    zum 

zur  y  kar,  kar  (brennen  etc.,  cf.  Fick,  I,  35  Scharfen   der  Sensen,    bestehend  aus   dem 
44)  gehört   '  Vergl.  übrigens  auch  griech,        hârstapel  od,  h^rspit  (kleiner  Amhoss,  der  in 
skéllô,  skeléö  (dörren  etc.) ,  was  möglicher-        die  Erde  festgesteckt  wird)  u,  dem  : 
weise  mit  skr.  kshâra  (brennend  etc.)   etc,  hâr-hamer,  Schârfhammer,  Hammer,  der 

zu  einer  idg.  y  ska  (cf,  Fick,  I,  \241)  ge-  zum  Scharfen  (cf.  2  hären)  gebraucM  wird, 
hört,  wovon  eben  skar  u,  lat.  cal  (von  ca-  40  1.  harîg,  haarig,  mit  Haaren,  Borsten 
lere)  etc.  auch  wieder  weiter  gebildet  sein  od.  feinen  Stacheln  besetzt,  od,  behaftet, 
können,  wie  hievou  wieder  das  für  skr,  borstig,  rauh,  kratzig  etc,  (auch  fig,):  heia 
chard,  chardati  (anzünden,  glänzen),  griech.  fan  dage  ferdômd  harîg  an  bitsk. 
skard-amussö  (blinzeln),   an.   skarta   (glän-  2.  hang;    i,  q.  heiig,    d,  i,  dunstig,    mä 

zen),  skart  (Glanz,  Pracht)  etc.  anzusetzende  45  trocknem   od,   heissem  Dunst  od,  Bauch  u. 
Thema  skard.  Nebel  erfüllt;  de   lücht  (Luft)  is  fan  dage 

4.  baren,  haaren,  von  Haar,  hären;  'n  so  harig  un  hêt,  dat  man  in  de  ferte  hast 
hären  kette  od.  gördel,  tâmse  etc.  hol  niks  regt  dûdelk  sên  kan  an  't  nfit  is, 

hären,  s.  ferhären  u.  heren.  as  of  de  bomen  un  husen  etc.  in  de  lücht 

harfst  u.  (selten)  barst,  Herbst,  Jahres-  60  drifen  of  hangen.  —  Nid,  harig;  schwed. 
zeit  der  Reife  u.  Ernte.  Fig.  Älter:  de  (cf.  Bobrik,  naut.  Wb,,  331)  hlrig;  dän. 
harfst  is  'n  lêfen  gast,  den  de  brengd  uns  haariig.  Connex  mit  3  baren,  bz,  dem  da- 
Gods  segen;  —  de  in  d'  harfst  niks  updeid,  selbst  erwähnten  mnld,  haeren,  woher  sich 
mut  's  winters  up  de  fingers  klûfen;  —  wen  auch  das  Wort  Haarrauch  woJU  her- 
de  harfst  erst  bi  'n  roinsk  kumd ,  den  is  de  55  schreibt,  zumal  dieses  Wort  aus  fries,,  nd 
beste  âr'  fan  't  läfend  d'r  of.  —  Nd.  harfst,  od.  nid,  Gegenden  stammt.  Da  nun  Ukx  ad, 
harvst;  mnd.  hervst,  hervest;  nid.,  mnld,  bare  im  nd,,  bz,  mnd.  (cf  Seh.  u.  L,,  II, 
herfst;  afries.  hcrfst;  nfries,  harvst;  wfries.  207)  aber  auch  die  Bedtg.  „Höhe"  hat  (die- 
hearst;  sail.  herst;  ags.  hearfest,  od.  (H,  ses  Wort  könnte  wohl,  sofern  es  nicht  mit 
Leo)  haerfcst,  härfest,  horfest,  herfest;  engl,  60  afries.  bar,  her  [s,  u.J  etc,  zusammenhängt, 


HABJASSES  41  HAUKEN 

nnem  zu  2  hären  gehörenden  hare  in  auf  den  WaUen  gefangen  unrd  ti.  demnach 
3edig. :  Schärfe,  Schneide,  Kamm,  Grat,  auch  wohl  von  Urzeiten  her  u.  lange  vor 
spitze  etc.  identisch  sein,  zumal  wenn  Entstehung  der  Seeschifffahrt  schon  ein 
vergleicht,   dass  egge  ausser  Kante,        Hauptnahrungsmittel  unserer  Küstenbewoh- 

e  [cf.  auch  hörn  u.  hörn]  auch  die  6  ner  bildete^  so  ist  es  viel  wahrscheinlicher, 
g.:  Schneide,  Schwert  etc.,  sowie  dass  häring  ein  ur-nd.  fries.  Wort  ist  u. 
H>n:  Gebirgskamm,  Bergspitze  mittelst  der  Endsylbe  ing  (cf.ing,  was  auch 
hatte) ,  so  ist  es  leicht  möglich ,  dass  mit  ung  in  Waldung,  Holzung  etc.  identisch 
irr  auch  in  neuerer  Zeit,  wo  im  nd.  u.  womit  auch  meklenburgisch  mutting  [Mut- 
Bedtg.:  heisser  trockner  Dunst  10  ter]  zusammengesetzt  ist)  von  har,  haer,  her 
ilten  Wortes  hare  od.  mnld.  haer  ver-  od.  her,  her  (Heer,  Menge,  Schaar  etc.) 
\  gegangen  war  u.  man  es  in  Nieder-  abgeleitet  wurde,  sodass  haring,  hering 
?«n  wirklich  in  der  Bedtg.:  Höhen-  urspr.  als  Collect,  für  diese  in  grossen 
ch  gebrauchte,  im  nhd.  auch  mit  Höhe-  Mengen  od.  Schaar en  an  den  Küsten  er- 
ch  übersetzt  wurde.  Möglich  ist  es  \b  scheinenden  Fische  von  Hause  aus  ein  Et' 
isen  auch,  dass  die  Wörter  Haar-  was  bezeichnete,  was  ein  Heer  od.  Heer- 
ch  u.  Heerrauch  beide  mit  har,  her  ähnliches  Etwas  ist,  bz.  in  Schaaren 
lêr  (hehr,  hoch  etc.,  cf.  afries.  har,  her,        zieht  u.   kömmt.      cf.   dieserhdlb  auch  H, 

etc.  unter  her  od.  herr),  od.  einem  da-  L  e  o,  Spalte  123,  Zeile  23. 
gebildeten  Subst.  hare,  here  (Höhe)  zu-  20  harke«  hark\  Harke,  Rechen.  Sprichw. : 
nengesetzt  sind,  während  das  nhd.  Höhe-  ik  m\  di  wisen,  wat  'n  hark'  is.  —  Nd., 
c  h  (sofern  es  nicht  blosse  lieber  Setzung  mnd.  harke ;  nid.  hark ;  mnld.  harcke,  hercke. 
nd.,  fries.  h&r-rôk,  hêrrôk  ist)  auch  atis  Davon  wohl  franz.  herque  (r&teau  de  fer). 
m  mdartl.  heige-  od.  hege-rauch  ver-  M.  Heyne  denkt  an  einen  Zusammenhang 
t  sein  könnte,  was  bekanntlich  mit  ahd.  25  mit  engl,  harrow  (Egge),  to  harrow  (eggen; 
gehei,  geheige  (uredo,  cauma  etc.,  cf.  6  verheeren,  verwüsten,  verwirren,  überwälti- 
u.  dazu  mnld.  haere  [urens  frigore  ven-  gen,  einfallen,  unterjochen),  bz.  dän.  harv 
etc.]  unter  3  hären)  zusammenhängt,  (Egge),  harve  (eggen),  nfries.  (Outzen) 
ja  auch  wirklich   das    Wort   hairauch        hdrwe,  (Schütze)  harv  (Egge),  was  nach 

Höherauch  od.  Höhrauch  vor-  30  dem  engl,  to  harrow  höchst  wahrscheinlich 
nt.  Da  nun  aber  neben  Haar  rauch  aus  dem  ahd.  harjôn,  herjôn  etc.,  a^s.  her- 
i  noch  die  Form  Heerrauch  in  der-  jan,  hergjan  (mit  Heeresmacht  ziehen,  über- 
n  Bedtg.  vorkömmt,  so  ist  wohl  anzu-  ziehen;  verheeren,  plündern  etc.,  vastare, 
len,  dass  auch  dessen  erste  Sylbe  Heer  spoliare,  praedaa  agere)  hervorging  u.  wobei 
mnld.  od.  mnd.  haer  od.  fries.  heer  ent-  36  demnach  anzunehmen  wäre,  dass  entweder 
i,  zumal  auch  nhd.  Haar  im  mnld.  aus  der  Bedtg.:  (ein  Etwas)  überziehen 
,  hsjr  u.  im  fries.  her,  heer,  hier  lautet.  od.  ziehen  über  (Etwas  hin)  die  von 
ir-jasses,  s.  her-jasses.  Egge  (als Ding,  womit  man  das  Feld  über- 

.ring,  hSrink,  härenk,  härnk,  hérnk  zieht)  hervorging,  od.  dass  aus  verhee- 
r.  hS^ings,haTïxks etc.), Hering.  Sprichw.:  40  ren,  verwüsten  (wenn  in  alter  Zeit  ein 
radt  sîn  h&rings   gern  bi  'n  andermans        Heer  ein  Land  überzog   u.  verumstete,   bz. 

—  Bin  häring  bradt  dar  nêt.  —  Nd.  eine  Stadt  od.  ein  Dorf  überzog  u.  ver- 
ig;  mnd.  herink,  harink;  nid.  haring;  brannte,  so  wurde  die  Gegend,  od.  Stätte 
,  harinck,  herinck;  afries.  hereng;  ags.  mit  Salz  überstreut  u.  damit  eingeeggt  od. 
ing,  hering;  engl,  herring;  isl.  haeringr;  45  auch  umgepflügt,  um  sie  unfruchtbar  u.  un- 

harinc;  mhd.  herinc,  härinch.    Davon:        bewohnbar  zu  machen)  etc.   die  von  eggen 

aringa;  span.  arenque;  prao.  arenc;  (od.  zerreissen  etc.  mit  der  Egge)  hervor- 
z.  hareng;   wal.  hering.     Die  gewöhn-       ging.    Was  nun  aber  harke,  bz.  mnld.  hercke 

Annahme  ist,  dass  dieses  Wort  aus  speciell  betrifft,  so  ist  dieses  mit  (Diez) 
hâlec,  älec,  h&lex  (ein  Salzfisch,  od.  eine  50  franz.  herse,  afranz.  herce ,  nilat.  hercia 
lake)  entlehnt  wurde,  od.  entstanden  ist.  (Egge)  wohl  zweifellos  identisch,  wovon  auch 
indessen  der  mit  dem  coUect.  Namen  ha-       franz.  herser,  rect.  hercer  (eggen)  u.  afranz. 

haering,  hering  etc.  benannte  Fisch  den  (Dimin.)  herceler,  nfranz.  harceler  (einen 
\enbeujohnern  der  Nordsee  jedenfalls  viel  bis  zur  Peinigung  reizen)  nach  Diez  wei- 
er  bekannt  war,  als  sie  mit  den  Eömern  56  tergebüdet  sind.  —  Afranz.  herce  betr. ,  so 
ieriûirung  kamen  u.  er  grade  zu  den  soU  dies  aus  lat.  hirpex  hervorgegangen 
häufigsten  u.  in  grossen  Mengen  an  sein,  was  ich  dahin  gestellt  sein  lasse, 
m  Küsten  vorkommenden  Fischen  ge-  harke,  hârtje,  Härchen;   dat  schäld  gin 

,    bz.     besonders    im    Frühjahr    stets        harke. 
^enhaft  in  den  aggen  genannten  Beusen  60      harken,   harken,  rechen,  ziehen,   bz.  mit 


HABEEK  HAREJEN  42  HAKM 

der  Harke  durch-  od,  überziehen,  he.  ebnen,  das  aus  dem  Flachs  gerupfte  od.  gt- 
ad.  zusammenziehen  etc.;  he  harkd  dat  all'  zupfte  Etwas  sein  würde,  Dass  wakt- 
bi  'nander;  —  du  must  dat  bedde  erst  har-  scheinl.  auch  nhd.  Luft  =  goth,  luttus((f. 
ken  UD  de  klûten  gôd  fin  makcn ;  —  he  1  lücht)  aus  lufet  entstand  u.  eu  einem  Vbm. 
harkd  de  tun  ût;  —  hê  harkd  de  bladen  in  6  lufan,  greifen,  fassen,  rauhen,  entfernen, 
ên  hup  tosamen.  nehmen,  frei  machen,    Baum   machen   (iE 

harken,  harkjen  (obs.),  horchen,  lauschen,  Luft  =  freier  Raum,  cf.  die  Beden»- 
hören,  gehorchen  etc.  —  Afries.  harkia,  art:  mache  mir  Luft)  etc.  gehört,  ist  wohl 
harkja ,  hcrkia ,  herkja ;  wfries.  harckjen,  zweifellos  u.  Weiteres  darüber  unter  1  Iflcht 
herckjen;  nfries.  harke;  satl.,  wang.  harkje;  10  zu  vergleichen. 

ags.   heorc-jan  ,   hercnjan ,    hjrcnan ;    engl.  Harle,  Harl,  Harrel,  die  Harle,   ein  üei- 

hearcen;  nd.,  mnd.  borken;  mnld.  harcken,  ner  Fluss,  wovon  das  Harlingerland  od,  (cf. 
borckeo;  ahd.  hôrechan,  hôrechen;  md.  hör-  Br.  Friedlaender,  Ostfries,  Urkundenb., 
chon.  Zu  hören,  bz.  ahd.  borjan  etc.  u.  pag.  15,  Nr.  23  vom  22.  März  1^37)  tem 
zwar  von  einem  Stamm  beorc,  byrc,  bz.  15  Herlingia  seinen  Namen  hat,  Dersdbe 
hk'öric,  h^ric,  heôrech,  der  mit  ags.  hjrig,  strömte  früher  (cf.  Ärends,  Erdbesckr. 
afries.  hlroch,  hêrech,  hêrec  etc.,  mhd.  hoc-  von  Ostfries-  u.  Harlingerland,  pag.  488 
rec,  nhd.  hörig  urspr.  identisch  war,  so-  seq.)  wahrscheinl.  (aus  dem  Brokzeteler-Meer 
dass  ahd.  hôrech-an  wörtl.  soviel  heisst  als  kommend)  durch  einen  bis  Wittmund  rei- 
hörig  sein,  bz.  hören.  20  chenden   Meerbusen    (gleichfalls    Harle  ge- 

harker,  Einer  der  harkt,  od.  rechent.  nannt),  zwischen  den  Inseln  Spiekerooge  u, 

hâr-klên,  haarklein;  ik  kan  di  dat  nêt  Wangerooge  hindurch  ins  Meer,  toie  ja  aud^ 
air  80  härklên  fertellen.  noch  jetzt   der  zwischen  diesen  Inseln  hin- 

hâr-klÖfe,  Haar- Scheitel,  Stelle,  wo  das  durchfliessende  Strom  den  Namen  Harle  od, 
Haar  gescheitelt  wird.  25  Harrel  trägt.    Der  Flussname  selbst  kömmt, 

hkr-klMer,  ^)  Haarschneider ;  —  h)Haar'  soviel  ich  weiss,  in  alten  Urkunden  nicht 
Spalter;  fig.  Wortklauber;  he  is  so  'n  reg-  vor  u.  da  mm  die  Wangerooger  (cf.  Eh- 
ten  bftrklöfer.  rentraut,    I,   370   u.    II,   69)    denselben 

harl,  harrel,  Faser,  Flachsfaser,  einzelne  Héddel  nennen,  so  ist  es  fraglich,  oh  der 
Faser  von  Flachs;  de  harlen  od.  harreis  30  Name  Harle  od.  Harrel,  Harl,  be,  Herle, 
fan  't  flas.  —  Nd.  harl;  mnd.  (Seh.  u.  L.)  Herrel,  Herl  aus  Haddel,  Heddel  entstand, 
harl,  harte,  herlc ,  harrel  (ein  Haar  von  od.  umgekehrt  das  wang.  Heddel  aus  äiterm 
Flachs  od.  Hanf,  ein  einfacher  Fesen) ;  Herrel.  Zu  der  Wahrscheinlichkeit  od.  Mög- 
engl,  hiirl  (Flachs-,  od.  Hanffaden,  die  fa-  lichkeit  der  Entstehung  von  Harl,  Herl ,  bz* 
serige  Substanz).  Obschon  man  bei  diesem  35  Harrel  etc.  aus  Haddel  etc.  vergl,  unser 
Wort  wohl  an  eine  Identität  mit  nhd.  harre,  harr'  aus  hadde  (hatte  ==  nid,  had), 
Jfärlc,  Harl  ein  (Härchen)  denken  könnte,  scharre,  scharr'  aus  schadde  ^5c^a^»)  ete,, 
so  hat  es  damit  doch  nichts  gemein,  sondern  bz.  die  Contract.  von  weder,  wedder  (wie- 
es  ist  vielmehr  aus  ahd.  harlufa,  harlifa,  der  u.  Wetter)  zu  wör,  —  suder  eu  sûr 
harlefa,  bz.  harluf,  barlupb  {licium,  funis)  rer-  40  etc  ,  während  bei  der  Entstehung  von  Hed- 
stümmelt  u.  demnach  Compos.  von  har,  bz.  del  aus  Herle,  Herl,  od.  Herrel  angenommen 
baru  (Flachs,  cf.  2  bar)  u.  lufa,  luf,  luph,  werden  müsste,  dass  Herl  zuerst  zu  Herdd 
was  vielleicht  mit  mhd.  lupfen  (in  die  Höhe  (cf.  kerdel  [Seh.  u.  L.,  I,  469]  =  kerl, 
heben,  od.  ziehen,  rupfen,  reissen,  lüpfen)  karl  u.  aridere  Eitischiebungen  eines  „d") 
zusammenhängt  u.  wo  denn  lufa,  luph  die  45  u.  dieses  dann  zu  Heddel  geworden  sei,  wie 
Bedtg. :  Hebung,  Hub,  od.  Zug  etc.  hohen  z.  B.  wang.  seddenje  aus  sernje,  bz,  Bernde 
könnte  u.  harlufa  das  aus  dem  Flachs  (cf.  unter  kamen)  entstand, 
gelupfte,   od.  gezogene  u.  gerupfte  Harm,   nü.  Name,  gekürzt  aus  Hermann. 

Etwas  wäre.      Oder  muss  man  für  dieses       Davon :  wbl.  Dimin.  od.  Koseform  Hannke 
lufa  etc.  ein  verlornes  Vbm.  lufan   (reissen,  50  u.  Geschln.  Harms,  Harmens. 
wegreissen,  bz.  rauben,  wegnehmen  etc.  od.  harni,    Harm,  Leid,  Schmerz,  Verdruss, 

raufen)  =  urspr.  ruf  an  (cf  ruf,  rufFen,  rô-  Bärübniss,  Kummer,  Gram  etc. ;  fan  härm 
fen  etc.  u.  lat.  rup,  rump  von  ruptor  u.  un  kummer  umkamen.  —  Nd.  härm;  mnd, 
rumpo,  —  bz.  skr.  lopa,  Loch,  Biss,  Spalte  barm,  herra;  afries.  herm  (Harm,  Schnters) ; 
etc.  u.  md.  luf,  Loch,  Biss,  SpaUe,  Abgrund,  56  nfries.  härm  (bekümmert,  verdriesslich,  tri^e 
Höhle)  annehmen,  wonach  dienn  \\x{a  sowoJU  gestimmt);  mnld.,  bz.  fries.  (KU.)  herm, 
die  Bedtg.:  Biss  etc.  als  auch  die  von:  härm  (tristis,  lugens,  dolens) ;  o«.  barm  (Xeid 
einmaliges  Beissen  u.  Zupfen  (cf  etc.)  u.  barm  (leidig,  schmerzlich,  Kummer 
ruf  =  Bupf  od.  Zupf  etc.)  haben  könnte  bringend;  schlimm),  ags.  hearm  (Kränkung^ 
u.  demnach  har-,  od.  haru-lufa  auch  wieder  60  Beleidigung,   Schaden) ;   engl,  barm   (Leid^ 


HÄRMEN  43  HARPE  HARP 

(heü  eêc.) ;  an.  harmr  (Betrübniss,  Kwm-  nicht  zunächst  das  afrtea,  her  od.  her  (hehr, 

tc.) ;  norw.y  schtoed.  härm  (Harm,  Gram  hoch  etc.,  cf.  her  od.  hërr)  zu  Chrunde  liegt, 

dun.  härm  (gram,  unwillig  etc.),  härme  woneben  indessen    auch   die   afries.    Form 

^n.  Gram  etc.);  ahd.  härm  (contumelia,  har  (hoch)  vorkommt  u,  wo  denn  Haro  wohl 

.niajargium;  injuria).  Ob  eszuy(}T&m,  6  von  diesem  har  gebildet  sein  wird, 

anstrengen,  abmühen,  quälen  etc.)  gehört,  harpe,  harp,   Harfe.   —    Wfries.  harpe, 

8   die    Crrdbdtg.:   Anstrengung,  Mühe,  herpe;   nid.  harp;  nd.  harpe;    mnd.  harpe, 

etc.  ist?  Oder  gehört  es  mit  kslav.  herpe;  ags.  hearpe;  engl  harp;  an.  harpa; 
IÛ  (Scham,  d.  h.  urspr.  wohl:  Both-  dän.  harpe;  ahd.  harphä,  harfâ,  haraphä; 
m,  Erröthen  etc.),  lit.  sarmata  (ilede-  10  mhd.   harphe,   harpfe,   herpfe,   härpf;   md. 

slav.  "BTSkUkiti  (sich  schämen)  zur  y  (;&r,  harpe.     Davon:    ital.   arpa;   span.,  port., 

d,  cri  (glühen,  glänzen,  roth  werden,  prov.  harpe  (Harfe);  prov.   aYpar;   afranz, 

ien)  ?  harper ;  ital.  arpeggiare  (Harfe  spielen),  wie 
'men,   härmen,   Harm,   Leid  u.  Gram        desgl.  nach  Diez  (s.    I,  33)   auch   neap. 

lachen  u.  ihun,   od.   haben   u.  leiden;  15  arpa;  span.,  prov.  harpe  (Kralle y   Haken); 

armde  hum;  —  he  harmd  sük;  —  in  span.,  port.,  prov.   arpar;    n franz.   harper 

i  sein,  betrübt  u.  traurig  sein,  klagen  (packen,  anhaken,  zerreissen) ;  ttoJ.  arpicare, 

härmen  un  karmen.  —  Nd.  (Bahn er t)  inerpicare  (klettern);  franz.  harpin  (Haken), 

în ;  mnld.  hermen  (Leid  u.  Schmerz  etc.  se  harpigner  u.  se  harpailler  (sich  raufen); 

indem]  machen   od.  zufügen,   nocere,  20  ital.   arpignone    (grosser   Haken),    arpione 

3);  ags.  hearmjan  (Harm  machen,  pla-  (Thürangel);  span.  dJ^on;  port.  SirpSiO;  franz. 

tc),  engl,  härm  (beschädigen,  verletzen,  harpon    (Harpune) ,   harpeau   (Enterhaken) 

zufügen   etc.);    an.   harma   (betrüben  etc.,  wobei  Diez  annimmt,  dass  die  haken- 

dän.  härme  (sich  härmen);  ahd.  har-  ähnliche  Gestalt  der  Harfe   Veranlassung 

yn  Leid  sein,  sich  härmen)  «.   härm-  25  zu  der  Bedtg.:  Kralle  ^  Haken  gegeben  Jiat 

larman;  md.  hermen,  hermin  (beschim-  Vergl.   dagegen  M.  Heyne  (Grimm,  Wb. 

plagen,  quälen,   vexiren).    cf.  (Diez,  IV,  474),  welcher  der  AnsicTU  ist,  dass hdirpe 

31),  afranz.  h&r gxie  (Verdriesslichkeit),  in  der  Bedtg.:  Klaue,  Haken  sich  blos 

e  (verdriesslich) ;   lothr.  harégne   (Ha-  damit  gemischt  hat  u.  mit  lat.  h^rpe  (sichel- 

Zwist);   nfranz.   hargueux    (zänkisch),  30  förmiges  od.  krummes,hakenförmigesSchwert), 

harigneux  (störrisch),  afranz.  hargner  harpago  (Haken ,  räuberischer  Mensch)  zü- 
rn, zanken);  pic.  hargner  (höhnen,  sammenhängt,  wobei  jedoch  zu  bemerken  ist, 
hnen),  hergner  (sich  beklagen)  etc.  we-  dass  lat.  harpe  wohl  entlehnt  od.  identisch 
ihres  theilweisen   Zusammenhangs  mit        ist  mit  griech.  arpé  (Sichel)  u.  harpago,  har- 

35  pax  mit  griech.   arpé   (Baubvogel),   arpâzo 

*-lililtse  (Haar-Mütze),  Perücke,  Haar-  (raube) ,    ârpâgé   (Haken)    zusammenhängt, 

fader,  du  hest  din  h&rmüts'  nog  nêtup.  welche  letzteren  Wörter  (cf.  Curtius,pag. 

•nas,  liarnask,  Harnisch,  Panzerhemd.  264)  mit  lat.  rapio,  rumpo  etc.,  bz.  unserm 

fries.  (harnask),  harnasch;  wfries.  har-  rofen  etc.  zur  y  rap,   rup,    rump    etc.   ge- 

;  nid.  harnas ;  mnd.  harnasch,  hämisch,  40  hören   soUen ,   während  arpé    (Sichel)   von 

ch,   hams,    hcrnesch;   isl.   hardneskia;  Curtius   (s.    daselbst)   mit   lat.    sarpo   u. 

harnas,  harnasch,  harnesch,  hämisch,  carpo,  bz.  unserm  scharp   (s.  das.  u.  unter 

îch;   engl,  harness.     Aus  afranz.  har-  schrabben,   schräfe  etc.)   einer   y   sarp   od, 

}d.  mit  diesem  u.  (D  i  e  z,  I,  33),  ital.  skarp  zugelegt  werden.     Was  nun  aber  spe- 

J ;  span.,  port.,  prov.  arnes ;  franz.  har-  45  ciell  das  germ.  harpa  (Harfe)  betrifft  (wo- 

harnais  (Müstung,  Geschirr)  von  kymr.  von  denn  auch  lat.  harpa  [Harfe]  entlehnt 

1 ;  abret.  hoiam ;  ir.  iaran  (Eisen),  wo-  sein  muss),  so  leitet  Fi  c  k  (II,  269)  dieses 

r  möglich  ist,  dass  zuerst  das  engl,  har-  mit  lat.  crabro,  crepare;   griech.  skéraphos, 

aus   kymr.   haiarnaez    (Eisengeräthe)  skérbolos   (schmähend,   scheltend  etc.)  etc.; 

nd  u.  hieraus  in  die  andern  Sprachen  60  kslav.  skripati  (strepere)  u.  aM.  hrôpan  (ru- 

ing.    Das  kymr.  haiarn  (für  aiarn)  etc.  fen,  cf.  ropen)  etc.  von  einer  y  skarp,  skarb 

le  an.  iârn  (Eisen)  etc.   desselben    Ur-  (sonare)  ab,  wobei  man  indessen  in  die  sehr 

gs  une  unser  iser.  grosse  Versuchung  kömmt  (vergl.  dieserhalb 

ro,  Hâre,  ml  Name.    Davon  Geschln,  lat.  fragor  u.  frango,   bz.  an.  braka,  pras- 

i,  Hâringa,  Harringa.    cf.  Dr.  Fried-  55  sein,  krachen  etc.  u.  brikan,  brechen ^  reis- 

der,    Ostfries.    Urk.-Buch,  pag.   19,  sen  etc.,  sowie  an.  brestr,  Gekrache  etc.  u. 

W,  vom  Jahre  1255  die  Geschln. :  Ha-  ahd.  brestan,  bersten,  reissen  etc.  unter  bar- 

larenga^  sotoie  in  Nr.  171  (vom  Jahre  sten),  um  anzunehmen,  dass  alle  von  Fick 

den  Namen  Haro ,   wovon  Hêro  viel-  aufgeführten  Wurzeln  kar,  kar,  skar  urspr^ 

eine  Ablautform  ist,    wenn   diesem  60  Schallwurzeln    waren,    die    aus  der  CHrd- 


HABPEIS                           44  HABS 

hedtg,:  sonare,  od.  rauschen ,  lärmen ,  don-  als  Weiterbildung  von  har  (Flachs),  ef.% 

nern,  krachen  etc.  wieder  die  Bedtgn. :  bre-  h&r.    Die  zweite  Sylhe  plus   gehört  gu  plfl- 

chen,  bersten,  spalten,  hauen,  schlagen  (eu-  scn,  zupfen  etc. 

recht  hauen,  verfertigen  etc.,  cf.y  \kk.^\AV&\i  harre,  harr',   a)  haUe;  —    b)    häUe;  8. 

unter  düssel  etc.  u.  Fick,  1,239),  schneiden,    6  hebbeo.    Sprichw.:  harrMk  un  hebb'-üc  sfist 

scJieeren,  scharren,  kratzen  (cf.  krabbeu  u.  brôrs  west  (hätte-ich  u.  häb^-ich   sind  BrA- 

Bchrabben  etc.)  u.  viele  sonstige  Bedtgn.  ent-  der  gewesen).    Davon  Plural: 

wickelte  u.  dass  die  secundären  od.  tertiären  1.  harren,  a)  Jiatten;  —  b)  hätten. 

Wurzeln   kart,   kard,   skart,   skard,   skarp,  2.  harren,   aushaUen  od.  halten,  dauern, 

skarb  etc.  od.  krat  etc.   nur  blosse  Weiter-  10  ausdauern,  bleiben  etc. ;  he  kan  htr  wol  ha^ 

bildungen  von  skar  od.  kar   (cf.  Fick  we-  reo,  bz.  ûtharren.    Da  dieses  Wort  mä  h»^ 

gen  der  Wurzeln  kar,  kar,  skar  in   I,  pag.  den   in   der  zweiten  Bedtg.    begriffldch  so 

41,  57,  238  seq.,  sowie' an  andern  Stellen)  nahe  zusammenfaUt,  so  scheint  esfastCauA 

sind.    Zu  harpe,  bz.  harp,  ahd.  harpba  ist  hadde  wurde  erst  zu  harde  u.  dann  su  harre) 

noch  zu  bemerken,  dass  harp  im  nid.  ausser  15  daraus  assimüirt  zu  sein.     Das   nd.    (Br, 

Harfe  auch  die  Bedtg.  „Sieb'^  hat  u.  ahd.  Wb.,  Dähnert)  harren  hat  dieselbe  Bedtg. 

harphä  aiich  Benennung  eines    „Gerüstes  wie  unser  harren,  welches  übrigens  aiueh  wut 

zur  peinlichen  Bestrafung"  ist.  mnld.   (KU.)   harren   (haerere,   commorari, 

harpeis   od.  harpeus,   harpüs,  gekochtes  durare)  identisch  sein  kann,  wie  desgl.  amdi 

u.  geschäumtes  Harz,  gewöhnlich  mit  etwas  20  mit  dem  mhd.  harren  (warten,   ausdauern), 

Schwefel  gemischt,  damit  es  etwas  heller  u.  woraus  das  nhd,  harren  hervorging.    Da 

glänzender  wird.  —   Nd.  (Br.  Wb.)  haar-  nun  KU,  zu  harren  den  Zusatz yetn^  madit, 

peus ;   nid.  harpuis ;  mnd.  harpois ;  schwed.  so  ist  es  sehr  leicht  möglich ,   dass  das  an- 

harpös  od.   (Bobrik)  harposet;  dän.  har-  scheinend  spät   u.    nur   vereinzelt  erschein 

pix.    Fls  wird  für  gewöhnlich  gebraucht,  um  25  nende  mhd.  harren  aus  dem  and.,  fries,  hst' 

Masten,   Stangen,   Baaen   u.  andere  HcHz-  ren   ins  Hochdeutsche  überging    u.   dieses 

theüe  des  obern  Schiffes  damit  zu  bestrev-  selbst  aus  harden  assimilirt  wurde,  da  es  zu 

chen,  um  sie  vor  der  Fäulniss  zu  bewahren.  hard  (cf.  durus  u.  durare)  jedenfalls  begriff" 

Im  Sommer  u.  in  heissen  Gegenden  jedoch  lieh  eben  so  nahe  u.  wohl  noch  näher  U^ 

werden  auch  die  kalfaterten  Nähte  des  Schif-  80  wie  zu  hars  (stark  etc.),  od.  nhd  harsch, 

fes  mit  einem  Gemenge  t^on  harpeus  u.  zwei  womit  es  nach  M,  Heyne  (cf.  Grimma» 

TheHen  Pech  bestrichen,  weil  harpeus  härter  sches  Wb.   unter  harren)   connex  sein  soü, 

ist  als  Pech.    Die  Entstehung  u.  eigentliche  indem  er  der  Ansicht  ist,  dass  es  aus  äUerm 

Bedtg.  dieses  Wortes  betr.,   so  ist  die  Vor-  harsen  entstand. 

sylhe  har  wohl  aus  hars  (Harz)  gekürzt,  wie  35  hars,  stark,  sehr  etc. ;  dat  knmd  d'r  hart 

auch  harpeus  im  engl.  u.  in  andern  Spra-  up  an;   —   dat  stekd  so  hars  nét;   —   dit 

chen  einfach  mit  resin,  bz.  resina  bezeich-  schälde  so  hars-fSl  (sehr-^,  mächtig-,   unge- 

net  wird.     Den   zweiten   Theil  pcus,   puis,  mein-viel)  nêt  —  Wie  swit  od  swith  (stark, 

pois  etc.  betr.,  so  entstammt  dieser  wohl  dejn  sehr  etc.)  mit  nhd.  (ge-) schwind,  bs.  mhd. 

franz.  pniser  (schöpfen),  wonach  denn  har-  40  swinde  (kräftig,  stark,  heftig,  raséh  etc.)  zu- 

peus  wohl  soviel  als  Schöpf  harz  od.  ge-  sammenhängt,  so  wird  auch  hars  mit  hard 

schöpftes  u.  geschäumtes  Harz  ist.  u.  ahd.  hrad,  hrat  frascA  tffc.^,  horsk  (alacer, 

Das  franz.  puiser,  prav.  pozar  (schöpfen)  celer,   promtus),   rask,   rosk,   resche   (retseh 

stammt  mit  ital.   pozzo ,    wal.  putz ,   span.  etc.,  cf.  rad,  rat  u.  ras  od.  rask),  sowie  wei- 

pozo,  prov.  potz,  franz.  puits  (Brunnen,  cf.  45  ter  mit  griech.  k&rta   etc.   (cf,  hard)   «m/U 

pütte)    u.   nhd.   Pfütze   von  lat.   puteus,  einer  u.   derselben   y  angehören.      Wegen 

während  unser    püsse    (Wassereimer,    od.  ahd.  horsk  etc.  vergl.  indessen  Fick  (III, 

Schöpfeimer,   bz.    Gefäss  zu  Flüssigkeiten,  66),  der  dieses  Wort  mit  nM.  Boss  (ßfries. 

wie  z.  B.   auch  für  Theer)   =   nd.   putse,  hars,  hors  etc.,   cf.  hors)   u.  lat  carro  Mwr 

nid.  puts,  schwed.  pytts,  dän.  pöes  wohl  vom  50  y  skr.  car  (gehen)  stellt, 

franz.  puiser  abzuleiten  ist,  wie  desgl.  auch  Fraglich  bleibt  es,  ob  das  nhd  harsch 

unser  püssen  (schöpfen).  (crustatus,  rigidus,  durus,  wovon  harschen 

\i&r-]fin  (Haar- Pein,  Haar- Weh),  Katzen-  in  verharschen)  ,    sowie   mnd.  (Seh.  u. 

Jammer.  L.)  harsch   (asper  etc.);    sclwtt.    (Jamie^ 

hâr-plûs,    Werg  od.  gezupftes  Tau  zum  55  8  on^  hars,  harsk;  en^2.  harsh ;  aen^^  harske, 

Kalfatern  der  Schiffe.   —    Nd.   (Bobrik,  haske;  dän.  harsk;  schwed.  härsk  (auch  die 

nau^.  F7>J  harplûs;  nZd.  harpluis.    Die  Vor-  Bedtg.:  ranzig,  galstrig,   bitter  etc.   kann 

sylbe  har  od.  har  ist  wohl  urspr.  aus  hare  sich  aus  stark  ergeben,  wie  wir  von  sei- 

gekürzt  u.   connex   od.   ident.   mit  har  od.  eher  Butter  ja  auch  sagen :  sé  smekd  stark, 
hare  (Flechse,  Sehnenbündel,  Sehnenstrang),  60  od.  hed  'n  starken  [bz.  scharpen,  schranneii 


HARS  HASS  45  HARTEN-AS 

etc.]  Bm&k)   u.  norw.  harsk  in  harsk-leg  =  1.  hart,  8,  hard. 

hardsleg  (hart,  streng  etc.)  etc.  identisch  ist  2.  hart,  Herz;  fig.   Muth   etc.,    Oemäth, 

u.  demnach  nhd.  harsch  aus  hars  (cf.  burs  Sinn,  Denkungsart.  Redensart,  u.  Sprichw.: 

=  Bursch)  entstand,  wie  M.  Heyne  (s.  wen  du  mi  *t  hart   wer   hest  un  kamst  mi 

Grimm,  Wb.  unter  harren)  anzunehmen  5  wer  in  min  hûs.    den   kumst  du  rüggels  to 

scheint.     Oder  ist  das  erst  so  spät  erschei-  de  dör  ût;  —  Bin  hart  (od.  môd)  sakd  hum 

nende  nhd.  harsch,   sowie  vieÜeicM  auch  in  de  bênen  (od.  hasen,  bükse);   —  d'r  sitt 

das  engl,  harsh  u.  schott.  harsk  etc.  mit  isk  gen  gôd  hart  in  hum ;  —   he  freide  sûk  so, 

=  nhd.  isch  von  einem  Stamm  har  (rauh,  dat  bum  't  hart  in  H  lif  d'r  fan  lachde;  — 

scharf  etc.  od.  hart,  dürr,  trocken  etc.)  wei-  10  wen  de  buk  ful  is,  is  't  hart  bilde,  od.  hed 

ter gebildet,  der  mit    1,   2   od.  ^  hären,   bz.  \  begërend  hartje   rüst;    —   sin   hart  ligd 

den  darunter  erwähnten  altem  Verben  zu-  hum  up  de  tung';   —   he  dragt  hum  in  sin 

sammenhängt,  wozu  die  verschiedenen  Be-  hart;  —  he  hed  wat  up  *t  hart;   —  't  hart 

dlgn.  von  harsch,  bz.  engl,  harsh  etc.  auch  drûkt  hum,   od.  is  hum  swâr;   —    wat   nêt 

sehr  gut  stimmen  ?  —   Zu  dem  unter  3  ha-  15  fan  harten  kumd,  geid  nêt  to  harten ;  —  dat 

ren   (cf.  auch  harig)   erwähnten  mnld.  hae-  snidt  hum  in  't  hart ;  —  dat  hart  trilld  hum ; 

ren,  bz.  mnd.  hären  (scharf  sein  etc.,  von  —  in  't  hart  (Innerste)  fan  de  bôm;  —   ik 

der  Luft,  od.  vom  scharf  u.  trocken  wehen-  heb'  hum  'n  klam  an  't  hart  gefen  (ich  habe 

den  Ostwind)  gehört  wahrscheinlich  wenig-  ihn  stark  gerührt);  —   't  hart  wil  sin  kla- 

stens  auch  mnd.    (Seh.  u.  L.)   hart,   harje  20  gcr  (Jemanden  dem  man  klagt)  hebben;  — 

(scharf  anhaltender  trocknei'  Ostwind).  he  mâkd  ût  sin  hart  gin  môrdkûl ;  —  mund 

hars.  hass,  Harz  (resina).  —  Nid.  hars;  wat  sprekst  du?  hart  wat  denkst  du?  —  Nd., 

mnld.  hars,  hers,  harts  u.  herst,  barst ;  mnd.  nid.  hart;   mnd.  harte,  herte;  mnld.    hert, 

(Seh.  u.  L.)   hart,   hars,  has;   ahd.,  mhd.  herte;  afries.  hirte,  herte;  wfries,  herte;  as, 

harz  (bitumen,  Harz)   mit  den    Weiterbil-  25  herta,  herte;  a^«.  beerte,  hiorte ;  «n^2.  heart; 

dienten;  harzol,harzel('Pec^^,harzuh,harzoh,  schott.  hart,  heart;  an.,  norw.  bjarta,  hjerta; 

harzoch  (Harz,  Pech).  schwed.  hjerta,  hjarta;   dän,  hjerte;   goth. 

Es  ist  der  aus  den  Bäumen  flies  sende,  hairto;  ahd.  hërza;  mhd.  hërza,  herz;  lat. 

quellende  od.  hervorbrechende  Saft  cor  (cord,  cordis);  griech.  kér  (kérd)  t».  kar- 

(Feuchtigkeit,  Nasses  etc.)  u.  stellt  Fi  c  k  (1, 47)  80  dfa,  kradia;   air.  cride;  Vit.  szirdis;   kslav. 

dieses  Wort  daher  zu  kard,  netzen,  ausbrechen.  scrûdice ;  zend.  zarezdan  u.  zaredhaya ;  pars., 

harsen,  Gehirn ;  fig.  (nur  im  Plur.)  auch  npers.,  buchar.,  bal.  kurd ;  arm.  ^irt ;  südoss, 

statt:  Kopf,  Verstand,  Denkvermögen,  Ge-  zarda;    dig.   zerde;   tag.   zärda;    skr.   hfa, 

danke,  Sinn  etc. ;  't  f äld  hum  in  de  harsens ;  hirdaya  u.  h&rdi.    Zweifelhaft,  ob  Ghrdform : 

—  dat  is  mi  nôit  in  de  harsens  kamen,  dat  85  karda,  od.   skarda,  kharda.     Die  Grdbdtg. 

ik  dat  fersellen  wuP.  —  Nid.  hersen;  mnld.  ist  wohl:  Schlafendes,   Klopfendes,   Putsi- 

herssen.      Ist   unser    brägen    wirklich    als  rendes,  Stossendes  etc.,  od.  Hüpfendes,  Sprin- 

weiche  breiartige  Masse  zufassen,  gendes,  sich  Auf-  u.  Nieder-bewegendes  etc. 

80  würde  mnld.   herssen   od.  hersen   (vergl.  8.  hart,  Hirsch.  —  Nd,  hart ;  mnd.  harte, 

auch  Grütze  in  der  Bedtg.  Gehirn  etc.)  40  herte;  nid.  hert;   mnld.   hert^  herte,   hirt; 

Uieht  mit  mnld.,   mnd,   herse;    ahd.   hirsc  wfries.  hert;  nfries,  (Outzen)  hjört,  hert; 

(Hirse,  milium)  connex  sein  können,  zumal  as.  (hirut,  hirt);   ags.   heorot,   heort;   engl, 

wenn  man  erwägt  (cf.  mnd.  herse  bei  Seh,  hart;  an,  hjörtr,  hjartar,  Plur.  hirtir;  norw,, 

u.  L.),   dass   dieses  Wort  auch  mit  „Reis'^  schwed.,   dän.    hjort;   goth.  (hairuts);    oAd. 

übersetzt  wird  u.  auch  das  mhd,  hirse  nicht  45  hiruz,  hirz;  mhd.  hirz,  hirze.     Die  Stamm- 

allein  die  betr.  Pflanze  u.  Frucht,  sondern  form  heruta,   hairuta  etc.  bezeichnet  wohl 

auch  die  daraus  bereitete  breiige  Sjpeise  ein  gehörntes  Etwas,  sodass  dieses  Wort 

bezeichnet.     Oder  darf  man  es  mit  an.  hjarsi,  ebenso  wie  cambr.  carw ,  lat,  cervus  (Hirsch) 

hiassi  (Haupt,  Grdform  hersan?)  u.  weiter  mit  griech.   kéras    (Hörn,   Geweih),   keraôs 

dem  (ahd.?,  cf.  0.  ScÄadc)  harsenier,  her-  60  (gehörnt),  zend,   grva   (Hom,   Nagel)   etc., 

senier  (Kopfbedeckung  unter  dem  Helm)  zu  bz,  lat.  comu   (cf.  hörn   u.   auch  hörn)   zu 

einem  Thema  harsan  =  idg.  (Fick,  I,  58)  einer  y  gehört. 

^arsan  od.  karasan  (cf.  skr.  ^irshan,  Haupt)  harv-blod,  Herzblut, 

stellen  als   Weiterbildung  von  karsa,  karas  hart-brekend,  hart-bräkend,  herzbrechend, 

(cf.  skr,  qinsj  Haupt ;  griech.  kôrsé,  Schläfe  55      hart-bak,  harte-bok,  Hirschbock;  hartje- 

etc)?  buk,  kleiner  Hirschbock, 

hâr-gpit  od.  auc^  har-stapel,  zum  Schärf-  1.  hartelk,  s.  hardelîk  etc. 

zeug  gehörender  kleiner  Ämboss,  worauf  die  2.  hartelk,  s.  2  hartlik. 

Sensen  gedengelt,  bz.  geschärft  (cf.  2  baren)  hwtMk'BS^  Herz- Ass ;  hdkrteU'hfüt  etc.,  Herz* 

werden,  60  bauer  etc. 


HABTENS-BLIBE  46  HABE  HAâ^ 

liartens-blide,  herzensfroh,  weshaW  denn  auch  Fick    es  für  mk&fjüA 

harten8-gôd.  hereensgut  Mit,  dass  (a^  für  ^^asa,  bz.  iäg,  kaea    iteh, 

1.  hartje,  a)  Herzchen;  fig»  Liebling  etc.;        was  indessen  auch  sehr  fragUch^  ist^  srnd 

—  b)  Saugventil  einer  Pumpe.  da  es  eine  entsprechende  y   auch  för  dim 

2.  hartje,  kleiner  junger  Uirschy  Hirch-  5  Form  (d.  h.  der  Bedtg.  midi)  nicht  gidL 
lein.  Hott  man  sich  aber  lediglich  an  deu  gem. 

hartje,  Härchen.  hasa  (vergl,  auch  wegen  lepus  als  der  LichU 

harti^,   a)   herzig   (nur  in    Compos.   als  od.  Graue  von  der  griech.  y  lamp,  ^iui* 

gôdhartig  etc.);    —   b)  herzhaft,  tapfer  etc.  zen  etc.  bei  G.  Curtius,  266),  so  Uegldk 
hart-kloppen,  Herzklopfen.                         10  Vermuthung  sehr  nahe,   dass   es   mit  ahi. 

hart-kâle,  Herzgrube.  hasan,  hasano  (politus,  venustos) ;  ap«.  huo, 

1.  hart-lik;  i.  q.  hardelik  etc.  hcasu  (glänzend,  grau,  gelblich  grau,  gras- 

2.  hart-lîk,  hartelk,  herzlich  etc. ;  hart-  braun) ;  an.  höss,  hössvan  (asdibraun,  Uekl- 
lik  lachen  etc.  grau);  lat.  cânus,  alt:   casnus  (weiss,  Uûi' 

hartog,  s.  hertog.  15  grau),   osk.   casnar   (der  Alte,   od.    Grtme, 

hart-sër,  hartsSr,  Herzweh,  Herzleid  etc. ;        Greise,  Greis) ,  soune  möglicJierweise  asA 

am  kinder  hebben  hum  al  föl  hartsörmäkd;        mit  ags.  h&r;  engl,  hoar  (grau);  an.  hAir, 

—  he  is  fan  hartsâr  stürfen.  hâr  (grau,  grauhaarig),  hacra  (graues  Haar) 
hart-slag,   a)   Herzschlag;  —  b)   Hers,        etc.  zusammenhängt  u.  demnach  der  Hase 

Lunge  u.  Leber,  bz.  Alles  was  zum  Vertrieb  20  urspr.  ebenso  wie  der  Iltis   (cf.    ulke  «. 
des  Blutes  dient.  —  Engl,  hartslet.  unter  eilen)  u.  viele  andere  Thiere  nach  der 

harts-tocht  (Herzenszug,  Zug  des  Her-  Farbe  seiner  Haare  benannt  wurde.  Fkr 
zens),  Neigung,  Leidenschaft  etc. ;  ho  lett  hasa,  hasa  etc  u.  lat.  caanus  etc.  wäre  dann 
Buk  fan  sin  hartstochten  underkrigen.  (wie  für  lepus,  leporis  [cf.  auch  limpldus  «. 

hâr-tûg,  s.  hârgôd.  25  lipariu,   sowie  lit.  lëpsna,   Flamme,   sowie 

hâr-wa],  s,  horwal.  griech.  lâmpô,  lamptér,  lampâs  etc.]  eine  Jf 

hâr-was,  od.  gSlhâr,  Haarwachs,  bz.  die  lap,  lamp,  glänzen,  scheinen ,  brennen,  flum- 
weissgelblichen ,  lederartigen  Flechsen  od.  men  etc.)  für  hase  eine  y  kas  (gliuues 
Sehnenbündel  (Muskel  -  Stränge  etc.)  im  etc.,  cf.  Gr ass mann  wegen  csika  aus  ku 
Fleisch,  welche  afries.  waldawaxe  u.  wang.  30  etc.)  anzusetzen,  wie  man  bei  hase  als  dm 
waliwax  genannt  werden.  Wegen  des  ersten  Lichten  od.  Grauen,  bz.  Lichtgrauen 
Theils  hâr  (was  nicht  mit  1  hâr  [crinis]  od.  glänz end  Grauen  tieUeichi  auch» 
identisch  ist)  vergl.  2  h&r.  Wegen  was  den  Zusammenhang  des  uralten  Hasemuh 
vergl.  was  in  gewas,  wasdôm,  wassen,  da  men  Lampe  (ob  urspr.  nd.,  weil  er  im 
dieses  Wort  wohl  dieselbe  Bedtg.  wie  gcwas  S6  Eeineke  Fuchs  so  heisst?)  mit  griech. 
(Gewächs,  Gebilde  etc)  hat  u.  demnach  \i^T'  lampö  (leuchten,  glänzen)  denken  könnte, 
was  soviel  wie  Flechsen-Gewächs  ist,  womit  auch  sehr  gut  das  goth.,  as.  lamb; 
bz.  ein  Etwas  bezeichnet,  was  wie  eine  ahd.  lamb,  lamp;  mM.  lamp  (LÎamm)  con- 
Flechse  od.  Strang  gewachsen  od.  ein  nex  sein  kann,  da  es  sehr  woM  möglich  ist, 
Flechsen-Gebilde  ist.  40  dass  auch  dieses  seinen  Namen   von   der 

1.  hase,  hâs',  a)  Hase  (lepus).  Sprichw.:  weissen  od.  blanken,  hellen,  reinen 
d&r  man  't  am  mindsten  ferwacht,  springd  Farbe  seines  Vliesses  h^.  VergL  dieser- 
de  hase  ût  de  gracht ;  —  b)  das  zarte  Stück  halb  auch  lat.  agnus,  kslav.  agn^  (Lamm) 
Muskelfleisch  zwischen  Rippen  u.  Nieren,  zu  skr.  agni  (Feuer,  Feuergott),  lat.  ignis, 
bz.  unter  dem  sog.  dünnen  Mürbebraten,  45  lit.  ugnis,  kslav.  ogni  (Feuer);  skr.  aâgâra, 
welches  man  hier  auch  papen-hörn  nennt  u,  lit.  anglis,  kslav.  ^gli  (Kohle) ,  welche  hAs- 
ein  ganz  vorzügliches  Beefsteak  liefert.  —  teren  Wörter  Fick  mit  griech.  ^âgamai»  ikgßr 
Nd.,  mnd.  hase;  nid.  haas;  mnld.  hacse,  nös,  kgsipéiô  u.  skr.  okiii  (Salbe ;  lichte  Farbe^ 
hase;  wang.  (Ehrentraut,  1,  370)  hdze;  Strahl)  etc.  etc.  zur  y  ag,  ang  (salben,  be- 
wfries.  (Jap  ix)  haeze;  ahd.  haso;  mhd.  50  streichen,  glänzend  od.  blank  machen  etc.), 
hase,  has;  ags.  hara;  engl,  hare;  an.  heri;  bz.  skr.  aúj  (salben,  schmücken,  verherrU' 
isl.  heri;  norw.  hare  u.  (provinziell)  hara,  chen)  stellt^  während  er  dagegen  (ob  mit 
haera;  schwed.,  dän.  hare.  Davon:  franz.  Recht??)  UU.  agnus  etc.  mit  kslav.  azno^ 
hase  (Weibchen  des  Hasen)  u.  norm,  (von  skr.  ajina  (Vliess)  unter  y  ag,  bs,  skr,  ^ 
an.  heri)  heri  (Hase).  Fick  (u.  auch  An-  55  (treiben  etc.,  cf.  lat.  ago)  aufführt, 
dere)  vergleichen  dieses  Wort  mit  apreuss.  Wegen  hase  als  Läufer,  Benner  ete, 

sasis,  skr.  ^a^a  (Hase),  was  vielerseits  von       vergl.  auch  noch  unter  2  h&st  am  Schlüsse, 
einer  y  ^a^  (springen)  abgeleitet  wird,  die  aber  2.  hase,  has',  Strumpf,  Beinbedeckung  od. 

gar  nicht  existirt  u.  nur  von  den  Gramma-       Beinkleid,  bz.  ein  Etwas,  was  man  über  od. 
tikern  für  v^C^  ersonnen  zu   sein  scheint,  60  um  das  Bein  zieht  od.  womit  man  das  Bein 


HASEN-  HAS-BAND 


47 


HASKE-TID 


ndet  u.  bedeckt;   he  hed  'n   pâr  hasen 
hundefellen  maken  laten;  —  wallen  ha- 

—  Sprichw.:  de  môd  (od,  dat  hart) 
.  hum  in  de  hason,  od,  büksen;  —  od. 
\:  he  lett  de  môd  in  de  hasen  sakken; 
Vd.  hase  (Strumpf);  mnd.  hose,  hase 
nkleid;  auch  caliga,  caligula) ;  nid,  hoos 
%mpf);  mnld.  (KU.)  hose  (caliga,  ocrea, 
a  coriacea ;  wfries.  (Ui  ndelopen)  hoos ; 
g.  (Ehrentraut,  i,  373)  hûze;  nfries. 
tzen)  hase,  hose;  südfries.  husse 
umpf) ;  ags.  hose  (wohl  nur  in  hose-bend, 
mpfband);  engl,  hose  (Beinkleid,  Hosen; 
mpf;  Schlauch  an  Feuerspritzen ;  Hülse; 
hse ;  Schlund,  Hals,  Kehle  etc.) ;  an.  hosa ; 
hosa  (caliga;  Strumpf);  norw.  hosa  u. 
irtl.)  hoso,  husu;  däJi.  hose  (Strumpf); 

hosä ;  mhd.  hose  (Beinbekleidung,  Hose 
Strumpf,  Vergl.  nhd,  Hose  (Bein- 
i)  u,  Wasser-,  Sand-,  Wind- Hose, 
on:    ital,  uosa;    aspan.   huesa;    aport. 

afranz.  hose;  kymr.  hos;  mliit.  hosa, 

(Beinbekleidung ,  Gamasche) ;  franz. 
leau  (dasselbe);  ital.  usatto  (Stiefel). 
)k  (II,  325)  vergleicht  dieses  Wort  mit 
V.  kosulja  (indusium)  zu  kslav,  kosi,  kosa, 
nnem  Thema  kasa  (Korb),  wozu  er  auch 
quâlum,  quasillum  stellt.  Liegt  es  in- 
en nicht  näher,  dieses  Wort  mit  skr. 
la  (Behälter,  Gehäuse;  speciell:  Fass, 
e;  Eimer,  Gefäss,  Kasten,  Truhe;  Schatz, 
ispe;  Schale,  Hülse  etc.)  cf.  ags.  pisan- 
.  =  Erbsen-Hülse,  bei  Outzen  unter 
),  bz.  dem  goth.  huzd  (Hort,  Schutz; 
Uz  etc.)  u,  iat.  cust  (in  custos),  sotoie 
?r  von  einer  für  hûs  (Haus  etc.,  cf.  hûs 
lûske)  u.  Iat.  cura,  curare  etc.  anzu- 
mden  y  kus  (germ.  hus)  abzuleiten,  wozu 
»  an.  hauss  (Schädel,  od.  Behälter  des 
ims)  u.  Anderes  (cf.  Fick,  I,  51)  ge- 
,  da  diesem  Worte  doch  wohl  ebenso 
schô  (Schuh)  eine  y  mit  der  Bedtg.: 
en,  bedecken,  verhiUlen,  bergen,  sichern, 
n  etc.,  bz.  fassen,  halten,  in  sich  fassen, 
Miessen  etc.  zu  Chrunde  liegt,  zu  der 
»  Iat,  cura  etc.  gehört.  Vergl.  auch 
«  u.  dazu,  dass  auch  hase,  hose  wahr- 
inl.  von  jeher  die  Bedtg.:  Gefäss,  Be- 
fr,  Eimer  etc.,  bz,  Hohlgefäss  od.  ein 
as,  was  ein  Anderes  einfasst  u.  um- 
'esst  (wie  z.  B.  auch  ein  Schädel,  od. 
f  etc. ,  cf.  kop ,  kopke)  etc.  hatte  (wie 
hauss  M.  skr.  kosha  etc.),  sowie  femer 
i  ose,  osen,  welch  Letzteres  seine  Bedtg, 
öpfe  n  ebenso  von  ose  (Gefäss  etc.)  er- 
,  wie  passen  von  pûsse  (cf,  unter  har- 
1^  pütten  von  patte  etc.  u,  wie  ose  an- 
inend  dasselbe  Wort  ist,  wie  hose. 
isen-,  has-band,  Strumpfband. 
ise-,  hSs-bäsen,  sehr  eilig  u.  hastig  um- 


herlaufen u.  rennen,  überaus  eilig  u.  ge- 
schäftig thun  etc.;  he  hâs-bâsd  herum,  as 
of  ho  't  air  beriten  un  ofmaken  mut,  wat 
dV  droks  to  dôii  is;  —  du  brûkst  nêt  so 
5  hâs-bäsen,  du  best  tid  genug.  —  Nd,  (Br, 
Wb.,  Schütze  etc)  häsepesen,  h&sebesen, 
hastbassen,  haspassen,  bz.  hesebesen,  hisse- 
bissen,  hcesbesen;  nid,  hassebassen.  häs, 
häse  etc.  wird  woM  aus  ölterm  haeste,  haste, 

10  (hastig  etc.,  cf.  h&st,  bald  etc.)  entstanden  sein, 
wäJirend  bäseu,  besen  mit  basen  u.  bisen  ver- 
wandt sein  wird,  worüber  Weiteres  unter  bâsîg. 
häse-,  hSs-bâsîg,  s.  unter  bâ&îg. 
hase-blöme,  haseblome,  Hauhechel  (ononis 

15  spinosa). 

hase-hakke,  hâs-hak,  lähmende  Geschwulst 
auf  der   Beugesehne   des  Hinterbeins   der 
Pferde.  —  Nid.  hazen-hak. 
hasel-nSte,  s.  hâsnöte. 

20      hasen-breidster,  Strumpfstrickerin. 

hasen-drager ,  Einer  der  mit  Strümpfen 
hausirt. 
hMen-telink^westfälischer  Strumpf händler. 
hasen-fi8,  der  kugelrunde  Staubpilz,  od. 

25  Bovist,  auch  puster  genannt.  Möglich,  dass 
der  Volksglaube  annahm,  dass  dieser  Staub- 
pilz  (cf,  2  fis)  von  Hasen  stammt,  Oder  ist 
dieses  hasen  mit  dem  unter  1  hase  erwähn- 
ten dhd.  hasen  identisch,   weil   det   Bovist 

30  glänzend  hellgrau  ist? 

hasen-mand,  Hasenmund,  gespaltene  Ober- 
lippe. 

hasen-pad,  Hasenpfad;  ho  k6s  (wählte)  \ 
hasenpad.^ 

35  hase-wind,  ein  plötzlich  u,  unencartet 
kommender  heftiger  Windstoss;  sfknderbar 
wast,  dar  is  g^ster  morgen  under  Nördernê 
mit  'n  mal  bi  still  wer  so  'n  wind  längs  gän, 
dat  alle  schäpfn  up   de  sid   laggen.      Och! 

40  dat  is  'n  hasewind  west.  •—  Wang.  (Ehren- 
traut, I,  370)  hâze-win  (Windstoss).  Im 
nid.  u.  mnld.  ist  haze-wind-  od.  hase-wind 
soviel  als:  Windhund  od,  canis  lepora- 
rius,  canis  venaticus,  vertagus. 

45  hftsk,  hasenfarbig,  licht-  od.  mattgrau, 
greis,  ohne  Ausdruck,  matt;  dat  gôd  od.  de 
lacht  sagt  so  häsk  ût;  —  dat  is  so  'u  häs- 
ken  klör.  Vergl,  unter  1  hase  das  ahd. 
hasan  etc.,   womit   es  wohl  eher  connex  ist 

50  als  mit  hase.    Die  Form  häsk  ist  wohl  aus 
haesik   =    hacsich  (graulich,   od.   grauig, 
greisig,  lichtgrauig  etc,  cf  ags,  haesu,  hasu ; 
ahd.  hasan)  contrahirt, 
haske,  Häschen. 

55  hâske-tîd,  alte  graue  Zeit,  vergangene  od. 
Olimszeit,  Vorzeit,  Jugendzeit  etc.;  in  de 
olde  hâsketiden  (in  den  aUen  längstvergan- 
genen grauen  Zeiten)  do  sag  't  in  de  weit 
gans  anders  ût  as  nu;  —   he  fertellde  uns 

60  altid  fan   de   olde  häsketiden;  —  dat  sunt 


HAS-KOETE  HASELNOETË  48  SAST 

fertellsels  ût  sin  häsketîden.  —  Wohl  soviel  haf  (hifan,  haf^  hnfan)  =  lat.  cap  (greife, 

als  Zeit,  wo  Hase  noch  Häschen  war  fassen  [fesseln,  binden,  heften],  nehmen, he 

u.  so  =  Jugendzeit     Oder  steckt  in  diesem  ten,  heben  etc.)  gehört  u.  wonach  hapsa  (fth 

h&ske  auch  das  ags.  hasu  (grau  etc.,  cf.  hâsk)  ?  setzt  haspa)  dann  ein:  greifendes^  faesenim, 

has-nöte,  haselnSte  ("P/tir.  hâsnôten),  Ha-  6  haltendes,  hebendes  etc.  Etwas  beseiduuk, 
selnuss,  —  Nid.  hazelnoot;  nd.  haasel-,  has-  dem  formell  u.  begrifflich  auch  da»  UL 
sel-nöte.  Das  Wort  hasel,  ahd.  basal,  ha-  capsa  entspricht.  Ob  nun  aber  das  ITofi 
sala;  an.  hasl;  ags.  häsel,  häsl  scheint  mit  haspa  u.  haspelab  Winde  ein  Zugdin§ 
dem  unter  1  hase  erwähnten  ahd.  hasan  u.  od.  Hebezeug,  od.  ein  &was,  was  m 
ags.  hasu  etc.  verwandt,  wonach  wohl  an-  10  Anderes  greift,  fasst,  zieht,  an^u,  auf- 
zunehmen ist,  dass  diese  Staude  (bz.  dieser  zieht  bedeutete,  lasse  ich  dahin  gesteOt  seiÊf 
Baum)  nach  der  hellgrauen  Farbe  ihrer  da  die  jetzigen  auseinandergehenden  BedifE. 
Rinde  u.  Frucht  so  benannt  ist,  ähnlich  von  Haspe  u.  Haspel  doch  jedenfaüs ast 
wie  die  Birke  ihren  Namen  wahrscheinl.  einer  u.  derselben  Cfrdbdtg,  hervargingetk 
von  der  weissen  Rinde  trägt.  Vergl.  dieser-  15  haspeln,  haspein,  winden,  eichen,  reisam, 
halb  auch  Hasel- Eiche  etc.  u,  den  Fisch-  sich  eilig  u.  schnell  bewegen^  sich  aJbreiszm 
namen  Hasel,  Hassel,  wobei  auch  wohl  u.  abmühen,  müJisam  arbeiten  etc.;  gârnhtt- 
amunehmen  ist,  dass  diesen  Wörtern  gleich-  peln,  bz.  of-,  up-haspeln;  —  ho  haspeld  (oi 
falls  die  von  der  V  has  ==  skr.  kas  (cf.  ritt,  arbeidt  etc.)  sük  hast  of,  am  mit  hom  to 
unter  1  hase)  ausgehende  Bedtg. :  glänzend,  20  gliktr  ttd  klar  to  worden ;  —  h6  haradi 
hell,  weiss,  licht  etc.  zu  G-runde  liegt  u.  (windet  od.  zerrt,  reisst  etc.)  sûk  d'r  in  nst; 
demnach  hasal  ebenso  wie  hasan  etc.  urspr.  —  he  haspeld  't  all'  dör  'nander  (er  geni 
die  Bedtg.:  glänzend,  hell  etc.  hatte.  od.  zieht,   reisst,   mischt   etc.   Alles   dmrdh 

haspel,  jETas/;«/,  Winde,  Gar moinde, Dreh-  einander);  —  he  haspeld  d'r  altid  tegen  aa 

rad,   od.  ein  drehbares  u.   sich   drehendes  25  (er  arbeitet  imtner  dcigegen  an^    —   s^âM 

Etwas,  womit  od  worauf  man  Etwas  win-  sich  stets  dagegen,  —  bezeigt  sich  stets  wi- 

det ;  gif  mi  de  haspcl   (od.  gülrnhaspcl)  her,  derspenstig  etc.),  wen  he  mit  sal ;  —  h6  bed 

ik  wil  dat  gâm  fan  de  spôl  haspeln.  Sprichw.:  sttk  d'r  wer  ût  haspeld  (herausgehaspdt  od. 

dat  pasd  as  de  haspel  up  de  kôlpot.  —  Nd.,  herausgewunden,   herausgearbeitet   etc.,  bs, 

mnd.,    nid.    haspel;    mnld.    (KU.)    haspel  30  daraus  befreit);  —  flg.:  schnell  reden;  hl 

(rhombas,  girgillos  etc.) ;  ahd.  haspil ;   mhd,  haspeld  dat  man  all'  so  herût ,   wen  he  wat 

haspel  (Haspel,  Winde  etc.) ;  schwed.  haspel.  fertelld;  —  überhaupt:  reden,  sprechen,  ver- 

Wohl  aus  haspila  gekürzt  als  Weiterbildung  Ttandeln;  sê  hebben  dat  all'  mit  'nander  of- 

von  ahd.  haspa;  mM.  haspe  (Haspe,  Thür-  haspeld   (verabredet,   abgehandelt  u.  durd^- 

haken ,   od.  Haken ,  Klammer  etc.) ;  mhd.  35  gesprochen  etc.) ;  —  wat  heb'  ji  d&r  wer  nÄ 

haspe  (Haspel,  Garnwinde) ;  nd.,  mnd.  hespe,  'nander  to  ferhaspeln  (zu  besprechen  od.  ts 

haspe ;  nid.  hespe  (Haspe,  Thürangel) ;  wang.  verabreden  u.  zu  verhandeln). 

(Ehrentraut,   I,   370)   häsp   (Krampe);  hass.  s.  hars  (resina). 

mnld.  (KU.)  haspe  (rhombus,  girgillus,  ala-  hässlîk,  hässelk,  hësselk,  hässlich;  he 

brum);  an.,  isl.  hespa  (fibula;  spira,  girgil-  40  sucht  man  hesselk  ût   —   Es  wird  oft  m 

lus);    schwed.   haspe    (Thürriegel;   Haspe,  der  Bedtg.:  ungemein,  sehr  etc.  als  Versteh 

Hespe  an  einer  Thür ,  womit  die  Thür  in  kung  gebraucht,  wie  z.  B.  h&sselk  m6i  (sehr 

die  Angeln  eingehängt  wird;  Haspe  an  einer  schön) ;  —  hässelk  mal   (sehr  schlecht,  sd^ 

Salzpfanne);   dän.  haspe  (Haspel,  Weife);  hässlich  etc.);  —  hässelk  dflster  etc.    JSSi  ist 

nfries.,   bz.  norcUfüll.   (Outzen,   s.   unter  45  das  aus  dem  nhd.  übernommene  hässlich 

reel)    heesp,    heespe    (Haspel);    engl,   hasp  =  ahd.  hazlih  etc.,  cf.  hätßk. 

(Schliesshaken,   Krampe,  Riegel  etc.;  Has-  has-sokke,   das  untere  Ende  des  8trus¥ 

pel).    Da  ahd.  haspe  u.  an.  hespe  fast  das-  pfes  (s.  2  hase) ,   soweit  derselbe  den  .FW» 

selbe  besagt  wie  unser  gaspe  u.   dies  wahr-  bekleidet;   he  löpd,   od.  geid  up  h&ssokkea 

scheint,   aus  gapse    (cf.  auch  Wespe  aus  50  (er  läuft,  od.  geht  ohne  weitere  Eussbekiei' 

wepse)  versetzt  ist,  so  ist  es  auch  sehr  denk-  düng  auf  blossen  Strümpfen,   bz.   er  gM 

bar,  dass  auch  haspe  aus  hapse  versetzt  ist  leise,  scMeicJU  etc.).    cf.  sokke. 

u.  im  ags.  häps,   bz.  häpsa,   hapsa  (Haspe,  1.  hast,  hastig,  eilig,  rasch,  bald,  näd^ 

Kettel,  Spange,  clustella)    die  unversetzte  u.  stens,   beinahe,  fast  etc.;  wat  to   hftat   gS" 

richtigere  Form  erhalten  blieb,   die  meines  55  schOdt,  word  seiden  gôd;  —  du  mast  netto 

Erachtens   (cf.   gaps   von  gapen)   mit  nhd.  hast  lopen;  —  kum  h&st  insen  w^;   —  ik 

haben  u.  heben   (cf.   hebben,    heffen   u.  kan  't  h&st   nêt   dôn;   —   dat  regend   hAit 

auch  höp,  Haufe),  sowie  wohl  auch  hûft  gans  not;  — dat  përd  hûgd  so  na  de  hafer, 

(Hüfte,   cf.  mnld.  [KU.]  hespe   =  pema,  dat  't  hast  nêt  ofwachten  kan,  dat  de  hafier 

petaso)  zu  der  allgemeinen  germ.  y  hap  od.  60  in  de  krübbe   d&n   word.  —  Afries.    hast, 


HAST  4»  HAT 

\üd.  haast ;  mnîd.  haest  (festinus) ;  nd,  seiner  Bedtg.  nach  vollständig  in  der  Luft 
lendSfhald);  mnd.  (8  c  h.  u,  L.)  hi^te,  hängt  u.  ich  dafür  lieber  (d,  h.  für  heist, 
leyste  (Äc(j,  hastig,  übereilt,  erregt,  haest  u.  für  unser  hîs  etc.)  ein  verlornes 
isend,  zornig  etc.),  —  haste,  haeste,  hisan  (se  movere,  ire,  currere  etc.)  ansetzen 
'Adv,  hastig,  schnell);  ags.  haest  (vio-    5  möchte,  ioozuja  auch  hase  (lepus)  gut  stimmt, 

an.,  isl.  hastr   (trux,  immitis) ;  cihd.        sofern  man  annimmt,  dass  die  Grdbdtg.  *die' 
l  heisti  (vehemens,  violentus).     Vergl.        ses   Wortes:  Läufer,   Renner  etc,   ist. 

Wegen  h&st  etc.  von  einer  y  has,  kas,   bz. 
ist,  Hast,  Eile,  Eifer,  Aufregung,        hïs,   kis   (se  movere,   ire,   currere  etc.)   c/. 
lung  etc.;  wat  hest  du  för  h&st  (od.  10  auch  drift,  driftig  etc.  von  drifen. 
c),  dat  du  al  wer  fürt  wilt?  —  wat  hasten,   Toasten,  eilen,  rennen,   (sich)  an- 

h&st  un  drift  deid,  word  seiden  gôd ;  strengen,  beeilen,  sputen  etc. ;  he  schal  nêt 
kwam  so  in  h&st,  dat  he  hêl  nêt  wus',  h&sten,  al  wen  't  ôk  brannd  ;  —  dat  hâstd 
sä';  —  he  de  od,  sä'  dat  in  hast;  hêl  nêt  so;  —  hé  kau  d'r  hél  nich  legen 
ichw, :  alle  hast  is  gîn  spôd.  —  Afries.  15  h&sten ;  —  he  hâstd  sOk  gewaldfg,  um  mit 
lest;  wfries.  haeste;  nid.  haast;  mnld.  to  kamen;  —  du  mnst  di  wat  halsten,  dat 
festinatio,  festinantia,  properatio) ;  nd.  du  kl&r  wordst ;  —  he  aferh&std  sük.  — 
nnd.  hast  (Eile,  Eifer,  Aufregung,  Nid.  haasten;  mnld.  haesten  (festinare,  ce- 
an.,  isl.  hastr  (Eile  etc.).  Die  deut-  lerare,  accelerare,  contendere,  maturare,  ci- 
Wörter:  Hast,  hastig,  hasten  20  tare,  properare);  nd,  hasten;  mnd,  (Seh.  u, 
d  Entlehnungen  aus  nd.,  fries.  hast  L.)  hasten  (eilen;  [sich]  beeilen;  treiben, 
ie  desgl.  auch  (Diez,  II,  5)  ital.  antreiben);  mhd.  hasten;  isl.  hasta  (festi- 
«.  u.  (II,  331)  hate  etc.  daher  stam-  nare,  properare). 
9f.  Heyne  (s.  Grimm,  Wb.  unter  kâstîg,  hastig,  eilig  etc.;  Sprichw.:  al  to 

scheint  ahd.  heist  od.  haist  nicht  25  hftstig  is  kwäd.  —  Afries.  hastelik  u.  hastig, 
ies.  haest  etc.  für  identisch  zu  hat-  hastich,  bz.  haestich ;  satl.  hastich ;  nd.  hastig ; 
i  indessen  die  lex  Alam,  (cf.  0.  nid.  haastig  (eüig  etc.) ;  mnd.  hastich  (hastig, 
l  e  unter  heist)  die  Formel  haistêr&  eilig,  zornig),  cf.  isl,  hastarlegr  (repentinus), 
Var.  heist&r& ,  aistârâ  u.  alaheistêrä  hastarlega  (subito,  repente)  u,  höstugr  (auste- 
manu  violenta)  gewähren  u.  diese  mit  80  rus,  saevus);  —  ferner:  ahd.  (heistig),  da- 
(v.  Richthof  en)hiiester  hand  cor-  von:  heistigo  (vehementer,  violenéer). 
lirt ,   auch  femer  die  mnd.  QutUen  hastigen,  behâstigen,  beeilen  etc. ;  he  mut 

h.  u.  L.,  bz.  oben  unter  1  hast)  ne-        sük  wat  h&stigen,  wen  he  mit  wil. 
ite  die  Formen:  beste,  heyste,  haiste  hat,  Hass,  GroU,  Zorn,  feindliche  Ge- 

ten,  so  ist  es  woM  zweifellos,  dass  35  sinnung,  Abscheu  etc.;  he  barstd  nog  fan 
hast,  haest;  ags.  haest  etc.  u.  ahd,  h&t  un  n!d;  —  ik  hcbb'  'n  hat  up  hum;  — 
i.  haist  identische  Wörter  sind.  Den  ik  hebb'  d'r  'n  h&t  tegen,  um  kw&d  to  dôn ; 
ng  von  heist,  ha^t  etc.  betreffend,  —  de  hat  hörd  in  de  düfel  sin  sak  to  bli- 
d  es  von  verschiedenen  Seiten  (cf.  fen,  man  nêt  in  de  weit  umme  to  g&n;  ^^ 
0.  Schade  unter  heist  u.  Fick,  40  de  de  arg  stekd  un  de  hat  plâgd,  is  'n  arm- 
S)  verglidien  zu  goth.  haifsts  (Streit,  salig  minsk.  —  Afries,  hat,  haet;  wfries, 
icht,  Zank,  Kampf),  an.,  isl.  heipt  haet;  nd,,  mnd.,  nid.  hat;  mnld.  haet;  as. 
vaticannm)  etc.  u.  weiter  zu  zend.  heti;  ags.  bete;  engl,  hate;  an.  hatr;  norw., 
hren,  stechen  etc.),  ^aepa  (Schlag),  schwed.  hat;  dän.  had;  ahd.,  mhd.  haz; 
denfaüs  formell  u.  begrifflich  sehr  45  goth.  hatis.  —  Fick  stellt  es  mit  ags.  hen- 
haft  ist,  weshalb  denn  audf  H,  Leo  tan  0agen,  treiben,  hetzen,  cf.  auch  ahd, 
18  seq.)  dafür  lieber  ein  Stammvbm..^  hazjan,  hezzan  =  nhd.  hetzen),  hunta  (Ja- 
(festinare)  von  V  has  =  skr.  kas  (ire)  ger),  soune  lat.  cadere  u.  cedere  zur  y  kad  = 
^t,  wozu  er  auch  an,  hestr  (Pferd)  u.  skr.  ^d  (gehen,  weggehen,  entfernen,  fallen; 
h&sn ,  heiss  sielü  (cf,  bis)  u.  wozu  50  caus,  gehen  machen,  treiben  etc,) ;  zend.  ^ 
nser  bisel  vielleicht  gehören  könnte,  (kommen ;  gehen,  verlassen,  fallen),  während 
zu  einer  y  has  =  kas  besser  ein  Bopp  es  mit  griech.  kédos  (Sorge,  Kum^ 
vbm.  hisan,  has,  husun,  bz,  zu  einer  mer,  Betrübniss),  kédö  (besorgt  machen  etc J 
nden  V  bis ,  kis  besser  ein  Stamm-  zur  y  kad ,  kand  (commoveri ,  perturbari, 
iisan,  has,  husun  als  bësan  stimmt,  55  terreri)  steUt,  Vergleicht  man  übrigens, 
.  Ettmüller  (pag.  459)  übrigens  dass  die  Wörter :  grijn,  gnm,  grnl  eie.  wahr- 
guere,  formare,  omare,  tegere  erklärt  scheinl.  einer  y  mit  der  Bedtg.:  tönen, 
9n  er  ausser  hara  (cf.  1  hase)  auch  rauschen,  sausen,  brausen  etc,,  bz. 
rinis,  cf.  1  här)  ableitet,  wonach  denn  lärmen ,  toben ,  schreien  etc,  angehören ,  so 
^as  präsumirte  ags,  bësan  wenigstens  60  könnte  man  für  h&t  u,  baten  auch  die  y 

imkaat  Koolmon.    WOrterbuoh.    II.  4 


HATBAR  50  BAUEN 

kad,  kand  (vocare,  clamare,  flere)  zu  Grunde        Oeireide,  Gra8,  Früchten,  Säumen  de,  m\ 
kgen,  die  jedenfalls,    wie  auch  skr,  kath,        der  Bedtg.:  Ernte,  od.  auch  in  der  BA 


k&tth  (laudare,  extollere,  gloriari  etc.)i  kath  des  Einhauens,   od.  Schneidens  von 

(dicere,  loqui,   memorare,  narrare)  =  idg.  Braten  od.  des  Einhauens  u.   ^nbeistm 

(Fick)  kat  (toben,  lärmen,   Geräusch  ma-  5  ins  Essen,  wie  ja  die  Bedensart:  ^  dl 

chen,  prahlen,  rühmen,  schelten  etc.,  cf.  dazu  in  de  fülle   haue**    sowohl  die   Bedtg.  hat 

auch  galm  etc.  von  der  y  ghar)  wohl  nur  dass  Er  (od.  der  betr.  Jemand)  eine  vollt 

eine  Schaüwurzel  mit  der  Grdbdtg.:  sonare  u.  reiche  Ernte  machen  kann,   he.  m 
ist,  wobei  man  indessen  auch  wieder  auf       situirt  ist,  dass  er  hauen  u,  schneiin 

die  Vermuthung  kömmt,   dass  nicht  aUein  10  kann,  wo  u.  was  er  will,  sondern  auch,  dest 

die  Bedtgn.:  commoveri,  perturbari  etc.  der  Er  ein  gutes  Stück  Fleisch,    od,    eine  Mit 

obigen  y  ks  begriffliche  Fortbildungen  der  Schüssel  vor   sich    hat  u.    davon    hauf 

y  kad  (sonare,  bz.  clamare  etc.)  sind,   son-  u.   schneiden,    bz.    darin    einhau€% 

dem   dass   auch    die   y    (Grassmann,  u.  hineinbeissen  kann  nach  B^iAm, 

Fick)  qsidjkiid  (prangen  od.  prahlen  mit,  sich  Ib  woraus  sich  denn    von  selbst   die   »eien 

auszeichnen  durch  etc.)  eine  Nebenform  da-  Bedtg. :  Er  sitzt  im  Vollen,  —  lebt  im  Üébeh 

von  ist,   od.  doch  auch  als  urspr.  Schall-  fluss  etc.  (cf.  ên  od.  êmand  de  in  de  ftlli 

Wurzel  betrachtet  werden  muss.  hau'  sitt,  de  kan  wol  lachen;  —  od,  he  hei 

hâthar.  s.  &debar.  altid  un  fan  Jungs  up  an  in  de  falle  hat* 
hate-lÎK,   hâtlîk,   hatelk,   hassend,  voll  20  säten  un  wêt  hél  nêt  fan  darfen)  von  sätâ 

Hass  u.  droU,  feindselig;  so  um  zu  hassen,  ergiebt.  —  Nid.  houw;  mrUd.  hoawe^  hoai^ 

hassenswürdig,tadelnswerth,verabscheuungs-  hauwe    (incisura,   incisio,    incisna,    seeCoii^ 

würdig,  abscheulich,  gemein,  schlecht  etc.;  Sectio,  caesura;   caesio,   lignoram   caerara; 

he  is  hatelk  fan  gemôd;  —  dat  is  'n  hatel-  vulnus);  nd,  (Dähnert  etc.)    hau   (Bid; 

ken  säk,  od.  strâk  (Streich).  —  Nid.  hate-  25  Revier    wo    Holz  geschlagen  wird);   waii. 

lijk;  mnd.  hätlik;  as.  hetelik,  hetilik  (infen-  houw  (dasselbe),     cf.  hei  (Heu)  u.  s,  W» 

BUS,  furiosus);   ahd.   hazlih;  mhd.   hazlich,  teres  unter  hauen, 

h&zlich,  hezlich,  hezzelich  (voü  Hass,  feind-  haa-blok,  Hau-,  Hack-Block. 

selig;  verhasst;  hässlich).  haa-dägen,  Haudegen;  auch  fig. 

1.  baten,  liassen,  grollen,  feindselig  ge-  80  haue,  Haue,  Hacke.  —  Ahd.  hoawft^howl; 
sinnt  sein,  verabscheuen  etc.,  üc  hat'  hum  mhd.  houwe.  Davon:  frans,  hone,  hqjH 
fan  Wagens  sin  gedrag  tegen  mi ;  —  he  ha-  (dasselbe). 

tede  (od.  hätde)  dat  as  de  dôd.     Sprichw. :  hauen  (haue,  hau',  —  hauest,   hauest,  — 

haten  deid  seiden  baten.  —  Nid.,  nd.  baten;  haued,  hau'd  etc.  —  ho,  host,  h6,  htoi;  — 

afries.    hatia,   od.   hatja;    wfries.   haetjen;  35  hauen),   hauen,   schlagen,   klopfen,   hadteit, 

wang.  haetje;  as.  hat&n,  hatôn,  hetean,  het-  kappen,  schneiden,  mähen  etc.;  ik  schal  d'r 

ten ;  ags.  ha^'an ;    engl,  hate ;  an. ,  norw.,  wol  insen  manken  hauen  mutten ;  —   he  hl 

schwed.  hata;  dän.  bade;  goth.  hatan,  hat-  hum  de  kop  of;  —   wel  haud  d&r   an  de 

Jan;  ahd.  hazzên,  bazzsên,  hazén,  hazzôn,  dör?  —   hê  baud   't  air  kört  un  klén;  — 

hazôn ;  mhd.  hazzen  (odisse ,  aemulari ,  ze-  40  holt  hauen ;  —  dat  körn  is  rip  genug  un  ik 

lare).    cf.  ferhaten  wegen  dessen  merkwür-  wil  H  dV  man  ofbauen  laten;   —   he  haol 

diger  Anwendung  in  der  Volkssprache.  (beisst)  d'r  fan  raiddag  dttgtig  in  (s,  B,  «tf 

2.  haten,  Hassen ;  't  haten  hed  al  mennig  Fleisch,  od.  die  sonst.  Speisen) ;  —  he  haud 
minsk  'n  sturen  dôd  ferôrsäkd.  d'r  fan  middag  dügtig  wat  in  (schiäat  Mdb- 

hater,  Hasser,  Einer  der  hasset.  45  tig  was  hinein,  —  isst  tüchtig).  Beaensast:. 

hâtsk,  von  Hass  beseelt  u.  Hass  tragend,  dat  is  nog  hauen,  nog  staken ;  —  sé  hauet 

hassend,  anhaltend  arollend,  feindselig  ge-  sük  as  arme  joden.  —  Nd.  (Br,  Wh,,  Däh 

sinnt  etc.;  he  is  al  sin  läfeod  h&tsk  fan  âj*d  nert  etc.)   bauen,   bam'en,  haugeo,  hawea; 

west;  —  't  is  'n  äkligen  b&tsken  kerel.  —  mnd.  houwen,  howen,  boggen;  lUd,  honwoi; 

Ahd.  hazzec,  bezzec.  50  mnld.  bouwen,  hauwen ;  afries.  hawa,  howa; 

hau,  Hau,  Schlag,  Hieb  etc.;  he  gêf  hum  wfries.  bouwen;  nfries.  bauen,  bouwen;  oa 

'n  hau,   dat  he  nêt  wuss'  war  he  bléf;  —  bauwan,  hawan;  ags.  beâvan;  engl,  hew;  oa 

he  de  d'r  'n  dügtigen  hau   (Hieb  od.  Biss  höggva;  norto.  bogga;  schwed.  hugga;  dSn> 

etc.)  in  od.  ût;  —  hê  hed  d'r  'n  goden  hau  bugge;  ahd.  bouwan,  hauwan;  mhd,  honwen. 

(Bissen,  Stück  etc.)  ût  dän;   —   he   hed  'n  55  Mit  lit.   kovä   (Kampf,   Schlacht,   Streif i 

hau  (Hieb,  od.  Wunde,  Spalt,  Schmiss  etc)  kslav.  koT^,  kuj^,  kovati  (hauen)  etc,   eeii 

in  't  gesigt  kragen,  war  he  wol  altid  'n  när'  einer  y  ku  od.  kû ,  die  im  Skr,  aUerdin§t 

fan  hold;  —  Plur.  haue,  a)  Haue,  Hiebe  nur  in  der  Bedtg.:  sonare,  gemere  etc.,  bs* 

etc.;  he   hed   haue  had  od.  kragen;  —   b)  einen    Ton,   Laut,   od.   ein   Geräusch   eêe> 

das  Hauen^  bz.  Abhauen,  Schneiden  etc.  von  60  verursachen  u.  hören  lassen,  belegt  ist ,  in- 


HAUER  51  HEBBEN 

hieraus  (cf.  dafen,  dufen,  duffen  etc.,  (Erchen,  kleiner  Er),  wie  seeken  (Siechen, 
)pen,  klaps,  kloppen  etc.)  atuh  leicht  kleine  Sie)  von  sê ;  mnd,  he ;  nid.  hg ;  mnld, 
Itg,:  St088,  ScMag  etc.,  hz.  schlagen  hy;  afries,  hi;  wfries,  hy;  soll,  hi;  <m,  he, 
wickeln  konnte.  Oder  gehört  es  mit  hi ;  ags.  he  od.  he  ;  engl,  he ;  an.  hann ;  dän., 
;  lü.  skuta  (scheeren) ;  skr.  kshura  6  norw.,  schwed.  han ;  goth.  his,  ntir  in  himma, 
messer)  etc.  eu  einer  y  sku  aiM  ska?  hina,  hita^  als  Dat.,  Acc.  u.  Neutr.  von  his 
gl.  dieserhM  Fick  (I,  236)  u.  (I,  =  hi,  voie  neben  an.  hann  auch  an.  hinn, 
a  (secare),  hz.  skan,  ska  (tödten,  ver-  hin,  hit  od.  Inn,  in,  it  (jener,  der  da,  dieser 
etc.  etc.)  von  hi  weitergebildet  sind.     Wegen  he, 

p,  Hauer;  a)  eine  Person  die  haut;  10  hi vergl.  Fick,  II,  60,  wonach  es  mit  griech. 
ês-hauer  etc. ;  —  b)  ein  Werkzeug  kei  in  'ekei,  keithen  etc.,  —  lat.  ci  in  ce,  eis, 
auen;  —  c)  Fang-  od.  Hauzahn  eines        citra  etc.  identisch  ist,  sowie  weiter  G.  Cur- 

de  haners  ûtbrSJcen ;  —  d)  ein  Eber.  tius,  pag.  460,  der  griech.  'ekei  etc.  zu  dem 
pê,  Hauerei,  Schlägerei,  Keilerei  etc.  Pronom.  interr.  ka  (cf.  Fick,  I,  32  seq.) 
y  s.  hôk.  15  stellt.      Weiter  vergl.   noch   Bopp  (vergl 

e,  wbl.  Name.    Jedenfalls  eine  Kose-        Gramm.,  II,  214)  wegen  hi  =  ki. 
Î.  ein  Diminutiv.    Aber  wovon  ?  hebbe-ding,  ein  Ding  was  entweder  seiner 

)îpe,  eine  Bohre  von  Eisen  od.  Stahl,  ZerbrecMicMeit  halber  od.  aus  sonstigen 
fian  Löcher  in  Leder,  Blei  etc.  schlägt.  Gründen  (z.  B.  weil  es  plump  ist,  od.  sonst 
'êl,  eine  Spitzhacke  od.  Karst,  womit  20  die  richtige  Form  nicht  hat  u.  überhaupt 
rtes  steiniges  Erdreich  aufhaut.  Auch  seinem  Zweck  nicht  entspricht)  unbrauchbar; 
oor-Hacke.  —  Nid.  honweel;  mnld.  smit'  de  hebbedinger  doch  weg,  sê  dögen  to 
hoaweel  (pastinnm,  marra,  irpex;  bi-        niks  un  stâa  uns  aferal  in  de  wäge. 

runcina,  sarculam),   woneben  auch  Dieses  Wort  was  im  Br.  Wb.  mit  „un- 

n  von  KU.  mit  hauweel  übersetztes,  25  förmliches  Thier  od.  Ding  in  seiner  Art^' 
mit  bipalium  erklärtes  hafteel  vor-        u.   von  Stbg.   mit  „schwaches  zu  seinem 

mfläm.  houweel  (Grabeisen,  sarclet,  Zweck  untaugliches  Ding^^  erklärt  wird,  ist 
).  wörtl.  =  Habe-Ding  u.  bezeichnet  blos 

,  haven,  haver  etc.,  s.  hafe  etc.  ein  Ding  od.  Etwas  was  man  behält,  weil 

re,  s.  haferê.  30  man  es  einmal  hat,  wie  es  ja  bekanntlich 

)1,  8.  awêl.  in  alten  Familien  gäng  u.  gebe  ist,   dass 

las  „e**  latäend  wie  in  essen,  je-  man  eine  Menge  an  u.  für  sich  unbrauch- 
ärker  betont).    Es  ist  eine  Art  Stoss-        bare  Sachen   von  Jahr  zu  Jahr  aufhebt, 

od.  ein  Ausruf,  wie  zur  Erleich-  weil  man  sich  nicht  davon  trennen  kann  u. 
,  der  sehr  häufig  gehört  wird,  wenn  85  weü  man  sie  einmal  hat.  hebbedinger  sind 
lem  Etwas  Beschwerde  u.  Last  macht,        daher  im  Allgemeinen  unnütze  u.  unbrauch- 

Jemand  von  Etwas  beschwert  wird,        bare  Gegenstände,  die  man  entweder  blos 
h,  wenn  ein  Etwas  ungewöhnlich  stark        aufhebt,  weil  man  sie  hat,  od.  die  man  blas 
,  z.  B.:  hél  wat  deid  mî  datsâr; —        des  Habens  u.  Besitzens   u.  nicht  des 
i  word  mî  dat  stur;  —  he!  wat  bün  40  Gebrauchs  u.  Bedarfs  wegen  hat. 
—  he!  wat  weid  dat  etc.  cf.  Grimm,  1.  hebben  (hebbe,  heb',  hef;  best,  hefst 

nter  he  u.  das  folgende:  [aus  hebbest];  hed,  heft  /ai^hebbed];  heb- 

Ein  Zuruf,  gerichtet  an  Jemanden,  ben;  —  harr'  [aus  hadde,  was  auch  noch 
\n  zum  Hauen  bewegen,  bz.  sprechen  einzeln  gebraucht  wird] ,  harrst,  harr',  har- 
rauf  aufmerksam  machen  will,  z.  B.:  45  ren  [auch  Conj.];  —  Partie,  had  [gehabt]; 

dar !  hör*  insen ;  —  he !  du !  kik  dar  —  Partie,  präs.  hebbend) ,  haben ,  besitzen, 
i;  —  he!  kanst  du  nêt  hören?  —  he!  halten,  erhalten,  bekommen  etc. ;  (sich)  haben 
I  wäst  nêt  so  lud  etc.  cf.  Grimm,  od.  benehmen  etc.;  Hilfszeitwort  nicht  al- 
nter  he  u.  s.  2  ha,   desgl.  auch  hei,        lein  für  haben,  sondern  auch  für  sein, 

daselbst  u.  s.  1  ho.  50  in  welcher  Bedtg.   es  übrigens  auch  selbst- 

d.  he,  er ;  bezeichnet  auch  das  männl.  ständig  gebraucht  wird ;  ik  heb'  d!,  ich  Jiabe 
*xht,  wie  sê  das  weibl.;  he  is  hir;  —        (od.  luúte,  fauste,  griff  etc.)  Dich;  —  harr' 

mî  dat  wol  äfen  dôn  ?  —  hê  (Er,  (hätte)  'k  di,  den  wuP  'k  di ;  —  heb'  ji  dat 
r,  —  Der  da,  dieser  od.  jener  Mensch  (od.  contrah.  hei  't)  al  ?  —  d&r  is  not  mör 
)  hed  dat  dân;  —  't  is  'n  he  un  gîn  55  fan  to  hebben;  —  sê  hebben  't  mit  'nander, 
ist  eine  Person  od.  ein  Wesen  männl.  sie  haben  (od.  haUen)  es  mit  einander ,  bz. 
\t  weibl.  Geschlechts),  cf.  hör  (ihr)  haben  ein  LiebesverhäÜniss  mit  einander; 
ies.  hiri,  —  hum  (ihm)  =  afries.  him  —  wo  best  du  di  dar  mit  had  ?  —  he  hed 
d.  het  (das,  dieses)  =  afries.  hit.  —  sük  d&r  je  wunderlik  had ;  —  du  must  d! 
i;  davon:  Dimin.  (Schütze)  heeken  60  därna  hebben,  dat  du  dar  mit  ûtkomst;  — 


HEBBEK  52  HECHT 

« 

sê  hebbeu  hum  dügtig  had,  sie  haben  ihn  gierig  etc,;  hê  Î8  mî  fOls  to  hebbîg,  ai 
tüchtig  gehabt  (od.  gerupft ,  geplündert  etc.,  ik  gern  wat  mit  hum  to  dôn  heb*.  - 
z,  B,  beim  Spiel);  —  he  harr'  d'r  al  west,  greifig,  od,  leicht  u.  bequem  eu  hâbe^ 
er  war  schon  dagewesen ;  —  heb'  ji  (od.  hei)  eu  fassen,  zu  bekommen  etc. ;  dat  is  'o 
't  hîr  ôk?  seid  Ihr  hier  auch?  —  Sprichw.:  6  big  ding;  —  c)  haftend,  anhaftend,  üt 
hebben  geid  afer  krigen;  —  hebben  is  heb-  klebrig,  schmierig,  schmutzig  etc.;  dat  i 
ben,  man  kngen  is  'n  künst ;  —  wat  du  best,  slagten  un  blddwustmakeii  is  'n  hebbig } 
dat  hold  fast !   wat  du   hebben  schast,  dat  hebbîgheid,  Habsticht,  CHerigkeU  etc, 

wêtst  du  nêt,  of  du  't  krigst ;  —  wat  'k  heb',        hcbbîgheid  wêt  gên  grensen. 
dat  heb'  'k!  wat  'k  krig,  dat  steid  noch  to  10      heobsk,  hebsk,  h€U)8üchtig  etc.;  'n  h 
ferwachten.    c/.  anhebben,  behebben,  inheb-        kern  kerel  as  hum  gifd  't  nêt 
ben,  umhebben  etc.  —  Äfries.  hebbai  habba;  Hebe,  tobl.  Name;  Dimin,  Hebeke,  Hi 

saü.  hebba,  od.   (Ehrentraut,    I,  271)        Hëpke. 
häbbe;   wfries.  habben;    nid.,  mnld.,  nd.,  hê-blok.  8.  hêj-blok. 

mnd.  hebben;  as.  habbian  (od.  habbjan),  15  1.  heeht,  haUend,  nicht  reiêsend,  5ai 
habbêan,  habbien  (od.  habbjen),  hebbien  (od.  fest,  stark,  dauerhaft  etc. ;  dat  is  hecht 
hebbjan),  hebbëan ;  ags.  habban ;  engl,  have ;  u.  stark,  od.  bündig  etc.)  mâkd ;  —  di 
an,  hafa;  norw.  hava;  dän.  have;  schwed.  *n  hecht  ferband,  od.  'n  hechten  kr&m 
hafva;  goth.  haban;  aM,  haben,  hapên,  hab&n,  ~  Nid.  hecht ;  wfries.  helFte ,  hecht 
haban,  haben,  habin ;  mhd.  haben,  hân ;  amd.  20  schon  dieses  Wort  mit  2  echt  (cf.  audk 
havau,  havôn ;  md.  haven.  Von  einer  germ.  tlg)  in  der  zweiten  Bedtg.  synonym  itt^ 
y  hab,  haf  (greifen,  fassen,  nehmen,  rau-  wird  es  doch  mit  2  hecht,  bz,  hechtex 
ben  etc. ;  halten,  festhalten,  fest  machen,  lief-  ferner  mit  h  aft  (in  schadhaft,  d.  h.  8 
ten,  fesseln,  binden  etc.,  cf.  hecht  etc.)*  tra-  den  habend,  od.  mit  Schaden  behaf 
gen,  heben  (cf.  heffen  etc.)  etc.  ==  idg.  kap,  25  od.  verbunden  etc.)  eines  Ursprungs  u.  gU 
kamp,  wovon  lat.  capio,  capulus,  capto  etc. ;  falls  aus  heft,  bz.  haft  entstanden  sein, 
griech.  kaptö  (schnappen,  cf.  happ,  happen),  wohl  urspr.  mit  habt  in  gehabt  =  * 
köpé  (Handhabe,  Griff)  etc.;  arm.  kapern  hapt  (od.  lautlich  richtiger  haft)  ideni 
(fesseln,  binden)  kapeal  (gebunden),  kapankh  war,  indessen  auch  dem  lat.  capt  in  ca{ 
(Bande);  lett.  kampju,  kampt  (fassen,  grei-  30  capto,  captivus  etc.  entspricht,  cf  wei 
fen).    Ob  das  lat.  habere  auch  dieser  y  an-  2.  hecht,   seltener  heft,   a)    Heft,    6 

gehört,  ist  zweifelhaft.  Vergleicht  man  in-  Handhabe  etc.;  hecht  fan  't  mest,  od 
dessen  skr.  h]rd  (Herz),  bz.  dass  auch  hier  beitel  etc. ;  —  b)  Haft;  he  sitt  in  hecht 
schon  „h"  für  urspr.  „k**  steht,  so  wäre  es  Nid.  hecht;  mnld.  hecht,  heft  (manubr 
auch  denkbar,  dass  das  lat.  habere  gleich-  35  capulus ;  fibula)  u.  hachte  (apprehensio,  < 
falls  dieser  y  angehört.  Oder  ist  es  ein  prehensio,  vincula,  nexus ;  captivitas,  carc 
latinisirtes  aus  dem  Germanischen  entlehn-  nd.  hecht  (Heft;  Heftpflaster;  Haft):  % 
tes  Fremdwort ,  wie  manche  andere  lat.  hechte  (Heft,  Handgriff;  Heftung  der  H 
Wörter?  —  Wegen  hebben  u.  heffen  scheint  den)  u.  hechte,  heue,  hachte  (Haft,  G^i 
es  mir  übrigens  richtiger,  dass  m>an  für  40  niss) ;  ahd.  hefti;  mhd.  hefte,  heft  (£ 
sämmtliche  zur  y  haf,  bz.  kap  gehörenden  Griff  eines  Messers  etc.)  u.  femer:  a 
Wörter  ein  germ.  Stammvbm.  hifan,  haf,  mhd.  haft;  amd.  hapt  (Vorrichtung  . 
hufun  (greifen,  pa^iken,  nehmen;  —  halten  Festhalten,  Fessel,  Haken,  Knoten,  I 
heben  etc.)  mit  der  Nebenform  huf  =  kup  haltung),  mhd,  haft  (Haft  etc.),  ahd,  \ 
(cf.  lat.  cupere  etc.)  aufstellt,  zumal  da  auch  45  hapht ,  mhd.  haft  (gehalten ,  gebunden , 
hup  u.  hôp,  hop  etc.  etc.  auf  dieselbe  CHrd-  fangen,  behaftet  mit,  verbunden  zu),  < 
bdlg.  zurückgehen.  haft  (captivus),  ahd.  haft&,  mhd,  hafte  (< 

2.  hebben,  Haben;  he  is  mêr  fan  't  heb-  nexio);  goth,  hafta  (behaftet);  as,  '. 
ben  as  fan  't  gäfen  to  hûs.  (vinctus);  hafta  (vinculum,  captivitas);   . 

hebber,  Haber,  Besitzer  etc.;  wel  is  de  50  haeft  (dasselbe)  u.  häft  (gebunden,  gefei 
hebber  d'r  fan ?  —  c/.  inhebber,  r^hebber etc.        etc.);   a/Hc«.  hefte,  heft   (Haft);   an.   1 

hebbe-regt,  Haberecht,  Bechihaher,  bz.  (Fessel);  isl.  hefti  (Heft,  manabritun  ei 
ein  Mensch  der  rechthaberisch  ist  u.  glaubt,  hapt,  haft  (Fessel  etc.) ;  schwed,  h&fte  (Hi 
dass  er  immer  recht  hat ;  daher :  Eigensinn,  dän.  hefte ,  haef te  (dasselbe).  —  qf.  hech 
Steif  köpf  etc.;  he  is  so  'n  r^en  hebberegt,  55  3.  hecht,  in  folgenden  Redensarten  ^  ( 
w&r  bei  nêt  mit  to  proten  is.  —  Nid.  hebbe-  a)  „he  hed ,  od.  sleid  gen  hecht  d'r  i 

regt;  nd.  hebberecht.  welche  sinnl.   u.  wörtl.   wohl  soviel   hi 

hebbe-regtsk,  rechthaberisch,  eigensinnig,       als:  „er  hat,  od,  schlägt  kein  Heft, 
steif köpßg  etc. ;  't  is  'n  hebberegtsken  kerel.        keinen  Griff  (capulus)  da  drauf'  (aus  Ni 

hebbig  (habig),    a)  greifig,    habsüchtig,  60  lässigkeit,  od,   absichtlich);  jedoch  fig. 


HECHTEN  53  HEDE 

ndem  gebraucht   wird,   der  ein   betr,  norw.  hefta  (schlir^gen,  binden;  halten,  auf- 

9  unbemerkt  u.    unbeacJUetj    bz.   un-  halten,  festhalten,   hemmen,   hindern   etc.); 

8  8t,  od.  unaufgefae  8t  läset;  goth.  haftjan  (sich  anheften,  sich  anhängen), 

„he  hed  d^r  so  *n  hecht  op'^,  wo  hecht  ahd.  heftan,  heften ;  mhd.  heften  (befestigen; 

oohl  auf  die  Haft  u.  Fesselung,  5  binden,  fesseln,  heften;   in  Haft  nehmen); 

28  Haften,   Fesseln   u.   Kleben  amd.  heptjan,  heptan  (binden);  ahd.  hhftm; 

[tiges  (auf  ein  betr.  Etwas)  bezieht,  in-  mhd.  haften  (befestigt  sein,  festhangen,  haf- 

iiese  Bedensart  von  Jemand  gebraucht  ten).     AUes  vom  Stamm  haft,  hapt  =  lat. 

der  sein  Auge  starr  worauf  heftet,  capt  in  captus  etc.,  der  aber  nicht  von  die- 

virt  u.  das  betr,  I^was  nicht  aus  den  10  sem  latUversc?^en  ist,   sondern  direct  sich 

%  läset,  weil  er  ein  starkes  Verlangen  aus  haban,  hapan,  rect.  hafan  (haben,  hol- 

dessen  Besitz  hat.     Da  aber  hecht  =  ten,  bz.  greifen,  fassen,  nehmen,   erfassen, 

t  wörÜ,  das  Gefesselt-  u.  Gebun-  festhalten,  od.  behalten,  besitzen,  haben  etc.) 

Sein  an  u.  für  sich  ausdruckt,  so  ergab  u.  mit  dem  Partie,  haefd,  haeft,  haft, 

man  diese  Bedensart  auch  mit  „Er  15  hapt   (gehabt,  gehalten,  gegriffen,  gefasst, 

da  so  ein  Gefesseltsein  auf  gefangen,  gebunden  etc.,  cf,  hs^tjan  u.  haf- 
ten, wie  ja :  he  hed  (od.  harr')  d'r  tön  etc.  =  gefasst-,  gefangen-,  fest  etc,  ma- 
hecht  up  (z.  B.  am  dat  to  hebben,  od.  chen,  heften,  od,  machen  dass  etwas  fasst 
it  to  g&n)  auch  mit:  he  was  d'r  so  up  etc.  od.  auch:  gefasst  u.  gegriffen  sein  [von 
Bn,  od.  up  ferpikd  (verpecht,  verklebt  20  Einem  EttoasJ ,  gefangen  u.  gefesselt  sein, 
wieder  gegeben  werden  kann  u,  wir  nicht  fortkönnen,  haften  etc.)  von  haban, 
in  der  Bedensart:  hapan,  hafan  etc.  (cf.  hebben  u.  heffen)  iden- 
„he  was  d'r  so  hecht  up''  (z.  B.  um  tisch  ist,  bz.  sich  hieraus  ergab,  wie  capt-us 
•  hebben,  od.  um  mit  to  gân)  auch  in  aus  capio.  Boss  aber  haft,  hapt  aus  hafit,  ha- 
ben  Bedtg,  wie  fersäten  od.  ferpikd  ge-  25  pit  (cf.  nhd.  habet,  d.  h.  nähmet,  griffet,  hol- 
hen  u.  hecht  sich  in  beiden  Bedens-  tet  etc.,  od.  [ich  habe  bereits]  genommen  u.  ge- 
gerade  auf  den  haftenden,  nachJmUi-  griffen,  gefasst  etc.)  u,  capt  in  captus  (cf.  cap- 
'esten,  ausdauernden,  bz,  nicht  los  las-  tus  sum)  atis  capit  contrahirt  ist ,  ist  wohl 
i  Sinn  des  betr.  Er  bezieht.  zweifellos  u.  ebenso,  dass  auch  lat.  caput  (= 
hten  (hechte,  hechtst,  hechtd  etc.;  —  30  uns.  hôfd)  t^spr.  als  ein  Gefäss  u.  Be- 
ide, hechtde  etc.;  —  hechtd;  — hech-  hält  er  (d,  h.  als  Gefäss  des  Gehirns  = 

a)  heften,  befestigen,  fesseln,  binden,  Schädel,  cf.  kop,  kopke  etc.)   gedacht  ist  u, 

,  nageln  etc. ;  man  kan  d'r  gen  ôg  up  wahrscheinl.  formell  u.  begrifflich  nicht  von 

sn  (heften,  fixiren  etc.);  —  he  hechtd  capit  od.  capet  =  hafit,  hafet  (greif et,  fasst 

,  befestigt,  klebt  etc.)   dat  mit  klister  35  etc.)  verschieden  ist,   weil  es  eben  nur  ein 

lit  'n  spiker  etc.)  an  de  wand;  —  dat  Etwas  was  fasst,   bz,   ein  Fass-Ding 

t  draden   an  'nander  hechtd;  ^ —   he  bezeichnet, 

\  (schlägt,  nagelt  etc.)  d'r  'n  spiker  in  Wegen  der  Form  hacht,   hecht  aus  haft, 

—   b)  haften,  festsitzen,   kleben  etc.;  heft  vergl,  kracht,   sacht  für  kraft  etc.   u, 

il  d'r  nêt  up  hechten;  —  dat  hechtd  40  das  auch  wohl  aus  capt,   cai^   entstandene 

üder  fast.    Für  hechten  sub  a)  kömmt  air.  cacht  (servus,  i.  q.  captus). 

t   auch  die  Form  heften,   soune  für  hed,  od.  het,  hat.   Contrahirt  aus  hebbad, 

m  sub  b)   auch   haften   u.    zwar    na*  hebbath  (habet)  von  hebben,  bz.  afries.  hebba. 

eh  in  der  Bedtg.:   bürgen,    einstehen  hed,  s.  heid. 

n-,  —   Nid.  hechten;   mnld,  hechten,  45      heda,  od,  heda  (Interj.)  heda,     Compos, 

,   hachten    (figere,   pangere,    alligare  von  he  od.  he  (s.  d.)  u.  da. 

;.  hachten,  hechten  (apprehendere,  ca-  Heddo,  Hedde,  ml,  Name,    Geschln,  Hed- 

nnctum  detinere);    nd,   hechten   (hef-  den  u.   Heddinga.      Vergl,   Förstemann 

mnd,  hechten,  heften  (heften;  haften),  unter  hath. 

n  (haften;  in  Haft  nehmen,  verhaf-  50      hêde,  die  groben  Hanf-  u.  Flachsfasern, 

haften   (gebunden   u.  befestigt   sein) ;  welche  durch  das  Hecheln  ausser  der  schäfe 

hefta  (heften,  binden,  fesseln) ;  wfries.  (die  abgeschabten  harten  Basttheilchen 

f  hechten;   nfries.   hechte   (dasselbe);  =   Abschabsei    od.   Schab  -  Th eile) 

haftje  (haften);  as,  heftjan   (heften),  von  den  feineren   Fasern   ab-  od,  ausge- 

(haften) ;  ags,  liaefban  od,  häftan  (hef-  55  schieden  werden  u.  meist  zu  grobem  Tau 

8t  machen  etc.),  haeftjan,  häftan  (haf-  versponnen,  od.  auch  als  Werg  zum  Stopfen 

rAa/i^n);  an.  hefta,  hepta(yincire  etc.);  gebraucht  werden,  —  Afries.  hêde;  wfries, 

ifta   (impedire,   compedire,   reprimere,  hiede;   nfries.  hêde,  heed;   nd.   (Br.  Wb.) 

re);  dän,  hefte,  haefte  (heften,  haften);  hede,  heden,  heen;   mnd,  hede,  beide;   nid. 

l,  häfta  (heften;  fassen,  haften  etc,);  60  (provindeU)  hede;  mnld.  hede   (stupa  od. 


HEDEN  54  HEFFEN  HEFEN 


itappa,  Werg),  Dieses  Wort  ist  seiner  Umfassendes,  ümsehUessendes  etc.,  < 
9réU>dig.  u.  Form  nach  zu  Schede  (Scheide),  was,  voas  ein  anderes  Ehoaa  (Sduj 
ichêden  (scheiden,  trennen  etc.)  zu  verglei-  Festland)  wie  ein  Band  u.  Oürtd  u 
*hen  tt.  geht  wahrscheinl.  als  Ahgeschie-  einfasst, einschiiesst, umseM^esst etc.  = 
ienes  od,  Abfall  mit  hayr,  haid  (Un-  6  Ding  etc.  u.  gdiört  mit  hftfen,  1 
^ath,  Ahfdll  etc.,  cf  Schmeller,  II,  151)  hechten,  heffen,  hof  etc.  zur  y  hiuT, 
luf  eine  aus  Bkid  (cf,  schêden)  entstandene  (greifen,  fassen,  hatten,  traget^  hebe 
y  kid  (spalten,  theüen,  schneiden,  trennen,  Vergl,  dUserhaO)  auch  „okeanoa*  c 
\cheiden  etc,  cf,  lat,  caedo,  de-,  in-cido  etc.)  die  ganze  Erde  umfliessende,  hs,  i 
=  germ.  hid  zurück,  die  vielleicht  auch  für  10  eine  Schlange  umfassende  u,  umgi 
lieid  aufzustellen  ist  u,  der  skr.  y  cit  ent-  Weltstrom, 
spricht  (worüber  das  Weitere  unter  heid),  hef-bôm,  Hebebaum, 

indessen  dann  schwerlich  für  lat,  caedo  etc.  hefe,  häfe,  Heber,  zweischenkeügei 

passt,  dessen  „d"  ja   der  Lautverschiebung       zum  Heben  von  Flüssigkeiten  vermät 
nach  auch  nicht  zu  hêde  stimmt.  15  Luftdrticks,  um  sie  von  einem  JFass 

1.  heden  od,  heden,  Ausruf  der  Verwun-       Andere  fliessen  zu  machen, 

derung  etc,  =  Herr;  heden!  min  tid  (Herr!  hefel,  häfel  (Plur,  hefds  etcj,  a). 

meine  Zeit) ;  —   heden !   heden !   wat  slim.        Faden  an  den  schachten  (den  FLawmú 
Auch  nid,,  wenigstens  mdartl.,  cf.van  Dale.        der  Weiber),  zum  Heben   der  sog, 

2.  heden  od.  heden  (holl,  Grenze),  heute,  20  —  b)  Hebel;   wi  matten    wol  ftfen  d 
cf,  1  hüde  u.  hûdîg.  (od.  hefbôm)  ansetten,  um  dat  to  ügt« 

hêde-wêl,  ein  „wêl**  zum  Verspinnen  der       2  höfel. 
hêde,  bz,  zum  Spinnen  u.  Drehen  des  aus  heffen,   hefen,  hfifen  (heffe,   hAfe 

der  hêde  gefertigten  groben  Taues,  heff  etc. ;  —   heffest,  heffist  etc.,    — 

hêen,  s.  hêjen.  25  hefft  etc.  —  hof,  hoüst  etc. ;  —   haue 

1.  hef,  Heben;  s,  aphef  etc.  ben,   d.  h,  greifen,  fassen,    nehmen 

2.  hef,  See,  Meer,  od.  eigentlich  nur  der-  heben),  bz.  ein  Etwas  zuerst  fassei 
jenige  Theil  des  Meeres,  der  sich  zwischen  tiehmen  (cf.  unten  die  Compos.)  u,  du 
der  Küste  u,  den  Inseln  befindet,  od,  als  die  Höhe  bewegen;  ik  hof  (od,  nam 
Watten-Meer  die  Küste  des  Festlandes  wie  30  up  un  drôg  ham  weg;  —  dat  ig  wfir 
ein  Gürtel  umfasst  u,  einscMiesst,  indem  be-  (gehoben,  od,  weggenommen  u.  beseiH 
kanntlich  der  ausserhalb  der  Inseln  liegende  geborgen,  gesichert  u,  gerettet).  Diesem 
Theil  des  Meeres,  od,  die  offene  See  nie*  ist  stark  im  Schwinden  begriffen  u, 
mals  hef,  sondern  im  Gegensatz  zu  diesem  am  häufigsten  durch  tillen  u.  boren, 
stets  8  ê  genannt  wird,  't  hef  bullerd,  od.  85  mitunter  auch  durch  risen  ersetzt,  —  . 
brulld,  r&sd  etc.  Jieisst  es,  wenn  man  an  der  heva  (hof;  heven,  geheven);  wang,  (E 
Küste  zuweilen  4 — 5  Meilen  ins  Land  hinein  traut,  I,  42)  hiv  (sich  heben)  ;  nd,^ 
das  Toben  der  Brandung  hört,  was  nament-  heren  (hov);  nid,  heffen  (Mef ,  gel 
lieh  dann  am  lautesten  vernommen  wird,  mnld.  heffen,  heven;  as,  bebbjan, 
wenn  nach  einem  Sturm  der  Wind  sich  legt  40  (hôbh,  hob,  hof,  huobh,  hnob,  haof) ;  a^ 
u,  nach  Norden  umgeht,  Sprichw. :  tîdge-  ban  (hof;  hafen,  häfen);  engl,  heave;  ai 
nag  (Einer  der  bei  der  Mahnung  zur  Eile  (hof);  norw.  hevja;  dän,  haere;  i 
stets  das  Wort  ,,tidgenug**  im  Munde  führt  häfva;  goth,  hai^an  (hof);  <ûuL  hcäQa 
u,  deshalb  selbst  „tidgenug**  heisst)  is  in  't  fan,  heffen,  hepfan,  hevan;  mhd,  hef< 
hef  blefen.  —  Afries,  hef  (See,  namentlich  45  ven,  heben  (heben,  aufheben,  erheben 
die  das  Festland  begrenzende,  wie  es  ja  im  Vergl.  die  Compos. :  anheffen  (anheb 
afries.  Rüstringer  Landrecht  §  1  heisst:  anfangen  etc),  ofheffen  (abh^en,  c 
and  hi  dika  skolde,  wlthir  thene  salta  se  men  etc.),  apheffen  (aufheben,  cm^ 
and  withir  thet  wilde  hef);  nfrics.  (Outzen)  fen,  aufnehmen  etc.),  ferheffen,  a 
hâf,  haff,  hâft,  heef,  hef;  wang,  haf;  nd.  50  fen  etc.  Die  Formen  gehen  sämmth 
haf  od,  haff;  mnd.  haf;  ostpreuss.  haab  (das  urspr,  haQan,  hafja  zurück  u,  ist  die 
die  Küste  begrenzende  u.  u.  umschliessende  dieselbe  wie  von  hebben ,  hechten  et 
Meer,  bz,  das  Meer  zwischen  der  festen  lat.  capio,  captus  etc.,  sodass  haQan 
Küste  u.  einer  davor  liegenden  langhinge-  nichts  weiter  hiess  als:  Fassen, 
streckten  Landzunge) ;  ags.  he&(  (See,  Meer) ;  66  fen  etc.,  od,  Fass,  Griff  ete,  Ü 
an.,  schwed.  haf;  norw.,  dän,  hav  (Meer,  machen  (nach  Etwas)  woraus  sieh 
Ocean) ;  mhd,  hap;  md.  hab  (Hafen;  Meer,  weiter  die  Bedtg.:  nehmen,  wegnehane 
Haff).  Die  BedJtg,  dieses  Wortes  ist :  Hai-  nehmen,  aufheben,  bz,  heben  eic,  weA 
tendes.  Fassendes,  Bergendes,  Sicherndes  wickelte.  Die  von  Fick  belielie  Ab 
etc,  bz.  Gürtendes,    Umgürtendes,  Ein-  u,  60  von  y  kamp  (zittern,   od,  unduUren 


HEFIG  55  HEI 

nförmig  bewegen,  sich  auf  u,  nieder  hai, heyâ, heia, hei,  50w»>/«rner  tm  ör» mm'* 
jen,  od,  hüpfen,  springen,  hz.  [Grass-        sehen  Wb, 

n]  sich  rasch  bewegen,  od.  sich  hin  u,  2.  hei,  habt  ihr;  contrah,  aus  hebt,  heft 

iewegen  u,  schwingen),  wovon  skr,  kapi  (gekürst  hef ,  hew',  he')  -f-  ji »  ^cî ''  ^l  ^*d  ? 
)  u,  nach  Fick  auch  griech.  k&mptö    5  —  Sehr  oft  wird  jedoch  diesem  „hei"  troUs* 

beugen,  krümmen)  u,  kampé  (Krüm- 
f,  Bug),  sowie  kampé  (Spannraupe,  die 
iurch  Zusammenkrümmung  fortschneUt) 
\tammen  sollen,  passt  für  hafjan  woM  3.  hei,  s.  heu. 

irlich  so  gut,  wie  die  von  y  kap  (fas-  10      4.  hei,  s.  héje. 
^c),  zu  der  skr.  kapi   (Affe)   übrigens  5.  hei,  s.  haie. 

ebensogut  gehören  kann,  wie  zu  kamp  6.  he\^heisser,trockner,nebelartiger Dunst, 

rn,  bz.  sich  schnell  bewegen),  weil  der  der  sich  bei  anhaltend  heissem^  trocknem  u, 
e  nicht  aUein  behende,  sondern  auch  windstillem  Weiter  durch  die  Hitze  erzeugt 
schlimmer  Räuber  u,  Dieb  ist,  der  15  u.  die  Luft  in  den  „kimmen*^  unklar  u,  un- 
Früchten  etc.    sehr  nachstellt  u,   also        durchsichtig  macht,   sowie  auch  eine  Art 

als  Räuber  od.  Nehm  er,  Weg-  Fata  morgana  od,  Luftspiegelung  verursacht ; 
mer,  behender  Greifer  etc,  auf-  d'rjs  to  ßl  hei  in  de  lûcht,  od  de  lûcht  is  to 
st  sein  kann,  bz,  auch  deshalb  kapi  heiig  (trocken-dunstig),  um  mit  de  fer-kiker 
Greif-    u,    Fassthier,    Fasswe-  20  regt  genau  to  sên;  — wen  d'r  so  fOl  hei  in 

etc.    genannt    sein    kann ,    weil    er        de  iQcht  is,  den  is  't  nët  as  of  de  husen  un 

mit  Händen,  FHissen  u,  Schwanz  bomen  in  de  lacht  dnfen.  —  Mnd,  (Seh, 
[ües  anhängt   u.   an  Äüetn  Fass  u,        u,  L.)  hei;   ahd,  hei,   öfters  gehei,   geheie, 

findet,  geheige,  Hitze  (uredo,  cauma);   núhd,  heien 

fig  od,  hef  ig,  häfig,  schwer,  stark,  25  (brennen);  ahd.  arheigên,  erheiên  (nrere, 
Uig,  heftig,  auffahrend,  böse,  zornig,  aestuare),  ferheiên  (durch  Hitze  ausgetrock- 
"ausend  etc.;  'n  hefigen  Btörm  od.  fröst,  net  sein).  Davon:  oberd.,  mdartl.  (Sc hm,, 
i  etc.;  —  *n  hef  ig  gefecht;  —  du  muBt  II,  127)  gehai,  trockner  nebelartiger  Dunst 
jlik  80  häfig  worden.  —  Nid.  hevig  in  der  Atmosphäre  bei  heisser  Sommerzeit, 
k,  heftig,  gewaltig,  ungestüm,  auffah-  30  auch  Hai-Dampf,  Hainebel,  Hai- 
,  zornig  etc.);  mnld.  hevigh;  nd.  (Br.  rauch  (nach  0,  Schade)  verderbt:  Heer- 
)  hevig  (gross,  heftig,  sehr);  mnd.  he-  rauch,  Höhenrauch,  (s,  unter  2  harig) 
,  as,  hebhig,  hebig ;  ags,  hefig  (gewich-  genannt,  Adj.  gehai,  kai,  gehaiig,  gehaigig, 
\chwer,  beschwerlich  etc.);  engl,  heavy  gehaiwig,  kaierig,  gehêdig  (von  solchem 
7er,  drückend,  beschwerlich,  lästig);  35  Dunste  erfüllt  od,  überzogen);  hess,  (Vil- 
hebig,  hepig,  hevig,  hevec ;  mhd,  hebec  mar,  157)  hei,  heie,  heige,  hege  (trocken, 
Ichtig;  wichtig;  beschwerlich;  ausge-  dürr,  der  Feuchtigkeit  u,  des  Wassers  er- 
net).  Dieses  von  hef,  heb  u.  ig  (Zu-  mangelnd);  heiung  (Dürre,  Wasser-,  od, 
l.  Sein  etc.)  gebildete  Wort  gehört  zu  Regen- Mangel) ;  meklenb.  (cf.  Seh,  u,  L. 
Q  (heben)  u.   bezeichnete  urspr.   einen  40  tinter  hei)    hei-,   heu-,   heid-blicken ,  hdd- 

e-Zustand,  bz,  ein  Sein  od,  eine  blûcken ;  holst.  (Schütze) heid-lûchten (Wet- 
en Schaft  wo,  od,  durch  die  ein  He-        terleuchten,   Lufterscheinung  ähnlich    dem 

(von  liwas)  eintrat  u,  ein  Heben  Blitze,  doch  ohne  Donner)  u.  mfläm,  heyen 
heben,  in  die  Höhe  bewegen  u,  richten  (dasselbe),  VergLbei Fick  (1,59) 2'^(bren- 
verursacht  wurde  u.  da  nun  ein  heb i-  45  nen ,    dörren) ,    wozu    er    ausser    hei  etc 

od.  hebendes  Etwas  schwer  sein  auch  goth,  hais,  Genit,  haizis  (Fackel)  u. 
,  um  ein  Etwas  zu  heben  u.  in  die  skr.  gya  (gerinnen,  frieren,  erstarren)  steUt, 
;  zu  schnellen,  bz.  ein  Etwas  od.  ein  Fraglich  ist  es  übrigens,  ob  für  hei,  bz. 
\ch  etc.,  was  od,  der  die  Hebe- Eigen-  goth.  hais  nicht  besser  die  y  skr,  ei  (sehen, 
\ft  hat  schwer  u,  stark  etc,  ist,  so  hO  bz,  scheinen,  glänzen,  flammen  etc,,  cf, 
rt  sich  hieraus  leicht,  wie  das  Wort  Grassmann,  445  seq,  u.  weiter  unser 
:  die  obigen  Bedtpn,  erhielt,  blik,  blik,   büken,   blikken  etc.)  passt,  die 

figheid,  häffgheid,   Heftigkeit  etc,    —        wahrscTieinl,  nebst  skr.  khya  (schauen,   od. 

hevigheid.  scheinen  etc.)  aus  der  für  schin,  Bchinen  etc. 

^e,  hegen  etc.,  s,  häge,  hägen  etc.  55  u,  auch  wohl  für  Uxt.  scio  etc.  vorauszu- 
^ge,  s,^  1  häge.  ^  setzenden  allgemeinen  idg.  y  ski  (scheinen  etc,) 

ege-spîlen,  s,  hägespilen.  entstand,  zumal  auch  die  für  heid  od,  heit 

hei  od,  he,  eine  Interjection  der  Freude  u.  heiter  anzusetzende  germ,  y  hid  od.  hith 
les  Jubels;  hei-juchei  od,  juchhei,  cf.  =  skr.  cit  (ob  Denominativ  vom  Partie, 
^.nterjecUon  he  u.  ahd,  Interj,:  hei,  hey,  60  hita  von  hi,  wie  phull  von  phulla  aus  phal?) 


HEJ  56  HEIDE 

eine  Erweiterung  von  ci  ist  u.  auch  das  bar  wird,  auch  die  von  siehtbartM  u,  mk 
nd.  hei  in  heiblicken  (wetterleuchten),  sowie  Erscheinung  tretendes  Etwas  (gftithgilt^ 
das  ahd.  hei  (urcdo  etc.),  mhd,  heien  ('6reit-  ob  Sache,  Ding,  Wesen  od,  PiersönUMâi 
nen)  etc.  woM  jedenfalls  besser  zu  ci  (bli-  ergeben  musste.  Was  die  |/  betrijfi,  m  ä 
cken,  sehen  etc.,  bz.  blitzen,  flammen,  leuch-  5  dafür  wohl  germ.  hid  odL  hith,  &r.  iia.  B 
ten,  scheinen  etc.)  stimmt,  als  zu  skr.  gya  od.  skit  anzusetzen,  die  awch  der  Jtr.l 
(gerinnen,  frieren),  wovon  es  doch  sehr  frag-  dt  (glänzen,  scheinen,  erseheinen  etc.,  4 
lieh  bleibt,  ob  man  dafür  eine  y  ki  mit  der  unter  6  hei),  sowie  ketú ,  od.  kéta  (Sâ^ 
Bedtg. :  dörren,  brennen  etc.  aufstellen  darf.  Licht,  Strahl,  Leuchte,  Fackel,  Floatm', 
Zu  ahd.  hei,  bz.  erheiên ;  mhd.  heien  (urere)  10  Erscheinung  etc.),  citr&  (glänzend,  stnûdaÂi 
u.  goth.  hais  (Fackel),  bz.  heid,  heiter  etc.  hell;  ausgezeichnet,  herrlish  [illostris];  hd, 
vergl  auch  griech.  kafö  (brennen),  att.  kâö  laut,  klar  etc.)  etc.  ete,  su  Orunde  ht^ 
(brennen),  kaûma  (Brand)  etc.;  lit.  kaistü  cf.  auch  heid-rubmtie  u.  heiter. 
(bin  heiss),  kaiträ  (Hitze)  u.  an.,   isl.  hyr  1.  beide,  od.  haiae,  a)  Uaide,  Häid^éi, 

(Feuer),  sowie  hj^rr  od.  h>V  (heiter,  froh,  16  od.  dürres,  sandiges,  unfruehtbares ,  mbt 
fröhlich  etc.,  cf.  dän.  glad,  blid),  was  nach  baut  es,  wild  u.  wüst  liegendes,  meist  tâ 
bilde  u.  glad  zu  urtheilen  auch  auf  die  Haidekraut  bewachsenes  Land;  ebenes,  i» 
Grdbdtg.:  glänzen  zurückgeht.  bebautes  u.  unfruchtbares  Land;  \  is  teer 

hêj,  s.  hêje.  beide,   so  wid  as  man  sQgt;  —    b)   Hmk^ 

hê^^-bâs,  Ramm-Meister.  20  Haidekraut.     Compos. :  bessemhdde.  böne^ 

hei-bessem,  s.  heidebessem.  beide,  heideblöme,   môrheide  etc.      Spridm 

hej'-blok,  ein  Block  zum  hêjen  od.  Ram-       zu  a) :  gifd  de  beide  erst  (ör  her,   den  bM 
men,  Rammblock.  du  hör  her.  —  Nd.,  mnd.,  nid,  heide;  mM 

heid,  heit,  Endung  vieler  Subst.  als:  êgen-  heyde;  ahd.  heida  (Haidekraut);  mhd.  hôde 
heid,  gôdheid,  bôsheid,  dûlheid,  êwigheid  25  (ebenes  unbebautes  wildbewachsenes  Lan^; 
etc.,  od.  êgenheit  etc.  mit  dem  Plur.  beiden  goth.  liaithi  (ager,  campus,  unbestelltes  Fdi); 
od.  heitcn.  —  Afries.  héde,  hêd,  heid;  nid.  ags.  baedh;  engl,  beath  (wie  oben).  Wü 
heid  (Plur.  hêden) ;  mnld.  heyd;  nd.  heid,  goth.  haithi  zeigt,  bezeichnet  dieses  Weit 
heit,  keit;  mnd.  heit;  nhd.  heil,  keit  etc.  urspr.  im  Allgemeinen  blos  „Feld",  bz.  om 
Dieses  Wort  war  früher  ein  selbstständiges  30  unbestelltes  u.  freies  Feld,  wo  Niete 
Wort  u.  ist  eins  mit:  ahd.  heit,  hait,  heid;  wächst  u.  wohnt  u.  was  nicht  besieddtiâ 
mhd.  heit;  as.  hêd,  hêth  (persona,  sexus,  u.  wird  es  meistens  zu  skr.  ksetra  o<(.  kske 
ordo,  gradus,  bz.  Rang,  Stand,  Wesen,  Be-  tra  (Grund,  Grundbesitz;  Feld,  Acker;  Gt 
schaff enheit,  Art  u.  Weise) ;  goth.  haidus  gend,  Land)  verglichen,  was  zur  y  k^i  oi 
(Art  u.  Weise);  as.  hôd  (Stand,  Wurde);  35  kshi  (sitzen,  wohnen,  sich  auf  halten  woetei 
ags.  hâd  (wie  im  hocJid.) ;  an.  heidr  (bonor,  gehören  soll,  wonach  denn  k^etra  ur^f. 
diguitas).  Was  die  Grdbdtg.  dieses  Wortes  wohl  als  (von  Menschen  u.  Thieren)  6fr 
betrifft,  so  scheint  es,  ais  ob  dieselbe  urspr.:  wohnt  es  Etwas  aufgefasst  sein  muts, 
Schein,  Glanz  etc.  od.  Schein-  u.  was  allerdings  zu  der  allgemeinen  Beé^ 
Glanz- Zustand  war,  bz.  dass  dem  viel-  40  des  germ.  beide  nicht  stimmt,  worübernsdi 
leicht  für  heid  etc.  anzusetzenden  Thema  Weiteres  unter  heid-rubintje  am  Schluasi 
heidu,  heitn,  heithu,  od.  Iicithä  etc.  ein  &  verglichen  werden  mag.^ 
od.  Î,  Û  (Etwas)  abfiel  u.  es  von  Hause  aus  2.  heide,    öfterer  beiden,   Heide,    NiM 

ein  Etwas  bezeichnete,  was  Schein  u.  Christ;  he  is  nog  'n  heide.  Sehr  oft  wird 
Glanz  hatte  u.  von  sich  gab  u.  dadurch  45  damit  auch  ein  armer,  trostloser,  6e^rÂdb* 
in  den  Gesichtskreis  kam  u.  erkennbar  (od.  ter ,  von  der  Gnade  verstossener  MensA 
gesehen  u.  erkannt  etc.)  wurde,  bz.  als  ein  (ho  k)&gd  as  'n  beiden)  u.  weiter  auch  ein 
gegenständliches  u.  sichtbares  Etwas  in  die  uncultivirter,  wilder,  roher,  wüster,  bs.  ein 
Erscheinung  trat.  Da  nun  aber  AUes,  struppiger,  ungekämmter  u.  schmutziger  Ot^ 
was  scheint  u.  glänzt  Jedem ,  der  dar-  50  seile,  soune  ferner  ein  Zigeuner  bezeichnet 
nach  sieht,  eine  Erscheinung  ist  od.  (he  geid  so  to  kêr  as  'n  beiden;  —  he  iQgt 
ihm  das  Aussehen  u.  die  Wesenheit  d'r  ût  [ist  struppig  u,  schmtäzig  etc.]  ai  Ti 
(sein  Sein  etc.),  Beschaffenheit,  bz.  die  beiden;  —  de  heidens  [od.  taters]  sflnt  dV), 
Art  u.  Weise  desselben  kund  macht,  so  wie  ja  bekanntlich  das  Subst.  beide  ocl.  hd- 
ist  es  vollständig  begreiflich,  dass  aus  der  55  den  (Heide,  od.  Nicht-Christ)  aus  dem  A4j. 
Grdbdtg.:  Schein,  Glanz  od.  Licht  ahd.  hcidan  etc.  (von  der  Haide,  zur  Haide 
(als  das  was  von  Jemandem  ausgeht  u.  ihn  gehörig,  bz.  agrestis,  paganus  etc.,  cf.  hei- 
sichtbar  u.  als  Seiendes  erkennbar  macht)  den)  hervorging  u.  urspr.  blos  einen  (Maide- 
sich  ausser  Ansehn,  Würde,  Ehre  etc.,  od.  od.  Feldbewohner,  bz.  eineti  Mensehen 
Art  u.   Weise  wie  Etwas  aussieht  ti.  sieht-  60  von  der  Haide  od.    dem  Lande^   einen 


HEIDE  B7  HEID-  HEIT-RÜBINTJE 

?r  od,  Nichtstädter  etc,  hezeich-  bz,  ein  Wackeln  der  Haut  ankommen  soUte, 

\,  sotiach  nach  der  den  KircJhenvätem  wie   dies   bekanntlich  auch  beim  Schauder- 

lom  aus  eigener  Anschauung  als  ein  od,  Schüttelfrost  der  Fall  ist. 

ischer,    ungebildeter,   roher,  Beide  Redensarten  sind  daher  wohl  urspr, 

sitteter  Mensch  (homo  agrestis  et  5  fries.  od,  ofries,  Ursprungs  u.  von  hier  aus 

US,   bz,   non   urbanas)    aufgefasst  u,  dann  weiter  nach  Deutschland  vorgedrun- 

weiter  zur  Bezeichnung  eines  Nicht-  gen,  sofern  nicht  etwa  in  andern  Gegenden 

sten  verwandt  wurde,  die  Zusammenstellung  von  beide   u,   weide 

leide,  Haut,     Dieses  nur  in  den  Be-  neben  den  unsrigen  in  der  Bedtg.  von  Haut 

rt.:  „ik  wil  di  haueiii  dat  d!  de  beide  10  u.  Geweide  wirklich  im  Sinn  von  Hai  de 

ild**;  —   ^bê  spêjd  beide  un  geweide**  (od,  Wald,  Holzung  etc.,  s,  unter  beid- 

nz  zweifellos  identisch  mit  afries,  hMe,  rubtntje  am  Schlüsse)  u.    Weide  (pascua) 

nfries.\ïeQÚ\sail,\ïeâL',  toang.  (Ehren-  schon  von  früherer  Zeit  her  gebräuchlich 

ty  I,  351  u,  370)  baid  (bi  fret  'er  't  war  u.  dann  später  die  abweichenden  Be- 

äid  un  bêr  np ;   —  bî  spied   baid  un  15  dtgn.  dieser  lautlich  gleichen  Wörter  in  den 

to  't  lief  ut);    ags,   b^d;   engl,   bide  verschiedenen  Redensarten  sich  in  der  Än- 

,  cf.  hûd),  wobei  ich  wegen  des  Vocal-  wendung   derselben  blos    vermischt    u,    im 

sels  sowohl  auf  nid.  beden  =  buiden  Laufe  der  Zeit  verdunkelt  haben, 

=:  ahd.  biuti)  als  auch  auf  den  nid,  heide-bessem,  heibesseiiL  Haidebesen,  Be- 

bêden  =  lieiden  von  beid  (heit.,  keit,  cf  20  sen  von  Haidekraut,  od.  Erica  vulgaris. 

=  afries.  bêd  etc.)t  ols  auch  auf  den  ahd,  heide-blüme,  Haideblume. 

biuti  von  bût   (Haut)   verweise.     In  heide-krûd,  Haidekraut. 

Meinung  werde  ich  auch  dadurch  beiden,  a)  (Subst)  s,  2  beide;  —  b)  (Ädv,) 

beirrt,    dass   die  Redensart:   dat   de  heidenmässig ^ unvernünftig,  fürchterlich,  höl- 

wakkeld  sehr  verbreitet  (cf.  Korrespon-  25  lisch  etc, ;  man  bed  dar  'n  beiden  bült  drokte 

latt   des    Vereins  für  nd.  Sprachfor-  un  spektakel  mit;  —  be  bed  'n  beiden  bült 

g,   No.  9  vom  Febr. ,  pag.  67  seq.  u.  geld ;  —  ik  wurd'  so  beiden  dül,  dat  ik  bum 

12,  vom  Mai  1877,  pag.  90)  ist  u.  so-  wol   glik  ên  an   de  ôren  gäfen  mugt  barr'; 

in  dieser,   als  auch  in  der  gleichfalls  —  't  was  'n  beiden  allaciB.    —    Mit  afries. 

d.    bekannten   Zusammenstellung    von  30  (Ädj.)   betbin,    bêtben,  bêtbon,  beiden;   as. 

u.    weide ,    bz.    bei   u.    wei   (cf,    bei  hedin ;   ags.  baedhen ;   an.  beidbinn ;    mnd, 

itze:    be   deit   bei   u,  wei  ut,   sowie  beiden;  a^d  beidan,  heidin,  beiden,  beidban, 

•  bei  Dähnert  u.  im  Br.  Wb.)  das  beitbin;  mhd.  beiden  (gentilis,  etbnicus,  Äe*d- 

beide  im  Br,  Wb.  mit  1  beide  in  der  nisch,  nichtchristlich,  besonders  muhameda- 

.:   Haide-Land,   od.   Haide-Feld   u.  35  nisch,  saracenisch,  orientalisch,   bz.  urspr, 

mit  weide   (pascua)    identificirt  wird,  agrestis);  Subst.  ahd.  beidan  etc.;   nid,  bei- 

'   da   auch   Schütze   die   Redensart:  den;  wfries.  beydin  (Heide,  Nichtchrist,  bz. 

it  bei  un  wei  ut  auch  durch :  „er  Mt  urspr.  paganus)  zu  1  beide,  cf,  unter  2  beide. 

starken  Durchfall"  erklärt  u,  wir  mit :  heiden-dôm,  Heidenthum, 

pôjd  beide  un  geweide*   besagen   wol-  40      lieide;i-folk,  Heidenvolk,  heidnisches  Volk ; 

ass  er  Alles  ausspeit,  was  er  in  sich  Ziaeuner. 

>z.  Jemand  sich  in  der  Weise  heftig  neiden-pak,   gemeines  heidnisches   Pack 

ludtend  erbricht,    dass   er  nach   Ent-  od.  Volk,  Zigeuner  etc. 

\g  des  Magens  von  Speisen  auch  noch  heide-snakke,  heidsnukke,  Haide-Schaf, 

ige  Bestandtheile  speit,   bz.  Alles  von  45  Die  beidesnukken   sind  viel  kleiner  als  die 

nebt,   was  nur  irgendwie  aus  seinem  Schafe  von  der  Marsch.  —  Nd,  beidsnukke 

n  herausbrechen  kann,  wie  dies  z,  B.  u.  bei  Frisch  beidsnake. 

G^aüenfieber  od.  ähnlichen  mit  heftigem  heidi,  a)  Ausruf  der  Lust  u,  des  Jubels ; 

'chen    verbundenen    Krankheiten    der  heidî,  heidî,  beidallala;  —  b)  fort,  verloren, 

st.    Die  Redensart :  „Jemanden  hauen,  50  zum  Teufel  etc.;  \  is  all'  beult;  —  lat   't 

ihm  die  Heide  wackeü"  stammt  aber  air  beidi  gân ;   —   bê  is  beidî  gân.      Wohl 

der  daher,  dass  in  früheren  Zeiten  die  blos  erweitertes  bei   (cf.   1  bei) ,   wie   auch 

•echer  etc.  oft  derartig  gegeisselt  u,  mit  wohl  beidideldei  entweder   erweitertes  beidi 

\n  geschlagen  wurden,   dass   die  Haut  in  der  Bedtg.  sub  a)   od,   von  bei  u,  didel- 

iem   Rücken   sich  von   de^n   Fleische  55  dei  zusammengesetzt  ist. 

u,  theils  lose  u.  wackelig  sass,   theils  beid-,  heit-rabîntje,  Blut- od,  Roth-Hänf- 

Uzen  herunterhing,  od.  dass  diese  Re-  ling  (cannabina  linota).    rubintje  ist  Dimin, 

rt   blos   eine  Androhung  so  fürchter-  von  rubin,   wie  der  Hänfling   wohl  wegen 

Schläge  sein  sollte,  dass  dem  Betref-  seiner   Rubin  -  ähnlichen   Färbung   auch 

n  vor  Angst  ein  Beben  od.   Zittern,  60  sonst  (cf,  Brehm,  Thierleben  II J,  141)  ge- 


HEID-  HEIT-RUBINTJE  58  BEJES 


nannt  wird,  während  der  Vorsylbe  heid  od,  Fläche  etc,,  ebenso  wie  heid  ele.  «.Mit 
heit  wohl Bedtg.  Glanz (cf. heit  etc. u.  heiter)  zur  y  cit  =  idg.  kid  (acheinen,  fflÄmcn  éti 
zu  Grunde  liegt,  sodass  heid-  od.  heit-ru-  gehört,  zwnal  da  hade  in  den  nordete 
bintje  soviel  wie  Glanz-Hänfling  heisst,  sehen  Sprachen  nicht  aUein  eine  oJfeÊij 
hz.  heid  etc.  sich  auf  den  Glanz  seiner  5  freie,  unbebaute  u,  öde  Gegend,  &r.  eimfmtt 
rothen  Farbe  bezieht.  Dass  nun  aber  die  Feld  etc.  bezeichnet^  sondern  auch  dm  Bt 
ahd.  heitperi,  heidperi  u.  nhd.  Ueidel-  dtg.:  Wald,  Gehölz  (lacut,  sylnt,  nW 
beere  genannten  glänzend  schwarzen  u.  hatte,  bz.  (cf.  Grimm  Wb,,  IV,  798  id 
rothen  Beeren  der  verschiedenen  YacciDium-  3)  einen  grossen,  wilden,  mit  Tai- 
Arten  ihren  Namen  daher  haben  sollen,  10  gel-  od.  schwarzem  Holet  hewût)t 
dass  sie  in  od.  auf  der  Haide  wachsen,  senen  Wald  bezeichnete  w.  mwn  êomék 
scheint  mir  auch  sehr  fraglich,  da  es  auch  von  Hause  aus  u.  urspr.  nUt  „beide*  leÜf- 
ebensogut  denkbar  ist,  dass  heitperi  ursjyr.  lieh  ein  frei  u.  offen  liegendes  (ef.Ut, 
die  Bedtg.  Glanz-Beere  hatte,  wie  ja  bar,  bloss,  nackt,  leer,  frei,  offen,  eidiAm 
auch  heit  (cf.  heid)  in  der  urspr.  Bedtg. :  15  etc.  von  der  y  bhas,  scheinen,  glänzen  eUi, 
Glanz  od.  Schein  etc.  (der  von  Etwas  od.  überhaupt  ein  freies,  off  enee,  âie^ 
ausgeht  u.  es  sichtbar  macht)  u.  der  abge-  sichtliches,  bz.  ein  freies  unht' 
leiteten  von:  Ansehen,  Würde  etc.  auch  schränktes  u.  wildes  JEtwae  besndt 
im  ahd.  heithaft  (d.  h.  glanzhaft ,  od.  mit  net  hat  u.  dieses  Wort  ebenso  wie  hetd,  ké- 
Glanz,  Ansehen  u.  Würde  behaftet,  20  ter  etc.  ein  Abkömmling  der  y  cit  (sdm- 
—  Glanz  u.  Ansehen  etc.  habend  u.  nen,  leuchten,  sichtbar  sein,  frei,  qfen  «^ 
besitzend)  steckt  u.  dieses  Wort  nur  des-  unbedeckt  liegen  etc.)  ist,  zu  wacher  Ofi' 
halb  auf  den  geistlichen  Stand  bezogen,  bz.  bdtg.  die  goth.  Bedtg.  campns  od,  unht 
der  geistliche  od.  Priesterstand  nur  deshalb  st  eilte  s  u.  freies  Feld  etc.  (^.  mUet 
heithaft  genannt  wurde,  weil  er  mit  Glanz,  26  1  heide)  sowold,  als  auch  die  «cAon  äUe  id. 
Ansehn  u.  Würde  etc.  behaftet  war,  bz.  von  Wald  etc.  od.  lucus,  bz,  freiee^  mzÄt 
der  „heithtLÎte'*  od.  der  dem  Stande  der  Geist-  schränktes,  offenes  Etwas,  od.  iü)erhaii^ 
lichkeit  angehörende  Mann  für  „illustre*'  d<is  Freie  (cf.  skr.  loka,  heller  freier  Cii, 
galt,  cf,  dieserhalb  auch  unter  heid  am  freier  unbeschränkter  Raum  etc.)  jedenfäät 
Schlüsse  das  skr.  citra,  wonach  man  auch  30  sehr  gut  u.  wohl  besser  stimmt  als  die  cm 
einen  genn.  Stamm  heid,  heit  od.  heith,  bz.  skr.  kshetra  von  der  y  kshi  (sitzen,  wt^mm 
ein  heithi  (glänzend  etc.)  u.  heithi  (Glanz  etc.),  zumal  da  die  Haide  wohl  schwerUd 
etc.)  von  der  y  hid,  hit,  hith  =  skr.  cit  jemals  ein  sehr  verlockender  Wohnsitz  wsr 
(glänzen  etc.)  ableiten  kann,  der  doch  je-  u.  jedenfalls  urspr.  wohl  ein  von  frei  uw 
denfalls  auch  dem  ahd.  heitar  (cf.  heiter)  35  her  schweifenden  Nomadenhorden,  nidâ 
zu  Grunde  liegt,  ebenso  wie  dem  Worte  heid.        aber  von  sesshaften  Ackerhauern  bevöi- 

Vergleicht  man  nun  aber  weiter  das  ahd.        kertes  Feld  gewesen  ist. 
loh,  Holz,  Gehölz,  Wald  etc.  (cf.  Forste-  heien,  s.  héjen. 

mann,    II,  947  u.  Arnold,   Ansiedlun-  Heie,  Hei',  ml.  Name;  s.  Hayo. 

gen  etc.,  pag.  117)  =  lat.  lucus  etc.  im  Zu-  40  hêje,  hêj',  hei',  a)  Schlag,  Stoss,  Auf 
sammenhange  mit  ahd.  lohjan  (lohen,  üam-  prall  etc.,  z.  li.  eines  schvoeren  Schlägd», 
men  etc.)  u.  lat.  lücere  etc.  (cf.  leien,  lôjen,  od.  eines  Rammblocks  etc.;  du  mast  d'r  nog 
lacht  etc.)  zu  lit.  laukas  (das  Freie,  od.  insen  'n  dügtigen  hêj'  up  dôo,  of  't  net  nog 
die  freie,  offene  unbesiedcüe  Gegend  etc.,  bz.  wat  sakken  wil;  —  mit  ên  hé^'*  sat  't  fast; 
Feld,  Acker  etc.  u.  dass  wir  mit  Wald  ^5  —  b)  ein  schwerer  Schlägel,  ein  Bamm- 
auch  oft  den  Begriff  des  Freien  u.  ün-  block,  od.  auch  das  ganze  Rammgest^  ind. 
eingehegten,  od.  des  wild  u.  frei  des  Schlägels  od.  Rammblocks;  gif  mi  de 
wachsenden  und  somit  auch  Ünbe-  hêj'  insen  her  un  lät  mi  de  p&l  insen  én  ns 
schränkten  (wald  u.  wild  [cf.  wilde  aucA  de  kop  gäfen,  of  he  den  net  in  de  gniiid 
in  derselben  Bedtg.  wie  Hai  de]  sind  ja  50  geid ;  —  so  sunt  mit  de  héj  an  de  lârd,  um 
angeblich  connex,  da  wald  das  wild-  u.  de  palen  in  de  grund  to  héjen.  —  Afriu. 
freiwachsende  bezeichnen  soll)  verbin-  hei  (Schlag,  Hau)  ;  nid.  hei  (Ramme) ;  mM. 
den,  so  ist  es  auch  leicht  möglich,  dass  das  (KU.)  heye  (fistnca;  pilnm  raidam);  mM 
Wort  heide  =  goth.  haithi  (Haide,  od.  un-  Grimm,  Wb.,  IV,  812,  bz.  776  etel)  heie, 
bestelltes,  od.  unbebautes  u.  unbewohntes  od.  55  hege,  hage  (Schlägel) ;  mhd.  heie,  hei ;  ha^. 
freies  Feld  u.  Ebene  etc.,  cf.  1  heide)  gar  hai  (dasselbe);  Schweiz,  huja  (Ramme),  nt 
nichts  mit  skr.  kshétra  (Grundbesitz;  Feld  ben  den  Verben:  hi;ga  u.  hega  (rcunmen). 
etc.)  u.  der  y  kshi  (sitzen  etc.,  cf.  1  heide)  Ausserdem  a%uih  (m.)  heier,  haiier,  haier, 
zu  ihun  hat,  sondern  als  freie,  unbe-  hover  (trusorium).  Vergl.  weiter: 
baute,   unbewohnte,   leere   u.    öde  60      hejen,   hêen,    heien,    rammen,  hamenf 


HEJEN  HEEN  59  HEIKE  HETK' 

schlagen,  stossen  etc;  hê  hêjd  de  palen  in  gen,  obscJian  es  mir  scheint,  dass  hayr, 
de  grund;  —  de  grand  mut  erst  hêjd  wor-  (Schm.,  II,  128)  haien,  hai,  haier,  hoyer 
den  (gerammt,  bz,  mit  eingerammten  Pfäh-  (trusorium,  fistuca)  ii.  gehai  (Weg  od. 
len  versehen  u.  fundamentirt  werden),  er  't  Cayung  von  eingerammten  Pfählen)  auch  wohl 
fundament  legd  worden  kan;  —  he  hêjde  5  zu  hauen  gehören  könnte,  zu  welchem  hê- 
(h^ete,  rammte,  hz,  stiess,  schlug  etc,)  de  Jen  u.  hêje  jedenfalls  begrifflich  doch  bes- 
p&l  Bo  fast,  dat  gm  tein  përde  hum  d'r  wer  ser  stimmt  als  zu  heien  (vexiren),  od.  wie 
ûttrekken  knnden.  —  Nid,  he^'en;  mnld.  D  i  e  z  meint  zu  mnld.  hijghen, 
hegen,   hijen    (fistucare,    fistuca    adigere;  heien,  s.  heuen. 

Bubagitare) ;  mfläm.  heyen,  hyen  (dasselbe).  10  heifeltje,  heafeltje,  heifelke  (Dimin.  von 
Vergl.  dazu  (s,  Grimm,  Wb.,  IV,  813  un-  nhd.  Haufe,  bz.  dem  Stamm  Haufel  von 
ter  2  heien)  Schwab,  heien ,  huien ,  hegen,  häufeln),  Häufchen,  kleiner  Haufe ;  wi  wil- 
neben  geheien  u.  keien  (schlagen,  werfen);  len  de  knikkers  up  heifeltjes  setten  un  sê 
tirol,  heien  u.  geheien  u.  keien  (werfen,  faU  mit  de  tôrnschêter  umsmîten ;  —  (fig.)  ein 
len  lassen);  hess.  (Vilmar)  heien,  geheien,  16  kleines  Menschenkind;  't  is  man  so  'n  hei- 
geheigen  Qplagen,  vexiren,  ärgern  etc.,  bz.  feltje. 
urspr.:  schlagen,  hauen).     Was  zunächst  heiig,  s.  6  hei. 

unser  héjen ,  bz.  nid.  hegen   (rammen  etc.)  heike,  heik',  haike,  hoike  u.  auch  hokke, 

betrifft,  so  ist  dies  wohl  von  hêje,  hêj'  (Stoss,  hok',  Mantel,  üeberwurf,  Regenkleid,  Schär 
Schlag ;  Schlägel,  Ramme  etc.)  weitergebilr  20  fermantel ;  Redensart :  de  heiken  up  beide 
det,  wie  desgl.  auch  wohl  nhd.  heien  schulders  dragen;  —  de  heik'  na  de  wind 
(schlagen),  während  es  mir  scheint,  dass  hangen;  —  Compos.  wind-heike;  (ßa.)  Wind- 
die  oberd.  Verba:  heien,  huien,  hegen  (schla-  beittel.  —  Äfries.  hokka  u.  hoythia  (rect. 
gen,  werfen),  bz.  hess.  heien  (vexiren)  u.  hoykia  od.  hoychia,  hoichia);  nd.  (Schütze, 
mnld.  hgen  (molestare,  vexare),  mnd.  (Seh.  25  D ahn ert,  Schambach  etc.)  heuke, hoike, 
u.  L.)  beigen,  higen,  hien  (zerren,  höhnen  heike,  hocke;  mnd.  (Seh. u.L.) hoike, heike, 
etc.)  nicht  von  dem  Subst,  heie,  sondern  aus  huke,hoke;  nid.  huik;  mnZ(2.huycku.  hocke; 
älterer  Quelle  stammen.  Vergleicht  man  engl.huke.  Davon  (Die z,  II,  335):  af ranz, 
nun  aber  die  unter  héje  erwähnte  Form:  hoche  (langes  Gewand),  während  Diefen- 
hege,  bz.  dass  so  sehr  oft  der  Stamm  hage,  30  bach  das  mdartl.  franz.  huque  u.  sächs. 
hege  zu  hai,  hei  contrahirt  wird,  sowie  f er-  büke  zu  kymr.  hug  stelü.  Es  gehört  mit 
ner,  dass  unser  bikken  neben:  schlucken,  hôk,  büke,  hokke,  buken  ("=  nid.  huiken, 
schluchzen,  bz.  krampfhaft  hörbar  weinen,  nhd.  hocken)  etc.  zur  y  kuk,  bz.  skr. 
od.  aufstossen  (cf.  snikkon,  snukken;  snuk-  kug,  kung,  od.  kuc,  kunc,  wovon  kuksb,  kuks 
kern  u.  snuk-up  =  engl,  bick-up)  auch  die  35  (cf.  taksh,  taks  aus  tak,  tag  u.  bbaksh  aus 
Bedtg. :  stossen,  schlagen  etc.  hat ,  so  wäre  bhag)  eine  Weiterbildung  ist  u.  welche  nach 
es  auch  wohl  möglich,  dass  fries.,  nid.  he-  Fick  eine  Ablautform  von  kak  (cf.  I,  36) 
Jen,  heijen,  hijen  (stossen,  schlagen  etc.)  aus  sein  soü,  die  er  auch  für  hage  (Umzäunung, 
mnld.  Ûjghen  (anhelare,  hippacare,  animam  Hecke  etc ,  cf.  unter  hage,  häge,  bagen,  bä- 
celeriter  ducere  etc.,  cf.  higen)  entstehen  40  gen  etc.  u.  auch  unter  hake),  bz.  ahd.  hag 
konnte,  wovon  (cf.  higen  in  der  Bedtg. :  hef-  ansetzt  u.  wobei  ich  wegen  des  auslautenden 
tig  verlangen  u  trachten,  od.  streben  nach)  g  u.  k,  bz.  des  inlautenden  g  u.  k  auch 
Diez  (II,  334)  afranz.  hie  (Gewalt,  Nach-  auf  bugen,  buk,  bukken  etc.  verweise.  Ver- 
druck), engl,  hie  (Eile  etc.)  ableitet  u.  wo-  gleicht  man  nun  aber  bei  Grassmann  y 
mit  er  auch  ags.  hige,  hyge  (Eifer,  od.  ei-  45  ku^  (umschliessen,  umfassen),  kôga  (Fass, 
gentlich :  mens,  animus  etc.,  da  es  mit  afries.  Kufe,  Behälter,  Kasten  etc.) ,  kôstba  (Ein- 
hei;  ahd.  hugu,  Sinn,  Geist;  Andenken;  geweide,  Wanst),  kiiksi  (Bauch  etc.),  bz.  bei 
affectus,  Freude;  goth.  bugs  etc.  identisch  Bopp  die  Wurzeln  kuk  (capere,  sumere), 
ist  u.  mit  böge  etc.  zu  bugen  gehört)  für  kué  (impedire,  includere,  coigungere;  in- 
verwandi  hält  u.  wovon  er  meint,  dass  da-  50  flexum  esse),  kuc  (curvare,  inflectere),  sowie 
von  auch  nfranz.  hie  (Ramme) ^  hier  (ram-  die  Wörter:  kuca  (mama),  kuksH  (venter, 
men)  abstammen  könnte.  WcûirscJ^einlicher  Uterus)  etc.,  bz.  bei  Benfey:  kuk  (to  take), 
scheint  es  mir  jedoch,  dass  unser  hêje,  héj',  kukshi  (the  belly;  cavity;  cavern;  bay  etc.), 
hei  (Schlag,  Stoss;  Schlägel,  Ramme)  u,  he-  kuj  (to  be  crooked  etc.)  kuch,  kunch  (to 
Jen  etc.  vom  afries.  hei  (Schlag  etc.)  ah-  55  straiten;  to  bend;  to  crisp;  to  sound  high; 
stammt,  was  ebenso  wie  unser  bei,  heu  (Heu)  to  be  crooked  etc.)  etc.  u.  bei  Justi:  cugra 
zu  hauen  gehört,  während  die  obigen  nhd.,  (Winkel,  Ecke  etc.  =  unserm  hôk),  kushi 
hs,  oberd.  Formen  heien,  huien,  hegen  (schla-  (Bauch,  Höhle)  etc.,  so  scJmnt  es  mir,  als 
gen  etc.)  wohl  mit  mnld.  hijen  (molestare)  ob  für  die  Wurzeln  kak ,  kuk  zunächst  die 
aus  einer  u.  derselben  Quelle  stammen  mö-  60  Bedtg.:    greifen,    fassen,    nehmen, 


H£IK£L  60  HEIL-BUT 

halten  etc.  als  urspr.  anzunehmen  sei  u,  hum;  —  dat  is  din  heil^  dat  da  Inunul;- 
dass  sich  hieraus  die  von:  binden,  schlies-  wen  du  mi  nêt  hören  wilt,  dea  mast  daifr 
sen,  ein-  u.  umschliessen  (nichern^  schützen,  fen  din  heil  fersöken ;  ^ —  as  he  feriiia 
bergen  etc.),  von  allen  Seiten  durch  einen  was,  do  kwam  he,  um  sin  heil  bi  nutow- 
Kreis  od,  Ring,  Wall  etc.  umgeben,  u.  so  5  sökcn;  —  he  hed  sin  heil  bf  hör  fenödii 
auch  die  von :  rundlich  od.  mit  einer  Krüm-  man  't  wul  hum  bî  hör  nét  Ifikken  ob  U 
mung,  einem  Bogen,  Gewölbe  etc.  ein-  u.  hed  sük  blôt  'n  pftr  bhtne  schftnei  hâid.  - 
umfassen  etc.  entwickelt  h^,  wobei  dann  Nd.,  mnd.  heil;  nid.  heil;  tmnld,  hej\;  aU^ 
hieraus  weiter  auch  die  von:  biegen  n.  mhd.  heil  (Gesundheit;  Glück;  BetiMMg)%> 
krümmen  etc.,  sowie  aus:  rundlich  erhaben  10  alid.  heili,  haili,  hêli;  amhd.  heile;  of.  Ml 
etc.  auch  die  von:  Anhöhe,  Hügel  etc.,  od.  (sanitas,  salus;  salvatio).  Es  beMekknäitM 
der  Begriff:  erhaben,  hoch  etc.  entstand,  heil-  od.  gesund- Zustand,  bs.  den  Zê- 
wie  auch  Fick  das  ahd.  höh  (cf.  hôg)  stand  od.  das  Sein  von  heil  od.  gesuni 
dazu  stellt.  (d.  h.  ganz,  unverletzt,  unverwundet  u.  «n- 
heikel;  i.  g.  4  häkel.  15  versehrt,  nicht  caput  etc.)  etc.  u.  M  heil  du 
Heiko,  od.  Haiko,  ml.  Name.  Geschln.  substantivirte  Adij.  heU  (cf.  hél),  wäkred 
Heiken,  Heikens,  Heikena,  bz.  Haiken,  Hay-  heil!  mit  dem  Suffix  \  in  der  JBedig. :  Sem 
ken  etc.  Wohl  Koseform  von  Hayo,  Heio,  od.  Zustand  etc.,  ebenso  wie  heilig,  heö- 
Heie.  Vergl.  indessen  Förstemann  un-  säm,  bz.  hêlsftm  u.  hêlen  etc.  davon  m»- 
ter  Hah.  20  tergebildet  sind.  Wie  salus  besdeJM« 
hei-krâsje,  zornig,  wäd,  wüthend,  aufge-  daher  auch  heil  urspr.  nur  einen  k&rper- 
regt,  ausser  sich  etc. ;  he  was  gans  heikräbjc  lieh  od.  sinnl.  unverletzten  Zustand  u.  is 
un  hei  not  to  tüssen.  —  Nach  demBr.  nd.  sowohl  salig  (selig),  ais  die  Endung  al 
Wb.  (II,  613)  bezeichnet  heikrasie  od.  hei-  in  Trübsal,  Schicksal  etc.,  bz.  selig  » 
kraasje  ein  jauchzendes  Lärmen  u.  25  trübselig,  weinselig  etc.  mit  sal  m  salus, ni- 
auch  einen  lustigen  ausgelassenen  yvls  etc.  identisch  ist,  so  erklärt  sich  hiaram 
Menschen  u.  soll  es  von  der  Interj.  der  auch,  weshalb  das  Wort  salig  od.  seli$ 
Freude  hei  (s.  1  hei)  u.  kuraasje  (Courage)  (sei  es  für  sich  allein,  od.  als  Endung,  bi. 
zusammengesetzt  sein.  Vergl.  indessen  auch  als  suffix)  dieselbe  Grdbdtg.  hat  wie  he*- 
afries.  hei  =  ags.  hige,  hyge;  ahd.  hugu  30  lig  (cf  auch  hillig,  hilg),  öbschon  wir  ^s- 
(mens,  animus;  affectus  etc.,  s.  unter  hêjen)  ses  Letztere  allerdings  nicht  in  dersdbes 
u.  zu  krasie  etc.  auch  mnd.  'ktojicz  (Wider-  Bedtg.  wie  selig  in  trübsdig^  weinsêi§ 
rede,  od.  Geschrei?  in  „sunder  kraecz  und  etc.  gebrauchen,  bz.  als  Suffix  den  Stämsun 
wedderredeii",  was  nach  Seh.  u.  L.  [II,  in  ähnlicher  Weise  anhängen,  wie  seit  ff. 
550]  mit  kratz  [Kratz,  von  kratzen]  iden-  35  Weiteres  vergl.  unter  hêl,  hêlen  etc. 
tisch  sein  soll,  mir  indessen  eher  mit  Krächz  heüand,  Heiland  (Christus),  ISrlôser,  Er- 
in  Gekrächze,  bz,  krächzen  [ags.  crâ-  retter,  Freimacher  von  Sünde  u.  SdiM; 
cettcn  etc  ]  connex  zu  sein  scheint),  od.  auch  och  du  min  lêfe  heiland,  ferbarme  di  sSa 
mnd.  krät  (Schrei)  kratcn,  kratelen  (schreien,  uns ;  —  de  lêfe  heilaud  mag  jö  't  wer  se- 
krähen,  wiehern) ,  was  sich  wohl  von  ahd.  40  genen ;  —  wat  hed  de  lêfe  heiland  nêt  all' 
chräjan  (krähen,  cf.  kreien)  ableitet  u.  wo-  för  uns  dân.  —  JJid.  heilant,  hêlaot;  mkéL 
nach  denn  heikrasie  od.  heikräsje  (mag  nun  heilant,  heilent;  as.  hêljand,  hêleand,  héUund; 
hei  die  Interj.  hei,  od.  wie  afries.  hei  aus  ags.  haeland,  hêlend;  haelynd.  heilant  etc. 
hige  entstanden  sein)  nicht  =  freudige  =  salvator  ist  das  substa}Uivirte  ParUe. 
od.  laute  Courage,  sondern  =  freu-  45  präs.  von  heilan,  bz.  hêlen  tu  der  abstraeien 
diges  u.  lautes  od.  animirtes  Ge-  Bedtg.  salvare.  Die  Gothen  dagegen  Über' 
schrei  sein  würde.  setzen  in  gleicher  Weise  das  grieeh.  s&tét 
hei'  karâsje ,  hei'  krâsje ,  gewöhnlicher  (Eetter,  Befreier,  bz.  Christus)  mit  na^andi, 
fragender  u.  herausfordernder  Zuruf  eines  dem  Partie,  präs.  von  naajan  (retten)  s 
streitsüchtigen  od.  zornigen  Menschen  an  50  ahd,  nerjan  (heilen  etc.),  was  vom  Prâter. 
die  gegnerische  Parthei  u.  wörtl.:  habt  nas  von  nisan  =  ahd.  nësan  «n  ganiaan  (]^ 
ihr  Courage;  hei'  krâsje?  den  kâmd  nesen  etc.)  weitergebildet  ist. 
man  her,  den  willen  wi  insen  sen,  wel  bäs  heil-bat,  Heübutt  (pleuronectus ,  hippo- 
Word.  glossus).  —  Mfläm.  heyl-,  helbot;  nid  heil- 
heil, Heil,  Gesundheit,  Wolil,  Wohlsein,  55  bot;  nd.  (Br.  Wb.)  heilbutte;  dän,  helle- 
Glück,  Segen,  Erlösung,  Bettung  etc.;  heil  but,  auch  helleflynder  u.  norw.  hdlefisk  gS' 
dl,  dat  du  dat  nêt  dän  best;  —  he  drunk  nannt;  engl,  hallibut,  balibut.  Besieht  sich 
up  sin  heil ;  —  fOl  heil  un  glOk ,  od.  segen  die  Vorsylbe  auf  bei  (heü,  ganz  etc.),  bz. 
in  't  n^e  jär;  —  he  söcht  sin  heil  b!  God,  engl,  hail,  hale  in  der  Bedtg.  „starke*,  so- 
od.  in  de  flucht;  —   iksê  gen  heil  mêr  för  60  dass  er  wegen  seiner   Grösse  (er  ist  der 


HEILIQ  61  HEISTERN 

9te  u,  schwerste  von  aUen  Butten)  der  bei  Seh.   u,   L.   unter  hege-holt)   identisch 

\ze  (heile)    od,   starke  (vergL   unter  ist,  bz.  mit  dem  folgenden  Vbm,  heinen  zum 

auch  die  Eedensart:  he  is  'n  hêlen  [gan-  Stamm  hag  (cf.  1  häge  etc.)  gehört,  od,  iriel- 

tüchtigen,   derben,  starken]  kerel,   od,  leicht  eine  Nebenform  von   heim,   bg,  hêm 

wat  hêls)  Butt  genannt  wurde?     Oder    5  ist,  wofür  KU.  sein  mnld.  heyn  ?iâU,    Ver- 

leil,  bz,  hail,  hei,  hal  identisch  mit  dän.,  gleicht  man  indessen,   dass   mnld.   haeghe, 

ted,  hal  (glatt,   schlüpfrig),   an,   hall;  bz.  mnd,  hage,  hege   (s.  unter  1  häge)   ne- 

l  hei   (dasselbe),   was  bekanntlich  mit  ben  sepes  etc.   auch  die  Bedtg,   domas   od, 

häli,  h&le;  mhd.  haele,  häl  (verhohlen,  Wohnung   (cf.   auch  unter  gârden  u.  tun) 

vrgen ; heimlich  schleifend  u.  schlüpfend;  10  hat,  so  scheint  es  mir,    dass  sowohl  unser 

Ipfrig,  glatt)  zu  hehlen  (s.  unter  h&l)  hein  als  das  mnld.  heyn  (sepes,  Beptum  etc.) 

rt  u,  wonach  denn  der  Heilbutt  sei-  u,  mJZâm.  heyn  (Hof,  Hof  statte,  bz.  closture 

Namen  daher  haben  könnte,    dass  er  autoar  ies  maisons,   bois  ou  champs)   trotz 

t  rauh,  od,  nicJU  steinigt  (wie  der  der  dort  erfahrenen  Identificirung  mit  heym 

inbutt)  ist?                                             15  (Heim)  mit   nhd,   Hain    od.    Hein    von 

lilîg  (sanctas),  heilig,  selig  etc.,  bz,  un-  Hause  aus  identisch  u.  wie  dieses  aus  ha- 

izlich,  unverbrüchlich,  fest  etc. ;  de  hei-  gan,   bz,  hagene ,   hegene   (cf.   auch  afries, 

gêst;  —  't  heilige  land;  —  de  heilige  heyl  =  hagel,  —  neil   :=  nagel  etc.)  con- 

ift ;   —   he  kan  nich  heilig  worden ;  —  trahirt  sind  «.  dass  neben  diesem  richti- 

Word  mut  d!  heilig  wäsen;   —   ik   kan  20  gen  heyn  im  mnld.   u.   mfläm.   auch   die 

eilig  fersäkern,   dat  dat  w&r  is.  —  Nd.  Form  heym  für  heyn  vorkam,  wie  bekannt- 

;;   nid.   heilig;    afries.   hêlech,   hêlich,  lieh  auch  das  „m**  in  kim   (Keim),  kimen 

zh,  helch,  hilch  (cf.  hillig,  hilg);  nfries,  (keimen  etc.,    cf,   kinen)   u.   in  ahd.  seimo 

g,  hellig,  hillig;  satl.  hillig;  ahd.  heilag,  (Schein  etc.)  für  urspr.  „n**  steht, 

c,  hêlac,  heileg,  heilig ;  nüid.  heilec,  hei-  25  Hein,  ml,  Name  (Hein  Wêers).    Geschln, 

md.   hillig;   as.   hêlag,   einzeln  auch:  Heine,  Heinen.      Wegen  dieses  Namens  als 

l,  h&lag,  halog;  ags.  hâleg,  hälig.     In  Verstümmelung  von  Heinrich   (cf.  Heini  u. 

1»  Worte  hat  sich  die  sinnl.  Bedtg.  des  Heink),  bz.  auch  wegen  Hein  in  der  Bedtg, 

vmwortes  heil  ("c/.  hél)  wohl  am  meisten  ttTod*'*  (fründ  hein)   vergl.   Grimm,    Wb., 

ischt,                                                        SO  unter  Hein  u.  Weiteres  unter  henneklêd. 

ilîgdôm,    Heilipthum;  in   't  heilîgdôm  heinen,   zäunen,  ein-  od.  befriedigen,  bz, 

-^  dat  mut  dl  'n  heiligdôm  wäsen.  mit  einem  hein,  od.  häge  (Zaun,  Hecke)  um- 
ilige,  Heilige;  de  lêfe  heiligen  mögen  geben  u.  einschliessen  od.  gürten;  umhei- 
helpen;  —  he  hörd  to  de  heiligen.  nen  (umzäunen,  umschliessen ,  umgürten, 
illgheid,  Heiligkeit.  35  umfriedigen  etc.)  —  Nid.  heineu;  mnd.  he- 
illos, heillos,  gottlos,  fürchterlich  etc.;  genen,  heinen  etc.,  cf.  hägcn. 
s  'n  heillosen  kerel;  —  dat  geid  d'r  Heini,  Koseform  von  Heinrich. 
)s  her ;  —  he  gung  heillos  to  kër ;  —  'n  Heink,  ml.  Name  u.  zwar  Contract.  aus 
)sen  wind.  Heinrich,  bz.  Heinrik,  Henrik,  cf.  Hinnerk. 
jmât,  Heimath.  Zu  1  hêm.  40  1.  heister,  s.  hester,  bester. 
im-8Öken,  hêmsöken,  heimsuchen,  zu  2.  heister,  od.  hester,  ein  böses  zänki- 
se  suchen  od.  besuchen ;  he  hed  bum  sches  Weib^  Xantippe.  Es  berührt  sich  be* 
Böcht  —  Zu  2  bêm  =  ahd.  heimi;  grifflich  sehr  nahe  mit  bäkster,  bz.  äkster 
s,  hêm.  (Elster)  im  fig.  Sinn  u,  wird  demnach  auch 
in,  Hof?  —  od.  Änsiedlung,  Verbleib-  45  wohl  mit  mnd.  heister,  hegester  (cf.  Seh, 
Î,  Wohnung  etc.?  —  od.  Hain  =  ge-  u.  L.)  identisch  sein.  Möglicherweise  je- 
s  Gehölz,  Gehege  etc.?  —  in  den  Ee-  doch  kann  es  auch  wie  das  folgende  hei- 
sre. ;  d'r  Bteid  gen  hûs  of  hein ;  —  dV  is  stem  zu  baest,  haist,  heist  (erregt,  aufbrau- 
1Û8  of  hein  to  sên,  wofür  wir  auch  sa-  send,  hitzig,  zornig  etc.)  gehören ;  cf,  1  hast 
d'r  steid  gen  hûs  of  hof.  Da  hof  be-  50  heistern ;  i.  q.  beistern,  feistem  etc.  •— 
tlich  die  Bedtg.:  eingehegtes,  eingefrie-  Mit  wfries,  (Jap ix)  heysterjen  (jagen,  trei- 
8,  umschlossenes  Etwas  hat ,  od.  auch  ben,  antreiben,  fort- ,  aus-  etc, ;  sehr  hastig 
i  umschliessenden  Bing  bezeichnet  (cf.  u.  eilig  sein,  rennen  etc.)  u,  auch  wohl  mit 
i-hof,  Apfelgarten,  —  hof  um  de  m&n  dem  nid.  heistern  in  ontheistern   (aus  dem 

so  ist  es  mir  fraglich,  ob  hein   wie  55  Concept  komtnen  od.  bringen,  sich  od.  Je- 

Hain  ein  Contract.  von  hagen,  hegen  manden  entsetzen,  verstören  [ontheistert  en 

id,  hagîn,  mhd.  hagen  u.  demnach  mit  ontroert,  entsetzt  u,  verstört  etc.,   cf.   ferbi- 

od,  hegene  in  den  Orts-  u.  Bachnamen  stem,  ferbisterd],   quälen,  plagen,  martern, 

iah^hegenebahe  (cf.  bei  Forst  emann)  verwüsten,  berauben  etc.)   wohl  von   haest, 

îin  im  mnd.  bein-holt  =  hege-bolt  (cf.  60  heist  (hastig  erregt  etc.,  cf.  1  hast),  bz.  ein 


HEFT  62                      HEK8E  HESS 

Freq,  von  haesten  (fcstinare  etc.)'    c/.  auch  Sprichto, :  wen  de  sQna'  schînâ  na  't  li^^ 

nd.  (B  r.  Wh.)  heistcr-beister  (über  Hals  u,  den  bakken  de  heksen  pannkôk ,    ocf.  den  i 

Kopff   in  Eüe),   heister-beistem  (in  unar-  in  de  helle  hogtîd,   —   od,   wie  der   Wn- 

dentUcher  Eile  etwas  thun    od,   über   hin  gerooger  sagt:  won  de  tun  seh  int  an'triili 

fahren),  5  den  is  J*r  helgedi  (hilgedag,  F'eettag  elej  a 

heit,  s,  held.  de  hil ;  —  steid  de  karn  nêt  etil  an  't  oft 

heite,    Vater.   —   Mofries,   (Cad.  Mül-  schiffen  un  bottern  wil,  den  hebben  debck- 

ler)  heite;  afries,  heitha  etc.,  cf.  Weiteres  sen  de  band  in  't  spil;   —   tOaken   de  Br- 

unter  1  u.  2  atte,  wonach  heite  wohl  für  summer  un  de  Wirdummer  toren  hebben  de 

eite,  bz,  ette,  äte  stehJt,  10  heksen  'n  line  schoren.  —    Ahd,  hagisoMi, 

Heite,  Ueit,   ml,  Name,     GescMn,  Heits.  hagazissa,   hagazns,   contrahiri   u.  geküni: 

—  Wie  der  Name  Atto,  Atte  mit  atte,  ette  hâzisa,  hlzissa,  h&zessa,  h&zut,  hâses,  bis- 

(Vater),  so  auch  woM  dieser  mit  heite  connex,  hus;  mhd.   begxse,   hexse,    hecse,    haechc^ 

heiter,   heiter,  fröhlich,   lustig  etc.;  dat  hacke  u.   häcbel;    ags.  hägtesse,   hegtinei 

geid  d'r  heiter  her;  —   dat  sügt  dV  heiter  15  hägesse,   hägtes,   hägtis,   häges;    ettgL  hig; 

(lustig,  schm  etc,   u.   sowie  môje   auch  oft  mnld,,  nid.,  nd.  etc.  heckse  od.  hexe ;  wfHek 

in  sarkastischer  Weise  gehraiAcht)  ût  bickse  od.  hixse.     ü^>er  die  JEntetehuHg  n. 

Dieses  Wort  =  ahd.   heitar,   heiter;  mhd.  Erklärung    dieses    Wortes    (cf.    Orimm, 

heiter;  as.  hêdar;   ags.  bädor;   an.  heidhr;  Mf/th.   992,    der  auch   eine    mnld.    Form: 

mfläm.,  mnld.  heydcr  ist  Weiterbildung  von  20  bagetisse,  bagbedisse  auffuhrt,   —  H,  Leo, 

heid,  heit  (cf.  heid)  in  der  Bedtg.:  Schein,  ags.  Glossar,  580  unter  hägesse  etc.)  äni 

Glanz  etc.,   bz.   mit  diesem   der   y  cit  od,  die  AnsicTUen  verschieden  u.  weit  auseinaih 

skit  (glänzen  etc.)  entsprossen,  der  gehend.     Wenn  es  indessen  riehtig  iä, 

heitern,  heiter,  fröhlich  u.  lustig  machen ;  dass  neben  ahd.  baga-zussa,  -zissa,  -zessa  %. 

dat  heiterd  hnm  nog  wer  wat  up.  25  ags.  bägtesse  etc.  auch  ein  mnld.  hageüne 

hok,  Heck,  Einfriedigung  od.  Zaun  von  bestand  u.  dieseinnach  auch  ein  iu.   haga- 

Latten  od.    Planken,    Verschluss,   Schlag-  te^sa  etc.  angenommen  werden  muss,  so  ist 

bäum,  Gitter,  Gitterwand,  Gitterpforte  etc. ;  es  wohl  zweifellos,  dass  der  erste  TTheil  haga, 

du  must  dat  hek  digt  dôn;   —   dr   mut  'n  häg  mit  ahd.  hag,  ags.  häg  etc,  Hag,  Ei»' 

hek  um  to  m&kd  worden,   dat  de  deren  d'r  80  hegung,  Umzäunung;  dichtes  GebUseh;  ein- 

nêt  ûtlôpen  könen;  —   du   must  de  hekken  gezäunter  Wald,   Park;  eingezäuntes  FM 

för   un   agter  in   de  wagen  setten;  —  Be-  od.  Grundstück,  Weide  etc.  (cf.  ahd.  hag»- 

densart:  afer  hek  kamen  =   afer  stur  ka-  stalt;  ags.  hagu-,  bäg-steald;   cls.  haga-ttaU 

men   (durch  Nachlässigkeit  verloren  gehen  =  Besitzer  eines  kleinen  umzäunten  Qruné-^ 

u.  umkommen);  d'r  dürd  niks  afer  hek  ka-  35  Stücks,  mercenarius,  Tagelöhner,  Knechtete., 

men;  —  Sprichw.:  wen  't  hek  fan  de  dam  bz.  Hintersasse,  Köthner  etc.,   der   auf  eim 

is,  den  16pen  de  schapen   aferal.   —    Auch  hag  gestellt  od.  gesetzt  war  vom  eigent' 

der  Spiegel  od.  eigentlich  der  obere,  äusserste  liehen  Grundbesitzer  od.  Chrundherm  u,  da- 

Hintertheil  eines  Schiffes  vom  Heckbalken  halb  diesem  dafür  auch  dienen  u.  frShnen 

bis   zum  Heckbord  wird   hek   genannt.  —  40  musste,  daneben  als  Knecht  u.   Unfreier 

Mit  häge  u.  nhd.  Hecke  zu  hag,  cf.  1  häge.  auch  wohl  ledig  blieb  u.  Hageetols  [dte- 

hek-balke  (Nautik),  der  Hauptquerbalketi,  ses  Wort  ist  nämlich  urspr.  dasselbej  war) 

welcher  am  obern  Theil  des  Ächterstevens  zusammenhängt,  wie  auch  M.  Heyne  (cf. 

die    beiden    Hauptthcile    des  Achterschiffs  Grim m,  Wb.,  unter  Hexe)  annimmt.     Den 

scheidet,   nämlich   den   unterti,    od.  den  ei-  45  zweiten  llieil,   bz.  das  Suffix  zussa,  ziisa, 

gentlichen   Spiegel   u.   den   obern    od,   das  zessa,  bz.  tesse,  tisse  betr.,  so  häU  etc.  Heyne 

Heck.  es  verwandt  mit  ags.  tesu,   teosu   (damnum, 

hek-burd,  der  Bord,  od.  Rand  des  Hecks  interitus,   contentio,  praejudicium),   icnm  wUt 

od.  oberer,  äusserster  Hintertheil  eines  Schiffs.  ags.  tacsan  (vellicare),  taesel  (dipsacus),  taet 

heke],  hekeln  etc.,  s.  häkel  etc.  50  (âdfflictio),   tesvian    (in   Nachiheü    bringen, 

hekse,  heks,  Hexe,  Zauberin,  böses,  über-  schädigen,  verderben),   bz.  ahd.  zeisan  (vd* 

all  Verderben  u.  Unheil  anrichtendes  Weib,  licare,  zausen,  zupfen,  rupfen,  reissen),  zei- 
böse  Sieben  etc.,   od.  auch   (namentlich  auf       sala  (Distel,    Carduus,   vergl.   nhd.    Karde, 

junge  Mädchen  angewandt):  eine  sehr  kluge,  Kardätsche),  nhd.  Z  ei  sei  in  Zeisel'Bär 

scharfe,  gewandte,   behende  Person;   dat  is  55  (Zottel-Bär)  etc.,  bz.  unserm  taa,  tasse,  tftil 

'n  heks,   od.  toferske;  —   dV  hed  gewis  'n  (zaseriges,  faseriges  Etwas)  u.  nhd.  Zager 

heks  wat  an  dat  kiud  dân^  dat  dat  nêt  greien  (Faser),  zasem  (fasern),   sowie  weiter  mü 

of  dêjen  wil;   —   't   is   so   'n  regten  olden  nJid.   zausen    u.   unserm  tûsen    (âauêen, 

heks  (od.  satan  etc.)  fan  'n  wif;  —  delütje  reissen,   zupfen  etc.)  tust   (Zotte,  jSAtdbd^ 

heks    de  krigt  én  herum;   er  man   't  wêt  60  z.  B.  Haar,   Traube,   Aepfel  etc.,   cf.   doi 


HEESEN  63  HEL 

4,  Zasel  =  BliUhenkâtec?ien,  lang-  heksen-spêj',   die  speicheîariige  Äbson- 

e  Travhe  mit  wenig  Beeren^  od,  BlOr        derung  der  Aphrophorä  spumaria,  auch  ku- 

1.  Frucht,     Traube),    tûsterig  (jsottig,        kûk-spéj  (Kukuksspeicheî)  genannt, 

nrr ;  stürmisch,  unruhig,  sehr  bewegt  heksere,   Hexerei,  Zauberei  etc. ;   d&r  is 

Otsen  (wirbein,  stürmen,  brausen,  bz,    5  gewis  heksere  bi  in  't  spil. 

g  u.  sehr  bewegt  sein ,  od,  heftig  be-  hei,  heil,  ganz  etc. ;  dat  gat  (Loch,  Spalt, 

etc.)   etc,   u,   auch   wohl  ahd,  zessa        Riss,  Wunde  etc.)   is  wer  hêl   (heil,  ganz, 

maris),  zêssôn  (brausen ,  sich  brau-  geschlossen,  dicht  etc.) ;  —  *t  glas  ful  up  de 
ewegen),  zussa  (lodix,  stragulum,  bz,  grund  an  bléf  dog  hêl;  —  't  gôd  is  all*  hêl 
ihes,  zaseriges,  zottiges,  haariges,  wol-  10  bläfen  un  d'r  is  niks  fan  stükken  (kaput) 
'kwas,  od.  urspr,  ein  zottiges  Fell,  gân;  —  liê  is  sund  un  bei  (heil,  unverletzt 
^eü  etc.)  etc.  zu  einem germ, Stammvbm,  etc,)  wer  kamen;  —  he  is  d'r  nog  nët  äfen 
tas,  tusun  (davon:  tasan,  bz,  ags,  ié-  mit  de  hêle  hûd  fan  kamen;  —  dV  is  gen 
id.  zesan,  neben  goth.  [teisan]  u.  [tai-  ên  hêlen  stä^  (Stelle)  an  denganse  rok  mêr 
z.  mit  üebergang  von  „s**  in  ^r**  auch  15  to  finden ;  —  de  hêle  (ganze,  totale)  appel 
ahd.  zerao;  as.  têran;  goth,  tairan  is  ferröttd;  —  't  hêle  geselskup  kwam  to 
ti,  reissen,  auseinander  gehen,  auflö-  bén;  —  hê  hed  'n  holen  badel  (eine ganze, 
rstören,  zerreissen  etc]  u,  mhd,  ze-  od,  grosse  Menge)  geld  nalaten;  —  wen  ik 
^hren,  schwinden  etc.,  cf,  1  täreu,  te-  dat  hûs  nêt  hêl  allen  bewanen  kan,  den  wil 
:.)  gehört.  Zu  der  dafür  anzusetzenden  20  ik  't  ôk  nêt  hûren ;  —  de  hêle  bûdel  is  an 
Y  tas  vergl,  skr,  dasya   (hostis   etc.,        de  dönner  gän;  —  't  word  bei  (ganz,  vollstän- 

feindlicher  Dämon,  Verderber,  Ver-  dig  etc)  dûl  an  mal  in  de  weit ;  —  hêl  môi 
,  Quälgeist  etc,  od,  a  ruffian  thief  (vorzüglich  od,  sehr  schön);  —  dat  kumd 
isâ  (Unhold,  Barbar  etc.),  bz,  die  y  d*r  bei  genau  up  an;  —  dat  kumd  mi  d'r 
rschmachten ;  verschmachten  machen,  25  bei  un  dal  (ganz  u.  gar)  nêt  up  an ;  —  bei 
}fen,  entkräften,  ermüden,  schwinden  sachtjes  (ganz,  od,  sehr  sachte);  —  d>  is 
ben,  od,  wegzehren  etc,  machen)  u,  bei  gen  (gar  kein)  minsk  west;  —  ik  hebb' 
mfeinden,    od,  laedere,   ferire),    die        't  bei  nêt  sén.    cf.   1  u.   2  gebêl.   —  Nd., 

auch  mit  dané,  dans  (mordere,  bz,  mnd.,  nid.,  mnld.,  afries,,  wfries,,  saü.^  as, 
,  spalten,  schneiden  etc,  cf.  y  bbid  80  heel,  bz,  hêl;  nfries,  biel  (totus,  integer, 
biten)  vergleicht,  wobei  man  indessen  sanus);  as,  bei;  ags.  hâl;  engl,  hau;  an, 
mnehmen  kann,  dass  die  y  dans,  das  beill,  od.  heil;  norw.  heil;  schwed,  bei;  dän, 
die  Bedtg, :  glänzen,  scheinen,  flam-  beel ;  ahd.  heil,  hall ;  mM.  heil ;  goth.  bails 
rennen,  dörren,  sengen  u.  so  ausdör^  (dctsselhe).  Dieses  Wort,  dessen  sinnl.  Be- 
ustrocknen,  dürsten,  verschmachten,  35  dtg.  doch  gewiss  die  von  ganz  od.  unge- 
men,  sterben  etc,  (cf,  dörst,  dörsten)  trennt,  in  sich  eins  u.  geschlossen  etc.  ist 
i,  dass  sich  auch  die  Bedtg, :  erleuch-  u,  hierin  mit  ganz  (cf.  1  gans)  u,  mit  ssi- 
weise,  od,  sehend  machen,  lehren,  un-  Ins«  salvus,  soUus ,  bz.  dem  Stamm  sal  von 
ten  etc,  der  y  dans,  dans,  das  (cf,  salîg  etc.  wohl  zweifellos  zusammentrifft, 
kr,  dasmâ,  glänzend,  herrlich,  tcun-  40  wird  gewöhnlich   mit  griech,  kalôs  (schön); 

etc,   bei   Grassmann   etc.   u,  bei       sA;r.kaIya  (praeparatus;  sanus;  diluculum,or- 

I,  103  y  das,  dans,  der  neben  skr.  tus  lucis  etc.)  von  einer  begrifflich  nicht 
I,  Rath,  Weisheit  etc,  unter  andern  festgestelUen  y  kar,  kal  abgeleitet,  Ver- 
oth.  tass,  geordnet  etc,  u.  ahd.  zësem  gleicht  man  indessen  die  Vocale  der  sämmt- 
rbrochen,  gerade  Linie  etc  dazu  steUt  45  liehen  germ.  Formen  dieses  Wortes  zu  de- 
ach  denn  auch  ahd,  zêso,  gerade,  nen  von  beid,  bêt^  bêm  etc.,  so  scheint  es 
dexter  etc.  dieser  y  angehört)  hie-  doch  sehr  fraglich ,  ob  bei ,  heil  etc.  mü 
rleitet,  wie  es  ja  überhaupt  klar  ist,  griech,  kalôs  etc.  zu  derselben  y  kar,  kal 
em  obigen  ags.  tesu,  bz,  dessen  Stamm-  (urspr.  vielleicht :  brennen,  flammen,  glän* 
îsan  sowohl  als  auch  dem  ahd,  zessa  50  zen,  scheinen  etc,  u,  so  auch:  glänzend, 
c.  formell  dieselbe  y  zu  Grunde  herrlich  u.  schön  od.  gut  u,  Wohlsein?,  cf, 
muss  u,  sich  aus  einem  germ.  Stamm-  lat.  caleo  etc.)  gehört  u,  man  dafür  nicht 
san,  tas,  tusun  auch  aUe  obigen  germ,  besser  eine  vielleicht  aus  kl  erweiterte  y  kir 
''  formell  ableiten  lassen,  (urspr,  möglicherweise  ski,    bz,  skr,   91    od, 

len,  hexen,  zaubern,  Hexen-  od.  Zau-  55  skhi,  ci,  erweitert  skir  etc.)  ansetzen  muss, 
ste  treiben  etc;  he  kan  heksen;  —  Was  nun  mich  betrifft,  so  glaube  ich  diese 
nët,   as   wen  H  d'r  hen  heksd  is.  —        in  skbi  od.  qi  (halten,  bleiben,  wohnen,  ru- 

hexna,  boxna  (behexen),  hen  etc.,  od,  urspr,   wohl:  greifen,  fassen, 

en-mester,  Hexenmeister,  Zauberer,  haben,  halten,  haften,  kleben  etc.,  cf,  babito 
'künstler,  60  von  babeo  u.  auch  y  rip,  lip,  greifen,  fassen, 


HEL  64  HEL 

haften  etc.  von  ripere  u,  lifen  in  bITfen,  hlei-  brannen,  dat  he  swart  word;  —  de  de  dlH 

ben  etc.)  zu  finden,   wovon  unter  andern  to  fründc  hed,   kan  ligt  in    de  hei  kuM; 

auch  goth.  heiva  u,  heims  (cf.  hilk  u.  hêm)  —   b)   Loch,  Höhlung,    Vertiefung,  ^^idt 

stammen  sollen  u.  zu  deren  Bedtg. :  halten,  Graben,  Wasserleitung  etc. ;  dat  water  löfi 

bleiben,  dauern  etc.,  bz.  nicht  vergehen  etc.  5  in  de  hell'  längs;  —  de  etads-hellen  motta 

(cf.  haltend,  fest,   dauerhaft,  hart  u,  dicht  bi  strafe  fan  10  groschen    binnen    14  dan 

etc.)   auch  skr.   gila    (saxam,   petra,   lapis)  rein  mäkd  un  ûthemmeld  worden;  — deU 

stimmt  u.  wovon  die  y  gil  (Äehren  lesen,  achter  mm  tun  steid  nêt  nnder  de  schaa;- 

sammelnelc.,bz.  diese  greifen,  fassen,  auf'  c)  der  untere,   in  der  Begel  fensierkmt, 

greifen,  aufnehmen  etc.)  wohl  ein  De-  10  dunkle  Baum  in  den  Mahl-  ti.  PMe-Mtit 

nom.  sein  kann,  sofern  man  annimmt,  dass  len ,  der  als  Bergeraum  für  aUerhand  Sê- 

9ila  die  Bedtg. :  Haltendes,  Haftendes,  Blei-  c?^en  zum  MiÛUenbetriebe  dient;  aeCt  de  nk* 

bendes  etc.  od.  fassend,   haltend,   dauernd  ken  man  erst  under  in  de   hei  hen,  dit  il 

etc.  heute.    Da  nun  aber  wahrscheinl.  auch  man  erst  bürgen  worden;    naderhand  ïHkm 

für  Haupt  u.  Kopf,  bz.  ahd.  himi  (Ge-  16  wi  sê  den  uptrekken  an  na  b&fen  breua; 

him,  od.  Gehirnschädel)  die  Grdbdtg.:  Ge-  —  d)   der  dunkle  Baum   unter  dem  WeA- 

fäss,   Behälter,   od.   Fassendes   etc.  tische  der  Schneider  (HÖUe  der  Sehneider}, 

(cf.  hôfd,  kop)   anzunehmen  ist,   so  würde  worin    die   beim  Zuschneiden     abfaüenda 

hiezu  auch  skr.  ^ira,   firas   (Haupt,    Kopf)  Tuchreste  geworfen  werden;    is    't   gewéia 

stimmen,  wobei  es  indessen  wahrscheinl.  ist,  20  fan  de  snider  wat  wld,   den  hed  he  ligt  4k 

dass  gi  aus  älterem  ^a  entstand  u  dass  hêl,  'n  goden  hei ,   war  ho   aîn  jungens  "n  bOta 

hail  urspr.   die  Bedtg.:  haUend,   dauernd,  of  'n  west  ût  maken  kan;  —  e)  der  duM 

fest  (u.  so:  dicht,  fest,  gesund,  stark,  ganz  Baum  vorne  im  Schiff,  wo  allerlei  Tauweri 

etc.)  hatte,  od.  dass  sich  aus:  greifen,  fas-  u.  sonstige  Sachen    aufbewahrt  werden,  tf. 

sen,  halten,  haften  etc.  die  Bedtg.:  heften,  25  Bobrik;  —   f)  das  Aschenloch   unter  dm 

binden ,   schliessen    etc.    entwickelte  u.   hei  Herde  zum  Bergen  der  Äsche,  cf.  helhüECL 

hieraus  ebenso  wie  ganz  (cf  1  gans  in  sei-  Zu  der  Bedtg.  sub  c),  d)  vergL    auch  hüla 

ner    Wurzel- Verwandtschaft  mit   lat.   pre-  —  Äfries.  hille,  helle  (HÖUe);  wfriea.  heDe 

hendo)  seine  Bedtg.:  totus,   integer  etc.  er-  (Hölle);  nfries.  (Outzen)    hél,    helle,   hilk 

hielt.     Wegen  der  Ableitung  des  Wortes  hêl.  30  (Hölle)  u.  hêl,  helle   (tiefe  niedrige   St^t, 

heil  von  einer  y  mit  der  Bedtg. :  greifen,  Höhlung,  Vertiefung) ;   sali,  hille,    od.   (^. 

fassen,  halten  etc.  u.  der  Bedtg.:   Behälter,  (Ehrentraut,    I,  190)  helle;    wang.  (Eh' 

Gefäss,  od.  Fassendes  etc.  von  hirni  (Hirn,  rentraut,    I,  371)  hil ;   helg.  hei;    (U  hA 

Gehirn)  u.   gira,  ^iras   (Kopf)   vergl.   auch  m.  hei  ja,  hellea,   hella,    hell   (Hölle);    mnd. 

afries.  hell,  hele,  heila,  hal  (Gehirn,  Schä-  35  helle  (Hölle;  Platz  hinter  dem  Ofen);  nid. 

del;   Kopf);   nfries.    (Outzen),   hol,    héli  hei  (Hölle;  Bergeort  von  angehauenen  Gü* 

(Gehirn);  an.,   isl.  heili   (cerebrum),    heil-  tern  u.  Schiffen;  Kasten  für  alte  od.  «ii- 

und  (Schädel-Wunde, Schädel-Bruch, —  Ver-  brauchbare  Schrift  etc.) ;  mnld.    hei,    helle; 

letzung) ;  norw.  heile  (Him,  Gehirn).  ags.  hei,  hele,  helle,  hyle  (Hölle) ;  engl,  hdl 

1.  hei,  od.  helle,  hell',  hell,  bz.  hallend,  40  (HöUe;  Schneider s-Höüe;  Kerker,  Hunte- 
tönend,  klingend,  durchdringend,  scharf;  loch  etc ) ;  an.  hë\  (die  TodesgöUin ;  Todiem' 
klar,  licht,  heiter  etc.;  'n  hellen  klang;  —  reich  od.  Reich  der  Hei,  UnterweU,  HâUe) ; 
'n  hellen  stemm;  —  't  wil  nct  hei  worden;  norw.,  schwed.  hei;  aM.  hella;  mhä,  helle; 
—  *n  hellen  lücht.  Gebräuchlicher  ist  übri-  goth.  halja  (Hölle,  Unterwelt).  Die  Grd- 
gens  heller,  helder  (s.  d).  —  Nd.  (Br,  Wb.)  45  bdtg.  dieses  Wortes  ist  Bergende,  Heh 
hell  (sonorus;  lacidus,  clarns);  mnd.  hei  lende ,  bz.  Bergeort  etc.  u.  gehört  dieêes 
(clarus,  lucidns  etc.)  u.  hei  (argutus,  sono-  Wort  zu  helan  (hehlen,  bergen  etc.,  ef.  8 
rus  etc);  ahd.  bei  (in  gihël,  unliöl,  missa-  hälen),  VDOvon  auch  ahd.,  as.Yk^^k-,  o^d.  heü; 
bei),  tönend,  laut;  glänzend  u.  belli  in  ga-  engl,  hall;  an.  höll  etc.  (Hdlle,  Saal,  Vor^ 
belli.  Mit  ahd.  hêllan,  hellen;  mlid.  hellen  50  sacü,  Haus,  Zelt  etc.)  in  der  Bedtg,  „SchutM- 
(ertönen,  hallen  etc,  cf.  1  hälen)  u.  nhd.  ort"  od,  urspr.  wohl  „Raum  zum  Bergen", 
Hall  (Schall  etc),  hallen  zu  ahd.  balôn  8.  hei,  od.  helle,  HUgel,  Anhöhe,  .ÊrM- 
(rufen  etc.  od.  Ton  machen  etc.),  od.  besser  hung  etc. ;  dat  land  sitt  ful  hellen  un  deUoi 
mit  diesem  zu  der  unter  haleu  erwähnten  (Hügel  u  Thäler,  od  Höhen  u.  Vertiefuih 
y  kal.  55  gen) ;  —  dat  geid  afer  hei  un  del.  —   Warna, 

2.  hei,  od.  helle,  hell'  (Flur,  hellen),  (Ehrentraut,  I,  370)  hei  (HiJLgel,  Däne); 
a)  Höüe.  Redensart,  u.  Sprichw. :  ho  m&kd  mnld.  (KU)  hil,  hille  (collis).  Vergl,  mnld, 
hum  de  hei  hOt;  —  he  h&ld  't  för  de  hei  (KU)  hei,  helle  (altus,  excellena)  «.  bei 
(Hölle,  od.  Ort  wo  man  Etwas  birgt  u.  Fick  (III,  70)  unter  hal  (treiben,  heben) 
versteckt?)  weg;    —    h6    schal    iu   de   hei  60  (to«  IT^wa  hella /iir  «n.  hjaler,  bjalli  ("Äer^ 


HELA  HOLA  65  HELD 

),  norw.  Igall,  hjell  (in  verschiedenen       nisch  von  Jemandem  gesagt,  der  sehr  furcht- 
i.,  cf.  Iv.  Aasen,  wobei  man  übri-        sam  ist  u.  gleich  das  Hasenpanier  ergreift), 
ia  an.  hjsüli  awcA  die  Bedtg.:  Berg-       —  Nid.  held;  mnd,  helt,  held;   as.  helith, 
tsse,   od,    Terrasse,   Abhang  elc,        helidh,  helid;  amA(2.  helit,  helid,  helet ;  mhd, 
%  eine  Verwandischaft  mü  hellen,  nei-    5  helt ;  ags.  häledh,  heledh  (Held,  Mann,  jun- 
:,  denken  kann);  ags.  hyll,  hill;  engl        ger  Mann).    Es  unrd  sehr  oft  (cf.  Grimm, 
lügel),  —  hallu,/ûr  goth.  hallus  (Fels)        Wh.,  unter  Held,   sowie    Weigand  etc.) 
t:  iit.  kilnas   (hoch,  erhaben),  kaloas        im  passiven  Sinn  von  helan  (hehlen,  her- 
,  keliu,  kelti  (heben),  isz-keltas  (excel-        gen,  verhüllen  etc.)  abgeleitet  u.  so  erklärt, 
at.  excello,  excellens,  celsas,  excelsus  10  dass  es  einen  Mann  od.  Krieger  bedeutet 
s.  von  einer  u.  derselben  y  abstam-        der   (durch  eine  Rüstung)  verhüllt  od. 
Zu  diesem  hei  vergl,  hess.  (Vilmar,        bedeckt  u.  geschützt  ist  u,  dass  somit 
eWe,  hell,  was  meines  Erachtens  auch       helith  urspr.    einen   geborgenen,  ver- 
3dtg,  Höhe,  Anhöhe  etc,  hat,  so-        hüllten,   bedeckten  u,  geschützten 
t«  ^er^amen ;  Ohelle, Sternhelle, Burg-  15  Mann  u.  so  einen  gerüsteten  Krieger 
îtc.  =  Ohöhe,  Sternhöhe,  Burg-        bezeichnet  habe.    Da  indessen  auch  von  äl- 
etc,  sind  u.  auch  Hellweg  hier  u,  in       testen  Zeiten  her  dieses  Wort  ausschliess- 
len  gebirgigen  Gegenden  Deutschlands       lieh  einen  kühnen,  tapfern  u.  furch t- 
tinen  Todtenweg,  od.  Weg  iPtir  helle        losen  Mann  bezeichnete,  bz,  einen  Jemand, 
•  Bedtg.  Hölle  od.  Schattenreich,  20  od.  ein    Wesen   etc.   der  od.  was  deckt, 
t»  einen  Höhenweg,   Weg  über  die       schützt    u.   vertheidigt    od.  Berge, 
hen  u.  Berge  bedeutet,  während  das        Schutz  u.  Sicherheit  giebt,  so  glaube 
keg  (cf.  Grimm,  Myth,,  762  u.  Holtz-       ich  eher,  dass  man  dieses  Wort  im  activen 
\,  Myih.,  65,  87, 115, 186)  dagegen  den        Sinn  nehmen  mtiss  u.  dass  es  daher  entwe- 
zur  Hei  (die  bergende  Todesgöttin)  be-  25  der  aus  der  dritten  Person  Präs.  helith,  hä- 
et.    Dies  stimmt  attch  dazu ,  dass  in        ledh  von  helan  (==  [er,  od.  es]  birgt,  deckt, 
aien  so  viele  Heerwege  den  Namen       schürt,  sichert)  substantivirt  ist  u.  sonach 
oeg  führen,  weil  diese  über  die  Hö-        den  jEr  bezeichnet,  der  birgt  u.  schützt, 
jingen  u,  durchaus  keine  Todtenwege       oder  es  ist  vielleicht  wie  j6gd   (=  as.  ju- 
u.  also  dieses  Wort^  soweit  es  in  dem  SO  guth ;   a^s,  geôgodh ;   ahd.  jugund ,  jugent), 
östlichen  Deutschland  vorkömmt  weder       d6gd   (=  afries.  daged ;  ags.  dagudh ,  du- 
elle  (HöUe,  od.   Unterwelt)  noch  (wie        geth;  an.  dygdh;  ahd.  tugid,  tugcâ^  tugund, 
ar  meint)  mit  hell  (hell,  licht,  klar  etc.)        tugind  etc.)  etc.,  sowie  wohl  auch:  as,  he- 
SU  schaffen  hat,  noch  auch  mit  hellen,        lith ;  ags,  häledh ;  an.  \voMz,  hulins,  bz.  ha- 
i  (sich  neigen  etc.,  cf.  2  hellen),  wovon  85  Iit;   ahd,  helôt,  helant  in  helith-,  häledh-, 
ung   den   Namen  Hellweg  ableitet,        huliz-,  helôt-,  helant-helm  (T^erpen^^r,  (i«c&6n- 
.  dieserhaXb  auch  bei  Seh,  u,  L,  das        der,  schützender,  unsichtbar  machender  Helm) 
hei-,  helle-,  hilewech,  «to  es  auch  für       von  Hause  aus  ein  Contractum  des  Partie, 
ihaft  erklärt  wird,  dass  dieses  Wort  mit       präs.  heland,  helind,  helend   (hehlend,   ber- 
Qôd- ,   od,  doden-weg  identificirt  wird,  40  gend,  schützend  etc.)  von   helan ,  was  wie 
eben  nur  die  grosse  allgemeine       hmldLud  substantivirt  wurde  u.  demnach  einen 
Strasse  bezeichnet,   die  ja  bekannt-       Jemand  bezeichnete,  der  barg,  deckte  u, 
aher  überaü  nur  auf  den  HöJienzügen       schützte  etc.,  wie  ja  ein  richtiger  Held 
krge  u.  Thäler  (in  den  norddeutschen        u.  Mann   dies  thut.    —    Vergleicht  man 
\n  auf  den  Sandrücken  zwischen  den  Moo-  45  übrigens  das  SubsU:  ags,  häle;   an,  halr; 
.  Sümpfen,  tangen  genannt)  sich  hinzog.       goth.  hals  (Mann,  vir),  so  könnte  man  auch 
&,  hofa,  Ausruf  mit  der  Bedtg. :  halt        annehmen,   dass  ags.  häledh  urspr.  die  Be- 
ck als  Warnungsruf  od.  als  Ruf,  um        dtg,:  mannhaft  etc,   hatte  u.  mittelst  des 
erksamkeit  zu  erregen  gebraucht ;  holâl        Suffixes  „edh**  etc.  von  häle  etc.   abgeleitet 
insen,   mi   is  wat  wegfallen ;  —  held !  50  wäre,  wo  es  dann  urspr.  einen  Ma  nnh af- 
lolä!)   fall'  nêt;   —  holâ!  dar  was  'k        tenu.  Tapferen,  bz.  einen  Held  im  wah- 
fallen.    —     Vergl.    wfries.    (Jap  ix)        ren  Sinne  des  Wortes  bezeichnet  haben  würde, 
nfries.  (Outzen)  hilla,  hille  u.  nhd.        Nach  Fick  (III,  69)  gehört  übrigens  auch 
franz.  holä;  ital  olä  etc.  u.  Weiteres       häle,  halr,  hals  (Mann)  ebenso  wie  häledh 
eala  u,  1  ho  etc.  55  (bergend,   schützend  etc.)   u.  häledh   (Held) 

-bar,  heilbar.  zu  helan,   hal    (bergen,  schützen  etc,)  u, 

d,  Held,  kuhner  tapfrer  Mann,  od,  scheint  demnach  auch  häle,  da  es  woM  vom 
aupt:  Kerl,  Mann,  bz.  vir.  —  ho  is  'n  Präter.  hal  (barg,  schützte)  gebildet  ist,  urspr, 
a  held;  —  dat  is  jo  'n  held;  de  dûrd  einen  Berger  od.  Schützer,  Beschüt- 
laen;  —  't  is  'n  held  in  't  feld  (iro-  %0  zer  etc.  bezeichnet  zu  haben, 

ton  Doomkftat  Koolman.    WOrtorbaob.    II.  5 


HELM  6S  HfiLPEir 

lingen  (w<u  auch  in  der  Bedtg,   „Schiffs-  schûUen,  decien^  schirmen  etc.),  bs.wiâê»' 

werfte"  gebräuchlich  ist,    weil  gewöhnH<^  sem  ea  der  y  hal  (bergen,    verbergem,  k- 

mehrere  schräg  liegende  Gerüste  für  Schiffe  decken,  schiUten  etc.),  cf,  2  hftlen. 

auf  einer  u.  dersdben  Werfte  sind)  ist  un-  8.  heim,  Rader,  Steuerruder,  Steuer,  h 

ser  Collect,  helgen  (Schiffswerfte)  contrahirt,  6  das  womit  man  das  SMff^  u.  enich  das  JBéi> 

von  dem  deshalb  auch  kein  Plural  gebildet  der  lenkt  u,  regiert;  daher  auch  (amtf  Bö- 

wird.  —  Nid.  helling   (Ueberhängen ,   Nei'  neren  Schiffen) :  die  Ruderpinne.  —  d«  hflhi 

gen,  Abhang,  Halde,  Böschung,  ablaufende  (od.  't  rôr,  stur)   fan  't  schip;    —   de  hêä 

Brustwehr;  Werfte,  Stapel;  Neigung,  Oe-  (od.  't  stur)  fan  't  rôr.  —    Nid,  heim  (kt 

neigtheit  fsinnl.  u.  bildLJ,    Trieb  etc.);  nd.  10  roer,  het  stuur,   cf.  Bobrik,  nauU  Wh); 

(Br.   Wb.)  helnge,   aus  hellangc   (schräge  engl,   heim  (Ruder,  Steuer,    8teuerruäer)\ 

Richtung  einer  Tonne,  bz.  Abhang)  u.  hei-  wang.  (Ehrentraut,    1,  371)    hellem  fii 

gen  (kleine  hölzerne  schräg  liegende  Läufe  héllem-holt,    Ruderhole,    Buderetange,  k 

vom  Ufer  ins  Wasser,  wo  die  auszubessern-  SteuerhoU,   Holz  od,  Siange  eum  Steuern^; 

den  Schiffe  hinaufgezogen  u.  abgelassen  wer-  15  an.  hjâlm.    Es  gehört  woM  auch  wie  2  hefai 

den);  mnd.  hcllink,  hellinge,  helge  (Schiffs-  zu  helan,  bz.  der  y  hal,    weil   das  Steuer^ 

werfte)  =  heldingc  (Neigung  etc.)  von  hol-  rüder  die  Hut  u.    der  StAuts    dee  Schlei 

den,  s.  2  hellen.  ist,  bz.  es  schirmt,  schützt  u.  bewahrt,  wem 

1.  heim,  auch  helmet,  helmt,  das  starke,  es  auf  dem  Meere  treibt,  cf.  indessen  m»* 
schilfartige  u.  langhalmige  Dünengras  (ely-  20  ter  2  halm  auch  das  aha.  halm ;  wmL, 
mus  avenarius,  arundo  avenaria),  womit  die  mnld.  heim  (manubrinm)  tf.  halmo  (Lenk- 
alten Dünen  bewachsen  sind  u.  die  kaMen  seil),  icomit  heim  als  Haltendes,  od  Lew 
Dünen  u.  Ufer  der  Inseln  bepflanzt  werden,  kendes  auch  connex  sein  kann, 

um  dem  Verstäuben  des  losen  Sandes  vor-  Helmer,    ml.  Name.      Geschln,  Helmen 

zubeugen,  bz.  die  Bildung  neuer  Dünen  durch  25  Wohl  =  ahd.  Heilmar,   od.    HeUmir,  doA 
Auffangen  des  Sandes  zu  fördern. —  Wang.        ist  auch  Ableitung  von  2   od,    S  heim  (tf. 
hellem;  nid.  heim.     Nebenform  zu  halm,  bz.        Förstemann  unter  Helm)  möglidk, 
mit  diesem  desselben  Ursprungs.  helmer,   ein  seitlich  von  der  aüg^meitie» 

2.  heim ,  Helm ,  a)  schützende  Kopfbe-  Heerstrasse  (die  si<^  auf  dem  Monde  dm 
deckung  der  Krieger;  —  b)  der  helmartige  80  hohen  Geest  zwischen  der  Marsch,  hs,  dm 
Aufsatz  auf  der  Destiüirblase ;  —  c)  das  Hammrichen  [cf.  hamnk]  u.  dem  Moen 
Häutchen  um  den  Kopf ,  welcJ^s  neugeborne  hinzieht)  in  die  Marsch,  od,  das  Mom 
Kinder  u.  Junge  zuweilen  mit  auf  die  Welt  hineingellender  Landufeg ,  mitunter  ptemS' 
bringen  u.  ein  Theil  derjenigen  Haut  ist,  stisch  auch  helmerwrg  genannt.  —  iVoL  (Br. 
worin  sie  im  Mutterleibe  eingeschlossen  wa-  85  Wb.)  helmer;  mnd.  (Seh.  u,  L,)  helaes- 
ren  u.  was  nach  dem  Volksglauben  dem  dere,  helmedcr,  halmdor,  helmede,  hélmerde^ 
betr.   Kinde    Glück    u.    Wohlstand  bringt,        helmer. 

weshalb  denn  die  auch  in  Holland  (cf.  auch  helpen  (help',  —  helpst,  —  hdpd  etc.;  — 

Ho  Uz  mann,  Myth.  201)  gebräuchliche  hulp,  hulpst  etc.;  —  [is,  od.  heo]  huljwi), 
Redensart:  „he  is  mit  'n  heim  geboren*  (cf.  40  helfen,  retten,  beistehen,  nützen,  dienen,  für- 
engl,  „he  is  born  with  a  caul**  u.  Weiteres  derlich  sein,  fördern  etc. ;  help'  I  help'  I  lé 
in  der  Zeitschr.  für  Ethnol.  etc.  von  Ba-  willen  mi  wat  dôn;  —  hê  holp  ham  ftt  t 
stian  u.  Hartmann,  IV,  186  seq.)  von  water,  anders  was  he  ferdrunken:  —  he 
solchen  Menschen  gebraucht  wird,  die  ohne  helpt  mî  ût  de  nôd;  —  ik  wil  di  helpen; 
ihr  besonderes  Zuthun  viel  Glück  in  ihren  45  g&  man  drist  dV  np  lös ;  —  dat  kan  mt  nikt 
Unternehmungen  haben.  —  Afries. ,  nid.,  helpen,  wen  'k  hnm  d'r  um  (tsm  ;  —  sdirl- 
nd.,  engl,  as.,  ags.  heim ;  mnld.,  mnd.  heim,  fen  helpd  (od.  b&td  etc.)  nêt ;  ofe  bOks  mnt 
helmet;  an.  hjâlmr;  norw.,  dän.,  schwed.  of;  —  ho  hulp  hnm  wider;  — hehulphim 
hjelm;  aM.,  mhd.  heim,  helme;  goth.  hilms,  in  de  slôt;  —  Sprichw.:  help  di  attlfen,  den 
od.  hilm.  50  helpd  di  God.  —  Afries.  helpa,  hilpa,  halpa; 

Dieses  Wort,  welches  im  ags.  auch  die  satl.  helpa;  wang.  hilp;  wfries,  (Japix) 
Bedtg. :  diadema,  Corona,  velamen  u.  im  engl  helpjen,  holpjen,  holpen ;  na.,  nid.  helpen; 
auch  (provinz.)  die  von:  „Schuppen"  u.  as.  hëlpan;  ags.  helpan;  engl,  hélp^  oh. 
„auf  einer  Bergspitze  lagernde  Wolke,  welche  Ljalpa;  norw.,  schwed.  lyelpa;  dän.  Igelpe; 
dieselbe  verhüllt"  (wegen  heim  =  Ruder  s.  55  goth.  hilpan;  dhd.  helfan,  helphan;  wmi. 
3  heim)  hat  u.  wovon  ital. ,  aspan.  elmo ;  helfen,  heben.  Mit  lit.  szelpin,  szëlpti  (hd' 
nspan.  yelmo;  prov.  elm;  franz.  heaume  fen)  zu  einer  y  kalp,  karp  =  skr.  Up; 
(Decke);  abgel.:  span.,  port.  almet;  afranz.  zend.  karep  (sich  fügen,  rich^jg  sein,  pot* 
healmct ;  franz.  armet  (Pickelhaube)  ent-  sen,  dienen  etc.).  Vergleicht  man  doMu  «ftr. 
l^nt  sind,  gehört  zu  helan  (hehlen,  bergen,  60  kalpa  (gleich,  ähnlich,  gestaltet  u.  gébMâ 


HEL-SAM  69  HEM 

tc.);  zend.  kerepta  (gebildety  gestaUet,  dat  dat  gat  bold  wêr  hêld;  —  dat  is  hêlsâm 

nt  etc)   zn  unserm  lîk;    zend.   kehrp  twôbak    (Ztoieback   der   nicht    leicht  kaput 

)er,    Fleisch,   hz.   leibliche   Gestalt  u.  geht,  nicht  bröckelt,  od.  nicht  bröckelig  ist) ; 

etc.)  =  kerefs  in  kerefs-gar  (fleisch-  —  heisame  stênkalen  (heile,  ganze  od.  dichie, 
nd) ;  hzv.  karp ;  pars,  keref ;  arm.  kerp ;    6  feste,   nicht  leicht  bröckelnde  Steinkohlen) ; 

3rp-U8  (dasselbe)  zu  unsertn  Iike,    bz.  —   dat   is   hum   hêlsäm    (heilsam,  gesund, 

unser  lik   auch  die  Bedtg.:  gerade,  dienlich  etc.). 

,  schlicht  etc.  sowohl,  als  recht  u.  helsen;  t.  q.  halsen.  Nur  in  be-helsen, 
tig,  bz.  geordnet,  atisgeglichen,  befassen ,  in  sich  fassen,  umschliessen  etc. ; 
h lichtet   etc.   hat    u.   demnach   die  10  dat  behelsd  nêt  £51. 

r.  richtig  sein,  passen  etc.  der  y  hel-sibbe;   i.  q.  falsibbe;   s.  unter  sibbe. 

karp  woM  auf  der  sinnl.  Bedtg.:  ge-  helsk,  höllisch,  teuflich,  verdammt,  fütrch- 
Î,  eben,  schlicht  etc.  od.  eigentlich:  terlich  etc.  —  't  weid  d'r  helsk  in;  —  'n  hels- 
\uen  u.  glatt  sein  etc.  beruht,  so  ist        ken  störm;  —  'n  helsken  ti'  water;  —  *t  is 

vr,   dass  diese  y  karp  nicht  von  karp  15  'n  helsken   (od.  ferdômden,   dönnersen   etc.) 

gen,   hauen,   spalten,   schneiden,  be-  satan;  —  helsk   (höllisch,  fürchterlich,  un- 

\,  zurechthauen  etc.  u.   so  bilden,  for-  gemein  etc.)  grôt  od.  dûl,  stark,  môi  etc. ;  — 

bz.  glatt,  eben  u.  richtig  machen  etc.)  'n  helsken  bült  geld ;  —  he  is  dV  helsk  (od, 

verschieden  ist  u.  beide  ebenso  wie  y  ferdômd  etc.)  up  fersäten;  —  't  fê  etc.  was 

''hauen,  behauen,  beschneiden,  zuschnei-  20  helsk  grâpsk,  od.  dûr ;  —  ik  hebb'  'n  hels- 

formen)  blosse  Weiterbildungen  der  y  ken  dörst  od.  hunger  etc.;   —  dat  përd  is 

ichlagen,   Ihauen,    schneiden,   scheeren  mi  fSls  to  helsk   (ungeberdig,   wild,   hitzig 

f.  auch  y  skar   von  scheeren,  —  etc.).   —   Afries.,    nid.,   nd.,   mnd.   heisch; 

von  scharf,  scharfen,  —  skrap  mJid.  hellisch,  heisch.    Zu  2  hei,  sub  a). 

nserm  schräfe  =  kräfe  od.  karfe  etc.)  25      heiter,  s.  halter. 

deren  Bedtg.:  machen,  wirken  etc.  hei  Uli  dal,  ganz  u.  gar  etc.;  cf.  dal. 

'nrichten,  gerade  u.  recht  machen,  ord-  1.  hêm,  Heim,  Haus,  Wohnung,  Wohn- 

^c.    ebenso   wie  bei  tak   u.  taksh  aus  sitz  etc.;   he  sitt  up  sin  êgen  hêm;   —   d*r 

tm;  schlagen,  hauen,  spalten,  schnei-  is  gen  hûs  of  hêm.  —  Afries.  hörn;  wfries. 

tc,  bz.  behauen,  behobeln,  beschneiden,  80  (Japix)  hiem;  nid.  heim;  mnld.  heym;  nd. 

htschneiden  etc.  entstand.     Wenn  nun  heem;  mnd.  hêm,  heim;  as.  hém;  ags.hkm] 

weiter  Fick  das  lat.   culpa    (Schuld,  engl,  home;  an.  heimr;  norw.  heim  u.  auch 

eranlassung  eines  Schadens)  auch  zu  heem,  hiim ;  schwed.  hem ;  dän.  hjem ;  ahd., 

'  karp  (helfen)  stellt,  so  kann  ich  ihm  mhd.  heim  u.  aJid.  heima;  mhd.  heime;  goth. 

nicht  beipflichten.      Vergleicht  man  35  haims.    Es  ist  mittelst  des  Suffixes  ma  (cf. 

ch,    dass    die    Wörter:    sollen    u.  arm,  fr&m  etc.)   von   einer  deutschen  y  hi 

( l  d    beide  von  skilan ,   skal ,   skulun  (Platz  nehmen  u.  greifen ,  od.  Wurzel  fas- 

gen,   hauen,   verwunden,   tödten   etc.)  sen  [wo],  halten  [wo],  bleiben,  ruhen,  ver- 

len,   bz.  dass  sollen  (cf.  schal,  schö-  weilen,  wohnen)   weitergebildet   =   idg.  ki, 

weiter   niclUs  heisst  als:  (Jemanden)  40  bz.  ski;  skr.  kshi;  zend.  (Justi)  kshi,  shi, 

hl a gen,  verwundet  od.  getödtet  ski   (wohnen,   sich    nieder  lassen  u.  ansie- 

u.  deshalb  zur  Zahlung  des  Wehr-  dein,  sich  setzen  od.  besetzen  wo  etc.),  die 
;  bz.  zum  Ersatz  od.  zur  Busse  ver-  aus  ski,  ska  (greifen ,  fassen ,  halten ,  neh- 
met sein  —  u.  Schuld  buchstäblich  men,,in  Besitz  nehmen,  sich  zu  eigen  ma- 
heisst  als:  er  schlug  od.  verwun-  45  chen,  hörige  machen,  beherrschen,  Gewalt  u. 
u.  ist  deshalb  strafbar,  bz.  zur  Busse  Macht  haben  über,  besitzen  etc.,  cf.  setzen 
ichtet,  so  ist  es  klar,  dass  auch  das  =  Stelle  od.  Stätte  geben  etc.  aus  sitzen 
ilpa  nicht  von  der  y  karp  (helfen),  =  ruhen,  od.  halten  wo,  bz.  besetzen 
rn  von  der  y  karp  (schlagen,  spal-  aus  besitzen  u.  habitare  aus  habeo)  her- 
schneiden, verwunden  etc.)  abzulei-  50  vorging  u.  wovon  ausser  skia,  bz.  skr,  sk& 
t.  (ruhen,  weilen)  u.  lat.  quie  (in  quies,  quie- 
-sâm,  heilsam,  d.  h.  mit  dem  was  bei  scere,  quietus)  u.  skr.  ci   (nehmen,  aufneh- 

verbunden  u.  vereinigt  etc. ;  dat  gat  men  u.  wo  hinlegen,  Stätte  geben,  schichten, 

wol  bold  wer  digt  gân,  hê  hed  nog  al  ordnen  etc.,  cf.  bei  Grassmann  der  Form 

samen  hûd   (eine  heilende,  panz  wer-  55  wegen  unter   2  ci    die    Verwandtschaft  mit 

,  gesundende   Haut,   bz.   eine  Haut,  khya  u.  y  ski,   scheinen)  auch  wohl  zend., 

icht  od.  bald   bei  od.  ganz  u.    dicht  skr.  gt,  bz.  giâ   (liegen,   ruhen,  weilen,  hal- 

od.  gut  heilt  u.  gesundet) ;  —  ik  wil  ten  wo)  sich  herleiten.      Ob  nun  aber  goth. 

heisamen  salfe  (heilende,  die   Wunde  haims,   bz.   hem,   heim  beim  Vergleich  von 

isende  od.  gesundende  Salbe)   gäfen,  60  harsen  zu  idg.  karsan,  skr.  garshan  etc.  od. 


HEM  HEIM  70 


:ich;j.'im 


band,  hörn  etc.  von  einer  y  mit  anlauten-  lieilds-lliEe,  Hemdsârm^    —  ia  U 

dem  k,   bz,  skr.,   zend.   g,  griech.  k,  lat,  c        hemdsmaaen   för  de   ddr   Sitten,   dal  ii 


etc.     nicht  hesser  mit  griech.  kômé  (Borf)y        so  gen  gebrûk  mêr  as  in  mm ^ 

lü,  kêmas,  kaimas  (dasselbe)  zur  y  ki,  5^.  ^î  hêmelîk,  kêmlîk,  kemelk.    heMiek, 

(ruhen,    weilen    etc.)    zu   stellen    \.  nicht    6  geheimer  ad.  vertraulicher  Jveise,  verÉâ 

mit  skr,  kshêma  (sicherer,   behaglicher  Ort,        ner  Weise. 

ad.  Sitz,    Wohnsitz;  Friede;  Rast,  Ruhe  hêmelîklieid ,  kémlîUieid ,    héadkki 

etc.)  van  khsi,    bz.   ski   abzuleiten   ist  (cf.        Heimlichkeit. 

darüber  auch  G.  Curtius,  pag.  145)  lasse  kêmke,  Heimchen,  Chrine,    Cicade;  k 

ich  dahin  gestellt  sein.     Wegen  afries.  harn,  10  gras-hêmke ;   —  fig.  Meines  tchwadkes  ^ 

hem  cf.  1  u.  2  harn.  sen;  'n  hémke  fan  'n  wicht.     JRedenêori 

2,  hem,  heim,  heim,  nach  ad.  zu  Hause;  Sprichw.:  nakend  as  'n  hêmke:  — héri 
hêm  gän,  hêm  kamen  etc.  —  Es  ist  gleich  as  'n  hêmke  (iranisch),  —  IfkL  heinq 
afries.  héme  u.  hêm^  bz.  ahd.  heime  van  1  mnld.  hejmken«  heemken.  heymelkeii;  ■ 
hem,  wird  jedoch  nur  selten  mehr  gehart.  15  heimeke,  hêmeke.  Anscheinend  DitmM. 
cf.  heimsöken,  hémelîk  etc.  ahd.  heimo;   mhd.   heimo   (dasselbe),  i 

hemd  (Plur.  hemden),  Hemd,  Kleid,  was  nach  M.  Heyne  (cf.  Grimm,  Wb.,m 
man  zunächst  auf  dem  Leibe  trägt,  od.  Ober-  Heimchen)  mit  nd.  hiemk,  oberd.  heyi 
haupt :  Kleid,  Gewand,  faltiges  Gewand  etc.,  aus  heimuch,  heimamuch,  iccm  aus  mudu 
cf.  die  Camposita.  —  he  sitt  in  't  blote  hemd ;  20  bz.  ahd.  mûh-hcimô,  mûchheimo  (Heimd 
—  Redensart,  u.  Sprichw. :  he  lett  Buk  't  umgesetzt  ist.  Das  ahd.  heimo  .  bezeitk 
hemd  fan  't  lif  stälen ;  —  't  hemd  trilld  hum  urspr.  wohl  blas  die  HausgriUe  u,  ist  i 
för  de  ners;  —  sê  fragd  ên  't  hemd  fan  de  nach  heim-o  ufoM  van  heim  (Haus)  wa 
n&rs;  —  't  hemd  is  ên  nader  as  de  rok.  gebildet  in  der  Bedtg.:  Haus-Weseu,  Ei 
Campas.:  aferhemd,   kôrhemd,   underhemd,  25  Geschöpf. 

hemdklêd,  hemdrok,  hemdslip,  hemdsmaue  1.  hemmel,  öfter  auch  hiuielf  Hisu 

étc%  -^  Afries.  hamethe ,  hemetiic ,  hamede ;  (personif.)  Gott.  —  de  sterens  an  d'  hin 
wfries.  himd,  himbd;  satl.  harnend;  wang.  blinken  so  schon;  —  in  de  hemmel  kau 
(Ehrentraut,  1,  370)  hâmmin;  nd.,  nid.  —  de  lêfe  hemmel  mag  't  weten,  w&r't 
hemd ;  mnd.  hemde,  hemmete,  himede ;  mnld.  30  fen  is ;  —  de  lêfe  hemmel  aegene  jo  t  * 
hemde;  dihd.  hemidi,  hemithi;  mhd.  hemede,  wat  j!  an  mi  arme  blôt  gôds  dôn.  8pri6 
hemde.  Was  die  Form  betrifft,  so  ist  wähl  wen  de  hemmel  falld,  den  krigt  de  êrd 
anzunehmen,  dass  es  ans  dem  Präter.  ha-  regenmantel;  —  wen  de  himmel  falld, 
meth,  hemith  (bedeckt,  verhüllt,  bekleidet,  od.  liggen  wi  dV  all'  under;  —  aê  smét  'n 
decket,  deckt)  von  einem  detn  goth.  hamôn  35  in  de  hemmel.  —  Afries.  himul,  hh 
(decken,  bedecken,  verhüllen,  einhüUen,  be-  wfries.  himel,  hymmel;  nfries.  hemmel;« 
kleiden  etc.)  entsprechenden  Vbm.  ham-ôn,  hemel;  wang.  hemmel;  nd.  hemmel; 
hem-ôn  mä  dem  Suffix  e  od.  i,  î  (Etwas  hemel;  as.  himil;  ahd.  himil,  himel;  r 
etc.)  abgeleitet  wurde  u.  demnach  ein  Etwas  himel,  himmel  (indumentum ;  coelamy  aetl 
bedeutet,  was  deckt,  bedeckt  ad.  verhüllt,  40  laquearc,  lacunar;  Thranhimmd,  Baldach 
schützt,  ein-  u.  umschliesttt  od.  einhegt  u.  —  An.  himinn,  himins;  isl.  himin  (coel 
einfriedigt  etc.,  wie  ja  auch  as.  hämo ;  ahd.  laqueare) ;  goth.  himins  (coelam).  2>âf 
hämo ;  mhd.  harne ;  ags.  hama,  homa,  ham ;  ahd.  himilizi,  himilezi,  himelze ;  mhd. 
afries.  hama,  homa  (Gewand,  Kleid,  Um-  mclze,  himilz,  himelz  (Zimmerdecke,  i 
hüUung,  Hülle,  Haut,  Balg  etc.,  cf.  lichäm)  45  decke) ;  mnld.  hemelte,  ghehemelte  (codt 
zu  hamôn,  od.  mit  diesem  zu  einem  voraus-  tas,  palatum).  Es  bezeichnet  ein  Et* 
zusetzenden  Wurzel-  Vbm. :  himan,  ham,  hu-  was  ein  Anderes  wölbend  überdeckt,  od.  • 
mun  (umfassen ,  umschliessen  etc.)  gehört,  u.  umschliesst,  bz.  ein  Gewölbe,  Decke,  B 
über  dessen  Ursprung  u.  Wurzel  das  Wei-  etc.  u.  gehört  mit  goth.  ham5n,  ahd.  lu 
tere  unter  \  u.  2  ham  zu  vergleichen  ist.      50  etc.  (cf.  hemd)  u.  zend.  kamar  (krumm^ 

hemd-klêd,  das  der  Leiche,  bz.  einem  Ge-  wölbt) ,  kamara  (Chürtel;  Gewölbe) ,  gri 
starbenen  über  das  gewöhnliche  Hemd  ge-  kamara  (Gewölbe;  Schlaf  gemach ,  Himk 
zagene  weite  u.  faltige  Todtenkleid.  bett  etc.);   lat.  camera  etc.   zu  der  untt 

hemd-linnen,  feineres  Leinen,  wovon  man        ham  erwähnten  y  kam. 
Hemde  macht.  55      2.  hemmel,   blank,  rein,  reinUeh,  sau 

hemd-rok,  Unterjacke,  od.  Brusttuch,  wel-  glatt,  nett  etc.  —  hemmele  glasen,  Straten, 
ches  unmittelbar  fiber  das  Hemd  angezogen  sen  etc. ;  —  dat  sügt  d&r  in  hûs  alP  so  h 
wird.  mel  un  schon  ût,  dat  man  wol  hréi  Am 

hemd-slip,   Hemdzipfel,  Zipfel  an  einem 
Mannshemde.  CO 


dal  äten  kann  un  't  all'  glimmd  an  spéj 
wat  d*r  is;  —  't  is  so  'n  hemmd  wif, 


H£MM£L  71  HEMMELEN  HEMMELN 

Bttk  freid,  wen  man  hör  ankikd ;  —  H  is  tisch,  zumal  wenn  man  unsere  Zusammen- 
U*  hemmel  an  schon  un  d'r  is  uargends  Stellung  (s.  2  hemmel)  ^emmel  nn  flêje** 
toQe  to  finden;  —  dat  wicht  geid  mi  vergleicht  u.  dabei  erwägt,  dass  unser  fléje 
nêt  hemmel  genug  mit  't  äten  um ;  —  zu  flêjen  (componere,  ornare  etc.)  gehört, 
úd  mut  hemmeler  worden,  wen  sê  hir    5  Das  Adj,   1  hemme],   himmel,   hemel   haUe 

wil.  —  Wfries,  (J  apix)  himmel  u.  urspr.  vielleicht  die  Bedtg.:  geschichtet^  zu- 
je  Fries,  I,  174)  hemel;  wang.  sammengelegt ,  geordnet  etc.,  od,  die  von: 
•entrautf  I,94u.  371)  hemmelk  od.  zurecht  gemacht,  fertig,  bereitet,  geputzt,  ge- 
lel  (in  hemmelkeit).  Weiteres  s,  unter  schmückt,  geziert,  schmuck,  blank ,  paratas, 
amelen  u.  dem  folgenden :  10  ornatus  etc.     Da  nun  aber  diese   Wörter 

hemmel,  Reinigung,  bz,  die  Rein-,  mit  1  hemmel  (Himmel),  bz,  1  hemmelen 
b-  u.  Saubermachung  in  ihrem  ganzen  (himmeln)  schwerlich  verwandt  sind,  so  halte 
\nge,  soweit  dies  durch  Waschen,  Ab-  ich  dafür,  dass  der  Stamm  hemmel  od,  he- 
%,  Bohnen,  Kämmen,  Bürsten  etc,  ge-  mel  von  Hause  aus  mit  ahd,  hamal  (ver- 
it  od,  geschehen  kann,  —  dat  kind  hed  15  stümmeU,  gestutzt,  verschnitten  etc.,  cf,  1  u. 
mgs  np  an  sin  hemmel  un  flêje  (Rei-  2  hamel)  u.  hemmelen  od,  hemelen,  wfries. 
g  u.  Pflege  etc,,  cf.  2  flêje)  nêt  had,  heme^en  etc.  mit  afries.  hemelja,  homelja 
1  wil  't  ôk  nêt  regt  dêjen  ;  —  d&r  word  (debilitare),  dhd,  hamalôn  (verstümmeln,  stut- 
lemmel  un  fléje  an  dân.  zen,  verschneiden,  abJiauen,  abschneiden)  = 

hemmelen,  hemmein,  himmeln,  zum  20  nhd.  hammein  (castriren,  verschneiden 
teil  erheben,  in  den  Himmel  befördern,  etc.,  s,  unter  2  hamel)  identisch  ist,  weil 
n  machen,  ins  Grab  bringen;  nament-  sich  aus:  gestutzt,  zugestutzt,  verschnitten 
9on  Aerzten ,  die  Unglück  in  ihrer  etc,  bz,  stutzen,  zustutzen,  verschneiden,  be- 
Is  haben  u,  viele  ihrer  Patienten  durch  schneiden,  einkürzen  etc.  (man  vergl, :  Haare, 
Vod  verlieren,  —  de  dokter  hemmeld  25  Búrt,  Hecken,  Bäume  etc.  schneiden,  od,  be- 
lg  hen;  —  he  hed  hum  hen  hemmeld.  schneiden,  stutzen,  einstutzen  etc,,  bz.  Je- 
hemmelen,  hemmein,  reinigen,  sauber  manden  zustutzen  etc,  u.  nhd,  Stutzer  = 
n  machen,  bohnen,  toaschen,  reiben,  Zieraffe  etc,,  od.  Jemand  der  seine  Haare 
m,  kämmen,  od,  putzen,  schneiden  etc.,  u.  Bart  stutzt,  zustutzt ,  beschneidet  etc.) 
ch  od,  ein  Etwas  so  machen,  dass  man  30  leicht  die  Bedtg, :  zierlich,  schmuck,  sauber, 
is)  in  jeder  Hinsicht  sauber,  rein,  nett  glatt  etc,  (vergl,  auch  die  trqp.  Bedtg.  von 
ientlüh,  od.  gebührend  u.  wie  die  Ord-  besch&fd  unter  besch&fen),  bz.  die  von :  säu- 
tt.  Sitte  es  erheischt,  aussieht.  —  jung' !  bem,  reinigen,  ausreinigen  etc,  entwickeln 
n  un  hemmel'  di  erst,  er  du  bî  de  disk  konnte  u.  auch  putzen  (Licht  putzen, 
;;  —  de  rok  is  so  fúl,  dat  he  erst  ör-  35  Bäume  ausputzen  etc.)  =r  schneiden,  od. 
Ik  hemmeld  (od.  ofhemmeld)  worden  stutzen  ist,  bz.  wir  den  Raseur  auch  ja 
er  du  hum  wer  antrekken  kanst;  — '•  putser  nennen.  Vergleicht  man  nun  weiter, 
le  uphemmeln  (den  Schmutz  miUelst  dass  ahd.  hamal  (verstämmelt  etc.),  hama- 
nassen  Tuches  etc.  von  der  Diele  auf-  Ion  etc.,  bz.  afries.  hemelja  (verstümmln 
m,  die  Diele  reinigen) ;  —  dat  der  mut  40  etc.),  sowie  auch  an.  hamla,  norw.  hemla 
f-  od.  ferhemmeld  worden,  dat  d'r  wat  (verstümmeln ;  hemmen  etc.) ,  bz.  unser  ha- 
grei  in  kumd;  —  hemmel'  din  schö  mel,  homel  sämmtlich  Weiterbildungen  von 
>p  de  matt'  of,  er  du  in  de  stuf  kumst;  ahd.  ham  (verstümmelt,  defect,  gestutzt  etc.) 
i  hû8  mut  erst  dügtig  ûthemmeld  wor-  sind  u,  das  dän,  pynt(PiUz;  Spitze),  pjntje 
ÏT  wi  d'r  intrekken  könen;  —  de  bal-  45  Qnttzen,  schmücken,  reinigen)  mit  unserm 
bomen  etc.  mutten  ofhemmeld  (abge-  pünt  (Punkt,  Stich ;  Spitze),  pünten  (stechen ; 
,  abgeputzt,  mit  einem  scharfen  Instru-        spitzen,  zuspitzen,  zuschneiden) ,   ûtpûnten  , 

abgekratzt  etc.)  worden;  —  de  bôm  (ausstechen  etc.)  von  lat,  punctum,  pungere 
ithemmeld  (ausgeputzt,  ausgeschnitten  abstammt,  so  scheint  es,  als  ob  das  sonst 
irorden ;  —  sin  b&rd  hemmein  (seinen  50  überall  fehlende  norw,  (Iv,  Aasen)  hema 
zustutzen  u,  schneiden,  bz.  so  machen,  (putzen,  rein  machen  etc.  =  dän.  pynte, 
er  nicht  mehr  so  wild  u.  unordentlich  pudse,  gjöre  reen),  hema  (Reinlidikeä,  Ord- 
ht) ;  —  (subst.)  wi  süut  fan  dage  an  nung  etc.  =  dän.  reenlighed,  orden,  pyn- 
ameln.  —  Wfries.  (Jap  ix)  himmeljen,  teligt  udseende)  auch  mit  ahd.  hamal  etc. 
Jen  od.  (Vrije  Fries,  I,  174)  he-  55  t«.  an.  hamla  etc.  auf  ahd.  ham  (verstüm- 
;  nid.,  provinziell  (in  Gelder l and)  meU^  gestutzt  etc.)  zurückgeht,  obschon  es 
en,  (Groningen)  hemmelen  (reini-  auch  möglich  ist,  dass  diese  Wörter,  sowie 
ichoon  maken  etc.).  Wohl  mit  mnld.  norw.  hama  (ptiizen,  schmücken  =  dän. 
)  hemelen  (componere,  conclanare,  or-  pynte,  pudse)  mit  hama  (kleiden,  verhüllen, 
;  mflfäm.  hemelen  (omer  et  parer)  iden-  60  vermummen,  bedecken)  zu  ham  (Haut,  Kleide 


HEMBIELIG  H£1IMLIG  72                               HEN 

Bälg  etc.,  cf.  hemd   u.  s,  unter  1  ham)  ge-  an.  hampr;  ftorto.,(idlii.luunp;  M%aoAl.liiB|ii 

hören,  wobei  es  denn  aber  auch  wieder  eben-  ahd.  hanaf,  lianof,  hanaf,  hanif,  hanef;  wM 

sowohl  denkbar  wäre,  dass  auch  unser  hem-  hanef,  hanf;  lat.  cannabis;  grieeh,  kiimihi 

mel  (sauber  etc.),  hemmein    (säubern,  reini-  lit   kanapës;   preuss.   knapiot;    ksktt.  h 

gen  etc.)  sofern  sie  von  Hause  aus  die  Be-  5  nop|ja;   böhm.   konopë;  poln,    konop;  U 

dtg.:    ornatus,   ornare  luntten,    mit  tnnld.  kanjepes.     Ob  mit  kU,  canoa  (Schiff,  Bâ 

(KU.)  hemelen  (componere,   ornare)  u.  he-  etc.)  u.  vielleicfU  dem  skr,  kanapa  (Laai 

melen  (velare,  tegere,  celare)   entweder  von  etc.,  sofern  dies  urspr,  ein  Bambus-,  i 

hemel   (Himmel,   bz.  Decke,   cf.  1  hemmel)  sonst.  Rohr,  bs.  Bohr-,  od,  SchüfgemêA 

od,  mit  hemd  u.  hämo,  ham   (Kleid,  Haut,  10  war)  u.   kanabha  (Fliege,    summendes  h 

Decke)  u.  goth.  hamôn  (bedecketh ,  kleiden)  sect)  etc.  zur  y  kan  (rauschen  etc,)  ?   Ver\ 

vom  Stammvbm.  himan,  ham  (tegere,  volare  dieserhalb  unter  2  h&D. 

etc.)  abgeleitet  sind.  hempen,  henpen,  hänfen,  von  Hanf;  ha 

hemmelîg,  hemmlîg,  hemmelg,  reinlich  pen  linnen. 

etc.    Zu  2  hemmeL  15      hemp-lfinink,   Hänfling  (ftingilla  cuo 

hemmelsk,  hemmels,  himmels,  himmlisch;  bina);  (fig.)  kleines,  Maries  Wesen;  —  t 

hemmelsk  môi;  —   't  is  fan  dage  'n  hem-  man  so  'n  hemplünink  faa  wicht. 

mels  wer  (7»tiftm/tjfc^  Wetter).  —  Nid.  he-  hemp-({]je,  Hanföl. 

melsch;  afries.  himulisk,  himelesk,  himelsch ;  hemp-sâd,  Hanfsamen, 

wfries.    hymmelsch;     nd.,   mnd.    hemmels,  20      hen,  hin,  v>ohin,  in  der  RichUmg,  n» 

hemels.  einem  bestimmten   Orte  Jiin   etc;  von  i 

hemmen,  hanmen,  hindern,   in  der  Be-  Steüe,  vorwärts,  weg,  fort,  verganaen,  m 

wegung  zuriickhaüen,  lähmen  etc.  —  wel  kan  flössen,  vorbei,  verloren  etc.  —  hen  lopea  a 

't  hemmen;  —  he ^ hemd  mi   (er  lähmt  u.  faren;  —   dat  ligt  na  H  68ten  hen;  —  < 

hindert  mich)  in  min  dôn.  —  Afries.  hemma,  25  must  hum  d&r  hen  wisen;  —  gâ  hen  nn  U 

hammen;  schwed.  haemma;   däti,  haemme;  twêbak;  —  hê  is  al  wat  hen   (schon  sin 

mhd.  hemmen.     Wie  an.  hamla  (hemmen,  lieh  weit  vorgerückt  im  AUer); —  dat  rd 

hindern ;    verstümmeln)    mit  ahd.   hamalôn  nêt  hen ;    —   't  geid  d'r  gôd  hen  od,  lani 

von  haml,  bz.  hamal  (verstümmelt)  u.  lam-  —  he  löpd  dV  nog  so  sti^  hen^  as  'n  kei 

men,  lemmem,  belemmern   von  lam,  so  ist  30  up  sm  lifs-beste;  —  't  geid  all'  hen  an  vi 

hemmen  von  ahd.  ham  (verstümmelt ,  ver-  od.  hen  un  werden,  hen  un  her ;  —  dAr  gc 

krüppeUt  etc,  cf.  1  u.  2  hamel)  weitergebil-  't  hen  mit  mester  Marks,  do  brogden  BÔ  bi 

det  u.  heisst  hemmen  daher  eigentlich  soviel  na  H  karkhof ;  —  wêtst  du  nét,    dat  de  1 

als:  verstümmelt,  verkrüppelt  machen,  lahm  hen  geid;  —  wat  hen  is,  is  hen;   —  hen 

machen  u.  so  lähmen,  hindern  etc.,  wie  auch  35  sin  kracht ;   —  sin  geid  an  gôd  ia  all'  1k 

die  Zusammenstellung  von  afries.  hammeth  —    Nd.,  mnd.  hen;   nid.  heen;   mnld,  hi 

jeftha  lammeth  (gelähmt,  cf.  lammd  t^onlam-  hen;  ags.  hina;  aJid.  hina;  mhd,  hine,  hi 

men),  od.  ehemmed  jeftha  lemed  dies  bestä-  Davon  weitergebildet:   a^id,   hinana,.  hina 

tigt.     Wegen  der  Ableitung  dieses   Wortes  hinnän ;  mhd.  hinnen,  hinne ;  as,  hinana,  1 

von  mM.  harne,  ham  (Fangnetz,  od.  Angel-  40  nan,  hinen;  ags.  hinane,  heonane,    heona 

haken,   Hamen)   vergl.    Weigand.     Das  heonun,  heonon;  wfries.  hinna;   mnld,,  m 

nid.  hemmen  (zurückhalten^  bz.  zurückrufen  hencn ;   mnd.   henne,   hinne,   (von)    hinnt 

u.  stehen  machen)  dagegen  wird  mit  mnld.  Es  ist  wie  „her**   von   dem  DemontHralik 

(KU.)  hemmen,   hnmmen   (mutire,  emutire,  Stamm,   bz.    Pronominal-Stamm  hi    (ef,  ] 

simplicem  edere  yocem)  von  der  Interj.  hem,  45  od.   he)  weitergebildet  u.  drückt    eine  l 

hum,   bz.  dem  Schallstamm  hem,  ham,  him  wegung   von   dem   Sprechenden,    od,   na 

(cf.  himen  u.  hummel   u.   bei  Fick,   III,  einem  Entfernteren,  od.  richtiger  wohl  é 

65   unter  ham)   abgeleitet,    wobei   es  auch  betr.  „Er"   (sei  dies  nun  eine  Person,  € 

denkbar  ist,  dass  das  mhd.  u.  nhd.  hemmen  ein  sonstiges  Etwas ,  une  z.  B,  ein  iSta 

sich  mit  dem  nid.  hemmen   (hem!  hem!  ru-  50  Wagen,  od.  Thier  etc.)  nach   irgend  ein 

fen,  um  Jemand  zum  Stehen  zu  bringen  u.  Richtung  hin  aus,  welche    Bewegung  a 

ihn  aufzuhalten)  gemischt  hat.  scheinend  durch  das  Suffix  na  ausgârûi 

^hemp,  henp,  hennep,  Hanf. —  Sprichw.:  wird,  welches  wahrscheinl.  mit  der  Vem 

bi  henp  sp&r  de  plôg  nêt  un  bî  flas  (FlacJis)  nungs  •  Partikel  na  (cf.  nä  u.   not)   u,  « 

nêt  de  eide  (Egge);   —   hcmp  schämd  sük  55  der   negir enden  Partikel  an   (cf,   nn)   Ufa 

nêt,  um  up  de  mesfold  (Misthaufen)  to  was-  tisch  ist,  weil  beide  eine  Bewegung^  bz.  i 
sen ;  —  henp  un  netteis  (Nesseln)  wassen  't        bewegen  u.  gehen  von  wo  weg ,   ein  entfi 

lêfst  up  *n  fetten  grund;   —   hemp  is  tâjer  nen  etc.  (ebenso  une  „weg**)  ausdrücken 

as  flas.  —  i^r^.  hemp,  hennep ;  mn^.  hennep;  von  Hause  aus  wohl  Bewegungs- Wurst 

nid  hennep,  hennip;  ags.hmep-,  engl,  hemp;  60  sind,  wonach  denn  hi-na  soviel  hedeui 


HEND  HENDE  73  H£NK£-KL£D 

e  aü:  Er  (Person,  Ding,  Ehoas,  bz,  henkönen  (hin  od,  hindurch  können) ;  —  hé 
des,  Wesen  etc,)  gehen,  sich  entfernen,  schal  d'r  wol  mit  henkönen  (ausreidkin,  sein 
?r  weg  u.  fort  etc.  Von  den  Compo-  Genüge  haben  etc.);  —  ho  kan  d'r  mit  hen 
mit  „hen'*  werden  nachstehend  nur  (hat  sein  Genüge,  hat  Geld  u.  Gut  genug, 
i  wenige  aufgeführt,  b  ist  aU  genug) ;  —  he  kan  d'r  wol  hen  (er  ist 

id,  hende,  bei  Hause,  nahe,  od.  dicht  schon  so  alt,  dass  er  füglich  von  der  Bühne 
n  der  Nähe  etc.  —  der  is  hend  nog  trend  des  Lebens  abtreten,  sie  verlassen,  bz.  ster- 
r  bei  Hause,  od.  nahe  bei,  in  der  ben  könnte);  —  't  kan  dV  so  wo]  hen  (es 
i  etc.,  noch  entfernt,  in  der  Entfer*        ist  so  genug  damit). 

,  weit  herum  etc.)  wat  to  sên ;  —  fan  10  hen-lSff,  nach  dem  was  ^IS^^  od.  niedrig 
i  un  fan  ferren  tosamen  kamen.  —  ist  hin,  hinunter  etc.  —  't  geid  al  henläg. 
'S.  hend,  heynd,  heind ;  wfries.  (Japix)  henne,  henn',  Henne,     ^richw.:  h6  is 

;  nid.  hende,  heinde  (dat  raakd  er  op  nët  so  lank  Stil,  as  'n  henn'  'n  körrel  up- 
le  nog  verre  op  toe) ;  mn/d.  CXft/.^hende  pikd;  —  he  is  so  dun  as  'n  henn';  —  't 
e,  vicinos).     Es  gehört  wohl  su  einem  16  ei  wil  kloker  wesen  as  de  henn';  —  he  löpd 

hênen,  heinen  (c/.  mnd.  heinen,  sub  1  to  trippeln ,  as  'n  henn'  de  leggen  wil ;  — 
*ch.  u.  L.)  =  hêmen,  heimen  (wohnen,  't  heontje  wul  leggen,  —  't  dOrst  't  nêt  seg- 
i  haben)  u.  bezeichnet  dann  das,  wo  gen,  —  kikd  agter  jol  —  kikd  för  jol  — 
heind,  od.  wohnt,  od.  es  ist  «on  hein  't  lose  henntje  bedrügd  jo!  —  Es  ist  das 
um  (Haus)  weitergebildet,   wie  es  ja  20  Femin.  von  h&n  u.   ^  aM.  haninna,  hen- 

möglich  ist,  dass  das  „d**  blos  wie  bei        nina,  henna,  heinna;  mhd,  henne,   als  Wei- 
il  (Kerl)   od.  garden   (Garn)   etc.    (cf.        terbildung  von  ahd.  hanin,  henin. 
u.  L.,  1, 469)  eingeschoben  ist  u.  heinde,  henne-bêe«  hennebêje,  hennb^e,  henne- 

eimde  für  heime  (weder  heime  od.  tu  bei,  hennbei ,  hennbee  (Plur.  hennebêen, 
i  Hauscj  daheim  etc.  noch  ferne)  steht.  26  hennebêjen ,  henbéjen ,  henbêen ,  henbên), 
B-dâl,  hendftl,  hinunter,  nach  unten,  hentjebêe,  hentjebêje,  hentjebêi  fPZur.  hen tje- 
rwârts.  —  Wang.  (Ehrentraut,  I,  bêjen,  -béen),  Himbeere.  —  Nld.  hindbei, 
leudille.  hinnebei,  hennebei,  hennebezic;  mnld.  hin- 

nd-ferdîg,  s.  handferdîg.  nenbesie;   ags.  hindberie;   engl,   hindberry; 

D-dôn,  hinthun;  hingeben.  80  ahd.  hiatperî;   mhd.  hindbere,   d.  h.  Beere 

B-fägen,  hinfegen.  —  hê hed  dat  d'r  hen-        der  Hindin,  od.  Hirschkuh  =  ahd.  hintâ, 
,  —  hê  od  de  wind  fägd  d'r  hen,   dat        was    mit   band   eum    Vbm.:  goth.   hinthan 
'n  &rd  hed;  —  he  hed  hum  én   (eine        (greifen,  fassen,  fangen,  erbeuten,  erjagen 
-nischte  Epistel,    einen    groben  Brief       etc.)  gehören  soll. 

henfägd,  de  he  nét  för  de  spêgel  stekd.  36  henne-klêd.  Todtenkleid,  Leichenhleid.  — 
D-förder,  hinförder,  förderhin,  in  Zu-  Nld.  (v.  Dale)  hennekleed,  mdartl.  (Pro- 
l.     0.  L.  K  henforder.  vinz  Drenthe)   huanenklet;   mnd.   (Seh.  u, 

a*rôren,  hinführen;  hinfahren.  L.)  henen-,  henne-klêt;  md.  (cf.  Stbgjhen- 

Q-fören,  hinführo,  in  Zukunft  etc.;  dat  nenkleid,  od.  (cf.  Ä.  Holtsmann,  Myth.j 
henfSren  nêt  wer  gescheden.  40  pag.  170)  hünen-,  heinen-,  hennen-kleed ;  aU- 

Dge,  heng',  Angel,  od.  eigentlich  das  nfries.  (Outzen)  honneclede.  henne  etc.  i»^ 
^nem  Äuge,  od.  einer  Oese  versehene  dasselbe  Wort  wie  in  Hünen-Chrab  (u, 
i  Thür  u.  Fenster  etc.  befestigte  Eisen,  nicht  identisch  mit  dem  in  den  fries.  Ge- 
tman  Thüren  u.  Fenster  etc.  einhängt,  setzen  aus  hlen  entstellten  hen  in  henbedde 
t  sie  drehen  können.  —  Mnd.  henge;  46  =  hlenbedde,  Lehnbett,  Krankenbett  etc., 
.  henghe  (cardo,  ansa,  hamus).  cf.  v.  Richthof  en,  pag.  206,  Zeile  12  u. 

DgseL  Henkel.  Nebenform  zu  hangsei.  28.,  29.  in  SpcUte  1  u.  3) ,  wovon  es  doch 
(hd.  nengel,  Henkel;  Thürangel.  sehr  fraglich   ist,  ob  es  urspr.  die  Bedtg.: 

Q-hemmeln,  5.  1  hemmein.  Riesen- Chrab  hatte  u.  nicht  attch  dieses 

B-in,  hinein.  —  heumgkn  (hinein  gehen) ;  60  Wort  lediglich  u.  buchstäblich  mit  Todten- 
ib&ren  (hinein  bohren)  etc.  etc.  Grab  zu  übersetzen  ist,  da  in  denselben  nie- 

Q-kamen,  hinkommen.  —  he  schal  wol  mcUs  Biesen-  od.  sog.  Hünen-Leichen  ge- 
imen;  —  he  is  al  'n  gôd  endehenkamen,  funden  wurden  u.  es  nach  Holtzmann 
*Jtommen ,  od.  vorwärts  gelangt ,  vorge-  (cf.  die  obige  Stelle)  auch  noch  fraglich  ist, 
•  etc.,  sowohl  im  Raum  als  in  der  Zeit ;  66  ob  das  Wort  Hain  od.  Hein  als  Name 
r  auch:  bejahrt;  he  is  al  'n  henkamen  des  Todes  wirklich  mit  dem  Namen  Hein 
hrter,  ziemlich  alter)  minsk.  (s.  d.)  identisch  ist,  sondern  nicht  viehnehr 

Q-kamen,  Hinkommen,  Hingelangen  etc.  ein  blos  im  Volksmunde  erhaltenes  u.  mit 
1  mutten  man  up  'n  gôd  henkamen  sên.  heune,  hüne  etc.  als  Todter  identisches 
B-k$nett,  hinkönnen.  —  he  schal  d'r  wol  60  Wort  war.    Ist  dieses  richtig,  so  könnte  es 


HëNMIG 


74 


HEB 


als  Todf  Verwesung,  Leiche  etc.  mit  skr, 
knû,  knûyate  (stinken),  kuna  (Wange)  ku- 
napa  (Leichnam)  etc.  zur  (Fick,  1,  51)  y 
kan,  knû  (stinken,  verwesen)  gehören,  wozu 
möglicherweise  (verwesen,  sterben  etc.)  auch 
isl.  hion  (torpor,  Erstarrung,  Tod?)  zu  stel- 
len ist.     Weiteres  s.  unter  hOne. 

hennig,  mittelmässig  gross  u.  stark,  halb- 
erwachsen etc.  —  'n  hennigCQ  bôm,  bulle,  osse 
etc. ;  —  ik  was  nog  man  so  'n  heunîg  wicht 
od.  80  'n  heoDigen  jung  faa  14  of  15  jaren, 
as  mm  fader  stürf. —  Wang. (Eh rentraut, 
1,  94)  henttg. 

hensa,  s.  hensen. 

hen  -  schaden ,  hinscheiden ,  verscheiden^ 
.sterben.  —  he  is  henschedt.  Auch  subst.;  bi 
siQ  heoBchedeu  bint  (od.  sunt,  sind)  d'r  gen 
tränen  fergaten. 

hensen,  d.  t.  Jemand  unter  gewissen  theils 
läcJherlichen,  theils  sogar  gesundheitsschäd- 
lichen u.  gewöhnlich  mit  einem  Trinkgelage 
verbundenen  Gebräuchen  in  eine  Gesellschaft 
aufnehmen,  od._  auch  auf  Schiffen  Jeman- 
den taufen,  wenn  er  zum  ersten  Male  die 
Linie  passirt,  wobei  gewöhnlich  ein  Alt- 
Matrose  sich  als  Neptun  verkleidet  u.  die 
Taufe,  bz.  das  Begiessen  mit  Seewasser  an 
dem  Netding  vollzieht,  der  obendrein  noch 
ein  gewisses  Stück  Geld  zum  Vertrinken 
zahlen  u.  selbst  einen  grossen  Becher  leeren 
muss.  —  Nd.,  mnd.  hänscn,  heusen;  mnld, 
bansen,  hensen.  Jemanden  in  die  Hanse 
(s.  unter  haus),  od.  eine  geschlossene  Ge- 
nossenschaft, Gilde  etc.  als  Hanse  od.  So- 
cius  aufnehmen,  ihn  zum  Hansen  machen. 
Wie  bekannt  herrschte  diese  Sitte  auch  bei 
den  von  Cl.  Störtebeker  u.  Gödeke 
Michael  angeführten  Victualienbrüdern,  die 
früher  auf  der  Nordsee  ihr  Unwesen  trie- 
ben u.  von  mehreren  ostfries,  u.  groninger- 
ländischen  Häuptlingen  geschützt  wurden  u, 
Zuflucht  in  deren  Häfen  (so  Cl.  Störte- 
beker bei  dem  Häuptling  ten  Broke  von 
Brokmerland  in  Marienhafe,  wohin  von 
der  Leg  aus  das  sog.  Störtebekers  Tieffülirte, 
was  auch  noch  jetzt  in  die  Leg,  bz.  das 
Nor  der  Fahrwasser  ausmündet)  fanden. 
Desgleichen  ist  es  auch  geschichtlich  bekannt, 
dass  der  Becher^  der  von  einem  Neuling 
bei  seiner  Aufnahme  in  die  Genossenschaft 
der  Victualienbrüder  davon  selbst  hensa  ge- 
nannt wurde  u.  Cl.  Störtebeker  selbst  auch 
seinen  Namen  davon  haben  soll,  dass  er  den 
InJialt  eines  grossen  silbernen  Bechers,  der 
auch  hensa  hiess,  in  einem  Zuge  hinunter 
stürzen  konnte,  worin  ihm  nur  ein  Edel- 
mann in  Chroningen  gleich  kam  u.  woher 
denn  dieser  Becher  auch  die  Inschrift  führte: 
«Ik  Joncker  Sissinga  van  Oroniuga,  drouk 
dees  hensa,  in  een  flensa,  door  myn  kraga 


in  myn  maga",  wie  soiehea  von  Wietk] 
(ostfries.  Geschichte,  I,  371)  erwâktUiâ, 

hen-sigt,  Hinsicht.  —  in  de  besagt  hl  { 

dn  regt. 

6      hent,  erweitert  henter?  —  Dieeee  Mril 

der  Bedensart:   't  geid  all'  hcnt   on  Vem 

od.  henter  an  twenter,  ht,  hent  afer  tiai|{ 

—  henter  afer  twenter,  —  henter  di  twe 
gebräuchliche  Wort  scheint  mir  ebenso 

10  das  afries.  hent  od.  hentio   (ef,  r.  JSieit''| 
hofen,    der  es  mit   „biâ'^    übertetit)  < 
hento  (s.  d.)  gekürzt,  da :  „'t  geid  alT  k« 
un  twent''  soviel  besagt,  daas  AJßee  Amk 
her,   od.    bis  wohin  u.  wieder  zrwrüdt  §ä, 

15  bz.  sich  in  einer  schwingenden,  schwmi^ 
den  u.  unsicheren  Bewegung  b^^tdd  wit 
z.  B.  bei  einem  Wagen,  od.  S^^  etc., » 
bei  denn  auch  leicht  éUe  Ladung  ete.  iks 
einander  hinstürzt  u.  Alles  in    Verwirrm§ 

20  geräth,  wovon  es  aber  heisst,  dass  JM 
hent  afer  twent  od.  henter  afer  twoltr 
geht. 

hentje ,  Bimin.  von  henne.  -*  hân^  ■ 
hentje. 

25  hentOy  hinzu,  zu  hin,  bis  sn,  M  im  M^ 
bis  hinan,  bis;  — hentog&fen,  hentodte;- 
fan  hir  hento  Emden;  —  hento  de  úHlt 
kante  steid  't  all*  ful  water;  —  hento  *i 
Ôrtje  heuto  hed  he  mi  ërlik  betâld;  —  *i 

SO  is  dar  hento;  —  of  dn  't  deist  of  nét,  éA 
is  (od.  steid)  dar  hento. 

hen-trekken,  hinziehen,  d  A.  mcA  odL  oi 
Anderes  bewegen  wohin. 

1.  her,  od.  her,  her,  von  wo  weg,  Jicnkft 
35  etc.  —  hen  un  her  (zurück  sum  Auegangt 

punkt)  is  glike  wid;   —   he  kumd  d'r  her; 

—  kum  her!  —  gell  her!  —  &q  oUi 
her;  —  wo  geid  d'r  her  bi  jo?  —  dat  M 
d'r  mal  her  gka\  —  he  is  d'r  liér  (er  tf 

40  fertig,  bz.  zu  Ende  danUt) ;  —  't  it  d'r  alT 
her;  —  dat  kumd  d'r  allen  fan  her,  daidi 
nêt  uppasd  best.  —  Nid.  her  (her,  Mwr^ 
wieder,  wiederum  etc.,  cf.  her-scheppen,  her 
vonneii  etc.) ;  ahd.  hera ;  mhd.  here,  her  a 

45  ahd.  hara,  bar.  Mit  hen  u.  hfr  dereAm 
Abstammung. 

2.  bor,  od.  her,  herrlich,  fr6h^fresdi§ 
etc.  —  he  was  d'r  so  her  (od.  lüld,  bifde  da) 
mit,  dat  he  bei  nêt  wus',   wo  hbg  he  Ar 

50  freide  springen  schul'.  —  Nd.  (Br,  Wb^ 
beer,  here  (lieb,  angenehm,  froh).  Es  tül 
dasselbe  Wort  wie  nhd.  hehr  s=  ahd.  kAr, 
hêri,  here;  mhd.  here  (hehr,  hertiieh,  er- 
haben, vornehm ;  stolz;  froh,  freudig) ;  mmi 

55  here;  mnld.,  nid,  beer  (in  heerUJk);  cf^ritt 
her  (fraglich,  cf.  v.  Bichthofen  «.  a 
unter  berskup  am  Schlüsse);  aa.,  age.  hIr 
(hehr^  vornehm  etc.);  an.  h&r  (hoeh,  erk^ 
ben  etc.).  —  Wie  skr.  kila  n»  ki,  «o  kMti 

60  es  vielleicht  zur  y  kshi  (herrêi^M,  wiadäi§ 


HER  75                              HERD 

tc.)  gehören.     Oder  gehört  es  sur  y  machen,  wirken,  thun  etc,  der  y  kar  ebenso 

Jemandes  rühmend  gedenken ,  preisen,  wie  bei  taksh   auf  die  Ordbdtg, :  schlagen, 

m  etc.),    einer  Ablautform   von  kar  hauen,  behauen,  schneiden  etc.  zurückgeht, 

\,  schreien,   ruf en ,  prahlen ,  rühmen  hér-bûr  (Herr-Bauer),   ein  Bau^r,   od, 

Oder  ist  an  eine  Verwandtschaft  mit    6  Landunrth  der  seiner  Geburt  u.  Lebenstel- 

hais  (s,  unter  6  hei),  bz.  den  Zusam-  lung  nach  nicM  dem  eigentUchen  Bauem- 

mg  mit  den  Wurzeln  qi  od.   qk,  ^ri  stände  angehört,   auf  seinem  Landgut  ein 

ar,  car,  cra,  erweitert  qrk,  ^n  (bren-  vornehmes  u.   herrschaftliches  Leben  führt 

îammen,  dörren,  kochen  etc.)  zu  den-  u,  sich  um  die  Ackerwirthschaft  wenig  be- 

oomit  auch  wohl  zend.  ^ri  (schön  sein,  10  kümmert,  sondern  zur  Betreibung  derselben 

m  etc.)j  grtra  =  skr.  i^rütk  (scJiön)  etc.  einen  „bômester*'  Tiâlt,  weshalb  denn  auch 

imenhängt?  ein  solcher  hër-bClr    beim  echten    ostfries. 
ler,  od.  her,  u.  hére,  Herr,  Gebieter,  Gott       Bauer  niciU  gross  in  Achtung  u.  Ansehen 

'  mm  her  is  nêt  to  hûs ;  —  de  lêfe  her  steht. 

i  jo  't  wer;  —  hérel  min  tid;  —  hére!  15      herd,  od.  hérd,  Herd;  a)  Grund  u.  Bo- 

hclp  aDs;  —  Sprichw.:  so  de  her,  so  den,  Schoüe,  Landgut,  Bauernhof,    Wohn- 
lecht ;   —   strenge  herea   regeren   nêt       statte,  Wohnung.  -^  he  bebôed  sin  êgen  herd ; 

—  mit  grote  heren  is  kwäd  kassen  —   he  w&nd  ap  sin  êgen  herd;  —   he  wil 

n,  Kirschen)  eten^  sê  smiten   en  mit  sin  herd  (od.  st&\  pl&ts)  ferkôpen  laten;  — 

inen;  —  grote  heren  krömen,  brengen  20  Sprichw.  :  ôgen  herd  is  gold  werd;   —   b) 

Jen  to  't  römen ;  —  heren  gebod  dord  Stelle  od.  Stätte  worauf  das  Feuer  ange- 

aige  un  'n   schoftid;   —   heren   brêfen  lej/t  wird,  Feuerherd.  — sé  Bitten  mit  ^n  Ander 

elk  to   lesen.   —   Afries.   hêra,   her;  bi  (od.  um)   de  herd  an  fertellen  sük  vat; 

r.  heare,  beere ;  nfries.  hiere,  hier,  her ;  —  böte  für  np  de  herd  an.     Compos. :  fÛr- 

leer;  mnld.  beere,  beer;  nd.  heer^  her;  25  herd  (Feuerherd,  Feuer  stelle  od.  Feuerstätte 

here,  her ;  as.  hérro,  hêra;  a^s.  herra,  =  fÛrstä') ;  —  herd-stä' ;   —   herd-iser  etc. 

i;   ahd.   hêrro   u.  héro;   mhd.   hêrre,  —  Afries.  hirth,  herth,  herd;  wfries.  hird; 

hërr,  her  u.  here.    Es  ist  zusammen-  wang.  hirt;  saü.  (Ehrentraut,  1, 190)  hêd 

m  aus  detn  Comparativ :  ahd.^  as.  he-  (statt  herd,  cf.  bên  =  bern  unter  bam) ;  nid. 

7on  ahd.,  as.  etc.  her  (hehr,  erhaben,  30  haard,  haart,  heerd,  beert ;  rnn^d.  herd,  hecrd, 

hm  etc.);  s.  2  her.  hacrd;   nd.  heerd;   mnd.  hert,   herd;  aas. 

ler,  od.  her,  Heer,  Schaar,  Menge,  heordh;   engl,  hearth;   ahd.  herd  u.  herua; 

sheer  etc.  —  d'r  kwam  gans  her   bî  mhd.  hert  (Erdreich,  Erde,  Boden;  Boden 

ler;   —   't  ganse  her  is  ferslagen.   —  als  Feuerstätte,   Herd).     Fick  (III,  66) 

f.  here,  hiri  u.  heir;  wfries.  beer,  heir;  35  nimmt  an,   dass  focus    (von  y   bha,   bh&, 

ler ;   nid.,   mnld.  beer,   heir,  her ;  as.  scheinen,  leuchten,  flamtnen  etc.  ?)  die  urspr. 

ags.  here;  an.  herr ;  schwed.  här;  dan.  Bedtg.  von  herd  sei  u.  stellt  es  demnach  zu 

ahd.  hari,  heri ;  mM.  here,  her ;  goth.  einer  germ.   y  bar   (brennen ,   heizen),   die 

(versammelte    Volksmenge,    SchcLar,  wohl  =  lat.  cal   (in  calor,   calefacio   etc.), 

Heer;  überwältigende  Menge).    Fick  40  bz.  skr.  ^râ,  ^r,  idg.  kar,  kar     (cf.    I,   44) 

65  u.  1,  45)  stellt  es  mit  preuss.  karja  ist.       Da     es     indessen    wahrscheinlicher 

;  Krieg);   kslav.   kara   (Streit);  skr.  ist,  dass  herd  urspr.  die  Bedtg.:  solum,  od. 

^Mord);  ^ra  (Verderbett);  griech.  ka-  Grund,  Boden  (od.  Erde,  Erdreich  etc. 

éra  etc.  zur  y  ^ar,  kar,  bz.  skar,  ver-  als  Fundament  von  Allem,  wie  ja  auch  der 

i,   vernichten.       Vergleicht    man    in*  45  Name    der   Göttin    Hertha    mit   diesem 

\,  dass  das  Wort  sch&r  (Schaar,  Menge  Worte  zusammenhangt),   Stelle,   Stätte  (als 

benso  wie  Pflug-Schar  u.  Scheere  dasjenige,  worauf  Etwas  ruht,  sitzt,  wohnt, 

heeren,   bz.   mit  diesem  zu  der  y  lagert,  bz.  als  dasjenige  was  ein  Anderes 

schlagen,  spalten,  theilen,   schneiden,  hält,  trägt  u.  ihm  als  Sitz  etc.   od.  als  Un- 

nden,  tödten  etc.,   bz.  scheeren,   kahl  50  terlage  dient)  etc.  hatte  u.  auch  ja  ein  Herd 

n,  entblössen)  gehört,  so  ist  es  zwei-  (als  Feuerherd)    nur   das  ist,   worauf  das 

,   dass  auch  ahd.  hari  etc.   (Schaar,  Feuer  Hegt  u.  ruht,  bz.  was  ihm  als  ünter- 

Abtheilung  etc.)  zu  der  y  kar^  skar  läge  dient  u.  es  trägt  u.   hält  etc.  u.  der- 

*  Bedtg.:  spalten,  schneiden,  theüen  selbe  als  solcher  mit  dem   Grdbegr,  bren- 

ehört  u.    dass    die  Bedtgn.:   Krieg,  bb  nen  nichts  zu  schaffen  hat,  so  liegt  es  wohl 

,   Zwist,    Verderben  etc.   der  obigen  näher,    um  auch  für  dieses  Wort  eine  y 

r,  bz.  die  von:  verderben,  vernichten,  (od.  ein  Thema)   aufzustellen,   welche   (od. 

lagen,  ruiniren,  verheeren  etc.  sich  welches)  dieselbe  sinnl.   Chrdbdtg.   hat,   wie 

von  selbst  aiM  dieser  y  ergeben,  wie  die  V  od.   das   Thema  von  solum.      Ver- 

irseits  ja  auch  die  Bedtg.:  fertigen,  60  gleicht  man  nun  aber  solum  (wovon  nhd. 


HERDE  76  HERDER  HEDER 

Sohle,  bz.  unser  sâle)  in  seinem  Zusam-  Heerführer,  od,  Anführer  der  Scha» 
menhang  mit  ahd.  sal,  od,  sala  (Haus,  Woh-  hat  u,  wonUt  denn  in  dieser  Bedtg.  i 
nung,  Saal)^  goth,  salj&n  (halten,  bleiben,  das  mnd,  herde  (Hirte,  s.  unter  ta 
od,  wohnen  u,  sich  aufhalten  wo,  sitzen  od.  stimmt.  Dieses  ^ardha  od.  ^ârdha  mini 
ruhen  wo  etc.);  lat.  solium  (Süe,  SluM,  5  Grassmann  etc,  mit  ^ardhas  (kik 
Thron),  kslav.  selo  (Grund,  Wohnung  etc.);  stark;  Macht,  Stärke;  Schaar,  Heer) 
griech,  sélmA  (Getäfel,  Verdeck,  Ruderbank) ;  cardh  (sich  keck,  kühn  u.  stark  erwé 
OS,  selmo,  ags,  sealina  (Lager,  Bett,  Bett-  subst.  der  Trotzende,  der  kecke  Feini^ 
stelle,  Gerüst  etc.,  cf.  bed-selm)  etc.  etc.  zu  geleitet,  während  Fi  c  k  (I,  48)  emA  i 
einer  y  sal^  gar  =  zend,  har  (greifen,  fas-  10  karedha,  bz.  (Justi)  kharedha  (Sthem 
sen,  halten,  erhalten^  unterhalten,  stützen,  gardha,  ^ardhas  t«.  hiezu  ausser  Hee 
schützen,  hüten  etc.,  bz.  erhalten,  ernähren  u.  Hirte  auch  zend,  ^aredlia  (Art, 
etc.)  gehört,  sowie  weiter,  dass  die  y  dhar  tung,  od,  wie  wir  sagen  „Umg^)^  griedk, 
neben  tenere,  ferre,  gerere,  detinere,  susten-  thus  (Erhebung,  Haufe);  Ht,  kerdhn, 
tare,  servare  etc.  auch  die  von  putare  od.:  15  kercljus  (Hirt);  kslav.  crëda  (Heerde) 
halten  dafür,  dafürhalten,  glauben,  meinen,  gleicht.  Hält  man  hiesu  nun  weiter: 
denkefi  etc,  hat,  so  könnte  wohl  zwischen  herta;  ii»2av.crëda;  rtiM.  cerado(vic68,  W 
herd  als  Haltendes,  Stutzendes  etc.  u.  skr,  sei)  etc.,  so  scheint  es  mir,  dcus  aUe  ti 
(rat  od,  qrkih  (der  Endlaut  könnte  nach  Formen  auf  eine  Ghrdform  akardha  od.  \ 
Grassmann  auch  t,  d,  od.  dh  sein),  Ver-  20  dh&  (cf.  bei  Fick,  I,  41  seq.  u.  ans 
trauen,  Glauben  etc.  u.  lat,  credo  etc.  ein  Stellen  die  vielen  verschiedenen  Anitaä 
Zusammenhang  stattfinden,  wenn  man  nicht  urspr.  sk  od,  ku,  bei  Grassmann  m 
überhaupt  annehmen  wiU,  dass  die  y  crath  skt  =  kt  auch  ktdhu«  verkürst,  ven 
(cf.  bei  Grassmann,  der  aber  crath  hin-  meU  etc,,  wovon  er  glaubt,  dassesfêrúï 
zustellt)  in  ihrer  Bedtg.:  trennen,  lösen  etc.  25  bz.  skardhu  steht  u,  wobei  er  aufAtSk 
eine  Weiterbildung  der  y  ^ar,  ^ir,  ^ra,  ^ri,  kärglich  etc,  verweist,  dabei  aber  glt 
(zertrennen  etc.)  ist  u.  sich  aus:  trennen,  dass  dieses  Wort  sich  zunäcJ^st  an  eim 
lösen,  frei  machen ,  ablassen  von  etc,  dann  nachweisbares  Subst,  sk^dhas ,  bz,  ikir 
weiter  die  Bedtgn.:  nachlassen,  sich  legen,  lehnt)  zurückgehen  u.  dass  dieses  Tl 
ruhen  etc.,  sowie  ferner  die  von :  ruhen  in,  30  mit  der  y  dha  od,  dhä  (cf.  credo  aus  er« 
sich  beruhigen  u,  ergeben  worin,  Vertrauen  bz.  crat-dha,  od.  crath-dha  =  (Haube 
u.  Glauben  haben  zu  etc.,  während  herd  od,  Vertrauen  setzen  worauf,  ad.  geben  Ei\ 
herd-a  als  das  woi-auf  Etwas  ru?U  od.  liegt  von  skar  (bz,  kar,  khar,  car,  ^ar,  ak 
etc,  von  grath  od.  ^rat  in  der  Bedtg.  „ru-  schlagen,  hauen,  spalten,  schneiden,  « 
Äe»"  weitergelnldet  sein,  od.  auch  unmittel-  35  ren,  schinden  etc;  scheiden,  trennet^ 
bar  von  der  V  ^ar,  (ri  (einem  Etwas  Halt  fernen  etc;  behauen,  formen,  baden ^ 
u.  Stütze  geben ,  etwas  woran  lehnen  u,  stalten,  machen,  wirken,  schaffen  ete.  im 
stützen,  od.  legen  woran  u,  worauf,  liegen  gebildet  wurde.  Dass  nun  aber  €ws  di 
u.  ruhen  machen  etc.;  sich  lehnen,  stützen  verschiedenen  Bedtgn.  der  y  skar  aUe 
u,  halten  an  Etwas  etc,  wovon  grat  =  Ver-  40  gen  Bedtgn,  des  Themas  akardha  od. 
trauen  etc.,  als  das  sinnl.  sich  lehnen  dha  leicht  entstehen  konnten  (s.  B.  / 
woran,  sich  stützen  worauf  etc.  wohlwei-  kühn,  getoalttJiätig  etc.,  od,  Held  ete. 
tergebildet  ist,  wenn  es  nicht  eben  aus  dem  schlagen,  fechten,  verwunden  etc. ;  —  8d 
Partie,  (arta,  ^rita  gekürzt  wurde,  bz.  ein  Abtheilung  etc.  aus :  schneiden,  scheeren 
Denomin.  davon  ist),  bz.  dessen  Partie  II,  46  cf,  4  her;  —  vices  vielleicht  aus:  «dbei 
(rita  (wovon  wohl  das  Verbale  ^rit  ein  De-  trennen,  entfernen,  entweichen^  weichet^ 
nom,  ist),  lehnend,  stützend,  ruhend  etc,  etc,  wie  ja  Wechsel  auch  mit  weichen  m 
abgeleitet  werden  könnte!  menhängt,  od.  vielleicht  aus :  schlagen,  i 

herde,  od.  herde,  Heerde,  Budel,  Haufe  vfen,  erschlagen,  bezwingen,  besiegen 
etc.;  'n  ganse  herde  schapen.  —  Nid.  herde;  50  icie  auch  ja  vices  mit  vinco,  Yictor  etc. 
as,  (herda);  ags.  heordh,  herd,  hird;  engl.  wie  mit  goth.  veihau,  kämpfen  etc  u. 
herd;  an.  hjördh,  hjardhar;  schwed.,  dän.  wehsal,  Wechsel  etc.,  wihhan,  weidken 
Igord;  nfries,  (Outzen)  jaarne,  lijaarne;  formell  zu  einer  y  gehört)  ist  klar,  obs 
süddän,  hjard;  goth.  hairde;  ahd.  licrta;  es  schwerlich  mit  Sicherheit  naehsum 
mhd.  herte,  hërt.  Davon :  afranz.  horde  ;  55  ist,  von  welcher  ersten  Auffassung  die  * 
pic  herde;  ahwall.  hierdal  (Budel,  Wild,  Sprachbildner  dabei  ausgegangen  sind, 
Heerde).    Zunächst  ist  wohl  skr.  ^dha  od.  herder,  heder,  häder,  Hirte.  —  schJ^ 

9&rdha  (Schaxir,  Trupp)  zu  vergleichen,  was        der  od.  sch&phéder,   Schafhirte.    —  Aj 
als  Ädj.  die  Bedtg,:  stark,   kühn,  mächtig        herdere;  wfries.  herder;  mnd.  herder; 
etc,  u,  als  Subst,  auch  die  von:  Held  u.  60  mfdd,   herder,  harder;    an.  hirdhir; 


HERDJE  HERDTJE                  77  HER8KUP  HEBSGHUP 

,  hirtere ;  mM.  hërtaere,  hërter.  Wohl  jedoch  der  Name  Herman  ein  Compos,  von 

von  herde  (Heerde),  od.  WeiterUl-  hari,  heri  (7/.  4  her)  u.   man  ist,   ist  sehr 

on  OS.  hirdi,  herdi;  ags,  hirde,  hierde,  zweifelhaft,  namentlich  beim  Vergleich  de» 

hiorde,   hyrde;   etigh   herd;  mnd.,  Namens  des  Cheruskerfürsten  Hermann  od, 

lerde ;  goth.  hairdeis ;  ahd,  hirti,  hirte ;    5  Arminius,  da  dieser  auch  mit  aryaman,  air- 

irte,  hirt;  md.  herte  (Hirte),  worüber  mine,   bz.  Irmin  etc.    (s.  unter  äre)   connex 

eitere  unter  herde.  od.  identisch  sein  kann. 

je,  herdtje  (Dimin.  von  herd),  klei-  Hero,  Here,  Herre,  ml.  Name.    Geschln. 

ernes  Gestell,  welches  auf  die  Herd-  Heren,  Herren.     Wohl  auch  wie  S  her  mit 

Iber   das  Aschenloch  (räkdobbe)  ge-  10  2  her  connex,  bz.  wie  dieses  aus  dem  Com- 

ird,  um  das  Feuer  darin  anzulegen.  par.  hêrero  contrahirt  u.  substantivirt. 

l  haar4je  (kleiner  Herd).  hérs,   hérsk,   hérske ,   hérseh ,  hesk  t<. 

-plate,  Herdplatte.  (Oberledingen)  gêsk,  Gersch,  Girsch,  Geis- 

-stä'  herdstäe,  Herdstätte,  Herdsteüe,  fuss  (aegopodium).   —  IHthm.  heers ;   bre- 

^of stelle,  Bauerngut,  Herd.  —  hô  wil  16  misch  (cf.  Br.  Wb.  unter  heerâ)  geerseln; 

dstä*  ferkôpen  laten.  —  Afries.  hirth-  holst,  jörs. 

Tthstede,  herdsted  (Wohnstâtte,  Haus-  hersk,  hérsk)  herrisch,  wie  ein  Herr  u. 

Hof  stelle,   laris  domus);   nid.  haard-  Gebieter,befehlshaberisch,dickthuig  etc.  —  he 

ahd.  hertstat  (Herdstätte,  Herd).  tred  so  regt  hersk  up;  —  't  is  so  *n  regten 

Ik,  8.  herlik.                                          20  hersken  kerel.  —  Nid.  heersch ;  mhd.  hériak, 

D,  8.  behêren  etc.  u.  ferhären  etc.  hêrish,  hêrsch. 

i-përd  (Herren-   od.    Gottes- Pferd),  ^  hersken,  hersken,  ^«rr^cA^.  —  he  wil  al- 

Wasserjungfer.  tid  afer  'n  ander  hersken.  —  Nid.  heerschen ; 

^ods-bêstje    (Herr-Gotts-Thierchen),  ahd.  hêrisôn,  hêresôn,   hêrre&ôn;  mM.  hêr- 

kâfer.                                                   25  sen;  später  hêrschen,  herrschen, 

^ods-blôd;  i.   q.   Oods-blôd,  s.  un-  herskup,  herschap  od.  hérskap  etc., /Zerr- 

1.  schaft;  a)  hochstehende  Person  ^  od.  Person 

lg,  s.  härin^.  die  ihrem  Stande  nach  Herr  ist,  bz.  Herr 

asses,  her-jêses  etc.,  s.  jasses.  titulirt  wird.  —  min  lêfe  hersknp,  dat  könd  ji 

Lamen,  herkommen ;  hergekommen.  —  80  wol  dôn,  man  mit  unse  lütje  lue  is  dat  'n  an- 

wat  herkamen ;    —    he  is   d'r  her-  der  ding ;  —  't  is  so  'n  regten  herskup ;  — 

—  d&r  is  he  nich  b!  herkamen,   da  he  löpd  nêt,  as  so  'n  herskup;  —  b)  Herr 

seinem  Herkommen,  bz.  seiner   Ge-  u.  Frau,  gegenüber  der  Dienerscliaft. —  unse 

Abstammung  nach)  nicht  bei  herge-  herskup   is   nêt  to  hûs;  —   c)    Oberhoheit, 

\ ,  d.  h.  er  ist  es  bei  seinen  Eltern  85  Regiment,  Regierung,  Oberbefehl  etc.  —  under 

id  besser  gewohnt  gewesen.  sin  herskup.  —  Mnd.  herschop;  nid.  heer- 

Lamen,  Herkommen,  Herkunft,  Ge-  schap;  ahd.  hêrscaft,  hêrscaf;  mhd.  herschaft, 

.  —  fan  min  herkamen  word  fan  dage  Herrenwürde,  Herrenstand,  Herren-Macht, 

—   fan   sin  herkamen   is   he  'n  bu-  od.  eigentlich :  hehrer,  hoher,  erhabener,  stoU 

40  zer,  vornehmer  Stand,  hehre  etc.  Würde  od, 

JimsL  Herkunft,  Abstammung,    Ge-  Beschaffenheit,  Art    u.  Weise   (cf,  skup  = 

•  fan  nerkumst  is  he  'n  hollander ;  —  ahd.  scaft  als  das  was  geschaffen  ist  u.  be- 

kunft,  Wieder-  od.  Zurückkommen;  steht,    bz.   ein  Sein  hat  etc.),  daher  auch: 

herkumst  könen   wi   nêt  töfen   od.  Hölmt,  Herrlichkeit;  Stolz,  Hochmuth,  od. 

45  stolzes  Sein;  Herrenbesitz;  Herrschaft;  ma- 

ik,  hérlîk,  hërelk ,  herrlich,  glänz-  gistratus ;  Herr  u.  Frau  gegenüber  der  Die- 

ächtia  etc.  —  dat  sflgt  hérlîk  ût ;  —  nerschaft.     Verschieden  von  diesem  mit  ahd, 

hérlik  un  in  freiden;  —  hérlik  wer  her  (cf.  2  her)  zusammengesetzten  Worte  ist 

hes   Wetter);    —   dat  smekd  hérlik;  das  ahd.   heri-scaft,   heriscaf;    mhd.  hers- 

érelk  stOk  flêsk.    Zu  2  her  mit  Be-  50  capht,  herschsüft  u.   as.  heriscepi,  heriscipi, 

auf  8  her.  was  als  Compos.   von  heri    (Heer,   Schaar, 

Uieid,  hérlîkheid,  hérelkheid,  Herr-  bz.  Kriegsheer,  cf,  4  her)  u.  scaft  od.  scepi 

,  grosse  Freude,  Glanz,  Pracht  etc. ;  den  Stand  od.  das  Sein,  Wesen  u.  Bestehen, 

iftliches  od.  adliges  Gebiet.  —  dat  was  bz.  das  Dasein  u.  Vorhandensein  eines  Hee- 

3rlikheid,  as  sê  mî  saggcn ;  —  dat  is  55  res  (od.  dessen  was  heri  bedeutet)  bezeichnet 

'n  hérlîkheid  in  hüs;  —   de  hérlik-  u.  daher  wörtl.   soviel  als  Heer-Stand 

itsbörg.  (Kriegerstand,  Militär  etc.),  od.  auch  Heer- 

an,  itU.  Name,  gekürzt  Bmui,  dessen  wesen  u.  zugleich  auch  das  Bestehen  u. 

Ï  übrigens  auch  aus  der  alten  Form  Geschaffensein    eines    Heeres    od.    einer 

1,  RsxmdLVL  erhalten  haben  kann.    Ob  60  Schaar  (eines  heri  was  in  Wirklichkeit 


HERTOG  HARTOG  7S  BB8 

da  ist  od.  eine  seiende  Menge)  besagt ,  wie        (husten ,  cf,  host  etc.)  ist  ahguweiêenf  ii 
es  denn  auch  einestheils  mit:  militia,  Krie-        es  erfardert  wie  6  hei,  heid,  beide  on 
gerschaft    etc.    u.   andererseits  mit:    Heer-        mit  dem  Vocdl  „i*  «.  kann  demnach,  f^ 
schaar   u.    Volksmenge  etc.   (als  daseiendes        goth.  hais  wirklich  mit  6  hei  jnir  y  91, 
u.  sichtbares  Heer  od.  vorhandene  Menge)    5  ki  (brennen,  dörren  etc.)  gehört^  farmA 
übersetzt  wird  u.  im  an.  herskapr  auch  die         wohi  hiezu,  als  auch  beim  Vergleidk  • 
Bedtg.:  Kriegsart,   Kriegsführung  etc.  hat.        heid,  heide  etc.  od.  anderen    Wörtern 
Das  afries.  herskipi   betr.,   so  übersetzt  v.        anlautendem  „h**  zu  einer  y  ki,  sld,  en 
Richthof en    es    mit   Herrschaft  im        tert  ^is   od.  iis,  ]ds,  skia,    bs.  skr.  ki, 
Sinn  von   Imperium,   indem   er   es  für  ein  10  kshi,  khi,  ci,  'gi  etc.  erweüert  kis  etc.  gt 
Compos.  von  her  (hehr,  hoch,  erhaben  etc.)        ren.    Praglich  bleibt  es  aber,  ob  man, 
u.  scepi  hält  u.  mit  ahd.  hêrscaf  identificirt.        bei  lat.  ravis,  ravus ,   raacos   von  der  y 
Vergleicht  man  indessen  die  betr.  Steüen  in        (tönen,  rauschen,  knarren  etc. ,    bs,  ein 
den  Rüstringer  Gesetzen  a)  pag.  122,  Zeile        organisches   Geräusch    u.    Getöse  fnad 
25  seq.  wo  es  heisst:  „ac  skilu  wi  use  lond  15  annehmen  muss,  dass  auch  hés  einer  Sek 
wera  mith   egge  and   mith   orde  etc.    with        wurzel  (vergl.  dieserhaib  skr,  hés  unter] 
(wider,  gegen)  thene  8tapa  heim  and  with        entstammt,   die  auch   die   Bedtg.:  kraii 
thene  rada  skeld,  and  with  thet  unriachte        rauh  machen  etc.   (vergl  unter  gnanen  « 
herskipi  (also  Neutr.  wie  as.  heriscepi)**  —        griech.  chnauö)    entwickeln  konnte^   od. 
u.  b)  pag.  539,  3  seq.,  wo  steht :  „ambe  etc.  20  man  beim    Vergleich   des  ahd. ,    mhd.  h 
thet  wi  him   (ihm,  d.  h.  dem  Könige  Karl)        heiser  (s.  oben)  anzunehmen  hat,  dass  hê> 
etc.  riuchtere   herskipi   bikande;  tha  letho-        heis  urspr.  die  Bedtg.:   scHuhmcH,   maä 
gade  hi   (er,   der  König  Karl)   us  fon  etc.        hatte  u.  dieses  Wortsich  auf  die  sckwat 
tha  deniska  kininge  etc.   and  fou  allere  un-        matte,  krankhafte,  gebrechliche^  mangeOu 
riuchtere  herskipi**,  so  scheint  es  mir,  dass  25  Stimme  bezog,  wie  ja  bekanntlich  ein  Men 
unter  „thet  unriuchte  herscipi**  (wogegen  sie        der  heiser  ist,  nur  eine  matte,  schuHuhe 
mit  Schwert  u.  Degen   ihr  Land  bewahren,        Stimme  hat,   in  welchem  Fetll   dann  dii 
schützen  u.  vertheidigen  sollen)  etc.  das  un-        kshi  (vernichten ;  hinschwinden ,    abndu 
gerechte,  od.  Unrecht  u.   Böses  ausübende        etc.)  anzusetzen  ist,  od.  auch  ^i  (zersdu 
Heer,  od.  die  Kriegsschaar  der  Nor-  80  tert  am  Boden  liegen,  todt  sein,  hinsink 
mannen  (bz.    die  feindlichen   Schaaren  u.        liegen  etc.),   od.   auch  ^ish    (zurûdtbleib 
u.  Horden  im  Allgemeinen)  zu  verstehen  ist        zurücklassen ,   ablassen  etc. ,    bs,  hinsink 
u.  dass  in  der  folgenden  Steüe  wahrscheinl.        ermatten,  ruhig  liegen  u.  werden  etc.), 
nur  von  d^r  Herrschaft  od.   Imperium  die       mit  ^ish   (ferire,   laedere,   occidere  etc., 
Rede  ist.  85  Bopp)  u.  kan  (stechen,  schneiden,  verm 

hertog,  hartog,  Herzog.  —  Afries.  her-        ten),  kas,   'kis   (schlagen,  stechen,   ver» 
toga,  hertiga;   as.  heritogo;  ags.   heretoga;        den      etc.)    wohl  auf  y   ka,    ki    od. 
an.  hertogi;  ahd.  herizogo,   herizoho,  here-        ki  (schärfen,  wetzen,  spitz    und^     sted^ 
zof^o  \  mhd.  herzöge,  Heerführer,  Herzog,  duj..  machen  etc.,  cf.  Fick,   I,   54   u.   dose 

ïier-ût,  heraus;  hinaus.  —  bê  smêt  hum  40  unfer  kisdha, kisdhara,  (stachligt    [bz.   l 
to  't  hûs  herût.  stig,     rauh,    starrend   etc.,    wie  der  1 

herût-bandisen,  heraus-,  od.  hinausjagen.  od.  die  Granne  etc. ,  bs.  ein  Igel  etc.],  a 
herat-bannen  ,  herausbannen ,  herausbe-  wegen  bester)  zurückgehen.  Dass  m€ui  A 
fehlen  (durch  einen  Befehl ,  od.  drohende  gens,  sofern  man  den  Zusam^nenhang  mi 
Worte),  heraustreiben;  hinausbannen,  hin-  45  ^is,  \s:^  (stechen,  bz.  verwunden,  ritzen,  n 
ausbefehlen,  wegbannefi,  vertreiben  etc.  —  ik  machen  etc.)  Mehnt,  beim  Vergleidi 
wil  sên,  of  ik  dar  nêt  nog  wat  (z.  B.  Geld,  formell  mit  heis  übereinstimmenden  goth.  \ 
od.  Geldeswerth  von  einem  Schuldner)  herût-  von  der  y  ki  (brennen,  darren ,  bz.  h 
bannen  kan;  —  ik  heb'  hum  to  \  hûs  herût-  werden,  dürr,^ trocken  u.  durstig  werden, 
band.  50  müden,  ermatten,  erschlaffen  etc.,   cf,  6 

herût-gäfen,  herausgeben.  u.  unter  dörst,  dörsten,  womit  die  y  ki, 

herut-smiten,  hinauswerfen.  ^i,  am  Boden  liegen,  bz.  hinsinken  etc,  a 

hês  (selten;  meistens  hêsterig),  heiser,  wohl  identisch  sein  kann)  auch  daran  i 
raucns.  —  i^M. heesch;  mnZti. heesch ;  i/t/Iâm.  ken  kann,  dass  heis  od.  heiser  urspr,  \ 
hees,  hecsch ;  wang.  hos,  hoes ;  mnd.  hêsch,  55  die  Bedtg. :  heiss  od.  trocken,  dürr  etc.  ka 
hêsk,  heisch;  as.  hês;  ags.  häs;  engl,  hoarâe;  zwnal  man  bei  der  Heiserkeit  (als  aus  . 
Schott,  hess ;  an.  hâss ;  isl.  hâs ;  norw.  haas ;  kältung  [od.  eigentlich  aus  Verhitsung, 
dän.  haes;  schwed.  hcs;  ahd.  hois;  mhd.  dass  man  vorher  heiss  war]  entspringe 
heis  u.  heiser,  haiser  (heiser,  raucus;  schwach,  nicht  allein  oft  fieberhaft  u.  heiss  ist,  s 
mangelhaft).  —  Die  Ableitung  von  der  y  käs  60  dern   auch   an    Trockenheit   u,    Dürre 


HESSL                            79  HET-BREISK  HETBREUSK 

leidet  u.  hierdurch  auch  die  Stimme  (1,  54)  vergleicht  es  gu  zend,  (izhdra,  ^izh- 

aMein  matt,  sondern  auch  heiser  u,  dara  (stachlig,    Stachel    tragend);    griech, 

klingt.  kfsthos,  kfstharos,   bz.   kistos  (straucharti- 

n  SMuss  sei  noch  bemerkt,   dass  M,  ges  Gewächs  mit  rosenrothen  Blûthen,  Oist' 

le  (cf.  Grimm,  TTd.,  unter  heisch    5  röschen.   Pflanze  jnit  Stacheln  besetzt,  lat, 

iser,  rauh  von  Stimme)   an   eine  Ver-  cistbos,  Staude),  als  Verwandte  von  ^is,  IfM 

Schaft  mit  skr.  késara  (Mähne,  Haar),  (schlagen,  stechen,  bohren  etc).     Dass  ühri- 

Maries  (cUs  das  rauhe  od.  starrende  gens  das  griech.  kis,  kios  (Komumrm,  HcHz- 

lenkt,  was  von  Fi  c  k  (I,  51)  mit  skr.  wurm,  als  stechende,  bohrende  Thiere),  wenn 

kesa ;  lit.  kasii  (Haar) ;  lit.  kasa  etc.  10  nicht  direct  mit  der  y  1f  is  (stechen),  so  doch 

nter  l  h&r  am  Schlüsse)  zu  einer  Ab-  wie  diese  mit  l^a,   ki    (schärfen,  cf.  unter 

rm  kis   der  y  kas   (kraizen,   stechen,  hês),    zusammenhängt,    scheint  wohl  fast 

i  etc.)  gestellt  wird,  wäJirend  er  zu  y  sicher,  doch  ist  es  auch  möglich,  dass  es  zur 

lusten)  bemerkt,  dass  solche  auch  viel-  y  kshi  (vernichten ,  verderben ,  zu  Chrunde 

mitkêB (kratzen)  zusammenhängen  mag.  15  richten  etc.)  gehört,  weil  diese  Thiere  Korn 

6],  weitläufig  gebautes  Kirchdorf  im  u.  Holz  vernichten   u.   verderben.     Wegen 

Muser-Ämt  an   der   Poststrasse  von  ^a,ki  (schärfen,  wetzen)  sei  übrigens  noch 

h  nach  Leer,  bz.  nach  Oldenburg,  be-  bemerkt,  dass  dies  durch  Beiben  od.  Strei- 

h  dessen  nach  Kern  u.  Willms  (cf.  chen  (über  Etwas  hin)  geschieht  u.  da  nun 

9  der  Volksmund  singt:  wêt  ji  wol,  20  schaben  od.  reiben  synonym  ist,  so  ist 

[esel  lifft?  —  Hesel  ligd  ia  't  runde;  IfA,    kl   auch  von  ska,   ski^   erweitert  skâv 

sei  is  dat  supers  loog,   dar  supt  dat  (cf.   schafen),  bz.  ska,  sku   (cf.  Fick,   I, 

8  hunde.  Es  ist  wahrscheinl.  iden-  236)  nicht  zu  trennen,  wie  auch  skr.  kshi 
mit  dein  in  der  Urkunde  von  988  (cf.  =  ski  (cf.  Fick,  I,  236)  ist. 

IS.  Ürk.-Buch  von  Dr.  Friedlaen-  25  hêsteng,  bester^,  hêstrig,  heiser.  —  Nid. 

Nr.   3)    zusamftnen  mä   Ripesholt  heosterig.    Zu  hês. 

Reepsh olt)  ^enannton  HasaÜDge,  hêsterîgheid,   hêstergheid,  hêstrîgheid, 

entweder  mit  dem  in  der  Urkunde  48  Heiserkeit, 

nten  Harsla  od.  Hasselt,  od.  mit  het,  s.  hed. 

aselbst genannten  Kolse,  soujie zweifeU  80  het,  et,  gewöhnlich  %   es.   —   Nid.  het; 

'i  dem  in  dem  Werdener  Heberegister  afries.  hit.    Neutr.  von  he  =  afries.  hit. 

c  bonorum  etc.  monast.  Werdensis,  von  het  (fled.  hêter,  hêtstej,  heiss,  sehr  warm, 

Wecelius)   öfter  genannten  Hasla,  brennend,  erhitzt,  hitzig,  leidenschaftlich,  bz. 

pag.  22  neben  Hasla  auch  Tim-  entbrannt  auf,   od.  leidenschaftlich  worauf 

i e   (Timmel) ,Holanlae   (Hollen)  35  versessen, heftig, stark  etc.  —  de  sünnc  schtnd 

llisni  (Fiisum)  etc.  genannt  wird,  so  het;  —  dat  is  'n  hêten  dag;  —  ik  bfln 

wegen  der  Form  Holse,  bz.  Hosle  so  het;  —  dat  hei  is  het  (heiss,  erhitzt  etc.); 

9  a  s  1  e  auch  auf  das  in  der  Urkunde  —  dat  äten  is  nog  to  het ;  —  'u  het  fer- 
i8  von  1319  mit  dem  jetzigen  Jem-  langen  hebbon  wârnâ;  -^  hê  is  d'r  so  het 
identischen  Gommegum,  bz.  Gemme-  40  up,  z.  B.  up  de  besit  fan  dat  wicht  od.  dat 

Jeminghem  verwiesen  wird,  was  hûs  etc.;   —    'n   hêtcn  strîd  stnden;   —  *u 

erdener  Heberegister  als  Giminghem  hêtern  (heftigere)  kolde  as  fan  dage  hcbben 

ag.   22,  wo  auch  Gerzhem   [Jar-  wi  nog  nêt  had.  —  Sprichw.:    he  blast  het 

,  Borzhem  [Borsum]  u.  Petting-  un  kold  ût  ênen  mund;  —  dV  is  gin  für  so 

[Petknm,   od.  Petjum,  Petjem]  45  het,  of  't  water  kan  't   ûtdôn.    —    Afries., 

nt  werden)  vorkömmt.  nid.,  nd.,  as.  het;   mnd.  het  u.   hôt,    hoit; 

ter,  weibl.  Name  =  Esther.  ags.  h&t;   engl,  hot;   an.  heitr;   norw.  heit; 

ter;  i.  q.  2  heister.  schwed.  het;  dân.  hed  u.  heed;  ahd.,  mhd. 

t6r,  bester,  heister,  ein  junger  Baum  heiz.    Die  dafür  anzusetzende  germ.  y  hit 

rauch,  Baum- Pflänzling.  —  Nd.  hee-  50  t^   in    derselben    Weise    von    hi    =    idg. 

^e8ter,  heister  (Strauch;  auch  Pflanz-  ki  od.  ki,  ski,  skr.   ci   (der  y  von  6  hei) 

on  Eichen  u.  Buchen);  mnld.  eester,  weitergebildet,  wie  skr.  cit  (scheinen,   er- 

heester,  bester  (frutex,  talea,  arbuscu-  scheinen,   sichtbar  werden,  erglänzen  etc., 

mftäm.  eester,  cster.  heester  (Schoss,  bz.  blicken,   sehen  etc.,  cf.  Grassmann) 

Hing,   Pflänzling)  u.   eester,   heester  55  von  ci,  bz.  ki,  ski,  od.  skid,  skad  (cf.  beten 

warten,   pomariom);    nd.   (Br.    Wb.)  am  Schlüsse)  von  ska,  ski. 

;  mnd.  heister,  bester;  mhd.  heister  bêt-breisk,  bêtbrensk,  heissgährig,  heiss- 

T   Eichen-  od.  Buchenbaum;    Knut-  brühig,   bz.  durch  innerliche  Gährung   (cf. 

\ess.  (Vilmar)  heister  (junger  Wald-  breien,  breuen  u.  breierîg  etc.)  heiss  od.  er* 

namentlich  jedoch  nur  Buche).  Fick  60  hitzt. 


HET-DKÜLE  HTTDRÜLE  80                      BETTE  HTTTB 

hêt-drnle,  hitdnile,  HüzheuU,  HüeblaUer.  schlagen,  spaUen,  brechen,  bentem,  r 

hêten,  heissen,  rufen  ^  nennen,  benennen,  etc.  Sich  die  Bedig.:   Gerûuêéh  moefte 

Namen  gehen;  gerufen  od.   genannt  wer-  rauschen,  tönen,  schauen  eie.  t».  hierm 

den;  sagen,  befehlen;   he  hed  hum  'n  schô-  hen:  sengen,  tirennen  etc.   wieder  dit 

jer  hêten;  —  bê  hed  sin  kind  Peter  hêten;  6  schreien,  rufen  etc,  enUeickeU  hai  «. 

—   he  hêtd  Buk  Jan;  —  he  hêt  Peter;  —  ich  zur  Prüfung  dieser  AjnsidU  eine 

dat  hêt  Buk  (heisst  od  nennt  sich,  he,  kann  gleichung  der  vielen   von    einer 


genannt  werden)  \ii9&[i^nm6}en  dag  fan  da^e;  ausgehende  Themata  hei  Fiek  (7,  2î 

—  dat  hêt  Buk,  wen  1c  wil;  —  he  hed  mi  't  244)  empfehlen  möchte,  V90zu  eun&A 
legen  hêten  (a.  er  hat  mir  gesagt ,  dass  ich  10  wähnt  sei ,  dass  er  pag.  241  von  der 
l^e;  —  h,  er  hat  mir  gesagt  od,  befohlen,  ska,  ein  Thema  skad,  skajid  nitht  ofifl 
dtiss  ich  lügen  soUe) ;  —  wel  hed  di  dat  he-  lat.  candere  etc.,  sondern  oMchfwr  an, 
ten,  dat  du  dat  dôn  durst,  od,  dat  du  dar  he,  unser  hêt  aufstelU,  wofür  dieses  im 
hen  g&n  schult  ?  —  ik  heb'  di  dat  nêt  hê-  formell  niiht  paset,  weil  bei  ebenêo  w 
ten;  —  he  hêtde  (hêtede)  hum  (er  hiess  15  ten  ein  Thema  Md  od,  skid  vorausssL 
ihm,  rief  ihm  zu,  sagte  od.  befahl  ihm)  an  he^e,  kleine  od,  kuree  Weile,  Wä 
sin  wark  to  g&n.  cf,  ferhêten.  —  Äfries,  kuree  Zeit  der  Ruhe  od,  des  Aufeni 
hôta;  wang,  (Ehrentraut,  I,  37)  halt;  kleifie  Pause,  Augenblick,  kuree  \ 
satl,  hêta;  wfries,  hietten;  nfries.  hiete;  brechung  in  der  Zeit,  Zeit-Intervaü  e 
nid.,  nd,  hêten ;  as.  hêtan ;  ags.  h&tan ;  an,  20  't  is  all  (stets,  immer)  um  't  he^e,  dat 
heita;  norw.  heita;  schwed,  heta;  goth.  hai-  sen  äfen  bi  m!  inkikd;  —  't  is  upstQnd 
tan ;  ahd,  heizan,  haizsan,  heizen ;  mhd.  hei-  dûl,  dat  't  all  um  't  he^e  brand.  — 
zen;  amd,  heitan.  Auch  hiefür  ist  eine  (provine.,  e,  B,  in  Groningen  u,  0 
germ.  }/  hit  aneuseteen,  die  wie  die  y  hit  land)  he(je,  hotje.  Es  ist  ein  Diwm 
von  bot  woM  auch  aus  hi  =  idg.  ki  od.  25  einem  obs.  het,  wie  se^e  (kleine  Weüt 
Ici,  Bki  erweitert  sein  wird  u.  eine  idg.  Form  set  (Weile  etc.).      Wie   nun    aber   Tl 

kid  od.  kid,  skid  voraussetet.    Erwägt  man  (als  eeiüang  od.  Dauer  der  Zeü  noi 

nun  aber  J  dass  alle  Wörter  mit  der  Bedig.:  Ruhe -Zustand  (von  weilen,  od.  b 

rufen,  od.  sprechen  etc.  auch  Schallwureeln,  u.  ruhen  wo)  ist ,   od,  ein  Xküxes,  be, 

he.  Wureeln  mit  der  Bedtg.:  rauscheti,  tö-  30  Zustand  beeeichnet,   wo   die  ZeU   wi 

nen,   einen  Schall  verursachen   od,   hören  ruht  u.    dasselbe  Wort  ist   wie    an, 

lassen  etc.  eurückgehen,  sowie  dass   dieser  (Ruhestätte,  Lager,  Bett,  od.  Weil-  u. 

Schall  durch:  hauen,  schlagen,  spalten,  reis-  Stelle),  ferner  unser  set  (als  Weih 

sen,  bersten,  brechen  etc,,  od.  wie:  knistern,  Zeitdauer   etc.)    auch  mit    an,    setr 

prasseln  u.  'sonstige  Töne  (man  vergl.  nur  35  Aufenthalt,  Verweilung  wo,    Niederla 

das  Singen  vom  Theewasser,  he.  das  Tönen  Untergang^  od.  Zustand  wo  sich  £kwc 

u,   BauscJien  einer   Gasflamme  u.   die  un-  derlässt  u.  setet,   he,  eur  Ruhe  begid 

mittelbare  Verwandtschaft  der  Wörter:  fra-  auch  in  fast  allen  sonstigen  B^tgn,  m 

gor  u.  frango  ;  —  an,  braka,  prasseln,  kra-  engl,  set  stimmt,   he.  auch  mit   nhd, 

chen  etc.  u.  brika,  brechen,  reissen  etc.,  —  40  identisch  ist,  so  glaube  ich,  dass  der  i 

brestr,  Oekrach  etc.  u.  bresta,  bersten,  reis-  het,  bot  (von  hetje,   ho^e)    aus   äUer\ 

sen,  spalten  etc.,  —  ahd.  singan,  singen,  tö-  od.  hat   (cf.   set  =  Säte;   —    béd  = 

nen,  klingen,   auswendig  sagen ,   hersagen,  bat ;  —  of  =  af  etc.  u.  Weiteres  unte 

einen  singenden  knisternden  Ton  verursachen  entstand  u.  dass  dieses  eben    die   B 

etc.  u,  sangjan,  sengan,   machen  dass  etwas  45  Weile,  od,  Zeit  u.  Zustand  wo  etwa» 

singt  od,  knistert,  Brand  stiften,  sengen  etc.,  etc.  hatte.      Vergleicht   man   ntin   da 

sowie  auch  die  verschiedenen  Wureeln  ghar  hâtta  (ordnen,  einrichten,  besteÜ^  be 

u.  gar  mit  ihren  Ablautformen  ghir  u.  gir,  len,  seteen,  eusammenseteen,  sd^i^Uen, 

—  ghur  u,  gur  etc.  unter  galm,  gold  u,  auf  einander  legen,  Lage  u,  SchiiJU  im 
gar)  auch  durch  brennen  u.  flammen  etc.  50  Schicht-  od,  Ruheeeit,  Pause  etc,  [et, 
entsteht,  so  glaube  ich  nicht  fehl  eu  gehen,  etc.]  machen,  sich  eur  Ruhe  begeben 
wenn  ich  eine  nahe  Beeiehung  ewischen  die-  Lage  od,  Site,  Niederlassung  [cf.  obe 
ser  germ.  y  hit  u.  den  idg,  Wurzeln  skad,  be.  an.  setr]  nehmen,  od,  madhenj,  so  I 
skid  (reissen,  springen,  spalten,  brechen,  unser  hetje  cUs  Zeit  od.  Zustand  «o< 
heissen,  kauen  etc.),  be,  deren  Ordformen  55  was  weilt  u.  ruht,  be.  Pause  od,  S 
ska,  ski  (die  hauptsächlich  im  Germanischen  macht  etc.  woM  damit  connex  sein,  q 
so  stark  im  Anlaut  vertreten  sind,  während  ter  bot 

sie  im  Sanskr.  u.  Zend.  sehr  häufig  das  an-  hatte,  hitte,  Hitee,  —  Afries.  hdte, ! 

lautende  „s^  abwerfen  od.   sonst  modificirt  wfries,  hiette;  nfries,  biet;  satL  hatte 

sind)  annehme  u,  eben  glaube,  dass  aus:  60  hette,  bitte;  mnld,  heyte,  Mtte;   $uL, 


fiEÜ  Bot  Sl  HIGËÎT 

hüte;  OS,  hêt;  ags,  hat;  en^Z.  heat;  aia  Schimpfname  in  der  Bedtg.  Thor  in, 
ti;  schwed.  heta,  hetta;  norw.  hite  m.  oel.  alberne  tändelnde  Person);  miul.  Hebel, 
lete,  beta,  baeta,  baata,  liottaa;  dän.  bz.  Hebele,  was  wohl  ein  Dimiu,  von  Hebe 
ihd.  beizi,  baiz!,  baize  u.  bizzêa,  bizza,  (cf.  Hebe  etc.)  ist  u.  als  solches  leicht  in 
biza ;  mhd.  bizze,  bitze.  ZWe  Formen  5  rfe»  Begriff  des  Kleinlichen  u.  Tändelnden, 
n  theils  zu  hei,  theils  sind  sie  wohl  bz.  einer  tändelnden  u.  albernen  Person 
von  der  für  hêt  aufgestellten  germ.  übergehen  konnte.  Vergleicht  man  indessen 
mit  „a**  weitergebildet.  weiter  nd.  (Br.  Wb.)  heveln,   hebeln  (tän- 

hoi,  hei,  hai,  Heu.  Sprichw,  beim  dein,  in  Kleinigkeiten  genau  sein  u.  Alles 
weiter  während  der  Heu- Ernte:  fer-  10  pedantisch  od.  wie  ein  Rypoclvonder  behan- 
lat  heu,  den  wast  de  kôL  —  Afries.  dein,  sowie  weiter  nd.  (Br.  Wb.)  bibbern, 
X,  he;  wang.,  satl.  ho;  nfries.  bau;  od.  bibbeln  (Kleinigkeiten  tadeln,  immer 
.  hae,  bea;  n^.  booi;  mnld.hoy,hovLw,  Etwas  zu  erinnern  haben,  wofür  wir  den 
,  bauw;  nd.  (Dähnert,  Br,  Wb.  Ausdruck  „hik-bakken**  gebrauchen),  bibbe- 
euj,  böje,  böye,  hau;  mnd,  boi,  böig,  15  rer,  bibbertaske  etc.  u.  weiter  bei  Schütze 
,  baw,  hau ;  as,  houwe ;  ags.  heg,  big ;  beebeln  etc.,  sowie  bei  ihm  u,  D ähner t 
lay;  an.  bey;  norw.  höy;  schwed.,  auch  bibbeln  u.  dazu  wieder  unser  hipsel, 
lö;  ahd.  hawi,  bewi,  bouwe,  hau;  mhd.  so  scheint  es  mir,  dass  sich  diese  Wörter 
,  höuwe,  bowc,  hon,  böu,  heu;    goth.        einestheils  mit  dem  Zeitwort  heffen,  bz.  nd. 

Zu  hauen  als  das  Ge-  od.  Abge-  20  beven  (heben,  sich  erheben  u.  aufspringen)  u. 
e.  andererseits  auch  mit  nd,  (Br.  Wb.)  hippen 

•,  hei-bSn,  Heuboden.  (hüpfen,  micare,  saltare  etc.,  cf.  die  Ablaut- 

-,  hei-borg,  ein  Abdach  zum  Bergen  form:  hupsen,  hopsen,  bz.  unser  huppeln, 
eus.  huppel   u.   nhd.   Hopser   etc.)   vermischt 

-,  hei-bälte,  Heuhaufen,  26  haben, 

b1-,  heiel-tîd,   Heuzeit,   Heuerntezeit.  Hibbo,  Uibbe,  ml.  Name.     GescMn.  Hib- 

ries,  h&tid.  ben.    cf  Förstemann,  pag.  660, 

BD,  heien,   Heu   machen,  bz.  das  ge-  Hidde,  s.  Hiddo. 

iene  Gras  in  der   betr,  Weise  bear*  hidde,  s.  hide. 

f  damit  es  trocknet  u.  zu  Heu  wird.  80  hidden ;  i.  q.  hak-hôrn  od,  hak-hôrntje  = 
subst.:  't  was  in  't  heuen,  es  war  in  Fersen-Hom  etc.,  d.  h,  ein  aus  Hörn  ge- 
[eumache-  od,  Heuernte-Zeit.  fertigtes   Geräth ,    welches  man  hinter  die 

-,  hei-krodde,  Grassamen,  od.  eigent-  Ferse  in  den  Schuh  steckt  u,  häU,  damit 
le  krodde  (s.  d.)  vom  Heu.  die  Ferse  od.  Hacke  daran  niedergleitet  u, 

od.  richtiger  hipe,  hîp,  grosses  star-  85  man  auf  diese  Weise  leichter  mit  dem  Fuss 
rartenmesser  mit  gekrümmter  Spitze,  in  den  Schuh  hineingelangt.  —  hidden  steht 
»  namentlich  zum  Ausputzen  u,  Be-  wohl  für  hidden-i,  od.  hidden-ding  etc.,  da 
den  der  Bäume  u.  Gesträuche  ge-  es  für  die  hidden  od.  Fersen  (cf,  hide 
ht  wird,   —   Nid.  (Weiland)  beep;        etc.)  bestimmt  ist. 

heepe  (falx  arborea,  —  putatoria,  sil-  40  Hiddo,  Hidde,  ml.  Name;  Geschln,  Hid- 
);  mnd,  hepe,  hep,  beppe,  heipe,  biepe;  den.  cf,  Heddo  u.  bei  Förstemann  den 
iapp&,  bcppit,  babbä ;  mhd.  bepe ;  nhd.        Stamm  H  i  d. 

>e  u.  mdarü.  bäpe,  bepe,  bcppe,  hep-  hide,  od.  hide,  hidde,  Ferse;  —  ên  up  de 

beben  (Sichel,  krummes  Gartenmesser,  hidden  sitten,  Jemanden  verfolgen,  —  Ob 
nes   Handbeil),      Davon  (Diez,   II,  45  dieses  sonst  überall  fehlende  Wort  aus  hilde 

franz.  bappe  (Halbkreis  von  Eisen,  u.  dieses  mit  eingeschobenem  „ü"'  aus  hile 
pe),  bapper  (greifen,  packen  etc.),  welch        entstand  ? 

res  jedoch  wahrscheinlicher   aus  bap-  higen,  hörbar  u.  schwer  athmen,  keuchen 

ervorging  u,  dann  von  bappe  zu  schei-  etc. ;  —  he  higd  un  pûst  fan  nôd.  —  Nid.  hij- 
st.  Dass  übrigens  ahd.  happä  als  50  gen  (keuchen^  schnauben  etc.) ;  mnld.  hgghen 
ide-  Werkzeug  mit  kappen  zu  der  V  kap  (anhelare,  bippacare,  animam  celeriter  du- 
:ap  (7iautfn,  schneiden  etc.,  cf  Pick,  cere);  nd.  (Schambach)  hieben  u,  hiebe- 
st gehört,  ist  wohl  zweifellos.  pacben,  cf.  bachpacben ;  mnd.  hieben,  higen ; 
bei,  auch  hipsel,  alberne,  närrische,  nhd,  heieben.  Zunächst  sei  erwähnt,  dass 
che  Person;  —  't  is  ^n  hibbel  (od.  bip-  55  beichen  (cf,  Grimm,  Wb.  IV,  795)  mit 
in  'n  wicht ;  —  so  'n  hibbel  (od.  bip-  beuchen  u.  bauchen,  sowie  auch  mit  keichen, 
9  dat  wicht,  heb'  'k  min  läfend  nog  nêt  keuchen,  kauchen,  tnhd,  kdchen  (cf.  kûchen) 
—  du  malle  hibbel,  od.  hipsel  (du  Thö-  von  Hause  aus  für  identisch  erklärt  wird 
iu  aJberne  dumme  Gans),  —  cf,  nd,  u.  dass  Diez  (II,  334)  das  afranz,  hie 
Wb,)  Hibbel  (als  Frauenname  u.  auch  60  (Gewalt ,   Nachdruck)   von   nid,   hijgen  (s, 

oomkMl  Koolman.    Wörterbuch.    II.  0 


HIE  82  HHiDE  HtLLB 

unter  héjen)    u.    dieses  mit  ags.  hige,    hyge  der  auf  Jeden  einhackt,    —    Mit  gekü 

(Eifer);  engl,  hie  (eilen  etc.)  von  einem  mit  (Gehacke,  Gezanke  etc.)  u.  nd.  (Dähm 

unserm  higen   identischen    Vhm.   higan  ab-  hikkhakk  (gemeines  VM,   Gesindd)  ett 

leitet,  welches  im  ags.  jedoch  nicht  existirt.  hakken  etc. 

Zunâ(^i8t  sei  nun  aber  erwähnt,  dass  alle  5      hik-hakkea,   wiederhoU  od.   ande» 

diese  Wörter  wohl  auf  eine  onomatopöische  hacken,  heissen,  hauen  etc;  fig,  mit  M 

Schcdlwurzel  zuruckaehen  u.  dass  allen  obi-  fen  Worten  streiten,  zanken,  keifen;  sé 

gen  Verben  ein  Gravbm.  higan,  hag,  hugun,  kakken  up  'nander  lös,   as  'n    p&r   hin 

bz,  hichan,   hach  etc.    —   u.  kichan,   kach,  —  wat  heb'  ji  altîd  mit  'nander  to  hik 

knchun  zu  Grunde  liegen   muss,   da  sich  10  ken.   —   Nd.  (Danneil)   hickhacken. 

hieraus  nur  allein  neben  h eichen  u.hatt-  hikkon.  kikken,  kikkakken  etc. 

chen  etc.,  bz.  k eichen  u.  keuchen  etc.  hik-nakkerê,  wiederholtes  od.  anhoHe 

auch  unser  hach  in  hachpacheu  u.  wang.  Gehacke  u.  Gezanke  etc, 

hachje  (keuchen),  sowie  das  formell  von  hi-  hikkea,   mit  einem  scharfen  od.  ipi 

gen  nicht  zu  trennende  hugen  u,  högea  er-  16  Etwas   auf  ein   anderes  Eiwas    stosteii 

klären  lassen.     Sodann  sei  erwähnt,   dass  schlagen,    bz.   Oberhaupt:    hacken,  ha 

lat.  animus  u.  goth.  anaa  ^athmen,  hauchen)  schlagen ,  stossen ,  aufstossen  etc. ,  od.  « 

etc.  mit  skr.  an,  anati  (aUimen,  wehen,  bla-  als  Ablautform  von  hakkeo  u.  ais  lautma 

sen ;  schnappen,  lechzen  etc.)  auf  die  Schall-  des  Wort  durch  einen  Stoss  etc.  einen  k\ 

Wurzel  a,  an  (die  nur  ein  unbestimmtes  Ge-  20  senden  Ton  hervorbringen,  in  welchem 

rausch,  bz.  ein  Rauscheti,  Säuseln  etc.  od.  statt  des  Vocals  „a**   der   Laut    „i^  Aôi 

einen  Hauchlaut  etc.  nachahmt)   zurückge-  wird,  wie  in  bikken,  pikken,  tikken,  kikl 

hen  u.   dass  sich  hieraus  also  auch  nicht  kiuken  etc.,  wesJudb  denn  hikken  ONch 

aUein  die  formelle,  sondern  auch   die  be-  lautmalendes  Wort  das  stossweise  erfolgt 

griffliche  Verwandtschaft  von  ags.  hige  od.  25  Schluchzen  bezeichnet,  wofür  wir  sonst 

hyge;  as.  hugi;  afries.  hei  (mens,  animus);  Wörter:    snikken,   snikkern,    snakkern 

as.  huggjan ;  ags.  hicgan,  hycgan ;  goth.  hug-  snukkern,  snukup  (cf.  nid.  hik,    mfdd.  \ 

Jan  (denken  etc.),  bz.  unserm  hugen  (denken  [siugultus,  convulsio   yentricoli]   =   [Dt 

an,  sinnen  auf,  trachten  u.  verlangen  nach)  II,  335J,  afranz.  hoquet;  waU.  hikétt;  l 

u.  hSgen  (denken,  gedenken,   sich  erinnern,  30  hak,  hik ;  engl,  hiccough,  hickap  etc.  u. 

sich  freuen  etc.)  mit  h'igea  u.  nhd.  hei  chen  hikken,   mnld.   hicken,   hiclraen    [sÎDga) 

u.  hauchen  ergiebt.    Da  nun  aber  einer-  etc.)   gebrauchen.     Daher:    hikken -bik] 

seits  k  eichen,  keuchen,  kau  chen  (cf,  söndag  (der  zweite  Ostertag,    wo    die  E 

kflchen)   u.  andererseits  auch  mnd.  gichen  ben  mit   den  Eiern   bikken   od  Einer 

(cf.  mnd.  gischen  u.  hischen  etc.   bei  S  c  h.  35  das  Ei  eines  Andern  pickt  u.  schlägt , 

u.  L.   u.  daselbst  unter  hieben  etc. ,  sowie  es  kaput  zu  schlagen);  —  H  is  up  't  hä 

bei  mir   unter  gigel)   nicht  von  higen,   bz.  (es  ist  aufs  Schlagen,  od.  Stossen  etc., 

highen,  hieben  zu  trennen  sind,  ferner  auch  so,  od.  soweit,  dass  der  Schlag  od  ßüosi 

Fick  die  Wörter  Hohn  u.  höhnen  (cf.  erfolgt),  welche  Redensart  dann  aber  wt 

hon)  mit  lat.  cachinnus  etc.   u.  griech.  kag-  40  in  der  Bedtg.:   es  ist  unmittelbar  bevm 

chas   (Lacher)   etc.,   bz.   skr.   kakk,   kakh,  hend  etc.,  od.  in  der  von:  es  ist  gleich 

kakkhati  (lachen)  zu  einer  y  kak  (lachen)  der  Geduld  zu  Ende,   od.  soweit,    dass 

stellt  u.  diese  auch  wieder  unserm  gicheln  gleich  dreinschlage  etc.,  gebraucht  wird, 

u.  nhd.  kichern  etc.,  sowie  zweifelsohne  z.  B.  't  is  up  't  hikken,   dat  he  kamd, 

auch  dem  mnd.  higen,  beigen  (höhnen,  zum  45  dat  't  sleid,    —   dat  de   dönner  sflk  hd 

Besten  haben,   auslachen  etc.)   zu   Grunde  lett  etc. ;  —  't  was  up  H  hikken,  dat  ik  1 

liegt,  ferner  dazu  auch  wieder  unser  schak-  bi  de  ôren  krég,  od.  hum  ên  up  de  kop 

kern  (laut  lachen)  u.  nhd.  schäkern  be-  fen  harr'  etc. ;  —   ik  beb'  di  je  aegd,  da 

grifflich  u.  lautlich  sehr  nahe  stimmen ,    so  up  't  hikken  was  an  dat  du  nu  prfl^  kré 

glaube  ich,  dass  man  allen  diesen  Wörtern  50  wen  du  't  wer  dêst  etc.  —  Nd.  (I)ähni 

eine  idg.   Schaüwurzel  skak    (gekürzt  aus  Br.Wb.  etc)\i\)s)ißti\  mnd.  \AcVea  (wUti 

skaka,   als   eine  Reduplication  von  ska,   s.  Schnabel  hacken,   auf  Jemanden  loûéad 

unter  hêten)  zu  Chrunde  legen  muss,  aus  der  ihn  sclwrf  tadeln  etc.) ;  nid.  hikken ;  «u 

sich  beim  Vergleich  der  von  Fick  unter  1  hicken,  hicksen  (singultire  etc.),  s.  oben.  . 

u.  2  skak  (I,  230  seq.)  aufgeführten  For-  55  y  ist  übrigens  dieselbe  wie  von  hakken 

men  auch  die  obigen    Wörter  sowohl  for-  auch  wohl  identisch  (nämlich  kak  od.  sl 

meU  als  begrifflich  ableiten  lassen.  etc.)  mit  der  von  kikken,  kinken  etc. 

hik.    Ablautform  von   1  hak  u.  synonym  hild,  s.  2  bilde. 

mit  bik,  pik,  tik,  kik  etc.  1.  hilde,  s.  hille. 

hik-hak,   Zänker,  streitsüchtiger  Mensch  60      2.  hilde,  hiile,  hild,  WXj  froh,  freu 


HILDE  HILLE  83                       HILGENHOLT 

,  voller  Freude  etc.;  unruhig,  geschäf-  ein  Äc{i.  od.  Ädv.  hildi,  wenn  auch  nicht 

lig  etc. ;  —  he  was  d'r  so  hiJde  (froh,  in  der  Bedtg. :  froh,  heiter  etc.  (die  ich  lie- 

Freude  etc.,  hz.  so  gestimmt,  dctss  er  her  wie  in  l  heller  direct  von  hellan  ahlei- 

lessen  freute,  darüber  jubelte  u.   viel  ten  möchte),  so  doch  in  der  von :  beschwer^ 

u.  Aufhebens  davon  machte)  mit,  od.  5  lieh  etc.  od.  laut,  lärmend,  unruhig,  geschäf- 

z.  B.  mit  der,  od.  über  die  Geburt  eines  tig,  eilig  etc.  auch  vom  Subst.  hild  (Kampf, 

s)  dat  he  hêl  nêt  wuss',  wo  hôg  hê  wol  Streit  etc.)  entstand,  indem  ja  hieraus  auch 

eide  springen  schall';   —   he   is   gans  die  Bedtgn.:    mit   Kampf,   Anstrengung  u. 

nit  siQ  hrûd ;  —  dat  is  so  'n  hill'  wark  MüTie    verbunden ,    beschwerlich ,    mühsam 

br  hciden,  dat  sê  gewis  nog  insen  man  10  etc.  sowohl,  als  auch  die  von:  streitend,  l&r- 

^  worden ;  —  he  hed  't  so  hill,  dat  he  mend,   laut ,  geschäftig  etc,  leicht   hervor- 

nêt  wagten   kan,    dat   man   mit   hum  gehen  konnten, 

;  —  dat  is  fan  dage  'n  hillen  (unruhi-  hile,  hil,  Ferse  (cak)  etc.  =  2  hakke  u. 

geschäftiger,  od.  Jietsser,  anstrengender,  hide ;  he  sitt  hum  up  de  hilen  as  de  dflfel ; 

wller,  beschwerlicher)  dag  west;  —  dat  15  —  np  de  hilen  lopen  (auf  den  Hacken,  od. 

hill    (beschwerliches ,    anstrengendes,  Absätzen  gehen).  —  Afries.  heia,  heila ;  nfries, 

Arbeit  etc.  erforderndes,   bz.  nöthiges,  (Outzen)  hâjel,  héjel  (hägel,  heile,  häile); 

i)  wark,   wat  he  dar  under  de  handen  wang.  (Ehrentraut,    I,  371)   hü;    ags, 

—  Auch  als  Subst.:  bê  mâkd  dV  so 'n  hêl;  engl,  heel;   nid.  hiel;   mnld.  hiele;  an. 


u 

mit 

Q  kan,  dat  he  anders  wat  deid.  —  ein  Contract.  von  hagal,  haegal,  bz.  einem 
8.,  dithm.  hilde,  hill;  nd.  (Br.  Wb.,  vom  Thema  hag,  hah  weitergebildeten  ha- 
ner t  etc.)  hild;  mnd.  hilde,  hWle  wird  25  gila,  hahila  sein,  wie  denn  Fick  (III,  59) 
liesslich  mit:  geschäftig,  eilig,  bz.  eif-  es  auch  unter  hanha,  hanhila  zu  hag  (cin- 
asch,  geschäftig  etc.  übersetzt.  Wenn  gere)  stellt.  Da  indessen  ein  Contract.  aus 
indessen  zu  den  obigen  u,  im  Br.  Wb,  hagila,  hahila,  bz.  hanhila  durchaus  nicht 
vorkommenden  Redensarten  auch  noch  erwiesen  ist,  so  könnte  dieses  Wort  bei  dem 
ne  von  Seh.  u.  L.  angezogene  Be-  30  dafür  angenommenen  Grdvocal  „a^  auch  mit 
llen  vergleicht  (z.  B.  also  de  strit  appe  lai.  calx  zur  y  kal  (schlagen,  stossen, 
lildesten  was  etc.;  —  de  vor  sick  hefft  stampfen  etc.,  s.  unter  2  hakke)  gehören, 
yldes,  den  süth  me  hastygen  yagen  etc.),  wie  auch  U,  Leo  (pag,  43,  Zeile  11)  es  mü 
ieint  doch  sicherlich  diesem  Worte  eine  lit.  kulnis  (Ferse)  u.  calx  zusammenstellt, 
e  Bedtg.  zu  Ghrunde  zu  liegen,  woraus  85  hîlen,  auf  den  Fersen  od,  Hacken  (hi- 
lie  von  geschäftig  etc.  ergab ,  od.  dass  len,  als  Hintertheil  des  Fusses)  gehen,  rück- 
cherweise  sich  zwei  urspr,  verschiedene  über  gehen;  —  he  hild  (er  geht  auf  den  Fer- 
er  mit  einander  gemischt  haben,  die  sen  od.  Absätzen  u.  nicht  auf  dem  ganzen 
ens  beide  auf  dasselbe  Stammvbm.  zu-  Fuss,  bz.  auf  dem  Vordertheil  desselben); 
ehen.    Ist  es  nun  aber  richtig  (cf.  H.  40  daher  auch:  nach  hinten  über  hängen  u, 

244)    dass  as.,   ags.  hild ;    an.  hildr ;  liegen,  z.  B.  von  Schiffen,  die  mit  dem  Hin- 

hiltja  (Kampf,  Streit  etc.,    cf.   dieser-  tertheil  tiefer  liegen,   als  mit  dem  Vorder- 

thd.,  as.  winnan,  toben,  lärmen,  schreien,  theü;  —  dat  schip  hild,  od.  hild  agter  afer.  — 

t;  kämpfen,  streiten,  sich  abmühen  u.  Nid.  hielen  etc.,   cf.  Bobrik,  naut.    Wb, 

eiten,   sich  anstrengen  etc.)   zu  hellan  45  unter  Hiel,  hielen, 

i,  hallen,  klingen,  rauschen,  bz.  ein  Ge-  hilg,  heilig;  s.  hillig. 

h  machen,  unruhig  sein;  sich  rasch  hilge,    Heilige.      Sprichw.:    Allerhilgen! 

en,  eilen,  bz.  sich  mühen  u.  anstren-  stigt  de  winter  up   de   wilgen.    —    cf.  rum- 

tc.)  u.  mit  diesem  zur  y  hal,    bz.  kal  melhilgen. 

-e  etc.,  cf.  halen,  1  hei  u.   1  heller  u.  50      hilge-dag,  hilgdag,  heiliger  Tagj  kirchli- 

t  der  sonstigen  Bedtgn.  auch  galm  etc.  eher  Feiertag;  winachten  (od,  karstid),  ostern 

^  ghar)  gehört  (Fick  stellt  es  freilich  un  pinkstern,   dat    süat  de  hoge  hilgdagen. 

alda,  geneigt  etc.  zu  einer  y  hal,  bre-  1.  hilgen,    Plur.   von   hilge.   —   Afries, 

schlagen  etc.,  ob  indessen  mit  Recht  ?),  heliga,  s.  bei  v.  Richthof  en. 

\sen   sich   davon   sowohl  die  Bedtgn.:  55      2.  hilgen,  s.  hilken. 

jubelnd,  fröhlich,  heiter,  froh,  voller  Hilgen-hûr,   eine  Ortschaft  in  der  Nahe 

ie  etc,  als  auch  die  von:  laut,  lär-  von  Hage  u.  Berum,  s.  unter  Baltrum. 

,  unruhig,  geschäftig  etc.,  bz.  eilig  etc.  hilgen-^od,  Heiligen-,  od,  Kirchen-Crut, 

ilde  ohne  Weiteres  ableiten,  wahrend  hilgen-holt ,    Gehölz  was  zum   UtUerhalt 
indererseits  auch  annehmen  kann,  dass  60  der  kirchlichen  Gebäude  dient, 

6* 


HDiA  86  HINDEBEN 

^Diez,  II,  26):  span.  dsa  u.  afram,  helt,  hiHp-haHperê,  Stümperei,  Pfuiehertiú 

iieux   (ScJiicertgriffj ,    cnheldir    (mit    einem  hz.  stümperhaftes,  ff ebreehiidkeê,  wuingdktf 

^chwertgriff  versehen).     Nach  Fi ck  (III,  Gethue  od.Werketc,  aisSeseichnuHffVfm. 

72)  mit  hals  u.  2  hellen  etc.,  sowie  afries.,  lem,  was  schlecht  u,  stümperhaft  ffehtu.i 

iff.  halt  (lahm)  zur  selben  y  hal,  b^.  kal.  5  —  't  is  all'  êmer  himph&mperé.  —  Nd.  hio 

Hima,   od.   Hîmâ;   whl.  Name.     Dimin.  hamperije. 

Himke.    cf.   den   Stamm   Ilaim ,   bz.   unter  hinder,  Be-  od.  Verhinderung,  AbhaU» 

iiesem  das  Fem.  Heima  (urspr.  [nach  hiwä,  Hinderniss,  BdasUffunff,  Last ,   Besdtwa 

3.  unter  hilk]   wohl  Heimä)   bei   Forste-  e^c. ;  —  wen  du  gen  hinder  hest,  den  kâa i 

iiann  wonach   dieser  Name   wohl  urspr.  10  middag  wat  her;  —  dat  kan  gen  hinder 

im  Gegensatz  zu  Haimo  (als  Haus-Herr,  od.  di  väsen,  um  dat  to  dôo ;    —   ik  faebb'  f 

Mann,  dem  das  Heim  gehört  etc.,  bz.  Sohn  hinder  fan  't  äten,   bz,    fan    mm  mage  < 

li.  Kind  des  Heims)  die  Bedtg.:  Heim-Frau,  fan  dat  spektakel  etc. ;  —  ik  hebb'  so  'nk 

xf.  Frau  u.  Weib,  weibliche  Person  (Toch-  der  an  't  oge;  —   ik  ffll  nargends  gen  k 

\er)  des  Heimes  u.  Hauses  etc.  gehabt  ha-  15  der  of  last.  —  6/>ricAtü.:  kinder  makenkJAd 

ben  kann.    ^  d.  h.  a)  Kinder  machen  u.  verursachen! 

hlm-borstig,    asthmatisch,   an  Athetnnoth  hinderung  u.  ÄbhaUunff,    be.  madien,  di 

\i.  Engbrüstigkeit  leidend  etc.;  cf.  himen  u.  man  zurück-  u.  abgehauen  wird,  s,  B.  n 

borstig,  bz.  ämborstig.  Ausgehen   od,  von  Lustbarkeiten  ete,  — 

himen,  pfeifend  od.  mit  krankhaftem  Ge-  20  b)  sie  machen  Last  u.  Beschwerde  etc.  di 

rausch  athmen   wie  beim  Asthma,    od.    wie  —  föl'  kinder,   föl  hinder.    —     iVÄ,  sw 

engbrüstige,  schwindsüchtige,  an  Athemnoth  nid.,   mnld.,    afries.  hinder    (impedinwotn 

leidende  Leute  thun ,  ächzen ,  keuchen  etc. ;  obstaculum,  remora,  damnum) ;  ish  hindni 

tiô  hîmd  so,  as  of  he  hcl  gen   lücht  krigen  nono.,  schwed.,  dän.  hinder  {dasselbe).   * 

kan ;   —    de  borst  himd  hum  so,  dat  he  ^t  25  ist  entweder  aus  dem  Präpos. :  ahd,  hinta 

nrol  nich  lank  mër   makcn   schal.    —    Nid.  hindar,  hintir,  hindir,  hinter,   hinder;  mk 

bgmen;   mnld.    himmen,   himen    (suspirare,  hinter,  hinder;    goth   hindar;    ags.  bind 

ünhelare) ;  nd.,  mnd.  himen,  keuchend,  pfei-  (hinter),  od.  aus  dem  daraus  camparatwi» 

fend,  laut  athmen.  Onomatopöisch  wie  higen.  iceiter  gebildeten  Adj. :  ahd.  bintaro,  hüitn 

Himke,  s,  Hima.  SO  hindero ;  mhd.  hinder  (hintere ;  Subst, :  «Ü 

himmel,  s.  1  hemmel.  hinder  =  Hintere,  podex,    cf.  nhd.  Aft 

himp-hamp,  Gebrechlicher,  Stümper,  Hin-  unter  2  achter) ;  afries.  hindern  etc.  subäa 

kender,   Humplcr;  gebrechliches,    stümper-  tivirt,  wie  das  Subst.  heil  aus  helJ  (cf.hi 

haftes  Etwas;  —  'u  himphamp  fan  'n  kerel,  Das  ahd.  hintar  etc.  (wovon    auch  bind< 

od.  fan  'n  ding.   —   Nd.  (Schütze,    Br.  35  i<.  wonach  die  erste  Annahme  wohl  die  koÜ 

Wh.   etc.)  himphamp    (derartiges^   was   gc-  scheinlichste  ist)  betr.,  so  ist  dieses  mit  nl 

brecMich,  unvollkommen,  stämperliaft  ii.  un-  hinten   =   ahd.    hintana;    mhd.    hindei 

zweckmässig  ist,  od.  gemacht  ist).  binden;  goth.  hindana  (hinten,  jenseits ;  \ 

himp-hampen,   hinken,  humpeln,  stossend  bi  hindan  (a  tergo,  post) ;   ags.    bindan  r 

11.  stockend  gehen,  gebrechlich ,  stümperhaft  40  dem  Adv.  hiua  etc.   (cf.  hen)  weitergdM 

}A.  schlecht  gehen  etc.,  von  Menschen,  Thieren,  tote  achter  von  apa   u.  da  nun  hen  =s  iü 

Wagen,  Geschäften  etc. ;  —  hu  himphampd  hin  auch  die  Bedtg.:   weg,  fort,    getresk 

i'r  hen;  —  dat  himphampd  d'r  so  wat  hen.  von,  bz.  die  von:  vergangen,  od.  surik 

—  Mit  hampeln  u.  engl,  liimp,  himple  (hin-  liegend  etc.  hat,   so  erklärt  sich  leicht,  w 

ken,  lahm  gehen);  schott.  hamp  (to  stutter),  45  halb  durch  hindar,   hintar    u.    hintana  e 

iowie  auch  wohl  goth.  hamfs  (s.  unter  hampc  das  zurückliegende,  bz.  da^etiige,  was  h 

îtc.)  wohl  von  einer  u,  derselben  y,  obschon  u.  vergangen  ist,  bezeichnet  wird. 

)nan  auch  annehmen  kann,  dass  die  germ.  y  hinderen ,  hindern,  ab-  od.  surückhdUt 

liimp,  bz.  idg.  kamp  (^;s.  n/<^er  hampcl)  ur^r^r.  aufJialten,     hemmen,    Last,    Seschfoen 

blos  die  Bedtg.:  se  movere,  vacillare  etc.)  Äa<(e,  50  Schmerz,  Aerger  etc.  machen  etc.;  —  de  c 

wie  ja  hiwp-\i&mi)en  (als  Reduj)l.von  yhimp)  hindcrd  dat  water,   dat  't  nct   afer  't  la 

eigentlich  blos  ein  Bewegen  hin  u.  her,  bz.  von  löpd ;  —  dat  blök  hinderde  hum  in  't  lopc 

einer  Seite  zur  andern  bezeichnet,  woraus  —  de  magc  hinderd   mi   al   lank,    sodat 

sich  denn  weiier  die  von :  unsicher,  schwan-  hast  bei  gen  äten  mër  mag ;  —   de  kûM 

kend,  schlecht  u.  gebrechlich  gehen,   bz.  die  55  hol  un  hinderd  mi  bi  't  äten;    —    dat  é 

von:  hinken,   lahmen,  humpeln  etc.  weiter  ôg  hinderd  mi  so,    dat   ik  mit  't  ander 

fortgebildet  hat.     Hält   man  diese   Bedtg.  hast  nét  sên  kan ;  —  dat  hinderd  (verdriei 

fest,  so  dürfte  auch  an.  od.  isl.  hampa  (ma-  ärgert,  schmerzt  etc.)   mi  so ,   dat    de  jun 

aibus  volvere,  terere)  wohl  ebensogut  als  un-  net  ordendlik  lürd  un  fördtkamd,  dat  ik  ( 

$er  hampeln  damit  connex  sein.  60  's  nagts  mitunder  hast  bei  nêt  fan    8lap 


HINDERE  87  HINGST 

—   Äfries.  hinderja;   aga,   hindarjan;  wan  sich  nun  aber  die  Farm  an,  so  muss 

bintarjan),  hintiren,  hintran,  hinderen;  man  beim  Vergleich  von  ahd,  fiirist  (Fürst) 

lindern;   nid.,  nd.  hinderen,  hindern.  von  fori,  für  (vor,  varan  etc.)  untoillkürlich 

d,  hintar  etc.  (hinter,  zurück  etc.,  cf.  denken,  dass  auch  hcngist,  he.  dessen  Thetna 

)  u.  toorü.  soviel  als  hinter  od.  zu-    5  hangista,  hagista  ein  superl.  Subst.  ist,  was 

machen,  bz.  machen  od.  bewirken,  von  einem  Stammvbm.  haga   od.  hagi,  hag, 

^Jtwas  hinter  bleibt.  heg  (nasal,  hang,  heng)  weitergebildet  wuré^. 

lerk,  8.  Hinrich.  Vergleicht  man  nun  aber ,  dass  das  Pferd 

lerlîk,  hinderlich,  hemmend,  störend,  einerseits  vor  aüen  andern  Hausthieren  sehr 

lerlich,  lästig,  ärgerlich  etc.                   10  klug,  geschickt  u.  ansteUig  etc.,  andererseits 

;8t,  Hengst,  ml.  ungeschnittenes  Pferd.  aber  atuih  für  die  Menschen  (namentlich  in 

w.:  frôg  hingst,  frôg  rûn!  frôg  hau,  alter  Zeit  noch  mehr  als  jetzt)  sehr  passend, 

apdn !  —  Afries.  hängst,  hengst,  hingst,  od.  passlich,   nützlich,    dienlich,   brauchbar 

hinxt;   wfries.  hjnst;   wang.  hingst;  etc.  ist  u.  Jedem  behagt,   od.   angenehm  u. 

mgst,  hingst;  n/rt^s. hingst ;  nd.  hingst;  15  reclU  ist  u.  ferner  auäi  ein  sehr  gefügiges, 

lingest,  hinxt,  hengest;  nid,  hengst;  zahmes,   sanftes  u.  mildes  Wesen  hat,   bz. 

engest;   an.  hestr;   norw.,   dän.  hest;  vorzugsweise  ein  Thier  ist,  woran  man  sein 

l.  hast ;  ahd.  hengist,  heingist,  hengest ;  Behagen,  seine  Freude  etc.  hat,  od.  was  Be- 

lengest,  hengst;  afränk.  chengisto.  Es  Jiagen  u.   Annehmlichkeit   etc.   schafft,    so 

irspr.   die  allgemeine  Bedtg.   Pferd  20  setze  ich  für  hangista   od.  hagista  ein  Ety- 

it  u.  Stute,  sowie  auch  Wallach)   u.  mon  haga,  hagi   od.  hag  an,   was  mit  an. 

rA  erst  spät  zu  dem  heutigen  Begriff  hagr,  hög  (geschickt,  klug,  dexter,  sollers, 

srt,  wie  auch   noch   Cad.    Müller  Krúûciosas  etc.),  hagr  (das,  was  Einem  passt, 

Wort  mit  Pferd  übersetzt.    Daneben  bz.  der  Vortheil,  Nutzen,  Gewinn  etc.),  haga 

sich  nun  noch  auf  Wangerooge  25  (accommodare,  ordinäre),   hôgr  (mitis,  placi- 

'ort  (Ehrentraut,  11,1)  hinkel  in  dus,   üacilis);   ags.   hagjan   (passend  u.   ge- 

dtg.  Pferd,  was  indessen  unverwandt  schickt  sein,  conveniren  etc.),  hög  (geschickt, 

\,  falls  es  nicht  etwa  aus  einem  Di-  klug  etc.);  ahd.  hagan  (angenehm,  od.  be-- 

inxtele,  hinkstle  entstand,  was  wenig-  haglich  u.  passend  sein,  recht  sein,  behagen) 

bensogut  möglich  ist,  als  die  Contract,  30  etc.,  bz.  unserm  hagen  (angenehm  sein,  Ver- 

rd.  hest,  hast  aus  hengist,   wovon  es  gnügen  machen,  freuen,  behagen  etc.)  etc, 

mgens  noch  sehr  zweifelhaft  scheint,  zur  y  hag  (passen,  genehm  u.  recht  sein, 

i  über?uiupt  mit  hengist  verwandt  ist,  behagen  etc.)  gehört  u.   demnach  eine  ahn' 

man   bei  an.  hestr,   schwed.  hast  ja  liehe  Bedtg.  wie  an.  hagr,  bz.  eine  zu  hag 

bensogut  an  einen  Zusammenhang  mit  35  u.  hagan   stimmende  Bedt^.    gehabt  haben 

i8tr>    ags.   haest,   mnd,   haste,   heste,  muss  u.  zweifellos  als  Adj.  od.  Adv,  auch 

etc.,  ahd.  heist  (rasch ,  eilig ,  heftig  den  andern  germ.  Sprachen  eigen  war.   Als 

enken  kann,  was  sowohl  formell  als  Superl.  dieses  hagi,  od.  eines  mit  an.  hagr 

Mch  für  hestr  als  Pferd  in  der  Bedtg.  identischen  hag   (bequem,   geschickt,   recht, 

ner**  sehr  gut  als  Etymon  (cf.  die-  40  pausend,  dienlich,  nützlich  etc ,  bz.  geschickt, 

*  hors  u.  auch  Max  Jahns,  Boss  klug  etc.)  würde  nun  hagista  als  Subst.  sehr 

ter,  I,  14  seq.)  passt,  worüber  Wei-  wohl   von    den   urwüchsigen    u.    einfachen 

nter  2  hast  zu  vergleichen  ist.     Was  Sprachbildnern  zur  Benennung  des  Pferdes 

ier  weiter  das  Wort  hengist  betrifft,  gebraucht  sein  können,   da  aüe  die  in  hag 

U  Fick  dessen    Thema  hangista  zu  45  liegenden  Bedtgn.  ganz   besonders   u.   vor- 

?.  idg.  kak  (cingerc),   indem  er  es  zu  zugsweise  für  dies  edle,  fromme  u.  nützliche 

I,  59)  lit.  kinkan,  kinkyti  (Pferde  Lieblingsthier   der    Menschen    zutreffen  u. 

anschirren)  vergleicht  u.  das  Pferd  dieses  von  den  einfachen  Naturvölkern  noch 

36  etc.)  als  das  Gegürtete,   Ge-  viel  lebhafter  empfunden  ward,  als  von  den 

rte,  od.  Angespannte  etc.  deutet.  50  Gebildeten  der  Jetztzeit, 

bei  nun  aber   das  Suffix   ista,   esta,  Zum   Schlüsse    wegen    dieses  jedenfalls 

,    est    unerklärt    bleibt    u.    hengist  schon  sehr  alten  Wortes  noch  die  Frage, 

in  ausschliesslich  deutsches  Wort  ist  ob  das  Wort  hengist  etwa  hen-gist  u.  nicht 

e  denken  auch  an  einen  Zusammen^  heng-ist  zu  {heilen  u.   die  erste  Sylbe  han, 

fiit  slav,  kun',  lit.  kuinas,  Pferd,  wo-  55  hen,  hein  (cf.  die  ahd.  Form  heingist)  viel- 

iessen  die  zweite  Hälfte  gista  auch  leicht  ein  Contract  um  von  hagan,  hegan  ist, 

%dig   unerklärt  bleibt),   so   halte  ich  sowie  ob  die  Endung  gist  od.  gista  sich  von 

dass  es  auch  nur  aus  dem  Deutschen  einer  y  ji,   erweitert  jish   (cf.   zend,  ji  == 

werden  kann  u.  ihm  lediglich  ein  skr,  ji  aus  gi,  gri  u.  zwar   1)  ji,  loben;  — 

^es  Etymon  zu  Grunde  liegt.    Sieht  60  2)  ji,  überwältigen,  erobern  etc. ;  —  u.  3)  ji, 


HINGSTEN  88 


:  •  j:1  :h 


verlangen,  lieben,  brünstig  sein  etc.,  —  so-  Hendrik,  (re^dUn.  Hendriks.  2}i€ erste Si 

wie   1   u.   2  jish    u.  jisti  etc.   bei  Justi)  hin,  hen,  hein  kann  sowohl  aus  }apä 

ableiten  lässt.    Bezüglich  lian,  hen,  hein  aus  aus  heim  (cf.  hein)  entstanden  sein.  Fe 

hagan,  hegan  würde  dann  zu  erwägen  sein,  die  Stämme  hagan    u.    haim    bei   Fön 

ch  dies  mit  hag  u.  hagan  (einfriedigen,  he-  b  mann  u.  dasewst  auch  Haganrih  unter 


gen  etc.)  zur  f  hag,  bz.  kak  (cingere  etc.,  —  Ein  eisenfester,  kräftiger,  kemgesun 
s.  oben),  od.  zur  y  hag  von  behagen  u.  Mensch  wird  hier  „^nisâemïUniieTk*  geHm 
an.  hagr  (s.  oben),  od.  gar  mit  lat.  cachtn-  hipke,  Hypochondrie^  Melancholie,  G 

nari  etc.  zur  y  kak  (lachen,  wiehern ,  hin-  Imkrankheit  etc. ;  —  he  hed  't  hipke.  Z\ 
nire  etc.)  zusammen häm/i.  10  fellos  aus  Hypochondrie  verstümMeU. 

hingsten,  beschälen  od.  decken  lassen.  —  hipsel ;  t.  q.  hibbel. 

Satl.    (Ehrentraut,    IT,    207)    hingstje  hir,    ÄiVr,   an  dieser  ^Stelle;    hidker  t 

(Itrünstig  sein,   spiden  etc.,  von  der  Stute).        't  is  hir;   —   kumm'  hir.    —    Afries.,i 

hingst -htfdlin^   (obs.,   Cad.    Müller)        hir;   wfries.  hier;  goth.,  an.,  ags.  her; 
Bittmeister.    Wörtl.  „l^erde- Häuptling",  cf  15  liCr,  Inr;  ahd.  hiar,  hier,  hia.hie;  mhd.ï 
hin^t  u.  das  engl,  capitain  of  horse.  Mit  har  u.  hen  derselben  A^ostammung. 

hiDgHt-rnne,   ein  als  Hengst  verschnitte-  bis,    Pferd;   meist  Dimin,  hfske  (Pft 

nes  Pferd.  chen);  —  'n  lütjet  hiake ;  —  daher:  hu-ftl 

hingst-wêd,  das  Laub  schierlingsartiger  hÛa-fäl  (Pferd.  Fohlen,  ^Füllen);  M 
lenzen,  welches  zum  sog.  brAdpad  (in  20  (Ehrentraut,  II,  1)  hUsfulie  (F&l 
Aurich)  gebraucht  wird.  Vergl.   bei  M.  Jahns    (Boss  u.  BeäeTf 

hink,  lahm,  krüppel,  hinkend:  dat  përd  14  seq.)  unter  hess  auch  bayr.  heia,  be 
is  hink;  't  hed  gewis  'n  spikcr  in  de  f6t.  lein  etc.   u.  wfal.  hysz  in  der  Bedtg.:  I 

hinkea,  hinken,  lahmen,  gebrnhlich  gehen  len,  der  allerdings  vieles  nicht  Zumtm 
(auch  fig.),  auf  einem  Fusse  sich  hupfend  25  gehörige  unter  hess  anfuhrt,  indessen  d 
u.  springend  fortbctoegcn  etc.  —  Nd.,  nid.,  auch  der  AnsiclU  ist,  dass  diese  W« 
mnd.  hinken  (dasselbe,  mnd.  auch:  sich  zu-  mit  hess  u.  an,  hcstr  (s,  unter  hingst)  v 
rückziehen  etc.);  mnld.  hincken  (claudicare,  mit  Mit  od.  hmi zusammengehören,  bi.i 
nutare,  vacillare  gressu,  titubare);  wfries.  selben  Stammvbm.  angehören  u.  wohl 
hinckjen ;  ahd.  hinchan ,  hinkan ,  hinchen ;  30  die  Bedtg. :  gehen,  laufen^  rennen,  eilen 
mhd.  hinken;  cf.  skr.  khaiy,  od.  khaii^,  zurückgehen  können,  worüber  Weiiera 
khaé  (hinken).  Da  ein  Hinkender  von  einer  ter  2  liûst  u.  hisel  zu  vergleichen  ist. 
Seite  in  die  andere  fällt ,  bz.  sich  hin  und  Sieht  man  sich  übrigens  skr,  hésin  (w 
her  bewegt  u.  schwankt  de,  so  ist  die  y  an,  bz.  dass  dies  mit  hôsft  (hinnitoa),  h 
khahj  od.  khanft  von  khaé  (agitare,  com-  35  hisc,  wiehert  (cf  auch  Pott,  II,  it 
movere,  bz.  freq.  bewegen,  schütteln,  durch-  Abth.,  398  seq)  von  der  y  hes  (bim 
einander  rühren  u.  mischen  etc. ,  cf  bei  od.  überhaupt  einen  Schau  verursachen, 
Benfeg  khaj  =  to  churn,  bez.  to  move  to  ein  Geräusch  machen,  einen  unartikulii 
and  fro)  nicJU  verschieden.  Nach  griech.  Ton  hören  lassen  etc,  u.  so  auch:  6fä 
skâzo  (hinken)  u.  an.  skakkr  (schief  od.  40  schreien  od.  toben  etc.,  cf,  hesa-krata  [mi 
hinkend),  skaka  (schwingen,  bz.  hin  und  tig  brüllend  etc.]  bei  (xrassmann)  abstas 
her  betcegen  u.  schlagen)  etc.  ist  dafür  loobei  detin  allerdings  eine  Lauiverschieb 
wahrscheinl.  eine  idg.  y  skag  anzusetzen,  nicht  Statt  gefunden  hätte,  od.  das  dtr, 
die  auch  wohl  unscrm  schaken ,  schakeln,  seihst  für  khes  od.  kes  (cf.  hpd  für  M 
Bchok,  schukeln  etc.  (s.  d.)  zu  Grunde  liegt,  45  khrd)  stehen  müsste,  so  kann  auch  hu 
weil  aus:  hin  u.  her  bewegen,  schwingen  etc.        mit  connex  sein^ 

auch  die  Bedtgii.:  schlagen,  stossen  etc.,  bez.  1.  hisel  od.  hhe\^  Binne,  ^Bille,  Binm 

verrücken,    von    der   Stelle    betcegen,    ent- 
führen etc.  etc.  hervorgellen, 

hinke-pink,  hinklepink,  binkepank,  ein  60 
Hinkender,  od.  auch  ein  Wankender,  ein  nen  u.  rennen  zu  der  y  ar  (sichbé 
dem  Concurs  u.  Fall  Naher  etc.  —  Nid.  gen  vor,  gehen,  laufen,  sich  erhoben,  i 
hinkcpink;  mnld.  hinckepinck,  hinckcpoot  ben  etc.),  so  gehört  auch  dieses  Wort  % 
(claudus,  loripes);  hinckepincken  (claiidicare,  mit  bis  u.  hast  (s.  unter  2  hast)  irif  e» 
unico  pede  saltare).  55  u.  demselben  Stammvbm.  hisan   (se  mor 

Hinrîch,  Uinrîk,  Hindrîch,  Hinrikos,  Hin-       irc,  currere). 
nks ,   Hindrikns ,   Hinnerk ,   Hinderk  /ml.  2.  hisel  od.  bîsel  (Borkum)  Betf,  m 

Name^,  Heinrich.  Geschln,  Ilinrichs,  od.  eigentlich  der  gefrorene  NiederselSai 
Hindnchs,  Ilinnerks,  IlinderkB,  Hinnors,  Begen,  der  sich  an  den  Zweigen  der  Bäi 
HOners,    Ilinnersscn,    Hünerssen.    —    Nid.  00  (de  hörnen  bint  [od.  sunt]  füll  hisel)  ) 


HISELN 


89 


HOD 


u.  mit  einer  Eisrinde  umgiebt.  Vergl 
2  giseln  das  mnld.  (Kil.)  hljsel, 
1.  hysele  (gelicidiam,  pluvia  glaciata  vel 
ilis)  u.  weiter  das  mnd.  (Sch.  w.  L.) 
m  (eisi'egnen^  glatteisen,  pruinare),  wo- 

es  wohl  mit  mnd.  giessel  identisch  sein 
te.  Da  indessen  afries,  hacht  =  acht, 
!  unser  heite  woM  =  eite,  ette,  &te  ist 
)erhaupt  ein  „h**  oft  vor  vocalischen 
ut  tritt,  80  kann  auch  Kil.  Recht  ha- 

wenn  er  hijsel  als  für  ijsel  stellend 
mmt  u.  demnach  mit  ijselen,  hijselen 
re  minutam  glaciem,  sive  pruinam  gla- 
n),  nebst  ijsel  (stiria  glacialis),  ijsen 
iare,  gelare)  zu  ijs  (Eis,  cf.  is)  stellt. 
leln  (Borkum),  glatteisen,  Eisregnen 
=  giseln;  s.  unter  2  hisel. 
;el-rille,  s.  1  hisel. 

len  od.  nîseii ,  hissen ,  ziehen ,  reissen, 
'e  Höhe  ziehen,  winden  od.  heben  etc.; 
i  pêrde  hisen  gôd  an ;  —  hise  datt  au  wat 
er  an;  —  he  hisde  dat  np  de  wagen 
►ön  (Boden);  —  his'  hum  up;  —  körn 
eils  (Segel)  etc.  uphisen.  —  Nd.  hie- 
hissen ;  nid.  hijschen,  früher  hijsen  od. 
n;  an.,  bz.  isl.  hisa  (funibus  attoUere); 
.,  schwed.  hissa;  e^dtn.  heise;  engl,  hoise 
loist;   Schott,   heis,   heys  heeze   (to  lift 

Davon:  ital.  issare ;  span.,  port.  izar; 
r  hisser  Jin  die  Höhe  ziehen).  Wohl 
l  hast,  hîs,  hisel  etc.  zu  einer  germ.  y 
iie  aus  der  allgemeinen  Bedtg.:  bewe- 
(cf.  rennen  etc.  u.  rîsen  von  y  ar,  x'i)  auch 
H)n:  ziehen  od.  heben  etc.  entwickelte. 
i-fâl,  hîske,  8.  hîs. 
ike,   wbl.    Name.     Wohl  Dimin.   vom 

hiwâ  fGattin,  Frau  od.  Magd),  da 
nach  hiwo  (s.  unter  hilk)  zu  urtheilen, 

die  letztere  Bedtg.  gehöht  haben  muss 
berhaupt  nur  eine  Person,  die  zum 
\e  gehörte^  bezeichnete. 
isen,  hitsen,  hetzen,  in  Hitze  od.  Zorn 
ifer  bringen,  reizen^  aufstacheln  etc.; 
issd  (od.  hitsd)  hum  up;  —  he  hissde 
;egpn  'u  ander  an ;  —  subst. ;  kanst  du 
lissen  nêt  laten  un  must  du  nog  mcr 
.den  stichten  ?  —  Nd.  hissen ;  mnd.  his- 
hitsen,  hessen;  nid.  hitsen;  mnld.  his- 
I,  hitschen,  hetsen  etc.,  alles  von  ahd. 
WL,  hezzan)  hezzen;  mhd.  hetzen  u.  dies 
ihd.  haz,  cf.  hat. 

itorje,  Historie,  Geschichte,  GeschicJUs- 
;  —  dat,  od.  he  is  de  dûpte  fan  de 
'je;    —   ik   bin   in  d'  histôrje  kamen, 

in  die  Schulklasse,  worin  das  biblische 
>rienbuch  gelesen  wird. 
86,  hits,  Hitze.    Es  wird  namentlich 

in  der  Bedtg. :  feuriger  od.  röthlicher 
Mag^  Entzündung,  sowie  in  der  von: 
,  Eifer  etc.  gebraucht. 


1.  hitsen,  s.  hissen. 

2.  hitsen,  heizen;  —  inhitsen,  einheizen. 

—  Ähd.  (heizjan)  heizen,  heiss  machen. 
hitsig,  hitzig,  rosig,  entzündet;  zornig, 

5  eifrig  etc. 

hitte,  s.  hette. 

1.  ho  od.  ho,  Ruf  um  Halt  zu  machen  n. 
sich  vorzusehen,  bz.  Halt  zu  gebieten ;  —  ho ! 
fair  nêt;  —  ho!  pêrd,  wilt  d*  stftn;  —  ho! 

10  mantjc,  so  geid  dat  nêt;  —  ik  segg'  dt  fan 
ho!  —  Nid.  ho  (dasselbe).  Davon,  bz.  von 
franz.  ho  auch  nid.  oho,  nhd.  oho,  sowie 
das  mit  la  zusammengesetzte  holâ  u.  nM, 
holla.     Vergl.  auch  he  u.  heia,  sowie  Wei- 

15  teres  unter  eala. 

2.  ho  od.  ho  M.  auch  wo  od.  wo  (Frage- 
wort), wie,  aufweiche  Weise  etc. ;  —  ho  is  dat 
gelegen,  od  mit  dî  ?  —  ho  grôt  is  dat  land ; 

—  ho  so?  wat  wilt  du  dar  mit  seggen?  — 
20  ho  denn,  a)  wie  dann;  —  b)  wie  Sinn?  od. 

wie?  —  Nid.  hoe;  afries.  hü,  ho;  wfries. 
ho;  nfries.  ho;  as.  hwô;  ags.  hvû,  hû;  ahd. 
hwêo,  wêo,  wôa,  wio,  wia,  wieo,  wie  u. 
wuo;  mhd.  wie;  amd.  hwê;  md.  wê;   goth. 

26  hvaiva,  was  (cf.  Ernst  Schulze)  aus  hve 
u.  aiva  zusammengesetzt  ist, 

hohbe,  ein  kopf-^  höcker-,  od.  hügelartig 
aus  dem  Wasser  hervorragendes  od.  auf 
demselben  schwimmendes  Stück  lockerer,  moo- 

30  riger  mit  Sumpfgras  be-  u.  durchwachsener 
Erde.  —  Dasselbe  wie  höfel  u.  hubbel. 

hoch-,  hogtid,  Hochzeit  od.  VermäMungs- 
fest  etc.  Sprichw.:  na  hogtid  gân  an  fad- 
der  stân  un  kindelbêr  gefen,  hed  mennig  bûr 

35  fan  d'  plâts  of  drefen.  —  Afries.  hachtid, 
hacchtid;  satl.  hagtid;  wfries.  heagtid;  nid, 
hoogtijd;  mnld.  hoghe-,  hooghtyd;  as.  ho- 
getid;  ags^  heahtid;  ahd.  hôhgezît,  hôchge- 
zît,  hôchzit.     Es  heisst  wörtlich :  hohe,  er- 

40  habene  Zeit  u.  wurden  unter  Hochzeit 

früher  überall  u.  auch  hier  (cf.  v.  Rieht- 

hofen,    afries.    Wb.,    sowie    Kern    u. 

Willms,  pag.  106,   sub    Nr.  1200:   Gode 

yfft    di    ohn    frohlyke   Paaskhochtvde)   aUe 

45  hohen  weltlichen  u.  kirchlichen  Feste  ver- 
standen, wie  denn  auch  noch  jetzt  in  Hol- 
land dies  Wort  nur  in  diesem  Sinn  ge- 
bräuchlich ist  u.  für  Hochzeit  im  moder- 
nen Sinn  das  Wort  bruiloft  (cf.  brflloft)  ge- 

50  braucht  wird.  Das  von  Ki  l.  neben  hoogh- 
tyd angeführte  u.  voti  ihm  fälschlich  (cf. 
auch  Sibg.)  damit  identificirte  heughtyd 
ist  mit  unserm  hdgetid  identisch  u.  dort 
Weiteres  zu  vergleichen. 

55  hod,  Hut,  Kopfbedeckung,  od.  das,  womit 
man  den  Kopf  bedeckt,  schützt  u.  schirmt; 

—  dar  mut  man  de  hôd  för  ofsetten,  z.  B.  vor 
einem  Mann,  den  man  hochschätzt,  od.  auch 
vor  Altern^  was  Einem  Respekt  einflösst  u. 

60  was  Ehrbezeig ung  verdient,  wie  denn  auch 


HO-DANIG  90                           HOEDEOI 

ein  früherer  hies.  Amtmann   (jetzt  Amts-  ködielke,  h94dsel,  li^ddje,  liiKie,  fa) 

hauptmann)  von  unserm  Düngerhaufen  zh  förmiger  SchutZ'Deckel  euêf  Pfeifen,  A 

sagen  pflegte,   dass   man  davor,   seiner  bc'  nadeln  etc.;  leinener  od,  lederner  üde 

sonderen    Güte    wegen ,    den    Hut    ziehen  zum  Schutz  für  wunde  ITinper,    Zu  Ú 

müsse.    —    Afries.,    nfries.,  satl.,  nd.,  ags.,  6  bz.  hôd,  rf.  hô^je. 

engl,  hôd;  tUd.  lioed;  ahd.  huot,  bot,  liuat;  h9de,   Hut,    Obhut,    Schutz,    Gewak 

mhd.  huot  (Hut,  Mutzen  Kopfbedeckung  un-  etc. ;  —  was  ap  din  hödc ;  —  du  mast  i 

ter  dem  Helm,  Helm,  Deckel,  üeberdeckung  dia    höde   némeo;    —    dat    steid    ooder 

eines  Zeltes).    Mit  hödc,  hüde  zu  höden,  bz.  höde.  —  Afries.  höde,  hûde  u.  hodene, 

desselben    Ursprungs.      Neben   hôd   kömmt  10  denc;   nid.  hoede;    nd.,    mnd,    hode,  k 

auch   nodh   ein   afries.   hat ;   ags.   hat   od.  ahd.  huota ;  mhd.  huote.     Mit  hflde  zu 

haet;  engl,  hat;  nfries.  hat,  hatt;  an.  hattr,  folgenden: 

höttr,  hetta;  norw.,  schwcd.  hatt;  dän.  hat  hddea   (höde,   hÔdst   cxl.  hödtt,  hddt 

in  der  Bedtg.  Hut  (pilcus)  vor,  womit  viel-  hödt  etc.;  —  hödde,  höddst,  höddt  etc. 

leicht  auch  mhd.  haeze,   hâz;   bagr.   häsz,  15  bin  od.  heb'  hödt;  —  hödend),  hüten,  i 

haz  (Bock,  Kleid,  Kleidung)  als  Bedecken-  ren,  behüten,  bewahren,  schättien,  heaufi 

des  u.  Schützendes  identisch  ist,  da  haeze  tigen,  in  Acht  od,  Obticht  nehmen  u.  k 

leicht  aus  hezze  od.  haze ,  bz.  dem  für  hat  etc. ;  —  höd'  di,  dat  du  dat  nét  wër  dêât 

anzusetzenden  Thema  hata  entstehen  konnte  schapen  höden ;  —  he  mut  't  hüs  böda 

1«.  auch  das  von  hat  weitergebildet e  ags.  hä-  20  das  Haus  hüten  u.  beweJiren  od,  6aPA 

ten  die  Bedtg. :   Anzug,   Kleidtmg  etc.   hat  etc. ;  —  b)  zu  Hause  eügen  u,  bleiben,  i 

u.  das  Vbm.  hättjan   (cum  cute  dctrahere)  wegen  Krankheit).  —  Nd,  höden;  Md 

von  hat   weitergebildet  ist.      Da   nun  aber  den,   huden;    nid.    hoeden;   nuM,    hoo 

höd  seiner  Form  nach  (cf.  flöd  am  Schlüsse,  hueden ;  afries.  höda,  hüda,  bs,  hôdia,  hb 

sowie  göd,    fögen  etc.  etc.)   ein  Substantiv.  26  wfries.  hoedjen ;  as.  huodljaii ,  hôdjani  1 

Präter.   von   einem  Stammvbm.   hadan  od.  dan ;  ags.  hêdan ;  ahd,  huotan,  huoten,  1 

hadhan  ist,  bz.  auf  eine  y  had,  hadh  od.  ten,  hueten;  mhd.  huoten,  hQetvtn;  Md. 

hath  zurückgeht  u.  auch  hat  bei  dem  steten  ten.    Es  ist  zweifellos  mit  höd   (tneg  i 

Wechsel  von  auslautendem   „d*^,   „t^,  „th**,  dies  nun  als  Bedeckendes   od.  Seh 

„dh**  leic?U  aus  hath   od.  hadh,  had  entste-  80  zendes,    bz.   als  Decke    od,    Seh% 

hen  konnte,   so  dürfte  diese  germ.  y  had  Schirm  etc.    nehmen)    eines     Ürspn 

vielleicht  mit  der  y  skad  von  schadde  (Schat-  weil  die  Bedtgn. :  tegere,  cavere,  tneri, 

ten)  identisch ,   bz.  mü  diesetn  aus  der  für  stodire  etc.  gegenseitig  (ef,  hûd  etc  «. 

}io  viele    Wörter  (cf.  hûd,   hûs  etc.,   sowie  hjrdan,   bergen,  schützen,    bewahren  ete 

Behau,  schö,  schude,  schür  etc.)  anzusetzenden  35  h5^d,  Bhede  od.  Hafen  etc.  von  y  sko, 

y  ska,  sku    (decken,  bedecken,  bergen,  ver-  von  auch  schau,  schauen,  schö,  Bchul,  M 

hüllen,   schützen,   schirmen   etc.)   erweitert  schüre,  scbude  etc.  u.  ahd,    scawo  [St 

sein,  obschon  es  auch  möglich  ist,  dass  aus  ten]  etc.,  soioie  die  y  rar,   von  waren 

ska  sowohl  skad  als  skat  (cf.  z.  B,  skr.  cat  stets  in  einander  übergehen,     BeMikgliek 

aus  idg.  skat,  verhiülen,  bedecken,   verber-  40  y  sei  noch   bemerkt,  dass  M,  Heyne 

gen,   verstecken,    hüten,   bewahren  etc.  für  Grimm,  Wb.  IV,  1978)  Hut,  hütet 

badau,  huod  etc.  u.  skr.  chad,  bz.  idg.  skad,  skr,  chad,  bz.  skad  (cf.  schadde)  st^t,  t 

od.  bkadh,  bedecken  etc.  für  hat)   durch  ta,  refid  H.  Leo  ags.  höd  (od.  wie  er  seh 

da,  dha  erweitert  wurden,    cf.  Weiteres  un-  ^kod^)  mit  hodma  (Wolke,  cf.  wulke  u.  w 

ier  höden.  45  Wolle),   sowie  hyd   (Haut)   nebst  h^dai 

Zu  höd  sei  noch  bemerkt,    dass  die  alten  hêdan,  sowie  heodo   (umbracolum)   etc. 

Friesen   einen  auf  eine   Stange  gesteckten  einem  Stammvbm.  heodan    (tectum  este), 

Hut  auch  als  Wahrzeichen  aufpflanzten  u.  skr.  kad,  kaod,  kund    (tueri,    aoryare)   i 

als  Feldzeichen  gebrauchten   u.    der  Hut-  u.  auch  goth.  hôtbjo  (Kammer)  u,  an, 

od.    Bannerträger    davon    hödere  genannt  50  dhinn  (Pelzrock)  etc.  damä  für  connex  l 

wurde,  —  sowie  ferner,   dass  höd  bei  uns,  was  schwerlich   Alles   richtig    ist^   da 

bz.  hoed  im  nid.  auch  ein  Steinkohlen- Mass  (Haut)  zu  einer  germ.  y  hud,  —  höd 

ist,  welches  9  hies.  Tonnen   von  plm,   300  gegen  nach  meiner  Meinung  (cf,   höd) 

Pfund  enthalt,   wobei  ich  indessen  zugleich  einem  Stammvbm.  hadan  od,  hathan,  bs, 

auf  mnd.  (Seh.  u.  L.)    bot,   bunt  u.  bude,  55  einer  germ.  y  had,   idg.  skad   od,  vieüi 

bz.  hoede  (s.  daselbst  unter  hût  sub  4)  ver-  skath,  od.  skat  =   skr.   cat   (die   Ûbri§ 

weise.      ^  von  Grassmann  mit :  sich  verstecken, . 

ho-danîg,  wie  beschaffen,   wie  gestaltet,  hinwegthun   etc.    übersetzt  wird,    wîûtr 

wie  etc.;  —  hodanig  is  dat  ?  —  dat  is  dûs-,  F ick  sie  mit:  bergen,  verstecken  etc,  «m 

od.  8Û8-,  od,  sodanig.    cf.  2  ho  u.  dan!g.  60  giebt)  gehört,  wobei  noch  erwähnt  #01,  1 


HOËDEB  HUEDER  91  HOF 

(III,  61)  für  ags.  headhor  (recepta-  vieler  ThiereschüUendumfasstu.umscMiesst, 
I,  goth,  hêthjo,  sowie  für  ahd.  huota  —  Afries.,  satî,,  ags.,  nd,  hôf;  nld,  hoef ; 
eine  germ.  y  hath  (bergen)  aufstellt  as.  hôf,  huof;  engl,  hoof ;  an,  hôfr;  schwed, 
ie  zu  griech.  köiulé  (Höhlung,  Hohles) y  bof;  dän.  hov;  oA^.,  mM.  huof.  Die  Fer- 
s  (Näpfchen,  Schalchen  etc.,  cf.  kop,  5  gleichung  mit  aslav.  kopato  (ungula)  ab- 
u.  lat.  cavus,  caveo  etc.  u.  unser  kau  weisend  (weil  der  lange  Vocal  nicht 
au  etc.);  lat.  castinus,  castillus^  bz.  stimmt  u.  dies  direct  von  kop  =  y  kap 
it  (bergen  etc.)  vergleicht,  während  er  [fassen  etc.]  weitergebildet  zu  sein  scheint)^ 
j  umgekehrt  afries.  hat;  an.  hattr  halie  ich  dafür,  dass  es  ebenso  wie  hôf, 
s.  unter  hôd)  etc.  zu  lat.  cassis,  bz.  10  hob,  huob  in  an.  hôf  (Mass,  Mass -halten, 
cad  (bedecken,  cf.  III,  60)  vergleicht.  Besonnenheit);  norw.  hov;  sdhwed.  hof\  ags. 
er,  hüder,  Hüter,  Bewahrer,  Beauf-  hôf  (modus,  medium,  bz.  das  was  sich  ge- 
ler  etc. ;  —  Eedensart. :  *t  bûs  is  'n  hö-  ziemt,  od.  Jemandem  geziemt,  gebührt  u. 
erd ;  —  na  'd  hüder  kumd  'n  rüder.  zukommt  etc.) ;  goth.  hob  in  gahôbaiuB  (conti- 
je,  hdtje,  Hütchen.  Dimin.  von  hôd.  16  nentia,  Selbstbeherrschung,  Enthaltsamkeit, 
(de,  dat) ,  Hof,  eingefriedigter  u.  ge-  od.  das  Masshdlten,  sich  in  Schranken  hal- 
iener  Baum,  Garten,  ländliche  Be-  ten  etc.,  cf.  unter  höfen  am  Schlüsse  des 
g  od.  Wohnung,  Gehöfte  etc..  Alles  wie  Weitern) ;  as.  hôfa ;  ahd.  huoba ,  huopa, 
chdeutschen.  Daher:  karkhof,  appelhof  h6ba;  mhd.  huoba;  nM.  Hufe  (ein  ge- 
garten), hof  um  't  hûs,  binnenhof,  hof  20  wisses  Mass  Land,  bez.  ein  durch  Chröben^ 
m&n  etc.;  —  he  jagd  hum  fan  hûs  Hecken,  Wälle  etc.  eingefasstes,  umschlösse^ 
f;  —  he  hed  gen  hûs  of  hof;  —  d'r  nes  u,  abgegrenztes  Stück  Feld)  aus  dem 
hûs  of  hof  to  Ben  ;  —  an  de  hof  fan  Präter.  huob  bez.  huof  der  von  der  y  haf  = 
iig  gân ;  —  't  hof  fan  spanje ;  —  't  idg.  kap  (greifen,  fassen,  nehmen,  fahen, 
ihof  etc. ;  —  Sprichw. :  fan  'n  grôt  hof  25  halten,  tragen,  heben  etc. ,  d.  h.  festhaüen 
91  of ;  —  'n  hof  um  de  man,  dat  kan  u.  tragen,  dass  Etwas  nicht  fällt,  od.  Einem 
kn,  man  'n  hof  um  de  sünn'  d&r  schreien  eiujos  Halt  u.  Stütze  geben,  indem  man  ein 
kinder  um.  —  Afries.  hof  (auch  ge-  Etwas  setzt  od,  hebt  worauf)  stammenden 
r  Hof,  bz.  Tempel,  wovon  die  4  hoven  Verba:  haban,  hapan  etc.  od,  hafjan  (cf. 
irchen  in  Brôkmcrland,  als:  Maria-  30  hebben  u.  hefifen,  wobei  zu  bemerken  ist, 
[jetzt  Marjcnhafe,  Meieuhafe,  Marjen-  dass  der  Lautverschiebung  des  lat.  od.  idg. 
=  Marienhafe],  Utengrahowe  [jetzt  „p"  nach,  das  Vbm,  haban  eigentlich  hafan 
tiafe,  Engerhove],  Victorishowc  [jetzt  lauten  miisste)  hervorging  u.  dass  dem- 
orbur]  u.  Lambertushowe  [frühere  nach  hof  (ungula)  als  urspr,  Substantiv, 
bertus  -  Kirche  zu  Aurich]  be-  35  Präter.  von  haban,  hafan  (haben,  bz.  greifen, 
sind);  nd.,  nld.,  as.,  ags.,  an.,  ahd.,  fassen,  halten,  tragen,  Jieben  etc.),  bz.  von 
hof;  wfries.  hoaf;  nfries.  hof,  höf,  h&(i&n  (Griff-,  od,  Fass  thun,  greifen,  halten, 
tc. ;  schott.  hoif,  hoff,  hove,  houff,  hufe.  heben,  herausgreifen  u.  heben,  nehmen,  auf- 
urspr.  Bedtg.  is:  eingefriedigtes  od.  nehmen  etc.,  cf.  heffen)  wohl  dasjenige  be- 
ztes,  von  einem  andern  Etwas  (Wall,  40  zeichnet,  uhis  griff ,  hielt  u.  fasste,  od.  trug  etc. 
Mauer,  Hecke  etc.)  umgebenes  u.  um-  (also :  ein  Greifendes,  Fassendes,  Haltendes, 
ienes  Etwas,  woraus  sich  alle  sonsti-  Tragendes  etc.,  bz.  ein  Etwas,  was  fasst  od. 
edtgn.  (cf.  unter  gârden,  2  ham  etc.)  befasst  u.  in  sich  befasst  od.  umscJäiesst  etc. 
Ibst  ergaben.  Dass  es  daher  mit  griech.  u.  so  auch  als  Hornschuh  des  Fusses  diesen 
(Garten)  (u.  möglicherweise  auch  mit  45  schützt  etc.,  od.  auch  das,  was  den  Fuss 
mpus ,  sofern  dies  urspr.  ein  einge-  holt,  trägt  u.  stützt  etc.),  wobei  man  bei  der 
ftes  Stück  Land  u.  nicht  blos  das  Bedtg.:  Klaue,  Huf  von  ungula  zunächst 
Feld,  od.  die  Ebene  etc.  bezeichnete)  an  ein  greifendes  u.  haltendes  Etwas  denken 
y  kap  angehört,  ist  woM  zweifellos.  kann,  falls  man  nicht  etwa  von  der  Bedtg. : 
scheinlich  ist  dies  nun  aber  dieselbe  y  50  heben,  erheben ,  aufheben  etc.  ausgehen 
fi  hebben  etc. ,  da  sich  aus :  greifen,  u.  so  hof  als  das  deuten  will,  worauf  sich 
^  fahen,  festhalten  die  Bedtgn. :  festen,  das  Thier  erhebt  u.  auf  springt  etc., 
;  binden,  gürten,  schliessen  etc.,  bz.  welche  Deutung  für  hof  auch  ja  zulässig 
ifen,  umfassen,  umschliessen  etc.  od.  ist.  Dass  das  „f*  in  hof  wegen  der  Iden- 
einfassen etc.  von  selbst  ergeben  u.  55  tificirung  mit  „b*  od.  „p**  tw  den  sonstigen, 
ia  nichts  anderes  bezeichnet,  als  einen  derselben  y  entstammenden  Wörtern  keinen 
nem  Etwas  um-,   be-  od.  eingefassten  Anstoss  geben  kann,  darüber  vergl.  auch  die 

unter  1  ii.  2  bedarf  u,  l  u.  2  bedarfen  an- 

(Plur.   hôfeu),   Huf,  od.   der  Hörn-  geführten  Wörter, 

welcher  die  weichen  Theile  des  Fusses  60      Zum  Schluss  sei  übrigens  noch  bemerkt, 


HO-FARD  HOFARDIG                 92  HOEFEL 

das8  Fick  a)  unsfr  hôf  (Huß  mit  eend.  abzuleiten^   wie   Fiek    (er  steUi  [III 

^fa  (Harn,  Huf);   skr.   ^apha  (Huf);   iat,  haboda  unter  haQa,    hôf  [hd^en]  cuif, 

gamba  etc.   aus  einer  idg,    Grdform  kapa  bestimmt  zu  sagen,    ob  dies,    bz,  gatk 

ableitet,  ohne  indessen  der  y  zu  gedenken  Inth  dazu  gehört    u.    ob    er  Haupt  ob 

u,  b)  das  nhd.  Hufe  mit  lat.   campus   ff.    ^  lî^was  deutet,   was  sich    über   ein  Am 

griech.    képos    (eingehegtes  Land  etc.)    zu  erhebt  etc.)  dies  anseheinend  ihuL    B 

einer  y  kamp   (biegen,  krümmen)  stellt,  zu  lieh  des  lat.  Caput   ti.    tigs,    heafod  de 

deren  Ablautform  kup  auch  unser  8  hôp  gc-  wohl  anzunehmen,    dass    dies  mü  ags. 

hört   u.    wozu    auch    hôf    (if.    2   hôp    am  fola,   hafola,    od.    hcafela;    grietk,  kr 

Schlüsse)   besser   stimmt  als  zu  skr.  gapha.  10  (Kopf);  skr.  kapâla  (Schede,  Scherbe,  . 

hô-fârd,  hôfârdî^,  s.  h6gfûrd  etc.  del,  craniiim)  zur   y  kap    (fassen,  gr\ 

hof-blad,  hôfkeb]ad('P/tir.  hôfb]aden)lfu/-  nehmen,  halten,  heben,   tragen,   cf.ht 

blatt,  bz.  Huflattich  (Tussila^o  petasites  off.  hocbtcn,  heffen  etc.)    gel^ärt,   da  die  % 

et  Tuss.  Farfara).  Bedtg.  von  caput ,  bs.  kap&la   wohl  zu 

hWd,  hofd  od.  hftft    (Plur.  hflfdon,   hftf-  15  los  die  von:  Gefäss,  Behälter  eU. 

ten),  a)  Haupt,  caput  (auch  flg.   ah  Haupt  Fassendes  etc.  (u,   so   auch    Hoid§ 

od.  Oberhaupt,  bz.  der  an  der  Spitze  steht  e^c,  r/.  kop,  kopke  etc.)  Mf.   TFie^en  hetlbi 

u.  der  Erste   u.  Oberste  ist,    od.    auch   als  he&fod  i*.  haubith  etc.  vergl,  auch  0,  < 

Oberstes  u.  Spitze  etc.);  —  förhßfd,  —  ach-  tius  (pag.  148)  u.  H.  Leo    (pag.  57i 

terhôfd ;  -    familienhafd,    —   ho  is  't  hofd  20  Andere. 

hir  in  hûs;   —   »t  hflfd  fan   de  stad,  —  he  hôfd-feil,  s.  unter  hÔfd. 

Bteid  an  't  hofd   od.  hQfd   fan  de  re^erung ;  htfdlinff,  Häuptling,  —  Afries.  baff 

h^ïd(e\\  (Hauptfehler)  etc.;  —  l>)  eine  Ufer-  havding,    haudtng    u.    havedlinff,   hsri 

befestigung  von   Steinen,   Holz,   od.   Reisitj  nfries.  liöfding  od.  höväing   (FSthrer, 

(daher:  stênhÔfd,  balkenhflfd,  rîshflfd),  welche  25  führer,  Häuptling,  Magnat,  Besitzer 

kopfartig  aus   dem  Wasser  hervorragt,  bz.  Jiurg  u.  adligen  Herrschaft,  bs,  Benen 

halbkreisförmig  vorspringt   u.  in  das  Was-  eines  fries.  Adligen) ;  an,  hOfdingi  (prii 

ser   (ähnlich  wie  eine   Buhne   od.  slcnge,  magnas).    Die  fries.  Häuptlinge  ginge» 

jedoch  in  der  Regel  höher  u.  kürzer)  hinein-  Theil  aus  den  alten  Priestern    u,  Eiä 

ragt,   um  das  Ufer,   od.  besonders  gefähr-  30  od.  Asega's  (cf  âsega),  zum  Theü  aber 

dete  Stellen  zu  schützen.   —    Afries.   h&ved  (wie  der  ganze  fries.  Adel)  aus  dem  Si 

Crec«.  haved  ?)  hûvd,  hâfd,  hâd;  tr/nc«.  haed,  der  freien  Grundbesitzer,  od,  tien  Bed 

haa,  hoot ;  nfries.  haud,  liood,  hoed ;  wang.  von  alten  u.  sog.  adlig  freien  Orundtti 

haud ;  mo/ries.  (Ca d.  Müller)  hmde;  nid.  hervor,   die,   allmälig  reich  u,  mäehti, 

hoofd;   nd.  höfd,  hoved,  hövt;   mnd.  hovet,  3')  worden,  sich  weder  an  die  Besehlüss 

hôflt,  hoeft,  hoved;    as.  hôliid,  hôbhid ;   ags.  Upstallsbomischcn  Versamtnlungen,  not 

heafod;   engl,  head;   an.  höfudh   od.  höfut;  die  Anordnungen  u.  Befehle  der  vom  i 

norw.  hOvud;  dän.  hövod;   schwed.  hufvud ;  erwählten  lUchter  kehrten,  od,  auch  oj 

goth.  haubith;  ahd.  houbit,  haubit,  houpit,  den   andern    freien   Bauern    freiwillig 

haupit,  hôpit,  hoiibct,  hoibet;   mhd.  houbet;  10  Häuptlingen   u.  Schutzherren    erkoren 

md.  höbet,  houvet.     Aqs.  hoafod  u.  an.  hö-  den,  wie  dies  aus  der  im  fries,  Archit 

fudh  =  hafudh  od.  hafud  (cf  an.  höfn,  haf-  Ehrentraut  (I,  317)    angeführten  . 

nar,  Hafen)  u.  vielleicht  auch  afries.  haveil  hervorgeht,  die  folgendermcLSsen  lautet. 

(s.  oben)  entspricht  genau  dem  lat.  cai)Ut,  wäh-  dcmaulveu  Jhare  (nämlich  1355)  ig  Edo  ^ 

rend  in  den  andern  Formen  das  urspr.  „a"  45  kenn  (Häuptling  von  Wittmund)  Tai 

in  den  Umlaut  „au**  od.  „on"  überging,  da  Richteren  der  Kustring,   Oistring  uod  ' 

es  doch  schwerlich  geht,  um  diese  deutschen  gers ,    nomptlik    van    Hillert     van   Lai 

Wörter  für  die  Bezeichnung  des  Hauptes  Tauno  Iben  tho  Sandeil,    Mester  Olrid 

od.  Kopfes  von  einander  zu  trennen  u.  aus  Kniphusen,   Junge    Heddo    tho  Weleni 

verschiedenen  Quellen,   bz.   von  verschiede-  50  erwelet  und   angenhamen   mit    aynen  Î 

nen  Wurzeln  abzuleiten.    Sind  indessen  die  melinge  tho  ein  Capitein  und  HoTet  de 

Formen:  goth.  haubith  etc.   i^    ags.  heafod  und  luide  vorthostaen  und  tho  regeren,  1? 

etc.  von  einander  zu  trennen ,  so  ist  es  je-  de  Richter,    weren   des   amptes    moede 

denfalls  richtiger ,   um   die  Stämme :   haub,  avcrdratich,  umme  der  gemeinte  ongehoi 

houb  etc.   mit   dem    von  Haub  in  Haube  55  heit  willen,   dat  nemant  gehoir  geven  i 

(cf.   hüfe)   von   demselben    Stammvbm.,    bz.  noch  in  krich  noch  im  frede. 

derselben  y  abzuleiten,  als  sie  mit  bôf^  bz.  hSfd-pin,  Haupt-,  od.  Kopfschmerset 

as.  hôfa;  ahd.  huoba  etc.  (s.  unter  hof)  aus  hSfd-sake,  hoidsake.  Hauptsacke, 

hafan,  haban,  od.  hafjan  (cf.  hebben  u.  hef-  1 .  hKfel,  Hügel,  Anhöhe,  Erhöhsmg, 

fen),  bs.  dessen  Präter,  huof,  huob,  hôf  etc.  60  hebung,  Höcker  etc. ;  —  höfels  un  baigei 


BOEFEL  9S  HOEFSN 

8ûk  nêt,  man  wol  mmsken;  —  de  usus);  mnd,  behôf  (chsseîbe);  ags,  behôf 
sHgten.  —  Nd.  (Dâhnert)  hôvel;  Oucrum  etc.);  engl  hehoo{(VorÚieil, Nutzen), 
iovel;'nZ^.  heuvel;  mnïd,  hovel,  heu-  hehove  (Vorlheil,  Interesse,  Bequemlichkeit) ; 
thd.  hübe],  hflbel,  huvel;  as,  huvel.  afries,  bihôf,  behôf  (behufsam,  behülflich, 
zweifellos  mit  dem  folgenden  hÖfel  zu  5  dienlich,  nützlich,  nothwendig  etc.)  etc.  von 
%  (hob  etc.),  cf.  heffen.  einem  Stamm :  hôf,  hoef,  huof,  hûf,  hûb  etc., 

5fel,  od.  höfel,  Hebel,  Hebebaum  etc.,  der  mit  an.,  ags.  h6f  (Mass  etc.)  u,  goth. 
il  sub  b).  hob  (in  gahôbains,  s.  unter  h6f),  sowie  auch 

5feJ,  Hobel,  Geräth  zum  Schlichten  mit  dem  Präter.  hôf,  huob,  nhd.  hob  von 
'egschaffen  von  Unebenheiten  u.  Bau-  10  hafjan,  hefjau  (heben,  nehmen,  fassen  etc., 
tn.  —  Nd.  hövel;  mnd.  hovel;  mnld.  cf.  heffen),  od.  auch  ev.  mit  dem  urspr. 
hoevel;  mhd.  hovel,  hobel;  md.  hu-  Präter.  huob,  huop  etc.  vo9i  haban,  hapan, 
n.,  bz.  isl.  hefill ;  norw.  hevel,  hy vel ;  rect.  hafan  (haben  etc.,  cf.  hebben  u.  s.  un- 
lövel,  hövl;  schwed.  höfvel.  Auch  die-  ter  hof)  identisch  ist,  sowie  auch  mit  huob 
ort  gehört  zu  heffen  (heben),  jedoch  15  in  ahd.  bi-huobida  (praesumtio)  etc.  Da 
in  der  Bedtg.:  hoch  machen,  od.  sich  nun  aber  das  Präter.  von  heffen  im  nid. 
n,  steigen  etc.,  sondern  in  der  von:  hief  lautet,  so  erklärt  sich  hieraus  auch 
i,  nehmen,  auf-  od.  wegnehmen,  wohl  ags.  hêfe  in  behêfe,  bz.  dessen  Iden- 
\en  etc.  u.  bezeichnet  es  buchstäblich  tität  u.  Synonymität  mit  afries.  behôf  (s. 
ehm-Ding,  od.  ein  Etwas,  womit  20  oben).  Was  nun  aber  speciell  hQien  =  ags. 
ikwas  entfernt  u.  beseitigt.  hôfjan  etc.  betrifft,  so  leite  ich  dies  von  hof 

In,  hobeln;  of-,  weg-,  behöfeln ;  —  in  ags.  bchôf,  engl,  behoof  (lucrum,  bz.  Ge- 
il behdfeld  worden.  winn,  Nutzen,  Vortheil  etc.),  bz.  hof  in 
•H,   müssen,   nöthig  haben,   brauchen,        afries.  behôf  :=  nhd.  behuf  etc.    ab,  was 

od.  erforderlich  sein,  bz.  so  sein,  25  als  urspr.  Präter.  von  haban,  hafan,  bz. 
in  Muss,  eine  Noth,  od.  ein  Bedürf-  hafjan  (haben,  besitzen  etc.,  od.  Iheben,  er- 
c.  vorliegt  um  Etwas  zu  thun ;  —  höfst  heben  [z.  B.  Geld,  Zoll],  greifen,  fassen, 
l  not  na  de  schôl  ?  —  ik  hof  nêt  drin-  nehmen,  halten,  behalten,  in  Besitz  nehmen, 
i  hebb'  gen  dörst;  —  ik  hof  gen  äten  erwerben,  gewinnen  etc.)  da^enige  bezeich- 
I ;  —  he  hdfde  dar  je  nêt  hen  to  gân,  30  net,  was  man  schon  hat  u.  besitzt  (dUo  die 
1  d*  nârs  je  in  hûs  holden ;  —  dat  Habe  u.  der  Besitz),  od.  griff,  fauste,  nahm, 
lét,  dat  de  dam  m&kd  word.    Spnchw.        hielt,  behielt,    erwarb,   gewann   etc.,   sodass 

appetitlosen  habituellen  Säufer  iro-  hof  als  Subst.  zunächst  die  Bedtg.:  Habe 
ils  Entschuldigungsgrund  in  den  Mund  u.  Besitz,  bz.  die  von  lucrum,  od.  Nutzen 
:  war  'n  drüp  sitt,  dar  hôfd  gen  kör-  35  u.   Vortheil  etc.  hatte,    od.    als  Ädv.  in  Be- 

sitten.     cf.   behöfen,   wanhöfen  etc.        zug  auf  andere  Gegenstände  da^enige  be- 

i.  hoeven,  behoeven;  nd.  (Br.  Wb.)        zeichnet  was  nützlich^  vortheilhaft,  dienlich, 

behöven *,  mif^.  hoven,  behoven;  a/n>5.       passlich,    zweckentsprechend  u.   brauchbar 

bihôvja ;  wfries.  hoaven  ,  hoavjen ;  war,  woraus  sich  denn  für  hôfjan  etc.  a)  die 
(^fian    od.   hôfjan  in  bihôfian    (egere,  40  Bedtgn.:   in   Besitz  nehmen,    od.   an   sich 

etc.,  bedürfen,  brauchen ,  nöthig  ha-  nehmen  u.  gebrauchen  etc.,  od.  die  von : 
\ô(hig,  dienlich,  nützlich,  passlich,  ge-  Nutzen  haben  u.  machen  (wovon  für  sich), 
\d  u.  erforderlich  sein;  sich  geziemen,        benutzen,  gebrauchen,  verbrauchen,  verzeh' 

etc.);  engl,  hoove,  in  behoove  (ge-  ren,  bedürfen,  nöthig  haben  (cf.  1  u.  2  be- 
\,  sich  geziemen  u.  schicken,  sich  pas-  45  darfen)  etc.  —  u.  b)  die  von :  Gewinn, 
othwendig  sein  etc.) ;  dän.  (be)höve ;  Nutzen  u.  Vortheil  luiben  (wovon),  od.  nütz- 
l.  (be)höfva;  hochd.  (Grimm,  Wb.  lieh,  dienlich  u.  vortheilhaft  sein,  nützen, 
3)  be-huben  (egere,  opus  habere)  u.  dienen,  passen  (für) ,  (sich)  passen,  gezie- 
n  (indigere)  etc.  Mit  nhd.  Behuf  men  u.  schicken,  bz.  passend,  geziemend,  ge- 
/,  Bedürfniss  etc.,  bz.  das,  was  man  50  bührend  u.  nothwendig  od.  erforderlich  u. 
cht  od.  was  einem  passt  u.  dienlich  nöthig  sein  etc.  von  selbst  ergeben.  Was 
ehuf  (zum  Zweck,  zum  Gebrauch,  nun  aber  weiter  das  ags.,  an.  hof  (Mass, 
**  Passlichkeit  u.  Dienlichkeit  halber  Masshalten,  Enthaltsamkeit)  u.  goth.  gahô- 
mhd.  behuof  (Geschäft,  Gewerbe;  Be-  bains  (s.  unter  hof)  betrifft,  so  stammen 
Bedürfniss) ;  nid.  behocf  u.  behoefte  55  diese  Wörter  von  haban,  hafan,  haben,  hal- 
^fniss,  od.  Bedarf,  Gebrauch,  Nutzen  ten  etc.,  (refl.)  sich  haben  od.  gehaben  u. 
\  behôfte),  behoeftig  (=  behôftîg,  be-  benehmen  etc.,  od,  (refl.)  sich  halten  u.  nicht 
f  etc.),  behoeve  (ten  behoeve,  zum  gehen  lassen,  sich  enthalten  (Eines).  Als 
I,  zum  Dienste f  zum  Gebrauch  etc.);  weiter  hieher  gehörige  Wörter  seien  noch 
behoef  (egestas,  necessitas,  indigentta,  60  angeführt:  schwed.  hof  (Gebühr,  Zukömmniss, 


HOF-ISER  HOFISDEK  M                             HOEO£ 

Bedarfs  Behuf  etc. ;  geziemendes  u.  gebühr-  hôgbénde  tiden ;    —    dmt  geid  d'r  fta 

liches  Verhalten   u.  Benehmen,   Mässigung,  h6g  (hoch,  festlich,  freudig   etc.  ci 

Masshalten  etc.,  cf  an.  hôf  etc.  unter  höf),  schwenderisch  etc)    her;   —   hdger  np 

höfva  (Gebühr,  das  gelwrige  Mass,  der  An-  fan  hôger  band    {eon  hoher,  &r.  höhen 

stand,   das  was  Einem  geziemt j  gebührt  u.  5  mächtiger  obrigkeitlicher  Hand)  is  n 

zukommt);  höfvas  (gebühren,  geziemen  etc.) ;  anbefälen;   —    't  is  up  't    h^gste  (Ei 

Yib^ig  (gebühr  endy  geziemend  janständig,  nett,  Aeusserste  etc.);  —  de  hôgen  (Hohe», 

höflich  etc.),  höfsa   (geziemend ,  nett  u.  gut,  neJimen,  Oberen  etc.)  willen  *t  all'  to  i 

od.  sauber  u.  ordentlich  machen,  fJeman-  Iiebbeu  un  an  Buk  riten.    —    Besonda 

den]  gesittet  u.  artig  machen  etc.) ;  —  norw.  10  densarten :  sQk  up  't  hôge  pêrd  setten 

hoy  (Abpassang,  passende  Zubereitung;  das  Andern  gegenüber  erheben,    sie  tn» 

McufshaUen  etc.,   cf.   unter  b6f),    hova   (ab-  herab  od.  verächtlich   ansehen  u.  6eAa 


treffen^  zu  einander  passen  u.  stimmen,  har-  dere  lue  minachten  etc.) ;  —  wi  heU 
moniren  etc.),  höv  (passend,  treffend,  stim-  bog  un  lag  mit  'n  ander  kad,  od.  be| 
mend  etc.) ;  höve  (Treff,  Zufall)  etc.  aus  ferbandeld ;  —  't  böge  wôrd  (das  hok 
welchem  Allen  klar  hervorgeht,  dass  das  an.,  theure,  schwere,  schwer  wiegende  Wm 
ags.  bôf  (Mass,  Masslialtcn)  mit  dem  Stamm  20  das  Geständniss,  od.  Schuldbekenntmti 
büf,  böf,  buf  in  bebôf,  bz.  mhd.  bebuof  etc.  d'r  berût  —  Afries.  häch,  hi^,  bt. 
u.  in  bôfjau,  bebôfjan,  bz.  böfen,  nM.  be-  Compar.  bâgera,  bäsra;  Superl.  bigosl 
hüben,  behufen  etc.  identisch  ist  u.  böf  gist,  bogist;  t(/n>9.  baeg,  heag,  heeg ;  ii 
(Mass,  Masshalten)  =  Zukömmniss,  Ge-  (Outzen)  bugb;  satl.  häg;  wang.  j 
bühr,  gebührendes  u.  geziemendes  Betragen  25  nd.,  nid.  boog ;  mnd.  ho,  hoch,  böge;  i 
etc.  (cf.  dieserhalb  auch  boren  [tragen  od.  lio,  boo,  boogb ;  as.  h6h ;  ags.  heih, 
greifen,  fassen,  heben  etc.]  von  beran  [tra-  beb ;  Compar.  beâbra,  heârra,  hörra,  b 
gen  etc.]  u.  geboren  [sich  zutragen,  ereig-  Su2)erl.  beâbsta,  bêbsta,  h5'h8ta;  «n^i 
nen ;  Jemandem  zukommen  u.  gebühr en]  u.  früher  (nach  KU.)  hige,  heyge; 
zu  baban,  bafan,  Iiuob,  buof,  böf  u.  zu  böf  30  böb,  liaob,  bö;  mhd.  höh,  hoch,  bô; 
[Mass,  Gebühr,  bz.  das  Gebührende  u.  Ge-  bauhs;  an.  b&r,  b&,b&tt;  norw.  hôg;  «e 
ziemende]  u.  böfjan,  bobôfJ4n  etc.)  ist,  bz.  bog;  dän.  liöj.  Wohl  zur  y  kuc  (ca 
zu  baban,  bafan  (greifen,  fassen,  nehmen,  infloctore,  bz.  biegen,  krümmen,  wölben 
haben t  lialten,  tragen,  heben  etc.  etc.)  gehört.        wozu  es  wenigstens  Fick  (III,  76)  m 

hôf-îser,  hôfîsder,  Hufeisen.  35  kaukas  (Beule) ^  kaokar  (Anhöhe)  stelä 

hof-nagel,  Hufnagel.  auch  bokke,  bök,  buk,  buken  etc. 

hof-singer,    Grasmücke,   d.    i.   Hof-   od.  hôg-bênd,  hoch  gebeint,    mit,  ocL  a% 

Garten-Sänger.  hen  i^üssen,  hochbeinig  etc.,  fig,  audk 

hof-smid,  Hufschmidt. 

bog  (flect.  böger, 
etc. ;  —  bog  un  lag ; 

dröge;  —  'n  bögen  böm,  törn;  —  dat  is  mî  —  dat  sunt  upstûnds  sülke  îiôgbénde" 
to  bog  (das  ist  mir  zu  hoch  u.  erhaben  etc.,  dat  elk  wark  bod  um  sük  d'r  dör  to  f 
bz.   zu  gelehrt   etc.) ;   —    böge   lue  (hohe,  liog-drafend ,  (sinnl.  u.  flg.)  hoddrt 

hochstehende,  vornehme  Leute);  —  bö  wil  45  h5g<»,  Sinn,  Wille,  Wollen,  Wunsch, 
to  bog  benût;  —  bog  fan  ârd  (hoch  von  nung,  Lust,  Behagen,  Vergnügen^  f 
Art ,  bz.  erhaben ,  vornehm ,  stolz  etc.  von  etc. ;  —  dat  geid  so  regt  na  sin  hOge  (da 
Art  u.  Wesen) ;  —  bö  steid  bog  in  acbtung  so  recht  nach  seinem  Sinn,  bz.  so  wit 
un  ausön ;  —  bog  un  grötsk  döu  (hoch,  er-  will,  wünscht  u.  hofft,  od.  so  wie  u.  d 
haben,  stolz,  vornehm  u.  gross  etc.  thun);  50  ihm  Vergnügen  u.  Freude  macht);  - 
— ^bê  dOnkt  Buk  to  bog  un  klök;  —  böge  wat  bc  scball  un  mut,  dat  deid  he  n 
prisen  (hohe,  theure  Preise) ;  —  dat  bröd  is  gensin,  man  alP  wat  bö  wil,  dat  deid  l 
bog  an  pris;  —  dar  geid  'n  bögen  wise  up  böge  (cum  animo)  un  möge;  —  ik  mui 
(da  geht  eine  hohe  Weise,  od.  Melodie  auf,  gUster  afend  tagen  min  böge  (oéL  tägei 
was  fig.  auch  von  Etwas  gesagt  wird,  was  55  sin,  —  tagen  't  sin  etc.)  un  mOge  drii 
Jioch  14.  theuer  zu  stehen  kömmt  u.  viel  Geld  —  bö  bed  so  regt  sin  bOge  an  de  kindi 
kostet);  — ^bög  un  dûr  beswëreu;  —  dat  iNTe^.  böge;  i/iA^.  böge,  böge,  hege,  hage 
Word  bog;)  tid ,  dat  du  na  de  scböl  kumst ;  heunh ;  mnld.  beugbe,  liogbe  (mens,  sc 
—  bê  bed  't  bögnödig;  —  dat  Bunt  böge  intellectus;  consolatio;  spes;  delectatic 
(hohe,    od.  ungewöhnliche,   theure   etc.)    od.  60  luptns,  laetitia) ;  afries.  hei   (cf,    der  . 


nen  j^ussen,  nocnoeintg  etc.,  fig,  auch 
thmidt.  etc.,  od.  theuer,   wo  Aües  hoch  (im  I 

r,  bögste),  hoch,  erhaben  40  sieht  u.  rar  ist;  —  *t  Bteid  so  hôgbônd;- 
;  —  dat  bind  ligd  bog  un        der  is  so  bögbénd;  —  hé  löpd  so  bog 


BOEGE-DAG  9&                           HOEGEN 

heia,  höhen;  heia,  hegen;  beia,  heur  êgeu  kiuder;  —  wat  büst  du  bliksem  för  'n 

z.) ;   ahd.   hugu,    huku ;    mhd.   huge,  undögd  (Taugenichts),  dat  du  dî  afer  'n  au- 
fm^, hoge   (Sinn,    Geist,   Andenken;        dermans  unglük  bögst;  —   dat  is  'n  hôghO- 

,    Freude);    goth,   hugs   (=   griech,  gende  (hochfreudige,    od,  hoch   erfreuliche, 

OS.  hugi ;    ags.  byge,    hige   (animus,  5  sehr  angenehme  u,  viele  Freude  ertoeckende) 

Denkart,  Sinn,    Herz,   Muth);   an.  böskup    (Botschaft)^    de   du   mi  brogd   (ge- 

Unn,    Gedanke)  u.  hngr  (Sinn,  Ab-  bracht)  best.  —   c/.  gebögen   (Gedachtniss), 

muthiger  Sinn,    Muth);  norw.   bug,  —  f erbögen  (erfreuen)  etc,   u.   bugen   (sin^ 

og,  baug,  bau  (Sinn,  Gedanke;  Lust,  nen  etc,),  sowie  nd.  bögen;  mnd.  bogen;  nîd. 

gen ^  Begehren  etc.),  bugge  (Freude,  10  beugen;  mnld.  beugbcu,  hogben    (meminisse 

ic),  bugs  (Sinn,  Besinnen,  Nachden-  etc. ;  sperare ;  laetari,  gaudere  etc.) ;   afries. 

dächtniss,  Erinnerung) ;  schwed.  bog,  bugja    (denken ,   gedenken ,   sich    erinnern) 

ie  norw.  bug) ;   dän.  bu  (Sinn ,  Be-  wfries.  buwgjen  ;  nfries.  buwggjc  (dasselbe) ; 

Wille),     Vergl.  Weiteres  unter  bÖ-  as.  buggjan;  ags.  hycgan,  bicgan  u.  bogjan 

bugen.  —  Zu  böge  sei  zum  Schluss  15  (denken,  nachdenken,  sinnen  u.  denken  auf, 

mierkt,  dnss  mnd.  böge  etc.  (cf.  Seh.  beabsichtigen,  gedenken,  hoffen);  an.  byggja 

nd.  (cf.  Schütze,    II,   146)   böge  (denken,  aufpassen.  Acht  geben,  betrachten, 

ie  Bedtg. :   Lustbarkeit ,  Festlichkeit,  beobacIUen,  denken  an,  bedenken,    ersinnen, 

wang.  (Ehrentraut,  I,  372)  h^g  aussinnen,   besinnen   etc.)  u.   hugA  (überle- 

:  Hochzeit  =  Freudenzeit,  od.  Fest-  20  gen,   erwägen,   bedenken,    ersinnen) ,   sowie 

,  Festtag  etc.  haben  u.  ferner :  dass  bugga    (erfreuen ,    trösten) ;   norw.    byggja, 

rgge  (Sorgfalt,   Schutz),  bygge  (be-  huga  u.   hugga  (toie  an.);   schwed.   bugas 

,  beschützen),  bygglig  (heimlich,  ru-  (Lust  haben  zu  etc.),   bugna   (Freude  ma- 

her);  schwed.  bygga  (sich  wozu  hat-  chen  etc.),  bugsa  (erdenken  etc.)  etc.,  s.  un- 

n  Jemand  anschmiegen,  seinen  Schutz  25  ter  böge;  goth.  bugjan;  ahd.  bukkan,  bücken, 

od.  Trost  suchen  bei  Jemand),  bygg-  hucgen,  buggen,  bugen,  bogen ;  mhd.  bugen, 

fenehm,  niedlich,  nett,  behaglich,  ge-  bflgen;  md.  bogen  (denken,  meinen;  geden- 

vertraulich  etc.,   bz.   wo  man  gerne  ken,  sinnen;  seinen   Sinn   richten  worauf, 

t  an.  byggligr  (sinnig,  nett,  verstän-  trachten  wonach,   bz.  Lust  u.  Neigung  ha- 

bögelîk),   bygginn   (verständig  etc.),  80  ben,  gelüsten,  verlangen,  begehren). 

(Verstand,   Einsicht  etc.)  etc.   auch  Was  dies  Vbm.  betrifft,  so  ist  es  seiner 

0  etc.  (jedoch  in  der  Bedtg.  Sinn)  Form   nach   wohl  von   bugs,    bz.  bug,  bog 

sind  u.   ihre  verschiedetien  Bedtgn.  (Sinn  etc.,   cf  unter  böge)  durch  jan  abge- 

'  voti:  sinnen,  denken   (denken  leitet,    während   dieses   selbst,     bz.    dessen 

achten  worauf,  sorgen  wofür,  Etwas  85  Thema  buga  (Sinn,  Verstand,  Einsicht  etc., 

:ht   neJ^men  etc.),   überlegen   etc.  vergl.:   er  hat  keinen  Sinn  dafür,  sieht  od. 

[gja  u.  buga   (cf.   bögen   u.   bugen)  bemerkt  es  nicht,  hat  keine  Einsicht,  bz.  es 

\en.  ist  in  u.  bei  ihm  nicht  hell,  od.   es  scheint 

dag,  a)  Gedenk-,  Erinnerungs-Tag ;  u.  sieht  nicht  bei  ihm  hinein,  es  ist  dunkel 

'Veuaen-,  Fest- Tag.  —  Engl,  boke-,  40  in,  für  u.  bei  ihm,    er    bemerkt  u.  erkennt 

^.    Zu  bögen,  bz.  böge,  cf.  böge-tid.  nichts  etc.)  wahrscheinl.  zur  idg.  y  kuk  od. 

ik,   hSgelK,    erfreulich,   angenehm,  skuk  =  skr.,  zend.  ^uc   (brennen,  flammen, 

t,  heiter,  froh  etc. ;  —  dat  is  *n  böge-  glänzen,  hell  sein  u.  machen,  leucJUen ,  se- 

ke;  d&r  kau  man  sflk  regt  afer  freien;  hen  u.  erkennen  machen  etc.)  gehört,  wovon 

Ik  un  fergnôgd  bi  'n  ander  sitten.  —  45  zend.  ^uka  (was  als  Adj.  die  Bedtg. :  glän- 

Qgelijk;  mnld.  beugbelvk;  mnd.  bo-  zend,    leuchtend,   hell   u.   sichtbar  machend 

icundus,  bilaris) ;  c3id.  bugelih ;  mhd.  etc.  u.  als  Subst.  die  von :  Erleuchtung,  Er- 

i  (erfreulich);  schwed.  bygglig  (an-  hellung,   Licht  u.  Sehkraft  etc.,  sowie  [von 

etc.)  etc. ,   cf.  Weiteres  unter  böge.  deren  Grdbdtg. :  brennen,  flammen  etc.  aus- 

I ,  a)  denken ,   erinnerlich  sein  etc. ;  50  gehend]  auch  die  von :  Nadel,  od.  Stechendes 

nag  mi  nêt  bögen  (od  denken),  dat  is  etc.    [cf.   Brennnessel,   od.   Urtica,   als  mit 

dk  bër;   —    dat  bögd  mi  nêt  mër;  Stacheln  bewehrtes  u.  so  stechendes  u.  bren- 

Lust,   Freude  u.  Vergnügen   haben  nendes   Etwas  etc.]  hat,   sowie  femer   das 

len,  Freude  u.  Vergnügen  machen,  synonyme  skr.,   ved.   ^uci  u.   ^ukra,  sowie 

m  sein  etc. ;  —  dat  bôgde  bum  so,  dat  55  qoksL ,  was  neben :  Licht ,  Flamme  etc.  auch 

irus',  wo  be  sttk  för  blidskup  wol  ti-  noch  die  Bedtg. :  Leiden,  Schmerz,  Beküm- 

iV ;   —   dat  schal  bum  bögen ,   wen  merniss  etc.  hat,  wie  desgl.  auch  schon  eine 

lörd,  dat  sin  dogter  in  de  kram  ka-  V  qvLC  von  Bopp  etc.  mit  der  Bedtg.:  do- 

h6  grötfader  worden  is;  —  be  bögd  lere,  moerere,  lugere  aufgeführt  wird,  wobei 

mêr  afer  sin  kindskinder,  as  afer  sm  60  dann  wohl  anzunehmen  ist,  dass  die  Bedtg. : 


HOGEN  HOEGEK  »6  HOK 

schmerzen  etc.  aus  brennen   (cf,  ahd.  hQg&k ,  ho^lîk ,  hô^elk ,  hSgffêlk ,  h 

citar  =  nhtL  Eiter  von  cit  [ignis,  rogus]  u.  lieh;  stolz ^  vornehm  etc, ;  —  he  b€d  itt 

Weiteres  unter  atter)   hervorging,   während  höggelk  afer  ferwuaderd,   od.  freid  etc.: 

die  Bedtg.:  Sinn  od.  Verstand,   Einsicht  he  dQnkd  Bdk  so  h6gelk;    —    he   wori 

etc.  von  huga   (s.    unter  hOge),   als   wahr-  5  fSls  to  höggelk  uu  stolt. 

nehmendes   Etwas   wohl   aus   der  von:  höglikheid.  hë^elkheid;  1.9.  hôgbei 

glänzen,   hell  sein  u.  machen ,  erhellen    (es  hôff-mâd,  Hochtnuth,  SMe  etc. ;  —  bog 

erhellt  daraus)  sichtbar  u.  sehen  fnachen,  zu  kumd  f5r  de  fal. 

GesicM  u.  zur  WaJirnehmung  bringen  etc.  hôg-môdîg,  hochmüihig. 

od.  aus  der  subst.  Bedtg.:  LiclU,  Klarlheit  10      hôg-nÜdîg,  hocknöthig. 

u.  so:  Erkenntniss  od.  Mittel,  Sinn,  Ver-  hôg-rfigd,   mit  einem    haken   Bücken 

mögen  etc.  um  Etwas  zu  erkennen   u.  ein-  einem  Buckel  versehen^  bz.  den  Böcke»  i 

zusehen  (es  geht  ihm  ein  Licht  auf  =   es  gehoben  tragend  etc. ;  —  ho  is  wat  hugn 

wird  ihm   erklärlich,   verständlich  etc.,   er  —  hôgrûgde  përde;  —  hê  löpd  so  li^ 

sieïU  es  ein  etc.)  hervorging,   wo  dann  viel-  15      hô^te,  höchste;  Höchste. 

leicht  aus  Glanz  etc.  (cf.  hlide,  glad  etc.)  hô^trât,  s.  unter  schärmeiers. 

auch  die  Bedtg.:   Freude  etc.  hervorging,  hu^ffte,  hÖgte,  Hohe,  Anhöhe^  ErMi 

die  ja  auch  das  ahd.  hugu  (cf.  böge)  schon  Hügel  etc.;  —  sakken  in  de  hôgte  trekken 

hatte.  up  de  hugte  fan  de  bargen ;  —  he  is  q 

ho^en,  hegen,   höhen,  hoch  machen  etc.;  20  hôgtc;  —  dat  hûs  hed  d'  hogte  nog  oéC 

—  uphogen,  feriiogen  etc.  dat  steid  up  ^n  hugte;    —    de   högten  i 
ho-genamd,  wie  od.  auf  welche  Weise  ge-  laud  mutteu  wi  inseu  ofgrafen  laton.  —  J 

nannt  od.  gesagt  u.  geheissen,  in  edler  Weise,        hoogte;   nd.   högte;   mnd.    hoeede,  hoc 
durchaus  etc. ;  —  d'r  is  hôgen&md  gcii  minsk        ahd.  hôhida,  hôhitha  etc. ;  ffo&.  haubÜi 
west;  —  dV  is  hogcnämd   niks  to  sên.  —  25      ho-ho,  od.  h6-hô,  da«  r«</iij>/.  ho  (ii.  1 
Nid.  hoegeiiaamd.  —  Iioho!  so  geid  dat  nêt. 

hôger,  höher;  —  dat  mut  of  hôger,  of  läger,  hoike,  hoik,  s.  heike. 

ên  faü  beiden ;   —   nu  1  wen  ^t  den  nêt  hô-  ho-jânen,  ho-jappen,  vor  Hunger,  La. 

ger  of  läger  kan,  den  man  to,  den  mut  't  weile  od.  Schläfrigkeit  gähnen ;  —  wat  1 
gän  as  \  kan.  30  du  dar  al  to^hojäuen  un  to  gapen  ?  wfl 

hoger-hand,  a)  rechterhand,  nach  rechts  mÔj  un  slaprig  büst,  den  g&  10  bedde. 
hin  etc. ;  —  hôgerhand  up  gän ;  —  hogerhands  von  wird  (od.  wurde  frOherJ  der  jiM 
ûtwiken  (nach  rechts  hin  ausweichen);  —  Beisitzer  eines  Gerichts  scherzhaft  ein 
b)  höhere  od.  mächtigere  Hand,  Gottes  Hand,  jän  genannt.  —  Nd.,  mnd,,  nid.,  mnU. 
Schicksal,  Obrigkeit  etc. ; — wat  fan  hôgcrhanil  35  Janen,  was  wohl  für  hôg-jaiien  (den  M 
kumd,  d&r  mut  man  sük  under  bûgen;  —  hoch  u.  weit  aufsperren,  cf.  jänen  u. 
't  is  hum  fan  hôgerhand    andän,    a)    es   ist        pcn)  steht. 

ihm  von  höherer  Hand,  bz.  Gott,  Schicksal  ho-jansk,  gältnisch,  zum  Gähnen  get 

angethan ;  —  b)   es  ist  ihm  von  Obrigkeit        etc.;  —  ik  word'  so  hojänak,    dat  ik  g 
wegen   kund  gethan,   od.   befohlen  u.  auf'  40  ^n  stük  äten  h ebben  mat 
gelegt.  hok,  s.  huk. 

hoger-np,   höher   hinauf,   weiter   hinauf  hôk,  a)  Spitze  (iMndspitze,    Landzm 

etc.;  —  ho  wand  hôgerup;  —  du  must  do  Ecke,  Winkel,  Bichtung,  Gegend  etc., 
strate  hôgerup  g&u.  egge,  hörn,  ôrd  etc. ;  —  d'  hOk  £an  Lognm 

hOge-tld,    Freudenzeit,    Erntezeit  etc.  —  45  tn  die  Oster-Ems  hvieinragende  Land»^ 
Mnld.  (KU.)  heuffhe-,  hoghctijd.  beim  frühem  Logum,  einer  vorzeitig  tu 

hog-fârd,  hôfârd,  Hoffart,  Stolz,  Dünkel        krumhöru,  od.  krumhôk  [die  Bewohner 
etc. ;  —  he  stinkd  fan  hôgfärd ;  —  cf  Hollen.        krumliörn   sagen   krumhauk    €>d.   kminl 

—  Nd.  (D ähner t  etc.)  hoogford;  mnld.  u,  heissen  daher  auch  krumhaukiten 
hooghvaerdye ;  jiM.  hôhfart;  mhd.  hôcht'art,  50  kr  umhörn  ers]  belegenen,  durch  die  iSh 
höfart 


dig;  nid.  hcovaardig;   mnld.  hooghvaerdigh,  de  andere  hôk  (Seäe,  Gegend  etc./ hm 

hoovaerdigh;  a/ic7. hôhfertig ;  inAr/. hôchfertic.  55  wen  du  de  strate  ßk  ût  geistun  den  ai 

hOgffelk,  s.  hôglik.  buk   dreist,   den  must   du   in  't    darde 

hôgbeid,  Hochheit,    Vornehmheit,  Stolz,  gän;   —   he   steid   up   de  hôk    an  kib 

hohes  vornehmes  stolzes  Wesen ;  —  he  wôt  för  beide  kanten  ût;  —  hôkstên   (Eckstein 

hôgheid  nét,   wo   hô   sük  tiren  sal ;  —  he  hörntiint) ;  —  de  hôken  fan  de  Strafe  *  - 

barst  fan  höghoid.  CO  kumd  n6t  in  de  büken  ua  hörns  (von  Hu 


BÖKEL  97  HOEKER 

»  Dienstmädchen  etc.,  die  nicht  in  die  ken  ein  meckerndes  Wesen  bezeichnet, 

u.  Winkel  der  Wohnungen  kommen  od.  mit  huken   (hocken)   etc.  zu  der  unter 

\t  Aües  gehörig  nachsehen  u.  reini-  hôk  etc.  erwähnten   y  kuc  (biegen,  krüm- 

—  he  sitt  in  de  hôk  bi  't  für  to  sla-  men,  wölben  etc.),  wie  auch  Bock  mit  bo- 

-  smit  't  in  d'  hôk;  —  b)  Angel,  6  cken,  bücken  (cf.  buk,  bakken  etc.)  u, 
%gel,  Fischangel ,  besonders  die  grosse  biegen  wM  zur  y  bhag  (biegen  etc.) 
'schangel^  —   hengen  un  hôken  fan  gehört. 

ß;   —   't  éflk'HD  de  hôken  stäken.  —  hSker,  Höker,  Kleinhändler.  —  Nd.  (Br. 

mnld.,  hoek  (angulus,  hamos);  nd,  W b.,  Bahn  er  t  etc.)  hsk^t  u.hJSk^r  (Einer, 
Vb.)  hunk;  mnd.  hôk,  buk  (angulus);  10  der  aXUrhand  Esswaaren,  besonders  fette 
(Ehrentraut,  I,  370)  hauk   (An-        Waaren,  Speck  etc.,  Salz,   Getreide  etc.  im 

Wohl  zweifellos  mit  schwed.  buk  Kleinen  verkauft);  mnd.  (S c h.  u.  L.)  hoke, 
);    zend.    (Justi)    ku^ra   (Winkel,        haker  (Kleinhändler  mit   Lebensmitteln   u. 

lit.  kaukas  (Beule)  etc.,  sowie  buk,  dergl,  als  Butter,  Käse,  Speck,  Schmier, 
[luken  u.  mhd.  houc;  an.  haugr  (Hü-  15  Seife  etc.)  u.  hoke,  hoken,  boker  (Klein- 
hd.  Höcker  etc.  zu  der  bereits  un-  händler,  Krämer,  penesticus);  mnld.  (KU.) 
ke  u.  bog  (s.  am  Schlüsse)  erwähnten        hoecker ,  huecker ,  bucker   (caupo ,  propola, 

(biegen,  krümmen,  wölben  etc.,  cf.  institor);  engl,  buckster  u.  (cf.  KU.)  früher 
lake,  häk),  wobei  ich  wegen  des  Ab-  auch:  houkester  (Höker,  Kleinhändler); 
„k**  u.  „g"  in  diesen  Wörtern  auf  20  schwed.  bökere ;  dän.  böker ;  nhd.,  bz.  md- 
^rter  bûgen  u.  bukken  verweise.  artl.  u.  äUer  hochd.  (cf.  Grimm,  Wb.  IV) 

%.  Wie  die  Volksnamen:  Hessen  bocke,  bocke, boke,  bock,  böke,  böker,  bocker, 
ätten  bekanntlich  identisch  sind,  so  bucker,  becker,  bockler;  mhd.  bücke  (Klein- 
zu  diesem  bôk,  buk,  bauk  nicht  dl-  händler,  Krämer,  besonders  Einer,  der  mit 
rmeU,  sondern  auch  begrifflich  der  25  Esswaaren,  als  Eier,  Butter,  Käse  u.  son- 
des  fries.  Volksstammes  der  G  b  a  u  c  i  stigen  Esswaaren  handelt)  etc. 
i  au  ken  stimmen,  weil  dieses   Wort  Wenn  man  die  obigen  Formen,  nämlich 

it  die  Bedtg.:  Spitze  od.  Anhöhe,  nd.  häker  u.  böker,  sowie  neben  nhd.  hocker, 
tndspitzen-  od.  Landzungen-  hucker  auch  becker  u.  mnd.  hake  u.  hoke 
hner  gehabt  haben  kann,  wie  unr  30  vergleicht,  so  scheint  es  fast,  als  ob  diesen 
\etzt  die  Bewohner  von  krumbôk  zweierlei  Stämme,  nämlich  hake  od.  hoki^  u. 
umbörn  Ja  auch  krumböksters        hoke  od.  hoka,  buka,   gekürzt  b&k  u.  hôk 

oben)  nennen  u.  dann  atich  zu  erwä-  od.  hok,  buk  zu  Grunde  liegen ,  vne  denn 
't  d<MS  egge  C=  nhd.  Ecke)  nicht  auch  im  Br.  Wb.  häker  von  hake  odf.  hake 
die  Bedtg. :  Spitze,  Schärfe  etc.,  son-  85  (Haken)  abgeleitet  wird  (als  das,  woran  die 
Mch  die  von:  Kante,  Band  etc.  u.  Waaren  zum  Verkauf  vor  dem  Laden  aus- 
enso  wie  ôrd  auch  die  Bedtg. :  Ge-  gehängt  werden)  u.  andererseits  bocke,  böcko 
Landstrich  etc.  hat,  sodass  man  das  (cf.  unter  hocke  im  G r im  m* sehen  Wb.) 
^h^VLCinicht  allein  mit  Landspitzen-  als  von  nhd.  hocken  (cf.  huken)  abstam- 
albinsel-Leute,  sondern  auch  mit  40  mend  angesehen  u.  so  gedeutet  wird,  dass 
l-  od.  üferleute,  bz.  Leute,  die  hocke  ein  Etwas  od.  Wesen,  Person  etc. 
^hauk**  genannte  Gegend  bewohnten,  bezeichnet,  das  etc.  sich  allerlei  Waaren 
erhaupt  auf  einem  bau k  sesshaft  wa-  aufh  ockt  u.  sie  auf  dem  gekrümmten  Bü- 
f.  wurthsaten,  wovon  der  Name  des  cken  herumträgt  u.  feilbietet,  wie  ein  Tröd- 
9  Wursten),  übersetzen  kann.  45  ler   dies   thut.      Vergleicht    man  indessen, 

i\j  s.  1  bäkel.  dass  die  Höker  ausschliesslich  Leute  sind, 

)]i,  junge  Ziege,  Zicklein,  Böcklein.  die  nicJU  hausirend  herumgehen,  son- 
fries.  (Cad.  Müller)  höhken;  nd.  dern  einen  festen  Stand  u.  blos  einen  klei- 
mnd.  hoken,  huken,  bz.  hoyken,  hou-  nen  Laden  haben,  so  ist  bei  dem  Vergleich 
iöcklein,  od.  Bock  von  Ziegen  u.  Sch<n-  50  der  Wörter :  kramer,  kremer,  bz.  nhd.  Krä- 
Entweder  mit  skr.  kokdi  (Wolf),  kuk-        mer  von  kr&m   in   der  Bedtg.  Bude   od. 

(Fasan),  kukkuv&c  (Art  Antilope)  urspr.  woM  Zelt  (cf.  kräm),  sowie  nid. 
n  der  aus  ku  (sonare,  od.  ein  unar-  wiiücelier  (Krämer  od.  Kleinhändler)  von 
\es  Getön  u.  Geschrei  machen,  schreien  winke!  (Winkel,  Ecke,  bz.  Kramladen  etc., 
urch  Eeduplic.  u.  Kürzung  von  kuku  55  cf.  winke!)  wohl  eher  anzunehmen,  dass  hoke, 
idenen  y  kuc  (einen  durchdringenden  boker ,  höker ,  büke ,  huker  in  der  Bedtg. 
on  sich  geben),  bz.  der  davon  erweich-  Krämer  od.  Kleinhändler  (bz.  nÜ. 
Inig  (tönen,  piepen,  unnseln  etc. ,  cf.  winkelier)  von  hok  u.  buk  (Ecke,  Winkel, 
,  I,  49,  50),  sodass  dieser  Name  sich  kleiner  Verschlag,  kleiner  Raum,  abge- 
18  Meckern  bezieht  u.  hoken,  hu-  60  pferchter  Stall,  kleines  Gelass  etc.,  cf.  buk 

«n  Doornktat  Koolnum.    WOrterbaoh«    II,  7 


BOEEEBN  ft8  BOLD 

u.  hôk)  weitergebildet  ist  ti.  hlos  eitu  Per-  reicht,  einen  KeUer,  t^L  hohlen  von  Ma 

8on  bezeichnet,  die  in  einem  hôk  (Winkel,  u,    Gewölben    umgebenen    u.     eingtft 

Ecke)  od,  buk  (kleiner  Raum  etc.)  Waaren  Baum ;   —   de  appel    is  hol  (der  Apf 

feil  hält  u,  verkauft.    Was  nun  aber  weiter  hohl,  d.  h.  er  besieht  nur  aus  der  dM 

das  nd,   häkel  u.   nhd.  mdartl.  hekel,  bs.  5  Schale,  die  einen  hchien    od,   leeren  1 

mnd,  hake  (Kleinhändler,  bz.  Person,  die  umfasst  u,  umschUeast;    —    'n  holla 

mit  gesalzenen  Waaren,   als  Fischen,  He-  —  de  grand  is  hol   an    lös    (von  irot 

ring,  Speck  etc.  handelt)  betrifft,  so  ist  da-  lockeren  Erdreich,    in    das   man  beij 

für  als  Ausgang  wohl  da^  mfild.   (KU.)  Schritt  tief  einsinkt);   —    dat   holt  is 

hack  (salsamentariuB ,   salariuB)  anzusetzen,  10  (coticav)  ûtstäken;  —   da   miut   dal  lu 

was  indessen  selbst  wieder  mit  mnld,  (KU.)  bitje  holler  (coneacer  od,  tiefer)  fttsdu 

hack  (negotiator   xnercia  vilioris)    identisch  —  he  sügt  so  holôgd  (hohläugig)  ût;  - 

ist  u.  mit  hak  (Gehacktes,  Zerkleinertes,  klei-  water,  bz.  de  sé  steid  so  hol  (wenn  dit 

nes  Zeug,  Kleingut  etc.,  od,   Gerifujes)  zu  stürmisch  bewegt  ist    w.    tii^e    Wdkiâ 

hakken  gehört,  weil  dies  aus  haka  od.  haki  15  hat);  —  dat  schip  ligd  up    hol  irmter 

gekürzte  Wort  urspr.  blos  eine  Person  (Et-  unruhigem  Wasser);    —    de   wind  wd 

was,  Wesen  etc.)  bezeichnete,  welche  hackt  hol   (wie  aus  einer  Häkle  od,   einer  t 

od.  zerkleinert  u.  zertheilt  etc.,  bz.   wellhe  Schlucht  kommend);  —  he  hed  so  'n  h 

mit  hak  (mit   Stücken,  Brocken,  Abfällen  stimm;  —  dat  klingd  so  hol,  wen  h6  i 

etc.,   od,  mit  Hackfleisch,    als  met,    hütspot  20  Bie  Redensart:  „datgeid  hir  hol  C^Mni 

etc.,  od.  iiberhaupt  mit  kleinem  Zeug  u.  ge-  laut,  lustig)  her*'  (z,  JB,    bei   einem  G\ 

ringen,  werthhsen  u.  billigen  Dingen,  cf.  1  etc.)  ist  etiUehnt  von  der  höh  Ist  ehern 

hak  sub  b)  handelt.  starkwogenden,  stürmisch  bewegten  Sek 

hSkeni,  hökem,  den  Höker  od.   Klein-  Nid.,  nd.,  afries.,  ags.,  ahd^  nthd.  hol; 

Mndler  machen,  mit  geringen  Waaren  Mn-  25  holr.    Es  gehört  mit  2  hol  «.  ferhakB  i 

dein,  in  Kleinigkeiten  od.  kleinen  Parthieen  hohlen,  verborgen  etc.)  eu  helan  (cf.  2  ki 

verkaufen  etc. ;  —  ho  hökerd  wat  heram ;  —  u.  bezeichnet  eine  Beschaffenheit  von  JB 

sé  hökerd  dat  wer  ût;  —  hê  hökerd  d'r  mit  was  hölüenartig  tief  ist,   wie  eine  helle 

herum;  —  ho  ferhÖkerd  sm  gôd.  dessen  Inneres  ganz   od.    theäweise  d 

1.  hokke;  t.  g.  heike,  hoike.  30  eine  Halle  umgeben  u,    verdenkt  ist, 

2.  hokke,  lLO)ik\  ein  (aufgerichteter)  Haufe  ein  hol. 

von  Korngarben,  od.  Torf  etc. ;  —  't  körn  2.  hol,  Höhlung,  Vertiefung,  Loch,  h 

etc.  steid  in  holdcen.  —  Nd.  hokke ;  mnd.  etc. ;  —  bô  ful  in  'n  hol ;  —  htr  'n  hol  ni 
hocke,  hake;  nhd.  (mdartl.)  hock,  hocke,  'n  dol;  —  dat  land  sitt  ful  hollen  an 
hncke  (Haufe  von  Getreide,  Heu  etc.  auf  85  len;  —  *t  hol  fan  de  band  od  de  fôt; 
dem  Felde).  Die  allgemeine  Bedtg.  ist  in  de  holen  (od.  hollen)  fan  de  bargen 
„Haufe^*  (cumulus)  u.  gehört  es  demnach  de  holen  (0.  L.  R.  pag.  133)^  die  Sdt 
mit  nhd.  Höcker  u.  Hügel,  bz.  deren  steine,  od.  Bauchhöhlen,  ÉauchiÖdux 
Stämme  hock  u.  hug,  sowie  mit  bog,  bôk,  Afries.,  nUL,  mnd.,  ags.,  ahd,  an,  hol 
buk  etc.  u.  auch  buken  (hocken)  zur  y  kuc  40  verna,  sj)elunca,  Höhle,  Loch,  Oeffnun^ 
(biegen,  krümmen,  wölben,  sich  bogenförmig  ahd.  hol!;  an.  holä;  engL  hole  (Höhl 
od.  rundlich  gestalten  etc.).  Höhle,  Loch,  scMechte  Wohnung  etc, 

hokke-mölen,  hokmölen,  Mantel-Mühle,  gat);  mM.  balc  (Höhle).  Davon:  afr 
Mühle  mit  einem  Mantel,  od.  einer  Beklei-  houle  (Bordell),  boulier,  holier  (Bet» 
düng  von  Holz  od.  Bohr  etc.,  cf  1  hokke  45  desselben),  bolerie  (unkeusches  Wesen, 
=s  heike.  nfranz.  hulote  (Höhle  eines  Thieres), 

hokken,  Getreide  od.  Torf  etc.  zum  Trock-  bolä,   Halt;  —  holâ!    dat    geid  w 

nen  in  hokken  od.  Haufen  setzen,  wobei  die        —  hola!  fal  nêt;  s.  1  ho. 
Garben  schräg  gegen  einander  gestellt,   die  1.  hold,  geneigt,  zugeneigt,  hold,  gewi 

Torfsoden  aber  einzeln  aufeinander  gelegt  60  günstig  etc.;  —  ho  is  mi  gans  not  hold;  — 
u.  geschichtet  werden ;  —  dat  körn  is  hokkM ;  ytev  (Wetter)  wil  uns  bei  nét  hold  w< 
—  de  törf  mut  nödig  bokk'd  od.  upbokkM  —  Afries.  hold,  boud;  nid  houd;  • 
worden.  hold,   buld,   houd;   mnd.   holde,   holt; 

hokker,  ein  Jemand,  der  das  hokken  thut.        ahd.  hold ;  mhd.  holt  (geneigt,  günstig, ; 

hok-möien,  s.  bokkemOleu.  55  dig,  ergeben);   ags.  hold  (dasselbe  «.  a 

1.  hol,  hohl; —  air  wat  hol  is,  is  ök  lös        angend^m,  lieb);  an.  bollr  (ergeben,  ti 
(leer),  man  all'  wat  hol  is,  hed  ök  'n  rand,        g(Ah.  bulths  (gnädig).  Davon:  afries,  lu 
of  is  fan  *n  wand  of  'n  bülP  umgäfen,  as  't        bouda  (Freund,  Geliebter ;  Blutsfreund, 
holle  fan  'n  ei  fan  de  Schill';  —  dat  hûs  is        wandter);  ahd.  holdo;  mhd.  holde  (TWi 
keller-bol,  d.  h.  das  Haus  hat,  soweit  es  60  Geliebter;  Dienstmann,  Lehnsmonn;  i 


HOLD  99  HOLKEN 

genius);  aJVc7.hold&;  m^.  holde  (^JFV«un-  kan  di  H  nêt  fälen;   —   hold  't  mûl  ßctUs 

ahd.  Holdä  (eine  Göttin^  cf,  Grimm,  Maul,  halt  es  verschlossen,  schweig);  —  hold 

.,  244  seq.)  etc.    Es  gehört  mit  afries,  up  to  singen  (höre  auf  zu  singen) ;    —   du 

,  hulde;   nid.  hulde;   mnd.  hulde;   as.  must  hom  gôd   in  't  ôge  holden;   —  hold' 

;  ahd.  hnldî,  huldhî ;  mhd.  hulde ;  mhd.  5  dîn  ôge  d'r  up.  —  Afries.  halda ;  hild,  hal- 

(Geneigtheit,  Wohlwollen,  Freundlich-  den;   wfries.  (Jap ix)  häden;   satl.  halda; 

Huld;  freundliche  Erlaubniss;  Erge-  wang.  (Ehrentraut,  1,37)  h6\fhi\,hiiea] 

Ht,  Treue);  ags.  hylde,  hyldo  (Huld,  nid.  houden,  hield  etc.;   nd.  holden,  hoUen, 

1  nhd.  huldigen)  etc.  u.  nM.  Halde  holen;  mnd.  holden;  as.  haldan,  hêld  etc.; 

u  ahd.  halcljan,  heldan   (neigen  etc.),  10  o^^.   healdan,   heöld   etc.;    engl,  hold;    an. 

ter  2  hellen.  halda,  hélt  etc.;  schwed.  h&lla;  dän.  holde; 

hold,  Hält,  Festigkeit^  Bestand,  Dauer  ahd.   haltan,  haldan;  mhd.  halten,   halden 

—  dat  hed  gîn  hold  mër ;  —  wi  mutten  (halten,  in  Stand  halten,  erhalten,  bewahren, 
lêr  hold  an  gefen;  —  dat  gôd  is  to  mör  festhalten  etc.);  goth.  haldan  (haken,  hewah- 
be),  dar  sitt  gîn  hold  in;   —   in  God  15  ren,  hüten,  weiden).  —  FormeU  u.  begriff- 

man  sm  hold  hebben  un  söken.  Com-  lieh  Uesse  es  sich  leicht  von  skr.  (Grass- 
inhold  (Inhalt),  behold  (^J?6^a/()  etc. —  mann)  ^ardh  (sich  keck,  kühn,  stark  er- 
».  hald  (in  inhald,  Inhalt);  nid.  houd  (in  weisen,  bz,  keck  etc.  u.  stark  sein),  bz.  ^ardha 
te-houd) ;  mndf.  holt,  halt,  bz.  holdt,  hold  (stark  etc.;  Schaar,  Heer,  Heerde  etc.,  cf. 
\,  Hinterhalt,  Versteck,  Befestigung ;  20  herde),  ^ardhas  (dasselbe  u.  auch  Macht, 
Halten,  Abhalten;  der  Inhalt)  etc.,  cf.  Stärke  etc.),  ^ardhia  (stark,  fest)  etc.  ab- 
iu.  leiten,  weil  sich  hieraus  die  Bedtgn. :  stark, 

[den,  hellen  (ik  holde,  hoUe,  hol],  —  fest  u.  J^ütend  sein,  od.  die  Eigenschaft 
oldest,  hollest,  holist,  —  h6  holded,  hol-  haben  um  zu  halten  u.  zu  schützen  etc.  so- 
loUd,  hold  etc.;  —  ik  hüll  od. [seltener]  25  wohl,  als  auch  die  von:   Heerde  hohen  u. 

—  du  hüllst  etc.;  —  heb  od,  bün  hol-        besitzen,  Vieh  halten  u.   weiden  etc.   (faXls 
od.  hoUen),  halten,  greifen,  fassen,  haf-        pascere  die  urspr.  Bedtg.  von  goth.   hsddan 
festhalten,  kleben,  sitzen  etc.;  behalten,        ist)  von  selbst  u.  ganz  ungesucht  ergeben, 
ich  flauen;  bewahren,  erhalten;  wofür  holder,  holler,  beholder,    Halter,  Schir- 
n,  meinen,  dünken  etc.;  richten  etc.; —  SO  mer,  Schützer,  Behalter,  Erhalter  etc.,   bz. 

hum,  anders  löpd  ho  weg;  —  de  sptker,        Einer  der  Etwas  hält  etc.  —  Sprichw. :  de 
lagel  kan  dat  nêt  holden,  (halten,  od.        holler  kumd  de  erste  drunk  to. 
n,  bz.  festhalten) ;  —  dat  papir  wil  an  hold-fast,  holfast,  Haltfest,  a)  Mensch  der 

and  nêt  hellen  (halten,  festhalten,  bz.  festhält  u.  nicht  so  leicht  Etwas  los  u.  fah- 
n,  sitzen,  kleben  etc.  od.  sitzen  etc.  blei-  85  ren  lässt;  —  't  is  jo  'n  holfast;  —  b)  Etsen- 
:  —  dat  fat  hold  (fiisst,  befasst,  enthält  klammer,  Krampe  od.  Haken  zur  Befestigung 
drê  anker ;  —  dat  bôk  hold  hunderd  od.  zum  Festhalten  von  PfaMen  etc. ;  —  d'r 
in ;  —  dat  tau  is  fast  genug,  um  de  last  mut  'n  goden  holfast  in  slän  worden,  jde  hum 
)lden  un  to  dragen;  ^  he  hold  (halt  hold.  —  Sprichw.  zu  a) :  he  is  fan  kniphusen 
trägt  etc.)  sûk  regt  lik;  —  de  stender  40  un  holfast,  d.  h.  er  ist  ein  Geizhals, 
(hält,  trägt,  stützt  etc.)  de  bön,  bz.  de  hol-fast,  s.  holdfast. 

—  'n  daler  hold  80  stûfer;  —   përde  holke,  hölke   (Dimin.  von  2  hol),  kleine 

ê  holden;  —  he  kan  hum  "^t  wol  holden  Höhlung  od.  Vertiefung,  kleines  Loch,  kleine 
:ann  es  ihm  wohl  halten,  ist  ihm  wohl  Höhle,  kleines  Versteck  etc. ;  —  holkes  un  dol- 
chsen  etc.);  —  he  kun'  sttk  uêt  hellen  45  kes,  od.  hölkes  un  dölkes;  —  he  hed  dar 'n 
achen;  —  he  hed  dat  geld  hellen;  —        holke  under  de  trapp\ 

dl  fast,  dat  du  nêt  fällst;  —  dat  band  1.  holken  od.  höiken,  hohl  machen,  höhlen, 

et  holden ;  —  dat  god,  od.  flêsk  etc.  hold  etc. ;  —  he  holked  dat  ut ;  —  de  appel  is 
nêt  (hält  sich  nicht,  dauei*t  nicht  aus,  gans  ûthölked.  —  Nd.  hölken ;  mnd.  holken ; 
keinen  Bestand,  vergeht  bald  etc.);  —  50  schwed.  holka. 

old  sin  kinder  god ;  —   he  hold  pcrde ;  2.  holken,  versteckt  od.  heimlich  thun,  ein 

ê  hold  Buk  up ;   —  de  wind  hold  sük        verstecktes,  heimliches,  hehlerisches,  diebisches 

in  't  Westen ;  —  he  hold  dat  in  de  unredliches  Verständniss  mit  Jemandem  un- 
te,  of  lîk  ût,   bz.   na  't  Osten  hen   (er       terhaUen,  sich  heimlich  u.  flüsternd  bereden 

od.  richtet  das  in  die  Höhe,  od.  gerade  55  etc. ;  —  wat  hei  ji  dar  wer  mit  'n  ander  to  hol- 

bz.  nach  Osten  hin);  —   he  kan  niks        ken  un  to  tolken.  —  Nd.  (Br.  WB.)  hol- 

Ik  holden  un  mut  H  altîd  all'  ûtplappem        ken.  —  Dieses  Wort  hängt  zweifellos  (cf. 

he  wêt ;  —  wat  holst  du  d'r  fan,  is  dat        holker)  mit  holke  (kleine  Höhle,  kleines  Ver- 

t  of  nêt;   —   wen  du  dt  al  links  holst       steck  etc.)  zusammen  u.  kann  urspr.  woM 

immer  links  hältst  u.  wendet  etc.),  den  60  die  Bedtg.:  Versteck  haben  u.  halten,  be.  in 

7* 


nOLKER  100                             HOLT 

einem  VersteJ:  od,  einer  Diebshohle  toohnen  den  mut  man  bang  worden,   dat  he  éo 

etc.  (lt.  so:  den  Hehler  spielen  u.  machen,  freit;  —  e)  Grossmaui,  Grobmaul,  od.  p 

J fehlerei  treiben,   cerstecH  u.  hcitnlich  thun  grohmaulige  unmanierliche  Penoni  —  'i^ 

etc.)  geJiabt  haben,    cf.  tolken.  ster  fan  *n  wif.  —  Nd,,  nid.  holtter  (F 

holker,  ein  Diebshehler  od.  Betreiber  von  5  riü,  Beisesack,  Ranzen)  ;  goth.  haWatrß 

unredlichen   u.   das  1  sieht  scheuenden    Ge-  Decke,  Schleier) ;  ahd,  hiwit  (eine  Art  Da 

werben  etc. ;  —  wen  de  holkcrs  un  tolkers  bî  an.  hulstr  (Futteral) ;  ags.  heolstor,  h^ 

'u  andcT  sunt,  den  broen  so  not  föl  godä  to-  (tonebrae,   latcbra,    antrum,    caverna). 

regt ;  —  bolkers  un  tolkers  (unredliches  Ge-  ahd.  hulid,  huHth  (velamentuxn)  etc.  m  hfl 

siudel).  —  Nd.  (Br.  WB.)  holker.  10  —  Aus  ahd,  halst  entstand  mit  EinsdUii 

hol-kibd,  holkifd,  hohlwangig,  od.  eigent-  eines  „f  für  ^s*  das  spätere  hulft  v.  1 

liih  Iwhlkieferig,  in  Folge  des  Ausgehens  ter,  bs.  nhd,  Holfter, 

der  Zähne  in  den  Kiefern,  od.  kibben.  holt,  Holz  als  Stoff  od.  Material;  W 

Holland,  Holland  od.  das  Königreich  der  Sarg;  -^  'n  schap  fan  êken  holt;  —  de 

Niederlande.     Eigentlich   bezieht   sich   der  15  rabi  is  in  *t  holt  schaten    (der  Kokkuh 

Name  nur  auf  die  beiden  Frooinzen  Nord-  ins  Holz  geschossen,   d.  h.    holzig  od.  > 

u.    Süd- Holland.     Das  Sprichwort:   ^nn  is  geworden);   —  he  is  so    mager  as 'n 

Holland   in   nôd^    wird  allgemein   auf  alle  holt;  —   he  is  in  *t  holt    gan;   —  nis 

VerlegenJieiten  (bz.  wo  man  sich  nicht  zu  worden  dV  gode  êken   un    böken  in  '( 

rathen  u.  zu  helfen  weiss)  angewendet.    Den  20  rumer   holt   ferköfd,    d&r  mast   da  um  \ 

Namen  Ho  Hand  betr.,  so  soll  er  (cf.  W,  kcn,  dat  wi  d'r  wat  fan  krigen ;  —  he  is  gä 

Arnold,  Wanderungen  deutscher  Stämme  stürfea   un   kumd   faii   afend   in  't  holt: 

2fag.  506)  aus  holtland  (d.  i.   Waldland)  he  is  in  'n  swart  fräfeu  êkcn  holt,  mit 

entstanden  sein.  fer   bcslagen,   bcgrafcn;    —    de   dodeho 

Holländer,   Holländer,   Niederländer.  —  25  (Todten-Särge)  worden  ût  nôdholten  ^A' 

Sprichw.:  hô  geid  dV  dör,  as  'n  Holländer;  Iwlzer,   d.   i.   eichene  Bretter   von  befti 

—  de  Holländers  sunt  kwc^d  (böse,  schlimm,  ter,   zu   den   Särgen   passender  Längt 
j^c/z/aii^,  pass' up,  wen  du  mit  hör  to  dôn  best.  Breite)   mäkd.    —    Afries.,    saU,^   nd^ 

bollandsk,  holländisch.  —  Sprichw. :  dat  ags.,   engl,   an.,   norw,  holt ;    wfries.  hi 

^eid  up  sin  hollandsk ;  bold  under,  bold  bäfen.  SO  bout ;  nid.  bout ;  ahd.,  mhd,  hola. 

1.  hüllen,  s.  holden.  Es  tvird  von  Fick  (II J,  73)  «r.  Am 

2.  hüllen,  hohlen,  höhlen,  hohl  ^machen,  (cf.  Grimm,  Wb.  IV,  1763)  mü  h 
vertiefen  etc. ;  —  holl*  dat  nog  'n  bîtjed  mër  khida  (Balken,  Block,  Höh)  eur  y  hA 
ût.  —  Ags.  boljan;  nhd.  bolOn;  7ild.  boUen;  kal  (cf  2  bellen  u.  bilt),  schlagen,  hrec 
mnld.  holen.  35  biegen   etc.   gestellt,   indem    sie   anndu 

lloUcn,  ein  kleines,  armseliges  Kirchdorf  dass  holt  ursjyr.  das  im    WaMe  gesel 

im  Amt  Stickhausen,  wovon  es  heisH:  Holleu  gene  u.  gefällte  zum  Brennen  u.  Bê 

mut  nog  fan  bOfürd  undorgun,   sä'  de  päp,  dienende  Etwas  bezeichnete.      Iki  indt 

as  d'r  al  wer  'u  bdr  mit  nejc  bolskcn  in  de  das  Wort  holt  möglicherweise  schon  fo 

karke  kwam.  40  alt  ist,  d<iss  es  schon  vor  der  Zeit  entstt 

1.  holler,  s.  holder.  ehe  die  Menschen  Werkzeuge  hatten, 

2.  holler,  hohler  etc.;  s.  1  hol.  Bäume  zu  schlagen  u.  zu  fällen,  so  k 
bollert.  Halt,  Feierabend  etc.;  —  wî  mut-  dnmit  urspr.  auch  alles  das  bezeichnet  i 

ton  bollert  niakcn.    Zu  holden  was  durch  Windbruch  im  Wahie  braé 

holli^heit,    Höhlung,    Vertiefung,    Ein-  45  niederstürzte,  also  sowohl    die  vom  W\ 

Senkung  etc.;  —  dV  is  so 'ji  hoin;zbeid  in  de  gebrochenen   u.  gefällten  Bäume,  als  t 

mûr;  —  in  de  bollîgbcid  fan  't  land.  die  davon  abgebrochenen  Zweige  «.  Jta 

hol-Oj^d,  hohläugig;  —  he  sttgt  so  bolôgd  ût.  wo  dann  das  Wort  holt  urspr,  leiliglidt 

ho\'\)i\)e  (Ifohlpfeife), Schachtelhalm,  eiini-  Bedtg.:  Bruch  gehabt  hätte,  woraus 

setum;  —  dar  »itfin  to  üW  bolpipen  in  't  land,  50  dann  leicht  beim   Vergleich   von    1  br&k 

as  dat  dat  'u  godeu  gruud  Wt'sen  kan.  Bedtg.:    Gebüsch   u.   Wald  (welche 

holske  (d.  i.  bolt-scbü,  cf  banske),  Holz-  scheinend  die  älteste  ist,   cf.   W,   Arm 

schuh.  Wanderungen    etc.,   pag.    506)    leidU 

bolKtcr,  Half  ter,  a)  ledernes  Futteral  zum  wickeln  konnte  (d.  h.  wenn  Wald  wirl 

Einstecken  der  2V^/o/e^{  (pistolcu-bolstcr) ;  —  55  mit  wild  u.    nicM   etwa  mit  walten  i 

b)  lederne  Umhüllung  der  Zugstränge  zum  nex  iat),  da  bei  einem  Windbruch  der  Bt\ 

Schutz  der  Pferde  gcgm  das  Wundreiben ;  (od.    das  gestürzte  Holz)   sämmtliéh  w 

—  c)  Bauchhöhle,  Wanst,  Magen  etc. ; —  bô  durcheinander    u.   übereinander    liegL 
kan  't  air  in  sin  bolster  bargen;  —  d)  grosses  züglich  des  Wortes  holt  (dessen  „t",  hi. 
weites  Maul]  —  wen  ho  sin  bolster  apen  deid,  60  aus  älterem  „d**  entstand  u,  wovon  es  a 


HOLTE  101  HON 

cht  sicher  ist,  dass  es  mit  dem  so  nur  im  Plural  höner  allgemein  gebrauch- 
dt  stehenden  kslav.  klada  Überhaupt  lieh,  waneben  auch  honer  u.  hôndcr  vor- 
dt  ist)  sei  indessen  noch  erwähnt,  kömmt  —  Eedensart.  u.  Sprichw. :  he  geid  mit 
r.  Leo  es  mit  ags.  hold  (Leichnam,  de  höner  to  rik;  —  kloke  höner  leggen  hör 
entlich  das  die  Knochen  bedeckende  5  cier  ôk  wol  in  de  nettels;  —  bi  gebrek  fan 
\tzende  Fleisch,  od,  die  äusserliche  höner  nimd  de  bûr  ôk  mit  kreicn  förlôf;  — 
u.  Bedeckung  des  Körpers  etc.,  cf.  wen  man  »ßj^**  segd,  den  mônd-man  de  hö- 
n  lihhama  [Leichnam]   u.  skr.  pala        ner  all' ;  —  höner  hebben  man  'n  lütjen  kop, 

stramen]  von  y  pal  [servare,  tueri],  so  slapen  hold  ût;  —  achterna  kakeln  de 
Eiterbildung   von  y   pa,   pi   [greifen,  10  höner;  —  de  höner  leggen  dör  de  krop  un 

halten,   sichern,  schützen  etcj,   bz,        de  kôjen  melken  dör  de  hals.  —  Nd.,  mnd, 

[idem  u.  auch:  herrschen,   regieren,        hon;  nid.  hoen;  as,  hon;  ahd.  huon,  huan, 

Macht  haben  etc.],  cf.  pa  [regens],  hon;  mhd.  haon.  —  Der  Form  nach  ist  es 
ax  dominus]  u.  pitar  etc.)  =  an,  hold  das  substantivirte  Präter.  eines  obs.  Vbms. 
h);    norw.   hold    (dasselbe    u.   auch  15  hanan  (singen  od.  krähen),   worüber  Wei- 

zu  hölan   (celare   etc.,  cf.   2  hälen)        teres  unter  1  hän. 

.  holt  in  der  Bedtg.  „  Wald"  als  das  2.  hon,  Hohn,  Spott,  Schmach,  Kränkung, 

ehlende.  Versteckende,  bz.  das  Verachtung  etc. ;  —  dat  is  hon ,  wen  he  so 
irgene  u.  Dunkle  od.  das  Be-  sprekd;  —  schal  dat  hon  wesen,  of  is  dat 
nde  u.  Schützende  von  hêlan  20  dîn  ernst?  —  he  hed  mi  hônandân;  —  mit 
Hält  man  indessen  diese  Bedtg.  hon  up  ên  dal  kikeu.  —  Nd.,  mnd.  hon; 
0  wäre  zu  holt  auch  ved.  chardis  nid.,  mnld.  hoon  (frans,  fallacia,  probrum^ 
',  Schirm  etc.)  zu  erwägen.  dedecus,   infamia,   indignatio,   injuria,  ira); 

»,  Höhlung,  Vertiefung  etc.  —  Nid.,  wfries.  huyn,  huyne;  ahd,  bona  (Hohn, 
lolta  25  Spott).    Dass  es  auch  afries.  lebte,  geht  aus 

in,  hölzern,  von  Holz;  —  'n  holten  afries,  hâna,  bz.  bona  od,  hêna  (a.  Kläger^ 
-  (fig.)  steif,  ungelenk;  —  he  steid  d.  i.  Gehöhnter,  Gekränkter,  Verletzter,  Be- 
holten  hen ;  —  he  löpd  so  holten.  schimpf ter  etc. ;  —  b.  Verklagter,  d,  i.  Höh- 

•rig,  holterg,  holzig,  holzfaserig  etc, ;  ner  od.  Schimpfer,  Kränker  etc.,  cf.  0.  L.  B., 
ôlrabi  word  holterg.  —  Nid.  houterig.  30  pag,  672,  hoene  u.  mnd.  hone)  u.  hénan 
e,  Hölzchen,  Stäbchen  etc.  Das  (höhnen,  cf.  honen)  hervor,  es  sei  denn, 
0.:  „nu  sunt  't  holtjcs  un  den  sunt  dass  diese  Wörter  Ableitungen  des  Subst. 
tjes**  hat  im  Allgemeinen  die  Bedtg. :  bona,  bz.  des  goth.  hauns ;  as.  heân  (niedrig, 
ind  sie  hart  u.  ungeniessbar  u.  nach-  verachtet  etc.),  bz.  ags.  heâne,  hj'ne;  ahd, 
d  sie  weich  u.  schmelzend"  u.  ward  35  hônî;  mhd,  hone,  hoene  (verachtet,  in  Nie- 
da  smoltje  (Dimin,  von  smolt,  Schmilz)  drigkeit,  Schmach  u.  Schande  lebend,  durch 
^rcm  Br.  Wb,  auch  eine  Art  kleiner  Schmähung  an  der  Ehre  kränkend,  un- 
zbirnen  bezeichnet,  wohl  auf  die  erst  freundlich,  zornig,  hochfahrend,  übermiUhig, 
fen  u.  harten  u,  später  butter-  böse)  sind,  wovon  auch  (od.  von  hônjan  etc.?, 
en  u.  schmelzenden  Früchte  40  cf.  honen)  ahd.  hônida  (Schmach,  Schande, 
Birnsorte  bezogen,  od,  es  wurden  die        Uebermuth,  hochfahrendes,  verletzendes  We- 

wüden  Holzbirnen  im  Gegensatz  zu  sen) ;  as.  hon  da  (Schmach,  Schimpf) ;  afries, 
i  auch  holtjes  genannt,  —  Nid.  houtje.  hânethe,  hênde  (Verletzung,  Kränkung;  An- 
mager,  so  mager  u.  dürr  wie  Holz.  klage  wegen  dessen) ;  wfrics.  hoente  (Betrug) 
ng.  holtmoger.  45  etc.     Was   nun  ahd.  bona,  bz,  goth.  hauns 

Btek,  holtwmkel,  Holzgeschäft,  Holz-  etc.  betrifft ,  so  stellt  Fi  c  k  (11 ,  327)  sie 
ng,  mit  lett.  kaunas  (Schande,  Schmach,  Hohn; 

ie,  Hoheitszeichen,  od.  eigentlich  der  Scham)  u.  kslav.  kyja,  kyt  (nicto)  zu  einer 
te  mit  den  Landes-  u.  Hoheits-Zei-  y  ku  (erniedrigen)^  die  mit  der  für  hauen 
ersehene  Schlag-  od,  ZoUbaum,  der  50  von  ihm  angesetzten  y  ku  sehr  gut  iden- 
enze  gegen  das  Nachbarland  ab-  tisch  sein  kann,  da  sich  aus  hauen,  bz, 
t,   —   J^d,  (Br,  Wb)  hameine,  ha-        schlagen,  erschlagen,  verletzen,  tödten  etc., 

homeine;  mnd.  (Seh,  u.  L.)  ha-  od.  niederschlagen,  zu  Boden  schlagen,  fäl- 
lomeide,  hogemeide,  hameie,  homeine ;  len  etc.  sehr  leicht  die  Bedtg. :  erniedrigen 
lammeye,  hameyde,  hammcnboom  (rc-  55  etc.,  als  auch  die  von :  verletzen,  verwunden 
a,  obex,  vectis  etc.);   mAc2.  hamit,  bz,        etc.  in  der  sinnl.  Bedtg.,   wie   im   afries, 

hêna  (cf,  honen)  u,   (trop.)   die  von:  krän- 
1,  s,  1  hamel.  ken  etc.   entwickeln   konnte.     Da   indessen 

ende,  s.  harnende.  weder  im  Skr.  noch  sonst  eine  y  ku  in  die- 

D,  Huhn,    Im  Singular  fast  obs.  u.  60  sen  Bedtgn,   belegt  ist  u,    auch    die   von 


HONEN  HOENEN                   102  HOP 

H.  Leo  (pag.  456)  für  ags.  he&nan  ange-  honig;  afries.  hanig;  ufrie9,  hnyiiig;  i^ 

setzte  y  kun  (corragari  etc.)  sich  in  dieser  hönning,  honning;   saÜ.  hvunngi  wan§.\ 

Bedtg.  toeder  findet,  noch  begrifflich  son-  nig;   as,  honeg,  haneg;    ags.    nanig;  a 

derlich  dazu  stimmt^    so    ?Mlte    ich    eher  honcy ;  an.  hanang ;  norto.  hnning :  däii. b 

dafür,  dass  die  für  bona  i/.   lett.  kaanas  5  ning;  schwed,  honing,  h&ning;   euuL  h« 

anzusetzende  y  hun  od.  kun   entweder  mit  honak,  honek,  honang;    mhd,   honee,  ha 

der  aus  ku  (sonare,  gemerc,  bz.  ein  unarticu-  honich.  ^  Es  ist  eine  dhfiUche  WwÜM^ 

lirtes  Geräusch  machen  u.  so  auch :  schreien,  wie  könig  u.  m&ssie  die    CMLfarm  demm 

heulen,   lärmen,   toben,   schelten^   schmähen  kan-aka  sein.     Fick  (III,  78) 


etc.)   erweiterten  V  kun  (sonare)   identisch  10  den  Stamm   kan   ocL    das   Thema  kau 
ist  (cf.   bei  Fick,  1,   35  y  kak,   lachen,       skr.  kan^,  was  ausser  tenuiSy  ezilis,  ptr 
wie?Urn,  wozu  er  ausser  lat.  cacliinnari  etc.        auch  die  Bedtg. :  granmn  hat  u.  meinte  i 
auch  ahd.  huoh;  nihd.  huoch,  Hohn,  Spott        honanga    (Honig)    eigentÜch    körnig 
etc.,  huohôn;  mhd.  huohen,  verspotten,  ver-        körniges   Etwas    bedeute,    während  \ 
lachen,  verhöhnen  etc.  stellt,  wonach  huoh  ein  15  eher  glauben  möchte,  dasa  honanga  mit  i 
Präter.  von   einem  altem  Vbm.  hahan  ist,        känaka  (aurum,  d.  i.  Glänsendes,  Goldig 
während  kak  ebenso  wie  kuk  [cf.  Fick,  I,        Goldgelbes,   bs.   ein   Ehoas    too«  gUM 
49  seq.]  aus  einer  redupl.  Form  kaka  der        blinkt,  od.  blank  ist)    identisch  sei  «.  t 
Schallwurzel  ka,  ablautend  ki,  ku   hervor-        Honig  urspr.  wegen  seiner  goldige» 
ging,  zu  denen  auch  unsere  Interjectianen  20  goldgelben  Farbe  mit    diesem  N» 
od.  Ausrufe:  ha,  ho  etc.,  redupl.  haha,  hihi,        belegt  ist,  bz.  als  alänsendes  u.  geh 
hoho  etc.  gehören,  welche  ja  zum  Theil  auch       ges  Etwas  aufgefasst  wurde.     Da  indesi 
Lach-  od.  Spott-Rufe  [cf.  2  ha  u.  1  ho,  so-        die  y  kan  nicht  aUein  die  Bedtg.:  glü 
wie  haha  etc.   u.  das  onomatop.:  ha-ha-ha-        zen,  sondern  auch  die  von:   liehen,  l 
ha,  —  hi-hi-hi-hi]  sind  u.  woraus  auch  die  25  g ehren  etc.   (Grassmann   übersetä 
alten   Frage  -  Pronomen  od.   Interrogativa :        auch  mit:  befriedigt  sein,  freudig  sein, 
ka,  ki,  ku  =  lat.  qua,  qui,  quo,  —  germ.       freut  sein;  etwas  sich  grauen  lassen,  i 
hwa,  hwi,  hwu  etc.  zweifellos  hervorgingen),       faUen  finden  an  Etwas,     sich   denen 
od.  dass  das  Thema:  hauna  od.  kauna  atis       freuen;  Jemandem  gefdUen  etc.)  hat,  » 
einer  von  ska,  sku  erweiterten  y  schan,  skun  30  es  auch  möglich,  dass  der  JSanig  von  des 
(cf.  schaden  etc.,   sowie  schinden,   schände,        ten  als  ein  liebliches  u.  begehrenswerthes, 
sehenden  I   schund  u.  auch  nhd.  hun  zen,       erfreuliches    u.    angenehmes   Etweu  oii) 
aushunzen,  verhunzen  zu  böhm.  hun-       fasst  wurde,  zumal  da   der  Honig  Wi 
tovati,  verhunzen  etc.,  huntowati,  schlachten,        seines  lieblichen  u.  süssen  Oeschmackes 
erschlagen,  tödten  etc. ,   —  sowie   Weiteres  35  Thier  u.  Mensch  sehr  gesucht  ist  u.  ja 
unter  hauen  am  Schlüsse,  bz.  die  dort  an-        Land,   wo  Milch  u.  Honig  fliesst,  für 
geführten  Stellen  bei  Fick)  hervorging.  besonders  glückliches  u.  gesegnetes  Land  $ 

honen,  hSnen,  henen,  höhnen,  verhöhnen,  Dass  diese  Deutwigen  des  Wortes  hooa 
spotten.  Jachen  etc. ;  —  he  hônde  hum;  —  ho  (d.  h.  entweder  die  von  :  glänzendes,  go 
h8nd  mi  ût.  —  Afries.  hêna  (höhnen,  ver-  40  ges  Etwas,  od.  die  von:  liebli^^ies,  sis 
letzen,  verwunden,  schädigen  etc.);  wfries.  mildes,  angenehmes,  erfreuendes  %t.  b^ 
huynjen ;  nid.,  mnd.  honen ;  nd.  honen ;  ags.  renswerthes  Etwas)  jedienfaüs  viel  sutr^ 
hênan,  h^nan;  ahd.  hô^jan,  hônan,  honen;  der  sind,  als  die  von  körniges  JSStwas, 
mhd.  hoenen.    Zu  2  hon.  doch  gewiss  u.  dürfte  dies  wohl  von  I 

höner,  Plur.  von  1  hon.  45  mandem  bestritten  werden. 

hSner-hak,  Hühnerstall.  hönnîg-koke,  Honigkuchen. 

höner-nërs,   Hühner-Arsch.     Bedensart:  hönulg-nii^  honigsüss  (audi  ßg,)  ^  — 

he  is  nët  so  nêsgîrig  as  'n  höncrnërs  (wer       kan  so  hönuigsdt  dôn. 
sich  den  ansieht,  versteht  sie).  hOnsk,  höhnisch;  —  'n  hônsken  tâl; 

höner-rik,  Stange,  auf  welcher  die  Hüh-  50  'u  hôusken  kërcl. 
ner  des  Nachts  sitzen.  hon-sprake,  hônsDrâk,  Höhnsprad^  l 

hônke,  hSnke,  Hühnchen.  nische,  kränkende  Rede  etc. ;  —  dat  is  li 

hSnke-bee;  i.  q.  hennebée.  sprâk  fan  hum  etc. 

hönnî^,  Honig.    Redensart. :  dat  is  hön-  Huoti  ml.  Name.    Geschln.  Hoots  «.  '. 

nig  för  hum   (fig.,    das   ist  ihm  etwas  sehr  55  ting,  Hötiog.      Vergl.   bei   Förstema 
Angenehmes  u.  Liebliches);  —   dat   smckd        (705)  die  Namen:  Hotbert,  HotgUda,  I 
as  hönnîg  (von  besonders  leckeren  Gerich-        nihu,  Hotrad,  Hotting,  Hotte,   welche  er 
ten);   —    ôn   hönnîg   um   de  mund  striken        aud  stellt,    cf.  übrigens  bot. 
(Jemandem  schmeicheln,  bz.  Süssigkeiten  sa-  1.  hôp,  s.  hape. 

gen  etc.).  —  Nd.  honnig;  mnd.  hounich;  nid.  60      2.  hup,  auch  hopel,  Reif^  Ring,  Band 


HOP  103  HOP 

K^'^Boti  Eisen  od.  Holz,  hz,  haUnrten  Weiden,  sein  Vermögen  an,  lebt  nicht  mehr  blas  van 

M^K«  um  die  Fässer  geschlagen  werden;  —  is-  den  Revenuen,  wofür  wir  auch  die  BedenS' 

pKi^n   of  holten  hopen   (od,  banden,  ringen  art  gebrauchen:  he  térd  fan  de  hoge  bôm); 

^efcc.)  um  'n  fat  slän;  —   drif  de  hôp   nog  —  to  hôp  kamen  (zusammen  kommen);  —  to 

^jwat  an,   dat  he  faster  slutt;  —  he  hed  'n  Ö  hôp  gäfen  (zusammen  geben);  —  to  hôp  1Ô- 

^i ladung  hopen  od.  hopels  (Weidenreife,   bz,  pen    (zusammen  laufen);  —   to   hôp  stân 

^lJF^assreife,  Tonnenbänder)  fan  Holland  un-  (zusammen  stehen);  —  to  hôp  neien   (zvr- 

^f^derwägs.  —   Nid,   hoep    (Fingerring,  Beif  sammen  nahen);  —   to   hôp  brengen   etc.; 

*^  o^bft«  eingelegte   Steine;    Holzreif  um    ein  —  de  grote  hôp   (od,  hôpe)   wêt  nêt  bäter; 

^  JFass,  in  letzterer  Bedtg.  auch  hoepel) ;  mnld.  10  -  -  d&r  stän  'n  hêl  hopen  (ein  ganzer  Haufe, 

^  hocp,  hoepe,  hoepel  (orbis,   circulus,   annu-  eine  ganze  Menge  etc.)  minsken  bi  'n  an- 

las ;  circulus  sive  vinculum  dolii) ;  afries.  hôp  der ;  —  'u  holen  hopen  minsken  wassen  fan 

L^  C^eif,   Band,   bz.    der   das  Land  wie  ein  dage  in  de  stad;  —  de  ragen  hed  'n  hopen 

-    Ming  umgebende,  einschliessende  u.  schützende  (oa.  hupen)  water  anbrogd;  —  d*r  is  fan  't 

*  Deich,  der  wegen  seiner  Bedeutsamkeit  für  15  j&r  'n  hopen  bûlt   (eine  ganze  Menge,   bz, 

*  das  Land  u.  seiner  Kostbarkeit  wegen  auch  ungemein  viel)  körn  wussen ;  —  he  hed  'n 
^,    ,ythe  geldene  hôp**  hiess ,  wofür  mnd.  „de  hopen  bült  kinder.  —  (Jompos.  stênhôp,  ërd- 

gulden  wall  un  bandt**  steht);  nfries.  (Out-  hôp  etc.  etc.  —  Afries.  hâp;  wfries.  heap; 

f  jsen)  hôp   (Beif,    Tonnenreif);  engl,  hoop  n/nes.  hup;  o^.  hôp;  ags.  he&p;  en^2.  heap; 

*  (Beif^  Bing,  Bügel  etc.).  —  Es  ist  ein  von  20  nd,  hoop;  mnd.  hôp,  hope,  hoppe,  hupe; 
'  8  hôp  verschiedenes  Wort  u.  würde  sich  nid.,  mnld.  hoop  (cumulus,  acervus,  agger, 
'  leicht  aus  dem  Präter.  hôp,  bz.  hob,  hôf,  congeries,  strues ;  agmen,  caterva,  multitudo, 
'  httop  etc.  von  haban,  hapan  (haben,  fassen,  congregatio,  globus) ;  ahd.  houf,  häuf;  nihd, 
^  halten  etc.,  cf,  hebbcn  u.  hôf)  herleiten  l<iS'  houf  u.  aha.  hûfo,  huffo;  mhd.  hûfe,  häuf; 
f  sen,  weil  der  Beif  etc.  dasjenige  ist,  was  25  an.  hôpr;  schwed.,  norw.  hop;  dän.  hob 
'  ein  Etwas  zusammenhält,  bz.  ein-  u.  um-  (Haufe,  Menge  etc.).  Mit  kslav.  kupü;  lit. 
^  fasst  etc.  u.  ja  auch  1  hafen ,  haft  etc.  da-  kaupas  u.  kûpu  (Haufe) ;  zend.  kaofa  (Berg ; 
**  her  stammt.     Man  kann  übrigens  bei  hop  Höcker  des  Kameeis);  apers.  kaufa;   Jizv. 

,'   auch  an  die  Bedtg. :  biegen,  krümmen,  rund-        kôf  (Berg,  Erhöhung,  Höcker,  Buckel);  osset, 

*  Uch  gebogen  sein,   sich   wölben  etc.   denken  30  kupb  (Hügel)  etc.,  sowie  griech.  küphôs  (ge- 

*  (cf.  ahd.  pouc   u.   pouga,    ags.  beâh  [Bing        bogen,  gekrümmt  etc.),  küphos  (Krümmung, 

*  eU:.]  von  piokan  etc.,  cf.  bugen),  wo  es  als-  Bucht,  Buckel)  etc.  etc.  von  einer  y  kup 
^  dann  mit  3  hop  von  derselben  y  abzuleiten  (biegen,  wölben,  krümmen,  od.  ur^.  wohl 
^  wäre,  zu  der  Fick  auch  nhd.  Hufe  stellt  sonare,  wobei  sich  einerseits  aus  Ton,  Ge- 
'  u.  zu  welcher  auch  nhd.  Huf  {cf.  hôf  am  35  rausch,  od.  Schall  machen  etc.  die  Be- 
schlüsse) lautlich  besser  stimmt  cds  zu  skr.  dtg. :  reden ,  sprechen  (cf.  B  opp ,  Gloss. 
(^phaetc.,  zumai  man  bei  Huf  in  der  88,  zweite  Spalte)  etc.,  od.  singen,  klagen, 
Bedtg.  Klaue  auch  an  die  Bedtg.:  krüm-  heulen,  jammern  etc.  (cf.  goth.  hiufan;  as. 
men,  biegen  etc.  denken  kann,  eine  Bedtg.,  hiovan;  ahd.  hiufan,  hiuban,  hiupan;  cigs, 
die  anch  jedenfalls  dem  zend.  ^afa  (Hörn,  40  heâfan,  heöfan,  klagen ,  jamtnem  etc.),  an- 
Huf)  zu  Grunde  liegt,  was  wohl  jedenfalls  dererseits  aus  rauschen  die  von:  sausen, 
mit  skr.  ^pha  zur  y  kap,  kamp  (cf.  griech.  brausen,  stürmen,  aufbrausen,  zornig  wer- 
kamptô,  biegen,  krümmen  etc.)  gehört.  Die-  den,  wüthen,  toben  (cf,  bei  Bopp,  pag.  86, 
selbe  Bedtg, :  krümmen,  biegen,  sich  krüm-  erste  Spalte  y  kup  [irasci],  zu  der  er  auch 
tnend  od.  rundlich  u.  gebogen  ausweiten,  od.  45  unser  hape,  hope  stellt ,  sowie  lat.  cupio), 
in  gebogener  Linie  sich  um  Etwas  herum-  aufwällen,  brodeln,  kochen,  aufkochen,  sich 
ziehen  etc.  liegt  auch  woM  dem  schott.,  bz.  heftig  u.  stark  bewegen,  quellen,  hervorbre- 
Orkn.  hope  (schmale  Bucht);  isl.  hop  (re-  chen,  aufsteigen,  sich  erheben,  eine  rund- 
cessus  maris);  an.  hopa  (zurückweichen,  bz.  liehe  Erhebung  bilden  (cf.  ahd.  hiufila, 
ausbiegen  etc.)  etc.  zu  Grunde,  eine  Bedtg.  50  Backe,  weibliche  Brust  etc.);  —  huf;  goth. 
die  anscheinend  auch  dem  ags.  hop  (s.  un-  hups ;  ags.  hyp ;  nid,  hupe ,  Hüfte,  sich 
ter  hapen,  hopen  u.  bei  Seh.  u.  L.  unter  krümmen  u.  wölben  etc.  u.  endlich  aus: 
1  hop)  zu  Crrunde  liegt.  sich  erheben  u.   aufsteigen  etc.   auch 

3.   hop,   Häuf,   Haufen;   weitergebildet:  die  von:  scheinen,  glänzen  (cf.  Bopp,  obige 

hope,  Haufe  u.  hopen,  hupen,  Haufen  (so-  55  Stelle  u.  Weiteres  bei  Fick  u.  Andern)  u. 

wohl  Sing,  als  auch  Plur.  von  hop,  hope);  noch  viele  andere  Bedtgn.  entwickelt  haben^ 

—  't  ligd  air  up  ên  hôp;  —  wî  hebben  de  wie  z.  B.  die  von:  springen,  aufspringen, 

budel  in  drê  hopen  dêld ;  —  Bedensart :  he  hüpfen  etc.,  da  auch  die  Stämme  hop,  hup 

térd  fan  de  grote  hop  od.  bült  etc.  (er  zehrt  (cf.  die  nachfolgenden  Wörter  dieses  Stam- 

schon  von  dem  Vermögensstock,  greift  schon  60  mes)  sich  von  dieser  y  herleiten. 


HOP  104  HÖBE  HOB 

1.  hop.  Dieses  Wort  drückt  eine  hüp-  fan  hopen-ttflk  nêt  so  grôt  nn  staikvi 
fende  od.  auf-  u.  niedergehende  Bewegung,  de  d&r  nâst  Btdd.  —  ^  isi  wM  awtU 
od.  eigentlich  wohl  nur  eine  einmalige  u.  (Häuf,  Haufe)  m.  an,  ftjr.  und  -f-  lUk  a 
ziemlich  rasche  Bewegung  von  unten  nach  sammengeseUt,  sodaaa:  ^tan  hopen-itak*  i 
oben,  hz.  eine  Erhebung  u.  eine  steigende  6  mel  besaat  als  von:  ÉLaufe  «.  Süyâu 
Bewegung,  od.  ein  sich  Erheben  u.  Aufsprin-  hoppeln,  hippeli,  Bchakkdn^  ftr.  fn 
gen  etc,  aus  u.  ist  dies  der  Stamm,  bz.  nebst  hüpfen,  od.  sieh  *auf  «^  nieâer  heme^m.  < 
hup  (aus  urspr.  kup,  sich  auf  u.  niederbe-  hOppen. 

wegen,  od.  aufwallen,  aufsteigen  etc.,  s.  un-  noppel-,  od,  llippel-përd,  SchoMkel'I^ 

ter  2  hôp  am  Schlüsse)  die  y  von  2  hop,  10  —    he  sitt   np  ^t   huppelpérd    nn  iw 

hoppeln,  huppeln,  huppen  etc.     Dieses  hop  spai^'en. 

lebt  nur  in  dem  Kinderliede:  „hop  mm  përd  hoppen,  hoppen,  mil  Hcpfen  tfendUn,  • 

na  de  m51en  to,   anders   niks   as  hafer   un  kochen  u.  würgen;  —   dat  bér  is  nét  tt 

strô,  hafer  un  strô  un  kaf-kaf-kaf,  den  löpd  genug  hopd. 

min  pcrdye  in  draf-draf-draP,  welches  Vater  15      hoppeng,  hmor^^ ;  t.  g.  hoppig. 

u.  Mutter  singen,  wenn   sie  ihr  Söhnchen  hoppig,   a)  hopfig,   mit   Ho^en  gern 

auf  dem  Knie  ausreiten,  bz.  hüpfen  lassen.  etc.;   —  dat  bér  Bmekd  nêt  hopptg  gen 

2.  hop,  auch  hoppen,  Hopfen ;  —  de  gôd  —  b)  locker,  schwammig  m.  Uvdte»  i 
her  wil  maken,  dürd  hop  un  molt  not  ter-  Hopfen,  als  Fehler  bei  Rüben,  KMn 
saken,  un  wil  he  d'r  'n  krÔms  solt  in  ka-  20  Moorrüben  etc.,  die  eu  stark  emfgetrid 
ken,  mag  hum  't  nog  beter  smaken.  —  Nid.,  sind  u.  zu  lange  gestanden  haben  u. 
engl,  hop;  mnld.,  mnd.  hoppe;  nd.  hoppen;  Folge  dessen  inwendig  im  ileiech  «cAm 
ahd.  hopho,  hopfo;  mhd.  hophe,  hopfe.  Der  mig  u.  saftlos  gewordm  sind;  —  wen  de k 
Name  dieser  Pflanze  ist  wie  mnld.  hoppe  rabi  erst  hopptg  worden  is,  den  dögd  léi 
(Wiede-Hopf) ,  bz,  ahd.  hoffä,  hoph&,  hoppo;  25  mör  tôm  Äten. 

wAel.  hopho  etc.  in  witu-hofdSl  etc.;  an.  veidi-  1.  hop-sak,  Hopfensack  von  grobem 

hoppa;  nid.  wcedhoppc  (dasselbe  u.  soviel  ckern  Leinen;  —  hopsakken  sQnt  gAd 
ah  Waid-  od.  Jagd- Hüpf  er)  von  1  hop        feils. 

weitergebildet  u.   bezeichnet  ein  sich  er-  2.  hop-sak  od.  hip-sak?    —    Spridn 

hebendes,  aufsteigendes,  klimmen-  30  mit  list  brengd  man  ^  ei  in  'n  hop-,  < 
des,  kletterndes  Etwas,  wobei  man  in-        hup-sak. 

dessen  nicht  wie  bei  hoppe  in  weedhoppe  hor,  hâr,  Dreck,  Schlamm,  Graben-  \ 

an  ein  wirkliches  aufspringen  u.  hüp-  Gruben-Erde  etc.;  —  de  hor  np  dewala 
fen,  sondern  nur  an  die  im  Stamm  hop  ten  un  afer  't  land  brengen  laten.  — A/ri 
liegende  Bedtg.  der  Erhebung  u.  steigenden  35  hor,  höre,  horre;  nd.  (Br,  Wb,)  haar,  h 
Bewegung j  bz.  die  Bewegung  von  un-  hoor;  mnd.  hör,  här;  as.  horo,  hom;  a 
ten  nach  oben  hin  denken  darf,  wie  horu,  horh;  ahd.  horo;  mhd,  hor  (Swi^ 
diese  auch  unserm  klim-up  (Name  des  Epheus  boden,  Schlamm,  SchmuU,  Dreck,  Kolk). 
tt.  anderer  Schlingpflanzen)  zu  Grunde  liegt.  hör,  ör,   ihr,   ihm,  sie  (auch  possem 

hopel,  Reif,  Fassreif;  s.  2  hop.  40  Dativ  des  Sing.  u.  Accus,  des  Sing,  «.  PI 

hopeln,  mit  einem  hopel  od.  Reif  spielen,  von  ho  (er)  ;  —  ik  heb'  hör  (wr,  ihm 
bz.  ihn  vermittelst  eines  Stocks  (indem  man  segd,  dat  sê  kamen  mnt,  bz.  matten;  — 
entioeder  den  Reif  fortwahrend  damit  an  heb'  hör  nêt  frâgd ;  —  wen  jî  hör  mit  bn 
der  Hinterseite  schlägt,  od.  den  Stock  in  gen  willen,  den  is,  od.  sunt  sé  uns  will 
einen  vermittelst  Bänder  mitten  drin  be-  45  mcn;  —  to  hör  (Ihnen)  gesegd,  dat  is 
festigten  Ring  steckt)  rasch  forttreiben;  —  lögen;  —  dat  hörd  hör  (das  gehört  ihr,  ( 
kämd  jungons,  lâi'  w'  hengän  un  tagen  'n  ihnen,  bz.  dieser  Person,  od,  diesen  F 
ander  hopeln.  —  Nid.  hocpclcn.  sonen).  —   Afries.  hin;   wfries.    her,  lu 

1.  hopen  od.  hupen,  s.  hapen  u.  1  hop.         nid.  haar  etc. 

2.  hopen  od.  hopen,  s.  2  u.  S  hop.  50      hördelke,  s.  2  hörntje. 

3.  hopen  od.  hopen,  häufen;  — he  hopd  't  hôr-dôm,  Hurerei,  Ehebruch  eic,;  —  h 
ônc  up  't  andere ;  —  he  hopd  tosamen,  wat  dôm  drifen.  —  Afries.  hôrdom ;  lüd^  hoerd 
hé  man  kan;  —   he  hopd  «eld  up  geld;  —        etc.    Zu  afries.  hör,  s.  unter  höre. 

de  ^n  geweten  hcd  as  'n  fêlsken  hase  un  de  höre ,   hör ,   Hure.     Sprichw. :   %é  stin 

armen  un  verladene  lue  schind  un  fild,  war  55  as  'n  höre;  —  horen-seggen  is  half  gda| 
he  man  kan  un  dürd«   kan  sin  geld  un  gôd        (gelogen);  —  büst  du  hör  of  déf;    hest 
wol  hopen  un  fermërdern.    Zu  3  hop.  geld,  man  hed  dî  lêf ;  —  junge  hören,  d 

hopen-stiik  od.  hopen-stiik,  Masse,  In-       bädesüsters;  —  hören  un  böfen  sprftken 
halt,  Umfang  etc.;  —   he   (od.  dat  dôr)  is        tîd  fan  hör  äre;  —   hören  an  Schelms  %i 
mi  to  grôt  fan  hopen-stük;  —   de   osse  is  60  ligte  fracht;  -—  darum  gen  hör  geschuU 


HÖBE  HOB  106  HOEBEN 

kind  man  gôd  is ;  —  de  mit  wêten  seq.)  von  einer  y  kâ  (suchen,  begehren)  ah- 

nimd  is  'n  schelm,  of  word  ên;  —  leitet,  welche  er   I,   34  unter  ka  (cf.  skr. 

Dg  wil  hebben ,  mut  mennig  hör  jof-  kam,  kan  u.  can)  aufführt  u,  wonach  denn 

len;  —  he  lett  sOk  förût  betalen,  as  goth,  hön  urspr.  einen  begehrlichen,  lûster- 

m  dat  dôn;  —  dat  is  hôren-inslag  un  5  nen  Menschen  bezeichnet  u,  afries,  hör;  ahd, 

chergäm;   —    'n   apenbaren   hör   is  huor  etc.  die  Bedtg,  Lüsternheit  etc.  gehabt 

r  so  slim,  as  'n  hêmelken ;  —  ik  bOn  haben  mOsste.     Da  nun  aber  ahd,   haor& 

e  nig  un  ök  de  leste  nig,  dat  is  aller  (Hure)  jedenfalls  mit  huorön  (huren)  von 

jröst  un  feruntschüldigung ;  —  hören  huor  (Unzucht,  BuMerei  etc.)  weitergebildet 

m  sunt  gen  frOnde  fan  de  dag;  —  10  ist  u.  demnach  mit  kslav.  kuruva  nicht  ein 

mit  hören  bef&td,   mut  geld   wêten;  u,  dasselbe  Wort  sein  kann,  femer  auch 

wêtendlik  'n  hör  tröed   ßeirat?^),  hör,  huor  (cf.  fög,  fogen,  fögen  etc.)   seiner 

k  mit  'n  hör  ferdragen  un  dürd  nêt  Form  nach  ein  Präter,   von   einem    Wort 

;  — mennig  hör  is  bäter  as 'n  dwatje,  haran   od,   hasan  ist,  so  halte  ich  es  für 

fiks  is,  achtd  sê  up  't  ditje  un  datje.  16  wahrscheinlicher,  dass  es  nicht  mit  kâra,  bz. 

.  hoor;  mnd,  höre,  horre;  nid,  hoer;  der  y  kk  verwandt  ist,  sondern  ebenso  wie 

[loere;  ags,,  aengl.  höre;  engl,  whore;  1  hâr  u.  griech.  kassa  etc.  (s,  oben)  zur  y 

ra ;  norw.,  schwed,  hora ;  dän,  höre ;  kas  (kratzen,  jucken  etc.)  gehört, 

aorrä,  huarrä,  huorâ;  mhd,  huore.  1.  hören  od.  hören,  huren;  —  he  hörd 

ries.,  an.  hör ;  ahd,  huor,  huar,  hör  20  aferal  herum ;  —  hören  un  snöreu.  —  Afries, 

ehelicher  Beischlaf,  Ehebruch,    Un-  höra;  nd,  hören;  nid.  hoeren;  aM.  huorön, 

Hurerei);  gotth.  hörs;  an.  hörr;  isl,  huarön;  mhd,  huoren  etc.    Zu  afries.  hör; 

ïurer,  Ehebrecher,  Buhler)  wohl  ent-  ahd,  huor  (Unzucht,  Hurerei  etc,),  s,  unter 

i  aus  dem  Präter,  hör,  huor  eines  höre. 

en  Vbms,  haran,  was  möglicherweise  25      2.  horen,  s.  hörn. 

dtg, :  fiiessen ,  strömen ,  giessen ,   od,  8.  hören,  s,  hörnen. 

jkeit  ausgiessen  u.  ausströmen,  pissen  hören,  hören ;  a)   den  Sinn  des  Gehörs 

tte  u.  auch  das  Stammvbm,  von  nhd,  haben,  einen  Laut  (SchäU,  Ton,  Ruf  etc) 

(^au«  harana,  harna?)  war,  wobei  den  vernehmen,   bz.  mit  dem   Ohr  aufnehmen, 

ich  zunächst  auf  das  Ergiessen ,   bz.  30  auffangen,  auffassen  etc. ,  indem  die  SchaU- 

hon  geschehenen  Erguss,  od.  Äusfluss  wellen  das  Trommelfell  treffen  u.  in  Schwin- 

innl.  Samens  (daher  huor,  hör  sowohl  gungen  versetzen,  die  sich  weiter  nach  dem 

r  als  Erguss-Person  etc.,    als  Gehirn  fortpflanzen  u,  diesem  Kunde  geben ; 

Inzucht  etc.,  als  Erguss-Sache^  —  he  is  döf,  he  kan  nêt  hören;  —  he  hed 

man  auch  zugleich  noch  an  Sodomi-  35  hum  ropen  od.  singen  hören,   bz,  hörd;  — 

enken  könnte)  bezogen  Jhaben  müsste,  he  hörd   't  donnern   (er  hört  es  donnern^ 

ne  auch  griech.  moichös  (Ehebrecher)  vernimmt,  dass  es  donnert  etc.);  —  ik  heb' 

ngere  (cf.  migen)   zur  y  mih  gehört  hörd  (vernommen),  dat  du  fröger  'n  nêt  wast 

der  Bedtg.:  semen  effundere  beruht,  un  nu  schind  't,  as  of  du  fan  'n  nêt  'n  et 
•ann  aber  auch  (cf,  dieserhaXb  1  hftr,  40  worden  büst ;  —  nu  hörd  insen ,  wo  he  fan 
.  bar,  boren  u.  nhd.  Beere  =  ahd.  sük  prîüd;  —  hörst  du  't  dat  't  sleid;  — 
c.,  goth.  basi  von  y  bhaksh)  davon  Sprichw.:  de  nêt  hören  (hören,  gehorchen 
en ,  dass  entweder  ein  älteres  Vbm,  etc.)  wil,  de  mut  folen ;  —  de  fader  un  mo- 
in  haran,  od,  ein  davon  stammendes  der  nêt  hörd,  mut  't  kalfsfel  hören;  —  b) 
.  hös,  huos  in  hör  etc.  überging,  weU  45  gehören,  angehören,  eigen  sein ,  zukommen, 
'bm,  urspr,  die  Bedtg, :  reiben,  scha-  gebühren,  passen ;  zu  Hause  gehören,  wohn- 
ratzen, stechen,  jucken  etc,  hatte  u,  haft  u,  sesshaft  sein  etc, ;  —  dat  hûs  hörd  mi ; 
hâr  etc.,  sowie  vielleicht  auch  mit  —  dar  mag  hum  wol  de  dardc  dêl  fan  hö- 
asan  (politus)  hasanön  (polire)  zu  der-  ren ;  —  dat  hörd  hum  half  mit  an  od.  to ; 
y  kas  gehörte,  wozu  Fick  (cf.  1,49)  50  —  wat  di  d'r  fan  hörd  (eigen  ist,  zukötnmt, 
yriech,  kassa  (für  kas-ja) ,  kasâlbé,  gebührt  etc.)  ,^  dat  schast  du  ök  hebben  ;  — 
a,  kasörfs  (Hure);  skr.  kacchura  he  hörd  to  min  familie;  —  dat  hörd  (ge- 
g,  unkeusch)  etc,  stellt,  während  er  bührt,  passt,  schickt)  sük  nêt,  dat  du  aferal 
n  goth,  hörs;  ahd.  huora  etc.  zu  lat,  de  handje-förmeier  bist;  —  dat  hörd  sük 
4,  skr.  câru  (lieb,  lieblich,  angenehm  55  nêt  för  junge  lue,  dat  se  sttk  aferal  in  de 
0.  vergleicht  u,  dafür,  bz.  für  lit,  förgrund  stellen;  —  du  hörst  in  de  ach- 
(lecker,  lüstern),  kahre  (Leckerheit  terste  bank;  —  du  hörst  hir  nêt  hen;  — 
kahriba  (Begierde,  Gelüste);  kslav,  he  hörd  in  Emden  to  hûs;  -—  dat  hörd  un- 
k  (Hure)  ein  Thema  kâru  (lüstern;  der  sin  bewind  etc.  —  Afries,  hêra,  höra 
Hurer)  aufstellt  u,  dies  (cf,  II,  314  60  (rect.  hörja);  satl.  hêra;   wfries.  hearren; 


HOEREN  IM  HOBN  HOBEV 


nd.  hören;  mncL  hören;  nid,  hooren;  as.  ren,  vem^tnen^  merken  He.)  m  6tmi 
hôrjan,  hôrean,  hôrreon;  ags.  h^ran,  hôran;  sku,  skav  dwrdk  Apkäresis  emUUwkm 
hieran;  engl,  hear;  an,  heyra;  norw,  höyra;  ku,  kar  gekört,  dte  mögUcheirwem  é» 
schwed,  höra;  dän.  höre;  aM,  hörran,  hör-  wohl  unserm  hûs  als  hüd  «.  ichAdei  id 
ren,  höran,  hören;  awM.y  amd  hören;  mAf/.  5  schauen,  schür  etc.,  sowie  laL  cxm 
hoeren;  goth,  hausjan,  hausjon.  —  Es  ist  etc.  (cf,  Fick,  II,  61  u,  271  u.IyW} 
von  einem  Stamm  haus  mit  jan  toeitergebil-  Grunde  liegt  u,  worüber  unter  hûi,  1 
det,  der  formell  mit  an,  haus  (Schädel^  d,  ».  schau,  schür  etc.  etc.  dae  Weitere  » 
Gehäuse f  Behälter,   Gefäss,  bs.  fassendes,       gleichen  ist, 

haltendes  od.  umfassendes  u,  umscMiessen-  10      horen-bak  (Hurenboek) ,   Hurer,  Po 
des  Etwas),  lett.  kauss  (Napf,  Schale)  etc,        die  viel  huret;  —  du  bist  'n  regtea  ho 
stimmt,  welche  Wörter  von  Fick  (cf,   I,        buk  (auch  als  Schimpfwort). 
51  u.    III,   79  etc,   etc.)  nebst  skr,   ko^,  horen-kind,  Hurenkind,  Bastard. 

kosha  (Bellälter  etc.)  u.  hûs  (Haus),  sowie  horen-krâii ,   Huretütram,    Huram 

lat,  curia  zu  einer  y  kus  gestellt  sind,  die  16  scliaft  etc, 
wohl  mit  skr,  kus,  kui>h  (amplecti)  identisch  horërder,  Hurer ^  Buhler, 

ist  u,  da  nun  der  Stamm  haus,   be.  dessen  horerê,  Hurerei,  Buhlerei  etc, 

Thema  hausa  von  hausjan  urspr,   vielleicht  horéren ,  huren ,   die  Hurenhäuser  h 

den  Sinn  des  Gehörs  od,  blos  das  Ohr  (als        chen,  das  Hurenhandwerk  treiben  eU, 
das,  was  die  Schaüwellen,  od.  den  Schall  20      horërster,  Hurerin,  Buhierin, 
aufnimmt  u,  auffasst,  od,  in  sich  aufnimmt  hôr-hûs,   Hurenhaus,      Spriehse.:  de 

u,  beschliesst  etc.)  bezeichnete,  so  wäre  es        ön  föt  in  't  hörhûs   scttd,    lettd  de  ta 
sehr  leicht  möglich,  dass  hausa  als  hörender       in  H  gasthûs  (Armenhaus), 
od.  vernehmender  Sinn,  od,   als   Ohr  von  hörig,  fehörî^,  ]i9n;âH,  reMniB, M 

Hause  aus  mit  an,  hauss  (Schädel,  Hirn-  25  gehörig;  hörsam,  leicM  Mu  Mreii  fi.  n 
scJiale,  od.  Gefäss,  Behalter)  identisch   ist       nehmen, 
u,   überhaupt  nur  ein  Etu>as  bezeichnete,  hôr-kind;  t.  q,  horenkind. 

was  den  Schall  aufnimmt  u.  (sei  es  als  Ge-  hörn,  hören,  Hom; —  sin  hôms  ûtild 

hör,  bz.  Gehör-  Organ  u.  den  Ton  auffas-  —  he  seit  harn  de  hörn«  ia  de  sld  (i 
Sender,  vernehmender  u.  auffangender  Sinn  30  fig,  im  Sinn  von:  ihn  stacheln  «.  antra 
od.  als  Ohr)  somit  urspr,  blos  ein  Gefäss,  od,  auch  im  Sinn  von:  ihm  scharf  e 
eine  Schede,  od,  einen  Behälter  (gleichviel  gentreten  etc.);  —  de  bulF  nimd  hol 
ob  schalenförmig,  rundlich  hohl,  od.  trich-  de  hörns;  —  én  höms  apsetten  (audij 
terförmig  tief)  bezeichnet  luU  u.  somit  hören  —  man  mut  not  lo  fSl  up  de  höms  na 
von  Hause  aus  soviel  bedeutet  als  Gefäss  od.  35  —  he  mut  sin  hörns  nog  erat  wmt  ofifl 
Ohr  haben,  bz.  das  fassende  u.  aufneh-  er  he  mak  word;  —  he  blasd  od,  stdc 
mende  Organ  besitzen,  was  hören  od.  auf-  't  hörn.  —  Nd.,  nid.  hoorn,  hören;  af\ 
nehmen  macht.  Vergleicht  man  übrigens  as.,  aas.,  an.,  dän,,  schwed,  hom;  o/ 
goth.  auso,  ahd,  örä  etc.  (Ohr;  Oehr;  Hen-  auchaoem\  wfries,  hOBra  \  wang,  hon; 
kel.  Griff  etc.)  als  mit  lat,  audire;  kslav,  40  höden;  helg,  hûrn;  nfries,  hörn;  ahd,  1 
omu  (Sinn,  Verstand);  skr.  avi  (acJUend,  horin,  hören-,  mJid,  hom;  goth,  hsun  p 
beachtend,  sehend,  merkend,  hörend  etc.,  bz.  gekrümmte ,  spitze  Hervorragung  od,  . 
beachten,  bemerken,  hören  etc.)  etc.  zur  y  wuclis  von  harter  Masse  <im  Ko]^€  t 
av  (sich  sättigen,  erfreuen,  gern  haben;  be-  Tliiere;  harte  hornartige  Masse  od, 
acJUen,  aufmerken,  merken  u.  hören  auf  45  düng;  vorragende  Spitze,  Land-  od  1 
Etwas;  begünstigen,  helfen)  gehörend  u.  spitze,  Promontorium;  Mondsidkel,  t 
aus  avas,  od.  avis  hervorgegangen  (die  aus  mes  Blasinstrument  etc.).  Mit  taJL,  oo 
Vi  od,  ik  entstandene  y  av  hatte  übrigens  ir.,  kymr.  com ;  cambr.  qom ;  gtüoL  kâ 
von  Hause  aus  die  Bedtg,:  bewegen  [sich,  (Hom),  sowie  griech,  kéras  (Hom);  i 
od,  ein  Anderes],  die  aus  der  Bedtg. :  sich  50  ^rva  (Nagel,  Hörn) ;  npers.  ^ornft  (dost 
bewegen  vor,  gehen  u.  kommen  zu,  erreichen,  wahrscheinlich  zur  y  gar,  ^ir  (romperc 
erlangen  etc.,  die  von :  greifen,  fassen,  neh-  rumpere,  diffringere,  bz.  vermzen^  venoM 
men,  vernehmen,  merken,  sehen,  hören  etc.,  niedermachen,  zerbrechen  etc,),  mu  «»i 
sowie  die  von:  zu  sich  nehmen,  essen,  trin-  auch  wohl  skr.  ^ara,  ^ara  (Waffe,  1 
ken,  sich  sättigen  etc. ;  greifen  nach  Etwas,  55  Donnerkeil),  ^aravya  (Pfeil) ,  ^arâra  ( 
verlangen,  begehren,  gern  haben,  lieben  etc.,  stör  er,  Ver  derber) ;  griech  keraonôs  (i 
sowie  weiter  auch  die  von:  halten,  tragen,  nerkeil)  etc.  gehören  u,  wonach  denn 
schützen,  fördern  etc.  entwickelte),  so  kann  Wort  Hörn  urspr.  wohl  eds  ein  i 
man  auch  annehmen,  dass  der  Stammhaus,  letzendes,  verwundendes  ßtsoi 
bz,  hausjan  (hören)  mit  griech.  a-koúô  (hö-  60  als  eine  spitze,  scharfe,  stechende  Stosn 


HOEBN  10?         HOEBST  HOBST 

lere  zum  Niedermachen  u.   FemtcÄ-       besser  noch  mü  unserm  harren,  hnrreln  (sur- 

Gegners  aufgefasst  ist,  ren,  sumsen,  sausen,  rauschen  etc.)  susamr 

Spitze,  Ecke,  Winkel,  Landspitze,  men,  wie  Bremse  mit  brimman  (cf.  bram- 
tarium ;  Strecke ,  Richtung,  Gegend       men)  u.  Hu mmel  mit  hummen  (sumsen). 

de  hörns  fan  de  tafel;  —  sett  di  5  hörn-flint,  Eckstein.  Fig.  od.  iron.  ein 
öm;  —  he  wand  in  de  hörn  fan  de        älter   Verwandter   des  Hauses,   der^  schon 

in  de  hörn  fan  't  für  (Herdecke);       Jahre  lang  den  warmen  Eckplatz,  hz.  den 

[IS  ligt  in  de  westerhöm;  —  wen  w!        Ehrenplatz  in   der  Ecke  des  Herdes  inne 

hörn    (Strecke ,   hz.   Ausweitung  in       hat  u.  denselben  unbeweglich  behauptet,  ohne 

um  hinaus)  wîder  gân,   den  kamen  10  denselben  einem  Ändern  zu  überlassen  u. 

at  andere  hûs  tohanden;  — he  w&nd        abzutreten. 

rumhörn  (cf.  kromhôk  unter  hôk) ;  —  hörn-loper,  Chratsparren,   od.  Wdlmspar- 

t  hum  d'r  'n  dûgtigen  hörn  (Ecke,  bz.  ren,  bz.  das  Sparrholz  (jQffer),  welches  am 
of. :  —  Afries.  herne,  hörne ;  wfries.  Scheunendach  das  schräge  Hinterende  drei- 
x)  nerne  harn;  nfries.  heem,  hörn,  15  eckförmig  abschliesst  u.  den  Wickel  des 
jaan;  wang.  hên   (statt  hem);  nid.        „spêrs''  bildet. 

nnld.  hören;   nd.  hörn;  mnd.  home;  noni-sehêf,    schief  eckig,    schidwinkHich, 

me;  an.,  norw.  hyma;   dän.  hjöme;        kein  richtiges  Quadrat  od.  Viereck  bildend; 

hörn.  —  Dies  Wort  ist  entweder  —  dat  hûs  is  hömschêf  bôed ;  —  de  disk  is 
\use  aus  identisch  mit,  od.  eine  Ab-  20  wat  hörnschêf. 

n  von  hörn,  wie  dies  aus  an.  hymdhr  hörn-sehün,  schief  eckig  etc. ;  auch  iibereck, 

t)  hervorgeht.    Vergl.  indessen  franz.        diagonal;  —  hörnschûn  afer  de  disk. 
Winkel,  Ecke) ;  afranz.  carne  (Thür-  hörn-tand,  Eckzahn. 

=  uns.  hôk)  u.  mnM.  hören  (angulas),  hürntje  (JDimin.  von  hörn),  kleine  Ecke  etc. 

iez  (II,  238)  von  cardo  ableitet,  wo-  25  hörnte,  homte  (Dimin.  von  hörn),  Höm- 
essen  auch  wieder  zu  erwägen  ist,        chen,  Hörnchen,  kleines  halbmondförmiges 

afranz.  Wort  nicht  mit  gaîat.  kâr-  Gebäck  od.  Weissbrödchen,  kleines  Hometc. 
orn,  bz.  Spitze  etc.,  cf.  unter  hörn)  hörntje,  s.  hörnetje. 

lenhängt  u.  mit  cardo  formell  nic?Us  hors,  s.  ros. 

?Mt.  30      horsk,  hurisch,  hurerisch;  —  'n  hörsken 

-blaser,   Hornbläser;    hier  bis  vor       kerel. 

i  Name  der  Nachtwächter,  weil  sie  hörst,  horst,   höst,    Horst;  a)    Gebüsch, 

isses  gekrümmtes  messingenes  Hörn  Gestrüpp  etc.;  —  b)  eine  (früher  wohl  mÜ 
auf  welchem  sie  durch  einen  Stoss,  Gebüsch  etc.  bewachsene)  sandige  Anhöhe, 
irmalige  Stösse  in  dasselbe  die  Stun-  35  bz.  ein  hochgelegenes  Stück  Grünland,  z.  B. 
l  laut  verkündeten;  —  't  is  tid  to  bei  Norden  etc.;  —  dat  ligd  up  de  hörst;  — 
de  hörnblaser  kumd.  he  wand  np  de  hörst;  —  de  kôjen  weiden 

d  od.  hörend ,  gehörnt,  mit  einem  up  de  hörst.  —  Daher  die  Ortsnamen :  Sand- 
\d.  mit  Hörnern,  bz.  Spitzen  etc.  ver»  hörst,  Horsten  etc.  etc.  —  Nd.  (Dähnert) 
—  dat  der  is  nich  hôrnd ;  —  hömde  40  horst  (ein  buschigtes  Stück  Land  mit  Mo- 
etc.  —  cf.  ahd.  homaht,  homoht  (cor-  r<xst  umgeben,  ein  erhöhter  Ort  im  Walde) ; 
u.  homên  (Hörn,  od.  Homer  haben;  mnd.  hörst,  hurst,  host  (niedriges  Gestrüpp ; 
rnem  versehen  sein  etc.).  Krüppelbusch;  das  zu  einem  Busch  zusam- 

Dn,  hören,  von  Hom,  Jiömem  etc.;  mengewachsene  Gras  an  der  Seite  eines 
lören  kwHaop;  —  'n  hören  spitse  etc.  45  Sumpfes;  ein  unlder  wüster  Ort,  Bruch, 
etje,  hörntje,  hördelke,  Horniss.  —  Bruchland,  bz.  mit  Gestrüpp  etc.  bewachse- 
rnt,  hornke,  hork,  hormk,  holmk;  nes  Land) ;  nd.-hess.  (V Um ar)  host  (Staude, 
ornte,  hörnen te,  hörnetje;  nid.  hör-  Stengel);  nd.-götting.  (Schambach)  host 
ild.  hörnte,  hornseJ,  horsel;  ags.  hyr-  (Busch,  Büschel;  Gebüsch,  Gehölz;  eine  be- 
gl.  homet;  aM.  hörn  uz,  hornoz,  hör-  50  wachsene  kleine  Erhöhung  im  Sumpfe;  Trupp, 
\?ul.  hornuz,  homiz,  hurniz,   humuz,        Haufe);  ahd.,  mhd.  hurst,  horst  (Gebüsch, 

harnliz.  Da  das  ahd.  horno-bêro  Gesträuch,  Busch);  ags.  (H,  Leo,  595,  19) 
Hornträger  auch  die  Bedtg.  cra-        hyrst;  engl,  hurst  (Wäldchen,  bewachsener 

Horniss  hol,  so  wird  homet  od.        Hügel);  Schweiz,  hurst  (Strauch),  \iiïni(Ge- 

etc.  auch  oft  von  hom  abgeleitet  u.  55  büsch,  Dickicht).    Es  ist  wohl  (cf.   z.  B. 

iss  als  ein  gehörntes  Wesen  ge-        barnen  =  brannen,   sowie  ahd.   hros,   ros, 

wegen   der  starken,   hornähnlichen        ors ;  as.  hros,  hors ;  ags.  hors  =  nhd.  Boss 

od.  Fresszangen.  Möglicherweise  etc.)  zweifellos  identisch  mit  an.,  isl.  hriôstr 
n  hängt  dieses  Wort  nicht  mit  hörn,  (aspretum,  glabretum,  bz.  eine  unebene,  un- 
\  mit  ahd.  hären,  herên  (clamare),  od.  60  fruchtbare,  wüde  Stätte) ,  womit  auch  viel- 


IIORWAL  HARWAL  108                               HOT 

leicht  der  Name  desfnes,  Gaues  Büstrin-  tergebüdet  ist  «.  sonach  kâs/ür  kmi 

gen  od,  Ilriusiri  (cf.  Ehrentra u t,  11,  wozu  die  germ,  tf .  sonsL  Formen  (ff. : 

:J<}8  in  der  Note)  zuHummenhängi.   Die  Grd-  bei  Fick,  II,    74  kvaso,  Korb  £U  Ï 

bvdtg,  den  Wortes  hurst   oiL   hriiist ,  hriost,  kosi,  kosa  u.  da&s  deu  formeü  «.  bejt% 

hriôst  hetr.j  so  wird  (cf.  wuld  von  wild)  da-  5  auch  wohl  mit   ka,   kva,    kras  aU  m 

mit  nrnpr.  tcohl  nur  eine  tviide,  wünte,  un-  Wurzeln  verwandte  ff  riech,  koiL,laLt 

fruchtbnrc,  bz.  uHcultirirtCf  blos  mit  Gestrüpp  qu&xo,  quacken)  jedenfalls   besser  rfM 
bewatlisnic  Gegend  bezeichnet  sein,  wobei        Dass  skr.  k&s   aus   einer  Schalliciwzd 

man  selbstredend  souohl  an  ein  hartes  u.  vorging,  bz.  ein  Ton-malendes  Wort  M 

trovkncs,  dürres,  unfruchtbares  ete.y  als  auch  10  für  spricht  auch  send,  tu^.  (husten),  U 

an  ein  rauhes,  wildes^  wüstes,  unebenes,  zer-  sis  etc.,  was  Fick   (I,  95)  zu  skr.  tni 

klüftetcs  Erdreich  denken   kann   u.  da  nun  sati  (tönen)  stellt. 

sowohl  für   hurst  als  für   hriost,    bz.  die  hosten,   husten;    —    he  kôstd  nn  b 

Verba:  hursan  od.  hriiisan  eine  y  hurs,  o^/.  altid. 

hrus  angesetzt  werden  muss,   so   stelle   ich  15      hôster-kôkje,  ein  kleiner  Kuehen,  & 

hörst  etc.   zu   der  von  Fick  /,  .5.7  aufge-  Bonbon  zur  Stillung  des  Hustens. 

stellten  y  krns    (rauh,  hart  sein;    stossen,  hot?  —    Vergl.   die    Redensart:  e« 

stechen)  u.  verweise  wegen  liyrst  auch  noch  jo  mut  liot  holden    (einer   von  Eudk 

auf  das  von  L.  Kttmüller,  jKig.  öOt  da-  Stand  halten,   bz.    still  stehen,  bleiben, 

für  aufgestellte  linostiin,   sowie   weiter  da-  20  Stelle  bleiben^  darf  sich  nicht  entferses 

seihst  aufUreÖHM),  sowie  pag.  173  auf  hyrst-  un  to  hits  blifcD;   —    de    mut  man  wo 

stall  (fr i«erc)  unter  gleichzeitiger  Verweisung  hohlen  (dem  muss  man  W(M  Stand  ktH 

auf  II.  Leo  (cf.  paa.  :Hii)  seq.)   hreúsan  u.  —  hc   wll   nich   hot   holden   (er  wiä 

(pag.  öü.y  hyr8t  u.  hyrstan  od.  hjrstan.  Stand  halten,  bz.  nicht  herhaUen,  siA 

horwal,  hurwal,  Dreckwall  (cf  hör),  od.  25  ruhig  verhalten  etc.) ,    dat  ik  hom  'l  d 

die  zu  einem   Wall  aufgeschichtete  schlam-  uilmeu  kan.  —  Desgl.  femer  die  ARiter 

viige  Krde,  welche  beim  Heinigen  eines  Gra-  „hot  un  pot"  in  der  Itedensart:  't  isa 

bcns  etc.  auf  die  Kante  desselben  geworfen  hot  un  cn  pot,   welche  meist  im  wegw 

u.  später  über  das  Land  gebracht  wird,  weil  den  Tone  von  Menschen  gleichen  SA 

dieselbe  in  der  Regel  einen  guten  Dünger  30  gebraucht  wird  u.  soviel  besagt,  da» 

abgieht;  —  de  horwal  mut  ôrst  dörlrrsen  uu  Fine  ebensogut,   od.  ebedtsoscÚeckt  »i 

t'örjûrs  afer  't  laud  brogd  worden.  Andere.  —  Was  nun    das  letztere  hc 

hOMpes,    Wirth,   Hauswirth.     Dieses  lat.  der  Zusammenstellung   mit  pot   (Topfi 

Wort  (wovon  Ifospiz,  Hospital  u.  auch  fäss  etc.)  betrifft,  so  kann  es  wohl  mit 

Spital  ~  nd.  spittel)  ist  hier  in  den  nie-  35  deutschen  hotte,  hMiie  (Gefäss,  welches 

dem  Volkskreisen  sehr  gebräuchlich  u.  wird  auf  dem  Bücken  trägt ,    bz.   hölzersa 

nur    von   einem  Hauswirth,    nie   aber    von  fäss,  Butte,  hölzerner  Tragkorb  elc);  \ 

einem  öffentlichen   Gastwirth  gebraucht;  —  hotte;  franz.  hotte  (corbis  dosauaria); 

min  hüspes  U  nrt  to  hîïs;  —  wen  mm  hos-  hotze  (Wiege)  etc.   identisch  sein,  J« 

pes  't  man  lidon  wil,  den  etc.  —  Mit  kslav.  40  es  auch  möglich,  dass  es    blas   die  B 

j^ospodi    (Herr)   aus   idg.   ghas-pati    (d.    i.  Masse,  dicke   Masse,   Niederschlag, 

Speise-  od.  Br od- Herr)  von  y  ghas,  essen,  Bodensatz  etc.,  od.  Mischmasch,  Gern 

cf.   gast    u,  pati    =   goth,   fadi,    Herr,   cf  Gemüse  etc.  (cf.  z.  B.   't  is  all'  ën  hü 

fiwler.  od.  ên  pot-nat  etc.,  bz.  engl,  hotch-potcl 

host,  Husten;  —  de  host   kwald   mi    so;  46  hodgc-podgc)  hat  n.  mit  nid,  hot;  nd., 

—  hl  junge  lue  ddrd  de  host  not  langer  as  hotte  (geronnene  Milch,   käsigter  The* 

8  dage  Bitten.   —   Nd.   hoost;   mnd.   hoste;  Milch  etc.)  eins  ist,   was   wolU   ébensú 

nid.  hoest;  satl.  host;  wang.  host;  ags.  hvOsta;  nd.-hcss.   liottc   in   „Schwing-JIotten" 

engl,  (mdurtl.)  whoost;  Schweiz,  mniton;  an.  lige  od.  flockige  Flachsabfälle)   mü  l 

hübti;  schwed.  hosta;  dän.  hosten;  ahd.  hu-  50  (schwingen,   hin  u.  her  bewegen,  scha 

osto,  hujisto;  mhd.  huoste.     Mit  (Fick,  l,  etc.,  cf.  hotjen)  zusammenhängt.  —  Das 

49)  lit.  kosu,  koBti  (Husten) ;  Ictt.  kâs6t  (Hu-  hot  indessen  betr.,  so  vergl.  unt^r  he^j« 

sten);  kslav.  kasili  (Husten);  skr.  kasa  (das-  an.  hatta   (Schicht   od.  Pause  machen 

selbe)  zu  käs,  küsati  (liusten),  welches  wahr-  Arbeit  einstellen  u.  Stillstand  derselbtt^ 


ist,  sodass  kfts  urspr.  soviel  heisst  als  ,Jaut        u.  Bleibens  etc.  liegt,    wobei    idt   i 
sein^\     Möglich  ist  es  indessen  auch,  dass        hot  aus  hat  an  unser  of  aus  af   (ttb) 
die  Schallwurzel  ku,  kva  blos  durch  „s**  icei-  60  nere.     VergleicM  man  übrigens  das  m 


HOETELE  109  HOT  JE  HUT  JE 

'einrichten,  bestellen;  Schicht  macT^n  frivolum,  frivola,  ineptiae,  turpis  quaestus, 
mnexe  h&ttr  (Art,  Weise,  Beschaffen-  sordidum  hierum)  etc.  so  scheint  es  zweifel- 
Iharacter  etc.),  so  könnte  auch  das  los,  dass  der  Stamm  hoetd  von  hoetelen  mit 
hot  in  bot  un  pot  als  Bezeichnung  nhd.  Hudel  u,  mhd.  huder  in  huder- wät 
'enschen  eines  Schlages,  he.  gleicher  5  (Lumpenkleid  od.  zerlumptes  Kleid)  wirk- 
gleichen Charakters  etc.  wol  gleich-  lieh  identisch  ist  u.  demnach  auch  hoetel 
emü  identisch  u.  nur  wegen  des  Reims,  urspr.  die  Bedtg. :  Lumpe ,  Fetzen ,  Lappe 
yen  der  Alliteration  mit  pot  zusam-  etc.  hatte.  Da  nun  aber  huder  zweifellos 
ieUt  sein.  wieder  mit  hader,  bz.  alid.  hadarä;  mhd. 
lê,  a)  geringe  werthlose  Kleinigkeit,  10  hadcr,  hAde\  (Lumpen,  Lappen ;  später  auch 
es  etc.;  —  gif  mi  'n  hötelê  fan;  —  Streit  =  nhd.  Hader)  verwandt  u.  des- 
mperei,  faule  schlechte  Geschichte,  selben  Ursprungs  ist,  so  muss  mhd.  huder 
erei  etc. ;  —  mit  de  höteléen  must  du  wohl  für  huoder  stehen  und  diese  Form 
de  hals  blifen;  —  mit  sttkke  höte-  aus  älterem  hadar  in  ähnlicher  Weise  her- 
rûkst  du  mi  nêt  kamen;  —  wat  hest  15  vorgegangen  sein,  wie  ahd.  muotar  u.  unser 
dar  DU  wer  für  höteléen  mäkd;  —  moder,  nid.  moeder  aus  äUerm  matar  od. 
iltid  80  'n  hütelê  (Pfuscherei,  od.  matar.  Vergleicht  man  nun  weiter,  dass 
te  faule  verworrene  Wirthschaft,  Trö-  Fick  (III,  61)  ags.  headhor  (receptacuhira), 
8c?Mft  etc.)  bi  hum  wcst  ua  he  is  goth.  hêtbjô  (Kammer)  mit  ahd.  huota  u. 
îder  kamen.  —  Es  ist  wahrscheinl.  20  mhd.  hüeteu  (cf.  hod,  hödeu)  zu  einer  genn. 
e  Wort  wie  nhd.  Hudelei,  cf.  hö-  y  hxth  (bergen)  =  skr.  cat  (bergen,  ver- 
1  u.  das  folgende :  stecken,  bz.  bedecken ,  verhüllen  etc.)  stellt, 
len,  höteln,  sich  ohne  Erfolg  u.  nutz-  so  ist  auch  mhd.  huder,  nhd.  Hudel  u. 
kleinlichen  od.  lumpigen  Sachen  be-  hudeln  mit  ahd.  hadarâ  gleichfalls  zu  skr. 
gen,  seine  Zeit  mit  Lumpereien  ver-  25  kantha  (Flicken-  od.  Lappenkleid),  lat.  cento 
i,  trödeln,  niedere,  schlechte  u.  pfu-  (was  aus  allerlei  Flicken  u.  Lappen  zu- 
ifte  Arbeit  machen,  Sachen  verpfu-  sammengesetzt  ist,  Flickwerk,  Lumpenwerk 
u.  verderben,  sich  verwickeln  u.  ver-  etc.);  griech.  kéntrön  (dasselbe)  zu  stellen 
in  Etwas  etc.;  —  he  deid  niks  as  u.  kann  das  mit  mnld.  hoeteler  identische 
un  krigt  sin  läfend  niks  toregt;  —  30  mnd.  huteler  demnach  auch  nicht  mit  nhd. 
eld  d'r  wat  mit  herum  un  kumd  d'r  hüten  verwandt  sein,  wozu  Dr.  Lübben 
it  wider;  —  wat  hest  du  d&r  nu  wer  (cf.  huteler  bei  Seh.  u.  L.)  es  anscheinend 
höteld?  —  he  höteld  un  dröteld  nët  stellt.  Denn  dass  diese  beiden  Wörter  wirk- 
:,  blt  dat  de  tid  ben  is;  —  de  budcl  lieh  identisch  sind,  geht  schon  daraus  her- 
ötcld;  —  be  höteld  sük  dV  in  fast.  85  vor,  dass  beide  auch  durch  soeteler,  bz.  su- 
i.  hoetelen  (pfuschen,  hudeln);  mnld.  teler  (Sudler)  erklärt  werden  u,  dass  sie 
n  (inartificialiter  se  gerere^  ignaviter  mit  nhd.  hüten,  bz.  unser m  böden  unver- 
agere;  frivola  agorc,  sordida  agere;  wandt  sind,  sowie  daraus,  dass  sie  bei  einer 
ponari,  ex  rebus  vilissimis  quaestum  Ableitung  von  böden,  bz.  ahd.  buotan,  mnld. 
});  mfläm.  hoetelen  (belistrer,  fatrouil-  40  boeden  dann  gerade  umgekehrt  im  nd,  hu- 
irc  quelque  chosc  lentemant,  comme  dein  u.  im  nhd.  buteln  lauten  müssten, 
it  point  de  hafte;  —  faire  profit  et  hötelke,  höttelke,  kleiner  Lappen  wm 
'  de  choses  viles  et  de  petit  pris).  einen  wunden  Finger,  bz.  ein  von  Flicken 
ich  dieses  anscheinend  von  einem  u.  Lappen  genähter  Fingerling,  der  über 
hoeten  stammenden  Frequentativums  45  einen  wunden  Finger  zum  Schutz  gezogen 
i  allerdings  nicht  sicher,  ob  der  Stamm  wird.  —  Es  scheitit  mir  von  böddelke  inso- 
»et  bei  dem  betr.  Vocal  •  Wechsel  u.  fern  verschieden ,  dass  es  nicht  mit  die- 
tchselnden  Auslaut  i,  d,  db,  tb  in  sem  zu  hod  u.  böden,  sondern  mit  engl, 
i.,  fries.  Wörtern  (cf.  hod,  böden,  bottle  (Fingerling)  zu  dem  Stammwort  hö- 
hören  etc.,  sowie  bant,  geten  etc.)  mit  60  tel  vmi  hötelea  (s.  d.),  bz.  dem  mnld.  boe- 
nhd.  hudeln  identisch  u.  demnach  tel  =  nhd.  Hudel  in  der  Bedtg.:  Lappen, 
od.  nid.  hoetelen  wirklich  dasselbe  Flicken  etc.  gehört,  bz.  ein  Dimin.  davon  ist. 
wie  hudeln  ist,  od.  einem  nhd.  hu-  hi)tel  -  kram ,  lumpigter ,  nichtsnutziger, 
*.nt8pricht.  Vergleicht  man  indessen  werthloser  Kram,  Pfuscherarbeit,  nichts- 
l  u.  hudeln  im  Grimmischen  55  nutzige,  faule  Sache  etc.;  —  dat  is  all'  bö- 
owie  die  zu  hoetelen  gehörenden  mnld.  telkräm ,  wat  nargends  to  to  brdken  is ;  — 
^' hoeteler  (bomo  iners,  operarius  iners,  mit  de  hötelkram  wil  'k  niks  to  dôn  hebbcn. 
in  arte  quam   exercet;  bomo  nibili,  höteln,  s.  bötelen. 

sordidus,   levis,   nequam,  scurra;  —  hotje,  hutje,  hurtje,  eine  kleine  Fracht 

BordiduB),  hoetel  werk,  hoetelr^'e  (opus  60  od.  Quantit^  Torf,  od.  sonstiger  Dinge,  die 


HOTJEDRAF  HO  WOBBKL 

man  wohl  auf  einmal  in  einem  Tragkarb  trifft^  so  dürfte  dieser  woM  mä  im  \ 
auf  dem  Bücken  fortschaffen  kann,  hz.  ein  bot,  womit  man  die  ^erâe  «ormbli  Ir 
kleiner  Wagen  voll  Torf  wie  sie  die  sog.  von  Hause  aus  idenHséh  sei»,  wiejs^ 
môrhäntjes  in  ihren  kleinen  u.  engen,  sarg-  wir  bot  in  dem  Kinderreime:  bot,  kfl^ 
ähnlichen  Wagen  zur  Stadt  bringen;  —  't  6  piird  na  de  m51en  to  in  der  Bedt§,: 
is  je  man  so  'a  hotjc,  wat  ho  dar  up  de  wa-  wärts  gebrauchen  m.  er  audk  «omtfl 
gen  hed ;  -—  ik  heb'  'n  hotje  törf,  od.  *n  wie  bû  (ef.  botpêrd  u.  hupfird)  tu  dm 
hotje  hei  (Heu)  köfd.  —  WoJU  zweifellos  Bedtg.  gebräuMich  ist  u.  mmü  ein  1 
Dimin.  von  nhd.  Hotte  (Tragkorb,  Bücken-  ben  an,  od.  Vorwärt  streiten  hc 
korb,  bz.  Behälter  etc.),  s,  unter  hot,  üebri-  10  net,  woraus  sieh  au^  die  Bedtg,:  st9\ 
gens  führt  Tapix  unter  hottjen  (cf.  hotjen)  od.  Stoss  (als  Vorwärtshew^ung)  léé 
auch  ein  hot  in  der  Bedtg.:  Wagen  auf,  wickeln  konnte.  Vergh  dieserhaiöM 
wonach  e^ann  hotje  auch  ein  kleiner  Wa-  ten  als  Fuhrmannswort  in  der  B 
gen  sein  kann.  treiben,   antreiben,   forttreiben   etc., 

hotje-draf  od.  hutje-draf,  hartje-draf,  15  weiter  in  der  von:  vorwärts  üxnmkki 
Sdhaukeltrab ;  —  he  ridt  in  *n  hotje-draf;  hen,  gelingen,  glücken,  die  hotten  an 
s.  das  folgende:  nid.  u.  mnld.  (cf.  KiL)   hat,  seme  i 

hotjen,  hutjen,  liurtjen,  schwingen,  schüt-       isL,  bz.  an.  hott  (equisonum  clamor), 
teln,  schaukeln,  in  schaukelnder ,   bz.  auf-        (equisonum  clamare)  etc.     FormdH  mn 
11.  niedersteigender  Bewegung  reiten  u.  ge-  20  aber  hot  als  Buf  od  Zuruf  zur  V 
hen,  od.  fahren,  hin  u.  her  bewegen,  von        kad  (yocare,  clamare  etc.)  sÜmmen,  m 
einer  Stelle  auf  die  andere  legen  etc.;  —        aus  beim  Vergleich  mit  hot  «.  hotkcf 
hO  hotjed  dat   heu  un  wer,  bz.  alP  dör  'n        wohl  die  Bedtg.:  commoveri,  perturiNi 
ander;  —  he  hotjed  up  un  däl;  —  he  hot-        reri  etc.   entwickeln   konnte,    wonaék 
jed  d'r  hen ;  —  hc  hotjed  d'r  wat  mit  herum ;  25  die  für  baten  angesetzte  y  hat  =  dar 
—  he  hutjed  od.  hurtjed   (fälirt  langsam       von  Hause  aus  mü  kad   (vocare  ete.) 
schaukelnd,  bz.  in  langsamem  Trab)  wer  na        tisch  sein  würde.      Vergh    dieserhaXb 
liûs  heu.  —  Vergl.  nid.  botsen,  hutsen  (stos-       hop  (was  als  Zuruf  dieselbe  Bedtg.  ha 
sen,  schütteln,  bz.  auf  n.  nieder,  od.  hin  u.        bot,  z.  B.   in  hop,   hop,   mfn   përd  = 
herfahren),   wovon  Diez    (II,  335)    das  SO  liot,  mm  përd)   den  wcihrseheinliehe» 
franz.  hocher  (schütteln  etc.)  ableitet  u.  wo-        sammenhang  mit  y  kup    u.    darüber 
von   auch    engl,  botch   (schütteln,   hinken,        teres  unter  3  hop,  wie   sit^   audk  a 
humpeln ,    sich  sprungtoeise  bewegen  etc.),        Bedtg n.  aus  der  Grdbdig.  sonare  entu 
botch el  (ungeschickt  n.  stolperig  gehen,  hin-        ten  u.  wonach  man  auch   ctnnehmen 
ken  etc.)  stammen.    Ferner  vergl.  auch  un-  85  dass  die  für  schwed.  bot;  an.  h6t  (Dro 
ser  bütseln  u.  wfries.  hottien  (wetzen,  schär-        Drohworte);  an.  bvata  (voriDärts  irt 
fen,  schleifen  etc.,  od.  eigentlich  nach  Ja-        hvât   (Anreizung  etc.);   ahd.  hwaz  (» 
pix  hin  u.  her  bewegen  u.  ziehen).     Ver-        heftig);  nhd.  wetzen  (schärfen  etc.) 
gleicht  man   nun  im  Grimm^ seihen  Wb.:        setzende  y  kud,  bz.  skr.  cnd,  cvad; 
unter  Hotte  weiter:  Schweiz.,  bern.  hottel  40  hyat,  ebenso  wiegerm,  bvath;  skr.kvdH 
(Kutsche,  Wiege),  hottern  (schütteln,  rütteln        den,  kochen^  bz.  aufbrausen,  broMn  et 
etc.),  Schwab,   holtem,   hotschein,   hotschen        3  hop  am  ScMusse)  mit  y  kad  (sonar 
(zittern)  etc.,  so  ist  wohl  zweifellos,  dass  al-        von  Hause  aus  auch  identisch  ist,  od. 
len  diesen  Wörtern  ein  Stamm  hot  mit  der        der  Stamm  bot  (cf  auch  wfries.  hotten 
Bedtg. :  Stoss  od.  Vorwärtsbewegung  etc.  zu  45  zen,  schärfen)  urspr.  mit  kud,  bs,  cod «. 
Grunde  liegt,  woraus  sich  für  hotten  die        hvsX  od.  hui  (antreiben,  erregen,  schärfe 
Bedtg.:  stossen,  rütteln,  schütteln,   hin  u.        cf.  Fick,  III,  91  seq.)  identisd^  wa 
her  bewegen,  schaukeln,  schwingen  etc.  von  Hüting^  j».  unter  Hoot. 

selbst  ergiebt  u.  wobei  man  für  hotte  in  der  hot  -  përd ,    hotpër^e ,    holiepërd 

Bedtg.:  corbis  dossuaria  (s.  unter  hot)  auch  50  derspr.),  Pferd,  Pferdchen,   lieUpftn 

annehmen  kann,   dass   es  ebenso  wie  hotze        Pferd  zum  Traben  u.  Beiten  etc. ; l 

(Wiege)   urspr.  die  Bedtg. :  Schwing-Ding,        'n  lütjed  hotpcrdje  kregen. 

od.  „Etwas,  was  man  durch  einen  Schwung  hovârd,  hoverdîg,  s.  hôgfärd  etc. 

auf  den  Bücken  schwingt  u.  hebV*,  hatte,  wie  htvd.  s.  hôfd  etc. 

auch  dem  nid.,  nd.,  nhd.  liotte  (geronnene  55      hÖvel,  s.  höfel. 

Milch)  u.  hotten  (gerinnen,  durch  schütteln  höven,  s.  höfen. 

u.  schaukeln  sich  scheiden   etc.)  jedenfalls  hü,  Ausruf  zum  Antreiben  der  Pfei 

die  Bedtg. :  Stoss,  Erschütterung,  bz.  stossen,  hnbbel ,    Unebenheit,  Höcker,    ISrht 

schüttem,  schütteln  etc.  zu   Crrunde  liegt.        etc.;  —  't  is  all'  ful  hubbels  an  knubbi 

Was  nun  aber  den  Stamm  bot  selbst  be-  60  JNTRbobbel;  mhd.húbe\etc.',s.  unter  1 


HUBBELEK  HUBBELN  111  HUEFE  HÏÏF£ 

leo,  babbeln,   abwechselnd  auf  u.  baderîk,  baderk,  bftderk  (auch  rfldenk, 

teigen,  sich  wellenförmig  erheben  u.  rüderk),   Gundelrebe,   Erd-Epheu  (Glecoma 

etc. ;  —  dat  hubbeld  ua  bubbeld  all'  hederacea,    od.  Hedera   terrestris).    —   Nd. 

lâl.  —  ^d  bobbelen.   Es  gehört  zu  (Schûtge)   huderich,    (Dähnert)   buder 

bz.  bOfel,  berührt  sich  seAstredend  5  u.  (bei  Lübeck)  bederik.     Im  nM,  heisst 

:h  mit  büppen,  huppeln,  boppeln  etc.,  sie  auch  Hederich  u.  ist  das  Wart  wohl 

i   Wurzeln  hup,   hub,  Luf  u.  bap,  von  lat.  Hedera  weitergebildet, 

=  idg.  kap  ti.  kup  von  Hause  aus  bûdî^,  Mutig;  dün-,  dik-bûdîg  etc. 

ïsind.  bädîg,  heutig;  hüdigen  dags.    cf  1  bade. 

lig,  bubbelff,  uneben,  höckerig,  wel-  10      bûdje,  bûtje,  Hâutchen,  kleine  od,  dünne 

g,  abwechselnd  hoch  u.  niedrig  etc,  feine  Haut,  Fellchen,  dünne  Schale  etc. 

hobbelig.                                ^  badjen,  bûtjen,  a)  dieHäutchen  od.  dün- 

'g,  bübern  etc.,  s.  büfern,  hûfeng  etc.  nen  Felle  abziehen,  dünn  schälen,  die  obere 

es,  bacbtern  od.  bagtern,  sehnlich  Haut  (od.   Binde,    Ueberzug,   Kruste  etc.) 

m,  hoffen,  warten  etc.;  —  bé  sitt  al  15  dünn  abnehmen  etc.;  —  du  must  dat  för- 

tern  un  to  wacbten.   —   Zu  bugen  sichtig  bûdjen ;   —   hê  hudjed  dat  dün  of ; 

denken  an,  trachten  nach,  vertan-  —   b)  den  bereits  im  vorigen  Herbst  umge- 

).  pflügten  Äcker  im  Frühjahr  dünn  u.  leicht 

Plur.  budeu),  Haut,  Fell,  Bala;  —  pflügen  u.  eggen  u.  so  die  Kruste  od.  obere 

)rt.:  he  trekd  hum  de  hûd  a/er  de  20  HaiU  lockern;  —  dat  land  brClkd  man  blôt 

-  dV  is  gen  bûd  of  slût  in  de  rok ;  hudjed  worden  un  den  kön'  ji  't  körn  d'r  so 

nut  am  êgen  bûd  to  markt  dragen;  .    in  seien. 

itt  in  gen  gesunden  bûd  (er  ist  nicht  biife,  b&fe,  a)  Haube;  —  sê  is  under  de 

;  —  bê  sitt  in  gen  goden  hûd  (er  büfe  kamen ;  —  Dimin.  hûfeke,  bfifke :  —  he 

cht,   bz.  ihm  ist  nicht  zu  trauen).  26  ritt  hör  't  bûfke  fan  de  kop ;  —  b)  Bienen- 

ß9.  bûd  ("ne&en  bêd,  béde,  c/.  3  beide);  korb;  —  c)  Decke,  Schutztuch  od.  Umhiü- 

;  mnd.  hûd,  bût;  nid.  huid;  mnld.  lung  eines  Tuch-Ballens;   —   d)  Behääniss 

ihd,,  mhd.  hût;   as.  bûd;  ags.  b^d;  od.  Fa^ih,  bz.   ein  Beutel,  worin  man  sein 

1.      Mit  lat.    cutis;   griech.   skütos  Geld  od.  seine  Schätze  aufbewahrt ; — bôhed 

u.   lat.  scutum  (Schild)  etc. ,  sowie  80  wat  in  de  büfe  (er  hcU  wm  zurückgelegt,  ist 

9rm  scbude,  schul,  schür  etc.  zu  der  wohlhabend  etc.).   —   Mofries.  (Wiarda, 

bedecken,  verhüllen,  umhüllen,  um-  pag.  201)  buve;  nfries.  huw,  böw;  nd.  have, 

üi  etc.  huwe;  mnd.  buve;  nid.  buif;  mnld,  huyve; 

bût,  heute.  ags.  hûfe;  an.  húia;  norw,  hava;   schwed. 

[e,heute;-'\iüden-dkgi  (heut  zu  Tage,  85  bufva;   dän.  bue;  scÎMtt.  how;  ahd.  bûb&; 

bcdendaagsch).   —    Äfries.    binde,  nihd.  hübe  (Mütze,  Haube,  Mitra).    Davon 

yoda;  wfries.  joed,  joe;  mnld.  he-  afranz.  buvet  (Mitra).    Es  ist  sehr  zwei- 

yden,  huyd*;   mnd.   budene,  huden,  felhaft,  zu  wdcher  y  dieses  Wort  gehört, 

IS.  hiudu;  ahd.  biutu,  hiuto,  hiuta;  bz.  mit  welchen  Wörtern  der  älteren  Spra- 

ite ;  md,  hüte.   Contrahirt  aus  afries.  40  cJien  es  verwandt  ist.     Vergleicht  man  in- 

;  as.  hudigu,  bodigo;   ags.  heodaeg;  dessen,   dass  unser  hüferen,   nid.  huiveren 

ü-tagû),  an  diesem  Tage.  cf.  2  heden.  im  mnld.  in  den  Formen  buyveren  u.  kuy- 

le,  Gewahrsam,  Versteck,  heimlicher,  veren  beilegt  ist,  so  scheint  es  fast  zweifei- 

mer  Ort,  Höhle  etc. ;  —  he  hed  göd  los,  dass  auch  büfe  mit  kûfe   (cf  küfeke, 

ie  hüde  (er  ist  tüchtig  begütert,  hat  45  kûfke,   Häubchen),   bz.   nid.  huif  mit  nid. 

was  zusammengespart  etc.);  —   ik  kuif,  mnld.  koyffe  u.  so  weiter  mit  demitäl. 

bade  up  de  përdebön  in  't  bei  mâkd,  cuffia,  scuffia ;  span.  cofia ;  franz.  colffe  etc. 

min  appels  in  upbarg  un  ferstäke.  (Diez,  I,  149)  unmittelbar  zusammenhängt, 

9n-hüde,   Honigwabe.   —   Mit  höde  dessen  Herkunft  gleichfalls  zweifelhaft  scheint, 

n.  50  trotzdem  Diez  es  von  ahd.  knppa,  kupha 

.   Kloss,   MeMkloss.   —   Sûrichw.:  (Mitra,  Kopfbedeckung)  u»  dies  aus  lat.  cxv^^ 

a,  alles  göd,  morgen  äten  wi  büdels ;  (Gefäss,  Becher,  B^iäUer)  ableitet,  wonach 

wapsig,  as  Berend  Heykes  sin  badeis.  übrigens  Fick  ahd.  bûbä  auch  mit  B^ht 

I,  hüten  etc.;  s.  böden.  mit  skr.  ka-kubb    (Kuppe,   (ripfel),  kumba 

I,  iMuten.  55  (weiblicher  Kopfputz,   Kopf  etc.);    griech, 

,  Hüter;  s.  böder.  kuphé,  kubé,  kúmbé  (Kopf)  zu  einem  idg. 

Ig,  bûderg,  hautreich,  viele  Häute  kumbha,  kubha  (Kuppe,  Haube)  stellt,  zu 

mit  Häuten  durchzogen  etc.;  —  dat  dem  auch  dann  skr.  kumbha  (Topf,  Krug, 

hûderg  stük  flêsk ,  dat  de  dafel  't  Urne) ;  send,  khumbha  (Topf) ;  grüch.  kúm- 

A.  60  bös  (Gefäss,  Becher,  BehäUer  etc.,  cf  nhd. 


nUEFEN  112                         HÜKELR 

Humpen  u,  unser  kumme),  kúbas  (Urne  hngev,  httgea,  sinnen^  dM»,  ^ 

etc.) gehören  müssen.  Uebrigens  ist  auch  F ick  schmerzlich  verlangen  ^   9dM9ûM§  n 

(cf.  III,  78)  wegen  ahd.  hûbâ  zweifelhaft,  da  warten  etc. ;   —    wat   tittit  da  to  k^f 

er  es  auch  für  möglich  hält,  dass  es  zu  einer  —  he  sitt  to  hoffen   an  to   hapea;  - 

germ.  y  huf,  hup  =  skr.  kup  (cf.  hop  u.  5  pêrd   hûgd  na  de  h&fer;    —   Sk  hÜ 

unter  3  hop)  geJiört,  wozu  er  auch  lat.  cupio  lank  säten   to  hagen,    dat   da  kmtf. 

u.  cumbere  stellt.  Sollte  indessen  nicht  auch  Afries.    hugja    (denke» ,    en'nnertiek  « 

hüfi*  mit  hûd,  schude  u.  lat.  cavea,  caveo,  wang.  hûgje  (hcffen)  etc.;  8.  WeHeret» 

hz.  unserm  kau,   schau  etc.  etc.   zu   der  y  hOgen. 

Bku,  skav  (bedecken,  verhüllen  etc.)  gehören,  10      hak,  hek,  Loch,  Herne  dende  Wen 

zumal  da  es  sehr  leicht   möglich  ist,   dass  kleiner  abgesperrter  dunkler  Sman  ei  ^ 

das  „Î**  in  ahd.  hûfâ  aus  älterm  w,    hz.  v  schlag,  Koben,  Stau  etc.;   —  u  vuai 

hervorging,  anstatt  aus  urapr.  p  od.  bh?  in  so  *n  lütjet  huk;  — ^  't  is  man  lo'ii 

hiifen,  a)  hüllen,  mit  einer  hüfe  (s.  hüfc  jet  huk  fan  'a  hüs;  —  dar  In  de  iSdii 

sub  c)  od.   einem    Schutztuch  umgeben    u.  15  so  *n  huk,  dar  kan  'twolligsen;  —i^^ 

darin  einpacken ;  —   hüfe  dat  laken  in ;  —  der  slapen  alP  bi  'n  ander  la  es  kik; 

du  must  dat  god  bäter  iuhüfen;  —  h)  Jßttr-  de  dêf  sitt  in  't  hak;  —  8win>,  kosde-,! 

sammeln,  sparen,  zusammenbringen  etc.;  —  ner-,  enter-huk  etc.  —  NkL  hok;  MiUk 

ho  hûfd  dügtig  wat  bi  'n  ander.  (ovile,  septum,  cors,  cavea);  wang.  (Ehrt 

hüferen,  hüberen,  hufern,  hübern,  beben,  20  traut,  I,  370)  hA (Schaf 8kiU)etc-fi 

zittern,  schaudern,  frösteln  etc.;  —   he  hü-  mit  buken,  hok  etc.  zu  der  unter  h^ab 

ferd  fan  kolde;   —   he   hüfcrd  dV  för,   um  erwähnten  y  kuc  (biegen,  kr^imen,wil^ 

dat  to  dun;  —  he  hüferd  (bebt,  schrickt  etc.)  etc.),  sodass  es  urspr.  eine  Hâhlun§oi^^ 

d'r  för  torüg.  —  Nid.  huiveron ;  mfüd.  huy-  tiefung,  Einbiegung  etc.,  bz.  einen  W 

veren,  kuyveren.  Beide  letzten  Formen  setzen  25  od.  eine  Ecke  etc.  bedeiäete, 

eine  y  skup  od.  skubh  (bewegen  vor,  od.  wo-  hak,   Zäpfchen  im  Hohe;  —  dektt 

hin)  voraus,  die  auch  unserm  Bchtfen,  whvLÎ-  mî  swuUen,  od.  schaten,   das  ZâffAn 

fehl  etc.  zu  Grunde  liegt,  weil  schtfen  (schie-  mir  geschwollen,  od,  gesehcssen  «.  Ml 

hen)  doch  nichts  Anderes  besagt,  als  sich,  verlängert  u.  gesunken;  —   de  htk^ 

od.  ein  Anderes  bewegen  irgend  wohin.    Da  30  das  Zäpfchen  heben,  —  fia.  JenMUUbi 

nun  aber  jeder  Ruck  u.  Stoss  entweder  trügen  u.   ihn   rein   ausziiS^en.  —  ^ 

eine  Bewegung  ist  u.  macht,  so  ist  für  hü-  huk,  bück;   watig,  buch;   nid,  hnig*,  ■ 

ffTin    (sich  frequent.  beicegen)   ein   urspr.  huych,    huyg;    norw.,   dän.   hak;  «i* 

hufan,  bz.  skufan,  skubhan  anzusetzen,  was  (Outzen)  huug;  nd.  (Schützt,  Bf,^ 

von  der  y  skubh  ==  skr.  kshubb  (bewegen,  35  huuk ;  mnd.  buk.    Es  ist  jedenfaüs  wä 

schwenken,  zittern  etc.,  bz.  stossen,  schüttern,  (Ecke,  Spitze  etc.)  u.  hake ,  haken  w 

schütteln)   abgeleitet  ist.     Vergl.    dieserhalb  Ursprungs,  da  es  entweder  die  Bedtg,:  & 

Fick,   1,  235  unter  skubh    das   Weitere,  Spitzes  etc.,  od.  Ausbiegung,  rundÚék 

welche   y   auch  wohl  unserm   schubben  u.  habenheit.    Beule,   Höcker    etc.   hat. 

nicht  allein  unserm  schüfen,  schuffein  etc.  40  Grimmischen  Wb.  wird  das  gleick 

zu  Cfrunde  liegt.  tende  Hauch,  bz.  beuch,  huch  zu  a 

hiiferîg,  hüferg,  hiiber^,  hiifrîg  etc.,  be-  kud,  käkuda  (Mundhöhle,   Gaumen) 

berig,  zitterig,  frostig,  schauerlich,  schaurig  laka   (Kehlkopf,  Schildknorpel)   ver^ 

etc. ;  —  ik  bün  so  hüferg,  't  is  nët  as  of  ik  bz.  als  diesem  entsprechend  angegébe, 

de  kolde  afer  't  läfeud  heb'.   —   Nid.  hui-  45  mir  jedoch  sehr  fraglich  zu  sein  sd^ 

verig.  hake,  hûk\  harke,  die  kauernde  & 

hiifering,  hiiferefi,  Schaudern,  Zittern,  das  Niederhocken  od,  NiedersUzen  i 

Beben  etc.;  —   d'r  geid  mi  so  'n  hüfereil  sammeng ebogenen   Knieen    ti.    gekri^ 

afer  't  läfend.  Bücken;  —  he  sitt  up  de  hake,   er  . 

hûfke«  s.  unter  hüfe.  60  kauernder  Stellung  etc.  —  Nd,  huak 

huft,  hilft,  Hüfte  (coxa).  —  Wang.  huft;  nid.  huik,  hurk;  nfries.  huk;  dän.  h 

mnd.  huf;   nid.  hupe,  huppe,  heupe,  heup;  cf.  buken. 

ags.  hyp,  hype;  engl,  hip;  ait.  huppr;  norw.  hakein,   ein  surrendes,  dem    Ton 

hupp ;  ahd.,  mhd.  huf;  goth.  hups.  —   Es  hu-hu**  entsprechendes  Geräusch  madk 

liegt   diesem    Worte   entweder  die  Bedtg.:  55  telst  des  sog.  hukel-,  od.   rammel-pob 

Einbiegung,  Vertiefung,  Höhle  etc.,  od.  Er-  Hörn  od.  sonstigen    Gefässes,    wMi 

höhung.  Vorragung  etc.  zu  Grunde,  die  sich  einer  Blase,   worin  ein  Riet  od.   B 

beide  aus   dem    Begriff  des   rundlichen  festigt   ist,   überzogen  wird,    an    dei 

ergeben.      Wegen  der  y  vergl.  unter  3  hop  mit  angefeuchteten  Fingern  od.  Hand 

ti.  bei  Fick,  III,  77,  60  u.  niederstreicht  u.  dadurch  einen  sm 


HÜKEL-POT  118  HÜELLE  HUELL' 

tgt,  den  wir  eben  mit  häkeln  he-       hole  nagt  mit  't  kind  Bitten  must  to  hukke- 

während  in  Hindelopen  (West-  forssen;  't  wul  hol  an  dal  nêt  slapen.  — 
für  das  Wort  goef jen  (gespr.  gûf-  Die  Entstehung  u,  Zusammenstellung  dieses 
luchlich  ist.  Es  ist  ein  schallnach'        Wortes   betr. ,  so  glaube  ich ,    dass  es  von 

freq.    Vbm.   u.  gehört  mit  mhd.    B  einem  früheren  Rufe  „hnkkel  fors*  weiter 
\auchen  etc.,  cf.  Orimm,  WTt.)  u.        gebildet  ist  u.  dieses  soviel  heisst,  als  ,,schau' 
h.  u.  L.)  hûk,  huck  (Eule)  etc.  zu        kele  stark*',  da  hukke  od.  hukkel  jedenfeUls 
iVL  (cf.  Fick  I,  49  seq.)  erweiter-        mit  hukkeln  connex  sein  dürfte, 
k  od.  kng.  hakkeln,  sich  auf-  u.  nieder  steigend,  od. 

»Ot,  od.  rnmmelpot,  der  Topf,  be,  10  schaukelnd  bewegen,  hinkend  gehen,  sich 
8S  od.  Hörn,  womit  die  Knaben  langsam  im  wiegenden  Gange  fortbewegen 
Martins- Abend  bei  den  Häusern  etc.;  —  he  hnkkeld  d'r  so  wat  hen.  Freq, 
en  u.  indem  sie  damit  hukeln,  daeu        von  1  hukken,  bz.  haken. 

Lied  singen :  hokelpot  wil  'n  ôrtje  1.  hakken ,  s.  haken ,   bz.  d&l- ,  ap-hak- 

ûrd  't  nét  seggen;  hei!  um  fêf  fif  15  ken  etc. 

id  't   up  't  allerbeste;   H  schipke  2.  hakken   od.   hokken,   in  einen    Ver- 

n,  lett  &ia  seilke  striken,   hed  sin        scJUag  od.  kleinen  StäU  (s.  huk)  bringen  u. 

in  den   top,   gäfd  mi  'n  ôr^e   in        sperren;  —  de  höner  mutten  hukd,  bz.  in-, 

Ipot.     Die  Juden  haben  *n   Ochs        od.  nphukd  worden. 

^t,   haben* s   Fleisch  in*s  Scdz  ge-  20      hok-sak,  Brei  aus  gestampften  Kartoffeln 

ie  hûd  was  fet,  dat  flêsk  was  ma-        mit  MM. 

wassen   d'  jaden  trürig  afer.  —  hnle,  hûl',  kleine  Anhöhe  od.  Erdhügel, 

ih  (statt   „Die  Juden"  etc.):  hir        Erdhaufe  etc.;  grosser  Erdklumpen,  grosse 

nie  man,  de  uns  wol  wat  gäfen  Erdscholle  etc.  cf.  nd.  (Br.  Wb)  hall,  bz. 
kan  he  gäfen,  lank  sal  he  läfen  an  25  grashall  (erhöhter  Basen;  Grasbüschel,  der 

den  to  starfen,  sal  ho  de  himmel        über  die  Umgebung  vorragt  etc.),    wovon 

Frisch  glauht,  d!ass  es  aus  nhd.  Hügel 

hakken,  harken,  hocken,  kauern,       contrahirt  sei,  wonach  denn  hule  od.  hûl'  in- 
mmen  biegen  u.  krimmen,  bz.  mit        dessen  woM  eher  ein   Contract.  von  hufel 
tgebogenen  Knieen  u.  gekrümmtem  80  od.  huvel  (cf.  1  hOfel)  ist. 
itzen  etc. ;  —  he  hukede  dal ,   dat  halen  od.  hûlen,  heulen,  laut  schreien  od. 

lét  sên  schulden ;  —  dâl-huken,  od.  weinen,  bz.  dumpf  tönen  u.  rauschen,  sau- 
a,  niederhocken.  —  Nid.  hukken,  sen,  brausen  etc.;  —  he  sitt  to  hulen;  — 
lokken,  huiken ;  mnld.  hucken ;  nd.,  dat  geid  d'r  hen,  dat  't  hûld  an  brumd;  — 
en;  isl.  hoka,  hûka;  echwed.,  norw.  85  de  wind  hûld  in  de  schörstein,  bz.  dör  de 
in.  huge;  schott.  huke;  hess.  (Vit-  lacht  etc.  —  Mit  nd.  hulen;  nhd.  heulen, 
chen;  bayr.  (Seh  melier)  hocken,        bz.  älterem  hewlen,  hûelen  u.  mhd.  hin  wein. 

Mit  heike  etc.  u.  hôk,  hak,  huk  hiulen  von  dhd.  hiuwela,  hûwda ;  mhd  hiu- 
ic  (biegen,  krümmen  etc.).  wel,  hüvffú  (Flule),  welches  sdbst  wohl  wie- 

hnktje ,  kleiner  Koben ,  kleiner  40  der  eine  Weiterbildung,  bz.  ein  Dimin.  von 
kleine  Ecke  etc.;  —  he  sitt  in  't  ahd.  hûwo,  hûo;  mhd.  hûwe  (Eule,  Uhu) 
Dimin.  von  huk.  ist.    hûwo  selbst  gehört  wohl  zu  der  unter 

•forssen,  hakkefossen,  mit  einem  hukeln  (s.  am  Schlüsse)  erwähnten  y  ka 
uf  dem  man  sitzt,  in  der  Weise  (schreien,  heulen,  bz.  ein  unartikulirtes  Ge- 
i,  dass  man  einmal  dessen  Vor-  45  rausch  machen,  od.  unartikulirt  tönen  etc.). 
u.  dann  wieder  dessen  Hintetfüsse        Vergl.  auch  (Diez,  II,   337)   afranz.  ha, 

auf  die  Diele  aufschlagen  lässt,  bz.  huer  (schreien),  huard  (Schreier),  huette 
Stoss  den  Körper  der  darauf  sitzen-        (Eule)  etc. 

on  ziemlich  stark  erschüttert  u.  diese  halen-trop,  Brummkreisel,  hohler  Kreisel 

srung  ein  von  ihr  in  den  Armen  50  mit  einem  Loch,  wodurch  beim  Kreisen  ein 
s  kleines  Kind  einigermassen  be-  dumpf  heulender  od.  surrender  Ton  entsteJU. 
m  solches  in  ähnlicher  Weise  wie  holer  od.  huler,  a)  Heuler,  Schreier  etc.; 

'iegen  in  den  Schlaf  zu  lullen.   Die-        —  b)  Singschwan. 
hakkeforssen  war  hier  früher  sehr  hiilke,  s.  hülleke. 

\  u.  wurde  bei  unruhigen  u,  heftig  55  1.  hfiUe,  hüll',  a)  Haube,  namentlich  eine 
len  Kindern  besonders  in  dem  FcUl  einfache,  wie  sie  die  Dienstboten  u.  Weiber 
es  Mittel  sie  in  den  Schlaf  zu  brin-  auf  dem  Lande  tragen ;  —  sett'  dog  lôfer  'n 
jewandt,  wenn  dies  weder  durch        hüll'  up  un  lôp  's  morgens  nêt  altid  so  mit 

noch  auf  sonstige  Weise  bewerk-  de  rage  kop  herum ;  —  sé  is  under  de  hüll' 
}erden  konnte;  —  'k  hebb'  hast  de  60  kamen;    —    b)   (fig).)   Kopf,  Schädel  od. 

ikAAl  Koolman.    WOrtorbaoh.    II.  g 


IIUËLLE  IIUELL'  114  HUND 

Wanst  etc.;  hô  hcd  de  hülP  ful  (er  ist  he-  hanpel,  himpel,  hümmeijBrhakm 

soffen) ;  —  c)  (desgl.)  Sinn  etc. ;  he  hed  wat  höhey  Hödter  eic  —  cf.  engl,  hump  (ffic 

in  de  hüir,  man  wat  *t  is,  dat  segd  he  jo  Buckel). 

nOt.  —  Nd.  hülle,  hülle;  vind.,  mnld.  hülle;  hnmpelei,    hnapeln,  gebredUiék  fi 

nhd.  hulla;  t/t/k/.  hullc,  httlle  (velamen,  £o/>/-  5  hinken  etc.;  —  dat  hampeld  d'riowitl 

tuch  der  Frauen).    Zu  hüllen,  od.  mit  die-  —  ho  mut  hampeln.  —  <^.  himp-hmpe 

scm  u.  holBter  ^)«  a/ic2.  helan  etc.,  c/.  2hälen.  hei  Weigand  nhd,  htimpein,  AimyA 

2.  hülle,  hiiir,  auch  hUlte,  kleiner  Hü-  unser  humpen  u.  humpe. 

gel,  Erhöhung  etc. ;  —  dat  land  ligd  in  httl-  hiunpeler,  hnmpler,  Hinkender,  Gé 

len,   bz.  in  hülteu  un  bülten.     Wohl  iden-  10  licher  etc.  —  Nla.  hompelaar. 

tisch  mit  hule.    cf.  indessen  auch  engl,  hill ;  hampen,  schneiden,  hauen,  hikrsen,  ibB 

ugs.   hyll   od.   hill  (coUis) ;   an.,   isl.  hiallr,  versiümmeln  etc.  —  Mnld,  hompciL   ^. 

liiall  etc.  unter  ;i  hell.  ter  hampe  dcLS  goth,    hamiB   u.  weäa 

hüllekef  hiilke,   eine  kleine  Ilauhe.    Di-  Weigand)  unter  humpen  u.  dm* 

min.  von  1  hülle.  15  hampeln. 

hüllen,  hüllen,  decken ,  bergen,  wickeln,  band,  Hund,     Auch  Schimpfwort 

scMeiern  etc. ;  —   he  hüld  lium  gôd  in ;  —  densart  u.  Sprichw. :  de  'n  hund  siniiei 

he  ferhüld  dat.  —  Nid.,  muld.  hüllen ;  ahd.  kan  ligt  'n  stén  (od,  knQppel)  finden;  - 

huljan,  huUan,  hüllen;   mhd.   hüllen;  goth.  siegten  hund,  de  8iu  her  ferr&d;  — dek 

huljan ;  as.  hulljan.     Mit  gleichbedeutendem  20  in  de  pot  finden   (nach  beendi^er  MA 

africs,  hella,  hiella,  hala  (in  bihella  etc.)  u.  kommen) ;  —  blaffende  hunden  bitai  oct 

1  hülle  etc.  su  ahd.  helau,  cf.  2  hälen.  de  hund  de  slöpd,    bitt    nttma:   —  wir 


wfries.  holpc;  as.  holpa,  helpc,  hulpi;  ags.  katte;  —  he  is  gans  up  de  hund  kuaa 
ht'lpe;  engl,  holp;  an.  hialp;  dän.  hjälp;  ist  in  seinen  VerfuUtnissen  gans  imn 
ahd.  hilfa,  hilpha,  hülfa,  hëlpha,  hëlpfa  u.  kommen,  hz.  voUstdndig  verarmt);  —  é 
(einzeln)  hulfa;  mhd.  hilfe,  helfe;  md.  hülfe.  80  de  hund  helpen  (Jemanden  dazu  verkt 
Zu  helpcu.  dass  er  verarmt  od.    verdirbt   etc);  - 

hülp-sel,  Hosenträger.  schal  hum  bekamen  as   de  hund  't  gn 

hülse,  Hülse  (ilex  aquifolium).  —  Nd.,  ten ;  —  he  is  d*r  up  ferstiferd,  as  de  1 
mnd.  hülse»  hüls ;  nid.  hülst;  aM.  hulis,  up  de  dode  kô ;  —  he  is  bekend,  as  de  k 
hüls  (ruscus,  mvrtus  silvestris,  Mäusedorn,  35  hund;  —  he  schudeld  't  of,  as  'n  pudelk 
Stcchpiüme,  Walddistel).  Davon  franz.  —  wen  de  hund  weg  is,  gân  de  ich 
houlx,  houx  etc,  cf.  Diez,  II,  337.  aferal;  —  wen  de  hund  drômd,  den»' 

hülsel,  Hülle,  bz.  ein  Etwas,  worin  man  brôd;  —  't  kalf  hörd  de  hund  half;  — 
ein  anderes  Etwas  hüllt.  kumd  bi  de  hunden  hör  vOnsken  nét  to 

hülte,  s.  2  hülle.  40  dat  de  kalfer  starfen ;  —  he  hed  mi  n£C 

hultcr,  hoher;  —  he  kwam  hulter-pulter,  'n  hund  to  bade  stûrd;  —  hê  hed  nn 
od.  hultcr  dl  pulter  bi  de  trap  heruuder.  cf.  wilP,  as  de  hund,  wen  he  in  de  pfltte 
haltcr.  —  juugens  un  hunde  gan  Iik  dör  de  ^ 

hum,  ihm,  ihn;  —  „dat  was  hum,"  sä'  —  twalf  buren  an  on  hund  sOnt  dartäi 
At-ôui,  do  harr'  he  'n  rött'  bi  d'  stört.  —  45  kels;  —  wen  'i  up  is,  sl&n  de  hunde  sOl 
Africs.  him ;  nid.  hem ;  ags.  hym ;  engl,  him  de  bunken ;  —  sê  läfen  mit  'nauder,  ai  1 
etc.    Zu  he  (er.).  un  katte;  —  d'r  sunt  mër  bunte  hunde 

hainniol,  Hummel.  —  Nid.  hommel ;  alul.  ôn ;  —  dar  kreid  gen  hund  of  h&u  oa 
humbal.  Zu  hummen  ==  nid.  hommen  (hum-  de  knüppel  ligd  bi  de  hund;  —  dal  fet 
men,  humsen,  sumsen),    cf.  mos-imme.  50  bäfen,  al  is  't  ôk  man   fan  'n  doden  h 

hainmer,  hamber,  Hummer,  ein  grosser  —  hunde  un  ädellûe  maken  gôn  dör  i 
Seekrebs.  —  Nid.,  nd.  hummcr ;  an.  humarr ;  sük  to ;  —  de  'n  hund  targt,  mut  de  bit 
dän.,  schiced.  hummcr;  norw,  hummar.  Mit  lôf  uämcn;  —  de  sük  för  'n  hund  ferl 
dem  gleichbedeutenden  lat.  c&mmnvns  u.griech.  mut  knaken  fräten;  —  kumd  man  afi 
kamaros  zur  y  kam  (krümmen,  wölben).       55  hund,  kumd  man  ûk  afer  de  stért;  — 

humpe,  hump,  TJteil,  Stück  etc.,  od.  Ecke;        gifd  't  mer  hunde  as  bunken;    —   d'r 
—  he  hed  (Tr  'n  ^^oden  hump  of  bäten ;  —        gen  hund  s6fen  jär  dül ,  of  he  word  en 
snid  hum  man  'n  dügtigen  hump  of;  —  Nid.        schaten;  —  he  is  nct  as  'n  hund,   de  t 
homp;   mnld.  (KU.)  hompe  (|>ars  abscissa       kette  kumd;  —  'n  olden  band  is  kwftd 
etc.).    cf.  humpen  u.  hampe.  60  fen  leren;  —  't  is  'n  gemênen  hund  h 


HUND  115  HtJENE  HUEN' 

du  Bwiuhand,  wilt  du  wol  maken,  greifen  etc.  u.  dann  weiter  auch  die  von: 

vi  kamst  ?  —  c/.  rodhund.  —  Nd.  fangen,  fest  halten  u.  fest  machen,  fesseln, 

L  hond;  afries.  huud,  hond;  saü.  binden,  vereinigen  etc.  entwickelte,  wonach 

ng.htkn;  tcj/Wes.  huwn;  n/ne».  hün;  dann  Hund  cäs  der  Greifer  od.   Fan- 

lund;   engl  hound;   schott.  haad;  6  ger  etc.  u.  handa  (Hundert)  als  urspr.  eine 

•;  norw.,  schwed.,  dân.huüd',  ahd.  Vereinigung  u.  Masse,  Menge,  Viel- 

d;  nihd.  hont;  goth.  hunds.  —  Es  heit  etc.   aufgefasst  sein  könnte,  wie  dies 

ähnlich  mit  dem  gleichbedeutenden  bereits  unter  band   (s.  am  Schlüsse)  ausge- 

,  (an  u.  (uni;  eend.  cûni;  griech.  führt  worden  ist,   wobei  zu  dieser  Bemg, 

nit.  kuDÔs);  lat.  cania  etc.  zusam-  10  von  hund  (als  Greifer  etc.)  auch  lat.  catos, 

Uenj  bz.  mit  diesem  von  der  y  ^û,  catalus  etc.  zu  vergleichen  sind. 

•\iu,  (van  (schwellen,  sich  ausdeh-  hunde-blten,  Hundebeissen ;  —  Bedensart: 

u.  stark  werden,  zunehmen,  wctch-  dat  geid  um,  as  't  hundebiten. 

hen  etc.,  cf.  Fick,  I,  59  u.  III,  hnnde-blöme ,   a)   Hunds-Camiüe ;  —   b) 

Grassmann,  pag.  1409)  abge-  16  Löwenzahn,   sonst  (Norden  u.    Umgegend) 

m  Fick  annimmt,  dass  das  Thema  auch  pêrdeblöme  genannt, 

n  hun  =  skr,  (un,  ^van  durch  das  hnnderd,  a)  hundert;  —  b)  Hundert.  —  Be- 

\   erweitert  ist.      Vergleicht    man  densart:  de  bûdel  in  't  bunderd  jagen  (die 

das   Thema   bunda  von  bunderd,  WirthscJiaft  od.   Geschichte  etc.  ins  WHde 

dessen   „d"   od.   „t**   auch   einem  20  jagen,  die  Einigkeit  störcfi,  Zwietracht  u. 

'  entspricht,  sowie  dass  das  germ.  Verwirrung  hervorrufen   etc.),   —    Afries, 

z  allein  für  sich  steht ,  so  könnte  bandrcd ,  bunderd ,   bondert ;    oa.   bunderod 

t  zu   der  Ansicht  kommen,   dass  etc.     Wegen  der   Weiterbildung  von  goth, 

gleich  des  goth.  bunda  (hundert)  =  bund ;   ahd,  bunt ;   as.  bund  (centum)  vergl. 

m,  griech.  katon  (in  'ékaton),  skr.  25  Grimm,  Wb.   unter  Hundert,     Wegen 

l.  ^ta,  pars,  cat,  kurd.  <^,  canibr.  bund,  bz.   bunda   =   centum  etc.   s.   unter 

luch  germ.  bunda  (Hund)  aus  einer  band  u.  band. 

'orm  ^ata,  V&nta,  od.  kata,   kanta  band  je,  Hündchen, 

g,  die  ausser  den  obigen  Wörtern  bnndje-draf,  kurzer  Trab,  Trab  nach  Art 

i  goth.  bandus,   soioie  dem  unter  SO  kleiner  Hunde. 

dieses)   erwähnten  goth.   bintban  bnndjen,  a)  kurz  traben,  traben  nach  Art 

!tc.  zu  Grunde  liegt  u.  deren  V  \^t  kleiner  Hunde;  —   b)  schwimmen  wie  ein 

ntweder  eine  blosse  Weiterbildung  Hund. 

ü,]f  od.  ak  umgesetzten  y  ^  od.  bands-tunge,  od.  hnndetimge,  lanzettblätt' 

l.  als  Denominativ  von  zu  ^a,  ^an,  85  riger  Wegerich. 

z.  gehörendem  ^ata  etc.  angesehen  bäne,  nêne,  henne  (Todter,  Leiche?),   cf. 

mss.     Wegen  ^a  od.  kâ  (schärfen,  benneklêd  u.  bünenbedde. 

rregen  etc.)   aus  al^  od.  ak  vergl.  httne,  bÛB',  grosser  starker  Menseln,  Biese 

zu  acus  etc.  (cf.  agge,  egge  etc.)  etc. ;  —  't  ia  'n  bûn'  fan  'n  kereL  —  Mnd. 

was  Fick  (I,  4  u.  II,  4  etc.)  un-  40  bune  (dasselbe) ;  nd.  bûne;  ahd.  hun;  mhd. 

r.  ak  anführt,  sowie  dass  die  Be-  biune ;  md.  bune  (dasselbe  t/.  auch :  Hunne, 

härfen  u.  erregen,  bz.  scharf,  spitz  Ungar).  —  Wie  bereits  unter  benneklêd  er- 

ier  Grdbdtg.:  bewegen,  od.  ge-  wohnt,  ist  es  sehr  fraglich,  welche  Bedtg. 

vorging  u.  dass  sich  hieraus  auch  dieses  Wort  urspr.  hatte,  bz.  ob  nicht  (von 

fn. :  kommen  zu,  erreichen,  greifen,  45  V  kun,  verwesen  etc.  ausgehend)  die  Bedtg. : 

ehmen,  zu  sich  nehmen,  essen^  (cf.  jLeiche,    od.     Gestorbener,    Todter 

in  der  Bedtg. :  erreichen,  erlangen  etc.  die  urspr.  war  u.  dass  dann  später  (von 

sen  etc.),  soune  weiter  aus:  bewe-  der    Vorstellung  des  Biesenhaften  der 

r,    dringen   vor   etc.   auch   die  Hünen-Gröber  u.    des  Sehr eckens   etc. 

arf,  spitz,  bz.  vorragend  etc.  ent-  50  den  die  unter  Attüa  in  Europa  einfaHen- 

,  wobei  es  dann  auch  wohl  gestat'  den   Hunnen-Schaaren  verbreiteten,    ausge- 

ür  die  germ.   (u.  soweit  auch  an-  hend)   bei  der  lautlichen  Aehnlichkeit  von 

Formen  damit  connex  sind)  Wör-  biune   od,   htm,     bune   mit    bunne    (dem 

l,  banda,  bintban  etc.  (s.  unter  h9.nd)  Völksnamen  der  Hunnen)  das  anscheinend 

(Hund),  bunda  (Hundert)  eine  aus  55  schon  altere  biune  u.   norddeutsche  beane, 
\  =  urspr.  a^^  od,  ak  entstandene       bêne  (cf.  bêden  =  goth.  biudan  von  y  bbud) 

l.  kat   (mit   der  Nebenform:  katb,  sich  nicht  blos  lautlich,  sondern   auch  bC' 

cf.  Fick,  1,56)  aufzustellen,  die        grifflich  damit  ideniificirt  hat.      Vergleicht 

der  Grdbdtg.:  bewegen  (sich  od.  man  übrigens  den  Umstand,  dass  die  haupt- 
eres)   auch  die  Bedtg.:  erreichen,  60  sächlich  in   Norddewtschland    od.  Nieder- 

8* 


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HURTJEN  118  HUBKE  HlliaiiCH 

bz.  eine  stossweise  erfolgende  Fortbewegung.       Bobrik^  nauL  WbJ  hoiaiiig;  «iiiilnaÉ 
Vergl.  das  folgende:  husinch.  —  Zu  hisen  =  nÜL  h^jnnf 

hartjen,  sich  rauch  stoss-  od,  sprungweise  etc.)  stimmen  die  Farmen  nichi  n.  Im 
bewegen,  in  einem  kurzen  schnellen  Trab  deshalb  dazu  nicht  gdkören,  wohl  iks 
gehen  od.  reiten  t/.  fahren ;  —  ho  hartjed  5  einetn  Stamm  hû8  od,  huse ,  wobei  n 
d'r  hen.  —  Dasselbe  wie  liotjcn,  indessen  sen  an  eine  Fortbildung  von  hâi  ß 
damit  woiM  unvencandtj  da  es  eher  mit  engl.  schwerlich  zu  denken  ist,  Eher  tdim 
hurtle,  stossen  etc.  (von  hurt,  stossen,  vcr-  mir  möglich,  dose  es  ein  urspr.  M»  5 
letzen  etc.);  mhd.  hurt,  hurte  (stossendes  fern  u.  Fischern  gebrauchtes  «.  gM 
Losrennen),  hurten  (stossend  losrennen,  10  Wort  ist,  weil  es  nur  bei  den  seefakn 
stossen) ;  täd.  hört  (kurzer  Stoss) ,  horten  Völkern  der  NardseeJkOste  vorkömmt  t 
(stossen);  mnd.  hurte  (Stoss,  AnpraU),  hur-  daher  hüsing  od,  huainge  etc.  nidU  m 
ten  (stossen)  verwandt  zu  sein  scheint  u.  diejenige  cUcke  u,  starke  Leine  betek 
wohl  ein  Freq.  od.  Iterat.  von  Letzterem  ist.  haben,  womit  die  hosen  od.  Hau  üb 
Von  hurt  ist  auch  wohl  nhd,  hurtig  wei-  15  ahd.  hûso;  mhd,  hûse  fder  ïïsck  ac^f 
tergebildet.  Fon  hurt,  &^.  A'e/^,  ^'^nir.  hwrdh  huso];  mnld.  huys  [antacaens  efiox  i 
(Stoss),  hyrdhu,  hyrdhio  (stossen)  entstand  mnd.  husen  [echymus];  norw,  'hysa  d 
(Diez,  I,  434),  ital.  urtare;  prov.  urtar;  aeglefinus]  etc.)  gefangen  wurden,  /oth 
franz.hearieT\afranz.huTieT  (stossen);  ital.  diese  „husen **  genannten  FHsdu  grm 
urto;  franz.  heurt  (Stoss)  etc.  20  schwer  sind   u.  also  auch  ein  starke  1 

hÛ8,    Haus,   —    Eedensart.  u.  Sjyrichw.:        erforderten? 
wen  ^man  wat  fan  hum  hcbbon  wil ,  den  is  hnsen,  liausen ;  —  a)  Haus  od,  IFdh 

ho  sin  läfend  nêt  to  hûs;  —  schone  huscn  haben,  wohnen,  sich  aufhalten  etc  - 
ferdênen  gen  geld ;  —  'n  Iiûs  ful  dogters  is  wirt/ischaften  etc. ;  —  c)  Haus  machei^  h 
'n  keller  ful  sûr  bor ;  — ^'t  is  'n  dülmanswark,  25  etc.  —  Compos. :  ferhûsen,  die  Wohn» 
wen  man  gen  b&s  in  siu  egen  hûs  is;  —  den  Wohnort  wechseln,  verziehen  dci 
wat  deid  man  mit  'n  hûs,  wen  man  gen  wif  umhûsen,  umzieJten  etc. 
hed ;  —  he  is  aferal  to  hûs ;  —   hê  is  dar  husen-blase,  HausetMase,  d,  t.  Leim 

not  in  to  hAs ;  —  ho  hed  'n  infal  as  'n  old        der  Luftblase  der  Ha usen  u,  andera 
hûs;  —   wel  kan  for  'n  unglük,  wen  't  hûs  30  wandten  Fischarten.    Wegen  „Haute 
ful  is.  —  Afries.,  as.,  ags.,  ahd.,  mhd.,  an.         Weiteres  unter  hüsel. 
hûs;  wfries.  huwz;   nfries.  hüss;  nd.,  dän.  hûsen-bûseii-saterda^,  cier  S^nataM 

huus;  nid.  huis;  engl  housc;  norw.,  schwed.,  Ostern,  als  der  Tag,  wo  es  im  Haust 
Schott,  hus.  —  Fick  (III,  79)  vergleicht  es  eilig,  unruhig  u.  stürmisch  hergeht,  we 
zu  skr.  kosha  (Behälter  etc.),  deren  richtige  35  diesem  Tage  an  Haus  u,  Hof  die  < 
Form  koga  indessen  eine  y  ku^  (umschlies-  Hand  gelegt  wird,  damit  am  Osterfeste 
senj  umfassen  etc.)  voraussetzt,  die  strenge  rein  u.  blank  ist.  —  ^  isi  aus  hftM 
genommen  zu  hils  nicht  stimmt.  Da  in-  der  Bedtg.:  „loirthscJMften'*  u,  b&sen« 
dessen  die  y  ku^  (cf.  Benfey)  auch  in  von:  stürmen,  eilen  etc.  u,  saterdag  (S 
der  Form  kus  vorkömmt,  so  würde  hus  nebst  40  abend)  zusammengesetzt, 
an.  hauss  (ScMdel)  etc.  hiezu  stimmen  u.  hüs  h US-fest ing,  husfestefi,  Obdach^  IFdb 

demnach  urspr.  ein  ein-   u.   um  seh  lies-        Unterkunft  etc.  —  Nid.  huisvestiiig. 
send  es  Etwas  bedeuten.     Möglich  ist  es  hûs-gerâd,  Hausgeräth^  Mobiliar. 

indessen  auch,   dass   das  Thema   husa   od.  hûshold,  Haushalt. 

hûsa  mit  hûd  zur  y  sku   (bedecken,  um-  45      hûsholden,  hnshoUen,  hausheUten,  i 
schliessen  etc.)  gehört.  schoflen  etc.;  —   he  fersteid  nét  to  hd 

hus-bakken,  hausbacken;  —  &)  zu  Hause  den;  —  mit  de  minsk  is  gen  hüsholdei 
od.  selbst  gebacken;  —  hîisbakken  brod;  —  (mit  dem  Menschen  ist  kein  Haus  zu 
b)  gewöhnlich,  alltäglich,  philisterhaft ,  tri-  ten,  bz.  nicht  mit  zusammen  zu  «ooA» 
vialetc;  --  'n  hdsbakkeu  kerel.  50  zu  wirthscluiften,  od  nicht  gemeinschaj 

hüs-banjer.   Einer,  der  das  Haus  hüten,        zu  verkehren  u.  umzugehen), 
bz.  daheim  bleiben  muss,  wenn  die  andern  hûsholder,  hûshoUer,  HaushaUer,  H 

Hausgenossen  ausgehen  u.  sich  ein  Vergnü-        schafter  etc. 

gen  machen.  husholderske,  hashoUerske,  JEToauAdfl 

hÛ8-dör,  Hausthiir.  55  Wirthschafterin. 

hüsel,  hiiselÎD,  hüseln,  hAsling,  dicker,  hasholding,    husholdefi ,     HaushA 

starker  Bindfaden,   dünnes  festes  Seil  od.  Wirthschaft. 

Tau,  dünne  Leine.  —    Nfries.  hüsing,  hüs-  has-holt   (Haushoh) ,   hölzerner   Ta 

ling;  ^'üf/.  hysom;  (iä>L  hysing,  hyssing;  noric.  sarg.  —  Auch  bei  Cad.  Müller. 

hyssing;  engl,  housing,  houseliuc;   nid.  (cf.  60      haske,   hûske,   hûsken,  h&sje,  hiUJc 


HÜS-LAGE  119  HUEVE  HÜEVEREN 

• 

hen,  od.  kleines  Haus;  —  'n  lütjet  —  hê  hütseld  d*r  al  mit  hemm;  —  hê  hüt- 
od.  hûsjc ;  —  Compos,  mai-hûske,  seid  mî  to  f81  um  od.  heram  (er  bleibt  nicht 
ije,  (Laub-y  Garten-IIauschen ,  Gar-  ruhig  sitzen^  —  setzt  sich  zu  viel  u.  zu  oft 
ie.  —  Sprichw, :  elk  hAsken  hed  sin  von  einer  Stelle  auf  die  andere,  —  bz.  wech- 
d;  —  'n  hûsken  klên  un  dat  allen ;  5  seit  zu  oft  seinen  Wohnort  od.  sein  Geschäft, 
Abiritt,  Abort,  auch  gemak,  od.  beste  —  wirft  sich  bald  auf  dieses,  bald  toieder 
genannt;  —  he  sitt  up  *t  hüske  to  auf  jenes  Geschäft  etc.);  —  he  hütseid  all' 
;  —  c)  Kernhaus  des  Obstes;  —  de  ôgenblik  um;  —  de  meid  hütseld  mi  to  fÖl 
ied  80  'n  grôt  hûske;  —  d)  Futteral;  (wechselt  den  Dienst  zu  oft,  bz.  halt  nir- 
Ihûske  =  Brillen- Futteral;  —  e)  Tute,  10  gends  lange  aus  etc.),  sülke  wichter  kan  'k 
Ue;  —  'n  hüske  mit  rosinen;  —  ho  in  min  hûsholding  nêt  broken.  cf.  umhüt- 
lat  in  'n  papiren  hüske;  —  f)  der  sein.  —  Nid.  hutseien.  Freq.  von  hutsen, 
zwischen  den  auseinander  gehaltenen  hotsen,  cf.  hotten,  hofjen. 
I,  wenn  man  sitzt,   bz.   der  Schooss  2.  hfitseln  (Subst.),   ein  Spiel  um  Geld, 

liederhockenden  Mutter,  wohin  kleine  15  wobei  die  von  zwei  Theilnehmern   zusam- 
'  sich  flächten  u.  bergen ;  —  wel  kumd        mengelegten   Münzen  von   einem  derselben 
min  hüske?  zwischen  den  beiden  aufeinander  geschlos- 

läge,  Abgabe,  die  auf  einem  Hause       senen  Händen  längere  Zeit  geschüttelt  (hüt- 
c/.  Umlage.  seid)  u.  dann  rasch  in  die  Höhe  geworfeti 

lôk,  Hauslauch  (sempervivum  tecto-  20  werden.    Diejenigen  der  auf  die  Erde  fal- 
id.  sedum  majus).  lenden  Münzen,   welche  mit  dem  Wappen 

lan  (Plur.  hûslûe)   ein  dem  mittleren        od.    dem  Bildniss   nach   oben  Uegei^  ge- 
istande  (ein  Bauer  auf  einem  pläts        Tiören  dem  hütseler  od.  SchüUeler,  wahrend 
f  in  der  Marsch  wird  nie  hûsman,       die  mit  der  Schrift  nach  oben  gekehrten  dem 
n  stets  einfach  bûr  genannt)   ange-  25  anderen  Mitspieler  zufallen, 
er  Hofbesitzer,  od.  Besitzer  eines  mit-  hütspot,   a)    ein   Gemenge  verschiedener 

ien  Bauernhofes,  namentlich  auf  der       kleiner  Fleischstücke,  bz.  die  Fleischabfälle 

—  Sprichw.:  pantje  warml  pantje  der  geschlachteten  Thiere,  welche  zusammen 
m&kd  menmg  hûsman  arm.  in  einen  Topf  geworfen  u.  darin  eingesalzen 
Plur.  hûslûe  (Hausleute)  hat  übrigens  30  werden;  —  wi  hebben  nog  wat  hütspot  in 
lie  Bedtg.  „Hausgenossen**,  cf.  au^h  de  keller  stân,  dar  kanst  du  to  fan  middag 
an.  wat  fan  in  de  röfen  kaken;  —  b)  ein  Ge- 
lans-beslag,  das  Wirthschafts-Inven-  misch  od.  eine  Sammlung  verschiedener  Ge- 
\e8  hûsmans.  genstânde,  die  keinen  grossen  Werth  Traben, 
râd,  Hausrath,  Hausgerâih.  —  Sprich-  85  bz.  ein  Mischmasch  von  Sachen;  —  he  hed 
'n  kwftd  wif  is  't  slegste  stük  hûsräd  de  ganse  hütspot  för  'n  bitje  geld  köfd ;  — 
land  hebben  kan.                                       d&r  best  du  de  ganse  hütspot  —  Nid.  hnts- 

s.  hütte.  pot;  engl,  hotchpotch,  hodgepodge,  hogge- 

Dg,   Bothschwänzchen  (sylvia  phoeni-        pot.  cf.  hot  in  der  Zusammenstellung  mit  pot. 

—  Nd.  (Dann eil)  hütik,  hüting.  40  \ï^ii^^MLX(masc.),  HiiUe,  kleines,  geringes, 
3,  hutjedraf;  i.  q.  hotje,  hotjedraf.  ärmliches  Haus,  bedeckter  Schutzort  etc.;  — 
ätje,  kleine  Hütte.  Dimin,  von  hütte.  he  w&nd  dar  in  so  'n  lütjen  hütte ;  —  ho 
ätje.  Dieses  in  der  Zusammenstet-  bôed  sük  'n  groten  hüt ;  —  't  sunt  all'  êmer 
^it  mütje  gebrauchte  Wort  ist  wahr-  hütten,  de  up  't  môr  bî  de  swarte  weg  st&n. 
ich  identisch  mit  1  hütje,  da  unter  45  Compos.  ërd-,  strô-hütte  etc.  —  Ahd.  hutta ; 
un  mütje'',  od.  „hütje  mit  mütje**  das  mhd.  hutte,  hütte;  nd.  hütt;  nid.  hut;  mnld. 
Hauswesen,  bz.  der  ganze  Haus-  hutte;  eik/Z.  hut;  norw.,schwed.  hyiiSk\  dän. 
od.  auch  dasselbe,  wofür  der  Deutsche  hytte ;  franz.  hutte ;  span.  -huta  —  Das  ahd. 
iisdruck  „Kind  u.  Kegel"  gebraucht,  hutta  (was  später  ins  nd.,  nord.  etc.  ein- 
\den  wird,  wie  z.  B.  in  der  Redens-  50  drang)  wird  vielfach  mit  hûd,  hûs  etc.  von 

trekken  mit  hütje  un  müije  weg ;  —  der  y  sku  (decken,  bedecken  etc.)  abgeleitet, 
i  hütje  mit  mütje  to  de  dör  herût  etc.  während  Fick  (III,  78)  es  zu  skr.  kuti 
.  wang.  sagt  man  statt  dessen:  hütti  (Hütte,  Halle,  Schuppen),  kuti  (Hütte),  ku- 
Itti  u.  auch  nd.  (Dähnert  etc.)  u.  tira  (niedere  Hütte),  kuter&  (HiHte)  etc.  ver- 
S  eh.  u.  L.)  wird  hüt  un  müt,  bz.  55  gleicht,  welche  Wörter  mit  skr.  kuti  (Krüm- 
n  mvLiie  in  derselben  Bedtg.  gebraucht.  mung,  Biegung,  Wölbung  etc.)  wohl  (cf. 
iitseln,  schaukelnd  hin  u.  her  bewe-  kamer  u.  unter  kate)  zu  der  y  kut,  kutati 
hüUeln,  hin  u.  her  werfen,  von  einer  (sich  krümmen  etc.)  gehören, 
auf  die  andere  bringen,   die  Stelle  häve,  hÜTeren,  hüvern,  häverig  etc.,  s. 

Wohnung,  Dienst  etc.)  wechseln  etc.;  60  hüfe,  hüferen  etc. 


I  ISO 


I  •  K-J : 


I 

(der  Vocal). 

Die  Wörter,  welche  mit  dem  Voccd  „i^  etc.  hervorgegangen  «.  gehört  dm  Wmii 

anfangen,  trenne  ich  deshalb  pon  den  mit  mit  ahd.  eit  (rogOBy  ignis),  eittr  fS^i 

dem  Halbvocal  od,  Consonanten  J**  begin-  cf,  atter)   etc.   u.    grieeh.   aithö  (kirn 

nenden,  weil  das  J**  sehr  häufig  aus  urspr.  sur  y  iah,  indh,    brennen ,  ^läiuai,  A 

pg*   (cf.  jicht  =  Gicht  t  —  jid  =  gat,  —  5  nen  etc. 

jegen  =  gegen  etc.  etc.)  erweicht  ist.  Boss  îder,  jeder;  îderên,  Jedermamn.  —  X 

aber  namentlich  die  mit  langem  „\^  begin-  ieder;  afriee,  eider,  aider,  äthery  îto,eii 

nenden  Wörter  oft  auch  mit  einem  j**  aus-  wfries.    jd&t^    engl,    either;    ag^  imB 

gesprochen  werden,  hat  darin  seinen  Grrund,  Mhd.  ieder,  ider;   contrahirt  out  wOS 

weil  in  diesem  Fall  das  lange  ^i"  aus  zwei  10  der,   ieweder  =   ahd.    éohwedar,  êoH 

urspr.  verschiedenen  Vocalen  entstand  u.  zu  ioweder.     Das  ags.    aegdher   imdessm  ' 

einem  meist  gedehnten  „i'^-Laut  contrahirt,  acghweder  u.  das  afries.  eider  etc.  oMi 

od.  dass  das  „V*  vor  einem  andern  Conso-  hwedevt  cf.v.Biehihofen^  qfrie8.Wk,\ 

nannten  zu  J**  wurde,  wie  aus  den  nach-  Das  ags.  aeghweder  ist  wM  ZtiM 

stehenden  Wörtern  das  Weitere  zu  ersehen  15  Setzung  aus  ae  -f-  ge  -f-  h weder  «.  idl 

ist  u.  auch  unter  J**  verglichen  werden  mag.  demnach  das  afries.  aiehweder  für  â  4 

Dass  übrigens  auch  der  Vocal  „i^,  eben-  +  hweder  zu  stehen,    wo   a,   ae  mö  i 

sowohl  wie   die  andern    Vocale,   ein  sehr  eo,  io  =  nhd.  je  (=  Ô  in  emand)  iM 

schwankender  Laut  ist  u.  immer  war,  ist  u.  d<is  ge  im  ags.  eageh weder  die  Fsn 

gleichfalls  aus  den  unter  diesem  Buchstaben  20  partikel  ge  ist,  die  auch  im  nJuL  je§\ 

aufg^vihrten  Wörtern  ersichtlich,  sowie  auch  ("=  cihd.  eogalih,  cf,  elk)  stedkL 

aus  den  Wörtern,  worin  derselbe  als  InlatU  Das    Wort  Jeder   ist   daher  iâeâ 

erscheint.  mit  jeweder.     Was  je,   bs.  akd.  m 

Ibo,  Ibe,  Ihbe,  ml.  Name.   Davon  Geschln.  etc.  ist,  ist  unter  7  i^  emand  u.  2  ft  a 

Iben,  Ihben  u.  Ibeling,  welch  Letzterer  in-  25  sehen.     Das  ahd.  hwedar  ss  goth.  hn 

dessen  auch  als  nü.  Name  vorkömmt.  (nM.  weder)  wird  swar  cds  irage-Pt^ 

Derselbe  ist  wahrscheinlich  mit  Ebo  nahe  men  in  der  Bedtg. :  wer  von  beiden,  oL 

verwandt,  soioie  dieser  mit  Abbo  etc.  u.  ge-  zweien  etc.  aebrauckt,     Da    indeses»  i 

hören   desgl.   auch   vielleicht   die   Namen:  wer  (cf  wd)  nur   die  Bedtg.:   einer, 

Ippo,  Jibbo,  Jabbo  etc.  dazu.  30  unbestimmte   Person,    irgend  Jememd 

cf   bei  Förstemann  unter  Ib,    der  (d*r  is  wel  west  =  es  ist  Jemand  da  | 

auch  eine  Verwandtschaft  dieses  Stammes  sen)  hat,  so  heisst  hweder   eigentUA  • 

mit  dem  Stamm  Eb  u.  Ab  für  möglich  höU.  als:  einer  von  zweie  n  w.  <ia  eo,  ic 

lebt,  iehts,  jiehts,  ichtens,  îhts  etc.,  ir-  Bedtg.:  je,  immer,  ewig,  dauernd,  wm 

gend,  irgends,  irgend  was,  etwas  etc. ;  s,  êts.  35  brochen,  in  einem  fort,  stetig,  stets  de. 

iddelk,  s.  eddelk.  so  bedeutet  eo-h weder  sovi^  ais:  tinMfl 

Ide,  ml.  Name.     Wohl  gleich  Edo;  s.  d.  stetig  einer  von  zweien.     Insofern  ab 

u   unter  Ibo  wegen  des  Vocalwechsels.    cf  aber  in  der  Bede  „dass  einer  von  zw 

auch  Förstemann  unter  Id,   wozu  auch  immer  etuxis  thut  od.  gethan  haben  h 


dat  ia  idel  Btro,   das   ist  leeres  Stroh,  bz.  je  od.  immer  einer  von  zweien 

nic?Us  als  Stroh;  —  dat  sunt  al  man  idele  ahd.  co-hwedar  u.  hhd.  jeder)  der  3 

worden,  w&r  'k  niks  up  gäfe;  —  'n  !dcl  ge-  45  von:   alle   beide,  jeder   von  bei 

segge  (ein   eitles   od.  leeres,   unnützes  Ge-  jeder   von  allen,   Jedermann,  < 

rede);  —  he  word  so  idc\  (eitel,  dünkelhaft,  od.  Jeder  ohne  Unterschied,  e\ 

hoff  artig,  prunksüchtig  etc).  —  Davon  :fer-  so  gut  als   der  andere  etc.    aus. 

ideln   (vereiteln,  zu  nichte  machen  etc);  —  auch  lat.  utcr,  %oas  sowohl:  wer  von 

idelheid  (Eitelkeit,  bz.  Leerheit,  Nichtigkeit).  bO  den   etc.,   als   auch  beide    ohne  j 

Form:  afries.  idel,  îdle;   mnd.,  nd.  idel;  nähme  etc.  bedeutet, 

wfries^.,  nid.  ijdol ;   a«.  îdal,  îdil ;  ags.  îdel ;  Da  h  =  urspr.  k,  c  (^.  z.  JB,  lat.  a 

ahd.  italt  idal;  mhd.  itel.  griech.  kcras   =  nhd.  liorn)  u.   aueh 

Der  Begriffe  leer,  frei  von,  blos  etc.  q  od.  qu  (in  qua  =  aind.  ka)  aus  wr$, 
ist  aus  rein,  lauter,  klar,  glänzend  55  entstand,  so  ist  ahd.  hw  (bz.  hu)  i=  la 


IDJE  ITJE  121                                10 

ind.  k.  Das  ahd,  hwe-dar  (aw  hwa-  (regsam,  strebsam,  fleissig  etc.)  erklärt  wer- 

goth,  hvathar)   entspricht  demnach  den  su  müssen  u.  (da  goth.  ith  [aber,  wenn 

at.  quatar  od,  quatarus  =  aind.  ka-  etc.J  u,  id  [zurück,  re]  =  lat,  it  [in  iteram] 
His  eine   ComparaHvbildung  von  ka        u,  =  ags.  ed  /c/.  etmäl  u.  edddk]   u.  an, 

qua,  goth,  hva)  t^,  wie  bei  Bopp  5  idh  ist)  mit  goth,  ithan  (gehen  ^  sich  bewe» 
%mm,  ll,  pag,  24,  31  u.  203,  nebst       gen  etc.)  u,  wohl  auch  mit  goth,  iddiik  (Präter, 

er  ka  im  vorhergehenden  Paragror  von  gaggan,  gehen)  verwandt  zu  sein  ii.  zu 
?5  Gesagten)  weiter  verglichen  wer-        der  |/  at  (cf,  itan,  essen,  von  y  ad),  gehen, 

nn  u,  wobei  noch  zu  bemerken  ist,  bewegen  etc,  zu  gehören.  Da  nun  aber  in 
ch  lat,  uter  (cf.  Fick,  II,  77)  wahr-  10  Eifer  derselbe  Grdbegriff  der  Bewegung, 
zh  für  cuter,  bz,  quter,  quater  steht  des  Begens  u,  Strebens,  bz,  der  Er- 
lach  mit  ahd,  hwedar  e^jc,  gleichen       regung,  Aufregung  (=i  innerliches  Be- 

nas  ist.  wegtsein)  etc,   zu   Tage   tritt,    so  haUe 

ïtje,  wbl.  Name,    Dimin,  von  Ida.  ich   dafür,   dass  diesem  Worte  auch  eine 

Use,  od,  Idze,  ml,  Name,    Geschln,  15  Bewegungs-  od,  Thätigkeits- Wurzel 

tzen  u,  Idsinga,  Idzioga.  (cf.  dieserJuUb  lat,  ago  von  y  ag,  bewegen, 

alten    Gescfüecht  der  „Idzinga**  ge-  treiben  etc,)  zu  Grunde  liegen  muss.   Diese 

üher  Norden  u.  Norderland  u.  nah-  y  könnte  nun  aind,  ap  (bewegen  vor,  kom- 

seine  Mitglieder  desselben  auch  schon  men  zu,  erlangen,  erreichen  etc.,  treffen,  pas- 

Kreuzzügen  Theil.     Es  starb  1439  20  sen  etc.)  od,  äp  =  zend.  ap  sein,  die  auch 

aa  Idzinga,  welche  eine  Tochter  des  dem  goth,  ibns,   afries,  ivin,  iven   (für  ifin) 

Häuptlings   von  Norden   (Eberhard  u.  ahd,  eban  (cf,  äfen)  zu   Chrunde  liegen 

war,  aus.  wird,  indem  Äug,  Fick  (vergl,  Wb,,  zweite 

Idse   od.   Itze  eine  Verstümmdung  Aufl,,  pag.  340)  dafür  eine  Grdform  apina 

sard  ist,  wie  Stbg,  bemerkt,   kann  25  ansetzt,  wobei  das  urspr,  „p**  regelrecht  in 

t  einräumen,  da  der  Geschlechtsname  „f^  (cf.  fader  von  y  pa)  Übergehen  musste, 

auf  ein  hohes  AUer  des  Namens  Auch  das  aind,  ap   (Wasser  =  bewegtes, 

.  Idzo  hinweist  u.  neben  Edzardsna  wogendes,  strömendes,  fliessendes  etc.)  u, 

I.  von  Edzard)  in  der  ältesten  ostfries.  ap-as  u.  lat.  opus  (Arbeit,  VerricJUung,  Thä- 
hte  vorkömmt.  30  Ugkeit),  nebst  kU.  opos  (nöthig,  geschickt, 
Torm  Idse,  bz.  Idso  scheint  eher  aus  dienlidh,  passend  etc.)  u.  griech,  epö,  epomai 
Usprungen  u.  zum  Stamm  Idis  (fe-  (beschäftigt  sein  [womit  u.  um  etwas],  be- 
Tgo)  zu  gehören  (cf,  Forst em an n  sorgen,  behandeln  etc.;  folgen,  mitgehen, 
d  i  8),  der  mit  idel  zur  y  idh,  indh,  nachgehen,  verfolgen,  ergreifen  etc.)  etc  ge- 
,  glänzen  etc.  gehört,  woruich  Idso  85  hören  zu  derselben  V  ap  u,  fikgt  sich  dem- 
Ue  Bedtg.:  „Glänzender**  hat.  nach  das  mit  dem  auffix  er  vom  Stamm  if 
n  IdiB,  bz.  ags.  ides  (Frau)  cf,  ags,  gebildete  Wort  ifer  od,  ifer  sowoM  etymoUh 

von  Bouterwek  u.  H.  Leo,  gisch  als  begrifflich  sehr  gut  zu  dieser  y  ap. 

Eifer,  Eile,  Uebereilung,  Erregung,  Dass  das   Wort  ifer   erst  so  spät  in  der 

chaft,   Zorn,   Hitze  etc.;  —  he  sitt  40  Schriftsprache  auftaucht,  beweist  nichts  ge- 

=  ful  für;  —  ^hô  kwam  so  in  ifer,  gen  diese  Ableitung,  da  es  jedenfalls  schon 

örde,   dat  sê   sin  bröer  unrecht  dôn  vorher  mdartl.  gelebt  Jkiben  muss,  bevor  es 

dat  etc. ;  —  he  hed  dat  in  ifer  segt  in  Schriften  vorkommen  konnte  u.  weil  mög- 

,  —   d'r  is  gen  ifer   (od.  furtgang)  licherweise  diejenigen  Handschriften  der  Vor- 

45  zeit  auch  sehr  leicM  verloren  gegangen  sein 

Grimm  tauchte  ifer,  eifer    (aemu-  können,  worin  es  schriftlich  niedergelegt  war. 

îlus)  erst  im  15.  Jahrhundert  in  Ober-  îfem,  eifern,  eilen,  streben,  sicn  banühen, 

and  auf  (wie  desgl.  auch  mnd.  ive-  streiten  etc.,  bz.  eifrig  u,  thätig  sein,  erregt 

von  unser  nd.  îfer ;  nid.  y ver;  schwed.  sein  u,  werden  etc, ;  —  sük  beifern ;  —  Buk 

län.  iver  entlehnt  sein  soü.     Woher  50  ferifern  (sich  ereifern  u,^  aufregen,  in  Zorn 

nmen,lâsst  auch  Grimm  unerklärt,  gerathen  etc.) ;   —   ho   iferd   (fr  tagen,   er 

II.  auch  Fick.  Seine  Verwandt-  eifert  (strebt  u.  spricht  heftig)  dagegen  etc.; 
mit  an.  idhja   u.   dem  ahd.  eit   (cf.  —  ho  îferd  för  sm  fründ,  er  eifert  (streitet 

idel)  liegt  doch  wohl  zu  fern,  trotz-  lebhaft  u.  heftig  etc.,  bz.  bezeugt  ein  grosses 

' im m  dafür  plaidirt.    Auch  scheint  55  Interesse  etc.)  für  seinen  Freund,  —  Nid, 

an,  idhja  (Beschäftigung,  Arbeit,  ijveren ;  mtid.  iveren. 

c.)  u.  idhna  (arbeiten  etc.)  etc.  ebenso  îfrig,  jferg,  eifrig,  strebsam,  thätig,  fleissig 

Wort  winnan  =  ahd.  winnan  (mü-  eilig,  erregt,  heftig,  Zfnnig  etc. 

eben,  arbeiten,  kämpfen  etc.)  aus  der  ig,  ig,  Endung  vieler  Adject.  u,  Adverb. 

',:  bewegen,regen,  streben  etc,  60  (als  z,  B.  von  ewig,   ênîg,  weimg,  gidsig, 


IG  122  IK 

gôdîg,   môdig  etc.,   une   bei  Adelung  u.  ning,  bg,  chaninga  (Kdmig)  =  ilr.JM 

An&m   das    Weitere  zu   ersehen),   die  im  könnte    demnach     überseisi    loeniai:  I 

ahd,  u.  mhd.  u.  versckiedetien  anderti  germ.  schlecht-gU'ffehörend,    bf.  gehen 

Sprachen  in  der  Form  ag,  eg,  ig,  ing,  ac,  eu-  Oesehleeht   u.    Stamm  =  SU 

ec,  ic,  ÎDC,  ch,   ich   (cf.  ahd.  einag,   einac;  5  mes-Angehörtger,  Oesehlecktê-^ 

mhd.   einec,   einic,   eiiiinc;   as.   ciiag;   ags,  10  an  dt  er  etc.,  od,  auch  so,    dass  éu\ 

s^neg,  aenig;  afries.  enich,  enig   =  einig;  schlecht  «.    der  Staimm  suihm§i 

—  ahd,  ewig,  ôweg;  mhd.  ewig,  e wie;  afries,  u.  von  ihm  ausging  de. 

eweh,  ewig ;   as.  ewich  =   ewig ;  —  ahd.  Igß®j  »»^«  Name,      Geschin.  Igga  1 

muotig;   mhd.  muotic,   muotec;   as.  m6dag,  10  gena. 

môdeg,  môdig;  goth.  môdags;  ags.  môdig  =  WahrscheinUéh  nUl  Iko   (cf.  dk  Ai 

muthig  etc.)  u.  wahrscheinl.  auch  noch  in  Iko,  Igo,  Icho,   Ihho,    Dtcho,   Yge  ek. 

andern  Formen  vorkömmt  u.  ebenso  wie  die  Förstemann    unier    ic)     desMe» 

Endung  ig,  ing,  eng  etc.   (in  könig  od.  kO-  Sprungs  u.  vielleicht  auch  mit  dem  Ga 

nink  [=  ahd,  chuning,  cuning,  kuniuc,  chu-  15  Eggen,  die  sämmütch  ^tensowieAgt 

ninch,   kunig,  kunic;   amhd.  chunich;  mhd.  der  ahd.  Name  Egge,  Ecke  (Namn 

kOnic,   kanec;   ags.  cyning;   afries.   kining,  Biesen,  der  van  Dietrich  fwn  Bern  en 

kinig,   keneng,   keneg;    an.  konungr   etc.],  gen  wurde)  u.   der    ags.    Name  Ecg 

boyung,  beninga,  benenga  etc.),  bz.  ang,  ing,  (Vater  des  Hûnferdh)  etc.  mit  egge  fi 

ung  —  anc,  ine,  unc  etc.  eine  Angehörig-  20  Kante,  Schneide,  ScFéâtfe,  S^ntge,  Sek 

keit  u,    Verwandtschaft  —  ein  Ha-  schneide,  Bergspitee  etc.    «=    spitMe», 

ben  u,  Besitzen,  bz.  des  Eigenseins,  stehendes,  vor-  od,  aufragendes  Etwsi 

od.  der  Eigenheit  u.  Beschaff  enheit  afries.  eg,  ig,  ags,   ecg  etc.  venotmä 

etc.  ausdruckt  u.  wahrscheinl.  auch  dasselbe  dürften, 

Wort  ist,   wie  ang,  ing  etc.  selbst,    cf.  ing.  25      igs,  iets;  i.  q.  ichts  u.  éts. 

Wie  bei  Bopp  (s.  Crramm.  III,  422)  zu  iE,  <cX.  —  Afries.  ik;  as,  ic;  ags,  ie; 

ersehen  ist,  glaubt  derselbe  ig,   ing  etc.  in  ek;   goth.  ik;   ahd.  ih,  ich;    nML  idi; 


köuig  als  aus  aka  (a-ka)  entstanden  ansehen  ego ;  griech.  egö ;  send,  asem :  skr,  «.^ 
zu  müssen,  während  ich  (cf.  unter  ang,  eng  denen  sämmtlich  ein  urspr,  agham  (cf,  B 
etc.)  diese  Endungen  lieber  auf  die  y  ak,  30  Gramm.,  I,  Vorrede,  XIX  u,  däwft 
ank  (=  akh,  ah,  anh  etc.)  zurückführe,  da  §  23)  zu  Grunde  liegt,  während  datfi 
sich  die  in  ang,  ing  etc.,  bz.  ag,  ig  etc.  lie-  je  u.  über?Mupt  die  rom.  Formen  (ef,  D 
gende  Bedtg.  der  Angehörigkeit  u.  des  I,  240  unter  io)  aus  dem  kU,  ego  entstm 
Eigenseins  etc.   ebenso    wie   bei   êgen  Da  das  m  nach  Bopp   (s,    Grasm.> 

(eigen,  angehörig  etc.)  ohne  alle  Schwierig-  35  101)  Endung  u.  wahrscheinl,  aus  ml 
keit  von  der  y  ak  (bewegen  u.  dringen  vor,  kürzt  ist,  wie  unser  m  in  bessern,  bona 
gefien  u.  kommen  zu,  erreichen,  erlangen,  u.  ferner  dieses  ma  in  der  WorUMus, 
ergreifen,  in  Besitz  kommen  von  Etwas,  sich  erste  Person  bildet,  sowie  auch  der  jS) 
aneignen,  nehmen,  fassen,  hallen,  erhaUen,  von  lat.  mens  u.  unserm  mi,  nun  etc. 
bekommen,  behalten,  haben  etc.)  ableiten  40  so  nehme  ich  für  aham  etc.  eine  Oré^ 
lassen.  aghama  an.   Indem  nun  aber  das  ersk 

cf.  auch  unter  isk,  isk  u,  weiter:  air.  ic,  der  Pronominalstamm  „2l**  (cf.  Fic> 
ice  (=  ine,  anc)  kommeti  (zu),  gelangen  jjag.  1)  der  ersten  Person,  diso  diu 
(wozu  u.  wohin) ,  erreichen,  erlangen  etc.,  selbst  schon  bezeichnet  u.  auch  die  EMm 
die  wohl  mit  ak  (bewegen  vor,  dringen  vor  45  auf  die  eigene  Person  od,  das  Ich  sit 
u.  ein  etc.)  u.  skr.,  zend.  ac  (bewegen  vor,  zieht,  so  ist  in  dem  aus  a  -f«  gha  -{-  ■ 
kommen  zu,  erreichen  etc.)  identisch  ist.  sammengesetzten  Worte  aham  der  Begr% 

Ist  übrigens  ig,  ing  aU  Kürzung  von  iga,  eigenen  Person  anscheinend  eweinw  et 
inga  aus  aka  entstanden,  so  erklärt  sich  der  ten  od.  dem  Begriffe  nach  redupUckit 
darin  liegende  Begriff  der  Angchörig-  50  durch  vielleicht  urspr.  wie  bei  fniHen  s 
keit,  der  Verbindung,  des  Haften s  gen  Wurzelreduplicationen  der  schon  i\ 
od.  des  Verbundenseins  woinit  etc.  liegende  Begriff  blos  verstärkt  od,  noch 
auch  aus  aka,  weil  dies  von  a  (=  von,  ab,  Heiter  gemacht  werden  sollte, 
zu  etc.,  cf.  4  u.  5  a)  u.  ka  =  lat.  qua,  quo  Was  nun   aber   das  mittelste  Wort 

etc.  zusammengesetzt  ist  u.  somit  (weil  ka  55  betrifft,  so  ist  dies  eine  Verstärkuitg^ 
=  que  eine  V er bindungs- Partikel  kel  wie  unser  g e  in  gebalsk,  gedô  etc. 
ist,  cf.  un  =  und  u.  6k  =  auch)  die  Be-  Fick,  I,  78)  =  ahd.  ga,  ka  (cf.  Sek 
dtg.  des  Verbundenseins  u.  der  An-  ahd.  ^Vb.f  155  unter  ga).  ge,  ke^  ei,  kJ 
gehörigkeit,  bz.  der  Abstammung  etc.,  die  man  richtiger  wohl  e$ne 
wovon  etc.  sich  auch  hieraus  ergiebt.  chu-  00  mehrungs-,  od.  (zwischen  swei  W 


IE  183                                IK 

eine  V er  h indun g s  -  Partikel  nen-  tigkeit   in  die  zu  aichenden   Gewichte  u, 

te,  ganz  wie  das  aind,  ka  =  lat,  Masse  hineinstösst  od.  schlägt  od,  hinein- 

Jas  lat.  CO,  com,  cum  etc.  (cf.  Fick^  brennt;  —    ik- kamer,  Äichkammer;   —  ik- 

nter  ka),   die  man  mit  nhd.  und,  amt,   Aich-Amt  =   a)  die  Aich-Behörde  u. 

zu,  mit,  nebst,  sammt  etc.  über-  5  b)  die  Aich-  Wahrnehmung   (dat   ikamt  is 

Jiesemnach  bedeutet  das  ganze  Wort  hum  updragen) ;  —  iker,  Aicher,   die  Aich- 

nun  eigentlich  soviel  als:  ich  mit  Person;  —  ikmester,  Aichmeister  etc.;  — 

ich  -+■  ich  od.   ich   u.   ich  zu-  tkisder,  das  Aich-Eisen,  der  Aichstempel  etc. 

,  wodurch  vielleicht  angedeutet  wer-  Was   nun  das  Wort  ik  betrifft,   so  haUe 

Ite,   dass  aham   das  wahrhafte,  10  ich  dafür,    dass  es  ein   Etwas   bezeichnet, 

che  u.  alleinige  Ich^=  meine  was  man  einem  Gewicht,  Mass  etc.  inhaf- 

person   par   excellenco,    od.   Ich  tirt,  einschlägt,  einprägt  od.  zu  ei- 

illein  u.  ausschliesslich,  Ich  gen  macht  u.  giebt,  ebenso  wie  dies  bei 

etc.  sei.    Dieser  Vorgang  lässt  sich  den  alten  Marken  an  den  Häusern,  od.  son- 

Ansicht  nach  auch  sehr  gut  durch  15  stigem  Eigenthum  auch   der   FaU  war   u. 

vahme  erklären  u.  rechtfertigen,  dass  dass  in  Wirklichkeit  das  Wort  ik  mit  dem 

Pronomial'Stamm  „a"  überhaupt  nur  mark  (Merk)  u.  m&l   (Zeichen  etc.)   seiner 

riff  von  einer  unbestimmten  Person-  Bedeutung  nach  ganz  gleich  ist,  während  es 

(bz.  eines  Seienden,  od.  Etwas  andererseits  in  Abstammung  u.   Grdbegriff 

wicht)  lag,  od.  doM  derselbe  urspr.  20  (als  Haftendes,  Haltendes  etc.)  viel- 

'■   Bedtg.:    Person,    Wesen   etc.  leicht  mit  êk   zusammenfäUt.    Diesemnach 

el  welches)  überhaupt  JuUte,  was  eben  scheint  mir  nun  trotz  Grimmas   Beden- 

bestätigt  zu  werden  scheint,   dctss  ken  das  ahd.  eihhôn,  eicMôn;   mhd.  eichen 

tem  „a"  (cf.  Fick,  Ferd.  Justi  (=  a)  in  Eigenthum  übergeben,  zu- 

re)  auch  noch   andere  Pronomina  25  sprechen,  zueignen,  in  Besitz  neh- 

werden,  wie  z.  B.  zend.  aêm  u.  skr.  men  u.  geben  etc.  u.  b)  Gewichte  u.  Masse 

c.  (cf.  Ferd.  Justi  etc.  u.  Bopp,  von  Obrigkeit  wegen  eichen,  bz.  aichen) 

II,  109  seq.)   u.   dass  auch  ayam  ^anz  dasselbe  Wort  wie  unser  iken  u.  nid, 

tünschiebung  der  Verbindungs-Par-  ijken,   wenn  man   dieses   in  der  einfachen 

*"  zwischen  a  u.   am   (also  a-y-am)  30  sinnl.  Bedtg.:   merken,   mit  einem  Merk 

wurde.  od.  einer  Marke  versehen,  kennzeieh- 
mnach  würde  nun  a-gha-ma  od.  das        nen,  signiren  etc.   u.   das  Subst.  ik  od. 

als  Person,  Wesen  etc.,  durch       ike   in   der   Bedtg.:   Merk-Ding,   Zeichen- 

CO  etc.  verbundene  m&  eben  meine  Ding  (sowohl  als  Geräth  als  auch  als  Sig- 

n  od.  das  Ich  bezeichnen,  wie  ja  35  num,  womit  man  Etwas  merkt  u.  zeichne) 

U  allein  Stamm  des  pers.  Pron.  mi,  etc.   nimmt.      VergleicTU  man   nämlich  die 

auch  des  Possess.  min  ist.  alte  Bechtsgewohtú^eit,  dass  eben  durch  das 
as  Aich- Zeichen,  bz.  das  einge-  Einhauen  der  persönlichen  Marke  in  das 
,  eingeschlagene  od.  auch  (in  hol-  anzutretende  Eigenthum  die  Uebergabe  u, 
Geräthen)  eingebrannte  Mal  od.  Zei-  40  Besitznahme  desselben  geschah  u.  später 
wmit  obrigkeitlich  beglaubigt  wird,  durch  das  ünterfügen  derselben  unter  den 
\  Gewicht,  Mass  od.  Fass  genau  so  betr.  Kaufcontract  statt  der  Namens- Unter- 
u.  gross  ist.  wie  es  dem  Gesetze  nach  schrift  etc.,  so  erheUt  leicht,  dass  mit  diesem 
';  —  de  ikmester  lêt  't  Qe  d'r  up  merken,  bz.  dem  Einhauen,  Einstechen^ 
l.  brannen) ,  as  he  de  mät  namäten  45  Eingraben  etc.  der  persönlichen  Marke,  bz. 
l  fanden  harr*;  —  ik  bin  twifelach-  mit  ahd.  eihhôn  etc.  sich  von  selbst  die  obi- 
le  mät  wol  richtig  is;  man  kan  d'r  gen  Bedtgn.  der  Uebergabe  u.  des  in  Be- 
ns hol  gen  ik  mer  up  sên.  —  Nid.  sitznehmens  eines  Etwas  verbinden  musste, 
selbe) ;  mnld.  iecke  (bS.  jecste),  ycke,  während  andererseits  das  aichen  od.  mer- 
nd.,  mnd.  ike  (vasis  mensura  et  capa-  50  ken  u.  ste mp ein  der  Gewichte  u.  Masse 
cnsura  capacitatis  et  ponderis  justi;  von  Obrigkeüs  wegen  mit  dem  offvcieÜen 
sive  nota  justae  mensurae).  —  Vbm. :  Stempel  geschah  u.  nur  als  Beweis  dienen 
■.,  mnd.  iken ;  nid.  ^ken ;  mnld.  iecken,  sollte,  dass  das  betr.  Mass  u.  Gewicht  etc. 
lycken ;  liess.  eichen,  eichten,  ichten ;  mit  dem  gesetzt.  Mass  u.  Gewicht  verglichen 
(ken ;  Schweiz,  icha,  ichta  etc.)  eichen  55  u.  damit  {übereinstimmend  gefunden  sei.  So- 
en,  d.  h.  ein  verijicirtes  Gewicht  od.  viel  ich  weiss,  versteht  man  hier  unter  iken 
it  dem  ik  od.  Aich  zeichen  versehen,  auch  niemals  etwas  anderes,  als  dass  der 
n  durch  stechen,  stossen,  schlagen  obrigkeitliche  Stempel  dem  betr.  Gewicht, 
rennen  in  der  Weise  geschieht,  dass  Mass  od.  Fass  etc.  nach  geschehener  Ver- 
'  Aichstempel  zum  Zeichen  der  Eich-  60  gUichung  u.   richtigem  Befund  eingeprägt 


K  124  ILESr 

od.  eingebrannt  wird  u,  ist  es  noch  Nie-  eikt,  dkdh  etc.  verhaU  u,  ob  ifami 
mandem  eingefallen,  das  Nachwiesen  u.  das  Wort:  an.  hrmir  (Homer)  Mt 
Nachmessen  selbst  mit  dem  Worte  iken  zu  denn  dkt  vi^ietchi  die  Bedtg.:  Si 
bezeichnen.  Ist  tkea  übrigens  =  steche n^  Stich  etc.  od.  Zacke,  Spitze  (= 
stos  sen,  so  könnte  es  vielleicht  mit  jOkd  5  chendes,  8cha rfe 9  etc.) ,  bi.  m 
(cf.  dieses)  u.  mit  ägel  (Igel)  u.  äkel  ^ur  y  ästig  etc.  ha$.  l5a  nun  aber  »er 
ak,  vordringen,  vorstossen,  eindringen  etc.  bz.  mit  einer  Marke,  einem  Zeicht 
gehören.  Mal    etc.    versehen     amch    ^=  pri 

Mit  iken  =  ahd.  eihhun,  bz.  Ikd  =  (ge)  einprägen,  einetoeeen,  eintit 
aicht  inder  BedJtg.:  gemerkt,  markirt,  10  etc.  ist,  so  kann  man  übrigens  OMAi 
mit  einem  Mal  od.  Zeichen  etc.  versehen  men,  dass  dem  Verb.  îken  die  Mwi 
etc.  scheint  mir  auch  unmittelbar  verwandt :  dtg. :  stechen,  stoseen,  sekU 
das  an.  eikdh,  eykdh,  oikdh  od.  eikt,  was  hauen  etc.  zu  Orunde  liegt  n.  dem 
einen  Zeitraum  von  3  Stunden  bezeichnet,  nach  iken  u.  das  entsprechende  ahd.  i 
od.  wahrscheinlicher  eine  blosse  Marke  16  u.  an.  dkt  etc.  mit  dem  lat.  îea,  H 
(od.  ein  blosses  Merkzeichen)  war,  wodurch  etc.  (cf.  Pott,  WursdMt. ,  III,  13f 
die  Zeit  von  einem  Mittag  zum  andern  in  mittelbar  verwandt  ist,  worauf  auA 
8  gleiche  Zeiträume  (ähnlich  wie  bei  uns  in  (Seh.  u.  L.)  ike  (a.  epitees  Instn 
24  Stunden)  von  3  Stunden  eingetheilt  wurde.  Lanze;  —  b)  Instrument,  womit  Man  i 
Denn  wie  aus  einer  Abliandlung  von  Finn  20  fasse  sticht  u.  ihren  TnhtUt  misst  [tf. 
Magnussen  über  die  Eintheilung  des  Tor  etc.]  od.  nach  ihrem  IhhaU  bestiwmti 
ges  bei  den  alten  Scandinaviern  (cf  die  zudeuten  scheint.  Zu  ico,  ictiim  etc.  k 
Uebersetzung  desselben  in  der  Zeitschr.:  de  ike  cf.  (Fick,  II,  31)  grieeh.  mflonofS 
vrije  Fries,  Leeuwarden  1842,  II,  68  seq.)  wonach  V  ik  wohl  Abiautform  von  2 
hervorgeht,  geschah  die  Fintheilung  des  Tor  25  griech.  aké  u.  lat.  acus  etc.)  isL 
ges,  bz.   der  Zeit  derselben  urspr.   in  der  îkel,  ikkel,  unsauberes,  ttrhmutnp 

Weise,  dass  man  eben  wie  bei  einer  Son-  meines  Weibsbild,  Hure,  gemeine  Fett 
nenuhr  den  auffallenden  Schatten  eines  er-  Wohl  dasselbe  wie  n ikkel  u.  dm 

habenen  u.  spitzen  Gegenstandes  beobachtete.        Weitere  zu  vergleichen, 
u.  nach  Verlauf  von  3  Stunden  ein  Merk-  30      iken,  aichen;  s.  unter  ik. 
zeichen   (Einschnitt,   Punkt,  Strich  etc.)  îk-kamer,  Aich-Kammer,  Aiek-Ba» 

machte,  welches  dagsmark  (Tagesmerke)  ge-  îk-mester,  Aich^Meister. 

nannt    wurde    und  woraus  hervorzugehen  Iko,   Ike,  nd.   Name,      OeeelüzL  D 

scheint,   dass  es  eben  die  oiktr   (od.  Mar-        Ikena.      Davon  wM   toeibL    Name: 
ken-Einschnitte  etc.  auf  einem  Brett  35  statt  Ikka,  Ika. 

od.  Stein)  waren,  wodurch  der  24-stündige  Wegen  Iko  etc.  s.  unter  Igge^  Eikfl 

Tag  in  8  gleiche  Theüe  zerlegt  wurde.  etc.  u.  cf.  bei  Förstemann  mnter'] 

Nehmen  wir  nun   iken   in  der  Bedtg.:        Namen:  Ico,  Igo,  Ikkia  ete. 
merken  u.  vergleichen  wir  unter  mark  u.  1.  île,  îl  (Plur.  ilen),   IgeUsoSbe;  Sj 

marken,   dass  dessen  Grdbdtg.  wahrscTieinl.  40  nium. 

nehmen,  greif  en,halten,  fassen  etc.,  Es  ist  das  contrahirte  nhd.  Igel  \ 

bz.  haften  etc.  ist,'  so  erklärt  sich  auch  Bedtg.:  stachligtes  BStuHu  u.  i 
das  mit  ahd.  eihhôn  verwandte  ahd.  ureichi  von  der  stachligten  I^Vucht  eo  be 
(proprium,  qualitas,  substantia)  als  Eigen-  Von  diesem  il  od.  ihl    kömwU  am 

thum,  bz.  als  das  Erfasste  u.  aus  Et-  45  der  Name  des  Klosters  Ihlow  (éLKt 
was  heraus  Genommene  etc.  sowohl,  =  Igelkolben- Aue,  weü  in  den 
als  auch  in  der  Bedtg. :  Eigenschaft,  genu.  wasserreichen  Gegend  viele  tLen 
als  das,  was  einem  Etwas  anhaftet  sen;  cf.  Sundermann,  os^fries.  < 
u.  eigen  ist.  cf.  unter  jichten  %oegen  ur-  16)  her. 
eichi  etc.  50      Wegen   igcl   s.   unter  ägel    w.    <*f. 

In   Form    u.    Grdbegriff  (nämlich  hal-        Idioticon  von  Schütze,  II,  190  das 
ten   etc)  stimmt  zum  Stamm  ik  am  besten        lilc. 

ék  =  afid.  eih,  eich  etc.;  a/i.  eik;  nfries.  !k  2.  ile,   11,   Eile.    —   Ahd.    ila;    mh 

etc.  u.  ist  dort  das  Weitere  zu  vergleichen.        (Eüe,^  Eifer) ;  nid.  ijl ;  cf.  unter  2  tk 
Zum  Grdbegriff:  stechen,prägen,  stos-  55      1.  ilen.     Plur.  von  1  ile. 
sen  etc.   rergl.  indessen  das  im  Folgenden  2.  ilen ,  eilen ,  schneü  gehen ,    eißnt 

erwähnte  lat.  ico.  wärts  streben  etc.  —   Alid.  tlaOf  tlmi| 

Zum  Schluss  noch   die  Frage,   wie  sich        mhd.  ilen;  as.  iljan;  nid.  ^len. 
der  Name  des  Hirsches  .  .  eiktbymir  (cf.  Dass  die  Wörter  ile  u.  ileu  a^f  die 

Grimm,  Myth.,  778)  zu  dem  obigen  an.  60  bdtg.:  bewegen,  regen   (eich  re§ 


TLskt  m  m 

'€in,    sich  befleissigen  etc,),  gehen       auch  eine  Nebenform  vonkmúsein^  zumcH 
dhin  etc.),  vorwärtastreben  etc.        auch  unser  inge  =  tühd,  Anger  ist, 
lehen ,    ist  zweifeUos  u.  möchte,   bei  îmel,  îmer,  Brocken,  Körnchen,  Geringes, 

Hen  Wechsel  von  „r*  t«.  „1**,  dafür  Geringstes  etc.;  —  he  wil  mi  gen  imel  fan 
!r  als  Nebenform  von  kt  (bewegen,    5  ^äfen;  —   he  is  so  'n  gitserd,  dat  he   gen 

etc.)   anzusetzen   (cf.  Pott,    Wur-        imel  misten  kan;  —   d'r  is  gen  imel  in  de 
11,   3  seq.  u.  77  etc.)  sein.     Dazu:        schöttel  bläfen.    Dimin: 
fc,  (EU-Loch)  Flug-Loch  im  Bienen-  îmelke.   Nebenform  von  3  êmer. 

te.;  —  (scherzh.)  After.  Imke,  wbl.  Name  statt  Immeke.    Dimin. 

ei-lof,  li-lof,  Epheu.  —  Mnd.  iw-  10  von  Imme, 
^f.    Es  ist  zusammengesetzt  aus  î  =  imke,   Bienchen,   kleine  Biene.     Dimin. 

u.  lôf  u.  hat  die  Bedtg.:  immer-        von  im,  bz.  imme. 
8,  ausdauerndes  Laub,  wie  un-  imker,  Bienenvater,  Bienenpfleger,  Bie- 

a  weiter  zu  vergleichen  ist.  nenzüchter.  —  Auch  geldr,  imker. 

i.  q.  alt.  16      im-körf,  Bienenkorb, 

i.  Imme,   Imme,  Honigbiene;  ~  he  1.  imme,  s.  im. 

B  'n  im ;  —   he  is  f îleinig  as  'n  im ;  2.  Imme,  Immo,  ml.  Name.    Geschln.  Im- 

8  flûg  aa  'n  im.  men.   Mit  vorschlagendem  J"  auch :  Jimme, 

nid.  ijm;  geldr.  imme;  mnld.  imme;        Jimmo,  Jimmen. 

ame  etc.  (Honigbiene)  u.  nhd.  Imme  20  Wohl  mit  Emo  u.  Emmö  (cf.  Imel)  connex. 
t  ahd.  impi,  mhd.  imbe  (Biene,  Bie-  immen-hiide  (harrl.),  eine  ausgeleerte  Ho- 

le, Bienenschwarm,  Bienenstand)  ent-  nigwabe.  Wörtl. :  ein  Bienen-Behälter 
\,  wie  emmer  =  nhd.  Eimer  aus  od.  Versteck  u.  Aufenthaltsort  für 
n.  ein-par.  Bienen  u.  toohl  so  zu  verstehen,   dass  es 

leibt  fraglich,  ob  der  zweite  Theil  des  25  di^enige  von  Honig  entleerte  Wabe  ist, 
fitums  impi,  nämlich  pi,  ebenso  wie  worin  die  Bienen  den  Winter  über  verbor- 
ior,  bior  (Bier  =  Trinken,  Getränk,  gen  gelebt  u.  welche  sie  nach  u.  nach,  be- 
ig  etc.)  mit  pi  im  lat.  api-s  identisch  huf  ihres  Unterhalts ,  von  Honig  entleert 
ur  y  pa,  pi  (trinken,  schlürfen  etc.,        haben. 

uch  lat.  bibo  etc.)  gehört  (daher  auch  30      immeii-kôke,  imkôk  (Bienen-Kuchen),  Ho- 
dhn-pa  =  wörü.  Honigtrinker       niqwabe. 
ne  dier  Biene;  cf.  Pott,  Wurzelwb.  immer^  jämmer,  immer,  allezeit,  jederzeit 

u.  so  das  ahd.  impi   wörtl.   Ein-        etc.;  —  immer  un  ewig.  —  .A^.  immer;  ahd. 
ir.  Ein  schlürf  er  etc.  bedeutet,  od.        eomêr,  iomêr,  iamêr;  mhd.  iemer,  imer,  im- 
Stamm  pi,  bi  (wovon  auch  ahd.  piä,  35  mer  (immer,  für  immer,   irgend  einmal). 
hL  bie;  nid.  bg,  bge;  ags.  beö;  engl.        Davon: 
«.  by;  dän.  bi  etc.   nebst  ahd.  plan,  immers,  jSmmers,  irgendwie;  —    wen  'k 

m?ü.  bin  u,  ahd.  pini,   bini,   pine;       jümmers  kan,  den  wil  'k  dat  dôn. 
ine  =   nhd.   Biene)  mit  ahd.  pim.  Das  ahd.  eomêr  ist  Zusammensetzung  von 

:  nhd.  bin,   d.  h  [ich]  lebe,   wohne  40  eo,  io  ^  nhd.  je  (s.  unter  7  &  ti.  2  émer) 

ags.  beén  (sein,  wohnen,  leben,  sess-  u.  mer  (mehr,  häufiger  etc.)  u.  dient  Letzte- 
n  etc.),  sowie  ferner  mit  bôen  (bauen,  res  wohl  nur  zur  Verstärkung  de^  schon  in 
ringen,  erzeugen  =  sein  u.  leben  eo,  io  etc.  (=  je,  immer)  liegenden  Grdbe- 
),  bûr  (Wohnung,  Haus,  Dorf  etc.)  griffs,  zumal  das  ahd.  mer  auch  (zeitl.)  die 
bû,  bhû  gehört.  45  Bedtg. :  fortan  u.  das  entsprechende  goth. 

mich  betrifft,  so  halte  ich  das  Erstere        maiza  die  Bedtg.:  älter  =  von  längerer 

WahrscheirUichste,  während  Grimm        Zeitdauer  etc.  hat. 

te  Ansicht  vertritt  u.  die  Biene  als  impost,  Eifigangssteuer,  Eingangszoll;  — 

uende  deutet.    Nach  Fick  (I,  156)        op  de  stênkalen  ligd  gen  impost;  —  dat  gôd 

igens  das  ahd.  piä,  biâ  etc.  zu  der  50  deid  gen  impost. 

an,  bannen  erwähnten  y  bha,   bhan  Mä  franz.   impôt   (Auflage,   Tribut  etc.) 

etc.)  gehören  und  demnach  urspr.        von  lat.  impositus,  impostus. 
mm  ende  (cf.  hummel  etc.)  bezeich-  im-sehûl ,   immenschûl,  Bienen-Schauer, 

Bienenstand,    cf.  schul, 
irst,  8.  inborst.  55      in,  in,  ein,  hinein,  inwendig,  innen,  bin* 

ml.  Name.  Geschln.  Imels.  —  Da  nen;  umgeben  u.  umschlossen  von  etwas, 
hter  Karls  des  Grossen  statt  Emma  zwischen  etc.;  —  in  hûs,  in-  od.  zu  Hause; 
imsL  genannt  wird  u.  Emma  zur  Y  — ingân,  ein-,  hinein- gehen;  —  ing&fen, 
oegen,  regen,  thätig  sein  etc.)  gehört  ein-  od.  hin  ein -geben;  —  k&md  in, 
ma,  Emo  u.  emsig),  so  dürfte  Imel  60  kommt  herein  =  binnen;  —  dat  schip 


IN-ARNEN  126  IN  D*  STAE»  JS  SlAEf 

kumd  in,   das  Schiff  kommt  ein  od.  bin-  aufsêachdn,  anfeuern  ete»  sum  SMk,  i 

nên;  —  dat  fald  in  de  arten,  das  fällt  in  boten. 

od,  zwischen  die  Erbsen;  —  dat  hart  sitt  in-b5ter,  Einheiser;  Aufwiegkr, 

in  de  borst;   —   midden  in  de  bûm  sitt  'n  in-br8k,  JSinbruch» 

hol ;  —   he  sitt  d'r  midden  in  (=  manken  6      iii-bâdel ,    Mobiiiar ,  öm.  das,  wu  a  i 

od,  tüsken  elc);  —  ho  geid  mit  gewald  up  toeglichen  Sachen    sieh    im  Hatue  h^ 

de  fêand  in ,  er  geht  mit  Gewalt  auf  den  =  iogôd ;   —    hé  wil  sin  hêle  înbûdd  1 

Feind  ein   od.   zu,   los   =   gegen  den  kopen  latcn.  —  Nid.  iaboedel,  imboedd.! 

Feind,    —    AM,  in  (in,  ein,  hinein);  ahd.,  boel;   mnld,  (KiLJ  inboel;    erfries,  M 

mhd.y  goth,  in  (in,  an,  auf,  zu,  bei,  gegen)  10  mnd.  imbôl.    e/.  bûdel. 

u.  inn  (hinein) ;  ags.  in  (in,  an,  auf  [u.  des-  in-biiteB,  eintauschen,  einwechsebi. 

halb  auch  durch  ou  =  nhd,  an  vertreten];  in-daehtig,  eingedenjk, 

ein,    herein,    hinein);    afries,  in  (in,   zu,  in-dagen, «nru/cn,  «or{a<2efi^  fim (rff 

hinein);   wfries.  ijn;   nid,  in;   engl,  in  (in,  tagen. 

an,  auf,  bei,  aus,  nach,  unter,  zu  elc;  ein,  15      in-dêlen,  eintheilen. 

herein,   darin   etc.);    an.  i   (in),    inn   (ein,  in-delfen,  eingraben,  hineingraben. 

hinein).  in-dem,  indem,  währenddem,  inzwié 

Vass  auch  dem  Worte  in   ebenso  wie  au  mittlerweile  etc.;  —  he  kwam  indes. 

eine    urspr,   Bewegungswurzel   zu    Grunde  in-demmerB,  einschlummern. 

liegt,  ist  schon  dort  gesagt  u.  auch  wegen  20      in  d'  band  fallen,    besser   ausfaüeaf 

der  wechselnden  Form  von  an ,  in ,  uii   da-  besser  kommen,    als   nuMn  erwartet  htä; 

selbst  (las  Weitere  zu  vergleichen.    Da  die  dat  gewigt  fan  de  kô    ig  mi  nog  wit  i 

Form  in  indessen  sehr  constant  in  unsem  band   fallen.      Oegensats    von:   ût  d'  k 

Sprachen  erscheint  u.  auch  das  lat.  in  schwer-  fallen. 

lieh  davon  verschieden  ist,  so  leite  ich  in  25      JD-dik,  innerer  Deich,  JBinnendekk 

direct  von  der  aus  „i"  (bewegen,  gehen  etc.)  ii^'HäL^l^^  eindeichen,  einpoldern,  mit» 

erweiterten  V  in  ab ,  worüber  das  Weitere  Deich  umgeben,^  ^ 

bei  Pott  (Wurzelwb.  I,  657  u.  II,  zweite  in-dÎ8Îg  (c/. dîsig),  bis  ins  Innerste kk 

Abth.,  13)  zu  vergleichen  ist.  —  bz.  durch  u.  durch  (od,  ungemein,  4 

in-arnen,    einwurzeln,  eingreifen  etc.;  —  80  sehr  etc.?  cf.  inbKde)  störrisch,  unfm 

dat  kw&de  is  al  to  dägc  bi  hum  inamd;    s.  lieh  etc.,  z.  B.  vom  Wetter,   vom  wum 

1  amen.  chen  Gemüth  etc. ;  —    't  is   so  r«gt  vd 

in-baren ,   einbohren,   hineinbohren,  ein-  kold ;  —   he  hed  so  ^n  regten  indîsîgci 

dringen,  hineindringen  etc.;  —  he  bârd  dV  tûr;  —  't  is  'n  indîsîgen  kerel. 

man  so  uoferbulgcn  up  in.  35      in  d'  mtt'  gan,  entgegen  gehen. 

in-bilden,  einbilden,  vorstellen  etc.  in  d^  mtt  kamen,   entgegen  kowuieit, 

in-bildung,   inbilding,    inbildefi,   Einbil-  gegnen. 

düng  etc.  —  Sprichw. :  inbildeii  is  slimmer  in-d5kon,  eindrucken,  durch  Drudt  (i 

as  de  dardcdâgsche  kolde.  mit  dem  Finger)  eine  Vertiefung   (dök] 

in-binden,   einbinden,   einknoten  etc.;  —  40  etwas  machen,   durch  Druck    eintnegei 

(fig)  fest  ins  Gedächtniss  einprägen,   ein-  vertiefen.   Partie,  indaken,  eingedrMtt, 

schärfen  etc.  gebogen  etc.  cf.  dazu  0.  L.  Ä,  pag.  7i 

in-blîde,  sehr  (od.  ungemein,  stark  etc.)  731  indaekcn. 

/ro^  u.  heiter.   —  Nid.  inbljjdc.    cf.  mnld.  in-dun,   einthun,   einheimsen,    einbri» 

in  in  der  Bedtg.:  valde.  45  einlegen,  hineinlegen  etc.;    —    k6m  in 

in-bören,  einnehmen,  einheben  etc. ;  —  ho  —  gold  iu  de  bül  dôn  etc. ;  —  ins  (redt 

hed  hnnderd  gülden  inbörd.  niss  hineinlegen,   erinnern,   einprägen, 

in-borst,.  imborst,  inbost,   Denkungsart,  mahnen  etc.;  —  ik  heb*  ham  H  aoden 

Gemiithsart,  Gesinnung,  Charakter,  inneres  so  dügtig  indîüi,  man  de  BlQngel  hed  t 

Wesen,  Eigenart,  Sinn  etc. ;  —  ho  hed  man  50  wer  fcrgäten. 

'n  siegten  inborst,  er  hat  nur  eine  schlechte  in-drift,   Eintrift,  Trift  od.  Fährwe^ 

Denkungsart;  —  'n  goden  iuborst  dûi'd  man  Etwas  hinein;  —  d'r  is  gOn  indrift  bi  dat 

bi  hum  wol  ferwachten,  wen  he  wat  na  sin  in-drögen,  eintrocknen,  vertrocknen, 

fader  &rdcn  deid.  —  Nid.  inborst.  sammenschrumpfen,  schwinden  etc.;  — 

Es  ist  Compos.   von  in  u.  borst   (Brust)  55  appels  sunt  hêl  indrôgd;    —  de  sake  in 

u.  geht  auf  die  innere  od.   inwendige  gen  laten,    die  Sache,   bz.  einen    BedU 

Brust,   bz.  das,   was   der  Mensch   in  der  spruch  schwinden  lassen  u.  nicht  weiter 

Brust  hat  u.  hegt.  folgen. 

in-böten,  einheizen,  einlegen;  —  du  kanst  m  d'  stä',  in  stä',  auf  der  Steüe,  sa^ 

in  de  dörus  wol  wat  inböten;   —   anreizen,  60  —  ik  bin  in  d'   st&'  wer  hir;   —   am 


ÎN-DUBJSN  127  ING 

anstatt  etc,;  —  in  d'  stä'  fan  hum  in-fôr,  Einfuhr. 

ûn  fader ;  —  in  de  stä',  an  der  Stätte,  in-fSren,  einführen. 

dieser  SteUe  etc,  in-füren,  im  voraus;  —  he  is  mi  infOren 

iken,  eintauchen.  räkd  od.  kamen. 

Lsken,   sanft  einschlafen,  langsam  u.    5      in-frîfen,  s.  in-wrifen. 

\erkt  entschlafen  etc. ;  —  he  is  so  sagt  ing,    Endung  vieler  Wörter  u.  Namen, 

Hi  od.  weg-dûsked.  die  vielfach  durch  eng,   nng  vertreten  wird 

s.  Ino.  u.  worüber  Weiteres  unter  nng  zu  ersehen 

in,  Granne,  Aehrenspitze ;  —  de  garst        ist.    In  sehr  vielen  FäUen  wird  beim  Spre- 

gôd  körnd;  de  inen  sunt  to  lank  blä-  10  chen  das  „g"  verschluckt  u.  nur  efi  gehört, 

oÄtfr :  in-korn  =  Grannen- Korn,        Vergl.  z.  B.  btfyen  statt  boying,  boyung  — 

etisatz  von  knnbbekôrn,  bz.  knubbe-        mênen  statt  mening,  ménung  (JBIeinungJy  he 

welch  Letztere  glatte,  dicke,  rund-  hed  sin  mênen  nêt  segd  etc.  Vergl.  wegen 
lehren  hat.  dieser  auch  oft  mit  ig   (s.  d.)  identischen 

richtige  Form  ist  ihne  u.  das  „i"  eine  15  Endung  die  holländischen,  detUschen  u.  son- 
^hung  von  „&"  (cf.  z.  B.  inge  =  An-  stigen  Wörterbücher.  Femer  Bopp,  Gramm, 
odass  ihm  die  Form  ahne,    od.  voll-        III,  422,  wo  er  ing  =s  ig  als  aus  inga,  iga 

ahana  zu  Grunde  liegt,  die  wir  im  (cf.  auch  Max  Müller,  Vorles.  II,  556 
bana,   ahd.  agana,  nhd.  Agen  vor-        wegen  ing,  ig  in  könig)  gekürzt  ansieht  u. 

trotzdem  dies  die  Bedtg. :  Spreu  20  dies  auf  eine  urspr.  Form  aka  zurückfahrt, 
^enn  dass  die  Grdbdtg.  von  dem  goth.  Was  die  Endung  ka  =  ga  anbetrifft,  so 
!tc.  spitz,  scharf,  stechend  etc.,        drückt  sie  ebenso  wie  unsere  Vorsetz- Par- 

od.  die  Spitze  etc.  ist,  geht  aus  tikel  ge  u,  das  entsprechende  lat.  que  u.  co 
Hchbedeutenden  lat.  acus  hervor,  was  ein  Hinzuthun,  eine  Vermehrung,  bz. 
18,  acer  (Spitze  —  spitz,  scharf,  sie-  25  eine  Verbindung  (mit  Mwas)  u.  so  auch 
Hc.)  u.  auch  mit  goth.  âhs,  ahd.  ahir,        eine  Angehörigkeit  u.  ein  Eigensein 

Aehre  (d.  h.  Spitze,  cf.  kr)  zu  der  u.  Besitzen  (von  Etwas),  bz.  Haben 
gehört,  cf.  Aug.  Fick,  Sprachein-  etc.  aus.  cf.  Benfey,  Grient  u.  Occident, 
'  Indogerm.  Europa* s,  127  un<erakan&.  II,  82  wegen  ka  =  ga.  Wegen  ing  cf.  auch 
,  8.  Ino.  80  Max  Müller,    Vorles.  II,   13  seq.  u.  s. 

t,  inein,  in  einem,  unaufhörlich,  un-  am  ScMusse  dieses  wegen  aka.  Nach  Gei- 
ochen  etc.;  —  dat  geid  inen  so  weg,  ger  (Urspr.  der  Sprache,  69)  ist  die  En- 
Q  so  fürt.  düng  ung  =  skr.  anc  u.  soll  dieselbe  wärts 

18,  ineins,  auf  einmeU,  zugleich  etc.;  bedeuten,  was  doch  nur  soviel  sagen  will, 
}eide  schäpen  kwammen  ine ns  binnen,  35  <üs  „sich  bewegen  wohin*',  bz.  kommen 
ien  Schiffe  kamen  zugleich  binnen;  u.  gehen  zu  etc.,  wodurch  atmh  wieder  (cf. 
W9A  (Vr  inêns  wer,  er  war  auf  ein-  unter  ang)  der  Begriff  des  gesellens,  an- 
ganz unerwartet  wieder  hier.  schliessens  u.  verbindens  (mit)  etc. 
ien,  einimpfen;  —   pokken  inenten,        entsteTU. 

-)  Blattern  einimpfen.  4Ú     Dass  der  Name :  Ing,  Ingo,  Inguio  u.  atu:h 

\y  Einfall,  Einsturz  etc.;  —  dat  was        unser  Inka  (cf.  Grimm,  Mgth.,  320  u.  auch 

üan  belang;  —  dat  is  'n  infal  as'n        Förstemann  unter  Ingo)  sich  sehr  gut 

;  —  't  is  hir  altid  so  'n  söten  infal        aus  der  V  ig,  ing,   bewegen,  regen  etc.   (cf. 

s  ist  hier   (zu  Hause)   stets  so  ein        Pott,   Wurzdwb.,  III,  429  u.  daselbst  auch 

Einfaü  gewesen,  d.  h.  es  kömmt  hier  45  inga  =  beweglich,  wunderbar  etc.  u.  =  Ge- 

gem  viel  unerwarteter  Besuch.  —  berde,  Anstellung  etc.  u.  =  Kenntniss,  Wis- 
on  unerwartet  u.  plötzlich  einfallen-  sen  etc.  vom  Grdbegriff:  bewegen  vor,  ein- 
danken u.  Ideen ;  —  he  hed  alttd  dringen,  erkennen,  sehen  etc.,  wie  bei  der  y 
rükde  infallen.  ak,  Auge,   cf.  ôge)   od.  von  der  V  \c,  ine 

I,  durch  u.  durch  fein  (zart,  hübsch,  50  (cf.  air.  ic  =  ine,  anc,  bewegen,  gehen,  kom- 
Ug,  manierlich,  gesittet,  fromm;  men,  gelangen,  erreichen,  erlangen,  greifen, 
eindringend,  weise  etc.),  sehr  fein,  nehmen  etc.,  in  Schleicher,  Chrestom., 
i,  überklug,  spitzfindig  etc.;  —  dat  248  u.  bei  Aug.  Fick  in  seinem  vergl. 
so  regt  infin ;  —  dat  is  so  infîn  Wb.,  pag.  22  die  |/  ik,  bz.  i^,  zu  eigen  ha- 
enisten  borstlap;  —  he  kan  so  regt  55  ben,  mächtig  sein,  Macht  u.  GewcUt  haben 
>n,  er  kann  so  recht  durch  u.  durch  über,  herrschen  etc.  u.  pag.  1  die  |/  ak  I,  2 
anständig  etc.  thun ;  —  he  is  nët  so  u.  3,  wovon  ik  eine  Nebenform  ist  u.  dazu 
pitzfindig  etc.)  as  de  düfel.  cf.  das  skr.  pati,  Herr,  Gebieter  etc.  von  |/  pa, 
fraai  =  durdi  u.  durch  schön,  sehr  fassen,  nehmen,  greifen,  ?Mlten  etc.  etc.)  ab- 
tc.  60  leiten  lässt  u.   die  Bedtgn.  derselben  sehr 


INGE  188  INOEWAD  DIOEWAT 


gut  SU  dem  Namen  eines  ChUes  u.  K&nigs  bewegen  vor  od,  toohm,   knmmen  n^m 

od.  Volk8'Ähnherm  etc.  passen  u.    Veran-  chen,  erlangen,  fassen,   nehmen  niA,i 

lassung  geben  konnten,  ist  sehr  leicht  eimu-  sen,  gemessen   etc),    wie  ja   aiidb  o.  i 

sehen.  (Chras,    Weideplatz);    goth.    Tiojt  flf« 
inge,  Anger,  grüne  Flur,  Wiese,  Gras-    6  Futter)  as.,  ahd.  wuiga  etc.    «.  aUL  n 

land.  —   AJid.  aogar;   mhd.  anger;  nfries.  (Wiese,    Wiesenland)  etc    eu  ahd.  n 

(Outzen)  eng,  inge;  an.  cngi ;  norw.  enge;  (sich  bewegen,  regen,  thätig  sein,  siék  wâ 

dän.  eng;  schwed.  äng;  ags.  inge;  engl,  ing;  etc.,  be.  erreichen,    erlangen,  gewimMi 

Wallis,  inge.  cf.  winnen)  gehört. 


Dass  der  Name  der  Angeln,  bz.  der  10  ingedtmsel,  isgedtate,  a) 
von  Tacitus  erwähnten  AngriYaxu  in  West-  —  b)  das  Hausgeräthe,  hg,  aller  im  Bt 
falen,  sowie  der  Landesname  Engern  damit  od.  innerhalb  der  vier  Wände  beßiiek 
zusammenhängt,  ist  un^er  Engelland  zu  ver-  Hausrath.  —  Nd.  (Br.  Wh.,  Sehit 
gleichen.  Es  beweist  dies  aber  auch,  dass  ingedomt,  ingedome,  ingedomete,  îogeéH 
die  Form  angar,  angra  auch  in  Nieder-  15  ingedompte,  ingedonte;  mnd.,  mM  (K 
deutschland  vorkam  u.  der  Stamm  ang  erst  ingbedom  u.  auch:  inghedoe  u.  iofedi 
später  zu  eng,  ing  geschwäcJU  ist.  Demnach  mhd.  ingetuome;  md.  ingetûme  (Emgtiu 
ist  es  daher  auch  höchst  wahrscheinlich,  Vermögen,  eiftgebrachtes  Chtt).  —  Zuï 
dass  unser  bei  Greetsiel  liegendes  Out  An-  dornt,  bz.  ingedom  bemerkt  Schutze: 
gewer  od,  Angerwêr  in  seinem  ersten  Theil  20  o)  Hausrath,  sammt  was  in  Kiste» 
das  Wort  Anger  enthält  u.  dass  dies  im  Kasten  ist;  Eingebrachtes.  Avd 

Gegensatz  zu  den  sonstigen  im  Emsgau,  bz.  gedornte göd er  =  eingebrachte G* 

dem  aÜen  Ems-Delta  vorkommenden  vielen  h)  Eingeweide  im  Schlachtvid^; 

wéren  (cf.  3  wer  als  natürlicher  od.  kunst-  c)  GefülselimOebraienenu.  GeüeU 

licherHügel,bz.  Anhöhe,  die  Wehr  U.Schutz  25  =  was  man  hinein  thut  od.U 

gegen  die  Fluthen  etc.  gewährt,   od.  gegen       femer  ad  a) 

Ueberströmungcn  gesichert  ist)   urspr.   ein  (lib.    mem.   civ.  Hamb.    1402):  ,!■ 

grüner  mit  Gras  bewaclisener  Hügel  war,  dorne,    alse:    Kiste,    Scheppe,  Sl 

der   eben  vom  alten  angar  seinen   Namen  Benke,  Bedde,  Küssen,  Deekeo,  U 

trägt.    Zu   betnerken  ist  hiebei  auch  noch,  30         Grape,  Kctele,  Kannen  unde  Yate,  im 
dass  nach  Grimm   die  Angern  überliaupt  utbgenamcn  grot  ofte  kleen.** 

hoch  u.  trocken  liegen  u.  also  den  Ge-  Es  scheint  wörtL  das  (in  JEtwM,  ht. 

gensatz  zu  unsem  grodcn,    môden    u.  hara>        Haus   od.   die   Hauswirthschaft    roii 
riken,  sowie  den  Marsch-  u.  Moor -Wie-        Braut)    Eingethanene,    SingeUi 
sen  bilden  u.  könnte  dieser  Umstand  gerade  85  Ein-  od.  Hinein- Gegebene  (^  * 
zu  der  Benennung   „Angewôr"    die   Veran-        gäbe,  Mitgift),  Eingebrachte  etc.  n 
lassung  gegeben  haben.  deuten  (von  dôn,  thun,  geben  etc.,  bz.  i 

Das  Wort  angar  stimmt  formell  mit  an.  ingotuon,  hinein  thun  etc.),  eumdl  auth  i 
angr  (Bucht)  u.  lat.  ancra-s  (convallcs,  cf.  tuom,  tôm,  duam,  daom  (That,  Hamih 
Fick,  III,  11)  u.  gehört  demnach  wahr-  4Ô  Werk,  Verhandlung^  gerichtliche  Verk 
scheint,  mit  ags.  anga  (Spitze)  u.  angel,  an-  lung ,  Gericht,  ürtheil  etc.  =  gath.  di 
ker  etc.  zur  y  ac ,  aúc  (biegen ,  krümmen,  as.,  ags.  dorn  etc.  (cf.  dorn)  vom  ahd  t 
wölben  etc.),  wonach  man  auch  annehmen  as.,  ags.  don  etc.  abstammt  u.  wie  â 
kann,  dass  angar  urspr.  die  Bedlg.:  rund-  auch  unser  dömelk  =  thümlich  ineii 
liehe  Erhebung  od.  Wölbung  (llü-  ^5  thümlich,  irrthiimlich etc.  u.  dorn  =  thut 
gel,  Anhöhe,  hochgelegene  Fläche  etc.)  hatte,  EigentfiUm,  Eeichthum  etc.  etc.  (cf.  dieser^ 
was  ZU  Grimmas  Angalte  stimmt,  dass  die  dorn  etc.  u.  dOn)  zu  diesem  VerbumgM 
Angern  hoch  u.  trocken  liegen  u.  somit  Die  Bedtg.  Eingeweide,  bs.  aas, 

in  einem  Gegensatz  zu  den  Auen  stehen.  inwendig  im  Bauch  sitzt,  ist  des» 
Beim  Vergleich  von  an.  angr  u.  lat.  ancras  50  keine  urspr.,  sondern  es  hat  sich  diese 
könnte  man  indessen  auch  annehmen,  dass  später  aus  dem,  was  inwendig  im  Ha\ 
angar  urspr.  die  Bedtg.:  Thal,  Thal-  ist  u.  so  zu  sagen  von  den  ^Fänden  i 
ebene,  Niederung  (u.  so  weiter  auch  schlössen  wird  (als  Inneres,  Inw 
Flachlafid)  hatte  u.  also  im  Gegensatz  zu  diges)  herausgebildet. 
Bergland,  Hochland  etc.  stand,  da  die  55  ingewad,  ingewat,  ingewand,  isgew 
Thäler  auch  Buchten  u.  Einschnitte,  bz.  (dat,  das),  Eingeweide,  bz.  die  innem  Tki 
concave  Flächen  zwischen  den  Bergen  sind.  als :  Herz,  Magen,  Gekröse,  Gedärm,  Wt 
Möglicherweise  iiidessen  gehört  das  Wort  etc.  des  menschlichen  u.  thierischen  K&rp 
Anger  gar  nicht  zur  y  ac,  aúc  (biegen  bz.  eines  Körpers  überliaupt.  P/ur.  (d^ 
etc.),  sondern  zu  der  y  a^,  9Âq  (gehen,  sich  60  gewanden  od.  ingewanten,  (die)  *" 


INGE  WEIDE  129  IN-EIK 

om    Inwendigen    od,    Innern        sieht  etc.1   sên  so  ingrimstig  ût  etc.),   alles 
ptj  z.  B.  in   de  ingewanden  fan  de        Bedtgn.,  aie  vom  Begriff:  trübe,  un freund- 
.  fan  'n  hûs.  —  Nid.  ingewand;  mnd.        lieh,  abstossend  etc.  ausgehen. 
ingewant,  ingewende  (a.  Eingeweidt;  in-halig,  inliâlsk,  Jiabsüchtig,  begehrlich, 

ina  des  Hauses,  Hausrath  etc.).  cf.  5  gierig,  geizig,  unverschämt  etc. ;  —  't  is  so 
^ende:  'n  inhâlsken  kerel,  dat  ho  sin  folk  hast  gen 

reide,  Eingeweide;  jedoch  nur  vom  äten  güunen  is.  Zu  inhalen  =  einholen,  an 
nde  der    Thiere.    Zu  beiden  vergL        u.  zu  sich  holen. 

gewäd  etc.  u.  geweide,   sowie  auch  in-ham,    Einbucht,  Einschnitt,  ins  Land 

Igel.  10  hinein  gehende  Bucht  des  Meeres.  —  Auch 

d,  alles  Gut,  bz.  alles  Mobiliar,  was        nid.  inham.     cf.  3  ham. 
\  Hause,  bz.  innerhalb  des  Hau-  in-hôk,    eine  nach  innen,   bz.   in  Etwas 

idet  =  in-bûdel;  —   hê  wil  sin  in-        hinein  gehende  Ecke,  bz.  Winkel;   —   Ge- 
ur.  ingöder)  ferkopen  laten ;  —  't  in-        gensatz  von  ûthôk  =  nach  aussen  vorsprin- 
all'   beschräfen,    das    Mobiliar   ist  15  gende  Ecke, 
ch  (von  Gerichtswegen)  beschrieben.  in-hold,  Inhalt. 

im,  Ingrimm,  innerer  Grimm,  inner'  in-holden,  einhalten. 

Irbitterung,    Grimm,   der  ans  Herz  in-holten,  Innen-Hölzer,  inwendig  sitzende 

—  he  wêt  sûk  fan  ingrim  nêt  to  la-  Rippen  eines  Schiffs,  auch  Krummhölzer 
'.  gram  u.  grim,  souhc  goth.  ingram-  20  (knim-holten)  genannt;  —  dat  schip  hed 
Zorn  setzen,  erbittern,  erzürnen.  gode  éken  inholten;    —  fig.   auch  von  den 

nmig,  ingrimstig,  ingrimmig,  durch  Bippen,  bz.  dem  Brustkasten  des  Menschen ; 
h,  bz.  sehr  u.  überaus  grimmig,  sehr  —  dV  sitten  gen  gode  inholten  in  hnm  = 
bitter,  sehr  unfreundlich  u.  rauh,  er  ist  engbrüstig,  schwachbrüst  ig,  brustkrank, 
h  erbittert  u.  erzürnt,  voll  Verdruss,  25  schwindsüchtig,  bz.  innerlich  ungesund  etc. 
r  verdriesslich  etc. ;  —   he  sQgt  so  Inka,  wbl.  Name.    Ob  ein  ml.  Name  Inko 

lig  ût,  dat  man  hast  bang  fôr  hum  noch  vorkommt,  ist  mir  unbekannt.  —  Der 
sul ;  —  so  ^n  ingrimstigen  (unfreund-  Name  ist  durch  das  wbl.  „a"  vom  Stamm 
(.  abstossenden)  kerel  as  dat  is,  d&r  ing,  ink,  bz.  ik  etc.  (cf.  Förstemann  un- 
lêt  mit  um  to  g&n;  —  ingrimstig  kold,  30  ter  ic,  Ingo)  weitergebildet,  der  mit  dem 
lig,  bz.  bitter  kalt,  angreifend  kalt;  Suffix  ing,  ig  von  könink,  bz.  könig  (cf. 
wer  (Wetter)  is  so  ingrimstig  (un-  ing)  identisch  sein  dürfte,  wonach  denn  auch 
ich  u.  rauh) ;  —  ik  ward'  so  ingrim-  <fer  Name  Iko  zu  vergleichen  ist. 
,  ich  wurde  so  schrecklich  böse,  bz.  Nach  der  unter  ing  angeführten,  im  Adj. 

'lieh  erzürnt;  —  he  is  so  ingrimstig  35  inga  liegenden  Bedtg.:  beweglich,  reg- 
er ist  so  fürchterlich  (abscheulich,  Ab-  sam  etc.  u.  wunderbar  etc.  ist  nun  der 
.  Widerwillen  erregend)  schmutzig  etc.  obige  wbl.  Name  entweder  mit  Emma  (s.  d.) 
astig  wird  hier  auch  von  der  Wäsche  synonym ,  od.  derselbe  hatte  die  Bedtg. : 
wenn  sie  nicht  weiss  u.  rein,  son-  Wunderbare,  od.  auch  (da  inga  auch 
üas  dunkel  u.  trüb-schmutzig  40  die  Bedtg.:  Kenntniss,  Wissen  etc. 
t,  bz.  keinhelles  u.  freundliches  ?Mt)  Kenntnissreiche,  Wissende, 
1  gewährt,  wie  dies  namentlich  der  Weise  etc.  etc.,  alles  Bezeichnungen,  die 
\,  wenn  sie  im  Winter  in  Folge  des  sehr  gut  auf  die  afries.-genn.  Mädchen  u. 
?n  Sonnenscheins  nickt  ordentlich  ge-        Frauen  passen. 

ist,  od.  wenn  sie  überhaupt  nicht  45  in-kamen,  a)  einkommen,  eingehen,  bin- 
gut  gewaschen  wurde;  ferner  auch  nenkommcn,  hereinkommen;  —  dat  schip, 
as  Zeug  so  schmutzig  ist,  dass  es  .bz.  geld  sal  morgen  inkamen;  —  wnl  jt  wat 
tpt  kaum  wieder  rein  t/.  weiss  zu  inkamen?  wollt  Ihr  eticas  hereinkommen? 
t  u.  zu  bleichen  ist  (dat  god  [Zeug,  —  b)  Einkommen;  —  c)  eingekommen,  ein- 
\]  sügt  so  ingrimstig  ût,  dat  man  hast  50  gegangen,  binnengekommen,  hereingekommen ; 
sên  kan,  of  't  wusken  [gewaschen]  —  dat  schip  is  inkamen  etc. 
et;   —  dat  god  hed  so  'n  ingrimsti-  in-kSp,  in-kep,   Einschnitt,   Einkerbung, 

hmutzig-grau]  klör  etc.).  —  Sodann  in-käpen,   inkêpen,   einhauen,   einschnei- 

hen  wir  den  Ausdruck   „ingrimstig"        den,  einkerben. 

7n  einer  schmutzig -grauen  u.  55  in-kappen,  ein-,  bz.  hinein-kappen  od. 
n  Hautfarbe,  bz.  von  selten  u.  od.        schlagen  etc. 

ordentlich    gewaschenen  Händen  in-kîk,  kurzer  Besuch;  —  ik  kam  man 

Gesicht  etc.),  worin  sich  der  Schmutz  ^     äfen  up  'n  inkik  bi  di  för ;  —   ik  wul  man 
\  fest  gefressen  hat,  sodass  sie  kaum  *     äfen  ^n  lütjen  inkik  holden.  —  Wöril. :  Ein- 
waschen sind  (din  hande  ßz.  ge-  60  guck,  Inspection,  um  zu  sehen,  wie's  geht; 

a  Doornkftat  Koolman.    WOrtarbaoh.    II.  9 


IN-KIKEN  130  IN-LICHT£air 

r/.  in1<îkeii.     Man  mgi  statt  dessen  aitch:  in-kfileBf    eingraben,    einäeharm  - 

kik-in,  wie  z.  B.  in  der  Redensart:  du  must  eine  Chrube   (kûJe)    machen  u.  MifOi 

not  uD^n^kikin'',  man  up'n  „sprekan**  kamen.  wi  hebben  hum  inkAld,    teir  habeäA 

in-KÎken,  ein-fbz.hinein-gucken,  od.  rin-^  graben  etc.;  —  kertaffels  inkûleo,  £ 
bs.  hineinsehen ;  —  h\t  mi  ilV  äfcn  inkiken ;    5  fein  einscharren  (gegen  den  FVott)  ek 

—  wen  'k  morgen  wer  in  d'  stad  kam,  wil  in-kttust,    Einkommen,    Hereiú» 
'k  äfen  bi  dî  iukîken,  wenn  ich  morgen  wie-  Einkunft  etc.;  —  bi  sm  inkaiiist ;  —  k 
der  zur  Stadt  komme,  will  ich  eben  bei  dir  fQl  inkumsten  (Einkünfte). 
einsehen,  bz.  vorsprechen,  in-kapen,  etwas  in  einen  BMA  ( 

inkiksk,  einguckisch  =  frei  u.  offen^  10  machen  od.  seteen. 
unverdeckt  etc.  od.  =  wo  man  leicht  hinein-  in-kfipem,  Heringe,    Pökelfieisdi  ■ 

sehen  u.  alles  beobachten  n.  ert^ähen  kann,  stige  eingesalzene  I^bensmüiel  hékäf 
weil  alles  frei  u.  offen  od.  unverdeckt  ist;        Wujeren  Dauer  u.  Haltbarkeit  durtk 

—  de  fenstcrs  sunt  so  inkiksk,  dat  man  't        Böttcher  (kûper)   od.  I^^aeebinder  t»  J 
fan  de  strât  ût  't  all'  sôn  kan,  wat  dV  in  hûs  15  einschliessen  u.  einbinden  lassen. 
forgeid;  —  de  tun  is,  bz.  ligd  so  inkiksk,  in-laden,    einladen    (jsum   Fest  dt 
dat  etc.,  der  Garten  ist  —  bz.  liegt  so  frei        Schiff  die  Waaren). 

t«.  offen  (cf.  spei),  dass  etc.  in-lage,  Einlage. 

in-kippen,  einschneiden,  einkürzen,  ein-  in-lanj^en,  einlangen,   hineinlangen 

Juiuen,  einkerben  etc.  20  abreicîien  etc. 

in-klin^en,  ein-klingen,  anklingen,  ein-  in-lat,  Einlass. 

schellen  etc.;  —  d^r  is  inklungen,  es  ist  ge-  in-laten,  ein-,  hinein-lassen  etc. 

schellt.  in-led  od.  inlett,  die  FOÜung  dtsl 

in-klin^en,  in-klinken  u.  auch  beklin-  betts  (Federn  u.  Daunen).  —  Nd  (Er. 
^en,  eintrocknen ,  einschrumpfen,  kleiner  25  inlid,  das  innere  Bett^  worin  sieh  die 
werden,  zusammenschrumpfen,   schwinden;        neti   befinden    u.    welches    in   den  m 

—  wen  de  stonen  drögen  un  brand  worden,  Ueberzug  eingeleitet  od,  eingela 
don  klinken  se  nog  dügtig  in;  —  dat  holt  toird;  (Schütze)  uúéde,  das  innere k 
is  to  dägcr  inklungen;  —  dat  dikke  kind  Polster  eines  Kissens,  vfeiches  in  den  l 
schal  nog  wol  beklingen.     cf.  2  klingen.        30  zug  gesteckt  wird;  pomm,    (D  ahn  er 

in-klinken,  a)  s.  inklingen;  —  b)  ein-  lidd,  das  innere  Bett,  worüber  ein  l 
schlagen,   einnicten,    Niete   hineinschlagen;        zug  von   besserm   Zeug  gebogen  wiré 

—  c)  (die  Thür)  in  die  klinke  schlagen,  südl.  Hannover  (Schambach)  inU 
einklinken;  —  de  dör  was  man  inklinkd  un  a)  der  Einlass;  —  b)  etwas  Eing^ 
not  schOteld.    cf.  klinke  u.  klinken.  35  tes;  —  c)  jedes  Stück  Inbett,   wdau 

in-krîffen,  einkriegen,  einholen,  erreichen,  Federn  gestopft  ist,  im  Gegensatz  zu 

hineinholen,  einheimsen,  hinein  bekommen  Ueberzug,  worin  es  eingelassen  wird, 

etc. ;  —  ik  kan  hum  nêt  inkrigen,  ich  kann  Die  letzte  Form  „inlät*'  gehört  su  m 

ihn  nicht  einholen;  —  ik  harr'  hum  bold  ein-,  bz.  hineinlassen  w.  ist  es  das  ii 
wer  inkrägen,   ich  hätte  ihn  bald  (bz.  bei-  40  Ueberzug   Eingelassene,       JHe  an 

nahe)  wieder  eingeholt;  —  ik  hob'  mm  bot  Formen  „inled,  inlid^  etc.  indessen  h» 

gôd  inkrägen,  ich  habe  mein  Getreide  gut  wohl  von  inlôden  =  aJt:    inlidan,  ein- 

eingeheimset ;  —  ik  heb  min  rogge  dV  fan  hineinlciten,   nach   innen    leiten   u.  fû 

(V  harfst   moi   bi   dröge  wer  inkrägen,   ich  Zu  erwähnen  ist  indessen    auch    das 


kun,  ich  war  so  müde,   dass  ich  das  Haus  50  mit    (das)    Eingelegte   übersetzt  «n 
fast  gar   nicht  wieder  erreichen  konnte  —        könnte. 

wofür  wir  auch  sagen :   ik  was  so  moi  un  >n-lc^,  Einlage,  das  ein-  od,  hineing* 

of,  dat  'k  hfis  hast  net  wer  halen  (holen)  kun.        Geld,  der  Schoss;   —  ho  hed  ua  inl^ 

in-krimpeii ,  einschrumpfen,  sich  zusam-        betäld.  —  Nid.  ivXog. 
menziehen  etc.  55      in-leggen,  einlegen,  hineinlegen,  einsa 

in-kroppen,  in  Hük  kreppen,   einfressen,  in-Ieggen,   Einlegen,  Einsargen;  - 

einschlucken,  hinunterschlucken,  in  sich  f res-        hole  familie  is  to  't  inieggen  nôgd. 
sen,  in  sich  verbeissen  od.  bei  sich  verdauen  in-lichten,    klar,   deutlich,   erkennba 

etc.;  —  ho  mut  föl  ferdrôt  un  arger  inkrop«        verständlich  machen,  Licht  u.  JS^tarhe 
pen.    cf.  kroppen.  60  eine  Sache  bringen ,  aufklären   etc.;  — 


INLICHTÜNG  INLICHTING  131  IN-PENNIGD 

it  erst  nog  bäter  inlicht  worden,  cf.  (binnen ,  hinein  etc. ,  kâmd  binnen)  vergli- 
n.  chen  werden  mag,   da  wir  dieses  auch  als 

itnng,  inlichting ,  ^inliclitefi ,   Auf-       Subst.    mit  der  Bedtg.:    Heim,    Gemach, 

etc.;  --he  lied  mi  nog  gen  inlich-  Wohnung  etc.  gebrauclien,  wovon  wir  sa- 
m,  er  hat  mir  noch  keine  Aufklärung    5  gen :   kämd   in  mia   binnen   —   ik  gung  in 

min  binnen  =   ich  ging  in  mein  Haus,  bz. 
;gep,  Einlieger.     Speciell:   ein  zeit-        Heim,  Gemach  etc.    Aehnlich  hat  auch  das 

Mitbewohner  eines  Hauses  od.  einer  md.  Subst.  inne  die  Bedtg.:  Innigkeit 
îer  entweder  gar  keine  od.  doch  nur  od.  eigetitlich  innerliches  Wesen  u.Sein, 
nnge  Miethentschädigung  zählt.  10  Inwendigkeit  etc^  obschon  es  von  mhd. 

[>,  a)  Einlaufe  Zuspruch,  Besuch  etc. ;        inne   (innen,   inwendig)   u.  inne  (innig,  im 

is  altid  80  föl  inlôp  in  H  hûs;  —  mhd.  inn^keii,  Innigkeit)  nicht  verschieden  ist. 
fang  etc.;   —    de   inlôp  is  bi  de  sid  Zu  In o  sei  übrigetis  noch  bemerkt,   dass 

ifts,  der  Eingang  ist  an  der  Seite  nach  Strackerjan  (jeverh  Personenna- 
uses.  15  men,  pag.  16)  dieser  Name  sowohl  wie  au<:h 

pen,  a)  einlaufen,  binnen  laufen  etc. ;  Enno  aus  älterem  Agino  (contrah.  Aino) 
ingelauf en ;  —  c)  einholen,  erreichen        entstanden  sein  soll. 

ik  schal  hum  wo!  bold  wer  inlôpen ;  in-ôgsten,  einernten;  s.  unter  ôgst. 

xm  't  hûs  hast  nêt  mêr  inlôpen,  ich  in-palmen,  ein-  od.  hineinziehen,  an  sich 

das  Haus  fast  nicht  mehr  erreichen;  20  ziehen  u.  reissen,  einholen  etc. ;  —  'n  tau 
nngehoU,  erreicht  etc.;  —  ik  harr*  inpalmen,  ein  Tau  einholen;  — h6  palmd  't 
hum  al  gau  wer  inlôpen ;  —  e)  ein-,  alP  in,  er  zieht  Alles  ein  u.  zu  sich  hin,  rafft 
anlaufen,  einrennen  etc. ;  —  he  is  d'r        t«.  reisst  alles  an  sich. 

(z.  B.  ins  Haus  od.  Wasser  etc.);  in-pasen,   mit  den  Füssen   eintreten  od. 

liûs   inlôpen,    das   Haus  einrennen,  25  einstampfen  etc. 

türzen,  umwerfen,  erstürmen  etc. ;  —  in-pennd,  eingezapft,   eingesteckt,   verrie- 

bz.  hineingelaufen,  eingerannt,  ein-        gelt  etc.;  —  de  balken  mutten  inpennd  wor- 

etc. ;  —  sê  hebben  't  hûs  (de  dör,  de  den ;  —  de  dör  is  inpennd,  die  Thür  ist  ver- 
).)  inlôpen,  sie  haben  das  Haus  (die  riegelt,  bz.  durch  einen  Zapfen  (pen)  ver- 
Ue  Mauer  etc.)  eingerannt.  30  schlössen,     cf.  pen  m.  pennen  t«.  inpennigd. 

I,  auch  inlössing,  inlüsson,  Einlass  in-pennen,    a)   einzapfen,    Holz,   durch 

ik  kun  gôn  inlös  od.   inlossen  kri-        Zapfen  (pen)  mit  einander  verbinden  (Ira- 

h   konnte   keinen  Einlass  bekommen        bem  iig'ungere)  u.  zusammenschliessen,  indem 

konnte  nicht  frei  (offen,   ungehin-        die  Zapfen  (pennen)  des  einen  Stücks  in  das 

in  ein.     Zu  lös  =  los,  frei,  offen  35  andere  eingelassen  werden,  um  beide  Stücke 

lössing  =  Entlastung,  Entleerung,  mit  einander  zu  ferpennen  (verzapfen)  u.  ^o 
ng  etc.  u.  =  Oeffnung.  zu  verbinden;  —  b)  einen  Zapfen  (pen)  in 

ddels,  inmittelst,  inzwischen,  mittler'  etwas  hinein-  od.  vor  etwas  stecken  u.  so 
üälirenddem  etc. ;  —  ho  kwam  inmid-        verschliessen  u.  verriegeln ;  —  c)  einschlics- 

40  sen,  beschliessen ,  eindämmen,  umschliessen^ 
îbels,  das  innere,  bz.  im  Hause  be-        einfriedigen;  —  land  inpennen,  Land  ein- 
e  Mobiliar y    die  Haus-MÖbel;   s.  in-       friedigen» 
ngoä  etc.  in-pennigd,   a)  eingedämmt  (vom  Lande, 

Ine  od.  Ibno,  ml.  Name.  Dimin.  bz.  einem  Grundstück);  ringsum  twn  einem 
wbl.)   loke,   Ihnke;    Geschln.   Inen,  45  Damm  od.  einer  Erhöhung  umgeben- u.  so 

Ihnken.  Wenn  ich  nicht  irre,  auch:  nicht  ßuf  Abwässcrung  liegend,  weil 
aucli  ein  wbl.  Ina  vor.  cf.  Forste-        es  rings  umher  höher  als  in  der  Mitte  u.  so 

unter  In,  %do  er  ags.  Ine  u.  nhd.  abgeschlossen  ist  u.  nicht  abwassern  kann; 
Tum  ags.  inn  (domus)  legt,  sowie  auch  —  dat  is  'n  inpennigd  stük  land ;  —  dat 
imen  Inno.  Ino  bedeutet  demnach  50  land  ligt  so  inpennigd,  dat  't  hél  nêt  ofwa- 
herr  od.  Insasse,  In^Mann  ter n  kan ;  —  b)  verschlossen,  dicht,  undurch- 
I  das  ags.  inn  entweder  ebenso  wie  lassend,  steif  u.  hart;  —  de  erde  is  inpen- 
.  iiin    (ein,  hinein)   u.  goth.  inn   (cf.        nigd,  die  Erde  ist   dicht  u.  undurchlassend 

innan;  inngaggan,  ein-,  hineingehen  =  nicht  locker  u.  lose;  —  dat  is  hir  so  'n 
te  von  in  (in,  ein,  hinein)  erweiterte  55  ferdômden  inpennigden  grund,  dat  man  sê 
t.  als  Subst.  mit  der  Bedgt.:  Inne-  hast  mit  de  spâ  C6^aten^  nêt  lös  bräken  kan. 
n  hat  auch  die  Bedtg.  Gemach),  In-  —ad  a)  ist  zu  bemerken,  dass  man  ein  Stück 
ig  es  etc.  gefasst,  od.  eine  Kürzung  Land,  was  niedriger  liegt  als  die  Umgebung 
li  =  ahd.,  goth.  inna  (innen,  inwen-  oft  absichtlich  eindämmt  (inpennd,  s,  inpen- 
inen,  im  Innern)   ist,   womit  binnen  60  nen)  u.  inpennigd  hält,  damit  das  von  der 

9* 


IN-WINNEN  IM  IS 

I 

etc;  —  iii-wil  ik  dat  de,  währenddem   ich  Die  Grdbdig.  tat:  bewegen,  reget 

das  tluit;  —  he  was  mwils  liîr,  er  war  in-  regen,  aufregen  eic.;    bewegt  ti.  errtg 

ztcischni  hier.    cf.  wil,    WeilCf  Zeit  etc,  etc.,  cf,  unter  winnen   tf.  wadeu)  n.  h 

in-winnen,  eingewinnen,  einholen  etc. ; —  gen  ist  =  gehen,    «ich   erheben 
dat  heb'  'k  bohl   wer   iuwunncn,   das  habe    5  bz.  eine  Bewegung  von  irgend  einer 

ich  bald  wieder  eingcwonnen ;  —   ik   schal  aus  nach  irgend  einer    beliebigen  Seit 

hutn  wol  bold  wer  iiiwinnen,  ich  werde  {soll)  machen.    Dieaemnach  ist  wofU  die  y  j 

ihn    wohl   bald   toieder  einholen ;  —  ferner  wegen,  gehen  etc.  anzusetzen,   toonm 

auch:  einwerben,  anwerben,  einmiethen  etc. ;  ags.  yrnan   (in  on-yroan,   aufsprtHgen, 

—  bc  hcd  sm  folk  up  't  nêje  wer  iuwunnoii,  10  gehen,  sich  erheben),   bz.  imaa  (gehett 
er  hat  sein  Gesinde  aufs  neue  wieder  ein-  erheben  etc.,   cf.    Pott,     Wurzdwb., 
ge.micthet,  bz.  eingeworben,  eingedungen  etc.  seq.)  sich  aUeitct.      Ais  fernere   Fimr 
cf.  wiuncii,  fttwinnen  etc.  der  y  ar,  ir  etc.  sinti  unter  afuiern 

iii-wrifen,    iiifrifon,    einreiben;  flg.  ver-  noch  zu  vcrgleicJun :  send,  ir,  sich  er\ 

gelten  etc.;  -  -   dat  wil  'k  hum  iuseu  bi  ge-  15  aufgehen  etc.  i*.  ir,   bewegen,  in  Bew 

lägeubeid  wer  inwrîfeii.  setzen  (sich  od.  ein  anderes),  gehen,  m 

iper,    Iflme;   —    ipcrnbom,    Ulmenbaum.  etc.  (cf.  Ferd.  Justi,  Uandwb.dcr. 

—  ^îld.  ijp,  iep;  ijpenbooin;  mnld.  (KU.)  spr.,  56  u.  59)  u.  skr.  ir  =  fisjr,gehi 
ijpcn-,  eipeu-,  jipen-booin,  womit  auch  das  wegen,  stossen,  schütteln,  werfen  de 
bei  KU.  vorkommende  jipelyno  (tilia  mas)  20  Ben  feg,  Skr.  Biet.,  105).  Dass  aba 
wohl  im  Stamm  jip  connex  ist.  Mit  franz.  /a^  errare,  erro,  error,  erratus  etc.,  »oiMfi 
ypréau    (Diez,    II,    139);   span.   olnio    de  îre,  îr,   irre,  irr,  verkehrt  =  mal, 


Schreckens    od.    einer  Ohnmacht  kreide-  irrig  =   mal,   dwalsk    etc.    (îrîg  in  d 

weiss  aussieht.  =  irrsinnig)  u.  goth.  airzis  {irre,  em 

îperii,  ulmen,  von  der  Ulme  etc. ;  —  iperu-  airzitha  (error,  Verführung,  Irrthum), 

liolt,   Ulmenholz.  —  Nid.  ijperu ;   s.  iper.  30  jau    (irre  fuhren  etc.)    etc,    nebst   ahi 

Ippo,  Ippe,   ml.  Name.      Geschln.  Ippen.  (vom  rechten  Wege  abgekommen,    um 

Wohl  mit  Ibo,    l^bo,  Eppo    m.  Jibbo    eines  schwankend,  verirrt  etc.  =  ferdwâld)  i 

Stammes,    cf.  dieserhalb  bei  Forste  mann  ctïh  (Zorn,   Verirrung,  Irrthum);  irr 

unter  ib,  wo  er  auch  den  bei  Adam  o.  Bre-  Verirrung  bringen,  irre  machen,  irre^ 

men  vorkommenden  Namen  Yppo  auffuhrt.  35  ren  etc.  =  as.  irrjan,    irreau  etc.)   et 

ipske,  od.  ibske;  /.  ^.  iiuelke,  spuke  (ef.  ebensowohl  wie  das  goth.  airus    (Bott 

imel,  8pir)  etc.,  nämlich:  Körnchen,  Brock-  sich  von  der  y  ar,  fi,  ir  ableiten,  ist 

chen,  Krümriehen,    Geringstes  etc. ;   —    d'r  fellos,  da  die  Ordbdtg.  dieser  Wörter  $ 

is  ^êu  îpske  ufer   bluten;    —    ho    kan   gen  lieh  auf  dem  Begriff :  bewegen,  geh* 

îpske  mibteu,   er  kann  nicht  das  Geringste  40  beruht  u.  Iren  (irren)  soviel  licisst  dU 

missen.     Es  ist  ein  IJimin.  von   einem  obs.  wegen,   gehen  irgend  wohin  =  £% 

Stamm  ip,  ipe  od.  îps,  îpes,   der  vielleicht  los  umhergehen  u.  wandern,  t 

die  Bedtg.:   Etwas   u.   so  als  Dimin.  die  wie  auch  die  y  ir  neben  bewegen,  g 

von:   geringes    Etwas,   kleines   Et-  etc.    die    von    scJiütteln,    schwit 

was  etc.  hatte.    JJiesemnach  vergleiche  ich  45  schwanken  =   hin-   u.    herbew 

das  von  Grimm  aufgeführte  epper,    ejipes  etc.  Iwi  u.  das  ahd.  irri  auch  mit:  seh 

(aliquis,  ali(|uid)  für:  et  wer,  etwas,  wo-  kend,  unsicher  etc.  übersetzt  wird 

nach  dann  ipes  für  ippes  od.  eppes  stehen  is,  ist,  d.  h.:  hat  Sein,    Äucli  nid  : 

würde.  ist  (f.  ags.  ys,  was  mit  lat.  est,  griech 

Ire,  zornig,  heftig,  leidenschaftlich  erregt,  50  lit.  esti,  aslav.  jesti,  russ.  e^,  höhm.  go 

aufln'ausend;   Subst.:  Jähzorniger,  Brause-  aus  der  Grdform  asti  entstand  u.   im 

kojjf  etc.;  —  he  is  'n  regten  Ire.  — Afries.  Suffix  ti  von  der  y  as,  sein,   existire 

ire  (by  ira  mode    =    im  Zorne);   irst    (er-  weitergebildet  ist.    cf.Bopp,  vergL  Of 

zürnt).  —  Äs.  irri;    ags.  yrre   (Aufregung,  I,  235  u.  II,  376  etc. 

Zorn   u.   fAdj.J   aufgeregt,    wild,   zornig);  55       Wie  indessen  unser  w&r   (wahr  = 

yrringa  (loild,  zornig)  u,  auch:   eorre   (ira-  lieh,  gewiss)   auf  der  Grdbdtg.:   sei 

tus);    irsung  (iraciiudia) ;   engl,  ire   (Zorn);  existirend.  Sein  habend  etc.  l 

iroful  (zornig,  wüthend) ;  \rascih\e  (zum  Zorn  u.  ebensowohl   tote   das  nM.  war  u, 

geneigt,  reizbar).  —    Lat.  ira   (Zorn,   Auf-  was  (=  eristirte,  lebte,  hatte  Sein  etc.j 

regung  etc.).  60   Vbm.  wäscn   (sein,  leben,  existiren  etc 


IS  135  IVER  IVERN 

80  stammt  auch  das  poln.  isty,  istuy,  organische}'  Vorschlag  vor  icel  ist.    cf,  die- 

(=  gewiss,   wirklich,   wesentlich  etc.)  serhalb  ags.  gif,  gyf  =  urspr.  if  (cf.  engl 

lern  obigeii  esti,  asti  etc.  von  derselben  if)  =  ahd.  iba,  ubi,  oba;   vihd.  obe,  ob   = 

;,  wegen  welcher  bei  Pott  (Wurzelwb.  afries.  ef,  jef  etc.  unter  of  (=  ob,  wenn, 
zweite  Abth.y  pag.  228  bis  279)  das  Wei-    5  oder)  u.  wegen  icel  od.  jOkel  s.   unter  die- 

verglichen  werden  mag.  sem  Wort  das  Weitere.    Das  ags.  gicel,  bz. 

Eis.  —  Bedcnsart. :  up  old  Î8  früst  't  icel  steckt  auch  im  engl,  icicle  =  ice-icle.   cf. 

—  na  Iccbtmes   trôed    de   fos   't   is  jökel. 

Her;  —   up  d'  lütje  nümmers-dag   (=  îsk,  isk,  viit  ÄpJiaeresis  sk.    Endung  = 

mers-Tag),  wen  de  kalfer  up  't  is  dan-  10  nhd.  isch   in  Adjcctiven  u.    Substantiven, 

—  Nid.  ijs;  mnld.  (Kil.)^  eys,  ijs;  wie  z.  B.  .  .  sclielmsk  (scJielmisch) ,  gladsk 
f  mhd.  IS ;  ags.  is ;  afries.  is ;  an.  iss  (glatt,  gleitend,  glattartig),  fretsk  (fresssüch- 
r.  isar).  Wie  Grimm  meint,  soll  es  tig,  gef rassig),  bigelöfsk  (abergläubisch)  etc, 
dem  Worte  Eisen  (ferrum  =  Uar-  —  mai*8k  (Marsch  =  marisk,  meerisch, 
od.  Glänzendes,  cf.  iser)  u.  ferner  15  sumpfig,  wässerig  etc.),  minsk  (Mensch) 
joth.  ais   (Erz,  Met<ill)  u.  lat.  aes  etc.        etc.  etc. 

verwandt  sein,  worüber  Weiteres  unter  Sie  ist  =  mit  ahd.  isc,  isch ;  as.  isc ;  ags. 

m  zu  ersehen  ist.  Das  zend.  i^i  (Eis)  isc ;  goth.  isk  u.  isks  (cf.  ahd.  mennisc,  men- 
rt  demnach  nicht  hieher,  scheint  jedoch  niscb;  as.  mannisc;  goth.  mannisks;  ags. 
ökel  =  ags.  giccl  verwandt,  cf.  jedoch  20  mennisc  =  humanus,  d.  h.  dem  Mensch  ge- 
k,  I,  30,  der  es  mit  zend.  i^i  von  einer        nannten    denkenden    Wesen    entspre- 

(gleiten)  ableitet.  chend   u.   angepasst  od.  angehörig 

)lk,  8.  îslîk.  u.    eigen    etc.    [als    Weiterbildung   von: 

18611,  eisen  =  Eis  scJüagen  u.  brechen  manna,  y  man,  denken  etc.]  =  menschliche 
od.  im  Eise  arbeiten,  mit  Eis  sichbe-  25  Person,  od.  eigentlich  =  Denkender); 
m  etc. ;  —  wi  sunt  fan  dage  an  't  od.  afries.  isk  (z.  B,  in  agripinisk) ;  an.  skr  statt 
isen;  —  wi  hebben  hum  wer  lös  isM;  iskr  (in  menskr  =  humanus)  etc.,  dem  im 
at  Bchip  lös  isen.    Auch  zu  Eis  wer-        Subst.  noch  ein  a  od.  o  (anscheinend  mit 

gefrieren  etc.  in  glad-isen  (H  hed  der  Bedtg.:  Person,  Wesen,  Geschöpf) 
îsd).  30  angehängt  wurde,    was  indessen  später  (cf. 

isen,  grausenf  schaudern  machen,  er-  an.  menska  =  humanitas  u.  afries.  man- 
icken ,  Schrecken  u.   Furcht  empfinden        niska,  as.  menuisco ;  ahd.  mannisco  =  mhd. 

—  dat  îs'd  mî  dV  för.  —  Ahd.  agison,  mensche,  mensch)  wieder  abfiel.  Nach  Ana- 
n ,  ekison ;  mhd.  eisen  (erschrecken,  logie  von  abulg.  isku,  isky  (in  mazisku,  ma- 
•xken  u.  Schauder  empfinden);  mnld.  35  zisky  =  männlich,  —  plutisku  =  fleisch- 
l)  eysen,  ysen  (horrere  etc.) ;  nid.  gzen ;  lieh,  —  nebesisku  =  himmlisch)  =  slavo- 
(Vilmar)  eisen;  nd.  (Br.  Wb.)  aisen  deutsch  iska  (cf.  Schleicher,  Comp.,  478); 
*chambach)   eisen,   Ösen   (schaudern        lit.  iszka  u.  goth.  iska  (in  bamiska  =  kin- 

Zu  goth.  agis  (Furcht  etc.).    cf.  aisk  disch);   itcU.   isco   u.    lat.  iscus   (dem  auch 

[ik,  sowie  fräsen  =  fürchten.  40  wohl  iscum  u.  griech.  iskos  in  hibiscum  = 

r,  isder,   Eisen;   —    Eedensart:  man  griech.  ibiscos  =  Eibisch,  Ibisch  [cf.  ahd. 

't  isder   smäden   as  't   nog   hêt  is;  —  iwa,  dän.  ibe  =  nhd.  Eibe]  entspricht)  etc. 

kan  gen  isder  mit  banden  breken;  —  scheint  es  indessen,   als   ob  auch  die  En- 

'n  kerel  fan  isder   un  stâl.    —  Nid.  düng  isc  im  Adj.  mannisc  (s.   oben)  eine 

As.,  ahd.  tsarn ;    mM.   îsem,   iser ;  45  Kürzung  von .  der  vollen  u.   urspr.  Form 

eisarn ;    an.  isarn ;    ags,  isern,  afries.  isca   ist ,   sodass   auch   hier  das  Schlu8s-& 

,   iser,   ism,  irsen,   irser.     Statt  an.  ebenso  toie  im  Subst.  Mensch  (=^  urspr. 

auch  iam^  wozu  nfries.  jaarn  stimmt.  manniska)  später  abfiel. 

*hen  ahd.  isan,   isen;  mhd.   isen;  ags.  isk,  isken,  ef.  êsken,  eisken. 

=  nhd.  Eisen,     cf.  wegen  der   Grd-  50      îsk,  îsker,  cf.  3  êsk. 

.  (als  Glänzendes  etc.)   unter  is  w.  \^\\\l,  wW. gräulich, fürchterlich,  schreck- 

^eowulf  von  M.  Heyne  unter  îsîg,  wie  lieh,  abscheulich  etc.;  —  dat  is  je  iselk;  — 

.  auch  unter  hamas.  îselk  kold;  —  iselk  slim  etc.  <—  Nid.  ijsselijk; 

g,  eisig;  —  dat  is  je  îsîg  kold;  —  'n  mnld.  (KU)  eyselick,  ijselick;  ahd.  akislih, 

1  iQcht,  eine  eisige  Luft.  —  Nid.  ijsig ;  55  egislih,  ekislih ;   mhd.  egcslich,    eislich ;   as. 

isig;  ahd.  isec  (eisig,  voll  Eis).  egislic,  eislic,  ags.  ageslic,  cf.  aisk. 

|5kel.   Eis 'Zapfen.   —    Mnd.   isjokel  Itze,  Itsen  etc.,  s.  unter  Idse. 

i  iskekel ,  iskegel) ;  ags.  (is)  gicel,  des-  iup  =  jap,  up  etc.,  s.  unter  up. 

;  aus  j  verdichtet  ist,  od.  wie  dies  mit  îver,  îvern,  s.  !fer. 

:h  in  unserm  jökel  der  FaU  ist,  ein  un-  60 


JAGT-  od.  JACHT- WEIDE  138                           JAMMERN 

itig  etc.,  d.  h.  von  (km  ,yWas  jagt  besagt'  hüls  (cf.  jank  «.  janken)  od,  hängt  dk  tf* 

besessen  u.  erfasst  wl.  ehigenommen  etc. ;  j  ac li  t  Silbe  jak  gar  wegen    der  Éedtg,   G ier  ê, 

habend  etc.  —  cf.  die  Endungen:  ig  ti.  isk.  wL  gierig  sei n^  oerlangeH,trackUi 

jagt-  od.  jacht-weide,   das  Absteige-   u,  nach  etc.  mit  der  y  yiun  ^U8€tmmet^  éu  \i- 

Entree-Zimmcr ,   od.    die   allgemeine    Gast-  5  Pott,  Wurzelwb.,  11^  zweäe  AUk.&lS)m 

Stube  eines  Wirthslumses ,  wozu  Jeder  ein-  Nebenform  von  i^.  fic/*.  êsken)  ist?    cf.«* 

kehrende  Gatit  den  freien  Zutritt  hat.    Die-  jakke-pûs. 

ses  aus  jagt  (Eile  etc.)    u.  weide  (Inihitutio)  jakhal8Cll,   heftig   u.    stark  noA  EtM 

zusammengesetzte   Wort   ist    eine  sehr  jtas-  verlangen  u.  traclUen,  heis9hungng  u.  fn^ 

sende  Bezeichnung   des   allgemeinen    (rast-  10  sein  etc.;   -  he  jakhalsd  d*r  na. 

Zimmers,  indem  dies  in  Wahrhit  eine  „PJile-  j&m<^f  JäckcJten  ;  s,  jak. 

Weide''  (Stätte^  Ort  od.  Auf  enthalt)  jakke-pu8;   t.   ^.  jaklials   ii.    getit  die» 

ist,  indem  daliinein  Alles  jagt  u.    eilt  u.  mit  pûs  (Katze)  zu.'taminenges^zte  Wodm 

darin    nur   einen  flüchtigen   Aufent-  scheinend  ein  mit  jahkcn  Sf^nongma  u.  idad, 

halt    nimmt    u.    nur   kurze   Zeit    (in  der  15   Verb,  jakkcu  voraus, 

Eile)  rastet.  jak-8lip,  Sc?mos8  der  Jacke. 

jak,   Jacke j   ein   kurzes    Oberkleid  ohne  Jakub,   Jakup,    ml.    Name   Jacob.  ^ 

Schösse    od.    doch   nur    mit   ganz   kurzen  Sprichw. :   ^wat   mut   man    nét  all'  hdici,' 

Schössen,    während   ein    liitck    stets   lange  sä*  de  dofe  Jokub. 

Schösse  hat.     Das  JJimin.  jakjc  od.  jaktjc  20      Jammer,  Jammer,  drückendes  u.  bdättign- 

bezeichnet  ein   kurzes  Oberkleid  für  weibl.  des  Schmerzgefühl,   s.  B.    im  Kopf;  —  i 

Personen  u.  wurde  solches  hier  früher  im  harr'  (Juitte)   fau  möi|;en  so  'n  Jammer;  - 

Bürger-  u.  Bauernstande  ganz  allgemein  ge-  lautes  Wehklagen  in  Shlge  grtkssen  Sehmtr- 

tragen,   während  es  jetzt  immer  mehr  dem  zes  u.  herben   Verlustes;   —    maui  hörd  Ür 

kled  (dem  langen  weiblichen  Kleide)  weicht  25  niks  as  Jammer  un  suchten ;  —  ferwet  oadL- 

M.  fa:st  nur  noch  vom  geringeren  Stande  zu  Herzeleid,  Elend,  Kummer  etc.;  —  ié  W 

Hause  getragen  wird.  —  Nid.  jak ;  engl,  jack ;  al  föl  Jammer  un   elend  beläfd ;    —  dat  ii 

tfc/itra/.  jakka;r/ä;i.  jakkc;/ni/}j.  jaque;:fy>ai/.  Jammer,  das  ist  Schade,  bs.  traurig,  zuhi- 

jaco;  itcU.gifico. —  Es  soll  nach  Ducange'^s  dauern  etc.  —   Nid.  Jammer;   miUd.  jaaff; 

Vermuthung   (cf.   Diez,    I,    unter  Giaco)  30  a/*(/.  jäniar,  jütmer,  ämar,  ämer ;  mM.  jioffi 

seinen  Namen  zufällig   von    einem   Haupt-  amer;   afries.  iamer;   ags.  geomor,   geoBB 

ling   von  Bcauvais  Nameus  Jaquo  erivalten  (Jammer)   u.  ahd.  jämar,  ämar;    as.  jâaVi 

haben.   Da  indessen  der  Grdbegriff:  Decke,  giamar,  jamor  (schmerzlich,  leidvoU);  schwel 

Bedeckung,  Hülle,    Schützendes   etc.  jacmmer  (Jammer).    Davon: 

viel  natürlicher  als  zu  Grunde  liegend  an-  35      jammern,  jammern,  hetden,    wehklag 

zunehmen  ist  (cf.  unser  wâd  u.  gewiid,   Ge-  kläglich  schreien  etc.  u.  zwar  gebräuMA 

wand,  Kleid  etc.    von  goth.  vîdan,  binden,  von  Mensch  ti.  Thier,  wie  namentlich  asd 

verbinden,  knüpfen,  stricken  etc.) ,  so  ist  viel-  von  den  Katzen  zur  Brunstzeit,   wie  däi 

Incht  das  griech.iögé  (Schirm,  Schutz,  Decke,  hess.  jimmorn;  —   ferner   das  SubsL:  gp- 

Hülle)  zu  vergleichen,  tvas  mit  jük,  bz.  tat.  40  Jammer,  Geheule,  Geklage,  anhaltendes  klag- 

jugum  u.  jüngere  etc.   zur  |/  yug   (fesseln,  liches  Geschrei  u.  Gewinsel  etc.  von  Mensdi 

binden,    verbinden,  zusammenbinden ,  ver-  u.  Thier  (ik   kan  dat  gejammer  not  hnfß 

einigen  etc.,  cf.  J och  =^  Gespan n)  gehört,  in  d'  orcn  ütholden),  sowie  die  A^j. :  jammer> 

wäJirend  y  yug  selbst  eine  Erweiterung  von  harlig,  beklagenswerth,  ganz  erh&rmUch  «fc 

y  yu  (binden  etc.,  cf.  Ben  feg,  Skr.  Dict.,  45  (dat^sücht  dar  nu  jammerhartig  ût)  u.  jam- 

743)  ist.      Wegen  des  Scheltworts  schubbe-  merlik  (jämmerlich). 

jak  (von  schubbcn  =  reiben,    kratzen  etc.)  Bem.     Wenn   man   die   obigen    Formss 

=  Jemand,  der  die  Jacke  schubbt  od.  reibt  vergleicht,  so  scheint  es  als  sicf^er  ßngenam- 

n.  scheuert  etc.   vcrgl.   bei  Schütze  in  men  werden  zu  dürfen,   dass   das  J"   omm 

seinem  Idiotikon   unter  Jakk,   wo  mit  die-  50  „i^  (wie  in  je,  jemals.  Jemand  ete.j  tf. 

Sern  Wort  ein  Scheuer-  od.  lieib- Pfahl  émand  etc.)   entstand  u.  dass  ia  in  iamar 

(cf.  Bchûrpâ])  bezeichnet  wird.  eine  Brechung  von  ^îi**    in  ftmar  ist.     Ih 

Jak.    Selten  als  ml.  Name,  aber  als  Ge-  nun  ferner  das  ahd.  ämaron;  mhd  Ameren, 

ëchlechtsname   (z.  B.  Johann  Jak)  häufiger  iimern  (Seelensehmerz  empfinden,  sehmerS' 

vorkommend.     Doch  wohl  eher  von  Jacob,  55  lieh  verlangen,   bz.  traurig  u.  klagend  sem 

bz.  franz.  Jaques  gekürzt,    als    aus  Johau  etc.)  u.  das  an.  amra  (jammern,  heulen  eU., 

verdorben.  von  Katzen)  dieselben  Wörter  sind,  wie  doM 

jak-hals,  ein  ausgehungerter,  gieriger,  bei-  neuere  jammern,  so  scheint  es  mir  gnoeifd' 

telhafter,  verkommener  u.  dabei  frecher  Wicht.  haft,  ob  das  Ji"^  in  ahd.  amar  fooJU  urspf. 

Steht  jak-hals  vielleiclU  für  älteres  jank-  GO  lang  war,  zumal  beide  Wörter  anscheinend 


JAN  139  JANHAGEL 

dem  an,  ama  (belästigen,   beschwerlich       sm  skfe  is,  kjimt  seiden  wer  d'r  fan;  —  de 

u.  werden,  Last,  Beschwerde,  Druck  erst  an  d*  janever  ferslâfd  is,  de  is  mit  is- 
fuhe  machen,  plagen,  drücken  u.  qua-  dem  ketten  banden. —  Räthsel:  bûten  hangd 
etc.)  zusammenhängen  u.  dieses  kein  h\  kann^  binnen  wand  'n  man,  de  hêt  Jan. 
es  „a"*  hat.  Die  y  von  ama  etc.  ist  5  de  frett  körn  un  törf  bi  frachtcn,  supd  wa- 
cf.  ârael  u.  Fick,  III,  20  u.  /,  19.  ter  bi  dragten,  bald  fan  de  strât  de  lue,  de 

n,    ml.    Name.      Davon:   weibl.    Name        dîir  gân  bi  ganse  bopen;  mâkd  sê  fcrgrelld, 
La  u.  Dimin.  Jantje.     Geschln.  Jansen,        nimd  hör  hör  gcld,  un  lett  se  lopen. 
sen,  Jensscn.  Jan  Balhom;  — dat  is  ferbäterd  dör  Jan 

t(  ist  die  nd.  Form  des  nhd.  Johann,  10  Balhom.  Zu  dieser  Redensart  soll  ein 
unser  Jans  die  des  nhd.  Johannes  um  1550  zu  Lübeck  lebender  Buchdrucker 
jriech.  Joannes   u.    ist   der   Name  Jo-        dieses  Namens  Veranlassung  gegeben  haben, 

n  aus  dem  hebt.  Jochanan  (d.  h.  Je-  indem  er  angeblich  bei  einer  neuen  Auflage 
ah  schenkt,  od.  ist  gnädig)  ent-  d^s  Ä-B-C- Buchs  dieses  dahin  verbesserte, 
den.  Wegen  Jehovah  cf.  Braun,  Na-  15  dass  er  dem  auf  der  letzten  BlaUseUe  dbge- 
^schichte   der  Sage,  I,   unter  Jaho,  Jao        bildeten  Hahn  ein  Nest  mit  einem  Ei  zu- 

cf.  Jochem.  fügen  u,  unterfertigen  Hess.     Ob  diese  Fr- 

er  Name  „Jan*^  ist  in  Ostfriesland  sehr  zäMung  richtig  ist,  lasse  ich  dahin  gestellt 
ithümlich,  denn  ausser  in  den  mancher-  sein,  doch  will  ich  bemerken,  dass  auch 
Anecdolen  u.  Erzählungen  von  „mal-  20  dem  Candidaten  u.  zeitweiligen  Schulmeister 
'  u.  „klôk-Jan**  (^mal  Jan*^  ist  der  när-  Uieronimus  Jobs  (cf.Jobsiade,Cap.28) 
che  Johann,  der  [anscheinend]  alles  die  gleiche  Verbesserung  desselben  zugeschrie- 
ehrt  macht  u.  auf  den  Kopf  stellt ,  ob-  ben  wird  u.  möglicherweise  die  Redensart 
n  er  schliesslich  bei  jeder  Gelegenheit  auch  schon  früher  dadurch  entstanden  sein 
„klük-Jan'^  [klugen  Johann]  überlistet  25  kann,  dass  dem  Namen,  bz.  dem  Worte  bal- 
nführt)  lebt  derselbe  in  sehr  vielen  volks-  hörn  der  Begriff  des  bösen,  schlechten, 
üichen  Redensarten  u.  Sprichwörtern,  schlimmen  u.  verkehrten  etc.  von  au 
z.  B.:  dat  is  nêt  för  Jan  un  alle  man!  ten  Zeiten  her  anklebt,  ebenso  wie  unserm 
ié  ßteid  as  Jan  fan  feren  (ferne);  —  baldad,  balôrîg  etc.  So  sieht  auch  V il- 
8  bold  wer  bâfen  Jan;  —  al  mit  der  30  mar  in  seinem  hess.  Idiotikon  den  Namen 
cumt  Jan  in  't  wams  un  G  r ô t '  in  d*  „B alhorn^^  als  von  bal  =  ahd.  balu  (per- 
),  od.  (cariirt) :  al  mit  der  tid !  dar  kön'  niciosus,  malus)  u.  hörn  gebildet  an  u.  deutet 
rist  up  räkeu,  kumt  Jan  in  't  wams  un        es  als  böse  (schlimme,  verkehrte  etc.)  Spitze, 

tje  in  de  wäken;  —  „sligtweg  Jan,  Winkel,  Ecke  od.  Ort.  Dass  hörn  in- 
al  dog  man  achter  de  plög,"  sä'  de  bûr,  35  dessen  auch  als  Hörn  gefasst  u.  gedeutet 
et  he  sm  jung'  dopen;  —  Jan  wil  wol,        werden  kann,  ist   selbstredend  u.   vielleicht 

dürd  nêt;  —  Jan  wnl  sin  bûr  brüden        wahrscheinlicher. 
;t  nêt;  —    dat  is  anders  wat,   as:   Jan  Janen,  gähnen,  gaffen,  das  Maul  auf sper- 

in  un  et  wat;  —  erst  anstäken!  sä'  ren  etc.;  —  he  steid  to  jänen.  Daher:  hö- 
u  •  J  a  n  (auch  eine  volksthümliche  Figur  40  jäuen,  gähnen,  bz.  das  Maul  weit  u.  hoch 
„mal- Jan *^,  doch  mehr  dem  Argen  zu-  aufreissen  in  Folge  von  Müdigkeit,  Hunger 
mdt)  as  he  na  d'  galg  f6rd  worden  sul ;  u.  Schlaf.  Sodann  hat  jänen  ebenso  wie 
[e  't  dôu  kan  (sä' mal -Jan)  de  gâf  m!  gapen  die  Bedtg.:  das  Maul  aufsper- 
llfern  örtje;  —  dar  geid  't  hen,  „sä'  ren  wonach,  verlangen  u,  begehren 
-  Jan,"  do  harr'  he  sin  môr  (Mutter)  för  45  wonach  etc.;  —  he  jând  d'r  na,  er  hat 
ôg;^—  „dat  was  nich  gans  mis,"  sä  Jan,  Verlangen  u.  Gier  danach.  Auch  nd.  jâ- 
ê  sîn  môr  't  ên  ôg  ûtsmäten  harr';  —  nen,  bejänen  (=  begapen),  hojânen  etc.  (cf, 
B  mis,"  sä  Jan;   do  harr'  hum  'n  hund        Schütze,  Br.  Wb.  etc.);  en///.  jawn;  nfries. 

holten  bên  bäten.  jâne   u.   hojanen   (cf    Outzen).     cf.  nld. 

näver,  janëver,  jenäver,  Genever,  d.  h.  50  geeuwcn  u.  ahd.  giwen  etc. 
iüat  von  Wachholder  =  lat.  juniperus,  JSs  steht   (mit  zu  j  erweichtem  g,   wie  in 

\us  das  ital  ginepro ;  span.  encbro ;  port.  jagen  etc.)  für  ganen,  gannen  =  ags.  geo- 
ro  (cf  Diez,  1,  21i);  franz.  genievre  non;  ahd.  ginen;  mhd.  geinen;  nhd.  gäh- 
chhdder)  u,  so  ferner  das  nld.  genever,  nen  etc.  u.  ist  wegen  anderer  Formen  u. 
rer.  55  der  y  das  Weitere  u nter  gannen  zu  vergleichen. 

%zu  die  warnenden  Sprichwörter :  Ja-  cf  auch  gapen,  jäpen,  jappen  etc.  u.  jânnp. 
r!   Janéver!   wo   langer,   wo  lêfer;   wo  jangst  od.  jankst ;  t.  (;.  jank ;  —  dejangst 

nr,  wo  mer ;  to  lest  deid  h^*  sâr ;  —  Jan-  is  so  grôt,  dat  he  't  snôpen  hêl  nêt  laten  kan. 
\  (Wortspiel  mit  dem  Namen  Jan  Evers)  Janhagel,   od.  Jan  Pap  nn  sîn  mât,  das 

;  is  gröt ;  he  is  de  stärkste  Jan ;  de  erst  60  gemeine  Volk,  der  Pöbel  etc. 


JANHINNERK  140  JAB 

Janhinnerk;  t.  q.  2  maljan.  nun  aber  der  Name   des  die  Tkirn 

jank,  Gier,  heftiijcs  Verlnnfßcrt,  Lüstern-  Thore  (Ein-  u.  Durch- Gänge)  hMm 
hett,  Geluvte  etc.; —  dcjank  Co</.  jungst  etc.)  t«.  bewachenden  Gottes  Janua  mä  dem  Wi 
Bteid  harn  altul  na  d'  jauôver ;  —  liA  hed  so  janua  tooJil  unmittelbar  eueamtnenhäaf 
'n  jank  (jangst)  na  d'  brCid  etc.  r/.  daa  5  einer  u.  derselben  y  entspross,  ietsdtrtt 
folgende:  scheinlich  u.  leiten   auch  Benfey  il  . 

janken ,  bcfficrig  sein ,  heflif/  verlangen,  dere  (rf.  Skr,  Dict.,  738  unter  ja)  den  1 
lüstern  sein  etc.;  —  ho  jankd  na  't  äten  men  des  Janus  von  der  y  jra  gehen, 
etc.;  —  de  hund  jankd  na  Mn  her.  —  Auch  hen  zu  etc.  ab,  wahrend  Bopp  (ff.  Gi 
subst.:  dat  janken  (Verlangen  nach,  —  Bet-  10  comp.,  3()9)  das  lat.  janaa  von  dem  von 
lein  um  etc.)  un  fcrOmen  um  't  fiten  hed  hOl  y  ya  u.  ana  (=  an,  in^  zu  etc.)  gMA 
gen  ende.  skr.  yana  (itio,  incesaus,  ingressus  etc.) 

Da  die  Hunde  etc.  ihren  ]dnk  durch  heu-  leitet,  welches  Wort  auch  bei  Benfty 
Icn  u.  winseln  bekunden,  so  hat  janken  Skr.  Dict.,  741)  u.  bei  Pott  (e.  Wursé 
auch  die  Bedtg.:  winseln  etc.  —  Nid.  jan-  15  i,  zweite  Äbth.  Oßii)  weiter  verglichen  i 
gelen  u.  j&nkcn  (hegehren,  betteln,  wimmern,  den  kann,  wo  der  Letztere  auch  über  < 
heulen  etc.,  z.  B.  om  eon  amht  janken);  jan-  Namen  Janus  sirricht.  VergL  auch  Fi 
ker  (Lüster er,  Wolliistiger  etc.,  daher  auch:        II,  200. 

Venusjanker);  mnld.  C/Ct7J  janckcn,  jancke-  jap,  das  Aufsperren  u.  Oeffnen  desM 

len   (pannire,  vagire,   latrure   etc.),  Jancker  20  dei;  —  he  kan  gAn  jap  mër  dun,  er  h 
(gannitor,  latrator  etc.) ;   nfries.  janke  (win-        den  Mund   (od.   das  Maul,    den  SchiuA 
sein,   heulen,   wehklagen);   sali.    (Ehren-        nicht  mehr  aufsperren  =   er  ist  röUig 
traut,  II,  208)  jank  je  (gierig  sein);    nd.,        schöpft,    cf.  jappen  tt.  das  folgende: 
nind.  janken  (begierig  sein,  verlangen,  win-  japen,   od.  japen ;   i.   q.   gapcn.     ef.  t 

sein  etc.).  Wohl  als  urspr.  lautmalendes  20  jdiSip,  Schnitt  (bz.  gähnende,  klaffende  Wun 
Wort  mit  lat.  gannire  eines  Ursprungs,    cf.        durclis  Gesicht. 

Fick,  11,84.     Fow  janken  auch  (cf.  Diez,  jappen,  das  Maul  aufsperren,  ttaeh  l 

II,  330)  wohl  das  franz  jangier  (klaffen,  schnappen  (he  ligt  to  jappen ,  &z.  he  1 
klatschen  etc.)  =  a/ra/isr.  jangle,j>ror.  jangla  net  mër  jappen  =  er  liegt  in  den  leU 
etc.,  sowie  das  engl,  jan^^le  (heulen,  belfern,  30  Zügen);  das  Maul  vor  Hunger  u.  Giert 
kreischen,  zanken,  hadern;  ein  unluirmoni-  aufsperren,  gierig  nach  éSpeise  etc.  veri 
sches  Geräusch  machen  etc.).  gen  u.  schreien  (de  junge  spr&ea  jappeo 

jansk,  gä/misch,  zum  Gähnen  geneigt  etc.;  de  olden).  —  Nd.  (Dähnert)  gappen;  • 
s.  Janen  u.  ho-jansk.  japen,  jappen.     Zu  jäpen  etc. ,    cf.  jaul 

jan-snute,  Matdaffe.  Zu  jAneu;  s.  jap-  35  Von  jappen  (gähnen,  gaffen,  klaffen  ^ 
snute  tt.  gapenbek.  das  engl,  jap;  franz.  japper;  prop.  ja 

Jän-up  (Gähn-auf)  im  Eäthsel:  grl^n  un-        (kläffen,  bellen  etc.,  von  Hunden),  wie  i 
uer,  blau  bâfcu  —  lâr  unner,  iRr  bafen;  —        kläffen  von  klaffen  =   gähnen 
mit  f^r  lären  stipstappen  un  on  holten  Jänup.         Vergl.  zu  jAnen  (gähnen)  u.  jappen  (seJu 

Janwarje,  od.  Jaunewârje,  Januar;  der  'LO  pen,  das  Maul  aufsperren  etc.)  auch  das  a^ 
erste  Monat  des  Jahres.  —   Sprichw.:  dan-        jânjabhyâlai  etc.  in  Benfeg,  Orient  u, 
sen  de  müggen  in  JanncwArje,  den  word  de        cident,  I,  613. 

bûr  'n  bädeler;   —   gi-eit  dat  gras  al  in  d'  japperd,  ein  gieriger,   bettelhafter,  » 

Janncwi\rje,   den  wast  't  hole  jar  siegt;   —        selnaer  Wicht  od.  Hund  etc.;   —    't  is 
warm  wer  in  Jannewârje   brengd   de  bCir  'n  45  ai'barniliken  japperd  fan  'n  kerel. 
mager  jâr.  jap-,    jâp-suûte;    i.  q.   jän-snûte. 

Das  lat.  Januarius  wird  von  Janus  ab-        Schütze,  Idiotikon  unter  Jap  etc. 
geleitet  (der  Jani  niensis  od.  Januarius  war  jâr,  Jahr  =  Zeitabschnitt  des  KreisU 

ihm  geheiligt),  der  als  eine  altitalische  Gott-  der  Erd4!  um  die  Sonne,  bz,  Zeit,  innerl 
heit  unter  andern  auch  ein  Vorsteher  (od.  50  welcher  die  Erde  den  Lauf  um  die  So 
Wächter)  der  Himmelspforten  und  der  macht.  —  Afries.  jôr  od.  ier;  cls.  gor,  ; 
Strassen-  u.  Haus- Eingänge  war.  Die  ags.  geai*.  gûr;  engl,  year;  n2e{.  jaar;  wfr 
Form  Januarius  liegt  aber  noch  näher  zu  jier;  nfries.  jer,  ir,  jir;  satl.  jir;  an, 
janua  (Thür,  Eingang,  Zugang,  od  Oeff-  ahii,  mhd.  jar;  goth.}iiv\  zendy^Lte-,  ap 
nung,  Durchgang)    u.    da   nun   der  Monat  55  yara. 

Januar  seit  N  u  m  a  der  erste  Monat  des  Jah-  Das  Wort  jar  bedeutet  so  viel  als :  Li 

res  ist  u.alsinim  Eingang  des  Jahres  steht,        Gang,    Umlauf,  Kreislauf   (der  Sonne, 
bz.  der  Erijffncr  des  Jahres  ist,  so  liegt        der  Erde)  u.  gehört  entweder  zur  y  ya 
es  sehr  nahe,   das  Wort  Januariu.?  als  eine        urspr.  „i**    (bewegen,   gelten  etc.),    od.  n 
Weiterbildung  von  janua  anzusehen.    Dass  CO  dem  skr.  purari,  paraari   (voriges  Jahr) 


JAEÎÖ  141  JAÜÊLN  JAÜERN 

m  £u  der  y  ar  (bewegen,  gehen  etc.),  von   dem  Heulen  u.  Winseln    der  Hunde, 

uch  das  goth.  ara,  ahd.  aro  etc.  (Ad-  Suhst  gojauel  u.  jauelê.  —  Satl  janerjc ;  fid. 

ie  unter  Adler  u.  arend  zu  vergleichen.  jaulen.  Dazu,  bz.  zu  nid.  jouw  (Spotigeschreiy 

griech.  öra  (Zeit,  Zeitabschnitt  etc.)  bz.   ein   langansgeholter    lauter   Schrei    zu 

^eichfalls  zu  dem  zend.  yâre  gehalten  5  Schimpf  u,  Spott,   Hohngelächter);  jouwen 

de  bei  der  Ableitung  von   dir  y  ar  (schreien,   durch  Schreien  verhöhnen  etc.); 

ias  an.  kr  fJahrJ  ebenso  genau  stimmt,  uirjouwen  (ausspotten,  aushöhnen,  ausschim- 

n  an.  ar  [Ruder,  aratrum]  von  j/  ar)  pfen  etc.)  etc.  vergl.  bei  Vilmar  (im  hess. 

hmen  sein,   dass  das  „a"    von  y  ar  Idiotikon)  jô,  joeleken  (vom  tofäM.  jöleu)  u. 

rechung   zu   ia    (cf.    diescrhalb  jam-  10  krajoelon,  «o?i?«e  das  deutsche  jo  in  Mord jo, 

=  an.  amra)  erlitt.     Vom  griech.  öra  Feuerjo  etc.;  sodann  das  nhd.  johlen  u. 

skanntlich  auch  das  lat.  hôra  (cf.  ûr  nid.  joelen  (vom  lustigen  ü.  tollen  Geschrei 

sje)    abgeleitet.     Als  Belegstellen  cf.  eines  Trunkenen,    bz.  =    laut  schreien   u. 

,  Gramm.  I,  95  j  —  //,  210  u.  III,  jauchzen  etc.)  u.  bei  Schm  eil  er  (11,263) 

rner:   Ferd.   Justi,    Handb.    der  Ib  unter  io-c\n.   Zum  nid.  jonw  (s.  oben)  stimnU 

r.,  246,  b;  —  Bopp,    Gloss.  comp.,  engl,   jaw    (Schimpf,    Sjxttt,   Spass,    Scherz 

ter  yâ;  —  Zeitschr.  für    Völkerpsy-  etc.;  schmähen,  schimpfen  etc.)  u.  zu  unserm 

e  von   Lazarus    u.    Steinthal,  jaueln  rfas  srÄwc/^.  jaulen,  jauren  u,   engl, 

22  sub  Nr.  17;  —  Pott,  Wurzelwb.,  yawl  (cf.  Pott,  Wurzebob.  I,  zweite  Abth., 

—  M.  //,  77  sub  361,  wo  eine  Etit-  20  1253),  während  das  Schweiz,  jauscln  unserm 

t  der  Form  yar  von  der  y  ar    (be-  jöseln    (wehklagen,  jammern,   winseln  etc.) 

als   möglich   zugelassen   wird.     cf.  entspricht.     Zu  dem  Stamm  jô,  jû  etc.  (als 

nter  2  ûr  u.  weiter  Fi  c  k,  III,  243.  lauter,  jubelnder  Schrei  etc. ,   bz.  Ausbruch 

urspr.  Formen  yâra  u.  ara  würden  der  Freude  u.  des  Jubels  etc.)  gehört  auch 

',h  entweder  von  y  ya   mit  dem  Suf-  25  mhd.  jûwen,   juwezen    (jauchzen)    u.   nhd. 

od.  von  der  j/  ar  mit  dem  Suffix  a  jauchzen  =^  Schweiz,  juchzen,  juzen    u. 

ebildet  sein.  unser  juchei,  jucheien  etc.,  wang.  jugje  etc. 

',  jährig,  einjährig;  —  dat  word  mör-  u.  nid.  juichen.     Ferner  (von  je,  jû  etc.  als 

ig,    dat  min    fader    afcrläden  is;    —  Naturlaut)  wahrscheinl.  auch  dm  lat.  jubi- 

Hg,  grosf^ährig;  —   he  is  jarig  wor-  80  lum  u.  jui)ilare  etc.   zum  Stamm  jô,  jû,    cf. 

•  Afries.  jerich,  jerech  etc.  auch  unser  jA,  sjft  etc. 

rPf,  s.  jadde.  Was   nun   aber  weiter  das  Vbm.  jauelu, 

PP6,  s.  jir.  bz.  das  nid.  joelon  u.  nhd.  johle n,  bz.  jô- 

Ueberrock,namentlich  die  dicke  Jacke  Icn  betrifft,  so  bleibt  es  zweifelhaft,  ob  dies 

hiffer  zum  Ueberziehen.  —  Nid.  jas;  35  uicht  mit  dem  agerm.  Jul,  engl.  jü\,  an.  jol 

assen,   einen  Ueberrock  tragen,   mit  (Freudenfest  zur  Zeit  der  Sonnenwende  im 

jas  bekleidet  sein;  ferner  auch:  ha-  Mitwinter)    zu.<inmmenfiängt ,    wovon    auch 

jagen,  spielen  (auf  Karten   das  Diez    ("/,    217)    das   ital.    giulivo;   prov., 

3  [=  Jage-  od.  Hasche-Spiel?]- Spiel,  afranz.  joli   (fröhlich    etc.)  u.   das   nfranz. 

auch  der  Treff -Bube  als  oberste  40  joli,  span.  juli    (artig,   hübsch),    —    Vbm.: 

ien  Namen  i^A  hat)  etc. —  TFaz/z/Jask.  afranz.  jolivcr,  jolier   (sich  freuen,  jubeln 

^r,  nü.  Name;  Geschln.  Jasitcrs.    Ist  etc.)   ableitet,   wo  denn  auch  das  Wort  jul 

Her  fries.  Name  u.  aus  der  Fremde  (in  Julfest)  eine  Weiterbildung  von  Natur- 

rt.  —   cf.  nM.  Kasper   u.  lateini-  lauten  jo,  ji\  sein  könnte,  falls  es  nicht  mü 

laspanis.  45  uvscrm  wêl   (^=:  Ilad,  Drehendes)  identisch 

8,  jeHsesJêseSf  jisses,  jasses  u.  har-,  ist,   dessen  verschiedene  Formen  (als  z.  B. 

r-jasses  etc.     Ein   vom  Namen  Je-  engl,   wheel,   ags.  hveol   [hueol],   nid.   wiel 

z.  von  Herr  Jesus  entlehntes  Aus-  [=  uiel,  hniel],  satl.  wôl,  jule,  jöle,  bz.  iule, 

%  welches  zum  Ausdruck  des  Stau-  iwle;    an,,    bz.   isl.  hvel,   hiol  etc.    [da  ein 

khreckens  etc.,  als  Hülferuf  etc.,  od.  50  drehendes  Rad  auch  einen  heulenden, 

ite  Beschwörungswort  u.  selbst  zum  schnurrenden  u.  singenden  Ton  ver- 

xk  der  Indignation  u.  des  tiefsten  ursacht])  auch  wieder  an  einen  Zusammen- 

%s    sehr    allgemein  gebraucht   wird,  hang  mit  dem  Stamm  von  nhd.  heulen^ 

dend  ohne  dabei  an  den  Herrn  Je-  ahd.  hiuweln,  liiulen  etc.,   nid.  huilen   (alt: 

;  denken   od.   es  7neistens  auch  nur  55  hwilen),  bz.  unser  hûlen  (s.  d.)  erinnern  u. 

desten  zu  ahnen,  dass  es  davon  ent-  sonach  die  Annahme  gestatten,  dass  sowohl 

Ú.  —  cf.  auch  sukkerlôt  etc.  nid.  joelen   als  huilen  etc.   mit   den   obigen 

n,  Jaaern,  laut  schreien  u.  jammern,  Formen   von  unserm  wêl    (liad,   Spinnrad 

heulen  etc.,  namentlich  auch  von  den  etc.)   u.   dem  Vbm.  wêlen   (drehen,  wenden 

zur  Brunstzeit  gebraucht,  sowie  auch  60  etc ,  cf.  das  Julfest  als  Sonnenwende- 


JAÜKER  JAUCHER  142  JICHTEN  JEGHTEN 

Fest)   von    Hause   aus  zusammenhängen,  maken  wat  aé  wil;  —    ]&td  ji  hör  toftita 

Vertß,  auch  hei  Outeen  die  vcrsvhietUnen  —  Nid.  jij,  gg;  afries.  i;  cigs.  ge;  adp.! 

Formen  unter  Jul.  Bopp  glaubt^  daas  die  Stanuns^lbe  jn  (li 

jauker,  jaachor,   theuer,  hoch  im  l^eise  jo,  ju  =  euch,  —  jôs,  jus  =  eure»)  «■ 

etc. ;  —  (lat  is  mi  to  jauker.  —  Nach  St  hg.  5  Erweichung  von  tu  (=  du)  ist,  wie  ii « 

ist  es  Judendt'utsch.  ner  vergl.  Grammatik,  Sand  II,  112  :»» 

jawal,  jawol,  Jawohl;  —  Sjirichw.:  ^nv  gleichen,    ji  ist  anscheinend   eine  Verüit 

un  jawal "^  soggen  de  krumliörncrs  air.  melung  von  jis,    bz,  jos,    was   im  gatk  jß 

j/j  j<i ;  —  Jk  kam  j6 ;  s.  ja.  erhalten  blieb,  während  dessen  „s**  in  Dw 

jeude,  ScherZy  Spass,  Schimpf  etc.  —  Da-  10  sehen  in  „r**  überging  u.  so  da8nhd.it'i 

von:  jedileword,   Scherz-,   Sjm^s-,  Schimpf-  yr  =  jir)  entstand.     Es  soU  a&fr  jus =ä 

Wort  etc. ;  —  man  mut  6k  'n  joddcwúrd  fer-  jus  u.  zend.  yûa  ferner  noch  eine  Verftit 

sUln,  hz.  fcrdnir;nn  künen.  —  Es  ist  ein  mir  melung  des  ved.  yusmé  sein,  dessen  ^'«^ 

sonst  nirgends  vorgekommenes  Wort.  wie  (las  aus  skr,  yftjdm    entwickeHe  seß 

^e^Pîi,  8.  jagen.  15  yûsem  aus  der  skr.  Sylbe  sma  stammt  D 

jegenen,  s.  jugonen.  nun  skr.  yuémé'  =  gath.  Jos  ist  u.auia 

jêgnor,  s.  jägnor.  skr.  yusmat  (cf,  Bopp,  Gloss.  comp,  SU 

je),   schräg,   spitz  u.  scharf,   hz.  winklig  das  aeol.  imnies   (aus  usmes)   entstaiui,  t 

zulaufend;  schräg,  schief,  quer  etc.;  dalhcr:  erklärt  sich  auch  afries,  iemma,    bz.  jan 

aferj<»I,    ftherzwereh,    schrägüher   etc.     cf.  20  (ihr)  w.  iemma  (euer),    tofries.  jiemme  ^* 

immm.,    rügisch     (I)ähnert)   jolle,     eine  als  die  dem  skr.  yaémé    entsprechende  té 

sehmale  Isandspitze,  wovon  Jellandals  lere    Fonn,       Was    nun    ferner    das  *b 

Name   der   Landspitze    von    Uiddenscc  ynimv  Ijetrifft,  so  steht  es  für  iUteres  yi^-9^ 

gegen  das  pommersche  Ufer.  Jibbo,    ml.   Name,     Geschln.  Jibben.  <j 

Jelle,  ml.  Name.     Geschln.  «Teilen  u.  Jel-  25  die  anscheinend  verwandten  Formen:!^ 

leiui.     Wciterhildung  davoti:  Jellrifh,  .Teil-  Ibo  u.  Ippo. 

rik,  Jellerk.     Es  ist  wahrscheinl.  (cf.  ^Mm,  jiclit,  Gicht,  E/ieuma,  —  Mid,  gihi(l» 

Ahbo,  Jibho)    eine   Nehenform   von  Alle  u.  ckungen,  Krämpfe,  Gicht);  Mn.  gigt,J4i 


der  Form  }q\  i^orkämmt,  so  könnte  auch  eine        gibt,  gicht  (Gang,  Bewegung)   von  HtM 
Form    Ilo,   Illo  (cf.  Förstern  an  n    unter        aus  identisch  sein,  zumal  auch  (his  sdupd 
1 1,   wo   er   einen  Zusammenhang   mit  ihin,        gickt  mit  dem  präs.  gick   des    Verbumi  f 
eilen,   rasch  sein  u.  m<ichen  etc.   annimmt)  35  (gehen)  zusammen  zu  hängen  scheint. 
zu  Grunde  liegen.  jichtcn,  Jeehten,  bekennen,  gestehen; " 

Nach  Stracker,! an  (jevcrl.  Personen-  ho  wil  n{»t  jichten.  —  Ahd,  /ihten;  «*i 
namen,  '^2)  ist  JcUrich  indessen  aus  Atlia-  gihton  (aussagen,  hckennen;  zum  Gedäd 
larich  entstanden,  wie  Allo,  Kilo,  Kilo  u.  niss  bringen) ;  afries.  jcchta ;  tofries,  j(dl 
Jolle  aus  Atliilo,  Ktliilo.  40  Jen;  jnnld.,  mnd.  gichtcn.     Daher:  affic 

jentig,  tceder  zu  gross  u.  diek,  noch  zu  bijechta,  cf.  bichten  =  nful,  beichten,  M 
klein  ti.  dünn,  sondern  dem  richtigen,  mass-  afries.  jccht;  mnd.  gicht  (Geständmifi 
iv)llen  Verhältnisse  entsprechend;  leicht  u.  jechtii  (geständig)  u.  dem  späten  ofrit 
zierlieh,  hühsch,  nett,  passlirh  etc.;  —  dat  jichtig  (ef.  ().  L.  K,  pag.  135  u,  2^8),  k 
is  so  *n  jentigen  stok,  de  liô  dragt;  —  'n  45  ahd.  jiht;  mhd.  gibt  (Aussage,  Gestündsi» 
jentigen  jung  etc.  —  Ntd.  j(»nt  (mnld.  hei  Bekenntniss) ;  ahd.  jihtig,  gihtig;  mhd,  gîl 
KU.:  gbont,  jc»nt),  hiihsch,  zierlich,  nett.  lic  (aussagend,  geständig  etc.)  vom  oAdLji 
Aus  franz.  gont  (joly,  bicn  fait,  propn«)  u.  Iian,  gehan,  johcn;  mhd.  jelion,  gehen;  • 
mit  gentil  u.  lat.  gentilis  von  hit.  gens.  J('mi  (siujen,  sprechen,  aussagen,  erklären,  €* 

jApke,  s.  jflpke.  50  gestehen,  hejahen  etc.)    =    as,  gchao,  g« 

jOtH,  Etwas,  eine  Kleinigkeit.  Es  i.H  Ne-  (Präs.  gibu);  afries.  ia  (Ger,  to  gien;  Prä 
henform  von  eis,  jedoch  wie  das  nid.  iets  3.  Person  ind.  iecht),  woüon  Dies  (I,M 
synonym  mit  dem  aus  eowiht  contrahirten  et.        auch  das  ital.  gecchirc  (in  aggccchirsi,  tk 

Jetta,  whl.  Name  =^  nhd.  Jette.  Di-  demüthi gen,  sieh  unterwerfet^ ;  proo.  ^s\Ä 
min.:  J ettchen.  55  aspan.  jaquir  (üherlasscn),   acat.  jaqair  (ü 

jêven,  od.  jêwen,  jeworn,  jiwwern,  wei-       lauhen,  zugestehen)  n.  afransr,  gehir  (gerii 
nen,  wimmern,  jammern,  weinerlich  sprechen        hen,  sagen)  etc.  ahleitet. 
etc.  Wegen  des  ahd.  jehan,  womit  awh  gté 

ji  (Plur.)  ihr.  —  wat  wuld  ji  bir  dôn  ?  aikan  (dessen  ai  clßenso  wie  bei  ain  m 
—  l&td  ji  hör  mit  hör  geld  un  gôd  dôn  un  00  urs2)r.  „i**  îccist)  u.  lat.  ojere  (rf,  Schuh 


JICHTERN  143  JOBENAM  JOBENAMBLK 

Vb,,  pag,  7)  zusammengestellt  wird,  Jimme,  ml.  Name,     Geschln,  Jimmen.  — 

üeres  bei  Pott  (III,   730)   zu  ver-        Wohl  mit  vorschlagendem  J"  aus  Imme. 
i,  wozu  ich  noch  bemerken  möchte,  jin,  ffîn,  od,  (nach  Stbg.)  \\]m,  ein  Tau 

las  goth.  aikan  in  der  Form  am  •  zum  lieben ,  bz.  Aufziehen  schwerer 
zu  unserm  iken  =  ahd,  eihhôn  stimmt,    5  Lasten ;  ein  schweres  TakeU,  od,  Hebezeug. 

auch  Pott  an  der  oben  erwähnten  —  Nid.  gijn;  nd.  gien  (cf,  Bobrik  unter 
lenkt  u,  dieses  mit  dem  goth.  aigan  Ginn);  schwed.  gm;  dän.  gie.  Es  ist  wohl 
m)  verwandt  hält.  connex  mit  dem    engl,  gin   (Maschine,   Ge- 

ern,  s,  jachtern,  bz.  jagtern.  triebe,    Triebwerk,    Rammgerüst,   Hebema- 

ßhtig,  gichtig,  mit  Gicht  behaftet.  10  schine.  Winde,  Hebezeug;  Schlinge,  Strick, 
lt.  FaUstrick,  Sprenkel),   sowie  mit  dem  engl, 

ßhtig  (obs.?),  geständig  etc. ;  s,  unter        engine  (Maschine,  Kunstgezeug,  Kunstge- 

triebe  etc.),  was  sich  von  ingenium  herschreibt, 
8:  i,  q.  ichts;  s.  unter  icht.  jîp,  s.  gip. 

|ii  od.  jith   (Plur.  jidden,  jitten)  ein  15     jîpen,  s.  gipen. 

,  einspuriger  Fahrweg  nach  dem  jîre,  jirre,  jîr  u.  (seltener) ^wre^  Jauche, 

hinauf;  —  dat  jid  is  so  ûtfaren,  dat  Mistlake,  Giüle;  überhaupt  jede  stinkende, 
r  hast  mit  gen  fôr  strô  mêr  bî  de  dîk  faulige,  schmutzigbraune  Flüssigkeit.  —  Nid, 
[  dürd.  —  Es  ist  von  Hause  aus  das-  gier  u.  mdartl,  (in  Groningen)  auch:  jire, 
Vort  wie  das  afries.  jet,  jeth  u.  un-  20  jere ;  afries,  jere,  gere ;  iatl,  jere.  Mit  engl, 
iges  gat  (Loch,  Riss,  Spalt,  Oeffnung,  göre  (Schmtäz,  Koth,  Schlamm) ;  ags,  gor 
vruch,  enger  Gang  etc.)  u.  dort  das  (fimus,  lutum,  coenum) ;  ahd,  gor  (Mist) , 
r  weiter  zu  vergleichen.  mnd,  (Seh.  u,  L.)   gare,   göre,   gorre;   an, 

fügt  wird  dies:  gor  (excrementum  intestinorum) ;  norw.  gjörja, 

irch  das  von  Cad.  Müller  ange-  25  gyrja  (Schlamm,  Dreck  etc.)  etc.  zum  Vbm. 
jidden  für  die  Löcher  im  Herde  u.  gären  (=  n?ul.  gähren;  mhd.  geren;  ahd, 
stein,  welche  auch  stîpgaten  genannt  jesan,  gesan)  u.  soncuih  urspr.  eine  in  Ver- 
i  u.  worin  angeblich  in  uralter  Zeit  wesung,  bz.  in  Gährung  übergegangene 
Götterbilder  (Herd- Götter,  Laren)  ge-  übelriechende  Flüssigkeit,  bz,  Ma sse 
i  hctben  sollen  u.  30  bedeutend,  wie  ja  bekanntlich  jede  gährende 

irch  das  mit  unserm  brot  (Bruch,  Masse  einen  scharfen,  stinkenden  Geruch 
tücke)  unmittelbar  verwandte  an.hr&ut,  hervorbringt,  bz.  einen  den  Geruchssinn  affir 
^gemein  in  derBedtg.:  Weg,  Fahr-  cirenden,  riechbaren  Dunst  erzeugt.  Dieser- 
se  etc.  gebraucht  wurde,  urspr.  in-  halb  gehört  auch  unser  göre  (nid.  geur,  älter 
die  Bedig. :  Bruch,  Durchbruch,  35  göre),  Dunst,  Duft,  würziger  Dunst,  bz.  das, 
Spalt  (fracta,  rupta)  etc.  hatte,  wie  was  die  Nase  reizt  u.  prickelt  etc.  Zweifel- 
mser  gat  (Loch,  Riss,  Spalt)  das  los  ebensowohl  zu  gären,  wie  die  Wörter: 
^joort  von  dem  nhd,  Gasse  ist.  cf.  gest,  gas  etc.,  worüber  auch  Pott  (II,  zweite 
(üb  auch  das  franz.  ronte  aus  lat.  rupta,  AbÜ^.,  pag.  453)  unter  der  }/  yas  zu  ver- 
auch  unser  rött,  bz.  nJid.  Rott,  Rotte,  40  gleichen  ist. 

d.  jidde,  ein  Landmass,  etwa  '/*  Die-  jic-Aohhe,  Jauche-Grube;— jir-MijJauche- 

laUend.  Vielleicht  urspr,  dasselbe  Graben,  bz.  Abzugsgraben  für  Jauche  u. 
oie  das  vorige  u,  dann  woM  einen  fauliges,  schmutziges  Wasser;  —  jîr-tocht, 
',  bz.  ein  Bruchstück  (vom  Grd-  jir-tog,  Jauche-Abzug.,  cf  afries,  jerenge, 
'  brechen,  spalten,  aus-  u.  von  einan^  45  Jauche  -  Abzug,  Kloake  etc. ,  u,  jertocht, 
hen  od,  machen,  reissen  etc.)  eines  Schlamm-,  bz.  Jauche-Abzug, 
m  Landcomplexes  od.   eines   Hofes  Jis;  i.  q.  jichts;   —  wen  't  jis  is,  wenn 

nd.  es  irgend  ist,  bz.  geht. 

p,  s.  jüdder.  jivvepn,  jiwwern ;  t.  q.  jêwern ;  s.  jêven. 

ir,  jikkerd,  jikkel,  eine  kurze  Manns-  50  1.  jo,  od.  Jo;  i,  q.  ja;  —  da  mnst  mi  d'r 
lihne  Schösse,    Es  wird  ein  Diminu-        jô  nêt  bî  kamen ;  —   du  must  dat  jô  un  jô 

jak  (Jacke)   sein.     Wegen  des  „i**        not  wer  dôn. 

üe  das  folgende:  2.  jo,  od.  jo,  euch,  euer;  Jos,  eures;   — 

im.  in  kurzem,  raschem  Trabe  fah-  dat  hörd  jo,  das  gehört  euch;  —  jo  fader, 
.  jagen,  —  Nd.  jakkern ;  nid.  jakken.  55  euer  Vater;  —  dat  is  jôs,  das  ist  eures, 
ebenso  wie  jachtern,  jichtern  etc.  ein  Statt  jo  t^^  in  einigen  Gegenden  auch  ju 
Hm  jagen  u.  gebraucht  man  hier  statt  gebräuchlich.  —  Nid.  u  (euch),  uw  (euer), 
auch  das  reduplicirte  jik-jakken.  cf.  uws  (eures) ;  md.  û ;  mhd.  iu ;  afries.  iu,  ju 
as  ^68«.  jackem  (Vilmar)  ^=  schnell  (euch);  iuwe,  juwe  (euer);  s.  unter  ü. 
«.  fahret^,  60     jobenâm ,  jobenamelk ,  Jobenâmd,  Joge- 


JOEBKE  JEBKE  144  JOK 

nûnid,  jonâm ,  jonâmd ,  jonamelk,  haupt-  ahd,  hûfo  fHattfem,  Klumpen  e<ej=* 

stichlich,  vorzuffsweise,  besonders,  vorzüglich ;  serm  hûp,  faopen  =  offs,  hpopo.  en^  kii| 

—  ilat  goldt  alle,  man  jtibonâin  jo,  d<is  gilt  hôp  ctc   ZHsammeRhängen  immte,  mw 

AUen,  rorzuffswrise  nher  Kuch;  —  dat  kau  anch  ahd.  hiiifila,  hikûlA  (Backe,  WaM§té 


ik  nôt  langer  lidm  (hz.  dûldcu) ,  jobenäm,  5  =:  dickes,  rundeê  £twa9)  su  deMiet^ 
wen  dat  noch  nirr  forktiind;  —  jogoD&nid  Da  indessen  ein  rundes  Etwai  m 
8nk  inôi  ^ôd,  besonders  solch  schönes  Zeug.  eine  Erhöhung,  ein  Gipfel,  ftr.  « 
Wahrscheinlich  von  1.  jo  —  ja  u.  bonämd  Vorrag ung  eic.  u.  anch  ein  Hsv 
otr.  =T  benmkut,  genannt,  gekennzeichnet,  dasselbe  ist,  «o  könnten  die  Wärter )k 
bz.  als  ein  lîesnnderes  aus  dem  Allgemeinen  10  hiufila  m.  hftfo  sinnlich  auf  die  Ite^ 
herrorgehoben  ~  was  namhaft  od,  na-  hoch,  vorragend  (u,  so  aufk  tft 
m entlieh  gemacht  ist.  Dies  geht  beson-  etc.),  rund,  vorsiehentl,  diek,Ditii 
ders  auch  noch  daraus  her  cor,  dass  wir  Klumpen  etc.  zrurikckgeheH  u.  id  Wtün 
auch  sagen :  <lat  is  joiuimi>lk  jû  sohtild  (das  unter  h6p  (Häuf,  Haufen  etc.)  zu  mi^nMi 
ist  ImuptsäcJilich  [besonders,  vorzugsweise  15  Jochen,  Jofen,  ml,  Name  z=sJoa(hi 
etc./  eure  Schuht),  wo  es  deutlich  für  das  entstanden  aus ilem  hebrdittchen  Jo-piâmi 
deutsche  namentlich  (was  auch  in  der  Jeho-iaikim,  d.h.  Je  ho  vah  od  Gott  rit 
lie.dtg.:  hauptsächlich ,  besonders  etc.  gc-  tet  auf.  cf  Jan. 
braucht  wird)  steht.  jOde,  Jude;  —   NUL  jood.     SdtfrJil 

jilbke,  ji'bke,    od.  jôpko,  jêpke,    /liefe,  20  densart:  „de  jUd'  in  de  pot  findn  oih 
Hagebutte;  Hagedorn- Beere;  duher :  'fihV^-        beii**, /ûr:  kein  Fieisch  im  Topf  ßnän,i 
appi'l,    od.    auch    Idos  jflbke   (rode  jrtbkes),        haben.  —   Sprichw. :  'i  geid  hura  tf  de  j 
ihr  Hiefeu-Afifel ;    —   jôpkcr  -  dorn,    wilde        den!  de  fragen  altld  na  *t  kQndige  |m1; 
Hundsrose,  bz.  Hiefen-Dorn.  —  Die  Hage-        twô  jödon  wcten  wat  én  briJ  kAst;  —  i,i 
d^ïrn-  Heere  heisst  sonst  auch  bei  unswibke,  25  horren  't  gold  an  ik  de  alage,*  sä'  dejV 
wipko,  wifkc,  Mîo/i/îr;  bäjjewlpkfi  ('w«/-//.  7)orw-        —  ^waracbtig/    segd  de  jöd',   den  Ifl^ 
Heere,  cf.   Hage-Butte)   u.   Iia^eldûrn-wifke        am  dülsten;   —    dat  kan  gen  j0d'  latei. 
(Hagedorn-Beere).  —  /)/> /'V>rmr;/*  jAbko  etc.        Schcrzh.  heisst  der  Teufel  auch:  ded 
u.  wibko  oic.  sind  Diminutice  von  obs.j^hc,        jode. 

ji>b>*,  jt'po.  wibe,  wîpc  etc.  u.  luingen  diese  30     jÖden-hus,  Judenhaus.  —  Spridim.' 
(cf.  der  Formwandlungen  wegen  auch  unter        kumd  dîir  pas3,  as  'n  mutte  (Muttendasä 
wöl)  ebenso  wie  das  nhd.  Wiepe  u.  Hiefe        in  't  jödenhûs. 

mit  dem  ahd.  h\\i{o,\nAfo',  mhd.  hiefe  (Dorn-  j5d«n-nagelholt,   auch  Ifilje  (lAttik,  U 

Strauch)  -  ~-  as.  biopo  zusammen,  wovon  ahd.  na^elholt,  das  dicke  JFleich  vom  Vûfé^ 
biiifaltar,  bicpbiiltor,  biefaltra  (Hagebutten-  85  Schenkel  eines  Rindes.  So  genannt,  utii 
Strauch  od.  Ilagebuttenbaum)  eine  Weder-  Juden  das  nagclholt  vom  Hintersékid 
bildung  (die  Endung  tor,  tar,  tra  ist  =  un-  nicht  essen  dürfen,  weil  der  lûrxcaiir^ 
serm  trê  u.  ahd.  trin ,  Baum)  ist,  sowie  cob  sich  im  Jungen  mit  dem  Hetr»  * 
wahrscheinlich  auch  da^s  ahd.  liiutila;  mhtl.        Hüfte  verrenkte. 

biiif(>l,   Iit'ifel  ctr.    mit  der  Bedtg.:    Wange,  40      jöden-Mfhole,  Judcnschuie.  — Bedenk 
Backcj  weibl.  Jirust.  —  Die  Formen  yi^ko,        't  peid  d>  bor,  as  in  'n  jödcn^^hole. 
jrtpko  (j('p(sko)    u.  namentlich  das   nid.  jüp  jßden-sele,  Judenseele.  —  Bedensart: 

(///>/*'),  jopcii-appcl,  Hiefenapfcl  entstanden  is  f«Tköfd  (od.  f«»rloren),  as  'n  jOdeosek 
durch  Aphaeresis  od.  Abfall  des   „b**   von  jM^k^  jüdisch,  hebräisch; fremdartig,* 

liiopo,    während  wipko,    bz.   wlp«   -^  altes  45  derbar,   unverständlich,    kauderwälsch; 
uipo  auch  des   anlautenden    „b"    (wie  nhd.        dat  süj^t  nii  so  jAdsk  ût;  —  't  is  jo'njS 
wer   aus   bwor,    cf.  wd  -—  wer)   Vf^rlustig        ken  i)rütcr. 

ging  u.  also  für  buipc  od.  bwipe,  bip(«   (cf.  J^^d,  Jugend ;  jugendliches   Ld^entsit 

ahd.  sorga,  sworga,  suorga  ^^  nhd.  Sorge)  jugendliche,  unerwachsene  Menschen;  — 
=  hochdeutsch  Iliefe  steht.  50  nun  jögd;  —  jögd  hud  (o^i.  kend)  gin  düi 

7'>  bleibt  fraglich,   oh  in  dem  ahd.  biufo        —  Nid.  jeugd;  mnld.  joechd;  ags.  geego 
die Ledtg. :  Dorn,  Stachel,  bz.  Stechen-        giogodh,  jogodh,   juguth ;    engL  youtb ; 
des,  Spitzes,  Vorragendes  etc.  (cf.  bei       juguth,  jugudb ;  ahd.  juguud,  jugent  «. î 
Vilmar  das  hess.  liabe,  höbe,  hicbOi  biepc        gund,  jungend;   mhd.  jngent.      Goth.  in 
=  Granne,  Dorn  etc.)  liegt,  od.  ob  es  urspr.  55  (statt  jûbnda,  jnbnda?) 
nur  auf  die  Butte  (in  Hage- Butte)  od.  Die  Stämme  geog,  jng  etc.  sind  mitA 

Frucht  des  Dornstrauchs  u.   der  wilden       fall  des  Nasals   „n**    aus  gcong,   jung  < 
Hose  bezogen  wurde,  in  welch  letzterem  Fall        contrahirt  u.   ist    Weiteres  unter  junk 
es  ebenso  wie  Butte  ein  dickes  Etwas,       junge  zu  ersehen, 
bz.  einen  Klumpen  bedeuten  u.  mit  dem  GO      Jok,   Scherz,   Kurzweil,  Jux;    Dim 


JOSE  145  JU 

jolges  dnfen,  hz,  maken.  —  Mit       ken;  nid,  jeaken,  joken;  ahd.  jachan,  jac- 
A,  nhd.  Jux  aus  lat  jocus,  wovon        chan,  Jüchen,  Jacken;  mhd,  jucken, 
iocalarius  u.    hievon  weiter:  ital.  Da  der  Chrdbegriff:  stechen,  st  ach  ein, 

giullaro  (Gaukler,  Spielmann),  reizen  etc,  ist,  so  könnte  es  mit ßkel  viel- 
iUd,  giocolatore;  afranz.  jogleor;  5  leicht  connex  sein,  sofern  es  als  wahrschein- 
Jongleur  von  lat.  joculator;  pic.  lieh  angenommen  werden  darf,  dass  der 
m  joculari.  Wegen  jocus  etc.  cf  Stamm  juk  od.  iuk  aus  urspr.  ik  od.  tk  ge- 
',  zweite  Abth.,  pag.  915  u.  III,  brochen  wurde,  wie  z.  B.  mhd.  siuwen  aus 
e  auch  Fick,  11,  201,  <ihd.  siwan  entstand,    cf  dieserJudb  auch  bei 

Jucken,    prickelnder,     Rechender  10  Outzen  unter  jöckel. 

wofür  wir  sonst  auch  bit  (BeiS'  jokje^  s.  jok. 

auehen;  —  ik  heb'  so  'n  jök  in  de  jop,  Joppe.  Joppe,  Jacke.  —  Mhd.  joppe 

ferner  überhaupt:  Prickel,  Beiz,  u.  gippe.  [veitere  Formen  cf.  bei  Adelung 
z,  Lüsternheit  etc.;  —  he  hed  d'r  unter  Jope.  Nach  Diez  (cf.  I,  216)  mit 
na ;  —  sê  hed  so  'n  j8k,  sie  ist  \b  itdl.  giubba  etc.  u.  franz.  jupe  aus  dem  arab. 
m  (von  wollüstigen,  geilen,  Frauen-  al^ubbah ,  al^obbah  (baumwollenes  Unter- 
,    Auch  nd.  jök ;    nid.  jeuk.    cf.        kleid),  wovon  auch  das  span.  chupa  (Jacke, 

Weste),  itdl.  cioppa  (langes  weibl.  Oberkleid) 
ein  zapfen-  od.  kegelförmi-       u.  das  deutsche  Schaube  (früher  schûba) 
itz  zulaufendes  Etwas.     Nur  in  20  stammen  soU. 
fHszapfen,  der  im  nid,  ijskegel,  mnd,  jtpke,  s.  jôbke. 

ikegel  ^fnann^  toird,     Verg.  weiter:  Jos,  eures;  s,  u/nter  2  jo. 

es,  jokling  (Eisberg,  Eiskegel  etc,,  j5seln,  winseln,  wimmern,  wehklagen,  wei- 

Jingen  =  die  von  der  Fluth  an  der  nerlich  sprechen  etc. ;  —  de  hund  jöseld ;  — 
ste  aufgethürmten  Eisberge,  bz.  zu-  25  dat  kind  deid  niks  as  jQseln ;  —  daher :  j8- 
leschobenen  Eisschollen,  die  dann  selê  u.  gejösel,  Gewinsel,  klägliches  Geschrei 
iräg  geaen  einander  aufgethürmt  etc.;  —  hold  dat  gejösel  nog  nêt  bold  up? 
n.  jökull,  jöknlls  (Eisberg,  Eiske-  man  kan  't  je  hêl  nêt  langer  in  d'  ôren  ût- 
ng.  jukel  (in  is-jukel,  Eiszapfen);  holden,  cf,  jaueln,  jôtern,  sjôtem  etc.  u,  bei 
kel  (in  ys-jäkel);  mnd.  jokele;  nd.  80  Pott  (I,  zweite  Abth.,  1253)  das  Schweiz. 
oekel  (cf.  Schütze);  nfries.  (Out-       j ausein  unter  326. 

kel  u.  jögel  (Föhr)  jael  (aus  jaekel  jösen,  sudeln,  manischen,  schmieren,  be- 

contrahirt),  wahrend  auf  den  nord-  sudeln ;  etwas  auf  unordentliche  u.  unrein- 
JUgen  ägel;  engl,  icle  (in  ice-icle,  liehe  Art  (z.  B.  Speisen)  bereiten  etc.;  — 
n) ;  aas.  gicel  u.  auch  wohl  nd.  35  de  kökske  jdsd  't  wat  toregt,  um  d'r  man  gau 
Br.  Wb^  aus  derselben  Grdform  of  to  kamen;  —  de  kinder  jösen  sük  so  to, 
entstanden.  Weiteres  cf.  bei  Outzen  die  Kinder  besudeln  sich  so.  Vergl.  weiter : 
ïkel    u.   bei  v.   Bichthofen  im  Jösîg,  Jnsîg,  schmutzig,  sudelig,   unrein, 

^.  unter  itsil  (aus  ikil,  wie  britsa        schmierig,   unordentlich  etc.;  —   dat  sucht 
i ;  —  tsereke  aus  kerke  etc.),  welch  40  hir  so  jösig  ut  —    Wenn  jösen   nicht  mit 
dort  nicht  allein  das  mnd.-fries.        ahd.  gor  (Dreck  etc.,  cf.  unter  jire)  von  je- 
tndern  auch  das  ahd,  ecchil,  ecchel        san  stammt,  so  könnte  es  (mit  vorgeschlage- 
ne, chalybs)    anzieht,  was  indessen        nem  „j**,  cf.  jüdder  etc.)  eine  Nebenform  von 
erwandt  ist.  —  jökel,  bz.  ags.  gi-        Ösen,  ösîg  etc.  sein.      Da  indessen  der  Be- 
icel   (cf.  Pott,   II,  zweite  Abth.,  45  griff  des   unordentlichen  Machens 
unten   die  Note)   ist  connex  mit        etc.  auch  aus  dem  des  durch  einander 
;  pars,  jah;   npers.   vakh;  kurd.        Machens  u.  Bührens  erfolgt  u.   auch 
d.-osset.  ikh  (Eis,  cf.  is)  u.  ferner        manischen  =  durcheinander  rüh- 
ta& (Eisscholle ;  Grundeis);  air.  aig        ren  u.  mischen  ist,  so  hat  es  auch  viel 
t.  jaki  (Eissiück)  etc.  u.  sieüt  Fick  50  für  sich,  dieses  Wort  mit  dem  nfries.  jaske, 
für  jökel  etc.  ein  Thema  ikula  auf.       juske  — jusk,  jask (cf. bei  Out ze n)  u. unserm 
jucken,  beissen,  prickeln,  stec?hen;        jüchel,!  juks  etc.  auf  die}/  yu,  yug  (verbin- 
Un,  begierig  u.  lüstern  sein  etc.;  —        den,  zusammen  machen  u.  rühr  en,mischen  etc.) 
A  (od.  sin  rûgg')  jÖkt  (od.  bitt)  hum;        zurückzuführen,  worüber  bei  Pott  (I, zweite 
[g  én  krabd  sük,   w&r  't  hum   nêt  66  Abth.  1233  u.  II I,  579)  das  Weitere  zu  ver- 
de ôren  j5ken   hum,   die  Ohren       gleichen  ist  u.  wozu  auch  das  sA;r.  jusa,  bz. 
im  —  u.  auch:  er  ist  lüstern  nach       yusa  (Brühe,  Suppe  etc.,  cf.  juchel  u.  1  juks) 
ten.     Auch  subst.   das  Jucken,        gehört. 

ten  wir   auch  jökte   (ik  heb  so  'n  jôtern ;  t.  g.  ejôtem  u,  sjantem. 

r  't  l&fen)  gebrauchen.  —  Mnd,  jo-  60      ja ;  t.  g.  2  jo  =  euch. 

Doomkaat  Koolman.    WOrterbaoh.    II.  10 


JU  JUE  141  JUMyi^KK 

jû,  Jü,  Kjo,  k8jû,  tjii,   hi,  verschiedene       hat  sein  Geld  u.   Gui  vtfjuheUy  kU 
Interjectionen  zum  Jagen,  Treiben,  Vertrei-        durdigebraeht., 
hen  etc.,  bz.  um  zu  scheuchen  od.  verscheu-  iteiyaeh;  û  g.  jache. 


chen  mit  der  Bedtg.:  weg,  fort,  marsch,  Jachten,  Jiehtem,  sieh  sehaterni^ 

vorwärts  etc.;  —  jü  (od.  hü,  tjfl)  pi^rd!  5  lend  ii.  neeketid  umherireiben ,  Jidk  «ä 

vorwärts  Pferd;  —  tjü  fos !  —  de  röpd  tau  Daher:  gcj achter    (van  §pMenâm  m.  é 

kfljû  (od.  iju) !  mênd  d'  höner  all',  d.  h.  wer  jagenden  u.  neckenden  Kindern  ett).  ■ 

Bjû  etc.  ruft,  macht  keine  Ausnahme,  z.  B.  ist  eine  Ntbenform   von  jalchtern,  M 

im  Aufjagen  od.  Antreiben   u.  Anspornepi  dabei  anscheinend  bei  der  Büdung  iei  Vi 

eines  ruhenden  u.  lässigen  Arbeiter-Haufens,  10  tes  auch  an  jaehheien,  &ff.  jachen  etc.  ^i^ 

worunter  vielleicht  einige  fieissigcre  siA  be-  jädder,  jidder,  Jadder,  Ekêter  (wuSA 

finden,     cf.  jap  etc.  u.  hei  Vit  mar  (pag.  u.  Schafen).  —  ÉâJthee^:  tOskea  twé  Rk 

18S)  ja,  mhd.  schû  als  Interjection  zum  Ver-  ken  steid  'n  bûl  mit  fér  finken;  wo  tti 

scheuchen.  mer  sê  stân,  wo  lêfer  de  wichter  danufi 

jabbern  (Jobbern),  wuchern;—  he  jubberd  15  —  Ahd.  ûtar;  mhd,  ûter,  iater,  womsA% 

mit  anner  mans  ^eld.  Das  auch  ins  Deutsche  ser  J*   in  jüdder  etc.    cftënw  wie  du  , 

eingedrungene  engl,  johher  (:=  Lohnarbeiter,  in  nhd.  Jemand  aue  ^i^  (ef.  emiiid)« 

Tagelöhner,  Handlanger,  Markthelfer;  ün-  stand  u.  „iu^    eine  Brechung  aus  Ji*  \ 

ter nehmer  im  Kleinen y  Mäkler,  Wucherer,  —  Mnld  (KU)  ûder,  uyder,  hajder, fi 

woher:  etok-jobber  =  Actien- Händler,  Ac-  20  wr  (=  tu  als  Ckmtraction  von  Udo*}  &t 

tien-Krämer  od.  Wucherer)  leitet  sich  cd)  von  ore ;  mnld.  ager,   uier   (eiaU  aider) ;  ptn 

engl.  Job,  was  eine  unbedeutende,  niedrige  (Dähnert)  aeder;  age.  ûder;  enjß.iM 

Lohnarbeit  bezeichnet.  afries.  ûder  u.  toahrêdiemL   aueh  lidv  ( 


mentlich  eine  dünne,  kraftlose  Brühe,  schlaffe       jedder ;   nd.   (Sc  han^bach)    gidder ;  Ji 

wässrige  Suppe,  od.  durch  einander  gemisch-  ûtare;  griech.  outhar;  skr.  ûdhai,  &f.  tm 

tes  od.  zusammen  geman^cJUes  wässeriges  u.  ûdhan.    Femer :  an.  jQgr,  jûr ;  iiorw.  jv** 

krafüoses  Essen,  Misch-Masch  etc.;  —  so  80  dän.  yver;  schwed  jufwer,  jur;  laL  iibff> 

'n  jückcl  (od.  gejüchel,  jüchclê,  jachelkräm)  Da  das  lat.  über  aotoohi  der  Nemti 

mag  'k  not.    Davon:  Euter  ist,  als  auch  die  JBedlg.:  frw 

j ächeln,  mantschen ,  mischen ,   zusammen  bar,  ergiebig,  auagieb tg,  ü b erfl* 

rühren,  schmier efi  etc.;  —   sê  jücheld  gaa  sig,  bz.  überf  liessend  etc.  hat  u.é 

wat  torogt;  —  sé  jûckcld  't  all  dör  'n  ander.  35  Euter  das  Ausgiebige,   be.  van  JH 

—  Mit  mnd.  juche;   wang.  jüch    (Brühe,  üeberf liessende  etc,   od.  auehéui 

Suppe)  u.  unserm  1  juks,  sowie  ahd.  jussal,  woraus  die  Milch  flieset    u,   her $9 

jussol;  mhd.  jussel  (Brühe;  späi-lat.  juscel-  quillt  u.  also  ein  Born  od,  eine  Qnti 

mm)  u.  nhd.  Jauche  (Brühe  etc.,  Mist-  der  Milch  genannt  toerdm   kann^   $o  K 

Jauche  =  Mist-Brühe)  u.  skr.  jusa,  yusa  40  es  sehr  nahe,   das  alte  ûder,    ûter  etc.  ■ 

(Brühe,  Suppe)  zur  y  yu,  yog  (verbindet,  dem  griech,  udôr;  skr.  ûdan   CWaseer,  i 

vereinigefi,  zusammen  machen,  mischen  etc.),  quellendes  u.  hervorspruddndee Etwa 

wie  unter  jOsen,  jösig  zu  vergleichen  ist  u.  Int.  unda   (Woge  od.    IVeUe  =s   wBeni 

wozu  auch  jük  (Joch,  Verbindung,  Gespann  wallendes,  aufstossendes,  pyîsirendeê  JSta 

etc.)  gehört,    cf.  dieserhalb  Po  1 1,  I,  zweite  45  wie  unser  welle  [Brunnen,  OuelieJ  u,  d 

Abth.,  pap.  1232  u.  1234.  Welle  mit  wallen  =  kodken,  at^wdk 

jachhei,  jachhe,  laute,  lärmende  Freude,  aufstossen  etc.  verwandt  istj  etc,  eueamm 

lauter  Freuden-Ausbruch  od.   Freuden-Tu-  zu  stellen,  dessen  y  ud,  bz.  vad  (d  i  et 

muli,   lauter  Jubel;   —    wat  hcbben  sê  dar  eben  auch  in  unserm  water  =s  ahd,  wii 

för  'n  juchhei;  —  he  mâkd  d'r  so  'n  juchhe  50  (Wasser)  u.  im  afries.  aed,  aeet  (naes)úie 

(grosses  Aufheben,   od.  viel  Lärm  u.  Ge-  Benfey  (cf.  Skr.  Dict.,  133  unter  Adb 

schrei)  fan.  —  juch  ist  der  Sta7nm  von  ju-  glaubt,  dass  für  das  skr.  ûdhan  cific  Gf 

chen,  juchzen  (jauchzen,   ef.  jaucln)   u.  hei  farm  vad-dhant  anzusetzen  ist,   wae  iA  é 

=  1  hei  mit  der  Bedtg. :  1u)ch,  freudig,  er-  hin  gestellt  sein  lasse, 

regt  etc.    Davon:  55      jäner,  Jungfer,  Jungfrau;  —  ^pridn 

jachheien,  sich  laut  u.  lärmend  freuen,  „is  de  finger  beringd,  is  de  jQffer  bedinge 

la%U  singen  u.  schreien,  ein  lautes,  lärmen-  —  Conipos.  winkel-jûifer,  Laden-J'nngfer. 

des,  frohes,  lustiges  u.  wüstes  Leben  führen.  Nid.  juffer.    Im  nid.  u.  auch  hier  wirit 

jubeln  etc.;  —  he  juchheied  wat  herum;  —  schlanker,  dünner  Mast,  od  eine  SM 

he  hed  sin  geld  an  gôd  all'  fcijuchheid,  er  60  auch  jaffer  genannt,  weil  daeu  ein  eenle 


JUEFFERKE         147         JUEL  JUELLE 

jungfräulicher  Baum  verwendet  von;  essen  (=  fassen^  nehmen  zu  sich  etc,) 
—  jüffer  ist  aus  dem  deutschen  Jung-        entwickelte. 

I.   dieses  aus  Jungfrau  entstanden.  Wegen  der  y  yu,  yug  cf.  j flehe,   1  juks 

wir  auch  in  gleicher  Weise  das  nid,  u.  ferner  Pott,  II,  579  seq.  u.  I,  zweite 
iw  in  der  Form  jûffrô  (doch  nur  als  5  Abth.,  pag.  1228  bis  1252,  auf  welch  letz- 
nung  der  Frau  eines  angesehenen  Bür-  terer  pagina  auch  das  sub  325  angeführte 
d,  des  Domine's  od.  Pastoren)  adoptirt  lat.  javarc  sich  leicht  von  der  y  yu  in  der 
,  während  toir  unter iangM  nicht  eine  BecUg.:  halten,  greifen  etc.  ableiten 
]fer  od.  Jungfrau  im  nhd.  Sinn,  lässt,  da  eben  dieBedtg.:  helfen,  unter- 
n  eine  junge  verheirathete  Frau  10  stützen  etc.  sich  ganz  von  selbst  wieder 
\en,  aus  der  von:  greifen,  halten,  stützen, 

erke,  Jüngferchen.  —  Ndrhein.  iwvL-  tragen  etc.  ergiebt.  Vergl.  auch  bei F ick 
0.  Auch  die  Blume:  saxifraga  um-  (I,  184)  }/  2  u.  3  yu,  wegen  der  Grdbdtg.: 
wird  hier  jflfferke  od.  menisten-jüfferke  greifen,  fassen,  halten  etc.,  aus  welcher  sieh 
nt,  15  auch  die  Bedtg.:   tragen,  schützen,  waîtren, 

it,  s.  Just.  wehren  etc.Ccf.  y  bhar  u.  dhar)  von  selbst 

,  Joch;  —  a)  ein  Querholz,   welches        ergeben.     Weiteres  vergl.  unter  jung. 
Vragen  von  Lasten  auf  beide  SchuUem  juken,  Nacken ;  —   *k  heb'  hnm  wat  up 

wird;  —  jük  un  emmers;  —  b)  ein  de  juken  gäfen;  —  hol'  din  soater,  of 'kgäf 
nass  (Juchart),  welches  ein  Gespann  20  dt  heller  ên  afer  de  juken,  bz.  afer  de  nak. 
n  Joch  Ochsen  in  einem  Tage  um-  Es  ist  wohl  connex  mit  jük  ais  Verbin- 
n  kann;  —  c)  Last,  Bürde,  Mühe  etc.,  dendes,  da  der  Nacken  das  Verbindungs- 
drängniss,  Unfreiheit,  ünterthänigkeit,  glied  zwischen  Kopf  u.  Rumpf  ist. 
keil  etc.;   —   he  hed  'o  sw&r  jük  to  \.  \uk»^  Jauche,  Eiter,  dreckiges, schmuizi- 

\\  -—  he  sitt  under  't  jük,  —  Ahd.  26  ges  Wasser,  flüssiger  Dreck,  Schlamm  etc.; 
iuch,  ginh,  joh,  joch  (Querholz  zum  —  dar  kumd  so  M  juks  (dicker  gelber  blu- 
fimenspannen  zweier  Zu0hiere  =  Ver-  tiger  Eiter)  ût  de  blôdfinne ;  —  de  göten 
ungs-Holz;  zusammengespanntes,  bz.  Bitten  ful  juks.  —  Mit  jüche  zur  y  yug, 
nander  verbundenes  Paar  Binder ;  verbinden,  mischen,  manischen  etc. 
die  ein  solches  zu  ziehen  vermag ;  Ar-  80  2.  jnks,  Scherz,  MuthwUlen,  Spass,  Ver- 
weiche ein  Gespann  Ochsen  in  einem  gnügen;  —  he  drift  sin  juks  d'r  wat  mit; 
verrichtet,  bz.  das  was  dasselbe  in  —  wi  hebben  f51  juks  had.  —  Es  ist  wie 
Tage  pflügt,  daher  auch  Landmass  tihd.  Jux  aus  lat.  }Qcxji&  entstanden,  c/.jok. 
I  Joch  od.  Juchart  Land  [cf.  un-  inksig,    schmutzig,    schmierig,    dreckig, 

mt  =  Diemath,  d.  h.  Tagmath] ;  Zb  schlammig  etc.;  —  dat  sügt  hir  so  juksig 
iindungs-Glied  od.  Stück  zunschen  ûtj  --  dat  water  is  so  juksig.  Zu  1  juks. 
Brückenpfeilern  [Brücken  -  Joch]   od.  jül,  jfiUe,   Jolle,   kleines,  schmales,  fla- 

Sergspitzen  [Berg-Joch]).  —  Goth.  juk;  ches,  schlankes  Boot  ohne  Mast,  bz.  ein  Mei- 
;ioc,  geoc;  engl,  yoke;  rdd,  juk;  an.  ner  Kahn.  —  Nid.  jol;  wang.  jel;  nd.  gelle, 
:hwed.  &ka;  dän.  aag;  lai.  jugum;  Ut.  40  ^ölle,  jölle,  jolle;  schwed.  jelle,  juUe;  dän. 
s;  lett.  juhga;  aslav.  iga;  span,  yugo;  JpUe;  engl  yawl ; /ran^^.  jelle,  jol.  Vergleicht 
,  joug;  skr.  yuga  etc.  etc.,  alles  von  man  das  J**  =  lat.  „g**  im  franz.  joie  aus 
yu,  bz.  yug,  binden,  verbinden,  schiies-  lat.  gaudium,  so  liegt  es  sehr  nahe,  das  franz. 
vereinigen,  fesseln  etc.  von  der  Grd-  jol  zu  dem  lat.  gaulos  (kahnförmiges  Trink- 
fassen (cf.  y  pa^  unter  fak,  fan-  45  geschirr)  u.  griech.  gaulos  (ein  ovalförmiges 
'é  u.  pak,  pakken  etc.  als  Erweiterung  phönizisches  Kauffahrtheischiff)  zu  halten. 
^  pa,  fassen^  nehmen,  greifen,  halten.  Doch  sind  auch  die  Gellen  genannten  gros- 
I  etc,),  nehmen,  haUen  etc.  ausgehend,  senflachenHolzböteauf  der  Spree  mit  nd.  geile 
•  anch  die  zend.  y  yu,  halten,  dauern,  (=  Jolle)  von  Hause  aus  namensverwandt. 
\uem  etc.  spricht.  Die  Bedtgn. :  fassen,  50  Da  die  Friesen  u.  Sachsen  schon  in  sehr 
in,  greifen,  halten  etc.  resuUiren  indes-  früher  Zeit  die  französischen  Küsten  mit 
neâ!er  aus  der  von:  bewegen  (vor,  zu  ihren  Schiffen  besuchten,  so  könnte  das 
jehen  u.  kommen  (zu  etc.),  errei-  Wort  Jol"  leicM  auf  diese  Weise  ins  Fran- 
st erlangen  etc.  u.  ist  dieserhalb  die  zösische eingedrungen  u.  niederdeutschen  Ur- 
p  (bewegen)  identische  V  pa  (erlangen,  65  Sprungs  sein.  Wenn  man  indessen  bedenkt, 
t,  nehmen  etc.)  od.  die  damit  synonyme  dass  auch  die  Phönizier  schon  die  franzö- 
(=  a^,  cf.  bei  Fick  u.  Ferd.  Justi  sischen,  brittischen  u.  norddeutschen  Küsten 
m  vergleichen,  welch  Letztere  aus  der  u.  Flüsse  sehr  häufig  besuchten,  so  liegt  es 
r. :  bewegen,  gehen ,  dringen  vor  etc.  auch  sehr  nahe,  dass  dieses  Wort  von  ihren 
r;  erlangen,   erreichen  etc.   auch  die  60  „gaulos**    genannten    Schiffen   übernommen 

10» 


JU£M                            148  JUSQE  SüSff 

vmrde  u.  es   also  aus   dem    Phönizischen  yayan  (jumg)  «.  der  skr.  Qm^m^ti^ 

stammt.  perlativ:  yayigBinSy   yavialistiu /m  ^n^ 

Jäm,  ihm  =  kum.     Es  gehört  su  jo,  ja,  scheinen,  dessen  „a''  aus  urspr.  ^n^tA» 

euch,  cf.  2  jo.  dessen  auch  wieder  ebenso  leicht  erlM  é 

jämmer,  s.  immer.  5  das  «a*  in  dhava  (Brand)  van  )^dki,B 

jang,  Jank,  jung,  geboren,   entstanden,  bei  ich  gleich  bemerken  wiüf  dassauAFtn 


kaum  geboren,  bz,  im  betr.  Äugenblick  ea^  Jusii  das  send,  yavan  (Jüm^mg)  iwA 

standen   u.   zur    Welt    gekommen;   daher:  y  ya  (verbinden,  haUen,  dauerHffatm 

frisch,  neu,   nicht  alt,  jugendlich,  nicht  er-  stark  sein  etc.)  ableitet,  wovon  atuh  iuä 

wachsen,  nicht  gross,  sondern  noch  klein  u.  10  zend.  yava  (G-erste,  F*eldfrud^t,  ^ânm 

schwach  etc.;— hdis  mitmi  np  ôndagjunk  u.  skr.  yavasa   (Gras,    Speise,  NúhrtM§- 

west,   er  ist  mit  mir  auf  einem,  bz.  demsel-  was  hält,   hs.    erhült,   ernährt  ^^ 

ben  Tag  geboren  gewesen ;  — he  i%  fan  dage  also  Bestehen,  Bestand,  Dauere 

junk  worden,  er  ist  heute  geboren;  —  junge  bz.  Stärke  u.  Kraft  ffiebt) eHtstasi. R 


_       .  _    „  ,   n, . 

Anno  ÔI1,  as  de  dOfel  junk  was,  do  was  't  erscheinen,  sichtbar  «erde%  st 
ôk  mit  d'  fnV  ferbî  (Änno  Eins  [im  ersten  ^  gehen,  hervor kotnmen,  wachst» é 
Jahre  der  Schöpfung,  bz.  der  Welt],  wie  zurückzuführen,  wogegen  begriffUi 
der  Teufel  geboren  war,  war  es  auch  mit  durchaus  nichts  einsuwenden  isL  bsi 
dem  Frieden  vorbei).  dessen  begrifflich  auch  nidUs  entgegen  tk 

jung,  yiec^.  junger, jüngste,  jüngste.  Weil  wenn  man  die  Wörter:  Jung,  Jûn§l» 
der  Jüngste  der  zuletzt  geborene  ist,  25  etc.  auf  die  Grdbdtg,:  halten,  datV 
so  ist  jüngst  auch  =  letzt,  zuletzt  u.  etc.  od.  kräftig,  stark  etc.  bz.  Dem 
der  jüngste  Tag  der  letzte  Tag  od.  u.  Bestand  habend  etc.  surüdfM 
das  Welt  ende,  ganz  wie  wir  atic/*  junger  u.  es  doch  immerhin  sehr  sweifdhaftUâ 
in  der  Bedtg.:  später  (ho  is  junger  junk  ob  vor  dem  skr,  yuvan  ein  .d^  abgaBtrf 
worden  as  ik  =  er  ist  später  geboren  als  80  ist,  so  möcJUe  ich  dieses  Wort  auA  is 
ich)  gebrauchen.  —  Ahd.  jung,  junk;  mhil.  lieber  mit  Ben  feg  u,  Ferd.  Jusiit 
Jone;  goth.  juggs;  iiZei.  jong,  jonk ;  »i^.  junk;  der  y  yn  ableiten,  deren  Bedtgn.:  binii 
as.  jung;  africs.  jung,  jong;  ags.  geong,  vereinigen  (cf  unter  jûk)  od  fesn^ 
giong;  an.  ungr;  norw.,  dän.  ung.  u.  fest  machen  etc.  auch  aus  der prit 

Was  nun  die  Bildung  u.  Abstammung  85  tivercn  von:  fassen,  greifen  halti 
des  Wortes  jung  betrifft,   so  haben  wir  zu-        etc.  erwuchs. 

nächst  in  jun   ebenso  wie  im  lat.  jun  von  Wegen  des  Wortes  jung  cf.  Zeitsékr.f 

junior  eine  Contraction  von  einem  urspr.  deutsche  Philologie  von  Mopfnerm.* 
juvan  =  skr.  yuvan  (cf  lat.  juven-is,  ju-  eher,  I,  133;  —•  Benfeg,  Skr.  Dk 
ven-ta  etc.)  vor  uns,  was  auch  im  lit.  jau-  40  745;  —  Bopp,  Gloss.  comp.,  313 ;  .^  Ftr 
nas,  slav.  jûuu  (juvenis)  u.  selbst  im  aind.  Tusti,  Handb.  der  Zendspr.,  2lé  dz. 
yûn  dieselbe  Contraction  erlitt  u.  auch  die-        Fick,  I,  18Ö. 

selbe  Bedtg.  wie  unser  jung  hat.     Verglei-  Ji>Dg;e,  jank,    (das)  Junge;   —  de  kl 

chen  wir  nun  aber  unter  ,<ing*',  dass  das  ked  man  un  junk  had,  bz.  drô  jungen  krif 
Schlitss-^g*^  aus  ka  entstand,  so  liegt  die  45  junge,  jangY^^'<''-Jungens,jung8e),/iU4 
Vermttthung  sehr  nahe,  um  auch  das  „g"  Knabe,  junger  Mensch,  JOngUng,  jss^ 
von  jung  als  aus  urspr.  ka  entstanden  an-  Knecht,  Junggeselle;  —  olle  junge,  sk 
zusehen,   sodass  wir  für  jung,  junk   eine        Junggeselle,   euphBn.   der  Te^fd;  —  *t 

urspr.  Form  juvanka  ansetzefh  miissen,  dem        

das  lat.  juvencus  u.  cambo-brit.  jeuanc  (ju-  50  *)  cf.  dieserhalb  die  verwandten  H^M 
▼enis)  mit  erhaltenem  c  (=  k)  zur  Seite  ste-  ahd.  stior  (juvencus,  ^uii^««  mânn/idbô  Ah 
hen^  während  das  skr.  yuvaka  nach  Bopp  Stier  =  was  jung,  stark  u.  krdft 
aus  yuvanka  entstand.  Was  nun  den  Ur-  ist),  stiura  (Stütze,  Halt,  Festigkeit  äej 
Sprung  u.  die  Grdbdtg.  des  Stammwortes  stiur!  (Stärke,  Kraft,  Macht,  Gewalt,  He 
yuvan  betrifft,  so  leitet  Bopp  es  ebenso  wie  55  schaft,  Hoheit,  Grösse  etc.)  u.  das  c^ 
skr.  yut  aus  dyut  (glänzen)  von  der  y  dio,  stur,  stör  (gross,  stark,  schwer  etc)  ete^  ■ 
dyu  (glänzen,  leuchten,  scheinen,  sichtbar  mit  die  Wörter:  steuern  (d.  h.  rtgien 
werden,  aufgehen,  erscheinen  etc.)  ab,  wäh-  richten  wohin,  Bichtung  geben,  regat 
rend  Benfey  annimmt,  dass  yuvan  aus  goth.  stiuijan)  u.  das  ahd.  stiuro  (§tem 
yavan  entstanden  sei,  wofür  auch  das  setid.  60  gubemator  etc.)  etc.  zusammehh&ngem. 


JUNGEN  149  JÜEST 

jungen  jung',  es  ist  noch  ein  junger  1.  Juik,  8.  jung. 

.   —   Nid,  jonge;    ahd.  jnngo;   ags,  2.  }Jin\i,  Jungesjunges,  neugebomesTfUer; 

\  etc.  —  Dazu  folgende  Sprichwörter :  s,  jonge,  junk. 

s  un  jange  hunde  mutten  hau'  hebben,  janKer,  Junker,  junger  adUcher  Herr,  — 

r  wat  regts  ût  worden  sal ;  —  „alP  to  5  4/^*^- j^nkhera, junghera, jonker.  — Sprichw, : 

besten!^   8ä'  de  jung',   do   siegen  sê  d'r  is  gen  junker  so  krûs,  of  hê  hed  nog  wol 

6  stok  up  de  pukkel   kört;   —    „dat  'nlûs; — lechtmeslecht!  is  de  bûr 'nknecht; 

lat  't  stufd  l"  6ä'  de  jung*,  do  red  ho  lechtmes  dunker !  is  de  bûr  'n  junker. 

kat  afer  de  herd;  —   „dat  schal  wol  janker-ârenjanker-ören,  Jtiniber-^6/^en, 

s&'  de  jung  as  he  't  kalf  na  d'  stad  \0  d.  h,  taube  u.  desTuüb  hoch  anfgerichtete, 

schul;   —  „d&r   breng  ik  't,**  sä'  de  stolze  Äehren.    cf,  auch   Vilmar   (hess, 

io  ful  he  mit  sin  kram  to  'd  dör  in ;  Idiot.)  unter  jûnkem. 

at  is  'n  hund  fan   'n  f^ërdl**   sä'  de  jankern,  jankerreren,  den  Junker,  bs. 

do  red  he   up   'n   swin;    —    „dat  NichtsÜ^uer  u.  Grosshans  spielen,  seine  Zeit 

m   nêt   wer  geboren,   dat  min   mo-  15  mit  Nichtsthun  verbringen  etc.;  —  he  jun- 

tarfd    un    dat  ik   d'r    nêt   bi   bün!**  kerd  mi  fSls  to  £81  herum. 

jung';  —   „dat  harr'   ik  man  dôn  jünktolk  Junge LeiUe  beiderlei  Geschlechts. 

!<*    sä'   de  jung',   do  lêt  de  sw&lke  2>a^^«r;  junHolksmarkd,  der  JtfarAr^/Oryuii^« 

de  soppe  fallen;  —   ^WAi  is  de  wer-  Leute,  auf  welchem  sie  sich  belustigen  u. 

roty"  sä'  de  jung',  do  kwêm  hê  achter  20  tanzen. 

tun;  —  ^där  geid 't  hen,**  sä' de  jung*,  jankgod,  a)  Jungvieh;  —   't  junkgôd  is 

he  'n   lûs   dansen ;   —    „dat  is  je  'n  all'  ûtjagd ;  —  b)  junge  Leute ;  —  't  junk- 

brflg^  (a.  Brücke ;  b.  Butterbrod),  sä'  gôd  is  (brten. 

l\  „unner  un  bäfen  botter** ; — „desäk'  jonkheid,   Jugend,  junger,  jugendlicher, 

to  trôen,  fader  I''  sä'  de  jung',  do  schul  25  unreifer  Zustand;   —   dat  is  sJl'  nog  jiink- 

mit  d'  stok  hebben,  od.  „de  sfik  is  nêt  to  heid ;  dat  ferwast  wer. 

sä'  de  jung*,  „fader  leg  erst  de  stok  jap    od,   sjap,    Interj.,  bz.  Ausruf,  wenn 

—  „dat  ligt  buten  m!n  ferstand/  sä'  sich  Jemand  aufrichten  u.   heben  soü  od. 

g\  „nët  so  as  drêmäl  dartein^ ;  —  „elk  wenn  man  etwas  heben   u.   aufrichten  will, 


läfen,^  sä'  de  jung',  „man  du  wult  je        von  up  gebildet,  bz.  aus  iup   (mit  aus  n  zu 
—  „dar  knmd  alle  dage  wat  nês  upI**        iu  gebrochenem  Vocal)   entstanden,  wie  das 
jung',  do  schul  he  baden ;  —    „Gods  85  mit  up  ==  ahd.  ûf,  nhd.  a  uf  identische  goth. 
n  de  fülle  flucht!'^   sä'   de  jung',  do        iup,  auf,  aufwärts,  empor,  nach  oben. 
lê  d'  katechismus  an  de  swäpe  un  slôg  Jürgen,  Jiirjen,  cantrah.  Jäm,  ml.  Name 

'  mit  hen  un  wer;  —    „dat  findt  sük        =  Gör  gen  vonQeorg,  wovon  auch  Jörg. 
itputsen,"   sä'   de  jung',  do^  harr'   he        Davon  Geschln. :  Jürgens,  Jüijens,  Jttms. 
de  dör  schäten;  —  „elk  sin  mögel^  40     jiirk,  jttrke,   s.  jurken  u.  jürktje. 
jung',   „ik   ät  ftgen  un  min  môr  ett  Jurke,  wbl.  Name.     Vielleicht  connexmit 

;  —   „al  as  't  fald,"   sä'  de  jung,  as        Jürgen,  od.  ein  Dimin.  von  Djure. 
mit  'n  nösdrüppel   hum  frôg,   of  sê  jurken   (harrl.),    üeberzug   eines  Kleides 

i  pankôk  bakken  schul;   —  „nu   nog       für  Täuflinge.     Es  ist  dasselbe  une  jurk, 

un  den  nêt  mör!^   sä'  de  jung*,  do  45  was  im  nid.  ein  langes  leinenes  Kleid,  bz, 
lé  jfist  dat  letste  ût  de  sirôpspot  slikd ;        einen  üeberwurf  bezeichnet  u.  ist  somit  das 

lest  is  't  best,**  harr'  de  jung'  segd,       folgende: 

t'  he  't  hransel  ût  de  pot  fräten;  —  jiirktje,   Ifirtje    (Kinderkittel;    üeberzug 

)kis»däri8  ökfûr!"  6ä'dejung',dowul        von  Leinen)  ein  Dimin.  von  jurk. 
pip  bi  'n  frisken  pördekötel  anstäken.  50      jiuîg;  i.  q.  jösig. 

:en,  gebären,  Junge  werfen;  —   de  just,  jtist,  gerade,  eben,  recht,  richtig, 

led  jungd  —  wil  bold  jungen.  gleich;  —  dat  êne  is  just  so  gôd,  as  dat  an- 

f rô,  junge  Frau,  die  noch  nicht  lange  ner ;  —  wen  man  hum  wat  ferbüdt,  den  deid 
'omet  ist,  od,  überhaupt  noch  jung  de  slüogel  't  just;  —  dat  geld  kumd  just  ût; 
r.  ein  jugendliches,  frisches  55  —  't  is  all'  just  un  effen  etc.  Es  ist  das 
\en  halt.  Es  wird  nie  in  dem  Sinne  gekürzte  lat.  justus,  w<is  von  jus  (Recht,  Ge- 
cht,  wie  das  nhd.  Jungfrau,  wofür  setz  etc.  als  Bindendes  etc.)  weitergebü- 
is  jüffer  verwenden.  det  ist  u.  (cf.  Pott,  J,  zweite  Abth.,  1229) 

,  Monat  Juni,  —  Sprichw, :  nördwind  mit  unserm  jüche  etc.  von  der  y  yu  (binden 
loni  weid  körn  in  't  land.  60  etc.)  abgeleitet  wird,  cf.  auch  Fiel,  II,  202. 


JUEST  l^  K 

JÛKt  od.  Juiflt.  Name  einer  ztoischen  ,^ohanne8  de$  ^dbfen",  bz.  der  Bf^ 
Borkum  u.  Nordernei/  belegenen,  sehr  lang  ,f Johanna'^  sein,  während  anderdtitjß 
gestreckten  u.  schtnalen  Nordsee-Insel,  welche  im  nid,  auch  die  Sedig, :  luw^^,gem»i 
früher  mit  den  untergegangenen  Inseln  Bant  hz.  lump^  piump,  eiurngf  ete.  kaL  5i 
u.  Buse  SU  Borkam  gelUirie  u.  wahrscheinl.  6  Seh,  u,  L.  (II,  412)  eoU  jatte  «Meli 
im  13.  Jahrhundert  od.  noch  früher  durch  form  von  Judith  sein,  indessen  (mdi 
mäcJUige  Sturmfluthen  davon  getrennt  wurde,  allgemeinen  Beseiehnung  des  weHL  ( 
da  der  Name  dieser  Insel  zu  Ende  des  schlechts  dienen,  Schütse  (ll,1SB)fi 
U.  Jahrhunderts  (cf.  Ostfries,  Urhunden-  unter  dithm.  jit  (Ziege)  an,  dasi  Am 
buch  von  Dr.  Friedlaender,  pag.  139  10  Hamburg  u.  Susung  aueh  jQtte  Aeütf 
sub  Nr.  165)  schon  genannt  wird.  Ver-  dass  man  mit  naivem  jit  auch  eine  ofle 
gleicht  man  afries.  jct  =  gat  (Ijoch  etc.),  Person  beseichnet,  wosu  tiodk  bmerti 
jestlik  =  gestlik  (geistlich)  etc.  etc.,  so  stimmt  dass  taäge  (Ziege)  auch  bei  uns  ein  Sdm 
der  Name   Just  od.   aä  JuBt  genau  zu        wort  isL 

unserm  gûst,  bz.  dem  alten  gust,  gustc  (tro-  15      2.  Jiit,  jitte,  ein  C^iessding  od,  kobtr 
cken,  dürr,   unfrucJUbar  etc.)  u.   kann  sie        Schöpfgefäss  ^um  Ausgiessen  rmÎI 
als  grösstentheils  sehr  sandige  u.  höchst  un-        sigkeiten.    Zu  jüttea. 
fruchtbare  Insel  daher  wohl  von  diesem  gust  Jüt-përe,  Saft -Birne»      Sgnon^  io 

ihren  Na;men  IwJben,  ohschon  es  auch  mög-  pomol.  Werken  als:  „Oute  Gram^  9^ 
lieh  ist,  dass  sie  wegen  ihrer  langgestreck-  20  führten  „grauen  Sammer^JButter-'Bint', 
ten  schmalen  u.  geraden  Form  Just  hier  auch  „përe  de  gris"  od.  „pMp 
od.  Just  genannt  wurde  u.  somit  der  Name  (falsch  für  poire  gris)  genannt  wird n^s 
derselben  mit  unserm  j^si  (J^t,  gerade,  recht  im  nid.  „Jat-peer^  od,  „Yot-peer"  M 
etc.)  zusammetiMngt.  Es  ist  wohl  wörtl  =  Oiess-Birnifi 

1.  jüt,  jiitte,  in  den  Bedensarten :  he  is  25  sie  so  saßreich  ist,  dass  sie  beim  sié 
80  dOf  (bz.  80  dum)  os  'n  jüt;  —  du  dofe  od.  Hineinbeissen  den  Saft  ausgiesti, 
jtttte  etc.;  wonach  es  vielleicht  identisch  mit  ausfliessen  läset  u.  connex  mitifi 
Jute  ist,  sodass :   „hC*  is  so  duf  as  'n  jüt**        bz,  2  jüt 

mit:  „er  ist  so  taub  (bz.  so  dumm)  wie  ein  jütten,  giessen,    schöpfen;  fttjlB 

Jute**  (in  uralten  Zeiten  Irntten  unsere  30  ausgiessen,  aussch^fen;  —  dat  witeri 
fries.  Vorfahren  bekanntlich  vielen  Verkehr  ût  de  kûp  ûtjiitd  worden;  —  du  most 
mit  den  Juten  u.  Jütland)  übersetzt  wer-  bot  erst  ûtjûtten,  er  wi  d*r  in  faxen  Ui 
den  muss.  Da  wir  indessen  auch  sagen:  Es  ist  eine  Nebenform  von  géten  =  gotiL 
„du  oUc  jütte^  im$Sinn  von:  „du  altes  Weib'*  tan,  wie  das  helg,  jÜt  (giessen)  bezeugL 
od.  „du  alte  Schachtel'*,  „du  alte  dumme  35  auch  unser:  he  gütd,  bs.  jütd  =  er  fk 
Person'*  etc.,  so  kann  es  auch  überhaupt  ein  etc,  u.  gut  =  CHess-Orfäss  u,  =  (riesiri 
Schimpf  n am e  sein.  Nach  dem  Br.  Wb.  bz.  Vorrichtung  zum  Ausgiessen  m.  '^ 
soll  Jattc"*  indessen  für  „Johantui*^  stehen  scJienkcn  von  Flüssigkeiten  u.  Getreu 
u.  auch  nach  nid.  WörterbücJiern  Jut"^  ein  Weiteres  vergl.  unter  gêten  u.  dasdbä 
verderbter  Name  des  berüchtigten  Papstes  40  3.  Pers.  Praes,  jüth   vom   afries,  giita 


K. 

k.   Der  Buchstabe   od.    das  Lautzeichen  noch  bestellt  u,  z.  B.   d(ts  von  Stbg,, 

„k"   wechselt  im  Anlaut  vielfach   mit  „g*^  Cad.  Müller  irrüiündich  aufgeführte 

(cf.  namentl.  die  Wörter  unter  kna,  kni  etc.,  für  sjel  od.  zjel,  tzjel,  steht   u.    wie  n 

bz.  gna,  gui  etc.),   während  er  im  Auslaut  50  sjel  (statt  sjcrl)  nichts  anderes  ist,  äU  u 

(cf.  junk,  klank  etc.)  auch  oft  für  „g"  ein-  kerl,  bz.  kcrcl  od,  kärel,  während  Stbg. 

tritt.    Von  der  alten  fries.  Sitte,  das  „k^*  zu  bei  an  einen  Zusammenhang  mit  kha, 

qtietschen,   bz.    cor   einctn    Vocal  in   einen  len  (cf  têlen)  denkt. 

Zischlaut  (z.  B.  ds,  tz,  ts,  sc  etc.)  zu  verwan-  Zum  Schlüsse  sei  noch  bemerkt:  a) 

dein  finden  sich  nur  noch  wenige  Spuren,  wie  55  AUes  was  Stbg.  unter  Q,    bz,  Qu  anfl 

vielleicht  möglicherweise  in  bridsen  od.  britzen  von  mir  unter  „kw**  aufgeführt  ist,  wie 

u.  einigen  sonstigen  Wörtern,  während  sie  die  Niederländer  auch  thun,  u,  b)  dM 

in  Nord'  u.  Wcstfriesland,  im  Saterlande  u.  Lautverhältniss    unsers  nordgerm.    „k*' 

auf  Wangcrooge  (cf,  Ehren  traut,  J,  184  den  im  Skr.  mit  k,  bz.  q,  khs,  sk,  od, 
etc.:  kerke,  ketel  etc.  u.  unter  1  laike  etc.)  60  gh  atúautenden  Wörtern  noch  ein  liet 


EA  151                          KABBELN 

geklärtes  ist,  wie  dies  die  unter  die-  man  nun  vergleicht,  dass  der  ungetrocknete 
Buchstaben  aufgeführten  Wörter  schla-        Stockfisch  im  Nid,  auch  bakkeljouw  Jieisst, 

beweisen,  so  scheint   es  wofU  richtig,   dass  man  den 

(Flur,  kacn)   a)  Bohle;  —  b)  Nebel-  Namen  als  ein  Compos,  von  kabbele  be,  ka- 
.   —   Nd.,   mnd.   ka;   nid.  ka,  kauw;    5  bei  u.  jaa  ansieht.      Vergleicht   man  nun 
kae,  kauwe;   ags.  ceâ;   engl,  chough;        weiter  in  Vocabularen  des  15,  Jahrhunderts: 

,  kay,  ka,  kae;  ähd.  chaha,  châ;  mhd,  meruta,  cabeliaa  vel  bulche  u,  dazu, 

sAu76d  kaja;  nonü.  kaa,  kaie ;  (/an.  kaa.  dass  der  Bulch   im   ndrhein.,  bz.  Nieder- 

\  ist  ein  Lautmalendes  Wort  wie  ka-  land  (Grimm,  Wb.  V,  10)  kablen  heisst, 
tc.  u.  stellt  Fick  (I,  558  seq.)  es  zu  10  so  ist  es  wohl  anzunehmen,   dass  k  ab  bei 

y  gag  =  skr,  gaj  (schreien  etc.),  wozu  od,  k  a  b  e  1  mit  dem  letztern  Worte  entweder 

nhd.  kachel  (Grimm,  Wb.,  V,12)u.  ident,  od.  doch  unmittelbar  verwandt  ist, 
t  sowie  das  Schaltwort  kdLck  (s,  daselbst        Hält  man   hiezu  nun  ferner,   dass    diese 

*.  14)  u,  dann  auch  wohl  unser  kakeln,  Fische  sehr  gefrässig  sind  u,  mit  weit  auf- 
1  etc.  gehören.    Die  Basis  von  gag  ist  Ib  gesperrtem  od.  klaffendem  Bachen  n(kch  AI- 

^ns  y  g^  (tönen,  schallen,  singen  etc,,  lern  schnappen  u,  beissen,  so  liegt  es  sehr 

len  unartikulirten  Laut  von  sich  ge-  nahe,  um  den  Namen:  kabbel,  kabel,  kable 

c,  cf.  bei  Fick  „ga**  u,  bei  Grass-  mit  kabbeln,  kibbeki,   käfe,   kibbe   u,   kafel 

1  ),gä"),  wonach  gag  wchl  aus  redupl  von  der  y  gabh,  gambh  (schnappen,  beissen; 
od.  gaj  aus  dem  Stamm  gäya  entstand  20  klaffen  etc.)  abzuleiten,  wobei  man  bei  dem 

ürzt  ist.      Ob  indessen  das  gleichfalls  Suffix  jau,  iaa  vielleicht  an  eine  Connexität 

Uop,  skr.  kâka,  käga  (comix)  für  ahd,  mit  dem  Fron,  ya,  yâ,  dieser,  der,   er,  bz, 

etc.  nicht  naher  Uegt,  als  die  Äblei-  welcher  (cf.  zend.  ya,   yô,   yu  etc.)   denken 

iieses  von  einer  y  gag,  zumal  da  die  könnte,  od.  an  die  urspr.  Suffixe  i,  u,  ja  etc. 

u,  Dohlen   doch  gewiss   blos  nach  25      Zum  Schluss  sei  noch  bemerkt,  dass  Hil- 

Geschrei,  welches  ja  wie  ka,    ka  oe2.  debrand  (cf.  Grimm,  Wb,  V,  10)  unter 

c.  klingt,  benamset  sind?  K  ab  Hau  sagt,  dass  die  Niederländer  den 
aater,  kebaater,  karbaater,  kerbaa-  frischen  u.  ungetrockneten  K  ab  Hau  auch 
Lâlbaiiter,   klabaater,  klebauter,   ein  kibbeling    nennen.      Dies    ist  indessen 

d,  od.  ein  kleines  dickes  droüiges  ko-  30  falsch^  da  van  Dal e  zu  kibbeling  «a^: 
iiges  u.  ungezogenes  Wesen,  welches  de  zogenaamde  wangen  van  den  kabeljauw, 
t  Faxen  u,  Sprünge  macht,  od,  auch  gevonnd  door  de  slaapspier  en  uitwendige  laag 
h  Kobold  u,  kleiner  Teufel  aUerhand  der  kauwspier,  worden  afzonderlijk  ingezou- 
cft«  Streiche  u.  kleine  Bosheiten  ver-  ten  en  onder  de  naam :  kibbelen,  kibbels 
9,  sehr  unlenksam  u,  störrisch  ist;  —  85  of  kibbeling  in  den  handel  gebracht,  — 
0  'n  regten  lütjen  kabauter,  wftr  gen  wonach  es  klar  ist,  dass  dieses  Wort  mit 
ael   sin   lachen    fan  laten  kan;  —   't  unserm  kibbe  (Kiefer)  zusammenhängt. 

'n  kabauter  fan  'n  jung',  dat  man  sük  kabbeln,  a)  laut  zanken  u.  streuen,  keifen 

st  hêl  nêt  fan  redden  kan,  bz.  dat  man  etc. ;   —   laten   se  sOk  d'r  um  kabbeln ;   mi 

Ic8  mit  worden  kan.  —  Ob  dieses  Wort  40  is  't  nêt  glîk,  wo  sê  't  maken ;   —   se  kab- 

eher  von  kobold,  bz.  kobolt  (nid.  ko-  beld  (od.  kibbeld)  d'r  al  tegen  an;  —  b)  klat- 

meiter  gebildet  ist,  als  dass  es  mit  kla-  sehen,  plätschern,  bz.  mit  klatschendem  Ge- 

tt  etc.  (cf,  Grimm,  Wb.,  V,  888,  sub  rausch  aneinander,   bz,  woran  anschlagen; 

zusammenhängt?  —  de  se,   hz.  dat  water  kabbeld   (wenn  die 

»beljaa,    kabeljaa,    Kabliau    (gadus  45  Wellen  von    zwei   Seiten    gegen    einander 

oa   od.    morrhua  vulgaris),    ein  zum  schlagen  u.  klatschen);   —   dat   water  kab- 

lecht   der  Schellfische  od,  Dorsche  ge-  beld  tegen  de  balken  an;  —  c)  nagen  etc.; 

ler  grosser  schwerer   Fisch,   der  bis  —  dat  water  kabbeld  de  kant  fan  de  w^;  — 

s  lang  wird.     Fr  bewohnt  das  nörd-  d)  brechen,  abbrechen,  abfaüen,  stürzen  etc, ; 

ÜantiscTie  Meer,  wird  jährlich  in  meh-  50  —  de  ganse  kant  kabbeld  weg.  —  Nid.  kabbe- 

hundert  Millionen   (namentl.  auf  den  len  (wie  sub  b),  c)  u.  d);  mnd.  kabbeln;  nd, 

tdländischen  Bänken)  gefangen  u,  ist  (Dähnert)  kabbeln,  kibbeln  (sich  zanken, 

der  wichligsten  Fische  für  die  mensch-  streiten).    Davon :  gekabbel,  kabbele,  —  a) 

Nahrung,  —  Der  Name  ist  seit  Ende  des  Gestreite,  Gezanke  etc.;  —  b)  fortwähren- 

z,  Anfang  14.  Jahrhunderts  bekannt  55  des  Plätschern   u.   Anschlagen   der   Wellen 

der  Zeit  bei  aUen  seefahrenden  Germa-  an  Etwas)  etc.     Es   ist  wohl  mit  kibbeln 

rselbe  (blos  im  Englischen  heisst  er  cob,  eines  Ursprungs  u.   dann  auch  in  der  Be- 

iéUeicÚ  aus  kab,  bz.  kable,  od.  kabel-  dtg.   sub  b)    als    lautmalendes    Wort   vom 

itstand  u,  verstümmelt  ist)  u.  so  ziem-  Plätschern  u.  Murmeln  des  wogenden,  rau- 

nverändert  derselbe  geblieben  u.  wenn  60  sehenden  u.  an  Etwas  anschlagenden  Was- 


EAEFE  EEFE  158  KAI  EAJE 

te.),  was  dort  nicht  zu  kaff,  sondern  pen  etc.  zur  y  skap  (s,  unter  kappen  am 
m  gleichbedeutenden  kiefe  zu  kafeln        ScMuss)  gehört. 

betssen  etc.)  gestellt  wird  u.  jeden-  kafel,  Kabel,  LooSy  Theü,  Abtheilung,  be- 

sä mit  08.  kafl  etc  (s.  oben),  bz.  un-  stimmter  Theil  von  Etwas  etc. ;  —  de  wa- 
stbbeln,  kibbeln  u.  kifen  zur  y  gabh    Ö  ren  matten  in  kafels  ferköfd  worden;  —  ik 

worüber  auch  noch  Weiteres  unter  heb  'n  kafel  holt  kofd.  —  Nd.,  mnld.,  nid, 
gaffeln  etc.  zu  vergleichen  ist  u.  wo-  kavel;  mnd.  kavele;  schwed.  kaf^el.  —  Mit 
n  dann  für  kaf,  käfe,  kafel  etc.,  bz.  schwed.  kafle  (kleines  rundes  längliches  Stück 
i, kibbeln, kifen,  50t(7*e kibbe  em  urspr.  Holz;  Knebel  etc.);  norw.  k&yl  (Treibholz 
jtammvbm.  kifan,  kaf,  kafun,  bz.  \â-  10  am  Fischnetz;  Stock  in  einer  FlossbrUcke 
ib  etc.  mit  denselben  urspr.  Bedtgn.  etc.),  kavle  (Bolle,  BoUstock,  Mittelstuck, 
Î  y  sabh  aufstellen  müsste.  kleine  Stange,  Knebel  etc.)  etc.  u.  den  Ver- 

ife,  kefe  od.  käye  etc.,  Kiefer,  Kinn-  ben :  schwed.  kafla  (mit  einem  runden  Holz 
vorstehendes  Kinn;  Flur,  käfen,  ke-  roüen);  norw.  kafla  (ein  Flossholz  od.  Treib- 
.,  auch  die  Kiemen  der  Fische.  —  16  holz  an  ein  Netz  binden;  einen  Brücken- 
Wort  gehört  wahrscheinl.  (cf.  käfen,  stock  auf  einen  Sumpf  legen;  knebeln)  aus 
=  kifen)  mit  kibbe,  kiffe  (Kiefer)  zu  dem  an.  kafli,  kefli  (runder  Stock,  Stab, 
irm,  Stammvbm.  kifan,  kaf  (cf.  kaf  Holzstück,  Theil),  was  nach  an.  medal-kafli, 
Uusse),  obschon  es  auch  möglich  ist,        Mittel- Stück  im  hjalt    od.    Schwertgriff) 

mit  nd.  (Br.  Wb.)  keven  (Fisch-  20  wohl  urspr.  blos  die  Bedtg.  „Stück'*  od. 
Kinnbacken  der  Fische,  mandibulae  „Theil"  von  Etwas  hatte.  Vergleicht  man 
f.  auch  nid.  kibbeling  unter  kabbeljau  nun  aber  unter  kaf  das  an.  kaf  (Tiefe,  Ab- 
üusse)  direct  aus  kife,  kive  (wovon  grund,  bz.  Spalt  etc.)  so  ist  es  woÜ  zwei- 
hd.  Kiefer)  entstand,  bz.  eine  Ab-  fellos,  dass  auch  an.  kafli  als  Theil  od. 
191  davon  ist,  wofür  auch  das  wang.  26  Stück,  bz.  abgespaltenes  Etwas  etc,  zu 
(Kinnlade  des  Fisches)  spricht.  derselben  y  gap  od.  gabh  ßeissen,  galten, 

dem  von  ahd.  chiwan,  chiawan  (kauen)  theilen,  klaffen  etc.)  gehört,  wozu  ich  auch 
)eten  mhd.  kîwe,  kêwe,  kiuwe  etc.  (Kie-        1  u.  2  kät'e  stelle. 

i  unser  käfe ,   kefe  wohl  nicJUs  ge-  kafeling,  ein  grösserer  Theil  Kaufmanns- 

oie  direct  auch  nicTU  mit  mnd.  kavel,  30  guter   od.   sonstiger  Waaren  etc. ,   die  zum 
^Kiefer,  Gaumen,  Schnabel),  da  dies        öffentlichen  Verkauf  bestimmt  sind;  —  dat 
^08  dasselbe  Wort  ist  wie  as.  kafl  etc.        gôd  sal   bi   kafelingen   ferköfd  worden;  — 
r  kaf)  u.  demnach  auch  wohl  mit  ka-        'n  kafeling  holt  —  Nid.,  nd.  kaveling. 
L  u.  2  käfe  zur  y  gap  od. gahh  (beis-  kafeln,    kabeln^    bz.    in    Kabeln    od. 

Uten,  klaffen  etc^  cf.  kifen  etc.)  gehört.  35  Loose  eintheilen  u,  zerlegen,  z.  B.  Kauf- 
l.  noch :  wang.  kiaubunk  (Kinnlade),        manns-Crüter  beim    Verkauf  in  öffentlicher 
it  unserm  kibbebunke  synonym,  in-        Versteigerung.  —  Nid.  kavelen. 
in  seiner  ersten  Sylbe  mit  kauen,  bz.  kafeln ;  t.  q.  kibbeln.  cf.  1  käfe. 

ëwe,  kiawe  (Kiefer)  connex  ist,  wäh-  1.  käfen,  kefen,  Kiefern ;  s.  1  käfe  etc 

Tang,  kêvje  (etwas  mit  dem  Kinn  40      2.  käfen,   kefen,    kerben;  —    ferkäfen, 
m)  von  kêve  (Kinnlade,  Kinn)  wei-        verkerben ;  s.  2  käfe  u.  cf.  Úlpen. 
det  ist.      Desgl.    cf.   mnld.   keeuwe  käfer,   kefer    (Plur.  käfers  etc.)    ^^^' 

\,  wobei  KU.  auf  kouwe,  kauwe,  —  Nd.  (Bahn er t)  käver  u.  (Br.  Wb., 
fances,  fromen,  5^.  mala,  maxilla  etc.)  Schütze)  zäver,  säver,  sever,  sebber,  ze- 
i,  welche  Formen  wohl  sämmtlich  mit  45  fer ;  mnd.  kevel,  kever ;  nid.,  mnld.  kever ; 
aru  chiwan,  chiawan  gehörenden  mhd.  ags.  ceafor;  engl,  chafer;  ahd.  chêvar,  ehe- 
ste, identisch  sind,  wie  auch  engl.  vor,  chevur,  chëvir,  këvir;  mhd.  kever  u, 
u  chaw  (kauen)  gehört,  während  juw  ahd.  këvero,  khëviro;  mhd.  kêvere. 
ht  mit  jawn  (gähnen,  cf.  jânen)  eines  Es  gehört  mit  kaf,  käfe,  kafel  etc.   wohl 

ngs  ist.    —    Weiteres   vergl.    unter  50  zu  einem  von  der  y  gap  od.  gabh  (beissen, 

schnappen,  nagen  etc.)  abstammenden  urspr. 
ife,  kefe.   Kerb,  Einschnitt,  Vertie-        Vbm.  kifan,  kaf  (nagen  etc.)  u.  bezeichnet 
Versenkung  etc.;  —   de  käfe  fan   't        es  demnach  urspr.  ein  Nagethier. 
o  eng',  dâjr  kan  de  bäm  so  nêt  in;  kä^eL  s.  kegel. 

cäfen  sant  to  dêp  ûtschäfd,  bz.  ût-  55  kâi,  kaje,  Kai,  d.  h.  die  höheme  od. 
cf.  käpe  u.  unter  kaf  das  an.  kaf  steinerne  Hafen- Einfassung,  bz.  der  Damm 
bz.  Spalt  etc.) ,  wie  es  ja  jedenfalls  od.  das  Bollwerk,  welches  den  Band  od.  das 
it  kafel,  bz,  an.  kafli  zur  y  gap  od.  Ufer  eines  Hafenbeckens,  od.  eines  Flusses, 
ehört,  obschon  ich  eher  glaube,  dass  od.  der  See  einfasst,  od.  ein-  u.  umschliesst, 
käfe  mü  käpe,  käpen  u.  kappen,  kip-  60  bz,  zur  Befestigung  u,  zum  Schutz  dessd- 


KABEL  152  KAF 

sers  gebraucht  ti.  weil  dadurch  die  Erde,  einem  ahd.  chacha  ss  aas.  (H.  Le<^  tm 
bs.  das  Ufer  abbröckelt,  so  entstand  hieraus  (irdenes  Oefâsê,  Krug,  Kaeh^  Ur»e);wä 
auch  die  Bedtg.  sub  c)  u.  d).  Als  Laut-  (KU.)  kaecke  (cadusy  orca);  engL  lBig,tar 
malendes  Wort  hat  es  bei  KU.  die  Bedtg.:  norw.  kagge;  isL  kaggi  (doliam,  orcns  cfe. 
(melhaph.)  voracrc,  während  derselbe  ein  6  ist  u.  wovon  auch  vieUeichl  das  frans,  at^ 
zweites  kabbdcn  mit  der  Bedtg.:  foetare,  (Heringstanne),  sofern  es  nicht  mäfrm 
foctiticarc,  parcre  (dicitur  proprio  de  porcis,  caqucr  von  2  kaken  etbgeleüet  isL  Dos  flf 
felibiis  etc.)  aufführt,  was  wahrscheinl.  von  ceac  etc.  betr.,  so  gehM  es  wahrscKeid.t 
mnld.  kabbc  (porccllus)  abgeleitet  ist.  Wei-  der  (Fick,  I,  36)  y  kak  (cinsere),  oi  ■ 
teres  vergl.  unter  gabbeln  wegen  der  y  gabh.  10  skr.  kô^   (Behälter,    Fass,    Kufe,  Kaäa 

kabel,  ein  dickes  Tau  zum  Festlegen  Truhe  etc.)  zu  y  kug  (umfassen,  inudtfM 
der  Schiffe,  bz.  ein  dickes  Ankertau.  —  Nid.  sen  etc.),  sodass  das  urspr.  „k"  oncft  hk 
kiil)el;  engl,  cable;  franz.  cable;  cbablc;  wie  in  }is\i  u.  sonstigen  WOrtem  keine  hm 
Span,  cable.  Aus  mlat.  capulum  (Strick,  Verschiebung  erfuhr.  Vergl.  auch  kikeet 
Seil)  u.  dies  mit  capulus  r-o«  capio  (greifen,  15  Ob  das  port.  (Dies,  11,107)  cacofSdM 
fassen,  halten  etc.).  nicht  auch  eher  daher  entiehnl,  als  astk 

kabeljaa,  8.  kabbc^au.  câcabus  entstanden  ist?  —  Auch  span.  cack 

kabnet,  kamnct,  kabnetsehap  etc.,  Cabinet,       (s.  daselbst)  könnte  dann  wieder  am  en 
Cabi netschrank.    Das  franz.  cabinet  ist  Di-        entstanden   sein ,    wie  ja    auch    das  A 
min.  von  cab&nc  (Hätte,  Strohhütte ;  Schiffs-  20  Scherbe  beide  Bedtgn.  hat. 
kammer  od.  Stäbchen  etc)  =  ital.  capamia;  kskehein^  heisen,  feuern  etc  ;  —  hékicU 

s2)an.  cabana  etc.,   bz.  von  (Dies,  I,  HO)       dOctig  in.    Zu  kachel  sub  b). 
kjnnr.   caban    als  Dimin.   von  cab,   woher  Käde,  s.  kede. 

auch  engl,  cabiii  (Cabine).  kaf,   a)  Spreu,  leere  Getreidehülsen,  m 

kabúi,  kebúf,  a)  Buf  od.  Wort,  womit  25  kleinerter  Getreide-  od.  Streh'AhfaU  6« 
man  einen  polternden  Sturz  od.  Fall  von  Dreschen;  —  b)  von  Mäusen  zerfreaum 
Ftwas  bezeichnet:  —  kebilf!  dar  ligd  't; —  u. abgenagtes IloU,  od. Holzspänchen tk.]- 
b)  eine  Hätte,  bz.  ein  altes  baufälliges,  dem  't  is  êmer  kaf,  bs.  kausei,  d.  t.  6^  ad.  Zt 
Einsturz  nahett  Haus ;  —  he  wand  in  so  'n  old  kautes.  —  Nid.  kaf ;  mnld.  (Ki l.)  kaf,  kser 
kabúf;  —  c)  ein  altes,  abgetriebenes  Pferd,  30  kave;  nd.  kaif;  mnd.  kaf,  kave  (Hülse  i 
tcas  jeden  Äugenblick  zu  stürzen  droht;  —  *n  Getreides,  ausgedroschenes  Stroh;  Spreu  j 
old  kcbiif  fau  'n  pi-rd.  —  l'Js  ist  vielleicht  der  Art ;  fig.  auch :  leeres  nichtiges  Qeisis 
mit  gv-piif,  bs.  l)ufctc.  connex,  obschon  es  in  etc.);  ags.  ceaf;  engl,  chaff;  mhd.  caî^h 
der  zweiten  Bedtg.  auch  zu  nd.  kalmcbe  (cf.  —  Gehört  kifen,  kifke  mit  kibbeln  u.  b 
Grimm,  Wb.,  V,  0)  stimmt  u,  dann  eine  35  beln  zur  y  gap  od.  gabh  (cf.  ITick,  J, ' 
Weiterbildung  von  dem  unter  kabnet  erwähn-  u.  III,  47  die  Wurzeln  gap  ti.  gabh,  sdiiu 
tin  hnnr.  cab  mn  kann.    cf.  auch  kabüse.        pen.beissen;  klaffen,  tirf  sein  etc.),  sowür 

kabüse,  kabûs,  Kabuse;  —  a)  ein  liret-  auch  kaf  (falls  es  urspr.  etwas  Zerkleineii 
t  er  verschlag  auf  dem  Verdeck  der  Schiffe,  od.  Zerluicktes  bedeutete)  mit  an.  kaf  (Ti^ 
welcher  einestheils  als  Schiffsküche,  andern-  40  Abgrund  etc.),  ka£Bi  (tiefen,  versenken,  uiA 
theils  ais  Schutz-  u.  Zufluchtsort  für  die  tauchen),  kafna  (unterdrücken,  ersticket 
Matrosen  dient,  Utah  kombiXse  genannt; —  kefja  (nieder  drücken)  etc.;  skr.  gabhi 
b)  ein  Bretterverschlag  zum  Aufheben  u.  (tief,  unergründlich),  jamblia  (Gebiss,  Ki» 
Bergen  verschiedener  Vorräthe;  —  c)  eine  backe);  isl.  kaf  (Tiefe,  Senkung;  Taudk 
Sparbüchse,  bz.  ein  Etwas,  worin  man  sein  45  künste)  etc.  u.  griedi.  gamphé,  gômph 
Geld  verwahrt  u.  aufhebt,  od.  auch  den  Spar-  (ZaJm,  Pflock);  dicd.  gimbé  (Gebiss,  Ein 
Pfennig  selbst;  —  nun  lest'  kabüs,  bald  all'  backe);  as.  kafl;  ags.  ceafl  (Kiefer),  bi.M 
min  gelil  un  gôd  to  hûs.  —  Nid.  kabuis,  serm  käfe  u.  kibbe  (Kiefer)  etc.  su  disi 
kombuis  etc.;  cf.  Weiteres  in  Grimm(Wb.  selben  y  gehören,  deren  verschiedene  Bedt, 
V,  10)  unter  kabusc.  50  als:   schnappen,    beissen;   klaffen,    gähm 

kachel,  a)  irdener  Thonfliesen;  —  de  tief  sein  (Fick,  I,  71  seq.  u.  II,  344)  f 
afond  is  ût  kacbels  upsotd;  —  b)  Kachel-  alle  obigen  Wörter  (auch  nhd.  Käfer  [ 
Ofen,  bz.  ein  aus  Thonfliesen  aufgeführter  kcfer]  gehört  wohl  hieher,  wie  desgL  a« 
steinerner  Ofen,  od  auch  überhaupt  ein  Ofen;  unser  kafel  etc.)  passen,  u.  wäre  dann  i 
he  sniitt  't  in  de  kachel.  —  Nid.  kaghcl,  kag-  55  Ableit.  von  der  y  skap ,  scJiaben,  </.  sei 
gel;  mfläm.,  mnld.  kacckcl,  kachel;  norw.,  fcn,  wozu  Hildebrand  (Grimm,  M 
schwed.  kakel ;  dän.  kakkel  (in  kakkelovn  V,  20)  wold  zu  verwerfen,  obgleidi  sie  be 
=  norw.  kakeloran).  -—  cf.  Grimm,  Wb.  Vergleich  mit  unserm  schüfe  eic.  sonst  begr{ 
V,  11,  bz.  ahd.  chachala  (irdettes  Geschirr),  lieh  auch  zu  kaf  stimmt.  Verglühe  Oä 
was  wohl  Weiterbildung ,   bz.   Dimin.   von  60  noch  (Grimm,  Wl).  V,  17)  k&fe  (Fruc 


EAEFE  EEFE  153  KAI  EAJE 

etc.),  toas  dort  nicht  su  kaff,  sondern       pen  etc.  sur  y  skap  (s,   unter  kappen  am 
tm  gleichbedeutenden  kiefe  zu  kafeln        ScMuss)  gehört. 

i,  beissen  etc.)  gestellt  wird  u.  jeden-  kafei,  Kabel,  Loos,  Theü,  Abtheüung,  be- 

\l80  mit  08,  kafl  etc  (a.  oben),  bz.  un-  stimmter  Theil  von  Etwas  etc. ;  —  de  wa- 
cabbeln,  kibbeln  u.  kifen  zur  y  gabh  5  ren  matten  in  kafels  ferköfd  worden;  —  ik 
,  worüber  auch  noch  Weiteres  unter  heb  'n  kafel  holt  köfd.  —  Nd.,  mnld.,  nid. 
gaffcln  etc.  zu  vergleichen  ist  u.  wo-  kavel;  mnd.  kavele;  schwed.  kafvel.  —  Mit 
m  dann  für  kaf,  käfe,  kafel  etc.,  bz.  schwed.  kafle  (kleines  rundes  längliches  Stück 
n,  kibbeln,  kifen,  sowie  kibbe  ein  urspr.  Holz;  Knebel  etc.) ;  norw.  kavl  (Treibholz 
Stammvbm.  kifan,  kaf,  knfun,  bz.  ki-  10  am  Fischnetz;  Stock  in  einer  Flossbrücke 
Ah  etc.  mit  denselben  urspr.  Bedtgn.  etc.),  kavie  (BoÜe,  BoUstock,  Mittelstück, 
e  y  gabh  aufstellen  müsste.  kleine  Stange,  Knebel  etc.)  etc.  u.  den  Ver- 

Läfe,  Eefe  od.  käve  etc.,  Kiefer,  Kinn-       ben :  schwed.  kafla  (mit  einem  runden  Holz 
vorstehendes  Kinn ;  Plur.  käfen,  ke-        rotten) ;  norw.  kafla  (ein  Flossholz  od.  Treib- 
;.,  auch  die  Kiemen  der  Fische.  —  15  holz  an  ein  Netz  binden;   einen  Brücken- 
Wort  gehört  wahrscheinl.  (cf.  käfen,        stock  auf  einen  Sumpf  legen;  knebeln)  aus 
=  kifen)  mit  kibbe,  kiffe  (Kiefer)  zu        dem  an.  kafli,  kefli   (runder  Stock,  Stab, 
ferm.  Stammvbm.  kifan,   kaf   (cf.   kaf       Holzstück,  Theil),  was  nach  an.  medal-kafli, 
hlusse),  obschon  es  auch  möglich  ist,        Mittel- Stück  im  hjalt    od.    Schwertgriff) 
s  mit  nd.   (Br.  Wb.)  keven  (Fisch-  20  woJd  urspr.  blos   die  Bedtg.  „Stück**   od. 
Kinnbacken  der  Fische,   mandibulae        „Theil"  von  Etwas  hatte.    Vergleicht  man 
rf.  auch  nid.  kibbeling  unter  kabbeljan        nun  aber  unter  kaf  das  an.  kaf  (Tiefe,  Ab- 
hlusse)   direct  aus  kife,  kive   (wovon       grund,  bz.  Spalt  etc.)  so  ist  es  woÚ  zwei- 
'îhd.  Kiefer)   entstand,   bz.   eine  Ab-        fellos,  dass  auch  an.  kafli  als  Theil  od. 
nn  davon  ist,  wofür  auch  das  wang.  26  Stück,   bz.   abgespaltenes   Etwas   etc.   zu 
(Kinnlade  des  Fisches)  spricht.  derselben  y  gap  od.  gabh  (beissen,  spaUen, 

dem  von  ahd.  chiwan,  chinwan  (kauen)        iheäen,  klaffen  etc.)  gehört,   wozu  ich  auch 
iteten  mJid.  Idwe,  kêwe,  kiuwe  etc.  (Kie-        1  u.  2  käfe  steüe. 

%t  unser  käfe ,  kefe  wohl  nicTUs  ge-  kafeling,  ein  grösserer  Theü  Kaufmanns- 

wie  direct  auch  nicht  mit  mnd.  kavel,  30  guter   od.   sonstiger  Waaren  etc. ,   die  zum 
(Kiefer,  Gaumen,  Schnabel),  da  dies        öffentlichen  Verkauf  bestimmt  sind;  —  dat 
Uos  dasselbe  Wort  ist  une  as.  kafl  etc.        gôd  sal   bi   kafelingen   ferköfd  worden;  — 
er  kaf)  u.  demnach  auch  toohl  mit  ka-        'n  kafeling  holt  —  Nid.,  nd.  kaveling. 
1  u.  2  käfe  zur  y  gap  od. gabh  (beis-  kafeln,    kabeln,    bz.    in    Kabeln    od. 

malten,  klaffen  etc.,  cf.  kifen  etc.)  gehört.  36  Loose  eintheilen  u,  zerlegen,  z.  B.  Kauf- 
gl.  noch :  wang.  kiaubunk  (Kinnlade),        manns-CHtter  beim    Verkauf  in  öffentlicher 
tit  unserm  kibbebonke  synonym  ^  in-        Versteigerung.  —  Nid.  kavelen. 
in  seiner  ersten  Sylbe  mit  ksuien,  bz.  käfeln ;  t.  q.  kibbeln.  cf.  1  käfe. 

kêwe,  kiawe  (Kiefer)  connex  ist,  wäh-  1.  käfen,  kefen,  Kiefern ;  s.  1  käfe  etc 

wang.  kévje  (etwas  mit  dem  Kinn  iO      2.  käfen,   kefen,    kerben;   —    ferkäfen, 
ïen)  von  kêve  (Kinnlade,  Kinn)  wei-        verkerben ;  s.  2  käfe  u.  cf.  käpen. 
îld^  ist.      Desgl.    cf.   mnld.   keeuwe  käfer,   kefer    (Flur,  käfers  etc.)   ^dfer. 

i),  wobei  KU.  auf  kouwe,  kaawe,  —  Nd.  (Dähnert)  käver  u.  (Br.  Wb., 
(fances,  fromen,  6^.  mala,  maxilla  etc.)  Schütze)  zäver,  säver,  sever,  sebber,  ze- 
st,  welche  Formen  wohl  sämmtlich  mit  45  fer ;  mnd.  kevel,  kever ;  nid.,  mnld.  kever ; 
zu  chiwan,  chiuwan  gehörenden  mhd.  ags.  ceafor;  engl,  chafer;  ahd.  chëvar,  chë- 
etc.  identisch  sind,  wie  auch  engl.  vor,  chëmr,  chëvir,  këvir;  mhd.  kever  u. 
ffu  chaw  (kauen)  gehört,  wahrend  jaw  ahd.  kêvero,  khëviro;  nihd.  këvere. 
iht  mit  jawn  (gähnen,  cf.  jänen)  eines  Es  gehört  mit  kaf,  käfe,  kafel  etc.   wohl 

\ings  ist.    —    Weiteres   vergl.    unter  50  zu  einem  von  der  y  gap  od.  gabh  (beissen, 

schnappen,  nagen  etc.)  abstammenden  urspr. 
Jkît,  kefe,  Kerb,  Einschnitt,  Vertie-        Vbm.  kifan,  kaf  (nagen  etc.)  u.  bezeichnet 
Versenkung  etc.;  —   de  käfe  fan   't        es  demnach  urspr.  ein  Nagethier. 
to  eng',  dar  kan  de  bäm  so  nét  in;  kä^el,  s.  kegel. 

käfen  sunt  to  dop  ûtschâfd,  bz.  ût-  55  kâi,  Kaie,  Kai,  d.  h.  die  hölzerne  od. 
cf.  käpe  u.  unter  kaf  das  an.  kaf  steinerne  Hafen-Einfassung,  bz.  der  Damm 
,  bz.  Spalt  etc.) ,  wie  es  ja  jedenfalls  od.  das  Bollwerk,  welches  den  Band  od.  das 
nit  kafel,  bz.  an.  kafli  zur  y  gap  od.  Ufer  eines  Hafenbeckens,  od.  eines  Flusses, 
jehört,  obschon  ich  eher  glaube,  dass  od.  der  See  einfasst,  od.  ein-  u.  umschliesst, 
käfe  mit  käpe,  käpen  u.  kappen^  kip-  60  bz.  zur  Befestigung  u.  zum  Schutz  dessei- 


KAKE  156  I 

wM  ein  Hohn-  u.  Spott- Ding,  bz,  ein  tare,  cacabare;    gntifmre;   tetrimi«,  pm 

Etwas  wo  Jemand  zum  Hohn,  achimpf  drensare;  pupillare)    u,  gacchden,  gigM 

u,  Sp  0 1 1  öffentlich  ausgestellt  u,  der  Schande  (gingrire ,   glocitare) ;      ëcUL    Jcake^e;  a 

preis  gegeben  wurde  u.  diiss  es  demnach  efit-  cackle  u,  gaggle;  êditoed,  kackla;  dBm,ï»î 

weder  mit  griech,  kagchas  (Lacher,  Spötter  5  oberd,,  nid,  gackeln,  gackern.    Ss  ittFn 

Hc),  kakchazö   (ich  lacîie);   lat,  cacliinnari  bz.  Iterai.   eines    äitem  kaken   =  f&H» 

[>tc.  a.  mhd.  kach  (itas  1  jachen),   ahd.  kah-  (Schambach)  k&ken  fyaekemj  bz. sehn 

bazzan  etc.,  mhd.  kachzeii  (lacl^en)  etc.  von  etc.,   von  Hühnern   u.  andern  Thieren, 

der  y  kak,  bz,  skr.  kakk,  kakh  (riderc)  a&-  wie  von  Menschen);  tnnld.  (KU,  pag.Z 

zuleiten,   od.   mit   nM.    kichern  u.    dem  10  s.  unten)  kaecken  u.  (pag,  286)  keken(p 

Mgen  mhd.  kach  etc.  zur  y  (Fick,  J,  64)  rire,  blaterare,  jargare,  increpare)  «.  ga^ 

^^fy^  y^H^  (schreien,  lacl^en)  zu  stellen.  Vergl.  (giugrire  etc.) ;   mnd,    keken   (gairire  etc 

auch  kakeln  etc.  mhd.  kachen  (laut  lachen)  ti.  gftgen  (aekrt 

3.  kake,  kak,  eine  schwere  Bö.    cf.  B  o-  wie  eine  Gans),  welches  wohl  mit  mhd.  pp 

brik.  naut.  Wo.  15  (gackern)  u.  kach   (lautes  Lachen)  efc,  i 

kakel  in  gekakel,    Gegacker,    Gekrahe,  me  lat.  cachinnari  etc.  entweder  smryïk 

lautes  unartikulirtes  Geschrei,   Geschnatter  od.  gag   (8.  unter  2  kake    tf.    ef.  gigd  d 

stc,   z.   B.   von   Hühnern,    od.   auch  von  gehört.     Vergleicht  man  Übrigens  mkifa 

schreienden  u.   sich  zankendeti  Menschen;  unser  kik-kak,  kikken,  kinken  etc.  tc  Jl 

—  wat  is  dat  für  'u  gekakel?  —  de  frôlûe  20  unter  gek,  gOk»  gSkehi,  hz,  k8k,  kOkebB 
ii ebben  dar  wer  so  'n  gekakel  mit  'n  ander,  gebrachte  u.  Gesagte,  so  ist  es  woU  m 
iat  man  hast  sin  ôgen  gelûd  not  hören  kan.  fellos  a)  dass  die  Wurseln  kak  m.  kok,  l 
cf.  kakeln,  käkeln  etc.  u.  nhd.  (Grimm,  gag  von  Hause  aus  ideni,  Schaüstämme 
Wb.  V,  48)  kakel  etc.  wahrscheinl.   blosse   K&rsungen  von  U 

käkel,  kekel,  a)  Maul,  Schnnuze,  unge-  25  kuku,  gaga  etc.  (als  Reduj^  der  eürfsA 
waschenes  Maul  etc.;   —   hold'   din   käkel!        Onomatop.,   od.  SchaÜwurseln   ka,  kn,  | 

—  b)  Wortstreit,  Zank,  Hader  etc.;  —  sê  gu)  sind  (cf.  auch  mnd,  kakeler,  kokdi 
iicbben  't  mit  'n  ander  in  de  käkcl ;  —  he  gokeler)  —  u.  b)  dass  das  Gesetz  der  La 
jmitt  de  budel  in  de  käkel  (er  wirft  die  Verschiebung  bei  solchen  auf  Schalhmm 
Sache  in  den  Zank,  bz.  bestreitet  mit  Wor-  30  zurückgehenden  Wörter  nirgends  strikte  A 
\en  die  Richtigkeit  der  Sache,  od.  macht  Wendung  findet.  Zu  den  Schaüwursdn  b 
iinen  Zankapfel  daraus);  —  ho  wul  H  in  kuk  gehören  auch:  ags.  coc;  ai^  coc 
le  käkel  smitcn,  dat  't  not  war  was.  —  Nd.  franz.  coq  (Hahn),  sowie  koken,  kfllo 
fjBr.  Wb.)   käkel   (Plauder-,   bz.  ungewa-        hän  etc. 

3chenes  Maul),    cf.  kakeln  u.  käkeln.  35      käkeln,  kekeln,  9/it(  Worten  streuen,  n 

kakel-bêje,  schwarze  Johannisbeere.  ken,  laut  schreien  etc. ;  —  laten  86  sOk  ( 

käkel-beK,  käkelsnût,  Zank-Maul,  zank-  um  käkeln  un  't  mit  'n  ander  ûtmaken,  i 
süchtiger  Mensch;  —  du  büßt 'n  regten  kä-  regt  hed;  —  se  mut  d'r  altid  úgea  an  1 
kelbek.  kein.  —  Nd.  käkeln;  norw.  kjeg]§.  1^^ 

kakel-bant,  schreiend-bunt,  grelWunt.  —  40  satl.  käkelje.  —  Mit  kakeln  von  Mause  t 
Zu  kakeln.  identisch,  bz.  mit  diesem  von  mnld,  iryjw^ 

kakele,  Gackerei,  Gegacker,  lautes  Ge-  keken;  mnd.  keken  (s.  oben)  nbstamwunâ 
schwätz  etc.;  cf.  kakeln.  käkel-,  kekel-rem,  Zungenband;  — 

käkelê,  kekolê,  Zänkerei,  Wortstreiterei  käkelrcm  (od.  tungrôm)  is  hom  gôd  16 
îtc.    cf.  käkeln.  45  (er  kann  gut  schwatzen  u.  sanken,  weüii 

kakeler.  Gackerer,  lauter  Schwätzer  etc.  die  Zuuge,  bz.  das  Zungenband  gut  gdÖ 
-—  Mnld.  kaeckcler  (garrulus,  rabula,  bla-  ist).  —  Nd.  (Br.  Wb.)  kftkel-,  kikkäree 
bero  etc.) ;  nid.  kakelaar ;  engl,  cackler.  mnd.  kckelreme.  —  Es  bedeutet  toahndiet 

kakeler,  kckeler,  streit-  u.  zanksüchtiger  soviel  cds  Gaumen-  od»  Maehen-E 
Mensch.  —  Nd.  (Br.  Wb.)  käkler.  50  men,  sodass  dieses  kakel  od.  kekel  zulhk 

kakeln,  gackern,  schreien  (wie  die  Hüh-  gehört.  Möglich  ist  es  indessen  auch,  é 
ner  u.  Gänse),  laut  u.  lärmend  schreien  u.  es  die  Bedtg.:  Schwatz-  od,  Spret 
sprechen,  laut  schwatzen  etc.;  —  de  höner  liiefnen  hat,  weil  eben  ein  Mensch  od,  Ihi 
kakelden  al  lank ;  kik  inseu  to,  of^  sc  wol  dem  das  Zungenband  'tttcM  gelöset  ist  < 
legd  hf  bbeu ;  —  wen  de  höner  to  tidig  (od.  55  wird,  niclU  gut  sprechet^  od.  sehwatsen  tm 
l'rög)  kakeln,  den  loggen  so  up  de  dag  wind-  —  Hat  es  indessen  von  Hause  aus  tr« 
Bier;  —  wat  hebben  de  wichter  dar  wör  mit  lieh  die  Bedtg.:  Zunge^  so  könnte  es, 
'n  ander  to  kakeln.  —  Nd.  kakeln ;  nid.  ka-  auch  das  Wort  tunge  wahrscheiiä,  (cf.  m, 
kelen;  mnld.  kaeckelen,  kekelen  (cachinnari,  Landzunge  etc.)  urspr,  cUs  Spitses,  Seht 
i;arrire,  cucarrire,  glocire,  gracillare,  glaci-  00  fes  od.   vorragendes  aufgrfasst  «pur 


EAEEN  15?  EAEEB 

fUt  dem  unter  kegel^if^ähfitenkekel  von  îen,  aufwallen  od.  sprudeln  und 
!  aus  ident,  bz.  mü  diesem  u.  auch  bro  dein  etc,  besteht.  Wül  man  aber  eine 
selbst  aus  einem  u.  demselben  Grd-  Ableitung  von  skak  etc.  nic?U  gutheissen,  so 
entstanden  sein  kann,  worüber  Wei-  könnte  man  beim  Vergleich  von  (Fick,  I, 
imter  kegel.  5  44)  kar,    IfAX,   be.   ^ar    (brennen  etc.)    u. 

Laken,  kochen,  sieden,  brodeln,  wallen  kar,  skar  (schütten  etc.),  od.  (Fick,  I, 
-  äten  kaken  (Essen kochen,  bz.  durch  45)  kar,  skar  (scheeren  etc.)  u.  (Fick,  I, 
zubereiten  od.  gahr  machen,  od.  zube-  67)  ^  (frieren)  =  skar  (scheiden)  od.  bes- 
I;  —  d&i  "WAter  kSkd  (siedet,  brodelt,  walr  ser  wohl  (cf.  lat.  frigeo  u.  frigo  von  einer 
.)  afer ;  —  't  hed,  bz.  is  käkd ;  —  ka-  10  y  bharg,  leuchten,  brennen,  dörren,  hart 
(kochend,  siedend,  brennend)  hêt ;  —  werden  etc.)  =  kar  (brennen  etc.)  auch  an- 
kde  (wurde  brennend  heiss,  brannte,  nehmen,  dass  ^u  (brennen  etc.)  aus  sku  u. 
%Ute  auf,  wurde  aufgeregt  u.  wHÜhend)  (Fi  c  k,  I,  59)  \\  (brennen,  dörren)  aus  ski 
llligheid;   —   dat  kâkde  bî  hum   (das        entstand  u.  beide  Ablautformen  von  (Fick, 

bei  ihm,  bz.  er  gerieth  in  heftige  15  1,  802)  ska  (brennen  etc.)  sind  u.  dass  dann 
mg,  od.  Aufreguna  u.  Zorn),  as  he  weiter  dieses  ska  wieder  die  Basis  einer  für 
ro  de  bOl  fem  kerel  dat  arme  der  mis-  coquere  u.  ahd.  cochôn  anzusetzenden  y 
Ide.  —  Nd.  kaken;  mnd.  koken,  ka-  skak  od.  skag  ist,  wie  Fick  (I,  2B0  seq.) 
%ld.  koken ;  afries.  kokia ;  saÜ.  kôkje ;  auch  für  1  u.  2  skak  (hin-  u.  herbewegen, 
.  koackjen ;   nfries.  köge ;   dän.  koge ;  20  schOtteln,  stossen  etc. ;  springen,  hervorsprin- 

schwed.  koka;  isl.  kocka;   ahd.  co-        gen,  sprudeln,  quellen  etc.)   eine  Basis  ska 

chochôn,  chohhôn;  amhd.  chochen;  (springen)  annimmt.  Dass  diese  y  skak 
kochen.  —  Nach  allgemeiner  Annahme  aber  ebensowohl  wie  die  y  kak  von  kakeln 
aus  lat.  coquere  entlehnt.  Da  indes-  von  Hause  aus  eine  Schallwurzel  ist,  ist  gar 
ieses  Wort  weder  im  Griechischen  noch  25  nicht  zu  bezweifeln  u.  könnte  daher  auch 
%  sonst,  älteren  idg.  Sprachen  in  gleich-  lat.  coquere  ganz  ungezwungen  von  der  y 
1  entsprechender  Form  vorkommt,  son-  kak  (brausen,  surren,  sausen  etc. ,  cf.  kin- 
ganz  vereinzelt  dasteht,  so  ist  es  auch  ken  etc.)  abgeleitet  werden^  da  sich  der  Be- 
twoM  denkbar,  dass  umgekehrt  das  lat.  griff  kochen  od.  brodeln  ganz  von  selbst 
re  aus  einer  der  agerm.  (od.  den  keU.-  30  aus  dessen  Bedtgn.  ergiebt.  Eine  Abstam- 
)  Sprachen  entlehnt  wurde  u.  selbst  (wie  mung  des  lat.  coquere  aus  einer  y  pak  an- 
\e  andere  lat.  Wörter)  ein  Fremdwort  zunehmen,  scheint  mir  durchaus  unstatthaft, 
i.  mü  dem  ahd.  cochôn  etc.  derselben  2.  kaken,   den  Heringen  die  Kiemen  od. 

sprang.    Bestärkt  wird  man  jedenfalls       käfen   ausschneiden ,  bz.  sie  ausweiden  u. 

dadurch ,  dass  das  lat.  coquere  (cf.  35  einpökeln  od.  einsalzen.  Der  Mann  der  das 
koke,  Kuchen,  Gebäck  etc.)  sich  laut-  kaken  besorgt,  heisst  „kaker**  u.  das  dazu 
och  nur  gezwungener  Weise  mit  griech.        benutzte  Messer  „kâkmcst^.  —  Nid.  kaken. 

pepsö  (kochen)  u.  skr.  jß&ksA  (gekocht  Davon  (Diez,  II,  238):  franz.  caquer. 
'0»  der  y  pac  (kochen,  reifen)  ablei-  Wie  1  kûtjen  von  kût,  küte  u.  1  gromen 
\sst  u.  es  anscJieinend  viel  näher  liegt,  40  von  grôm,  so  auch  wohl  kaken  von  1  kake 

rire  (kochen,  schmelzen,  brennen)  mit  (Kiefer,  Kiemen).  Ist  indessen  das  franz. 
(Flamme  etc.),  (ocant  (brennend,  caque  (Heringstanne)  eine  Entlehnung  des 
end  etc.)  von  der  y  ^uc  (brennen,  mnld.  kaecke  od.  kake  (cadus  etc.,  s.  unter 
€n,  glänzen)  abzuleiten,  die  wahr-  kachel),  so  könnte  kaken  urspr.  atmh  die 
l.  aus  einer  Redupi.  der  y  ^u  (bren-  45  Bedtg.:  (Heringe)  „in  Tonnen  od.  Fässer 
flammen,  leuchten  etc.)  entstand,  od.  machen,  od.  legen"  gehabt  u.  sich  hieraus 
s  erweitert  ward,  wie  es  ja  sehr  wohl  die  Bedtg. :  (Heringe)  „einsalzen"  u.  weiter 
h  ist,  dass  das  lat.  cûcûma  (Kochge-  die  von:  solche  „ausweiden  u.  einpökeln" 
)  mit  griech.  kaûma  (Brand)  etc.  die-        entwickelt  haben. 

^a  angehört.      Vergleicht  man  nun  60      1.  kaker,  Kocher,  Ding  od.  Geschirr  etc. 
dass  Fiek  (I,  231  u.  804)  lat.  cocê-        worin  man  Etwas  kocht.  —   Compos.   eier- 
i.  cochlear  mit  griech.  kfkeö  (hervor-        kaker,  koQekaker  etc. 
m,  hervorquellen,  od.  sprudeln)  etc.  von  2.  kaker,  s.  2  kaken. 

y  skak,  skag  ableitet,  so  könnte  man  3.  kaker,  Köcher,  Gehäuse,  Büchse,  Fut- 

Vergleich  unsere  welle  (Quelle,  Brun-  55  teral,  BeJuUter,  runde  od.  quadratische  Bohre 
I«.  wellen  (kochen,  wallen,  brodeln  etc.,  od.  Binne  etc.;  —  he  lett  d'r  'n  kaker  um 
^len,  aufquellen,  hervorbrechen  u.  spru-  to  maken ;  —  dat  sitt  in  'n  kaker ;  —  d'r 
auch  coquere  u.  ahd.  cochôn,  ebenso-  geid  'n  holten  kaker  fan  de  b5n  na  undem 
<m  dieser  y  skak  od.  skag  ableiten^  in  de  moltkeller,  war  wi  de  garst  dör  in  de 
i)en  das  kochen  nur  in  einem  walr  60  wêkbak  lopen  laten.  —   Compos.:  penkaker 


KAKER  IM  KALANT  KLABT 

(Federkocher) ;  —  Ujrfkaker  etc.  —  Sprichw. :  Auswurf,  od,  Ko % h  efe.  mIkmMi tai 

[lat  kumd  net  ût  sin  kakcr.  —   Nd,  (Däfi-  ten,  ist  klar,    obschom   e»  ondk  mögliAi 

nert)   kaker,  käker;    mnd,   koker,   kaker;  dass  der  Begr(jy:  böse^  sehledUäe,  oil 

nid.  koker ;  afries.,  wfries.  koker ;  etgs.  co-  8e8  etc,   sfch    auch    auf  andere  WtiK  i 


cur,  coccr;  ffc/i(r(7(/.  ko^rer;  rtôn.  kogger;  aA(2.  5  dfr  Sdiäüwursel  kak  odL  flraTf 
cohhar,  chohar,  chochcru.  chocharifChochare;  Jiat  Vergl  dieserhaXb  kw&d  etc.  m.  « 
iiikd.  kochcr  u.  kocliaerc;  md.  kochir.  Da-  unter  dem  Schaligtamm  od.  der  &AafiB 
non :  tnlat,  cucurum ;  mgriech.  koúkoiiron ;  zd  kwak,  btt,  kwakkea  (dem  gleid^tiU  \ 
nfratiz.  couire,  cuevrc,  cuivre ;  engl,  cuivre  audi  unserm  kikkak,  kikken,  kinkcn  etc 
(Köcher).  —  WcJirscheinl.  mit  kogge  (s.  d.)  10  hikken  eine  urspr.  Sehaüwund  kik 
u.  (cf.  H.  Leo,  Spidte  571,  Zeile  33)  wei-  Grunde  liegt),  une  einegtheils  in  nK 
\er  mit  kelt.  cwch  (rundl.  Gefiiss,  bz.  rundl.  2  kwakken  sich  daraus  die  B^îtg.:  « 
Boot,  Bienenstock,  Jlutnapf  etc.),  skr.  ko^a  Vehemenz  werfen,  &r.  sehlê§i 
(Behälter  etc.)  von  der  unter kachei  enoähn-  schmettern  etc.  entwickelte  u.  m  * 
ten  y  ku(  (umschliessen,  umftissen  etc.).        15  kwak  einen  Flecken,  SchmutzfUth 

4.  kaker,  der  sog.  Schlauch  an  der  Ituthe  etc.  ti.  im  mnld.  eine  res  friTola  hezeiä» 
ies  Hengstes.  —    Wohl  ident.  mit  3  kaker.  kakke-stôl»  kftkstdl,  NachtstuhL 

5.  kaker,   eine  grosse  Muschel,   die,  vor  kâk-nest,  &  unter  2  kaken. 
tUis  Ohr  gehalten,  ein  Sausen  od.  Brausen  1.  kâl,  s.  kale. 

hören  lässt,  als  ob  es  darin  kocht  u.  also  20      2.  kal  (flect.  kaler,  kälste)  kahl  (Haah 
wohl  dasselbe  Wort  wie  1  kaker.  Feder-los),  leer,   nackt,    entblösst,  am  ék 

kaker-nöt  (harrl.),  Kokosnuss.  —  'n  kalen  kop;  —    de  kale  beide;  —i 

kakke-hûske,    kakhûske,   kakkehûsje,       feld  is  kâl;  —  sê   hebben   bam  kil  mk 
kakhûsje,    Scheiss- Häuschen ,    Abtritt.   —        —  so  holden,  bs.  maken  hum  gans  kil; 
Sprichw. :   he   is   so   wh  as  't  kakhûsje  to  26  he  is  net  so  kal  as  'n  l&s.  —  Spridiw.:  i 
Bremen,  dat  fan   luter  klOkhcid   in  't  wa-        kaier,  wo  royaler.  —  Nd,  nid,  ktil;  liii 
ter  ful.  kael;  afries.  (kale);   wfriea.  keal;  loA  U 

kakken,  kacken,  seine  NotMurft  verrich-  wang.  kaluch;  heig.  k£l;  om.  calo,  calsi 
ten;  —  ho  wil  wol  kakken,  man  de  närs  d'r  (H.  Leo)  cealo;  engl.  caUow;  ahd.  éâ 
nêt  to  don  (von  Jemanden  der  wohl  etwas  SO  kalo ;  mhd.  kal.  —  Subst, :  qfries,  K^ks  kd 
will,  indessen  die  Mittel  nicfU  dazu  herge-  ahd,  chalawi,  chaliwi;  mhd.  kalin,  kd* 
hen  wiü);  —  de  gôd  hakd,  degodkakd;  —  (KdMheit)  u.  Vbm.:  afries.  kalia,  &r.  h 
't  sorgen  willen  wi  laten  stân,  't  kakken  lia;  ahd.  chalawan,  chalaivjao  (kaÜd  «Mclfl 
mut  81U  gang  gän;  —  de  net  gôt  kakken  Mit  kii.  calvus  u.  skr.  khalati,  UuItI 
kan  is  bold  'n  arm  man ;  —  de  't  kakken  fcr-  35  (Kahlkopfe ,  sowie  wohl  auch  skr.  kal 
lörd  is  bold  iu  sin  sotheid  ferkürd;  —  alle  ßahl)  vielleicht  au  f  ein  jntr  ytar,  bz.)ä 
wisheid  helpt  niks,  wen  't  kakken  not  sin  kshar  =  urspr.  skar  (schneiden,  «dbtti 
gang  geid;  —  kanst  du  net  kakken,  den  etc.)  gehörendes  (cf.  skr.  kharba,  kktr 
brûkst  du  ok  niks  berakkon ;  —  kakken  un  verstümmelt,  krüppelhaft  etc.  u.  unser  Beb 
Borgen  kumd  alle  morgen.  —  Nd.,  nid.  kak-  40  schrap  etc.)  Thema  kharva  =  urspr.  dtai 
kcn;  mnd.,  mnld.,  mfläm.  kacken;  engl  cack;  käl,  s.  käle. 

mengl  cacke;  dän.  kakke;  ttal  cacure;  span.  kalant,  klant,  Genosse,  Kamerad,!^ 

cagar;  böhm.  kakati;  poln.  kakac;  wend.  Bekannter,  Kunde,  Geselle,  Bube,  loser  B^ 
kekac;  slov.  kakati,  kekati;  ungr.  kakdlni;  Schalk,  Schelm,  Bettler  etc.;  —  he  ii 
kelt.  cacha;  lat,  cacare;  griech.  kakkaö;  lit.  45  sin  kalanten  (od.  klanten)  up  't  is  gân; 
Bziku,  szikti.  —  Ist  hiefür,  bz.  für  skr.  qn-  de  klanten  sunt  mit  'n  ander  ûU^&n,  nm 
kan  etc.  (s.  unter  kak)  u.  weiter  für  griech.  pels  to  stelen;  —  dat  sunt  je  ii  pâr  kl 
kakc  (das  Schlechte  etc) ;  zend.  kaquorcdha  ton !  dar  kOnen  de  wichter  sük  mao  fdr 
(boshaft,  böse  etc.)  eine  Schallwurzel  kak  den;  —  du  büst  mi  ok  'n  mdjcn  (od.  il 
od.  skak  anzusetzen,  die  zunächst  onomatop.  50  men  etc)  klant;  —  he  is  'n  regten  U 
auf  das  Geräusch  angewandt  wurde,  wel-  (Bube,  Schalk  etc.);  —  de  m&ndskalaD 
dies  beim  VerriclUen  der  Noihdurft  hör-  (die  monatlichen  Bettler  u.  Bettleriim 
bar  wird  u.  dann  selbst  den  Act  des  Scheis-  kamen  altid  up  de  erste  fan  de  m&nd, 
sens  sowohl,  als  auch  den  Auswurf  (den  hör  gafe  to  halen;  —  Nd.  (Br,  Wb.) 
kak,  od.  Koth,  Dreck,  Schmutz  etc.)  be-  55  laut  (Kunde,  Geschäftsfreund) ;  nid.  Ui 
zeichnete,  bz,  zur  Bildung  der  Wörter  Ka  c  k  klant  (dasselbe  u.  auch :  Schaue,  loser  B 
u.  kacken  verwandt  wurde ?  —  Dass  dann  etc.) ;  mnld.  (Ki l.)  kallant  (qui  alteriiu  op 
aber  die  Begriffe  des  Schlechten,  Ge-  utitur.  q.  d.  cliens;  —  permatator,  a 
meinen  u.  Bösen  etc.  im  ^>cA.  kakéetc.  mercia  exercens  com  aliqao;  adventor;  « 
(s.  unter  kak)   sich   leicht    aus  dem  von :  60  rhein.  clant  (Geselle^  (Genosse),  —  WM  \ 


EAL-BAUTEB  159  EALF 

je  zunächst  van :  franz.  chalBSïd]  apan.  etc.;  —  de  törf  kâld;   —   dat  holt  is  gans 

(Kunde  eines  Kaufmanns),    wovon  wegkäld;  — BnkdXen  (ankohlen,  anbrennen) ; 

(IJ,  341)  vermuthet,  cUiss  es  mit  franz.  —  ferkalen  (verkohlen  etc.)  etc. 

1;  afranz.  kaland  (pkUtes  Boot  zum  kälen,  kelen,  keîUen,  stechen  etc.,  bz.  hohl 

ntransport)  zusammenhängt,  indem  er    h  u.  rinnenförmig  machen ;  —  ûtkälen,  aus- 

dass  der  Name  des  zum  Bringen  u.  kehlen. 

n  der  Kaufmannswaaren  gebrauchten  kalender ,  klender ,  Kalender ,  Zeit-  od. 

od.  Fahrzeugs  später  auch  auf  die  Tagweiser  durchs  Jahr  etc.   Es  ist  das  ent- 

^erson  übergegangen  sei.     Nach  An-  lehnte  mlat.,  bz.  lat.  calendarium  u.  von  lat. 

:f.  Orimm,  Wb.  unter  kaland)  in-  10  calendae  (ersten  Tag  eines  Monats)  weiter- 

soü  kalant  in  der  Bedtg.  socias  in  gebildet,  was  nach  Fick  (II,  58  seq.)  u. 

ier  Weise  wie  Bursche  aus  mlat.  Änderen    (cf.    O.    Curtius   Grundz.   der 

[mar8upium)i  bz.  mhd.  borse  (studen-  griech.  Etymol.,  pag.  138  seq.)   mit  halen, 

Genossenschaft  etc.)  mit  nd.   kaland  hallen  u.  lat.  calare  etc.  zur  y  kal,  kar  (tö- 

T  Schmaus  etc.)  aus  mnd.  (Seh.  u.  16  nen,  rufen  etc.)  gehören  soü.     Ob  indessen 

XsLiLt,  kaland  (geseüige   Vereinigung,  das  lat.  kalendae  als  bestimmter  Zeitpunkt, 

in  welchem  dieselbe  statt  fand.   So-  od.  Zeitabschnitt  etc.  nicht  eher  mit  sh".  kâla 

^.);  afries.  kal  ende  (geistliche  Ge-  (bestimmter  Zeitpunkt  etc.,  cf.  Bopp,  Gloss. 

Khaft,  die  sich  am  ersten  jeden  Mo-  82  seq.)  u.  käla  (kleiner  Theil  eines  Ganzen 

rsammeüe)  etc.  entstanden  sein.  —  20  etc.,  cf.  Grassmann,  Spalte  317  u.  324)  zu 

der  Bedtg.:  Bettler  cf.  das  roth-  der  y  kal,   kar,  urspr.   skar    (schneiden, 

;   (Grimm,    Wb.    V,    Spalte  952)  scheiden,  trennen,   spalten  etc.)  gehört,  ist 

\.  doch  sehr  fraglich,  zumal  doch  calendae  den- 

»auter,  s.  kabaater.  jenigen  Zeitpunkt,  od.  die  Zeit  u.  den 

,  kal,  kole,  köle,  köl,  Kohle;  —  hâl  25  Abschnitt  bezeichnet,  wo  zwei  MonaU  sich 

:âl  (od.  köl)  für  in  de  teste ;  —  törf-,  scheiden  u.  ein  neuer  wieder  beginnt. 

en  etc.;  —  gleinige  kalen;  —  dofe  ka-  kalf,  a)  Kalb,  Junges  vom  Bind;  —  kô- 

Bedensart:  he  steid  up  gleinige  kalen  od.  k^i-kslf  (Kuhkalb),  bul-kalf  (Stierkalb); 

len).  —  Nd.  kale;  mnd.  kole,  kale;  —  Sprichw.:  nke  lue  dogters  un  arme  lue 

>ol;   mnld.   kole;   afries.  kole,  coele;  30  kaifers  kamen  bold   an  'n  man;   —  schikd 

koal ;   satt,  kole ;  wang.  kolle ;   ags.  'n  kalf  na  Paris !   kumd  't  wer   to  hûs,  so 

%gl.  coal;    an.,  norw.,  schwed.  kol;  segt  't:  hamû!^ —  hê  sügt  ût,  as  'n  nögtem 

11 :   ahd.  cholo,  kolo;  mhd.  kole  u.  kalf;   —  he  tird  (geberdet)  sük,  as  'n  nög- 

lol ;  mhd.  kol ;   ir.,  gäl.  gual ;  kymr.,  tern  kalf;  —  de  junge^  dat  is  nog  so  'n  regt 

ü.,   armor.   glo.      Die   Grdbdtg.   ist  35  kalf;  —  dülle  bullen  maken  düllekalfer;  — 

lühendes,brennendes  —  od.ver-  't  kalf  hörd  de  hund  half;  —  wen  de  forde 

ites  (cf.  kalen)   Etwas  u.   verweise  kräkd  is  he  nog  nêt  to;  wen  dat  kalf  blarrt 

jen  weiterer  Verwandtschaft,  bz.  der  is  't  nog  gin  kô;   —   kinder  un  kalfer  hör 

Grimm,  Wb.  V,   Spalte  1582,  —  dêl;  —  kindermât  un  kalformât  mutten  olP 

0,  Spalte  572,  —  Fick,  I,  78  etc.,  40  lue  wôten;  —  de  dat  I8fd,  hed  'n  kalf  in  't  lif; 
pp,  Gloss.  com^.t  pag.  158  u.  Andere.  —  he  plôgd  mit  andermans  kalf;  —  wen  't  kalf 
I  kele,  kftl,  kel,  a)  Kehle,  Gurgel,  ferdrunken  is,  den  word  de  pütte  dempd ;  — 
i,  huftröhre,  Hals;  —  he  jagt  all'  up  lütje  lümmelsdag  (bz.  lütje  nümmersdag), 
käl;  —  he  sett'  hum  't  mest  up  de  wen  de  kalfer  up  't  is  dansen.  —  Die  Be- 
be hed  wat  in  de  ferkerde  käl  kre-  45  densart:  „'n  kalf  anbinden '^  wird  in  zweier- 

-  he  snôrd  hum  de  käl  to ;  —  he  lei  Bedtg.  gebraucht,  nämlich  a)  in  der  von  : 
ik  de  käl  ût;  —  hô  hed  sük  de  käl  sich  erbrechen,  bz.  gerben,  —  u.  b)  in  der 
n ;  —  b)  Binne  etc. ;  hol-kälc  (Hohl-        von :  sich  mit  etwas  Dummem  u.  Albernem 

—  Nd.,  nid.  keel ;  mnd.  kele ;  mnld.  befassen,  bz.  eine  Dummheit  begehen,  einen 
kele;   wang.   kel;   ags.  ceole;   ahd.  50  dummen  Handel  abschliessen  etc.  — 

Sla,  chël&;   mhd.   kele,   kel.    —  Mit  b)  ein  grösserer  Klumpen  Erde,   bz.  ein 

)tt,  Wurzelwb.  II,  233;  — Fick,  I,  dicker  Brocken,  od.  dickes  Stück  Erde,  was 
TU,  44;  —  Ferd.  Justi,  pag.  102  von  der  Kante  eines  Grabens  (od.  Kanals, 
^ere)  skr.  gala;  npers.  galû;  kurm.  Brunnens  etc.)  abbricht  u.  abfällt;  —  dar 
osset.  qur;  lat.  gula  (Hals,  Kehle)  55  brekd  'n  kalf  of:  —  ward  (od.  wikd)  jo, 
\.  garanh  (Kehle),  gareman  (Gurgel)  dar  kumd  'n  kalf  herunder,  od.  dar  fald  'n 
.  von  der  y  gar  (schlucken,  schlingen,  kalf  of ;  —  dar  stördt  'n  kalf  in  de  pütte. 
\ngen  etc.),  worüber   Weiteres  unter        —   Nd.   kalf,   kalv;   mnd.  kalf;   nid.   kalf 

(Junges  vom  Bind,   Hirsch   etc.   u.   auch: 

1,  kohlen,  zu  Kohle  werden,  brennen  60  Oberschweüe  einer  Thür ;   Querbalken,  Bie- 


KALF                            160  KALFEN 

gel,  Radträger  etc.);  mnld.   kalf;   vofriea.  auch  unser  knlp  etc.)  etc.  su  derfi 

(Jap ix)  kealu.  kael;  toatig.kúî;  ags.  ccalf,  bs.  (I,  74)  garbh,  grabh  (greif en,  faste 

calf;  engl  calf;  as.  calf;  an.  kâlfr;   norio,,  cf.  grabbel,  gripen  etc.    u.  daeu  cMck 

dän,  kalv;   schwed.  kalf;   ahd.  calb,   chalb,  grafeo  etc.)  sttUit  u,  dcus  auch  Delb 

calp,  chalp,  khalb;  amhd.  kalb,  clialp;  mfid,    5  (cf,   Zeüschr,  für   deutsche   Phüolo^ 

kalp.    Daneben:  goth.   kalbô  (Kalb,  junge  148)  derselben  Ansicht  ist.     cf.  noA 

Kuh);  ahd.   kaM,   calbä,   chalb&,  chalpä;  (KU)  kuven,  (vomcrej  be,  brechen,  n 

mhd.  kalbe  (weibl.  Kalb)  u.  ags.  cilforlamb ;  brechen)  u.   nid.  een    kalf  maken  (ti 

ahd.  chilburra;  mhd.  kilhere  (weibl.  Lainm).  brechen),  sowie  mhUL    (Kih)   kalf  vi 

—  Merkwürdig  stimmt  zu  unserm  kalf  in  10  hout  (pulpa)   u.   unser  kalfbrdr  eU.  t 

d<T  zweiten  Bedtg.  (nämlich  abgebrochenes  fen  etc. 

Stück  etc.)  das  engl,  calf  tw  der  Bedtg.  „ab-  kalfatern^  kalfatern,  die  laugen  u. . 

gebrochenes  dickes  Stück  eines  Eisfeldes*'  u.  eines  Schiffes  mit    Werg   dichten  u. 

wenn  auch  die  Bedtg.:   Oberschwelle  einer  mit  heissem  Pech   überstreichen;  über 

Thür,  Querbalken,  Riegel,  bz.   Verbindungs-  15  auch:  dicht  machen,  flicken,  ausbessern 

holz  (cf.  auch  bei  Bobrik)  etc.   des  nid.  —  dat  schip  mut  up  de  helling,   um 

kalf  auf  älterer,  blos  mdartl.  erhaltener  terd  to  worden;  —  de  boksen  etc.  mo 

Bedtg.  dieses    Wortes  beruht,   so  wäre  es  fatcrd  worden.  —    Nd.  kalfatern;  M 

leicht  möglich,   dass   die  von  F ick   (HI,  fatcren,  kalfaten,  kalefiiteren ;  mnld  kal 

45)  vermuthetc  Verwandtschaft  des  Wortes  20  kallefaten,  kalfateren ;  schwed.  kalfatn; 

kdlî  mit  nhd.  Kolbe,  bz.   mit  ahd.  colbo,  kalfatre.     Dieses  ans  itcU,  caJafatire; 

cholpo   (Kolben ,    dicker  Stecken ,   Knüttel,  calafatear ;  prov.  calofatar ;  frans,  call 

Keule  etc.   [cf.   auch   die   Bedtg.:    Wade  calfeutrer;  mgriech.   kalafatein  (die  B 

des  engl,  calf  u.  dazu  unser  küle  als  Be-  besonders  eines  Schiffes,  dichten  u.  iht 

Zeichnung  des  Oberschenkels,  bz.  des  dicken,  25  entlehnte  Wort  soll  nach  I}ies  (1,99, 

fleischigen    Theils   des  Beines]);   an.   kOlfr  arab.  galafa    (ein  Sch^  verkitten); 

(Bolzen,  Pfeil,  Wurfspiess),  kylfa  (Schlägel,  qalfât  (getheerter  Stopfen)  abstammen,  t 

Keule)  etc.  hiedurch  bestätigt  wird.     Ver-  Abstammung  indessen  von  ÜJngelma* 

gleiclU  man  nun  aber,  dass  die  Bedtg.:  se  daselbst)  beanstandet  wird,    indem  ditt 

cxLMiuderc,   floresccrc,  bz.   sich  ausdehnen,  80  af<$ /a/.  calefactare,  bs.  calefacio  herkii 

schwellen,  dick  werden,  wachsen,  blühen  etc.  meint,  dass  calafatare   etc.    urspr.  dit 

(cf.  blüme ,  bicicn ,  blad  etc.)   der  y  phull  dtg. :  ein  Schiff  heizen    od,    warm  m 

aus  der  von:  spalten,  brechen,  bz.  sich  tren-  etc.  gehabt  hat 

nen^  auseinandergehen  etc.  der  y  phal  lier-  kalf-brSr  u.  kalf-8&8ter.     Hierunlei 

vorging,  so  wäre  es  leicht  möglich,  dass  so-  35  steht  man    hier    einen    solchen  Brud* 

wohl  den  obigen  Wörtern,   wie  auch  den:  eine  solche  Schwester  (bz.    unter  kalf 

ir.  Culpa  (Kuh),  colpach  (junges  Bind);  lit.  u.   kalfsüsters   solche    Geschwister),  « 

kârwc;  aslav.  krava  (Kuh)  eine   y  mit  der  von  zwei  versMedenen  Ehepaaren  ah 

ursjtr.   Bedtg.:   spalten,   trennen,  schneiden  men  u.    bei  der    Wiederverheirathum 

etc.  zu  Gründe  liegt,   die  dann  gleichfalls  40  überlebenden  Wittwe  mit  einem  Witt» 

hieraus  die  Bedtg. :  sc  cxpanderc ,   bz.   sich  durchaus  nicJU  blutsverwandt   mit  ein 

ausdehnen,  schwellen,  dick  werden,  waclmen  zusammengebracht  werden,   während  i 

etc.  entwickelte.     Ist  es  nun  aber  richtig,  den  aus  dieser  Ehe  später  gebomen 

dass  unsere  Wörter:  krabbon,  karfen,  krib-  dem  Halbgeschwister  sind.     luUfbrôr  h. 

bei),  schrapeii,   schürf,  scliarp,  schalfer  etc.  45  süster  dürfen  sich  deshalb   auch  geget 

mit  skr.  kalp,  kharba  etc. ;  lat.  scalpere,  scul-  ehelichen ,   weil   eben  keine  Blutsven 

pere  etc.  zu  einer  idg.  y  skarp  (cf.  Fick,  schaft  zwischen  ihnen   besteht.       Ob 

111,  :i40)  gehören,  so  Hesse  sich  diese  for-  hier   das    Wort  kalf  auf  die    würze 

meü  auch  für  die  obigen  Wörter   ansetzen  Bedtg.:   trennen,  scheiden,  spalten,  bi 

u.  annehmen,  dass  die  verschiedenen  Bedtgn.  50  etc.  zurückweist  u.  dadurch  nur  die  l 

des  Wortes   kalf  sich   zum  Thcil  aus   der  wandtschaft  od.   die  Trennung  u.  C^ 

urspr.    von:    spalten,   brechen    etc.   u.  denhcit  von  den  andern   Geschwister 

zum  Thcil  mit  der  von :  ir.  colpa  (Kuh)  aus  zeichnet  werden  soll,  wage  ich  nicht  s 

der  von:  schwellen,  schwanger  wer-  scheiden,    cf.  weiter: 

den  etc.,  bz.  schwanger  sein,  gebären  55  kalfen,   a)  kalben,  ein  Kedb   od.   J 

etc.   ergaben.     Bemerkt  sei  übrigens  noch,  werfen   u.  von  sich  absondern;   —   c 

dass  Ei  c  k  (III,  45)  das  Thema  kalba  (von  kalfd,  bz.  hed  kalfd ;  —  b)  spalten,  brt 

kalf)  zu  lat.  galba  u.  skr.  garbha  (Mutter-  stürzen  etc»;  —   de  slotskante  kalfd  oj 

schooss,  Embryo,  Junges)  vergleicht  u.  diese  kalfd  in.    —    Nid.,  mtdd.  kalven   (kc 

Wörter  (cf  II,  90  seq.)  mit  lett.  globus  (cf.  60  breiten,  weinen). 


KALFER-ACHTIG  161  KALKE  KALTJE 

-aehtîff,  kalferaMg  (kâXbtrhafHg),  nea  regnen^  graupeln,  hckgéln) ;  armen,  ^re^ - 

!   ein  KM  od.  Junges  geberdend,  kel  (hageln)  zu  einem  Thema  (ark,  grk  (trau- 

,  spielsüchtig,  hz,  täppisch,  läppisch,  fdn,  hageln)  gestellt  wird,  das  nieUeicht  eine 

tc. ;  —  he  is  nog  to  kalferachtig.  Inchoativbildung  der  y  ^ar  (spdUen,  brecJien, 

en,  kalfern,  a)  (freq.)  spalten,  brc'  6  trennen,  schneiden,  zerschneiden,  zerschmet' 

Irzen,  abbrechen,  erbrechen  etc.;  —  tem,  verletzen),  bz.  zend.  (Justi)  (ar  (Tim- 

bz.  de  kante  fan  't  dêp  kalferd  of,  werfen,  stürzen,  zerbrechen  etc.)  ist  u.  wo- 

—  he  kalferd  sük  (er  erbricht  sich,  nach  dann  wohl  zend.  ^ra^e,  bz.  das  Thema 

't);   —  b)   wie  Kälber  thun  u.  sich  ^ark  aus  der  wurzelhaften  Bedtg.:  spal- 

1,  spielen,  tändeln,  liebeln  etc.;  —  10  ten,   brechen,   bersten   etc.    entweder 

rd  nog  to  f81  herum ;  —  Be  kaifern  (cf.  an.  braka,  krachen,  prasseln  etc. ;  bresta, 

.nder.  —  Nid,  kalveren  (brechen,  er-  bersten,    auseinander   krachen  etc.;  brestr, 

).  Gekrach  etc.   unter  braken  u.  barsten)  die 

*-knêf   kalferknêi,    Kälberknie;  —  von:  prasseln  u.  weiter  die  von:  pras- 

kalferknêen  (er  hat  Kälber  knie),  bz.  15  selnd  vom  Himmel  herunterfallen   u.   so 

inwärts  gebogene  Knie  wie  ein  jun^  auch:   tropfen,  regnen,  hageln  etc., 

b).  od.  diese  letzteren  Bedtgn.  aus:  brechen, 

*-knêid,  gekniet  wie  ein  Kalb,  mit  stürzen,  niederstürzen,  herunter- 

nien,  bz.  dicken  einwärts  gebogenen  werfen  u.  fallen  etc.  entwickelt  hat.  — 

ehaftet;  —  he  is  kalferknêid,  bz.  hed  20  Vergleicht  man  nun  aber  bei  Fick  (I,  57) 

ôide  bênen;  —  hô  löpd  kalferknêid.  wie  derselbe  die  y  ^ar,   bz.   Ipir  (frieren) 

sliuike,  Kälberschenkel,  Kälberkeule,  mit  skar  (schneiden,  spaUen  etc.)  identificirt, 

Hn.  wie  desgl.  auch  (I,  41  u.  239)  kar  (machen, 

vstilte :  i.  q.  kalferlunke.  thun  etc.),   so  ist  es  auch  wohl  zweifellos, 

el,  Kalbfell,   Kalbsfell.     Sprichw.:  25  dass  die  y  (^&t  od.  ^ar  (spalten,  schneiden, 

len    m5r  kalfifellen   as   kôhûden    to  vertounden,  verletzen  etc.,  bz.  brecfien,  stür- 

—  de   fader  un  moder  not  hören  zen,  niederwerfen,  niedermachen   etc.)   von 

;  \  kalffel  hören.  idg.  skar  (schneidien  etc.)   nicht  verschieden 

lês,  Kalbfleisch.     Sprichw.:  kalfflês  ist  u.  dass  demnach  auch  das  skr.  ^^kara 

halfflês.  30  (ist  dies  nicht  aus  der  Redupi.  der  y  ^ar, 

er,    Kalbsleder,     Sprichw. :   kalflër  bz.  kar,  skar  entstanden  ?)   u.  griech.  krôké 

r.  (Kies,  cf.  unser  grind  u.  grand  als  Zerbro- 

£  (kälbisch);  i.  q.  kalferachtig.  chenes.  Zerkleinertes,  Zerriebenes  etc.  u.  falls 

kfile,  Kalbskeule.  diesen  Wörtern  eine  urspr.  Schallwurzel 

ifister,  s.  kalf-br8r.  35  zu  Chunde  liegt,   auch  die  von  Fick  [I, 

,   kohlig,  kohligt,  wie  Kohle,    mit  810]  aufgeführten  sämmtlichen  Wurzeln  skar 

Hhaftet  od.  gemischt  etc. ;  —  kaiige  u.  skal,  wozu  auch  die  Wörter :  schär,  schä- 

Afries.  kolech,  colech.  ren,   scharren   etc.,   schale,  schal,    schallen, 

i^r,   Einer   der  kahl,   nackend  u.  schellen,   schulen,   schOlen,  schuld  etc.  etc. 

ein  armseliger  Wicht,   der  Nichts  40  gehören)   ebensowohl  wie  kalk  etc.,   bz.  lat. 

i.  wo  nicfUs  Reelles  dahinter  steckt ;  calz  u.  griech.  chalix  zu  einer  y  skar,  skal 

'n  rechten  kâ\jager.  (urspr.:  rauschen,  tönen,  scTuülen,  krachen 

Kalk ;  —  mûr-,  mussei-,  stên-,  wit-  etc.  u.  weiter :  brechen,  bersten,  spalten  etc., 

;  —  he  wurd'  so  wit,  as  de  kalk  an  bz.   hauen ,   hacken ,    schlagen ,    schneiden, 

i.   —   Nd.,  nid.,  an.,  dän.,  schwed.,  45  scheeren  etc.,   od.  stechen,  graben  etc.)  ge- 

calk;    ags.    cealc;    (engl,   chalk   ist  hört,  zu  der  Fick  (I,  813)   ausser  griech. 

e);   ahd.  calc,   calch,   chalch;   mhd.  skâllô  (scharren  etc.);  ir.   scal   (zerstreuen, 

alk,  Mörtel,  Cement);  kelt.,ir.  cslüc,  trennen);   lit.   skeliu,   skelti  (spalten   etc.); 

talc ;  wälsch  calch ;  7»^.  kalkes  (Flur.) ;  an.  ski^a  (trennen,  scheiden  etc.) ;  goth.  skalja 

Ikis;   wend.  kalk;   lat.   calz   (Stein,  50  (Ziegel);  kslav.  skala  (Stein)  auch  lat.  calx 

in,   Kalk,   Mörtel);   griech.    chalix  (Stein  etc.);  griech.  chalix   stellt,    indem  er 

Kies,  Schutt,  Feldstein,  Mauerstein,  auch  Letzteres  mit  Bruchstein  übersetzt 

in,  ungelöschter  Kalk).  —    H.  Leo  u.  darnach  annimmt,  dass  allen  diesen  Wör- 

564)  vergleicht  es  zu  skr,  ^arka,  bz.  tem  die  Ordbdtg. :  schneiden,  scheiden,  spal- 

(Kies),  welch  Letzteres  nach  Bopp  55  ten,  brechen  etc.,  bz.  stechen,  graben,  ritzen 

f  Bedtg.  saccharum  hat  u.  von  Fick  etc.  zu  Gründe  liegt.     Vergl.  zu  der  y  skar, 

I  mit  griech.  kröké,  krokâlé   (Kies) ;  skal  in  der  Bedtg. :    schlagen,    stossen  etc. 

Justi,   307)   ^ragka   (Hagel);   hzv.  auch  unter  bile,  hil  das  lat.  calx  (Ferse). 

pars,  grifk;  npers.  ^irishk  (Tropfen),  kalke,    kaltje,   kleine  Kohle,   Kohlchen, 

l,  ^ra^  od.  gara^e  (tropfen,  Gefror-  60  Dimin,  von  kale, 

1  DoomkMl  Koolnuui.    WOrtarbuoh.    II,  XI 


KALKEN  162  KAUC 

kalken,  kalken,  weissen,  tünchen  etc.  —  sdn,  knistern;  adkreien,  rtrfen  de)  é 

Compos.:  an-,  afer-,  be-,  fer-kalkeii.  ten^  wegen  v>ek^er  bei  F'iek  (I,  7i 

kâl-kop,  Kahlkopf;  —  kälkopd,  kâlkop-  etc.,  III,  42  tc.  éé),    Bopp  (Glou. 

pig,  kahlköpfig.  112,   sweiU  SpalieJ,    Pott  (WundE 

kalkûn,  Truthahn,  Truthenne,    hz.  kale-  5  228  seq.  u.  dasu  II,  Ji39  u.  I,  729) \ 

kutischer  Hahn.  —  Nid.  kalkoen;  nd.  (Br.  dern    (ais   Orassmann,    Schieb 

Wb.)  kalkuun;   schwed.  kalkou;    dän.  kal-  Benfey  etcj,  sowie  auch  bei  F er d.' 

kun.  —  Contrah.  u.  verderbt  aus  kalekuten-  (101,   y   gar  sub  2)  das    Weitert  si 

od.  kalekut-lioon  (Huhn  von  Calcutta).    cf.  gleichen  ist. 

bei  KU.   das  mnld.   kalkoenscheu   of  kale-  10      kallerê,   kUkftllere,    Schwätterei, 

kutschen  liaen   (pavo  Indicus,  pavo  Gallicus,  derei,  lautes  unnütjses  Gerede  etc. 

Gallopavus)  u.  ferner  bei  Seh.  u.  L.  mnd.  kaln,  ruhig,  still,  unbewegt  de.;  — 

kulkunsche  Dut,  worunter  als  Nuss  von  CaU  wer  (stilles,  ruhiges,  bs.  windstiBes  Wt 

cutta  wahrscheinl.   eine  Cocosnuss  zu  ver-  —  kalme  sê  (ruhige,  unbewegte  See); 

atehen  int.  —  Zu  kalk&n   bemerkt  Stbg ,  15  biet'  so  kalm   (er  blieb    so  ruhig,  od. 

dass   der  Name  „kaiekutisches  Huhn"   dem  wegt  u.  ungerührt,  be.  kühl  u.  kaU  eU 

Vogel  fälschlich    beigelegt  sei,    indem   das  bi,  as  wen  hum  't  hêl  niJks  aagung.  — 

Schiff,   welcfn's  die  Truthühner  aus  ihrem  mnld.,  mfläm.  kalm  (tranquillus,  quietiu 

Vaterlands     Nordamerika     nach     Europa  cidus,    tacitus,  stratus);    Kalm    (traoqiu 

brachte,  zufällig   seinen   Weg  über  Calcutta  20  malacia,  vulgö  calmuä)  m.  kalmte  (Stilie,. 

nahm,  was  übrigens  kaum  denkbar  ist.    Im  Windstille);  nhd.  (Grimm,   Wb,  V,l 

Engl,  heissl  der  Puter,  bz.  Truthahn  iurkey-  70)   Kalm   (Meeresstüle ,     WindstiB^ 

püwt  u.  turkey-cock.  (Adelung)  kalm   (still  etc.);   Hol,  i 

kallen,  auch  kil-kalK'n,  sprechen,  schwat-  port.  calma ; /ranj.  calme  ( Windstille,  i 

zen,  plaudern,   laut   u.   viel  reden  etc. ;  —  25  Ruhe)  u.  calme  (siiü,  ruhig),  woher  ii 

wat  hcW  ji  dar  wer  mit  'n  ander  to  kallen,  gion  der  Windstille   an   beiden  Seilet 

bz.  to  kilkallcnV  —  sê  kilkallou  alles  mit  'n  Aequators  die  Region   der  kalmen  od. 

ander  dör.  —  Nid.  kallen ;  mnld.  kallen  (di-  men  heissen.  —  Engl,  calm  (stiU,  ruki$ 

cere,  loqui,  sermociiiari,  fal)ulari) ;  mnd.  kal-  ter,  gelassen,  leidenschaftslos),   «dm  (i 

len   (dasselbe  u.  auch :   berufen,  vorladen) ;  80  Ruhe,  Wind',  Meeres-StilleJ.    Davon  } 

afries.  kclla,  kaltia  (sagen,  nennen,  rufen);  to  calm  =  ital.  calmare; /raii#.  calmer 

engl,  call   (rufen,  herbeirufen,   berufen,  zu-  len,    beruhigen,    besänftigen)    etc.    «. 

sammenrufen;  nennen,  benennen  etc.)  u.  csW  wohl  nhd.  (Grimm,   Wh,  V,  SpaUeTi 

(rufen,   schreien   etc.),   Subst:   call   (Ruf,  Adelung  u.  Schm.  etc.)   kalmen  (r 

Schrei,  Schall  etc.) ;  an.  kalla  (nennen,  sa-  So  still  liegen,   leicht  schlummern,  halb  u. 

gen,  rufen  etc.);  norw.,  schwed.  kulla;  dän.  schlafen,  wie  unbewusst   u.    betäubt  k 

kalde  (liasselbe) ;  ahd.  challôn;   mhd.  kallen  ge^O-     t>a  das  Suffix  nma*    kein  rem, 

(viel  u.  laut  sprechen,  schwatzen).    Da  kal-  fix  ist,  so  denkt  Dies  (I,  101)  aitcúie 

ieu  jedenfalls   ein   Schallwort  ist,   bz.   auf  lehnung  od.  Entstehung   aus  grieeh.  k 

eine  Schallwurzel,  od.  eine  y  mit  der  Grd-  40  (Brand,  Hitze),  weil  span.,  prov,  calma 

bdtg. :  souare  zurückgeht  u.  Schallwörter  be-  die   heisse    Tageszeit,   be,    die  * 

kanntlich  nicht  regelrecht  der  Lautverschie-  tagszeit  bedeutet.     Da   indessen  .a 

bung  unterliegen,  so  ist  es  selbstredend  sehr  den  rom.   Wörtern  selten   aus  ^au*  en 

gut  möglich,   dass  kallen   mit  halen,  ballen  u.  die  Bedtg. :   Mittagsseit    u.  he 

etc.  u.  den   unter  haleu   angeführten   Wör-  45  Tageszeit  auch  leicht  aus  der  von  1 

tern:  grieeh.  kaléô,  lat.  calare  etc.  von  der-  u.  Stille  od.  Luft'  u.  Windstill 

selben  }/  kal,  kar  stammt,  od.  auch  bei  dem  aus  der  von  ruhige  u.   stille  Ze 

so  häufigen  Wechsel  von  „k"  u.  „g**  im  Ger-  Stunde  (die  Mittagszeit  ist  die  Zeä 

manischen  (cf.  z.  B.  ahd.  calm  =  galm)  mit  im  Süden  alles  ruht,    still  ist  u.  sehli 

iralm  etc.    zu   einer  u.    derselben  y  gehört.  50  zwar  nicht  Mensch  u.  Thier  dUein,  aof 

Wenn  man  indessen  annimmt,   dass  kalten  auch  die  ganze  Natur)  entstehen  konn^ 

richtig  lauteer  schoben  ist,  so  ist  es  (nament-  ist  es  auch  möglich,  dass  das  itoL  calm 

lieh  unter  Berücksichtigung  der  ngerm.  For-  mnld.,  mfläm.  kalm  aus  einem  alten  t 

men)    wohl  jedenfalls  am  richtigsten,   das-  Worte  entstand  u,  Schm.  Recht  hat,- 

selbe  mit  grieeh.  ^érus  (Stimme,  Ton),  géruö  55  er  bei  kalmen  an  einen  Zusammenkan^ 

(ertönen  lassen,  singen  etc.)  etc.  etc.  von  der  qualm    od.    kwalm    (Betäubung,    Ohnm 

y  gar  (sonarc,   bz.  Ton  hervorbringen,   tö-  Bewusstlosigkeit,    Winterschlaf  der    T 

nen   lassen '    =   skr.   gar   (rufen,   anrufen,  etc.)  denkt,   dem  formell  u.  begrifflich 

rühmen,  prahlen,  preisen,  lobpreisen,  singen  insofern   nichts   entgegensteht  als  einei 

Hc,  cf.  galm  etc.)   u.  jar   (rauschen,  pras-  6ü  auch  franz.   carcan   vom   deutschen   q 


KALMTE  168  KAM 

(  ti.  Überhaupt  Uebergânge  van  „q",  Mûhlenrade;  ein  Marterwerkeeug;  crista, 
i"  od,  „kw"  in  „k",  be.  „c"  bekannt-  Kamm  auf  dem  Kopfe  von  Thieren;  Ober- 
*Jir  häufig  vorkommen  und  anderer-  theü  des  Halses  von  Thieren,  cf,  oben  un- 
uch  dôd  (todt)  ausser  betäubt ,  taub  ser  man  kam;  Kamm  der  Tratibe;  in  der 
ich  cUe  Bedtg.:  starr ,  unbeweglich,  t  Sprache  der  Bergleute  ein  festes  Oesiein,  das 
^.  hat.  Da  indessen  dieses  qualm  hervorschiesst  u.  den  Gang  verrückt).  Zu  der 
)ât  aus  äüerem  twalm,  dwalm  (von  letzten  Bedtg,  vergl  auch  (Oute en)  nfries. 
\,  twelan  etc. ,  c/.  dwalen,  dwalm  etc.)  kamp  (etwas  steinartiges,  bz,  eine  steinartige 
\d,  so  tritt  die  Frage  näher,  ob  nicht  Masse,  zusammengebackene  Austern  u,  Mtê- 
idtg.:  still,  od.  Stille  aus  der  frü-  10  schelschalen) ;  norw,  kamp,  (dialect.)  kamb 
lon:  todt  od,  Tod  (d.  h,  Betäubung,  (Stein,  Oraustein,  harte  §teinart ;  rundarÜ- 
stiosigkeit,  ScHHaf  etc.)  hervorging  u,  ger  Stein;  BergknoUen,  längl.  od.  rundl, 
ch  kalm  (=  urspr.  qidm«  qualm)  mit  Felskuppe  etc.);  isl.  kampr  (caput  parietis, 
ualm;  as.  quelm ;  ags.  cvealm,  cvylm  anterior  maceriae  pars,  bz.  utstaaende  kant 
Marter,  Todesplage,  bz,  Mord,  Tod-  15  af  en  vaeg;  clivus,  bz.  en  brink  [malar  kam- 
Tod)  urspr,  identisch  war,  bz.  mit  die-  pur,  clivus  litoraUfl,  steenbrink  eller  brink 
^orte  zu  quelan  od.  cvelan  (martern,  ved  stranden] ;  mystax,  labri  superior  barba) ; 
,  tödten  etc.  od.  sterben  etc.,  cf.  ags,  an.  kampr  (Schnurrbart),  welche  Wörter 
n,  ersterben  etc.  u.  ahd,  quellan,  che-  wohl  urspr,  von  kam,  bz.  camb,  camp  nicht 
:.,  tödten  etc.)  gehört,  worüber  Wei-  20  verschieden  waren,  obschon  es  auch  möglich 
inter  kwâl,  kwälen  u.  kellen  etc.  Ein  ist,  dass  sie  in  der  Bedtg. :  rundlich  Gebo- 
es  passendes  Etymon  für  das  Thema  genes  (Rundung,  Wölbung),  bz,  Hügel,  An- 
,  wäre  übrigens  auch  goth.  qal  in  ana-  höhe,  runde  Kuppe  etc.  mit  griech,  kampé 
\uhe,  Beruhigung),  was  übrigens  selbst  etc.  (s.  unter  1  kamp)  zusammenJiängen  u, 
oieder  mit  dem  Stamm  quel  od.  quäl  25  wurzelhaft  verwandt  sind.  Das  Wort  kamb, 
ul.  quelan,  queljan,  quala,  qualm  etc.  bz.  ahd.  kambo,  chamba,  charapa  hatte  zuerst 
sein  wird,  od,  doch  jedenfalls  mit  die-  die  Bedtg.:  Zahn-  od.  Beiss-  od,  Kau- 
''örtem  einer  u.  derselben  y  angehört,  Ding,  Ding  od.  Etwas  womit  man  b  eis  st, 
es  unter  kellen  u.  kwälen  etc.  zu  ver-  spaltet,  zerkleinert,  od.  kaut,  zer- 
^  ist.  SO  käut,  zermalmt  etc.,  weshalb  es  denn 

ite,  Ruhe ;  s,  unter  kalm.  auch  höchst  wahrscheinl.  ist,  dass  beim  Ver- 

■ilsern.  s.  klamüsern.  gleich  der  y  bhid   (beissen,  spalten,  schnei- 

de, s.  K&lke,  kolke  etc.  den  etc.)  von  biten  etc.  u.  uns,  egge  etc.  so- 

1  od,  kämm  (Plur,  kämmen),  Kamm;  wohl  uns.  kimme  in  der  Betüg.:  Kerb, 
gezacktes,  bz.  gezahntes  od.  mit  Zin-  35  Einschnitt  etc.,  wie  auch  in  der  von :  Band 
rsehenes  Werkzeug  zum  Reinigen  u.  od.  Kante,  Vorragendes  etc.  u.  auch  k  a  m- 
n  der  Haare  etc.;  —  Compos.:  h&r-,  m  er  in  der  Bedtg.:  Schutt,  Geröll,  Bruch- 
iUcen-,  rös-,  wullkam.  —  Redensart:  stücke  etc.  (cf.  grind,  grand,  görte  etc.)  mit 
3r  en  kam  scheren;  —  b)  Zahn  eines  k&mmzuderselbeny  gehören  u.  man  für  diese 
nrades;  —  dV  sQnt  'n  pâr  kämmen  40  Wörter  (cf.  auch  kumme)  ein  allgemeines  (je- 
-ad  flagen ;  —  d'r  mutten  néje  kam-  doch  verlornes)  germ.  Vhm. :  kimban,  kamb, 
n  't  rad  setd  worden ;  —  Compos.  kumbun  ansetzen  muss,  aus  dessen  Grdbdtg. : 
d;  —  c)  der  obere  zackige  Fleisch-  beissen,  spalten  etc.,  od.  kauen,  zermalmen, 
chs  auf  dem  Kopfe  der  Hühner  etc. ;  mahlen,  zerreiben  etc.  sich  aMe  die  in  kämm, 
nekam;  —  Sprichw,:  de  kam   Bweld  45  kimme,  kummer  zu  Tage  tretenden  Bedtgn, 

—  he  is  ligt  in  de  kam  bäten;  —  d)  leicht  erklären  lassen.  Da  nun  aber  (Ad, 
9  Spitze  od.  Kante,  vorragende  Kante,  kambo,  bz,  champa  formell  zu  skr,  (Grass- 
reifen; —  up  de  kam  (od.  kappe)  fan  mann)  jambha  (Zahn,  Fangzahn  etc.), 
:;  —  sê  hebben  'n  kam  (einen  Erd-  bz,  (Bopp)  gamb'a  (cibus;  mentnm),  od. 
n)   in  de  slôt,   bz,   kolk  stän   laten.  50  (Fick,   I,    70)  idg,  gambha    (Kinnbacke, 

auch:  mânkam  od,  manekam  (Mähne  Gebiss,   Zahn);    griech,    gomphos    (Zahn, 

—  i^.y  mnZel.  kam ;  nd.  kam  o<l.  kämm ;  Pflock),  gampbé,  (dialect)  gimbé  (Kinn- 
kam;  wana,  (Ehrentraut,  I,  374)  backe,  Gâiss)  etc,  stimmt,  so  ist  es  wohl 
;  a$,  camb;  ags.  camb,  comb;  engl,  richtiger,  hiebei  von  einem  verlornen  germ. 
u.  (dicUectJ  kaam,  kirne;  «c^tt.  kaim;  55  Stammvbm,  kimban  etc.  abzusehen  u.  das 
mhr;  norw,  kdkmb;  dän.,  schwed,  kam;  ahd,  kambo  etc.  éirect  mit  diesen  Wör- 
»mb,  kamb,  camp,  kamp,  champ ;  mhd,  tem  von  der  y  jabh,  jambh  =  idg.  (Fi  c  k, 

kam  u.  ahd,  kambo,  champä;  mhd,  I,  69  seq.  u,  322  u.  III,  41)  gabh,  gambh 
!,  kämme  (pecten,  Kamm,  Kamm  als  (schnappen,  beissen,  spalten  etc.,  bz.  [Grass- 
^geräJth;    kämm    od,  Zahn    etc.   am  60  mann]  zerbeissen,  zermalmen,  zerkleinem, 

11» 


.t 


KAM 


164 


ITAlfM^ 


zerdrücken  etc.)  abzuleiten^  wozu  auch  die 
yerschiedenen  Bedtt/n.  von  kimme  u.  kum- 
ner  sehr  gut  stimmen.  Bezüglich  der  ver^ 
ichiedenen  Bcdtgn,  von  kam,  Oil.  kämm  (cf. 
%uch:  takkc,  tand,  Und  od.  tint  etc.)  sei 
weh  erwähnt y  dass  sich  aus  Zahn  die 
Bedtgn.  Zacke  od.  Zinke  etc.  u.  hieraus 
oieder  die  von :  g ezacktes ,  sowie  weiter 
luch  wohl  die  von:  spitzes,  scharf  es, 
)or  ragen  des  Etwas  weiter  gebildet  ha- 
^eny  wozu  auch  die  Bedtgn,  von  an.  u.  isl, 
fampr  etc.  (s.  oben)  stimmen. 

Wegen  der  y  jal)li,  jambh  vergL  Weiteres 
inter  gapen  u.  unter  kirame  etc. 

1.  kÂni,  komm;  s.  kamen. 

2.  kam,  s.  2  kân,  bz,  2  km. 

kambrê,  ein  feines  Leinengewebe  od,  fei- 
ges Leinen,  worin  oft  auch  Blumen  gewebt 
find;  wird  hauptsächlich  zu  Fenstergardinen 
benutzt.  —  Es  wird  urspr.  wohl  Cambray- 
Tuch,  bz,  -Leinen  genantU  u,  daher  das- 
ielbe  sein  wie  kamerdôk. 

kamêl,  kerne! ,  Kamel  od,  Kameel;  — 
lied  dat  grote  best  ôk  grote  rüge  lu- 
}en,  6ä'  de  bûr,  do  dansen  fér  apen  up  'n 
kamôl. 

kamelle,  Kamille. 

kamellen-blöme,  Kamillenblume. 

kamellen-te,  Kamillenthee. 

kamelot,  kamlot,  a)  Kamelot,  d.  i,  ein 
Zeug  urspr.  von  Kamelhaaren,  dann  über- 
ragen auch  von  Ziegenhaaren  u.  jetzt  auch 
^on  ähnlich  gefärbter  Wolle;  daher:  ka- 
melotten-  od.  kamlotteu  gârn,  Garn  i^n  sol- 
cher Wolle.  —  Scherzhaft  wird  a)  auch  ein 
Getränk,  gemischt  aus  Wein,  Wasser,  Eier, 
Zucker  u.  Caneel  —  u.  h)  ein  Schnaps,  ge- 
mischt aus  Genever  u,  Syrup  mit  den  Na- 
men kamelot  belegt, 

kamêls-gârn,  Kamelgarn. 

kamen  (kam,  kumst,  kumd;  kamen;  — 
kwam,  kwém,  kém  etc.;  —  kamen),  kotn- 
Tien,  ankommen,  anlangen,  eintreffen,  ge- 
schehen, sich  ereignen,  zutragen;  hervor- 
kommen, aufkommen,  keimen,  sprossen  etc.; 

—  he  kwam  bi  mi ;  —  he  od.  dat  schal  wol 
bold  kamen;  —  war  kumd  dat  tan?  —  't 
LS  net  so  kamen,  as  ik  di  segd  heb;  —  't 
kwam  as  't  kwam,  ik  kun  dV  niks  an  dôn; 

—  as  hô  to  starfen  kwam,  do  was  't  alP  up ; 

—  sê  kômen  dar  to  liggen;  —  't  kan  d*r 
aich  fan  kamen,  dat  wi  alle  middag  flés 
iten;  —  ho  kwam  (od,  râkde)  d'r  bi  to 
iode;  —  he  kwam  (od,  râkde)  bî  de  gele- 
;enheid  fast;  —  he  kwam  (od,  räkde)  d^r 
^1  gefangen ;  —  dat  gra^  wil  net  kamen ;  — 
lat  körn  kumd  g6d  up;  —  bäter  ôn:  kum 
nit,  as  twê:  kum  na;  —  Bäthsel:  kamen 
)ê,  so  kamen  sê  nêtl  kamen  sé  nêt,  so  ka- 
nen  sê.  —  Nd,  kamen;  mnd,,  nid.  komen; 


afries.  kama,  koma,  komma  (koein,  fs 
wfries.  (Jap  ix)  kommen  (kaem,  bi 
nfries.  (Ehrentraut,  I,2û0seq.)ïm 
wang,  komme;  satL  kûme;  hOg.  kôn; 
5  kuman  (quam);  agê.  caman,  (cTom,  t\ 
engl,  come;  an.  koma;  norw.  koma;  sA 
komma;  ddn.  komme ;  gath.  qimaa  (qiiui 
—  qam  etc. ;  —  qumans)  ;  akd.  qnenia,  f 
man,  qhuëman,quuêauui,  qhuuSnian,diwfl 

10  coman,  chomen,  cumao,  kuman  (qaima,  a 
chumo  etc. ;  —  quam,  chwam,  chaai  c 
etc. ;  —  quoman,  chonen,  cnmaa,  kn 
chuman) ;  amhd.  chomen;  wihd.  koiMD, 
men.    —   Der  germ.    y   kwam  des  tféi 

15   Vbms,  liegt  ganz  aügemein   u.  in  gau 
bestimmter  Weise   nur  der  Begriff  üt 
wegung  (eines  Etwas  von  irgend  wê 
nach  irgend  wo  hin)    su  Grunde  a.  k 
kamen,  bz.  goth.  qiman    daher  nieMf 

20  deres  ah  (eine)  Bewegung  maeket, 
sich  bewegen,  gehen  etc.,  ganz ^ 
von  wo  weg  (od.  woraus  hervor)  dieses  n 
bewegen  seinen  Anfang  nimmt,od,m 
die  Bewegung  sich  richtet  u.biswiewäl 

25  sie  sicli  erstreckt,  wie  dies  Ja  auch  Überk 
bei  alleti  Verben  der  JFail  ist,  die  eine  Bt 
gung  ausdrücken.    Dass  sich  nun  ober 
der  Grdbdtg,:  sich  bewegen  (vonir§ 
wo  weg,  od,  von  irgend  wo  heraus  M.k 

30  etc.),  bz.  des  Gehens  u.  Kommens» 
seits,  sowie  andrerseits  in  der  von:  $\ 
bewegen  u.  gehen  (wohin  etc.)  dien 
nigfachsten  Begriffe  entwickeln  komda 
mussten,   ersehen  wir    aus    den  vî^ét 

85  Bedtgn,  in  wdchen  das  Vbm.:  hont 
in  den  verschiedenen  Sprachen  gebrm 
wird.  Die  für  kamen  etc.,  bs,  goth  qi 
etc.  (Fick,  III,  ö3)  ansuseUends  f 
y  kvam  erfordert  eigentlich  eine  idg.  y  | 

40  gvam.  Vergleicht  man  indessen  die  mU 
bz.  q  anlautenden  Wörter  kwabbe,  ki 
etc.  M.  die  aus  urspr,  ka  hervorgegangi 
Wörter:  lat,  qua,  qui,  quod  etc.  «.  | 
hva-8  etc.  (cf.  2  ho,  wo,  wat  etc.),  so  A 

45  auch   die  germ,   y  kvam   von   KameA 
wohl  sicher-  aus  idg,  y  gam  (se  moTeiCi 
etc.)  =  zend,  gam,  apers,  gam   (gehen) 
standen  sein,  wovon  auch  wohl  send,  (Jn 
114)  jam  [gelten,  kommen)  u.  «ibr.  gi 

50  Nebenform  ist  u.  worüber  hei  F'iek  (1 
etc.  etc.)  Bopp  (Gloss,  comp.  110),  J 
fey  (Skr,  Biet,,  252),  Grassmann  0 
378  etc.),  Pott  (Wurzelwb.  I,  pag.  16 
u,  32  seq.  u.  II,  zweite  Äbth^  pag.  166 

55  etc.)  u.  Ändern,  sowie  auch  unter  gftn 
Weitere  zu  vergleichen  ist. 

kamer,  Kammer;  —  a)  Stube,  od,  a 
schlossener  Wohnraum;  sl^pkamer,  acl 
kamer,  bäfenkamer,  upkamer,   mi)J6  kai 

60  beste  kamer  etc. ;  —  b)  abgescMossensr  JEU 


KAMER-DOK  165  KAMP 

ufbewahren  von  Etwas  ^  z.  B.  auf  gleichviel  ob  zur  Weide  ad,  zum  Getreide'' 
%  zum  Aufbewahren  des  zusammen-  u.  GemüLse-Bau  benutzt;  —  de  ossen  lopen 
n  Kabels  od,  sonstiger  Sachen,  Dar  in  de  kamp;  —  up  de  kamp  heb  'k  hafer 
zh :  spu-kamer  (Speiseschrctnk  in  der  seid ;  —  de  sandkamp  (Sandfeld)  aal  fan 
de. ;  —  c)  thierisches  Becken ;  cf.  6  nêissen  (aufs  Neue)  up  ses  jâr  ferhûrd  wor- 
tûk.  —  Äfries.  kamer,  komer ;  wfries,  den.  —  Dieses  durch  ganz  Friesland,  Hoi- 
;  saü.  camer;  ahd.  kamara,  chamara  land  u.  Norddeutschland  etc.  verbreitete 
ttiehnt  aus  lat.  camara,  od.  camera  Wort  ist  wohl  zweifellos  von  lat.  campos 
be,  gewölbtes  Gemach  etc.),  was  mit  entlehnt  u.  hat  schwerlich  mit  dem  unter 
iichbedeutenden griech.  ksiam]  zend.  10  kam  erwähnten  isl.  kampr  (cliTOS  etc.,  cf. 
»  (Gewölbe;  Gürtel),  Vbm.:  zend.  ka-  Grimm,  Wb.,  V,  134  seq.)  etwas  gemein, 
kr.  kmar  (krumm  sein)  von  F ick  zu  dbschon  es  wohl  möglich  ist  (sofern  dieses 
dg.  y  kam  (wölben,  umringen,  od.  nâmUch  mit  griech.  kampé  verwandt  ist), 
wohl:  carrare  etc.,  cf.  unter  kate  dass  isl.  kampr  mit  campas  wurzelhaft  zur 
Slusse)  gestellt  wird,  worüber  Weite-  15  sammenhângt,  da  Fick  das  lat.  campus  als 
\er  1  ham  zu  vergleichen  ist.  Winkel  (bz.  Gekrümmtes,  Gebogenes,  nach 
)r-dôk,  Kammertuch,  BaHst,  feines  Aussen  hin  Vorstehendes  u.  so  auch:  Vor- 
einen. —  Nd.,  mnd.  kamerdôk ;  nid.  stehendes.  Vorragendes  etc.)  od.  Ecke  auf- 
oek  u.  (früher)  kameryksdoek  käme-  fasst  u.  es  mit  lit.  (Schleicher,  ehrest., 
k  von  camerlch  (cameracum  =  cam-  20  309)  kampas  (Winkel,  Ecke,  Gegend,  Feld  etc., 

0  benannt.  cf.  unser  hôk  etc.)  zu  griech.  kampé  (Bie- 
DF-klitske,    Kammer  -  Zofe   etc.     cf.  gung,  Krümmung,  Bug  etc.)  vergleicht,  wozu 

>  allerdings  das  lat.  campas  in  seiner  anschei- 
BF-Stttk,   Stück  Bindfleisch  aus  dem        nend  absoluten  Bedtg.:  Ebene,  Fläche, 

(de  kamer)  des  Bindes.  25  bz.  ebenes,  flaches  (od.  offenes,  freies) 

UBÎn,  kemîn,  Kamin,  Herd,  Stuben-        Feld  durchaus  nicht  stimmt. 
Entlehnt  aus  lat.  caminus,  bz.  griech.  2.  kamp,   Kampf,  Streit,   Wettstreit  etc.; 

8,  wovon  es  sehr  fraglich  ist,  ob  es  —  dat  hed  'n  harden  kamp  kost,  bz.  ofgä- 
ech.  kaiö  (brennen  etc.)  zusammen-  fen^  dat  etc.;  —  he  hed  de  kamp  för  hom 
od.  nicht  vielleicht  eher  Weiterbil-  30  upnamen.  —  Nd.,  nid.  kamp;  afries.  kamp, 
\es  unter  âfen  (Ofen)  erwähnten  skr.  komp;  as.  kamp;  ags.  camp,  comp;  an., 
(Stein)  ist ,  wie  auch  bei  kachel  die  norw.  kapp  (Streit,  Eifer,  Wetteifer,  Wette) ; 
:  Ofen  aus  der  von  Thon-,  od,  schwed.,  dän.  kamp;  ahd.  camph,  kamph, 
fliese  entstand  u.  von  a^man  auch  champh  (duellum,  pugna).  —  Es  wird  ge- 
^  a^manta  (focus,  fomax)  weitergebU-  35  wöJmlich  wie  itcU.  campo  (Schlachtfeld)  mlat. 

wozu  Bopp  geradezu  griech.  kâmi-  campas  (dasselbe  u.  auch:  Zweikampf,  Dueü 
rgleicht,  indem  er  darauf  hinweist,  etc.)  als  eine  blosse  Entlehnung  u.  begriff- 
Mc/i  slav.  kamû,  bz.  kamen  (cf.  auch  liehe  Weiterbildung  des  lat.  campas  (s.  1 
famâ  =  zend.  a^ma)  durch  Metathe-        kamp)  angesehen  (cf.  Diez,  1, 107;  Oscar 

1  a^man,  bz.  akman  entstand.    Fick  40  Schade,  310  u.  Andere),  doch  ist  es  auch 
stellt  griech.  kâminoB  übrigens  mit        möglich,  dass  sich  hier  ein  altes  urdeutsches, 

,  (cf.  kiuner)  zur  y  kam.  mit  kabbeln,  kappen,  kibbeln  etc.  fc/.  Grimm, 

uimi,  kenÎD,  Kümmel.  —  Nid.  ko-  Wb.  V,  138  seq.  u.  Weiteres  unter  kam- 
nd,  (Br.  Wb.)  kämen,  (Dähnert)  peln)  verwandtes  Wort  mit  dem  lat.  od.  mlat. 
:öm ;  mnd.  kamin,  kamen,  kome;  mhd.  45  campus  gemischt  hat,  od.  dass  überhaupt 
;  eigs.  cymen;  engl,  cumin  etc.  —  das  afries.  kamp,  bz.  as.  kamp;  ags.  camp; 
nt  aus  lat.  cûminam,  bz.  griech.  kú-  an.  kapp  etc.  von  Hause  aus  mit  dem  nUat. 
über  dessen  Abstammung  u.  Her-  u.  lat.  campus  gar  nichts  gemein  hat,  son- 
sehwerlich  Sicheres  beizubringen  ist.  dern  (cf.  H.  Leo,  56S)  mit  walsch  camp 
■,  s.  kam.  50  (Spiel  um  einen  Preis  od.    Gewinn),   cam- 

■erâd,  kanrfid,  Kamerad,  Genosse,  piaw  (um  einen  Fr  eis  od.  Gewinn  werben), 
;  —  iri  sunt  alF  uns  läfen  gode  kam-  campas  (preisgewinnend,  ausgezeichnet  etc.), 
n  west  an  willen  't  ôk  blîfen;  —  mîn  ir.  combach  (Preis,  Gewinn,  Beute  etc.,  aber 
1  ifl  achter  bläfen.  —  Aus  franz.  ca-  auch  Verlust ,  —  also  Spielentscheidung, 
i;  ital.  camerata  (Stubengenoss  etc.)  55  Kampf entscheidung)  etc.  einer  idg.  (Fick, 
r.  camera,  cf.  kamer.  I,  234)  y  skap,  skamp  (sich  bewegen  u.  re- 

■et,  kannetsehap,  s.  kabnet  gen,  gehen,  laufen,   eilen,  sich   schnell   od. 

anp  (Plur.  kampen  u.  kämpe),  ein  stark  bewegen,  hin  u.  her  bewegen,  schüt- 
äUen  (bei  Aurich)  od.  Crrâben(bei  teln,  schwingen,  schleudern,  werfen  etc.)  an- 
t)  umschlossenes  Stück  Land  od,  Feld,  60  gehört,  wozu  auch  skr.  kshapani  (Schleuder, 


KAMP  166 

Buder)^  kship,  ksbaipati  (sckleudem^  schnei'  kämmen  =s  ahd»  camlijan  teiitf  icrärli 
len,  stürzen,  niederwerfen  etc) ,  ksbapanya  indessen  begr^ffiieh  auch  nahe  wut  Uk 
(Beleidigung  etc.),  sowie  unsere  Wörter:  etc  VergL  dueaerhaib  Grimm  (Wi 
schamp,  schampen,  schimp  etc.  wohl  zu  stel-  138)  kampeln  aub  4,  desgl.  kampeln  ki'ii 
len  sind.  Zu  der  Grdbdtg.:  sich  bewegen  5  lung  u.  weiter  engl,  {YarkMre)ciim\kt (k 
u.  regen,  gehen,  eilen,  bz.  sich  rasch  u.  stark  sprechen),  champ  (kauen,  beissen  etc),  cb 
bewegen  vergl  auch  ahd.  wiiman  (in  hefü-  (Balgerei,  Bau f er  ei  ete.J,  ufobei  moM  li 
ger  Aufregung  od.  Bewegung  sein,  kämpfen,  Vergleich  von  kabbeln  ,  Idbbe,  kifti,  1 
sich  bemühen,  gewinnen  etc.),  winD&  (Streit  1  käfe,  kafel  etc.  auch  leicht  zu  ier  i 
etc.)  II.  Weiteres  unter  winnen  (erstreiten,  10  nähme  kommen  könnte,  daaa  aud^  2  fa 
besiegen,  gewinnen,  erwerben  etc.)  von  der  (falls  sich  dies  als  urdeutsches  Wartis 
y  van,  sich  bewegen  u.  regen,  thätig  sein  etc,  Bedtg.:  Streit,  Zank  ete,  mä  dm  ■ 
Zu  idg.  skap,  skamp,  cf.  auch  skr,  kap,  campus  gemischt  hat)  mit  lôm,  od,  ka 
kamp  (tremere,  commoveri,  bz,  freq.  bewegen,  bz.  ahd.  camb  van  der  idg,  y  gibk,  ps 
hin  u,  her  bewegen,  schwingen,  schwanken,  15  (schnappen,  beissen  etc.)  abstammt,  coa 
beben,  zittern,  schütteln  etc.),  cap  (se  mo-  auch  kappen  etc  begrifflich  (ef.  dideri 
vere,  vacillare),  camp  (ire,  se  movere)  mit  die  y  bhid  [ändere  etc.]  von  biten,  ta 
den  Nebenformen  khamb,  ghamb,  ^amb  etc.,  kauen  etc.)  sowohl  als  farmeU  leidU  â 
die  sämmtlich  wohl  aus  urspr.  skap,  skamp  leitet  werden  kann,  ebensogut  wie  btt 
hervoorgingen.     Die  Bedtg,:  Streit,  Eifer,  20  u.  kampeln. 

Wetteifer,  Wette  etc.  des  an.  kapp  lässt  sich  kampen,  kenpea,  kämpfen,  streitts,  r 

wenigstens  beim  Vergleich  von  ahd,  winD&        gen  etc, ;   —    dar    willen    wi  nog  M 
sehr  leicht  von  einer  y  skap  od.  kap,  kamp        kampen ;  —  de  walken  kampen  tegn  ^ 
ßeweaen,  gehen,  eilen  etc.)  ableiten.  der   an;   —  he  kampd    mit  aOk  sfllfea 

3.  kamp,  unausgefochten,  streitig,  unent-  25  jl/n'e».  kampa,  kempa ;  wfries,  luaafiBS\  * 
schieden,  unausgemacht  etc. ;  —  de  sake  blêf  kampen ;  ags,  campjan,  compjan ;  an,  kq| 
kamp;  —  8Ô  beiden  sunt  kamp  bläfeu;  —  isl,  keppi;  schwed,  kftmpa;  dän,  Ymoê^ 
de  process  steid  kamp  (der  Process  steht  ahd,  chamfan,  chemfan ;  mhd.  kemphen,  h 
unentschieden,  bz.  zwischen  den  beiden  Par-  pfen;  md,  kempen;  hess.  (Vilmar)  b 
theien  schwebend  u.  gleich ;  —  dat  spil  steid  30  pen  (zanken^  streiten). 

kamp  (das  Spiel  steht  unentschieden,  bz.von  kam-rad,  Kamm-,    od.  Zahn-Bad,  1 

beiden  Seiten  gleich) ;  —  de  weddelôp,  bz,  uhis  Kämme  od  Zähne  hat.  —  Mhd,  kaofi 
de  strid  is  kamp  bläfen.  kamrâd,  s,  kammer&d. 

4.  kamp ,  gewonnen  (od.  verloren  etc.)  kamsôl,  Kamisol,  Weste^  kurzes  hmi 
überwunden,  besiegt  etc. ;  —  he  wul  de  sake,  35  tiges  Oberkleid,  Blouse.  —  Aus  frasi. 
bz.  dat  spil  nêt  kamp  gäfen  (er  wollte  die  misole ;  span.  camisola ;  itoL  camiciola  (^ 
Sache,  bz.  das  Spiel  nicht  gewonnen  [bz,  hemdchen.  Westchen  etc),  dem  Dimis.  ( 
verloren]  geben,  bz.  nicht  zugestehen ,  dass  span ,  port.,  prov,  camisa ;  frans,  dieni 
die  Sache  od.  das  Spiel  erstritten  u.  gewon-  wal.  c^masg;  alb.  c^mis^;  itaL  (Diti< 
nen  [od.  verloren]  sei);  —-  he  wul  sük  not  40  102)  camicia,  camiscia  (leinenes  ünterli 
kamp  gäfen  (er  wollte  sich  nicht  gewonnen  Hemd),  was  wahrscheinl,  mit  ilfyr,  ks 
geben,  bz,  sich  nicM  als  überwunden  u.  be-  (Chorhemd);  kymr.  camse  (langes  Ek 
siegt  betrachten  u.  ergeben);  —  ik  gäf  mi  air.  caimmse  (vestis)  unm«tt«26ar  verwoMk 
not  erder  kamp,  as  bit  ik  gen  fin  of  fôt  u.  mit  diesem  wohl  zu  derselben  y  kan, 
mër  rören  kan.  —  Auch  nid.  wird  kamp  in  45  cam  gehören  könnte,  wie  hemd  u.  ahd,  hi 
der  Bedtg. :  gewonnen,  bz.  verloren  etc.  (iets  Hülle,  Kleid,  Vergl,  dieserhcUb  auek  i 
kamp  geven,  etwas  gewommen,  bz,  verloren  bz.  ved,  camü  (Schüssel,  Schede),  cu 
u,  preis  geben)  gebraucht.                                    (Trinkschale,  Becher),  zend.  camara  (l 

Kampe,  s.  Kempe.  tel),  welche  Wörter  wohl  eher  mit  ahd.  h 

kampeln,   streiten,  zanken,   raufen,   sich  50  (HüUe,  Kleid)   zu  der  y  kam    (umirin 

heftig  u.  anhaUend,  bz,  mit  Händeti  u,  Füs-        umgeben,  um-  u,  einschliessen ,   ein-  od 

sen  gegen  Etwas  wehren,  sich  sträuben  etc,        sich  fassen)  als  zu  kam  (schlürfen,  sesj 

—  BÔ  kampeln    (od.   kabbeln,   kibbeln  etc.)        gehören. 

BQk;   —  laten  se  sük  d'r  um  kampeln  un  kamsolen,  j^ra^^Zn;  d5rkaBl89len,  du 

hauen ;  —  he  kampelde  d'r  al  tegen  an,  man  55  prügeln,  bz.  dörwamsen.  —  Der  Weite 
't  hulp  hum  dog  nêt;  —  hê  kampelde  sük  düng  von  kamsôl  wegen  vergl,  wamsen, 
d'r  80  lank  tegen  an,  as  he  man  kun*;  —  1.  kan  od.  kann,  kann,  vermag  ete,;  h 

he  kampelde  sük  wakker  tegen  sin  feanden.        etc,;  s.  kennen  ti.  könen. 

—  Es  kann  theils  ein  Iterativ  von  kampen  2.  kan,  s.  kanne. 
u.  auch  in  der  Bedtg,:  raufen  etc,   von  60      1.  kÂn,  s.  2  kin. 


KAN  167  KANINE  KANIN 

an  (Plttr.  kanen),  Kahn,  grösseres  of-  nach  Bopp  (Gloss.  comp.,  106)  zur  y  khan 
3oot  sur  Flussschifffahrt,  welches  jetzt  (fodere,  perfodere)  gehört,  die  indessen  nach 
oft  mit  einem  leichten  Verdeck  verse-  Fick  (I,  235)  aus  idg.  ska,  skan  (schnei- 
te —  Nd.  kaan;  mnd,  kane;  nid,  kaau;  den,  hz.  spalten,  hauen,  siechen,  graben  etc.) 
kaen ;  wang.  (Ehrentraut,  I,  378)  5  entstand, 
;  mhd.  kau;   an.,  isl.  kani;  aschwed.  kandêl,  wînkandêl,  ein  warmes  stärken- 

Davon  (d,  h.  wohl  von  anld.  kane) :  des  Getränk  für  Wöchnerinnen,  bereitet  aus 
.  (Diez,  II,  238)  cane;  nfranz»  ca-  Weisswein,  kochendem  Wasser,  Zucker  u. 
ngl.  canoe  (Schiff,  Kahn  etc.),  sowie:  Zimmt  Da  auch  „glas"  oft  für  „Glas  mit- 
r.  c&ne ;  afranz.  c&noie  (Ente) ;  nfranz.  10  sammt  des  in   diesem    Gefäss  befindlichen 

(Enterich).  —  Das  an.,  isl.  kani  hat        Getränk'^    (ik    heb    hum    'n    glas    toregt 

cymba  auch  die  Bedtg. :  promiuula  brôed ;  —  kâmd !  lätd  uns  insen  'n  glas  drin- 
ge!,  rostrnm  u.  yasculam  ansatam  u,  ken)  gebraucht  wird,  so  ist  kandêl  wohl 
mnach  norw.  (Ivar  Aasen)  kane  ident.  mit  nhd.ktmdei  (Kanne),  früher  auch: 
w,  bz.  Hohlgefäss,  Schale,  Schüssel  mit  15  chandel,  kantel ,  was  entweder  ein  Dimin. 
l  od.  Chriff  an  beiden  Seiten)  auch  vonkanneist  od.  aus  lat.  canthams,  griech. 
^  Wort  Im  dän.  ?Mt  k&ne  jetzt  die  kântharos  (Trinkgefäss ,  Becher  etc.)  ent- 
:  Schlitten,  Rennschlitten,  eine  Bedtg.,  stand.  KU.  scheint  bei  kandeel  (cyceon, 
\ch  im  Fries,  an  diesem  Worte  ge-  miscellanea  potio  etc.)  dagegen  an  eine  Ent- 
hoben muss,  da  das  Dimin.  von  k&n  20  stehung  aus  calidum  zu  denken. 
^nfje)  dies  bezeugt.  —  Vergleicht  man  kandeler,  kandier,    kannler,  Leuchter. 

t  Hildebrand  (Grimm,  Wb.  V,  —  Nid.  kandelaar;  mnld.  kandelaer;  mnd. 
igebrachten  Beispiele  von  Buch8t(i^)en-  kandeler.  Aus  ital.  candelaro;  span.  cande- 
ungen  u.  dazu  unter  atte,  ette  die  lero;  franz.  chandelier,  was  vielleicht  aus 
n  tata  etc.,  sowie  das  aus  akmen  25  lat.  candelabrum,  od.  direct  mit  diesem  aus 
te  kslav.  kamen ,  so  liegt  es  nahe,  candela  (von  candeo)  entstand,  candeo  ge- 
}fm  kana  als  aus  ags.  naca  (Nachen,  hört  mit  in-cendere  etc.  zur  y  cand  (glühen 
T  &k,  ake)  versetzt  anzusehen.  Da  etc.),  die  nach  Fick  mit  ^cand  auf  eine 
m  die  Bedtg.:  rostrum  etc.  des  an.,  idg.  y  skand  zurückgeht. 
oi  sich  schwer  mit  der  äüem  von  Na-  30  Randi,  od.  kandj,  Candis,  Candelzucker, 
vereinigen  lässt,  so  ist  es  auch  mög-  Zucker  den  man  stark  einsiedet  u.  nachher 
088  kana  od.  kani  urspr.  ein  k  l  af-  in  Krystaüen  anschiessen  lässt.  —  Aus  ital., 
es,  gähnendes,  schnappendes,  franz.  c&ndi,  ^^r.  sucre  candi,  Krystall, 
\  offenes  u.  tiefes  Etwas  bezeich-  od.  Krystall-Zucker  u.  geht  dax  Wort 
dass  sich  hieraus  die  Bedtgn,:  Sehn a-  35  candi  (wovon  auch  ital.  [Diez,  1,108]  can- 
wohl,  als  tiefes  Hohlgefäss,  bz.  dire,  candiren;  franz.  se  candir,  sich  kry- 
gefäss.  Etwas,  was  einen  hohlen  staüisiren)  mit  arab.  qand.  od.  qandat  (Kry- 
h  hat  etc.  fc/.  auc^ kanne)  entwickd-        stall-Zucker)    auf  skr.   khanda   (Stück, 

welchem  Faü  es  dann  vieüeicTU  mit  Zucker  in  kry stallartigen  Stücken)  und 
griech.  génus  (europ.  Grdform  ganu)  40  weiter  auf  die  y  khand,  khad,  bz.  skhad 
tat.  gena  (Wange,  Backe)  etc.  zur  y  (brechen,  spalten,  reissen  etc.)  =  urspr. 
laffen  etc.)  gehören  könnte.  Alle  die  skad,  skand  zurück,  wonach  denn  khando, 
edenen  Bedtgn.  von  kana  od.  kani  bz.  kandi  eigentlich  Stückzucker  be- 
ich  norw.  kana)  würden  jedenfalls  deutet. 
s  am  besten  erklärt.  Oder  gehört  es  45  kandier,  s.  kandeler. 
.  canalis  (cf.  kan&l)  zur  y  khan  (aus  kanêl,   kenêl,   knêl,   Zimmt.      Von    (cf. 

an),  die  dann  urspr.  wohl  die  Bedtg. :  Grimm,  Wb.  V,  160  die  weiteren  For- 
,  reissen,  klaffen,  bz.  hauen,  schnei-  men)  ital.  cannella  (Böhrchen,  Röllchen),  bz. 
echen,  ritzen  etc.  gehabt  hat,  da  Bopp  lat.  cannûla,  dem  Dimin.  von  lat.  canna,  we- 
hd.  gähnen  u.  ags.  cina  (rima),  ei-  50  gen  der  röhrenförmigen  Gestalt  der  Zimmt- 
lare)  etc.  dazu  stellt.      Vergl.  dieser-       Stangen. 

usser  uns.  kknije  auch  2  kantje  u.  kanine,  kanîn , 'kenîn ,  knîn,    (Plur^  ka- 

u.  tdd.  kaan  in  der  Bedtg.:  Korb,  ninen,  keninen,  kninen;  Dimin.:  kaniotje, 
sr  etc.,  sowie  Weiteres  unter  kinen  kenin tje,  knintje),  Kanine,  Kaninchen.  — 
Müsse,  55  Nid.  konijn;   bei  Diefenbach   (vor  dem 

il,  Cancd,  Binne,  Leitrohr,  röhren-  15.  Jahrh.)  canyn,  canyne;  engl,  cony,  co- 
gemauerte  Leitung,  gegrabene  Binne  ney  u.  früher:  conye,  conny;  dän.,  schwed. 
itung  zur  Verbindung  von  Seeen  u.  kanin ;  isl.  kanina  u.  kûnina ;  finn.  kaniini ; 
t  etc.;  —  für-,  Iflcht-,  water-,  trek-  franz.  connin,  connine  (/röÄer  aucÄ  con ine), 
inÜ     Entlehnt  aus  lat,  canalis,  was  60  afranz.  oonnil ;  itaU,  coniglio ;  span*  conejo ; 


EANKER  168  KAITS-  KANTS-HAKEÏ 

port.  caelho ;  lat  cuniculus.  —   Ob  die  o&t-  /*</.  éUuu  3  kan^'e  w.  kân^'e]  mm  (Tri 

gen  Formen  wirklich  MimmtUch  aus  lat  ca-  apaUen,  klaffen,  offen  stdien^  hM  m 

niculus  entstanden f  od.  mit  diesem  nur  von  u,  auch  lat.  canna,  canalia  etc.  eic  m 

derselben  y  i^tammen,  lasse  ich  dahin  gestellt  y  khan  (spalten,  klaffen  ete)  auf  m 

sein.      Das   Kaninchen    ifd    ein    Grabe-  6  |/  ikft,  skaii  surückgeken. 

Thier,  hz.  ein  Grab-Ding,  od.  Etwas  kABB«-,  kan-^étar,  Kannengiesaa, 

was  sich  in  die  Erde  hinein  gräbt  u.  geht  giesser.  —  Nd.,  mnéL  kumengeCer.  —  J 

der  Name  auf  die  y  khan ,  bz.  skan  (gra-  bei  uns  noch  als  Geschleehtêname  (wit 

ben  etc. ;  8.  unter  kanal)   zurück,  woher  es  Kremer,  Bakker  etc.)  häufig  vor, 

sich  denn  erklärt,  dass  cuniculus  auch  die  10      kBBBelke^   gelbe    Teichrase;    wegt 

Bedtg.:  Stollen  od.  Mine  hat.  kannenförmigen  FVuchtkapsk  so  bsM 

kanker,  Krebs,  Krehsk rankheit,  Krebsge-  kBBBeB,  (das)  Können  od.  Vermöge 

schwur;  —   de  bôm  lidt  au  de,  bz.  sitt  ful  Sprichw.:  smit  't    kannen   ian  d!  u 

kauker;   —   st'  \\vd  de  kanker  in  de  borst.  mit  d^  bannen,  u?as  meine  Mutter  n§ 

—  Nid.  kanker;  ahd.  canchor;  engl,  cancer;  15  sig  su  mir  u.  Anderen  sagte,  wenn  v 

franz.  chancre;  (7(i/.  cancro,  cancharo;  Span,  bei  einem  Befehl,   Etwas  su  thun,  a 

cancar  aus  lat.  Cancer,  was  wahrscheinl.  (cf  teten:  ik  wêt  nich,  of  ik  't  kan. 

hummer  u.  lat.  cammarus  von  der  y  kam.  kanne-wasker ,  Bohrkolben  (Typltt! 

krümmen,  biegen,  wölben,   bogenförmig  um-  Kannenwischer  od,  Quirl  dienend, 

schliessen,  gürten,  umringen  etc.)  zur  y  kak,  20      kanone,  kaBOD,  kenOB,   Kanone.  - 

kank   (cingore,  cf.  Fick,  I,  :W)  gehört  u.  ital   cannone ;   span.    caSon;  frans, 

womit   ausser   skr.   k\inci   (Gürtel),  kâksa  (Bohre,    demnä^t   auch    Gesekkti' 

(Gurtgegend;   Achselgrube;    Versteck);   lat.  schweres  Geschütz)  von    lat.  canna. 

cingo,    coxa,   cancelli  etc. ;   gricch.   kakalon  dieserhalb  auch  unser  2  rôr  =  Sdns 

(liingmiiuer)  etc.:  nhd.  II ag  etc.   vielleicht  25  wehr,  Flinte. 

auch    skr.  kaîikata    (a.    Kamm;   —   b)    ein  'kSkUB,  ^Vurf,  Glûckswurf,  Gliîcksfaü, 

schädliches    Thier,    Scnrpion?)   zusammen-  jmssende)  Gelegenheit  etc.;   —    he  lu 

hängt.  kans  (seinen  Wurf  beim  doppelspil,  l 

kankern,  (krebsen),  am  Krebs,  bz.  an  der  Gelegenheit,  wo  er  einen    Wurf,  od.  6 

Krehskraukheit  In  den;  —  de  bom  kankerd,  30  wurf  thun  konnte)  ferbörd,  bs.  ferste 

bz.  kaukord  hol  weg.  du  must  din  kaus  (Gelegenheit),  o&êi 

kanne,  kan,  Kanne  od.  Gefäss,  Behälter  ofwachtcu;  —  ik  8ê  d'r  gen  kans  (g^ 

etc. ;  —  melk-,  kofjekan  etc. ;  auch  ein  be-  legenheit,  Möglichkeit  des  Gelingens  t 

stimmtes Mass  =  Krug;—  'n  kan  (od.  krôs)  (od.  up),  um  dat  to  krtgen;    —  dat 

bêr.  —  Sprichw.:  is  dat  her  ût  de  kan;  is  35  kans   (das  passt  mir  gut,    bz.   ist  ein 

d'  benül  ût  de  man ;  —  de  dat  leste  ût  de  Gelegenheit  etc.).  —  Nid.  kons ;  mnld. 

kann  drinken  wil,   de  fahl  de  deksel  (od.  't  (alea,  jactus  aleae,  sorg,  fortuna,  casus 

lid)  up  de  snût'.    —    Nid.  kan;   mnld.,   nd.  tusetc);  nc?.  kans ;  mn^.  kanse,  kanze 

kanue ;  nfries.  kon ;   ags.  canne ;   engl,  can ;  schanze.     Aus  franz.  chance ;    afran 

an.,  isl.t  norw.,  schwed.  kanna;  dän.  kande;  40  ance;  ital.  cadenza;   mlat.  cadentia  t 

ahd.  channä;   mhd.  kanne,  wovon  wohl  ahd.  cadere. 

canneta,  canta;  amhd.  kaunita;  mhd.  kante  kans,    kanse,    kantse    (Schulter, 

u.  ahd,  channala;  mhd.  chancle,  kanel,  kan-  Schopf  etc.?);  — ^hé  krigd  hum  bi  d< 

nel,  kaudel  weitergebildet  sind,  falls  sie  nicht  —  ho  fôt  hum  bi  de  kantse.     -Bf  ka 

etwa  ajis  cantharus   entstanden.     Ob  ungr.  45  kanshaken  mit  kante  (Seite)    susamn 

kanna;  yi/in.  kannu;  estn.  kan;   lett.  kanna;  gen   u.   soviel  wie   Seite   od.    Seitt 

wend.  khana;  ndwend.  kanna;    ^'uss.  kanna  mität.   Arm  etc.  bedeuten,  obschon  t 

(als  Mass);  böhm.  konev,  konve;   poln.  ko-  mit  kans  identisch  sein   kann,    soda 

new ;  slov.  kanéw ;  gäl.  cauna  (Kanne)  aus  kri<:^d  hum  bi  de  kans**  soviel  besagt 

germ.  kanna  entlehnt  sind,  bz.  ob  dieses  mit  50  fasst  ihn  bei  der  passenden  Gelegen. 

denselben  aus  lat.  cantharus  od.  canna  her-  kansel,  Kafizel,  Predigtstuhl.  —  Sp 

vorgingen,  ist  wohl  zweifelhaft,  zumal  es  ja  wen   de  pastor  up   de  kansel  steid, 

auch  leicht  fnöglich  ist,  dass  das  germ.  koiinîi  altîd  't  grôtste  regt.  —   Bedensart: 

aus  kana   (als  ein  aus  Baumstämmen  aus-  fan  de  kansel  fallen  (sie  sind  als  Bn 

gehöhltes  Etwas,  cf.   2  kiln  u.  Weit^es  in  55  proclamirt).   —    Vom  lat.   cancelli   i 

Grimm,  Wb.  V,  164  unter  \i9kiinf)  entstand,  Schranke)   u.   dies  von   dem    bereits 

od.   dass  dieses    Wort,    ebenso    wie    kana  kanker  erwähnten  y  kak,  kank  (cinj 

(Kahn)  u.  isl.  kaena  (Fischerboot;  Schöpf-  kans-,  kants-haken,  d.  i.  kantes-  c 

gefäss,  bz.  ein  aus  einem  Baumstamm,  od.  /en- haken,  —  a)  zwei  eiserne  Haken, 

aus  Holz   ausgeschnittenes  hohles  Etwas  60  su  beiden  Seiten  od.  an  den  beiden 


KANT  169  KANTE  KANT 

^rsen  Taues  befestigt  sind,  welches  hanter  Spitzen,  hs.  schmäle  geklöppelte  Zeuge, 

Mitte  ein  mit  einem  kaas  ausgefüt-  welche  zu  Einfassungen  van  Kissenbezügen 

Oehr  Just,   warin  der   Haken   eines  u.  Hauben  etc.  verwandt  werden) ;  —  na  de 

^,  ad.  ZieTh  Taues  eingreift,  um  Lasten,  kant  fan  Holland  hen;  —   na  alle  kanten; 

sser  u.   Ballen   damit  zu  heben,  in  5  —  fan  sin  faders  kant  is  he  mit  mt  befründt ; 

kanten  die  beiden  Haken   eingehakt  —  he  setd  mit  hum  in  de  kant  (er  nimmt 

stigt  werden ;   —   sl&t  (ad.  slâjgd)  de  keine  Eûcksicht  auf  ihn,  —  er  setzt  ihn  bei 

ken  äfen  an  de  winde,  wi  willen  äfen  Seite  etc.).  —  Campos. :  drê-,  fêr-,   achter-, 

iôfd  uptrekken;  —  b)  (jig.)  Seitenex-  för-,  sê-,  waters-,    slôts-,   wân«kant  etc.  etc. 

ien.  Arme,  SchúUem  etc. ;  —  ên  bi  de  10  —  Kid.  kant ;  nd.  kant,  kante ;  mnd.  kante ; 

ken  faten ;  —  he  hed  hum  bi  de  kans-  afries.  kant   (nur  belegt  in :  fiuwer  -  kant) ; 

to  faten.  —  Obgleich  das  Wart  kant-  wang.  kant ;  nfries.,  wfries.  k&nt,  bz.  kaant ; 

anderwärts  fig.   in  derselben  Bedtg.  isl.  kantr;   narw.,  schwed.,  dan.  kant;  engl, 

cht  wird,    so   ist  es  von   diesem   (s.  cant ;  ital.,  span.,  port.  canto ;  afranz.  cant, 

ke)  doch  verschieden.  15  wovon  ital.   cantone ;   span. ,  prav, ,  franz. 

iii,  s.  kante.  canton  (Ecke,  Gegend,  Landschaft  etc.),  ital. 

int,   glatt,   schier,   zierlich,    hübsch,  biBC&nio  (Schlupftoinkel)  etc.     Weiter  vergl. : 

etc. ;  —  dat  is  'n  môi  kant  (schön  ge-  slav.,  poln.  kant  (Ecke,  Winkel,  Eand) ;  lett. 

glattes  u.  schönes)  stük  holt ;  —  't  is  kante ;   estn.   kant    (dasselbe) ;    poln.    kat ; 

t  wicht  (glattes,  schönes,  nettes,  hüb-  20  böhm.  kout;  slav.  kôt  (Winkel  etc.);   kymr. 

Mädchen);  —   't  is  'n  kanten  jange;  ca,ni  (Rand,  Einfassung,  Umzäunung,  Kreis, 

kantern  fent  as  hnm  heb  'k  nog  nét  Badschiene) ;  griech.  kanthös  (Ecke  od.  Win- 

—  he  steid  regt  kant  (gerade  u.  schön,  kel  des  Auges ;  eiserner  Reifen  um  ein  Rad, 
bsch)  up  de  foten;  —  kant  un  kl&r  bz.  Radschiene),  sowie  das  wohl  entlehnte 
fertig) ;  —  steid  all'  kant  un  klar ;  25  (nach  Quintilian  afrikanisch  od.  hispanisch) 
steid  kant  un  kl&r,  um  of toreisen ;  —  kU.  canthus,  was  indessen  auch  zweifellos 
8  'n  knikker  (glatt  wie  ein  Knicker).  dasselbe  Wort  ist,   wie  griech.   kanthös   u. 

wie  das  nid.   gleichbedeutende  kaut  wobei  man  daher  zweifelhaft  wird,  ob  Letz- 

ht  aus  kanted,  kantd  (von  kanten)  ge-  teres  wirklich  ein  urspr.  einheimisches,  od. 

Vergl.  indessen  weiter:  30  nicht  auch  gleichfalls    ein   Fremdwort   ist, 

int,  voükammen,  vollständig,  ganz,  was  durch  den    Verkehr  der   Griechen  u. 

US  etc.;  —  't  is  kant  dül  un  mal,  so  Bömer  mit  den  verschiedenen  barbarischen 

pstOnds  in   de  wêreld  hergeid  un  ût-  Völkern  nach  Chriechenland  u.  Italien  kam. 

—  he  is  d'r  kant  mit  ferlägen ;  —  he  Sei  dies  nun  aber ,  wie  es  wolle ,  so  ist  es 
'r   kant   up  fersäten,   dat  he  't  wicht  35  zweifellos,   dass  das  Wort  kante  jedenfalls 

wuP.  —  Es  schliesst  sich  formell  u.  ein  sehr  altes  Wort  ist  u.  dass  man  bei  des- 
lieh  an  ahd.  ganz,  kanz  (cf.  1  gans)  sen  weiter  Verbreitung  (namentlich  auch  in 
indessen  wohl  zweifellos  dasselbe  Wort  den  ngerm.  Sprachen)  schwerlich  an  eine 
kant,  indem  sich  die  Bedtg.:  voll-  Entlehnung  aus  dem  rom.  canto  (dass  es  im 
\en  etc.  aus  der  von:  fertig  od.  40  as.,  ags.  u.  an.  nicht  belegt  ist,  ist  kein  Be- 
ete, leicht  entmckeln  konnte ,  wie  weis  dafür,  dass  es  in  diesen  Sprachen  urspr. 
statt  „he  is  d'r  kant  mit  ferlägen**  nicht  auch  vorhanden  war)  denken  darf, 
agen  „he  is  d'r  glad  mit  ferlägen.**  sondern  vielmehr  annehmen  muss,  dass  des- 
Iglich  des  Wortes  2  kant  in  der  wohl  sen  Thema  kanta  weit  in  die  Urzeit  hinauf 
sinnl.  Bedtg. :  behauen,  behobelt,  45  reicht  u.  vielleicht  zu  einer  idg.  y  skan 
nitten  etc.  sei  noch  auf  das  am  (spalten,  schneiden,  graben,  stechen,  bohren 
fe  unter  kante  Gesagte  verwiesen,  da  etc.,  bz.  eingraben,  ritzen,  verwunden  etc.) 
nfalls  sehr  zweifelhaft  ist,  ob  2  kant  gehört,  zu  der  Fick  (cf.  I,  253  u.  451  etc. 
ndt,  bz.  kanted  (gekantet)  entstand.  etc.)  unter  andern  skr.  kshan  (verletzen,  ver- 
;e,  kant,  Kante,  Rand,  Seite,  Ecke,  50  wunden),  kshata  verwundet  etc.),  chä  (schnei- 
l,  Gegend  etc. ,  cf.  ôrd,  egge,  hörn ;  deti,  trennen  etc.),  khan  (graben,  stechen  etc.), 
cant  (Rand)  fan  de  kupe ;  —  'n  fat  ('n  khäta  (gegraben  etc.) ;  zend.  kau ;  apers.  kau ; 
tc.)  up,  bz.  in  de  kante  setten;  —  't  pars,  kantan  (graben  etc.)  stellt.  Vergleicht 
igd  up  de  kante  (das  Schiff  liegt  auf  man  nämlich  das  ahd.  creiz,  chreiz  (Kreis, 
ite,  bz.  es  liegt  schief);  —  *t  schip  55  Umkreis;  Kampfplatz;  Bezirk,  Gau)  von 
)  de  kante  (dem  Rande)  fan  de  faste  krizan  (ritzen,  reissen,  spalten  etc.  =  urspr. 

—  dat  räkd  gen  kant  of  wal;   —   he  wohl  skrizan,  bz.  skritan,  wovon  auch  scli- 
't  all'  an  de   kante;  —  an  de  bin-  zan  etc.  cf.  sliten,   slits  etc.)   u.   dazu  ahd. 

'  bntenkante ;  —  de  spitse,  bz.  scharpe        kränz  (Kreis,  Kranz)  u.  lit.  grandis  (Ring, 
an  höms ;  —  brabandse  kanten  (Bra-  60  Armband,  Reif  eines  Rades)  etc. ,  so  ist  es 


EANTELN  170  KAP 

sehr  leicht  möglich,  daas  auch  kanta  urapr,  ktit-hei,  kAVthel,  Heu  vom  im  I 

blos  ein  gegrabenes,  bz.  gestochenes  od  Seiten  der  Wege  w.  Graben  de 

od.  geritztes  Etwas  bezeichnet  u.  dass  1.  kanUe,  Kännehen.    Z)iMtfi. mwI 

sich  daraus  die  Bedtg.:  Kreis,  Umkreis,  2.  kantje,  eine  beim  Heringefarngf 

Ring,  bz,  Einfassung,  Rand  etc,  ent-  5  u.  gesalzene  Tonne  Häring.  —  Imú 

wickelte,   wenn   man  nicht  etwa  annehmen  van  Dale)    bezeichnet   kan^e  ein  Ï 

will,  dass  das  Wort  kante  urspr,  als  Band  Fass,  bz.  ein  F^äsacken  Häringe,  ebt 

od,  Aeusserstes  u.  Vorragendes,  bz.  selbe  wie  unser  kîn^e  =  i/m   Tonae 

als  Ecke  od.  Spitze,  Winkel  (cf.  egge  ein  fätje.    Dieses  ksintje  beir,,  soizttt 

u.  ôrd  etc.)   auf  der   Grdbdtg.:   Schnei-  10  fellos  ein  Dimin,  van  2  k&a,  bz.  dem 

dendes,  Stechendes,   Scharfes  etc.  kane  =s  mhd.  kan,   in   der  aU/gemme 

beruht  u.  so  zur  V  ska,  skan  (spalten,  schnei-  dtg.:  Hohlgefäss,  od.  Hohles,wi 

den,  stechen  y  bohren  etc.)  gehört.     Zu  der  unser  kintje   wohl   ein    I^inUn.  wm 

Grdbdtg.:  schneiden,  spalten,   thei-  obs.  kîn  (Hohigefdss^    Gefâss,   BeMItt 

len  etc.  stimmt  auch  mnld.  kant  =  hompe  16  tf.   demnach   direct   su    as,    cinan  (ff 

u.  frafiz.   chanteaii    (Stück);   engl,    cantle  klaffen  etc.,   cf.   unier  2  k&n  am  &ik 

(Stitck,  Brocken,   Theil),  cantle  (in  Stücke  gehören  dürfte.      Vergleicht  wum  mi 

eeriheilen,  schneiden),  wie  auch  engl,  cant  1  k&n    u.  dessen    Nebenform   kin  = 

schon  die  Bedtg.   „Stück**  hat  u.  wonach  Kahm  (mucor),  so  könnte  kîn^e  oadi 

man  auch  annehmen  kann,   dass  unser  2  20  Nebenform  von  kmntje,  bs.  kao^e  (des 

kant  urspr.  die  Bedtg. :  behauen,  beschnitten  min.  von  2  k&n,  hs,  mhd,  kaa)  sein, 

etc.  hatte  u.  also  als  selbstständiges  Wort  kantje,    ein    kleiner    niedriger  SA 

nur  wurzelhaft  mit  kante  vencandt  ist.    cf.  ohne  Lehne  od,  Heck.    I}imin,  wm  2 

kanten  u.  auch  k&te.  u.  ist  dort  Weiteres  su  vergleichen. 

kante] n,  s.  kantern.  25      kan^'ed,  gekantet;  —  kan^'ede  balkfl 

kanten  (kante,  kantst,  kantd  etc.;  —  kan-  mit  Kanten  od,  Spitsen  besetzt^  bz,  mit* 

tede,  kantde  etc. ;  —  kantcd,  kantd),  kanten;  Kante  versehen;  —  'n  kan^jeden  mfita 

—  a)  mit  Kanten  (namentlich  recht  wink'  kantjen  (Dimin.  von  kanten),  einel 
liehen)  versehen.  Kanten  machen  (woran),  od.  einen  Band  meLchen^  bs,  ein  Btzm 
behauen,  behobeln,  bz.  stechen  u.  graben  (ab),  80  einer  Kante  versehen  ;  die  Kanten  odL  a 
^latt  u.  eben  (2  kant)  machen  etc.;  —  dat  fen  Ecken  mit  einem  scharfen  Wed 
iiolt  is  nog  uêt  gôd  kantd; —  kant*  dat  holt  wegnehmen;  —  de  d&le  kantjen  (et 
bäter  of;  —  dat  is  nêt  ördendlîk  kantd,  bz.  Sand  bestreute  Diele  an  den  SeUen  mit  t 
bekantd ;  —  de  slôt  (Graben)  mut  nêis  ^(aufs  feinen  Band  versehen) ;  —  de  bedda 
Neue)  bc-,  bz.  ofkantd  worden;  —  b)  Et-  35  kantjen  (die  Beete  an  den  Seiten  ofti 
was  auf  die  Seite  legen  od.  umlegen  (wäl-  geft,  bz.  sie  mit  einer  glcsUen  Kazde  \ 
zen,  drehen  etc.),  bz.  sich  auf  die  Seite  le-  hen) ;  —  de  balken  süut  mdi  kan^ed 
fen,  kentern  etc.;  —  he  kantd  dat  um;  —  Balketi  sind  an  den  Seiten  schön  hA 
Jat   schip   yf'ú   kanten,    bz.  sük  kauten;   —  bz.  schön  gekantet). 

timkanteu  (umwenden,   umdrehen,   umschla-  40      kantig,  kantig,  zeitig^  ^kig^   bz,  f 

fen  etc.) ;   —   ho    kandt  um   (er  dreht  sich        winklig  etc. ;  —  'n  môi  kandg  stflk  hd 

um,  schlägt  um,  wendet  sich  auf  die  andere        fêrkantîg  etc. 

Seite,  fällt  von  seiner  Parthei  ab  etc.);  —  kantor,  kentor,  Comptoir,  Qesehäftn 

iägeukantcn    (entgegen    wälzen    u.    drehen,        Handlungshaus^  etc. ;  —  ffât  man  na  H 

nch  wenden  u.  setzen  wider  etwas  etc.) ;  —  45  tôr  hen,  wen  ji  geld  betcden  willen ;   - 

iie  mut  altîd  tägenkanten,  bz.  he  kantd  (wen-        is  dar  an  'n  gôd  kantôr.  —  JS/ld.,  nd.  kai 

iet  etc.)  Btlk  d'r  altid  tagen.    —   Nid.  kan-  kants-haken,  s.  kanshaken. 

;en.    Zu   kante,    bz.   in   der   ersten  Bedtg.  kanûtje,  s.  kamû^e. 

luch  zu  2  kant.  1.  kap.  Schlag,   Hau,  Hieb  etc;  « 

l.kanter,  Comparativ  von  2  kant.  50  ên   kap  nôe   (hauete)   he   de   bôm  oi 

2.  kanter,  Cantor,  Lehrer.  —  Sprichw. :  „  jun-        kappen. 
lens  pârd  jo,**  sä*  de  kanter,  do  harr'  he  drê.  2.  kap,  s.  kappe. 

kantern,  kant^ln,  kentern,  über  die  Kante  8.  kap,  s.  kip-kap. 

^er  Seite  legen,  umschlagen,   wälzen  etc.;  kap,  a)   Vorgebirge,  Landzunge,  Oq 

—  dat  Bchip  kanterd  sük;  —  he  kanterd;  —  55  't  käp  de  gode  hôp;  —  b)  ein  grosses, 
lat  Bchip  is  kenterd;  —  he  kanteld  de  bal-  kes,  hölzernes  Gerüst,  welches  als  Be 
cen  um.  od.  Seezeichen  für  die  Schiffer  dient  u, 

kant-hake,  ein  an  einer  Stange  befestigter  weder  auf  einem  Vorgehirge,  bz,  einer  l 
Haken  zum  kanten  (umlegen,  umwälzen  etc.)  zunge,  od.  auch  auf  einer  hohen  JDün 
ier  Balken,  —  Nid.  kantahaak.  60  richtet  ist,  um  den  Seh^jtem  täs  Bti 


EAEPE  EEPE  171        EAEPERD  EEPEBD 

iezeichen  tu  dienen,   —    Auch  nîd.        handeln   etc.)   dieselben   Wörter  sind,  wie 
n  beiden  Bedtgn,  —  Das  Wort  k&p        nhd.  Beute  u.  heuten^  so  liegt  die  Ver^ 

ersten  Bedtg.  ist  bekanntlich  aus  itai.  muthung  sehr  nahe,  dass  die  Bedtg, :  Kauf, 
franz,  cap  (von  lat.  caput,  cf,  hdfd)  Handel,  bz.  Tatisch  etc.  des  afries.kkp  auch  in 
U  u,  könnte  es  auch  in  der  zweiten    5  die  von:   Erwerb,    Gewinn,  Beute  etc.  u. 

(als  Hohes  od.  Vorragendes)  dasselbe  weiter  in :  „Raub"  etc.  überging  u.  dass  da- 
sein. Beim  Vergleich  von  nd.  (Br.  her  das  neuere  nid.  kaap  u.  schwed.  kap 
kapen  =  gapen  (gaffen,  ausschauen  blosse  Entlehnungen  des  alteren  fries.  k&p 
xt  es  jedoch  wohl  sicher ,  dass  es  mit  sind.  An  eine  Identität  von  kapen  (nehmen 
hapf  (Ort  wovon  man  aiisschaut,  spe-  10  etc.)  mit  nd.  kapen  (gaffen,  ausschauen),  bz. 
»camen)  u.  nhd.  mdarü,  kapf  (vor-  an  eine  Abstammung  unseres  kapeu  u.  des 
endes  Dachfenster) ;  mnld,  (Kil.)ktipe  Wortes  kaper  etc.  von  mnld.  kape  (specula, 
la ;  pharuSy  Signum  litorale) :  mnd.  ka-  pharus  etc.,  s.  unter  k&p)  glaube  ick  jeden- 
(Stange  od.  Baken  als  Seezeichen)  fcUls  nicht  u.  würde  ich  dann  noch  eher 
i  nd.  kapen,  bz.  gapen  gehört,  weä  15  dafür  halten,  dass  es  entweder  mit  lat.  ca- 
Mch  auf  diese  kapen  hinaufsteigt,  um  pere  zusammenhängt,  bz.  mit  diesem  zu  der- 
len  Schiffen  zu  schauen,  bz.  von  den  selben  y  gehört,  die  auch  für  kipe  u.  kop 
m  nach  denselben  ausschaut,  um  anzusetzen  ist  u.  ur^tr.  vielleicht  skap  (cf 
en,  wo  man  sich  bandet,  cf.  auch  auch  schap,  schip  etc.)  lautete. 
kapbspil;  md.  kaffespil;  mnd.  kapespü  20  käpen,  kepen,  kerben ,  schneiden,  Ein- 
ispiei,  bz.  Gaffspiel)  u.  mnd.  kapinge  schnUte  machen  etc.;  —  ûtkäpen  (ausker- 
ck,  Schauspiel)  etc.  etc.  ben),  inkäpen  (einkerben),  ferkäpen  (verker- 

D,  kepe,  kip,  kep,  Kerb,  Schnitt,  Ein-       ben  etc.).    cf  2  k&pe,  käfen  etc.,  soune  auch 
\,  bz.  Spalt,  Vertiefung  etc.;  —  de  kip        kippen  u.  kappen  etc. 
i6p.  —  .A^.  keep  (Kerb,  Einschnitt,  25      käper,  keper,  J^e^p^r,  Köper;  —  updekä- 

^.);  keep  hoaden  (Strich  od.  Cours  per  wäfen;  —  nau  up  dekäper  sên.  —  Wenn 
);  mnd.  (Seh.  u.  L.)  kep;  wang.  bei  einem  Gewebe  die  Fäden  des  EinscMa- 
entraut,  II,  375)  kêping.    cf  k&fe,        ges  die  der  Kette  nicht  rechtwinklig,  sondern 

k&pen  etc.  scheinbar  schräg  schneiden  od.  kreuzen,  bz. 

en,  nehmen,   wegnehmen,  stehlen,  sti-  30  der  Einschlag  über  einige  Fäden  der  Schee- 

rauben,  Beute  machen,  Freibeuterei  rung  liegt,  so  entsteht  dadurch  der  sog.  kä- 
i  etc.;  —  he  k&pd  't  all'  weg;  —  he  per  od.  keper  auf  der  Oberfläche  des  Ge- 
t  to  kapen  (um  Beute  zu  machen,  bz.  webes,  unter  welchem  Worte  man  eben  die 
zu  erhaschen  etc.).  —  Nid.  kapen  ße-  durch  die  obige  Webeart  erzeugten,  schräg 
wegnehmen,  Freibeuterei  treiben  etc.).  35  od.  diagonal  über  das  betr.  Zeug  hinlau- 
ebt  ein  nid.  kaap;  schwed.  kap,  wel-  fenden,  sichtbaren  Streifen  versteht.  Das 
ewÖhnlich  mit  „Freibeuterei  auf  See**,  Wort  käper  od.  keper  bezeichnet  demnach 
Zaperei**  übersetzt  wird,  jedoch  eigent-  ein  diagonales  Etwas,  bz.  ein  Etwas, 
Dohl  nur  die  Bedtg.:  Beute,  Fang,  was  im  Gegensatz  zu  der  geraden  Linie 
etc.  zu  Jiaben  scheint,  wie  dies  aus  40  schräg,  eckig  u.  winkligt  verläuft, 
ätzen  (nid.)  te  kaap,  —  bz.  op  de  kaap        Zweifellos  ist  es  daher  auch  wohl,  dass  das 

—  (schwed.)  det  var  et  godt  kap  (das  Wort  käper  od.  keper  (als  winkligtes  od. 
In  guter  Fang),  —  gä  ut  pä  kap  (ge-  diagonales  Etwas)  von  Hause  aus  dasselbe 
48  auf  Beute)  etc.  erhellt.  —  Da  nun  Wort  ist,  wie  mnld.,  mfläm.  keper  (Winkel- 
Um  Wort  kaap  od.  kap  so  wenig  als  45  haken,  bz.  Ding,  was  sich  schrägt  u. 
in  den  obigen  Bedtgn.  nirgends  sonst  biegt,  od.  einen  Winkel  [Schräge, 
rkömmt  (es  fehlt  sowohl  nd.,  mnd.  als  Schiefe,  Abweichung  von  der  geraden 
u.  auch  in  den  andern  nord.  Spra-  Linie,  od.  eine  E c k e  u.  einen  Vorsprung] 
u.  das  Vbm.:  kapen  doch  wohl  von  bildet),  wie  dies  durch  mnld.  keperen  (ad 
iz.  kap  weiter  gebildet  ist,  so  scheint  50  normam  formare),  mfläm.  keperen  (former 
',  als  ob  das  Subst.  kap  etc.  nicJUs  a  l'esqaierre)  u.  mnld.  keper-wijze  (instar 
!  ist  als  unser  altes  fries.  k&p  (Kauf,  normae  formatum),  mfläm.  keperwijse  (a  la 
lusch  etc.)  =  wfries.  keap,  kaep,  kape  mode  d^esquierre)  bestätigt  wird, 
f.  kop)  u.  dass  op  de  kaap  varen  ei-  kaper,  Kaper,  Freibeuter,  Seeräuber,  Frei' 

h  so  viel  heisst:   auf  den  Kauf  od.  55  beuterschiff  etc.;  (scherzh.)  Concurrent;   — 
h  fahren.      Vergleicht  man  nämlich,        he  hed  'n  kaper  üp  de  küste.    cf.  kapen. 
^£r  Kauf  urspr.  blas  ein  Tausch  kaper,  koper,  kopper,  Kupfer, 

^.kaufenim  Ein-  u.  Vertauschen  käperd,  keperd,  kepert,  köpert,  geköpert 

lehen  bestand  u.  femer,  ddas  unser        etc. ;  —  käperd  g6d  (Zeug  was  geköpert  ist, 
l,  bäte  (Tausch)  u.   bûten  (tauschen^  60  bz.  was  Köper  hat). 


KAPERN  172 

kapern,  kapern,  Freibeuterei  treiben,  be-  Kappe  eie.);  üaL  eappa;  apan^ poit,ff 

he  Uli  r  mä  Lt^t  otl.  Getciilt  wegnehmen  etc.;  cape; /ran«,  chape  (McmUl);  ipdM.a 

—  he  kapord  mi  \  uH*  we^.  eappa  (quia   totom    eapiat  hommoB;  • 

kapern,  kopern.  koppern,  kupfern^  von  mentam  capitis);  «pä^-^niedl.  k&ppa» Úpp 

Kupfer.  5  (Mantd  etc.);  slav.,  poin,,  säUs».  b 

kapfr-,  koper-,  koppfr-rûd,  ex/,  richtiger:  böhm.  k&pë;  Ut.  küpe;  eitm,  top;  jSnLQ 


kaper-.  kope r-rut,  a)  Grünspan ,  Kupfer-  (MûUe,  Hdm).  —  Wie  ahd.  gifiüigf  pi 
rost,  Kupferoxied :  --  b)  Kupfervitriol ;  —  (Bekleidung,  Kleid)  van  faJian  ffangn,, 
c)  Kiiicnritriol :  —  d)  VitnoL  cf,  witt'  ka-  aen),  so  «oß  auch  das  êpät4aL  ctpa,  a 
perrut  =  Zinkritriol.  —  Nid.  koperrood  10  von  capio  (rf.  Dies,  I,  111)  oMÖi 
(üchicefeUaurea  Eisen  -  Oxydul,  Eisenvitriol  Da  es  indessen  sehr  sweifdh^  iâ,  \ 
od.  grüner  Vitriol).  —  Est  bezeichnet  wörtl.:  das  schon  so  früh  in  den  gens.  Spm 
Kupfer- Hu  SS  (cf.  rOt)  i<.  verstand  man  vorkommende  u.  so  weit  verbreitete  I 
darunter urspr.  den  g rünli eben  Buss  od.  überall  lediglich  eine  EnÜehnung  ass > 
grünlichen  Ansatz  m.  Xiederschlag,  der  aus  15  spät-lait.  eapa,  cappa  ist,  so  istessMtkt 
dem  schmchendenfbz. geschmolzenen  SchwarS'  lieh,  dass  das  JLetsiere  selbst  ein  LAth, 
kupfer  aufsteigt  u.an  den  Wänden  des  Rauch-  Fremdwort  ist  tc.  das  Crrdwort  kapa  si.  \ 
fangcs  oxifdirt,  hz.  sich  festsetzt,  woraus  der  gar  nichts  mit  lat.  capio  gemein  koL  1 
Vitriol  gesotten  icird.  cf.  mnd.  (Seh.  u.  L.)  gleicht  man  fiam/tcA,  wie  so  vidi  TR 
kopperrôk;  mnld.  (Kii)  koperroost  ti.  ko-  20  mit  anlautendem  „k*  od,  .c*  auf  Sias 
porroose  vtc,  V  mit  anlautendem  nSk**  surüekgAen^^ 

kaner-Nlaj;fr,kap8]ager,kapersiBid,Jrtij>-       Fick  (I,  238  etc.,  II,  487  etc.)  tmtar 
fertichmied.  dern   skr.  kipya,   cipya    (Wurm)  wiä  i 

kapittel,  Kajuteh  Hauptstück  etc.  Vom  Schabe  etc.  u.  lat.  capillus  etc.  mn  ' 
mlat.  capitulum  u.  dies  von  capiit.  25  |/  skap  ableitet,  so  ist  es  auch  ukr  k 

kapittel-stok,  ein  langer  Stock  od.  Stab  möglich,  dass  k&pa  eds  Sedecket^t 
mit  einem  Kopf  od.  Knauf:  —  scherzh.  ebenso  wie  capillus  (u}as  man  auektér 
auch  prnis.  als  Bedeckendes  od.  Decke,  8th 

kapke,  Käppchen  etc.  etc.   [cf.   wulle  von  y  var,    ftcdedbai  < 

kappe,  kapp  od.  kap,  Kappe;  Kopf  decket,  80  fassen  kann)  su  einer  idg.  y  skap  (é» 
MützCy  Schutzding  für  den  Kopf;  —  junge!  bedecken,  verhuüen  etc.)  gehört,  die  ehe» 
weist  du  nojir  not  i>o  föl,  dat  du  diu  kap  of-  Grdform  von  skr.  kshap;  send.  (Jt 
settst,  wen  di  'n  old  minsk  förbi  goid  ?  —  khshap  (decken,  bedecken,  verhallen  ett) 
h)  Deckel,  hz.  oberste  Decke  od.  Spitze  von  zu  welcher  auch  skr.  kshap,  kahapa,  i 
Etwas;  —  de  kap  fan  de  schörsten  is  her-  35  pas;  eend.  khshap,  khshapan  (Naektf  > 
underfl]igeii ;  —  he  steid  up  de  kap  fan  de  sterniss  etc.);  griech.  aképö  (decken,^ 
dik,  bz.  u])  de  kaj)  fan  de  inÖlen ;  —  he  hed  len  etc.),  sképé,  sképas  (Decke,  Huüe,  Sc 
sük  de  kap  fan  de  dum  (oberste  Spitze  des  etc.)  etc.  gehört  u.  wobei  man  bei  der  1 
Daumens)  ofsncden ;  —  c)  Endrinde,  bz.  das  tität  von  griech.  sképé  mit  skr.  ksh^M 
liindenstück  od.  Deckstück  vom  ausser sten  40  iW^.  skapa)  also  auch  leicht  su  der  Anm 
Ende  eines  Brodcs  etc.;—  brôdkap,  kôskap  kommen  kann,  dass  auch  k&pa  als  Dt 
etc.  —  Nid.  kap;  mnld.  kappe  (capitium,  Bedeckung,  Bekleidung,  VerhüUun, 
capitis  tegmon,  pilcus,  cucullus^  vnigo  cappa ;  (bz.  Kleid,  Mantel,  Kopfbedeckung  etc. 
traboa;  chlainys;  culmen,  fastigium,  supre-  urspr.  skâpa  steht  u.  eben  dessen  ante 
mum  sive  »ummura  cujusque) ;  nd.,  mnd.,  45  des  ,,k^  überall  desslwJb  unverseihobe» 
injUim.  kappe;  ahd.  chappa;  mhd.  kai)pe  hen  blieb,  weil  es  auf  einer  Chrdformi 
(Art  Mantel  mit  einer  Kapuze  über  den  beruhte,  cf.  2  kippe  u.  kipe  etc. 
Kojtf  zu  ziehen;  Kajtpe,    Mütze);   afries.  Zu  dieser  y  skap  (decken  etc.,  od.% 

kappe  ;  wfries.  kaei)e ;  nfries.  kaap ;  satl.  wohl :  greifen,  fassen,  halten  etc.  u.  so  t 
rapj>e;  ags.  cappc,  caepe  (cucullus,  pileus);  50  schützen,  retten,  bewahrcfi  etc.,  wie  t 
engl,  cape  (Mantelkragen),  cap  (Kappe,  var,  cf.  wälen,  willen,  wulle  etc.  u.  i 
Mütze,  Hauhe,  Cardinalshut;  Deckel ^  Schale,  weren  etc.)  vergl.  auch  kipe,  kippen  eti 
Hülle  etc.)  u.  copc  (Kopfbedeckung,  Brie-  u.  wegen  der  vielen  Ableitungen  van 
Hterrovk,  (lutrrock,  Mantel,  Decke,  Kuppel);  cappa  etc.  (z.  B.  ausser  cappotto,  capp 
an.  kupa  (Ueberklcid,  Mantel);  ist.  kdpa  55  [cf.  kaput  u.  kapütse]  etc.  au6h  desn 
(toga,  Pallium,  volamen);  »loru;.  kappa;  dän.  Cap  eile)  bei  Dies,  I,  IIZ  unter  i 
kajipi» ;  Hvhwed.  kappa  (Kappe,  Haube ;  Man-        das  Weitere. 

tel.  Ober  rock,  Chorrork,  Schaube;  äusserste  kappen,   kappen,  hacken^  schlagen,  i 

Bedeckung  einer  Saehe  etc.)  u.  noru;.  kaapa;        schlagen,  hauen,  schneiden,  sehnen, 
dän.  kaabe;  schwed.  k&pu  (Mantel,  Talar,  60  sen  etc.;  —   balken  kappen,  bs.  he-  a 


KAPPER  173         KAPÜT  KEPÜT 

;  —  bomen  kappen,  he,  ofkappen  od.  ksp-8t5rting,  kapstSrteii,    dte^  Stürzung 

»en;  —  holt  kört  kappen;  —  sponen  od.  aas  Stürzen  u.  Abwerfen  der  Kappe 

inholt  kappen ;   —   stênen,   —  strCl-  des  Deiches  bei  einer  Sturmfluth  durch  das 

'  IS  etc.  etc.  kappen ;  —  't  anker  kap-  Anprallen  der  Wogen,  in  Folge  dessen  der 

'  de  mast  kappen ;   —  'n  gat  in  de  5  Bruch  des  Deiches  u.  die  üeberfluthung  des 

)z.  't  isder  etc.  kappen ;  —  de  Läge,  Binnenlandes  entsteht.    Die  Redensart :  ^'t 

;  h&r   kappen   (die  Spitzen  etc,   von  is  nog  gin  kapatörting'^  wird  daher  sehr  aU- 

icke,  bz.  dem  Haar  abschneiden  mit  gemein  bei  uns  auch  in  dem  Sinn  gebraucht, 

Messer  od,  einer  Scheere);  —  wel  hed  dass  ein  betr.  Etwas  noch  nicht  sehr  gefahr- 

80  in  de  här  herum  kapd?   —   sQk  10  drohend  ist,  weil  eben  mit  dem  Stürzen  der 

l&r  kappen   (sich  die  oberste  Spitze  Deichkappe  der  Deichbruch   eine  vollendete 

inger  abschlagen,  bz,  ihn  einkürzen).  l^hatsache  ist  u.  in  Folge  dessen  alles  un- 

.,  mnd.  kappen;  nid.,  mnld.,  mfläm.  sägliche  Elend   Über   die  Marschbewohner 

;   nfries.,  dän,  kappe ;   norw.  kabba,  hereinbricht,  welches  mä  einer  Meeres-  üeber- 

schwed.  kappa;  schott,  chap.  Beim  15  schwemmung  unserer  Marschen  verbunden 
ich  von  klip-klap  etc.  muss  man  wohl  ist.  —  Nid,  kapstorting ;  nd.  kappstortung. 
ten ,  dass  auch  kip-kap  (cf,  kippen)  kapûn,  kepûn,  Kapaun,  castrirter  od.  ver- 
blosse SchaUstämme  sind,  die  entwe-  schnittener  Hahn  (hänrûn).  —  Nd.  kapuun; 
(  kabbeln,  kibbeln,  kifen  etc.,  sowie  md,  kappûn;  nid.  k&poeu',  mnld.  (KU.)  ca^p- 
pe,  käpen,  käfe,  kaf  etc.  auf  y  gab,  20  poen ,  kappayn ;  mfläm.  kapoen ,  kapuyn ; 
ih  (klaffen,  gähnen,  spalten)  zurück-  mhd.  kapûn;  ags.  capûn;  engl,  capon;  mlat, 

od,  mit   lai,   capo   (c/.  kapûn)  etc.,  caponus ; /ranxr.  chapon;  ito^.  cappone;^rt>cÄ. 

koptö  (schlagen,  hacken,  Juiuen  etc)  kâpön;   lat.  capo,  capus.     Daneben   auch: 

)tö  (grckbeny  hacken  etc.);  kslav.  skep  ahd,   chappo,   cappo,   cappho;   mhd.  kappe 

%  etc.);   engl,   chip   (schneiden   etc),  25  (gallinaceos,  Hahn;  Kapaun),  .sowie  mnld, 

hauen,  hacken  etc)  etc  sotoie  unserm  kaphaan ,   kaphoen ;   mrhein.  kaphan ;   nhd. 

Bchip,  schaffen,  scheppen,  schiffen  etc.  Kaphahn,  Kaphuhn.  —  Wie  man  mhd.  va- 

?r  Y  skap  (hauen,  schneiden,  spalten  sân  =  nhd.  Fasan  (durch  Anlehnung  an 

ihört,  zu   der  auch  kaf,  kafe,  käpe  Hahn  u.  Huhn,  um  das  Fremdwort  dem 

msogut  gehören  können ,   als  zur  V  30  Volke  verständlicher  zu  machen)  auch  mhd. 

L  gabh.     Wegen  der  y  ^Va^  cf.  Fiele,  vashan  u.  vashuon  verdeutschte,  so  wurde 

,  452,  807  u.  II,  267,  487,  678,  so-  auch  lat.  capo,  bz.  franz.  chapon  etc.  durch 

I,  331,  die  wohl  ebenso  wie  skap  =  kaphän  u.  kaphoen  verdeutsch,  indem  man 

ihap  (werfen  etc,   cf.  Fick,  I,  234)  dabei  an  kappen   (schneiden,  castriren,  bz. 

%er primit.  y  ska  =  europ,  sak  (schla-  85  verstümmeln,   stutzen   etc) ,   bz.   einen  ge- 

luen,  spcdten,  trennen,  schneiden  etc,  k app ten   Hahn   dachte,      kapûn   u.  ahd. 

ck,  I,  235)  hervorging,  die  auch  das  chappo  etc.   sind  aber  wohl  zweifellos  von 

fD  von  skan,  skad,  skar   (cf.  Fick,  franz.  chapon,  bz.  griech.  kâpön  k.  lat.  capo 

,  237,  238  etc.)  sein  wird.  entlehnt,  welche  Letztere  selbst  aber  wieder 

ipper,  Einer  der  kappt,  od.  hackt  etc. ;  40  mit  griech.  koptö  u.  skaptö  etc. ,  sotoie  mit 

tkapper  (HoUhacker).  unserm  kappen  etc.  zu  einer  u.  derselben  y 

ipper,  eine  Taube  mit  einer  Haube  gehören,  nämlich  zu  y  kap,   bz.  skap,  wo- 

)  auf  dem  Kopfe.  von  auch  kslap.  skopiti  (castriren)  etc   u. 

'ÜSLe,(Dimin.)k9kpTfksLtjt^Haube,Häub'  vielleicht  auch  lit.  skapa  (Schöps). 

Mützchen  etc;  —  sé  hed  so  'n  old  45      kapunen,  kepûnen,  castriren,  zum  Ka- 

tje  up  de  kop.   —   Nid.   (v.  Dale)  paun  machen  etc  (auch  von  Menschen  etc ) ; 

0,  kapruin  (hooftdeksel,  kap,  vrouwen-  —  ik  wil  di  kapûnen ;  —  hê  hed  hum  ka- 

mnld.  kapruyn  (cnculluB ,  capitium) ;  pûnd  (zum  Castraten  gemacht,  verschnitten, 

kapruyn  (Kopftuch  der  Frauen  etc.).  verstümmelt), 

tifMr.  chaperon ;  ital.  capperone  etc.  u.  50      kspat,  kepat,  (selten)  gepnt,  kaput,  ent- 

f.  Diez,   I,   111)  mit  ital.  capello;  zwei,  kurz  u.  klein,  in  Stücken  etc.;  —  he 

chapeaa  etc.   von  cappa,   capa  {cf.  haud  (od.  smitd)  't  all'  kaput  (od.  kört  etc.) 

weHergebüdet,  wat  dV  man  is;  —  't  is  alP  kaput  (kurz  u, 

lelf  Kapsel^  Gehäuse  etc.     Aus   lat.  klein,  zerbrochen,  zertrümmert,  in  Trümmer- 

bz,  capsella  u.  dies  von  capio  (fassen  55  stücke  etc.)   slän ;   —   dat  spil  od.  geschäft 

mI.  mit  diesem  von  derselben  y,   cf,  is  kaput  (verloren,  zertrümmert,  ruinirt  etc.) ; 

,  hafe  etc.  —  de  glasen  sunt  kaput  (od.  kört)  smäten ; 

•slager,  s.  kaperslager.  —  he  m&kd  sük  gans  kaput  (er  ruinirt  sich 
•êfOnti,  Kapp-,  od.  Hauspäne,  Späne,       ganz,  bz.  macht  sich  ganz  bankerott,  —  od. 

m  Bekappen  der  Balken  etc  entgehen.  60  auch :  macht  sich  ganz  bresthaft  u.  krank, 


KAPUT  KAPUTBOK  174  KABB  KAB 

—  ruinirt  vollständig  seine  Geaundheü  äc.) ;  (Dähnert)  kare,  kore;  Mnd.  (8ek%l 

—  ik  was  d'r  gftns  kaput  faa  (ich  warvoü-  kare;  n/dkar;  mnid.  karre;  wamg.(Skn 
ständig  gerschlagen  u,  bresihaft^  od.  krank  iraut^  1,  377)  kdr,  koer  (ê.  iftdissen  wâ 
u.  elend  davon);  —  hê  is  kaput  g&a  (er  ist  am SdUusse  u,  unter  kure);  an.  keni;ii 
Bankrott  gegangen,  hat  fallirt  etc.);  —  hô  5  kjerra;  schwed.  k&rra;  dän.  kuTe;n|2.c 
hed  'n  kaputten  (einen  eerrissenen,  durch-  <ML  carrâ,  garr&  u.  carro,  gsno,  gv 
löcherten,  zerlumpten)  rok  an ;  —  de  bomen  mhd.  karre,  garre  etc.  W^e»  ^eset  V 
gan  kaput  (die  Bäume  sterben  ab,  gehen  tes  vergl  Grimm  (Wb.  K,  224),  wm 
todt  etc.) ;  —  wat  kaput  (zerbrochen,  ruinirt,  das  ahd.  carrâ  etc.  wohi  von  tat.  or 
od.  verloren  etc.)  is,  dat  is  kaput,  dar  kOnen  10  enüehnt  ist,  bs.  darat^  jntrüekgeht  fn 
w!  niks  mër  an  helpen.  —  Nid,  kapot;  nd,  der  Ableitungen  der  Jvörter  Charge  il  o 
kaput  etc.  aus  frans,  capot,  span.  capote,  catura,  sowie  auch  von  carriére,  carro«' 
welches  beim  Kartenspiel  dieselbe  BedJtg.  wie  von  lat.  carnu  c/.  Dies,  I,  114  m.  £ 
nhd.  matsch  (faire  capot,  alle  Stiche  ma-  während  dieses  selbst  auch  ein  F^remis 
chen;  être  capot,  matsch  sein)  hat,  indessen  \b  ist,  womit  Cäsar  in  CrcUiien  bekannt  «w 
auch  in  derBedtgt.:  beschämt,  be'itürzt  ((dW^  Neben  kelt.  karr;  toelsch  c&r;  gael  o 
est  demeuréc  capot ,  sie  war  ganz  bestürzt  brett.  karr  scheint  indessen  dieses  Wort « 
etc.)  etc.  gebraucht  wird  u.  angeblich  das-  schon  in  äUern  ngerm,  Spr€Lcken  urspr.% 
selbe  Wort  sein  soll,  wie  capot  (Mantel  mit  handen  gewesen  zu  sein,  ohne  der  Lmii 
einer  Kappe  etc.,  s.  das  folgende  Wort),  20  Schiebung  zu  unterliegen.  Die  y  betr., 
indem  es  im  Kartetisjnel  fig.  angewandt  gehört  es  wohl  mit  lat.  carro,  carmt  é 
wurde.  zend.   careta,   caretu    (Rennbahn),   tut 

kapat,  kapatrok,  Mantel  mit  einer  Kappe  (Läufer,  bz.  einer  der  schreitet)  etc;  i 
etc.,  bz.  Kapuze ,  Regenmantel ,  Regenrock,  caritâ  (Gang,  Wanderung),  caritra  f A 
grosser  dicker  Üeherrock.  —  Nhd.  kaput,  25  Bein  etc.,  bz.  Gellendes  etc.)  etc,  iwryt 
kapot,  kaputrok;  nid.  kapot  etc.  aus  franz.  bz.  kar  (sich  bewegen,  gehen,  wanda 
capot;  ital.  capotto  etc.,  eine  Weiterbildung  worüber  bei  Fick  (I^  43)  das  Weitere 
von  ital.  cappa  etc.,  s.  unter  kappe.  vergleichen  ist. 

kapûtse,  kapats,  Kapuze,  eine  verhüllende  Zum  Schlüsse  sei    übrigens    wegen 

Kopfbedeckung  mit  über  den  Nacken  heran-  30  wang.  kör,  koer  noch   bemerkt,  dass  « 

ierhängendem  Kragen.    Aus  mlat.  capution ;        woM  dasselbe  Wort  wie  2  kare  «.  «{/f 

ital.   cappuccio;  franz.    capuche    etc.,    eine        koer  (Korb)  sein  dürfte  u.  dass  damn^k 

Weiterbildung  von  capa,   cappa  etc.   (s.  un-        das  nd.  kore  (Dähneri,  «.  oben)mdUi 

ter  kappe),  od   direct  aus  lat.  capitium,  bz.        nicfU   eine   Nebenform    von    dem   OM 

Caput.  85  carrus  entlehnten  nd.  kare  =  nhd,  ehai 

kSr,  s.  ker.  sondern  dasselbe  Wort  wie  2  kare  u,  itfi 

karbaater,  s.  kabauter.  koer  (Korb),  bz.  Behälter  u.  unser  kin« 

1.  kare,  kar  fP/ur.  karcn),  Karre,  Kar-,  2.  kare,  kar,  Gefäss,  Behälter,  Nw* 

r  e  n.   —    Sprichw. :   de   de   kar  in  de  drek        in :  älkare,  &lk&r  (ein  durchlöcherter  hA 

schafi'n  hed,  mut  hum  d'r  ôk  wer  ûthalen;  40  ner  Kasten  zur  Äußewahrung  vom  A 

—  he   Bchufd   hum  de  k&r  up  de  hakken ;        —  fiskkare,  fiskk&r  (Fischbehdlter,  bs,  da 

—  de  kar  sitt  6n  altid  up  de  hileu  ;  —  he  löclierter  Kasten  zur  Aufbewahrung  von 
is  de  düfel  fan  de  kare  fallen  (von  einem  sehen,  auch  banne  genannt)  etc.  —  j 
Erzbösewicht  etc.);  —  sê  hebbcn  hum  up  kaar  (in:  aal-,  visch-kaar,  s.  oben);  m 
de  kare  had  (von  Jemandem,  der  durch  45  karre  (uassa, alveolus  etc.);  «i/läm.  karre 
Gunst  u.  Fürsprache  ungewöhnlich  schnell  reservoir);  mnd.  (Seh.  u.  jL.)  kar,  1 
beordert  wurde).  —  Compos.:  ërdkâr  (gros-  (Geschirr,  Gefäss,  Korb);  as.  kar;  ags.  c 
serer  Karren  mit  3  Rädern  u.  einem  vier-  an.  ker;  isL  ker;  norw.  kjer;  echtoedfi 
eckigen  Kasten  zum  Verfahren  von  Erde,  kar;  ahd  char;  mhd.  kar  (Gefäss,  Sehe 
auch  mp'kür  genannt,  weil  der  Kasten  nach  50  Wanne,  Trog);  goth.  (cf.  nhd.  Beert 
hinten  über  zum  Äusstürzen  der  Erde  nie-  goth.  basi;  —  nhd.  war  =s  unserm 
derwippen  kann);  —  drek-  od.  mudder-k&r  etc.)  kas  (Gefäss,  Krug,  Tonne).  —  F 
(Dreckkarren,  bz.  ein  vierrädriger  Wagen  (III,  45)  stellt  das  Thema  kasa  mit  an. 
mit  einem  grossen  Kasten,  bz.  einer  hölzer-  Genii.  kasar  (congeries),  kaaa  adha  (be 
nen  Backe  zum  Wegholen  des  Strassen-  55  ben,  beworfen  etc")  etc.  zu  einer  geni 
Drecks  u.  sonstigen  Abfalls) ;  —  michel-kär  kas  (werfen,  aufwerfen),  was  indessen  i 
(ein  grosser  starker  Karren  zum  Tratispor-  begrifflich  zu  fern  liegt.  VsrgL  dieser^ 
tiren  schwerer  Sachen);  —  schûfk&r  (Schieb-  Weiteres  unter  2  kisen  u.  cf.  auch  die  SM 
karren)  etc.;  —  meskär  (Mistkarren);  —  bemerkung  zu  1  kare  wegen  des  vfong. 
törfkar  (Torf karren)  etc.   —   Nd.   kaar  u.  60  etc.,  sowie  ferner  auch  unser  kurei 


KABE  176                           KARia 

.  koer  (Korh,  BMUer);  as,  kar  in        sflk  d'r  'n  Btûk  brôd  of;  —  hé  hed  dat  dôr 

(Bienenkorb,  8,  bei  v.  Bichthofen  karfd;  —  hé  karfd  (schneidet,  ?Mckt  etc.,  bz. 

ramkor)  wohl  ein  u.  dasselbe  Wort  ist,  schneidet  unordentlich  =  fild  etc.)  d'r  wat 

B,  Bock,  Gewand,  be.  Bockschooss  etc.  in  herum.  —  Afries.  kerva  od.  kervia ;  satt, 

iti  Kinderlied:   ringel-rangel-roseu,   —  5  kerfje;  helg.  kerf;  nfries,  (Out gen)  karve, 

I  aprikosen  etc.  (was  die  kleinen  Mäd-  keerve,  kerva;  wfries,  kerven;  nid,  kerven; 

}eim  Bingel'  od,  Beihen-Tanz  sin-  nd,  karveo;  mnd,  kervcn  ßerben^  einhauen, 

)ommt  auâi  die  Strophe  vor :  „fât  ach-  kappen);   ags.  ceorfan;    engl,  carve,  carveo 

min  kare**,  wobei  jedes  folgende  Mäd-  u,  Vßrre  (schneiden,  verschneiden,  tranchiren, 

las  Gewand,  be,  das  Kleid,   od,  den  10  schnitzen,  ausJuiuen,  ausschneiden,  stechen, 

chooss    des    vorderen   Mädchens  von  grabenetc); schott. kerf;  norw,keLTy&',schwed, 

anfassen  muss  u,  ist  demnach  dieses  karva;  ahd,  (kerban);  mhd,  kerben.  —  Fick 

wM   dasselbe  wie  afries.  gare  (Ge-  (II,  91)   vergleicht  es  mit  griech,  graphein, 

Bockschooss  etc.),   s,   unter   2  g&r,  über  dessen  Lautverhältniss  zu  lat,  scribere 

I.  garfkamer.  15  u.  nhd.  graben  etc.  das  Weitere  unter  gr&f 

b1,  kardel,  karl,   ml.  Name   =  nhd.  u.  grafen  zu  vergleichen  ist.    Vergleicht  man 

GescfUn.  kareis.    cf  kerel.  zu  karfeu  unser  kräfe  u.  schräfe,  bz.  wälsch 

;areii,   karren,  mit  der  Karre  fahren  crafa  (einschneiden,  ritzen) ;  bret.  crafa  (das- 

hieben,  bz.  verfahren,  verschieben  etc. ;  .     selbe),  krâf   (Stich,  Einschnitt),   sowie  lat, 

k&rd  wat  herum;  —  he  k&rd  de  ôrde  20  carpo  u.  die  verwandten  griech,  Wörter  (G. 

Curtius,  pag,  143  u.  s.  unter  harfst)  nebst 

.Aren,   koren,  gekoren,    erkoren  etc.;  lit.  kerpü  (schneiden  etc.)  etc.  u.  Alles  was 

m.  Fick  (I,  240  etc.  etc.)  unter  y  skarp  auf- 

3B,  s.  keren.  führt,  so  ist  es  auch  sehr  gut  möglich,  dass 

fe,  karve,  karf,  Kerbe,  Kerb,  Schnitt,  25  auch  karfen,  nebst  kräfe,   schräfe,   bchnfen, 

ïnitt,  Abschnitt  etc.;  —  de  karf  is  nêt  krabben,  schrabben  etc.  zu  der  für  scharp 

înug;  —  hê  hed  dV  'n  karf  iusneden;  anzusetzenden  idg.  y  skarp  od.  8karbh('a£» 

hâld  d'r  *n  goden  karf  (Schnitt,  Ab-  Erweiterung  von  skar,  cf.  schären  etc.)  gehört. 

),  Stück  etc.)  ût ;  —  snîd'  mî  man  'n  karf-holt,  Kerbholz.  —  Sprichw. :  he  hed 

karf  (SchniU,  AbschniU,  StiUk  etc.)  30  föl  up  sin  karfholt. 

►f;  —  'n  umkarf  (Bundstück,  bz.  ein  karf-mest,  Kerbmesser;  —  a)  grosses  Mes- 

od.  Schnitt  von  der  ganzen  Breite  od.  ser  zum  Schneiden  des  groben  Boggenbro- 

eines  Ui-pfündigen  Brodes);  —   ho  des,  bz.  des  Schwarzbrodes ;  —  b)  ein  Hack- 

iflk  alle  morgen  dré  umkarfen  of.  —  messer,   bz.  ein  Messer,  womit  man  Etwas 

9art :    karfen    up    de    hôrns    hebben  35  abhaut  u.  abhackt,  od.  durchhackt ;  —  c)  ein 

t.  Einschnitte,   be.   Jahresringe   auf  schartiges,  stumpfes,  unordentlich  schneiden- 

^ömem  hohen;  daher  (fig.)  schon  aU  des  Messer;  —  d)  (scher zh.)  ein  (gewöhnlich 

wachsen  sein ,  gewitzt  sein   etc.,   od.  stumpfer  u.  sc?Uecht  schneidender)  Infanterie- 

runzligt  sein,    ein   altes   runzligtes  Säbel,  auch  kesemeBi  (Käse- Messer)  genannt, 

n  haben  etc.).     Fer^/.  aucA:  nfirs-karf  40      kSkrf'Siok^  Kerbstock.   —   Bedensart:   he 

y-Kerbe).  —  Afries.  kerf;  wfries.,  satt.,  hed  dat  up  sin  karfstok,  bz.  karfholt. 

M.,  mnld.,  mnd.  kerf,  bz.  kerve  (crena,  k&rig,  karg, geizig,  knapp, sorglich,  angst- 

a,   segmen,   segmentum);   nd.  karve,  lieh,  besorgt,  engherzig,  sparsam,  geizig,  knau- 

%gs.  korf  (Kerbe,  Einschnitt)   u.  cyrf  ser  ig  etc. ;  zaghaft,  langsam,  träge,  schleppend 

tt,  Hieb  etc.);  engl  kerf;  mhd.  kerbe,  45  etc.;  —  't  is  upstünds  man  'n  karigen  (karge, 

cf.  2 kern,  lor&fe,  schräfe  u.  Weiteres  sorgliche,  ängstliche , ^kummervolle  etc.,  bz, 

karfen.  knappe,  elende  etc.)  úd;  —   hê  hed  't  man 

!él  od.  karvel,  Kerbel,  das  bekannte  karig    (sorgenvoll,    kummervoll,  kümmerlich, 

%kraut,  —  Nd,  karvel ;  mnd.  kervele,  knapp  etc.) ;  —  't  geid  hum  man  karig  (küm- 

le;  nid.  mfläm.  kervel;  ags.   cerfille;  50  merlich,  elend  etc.);  —  he  word  so  ferdômd 

ihervil ;  isl.  kerfill ;  dän.  kjärvel ;  ahd.  karig  (ängstlich,  engherzig,  geizig  etc.)  in  't 

1^   chervola,  cherfolla,  kervela,   eher-  gäfeu,  dat  he  hast  gen  drtje  mêr  misten  kan ; 

kervella,  kerfela,   kervila,   chervilla,  —  dat  geid  so  karig  (bedächtig,  vorsichtig, 

;  mhd.  chervulle,   cervele.     Mit   ital.  zaghaft,  langsam,  underwillig  etc.)  mit  hum, 

io;    span.   cerafolio;    franz.   cerfeuil  55  dat  man  wol  sên  kan,   dat  he  d'r   hêl  gen 

1  cerfolium,   caerefolium,  chaerephy-  lüst  an  hed;  —   he  word  so  karig  (lustlos, 

dies  von  u.  nach  griech.  chairéphullon.  widerwillig,  träge  etc.)   in  't  leren.  —  Nid. 

[eil ,    karven ,    kerben ,    einschneiden,  karig  (wer  od.  was  [vom  Boden]  nichts  aus- 

ien,  ?Mcken  etc.;  —   de   hôms   sunt  thut  u.  ausgiebt) ;   mnld.  karigh   (sordidus, 

—  he  karfd  dat  in;  —  he  karfde  60  parcus,  tenax);  nd.  karch;  mnd.  karich,  ka- 


KARIG                            176  KABKASSE  &ABiA8 

rech,  karch,  ndrhein,  kaerich  (sparsam,  gti-  cear  (kläglich,  traurig  etc.)  sOmmaiiÊ» 

zig  etc.) ;  isl  kargr  (contamax ;  piger,  ignsi-  jara  (rufend,  bittend,  flehendj,  wâkreti 

vus;  tCDax);  norw.,  schwed.  karg;  dän,  k&r-  jar,   bz.  gar   andererseits  auch  mmL  j 

rig   (karg,  geizig,  filzig  etc.);   ahd,  charch;  (klagen,  heulen)  u.  garec  (klagen,  Ate 

nüUL  karc  (klug,  listig,  schlau ;  karg,  geizig)    5  bitten)  =  skr,  garj,    idg.  gargh   weäer$ 

u.  ahd,  carag,  charag,  kharag  (lugubris) ;  as,  det  ist,   wozu    ï'iek    (I,   72)  tuuer^ 

karag;  ags.  cearig  (sorgig,  sorgend,  besorgt,  klagen  etc.  stelU, 

ängstlich,  bekümmert,  traurig);   engl,  chary  Zu  karig  sei  sum  Schlüsse  noch  bem 

(besorgt,  sttrglich,  aorgsam,  behutsam,  vorsieh-  dass  von  ahd,  charg  (klug  etc.) ,  an.  ï 

tig  etc.).  —  Dass  das  ahd.  charch  etc. ,  bz.  nhd.  10  (hartnäckig,  träge  etc.)  nach  Diez  (II 

karg  ebenso  wie  mnd.  karch  ein  Contract.  von  das  itcd.   gargo    (verschlagen,   tüdasA, 

kfireLg,ch'jiriig  =  ags.cegir\^  ist  u.  dessen  Bedtg.:  piem.  gargh  (träge)  steunnU. 

klug  u.  sparsam  etc.  sich  aus  der  von:  sor-  karjol,  kerjol,   zweirädrige  CKoiml 

gig  (bz.  Sorge  [cura]  habend,  mit  Sorge  be-  franz.  cariole  etc.   ic.    dies  mit  cairike 

haftet),  sorglich,  besorgt,  behutsam,  vorsieh-  15  von  Uit.  carms  etc.,  c/.  unter  1  kare. 

tig  (cf.  Bünig,  sparsam  etc.  von  sûn,  das  karjolen,  karjölen^    kerjolei,  mit  i 

Sehen)  etc.  entwickelt  hat,  ist  zweifellos,  so-  karjôl,  bz.  einer  cariole  rasch  u,  lustig, 

wie  auch,  da^s  karag,  cearig  mit  der  En-  ren;   —   he  karjôld  d'r  iQstig  hen;  -^ 

düng  ag,  eg,  ig   (cf.  ig)  von  kar,    cear,    bz.  karjôld  d'r  längs,   dat  't  so  'n  &rd  hed. 

dem  Subst. :  goth.  kara;  ahd.  chara;  as.  kara;  20  karjolen.  karjëleDi  kerjSleii,  kriilei, 

ags.  ceara;  engl,  caro  (Sorge,  Angst,  Kum-  u.  lärmend  singen,  juchheien   etc.  —  • 

mar,    Leid,     Wehklage)    weitergebildet   ist.  karijôlje  etc.,  cf.  in  Orimm,  (Wb.  ¥,* 

Dieses  kara,  chara   (wovon  auch  mhd.  kar-  Weiteres  unter  karjolen. 

fritac,  bz.  nhd.  Char- Freitag  [d.  i.  Kummer-,  karkant,   Halsgeschmeide  von   Oûld 

Leid-  od.  Wehklage- Freitag]  u.  C/iar-  Woche)  25  Perlen  etc.  —  Nid.  karkant  (een  habs 

etc.  betr.,  so  gehört  es  mit  goth.  karoo,  ka-  van    edelgesteonten    voor    yrouwen). 

ran  (sorgen,  sich  kümmern);   as.  karôn  (be-  franz.    carcan    (Halsband,    Halseisen), 

klagen,  wehklagen) ;  ags.  cearjan  (Sorge  ha-  a/ra fi ;.  charchant,  cherchant,  toasnadil 

ben,  sorgen,  sich  kümmern) ;  engl,  carc  (sor-  (II,   338)   aus  ciul.  qaerca ;    mnd.  qoi 
gen,  Sorge  haben  u.  empfinden,  sich  beküm-  30  qaerke;   nfries.  querk;   an.    qverk  (Gu 

mern,  sich  ängstigen;  nach  Etwas  fragen;  Schlund,  Hals)  etc.  entstanden  ist     Lt 

ängstlich  u.  verlegen  sein  etc.) ;  ahd.  charôn,  res  soll  mit  ahd.  chrago    (SdUund,  l 

charcn;  tnhd.  cart*n,  kam  (beklagen,  betrau-  Kragen)  u.   lat.  gargit  (cf.  JE^ick,  I, 

ern;  trauern,   wehklagen);  an.  kaera  (kla-  auf  ein  verkürztes  Intensiv,   garg  zwr 
gen,  sich  beklagen  u.  beschweren  etc.,   wo-  85  gehen,  während  ahd.    querechela  (Gf^ 

von  isl.  kaera,  Klage,  gerichtliche  Klage  u.  mit  lat.  gargula;   griech.  gergeros  (K^ 

Beschwerde,  Rechtsstreit  etc.) ;  schwed.  kära  Schlund) ;  skr.  gargara   (Strudel,  Sddi 

(vor  Gericht   klagen);   dän.   kaoro   (klagen)  wohl  aus  der  Redupi.  der  y  gsr  (sehtin 

etc.  nach  Fick  (111,  42)  mit  ahd.  querau,  schlucken)  hervorgingen,   die   übrigens 
chweran,   cheran    (seufzen    etc.);   an.  kura  40  Hause   aus   dieselbe   (cf.    dieserhatb  i 

(Klage),  kurr   (Knurren,   Murren,    Gemur-  kluk  [Schluck]  u.  klukkon)  onomat.  Sc 

mcl,  Gerücht),  sowie  auch  wohl. 'schioed.kurr&  Wurzel  ist,   wie  die  y  von  goth.  karte 

(rummeln,  einen  dumpf  rollenden  Ton  von  (s.  unter  karig)  u.  unser  kwarren.    cf.  < 

sich  geben  etc.),  dän.  karre   (girren,  kirren  kurkhalsen  u.  kwarken. 
etc.,  cf.  unser  kwarreu  u.  kurrelu  etc.)  etc.  45      karkasse,  karkas,  mit  Seide  od.  ( 

zu  einer  germ.  Schallwurzel  kar,   kvar  (tö-  übersponnener  Metalldrath,  der  in  den 

nen,  rufen,  klagen  etc.),   die  er  zu  skr.  jar  ten  der  Frauenhauben  festgenaht  tmni, 

=    urspr.    gar     (nach    Grassmann    =  ihnen  Steifigkeit  u.  Festigkeit  su  geben. 

urspr.  gvar)   vergleicht,  worüber  unter  kal-  dieser  Drath  das  Gerippe  der  Mauben 
Ion  das   Weitere  zu  vergleichen  ist  u.  wo-  50  det,   bz.   zum    Gerippe  derselben    veru 

nach  dann  das  goth.  kara,  ahd.  chara  urspr.  wird,    so  erklärt  sich  die  Identität  d 

die  Bedtg. :  soniis,  bz.  Geräusch,  Getön  etc.  Wortes  mit  franz.  carcasse ;  itl.,  porL  t 

hatte,  woraus  sich  dann  weiter  die  von  Ge-  cassa;  span.  carcasa  (Gerippe)  leidU. 

murr,  Gejammer,  Geklage,  Wehklage,  Trauer  gen  der  Bildung  dieses  Wortes^  sowie  < 
etc.  (u.  so  auch  Kummer  u.  Sorge)  weiter  55  ttl.   carcasso;    span.    carcax;    port.    cai 

entwickelte,  während  das  lautlich  mit  kara  franz.  c&r q\io\s,  bz.  carquaiB  (Köcher ;  e^t 

identische  skr.  jara    od.  jara   die  Bedtg. :  auch  Brustkasten,  thoraz)  von   lai.  cai 

Lied,  Gesang,  Anruf  etc.    hat.     Zu  jar  =  capsus    (die  Bedtg.    ist   den^netch    bue 

zend.  jar  (knistern,   rauschen;  rufen,  an-  Fleischkasten,   Fleischgerippe),    cf.   D 
rufen  etc.)  gehiirt  auch  das  lautlich  zu  ags.  60  I,  113, 


KABK*DOER  177  KARKHOF 

:-dör,  KircherUhür,  hen,  erheben,  preisen^  rühmen  etc,,  cf.Orass- 

-dörp,  Kirchdorf f  a)  Dorf,  das  eine  mann^  387  u.  397)  gehört,  wie  ekr,  gilitâ 

Jiat.  —  Sprichw,:  he  is  so  wis,  as  (voratos)   zur   y  gar,   gir  (schlingen  etc.), 

carkdörpen,  war  g!n  minsk  in  is;   —  Ändere  dagegen  denken  bei  dem  Worte  chi- 

ieiüer  Name  eines  ofries,  Dorfes^  zu  5  richa,  chilicha,  bz,  chilcha  etc.  an  einen  Zu- 

'e  sog.  sOfen  logen  gehören ,   cf.  Ex-  sammenhang  mit  wäisch  cyrch ,  cylch ;  bret. 

c. ;  —  Sprichw. :  dat  könt  s'  in  kark-  kelch ;  gäl.  cuirc  (vorragende  Spitze,  Anhöhe, 

k.  Mittelpunkt  od.  Ort,  um  den  od.  wo  sich  et- 

Le,  kark,   Kirche.  —  Sprichw.:  war  was  sammelt,  cf.  ecclesia),  was  übrigens  be- 
kark  bôed,  d&r  bôed  de  dûfel  'n  werde-  10  grifflich  mit  goth.  kelikn  u.  skr.  giri^a  zu- 

"  kark  Iik  an  wark  lik ;  —  he  kumd  sammenfäJU.    Vergleicht  man  nun  aber  wei- 

kark  of  kluse;   —  he   geid   nig  to  ter  &)  aass  die  Wörter:  Berg  u.  Burg, 

nog  to  warke ;  —  nüms  kan  twê  kar-  soiüie  griech.  purgôs  (womit  goth.  kelikn  über- 

glik  besingen ;  —  he  hed  mër  karken  setzt  wird)  dessäben  Ursprungs  sind,  —  b) 
ngen,  as  he  ferwaren   kan.    —    Nd,,  15  dass  alle  Burgen  u.  Kirchen  früher  auf  An- 

[erke,  karke ;  nid.  kerk ;  mnld.  kercke ;  höhen  u.  Bergen  gebaiä  vmrden,  —   c)  die 

kerke,  karke,  tzerke,  tzierke,  tsiurike,  Kirchen  in  aUen  Zeiten  überall  auch  als 

e,  tsiurke,  ziurke,  stiurke,  szorke,  ste-  Burgen  u.  Festungen  benutzt  wurden ,  bz. 

jffries.  tjercke;  nfries.  särk,  sjörk,  sjerk;  Burgen  od.  feste  Häuser  (attch  Thürme)  wa- 
sjirik;  satl.  serke;  helg.  kaerk;  aa.  ki-  20  ren,  so  ist  es  leicht  möglich,  dass  das  ahd. 

Brika ;  ags.  cyrice,  cirice,  cyrce,  circe ;  chirich& ,   chilichâ   ebenso  wie  goth.  kelikn 

chirche,  chyrche,  cherche,  charche;  (sofern  es  für  kilikn,  kirikn /TAf/yia  kirika] 

horch;  schott.  u.  nordengl.  kirk,  kerk;  stM)  urspr.  blos  die  Bedtg.:  ein  auf  einem 

hirica,  chiricha,  klrihha,  chilicha,  chi-  Berge,  bz.  einer  Anhöhe  liegendes  (od.  hoch- 
ïhileha;  oi^emonit.  kilche,  chilche;  mhd.  26  liegendes)  Etwas  hatte  u.  dass  sowohl  ahd. 

,kiffl*che;  an.  kirkja;  is^.,  aschwed.kjT'  chnrichä,  chilicha,  foie  goth.  kelikn  etc.  von 

rkia;  schwed.  kjrkü;  dân.  kirke ;  norto.  Hause  aus  dieselben  Wörter  sind,   wie  das 

;^iin.  kirkko;  e^^n.  Idrrik,  kirl^kerk;  oben  atigesetzte  skr.  giri^â   (auf  dem  Berge 

«.  kirkis;  aslav.  cr'ky;  russ.  cerkov;  liegend,   bz.  ein  auf  einem  Berge  liegendes 

serkiew;  böhm,  cirkey;  oberwend.  cyr-  80  u.  ruhendes  Etwas),  aus  dem  selbstredend 

niederwend,  zerkwje;  slao.  cerkra.  —  auch  das  wälsche  cyrch  etc.  (s.  oben)  leicht 

bleitung  dieses  Wortes  von  griech.  kü-  hervorgehen  konnte,  zumal  ein  air.  cuirc  in 

(dem  jOisim  [kiîrios]  gehörig,  c/.  kü-  der  dhrestomathie    von  Schleicher  gar 

^mera,    Tag  des  Herrn,   Sonntag;  —  nicJU  belegt  ist.  —  Als  Nachtrag  zu  diesem 

6ü  deipnon,   bz.   käriakon,   das  heil.  85  Worte  (d.  h.  kiricha)  sei  noch  erwähnt,  dass 

'$nahl,  bz,   das  Haus  des  Herrn,  der  (cf.  Förstemann  u.  Arnold  pag.  483) 

l)  ist  sehr  zweifelhaft  u,  viel  bestritten  dasselbe  schon  in  Ortsnamen  vorkömmt,  die 

IT  namentlich  deshalb,  weil  die  römi-  anscheinend  über  die  christliche  Bekehrung 

Oeistlidien  u.  Sendboten,  welche  die  der  Germanen  hinausreichen,   sodass  es  so- 

k  nordgermanischen  Völker  bekehrten,  40  gar  möglich  wäre,  dass  ein  dem  goth.  ke- 

dann  woM  ebenso  wie  den  Galliem  likna  u.  dem  skr.  girica  begrifflich  (als  Burg, 

',  Völkern  (cf.  ir.  teampall ;  kgmr.  teml  bz.  Hohes,  Anhöl^,  Fels,  Berg  etc.)  u.  laut- 

tU,   templum   u.  gael.   eaglais;    kymr.  lieh  entsprechendes  Wort  im  AU-Germani- 

;    bretagn.   ilis;    bask.   eleiza   neben  sehen  vorhanden  war,   was   eben   eine   Be- 

ecluys;    altcornwaü.   eglos   etc.   aus  45  griffswandlung  zu  der  jetzigen  Bedtg.  des 

a)  die  ixt.  Wörter  templum  u.  ecclesia  Wortes  „Kirche**  erlitt,  bz.  in  diese  Bedtg. 

'acht  haben  würden.   Einige  leiten  des-  überging. 

las  ahd.  chilicha  etc.  von  goth.  kelikn  karke,  Kärrchen,  kleine  Karre. 

r    Wort    kömmt    in    der  goth.  Bibel  karken,  mit  einer  kleinen  Karre  schieben ; 

XIV,  15  vor  u.  bezeichnet  den  Saal,  50  —  he  kârked  dat  d'r  langsam  hen;  —  da- 

^ristus  das  Abendmahl  mit  seinen  Jün-  von:  kärker,  Kärrcher,  Kärner;  —  wen  de 

ibhielt),  bz.  keilikn  (turris,  coenaculum,  fürst  wil  bôeu,  hed  de  kärker  to  dôn. 

I,  Burg,  festes  Haus,  oberes  Stockwerk,  kark-fagd,  Kirchvoigt ;  —  bî  gebrek  (Man- 

fwÖWter  Saal,  Speisesaal)  ab,  was  für  gel)  fan  folk,  word  de  snider  karkfâgd. 

(ttfdpr.  kirikn)  steht  u.  wahrscheinl.  55  kark-gang,  karkengang,  Kirchengang, 
r.  giriga  (Beiname  des  Gottes  Siva  u.  Kircherwesuch ,  namentlich  zur  Abstattung 
:  bwgUegend,  bz.  auf  dem  Berge  [od.  des  Dankes  nach  wiederhergestellter  Gesund- 
liegend  od.  ruhend),  giri-^ä  (Beiname  heit,  bz.  nach  einer  Entbindung  etc. ;  —  he 
Jâttin  Dorga  u.  wörü. :  monte  nata),  hed  sin  —  bz.  sê  hebben  hör  karkgang  dân. 
end.  gairi  (Berg)  zur  y  gar,  gir  (erhö-  60      kark-hof,  Kirchhof,  Friedhof,  Gottesacker. 

tan  DoonücaftI  Koolman.    WOrtorbnoh.    II,  12 


KARKLOG  178  KABREN 

kark-lôg,  Kirchdorf.  L.  II^  2^-  ^^   unier  kernen,  far. 

karksk,  kirchlich,  kirchlich  gesinnt,  wm        kamen  [s,  dj  mü:   „dem   Kern 
der  Kirche  viel  haltend  u.  sie  fleissig  besu'        Milch  gewinnen"  übereetet  wird)  de 
chend;  —  de  Reformerden  sunt  in  't  gehêl        nichts  gemein,  sondern  es  itl  dassA 
nog  al  reg[t  karksk,  mer  as  de  Lüttersen.        5  wie  cigs,  (H.  Leo,  Ü41)  cveorn,  erfi 

kark-spil,  karkspel,  karspel,  kaspel,  bz,  cyrn  ans  cvyroay  cyma  (Hm 
Kirchspiel,  Kirchsprengel,  Parochie.  —  We-  BuUerfass),  demnach  auch  mü  go 
gen  dieses  spil,  spei,  cf.  bîspil  t«.  unter  spei-  nas  (cf.  kwern)  idenüsch.  ef.  weäe 
len  das  as.   godspel  (ErzäMung  von   Gutt,  kamen,   buttern,    Butter  dnrt 

od.  Gott-Verkündigung,  Kvangelium),  wo-  10  Schlagen,  Stossen,  Schikiidn  ek. 
nach  karkspil,  karkspcl  sorid  ist  als:  Kir-  Milch  erzeugen  u.  gewinnen.  —  ü 
chen-Verkundigung, Kirchen-Lehre, Kirchen-  neu,  kaarnea;  nid.,  mnld,  kernen; 
Bede,  bz.  Predigt  in  der  Kirche  etc.,  ausge-  kernjen;  nfries,  etc.  COuteenJkem 
dehnt  über  den  ganzen  Bezirk,  dessen  Be-  Bceraen,  sarnen;  satL  (Ehrentrai 
Kohncr  zu  einer  betr.  Kirche  eingepfarrt  15  ÜIS)  seddenje  ^au«  serdei^ey  Berrepje, 
sind  u.  in  dieser  Kirche  die  Predigt  hören.        bz.  sernjo,  mit  Erweichung  des  hat 

kark-toren,  Kirchthurm.  in  ein  zischendes  „s",   geepr.   wie 

karmelk,  s.  karn-melk.  in  Cicero);  wang,   (IShrentrautf 

k armen,  seufzen,  jammern,   klagen  etc.;       sjen  (für  sjom,   bz.  kern,   cf.  9je]  = 
—    h6  siit  to  Süchten  uii   karmen.   —  Nd.  20  karl)   u.   (Ehrentraut,    II,  IS) 
karmen;  mnd.  kermen,  karmen;  nid.  kermen;        (für  sjernen,  bz.  kernen);  ags.  oenuu 
mnld.  caermen,  später: karmen, kermen  (lamen-        churn ;  aengl.  chcme ;  ncirdengL  ken 
tari,eja1are,quiritari,in^omisccre);u7/r<V;«.kier-        kirn;  scliott.  kirn;    ish  kurna;   nofw 
mcn;  a^9.  cyrman,  cirman  (lärmen, schreien),        assimil.  (dialect.  auch  sehwed.)  kvui^] 
Subst,  cyrm,  cirm  (Lärm,  Geschrei,  fragor,  25  kärna  ii.  (V/ia7fc<.^  Igorna ;  dän,kient 
clangor) ;  nordengl.,  bz.  engl,  chirm,  churme ;       pfälz.  kernen ;  mrhiin,  kernen ;  nirki 
Schott,  chirmc  (vom  Klageruf  der  Vögel  vor        nen;  /!nn.  kimua;  esin.  kirnoma;  U 
dem  Sturm  etc.).     Auch  wohl  engl,  charm        nét.   Letztere  woM  aun  dem  aUêdim 
(murmeln,  sumsen;  durch  Murmeln,  bz.  Bau-        an.  kima  entlehnt,  bs.  obgeleOeL  —  W 
nen  od.  leises  Singen  etc.  bezaubern  u.  be-  80  die  Wörter  kam  u.  kamen  betrift,  sc 
sänftigen  etc.),  charm   (harmonisch  klingen        ich,  dass  das  Letztere  (ebenso  wie  Â 
od.  tönen),  Subst.  charm  (das  Gesumse  etc. ;        kernen  [kernig  od.  markig  werden] 
Zaubermittel  etc.),   obschon   dies  auch  mit        spätere  nhd.  kernen,    vom  Subet.  1 
afranz.  charme   (Zauberlied,  Zauberformel;        ahd.  mu^an  [cf.  mullen]    tMNn  «Mi 
nfranz.  Zauber);  charmer  (bezaubern)  etc.,  85  Mühle,    cf.   mölen)    vom    ErUeren 
sowie  ahd.  garminôn,  kermcnôn   (incantare,        gebildet  ist,   wie  ja  auch  et^  chnn 
beschwören,  bezaubern)  aus  mlat.  carminare        tern,  bz.  Butter  machen)   fxnn  engl 
(von  lat.  Carmen,  cf.  Diez,  II,  244)  ent-        (Buttergefäss,  bz.  Butter^Apparai)  e 
standen  sein  kann,    karmen,  kermen   etc.        cum  (BuUergefäss)  zurückgeht  u.  im 
betr.,  so  gehört  dieses  mit  ir.  gairm  (vocatio,  40  nach  die  germ.  Form  kernen,  kima 
nomen  etc.),  gairmeadh  (vocare,  pronunciare) ;        tern)   ebenso  wie  das   age,  eernen 
wälsch  garm   (cxclamatio) ,  garmiaw  (excla-        schlagen,   bz.   durch   Sduagen   od. 
mare  etc.)  etc.  i«.  ir.  gair  (Geschrei)  etc.  zur        Butter  bereiten)  u.  engl,  churn  (buttt 
selben  y  gar,  wie  kallen  u.  goth.  kara  etc.,        urspr.  von  nhd.  kernen   v.   mhd. 
s.    unter   karig.      Wegen   der  Bildung   des  4!)  (kernig  werden  etc.)  ganz  verachiedent 
Thema  garma  cf.  galm.  ist.  —  Das  Wort  kam,  bz.  käme,  ken 

karmens-,  karms-wnrtel,  A"(i/i7i{<s-Trur^e?,  betr.,  so  ist  es  zunächst  aue  kirne,  1 
Wurzel  von  calamus  aromaticus.  —  Wegen  dies  wie  ags.  cyyrn,  cum  aus  cryi 
calamns  cf.  halm.  kvirna,  qirua  (cf.  kamen  =    ahd.  <; 

kam,  Fass  od.  Gcfäss,  worin  die  Milch  50  ags.  cuman,  goüi.  qiman  von  y  gai 
durch  Drehen,  Schlagen  od.  Auf-  u.  Nie-  standett,  woraus  auch  die  lîbrmen 
derstossen  gebuttert  wird,  auch  botter-karn  qairnus  u.  ahd.  querna,  quima  (^. 
genannt.  Compos. :  drci-karn,  puls-karn.  —  hervorgingen.  Dieses  qima  fiim  bi 
Nd.  käme  u.  (S c  h  ü  tze)  kaarn,  botterkaarn ;  hatte  es  urspr.  die  Bedtg. :  JReih' 
mnd.  käme,  kerne,  kecrne;  nid.  kcm;  mnld.  55  =  Ding,  womit  man  etwas  zerreibt 
kerne;  engl,  chem,  churn;  wang.  (Ehren-  kleinert,  od.  auch:  Ding,  bz.  £twi 
traut,  II,  3i)3)  sjen  (für  sjera,  cf.  ^cl  für  zerrieben  u.  zerkleinert  ist,  woraus  eiti 
^jerl  =  kcrl);  J^ss.  (Vilmar)  kerne,  but-  seits  die  Bedtg,:  Mulde,  Mahl-  od. 
tcrkerne;  isl.  kirna;  dän.  kjcrne;  schwcd.  stein  etc.  sowohl,  als  auch  die  von  ( 
klLrna.     Es  hat  mit  filid.  kern   (cf.  Seh.  u.  60  [zärtlich,  weich,  weichherzig  etc.]  u. 


KABNEN  179  KABN-MELK  KARMRTiK 

:h,  îoeichhereîg,  weich,  mürbe,  morêéh,  dem  SUUen,  wie  I,  310  u.  564  etc.  u.  aa- 

'eicJU  Bu  beiêsen  etcj,  eawie  Bm&re  dann  (I,  71  etc.)   die  y  ggt  aub  2,   die  er 

lere,  Butter,    Weiches,   Zerriebenes],  mit:  zerbrechlich,  morsch,   aU  machen,  od, 

(Fett  =  Zerriebenes],  smelten  u.  smart,  werden  übersetet,  die  indessen  (cf.  lat.  f ra- 

%uch  mal  [MM  =  Zerriebenes],  m5-  5  gor  u.  frango ,  sowie  an.   braka  [prasseln, 

ïühle],  molt  [Staub,  be.  Eingeweichtes,  krachen],  brestr  [Oekrach]  u.  Weiteres  un- 

eicJies,  Zerriebenes],  mulm,  mort  etc.  ter  bräken,    barsten,   kraken,   krank   etc.) 

;  Ableitungen  von   der  V  mar,  mal,  ebenso  wie  (cf.  pag.  73)  6  gar  (stürzen,  fat- 

imal):  Zerriebenes,  Zerkleinertes  etc.,  len;  quellen   d.  h.  brechen   aus   od.  hervor 

Hartige,  breiige  Masse,  Weiches  (z.  B.  lo  aus  der  Erde  od.  einem  Felsen)  wohl  urspr. 

Fett,  Butter,  Schmalz  etc.)  van  selbst  die  Bedtg. :  prasseln,  krachen  hatte  u.  dar- 

n  u.  wonach  qirna  denn  als  zerrei-  aus  die  von:  bersten,  reissen,  brechen,  zer- 

u.  zerkleinerndes  Etwas  ausser  Mühle  brechlich  u.  aÜ  werden,  bz.  stürzen,  fallen 

hlstein  (od  MM-  u.  Orütz-Apparat)  etc.  entmckelt  hat.   —    Weiteres  vergl.   bei 

eidU  die  von:  Brei-,  Mark-,  SchmaU-  15  Grassmann  (479),   der  für  y  3  jar  die 

tUer-Äpparat  etc.   erhalten  konnte  u.  Qrdbdtg. :  zerreâen,  abnutzen,  aufzehren  etc. 

rseits  qirna  als  Zerriebenes  etc.  auch  annimmt  u.  sie  mit:  aufreiben,  gebrechlich 

ammwort  von  ahd.  kemo  (nucleus,  bz.  u.  aU  machen ;  aU  werden  lassen ;  gebrech- 

od.  Innerstes)  wurde.  Man  kann  aber  Uch  werden,  altem,  aufgezehrt  werden ;  zer- 

mnehmen,  dass  die  Bedtg.:  Butterge-  20  rieben  werden;  aufreiben  etc.   übersetzt  u. 

•d  Bittterapparat,  Ding  zum  Fabrici-  sodann  dieselbe  y  gar,  bz.  gar  bei  Bopp, 

n  Butter  (die  das  ags.  cym,  com  ja  der  sie  (Gloss.  comp.,  pag.  148)  ausser  mit 

Mühle,   Mühlstein  schon   hat)  conteri,  consami,  confici  auch  mit  concoquere, 

aus  der  von:   Eeib-,   od.  Stoss-,  bz.  digerere  wiedergiebt,  während  er  1  gar  mit: 

inerungsapparat    hervorging,    zumal  25  humilius,  brevius  reddere  übersetzt  u.  dazu 

man    bedenkt,    dass    das    Getreide  nhd.  kurz  (cf.  kört)  stellt. 

mü   einem  Stein   in  einem   Grfäss  Zu  dem  Thema  qir-na,  a)  als  brechendes, 

ven    (stötd)     oder    zerrieben    (r&feo)  schrotendes,  zerkleinerndes,  zerreibendes  Et- 

und  dass  demnach  das  ags.  cyyrn  was  (=  quem,  quirn,  Mühle,  Mühlstein  etc. 
\e  qirna  nicht  allein  ein  Reib-  od.  80  cf.  auch  ags.  cveorn-têd,  Backenzähne,  als 
b-  u,  Zerkleinerungs-Äpparat  aUch  ein  die  mahlenden  od.  zermalmenden  Zähne)  u. 
r-  od  ZerstosS'Apparat  war,  trie  kam  b)  als  gebrochenes,  geschrotenes,  zerkleiner- 
'h  ein  St  0  SS 'Apparat  ist,  bz.  ein  Ge-  tes,  zerriebenes,  morsches,  weiches  u.  mürbes 
worin  die  Milch  mittelst  Stossen  u.  Etwas  (=  ahd.  kerao,  an.  kjarni,  ags.  cyrn, 
len  etc.  gebuttert  wird.  85  Kern,  bz.  das  weiche  Mark  u.  Fett  od.  In- 
gleicht man  nun  aber  die  y  gam  von  nerste  der  Knochen,  das  weiche  u.  essbare 
liman,  qam,  quman  (cf.  kamen),  sowie  Mark  der  Bäume  u.  Pflanzen,  —  das  weiche 
Jan,  gan  von  goth.  qino  (Weib,  od.  u.  essbare  Innere  der  Schal-  u.  Hülsen- 
ende, cf.  kw&ne)  u.  qinan  (gignere)  etc.,  frücMe  etc.)  stimmen  lautlich  u.  begrifflich: 
für  qirna»  nebst  den  verwandten  Wör-  40  a)  ^ti^.  girna  (Mühlstein ,  MüMe)  etc.  —  b) 
ihd.  kerao  u.  ahd.  chom  (cf.  körrel  skr.  jtrna  (gebrochen,  schwach,  alt,  morsch, 
•n)  eine  idg.  y  gar  =  skr.  jar  anzu-  zerrieben,  aufgerieben),  welche  Wärter  beide 
,  die  von  Hause  aus  mit  der  unter  ebenso  wie  qir-na  mit  dem  Suffix  na  von  y 
u.  karmen  erwähnten  Schallwurzel  gar,  gir,  jir  =  gar  jar  (brechen,  zermalmen,  zer- 
entisch  ist  u.  aus  der  Grdbdtg.:  so-  45  reiben  etc.)  weitergebildet  sind.  Zu  jima, 
bz.  ein  unarticulirtes  Geräusch  machen  bz.  girna  bemerkt  Bopp,  dass  es  für  ^ärna 
nlicher  Weise  wie  y  ghur,  ghru  aus  steht  u.  vergleicht  er  dazu  auch  lat.  gränum 
(tönen,  rauschen,  knistern  etc.,  cf.  zend.  (aus  gärnum),  sowie  weiter  goth.  kaum,  in- 
luschen,  knistern  etc.  unter  karig  u.  dem  er  annimtnt,  dass  dessen  Thema  kaurna 
n,  sowie  weiter  unter  grind  das  ags.  50  =  älteres  kurna  auch  aus  karaa  entstand, 
LU  [fremere,  frendere;  molere,  conteri]  worüber  Weiteres  unter  kôm.  —  Zu  skr. 
ner  das  unter  görte  u.  grind,  grand  jîrna  cf.  (Ben feg)  jima-ta  (frailty),  jarana 
besagte)  auch  die  Bedtg.:  reiben,  zer-  (old;  digestive)  etc. 
f  zerkleinern,  mahlen,  zermalmen  etc.,  karn-klot,  s.  unter  kam-puls. 
tchen,  zerbrechen,  zer  stossen  etc.  u.  so:  55  karn-melk,  ksrmelk,  Buttermilch,  Milch 
ben,  mürbe,  weich,  morsch,  zerbrech-  woraus  die  Butter  durch  kamen  ausgeschie- 
c,  nuuhen  etc.  entwickelt  hat  u.  woraus  den  ist.  —  Sprichw.  u.  Eedensart. :  de  wde 
die  Ablautform :  gur,  gvar,  bz.  jur  ent-  (Käsewasser,  Molken,  seram  lactis)  is  de 
Vergl.  dieserhalb  bei  Fick  (I,  72)  karmelk  sSn  borge;  —  dat  is  de  kûnst  fan 
:  (rauschen)  u.  dieselbe  auch  an  an-  60  de  karmelk,  dat  sê  blau  lett  (blau  aussieht^ 

12* 


KABN-PÜL8  IM                      KABSE  KASSE 

■ 

bg.  voüstânâig  ausgebuttert  u.  dünn  u,  was-  kaniût|0l,  kênilljea,  kraflticii  ta 

serig  ist);  —  de  karmelk  mit  de  mesfôrke  wie  ein  nmfllje  etc.,   od.  Keiner  h 

aten  (Unsinniges  thun) ;  —  he  sucht  ût,  as  frMicher  OeseOe  leben  m.  sieh  kerwÊâi 

k^l  an  karmelk,  bz.  ho  hed  *n  karmelkisge-  f rahlich  u.  lustig  »ingen  etc.;  —  hék 

sieht   —   Nd.  karrmelk ,   karrnmelk ;    nid,  5  jed  wat  herum ;   —    Aé  Idpd  de  gm 

kememelk ;  wfries.  keroe-,  karnc-melk ;  engl.  wat  to  kenU^ea  etc. 

churnmilk  u.   (landsch.)    kernmilk ;   schoU,  kftrpe,   karp,    karper   (Plmr,  kuf 

kirnmilk ;  dän.  kjernemclk ;  schwed.  kärnmjelk ;  karpera),  Karpfe,  Karpfen  (cjprims  e 

oberpfiüz.y  ndrhein.  kern  milch,  kimmilch.  —   Nd,   karpe;    nid.    Joupen;    engl 

kam-pals,   die  unten  mit  einem  runden,  10  dän.  karpe;   schwed,    karp;  o».,  isL 

flachen,  durchlöcherten  Breite  (kam-kl6t  ge-  karbi  (cyprinns  pelagieaa   m.  omcA  [ii 

nannt)  versehene  Stange,  welche  beim  But-  prinus  carpio);    Span,    carpa;  frtau, 

tern  der  Milch  aufu.  nieder  gestossen  wird,  prov.  escarpa;  iteU,  carpiooe;  oÛ.  ik 

cf.  pals,  pulsken.  carfo,  Chamo;   mhd,  earphe,  eaipe^  1 

karn-stok,    der   Stock   od,   die  Stange,  15  wcd.  crap;  poln.,   sltw.    karp;   serh,  \ 
woran  der  sog,  kamklôt  (s,  karnpuls)  befestigt       russ,  karp ;  böhm.  kapr ;  UL  karpi,  k 

ist   u,  welche  beim  Buttern  in  dem  Loch  lett,   karpa;  mlat,   carabna,   carpio,  • 

des  Deckels  auf  u.  nieder  bewegt  u.  gestos-  carpus  if.  (friü%er  schon)  earpa;  gad,. 

sen  wird.  carbhanach;  weUeh   carp ,    eerpjB.  - 

kamûtje,  kernûtje,  kenûtje,  knfitje,  a)  20  scheint,  dass  dieses  Wert  der  Lautm 
Genosse,   Kamerad,   Spielkamerad ,   kleiner       bung  nicht  unterlag   «.   demnadk  em 

fröhlicher,  lustiger  Geselle  etc.  u.  daher  auch  karp  angehört,      Vergleiéhl  fluosi  Mi 

b)  ein  kleiner,  fröhlicher,  lustig  singender  dass  unser  schel-fisk  tn  seinem  enUn 

Vogel  u.  zwar  «peciell :  der  Hänfling ;  —  wen  irii  scilan,   gkal   (scheiden^   spaUen,  ir 

he  mit  sin  karnûtjes  (ker-,  kenûtjes)  tosamen  25  ctc),  bz.   der  V  skar  (sidineiden,  sdk 

is,  den  hebben  sê  glik  allerlei  schelmensträ-  trennen  etc,^  cf.  sch&len  «.  schäm  elf 

ken  bi  de  ende ;  —  he  is  mit  sin  kemûtjes  hört,  so  mag  der  Name  des  Karpfen  i 

(keuûtjes,  knûtjes)  hen  to  fisken ;  -  he  singd  gegen  mit  skr.  karp,   krp   (OeseaU^  1 

as  'n  kenûtje ;  —  so  hebben  'n  kenûtjes-lä-  Erscheinung,   SehOnheii,    &f.  Sdkein,  i 

fen  (ein  Leben  wie  die  kleinen  fröhlichen  30  etc.)  zusammenhängen  u^    demsdben  i 

sorglosen  Gesellen,  bz.  wie  die  Hänflinge)  Name  wegen    der  schönen,    rmdmlk 

mit  'n  ander;  —  sê  fören  'n  läfen  as  'n  ker-  Form  u,   der  sdwnen  vom  gMgdk 

nûtje   (kenûtje,  knû^e).   —  Es  ist  das  Di-  blaugrün  spielenden  Färbung  beigded 

min.  von  karnüte  =  tüd.  ker-,  kor-nuit  (Ge-  Dieses  Wort,  was  wohl  mit  dem  sendmt 

nosse,  Kamerad,  loser  Geselle;  grüner  Finke)  85  keref  (Gestalt,  Körper,  Fleisch)  mi  i 

von  dessen  Dimin.  kernuitje  auch  nid,  knai^e,  auch   dem  lai.  corpus  «.    mnserm  %  i 

bz.  (v.  Dale)  kneutje  (een  klein   vogeltje,  Chrunde  liegt,   dürfte  wcM   aus  enus 

dat  tot  het  geslacht  der   vinken  behoord,  dem  Sufflc  pa  von  der  y  kar  (wutdksn, 

hennepTink,   Hänfling)    wchl  contrcJi.   ist,  schaffen,  formen,  bilden  ete,)   rmnw 

wahrend  von  kernuit,  kerneut  jfcon^raft.knait,  40  setzten  Thema  karpa  gekikrst  sein  «l  i 

kneut)  auch  wohl  kneater  (Hänfling)  weiter-  blos  die  Bedtg.:  Form^    GestaU,  BU, 

gebildet  wurde,  falls  kndtje,  kneutje,  kneu-  sere  Gestalt  u.  äusserer  Schein  ete.  (ss 

ter  etc.   nicht   etwa  besser  mit  kneuteren,  was),   bz.  das  was  von  Etwas  «îdUéi 

knoteren    (schmettern,   schmetternd  singen,  u.  in  die  Erscheinung  tritt  ete,  gMt 

bz.  garrire,  cantillare  etc. ,   murmurarc  etc.)  45  ben,  wie  dies  wolU  auch  mit  unserm  tt 

von  dem  Schallstamm  knut  als  Ablaut  von  Fall  ist, 

knat,  knit  (cf,  knattern,  knittern,  knuttern,  karrel,  karl,  s.  körrel  m.  kennsL 

od.  gnattern   etc.)   abzuleiten  ist.    —    Dies  kars,  s.  unter  kras. 

ker-,  kor-nuit  od.  kerneut  in  der  Bedtg.  Ge-  kars-,  kas-bikker,  s.  karsfBgeL 

nosse  ist  aber  dasselbe  Wort  wie  fUd,  keur-  50      kars-,  kas-bov,  Kirschbaum. 

noot  (cf.  mtüd.  koren,  keurcn,  eligere,  gu-  kars-,  kas-branwîn,  Kirsehbramdm 

Stare  etc.,  bz.  unser  kör,  kören  etc.);  mnd.  karse,   kasse,   kars,   kas,   KirsA 

körnote,  kôruute,  karnute,  korgenote,  chure-  Sprichw. :  mit  grote  herren  ia  kvâd  1 

not  (gewählter  od.  gekürter  Genosse,  bz,  Ge-  äten ;   so  kêsen  de  besten   an  smltea  i 

nosse  im  küren,  od.  wählen;  überhaupt :  Ge-  55  sténen  um  sOk.  —  Nd.  kasbere ;  imimL 

nosse,  Freund,   Buhle,   Kumpan,   Zech-  u.  u.  kcrse-,  karse-,  (ka8-)bere ;  nid.  kers: 

Spiel-Genosse),  wovon  auch  nd.  (Dähnert)  kerse;  a/i4.  chirsa,  chirssa,  kirsa ;  «dUk 

kornut  (ausgelernter  Buchdrucker-I^hrling,  kerse,  kersche ;  schw^z,  kriese ;  schmsd, 

der  aber  nicht  das  Gesellenrecht  hat)  sich  b&r;   dän,  kiraeb&r  etc.     Aus  iat  oer 

herschreibt.  60  wälirend  ital.   ciriegia,   cilisgla;    s^ 


KAEBSE  ISl  KAST 

H.  cereja;  proü,  cerisia;  fratu.  ce-        od.  pei4c$TixJîéh  (Kartoffeln  wui  der  Sekale); 
nach  Dies  (1, 129)  auê  einem  Adj,:       —  Sprichw. :  du  grote  kartnffei,  wen  da  man 

enistfinden.  —  Ob  das  lat,  cerasom  nêt  barsten  deist  (von  Prahlhänsen).  —  Die 
kel  gefärbte  od,  rothe,  glänzende  Kartoffel  wird  hier  auch  sehr  häufig  „êrd- 
(die  Kirschen  sind  in  vcXler  Beife  5  appel'^  (nid.  aardappel,  franz.  pomme  de 
jih  od.  schwarz,  bz.  roth  u.  glän-  terre)  genannt,  sowie  aticA  taffel,  v)ovon  die 
lü  dem  skr.  kfs'na,  kanna    (nach        Vorsilbe  kar  (cf.  dieserhaXb  tnffel  =  JRon- 

üiger,  violaceoB) ;  apreuss.  kirsnan  toffd)  wohl  abgeworfen  ist,  da  es  schwerlich 
schwarz) ;russ.(cf.Oeig er,  ürspr.  directe  Entlehnung  aus  einem  rom.  taffcJa 
ache,  pa{f.  241)  tschërny  (schwarz),  10  etc.,   bz.  tufa  (von  lat.  tuber,   s.  unten)  isL 

(reih,  schön,  glänzend)  zusammen-  —  Das  Wort  kartaffel  betr.,  so  entband  es 
.  weiter  mit  skr.  (Fi  ck,  1,45)  kâra  aus  älterem  tartuffel  (cf.  böhm.  tartofle:  ûl. 
la  (schwarz,  dunkel)  zur  y  kar,  Ifxr  tartaflor;  dän.  [didlect.]  tartuffel  =  KoT' 
i,  flammen,  glänzen  etc.,  cf.  lat.  caleo  toffel)  als  Entlehnung  aus  ital.  tartufo,  maü. 
)]ak,  blaken,  blaker  etc.)  gehört,  od.  \h  tartuffol,  ven.  tartufola  etc.,  troa  vidleicht 
color  (Ic/.  klör)  u.  den  obigen  Wör-  (Name  der  Trüffel  u.  eines  KnoUenge^ 
de  mit  lat.  celare  fcf.  2  hälen  etc.)  wächses)  aus  (cf.  Diez,  I,  430)  terrae  ta- 
[ar  (verhauen,  bedecken  etc.)  lasse  ber  (also  Erd-KnöUe,  od.  Erdfrucht,  Erd- 
in gesteUt  sein.  Wegen  eines  etuHii-  apfel)  verderbt  wurde,  da  es  jedenfalls  zwei' 
ammenliangs  mit  griech.  kéras,  lat,  20  fdlos  ist,  dass  die  Endung  tuffol  etc.  aus 
«.  cf.  hörn),  cf.  Weiteres  bei  Wei-  lat.  tuber  (von  y  tu,  MadU  hcU)en,  stark 
mter  Kirsche.  sein  od.  werden,  wachsen,  schweüen,  sUA 

,  s.  kerse.  ausdehnen,  dick  werden  etc.,  cf.  dum  etc.) 

D.  s.  kiurslen.  entstand. 

bd,  kasflod,  s.  unter  karst.  25      karre  etc.,  s.  karfe  etc. 

kaa-flgel,  auch  kara-,  kas-kikker,  karwei,  kerwei,  kewei,  krawei,  krewei, 

\d,  Pir^.  (Ton  auf  die  zweite  Silbe),  eine  Jemandem  auf- 

elf  s.  karkspü.  erlegte  od.  aufliegende  Arbeit  od.  Verrichtung, 

(obs.)  Christ.  —  Mnld.  kerst ;  mnd.  bz.  ein  dergl.  Dienst,  eine  schwere,  mühecoUe 
int,  kirst,  umgesetzt  aus  krist.   Da-  80  od.  unangenehme  Arbeit  od.  Verrichtung,  eine 

(obs.)  karsten,  kersten,  christlich,  Arbeit  ausserhalb  der  gewdhnlichetv  Zeit, 
108.  —  b)  karsten,  karsen,  kassen,  z.  B,  nach  Feierabend,  od.  des  Sonntags 
ml.  Name  =  kristjan  (Christian,  etc.;  —  ho  kumd  mi  altid  mit  allerhand 
ins);    Geschln.:    karstens,    karsens,        sükse  (solche)  bliksems   karweien,  dal  man 

^ujens.  —  c)  (obs.)  kastenen,  ker-  35  rein  des  düfels  worden  schul';  —  mit  sQkse 
kargten  =  mnld.,  mnd.  kerstenen;  karweien  brûkst  du  mi  ôk  nêt  kamen,  de 
cerstna,  zum  Christen  machen,  tau-  kanst  du  sülfen  för  di  holden;  —  ik  heb' 
d)  karst-,  kars-,  kas-ttd,  Christzeit,  dar  fau  afcnd  na  firafcnd  nog  so  'n  Itttjet 
chtszeit.  —  e)  karst-,  kars-,  kas-fl6d,        karwei  fïir  dt.   —    Nid.  karwei,   kerwei.  — 

Weihnachtsfluth ,  spec.    die  grosse  40  Entlehnt   aus  franz.    corvée;   henneg.  cou- 
chtsfluth  von  1717,  welche  wegen  ihrer        rowoe;   occä.  courroe  (Frohndienst)  u.  dies 
Verheeimngen  noch  lebhaft  in  der        nach  Diez  (II,  256)   aus  mJat.  corrogata 
ung   des  Volkes  lebt.    —    f)  karst-,        in  der  Bedtg. :  Aufgebot  von  corrogare  (zu- 
it,  Christmorgen,  cf.  ucht.  sammenfragen,  bz.  zusammenrufen,  versam- 

rte,  Karte,  Landkarte,   Spielkarte,  45  mein  etc.). 

'•arte  etc.   —   Redensart:   êmand  in  kas,  Casse.     Aus  Hol.  cassa  etc.   u.  dies 

3  kiken»     Aus   lat.   Charta ;   griech.        aus  lat  capsa,  cf.  kapsel  u.  unter  käste. 
Blatt,  Papierblatt  etc.).  kas-bôm,  s.  karsbôm. 

rte,  Karde,  Weberdistel.     Vom  lat.  käsen,  kosen,  ge-  od.  erkoren,  gewählt 

aus  kasduus  (als  kratzendes  Etwas)  50  etc. ;  s.  kêsen. 
'  y  kas  (kratzen   etc.),   cf.  Fick,  kas-flôd,  s.  unter  karst,  sab  e. 

kasjen,  s.  unter  karst,  sub  b. 
1,    Woüe  mit  der  Karde  (2  karte)  kaspel,  s.  karkspil. 

u.  kämmen.  kaspel-fagd,  Kirclispiel- Voigt,  Kirchen- 

m,  karten  (von  1  k&rte) ;  —  sê  sunt  55  Vorsteher. 

.rtjen   (sie  spielen  Karte,   bz.  sind  kasper,   ml.    Name   =   nhd.  Caspar;  s. 

wtenspielen) ;  —   sê  hebben  dat  mit        Jasper. 

ofkârtjed.  1.  kassen,  Kirschen;  s.  karse. 

ffel,  auch  ker-,  ke-,  kan-  u.  ^e-  2.  kassen,  s.  unter  karst,  sub  b. 

ïarUffél;  —  kartuffels  in  de  bOksen  60      käst,  s.  käste. 


KASTANJE  188  KAT-BLOK 

kastanje,  TTd^/antV;  makkekastaiges^jsäMe       Uhnt  aus  firans,  oanerole;  pic, 
Kastanien).  —  Redensart:  mit  aDdermans       strole,  10a«  nebtt  üai.  casraola;  9» 
liaodcn  de  bradcn  kastanjes  ût  't  für  haleo.       zuda  aus  üäL   cazsa;   eoL  cana;  tfn 

käste,  käst,  Kasten,  Behälter,  Schrank,  pic,  casse;  span.  caxo  (JPfatme  wêA  m 
verschlossener  liaum,  Gefängniss ;  —  kisten  6  Stiel)  weiiergebüdei  ist.  Das  üal  am 
im  kästen;  —  ûrkast  (Uhrkasten,  Uhr-Oe-  stammt  nach  Dies  (I^  121)  ntdeMmt 
hause  etc.);  —  wandkast  (Wandschrank);  der  von  ahd.  cheri,  koi;  am,  ksÄ  ß 
—  he  sitt  in  de  käste  (er  sitzt  im  Kasten,  geschirr),  vforüber  Weiteres  unter  kild. 
hg,  im  Gefängniss);  —  pass'  up!  du  kumst  kat,  s.  katte. 

nog  insen  in  dfo  käste;  —  (scherzh.)  der  Hin-  10  kat-anker,  auch  katte  od,  kat  geim 
tere;  hö  gêf  hum  wat  för  de  käste.  —  Nd.  Ein  kleiner  mit  mehreren  schaffen  Kk 
käst,  käste;  mn<i.  käst,  kass,  käste;  nid.  kdAt,  od,  Haken  versehener  Anker,  weither 
kas ;  ahd.  kasto,  chasto ;  mhd.  käste  (Kasten,  Verstärkung  eines  andern  in  dem  Fd 
Behälter,  Gehäuse,  hz.  Vertiefung  od.  Höh-  braucJU  wird,  wenn  der  Grund  M 
hing,  worin  die  Edelsteine  eingefasst  [also  15  sonst  zumHiilten  untauglich  ist  u,  wo  i 
Einfassung  etc.]  werden).  —  Es  ist  vielleicht  dieser  Anker  sich  (wie  eine  Katti 
aus  goth.  kas  (s.  unter  2  kare)  weitergebil-  ihren  Klauen  od.  Nägeln)  an  densdbe») 
det,  doch  ist  niclU  zu  verkennen,  dass  auch  klammert,  bs.  in  denselben  einhakt  ^i 
nahe  Verwandtschaft  (formell  u.  begrifflich)  dän.  katanker;  sehwed,  kattankara 
mit  itaJ,  cassa  (cf.  kaj?);  span.  kaxa;  port.  20  Nach  Bobrik  (pag,  15)  heisst  dsi 
caixa;  franz.  caisse  (Kiste);  franz.  châsse  festigen  dieses  katankera  (od.  and  fc 
(Einfassung)  etc.  besteht  u.  dass  namentlich  genannten  Ankers)  an  einen  andern  M 
die  mnd.  u.  nid.  Formen  kass,  kas  hierauf  das  Verkatten  u.  wie  nun  ankern 
zurückweisen,  Dass  ausserdem  aber  aum  ankern)  von  Anker  «.  haken  wm  Si 
lat.  casa  (Haus,  Gehäuse,  bz.  Häuschen,  25  weitergebildet  ist^  bs.  Verkatten  eineé 
Hütte,  kleines  Gelass)  bei  diesem  Worte  so-  liehe  od,  die  gleiche  Bedtg.  mrie  Ver\ 
wohl,  wie  auch  bei  dem  ital,  cassa  etc.  in  kern  hat,  so  ist  es  wohl  sweifeBoSt  i 
Frage  kötnmt  u,  auch  selbst  ital,  cassa  u,  das  Vbm.  «katten*  (ef,  bei  Bobrik,l 
casso  (cf.  Diez,  1, 117)  mit  dem  goth.  kas  15  u.  45,  bs,  2  katten)  von  diesem  katte 
(Behälter,  Gefäss  etc.)  zusammenhängen  30  kat  genannten  Anker  weitergebädet  iâ 
kann  (man  denke  nur  an  die  Züge  der  Go-        davon  woJU  die  Bedig. :  fett  wac>n%  < 


then   u.   wo  Überall  sie  zeitweilig  sesshaft       haken,  eingreifen  etc 

waren),  ist  niclU  zu  bestreiten.  kat-blok,  ein  blök,  bs,  ein  Flasd^en 

kastei,  Burg,  Schloss,  grosses  Haus  etc.;       mit  einem  starken  Haken,   wdeker  m 

—  'n  old  kastei ;  —   'n  kastei  fan  'n  hûs ;  35  um  einen  in  der  Erde  eingeranunte»  J] 

—  kasteien  in  de  lücht  bôen  (Luftschlösser  geschlungenes  Tau,  bz.  in  den  BAy  a 
bauen).  —  Scherzh.  wird  der  Hinterste  auch  Ankers  eingreift  u.  fasst,  um  mittM 
achter castêl  genannt.  —  Aus  lat.  castellum  durch  diesen  Block  laufenden  Zii§U 
u.  dies  aus  castrum,  was  vielleicht  mit  casa,  schwere  Gegenstände  auf-,  bs.  in  die  B 
cassis  zur  V  skad,  bz.  ska  (bedecken,  ver-  40  zu  ziehen.  So  wird  z.  B.  beim  MÛhk» 
hüllen,  verbergen  etc.)  gehört.  ein  einscheibiges  katblok   an   einen  in 

kastelein,  Wirth,  Gastwirth,  Schenkwirth  Erde  eingerammten  Pfahl  eingdudd  u, 
etc.  —  Es  ist  dasselbe  wie  nhd.  Gaste II an,  Ziehtau  durch  denselben  gesogen,  wens 
mhd.  kastelân,  mlat.  castellanus  (Burgvoigt,  schwere  Mühlenachse  od.  ein  »chwerer  J 
Schlossverwalter  etc.)  von  lat.  castellanus  45  lenstein  nach  oben  hinauf  gewundei^  1 
(zum  CasteU  gehörend).  den  soll,  während  auf  den  Sehij^en  das 

kas-tîd,  s.  unter  kú-st,  sub  d.  katblok  ("/i/d.  katblok ;  eita?.  catblock;  fdk 

kast-maker  (Kastenmacher),  Schreiner,  kattblocken;  dän.  kattebiokken  =  eiaj 
Tischler.  »er  dreischeibiger  Block  mit  starken  Es 

kastral,  kestral,  a)  ein  gemauerter  Küchen-  60  cf.  Bobrik,  pag.  120)  herunter  gdt 
herd  mit  div.  Feuerlöchern,  um  zu  gleicher  Zeit  n.  in  den  Ankerring  eingehakt  wird,  wes\ 
mehrere  Koch-  u.  Bratgeschirre  darauf  stel»  Anker  aufgewunden  (od.  aufgenommen^ 
len  zu  können;  —  b)  ein  eiserner  Feuer^  hoben,  bz.  aufgekattet)  werden  sott»  — 
behälter,  um  Etwas  darauf  zu  kochen  u.  zu  ner  wird  hier  bei  uns  ein  solches  eins 
braten;  —  de  pot  up  de  kastrul  setten  to  55  biges  katblok  auch  beim  JEtammen  (e 
kaken ;  —  c)  ein  eisernes  od.  thönernes  Ge-  entweder  unten  am  Fusse  der  Sammmast 
schirr  zum  Kochen  u.  Braten;  —  in  de  od.  des  Widders  an  einen  eingeraa^ 
kastrul  up  H  für  setten.  —  Es  ist  =  nid.  Pfahl  mittelst  des  Hakens  befestigt,  od 
kastrol,  nhd.  Ca  st  roll  (Bratpfanne  etc.)  einer  leichtern  Eamme  auch  oben  éber 
u,  wie  Casserolle  u.  ital  casserola  ent-  60  Rammblock)  gebraucht,indem  über  die  M 


KATE  KAT  183  EAETE  EETE 

ben  das  Tau  lättft,  woran  die  Arbeiter  kate  (kleines  Haus,  sowohl  mit  als  ohne 
lammblock  od.  PaUblock  in  die  Höhe        Land;  Hütte,   Schuppen,    Stau);  rUd.  kot 

tf.  wenn  man  nun  vergleicJU,  dass  (Käthe  etc.)  u.  (cf.  Weiland  u.  van 
Hn  Belagerungswerkzeug y  hz.  der  Wid-  Dale)  keet  (Kothe,  Salzkothe;  WerksteUe 
um  Einstossen  od.  Einrammen  der  5  für  Maurer  u.  Zimmerer,  Häuschen  od. 
m  schon  sehr  frühe  katte  od.  Katze  Hütte,  worin  dieselben  od.  auch  Feld-  u. 
nt  wurde  u.  auch  der  Bammblock  od.  Deicharbeiter  etc.  zeitweilig  wohnen  u.  ko- 
^aJXblock  selbst  ebenso  wie  die  Bamme  chen);  mnld.  (KU.)  kot,  kote  (cavuin,  lati- 
ve  od.  nd.  katiblok  heisst,  so  scheint  bulum,  caverna  etc.;  casa,  tugttriam  etc.), 
r,  dass  auch  katblok  in  der  obigen  u.  10  bz.  kaet,  kate  (cf.  kater,  kaeter,  Bauer,  klei- 
einend neueren  Bedtg.  urspr.  blos  die  ner  Bauer  etc.  =  unserm  köter)  u.  keete 
'. ;  „Bammflaschenzug"  hatte  u.  dem-  (casa);  wfries.  koate  (cf.  bei  Jap  ix:  kôater 
bei  der  verschiedenen  Bedtg.  des  Wor-  u.  daselbst  auch  die  von  ihm  angeführten 
ok  von  Hause  aus  dasselbe  Wort  ist,  Formen:  kaet,  keet,  kit,  kot,  kat);  nfries. 
'm  nd.  kattblock  =  BammbliXik,  weü  15  kate,  kaate;  a^s.  cdt,  côte,  c^,  ceâte  (Hütte, 
fn  ein  blök  mit  einer  Scheibe,  bz.  ein  taguriom)  u.  cete  od.  cête  (cella);  engl,  cot, 
iher  Flaschenzug  war,  der  zum  Barn-        cote ;  an.  kot ;  isl.  kot  (villala,  mi^)^!^  'i  P^' 

od.  Einrammen  der  Pfahle  dietite,  torale,  thorax);  womit  kota  od.  kêta  (eine 
noohl  wie  das  FäUblock  u.  die  Bamme  kleine  Abtheilung  eines  Hauses ,  particula 
ie  Katze  (mlat.  cattus,  gattus,  cata;  20  domus  secreta  etc.)  auch  wohl  zusammen- 
e.  chaz ;  mnld.  katte  etc.)  selber,  Dass  hängt  u.  das  Vbm.  kota  (tenuem  rosticatum 
aber  die  Anwendung  eines  selchen  incipere,  sich  besetzen  als  Köthner  etc.)  wei- 
i-Flaschenzuges  zum  Auf  ziehen  des  tergebildet  ist;  norw.  kot  (ein  kleines  Zim- 
ren  Bamm-  od.  Fallblocks  beim  Bam-  mer,  enger  Baum,  ein  kleines  Haus)  u.  kota 
meh  leicht  auf  dieselbe  Manipulation  25  (Hütte,  kleines  Haus,  wobei  Aasen  die 
Aufziehen  sonstiger  schwerer  Gegen-  dialect.  Nebenformen  kotta,  kutu,  kuttu, 
9  ((US  Mühlensteine,  Mühlenachsen^  köyta,  od.  Ig'öyte  u.  schwed.  k^tsk  aufführt) ; 
r  etc.)  übergehen  konnte,  ist  klar,  ob-       schwed.  kette  (Hürde,  Stall  etc.),  was  nach 

es  auch  möglich  ist,  dass  bei  den  ver-        kettel,  kittel  =  an.  ketill,  katill  (Kessel,  cf, 
\enen  Bedtgn.,  worin  das  Wort  Katze  90  kätel)  woM  für  kete,  kate  steM  u,  mit  un- 
atte  1—4  u.  bei  Grimm  unter  Katze)       serm  k&te,  kete,   bz.  nid.  keet  u.  isl,  kéta, 
udU  wird,  dieses  katblok  auch  wegen        ags.  cete  (s.  oben)  wohl  identisch  ist. 
arken  Hakens,  womit  es  in  den  Bing  Es  wird  von  Einigen  (cf.  Oscar  Schade 

'm  um  den  Pfahl  geschlungene  Tau  etc.)  angenommen,  dass  kate,  kote  etc.  das^ 
r  e  ift  od.  einhakt  auch  ein  Compos.  35  selbe  Wort  ist,  wie  ahd.  kozo,  cozzo,  kozzo, 
at  (als  ein  mit  Klauen  od.  krummen  chozzo;  mhd.  kotze  u.  ahd.  choz,  chozza, 
«  zum  Eingreifen  versehenes  Etwas,  cuzi,  cuzin;  mhd.  kütze,  kutz  (grobes  zotti- 
tanker  etc.)  u.  blök  sein  kann,  wo  man  ges  Woüenzeug;  Decke,  Mantel,  Kleid  da- 
m  auch  als  Klauen-  od.  Haken-  von)  u.  rfass  es  me  wÄd.  kutte, kotte  (Kutte, 
chen  zu  g,  od.  blök  mit  einer  Klaue  40  Mönchskutte) ;  ital.  cotta;  span.,  port.,  prov. 
nem  Haken  zum  Eingreifen  u.  Fest-  cota ;  afranz.  cote  (langes  Oberkleid) ;  franz. 
1  (u.  so  weiter  auch  zum  Aufheben  u.  cotte  (Unterrock  etc.);  mlat.  cotta,  cottas 
i)  deuten  köfinte,  (cf.  Diez,    I,  145)  aus  dem  lat.  cutis  (cf. 

e,  kat,  Haus,  einfaches  od.  kleines  hüd)  entstand.  Da  indessen  die  Bedtg.: 
,  Tagelöhner-  od.  Eiauslings- Wohnung,  45  Decke,  Kleid  etc.  des  ahd.  kozo  etc.  sich  in 
Bauemwohnung, geringes  Haus, Hütte;  dem  ngerm.  kote,  kate,  kete  etc.  nirgends 
Ifltjen  od.  olden  kate;  —  ho  wand  dar  findet,  sondern  diese  ausschliesslich  die  von: 
kate  achter  of ;  —  't  is  man  'n  kat  fan  Haus,  kleines  Haus,  Hütte  etc.  haben  u. 
I.  —  Daneben  auch:  dasselbe  sich   noch   unverschoben  in  oberd. 

e,  kete,  eine  grosse  Hütte  von  Holz  od.  50  Mundarten  (cf.  Grimm,  Wb.  V,  Spalte 
,  bz.  ein  grösseres  Zelt,  worin  die  Deich-  1883  sub  c)  findet  u.  das  Wort  auch  sonst 
er  kochen  u.  schlafen,  bz.  die  Zeit  über  (cf.  daselbst  Spalte  1884  sub  III,  2 :  gael, 
ionate  lang)  wohnen,  während  welcher  cot;  kymr.  cwtt;  estn.  kodde;  finn.  kota  u, 
den  Deichen  arbeiten  od.  sonstige  ahn-  weiter :  aslav.  kotitl ;  bulg.  kotec ;  serb.  ko- 
Arbeiten  verrichten.  —  Beide  Wörter  65  tac,  kot,  Haus,  Hütte,  Zelle  etc.)  vorkommt, 
Dohl  von  Hause  aus  gleich  u.  dasselbe  so  scheint  es  fast,  als  ob  kate,  kote,  kete 
»d  kate,  kote,  kaot  (Käthe,  Haus  eines  etc.  ein  uraltes  der  Lautverschiebung  (so- 
^£r8  etc.)  u.  (Schütze  etc.)  kott  (Ge-  wohl  an-  cds  inlautend)  entgangenes  Wort 
,  ÜCâ/i^,  Haus  etc.,  cf.  davenkott  =  u.  mit  skr.  kati  (casa  etc.,  bz.  nach  Ben- 
mhaus);  mnd,  (Sch.u.L.)  kote,  kotte,  QO  fey  a)  eine  Hütte;  —  b)  ein  Gefäss  od. 


KAT-EEERKEN  IM  KAETBL 

Geschirr  zum  Bâuchem)  u.   somä  weiter       tel,  c/.  kd,  kél,  Itr  de.)  tu,  M;  ê§l  i 
luch  mit  hatte  von  Hause  aus  identisch  ist       cytel;  engl,  kettie;  im.  ketill  (Hur.ïâ 


u.   mit    il lesen  zu  einer  u.  derselben  y  kut  norw.  (Ivar  Aasen)  kjetel,  Igcd,^ 

(ffelfogen,  hz.  gekrümmt  u.  gewölbt  sein,  sich  (provinM.)  Igeil,  Igil,  Idtd,  l^tiL  faîie 

biegen  etc.  od.  nach  lienfeij:  tobend)  ge-  5  katle?);  anorw,  ketill;    mMwed.  ksttO, 

hört,  wie  griech.  kamara  (Gewölbe;  Gürtel,  u.  (yroving.)  kfttel,  kAl,  kenle;  (Im.  k; 


üf.  kamer)   zur  V  kam.     Dass  nun  in  die-  goth,   katik;   ahd,    chenl,   cheagfl,  d 

sem  Fall  aber  das  von  Hildebrand  (cf,  cheizzil,  cheszel;  mhd.  keuel.  D<nuk 

Grimm,  Wb.   F,  Spalte  J884,  sub  3,  2b.)  Grimm,    Wb.):    iii,    katilu;    lett. 

(flcichfalls  angezogene  zend.kniü  (nach  Just i  10  finn.,  läpp,  kattila;   estn.  kattal,  kada: 

a)  ein  erhöhter,   aufgeschütteter,  bz.  ausge-  wend.  kotl  u.  koschél  (^qf.  ode»  norm. 

grahener  Behälter  für  die  Leichen;  —  b)  u.  schwed.  kessle);  poin.  kociel;  mtgr 

ein   Haus    [also  urspr.  wohl  eine    Crrube,  lan;  ruiii.  kotlon.    —    JSa  wird  wAita 

Vertiefung,  Höhlung,  Hohlraum,  caverna  ti.  eine  Entlehnung  aus  hU,  catillot  ^ 

so  auch:   Versteck  u.  Ort,  wohin  man  sich  15  alten  od.  Napf,    einetn  IXvmn.  wm  d 

flüchtet  ff.  Schutz  sucht,  Wohnung  etc.]  von  C9,úmxm,  Sehikasd,  Napf ;  Topf,  7Va^;I 

der  y  kan;  skr.  khan  ==  idg.  ska,  skan,  s.  kessel;  Höhlung),  hz.  griech.  Vota]»  (. 

unter   kaiial    etc.)    flicht  hieher  gehört,   sei  chen,   Schäkhen),    kotúlé    (Hôhhmg, 

noch  beiläufig  erwähnt.    Wegen  des  würzet-  Holde,  als:  hohles  Gefäss,  Becher,  l 

haften    Zusammenhangs    von    katc,     kote,  20  chen;  Knochenhökie,   LendenhMe)  m 

kete   (Käthe,   kleines  Haus  etc.)   mit  kote  hen,  was  nach  Fick    (I^  37)   mü  sb 

vergl.    Weiteres    unter    diesem    Worte.    —  vala  (Höhlung)  etc,  su  der  tmier  hOdi 

Zum  Schlüsse  sei  zu  katc,  kote,  kete  ßlei-  wä/inten  V  kat  (skr.  CBt)aehikrt.  Mm 

ues  Haus  etc.)  noch  das  mnd.  (Seh.  u.  L.)  seits  wird  indessen  eine  JEHiMtiumgm 

kitzcn,   ketzen    (kleines   Haus,   Nebenwoh-  25  catillus  etc.  besweifeU  (die  Bedig,  «o» 

nung)    erwähnt,  was  nach  den  mnld.,   bz.  sei  u.  tat.  catUloB   liegen   ataek  etwti 

mfläm.   Formen   kaetscn ,  ketzen,  kitzen  u.  aus  einander  u.  ist  es  Ja  auch  der  1 

mnd.   katzen   =   unserm  k&tsen   wcM  eine  nach  durchaus  nicht  gesagt,  dass  §tA 

Nebenform  von  kate,  kete,  kote  ist.  tils  etc.   ein  Dimin.  ist)    u,  katOt,  k 

kat-ekerken,   Eichhörnchen.      Wörtlich  80  Thema  katila  als  eine    WeiterbiUkm§ 

wohl:  KatZ' Eichhörnchen  (cf.  katte  u.  éker-  dem  Suffix  ila,  cf.  el)  von  an.,  M-kil 

keu),  weil  die  Eichhörnchen  wie  die  Katzen  tina;  cymba,  bs.  ein  Fass,  Gefäss,  Om 

klettern  etc.  Kahn,   Boot,  Schiff),   aheL  eben,  koi 

katel,  kitzlich,  reizbar,  empfindlich,  leicht  chezzi,  chezzin,  chezze;  imhd.   keni  (< 

verletzt  u.  wund;  —   dat  is  'n  kateln  sake,  85  rium,  cacabus,  Kessd,  Topf)  on^ewA« 

dar  dürd  man  nêt  föl  in  rOrcn ;   —  he  hed  übrigens  selbst  eine  EnUdinungaus  M 

'n  kateln   (reizbare,  empfindliche  etc.)  hûd;  uus  (s.  oben)  sein  soll,  WMch  I)ies  (I 

—  de  'u  to  'n  kateln  bûd  hed,  is  slim  to  sehe-  aber  auch  das  Stammwort  von  HaL  cam 

ren  (barbieren) ;  —   de   hûd  is  m!  so  katel  cassa ;  afranz.,  pic.  casse ;    cÄto.  eai; 

(cMpfindlith  u.  schmerzhaft,   bz.   leicht  ver-  40  cazo    (l^aume  mit  einem  Stiel)    ist 

letzt  lt.  wund  etc.),  dat  mi  d'r  hîlst  niks  an  gleiciü  man  weiter  (Grimm,  ITA.  F, i 

kamen  diUd;   —   \\v  is  ferdomd  katel  (kitz-  20 J,  sub  9)  n/ul  Katse,  bs.  katschi^ 

lieh,  empfindlich   u.    leicht  gereizt  etc.);  —  schiff;  mlat.  catta  (ein  kleines  SMff)i 

de  to  katel  is,  hed  föl   fer'drrt    —  Wang.  eene  kdt  zonder  ooren   (Flösse,   län^ 

(Ehrentraut,  /,  05)  kattel;  engl,  schott.  45  Schiff  mit  weitem  Bauche) ;   engl  est 

kittlc;     norw.    kitall    u.    (dialect.)    kjetall;  kat  od.  katschiff,  ein  besonders  in  lifl 

schired.  kjitall,  ketall;  adän.,  Jütl.  kidel.  —  Imren  Zeiten  con  den  Dänen,    Schwn 

Xach  dem  ags.  citeljan;   ahd.  kizilon;    nld.  Norwegern  gebrauchtes   dreimaetiges 

ketelen  etc.   (kitzeln)   ist  wohl  anzunehmen,  fahrtei schiff ,  in  England  früher  au6 
dass  katel  zunächst  aus  ketel   u.   dies  aus  50  Kohlentransport  verwandt);    sd^wed. 

kitfl  entstand.    Weiteres  vergl.  indessen  un-  <län.  kat;    nld.   (Bobrik,    379J  kat 

ter  kiddeln.  franz.  chat;   span.  gato,   gata;    pari 

kätcl,   ketel   (Plur.   kätels),   Kessel.   —  ital.  gatto,  gatta  (dasselbe),   so   ist  es 

Compos.:  water-,  brôe-,  wask-kätel  etc.  —  zweifellos,  dass  diese  Wörter  sämmÜit 
Sprichw.:  de  kutel  ferwitt  de  pot,  dat  he  55  ein  an.  kati  (cymba)  surückgdien  u, 
Bwart  is.  —  Nd.  kätel,  ketel;  mnd.  ketel,  Wort  eben  durch  die  Normannen  s\ 
kottel,  kotel ;  nld.  ketel ;  africs.  ketel,  szetel,  andern  Nationen  kam.  —  Ob  nun 
tsetel,  tsietel,  sthitl;  wfries.  tjettel;  wang.  wirklich  eine  Entlehnung  von  gtih, 
(Eh  ren  traut,  I,  184)  sjittel;  satl.  sätel;  etc.  aus  lat.  catillus,  bs.  von  an.  ka 
helg.  scttel;  nfries.   (contrah.  aus  satel,  se-  60  aus  lat.  catinos  ii.  Weiterbildung  von 


KAETEL-BOETEB  185            EAT-RAEPEL  KATREPEL 

kati  tiMfainäy  od.  aüe  die  obigen  kâlje,  KêUhcî^en.     Dimin.  von  kate  = 

ohne  Lautverschiebung  mü  skr,  ka-  CcUhairina, 

&s  fictile) ;  kâté  (JSme,  Qrube,  Tiefe,  katje-fiat,  kreuzfidel, fidH wieKätzchen, 

ing,   €f,    Grassmanny  322),  bz.  cf,  fiat 

xa,  lambus,  clunis;  elephanti  tempas  5  kat-oge,  Katzenauge,  Auge,  welches  aus- 
auf  die  y  (Bopp)  kat  (tegere),  bz.  sieht,  bz,  so  scharf  u,  grell  ist,  wie  das 
kat  (verbergen,  bergen,  verstecken)  Äuge  einer  Katze;  —  sé  hed  katôgen  in  de 
ehen ,  wage  ich  nicJU  zu  entschei-  kop,  bz.  is  katôgd.  —  Wir  verstehen  darun- 
nal  man  bei  k&ti  (Höhle  etc,)  auch  ter  nicht  allein  scharfe,  grelle,  bz,  im  Dun- 
unter  kate  am  Schlüsse  erwähnte  10  kein  sehende,  sondern  auch  falsche  od.  falsch- 
ita  erinnert  wird  blickende  Äugen. 

lern  obigen  an.  kati,  bz.  dän.  kat;  katoHk;  Katholik,  Mitglied  der  römisch 

katt  (dreimastiges  Kauffahrteischiff)  katholischen  Kirche,  bz.  Bekenner  u.   An- 

e  Frage,  ob  sich  daher  vielleicht  der  hänger  des  römisch  katholischen  Glaubens. 

,kattegat^  des  Sundes  zwisthen  JiU-  16  —    Ursprünglich   bezeichnete    dieses    Wort 

Norwegen-Schweden  herschreibt  u.  einen  Christen,  der  allgemein  gläubig  war 

es    Wort  nicht  wörtlich  soviel  als  u.  seinen  Glauben  für  allgemein  güUig  u. 

^s- Gasse,  Schiffsstrasse  (cf.  verbincUich  hält,  bz.  ein  Bekenner  u.  An- 

eichnet?  hänger    der  allgemeinen    (christlichen) 

tol-böter,   Kesselflicker,  Kesselaus-  20  Kirche  war,  indem  das  von  griech.  katholi- 

etc. ;    —    (scherzh.)    Lärmmacher,  kos  (s.  unten)  stammende  Wort  sich  auf  die 

Hs;  —  du  Ifl^'e  kätelbOter,  wult  du  Mitgliedschaft  der  allgemeinen   (christ- 

wesen?  —  Bedensart:  h6  m&kd  'n  Uchen)   Gemeinde  od.  Kirche  bezog,  ebenso 

(bz.  rärd)  as  'n  kätelbdter.  —  Nd.,  wie  unter  katholische  Schriften   od. 

L  ketelboter,  ketelbuter.    cf.  boten  u.  25  Bücher  urspr.  diejenigen  Bücher  (Evan- 

Mer.  gehen,  Apostelgeschichte,  Episteln  etc.)  des 

tel-bdter,   Kesselheizer,     cf.   böter,  neuen  Testaments  verstanden  wurden,  welche 

nicht  an  eine  besondere  Gemeinde  (die  Bö- 

-bake,  Kesselhaken.  mer,  ChrintT^er  etc.)  gerichtet  waren,  son- 

-laDper.  KesselfUcker.  80  dernfürdieÄUgemeinheit^od.diesämmtUchen 

n,  Keteln,  kesseln,  d.  i.  (Federn  od.  (christlichen)  Gemeinden  bestimmt  u.  gültig 
)  in  einem  Kessel  Über  gelindem  Feuer       waren    u.   zur  Richtschnur  des   Glaubens 

\achen  u.  auffrischen,  dass  sie  wie-  dienten  od.  dienen  sollten.    Das  griech.  ka- 

mdig  od.  elastisch  werden;  —  de  f&-  tholikös  Juit  nämlich  die  Bedtg.:  ganz  all- 

;ten  nêis  kätcld  worden.  85  gemein,    bz.    das    ganz  Allgemeine 

',  Kater.  ~  Con^s.  krabkater,  dûf-  od.  das   Ganze  (u.  nicht  Gesonderte 

c.  —  Sprichw.:  he  is  so  lêftalUg  as  u.  Speciale)  u.  bezeichnet  der  Ausdruck 
';  —  h6  is  80  kl6k  as  unse  naber        „katholische  Kirche''  daher  ursprüng- 

T,  de  kan  't  gras  wassen  boren;  —  lieh  auch  nichts  weiter  als  „allgemeine 

'eim :  krabkater,  sprang  in  't  water,  40  (weder  an  Zeit  noch  Baum,  noch  an  Volk, 

fisje  fangen,   blêf  d'r  an  bebangen.  Geschlecht  od.  Alter  gebundene)  Kirche**, 

,  nid.  kater ;  ahd.  (cbataro),  chatere ;  sowie  Katholik    soviel   als  Bekenner 

itero,  kater.    Es  ist  mit  der  Endung  dieser  Kirche. 

(wie  in  Tauber  von  Taube,  Marder  katolsk,  kêtolsk,  katholisch,  der  römisch 
rd  etc.)  von  kat,  bz.  ags.  cat  (catus,  45  katholischen  Kirche  od.  Gemeinde  angehörig 
s)  weitergebildet.  etc.;  —  he  is  katolsk  worden,  ofschôn  sin 
Äfel,  der  kleine  Giebel,  der  oben  an  fader  lüttersk  was;  —  't  is  ôn  fan  de  ka- 
mende eines  Bauernhauses  od.  einer  tôlsken,  de  nargens  anders  bengân  dflren,  as 
loohnung  iü>er  dem  Walmdach  an-  na  de  katôlske  kark.  —  Im  Volksmunde 
t  ist.  60  wird  das  Wort  „katolsk"  auch  häufig  in 
alsen,  zanken,  streiten,  reissen,  zer-  der  Bedtg.:  närrisch,  verkehrt,  verdreht, 
ïwer  arbeiten,  sich  mühen  u.  wehren,  wunderlich  etc.  ('i  is  um  katolsk  to  worden ; 
n  etc. ;  —  laten  sê  sük  d'r  um  kat-  —  dat  sügt  je  ketölsk  ût ;  —  dat  is  *n  ke- 
—  dV  is  bei  gen  kathalsen  (od.  ar-  tôlsken  budel  etc.)  gebraucht,  wie  dies  auch 
bz.  nten)  tegen ;  —  ik  harr'  dV  f81  55  anderwärts  in  protestantischen  Ländern  der 
kathalsen,  dat  ik  hum  so  wid  krêg;  Fall  ist. 

:atha]8d  sük  d'r  togen,  so  g6d  as  he  kat-räpel,  katrepel.    Bezeichnung  abge- 

Nd.  (Br.  Wb.  etc.)  kathalsen;  nid.  legener  Strassen  u.   Oertlichkeiten,  wo  der 

in.  Janhagel  od.  Pöbel  wohnt.  —  ^hi  wand  in 

,  Kätzchen,  60  de  katräpel'*  heisst  daher  so  viel,  dass  et 


KAT-RULLE  KATRUL               IM  KATTE  KAT 

(bg,  ein  gewmer  Jemand)  in  einer  schleck-  —  hô  k&tode  hum  an  de  wand.  dattknUe; 

ten    Umgebung  wohnt  u.   dasa  man  daher  —  sé  k&tsen  én    de  and^oie  btl  to  (od 

keine  Lebensart   u.  gute  Sitte  bei  ihm  er-  fig.  m.  B,  von  Advokaten) ;   —  he  Utad  \ 

warten  kann.    Diese  (cf.  Br.  Wb.  etc.  u,  all'  up  de  gmnd;  —  he  kâtsde  OSe^  MnM 

bei  Seh  u,  L.  unter  katrcpel,  -ropel)  in  vie-  6  up  de  grund,  dat  hum  de  knmken  kiikéi: 

len  Städten  vorkommende  Bezeichnung  ist  —  de  Wagens  k&tsden  (praUien)  iffiei*n» 

wohl  von  kat  (Katze)  u.  räpel,  repcl  (Raf-  der  an.  -—  Nid.  kaatsen ;  mrUd,  kaetsei,U 


fei,  Biffel,  Raufelf  od.  Raufe,  bz.  ein  gros-  sen  (soctari  pilam,  ludere  pila  . 

ser   Kamm    od.   Instrument    mit    scharfen  ceri  pila);  wfläm,  kaetsen,  ketten  (jourii 

Zacken  zum  Abrauf en  der  Samenknoten  des  10  paumc,  pelotcr),  kctsen,  kitsen  (eourir,  fltn 

Flachses,   cf.  räpel  u.  mnd.   repen,   ropen,  (a  et  Ú),   ketaen    (chasser);    mnd.  btn 

repelen  =  räpeln)  zusammengesetzt,   sodass  (Fangball  spielen).  —    Nach  Weilanit 

es  urspr.  soviel  wie  Katzen-Riffel  od.  Andern  (cf.  Grimm,    Wb.   V,  SpäkB 

Katzen-Raufe,   bz.  ein  Instrument  od.  unter  katzball)  gehen  die  obigen  Wörter m 

Etwas  bezeichnet,  womit  die  Katzen  gerif-  16  nid.  kaats  (plaalte,  waar  de  bal  na  data 

feit,  gerauft,  bz.  gehechelt  u.  gestriegelt  wer-  sten  stuit  [steig«  bs.  Aufprall,  rf.  kâtie]  ntfj 

den    u.   dann  als   Katzen  -  Rauf  e   etc.  mnld.  kaetse  (ictus  pilaey    meta  sire  tenJ 

auch  auf  eine   Gegend  übertragen  wurde,  nus  pilae),  kaetsbane  (sphaeriateriam),  brt 

wo  die  Katzen  sich  raufen   u.  mit  ihren  spei  (Indus  pilae,  sphaeristerinm,  locn  ofl 

scharfen    Klauen   hecheln   od.   kämmen   u.  20  citio  pilae   destinatua),     sowie    engl  eha 

zerzausen,  was  mehr  in  abgelegenen  u.  von  (Jagd,  Verfolgung;   ixeUe   wo   der  BsM* 

Janhagel  bewohnteti  Strassen  u.  Gegen-  zweiten  Sprunge  niederfällt  etc.),  eliitt{ii 

den,  als  in  den  Hauptstrassen  der  Fall  ist.  gen,  hetzen,  treiben,  vertreiben  etej  u,  fM 

kat-ralle,  katrnl,   ein  Flaschenzug  od.  wohl  ctAch  (Fang,  Beute),  cadeh  (fangeutki 

eine  Winde  zum  Aufziehen  schwerer  lösten.  25  schott.  cache,  caich,  cadge  (to  toaS|  to  éân 

—  Nd.  (Br.  Wb.)  katrulle;  nid.  katrol;  to  shog)  auf  ital.  chaza  ^Jo^d «» BoiM 
mnld.  (KU.)  katerrol,  katcrrolle  (trochleaf  chazar  (den  Bau  zurück  werfen,  ed  m 
rechamuB,   rotula    striata,  rotula  trochleae).  wir  sagen:  torflg  k&taen)  von  franz.  chM 

—  Es  ist  von  kat,  bz.  kater  u.  rulle  (Rolle,  afranz.  chace;  t^  caccia;  ^paa^partctfi 
rotula)  zusammengesetzt.  Ob  indessen  hier  80  proo.  cassa  (Ja^^y  bz.  franz.  ehaner;  I0W 
kat  IC.  kater  in  der  eigentlichen  Bedtg.  von:  chacier;  ital  cacciare;  wan.,  pari,  ctfv 
felis  od.  catUB  stehen,  od.  sich  nicht  viel-  prov.  cassar  (jagen,  Jagd  wtochen  Jazf  Ê 
mehr  auf  das  Katze  genannte  Belagerungs-  was],  verfolgen,  verjagen,  verireien  et 
Werkzeug  (s.  unter  katblok)  beziehen  (als  zurück^  weldke  nach  Diez  (I,  97  zeqj  ü 
SturmbockS'RoUe ,  bz.  Rolle  zum  Heben  u.  35  lat.  captare,  bz.  captua  (s.  hedu,  hedki 
Vorschieben  der  Katze),  vermag  ich  niclU  erUstarüen  sem  sollen. 

zu  entscheiden,  zumal  es  als  natU.  Hebe-  Vergleicht  man  iÜMrigene  katteni  «.  kfi 

Werkzeug  auch  mit  kat  in  der  Bedtg. :  A  n-  tem  etc.,  so  würde  auch  unser  k&tsen  ftnfi 

ker  (als  Anker-Rolle ,   bz.    Werkzeug  zum  dasselbe  wie  kwatsen  (cf.  dieses)  sein  A 

Heben  des  Ankers),  od.  gar  mit  kat  in  der  40  nen  u.  auch  3  katten  wieder  mit  katteni  i 

Bedtg.:  Schiff  (als  Schiffsrolle  etc.,  s.  un-  kwattern  von  demselben   Skamm   kat,  kvi 

ter  kätel   am  Schlüsse)   u.  selbst  mit  dem  abstammen  können.     Wegen   der  mM  i 

Vbm.  kalten  (s.  unter  katanker)   begrifflich  mflätn.  Formen  ketsen,  kitsen,  <*f.  oiicl  ü 

zusammenhängen  kann.  tem,  kwittem   u.  dazu  uiUer  kwatsea  é 

kâts,  kâtse,  Schlag,   Maulschelle,  Stoss,  45  bayr.  quittein  u.  quitscheu. 

Prall,  Rückstoss,  Auf  stoss,  Aufprall  etc.;  kat-stërt   (Flur,  katatërten),   a)  Ketm 

—  h6  gaf  hum  *n  käts  an  de  hals,  dat  't  schwänz;  —  b)  ScJiachteJhabn ,  Dumd6 
ballerde;  —  de  bal  flog  mit  'n  käts  (od.  equisetum;  dat  land  sitt  ful  fan  kaMeita 
steis)  up  de  disk.  —  Mnld.  (KU.)  kaetse,  dat  is  des  düfels  wêd;  —  c)  einige  .ifti 
ketse  (ictus ,  percussio ,  colaphus ,  alapa) ;  50  wn  Ehrenpreis  od.  veronica,  wegen  der  to 
mflâm.  kactsse,  ketse  (un  soufflet,  coup  de  gen  schwanzartigen  Rispen;  —  d)  IM 
poing).    cf.  kätsen.  rieh,  Lytrum. 

kâts-bal,  Fangball,  Spielball,  Ball,  den  1.  katte,  kat,  KaUe.  —  Spriehm.  u,  M 

man  mit  der  Hand,  bz.  einem  Stock  fort-  densart. :  sê  läfen  mit  'n  ander  as  kat  i 
schnellt  od.  forttreibt  etc.,  bz.  an  die  Wand  55  hund;  —  he  is  so  falsk  as  'n  katte;  —  1 

k&tsd.  —  Nid.  kaatsbal ;  mnld.,  mfläm.  kaets-  krabbd  as  'n  katte ;   —  ik  btln  nêt  so  B 

bal; mnd  (Seh.  u.  L.)  kaszbal.  Ver^/. kätsen.  as  *n  kat;   —   dV  is  'n  swarten  kat  ttsll 

Kätsen ,    schnellen ,   treiben ,  forttreiben,  kamen ;  —  wen  de  katte  slepd,   spNen  ( 

schleudern,  werfen,  prallen,  stossen,  stürzen  musen  afer  de  däle;  —  de  wat  sp&rd  flr< 

etc.;  —  he  k&tsd  de  bal  wol  dartig  tr&'  hen;  60  mund,  dat  is  för  kat  un  hund;  —  «tn  ( 


KATTE  KAT  187  KATTEN 

moseiiy   den   maaen   sé  nich ;  —   de  vorkommenden  lat,  catns  entstanden,  ist  wohl 

lërd  nich  ërder  miisen,  as  bit  sé  jun-  kaum  stichhaltig  ii.  viel  eher  anzunehmen, 

ed ;  —  hê  knipd  sin  kiatte  in  dQstern ;  dass  das  Wort  (wie  das  Thier  selbst)  schon 

in  mut  gin  katte  in  de  sak  kopen ;  —  ein  uralter  etirop,  Besitz  untr,  was  indessen 

*n  katte  na  Engelland,  sê  schal  „mau**  5  nicht  ausschliesst,  dass  es  mit  dem  syr,  katd ; 

I,  wen  sê  wer  kumd ;  —  in  dQstern  is  arab,   kitt ;   affadeisch  (von   Borna)   g&da ; 

ntlstern,  den  laten  alle  katten  grau;  —  nu^iscA kadiska ;  5er6er. kadiskafc/.  Prang, 

l'  H  man  erst  wend  btkst,  sä'  de  bakker,  Lenormant,  Anfänge  der  OuUur,  I,  pag. 

Bk'  he  mit  'n  katt'  de  âfend  ût ;  —  de  246  seq,)   aus    einer    u,   derselben    QueUe 

mag  wo!  fisk,  man  sê  wil  de  poten  nêt  10  stammt,  die  anscheinend  nicht  Aegt^pten  ist 

laken;  —   he   spOld  mit  hum^  as  de  ii.  meines  Erachtens  auch  nicht  nothwendig 

mit  de  mûs;  —   de  sQk  musig  m&kd,  in  Afrika  gesucht  werden  muss,  da  ebenso- 

*tt  de  kat;  —  de  katte  lett  dat  musen  wohl  die  Möglichkeit  vorliegt,  dass  ein  solches 

—  sprek  (od.  prôt)  nêt  fan  'n  gans  be-  Wort  mit  dem  Thiere  selbst  durch  den  schon 
m  fal:  de  katten  snopen  aferal.  —  15  in  vorhistorischer  Zeit  bestandenen  regen 
ze  katten  braunen  de  bek ;  —  «htr  sitt  Völkerverkehr  (man  bedenke  die  gegenseiti- 
l",  sä'  de  kat,  do  sêt  sê  up  'n  sid  spek ;  gen  Handelsbeziehungen  zwischen  Asien, 
n  de  kat  up  de  spek  bunden  word,  den  Europa  u,  Afrika  u,  die  Schifffahrt  auf 

nêt  fräten ;  —  ût  nôd  rôrd  de  kat  de  dem  schwarzen,   dem  mitteUänd  u.  dem  ro- 

-  dat  is  de  erste  kat,  de  mi  fan  dage  20  then  Meere  etc.)  von  Europa  nach  Afrika,  als 
i  langd ;  —  l&t  de  katte  lopen ,  melk  umgekehrt  von  Afrika  nach  Europa  u.  Klein- 
\  dog  nêt ;  —  hê  is  nët  so  falsk  as  'n  asien  kam,  in  welch  letzterm  Fcdl  das  Wort 

—  he  sQgt  ût,  as  'n  katte,  de  't  dOn-  (z.B.wenndie  Katze  den  Namen  daherhätte, 
lörd;  —  he  geid  d'r  um  hemm,  as  de  dass  es  ein  scheues  wildes  Thier  ist,  wdr 
un  de  hête  brêi ;  —  'n  katte  mag  &1-  26  ches  Höhlen  u.  Verstecke  bewohnt  [ein  Höh- 

sé  wil,  sé  kumd  altid  up  de  foten  to  Unbewöhner  ist],  od.  sich  gern  versteckt  u. 

—  d'r  is  gin  katte  stbder  handskes  verborgen  hält,  bz.  im  Dunkeln  schleicJU  etc,) 
ten ;  —  ho  mër  man  de  katte  strâkd,  sehr  gut  mit  liu.  catinus,  catillus  etc.,  griech. 
^  börd   (hebt)  sé  de  rûgge,  bz,  de  kotulos  u,  skr.  kätä  etc.  zu  der  unter  kätel 

— ^  he  is  nët  so  tl^''  as  'n  katte;  —  80  erwähnten  y  kat  (verbergen,  verstecken  etc.) 
1  Bin  katte  wol  „pûs**  beten ;  —  he  is       gehören  könnte. 

wis,  as  Salomo's  katte,   de  fôr  wis-  2.  katte,  kat  s,  katanker. 

an  't  stöfken  ful;  —  he  is  nët  so  fer-  8.  katte.  kat,  ein  auf  dem  Kai  einge- 

A  'n  maikatte ;  —  de  katte  de  belle  rammter  JPfaJU,  woran  Schiffe  befestigt  wer- 
le)  anhangen.  —  Nd.  katte;  nid,  kat;  86  den.  —  Nid.  kat;  engl  cat  etc;  s.  un- 
mfläm.,  afries,  katte;  scM,  kat;  nfries,        ter  katblok. 

bz,  k&t;  ags,   cat  (masc);  engl,  cat;  4.  katte,  kat  od.  geld-kat,  Ge^eZX^otre,  6^^.  em 

^ttr  (masc.)  u,  ketta  (fem,),  sowie  kisa  um  den  Leib  getragener  lederner  Ourtbeuiel, 
;  norw.  katt  (masc.)  u.  katta,  Kjetta,  5.  katte,  kat.    Wenn  Jemand  einen  Han- 

IgOyse,  kjösa,  Igös  (fem.);  schwed,  40  del  od.  Contract  umstösst  u.  umwirft,  bz. 
.  kiss  (masc),  katta,  kissa  (fem.) ;  dän.  eine  gekaufte  Waare  nicht  empfangen  will 
kietze ;  ahd.  cazza,  chazza,  caza ;  mhd,        u.  sie  verwirft,  so  sagen  wir :  „he  smitt  de 

nhd.  neben  Katze  u,  Kater  auch  katt  d'r  in**  od.  „he  kattd  de  budeP  u.  wenn 
U.)  kitze,  kieze,  kutz  ii.  hize,  hise,  wie       Jemandes  verkaufte  Waare  bei  der  Ablie- 

(KU.)  u.  mfläm,  hesse  (cf.  den  Volks-  45  ferung  verworfen  wird,  so  heisst  es:  „he  hed 
k*  Hessen  =  Chatten  od,  Katten);  ital.        de  kat  d'r  in  kregen**  od.  „sin  wäre  is  hum 

span.  gato;  cat.  gat;  prov.  C2X\  franz.  kattd**;  s.  darüber  Weiteres  unter  3  katten. 
u.    (fem.)   gatta,    gata,    cata,   chatte;  1.   katten,   (i^^9^  Katzen)   werfen,   bz. 

h.   ^ta  u.  katzi;   ir.  cat;  gael.  cat,        gebären.  —  Nid.  katten. 
:ymr.,  welsch  c&th ;  cornwäll.  kat,  kath ;  50      2.   katten ,   (den  Anker)  katten    od.  fer- 
az  u.  (fem.)  cazes;  ruzs.  kot  (m.)  u.        katten.   —   Nid.  katten;    engl,  cat  etc.;   s. 
(f.) ;  poln.  kot  (m.),  kotka  (f.) ;  böhm.        unter  katanker. 

i.)  koté,   kiitë   (Kätzchen)   u.   kocka  8.  katten,  verwerfen,   einwerfen,  umwer- 

0,  kocour,  kocor  (Kater);  wend. kock&       fen,  umstossen  etc.;  —  he  kattd  de  handel; 

kocor  (m.) ;  slav.  kotel' ;  lit.  käte  (f.)  55  —  he  hed  hum  de  wäre  (törf,  körn  etc.) 
BS,  katinas  Cm.^ /e^.kattins;  yînn.  katti;  kat|^,  od.  (wie  wir  auch  sagen)  insmeten. 
cat;  läpp,  katto;  georg.  kati;  türk.  —  Sofern  dieses  katten  (cf.  kattern  u.  kit- 
arm,  citto.  —  Die  Annahme  dass  die       tem,  bz.  k  wattern  u.   k wittern)  nicht  etwa 

od.  auch  nur  die  germ. ,  bz.  ngemk  mit  kwatseo,  bz.  äU.  qnatan  od.  qnatjan  auf 
m  sâmmüieh  aus  dem  selbst  erst  spät  80  eine  Schaüwurzel  kat,  quat,  goth.  qat  zu- 


KATTEN-DREK  IM  KAU  KAVK 

rûchfeht,  so  könnte  es  möglicherweise  mü  5  ftf.  Euïé  MeriüUÊpi^  ^^  JiU,  kitafl;« 
katte  sich  auf  das  Katze  genannte  Belage-  kttwl,  hx,  kaftûl  (aactna,  boho,  iiliila);M 
rungsicerkzeug  zum  Ein-  u.  Umwerfen  der  (Ivar  Äastn)  kaU«]a;  éUkn.  \Éa{ 
Mauern j  bz.  als  ein  Etwas  (ein  Wurf geschass,  sehwed,  katag],  ^mitngif^  kittSgtl;  id 
od.  Geschoss  etc.)  was  man  wo  hineinwirft  6  katogle ;  /Van^r.  dbathiiaat.  -^  JSiiteeAri 
(s.  unter  katblok  u.  cf  Grimm,  Wb.  V,  sie  wie  die  KaUe  Mäuse  fängt,  od  m 
Spalte  200  unter  Katze  6  u.  7)  bezie-  ihres  Köpfet,  der  dem  einer  Katze  jfk 
hen,    wie   auch  kattenkop    in   der  Bedtg.  kat&l,   kelii,    KaUum^    ein  weism 

sub  c).  auch  gefärbter  m.    bunt   bedruckter  Bt 

katten-drek,  Katzendreck;  —   dat  ia  all'  10  waUenetoff,  —  Wenn  Jetnand  kerwa(i 
man  kattendrek  (gemeines,  schlechtes,  stin-        aus  der  Stube,  dem  Hause  od   Bdt) 
kendes  Zeug).  so  wird  ihm  hier  sugerufen:  hfrAt  fa 

katten-flésk,  Katzenfleisch.  —   Sprichw. :       od.  man  sagt  auch  :   ik   wil   dî  ifea  h 
dat  is  so  gcmi'ii  as   kattCDflêsk,   dat  krupd        ka-  od.  ketûnen.  —  l}as  Wart  katAa; 
fan  sük  sülfeu  in  do  pot.  15  katoen;  mnld,  kattoea  etc.  stasmU  adt  i 

katten-gold,  kaljegold  (Katzengold),  a)  cotton ; /ra»tr.  coton;  üaL  cotone;  apta 
falsches  Gold,  Glimmgold,  Bauschgold,  auch  godoD  (Baumwolle),  &r.  span»  aJgodoi, 
klater-  od.  klittergold  genannt;  —  b)  ver-  coton  (Waäe)  von  arab.  qo*toii»  ftr.  aHi 
härteter  Saft  od.  Gummi  aus  den  Steinobst-  (Baumwolle),  was  möglicherweise  sdhä 
Bäumen  (Kirschen,  Aprikosen  etc.),  auch  20  dischen  Ursprungs  ist  u.  leicht  mit  dff 
kattenklär  genannt.  ter  k&te]  erwähnten  y  kat  (tegm),  oi. 

katten-knftp,  Kaizenknijf,  falscher,  listi-        lat.  cutis  etc.  zu  der  unter  hûd  erwäk 
ger,  bz.  böser  u.  tnuthwilliger  Kniff  etc.;  —        y  ika  connex  sein  könnte, 
dat  sunt  air  man  kattenknäpen ;  —  he  sitt  1.  katiaeB,  ketiBen,   s.  unter  katti. 

ful  fan  kattenknäpen.  25      2.  kataaeB,  ketftnes,  kaUumen,  mm  ^ 

katten-kop,  katkop,  a)  Katzenkopf,  Kopf       tun,  bz.  BaumwoOe-,  —  katOnoi  head( 
der  Katze;  —   b)   eine  grosse  Kochbime,        tunenes,  bz.  baumwollenes  Hemd,  als  Oi, 
auch  nhd.   Katzenkopf  (wohl  wegen  ihrer       satz  fx>n   linnen    hemd);    —    katftiici 
Katzenkopf-ähnlichen  Gestalt)  genannt;  —        baumwollenes  Zeug)  etc. 
c)  eine  grosse  Thonkugel  zum  Werfen,  bz.  30      kai,  kaae  u.  (selten)   kave,   kawe, 
Umwerfen  der  Knickerhäufchen,  sonst  auch        ven,  kawea,  &r.  kafe,  kafei,   ein  sin§% 
rabalster  od.  tornschßter  genannt.  —  In  der        digter  u.  abgeschlossener  Memm  u,  swm 
Bedtg.  sub  c)   bezieht  sich  katte  wohl  auch       wohl  im  Freien  ais  im  Hause^  daher:  Ifi 
wieder  auf  das  Werfen  od.  Umwerfen  mä-        Hürde,   Koben,   Stau,    Orfêmgtûss  «Ccj 
telst  der  katte  als  Wurfgeschoss  etc. ;  s.  un-  85  breng*  de  schapen  in  de  ua ;  —  he  fll 
ter  3  katten.  de  kau  un  mnt  brammen.  —  Canipoa.  id 

katten-kwâd,  kattekwâd  (Katzen-Böses,  kau  (Schafkoben);  —  schtltkaa  (ein  Ff 
Böses,  wie  es  eine  Katze  verübt),  hinterlisti-  od.  abgefriedigter  u.  geschlossener  & 
ger,  falscher,  böaer,  muthwilliger  Streich,  worin  die  entlaufenen  u.  in  fremden  1 
bösartiger  Kinderstreich,  bösartiger  Muth-  40  den  betroffenen  Schafe,  Minaer  «.  ijf 
Wille  etc. ;  —  \  is  Omer  katten kwäd,  wat  de  so  lange  aufgesperrt  [upschQtd]  werden, 
junge  deid;  —  \\v  sitt  ful  fan  kattenkwûd  sie  ron  den  betr.  Eigenthümem  gegen 
un  allerlei  lose  sträken.  —  Nid.  kattekwaad.        ftestimmtes,    an    die  Ärmencasse  fcMt 

katten-,  katte-,  kat-pot,  Katzentopf  Topf,  Lösegeld  wieder  abgeholt  werden).  --  . 
worin  das  Essen  der  Katzen  zuber eilet  u.  45  kauw,  kouw;  mnld.  kauwe,  koawe  (d 
vorgesetzt  wird,  hz.  woraus  sie  fressen.  —  chors);  nd.  (Br.  Wb.)  kave,  Ittven,  (B 
Sprichw.:  .,ik  sün  (hin)  nich  ftt  ^n  katpot  ner()  kawen  u.  ^Sc/iam6acÄ^kowe;  i 
krapcn**,  &ä'  tantc  Bohls,  do  lâfde  sê  nog.  kovcn,  kaven  (Verschlag,  Hütte,  Hdum 

katten-,  katte-,  kat-winst  (Katzen-Gc-  namentlich  für  Kleinvieh) ;  nhd.  (Ori\ 
winn),  fafsclier,  trügeriscJier,  nicht  bleiben-  50  Wb.  V,  Spalte  310)  kaae,  kau,  kau,  k 
der  Gewinn;  —  wen  man  glik  *t  (^rste  spll  mhd.  kowe,  kouwe  ii.  nhd,  koben,  ki 
so  fSl  wind,  dat  trôc  'k  ntH  f^l,  dat  is  mest-  bz.  mhd.  kobe,  kove  (Stalle  Schweinei 
tids  katten winst;  —  de  erste  winst  is  man  Käfig;  Höhle,  Höhlung)  ndrhein,  coe 
katwinst,  de  geid  bold  wer  Heitcn.  tnhd.   kolie;    ags.   cof,   co&   (cubile,  [ 

katter,  vier.    Aus  lat.  qnatuor;  c/.  keter.  55  trale,    Lager,     bz.    Lagerraum,     Gern 

kattern,  a)  lärmen,  plaudern,  schnattern        Kammer,   verdeckter  od,  verborgener, 
etc.;  —  b)  knattern  etc.;  cf.  kwatjen,  kwat-        schlossener  Baum,    Kasten,    if.    dm^ 
scn,  kwatteln,   kwäteln  etc.    u.  auch   2  ket-        bedcof,   od.  bedcofa  [cubile],  cofffodai 
tern,  köttern  u.  s.  unter  kuderwälsk.  nates],   incofa   [penetralia] ,    br^dcoCa  | 

kat-ûle,  Katzen-Eule,  Nacht-Eule,  Kauz,  60  lamus],  hordcofa  [SchaUhammer,  Güdh 


KAUELE  GEKAÜEL       189  KAUEN 

breostcofo  [Brustkammer  od.  Brust-       chea  od.  unventändUches  Gespreehe  od.  Ge- 

bz.   das  Innere  der  Brust,  eabile       rede. 
,  pectns,  animns],  ferdhcota  [Seelen-  kaneln,  langsam  u.  undeuüich  sprechen, 

^edenlager ,  animi  recessos ,  pectos],  mit  fortwährend  hauendem  Munde  spre- 
rcofa  [Brustkasten,  hs.  Sitz  des  Her-  6  chen,  od.  so  als  ob  er  die  Wörter  förmlich 
d.  Herelager,  Inneres  der  Brust  u.  kaut,  wie  es  namentlich  alte  sahnlose  unge- 
h  Hers  etcj,  g^i  [GeistJ- coÎA,  mearh  büdete  Leute  oft  thun;  daher  iiberhaupt: 
]'  cofa,  b&n  [Bein,  Knochen]-  cofa,  unverständlich  u.  dumpf  reden,  sälbadem 
T  [Versleck,  HöhleJ-eoiti  etc.);  engl.  etc.;  —  he  kaueld  as  'n  old  wif;  —  dat 
Obdadi,  sicherer  Ort,  Gewâlbe,  Ver-  10  kaoeln  kan  de  dflfei  lang«'  anhören;  ik  16p 
etc.,  cf.  pigeon-cove,  TaubensMag,  weg.  —  "Nd.  kaaeln;  tc/tie«.  kanwe^en  (sm- 
\ubenhaus  etc.);  schott.  cove  (a  cave);  badern  etc.);  nhd.  kaaeln,  käaeln;  schu>eis. 
fi  (togurium);  norw.  kove  (Kammer,  kaulen,  käulen;  bcu^r.  keaweln,  keweln,  kea- 
i  Zimmer),  tlbweichend  (Ivar  Aasen)  beln;  md.  kauein  (a.  langsam  od.  mühsam 
(Orkn )  kBLYB ]  schwed.  koîvs^  (mdarÜ.)  15  kauen;  —  b.  von  kauendem  Bewegen  des 
kavi  (Hütte,  Kämmerehen  etc.);  dän.  Mundes,  wie  dUe  Leute,  ohne  .wirklich  Et- 
(Kämmerchen  etc.)  etc.  —  Die  Her-  was  eu  kauen;  —  c.  undeutliche  od.  dumpfe 
'  mit  nhd.  Käfig  (s.  unten  am  Schlüsse)  u.  unarticulirte  Töne  hären  lassen ,  mur- 
t.  cavea  ist  wM  abzuweisen  u.  falls  mein  etc.).  —  Iterativbildung  von  kauen. 
ngen  Wörtern  (od  unserm  kau  aüein)  20  kanei,  kauen,  käuen,  beisscn ,  serbeissen, 
ftwa  die  y  sku  (bedecken  etc.,  cf.  hûd,  bs.  mü  den  Zähnen,  bs.  den  Kiefern  zer- 
1  II.  2  schau)  zu  Grunde  liegt  (wozu  malmen  etc. ;  —  he  mut  altid  wat  hebben  to 
f.  kave,  kove  etc.  lautlich  am  besten  kauen;  —  he  kaude  dat  nêt  so  lank,  bit  dat 
f  wie  desgl.  auch  das  mit  kau  iden-  he  't  kört  harr'.  —  Redensart:  dar  hed  he 
II.  synonyme  böhm.  kavna  im  Ver-  26  wat  an  to  kauen,  bz.  dar  schal  he  wat  an 
zu  lit.  kavöju,  kavöti  [hüten,  bewah-  to  kauen  kngen  (das  wird  eine  harte  Nuss 
onV  sku),  so  ist  die  Ableitung  der  für  ihn  sein  etc.);  —  cf.  ferkauen,  wêr- 
Worter,  sowie  auch  von  nhd.  Ko-  kauen,  tokauen  (zerkauen),  förkauen  (vor- 
.  Kobel  (s.  in  Grimm,  Wb.)^  bz.  käuen,  langsam  vorsprechen  etc.),  nakauen 
Lexer)  kobel  (enges  schlechtes  Haus;  80  (naehkäuen,  nachsprechen  etc.)  etc.  —  Nd. 
%  an  einem  Kobelwagen), koM  (HäMe,  kauen;  hld.  kaauwen,  kauwen;  mnld.  kau- 
hl,  Felsschlucht  od  Felskluft):  aas.  wen,  kouwen,  kuwen,  keuwen;  aas.  ceövan; 
Cttfl;  mhd.  (0.  Sehade)  kobd  (Ue-  engl,  chew,  (mdartL)  chow;  schott.  chaw, 
,  Decke,  woher  wohl  kobelwagen?)  chow;  ahd.  chiuwan,  khiuwan,  kiuwan,  chi- 
(Siratmann)  coul  od.  cuvel  (sagi-  35  wan,  kiwan;  mhd.  kiuwen,  kuwen,  kiugen; 
i);  ags.  cufél,  cufle,  cufl;  aengl.  cu-  md.  kûgen,  kûgiu.  —  Da  nach  ahd.  bliuwan 
en^}.  cowl  (cncullus) ;  aengl.  cuvel  u.  (bläuen,  schlagen)  =  goth.  bliggvan  ein  goth. 
;  engl,  cowl  (Fass,  Gefäss,  Zuber)  =  kiggvan  zu  vermuthen  ist,  so  würde  zunächst 
Kübel  etc.  von  y  gup  (behüten,  be-  für  kiggvan  ein  Stamm  kagv  =  kav  (wie 
II,  schützen  etc.,  umfassen,  umschlies-  40  goth.  bagmas;  ags.  beâm ;  tMl.  boum,  poum ; 
inschliessen,  in  sidi  fassen,  cf.  H.  nhd.  Baum  etc.  nach  Fick  aus  baggv  = 
355)  wohl  richtig,  sowie  auch  dass  bav,  von  y  bu)  angesetzt  werden  müssen, 
(cf.  Bopp,  Grassmann)  mit  go-  die  aus  einer  germ.  y  ku  (kva,  kav)  =  idg. 
*ehüten)  von  dem  SubsL  gop&  (Hirte,  gn  {gya^  gvr)  hervorging.  Da  es  indessen  nach 
,  Behüter)  abgeleitet  ist,  was  selbst  45  Fick  wahrscheinlicher  ist,  dass  ahd.  chinwtai 
•  ein  Compos.  von  go  (Kuh,  bz.  Rind,  od.  chiwan  u.  chiuwâ,  chiw&  (Kiefer,  Bachen) 
I  u.  y  pk  od.  pa  (schützen)  ist.  —  mit  lit.  Mt^,  iu}^,  tlvsXi,  Âaysg^,  Éavati 
ioetiteritocftkabbe,kûfke,kufferti.koje.  (kauen)  u.  lat.  gin>giva  (Zahnfleisch)  von 
%  Schlüsse  sei  noch  bemerkt,  dass  das  derselben  y  stammt,  so  scheint  aie  Annahme 
kevie  (cavea,  cors,  avarium,  womit  50  wohl  gerechtfertigt,  dass  diese  Wörter  (cf. 
9ein  kouw  identifieirt)  ebenso  wie  nhd.  gapen,  jappen,  kaf ,  käfe  etc.  von  der  y 
g  u.  ahd cheYJa^kev J9i\bayr.keû(Kâ-  gabh  od  ghabh)  mit  ahd.  giên,  ginön,  gi- 
\nächst  aus  mlat.  cavia  ii.  dies  mit  wen,  gewön,  kewön  (gähnen),  an.  gina  (klaf- 
r.  caive,  franz.  cage;  engl  cage;  ital.  fen,  schnappen  etc.),  bz.  engl,  jawn  u.  un- 
r,  I,  196)  gabbia,  gaggia ;  span.,  port.  55  serm  gannen  u.  j&nen  etc. ,  lit,  iiöju  (gäh- 
neuprov.  gavi  aus  lat.  cavea  (mä  ca-  nen),  lat.  hiare,  griech.  chainö,  chaö  etc. 
Autus  etc.  gleichfalls  von  der  y  ku,  zur  idg.  y  gha,  ghâ  (gähnen,  klaffen  etc., 
ne  das  obige  Ut.  kavôju)  entstand  cf.  bz.  schnappen,  beissen)  gehören,  wovon  auch 
ns  unter  kauen  die  Schlussbemerkung,  ahd.  guomo,  cuamo  =  nhd.  Gaumen  (cf. 
•lê,  gekanel,  langsames  u.  undeutU-  60  Fick,  III,  106  seq.)  abstammt.    Bemerkt 


KAUSE  KAUS  IM  KAÜHE  KACB 

aei  ûbHgenê,  dasa  Fiek  (cf.  II,  563  u.  Hülie,  bs,  em  FïOinmff  einei  Tmt^ 
dazu  pag.  87  unter  gaph)  geneiat  su  sein  womü  dieseê  sum  SdkuU  ^9^  ^ 
scheint,  um  auch  kauen  von  aeraelben  y  sMeissen  ausgrfüUert  tsL  DeraMm 
gabh  abzuleiten,  wozu  an,,  isl  ksS(s.  unter  kai)  kreis  dieses  Binges  ist  hohl  wie  tinn  J 
wohl  gehurt,  wie  dengl.  auch  gapen  u.  jappen.    5  damit  das  ihn  umfasêende  Tau  im 

Vergleicht  man  übrigens ,  dass  die  Wur-  liegt  u.  wird  das  ^nde  des  betr,  Tom  < 
zdn,  gha,  ghi  (gähnen,  klaffen  u.  auch  herum  spliasd,  während  das  so  ff 
schnappen)  von  ahd,  ginua  u.  giwên  u,  lat,  Oehr  d€uru  dient,  um  entweder  den  . 
hiare  etc-  ebensowohl  wie  gabh^od  gap  von  eines  Takeis  darin  einMuhakeu,  od. 
gabbeln,  gibclu,  bz.  kibbeln,  kifeu  ti.  kab-  10  Schiffen)  um  die  Taue  hindurch  zu 
belu  etc.,  sowie  von  gapen  u.  jappen  etc.  wenn  éÚesdben  keine  Blöcke  od.  FU 
ebensowohl  wie  klap  von  klaffen  (cf  k]ap,  süge  erfordern.  —  Nid.  (ef,  Bobrik^ 
klappen)  u.  snip,  snap  von  snappen  etc.  von  Wo.,  pag.  383)  kons;  sehw^.  kaua; 
Hause  aus  höchst  wahrscheinl.  nur  Laut  kause;  frans,  cosse  w.  aui^  nJuL  Kau 
malende  (onomatopöische)  od.  Schallwur-  15  Kausse  etc.  (cf.  Orimm,  Wb.  V, 
zeln  sind,  die  urspr.  blos  ein  unarticulirtes  362).  —  Da  das  franz.  eosse  awh  i 
Geräusch  bezeichfieten,  so  liegt  es  wohl  nä-  dtg.:  Hüdse,  Schde,  Schale  etc.  hat, 
her,  dass  man  die  germ.  Wurzeln  ku,  kav,  das  obige  kaiue  auch  dassMe  Wm 
kau /ör  kauen  (mag  man  es  nun  als  ein  tikLkouBin  derBedtg.:  Schale  (s.i 
zerknirschefi  u.  zerreiben,  zerkleinern  etc.  20  u.  anscheinend  dcu  frans,  eosse  ndt 
[cf.  grindan  von  grinan  unter  griud ,  grand  gleichbedeutenden  écoaae  (wovon  éeoufl 
etc.] ,  od,  als  ein  zerspalten  etc.  auffassen)  hiUsen  etc.)  aus,  (ais  den  sonstigem  t 
u.  rhiuwâ,  chiwâ,  chew&  (cf,  1  käfe  etc.  u,  Sprachen  fehlendes  Wort),  nid.  koin  i 
kibbe  etc.)  mit  der  y  ku,  kav,  kau  (sonare,  Bedtg.:  Schäle,  Trinktükale  (weges 
clamare  etc.)  von  ahd.  gikêwen  (nennen,  25  kous  in  der  Boitg,:  Strumpf  ete. 
rufen,  schreien  etc.),  chûmo  (Klage)  etc.  ten),  bz.  mnd.  (Seh.  u»  L.J  koaweie^ 
identificirt  u.  beide  auf  idg.  gu  (sonare  etc.,  wesche,  kaasc^e,  bs.  kowae,  kowetke,  koi 
cf  Fick,  I,  572,  y  gu,  tönen,  rauschen  kouwsdie  (Schale,  Schüssel  etc.,  bs. 
etc  u.  dazu  pag.  534  u.  584  die  Wurzeln  gefäss  sum  Essen  u.  Trinken);  wL 
ku  u.  ghUy  tänen,  rauschen,  rufen  etc)  zu-  30  Wb.)  kauase  (Sehôpfiôfféi^  Hohig^fêa 
rückfahrt,  zu  der  auch  kô  (Kuh)  gehört  u.  Schöpfen)  u.nd.(Dähneri)  kowae^ 
wozu  sich  dann  auch  leicht  unser  kau  stel-  entlâ^nt.  —  Nach  Hildebrand  (Or 
len  lässt,  weil  sich  aus  gu  (rauschen,  bz.  Wb.  V,  Spalte  362)  soll  das  df:HtsA4ilm 
Geräusch  machen  etc.)  ebensogut  wie  aus  kanache  (Kanne,  Krug^  bs,  IVinkg^ 
klad,  klat,  klap,  klak  (cf.  kladdc,  klatte,  85  f»n  Kau  sehe  Bier)  mit  nd.  kovn 
klak  etc.)  die  Bedtg. :  spalten ,  klaffen  etc.  identisch  u.  auch  nord^  ÜL,  estn,,  skio. 
entwickeln  konnte  u.  man  ja  auch  annel^-  in  reicher  Entwickehmg  vorkomwun 
men  kann,  dass  kau,  sowie  auch  die  unter  nach  Asien  hin  su  verfolgen  sein, 
demselben  angeführten  Wörter  in  uräUester  man  diesem  Worte  nun  aber  den  û 
Zeit  blos  die  Bedtg.:  Spalt  od.  Kluft,  \0  griff:  Hohles,  Hohlgefäss  eU 
bz.  Höhle,  Loch  etc.  (in  der  Erde,  einem  Fassendes,  Gefäss,  Behälter 
Berge  od.  Felsen^  worin  man  sich  verkroch,  ein  Um-  u.  Einsehliessendes  d 
barg  u.  wohnte  etc.)  hatte.  Dass  aber  beim  Ber gendes, Schützendes  f HkUe, 
Vergleich  der  obigen  Schaüwurzeln  gu,  ku  etc.)  etc.  unterlegen,  so  ist  es  wohl  zwei 
etc.  wahrsclicinl.  auch  die  Wurzeln  aku  (ver-  45  dass  auch  nid.  kaua  tu  der  Bedtg.:  * 
hüllen,  bedecken),  aku  (scheuen,  scheu  u.  ter scheide,  Bärmutter  etc,  sowie  dm 
vorsichtig  sein,  schauen,  cf.  schau  etc  etc.),  Ivar  Aasen  wder  knae  erwähnte  I 
aku  (schaben,  scharren,  ritzen  etc.)  u.  aku  kusa  (cunnus,  ?uWa),  sowie  auch  \ 
(niesen,  d.  h.  ein  lautes  Geräusch  machen,  schwed.  kuae  (==  dän,  boase-,  bnsemu 
cf.  prûaten)  in  der  urspr.  Bedtg.:  aonare,  50  Popanz,  Mummel,  bz.  Einer  der  «td 
crepare,  crepitare  etc.  von  Hause  aus  eins  mummt,  verhüllt  od.,  od.  der  Mumme 
sind  u.  dass  demnach  auch  die  Wurzeln  Versteckspiel  etc.  treibt)  hieher  geh&re 
aka  (brennen,  d.  h.  urspr.  knistern  od,  desgl.  auch  norw.  kyaa,  kövsa;  dän. 
singen  etc.,  cf.  aengen  u.  Weiteres  unter  (Haube,  Kappe  etc.,  </.  hülle,  hQfe, 
galm,  galp,  galpen  u.  gar  etc.  etc.),  ska  (töd-  55  od.  kflveke  etc.)  etc  bei  welchen  sämssti 
ten,  erschlagen  etc.),  ska  (spalten,  schneiden,  obigen  Wörtern  man  unwillkürlich  an 
ritzen,  bz.  reissen  etc.,  cf.  Fick,  I,  802  Zusammenhang  mit  skr.  kotha  (Bdi 
seq.)  etc.  urspr.  nur  Schallwurzeln  waren,  Gehäuse;  Gefäss,  Eimer;  Kasten,  Ti 
ist  wohl  mit  Sicherheit  anzun^mcn.  Knospe;  Schale,  Hülse  etc.;  s,  unter  S 

fcaiise,  kau  (Plur.  kauaen),  eine  eiserne  60  denken  muss. 


KAÜSEL  191        KEQEL  KAEGEL 

'um  SMusse  sei  nodi  wegen  des  nid.       neie,  wovon  sieh  noch  die  (folgenden)  War- 

(Strumpf,  bz,  Beinbekleidung) ,  mnid.  ter  keddengeregtigheiâ  etc.  herschreiben.  Es 
•êy  kousse  (caliga)  erwähnt,  dass  dieses  gehört  zu  afries,  ketha,  keda  (aus  kutha, 
von  dem  obigen  kause  gänzlich  verschie-  kuntha,  be.  kada,  kunda ,  wie  afries,  kedde 
s  Wort  u,  aus  franz.  chausse;  prov.  5  aus  kadde,  cf.  kadde)  =  as.  kuthjao,  ahd. 
3a  entlehnt  ist.      Dieses    franz.  chausse        kundjao  (cf.  künden)  u.  ist  demnach  dasselbe 

entstand  wie  band  aus  baldo,  cf.  hold)  Wort  wie  ahd.  chon^jo,  chundo  (Kundper- 
•toi.  calzo,  calzo;  span.  cabsa  etc.  (eine  son.  Kunder,  Verkûnder;  Bote),  während 
9*  u.  Beinbekleidung)  aus  lat.  calceus,  das  afries.  kethere  (s.  oben)  dasselbe  Wort 
M  auch  mkU.  calcia  u.  aus  diesem  wie-  10  ist  wie  ahd.  chuadari,  chundere  (nuntiator, 
flhd.  calizja,  kalizja  u.  chelis,  chelisa  angelus)  u.  auch  formell  mit  ags.  cydhere 
;  Art  Stiefel).  Wegen  calceus  von  calx  (Bekenner,  testis)  stimmt, 
''se),  s.  Weiteres  unter  hile.  kedden-gere^igheid,  eine  an  den  kedden 

luel,  Gekautes,  Zerkautes,  bz.  Alles  was  (s.  oben)  zu  zahlende  kleine  Gebühr  od.  Ab- 
den  Zähnen  zernagt,  zerbissen  od.  zer-  15  gäbe  (cf.  geregtigheid),  welche  hin  u.  wieder 
tert  ist;  —  diu  kaasel  mag  ik  nêt  mër  noch  jetzt  im  benachbarten  Brôkmerland  (s. 
e  mund  nemen ;  —  d&r  hed  sak  gewis  'n        unter  2  brôk)  vorkömmt,   bz.  auf  dort  bele- 

dörbäten,  den  dar  ligd  so  fOl  holtkausel       genen  Grundstücken  legtet. 
e  schapsdör.  —  Nid.  kaaowsel,  kaawsel.  kedde-skup,  keddsknp,  Bauerschaft,  Dorf- 

mter,  sonderbares,  wunderliches,  eigen-  20  aemeinde,  bz.  der  Verwaltungsbezirk  eines 
iges  Wesen  (od.  Person) ;  —  'n  kaater        kedden ;  s.  oben. 

'n  jung';  —  *n  wunderUken  kauter.  —  kede,  käde,  Kette;   —  Compos.:  anker-, 

e  dem  nhd.  Kauz  als  Eulen-Name  (u.  pl6g-,  nerd-kede  etc.  —  Afries.,  nid.,  nd. 
nfaüs  wie  auch  Kauter  [Tauber  etc.,  kede  etc.;  s.  Weiteres  unter  dem  gebrauch- 
Irimm,  Wb.  V,  365  u.   s.    Weiteres  25  licheren  kette. 

r  kuderw&lsk],  vom  Geschrei  so  benannt)  ke-dikkern,  kedakkero,  traben,  in  kurzem 

âU.  kûz  nicht  ein  nd.  kaut  od.  kût  ge*        Galopp  gehen  od.  fahren  u.  reiten,  rasch 
iber  gestanden  haben,  sodass  kauter  von       mit  hüpfendem  stossendem  Gange  gehen  od. 
\se  aus  dieselbe  Bedtg.  wie  Kauz  hatte?       sich  fortbewegen,    cf.  dakkern. 
r  hängt  es  mä  nhd.  kaudem,  nid.  koe-  80      kefe  od.  kefe,  s.  käfe. 
Q  (s.  unter  kuderw&lsk)  in  der  Bedtg.:  kefei  od.  kêfen,  s.  käfen. 

HUzen,  undeutlich  u.  sonderbar  reden  kefen,  kefeli  etc.,  s.  Idfen,  kibbeln. 

zusammen^  od.  vielleicht  mit  kuten  (tau-  ke^el,  kä^el,  Kegel,  d.  i.  ein  längliches, 

n,   ef.  kûtjen),   wovon  auch  wohl  der       nach  oben  hin  sich  allmâhlig  verjüngendes 

vorkommende  Name  Kauter?  —  Das  85  od.  conisch  u.  spitz  zulaufendes  Etwas,  wie 
1  (KU)  kouter  (fabulator,  nugator,  z.  B.  ein  Keil,  eine  Keule,  eine  Pyramide, 
ferro)  gehört  jedenfalls  zu  kouten  =  od.  ein  ähnlich  geformtes  Ding,  gleichviel  ob 
f.  kuten  (fabulari  etc.)  vom  Stamm  kout  es  aus  Holz,  Stein,  Erde  etc.,  od.  einem  son- 
oquium),  was  KU.  mit  nid.  klap  =  stigen  Material  besteht,  wie  es  ja  ebensowohl 
Klatsch,  Geschwätz  etc.  wiedergiebt,  40  Dreck-,  als  Holz-,  Erd-,  Fels-,  od.  Bergke- 
i5er  Weiteres  unter  kuderwälsk  zu  ver-  gel  giebt.  —  Ahd.  chegil,  kegil ;  mhd.  kegel 
hen  ist.  (Kegel,  Keil;  unechtes  Kind);  nd.,  mnd., 

ive,  s.  kau.  nid.  kegel;  mnld.,  mfläm.  keghel  (meta,  co- 

Ive,  kavel,  kaveli  etc.,  s.  käfe,  kafel  etc.  nus,  obeliscus.  terminus,  lapis  vel  stipes  py- 
».   VerkleinerungssyWe ;  s.  ken.  45  ramidatus);  dän.  kegle;  schwed.  kegla,  ke- 

»mter,  s.  kabauter.  gel;  engl,  keil  u.  kayl   (Kegel,  von  kegeln), 

)dde,  (obs.)  Schulze,  Dorfschulze,  Ge-  sowie  mdartl.  keel  od.  keels  u.  gaggle  od. 
idevorsteher,  Bauermeister,  Bauerrichter,  gaggles,  wobei  wegen  des  anlautenden  „g*^ 
iie  obrigkeäUche  Person  in  einem  Dorfe  auf  gaggle  neben  cackle  (cf.  kakeln)  ver- 
einet Landgemeinde.    —    Es  ist   das  50  wiesen  wird. 

es.  ked,  bz.  kedde,  kedda,  Plur.  keddar  Was  nun  das  ahd.  cbegil  etc.  anbetrifft 

ueh  keth,  kethe,  Plur.  ketha,  was  wie  (wovon  das  franz.  quille  [Kegel]  u.  viel- 
es, kethere  urspr.  die  Bedtg.:  Künder,  leicht  auch  ital.  chiglia,  chiela;  span.  quilla; 
Münder,  od.  Kund-Person,  Kundmacher,  franz.  quille  [Kiel  des  Schiffes],  sofern  es 
mntmacher,  Ansager  etc.  hatte  u.  dann  55  nicM  aus  ahd.  kiol  [cf.  2  kil]  hervorging), 
nUat.  sage,  sigo;  (ur/>an. sayon,  Gerichts-  so  ging  dieses  mit  dem  Spiel  (cf.  Grimm, 
er  etc.  von  ahd.  sago  =  Sag- Person,  Wb.  V,  Spalte  384)  auch  in  die  slav.  Spra- 
nner  der  sagt,  spricht,  verkündet  etc.  u.        chen  über  u.  sind  weiter  zu  kegel  atisser 

ésago  unter  ftsega)  im  Allgemeinen  eine  kugel  auch  die  Wörter  kil  (Keil),  kil  (Kiel) 
\dUs-,  od.  obrigkeitliche  Person  bezeich-  60  «.  kQle  (Keule)  zu  vergleichen,  worüber  auch 


KEGEL  KAEQEL                   IH  SEI 

Weiteres beiHildebr and, bz, im Orimm^'  len)    VenaamdtBckqft    der    WMer:  l 

sehen    Wb,    unter   Kegel  nachzusehen   ist  Kiel,   Keule   mU  kegel   (tf,  1  %.\ 

DesgL  kömmt  wegen  der  Verwandtschaft  u,  u.  kûle)  fAr   deeeen   genm,  Gräfarm  k 

der  Grdbdtg.   des   Wortes  «kegel*'  in  Be-  ais   Etymon    oneib    dae  ekr,  jangfci  ; 

tracht:  das  nid.  kegel;  mnld.  keghel,  kekel;  6  zafiga  (oberes  Bein,   SehenM,  Ke^ 

mnd.f  mfläm.  kckel   (stiria,  gefrorener  Eis-  od^  nach   Grasetmann   der  unim 

tropfen,  od,  Eiszapfen),  sowie  auch  mnld.  des  Beines  vom  KnÖdul  bis  nm  Km 

u.  mfläm.  keghel  (silex),  wobei  man  übrigens  Betracht  kihnmt,   Mwvon  das  der  La 

bei  kcghcl,  kekel  (stiria)  auch  an  einen  Zu-  sMebung  fiadk  mu  eimem  gerwL  kagab| 

sammenhang  mit  unsenn  jOkel  =  nd,  hekel,  10  stimmende  skr,  jaúghftla    (a  rapid  «i 

ags.  gicel  (stiria),  bz.  an.  jökull  (Gletscher,  audi  weitergebildet  ist  u.  was  wUtjÛ^ 

Eisberg,  Eiskegel)  etc.   gemahnt  wird,  ob-  j&hâ  etc.  sur  y  h&y  ghk   {gdkemj  sidu 

schon  ich  allerdings  nicht  glaube,  dass  diese  gen,  schreiten)  gehört,    wie   vielkidU 

Wörter  (cf.  jökel)  mit  kegel  eines  Ursprungs  jâghâna  (Lende,   MufteJ ,    weich  LA 

sind,  sondern  mit  Fick  (cf.  1,  569)  eher  16  übrigens    Bopp    gag*Âoa     (d   i  jßfji 

diifür  halte  (mag  nun  mnld.  keghel,  kckel  schreibt  ».  zu  der  y  J^mb^  bs.  gfaan  (ii 

[gefrorner  niederhängender  Eistropfen  od.  eher  Bedtg.  ?)  stdlt,  —  2tu  dîm  abigm  ' 

Eiszapfen]  mit  nd.  hekel  u.  ags.  gicel  urspr.  tem  vergL   auch    noch   an. ,    ML   U| 

verwandt  sein  od.  nicht),  dass  das  ahd.  che-  köckall  (articiilat  digitonmi,  condjhi%  i 

gil  aus  einer  redupl.  Ordform  gagala',  gan-  20  Plur.  köglar  (Olieder,  auch  für  Lab  i 

gala  hervorging ,   die  Fi  c  k  mit  lat.  glans ;  haupt  gebraucht),  sowie  der  Bedtg. :  E 

nslae.  zol^^df,   /tï. ^gilë   (Eichel);  skr.   gula  od. Zapfen, Kolben,  bs^conaa wegen eté 

(gl aus  penis),   gul!   (Pille,   Kugel),  griech.  an.,  isL  köoguU,  norw.  kogla  (diakei) 

goggûlos  (rund);  ahd.  cliuwa  (Knâuâ,  Ku-  goll,   kokla,   kokul,    kon^k,   kongnl; 

gel,  cf.  klon);  skr.  glau  (Ballen,  Kugel)  etc.  25  kogle,  Fichten^  od.  TanmeHsapfenf  k 

zu  «kr.  gal  (fallen,  wegfallen ;  träufeln,  quel-  menzapfen  od.  FVuddkolbem  (hier  du 

len  etc.,  cf.  kwellen,  kellen  etc.)  stelU,  wäh-  od.  daaekkel)  der  FUMen  «.  Tatmm, 

rend  ich  die  für  kegel  vermuthete  Grdform  bei  ich  weiter  auf  die  voh  Hildehr 

gagala  als  aus  älterm  gagara  od.  gagira  ent-  (Grimm,  Wb.  V,  Statte  383)  beigsbm 

standen  ansehe  u.  dieses  mit  skr.  giri,  zend.  80  verschiedenen  Bedtgn.  des  Wortes  kqpl 

gairi ;  slav.  gora  (Berg),  gorë  (oben)  etc.  lie-  weise  u.  dabei  darauf  aufmerksam  m 

ber  zu  einer  idg.  y  gar,  gri,  gir,  gur  (In^  dass  das  ahd.  chegil  ausser   den  jcArjl 

tens.  gagar,  jagar,  jugur)   stelle,    die  nach  belegten,  ebenso  wie  die  mc'sten  anim 

Grassmann  (cf.  Spalte  387  u.  402)  die  ten  Wörter,  auch  ¥>okt  noch  amdereBs 

Bedtg.:  erheben,  erhöhen,  in  die  Höhe  he-  86  gehabt  haben  dürfte  «.  z,  B.  emtk  et 

ben  etc.  hat,  wonach  denn  das  Wort  Ke»  dtg.:  filius  ipuriuM  des  mJkd.  kegel  aswk 

gel  die  Bedtg.:  Spitzes,  Hohes,  Ragendes,  unaufgeklärt  isL 

Erhabenes  gehabt  haben  würde.    Soweit  in-  kegeln,  ki|;elB,  kegdn.     2fur  wm  ü 

dessen  das   obige  griech.   goggúlos  etc.    u.  spiel.  —  Satt,  kögeye,  kige^e. 

germ.  kugel  in  Betracht  kommt,  so  haue  ich  40      kêi  od.  kê.    IHeses  nur  in  der  Bs 

diese  Wörter  für  mit  kegel   unverwantU  u.  art:  „he  kend  de  kei**  od,  „da  mast  d 

ist  darüber  unter  kugel  cUis  Weitere  zu  ver-  kennen **  lebende  u.  dem  Sinne  nadk  m 

gleichen,  sowie  zu  kegel  od.  zu  kugel  auch  Bedtg.:  Kunst  gebrauchte  Wort  stie» 

das  ags.   cigel    (testiculus) ,    was  H.   Leo  seinen  Vocalen  ganz  su  téea,  t/e^en  (sit 

(Spalte  176,  37)  für  ein  Contract.  von  ein-  46  bz.  zu  snêi,  snê  (Schnee),  slii,  sie   (= 

nigel  hält.    Sodann  glaube  ich  ferner  auch  sleeuw,   ahd.   sleo  etc.),   néi    (neu)  st 

niclU,  dass  die  mnld.,  mfläm.  Wörter  keghel,  würde  demnach  einem  deutschen  kie,  kl 

kekel  (stiria)  u.  keghel  (silex)  mit  kegel  (co-  kea   od.   einem  äitem  deutschen  kdo, 

nus)   von  derselben   V  abstammen,  sondern  kiohe,  kiuhe  od.  klage,  bs,  eittem  nid  h 

vielmehr  mit  den  Wörtern   kold,   kôl   etc.,  50  kie\xm,kGeuweetc.entspredienfWeldUFû 

skr.  jala,  gala  (kalt,  starr,  steif  etc.),  bz.  lat.  lautlich  am  besten  zu  nhd,  kea ;  mnld.  kl 

gelare  etc.  u.  kslav.  golotû  u.  glûtönû  (Eis)  kieuwe,  kouwe,  kawe;  ahd.  chiawaele. 

zu  der  y  gal,  gar  (gerinnen,  gefrieren,  er-  ces,  frumen,  mala  etc.),  bs,  su   den  4 

starren,  hart  u.  fest  werden,   urspr.  viel-  Formen  von  kauen  stimmen.      Ob  nun 

leicht:  rinnen,  fliessen  etc.  u.  so  gerinnen,  55  das  obige  kêj,  kê,  bz.  kéje,  kée  wut  d 

zusammenfliessen  etc.,  c/.  kêl,  kelen)  zusam-  Wörtern  zusammenihängt  u,  etwa  des 

metihängen.  keu,  nid.  keeuw,  ahd.  chiawa  in  der  â 

Zum  Schluss  sei  übrigens  noch  erwähnt,  Redensart  im  fig.  Sinn  gebraudU  ist, 

dass  bei  der  anscheinend  nahen  (wenigstens  ich  nicht  zu  entscheiden,  sumal  da  k£ 

begrifflichen  u.  vielleicht  auch  formet-  60  kéje,  nach  brêi  (Brei),  frei  (frei)  otidl 


KEI  193  KEK 

,  he,  âUeres  kî  od,  kije,  kîe,  kige,  gleich  ist  mit  tüd,  keg,  kegge   (Keiî).     Da 

ceie,  kêge  etc.  stehen  kann  u.  dem'  nun  ferner  aber  dieses  nid.  keg  etc.  etoei- 

uch  die  Möglichkeit  vorliegt^  dass  es  feUos  tooM  eine  Kürzung  des  mrild,  keghel; 

ries,  kei   (Schlüssd)    od,   selbst  mit  ahd,  chegil  (Kegel,  Keü)  ist,  so  dürfte  auch 

(an  (vocare  etc.,  von  der  y  kak  ?  cf,  5  kei,  be,  keg,  kegge  od.  keghe  eine  Kürzung 

u,  ksüteln,  kik  etc.)  zusammenhängt,  von  mhld,  keghel  (silex)  sein.    Ob  nun  aber 

ih  er  stetem  Fall   „he   kend   de  kei"  die  Bedtg,  „silex**  aus  der  von  „caneoB*  od, 

Hesse,  als   „er  kennt  den  Schlüssel*^,  „conos**  hervorging,  ist  schwer  zu  entschei- 

weiss  Bescheid",  od,  im  zweiten  so-  den^  zumal  es  auch  ja  möglich  ist,  dass  «ke- 

î;  „er  kennt  den  Buf,  bz.  „den  Na-  10  gel"  überJiaupt  urspr,  ein  spitzes,  keüförmi- 

was  Beides  eine  passende  Erklärung  ges  (u,  so  auch  scharfes,  schneidendes,  spal- 

i  wäre.  tendes  etc.)  Etwas  bezeichnete  u,  demnach 

Stein,  besonders  ein  länglicher^  mag  kegel   auch  in  der  Bedtg,   „silex"    blas  als 

«n  ein  gewöhnlicher  Ziegel-  od.  Back-  ein  spitzes  u.  keilförmiges  Etwas  aufgefasst 

od.  ein  ähnliches  längl,  kantiges  Stück  15  wurde.    Auch  wang,  kichelstein  (silex^  deu- 

od,  Granit-Stein  (bz,  Felsstück)  sein,  tet  auf  einen  Zusammenhang  mit  kegnel. 

Wort  lebt  anscheinend  (wenigstens  kei-bûr,  s,  unter  kei. 

nir  bekannt)  hier  nur  noch  im  sog,  keideln,  ketteln,  giessen,  stürzen  ete, ;  — 

I.  keibûr-spil,  ein  Spiel,  wobei  der  kei  sê  keideld  de  melk  fan  ên  fat  in  't  ander ; 

ein  von  einem  bûr,  od.  keibûr  (wörü.  20  —  wat  keidelst  du  d&r  wer  mit  hemm;   — 

-Bauer,  od.  Stein- Erbauer,  Stein-  sê  ferkeideld  de  melk.   —    Nd,  (Br,  Wb,) 

ter,  Stein-Aufsetzer)  genannten  Kna-  keiten,  keuten,  bz,  keiteln,  keateln. 

fgerichtet  wird  u,  wo  dann  die  an-  keier-hake,  kenerhake,  ein  mit  einer  ei- 

inaben  mit   einem    runden  Stein  od,  semen  Spitze  u,  einem  starken  Widerhaken 

von  einer  gewissen  zuvor  abgemesse-  25  versehener  ziemlich  langer  u,  dünner  Stock 

ntfernung  (mäte  od,  auch  hunk^^e-  von  festem  Holze,  welchen  die  Marschbe- 

wovon  das  Spiel  auch  hunksmiten  u>ohner  führen,  um  sich  beim    Gehen  od. 

aus  nach  demselben  werfen.     Jeder  Schlittschuhlaufen  darauf  zu  stützen,   od, 

der  muss  seinen  nach  dem  „kei"  ge-  (falls  sie  durchbrechen)  sich  damit  wieder 

[€n  Stein,  der  namentlich  beim  Nicht-  80  aus  dem  Eise  heraus  zu  helfen ;  —  nim  de 

desselben  weit  hinter  denselben  roüt,  keierhake  lêfer  mit,  't  is  glad  to  lopen.  — 

wieder  holen  u,  falls  er  hiebei  von  Wanp,  koierhaki.     Wohl  zu  dem  folgenden  : 

bûr**  gefasst  wird,  dessen  Stelle  ein-  keiern,  kaiern,  kenem,  koiem,  spazieren, 

n  u,   statt  seiner  den  kei  aufrichten,  zu  seinem  Vergnügen  umher  géhen^  lustwan- 

derselbe  von  den  Mitspielern  getroffen  85  dein;  —  ho  keierd  d'r  so  langsam  hen;  — 

geworfen  wird.    Um  indessen  das  Auf-  ho  löpd  to  keiern ;  —  he  keierd  de  strate  up 

»  des  „kei's"  JÛtwas  zu  verzögern,  wird  un  d&l;  —  he  is  keiern  g&n ;  —  Kinderreim: 

ift  auch   noch  oben  auf  einer  Ecke  keier  nge  —  Straten,  war  sül  wi  de  kinderkes 

ten  ein  kleiner  Stein  aufgelegt  u.  falls  laten  ?   in  de  blaue  toren ;    wat  heb'  wi  d&r 

der  Mitspieler  den  „kei"  nur  so  leise  40  ferloren?  'n  blauen  siden  schötteldôk;  wul' 

dass  derselbe  selbst  stehen  bleibt  u.  j'  uns  de  wol  wërgäfen?  —  nä,  nä!  —  ja,  ja! 

^4is  „timp"  genannte  Steinchen  davon  um   'n  appel   of  um    'n   per,  morgen  heb' 

5er  fäüt,  so  tritt  auch  in  diesem  Fall  wi  môi  wer.  —  Nd.  (Br,  Wb.,  Schütze) 

Knabe  an  die  Stelle  des  „bûr's"  u,  keiern,  kaiern;  wang.  koierje;  n/d  kuijeren. 

dann  der  bisherige  „bûr"  wieder  selbst  45  —  jS!s  ist  (da  dieses  Wort  im  wang,  auch 

en  Andern  so  lange  nach  dem  „kei"  die  Bedtg.:  sich  zusammen,  od,  zu  Zweien 

i,  bis  er  selbst  wieder  beim  Zurück-  vertratUich  unterhalten,   kosen  etc,  ?iat)   = 

seines  Wurf-Steines  abgefasst  wird,  mit  mnld.  (KU)   kuyeren   (ludere,   nugari, 

ts  den  „timp"  voth  dem  „kei"  herunter-  jocari,  confabulari ;  deambulari  recreationis 

—  kei  ist  identisch  mit  nid,  kei  (Kie-  50  causa)  u,  könnte  es  diesemnach  eine  Ent- 

Lteselstein,  Felsstein);  mnld.  keye  (si-  lehnung  aus  lat.  coire  sein, 

mfiäm,  key  (keystecn  oft  vyersteen,  cf,  keiertje,  kleiner  Spaziergang, 

u,  fârstên).  keilke-bêje,  -bêe,  Fliederbeere;  —  keilke- 

nn  man  nid,  zeide  od,  zeijde  =  nhd,  mûs,  Fliedermuss. 

e,  —  bz,  unser  wei,  engl,  whey,  nid.  55      keiser,  s.  kaiser. 

=  afries,  wei,  weg,  ags,  hvaeg  etc.  u.  kek,   keck,  kühn,  dreist,  bz.  munter,  leb- 

•  engl,  key  =  afries.  kag,  kai,  kei;  ags,  haft;  —  ho  geid  d'r  kek  up  lös;  —  he  sügt 
!tc  (s,  unter  k&i)  vergleicht,   so  ist  es       so  kek  ût  as  'n  wiselke.  —  Nid,,  bz,  mnld, 

fast  zweifellos,   dass  dieses   kei   etc.  (KU.)  keck  (audax;  solidus,  durus,  densus, 
aus  keg  etc.  entstand  u,  also  lautlich  60  turgidus);  mfläm,  kcc  (dasselbe);  mnd,  (Seh. 

Un  DoonikMt  Koolman.    WOrterbaob.    II.  X3 


KSK  114  JCwr.Tjg^ 

iL  L.)  keck  (kbhaft,  munier,  kühn,  agiliB,  Wh,  K.,  8paMe  SU)  nidäs  fernem, « 
animosus  etc.) ;  schwed,  kftck  (hurtig^  mtUhig,  ist  wahraeheinlidk  identUdk  inl  md 
brav,  vortrefflich);  dän.  kjek,  Igaek  (kûhn^  len  u.  nhd,  kallen  (Gritum,  Vb.  F, 
rasch,  brav,  aufrecht);  mhd,  kec;  amhd.,  68),  die  vkM  beide  aus  dem  äiUn 
ahd.  chech  etc.  aus  quec  (lebendig  etc,),  cf.  6  (Seh:  u,  JL,)  quagden;  <u.  (^-)qiuU> 
2  kwik  etc.  rinnen)   u.  weUer   mü  aengL  qiuil; 

kêk,  s.  kiken.  cailler;  tifa/.  quagliokre,  cagliare;  901 

kekel,  kekeli,  s.  kükel,  kükeln.  jar;  porL  coaUiar  (Dies,  I,  336)  a 

kel  od.  kell ,  sehr  schmerzhaft  11.  em-  coagulare  entstandcHy  wie  ital  c^Üo 
pfindlich  od,  reizbar,  gereizt  ete,,  bz,  so  be-  10  lio ;  port.  coalho  (Lab)  «.  au(k  c^ 
schaffen,  dass  die  leiseste  Berührung  des  quaghel,  quagel  mit  dem  äUem  äd 
Itetr.  Theils  heftigen  unleidlichen  Schmerz  KiL  unter  quaghcl)  coagulo,  quagfio; 
verursacht ,  o*l.  aus  irgend  einer  Ursache  cuajo  aus  kU,  coagulum.  Aus  dem  i 
ein  anleitendes  sehr  schmerzhaftes  Stechen  eontrahirtentnnd,quaghéï  ist  dann  weit 
u.  Prickeln  in  dem  betr.  Hicil  entsteht;  —  15  leicht  unser  kwalster  od,  mnUL  «.  «n^ 
de  tandeu  sunt  mi  so  kcl,  dat  ik  d'r  gen  ster  (dicker  SdUeim,  bubrestia,  pitaiu 
hct  of  kold  an  ßdcn  kan,  bz,  dat  H  nOt  is,  as  terqebildet,  wobei  dann  weiter  awA 
of  'k  b!  de  här  uptrukken  word',  wen^mi  kwil  =  mhld,  quyl,  quid  (om  pitait 
d'r  wat  an  kumd ;  —  de  fingen  sunt  mi  so  möglicherweise  damit  connex  m  FVagek 
kol,  dat  mi  't  to  de  doppen  (Spitzen  der  Fin-  20  Ferner  gehört  eu  kelen  od,  quälen  €(c 
^er)  ûtprikkeld;  —  he  hed  so  'n  kellen  (em-  mnd.  (Seh,  u,  L,J  u.  dithm.  (Sck\ 
2ffindliche,  schmerzhafte  etc,)  hûd ;  —  hô  is  so  keller  (dicke  geronnene  Mikh)  u.  ï 
kel  (empfindlich  u.  schmerzhaft,  leicht  ver-        (gerinnen). 

letzten,  gereizt),  dat  man  ham  hast  hol  nêt  1.  kêl-fat,  Gerinn-F'ass,  ein  naé 

anwisen  dürd;   —   he  is  d'r  fOls  to  kel  för  25  hin  sich  verengendes  Gefäss,  woHm  m 
(er  ist  da  viel  zu  empfindlieh  u,  verletzlich        Milch  gerinnen  (kelen)  iässL 
vor,  wird  viel  zu  leicht  von  einem  GefülU  2.  kel-fat    (harrh)    ein  Ham  wA  i 

des  Schmerzes  u,  der  Qual  erfasst  u,  ist  d€Q}pelten  Wahn,  bs.  einem  sog.  Zdtém 
deshalb  auch  schreckhaft  u,  ängstlich  oder  einer  Bedachung  nach  aüen  vier  8eäa 
bange,  zaghaft,  zurückhaltend  etc)  as  dat  80  —  Nach  Stbg,  söU  der  Name  daktr 
he  sük  an  de  sake  brannen  schal'.  —  Sprichw.  ren,  weil  ein  solches  Haus  einem  tn^ 
junk  to  fei!  old  to  kel.  —  Es  gehört  wohl  tem  kélfat  (s.  sub  1)  ahnUch  isL 
mit  dem  nid,  kel,  kil ;  mnld,,  mfläm,,  bz,  al-  kelk  (Plur.  kelken),  Kelch,  —  Ni^ 

ien  fries,  (cf.  Kil.)  kel  (perterritas ,  pavi-  kelk;  mnd,  kelik,  kellik;  afiries,  (kilik) 
das)  u,  nd,  (Br,  Wb,  I,  371)  kill  in  kill-  85  lik,  tzielk;  ahd.  chelch,  kelih,  khelih;  i 
jök  (juckender  Schmerz^,  bz,  schinerzhaftes  kclich,  chelcch;  mhd  kelcb;  as.  keUk; 
Jucken)  etc, ;  ahd.  cheli,  qucli ;  mhd,  quele,  calic,  calc ;  an.  kalkr ;  schwed,  dâ$L,  t 
kele,  qael  (QtKÜ,  Marter  etc.)  u.  unserm  kel-  kalk  etc.  aus  lat.  calix,  was  mä  grisA 
len  etc.  zu  ahd,,  as.  quelan  (Qual  u.  Schmer-  lix  u,  skr,  kala^a  (Becher,  Krug,  TM 
zen  leiden,  od,  haben  u,  empfinden  etc.),  40  zu  der  y  kal,  kal,  kval  (hWen,  €M 
worüber  Weiteres  unter  kellen  u.  kwälen,  bergen,  verbergen,  einsMiessen  etc,  ( 
kwal  etc.  hälen  u.  hüllen  etc.)  gehört, 

kel,  Geronnenes,  Klumpiges  etc.,  nament-  kelle,  kellen,   Schmers,   Sdments 

lieh  von  der  gerofinenen,   dicken,   käsigen       s.  kellen;  —  ik  hebb'  od,  £81  so  'n  fafl 
3filch  (mag  diese  nun  aus  einer  einzigen  45  de  kop,  od,  knaken,  tanden,  fingen  et 
dicken  käsigen   Masse,   od,  aus  einzelnen        Coi>fj;os.;kûskellcocf.kÛBkel]enfZaAiifdbi 
dicken  käsigen  Klumpen  besteigen)  gebraucht ;        =  nd,  (Br,  Wb,  I,  771)  köle. 
—  de  melk  is  all'  to  kel  worden ;  —  dat  löpd  kellen  (kelle,  kelst,  keld  etc;  —  knl 

all  to  kel  tosamon ;  —  dat  kind  spêid  êmer  —  kulleu),  intensiv  schmerzen,  he,  ^ 
kel ;  —  ho  sttcht  ût  as  kôl  un  karmelk.  —  50  Schmerz  machen  etc, ,  wie  e.  B,  bei  i 
cf,  kelen  ti.  spittel-kêl.  schmerzen   od.  ähnlichem  Ziehen  «. 

kelder,  s.  keller.  sen  in  den  Knochen  etc.,  brennend  od 

kele,  s.  käle.  chend  schmerzen  u,  prickeln,  wie  e.  B. 

kelen  od.  kelen,  gerinnen,  klumpig  od.  Einem  bei  starkem  Frost  die  GUederfü 
käsig  werden,  coaguliren  etc, ;  —  de  melk  55  froren  sind  u,  man  sie  ohne  Weiterei 
keld;  de  is  wol  sûr  worden;  —  dat  pUtwa-  Feuer  hält  od.  in  wannes  Wasser  s 
ter  is  to  hard,  dat  de  sêpe  d'r  in  kold.  —  um  sie  rasch  zu  erwärmen;  —  de  ti 
Dieses  Wort  hat  mit  dem  schwed.  käla  (Frost,  kellen  mi  fflik,  wen  ik  d'r  wat  koldi 
Erstarmng  etc.)  u,  den  unter  nhd,  kellen  krige;^—  für  kok  an  sÔt  gôd  ban  Tk  l 
(frieren,  erfrieren,  erstarren)  (s.  Grimm,  60  wil  mî  de  kusen  dV  so  ligd  fim  keUen 


KELLEN  195  KEN  KE 

I 

hed  mi  al  drê  dage  so  kullen,  dat       —  Wegen  engl  chUl  etc.  8,  Weiteres  unter 
's  nagts  hast  gen   slâp   fan  kragen        kold  u.  kdl  u.  wegen  kill  unter  kwälen. 
—  de  knaken  kullen  mi  d'r  fan;  —  keller,  kelder,   Keller,  unterirdische,  bz. 

ide  kellen  dat  kind  fan  kolde ;  —  dat        gewöMe  Vorrathskammer ,   Gelass  od,    Ge- 

to  de  fingere  un  tonen  ût,  as  *k  wer  5  wölbe,  worin  man  Etwas  legt  u.  verbirgt,  wie 
Furr'.  —  Nd.  (Br.  Wb.)  killen;  mnd,  ausser  sonstigen  Vorräthen  auch  Leichen 
w.  L.)  kellen,  killen  (Qual  u.  Schmerz  od,  Todtensärge ;  —  dat  ligd  in  de  keller ; 
\chen,  weh  thun,  schmerzen);  satl.  —  he  hed  nog  wat  in  de  keller;  — he  hed 
antraut,  II,  193)  kelle.  —  Es  sük  ap  't  karkhof 'n  keller  maken  laten,  war 
d  aus  älterem  quellen,  qellen  =  ahd.  10  he  in  begrafen,  bz.  bisetd  worden  wil;  —  de 
n),  quellan,  chellen ,  chelen ;  amhd.  bûsbeller  sitt  in  de  keller ;  —  de  keller  geid 
iü,  chollen ;  mhd.  quellen,  queln,  koln  under  't  ganse  hûs  dör.  ~  Daher :  kellerhol 
m,  quälen,  in  Banden  legen,  tödten  (kellerhohl) ;  —  dat  hûs  is  gans  keUerhol,  d,  h, 
voraus  (bz.  aus  ags.  cvclan  od.  cve-  der  ganzen  Länge  u.  Breite  nach  mit  einem 
auch  aengl.  (S tratmann)  cullen  15  Keüer  od.  unterirdischen  Gewölbe  versehen. 
e);  engl,  kill  (tödten,  umbringen;  töd-  —  Nd.  keller;  nid.  kelder;  mnld.  kelre; 
impfen  [cf.  doden,  dôd],  der  treiben-  afries.  szelner;  mofries.  (Cad.  Müller) 
raft  berauben  etc.),  quell  (umbringen,  sillem  od.  szillern ;  ahd.  kellari  etc.  aus  lat. 
Uen,  tödten;  überwältigen,  bezwingen,  cellarium,  der  Weiterbildung  von  cella,  was 
rücken,  zähmen,  bezähmen;  dämpfen,  20  mit  helle  (Hölle,  s.  2  hei  etc.)  u.  lat.  cclare 
\,  stillen),  quell  (sterben,  langsam  hin-  einer  u.  derselben  y  angehört. 
,  hinschwinden;  abnehmen,  sich  ver-  kêiHi  s.  kamen. 

n,  nachlassen  etc.),  quell  (Mord),  quail  kemausje  od.  kemoasje,  Abtritt ,  heindi- 

jen,  zähmen ;  niederschlagen,  vemich-        ches  Gemach.  —  WoM  aus  commodité  cor- 

auch  wohl  quail  (vor  Angst  u.  Schre-  25  rumpirt. 
Uem,  beben,  verzagen,  den  MtUh  ver-  kemmen,  kämmen.    Zu  kam. 

niedergeschlagen  sein ;  vergehen,  hin-  kemode,  2i)commode, bequem, gemächlich 

den,  verwelken,  absterben,  verfallen,  etc.;  —  dat  kan  'k  kemode  ddn;  —  he  is 
\ffen;  sich  quälen  und  härmen^  trau-  d'r  fSls  to  kemode  to,  as  dat  he  sük  dar. 
.),  während  engl,  quail  (gerinnen,  von  30  um  bukd ;  —  b)  Commode ,  Schrank  mit 
'ich)  mü  unserm  kelen  eines  Ursprungs  Schubladen,  wo  man  bequem  Etwas  hinein- 
•    Vergleicht  man  nun  weiter  aengl.        legen  kann,  bz.  eine  Bequemlade ,  Bequem- 

imann)  chillin  (algere) ;  engl,  chill        schrank  etc.    Davon : 
ittem  u.  Beben  vor  Kälte,  der  Schauer,  kemodigheid,  Bequemlichkeit,  GemäcMich- 

ieberfrost;  die  Kälte,  der  Frost  etc.),  35  keit  etc.  etc.;  —  all*  mit  kemodigheid. 
1  (kalt  machen,  durdikätten;  frieren,  ken.  ke,  Diminutiv-Endung  =  nhd.  chen, 

'en;  schauem,  schauem  machen;  er-  statt  deren  wir  auch  Jen,  je  m.  fjen,  tje  ge- 
i,  erfrieren ;  frösteln ;  niederschlagen,  brauchen.  —  Nd.,  mnd.  ken;  nid.  ken.kin, 
><  machen  etc.),  chilly  (kätüich,  fröst-  kijn  u.  chijn,  od.  chien,  ghien  (une  z.  jB.  in 
tc  ;  nid.  kil   (Kälte,   Frost,   Erstar-  40  Annechyn,   od.   Annechien  etc.    =   unsenn 

kil,  bz.  unser  kil  (kalt,  erstarrt,  frö-        Annake,  od.  Anke,  nhd.  Annechen),  was  als 

schauernd,  zitternd  etc.);  killen  (käl-  quin,  chin  (cf.  Diez,  1, 169  unter  facchino 
ilt  machen,  das  Gefühl  der  Kälte  ver-  u.  II,  105  u.  333  unter  botequin  u.  belle- 
ten zugleich  mit  einem  Gefühl  des  quin)  auch  in  die  rom.  Sprachen  überging, 
erns  od.   eines  zuckenden  Schmerzes,  45  vne  ja  auch  Arie-,  od.  Harle-quin  (ital.  Ar- 

B.  wenn  etwas  Kaltes  an  die  Zähne        lechino  u.  älter  franz.  auch  hierlckin)  nach 

u.  dadurch  augenblickliches,  zucken-  Diez  (I,  31)  entweder  direct  aus  detn  anUl. 
ihnschmerzen  entsteht)  u,  killen  (töd-  enthhnt  ist,  od.  wie  Dante' s  Teufelsname 
\  Hooft)  etc.  u.  Alles  was  Hilde-  Alichino  aus  dem  obigen  afranz.  hcllequin, 
d  (Grimm,  Wb.  F,  Spalte  511)  un-  50  anld.  hellekin,  helleken  entstand.  —  Am 
Uen  (frieren)  anführt,  so  ist  es  klar,  häufigsten  ist  bei  uns  die  Form  „ke**  u. 
ich  ein  mit  engl,  chill  ident.  nd.  kel-  scheint  dies  auch  die  alterthümlichste  zu  sein, 
illen  mit  einem  aus  ahd.,  bz.  as.  que-  da  sie  anscheinend  mit  lat.  ca  (cf.  musca 
L  queljan  abstammenden  kellen,  killen  etc.),  griech.  ka  (cf.  muiska)  u.  skr.  ka  (cf. 
l  u.  begrifflich  so  gemischt  hat,  dass  55  muska,  terticulus,  od.  urspr.  nach  dem  Pe- 
'C?iau8  unmöglich  ist  von  diesen  Wör-  tcrsb.  Wb.  „Mäuschen'^  als  Dimin.  von 
u.  auch  von  unserm  kel  u.  kil)  mit  mûs  od.  mûsa  u.  demnach  dasselbe  wie  un- 
BestimmtJieit  zu  sagen,  in  wie  weit  sie  ser  mûske)  etc.  identisch  ist.  —  Was  nun 
\gl,  chill  u.  isl.  kilia  (frieren)  etc.,  od.  dieses  als  Diminutiv  -  Endung  sehr  verbrei- 
w  alten  quclan  etc.  zusammenhängen.  60  tete  „ka**  betrifft,  so  glaube  ich,  dass  selbiges 

13* 


KEN                             IM  KKNNKV 

ebenso  wie  as.  ika  od,  iko,  ahd,  icho   (cf.  nen;  afries,  kanna,  keooa  (aMaiam,^ 

Orimm,  Wb.  unter  chen)  von  Hause  aus  kennen;  kennen  lernen,  unienMdiiM);i^ 

eine  Angehörigkeit,  od,  eine  Verwandtschaft  kinnea  (kennen,  wiesen  ete,)  $äL  hmii 

u,  Abstammung  (cf,  ig,  ing)  andeutet  u.  doiut  bikanna);  as,  kennian  (gezeugt  weria,^ 

demnach  ein  mit  ^kar  gebildeten  Diminutiv  6  stammen;  kundwerden  ete,,  cf.JLEt}^ 

Word,  nivhti;  weiter  besagt,  als  dass  dasselbe  nach  Andern  aber:  zeugen,  erxifat 

von  dem  betr.  Subst.  abstammt,  od.  so  zu  sagen  anerkennen,  erkennen,  gimere,  eofiNCA 

ein  Abkömmling  (Kind,  Junges  od.  Kleines  —  ant-kennian  (inne  weraeH,  erkmoi» 

etc.)  von  demselben  ist   it.  dass  man   dem-  erkennen);  ags,  ceimaii  (gdéres^ tiei^^ 


Maus,  Schiff  etc.  iibersetzen  muss.  nen,  gewahren ,   ins  Auge  fiuza^  |*^^ 

kên,  kein;  s,  gen  etc.  werden,   kennen,  wissen);  aii.|  i(l  ^ 

ken-bar,  kennbar,  erkennbar  etc;  —  he  15  (mustern,  prüfen,  uniersitchen,  oi/v>^ 

18  od.  dat  is  kenbär  genug ;  —   dat  is  du-  ins  Auge  fassen  u.  sehen  wmA  A,  b 

delk  kenbar.  iustrare,  scratari ;  nnmerare  etc),  Iohb" 

ken-barlîk,  kennbarlich,  erkennbar  etc.  (agnoscere,  confiteri),  kenna(noioez«;M 

ken-mark,  Kennmerk,  Kennzeichen  etc.  bz.  erkennen,  kennen  lernen,  gewekn,» 

ktn'WkS^kenykcnnmerken,kennzeichnenetc,  20  pfinden;  kennen  2eAreit;  b^ire^t»,}''^ 

kennel,  Kern  od.  Korn  des  Getreides  u,  etc.);  norw.  kanna  (Igeades tei Ija^ ' 

Obstes  etc.   =   kurrel  etc.    —   Auch  wang.  sit  eget,  erkjeude;  tiUgrade,  titeptfj  j* 

kennel  u,  assimiL  aus  kerne!  =  engl,  ker-  sage,  see  efter,  gjennemgeei  6f.  fl^rf** 

nel;  ags,  cirnel,  cyrnel,  der  Weiterbädung  erkennen  etc.;  zuerkennen  etc;  w^^'fS 

von  kern.  25  forsdien  etc.,  cf.   auch  enjfi.  toi  f* 

keanelîk,  kennelk,  kenntlich,  kennbar,  er-  ersehen,  um  sich  blicken),  kjott^H* 

kennbar  etc.;  —  dat  is  keunclk  genug;  —  etc.);    schwed.  kanna  (kennen,  0^ 

he  is  80  kennelk  (er  ist  so  kenntlich,  bz.  so  empfinden,  fiÜUen ;  versuchen, fr^^\^ 

Jeicht  zu  erkennen)  an  sin   gang  etc.,   dat  den,  erklären;  zuerkennen,  ni^fl^î 

man  'i  al  fan  widcn  sügt,  dat  ho  't  is.  80  kennen  etc.);  dän.  Igende  (keaxfiîK 

kennelkheid ,  Kenntlichkeit,  Kennbarkeit  kannjan  (gnorizein,  bz.  bekannt  »o^'z. 

etc.  thun);  aAd  kennan,  chenuan  in  (fen  ^^ 

kennen,  kennen,  verstehen,  wissen,  bekannt  ar-,  ir-,  er-kennan  (erkennen,  towK"** 

u.  vertraut  sein  (mit  Etwas  od.  Jemandem),  vernehmen;  anerkennen;  kennest  te^ 

Kunde  haben   (von  etc.),  erkennen  etc.;  —  85  [Einem]  zuerkennen;  si(h  ^^•"•'^fE 

ii6  gaf  to  kennen,   dat  hc  hunger  harr';  —  [Eines],   inne  werden,  einsehest  ^*^ 

hê  mut  dat  leren  kennen   (a.    er  muss  das  wahrnehmen);  inkennan (cognogcerA "^ 

Lernen  kennen;  —  b.  er  muss  das  kennen  nan  (erkennen,  kennen,  wissen;  ^*fS 

Jemen);  —  hc  kend  un  fersteid  dat,   wo  't  bz,  bei  [Einem]  eigen  machen;  W** 

mâkd  worden  mut;  —  du  must  dat  kennen,  40  ansehen,  halten  für);   nihd,  kenatt  (f 

du  best  dat  je  lerd;  —  ik  kenn'  (od.  kan)  einzeln)  u,  meist  in  den  Compos.''^^ 

min  leks  fan  buten;  —  he  keude  (od,  kun')  kennen. 


sin  leks  gôd ;  —  hô  wil  hum  not  kennen  un  Die  obigen  Vcrba  sind  sämwliSâJ^. 

Diks  fan  hum  wetcn;   —   ik  kenn'  hum  to        ne»i  Stamm  kau  od.  kann  (9^^^*^^%tj 
gôd,  as  dat  ik  hum  trôc;   —   M  kend  hum  45  mit  jan,  an  (machen,  thun  etc)  v^^ 


DÔt  (er  kennt  ihn  nicht,  bz,  er  erkennt  ihn  det,   der  ebenso   wie   der  S^^^^^m 

nicht  an,   —   betrachtet  ihn  nicht,  als  ihm  kunnan   (cf,  könen)    oms   einem  i?<^ 

ufigehörig  u,  verwandt);  —  he  wil  niks  fan  Stammverb,  kinnan  od.  kinan,  km»'^ 

lium  kennen  od.  wôten  (er  will  nichts  von  kun  (cf.  brand,  branna,  bmnst etc.^ 

ihm  wissen,   er  verläugnct  ihn  etc.);  —  ho  50  nan  tc.  band,  bund  von  binden)  A<f*^ 

kend  hum  al  lauk;  —  he   kende  hum  glik  kinnan,  kinan  aber  gehört  un^eäil^ 


binnen  un  buten;  —  ho  kend  sQk  dV  not  55  entstehen,  zum  VorscJuiin  Ixwnseh  ! 
in  of  ût  etc.  —  Compos. :  bekennen,  crkcn-  hervor  [aus  Etwas  ha^aus],  ersekeii^ 
nen,  ferkcnueu,  ofkennen,  unt-  od,  ent-ken-  u.  Iiat  dcdicr  dessen  Präter.  kan  •nti 
Den,  sowie  auch  ankennen  (imseheti,  anmer-  die  Bedtg. :  gebar,  zetigte,  schuf  ete.  od 
ken  etc.) ;  —  man  kan  hum  dat  gôd  ankennen,  bereits  geboren  u.  erzeugt  etc.,  bz.  eM 
[lat  he  schofel  to  mode  is,  —  Nd.,  rUd.  ken-  60  wurde  geboren,  kam  eum    Varsfhe» 


KENNEN                          197  KENNEN 

.  war  bereits  geboren  u.   er-  Könner  u.  Machthaber,  sondern  auch  der 

*i   eben  das  Präter.  angiebt,  Kenner  u.  Wisser  (cf.  mhd,  kanster,  Wis- 

its  geschah  u.  passirte,  was  sender  etc,  von  kunst,  Wissen  etc.,  von  kun- 

besagt.     Verbunden  mit  dem  nan)  des  Geschaffenen  ist. 
an  heisst  nun  kan-jau  wörü.    5      Bezüglich  des  goth.  kamgan,  dhd.  kennan 

bar   etc.   machen,  bz.   ent-  etc.  u.  des  as.  kennian  (giguere,  cognoscere) 

ichen^  od.  machen  (dass  Et-  etc.  sei  übrigens  noch  gefragt,  ob  auch  wohl 

gebar  tt.  schuf  etc.,  bz.  angenommen  werden  kann,  dass  sich  in  die* 

jss  Etwas  od.  Eines)   enU  sen  Wörtern  zwei  urspr.  von  einander  ver- 
oren  wurde,  aus  welchen  10  schiedene  Stämme  mit  einander  vermischt 

.   sich    dann  von  selbst  die  haben  u.  dass  einerseits  kan  das  Präter.  von 

e  od.  des  wirklichen  u.  (tcti-  einem  verlorenen   Wurzelverb.:  kinan,  kan 

,  Schaffens  u.  Hervor-  (eignere,  cf.  kinen,  kind,  könig  etc.)  u.  an- 

»  as.  kennjan   ergab.     Ver-  dererseits  von  einem  kinan  etc.  od.  kinnan 
n  aber,  dass  das  Vbm.  er-  15  (noscere,  bz.  gnoscere)  ist,  zu  welchen  eben 

Abraham    erkannte   sein  kannjan  u.  kunnan  etc.  gehören.    Vergleicht 

%uch  sinnlich  von  Beischlaf  man  nämlich,  dass  schon  im  Skr.  u.  Zend. 

m  Act  des  Zeugens  begehen,  neben  jan,  zan  idg.  gan  (gignere ;  nasci)  eine 

hwängern  etc.  gebraucht  wird,  y  jan,  ja,  zan,  zk   (scire,  noscere,   cognos- 
Bedtg. :  cognoscere  vofi  kenn-  20  cere)  bestand,  wovon  auch  jnä,  bz.  gnâ  (scire 

icht  auch  aus  der  t^on  gig-  etc.)   umgesetzt  u.  durch  „k*^  weitergebildet 

haben.    Wahrscheitüichcr  ist  ist  (cf.  Fick,  1,  65  bis  68,  sotoie  Bopp, 

SS  die  Bedtg. :  cognoscere  aus  Justi,   Grassmann,  Benfey  etc.  we* 

îre  in  der  Weise  hervorging,  gen  dieser  Wurzeln  u.  femer  auch  bei  G. 
Mutter  als  Erzeuger  u.  öe-  26  Curtius,  pag.  174  u.  178  sub  Nr.  128  u. 

m  ihnen  erzeugte  u.  geborne  135  wegen  gen   u.  gnô),   so  wäre   es  aUer- 

nnten,  bz.  ihren  Sprössling  dings  möglich,   dass  neben   kinan   (zeugen, 

u.  Eigene  kannten  u.  erkann^  gebären   etc.)   auch   ein  kinan    (scire   etc.) 

s  Erkennen   od.  Kennen  als  bestandeti  hätte.     Da  indessen  auch  die  y 

des  Erzeugens  od.  Gebarens  80  jan  (scire,  noscere  etc.)   lautlich  nicht  von 

ie  od.  dieses  das  Kennen  von  jan   (gignere ;   nasci)   zu  trennen  und  von 

i,  wobei  auch  noch  zu  beach-  Hause  aus  eine  u.  dieselbe  V  ist,  worin  die 

ich  agerm.  Rechte  der  Vater  Bedtg. :  wissen,  kennen  etc.  blas  eine  begriff- 

m  erst  ausdrücklich  als  von  liehe  Weiterbildung  von  gebären  u.  geboren 
gt  er-  od.  anerkennen  musste  85  werden  (z.  B.  erzeugen,  entstehen  machen, 

sagte:  ich  kan,  so  hiess  das  hervorbringen,  zum  Vorschein  bringen,  ans 

als:   ich   habe  gezeugt,  Licht  bringen,  sichtbar  u.  kennbar  machen, 

ich  kan  sagte,  drückte  er  kennen  lehren  etc.;  od.  entstellen,  ans  Licht 

ch   auch  aus,   dass  er  das  kommen,  sichtbar  u.  kennbar  werden,  ken- 
,  u.  es  rechtlich  für  das  Sei-  40  nen  lernen,  erkennen  etc.,  cf.  oben  ags.  cen- 

bevor  es  für  das  Seinige  gaU  nan)  ist,   so  bedarf  es  auch  eines  Stamm- 

9  Gezeugthaben  auch  das  vbms  kinan,   kinnan  in  der  Bedtg. :   scire, 

rkennen  od.  umgekehrt  das  noscere  etc.  für  kannjan   u.   kunnan   nicht, 

n  auch  das  Nicht  er  zeugt-  sondern  es  genügt  vollkommen  auch  für  diese 

lieh  in  sich  beschloss.    Hält  45  Verba  ebenso  wie  für  kind,  könig  etc.   blos 

aber  weiter  das  Präsens  \ifiVL  ein  in   der  Bedtg.   gignere,   generare   etc. 

len  in  seiner  Bedtg.:  ich  ver-  zweifellos  vorhanden  gewesenes  germ.  Verb, 

ht  u.  Gewalt,  bz.  ich  verstehe  kinan,  kinnan  (H.  Leo  erwähnt  Spalte  175 

eicht  einzusehen ,   dass  auch  ein  cinnid  als  3.  Pers.  präs.  von  cinnan,  so- 

aus  der  von:  zeugte,  schuf,  50  vjie  ein  Compos.  for-cinnan  u.  meint  auch, 

.  habe  gezeugt  u.  erschaffen,  dass  die  Stämme  can  u.  cun  urspr.  die  Be- 

'chöpfer  u.  deshalb  auch  Herr  dtg. :  erzeugte  od.  habe  erzeugt  hat- 

r  etc.    entstand,   wobei   man  ten  u.  dass  daraus  [s.  oben]  die  von:   bin 

f  beim  Vergleich  von  können  et«er  Sache  mächtig,  verstehe  u.  kenne  sie 

ht  zu  der  Annahme  kommen  55  etc.  hervorgingen)  anzusetzen,  weil  eben  hie- 

uch  die  Bedtg.  des  Ersteren  von  sich   k enne n    u.   k önnen,   bz.   die 

3   u.  kunstj   direct   aus  der  sämmUichen  zu  kennen  angesetzten    Verba 

egezeugt  n.  gesch äffe n  in  allen  ihren  verschiedenen  Bedtgn.  ohne 

*eil  derjenige,  welcher  schuf  Zwang  erklären  lassen. 

Schöpfer)   nicht  allein  der  60  Zum  Schlüsse  sei  noch  bemerkt,  dass  das 


K£NN£R  IM 


ent/l.  know,  wcHffl  knawc;  scJwtt,  kuaw,  Umkehr^  Wiederkehr,  Tour,  Md  Ar 
knawG  (wiitsenj  kennen  vtc.)  nicht  direci  mit  dat  strUI  in  de  ker;  —  de  dag  âä^k 
ütjs.  ccnuan  etc.  ccrwamU  ist,  sondern  viel-  (der  Tay  neiffi  sich,  ist  im  VenMio^ 
mehr  mit  ag».  coävan;  ahd.  CDäau,  kuäan,  —  de  sflnne  is  in  de  ker  (dUSwi^ 
chnuan,  clmühan  (noscorc)  u.  an.  knôga,  knä,  5  aich  neigen,  od,  untergehen);—  A^* 
knatta  (possc);  isl.  knúi  (at  kna)  ii.  knae  ker  (Jeder  zu  seiner  Tour  od.Zei^;'} 
(knadi)  u.  nac  (possc;  c/.  nosccre  =  gnos-  krankheid  is  in  de  ker;  —  îder  ^ifl 
coro);  kalav.  znaja,  znati  (kennen,  erkennen) ;  Tour  od.  Jedes  Mal)  knmd  he  In  mi  fir-y 
lat.  uosse,  noscere,  co-gnosccre;  griech,  gig-  ôn  kër  deid  hô  'tun  'n  ander  lürktti'- 
noskö,  gnosömai,  gnúmé  ßtc.  (cf.  näme  etc.)  10  wer;  —  he  ferget  dat  &n  êo  kfrtoft 
zu  der  aus  gan,  jan,  umgesetzten  y  gna,  er-  der;  —  ik  mut  nog  twé  kër  brdfo>^ 
iccitert  gna  (s.  oben)  gehört,  während  ande-  mnt  ik  mindern;  —  dat  gdd  tegei^l^ 
rcrscitff  nhd.  Knabe;  engt  knave;  schott.  (gegen  die  Richtung,  hs.  der  Drâ^f* 
knawe  etc.  (cf.  kuûp);  nM.  Knecht;  ahd,  dem  Kreislauf  entgegen);  —  datBgi** 
knclit;  ags.  cniht  etc.  (cf.  knegt).  goth.  15  kör  fdas  liegt  aus  der  Biehtsnf);'^^ 
knods  u.  knoda;  ahd.  chnôt  u.  ags.  cnôsl;  uêm  'u  andern  kCr  (das  nahm  «împ* 
ahd.  chnosal  ( Geschlecht  etc.);  alt-galL  gasr  Richtung  od.  Wendung  ät);  —  ^* 
tiis  (Sohn);  lat.  nasci,  nâtus,  natio,  co-gn&-  hed  Bin  ker  fuld&n  (das  Jahr  ^^ 
tus  etc. ;  griech.  gnété  (in  kasi-gaété,  Schwe-  Kreislauf  vollendet).  —  to  ker  gin,  »«• 
ster) ;  gnésios  (echt)  etc.  von  einer  aus  gan,  20  RicJUung  gehen,  Richtung  «gto»  ** 
Jan  (gignerc  etc.)  umgesetzten  u.  erweiterten  hingehen,  angehen  (wider  £toiA  ^"]^ 
y  guii,  jntl  stammen,  aus  welcher  sich  in  toben  u.  wümen  (gegen  od.  QberBm*^ 
derselben  Weise  wie  bei  gan,  jan  =:  zend.  überhaupt:  handeln,  »*cÄ  6aM*««» •^ 
zan  (kennen,  s.  oben)  die  Bedtgn.:  kennen  (cf.  angän),  lärmen,  toben  «te.;-;  W^ 
u.  können  (nämlich  aus  gebären,  ans  25  to  kör  (er  ging  hin,  od.  twÄ»  ^^^'ff,^ 
Licht  bringen  etc.  die  von:  kennen  od.  be-  ihr  hin)  un  gaf  hör  *n  alag  »n  de  ■»jT 
kannt  machen  etc.  u.  aus  geboren  wer-  ho  geid  to  ker  (handeU  od.  ^*'''"^'u 
dcn^  ans  Licht  kommen  etc.  die  von:  siM-  tobt  etc.)  as  de  dûfd;  —  de  wifldM|| 
bar  u.  kennbar  werden,  kennenlernen,  ver-  nagt  to  kör  gän,  as  wen  H  itt'  '**: 
stehen,  wissen,  können  etc.)  der  y  gwX  (scire  80  wul,  wat  d'r  was;  -^  de  kinder  S^^^ 
etc.)  entwickelt  Jniben.  as  wen  sê  mal  sunt  —  CoMfMM.'  v^ 

kenner,  Kenner;  —  he  is  *n  kenner  fan        kör,  umkör,  ûtkër  etc.  —  -Ni,  «** 
tabak  etc.  ^  ags.  cera  (cirr,  cyrr) ;  ahd.  eher*,  w*"' 

kennig,  kennig;  s.  énkennig.  u.  mnd.  kere;  ahd.  köra,  chera;  «ki* 

kennis,  Kenntniss  et<:.;  —  stu  kennissen  35  cf.  keren. 
sunt  nêt  w!d  her;  ~  dat  ligd   bûten  mm  kerbanter,  s.  kabauter. 

kennis;  —  ho  hed  mi  d'r  fan  in  kennis  sctd;  kerd,  kërd,  Kehrt. 

—  he  hed  mi   d'r  gen  kennis   (Kenntniss,  kerdât,   cordat,   beherzt,  uuUhig  eb 

Nachricht  etc.)  fan  gäfcn;  —   he  hed  ken-        he  is  d'r  kcrdat  genug  to;  —  he  j? 
nis    fan   fHle  dingen ;    —    na   mm   kennis  40  kcrdät  up  lös ;  —  he  löpd  so  kerd&l 
(nadi   meinem   Kennen   od.    Wissen,    nach        thig,  kühn,  gerade  aufgerichtet  etc.) 
meiner  Wissenschaft  etc.)  mut  ik  dat  betwi-        jungen  God.  —  Aus  lat.  cordatus. 
fein;  —  liî>  hed  kennis  (Bekanntschaft  etc.)  kerel,  kerel,  kcrdel,  Kerl,  Mann 

mit  hum  mâkd;    —   dat   is  'n  kennis    (eine        he  is  'n  gansen  (od.  goden,  kloken, 
Bekanntsvhaft)  fan  hum ;   —  he  ligd  bûten  45  gen,  siegton  etc.)  kcrel ;  —  he  is  'n  1 
kennis  od.  künde  (er  liegt  ausser  Beicusst-        dek;  —  lie  is  'n  kercl  as  'n  êke;  — 
sein).  —  Nid.  kcnuis.  'n  kerel  för  de  fûst,  de  fast  hold,  v 

]Len-téken,  Kennzeichen^  Kennmerk,  Merk'        sûst  un  brüst.  —  Sprichw.:  „olde  b 
zeichen,    Merkmal,   Anzeichen  etc.;   —   dat        junge  wifcu,   gift  föl  kinder  iin  ßl 
sunt  de  kontôkons  d'r  fan;    —   he    gift  gen  50  —  ^manshand  bâfeu**,  sä'  do  kerel, 
kentêken  fan  s(ik  etc.  hc  m\  wif  in  de  gJSie\  —  ^dat  kurr 

ken-tekenen,  kenteknen,  kentêken,  to/i/-  up 't  höchste^  sii' de  kerel,  do  kr 
zeichnen;  —  dat  is  kentêkend  (gekennzeich-  'n  h\s  an  de  hod  herum;  —  ntoHSl 
net,  gemerkt  etc.); —  he  kentekend  sük  dar  un  to  min  is  to  min",  sä'  de  kerel, 
dör  Cit  etc.  55  drê  kinder  un  de  mutte  mau  Cn  big 

kentern,  s.  kantern,  kantcln.  „war  r6k  is,   mut  ôk  fdr  weseu**,  ] 

kenûtje,  s.  kamAtje.  korel  segd,^do  wul  ho  bi  'n   warmec 

kcpc,  kepon.  kp.per  etc.,  ».  käpe,  käpenetc.        kfltd  sin  pipc  anstckon;  —  „dikr  &1 
kepûn.  s.  kâpûn.  sä'  de  kerel,  do  smCt  ho  sîn  wîf  ût  '1 

ker,  kër,  kâr,  Kehr,  Wendung,  Drehung,  60  —  „darteu  uärs !  darten  nftra  !•  rép 


KEREL  199                             KEREN 

hc  't  kalf  bî  de  Btêrt  up;  —  Uerry  Gebieter y  Fürst  [cf.  auch  fürst],  od. 
\  't  glûk  fûstdik,  vat  liê  anfâtd  dominator,  monarchus);  akd,  altist;  tujs,  yl- 
—  wêrst  't  nodigste'^,  Bä^  de  ke-  dist  etc.  (princeps  etc.)  u,  weiter  auch  ahd. 
>pelde  hê  sin  wîf ;' —  „dat  köst  altiro,  Plur.  altiron  (Eltern,  Vater  u.  MtU- 
ä'  de  kerel,  do  prûgelde  hê  sm  5  ter  etc.),  so  scheint  es  mir  viel  richtiger,  das 
b  is  lank  un  smërig",  sä'  de  ke-  Wort  charal  ==  urspr.  germ,  karala  od.  ka- 
hê  seilgärn  un  'n  brägenwurst;        rara  (cf.  skr.  apara  als  Compar.   von  apa 

l  Word  hold  'n  kerel  fan  't  HP.  unter  agter   od.  achter,   sowie  auch  upara 

el;   mnld.  karel,  kaerel,  kaerle,  unter  afer)   als  einen  Comparativ  von  skr. 

;  nd.  keerl,  kerel ;  mnd.  kerle ;  10  jara  od.  j&ra  (alt,  aUemd,  greis  etc.)  zu  fas- 
Eigennamen)  karl,  kerl  u.  sonst       sen  u.  demnach  dieses  agerm.  karala  nicht 

od.  tzerle,  tzirle;  wfries.  tzierl;  wie  Fick  (s.  III,  43)  thut,  mit  kêren  von 

^.  sjêl  (statt  sjerl,  sjêrl,  wie  ben  der  y  jar,  gar  (sich  nähern  etc.) ,  sondern 

cf.  bam);  satl  (Ehrentraut,  von  der  y  jar,  gar  (aUern,  greis  werden) 
^3)  kérrel;  helg.  kärmen   (wohl  15  ==  zend.  zar  (cf.  Ferd.  Justi,  pag.  121) 

nfries.  karman   =   urspr.   karl-  abzuleiten,   wozu  auch  die  Bedtg.:    aUer 

m&',  an.  ksLTlmMir,  Mann- Mensch,  Mann  od.  Greis  des  an.  karl  (u.  aas  davon 

mannJiafter  Mann,  vir  fortis);  abgeleitete  an.  kerling  (altes  Weib)  jeden- 
fann,  Ehemann)  u.  ceor\  (Ge-  falls  stimmt,  da  auch  griech.  graûs  (Grei- 
Mann  niederen  Standes);  engl.  20  sin,  altes  Weib)  etc.  derselben  y  angehört 
r,  Landmann,  rusticus,  gemeiner  u.  dann  karala  (äUer)  auch  subst.  ebenso 
xl,  Grobian);  aengl.  chorle  (das-  wie  ags.  caldor  zunächst  die  Bedtg.:  Aelr 
irl,  cherel,  chel  (Kerl,  Mann);  ter  er  u.  weiter  die  von:  Vorgesetzter, 
nieson)  carl,  cairle,  carle,  carll  Herr  (Gebieter,  Herr  u.  Vater  des  Ge- 
ier, starker  Mann,  aÜer  Mann  25  schlechts  od.  der  Famüie,  Hausherr,  Ehe- 
1  (Mann,  alter  Mann,  geringer  herr  etc.)  gehabt  habeti  könnte. 
I.  kall;  norw.  (I.  Aasen)  karl,  kerel-elske,  Mannweib,  kühnes,  furcht- 
dl,  kadd,  kaell  (dasselbe);  dän.,  loses  Weib  etc.;  —  't  is  so  'n  regten  kerel- 

(Mann,  Kerl);  ahd.  charal,  cha-  elske;  sê  steid  uargends  för  stil. 

GLrl,  kharl;   amhd.  charl;  mhd.  30      keren,  këren,   Raren,   kehren,  wenden, 

charlo ;  amhd.  charle,  karle  (vir,  drehen,  richten  etc. ;  —  ter  di ;  —  he  kerde 

itor)   u.  als  Eigenname  (beson-  sük  um;  —   he  kërd  na  hûs  torüg;    —   de 

des  Grossen) :  karl,  karel,  karle  wind  kêrd  sük  na  't  Osten ;   —   he  kërd  de 

Ins,   karolus,   karulus;  afranz,  wapens  tegen  de  fênd; —  hê  kërd  sûk  t^en 

nz.  Charles;  daher:  lit.  karäljus;  85  God  (richtet  sich  gegen,  bz.  lehnt  sich  auf 

poln.  krol ;  utigr.  kiräly  (König).  wider  Gott) ;  —  he  kërd  sin  foten  na  buten ; 

Gebrauch   des  ahd.   k  a  r  1   als  —  sm  ôge  na  't  iQcht  keren ;  —  't  binnenste 

u.  besonders  als  Name  Karls  na  buten  keren;  —  ho  kerde  't  rüge  hüten 

sotoie  aus   dem  sonstigen  Ge-  (ei'  kehrte  das  Bauhe  nach  aussen  od.  her- 

s  Wortes  (auch  wir  gebrauchen  40  aus ;  fig. :  er  wurde  grob  etc.) ;  —  dat  hei 

rioch  im  Sinn  von  etwas  Tuch-  (Heu)  mut  kërd  worden;  —  de  bûdel  un- 

?m,  Grossem  etc.,  wie  icir  z.  B.  dcrst  bäfcn  keren :  —  ho  kërd  (stört)  sük 

inem  grossen  mächtigen  altehr-  an  niks  un  geid  sin  egen  gang;  —  wel  kan 

tum  sagen:   dat   is  jo  'n  kerel,  't  keren   (aSwenden,  abhalten,  hindern  etc.) 

•el  fan  'n  bom  etc.)  scheint  woM  45  od.  uiöten  ?  —   Compos. :  an-,  be-,  fer-,  in-, 

m,  dass  dasselbe  urspr.  nur  eine  of-,  um-,  ût-keren.  —  Nd.  keren ;  nid.,  wfries. 

gehabt  hat  (cf.   auch  kwäue  in  keeren;  o/r ic«.  kéra;  nfries.  (Out zen)  kere, 

hufig)  u.   von   Haw^e  aus  ent-  kicrc ;  as.  kerian,  kêrôn ;  ags.  cerran,  cirran, 

len  vir  od.  Mann  per  se  (vgl.  cyrran;  aengl.  cayre,  cherre,  charre;  engl, 

bz.  den  mannhaften,  kräftigen,  60  (dialect.)  chare  (to  return,  turn  back,  stop); 

m,  den  Held  u.  Tapfer n  etc.  od.  schott.  (Jamieson)  cair,   cayr   (dasselbe), 

iser  den    erwachsenen   altern  —  -4Ärf.  chôrran,  cherren,  keran,  keren,  chê- 

nanals  den  Aelterenu.  Ehr-  ren;   mhd.    keren   (trans.:   eine    Richtung, 

Ehrfurcht  u.  Gehorsam  schuldig  Wendung,  Umwendung  etc.  geben,   richten, 

ihan  sein  musste)  bezeichnet  hat.  hb  wenden,   umwetiden,   kehren;   —   intrans.: 

um  nun  aber  die  von  alt  (ags.  eine  Richtung  etc.  nehmen,  gehen,  kommen). 

'.  old)   weitergebildeten,   bz.  aus  Es  scheint  wohl  als  sicher  angenommen 

)ar.    u.    Superl.   substantivirten  werden  zu  können,  dass  auch  ahd.  chérran 

d.  alte  (der  AUe,  Gott,  Vater);  für  chêrjan  stefU,  bz.  hieraus  entstafid  u. 

'der  AeUere,  bz.  der  Vorgesetzte,  60  dass  somit  chérjan  mit  der  Endung  jan  (ma^ 


KERING  200 

cheu)  con  tlern  Siibst.  eher  (RklUung,  Wen-  wird;  —  du  must  *n  keridôt  t^oilttl 

(hing  etc.^  cf,  ker)  gebildet  ist,  woraus  denn  de  1>a1k  etc.)  leggeo. 

die  Irans,    u.  intrans.  Bcdtg,  von:  Rieh*  kerjts,  muthifff  JtöAii,  «off  5c2Mcata 

tung  geben  u.  Richtung  nehmenvon  u,  Seibdgefûhï^    atoU,    üppig  etc.; —^ 

selbst  hervorging.     Was  nun  aber  ker  selbst  5  jo  'n  kerjösen  kerel ;  —  he  word  kMi 

betrifft,  so   drückt  dies  eigentlich  nur  eine  kerjôs,  dat  man  hum  tcgen  fWSger  lU 

ffliewegung  nach  irgend  einer  Seite  hin"  od.  n6t  wer  kend.   —    Wohl  au»  fniMi,  m 

Bewegung  (zu  u.  wohin)  aus,  wie  ja  auch  geux  verderbt 

die  Verba:   kehren,  richten,  lenken,  kërl,  s.  kerel. 

wenden  etc.  eigentlich  nicJUs  Anderes  be-  10      1.  kern,  Kern,    JS^  wird  hier  nvie 

sagen  als:   eine  Bewegung   von  irgend  wo  Bedtg.  Mark,   JBestes,    Vorri§li 

weg  nach  irgend  wohin  machen,  woraus  denn  st  es,   be.  den  Dichten,    Harten  u.  Ü 

von  selbst  folgt,   dass  dies  sowohl  in  einer  (als  Inneres  im  Gegenêale  gu  der  im 

fferaden  als  auch  in  einer  krummen  Richtung  Schale  und  Rinde,    toelche  den  Ka% 

fjeschehen  kann,  wie  man  ja  auch  richten  16  scMiesst)  etc.  gebraucht  (dAr  sittwf^ 

van  kehren  und  wenden  im  Sprachge-  kern   in),  während   wir  für  die  skm 

brauch   dadurch   unterscheidet,    dass  man  kleineren  Fruchtkerne  etc.  hauntaäddiA 


ern  (cf.  Btüren  u.  auch  schikken  etc.)  nur  kern,  kerne,  karne;  nid,  kern;  wuiUL(t 
die  ganz  neutrale  Bedtg.:  bewegen  wo-  karne,  kerne,  keeme,  kercne;  t^fritL 
hin  etc.  hat.  Vergleicht  man  nun  das  md.  Outzen  unter  kerel)  kern;  ags.  di% 
(Grimm,  Wb.  V,Hü)  kare  =  kere  u.  karte  (in  cimel,  cf.  kennel  u.  körrel);  a^ 
=  kérte,  sowie  die  obigen  engl.  u.  schoit.  25  (in  kemel,  be.  to  kern)  m.  (ditdetLt 
Formen  mit  ai,  so  muss  man  fast  anneh-  Grimm,  Wb.  unier  Kern)  qnanii  I 
men,  dass  diese  Vocale  (steht  ags.  cerr  für  schott  quairn  (Körnchen),  mm»  iimIcmwi 
cacr  Ofl.  câr,  be.  coir,  ccir?  cf.  auch  die  eunäcJmt  mit  körn  od,  goth,  qaimoi/ll 
Nebenformen  cierr ,  cyrr  bei  Ettmülle r)  cf.  kwern)  eusammenhängt ;  oh. ^ani;  i 
auf  ein  goth.  kair  od.  vielleicht  auch  auf  30  Igeme,  kjenne  (cf.  kennel  =  kemel) :  §di 
kais  (cf  leren,  lërcu  [lehren]  =  goth.  lais-  käme;  dän.  Igeme,  kjaeme;  aha,  H 
Jan)  zurückweisen,  wie  neben  karte  (kehrte)  chemo ;  mhd.  kerne,  kern.  —  Ee  §Mi 
nach  h\rte  (lehrte)  vorkihnmt.  körn,   kOrrel  ti.  kwera    (Mühle),  mak 

Ob  nun  aber  weiter  eine  nahe  Verwandt-  granum  (statt  garanm,  wovon  doM  Jt 
Schaft  zwischen  ahd.  chor  (Bichtung  etc.),  35  graine  u.  hiervon  wieder  mnld.  giMi|a 
chcrran  etc.,  bz.  dem  nfries.  kere,  kiere  nnld.  graan,  Korn);  kslav.  xemo  fi 
kehren,  wenden  etc.)  u.  kere,  keiro,  kö|;e  ±rúno (Korn) ;  russ.,slov.xemo'j  bUhm^t 
(fahren,  treiben) ;  an.  keyra  (treiben,  an-  imln.  ziamo ;  wend.  zomo  (die  aber  É 
[reiben,  vorwärts  treiben ;  schlagen,  stossen) ;        Bedtg.  zum  Theil  mehr  dem  nJkd, 


isl.  keira   (pcllcrc,   loris   caederc,   truderc);  40  chen),  sowie  lit.  ^.irais;   lett.   zima  (É 

keiri  (scutica,  lomm,  terginum) ;  norw.  köyra,  Krbsenkorn  od.  Korn  der  JEkrbêe)  JM 

kjöre  (treiben,  stossen,  stechen;  treiben,  an-  los  zur  y  jar   (idg.  gar  mit  den  JMfl 

treiben,  nöthigen,  zwingen ;  fahren  mit  einem  men  gur,  gvar,  jur) ;   eend,  xar   (lenê 

Pferd,  fahren  od.    reiben  in  einem  Wagen  abnutzen,  aufzehren,  aufreiben,  gebni 

od.  Schlitten);   köyr   (Treiben,   Antreiben);  45  machen,  alt  machen,  alt  werden  laieen; 

dän.  kjöre;  schwed.  köra  (fahren  etc.)  be-  idt  u.  gebrecMich  werden,  aüem; 


UeM,  wage  ich  nicht  eu  entscheiden  u.  will  werden),  deren  Grdbdtg.  indessen  ftjf.i 
ich  nur  bemerken,  dass  Fick  (II f,  4:i)  das  grand,  grind)  urspr.  wohl  sonare^.  m 
ahd.  kêran  mit  lit.  2aras  (Bichtung,  Beihe  articulirtes  Geräusch  macJ^en)  war,  M 
Hc.)  eu  der  y  gar,  jar  (sich  mVtcrn,  her-  50  sich  zunächiit  die  Bedtg.:  knarren^  hm 
beikommen)  stellt.  knirschen  etc.  u.  weiter  die  von :  Jtmirtc 

keriDg,  keriDg,  kereü,  Kehrung,  Wen-  ::erreiben  (wie  von  auf  einander  retti 
düng  etc.;  —  dat  steid  in  de  köriug,  od.  in  Zähnen  od.  Steinen),  eerrciben,  i^enm 
't  keren.  zerkleinern,  zermalmen  (cf.  auch  flîUi 

ker-klôt,  kërklût,  Kehrklotz;  ein  Klotz,  55  Ion,  niulm,  molt  etc.)  etc.  entwickdtSÊÊt 
welcher  das  Kehren  u.  Wenden,  bz.  Zurück-  dass  sie  mit  jar,  jur,  bz.  gar,  gir,  gor, 
rollen  der  Fässer  hemmt,  bz.  selbst  ein  (sonaro,  bz.  rauschen,  knarren,  knirrem,  l 
He mmklotz  (cf.  koren  in  der  Bedtg. :  ab-  sehen,  knistern  etc.,  cf.  diese  Wurzeln  be 
halten,  hemmen,  hindern)  ist  u.  eu  dem  Ende  verschiedenen  Autoren  u.  aiuA  Weitem t 
tfegen  den  festzulegenden  Gegenstand  gelegt  60  galm,  gold  etc.)  con  Hause  aus  idaUisd 


KERN 


201 


EERSE  K£BS 


'n,  Kerbf  Einschnitt  etc.  —  -4tMcÄet- 
?.  u.  nur  erhalten  im  wang,  (Eh- 
u  t,  I,  375)  kennel,  was  wie  kenncl 
ür  kernel  steht.  —  Es  ist  das  nd. 
b.,  741  seq. ;  Dähnert  etc.)  kam ; 
rne,  käme,  was  wahrscheinl.  auch 
chbedetUenden  afries.  kere  (statt  ke- 
kerenc)  zu  Grunde  liegt,  obgleich 
^ch  aus  kerve  entstanden  sein  kann, 
gens  Hildebrand  (Grimm,  Wb. 
)  dies  auch  von  karne  vermuthet, 
II,  257)  will  dagegen  dies  nd,  kam, 
.  Krinne  u.  nd.  kamen  (kerben); 
prov.  carnel  (Zinne,  Zacke) ;  nfranz. 
(kerben),  er  an  (Einschnitt,  Kerb); 
crêner  (einschneiden,  spalten);  chw. 
lomb.  crena;  piem.  cran  (Einschnitt 
\  lat.  crena  ableiten,  was  übrigens 
nal  bei  dem  älteren  Plinius  vor- 
(.  demnach  selbst  leicht  ein  gall.  od. 
remdwort  sein  kann,  trotzdem  Fick 

es  als  eclU  lat.  ansieht  u.  zur  y 
uen,  schneiden)  steüt.  Auch  Hil- 
\d  (Grimm,  Wb.  V,  2318)  bezwei- 
Entlehnung  des  ahd.  chrinnä  aus 
a  u,  wenn  man  vergleicht,  dass  so 
'e  Wörter  mit  anlatUendetn  „c"  od, 

einen  Anlaut  „sk"  (auch  die  y  kar 
etc.]  entstand  wohl  aus  skar  [schnei' 
len  etc.],  wie  ja  auch  Fick  kar 
fikar  entbanden  annimmt  u.  auch 
mnö,  kritôs,  kriuia  u.  lat.  cerno  etc. 
car  stellt)  zurückgehen,  so  ist  es  sehr 
nkbar,  dass  auch  ahd.  chrinnä  eben- 
wie  scrintan  (sich  spalten  etc.)  u. 
(Spalte,  Riss,  Schrunde)  zu  der  y 
hneiden,  hauen,  spcdten  etc.)  gehört. 
I,  kenej,  die  zweite  od.  schlechtere 
Ufas  körnige  od.  grantartige)  Sorte 
stellen  Mehls,  welches  zwischen  dem 
\.  gebeutelten  Mehl  u.  dem  eigenüi- 
tnd  zvnschen  inne  steht  u.  nid.  kor- 
nnt  wird.  Zu  kern  in  der  Bedtg. 
cf.  körrel. 

5,  kernig,  von  1  kern;  —  dat  is  'n 
lük  holt;  —  he  is  nêt  regt  kernig 
h  fest  n.  gesund), 

,  kers,  kärs,  Kerze, Licht;  —  was-, 
en.  —  Räthsel:  dar  stun  'n  meisje 
•r,  —  se  harr'  d'r  'n  wit  schûdje  för, 
il  langer  as  so  stun,  —  so  föl  mër 
»rgnng.  —  Nd,  (Br,  ^Vb.)  kars, 
ert)  kerse,  kertsche,  kcrtischc;  mnd. 
?rs,  karse ;  nid.  kaars ;  mnld.  keersse 

lucerna,  lychuus);  tray?^.  kärs ;  an, 
lorw.  kjerte;  dän.  kerte;  nfries. 
n)  karte,  kerte;  ahd.  cherzâ,  kerzâ, 
charza,  carz,  charz;  mhd.  kerze. 
Meitung  von  lat.  ccra  od.  ccreus  ist 
irmell  noch  begrifflich  gerechtfertigt. 


da  dem  ahd,  cherza  ganz  regelrecht  ein  an. 
kerti  (das  nd.  kerse  etc.  ist  aus  dem  hochd.  ent- 
lehnt u.  „s",  bz.  „tsch**  [statt  „ts",  cf,  nhd. 
Bursche  statt  BurseJ  aus  „z"  vergrö- 
5  bert,  wie  auch  „s**  in  hars  [resina]  u,  „sch'^ 
in  nhd,  Hirsch)  gegenüber  steht  u,  das 
Wort  Kerze  (candela,  lucerna,  lychnus)  nur 
die  Bedtg.  r  leuchtendes,  Licht  gebendes  od. 
flammendes  u.  brennendes  Etwas  hat,  wobei 

10  man  toohl  zunächst  an  einen  mit  Gel  od. 
Fett,  Talg  etc.  getränkten  Docht  denken 
muss.  Vergleicht  man  nun,  dass  das  ahd. 
tâht  =  nihd.  Dacht,  Docht;  an.  thattr  nach 
Fick  (III,  129)  mit  an.  thang  (Tang)  zur 

15  y  tanc,  spannen,  zusammenziehen  (Bopp 
übersetzt  sie  mit :  curvare,  infiectere ;  —  Ben^ 
feg  mit:  to  coutract  etc.  u,  soll  sie  nach 
Grassmann  eine  Weiterbildung  der  y 
tan,  ziehen,  spannen,  recken,  ausspannen, 

20  aufziehen  etc.,  cf.  auch spinnen^=  Fäden 
ziehen  od.  ausziehen  u.  ausspannen  etc.  sein) 
gehört  u.  urspr.  die  Bedtg.:  Faden,  funicu- 
lus,  als  Gezogenes  od.  Gesponnenes 
(auch  die  Kerzen  od.  Lichte  werden  vom  Licht- 

26  zieher  gezogen)  etc.  hatte,  sowie  ferner,  dass 
es  nach  Hildebrand  (cf.  Grimm,  Wb.  F, 
246  u.  614)  auch  ein  ahd.  charz  mit  der  Bedtg. : 
Werg  (stuppa)  gab  u.  landschaftlich  auch 
ein   Verb,  verkarzen  (die  Fäden  des  Garns 

SO  verwirren)  vorkömmt,  was  zu  mnld,  kerte- 
len  (fimbriare,  crispare);  mflÄm,  kertelen 
(crespiller^  krollen,  krouckelen)  stimmen 
könnte,  wie  auch  zu  dem  unter  Karte  am 
Schlüsse  (Grimm,  Wb,  V,  238)  angeführ- 

35  ten  karte.  Verfilzung,  Verwicklung,  bz.  Ver- 
schlingung od,  Knoten  etc,,  wobei  denn  auch 
an.,  isl.  karta,  Rauhigkeit,  Unebenheit,  Hö- 
cker, Auswuchs,  Knorren  etc.,  scabrities; 
gemma  arboreum  etc. ;  norto.  kart^  karta  etc. 

40  (Iv.  Aasen);  schwed.  kart  u.  kartnagel, 
sowie  auch  kartig  (schrumpflicM,  kiUpig  etc.) 
zu  erwägen  wäre,  nametitlich  beim  Vergleich 
von  Dacht  (s.  oben)  von  der  y  taue,  span- 
nen, zusammenziehen,   schrumpfen,  bz.  cur- 

45  vare,  infiectere  —  od.  Hügel,  Höcker 
etc.  u.  skr.  koca,  das  Einschrumpfen  etc., 
kun'cita  zusammengezogen,  in  einander  ver- 
schlungen, kraus,  geringelt  etc.  von  der  y 
kuk  (sich  zusammenziehen,  bz.  sich  ziehen 

50  u,  krümmen  etc.),  so  ist  carz  od.  charz  (stuppa, 
bz.  eine  wirre,  verschlungene,  krause  od, 
rauhe,  faserige,  haarige  Masse,  od,  über- 
haupt ein  wirres  rauhes  Etwas)  mit  an,  karta 
(Rauhigkeit)  connex,    wäJirend  ahd.   carzä 

55  od.  kerzâ  ein  aus  Werg  gemachtes  od. 
gezogenes,  gedrehtes  Etwas,  bz.  ein  Werg- 
Ding  gewesen  sein  wird,  was  ebenso  tote 
der  Dacht  genannte  filum  od,  funiculnm 
mit  Gel  od,  Talg  getränkt  zum  Brennen  be- 

60  nutzt  wurde,  od.  als  Kerze  (candela,  lucerna, 


KËRS-KOP                         tiïÉ  KE5EK 

lychnus)  diente.     Da  man  aber  bei  tü^h  carz  riwcheUirt) ;    — -    hc    kiund  achter 

als  Werf/  it.  bei  cskrz  altt  Dacht  u.  Kerzt  kfcsc;  —  'u  harten  kercl  up 'n  wtl 

auch  annehmen  kann,   daas  Beides  ein  aus  —  kos  uu  brod,   slcid  lüleman  dûd 

Fäden  ffc-  od,  verseht unyencs,  bs.  ein  ût  mîii  k^  infÜcd  *ii   schût   an  ût 

in  einander  g es chlunt/r n es  u.  (je dreh-  5  'n   brûd,     de    mut    to    nun   liûs  l 

tes  Etwas   (ein   (rc-,    o<L   Verschlungenes)  klar  is  kos:  't  wîf  in  de  kram  un' 

loar^   so   Ucift   die   Vermuthuntj  sehr  nahe,  dûd.   —    NcL  kees ;    mnd,  kwe;   n 

dass  beide  Formen  ebenso  wie  skr.  ^ard  aus  mnld. ,    mfläm.    kaese,    kose ;    iifrü 

^arda  con  gar  (sonare)  auf  die  y  gar  (scldin-  tofries,  teyse ;  satl.,  wang,  siz ;  helg. 

gen,  verschlingen,  schlucken  =  ziehen  in  10  kAsi,  kêsi,  klesi ;  a^9.  côse,  cyse ;  eni 

sich  hinein,  cf.  t^ge,  Zug,  Schluck),  od.  mit  ahd.   chäse,    câse;    whd,  kaese;  iU 

skr.  jarjara   (zerfetzt,   r*'r schrumpft,    runz-  cacio;   span,  queso;    port.  qurixo: 

ligt),  griech.  gcrgmraos  (verschrumpft,  rer-  kash;  kät,,  ir,  csds ;  gael,  caise;  wäl 

knurpelt,  hz.  faltig,  runzligt,  rauh  etc.)  auf  lat.  cäseus,  woraus  die  gcrm.  rom. 

die  y  gar  (reiben,  zerreiben,  wund  u.  rauh  15  hervorgingen, 

machen  etc.,  cf.  unter  1  kern)  zurückgehen,  1.  kesen,  kûsen^    ktïsîg  werden 

woltei  man  denn  bei  gar   (schlingen)  in  der  Milch,  hartem  Wasser  etc.),  gertKn 

Gfdbdtg.:  ziehen  auch  an  eine  daraus  ent-  2.  kêsen,  auch   (doch  selten)  kîy 

standene  Bedtg.:  zerren,  reissen,  auseinan-  kêst  etc.;  —  kos;  —  kosen,  kasm 

der  zerren  u.  reissen,  fasern  (was  übrigens  20  kareu),  kiesen,  wählen  etc.,   eligere 

auch  aus  der  liedtg.:  alt  u.  morsch  werden,  hO   kos  sQk    dat   beste    d'r   ût;  — 

zerreissen,  spalten  etc.  hervorgehen  konnte)  (wültltc,   hielt,  schtiizte)    dat   stflk 

denken  konnte.  beste.  —    Compos,:   ferkésen,  ûtkÄ 

kers-kôp  (Kerzenkauf).    Es  bestand  hier  cf.  kis,  kösc,  kör,  kören  etc.  —  Afrit 

früher  die  Sitte,  dass  hei  einem  öffentlichen  25  tzie8a,8cicsa;  wfries.  kie^^en,  tzieijen 

Verkauf  von  Immobilien   beim  Beginn  des  kese;  wang.kioz;  nid.  kiesen;  mnld. 

Verkaufes  eine   brennende  Kerze   auf  den  kiesen,  kecsen  u.  kieren ;  as.  kiosao 

Tisch  gestellt  wurde  u.   dass  nur  so  lange  kiasan,  kiesan;  mnd,  késen,  keisen; 

Gebote  abgegeben  werden  durften ,   wie  das  scn  \  ags,  ccobbjï',  engL  chooBe;  aengl 

Licht  brannte.     War   es  gänzlich  herunter-  30  mann)  cLeosen,  chêseu ;  sehikt  chiâ 

gebrannt,  so  erhielt  derjenige  den  Zuschlag,  chos,  chese;   an,  kioso,  Igôsa;  non 

der  gerade   vor   dem  Erlöschen   das   letzte  kjöse;  schwed,  kessi\  dän.  keise  (bi 

Geltot  abgegeben  hatte  u.  nannte  man  diese  altet) ;  gotJk  kiusap;   ahd.  kiosan, 

Art  des  öffentlichen  Verkaufs  einen  korskôp.  kheosan,  kiasan,  chiesen ;  mhd.  kiesen 

kerwél,   krewél,   wild,   wüthend,   zornig  35  cken,  kosten ;  prüfen  M,  prüfen] ; 

etc.:  —  he  wurd  gans  kcrwol   uu   wul  hast  icahrnehmen ;  sehen).  Ikivon :  franz. 

ûi  de  hûd  fareu.    —   Ks  ist  icahrstJieinlich  prov.  chausir,  caasir;   aital.  ciausire 

aus  krewelsch  =  mnd.   krevelsch    (gereizt,  cousir;  prov,  escansir;  eicat.  scosir 

zornig  etc.,  von  krevclu,  kribbeln)   =  krih-  etc.).  —  Ks gehört  mit  ahd.  choBt(arbit 

belsch   (cf.  kribben    u.   kribbelig ,   kribbelg)  40  kost)  cbobtôn,  costun  (kosten,  schmeck 

entstanden.  fni,  untersuchen  etc.);  goth.   kostn 

kerwei,  s.  karwci.  kust,  chust;  as,  kust  (Schäizung,  1 

ker>vi<lje,  kenviddi,  kerwids  ///  der  Jie-  Beurtheilung,  Wahl,  Erprobtheit,  1 

densart:  in  'n  kerwidje  =  in  einem  Augen-  lichkeit:  Beschaffenheit,  Art  u.   Wet 

blick,   bz.  in  einem   Umsehen   od.  llandnm-  45  sowie  mit  lat.  gusto,  gustus  etc. ;  griec\ 

drehen  etc.  tius)  gcúô    (lasse   kosten),    geiiûmai 

Kês,  ml.  Name  u.  corrumpirt  aus  Cornc-  schmecke  etc.),   geusis   (Geschnuick), 

Hub,  wie  Mos,  Mrwos  aus  Bartholomaeus  u.  (das  Kosten  od.  Schmecken;  die Ka 

Tcs  aus  Matthaeus.  —  lledmsarl:  klar  (/er-  jiishsli    (dtis  Gcnicssen  od.  Schmeck 

lig)  is  Kes.  50  strn :  Liebe,  Gunst,  Befriedigung),  jiô 

kêK,  kêsliand,  Spitz,  Spitchund.  ~  Amh  ((hf allen,   Belieben),  j6str   (Begehr 

nid.  keos.    Wahrschein l.  wohl  alsBeisscr  bender  etc.),  ioshitir  (liebend,  hegend^ 

od.  Kläffer  mit  mnld.  ki'oscn  (^iiaanwen,  zusta  (geliebt)  etc.  zu  der  y,-  idg.  ff 

hz.  beissen,  kauen)  od.  unsrrm  2k\seu(klaf-  jush;  zend.  zush;  gcrm.  kus,  die  1 

fen  etc.,  cf.  dasrlbst)  conne.r.  55  77)  mit  kiesen,  kosten;  —   Bc 

kêse,  kes,  KUe;  —  bottor  un  kêse; — krs  umarc,  dc»sidcrarc;  colore;  — Benf 

un  brod.  —  Bedrnsart.  u.  Sjnichw. :  kvs  un  to  bo  ploasod,  to  eiyoy;  to  like,  to  i 
brod  smiten  (mit  einem  flachen  Stein  auf  to  froquont,  to  befall;  —  Pott  (Wi 
d<is  Wasser  so  werfen,  dass  er  mehrmals  Jf,  zweite  Abth.,  pag.  376)  mit:  bej 
wieder  davon  abprallt,  bz.    wie  eine  Kugel  tiO  günstig^  vergnügt  sein;  Etwas   od. 


K£S£N  203  K£TT£R£ 

rn  Jiaben,  lieben;  Gefallen  finden  an,  ähnliche  sinnliche  Grdbdtg.  (wie  oben 
ner  Sache  erfreuen;  munden  lassen  fi'tr  gus*  angenommen)  scMiessen  lässt.  — 
ersetzt^  während  Grassmann  (493)  Hat  übrigens  die  y  ^as'  urspr.  die  sinnl 
dtg.:  schmecken,  kosten  voranstellt  Bedtg.:  „stechen^^  gehabt^  so  würde  selbst- 
immt,  dass  sich  hieraus  die  von:  mit  b  redend  ausser:  stacheln,  reizen,  treiben  etc, 
^eniessen,  gern  haben,  lieben,  sich  wohl  sich  daraus  auch  die  Bedtg, :  stossen,  hauen, 
n  lassen  etc. ;  erfreut  u.  befriedigt  schlagen  etc,  od.  graben,  ritzen,  verwunden, 
c.  weiter  entwickelten.  Da  nun  aber  spalten,  schneiden  (alles  vom  Begriffe :  spitz 
lâk,  smakcn,  smekken,  smakeÜk  etc.]  od.  scharf  sein)  u.  so  auch  die  von:  beis- 
eschmack  nur  in  einem  Beiz  der  10  sen,  zerkleinem,  kauen  etc.  leicht  hohen  ent- 
\,  bz.  in  einer  bemerkbaren  Empfin-  wickeln  können,  wie  ja  kosten  od.  schme- 
testeht  (es  hatte  im  ahd.  auch  die  Be-  cken  jedenfalls  ein  sinnliches  kauen  u. 
Geruch  u.  hat  jetzt  auch  die  von:  zerbeissen,  od.  zermalmen  etc.  vor- 
m,  Lust,  Befriedigung,  Vergnügen  aussetzt,  cf.  auch  kise  u.  2  kîscn. 
,  schmecken  eigentlich  nichts  wei-  16  V»%\^,  käsig,  klumpig,  geronnen ;  wie  Käse 
8St  als:  empfinden,  merke»,  bemerken        aussehend. 

L  einen  Nervenreiz  bekommen  u.  lia-  Kesje,  wbl.  Name  u.  Dimin.  von  Kes  = 

chmecken  hatte  früher  auch  di^  Cornelius.  —  Redensart:  klar  (fertig,  bz. 
:  riechen,  wie  ahd.  kiosan  auch  die  /(eira^A^/äAip^^  was  Kes^'e,  harr' sê  man 'n man. 
lerken,  bemerken,  sehen  etc.  hat),  so  20  kêske  (TKmm.  von  kêse),  2)  kleiner  Käse ; 
\h  wohl  anzunehmen,    dass   auch  der        —  b)   die  Samenknöpfe  der  Malven;  —  c) 

gas,  ahd.  kuB  von  Hause  aus  eine  ein  kleiner  platter,  käseförmiger  Apfel,  wie 
\eutrale  sinnl.  Bedtg.  zu  Grunde  liegt.  z.  B.  die  Zwiebelborsdorf  er  u.  andere  Zwie- 
icht  man  uun  aber,  dass  das  Probi-  beläpfel,  wie  wir  ausser  sure  auch  söte  kês- 
L  Prüfen  der  Butter  u.  des  Inhalts  25  kes  haben. 

üsser  durch  Stechen  geschieht  u.  keske-appel;  i.  q.  kcske,  sub  c. 

uch  dem  Worte  aichen  (probare  etc.,  kêske-bom,  Zwiebelapfel-Baum. 

iken)   wahrscheinl.  die  Bedtg.:  ste-  kestûnij  s.  kostûm. 

bz.  stossen,  schlagen  etc.  zu  Grunde  kes-wei,  Käsewasser,  serum. 

0  könnte  auch  die  idg.  y  gus  urspr.  30      kete.  s.  käte. 
Ug.:  stechen  od.  stossen  (sticheln,  ketel,  9.  kätel. 

n,   reizen,  priekeln  [auf  der  Zunge,  ketêr,  Quartier;  a)  der  vierte  llieil  von 

Nase  etc.],  anreizen  etc.),  bz.  treiben,  Etwas,  od.  ein  Viertel;  —  'n  ketêr  törf ;  — 
•en,  forttreiben  (mit  ein&n  Stachel  od.  't  is  'n  ketêr  na  fîfe;  —  't  is  'n  kelêr  ûr 
i  wie  bei   den   Ochsen  etc.)   gehabt  85  gâns;  —  b)  Unterkommen,  Herberge;  —  he 

woraus   sich  dann   auch   die  von:        kan  nargens  gen  ketêr  finden. 
rz,  Empfindung,  Reiz,  bz.  Geschmack,  kette,  Kette.    Aus  lat.  catena,  was  Fick 

Ï  elc.  od.  schmecken,  riechen,  fühlen,  (II,  50)  zur  y  kat  (fallen,  anfallen)  stellt. 
{,  erkennen,  sehen  etc.  u.  viele  andere  Vergl.  jedoch  Weiteres  unter  hand. 
Ibst  ergeben.  Vergleicht  man  nun  40  ketter,  Ketzer,  haereticus.  —  Afries.,  nid., 
ie  durch  Bopp  u.  Benfeg  von  ^us*  nd. ketter;  noru?. kjettar;  dän.kj'sXiGr',schwed. 
ih  (amare  etc.,  bz.  to  be  pleased  etc.)  kältare.  Aus  griech.  lat.  cdtharus,  Angehö- 
tte  y  gus*  (investigare,  exhilarare),  bz.  riger  der  manichäischen  Secte  der  dithari, 
to  reason  or  to  hurt;  to  satisfy)  u.  welche  sich  im  11.  u.  12.  Jährhundert  im 
to  hurt),  bz.  (Bopp)  gus*  (laedere,  45  Abendlande  verbreitete  u.  von  der  römischen 
e),  so  scheint  es,  als  ob  jush  od.  éus*  Kirche  mit  Feuer  u.  Schwert  verfolgt  wurde, 
losse  Erweiterung  der  y  ju  od.  ja  (to  câtharus  bezeichnet  eigentlich  einen  Reinen 
n;  to  impel)  ist  (wozu  Ben  feg  sagt:  von  griech.  katharös  (rein,  unbefleckt),  wa^ 
bably ,  lat.  gavi  in  gaudco,  gavisus  mit  kathairö  (reinigen),  kâtharsis  (Reinigung, 
jriech.  géthcö,  âganôs),  deren  Bedtg.  50  Sühnung)  nach  Bopp,  Curtius  etc.  von 
ick,  I,  77  die  y  gu  sub  4):  treiben,  dery:  skr.  cudh,  gvadh;  zend.  ^ud  (reini- 
\,  bz.  (cf.pag.  578)  vorwärts  drän-  gen)  abstammt,  die  aber  selbst  woM  wie  (;yii 
trieben  werden  (sinnl.:  durch  äussere  u.  cvid  (glänzen,  weiss  sein  etc.,  cf  wit) 
hlung  u.  Anregung,  —  trop.:  durch        eine  Weiterbildung   (cf.  Fick,    I,  61)   der 

etc.,  cf  drifeu,  drift),  rasch  u.  rege  66  primären  y  ^u,  l^vi  (brennen,  glänzen,  leuch- 
n  rasche  Bewegung  setzen,  antreiben,        tcn  etc.)  ist. 

n;  drängen;  fördern,  begeistern  etc.  ketterê,  Ketzerei,  Lästerung  etc.;  — ket- 

nach  Fi  c  k  gehört  griech.  gaiö ,  ich  tcré  drîfen  (Spott  mit  der  Religion  od.  dem 
geistert,  freudig,  stolz  etc.  u.  lat.  gau-  Heiligen  treiben  etc.).  —  Nid.  ketterie;  afries. 
c.   dazu)   auch  wenigstens  auf  eine  (30  katerie. 


KëTTëRN  204  KIDDELK 

1.  ketterD,  keUcrn,  lüdern  etc.;  —  nur  in  einem  TTi^ia  kidsja,  während  ich  chtr  ^^ 
ferkcttcrn.  dass  aM.   cizi   aus   üUerem  hoM.  kü 

2.  ketter II,   scl^elten,   lärmen,   Mett,  flu-  ngenn.   o<L  nd»  kidi   entstand.    Die  m 
chcn  etc,   —   Es  ist  wahr  sehet  nL   dasselbe  liehe  Grdh'ltg.  ist  indessen:  SprostySfth 

Wort  wie  1  kettern ,   da  mieh  im  lul.  (Br.    6  ling,  da  es   mit    goth.  Jcian,   keian  (se 

Wb.)  die  liedensart.:   he  siipt  od.  he  iiok-  nare);  ahd,  chiino  (Keim,  cf,  kim,  ku, 

ket  etc.   as  ecn  kcttcr  ffebmiirhlivh  ist.  —  nen);   aJtd.  kidi;    cls.  kidh,  kith;  agi.t 

Nach  afries.  katfric  (cf.  ketteré)  könute  dem-  (germen,   Spross,  Keim^  Sprössling,  S^ 

nach  anch  kattcrn   dasselbe  Wort   sein.   —  etc.j   cf.  auch  engl,  kid,    BeisbünddfE 

cf.  indessen  das  unter  \i\u\(*rYi^hk  Bemerkte.  10  biischcl;  Welle  =  Stange,   Stocks  Stedi 

ketaffel,  s.  kai-tutTel.  schweif,  kide,  kidel  (Stengel  od,  Scheit 

keat,  koit,   (ovent,  Halb-  od.  Dünnbier,  bagr.  knd  (Kohlpfl<iu^ling)  ettr  y  lä '^ 

Nachbier,   bz.  liier   vom   zweiten  Malzauf  -  sen,  sprossen,  keimen,  wachsen)  =  id^. 

guss.  —  Afries.  koyt;  mnd.  kovent,  kavent;  skr.,  zend.  ji   (sich  regen,  lebendig  im. 

ist.  {^oventa,  kuvcnta.  —    Vom  mlat.  coven-  15  ben  etc.;  erregen,  beleben  etc,)  gekürt 

tus,  franz.  couvent  aus  couventus  (geistliclie  auch  kind. 

Gesellscluift  eines  Klosters,  Convent)  u.  ei-  kiddel,  Kitzel;  —  eekidde],  Geiitzd 

gentlich  ( *o n ventsbic r,  od. liier,  Getränk  kiddelig,  kidlig,  k^del^,  kiddelk.  t 

was  die  Klosterbrüder   tranken,   im  Gegen-  lichy  reizbar,  gereizt,  empfindlieh  etc.;- 

satz  zum  liier,  was  für  die  Obern  bestimmt  20  is  so  ferdumd  kiddelg   (od.  kmte]),  dat  i 

war.  hum  li&st  nct  anrüren  dûrd. 

keve,  s.  1  käfe  etc.  kiddeln,l'tÏ£'f?»^.,titillare;— datkidét 

keven  etc.,  s.  kefeu  etc.  hum  (das  kitzelte  od.  fretUe  ihn,  madUi  i 

kibbe,   kibb'   (Plur.  kibbcn),  Kiefer;  s.  Vergnügen,   einen    angenehmen  Reiz  d 

1  käfe.  25  hc  kiddeld  stLk  fan  lachen;  —  dat  kidi! 

kibbe-bnnke,  kibb--bnnke,  Kieferknochen,  (od.  prikkeld,  kribbeld)  mi  so  in  de  hak 

Knochen,  wo  aie  Zähne  drin  luiftcn  etc. ;  —  Nd.  (Br.  Wh.,  Schütze,  SchamhQ^ 

de  kibb^biinken  don  mi  8er.  kiddeln,   kirreln,  keddeln,   kitteln,  kctt 

kibbel,  Zank,  Hader  etc.  —  kükel;  —  he  mnd.  kettelen;  nid,  kittelen,  ketelen;  «■ 

smitt  H  in  de  kibbel.  30  mHäm.  ketelen,  kettelen,  kittelen ;  wm§.  \ 

kibbel-dik,  klbbelpand,  ein  Deich,  bz.  das  delje;  ags.  citeÚ&n;  engl,  kittle;  «cAodkii 

Pfand  od.  die  Abtheilung  eines  öffentlichen  kitill;  an.  kitla;  norw.  kitla;  diäleet,)d\ 

Deiches   od.    Weges,    dessen    Unterhaltung  kisle,  kilsle;  «d!(ir«e2.  kittla;  <2äii.  kildre;i 

Gegenstand  eines  Streites,  Haders  od.  Pro-  chizilon,  khizilôn  u.  chuziI6n,  chnzeltai 

zesses  ist,  also  wörtl.:   Streit-Deich  etc.  35  zelon;  mM.  kitzeln,  katzeln. 

kibbele,  sekibbeJ,  Zänkerei,  Gezänk  etc.  kiddeln,  kittelen,  bz.  ags,  citeljan  etc.  ke 

kibbeln,  kefeln  od.  keveln,  streiten,  zan-  soviel  als  Kitzel  erzeugen,  od.  wuc 

ken,  hadern  etc. ;   —    so  kibbeln    (od.  kab-  m.  verursachen  etc.  (Einem)  u,  ist  daher 

bcln)  Buk,  bz.  mit  'n  ander ;  —  laten  so  sük  obige  Verb,   von   dem  Subst,  eitel  (Kü 

d'r   um   kibbeln.   —    Nid.   kibbelen,   keve-  40  weitergebildet,  was  zwar   im  ags.  nidtt 

\en,  keuvelcn;  mnd.  kibbelen,   kevelen  (laut  kgt  ist,   indessen  nach  citelung  (Kitzd» 

schreien,  schwatzen,  zanken  etc.) ;  mhd.  kibe-  jedenfalls  bestanden  liahen  muss,  eunuil 

len,  kibbeln,  kipeln,  kippeln,  kifeln;   md.lâ-  neben   an.,    isl.,   norw,  kitl,    bz.  kitel  fl 

velen,  kifelen,  kebeln.    —  Freq.  od.  Iterat.  mnd.keitc\\  nd.(Dähnert)  keitel, (Seht 

von  kibben  =  kifeu.  45  bach)  ketel  (Kitzel),  vorkömmt^  welche  1 

kibbel-8nût,  kibbelniars,  Zänker  etc.;  —  mrn,  nebst  norw.  kitall;  schwed.  ^jit^, 

da  bflst  'n  regten  kibbelsin'it.  tal;  nt/rm.,  j'ä^A  kidel ;  wang.  (Ehrentrc 

kid,  kiddo    (Dimin.  kiiljo,  kitje),    kleines  I,  2\)7)  kattel  (kitzlich),  sowie  unserm  k 

(nordisches)  Pferd.  —  Nbl.  kid,  kiddo ;  frirs.  u.   dem  Stamm  chuzil   (ron    oÄd.   chiud 

kedde  (cf.  Weiland),  kleines  Pferd.    Es  50  auf  ein  Stammverb,  kitan  (kat,  kut,  kai 

ist  ident.  mit  u.  bedeutet  von  Hause  aus  wie  =  ays.  citan,  ahd.  kizan  zurückgehen, 

an.  kidh  (Böckehen) ;   norw.,  dän.,  schwed.  im  norw.  kita,   dialect.  kjeta,  kjacta,  Igi 

k'n\  (Böeklein,  Zicklein,  pJuiigthier) ;  engl.kid  (cf  1  v.  A  aasen),   schwed.   keta,  IgeCa 

(Zicklein;   Junges,  Kind,  sowie  auch:  ahd.  kitUi  noch  lebt  u.  auch  ober d.  sich  vereif^ 

cizi,    kizzi,    cliitzi,    kizz«*,    kitzo,    chixze,  55  (als  kitzon]    noch  findet,   womit   beim  1 

kizzin,  chitzin;  mhd.  kitzi  etc.;   nhd.  Kitz,  gleich  von  kid  ^-r=  aM.  c\iWÂ  (cf.  kiddc)  A 

Kitze  (Zicklein ;  Junges  von  der  Ziege,  vom  an.,  isl.  kiila  (jucken,  kriebcln  etc.,  bz.  j 

lieh,  von  der  Gemse)  nur  ein  Junges  od.  *'in  wenig  od.  leicht  kratzen  n.  reiben,  i 

kleines  Etwas   u.    beruhen    die  ahd.   od.  Viicr  ^  tYiaxTL')  wahrscl^einl.  urspr.  idetU, 

oberd.  Formen   nach   Fick  (111,  40)  auf  ÜÜ  da  auch  adän.  kidel  (s.  oben)  dazu  sti» 


KIDBIK  20B  KIFIG  KIWIG 

^mm  kit,  kiz,  chiz  od,  kid  betreffend,  kîfe,  (Keife),  SchéUe;  Zank,  Streit,  Ha- 

nn  derselbe  urapr.  wohl  die  Bedtg,:  der,  Prozess  (cf,  0.  L,  E.,  pag.  46,  47);  — 
igung  od.  Reiz  u.  kitan,  bz.  ags,  pass'  up,  dat  du  dV  up  de  regte  tid  wer  bist, 
etc.  die  von:  erregen,  aufregen,  anders  gift  't  kife;  —  he  hed  kife  had  od, 
?n  (die  Sinne  erregen  u.  reizen,  cf.  5  kragen;  —  sê  hebben  kife  mit  'n  ander.  — 
n-Kitzel  u.  kitzlich  =  reizlich  etc.  ti.  gekife  (Gekeife,  Gezanke,  Gezänk),  —  Afries. 
schwed.  kât,  geil  etc.)  gehabt  m.  dem-  (kive),  szive,  tsive,  kyf;  nd,  kiiv  od.  kief; 
Fick  (111,  46)  Recht  haben,  wenn  mnd.  kif;  nlä.  kijf;  ist.,  schwed,  kif;  norw., 
la  zu  der  y  ki,  idg.  gi,  skr.  ji  (sich  dän.  kiv;  mhd.  kip,  Genit.  kîbes  (scheUen- 
etc.;  erregen  etc.,  cf  kidde)  stellt.  Ver-  10  der  Zank,  Keifen;  feindseliges  Wesen,  Ge- 
t  man  indessen  unser  bit  in  der  Be-  waltthätigkcit,  Eigensinn,  widersetzliches  We- 
Jucken  u.  biten  in  der  von :  jucken  sen ;  Wettstreit ;  Leidenschaft,  Leidenschaft- 
Giebeln  etc.,  so  kanfi  das  Verb,  kitan  lichkeit,  leidenschaftlicher  Eifer),  cf.  Idfen. 
cht  besser  von  der  J/  skad   (beissen,  kifen,  (kîfe.  kiffst.  kiffd  etc. ;  —  kêf  etc. ; 

'8p,  [wie  bhid,  cf.  biten]  spalten  etc.,  15  —  käfen  u.  kifd),  keif en,  zanken,  (mit  Wor- 
r.  khâd  u.  chid,  bz.  Fick,  II,  266)  ten)  streiten,  hadern,  schelten  etc.;  —  so 
itet  werden,  wozu  die  von  Hilde-  kifen  Buk;  —  war  twê  mit  'n  ander  kifen, 
d  zu  kitzeln  (Grimm,  Wb.  V,  dar  hebben  se  gewonelk  beide  schuld.  — 
*,q.)  angeführten  lett.,  estn,,  slav.  For-  Auch  subst.:  dat  kifen;  —  olde  kerels  un 
H4CÄ  stimmen,  zumal  wenn  man  ver-  20  junge  wifen,  gifd  f81  kinder  un  föl  kifen.  — 
t,  dass  die  secundären  Wurzeln  skad,  Nd,  kiven;  rdd.  kijven;  afries.  (kivia),  szi- 
skag  etc.  (cf.  Fi  c  k,  I,  230  seq.)  nur  via,  tsivia ;  saü.  kîvje ;  nfries,  kiwin ;  helg. 
rbildungen  der  primären  y  ska  (wohl  kiwen;  an.,  isl,  kifa;  norw.  (Iv,  Aasen) 
H  aus  sak,  spalten,  schneiden  etc.,  cf,  kiva  u,  kivast;  schwed,  kifya;  dän,  kives; 
icare  u.  unser  sagen)  sind,  25  mhd,  kiben.   —   Es  gehört  mit  kibbe,  kib- 

dik,  a)  Ackersenf,  sinapis  arvensis ;  —  beln,  kabbeln,  kaf,  kafel  etc.  u.  mhd,  kiffen, 
kerrettig,  Hederich,  raphanis  raphani-  kifen  (nagen,  beissen,  kauen)  zu  der  y  gabh, 
. — NhdJCettich;nd.(Br,Wb., Schütze,  gambh  (gähnen, klaffen ;  schnappen,  beissen, 
nert)  köddik,  küdikk,  köek,  keek,  kök,  spalten  etc.)  u.  gingen  germ.  „b",  „f",  „p" 
kütk,  kötge;  nfries,  kütk,  kotk;  dän.  30  (cf  mhd.  kip  unter  kife)  u.  „v*,  bz,  ^w" 
,  nid,  (v.  Dale)  kiek.  —  Ist  es  als  aus  urspr.  „bh**  hervor. 
Istiges,  stark  sprossendes  Unkraut  kif  er,  Keif  er,  Zänker  etc. 

berhaupt  als   Kraut   mit  engl,  kid  kîferê,  Keiferei,  Zänkerei  etc, 

^ndel,  Reisbüschel)   u,  weiter  mit  as.  kif-gat,  Zankloch,  bz.  ein  Loch  im  Deiche, 

(Spross);  bayr.  keid  (Kohlpflänzling);  35  über  dessen  Ausbesserung  Hader  u.  Zank 
ûr.  kideetc.  (s.  unter  k\d,kidde)  connex ?  herrscht,  cf.  0.  L.  R.,  pag.  880  u,  886  u, 
,  gemahlene  Eichenrinde  od,   Gerber-        Br.  Wb,,  II,  769. 

namentlich  solche,   welche  bereits  zum  kîf-gôd,  Zankgut;  Gut  od.  Habe  etc,  we- 

it benutzt  u.  aus  der  Kufe  heraus  ge-        gen  dessen^  Zank  u.  Hader  herrscht, 
n  ist,    Sie  wird  hier  hauptsächlich  in  40      kîf-haftîg,  kîfachtîg,   zankhaftig,   streit- 
Järtnerei  zum    Treiben  verwandt  od,        süchtig,  zänkisch,  streitig  etc. 
in  die  Pfade  gestreut,   um  das  Un-  kif  ig,  kîwîg,  kîbig,  fest,  dicht,  derb,  ge- 

zu  unterdrücken  etc.  —  Nid.  kif;  nd,  sund,  echt,  treu,  zuverlässig,  so  recht  wie 
Wb.)  kiff.  —  JSj  ist  desselben  Ur-  sichs  gehört  u.  sein  soll,  rechtlich,  recht,  ord- 
gs  u,  hat  dieselbe  Bedtg.  wie  kaf,  näm-  45  nungsgemäss,  ordentlich,  nett,  sauber,  rein 
.Zerkleinertes**  u.  kann  demnach  etc.;  —  dat  fat  is  nêt  regt  kif  ig  (a.  das 
das  von  Vilmar  (hess.  Idiot.,  pag.  Fass  ist  nicht  reclU  dicht,  bz.  es  ist  leck 
%ngeführt€  kipp  (die  mit  dem  Schnitz-  od.  undicht ;  —  b.  es  ist  nicht  so  derb,  fest 
r  von  der  Lohe  od,  abgeschälten  Borke  u.  stark  von  Construction,  tote  es  von  Rechts- 
ommene  äussere  rauhe  Rinde  der  Eiche,  60  wegen  sein  müsste ;  —  c.  es  üt  nicht  recJU 
9  als  Brennmaterial  gebraucht  wird)  rein  u.  sauber);  —  dat  fat  is  not  kîwîg 
T^e  Wort  sein,  sofern  es  dem  Iwchd.  (derb  etc.,  od.  echt,  gut  etc.)  m&kd ;  —  he  is 
hgebiete  angehört.  Ist  es  indessen  urspr.  not  kif  ig  (a.  nicht  dicJU ,  sondern  schwatz- 
9  gehört  es  zu  kippen,  bz.  kappen.  Boss  haß  etc, ;  —  b.  niciU  echt,  treu  u,  zuver- 
ms  kif  als  schon  ausgenutzte  Gerber-  55  lässig  etc.,  bz.  [moralisch]  nicht  gesund,  gut. 
Her  auch  blos  die  Bedtg. :  geringes  od.  tüchtig,  brav  od.  rein  etc.)  hum  kanst  du 
loses  Zeug,  Abfall  etc.  haben  kann,  sei  not  as  fründ  trôen ;  —  hô  is  nêt  kîfîg  (ge- 
beiläufig bemerkt.  sund  etc.)  an  de  bunken;  —  de  botter  (dat 
•dîk;  t.  g,  kibbeldik.  —  Nd.  (Br,  flêsk  etc.)  is  nêt  kiwig  (nicht  gesund,  bz, 
kiefdiek;  nid,  kijfdijk.                         60  nicht  frisch  u,  gut);  —  de  sake  is  nêt  kî- 


EIFKE  20e 


:<i:fn, 


wig   (nicht  richtig  od.  sauber,  sondern  an-  sich  dieser  in  kleinen  FamiUen  am 

ruchig  u,  faul  etc.),  dar  mnst  du  di  n£t  mit  an  Feuerung  sum  Seigen  gUidifaXk 

inlateii;  —  dat  sfkcht  hir  îd  liûs  ren^t  kiwîg  dieses  Wort  mit  ags,  ceae  (s.  unta 

(appetitlich  u.  rein  etc.)  ût ;  —  hô  hed  gen  ki-  identisch  ist  ?     Oder   ist   es  eins  i 

wigen    (zuverlässige  etc.,   od.   saubere  etc.)  6  Küche,  wie  das  synongme  sUfe,  i 

frô.  —  Es  ist  eins  mit  hhd.  (Grimm,  Wl).  stufe,  bz.  nhd,  Stube  etln  Baum, 

V,  433)  keibig  (zänkisch,  neidisch,  miss-  wärmt  ^  bz.  worin  geheizt  wird,  in 

günstig,   widerspenstisch ,   störrisch,  eigen-  Küche?  —   VergL  auch  kikebuse. 

sinnig),  bz.  (Grimm,  Wb.  V,  657)  kibig,  kike-biL  verstecken  etc.;  —  wî  i 

kybig  (a.  portinax,  contumax.  zänkisch  etc. ;  10  't  kindje  Kikebû  (od.  bû-kîk,  bz.  \Â 

—  h.  stark,  frisch  etc.),  kiel)ig  (grob  etc.),  (in  apölen.   —   Mnld.  kiekeboe ;   schett 

Posen)  kiewig  (stark,  fest;  arg),  in  Halle  =  engl,  bopeep.     Zu  kiken  u.  cf.  \ 

(stark,  echt,  dauerhaft),   im  Osterlande  kike-bnse, klke-bus, kikebiss, lik 

kifig  (stark,  derb,  grob),  henneb.  kifig  (acht  ^^^^^  ^^^  ^i^^  über  Reifen  gespam 

od.  echt);  schwäb.  kicbig  (derb,  dauerhaft);  15  nen/örmiges  od,  oivales  Nets  (frühen 

bayr.  kibig  (stark,  heftig  etc.);  mnld.  (KU)  Weiden  geflochten),    von    ungrfâhr 

kyvigli  (vixosus  etc.) ;  mjläm.  kyvich  (conten-  Länge  u.  iVt  Fuss  Weite  in  der  3litt> 

tieux  etr.)  etc.   u.   von   kîf  =  nd.  kief  od.  das  sich  aÜmälig  verengende  u.  spä 

kif,  mM.  kîp   (s.  unter  kife)    mit  der  En-  fende  Ende  des  Stellnetzes    od.  ^ 

düng  lg  (Zustand,  Wesen,  Sein  etc.)  weiter-  20  (s.  d.)  hineingesteckt  wird ,    damit  i 

gebildet.  Die  erste  Bedtg.  ist  demnach:  zän-  in  dem  Steünetse  gefangenen  Fisch 

kisch,  bz.  polternd,  laut   etc,   weiter:  sammeln.   —  Es  ist   wahrscheinL  f 

grob,  derb  (in  gutem   u.  in  bösem  Sinn)  (Gefäss,  BelioUer  od.  Fass,  Tonne) 

u.  haben  sich  dann   aus   (aimü.)  polternd,  zusammengesetzt  u.  kann  letzteres  i 

laut,  grob   u.    derb   die  Bedtgn.:  stark,  25  bû8   (Banse,   bz.    urspr.    ein    Weit 

fest,  treu,  echt,  zuverlässig  etc.  etc.  (cf.  auch  flecht,  cf.  bûs-dör)  identisch  (also 

trôc,  trôen  etc.)  weiter  entfaltet.  fäss  von  Weidengeflecht)  sein,  od.  a 

kifke,  a)  kleiner  Zänker;  —  kleiner Kläf-  bûs  (Tasche  etc.).   —    Am   Dollart 

fer;  —   ho  is  so  'n  regten  lütjen  kifke;  —  diese  kikebuse  od.  kibnse  genaMiUe 

'n  kifke  fan  'n  hund.  80  neu  Netze  noch  jetzt    sowM   von 

kifken   (von   Kindern   u.  kleinen  Ilun-  als  von  Garn  geflochten  «.  auch  äH 

den),  mit  Worten  streiten,  zänkeln,  kläffen,  sich  zum  Fangen  von  Aal  u.  Oarne^ 

bellen  etc. ;  —  sê  kifken  all'  tcgen  'u  ander  an.  nittzt. 

kifker ;  t.  q.  kifke.  kiken  od.  kîken   (kike,   kikst,  kü 

kîf-môr,  streitiges  Moor.   —   Es  gab  de-  35  —  kêk  etc.;  —  k&ken)   gucken,  kuô 

ren  friüier  viele,   da  ein  grosser  Theü  der-  her,  schauen,  gaffen  etc. ;  —  kik  wol 

selben  gar  nicht  in   den  amtlichen  Chrund-  du  deist;  —  kik  gôd  um  di,  wen  de 

büchern  eingetragen  war.  reise  gcist,  dat  du  uns  ôk  wat  fertello 

kik^  ein  ScJiallwort  wie  nhd.  kicks,  k ich  wen   du    wer   kumst;   —   ho  kikd  ^ 

(in  nM.  kichern),  nid.  kak  (Lärm,  Geräusch  40  dwer  dör  en  hen ;  —   ho  steid  to  1: 

etc.),  kak   in  kakeln   etc.,   od,   wie  kink  in  wen  he  nog  sin  läfen  niks  sén  hed. 

kinken,  ^oie  quik  in  nhd.  quicken ,  bz.  unser  densart.  u.  Sprichw. :  wat  kikst  d'  m 

kwak  in  kwakken;  —  h^  dürd  gen  kik  seg-  lieb'   al   'n   man;  wêrst    êrder  kam 

gen  (er  darf  keinen  Laut  von  sich  geben).  harr'  'k  di  namen;  —  ho  is  nog  sc 

cf.  kikken.  —  Nid.  kik  (Laut),  woher  kik-  45  Jen  kik  in  de  weit,  de  nog  nargends  1 

Yorsch  (der  grosse  Frosch,  bz.  der  kickende  —  kîk  dör  de  tun  (Guck  durch  den 

od.   quikende  Frosch)   =  unser m  kikker.  so   wird  hier   die  Gundelrebe  gena 

kîkbÛH,  s.  kikebûs.  hu  kikd  ût  as  'n  katte,  de  't  dOnner 

kike  od.  kike,  Gefäss,  Beliälter  etc.,  na-  —  he  kikd  so  nésgîrig  ût,  as  'n  hOi 

mentlich  eine  Feuer- Kieke,  bz.   ein  höher-  60  —  ho  kikd  hum  in  de  karte;    —   hi 

nes  od.  metallenes  (von    Eisen-   od.   sonsti-  nakikon  d'r  fan;  —   de  dôd  is,  letl 

gern  Blech)   Stübchen  (vergl.  das  gebrauch-  kcn.  —  Compos. :  an-,  be-,  fer-,  in-, 

Uchere  stafe,  stöfe),   worin  ein  irdenes  Ge-  um-kiken  etc.  —  Nd.  kiken,  kiekei 

schirr  (teste)  mit  Feuer  zum   Fusswärmen  kikcii;   nid.  kijken;   mnld.,  mfläm. 

gestellt  wird.  —  Nd.  kike,  kik ;   mnd.  kiko,  55  wfries.  kyckjen ;  wang.  kikje ;  nfries. 

kyke.    Nach  Seh ü tze  (II ,  250)   ist  ein c  schott.  (Ja mieso  n) keek, keik ;  engl { 

fürkieke   in  Fehmarn  ein  grosser   Schopen  keek;  aengl.  kyka  od.  (nach  Straf 

(metiülenes  Gefäss),  bz.  eine  eiserne  od.  thö-  kiken;  isl  (kika)  nach  kikar  (tubus, 

uerne  Maschine  mit  breitem  Bande,  auf  dem  kor);   norw.  (Iv.   Aasen)   kika; 

sich  eine  Familie  lier umsetzt,  u.  bedient  man  00  kika ;  dän.  kige.  —  Dass  der  nd.  od. 


KIKER  207  EIL 

i  kik,  kyk  mü  kack  in  nhd.  kucJsen,  teres  unter  kich,  kichen,  kicken,  kickezen, 
en  ident  ist,  geht  nicht  (Ulein  aus  ki-  kicks  etc.  in  Grimm,  Wb,,  u,  dazu  unser 
ondern  auch  aus  kiker,  kikkaste  etc.        kik,  kikkak  etc.,  kakeln  etc.,  soioie  auch  un- 

u.  glaube  ich  daher,  dass  diesen  Stäm-       ter  küken  u.  kwak,  kwakken  etc. 
ik,  kuck  ebenso  wie  in  kik  =  quik,    5      kikkern,   a)   den  Laut  „kik**   öfters  od. 
quak  ein  älterer  Stamm  qik  (od.  quik,        anhakend  hören  lassen ;  —  b)  kichern ;  — 

ßu  Grunde  liegt,  der  mit  goth.  qius  c)  zanken  etc.  =  käJceln  etc.;  c/.  kik  u. 
yiver  etc.)   m.   an.   kvikr  (cf.  kek  u.        kikkakken  etc. 

brikken  etc.)  derselben  y  angehört  u.  kîk-ût ,    Guckaus ,   Ausguck    (cf.  ûtkîk), 

ier  y.'  idg.  gi,  giv,  gvi  (sich  bewegen  10  Ausschau,  Ort  od.  Stelle  von  wo  man  (Ghtck- 
jen,  eäen  etc.),  wobei  man  vielleicht  fenster.  Warte  etc.)  ausschaut;  —  ik  mut 
nen  muss,  dass  sich  wie  bei  der  y  ins  'n  kîkût  holden ;  —  he  steid  up  de  kikftt. 
^  augo   (Auge)  u.   augan   (sehen  etc.,  kil  od.  kill,  kalt,  schaurig,  fröstelnd,  bz. 

î)  aus  der  urspr.  Bedtg. :  sich  bewe-  ein  Gefühl  der  Kälte  u.  des  Schauerns  ver- 
or),  kommen  (zu),  erreichen  etc.,  bz.  15  ursachend  u.  daJierauch:  unangenehm,  em- 
n  (vor  od.  ein,  durch  etc.)  etc.  die  pfindlich  etc.;  —  dat  kolde  water  is  so  kil 
I.  des  Erkennens  u.  Sehens  etc.  u.  an  de  tanden,  dat  sê  mi  glik  anfangen  to 
lie  des  Scharf-  u.  Klugseins  etc.  ent-  kellen,  wen  ik  't  in  de  mund  krige.  —  Nid. 
'en,  wie  denn  auch  das  md.  kiken  kil  etc.,  s.  unter  kellen. 
n,  cf.  Grimm,  Wb.  V.,  702)  mit  20  1.  kîl,  Bock,  Mannsrock,  Jacke,  Wamms. 
(sehen)  wohl  derselben  y  angehört.  Dimin.  kiltje,    kleiner    od.   kurzer  Bock 

\f  od.  kiker,  (rucker,  Seher,  Schauer,  od.  Jaeke  ohne  Schösse,  Wamms;  —  smit 
\  Er  od.  Es,  der  was,  od,  womit  man  dîn  kittel  ût  un  trek  d'  kiltje  an,  du  must 
I.  Ausschau  hält;  daher:  a)  ein  Auf-  äfen  up  'n  böskup;  —  he  hed  sîn  söndâgs- 
eamter  od.  Steueraufseher;  —  h)Auge;  25  kiltje  an.  —  Dieses  von  Stbg.  mit  Kittel 
>  iQtje  kikers  (od.  kikertjes)  stän  so  übersetzte  Wort  bezeichnet  hier  durchaus 
;  —  wel  in  de  kiker  hebben  (Jeman-  keinen  Kittel  od.  Ueberwurf,  sondern  steht 
i  Auge  haben,  ihn  beobachten  etc.);  im  geraden  Gegensatz  da>zu  u.  glaube  ich 
heb  hnm  al  lank  in  de  kiker  had  (ich  deshalb  auch  nicht,  dass  es  trotz  der  sonst 
hn  schon  lange  beobachtet),  mit  der  30  wohl  anscheinend  vorkommenden  Contrac- 
bedtg.  des  Misstrauens;  —  c)  Fem-  Honen:  kiel,  keel  aus  kidel,  kedel  (cf.  kit- 
—  gif  mi  de  kiker  insen  äfen  her;  —  tel)  mit  dem  Letzteren  ident.  ist,  sondern 
».:  fer-kiker,  Femkucker,  Fernrohr;  vielmehr  (die  Wörter  kittel,  kitel,  kidel,  ke- 
*en-kiker,  a)  Stern- Fernrohr ;  —  b)  del  u.  kiel,  keel  können  ja  ganz  gut  von 
iher,   Astronom.  —   Nd.  kiker ;   nid.  35  früher  her  neben  einander  bestanden  haben 

schwed.  kikare  etc.  u.  weil  sie  beide  ein  Oberkleid  bezeidineten, 

^at,  Guckloch,  Sehloch,  Oeffnung  zum  dann  kiel ,  keel  später  blos  als  eine  (Jon- 
n  od.  Ausgucken;  daher  auch:  Fen-        traction  von   kidel   etc.   angesehen   worden 

Auge ;  —  de  lütje  kikgaten  stän  so        sein)  mit  dem  an.,  isl.  kiéll  (tunica  exterior, 

40  palliolum);  norw.,  dän.  kjole  (Bock),  wobei 
in  (Guck- ein),  ein  kleiner  Besuch,  um  ich  wegen  der  Form  kil  auf  nhd.  Kiel 
den  eben  zu  sehen;  —  ik  k&m  man  (Schiff)  =  ahd.  kiol  etc.;  an.  kioll;  ags. 
p  'n  kikin;  —  ik  wul  fan  dage  man  ceol  (s.  unter  2  kil)  verweise.  —  Vergleicht 
m  kikin  maken,  up  'n  ander  m&l  kam  man  nun  aber  wams  (Jacke,  kurzer  Bock, 
in  up  'n  langem  tid.  cf.  in-kik  u.  45  Wamms)  aus  wambeis  u.  dies  aus  mhd. 
m.  wambe,  goth.  vamba  (venter,  uterus,  vulva, 

kak,  kikhak,  Zänker,  Wortstreiter,  Bauch,  Wanst  etc.),  so  dürfte  auch  dieses 
,  disputator  etc.  cf.  nd.  (Br.  Wb.)  kil  u.  kiltje  mit  isl.  kioll,  norw.,  dän.  kjole 
akel,  bz.  unser  kakeln  u.  den  Schall-  auf  isl.,  an.  kyll  (uter,  mantica  etc.)  zurück- 
kik,  sowie  hikhak.  50  gehen,  bz.  mit  diesen  u.  an.  kilia,  kylia  (te- 

kakken.  kikkakken,  zanken,  hadern  gimentum),  kyllir  (uter,  scrotum  etc.);  ags. 
ie  kakeln,  kibbeln,  hikhakkcn  etc.  cyl  (ScMauch  etc.),  goth.  kilthei  (Mutterleib, 

kakkerê,  Zänkerei  etc.  uterus)  etc.  {cf.  H.  Leo,  570  unter  cild)  zu 

ka8te,  Guckkasten.  derselben  y   gehören,  wie  unser  2  kûle  u. 

en,  kicken,  kicksen,  einen  leisen  Laut  55  kule  u.  wahrscheinl.  auch  skr.  gola  etc. ;  s. 
h  geben,  muksen  etc. ;  —  ho  dûrd  not        unter  2  kil  u.  unter  3  kil  am  Schlüsse. 

Vom  Schaüstamm  kik.    cf.  diesen  2.  kîl,   Kiel,   d.  i.   der   der  Länge  nach 

:er,  kikkern,  kinken  etc.,  sowie  nd.  aus  dem  untern  Schiffsboden  vorstehende 
,  qniken  aus  kwakken.  —  Nd.  kik-  Grundbalken  eines  Schiffes,  auf  welchem  die 
Id.  kikken;  nhd.  kicken  etc.,  s.  Wei-  60  Spanten  errichtet  werden.     Er  ist  gewöhn- 


EIL  2M                                KIL 

lieh  etwas  höher  als  breit.  —  de  kil  ib  Icgd  fär  den  KM  des   Seh^ea  mu  géfi 

Uli  de  spauten  stan  d'r  up.   —   Nd,  (Br.  Vergleicht  man    nun   kern,   kwen 

Wb.)  kiel,    (Dähnert)  kcel;    mnd.  kil  u.  kellen,  kille,  kÔl,  kw&l,  kwalen,  kwe 

kell  (cf.  Seh.  u.  L.,  ico  die  Formen  kil  tt.  nebst  ahd,  kela  «.  tigs.  ceol  (Kthli 

kel,  bz.  kele  nicht  mit  Kiel  =  Grundbai-  5  dere  Wörter,    die   von  einer  gerwk. 

ken,  sondern  mit  ahd.  kiol,  chiol  etc.,   an,  kar,  krar,  bs.  idg.  gar.  gnr,  gvar  i 

kj61  [Schiff y  8.  weiter  unten  u.  cf,  auch  kol-  goth.  qiman  von  der  y  gam)  abstan 

Bwin]  fV/^^.  si>i(2^;  n2(2.  kiel;  mnld.,  mfläm.  liegt  es  sehr  nahe,  um  auch  oü.kjt' 

kiel;  wang.  (Ehrentraut,  I,  375)  kiOl;  form  kjala,   kala   od,  besser  kila  » 

en^/.  keel   (auch  hierin  vermischt  sich  nhd.  10  Plur.  kilir  ti.  »lacA  dem  nd,,  bz.  <u 

Kiel  =  Schiff  mit   Kiel  =  GrundbaU  vermuthen)  von  einer  germ,  V  kaL 

ken  des  Schiffs,  wie  im  schwed.);  an.  kjölr  gal  od.  gar  abzuleiten    od,   überhai^ 

(Genit.  kjalar,  Plur.  kilir) ;  isl.  kiölr  (carina,  nehmen,  dass    unser    germ.  kila  od 

bz.  der  Kiel  des  Schiffs;  dorsum  montis);  der  urspr.  Bedtg,:    Macken  od.  Er 

norw.    (Ivar   Aasen)   kjöl   (a.    Kiel  od.  15  Anhöhe  etc.  dasselbe  Wort  ist,  wien 

Grundbalken  eines  Schiffs,  mit  den  Nebenfor-  send,  gairi;  kslav.  gora  (Berg,  Gebin 

men:  kyl,  kjyl;  —  b.  das  Grund-,  od.  Bo-  Fick  (I,    73)    mit    str.  jaU   (Wi 

dtn-,    bz.  unterste  Stftck  eines  Pfluges;   —  nM.  quellen  etc.  Cef.  kille,  kirO  n 

c.  eine  erhöhete  Linie  od.  Kante;  —  d.  ein  len  etc.),  sowie  auch  nhd.  Qual  (c 

langer  Bergrücken,  eine  Berg-  od.  Felskante,  20  u.  kelleu  etc.)  von  einer  V  gar  ffalÜ 

oberster  Bergrand;  —  e.  ein  Gras-,  od.  Ba-  ableitet.  —   Das  an.  Igdll;   ags.  ceol 

senfleck,  bz.  eine  Fläche  od.  Platte  auf  einem  kiol  (Schiff,  s.  oben)  dagegen  bdr^t 

Berg;  schwed.  köl  (der  Kiel  od.  Grundbal-  scheint  es  nach  nhd.  biegen  =  aki 

ken,    bz.  die  Unterlage   eines  Schiffes;   ein  kan  zu  uriheiten   aus   einer  agerm.  • 

langer,  hoher,  spitzer  Bergrücken) ;  dän.  kjöl  25  kiula  od.  kula  hervorgegangen  zn  seiMt 

(Kiel  des  Schiffes).   —   Davon   (d.  h.  von  rend  Fick  (III,  46)  dafür  eine  Gti 

nid.  kiel  od.  dem  an.   kjölr,   kilir   u.  nicht  kcula  ansetzt  u.   dieses  sowohl,  A* 

von  ahd.  kiol  =  Schiff):   itul.  chiglia,   bz.  kil  =  an.  k^öh  (Kiel  od.  GrundbaHa* 

chiola   (cf.  Diez,    I,   12ô) ;   span.  quilla;  Schiffes)  mit  griech.  mkXi\b%  (run^Gé 

port.   (cf.  Bobrik)   quilha;    franz.   quille  30  de.), goSÚos (Schiff); skr. go\^(rusdet,y^ 

(Kiel  des  Schiffes).  ges  Gefäss  etc.,  cf.  auch  unser  kakÄjj 

Obgleich  die  Formen  von  ahd.  kiol,  chiol,  einer  y  ku,  bz.  gu  (schwellen)  fidU^  *■ 

keol,  cheol,  kiel,   chiel ;   mM.   kiel  (trieris,  auch  kelt.  cûl,  noölsch  eil  (Bûékei^  ^^ 

cclox) ;  ags.  ceol  (Schiff)  etc.  von  denen  von  Schwellung,  Erhebung,  Erhöhung,  i** 

kil  (Grundbalken  eines  Schiffes)  kaum   zu  35  Hügel  etc.)   u.  lat.   collis  etc.  rti**'' 

trennen   sind  t*.   die  Bedtg.    beider    IFor-  Vgl.  Weiteres  unter  3  kîl.                  . 

ter  anscheinend  dafür  spricht,  sie  für  urspr.  ^3.  kîl,  a)  Keil^  cuneas;  d'r  wnttajjp 

ident.  zu  halten ,  so  geht  doch  aus  den  ab-  kileu  bi  iDhauen  worden,  dat  't  W  »j* 

weichenden  Formen    von   an.   kjölr,    Genit.  b)  ein  keilförmiges  EtuHU  (StüeiB^l^'^ 
kjalar,  Plur.  kilir  (Kiel)  u.  kjöll,  kjöls  (Schiff  40  j)ßw,  Grundstück  etc.),  bz.  ein  Dv^  ^^ 

=  ahd.^kiol  etc.)  deutlich  hervor,  dass  das  Form  eines  Keils  (von  beiden  Seäi^f^ 

Wort  kil   in   der  Bedtg.   (Schiffskiel)  nicht  u.  dann  in  eine  Spitse  auslauf eni  ^^^ 

mit  ahd.  kiol,  ags.  ceol  (Schiff  etc.  od.  trie-  Gehre,  cf.  gäre,  gere)  hat;  "  ^''Jj- 

ris,  celox  etc.)   ident.  sein  kann.     Wie  aus  kîl  iu  de  rok  setd  worden,  dat  he  b»"!! 

dem  an.,   isl.,   norw.   kjölr,    bz.  kiölr,   kjöl  45  hen  wat  wider  word;  —  ho  wAnd  op* 

aber  weiter  hervorgeht,  so  bezeichnet  dieses  (Benennung  eines  keilförmigen  ^"Tj 

Wort  weiter  nichts  als  eine  längliche  Fr-  bei  Wirdum,  worauf  ein  grosser  ^^''^v 

húhung  od.  einen  Rücken   u.   da   nun  steht).  —  Nd.   (Br.  Wb.,  DâkntrX. 

einerseits   der  Kiel  sowohl  von    innen   als  od.  kil,  kiil;  7nnd.  (Seh.  u.  ^)^^^i 

ausaen  gesehen,  eine  längliche  Erhöhung  od.  50  beitel);  nid.  (v.  Dale)  keil,  kieU^f**"^ 

Vorragung  (Leiste,  erhöhete  Linie  od.  Kante,  gebräuchlichem   keg) ;    mnld.    C^iü  J 

cf.  wortü.  kjöl  sub  c)  ist  u.  andererseits  der  mfläm.  kiel;   wang.    kil;   norw.,  <f***' 

menschliche  u.  thierische  Bücken  auch  zum  schwed.  kil ;   nüid.  kil.    —    VergUi<^  ' 

Träger  von  Lasten  dient,  so  lag  es  gewiss  ahd.  weggi  (Keil  etc.,   rf.  wegge)  ^* 

sehr  nahe,  um  ein  Wort  mit  der  urspr.  Be-  65  vapja  u.   ident.  (Fick,  III,  583)  * 

dtg.:  Rücken  od.  dorsum  (mag   man   es  wAgis  (krummer  Nagel,  Keil);  W.  * 

nun  in  der  Bedtg.:  längliche,   leistenartige  (Nagel,  Pflock,  Keil)  von  (Fick,  ft 
Erhöhung,  Bergrücken,  Felsrücken,  Rück-        der  y  vag,  vaiig   (wanken,   kruwim\ 

grat  etc.,  —  od.  in  der  von:  Träger,  Stützen-  biegen  etc.),  wovon  auch  lü.  vinga;  « 

des,  Haltendes  etc.  aufgefasst  Juiben)  auch  00  vikr;   dän.  vig  etc.  (Krümmung,  Bk 


KIL  209  EIL 

hoas,  was  wie  ein  Keü  ins  werden  (cf,  dieserhälb  hei  Fick,  I,  70  seq. 
H),  so  ist  es  wohl  Zweifel-  samtnUiche  Wurzeln  gar  u.  dazu  auch  I, 
ort  mit  mhd.  kil  (Holznc^  76  wegen  gnra  etc.)  etc.  entwickeUen,  wobei 
Je);  dhd,  chU,  kll  (paxillum  man  bei  schwellen  auch  an  schwanger  wer- 
,  Wb,  V,446  unter  Keil);    ö  den  etc.  u.  bei  bersten,  spcUten  od,  brechen 

kile  (Nagel,  Pflock)  ident  hervor  etc.  auch  an  keimen,  wacTisen  etc.  u, 
8  Wort  demnach  auch  mit  vieles  Andere  denken  kann,  wie  z.  B.  auch 
xhmdle  Bucht,  die  tief  ins  an  „treiben"  (cf.  drifen)  od.  springen  heraus 
ü)  wurzelhaft  vertcandt  sein  u.  hervor  etc.,  welche  Bedtg.  ja  auch  den 
it  man  nun  aber  die  von  10  Wörtern:  Ursprung  (cf.  ôrspnuik)  u. 
(Grimm,  Wb.  V.,  Sparte  Quelle  zu  Chrunde  liegt  u.  so  sich  wohl 
ihrten  Formen  keal,  kiiüe  erklärt,  dass  auch  Quelle,  quellen  (cf. 
"  kil  in  der  Bedtg.  Ff  lock,  kille,  kwelle,  k  wellen)  ebensowohl  zu  dieser 
rmuthung  sehr  nahe,  dass  y  gar,  gar,  gvar  gehört  wie  Qual,  Kern 
aus,  u.  die  Verwandtschaft  15  etc.  u.  unser  kam,  bz.  kamen  u.  skr.  jaras 
^^mnach  wohl  abzuweisen)  (Alter,  bz.  Zerreibung,  morsch  werden  etc., 
t  ebenso  wie  ahd.  Idol,  chiol,  s.  unter  kamen,  kern,  kwern  etc.)  od.  engl. 
!tc.  (s.  unter  2  kil  u.  beson-  kill  (tödten  etc.,  s.  unter  kellen) ,  indem  ich 
e  dieses  Wortes)  auf  eine  annehme,  dass  die  Bedtg.:  gebrechlich, 
dula  od.  kûla,  kj^la  u.  eine  20  alt,  morsch  machen  u.  werden  der 
rückgeht,  wozu  auch  mhd.  skr.  y  jar  (cf  1  u.  2  jar  bei  Orassmann 
nhd.  Keule  (cf.iktïe)  ge-        u.    dazu   dieselben  Wurzeln   bei  Fick  u. 

auch  unser  küle  od.  kûl  Andern)  aus:  reiben,  zerreiben  (cf. 
inJiang  od.  hohles  u,  ver-  mal,  malsk,  malen,  mör,  mol,  mul,  muri  u. 
.)  u.  knie,  kûl,  küle,  kûl  25  lat.  mors  u.  morbus  etc.),  zermalmen  etc. 
tng,   Höhlung,   Loch   etc.).        u.   diese  aus  der  urspr.  von:  rauschen 

nämlich  die  Wörter:  bog,  (bz.  knistern,  knirschen  etc.,  s.  unter  kar- 
buk, buchel  etc.  von  bngen,  ncn)  hervorgingen.  —  Was  nun  aber  spe- 
(biegen,  krümmen,  w(^en  cieü  das  Wort  kil  od.  urspr.  kila,  kiula  in 
III,  212  seq.)  u.  dass  die  30  der  Bedtg.  cuneus  betrifft,  so  kann  man  an- 
unter  2  kil)  wohl  auf  eine  nehmen,  dass  es  urspr.  die  Bedtg. :  krum- 
gvar  zurückgeht,  wozu  aus-  mes  u.  gebogenes,  od.  rundlich  ausgebauch- 
\d.  gairi,  ksîav.  gora  (Berg,        tes,  nach  einer  Seite  hin  vorstehendes  u.  dem- 

rundliche  Erhebung  etc.);  nach  auch  vorragendes  od.  spitzes  Etwas 
i),  guli  (Kegel,  PHle) ;  an.  35  hatte,  od.  dass  es  ein  Etwas  bezeichnete,  was 
,  Geschwulst)  etc. ;  skr.  gola  krumm  u.  gebogen  u.  demnach  nicJU  gerade 
efässetc,  cf.  Fick,  1,76  u.  war,  woraus  sich  einerseits  beim  Vergleich 
Ja  u.  keu^a  etc.,  sowieWeite-  von  ahd.  weggi  (s.  oben)  die  Bedtg. :  krum- 
:il,  sowie  unter  2  u.  4  küle  u.  nur  Nagel,  bz.  Haken,  Nagel,  Pflock  etc. 
\ören,  so  scheint  es  mir,  als  ob  40  auch  für  dieses  kil  ergeben  konnte,  od.  man 
r,  gvar  zuerst  eine  SchaUwur-  andererseits  auch  annehmen  kann,  dass  sich 
fieinen  Bedtg. :  rauschen,  bz.  aus  der  Bedtg. :  krummes  u.  gebogenes  Et- 
ar  sub  4  bei  Fick,  I,  72)  was  die  von :  schiefes  u.  schräges  (schief  = 
ch  daraus  die  Bedtg.  (d.  h.  nicht  gerade,  bz.  =  gebogen)  Etwas  ent- 
repitare    etc.,    cf.    kraken,  45  wickelte,  wonach  denn  der  Keil  urspr.  als 

kröken  etc.) :  brechen,  ein  schief  od.  schräge  verlaufendes  u.  somit 
zen,  bz.  auseinander  gehen  auch  in  eine  Spitze  auslaufendes  Etwas  ge- 
zen,  fallen  etc.,  —  od.  zer-  fasst  sein  würde,  währefid  das  norw.  kil 
*sch  werden  u.  machen  =  (s.oben);  mnld.  ^Xil.^  kille,  kiele  (sinus) ;  u. 
El.  stürzen  etc.,  od.  =  ein  50  mnd.  kyl  (Bucht  bei  der  Jn$d  Jomfruland 
i  u.  stürzen  u.  krachend  zu-  etc.,  s.  bei  Seh.  u.  L.,  II,  461)  direct  auf 
tc.)  u.  weiter  auch  die  von :  die  Bedtg. :  krümmen,  biegen  etc.  zurückgeht 
I  ausdehnen  (cf.  phull  [se  u.  unser  küle  u.  kule  in  ihren  verschiede- 
%us  phal  [findi,  dirampi,  dis-  nen  Bedtgn.  sich  leicht  aus  der  von:  wol- 
lt blöme,  bleien  etc.)  od.  ber-  55  ben,  rundlich  biegen,  ausbauchen  etc.,  od. 
brechen  hervor  (aus  Etwas)  auch  aus  der  noch  primitivem  von :  brechen, 
.  kwellen  u.  alles  Verwandte)  bersten,  auseinander  gehen,  sich  spalten  u. 
Bedtgn.  weiter  entwickelten,  ausdehnen,  bz.  schwellen  etc.  (s.  oben)  erktä- 
auch  die  von :  schwellen  =  ren.  —  Vergl.  indessen  noch  Weiteres  unter 
u.  dick,  od.  stark  u.  schwer  60  1  u.  2  küle,  s&icie  auch  unter  knie. 

fX  Koolnum.    WOrtexbiioh.    II.  14 


KILKN  210  KIMME 

1.  kileDf  keilen  (von  3  kîl);  einen  Keil  2.  kilIêB,  wappem,  echwappeni,  ji 
eintreiben  od.  einmchlagen  y  mit  Keilen  fest  hin  u.  her  Bchlagen  eic,  nameMchf 
wachen  etc. ;  —  fast  kticii,  —  fiTkilen,  —  Segeln,  wettu  sie  so  gebreutst  werda 
iokilen,  —  bokilcn  etc.  —  dat  rail  mut  fastcr  der  Wind  weder  von  vorne  noek  r» 
kild  worden;  —  dat  schip  sitt  dar  in  (od,  5  eingreift.  —  iVW.  (cf.  £ohrik,it(m 
tnskcn)  fast  klld,  od,  dat  schip  sitt  dar  in-  killen.  —  Es  heisst  eigentÜeh  m  n 
ktld  un  kan  nêt  iVtrgcls  of  rilggols.  — -  Satl.  erschlagen,  schlaff  u.  mait  maeken  o 
ktllja;»^.  kilon;8c^i(76YJ!.,  iiortü.  kila;r?{m.kile.  den  etc,   t«.    ist    es  dasseibe  Wort  t 

2.  kîlen,  keilen  =  schfttgen,  prügeln,  Keile  killen  (tôdêen)  ;  engh  kill  (tödlen,  «ü 
od.  Prügel  geben ;  —  dörkîlcn,  durchprügeln  10  der  treibenden  Kraft  berauben),  iurffl 
etc.  —  Dienen  Verbnm  gehört  auch  toohl  wenn  man  die  Segel  killen  läêsl,  *U 
zu  3  kil,  ohschon  es  heim  Vergleich  von  Wind  fassen  u.  der  treibenden,  Kr 
wamse  (Prügrl),  wamsen  (prügeln  etc.)  von  raubt,  bz,  schlaff  gem<ieht  sind,  f« 
wams  (Jacke,  kurzer  linck  etc.  von  wambcis  dessen  sie  lose  im  Wûide  flaUeru. 
u.  dies  von  mhd.  wambc  =  Bauch,  Wanst),  15  dieses  killeii  s.  Weiteres  unier  kellet 
sowie  kamsolen,  dörkamsolen  von  kamsôl  killî/^;  i.  q.  kiddelig. 
(Kamisol,  Unterwamms,  Wamms)  auch  von  kîm,  Keim;  h.   1  kîn. 

1  kil    (Jacke,    Wamms,   kurzer  Bock  etc.)  kimme,  kiM  (JPlur,  kimmcn)  akii 

weitergebildet  sein  kann.  kimmeü, /Ttmui«,  jK^«mmvM^;a)£er&&. 

3.  kilen,  schnell  laufen,  rennen,  eilen  etc. ;  20  Einschnitt  u.  ewar  speeiell  di^etuge 
—  hv  ktld  d'r  längs  (od,  dör,  ût),  dat  't  so  eines  Fasses  od.  einer  Biuft  (SäUf 
'n  ärd  hed;  —  li6  is  d'r  dör  ktld.  —  Nd.  etc.)  worin  der  Boden  eingetasses  n 
(Br.  Wb.,  II,  770)  kilen;  schwed.  kila.  -  -  eingefügt  u.  befestigt  ist;  —  dat  fath 
Es  scheint  wohl  mit  mhd.  kilen  (eilen)  ident.,  de  kimmen;  —  de  b&m  £ald  ût  de  kii 
was  aits  ahd.  gi-,  ki-ilan  et(*.  zu  gilen,  kileu  25  —  de  kirn  is  nét  dép  genng  ûtsoeda: 
(s.  bei  Oscar  Scha d e,  pag.  202,  2.  Spalte)  der  äussere  über  dem  Boden  vortU 
contrahirt  wurde.  Band  eines  Fcases  od.  einer  Ktrfe;- 

kil-halen,   kielholen,   d.  i.   mittelst  eines  water  steid  an  de  kimmen,  ftr.  Idpd  al 

Taues  unter  dem  Schiff,  bz.  dem  Kiel  des-  kimmen  weg;  —  de  kimmen  ftta  irf 

selben  durchholen,  wie  dies  friiher  auf  den  30  för ;  —  dat  okshBfd  mut  nasén  worda 

Schiffen  gebräuchlich  war,  wenn  ein  Schiffs-  sunt  {;nige  stafen  in,  wftr  de  kimnai 

junge  zujn  ersten  Male   die  Linie  passirte,  ken  sunt  an   de  de  kuper  d'r  wir  aêi 

od.  auch  als  Strafe  bei  Matrosen  u.  sonsti-  setten  mut;  —  dat  fat  steid  np  dekitf 

gern  Schiff'svolk  angewandt  wurde,  wenn  sie  —  c)  der  äusserste  Band  od,  HtmMid^ 

etwas  verbrochen  hatten.     Manchmal  wurde  35  wo  Erde  u,  Himmel  sich  berühren,  k' 

indessen    diese  Procedur  auch  ans  blossem  scheiden ;  —   do   sQnn'  kikd  nét  ifci  ^ 

Muthunllen  od.  um  Jemanden  zu  vexiren  an  de  kimmen  (rect.  kimming,  kimmeS)  ■¥• 

(Srimmlingen,  od.  sonstigen  misslicbigen  Per-  de  lücht  (lAift)  helderd  sflk  in  d«  !>■■ 

Honen  ausgeübt,    woher  denn  kilhalen  «m7i  (kimming,  kimmeB).  —  Nd,(Br,Whi^ 

oft  in  der  allgemeinen  liedtg.:  strafen,  vcri-  40  (wie  sub  b  u.  c),   (Dann eil)  kî***.^ 

reu  etc.  gcbraucJU  wird;  ■■-  hü  sal  od.  mut  sub  a);  mnd.  (Seh.  u.  L.)  kinme  ^J 

kîlhâld  worden;  —  wi  willen  lium  iifon  kil-  c);  nid.  kirn  (wie  sub  b  fi.  c);  iM^ 

halon.  —  Nd.  (Br.   Wb.)  kiolhali  ii   («.  ein  kimm-,  kirne,  kieme  (ora,  margo,  ■»**'J 

Schiff  auf  die  Seite  legen,   um  es  auszubeji-  mitiis  vasis,  dolii,  capoe);  hess^  fr*|**| 

Sern;   —    b.   (subst.)    eine   schwere  Schiffs-  45  kimmi;  (Kerbe,  EinschniU);  tÄfifÄ^^ 

strafe,  wo  der  Verbreclier  unter  dem  Schiffe,  (dasscibe,   wofür   auch   die  Font»  jjB 

od.  dem  Kiel  durchgezogen   wird.   —    Nid.  kftmmo,  keime  etc.  vorkommeti);  «^  *5 

kiolhaliMi;  schwed.  kölliala  ;  dän.  kiölhalc.  chimbe,  cbimc   (Zarge,    vorstdiemtf 'S 

kUi^^keilig,  wie  ein  Keil,  keilförmig  etc.; —  ora  etc.);   dän,  kirn  u.  kimming  ^jT 

dat  löpd  so  kilig  to;  —  *n  kîlïg  Mûk  land  etc.  50  (Outzen)   kiming   (Kimme,  ^'■'^g 

kil-kalleHf  s.  kallcn,  schwatzen.  Horizont,  s.  sub  c).   —  Hildebr^fr^ 

kil-kallore,   dumme,  alberne  Schwätzerei.  Grimm,  Wb.   V,  705)  beswe^^^jj^ 

kille,  kil ,   eine   natürliche    Wasserrinne  tität  von  kimme  (crona  etc)  t*.  W^^'C 

od.  ein  natürlicher  Wasserlanf,   namentlich  etc.),  weä  er  meint,  dass  die  fbr**^ 


auf  dem  Watt,  —  Nid.  kil ;  mnUl.,  mfläm.  55  keim  für  kimme  =  crena  su  dem  -^ 
kille,  kiele.  —  Ks  ist  gleich  mit  an,,  isl,  felhaft  aus  kimbe  entstandenen  ifwa^^'S 
k}H\  (riviis);  nfries.  (Outzen)  kiel  (Brun-  ==  ora  nicht  stimmt.  Wenn  «w*  •'jS 
nen,  Quelle)  u.  kild  (dasseWe)  ;  dän.  kilde;  vergleicht,  dass  Kil,  (s,  oben)  fikr  if^^ 
schwed.  källa.     Nebenform  von  kwelle.  tere  auch  die  Formen  kime,   kieme  ^ 

l.  killen;  i.  q.  kiddeln.  00  <lazu  vergleicht:  nid.  kicra  =:  nJkd.  ti^ 


KIMME                             211  KIMME 

=  nhcL  keimen  (cf,  kim,  ki-  wie  die  y  van  Kamm  =  urspr.  kamba, 

€Ui88  das  wang,  keim,  nd.  kei-  c/.  kam.    — -    Vergleicht  man  nun  aber  das 

kaim,   wfries.  kiemjen,   ofries.  Wort  kimme  in  der  Bedtg.  suh  b.  (nämlich 

ä,  kämmen  etc.  aus  äUerm  kamb-  als  vorstehender  Rand  eines  Fasses,  od.  als 

etc.   entstand  u.  von  kamb  od.    5  äusserstes  u.   [über  ein  Anderes]  hervorra- 

kam)  weitergebildet  ist,  so  lässt  gendes  Etwas),  so  ist  es  klar,   dass  es  sich 

das  mdartl.   keime   für  kimma  in  dieser  Bedtg.  mit  Kamm  (Gebirgs-Kamm, 

formell  ebensogut  wie  das  mnld.  Kamm  eines  Berges,  Kamm  auf  dem  Kopfe 

(ora  ctc )  als  aus  älterem  kimbe,  eines  Hahns  etc.)  sehr  nahe  (die  kimme,  od. 

ntstanden  erklären ,   obschon  es  10  kimming,  kimmen  eines  Fasses  bilden  ja  ge- 

ich  von  kim  u.  kimen  zu  kinen  radezu   den   Kamm   od.   Band,    scharfen 

dem  engl,  chine  (s.  weiter)  for-  Band  eines  Fasses)   berührt,  während  an- 

frifflich  auch  zu  kinan   (spalten  dererseits  kimme  od.  kimming,   kimmen   in 

I  kann.  Da  nun  aber  engl,  chine  der  Bedtg.  sub  a.  die  Fuge  od.  VerbindungS" 

m  u.  unter  Kimme  in  Grimm's  15  stelle  (commissura,  jnnctnra  etc.)  ist,  wo  der 

die  Bedtgn. :   Bitze,   Kerbe   u.  Boden  des  Fasses  in  dieses,  bz.  in  die  Dau- 

scharfer  Band,  Zarge,  bz.  Fuss-  ben  desselben  eingefügt  ist  u.  in  dieselben 

die  Kimmen  genannten  K er-  einfasst.     Dass  aber  auch  kimme   in  der 

ri  Dauben  u.  Fässern   auch  ja  Bedtg.   sub  c.    die  Stelle  ist,  wo   Erde  u. 

eines  Fasses  wie  einen  Bing  od.  20  Himmel  sich  mit  einander  verbinden  u.  be- 

(.  umfassen  od.  in  sich  beschlies-  rühren,  bz.  sich  von  einander  scheiden  (afich 

haUen  u.   rund  um  den  Boden  die  Fuge  ist  eine  Scheidung  zwischen  zwei 

,   od.  die  Kimmen  auch  eine  Steinen  u.  hat  bei  uns  ja  auch  die  Bedtg.: 

sung  u.   zugleich  die  Fuge  od.  trennende  Bitze  od.  Kerbe  etc.,  cf.  oben  das 

in  der  der  Boden  eines  Fasses  25  engl,  chine)   ist  unbestreitbar,   sowie  auch, 

befestigt  wird  u.  die  den  Boden  dcus  kimme  in  dieser  Bedtg.  (bz.  als  Hori- 

ferner  kimme  ebenso  wie  nhd.  zont)  das  ausser ste  Ende  od.  der  ausser ste 

\   ahd.  zarga  [Seiteneinfassung  Band  u.  die  Kante  der  Erde  ist,  wo  diese 

es.  Band,  Bing;  Getreidemass]  aufhört   (de   sünn'   sitt   in  de  kimmda,   od. 

darh)   bz.   dargh,  fest  machen,  30  kimming)   u.    die  Sonne  in   das  Meer  ver- 

essen  etc.)  auch  in  der  Bedtg.:  sinkt  (ze  reste,  ze  wcste  geht)  u.  untergeht, 

ifäss  etc.  vorkömmt  u.  schwed.  woraus  sich  bei  od.  in  dem  Thema  „kimba** 

m  ausser  der  Kimme  am  Fass  auch  von  selbst  die  Bedtg.  des  Äeusser- 

aube  (die  Dauben  umschliessen  sten  od.  Entferntesten   (des   an   dem 

Baum   des  Fasses,    od.  bilden  35  Bande  od.  den  Grenzen  der  Erde  liegenden 

Vand  u.  die  Einfassung  etc.  des-  ausser  sten  Landes,  bz.  des  daselbst  wohnen- 

dieserhalb  unser  dQge,    bz.  itaJ.  den  Volkes)  entwickeln  musste.   Diesemnach 

\ube  u.  =  rings  um    ein  Kleid  glaube  ich  daher  auch,  dass  der  Volksname 

Reifen    od.  Einfassung,   Band,  der  k  i  m  b  e  r  n  u.  der  Landesname  kimme- 

s^  bezeichnet,  so  scheint  es  mir  40  rien  od.  kimbrien  mit  kimme  od.  kimbe 

lass  kimme  =  creDa  etc.  u.  kimme  zusammenhängt  u.  die  k  i  m  b  c  r  n  o^.  k  i  m- 

von  Hause  aus  dieselben  Wör-  merier   das  Volk  war,   was   eben  an  der 

beiden   (cf.  kam   od  kämm  aus  kimbe  od.  dem  äussersten  Bande  der  Erde 

älteres  Thema  kimba  zu  Grunde  wohnte. 

9S  mit  ags.  cimbing  (commissura,  45  Was  nun  das  präsumtive  Verb,  kimban, 

\enfügung,    Verbindung  etc.    od.  kamb,  kumbun,   bz.    die  von  den  Stämmen 

ndungssteüe,  Stelle  wo  zwei  Theile  kimb,  kamb,  kumb  (kemli^  komb,  kymb)  wei- 

fügt  u.  mit  einander  verbunden  tergebüdeten  Wörter  betrifft  (L.   Ettmül- 

f.  fôge,  bz.  ags.  fôg  u.  ahd.  fuogi  ler  setzt  dafür  ein  cimban  [jüngere?]  an, 
io,  jagitas,  junctura,  commissura  50  während  H.  Leo  für  camb  [pecten]  u.  cum- 
er  aus  einem  germ.  Grdverb.:  bol  [signum]  ein  cimban  [ornatum  esse]  an- 
nb,  kumban  mit  der  urspr.  Be-  setzt),  so  ist  zu  bemerken,  dass  sie  sämmt- 
n,  fassen,  halten,  festhalten,  zu-  lieh  der  idg.  y  gambh,  gabh,  skr.  jambh, 
en,  verbinden  etc.  hervorging,  jabh,  zend.  jab  (cf.  gabbebi,  gapen,  jappen, 
vielleicht  unser  kumme  (Gefäss,  55  kabbeln,  kaf^  kifen,  kam  ete.)  angehören, 
hüsseH, Wa^sserbehälter etc.) gehört,  welche  urspr.  die  Bedtg. :  gähnen  (bz.  den 
ags.  clmhing  (es  ist  zweifellos  ident.  Mund  aufsperren)  halte,  woraus  zunächst 
g  etc.,  s.  âen)  u.  unser  kämme  die  von:  schnappen,  beissen;  kicken,  offen 
mpf  etc.   aus  einer  u.  derselben  stehen  etc.  (cf.  Fick,   I,   69  gabh  u.  gap 

g,  die  formell  dieselbe  sein  muss,  60  [schnappen ,  beissen ;   klaffen,   tief  sein]  u. 

14* 


KIMME  212  KIN 


:ii;ki:h 


da-u  I,  322  n.  561  seq.,  sowie  II,  87  u,  kiHHen,  Kimemen  od.  KeHte  {am 

344  etc.  etc.;  —ferner:  Orassmann,  477       chen,   bg,  in  ein  Foês   od.  eine  K% 

jabh  [toonach  schnappen;  zermalmen];   —        —  dat  fat  is  to  dép  kimmd,   fti.  m 

Benfci/,  324,  jabh   [to  gape,  to  yawn;  to        (aufs  Neue)  kimmd  worden.  —  C^ 

destroy];  —  Bopp,   148,  é*^*,  gamb*   [re-    6  kimmen,  —  apkiramen. 

frenare,  coliiberc]  u.  gab'  [oscitare],  ^mb'  kimmiii^,  kimaieS  etc^  9,  ««■> 

[oscitari],  sowie  weiter  wegen  dieser  y  noch  kin,  Kinn    (mentun),    od,  der  ä» 

Pott,   Wurzehch.  III,    782)   hervorgingen,        stehende  Theil  des  Gesichts  unUr  é 

Die  liedtg.:  „schnaj)pen  wonach**  ging  nun       terlippe;   —   he    stekd  't  kin  10  md 

in  die  Bedtg.:  mit  dem  Munde  od.  den  Zäh-  10  —  Nd.,  mnd.  kinn  od,  kin,  kinnea.! 

nen  fassen,  od.  überhaupt  in  die  von:  fas-        nid.    kin;   mtiZd.    küme;    afries.  ka, 

sen,  erfassen,   halten,  greifen,  ïiaschen,  er-        nfries,  (Outsen)  kami;  a«.  kinni; «) 

liaschen  etc.  über,  während  andererseits  aus        engl,  chin  ;  an,  kinn ;    Mn,  kind;  ^ 

sehn app c n  auch  die  von :  beissen,  eerbeis-        nus ;  ahd,  kinni.  chinni,  cinni  Basmi 

sen,  zermalmen  etc.,   od.  aus  gähnen  u.  15  nus  hatte  die  Bedig,:  Wange^Bam 

klaffen  die  von:   offen  stehen,  sich  spal-        rend  as.  kinni  die  von:  Kinnbadte»,i 

ten,  sich  öffnen,  tief  od.  hohl  sein  etc.  her-        u,  ahd.  kinni  nd>en  meotnm  aiuek  ék 

vorgingen,   sowie  entweder  aus  fassen  etc.,        maxilla  hatte,   wie  es    denn   auch  m 

od.  aus  tief  u.  hohl  sein  (u.  so  auch:  in  sich        gena  (Wange,  Backen),  genoiimi  (B 

befassen,  umfassen  etc.)  die  Bedtg.:  cohiberc  20  zahn);  griech,  genas   (unterer  KimA 

u.  refrenare   der  y  ^&h'   bei  Bopp,  falls        Kinn);  air.  gen  (Mund);  skr,  hiasC 

diese  nicht  etwa  aus  der  von:  beissen,  spät-        backen)  in  anUeher  Weise  wie  wurr 

ten,  zerbeissen,  zermalmen,  zertrümmern,  zer-        u.  1  käfe  auf  eine  y  (wahrsdkeinL  e^ 

stören,  ruiniren,  vernichten,  tödien  (cf.  bei       aus  ghä,  klaffen  erweiterte  JFbmi  gh« 

Benfey  die  Bedtg.:  destroy  der  y  jabh  u.  25  der  Bedtg.:  gähnen,  Haffen,    hz.  sdm 

dazu  engl,  kill,  tödten,  dämpfen,  hemmen  etc.        u.  beissen  (kümos ,   bs,    kinn,   goi  cft 

od.  das  Verb,  hemmen)  hervorgingen.  Legt        zeichnete  urspr.  wie  kibbe,  b*,  nhd.  E\ 

tnan  7iun  dem  germ.   Verb,  kimbaii,   kamb^        tookl  ein  klaffendes  u,  schÊW^endei,U 

kiimbun  die  Bedtg.:  schnappen,  beissen  etc.        des  Etwas,  bz,  ein  Klaff-,    od,  2M»>i 

od.  die  von:  mit  den  Zähnen  fassen  u.  so  30  etc.  hervorging,  welche  wohl  dieselbe 9 

überhaupt:  fassen,  greifen,  halten  etc.,   bz.        von  j&nen,  bs.  ahd,  gten,  giwea,pMä 

die  von:  cohiberc  etc.  u.  daneben  die  von:        nen,  klaffen  äc)  ist,  da  audkskr,  Ui 

klaffen,  offen  atehe^i,  hohl  u.  tief  sein  etc.        urspr.  ghânu  Oeht,    cf,  auch  kta. 

zu  Grunde,  so  erklären  sich  hieraus  ausser  1.  kîn  u.  kim,   a)  Keim^  germm;  • 

kAm,bz.\ifjimh  in  der  Bedtg.:  Zahn,  Zacke  35  kin  brekd  Ctt,   bz,   kikd    dV   nSt  Um 

etc.  od.  auch  als:  Spitz  es,  Zackig  es  etc.        —   de  kinen   Bfknt  dY    ofstAdt;  d 

(cf.  kam)  auch  die  verschiedenen  Bedtgn.  des        nen   (od.  k!men)  Bchêten  dOr.   (ks 

obigen  kimmc  od.  kimba  u.  cimbing  sehr  leicht  gras-,  garst-,  kartnffel-,  wurtél-kxD,  hs» 
u.  zwar  von  crena  od.  auch  die  von  Fuge  etc.,  wnrtel-kim  etc.;  —  b)  bei  Ki 
(wenn  man  diese  Bedtg.  urspr.  als  Ritze,  iO  fein  und  sonstigen  KnoOenffewâdlSit 
Spalt  od.  Sehe  i  d  u  n  g  zwischen  zwei  Bin-  auch  Auge  (gemma)  genannte  Veriitlm 
gen  nimmt,  od.  auch  wenn  man  kimba  u.  bei  Bohnen,  Erbsen,  Wicken,  Kdnsffi 
cimbing  als  eine  Verbindung,  bz.  als  ein  ten  etc.  die  Kerbe  (Einsä^niU,  Sd 
ein-  u.  umschliessendes  Eticas  nimmt)  so-  Bitze,  Spalte  [u.  8paUsteUeJ,bg,amdk:]i 
wohl  als  die  von:  Seiteneinfassung,  Um-  45  Mal,  Malzeichen  etc.)  od,  di^fenigetm 
fassung.  Band  etc.  (cf.  oben  ahd.  zarga  von  u.  sichtbare  Stelle  etc.,  warams  der  i 
der  y  darh,  fest  machen  =  urspr.  fassen,  (germen)  hervorbricht  od,  henfonprm 
fesseln,  binden,  bz.  packen,  greifen,  halten)  wen  du  bonen  setst,  den  mnst  da  um 
od.  Daube  (als  Ein-  u.  Umfassendes)  od.  dat  du  sé  up  de  lan  setst,  bs,  datie 
auch  die  von:  Fass,  Gefäss,  Behälter  50  na  undern  kumd,  den  wasaen  aé  gaaa 
(s.  oben)   zum  Theil  aus  der  Bedtg. :  klaf-        dikke  kartuffels  kan&t  du  in  twé  of : 


fen,  spalten  etc.  od.  aus  der  von:  greifen,  ken  sniden,  man  du  must  appanen,  di 
fassen,  halten  (cf.  Fass,  Gefäss,  Behälter  ker  sttlk  'n  km  hold;  —  du  moit  de  1 
von  fassen  u.  halten),  während  man  bei  dêp  genug  ûtsnîden,  wen  da  kartaffieli  ■! 
Wmme  in  der  Bedtg.:  Gefäss,  Behälter,  66  —  Wang.  (Ehrentraut,  I,375)lâÊ 
ebenso  wie  bei  kumme  auch  direct  an  die  (Br.  Wb.,  Schambach  etcj  Hwn,  1^ 
Bedtg:  klaffen,  offen  stehen,  hohl  u.  tief  sein  u.  kin;  mnd.  kimc,  kine,  bs,  kyne,  kiei; 
etc.  der  y  gabh,  gambh  denken  kann,  weil  dies  keen,  kiem ;  mnld.,  mfläm.  kene,  kiem,  kl 
auch  Hohlgefässe,bz.  hohle  Gegenstände  ahd.  chimo:  ni^d.  kime  etc,  1/.  fanm. 
sind.  —  Ausser  kummo  vergl  auch  kummcr.  60      2.  kîn,  kinsel  (auch  k&m  tc.  kânX  £ 


KIN  KINSËL  213  KIND 

be.  linsenförmiger  SchiimHél  auf  Wein^  schwed.  die  Form  kirn  (cf.  kimrök,  Kien- 
Essig,  Dinte  etc, ;  —  d'r  drift  kin  (od.        niss)   hat.    —   Iktss  nun  aber  das  tnnîd., 

up  de  win ;  de  stop  hed  dV  gewis  nêt  mflâm.  kaen  (arvina  vilior  ex  balaena) ;  nld. 
Äten.  —  Nd.  (Br.  Wb.,  Schütze  etc.)  kaan  (Talgresten,  Griebe,  ausgeschmoUene 
Bâhnert)  kaam,  (Danneil)  kaom,  5  Fettstücke, prooinz.  od.  dialect.  [cf.  v.Dale] 
mnd.  kâm;  nîd.  kaam,  kaamsel;  mnld.  auch  der  Schmutz  in  den  Ecken  der  Augen, 
kaem,  kaen,  kiem;  m/Zäm.  kaem,  kaen  Augenschmale  etc.)  entweder  dasselbe  Wort 
n,  kam;  toang.  (Ehrentraut,  1,  ist  wie  kaen,  kaem  (mucor),  od.  gleichfalls 
uôm;  engl,  (keam)  nach  keamy  (kah-  (als  graues  u.  schmutziges  Etwas)  auslat. 
sowie  (kean)  in  (Halliwell)  keans  10  canas  entstand,  scheint  sicher  zu  sein,  wie 
in  Yorkshire  die  Bedtg.:  „Bier-  es  femer  auch  zweifellos  ist,  dass  das  isl. 
um"  hat)  u.  auch  woM  (kim  od.  kirn)  kam  (macula,  labes) ,  k&ma  (maculare,  con- 
Idmy  (muffig,  schimmelig,  moderig);  taminare),kâ.mugr(maculosuB,8ordidus);naru7. 
'.  dialect  (ksgm)  in  kajmut  (kahmig);  kaam  (trübe,  dunkel,  schwärzlich^  bz.  wenn 
'An,  wie  nhd.  auch  kahn  neben  kahm.  15  die  Farbe  mcUt  od.  verschossen  ist)  =  schwed, 
'(cf.  Grimm,  Wb.  V,  31  un^kahm)  dialect.  kam  etc.  gleichfalls  hieher  gehören, 
n  noch  die  Formen :  cham,  kom,  kan,  bz.  mit  dem  jedenfalls  schon  alten  tUd.-fläm. 
luch  KU.  hat  kaem  =  germ.  kon),  kaen,  kaem  unmittelbar  zusammenhängen. 
coun,  konen,  kûuen,  koum,  keim,  kühn,  3.  kin,  kein ;  cf.  kên,  gen. 

kym  dafür  vor.  —  Da  das  Wort  20  4.  kin,  Lotto;  —  schöl'  wi  kin  spölen? 
lel  (als  weisses  od.  graulich  weisses  —  Compos.:  kmspil,  Lottospiel.  —  Da  der- 
*  wahrscheinl.  mit  Schimmer ,  schim-  jenige  Mitspieler,  welcher  seine  Karte  beim 
verwandt  ist  u.  wohl  mit  ahd.  scimo  Ausrufen  der  Nummern  derselben  zuerst  be- 
,  Schein,  Schimmer)  u.  scimo  (ScThat-  setzt  hat,  den  Glückstopf  (lotto)  gewinnt  u. 
.  leichter,  dunkler,  grauer  Schein  etc.,  26  beim  Ausrufen  der  letzten  Nummer  seine 
ém,  schemern,  schimmern  etc.)  zu  sei-  Karte  rasch  rufen  muss,  dass  er  keine  wei- 
licare)  u.  mit  schmen  (scheinen,  cf.  tere  Nummer  mehr  zu  besetzen,  bz.  keine 
jnen  u.  kimen,  bz.  1  kin  etc.)  zu  der-  mehr  hat,  so  ist  es  sehr  wahrscheinl.,  dass 
y  gehört  (wenn  lat.  candeo  von  einer  die  hier  u.  auch  in  Jeverland  bekannte  u. 
id  [wohl  ati«  skan,  ska  weitergebildet]  30  gebräuchliche  Benennung  kin  für  Lotto 
mt,  so  kann  auch  canus,  caneo  etc.  sich  von  dem  Ausruf  mn  (kein,  nicht  ein) 
iinen  u.  sciman  zu  einer  y  skan,  ska  herschreibt,  wie  in  ähnlicher  Weise  mlnen 
%)  u.  Kilian  das  mhld.  kaem,  kaen  (auf  der  Auction  kaufen)  etc.  vom  Ausruf 
108  Situs,  bz.  Situs  canus  (fT^ts^e  od  min  (mein)  sich  herschreibt. 
i  Lage,  bz.  weisser  od.  grauer  Schim-  85  5.  kîn  (obs.),  Gefäss,  Fass,  Tonne.  Es 
.  Schmutz),  germ.  kon,  fram.  canis-  ist  nur  im  Dimin.  kintje  (Fässchen,  bz.  Vm 
bersetzt,  so  ist  es  mir  zweifellos;  dass  Tonne)  erhalten,  worüber  Weiteres  unter 
^ieses  mnld.,   mfläm.  kaen,   kaem,   bz.        2  kam  u.  2  kan^e. 

:&n  {aus  kane),  älteres  hochd.  kan,  kon  kind,  Kind.  —  Bedoisart.  u.  Sprichw. : 

aUen  Ablautformcn  entweder  direct  40  he  hed  gen  kind  of  küken,  war  he  för  sör- 
I.  canus  (weiss,  grau  etc.)  entstand,  gen  brûkd;  —  spéi-kinder  —  dêi-kinder, 
'  afranz.  canuir  (grau  werden) ;  norm.  od. :  'n  spêjead  kind  —  'n  dejend  kind,  od. 
(schimmeln)  aus  lat.  caneo  (weiss  u.  auch:  kinder  de  spêjen,  pleggen  to  dêjen; 
tein,  wie  z.  B.  Asche,  Schimmel,  —  lütje  kinder,  lütje  sorgen;  grote  kinder, 
1,  daher  auch :  eine  weisslich  graue,  45  gi'Ote  sorgen ;  —  lêfe  kinder  hebben  föle  na- 
vmutzige    Farbe    haben)    hervorging.        men;  —  kinder  un  kalfer  hör  dêl  od.:  kin- 

dieserhaXb  auch  (Diez,  II,  242):  der-  un  kalfermât  mutten  olde  lue  wêten ;  — 
chancir  =  älterem  chansir,  chanchir  de  'n  kind  up  böskup  stürd,  krigt  'n  kind 
tarn,  kaemen,  kamen  etc.)  u.  span.  ca-  wer  to  hûs;  —  't  is  nët  glik  wo  't  kind  hêt, 
schimmeln) ;  franz.  chanci  (schwamm-  60  wen  't  man  'n  nâm  hed ;  —  wen  de  kinder 
bz.  älter  franz.  chansi  (kahmig),  proten  fan  willen,  den  kngen  sé  wat  för 
wa%(dasAfdaufen, Schimmeln; Kahm,  de  billen,  od.:  kinder  fan  willen  krigcn  wat 
\d),  bz.  älter  franz.  canissure,  can-  fSr  d'  billen,  od.  auch :  kinder  hör  wille  steid 
,  chansissure  (Schimmel,  Kahm)  von  b!  de  bessemstok  agter  de  döre;  —  wen  de 
re,  ujobei  noch  wegen  der  Formen  \an  55  kinder  hör  wil  krigen,  den  kriten  sê  nêt ;  — 
n  u.  kiem  etc.  aus  kane,  kan,  bz.  lat.  wen  kinder  willen  kakken  up  olde  lûe's  ge- 
luf  das  franz.  chien  (Hund)  aus  ca-  makken,  den  fallen  sê  dör  d'  brilF ;  —  ût 
chéneau  (Dachrinne)  aus  canalis  ver-  kinder  worden  ôk  lue ;  —  kinder  maken  hin- 
u.  wegen  der  „m"  von  kam,  kim  statt  der;  —  wen  't  kind  dôd  is,  is  de  fadderskup 
;.  bemerkt  wird,  dass  nhd.  Kien  im  60  Ctt;  —  wen  't  kind  ferdrunken  is,  word  de 


KIND  214  EINEN 

pütto  dempt;  —  dat  kind  schal  wol  *ii  sag-        Verbum  kiniuui  (unpr,  idiMUi,  ku,  taië 
ton  dud  liebben  (fiff,  von  einer  Sache,  die  zu       gehört  u,  âemmat^  mü  kfaaii  (kämtM^ii 


Anfang    mit    übergrossem   Eifer    betrieben        uen)  von  Hause  au»  gätuUeh  uummmie 
wird);   —    urnic   lue  kindcr   stâa  agtcr  de  Bemerke  sei  noch,    dass   H,  Leo  (Sfâ 


döre ;  —    (lat  kind  riikd  na  de  harbarg ;  —  6  175  seqj  für  cjrn  etc.  oüdk  ein  agt 

nüms  sla  sm  kindcr  dod;  wcl  wêt,  wat  d'r  ansetst,  während  L,  jEtimüllerMêAfé 

nog  ût  word;  —  d'r  word  g('Mi  kind  grût  an  qiman  (cf.  kamen  vom  y  gam)  ew  Ffiiit 

bûTen;  —  liô  sOgt  ût,  dat  man  d'r  wol  kin-  non  =  goth,  (unbeleffi)  qinuui  (gigxNR)i^ 


der  mit  to  beddc  jagen  kun;  —  lic  würd  sQk  stellt,  aus  welchem  indessen  ahd.  kai« 

as  'n  kind  in  do  wOgo  (ironisch);  —  vn  kind,  10  schwerlich  entstehen  konnte^  faBs  weM^i 

gi'>n  kind;   twô  kindcr,  spOlkinder;  ilrC:  kin-  dies  aus  urspr.  qind,  qaind  (^.  Min 

der,  föl  kinder.  —  Afries.  kind,  kyud;  uld.,  aus  qam,  quam  u,  unser  kiUessqulkft 

7id.  kind;  mnhJ.  kind,  kint ;  mnd.  kind,  kynd,  hervorgegangen  ist,  was  aüerdingt  iM* 

kint,  kvnt,  kindt,  kyiidt;  mjUim.  kindt,kint;  möglich  ist. 

as.  kind;  ahd.  kind,  cind,  chind,  khind,  chindt,  15      Kind-dope,  Kindtaufe. 

cinth,  kint,  chiut;   mhd.  kint   (Kind,    Sohn  kindel-ber,  Kindiaufsscfimaus. 

od.  Tochter;  Kind  in  vertraulicher  Anrede;  kinderaehtig,  kinderhafL  kindisdiei- 

Knabe  od.  Junges  Mädchen:  Jüngling, jun-  wo  kanst  du  grôt   wicht    m  nog  so  kide 

ger  Mann;  Edelknabe).  —  ZunücJist  sei  be-  achtig  tircn? 

merkt,  d<iss  kind,  kint  im  ahd.  u.  mhd.  auch  20      kinder-gek ;  /.  q,  kindenna]. 

jdiirale  Bedtg.  hatte  (es  war  demnach  urspr.  kinder-gespÛs^    kleines  KindergaebM 

ein  Collcctivunt)   u.   vtan   damit  sowohl  das  kinderkeiL  Kinderchen;  — 8pridm.(ii^ 

Kind,  als  die  Kinder   (also   überhaupt  die  nisch):  he  (icid  sin  beste    as   de  kmdiBli 

Nachkommenschaft,  od.  loas  aus  dem  Mut-  de  in  't  bedde  kakken. 

terschooss  geboren   wurde,   bz.  was  erzeugt  26      kinder-krum,  Kinilerkram,     F^rflU 

wurde  von  den  Eltern,  od.  ihnen  entkeimte  in  seinen  verschiedenen  Sedeutunges. 

H.  entspross  etc.)  bezeichnete.    Fick  (III,  kinder-mal,  kinder-^eki  kilder-Mt,li 

40)  stellt  demnach  für  kind  ein  Thema  kindi  der  scJir  liebend,  gern  mit  Kindern  W^ 

(Nachkommenschaft)  auf,  was  er  mit  einem  rend  u.  spielend,  mich  Kindern  vedasf^ 

Thema   kin    n.    dem    Verb,    kinan  (keimen,  30  od.  Kinder-begierig  wie  s.  B.  EKdeéift 

spriessen,  sprossen  etc.   [also  kindi  als  Ge-  eine  Frau,  die  schon  lange  vergebens  afi 

keimtes,   od.    Gesprosstes ,   bz.   als   Spross,  Geburt  eines  Kindes  hoffen. 

Sprössling    in    collectiver  Bedtg.],   hervor-  kinder-scho,  Kitiderschuhe ;  '—fig-^ 

brechen  aus  Etwas,  od.  urspr.  wohl:  [sich]  sches  Verhalten  u,  Wesen  etc.;  —  heh 

spalten  etc.,   cf.  kiuen)   zu  der   idg.   y  gi,  36  sin  kinderschô  ûttrukkeD,  bs.  oflwd. 

(sich  regen,  lebendig  sein,  cf.  I,  74,  V  gi  u.  kinder-spil,  kiiider-spil,  K^SenpA; 

dazu   unser   kwik,   kwiver  etc.)   stellt.    Da  dat  is  gen  kinderspil,    wen    olde  Ifte  wf 

nun  aber  die  Verba  kennen  u.  können  stok  riden. 

(cf.  kennen  u.  könen)  sowohl,  als  auch  un-  kindheid,  Kindheit,    Jugendseä;  —  i 

ser   afries.  kin  etc.    (s.   unten)    u.   sonstige  40  kindheid  up;  — Sein,  Wesen,  Zuäand  ei 

germ,  Wörter  auch  ein  von  der  y  jan,  gan  Kindes;  —  he  is  up  tSn  oldo  dagen  lir 

(zeugen,  erzeugen  etc.)  abstammendes  germ.  de  kindheid  kamen. 

Verb,  kinan,  kinnan,  kan,  kunun  (zeugen  etc.)  kin^j^f  Kindchen,  kleines  Kind. 

voraussetzen,  so  ist  es  klar,   d<iss  von  die-  kinds-bên,  Kindesbein,  Kindheit, frék 

sem  kin-an   od.   kinn-an   (dessen   3.  Person  45  Jugendzeit^  etc,;  —   fan  kindsbén  np^ 

priis.  eben  kind  od.  kint  lautete  [od.  wovon  kinds-kind,  Kindeskind, 

es  wie  kund  von  kunnan   eine  FarticipiaU  1.  kinen  od.  luiien   u.    (jedoch   sdl0 

bildung  war]   u.    die  Bedtg.:  zeugt,   er-  kirnen  od.  kînen,  keimen,  spriessen,  if 

zeugt  etc.  hatte)  die  Stammform  kind-i,  od.  sen,  ausbrechen  etc.;  —   de  garst  kind  ( 

kint-i  in  der  Bedtg.:  gezeugtes   od.   er-  50  brekd  ût,  —^  löpd,    —    kipd  etc.).   —  S 

zeugt  es  Etwas   etc.   ohne  alle  Schwierig-  ken  (cf.  schinen,  sehen,  schänen),  kftofli 

keit  entsteîwn  konnte  u.  dass  demnach  das  jetzt   kinde,   kind   am   gebräuchlichste»^ 

Tliema  kindi    ebenso   wie   afries.  kin,    ken,  Satl.  kinnc;  wang.  km;  nd.  (Br.  Wb.)\ 

kon;    nfries.   kinn,   kenn;    as.  kunni;   ahd.  mcn,(Danneil)kîn,(Schambaehdk) 

cunni  etc.;  ags.  cyn,  cynn,  cinn  (GeschleclU,  55  nen;  mnd.  kinen,  kirnen;  nid.  keoen,  1^ 

Verwandtschaft;    Verwandter  etc.)    u.  ags.  kiemen,  kimmen ;   mnld,,  mfläm.  kenn,! 

cund  (abstammend,  bz.  desselben  Geschlechts),  men ;  as.  kinan,  ken  (keimen  etc.) ;  aké^ 

cind,  cynd,  bz.  gccind ;  an.  kind  (Geschlecht,  nan,  cliincn ;  tnhd.  kinen  (sidé  spalten,  i 

Art  etc.,    cf.  an.  mannkind;  engl,  niankind,  öffnen,  reissen,  bersten,  von  einander  gd^ 

Menschengeschlecht  etc.)  zu   diesem  agerm,  60  klaffen  etc.;  keimen);  aga.  cinnn,  inUhA 


KIN£N  215  KINKE  KINK 

iten,  ^erplaUen,  zerreissen  etc.) ;  iicngl.  Bedtg.)  der  y  von  ahd.  scina  etc.  (vergL 
tmann)  cbinen  (dasselbe);  goth.  ki-  auch  kanâl)  auch  daraus  hervorgeht,  dass 
ú&n  (in  U8kijaii,  uskcian,  auskeimeti)  neben  dem  aus  ags.  seine  (Schienbein)  ent- 
lan  (germinare  etc.).  —  Fi  c  k  (III,  standenen  engl,  shin  (Schienbein,  cf.  schaue, 
.  u.  I,  74)  stellt  goth.  kijan,  bz.  keian  5  schene)  u.  üal.  schiena ;  venet.,  piem.,  ro- 
er  idg.  y  gi  =  skr.  ji  (leben,  sich  re-  magn.,  sard.  schina ;  span.  esqueua ;  franz. 
c,  cf.  kwik,  kwîver  etc.)  u.  ahd.  ki-  êchine,  alt  eschine  (Rückgrat,  cf.  spina  [Sta- 
^  einem  aus  kinu  =  skr.  jinu,  bz.  der        chel,  Nadel  etc.  u.  =  Rückgrat,  bz.  Gräte^ 

jinv  (lebendig  werden)  entstandenen  Grat]  u.  dazu  grâd,  grât) ;  engl,  chine  (Rück- 
\  kin  (keimen)^  wobei  zu  bemerken,  10  grat,  Kreuz;  Lendenstück;  die  Kimme, 
Irassmann  für  ji  eine  ältere  Form  scharfe  Kante,  Zarge  eines  Fasses  etc.)  aus 
f stellt,  die  anzunehmen  indessen  beim  ahd.  scina  etc.,  auch  das  wällon.  heue  (Hoiz- 
ich  von  goth.  qiman  etc.  (cf.  kamen)  scJieit,  Holzsplitter)  daher  stammt. 
.  Qual,  Quelle  etc.   von  einer  V  gar,  Vergleicht  man  nun  aber  weiter  ags.  cina 

wie  lat.  qua,  qui  au^  urspr.  ka,  ki  15  (rima  etc.);  engl,  kine  (kleine  Ritze),  keen 
rf orderlich  sein  dürfte.  Wie  ersieht-  (scharf,  schneidend  etc.);  aengl.  (Strat- 
Hisst  nun  aber  die  Bedtg.:  sich  spal'  mann)  chine  (rima),  chine,  cheue  (hiatus), 
.  des  ags.  m.  cr^.  cinan,  kiuan  ^^u  (2te-  chines  (scissurae);  täd.  keen  (Spalt,  Riss, 
gi  nicht,  weslMlb  denn  Bopp  auch  Kluft  etc.),  so  können  auch  2  kân,  kântje 
reits  am  ScMusse  von  2  käu  bemerkt)  20  u.  kintje,  bz.  5  kin  sehr  gut  direct  zu  kinan 
s.  cinan  od.  cinan  zu  skr.  y  khan  (fo-  (klaffen,  spalten,  reissen  etc.)  gehören,  wah- 
perfodere)  stellt,  die  indessen  nach  rend  auch  die  Fonnen  von  nhd.  Kien  (in 
(I,  236)  mit  cha  (schneiden,  spalten,  Kienspan,  Kienholz,  Kienruss  etc.),  bz.  ahd., 
0,  kshau,  ksha  (verletzen,  ritzen,  bz.  mhd.  kien  (Kienfackel,  Fackel)  od.  chin, 
len,  stechen,  verwunden,  tödten)  auf  25  chên  (Kienholz,  bz.  die  am  meisten  Jiarzigen 
an,  ska  zurückgeht  u.  wovon  ski  als  Stücke  der  Kiefery  die  als  Späne  zum  Feuer- 
y  (Fick,  II,  264)  von  griech.  keio  anzünden  u.  zum  Leuchten  dienten)  =  ags. 
i  etc.)  u.  (Fi  c  k,  I,  236,  bz.  B  opp,  caen,  cen,  ceân ;  mnld.  keen,  kien ;  mnd,  kêu, 
T.  kshi  (laedere,  occidere,  bz.  perire,  km,  nd.  keen  etc.  so  stark  an  das  Präter. 
re,  perdore,  delerc)  jedenfalls  nur  eine  30  kên  von  kinan  od.  kinan  (spalten)  erinnern, 
form  ist,  wie  skid  (scheiden,  trennen,        dass  die  Wahrscheinlichkeit  sehr  nahe  liegt, 

etc.)  von  skad  u.  auch  ski  (der  y  dass  es  gleichfalls  wie  ciua  etc.  (rima  etc., 
mo,  Schein  etc.  u.  sciuan,  scheinen  cf.  auch  nid.  klove  =  Holzscheit  u.  =  Spalt 
7n  ska,  skan  (brennen,  sengen,  flam-  etc.  u.  ahd.  chlobo,  gespaltener  Stock  etc.; 
\),  deren  erweiterte  Form  skad,  skand  35  Kloben)   zu  kinan   (spalten  etc.)  gehört   u. 

(I,  241)  für  skr.  cand  (leuchten,  ur  spr.  überhaupt  die  Bedtg.:  Scheit,  Spli  t- 
rem  etc.)  m.  2a^.  cendere,  candere,  can-  ter,  Span  etc.  (od.  gespaltenes,  bz.  abge- 
z.  etc.  ansetzt.  Hat  daher  goth.  ki-  spaltenes,  abgehauenes  Etwas)  hatte  u.  dass 
ian,  keinan  wie  a^s.  cinan  u.  ahd.  ki-  sicJi  hieraus  dann  die  von  Spalt-,  Span- 
IrkUch  von  Hause  aus  die  Bedtg.:  40  Holz,  od.  (fettes)  Holz  zum  Brennen  u. 
tUen,  klaffen  etc.  (Hildebrand  [cf.  Leuchten  (wozu  eben  das  Kiefernholz  be- 
m,  Wb.  V,  455]  sieht  kinan  etc.  des-  sonders  tauglich  ist),  od.  Fackel  etc,  u.  dann 
tch  als  Nebenform  von  giuen  od.  gi-  ferner  die  neueren  Bedtgn.  von  Kien  wei- 
dnen  [gähnen,  klaffen  etc.,  cf.  jaueu]  ter  entwickelt  haben.  Dass  übrigens  nhd. 
8  mit  ahd.  giên,  giwên  von  Fick  zur  45  Schiene  =  ahd.  scina  auch  ein  abgehau- 

ghi  gesteht  wird),  so  ist  es  sehr  wahr-  enes,  abgespaltenes  Etwas  bezeichnete  und 
.,  dass  es  mit  ahd.  scina,  scena,  sciena  hierin  mit  Sp  a  n  (abgetrenntes  dünnes  Stück- 
\e,  Röhre,  Schienbein;  Nadel  od.  Sta-  chen  von  Holz,  Eisen  etc.)  zusammentrifft, 
k>rn,  Spina)  u.  lat.  scio  (wissen,  bz.  darüber  vergl.  Weiteres  unter  spôn^  bz.  spône. 
n,  von  einander  scheiden  etc.,  cf.  50  2.  kinen,  kanen,  Kahm  (s.  2 km)  bekotn- 
i  u.  an.  skil,  Unterscheidung  etc.,  men,  mit  Kahm  od.  Schimmel  besetzt  wer- 
scheiden,  trennen  etc.;  verstehen,  er-        den;  —   de  win  hed  kind  —  od.  fangd  au 

etc.)  u.  an.  skeina   (ritzen,  verwun-        to  kinen. 

),  sowie  griech.Vúô  (spalten  etc.)  etc.  zu  kin  ig,  kahmig,  schimmelig,  muffig  etc.;  — 

US  ska,  skan  entstandenen  y  ski  (späl-  55  de  win  is,  bz.  smekd  kinig. 
nnen,  scheiden,  schneiden,  hauen,  bz.  kinke,  kink  u.   kinkel,   Schlinge,    Ver- 

,  graben ,  ritzen  etc.)  gehört ,  wie  ja  schlingung,  Windung  od.  Ringel,  Drehung, 
•Ug. :  spalten  etc.  u.  stechen  etc.  (nach  Verdrehung,  Verioicklung  etc. ;  —  de  drâd 
lin,  stechen  etc.   gab   es  wahrscheinl.        is  so  dral,   dat  sük  d'r  elkermal  'u   kink  iu 

auch  ein  ags.  sciuan  mit  derselben  60  smitt,  wen  'k  de  nadel  wer  dörstakeu  hebb' 


KINK-HORN  218  KIPE 

ciug  (cachiunatio)  anführt,  sodass  neben  dem  kuk,  kvak  (IcrAmmeHf  wdilheH)  iUBmmat 
gleichfalls  hieher  gehörenden  u.  mit  kQchen  fallen,  sondern  dass  auch  skr.  ^ßk  iL  ted. 
ident.  ceöcian  (sticken,  hrrchen,  würgen,  hz*  ^ac  (geziemen,  passen,  bs,  /B^cn  =  ûti 
schwer  schlucken),  aceúcian  (sufTocare)  aucJi  verbinden,  sMiessen,  tun-  u.  etiMdUieMi 
schoti  ein  ags.  cincun  od.  cincjan  bestanden  6  etc.)  Qankha  (3tus^£il,  cf,  JFiek,  I,56),m 
haben  miiss.  —  Im  Altuord,  finde  ich  nichts  es  als  Gehäuse,  was  ein  anderes  wäkd 
dahin  gehörendes  belegt,  doch  findet  sich:  umgiebt  od.  um-  «.  einsehUesst  etc.,  od.A 
isl.  kakia  (lento  imlsare)  n.  kiaka  (tuiidere,  Gekrümmtes  u.  Oewundenes  etc.,  nébäém 
cf,  kinken  sub  c),  kiauka  (arridero,  od.  fdän.]  obigen  griech.  n.  laL  F'ormen  wohl  äset  i. 
smile  ad),  kmnk  (avium  vox,  crocitiis)  etc.;  10  derselben y  idg.  y  Icak,  kank  aiMelâraL 
norw.  kauka  (juchzen,  singen,  laut  schreien  kink-hOst,  Keickhusten.   —    Nid.  kak- 

etc.,  schwed.  dialect.  k.^iikn,  käka),  kikja,  hoest;  mnld.,  mfläm.  kink-,  kich-,  kidt^ 
kikna  (den  Athem  trrlieren ,  keichen  etc.)  kieckhoest;  »k{.  kink-,  kachhoost;  ai^ehii* 
=  schwed.  kikna,  dän.  (kige)  nach  kighoste  cough,  bz.  kiukcongh  «.  kinkhouit;  »diA 
(Keichhusten),  kjokla  (zanken,  keifen  etc.,  15  kinkhost;  schwed,  kikhosta;  dän,  kJ^noM 
cf.  kakeln)  etc.  —  cf.  kinken. 

kink-horn.     So   heisst   nicIU   allein   das  1.  kînsel,    GekeimUs,    Keime;  —  wêH^ 

WeUhorn,  sondern  auch  andere  grössere  ge-        kiuscl,  Mauskeime,    Zu  1  km,  bs.  üociL 
wundene   Schneckengehäuse,   welche,   wenn  2.  kinsel,  s.  2  kin. 

man  sie  vors  Ohr  hält,  einen  singenden,  bz.  20      kintje,  s.  5  km. 

surrenden  Ton  hören  lassen,  während  die  1.  kip,  l>ehauen,  behobelt^  bes^niUen,9L 

kleineren  Schneckengehäuse  der  essbaren  Gar-  auch:  gesclwren,  rasirt  ete,  ti.  daher:  M^ 
tenschnecke,  bz.  die  Gartenschnecke  selbst  eben,  nicht  struppig  od,  ravh  eic,  €gtu,ft 
kiukhorntjos  (meine  Mutter  luU  in  ihrer  Ju-  gelmässig,  ordeiîûich,  neU,  Aöftsdb,  rnUd^ 
gend  viele  kiukhôrntjes  auf  dem  Markte  ge-  25  saul)er  etc.;  —  de  balke  ia  kip  an  Ulr;- 
kauft  u.  verzehrt)  heissen.  —  Nid.  kinkho-  dat  sügt  hir  all'  so  kip  un  nsyet  At,  dit^ 
ren  (Fosaunenschnecke,  Wendeltreppe,  bz.  waren  iQst  is,  um  't  to  8Êa;  —  Upper  ■ 
ein  gewundenes  Hörn  od.  JUase-  Werkzeug  môjer  (schöner)  as  hir,  findst  da  't  nai^orili 
[Weiland],  woraus  ein  scharfer  Ton  her-  —  't  is  alP  up  't  kipste  m&kd;  —  to  kf 
vorgepresst  [gewrongen])  wird;  mnld.  kinck-  80  (zu  glaU,  od,  zu  sauber  u.  ndU)  kin  "tili 
hören  (turbo,  piscis  turbiuatus,  concha,  coch-  mäkd  worden;  —  ho  sch&fd  *t  au'  W  ti| 
lea  marina  qua  ad  buccinandum  utitur;  buc-  un  glad,  dat  't  hêl  nét  beter  kan.  —  JB 
ciuum,  buccina,  concha  tortilis,  concha  turbi-  nkl.  kip  (Kerbe,  EinsehniU,  SpKtU  Hl,  It 
nata) ;  m/^äm.  kinchoom  (poisson  qui  so  tieut  abgespaltenes  Stikk  Höht,  luehem^  Sdsk 
cn  coquille  sabotée  coqueluche);  hochd.  kink-  85  (Stück  Holz  am  Pfluge)  ete,;  nrnld.^  wflm 
hörn  (Blashom  mit  Jhellem  Ton,  sonst  Zinke  kip  (ictus);  engl,  ch\p  (SehniU^sn^  JÊ^ 
od.  Zinkhorn).  —  Im  nid.  (cf.  We  Hand,  chen,  Schnitzel,  Abfall  etc.)  su  kippeii?odL  diF 
van  Dale)  kömmt  auch  die  Zusammen-  8(»  twn  kip  [ictus  eta],  e/.  kippen  OM  AAtalf 
Setzung  kiuk-klaroen  (Jilashorn)  vor,  was  =  in  derselben  Bedtg,  wie  kappen ,  msmA  ^ 
„laut  u.  scharf  tönende  Zinke^*  (k1aro(*n  ist  40  wie  desgl.  auch  woM  mit  ki^en,  k^  flfe 
=  franz.  clairon),  od,  auch  vielleicht  ,,g  e-  u.  kaf,  kif  etc.  wurzelhaft  «.  begr^ßiek  st 
wundene  Zink&^  sein  kann.  Da  indessen  sammenhängt. 
(cf.  V.  Dale)   statt  kink-horeutje   auch  die  2.  kip,  s.  kippe  etc. 

Bcdupl.:  kink-kank-horentje  vor  Aomm^   (cf.  kipe,  o^.  kipe,  kip,   a)    Kappe,  Ata 

unser  kik-kak,  kik-kakken  u.  die  Identität  45  zwar  speciell  eine  tiefe,  nach  (fbm  km  ^ 
der  Stämme  kik  u.  kiuk  unter  kinkon),  so  was  verjüngt  Zidaufende,  für  FVamsn  W 
scheint  dies  kink  nicht  ident.  mit  kink  od.  Stroh,  Bohr  od.  dünnen  HoUspänen  g^ls^ 
kinke  (Drehung,  Verschlingung,  Windung  tene,  Kopfbedeckung; —  he  aitt  bit  ai  É 
etc.),  sondern  mit  kinken  in  der  Bedtg.:  tö-  oreu  in  de  kipe;  —  seit  de  kip  fiin  âsïs^ 
nen,  klingen  etc.  connex  zu  sein.  Vergleicht  50  dat  man  din  gesigt  ördondlik  s6n  kan;  — 
imiii  indessen  lat.  concha  u.  Cochlea,  bz.  se  hed  'n  kip  up  de  kop,  as  'o  inuBeakirfj 
griech.  kogché,  kogchos,  skr.  ^aiikhas  (Mu-  —  b)  Korb,  Tragkorb  od.  BehäMer  stmp 
schel),  so  scheint  es,  als  ob  diese  Wörter  jlochtenem  Stroh,  bz.  von  geflodUenm  Wt^ 
nicht  allein  mit  kink  (als  Drehung,  Ver-  den,  od.  von  durch  QuergefledU  9erb»iiiesst 
schliiigung,  Krümmung  etc.),  sondern  auch  55  Holzstäben;  —  do  din  kip  apen  un  lâftiii^ 
mit  skr.  k&ksLm  (Wirbel  des  Halses),  k&k  {ein-  wat  du  d'r  in  liest;  —  he  dract  to  wk 
gere),  bz.  lat.  cingere  (es  bedeutet  soviel  als  mit  sin  kipe,  dat  hü  d'r  hast  ander  bemrii^ 
ein  Etwas  mit  einem  Kreise  od,  einer  ge-  —  ('ompos.:  t'ôrkipe  (Futterkorb),  —  et 
krümmten  Linie  umfjebcn,  od.  ein  Etwas  um-  kipe,  —  pipenkipe  (Ffeifenkorh),  —  htai^ 
gürten,  cf.  Fick,  1,  36)  u.  ferner  auch  mit  00  kipe  (Hvdinerkorb  u,  zwar  sowohl  sm  JCm^ 


EIP-KAP-EOEGEL  219  KIPPE  KIPP 

«ftdk  Hühner  befinden ,  als  auch  ein  w  and  de  rike  man,  —  de  uns  wol  wat  gäfcu 
warm  die  Hühner  ihre  Eier  legen),  kau,  —  f81  kan  he  gäfen,  —  lauk  schal  he 
ig6dskipe  (Korb  od.  BehäÜer,  be,  Rü-  läfen ;  —  wen  he  kumd  to  starfen,  —  schal 
id.  Tragkorb,  worin  Steinzeug  getra-  hd  de  hemmel  arfen.  —  6od  schal  hum  lo- 
feä  geboten  toird)^  —  tOrfkipe,  —  5  nen,  —  mit  hunderddftsend  krönen,  —  mit 
Öpe  etc.  —  Nd,  (Schütze,  Scham-  hunderddûsend  klokjes  d'r  au;  —  dar  kumd 
bann  eil)  kiepe,  kiep,  kip,  kipe  u,  sünt-Martiu  bischup  an.  ^ 
Tb.)  küpe  M.  (imHildesh.)  keupe  (Ko-  Oder: 

erb  etc.);  mnd.  kipe  od.  kjpe(Korb);  süunor  Martcns  fögel,  —  kip-kap-k8gel ,  — 
Vit  mar)  kippe,  kiepe,  keipe  (Tasche,  10  wul'  so  wid  flögen,  —  al  arer  de  rin  —  al 
^nener  Behälter  etc.).  Weitere  For-  afer  do  rin,  -r  heb'  ji  sunt  Martens  fögel 
.  Bedtgn.  in  deutschen  Dialecten  vergl.  ôk  sîu  ?  —  süute  Martens  göse.  —  bunt  ok 
m  (Wb.)  unter  Kiepe.  —  Ags.  cype  al  to  böse,  —  bîten  de  olde  wife,  —  de  tit- 
e  (Korb) ;  ae7igL  (Stratmann)k\pe,  ton  fan  de  life,  —  braden  s'  up  de  röster, 
Korb);  engl.  (Berksh.,  cf.  Lucas)  15  —  sm«kken  as  ên  körster.  —  d'r  flogen  twô 
grosser  Korb)  u.  kipe  (Weidenkorb,  rubin^es  ua  *t  papenhûs  to,  —  dat  papen- 
euse);  norw.  (Iv.  Aasen)  kipsi  (Wei-  hfts  was  dV  ferslaten,  —  de  hemmel  stun' 
b;  kleines  Fach  od.  Gestell  in  der  spêrwîd  apcu.  —  as  Josêp  ût  de  schole  kwam, 
iinee  Hauses).  —  Es  ist  schwerlich  —  ho  had'  d'r  gen  botter,  —  he  had'  d'r 
pe  (Kufe  =  aengl.  cûf ;  ags.  cj^f)  eine  20  gen  brod,  —  he  legde  sin  kop  in  Marê  hör 
ntiii^  aus  lat.  cûpa,  sondern  gehört  schôt.  —  Marê  de  had  d'r  ên  gordel  an, 
her  mit  kapen,  kop,  kappe  etc.  zu  —  dar  hungen  wol  dûsend  klokjes  an,  —  de 
germ.  Stammverb.  Idpan^  kap,  kupun  klokjes  fangen  an  to  pingeln,  —  lêfe  En- 
«,  fassen,  halten,  tragen,  heben  etc.,  gelkes  fungen  an  to  singen:  —  fan  hir  an 
lien,  schützen^  retten,  decken  etc.,  od.  25  —  fan  dar  an ,  —  bäfen  wand  de  nke  man, 

bt^Ucken,  verhüllen  etc.,  cf.  pa,  pi  —  de  alle  minsken  gäfen  kan;  — rike  man 
Wer  u.  die  y  var  unter  waren,  wil-  to  perde,  —  unse  lêfe  hëre,  —  de  lett 
Uen,  wulle  etc.),  toas  selbst  indessen  wassen,  —  gôd  koren  un  gôd  flassen,  — 
itî^  schap,  schip  etc.  auf  eine  idg.  y  gôd  koren  un  gôd  Imsäd,  —  frôke!  is  dat 
qf.  kappe)  zurückgeht,  die  übrigens  30  gen  gôd  hûsffer&d? 
auch  die  Bedtg.:  hauen,  schneiden,  kipke,  kîpken,  die  kleine  kappenförmige 

(cf.  kappen),  bz.  stechen,  graben  etc.,  Napf-  od.  Herz-Muschel,  welche  auf  den 
nwen,  bersten,  sich  spalten,  klaffen,  Sandbänken  im  Watt  massenhaft  gefunden 
tehen  u.  hohl  sein  etc.  gehabt  haben  u.  namentlich  zum  Brennen  des  Muschel- 
ia  ja  sowohl  kipe,  kop  etc.,  als  auch  85  kalks  verwandt  wird.  —  Dimin.  von  kippe 
Bchip  urspr.  die  Bedtg.:  tiefes  od.  (leichte  Mütze  od.  Kappe)  wie  kapke  von 
8  Etwas  (cf.  griech.  skaphos,  Gra-  kappe.  Im  wang.  (Ehrentraut,  I,  374) 
eh^sbauch,  Schiff  etc. ,  sowie  unser  heisst  sie  kâbûk,  was  wohl  für  kabuke  steht 
i.  schip  etc.)  gehabt  haben  kann.  cf.  u.  da  sie  sonst  auch  (Ehrentraut,  II, 
Abbe  u.  kippen  u.  lat.  capio,  cou-  40  39,  unten)  im  Jeverschen  u.  Ostfriesischen 
.  capio,  wobei  zu  beacJUen  ist,  dass  auch  kapke  od.  küpke  genannt  wird,  so 
c heller,  lat.  Wb.)  das  UU.  capio  wird  auch  kabAk,  bz.  kabuke  dasselbe  wie 
Tseits  sogar  von  griech.   chaö,  kaö,        kapke  sein. 

ïli^en  etc.,    ef.  gapen  etc.)  abgeleitet  kipken,   es  ist  ein  Dimin.  von  kippen  in 

cf.  kipke  u.  unter  2  kippe.  45  der  Bedtg.  schlagen  etc.  u.  wird  wie  hikken, 

Uip-kogel,  eine  (cf.  1  kippe  u.  kögel)  bikken,  pikken  etc.  namentlich  im  Sinn  von : 
}mgékehrten  Hute  ähnliche  mit  grü-  „leise  mä  der  Spitze  eines  Eies  auf  die 
tnzacktgen,  od.  gefiedertem  Kraute  u.  Spitze  eines  Änderen  schlagen'*  gebraucht. 
Bildern  beklebte,  um ,  bz.  auf  einem  Das  kipken  geschieht  so  lange,  bis  die  Schale 
Kohlstengel  od.  einem  Stock  befestigte  50  des  Eies  zerbricht  u.  heisst  von  diesem  kip- 
jgene  Papier-Laterne,  womit  die  klei-  pen  in  der  Bedtg.  ,jßicken**  im  nid.  ein 
Idehen  am  St.  Martins- Abend  umher-  junges  Huhn  auch  „een  kip" ,  ähnlich  me 
um  sich  Leckereien  u.  kleine  Geld-  auch  kQkeu  von  Hause  aus  mit  kikkeu  zu- 
ke  zu  erbetteln,   indem  sie  eins  der        sammenhängt. 

en  Lieder  dazu  singen.  —  kip-kap«  55  1.  kippe,  kipp,  od.  kip,  kipse,  leichte 
—  sflnter  Martens  fögel,  —  sünter  Mütze,  Mannsmiitze.  —  Nid.  kip  (Plur. 
dikke  buk,  —  stekd  sin  närs  to  't  kippen),  Kindermütze.  —  Nebenform  von 
ût.  —  repe  repe  bergo,  —   dürd  sin        kappe,  cf.  Grimm,  Wb.,  das  zweite  Kippe. 

nét  segge,  —  dürd  sm  moder  'tuet  2.  kippe,  kipp\  od.  kip,  Spitze,  scharfe 

—  krigt  *n  pukkel  ful  slage.  —  hir  60  Kante  etc.,  tiamenüich  in  Bezug  auf  Etwas, 


KIPPEN 


220 


KIPPEN 


locf»  auf  die  Spitze  etc.  gestellt  Utt  u.  daher 
auch  leicht  umschlägt;  —  de  kûp  (od,  dat 
fat,  de  sâk  etc.)  steid  np  de  kipp'  an  Bleid 
gllk  um ;  —  de  balke  ligd  up  de  kippe  (auf 
der  scharfen  Kante,  hz.  so,  dass  aer selbe 
nach  der  einen  od.  andern  Seite  hin  umzu- 
kippen droht,  od.  jede  Minute  umkij^pen 
will  od.  viuss);  —  he  steid  up  de  kippe  (er 
steht  im  Begriff  zu  stürzen  od.  zu  fallen^  hz. 
auf  detn  Sturz,  od.  auf  der  Wippe);  — 
de  bûdel  steid  in  de  kippe  (die  Sache  steht 
im  Segriff  zu  kippen  od.  umzuschlagen  etc.). 
—  Dieses  Wort  ist  ebenso  (cf.  auch  Grimm, 
Wb.,  1  u.  2  Kippe  u.  bei  Seh.  u.  L,, 
mnd.  Wb,,  1  kip,  Zipfel  od.  Spitze  =  tip, 
timp,  top  etc.)  wie  1  kippe  eine  Ablautform 
von  kappe  in  der  Bedtg. :  Oberstes  od.  Spitze, 
bz.  Decke  od.  Deckel  (od,  das  was  ein  an- 
deres irte  eine  Kappe  od.  Hülse  bedeckt  u, 
ein-  od,  umfasst  u.  einschliesst,  cf,  kipe  u. 
kipke  etc.)  u.  wenn  auch  das  Verb,  kip- 
pen einestheih  eine  Nebenform  von  kappen 
ist,  so  erhellt  aus  kanten,  kautelu  (als  von 
kante  weitergebildet)  auch  wieder^  dass  kip- 
pen in  der  Bedtg.:  umschlagen  od,  stür- 
zen (auf  die  Seite  legen  etc.)  sowohl,  sowie 
auch  aus  koppen  (köpfen,  bz.  die  Spitzen 
abhauen  u.  abschneiden),  dass  kippen  in  der 
Bedtg. :  spitzen  od,  die  Spitzen  u,  Z ip- 
feln  (cf,  auch  top  u.  toppen)  abschneiden 
od.  abhauen  u.  abschlagen  wieder  von  kippe 
in  der  Bedtg.:  Spitze  od.  Oberstes  ab' 
geleitet  ist,  während  sich  andererseits  beim 
Vergleich  von  kuip,  knippeu  etc.  (cf  knip, 
od.  knippe,  knipp  u.  knippen  u.  nid,  knip 
[Falle]  u,  unsenn  klap  od.  klappe)  zu  kip- 
|)en  nicht  verkennen  lässt,  dass  die  Bedtg. 
u,  der  Gebrauch  dieses  kippe  sich  zum  Theü 
wenigstens  auch  wieder  aus  detn  Verb,  kip- 
pen sub  e  herleitet,  wie  dies  z.  B.  auch  mit 
nhd.  Kippe  od.  Keppe  (Schaukel),  Kippe 
(Falle,  decipula  =  nid.  kip)  u.  Kipp  e  (Gold- 
wage; —  davon  Kippe  u.  Wippe,  sowie 
Kipper  etc.,  cf.  Grimm,  Wb.)  der  Fall 
ist,  während  von  kippen  sub  a  sich  mhd. 
Kippe  (Sichel,  sichelförmiges  Mesner)  so- 
wohl, als  auch  nid.  kip  (Kerb,  Schnitt,  Stück 
od.  Streifen  Holz  etc.,  s.  unter  1  kip)  herleitet 
u.  auch  nid.  kip  (junges  Huhn,  als  ein  Etwas 
was  aus  dem  Ei  bricht  etc.,  s.  unter  kipken  u. 
kippen  sub  d)  ebensowölü  davon  abstammt  als 
das  nid.  u.  nd.,  mnd,  kippe,  kip  (Bund, 
Bündel,  Packen  etc.,  cf.  Seh.  u.L.),  dessen 
Bedtg.  toohl  in  ähnUéher  Weise  von  kippen 
entstand,  wie  unser  knip  (eine  Äbtheilung 
od,  ein  Bündelchen  Garn,  cf.  2  knip)  von 
knippen,  wobei  noch  erwiihnt  sei,  dass  an., 
isl.  kippa  (fasciculus  etc.);  norw.  kippe  etc. 
mit  dän.  knippe  synonim  ist. 
kippen,  a)  schneiden,  hauen,  kappen,  ker- 


ben etc,;  —  ho  hed  sOk  de  hAr  kna 
(schneiden,  kürzen,  sttUgen  etc.),  6«.  w^ 
pen  (abschneiden  ete»)f  od.  wat  ütni^ci  (tm- 
schneiden,  ausdünnen)  laten;  —  fttUM 
5  (aussdmeiden^  bz,  auékerben^  eÎMCii  ficM 
aus  Ettcas  herausnehmen  «.  JO  aiieft  «§• 
tiefen  etc.);  —  inkippen  (einsekmeiâm,  m- 
kürzen,  einstuteen  ete.;  einkerben  ett);^ 
b)  mit  der  Spitze  von  BStwct»,  od.  einem  ^ 

10  zen  Etwas  auf  ein  Anderes  edklagm  oL 
picken,  dass  es  bricht  od,  beratet^  k.Vi 
dass  ein  Loch,  od.  eine  Veriiefume  mI^ 
was  entsteht;  —  h6  kipd  (od,  ki|lkeiD  ft 
so  lank  up  herum,   dat  't  ei  kOrt  cad;  - 

15  c)  stossen  etc.  od.  sondern  (von  idmnin, 
spalten,  theilen^  trennen  eie.  fliiifdfcnift 
scheiden  etc.,  daher:  ütkippen  (iimiffl— , 
aussondern,  aussdieiden,  anuweHes.  uêt 
sen,  auswählen  ete.) ;  —  he  ia  ûtnpd  (triA 

20  ausgestossen  etc.,  z.  B.  aus  einer  Öuâ- 
Schaft);  —  he  kipd  (stössi,  wirft,  sesiEt, 
merzt  etc.)  dat  siegte  d'r  ût;  —  he  keii« 
beste  for  sOk  d'r  ûtkipd;  —  d)  heemen^k^^ 
chen,  ausbrechen  (d.  K  entweder:  sgitm 

25  die  Spitzen  [cf.  2  kippe]  zeigen  cCe«  m 
wahrscheinlicher:  ^saUen  etc,  ef.  ktak 
—  de  garste  kipd  nét  &fen,  A«.  »  ailiil 
kippen  beffräpen^  od.  wil  nét  sôd  kîppn;- 
de  fisken  kippen  (brechen,  wM^fiú  ftlÉ 

80  kûte;  —  e)  wmzMagen,  Mk  ei^  es  &É 
legen,  od,  nach  unten  neigen,  MrzÊn,f^ 
len  (d.  h  entweder:  sehlagen  eie,,  ei  W 
chen  u.  so:  stürzen  etcj;  —  de  wagMfji 
dat  schip,  de  stAl,  de  sake  eta)  ii  m  ^k^ 

85  pen,  od.  wil  kippen;  —  da  muit  de  Mhat 
kippen  (das  hintere  Ende  neigen  od.  mâ 
unten  fallen  lassen  od.  ma^etü,  dat  de  Iril 
d'r  ûtfalleu  kan ;  —  he  kipd  dafc  u;  * 
dat  wer  (WeUer)  kipd  um:  —  dat  bl  atf 

40  wat  kipd  worden,  den  löpa  t  beter  ftt;  - 
de  wagen  (od.  de  budd  etc.)  kipd  (MUH 
stürzt  etc.)  um;  —  dat  kipd  (neigt  Ü 
schlägt,  fäXU,  stürzt  etc.)  för  afer;  —  «lA 
dâlkippen,  upkippen  ctc  —   NéL  (Sr.  IFk 

45  Schütze  etc.)  kippen  (wie  sub  a,  c  ik  4î 
mnd.  (Seh.  u.  L.)  kippeu  (ausbriUen,  k 
ausbrechen  machen  etc.,  von  HÛhment,  i^ 
dem  sie,  od.  die  Küchlein  von  innen  hirm 
die  Eierschale  kippen) ;  nid.  kippen  (lu  fW- 

50  fen,  fassen,  fangen,  nehmen^  wäMen,  Mü 
van  Dale  auch  kapen  vergUickt;  —  i 
schneiden,  kerben  etc,  =  käpen ;  «-  c  40 
Durchpicken  der  Eier,  um  die  Bnä  Ott- 
kommen  zu  l<issen);  mnld,    (Kit)  Uppv 

55  (cudere,  ferire,  icere,  insecare;  —  csfn 
excipere,  eximere  etc.;  —  puUulare,  pili 
cdere,  excluderc  vel  excudere  ovm  etc);i|rfiA 
kippen  (dasselbe) ;  engl,  chip  (in  teUüw  oMi 
schneiden,  schnitzeln;  behauen;  dmtth» 

60  chen,  wie  das  Küchlein  das  Ei  ete.)  «.  d| 


KIPPER  221  EIS 

ieh^,  (A^^ringen,  abbrechen,  bs,  sprin-  lesen  thtU)  etc.     Daher  auch  wM  nd.  u. 

h  iMbeptäUn,  cd.  spähen,  reissen  etcj ;  hochd,  (cf,  Grimm,  Wb)  kipper,   Person 

Siraimann)  chippen,  cf,  dtuselbst  welche  die  Münzen  beschnitt;  dann  Über- 

ppin;  —  aas,  (cf,  L,  Ettmüller,  ?uiupt:  Fabrikant  von  leichten  u,  schlecMen 
3)  cippjftn  (sec&re),  forcippjan  (prae-    5  Münzen,    Geldfälscher,   Fälscher,  Betrüger 

—  WeiUrvergl.  Grimm,  Wb.  un-  etc.,  wovon  die  Zusammenstellung :  Kipper 
es,  «XU  in  der  Bedtg.:  schneiden,  u.  Wipp  er, 

i  ete,  wM  blosse  Äblautform  von  kippke,  kippken^  s,  kipke  etc. 
ist.  Sodann  vergl  auch  noch  ftn.  kip-wip ;  i.  q.  wip-wap  =  Schaukel,  cf, 
Hkeken  [rucken,  zucken,  stossen,  bz.  10  küp-wüpke  u.  wippe. 
ïer  bewegen  etc,],  ziehen,  richten,  he-  kiTt^^  Kiefer,  WohlausVihhe^Vx^everderU, 
,  bz,  einen  Stoss,  Bück,  Zuck,  Zug  kîs,  wählerich  od.  wählend  u,  prüfend, 
^en);  ist.  kippa  (raptaro  etc.) ;  norw.  das  Auserlesenste  u.  Beste  liebend  u.  ati«- 
sen)koepptk,provinz.k\pp9k  (kippen,  suchend,  delicat,  eigen,  ekel  etc.  a)  in  Be- 
ete.) u,  kippa  (rvkke  til  Big,  snappe,  15  zug  auf  das  Essen,  od.  die  Speise,  daher 
traekke  ûsk  med  Btang;  samle  etc.  atich:  lecker,  leckerhaft  etc.;  ~  he  is  so 
fos  L,  Ettmüller  Q>ag.  383)  zu  kis,  dat  he  hêl  nêt  wêt,  ^wat  hê  mag  of  äten 
nbelegten  ags.  cippan,  capp,  cuppon,  wil;  —  hô  is  fOls  to  kîs  ^od.  kör)  ap  't 
(le?are?  secare?)  vergleicht.  Boss  äten;  —  du  must  nig  so  kis  (od,  kör)  up 
r  die  Bedtg,:  rikcken  od,  rucken  u.  20  't  äten  wäsen,  den  wen  dn  so  hilfst,  den 
m  die  Höhe  bewegen  etc.  des  an.,  must  du  nog  grote  amwenst  beg&n,  wen  dn 
ippa  sich  in  mancher  Beziehung  mit  ût  't  hûs  kumst  an  dîn  foten  under  ander* 
kippen  8ub  e  berüLhrt,  ist  zweifellos,  mans  disk  steken  must;  —  b)  wählerisch  u, 
ses  kippen  sich  ja  auch  mit  wippen  delicat  in  Bezug  auf  Reinheit  u.  Sauber- 
ch  sehr  nahe  berührt  u,  eigentlich  25  keit,  sodass  aller  Schmutz  u.  jede  Befleckung 
heisst  als :  einen  kip  od,  wip,  bz.  eine  (auch  in  moralischer  Beziehung)  ängstlich 
%de  Bewegung  (od.  überJiaupt:  un-  vermieden  u,  verabscheut  wird,  od,  auch  in 
ete,  pUHzUche  Bewegung  u.  Schwin-  Bezug  auf  Umgang  u,  Gesellschaft  etc,;  da' 
inen  Stoss,  Bück,  Schwung  etc.  in  her  auch:  Ekel  u.  Scheu  vor  jeder  unange- 
ie,  nach  seitwärts,  od.  nach  unten  80  nehmen  od.  befleckenden  Berührung;  vor- 
kfp-wip  tt.  kflp-wûhke)  machen  od.  sichtig,  zurück?MUend,  sittsam,  keusch  etc.; 
%  u,  thun,  wodurch  es  sich  auch  wie-  —  sé  is  so  kis,  dat  hör  h&st  gen  minsk  an- 
ijffUeh  mü  kippen  in  der  Bedtg.:  rören  dttrd;  —  kis  in  worden,  gesinnungen 
N  od.  schlagen   (umkippen  ist  ja  an  daden.  —  Nid,  kiesch  (die  naanw  kiest, 

umschlagen  u,  schlagen  ist  ^  keurig,  naauwkearig,  naaawgezet,  omzichtig, 

=  schwingen,   cf,  hin  u,  her  beleera,  net  etc.);  mnld.  kies  (curioBos,  de- 

.  etc,)  berührt,  woraus  man  also  ab-  lectu  gaadens  etc.) ;  mfläm.  kies  (carieax  etc.). 

mMSS,  dass  ^pen  in  allen  vehchie-  —  Es  ist  ident,  mit  aengi  chise,  chûse  (ele- 

Mtgn,  von  Hause  aus  von  dem  un-  gans,  amans) ;  ags,  c^,  cûse  (fagtidioBus  in 

p   erwähnten   alten  nd.,   bz,  mnld.,  40  edendo;  purus)  u,  gehört  mit  afries.  kûsk; 

kip  (ictus)  weitergebildet  wurde  u.  wfries.  kuwsch;  nid.   kuisch;  mnld.  kaysch 

MT  Stamm  kip  ebenso  wie  kap  van  (castus,  pudicus,  continens,  intemeratus,  im- 

auf  die   bereits  unter  kappen   er-  maculatus,  mundus,  parus) ;  mnd.  kusch,  kûs ; 

idg.  y  skap,   hauen,  stossen,  schla-  as.   kûsko;   ctgs.   cûsc,   cûsce;   ahd,   chûsk, 

od.  hacken,  stechen,  graben  etc.,  45  chuisg,  chûski,  chûschi,  kdsgi,  chiuske ;  mhd. 

h  spalten,  schneiden  etc.  u.   auch  kiuBch,  kiusche  (cûsc,  chuisg,  kiusch  etc  ist 

schnappen  etc,  (was  sich  eigentlich  wohl  =  äUeres  ags,  ceösig,  ahd.  kiosig,  bz, 

gleich  bleibt,  wenn  man  die  Wör-  kiosich  od,  =  cûsig  etc.,  also  mit  dem  Suf- 

en,  bikken,  pikken,  hikken,  hakken,  fix  ig  von  ceös,  od,  cûs,  c^s,   bz.   von  dem 

ie,  vergleicht)  zurückgeht,   wonach  50  obigen  cûse,   c^se   weitergebildet)   =:  nhd, 

ppen  mit  dessen  Präter.  kap  eigent-  keusch,  soune  auch  wohl  mit  afries.  kest 

Stammverb.  von  kappen  ist,  (Wahl,  Beliebung,  Küre,  bz.  das  Erwählte 

r,  Person  od,  Ding  etc,  die  od,  weU  u.    Gekorene,  AuserwäUe,   Beliebte  etc.)  = 

r  kippen  ihut.     Daher:  bômkipper  wfries.  kest -,  M.knai',  c^s.  CYBt;aengl.c\JAte; 

er    der    die  Bäume    schneidet    od.  55  an.  kostr;   norw.  kost;  goth.  kustus;   ahd, 

—  b.  Messer  od.   Scheere,  womit  cust,   kust,   chust;   mhd.  kost  (Schätzung, 

me  beschnitten  od,  geschoren  wer-  Prüfung ^  Beurtheüung ;  WaJU;  ÄuserwähU- 

-  hârkipper  (Einer  der  die  Haare  heä.  Erprobtheit,  ProbehaUigkeit,  Vortreff- 
i  od.  ausdünnt); —  ûtkipper  ("f^ner  lichkeit,  Tüchtigkeit,  Bravheit;  Beschaffen- 
Auskippen,  bz,  Auewerfen  od.  Am-  60  heit,  Art  u.    Weise);    ags.   cystig;   aengl. 


KISTE  224  Kima 

kîsen,  bz.  dem  obigen  Stammverb,  kisan  (ste-  kittel,  KiUd^  kemdartiaer  lemmer  Uâth 

chen,  graben,  spaîten,  schneiden  etc.)  denken  wurf.  —  Nd,  kiddel,  kiel;  «mI. Udd, krid; 

u.  zwar  ausser  mit  dem  Letzter eti  u.  nhd.  mfläm.  u.  mtM,  kedel,  ked  t».  kitbd,kfttri; 

Kcsse  (Spalte j  s.  oben)  auch  mit  cïméi  (ú-  nid.  keel,  kiel;   mhd,   kittel;   f^ies:  Utti 


lex)  auch  um  deshalb,  weil  alle  Meissel  u.  6  Wegen  der  Formen  keel,  kiel  wtrgL  Uri' 
Schneide-  od.  Stech-Werkzetige  urspr.  aus  gens  a%uh  I  \3\.  —  Eb  %9t  vieOeidit  «»• 
Juirtem  Gestein  bestanden,  bz.  aus  Kieseln  wandt  mit,  od.  ein  DinUn,  von  Kutte,  k 
od.  ähnlichen  Steinen  durch  Spalten  verfer-  statt  kittel  auch  die  JForm  küttel  vm  lúa^ 
tigt  wurden  u.  demnach  chisel,  kisel  (=  gla-  Oder  ist  es  ident  mit  ags.  cyrtel ;  oenfL  i» 
rea  u.  silex)  als  Gespaltenes  od.  Zerkleiner-  10  tel,  kurtel,  kertel;  engi.  kirtle;  an.  «ik]^ 
tes,  bz.  ein  durch  Spalten  etc.  erzeugtes  Et'  tili  (tunica,  Oberkleidf  Rock  wtii  KapÊH  % 
was  od.  als  Spalt-Ding  (chisel  braucht  nicht  Aermeln)  =  dän.  kjortel  etc. , 
nothwendig  als  Dimin.  von  kis,  chis  =  Kies  durch  ABSimUation  Ja  sehr 
aufgeführt  zu  werden  u.  ist  seiner  Bedtg.  konnte, 
nach  auch  gar  kein  Dimin.,  sondern  soufoM  in  16  kittel-flinte,  Kieaehtein,  Kiete^Uat.  - 
der  Bedtg.:  glarea  als  BÜex  ein  gespaltenes  Nid.  (v.  Dale)  kittelsteen.  Wang.  kM 
od.  abgespaltenes  EtwaSy  bz.  ein  Etwas,  was  der  Kiesel  od,  Kieadaiein  ^^kichdiäa*  M 
durch  Spalten,  Bersten,  Theilefi  etc.  od.  Zer-  mnld.,  mfUhn.  k^hd  =  k^e  (niez,  &  Mr 
kleinern  etc,  entstand)  lautlich  u.  begrifflich  kegel)  ««.  dann  giebt  es  auch  ein  UaL  (Diu, 
ganz  dasselbe  Wort  sein  kann,  als  das  af ranz.  20  II,  20)  dotto,  ciôttolo  (Siein,  Riesi),ús 
c\\Ue\,c\w\  (Meissel),  weil  auch  dieses  Werk-  woher?  —-  Steht  kittelflint,  bs.  Uttehta 
zeug  ja  stets  ein  Spalt- Ding  (cf.  unser  eftc^a /Ar  kQttelfiint  u.  hängt  dewuuuhVM 
hoiuú  [Meissel]  von  biten  [beissen  etc.],  bz.  u.  küttel  (=  Kiesel),  bz.  dessen  SCamm  kSt^ 
von  der  y  bhid  [spalten,  beissen],  toovon  katte  in  der  Bedtg.:  Kies,  6r.  ff  rief  ab 
auch  lat.  finderc  etc.)  bleibt,  gleichviel,  ob  25  ZerklüßeÜes  od.  ZerepaUenes,  ZerUänak 
man  es  als  ein  urspr.  aus  Stein  gespaltenes  (auch  ital.  ciotte  würde  sieh  ans  kflUe  #■ 
u.  geschnittenes  Etwas,  od.  als  ein  Etwas  klären)  mit  mnld,  kutte  (Kerbe,  eaak  » 
toas  od.  womit  man  spaltet  u.  schneidet  (od.  cisura) ;  engl,  cut  (Schmitt  Hieb  ete, ;  SSd, 
sticht,  gräbt  etc.)  auffaast.  Vergleicht  man  Theil,  Stückchen,  SpUtter  ete]);  am^ÏÉlS 
nun  aber  goth.  gais ;  ahd.  gor  (Lanze,  Speer,  30  (crena),  cuttin  od.  kalten,  kitten,  ketta  Uät 
Spiess)  von  der  y  ghas  (stechen,  stossen,  s.  dcre,  secare,  cf.  St  rat  mann),  dl  |M 
unter  gäre) ,  so  würde  sich  auch  an.  kesja  Loos,  od.  Theü,  Äntheil  etej  ZiÊsammes,  m 
(Lanze,  od.  Speer)  leicht  in  gleicher  Weise  wahrscheinl.  auch  nhd.  Kies,  Kissil^ 
von  demselben  Stammverb,  ableiten  lassen.  einem  alten  kisaa  (spaUen,  beissen  ete.,  ff 

kiste,  Kiste,  Kasten,  Behälter,  Sarg  etc.;  85  unter  2  kisen)?  —  Engt  cut,  ft«.  aeM|Lal- 

—  'n  holten,  od.  isdern,  bz.  *n  stênen  kiste ;        tin,  kutten  etc.   (schneiden  etc.)   hängt  sîé^ 

—  'n  geld-,  linnen-,  od.  doden-kist;  —  de  leicht  mit  mnd.  knien  (8ehiachten,Ukîtemâcit 
tikc  kumd  fan  afend  in  de  kiste.  —  Nd.,  kuter  (ScJUächter,  Knoehenhaner  ss  «hU, 
nid.  kistc,  kist;  ahd.  kistâ;  chiste;  mfid.  mfläm.  kuyter,  kater);  an.,  ML  kuti  (odkl- 
kiste;  ags.  ci8t,cy8t  (Kiste,  Sarg);  an.  kista.  40  Ins),  kuta  (cultellis  pungere)  etc.  Musiasis^ 

—  -4  ms  lat.  cista,  bz.  griech.  kisté  (Kiste,        worüber  Weiteres  unter  kunte. 
Kasten),  was  wohl  mit  kistérna   (Cisterne,  kittern.  kwitteri,  leise  od,  fein  «.  aeM 
Wasserbehälter  etc.,  od.  urspr.  eine  Spalte,        achallen.  Knistern  ete. ;  switsehem  ete,  Sfkm 
Vertiefung,  Höhle,  Orube  etc.)  u.  vielleicht       toort  wie  kattern,  kwattem  etc.,   »ovm  1% 

auch  kis  (Kornwurm);   lat.   cassus  (Holz-  45  teru,  sotoie  2  kettern  u.  k wettern   (^. 
wurm)  etc.,  sowie  weiter  mit  lit.  kasu,  kasti        kwetter,  kotsen,  kwatsen  etc.)    eins  Ms^ 
(graben,  stechen),  kassau   (klauen,  kratzen,       form  ist. 

striegeln);  kslav.  cesa,  cesati  (scheeren,  krat-  kittîg,  fUnk,  behende,  gewandt,  ndt, 

zen  etc.);  skr.  kash,  kashati  (jucken,  kratzen  deutlich,  sauber,  reinlich  etc.;  —  *n  kl4 
etc.,  bz.  [cf.  Bopp]  pulsarc,  laedere,  occi-  50  wif,  war  elk  Buk  afcr  freid;  —  lé  ii  wi 
dere)  zu  einer  idg.  y  kas  (stossen,  stechen,  kittigea  deren,  dat  clk  sttk  d'r  in  ftriMi 
graben,  bz.  spalten,  schneiden  etc.)  gehört.  —  dat  sttgd  dar  in   liû8   all'   80  ktt^K^ 

kist-dam,  ein  länglicher  kistenartiger  dat  d'r  ôk  gen  smiktje  to  neu.  is  and^^ 
Damm  von  Holz,  der  inwendig  mit  Erde  staktje  up  d'  ferkende  stft'  steid;  —  Sa 
ausgefüllt  ist.  55  kistje  kunn*  hol   nêt  kittiger  mâkd  w«ta 

kist-hOfd,  ein  kisteti-  od.  kastenartiges  so  inôi  is  't.  —  Wang.  (Éhrentrmmt,i 
Vorwerk  an  einem  „h8fd",  welches  inwen-  95)  kittig  (schnell);  nid.  kittig  (neC,  pvife 
digmit  Steinen  ausgefülU  ist.  afgcricht,vaardig,vurig).  —  2)(i«fiiiiÛ.(Jri(A 

KiHt-maker,  Kisten  •  Macher,  Schreiner,  bz.  mfläm.  kittigk  in  kitUgh  maeeken  (niM 
Tisclüer  etc.,  cf.  kastmaker.  GO  faccrc,  significaro)  is^  vom  alten  tnnUL, 


RISEK  223  KISEN 

poalle  n<m  feconde),  keesten  (germer  malmte  etc,  wie  Gries,  G^rind,  Grütze  etc. 
9ehweüt.  (Grimm,  Wb)  keist,  bz.  (die  Formen  sind:  kis  [erst  mhdj  kys,  Il\bs, 
cheîste  (Keim;  Same  von  Mensch  u.  kysz  für  nhd.  Kies  u.  ahd.  kisil,  chisil, 
n) ,  keisten  (onaiiizaro)  u.  vielleicht  khisil ;  mhd.  kiscl ;  mnld.,  mfläm,  kecsel,  key- 
las  östr,  (Grimm,  Wb.)  keut,  seinen  5  sei  [also  koes,  kejs  für  K  i  e  s] ;  nid.  kcizel; 
e  (sofern  dies  für  älteres  keust  stelU  ags.  cisil,  cesel,  ceosel;  aengl.  [Stratmann] 
\  Jcaum  anzunehmen,  nicht  mit  unserm  chisel  u.  [Halliw.]  chesel,  chesill  =  nhd. 
etU.  ist)  mit  unserm  kisfm  (spalten  etc.)  Kiesel,  wobei  zu  bemerken,  dass  kisil  etc. 
-er  mit  mtüd.,  mfläm.  keoseu  (kauen,  früher  auch  die  Bedtg.:  g\are&  hatte)  gehören 
nern,  zermalmen  etc.)  u.  kiusan,  bz.  10  kann.  Hält  man  nun  die  Grdbdtg.:  spalten, 
iosan,  cheosan,  cbiesen  etc.  (kosten,  beissen,  kauen,  zermalmen,  zerkleinern  etc.  u. 
\ten  etc.)  zusammenhängt,  wobei  noch  klaffen,  gähnen,  hohl  od.  tief  sein  etc.  für 
der  Bedtg,:  nucleus  etc.  u.  Mark  kisan,  kas,  kusun  fest,  so  erklärt  sich  aus 
lurne  ais  Inneres  u.  Bestes  des  der  letzten  Bedtg.  auch  leicht  das  goth.  kas 
wftêm.  keest  auf  das  mit  lat.  gra-  15  (Gefäss,  Uohlgefäss  etc.,  cf.  2  kare),  wozu 
te.  zur  y  jar  od.  gar  (zerreiben  etc.)  es  wenigstens  besser  stimmt,  als  zu  einer 
fule ahd.  kerno  (cf.  1  kern,  sowiekwemj  germ.  y  kas  (werfen),  toozu  Fick  (III,  45) 
:örrel)  verwiesen  wird.  Vergleicht  man  ausser  an.  kös  (congeries),  kasaadha  (begra" 
her  femer  noch  unser  grind ,  grint,  ben),  kesja  (Lanze) ;  engl,  cast  (werfen)  etc. ; 
(Kies,  Gries  etc.  od.  Zerkleinertes,  20  auch  ahd.  chës,  mhd.  kês  (fester  Boden,  fe- 
benes,  Zermalmtes)  u.  ags.  grindan  stes  Erdreich),  bayr.  kes  (Gletsclier)  u.  fer- 
re,  fremere;  molere,  conteri)  in  ihrem  ner  auch  nhd.  Kies  u.  Kiesel  stellt  u. 
wienhange  mit  grim  u.  grinen  u.  der-  die  er  weiter  auch  wieder  mit  (II,  91)  gas 
y  gar,  wie  bei  kern  u.  kwem,  körn  (bringen,  tragen  etc.)  identificirt  und  am 
',  gvar,  gur,  bz.  skr.  jar.  jur,  vergl.  25  Schlüsse  sogar  mit  zend.  jah  aus  gvk,  gft, 
mter  kläden  die  y  gar  als  urspr.  gam  (gehen,  kommen  etc.)  zusammenstdU, 
ttamm),  so  läset  sich  wohl  kaum  be-  was  doch  alles  sehr  zweifelhaft  klingt  u.  wo- 
Vj  dass  auch  eine  wurzelhafte  u.  be-  bei  man  vielleicht  besser  annimmt,  dass  zu- 
he  Connexität  zwischen  unsertn  kisen,  nächst  für  an.  kös  (kasar)  u.  kasa  entwe- 
ten   (mag  dies  nun  mit  mnld.,  mfläm.  30  der  an  einen  unmittelbaren  Zusammenhang 

[kauen ,  od.  zermalmen ,  zerkleinern  mit  an.  kas  in  der  Bedtg. :  Stein'  od.  Thon- 
i,  goth,  kiusan  [kosten,  bz.  kauen,  zer-  gefäss,  bz.  Urne  od.  Steinkiste,  bz.  über- 
etc.]  ident.  sein,  od.  nicht)  u.  dem  haupt  ein  hohler  Behälter  etc.  (cf.  auch 
Ziee  u.  Kiesel  besteht,  die  eben  auf  Kiste)  zu  denken  ist  u.  dass  sich  hieraus 
räbegriff:  knirschen  (bz.  sonare,  s.  3")  dann  weiter  die  Bedtg.:  einsargen,  begra- 
fnna),  od.  reissen,  brechen,  bersten,  ben,  bestatten  etc.  entwickelt  hat,  od.  dass 
y  heissen,  kauen,  zermalmen,  zerklei-  kös  u.  kasa  (als  Grab  u.  ins  Grab  legen, 
gerreiben  etc.  od,  auch  auf:  luiuen,  begraben)  von  der  Grdbdtg.:  stechen,  spal- 
^  stossen,  spalten  etc.  beruhen  kann,  ten,  graben  etc.  von  kisan,  kas  etc.  abzulei- 
le  diese  Bedtgn.  sich  leicht  eine  aus  40  ten  ist,  walirend  man  für  ahd.  chës  (fester 
dem  entwickeln  können.  Will  man  Boden  etc.)  auch  ja  einen  unmitteWaren  Zu- 
te  es  ja  nicht  unbedingt  sicJier  ist)  aber  sammenhang  mit  kis,  bz.  Kies  u.  Kiesel 
mnld.,  mfläm.  keescn  (kauen,  nagen  (silex)  annehmen  kann,  zumal  wenn  man 
ach  unser  kisen  (spalten,  klaffen)  von  vergleic/U,  dass  das  as.  griot  (s.  unter  gurte) 
iusan  (kosten,  bz.  kauen  etc.)  ableiten,  45  ausser  Gries,  Kies  etc.  auch  die  Bedtg.: 
Ben  sich  beide  ganz  ungesucht  von  terra,  saxum  hat  u.  auch  das  Wort  Grund 
alten  germ.  Stammverb.:  kisan,  kas,  (solum,  terra  etc.)  zu  grindan  (spalten,  zer- 
(auch  kise,  kose  [Backenzahn]  ge-  malmen,  molere  etc.)  gehört,  c/.  aucA kittclflint. 
I  nicht  zweifellos  zu  kiusan,  kosten  Zum  Schlüsse  sei  noch  wegen  des  franz. 

ffon  einer  idg.  y  gas  (schlagen,  stos-  50  ciseau  (Plur.  ciseaux,  Scheere),  span.  cincel, 
tehen,  spalten,  beissen  etc.)  ableiteti,  port.  sicel  (wovon  franz.  ciseler,  ausmeisseln, 
^  vielleicht  der  von  Fick  (I,  79)  ciseliren)  bemerkt,  dass  nach  Diez  (1, 128) 
tüten  y  ghas  u.  (I,  74)  gas  (ausge-  die  Herleitung  desselben  aus  dem  lat.  un- 
'löschen,  sterben  etc.)  zu  Grunde  liegt  sicher  ist.  Vergleicht  man  nun  dessen  afranz, 
\  Ben  feg  auch  y  chash  [to  kille;  55  u.  alt-  u.  neuengl.  Formen  (Stratmann): 
y  bz.  bei  Boppy  êas*  [occidere],  die  chisel,  cisel  (es  hat  ausser  Meissel,  Stech- 
kas'  k'as',  cas*,  ^as',  g'as'  u.  g&s'  ver-  stahl  etc.  im  Engl  auch  die  Bedtg.:  Stein- 
*  u.  wozu  ausser  kisen  etc.  auch  nhd.  keil),  so  Hesse  sich  bei  diesem  Worte  auch 
«•  Kiesel  als  das  Zer  kl  üft  ete,  entweder  an  einen  unmittelbaren  Zusammen- 
} alten e,  Zerkleinerte  od.  Zer-  GO  hang  mit  chisel,  kiscl  (silox),  od.  mit  unserm 


ELADDE-BOE  »6  KLADDEN 

Uen  etc,  od,  mit  diesem  zu  demselben  Stamm  gingen,  deren  heOerer  od,  dumffer 

klad  u.  bedeutet  eigentlich  ein  schmieriges  sehr  oft  auch  nachahmend  auf  den 

u,  so  auch  klebriges,  bz,  klebendes  u.  haf-  od.  dumpferen  Ton  des  betr.  nack 

tendes  Etwas,   od.   ein  Etwas  was  Einem  Oerâusâ^es  veneandt  wurde^  wie 

anklebt  u.  anhängt,  ähnlich  wie  kladdc  als    6  unserm  kliintem  etc  der  F^dl  ist 

Klecks,   Fleck  od.   (s.  unter  1  kladde)  SchciUstamm  kls  (der  seibstredend i 

in  der  Bedtg.:  Klunker  am  Kleide,  macala  auch  die  Bedtg.:   Gerdusch,  Sdiol 

vestibus  haerens.    cf.  dieserhdlb  klif,  klister  Krach  etc.  hatte,  ebenso  wie  ahd,  \ 

u.  klautern  etc.  u.   Weiteres  unter  kladden,  klapf  etc.   u.    dem   eine  idg,  mü  < 

sowie  klatten.  10  od.  urspr.  da  od.   dha  [thun,  ma 

kladde  -  buk,     Klecksbuch,     Klitterbuch,  wirken]  aus  gar,  gr  erweiterte  Fo 

Strâzze  etc,  —  Nd.  kladdbook ;  nid.,  mnld.  grd,  od.  gardh,  grdh  entspricht,  cf. . 

mfläm.  kladboek  (adversaria  etc.).  cf.  1  kladde.  sonare  etc,  neben  garg,    clainare, 

kladde-bask,  klarrebnsk,  klarbask,  Klet-  crepare,  increpare  etc.  als  Weüeri 

tenbusch,  Klettenpflanzc.  16  der  V  gar)  weiter  gdfUdete  Verb. 

kladden,  klecksen,  schmieren,  schmutzen,  (äU.  kladan  od.  besser  wohl  kUd-jan, 

sudeln  etc. ;  bekladden,  beklecksen,  beschmie-  kladeren  unter  kladdem)    hatte  dt 

ren  etc.;  —  ûtkladden,  ausklecksen  etc. ;  —  nächst  bloss  die  Bedtg.:  irgend  ein  i 

ofkladden,  abkkcksen,  abschmieren,  abklat-  (bz.  einen  Ton,  Schall^  Laut,  Klan 

sehen  etc.  —  Nd.  u.  (nach  mnd.  kladeren,  20  Krach  etc.,  Bonos,   clamor,   fragor, 

kladderen,  schmieren  etc.)  auch  and.  kladen  strepitas  etc.)  machen,  od.  erzeugetk 

od.   kladden;    nid,,  mnld.   (KU.)    kladden  werden  lassen,  woraus  dann  weUer  ■ 

(maculare,  faedare;  inepte  pingere  etc.)  u.  Linie  die  Bedtg.:  krachen,  he. plaUe< 

kladden,  kladderen,  j.  afkladden  (abstergere  gen,  sprengen,  brechen,  bersten,  reiss 

Bordes,  detergere  lutum,    detergere   vestem  25  ten  od.  sMagen,  stossen  etc,  (ef.  dm 

pcniculo,  Btringere) ;  mfläm.  kladden  (crotter,  stamm  klap  u.  klip  von  klappen,  kla; 

descrotter;   macoler,   deformer).   —    Wetm  sen  u.  nhd.  klaffen  ete,    u.   ahd.  ) 

man  die  Stämme:  flik,  flak,  fluk,  flek,  flok  Nachahmung  des  8chMe$,  der  dm 

u.  die  davon  weitergebildeten  Wörter  ver-  chen,  bersten   etc.    entsteht,  woran 

gleicfU,  sowie  weiter  unsere  mit  gna,  gni,  80  wieder  die  BeéUg.:  Brechen,  Ben 

gnu,  bz.  kna,  kni,  kna,  bz.  gnad,  gnid,  gnad  Biss,  Knack,  Krach;    Fleck,    JEZa 

od.  gnat,  gnit,  gnat  —  knat,  knit^  knat  —  hervorgingen)  etc.    ei^8ta$%den,      9 

od.  gnak,  gnik  etc.   —  knak,  knik  etc.  —  aber  beim  Reissen,  Bersten,  Piateen 

gnag  od.  knag  etc.  anfangenden  Wörter,  so  gen.  Sprengen  etc.  die   Körper  û 

ist  es  klar,  dk^ss  auch  die  mä  klad  od.  klat,  36  od.  grosse   Stücke  auseinander  rd 

klit,  klut,  bz.  klag  etc.,   klak,   klik,   klak,  springen,^  so  ging  die  Bedtg. :  Krae 

nasalirt  klang,  kling,  klung,  od.  klank,  klink,  Sprung  od.  Bruch  etc,  au&  ^enso 

klunk  etc.  anlautenden    Wörter  sämmtlich  klac  in  die  Bedtg.:  abgerissenes  oi 

trotz  ihrer  verschiedenen  Bedtg  n.  mit  ein-  sprungenes  Stück  (bz,  ein  Etwas,  % 

ander  wurzelhaft  zusammenhängen  u.  dass  40  von  abspringt  u.  abfliegt  u.   einem 

dies  alles  Wörter  sind,  welche  ebenso,  wie  anfliegt  u.  daran  h(iftsn  bleibt)  ilbe 

viele  der  mit  gar,  gal  etc.,  od.  kar,  kal,  um-  aus  sich  dann  weiter  die  Bedtg.: 

gesetzt  gra,  gri,  od.  kra,  kri  anlautenden,  aus  Fleck  (cf.  flek  u.  unser  Ûak  =  «J 

eitler  Schaüwurzel  gar,  gal,  umgesetzt  gra,  etc.,  Schau  vom  Beissen  etc.;  Krath 

gla,  ablautend  gir,  gil  od.  gri,  gli  etc.,  od.  45  etc.;  Klecks,  Fleck,  wovon  franz. 

verhärtet  kar,  kri  —  kal,  kri  etc.  (cf.  z.  B.  Klapps  etc.  u.  cat.  claca,  GeséhwäU 

galm,  galpcn,  gilpen  etc.;  grinen,  grind  etc.  u.  ferner   den  Stamm  klap    von  l 

od.  kallen,  kraien,  kriten  etc.)  hervorgingen,  klaj^ern  u.  klaffen  etc.  =:  ahd,  clij 

die  selbstredend  urspr.  auch  ghar  (cf.  gar)  eher  ausser:  Geräusch,  Krach,  KnaM 

od.  skar  (s.  unter  klampen)  gelautet  haben  50  Gespräch,    Geschwätz;   Sprung,    JR 

kann  u.  durch  aphaeresis  auch  wieder  zu  Spalte  etc.  auch  die  Bedtg.:    abge 

har,  hri  (cf.  gold  etc.),  bz.  kar  wurde.  Fels  od.  abgesprungenes  Felsetück  d 

Was  nun  aber  zunächst  unsern  Stamm  u.  unser  klat  =  ahd.  klai,  JFledt,  l 

klad  von  kladde,  kladden  etc.  betrifft,  so  ist  etc.,  wovon  ital.  chiasxa,    FÜek  ot 

dieser  selbstredend  von  Hause  aus  ident.  od.  55  auf  der   Haut,   chiazzarei  spretM 

syn.  mit  unserm  klat  u.  oberd.  od.  hochd.  Schmutz,    anhaftendes   und   kMem 

klat  u.  klaz,   aus  denen  dann  wieder  die  klebriges  Etwas,   Klebestoff  etc.   (^ 

ableitenden  Stämme  klit,  kliz   —   klut  etc.  Kleib,  bz.  unser  kliBter  etc)  u.  i 

od.  (mit  Nasal)  klond,  klunt  (une  «onklap,  die  in  2  kladde,  bz.  nhd.  Klette  l 

klip,  klup  auch  klamp,  klimp,  klump)  hervor-  CO  Bedtg.:  Klebe-  od.  Haft^Ding, 


KLADDEBN  227  ELAFER 

itten  Uegende  Bedtg.:  kleben,  sich  hz,  (Schambach)  kl&wen,  klêwcn;  mnd., 
fen  ete.  eniunckéUe,  woraus  wieder  die  nid,,  mnld.,  mfläm,  kleven ;  as.  clëvôn ;  engl 
klettern  (cf,  klaatem)  hervorging,  cleave;  norw.,  schwed.  klabba;  dän,  klaebe; 
kl  andere  BMtgn.  vonnhd,  kletten,  dhd,  kleben,  chlëbên,  chlêpên;  amhd.  chlë- 
9  van:  Woüe  zerfasern  od,  zer-  5  ben;  mhd.  kleben;  nM,  (mdartl.)  kläben. 
9n  u.  schelten  od.  mit  Worten  —  Das  ahd,  kleben  hatte  urspr.  dieselbe 
en  etc.  auf  die  im  Stamm  klad,  ahd.  Bedtg,  wie  kliban  (cf.  klifen  od.  klifen), 
lety  bz.  unserm  klat  (von  klater,  klatte  während  das  vom  Präter.  kleib  von  kliban 
.  ahd,  claz  liegende  Bedtg.  des  Bis-  gebildete  aAd.  kleibjan  o^.  kleiben  die  Bedtg.: 
d,  Beissens,  Auseinanderge-  10  haften  machen,  heften,  festheften  etc.  Juitte. 
,  Zaserns  etc  u,  des  Geräusches  Als  Subst.  hatte  kleib  die  Bedtg.:  Leim, 
}nens,  Schaltens,   bz.   Schrei-        Kleister. 

ens,   Schreiens    (cf    oben    skr.  klafer,  kläfer,   klefer  od.   klaver  etc., 

'auschen,  tönen  etc.  u.  gargh,  schreien,  Klee.  —  Beim  Kartenspiel,  bz.  bei  der  Be- 
kmt  sprechen  od.  schwätzen ;  u.  stre-  15  zeichnutig  der  Spielkarten  auch  =  Treff  od. 
crepare  etc.)  zurückgehen  u.  dann  Kreuz;  daher:  klafer-as  (Treff- As),  klafer- 
iiJmI.  Kletter  (Klecks,  Schmutz)  u.  bûr  (Treff-Bube),  etc.  —  Nd.  klaver,  klever, 
trig  (schmutzig  etc.)  wieder  auf  un-  kiewer,  klêber;  mnd.  klever;  md.  klabir; 
kladde,  bz.  mnld.  kladde  (macala)  zu-  nid.  klaver ;  mnld.,  mfläm.  klaver,  klefer ; 
^  dessen  Bedtg.  zum  Theil  auch  in  20  wang.  (Ehrentraut  I,  375)  klaiver;  ags. 
>»k]ater,klaterig, klatte, klatterig etc. er-  cläfer,  cléfer;  aengl.  (Stratmann)  claver, 
ifUdKcf.ldaikkeau. weiter dctë folgende:  clover;  nengl. ,  schott.  claver;  en^2.  clover; 
Mern,  kUUschen,  klatschem,  prasseln,  norw.  (Iv.  Aasen)  klöver,  klyver;  schwed. 
ïend,  prasselnd  etc.  od,  mit  lautem  klöfver;  dän.  klever,  klöver.  —  Möglicher- 
i«e%  niederschlagen  od.  fällen,  nament-  25  weise  hängt  diese  ngerm.  Benennung  des 
M»  Hagel  u,  starken  od.  sog,  Platz-  Klee's  mit  unserm  klöfen  (spalten,  Aeilen 
;  daher  auch  überhaupt:  stark  regnen  etc.)  zusammen,  sodass  dies  Wort  ein  ge- 
—  dat  rftgend,  dat  't  so  kladderd  (od.  spaltenes  u.  zertheiUes  Etwas  bezeichnet  u, 
trd  etc.) ;  —  dat  kladderd  ördendlik  ap  demnach  die  gespaltenen  u.  zertheiUen,  lap- 
,  so  rftgend  (od,  hageld)  't;  —  dat  ZO  pigen  Blätter  dieser  Pflanze  Veranlassung 
!rd  de  hêle  dag,  as  wen  't  mit  emmers  zur  Benennung  derselben  gäben.  Da  dieses 
lÜBn  herander  gaten  word.  —  Dieses  Wort  indessen  formell  näher  zu  kläfen 
an  ist  ein  Iterativ  von  kladden,  bz.  (kleben,  haften  etc.)  stimmt,  so  könnte  es 
Uten  kladan  od,  kladjan,  une  klatem  auch  mit  diesem  zu  klifen  (Wurzel  fassen 
m  klatan  od,  klatjan  =  ahd.  klazan,  35  u.  greifen  etc.)  gehören  u.  diese  Pflanze 
ujan  ffi  der  urspr.  Bedtg. :  Ton,  SchäU,  deshalb  so  benannt  sein,  weil  sie  in  jedem 
iMfty  Lä/rm  etc.  machen,  während  nd.  Boden  haftet  u.  auch  auf  dürretn  u.  felsi- 
arn:  mnd,  kladeren,  kladderen;  mnld,,  gern  Erdreich  wächst,  od,  weil  sie  sich  so 
'h  kladderen  (klecksen,  schmieren,  su-  leicht  bewurzelt  u.  bestockt  u.  über  dem  Bo- 
od,  unreinlich,  unordentlich,  schlecht  40  den  ausbreitet  u.  hinkriecht  u.  ihre  Wurzeln 
rbeiten  etc.)  ein  Iterat.  von  kladden  leicht  in  den  Boden  eindringen,  bz.  sie  als 
wen  etc.)  ist  u,  deshalb  nd.,  mnld.  etc.  freistehende  Pflanze  dieselben  weithin  aus- 
yäußm  od,  verkladderen  ebenso  wie  breitet  u.  in  den  Boden  einheftet.  Mit  dem 
ferldeien  ausser  verderben  etc.  auch  nhd.  Klee  =  ahd.  clêo,  clêwes  scheint  es 
tedtg,:  in  nichtsnutziger  Weise  (sein  45  direct  nicht  verwandt.  Da  indessen  das 
ete.)  verihun  od,  vergeuden,  verschwen-  „o'^  des  ahd.  clêo  für  urspr.  w  steht,  so  ist 
ie,  hat.    cf,  klatem.  clêo  toohl  aus  einer  älteren  Form  clewa, 

Mer-nat,  klatschnass,  so  durch  u.  bz,  cleiwa,  cliwa,  cliwe  entstanden,  wofür 
\  nass,  dass  einem  die  Kleider  am  die  nd.  vorkommenden  Formen  klei  u.  klie 
klatschen,  besonders  wenn  man  mit  50  sprechen.  Da  nun  aber  ferner  das  inlau- 
'aehen  Hand  darauf  schlägt  u.  klatscht.  tende  „b''  u.  „f  von  kleben,  bz.  klefen 
lider-rXgeB,  klatschender  Begen,  hef-  ebensowohl  wie  von  klafer  auch  zu  „w'^  er- 
Piatzregen,  weicht  wird,   so  wäre  es  diesemnach  doch 

kd-pafir,  Lösch-Papier ;  s.  klakpapir.  sehr  gut  möglich,  dass  auch  ahd.  klôo  eben- 

léi,  Uefei,  od.  Kläven  etc.,  kleben,  55  sowohl  wie  unser  klafer  mit  kläfen,  bz.  kli- 
s  u,  kleben  od.  haften  machen,  heften,  fen  zusammenhängt  u.  gleichfalls  als  ein 
ist  sitzen  u,  fest  maclien  (woran)  etc. ;  klebendes  od.  haftendes,  bz.  leicht  Wurzel 
\l  kl&fd  nét;  —  hê  kläfd  dat  d'r  an.  greifendes  Etwas  aufgefasst  wäre,  wofür 
mspos. :  afer-,  an-,  be-,  fer-kläfen  etc.  auch  aengl.  cliver  (unguis  od.  Klaue,  Kralle) 
(i.  kläven,  kleven  od,  kläwen,  klewen,  60  sowohl,  als  cliver  (tenax  od.  haltend,  zähe 

16* 


KLAFEB-A8                        228  KLAK 

etc.)  zu  sprechen  acheint    Vergleicht  man  klage.  —   DU  Grdbdig.   iä  Gaekni 

indessen,   dass   auch  der    Waldmeister   u.  das  von  si^  geben  etHCi  Lautei.  (f.ú 

mehrere  andere  ähnliche  Pflanzen  Klebe-  kl^éiïkjlUÊgplk^ klâgUeh,jâmz^ 

od,  Kleber-Kraut  gmannt  werden,  so  ^M^^)  füagén^  i  h.  durch  TSne,Iâ 

kann  man  sowohl  bei  diesen,  als  auch  bei    5  od.  Worte  (mündUéh  od,  sekrißti)u 

klafer  od.  7ihd.  Klee  auf  die  Idee  kommen,  Noth  u.  sein  Elend,  seinen  Kwmmrtif\ 

dass  sie  deshalb  so  benannt  sind,  weil  ihre  lust,  bz.  ÄUes  was  JSXnen  drUdtttkUrie 

vielen  feinen  Stengel  so  sehr  wirr  u,  wüd  od,  seine  empfundenen  Sekmerm  §L  i 

durcheinander  wachsen  u.  sich  vollständig  fahrenen  schSeehien  u.  ungend^Bém 

in  einander  verfilzen,  bz,  wie  Kletten  (cf,  10  Jungen,  BeeinträekUgungen  u,  Mmk 

2  kladde  u.  klatte,  bz,  klîf)  an  einander  hän-  kund  geben,  daher:  jammern,  Aado^il 

gen  u.  ohne  sie  zu  zerreissen  u,  zu  zerbre-  sein,  wimmern,  schreien,  wMa§et,  wem 

chen  nicht  auseinander  zu  machen  u,  zu  sich  beschweren,  geridUUeh  tti^  frü 

entioirren  sind.    Die  Grdbdtg,,  ob  haften  siren  etc.;  —  h6  ddd  nflci  mUmhi 

od.  wurzeln  od.  spalten,  theilen  etc,,  15  ^jantern;  —  klagen  an  jammenM^ä 

ist  aber  beim  Vergleich  von  klifen  wohl  stets  mêr;  wat  hen  ia,  dat  is  hen;  —  É  ki 

dieselbe.  sitt  to  klagen ;  —  dat  fblk  (Gmd^  Hl 

klafer-as  etc.,  Trejf-As  etc.,  s,  unter  klafer.  afer  t  &ten;  —   dat  klAgd  (teftreO  tob 

klafer-fêr,   ein  Kleeblatt  mit  4,   anstatt  so  siegt  aa  du  't  mit  im  «Dâbt:  -  iK  || 

der  gewöhnlichen  3  kleinen  Blätter.    Früher  20  gen  an  dafen  aa   beiden;  —  m  vd  P 

sehr  gesucht,  weil  an  diesen  4  lappigen  KleC'  hoüopen  to  klagen,  man  H  gerigt  ih  ■ 

blättern,  nach  dem  Völksglauben,  das  Olûck  of.  —  cf,  beklagen,  —  ferUagcn,  -  iH 

Juiften  sollte,  zu  welchem  Ende  der  Finder  gen  etc  —  Nd.,  nid.,  mnd,  Ua^a;  ■! 

sie  in  seinen  Schuh  legte,  mfläm,    klaghen,    klaeghen;  tfiin.  Uv 

kläferîg,  kläferg,  klebrig.                         25  wfries.  kleyen;  Mtf .  klagia  od  Uagt;  •>■ 

klfif-lappe,  Klebelappen,  ein  lederner  Saug-  klagi ;  helg.  klage ;  isl,  norw,,  sdid.^ 

läppen  an  einem  Bindfaden,  um  damit  Steine  dän,  klage ;   ahd.   clagôn,  Uigtei  AI 

aus  dem  Strassenpflaster  zu  zielten.    Spiel-  klagen,  klagen;  mhd.  kli^jen,  M(cr.(iH 

zeug  für  Strassenbuben.  trah.)  kleite.  —  Der  l^iamm  klig  f^  | 

kl8f-lûs,  Kleb-Laus,  Filz-Laus  (impetigo).  30  skr,  garh&  (vitnperatio,  appreluM  ^ 

klagbar,    klagbar,    eine    Klage   od,    Be-  gaüo)  at^  garh,  galh  (vhapenre^  oii>^ 

schwerde  tragend  od,  führend,  bz,  beantra-  conviciari)   =  idg,  gargh  ((f.  rieh  h 

genä;  —  ho  ward'  klagbar  lägen  hnm.  zurück,  aie  urspr.  ^fenso  wieM^^ 

klage,  Klage,  d.  h.  die  durch  Töne,  Laute  gaij  (schreien,  drohen  etc.,  hs.  [neA^^ 

(Heulen,  Schreien,  Lärmen,  Jammern,  Wei-  85  clamare ,  strepere ,   crepare  eUx)  ^  f 

neu,  Winseln  etc.)  od.  Worte  (sei  es  münd-  (Justi)  miez  (klagen,  jammem,  a* 

lieh  od.  schriftlich)  kundgegebene  Unzufrie-  etc.   als  Weiterbildungen  von  gtr  iff^ 

denJteü  u.  Beschwerde  über  empfundene  u,  bloss  die  Bedtg.:  Oerâus^  od.  IM^ 

erfahrene  Schmerzen  u,  Verluste,  harte  Schick'  chen  etc.  hatte, 

salsschläge,    Beeinträchtigungen,    schlecfUe  40  klager,   a)  Klager,   Einer  der'^ 

Behandlung  etc,  od.  wegen  Elend,  Noth  u,  jammert  etc.;  —  b)  Kläger,  AM^t 

sof istiger  Leiden  aüer  Art;  daher  iiberhaupt:  schuldiger  etc.   —   SpriAw.:  't  Itfki 

Heulen,  Weinen,  Jammern  etc,  od,  Geheule,  klager  hebben ;  —  klagora  hebbeng^ 

G^amtner,    Wehklage  etc,    u.   auch:    Ver-  den;   —   war  gen  klager  ig,  dlriiv 

klagung,   Beschwerde,    Beschwerdeführung,  45  richter. 

Beschwerdeschrift,  gerichtliche  Klage  etc, ;  klagere.  Klagerei,  Geklage,  G^fm^ 

—  d'r  was  grote  klage   ander  't  tölk  fan  klâg-lêd,  KlageUed,  Jammerlieiät 

Israel;  —  in  't  klagehûs  was  grote  klage  da  brütet  mî  mit  gen  klâfflöden kisi 

afer  de  dôd  fan  de  fader;  —  't^land  is  fnl  he  hed  altîd  so  fole  klâglédeni  }&t 

klage  an  gcjammer  afer  siegte  tiden ;  —  de  50  dat  d'r  hei  gen  ûtkamen  mit  hom  ii 

klage  sprekd  ût  sin  ôge ;  —  hô  f8rd  klage  klagte,  klagt,  Klage,  Beeeheerit  é 

afer  ham;  ~  ik  hebb'  gen  klage  afer  gen  pass'  np,  dat  d'r  gön  klagten  aferAk 

minsk;  —  he  hed  sîn  klage  bi  't  gerigt  in-  —.Md. klagt;  mnld.  klaghte;  nhd,(ß^ 

gäfen;  —  he  h^  'n  klage  tegen  ham  ap-  Wb.)  klägde,  klagte,  klagde,  ktagti^ 

setten  laten;  —  d'r  liggen  f51e  klagen  bi  't  55  klagt, 

gerigt  etc.  —  Nd.,  mmi.  klage;  mnld., mfläm.  klai,  klaien,  s.  kld  etc 

klaghe;  afries.  klagi,  klage;  wfries,  kleggc;  klaimen,  s,  kleimen,  bz.  klémen. 

Schott,  clag,  clagg  (zweifelJiaft);  isl.  klaga,  klak,  a)  Û^dtMcA  de.  lote  klap  etMT 

klagan;  norw.  klaga;   dän,  klage;  schwed,  klak;  —  b)  Klecks,  Fleck,  8ckmm¥ 

klagan;   alid.  klaga,  chlaga,  klaka;   mhd,  GO  Schmutz,  Unreinlichkeit,0emeinkeä,8i» 


KLAK  229  ELAEKEN 

ie.;  —  d'r  îb  gên  klak  up  luti;  crepitacalum  etc.);  myiam. klacu.  klacke 

uUen  ham  'n  klak  ansmiten  (dasselbe);  aengl.  (Stratmann)  clak  (ma- 

e  wciUen  ihm  einen  SchmiUe-  cola)  u.  clacke  (crepitacalum) ;  neuengl  clack 

n  od.   ihn  [moralisch]  be*  (das  Klappen,  Easseln,  Plappern,  Plaudern, 

ihn  mit  Koîh  bewerfen,  od.  6  Geklatsche;  Klappermühle  etc.)  mit  der  Ah- 

nheit  anhängen);  —  d*r  is  lautform   (cf.  klik-klak,  klikkeD,  klikkern) 

[>ërd  to  finden.  —  Besondere  klick  (ScUag  od.  Tick-Tack)  u.  klick  (ras- 

r  is  gen  klak  of  smak  an",  sdn,  klappern ; picken  etc.)  etc.;  «c^o^.  clack, 

einer  farblosen,  od.  dünnen,  claik,  clake  (s.  unter  klakken) ;  an.,  isl.  klak 

ien  od.  kraft-  u.  geschmack-  10  (clangor  avium,  Vogelgeschrei,  od.  -Oekrähe, 

tpfefferten   noch  gesalzenen  •Gekrächze),  klakr  (rupes,  nubes  pyramida- 

,  bz.  einer  derartigen  Speise  tae;  palus  vel  paxillus  clitellarum)  u,  klaki 

t  aber  fig.   auch  auf  fade  (terra  congelata);  norto.  klakk  (Stück,  Bruch- 

u.  fades  Geschwätz  ange-  stück,  kleines  Stück,  Klumpen  etc.,  cf.  klatte. 

Wahrscheinlich  ist   „klak**  15  2  flage   u.   flarre  etc.;   —   eine  Bank   od. 

Bart  als  Schmiere  u.  so  Klippe  in  See,  Fisc7igrund),klake  od.  kÏBikie, 

ïmalz,   Fett   (cf.   fûl  =  klaka,  klaakaa  (eine  leicht  od.  dünn  gefro- 

ere  etc.  u.  =  Rahm,  Sahne,  rene  Kruste  auf  der  Erde;  JSis-Flarre,  Eis- 

lu.S  fûl)  aufgefasst,  sodass  stück,  Eisschoïïe,  Eisklumpen),  klank  (da^- 

edeutet,  dass  die  Suppe  etc.  20  selbe);  dän.  klak  (Klecks;  Placker ;  Klitter); 

noch  Salz  hol  u.  somit  ma-  schwed.  klake  (die  Rauhigkeit,  das  Unebene 

klos  ist.    Vergleicht  man  in-  eines  Weges  vom  Frost  durch  die  harten 

«yn.  gebrauchte  Redensart:  u.  aufstehenden  Erdklösse);  mhd.  klac  (der 

of  g8r  (bz.  g8r  of  klôr)  an",  durch  Brechen,  Reissen  u.  Bersten  etc.  ver- 

ier  klak  auch  auf  die  braune  25  ursachte  Schall  u.  dies  Brechen  etc.  selbst ; 

>r.  schmutzige),  gesättigte  u.  Riss,  Krach,  Knack;  Fleck,  Klecks).    Da- 

Ier  Suppe  u.  Brühe  beziehen,  van  franz.  claque  (Klapps  mit  der  Hand; 

:  der  heUen  u.  blanken  einer  Klapphut  =  nid.  klak),  ciaquer  (klappsen, 

lünnen    Suppe.      Vergleicht  klatschen)    etc.;     cot.    clacca    (Geschwätz); 

\  kladde  als  Klebendes  ^0  norm,  claqard  (plauderhaft)  etc.     Weiteres 

auch  At^  klak  möglicher-  s.  unter  \^iisketi  u.  nhd.  Kl ack  im  Grimm* - 

m  Munde  od.  am  Gaumen)  sehen  Wb. 

Bleibende,  od.  endlich  so-  klakken,  klappen,  klappsend,  bz.  hart  u. 

t  smak  als  das  was  die  Ge-  mit    Geräusch   schlagen   od.    werfen    etc.; 

'eruchs  •  Nerven  prickelt  u.  35  flecken,  klecksen,  schmutzen,  schmieren,  kle- 

on  Reiz  genommen  u.  ge-  ben;  (trop.)  beschmutzen,  eine  Gemeinheit  od. 

H  da  klak  (s.  unten)  urspr.  Schlechtigkeit  anhängen  etc;  —  dat  klakde 

^sen   od.   Ritzen,   als  einen  ördendlik,  so  slôg  de  ragen  (od.  hagel)  up 

Utze  bezeichnet  u.  das  nhd.  de  paonen,  bz.  an  't  fenster;   —  he  klakde 

\r8pr.  ein  Reissen  od.  Ritzen  40  de  budel  an  de  wand,  dat  't  kwakde  un  't 

auch  an.  klektun,  das  Rei-  all'  ût  'n  ander  flog;  —  dat  papir  (od.   de 

\f reizen,  Aufwiegeln,  Belei-  enked)    klakd   (fleckt,  kleckst  etc.)  dör;  — 

.  von  Hause  aus  ganz  das-  he  klakd  de  hole  wand  ful ;   —   he   klakde 

wie  nhd.  Riss,   bz.  unser  dat  an  de  wand  fast;  —  de  wand  mit  kalk 

8,  Bruch,  Ritze,  Spalt  etc)  45  ßz.  lêm  etc.)   be-   od.  aferklakken;   —   h6 

eses  zu  riten,  bz.  ahd.  nzan  hed  hum  ên   anklakd  (er  hat  ihm    einen 

vört,  in  welch  letzterem  FaU  Schmutzflecken    angehängt) ;    —    he   klakd 

msart  urspr.  soviel  bedeutet  hum  an   (er  schmutzt  od.  schwärzt  ihn  an, 

Etwas  keinen  Reiz  u.  keinen  bezichtigt  ihn   einer   Gemeinheit   etc.,    od. 

bz.  weder  ein  Reissen  od.  50  klagt  ihn  einer  Gemeinheit  u.  Schlechtigkeit 

izen)   noch  ein  Schmecken  an) ;  —  he  mut  't  all'  anklakken  (a.  er  muss 

münden  lässt.  —  Nd.  (Br.  AUes  anschmutzen  od.  anschwärzen  u.  schlecht 

iks    (eine  gewisse    Portion  machen;  —  b.  ^  muss  AUes  an  die  grosse 

zähen  Materie,  die  kleben  Glocke  Mngen  u.  verlautbaren  etc.).  —  Nd., 

bz.  womit  man  Etwas  be-  55  nid.  klakken ;  mnld.  klacken  (impingere  cum 

ken  od.  Schandflecken,  bz.  fragore,  findi  cum  fragore,  verberare  resono 

;  nid.  klak  (Fleck,  Schmutz-  ictu,  quatere;  maculare,  faedare,  inepte  pin- 

I.  klack  (fiifiura,  fragor,  so-  gere  etc.]   u.   klecken   (agere  rimas,   hiare) 

tu8  resonans,  tax,  plausus,  von  kleck  (rimosus,  hiulcus,  pertusus),  bz. 

)  tf.  klackc  (scutica;  macula  60  wie  ahd.  klakjan,  klecken  (s.  unten)  von 


ELAEEEN  fSO  KLA] 


%:t:A 


mhd.  klac  (Riss,  Spalt  etc.),  8,  unter  klak;  stammt  m.  mzse  od.  anM.  SuiMem 
mfläm.  klacken  u.  kleckcn  (dasselbe);  aengl.  Ritße,  hg,  unterm  rata  (Biu)  lu  m 
(Stratmann)  clacken  (garrire)  u.  clcken  zan,  be,  unserm  riten  gehört.  —  TFei 
(excluderc,  &j.  ausbrüten  etc.),  was  mit  dem  dhd.  kieken ;  mhd.  klecken,  kkckeo 
gleichbedeutenden  schott.  deck;  isl.,  an.  6  klecken  aus  einem  von  dem  Slam 
k]ekja  (klakti);  nono.  klekkja;  dän.  klackke,  (Riss,  Brucfi,  SpaU  eic.,  cf.  unter  U 
udklaekke ;  schvoed.  kläcka  u.  dem  schtoed.  der  Endung  jan  gehüdHen  âUerem  ï 
klilcka  (schrecken,  erschrecken  etc.,  d.  h,  welches,  da  klak  urepr.  nur  ein  8(k 
springen  od.  sitringen  machen  etc.)  von  war  (er  geht  mit  dem  Stamm  lenk  o 
Hause  aus  dasselbe  Wort  ist  wie  dhd.  klak-  10  ken  auf  die  aus  gar  [sonare  etc.,  g 
jau  etc.  (springen,  bersten,  spalten  etc.  od.  galm  etc.]  erweiterte  idg.  y  garg,  ga 
Riss  etc.  machen,  s.  unten),  weil  es  eben  gesetzt  grag,  glag  [sonare,  cUoaare,  st 
nichts  7oeiter  besagt,  als  das  Ei  spalten  crepare  etc.]  gurüek^  od.  vielleicht  w 
(bz.  knacken  etc.)  od.  springen  machen,  etc.  auf  idg,  skar)  u.  äUo eunächtt * 
bz.  es  auseinander  gehen  machen  u.  schlor  15  unarticulirtes  Geräusch^  h£.  ein  Getösi 
gen  od.  picken,  wie  ja  auch  kippen  (s.  d.)  Lärm  od.  ein  Oescftrei,  einen  Sdhaü, 
die  Bedig. :  pullulare  etc.  hat.  —  Ferner :  etc.  bezeichnete,  in  erster  Linie  sdbt 
engl  clack  (klappern,  rasseln ; plappern, plau-  die  Bedtg. :  irgend  ein  unarticu^ 
dem,  bz.  klatschen  etc.)  u.  clack  (sehn eiden  od.  Geräusch  od.  O  ei  Öse  (soniu,  < 
ausschneiden,  aussondern  etc.  vom  Chrdbegr.:  20  clangor,  crepitus,  Btrepitna)  machen 
spalten,  trennen  etc.,  cf.  kippen,  wovon  sich  wie  solche  zum  Theü  ja  cmch  noel 
auch  das  sclwtt.  clake,  claik  [Bremse,  Nasen-  obigen  vom  Stamm  klak  geMdeten 
knebcl,  bz.  das  gespaltene  Stück  Holz  od.  erhalten  lHid>.  Indem  man  nun  ab 
der  Kloben,  welcher  den  Pferden  etc.  auf  die  dem  Hören  eines  unarticulirien  Gerü 
Natfc  etc.  geklemmt  wird]  herschreibt,  wäh-  25  od.  dessen,  was  das  SchaÜwort  klak  h 
rend  schott.  clack  (the  clapper  of  a  mill)  nete,  auf  den  Vorgang  aufmerksam 
mit  engl,  clack  (das  Klappern  u.  Rasseln  u,  sidi  nach  der  Ursache  dessdben  \ 
etc.)  u.  mnld.  klakke,  klakkebosse  (=  un-  bemerkte  das  Auge  wfort  audi  eina 
senn  b aller-  od.  knap-büsse)  auf  clack,  bz.  Bruch  od.  SpaU^  hs.  ein  gerissene»^ 
klakken  in  der  Bedtg.:  klappen,  klatschen,  80  chenes,  gespoMmeSy  geborstenes  Ébm 
bz.  ein  lautes  Geräusch  machen  etc.  zuriick-  auch  den  Fleck  u.  Klecks  etc.,  den  i 
geht.  —  Weiter:  an.,  isl.  klaka  u.  kiek  (clan-  einem  klak  od.  schaÜetuien  Oerätm 
gcre,  bz.  fdän.J  klinge^  skralde,  kladske);  abgesprengte  u.  avf  Etwas  aufsM 
norw.  klckk  u.  klikk  (Knall,  Geräusch,  bz.  u.  niederfallende  ikwas  (gleidneiA,  i 
crepitus,  cf.  klik),  klikka  (cf.  unser  klikken,  35  FelssHUk,  ein  Stein,  eine  Sdurbi 
klikkcni  etc.),  klakka  (klecksen,  beklecksen ;  Tropfen  od.  ein  sonstiges  Etwas)  ver% 
schlagen,  bz.  klappsen;  —  schneiden,  ka-  u.  gemacht  hatte,  woraus  sieh  dan 
striren,  bz.  ausschneiden  etc.,  cf.  oben  das  selM  erklärt,  dass  man  mü  dem  < 
engl,  clack,  schneiden  etc.),  klekka,  kiek,  sitamm  kli^  auch  sofort  den  Begri^ 
klakk,  klokket  (1.  glippe,  slaae  klik;  —  40  Risses  u.  Bruches  etc.,  eines  serrisst 
2.  rystes,  gyse;  —  3.  forslaae,  blive  nok),  geborstenen  etc.  Etwas  (Stückes^  F 
tcoron  Iv.  Aasen  sagt,  dass  es  in  der  Brudistückes  etc.,  od.  eines  MtnaXes,  f 
letzteren  Bedtg.  mit  nhd.  klecken  zusam-  Kleckses  etc.)  verband,  wie  mü  äem 
menfällt,  während,  wie  oben  schon  zu  schwed.  klakjan  od.  klecken,  bz,  klakan,  klakk 
klücka  bemerkt,  die  zweite  zunächst  mit  dem  45  auch  den  von  Riss  etc.  od  Elect  eti 
Letztern  u.  weiter  auch  mit  nhd.  klecken,  chen,  bz.  den  von  reissen,  bersten,  i 
bz.  ahd,  kicken  in  der  Grdbdtg. :  sp  r  i  n-  etc.  od.  flecken  etc.  Dass  aber  dan 
gen  etc.  zusammenfällt  u.  sich  hieraus,  bz.  dem  Begriff  des  Rauschens,  Tänens 
aus:  reissen,  spalten,  abspalten,  tren-  detn  des  damit  verbundenen  Begrijf 
nen  etc.,  od.  aus  der  subst.  Bedtg.:  abge-  50  Reissens,  Berstens  etc.  noch  wieder 
rissen  es  Stück,  Stück  loas  wovon  ab-  aridere  entstehen  konnten  u.  sieh  e 
gerissen  u.  abgerutscht  ist  (cf.  isl.  klakr  haben,  ersehen  wir  ausser  aus  de» 
[rupcs]  {(.  ahd.  claph  =  Kla2>p  etc.  u.  =  ab-  schon  unter  klakken  ang^Ohrten  « 
gerissener  Fels  od.  Felsabsturz  u.  die  sprach-  sonstigen  vielen  aus  ScMuwursdn  l 
licîie  Conncj-ität  von  klippo  mit  klappe)  auch  55  gegangenen  Wörtern  (cf,  dieserhM  n 
wohl  die  Bedtg.:  glippen  od.  fehlschlagen,  Wörter  unter  klik,  kluk,  —  kbuak, 
verunglücken  etc.  entwickeln  konnte,  zumal  klunk,  —  klang,  kling,  Uang,  —  kl 
ja  auch  glippen  od.  dän.  glippe  die  Bedtg. :  klat,  klit,  klut,  —  klap,  klip  etc.  «.  ! 
gleiten  od.  rutschen  Jiat  u.  auch  nhd.  klimp  etc.,  —  knap  etc.,  -—  knal  el 
rutschen  von  ahd.  ruzze  (Felsabsturz etc.)  60  gnat,  gnit,gnat  etc.  etc.)  au^  noch  m 


KLAKKEB  *  231  ELAM 

m  (mgdührten  ahd,  (klâkjan ,  kle-  ganB  klam  (klebrig  ti.  feucht,  bz,  naaskdtt) 
lea^  wächea  €M8  den  Éedtgn. :  Biss,  antofaten.  —  Na,  (Br,  Wh,  etc.)  klamm 
poft  etc,  machen,  bz.  reisseti,  bre-  (dicht,  enge,  gedrängt;  klebrig  feucht  etc), 
Uen,  plateen,  »palten,  klaffen,  von-  od,  (Dähnert)  klamm,  klaom,  klumm, 
umder  machen  u.  gehen,  öffnen  etc,  5  klummig  (sich  klemmend  od,  drang,  feucht- 
'her  Weise  wie  flecken  (es  vnll  kalt,  kalt,  steif,  etc.),  (Schambach)  klam 
\ken  od.  von  Statten  gehen)  von  (dasselbe  u.  auch :  fest,  dicht,  gediegen,  rein 
r.  unter  flek,  flekken  etc.),  die  von       etc.,  z.  B,  de  klame  fels ;  —  dat  klame  fet 

Baum  machen  u.  schaffen  etc.);  mnd.  klam  (enge,  fest,  dicht  zusam- 
eie  Bewegung  u.  ein  Gelin-  10  menhattend,  nicht  dehnbar  od,  elastisch, 
nöglichen  etc.,   od.  aus  Bruch,        steif,   starr,   erstarrt,   verklommen;    beengt, 

Trennung  machen  etc,  die  von  muthlos,  verzagt;  klebrig  feucht  etc.);  nid. 
(.  entfernen  u.  von  dem  Platze  od,  klam  u.  klem  (klebrig,  klebrig  feucht);  mrUd. 
iteüe  bringen  u.  so  vorwärts  brin-  (KU.)  klam  u.  klamp  (tenax^  humidus,  len- 
sm,  von  Statten  gehen,  Erfolg  ha-  15  tus,  viscoBus,  avidus);  nhd,  (Orimm,  Wb,) 
aen,  genügen  etc,  entwickelte,  u.  hess,  (Vilmar)  etc,  klamm  (arctus,  an- 

ukken,  bz,  ahd.  klalgan  in  der  gustus  etc.);  engl,  clammy  (kldtrig,  zähe, 
dtg.:  kiappen,  klatschen  etc,  stammt  leimig,  kleisterig,  pappig);  aengl  (Strat- 
mz,  claqaeur  auch  (cf.  Biez,  II,  mann)  clam  (glutinosus,  viscosas);  schatt, 
chiacciare  (knacken,  quetschen  etc.)  20  clam  (a.  clammy;  —  b.  smooth)  etc.  —  Die- 
ia  (FaUe)  =  unserm  klappe.  ses    Wort   ist   wahrscheinlich    (wie  mhld, 

r,  Klecks,  Fleck,  Schmutzfleck  klhmp  fs.  oben]  bezeugt)  ebenso  wie  ^sm  od. 
t»  kleinerer  od,  grösserer  Triefen  kämm  aus  kamp,  ksmab  u,  unser  kram  u. 
ienden,  schmiUzenden  etc.  Flüs-  kramme  aus  kramp,  krampe  aus  klamp  od, 
ier  von  irgendwo  abspritzt  od»  25  klamb  etc.  gekürzt  u.  gehört  mit  2  klam, 
ïerunter  fäu    u.    irgendwo   auf-       klampe  etc.,  klemme  etc.,  klimpe  etc.,  klömen 

u.  klumpe  etc.  zu  ahd.  klimban  ßlimmen) 
ri.  Iterat.  von  klakken  in  der  in  der  frühem  Bedtg.:  kleben,  festsitzen, 
^edsen  od,  Schmutzflecke  machen ;  haften  (worin  und  worauf  etc.),  sich  Tieften 
^pîr  klakkerd  dör ;  —  h6  klakkerd  30  (cm  u.  auf  Etwas),  es  festhalten,  packen  u. 
;  —  du  mu8t  nêt  so  klakkern  (od,  greifen  etc.  (cf.  klimmen),  von  dem  klam, 
t  d.  h.  du  musst  nicht  so  viele  bz.  klamb,  klamp  eigentlich  das  Präter.  ist, 
\de   Tropfen    od.   Brocken   faüen       sodass  es  urspr,  einen  Zustand  od,  ein  Sein 

bezeichnete,  wo  ein  Etwas  klebte,  haftete  u. 
Uakker-,  od,  klad-papir,  LöscJi-  35  packte  (bereits  klebend,  haftend  u,  packend, 
d.  eigentlich  Fleck-Papier,  weil  es  od.  klebrig  etc,  geworden  ist)  od,  gepackt  haUe 
en  oä.  Flecken  in  sich  aufnimmt  u,  fest  sass  od.  fest  hielt  etc,  u,  nicht  los 
gt  u.  selbst  dadurch  Flecken  be-  od,  von-  u,  aus-einander  ging  u,  diso  auch 
ie  durchschlagen  u.  an  beiden  Sei-  dicht  u.  fest  zusammenhielt ,  od,  hcdtend 
ar  sind.  Daher  die  Bedensart:  lât  40  (haftend,  bindend  etc.),  unr eissbar,  zähe, 
Jen  np  klakkerpapir,  den  best  du  fest,  dicht  etc.  wurde,  sich  zusammenballte 
L  zu  einem  dichten  u.  festen  Etwas  od.  einem 

d.  klam,  klamm ;  —  dat  hemd  Klumpen  etc.,  woraus  dann  auch  wieder  die 
ms  klam  (wie  geklemmt  od.  geklebt,  Bedtg.:  tu  sich  verbunden  od.  dicht  u.  enge 
I.  fest  u.  dicht  etc)  up  de  hûd:  45  zusammengepresst  etc.  etc,  hervorging,  Dass 
aat  starke  swêten ;  —  de  dör  geid  aber  aus  klimban  in  der  jetzigen  Bedtg,  von 
ipen  (die  Thür  geht  so  schwer  [od,  klimmen  od.  klettern  für  dessen  Präter, 
if,  sie  klemmt  sich  etc);  —  dat  klamb  auch  die  Bedtg.  (ich)  klomm,  bz,  habe 
\  Úammen  ßeklemmende,  beengende,  bereits  ge-  od,  erklommen  etc,  (d,  h,  wohl 
i  etc.,  od,  auch  neblige  u.  feucht-  50  eigentlich  soviel  als:  habe  bereits  Fass  u. 
BT  zugleich  auch  beklommen  ma-  Haft  gemacht  od.  genommen  [an  Etwas], 
Icht,  dat  man  't  d'r  bei  nêt  in  At-  od.  habe  gepackt,  gefasst  u.  hake  mich  fest 
dl  an  gans  benaud  an  kold  word ;  etc.)  blieb  u.  dasselbe  auch  in  dieser  Bedtg. 
itt  d'r  all'  so  klam  (klemmend  u.        zur  Bildung  von  neuen  Wörtern  verwandt 

od.  geklemmt,  beengt,  knapp,  enge  55  wurde  od.  wenigstens  verwandt  werden 
^,)  am  to,  dat  man  sük  d'r  h&st  konnte,  ist  selbstredend  u.  wird  dies  auch 
1  rören  kan;  —  de  banden  sunt  durch  engl  clamber  (klettern,  klimmen)  be- 
dam  ßlebrig  u.  feucht)  fan  swêt,  zeugt,  was  übrigens  von  Hause  aus  derselbe 
d'r  all'  an  sitten  blift,  wat  ik  d'r  Wort  ist  wie  nhd.  klammern  (ich  Jclam- 
' ;  —  dat  gôd  (od,  de  waske)  is  nog  60  mere,  od,  klebe,  hefte,  fasse  etc.  mich  an 


KLAM  8S2  *   KLAMPE  KLAMP 

ihn  an)  =  urspr.  klambcren  etc.,  dem  Iterat.       wol  hokten,  dat  de  badd  nH  vCr  ritt;  - 
von  klainpcn.  d'r  matten  drê  klampen  âfer  da  d&r  úm 

Sollte  indessen  neben  klamp,  klamb  ein  worden,  dat  hô  fitft  genug  word  nn  nAt » 
einfacher  Stamm  klam  für  dieses  u.  das  fol-  sakken  kan ;  —  b)  eime  Über  emen  Qrém 
gende  klam,  klemmen  u.  klümcu  angenotn-  6  (od,  ein  Ti^  etcj  hmgeêcMagene  od.  fe^ 
men  werden  mmsen,  hz,  klam  nicht  überall  Verbindungsbrücke,  iü.  ein  Steg  de; - 
aus  klamp  gekürzt  sein,  so  gehört  derselbe  lât  'n  klamp^  afer  de  aI6t  slin  (od,  kgm 
wohl  zu  einem  älteren  kliman  (kleben,  haften  etc.),  dat  in  d'r  afer  fiiren  kOnoL  —m 
etc.)  worüber  Weiteres  unter  klemen.  Schiffsbau  versieht   man    auch  hier  «kr 

Zu  klam,  bz.  klampe,  klampen  u.  klimmen  10  klampen  niM  aüein  die  HäiMer  tiift  i,  i» 
etc.  vergl.  übrigens  auch  noch  die  Wörter  dem  auch  geeahnte  od.  nUt  den  EndeMU^ 
l  u.  2  klinke,  2  klinken  u.  klifen  etc.  merartig  vor-u,  aufet^endeüeimereBSm, 

2  klam  od,  klamm,  Pressung  etc.,  Druck  an  denen  die  Taue  elc  htfeti^  iNrdü^ 
etc.,  bz,  ein  Etwas  was  eine  Pressung  od.  bz.  welche  sie  haUen  od.  ihnen  HaM  fem 
einen  Drang^  Zwang,  Nöthigung,  Druck  etc.  16  etc.,  während  es  in  der  Sedig,  Klmmpt% 
auf  Etwas  ausübt;  —  ik  bcbb'  hnm  'n  od.  vieUeidU  auch  Kloben,  Kloti  fi/. 
klam  an't  hart  gäfen,  dat  he  Bin  brder  hei-  klobig,  kloisig  etc.)  eds  urspr.  OespsUt 
pon  schuir.  —  Es  ist  syn,  mit  klemm  in  nes  u.  Klaffendes  sie.  (rf.WÎeÊflâiÊ 
der  Bedtg. :  Druck,  zunngende  Kraft  etc,  etc.  u.  klôt,  klûte  etc.,  sowie  ferner  esé 
(s.  klemme)  u,  gehört  mit  ags.  clam  (Krampe  20  klatte)  in  unserm  kUunphaaer  tisdd.  —  EL 
od.  Klammer;  packende  u.  fassende  Rand,  (Br.  Wb.)  klamm  u.  UaiDp  (Kkmmi 
Klaue  etc.;  Fessel,  Band;  Beengung  od.  diihm.  auch  Steg  Mer  einem  Ormtf, 
Druck),  dorn  (Beengung,  Beklemmung,  Be-  (Schütze)  klamp  (Sehoher,  Ileúkn/mi 
klommenheit,  Angst);  nengl  clam  (Zange  wozu  übrigens  aw^  dessen  M>  psjf.  IQ 
=  das  was,  od.  womit  man  Etwas  festhält  26  klapp,  Bund^  Oehund,  Büna^  ^  rcrta»' 
od.  was  packt  u.  greift,  bz.  was  klemmt  u,  denes  u.  in  sich  Vereinigtes  ete.  jv  evfm 
kneift  od.  zwickt  etc.);  schott.  (Plur.)  clams  clien  ist,  sofern  ich  Reckt  habe^  dsM  ée 
(starke  Greif-  od.  Kneifzange  \  Griff  von  Stämme:  klamp,  klimp,  klump  atifUip,ld9 
Holz  etc.  um  Etwas  aamit  festzuhalten;  klup  nasaUrt  sind,  worüber  WeHeres  wäa 
Schraubstocketc.);nhd.  Klamm ;mhd.^\zm  ^(^  V\dim'geia  u.  klimmen),  mit  der  Nébetfim 
(Beklemmung  od.  Beklommenheit,  bz.  das  (cf.  Ehrentraut  it^  324  u.  BS5)  Uhi 
Beklemmen)  u.  ahd.  klamma;  m^(2.  klamme,  =  wang,  (Ehrentraut,  I,  375  H.  4^ 
klamm  (Beklemmung,  Klemme  et^.)  etc.  zu  klamp;  klomp  (Steg);  nfries.  (Ämrusi 
klimmen,  aus  dessen  Präter.  klam  (=  nhd,  klämp  (Klumpen,  Haufe);  nid.  Unp 
klomm  u.  unserm  klumm,  bz.  klamb,  klamp  86  (Klampe,  Klammer;  2k^£n^  Bernd,  JMi 
die  obigen  Subst.  ebensowohl  hervorgingen,  am  Holeschuh;  Klumpen,  Hatrfen);  wtÜ 
wie  1  klam  u.  klampe  etc.,  bz,  nhd.  ge-  od,  klamme ,  klampe  (oncas,  unguii ;  haipi|ih 
er- klommen  n.  be-klommen  etc.  retinaculum;   compago,   compagei;  nbici^ 

klam-hörîg,  hart-  od.  schwer-hörig  etc.;  regula;  fibiüa);  mfUbn.  klamp  (moikm 
cf.  1  klam.  40  d'un  huis  etc.  etc.);  engl,  clamp   (KlsmSÊi 

klampe,  klamp,  Klampe  od.  ein  Etwas  Balken,  Latte,  Leiste  etc.,  bs,  SUfldb  Ab 
was  od.  womit  man  einem  andern  Etwas  was  zur  Befestigung  u.  Verstärkung  dW; 
Uaft,  Halt  od.  Festigkeit,  Verbindung,  Zu-  eine  zum  Brennen  a/irfaeste^peite  Sdüdi 
sammenhalt  etc.  giebt,  bz.  womit  man  Etwas  Backsteine;  dasSpannbl^;  die  TisdikÊs§t, 
heftet,  zusammenheftet,  verbindet,  zusammen-  46  die  Nietkluppe  etc.) ;  isl.  klampi  (fiboki  W- 
fügt  od.  klemmt  u,  klammert,  od,  auch  ein  seus  etc.);  norw,  Idd^mp  (Khts,  Benmäme//, 
Etwas  was  Getrenntes  u.  Geschiedenes  mit  Holzkloben,  Klampe  etcj;  schwed.  Uiif 
einander  verbindet  u.  vereinigt  u,  so  zu  einem  u,  au<^  klabb,  wie  auch  norw.  (Kiots,  diebl 
Ganzen  u.  in  sich  selbst  Zusammengeschlos-  utiförmlicJies  Sülck  Hole,  HoUklungfen  dt 
senen  u.  Verbundenen  macht.  Daher  a)  60  oa.  Klumpen,  cf,  klampfot,  'Khmgism'i 
Brett  (Querholz,  Kloben,  Klotz,  Riegel,  klampig,  unförmlich,  kloisig);  Abi.  Uufe 
Leiste  etc.)  was  quer  über  ein  anderes  Etwas,  (Mastscheibe.  Scheibengat).  —  Daeu  MffL 
bz.  über  andere  Bretter  (od,  Balken  etc.)  (Grimm,  Wb.)  nhd.  klamp  u,  Unat 
geschlagen  u,  befestigt  wird  u.  wodurch  man  (Krampf),  klampe  (Klammer,  Ê^rampe;  M^ 
denselben  Halt  u.  Festigkeit  giebt,  bz,  sie  66  bindendes  Holzstiick  =s  Idampe  sib  A 
mit  einander  verbindet  etc.,  damit  sie  zu-  klämpfe  (ein  WerkstOck  im  SehjffAmSt 
sammen  halten  u.  nicht  aus  einander  gehen;  klampe  (Klumpen,  grosses  l^üek),  wesn  ss 
—  du  must  d'r  'n  dügtigen  klamp  afer  sl&n,  bemerken  ist,  dass  neben  klampe  onel  m 
dat  dat  nct  mer  ût  'n  ander  geid;  •  de  schwed.  klimp  mit  der  Bedtg.  Klumpig 
klampe  is  dik  un  fast  genug,  de  schal  hum  60  vorkömmt,  wozu  (cf.  Grimm,  Wb.  V,9ê9 


ELAMPEN  233  KLAMPËN 

ebrand  noch  kymr,  clamp,  clap  Jiart  bedrängen  od.  in  eine  Klemme  ver- 
p  od,  Klose  vom  Teig),  prov,  clap  setzen  etc.) ;  mnld.  klampen  (harpagare,  har- 
e,  Masse),  poln.  kl^b  (Klumpen,  pagiae  apprehendcre,  unco  detinere,  fibulare, 
üh  adav.  kiiho  (Knäuel),  böhm.  kloub,  rapere,  figere,  affigere,  prehendere ;  compa- 
nub  (dasselbe)  anführt,  bei  welch  letz-  5  ginare,  conjungere) ;  wfries.  klampjen ;  engl, 
beiden  Formen  indessen  auch  wie  hei  clainp  (unternageln,  verschalen,  verzapfen, 
lab  (KnüUd,  Keule,  Kloben  etc.;  ge-  mit  Leisten  einfassen);  bayr.  klampfen 
«fie  Oesdlschaft)  an  eine  Connexität  (klammem  etc.).  —  Dieses  klampen  t^  zum 
d, kleben  od.  kl i eben  (cf.  klifenu.  Theil  wohl  von  klampe,  bz.  klamp  fortge* 
I,  hz.  Kloben  u.  Kluppe  etc.  ge-  10  bildet,  doch  scheint  dieBedtg.:  kleben,  haf- 
werden  kann,  während  beim  Vergleich       ten  od.  Haft  u.  Festigkeit  machen,  heften 

klatte  zum  SchdUstamm  klat  etc.  etc.  auch  darauf  hinzudeuten,  dass  es  an- 
%U  Fofrmen  clamp,  clap  sich  aus  dem  demtheils  auch  ebenso  wie  klampe  u.  mhd. 
rtoMMi  klip-klap,  bz.  dem  Verb,  klap-  (klampher,  klamber)  u.  nhd.  Klammer 
^gri^pieh  ableüen  lassen,    cf.  klampen  16  (auch   klamer,    clemer,  klamper,  klampher 

OMcA  l  u.  2  klam,  sowie  auch  unter  kommt  vor);  amhd.  klainpheren:  mhd.  klem- 
da$  nhd,  Klate  (Klaue  etc.)  u.  engl.  bem  (klammem  etc.);  an.,  isl  klömbr  (sab- 
(die  Klampen)  etc.  bcub),  bz.  Plur.  klömbrur   (Schraubstock  u. 

I  Sehhisse  sei  noch  bemerkt,  dass  auch  auch:  saxam  invium);  anorw.  klömbrCiSicAroud- 
ebrand  (cf.  Orimm,  Wb.,  unier  20  stock,  od.  Klemm-Ding  etc.);  nort(7.  klomber, 
I  ein  starkes  Verb,  klimpan,  klamp,  klaambr  (Klammer,  Klemme,  Schraubstock 
nn  mü  der  Ordbdtg.:  spalten  etc.  etc.,  mit  abweichenden  Formen  auch:  klaam- 
wetzi,  wie  auch  klos,  kl6t,  klute  auf  die  ber,  klaamer,  klömber,  kiembar,  cf  Ivar 
spalten  zurückgehen.  Dass  aber  ne-  Aasen)  etc.  von  dem  jeru  klimban  (klimmen, 
malten  auch  die  Bedtg.:  anhangen,,  26  bz.  kleben,  haften,  sich  heften  an  etc.,  cf 
\n^  haften,  sieh  verbinden  mit  klimmen)  geJwrenden  Präter.  klamb,  klamp, 
dersdben  gelegen  haben  muss,  geht  aus        klam   etc.    (ich  klebte   bereits,   hatte  schon 

klam  sowohl  ais  aus  klimmen  hervor  Fass  und  Halt,  klemmte  mich  schon  fest 
ts  diese  aus  der  Bedtg    macula  ent-        etc.)   weiter  gebildet  wurde.    —    Vergleicht 

beioeisst  unser  1  u.  2  kladde.  Die  30  man  nun  aber  weiter  die  mit  dem  Schaü- 
jedoch  ist  die  aus  klap  hervorgehende,  stamm  flik  od.  flak  (sie  sind  syn.  mit  klik- 
epitare  od.  krachen  u.  so  auch  ber-  klak,  klip-klap,  plik-plak  etc.)  zusammen- 
Hc,  Wegen  der  Ordbdtg.  crepitus  etc.  hängenden  Wörter  flek,  flak,  2  flake,  flokke, 
ammes  klamp,  bz.  klimp,  klump  vergh        flekken  (Grdbdtg. :  schlagen  u.  auch  spaUen 

den  unter  klampen  angeführten  Wör-  36  etc.)  flikken  etc.  u.  ferner  engl,  clamp 
»«.  neben  klimpern  auch  mhd.  klum-  (schwerfällig  auftreten,  schwer  gehen,  tram- 
^Klang  mit  musikaliscTien  Instrwnen-  pfen  od.  trampeln),  norw.,  schwed.  klampa 
when),  (schwer  u.  lärmend  gehen) ;  schott.  to  clamp 

ipei,  nageln,  nieten,  heften,  schlagen,  up,  claroper  (to  patch,  to  make  or  mend  in 
ügen,  zusammenschlagen,  klammem,  40  clumsy  manner),  to  clamp,  clamper  (to  make 
ien  etc.;  —  he  klampde  de  planken  a  noise  with  the  shoes  in  Walking),  clamp 
it  gM,  de  budcl  etc.)  tosamen,  bz.  afer  (a  heavy  footstep  or  tread)  zu  unsern  mit 
er  od,  up  'n  ander  fast;  —  dat  mut  klunte  (Klumpen  etc.)  verwandten  Wörtern 
it  'n  ander  ferklampd  worden ;  —  ho  klundera  u.  kluntern  (stolpern,  poltern)  u. 
I  (heftet,  klemmt,  Jammert,  be..  klettet  46  kluntfôt  (Klumpfuss),  so  wird  sich  sofort 
et,  greift  etc.)  Buk  dV  mit  Bin  handen  eine  Connexität  dafür  mit  hld.,  schwed.  etc. 
eo  ao  fast;  —  de  weg  is  mit  dat  land        klamp  (dickes  Stück,  Klumpen  etc.)  ergeben. 

klampe  (od.  'n  tille)  ferklampd.  —  Hält  man  dazu  nun  aber  wieder  ahd.  chlobo, 
Jampen  (kMen,  haften,  sich  heften  bz.  nh.  Kloben  u.  klobig,  bz.  Klotz  u. 
.;  *-  de  Bneeaw  klampt  aan  de  voe-  60  klotzig  etc.    u.   dass  sowohl  Kloben  als 

-  in  Verhaft  nehmen  [Schulden  hol-        Klotz  (cf.  unser  klôt,  klute  u.  klunte)  ein 

-  festklammen,  anlUammern;  ver-  gespaltenes  Etwas  od.  ein  Spalt- Ding 
\  od,  Klampen  [Verbindungs- u.  Ver-  (Kloben,  bz.  ahd.  chlobo  ?iat  ausser  der 
itg^elgenj  anschUigen [de matten \dam-        Bedtg.:  dickes  Stück,  Keule  etc.;  greifender 

-  iemand  aan  boord  klampen,  Jeman-  66  Haken:  Gebund  od.  Bund,  Bündel,  z.  B. 
ttdst  Enierhaken  an  Bord  festmachen,  Flachs  etc.  auch  die  Bedtg.:  Falle,  bz. 
^k^  klammen,  fesüegen,  entern] ;  —  muscipula,  decipula,  aucipula  u.  gehört  zu 
Hin  etc.  [eilend  op  eilende  klampen;  \i\\Q\idkii[spaUen  etc.],  wie  unser  )s\\ih  [Klaue, 
nd  klampte  op  overspel  verraet  en  bz.  Hand,  Fuss;  dickes  unfömdiches  Stück] 
l^eten  moort];  — fig.  auch:  Jemanden  60  u.  md.   kluvc  [Kolben,   Keule]  zu  klufen 


KLAMPEN  8S4  KLAMPEH 

[klauben]  u.  dies  wieder  zu  klöfen  =  oM.  nw^  klampe,  Uampen  eCc,  nAú  Mäaâtt 

klioban)   bezeichneten,  so  ist  es  zweifellos,  (klimmen)  u.  alle  utUer  éUeami  am§ifiktiÊk 

dcuis  die  Wörter:  klarop,  klimp,  klumpe,  bz.  sonstigen  Wärtern  in  irgend  eUMr  Fm 

ist  klumbr  in  d^  Bedtg.:  Klumpen  od,  mit  unsern  8duü..,^,^^men  klip,  Uip  fk. 


Klotz  (8.  unter  V\9km^€)  auch  auf  ein  Verb,  b  zusammmhäiigen,  die  mü  den 
mit  der  Bedtg.:  scMagen,  hauen,  kappen,  krib^  krab,  bz,  krip,  krap  etc.  odL  kriai 
spalten,  klaffen  etc,  zurückgehen  können,  kramp  etc.  selbstredend  auch  wieder  wm 
ebenso  wie  isl.,  an,  klamba  (clava,  bz.  Kalbe,  verwandt  u.  wohl  einee  ürsprwegs  «M^  m 
Kolben,  Keule,  Schlägel),  bz.  wie  das  lat,  unter  diesen  weiter  su  tfergleiehen  ist 
clava  auf  die  y  kal  =  kar,  idg.  skar  (schla-  10  Was  nun  aber  eunäehst  das  ahd,  U» 
gen,  ?Muen,  spalten,  kappen,  schneiden  etc.).  ban,  klimphan,  klimpfim,  klimpan  (kU^ 
—  Alles  dieses  nun  aber  vorausgeschickt  u.  klamph,  klamp  —  klumbun  etc.)  betr^  m 
dazu  noch  die  schon  unter  klampe  ange-  ist  wohl  anzunehmen,  dose  dessm  ëisk 
führten  Formen  mit  den  Stämmen  klap,  Bedtg,  „kleben**  war  u.  ÂiMâMAMna^ 
klab,  klub  etc.  —  (cf,  unsere  Wörter  unter  16  bz,  a%AS  haften  (cf,  klifen  etc.),  siék  hifim 
klap,  klep,  klip  etc.,  bz.  an.,  isl.  klipa  [tor-  an  etc,  ebenso  wie  bei  klifem  die  jdtiß 
quere],  klipa  [angustiae;  res  arctae;  particula  BecUg,  von  klimmen,  sowie  audt  AfMi 
rei  mollioris],  klippi  [massa,  Klumpen  etc.],  Klammer  u,  klammern,  hs,  mira 
klippa  [tondcre;  Bccarc],  klippur  [forficosj,  1  u.  2  klam  etc.,  klampe  t«.  Uampen  ib 
klipping  [tonsura];  klappa  [scalpere;  tan-  20  entwickelt  hat.  Vergleicht  man  mmiMkr, 
dere;  palpare]  etc.)  gehalten,  so  glaube  ich,  wie  unser  2  kladde,  h£,  «AdL  Kletit  a 
dass  die  Stämme  klamp,  klimp,  klump  aus  kletien  (u.  davon  wieder  kleiter»  ■ 
älterem  klap,  klip,  klup  (vergleicht  manun-  klimmen^  bz,  «fuer  klaatem)  mill  Udh 
ser  half,  bz,  nhd,  halb  [d,  h,  gespalten,  if.  klatte,  bz.  dem  SehaUatamm  klad,  kkl 
zertheilt,  zerschnitten  etc]  zu  skr,  kalp  25  (cf,  auch  kladdem,  klattern,  Uittm  dft) 
[spalten,  schneiden],  lat.  carpo  etc.,  bz,  scalpo,  zusammenhängen^  bs.  dass  deren  Beil§,  u^ 
Bculpo  etc.  u.  unser  scharp  u.  schrap  etc.  „kleben^*  zurûekgûU,  od.  die  Beitf  flu 
von  der  y  skarp,  skalp,  skrap  Plauen,  späh  Klette  als  haftendes  u,  klebtniii 
ten,  schneiden  etc]  als  Weiterbildung  von  Etwas  aus  der  OréMtg.:  Fleck,  Sekuidt 
skar,  skal  =  kar,  kal  [schlagen  etc,  s,  oben]  30  entstand,  so  ist  es  klar,  dass  auf  demSdi^ 
u,  idg,  [Fick,  I,  813]  skarbh,  skarp  [rau-       stamm:  klip  od.  klap  ebenm  wie  em 


sehen,  tönen,  schreien  etc]  als  y  von  lat,  od,  flak  u,  klik  odL  klak  ausser  klaw% 
crabron  u.  crepare  etc.,  sowie  von  an.  skrapa  od,  sehlagen  (cf.  flék,  flekken  m,  nri^ 
[rausdien,  knarren  etc.],  skraf  [Bede  etc],  klakken)  nd>en  Spalt,  Riss,  Br%ehét. 
ahd,  harfa  [cf.  harpc],  skr.  calbh,  calbhate  35  (cf  (úid.  claph  etc.  fSehiag,  Stsm  A; 
[tönen,  prahlen  etc.],  lett.  krêpat  [räuspern],  Krach,  Knail;  abgerissener  Jnsb/i  h.  fSt 
lit.  skreplei  [Auswurf],  griech,  cnremptomai  serm  klap,  kb^pe,  Uippe,  Ui^^ieni,  Utan 
[räuspere  mich]  von  aus  skar,  skra  [tönen,  etc.  zu  klak,  klakken,  klikken  etc.)  meküt 
rauschen,  schreien,  cf,  schallen,  schel-  Bedtg.:  Fleck  od.  Maal  (maonla  tfb) 
len,  schreien,  schrillen  etc,  u,  auch  40  hervorgehen  konnte  u.  wahrscheinL  onAhT' 
unser  kallen  etc.]  weitcrgebildeten  Stämmen  vorgegangen  ist,  weil  ja  ein  klap  cd,  8ehls§i 
u,  dazu  die  obigen  Bedtgn,  von  isl,  klippa  Stoss  etc,  od,  Äufplatsen  airf  Mkssi 
u.  klappa,  so  lässt  es  sich  nicht  verkennen,  auch  ein  Maal  od,  einen  Fleck  (ÜA 
dass  auch  skar  [schlagen,  hauen,  spaUen,  Klecks  od,  kladde)  macht.  Hatte  sitk  «■ 
schneiden,  scheeren  etc]  u.  skar  [tönen^  rau-  45  aber  aus  klip  od,  klap,  nasaUrt  UkqxldMa 
sehen  etc.],  sowie  skar  [reiben,  kratzen,  ebenso  wie  aus  klak,  klank  od,  k]ä|  UiÉ 
scharren  etc.]  von  Hause  aus  mit  einander  (cf.  auch  2  klinke  u,  2  klinken  [nietatf  ê» 
ident,  sind  u.  dass  beim  Vergleich  unseres  festigen,  festnageln  etc.]  n.  dass  Uaiips 
klakken,  bz.  des  dazu  bereits  Angeführten  auch  die  Bedtg.  unseres  2  kUnke  kti  ■* 
u.  Gesagten  auch  die  alten  gcrm.  Stämme  50  dass  klampcn  auch  mit  unserm  Uinlni  ^ 
klip,  klap  u.  klimp,  klamp  %oahrscheinl.  mit  griffUch  sehr  nahe  zusammenfällt)  OMMT 
lat.  crepo  u,  carpo  etc.  auf  einen  aus  skar  Schlag,  Stoss  etc.  auch  die  BeéÛg,:  Fltcï 
erweiterten  idg.  Stamm  skarp  od.  skarbh,  u.  Schmutz  etc  u.  so  atccft  wieder  ei 
skalp,  umgesetzt  skrap,  sklap  etc.  zurück-  von:  klebendes  u,  haftendes  Etwêi 
gehen,  obschon  es  selbstredend  auch  möglich  55  etc.  entwickelt  (man  kann  Übrütetis  dudk  ü- 
ist,  dass  die  Stämme  klap,  klamp  etc.  aus  nehmen,  dass  die  Bedtg.:  SdUoj^  SM 
einem  aus  idg.  gar  [tönen  etc.]  erweiterten  Prall,  Prell,  Änstoss  etc,  in  die  von:  Ikwi 
Stamm  garp  od,  giirbh,  galbh  etc.,  umgesetzt  u.  Drang  etc,  bz,  Kneifen  etc,  /</•  b^ 
grabh,  glabh  [s.  dieserMlb  auch  utiter  klak-  pen]  übergitig),  so  ist  es  lUar,  dass  iH 
ken]  entstanden) — nasalirt  sind  u,  dass  dem-  60  hieraus  für  klimban,  kUmpfan     '     --  —'■ 


KLAMPEN  235  KLANDER 

klettern  aue  kletten  (u.  dieses  aus  stelle,  die  auch  für  den  Stamm  krak  von 

tte  =  unserm  2  kladde,  bz.  1  kladde)  kraken  passt     Wegen   des    Themas   krap 

\  die  Bedlg,  unseres  neuen  klimmen  so-  kramp   ffur   kram,   krimpen  etc.)   s.   unter 

y  ais  die  von  1  t«.  2  klam  u,  klampe,  klap  am  ScMusse,  hz.  bei  Fick  (II,  347) 

ipen  ergeben  konnte.     Vergl  dieserhalb  5  unter  garb,  gramb. 

^  vM.   (Orimm,  Wb.)   Klap  er  od.  klamp-haaer,  roher  ungeschickter  Arbeiter 

\mper  (Kraue,  Klaue)  zu  dem  gleich-  od.  Handwerker,  stümperhafter  Zimmermann, 

uitenden  Klate,  Klatte  u.  Klater,  Pfuscher  etc.;  —  he  is  'n  regten   klamp- 

itter,  was  doch  (cf.  auch  klautern  u.  hauer   (od.   rüghauer),   de  't  lüP   ferdarfd, 

klâtem,  klattem,  unter  klatem)  entweder  10  wat  he  under  de  banden  krigt.  —  E»  be- 

Me  Wort  ist  wie  Klette  (cf.  2  kladde),  zeichnet  wohl  einen  Klumpen-,  Kloben- 

wie  unser  klatte.  od.  Klotz- Hauer  u.  hängt  dieses  klamp 

ftr  einen  Zusammenhang  der  Stämme  sicherlich  mit  kldjû^e  in  der  Bedtg.:  Klum- 

ip,  klimp,  klump   etc.   mit  klap,    klip,  pen  etc.  (s.  unter  klampe)  zusammen. 

(d,  h.   als  urspr.    SchdUstamm)   etc.  15      klamäsern,  kalmasern,   kalmäusem,   in 

CMfi  aiusser  den  obigen  Belegen  auch  der  Stille  sinnen,  od.  ruhig  sinnen  u.  den- 

\:   nhd.   etc.    (cf    Grimm,    Wb.    V,  ken,   bz.  grübeln,  brüten,   hecken,  miihsam 

ete.)  klempen  u.  klempeln,  klempem,  studiren,  stöbern  etc.;  —  he  sitt  to  klamfl- 
ipem,   kUmpem   (einmal  od,  wiederholt       sern  (grübeln  etc.);  —  he  schal  't  wol  ût- 

f  Schlag  od.  Stoss  etc.  [klap,  klip,  20  klamüsern,  wo  't  êgendlik  hands  is;  —  he 

p  etc.]   od.  Schall,  Klang  etc.   [so-  klamflserd  alle  olde  boken  dör;  —   ho  wêt 

fragor,  crepitus  etc.]  machen),  klcm-  't  alP  ûttoklamûsem;  —  wat  best  da  d&r 

(Kkipper),    klempner,    kl&mpner,    od.  nu  wer  för  blikseros  kram  ûtklamttserd  ("atc«- 

perer,  klampferer,  klamperer  u.  klippe-  geheckt  etc.)?  —  Nd.  kal-,  kla-mflsen,  kal- 

Uimperer  (BUchscMäger),  klampfe  (Zi-  25  müsem.    Es  hängt  wohl  jedenfalls  entweder 

i/.  Orimm,    Wb.   V,  Spalte  944  u.  mit  kalm   od.  mit  goth.  qal   (Ruhe  etc.;  s, 

\  Uippen  daselbst)  etc.,  schwed.  klämta,  unter  kalm  u.  kwälen)  zusammen  u.  kann 
wed,  ilämpta  u.  (ditUect.)  kläppta,  kläppa  sehr  gut  aus  kal  u.  müsem  (dem  Iterat.  von 
fêam  mit  dem  Klöppel  an  den  Band       mûsen,  mausen,    bz.  wie   die  Katzen  stül 

Blocke  schlagen,  bz.  b eiern)  etc.,  toozu  80  sitzen  u.  lauern)  entstanden  sein, 

n  der  Entstehung  der  Bedtg.  klettern  l.  klander,  Schallwort  (cf.  klats  etc.)  u. 

klimmen  atis  dem  Schculstamm  klap  connex    mit    dem    SchaUstamm   klad    von 

IcHp  noch  zu  erwähnen  ist,  dass  auch  kladde  etc. 

^SKmifii  kling  od.  klang  ein  schwed.  2.  klander,  klanner,  Appretur,  bz.  die 
pk  u.  nhd.  klingen  (cf.  Grimm,  Wb.  8f  Glätte  u.  der  Glanz,  welcher  dem  Zeug  u, 
168)  mit  der  Bedtg.  „klettern"  enU  der  Wäsche  mittelst  Glanz-Stärke  u.  BoUen 
i  u.  ein  mhd.  klimpfen  (ScTUag,  Stoss  (Mangeln,  Ziehen  durch  Walzen,  od.  Wal- 
Druck  etc.,  Sturz  macJ^en,  od.  durch  zendruck)  beigebracht  wird,  nebst  der  durch 
r  u,  Druck  etc.  zusammendrücken,  zu-  die  Stärke  verursachen  Steifigkeit.  Daher 
nensiehen  etc.)  wieder  unserm  klinken  40  überhaupt  auch:  a)  Glanzstärke;  — ^Stei- 
mekt,  welches  mit  klinke  zum  Schall-  figkeit,  Festigkeit,  Dichtigkeit,  HäUbarkeit 
m  klik-klak  etc.  gehört.  etc.;  —  wen  de  klander  d'r  erst  ûtwusken 
i«i  Schlüsse  sei  dazu  noch  erwähnt,  dass  is,  den  word  dat  g6d  (Zeug,  bz.  Kattun, 
>  Fick  (III,  51)  ein  Thema  klap  u.  Leinwand)  slapper  un  wéker;  —  du  must 
ip  für  klap,  klip,  klappen,  klippen,  45  wat  mër  klander  d'r  in  dôn,  dat  dat  gôd 
|»e,  klampen,  klimpe,  klimpern  etc.  auf-  (Zeug,  Wäsche,  insbesondere  die  feine,  als 

if.   dieses  einerseits  zu  krap,  kramp  Oberhemde,    Kragen    etc.)  wat  glatter   un 

UHmenjgieJien,   cf.   kram  etc.),   anderer-  stîfer  word ;  —  dar  sitt  gen  klander  (Festig- 

£u  Ut.  globti  (umfassen  etc.),  preuss.  keit,  Dichtigkeit  etc.)  in,  dat  ritt  glik.  — 
úiVi  (er  umarmte,  umfas8te),bz.  (II,  558)  50  Es  ist  dasselbe  Wort  wie  nhd.  Kai  an- 
ginem Thema  glab  (umfassen  etc.)  ver-  der,  nd.  (Br.  Wb.  etc.)  klander  (Mangel, 
ht,  was  selbstredend  mit  (II,  566)  grab  Walze,  grosse  Bolle,  bz.  Glättmaschine  zum 
fen,  packen)  ident.  ist  u.  also  mit  der  Glätten  u.  Glanzgeben  der  Kattune  u. 
lurbh,  srabh  (von  gripen)  ident.  sein  Wäsche),  bz.  nid.  kaiander  (a.  dasselbe;  — 
ie.     Meiner  Ansicht   nach  passt  für  66  h.  Glanz,  Gh'Ute);  engl  eilender  etc.  u.  entlehnt 

klap  etc.  indessen  besser  eine  aus  skar  aus  franz.  calandre  (Glättwalze  etc.),  weh 

ire)  erweiterte  y  skarbh  od.  skarp  (so-  ches  selbst  aber  wieder  mit  calandrer  (pres- 

I,  wie  ich  auch  lat.  clangor  etc.    (cf.  sen  u.  glätten  (zwischen  Boüen  u.  Walzen) 

pH  etc.)  am  liebsten  zu  einer  aus  skar  =  nhd.  kalandern,  bz.  kalandriren; 

iterten  y  skark  od.  skarg,  skrak  etc.  60  nid.  kalanderen ;  nd.  klandern,  glandem  etc. 


KLANDISJE                        238  KLAP 

au8  dem  griech.  kûlindros   (Walze,  Bolle)  klap  if.  (in  ZusammeHeetMumgen  mit  mA 

entstand,  nid,)  kkb;  luL  klap;   miuL,  and,  oi.  c% 

klandisje,    Kundschaft,    namentlich    im  in  clapanga   (vtridor,    c/.    Estemer  Gkm 

Ladengeschäft;  —  he  hOrd  to  min  klandi^e ;  von  Creeelius);  aas.  clap  od.  dipp  (h 

—    dar   is   fOl   klandisje  an  liûs;  —  ^fld.  5  clappjan,  wie  afriea.  klap  t n  kliraa  de,  ^. 

kalandizie,  klandizie;  mnld.,  mfläm,  kallan-  klappen);    aengi.   dajp;   sdkatL  du-,  a^L 

dyse,   aus  franz,    chalondise    von   chaland  clap;  an.  klap  (in  klkppa);  actoAL  Um; 

(Kunde);  s.  kalant.  d&n,  klap:  oAd  claph,  chii»li;  aiML  Uqa, 


klang,  klank,  Klang,  Hall,  ScliaU,  hah  klapf,  kîaé  (Schlag,  StOB^l^raU  Oc; 
lender,  schallender  Ton  etc, ;  —  de  sang  10  Oeröusch  od.  Oetpräch,  (tffrhwäU;  KnA, 
(der  Gesang,  hz.  das  Lted,  od,  die  Melodie  Knaü;  Klaff,  BisB,  SpaU:  abgerinenerlêi^ 
des  Liedes  etc.)  hed  gen  goden  klang;  —  —  Compos.:  ahd,  anaclaph  (mmeba).  - 
mau  kan  de  klang  fan  de  klok  hftst  nêt  klap,  bz,  kllp  (ablautend  kliq»,  Jdap,  n^\ 
hören ;  —  de  klang  is  nog  nêt  fan  de  klok  fiasal,  klamp,  klimp  eic)  ist  ein  ««to^ 
of  (man  hört  noch  den  Klang  der  Glocke  15  zweigter  (cf.  Grimm,  Wh,  V,  953  ikj 
durch  die  Luft  schwirren).  —  Compos.:  an-  u.  reichentwiekdter  SchaUstamm,  der  wzA 
klang,  naklang  etc.  —  Kinderlied:  kling-  seinem  Vorkommen  auch  in  den  laL-ilflLa 
klang-klûske  1  gif  roi  wat  in  H  hûske.  —  keltischen  Stachen  ic.  nadk  seinen  mbI^ 
Ahd.  chlanch;  mhd.  klanc  (Klang,  Ton,  selnden  Auslauten:  b,  bb,  f t  pf »  pk  P  M 
Rauschen,  Rieseln,  Plätschern;  Melodie).--  20  die  Stämme  klab,  klaf  odL  fr^af^ klap? faj^, 
Weiteres  s.  unter  klingen,  von  dessen  Präter.  klapp  u.  die  davon  weitergdnÚeten  ÏFIrfer 
klang,  klank  dieses  Suhst.  entstand.  in  Grimm' 8  Wb.,  sowie  daselbst miék et 

klant,  s.  kalant.  Äblautformen :  klip,  Uop,  klap,  ftn  Uoh( 

1.  klap,  a)  der  helle,  harte,  laut  klingende       klapf  etc.)    wahr^eini,    aus    emer  da 
(aler  kurz-  u.  nicht  nachhallende  etc.)  Schall  25  Graform  Bkarbh  od,  (mit  ^^  fSur  ,r")lkiU, 
od.  das  Geräusch  etc.,  welches  dadurch  ent-       umgesetzt  skrabh  eta  «f.  aldabh  etc.  egk^. 
stehty  wenn  zwei  Gegenstände  rasch  zu  einan-        krabh,  klabh  etc.  entstemd^  aus  wdaum  Uh 
der  hinhewegt  werden ^  od.  zusammen  u.  aip-       schiedenen  aUen  Formen  denn  eiudk  sMn' 
einander  schlagen  od.  stossen,  od.  ein  Etwas        dend  wieder  germ,  Stämme  wie:  adinb  (M 
auf  ein  anderes  Etwas  plötzlich  u.  rasch  30  nhrtih  rrfr  nrcrft  iinîdrnrlinrp jn  i  irfcfdyrrÉin 
aufschlägt,   od.   hart  aufstösst,  niederfällt,        lautet  u,  geschrieben   wrden  tnAMf^  Mf 
auftritt  etc.,   od.  auch   der  kurze  u.  harte        dies  im  Engl,  auch  geschieh) ,  schnipp  Mfarf 
Ton  u.  Schall,  der  dadurch  entsteht,  wenn        —  od.   sklab  etc.,   schlab   eite.    (bs,  ttl^ 
durch  die  rasche  Bewegung  von  Etwas  in        slab  (cf.  slafe  =  Sklave,  —  aliteii  s  teÜHl^ 
die  Luft  od.  den  Raum  hinaus  ein  leerer  35  —  Biegen  =  sclagan  etc.   u.   auA  Hili^ 
Raum  (ein  SpaU  in  der  Luft)  hervorgebracht        brand  im  Grimm' st^en  Wh,  wtter  Ha* 
wird  u.  dann  die  Luftwellen  plötzlich  wie»        tzen),  bz,  hrab  etc.,  hlab  etc.,  cuMr.  nl 
der  zusammenschlagen,  wie  dies  durch  klap-        etc.,  lab  etc.  neben  klab,  klap,  kSunb  fal- 
pen  =  nhd.  klatschen,  bz.  unserm  bal-        lautend  klib,  klip,  klif,  Utmb  etc.  ■.  Uúy 
lern  (dem  Klatschen  mit  der  Peitsche)  aus-  40  klup,  klumb  etc.)  «.  krab,  l^rap,  knoib  ëL 
gedrückt  wird,  wo  denn  klap  0(7.  Klatsch,       (ablautend  krib,  krip,  krimb  ete.  m,  kiiÉ^ 
bz.  der  Knall  od.  das  Geräusch  etc.  ja  auch       krup,  krumb  etc.)  hervorgehen  kosmlES, 
nur  dadurch  entsteht,  dass  die  getrennten  Was  nun  aber  die  oben  crwdÜMf  fif 

Luftschichten  rasch  zusammenschlagen,  wie  klap,  klamp  etc.  angesetzte  Stammform  tun 
dies  auch  beim  Knall  eines  Schusses  oder  45  od.  idg.  skarbh  (cf,  Fiek  I,  242^  n,  it, 
dem  Abfeuern  des  Gewehrs  (cf.  Grimm,  269  etc.)  betrifft,  so  ist  dariU>er  schon  w4f 
Wb.  V,  957  unter  1  u.  2  klapp  u.  dazu  klampen  verhandelt  und  bemerkt,  dass  sk 
klaff,  klapf)  etc.  der  Fall  ist ;  —  klap  I  sä  't,  eine  Weiterbildung  von  Bkar  (sonarei  eif|l* 
d&r  lag  't ;  —  't  geid  altid  fan  klip-klap,  tare  etc.,  cf.  die  mit  schar,  schra,  idiri  ila, 
wen  so  mit  hör  trippcn  (Holzpantoffeln)  dör  50  bz.  schal,  schil  etc.,  bz.  sla,  ali  etc.  onliih 
't  hûB  löpd;  >-  klip-klap-klunder,  fald  fan  taulen  Wörter)  ist,  die  sMstredend  sndk 
(V  bOn  herander ;  —  b)  Schlag,  Klapps  etc. ;  primitiv  unseren  Stammen  klad,  Uaf^  kU^ 
—  he  gaf  hum  'n  klap  an  d'  orcn,  bz.  für  klat,  bz.  klik,  klit  od.  klok,  klat|  nülL 
de  närs  etc.;  —  he  hed  dar  'n  dügtigen  klank,  klink  etc.  etc.  zu  Chitnde  Usgt^  si 
klap  kragen  (einen  schweren  Schlag  bekom-  55  liegen  kann,  da  es  auch  ja  mögUeh  i^  isß 
men,  bz.  einen  harten  Verlust  od.  eine  manche  dieser  Stämme  aus  der  y  §ßt  (t 
Schlappe  im  GescMft  erlitten),  war  hum  de  am  Schlüsse)  od.  audi  ghar  (aonare  ela) 
rüggc  fan  sör  deid.  —  cf.  achtorklap,  sowie  hervorgegangen  sind.  VergleiM  man  tikr 
klappe,  klappen  etc.  —  Nd.,  nid.,  mnld.  klap  bei  Bopp  (Gloss.,  pag,  76)  die  Zneammsk^ 
(sonuB,  crepituB ;  garrulitas,  fabula) ;  mftäm.  60  Stellung,  od,  den  Vergleich  von  kaib  ^ 


KLAP  237  KLAPPE  ELAP 

arb,  garb,  g^barb,  charb  u.   éar  od.  nannt  —  Nld.  klepel;  mnd,  kleppel.    Zu 

ro  ÎAmni  mcm  leicht  auf  den  Gedan-  klapen  etc..  bz,  kleppen. 

288  deren  Anlaute  auch  atis  dem  här-  klapen,  kläpen,  kfepen,  schlagen,  klopfen^ 

u  ursprünglicheren  skar  (schar,  sgar  dreschen  etc,  —  Es  wird  hauptsächlich  vom 

ervorgingen  u,  dass  die  Bedtg,:  ire,    5  vorläufigen  Klopfen  u,  Dresaien,  bz.  Aus- 

hen  u.  sich  entfernen,  od.  sich  klopfen  des  Getreides  gebraucht,  um  rasch 

ten  (von  Einem  od.  von  wo)  auch  Saat- Korn  Zugewinnen,  ist  jedoch  eins  mit 

n  älteren  von:  reissen,  spaUen,   bz.  kleppen.  ^ 

"epitare,  clamare,  sonare)   erwuchsen,  klap-hingst,  ein  unvollkommen  castrirter 

t9  diesen  Stämmen  zunäcJist  die  Bedtg. :  10  Hengst,  dessen  eine  Hode,  weit  in  der  Batuîh' 

crepitns  etc.  zu  Grunde  lag  u.  sich  höhle  liegend,  nicht  hai  weggeschnitten  wer- 

f  ebenso  wie  in  klak  u.  ahd.  klalgan  den  können.  —  Nld.  klap-,  klophengst  (das- 

er  klakken)  die  Bedtg. :  sich  trennen  selbe  u.  auch  ein  Hengst,  dem  mittdst  eines 

^emen,  od.  gehen  wo  weg  u.  vorwärts  hölzernen  ScJdägels  die  Hoden  zerquetscht 

Saum  u.  Platz  machen  (ich  gehe  ti.  15  sind);  nd.  (Schambach)  klophengst  (ein 

JPlatz  etc.)  entwickelt  hat.  Hengst  mit  nur  einem  Testikel,   ein  zum 

[  Schlüsse  sei  noch  erwähnt,    dass  Zeugen  unfähig  gemachter  Hengst).   —  Im 

(III,  51)   den  Stamm  klap,   klamp  mnld.  ?Mt    kleppen   auch  die  Bedtg.   „csl- 

iU  SchaUstamm  auffasst,  sondern  ihn  strare^  u.  da  nun  das  Zerschlagen  od.  Zer- 

[jf^ktemp  (zusammenziehen,  cf.  krd^cht,  20  quetschen    der    Hoden    mittelst   klapsen 

,  knqp,  kram,  krempe,  krimpen  etc.)  od.  klopfen  nicht  immer  vollkommen  ge- 

er  mU  siav.-germ.  (Il,  347)  gSLThj  grwoïh  lang,   so  erhielt   dadurch  die  Bezeichnung 

M.     Da  indessen   der   Schal&amm  klap-,  od.  klop-hengst  die  obige  Bedtg. 

i,  klab,  klaph  etc.  (s.  oben)  auch  in  klap-hod,   Klapphut,  d.  i.   ein  Hut  zum 

l-kiM.  Sprachen  belegt  ist  (cf  auch  25  Zusammenklappen,  bz.  der  zusammengeklappt 

clamp,  clap,  aslav.  klabo  etc.,  unter  werden  kann. 

i),  80  dürfte  die  Ableitung  des  Slam-  klap-holt,  gespaltenes  eichenes  od.  buche- 
st klamp,  bz.  eines  vielleicht  urspr.  nes  Daubenholz,  was  namentlich  zur  An- 
Unen  germ.  Verb,  klipan,  klap,  klu-  fertigung  der  Butter-Fässer  gebraucht  wird. 
9.  klimpan,  klamp  etc.  von  der  von  80  —  Jv/d  klaphout  (Dauben-,  Fass-,  od.  Stab- 
lafür  aufgestellten  idg.  Stammform  holz);  mnld.  klaphout  (tabulae  qaerneae  mi- 
odL  skarbh  doch  wohl  vorzuziehen  nores);  mftäm.  klaphout  (bois  a  tonneliers 
ioo6e»  es  jedoch  nicht  ausgeschlossen  ponr  faire  les  douves) ;  nd.  klapholt  (kleinere 
tt  die  germ.  Stammform  krap,  kramp,  Stücke  gespaltenen  Eichenholzes  für  die 
ib,  kramb,  ~  kraph,  kramph  nu/ eine  35  Tonnenmacher,  Fassdaubenholz;  im  Flur. 
\ammform  garb,  grab,  od.  garbh,  grabh  versteht  inan  unter  klapholter  die  aus  dem 
iy  greifen,  umfassen,  einsehliessen  etc.  Groben  gehauenen  od,  geschnittenen  hölzer- 
meh  zusammenfassen  od.  umschlies-  nen  Absätze,  welche  die  Schuster  gebrau- 
nengen,  zwängen,  od.  umarmen^  zu-  chen);  mnd.  klapholt  (eichene  od.  buchene 
näirücken  u.  ziehen  etc.)  zurückgeht,  40  Planken  von  5 — 9  ZoU  Stärke  u.  mindestens 
idimdererseits  unser  Schallstamm  kh]^,  5  Fuss  Länge,  Abfall  des  Wagenschotts). 
er  nur  germ.  vorkäme,  dann  besser  —  klap  bezeichnet  hier  wohl  Riss,  Spalt 
mt  krap,  kramp,  bz.  slav.  garb,  gramb  (s.  unter  klap)  u.  ist  demnach  klap-holt  so- 
}mensimen)  zu  vergleichen,  sondern  viel  als  Spaltholz  u.  ist  es  demnach  syn. 
mü  unserm  galp,  galpen  zu  dem  aus  45  mit  klôf-holt. 

mare  etc)  erweiterten  Stamm  zu  steU  klap-katte,  Klatsch-Katze,  falsche  Person 

re,  wozu  Fick  (I,  73)  ausser  skr.  die  AUes  verräth  u.  ausplaudert,  was  sie 

murren,  reden)  auch  an.  klifa  (singen,  hört  u.  was  ihr  anvertraut  wird,  od.  die 

n),  u.  auch  ahd.  kli£f-kla£f  u.  kläffen  sich  überhaupt  mit  Klatschereien  u.  Ange- 
eie.)  stellt.                                           50  bereien  befasst.    cf.  flirkatte. 

laf,  J.  klappe.  klap-mütse,  eine  mit  aufstehenden,  dicht 

hbrigre ,    Ziehbrücke,     bz.    Brücke  anliegenden  Klappen  versehene  Mütze,  deren 

wdt  einer  Klappe  zum  Aufziehen  od.  Klappen  man  bei  kdUem  Wetter  über  die 

»  versehen  ist,  od.  welche  zu-  u.  auf-  Ohren  klappt. 

\gen  (zu-  u,  aufgeklappt)  werden  kann,  55  klappe,  klap,  Klappe,  d.  i.  ein  Klapp- 

de»  DurdUasses  der  Schiffe.  od.  Schlag-Dina,  bz.  ein  Etwas  was  auf-  u. 

lel,  klepelf  Klopf el,  Klöppel,  Klepfel,  niederklappt  od.  auf-  u.  zuklappt,  bz.  auf- 

Î,  bz.  aer  SMägel  od.  Klopfer  (plec-  u.   über   ein   anderes    Etwas  geklappt   od. 

m  der  Glocke,  auch  knäpel  (cf.  die-  geschlagen  und  womit    also    auch   Etwas 
f.  wegen  Klöpfel  unter  klopper)  ge-  60  bedeckt,  geschlossen  u,  dicht  gemacht  wer- 


KLAPPEN  2S8  KLAPPER 

den  kann;  daher:  Deckel,  Verschluas, Lade,  derddûsend  stAkken  sprang :  —  YA  \ 
Falle  etc. ;  —  du  mast  de  klap  fan  de  bön  to  't  an  de  wand  fiut;  —  ho  klapd  H  U 
maken;  —  Jung*!  mäk  din  klap  (Hosen-  —  dat  klapd  na  baten;  —  dat  kui  i 
klap2)e)  to;  —  ik  hebb'  drô  lünings  (Sper-  d&l-,  bs.  hen-  an  wer  klappen;  —  d 
Unge)  in  de  klap  fangen.  —  Compos, :  bön-,  6  not  regt  klappen  (summen  od.  pasun,  i 
baksen-,  fenster-,  flögen-,  ôgen-,  ôren-,  müt-  sen  etc.);  —  de  badel  klapd  nêt  (die 
Ben-,  dufcn-,  lûnings-klappe  etc.  —  Nd.  stimmt  nicht,  ist  nicht  richtig  etc.)  - 
klappe  u.  nid.  klap,  klep  (dasselbe);  mnld,  klappen  kamen  (sum  Schlagen,  h. 
klappe,  kleppe,  klippe  (crepitaculum,  erota-  Schlacht  ti.  sur  Entscheidung  komwu 
lunQ  u.  kleppe  (flagellum,  cf.  unser  klappen  10  as  to  'n  klappen  kamen  schal,  do  ha 
etc.  u.  klappe  [Peitsche]  bei  Stieler,  so-  'n  ûl'  säten;  —  man  mnt  nêt  ût  de 
wie  nd.  klap  [die  Schmitze  der  Peitsche]  klappen  (klatschen  o(L  8chwatsen)\ 
bei  Schambach),  kleppe,  klippe;  nid.  klapd  (schwatzt)  't  all'  tkt;  —  he  k 
klip  (decipula)  etc. ;  s.  Weiteres  unter  kleppe,  all  na  (er  ersiMt  alles  nach,  plappa 
klippe  etc.  —  Die  nd.  Form  klappe,  kleppe  15  aus,  verrälh  alles,  macht  alles  ruMa 
etc.  ist  auch  ins  Hochd.  (cf.  Grimm,  Wb.  —  he  klapd  nns  an  (er  klagt  od.  sdwfâ 
V,  958  etc.)  eingedrungen,  ist  aber  ident.  an,  er  verräJth  uns  etc.);  —  he  f( 
mit  nheL  klaffe  (Spalt,  Kerbe;  klappsender  dat,  bs.  uns  (er  verräih  das,  hs,  uns 
od.  latUer  Schlag  etc.,  cf.  mnld.  kleppe  [rupes,  —  he  klapde  hum  dat  to  (er  sddi 
spelunca  etc.]  bei  KU),  klaffe,  kleffe  (Ge-  20  das  eu,  gab  ihm  den  Zuschlag  durd 
schnatter,  Geschwätz  =  füd.  klap ;  Klapper  Klapps  in  die  Hand,  wodurdk  der 
=  obigem  mnld.  kleppe  etc.) ;  klapfe  (Klap-  besiegelt  ward).  —  Daher  VolksUed 
per);  Schweiz,  kläpfo,  klepfe  (kupferne  in  de  band,  —  ferkôp  dîn  land,  — 
Schelle;  Peitsche;  Schw(itzerin),  während  din  kô,  —  dat  kalf  dV  to;  —  de 
klaff  (Spaü  etc.)  u.  klapf  (Fels  etc.)  mit  ahd.  25  dalcr,  —  dat  kalf  'n  6rt,  —  de  kd] 
claph  etc.  (s.  unter  1  klap)  ident.  sind.  Zu  fort  (fort).  —  Nd.,  mnd.  klappen,  k 
bemerken  ist  übrigens,  dass  ein  auslautendes  nid.,  mnld.,  mfläm.  klappen;  afries.  k 
„r*  (cf.  klappen,  klippe  etc.)  auch  im  nd.,  wfries.  klapjen;  nfries.  klappe;  ags.t 
bz.  ngerm.  erscheint,  wie  desgl.  auch  ein  od.c\s.p]^sai',  €iengL(8tratmann)d 
„b**:  s.  unter  klap.  SO  engl.,  schott.  clap;  an.,  isL,  ncrw.,  « 

klappen  (Vi62aut«nd  kleppen,  klippen,  klop-  klappa;  ciâit.  klappe;  ahd.  da^iAn,  < 
pen),  klappen,  klapf en,  klatschen,  schlagen  claffôn;  nihd.  klaffen  (ein  lautes  oei 
etc.,  d.  h.  das  thun  od.  machen,  erzeugen,  machen,  crepitare,  klappen,  JÜappen, 
bewirken  etc.,  was  der  Stamm  klap  od.  sehen,  krachen;  schwatzen,  aperredim 
klaph,  klapf,  klaf  besagt,  wobei  indessen  zu  86  schwatzen,  hinterbringen;  scMagen,  «d 
bemerken  ist,  dass  dieses  Verb,  bei  uns  u.  bersten,  reissen,  sich  spaÜen^  ommüi 
auch  sonst  nicht  überall  sämmtliche  Bedtgn.  gehen,  Tnch  öffnen  od.  aufthun,  gi 
erhalten  hat,  die  sich  schon  frühe  in  dem  klaffen,  offen  stehen  etc.).  —  Vanklaj 
obigen  Stamm  entwickelt  luitten,  während  bz.  der  3.  Person  praes.  (er  od.  es)  kl 
dagegen  sonst  wieder  andere  Bedtgn.  in  40  od.  dessen  Präter.  (er  od  es)  kUiffU 
demselben  auftauchen,  die  entweder  schon  tete  sich,  ging  offen,  öffnete  sich,  tha 
früher  im  Stamm  klap  zu  Tage  getreten  auf,  ging  auseinander  u.  spannte  od.  < 
waren  od.  sich  sonstwie  aus  demselben  u.  sich  aus,  macfUe  Oeffnung  u.  Baum  / 
in  seinen  Ablautstämmen  klip,  klup,  klep,  Kluft,  Höhle  etc]  in  der  sich  etwas  i 
klop  entfalteten.  —  Vergl.  dieserhalb  zu  45  gen  u.  einschliessen  konnte,  he.  wo  tu 
klap,  bz.  ahd.  claph  in  seiner  Bedtg. :  Krach,  zwei  Äussenwänden  etwas  eingesehUm 
Knall,  latUes  Geräusch  od,  Gespräch^  Ge-  wie  in  einer  Klappe  g^angen 
schwätz  od.  Klatsch;  Schlag,  Stoss,  Prall;  [klappen  involvirt  schon  den  Êegr^ 
Biss,  Borste,  Spalt  etc.  zunächst  unser  klap-  Zusammenschlagens,  weil  eben  ein  kk 
pen  im  Folgenden  als:  ho  sleid  in  de  han-  50  das  Geräusch,  was  toir  mit  klappen  bt 
den  (od.  de  liagels  slan  up  't  dak  —  de  rä-  nen,  nur  durch  das  ZusammenschUii 
gen  Bleid  tegcn  't  fcnster  etc.),  dat  't  so  klapd ;  Äufeinanderplatzen  von  zweien  Etwa 
—  olde  fôrlade  hören  nog  gern  dat  klappen  stehen  kann]  u.  also  audi  eine  Éüu 
(od.  knallem,  ballern  etc.)  fan  (od.  mit)  de  sung  u.  Umarmung  od.  UmkUtfterm 
Bwupo ;  —  he  klapde  hum  up  de  kop  (od.  55  litt)  ist  das  ahd.  (die  Bildung  des  8tt 
up  de  fingers  —  in  de  band  etc),  dat  hum  klaft  ist  dieselbe  wie  in  Kluft  u.K 
hören  nn  sen  fergung  (od.  dat  H  hum  pä-  bz.  wie  in  mhd.  klaft  [Oesehwäte,  Oen 
perde);  —  he  klapde  hum  tegen  do  wand  aus  ahd.  chlafföd  =  3.  Person  prae 
an,  dat  't  so  kwakde;  —  he  klapde  de  ganse  chlaffôn  in  der  Bedtg.  sonas  madkem, 
budol  Bo  tegen  de  wand  an,  dat  't  in  hun-  60  tara,  clafdra;  amlid,  claftere;  wihd.  \ 


KLAPPER                         230  KLAR 

eUiknH  ein  EhoM  was,  od.  einen  Zu-  klappern,  klappern,    knattern,  prasseln 

wo  Etwas  klafft  u.  demnach  über-  etc.;  —  wat  klapperd  dar  an  de  fensters  ? 

eine  gewisse  Klaffung  od.  Äuseinan-  —  de  störken  klappern ;  —  ho  klapperd  (od, 

tn  u.  Oeffnen  etc.  von  Etwas,  hz.  die  snatterd)  mit  de  tanden ;  —  de  luken  klap- 

üeste  u.  so  auch  das  Mass  u.  den  5  pem  alF  hen  un  wer.  —  Nd,  klappern ;  nid. 

der  klaftenden   od.    der  geöffneten  klapperen,  klepperen ;  mnld.  klapperen,  klep- 

jebreiteten  Arme  u.  zugleich  des  Bau-  peren  (crepitare  etc.)  u.  klabbaerden  (crotu- 

m  diese  umschliessen  od.  abspannen  liim  pulsare) ;  mhd.  klapern,  klappern  (klap- 

I»    [bs.    des   Baum-InhaUes   u.    des  pem;  schwatzen)  u.  kleffelu  (klappern). 

t  v<m  6  FussJ)  u.   das  Verb,  klaf-  10      klapper-tanden,  klappertannen,  mit  den 

In  seiner  Bedtg. :  sich  öffnen  od.  aus-  Zähnen  klappern;   Zahneklappern;    —    he 

er  ihwn  u.  machen,  ausspannen  (es  sitt  for  kolde  to  klappertannen ;   —  he  hed 

id.klaftert8Fuss,'^erunûUaftertod.  't  klappertannen  al  wer  under  de  laden.  — 

%nt  es  etc.)  etc.  entstanden,  wie  ja  in  Nid.  klepper-,  klipper-tanden. 

en  od.  spalten  von  selbst  die  Bedtg.:  15      klaps;  t.  q.  klap —  als  verstärkter  Stamm 

mdergehen,  sich  ausbreiten  od.  aus-  von  klap;   —   he  gaf  hnm  'n  klaps  an  de 

>  (se  ezpandere)  u.  also  auch  die  von:  ôren. 

tefi  etc.   liegt,  wobei  ich  dieserhalb  klap-sehôf  (Klapp- Schaub),  ein  eilig  auf • 

r.  phoU  (se  expandere,  florescere)  aus  geraffter   u.    nur   lose   gebundener   Stroh- 

dem  Partie,  perf.  pass.  von  phal  20  Schaub,   im   Gegensatz  zu   dem   sorgfcütig 

dimmpi,    dissilire)   u.   das  zu  ahd.  aufgenommenen,  reinen  u.  fest  zugebundenen 

%j^mhcL  klaffen  gleichfalls  gehörende  Langstroh. 

Éhmse,  Sprung,  Biss,  Spalt  od.  Aus-  klar,  klar,  detUUch,  heU,  rein,  durchsich- 

g  etc.)  verweise,  sowie  weiter  auf  (L.  tig,  nicht  trübe,  unvermischt,    schier,  keine 

Uli  er,  391)  das  ags.  (von  clappet  ^  25  irüben   od.  sonstigen  fremden  Bestandtheile 

od.  klafft  weitergebildete)   clappetan  enthaltend  u.   deiner  auch  abgeklärt,  ahge- 

ire)  u.  clappetung  (palsus).     Weiter  ledert  od.  ausgegohren,  bz.  gegohren  u.  fer- 

asiek  in  ôrimm  (Wb.)  Klaff  er  tig  zum  Genuss  od.  Gebrauch  u.  so  Über- 

^^^fff  Klafter  od.  kl&per   ais  haupt  auch:  gahr,  fertig,  bereit  etc.   —  de 

mmtg  mehrerer  Pflanzen  von  klaf-  80  Ittcht  is  nêt  so  klar,  dat  d'r  gen  wullge  an 

dL  klappen  in  der  Bedtg.:  rasseln.  to  sên  is;  —  de  lücht  word  al  kl&rder  an 

'k  ist  es  indessen  auch,  dass  das  Wort  hellerder ;   —  dat  water  is  so  klar  as  wm  ; 

ier  vom  Stamm  Klaff,  bz.   dhd.  —  de  ôgen  stân  hör  so  kl&r,  dat  't  'n  last 

i  der  Bedtg.  Spalt  etc.  (cf.  nhd.,  bz.  is,  um  d'r  in  to  kiken;  —  ik  hebb'  di  't  je 

Uapf,  klopf,  klapfy  Fels,  rupes  etc.,  85  kl&r  un  düdelk  genug  mâkd  od.  segd;  — 
kL  elaph,  s.  unter  klap  u.  klippe)  mit-  he  hed  'n  klaren  kop  (od,  ferstand  etc) ;  — 
es  Sujpixes  tara,  tar,  ter  (cf.  kalter,  dat  is  je  kl&r  (od.  kl&rblikelk),  dat  dat  nêt 
I.  halnara)  weitergebildet  ist.  —  cf.  we-  geid  ;  —  m&k  hum  dat  äfen  kl&r,  dat  he  't 
r  Chrdbdtg.  von  Klafter  etc.  auch  sülfen  sucht,  wo  't  is;  —  dat  ligd  kl&r  ge- 
bnen,  sowie  unter  klippen  sub  c.  40  nug  för  de  ôgen ;  —  hê  drinkd  niks  as  kl&r 
iper,  Klapper,  bz.  ein  dünnes  flaches  (klares,  reines,  schieres  od.  bares  etc.)  wa- 
tUehen  cUs  Geräth  zum  Klappen  od.  ter;  —  dat  is  de  klare  bare  melk;  —  klare 
ken,  was  zu  diesem  Behuf  wie  die  jenéfer  (klarer,  barer,  unvermischter  Ge- 
netten zu  zweien  zwischen  die  Finger  never) ;  —  ik  drink  de  jenéfer  lêfer  kl&r,  as 
:t  wird.   —   Mnld.   klapper  u.  klab-  45  mit  bitter  (Bitterextrakt,  bitteren  Tropfen); 

(crepitaculum,  crotalum),  klapper  u.  —  schenk  mi  man  lêfer  'n  klaren  (sc.  jenéfer) 

od  (garralus,  fabulator,   blatero  etc.  in ;  —  dat  is  klare  (reiner  etc.  od.  nichts  als 

itor);  mhd.  klappe  u.  klepfer.  etc.)  messe;  —  he  ett  dat  klare  (reine,  un- 

{ier-,klatter-,  kletter-,  klitter-mölen,  beschmierte  etc.)  brôd,  od.  de  klare  botter 

Ueine    Mühle    mit    einem    längeren  50  etc.  man  so  weg;  —   de  geste  is  kl&r  (die 

nz  von  dünnem  Holz  od.  Metall  (sehr  Hefe   ist   ausgegohren  u.  abgelagert  u.   so 

rd  dazu  eine  aUe  Handsäge  benutzt),  fertig  zum  Verkauf) ;  —  dat  bêr,  bz.  de  wîn 
leken  beim  Drehen  der  Flügel  zwei       etc.  is  kl&r  (fertig,  bereit),  um  ferköfd  un 

îhrere  an  der  Achse  befestigte,  beweg-  drunken  to  worden ;  —  de  appels  sttnt  kl&r 

Uüeke  Holz  schicken.    Diese  Mühlen  55  (die  Aepfel  sind  fertig  u.   reif,   od.   auch 

I  hän^  auf  langen  Stangen  in  den  fertig  u.  gahr  od.  zum  Essen  zubereitet); 

I  aiuf gerichtet ,  um  Sperlinge ,   Staare  —  dat  hûs  (od.  de  bttksen,  dat  klêd  etc.)  is 

EefV  Vögel,   die  den  Früchten  nach-  kl&r;    —    ho   hed  H  all'   wer   kl&r  maken 

,   dwrd^  «Ar  weUhin  scJMUendes  Ge-  (fertig  machen)  laten ;  —  he  hed  dat  bedde 

EU  verscheuchen.  60  för  'n  ander  kl&r  m&kd ;  —  ik  sta  kl&r  um 


ELARpBLIEELIE  MO  KLATEBN  KLA.TEEBH 

mit  to  gân;  —  hê  is  wer  klär  (er  ist  wie-  klarêrei,  a]  t^anren;  —  'n  tddp 

der  fertig^  hz,  -fix,  geheiU,  gesund);  —  he  réren,  ein  S^if  OMBcla/nnn  «.  oi/e 
is  ^n  klaren  (fertiger,  fixer,  tüchtiger  etc.)  hz.  deseen  Po^nere  zur  Ahfahri  fert 
kerel;  —  he  kan  mit  alles  klftr  worden;  —  chen  «.  ins  Meine  bringen^  indem  m 
ho  is  mit  hör  klar  (er  ist  mit  ihr  fertig  u,  6  Abgaben  dafüur  berichtigt ;  —  b)  fert 
zum  Ahschluss  gekommen,  bz.  mit  ihr  ein-  den,  sich  verständigen  etc.;  —  he  k 
verstanden,  dass  sie  ihn  heirathen  wiU); —  mit  ham  klareren. 
sê  sunt  uuder  'n  ander  klar;   —  he  is  d'r  klarîgheid,  Schierigkeit,  BuMAi 

kl&r  (fertig,  geschickt  etc.)  genug  to ;  —  ho        —  ik  mot  nog  &fen  klarfgheid  (od.  s 
is  dV  klär  för  (er  ist  fertig  u.  gerüstet  da-  10  heid,  rigägheid)  maken. 
für;  od.  auch:  er  ist  fertig  u.  reif  dafür,  klanre.s.  2  kladde. 

z.  B.  um  ins  Zuchthaus  zu  kommen);  —  Kl£8,  Klaus;  t.  q.  NikUs.  — Beim 

hß  schal  't^wol  klär  kriffen;   —   he  kan  't        klunder,  fald  fan  d'  bÖn  henmd^v. 
nêt  klär  krigen   (a.  er  kann  es  nicht  klar  klat,  s.  klats  ti.  klatte. 

bekommen  od.  nicht  begreifen,  keine  Ein-  16  klater  (formell  ideni.  mü  Klaizi 
sieht  davon  bekommen  etc.;  —  h.  er  kann  nhd.  Klatscher),  a)  Klapper j  Bassel 
es  nicht  fertig  kriegen).  —  Sprichwörtl.  taculam,  crotalam);  —  daher:  gdcbl 
Beim :  sprâk  wat  war  is,  —  drink  wat  klär  klatter^  Geklapper,  Oerassei,  Geprasi 
(klar,  hell,  rein  etc.)  is,   —   ett  wat  gär  is.        — b)lAmpe,  Petze  etc; — c)  Kkmker 

—  Vergl.  noch  die  Bedensart:  klär  is  Kos,  20  klumpen  etc.;  —  de  klaters  alân  hon 
bz.  klär  is  Kê^e  etc.  unter  Kês  u.  Ké^je,        c/.  klitter»  klöter  etc.  —  Nld.^  mtüd., 
sowie  klaren  etc.,  klinkerklär,  klip  an  klär        klater  (crotalum,  erepitacnlam,  aiatnii 
etc.  —  Nd.  nid.  klaar;  mnd.  klär  (klar,  hell,        (Br.  Wh.)  klaterding   (dasselbe)  u. 
strahlend,  herrlich,  schön;  rein,  bloss,  pur;        Plur.  klätem   (Lumpm,    Lappen,   . 

—  rein,  durcJiaus,  bloss);  mnld.,  mfläm.  25  zerlumpte  Kleider),  sowie  (Scham 
klacr  (clarus,  dilucidus,  lucidus,  non  obscurus,  klater  (a.  Fetzen,  iMmpen,  gerrissem 
pur  US;  inanis,  vacuus,  hz.  eitel,  leer  etc.);  dungsstück;  —  b.  der  angespriUte 
aengl.  der,  clicr;  engl,  clear;  an.,  isl.  klär;  der  Drecksaum;  —  c  dieMtstklwÊk 
nono.  klaar;  dun.,  schwed.,  klar  (clarus).  den  Haaren  der  Schede  u.  anderer 
Mit  franz.  clair,  älter  der;  ital.  chiaro;  80  qf.  (ioaelbs^kläterhämei)  ic.  ^Daimeii 
Span,  claro  etc.,  aus  lat.  clarus,  was  ebenso  ter,  klat'r,  kladd'r  (Schmutz-  od  Mi 
wie  unser  hei  (hallend,  tönend,  laut  etc.,  ker,  bz.  herunterhängender  Klutiker  i 
cf.  1  hei)  auf  eine  J/kdl  (mit  der  Bedtg.  Schmutzfleck) ;  engl.,  schUL  clsMBt  (Q\ 
sonare  etc.  u.  so  auch :  schreieti,  rufen  etc.,  Geklapper,  Getöse  etc, ;  lautes  Gesi 
cf  kallen  u.  hsdlen),  hz.  kar  (cf.  Fick,  I,  35  Geplapper,  Geschnatter).  Zum  Sdial 
41)  zurückgeht,  indessen  auch  mit  griech.  klat,  bz.  klit-klat  etc.,  s.  unter  klate 
skléros  u.  lat.  calerc  etc.  (cf.  Fick,  1,44)       u.  cf.  klaterig,  klatte  etc. 

auf  eine  idg.  y  skar  (töfien,  lauten,  bz.  ein  klater-bfisse,  Klapper-  od  SasseL 

unarticulirtes  Geräusch  machen  etc.,  woraus  —  Auch  nd,  nid.  etc* 

sich  auch  die  Bedtg.:  singen  u.  sengen  40      klater-,  klatter-,   klUter-,   kllt«l 

[brennen  etc.],  cf  sengen)  zurückgehen  kann,  (aucJi  flitter-,  knitter-  ic.  knaster-gc 

weil  sich  aus  crcpitare  od.  knistern  etc.  nannt),  BauschgiM.  —   Nlä.   Uate 

sowohl,   wie   aus  tönen   u.  singen   etc.  mnld  klatcrgout;  mfiäzn,  klatergoadt 

auch  die  Bedtg.:  brennen,  sengen,  hz.  dör-  klater -Jan,    Lumpenkeri^    abger 

refi  etc.   od.:  hart,   rauh,   heiser   etc.   ent-  45  Mensch,  elender  WÏM  etc. 

wickeln  kjpnnte.  klaten,  klatten  (abkuUend  Uittei 

klâr-blîkelîk,  klârblîkelk,  klar  od.  deut-  tem,  klutem),  klappern,  rasseln,  pt 

lieh  sichtlich,  kenntlich,  deutlich  etc.  —  Nid.  knattern  etc.,  crepitare,  strepere  et< 

klaarblijkelijk.  wird  tM9nentUch  vom  prasselnden  oc 

klaren,   a)  klar  machen,  klären  etc. ;  —  50  seilenden  Haget  u.  Begen,  od  vom  pr 

de  lücht  klärd  of  o^.  up ;  —  dat  schal  sük  den  od.  schmetternden  Donner  u,  äu 

nog  wol  nader  unklaren;    —   de  6gen  fer-  sich  wiederholenden  starken   «.  loät 

klaren   sük  d'r  fan  (die  Augen  verklären  rausch  gebraucht.    —   Nid,   «mUL, 

sich  etc.,  bz.  sie  werden  davon  hell  u.  straJh  klateren  (dasselbe) ;  nd  (Br.  Wb.)  1 

lend  etc.);  —  b)  fertig  machen  od.  werden  55  (dasselbe   u.  audi:  zanken p   «dbetten 

etc.;  —  ho  kan  od.  schal  't  wol  klaren;  —  schelten,  derbe  die  Wahrheit  sagen  e 

he  kan  gôd  mit  hum  klaren  (kann  gut  mit  wie  auch  noch:   afterreden  etc.  od  , 

ihm  fertig  werden,   hz.  sich  gut  mit   ihm  nertj  plappern,  plaudern,   schwaizi 

verständigen  etc.)   —    Nid.  klaren;   afries.  wie  klappen  u.  femer  [Danneil,   . 

klaria;  wang.  klôr.  CO  selbst  kläötcm]  auch:  sdmiuteen,ßeet 


ELATERI6  KLATRIG  241  ELATS 

ftddern  u.  klakkern);  <iengl.  clateren;  trig  ût;  —  't  geid  hum  man  regtklatrîg;  — 
latter  (klappem,  klirren,  rasseln,  kkU-  dat  is  'n  klatrigea  budel  (armselige  oder 
sehwiäzen,  keifen,  sanken,  sich  streir  schlechte  Wirtl^cJutft  od.  Sache);  —  dat 
schoU,  datter  (to  prattlc,  to  act  as  a  gcid  man  klatrig  (z.  B,  d<is  Hersagen  od, 
e;  to  Chat,  to  talk  familiarly).  Wei-  5  Predigen  etc.);  —  dat  sügt  regt  klatng  mit 
'gl.  noch  noruj.  klatra  (banke,  hamre  (od.  för)  hum  ût.  —  Mit  nd.  (Schambac  h) 
ladre  etc.),  klatresam  (ubehaendig  etc.),  klâterîg  (zerlumpt,  zerfetzt  etc. ;  kläglich  etc.) ; 
imid  (fnsker  etc.)  etc.  u.  »sZ.  klatra  (am it-  hess.  klätcrig,  klatterig  (schmutzig,  kothig; 
.bjicere),  was  heim  Vergleich  unsers  elend,  schlecJU)  wohl  von  klater  (Lumpe, 
g  II.  klatteng,  bz.  klötern  u.  klütern  10  Fetze  od.  Schmutzfleck,  Schmutz,  Mistklunker 
U  norw.  klatr  (daarligt  materiale ;  f us-  etc.)  durch  Suffix  ig  weitergebildet  u.  da- 
•eide)  etc.  auch  zu  einem  mit  kladden  her  soviel  als:  lumpig,  fetzig,  zerrissen  od. 
.  /ür  klatern,  klattem  anzusetzenden  lumpenhaft,  od.  schmutzig  etc.  u.  so:  arm- 
\en  Vbm.  klaten,  klatten  (alt :  klatan  lieh  etc.),  doch  kann  es  auch  von  einem  mit 
a^an  =  ahd.  clazjan,  cf.  klacjan  un-  15  klatte  (cf  klatterig^  ident.  älterem  klate 
ikken)  gehört  u.  zwar  als  Weilerbil-  durch  Suffix  rig  (=  rig,  nhd.  rieh)  weiter- 
eines mit  klad  (cf.  kladden)  u.  ahd.  gebildet  sein^  fcUls  nicht  klaterig  u.  klatteng 
mhd.  klaz  (Schmutz,  Fleck  etc.,  od.  beide  von  klater,  klatter  in  der  urspr.  Be- 
:  Krach,  Knall  od.  crepitus;  Bruch,  dtg.:  Miss-,  Bruch-,  Spalt-,  od.  Spreng-  u. 
8paU;  Spreng-  od.  Spritz-IHng ,  bz.  20  Spritz-Bing  etc.  weitergebildet  sind,  was 
Htstes  od.  abgesprengtes  Etwas  u.  so  sich  bz.  der  Bedtg.  ja  gleich  bleibt.  Im  os- 
ibgerissener  Fels,  wie  klac  u.  klaph,  nabr.  wird  statt  klaterig  die  zu  kladde,  od. 
\k  u.  klap)  ident.  md.  klat  (ablautend  kladder,  kladdern  gehörige  Form  kladderich 
.  klit,  cf,  norw.  klett  [knald],  klctta  od.  )s\z,MeT\g  gebraucht,  wahrend  engl.  cXdXiy 
sn  knald,  knitre  etc.]  u.  s.  unten  das  25  (schmutzig,  schmierig,  unordentlich,  schlurig, 
ettr  etc.),  wobei  es  sich  aus  2  kladde  cf.  Lucas)  entweder  mit  clat  (Kuhmist,  bz. 
g  =  haftendes  u.  klebendes,  od.  sich  Mist,  Koth,  Dreck)  od.  mit  unserm  klatte 
lendes  Etwas)  u.  klett en,  bz.  unserm        zusammenhängt. 

etc.  auch  erklärt,   dass  nicht  allein  klatje   od.   klattje  (Dimin.   vofi  klatte), 

mnid.  kletteren   (fragorem  edere,  reso-  80  Flitterchen,  Fetzchen,   Stückchen,   dünnes 
Boncrepare,  cf.  klittern),  sondern  auch        u.  leichtes  Etwas,  Bröckchen  etc. 
l eitern  u.  mnld,  kletteren  (scandere)  klats  (gebildet  wie  klaps,  bats  u.  flits  etc.)« 

(7>â^n6r(^  klattern,  (Schambach)  Klatsch;  —  a)  lauter  Schall  od.  KnaU  etc., 
m  etc.  (cf.  klautern)  formell  dasselbe  erzeugt  durch  den  Luftdruck  zusammenschla- 
u.  desselben  Ursprungs  ist,  wie  unser  85  gender  Körper ;  —  b)  ein  klatschender  od. 
if  klattern.  Wie  nun  aber  ahd.,  mhd.  knallender  Schlag  mit  der  Hand  od.  Peitsche 
für  Idats  od.  klatz  (ablautend  kletz,  etc. ;  —  klits-klats  klander,  fan  d'  êne  bilP 
bz.  urspr.  klat  steht  u.  von  klats  (cf.  (Ärschbacke)  up  d'  ander.  —  Nhd.  Klatsch 
i,un8erhuTB)auchwieder nhd.  Klatsch  (a.  Ausruf,  einen  klatschenden  Schall,  FaU, 
iend Kletsch,  Klitsch)  entstand u. urspr.  40  Schlag  etc.  zu  bezeichnen;  —  b.  klatschen- 
crepitus  fragor  etc.  auch  die  Bedtg.:  der  Schall;  —  c.  Maischender  Schlag;  — 
,  lUss,  Spalt  od.  Spalt-Ding,  Spreng-  d.  Fleck,  Schmutz,  feuchte  Nässe^  Koth  etc., 
abgesprengtes  Etwas,  Klippe  (cf  klatte,  auch  Schandfleck,  cf.  1  kladde  u.  klak ;  — 
if.  klippe)  hatte,  so  erklärt  sich  auch,  e.  Geschwätz  etc.  =  klapp,  klaff  etc.,  cf.  1 
Ue  Wörter:  an.,  isl.  klettr  (scopulus,  45  klap);  Klatsch,  Kletsch  (Schlag;  Ma- 
saxam);  norw.  klett  u.  klitta  (bjerg-  kel),  s.  weiter  un^er  kl its  etc. ;  nd.  (Scham- 
pynt, klint),  sowie klant u.  dän.,  schwed.  bach)  klatsch  (der  flüssige,  beim  Gehen  weit- 
*tc.  mü  ahd.  klaz  ßz.  unserm  klat,  klit  hin  spritzende  Strassendreck  od.  Koth) ;  nid. 
amm  von  klater,  klatern,  klatte,  klitter  klats  u.  klets ;  mnld.  kletse,  klcts  (wie  nhd. 
fon  Hause  aus  ident.  sind,  od.  unmit-  50  Klatsch  sub  a.  b.  c.  u.  auch  Schuld  etc., 
Musammenhängen ,  während  an.,  isl.  Verbrechen  etc.  =  urspr.  Makel),  wobei 
Uidan  (garritus),  klidr  (garritus,  susur-  mit  Äusstossung  des  „t"  auch  ein  klas,  kies, 
jc),  klindr  (illinitus  maculatus),  klid  bz.  mnld.  klesse,  klisse ;  mfläm.  kiisBe  in  der 
szplicatio  telae,  demensum),  klida  (tae-  Bedtg.  unsers  2  kladde  (Klette,  bz.  Kleb- 
iterare  eadem)  etc.  sich  sofort  als  fiä-  55  kraut)  u.  unseres  klatte  vorkömmt  u.  auch 
Verwandte  des  Schallstammes  klad  (cf.  klessen,  klissen  (affigere,  adhaerere  etc.),  was 
Bn  etc.)  ergeben.  mit  nhd.  kletz en  u.  unserm  klatsen  von 

terig,  klatrig,  klaterg,  ärmlich,  arm-  Hause  aus  ident.  ist.  Die  Chrdform  von 
lUäglieh,  elend,  schlemt,  schlimm,  böse  klats ,  bz.  hochd.  klatz  ist  nd.  od.  ngerm. 
—  dat  sagt  dar  in  hûs  man  regt  kla-  60  klat,  ahd.,  mhd.  klaz,  die  als  Synonym  von 

tm  DoomkMH  Koolouui.    WÖrtarbnoh.    II.  XQ 


KLATTER  244  KLAUE  KLAÜ 

teren  aufeinander  zupfen  ti.  entwirren,  hz,  Klauen  od.  KraUen   bewehrten  I 

aush'imwen ;   —    de  wiill'  rout  ^rst  klatt'd  de  katte  gaf  ham  'n  klau  mit  de  ] 

(ofklattM,  iitklutt'd)  worden;    —   sc  sunt  bi  blöd   dV  man  so   ûtstrêk;    -—   c) 

<{c  wuir  to  klatten.  —  Es  wird  auch  subst,  eiserner  Haken   an  verschiedenen 

(dat  klattcn)  fjchraucht   u.  ist  wohl  dasselbe  5  zum  Eingreifen  od.  Fassen  u,  £ 

Wort  wie  nhd.  l'letten   (die  Wolle  zerfa-  klaaen  fan  de  takel,  de  dûmkracht 

ser)iy  um  das  Unreine  auszuscheiden,  wovon  de  ankers  etc.),  od.  an  einem  Bai 

Kletter  u.  Kletterin,  die  dies  verrich-  Mauer,  um  Etwas  daran  aufzuk 

ten)  u.  jedenfalls  ident.   mit  engl,  clat   (die  d)  Krampe  od.  Klammer^  Kiamp 

Klunker  wolle  ahscheeren).  10  du  must  d'r  'n   p&r  klauen   afcrsJ 

klatter;  i.  q.  klator.  dat  not  wer  ût  'n   ander  geid;  - 

klatlerCs   Lumperei,  Lappalie,  Geringfü-  Eisen  vorne  am  Pfluge  mit  einem 

gigkeit.  Kleinigkeit,   ein  Bischen  od.  Weni-  Loch^  worin  das  sog.  Silt    eingeht 

gcs,  Bestehen  etc.,   cf.  kintcre  etc.    —   wen  festigt  wird;  —  f)  Gartengeräth  » 

du  HCl  miU*  liest,  as  so  'n  kluttorô,  dat  kan  15  od.  Zähnen  zum  Oäien   u.  Außot 

nii  ôk  11 6t  liclpcn;  —  d>  is  noch  so  'n  klat-  Bodens;   Spitzfiacke    mit  krummem 

torO.  äten  aforbliifon ,   dat  kanst  du  man  an  Bechen  od.  Harke,  —  Nd,  klaae  if. 

de  liüncr  giifen;  —  liest  du  nog  'n  klatterê  bach)   kläwe,   kl6we,    sowie   (D 

ätcn   (gcld,  körn,  türf  etc.)   in  hûs,   wat  du  klauje;   mnd.  kloDwc,   klauwe,   kl 

mi  afrrlaton  kanst?  —   Es  ist  selbstredend  20  nid.  kiaauw;  mnld.  klauwe,  klouw 

mit  klalte  (cf.  unter  klattc   bei  Seh.  u.  L.  kleve  od.  klowe;  wfries.  klauwe;  n, 

das  daselbst  angeführte  nd.  klatterie)   un-  klä;  wang.klaxi',  a«.  klawa;  agjt.  cL 

mittelbar  i:erxcandtt   weil  klatte  u.  klater  ^a  cle&;  engl.cÏMr;  aengl,  (Siratma 

beide  vom  Stamm  klat  weitergebildet  sind,  bz.  claw,  clew,   clea,   clé ;   schaU.  { 

bz.  SU  derselben  Schallwurzel  klat   (wovon  25  son)  claw   frastrum) ;    an.,  isL  kl6 

klitan,  klat ,  klutun   u.   klatan   od.  klatjan,  ungula  multinda ;  ramus  fruticis ;  qaidi 

kluot  etc.)  gehören.     Weitergebildet  mit  dan  tiiidum  est) ;  norw.,  dän.,  sehwed.  k 

Suffh'  Ô,  bz.  ic,  ei  in  der  Bedtg. :  Sein,  Zu-  cläwa ,   chalâwa ,   clôa ,  chlôa ;   awlk 

stand,    Wesen  etc.   ist  es  aber  von  klatter  mhd.  clâ,  klä,  chlô.  —  Dieses  Wa 

(=  klator  in  der  Bedtg.:  Lumpe,   Fetzen),  30  sen  sonst  noch  vorkommende  Form 

me  ja  nd.  (Br.  Wb.)  kläterije  (Geklapper,  Klaue  in  Grimm  (Wb)  zu  ter^ 

Gerassel,  klapperndes  od.  rasselndes  Werk-  sind,   wird  mitunter   (cf.  Br.    Wb 

zeug)  von  klater  in  der  Bedtg.  sub  a.   wei-  Bichthofen  unter  afries.  klava) 

tergebildet  ist.  Spalt-Ding,   bz.   ein  Etwas  «a 

klatter-gold,  s.  klatcrgold.  85  gespalten  ist  u.  auch  spaltet  od. 

klatton;!^,  klatter^,  klattrîg,   zerrissen,  ritzt,  verwundet  (spalten  «. 

zerlumpt;  zerfetzt,  zerklüftet  etc.  —  klatte-  sen  [cf.  klak,  klakken  u.  klap,  klipp 

rigc  klör ;  —  de  lücbt  sügt  nog  föls  to  klat-  sind  syn.)  gedeutet  u.  deshalb  auA 

tcTig    (von  zerrissenen,   schweren    Wolken-  mnd.  (cf.  Seh.  u.  L.  unter  klouwé^ 

massen,    die  in  der  Luft  herumschwimmen)  40  (Kluft),   bz.   klave,  klove;   nid.  kW' 

Cit,   as  dat  wi  al   gau  up  bäter  wer  rüken  klöfe   u.    auch  klufe)   zu  ahd.  diobi 

köncn.  klöfen  etc.)  gestellt,  wozu  es  tiulew 

klatter-inölon ;   /.  q.  klappermölen.  mell  nicht  gehören  kann.     Vielmdir 

klattern,  s.  klatem.  für  eine  germ.  y  klu  od.  kru  ann 

klatter-uat ;  /.  q.  kladdernat.  45  die  entweder  mit  tat.  glu  aus  idg.  gi 

klatte-wiille,  klatunlle,  die   durch  das  od.   gar   entstand,  od.   f¥iôgUcheno(^ 

Ausf<uchr}i,  Auszupfen,  Ausschneiden,  Aus-  griech.  krôúö    (klappen,   klopfen^  tß 

kämmen  etc.  der  rohen  u.  noch  schmutzigen  stossen  etc.),  krôtos   (jedes  durch  Sc 

Schafwolle,  sowie  des  Auseinanderzupfen  u.  Stampfen,   Klatschen  etc.   entstand^ 

Entwirren  der  daraus  ausgeschiedenen  Klun-  50  rausch),  krotéö   (klappern,  klatSchen^ 

ker,  Knäuel  u.  Zotten,   bz,  durch  den  gan-  fen  etc.),  cbrâô,  chraúÔ  (ritzen,  «pflÄ* 

zen  Prozess  des  klattcns  (cf.  klatten)  eriwl-  wunden  etc.)   etc.    aiés  einer  idg»  ll 

tenc  zweite  od.   mindere  Sorte    Wolle,    die  skru,  bz.  skar,  skra  hervorging,  ^ 

nicht  allein  kürzer,  sondern  auch  gröber  ist,  wie  die  y  skar,  skur   von   schafi 

wie  die  übrige.  —  Mnd.  (Seh.  u.  L.)  klat-  6b  scli allen   od.   unserm  schurren,  \ 

wullc.  etc.,  bz.  die  unter  klap  erwähfUe  f  ^ 

klaae,  klau,  a)  Klaue,  Kralle;  auch  für  sonarc  od.  crcpitare  etc.  auch  dit 

Tatze,  PfotCy  Uand;   —   wat  he  erst  in  de  spalten,  reissen,  ritzen  etc,  entwickelte 

klauen  (od.  klût'cu)  hcd ,  dat  lett  he  uk  so  rend  gar,  gru,  glu  entweder  eine  Jik 

ligt  nOt  wer  lös;  —   b)  Schlag  mit  den  mit  60  von  gar  (sonare)  od,  aus  ga  (sonare, 


KLAUEN  245  ELAYEB 

^chluaae)  erweitert' ist  u.  aus  olden  kô;  —  hê  klauede  hum  gau  agternft; 

.  (auch  die  von:  zerreiben,  —  he  klaud  Buk  up  't  dak  längs,   hz,  bi  't 

spalten,  zermalmen,  zerkauen,  tau  in  de  höchte.  —  Nd.  (Br.Wh.)  klauen 

'.  dieserhalb  unter  grind  das  (hurtig  laufen,  sich  geschwinde  fortmachen) 

i  der  Bedtg.:  frendere,  fre-  5  u.   verklauen    (sich   mit   den  Klauen   ver- 

,  hz,  conteri  etc.   u.  wonach  wickeln  u,  festgreifen);  mnd.  klouwen,  klo- 

Ist,  dass  die  y  jar,  jur,   bz.  wen,  klawen  (kratzen,  krauen,  cf,  2kleien); 

tiben  etc]  von  gar  [sonare]  nid.  klaauwen,  klauwen,  klouwen  (kratzen, 

m  ist)  die  nämlichen  JBedtgn.  krauen  etc. ;  gäten ,   ausgäten  u.  auch   fcf, 

die  Schallstämme  klak,  klap,  10  van  DaleJ  laufen,  von  Pferden);  mnld. 

eichen  Letzteren  auch  U7iser  klauwen,  klouwen   (inuncare,  unguibus  uncis 

gehört.     Beim  Vergleich  der  attrahere  sive  rädere;   fricare,  scabere,  scal- 

fefuhrten  Wörter  (cf  daselbst  pere) ;  mofries.  (C ad.  Müller)  klawen  (har- 

ue,  Kralle)  gehören  aber  nicht  ken,  zusammenharken  od.  kratzen ;  ags.  (Ett- 

rSL etc, u.afries.k\ay& (Hacke),  15  müller)  clavjan  (scalpere);  aengl.  (Strat- 

ouw   (Gäthacke  od.  Gäthaue  mann)  clawin,   bz.  clawen,   clawe,   clowe; 

);  mnld.  klauwo,  klouwe  (ra-  engl,  claw,  clow;  an.,  isl.  klä,   klô;   norw. 

igs.  clftva  (harpago,  c/.  klaue  klaa,  klo;    schwed.   klä;    dän.    klöe;   ahd. 

Ha ken  u.  Spitzhacke  etc.) :  (klâwjan) ,    klawen    etc. ;    s.  Weiteres  unter 

ihd,  diu wa  etc.  (Knäuel^  Ku-  20  klauen   in  Grimm,  Wb.  V,  1033  u.  cf. 

>n)  u.  lat.  glo-m-us,  glo-b-us,  auch  klautern  u.  krauen, 

gla-ma  (cf.  scliillc,  schillen),  klanen-sûkte,  Klauenseuche. 

u.  ferner  auch  wohl  griech.  klaner,   ein  Thier  od.  Mensch,  das  od. 

é  (Leim,  bz.  urspr.  Schmutz,  der  anstrengend  geht,  bz.  sich  mit  Anstren- 

.  so  auch:   Klebendes,  Haf-  25  gung  voraus-  od.  wo  hinauf  bewegt.  — Nd. 

klei  u.  unter  1  kleien  m.  kl6-  (Br.  Wb.j  Dähnert  etc.)  klauer  (ein  hur' 

ie),  sowie  beim  Vergleich  un-  tiges  u.  auch  ein  grosses  Thier,  bz.  ein  hur- 

I.  klak  lautlich  u.  begrifflich  tiger  Mensch  etc.). 

ikken    (glucken;    schlucken;  klanter,   Kletter.   —    Nur  in   geklauter, 

;«  etc.)   auch  glu-ti-o  (scMu-  30  Gekielter. 

)om  Begriff:  spalten  aus-  klanter-biikse,  Kletterer;  —  he  is  *n  lüt- 
la-i-u8  (locker,  lose  hc.)  u.  jen  klauterbüks. 
nd)  etc.  (mit  Klaue)  zu  klantere,  Kletterei,  Gekielter. 
en  y.  ^  klanteren,  klimmen,  klettern,  bz.  sich  an- 
Iwa  etc  ist  jedenfalls  auch  35  dauernd  in  der  Weise  an  u.  auf  Etwas 
'sprossen :  ahd.  crawil,  chra-  herumbewegen,  od.  woran  hinauf-  u.  hinun- 
wil,  creuwil ;  mhd.  kröuwel,  ter  bewegen,  dass  man  sich  mit  den  Klauen, 
'ge  Gabel,  Kralle),  sowie  ahd.  bz.  den  Händen  u.  Füssen  an  dem  betref- 
fen \  m/^e/.  krou  wen,  krau  wen,  f enden  Gegenstand  festlw.lt  u.  anklammert; 
t,  kratzen ;  jucken,  beissen).  40  —  he  kan  klautern  as  'n  katte ;  —  he  klau- 

terd  up  't  hûs  herum,  bz.  in  od.  up  de  bôm 

mit  den   Klauen   od.   der  etc.,  od.  bi  de  1  edder  up  un  däl;  —  de  barg 

n,  od,  kratzen  u.  ritzen,  ver-  was  so  steil,  dat  ik  d'r  henup  klautern  muss. 

-  de  katte  hed  hum  dügtig  —  Nid.  klauteren.  —  Es  ist  ujohl  durch 
dOgtigen  klau  gafen;  —  b)  45  Einschiebung  eines  „f'  aus  nd.  klauern; 
e  gretfen  u.  fasseti,  bz.  sie  mnd.  klonworn -,  satl.  klsmerie  (klimmen,  klet- 
eiiihaken  u.  so  sich  festhor  tern)  etc.,  als  dem  Iterativ  von  klauen,  ent- 
fiern  etc.;  —  he  klaued  sük  standen  u.  nicht  aus  nd.  klattern  etc.;  s. 
fast;   —   he  hed  sük  d'r  in  unter  klatern. 

worin  mit  seinen  Klauen  od.  50      klären,  s.  kläfen. 
nmert  u.  verwickelt,  wie  z.  B.  klaver,  s.  klafer. 

'einen  Krallen  in  den  Stäben  klavêr  (Plur.  klavêren) ,   a)    ein  Haken, 

—  c)  die  Klauen  od.  ge-  od.  hakenförmiger  Nagel,  der  zum  Unter- 
,  bz.  die  Tatzen  od.  Pfoten,  schied  von  dem  gewöhnlichen  Haken  im  schar- 
fen) gebrauchen  u.  so  mit-  55  fen  Winkel  (also  ein  richtiger  Winkelhaken) 
n  (od.  Hufe,  Tatzen,  Hände)  gebogen  ist  u.  namentlich  als  Wandhaken 
ewegen  u.  auch  sich  damit  zum  Aufhängen  von  Schlüsseln,  Gemälden 
imen  od.  sich  in  die  Höhe  etc.  gebraucht  wird.  —  Nid.  klavier;  mnld. 
!  harr'  wat  to  klauen,  dat  he        klouwier   (clavus  uncinatus ;   clavus  qui  un- 

—  he  klaued  d'r  hen,  as  'n  60  cum  loco  capitis  habet,  de  quo  panni  solent 


KLAYEB  246  KLED 

cependi);  mfläm,  klouwiere  (clou  äcrocbet);  fram,  clayier   zunächst  sur  Beâig.: 

—  b)  das  Cîavier genannte  bekannte  Mh'  stenbreti^'  u.    dann   weiter  tu  d 

sikinstrnmcnt,  franz.  cluvecin  geheissefi.  —  Claviatur  u,  endlich  (pftrs  pro  to 

Nd.,  dän.  klaveer ;  nld.  klavicr;  schwed.  kla-  heutigen  Bedtg,  des  Wortes  Klavii 

ver;  höhni.  klavir.  — iS^^a/^  klavîer  hat  van  5  mit  einer  Ciaviatur  versehenes  Im^ 

Dale  auch  die  Form  klauwier,   was  nach  kam. 

ihm  im  nUl  nicht  allein  die  obigen  Bedtgn.  klaveren  ad.  UaTeres,  s,   of-  m. 

hat,  sondern  ausserdem  auch  noch  wie  mnld.,  vercn. 

mflävi.  klaiiwier  u.  franz.  clavier,   das  Ta-  klawen  (Cad.  Müller),  s.  unter 

stenbrettf  od.  die  Unterlage,  worauf  10      kled  (Plur,  klêr,  statt  kléder  u. 

die  Tasten  ruhen  u.  befestigt  sind  u.  auch  •  Kleid,  Gewand,  Decke,  Behang  od.  i 

die  ganze  Claviatur  (klauwieren  der  or-  etc.;  —  trek  din  kled  an;   —   he 

ghelen  =  franz,   clavicrs)   bezeichnet.     So-  klêr  inpakd;   —    ik    heb'   twô  kled« 

dann  wird  nach  ihm  auch   der  Theil  des  schap;  —   hang  dV  'n  kled  afer;  - 

Spinnrades,  über  dessen  Haken  die  Fäden  15  pos.:  klermakcr  etc.;  —  mansklêr,  fr« 

laufen  klauwier  od.  klavier  genannt,  wäh-  (sämnUliche  Bekleidungsstücke  od. 

rend  weiter  auch  die  hakenfönnigen  Aus-  der  der  Männer  u.  Frauen) ;  —  frôer 

ioüclise  der  Erbsen,  Weinreben  u.  atiderer  (zwei  od.   mehrere  einselne  FroÊiei 

Kletterpflanzen  klauwieren  heissen.  —   Das  kleider) ;  —  altAr-,  drâg-,  schörstein-, 

franz.  clavier  bezeichnet  ülmgens  blos  den  20  wôg-kléd   (Plur.  altAr*  etc.  kléden) 

Schlüsselring,   od.   eigentlich  den  Schlüs-  Bedensart.  u.  Sprichw,:  dat  kamd 

selhalter,  od.  Schlüsselträger,  wie  an  de  kolde  klêr   (das  kömmt  mir  n 

das  afranz.  clavier  namentlich  t^on  der  Per-  die  kalten  [od.  oberen,  äusseren,  im 

son  des  Schlüsttelhalters  od.  des  Schliessers  satz  zu  den  unteren,   auf  dem  Leibt 

gebraucht  tourde.   —   Das  von  clavis   (wie  25  genen  u.  deshalb  warmen]  Kleider,  c 

Hotelier  von  Ilôtol ,   —   premier  von  primus  werde  nicht  davon  be-  u.  gerührt  od. 

etc.)  weitergebildete  clavier  bezeichnet  aber  f^l  —  de  kioder  halen  én  de  nO|q 

wörtlich  nur  ein  Etwas    (jyersönliches  od.  de  klêr  (d.  h.  man  muss  der  Kindet 

sachliches),  ivas  den  Schlüssel  hat,  besitzt  u.  kahle   u.   abgeschabte   Kleider  trage 

hält,  od.  ganz  allgemein  einen  Schlüssel-  30  dat  is  hum  nêt  in  de   klér  besitten 

Haber  u.  Halter  u.  kann  u.  wird  dieses  (d.  h.  das  ist  tiefer  gegangen  u.  ein{ 

Wort  daher  auch  ebensogut  von  einem  Schlüs-  gen   als   blos  in  die  Kleider);  — 

sel'Brett  (Brett  mit  Haken,  zum  Halten  od.  mâkd  (od.  sird)  de  man ;  de  ên  hed, 

Aufhängen  der  Schlüssel)    u.  einem  Schlüs-  't  an.  —  Nd.,  nld,  klced ;  afries.  kJatl 

sel-Haken,   als  von  einem  Schlüssel-Ring  u.  35  kleth;   wfries.  klaed  (Plur,  klean); 

einem  Schlüssel-Inhaber  gcbraucJU  sein.    Er-  klaid  (Plur.  klfte);  8a</.  kl&tb  (Plur. 

wägt  man  aber  dazu  auch  noch,   dass  cla-  od.  [cf.  v.  Bichthofen]  clathre); 

vis  (es  gehört  mit  claudo  zur  y  klu,  schlics-  (Ehrentraut,  I,  S75)  klêt  (Plur.k 

sen  etc.)  auch  die  Bedtg.:  Schi 0 SS  u.  Bie-  ags.    clâdh   (vcstimcntiim ,    pannus); 

gel  (Hohriegel  zum  Verschliessen)  hatte,  so  40  (Stratmann)  clädh,   cl(kth,  clôdh, 

erklärt  sich  aus  dem  Obigen  leicht,  wie  das  engl,  cloth  od.  clôth  (Wand,  Oewand 

davon  weitergchildete  clavier,  bz.  das  davon  Zeug,  Decke  etc.);  an,  klaedhi;  nort 

entlehnte  nld.  kVAny^ier  ausser  einem  Schlüs-  klaede;  schwed,  kläde;  mhd,  kleit 

seiring   u.  Schlüs  seihalter  als   Per-  Vergleicht  man,  dass  Fick  (I,  8. 

son  auch  soicohl  ein  Holzbrett  mit  Ha-  45  ags.  scrûdh   (vestitus,  yestimeutom)  i 
ken   (zum  Halten    u.  Tragen  der  Schlüssel        Bcrûdh  (Schmuck)   etc,   u.   an,  skri 

u.    dann   auch   anderer    Gegenstünde) ,   als  etc.  mit  nhd.  schroten  etc,  zur  } 

auch  einen  Haken    (::um  llalten    u.    Tra-  schneiden  od.   spalten   de,  stellt,  so 

gen  od.  Aufhängen  u.  Anheften  der  Schlüs-  man  mit   demselben  Bccht  auch  ags. 

sei  od.  sonstiger  Gegenstände)    od.  haken-  50  od.  den  von  Fick    (III,  51)   rfa/üi 

förmiges  Etwas  bezeichnete  u.  ferner  sctztni    Stamm  klaitha    von    einer  ] 

auch  noch  (von  der  Bedtg.  11  iegel  ausgehend)  (schneiden,  hauen,  82>alten  etc.)  =  s 

ein  Holzriegel-Ding,od.ein  Etwas  was  (wovon  auch  skur,  skru  [scheiden  et* 

wie  ein  Holzriegel  ist  u.  einem  Riegel  Nebenform  ist)  ableiten  können,  sunu 

gleicht,   bezeichnen  konnte.     Da    nun    aber  55  man  vergleicht,   dass  auch   unsere  i 
die   Tastenbretter  der    Orgeln   u.   ähnlicher        klak,  klap  u.  klat  etc.  wahrscheinl  t 

Instrumente  auch  mit  Haken  versehene  Bret-  idg.  y  skar  zurückgehen  u,  dass  dii 

ter  waren,  bz.  mittelst  der  an  ihnen  befind-  tivste  Bekleidung  der  Menschen  aus 

liehen  Haken  befestigt  u.   eingehängt   wur-  bestand,  die  den  Thieren  abgerissen, 
den,  so  erklärt  sich  auch  hieraus,   wie  das  60  gespalten,  abgeschnitten,  abgebrochen  ( 


ELEDASJ£  247  ELEI 

da88  ferner  auch  an,  skyrta  (Hemd)  bûr  (Marschbauer)  als  Gegensatz  von  sand- 
»r  Bchörte  (Schürze ,  Schurzfell)  mit  bûr  (Sand-,  od.  Geestbauer);  —  he  wand  up 
ort  (hirz)  u.  unserm  schörten  (kür-  de  klei.  —  Sprichw.:  up  de  klei  bôed  de 
Twie  wahrscheinL  auch  mit  kört  (kurz,  fröst ;  —  nat  plogeo  is  fenm  för  de  klei  (od. 
rissen  u,  zerspalten  etc.)  u.  weiter  un-  5  kleignmd) ;  —  b)  Thon,  cf  potklei  (Töpfer- 
ihörea  (reissen,  springen,  bersten,  spal-  thon) ;  —  c)  Schlamm,  Schmutz  etc. ;  —  ho 
!i  einer  aus  skar  (schneiden  etc,,  cf  is  ên  stük  klei  (od.  mudder,  schite  etc.) ;  — 
I  u,  Bcb&ren  etc.)  entstandenen  u.  mit  he  sitt  ful  klei.  —  Nd.,  mnd.,  nid.  klei ; 
igen  y  ßkru  ident.y  skur  gehört.  mnld.,   mfläm.  kleye;   afries.   klai;   wfries. 

Mje  (statt  kledage),  Kleidung,  Gar-  10  klai,  kiaey;   nfries.  klây;   wang.  klôi;   ags. 

etc.  claeg;   aengl.  clai,  clei;   engl,  clay;  norw. 

61  (kléde,  klëdst,  klêdt  etc. ;  —  kled'de  (Iv.  Aasen)  kli  —  Das  ags.  claeg  mrd 
dedede]  etc. ;  —  heb'  od.  bün  klëdt),  von  H.  Leo  (Spalte  287)  als  aus  claey  en<- 
u   —   cf.  an-,  be-,  fer-,  in-,  of-,  um-        standeti  angesehen  u.  von  ihm  mit  claeman 

15  (cf.  klemen,  kleinen,  schmieren  etc.)  direct 
.  klëje  (sCiten  u.  meistens)  kléen,  klê-  von  klifan  (cf  kltfen  u.  kläfen)  ahgeleitet, 
leie  (furfur),  die  durch  die  Mühlsteine  wonach  denn  klei  mit  ahd.  cleib  (gluten, 
snen  od.  zerschrotenen  u.  durch  das  Leim,  Kleister)  urspr.  nic?U  allein  begrifflich^ 
•  von  dem  Mehl  abgesonderten  Bälge  sondern  auch  formell  ident.  gewesen  sein 
Weidekörner,  bz.  die  ausgesiebten  Haut-  20  müsste.      Was  mich   betrifft,  so  halte  ich 

od.  häutigen  Flitter  des  gemahlenen  dafür,  dass  das  „g**  des  ags.  claeg  ebenso 
ïes.  —  Nd.  (Br.  Wb.,  s.  Nachtrag  wie  in  geong  (jung)  etc.  für  urspr.  J"  od. 
*))ûâie,(Dähnert)  \i\\,\i\^y (Scham-  „!^*  u.  also  claeg /ur  claej  od.  claei  stefUu. 
klée,  klîe,  (westf.)  kligge;  mnd.  klie,  dass  demnach  klei  od.  klai  (ebenso  wieklei- 
nld.  klege,  kleijen ;  mnld.  kleye,  klije ;  25  men  aus  kliman  u.  kleiben  aus  kliban)  aus 
achwed.  kli ;  dän.  kli  u.  (collect.)  klid ;  älterem  kli,  bz.  einem  Thema  klia  od.  klia 
iwa,  chliwa,  chliha,  clia,  chlia ;  amhd.  hervorging,  was  mit  griech.  glfa  (Leim)  wohl 
chliwe;  mhd.  klie,  kl\je,  klige.  —  Es  formell  u.  begrifflich  übereinstimmt,  wie  das 
hd.  wie  furfar  auch  von  dem  Grind  mnld.  (Ki  l.)  kleyne  (argilla,  terra  argillacea, 
harf,  Schuppen  auf  der  Haut  u.  dem  30  terra  tenax ,  terra  glutinosa  etc. ,  cf.  unter 
gebraucht,  sowie  auch  flg.  für  Grütze  1  kleien  am  Schlüsse)  mit  dein  griech.  gliné 
rte  u.  daselbst  auch  ags.  grytt,  Kleie        (Leim).    Die   Grdbdtg.  der  obigen  Wörter 

im  bayr.  heissen  die  Sägespäne  ,yBa,g-  ist  wohl:  zerriebenes,  zermalmtes 
I*.  —  Nach  dem  inlautenden  ei  od.  od.  zerklüftetes,  zerborstenes  Et- 
f  schwerlich  mit  dem  zu  einer  germ.  35  vms  (sei  es  vom  Wasser  od.  der  Luft  od. 
I,  od,  kluf  gehörenden  ahd.  clioban,  durch  sonstige  Kraft)  u.  wenn  man  ver- 
lieben (spalten  etc.,  cf.  klöfea)  di-  gleicht,  dass  auch  der  Sand  od.  Kies  (zer- 
frwandt.  Vergleicht  man  indessen  riebene  Felsentrümmer)  der  Flüsse  im  norw. 
7d.  grant  (grobes  Mehl,  Kleie  etc.)  u.  kli  heisst,  bz.  dass  das  engl,  clay  auch  Erde, 
wn  grindan  (knirschen,  zerknirschen,  40  Staub,  Äsche  etc.  bedeutet,  so  muss  ich  beim 
m,  mahlen)  u.  das  ahd.  crusc,  chrusc ;  Vergleich  der  Wörter  görte,  grand  (Kies  etc. 
\  krflBch,  grüsch;  schwäb.,  tyrol.  u.  Kleie  etc.)  u.  grind  (Gries,  Kies,  grober 
\   (Kleie,   wovon   ital.   crusca;   chw.        Sand;  Grind,  Scabies  etc.),  sowie  von  karn, 

cf.  Diez,  II,  22),  bz.  dass  diese  kern,  körn,  körrel  etc.  als  sicher  annehmen, 
'  mü  unserm  grûs;  nid.  grois  (Zer-  45  dass  nhd.  Kleie  (cf.  klêe)  auch  mit  klei 
*<es.  Zermalmtes  etc.,  wovon  woM  franz.  von  derselben  y  stammt,  zumal  dieses  Wort 
piem.  gruB,  Kleie)  u.  grusen  (knir-  auch  mit  grind  in  der  Bedtg.  Scabies  od. 
knirschend  zerreiben  u.  zerkleinern)  Schorf  u.  mit  görte  in  der  bildlichen  von 
ir  direct  od.  wurzelhaft  zusammen-        Grütze  zusammenfällt,  ganz  abgesehen  da- 

(ef.  auch  unser  grûtjen,  schmieren  50  von^  dass  KU.  ein  zweites  kleye  mit  lutum 
i  grût  [faex],   was  mit  Grütze   u,        palcatum  etc.  wiedergiebt.     Wie  unter  kam 

M.  ags:  grytt  [furfur]  etc.,  bz.  wiserm  etc.  zu  ersehen,  gehört  dies  mit  kwem  u. 
tsselben  Ursprungs  ist),  so  ist  es  wohl  körn  zu  der  V  gar  =  skr.  jar  (zerreiben, 
'€9,  dass  ahd.  cliwa  (Kleie)  in  seinem  zerreissen,  zerkleinern  etc.),  aus  deren  Ne- 
en  mit  unserm  klei  u.  kleien  (schmie-  55  benformen  gir,  gur  u.  gvar ,  bz.  gx,  gri  etc. 
'.)  einer  u.  derselben  y  entstammt,  sich  die  Wörter  karn,  kern  u.  körn  sowohl, 
r  Weiteres  unter  klei  zu  vergleichen  ist.  als  auch  unser  klei  u.  klêe  nebst  griech.  glfa, 
n,  3.  kläfen.  gloia  u.  auch  die  Stammform  glu  von  lat. 

od,  klai,  a)  die  fette  thonige  od.  leh       glus,  gluten  etc.,  bz.  gle  u.  glo  von  lat.  gleba, 
ndende  Erde  der  Marsch;  daher  klei-  60  globus  etc.,  sowie  unser  klön  etc.  von  sdbst 


ELEI-ACHTIG  248                           KLEIEN 

ergeben,  sowie  nicht  minder  die  Wörter:  da  dar  nn  w6r  tOTBgt  Ueid?  dathaje 

griech.   kliné   (8.  oben)  =  mnld,  kleyne  u.  minsk  äten,  bst,  brâcen  etc.;  —  dit  Ï 

das  Stammcerb.  klimon  od.  klimau  von  kleim,  word  d*r  faQ  de  harftt  in  kleid  (dasOttn 

klêm  etc.,  c/.  klêmen.    Sieht  man  bei  Bopp  wirdwegen  anhaltender  Nässe  in  da  Sdm 

übrigens,  dass  derselbe  unser  kürt  (kurz)  mit  5  od.  den  nassen  Boden  gesää,  der  dn^ 

8C0t.  gearr,  gairid   (brevis)   zur  }/  gar,  jar  nicht  ordentlich  hat  gepflügt  u.  gee^seti 

(humilius,  brevius  reddcre)  stellt,  so  int  es  den  k&nnen);  —   dat   fangd  al  wer  a 

wohl  sicher,  dass  auch  ahd.  cleini  (cf.  klên)  kleien  (eu  schmutzen,  bz,  zunâi8e»oi.n 

mit  klei  w.   nhd.   Kleie  derselben  y  ent-  nen);  —  klei'  (schmiere,  streieke,  heie 

stammt.     Hält  man  zu  klei  in  der  Bedtg.:  10  etc.)  d'r  man  'n  bîtje  lern  afer,  ditti 

lutum ,  od.  Schmutz ,  Dreck  etc.  u.  kleien  word ;  —  he  hed  de  wand  mit  lern  beUs 

nun  aber  weiter ,   auf  welche  Weise  für  1  —   lät  de   timmerman  de  afiend  ihïï  i 

u.  2  kladde,   bz.  klatte  atts  der  urspr,  Be-  kleien ;  —  he  kleid  hum  an  (a.  «r  fcfaM 

dtg. :  crepitare  u.  sonarc  etc.   die  von :  bre-  ihn  an  od.  betrügt  ihn  ete.;  —  \i.er «M 

chen,  bersten,  spalten,  reissen,  kaput  fliegen,  15  ihn  an,  hängt  ihm  einen  Makdm  oil 

zertrümmern  etc.  u.  hieraus  wieder  die  von :  zichtigt  ihn  eines  Makels  od.  Fddendt 

Fleck,  Schmutz,  Koth  etc.  u.  weiter  auch  die  —  ho  wal'  ml  bi  de  börgemeBter  nkU 

von: Schmiere  od.  Klebendes u.  Haftendes, od.  (anschwärzen,  anschuldigen,  oMifen  dt 

Fassendes  u.  Greifendes  etc.,  sowie  ferner  —  h6  hed  hum  ên   (Einen,  seil  JRedh 

auch  die  von:  Klumpen,  Kloss  etc.  (cf.  klatte  20  Makd)  ankleid,  er  hat  um  EinmltiAl^ 

u.  klon,  klôt  etc.)  erwuchsen,  —  sowie  f er-  kel)  angeklebt,  angehängt,  bs.mtSda 

ner,  dass  grind  u.  grindan  auch  mit  grinen  angekreidet,  angeschrieben;  —  he  M 

etc.  zu  einer  Schallwurzel  ghar,  ghri  gehö-  (verdirbt,  verpfuscht  etc.)  \  alFfitW* 

ren  (cf.  auch  noch  das  unter  klaue  Gesagte),  un  makd ;  —  h6  ferkleid  (verbringe  f» 

so  ist  es  wohl  zweifellos,   dass  auch  die  y  25  vertrödelt,  verschwendet  etc)  •IP  wi  l 

gar,  jar  (humilius,  brevius  reddere)  nebst  gar,  un  g6d  in  allerlei  nnnütte  krâmj  —  kél 

jar  (conteri  etc.)  mit  den  von  Bopp  (Gloss.  't  all'  wer  ferkleid,  wat  hôiansmfidffi 

comp.,  148  seq.)  dazu  verglichenen  Formen  hed.  —  Dieses  wie  engl.  c\gy  (mit  LAß 

gri,  giri,  gûr  etc.  auf  die  urspr.  y  gar  (so-  Thon  bedecken  u.  überziehen,  (fim^; 

nare  od.  crepitare),  ablautend  gir  (if.  unser  80  Tlion  reinigen  etc.)  von  klei  in  dtr  Bd 

giren)  zurückgehen.  —  cf.  zu  klei  auch  die  lutum  etc.  gebildete  Verb,  wird  a«*  » 

Wörter:  marsk  (Marsch),  marc  (Sumpf  etc.),  in  der  von:  klei  od,  fette  Marsdurdt\ 

moT  (Moor) ,  sowie  malen ,  môlen,  mal  etc.,  das  Land  bringen,  bz.  es  damit  dü»§» 

sowie  skr.  mard,  m^d,  (terra,  humus,  lutum,  land  mut  fan  't  harfst  nê's  [aufs  Ntw] 

argilla)   aus  mardâ  von  der  y  mar  (zerrei-  85  kleid  worden)  ti.  ferner  auch  in  itf 

ben  etc.),   w(jvon  es  sehr  leicht  möglich  ist,  viele  u.  schwere,   od,   saure  Arheii  l 

dass  sie  für  mare  (Meer)  in  der  ursjyr.  Be-  (womit),  mühsam  u.  schwer  arbeUtn,  J 

dtg. :  sonare  etc.    zu  nehmen  ist,  weil  das  etc.  gebraucht  (he  harr*  wat  to  kleiöi 

Meer  wohl  eher  als  das  Bauschende,  he  dat  wer  toregt  [od.  schon  etc]  krê{ 

Brausende,    Aufbrausende,    Bro-  40  bei  man   (cf.  auch:  he  harr*  wat  to 

dein  de  u.  so  auch  als  das  Wallende,  ben,   od.  to  riten  elc,   dat  he  't  wer 

Kochende,    Wogende    u.    stark    Be-  krôg) ,   ebenso  wie  beim  nd.  (cf.  Br 

wegte(cf.  auch  se  u.  sôle)  etc.  u.  nicht  als  kleien  sub  5   u.    auch   bei  Schutt 

das  Zerreib  ende  aufgcfasst  worden  ist.  kleien  (einen  Graben  ausbringen,  ihn 

klei-achtig,   kleiurtig,  wie  Klei  bcschaf-  45  gen  od.  ausgraben)  nicht  ganz  sicher 

fen  etc.;  —  'n  kleiachtigcn  grund.  es  in  dieser   Bedtg,   von   klei   Huta 

1.  kleien  od.  klaien,  klecksen,  schmutzen,  stammt,  od.  mit  dem  folgenden  kleien 

sudeln ,    schmieren    (kleben ,    kleistern) ,    im  zen)  ident.  ist,  weil  sich  auch  aus  k\ 

Schmutz,  Koth  etc.,   hz.  Nasbcn  herum  ruh-  (er  kratzt  das  ab   od.    aus  etc.)  $oh 

ren  etc.,   manschen,  unreinlich  u.  unordent-  50  dtgn.  entwickeln  konnten,    Wahrsthe 

lieh  arbeiten,  pfuschen   etc.;   —    ho   kleid  ist  es  indessen,   dass  es  auch  in  all 

(kleckst,  schreibt  schlecht,    sudelt  etc.)  dat  teren  Bedtgn.  von  klei  als  zähe  fi 

buk  ful;  —  dat  kind  kleid  (br/.  gremd,  klak-  lehmige,     sich    überall    anhän 

kerd,  slakkerd  etc.)   nog  to  fBl  bi  't  äten;  M arscherde,  bz.  als  Koth  u.  Sc 

—  he  kleid  't  all'  ful,  war  he  man  bikamen  55  etc.  weitergebildet  ist  u.  demnach  »« 

kan;   —  ho  kleid  d>  aV  wat  in  herum;  —  Sinn  (cf.  auch  mnd.  kleien  bei  Sc) 

ho  bekleid  sük   (er  beschmutzt  sich);  —  du  soviel  Iteisst  als  den  Klei,   ht,  die 

must  not  so  mit  't  water  kleien;  —  he  kleid  Erde  od.   den  Dreck  etc.   herau 

(manscht  od.  rührt  u.  wühlt  etc.)   in  't  wa-  od.  inachen,  woraus  sich  sowohl  die 

ter,  od.  in  de  scliitc  etc.  herum;  —  wat  best  60  reinigen   (cf.  unser  schummeln,  ; 


KLEIEN  249                            KLEIS 

lel,  SchmtUe  etc,),  als  audh  unser  freien  (freuen),  sowie  gleien,  gleuen, 

er  u.  sauer  arbeiten  etc,  gloien,  glôjen  (glühen)  etc.  ist  dieses  kleien 

en  konnte.    Verkennen  lässt  wohl  mit  klauen  von  Hause  aus  identisch. 

das8  ût-  14.  of-kleien  ebenso-  Bedenkt  man  indessen  die  öftere  Synony- 

ab-kratzen,  od.  ausschärfen  5  mitaJt  von  schmieren  od,  färben  und 
t-  od,  of-schrabben  u.  schrab-  streichen  (an  u.  über),  bz.  die  von  sanft 
r  =  Beiniger,  scharfer  Be-  streichen  od.  streicheln  mit  krauen, 
*•  auch  aferkleien  mit  über-  so  ist  es  auch  denkbar,  dass  2  kleien  von 
uch :  bedecken,  cf. :  he  krabd  Hause  aus  mit  1  kleien  ident.  ist  u,  auch 
.  digt  etc.)  übersetzt  werden  10  die  obigen  Wörter  von  klei  weiter  gebildet 
Ich  demnach  dieses  1  kleien  sind,  bz.  dass  »ich  die  Bedtg.:  krauen  od, 
den  2  kleien  tw  Sprache-  streicheln  etc.  aus  der  von:  schmieren 
h  mit  einander  vermischt  hat^  od.  streichen  (über) ,  bz.  (Etwas)  be- 
im Vergleich  von  1 — 5  kleien  schmieren    u.    bestreichen   etc.    ent- 

aus  den  sonstigen  nd.  Wör-  15  wickelt  hat,   od.  dass  überhaupt  beide  For- 

fZt.  —  In  hochd,  Mundarten  men  mit  agerm,  klinan  u.  kliman   (s.  unter 

er  nd.  kleien  oft  mit  kl  den,  klêmen  sub  h)  etc.  auf  ein  älteres  klian  od. 

\jen  (z.B.  in  Halle)  od.  auch  klian   (zerreiben,    bz,   reiben   od.   scharren, 

n  Schaumb.)  wieder  gegeben.  schaben,  kratzen  etc)  zurückgeht. 

sei  noch  erwähnt,  dass  ahd.  20      kleier,  Kleckser,  Schmierer,  Sudler,  Pfu- 

i,  chlenan ;  mhd.  klenen ;  an.,  scher,  schlechter  unordentlicher  Arbeiter,  bz. 

In.  kline  (schmieren,  kleben,  Wirth,  Geschäftsmann,  Haushalter  etc.;  — 

)  vorkömmt,  was  noch  (auch  du  bûst  'n  regten  olden  kleier,  de  't  all'  fer- 

klänen,  klinen,  kleinen,  cf.  darft  un  't  all  fcrkamen  lett. 

mter  klenen  u.  Sc  hm  eil  er,  25      kleiere,  Schmiererei,  Sudelei,  Pfuscherei 

von  Frommann,  I,  1331  etc.;  —  wat  best  du  dar  nu  wer  för  kleieré 

I  den  oberd.  Mumhirten  weit  mâkd ;  —  H  is  all*  kleierô,   wat  he  anfangd 

mit  dem  unter  klei  erwähn-  un  dV  kumd  Bin  läfend  niks  ordendliks  b! 

e  (argilla  etc.),  bz.  dem  an.,  hum  fan  herût. 

re;  inquinare)  etc.  u.  weiter  80      kleierîg,   kleierg,  schmutzig,  schmierig, 

eim)  u.  kymr.  glynu  (kleben)  dreckig,  kothig,  regnicht  etc. ;  —  kl  ei  eng  (od. 

u,  eben  beweist,  dass  unser  kleierg)  wer ;  —  'n  kleiergen  weg.  —  Sprichw. : 

iesen  Wörtern  u,  auch  mit  'n  kleierigen  fôt  bûrd  gôd!   fôt  in  de  aske, 

n  anzusetzenden  Stammverb.  niks  in  de  taske,   d.  h.   ein  Fu^s   der   den 

einer  unier  klei  erwähnten  y  35  Klei  od.  Dreck  nicht  scheut  u.  bei  jeder 

nd  gir  u.  gur,  umgesetzt  gra,  Witterung  seine  Wirihschaft  u.  seinen  Acker 

bz,  gli  etc.   od,  gru,  bz.  glu  begeht,   der  unrthschaftet   (cf.  bûren)    gut; 

ben   etc.)  gehört.      Weiteres  aber   ein   Fuss   der   den  Schmutz   od.   die 

men.  ^  Nässe  u.  Kälte  fürchtet  u.  stets  in  der  Asche 

'.   klaien,  kratzen,  krauen.  40  der  Herdplatte  sitzt,   dessen   Besitzer   hat 

,  schmeicheln,  liebkosest,  tän-  nichts  in  der  Tasche. 

ê  kleid  sük  de  kop,   bz.  sak  klei-grund,   Marsch-    od.  fettiger  Thon- 

—  8ê  kleide  hum  so  s8t,  dat  Boden. 

r  nët  de,   wat  sê  man  wul';  kleiîg,  kleiig,  lehmig,  schmierig,  schmut- 

nët  so  lank  kleid,  dat  he  sin  45  zig ;  —  kleiig  to  lopen ;  —  'n  kleiigen  weg. 

nuss';  —  he  kleide  dat  wicht  kleiken.     Dieses  von  Stbg.  falsch  ge- 

t  Be  hum  sin  will'  andô;  —  schriebene  od.  falsch  gelesene  Wort  cf.  un- 

rat  mit  de  wichter  herum ;  —  ter  kleis. 

nen  un  kleien  kan  man  wol  klei-krâm,  Schmier-,  Dreck-,  Schmutz-  od, 

;  —  kleist  du  mi  de  nak,  so  50  Sudel-Kram  etc. ;   —   mit  de  kleikrâm    (od, 

k.  —  Nd.,  mnd.  kleien  (krat-  scliîtkrâm)  wil  'k  niks  to  dôn  hebben. 

.,  bz.  scalpere,  od.  mit  den  klei-land,  Klei-  od.  Marsch-Land, 

fein  kratzen);  mnld.  kleyen  kleiinen,  s.  klêmen. 

ere);    norw.   (Iv.   Aasen)  kleis  (Norderneij  etc.),   Steinbutt  (Rhom- 

kleya,  womit  auch  schwed.  55  bus  od.  Pleuroncctes  maximus).  —  Engl.  hurt. 

.  kratzen)  ident.  ist,  —  Es  ist  dasselbe  Wort  wie  (Ostsee)  KU  e  seh, 

leben  an.  klâ,   klô  etc.    (cf.  Kl  ie  sehe,   nhd.  Klei  sehe   (Rhombus  od. 

imenden   sonstigen   Formen,  Plcuronectes  limauda),    die  hier  scharre  u. 

a;  schwed.  (provinz.)  kläja  sonst  auch  glarke  od.  Glahrke;   engl,  dab 

L  klauen  für  klauen  u,  60  genannt  wird.     Das  Dimin,  kleisken,   bz. 


ELEISEL  250  ELElfEN  KliKIMKN 

mofries.  klaiskcn  übersetzt  Cad,  Müller  kltaen,  kleiHeB,  klaiHei ^ i 

(pag.  36)  blos  mü  „runde  Scholle'*  u.  da  obs.},  mit  LeJim  bekleben  od.  vertehm 
auch  Lucas  das  deutsche  Kliesche  mit  streichen  etc.;  —  kUimde  wage fZcA 
dab,  burt  wiedergiebt,  so  wird  unter  klcis  mit  Lehm  he-,  od.  verschmierte  u.  gt 
od.  kfis  wohl  früher  überhaupt  nur  eine  5  Wand  etc.).  —  Wang.  (Ehrentn 
Rundscholle  verstanden  Wordensein.  Das  71)  kleim;  satl.  kläme,  kleme;  «/rii 
Wort  kleis  od.  klis  wird  demnach  wahr-  men,  klicmen  (etwas  mit  Butteff  U 
scheint,  eine  runde  klumpige  Masse  sonst,  klebr.  Sachen  beschmieren); 
od.  überhaupt  einen  Klumpen  bedeutet  VXxemeii (schmieren^  heschmieren.htték 
haben  u.  wenn  man  unser  bleion  (blühen  =  10  etc.;  klebenbleiben  [woran] ^nUkxm. 
ahd.  pluoan,  plôau,  plûan  etc.)  freien  (freuen),  kommen  [womit],  langsam  arheiin, 
ff^eion  (ahd.  gruoan,  grôan),  2  klriea  (=  sein  etc.,  cf.  Vrije  Fries^  I, 
klauen,  klawen)  etc.,  bs.  den  Vocalwechsel  mofries.  (Cad.  Müller,  pa^.  5i) 
von  kllsttr  etc.  vergleicht,  so  ist  kleis  od.  men  (kleben);  nd.  kleemeu,  kldiaet, 
klis  zweifellos  dasselbe  Wort,  toie  mnd.  clfts  15  men  (mit  Lehm  verstreiten  (U)\ 
(massa),  norw.  klysa  (Klumpen  von  einer  kleemen  (incnutare  argilU);  agk  ék 
dicken  feuchten  Masse  od.  weichen  Materie;  (illincre) ;  aengl.  claêmen,  Giemen  (isu 
Meduse  od.  Seethier,  was  einem  geleeartigen  an.,  isl.  kleima  (laedere,  Tolnerar?,  3! 
Klumpen  gleicht,  toie  die  Qualle)  etc.,  bz.  maculare);  norw.  (Tv.  Aanth)  kl 
wie  unser  klos  u.  2  kluse.  Da  nun  aber  20  schwed.  (dialect.)  klema  (kletben,  je 
norw.  klysa  ebenso  wie  an.,  isl.  klessa  (cf.  kleistern,  aufkleben  etc.);  ahd.  (kknq 
bei  Iv.  Aasen  das  Subst.  klessa,  sowie  amhd.  kleimen,  chleimen  (plaraut); 
klessen,  kleis,  kleisa  etc.)  auch  dieselbe  Be-  (Orimm,  Wb.)  kleimen.  —  TTieoU 
dtg.  wie  unser  klak  (cf.  auch  klater,  klatte  jan,  klciben,  (Etwas)  schmieren  v.  i 
etc.)  ?iat  u.  sich  aus  Fleck,  Schmutz,  2b  (an  ein  anderes  Etwas),  hefe^, 
Schmiere  etc.  die  vofi:  dicke,  feuchte,  gaU  schmieren  etc.  vom  Subst.  kleib  (Ü^ 
lertartige,  klebrige,  zusammenhängende  Masse  ster)  u.  ahd.  klalgan  (ef.  klakken)  rw' 
u.  Klumpe  etc.  entwickelte,  so  ist  wohl  an-  klak,  so  ist  audt  dieses  Verb,  fo» 
zunehmen^  dass  das  Wort  kleis  od.  klis,  klys  Subst.  kleim,  klêm,  klaem  od.  kki» 
als  Benennung  der  Rundscholle  sich  80  weitergebildet,  was  beim  Vergleich «oi 
nicht  allein  auf  die  klumpige  Masse  chleimen  zu  klcibjan  auch  imM^ 
dieser  Thiere,  sondern  auch  auf  ihre  feuchte,  den  gewesen  sein  muss  u.  identift^ 
klebrige,  schleimige  Haut,  od.  sogar  kleima.  bz.  mnld,  kicem  in  der  ttf^ 
daratrf  bezog,  dass  diese  Thiere,  ebenso  wie  dtg.:  klebendes  od.  schmitri 
alle  Schollen  u.  Plattfische,  wie  an-  85  haftendes  Etwas.  Vergleicht^ 
geklebt  auf  dem  Boden  des  Meeres  liegen  aber  die  Stämme  klad  od,  klat  etc 
u.  demnach  auch  wirkliche  Klebthiere  u.  2  kladde,  kladden,  klater,  kUtte 
sind,  wobei  man  dnnn  annehmen  kann,  dass  klak,  klakken  u.  die  Stämme  klit,  li 
das  Wort  kleis,  kfis  od.  clûs,  klysa  überall  so  ist  es  zweifellos 
urspr.  nur  ein  schmieriges  u.  kleben-  40  a)  dass  man  für  an.,  isl.  kleima 
des  od.  adhärirendes  Etwas,  bz.  Kleb-  bz.  on  plct,  en  klik;  vulnusculum, { 
Ding  od.  Kleb-Masse,  Kleb- Gegen-  en  sk ramme,  lidet  saar),  kleima (lae( 
stand  bedeutet  haben  wird,  gleichviel  ob  illincre  etc.,  4.'.  oben) ;  —  norw.  kleii 
eine  in  sich  zusammenhängende  u.  klumpige  ster,  Mehlkleister,  d.  i.  Schmiere  o« 
Masse,  od.  ob  eine,  einem  andern  ankle-  45  Stoff;  ein  klebriges  u.  sich  anh 
bende  u.  anJuingende,  schmierige  u.  klebrige  Etwas ;  von  Personen :  1.  ein  U 
Masse,  wie  dies  ja  auch  ein  Klecks  od.  klak  zaudernder  Arbeiter,  dem  das  1 
ist.    cf.  klistcr,  klos,  2  kluse,  klôt,  klute  etc.        klebt,   bz.   an   den   Händen  klebt 

kleisel  (von  1  kleien  u  gebildet  wie  Ge-  ■—  ^.  ein  kjaeler  od.  anhängliche 
s ehr eib sei),  Schmiere,  Geschmier,  Schmie-  50  lieber,  der  Mutter  od.  einer  soni 
rerei,  Sudelei  etc.,  bz.  ein  Etwas,  was  un-  anhängender  Mensch  etc.,  od.  auch 
sauber  u.  unordentlich  gemacht  u.  zubereitet  ling,  bz.  ein  weichlicher  od,  verwt 
ist;  —  diu  kleisel  (od.  gokleis<'l,  unsaubere  Mensch,  der  dem  elterlichen  Haus 
Schrift,  unsaubere  Arbeit  etc.)  kan  je  gen  anhängt  etc.  (=:  kleim-  od.  Kiel 
minsk  läsen  (of  bruken  etc.);  —  dm  kleisel  55  woher  schwed.  klem,  Verzärtelung  e 
(unsauber  u.  unappetitlich  bereitetes  u.  zu-  med  barn,  zärtlich  sein  mit  Kinder 
sammengerührtes  Essen,  bz.  Speise,  Kost  etc.),  zärtcln  etc. ;  —  klemer,  verzärtelte 
wat  du  dar  fan  middag  wer  toregt  kleid  best,  Weichling  etc.;—  klenug, xâf^idb, 
dat  mag  de  düfel  äten,  man  ik  uig.  tia  etc.),  —  kleimra,  kleben  od.  hän^ 

klem,  s.  klemm  u.  klemme.  60  kleimer  (Schleim,  klebrige  Feuchti 


SMEN  KLEIMEN  251                   KLEMIG  KLEMISK 

hfaïU  hieher  gehörenden  ags.  nicht  verkennen,  dasa  die  alten  Stammverb,  : 
«ma,  litura,  cf,  Ludto.  Ett-  klian  od.  käan  für  klei,  kleien  etc.,  —  kli- 
Leo);  aengl.  úkm^  clôm  (lu-  nan  od.  klinan  für  ahd.  klëuan  etc.  (s.  un- 
)m  (Kitt,  Cement),  to  cloom  ter  1  kleien  am  Schlüsse)  u.  kliman  od.  klî- 
cleben);  an.  klâm  (coûtume-  6  man  von  klêmen  u.  den  obigen  dazu  gehöri- 
eigenüich  etwas  Schmutz i-  gen  Wörtern  (was  im  Hallingdal  in  Nor- 
nser  klak  od.  lat.  macula  im  wegeyi  [cf.  klima,  kleben  etc.,  bei  Iv.  Aasen] 
klâm  (obflcoenitas,  fescennia) ;  noch  lebt)  aus  einer  germ.  y  kli ,  bz.  kri, 
'Bisa  etc.)  u.  klaim  (lutum  od.  kir,  idg.  gir  etc.  od.  skar,  skir,  skri  hervor- 
obscoenitas  etc.);  nid.,  mnld.,  10  gegangen  sind,  zu  der  sich  dann  ahd  chl&wa 
'Lehm,  argilla)  etc.  dieselbe  etc.  (cf.  klaue)  u.  viele  andere  Wörter  ebenso- 
elung  annehmen  muss,  wie  gut  stellen  lassen^  als  die  von  Fi  ck  (1,78) 
%S8  (cf.  ausser  den  Wörtern  für  griech.  chaos  u.  slavo-deutsch  ghava  etc. 
klak,  klik,  kluk,  od.  klad,  aufgestellte  Stammform  ghavas  etc.  von  der 
lut  u,  ihren  nasalirten  For-  16  y  ghâ,  ghi.  Weiteres  vergl.  utt^fr  klap,  klak, 
ik,  od.  klant,  klint,  klant  etc.  klaue,  klei  etc.,  sowie  auch  unter  lern,  lim, 
nd)  die  Bedtgn. :  Biss,  Bruch,  slim  etc.  Der  Form  wegen  cf.  ahd.  hîwâ, 
Fleck,  Schmutz,  Dreck,  bz.  hi&  etc.  u.  hiwo,  hio  etc.  von  y  qi  unter 
*bestqff,  od.  klebendes  u.  haf-  hilk  u.  zur  y  gar,  jar,  gvar,  gur,  jur  (zer- 
tc.  sich  ebenso  wie  bei  klak  20  reiben,  alt  u.  morsch  werden  u.  machen,  se- 
'spr.  von  crepitare  entwickelt  nescere  etc.  bei  Bopp  die  y  ^i  (scncs- 
lâu  fnan  nun  dazu  aber:  cere,  od.  urspr.:  zerreü>en  etc.),  bz.  bei  Ben' 
gyên  etc.,  —  giwên,  gëwôn  feg  2  jri  u.  jri,  aus  welch  Letztem  sich 
ên,  kinên,  ginôn,  geinôn  (gäh-  die  Stammform  gli  od.  glî  der  obigen  Wör- 
mit  lat  hiare  u.  griech.  chai-  25  ter  erklärt,  wahrend  die  unter  klaue  ange- 
(cf,  Janen  etc.)  von  einer  y  zogenen  Wörter  sich  aus  den  obigen  Wur- 
^,  sowie  fem  er  goth.  kian,  zeln  gar,  jar  u.  jur  ergeben. 
;.,  bz.  unser  kinen  u.  kirnen  klem-fögel.  Name  mehrerer  hies.  Baub- 
en etc.  od.  spalten  ?)  von  der  vögel  (Sperber,  Habicht)  mit  starken  Klauen, 
aus  ska,   so  lässt   es  sich  30  unter  welchen  mein  Gärtner  selbst  den  Ku- 

kük  mit  inbegreift.  —  Nd.  klamvogel,  klam- 

8  Wort  wird  von  Hettema  vagel;   mnd.  klam-,   klem-vogel;    nid.  klam- 

tzt,  was  nach  den  betr.  Stel-  per,  klamp-,  klem-vogel ;  mnld.  klamp-,  klem- 

s.  Gesetzen  richtig  sein  wird,  voghel  (accipiter) ;  mfläm.  klampvogliel  (Falke 

isl.  kleima   (s.  oben)    u.   wie  35  od.  Sperber).   —    Nach    Seh.  u.  L.   (mnd. 

z  urspr.   die  sinnl.   Bedtg.:  Wb.  II,  471)  soll  es  =  klemmende    (d.  i. 

palt.  Klaff  etc.  hatte  u.  dem-  klimmende)  vogel  od.  Klimm-  Vogel  sein^ 

ichthofen,  afries.  Gesetze,  wie  daselbst  auch  klamvotigh  mit  „versehen 

Spalte,  Zeile  17) :  hwaso  ma-  mit  Füssen,  die  zum  Klimmen  od.  Klettern 

by  twiska  twem  iggen  wörtl.  40  tauglich  sind**  erklärt  wird.     Wahrscheinli- 

.   (od.  wer,   welcher)  machet  eher  jedoch  hat  die  Fbr^jy/^e  klam  orf.  klamp 

etc.  (od.  Spaltung,  Uneinig-  mit  klimmen  in  der  Bedtg.  klettern  dir 

)  zwischen  zweien  Partheien,  rect   nichts   zu   thun,   ebensowenig  als  mit 

Kanten.  —  v.  Bichthofcn  1  klam  in  der  Bedtg.:  klebend,  haftend  etc., 

cht  es  zu  an.,  isl.  klam  (ob-  45  sondern    es   ist   entweder   das   Subst.  klam, 

r.  oben),  dessen  Bedtg.,  sowie  klainp   in  der  Bedtg. :    Greifendes,   Fassen- 

lutum  u.  macula  od.  Schmutz,  des,    bz.  Kralle,    Klaue  etc.,  od.  uncus,  un- 

leck,  Schmutzfleck,  Schand-  guis  etc.    (s.  unter  2  klam  u.  klampe),   so- 

iber  nicht  zutrifft,  wohl  aber  dass   es   wörtl.    soviel   als    Krallen-    od. 

t,  da  dieses  in  der  Stelle  (cf.  ÖO  Klauen-  Vogel  bedeutet,  od.  es  hängt  die 

*.n,  afries.  Gesetze,  pag.  484,  Vorsylbe  klam,  klamp  (was  am  wahrschein- 

'eile  2) :   het    ensie   dat   dat  Heilsten)  entweder  direct  mit  klimmen  in  der 

iuchte   openbeer   sie    (es  sei  Bedtg.:  greifen,  packen,   haltest,  festhalten 

i  [einem  betreffenden  anhaf-  etc.  od.  nnt  klampen   in  der  Bedtg.:  harpa- 

ur  Last  gelegte]  Schmutzige  55  gare,  apprelienderc,  prehendere  etc.  (s.  unter 

Schändende  u.  Schänd-  klampen)  zusammen,  sodass  es  buchst,  einen 

Ma  kel  etc.]  in  dem  Gerichte  Baub-  od.  Greif -Vogel  bedeutet. 

\Dohl  zu  an.  klam  als  zu  kleim  klem^hake,  s.  klemmhake, 

i  in  der  sinrd.  Bedtg.  von  lu-  klêmîg,  klêmîsk,  klêmsk,  kleimig  od.  klei- 

f  klak  stimmt.  GO  sterig,  klebig,   bz.  nicht  ordentlich  gahr  ge- 


ELEM-ISDER  262 


.^:i.'i><: 


hacken,  teigig  u.  weichlich;  —  dat  mftl  is  etc,;  —  hé  sett  hom  de  klemm  e(c/i 
klêmîg  od,  klémsk;  dat  kumd  d'r  fan,  dat  knipe)  up  de  nOse,  od.  de  dum  e(c; 
de  weite  fan  't  jär  mit  all'  de  ragen  nêt  Zustand  des  Gebunden-  u.  Gefmd^ 
dröge  to  hûs  kamen  un  déls  np  H  Feld  út-  he.  des  Fest-^  Steif-  tf.  Starr-Santse 
wussen  is ;  —  dat  brud  (od.  de  klûtje,  de  Ö  Erstarrung  =  Starr-Kramgf,  Stafläi, 
puffert,  de  stutc  etc.)  is  so  klêmsk,  dat  't  mung  etc.;  —  ho  krég  de  klemnuj 
Buk  alP  an  de  tanden  fast  settd.  —  Nid.  fingers,  dat  he  sé  hol  nét  rören  ku'. 
klecmsch;  irfries.  kliemsch.  her  auch  mûlklemmo  etc.  —  Ferner  ba 

klem-isder,  s.  klemm-isder.  net  das  Wort  klemm  heim  Torfgraba  t 

klemm,  od.  klem,  feuchtweich,  pappig,  10  noch  die  Tiefe  eines  Torfstidu,oiii 
schwammig  etc. ;  —  dat  môr  is  nog  so  klemm,  nigen,  etwa  einen  Fuss  HSke  hebmyxi 
dat  man  dV  nog  hêl  nêt  up  klär  worden  kan  SâiiM,  welche  der  Länge  eines  Torfu, 
un  all'  ôgenblikken  bang  wesen  mut,  dat  eines  solchen  Stückes  Moorerde  nifii 
man  dV  insakkd.  —  Es  ist  dassebe  wie  klam  das  der  Torfgräber  mit  seinem  ^ekn^ 
in  der  Bedtg.:  klebrig  feucht,  od.  urspr.  16  cken,  greifen  od.  fassen  u.  halte»  ksm 
klebrig,  kleisterig,  pappia  etc.  gebraucht  man   das  Wort  kkaun  » é 

klemme,  klemm,  od.  klem,  Klemme ;  d.  h.  Bedtg.  auch  eur  Bestimmung  der  Mêä 
Zustand  od.  Sein,  Wesen,  od.  auch  keit  eines  Moores,  indem  man  sagt,dmät 
Eigenschaft  von:  festsitzen,  haf-  6  klemm  (od.  fünf  l'orflängen)  Torf oA 
ten,  halten,  fassen,  packen,  gr ei-  20  Es  ist  urspr.  aus  klamma  oi  fidâ 
fen  etc.;  daher  a)  Zustand  wo  ein  Etwas  klam-ja  entstanden  u.  vonHammié 
(Wesen,  Ding  etc.)  irgend  wo  zwischen  od.  mit  2  klam  u.  gehört  mä  dieten  » U 
überhaupt  fest  sitzt  u.  festgerathen  meu  in  der  urspr.  Bedtg.:  klebfn^fMi 
ist,  od.  so  zu  sagen:  sich  in  Haft  be-  haften  (woran)  etc.,  worüber  IFipiff»« 
findet  od.  in  Haft  kömmt  u.  festge-  25  1  m.  2  klam  u.  in  Grimm  (IFJJ  ■ 
halten  wird,  sei  es  durch  ein  körperli-  Klemme  etc.  Zu  bemerken  ittjeäoAm 
ches  Etwaif,  od.  durch  sonstige  äussere  Um-  dass  einige  Bedtgn.  des  Subst.  KUm*ti 
stände,  die  das  betr.  Etwas  in  diesen  Fest-  vielleicht  besser  aus  dem  Verh.  W«" 
SitZ'Zustand  versetzen  u.  die  freie  Be-  als  aus  dem  Präter.  klam  w»  klian« 
wegung  desselben  hindern;  —  he  (od.  de  30  klären  lassen. 
wagen,  dat  tau  etc.)  is  so  in  de  klemm  rakd,  klemmen,  klemmen;  d.  kfalnaaai, 

dat  he  (od.  de  wagen  etc.)  gans  fast  sitt  un  setzen,  lüften  etc.  od.  mackeHf  dm  ifj 
net  förgrls  of  rüggels  kan' ;  —  de  band  set  ein  Etwas  an,  auf,  in  od.  zwikk»  « 
tüsken  dör  un  r&m  in  de  klemm  (die  Hand  deres  Etwas  festsitzt  u.  haflä  (td.oM 
sass  zwischen  Thüre  u.  Bahmen  in  der  Haft,  36  Haft  etc.  bekömmt  u.  hat,  sei  es,  dau 
od.  war  dazwischen  festgerathen  etc.);  —  he  durch  Druck  u.  Stoss  od.  «««»*** 
kwam  d'r  bi  in  de  klemm  ßam  dabei  zun-  od.  durchgreifende  u. packende^odkio 
sehen  zwei  Etwas  [z.  B,  zwei  Mauern],  od.  sende,  einschliessende,  umschliesseMt^ 
durch  ein  Etwas  [z.  B.  eine  Zange,  Kneife  engende  Gegenstände  als  Klosett  '• 
etc.]  fest,  bz.  tourde  davon  gepackt  etc.)  un  40  Klammern,  od.  sonst.  Gerätht  J^ 
wus  (wusste)  sük  d'r  nich  wör  ût  to  helpen;  woraus  sich  alle  jetzigen  u.  frûherts^ 
—  b)  Eigenschaft  des  Haltens,  Packens  u.  von  klemmen  von  selbst  ergebei^vt 
Greifens  etc.,  od.  die  Halt-,  Pack-  u.  Greif-  leicht  erklären  lassen.  Was  das  Wort 
Eigenschaft,  bz.  die  Klemm- Eigenschaft,  betrifft,  so  ist  es  ein  Causat.  «?. Foä^ 
Klemm- Kraft  etc.,  od.  das  Klemm-  Vcr-  46  schwemmeti  von  schwimmen,  od.  «to 
mögen  etc.  u.  so  auch  überhaupt:  Kraft,  sitzen)  i?on  klimmen  in  der  urspr.  ^ 
Macht,  zwingende  u.  drückende  Macht,  Nach-  kleben  od.  festsitzen  u,  haften  (m  i 
druck  etc.;  —  de  klomm  is  mi  to  de  band  Etwas),  sodass  es  dazu  in  desisdlH 
ûtg&n  un  ik  kun  't  net  langer  holden;  —  häJtniss  steht  wie  heften  zu  haf\ 
de  klemm  is  mi  ûtgän  (d.  h.  ich  habe  nicht  50  Vergl.:  \ié  klemmd  (macht  fest,  heftä 
mehr  das  Vermögen ,  um  Etwas  zu  halten  fest,  setzt  fest  auf  od.  kneift  u.  fr 
od.  zu  greifen  u.  zu  packen  etc.) ;  —  du  etc.)  de  brill'  up  de  nöse,  wofür  m 
must  d'r  nog  'n  bitjed  klemm  agter  dôn  (od.  sagen  kann :  he  klemmd  8Ük  de  bri 
gafen),  dat  't  bäter  förgcls  geid ;  —  dar  sitt  nöse,  od.  ho  klemmd  hum  d'r  ap  f 
gen  klemm  genug  agtcr,  darum  fragt  be  d'r  56  —  ho  kXemmÛQ  (heftete,  band,fessd 
ôk  niks  na,  of  du  wat  scgst ;  —  wen  du  dV  merte  etc.)  dat  mit  tauen  au  spili 
man  wat  klemm  an  dOn  wult  (wuldst  =  woll-  krammen  etc.)  so  fast  iu  'n  ander 
lest),  den  schult  wol  bäter  gân;  —  c)  ein  men,  dat  H  hol  net  wer  ût  'n  andci 
haltendes,  packendes  od.  klemmendes  Etwas,  was ;  —  sin  fingers  klemmduden  (k 
Klemm- Ding,    Klemm- Geräth^  Bremse  60  od.  klammerten  etc.)  Buk  d'r  so  fas 


;EMM-HAEE                      253  ELEN 

tc.),  dat  Bê  dV  hél  nêt  wêr  schweren  eisernen  Bänder  über  den  Rand 

wassen;  —  he  klemmde  sük  eines  Fasses  zwängen;  Haken  zum  Halten 

ückte  u.  drang  od.  presste  u.  Klemmen. 

od.  d'r  in,  d'r  up,  dV  tOs-  klemm-isder,  Klemmeisen.  —  Nid.  klem- 
Linde  (setzte  od.  heftete  u.  5  ijzer. 
i  in  de  stôl  so  fast,  dat  he  klemsk,  s.  klêmif^. 
Clt  to  laken  was ;  —  he  hed  klên  u.  (selten)  klene  (flect.  klêner,  klênste), 
Jemmd  (fest  eingeschoben,  klein,  kaput,  in  Stücke,  zu  Grus;  fein,  zart, 
;  —  sê  klemmen  (klemmen,  dünn,  mager,  gering  od.  nicht  gross  etc. ;  — 
,  drücken  etc.)  hum  fan  twê  10  hô  haud  't  alV  kört  un  klon ;  —  holt,  torf,  ste- 
isder  is  dV  in  fastklemmd;  nen,  geld  etc.  klên  maken ;  —  grof  un  klon  bak- 
3  sage  in  de  schrûfstok ;  —  ken  brod  (grob  u.  fein  gebackenes  Brod,  bz. 
up  't  hart  klemmd,  dat  he  grobes  u.  feines  Brod,  od.  Brod  von  grobem  u. 
fergäten  mos;  —  dat  mut  feinem  Mehl);  —  he  kun  dat  nêt  klên  krî- 
(angezogen,  angedrückt,  zu-  15  gen  (a.  er  konnte  das  nicht  kaput  od.  fein 
od.  zusammengedrückt  und  u.  in  Stücke  kriegen,  es  niciU  zerkleinern; 
1 ;  —  he  hed  sük  de  finger  —  b.  [fig.]  er  konnte  es  nicht  verstehen,  od. 
1  räm  klemmd  od.  knäpen;  begreifen,  bz.  nicht  mit  dem  Geiste  od.  Ver- 
sken  beklemmd  od.  beknä-  stände  zerlegen  u.  Einsicht  bekommen  von 
\d.  f8ld  sük  beklemmd  etc.  20  dem  Zusammenhang);  —  dat  kind  is  od. 
Id.,  mnd.,  mnld.  klemmen ;  blift  man  klon  (fein^  zart,  schwächlich  etc.) ; 
ïd.  klemmen ;  as.  klemmian  —  dat  körn  is  to  klên  bläfen  (das  Getreide 
n  od.  fest  machen  in  od.  ist  zu  fein  od.  schmächtig  geblieben,  steht 
einzwängen),  antklemmian  nicht  kräftig  od.  üppig  u.  geil  genug);  — 
zwängen,  von  einander  ma-  25  de  frô  is  grôt  (od.  lank  upschaten)  un  klên 
\,  aufreissen),  biklemmian  (die  Frau  ist  gross,  bz.  lang  u.  hoch  aufge- 
fegte Haft  nehmen,  einker-  schössen  u.  hager  od.  dünn  u.  schmächtig) ; 
demmen ;  an.,  isl.  klemma ;  —  de  kô  is  so  klên  (mager  etc.) ;  —  de 
smbaiseAioed. klämma;(2ân.  minsk  word  so  klên  un  min  (magert  immer 
ist  Cfausat.  od.  Factit.  von  30  mehr  ab  etc.),  dat  man  wol  sêu  kan,  dat  he 
iban  in  der  urspr.  Bedtg:  nich  gesund  is;  —  'n  klênen  winst  (ein  klei- 
\fien  u.  fest  sitzen  u.  ner,  geringer  Gewinn);  —  sük  klên  (gering 
soviel  wie  Haft  od.  Kleib  etc.)  achten ;  —  dat  brod  is  ditm&l  wat  to 
hen  dass  Etwas  fest  (od.  in  klêa  geraden ;  —  klêne  lue  (geringe  unansehn- 
mscTien  Zweien  eingeengt  ist  35  liehe  Leute).  Auch  subst. :  klên  un  grôt  (Klein 
w  u.  frei  werden  kann.  Die  u.  Gross),  olV  tosamen  kwammen  bi  'n  ander. 
r  wohl  klam- ,  bz.  klamb-,  —  Sprichw. :  'n  hûsje  klên  un  dat  allen ;  — 
It  der  Bedtg. :  Eines  od.  Et-  twé  harte  stêne,  malen  seiden  klene.  —  Vergl. 
n  od.  klamb ,  bz.  machen,  weiter  die  nachfolgenden  Composita.  —  Nd. 
Etwas  klebte,  haftete,  fest-  40  klecn,  klein;  mnd.  klon,  klein  u.  klene, kleine ; 
kommen  kann ,  weil  klam  nid.  kleiu ;  mnld.,  mfläm.  kleen,  klejn,  clene, 
Km  klimmen  (kleben,  haften  kleyne;  afries.  klên;  wfries.(Japix)\i\\&ï, 
bz.  an  u.  auf  Etwas)  schon  kliene ;  wang.  klein  (Alles  so  ziemlich  tote 
u.  geschehenes,  od.  bewirk-  oben);  ags.  claene,  clâne,  clêne  (L.  Eti- 
les Kleben,  Haften,  Festhal-  45  müller,  Bouterwek  etc. :  muodus,  castus, 
I  bezeichnet  u.  sich  hieraus  innoxius,  purus,  limpidus,  penitus) ;  aengl. 
I,  dass  das  Verb,  klemmen  cläne,  claene,  clêne  u.  (cf.  Stratmann) 
Festmachen,  Festhalten  etc.  diene ;  engl,  clean  (rein,  reinlich,  sauber, 
cken  etc.  anzeigt ,  bz.  als  glatt,  blank,  hell)  u.  clean  (rein,  unvermiscJU, 
tit  voti  klimmen  eine  das  50  nichts  als,  ausschliesslich,  ganz  u.  gar,  voC- 
Uten  etc.  thatsächlich  bewir-  lig,  bz.  penitus,  cf.  1  b&r,  2  êmer,  blank,  rein 
'.  AUes  was  klemmt,  das  etc.);  an,  isl.  klên  (parvus,  teuer);  norw., 
fest  od.  bewirkt  thatsäch-  schwed.  klen;  aschwed.,  dän.  klain  (klein, 
m  u.  Festhalten  u.  bewirkt  fein,  dünn,  zart,  schwach,  gering,  schlecht) ; 
t  Einengen  od.  Kneifen  u.  55  ahd.  chleini ,  kleini ,  cleiui ,  clêni ,  chlêni^ 
I  wirkliches  Festhalten  ohne  chleine,  kleine,  chleinc,  chlein ;  mM.  kleine, 
iick  von  Aussen  her  nicht  klein  (fein,  zierlich  [von  Gegenständen] ;  fein 

[in  geist.  Beziehung],  subtilis,  acutus,  sagax, 

Klemmhaken,  Haken  an  et-  versutus ;  rein,  sauber,  nitens ;  fein,  acht, 

it  z.  B.   die  Böttcher  die  60  unvermischt,  rein  (vom  Weine  etc.);  genau. 


ELEN                            8S4  KLES-KTSD 

8orgfäUiff;grMi\i^f  schlank,  schmäMia,  dünn,  9ub  f)  bei  der  Bedig,:  gläment 

mager;  parvus,  oxiguus,  minutua,  klein,  ge-  an  die  Bedtg.:  glatt  denkt  u,  h 

ring,   unansehnlich,  wenig)  u.  ahd.  cleino,  ber  u,  griedk,  glaphorot  an  gUphi 

kleiiio,  chleino;  mhd.  kleine  (fein,  zierlich;  etc.)  erinnert,  welch   letztere  Wo 

genau,  sorgfältig;  klein;  wenig,  gering ;  gar  5  gens  von  Fick  (II,  91)  mit  unu 

niclU).     Weitere  mdartl.  Formen  als  klain,  von  derselben  y  abgeleitet  werden,  i 

kßn  etc.  vergl,  hei  Hildebr and  (Grimm,  glúpho  mit  unterm  klöfen,  bz.  ah 

Wb.)  u.  hei  Schmeller.  (spalten  etc,)   zusammengesteßt  ii 

Wenn  man  mit  diesem  Worte  auf  germ,  ahd,  chleini  etc,   ags.  cuiene  etc 

Boden  bleibt,  so  ist  es  nicht  anders  möglich,  10  urspr.  die  Bedtg:  glänzend  (u. 

als  dass  man  dessen  Thema  k]mi  od.  klina,  blank  u.  glatt,    od.  rein  etc.), 

ebenso  wie  das  Subst.:  ahd.  chleiin,  kleiui,  es  mit  kymr.,  ^â/.  giän,  glan  fr«ii « 

bz.  kliui  (Feinheit,  Zierlichkeit  etc.  od.  Zu-  (Juwel),  griech.  gllnos  (Schau-  oi 

Stande  Sein,  Wesen  u.  Eigenschaft  von  fein)  stuck),  gléné  (Augenstern)  etc  von 

von  einem  Verb,  kliuan   od.  klioan,    nrsjjr.  15  derselben  y  abgeleitet  werden  tm 

klian  etc.  ableitet ,    was  allerdings  germ.  (s.  im  Skr.  zwar  jval  od.  jykt,  od.frë 

unter  1  kleien  u.  klômen)  nur  in  der  Bedtg.  gvar  lautet   ((}.  Fick,   I,  78  gn 

illinero,  inquinare  vorkömmt,  indessen  seine  glühen,  bz.  Grassmann,  pag.  50 

Bedtg.  wahrscheinl.  von  der  Grdbdtg.  zer-  fiebern,  od.  heiss  sein,  gliiheH  etej,  > 

reiben    od.  reiben  kaptit  u.  fein  etc.  20  ebenso  wie  gvar  u.  jur  (altem,  cäi 

herleitet.     Will  man   nun  aber  die  Bedtg. :  werden;  alt  u.  hinfällig  machm,  m 

zerriehen,  zerkleinert,  zerspalten,  chen,   cf.    Grassmann)  u.  'pi  9^ 

bz.  fein  (u.  so  auch:  zart,  zierlich,  hübsch,  (zerreiben  u.  zerrieben  werden,  oiu 

schön ,  elegant  etc.  etc.)   als  die  urspr.  von  zerkleinern  u.  spaiten  etc.)  auf  ä» 

klcini  nicht  gelten  lassen,  so  itft  es  klar,  dass  25  y  gar  zurückgeht,  die  urspr.  ((f.  kl 

sich  auch  aus  der  Bedtg.:  beschmieren  die  Bedtg,:  rauschen  u.  knitit 

u.  beschmutzen ,    bz.   aus  schmierig  crepitare  etc.   hatte   u.  hieraui  w 

(od.  fettig,    ölig   etc.)    u.  schmutzig  die  Bedtg:   brennen   (cf.  Bengea  fOH 

Bedtg.:  glatt, glänz  end,hlank(cf.z.B.:  etc.,  als  auch  die  von:  reii9t%,^\ 

't  18  so  glad  un  smärig  to  lopen,   ~  od.  sê  30  spalten,  zerbrechen  od.  zerklti 

kikd  80  smärig  [gleissend,  freundlich  etc.]  zerreiben  (cf.  grindan  wder p 

ût,    —    od.  unser  gierig,   glänzend,  freund-  entwickelte, 

lieh,  glatt,  schmierig,  schmutzig  etc.)  u.  so  klen-aehten,   klein-   od.  gerii^ 

ferner  auch  die  von :  rein,  sauber,  h  übsch,  sciiäizen.  —  Gewöhnlicher  ist  min-; 

fein  etc.    sehr   leicht   entwickeln   konnten,  36      klên-aclltîg,    klênaftig,   geringfi 

ganz  abgesehen  davon,  dass  auch  das  Verb.  ring  etc. 

schmieren  init  schmerzen  von  der  y  klen-achUne ,    klenac kteil ,  Qt 

sinar  (reihen,  zerreiben,  reihen  u.  streichen  tzung,  MissaaUung  etc, 

über  hiti  etc.,  od.  kaput  reiben ,  verwunden  klen-brod,  Feinbrod,  Weissbrod, 

etc.)   stammt   u.  ferner  reiben  auch  mit  AO  feinem  Weizenmehl.    Daher:  klä 

höhnen  od. putzen  in  vieler  Hinsicht  syn.  kerô,  Feinbrod-Bäckerei. 

ist  u.  sich  auch  hieraus  leicht  die  Bedtg.:  klene.  Kleine,  Geringe  etc. ; — 

geriehen,  geputzt,  blank,  rein,  sau-  iiêt  ërd,    is  't  grote  nét  wörd;  — 

ber,  fein,  hübsch  etc.    eraeben  kontUe.  mit  hum  in  't  klêne  od.  klênlike. 

—   Will  man  das  ahd.  chleini  etc.,  bz.  ags.  45      klenelk,  s.  klênlîk. 

clacne  etc.  indessen  mit  Hildebrand  (cf.  klenen,  klêneni,  nur  in  ferkle 

G  r  I  ;/i  m,  Wb.  V,  Spalte  1088)  mit  kymr.  ghin ;  klên-geld,  Kleingeld,  kleine  Mü 

gäl.  glaii   (rein,    lauter,    hell,    hz.  glänzend,  demünze,   als    Gegensatz  von  gr 

od.  auch :  sittlich  rein,  schuldlos,  heilig  etc.,  grobes  Silbergeld, 

u.  ferner  auch:  hübsch  etc.),  glaine  (lieiH-  50    ^ kiên-gelof lg,    kleingläubig;  - 

heit),  glain  (Edelstein,  Juwel)   identijiciren,  fîghcit,  Kleingläubigkeit, 

so  ist  es  klar,  dass  auch  diese  Bedtgn.  sich  Klên-gêstîg,   kleingeistig;   — 

leicht  aus  reiben    od.  scharren,   scha-  lioid,  Kleingeisligkeit. 

hen,hz.  putzen  u.  poliren   (s.  auch  un-  klên-gud,  kleines  Zeug  od.  klei 

ter  tile,  fil  dieserhalh)  etc.   ableiten  lassen,  56  Weiss- Wäsche,   als:   Kragen,  Jk 

hz.  dass  auch  diese  Wörter  mit  klemen  w.  Oberhemde  etc 

an.  klinan  (cf.  1  kleien  am  Schlüsse,  sowie  klen-kandel,  Kleinhandel. 

klumen  6ub  b)  von  derselben  y  gar,  gri  ab-  klênîgheid,   Kleinigkeit,  Geri 

geleitet  werden  können,  wie  denn  auch  Hih  etc. 

dehrand  (cf  Grimm,  Wb.  V,  Spalte  1088  GO      klen-kind,  Enkelkind.  —  NIJ. 


BNUK  KLENELK       255  KLENSE 

MtlJLf  kleuelk,  kkihlich,  ge-       Schiebung  eines  unorg.  „h"  (wie in  Ehe  u. 

vielen  sonst.  Wörtern)  aus  der  obigen  Form 
Fein-MM,  feines  gebeuteltes       kleinet  entstand,  ist  schwer  eu  entscheiden, 

doch  zu  betnerken,  dass  das  Wort  kleiuheit 
69,  spektakeln^  toben,  lärmen,    5  (cf.  heid)  an  u,  für  sich  von  Hause  aus  die- 

od.  eigentlich  wohl :  Klatsch-        selbe  Bedtg,  hat  wie  klein-ôti. 
ane  gehört  su  klinan,  «.  klö-  Was  nun  aber  das  Suffix:  ahd.  öti,  ôdi, 

uoti  etc.,  od.  as.  6di,  uodi  etc.,  ags.  &di,  od, 
inod ff uwel, Schmuck, Schmuck'  eâdi  etc.  (cf.  die  Wörter:  armöd  u.  m&nd 
egenstand  u.  zwar  namentlich  10  u.  ahd,  ciuôti  u,  licimôti,  sowie  heimôdil  = 
ek,  der  nicJU  ausschliesslich  goth,  heimôthli  bei  0,  Schade,  wonach 
'Ober  besteht,  sondern  auch  mit  die  letztere  Endung  ôdil  etc.  zweifellos  ident. 
rzieri  ist;  —   h6  wil  all'  sin        ist  mit  ahd.  uoda],  ôdhil,   as.  uodhil,    (htt, 

an  all'  klênôden  ferkopeu  la-  Besitz,  Habe  etc.,  c/.  U 1  e r  k  od.  Ulrik  u. 
lêDÔd  (der  Schmuck,  bz.  der  15  Ode)  betrifft,  so  ist  es  zweifellos,  dass  es 
>dL  das  Collier  etc.)  was  lank        entweder  ganz  dasselbe  Wort  ist  wie  as,  od, 

köstelk  klênôd  (ein  köstlicher  ags.  eâd ;  an.  audhr,  ahd.  ôt,  od  (in  ôt-ma- 
llchatz,  köstliches  Juwel  etc.).  hali,  Reichihum;  a]aôt  etc.,  ganzer  Besitz, 
lood;  wfries,  klienoot;  mnd.  Ällod,  Aüodium) ,  od.  uot;  goth.  (aud  od, 
le,  kleinade;  ahd.  kleinôt,  20  auds,  auths),  Gut,  Besitz,  Habe,  Eigenthum 
:,  kleinôte,  kleinoete,  kleinôdc,  etc.,  od.  doch  mit  diesem' (cf.  bei  F ör Ste- 
rn an  n  die  Stämme  Aud,  0 1 1i a  1  u.  U d)  u. 

ist  zusammengesetzt  aus  klên,  goth.  aud  od.  auds,  auths,  bz.  auda  etc.  in 
T  ein  Etwas  od,  ein  Ding,  audahafts  (begütert,  od.  mit  Gut  od.  Besitz 
stand,  od,  auch  ein  Sein,  25  behaftet,  od.  Gut  habend  u.  besitzend),  au- 

eine  Beschaffenheit  u,  dags,  (reich,  glücklich)  etc.,  sowie  as.  ôdan 
ft  od.  einen  Zustand  be-  (bescheert,  verliehen,  od.  erzeugt,  geboren, 
hdung  (urspr.  auch  einSubst.,  geschaffen  etc)  von  einem  u.  demselben  vor^ 
skup,  skap  =  nhd,  schaft  auszusetzenden germ.  Stammverb. üâ&n  (Prä- 
t  etc,  u,  wie  wicht  etc.)  od  =  30  ter.  uod,  cf.  föden,  fögen  etc.,  bz.  die  Verba : 
itc.,  as,  uodi,  ödi  etc.,  die  auch        vratan,  bacan,  batan,  bragan  etc.  etc.  bei  H, 

Monat,  Heimath,  Ein-  Leo  u.  Weiteres  bei  Kon  e  im  He  Hand, 
i-6ti  ist  nicht  mit  öde,  ahd,  pag.  368  über  uodi],  sowie  bei  mir  unter 
\mmengesetzt,  sondern  mit  dem        1  adel)  gehört,  welches  wohl  dieselbe  Bedtg, 

u.  bezeichnet  wörü.  das  Ein-  35  wie  ahd.  scapôn,    bz.  nhd.  schaffen   (cf, 

u,  für  sich'Sein  von  Et-  schaffen  u.  scheppen,  schepper etc.,  saune  das 
%  Zustand,  wo  etwas  allein,  aus  einer  Chrdform  scapa  entstandene  ahd, 
erlassen  ist  von  allem  An-  scaf  =  unterm  skup) /io/  u.  woraus  sich  dann 
früher  die  Bedtg, :  Einsamkeit  auch  die  Synonymität  des  Suffixes  öti ,  6di 
xeü  von  allem  Andern,  ausser  40  in  klainôti  mit  nhd.  schaft,  bz.  unsenn 
en)  etc,  steckt.  Das  Compos.  skup  leicht  erklärt,  bz.  sich  ergiebt,  dass  auch 
leinod  bedeutet  daher  einer-  öti  etc.  als  Suffix  ein  urspr,  Subst.  ist  u, 
ies  zierliches,  schönes,  mit  ôt  (Gut  od.  Geschaffenes,  Seiendes,  We- 
glänzendes  Etwas  (Gold-  sen,  bz.  ein  Etwas  was  existirt)  nicht  allein 
fchmuck,  od,  Schmuck,  Edel-  45  urspr.  ident.,  sondern  auch  aus  einer  vollen 
yd.  Edelstein  u,  Schmuck,  od.        Form:  ôta,  uota,  uoda  etc.  entstanden  ist, 

derartiges  Etwas),  anderer-  Wegen  der  Bedtgn.:  Etwas  od.  Seien- 
h  ein  kleines  u.  geringes  des,  Ding,  Saclie,  Gut,  Habe,  Besitz  etc. 
le  Kleinigkeit  od.  Klein-  vergl.  auch  nhd,  Wesen,  bz,  ahd,  wesan 
pt,  wie  auch  diese  letzte  Bedtg.  50  u.  unser  1  u,  2  wäseo,  wo  auch  We  sen 
7d,  Kleinod  (cf,  dieserhalb  als  Sein  u,  als  Geschaffenes  u,  Exi' 
.  unter  Kleinod  u,  bei  Seh.  stirendes  sowohl  in  die  Bedtg,:  Eigen- 
l  Wb.,  sowie  auch  bei  KU.  schaft  od.  Angehörigkeit,  als  auch  in 
belegt  ist,  während  die  heutige  die  von :  Eigenthum  u,  Besitz,  od.  Gut 
ausschliessliche  Bedtg.  dieses  55  u.  Habe  etc.  übergeht, 
künsüich  erhalten  blieb.     Ob  kiens,  Kleines,  Geringes  etc, 

auch  statt  Kleinod  etc.  vor-  klense,  Seihe  od.  Geräth  zum  Durchsei- 

rm:  Kleinheit  (auch  KU,        hen  von  Wasser  u.  sonst.  Flüssigkeiten,  um 

neben  kleinood)  wirklich  ein  dasselbe  zu  reinigeti  (das  Dachrinnenwasser 
dein  u,  heit  ist,  od.  durch  Ein-  60  z.  B.  läuft  durch  eine  klense ,   bevor  es  in 


KLENSEN                         85«  KLIF 

die  Cisterne  geht),  hz.  von  trüben  u.  dicken  de  dör  to  kleppen^?  —  kanst  dn  di 

Substanzen  od.  Hülsen  zu  befreien,  wie  dies  pen  nêt  hören?  kik  dog  inien  to^  n 

z,  B.  mit  Haferschleim   u.   grünen  Erbsen  ~-  Daher  auch:  die  Oioeke  mit  im 

geschieht ;  —   da  kanst  de  haferwellen    (od.  pel  anschlagen^  in  kwrzem  Tone  £W 

de  arftcn)   wol  rif('n  dör  de  klense  dun,  be-  5  damit  ein  Zeichen  zur  ZueammenbB 

fören   sc   upgäfcn    wordm.    —    Nid.   klens,  Gemeine  (in  Ober l ed.)  od.  der Liú 

klcins,  kicnser;  mnld.,  mfläm.  kleynser,  klen-  Leichengeläute  (in  Krummh.)  a 

ser;   ags.  ckenBcre  (purgator);  engl,  clean-  —  Nd.,  nid.,  mnd.  kleppen;  a^ia.k 

scr.    Zu  klonscn.  wfries.  (Jap  ix)  kleppen. 

klcnsen,  seihen,  durchseihen,  bz.  Wasser  10      klepper;  t.  g.  klapper  inderBtäi. 

u.  sonst.  Flüssigkeiten  durch  eine  Seihe  ge-  talum  etc.  u.  ist  geklepper  awk  snU 

hefi,  um  dtuiaelhe  von  Schmutz,  Trebern,  Hül^  kleppêr-HAii ;  t .  g.  rateler,  odlM 

sen  etc.  zu  reinigen  u.  zu  befreien;  —   wi  die  klepper /öÄrt  i«.  rührt,  bt.  Hai 

muttcMi  't  rpgonwator  air  klensen,  't  lâfd  fan  perd. 

watcrlusen;    —   dat  water  is  so  fûl  im  dik,  15      kleppen.  Iterat.  von  kleppeiL-de 

dat  H  ôrst  klcnsd  worden  mat,  6r  man  't  drin-  ken  kleppern ;  —  he  kleppâd  d^r  ka 

kon  kan.  —  Nid.  klenzen,  klcinzen ;  mnld.,  klêr,-  Kleider;  a.  kléd,  —  Coti^: 

mfläm.  klonscn,  kleyuscn;   wfries.  (Jap ix)  bössei,  klêrklopper,  klérschi^  etc. 

klinsgjcu  (klar  hell  u.  rein  machen,  säubern,  kiese  od.  kiese,  eine  Jdeinerefäßii{ 

reinigen);  ags.  clacnsjan,   clacsnjan  (purifi-  20  Brücke,  die  so  hoch  liegt,  dass&wâ 

eure,  mandaro);  tiengl.   clacnsien,   clénsien,  Heu  etc.  bdadenen  Schiffe  bequMk 

clônson;  engl,  clcansc.  durchfahren  können. 

Das  ags.  clacns-jan  heisst  entweder  xciirtl. :  Es  ist  jedenfalls  ein  unUes  ITorf, 

li  e  i  n  €  s  etc.,  od.  Reinheit  etc.  machen  etc.  sich  jedoch  in  dieser  Bedtg.,  tooiAiA  \ 

u.    ist   der   Stamm  clacns    daher   entweder  26  sonst  nirgends  findet.  Die  Bedtg. tiri 

idcnt.    mit    dem    subst.     Genitiv:    clacncs  dieselbe  sein   wie  von  klampefi.'i 

(Heines  etc.)  i'ow  claon   (rein  etc.,  cf.  klon)  sub  b),  nämlich  die  von:  „verbinieih 

od.  er  ist  aus  dem   Subst. :   ags.   clacnnes  was*'  od.  „Ding,  das  zwei  Ufer  wit 

(castitas ,    puritas   etc. ,    als    Weiterbildung  der  verbindet.**    Ist  es  nun  aber  ridUtK 

von  claen,  wie  fûlnes  =  ahd.  fulnussi,  nhd.  30  klampe,  klampen,  ndDSt  klam  v.  kfioM 

Fäulniss  von  fûl,  od.  Gleichniss  von  dem  Scîiaüstamm  klap  od.  klipCi/.aM 

gleich)  =  engl,  cloanness  gekürzt.  ien)  zusammenh&ihgen  u.  ebenso  witi 

klen-smid, Kleinschmidt, Schlosser, Schmidt  u.  klettern  (cf.  1  u. 2 klaadfi ete. c 

der  nur  feine  Arbeiten  fertigt,   als    Gegen-  etc.)  auf  die  Bedtg.:  kleben,  Äa/I« 

salz  von  grof sm  id.  35  schmieren,  sowie  weiter  auf  die  MW*  J 

klen-sSn,  Enkel,  Enkelsohn.  —  Nid.  klein-  od.  Bruch,  Sprung,  Riss  eU.  (tj 

zoon.  etc.)   zurückgehen   u.   sidh  oms  FUi 

klentje,   Kleines;  —   fBl  klêntjcs  makcn  Bruch  etc.   die  van:  Schmuttt  Sd 

On  grots.  klebendes  Ettoas,  bz.  8e^ieren,ïléi 

klepel,  s.  kläpcl.  40  tcn,  festsitzen  od.  Hafl  «.  Fer^Aii 

klepen,  s.  klapon.  chen  etc.  weiter  entwickeUen,  so^ 

1.  kleppe,  Drücker  an  einer  Thüre,  wo-  dieses  Wort  als  verbindenhi 
mit  man  die  Klinke  od.  den  eisernen  Bie-  wohl  mit  kleis  u.  klister,  2  kluse,  lo 
gel  aus  dein  Klink/uiken  hebt  od.  so  eu  sa-  nM.  Kleis e  (TeufelsMwim,  wz  i 
gen  aufklappt  u.  auch  icieder  in  denselben  45  cf.  Grimm,  Wb.  V,  1133  unter  K 
ein- od.  niederklappen  lässt  U.SO  auch  schliesst  zu  einer  u.  derselben  y  od.  einem  \ 
wie  eine  klinke,   weshalb  es  denn  auch  oft  selben  alten  Stanunverbum. 

ganz  in  derselben  Bedtg.  wie  klinke  u.  auch  kiesur,  glesôr,  ein  Brudutüek  eiiM 

klappo  in  der  Bedtg.:  Verschluss  gebraucht  Steins,  der  dem  vierten  Theil  dessen 

wird.  —   Die  Form  desselben  ist  die  einer  50  kömmt.   Daher :  dre-klesör  =  *U  «w 

Flivgenklatsche  im  Kleinen  u.  das  Wort  selbst  Steins.  —  Dies  Wort  kömnU  nur  úk 

ident.  mit  klappe,  wie  auch  nid.  klep  diesel-  scher  Ausdruck  bei  den  hies,  Mawf 

ben  Bedtgn.  hat  wie  unser  klappe.  —  Nd.,  kleven,  s.  kläfen  etc. 

mnd.  kloppe,  klepo.  klif,  a)  Klebekraut  (Galiom  apai 

2.  kleppe,  Bier-Mass  od.  Trinkgefäss  mit  55  h)  Zweizahn  (Bidens),  dessen  Sam 
einer  klappe  od.  einem  Deckel  zum  kleppen.  sich  leicht  in  den  Kleidern  festn 
cf.  klippe.  Mit  nhd.  Klibe,  Kliebe  (Oummi) 

kleppen,  klappen^   od.  Geräusch  machen  Klive  ==  ahd.  chlib&,   chlipa;  a 

mittelst  klopfen  u.  schlagen,  auf  schlagen,  d<iss  clif;    aengl.  c\\y^',    vand,    clire;  m 

es  schallt  u.  klingt;  —   wel  steid  dar  al  bi  60  klieve,  kliwe  u.  mnlä.  klyre,  klen 


KUFEN                           257  KLIFEN 

gf  (EipheHj  cf,  klif-  od,  klim-  stamm  klad,  klat,  klaz  (cf.  1  u.  2  kladde  u, 

ef,  wang.  kh-busk,  be.  kliv-  klater,  klatte),  ablautend  klid,  klit,  kliz  (cf, 

'.  KleUenbuseh.  klits,  kJitter  etc.)  hervorging  y   der  mit  klak 

[ifei  (klife,  klifst,  klift,  kli-  u.  kjik,  sowie  mit  klap  u.  klip  urspr,  völlig 

lêfiit,  klêf  etc. ;  —  kläfen,  wie  5  syn,  u.  auch  wohl  desselben  Ursprungs  ist, 

en),   kleiben,   od.    kleben  an,  so  glaube  ich,    dass  man  die  Stämme  klif 

en,   kleben   (od.  hängen,  sit-  od,  klib,  klip,  nasal,  klimf,  klimb  etc.  auch 

'sUiUen,  bz,  sitzen,  sich  hef-  als  urspr.   Schallstämme  fassen   muss,   bz, 

u,  festsetzen  (an)  u,  verbin-  dass  diese  eigentlich  dieselben  Stämme  sind, 

i)  etc,,  haerere,  adhaerescere  10  wie  klip  u,  klimp,  bz,  klap  u.  klamp.    Auf 

ken   u.   pikken,  Bitten  etc.;  der  Bedtg.:  sonus,  tonus,  fragor,  crepitus 

it  umgeid,  dat  klift  en  an;  etc.  (s.  unter  klap)  cds  Erstes  beruhen  nun 

BmÂr,   tftr   etc.    klift;    —  de  aber  an,  klifa  (schwatzen,  klatschen,  schnat- 

akd  an,   hangd   an  etc.;   —  tern);  norw.  klaffe  (Klatsch,  Geklaisch,  das 

Ten  od,  sitten,  faten  etc. ;  —  15  Klatschen  od.  Knallen  etc.),  was  ja  ebenso^ 

lêt  klifen    (die  Pflanze  will  wenig  wie  nhd.  Kliff-Klaff,  kläffen  etc.  von 

V,  festsitzen  u,  Wurzel  fassen  klappen,  bz.  dem  SchaUstamm :  klip  u,  klap, 

;  —  he  blêf  dar  klifen   (er  od,  klamp,  klimp  (s.  unter  klampe,  klampen) 

od.  hängen,  stecken  etc) ;  —  zu  tretmen  ist.  Wie  nun  aber  die  Stämme: 
id.  sûkte  klift  (die  Krankheit  20  klad  od.  klat  u.  klak  (cf,  kladde  etc.,  kie- 
let, bz.  hängt  an,  hängt  sich  ter,  klats,  klatte  u,  klak  etc.)  aus  sonus, 
,    setet  sich  felsi  an   einen  fragor,  crepitus  etc.  neben  Bruch,  Riss, 

ansteckend  etc.,  od.  wie  der  Spalt  etc.   auch  die  Bedtg.:   Fleck  (cf. 

l  i^gmetd",    d,   i,  wörtl.   =  auch  flek  etc.  u.  flik-flak  etc.)   Schmutz, 

—   Redensart:   de   (od,  wat)  25  Schmiere,  Koth  etc.  entwickelte,  so  wird 

d.  dat)   blift;  «^   schrift  —  es  auch  mit  den  Stämmen:   klif  od.   klib, 

ripta  manet).  —  Nd.  kliven,  klip,  bz.  klimb,  klimpf,  klimp  u.  klamp  (cf. 

klyven;  afries.  kliva  (Wur-  1  u.  2  klam,   klampen,  klimmen)   der  Fall 

Juen),  bikliva  (ufoclisen,  zu-  gewesen  sein,  sodass  auch  die  hievon  weiter 

ioem   bigonde  to   biclywen);  80  gebildeten   Verba:  klifen  ti.   klimmen   ihre 

t)  klieuwen   (klimmen,   stei-  Bedtg, :  kleben  od.  haften,  hangen,  festsitzen, 

etc.,   bz.  scandere;  fig.   zu-  od,  sitzen  etc.  (an  Etwas),  bz.  sich  hangen 

ufern) ,   beklieuwen    =   nid.  (an  Etwas),  od.  haerere  etc.  gleichfalls  aus 

en  bestendig  zijn,  bestendig  der  von :  Fleck,  Schmutz,  Schmiere  etc,,  od. 

nren,   wortel   vaten,   wassen  35  klei,    lern,    lim,    bz.    Kleib    oder    etwas 

le  plant  die  dikwijls  verzetd  schmutzendes  u.  klebendes,  haften- 

niet);  nfries.  ]s\\^ye  (steigen) ;  des  (Klebe-  od.  Haft-Materie,   Klebe-    od. 

,  klibôn  (festhaften  an  Mwas,  Haft-Stoff)  machen  od.  setzen   (an  Etwas), 

\,  wachsen) ,   bekliban   (fest-  od.  derartiges  empfangen  u.  bekommen  (von 

18,    Wurzel  fassen,  wachsen  40  Etwas,   bz.   durch  irgend  einen    Vorgang, 

u.  an  Etwas);  ags.   clifan,  wie  z.  B.  durch  Sprengen  etc.,   sodass  man 

(haerere,  adhaerere);  aengl.  schmierig  u.  schmutzig  od.  klebrig  wird  u. 

en  =   ags,  cleofian,   clifian ;  iîbercdl  anklebt  u.  hängen  bleibt),  bz.  aus  der 

en,  klimmen ,   bz.  sich   h ef-  neutralen  Bedtg. :  flecken,  schmutzen, 

machen   an,   cf.   klimmen) ;  45  schmieren  (cf.  smctten,  schmutzen,  abfär- 

lendere ;  iterare) ;  norw.  kliva ;  ben  etc.  u.  auch  [wie  unser  klifen]  anstecken, 

dän.  klyve   (klettern,  klim-  od.  ansteckend  u.  haftend  sein  etc.,  von  smet, 

liban,  klipan,  chlipan;   mhd.  Schmutz  etc.)  entwickelten,   ganz  wie  dies 

fen  an,   anhangen;    Wurzel  auch  mit  k leiten  der  Fall  ist,  wie  man 

%).  50  ja  nicht  vergessen  muss ,   dass  auch  klifen 

i  erwähnt,   dass  Fick  (III,  ebenso  wie  schmieren,  schmutzen  u. 

Jifa,   ahd.  kliban   etc.   einen  viele  andere  Grdverba  (cf.  auch  mhd.  klet- 

Ummen,  kleben)   ansetzt,    den  zen  in  bekletzen,  von  klaz,  Fleck,  Schmutz) 

Um  Stamm  von  ahd.  kWwihdkn,  nur  eine  ganz  neutrale  Bedtg.   hohen,    bz. 

Ir  gleich  achtet,  wie  er  denn  55  dass  klifen  ein  Neutrum  ist.  —    Dass  nun 

ie  klamp  au«  klap)  zweifellos  aber  neben  Fleck  od.  Schmutz  etc.   auch 

irt  ist,  die  Bedtg,:  Riss,  Bruch,  Spalt  etc,  bz, 

\an  nun  weiter,  wie  das  dhd.  gespaltenes   od.  abgespaltenes  Etwas  etc.  in 

klettenu.  dieses  mit  Klette  dem  Stamm  klif  lag  u.  derselbe  auch  in  die- 

wrm  kladde  aus  einem  SchaU-  60  ser  Hinsicht  (cf,  auch  lat,  rupes  von  rumpo) 

:aal  Koolouui.    Wörtorbaoh.    II.  X7 


ELIFERN  2&8  KLIK 

mit  klak  i«.  klat  übereinstimmt,  wird  durch        Vanoärte-  od.  Emporkommen,  Steif 
hess.  (Vilmar)  klibber  (Splitter)^  klibbern        men  etcj,  —  Bedettsart  finm):  Ï 
(splitterny  zersplittern,  eerreitmen  etc.)  u,  as.        klifern  (od,  he  kliferd),  as  'a  liAr, 
klif  (G^it.  kliblies,  Bat.  klibhe),  ags.  clif ;        apbrannd,  od.  de  plönderd  word.  - 
an.  klif  v.  kleif  et<;.  (Klippe,  Fels,  nipcs)  he-    5  kliverje  (kUmmen^  klettern,  steige»), 
zeugt,   da  dieses  ebensowenig  wie  an.,   ist.        wM  Iteral.  von  klifen,  bjf.  ofriet, 
k\eyf  (ûssiiTfkru\únm)  auf  der  Bedtg,:  kleben       u/rtes.  klieuwen.  —  c/.  andb  fwb 
od.  der  abgeleiteten  voti  klimmen  etc.  be-        klavercn  u.  kleveren  (scandere  in  m 
ruht,   sondern  mit   ahd.  claph,   mhd.   klaff       sarsain  reptare,   anguibus  fizii  eoi 
(abgerissener  Fels,   s.   unter  klap)   u.   ahd.  10  feliiim   more) ,   sowie  auch  unaer 
clëp,  Klippe  (ahd.  clep  hat  auch  die  Bedtg. :        weiche  gleichfaUs  aus  klifen,  hs.  m 
ghiteii,  od.  urspr.  wohl  wie  klak  u.  ahd,  klaz        ven,   kleven   hervorgingen,  me  é 
die  von:  Fleck,   »Schmutz,   Schmiere        durch  mnld.   klever,  kleverboom  i 
etc.,  od.  Klebendes,    wie  auch  klei  etc.,        cf.  klimup  etc.)  hexeugt  wird, 
cf.  dieserhalb  klak  etc.   od.    l    u.  2  kladde  15      klifsk,  klifsk,    anhängig,  haften 
etc.,  sowie  klatto,  klater  etc.)  u.  das  zu  dem        bisch,   haerens  etc. ;   —  klifik  fj^ 
Scfiallstamm  klit  (nasal,  klint)    od.  klat   =        was  sich  Oberaü  anhängt^  bz.  ä&( 
ahd.  klaz  in  der  Bedtg.:  crcpitus  etc.  u.  zu        haftet  u.  sitzen  bleibt,   bz.  antk  « 
Bruch,  Biss,   Sj^alt  etc.   gehörende  an.,  ist.        u.  klebrig  ist).  —  Wang,  klîfiflk. 
klottr   (scopuliis,   riipes,   saxum)    u.    aengl.,  20      kUf-np,  J^^,  aticA  klinhnp^ 
dän  ,   schwed. ,   mnd.  klint  (rupes)   auf  die        cf.  unter  klif  nid.  kl^f  (J^phen). 
Bedtg. :  Biss,  Bruch  etc.  zurückgehen.  Denn  klik,   Scludlwort  wie  klak  «.  k 

dass  auch  kletta  u.  klint  zu  dem  Schall-  es  als  solches  zunächst  a)  ein  Iwm 
stamm  klit  u.  klat  gehören,  erhellt  daraus,  dem  Tone  des  Vocals  „i*  enttpr^ 
dass  sie,  wie  norw.  klitta,  bz.  klett  u.  25  Geräusch  od.  auch  einen  Schlag  u.  A 
klant  (nipos  etc.)  in  der  Form  auch  wieder  ein  solches  Geräuch  madit ;  —  klil 
mit  norw.  klett  (Knall,  crepitus  etc.),  kletta  do  flog  d'r  'n  hagel  an  't  feniter; 
(knallen  od.  knistern,  crepitare  etc.,  cf.  klit-  du  de  klik  (den  beirrenden  Ton,  < 
tor,  klittern  u.  klatergold,  klatern  etc.)  zu-  deti  leisen  Sloss,  Schlag  etc.)  nét  I 
samtnenf allen,  während  norw.  klotta  in  an-  80  Daher  auch:  klik-klak  ^  klip-klip, 
derer  Bedtff.  (cf.  Ir.  Aasen)  wieder  mit  flak,  —  knip-knap,  —  tik-tú[  etr. 
klckka,  klakk  etc.  (cf.  Weiteres  unter  klak-  ein  kleiner  Fleck  od,  kleiner  dsM 
ken  u.  klik  etc.)  syn.  ist.  Neben  dem  Schall-  ten  etc. ;  —  d'r  sitt  'n  klik  (od.  kl3 
stamm  klip  u.  klap  vergl.  auch  noch  1  ii.  2  de  man.  —  Ferner  heisst  in  der  St 
klam,   sowie  klampe,   klampeii  u.   klimmen.  35  spräche  der  hinterste  od  äussenU'. 

—  Wegen  der  Bedtg. :  Spalt,  Bitze,  Bruch,        Buder  u.  der  Absatz  am  Forffeem,  < 

—  BrucJistück,  Klumpen,  —  abgespaltenes  nid.  klik,  schwed,  klicken,  dän.  Uä 
Etwas,  rupos  etc.  von  dem  Schallstamm  klat.  rend  im  nid.  auch  das  metallene  Ui 
klit,  nasal,  klant,  klint  —  ahd,  klaz,  kliz,  am  Kolben  eines  Gewehrs  od.  Mk 
bz.  klanz,  klinz,  cf.  klatto,  klitte  etc.,  sowie  in  40  MetaUplatte  ati  einem  ob  ScMägd  i 
(rrimm,  Wh., die  Wörter  klinze  u.  klint  etc.        sei  gebrauchten  Kolben  gUickfQlk\ 

klifern  od.  klîfern,  zutiehmen,  wachsen,  ttannt  wird,  was  wohl  daher  rmkiU 

gedeihen,  emporkommen,   steigen,   klimmen,  rade  diese  Metallplatte  den  duré 

sich  hessern,  genesen  etc. ;  —  de  dagrn  kli-  zeichneten  Ton  beim  Anfsdüagen  t 

fern  (die  Tage  nehmen  zu,  waclisen,  werden  45  stossen  des  Kolbens  erzeugt  u.  kör 

länger  etc.);  —    de   bôm    kliferd   gôd   (der  Ferner  vgl,  nd.  (Br.  Wh,)  klik,  ki 

Baum  wächst  u.  gedeiht  gut,  nimmt  gut  zu.  Geringes,  Weniges,  Klümpdiin  d 

geht  gut  in  die  Höhe  etc.) ;    —   he   kliferd  Stückchen  etc.,  wie  klak  etc.),  klik  ( 

regt   (er  kömmt   recht  empor  od.  vorwärts,  neres,  etwa  4 — 5  Zoll  langes  u,  3Zt 

—  sein  Geschäft  gedeilU  gut  etc.) ;  —  ho  50  Stückelten  Holz  unten  am  Spaten)^  1 
kliferd  wer  iip  (er  kömmt  wieder  empor,  bz.  närrisch,  unklug),  bz.  (D  ahn  er 
steigt  od.  klimmt  wieder  auf  od.  in  die  Höhe  klikks  (ein  Klecks,  kleiner  klak,  </.) 
u.  zwar  a)  was  seine  Gesundheit  od.  Kräfte  mnd.  klick  (toü,  närrisch  etc.),  klick 
betrifft,  od.  auch  b)  was  seine  Geschäfte  u.  Fleck ;  Flitter,  Bröckeken,  KHas^ 
seine  Vermögensverhältnisse  betrifft) ;  —  dat  55  (Thonerde,  Lehm,  bz.  Klei,  argilla 
wiT  kliferd  np  (das  Wetter  bessert  sich  auf ,  urspr.  wohl  [aus  der  Bedtg,:  Fl 
wird  besser  u.  schöner  etc.);  —  de  sUnn*  kladde  u.  klater,  klattc]  Schmutz  ( 
kliferd  (die  Sonne  kömmt  empor,  od.  steigt  auch  :  klebriges  u,  bündiges,  od,  sd 
u.  klimmt  hölïer).  —  Auch  subst.:  dat  kli-  lehmiges,  leimiges  u,  haftendM  1 
fern  (das  Zunehmen,    Wachsen,    Gedeihen,  60  dieserhalb  mnd,  klicktti,  «r|^llare| 


KLK  25d  ELIRKERN 

o,  kUcken  efte  lernen,  sowie  iLiikken^  a)  durch  Schîcigen,  Siossen,  Hâm' 
%  LehÊÊtenSchmierer,  nd.  klik-  mern  etc,  ein  feines,  kurzes  u.  scharfes  Ge- 
ein  Maurer  =  unserm  kleier,  rausch  machen,  bz.  scJUagen,  stossen  etc,, 
Verläumder,  Anschtoärzer,  od.  wie  picken,  ticken  etc,;  —  wel  deid  dat 
t  Klei-,  Thim-  od.  Dreckstein,  5  klikken  (od.  klikkern)  mit  de  tass'?  —  de 
:  klicIuDgel,  eine  Art  Fischer-  hageis  klikken  an  't  fenster ;  —  b)  klatschen 
ngd,  woran  die  Fische  kleiben  plaudern,  heimlich  anschwärzen,  verlâum 
.  hänge»  bleiben) ;  mnld.,  mfUim.  den,  verrathen  etc. ;  —  he  mut  alles  ût-,  od, 
r,  ictas,  tax;  colaphus,  alapa),  ferklikken;  —  he  klikkt  hum  an.  ->  Nd, 
;  engt  click  (Schlag,  Tick  etc.),  10  klikken  (mit  Lehm  od,  etwas  Klebendem  be 
ek  (wie  schoU,)  =  Tick-Tack  werf en,  klecksen,  schpiieren ;  klecken  =  hin 
Uag,  Streich,  Schmiss) ;  —  an.,  reichen,  genügen  etc,  =  (ihd.  kieken ;  s,  un 
laoüa) ;  narw,  klikk  (ein  schwa-  ter  klakkcn),  verklikken  (a.  hinlänglich  sein 
in  schwacher  Laut;  ein  Fleck);  genügen  etc, ;  —  b.  verrathen,  verläumden) 
ehwed,  klick  (Fleck,  Klecks),  15  mnd.  klicken  (argillare,  s.  unter  klik);  tdd, 
.  nhd,  (Orimmy  Wb.)  Klick,  klikken  (klatschen,  schwatzen,  aber-  od.  aus- 
lix  in  der  Beditg,:  cre^xiVL^  ^ic,  bringen  etc. ,  wie  klappen);  mnld.  klicken 
macula  etc.  ais  Äblautform  von  (a.  crepitare ;  —  b.  coryceum  agcre,  insi- 
m  man  auch  davon  ausgehen  diari;  deferre,  accusare);  engl,  click  (schla- 
r  Stamm  klik  jedenfalls,  wenn  20  gen,  ticken,  ticktacken)  u.  klik  (rasseln,  klap- 
schriftlich  belegt,  doch  wohl  pern,  picken,  ticken)  u,  click  (wegschnap- 
t,  als  klak  u.  kiek),  dass  urspr,  pen,  stehlen,  stibitzen) ;  an.,  isl.  klicka  (ma- 
*  unter  klakker  erwähnten  y  culare);  norw.  klikka  (schlagen,  stossen,  po- 
letammendes  germ,  Subst,  klik  chen  etc.  mit  einem  schwachen  Schall  od, 
so  auch:  Bruch,  SpdU  etc.,  25  Klang,  bz.  ticken,  picken  wie  eine  Uhr; 
oie  klak,  od.  klap,  klat  etc.),  klatschen,  schwatzen  etc.;  versagen,  fehl- 
ikan,  klak,  klukun  (crepitare  u.  schlagen  etc,  z,  B.  vom  Gewehr,  wenn  der 
then,  bersten,  springen  etc.)  be-  Hahn  aufschlägt  u.  der  Schuss  versagt,  wo- 
'tm  auch  wieder  ein  Verb,  kla-  bei  der  Hahn  eben  nur  den  klicksenden  Ton 
tc.  (cf,  klôk)  hervorging,  sowie  30  hörbar  macht);  dän.  klikke;  schwed.  klicka 
tasal.  Stämme:  klink,  klank,  (versagen,  blind  schiessen);  nhd.  klicken 
lenk  /ür  klinken,  klunker  etc.,  (knicken,  knacken;  bersten,  springen,  bre- 
iteres unter  diesen  Wörtern,  chen  etc.,  cf.  zerklicken,  zerbersten  etc.  = 
r.  claque,  ciaquer  t^n  klak,  bz.  mhd.  zerklecken  ti.  zcrklacken;  —  ferner 
von  klik,  bz.  klikken,  franz.,  35  auch:  klatschen,  knallen  etc.  etc.).  —  Zu 
Klapps,  Klatsch),  cliquer  (klat-  klik,  bz.  machen  od,  erzeugen  etc,  was 
let,  cliquette  (Klapper).  Dass  der  Stamm  klak,  bz.  klik  od.  klak  be- 
anz,  Clique  in  der  Bedtg, :  Motte,  sagt,  cf,  noch  bei  E.  Schulze  goth,  kli- 
Haufe,  Menge,  Abtheilung  etc.  kan,  klak,  kiek  (incumbere  od.  brüten)  zu 
ur  Weise  mit  dem  germ.  Stamm  40  unserm  klak-henne  etc.  u.  dazu  unter  kik- 
ienform  von  klak  (dies  hatte  im  ken  u.  2  kippe ,  bz.  kttken  das  Weitere, 
ie  Bedtg.:  Biss,  SpaU,  Bttze,  wonach  auch  dieses  klikan  sich  aus  der 
bz.  dem  mit  ahd,  klakjan  (Biss,  Grdbdtg, :  picken  od.  spalten,  breclien  etc. 
i  etc,  machen)   u,  unserm  klak-  erklärt. 

ident.  u.  syn,  Verb,  klikken  zu-  45      klikker,  a)  Fleck  etc.,   s,  unter  klik ;  — 

(  if.  daraus  gleichfalls  hervor-  b)  der  Sperrhaken   od.   Sperrkegel  an  den 

U  zweifellos  ti.  kann  man  dabei  Zahnrädern  einer    Uhr  u.   namentlich  an 

',us  nipta,  bz,  ruptus  (vofi  nimpo)  dem  Zahnrad   des  Schlagwerkes   derselben, 

nhd.  Botte,  od,  an  das  von:  der  beim  jedesmaligen  Einfallen  od.   Ein- 

m   der  Bedtg.:   schneiden,  50  schlagen  in  das  Ztä^nrad  einen  Klick  od, 

i,  trennen,  theilen  etc.  ent-  Tick  hören  lässt,    bz.   verursacht;   —   de 

i.  Seh  aar  (Abiheilung,  Menge  klikker  fan   de   klok  he<l  sûk  hören  laten. 

Möglich  indessen  ist  es  auch,  't  sal  wol  bold  slän.  —  cf.  auch :  geklikker 

mter   dique  od.   germ,   klikke,  (Geticker  od.  Geklüter,  Geklirre  etc.)  u.  fer- 

wpr.  eine  Klatsch- Gesell-  55  klikker  (Verräther,  Angeber  etc.). 

ß.    ein    klatschendes    und  klikk erê,  Klitteret,  Tickerei  etc. 

ides  oder  verläumdendes  klikkern.    Iterativ  von  klikken;   —   wel 

\tand  u,   dass  es  in  dieser  Be-  (od.  wat)  klikkerd  au  't  fenster?  —  lät  dat 

kUÜE  tfi  der  Bedtg. :  Klatsch  klikkern  mit  de  tass^  (od.  de  kuikkers  etc.)  dog 

en  gehört,  60  na ;  —  he  klikkerd  (klimpert  etc.)  mit  de  slOtels. 

17* 


KLINGER  S€2  KLINKE  KLDIK 

Compos. :  forclingan  (verdorren),  geclingan  Zweifdlcs  M  es  daher,  daee  e»  Mko 
(contrahere) ;  aengl  (Stratmann)  dingen  frühe  aud^  drei  ame den SehänMumn 
(marcescere,  se  contrahere)  u.  clengen  (make  klak,  klnk  (ef,  klump,  Uemp,  klimis  kh 
to  cling,  contrahere);  engl,  cling  (trocknen,  klap,  klip  etc.  wnler  klmmpen,  Umpe 
atutrocknen,  ausdörren,  verzehren).  Ö  naiaL  SehaUaiämme:  klink,  klank,Ui 

Dass  dieses  klingen  etc.  formell  dasselbe        awh  klnnker)  geA,    die  ^feneo  wk 
Wort  ist  wie  ags.  cringan  (cf  krengen,  krin-        klak  (ef.  diese)   od,  klit  t«.  kkt  (if. 
kel  etc.)  u.  jedenfalls  mit  engl,  cringe  (susam-       etc.  «.  klater  etc.)   ems  der  wrspr. 
me^iziehen,  krümmen)  u.  crinckle  (sich  win-        crepitos  od.  aoniu  etc.  die  Bed^: 
den,  sich  krümmen,  sich  eusammemiehen  etc.)  \0  Eiss,   SpaU,   RiUse    efe.,    cd,  gäforä 
auch  begrifflich  zusammenfällt  y  ist  sweifeU       gesprengtes  od.  ahgeborsienes,  nSm 
los  u.  darüber  unter  krank,  krinkel,  kren-        nes  Etwas  etc.,  sowie  femer  asuk 
gen,  kring  etc.  Weiteres  zu  vergleichen.  macnla  od.  Fleck,  SehfmmU,  Sekmim 

Es  gelUirt  auch  wohl  das  mnd.  (Seh.  u,        tendes  u.  Klebendes  de,,   bs.  He 
L.)   klinksucht   (Schwindsucht)    zu   diesem  15  klappen,  kiatsehen,   sehlagen  ^  stots 
Verb,  in  der  Bedtg.:  schwinden  etc.  od.  brechen,  spähen  ete,^  od,  sdmia 

Vergleicht  man  nun  die  aus  dörren,  ben,  anhangen,  heften,  haften,  kkm 
trocknen,  welken,  od.  verdorren,  ver-  entwick^en^  od.  wenigstens  enhsided 
welken  etc.  entstehende  Bedtg.:  schrutn-  ten,  wie  dies  durch  Uinke  «.  engit 
pfen  od.  se  contrahere  des  ags.  clingan,  so  20  bedeutet  urspr,  wohi  ein  in  ein  ose 
ist  e^  selbstverständlich,  dass  hieraus  sofort  was  [den  Klinkhaken,  hs,  den  Se 
auch  die  Bedtg.:  krümmen  hervorging,  dem  Pfosten  der  ThüreJ  eênfattem 
die  vielleicht  dem  2.  klinke  zu  Grunde  liegt,  einklappendes,  einschlagendes  bing, 
obschon  dieses  Wort  wahrscheinl.  mit  ags.  Klapp-,  od.  SiMap  -  Ijing^  wie  m 
clingan  unverwandt  ist  u.  dessen  Stamm  25  Schlagbaum,  etn  Banm  od,  grpa 
klink  wohl  aus  klik  nasal,  ist.  cf.  dieser-  gel  von  Hots  in  ein  anderes  mû  eise 
halb  2  klinke.  versehenes  Holz  einschiâgi  w.  oiidb 

klinger,  a)  Einer  der  klingt.  —  cf.  ût-  fensterslag  eine  JT/ajpji«  od,  ein  Fm 
klinger,  Ausklinger,  ein  früher  Magistrats-  schluss  ist)  sowohl,  eUs  auch  dwnh  M 
seitig  angestellter,  mit  einer  Glocke  versehe-  30  folgenden  Wörter  bezengt  wird  Va 
ner  Beamter ,  der  unter  Gassenklang  aUe  serhälb  zu  klik  «.  klaJE  od  klip  • 
Bekanntmachungen  öffentlich  ausrief  od.  klit  u.  klat  etc.,  ft«M  den  dasn  gdU 
verkündigte,  weshalb  derselbe  auch  wohl  ût-  Wörtern :  nid.  klink ;  ifwildL  kfiBcke 
rôpor  od.  ûtkündiger  (cf.  auch  belman,  pag.  colaphus,  pugnus,  verber,  tax)  «.  K 
143,  zweite  Spalte)  genannt  wurde;  —  b)  35  unter  2 klinken; — nid. klink;  mnULI 
ein  Etwas  was  od.  womit  man  klingt  od.  (rima,  parva  mptnra,  fissnra,  tdna 
scheut  =  klingel.  cf.  klak,  bz.  ahd,  klac  =  Biss,  Bau 

kltngere,  KUngerci,  Geklingel.  etc.);  —   engl,  clink  (Klang,   Gddit 

kling-pot,  ein  Topf  aiis  Glockenmetall,  rassei  etc.;  Thürklopfer ;  IwArÜHiie 
wegen  des  grossen  Klangreichthums  so  ge-  40  femer  auch:  Gefängniss  od,  Ei 
nannt.  unter  2  klinke),  dincb  ^aeken^  mä  isi 

1.  klinke,  klink,  Klinke,  od.  der  (mei-  greifen,  umfassen,  umkktmmern),  A 
stens  eiserne)  Riegel  an  einer  Thüre,  der  2  klinke),  clincher  (KUMmpe,  Krampe, 
in  den  Klinkhaken  fallend  die  Thüre  ver-  mer),  cling  (si^  festhaUen,  anhangt 
schliesst  u.  mittelst  der  kleppe,  od.  auch  45  anläammern,  kleben,  ankidfen),  dmg 
mittelst  eines  Biemens  etc.  aufgehoben  wird,  brig ,  klebend),  dang  (kHamm,  AieM 
wenn  die  Thüre  geöffnet  werden  soll.  —  Nd.  etc.) ;  clnnch  (der  SdMag,  verhdrteler 
klinke;  mnd.  klinke,  klenke  (dasselbe;  auch  ungeschickter,  töipelhafier  Mensch)  < 
Schlagbaum) ;  nid.  klink ;  mnld.  klincke  (pes-  2  kladde,  klifen,  klam,  klimmen,  klaa 
Bulus,  vectis) ;  mhd.  klinke ;  engl,  clink ;  an.,  50  sowie  unter  klik  das  mnd,  klick 
isl,  schwed.f  norw.,  klinka;  dtin.  klinke.  —  Lehm  etc.),  wobei  in  Seh.u,  L,  faiii 
Davon  (nach  Diez,  II,  250) :  franz.  cl inche ;  auf  Ziegel*  u.  Kling kenmühlt 
norir.  clanche;  chttmp.,  wall,  cliche;  afranz.  gel-  u.  Klinkenmöller  verwiese 
clenque ;  pic.  cliquet.  —  Neben  klinke,  u.  woraus  sich  also  auch  fasern  Mn 
klenkc  kömmt  auch  die  Form  klunkc  (cf  55  klinken  in  der  Bedtg.:  sehlagen 
Gri  m  m,  Wb.  V,  Spalte  1195),  sowie  fern  er  der  von :  schallen  od.  klinge 
neben  kli ngke  aucA  kligke  vor,  loährend  an-  auch  in  Grimm,  Wb.  V,  l^paUe  U 
dererseits  engl,  click  nebefi  Sperrhaken  der  ter  klinke  sub  III,  c  «.  wegen  klii 
in  das  Zahnrad  einfällt  (cf  klikker  sub  2)  mnd.  klick  daselbst  sub  V  n.  fernen 
auch  dialect.  dieselbe  Bedtg.  wie  klinke  hat.  60  wegen  unser  2  klinke)   wen^tens  m 


KUNKE  KLINK  263  KLINKE  KLINK 

KdbalMMim  klik  =  klak  zurückgeht,  schwed.  klink.  —  Ohschon  wir  unter  die- 
I  et^ntowohl  wie  y  klag  (von  klagen)  sem  klinke  (ebenso  wie  unter  néd,  Niet)  den 
Jig  (wm  clangor  u.  sonus,  crepitus)  mit  ganzen  zum  Fest-Nieten  gebrauchten  Bolzen 
Jmij  od,  kharg  (khrag,  khrang)  auf  od.  Nagel  etc.  mitsammt  cZer  unigenieteten 
nier  1  klingen  erwähnte  idg.  y  skarg  5  Spitze  verstehen,  so  bezielU  sich  diese  Be- 
re,  crepitare)  zurüLckgehen  kann  u.  ja  nennung  doch  eigentlich  nur  (cf.  franz.  le 
IM  ebenso  wie  klak  u.  klik  die  Bedtg. :  rivet  d'unc  cheville;  span.  la  punta  repatida 
I  Schmutz,  Schmiere,  Lehm,  Klebestoff  de  un  perno  etc.  bei  Bob r i k)  doch  eigent- 
9M,  die  von :  schmieren,  kleben,  haften  lieh  nur  auf  die  umgenietete  od.  durch  ScMn- 
mtênckeln  konnte,  die  ausser  in  dem  10  gen  u.  Hämmern  gekrümmte  od.  umge- 
i  engl  ding,  clong  etc.  auch  im  engl.  krümmte  Spitze  des  betr.  Nageis  etc., 
^sieben),  dê^Sj(kîMg),c\9ig'locks(Klun'  wodurch  eben  die  zwei  früher  getrennten 
^iU,  ef.  klater,  klatte),  sowie  in  clencj  Stücke  od.  Theile  fest  an  einander  geklam- 
\q,  êckmutzig)  zu  Tage  tritt,  wie  auch  in  mert  u.  mit  einander  verbunden  werden, 
Idengja  (anhangen,  sich  heften  an  etc.),  15  wie  dies  auch  durch  eine  Klampe,  Klam- 
vk  (Oaliurn  aparine  etc.,  cf.  klif )  etc.  etc.  mer  geschieht ,  iooraus  sich  denn  auch  er- 
weicht man  nun  aber  wieder  zu  die-  klärt,  dass  engl,  clinch  auch  die  Klam- 
W&rtem  den  obigen,  aus  klik  fiasal.  mer  (od.  den  Haken,  die  krumme  Spitze 
n  klink,  so  kann  man  nicht  umhin,  zum  Festhalten  u.  Sich-anklammern  an  Ft- 
itMunehmen,  dass  der  Schallstamm  kling  20  loas)  an  den  Füssen  der  Insecten  bezeich- 
dingen  sich  zum  Theil  mit  klink  ge-  net  u.  das  davon  weitergebildete  cliucher 
I  hat,  bs.  dass  sich  manc?^  der  obigen  auch  die  Bedtg. :  Klampe,  Krampe,  Klam- 
mer statt  vom  Schodlstamm  klik,  klink  mer  etc.  (cf.  auch  nengl.  clinch,  Klaue; 
'esu  vom  Schattstamm  kling,  klang  von  schott.  clink,  packender  Griff,  das  Fassen, 
a  (clangere,  sonare)  ganz  in  derselbefi  25  Umfassen  etc.)  hat.  Vergleicht  man  nun 
e  begrifilich  weitergebildet  haben,  wie  weiter,  wie  die  Schallstämme  klik  u.  klak, 
von  kuk  ti.  klak  etc.  geschehen  ist.  od.  auch  klit  u.  klat,  klip  u.  klap  (cf.  1  u. 
L  Übrigens  Weiteres  unter  2  klinke  u.  2  kladde,  klater,  klatte  etc.)  aus  crepitare 
iken  am  Schlüsse.  neben  Bruch,  liiss,  Spalt  etc.  auch  die  Be- 
\  aiebt  ausser  nd.  klinke  (Falte,  od.  30  dtg.:  Fleck,  Schmutz,  Schmiere  etc.,  bz. 
U,  s,  unier  2  klingen)  auch  noch  ein  schmieren,  kleben,  fest  machen,  heften,  ver- 
'cf^Br,  Wb.,  Schütze  etc.)  klinke  binden  (mit  Etwas  etc.)  entwickelten,  so  ist 
Uger  Schnitt,  od.  Riss,  keilförmiger  es  klar,  dass  sich  aus  den  t;o/»  klik  od.  klak 
kniU  od.  Spalte),  klinke  od.  klisch  nasaX.  Stämmen  kliuk  u.  klank  auch  wieder 
fsägtes  Querholz),  Verb.:  iuklinken  35  (wie  schon  unter  1  klinke  bemerkt)  die  Be- 
i  winkligen  oder  eckigen  Schnitt  in  dtg.:  kleben  an  u.  verbinden  mit  etc.,  od. 
8  machen,  od,  eckig  u.  zackig  ein-  Haft  (od.  Fass  n.  Griff  etc.)  machen  (an 
iden),  ûtklinken  (ein  winkliges  Stück  Etwas),  bz.  fassen,  hauen,  greifen,  packen, 
men  Keil  herausschneiden),  wo  klinke  klemmen  (cf.  engl,  clinch  etc.  unter  2  klin- 
wUt  dem  o&i];/^  n/d.  klincke  (rima  etc.)  40  ken)  etc.,  od.  die  von:  Klammer,  KUiue, 
,  isi  u.  urspr.  einen  Spalt  u.  Einschnitt  Klampe  etc.  (od.  überhaupt  das  was  ein 
edeutete.  betr.  Etwas  an  ein  anderes  Etwas  fest  macht 
Uiike,  klink,  Niet-Nagel,  Niet-Stift,  u.  das  damit  verbindet,  bz.  es  greift,  packt 
Batzen^  bz.  ein  metallener  Nagel,  Stift  u.  festhält,  cf.  klimmen ,  klemmen,  klam, 
tolzen,  der  an  einem  Ende  einen  brei-  45  klampe  etc.)  entwickeln  konjite  li.  dass  dem- 
eL  platten  Kopf  hat  u,  dessen  anderes  nach  von  den  ans  klik  u.  klak  nasal.  Stäm- 

od.  Spitze,   nachdem  er  durch  zwei  men  klink   u.  klank   sowohl  \  u.  2  klinke, 

iMr«re  Stücke  od.  Theile,  die  mit  ein-  als  1  u.  2  klinken  in  der  Bedtg. :  Schall  u. 

'  verbunden   od.  auf  einander  fest  ge-  Geräusch  machen,  od.  auch :  schlagen,  stos- 

od,  geschlagen  werden  sollen ,   durch-  50  sen  (cf.  klappen  etc.),  od.  auch  in  der  von : 

hen  ist,  dann  um-  od.  platt-  od.  breit-  zusammenfügen    u.   verbinden    (mit  Etwas) 

\agen  (bz,  nach  allen  Seiten  hin  mit  abstammen.     Will  man  für  2  klinke  indes- 

\  Hammer  umgeschlagen  od.   umgenie-  sen   nicht  die  Bedtg.:   haften   od.  packen, 

nrd,   damit   die  verbundenen  od.    zu-  greifen,  festhalten,   bz.  fest  machen  u.  ccr- 

engefägten  Theile  nicht  wieder  ausein-  55  binden  (mit)  etc.  zu  Grunde  legen,  sondern 

'  gâien,    sondern  fest   auf   einander  lieber  annehmen,  dass  man  urspr.  ein  kr um- 

\  Haben ;  —  dat  mut  mit  *n  klinke  up  mes  u.  gebogenes,   bz.  ein  gckr  ü  m m- 

der  fast  m&kd  worden;  — du  must  dV  tes  u.   umgebogenes  (von  krumm   ma- 

tnk  dörslân  laten,  de  hold  bäter  as  'n  dien,  krümmen,  biegen  etc.,  od.  Krümmung, 

r.   —   Nid,  klink;   engl  clinch;  dän.,  60  Biegung  etc.  ausgehend)   darunter  verstand 


KLINKE  KLINK 


864 


KUKKE  KUHK 


(tt.  oben  u.  cf.  auch  engl,  the  clinch  of  a 
cable,  der  Anker  stich,  od.  der  Iheil  eines 
Taues,  welcher  um  den  Ankerring  gesteckt 
wird,  indem  man  dasselbe  durch  denselben 
steckt  od.  schlingt,  wobei  man  clinch  auch 
als  Schlinge  fassen  kann),  so  kann  man 
beim  Vergleich  der  Schallstâmme  knik  u. 
knak  u.  der  Verba  knikken,  knakken,  sowie 
der  dazu  gehörenden  Wörter  (knik  hat  bei 
uns  nicht  allein  die  Bedtg. :  Bruch  od.  Bie- 
gung, Krümmung  etc.,  sondern  auch  die  von: 
zäher,  fester,  verhärteter  Thon  etc.,  eine  Be- 
dtg., welche  beweist,  dass  auch  knik  ebenso 
wie  klik  u.  k)ak  die  Bedtg. :  Fleck  u.  hier- 
aus die  von:  Klebendes,  od.  klebriges  zähes 
Etwas  entwickelten,  wie  auch  engl,  clunch 
[harter,  fester,  zäher  Thon,  s.  unter  1  klinke] 
sich  in  dieser  selben  Weise  neben  clunch  in 
der  Bedtg. :  Schlag  etc.  aus  chlinch  [packen, 
od.  urspr.  kleben  und  haften  neben  so- 
narc  etc.]  entwickelte  u.  dies  auch  so  mit 
cluiiff  u.  cling  [s.  unter  1  klinke]  aus  dem 
mit  klik  sgn.  Schallstamm  kling  der  Fall 
gewesen  sein  wird)  auch  annehmen,  dass 
die  aus  klik  u.  k\ok  nasal.  Stämme  klink  u. 
klank  aus  der  alten  Bedtg.:  Bruch  (cf. 
knik  11.  knak)  die  ton:  Biegung  oder 
Krümmung  (auch  biegen  u.  dessen  Y 
bhug  aus  bhag,  bhang  hat  die  Bedtg. :  bre- 
chen u.  entwickelte  hiei'aus  auch  wieder, 
wie  knakken  u.  knappen,  die  Bedtg.:  essen, 
geniessefi,  gebrauchen  etc.,  od.  urspr.  wohl 
mit  den  Zähnen  zerbrechen  u.  zermalmen, 
wie  auch  ja  bruken  u.  bräken  zweifellos 
mit  einander  zusammenhängen),  bz.  bre- 
chen u.  biegen  od.  krümmen,  umbie- 
gen etc.  entwickelten,  die  ja  dem  nhd.  klank, 
klanke,  klenkc,  klinke  (s.  Grimm,  Wb.  V, 
950  seq.)  zu  Grunde  liegt  u.  u^obei  Ililde- 
brand  nicht  allein  unser  obiges  klink*",  bz. 
nid.  klink ;  engl,  clinch  u.  schott.  dank  (pa- 
ckender Griff),  sowie  nhd.  klänge]  etc.  (cf. 
auch  engl,  cling  [haften,  kleben,  etwas  pa- 
cken u.  sich  daran  festhalten  etc.] ,  sowie 
clung  [klamm,  kleberig  etc.]  etc.  unter  1 
klinke)  anführt,  sondern  auch  an  unser 
kinke  u.  weiter  an  ags.  klcncan  (verdrehen 
etc.,  cf.  link  etc.),  die  Stämme  krank,  kräng 
(cf  krengen,  kring,  kiinkcl  etc.)  ii.  nhil. 
Schlinge  (cf.  auch  slenkc  etc.)  u.  ags. 
scrinkan  etc.  erinnert.  Dass  aber  kinke 
ebenso  wie  klinke  seine  Bedtg.:  Verschlin- 
gung od.  Drehung,  Biegung  etc.  (cf.  kinke 
am  Schlüsse)  auch  aus  der  Bedtg. :  Bruch, 
Brechung,  bz.  des  Brechens,  Knivkens  u. 
Biegens  erhielt  u.  mit  kinken  ii.  kikken,  so- 
wie engl,  chick  (Küchlein),  chick  (keimen, 
sprossen,  bz.  sich  spalten  u.  so  hervorbre- 
chen, ausbrechen),  chink  (Spalte,  Riss  etc. 
=  mnld.  klincke),  chink   (spalten,   reissen, 


chanker  (Käse,  ef.  kid  odL  kidde,  m»  «â 
kian,  «pafteHy  Mmmm  He.),  chank  (Hmtk 
ben,  od,  Kloben  eic.,  cf.  Kiaben  u,  lUf 
5  von  clioban,  maUen,  reinen)  ete,  amim 
SchaUstamm  kik,  naacU.  kink  kenorpif, 
ebenso  »ie  l  u,  2  klinke  etc.  aiMkliik,k 
klik  c^  klak  ist  MweifelUm  u.  bedetfmh^ 
her  gar  nicht  der  Anttahme,  dau  dwliÉ 

10  durch  AwfaU  eines  „1*'  od.  ;r"  Mf  ttfc 
bz.  krink  enststand,  —  Was  nmnsksrM 
klanke,  klenke,  klinke  (SdUinffe,  Vmdäs^ 
gung  etc,  od,  Bänke,  öm,  ein 
sich  an  ein  Anderes  fesihâU  u, 

15  od.  ein  Etwas  peickt  u,  greift  n,  doml» 
aufkleUert,  c/.  kfif  ===  JEjpheu  ete.)  «nM^ 
so  ist  ein  ahd.  klankjan,  chkuikliaa,  U» 
kau  (conserere,  b£,  kni^en^  binden, 
gen)  belegt,  was  nicht  vom  SmbsL  '. 

20  klenke  (SehLinge  od,  Bainke^  bs.  ein 
was  Haft  u.  Greif  od,  JFlnss  wtadd,  si,wm 
sieh  an  Etwas  anklammert  sie,,  tf,  Uahi 
in  Grimm,  Wb.  V,951)  weäergMid M, 
sondern  entweder  vom   Präier,  kluk  §m 

26  auch  oberd.  urspr,  voi^andenen  «l  ad» 
serm  2  klinken  (mag  dies  nim  seku  Bsʧ^ 
nieten,  nageln  u.  fest  machen  ■.  fff^ 
binden  mit  eie.  aus:  schkigen,  bUn, 
Jiämmem  etc.    u,   einem   davon  fuMUn 

30  Verb,  klikan,  od.  aus  der  von:  fliekaif 
sehmierent  kleben,  halten  ete.  [tf,  Uatttft 
klikken  u.  2  klinken]  hervorgegangm  ml 
ident  ahd.  klinkan  od,  Wnfyn  ÊâÊÊâ 
wurde  u.  wonach  das  Präier,  klankdif  ifa%* 

85  klebU  od.  haftete,  sassfesi  ete.  hatU  (1É* 
Jan  =  machen,  dass  Etwas  haftete  n.ftâ 
saus,  sich  verband  mit  JBtwas),  od.  êssi  éf 
Statnm  klank  einfach  von  klak  in  itrBt 
dtg.:  Fleck  (od,   SchmMU,    Schmier^  t. 

40  Bruch  nasal,  ist  u.  klanl^an  anstaU  BfA 
od.  Spalt  machen  ^enso  wie  nnser)âA- 
ken  u.  nhd  klecksen  blas  die  Bsif: 
schmieren,  kleinen  etc.  haUe  u,  dafwu  mm 
wieder  die  Bedtg.:  haften,  eich  hsfimm 

45  u.  verbinden  mit  etc.  entwiekeä  haL 

Zum  Schlüsse  sei  Übrigens  noeh  mgn 
der  nahen  begrifflichen  Verwandtseksfi  W 
klinke  u.  nhd.  klanke,  klenke,  bs,  dssSt^ 
mes  klank  zu  krank,  kräng,  kring  elftt  ^ 

50  wie  zu  agerm.  klank  etc  u.  ferner  enel  m 
Blank  etc.  erwähnt,  dass  man^ûr  kHk,  Uhk 
od.  klak,  klank  u.  krik,  knnk  od,  knk 
krank  u.  auch  kr  ig,  krag  od,  kimog  seedi 
eine  aus  gar  (sonare  od,  crepitmre  mc)  m 

55  weiterte  y  garg,  gargh  (umgesetst  gng;  ■•' 
sah  (rrang  od.  [mü  „l*  f&r  „r«*]  ffim,  ^ 
=  germ.  krak  u,  klak  od,  krag  «.  uifif 
klagen)  als  auch  eine  aus  skar  (eis  8dm 
Wurzel)  erweiterte  y  skarg  od,   (tf,  Fiek 

60  I,  2i2  u.  812)  Bkark  (umgesHet  akiig  «i 


KLINKEN  265  KLINKEN 

oNmiiefid skrik,  noMi/.  Bkrang,  skraDk,  Kleib  etc.)  abstammen,  wie  dies  scJu)m  un- 

,  od.  [mit  „P*  staU  ,»r**]   skatg,   skalk  ter  2  klinke  ausgeführt  ist.  Zu  klikken  von 

■ff,  skUky  sklank)  ansetzen  kann,  aus  klik-klak ,   5^.  mnd.  klicken  (argillare ,   öjg. 

cw  sowohl   durch  Aphaer.    od.  Abfall  leymcii,  klcibeo,  klicken  efte  lernen,  s.  unter 

i'*  u.  Ausfall  von  y,k**  u.  Erweichung  5  klik)  vergl.  auch  noch  aengl.  (Stratmann) 

:*'   SU  „h"    die   Stammformen:   kark,  clicchen  (hacrere),  Präier.   clihtc   u.  clikzte 

mk,  krank   od.   kräng   u.   kring  etc.  od.  clikste,  bz.   clizte  =  mnd.   klikte   (cf. 

ak,  krank,  hlak,  blank  (u.  lank)  —  od.  clikzt  od.  clikst  [haesit]   u.    clighte ,   sowie 

Tspr,  skark  u.  skrak,  skrank  u.  sklak,  clucchen  ==   engl,  clutch  ,  greifen ,  packen, 

audi  Stämme  wie  slak,  slik    (richti-  10  fassen,  ergreifen,  festhalten ,   die  Hand  zu- 

hk  etc.    durdi  Erweichung  des   „k"  mac^i^,  schliessen  etc.;   clutch,  der   Griff; 

*f  wie  in  blank  statt  klank),  —  slank,  die  Klaue ;  die  Kette  od.  Koppel  Rebhüh- 

od.  (statt  blank  etc.)  lank,  link  erga-  ner;   die  Koppelung  etc.),   was  formell  u. 

«.  wonach  es  also  gar  nic?U  wundem  begrifflich  mit  klikken   u.  klakken   in   der 

dass  Wörter,   denen  solche  Thetnata  15  Bedtg.:  schmieren  u.  kleben,   od.  Schmier- 

"ortstämme  zu  Gründe  liegen  {vergl.  u.   Klebestoff    (Heftendes)  machen    (an  u. 

Agenden  solche)  so  oft  in  ihrer  Bedtg.  auf  Etwas),  bz.  es  auf  Etwas  od.  Eines  fest 

t€  mit  einander  zusammenfallen.  macfun  u.  ihm  anhangen  u.  sitzen  machen 

linkei  (klonk,  klunken),  a)  gleich  l  (als  Act.)  u.  ihm  anhangen  u.  ankleben  (als 

lingen ;  —  b)  ^u  1  klinke,  Thürklinke ;  20  Neutr.)   u.  so  auch  mit  klifen  u.  kläfen  u. 

[  Iwnkd  dar  (an  de  dör*)  ?  —  de  klinke  ferner  mit  klimmen  u.  nhd.  klammern  etc. 

inklinkd;  —  de  dör'  is  nét  toklinkd;  zusammenfällt  u.   wozu  auch   engl,  clincb 

i  slöt  wil  nêt  inklinken.    —    Vergl  als  Act.  u.  Subst.  gewiss  gehart  u.  also  auch 

ns    auch    das  folgende    klinken    am  hiedurch  bestätigt  wird,   dass  der  Stamm 

Wê.  25  klink  aus  klik  nasal,  ist,   bz.  dass  klikken 

Jilken  (klunk,  klunken),  klinken  od.  u.  aengl.  clicchen   ebenso  wie  nhd,  klecken 

,  bz.  fest  machen  od.  festschlagen  (ein  u.  unser  klakken  aus  klak-jan  (d.  h.  Klack 

'■  aiuf  ein  anderes  Etwas,  indem  man  od.  Fleck  u.  Schmutz  etc.  machen  an  u.  auf 

KiMnagel  od,  Klinkbolzen  hindurch-  Etwas,  es  Einem  anhängen  u.  anheften,  cf. 

udeHselbenumnietet),festverbindenmit,  30  ahd.  klakjan    =    Spalt   machen   etc.,   aber 

mder  klammem  etc. ;  —  dat  scbüpblad  auch :  Fleck  machen^  cf.  flecken  =  klecken) 

de  itil  fast  klinkd;  —  wen  dat  gôd  aus  altem  klik-jau  hervoraing  u.  dctës  hier- 

ii,  den  kan  dat  nôit  wer  lös  gän;  —  aus  wieder  klinken,  bz.  altes  kliukjan  in  der 
ap  'n  ander  ferklnnken.  —  j^^.,  nid.  Bedtg.:  fest  od.  haften  machen  etc.  (an  Et- 
il \  sekwed.  klinka;  dän.  klinke;  engl.  85  was),  sich  Einem  anJiängen  n.  so  auch: 
;  sehattn  clink.  —  Da  engl  clincb  aus-  einem  Etwas  anhängen  u.  fest  sitzen  auf  u. 
■  eten  od.  klinken  im  obigen  Sinn  an  Etwas,  ihm  ankleben  etc.  (haerere  etc.) 
iie  Bedtg.:  mit  der  Hand  fest  grei-  hervorging,  wie  wuhrscheinl.  ahd.  klankjan, 
aéken,  festhaUen,  bz.  festmacJien,  fest-  mhd.  klenken  (haften  machen,  fest  machen, 
I  (ein  Tau  an-  od.  um  den  Ankerring  40  binden  etc.,  s.  unter  2  klinke)  aus  klakjan 
\  u.  schlingen  od.  knikpfen)  etc.  und  in  der  Bedtg.  maculare  (od.  Fleck  u.  Schmutz 
,  sowie  auch  nd.  klinken  (cf.  Grimm,  od.  Schmiere  etc.  machen  an  u.  auf  Etwas, 
unter  2  klinken  sub  1  u.  3)  die  Be-  bz.  dies  an  Einem  haften  machen,  od.  es 
tick  einhaken,  od.  anklammern  u.  fest-  Einem  anheften)  nasal,  ist,  sofern  dessen 
.  fest  anschliessen ,  bz.  Etwas  packen  45  Stamm  klank  nicht  schon  etwa  ein  Präter. 
ifen  ctc,  hat,  so  ist  wohl  kaum  anzu-  des  alten  klinkjan  od.  klinkan  ist,  wobei 
%  dass  auch  unser  klinken  vom  Subst,  man  ja  überhaupt  nicht  vergessen  darf,  dass 
ke  abzuleiten  ist,  sondern  vielmehr  an-  klik  u.  klak  (nasal,  klink  u.  klank)  in  der 
nen^  dass  entweder  das  Subst.  klinke  Bedtg.:  macula  überhaupt  schon  ein  haf- 
fL  clincb  etc.  von  diesem  schon  gewiss  h(^  tendes  u.  festsitzendes  Etwas  so- 
Verb,  klinken  in  der  Bedtg. :  kleben  wohl,  als  auch  ein  sich  Jemanden  anheften- 
ten  (an  Etwas),  haerere  (cf.  klifen),  des  u.  anklammerndes  od.  Einem  anhaften- 
^pen  u,  haften  machen  (an  Etwas)  od.  des  u.  anklebendes  (Klebendes  od.  Klebe- 
achen  u.  verbinden  mit  etc.  abstammt,  Stoff,  bz.  ein  Etwas,  was  haftet  u.  haften 
m  sowohl  die  Subst.    1   u.  2  klinke  55  macht   u.   so  auch  verbindet,  fest  maclU  u. 

Verba  1  u.  2  klinken  von  einem  aus  fest  Mit  etc.)  Etwas  ist.  Ob  nun  aber  1 
asai.  Stamm  klink  (cf.  klik  =  klak  klinke  nicht  auch  urspr.  als  ein  Etwas  was 
'  Bedtg,:  Fleck,  Schmutz,  Schmiere,  fest  od.  dicht  macht,  bz.  als  ein  fest- 
ete, tds  an  einem  Etwas  haftendes  u.  dicht-mach-Ding  u.  Verschluss 
noie:  leimen,  kleiben  etc.  von  Leim,  60  der    Thüre   aufgefasst  ist,   wie  ja   auch 


KUNKER  2M  KUP 

2  klinke   u.  engl  clinch  etc.  ein  Ehoas  ist       der  annékmen   kännie,   dass  ktinker 
was  fest  macht   u,  fest  hält  etc.,   isi       urspr,   die  Bedig.:   Bruchstein 
sehr  fraglich,  zumal  auch  ja  1  klinken  sub       auch:  ein  harter  hUmgender  SUim) 
b,  wo  es  vom  Schliessen  od.  Fassen  u.  Ein-       hat  «.  der  Stamui  kliuk  urspr,  emf^ 
haken  der  ThürkUnke  sowohl y  cds  auch  vom    5  auch  in  klinke,  klinken,  aus  klik  =  ] 
Einspringen   od.  Einfassen  der  Feder  od,        kluk  (cf.  auch  kl  unker)  nasal.  isL 
des  Biegeis  eines  Schlosses  gebraucht  wird,  kliikeni,  mU  KUnkem  od.^harift 

ebensowohl  hieraus  seine  Bedtg.  herleiten  ten  (gelben  od.  rathen)  Backsteinen  ffi 
kann  u.  man  (wofür  auch  die  engl.  Form  —  cie  warf  (HofplaUj  TrotMr),  id. 
clinch  sowohl,  als  unser  klinke  w.  klinken  10  is  klinkerd. 

spricht)  demnach  1  ii.  2  klinke,    1  klinken  kliiker-klir,  od.  atich  Uiik-kltt 

suh  b  u.  2  klinken  in  aller  Hinsicht  als  hell  u.  klar,  ganz  unbeeufetfdt  tim 
gans  dieselben  Wörter  auffassen  muss,  de-  nenklar,  so  klar  (lauter,  rein^gtänse 
nen  blos  die  Bedtg.:  fest  machen  (bin-  wie  möglieh;  —  dat  glas  (od.  de  vin) 
den,  schliessen,  dicht  machen  etc.)  od.  fest  16  kerkl&r;  —  dat  is  je  klinker-  (ed. 
halten  (packen ,  greifen ,  halten  etc.)  su  klank-)  kl&r,  dat  he  dat  d&n  hed ;  - 
Grunde  liegt.  de  klinkerklare  wftrheid ;  —  fol  kÜsk 

kliiker  (Plur.  klinkers),  Klinker,  od.  ein  rosenrode  bl6dskraUen  (s.  unter  Lui 
hart  gebrannter,  fester  u.  dauerhafter  Back-  Nid.  klinkklsar ;  nd.  kunklar  u.  audi 
stein,  od.  Thonziegel.  Die  klinker  werden  20  sclioon.  —  klinker  od.  klink  besié 
ihrer  grossen  Härte  wegen  hier  n.  überall  wohl  eigentlich  auf  den  heU/en  u. 
in  den  norddeutschen  Küsten-Gegenden,  wo  Klang  foon  Etwas  (von  klingen,  1 
sonstiges  Gestein  fehlt,  neuerdings  in  gros-  tinnire),  s.  B.  des  Goldes,  Cftases  d 
sen  Massen  zum  Chaussee-Bau  verwandt  u.  es  ist  wie  das  von  hallen  stammem 
sind  diese  auch  meistetis  grösser  wie  die  25  od.  heller  (tinniens)  atfcfc  tu  die  Bed 
früheren  gelben  hoü.  Klinker,  die  haupt-  rus  übergegangen, 
sächlich  zur   Pflasterung  der   Trottoire  u.  kliiHtori,  klimpern,  klingdn,  ein  l 

Ausmauerung  von   Cisternen  etc.  verwandt        des  od.   klirrendes ,   hdli&némdes  Gi 
wurden.  Daher :  Klinker- Chaussee;  —        machet^  etc. ;  —   wat  klinsterd  dir ; 
Nd.   klinker  u.  auch  (Schütze)  klinker-  30  klinsterd  mit  sio  geld.  —   Wang.  kli 
stoen  II.  klinken ;  nid.  klinkort ;  mnld.  klinck-        —  Es  ist  möglich,    dass   dieses  Wt 
aerd    (later    excoctus    et  durus    imprimis) ;       bagr.  klinsel  (GlÖckchen),  klinaeln  (h 
mfläm.  klinkaert  (brique  dure  et  resonnante).        klirren);  östr.  klinsel,  klinseln;  l^trsl 
—  Es  wird  meistens  noch  jetzt  wie  auch        zeln  etc.    (cf.  Grimm,    Wo.  V,  US 
friiher  angenommen,  dass  der  Name  dieser  35  detn  ahd.  klingison;   amhd.  klingflMi 
Ziegel  daher  rührt,  weil  sie  wegen  ihrer        gere)  in  der  Weise  entstand^  dtus  h 
Härte  hell  klingen  u.  dass  es  demnach  das-        zu  klingsen  ti.  dann   su  klinsen  coi 
selbe  Wort  ist  wie  nid.  klinker   (Vocal)  u.        wurde.     Vielleicht  jedodi  hänfft  unse 
mnld.  klinkaerd ;  mnd.  klinkert  (numas  aurei        stern  mit  afries.  klinna  (khngen,  </. 
genus),  sowie  der  Klingstein,  engl,  clink-  40  gen)  zusammen,  worüber  WeUereswä 
stone  genannte  Phonolith  als  klingendes        lïen  zu  vergleichen  ist. 
u.  tönendes  Etwas.     Da   indessen  auch  1.  klip,  s.  klippe. 

das   Knicker    (cf.    1    knikker)  genannte  2.  klip,  Schallstamm  für  feinen 

Thonkügelchen  sonst  auch  klinker,  klikker  lere  Töne  u.  Ablautform  von  klap,  m 
u.  klukker  heisst,  so  könnte  man  auch  an-  45  sich  selbstredend  auch  dieselben  Beé^ 
nehmen,  dass  es  überhaupt  ein  aus  Thon  wickeln  konnten  u.  zum  Theil  entwid 
gefertigtes  Etwas  sei  u.  demnach  der  Stamm  ben,  loie  aus  klap  (cf.  kli^  h.  die  A 
klink  mit  mnd.  klick  (Thon,  Lehm,  argilla,  hörenden  Wörter,  sowie  die  naehfeli 
cf.  klik)  ident.  sei,  wie  ja  auch  klingke-miihl  zu  klip  gehörenden  und  weiter  a» 
etc.  (s.  unter  I  klinke)  wahrscheinl.  zu  kVik,  50  Stämme:  klamp,  klemp,  klimp,  Uns 
klink  (Thon  etc.)  gehört.  Vergleicht  man  ihren  Ableitungen  oil.  klak  u.  klat  oi 
übrigens  engl,  clung  (harter  Thon,  s.  unter  klit,  knik  od.  knak,  —  knip  od.  ki 
1  klinke),  so  könnte  auch  klinker  als  h  a  r-  knit  od.  kiiat,  od.  kip  etc.).  —  dat  j 
ter  Thonziegel  zu  uuserm  2  klingen,  od.  f<in  klip-klap,  wen  sê  mit  nör  holska 
klinken,  hz.  ags.  clingan  (diirescere  etc.)  ge-  55  hûs  geid ;  —  klip  I  sä  %  do  was  't 
hören,  während  man  andererseits  beim  Ver-  gen.  —  Engl,  clip  (Klappe^  Schlag,  * 
gleich  von  brikkc  u,  scliott.  clinckcr  (ge-  mit  der  flachen  Hand).  Dass  der 
brochenef<  Felsstück,  hartes  SteifistUck,  Bruch-  klip  übrigens  ebenso  alt  ist  wie  klap 
stein  etc.),  norw.  klank,  klakje  (Eisscholle,  aus  klippe,  klipiien  etc.  hervor. 
od.  Scholle,  Bruchstück  von  Eis)  etc.  wie-  60      3.  klip.    Es  ist  mir  nidU  klar,  w 


KLEP                               267  KLIPPE  KLIP 

n  eimem  Etwas  od.  einer  Seiche,  einem  annehmen  konnte,  ist  ja  auch  möglich,  so- 
äft  od.  einem  Handel^  einem  Verlob-  wie  auch,  dose  die  hieraus  abgeleitete  Be- 
te,, wobei  AUes  genau  u.  gründlich  dtg.:  ,^ert  ig"  auch  für  kl&pp  müde  mnnd 
'  od.  genau  u.  fest  ab-gesprochen  u.  soxoohl,  als  für  een  kteppe  gast  od.  een 
'rt  ist^  bs.  M>o  bei  einer  Sache  etc.  AI-  6  klipp  mädken  stimmt. 
dgiÜHg  abgemacht  u.  abgeschlossen  ist,  klip-klappen,  Klipp-Klapp  od.  ein  der- 
ftnn  aüe  Hemmnisse  aus  dem  Wege  artiges  Geräusch  machen,  klappern,  klep- 
wA  sind,  od.  Alles  fertig  u.  geebnet  ist  pern  etc. 

Ms  mehr  im  Wege  steht  od.  hindert  kJippe,  klip?  a)  eine  hölzerne,  zinnerne 
^QMchU  Wort  eigenü.  bedeutet,  da  10  od.  blecherne  Kanne  (od.  Gefäss,  Behälter), 
W  êOWoKt  mü:  abgemacht,  vollendet,  welche  mit  einer  Klappe  od  mit  einem  auf- 
Bfy  abgeschlossen  etc.,  bs.  ganz  etc.,  u.  niederklappenden  Deckel  (bz.  einem  De- 
'4:  bereit,  bereitet,  zubereitet,  gerüstet,  ekel,  womit  man  klip- klappen  [klappern, 
ete.  od,  auch  mit:  behauen,  behobelt,  kleppem,  klippem,  klimpern]  kann)  ver^e- 
tUten,  zugeschnitten  etc.  u.  sonach:  15  hen  ist.  —  Compos.:  bêr-,  ö^e-,  tr&ii-klippe 
ete, ,  od.  auch :  eben,  geebnet,  rein,  etc. ;  —  b)  eine  Klippe,  od.  eigentl.  ein  ris- 
sekier  etc.  übersetzen  kann,  wie  dies  siges  u.  geborstenes,  od.  abgespaltenea  Et- 
Wr  nachstehenden  Anwendung  dessel-  was,  rissiges,  geborstenes,  zackiges  Gestein, 
trvorgeht,  als:  't  is  nu  all'  klip  un  zackiger  u.  spitzer,  steiler  Felsen  etc.  = 
Haken  hob  beiden  nn  de  k6p  is  hirmit  20  rupes  (von  rumpo)  od.  an.  sker  (von  skera, 
sn;  —  de  handel  is  klip  un  klar;  —  reissen,  spalten,  schneiden,  cf.  an.  klippa 
hip  lict  klip  an  kl&r,  um  to  ferseilen ;  u.  wang.  klip  unter  klippen) ;  —  c)  ein  Fds- 
tis 'n  klippen-klaren  sake; —  de  balke  stück,  ein  Granitblock,  ein  grosser  Flint- 
>  un  kl&r,  am  br<lkd  to  worden;  —  stein,  od.  statt  dessen  auch  eine  von  Stei- 
(ÜDit  ^ans  nêt  to  sorgen,  't  is  (od.  ligt  25  nen  gemauerte  Unterlage,  worauf  die  Stân- 
ill'  klip  an  kl&r.  —  Im  nd.  (cf  Däh-  der  od.  stehenden  Balken  eines  gcbindts  od. 
f  Schütze,  Br.  Wb.  etc.)  kömmt  sonst.  Säulen  u.  Tragebalken  rulhcn,  damit 
od.  statt  klipp  auch  klapp  in  der  Be-  sie  nicht  in  die  Erde  versinken ;  —  dat  stttk 
ri;  klM>p  an  klaar  vor  u.  wird  dort  stên  (dc/.defiinte)isgôd  to 'nklipunderdekö- 
Coci.  klipp)  mit:  rasch,  hurtig,  flink,  30  nigfandesrösmOlcn; — d)  eine  Falle  zum  Fan- 
etc.  (cf.  klapp  in  [od.  mitj  de  mund ;  gen  von  Vögeln,  wie  klappe ;  Compos. :  fOgel- 
1  klappen  gast;  —  een  klipp  mädken  klippe  od.  -klappe.  —  Nd.  (Br.  Wb.,  Däh- 
r  loir  M^eniiTUfden :  êne  knappe  meid,  nert  etc.)  klippe,  klipp  (Klippe,  rupes; 
i  knap  wicht]  bei  den  obigen  Schrift-  Falle,  decipulum;  Deckel  od.  Klappe);  nid. 
»  «.  auch  bei  Danneil:  klipp  un  85  klip  (Klippe;  Faüe);  mnld.  (KU.)  klipoe, 
=  gtt$iz,  od  rein  klar  etc. ;  mit  ämm  kleppe  (a.  crepitaculum,  crotalum ;  —  b.  ae- 
:lipp  an  klaor ,  mit  ihm  ist  es  rein  cipulum,  transenna ;  —  c.  postomis ;  —  d.  ru- 
er  besitzt  Nichts  mehr)   übersetzt.  —  pes,  petra,  cautes,  scopalus,   syrtes,   scylla; 

dazu :    wang.   klip    u.    an.   klippa,  —  e)  antrum,  spelunca) ;  mofries.  kUpp  (höU 

den,  iheHen,  spalten,  hauen,  schlagen  40  zerne  Kanne);  wfries.  klippe  (rupes);   nhd. 

z,  klap  SK  ahd.  klaph  u.   nhd.   klaff  klippe  (a.  Klippe,  rupes ;  —  b.  Klapper ;  — 

^f  Stoss  etc.  u.  Sp(ût  od.  gespaltenes  c.  Wein-  od.  Bier- Kanne;  —  d.  Falle,  de- 

r  etc.),  sowie  nid.  beschaaft   (behobelt  cipulum). 

gd^üdet  u.  glatt  vom  Wesen  etc.),  od.  Dass  diese  Wörter  mit  an.,  isl.  klippi 
unser  knap  in  der  Bedtg. :  nett,  zier-  45  (massa,  Klumpen,  s.  unter  klampe  u.  klatte), 
fähig  etc.,  wobei  noch  zu  erwähnen,  bz.  unserm  klippen  u.  an.  klippa  (schnei- 
Uu  Subst.  knap  ebenso  wie  klap  eigentl.  den,  bz.  spalten  etc.)  sämnitlich  zum  Schall- 
Knall  etc.  od.  ein  starkes  nicht  lange  stamm  klap,  klaph,  klaf,  klab  (cf.  1  klap), 
>end€S  u.  rasch  od.  unmittelbar  hörbar  bz,  dessen  Ablautformen  klep ,  klip  etc.  ge- 
ndes  Geräusch  bedeutet.  Dass  man  50  hören  u.  dass  sich  hieraus  beim  Vergleich 
besügh  des  Abschlusses  od.  der  Ab-  von  klak  u.  klik,  bz.  von  knap  u.  knip  u. 
mg  eines  Handels  od.  Geschäfts  etc.  deren  Weiterbildungen  (cf.  auch  an.  klipa, 
eil  auch  daran  denken  könnte,   dass  klemmen,  kneifen  etc.,  klipa,  klemmen,  au- 

einen  klap   od.   Handschlag   (s.  gustiae  etc.  zu  knap,  angusta  etc.  u.  ^u  kni- 

m)  Jemandtem  der  Zuschlag  ertheilt  u.  55  pen ,    kneifen   etc. ,    sowie    unser    knippeu, 

'auf  dadurch  abgeschlossen  u.   abge-  schneiden  etc.  zu  an.  klippa,  schneiden,  so- 

wird  u.  somit  (weil  der  klap  den  Be-  wie  unserm  knappen  in  ihren  verschiedenen 

les  Abschlusses  des  Geschäfts  etc.  in-  Bedtgn.)  auch  die  Bedtg. :  Fleck,  Schmutz, 

)  dieses  Wort  als  Adj.  auch  die  Be-  Schmiere,  Klebestoff  od.  Haftendes  etc.,  bz. 
abgeschhssen,   abgemacht,  fertig  etc.  (K)  die  von:  schmieren,   kleben,   haften^    klim- 


KLIPPEN  868  KUFFEBH 

men  etc.  entwickeln  konnten  m.  eniwickeU  nert  etc.)  kuppen;  mnUL  klipMi  (« 
haben  ist  unter  klimmen  u.  klifen  etc.  (an.  raonare);  nhd,  ki^en;  agê.  cltpju, 
klippi,  Klumpen  etc.  kann  ebensowohl  wie  jan,  clypjan  (clangerey  clamare,  fo 
klampe.  klimp,  klumpe  in  derselben  BedJtg.^  aengl.  clipieii,  cicpivn  (clamare  elc); 
als  ein  aneinander  u.  zusammenklebendes  6  clepe  (rufen ,  nennen) ;  —  ferner  \ 
Etwas  od.  auch,  wie  wafirscheinl.  unser  Betriff:  Spalt,  läinschniU,  Kerbe  cft 
klatte,  dickes  Stücke  Brocken  etc. ,  als  ein  überhaupt  von :  hauen^  »chloren  etc^  h 
gespaltenes  Etwas,  bz.  als  ein  Sprengstück,  ZusammensckiageH  o^L  Zusammenklaff 
abgesprungenes  Etwas  etc.  aufgefasst  sein)  beiden  Klingen  der  Seheere  (ef.  kiup 
bereits  genügend  erörtert.  Ob  nun  aber  das  10  kippen)  ausgehend:  nd,  (Schütse)\ 
ahd.  clëp  (Promontorium  u.  rupes,  cf.  auch  (scheeren,  sehneiden);  wang,  klip  od 
ahd.  cachlëp,  rupes  t/.  haohchlëp,  consisto-  pen  (flûtk  aufklippen,  Flosse»  eibsdt 
T'mm,  od.  wörtl. :  HochkUppCf  Iwher  F^  etc.)  mit  der  Seheere);  nfries.  klappe,  1 
II.  cLgs.  clif  (clivus,  rupes)  etc.  nicht  eher  mit  aengl.  clippen ;  en^/.  clip  (sckeerem,  i 
ahd.  clëp  u.  cleib,  cleip  (gluten)  su  klifen  15  den,  ab-  od.  besehneiden,  êdkroten,ti 
=  ahd.  chlipan  etc.  in  derBedtg.:  haerere,  an,,  ist.  klippa;  norw,  klippa,  ktypp 
adhaerescere  od.  hangen,  haften  u.  kleben  perf  klipte,  kUffte,  klyfte;  sehwed. 
(an  Etwas,  wie  z.  B.  ein  Schwalbennest  an  (ausser  schneiden ,  scheeren  etc.  ho 
einer  Mauer  klebt  u.  hängt),  bs.  in  der  von :  übrigens  a%u:h  dieselbe  Bedtg,  wie 
sich  klammem  u.  festhalten  (an  Etwas)  u.  20  knippen  od.  knipôgen,  d,  h,  £e  Auf 
so  auch:  klimmen,  st  eigen,ansteigen  etc.  auf  u.  zuschlagen,  bM,  damü  nicken) 
(cf.  dieserhalb  kWmpe  u.  dazu  isl,  an.  klopp  klippe;  —  sodann  cf  c)  noch:  ogß 
[pons,  scabellum  sive  gradus;  murex,  petra  pan;  aengl.  cleppen,  clippen,  dnppen 
prominens ;  limbus  etc.]  neben  klömbrur  [sub-  clip ;  schoU.  clip,  clyp  (uwîarmen,  w 
scudes],  hz.  unser  klampe)  ^eA ort,  od.  wirk-  25  mem;  festhaken,  eniern);  affis. 
lieh  mit  ahd.  chlaph,  bz.  oberd.  (cf.  Grimm,  (klammernd  umfassen  od.  umäamwur 
Wb.)  Klapf,  Klopf,  Klupf  (rupes),  so-  armen,  umgeben,  amplecti);  toeu  auih 
wie  auch  rupes  (cf.  auch  ital.  scheggio,  (II,  51)  mit  den  omgen  Wärtern  t 
Splitter  u.  scheggio,  steiler  Felsen,  von  schi-  Stäm9nen  klap,  klip  u,  klamp,  kUs 
diae,  bz.  griech.  scliidia,  nach  Diez)  selbst  80  klap  u.  klampen  am  Schlüsse)  steOt, 
u.  unser  klippe  (rupes)  auf  die  Bedtg. :  reis-  er  annimmt,  dass  sowohl  die  Bedtg. :  i 
sen,  spalten,  bz.  Bruch,  Riss  etc.  (cf.  unter  den,  scheeren  etc.,  als  die  von:  «m/ 
klap)  zurückgeht,  bleibt  doch  zweifelhaft,  umarmen  etc.  aus  der  von:  gusam 
weil  ja  beides  möglich  ist.  Vergl.  dieser-  schlagen  od.  auf-  u.  in-einander 
halb  auch  das  Weitere  unter  Klippe  (ru-  35  gen  (od.  stossen,  drücken)  entstand, 
pes,  scopulus)  in  Grimms  Wb.  noch  bemerkt  sei,  dass  er  nhd.  kliîlf 

klippen,  durch  Schlagen,  Stossen  etc.  od.  kläffen,  kliffen,  bz.  kliff-klaff,  sowie  es 
Zusammen-  u.  Aufeinanderschlagen  ein  klip-  (singen,  tönen,  schallen)  od,  dessen  2 
pendes  od.  klimperndes  Geräusch  machen,  klaf  zu  skr.  jalp  (cf.  galpen  w.  gilpa 
bz.  schlagen,   aufschlagen,  aufklingen  etc. ;  40  als  Weiterbildung  von  jar,  gar  (sonait 

—  sc  klippen  (od.  kleppeu)  dV  all'  up  herum ;        u.   es  also  vom  Schallsiamm  Uap  sé 

—  wen  du  hör  klippen  hörst,  den  must  du  trennt  u.  dann  femer  für  klifen  u. 
hengän  un  kiken  to,  of  sê  bêr  hebben  wil-  men,  bz.  ahd.  clipan  etc.  «.  climban  et 
len  (wenn  du  sie  mit  dem  Bierglase  auf  Thema  klib  (cf.  III,  52)  aufstdU  u 
den  Tisch  schlagen  hörst,  od.  wenn  sie  mit  45  annimmt,  dass  klampen  u.  mhd.  kli 
dem  Deckel  des  Bierglascs  klippen  od.  klim-  (u.  demnach  auch  wohl  klam,  toi«  g^ek 
pern,  aufklingen  etc.,  dann  musttt  du  hin-  nhd.  Klamm  u.  klemme,  klemmen  elc 
gehen  etc.).  —  Es  ist  ein  vom  Schallstamm  klifen  u.  klimmen  unverwandt  süuL 
klip  =  hochd.  klif,  klipf  u.  klip  (in  Klipp-  klip-kanne,  Kanne  mit  einem  fes 
Klapp)  gebildetes  u.  mit  klappen  u.  kleppen  50  bewegliclien  Deckel;  i.  q,  klippe  sub  \ 
begrifflich  zusammenfallendes  VerbuiUy  was  es  ist  ein  Compos.  von  klippe  =  I 
theils  nur  ein  feineres  u.  dem  Vocal  „i*'  od.  Deckel  (cf.  nd.  klippe  unier  klip] 
entsprechendes  Geräusch  wiedergieU,  afide-        kanne. 

rentheils  aber  auch  wegen  der  urspr.  Iden-  klip-krOg,  eine  kleine  Winkel-Sdien 

tität  u.  SynonymitäJt  von  klip  ii.  klap   (cf.  55  ein  geringes  Wirthshaus.  —  Nd.  (Bf. 

daselbst  die  Bedtgn.:  sonus,    crepitus   etc.  klippkroog;  mnd.  k1ipkr6ch.    qf.  klipi 

neben  Schlag,  Stoss  etc.  u.  Eiss,  Spalt  etc.)  Davon: 

weitere  Bedtg.  hievon  entwickelt  hat.  —  Vergl.  klip-kröger,   der   Krüger    einer  s 

dieserhalb :  a)  afries.  klippa  od.  kleppa  (klin-  Schenke. 
gen,aufklingen,iinnirc)',nd.(Br.Wb.,Däh'^      klippern,  crepitare,  tinttnnare  etc.   . 


KLIPS                             269  KLIRE  KLIR 

ippen  etc.  —  he  klipperd  mit  de  dek-  od.  abfliegt  u.  abspritzt  etc,  u.  sich  hieraus 
i  't  bérkrôs ;  —  wat  klipperd  d&r  al  ?  sowohl  die  Bedtg. :  Fleck,  Schmviefleck^  od, 
%  od,  klip.  Wenn  eine  Sonnen-  u,  Spn'te-Ding  (cf.  spütter,  sowie  klik  u.  klak 
Fïnttemiss  ist  u.  Sonne  od,  Mond  zum  etc.),  als  auch  die  von :  kleines  od.  dünnes, 
od,  ganz  verdunkelt  u.  bedeckt  sind^  5  leichtes  Etwas,  Stückchen  etc.  (cf.  flitje, 
ni  es  hier:  d'r  ig  (od.  sitt)  'n  klips  2  flits,  flitter  etc)  ergaben. 
lip)  up  de  Bünn',  bz.  de  man.  —  Ob  klîre,  klîr,  Drüse,  Mandel;  —  de  kl!- 
^ort  unrkUch  aus  lat.  eclipsis  corrum-  ren  sOnt  hum  answuUen.  —  Nid.  klier ;  mnld. 
IL  mit  klippe  =  Deckel  (cf,  küpkanne)  kliere  (tonsilla,  glans,  glandula ;  Struma,  choe- 
:  ist?  e/.  auch  klik  subh.  10  ras,  toles,  scrofula);  mfläm.  kliere;  schott. 
-sek^le,  Winkelschule,  od,  eine  kleine  clyre  (dasselbe) ;  ndrhein.  clyren  (toles) ;  sie- 
^úle,  die  nicht  unter  Aufsicht  der  benb.i.hnTeii(Hälsdrüsengeschumlst). —  Ver- 
îen  steht,  wie  es  früher  derer  sowohl  gleicht  man  dazu  mnld.  (KU)  kliere  (bubo, 
tiger  Stadt,  als  auch  auf  dem  Lande  hulcus  inguinarium)  u.  dass  er  dieses  kliere 
l  solche  gab.  —  Auch  na,  u.  mnd.  15  auch  mit  klap-oore  (bubo,  panas  inguinis, 
lote  in  der  Bedtg.:  Winkel-  od,  Ne-  bubo  venereus,  panus  in  inguine,  od.  Ge- 
nie, —  Ob  hier  klip  nicht  mit  klippe,  schwulst  an  der  Scham  etc,)  wieder  giebt, 

in  der  Bedtg, :  Spalte  od.  Spelunke  so  ist  es  klar,  dass  klier  mit  dem  von  Schmel- 
zer klippe  u.  auch  un^er  klap)  etc.  zu-  ler  (cf.  die  neueste  Ausgabe  von  From- 
nhängt  u,  sich  daher  auch  das  obige  20  mann)  Band  II,  Spalte  533  aufgeführte 
)g  hersehreibt?  Schlier  (Schwäre  am  Leibe,  besonders  an 
•^ehaldea,  Schulden  für  aüerlei  Klei-  den  Schamtheilen  etc,)  ident.  ist  u.  demnach 
ien,  üeine  Haushaltungsschulden  für  klire  als  Drüse,  od,  als  Kr opf  eine  An- 
ff"  u.  Bäckerwaaren  etc.,  wie  kwik-  Schwellung,  Geschwulst  od.  Geschwür  be- 
ksdmlden.  —  Nd.  (Dann eil)  klipp-  25  zeichnet.  Da  aber  die  kliere  od.  Schlier 
^iper-Bchnlden ,  (Schambach)  klip-  (cf.  auch  hess.  [Vilmar]  Schlier  = 
akten.  Scrophel,  blindes  Geschwür,  Balggeschwulst 
b  dies  auch  dasselbe  Wort  ist  wie  u.  dergleichen)  benannte  obige  Krankheit 
klip-y  klep-Bchulde ,  bz,  afries,  klep-,  (ebenso  wie  bei  der  Diphteritis)  darin  be- 
slde  (klingende  Schuld,  bz.  Kling-  80  stefU,  dass  sich  kleine  Schwären  od.  Pusteln 
mig,  welche  die  Friesen  Karl  dem  u.  weisse  Fleckchen  auf  der  Haut  bilden, 
m,  od,  den  dänischen  Königen  zahl-  die  später  stinkenden  Eiter  od,  Jauche  ab- 
90  dürfte  die  Vorsylbe  klip  als  Kür-  sondern^  so  dürfte  dem  Worte  klier  ad, 
wn  klippe  od.  klipper  in  dem  heuti-  Schlier  wohliä>erhaupt  die  Bedtg.:  Fleck, 
ipschuld  doch  wohl  schwerlich  noch  85  Schmutz,  Schmiere,  ünrath  od.  ünsatiberes, 
idtg.  tinniens  haben,  sondern  viebnehr  Ekliges  etc.  zu  Grunde  liegen  u,  es  dasselbe 
ippen  (=  knippen)  in  der  Bedtg  :  Wort  sein  wie  d€U  von  Schmeller  ange- 
ien  od,  spalten,  reissen,  springen  etc.  fülirteSchlier  =  Schlamm,  Dreck,  Schlick, 
leA  die  Vorsylbe  klapper  zu  ahd,  claph  Lehm,  Mergel,  od.  Überhaupt:  zähe,  kleb- 
Ï,  8paU,  Btss  etc.],  bz.  zu  klappen  =  40  rige,  schlammige,  schmutzige  u,  schleimige 
\K^\kbu,  spalten  etc.)  zusammenhangen,  Masse,  wie  a'uch  das  Verb,  schlieren, 
es  aiueh  im  nd.  ls\\jiip)sxsisik  (Kleinkram,  schmieren  etc.,  bz.  mit  unserm  kleien, 
^kram  od,  Schnittkram) ,  klippkramer  klémen  u.  mnd.  klicken  (s.  unter  klik)  syn.  ist, 
krämer,  Höker,  Trödler,  od.  Schnitt-  HäU  man  nun  die  Bedtg.:  Sdtmutz  od, 
%  Krämer  od,  Person,  welche  in  einer  45  macula  ah  die  urspr.  fest  u,  vergleicht  man 
Klein- u.  Schnittwaaren  verkauft)  der  rihd.  Klitter  =  Fleck  u.  klittern  = 
Mtn  wird.  Vergl,  dieserhalb  auch  klirren  (cf.  klatem  u.  kbitergold)  etc.,  sowie 
nm,  Wb.)  Klitterschuld  u.  das  dass  überhaupt  die  Bedtg.:  Fleck,  Schmutz 
an,  klatgjeld  (von  klat  =  Klitter  od.  etc.  u.  die  von  Fetze,  Lappen  (cf.  ahd.  flec 
'),  bz.  das  wohl  für  klatschuld  stehende  50  [Lappen,  Stück  etc.;  Fleck,  Beschmutzung 
ladschald  (von  klatte,  Fetze,  Lumpe,  etc.]  u.  dazu  1  kladde,  nebst  klater,  klatte, 
trissenes  etc.)  u.  kliekschald,  was  (cf  Vlsk,  klik  u.  die  dazu  gehörenden  Wörter) 
Uekje,  Bröckchen,  Geringes,  Kleinig-  etc.  aus  der  von :  brechen,  bersten,  springen, 
uek  mü  unserm  kwikschald  (cf  kwikke  spalten  etc.  hervorgeht,  so  liegt  es  sâhr  nahe, 
llEke  in  bikwikken  un  kwakken,  bei  55  um  das  nd.  kliere  u.  oberd.  Schlier  (diese 
gkeiten)  stimmt,  wobei  man  nicht  ver-  Wörter  kommen  in  den  älteren  germ.  Spra- 

muss,  dass  Klitter  u.   Flitter  beide  chen  nirgends  vor)  vom  afranz.  esclier  (zer- 

h  ebenso  wie  klatte  ein  Etwas  bezeich-  splittern,  zerspalten,  auseinander  bersten  u, 

oas  durch  SpaUen,  Bersten,  Reissen,  springen  etc.)  abzuleiten,  was  nach  Diez 

fen  von  einem  andern  Etwas  abspringt  60  von  sliten  (schleissen)  =  urspr,  sclitan,  ahd. 


KLIT3E  KUTS  272                          KLOEFE 

cf.   1   klatlde,   klatcr,  kUtte  etc.);   wang.  klife,  ShtaUe,  Säge,  Kerhi  et; 

(Ehrentraut,  II,  35)  klets  (in  'n  klcts  klöfe  in  't  holt;  —  d«t  uti(od,^i 

=   in  eine^n  Sprunge  od.  auf  den  SMag  (od,  tOaken)  'n  klöfe;  —  ninklfifefi 

od.  Fleck  etc.,  vf.  1  flits   u.  klitsen);  nid.,  kerbe);  —  h&rklOfe  (IIaancheiUl,k> 

mnld.  klcts  (ictus  rosonans,  fragor,  tax),   ef.  6  wo  das  Haar  gespaUen  od,  gelkill  ti 

noch  engl,  clit-clat  (Klatscher,  Schwätzer) ;  swei  verwihiedenen  Seäen  km  ftÉriâa 

xsl.  klid,  klidan,  klidr  (garritus),  klidr  (su-  — Nd,  klövi»,  klore,  klöwe;  «mdlUKU 

surrus)    u.    Weiteres  unter  klater,  klatto,  klave  (rima,  fiBSura,  ^^aUe,  JünIo;  A 

kladde  etc.  Kluft,  gespaUener  Stock  tum  Yt/^^ 

klitNe,  klits,  ein  schmutziges,  unreines  10  =  akd,  clobo,  s.  unten;  die  Sfditii> 

od.  leicMfertigcH  u.  gemeines  u.  lasterhaftes  die  Zunge  der  Waagsehale  gdit;  Mk 

Weibsbild,  Hure,  be.  eine  Hündin  od.  Petze,  roca  etc.,  f.  untern  bei  nkd.  £hhet)ii 

cf  täfc.  —  Nid.  klits ;  mnld  klitse  (PeUe).  kloof  (Spalte,  Kluft,  Süse,  Biu,  Sdnd 

Zu  klit,  bz.  ahd.  klaz  (Schmutz  etc.).    cf.  mnld.  klove  (rima,  finuray  leetui);  4 

klatcr  u.  klatto.  15  klo^e;  afries.  klova,  clowa,  dann  |II 

klitHen,  a)  klatschen,  schallend  schlagen,  =  Abtheüung,  od,  Bezirk,  cf.  \\A,M 

od.  werfen,  schmettern  etc.;  —  he  klitsd  ags.  (H.  Leo)  cle&fa,  d^  cleôfc  (SH 

hiim  an  de  oren,  dat  't  brumd;  —  he  klitst  Kluft,  Höhle,  Lager,  VorraikthsEaeJ 

dat  au  de  wand,  dat  't  io  hunderd  dûsend  ler,  Zelle);  aengl  clêve  (celU,eiiiik);fl| 

Btakkon  fli'igt;  —  h)  sttrifigen,  rennen,  eilen,  20  c\of[ (Spalte, Kluft)  u,c\0Ye (Kb^Sém 

rasch  laufen  etc.  =  tlitsen;  —  he  klitst  d'r  an.  klofi  (Thürkloben),  klefi,klofi,iir.k 

längs,  dat  H  so  'n  &rd  hed.  —  Nid.  kletsen,  far,  klofar  (kleines  SeitengemzA  tm  M 

klitsi'n  (klatschen,  schlagen ;  schwatzen ;  wer-  bewahret^  von  Speisen,  od.  FüiiiiW* 

fen,   schmeissen,    schmettern   etc.);    wang.  etc.,  wie  ags.  clekbi etc.);  an., id.)îlÊéi 

(Ehrentraut,  I,  SO)  klets  (rennen  etc.);  25  spaltener  Huf  emes  Tkieres,  i^^  " 

mnld.  kletsen  (resono  ictu  verberare).     cf.  «<c.j;  w/.  klof  (femorum  intereipt^^tj^j 

nhd.  klitschen  in  Grimm,  Wb.  selbe  wie  unser  schrid  «h6  b,  ^^ 

klitsig,  klitiierig,  klltNerg,  teigig,  klei-  (fissura;  foira;  Inmes,  iiidtfte;ffli**J^' 

sterig,    klebig,   schmierig,  schlüpfrig  etc;  klauv    (gMaUener  Huf;  ^f^J^ 

z.  B,  vom  Brod  od.  sonstigen  Backwerk  (cf.  30  schnitt,  Kerbe  etc.    in    «*<*^JJÏÎ| 

klômsk),   od.  auch  von  einem  schmutzigen  ^Ständer,  Pfosten  etc.),  klov  (^fjtL 

od.   schmierigen    u.  schlüpf  rigeft    Weg  etc.  Ritze  etc.),  klova  (SptUt^  Khrft,  ^^^^ 

cf.  nhd.   klitschig  u.   oben   unUr  klits   das  k\ove  (Kluft,  Winkel  od.  SpaUe  ^"^^ 

7thd.  Klitsch  in  der  Bedtg.:  klebriges  Et-  =  an.,    bz.   isl,  klofi),  klor^  ^ 

was,  Teig  etc.  85  klaavaa  (ein  gespdttener  Stocl^^^ 

klitske,  Zofe  (cf.  kamerklitske),  od.  eigentl.  ben  zum  Fangen,  Fassen  u.  ^^^ 

wohl  ein  flatterhaftes,  leichtfertiges,  eitles,  daher  auch:  Klemme,  Kluppe    ^. 

putzsüchtiges  Mäilchen  (cf.  tiirtje),  wonach  selbe  wie  unser  knipe  ais  Ger^^ 

es  auch  mit  klitsen  in  der  Bedtg. :  rennen,  zeug,  womit  u.  wozwisdken  mtf  '^ 

umherrennen   etc.   connex  sein  kann,  falls  40  klemmt,  cf.  unten  ahd.  chlobo»      ^ 

es  nicht  etwa  zu  klitschen  in  der  Be-  klave,  kltLAvA  (Fehspalte,  bz.e^^ 

dtg.:    klatschen,   schwatzen,  plaudern   etc.  etc.,  benutzt  als  Vorrathskamm"-"^ 

gâiört.  klefi  u.  ags.  cle&fa  etc.,  f.  o6^^ 

1.  klltter  fP/ura/ klitters),  dünnes  Blech-,  klöf;  dän.  klov  (gespaUener  O^ 
od.  Metallscheibchen,  Metallflitter.  —   Nhtl.  45  klauf,   s.  oben);  aehwed.   klof^^ 
klittcr  (Fleck,  macula),   cf.  klit  als  Ablaut  Schraubstock,  Zwinge  ete,,  ef, 
von  klat  =  ahd.  klaz   in  derselben  Bedtg.  klova);  ahd.  (Schade)  cXoho, 
wie  klak.  klobe  (gespaltener  Stock  zum 

2.  klittcr  in  gekMiier,  Geklirre,  Gerassel  etc.  aucipala;   überhat^:  Falle,  Ai 
klittere,  a)  Klimperei,  Rasselei,  Geklirre  50  cipoia;  Stock  in  den  man  GefÜ' 

etc. ;  —  b)  I.  q.  klatterê  u.  klOterô.  um  einen  Stock  gefloektenes  odL^ 

klitter-gold,  s.  klatergold.  hangtes  Gebünde);  nhd.  Klob  -^ 

klitter-krâm,  Flitterkram,  Klimperkram,  (ein  an  dem  einen  Ende  wie 

Kram  od.  Zeug  von  geringem  Werth  etc.,  gespaltenes  Holzstück  zum  Klem    ^ 

cf.  klöterkr&m.  55  halten  etc.,  od.  ein  gespaltenes 

klittern,   klirren,  rasseln  etc.,  von  klin-  liges  Etwas,  zwischen  eUm  Ein0^ 

genden  Gläsern,  Metallstücken,  an  das  Fen-  eingeklemmt  u,  festgemadU  wr^ 

stcr  schlagender  Hagel  etc.     cf.   klatern   u.  Einem   wie  eine  Klemme  aufg^^ 

klötern.  ganz  wie  wir  ein   gespaltenes  J^ 

kllvei,  klivern,  s.  klifcn  etc.  60  auch  eine  knipc  nennen,  waiii     * 


tliOEPEN 


273 


KLOEFKN 


ts  auf  den  Schwanz  oiL 
re  auf  die  Nase  klemmen 
eh  bei  KiL  kleppe,  klippe, 
[decipalum,  transenua]  zu 
ostomis]  u.  zu  klippc  [rii- 
I.  dieses  zu  klappe,  klampe, 
nü  auch  nd,  klaben  (gros- 
M.  mnd,  kluwen  (cf.  bei 
"  klôf  etc.  tt.  dazu  unser 
Hause  aus  idetit.  ist,  da 
'örier,  ebenso  wie  auch  an. 
st  heilte,  auf  beiden  Sei- 
fetheiUe,  Last)  etc.  als  Ab- 
rb. :  ahd.  clioban  etc.  (sjjal- 
n,  sich  öffnen,  auseinander- 
tieh  trennen  u.  iheileti  etc.) 
Weiteres  unter  Klebe  in 
',  1216  seq.).  Wegen  clio- 
\nter  klöfen. 

\y  hauen,  schneideti,  auf- 
etc. ;  sich  spalten,  bersten, 
von  einander  gehen  etc. ; 
îunken;  —  hô  klÔfd  dV  'n 
sk  etc.)  of;  —  dat  is,  od. 
B.  die  Erde  durch  Dürre 
lat  klÔfd  ût  'n  auder.  — 
ren,  klöben;  mnd.  klofen; 
.  kloven ;  wfries.  kleauwen ; 
%ut,  II,  197)  klêve  (statt 
Ut  köle) ;  wang.  klÔv  (spal- 
i.  sich  spalten,  reissen,  auf- 
sgl.  cleave;  an.  klofna  (sich 
:  norw.  klovna  (dasselbe); 
iew,  reissen,  aufschlitzen), 
ist  wie  klöfe  vom  Präter. 
^  germ.  y  klub,  kluf  (spal- 
ten, springen  etc.)  abstam- 
gebildet,  welches  as.  klio- 
klôf,  klabhun;  ags.  cle6- 
clofin;  afries.  (kliafa,  nach 
\engl.  cleoven,  cliven ;  mnld. 
fa,  klauf,  klufun,  klofinn; 
va ;  ahd.  clioban,  chtioban, 
clôb  etc.;  amhd.  chlieben; 
ete  u.  im  nid.  klieven ;  engl, 
m  (spalten)  noch  lebt.  Von 
K,  bz.  von  dessen  Wurzel 
stammen  femer  aber  auch 
Her:  kluft,  klttcht,  kluff», 
?  an.  klyfja;  norw.  klyva; 
spalten) ;  nhd.  klauben 
.  beugen  von  biegen  u. 
V,  1/67  sub  2,  c)  u.  kleu- 
fe:i\,  bz.  kneipen,  knaupeln, 
bst  Spalte  1162,  sub  3  u.  4), 
•m  wohl  aus  amhd.  chlieben 
wie  k leiben  (kleben)  aus 
n ;  —  femer  (cf.  Grim m, 
erd.  (mdartl.)  Klub  (Spalt, 
),  Klub  (Zange,  Klemme, 

i  Koolm&o.    WOrUrbuch.     II. 


5 


10 


20 


Bremse,  postomis,  d.  h.  urspr.  ein  an  einem 
Ende  aufgespaltenes  Stack  Holz,  od.  über- 
haupt ein  gespaltenes  Etwas,  wie  ahd.  chlobo 
etc.,  zwisclien  dem  ein  Etwas  eingeklemmt 
wird,  s.  unter  klöfe  m.  vergl.  unser  kutpe); 
klupp  =  klub  (Bremse,  postomis);  Schweiz. 
chlupp  (ein  Knipp,  eine  Klemmung;  ein 
Kniff,  cf.  unser  knâp),  Kluppe,  dessen 
verschiedene  Bedtgn.  sich  auch  leicJU  wie 
bei  Kloben  od.  Klobe  v.  Klub  etc.  (s. 
unter  klofe  u.  dazu  in  Grimm,  Wb.,  das 
Weitere  unter  Klobe  u.  Kluppe)  aus  der 
ältesten  Bedtg. : gespaltenes  St ück  Holz 
zum  Klemmen,  Festhalten  u.  Kneifen  etc.  er- 

15  geben,  woher  auch  nhd.  Kluppe  u.  schwed. 
klofva  ihre  Bedtg.:  Schraubstock  etc., 
sowie  Klub  die  von  Zange  etc.  erhielten. 
Vergleicht  man  nun  aber  ferner,  dass  ahd. 
chlobo,  bz.  nhd.  Kloben  (cf.  auch  klobig 
u.  unser  knufiSg,  nebst  knufe  von  kaufen  u. 
dazu  auch  klufe)  auch  ein  abgespaltenes 
u.  nicht  blos  ein  eingespaltenes  Etwas, 
ein  Scheit  od.  überhaupt  ein  Spalt-Ding 
war  u.  sich  daher  auch  dessen  Bedtg. :  Stück, 

25  dickes  Stück,  Keule,  Knüttel  od.  wie  bei  un- 
serm  klatte  der  von  Klumpen,  Haufe  etc. 
herschreibt,  so  ist  es  wohl  zweifellos,  dass 
neben  den  obigen  zu  klioban  gestellten  Wör- 
tern wie  klub,  klup,  kluppe  u.  Kloben  etc. 

30  auch  an.  klubba;  nono.  klubha;  schwed. 
klubba;  aengl.  clubbe;  engl,  club  (Keule, 
Schlägel,  Knüppel,  Knüttel  etc.;  fig.  plum- 
per Mensch,  Töljyel,  Grobian)  entweder  di- 
rect  von  klioban,  klôf,  klubhun  (spalten  etc.) 

35  abstammen,  od.  doch  mit  diesen  zur  germ. 
y  klub,  kluf,  klup  gehören  u.  dass  sich  da- 
bei ebenso  wie  bei  klôt  u.  klûte  (Kloss  od. 
Klumpen,  dickes  Stück)  u.  bei  klatte  (Klum- 
pen od.  Knäuel  u.  Haufe)  auch  wieder  die 

40  Bedtg.  des  engl,  club  als  geschlossene  Ge- 
sellscJuift  (od.  Menschen- Klumpen,  Menschen- 
Knäuel  etc.)  herausgebildet  hat,  zumal  engl. 
club  in  club-foot  (Klump-Fuss),  club-hand 
(Klump-Hand)  etc.   sofort   klar  stellt,   dass 

45  der  Stamm  klub  derselbe  ist  wie  klumb,  bz. 
dass  an.  klubba  etc.  od.  richtiger  klub-a  das- 
selbe Wort  ist  wie  ist.  kluiiib-a  (Keule  etc) 
u.  dass  demnach  auch  unser  klump  od. 
klumpe,  sowie  nhd.  Klumpen  od.  Klumpe 

50  mit  isl.  klumbr,  klumpr  (massa,  globus)  aus 
ur82>r.  klup,  klub  (d.  h.  seinem  Stamme  nach) 
nasal,  ist.  Dass  man  hiebei  nun  aber  wie- 
der auch  an  klanipe,  klimpe  in  derselben 
Bedtg.  denken  muss  (cf  auch  schwed.  klabb 

55  [Klotz],  norw.  klabb  [anhangender  Klum- 
pen] zu  klubb  M.  norw.  klamp  [Klotz]  u. 
vergl.  Weiteres  unter  klanipe,  klap,  klappe, 
klippo)  u.  Einem  hiebei  (auch  Hildebrand 
kömmt  bei  Kluppe  auf  eine  Verwandtschaft 

60  mit  Klappe  u  Klippe)  der  Gedanke  auf- 

18 


KLOEFEft  2Ï4  Kt/A 

8tös8t,  dass  die  sog,  |/  klub  von  Uioban  nur  sagax,  actooBOS) ;   mßäm.  kloec  (i 

eine  Ablautfonn  von  klap  «.  klip  (ncual,  accort,  vaiUaiity   aadacieax,  pren 

klamp,  klimp)  sei,  die  ebenso  wie  klap,  &?.  wfries.   kloeck;    wang.    klauk;   < 

ahd.  klapli  u.  klak   (c/.  klak  u.  klap)  aus  norto.  klok;  sehwed,  klok;  ciäfi. 

der  Bedtg.:   crcpitus  etc.   di^  von:   Bruch,  6  dens,  callidns);  mhd,  klnoc  ff^in 

Riss,  Spalt,  Hitze,  Borsie;  abgerissenes  od.  zierlich,   ndt;  geistig  fein,   klug, 

aitgeborsUmes,  abgespaltenes  EiuxM  (z.  B,  ein  weichlich,  üppig), 

derartiges  Stück  Felsen)  entwickelte  u.  dass  Was  die  Fwrm  dieses  Wortes 

hieher  das  Verb,  klioban  seine  Bedtg.:  spal-  gehört  es  nach  frôd  von  fradan,- 

ten,  bersten,  reissen  etc.  hat.   Dass  dabei  das  10  fögen  von  fagan.  —  b6te  von  bal 

auslautende  ^b^  von  klub   im  Vergleich  zu  von  flakan  etc.  su  einem  von  klal 

klap  od.  klaph  etc.  keine  Bedenken  machen  macula  [hz.   ein  abgesprungenes 

kann,  ist  ja  sicher,  u,  will  ich  wegen  ahd.  sprengtes  Etwas,   cf.  klittCTy  flitti 

kluppa  (forceps)  noch  erwähnen,  dass  Fi  ck  2  flitg];  Br%Uh,  Riss,  SpaU  etc.) 

auch  dieses  mit  klappe,  klippe,  bz.  klappen,  16  bildeten  Verb,  klakan,    toas  mit 

klippcn  14.  klamp,  klimpo  etc.   (cf.  II,  352  jan  (Bruch  od,  Riss  machen  etc. 

seq.)  zusammenstellt,  dagegen  aber  klub,  bz.  klakken)   selbstredend  ident,  ist. 

ahd.  klioban  u.  klobo  etc.  mit  griech.  gilt-  aber  goih.  froihs   u,  frôdei,   bz,  < 

pbö  u.  lat.  glubo   von  einem  Stamm  gluph  as.  fr6d  (klug  etc.)  etc.  u.  ahd.  fira 

als  Ablaut  von  glaph   (h.   dies   atis  garpb,  20  heit  etc.)  vom  Prâter.  frûtb,   frôd 

graph,  kerben,  s.  II,  91)  ableitet,  welch  letz-  than,  bz,  goth.  fratbjan   (s.  unter 

teres  Thema  indessen  auch  wieder  auf  idg.  stammen  u.  weitergebildet  sind,  so 

garbh  od.  skarbh,  als  Weiterbildungen  von  bz.   das  dafür  anzusetzende  Them 

gar,  skar  (s.  dieserhalb  unter  klap,   klam-  kl6ka  u.   das  für  mnd.  klok,   n 

pcn)  zurückgeht,  wie  dies  fiach  gripen  von  25  mhd.k\ûgfi(Klugheä)anzHsetzendei 

garbh  (cf  III,  111)  auch  mit  den  Themas  von  dein  Präter.  klaok,  kl6k  von 

klap,  klamp  der  Fall  sein  muss,  sofern  nicht  klakjan,  wofür  man  selbstredend 

diese  mit  lat.  scalpo  u.  sculpo,  carpo  etc.  u.  die  schriftlich  bdegte  Bedtg. :  Bru 

griech.  glâphö  (u.   dann  auch  klioban,   bz.  od.  Spalt  machen,   bz.    die  vom 

klüfen  u.  klufon,  sowie  lat.  glubo  u.  griech.  80  bersten,  reissen,  spaUen,  spUttem 

gUiphö)  sämmtlich  auf  idg.  skarbh  (s.  unter  tern,  zerschellen  etc.^  sondern  aud 

klap  u.  cf.  Bcbarp  u.  sclirabben,  schrubben  dav09i  abstammende  Hol.  schiaccar 

etc.)  zurückgehen.  klakken  bezeugt)  auch  die  von :  cn 

klöfer,   Spalter,  Schneider  etc.    cf.  hUlr-  kracJ^en,  knacken  ete,    sowM,  ah 

klöfer.  36  maculare  od.  flecken,   sehmuizeu, 

kldf-humer,  Spalt-Uammcr,  bz.  ein  Ilam-  beschmutzen,  blesudeln  u.  (trop.)  bis 

mer  zum  Spalten  von  Holz,   Eisen  etc.  —  entehren,  Schandfleck  anhängen  ei 

Mnd.  klôfliamcr.  ihrunde  legen  muss  u.  kann,  wenn 

kldf-holt,   gespaltenes   Holz   u.   zwar   a)  davon,   bz,  die  von  klakaa  od.  kl« 

Scheit'  od.  Klafterholz  zum  Brennen,  od.  40  stamtnenden  Wörter  richtig  deutete 

Brennholz ;  —  b)  dasselbe  wie  klapholt.    cf.  stehen  will.    Vergleicht  man  nun  d 

nhd.  Klaff  holz  in  Grimmas  Wb.  klisper  (Schweinsborste),   bz.  nhd. 

klok,  s.  klokko.  per,  Klisper  (SpliUer,  Spreissd) 

klok,   klug,  gescheidt,  verständig,  weise,  per  (scharf,  fein,  klug  etc.),  sowie  ( 

fein,  scharf,  schlau,  gewitzt  etc. ;  —  du  btist  45  2  klisper)  sehwed.  klipsk  (sMau,  erß» 

je  wol  nêt  klok ,   dat  du  din  dingeu  so  an-  u.  klippt  (zierlich,  fein  etc.)  von  klip 

geist ;  —  'n  klok  kind ;  —  du  worst  diu  lä-  sehwed.  klippa  (spalten,   schneiden  t 

fond  not  klok;    —   ho  is   hum  fÖIs  to  klûk  ist  es  leicht  detiidfar,  dass  aus  kloo 

(zu  fein,  gerieben,  schlau  etc.) ;  —  'n  klokcn  (brach,  spaltete,  spUUerte,  bz.  ist  her 

fS&Bi  (ein  geriebener,  sehlauer,  listiger,  schlim-  50  brochen, gespalten  u.zerapliUert  de.,» 

mer  Patron) ;  —  dat  kind  bcd  ^n  pur  klOkc  ebenso  wie  bei  klisper  einerseits  dit 

ugen  in  do  kop;  —  dar  harrst  du  6k  klôker  Splitter  od.  feines,  schaff  es,  dvM 

an  dan,   wen   du   dat   latcn   harrst;  —  dat  was  u.  andererseits  die  von:  feiner, 

schal  ik  wol  klAker  (od.  wisor)   wêten,  dat  fer,  dünner,   spitzer  Zustand  (ZniU 

ik  dat  not  für  do  prîs  forkop' ;  —   't  was  't  66  Etwas  scharf  od.  fein  etc.  ist)  entmd 

klokstc  wat  du  dun  kunst.  —  Nd.  klook  u.  u.  somit  klôka  (klug)  urspr.  einmt 

(S c h a m b a c h)  klauk ;  mnd.  klok  (behende,  fen  u.  feinen  Zustand  (sinnL  n. 

flink,  gewandt,  kundig,  klug,  listig,  schlau) ;  bedeutet  hat.      Vergleicht  man  eket 

nid.  kloek;   mnld.  kloock   (calHdus,  callcns,  das  von  kraken  (krachen)  abstasisK» 

peritus,   industrius,   solors,  alacris,  vigilans,  60  doch  damit  connexe   (krak,  oMm^ 


ÄLOK  275  KLOKKE  KLÖK 

L  krank,  krenk,  krink  isi  y  der  dieselbe  Bedtg.  wie  ahd.  clobo  aus  der  Be- 
wUmden  Wörter)  krank,  aus  der  dtg.:  spalten  etc.  erhielt  u.  mit  nhd, 
krachte  od,  knackte,  brach,  barst,  Kluck  (rima)  als  AhlmUform  von  klak  (s, 
lickt  u.  gebrochen  (<^,hTe&\2kix  d.  t*.  cf,  Grimm,  Wb,  V,  1258)  zusam- 
ete,  u.  nhd.  Gebreste,  bresthaft  5  menhängt,  ebenso  wie  mhd.  kluc  (Bissen)  ah 
der  Bedtg,:  krank  od,  schwach  abgebissenes  od.  abgespaltenes  Stück. 
He  von:  dünn,  tart,  schlank  etc.  klokor,  s.  klôk. 

80  ist  es  klar,  dass  man  klôk  in  klOker,  Stocher,  spitzes  GeriUh  zum  sto- 

Bedtg,:  fein  auch  aus  der  von:        ehern  od.  wiederholten  Stechen,  um  damit 
hL  krachen,  knacken  etc.,   neben  10  Schmutz   od.  Asche   etc.   auszuräumen.   — 
rechen,  spalten,  splittern  etc.  her-        Nid.  kloker;  nd.  klakcr.     Vergl.  weiter: 
\.  klOkern,  stochern,  bz.  öfters  u.  wiederholt 

aber  das  Wort  fdl  bei  uns  aus  mit  einem  spitzen  Geräth  in  einem  Etwas 
ig  etc.  aw^  die  Bedtg. :  gerieben,  herumstecheti  od.  siossen  u.  rühren,  um  Un-  ■ 
yefeimt,  verschmitzt  etc.  ent-  15  rath,  Schmutz,  Äsche  etc.  aus  demselben  aus- 
f,  auch  mhd.  smitze  =  Klapps,  zuräumen,  wobei  zugleich  auch  ein  Geräusch 
cMag  od.  KUxtsch  etc.  u.  nhd.  od.  Gerassel  hörbar  wird;  —  he  klOkerd  de 
e  =  KUxtsch-ende  der  Peitsche  pip'  ût;  —  wat  klökerst  du  dar  a1  in  de  kûsc 
\che  u.  dazu  m^d.  smizzen,  ahd.  herum?  —  Wang.  (Ehrentraut,  I,  80) 
WS  smugan  od.  smiz-an  =  nd.,  20  klöker. 

fD,  8.  unter  klifen]   =  klappsen.  Die  Vocale  von  klöker  u.  nid.  kloker,  so- 

sMagen,  geissein ;  beflecken,  be-        une  von  klökern  stimmen  zu  klOtern,  bz.  kl8- 
wo   der  Stamm  smit   od.   smiz        ter,   bz.  mnld.  kleuteren,   kloteren    (pulsare 
i  auch  derselbe  ist  wie  in  unserm        crebro  ictu)  u.  wie  klötern  eine  Ablautform 
snuteii  =r   nhd.  Schmeiss  in  26  von  klatern  od.  klittern  ist,  muss  attch  kl8- 
9en    u.   in    Schmeiss- Fliege,        kern  wie  nd.  (Br.  Wb.,  pag.  781)  klakern 
utZ'  od.  Dreck' Fliege,  od.  in        (stochern,  rühren,  ausstochern  etc.)  (cf.  auch 
=    Wurf,   od.   Spalt,   Schnitt,        pr6kel,  geprökel,   prökeln  aus  prikken,  bz, 
0  wäre  es  auch  denkbar,  dass  die        von  prik,  Stich,  wovon  auch  mnld.  prekel  = 
f  Wortes  klôk   (cf.  auch  oldklôk  30  prikkel  [Stimulus  etc.]  u.  prikkeln)  mit  klak- 
hL  mhd.  kluoc,  an.  klôkr  etc.  sich        ken,  klikken,  bz.  dem  Schallstamm:  klak  u. 
n:  maculare,   bz.  atis  der  von:        klik   zusammenhängen  u.   auf  die  Bedtg.: 
ehmutzig  (maculosus,   macula-        crepitus    od.    ictus   etc.    derselben    zurück- 
ekelten,  worauf  namentlich  auch       gehen, 
(nach  Fick,  III,  53  u.  Mö-  35      klok-geter,  Glockengiesser, 
aus  klôkja)  in  der  Bedtg. :  flagi-  klok-gêterê,  Glockengiesser  ei. 

m  und  kloeki-ligr  (schmählich,  klokheid,  Klugheit,  Weisheit,  Schlauheit 

;  schandbar)   hinzudeuten  schei-        etc.    Im  Plur.  wird  es  oft  auch  iron.  im 
U  auch   die  Bedtg.:   ignavia  zu        Sinn   (dat  sunt  sm  klokheiden)   von  After- 
^er  Bedtg.  träge  stimmt.   —   Zu  40  Weisheit,  Thorheit  etc.  gebraucht. 
.  klakjan  in  der  Bedtg.:  flecken,  klok-hûske,  Keryihäuschen,  cf.  belhûske. 

schmieren,  bz.  Schmiere-  u.  Kle-  klokje,  kloktje,  Glöckchen.  —  Sprichw. : 

chen  an  Etwas  (cf.  klakken   u.        he  hed  'n  klokje  lüden  hörd,   man   he   wét 
klampe,  sowie  unter  klatte  sub  a,        nich  war  't  hangd. 
=   Klaue,  KraUe)   u,   so  auch  45      klokje-blöme,  Akelei  (aquilégia). 
haften  mcichen  etc.  gehört  wohl  klokke,  klok,  Glocke,  ehernes  od.  metal- 

.  clôke,  clook,  cluke ;  schott.  cleuck,  lenes  Geräth  zum  Läuten,  Klingeln  od.  Schall 
WB,  Klaue,  Kralle  u.  nach  Ja-  u.  Lärm  machen.  Stundenschlagen  etc. ;  da- 
luch  Ha  n  d,  wie  klaue),  to  cleuck  Äer  auch :  Thurm-  u.  Wand-  Uhr  mit  Stun- 
issen) ,  obschon  es  auch  möglich  50  denschlag  u.  übertr. :  Zeit ,  Stunde ;  —  sê 
aengl.  clôke  (unguis)  urspr.  wie  lüden  mit  alle  klokkeu;  —  wat  bedüdt  dat, 
i  ein  gespaltenes  Etwas  be-  dat  dV  an  de  klok  slân  word,  bz.  dat  de 
wie  klok  selbst  auf  die  Bedtg. :  klokken  gân  !  is  d'r  wol  brand  ?  —  't  is  mid- 
ete.  von  klakan  od,  klakjan  zu-  dag ;  de  klok  hed  nët  äfen  twalf  slän ;  — 
wovon  es  in  der  Bedtg. :  Fassen-  55  kik  insen  äfen  na  de  klok,  wo  lät  dat  't  wol 
ndes  u.  Klemmendes  etc.  aus  der  is.  —  Compos. :  bâdklok  (Betglocke),  brand- 
^espaltenes  etc.  insofern  ab-  klok  (Brandglocke),  tôrnklok  (Thurmglocke ; 
kann,  wie  ahd.  clobo  und  nhd.  Thurmuhr) ,  dörklok  (Thürglocke,  Thür- 
(s.  unter  klöfe  u.  klöfen)  u.  wie  schelle) ;  kökenklok  (Küchenuhr)  ;  waudklok 
9iebenb.  klucks  (Fangeisen)  wohl  CO  (Wand-Uhr  mit  Schlag)  etc.;  —  't  is  klok 

18* 


KLOKKR  KLOK  27%  KLOISBlElï 

drô  west,  as  ik  w6k;  —   um  klok  fôr  Btan'  auch  sog.  Glocken  (od,  GeriUke^ 

ik  klür.   —   Sprichw. :   he  mut  't  aldd  all'  u.  woran  tnan  Mopfte^  um  ein  lanUt 

an  de  grote  klokk'  hangen;  —  na  de  klok  tu   tnachen)    auf   dazu   geeigneUn 

de  knüpcl,  na  de  pott  de  läpcl ;  —  dat  klingd  od,    auf  besonderen    Gestellen   onii 

as  ^n  katôlsken  knü.])el  in  'n  Itttterssen  klokk*.  5  nm  durch  Klopfen    auf  diese  Dt 

—  ktUhael :  sin  tung  is  fan  isdcr,  sin  lip])on  Mitglieder  der  christlichen  Gemeini 

fan  mctal,  he  denkt  net  an  sin  dud  un  röpt  Kirche,   hz,    der    Verkündigung  dn 

't  so  meiinigniäl.  —  Nd,  klokke,  klokk,  klok ;  geliums    (ags,    godspel ,     cf,    ]arks| 

M nd.k\ovke\  nld.k\ok;mnld.  klocko]  afriea.  spil;   &tr.   spcllcn)    od,    zur  Fredigt 

klorka,  klocke;   ags.  clucge;  acngl  klokke;  10  rti/en. 

aigl.  clock ;  ein.,  norw.  klokka,  klukka;  schwed.  klokken-Blft|^,  kltkslA^,  a)  Glocke, 

klocka;   däti.  klokke;   ahd.  c]Qcc'd,   gloccâ,  Stimdenschlag  etc.;  —    he  was  ap  < 

gloggä;   vih(L  glockc,  gloggc;   mhtt.  clocca,  kenslag  btr;  —  nët  mit  de  klokdag 

cloca;  franz.   cloche;  2troi\  cloca,   cloeha;  't  dân;  —   b)   öffentliche   Bekannts 

piein.,  vom.  cioca;  ir,  clog;  kgmr.  doch.  16  mittelst  des  Anschlagens  der  Glocke, 

Dass  die  ahd.  u.  an.  Formen  cloccâ,  gloccâ  klokslag  holden    =   lätwas  öffentlid 

die  vollständifßtften  u.  demnach  auch  die  äl-  „Olockenschlag'^ bekanntmachen, —c 

testen  sind  n.  dieses  Wort  zuerst  eine  Kir-  Spielsbezirk;  —  he  wand  in  de  Nörd< 

c  he  n  gl  ecke  od.  dasjenige  Etwas,  woran  kenslag;  —   dat  hürd  nét  mër  to  d* 

man  mit  einetn  Schlägel  od.  Klopfet  sclüug  20  klokkenslag. 

oiL  klopfte,  um  die  Gemeine  zur  Kirche,  hz,  klokken-spiL  a)  Glockenspiel;  ^ 

zur  Evangelium-  Verkündigung  zu  berufen  klokkenslag  sub  c. 

bezeichnete,  ist  wohl  zweifellos,   sowie  auch,  klok-knäpel,  der  Klöppel  od,  SdU 

lUiss  es  mit  ahd.  cloclihôn,  clookon  (klopfen,  der  Glocke.^ 

schlagen  etc.  od.  eigentlich  [wie  klappen,  klep-  25      klâk-schîter,    Klugscheisser,  supei 

pen  etc.  u.  an.  klaka,  cf.  klakken  etc.]  Schall,  eingebildeter  Mensch, 

Klang,  od.  Geräuch  u.  Lärm  machen,   cf  klok-slftg,  s.  klokkenslag. 

klukkeu)  zusammenhängt  u.  somit  cloccâ  so-  klok-tôrn,  Ghckenthurm, 

wM  ein  Klopf-,  als'  auch  ein  Schall-  klönen,  durch  Kälte  od,  Fiost  «r 

od.  Lärm- Ding  etc.    bezeichnete.     Dass  30  erfasst  u.  befangen  werden,  Frost  od 

aber  die  ersten  Kirchenglocken  keine  gegos-  leiden   ii.    empfinden,    kalt  werden,  , 

senen  wie   die  jetzigen  waren  u.  nicht  die-  etc.;   —   he  kl8rod  ligt   (er  wird  leii 

selben  Formen  wie  diese  hatteti,  ist  bekannt  Kälte  od,  Frost  erfasst  u.  befangen,  - 

u.  wurden  vielmehr  in   der  ersten  christli-  leicht  kalt,  friert  leicht  etc.) ;  —  héhed 

rheii  Zeit  zu  diesem  liehufe  auch  Metall-  35  (er  hat  Kälte  gelitten^  bs,  gefroren); 

bleche  (od.,  wenn  ich  nicht  irre,  sogar  Bret-  klAmd   (er  leidet  Frost  u,  Aääe,  er 

ter  von  hartem  Holze,  wie  z.  li.  in  Oester-  bz.  wird  von  Frost  u.  Kälte  erfasst  ä 

reich  noch, jetzt  im  Bergbau  eine  „Klopf  e^*  *t  winter  so  f51,   as  nog  sin  l&fend  i 

genanntes  Brett,  worauf  man  mit  einem  Schlä-  sä  Sitten  all*  nm  't   für  hen   to  Uta 

gel  schiäfft,  wie  auch  das  Gebäude,  wo  die  40  könen  hêl  n6t  warm  worden;    —  we 

Schicht    klopfend   od.    klingelnd  verkündet  kinder  fOl  klömen  matten,  den  könea 

wird  „Klopfe*'  heisst),   worauf  man  mit  dejen ;  —  ik  wêt  nét,  wodefôrmandi 

einem  geeigneten  Etwas  klopfte,  gebraucht,  perde  so  lank  för  dör  stân  latenktnl 

da  die  gegossenen  Glocken   zuerst  im  G.  u,  men;    —   dat   äteoi  steid  al   so  lank 

7.  Jahrhundert  unter  der  f rank iscfien  Herr-  45  dibk  to  klömen,  dat  t  al  hast  ganskol 

schuft  aufkommen  u.   mit   der  Ausbreitung  den  is;  ~  ik  was  b&st  dôd  klÔmii,  « 

des  Christenthums  auch   nach   Deutschland  was  't  in   de  kark.   —   Daher:  fetk 

u.  den  nördlichen  Jjändern  kamen,  was  in-  starr  od.  steif  werden  durch  gefasste 

de.tsen    der    Ablntung    dieses    Wortes    von  ver-  od.  er-kalten,  erfrieren  etc, ;  —  ni 

ahd.  rlockôn  (klopfen  od.  ScImII  machen  etc.)  50  den  sunt  gans  ferkl8md  un  so  stif,  da 

um   deswillen  keinen  Abbruch    thun   kann,  erst  wat  updcieu  mut,  er  ikdVwatn 

als  die  Franken  ja  auch  zu  den  deutschen  kan;  —  he  sag  so  ferkl8md  (verfron 

u.  deutsch  redenden  Völkern  gehörten  u.  zu  dnt  etc. ;    —   dat  äten   ia  al  gani  fer 

Knde  des   r».  Jahrhunderts   in  daUien   zur  (ver-    od,  erkaltet,   bz.   kalt   geworden 

Herrschaft  gelangten  u.  dort  das  Franken-  55  man    mut    fan  't    winter  h&at  ferklön 

reich  (od.  Frankreich)  stifteten ,   von    dem  fan  kolde  umkamen.  —   Nid,  klenma 

auch  wieder   die    Glaubensboten   nach  dem  kleninen ;  mnld.  verkleuinen,  verkloema 

eigentlichen  Deutschland  sowoU ,  als  auch  klomen  (rigere,  rigesccre,  obrigere  ex  fi 

nach  Kngland  u.  Irland  zoffcn   u.   dort  so-  uhturpere  pnie  frigore) ;  mflibn,  verkh 

Wühl  christliche  Gemeinden  errichteten,  als  60  verklumen;ti/ri>ir.ftAaj>ix^klongen,kla; 


KLOEMER  277                          KLOENËN 

r.  Wb,,  Dähnert  etcjkitaaenyklo'  ^l"  das  jetzt  gebräuchlichere  Knäuel  u. 

aomen,   bg.  verklamen,  ver klammen  Knaul  hervor,   ganz  wie  auch  Knob- 

Dieses  Verb,   ist  mit  (cf,  Grimm,  lauch  aus  urspr.  klobclauch   (cf.  knûflôk) 

,  936  8ub  4,  a)   Schweiz,  klammern,  entstand.     Wegen  der  y  cf.  klaue  u.  wegen 

m  (stark  an  die  Finger  frieren,  wie  5  der  dort  zu  klaue  verglichenen  Wörter  mit 

'«in  «Min  bei  starkem  Frost  mit  nas-  der  Bedtg. :  Schmiere^  Schmutz,  Schlamm, 

l¥iden  Eisen  anfasst);  sächs.  klem-  Lehm^  Leim  od.  Klebestoff  auch  nid.  (pro- 

xm  Frost  gelähmt  od.  steif  etc.   da-  vinz.  in  Gelderland)  kluun,   kloen,   kleun, 

'   nd.  (Br.  Wb.  etc.)  klamerig  (von  kluin  (Schlammtorf,  gebaggerter  Torf),  was 

rstarrt,   ohne  Empfindung,   cf.  kla-  10  in  Groningerland  (cf.  Weiland,  307)  auch 

poten   =   eiskdUe  Hände)   etc.   von  der  Name  eines  leckern,  bz.  starken,  schwe- 

äter,  klam,  bz,  klom,  klum  von  klim-  ren,  dicken  od.  süssen  (u.  somit  auch  wohl 

der  urspr.  Bedtg.:  kleben  od.  han-  klebrigen)  Bieres  ist.  cf.  auch  nd.  (Schütze) 

xften^  fest  sitzen   (an  Etwas)   etc.,  klün  =  Torf. 

eben  lu.  2  k\Am,  sowie  auch kl^Lmpe,  15      klSnen,  a)  schwatzen,   langsam  u.  lang- 

I ,  klemme ,   klemmen   etc.   ihre  ver-  weilig  sprechen,  langweiliges  uninteressantes 

len  Bedtgti,  herleiten.    Wa^  nun  spe-  Zeug  reden ;  —  dar  Sitten  de  olde  wifen  all' 

ser  klömen  etc.  betrifft,  so  scheint  es  bi  'n  ander  to  kl5nen ;  —  he  kl6nde  mi  wol 

fries.  klomjen   aus  klam  od.   ktom,  'n  stünde  wat  för,  fan  allerhand  nêtiden  un 

it  der  Endung  jen  od.  urspr.  jan  in  20  kinderkräm,   wat  nikg  to  bedüden  harr' ;  — 

Ug. :  machen,  bewirken,  erzeugen  etc.  b)  klageti,  stöhnen,  jammern  etc. ;  —  he  hed 

Met  zu  sein,  sodass  es  wortl.  nur  ein  altid  wat  to  klonen  un  to  jammern.  —  Nd. 

;  Bewirken,  Erzeugen  etc.   von  dem  (Dähnert,    Seh  am  back)  klönen    (das- 

was  klam  etc.   bedeutet ^  das  ja  (cf.  selbe,  nach  dem  Br.  Wb.   aber:  schallen, 

'  auch  schon  die  Bedtg.:  kalt,  starr,  25  wiederschallen,    bz.    mit    durchdringender 

men  etc.  hat,   wobei  indessen  zu  be-  Stimme   reden);    dithm.   klaenen    (wie    bei 

ist,  dass  man  aus  der  Bedtg.:  kle-  Dähnert);   meklenb.  anklaenen   (angeben, 

ften  (woran  u.  worauf),   bz.  fassen  cf.  auklappcn,  ferklappen);  nfries.  (Outzen) 

w  haben  etc.  (an  etc.)  von  klimmen,  klöne  (mit  jammerlicher  Stimme  reden,  ängst- 

klam  (klebrig  od.  haftend  u.  fassend)  30  liehe  Klagetöne  von  sich  geben ,  stöhnen) ; 

nd,  auch  annehmen  kapin,  dass  klömen  nid.  klcunen;  mnld.  klcuncn,  klonen  (klop- 

Ue  Bedtg.:  „von  Kälte  u.  Frost  ge-  fen,  schlagen,  stossen);  mfläm.  kleunen,  klo- 

befangen  sein"  hatte,  wie  ja  auch  nen  (coigner,  frappcr,  buquer);  Schweiz,  (cf. 

,  klammem,  klummem  eigentlich  so-  Grimm,    Wb.    V,   1221)  klönen,   klänen 

rmell  als  begrifflich  dasselbe    Wort  35  (jammern,  ächzen,  klagen).  —  Die  Grdbdtg» 

nhd.  klammern  u.   sich  lediglich  ist  jedenfalls :  Ton,  Schall  od.  Geräusch 

r  Klebenbleiben  od.  Festfrieren  der  u.  Lärm  machen,   woraus  sich  beim  Ver- 

an  Eisen  etc.  bezieht.  gleich    von   klappen    u.    klagen   etc.   neben 

BF,  auch  kltmdôd,  klSmhakke,  klSm-  schwatzen,klatschen,  angeben,  kla- 

c, ein  Mensch  den  leicht  friert  u.  dem  40  gen  etc.  auch  die  von:  klopfen,  schla- 

alt  wird,  bz.  ein  frostiger,  stets  über  gen  etc.  des  nid.  kleunen,   klonen  erklären 

tagender  Mensch.  u.  ist  dieses  Wort  daher  wohl  ident.  mit  ags. 

9kj  frostig,  leicht  von  der  Kälte  er-  clynan  od.  clj'nan  (tönen,  schallen,  erklin- 

befangen,   empfindlich  gegen  Kälte  gen).    Ist  7iun  das  afries.  klinna   (s.  unter 

\e  etc.  u.  desJialb  stets  die    Wärme  45  klingen)  nic?U  aus  klinga  verderbt,  so  würde 

!;  —  he  is  so  klBmsk,  dat  man  hum  ein  verlornes  germ.    Verb,  klinan    od.  klin- 

t  bi  de  warme  afend  wegslân  kan.  nan,  klan,  kluimm,  klunnum  mit  der  Bedtg. : 

Knatd,  Knäuel  (f[\om\i%) ',  —  'n  klon  sonare,   clangerc  etc.    anzusetzen  sein,  aus 

—  Es  ist  wie  nd.  (Schambach  etc.)  dem  nicht  allein    die   obigen  Wörter,   son- 

;lôn;   mnd.   kluen,  klon;   nid.  klocti  50  dern  auch  unser  klcnne-holdeu  u.  klinstern 

kluwen,  klouwcn ;  mnd.  kluweu,  klo-  (wegen  des  Stammes  klinst  von  klinnan   cf. 

Id.  kluwen;  md.  klûwen  (globus,  glo-  nhd.  Gunst  u.  Kunst  etc.),  sowie  oberd.  klin- 

tgs.  cliven,  clcovcn  (auch  schon  con-  sei  (Glöckchen,  Schelle),   klinscln    (klingeln, 

ïon,  clj'n)  contraJi.,  was  aengl.  clcowe ;  klirren),  schien,  klinscln  (winseln  etc.),  tgrol. 

!w;  mnU. klouwe, klu WC ;  a^.  diu wa,  55  klinstern,  klenstern  (klügeln);   hochd.  kldn- 

y  chliwa,   cliwa,   o(]?.  chliuwi,   chliwc  sein    (schmeicheln  etc. ,   cf.    Grimm,    Wb. 

glomas)  lautet.     Aus  dem  Diminu-  unter  klönen  u.   klünseln)   etc.   hervorgehen 

d.  cliuwcli;  mhd.  chliwcliii,  chliwel,  konnten   u.   von    d^'ssen   l^äter.  klan    auch 

i  cleubKn,  kleule  ging  klcuc],  bz.  nhd.  mnd.  (Seh.  u.  L.)  k\ainnye  (Mühe,  od.  rieh- 
st u,  durch  Eintritt  eines  „n^  statt  60  tiger  wohl:  Unruhe,  Lärm  etc.,  od.  vielleicht : 


KLOENER 


278 


KLOEB 


Klagen,  Jammern,  Stöhnen,  hz,  Geklage,  Ge- 
sU'fhne  etc.)  u.  klant  (hut,  hell,  tönend,  bz, 
das,  was  tönte  u.  schallte  od.  Sch(dl  u.  Ge- 
schrei machte)  sich  gut  ableiten  Hessen,  wah- 
rend beim  Vergleich  des  I*rätcr.  klum  (cf, 
klömen)  u.  buiid  von  klimmen  u.  IûdcIpii  anch 
aus  klun  eiu  Stamm  klunt  od.  k]und,  sotoie 
oberd.  klutiz  neben  klunt  hervorgehen  konnte^ 
worüber  Weiteres  unter  kliindern. 

Als  y  für  dieses  Stammverb,  klinan  od. 
kliniian  (soiuirc  etc.)  würde  fuich  Analogie 
roit  kinau  aus  kian  (cf.  kinen)  idg.  gir,  gr, 
bz.  gar  (soiiare)  anzusetzen  sein:  wovon  auch 
skr.  gir  (vox)  etc.;  während  von  den  aus 
gar  weitergebildeten  Stämmen  garg  u.  gargh 
an.  klaka  (schreien,  jammern,  klagen)  u. 
unser  klagen  hervorgingen. 

Vergl.  weiter  auch  krOnen,  womit  kl^^nen 
formell  u.  begrifflich  am  besten  stimmt  u. 
wobei  man  nach  Analogie  von  kinan  aus 
kian  auch  annehmen  könnte,  dass  aus  einem 
von  der  y  gar,  gra  (cf.  kraic  u.  kraieu)  abge- 
leitetes gcrm.  kra-an,  kra-jan  (Schrei  od.  Ge- 
schrei machen)  auch  ein  altes  V^erb.  kranan 
(krön),  hz.  klanan  (klon),  ahd.  chranan  (chruon) 
entstand,  wtwon  dann  srnoohl  klonen  als  krö- 
nen (cf.  krönen  am  Schlu.sse)  abzuleiten  sein 
würde,  falls  sie  nicht  von  einem  Vräter.  klun, 
klon  =  kian  (cf.  klömen  von  klum,  klom  = 
klum  von  klimmen  od.  unser  bund,  îúd. 
bond  =  nhd.  band),  bz.  krun,  krön  =  kran 
eines  alten  Verb,  kriuan,  klinan  als  Krwei- 
terunq  von  kri-an  (schreien  etc.),  was  auch 
das  ^tammverb.  twn  kraien,  kreien  etc  sein 
könnte,  abzuleiten  sind. 

klöner,  langweiliger  Schwätzer y  bz.  Klä- 
ger, Stöhner  etc. 

klönere,  gcklüne,  langweiliges  Geschwätze, 
bz.  Geklage,  Gestöhne  etc. 

klop  (auch  klops).  Schlag,  Puff  etc.;  — 
he  gaf  lium  'n  klop  up  de  kop ;  —  he  hed 
kloppe  (od.  klopse)  kregen.  —  Nd.  klop, 
klops,  bz.  klopi»,  klopps;  nid.,  mnld.  klop 
(ictus,  pulsus).     Ablaut  von  klaj),  klaps. 

klop-hamer,  Klopfhammer,  Hammer  zum 
Klopfen,  gewöhnlicher  klopper  genannt. 

kloppe,  klopp',  a)  Schlag-Ding,  Schlag- 
geräth,  Schlägel^  Prügel  od.  Keule,  Knüp- 
pcl,  schwerer  Stock  etc. ;  —  gif  hum  ôn  mit 
de  klopp'  up  de  kop;  —  ho  sitt  under  de 
kloppe  (er  sitzt  unter  detn  Prügel  od.  Knüp- 
j}cl,    bz.  unter  dem  Stock  od.  der  Fuchtel); 

—  b)  dns  Klopfen  od.  Schlagen  u.  l^ügeln 
selbst ;  —  so  hobben  hum  in  de  kloppe  liad. 

—  Compos.  flägel-kloj>p* ,  der  Schlägel  des 
Dreschflegels.  —  Nhd.  Klopfe. 

klopi^en,  klopfen,  schlagen,  hämmern,  pul- 
siren  etc.;  —  an  de  dör  ((hI.  fcnster  etc.) 
kloppen;  —  he  klopd  hum  wat  dör;  —  ho 
klopd  hum  de  pels  ut ;  —  't  hart  (od.  \  gc- 


wêten)  klopd  ham ;  —  Uér  UoppcB  fll» 
der  klopfen^  bs,  auaUopfen,  anwiAito)?- 
Bténen  ktoppen  (8Uine  wcMageH^  {«.«ndk 
gen) ;  —  eier  kloppen  (Bier  9ek\a§m,  k 
6  zerschlagen  su  Schaum)  ;  —  kloppe  Imilli 
up,  hz.  ut  't  bedde;  —  w!  mattem  nnt 
hum  ankloppen ,  wo  wtd  he  d'r  nt  b  ik 
etc.  Auch  ntbêt.  dat  kloppeo.  -^  Uafpa 
(od.  klukken)   in  de  kop;   —   hart-UippB 

10  etc  —  Nd,,  nld^  bz,  mnd,  «.  mmUL  U^p 
(pulsarc,  pabitare,  tondere,  ferire;  cmtai^ 
8.  unter  klaphiogst) ;  ahd,  elophda,  drik; 
amhd.  chlophen ;  thhd,  klophen,  UoplBL  - 
Es  hatte  früher  auch   «A«ir«o  wie  kkpni 

15  (cf.  Grimm,  Wb,,  unter  klopfen)  ikh 
dtg.:  schlagen  od.  stosaen,  doM  €$  i  cAcl^ 
wie  es  ja  auch  mit  klappen,  klepM,  Uai 
von  Hause  aus  (b.  aud^  unter  Idopps  m 
mnld.  kloppel  etc.)  syn.  ieL 

20  klopper,  KUmfer  od.  Gerâtik  (z.  R  mâ 
ein  Ring  an  der  Thür)  zum  Kkffm;  i 
Schlägel^  Hammer  etc. ;  —  'n  kohai  Uf' 
per;  —  klêrklopper;  —  dOrklopper  ik;- 
b)  Persmi  die  klopfi  =  aUW^w^nkEr. 

25  —  he  Î8  'n  dügtigea  klopper.  —  Ine.  wd 
auch  das  Gewisaen  klopper  odL  nldmv 
genannt,  was  an  klappen,  &r.  anklappei(» 
klagen  etc.)  erinnert,  obêehan  wir  nid 
80  nur  al8  den  Klopfer,  hz.  Anklepfif 

SO  in  der  Bedtg. :  ISrinnerer,  Mahner  dt  §h 
brauchen.  --  Nd.,  nid,,  bz,  mmd,,  wmUL  Ui^ 
per;  mhd.  klophaere,  klopfaere  (pnlnt«).- 
Es  ist  wegen  steten  WeAzeiê  von  mutUH^- 
dem  „r^  u.  „l*'  formM  u.   hegn^UAmi 

35  eins  mit  mnld.  kloppel,  kluppel  (>tipc%'^ 
baculus,  baculum,  dava),  ufofir  Kiimm 
die  Formen:  kleppel  frf,  klftpel  m.  kd^A 
u.  klippel  hat  —  bz.  mü  nhd.  odL  ébmi,  t^ 
Grimm,  Wb.  V,1U23)  Klopf  ein.  KUV 

AOpel  (wovon  kldppeln  =>  unzermïzÊffm 
u.  Knüppel  etc. 

kloppere,  Klopferei,  Häztmerei,  AM- 
gerei  etc.;  —  wat  is  dat  dAr  lôr  \  khf 
perê  od.  gekloppe,  geklopper ;  —  lé  Mki 

45  'n  kloppere  mit  'n  ander  had. 

klör,  Couleur,  Farbe,  Béthe,  hz.  derSddt 
od.  das  äussere  Ansehen  der  DiuM,  szzk 
dasselbe  durch  den  Beflex  der  LitMUlMÊ 
dem  Äuge  erkennbar  wird;  —  de  Ulr  dl| 

50  hum  ut  an  in  (er  wei^seUe  die  Ark  itf 
Scham,  Schreck,  Bestürzung  etc);  —  ll  1^1 
ördendlik  'n  Witten  kl5r,  so  feiftrdoil  A' 
—  de  appels  lOnt  (od.  dat  gôd  ele.)  kdt 
fan  klör;  -^  sin  klör  iB  gmni  weg;  —  ^: 
licd  Bin  klör  hêl  un  dal  rarüuren;  —  ftk' 
gîn  klör  of  gör  an;  —  wen  t  bk  hâU 
klör,  hed  't  dog  nêt  én  gör ;  —  he  klrf  äl 
to  uose  klör  (iig.  statt  Ptirthei).  —  !^.)^ 
klöre ;  nid.  klenr,  aus  franz.  coolev,  M 

60  lat.  color,  was  nach  Ftek  wü  AiJbIcat 


55 


ELOEREN  279  KLOS 

e  (tf,  2  hälen  ctc.)   zwr  y  kal,   kar  VergleicfU  man  nun  weiter  die  ÄblatUformen 

ken,  verhüllen   etc.)  gehören   soll  ti.  klcp,   klip,  klop,   klup   von  klap   (verstärkt 

tds  ein  bedeckendes  (aufgestriche-  klaps,  klips,  klops,  wie  klats,  klits  von  klat 

.  aufgetragenes)  Etwas  (cf.  farfe  od,  etc.)  u.  htüt  man  dazu  mnld.   (s.   hei  KU. 

Sthminke)  aufgefasst  ist.  Möglicher-  5  pag.  302  unten  u.  oben)  klossen  u.  klotscn 

ind€89en  gehört  es  in  der  Grdbdtg. :  (pulsare,  piiltare  etc. ,   cf.  1  klotseu),   sowie 

r,  Schein  etc.  init  lat.  calere,  calor  etc.  \oeiter  mnld.  (KU.)  kles^,    klisse  u.  klitte 

ras  etc.    (cf  klär  u.  s.  Fick,  I,  44)  =  Klette,   bz.  unserm  2  kladde,  —  klesse 

^  kar  od.  gar,  brennen,  flammen,  glü-  (glomus :  lila,  capillamenta  vel  similia  in  globi 

fc  10  figuram  convoluta  et  cohaerentia) ,  klesseo, 

r6i,  a)  von  Farbe  passen  u.  stimmen  klissen  (adhacreo,  adhaerescere,   affigere)  u. 

^erhai^  stimmen  etc. ;  —  dat  klörd  nêt  weiter  zu  klossen,  klotsen  (pulsare  etc.)  nnld. 

ander;  —  b)  färben,  sich  färben   od.  klets,  ketse  (ictus  resonans,  fragor),  kletsen 

(  fli.  Böthe  bekommen,  glühen,  Farbe  (rosono  ictu  verberare)  u.  klutsen  (quatere, 

'âihe,  Schein  ti.  Glanz  haben  u.  von  15  concutere),  sowie  auch  noch:  an.,  isl.  klessa 

fében,  farbig  u.  bunt  sein  etc. ;  —  de  (Hnere    etc.)    klessa    (litura) ;    fiarw.     kless 

I  fangen  an  to  klören ;  —  sê  klördc  (Klatsch),  klessa  (anhangen,  kleben ;  platzen ; 

erbte  sich,  bz.  sie  bekam  Böthe,  wurde  klatsclien),  klessa  (sudeln,  klecksen) ,  klessa 

glûhete  etc.)  so,  dat  se  net  so  rôd  was,  (Klumpen,  Masse)  etc.,  klussa,  klysa  (sudeln 

rose;  —  dat  wer  klörd  up  (das  Wet-  20  etc.),  klysa  (Klack,  Klumpe  etc.),   so  muss 

iU  sich  wieder  auf  od.  wird  wieder  jedenfalls  zwischen  mnld.  klos,  klot  od.  nhd. 

f.  schön);  —  dat  gôd  fangd  an  to  fer-  Klotz,  &2r. mn/d klossen  (ludere  sphaeraetc.) 

i  (das  Zeug  fängt  an  sich  zu  ver-  od.  u.  klossen  (pulsare)   od.  nhd.  klotzen  u. 

îfen);  —  daher:  klörd  (coloratus),  far-  den  andern  obigen  Wörtern  ein  naher  Zu- 

mnt  etc.,    im   Gegensatz  zu  weiss  od.  26  sammctihang  bestehen  u.  haMe  ich  trotz  der 

rs ;  —  de  ên  was  swart,  de  ander  wit  Synonymität  von  mnd.  kloot  u.  klot,  bz.  nhd. 

darde  klörd  gekledt;  —  klörd  gôd.  Kloss  od.  Klôss  u.  Klotz  es  doch  für 

îj   Klotz,  grösseres  od.  kleineres,  aber  richtiger,  beide  Wörter  nicht  mit  einander 

^erhâUnissmässig  dickes  (oft  auch  run-  zu  identificiren,  sondern  si£  vorerst  voüstän- 

.  kurzes  Stück  Holz;  —  du  kanst  d'r  80  dig  von  einander  zu  trennen   u.  beide  von 

'  klossen  legen  leggen,   dat  't  fat  net  verschiedenen  Stämmen  abzuleiten. 

mild;  —   slag*  d'r  'n  klos  för,  dat  't  Was  nämlich  mhd.  kloz,  klotz   (gleba, 

«id.  —  Davon:  Dimin.  kloske.  Klotz-  massa),    bz.  mnld.  klot   u.   klos  betrifft,   so 

Heiner   Klotz,  bz.   auch  ein  rundes  gehe  ich  beim  Vergleich  von  mhd.  kletzen, 

hen  od.  BöUchen ,   worauf  das  feine  35  beklctzen  (besudeln,  beschmieren)  zu  unserm 

od.  Maschinen- Garn  gewickelt  ist;  —  kladden,   sowie  beim  Vergleich   von  1  u.  2 

tat  mt  wo!  äfen  twê  kloskes  gären  ût  kladde  zu  nhd.  Klette  u.  weiter  zu  un- 

ikel  (Laden)  halen.  —  Nïd.  klos  (kur-  serm   klatte   od.  dem  obigen  mnld.  klesse, 

ickes  Stück  Holz,   Kloben,  Knüppel,  kliwe  (lApim)  davon  aus,  dass  der  für  Klotz 

Bau  od,  Kugel,  BoUe  od.  ein  sonsti-  40  nach  kletsen,  bz.  mnld.  klotte  (gleba,  massa, 

ück  Holz,  worum   u.  worauf  Garn,  glohuB)  anzusetzende  Stamm :  ahd.  kloz,  and. 

H,  Drath  etc.  gewunden  wird);  mnld.,  klot   (nasal,  klonz,  klont,  bz.  klunz,  klunt) 

.  klos  (globuB,  sphaera,  coleus,  testis).  wie  klip,  klop,  klup   (nasal,  klimp,  klomp, 

^ie  aus  mnld.,  mfläm.  klotsen   neben  klump)    eine    blosse  Ablautform    von    klaz 

1  (ludere  sphaera,  bz.  jouer  ä  boule  ä  45  (urspr. :  fragor  od.  crepitus  u.  so  auvh :  ma- 

I  nn  anneau  de  fer)  hervorgeht,  ist  klos  cula  u.  ferner  auch :  Bruch,  Biss,  Spalt  etc., 

:lot8   =r   mhd.    (Lex er)   kloz,   klotz  cf.  klak   u.  klap  mit  ihren  Ablauten  klik, 

pen.  Klotz) ,  od.  wie  dieses  aus  kloz,  kluk  etc.,  bz.  klip,  klop,  klup)  ist,  wobei  sich 

Id,  od.  nd.,  mnd.  klos  u.  klots,   aus  denn  einerseits  (cf.  auch  1  u.  2  klam,  neben 

nd.  klot  (gleba,  massa  od.  urspr.  ma-  50  klampe,  klampen,  klimpc,  klimmen  etc.)   so- 

bz.  Fleck,  Schmutz,  Schmiere  etc.  als  wohl  aus  Schmutz  od.  Klebe- Ma terie, 

ioff.  Anklebendes  etc.)  od.  klut  (nasal.  bz.  aus  adhacrcrc  etc.,  als  auch  andererseits 

klont  u.   verstärkt  klois,  kluts)   her-  aus:  Spalt,  Biss,  od.  aus  spalten,  r ei s- 

<mgen,  womit  neben  mnld.  klotte,  klonte  sen  etc.  (cf.  klatte  u.  klotte,  sowie  klot  od. 

,  massa),  klottercn  (coagulari),  klotcr-  55  klunt,  klump  ctc.)  die  Bedtg. :  gleba,  massa, 

(=z  nhd.   Klitterbuch,   bz.   unserm  2  globus  von  selbst  ergeben.      Wegen  des  Zu- 

)  u,  unserm  klnnte,  kluntje  auch  wohl  sammenhangs  mit   \  u.  2  kladde  u.  klatte, 

klate,  klûtje  zusammenhängen,  sofern  klotte  etc.  od.  dem  Schallstamm :  klad,  klat, 

nicht  für  klûte  steht  u.   mit  klot  etc.  ahd.  klat  u.  klaz ,   bz.   ablautend  klid,  klit, 

\,  Kloss  od.  Klos  s  zusammenhängt.  ^  k^z   u.   klod,  klot,   kloz   ver  gl.   noch:   in 


KLOSKE  KLOESKE                   280  KLOETER-KRAM 

Grimm  (Wb.  V,  1221)  klodcr  (macula  oci.  dem  Dimin.  kloezel  vom  klAi),  Ute 

Fleck ;  Klumpen  Schleim),  bz,  Schweiz,  klod,  waUscun  reisgem  od,  plalzen  têc),  m 

klot  (Schmutzfleck,  Schmutzklunker),  kloden,  ha^,,  östr.  (d.  Grimm^  Wb.  tmlerl 

kloteii  (sudeln)  zu  klatcr,  bz,  unserm  klatcn  bz.  SchmeUer)  kleiuen,  kkrizen  (j 

u.  kladde,   sowie  ferner  (Grimm,  Wb.  V,  6  etc)  noch  erhalten  bUeb.    Da  kiefk\ 

1248)  klottcrn,  klotten  (klappern  =  unserm  sen  eine  y  klat,  oM.  kliu  anmin 

klatern  u.  klötcrn);  aengl.  (Stratmann)  so  steht  niehU  tm  Wege,  umsoldieâ 

dot,  clod  (glcba  etc.),  clote,  clate  (lappa  =  laut  von  klat,  klit,  ahd.  klaz,  küz  |ft 

2  kladdc    od,  nhd,   Klette  od.   =  mnld.  crepitus;  macula;  rima,  rnpta,  înOú, 

klcsse ,   klisse  aus  kletse  vom  verstärkten  10  tura  etc.)  antuseken,  sodass  and.  kK 

Stamm  klats,  klcts  =  ahd.  klaz,  Schmutz  kloz  (s.  unter  klos^)  dtred  au«  klaL  Üb 

od.  Klebendes  u.  Anhängendes),  so-  vorgingen,  dagegen  aber  and.  Uôt,ktt 

wie  clotte  (gleba)  =  mnd.  klottc,  bz.  klot  u.  richtiger  ufolU  dessen  Thes%a  UAtf,  k 

klont,  sowie  weiter  (vom  Begriff  roacula  /c/.  bz.  kfiutâ,  kliotä  etc.  od.  ahd.  Utel,  U 

1  kladde  u.   klak]  ausgehend)  auch  aengl.  16  6^.  kliozâ,  kliuza,  kliezâ  in  der  Beef: 

cland,  clond  (injury)  etc.  —  Zu  klos  cf.  auch  späUenes  od.  geborstenes  Etwai,  k  t 

8  kliiso.  spaUenes  od.  abgesprungenes  Ebmék. 

kloske,  klö8ke,  Klötzclien.  —  Nid.  klosje;  dem  von  klut,  kluz  abttammesden  Fcrfcl 

mnld.  kloskcn.    cf.  klos.  tan,  kliozan  abstammen.     Weilim  &  i 

klossen,  mit  einem  Klotz  (cf.  klos)  fest  20  unter  klut  etc, 

machen  od.  fest  legefi;  —   du  must  dat  fat  kltt,  klëte  (Plur.  kldten),  Hoit;ii 

kloBsen,  bz.  fastklossen.    cf.  1  klotsen.  klot. 

klostor,    Kloster,   abgeschlossenes  festes  klote,  s.  kl6t  u.  klôtitok. 

Haus,  worin  Mönche  u.  Nonnen  abgeschie-  klotea,   Haufen  nuKhen,  in  &■/« 

den  von  der  Welt  leben.  —  Afries.  klâster,  25  Klumfien  setzen;  —  törf  klôteD,  WÜj 

klacstor;  wfries.  kloostor,  kloaster;  nd.,nld.  nen  Torf  zum  ferneren  Troetunn* 

kloostcr;  isl.  klaustr.    Mit  as.  klûBtar;  ags.  fen  (s.  kl6t  sub  d)  setzen. 

rliiiistor,  clustr  (Schloss,  Bicgel,  Haft) ;  mnld.  kl9ter,  a)  Rassel  (crotalam,  cf.  Wa 

kluyster  (obex),  sowie  auch  wohl  mnld.  kluy-  Ding,  womit  man  Geräusch  od.  JâiM 

ster;   nid.  kluistor   (compes,   vineulum)   aus  30  -^  h)  (persönl.)  LärmnMcher,  noMtnu 

lat.  claustrum   von  cluiido,  clausi,   clausuni,  kleines  Kind,  das  lärmt  u.  speäM  n 

claudere,  wovon  auch  1  kluse.   cf.  slos,  slöt  ruhig  ist,  bz.  weiches  sich  lärmend  t-  J 

u.  shiteu  wegen  der  j/  von  claudo.  sjnelend  umhertreibt ;  —  dnlû^jeWtff, 

klot,  s.  klotte.  du  wol  stil  wesen,  o<2.  8Ül  Bitten,  o  * 

klot,  klote  (Piur.  klôtcn),  a)  Kugel;  na-  35  den  etc.;  —  't  is  so  'n  regten  Ittlj« ' 

mentlich  diejniige  hölzerne   Kugel,  welche  (od.  klöterbüks),  man  kan  d*r  Dflaij 

zum  sog.  klot^chetcn  (s.d.)  gebraucht  wird ;  fangen.  —  Nd.  (Schütse)}A'ô^i^ 

—  h)  ein  dickes  rundes  od.  halbrunde  Stück  etc.);  nid.  klenter  (ein  artiges^  ff^ 
Holz,  bz.  ein  Klotz,  welcher  unten  am  sog.  Kindchen,  besonders  Mädchen ^  «wd 
kUMstok  (s.  d.)  befestigt  ist;  —  c)  Hode,  40  belkousje  genannt,  cf.  v.  Dal e),  cf.\ 
testis,  gewöhnlicher  klBt  od.  klötc  genannt;  VXhi^T'^XiV» (BassdbiUihst  cd.is» 

—  d)  ein  Klumpen  (cf.  klrtt)  od.  Haufen,  fig.  kleiner  Lärmer  etc,,  cf.  kUker  i 
namentlich  von  Torf,  der  in  solchen  klôten  klSter-biiSHe,  Basset-  od.  KUmf^ 
genannten  Haufen  zum  Trocknen  aufgestellt  bz.  eine  blecherne  Büchse,  worin  n 
wird  u.  wm^on  daJi  Verb,  kloton  (s.  d.)  wei-  46  sich  kleine  hohle  Metaükugdn,  od 
iergebildet  ist.  —  Nd.  (Schütze)  klogt  Glöckchen  befinden,  um  damä  zu 
(Haufe,  Klumpen,  Knolle,  Hode),  (Scham-  od.  ein  klingendes  Geräusch  zu  ma 
bach)  klÄt  (KUm,  Hode);  mnd.  klot  (Kloss,  kl5terê,  a)  geklöter  (Gerassel eU 
Klumpen,  Kugel,  Ball,  Hode);  nid.,  mnld.,  Kleinigkeit  etc.;  —  'n^klOteré  geM 
mfläm.  kloot  (globus,  Kphaera,  ^^luiis,  colcus,  50  de  klötoreen  kan  ik  m!  nich  bäite 
testis);  wfries.  k\oai;  nfries.  klot  (Klumpen,  klöterkrâm;  klatteré. 

Haufe,  Kugel);  an.,  isf.  klot  (capulus  entjis  kl5ter-|;eld,  kleine , klingende  M\ 

od.  globuluR  capuli);    nnrw.,    schwcd.    klot;  geringes,  dünnes,  klingendes  Geld, 

<//{/!.  klod^.klodo  (Kugel,  Hode);  mhd.  kloz  münze.  —   Nid.  kleutorgeld.    —   i 

(Klumpen,  Bali).  —    Ks  ist  ident.  mit  klut  55  gold  u.  klÖterkrâm. 

u.  wird  nach  ags.  clut  (lainina  etc.)  wohl  zu  klöterîff,  klimperig,  kleinlich  eU 

einem  verlornen  germ.  -goth.   Verb,  kliutan ;  is  mi  to  klOtmg  od.  klöterg.  —  N 

as.  kliutan;  ags.  clootau;  ahd.\i\\ozîi\\  (spal-  klOter-kram ;    t.  q.   klimper-  ori 

ten,  reissen,   springen,  bersten,  platzen  etc.)  knun;  —  mit  de  kldterkrâm  kan 

gehören,   was   im  mhd.  klo(*zeu   od.    (nach  GO  upholdcn  od.  befaten.  —  Nd^  klöt 


lOETËBN                         281  KLOT-STOE 

• 

sdn^   klappern,  kîin^em  darin  besonders  geübte  Person  einen  klôt  in 

d  mit  't  geld  od»  mit  de  einem  Wirthsliause  einer  andern  Stadt  etc, 

kûken  klöterd  in  de  dop  aufhing  u,,  wenn  derselbe  abgenommen  wurde, 

(  schon  ftn  Ei,  bs.  ist  zum  gegen  die  von  der  andern  Stadt  od.  ParÜiei 

1»  Ei  reif),  was  scherzh.    5  dazu  erkorne  Person  mit  dem  klôt  werfen 

irathslustige  Mädchen  an'  musste ,  wobei  dann  gegenseitig   (wie  beim 

Km  man  auch  die  Bedens-  Wettrennen  in  England  etc.)  von  beiden  Sei- 

klöterd  al  in  de  dop,  od.  ten  ein  oft  bedeutender  u.  von  den  beider- 

"ûne  mal  al,  wie  die  rei-  seitigen Bekannten  zusammengebrachter  Geld- 

Schoie,  wo  auch  die  Letz-  10  einsaiz  verspielt  wurde  u.  auch  Wetten  auf  das 

^  bz.  bald  von  den  reifen  Gewinnen  od.  Verlieren  der  sich  als  Gegner 

igt  wird,  wie  das  Ei  vom  gegenüberstehenden  Kugelwerfer   (klôtschê- 

e  Sache  wie  Spielerei  od.  ters)  gemacht  wurden.  Am  Schluss  fand  dann 

achten  u.  behandeln,  sich  ein  oft  grosses  Gelage  (klôUchêterbêr)  staU, 

%ü  beschäftigen,  seine  Zeit  16  wobei  es  dann  noch  oft  blutige  Köpfe  setzte, 

etc.;  —   he  klöterd  d'r  1.  klotzen,  dasselbe  wie  klatsen,  aber  mit 

-  he  klöterd  (od.  klüterd)  dumpfem,  dem  Vocal  „o**  entsprechenden 
ferklöterd  ("(xl.  ferklüterd,  Ton;  —  he  klotsd  dat  d'r  tagen  an,  bz.  np 
tid.  —  Nd.   (Schütze  de  grund,  dat  't  drônde,  bz.  dat  't  in  hun- 

7em,  rauschen  etc.);  nid.  20  derddûsend  stükken  flog.  —   Nid.  klotsen 

kleuteren,  kloteren  (tudi-  (tosend  schlagen  od.  anschlagen  etc.,  bz.  mit 

ire  crebro  ictu).    cf.  kla-  lautem  Gekrach  zerschellen ;  Hooft:  aan  't 

z.  schtiimend  zout,  dat  klotsende  op  een  klip 

von  klot  od.  1  klotte  =  etc.) ;  mnld.  klotsen  u.  klossen  (pulsare  etc., 

der  Bedtg.:  Fetzen,  Lap-  25  s.  unter  klos);  nhd.  (Grimm,    Wb.)  klo- 

.  dünnes,  leichtes  Etwas,  tzen  (a.  conglobare  etc.,  cf.  klampcn;  — 

der  von  Klumpen,  Haufe  b)  rammeti  od.  mit  einem  Klotz  einschlagen, 

ichtes,  ärmliches,  dünnen  eintreiben,  einkeilen  etc. ;  —  c)  einen  Stamm 

-  8ê  trekd  (od.  hangd)  ên  klotzen  od.  davon  das  ungleiche  Ende  ab- 
r,  dat 't  ên 't  ander  dckt ;  30  sägen  u.  ihn  sozusagen  zu  einem  Klotz 
age ,  bz.  eine  Zusammen-  machen ;  —  d)  plump  u.  klotzig  od.  mit  Ge- 
höft lustiger  leichtlebiger  rausch  auftreten,  trampeln  etc.,  cf.  engl,  clamp 
unger  Mädchen  od.  jun-  unter  klampcn,  bz.  unser  klumpen  etc.).  — 
i  Geschlechts;  —   wi  wil-  Zu  klots,  bz.  klos. 

'  'n  kloije  (od.  klotjedag)  85  2.  klotsen,  blechen,  zahlen,  bezahlen,  büs- 

hter  hebben  morgen  afend  sen  etc.;  —   't  nagte  mal,   wen  wï  wer  spö- 

der,  den  willen  sê  dat  gcld  len ,  den  willen   wi  hum   klotsen  laten ;  — 

)rûgam  hör  gäfen  hed.  —  dar  schal  he  wer  för  klotsen,  dat  he  mi  H 

dotjedag  hört  man  häufig  gcld  güstern  alF  so  ofwunncn  hed ;  —  he 
ing  klotje-hochtid,  wa^  bei  40  hed  d'r  dtigtig  för  klotsen  must,  dat  he  hum 

lurchaus pleonastische  Be-  hauen  hed.  —  Nd.  (Danneil)  klotzen.  — 

lieh  ein  Fest  od.  Freuden-  Bezieht  sich  dies  auf  mnld.  klotsen  od.  klos- 

verbunden  mit  Tanz  und  sen  (ludere  sphaera  etc.,  s.  unter  klos),  weil 

ichnet.    Das  nd.  klattjen-  derjenige,  der  den  klots  od.  klos  (d.  h.  die 

nach  dem  Br.  Wb.  (11,  45  Kugel)  wirft,  oft  einen  Pudel  macht,  od.  im 

r-  od.   Lumpen- Schmaus,  klotsen  genannten  Kugelspiel,  oft  verliert? 

e  (IJ,269)  ein  Fest,  wo-  Oder  heisst  es  soviel  als  den  Klotz  od.  (im 

gealbert  wird.  cf.  1  klotte.  fig.  Sinn)  den  Dummerjan  machen ,   bz. 

ine  hölzerne  Kugel.    Di-  der  Klotz  od.  Dummerjan  sein,  sodass 

50  „he  schul  klotsen^  soviel  heisst,  als  er  soll  der 

•  klôtstok.  Dumme  u.  Betrogene  sein,  den  der  Geg- 

-  fig. :  plumper,  dummer  ner  im  Spiel  od.  auch  sonst  durch  Klugheit 
t 'n  regten  klots.  c/.  klos.  u.  List  sozusagen  zum  Klotz  macht  (od, 
ugelwerfen,  bz.  das  Schies-  jedenfalls  machen  will)  u.  zum  Zahlen  zwingt? 
it  der  klot  genannten  Ku-  55  —  Wegen  der  Bedtg. :  ,yEtwas  od.  Eines  zu 

*  letzten  Jahren  mehr  ver-  einem  Klotz  machen*^  cf.  nhd.  klotzen 
tervergnügen   war  früher  unter  1  klotzen  in  Grimm,  Wb. 

,    dass   manchmal  ganze  klot-stok,   einzeln  auch  blos  klôte  ge- 

.  Gemeinden  etc.  sich  ge-  tuinnt.  Es  ist  dies  ein  Stock,  woran  od. 
'derten,  indem  dann  eine  60  worauf  unten   ein  rundes   od.   halbrundes 


KLOTTE  KLOT  282  OiUFE 

Stück  Holz  (od.  klôt)  ah  Kopf  brfestigt  ÜA,  nidU  aüein  tUuaObe  Wart  itt  wu)ä 

damit  derselbe^  beim  Versenken  od,  Einstoa-  doch  jedenfaiOs  dawmabjfdeitdä)^! 

sen  in  das  Wasser,  nicht  zu  tief  in  den  auch  wörtL  ein  Etwa$  war,  oiem 

Schlamm  des  Bodens  eines  Grabens  od.  Ca-  stand  od.  ein  Seinu.  Wesenku 

nals  eindringt.     Derselbe  wird  als  Spring-  5  wo  Eines  od,  JEtwas  springt,  91 

stock  von  Landleuten  u.  Jägern  etc.,  sowie  sich  aufthiU,  offen  ist  etc.,  od.iAm 

als  Schiebebaum  von  Schiffern  benutzt,  wo-  Sprung-Zustand  befindet  u.  dam  m 

her  das  Schieben  der  Schiffe  u.  Kähne  mü  Da  nun  aber  spaUen  gleich  lick^ 

diesem  klôtstok  od.  klote  bei  uns  klôtjen  u.  fen  sein  etc.  u.  springen  atiAm 

bei  den  Niederländern  kioeten  genannt  wird.  10  hüpfen  u.  tanzen  út,soaun 

—  Nd.  ('âfcAü^^tr^kloot.klootstok  (Spring-  klärlich,  daes  klacht,  klufk,  &i.kU 
stock);  nid.  kloet  (Schiffsbaum,  Kalkstösser) ;  die  Bedtg.:  entweder  von  Ziatud  1 
mnld.  (KU.)  kloet c,  kloetstok  (contus,  basta  wm  od.  Jemand  offen  iä,  htm 
nautica  longa  et  robusta,  inferior  plerumquc  nen  Kopf  hat  u.  klug,  wittig  «.  lA 
parte  obtusa  etc.).  15  u.  so  in  die  von:    Witz  u.  4»  (i 

1.  klotte,  klot,  Lumpe,  Hure,  gemeines  unter  klttcbtig)  etc.  od.  indietmiM 
Weib  etc.,  cf.  klatte,  wovon  es  eine  Ablaut-        od.  ergötzliches,  bduatigenda  %•  ^ 

form  ist,  wie  auch  das  für  klos  od.  klots  des  J^was,  bz.  in  die  von:  Sdumk, 

angesetzte  nd.  klot.  etc.  überging.  Bestätigt  wird  Ha  ÊfA 

2.  klotte,  klot,  eine  ordinaire  eng  an-  20  engl,  clyfty,  wm  ja  ais  Weiter¥lén 
schliessende  (gewöhnlich  schwarze)  Weiber-  clift,  cleft  (Kluft  od.  Sprung,  Bitt, 
Jutube,  ohne  Besatz,  bz.überhaupt  eine  Haube;  etc.)  dasselbe  Wort  ist  wie  klûfiif^ 

—  wat  liest  du  d&r  för  'n  olden  klotte  up  ser  kluchtig,  klüftig  u.  HnersêUéâ] 
de  kop  ?  —  Aus  franz.  calotte.  zerklüftet,  gespalten,  zerbroekm,  fR 

klüve,  klöven,  s.  klöfe  etc.  25  gen,  schroff,  jäh,  f eisig  etc.,  oiA 

klucht,  kliicht,  klüft,  Schwank,    Posse,  aber  auch  die  von:  lebhaft,  mmtir^l 

possirliche  od.  scherzhafte  spassige,  vergnüg-  Uiälig  etc.   haJt,   welch  Läzten  üt 

liehe,  unierhaltende  Geschichte  etc.;  —  wêt  looM  auf  springen  zwrüdi  g^ 

de  drummel,  wat  de  malbrôk  altîd  för  kluch-  man  indessen  diese  Deutung  M 

tcn  (Schwanke,  l\)ssen,  Spässe  od.  spassige  30  lassen,  so  kann  man  auch  acuw  t 

u.  lustige  Geschichten  etc.)  b!  de  cnn'  bed  da^  alles  Gespaltene,  Gesprungat 

(od.  to  forteilen  wét  etc.) ;  —  ho  sitt  ful  fan  rissene  (wie  auch  die  Klippen  m.  Fi 

klücbten  un  kuäpen;   —    dat  was  jo  güster  auffallend  od.  bizarr  u.  sonderb» 

afend  'n  klücht  (Spass   od.  possirlicher  u.  u.  dass  demnach  das  für  klofle 

lächerlicher  Auftritt,  spasshafte  Scene)  mit  35  mnld.  klachte   urspr,  ein  Plurd 

bum;   man  mus'  sük  bäst  half  dôd  lacben,  (=  Klüfte)  war  u.  dann  als  (k 

wen  man  dat  mit  ansag ;  —  bê  drift  od.  bed  zerklüftete   u.   bizarre  Gegenstäw 

sin  klücbten   (Possen  etc.)  d'r  wat  mit;  —  stände  aufgefasst  wurde,  wie  ja  a 

wi  barren  güster  afend  up  de  bocbtid  so  'n  tig  die  Bedtg. :  bizarr  od.  sonder 

kliicbt  (solâ^  einen  Spass  od.  solch  ein  Vcr-  40  das  Bizarre  auch  ja  wieder  lach 

gnügen  od.  Plaisir),   as  wi  sin  läfend  bast  zum  Ixichen  reizt. 
nog  nêt  bad  bebben.  —  Nid.  klucbt  (Posse,  Wegen  der  Bedtg.:  Bizarr 

Schwank,   Possenspiel  etc.);  mnld.  (KU),  auch  hess.(Vil mar)  Kluft  cht 

mfläm.  klucbte   (ludicrum,   res  ludicra,   res  od.  dünner  schlechter  Bock. 
jocularis,  mimus;   fabula,  apologus,  ludicra  45      klächtîg,  kliftî^,   lustig,  spai 

narratio  etc.);   dän.  klögt   (Witz,   Scharf-  senhaft,  plaisirlich,  od.  lächerUi 

sinn  etc.).  —    Wefin  man  vergleicht,   dass  lieh,  bizarr,  sonderbar,  a^ffaäe 

mnld.  od.  fries.  kluyte  (cf.  KU.)  einerseits  dat  sügt  je  klücbiig  üt  ;  —   dat 

wie  klotte  (von  der  Grdbdtg.:  spalten,  od.  klücbtig,  so  as  bê  sük  kledt  oi 

kleben  ausgehend,  cf.  klos  neben  klatte  11.  50  ^n  klücbtigeren  kerel  as  mia  ni 

klute  od.  klôtc  etc.)  die  Bedtg. :  gleba,  massa,  min  dage  nocb  nt't  sén.  —    Nd. 

globus  etc.  —  andrerseits  aber  auch  die  con :  (Schambach)  klüftig    (sinnrei 

Scholle  od.   Zerschelltes  u.  Zerspaltcnes,  risch  etc.):   nid.,  mnld.  klachtig 

Zersplittertes,  Zernprungenes,  Abgespaltene  fostivus,  facetus,  lepidus) ;  nfries. 

od.  Sprengstück,  fracta,  fractura  etc.,  Bruch-  55  klüftig,   klügtig,  klögtig    (lustig 

stück  etc.,  wie  unser  flarre,  flagc  etc.  —  u.  klögtig  (witzig,  sinnreich);   schi 

zum  dritten  auch  die  von  ludicrum  etc.  =  (witzig  etc.) ;  engl,  clifty  fluitig,  le 

unserm  klucbt,  od.  klüft  liat,  so  muss  man  ter,  ihätiq,  behende  etc.). 
ganz  ungcsuclU  darauf  kommen,  dass  auch  1.  klnfe,    Klaue,    bz.    die  g 

dieses  klucbt  od,  klüft,   bz.  mnld.   klucbte  60  packende  Pfote  od.  Hand;   — 


KLUFE  283  ELUEFËR 

dai  lât  ik  ôk  nich  so  ligt  Fleias  sondern  u.  trennen,  muhmm  forschen 

urigd  ham  ander  de  klûfen.  od.  heraussuchen,  genau  untersuchen  etc.; 

inkL  klayvc;  nd.  kluve  (cf.  —  ik  wil  hum  'n  arbeid  gäfen,  w&r  he  wat 

293,  eenen  in  de  kluve  krie-  mit  to  klûfen  hed,  dat  he  d'r  mit  klar  word ; 

enfalls  die  Bedtg.  „Klaue*'    5  —  he  harr'  d'r  so  f5l  mit  to  klûfen,   er  he 

übe  u.  Klaub  er,  —  JSs  np  de  grund  kwam,   dat  he  d'r  hast  graue 

e  das  folgende  klûfe  u.  klû-  här'  bi  krêg,  er  he  d'r  mit  klar  was ;  —  d&r 

bao  etc.  (cf.  klöfeu)  u.  ist  krigt  hc  nog  wat  mit  to  klûfen,  er  he  de 

ohlident.  mit  nd.  (Schütze)  budel  ût  'n  ander  un  wer  in  Order  krigt;  — 

eule,  od.  eigenü.  wohl  Klo-  10  he  kluft  nët  so  lank  in  de  boken  herum,  bit 

=  abgespaltenes  u.  gespalie-  dat  he  wêt,  wo  de  säk'  êgendlîk  getakd  is, 

\i  da  ja  dithm.  (cf.  Schütze  od.  wo  sük  de   budel   êgendlîk   bes&kd.  — 

Bau.nd,  (Br.  Wb.,  11,816)  Nd.,  mnd.  kluven;  nid.,  mnld.,  mfläm.  kluy- 

t  unserm  klôtstok  od.  klôte  ven  (rodere,   arrodere,   amb-edere);   wang. 

[lave  bei  Seh.  u.  L.)  syn.  15  (Ehrentraut,  1,40)  \i\ivr  (klauben.  Am- 

M  auch  ein  abgespaltenes  renlesen) ;  ahd.  clûbôn ;  mhd.  klûben,  (mdarü.) 

nun  aber  mnd.  (cf.  Seh.  u.  kloubcn,  chlouben  (einzeln  od.  stückweise  ab- 

z.)  kluwen  auch  wieder  mit  od.   auflesen,   ctbklauben,   aufklauben,  zer- 

bz.  ahd.  chlobo  ident.  ist,  stückeln  [bz.  zerbrechen,  zerspalten,  zerklei- 

ieses  1  klûfe  sowohl  wie  2  20  nern],  zerpflücken  [zerreissen] ,  zerklauhen). 

aus  mit  ahd.  chlobo  ident.  —  Es  ist  wohl  vom   Präter.  klaub,  kloub, 

ais  ein  gespaltenes  Etwas  contrah.  klûb  von  klioban  (spalten,  cf.  klö- 
u  e  (cf.  an.  klauf) ,  od.  als  fen)  weitergebildet  od.  direct  aiM  klioban,  bz. 
Ende  aufgespaUenes  Stück  urspr.  kliuban,  ags.  cleôfan  u.  clftfan  ent- 
lassendes u.  Fangendes,  od.  25  standen.  Wenn  unser  bûgen,  nid.  buigen, 
Hng  etc.  haben,  wie  ja  auch  nhd.  beugen  wirklich  vom  ii-äter.:  goth. 
mme  u.  Kluppe  sich  in  baug  etc.  von  biugan  (biegen)  gebildet  ist, 
rklöfe)  hieraus  entwickelten.  so  mrd  das  Erster e  das  Bichtige  sein  u.  ist 

dickes  unförmliches  Stück  dann  klûfen  u.  klöfen   ebenso  wie  klûfe  u. 

mpen,  Humpen  etc.,  wovon ;  30  klöfe  weder  formell  noch  begrifflich  von  ein- 

lûfe  (od.  knûfe)  brôd.  ajider  zu  trennen,    klöfen  u.  klûfen  würden 

h  kl  Ufer  (Dimin.  klûfeke,  dann  wohl  beide  ein  actives  od.  wirklich  ge- 

klûferke),  ein  Knochen  od.  schehenes  spalten  u.  reissen(u.so auch: 

h  etwas  Fleisch  zum  Klau-  pflücken  od.  trennen,  bz.  abpflücken,  abtren^ 

;  —  fader !  gif  mi  ên  klûfke  35  neu,  absuchen  etc.)   ausdrücken ,  wie  auch 

ik  mag  so  gern  klûferkes.  beugen,   bz.   unser   bûgen   ein  Biegen 

klufst,  kluft  etc.;  —   klôf,  machen  od.  actives  biegen  ausdrückt. 
l&fen),  klauben;  a)  beissen,  1.  klûfer,  Dimin.  klûferke;  s.  3  klûfe. 

issen  u.  abnagen  etc.,   od.  2.  klÂfer,  Klauber,  Person  die  klaubt.  — 

/  Etwas  herumklauben  u.  40  Compos.:  bunken-,  wôrden-klûfer  etc. 

banken  klûfen   (Knochen  1.  klfifer,  gewandt,  geschickt,  aufgeweckt, 

^ie  Knochen   theils  mit  den  anstellig,  lebhaft,  munter,  behende  etc.  —  he 

ïd.  zerbeissen,  um  das  Fett  is  so  klûfer  as  de  dûfel  un  wêt  sük  mit  al- 

r  zu  bekommen,  od.   auch  lens  to  behelpen.    —   Es  steht   (cf.  klafern 

entweder  mit  den  Zähnen,  45  =  klifern)  wohl  für  klifer  t«.  ist  dann  gleich 

,   einem  Messer  etc.   davon  mit  engl,  clever  (geschickt,  gewandt ;  kundig, 

In  od.  stückweise  davon  ab-  tüchtig  etc.),   sowie   auch  wohl    mit  aengl. 

n,  ablesen  etc.);  —  ho  kluft  (Stratmann)  cliver,  was  nach  dem  dort 

flücket,  suchet,  lieset  etc.)  beigebrachten  Beispiel:  „de  dêvel  (Teufel) 

tat  flêsk  fan  de  bunken)  so  50  is  cliver  on  siunes^  doch  wohl  schwerlich 

gen  raband  an  sitten  blift ;  die  dort   vermuthete  Bedtg.:   „tenax^,  son- 

od.    klumpkes   etc.    klûfen  dem  wohl  eher  die  von:  sinnreich,  erfin- 

.  Candiklumpen  etc.  klau-  dungsreich  od.  anstellig  u.  gewitzt,  klug  etc. 

'beissen,   zerknacken,    zer-  hat.     Vergleicht  man  nun  aber,   dass  die 

-  up  de  fûsten    od.  fingers  55  Wörter :  klôk,  2  klispcr  u.  das  unter  dienen 

Fäusten  od.  Fingern  klau-  angezogene  schwed.  klipsk  (schlau  etc.),  so- 

herumklauben  u.  saugen) ;  wie  auch  unser  klüchtig,   bz.   dän.  klögtig, 

'Äehren  einzeln  abtrennen,  schwed.  klyftig  u.  engl,  clifty  sämmllich  auf 

sie  ab-  u.  auflesen);  —  b)  die  Grdbdtg.:  spalten,  schneiden  od.  schei- 

anstrengend  arbeiten,  mit  60  den,  trennen  (cf.  auch  an.  skilja,  scheiden^ 


KLUEFëR  284  KLÜK 

trennen,   hz.  erkennen^  verstellen,  begreifen,  klftfêri;  t.  q,  klifern. 

d.  h.  skil   od.  ScJieidung  machen  zwischen  kluf-ftue,  Uûillk,  kliClk;  LfJ 

Etwas,  od.  Eins  von  dem  Ändern  sondern  kl&fke.  8.  8  klüfe. 

etc.,  cf.  unser  scliälcn  od.  Bchillen,  ferschil  klift,  klifl,   Klüfte  ^poft,  Bitf, 

etc.)  zurückgehen,  so  ist  auch  wohl  ais  sicher  5  trennender  Zwischenraum,  od.  Slék 

anzunehmen,  dass  dieses  klüfer  od.  klifer  od.  wo  sich  Etwas  trennt  u.  ein  Ek 

(rect.  klifer  =  ags.  clyfer)  mit  dem  Stamm-  Abtheüungen,   EÜnseUheile  (die  wiä 

verb.  kliuban,  afries.  kliafa,  nid.  klieren  =  sich  fest  mit  einander  zusammenhiM^ 

ags.  cleöfaii  (s.  unter  klöfen  u.  klûfen)  zu-  so  ein  geschlossenes  Ganzes,  ran  in 

sammenhängt,  wobei  man  selbstredend  auch  10  dem  al^espaUenesu.  getrenntes Ehmpi 

noch  annehmen  kann ,   dass  klüfer  formeü  Klumpen,  Scheä  etcj  bilden)  spoMä:  • 

dasselbe  Wort  ist  wie  klüfer,   als   Person,  mvai  dat  stQk  nagelhoU  (od.  de  tâäk 

die  Etwas   zu  klauben    od.    auszuklau-  in  de  kluft  dörsoiden;  —  deiclufef 

ben  u.  auszuforschen  versteht,  indessen  hier  die  von  der  Rinds-Keule  des  Etiei 

blos  einen  Klaub-  od.  Forsch- Zustand  16  unten  am  dicken  Ende abgettMäimk 

bezeichnet,  bz.  wo  ein  Jemand  sich  in  dem  Fleisch,  welche  gewöhnlich  ab  Stsek 

Zustand  befindet,  dass  er  klauben  u.  for-  zubereitet  wird)  hed  so  fSl  Idftfia^iJ 

sehen  od.  scheiden  u.  trennen  kann  u.  des-  hat  einestheiUs  so  viele  Spalten  9i  £ 

JuHb  klug  u.  geschickt  od.  schlau  u.  gewitzt,  wo  die  einzelnen  Abtheilunges  äff  Fk 

sinnreich,  anstellig  etc.  ist.  20  Scheibe  blos  durch  Häute  u.  Fett  kn 

2.  klüfer  (auch  kluifok  genannt),  das  vor-  einander  verbunden  sind;  andenM 
derste  dreieckige  Stag-Segel,  zu  dessen  Aus-  hat  so  viele  einzelne  AbtheHun^es,  d 
Spannung  der  klüfcrbôm  dient.  —  Nid.  klui-  stM  aus  so  viden  Einzdthiikn,  ik 
ver;  norw.  klyrer,  klyvr;  dän.  klyver,  kly-  durch  Häute  etc.  mü  dnanâtrvak 
vert;  schwed.  klyfvare,  klyfvert  —  Es  hat  2b  sind  u.  sich  leicht  von  einander  trma 
seinen  Namen  wohl  i^on  seiner  dreieckigen  sen) ,  od.  is  ût  so  f81  klfifteo  toM 
od.  spitzwinkeligten  (es  bildet  ein  länglich-  de  all'  under  ^n  ander  fan  wekigW 
tes  nach  oben  spitz  zulaufendes  Dreieck,  wie  schulen  sunt;  —  man  kan  datitflkfoli 
ein  Keil  od.  eine  gäre)  u.  keilförmigen  Ge-  klüften  spolden;  — du  mustd^entii 
stait,  sodass  das  Wort  von  Hause  aus  mit  30  ofsniden  etc.  —  Daher  aud:  AVk 
mnld.  kluyvcr  (rosor) ,  bz.  klicver,  klover  einer  Stadt,  ein  StadUheil  od.  ifiuf^ 
(iissor  etc.)  u.  zwar  in  der  Bedtg.:  Keil  z.  B.  unsere  Stadt  Norden  in  iMf  ^^ 
zum  Spalten  ident.  ist,  wie  ja  auch  norw.  (de  ôster-,  sûder-,  wester-  uq  D^riff- 
kluvar  diese  Bedtg.  hat.  od.  Quartiere  (auch  rott  od  rötu.» 

3.  klüfer.  Nach  Stürenburg  soll  dies  35  den  wîk  genannt)  getheiU  ist.-^^ 
ein  Mühlenrad  sein,  was  den  obern  Stein  kluft,  klncht;  nl<2.  kloft;  mnbi.,*!^' 
fasst  u.  treibt,  während  mir  alle  Müller  u.  kluchto  (crypta,  spelonca,  ipecoi,  « 
selbst  unser  alter  u,  sehr  erfahrener  Mühlen-  pars,  factio ;  moltitudo,  tribos,  pnaffi 
Baumeister  versichern^  dass  es  nirgends  hier  soboles,  genus,  progenies,  sors);  fl/W* 
in  der  Mühle  ein  Bad  giebt,  Wfi»  klüfer  od.  40  (Quartier,  Bezirk  etc.);  atngl  d»: 
klüver  heisst.  Bedenkt  man  nun  ferner,  engl,  cleft,  clift;  schoU.  cUft;  «W* 
dass  es  kein  Rad  iH,  was  in  den  Stein  ein-  klyft;  dän.  klöft;  schwed.  kljftt  J 
fasst  u.  denselben  treibt,  sondern  dass  es  die  Spalt,  Oeffnung,  Gang,  Hohk;  ^ 
unten  an  der  Spindel  befestigte  Gabel-  einem  gel^^tenen  Dinge  etc.)  n^  W 
Klaue  ist,  welche  in  den  Stein  cinfasst,  45  Zange,  wie  mnd.  kluft);  oM.  don, 
bz.  den  mittelsten  Theil  des  sog.  rin's  (od.  chlupht,  chulupht;  mM.klaft  f^pM^ 
des  in  den  obern  Stein  eingelassenen  gekreuz-  HöJuung,  WöUmng,  Chrufl;  cM.  « 
ten  od.  vierarmigen  Eisens)  umfasst  u.  bei  ceps).  —  Wie  Bucht  zu  6t«p«*i 
dem  Drehen  der  Spindel  den  obern  Stein  be-  gan  etc.,  so  kluft  zu  kliefen,  U* 
wegt,  .so  ist  es  zweifellos^  dass  dieses  klüfer  50  fAc.  (spadienf  reissen,  springen  ^)}^ 
ebenso  wie  nhd.  Klaub  er  eine  Nebenform  klttft,  s.  kluft  u.  klucht 

von  1  klüfc  ist,  wofür  auch  noch  der  Um-  klnften,  klüften,  spalten,  theüe^  * 

stand  spricht,   dass  die  den  Stein  treibende        zerlegen  etc. ;  —  dat  stük  mut  dir  kl 

Sjiindcl  hier  auch  „klau-spil"  heisst  u.  un-        dörklüftd  worden. 

sere  Midier  hier  sagen:  „dat  klaus])il   fatd  55      klüftig,  s.  klüchtig. 

in  de  rîii  faii  de  stôii  un  mut  hum  drifeu.'^  kluk  als  Stamm  der  nachfolge'^ 

klüfer-bôm,  der  Baum  od.  die  Stange,  ter  ist  lautmalend  wie  klak,  klik, 
womit  das  klüfer  (s.  oben  sub  2)  genannte  klap,  klip,  klop  u.  ahmt  als  soU^ 
Segel  ausgespannt  wird.  einen  dumpfen  stossenden  Ton  nach 

klnferke,  s.  3  klüfe.  60      a)  den  dumpfen,  harten,  stottei^ 


KLM  285  KLUKKÊN 

e  hören  Usst,  wenn  sie  brü-  hz,  idg.  garg  (schreien)  eine  Weiterbildung 
reits  Junge  ausgebrütet  hat  von  gar,  gy  (sonarc  etc.,  s,  unter  kolk)  ist, 
n  Faü  awcÄ  ein  Lackruf  ist,  aus  deren  Nebenform  gal ,  erweitert  galp, 
?  Küchlein  bei  eintretender  nach  Fi ck  auch  nM.kliî-kl&fj  bz.  kläff  en 
sich  ruft  u.  um  sich  versam-  5  etc.  (s.  unter  klap,  klip,  klappen  etc.)  her- 
m  so  heftiger  u.  häufiger  von  vorgingen  u.  welches  woM  auch  die  j/  un- 
n  wird,  J9  dringender  die  seres  galpen,  gilpen  etc.  ist. 
l  je  grösser   die  Aufregung  Weiteres vergi unter klúkhenne,li\ukken etc. 

während  u,  nach  dem  Brüten  klnk-honne,  klukhenn',  Gluckhenne,  Brut- 

denn  eine  solche  Henne  den  10  henne.  —  Nd.  klukhenne,  klukheen  u.  klacke; 
ine  od.  sonst  auch  klucke  etc.        mnd.  kluckhenne,  klucke;  nid.  klokken ;  mti/d 

klockhinne ;  engl,  cluck-,  clucking-hen ;  nhd. 
des  Schluckens  od.  Ein-  u.  Klucke,  Glucke  u.  Gluck-  od.  Kluck- 
ns  von  Speise  u.  Trank,  wes-  henne;  c/an.  kluckhöne ;  jrpan.  clueca;  rhät. 
'.  klac  die  Bedtg.:  Bissen  16  cluca;  ital.  chioccia;  wal.  cloc^;  port.  chôca, 
l  hinuntergeschluckte  Portion  cf.  Diez,  1,  125  unter  chiocciare  etc.,  be. 
vgegen  auch  nd.  kluk  u.  nid.        das  folgende  : 

nr  Bezeichnung  eines  Scklu-  klukken,  d.  h.  das  machen  od.  thun,  was 

'^od.  der  Portion  Flüssigkeit,        dtr  Stamm  kluk  besagt;  daher: 
\if  einmal  ein-   od.  hinunter  20      a)  glocire,   bz.   kluck en  od.  glucken 
ucht  wird  u.  .deshalb  dasselbe        etc.,   wie   eine  brütiscihe   od.    die  Küchlein 
Sfk  klok  drunk  he  dat  ût;  —        schon   ausgebrütet  habende  Henne;  —  de 

drinken;  —  he  hed  d'r  drê  henn'  is  gewis  brödsk  (od.  kluksk),  den  sê 
it  drunken;  —   d'r  was  gen        löpd  all  to  klukken;   —  de  henn'   löpd  all 

wie  Bluk.  25  (immerzu)  to  klukken,   ga  insen  heu  un  sé 

rochenen  stossenden  dumpfen  to,  of  d'r  wol  'n  häfke  of  'n  ulke  is,  de  up 
reräusch,  welches  man  hört,  de  kükens  lûrd  un  sê  faten  of  rôfen  wil ;  — 
iten  durch  die  enge  Oeffnung  de  henn'  klukd  ^1  (immerzu,  in  einemweg, 
'schlossenen   Gefässes  laufen        unaupiörlich  etc.)   an   un  d'r  is  gewis  wat 

etitsteht,  dciss  von  oben  kein  30  nä  bi,  wat  hör  dwingd,  dat  sê  altid  (alle 
ttfindet,  bz,  dass  der  durch  Zeit  od.  immerzu  u.  in  Einem  fort)  klukd 
e  Flüssigkeit  entstandene  leere  (od.  klukt);  —  wat  schul  dat  klukken  fan 
betr.  Gefäss  sich  wieder  mit  de  höner  wol  bedüden,  is  d'r  wol  'n  klem- 
\ss,  die  gleichfalls  durch  die  fOgel  of  'n  h&fke,  of  anders  wat  in  H  sigt, 
,  wo  die  Flüssigkeit  heraus-  85  wat  de  höner  so  wild  m&kd,  dat  sê  all'  lopen 
ten  auf  eindringt  u.  so  den  to  klukken  un  hör  kükens  na  sük  hento  rôpen  ? 
sigkeit  unterbricht.  b)  schlucken,   hineinschlucken  od.  schtin- 

luk  ist  gleich  mit  nhd.  kluck,  gen  etc.,  namentlich  Flüssigkeiten  u.  so  auch 
Ï,  gluch  (cf.  Klucks,  Klux  trinken  etc.;  —  he  klukd  not  so  lank,  as 
klucksen,  kluxen,  glucksen,  40  d'r  nog  'n  drüp  in  is;  —  wo  lank  hed  he 
n  etc.) ;  nd.  kluk ;  nid.  klok ;  nu  all  afer  dat  glas  bêr  klukd,  wat  'u  ander 
ck;  schwed.  klunk  etc.;  lat.  dog  ligt  in  en  töge  ûtdrinkd? 
\  u.  auch  wohl  in  gloctorare,  c)  von  auslaufenden  Flüssigkeiten  aus  eng- 

od.  dem  Geräusch  welches  halsigen  Flaschen  od,  aus  dem  Spundloch 
t  seinen  aufeinander  schla-  45  eines  Fasses,  wo  durch  klukken  das  gerauscht 
un  macht)  u.  kann  auch  nicht  volle  u.  stossweise  erfolgende  Auslaufen  (cf. 
lokke)  getrennt  werden,  wie  kluk  sub  c)  derselben  bezeichnet  wird;  — 
ht  von  croc  (in  lat.  crocire),  dat  fat  klukt  nog  all  an,  man  't  schal  d'r 
n  Ablaut  von  krak  ist,  wie  dog  wol  bold  ûtlopen  wesen; 
k  in  klokke  von  klak,  klfk;  50  d)  klopfen,  schlagen,  hämmern,  pulsiren 
k  (I,  540  seq.)  einerseits  das  etc. ;  —  dat  hart  klukt  mi  d'r  nog  fan,  so 
i  griech.  klaggé  etc.  (cf.  klang,  hebb'  'k  du  forschrukken ;  —  man  kan  't 
j  u.  klözö,  klöksö  (glucken,  ürdendlik  folen  (od.  hören,  sên),  dat  de  kop 
He  Hühner  etc.)  etc.  zu  einem  hum  klukt  un  dat  kumd  uargens  fan,  as  dat 
jt,  andererseits  aber  auch  lat.  55  he  fan  middag  süks  rosig  äten  had  hed ;  — 
5)  mit  lat.  graculus  etc.  u.  auch  subst.:  dat  klukken  z.  B.  in  de  kop, 
f  n  (cf.  auch  krakcn  u.  kluiik-        borst  od.  fingers,  swell',  blôdfinn'  etc.  —  Nd. 

Thema  grak  (krächzen,  ga-  klukken ;  nid.  klokken  (une  sub  a  u.  b) ; 
as  ebenso  wie  die  y  klak  von  mnd.  klucken ;  mnld.,  mflüm.  klocken  (glo- 
nter  klak,  klakkcn  u.  klagen),  60  cire,  siogultire) ;  ags.  (L.  Ettmüller)  cloc- 


KLUKKERN  28«  KLÚEtt 

cîan;  aengl  clokkin;  engl  clack,  clock  (glo-  klumpe,  klumpf,  klnmph,  klmnpfie. — 
cire);  itoL  (Diez,  I,  l'^iS)  chiocdare,  croc-  der  AbstamMung,  Ordbâig.  d€.  t 
ciare ;  span.  cloquear ;  nprov,  clouchd ;  fram.  klampe,  klampen  ti.  vefgL  dtuu  klitt 
frlouBser;  tcal  clocvi  (dassdbe).  cf.  kluk,  klût,  Uant  etc.,  wobei  noch  n  U 
Mwie  nhd.  glucken,  glucksen,  glucksen,  klu-  5  ist,  dass  klamp  tm  dän.  aueh  dit 
cken,  klucksen  etc.  u.  schwed.,  norw.  klnnktL  Klecks  hai. 
(schlucken)  etc.,  sowie  klunker,  kluakrafe  etc.  klnmpei,  klai^ni,  a)  sieh  n  I 

klnkkêrn.  Iterat.  von  klukken  u.  zwar  ballen  u.  formen,  klumpig  werde»  i 
zu9iäch8t  in  der  Bcdtg.  suh  d ;  —  de  kop  de  snê  klumpd  od.  klampt  lOk  tMii 
klukkerd  mi.  —  Sodufm  im  Zusammenhang  10  de  melk  klumperd ;  —  b)  poUen  i 
mit  klukkeo  sub  a,  wovon  es  in  dieBedtg.:  dumpf  polterndem  Oeräusck,  62. 
warm  halten,  liebend  od.  sorgfältig  hegen  u.  schwer  u.  laut  aehen  u.  auflirde»  i 
pflegen  od.  auch  in  die  von:  gross-  u.  auf-  wel  klampt  dar  dör  de  gang;  —  lii 
ziehen  (von  den  brütisdien  od.  brütenden,  d'r  längs  dat  man  ham,  'k  wétnéti 
bz.  schon  gebrütet  haftenden  u.  die  Küchlein  15  ren  kan.  —  Engl  clump  (wie  «ft  b 
zärtlich  bewachenden  u.  unter  ihre  Flügel  klumpen,  klQmpem  (wie  eub  a)  a.  U 
nehmenden  Hennen)  etc.  überging;  —  de  (wie  sub  b). 
kenn'  hed  dV  wai  mit  to  klukkern,  dat  sé  klamperi^,  klmmperg  u.  klupis 

de  kflkens  ûtbrüdt  un  grut  krigt;  —  milde        Klumpen  u.  Klösse,  klumpig, 
lütje  kinder  is  'n  holen  büke  mit  to  kluk-  20  bräuchlichar  ist  klûteiîg. 
kern,  dat  man  hör  waim  hold  un  grôt  brengd ;  klamp-fit,  Klumpfuss. 

—  ho  is  al  lank  net  regt  gôd,  man  nu  sin  kliiBpje,  kluipke,   KlAmpdiffn, 

fru  d'r  man  wer  is,  de  schal  hum  wol  bold  Klumpen,  kleines  Stück;  apeiidl  cm 
wer  toregt  klukkem  (durch  Warmhalten,  chen  dandi-Zucker,  wie  naicA  kloi^ 
Bähen,  sorgfältige  Pflege  etc.  genesen  ma-  25  gôd  kopke  té  mit  'n  klumpke  d'r  ii 
chen).  —  Compos. :  upkUikkern  (a.  auf-  od.  b&fen  ûtkikd,  dat  is  wat  for  de  okk 
gross  ziehen  von  Küken  u.  Kindern; —  b)  klavp  -  MAker,     HäUsdkukmiHii 

genesen  machen,  auffrischen,  aufmuntern  etc.  Sprichw. :  't  geid  ham  as  de  klnp 
von  Schwachen,  Kranken  od.  auch  MtUh-  de  mutten  't  lücht  fmn  agtern  hebb/a 
losen  etc.).  —  Nd.  klukkcrn.  30  sitt  mit  de  nârs  na  't  lacht,  11  et 

klnkHk,  gluckisch,   bz.  brütisch  od,  vom        makers. 
Trieb  zum  Brüten  besessen;  —  de  henn'  is  klûn.   Dieses   Wort  kommi  mir 

kluksk,  de  wil  brüden ;  wen  du  't  aberst  uêt  Negation  unklÛn  vor  u.  muss  äan 
liden  wilt ,  dat  ^(\  brödt ,  den  must  du  hör  Bedtg. :  geschickt,  anstellig,  khtg,  ht 
'n  pâr  mal  in  kold  water  dnmpcln,  den  fer-  35  greifig,  sum  Fassen,  Chreifen  «.  A 
geid  liür  't  brüden  wer.  eignet  u.  geschickt  etc.,  od.  die  w 

klump,  klampe,  a)  Klumpat,  Stück,  Klosft,  zart  etc.  gehabt  haben ,  da  uiddftB 
Masse,  Haufe  etc. ;  —  'n  klump  is  (od.  hei,  von  plumpen,  unanstdligen,  ungen 
f'rde  etc.) ;  —  H  s'itt  alF  in  r*n  klump  tosa-  dummen,  plumpen  u.  t&ipeXhafUtk  M 
mcn ;  —  b)  Holzschuh ,  wohl  wegen  ihrer  40  die  nichts  amufcasen  wissen  (he  ( 
Schwere  u.  2Jlumpen  Form  u.  vielleicht  auch  so  unklftn,  dat  sé  niks  antftfaten  an 
mit  wegen  des  Lärms,  den  sie  beim  Gehen  lik  to  maken  wêt)  u.  nichts  erden 
verursachen ,  so  benannt ,  obschon  es  auch  thun  verstehen,  bs.  von  einem  «uffi 
möglich  ist,  dass  es  auch  hier  urspr.  nur  u.  i^lumpen  Oebahren  (so  komd  d* 
ein  gespaltenes  Etwas  (abgespaltenes  Stück  45  klftn  mit  an ,  od.  herût  etc.) ,  ab  t 
Holz  od.  Brett)  bedeutete,  weil  klumpe  zu-  ungeschickten,  groben  u.  plumpen, 
nächst  icohl  nur  eine  Holzsofde  bezeichnet  Händen  (so  'n  p&r  unklQne  hande 
hat;  —  klumpen  sunt  gOd  in  drek  un  snê,  wicht  hed,  hebb'  'k  min  dage  nog 
man  so  hören  net  in  de  stuf ;  —  trek  klum-  die  nichts  anzufassen  vermögen  1 
pon  an ,  den  krigst  du  gm  kolde  fotcn.  —  50  ordentlich  verrichten  können,  bs.  m 
Redensart:  ho  kumd  mit  klumpen  in  't  gc-  nichts  fein  u.  geschickt  etc.  mad 
lag  (von  Jemandem,  der  plump  u.  grob  auf-  etc.,  sowie  ferner  aifcA  von  einem 
tritt,  od.  plump  in  ein  Gespräch  dritter  Per-  groben,  klotzigen  u.  dicken  fitödt . 
sonen  hineinfällt,  bz.  mit  der  Thür  ins  Haus  Baum,  Stein  etc.  ('n  unklftn  stflk 
fällt).  —'  Nd.  klumpe,  klump ;  mnd.  klurii]>e,  55  'n  unklünen  b6m,  flinte  etc.)  gebroä 
klompe;  nid.  klom});  mnld.,  mfläm.  klompc  Jlöchst  wahrscheinl.  ist  daher  eine 
(massa,  gleba,  globus;  ralopodium,  calo,  solca  ten  etc.  (cf.  kl6k,  2  kliaper  etc.)  oi 
lignea);  engl,  olomp,  clump;  schott.  clump;  Bedtg. :  fein  etc.  als  Ordbdtg.  für 
an. ,  isl.  klumpr ,  klumbr ;  schwed. ,  dän.,  zunehmen,  wonach  denn  dieses  klAn 
norw.  klump;  nhd.(cf  Grimm,  ITfr.^  klump,  00  (klein,  fein  etc.)  auf  ein  nnyif.  Ve 


KLOEK  287  KLÜENGEL 

iQan  (8.  unter  klén)  zufiiek  zu  hallt  u.  ein  weithin  iMÜendea  PoUem  ver- 

^  ursacht, 

Klaia,   Geschlechtsname.  —  he  klfknuw-lifeif  klumpiger  MeJUbrei,  od,  auch 

ÜB  folk,  bs,  he  stamd  fan  Klûn  Mehl  in  kochender  Milch   zu  dickem  Brei 

%  soviel  ich  weisSy  nur  auf  Nor-  5  gerührt. 

ommende  Name  muss  jedenfalls  klnnder  -  melk,   dicke  geronnene  Milch, 

üt  sein.    Er  kömmt  hei  För-  Schlottermilch.   —  Nd.  klüntermelk;  mnd. 

nicht  vor  u.  ist  gewiss  mit  dem  kluntennelk. 

i  ident.,  bz.  davon  substantivirt.  klandern,  poUem,  ein  lautes,  dumpf  u. 

Dieser  von  klund  =  klunt  ("cf.  10  hohl  klingendes  Geräusch  machen,  mit  star- 

n  Wörter)  weitergebildete  Stamm  kern  Geräusch  gehen,  fallen,  stürzen  etc. ;  — 

inerseits  ein  dumpfes  poUemdes  wat  klunderd  dar ;  —   wel  klunderd  dör  't 

•d  ein  Etwa» ,  was  poUert  (cf.  hüs  ?  —  Nid.,  mnld.,  mfläm.  klunderen  (pul- 

}epotter  etc.  u.  Klâs  klunder  etc.)  sare  od,  tundere,  tuditare,  als  Synonym  von 

tits  einen  Klumpen,   od.  Kloss  15  kleunen,  klonen ,  cf.  klönen);  nd.,  mnd.  klan- 

{.  klonten,  klumpen,  klûten  etc.  dern,   klnnderen   (poUern,    ein   hohles   od. 

melk  etc.),   eine  Masse,  einen  dumpfes  Geräusch  od.  Getöse  machen),    cf. 

Etwas.   Wie  wir  nun  aber  un-  klnntern. 

)  t«.  klun^e  auch  ohne  Zusatz  klnnders,  klnnters,  Klösse  etc.,  s.  klnnder. 

Candi"  verstehen,  so  auch  unier  20      klüngel,  ein  faiUes,  nachlässiges,  schlum- 

e  Zusatz  einen  klumpen  od.  einen  piges,  gemeines  u.  liederliches  Weibsbild,  das 

hender  Kohlen  (he  hed  mi  d'r  sich  gern  bei  der  Strasse  herumtreibt,  Alles 

Inder  [od.  kluse]   inpakd,   dar  verkommen  lässt  u.  vertrödelt  u.  verschleu- 

;ôd  np  bakem)  u.  da   nun  ein  dert,  bz.  Alles  verschleppt  u.  versetzt  u.  mit 

ein  kluse  zunächst  in  eine  teste  25  ähnlichen  Schlumpen  u.  liederlichen  Perso- 

hienbecken,  testa)  gelegt  u.  dann  nen  verthut  u.  überhaupt  nachlässig,  unor- 

in  eine  Feuerkieke  gesetzt  wird,  denüich  u.  liederlich  wirthschaftet  u.  Übt; 

der  davon  (pars  pro  toto)  eines-  —  wo  de  kerel  d&r  to  kamen  is,  dat  he  dar 

l  die  Bedtg. :  „Geschirr  (od.  te&ie)  so  'n  klüngel  fan  'n  wif  anslän  hed,  de  sük 

dem  glühenden  Kohlen-Haufen",  30  altid  bi  de  strate  herumdrift ,  hör  budel  un 

ieits  auch  die  von:  „Feuerkieke  kinder  gans  ferkamen  lett  un  't  all'  fersetd 

od.  das  Wärm-Stühchen)  mit-  un  ferdeid  wat  he  hed,   dat   mag  de  düfel 

glühenden  u.  wärmenden  Koh-  wêten;  — •   wat  erst  'n  klüngel  is,  dat  is  ôk 

II.  —   Der  Stamm  klund  ist  =  bold   'n   hör.   —    Nid.   (v.  Laie)  klongel, 

)  u.  erklärt  sich  dessen  auslau-^  35  klüngel  (stratenloopster,  gemeen  vrouwsper- 

wie  in  kladde,  kladden  etc.  im  soon,  vod,  lap,  lomp,  onbeduidend  en  niets- 

u  klatte  etc.,  bz.  wie  im  engl.  waardig  vvorwerp). 

(Klumpen,  Kloss,  cf.  klos,  klots  Vergleicht  man  die  SchaUstämme  klat  od. 
mach  fast  zweifellos,  dass  klod,  klad,  von  klater,  klatte,  kladde  etc.  od,  klak, 
id,  klut  blosser  Ablaut  von  klad,  40  klik  etc.  u,  AUes  was  mit  diesen  Stammen 
u,  2  kladde  u.  klater,  klatte)  ist  zusammenhangt,  so  ist  es  höchst  wahrschein- 
neder  die  Stämme  klond,  klont,  lieh,  dass  auch  dieses  Wort  ebenso  wie  klun- 
vokt  nasal,  sind,  wobei  sich  dann  ker  u.  auch  dhd.  chlunga,  clunga,  mhd. 
oMe  Bedtgn.  der  von:  klund,  klunge,  mfläm.,  mnld.  klonghe  (glomus)  ent- 
rgebüdeten  Wörter  ganz  leicht  45  weder  mit  einem  Schallstamm  klung,  kl  unk 
lat  erklären  lassen.  (möglicherweise  nasal,  aus  klug,  kluk  =  un- 
»Sie,  eine  sog.  Emporkirche  (pri-  ser^n  klak),  od.  doch  mit  einem  Verb,  klin- 
ge diese  völJksthümliche  Bezeich-  gan,  klinkan  in  der  Bedtg.  sonare  od.  cre- 
êcheinl.  nämlich  soviel  als  Pol-  pitare,  fragorem  edere  etc.  zusammenhängt, 
n)  wM  daher  hat,  dass  das  Be-  50  aus  dessen  Präter.  klung,  klunk  =  älterem 
Uien  in  der  Kirche  leicht  ein  pol-  klang  (schallte,  rauschte,  krachte,  od.  hohe 

laut  hallendes  Geräusch  macht.  sonus  od.  crepitus,  fragor  etc.  gemacht)  das 

i8r^,   eine  grosse  u.  weitläufig  obige  Wort  dann  ganz  in  derselben  Weise 

rg  in  Emden,  deren  Name  auch  hervorging  wie  klater   (Mist-Klunker,   od. 

andern  (poltern)  in  Verbindung  55  Klunker  überhaupt) u. klhite (Bruchstück, 

eder  weü  es  nach  dem  früheren  Klumpen,  Brocken,  bz.  Theil,  Stück,  Fetzen, 

n  dort  spukte  u.  polterte,  od.  weil  Lappen,  Lumpen  etc. ;  fig.  Lump,  Schlumpe, 

veitläufigen  Bauart  u.  vielen  lan-  alte    Vettel ,   gemeine   Person ,   Hure)   vom 

ti.  Corridore  in  derselben  jedes  Schallstamm  klat  =  aM.  klaz,  welches  als 

.jeder  Tritt  od,  Stoss  lange  nach-  60  syn.  mit  klak  u.  klap  eben  atu  crepitus  od. 


KLORNÖELË                        288  KLüMK-R&I^E 

fragor  etc.    die  Bedtgn. :    Fleck   (macula),  hör  geld  iin  gôd  hemm ;  —  hé  fai 

Schmuts,  Schmiere,  Klebendes,  Klebestoff  elc.  (oerwirthachafiei  od,   versdUeuiai 

sowohl,  als  die  von :  Miss,  Bruch,  Spott,  od,  schiwendet    in  UederUeher    Wein  i 

Brucfistücky  Klumpen,  abgespaltenes  od.  zer-  Schlumpe  od,  ein  Luw^)  i!n  tSd,  < 

spaüenes  Etwas,  Felsen,  Klippe  (rupcs,  cf,  5  an  g6d.   —   Nd,  klangehi;  nJ^  U 

nd.  od.  ngerm.  klaiit,  klint,  bz,  unser  klunt  klungelen. 

od.  klant(>  als  syn.  mit  klumpe  od.  klampe,  klmnker,  Klunker;  —  a)  AuainM 

klimpc  u.  klos,  klôt,  klute,  kluuto  etc.,  welche  tea  Kothklümpchen ,   was  —  od  i 

M^örter  auch  ja  sämmtlich  auf  der  Bedtg, :  Schmutz,  der  sich  unten  an  dem  St 

spalten  etc.  berulien,  bz.  auf  dieselbe  zu-  10  Kleider  u.  namenüith  in  dm  ébes 

rückgehen)  entwickelten   od.  wenigstens  ent-  ten  Knden  (od.  fr&qjes,  ¥ne  wir  »sft 

wickeln  konnten.      Was   nun   aber  speciell  selbeti  sowM,  aU  auch  in  den  kenn 

das  ahd.  kluiiga  etc.  (gloinus)  betrifft,  so  ist  genden  Haaren,  bz.  in  der  WoOedet 

dieses  mit  ahd.  cliuwa   (glomus,  globus,   cf.  festsetzt  u.  die  Enden  in  einadtt^ 

klon)  sowohl,  als  auch  mit  klos,  kl6t,  klût  15  i«.  verschmiert^  od,  verfilzt  de,,  m 

u.  klumpe,   kluiite   etc.   syn.   u.    im  Stamm  dann  aber  zugleich  auch  aU  IM 

klung  ganz  ident.  mit  engl,  clung   (klamm,  Zapfen   davon   heruntethângen  u. 

klehig,  zähe  od.  zusammenhängend  mit,  od,  hen  auch  baumdn  od,  hin  u,  her  m 

anhängend  [adhaereus]  an  Etwas),  was  übri-  —  b)  Troddel,  so  benannt,  weil  m 

gens  ausserdem  (aus  der   Grdbdtg.  sonitua  20  einerseits  einen  Klumpen  bÚdeii,  oi\ 

od.  crepitus  hervorgehend)  ebenso  wie  klap  od.  glomns  etc.  zueammengebaJÜ  sind  u. . 

klaps  auch  die  Bedtg.:  Schlag  od.  Ohr-  dabei  auch  baumeln. 

feige  etc,  sowohl,  als  auch  ferner  die  von:  Dass  kluoker  sowohl  wie  klflBgri 

zusammenhängender  u.  verhärteter  Thon  (zu-  mancher  Beziehung  mü  klatteie^ 

sammenMngende  Masse)  u.  femer  auch  die  25  rührt,  ist  schon  unter  klüngel  6eiMri 

von:    ungeschickter  u.  tölpelhafter  Mensch  auch,  dass  beide  Stamme,  neEsUd 

(wie  unser  kluntiO  hat,  wobei  es  sich  selbst-  klung  als  k]unk  von  Hause  aus  SM 

redcfid  ganz  gleich  bleibt,  ob  man  für  ahd.  sind ,  in  welchen  sich  in  âknUdie 

clunga  die  Bedtg.:  kleben,  zitsammenkle-  wie  in  klak,  klap,  klat  (tf.  1  il  î 

ben,  aneinander  hangen  etc.,   bz.  adhacrere  30  klater,  klatte)   tf.   ihren  AMauten  i 

(cf,  klou)  etc.    od.  die  von:  bersten  u.  klit  etc.   aus  fragor  einerseits  die 

sp alten  (cf.  klatto,  klos,  klôte  etc.  u.  Wei-  Bruch,  Bruchstück,  Tkeil,  Brodus, 

teres  wegen  kling,   klung   od.  klunker  auch  etc.  u.  andererseits  die  von  macoU « 

noch  unter  1  klinke)  zu  Grunde  legen  will.  Schmutz,  Schmiere,  Klebestcfde.  fl 

Zu  klüngel  od.  ahd.  chiuga  (gloraus)  sowohl,  35  ten,  wie  denn  audi  alle  drei  Beä§ 

als  zu  klunker,    Grimm  (Wb.    V,   1295  Uch  a)  Bonns,  crepitiu,   fragor,  d« 

bis  1299),  wobei  jedenfalls  anzunehmen  ist,  Geräusch,    Lärm  etc. ;    —    b)  ^M 

dass   der  Stamm  khink  theilweise  aus  kluk  Klumpen,  unförmliehe  Masse,  gkNi 

(als  Ablaut  von  klak,  klik  u.  Schallslamm  etc.;  —  u.  c)   macnla  od.  Fleek, 

wie  diese)  nasal,  wurde,  wie  dies  ja  auch  40  etc.  sich  im  Stamm  klimk  zutanm 

mit   norw.,   schwed.    klunka    (schlucken   =  Was  nun  aber  den  Stamm  klmk 

unserm  kluk-ken)    u.  schott.    clunk   =  un-  betrifft,  so  ist  er  ein  Ablaut  von 

serm  kluk  (Sclduck)  der  Fall  ist.     cf.  auch  klink,  bz.  aus  dem  Ablaut  kluk  Mi 

klunkrafe.  klik  nasal.,  wie  dies  ja  aus  klunka 

klüngelê,   schlechte,   gemeine,   nichtswür-  45  ken,  bz,  nhd.  glucken  (cf.  Ort» 

dige,  faule  Saclie  od.  Handlung,  Geschichte  V,   1290  das  zweite  klanken  m.  < 

etc.,  Sache  od.  Geschichte,   die  heimlich  be-  Wörter  von  kluuk   bis  klaokeseB  i 

trieben  wird,  weil  sie  faul  u.  schmutzig  ist  auf  das  oben  Gesagte)  deutlidieHu 

u.  das  Licht  der  Welt  scheut;  —   sê   hcd  nun  aber  auch  die  Stämme  klan 

altid  allerlei  klüngelécn  bi  de  enn',  war  bör  50  klump  aus  klap,   klip,   klup  u.  kk 

man  nét  fan  wéten  dUrd.  klunt  (cf.  kluute  etc.   neben  kliu 

klüngel-krâm ,   fauler  Kram,  faule  Ge-  aus  klat,  klit,  klut  nasal,  sind,  so 

schichten  etc.;  —  mit  jo  klüngelkr&m  wil  'k  klärlich,  weshalb  die  davon  wtUm 

niks  tu  dôn  bebboii.  Wörter  mit  denen  su  klak,  klik, 

klttngell,  sieh  in  träger  u.  fanler  Weise,  55  klank,  klink,  klonk  gehörenden  (^. 

od.  wie  eine  liederliche  Person  (eine  Schlumpe,  Wb.  unter  klunker  etc)  so  oft  in 

ein  Lump  etc.)  umhertreiben,  od.  es  machen,  dtgn.  mit  einander  zusammetUr^t 

treiben  u.  wirthschaften  wie  ein  klüngel ;  —  klank-rafef  Kolkrabe^  d.  f.  Krâ 

bê  od.  sê  klüngeld   wat  bi  de  slrât'  herum;  wie  auch  kolkrafe  dieselbe  Bedtg. 

—  sê  klüngeld  (wirthsc haftet  liederlich)  mit  GO  gen  klunk   cf.   dän.    klouke ,  nor 


LÜMT  KLüNTE  289  KLÜSË 

schreien  wie  Bdben  u,  an-  zu  einem  agerm,  Verb,  kliutan,  ahd.  kliozan 

HU  aber  auch  wie  nJid.  klon-  (spaUen,  springen  etc.)  gehört. 

mm,    Wb.),   norw.,   schwed,  klunter;  t.  q.   klunte;   —   't   sunt  êmer 

;  Bedtg.  wie  kliikken  (cf.  die-  klunters  Klumpen,  Klasse  =  kluudera);  — 

*  kluk)  ?uU  u.  eben  auch  (cf.  6  he  od.  Bê  is  'n  regten  klunter. 

klukke,  bs,  klukka  naacU,  ist.  klanterîg,  kliinterg,  klaatrîgf  a)  klumpig, 

iissl  der  Kolkrabe  „\duBkr2i,\^ ,  klössig,   bz.  voll  von  Klumpen  u.  Klössen; 

;e,    Klumpen,  Kloss;  —  't  is  —  klunterige  ^brêi  od.  melk  etc.,  cf.  klunder- 

iunte   (es  ist  nichts   als  Ge-  brêi  etc.;   — *h)  plump,   unbeholfen,   leicht 

umpen  od,  Klösse); —  Klotz,  10  stolpernd  u,  fallend,   od.   auch  ungeschickt 

unförmliches  Etwas  od.  Ding,  u,  leicht  etwas  fallen  lassend  etc.  —  he  is  so 

Uiher  auch  fig.  (wie  Klotz):  klunterg   as  'n   bar  up  \  gladde  is,   bz.  up 

,  plumper,  unbeholfener,   bz.  schöfels;    —  he  word   old  un  klunterg;   — 

er  u.  hart  od.  laut  auftreten-  wo  kanst  du  wol   so  klunterg  wesen  un  la- 

.    ein  plumper,  unbeholfener  15  ten  H  all'  fallen. 

lê  ÜBkld  afer  sin  êgen  klunten;  klantern,  poltern^   hart   u.  geräuschvoll 

Junten,   dat  man  dV  nêt  afer  gehen,  klotzig,  plump  u.  unbeholfen  auf  Ire- 

lud  mit  sin  klunten  in  de  däle,  ten  od.  gehen,  stolpern,  straucheln  etc. ;  — 

:  elkermâl  dörträden  wil;  —  he  klunterd  so,  dat  man  't  dör  't  hêle  hûs 

oiliken  klunte  fan  'n  kerel ;  —  20  hören  kan ;  —   he  klunterd  de  str&t'  längs, 

in  'n  wicht ,  as  du  bist ,  heb'  as  of  ho  elker  trä'  fallen  schal.  —  Nid.  klon- 

og  nêt  sén;  du  smitst  't  nog  teren;  enah  clutter. 

du   under  de  banden  krigst;  klant-fôt,   klmitsfût,   ein  klumpiger  od. 

limte  den  niks  ördendlik  anto-  klotziger,   plumper,   grober,    ungestalteter, 

n  ?  't  is  je  nêt,  as  wen  du  nët  25  schwer   auftretender  Fuss   etc. ;   cf.  klunte. 

ie  bûr  kumst.   —   Nd.   (Br.  —  Nd.  (Br.  Wb.  etc.)  klunts-,    kluns-foot. 

(Bahn er t)  klunte  (dickes,  klant-hakke,   Klotz-Ferse,   Klotz- Hacke, 

*8  Weibsbild,  een  buurklunte) ;  od.    (fig.)    Mensch   mit   klotzigen,  plumpen 

d.,  mfläm.  klonte,  klonter  (glo-  Hacken  u.  so  auch  wie  klunte    od.  klunter 

assa^ ;    md.  (Orimm,    Wb.)  30  in  der  Bedtg. :  plumper,  unbeholfener  Mensch 

Bordida  od.  foetida),  od.  klonte,  od.  Stolperer  etc.  gebraucht. 

iche  Birne,   od.  auch  plumpe  klaatje,    klantke    (Dimin,    von   klunte), 

ic.,  cf.  daselbst  Bauer-,  Dreck-  Klümpc/ien,   Klösschen  etc. ;   hauptsächlich 

Klunte).  wie  klumpke  in  der  Bedtg.:   Stück  Candi- 

klunt  ist  einerseits  idcnt.  mit  35  Zucker  gebraucht,   sowie  fig.  auch  im  Sinn 

ader  u.  den  dazu  gehörenden  von:  kleine,  plumpe,  unbeholfene  Person. 

\  ja  auch  klad  in  kladde  etc.  kluntsen,  klunsen ;  i.  q.  kluntern  in  der 

kter,  klatte,  klattcm  etc.  ident.  Bedtg. :  poltern,   od.  plump,  schwer  u.   ge- 

i  <û)er  klat  u.  klit  mit  ahd.  räuschvoü  auftreten,    wie  nd.   (Br.    Wo.) 

z,  unserm  klats,  klits  u.  auch  40  kluosen  od.  kluntsen,  wird  aber  auch  so  une 

,   klis   wenigstens  zum  Theil  dunson  u.  klundern   in   der  Bedtg.:  dumpf 

der  Stamm  klas,  kies  etc.  so-  schallen  od.  hallend  dröhnen  etc.  gebraucht, 

isfail  des  inlatäenden  „i^  aus  1.  kluse  od.  klûse,  Klause;  —  he  kumd 

aus  dem  aus  klak  verstärkten  in  gen  kark  of  kluse.    —    Nd.  kluse ;    nid. 

:   (cf.    auch   klaps)    entstehen  45  kluis;    mnld.,   mfläm.   kluyse;    aM.   clûsa, 

auch  neben  klant,  klint,  klunt,  chlûsa ;  mhd.  kluse,  klds   (Klause,  einsame, 

II.  hochd.  klanz,  klinz,  klunz  abgeschlossene  klösterliche  Zelle,  Einsiedler- 

\fen  von  klaz,   kliz  etc.,   bz,  wohnung,  abgeschlossene    Wohnung;  abge- 

!it  etc.)  die  in  Grimm  (Wb.  schlossener  u.  abgedämmter  Behälter;   Ge- 

ßf/Lfgefuhrten    Wörter  kluns  50  birgspass,    Engpass).     Aus  gleichbedeuten- 

im  Stamm  u.  Grdbgr.    niclU  dem  mlat.  clusa  vom   Partie,  pass.   clusum 

dessen    Weiterbildungen  ver-  voti  lat.  cludere,  wie  mhd.  klôse,  klôs  u.  nüat. 

18  nun  aber  klunt  od.  klunte  clausa  (Klause)  aus  clausum  von  claudere. 

so  ist  dasselbe  in  seinem  2.  klaso  od.  kluse,  kl  äse  (Naut.,  cf.  Bo- 

vfohrscheinlicJicr  von  klut  =  55  brik),  das  kleine  enge  Loch  (auch  klûsgat 

(  Ablaut  von  klat,   ahd.  klaz  genannt)   vorne   im   obern   Bande  od.    (bei 

•,  klatte,  klitter,  bz,  klats,  klits)  grösseren)  im  Bug  des  ersten  Deckes  eines 

88  klunte  aus  klute,  bz.  klûte  Schiffes,  wodurch  das  Ankertau  schlüpft  od. 

wcui  aÜem  Anschein  nach  mit  hindurch  gezogen  wird   u.   was  gewöhnlich 

%ne   ident,   ist  u.  wie  dieses  ^  mit  Blei  ausgefüttert  ist.  —  ^/d.  kluis,  kluise, 

ksAt  Koolman.    Wörtarbnoh.    II.  X9 


ta.tJSE  ÜO  KLVTEN-BRAfiKER 

khiisgat;  schwed.  klysa,  klys,  klyagat;  däu.  'n  klfit  (eine  Geschtmäst  eicj  up  ú/t\ 

kly.s,   klyds.   —   En  int  zweifellos  dasselbe  iip  do  rftgge  etc. ;  —  kliitPo  oä.  wt] 

M^ort  wie  1  kluso  m  der  Jiedtg.:  JCnypass,  in  de  borst  od,  in  de  titteii,ia 'tjidJf 

enger  Weg  od.  enger  Durchgang  etc.  bei  Wöchnerinnen,  od.  bei  den  Mik 

3.  kl  ose  od.  kluse,  Klumpen,  Kloas  etc.,  5  eU,.);  —  kluten  in  de  lêske  (angesrk 

speciell  ein  Klumpen  o<l.  Haufen  glühender  J}rüsen  in  der  Leiste)  etr.,  —  Hti 

Kahlen;  —  'n  dü^^tigeu  kluse  ("of/. klOt)  für;  wer  np  do  kluten  kamen  (8iihwké& 

—  8é  hed  11)1  dilr  *ii  gndcn  kluKe  in  M  htâf  arbeiten,  od.  wer  klifem),  wo  kJote 
(Feuer kieke)  inhötd.  —  3/wrf.  (cf.  Grimm,  Bcdtg.:  Ansvhwellung  etc.,  ErhOkmk 
Wh.  Vf  J245  unter  klosz  sub  f)  rlils  (Klum-  10  rker  od.  Befde  gedacht  isi,  —  Si, 
peft) ;  norw.  klysa  (klak,  kUinij));  schived.  kliite,  klAt;  nid.  kluit;  wnld.  Vlnjtt 
dialect.  klusa,  klysja;  d<in,  dialect.  klöso.  —  massa,  globua,  massa  gbciata,  Éfii 
Es  ist  wohl  eine  Nebenform  von  khito  otL  hess.  ( Vilmar)  klûte,  klaote.  —  fi 
klûte  =  ahd.  kluze  od.  kh'iza,  kliuza,  wo  wohl  mit  klôt  (g.  d.)  von  Hause  am 
ilas  „s**  sich  ebenso  erklärt,  iric  /W  klos  tf.  15  sein.  Doch  ist  es  auch  mögliek,  dan 
bei  kliiiBO  (rima  etc.),  kluuse  (Klumpen)  als  klos,  kloU  direct  aus  einem  abttudfue 
Nebenform  von  klinto,  ahd.  kliuze,  bz.  kliiiite,  =  ahtl.  kluz,  nasal,  klunt,  klosz  ((/. 
nhd.  klunzc  od.  kliinz ;  vf.  kliiute.  u.  Synonym  von  klat  =  ahd.  klu  {(j 

klÜNen  (Naut.)  Wenn  bei  unruhiger  See  klatte,  bz.  klits,  klitter)  mt  tiem  S 
das  Schiß'  vor  Anker  liegt  od.  segelt  u.  es  20  (Thema  klutÂ)  weitergebildet  wnréi, 
dann  stark  stampft  od.  heftig  auf  ii.  nie-  sieh  dann  das  ^d"  in  klude,  klütlerj 
der  stösst,  so  dringt  das  gegen  den  Bug  an-  (cf.  (rrimm,  Wb.  f,  1Î57  unter 
schlagende  Seewasser  leicht  durch  die  kliise  der),  bs.  kli'ide  (ein  Gewicht  b<i» 
od.  klüse  (s.  2  klusi')  genannten  Ankertau-  handel,  urspr.  aber  wold  idettt.mit\ 
löcher  ein  u.  nennt  der  Seemann  diesen  Vor-  25  Mos  ein  Blei-  od.  Erz-Klumpen,  oi 
gang  klüsen.  Weil  nun  aber  dieses  Ein-  klotz,  Stein  etc.,  cf.  auch  Steint 
dringen  des  Seewassers  durch  diese  Löcher  wicht)  eltenso  erklärt  als  in  «mem 
eine  Folge  des  Stampfens  des  Schiffes  auf  kl  linder  etc.,  bz.  wie  im  engl,  clod  = 
unruhiger  See^  bz.  des  Anprallens  u.  An-  unter  klos),  bz.  wie  im  ags.  (L  E 
klatschens  (wl.  des  heftigen  Anschlagens)  des  30  ler)  clûd  (rnpes,  collis),  neben  elW 
Secwa^sers  gegen  den  Bug  des  Schiffes  ist,  ciuin,  lamina),  welch  Letzteres  ȟ 
so  lutt  klüsen  (=  wang.  [Ehrentraut,  /,  dithm.  (Outzen)  klOtt,  k\ai (FHekt 
4(M  unten]  kliizon;  nid.  kluisen*,  schwed.  pen,  bz.  Fleck);  dän.  klnd;  tehft 
klysa;  dän.  klydsa)  davon  auch  einestheils  engl,  rlout  etc.  auch  gu  einem  Kfl 
die  Bedtg.:  stampfen  od.  stossen  (wie  35  tan  (spalteti  elc.)  gehört.  Wegen  ^ 
das  wang.  kKizen)  u.  anderntheils  auch  die  bdlg.  von  khitc  sei  aber  noch  bemer 
von:  klatschen  od.  schlagen  (wie  das  im  Stamm  klat  od.  klût  (wohloMti 
nid.  kliiison,  cf.  v.  Dale)  etc.  angenommen,  kliutan,  dies  aber  auch  wieder  aus 
ivohei'  die  klAzhalge  (wörtl.  Stampf-  od.  klnt,  wie  biagan  aus  bug,  bz.bhngl 
Klatsch- BalgCy  od.  Balge  too  ein  Schiff  40  Bruch,  8%} alt,  Riss^  bz,  abie 
stampft,  bz.  wo  das  Wasser  klatschet)  od.  altgesprengles  etc.  Etwas,  oi 
auf  Wangerooge  ihren  Namen  luU.  wo  Etwas  spaltet,  reisst  «.  bridd  f 

klAs-gat,  s.  2  khiso.  wie  in  klak  u.   ahd,   klax  =  nnm 

klûske,  klQske,  Dimin.  mn  1  ti.  3  kluso.        die  Bedig.:   raacula,   od.   Flecke  > 
klate  oil.  klute,  kliit,  a)  Brocken,  Bruch,  Aîy  Schmiere,   Klebesloff,  klebende  Ma 
Bruchstück  etc. ;  —    ho  band  't  all'  in  klii-        schleimige,  klebrige  Masse,  Etwas  w 
ton  od.  kleine  Stücke;  —  kluten    (Brocken,        rens  ist  etc.  liegt,   in   welcher  Bed 
(Jrus,  bz.  Titrfbrocken)  stokon  ofl.  braunen ;        kluddern,  kluttem,  nebst  klittern  t 

—  b)  Klumpen,  Kloss,  wl.  eine  in  sich  ver-  ben  Bedtg.  wie  unser  kladden,  kladdc 
bundene  od.  zusammenMngende  unförmliche  50  lieh  in  der  von :  klecksen,  sehmiertfi 
harte  od.  weiche  Masse,  bz.  eine  Geschwulst  tzen  etc.,  cf.  Grimm ^  Wb,  V,  U 
od.  Beule  (in  od.  auf  Etwas)  etc.;  —  'n  klittern)  vom  Stamm  khit  (macnla 
klftt  ("'rde,  kloi,  sukkor,  brod  etc. ;  —  kluton        klazj  vorkömmt.  ^ 

in  de  molk,  brôi ;  —  ntäl-,  molk-kluton  etc. ;  kluten  od.  klnten ,    Klumpen  o 

--  dat  is  in  6n  klût  tosainonsmulton ;  — ik  55  (klute)  macJuin  od.  werden,  siehf 
heb'  dîir  so  'n  kl  fit  (Fleisch-  Geschwulst,  gestalt<*n  zu  einem  Klumpen  od,  K 
Fleisch-Beule  etc.)  in  do.  hah  BiticiXy  de  schal  len,  coagulircn  et^.;  —  dat  klfttd 
dV  wo!  iHsnildon  worden  mutten,  wen  hA  nich        samen. 

fan  snlfen  weggeid  of  dörgcid;    —   kluten  kWien-hrlikw^  eine  schwere  Wal 

(Beulen,  bz.  Frostbeulen)  up  de  banden;—  60  der  l^andwirth  die  Erd-    u,  JCfei 


KLÜETERE  in  KNAEDEN  KNEDEN 

^âkhin^en  zerkleinert»  —  Nld,        u.  zusammenflicken)  zusammenhängen  kön- 
nen, zu  dem  unser  Iterat.  klüteren   wenig- 
eine geringfügige  Arbeit,  Fli-        stens  sowohl  formell  als  begrifflich   besser 
rei  etc.;   —   he   hold   sük    't        stimmt,  als  zu  klötern  u.  wo  man  bei  mhd. 
lerhand   klûteréen    up.   —   cf.     5  verklütern  in  der  Bedig. :   durch  Machina- 
tionen verstricken^   doch   auch  wohl  an  ein 
IXner  d«*  klüterd,  bz.  sich  mit       flicken,  zusammenflicken,    bz.    an 
klflterkrâm  befasst,  ein  verbinden  u.  verstricken  mit  Et- 

Imterg,  klntrig,  klmnpig,  klös-  was  denken  kann.  Das  „t"  im  mhd.  klü- 
an,  od.  voll  von  Klumpen  od.  10  torn  etc.  erklärt  sich  dabei  ebenso  leicht  wie 
kluterige  brêi ;  —  de  melk  word  in  Klette  =  unserm  kladde,  bz.  wie  im 
—  daher  auch  von  einem  Wege,  ags.  clûd  neben  clût,  od.  im  engl,  clod,  ne- 
!e  Erdklumpen  od.  verhärtete  ben  clot  etc.,  s.  unter  klos,  klôt,  klute,  klun- 
Î  liegen :  holpericht ,  uneben^  der  =  klunter  etc.  Beim  Vergleich  von  flik 
so  fig.  wieder:  abstossend,  un-  15  u.  fiek,  sowie  klater  etc.  etc.  ist  jedenfalls 
lürrisch,  verdriesslich  etc.;  —  klar,  dass  auch  mhd.  (M.  Lex  er)  klûter 
kluterg,  dat  de  düfel  't  hast  nêt  (Fleck,  Schmutz)  etc.  sowohl  mit  ags.  clût 
,  um  d'r  up  to  faren ;  —  he  is  u.  unserm  klute ,  als  auch  mit  nhd.,  dän. 
duterig  UD  ferdretelk,  dat  d^r  klitter  (macula)  t«.  unserm  klitter  etc.  aus 
tum  klar  to  worden  is;  —  he  20  derselben  Quelle  stammt. 
'g  (unfreundlich,  mürrisch)  ût,  klûtje,  Klümpchen,   Klösschen  etc. ;   Di- 

guk  môk,  dat  ik  wer  fürt  min.  von  klute;  —  ^t  sunt  êmer  klûtjes  un 
hum  sén  harr'.  brokjes. 

ïimpern,  klumpig  u.  klössig  wer-  klûtje,  klûtken.  Dasselbe  wie  klûtje,  aber 

de  melk  kluterd ;  —  fig.  (cf.  26  speciell  nur  von  einem  kleineren  od.  grosse- 
ben,  rauh  u.  unfreundlich  sein,  ren  Mehlkloss  gebraucht;  —  klûtjes  in  de 
irren  etc.;  —  he  sitt  de  héle  soppe;  —  wi  äten  fan  middag  pären  un 
Jutem.  kihlje  (MehlklosSy  Mehl-Pudding).— Sprichw.: 

t  dilettantischer  u.  kleinlicher  he  sügt  so  glad  ût  as  'n  oflikten  klütje;  — 
m  od,  sich  zum  Zeitvertreib  mit  30  de  jung  is  nët  so  rund  un  pol  as  'n  rasen 
inen  Arbeiten  beschäftigen,  fli-        klütje. 

,   bz.  zusammenflicken  od.  zu-  klûtjen,   mit  kleinen   Klumpen,   Klössen 

t  u.  leimen,  eine  Flickerei  od.        (klûtjcs)  od.  Brocken  u.  Steinen,  Schneebal- 
beü  macJien  etc.;  —   he  mag        len  etc.   werfen;   —   he  mag   niks  lêfer  as 
klütern;  —  wen  d'r  wat  kört  35  klûtjen;  —  de  jnngens  klûrjen  sük.  —  Nd. 
all'  wer  toregt  klütern;  —  he        (Schambach  etc.)  klütjen. 
léle  dag  an.  —  Sprichw.:  an  klatîg,  klatrîg,  s.  kluterig. 

in  olde  ichäpen  is  altid  wat  to  klave,  klnven  etc.,  s.  klufe  etc. 

I.  klütern.  —  c/.  ^ru  klütere  aucft  knabbeln.  s.  knibbeln  u.  gnabbeln. 

jur  zu  klütern  auch  mhd.  klü-  40  knäden,  kneden,  kneten,  a)  stossen,  drü- 
s,  unnützes  Wort,  bz.  geringes,  cken,  od.  mittelst  der  stossenden  u.  drücken- 
nrt) ;  verklüteren  (durch  aller-  den  Hand,  od.  des  stampfenden  u.  drücken- 
aiionen  verstricken,  verketten),  den  Fusses  eine  weiche  Masse  (Teig,  Thon, 
uch  annehmen  kann,  dass  der  Klei)  bearbeiten  u.  auch  drückend  formen 
*  fnt^  dem  ags.  clüt  (lamina,  45  u.  bilden;  —  de  dêg  (od.  klei  etc.)  mut  nog 
fries,  klütt  (Flicken,  Lappen,  bäter  knâdt  (od.  dörkuâdt)  worden,  dat  sê 
rengstück,  abgespaltenes  od.  ab-  wêker  un  lemiger  word ;  —  he  knädt  d'r  brôd 
abgerissenes  Etwas)  zusammen-  ût ;  —  hê  knâdt  potten  ût  klei ;  —  hé  knâdt 
PI  Vergleich  von  flik  u.  lap  ne-  (stösst,  knufft  etc.)  hum  dügtig  wat  dör;  — 
lekken  ein  klüterwort  entweder  60  ho  knädt  't  air  kört,  od.  in  'n  ander;  — 
'diges  u.  schleclUes  od.  schmutzi-  b)  treten,  waten  etc. ;  —  he  is  god  to  klei 
nichtiges  u.  geringes  Wort  be-  knäden  (od.  träden,  pasen  etc.),  ho  hed  brêde 
\rend  unser  klütern  sowohl,  als  foten ;  —  wat  brûkst  du  dar  al  in  de  drek 
item  in  verklütern  direct  mit  herumknädcn.  —  Nd.,  nld.,  mnd.,  mnld. 
,  clût  (lamina,  pittacium),  a^ngl.  56  kneden  (dcpsere,  pinsere,  pistare,  pastare) ; 
)at  etc.  (8.  unter  klute)  weüer  ahd.  chnëtan,  cnëtaii ;  mhd.  kneten,  kuëtten ; 
ie  flikken  von  flik)  ags.  clütian  ags.  cnëdan ;  uengl.  cneden ;  engl,  kiiead ; 
fivare) ;  aengl.  (Stratman n)  dän.  knedo ;  wang.  (Ehrentraut,  I,  45) 
cloat  (flicken,  ausflicken,  auf  knide,  kneid,  knithin  (cf.  tride,  treid,  tridin, 
ti.  ungetehickte  Art  verbinden  60  treten  =  unserm  träden,  treden).   Daneben : 

19* 


KNAEFEL  KNEFEL  292  KNAEFEL  KNEFEL 

fitt.  knoda;  isl.  hnoda;  norw.  knoda,  kiiaada,  £wei  Gegenttiande  goMungeiu» 

knöde,   knoa ,  kDöa,   knaa ;   schwed.  kiiäda  durch  eine  darum  geschlwtffene  K 

(kneten).  —  jtJs  gehört  zu  einem  urspr,  germ,  u,  foomit  fnan  dann  das  Tau  od. 

Verb,  giiidan,  kuidaii  (ii^niil,  goad,  guud,  gnu-  durch  Drehen   des  knäfels  vertii 

duii,  hc.  knid,  kiiad,  kuud,  kiiudiin)  =  o6er//.    5  beiden  betr.  GegenMände  rir«iMa 

gnitan,  chnitan,  kiiitan  (gnit  otc.  c*tc.),   wo-  fest  mit  einander  verkupjidt,  —  < 

von  unsere   Verba :  giiiden,  gnidcln,  kiiideln,  derartiges  HcHz  od.  Eisen,  tcus  ma, 

gDüdjeu,  knfuijeii,  kimdol  otc.  abstammen  u.  od.   der  Länge   nach   cHfiscken  ü 

dessen  y  wohl  gha,  ghan,  glina  gelautet  ha-  klemmt,   od.   wo   hineiuswfw0j  i 

ben  muss,   weil  sich  hieraus  am  besten  alle  10  aufzultrechen    od.    aufzHSwâs^ 

Anlaute   (auch  isl.  „h'"   in  hiioda,   s.  oben)  zusperren,   bz.  auf  sh  maehen  v. 

atn   bestifu   erklären.     Wegen   des  Stammes  halten ,  wie  z.  B.  in  das  Maul  ti\ 

gni  otc.   aus  gan,   bz.   idg.  ghan,    gha  etc.,  res    etc.    (stak    dat    përd   'd  kni 

limgeseizt  ghna,  t>ergl.    Weiteres  unter  gm-  mîiî,  won  't  bek  not  ap<»n  Dukra, 

don  u.  gnistcr  u.  knast  otc.    t/.  wegen  knad  15  lioldcn  wil),    —   od.  4)  ein  mit  ei» 

als  T/temu  od.  y  von  knäden  auch    Fick,  zugedrehtes  Tau  um  die  Obtrlij^if 

III,  48^   wobei  es  beim   Vergleich  von  gast  der  Pferde  etc.,   womit  ihnen  du 

zu  tat.  liostis   u.   kslav.  hostis   aus  einer  j/  eher  zugeschnürt ,    od.  zugektemni 

ghus  ganz  zweifellos  ist,    dass  auch  knädoii  wenn  sie  Medicin  etc.   einnehmen 

od.  das  Stammverb,  knidan,  giiidan  mit  kslav.  20  nicht  schlucken  woUen,  ähnlich  mit 

gnotijL   (kneten,   drücken)    u.   preuss.  gnode  mit  tler  Bremse  od.  Klemme  \ 

(Teigtrog,  cf.  Fick,  II,  555)  auf  eine  mit  hier  meistens  knip  genannt)  gee 

„gli**  anlautende  y  zurückzuführen  i.Kt.    So-  b)  ein  dickes  od.  dichtes,  feitei,  < 

fern  übrigens  zu  gniden,  knidan  (cf.  Pott,  nes  u.  starkes  od.   knotiges  fiww 

Wurzel wb.  I,  zweite  ÄUh.,pag.  677  seq.)  das  25  Etioas  (Ding,  Wesen,  Geschöpf,  Pi 

griech.  kiiöthö  etc.   u.  zu  nhd.  Knote,  bz.  was  in  sich  fest  u.  geschloMen  m 

unser m  knideii  etc.    u.    knudel ,    knüttc  etc.  nicht  leicht  von  einander  lösen  tii 

das  (cf.  Fick,   I,  38)   skr.  kauda  in  Be-  die  einzelnen  Theile  fest  mit  eiM 

tracht  kommen  sollte,   so  würde  für  griech.  banden  sind  etc.;    —    'n  knäfel  Ei 

kiiaö  etc.    (cf.  Pott,  Wurzel wb.    7,   zweite  30  (ein  junges  starkes  ungebtmdi^ 

Abth.,  pag.  073  seq.),   bz.   unser  gnagen  u.  gen  u.  wildes  Pf erd) ;  —  'n  kiiäfeH 

gnauen    etc.    als  Pr  im  it.   eine   idg.    p  ska,  (ein  stämmiger  od.  dicker^  stärkerem 

skan,  u.  für  knad  als  germ.  y  von  knidan,  u.  harter  Baum) ;  —  de  knäfel  {tt 

knudel,    bz.  skr.  kanda  etc.    eine   von    ska,  od.  kerel)   de   wêt   nargeas  f*n, 

skan  erweiterte  y  skad,  skand,  aphaer.  kand,  35  so  gesund   (od.  hart  un  fast)  ai ' 

umgesetzt  knad  (aus  sknad)  anzusetzen  sein,  )iê   is  'n  dikkcn   fasten  knäfel  (t 

worüber  bei  Fi  c  k,  I,  235  bis  'J3S  das  Wei-  fester  starker  od.  stämmiger  Aiiofc 

tere  zu  vergleichen  ist.    Wegen  ska  als  urspr.  sehe).  —  Sodann  wird  koäfvl  c)  ane 

Schallwurzel,    wovon    auch   skar   u.  skarbh  in  der  Bedtg.:   Schehn,  durdUriei 

wohl  nur  secundäre  u.   tertiäre    Weiterbil-  40  seile,  od.  wilder  u.  schlimmer  Bnn 

düngen  sind,  bz.  wegen  Entstehung  der  ver-  bund  etc.  (bô  is  'n  ragten  loyen  \ 

schiedenen  Anlaute  „g",  „k",  „eh**,  ^h"  aus  de  lûlje  kuäfel  lied  't  dik  agter  d< 

urspr.  „sk**  vergl.  auch  noch  das  unter  klam-  de  iQtje  knäfel  geid  gen  sê  to  bog 

pen  u.  1  klap  bereits  Gesagte.  braucht,  wobei  jedoch  tu  bemerkn 

knäfel,  knofel,   a)  Knebel  od.  ein  kurzes  45  wir  statt  knäfel   in   der  Bedtg.  « 

festes,  ziemlich  starkes  od.  dickes  Stück  Höh,  auch  knÖfel  gebrauchen  u.  dau  • 

od.   kurzes  starkes  Endchen  Eisen,  bz.  ein  den  Begriff  des  Gemeinen  u. 

Etwas  zum   Festmachen,   Festschliessen   u.  trächtigen  etc.,   od.   auch  den 

Festhalten    od.    Klemmen   von   Etwas,   wie  hen   u.   groben    Menschen  < 

z.  B.    1)  das    Quer- Eisen    am   Ende   einer  60  —  Nd.  {S e hü t s e)  knevéï( Knöcl 

Kette  (Hdlfterkette,   od.  Halskeüe  für   die  Fingern ;  Knebel,  Prügel,  Stück  B 

Stiere  u.  Ochsen  etc.),  womit  man  diese  Ket-  dem  Br.  Wb.  auch  ein  SeheHwori 

ten  beim  Anzielten  schliesst   od.  festmacht,  un'derwärtigen  Menscheft),  —  (D 

indem  man  dasselbe  quer  durch  einen  daran  knäwel   (ein  Knebel,    bz.    ein  qm 

befindlichen    Bing   steckt,    wo    dann   dieses  55  Holzstück  an  u.   vor  allerlei  ÎW 

knäfel  genannte  Eisen    es  verhindert,    daiis  Zuhalten,  Zusammenzwingen  od. 

die  Kette  sich  wieder  öffnet    u.   wo  man  es  huf;  ferner  auch:   Knöchel,  hau 

demnach   auch   Schliess-Eisen   nennen  nocM  für  die  Finger  od.  Hände 

könnte,  —  Ü)  das  kurze  starke  Stück  Holz  braucld),  —  (Seh am b ach)  kné 

od.  Eisen,  welches  man  quer  durch  ein  um  ßO  bei);  mnd.  (Seh.  u.  L.)  knerel  ( 


rA£F£L  KNEFEL  293  KNA£F£L-BARD 

TÎU;  gedrehter  Flügel  eines  bz.  unser  knäfel  in  der  Bedtg.  suh  h  (cf. 
);nld.\aie\e\(SpannbaumfKne'  dazu  nhd.  Knote  in  der  fig.  Bedtg.)  gut 
^y  fiO'  ^***  starker  Kerl,  hz,  stimmen,  wo  beim  Vergleich  von  klemme  in 
ale]  Alles  was  gross  u.  stark  der  Bedtg,  sub  b  (nämlich  in  der  von:  Ei- 
il.)  knevel  (talea,  stipes,  mal-  6  genschaft  des  Haltens,  Packens,  Greifens 
ro,  surculus,  bacillus;  —  ner-  od.  Kraft  um  Etwas  packen,  klemmen  u. 
\xaS%,  lorum,  resegmen  corij;  drücken  od.  zwingen  zu  können,  bz.  über- 
uabuli ;  —  amentum ,  lorum  haupt :  Macht,  Kraft  etc.)  auch  dithm.  knäve 
,  habena^  aosa,  aiisula,  corri-  dieselbe  urspr.  Bedtg.  wie  klemme  gehabt 
nculum  jacali,  nodus  apud  si-  10  Tuiben  kann.  Dass  aber  alle  Bedtgn.  von 
n,  lorum  rcvinctum  in  hastâ  knäfel  od.  ahd.  chnebil  auf  die  Bedtg.:  fas- 
qaod  maiiui  deiodc  et  primori-  sen,  halten,  klemmen,  festhalten,  festmachen, 
^l>atur  leviter;  in  emissu  cum  schliessen,  ein-  od.  umschliessen  etc,  od.  fes- 
um)  u.  kuevel,  knovel  (nodus) ;  sein,  binden  etc.  zurückgehen,  ist  wohl  zwei- 
;henebil ;  mhd.  knebel  (colum-  15  fellos  u.  ist  die  Bedtg. :  stipes ,  malleolus, 
,  hz.  Joch,  Fessel,  Halsband,  surculus  etc.  dahin  zu  erklären,  dass  in  eil- 
,   cf.    Grimm,    Wb.,    unter        tester  Zeit  fast  ausschliesslich  dünne  schlanke 

Zweige  od.  Ruthen  der  Weiden,  Haseln  etc, 
hd.  chuQhil  ist  mit  nhd.  Knie-        zum  Binden,  Fesseln,  Hängen  etc.  od.  Gar- 
et (Knöchel,  od.  richtiger  Ge-  2{i  roUiren    (Umbindeyi   des  Halses  mit  einer 
[cf.   dieserhalb   auch    kuê],         Gerte  od.  einem  Weidenzweig   u.  Zuschnü- 
ndungsstelle    eines    Ge-        ren   des  Halses  damit  bis  zum   Ersticken) 
wo  zwei  Gelenke  mit  einun-        gebraucht  wurden  u.  dass  auch  die  Weide 
sind,  od.  der  runde  Gelenk-        (salix)   ein  Etwas  zum  Binden  od.    Ver- 
Knorpel, Knöchel]  des  einen  25  binden,  Flechten  etc.  bezeichnet  u.  mit  goth. 
Gliedes,  der  durch  Sehnen  mit        vidau  (binden,  fesseln  etc.)  zusammenhängt, 
lenkknochen,  worin  er  sich  be-         Von  der  Bedtg.:  Gerte,  Zweig  etc.  gin- 
verbunden ist)  wohl  dasselbe        gen  dann  afjer  wieder  die  Bedtgn.:  Prügel, 
der  (jtamm  kneb,  knieb,  knob,         Geissei  etc.,   bz.  Ding  zum  Schlagen   (u.  so 
knof  wohl  derselbe  sein  wie  un-  30  auch:  Stock,  Knüttel  etc.)  aus,  wiihrend  das 
thd.  knüpf  in  kuüpiH>,   knüp-         Verb,   knebeln   (cf.   knäfeln)   von   Fessel 
etc.  in  kuobbe,  knubbe,  knub-        od.  Bind-,  S  ch  nur -Ding  etc.  als  Grdhdtg. 
nôp  etc.,   od.  doch  mit  diesen        von  Knebel  die  urxpr.  Bedtg.    noch  rein 
Grdverb.  abstammen,  da  ihnen        bewahrte. 

i  die  Bedtg.:  winden  (umwin-  35  Was  nun  aber  weiter  das  an.  knefa,  bz. 
c),  flechten,  binden,  stricken,  den  Stamm  kuef  od.  kneb  von  kiiefa  od. 
,  fesseln,  festmachen  etc.  zu  Knebel  (als  knc(- od.  kneh- Ding,  bz.  Ding 
Was  nun  aber  zunä<;list  knä-  o^l.  Etwas  was  bindet  od.  fesselt,  od. 
.  ahd.  chnebil  etc.  betrifft,  so  fasst,  umfasst,  umschliesst,  einschliesst,  fest- 
ies  am  nächsten  mit  an.,  ist.  40  macht,  d.  h.  Etwas  was,  od.  Zustand  wo 
(arripere,  apprehcudcre,  con-  Etwas  macht  was  knef  od.  kneb  besagt)  be- 
bz.  greifen,  fassen,  umfassen,  trifft,  so  scheint  mir  derselbe  mit  kuipen 
einscMiessen  etc.  od.  halten,  (kneifen,  drücken,  klemmen  etc.)  in  der  urspr. 
.  fest  setzen,  fesseln,  bimlen  Bedtg. :  zusammenklappen  od.  schlagen,  zwi- 
h&ri  sinOy  contorquere  cri-  15  sehen  sich  fassen  (u.  so  drücken,  klemmen^ 
Bit  haar;  —  thad  er  knefad,  bz.  fassen,  erfassen,  um-  u.  einfassen  [cf. 
t  od.  det  er  fastset,  fast  be-  afries.  klippa,  kicppa,  umklammern,  umar- 
(pugnus,  dichte  od.  zusammen-  men,  umfassen  etc.  u.  an.  klippa,  schneiden 
hlossene  Hand),  kneif  (Angel,  etc.  unter  klippon  u.  dazu  knippen ,  sowie 
\rhaken  von  grösstetn  Schlag)  50  kneif  od.  kiiif,  Messer]  einschliessen ,  fest- 
-  mit  an  knaefr  (fortis,  acer)  JuUlen,  packen  etc.)  von  derselben  y  abzu- 
it  auch  norw.  (cf.  Iv.  Aasen)  stammen,  worüber  das  Weitere  dort  zu  er- 
»fta  (drücken,  kletnmen,  zu-  sehen  ist;  —  cf.  auch  knifeltônîg. 
etc.)   ansclieinend  zusammen-  knäfel-  od.  knefel-bard,  Knebelbart,  Zwi- 

i  wegen  kneii  u.  kneif  zu  be-  55  ckelbart,  bz.  ein  Schnurrbart,  dessen  zwei 
Vwf»  dafür  auch  die  Formen  Spitzen  eine  Querlinie  bilden  od.  quer  ste- 
vorkommen.  Zu  knefa  u.  na-  hen  (cf.  knäfel  sub  a,  1),  od.  dessen  Spitzen 
laefr  (fortis  etc.)  würde  auch  gedreht  u.  gewunden  sind,  wie  eine  Ruthe 
Vb.  11,820)  knäve  (Stärke,  od.  Weide,  wenn  sie  als  Knebel  ofl.  Band, 
j^   (stark,   cf,  nhd.  knotig),  60  Tau  etc.  (lorum, vinculum  etc.)  zum  Binden 


KNAEFELN  KNEFELN      2M  KNAKE 

1/.    Fesseln  gebraucht    wurde.     Jm   afries.  a)  ein  niedrig  od,  geknktkif  f. 

heisst  der  Knebelbart  k(>iiep,  kanep,  knep,  was  Oebüseh  (cf.  indessen  2  knik)  buéték 

wohl  eine  verkürzte  Form   von  knepel,  bz.  die  Bedig.:  Unierhols  hat  %.f9 

ahd.  cbenobil   (s.  often   unter  knäfel^   ist  u.  auch  wie  brikke  od  grand,  grind  i 

wozu  noch  bemerkt  sei,  das»  auch  unser  kuä-  5  kleinertes  od,  in  Stücke  ztrspoMnn 

pel  im  nd.  knäwel,  bz.  knevel  lautet,  indes-  bedeutet  od.  die  Bedtg,:  Brodtn, 

sni  mit  liBiifa]^  knïiWQ]  (Knebel)  unvenoandt  steine,   Bruchtieine,  bz.  Stm-Bnt 

ist,  wie  unter  knäpel  zu  ersehen.  Stein-Brocken  (zerkleinerte  Steinest 

knäfelOi  kirafeln,   kneMn,  fest  u.  stark  gr&s)  hat, 

binden    od.    schnüren,    zusammenschnüren,  10       Was  nun  diesen  SckaUstammh 

klemmen,    umfassend  zusammendrücken  u.  trifft,  so    ist   er  auch  in  dm  Mi 

pressen  de. ;  —    ht*  kiiiifeld  liiim  dügtig.  —  Sprachen   (ef.   kelL,  goL  coak  =  1 

JSd.  kniiveln,  kniiwcin ;  nid.,  mnld.  kncvelen  Knall,   l'eitschenkntül)  bezesf  il  k 

(ligure,    iiodare;    niMints   vinculis  iliaqueare,  nicht  anzunehmen,   dass  dendbtm 

vinnilis   coiiBtriiigcrc   niiiiiuSf   pollioes   etc.;  15  f^ioif  knäpel  w.  knQppel  iraArRdMi 

iiijicore  iiiiinicus,  oocupare  aliqucm  maiiicis;  pel  ii.  klQppel,  bz.  wie  knûflûkMik 

giassari,  latrocinari,  extorqucre).  entstanden  ist,   zumal  auch  lubn  h 

kiiB/^en,  s.  giiagcn.  Form  giiak   (cf,  gnagen,  knagn  1. 1 

kna^go,  kna^^  dickes  unförmliches  Stück  =  guagge,   bz.  gnamn  neben  ïvm 

(ftd.  Brocken ,  Klumpen) ,  Knorren ,  harter  20  vorkömmt.    Möglich  ist  es  daher  nk 

Ast   im   Holze,   Baumstumpf,    Wurzelendc  knak  aus  dersdben  Grdform  Mp 

eines  Baumes;  —    'n  kna^ge  brôd   od.  holt  Stamm  von  gnagen  hervorging  «.  • 

etc.;    —    de  knafigon  titrüdeii  i'tc.    —  Nd.,  dies  auf  ga^gh  (schlagen,  hauen,  ^ 

wnd.  knag^c;  engl,  kiiag  (Knorren,  Knoten,  s.  ufUer  ga&gen)  zurückgeht,  weham 

Astf  Knast,  Höcker) ;  aengl.  (Stra tmann)  25  allerdings  annehmen  müssie,dauiu 

mag;  schntt.  kiiag;   norw.  knaggo;  srhwed.  crepitus,   fragor  etc.   eben  mu  d& 

knagg;  dän.  knag  (Knorren).     Weitere  Be-  von:  schlagen,  stosstn,  sfêl] 

dtgn.  als  ÎA'iste ,  Zapfen,  Pjlock,  hölzerner  reissen,   brechen  etc.  kerioifi 

Wirbel  etc.  s.  unter  Knagge  in  Orimm,  dies   cieüeidU   auch   mit  f ri|!«  «1 

Wb.   V,  7.;.y;;.     Wegen  der  Abstammung  cf.  30  Fall  ist,   wozu   auch   an,  brah  A 

gnagen f  wonach  kna;rgo  ebensowohl  wie  kuake,  krachen)  u.  brestr  (Gekradh)  ftoditt 

knast,  kniist  otr.   auf  der  Bedtg. :  nagen  werden  mögen,  die  ja  zuhn)an(tf. 

in  der  urspr.  Bedtg.:  spalten  berulU,  wie  u,  1>rc8tan  (cf.  barsten)   tm  stikt» 

dirs  auch  mit  nhd.  Kloben,  bz.  mit  kloR,  niss  stehen,  wie  fragor  zu  fnntjot 

klot,  2  klüfe,  killte,  kliiutc,  klainpu  etc.  der  85  gleiche  übrigens  iiodk  1—4  fcnik  i> 

Fall  ist.  res  unter  knikken. 

knak    (ablautend   knik),    Schallwort    wie  knake,  od.  kn&ke,  kaâk,  KnoA 

klak,  klap  od.  knap  vU\,   was  aus  crepitus  a)  das  harte  feste  Bein  des  mensM 

gleichfalls  in  die  Bedtg.:  Bruch,  Biss,  Spalt  thierischen  Körpers  hn  GtgenSÊdi^ 

vir.  überging ,   aber  weder  formell  nwh  be-  40  n.  Haut,  wofür  wir  meistens  das  Wi 

grif flieh  so  reif  entwickelt  ist  ivie  diese;  —  gebrauchen;  —  'n fleskn^e f'l'7cMdÜ 

knak  sä*  't,  do  was  't  (z.  B.  das  Glas,  der  —  ma^c  wat  mêust  du  wol,  ik  li 

Tojf,  der  Ofen  etc.)  kört,  od.  sprungon,  bur-  dat  ik  mit  diu  knakcn  nog  de  pi« 

sten,  raten  etc.;   —   dat  glas   hed  do  knak  bum  smît'. —  h) (meta^) Nacken t 

weg  (das  (wlas  hat  den   Stoss   u.   den   da-  46  od.  auch  Glied  etc.;  —   du  kri|[it 

durch  cerursarhten  Bruch  etc.   weg,   bz.  ist  up  de  kuakeu,   wen  du  nêt  m&kvi 

gesprungen    ctr.),    od.    hed    'n    knak    (Biss,  fürt  kuinst;  —  he  höe  (hauete)  hv 

Bruch  etc.)  kragen;  —  lir  hed  de  kuak  weg  ken  brûn  un  blau;  -*    all'  min  ki 

(er  ist  körperlich  gebrochen  ti.  kaput,    od.  rni  sRr;  —  ik  hcbb*  't  W)  in  de  kl 

auch :  er  ist  geschäftlich  kaput  u.  bankerott) ;  50  ik  mî  hast  nët  rören  kan;  —  daher 

—  dat  lu'd  i\v  bôm  (od.  luiin,  dat  hiis  otc.)  dat  ene  hemd  up  de  kiiaken,  dat 

de  knak   (den  Bruch,   Stur::,  Fall  etc.)  an-  de  staken,  od.  auch:  dat   éne  he 

dän;  —  he  hed  dar  Jn  dü;:tigen  knak  (Con-  buk,  dat  andere  up  de  stn'ik;  — 

tusion  mit  Bruch)    !»i   wcgkriigon.    —    Xd.,  die  liedensart:  he   fald   afer  wn 

nid.    knak;    aengl.    (S  trat  mann)    iiiak ;  55  ken,  bz.  stn  ^*gen  kluntcn;  —  c) 

schwed.  knak;  dän.  knag;   nhd.  knaek,  ver-  dickes  unförmliches  li^was,  Kna§ 

stärkt  knaks,  wie  klaps  ii.  klats  von  khip  u.  pen,  Knorren  etc.;  —   'n  knak  \ 

klat,  wobei  zu  erwähnen  ist,  dass  kwAvk  (cf.  knäk  brôd;  —   'n  knak  fan  'n  b* 

Grimm,  Wb.    K,    /:i:Js  unter  knack  sub  4  rv.\  etc.    —    Nd.  knake   u,  (Seh 

n.  5)  auch    wie  nd.  knik    u.    nhd.  Bruch  (>0  knoke ;  fniid.  knake, knoke ; nid. kn 


AKËDROEGE 


295 


KNAP 


ike  (os,  osBis),  knoke  (nodus 
tuber),  knokc  (talus) ;  norw. 
Knochen  u.  Knöchel  etc.) 
'.res  in  Grimm  (Wb.)  mi- 
te, 

von  Hause  aus  wohl  die- 
klufe,  od.  wie  hei  knagge, 
ist,  knufe  od.  kluto  etc.,  so- 
auch  bei  bên  n.  buukc  u.  ge- 

kiu)kke,  knökkul  zu  knak- 
gen  Vorm  knakan  od.  kiiak- 
räter.  knack,  knok  (krtuhte, 
:«  weilergehildet  sein  mns.% 
akaii,    bz.    klakjiin,   sofern 

in  knoke  urspr.  lang  war 
i"  entstand.  Da  es  indes- 
h  istf  dass  das  „o"  urspr. 
%.  ans  aUetn  „u"  entstanden 
i  in  knOkkcl,  so  kann  auch 
't  kiiukkc  u.  knökkel  wohl 
ukan  od.  knukjan  zurück- 
feiteres  unter  kuökkcl.  Von 
spalten  od.  spring enj 
\sgehend,   darf  man  daher 

dass  es  einerseits  ein  ab- 
od,  abgenagtes  u.  vom 
?«  Etwas j  andererseits  aber 
jaltcnes  u.  abgespreng- 
iter,  Bruchstück,  Brocken, 
unförnüiches  Stück  etc.)  be- 
wies auch  mit  knagge  u.  an. 
cf.  auch  knokke  u.  nok)  der 

Lnakdrö^e,   so  trocken  wie 
<',  ausgedörrter  Knochen. 
\ig,   knorrig,   ästig  etc.;  — 
»sk ;  —  'n  knakig  stük  holt ; 
um. 

.  knak-an,  Bn'Uer.  knuok, 
\.)  ein  knackendes  Geräusch 
,  crcpitarc,  fragorem  edere 
;ers  knakkcn  lium;  —  he 
ingcra;  ^  de  bôm  knakd 
Hc.)  as  of  he  bräken  wil; 
rsten,  reissen,  springen  etc., 

bekommen  u.  Bruch  etc. 
U  gehen  u.  kaput  machen; 
akd ;  —  he  knakd  od.  knikd 
dal  kuakd  all'  ût  'n  ander ; 
11  (Nüsse  knacken  od.  solche 
m  7nan  sie  zwischen  zwei 
Finger,   ZäJme  etc.]  zer- 

macht) ;  —  'u  Hess'  win 
Flasche  Wein  austrinken, 
l.  ihr  den  Jlals  brechen  u. 
ken.  —  Nd.,  nid.,  ninld., 
l.  knacken;  mnd.  kuakcn; 
rw.,   Hchwcd.   knaka;   dän. 

eher;  a)  Miner  der  knackt 


od.  zerbricht,  aufknackt  etc.;  —  b)  Werk- 
zeug womit  man  knackt ;  —  cf.  nöte-knakker. 
kna],  Knxdl  od.  ein  lauter  heftiger  Schall, 
wie  er  namentlich  in  Folge  einer  Explosion 
5  od.  überhaupt  durch  das  plötzliche  Entstehen 
eines  luftleeren  Baumes  u.  d<is  darauf  fol- 
gende Zusammenklappen  der  Luft,  od.  durcfi 
das  plötzliche  Eindringen  derselben  in  den 
luftleeren  Baum  entsteht.     Vergl.  weiter: 

10  knallen,  knallen,  a)  crepitare  etc. ;  —  wat 
knald  darV  is  d'r  wat  bürsten  of  Sprüngen? 
—  b)  mit  der  Peitsche  schlagen  od.  mit  dem 
Gmoehre  schie.ssen,  dass  es  knallt;  daher 
überhaupt  auch  schlagen  od.  schiessen,  feuern ; 

15  —  he  knald  dV  (n\  mit  de  pitske  afer;  — 
he  knalde  d^r  tüsken ,  dat  ^t  all'  ût  'n  an- 
der stuf;  —  he  knald  de  fögels  alF  weg;  — 
c)  roden  u.  zwar  speciell  „Kartoffeln**;  — 
sê  sunt  hen  to  kartuffels  knallen ;  —  d)  (obsc.) 

20  coitum  exercere,  coire  cum  aliqua,  coire  pati ; 
— -  he  knald  hör;  —  se  knallen  sük;  —  sc 
Ictt  suk  knallen. 

Der  Stamm  knal  ist  das  Präter.  vom  al- 
ten knellen  u.  zwar  zunäclvst  in  der  Bedtg. : 

25  schallen.  kDcllen  (s.  d),  hat  aber  auch 
die  Bedtg.:  kneifen,  od.  klemmen,  drücken 
etc.,  woraus  tcohl  die  Bedtg.  sub  d)  entstand 
u.  eigentlich  wie  bei  klappen,  klippeu,  knip- 
pen ,   knipen   darauf  beruht ,  tlass  zwei  zu- 

30  sammenschlagende  od.  zusammenklappende 
Dinge  einen  Schall  machen,  zugleich  aber 
auch  ein  Drittes  zwischen  sich  fassen  u.  es 
so  kneifen,  drücken,  pressen,  klemmen  etc., 
od.  fangen,  fassen  m.  halten  etc.,  es  abknei- 

35  fen  od.  abschneiden  etc.  etc. 

knaller-bÜHse,  od.  knap-büsse,  eine  KnalU 
od.  Klatsch  -  Büchse  als  Spielzeug  für  die 
Kinder.  —  Nid.  klakkebos. 
knallern,  knallern.   Iterat.  von  knallen  in 

40  allen  Bedtgn.,  mit  der  Erweiterung  jedoch, 
dass  die  Bedtg.:  feuern  od.  schiessen  mit 
dem  Gewehr  etc.  in  die  allgemeine  Bedtg. 
feuern  od.  heizen,  einlieizen  (ho  knallcrd 
dügtig  in)   überging,   obschon  es  auch  mög- 

45  lieh  ist,  dass  es  diese  Bedtg.  vom  Prasseln, 
Knastern  od.  Knistern  eines  hell  brennen- 
den Ilolzfeuers  erhielt,  wie  wir  auch  von 
einem  solchen  Feuer  sagen:  dat  knallcrd 
(brennt  stark   od.    knistert  laut)    dügtig  u. 

50  anstatt:  „he  knallcrd  dttgtig  in"  —  „he  knal- 
lcrd huni  (den  Ofen  etc.)  god"  —  u.  auch  ein 
prasselndes  u.  hellbrennendes  Feuer  „knal- 
lertje**  (kîimt  jungens,  wi  willen  'n  knallertje 
maken)  nennen. 

55  1.  knap,  Schallwort  wie  kiiak,  knal  etc. 
u.  auch  einerseits  zur  Bezeichnung  des  Schal- 
les eines  Bruches,  Spaltes  od.  Risses  etc. 
(knap,  sä*  't,  do  was  't  kört),  andererseits 
aber  auch  des  Bruches  etc.   selbst    (dat  hed 

üO  'n  knap  kragen)  gebraucht,  woher  dann  drit- 


ENAP  M«  XNAP 

tentf  dirseft  M^ort  (cf.  2  koap)  aJs  Aâü.  u,  —  hé  is  knap  an  im  knap  of  (km 
Ailj.  wohl  die  Bedtg.:  kört  =:  nhd.  kurz  hunâen,  bs.  kutm  an  u,  hiri  ú^  i 
(d.  h.  urspr. :  gebrochen,  gesj/ruttgen,  ge-  od.  Sprechen,  in  der  Bede,  im  iji(wrle 
zerspalten,  abgespaiten,  altgcircnni,  getheilt,  Fiusen  eines  Besehiusges  etej;  —  ké 
gerissen  od.  kaput)  u.  klein  hat,  falls  es  in  5  (redet)  iin  Bchrift  so  knap  (hnt.k 
dieser  Bedtg.  nicht  etwa  irif  knal  ein  Präter.  bestimmt  deeidirt  etc.),  dat  dY  geiii 
von  kiiippen  ist,  od.  ah  Kürsutig  eines  altern  fBl  segd  word,  od.  gen  bolntin  to  I 
knappe  zu  knappen  gehört.  Vergl.  dieserhcUb :  steid  un  't  dog  all'  gans  dflddk  n  U 
2.  knap  (flect.  knapper,  knapste),  kurg,  —  ên,  de  knapper  flür/fr,  bmäff,{ 
klein  y  gering  etc.  u.  zwar  sowM  in  Bezug  10  licher,  besser  etc.)  Bprekd  ib  ké,  faii 
auf  Baum  u.  Zeit,  als  auch  auf  die  Masse  nêt ;  —  dat  geid  altid  up 't  knipste  (Un 
u.  Menge  von  Etwas,  wobei  dann  die  Bedtg.  bi  hum  of ;  —  he  w&nd  dir  taif  /1 
der  kurzen  u.  kleinen  Strecke  u.  Entfernung  dicht,  nahe,  unmittdbar  etc.)  ui;-k 
in  die  der  Nähe,  des  nahe  od.  di^ht  bei  u.  sen  st&n  gans  knap  (uwmitlúü»)  u  \ 
an  Seins,  od.  die  des  kurzen  od.  kleinen  u,  15  der;  —  dat  is  to  knap  (tuhnttth 
geringen  Baumes  in  die  des  nahen,  engen  zu  beschränkt  etc.)  mftten,  od  oflüai 
H.  beschränkten  Baumes  (gleichviel  ob  der  snädenetc.;  —  de  kApmaniKTrfirM 
lÄinge  od.  der  Breite  od.  Höhe  nach),  —  dat  Bin  m&t  nn  wicht  ahtdtokupyjili 
die  der  kurzen  u.  kleinen  Zeit  in  die  der  zu  gering  etc.)  is;  —  hehoWwW 
nahen  u.  unmittelbar  od.  dicht  darauf  fol-  20  knap  (zu  kurz,  od.  zu  karpt  idztf 
gen  den  Zeit  u.  die  der  kleinen  n.  geringen  u.  sparsam) ;  —  he  gifd  m  fok  (!• 
M(fsse  in  die  der  wenigen  u.  fast  fehlenden  Dienstboten  etc.)  man  'n  knippwifÄi^ 
od.  beschränkten  3fasse  od.  Menge  u.  Zahl  utiausreichenden  etc.)  Ion;  —  WW 
etc.,  od.  der  Begriff:  kurz,  klein,  gering,  bz.  sön  so  knap  (so  kurz),  dit  he  gu  in 
beschränkt,  enger  etc.  auch  in  die  wn:  kaum  25  för  sîn  fergnögcn  utgafea  bn;-"* 
u.  genau  de.  überging,  die  aber  aus  der  de  përdo  knap  (kurz  in  den  Ü9^t 
Brdtg. :  enge  u.  di cht,  od.  wohl  aus  der  auch  kurz  im  Futter)  holden,  wa ■* * 
Grdbdtg.:  gespalten  od.  kurz  u.  klein,  od.  dörgân  sOlen ;  —  he  bitt,  oii  brAj, 
möglicherweise  auch  aus  der  von :  gestutzt,  etc.  dat  knap  (kurz,  nahe  fl»  Ädji 
abgeschnitten ,  geschoren  (vf.  knippen  =  30  nahe  an  der  Wurzel  etc.)  of;  -  ^ 
srhneiden,  scheeren  etc.  u.  dazu  kip  von  kip-  dat  gesprek  knap  of  nn  lctftükDif|ni 
prn  =  kappen  od.  unter  2 k\\s])or  das schwed.  up  in;  —  dat  word  uns  hir  to  l""! 
klipsk  f(.  k!ippl)«HrA  wieder  die  fig.  Bedtgn.:  klein,  enge,  beschränkt);  —  tf  «wj 
glatt,  fein,  nett,  sauber,  hübsch,  gebildet,  fä-  so  knap,  dat  sê  eük  sülfsthWiHl 
big  etc.  entwickelten.  Vergl.  dieserhalb  fol-  35  könen;  —  de  weg  is  so  knap  («*■■ 
gende  Beispiele  als :  sc  lêpoii  so  knap  (nalie,  d'r  gen  twê  Wagens  tagen  *n  »nâff 
dicht,  unmittellmr)  iigler  od.  up  'n  ander,  ren  könen;  —  de  slôt  is  so  knap  (' 
dat  8Ô  sük  bi  elker  trä'  (Schritt,  Tritt)  an-  enge,  kurz  od.  klein  im  Durékii»^ 
stötden ;  —  dat  folgd  to  knap  (zu  kurz,  zu  dat  water  d'r  hast  nét  heu  kan;  - 
bald,  zu  schnell,  zu  nahe,  zu  dicht,  zu  hau-  40  mi  de  klêr  förs  to  knap  (kurz,  Ww 
fig,  bz.  zu  unmiUelbar,  soda^ss  keine  Entfer-  niâkd,  so  dat  ik  sé  hél  nêt  drsgeSi 
):ung,  od.  kein  Baum,  keine  Zeit  etc.  bleibt)  nêt  inkamen  kan;  —  ik  sitt  hff 
up  ^n  ander;  ~-  dat  band,  od.  tUvid,  di'mnerd  (beschränkt,  enge,  eingeklemmt,  ht.i 
etc.  al  80  knap  up  ^n  ander,  dat  dV  bei  gen  so  kleinen  u.  schmalen  Baume  Ht. 
hol  (Baum,  Zwischenraum  etc.  der  Zeit  nach)  45  d'r  knap  (kaum)  tüsken  kan;  — 
tüskeu  blift;  —  knapper  (kürzer,  rascher,  d'r  knap  (nur  mit  Noth,  kaum)  \ 
schneller,  unmittelbarer,  bz.  nälier,  dichter,  men,  so  sat  ik  dV  tttsken  bekn&pe 
enger  etc.)  as  knap  (kurz,  unmittelbar  od.  gung  man  knap  (nur  eben,  nur  : 
eng  etc.)  kan  H  nêt  kamen,  wäseu  od.  stau,  kaum  etc.)  od.  knapjes,  ftfkei;  — 
Bitten  r'tc. ;  —  (iat  li<^t  (Vr  to  knap  (zu  dicJU,  50  d'r  man  knap  (oiL  man  äfen  od.  i 
zu  nahe  etc.)  an  od.  up  etc.;  —  he  dreide  etc.)  dör;  —  dat  geid  dV  knap  t 
sük  so  knap  (kurz,  rasch,  schnell  od.  un-  dat  kan  d'r  knap  stân,  de  r&mte  i 
mittelbar  etc.)  um,  dat  ik  mi  hast  nêt  för  smal  od.  to  kört,  to  lag  etc. ;  —  d 
Iiura  wiken  kunir;  -  de  wagen  nani  de  drri^  so  fOl  gôd  an,  dat  d'r  'n  klêd  ûl 
to  knap  (zu  kurz,  in  zu  geringer  Distanz)  55  tunken  bunderd  knap  cn ;  —  'tiski 
un  ful  in  de  slot;  —  de  wagen  drridc  so  eben,  bz.  kurz  vor  od.  nach  etc.) 
knap  um  (so  kurz  um),  dat  hum  de  asse  —  't  kau  knap  slän  hebben  (es  k 
knapde  (brach  od.  kaput  ging) ;  -  dAi  fiiinü  nd.  eben  erst,  vor  ganz  kurzer  Zi 
knap  (nahe,  unmittelbar  etc.)  an  dcî  kaute  schlagen  Jiaben);  —  ik  dflr  (darj 
längs,  o<l.  an  't  störten,  an  de  dod  etc.  of;  60  (kaum)   fan   dag   kamen ^   so  ai 


KNAP  297  KNAPE  KNAP 

äten  Î8  fan  middag  regt  knap  scheinl  aus  1  knap  tn  der  Bedtg,:  kurz 

d,  gering,  in  sehr  geringem  od.  entwickelt  haben, 

Si^anÜem  Masse  vor?Mnden) ;  Wenn  man  indessen  2  knap  als  das  Prä- 

od.  de  rogge  etc.    word   regt  ter,  von  koippen  nimmt  u,  bedenkt,  dass  die- 

üd  etc,  wird  wenig  od,  rar);  5  ses  ebenso  wie  kuppen  eigentlich  soviel  heisst 

tiiim  man  regt  knap  (dürftig,  als   Zusammenschlagen    u,    so  zwi- 

Irmlidt);  —  dat  is   upBtünds  sehen    zwei   Etwas  fassen   u,    dass 

d  (dürfUge,  kümmerliche,  ann-  hieraus  nicht  allein  die  Bedtg. :  schnei- 

lide,  drückende,  schlechte  Zeit,  den,   sondern   auch  die  von:    kneifen, 

wo  man  mit  AUem  zu  kurz  10  klemmen,  zwängen,  einengen,  drü- 

an  AUem  fehlt  u,  mangelt) ;  —  cken   (cf.  knipen)   etc.   ungesucht  hervor- 

r  in   hûs  man  knap  (spärlich  geht,  so  kann  man  beim  Vergleich  von  arc- 

—  't  sitt  air  (z.  B,  das  Haar,  tus  von  arceo  selbstredend  auch  annehmen, 
\c,)  knap  (glatt,  nett,  schlicht,  dass  aüe  Bedtgn,  von  knap  sich  aus  der 
eordnet  etc.)  an  sligt;  —  dat  15  von:  gekniffen,  geklemmt,  eingeengt,  be- 
\en)  Btigt  so  knap  un  ördendlik  schränkt  etc,  entwickelt  haben,  wobei  es  ah 
ren  Iflst  is;  —  dat  is  dar  in  lerdings  zweifelhaft  ist,  ob  sich  hieraus 
lap  (woM  geordnet  u.  sauber)  ebensogut  wie  aus  kurz  auch  die  Bedtgn. : 
d  r  gen  ên  stük  up  de  unregte  rasch,  schnell,  flink  etc.  (cf.  oben  u.  mnld, 

he  hed  sin  saken   all'  knap  20  knap)    entwickeln    konnten.      Da   übrigens 

i  Order ;  —  he  is  hêl  knap  (fix,        knappen  u.  knippen  auch  wieder  gleich  sind, 

etc.)  in  Bin  saken  un  hed  düg-        so  ist  es  an  u.  für  sich  gleichgültig,  ob  man 

—  'n  knappe  meid  (eine  fixe,  1  u.  2  knap  als  Präter.  von  knippen  auf- 
ge,  fertige,  flinke   Magd);  —        fasst,  od.  nicJU. 

[)en  (fixer,  tüchtiger,  hübscher,  25  Was  übrigens  die  Herkunft  u.  Verwandt- 
iretter  etc.)  fent ;  —  he  is  na  schaft  von  knap  u.  knip  (mag  man  sie  nun 
en  knap  un  klar  etc.  —  cf.  ah  Schaltwörter  nehmen  od,  nicht)  betrifft, 
ie  Compos.  mit  knap.  —  Nd.  so  sind  sie  mit  der  y  knip  von  knipen  so- 
\  Br.   Wb.  II,  818  seq.   (we-        wohl,   als  auch  den  Stämmen  knab,  knib, 

niciUviel,  kurz;  sparsam,  ge-  30  gnab,  giiib,  gnif  etc.  von  knabbeln,  knibbeln, 
nge;  kurz  von  Dauer,  eilfertig,  gnabbeln,  gnibbcln,  guiffeln  etc.  urspr.  wohl 
t) ,  Dähnert,  Danneil,  aus  einem  u.  demselben  Grdwort  hervorge- 
icht  viel,  zu  wenig,  zu  leicht,  gangen,  was  auch  unserm  gnêpen  od.  gne- 
mge  nach  der  Masse;  genau ;  pen  etc.  zu  Grunde  liegt,  cf.  dieserhalb  zu 
m),  Schambach,  knappe  35  knap,  bz.  mnld.  knap  das  syn.  nid.  gnap; 
zu  klein;  kaum)  u.  (Subst.)  mnld.  gnap  (guavus);  mfläm.  gnap  (diligent, 
11,819,  knapp  (harte,  trockne  prompte  etc.);  wfries.  (Jap ix)  gnep,  gnap, 
am b ach,  knap   (Stich  vom        knap  (nett,  reinlich,  hübsch,  emsig,  flink  etc) 

het  air  en'n  knap  od.  knaks,        u.  wegen  der  Stämme  knap,  knip,  bz.  gnap 
u.   verdorben),  was  Alles  wie  40  Weiteres  unter  knappen,  knipen  etc. 
ähnert  an/ knap  als  Schall-  knap-blase,  Schweinemastdarm,  der  von 

1  knap),  bz.  au/ knappen  (s.  Kindern  aufgeblcsen,  zugedreht  u.  zum  schal- 
\,  wie  desgl.  auch  nid.  knap  =  lenden  Aufplatzen  losgeschnellt ,  od.  aufge- 
nse  etc.,  od.  das  was  man  kuapt.         stossen  xoird,  damit  er  platzt  u.  einen  knap 

nid,  knap;   an.,   isl.  knappr;  45  od.  Knall  macht, 
.  knapp;   dän.  knap    (wie  bei  knap-büsse;  i.  q.  knallerbüsse. 

nicht  blas  in  der  Bedtg.:  arc-  knape,    knap   (nur  noch  selteti  gebraucht 

auch  in  der  von:  rasch,   be-        u.  fast  gänzlich  durch  jung',  bz.  junge  vtr- 

Kilian  glossirt  knap  mit:  drängt),  Knabe,  männliches  Kind,  junger 
ce\er,  gaAvus,  während  mflfim.  bO  Burscfie  etc.  —  Afries.  knapa,  koappa, 
i  mä  dapper  (tapfer)  u.  dass  knoppa  (Knabe,  Junge,  unverheiratheter 
nap  wohl  für  ein  passendes  junger  Mann,  Knecht);  wfries.  knape;  nid. 
^mmwort    für    Knabe    (cf.        knaap;    mnld.,   mfläm.  knape,    bz.    cnaepe, 

könnte,  ist  doch  siciier  nicht  cnuep;  nd.,  mnd.  kuape;  as.  knapo;  ags. 
Dass  aber  der  Stamm  knap  im  55  cnapa;  aengl.  cuape;  an.,  isl.  knapi,  knappi, 
xnld.  auch  als  Schaltwort  be-  knapr ;  norw.  knape,  knaape ;  schwed.  knape ; 
t  unter  knappen,  knapkôk  etc.        ahd.  knappo ;  amhd.  chnappc ;  mhd.  knappe 

(Knabe,  Jüfigling;  junger  Mann  der  sich 
l  knap  ausgeführt,  wird  2  knap  zum  Bitter  badet.  Knappe;  Diener)  u.  da- 
'denen  Bedtgn.    urspr.   wahr-  60  neben  amhd.  chnabe;   mhd,  knabe;   aengl. 


KNAEPE  KNAEP  218  KNAPPEN 

cnave;  engl,  knave   (Knahe,  Jüngling,  Die-  kaafjeSy  kBapkeSi    DiminMiw-For 

ner);  schott.  knawe,  knaw,  knaie  (ein  männl.  2  knap,  HametUiich   in  der  Bedig.  . 

Kind  od.  Diener  Hc.)  u.  kaaiic  {Diener  etc.).  wie  ä/kes  von  äfen. 

Es  gehfjrt  vielleicht  mit  ahd.  cha&an ;  ags.  kiaf -koke,  Knappkuchtn^  hz.  ein 

cuâvan   (kennen j  wianen);   lat.   gnoscerc   u.    5  backener  Honig-  od.  Syrupekuditn^ 

noBcero,  sowie  kennen   u.  könen   zu  dersel-  nannte  weil  dervelbe  beim  Esstn  iw 

ben  y  Jan,  f;au,  gnii   (zeugen  de.),   wovon  ein  Knappen  hören  lässl,  —  Nid.  ki 
auch  lat.  giiatus,  natns,  nascor  (statt  gnascor),  knappe!  (reei.knsLp-in  cmI. knap-jan, 

gcnuB  etc.,  hs.  goth.  knods   (geiius)  u.  viel-  knuop,  icnup,  wie  knippen  eipenüick 

leicht  auch  dnn.  knös  {Bursche)  etc.  u.  wozu  10  knap,  knup,  knupun  lautet),  knappeii,^ 

mijglic.henoeise  auch   kntxlil  gehört.      Oder  chen,  thun,  bewirken^  erzeugen,  heratr 

ist  knape  vielleicht  van  knaj)  in  der  Bedtg. :  od.  llekmnmcn  u.  erleiden  etc.y  was  1 «. 

alarer,  a^üis,  ccler,  gnavis,  hz.  in  der  von:  Itesagen.Vergl. dieserhttUß : dsLilitakpif(l 

tapfer  (s.  unter  2  knap)  weitergebildet,  so-  knallte  od.  schalUe)  so  Iiiil,  datnin'! 

dass  kuupa  eigentlich  ein  flinkes,  munteres,  15  uich  war  (od.  wo  wid)    liOreu  knon' 

lebhaftes,  lebendiges,  hz.  rasclies,  gewandtes,  hebb'   wat  kuappcii  hörd ,    d'r  i»  gei 

thätigeSf.rustiges  ml.  tapferes  Wesen  bezeich-  bürsten  od.  Sprüngen ;  —  't  la  hed  In 

net,  was  zur  Bezeichnung  eines  Knaben  doch  is  knapt    (deui  Eis    hiU    geknailt  h. 

gewiss  viel  prägnanter  ist,  als  dass  man  ein  borsten  od.  gepkUst,  gebrochen,  dmrc 

Mädchen  einfach  wicht  (d.  h.  Wesen,  Ding,  21)  chen  etc.) ;  —  wel  hctl  de  flesse  kna| 

Etwas  etc.,  </.  vricht)  nennt.  ten  ?   —   de   büksen   is   bum  bi  de  ] 

knäpe,  knftp,   knep,   a)  Kniff  u.  zwar:  knapt;  —  de  band  (der  Reif)  od.  dt 

/.  sinnlich;   —    h('^  hed  dV  'n  knäp  in  dan  (das  Band,  der  Bindfaden  etc.),  de  p 

rx/.  makd  =  er  hat   ein  Etwas    gekniffen  flesse  etc.  is  knapt  (gesprungen,  geri» 

u.  gedrückt   od.   zusammengekniff'eu  u.  ein-  25  borsten,  geplatzt  eic7);  —  he  knapt  ( 

gedrückt,    sodass    dadurch    entweder    ein  de  bOm  of,  od.  do  böm  is  ofknapt; - 

Bruch   od.    eine   Falle    in    dem   betr.   Et-  knappen  (Nüsse  brechen  od,  amfmadu 

was  entstand,   od.  dass  man  die  Spur,  hz.  beissen  u.  sie  dann  auch  zerhauen,  i 

den  Eindruck,  das  Maal  etc.  des  kneifen-  men  u.  essen;  —  he  mag  gern  nöteot 

den  u.  drückenden  Fingers   od.  Nagels   sc-  30  un   allerhand   lckkerôen    knappen   (h 

hen  kann;  —   man  kan  de  kiiup  nog  sên,  essen,  naschen  etc.);  -^  wat  hcst  du 

de  du  d'r  in  dan  od.  mâkd  liest ;  —  2.  trop.  al  wer  to  knappen  ?  ik  ätc  twebak  od. 

in  der  Bedtg.:  heimlicher  listiger  Anschlag,  kes  etc.;   —   he  hed  altid  wat  in  de 

unerlaubter  Kunstgriff,  Sclüich,  loser  Streich  to  knappen ;  —  he  knapt  (heisst  ät) 

etc.,  um  Jemandeti  anzuführen  od.  zu  über-  35  sôt  in,    dat   mau   wol  8Ôn  kan,   dat  1 

vortheilen ;  —  nim  dS  in  acht,  he  hed  altid  lekker  smekd ;  —  'u  des  win  knauipei 

allerlei  knüpen  bi  d^  enn^;  —    dat  sunt  sin  Flasche  Wein  verzehret^);  —  hêkiu| 

knäpcn,  dat  he  sük  so  dum  ansteld;  —  he  (er  brach  davon,  od.  spaüete,  biss,  n 

sitt  ful  fall  fûfen  un  knäpcn.   —   Compos. :  davon)  'n  stük  of ;    —    wel  hed  'n  it 

dufenknäp.  —  Sprichw.:  „dat  sunt  sin  knä-  40  de  kok  ofknapt?   —   he  hed  för  me 

\\Qïi,'*  sä'  de  frô,  as  hör  man  bi  't  starfcn  gülden  koke  un  andere   Bnôperêeu  n; 

dat  gcsigt  fertruk;  —  fau  butcn  bestendtg,  (aufgegessen,  verzehrt).    —    Wegen  : 

knäpen  inwendig.  —  h)  Taille  eines  Kleides  =  kurz,  bz.  knappen  =  bredken,  Im 

od.  Bockes  etc.;  —    du  best  mi  de  knäp  to  kurz  mai^uiu,  kürzen  od,   schriuiken 

eng'  mäkd,  de  kniiid  nii  so.  —   Nd.  kneep,  45  u.  beschränken  etc.  cf.  weiter :  hu  knaj 

kiie])0 ;   mnd.  kncpe ;    nhl.   knecp.    —    Vom  \\  dalcr  fan  sin  Ion  of  (er  bricht  od. 

Präter.  knep,  von  kniju'ii.  det,  kneift,  kürzt  etc.  ihm  einen  Thal 

knäpeL  knepel,   Klöppel  od.  Schlägel  in  seinem  Lohn  ab) ;  —  he  wul'  hnm 

der  GlocKc.    —    Nid.  knepel,  kncppel;   nd.  hckuappen    (seinen  Lohn   beschneide 

knäpel;  icang.  kneppel  etc.  —  Es  entstand  50  verkürzen  etc.);  —   he   boknapt  (bt 

aus  kläpel,  klrpel  etc.,  wie  kiiûtlôk  aus  klûf-  hält  kurz,  beschränkt  etc.)  sin  l&e, 

16k,  knüppel  aus  klü]>pel  etc.  folk,  sin  kindcr,  sin  s5n  etc.  up  alle  mani 

knap-handig,   raschfUindig,  flink  u.  ge-  fan  alle  kanten,  't  mag  wäsen  in  de 

wandt  mit  der  Hand;  —  daher  ühcrJuiupt:  in  *t  äten  of  drinken,  of  in  *t  gcld,  ( 

rasch,   geschwind,    behende,  flink,   gewandt  55  tid,    of  in  't  spOlen    un    't    frô    hvru 

etc.;   —    du   inust  kiiii]>handig  wer  kamen;  etc.;  —  he  beknapt  sük  (er  bekürzi 

—  he  mok  dat  kiiaphandig  of ;  —  he  is  dV  regt  schränkt  sich,  bz.  echrtinkt  sich  ein  u 

kiiaphandig  hi  dou.  —  Nd.,  nhl.  kna])handig.  darbt  sich  ab  etc.)  so  fOl    as  he  nn 

knap-hult,  gelbe  Wiesenraute  (thalictrum  um  dör  de  tid  to  kamen;    —    hc  l 
Havum).                                                          GO  sük  od.  huin  so,  dat  he  hast  fan  de 


KNAPPEN  299  KNAP-SAK 

—  M  ymV  8m  pérd  in  't  f6r  beknap-  =  nhd.  Klaf,   klaffen),  daas  die  Be- 

—  ik  mat  sén,  of  ik  dV  nog  wat  of-  dtgn.:  schnappen^  heisaen^  klaffen,  gähnen 
len  (od.  ofknipen)  kan;  —  sê  knapt  od.  reissen,  aufreissen,  aufmachen  u.  offen 
i,  tpart,  darÜ  etc.)  sük  in  't  äten  an  stehen  etc.  aus  der  von :  Schall  od,  sonus, 
9D  of,  wat  sé  för  etat  un  upwand  to  6  crepitus  (cf.  auc/i  crepare,  wovon  auch  er e- 
^g^;  —  ik  mut  sco,  of  ik  morgen  'n  piren  etc.)  hervorgingen.  Wie  nun  aber 
'  üds  ofknappen  (abinrechen)  kan,   um  neben  an,  gap  (in  ginnunga-gap  =  gähnen- 

to  kamen ;  —  femer  zu  knap  in  der  der  Abgrund,  gähnende  Tiefe  etc.)  auch  (cf. 

h:  hübsch,   sauber  etc.    od,  eigentlich  Fick,  I,  69  unter  gap)  an.  kaf  (hohe  See, 

fescheren,  beschnitten,  gestutzt,  euge-  10  Tiefe)  zu  dieser  y  gehört,   so  erklärt  sich 

urz  gemacht  etc, ;  —  gâ  ht>n  un  knap  auch  an.,  isl.  gnap    (mare,   aequor ;   syrtes, 

9,  stutze  etc.)  dl  erst  wat  up,  er  du  um  brevia)    als   ein  Abkömmling   derselben   y, 

Lp  geist;  —  knap  din  har  wat  up,  dat  wovon  knap  u.  gnap  (s.  auch  unter  2  knap) 

',  10  wild  herumhangd;   -—    he  hed  sin  abstammen,   wie  desgl.  auch  an.,  isl.  gnapa 

r«t  upknappen  (seinen  Garten  was  auf •-  15  (intentus    intueri;    iuhiare;    caeli    saevitiae 

1»  od,  in  Ordnung  britigen  u.  sauber  exponi)   sich  beim  Vergleich  von  gapen  so- 

en)  laten ;  —  wen  H  tagen  pinkster  geid,  fort  als  ein  Abkömmling  derselben  germ.  y 

ftten  alle  ördcndlike  lue  hör   hûs  fan  gnap,  knap  od.  idg.  gabh,  gap,  nasal,  gambh, 

n  an  fan  butcn  môi  upknappen   (auf-  gamp  =  skr.  jabb,  jambh  (klaffen  od.  offen 

n,  od,  reinigen  u.  färben  etc.),  —  Nd,,  20  stehen,  gähnen,  bz,  sich  von  einander  thun, 

loiappen   (knacken,   brechen,   bersten,  reissen,  spalten,  brechen,  springen  (cf,  klap 

m,  essen;  kürzen  etc.);  mnld.  knappen  u,  klak)  ergiebt,     Vergleiâu  man  nun  aber 

endere,  apprehendere ;  crepitare;  con-  unser  klôt,  klute  etc.,  so  ist  es  klar,  dass 

sre ;  mandere,  dentibus  pinsere) ;  aengl,  auch  ags.  cnäp   (Ch'pfel,  Höhe,  Bergjoch) ; 

atmann)  gnappen,  bz.  cnappien  (mor-  25  aengl.  cnap  (vertex);  welsch,  ir.,  gäl.  cnap 

^);  engl  knap   (knacken,  brechen,  ab-  (bulla,   collis);    knap    (globulus) ;    an.,  isl, 

en,  kurz  abbrechen ;  schlagen ;  pressen,  knappr  u,  hnappr  (globulus);   norw,  knapp, 

nmendriJuiken,  kneipen ;  stehlen)  u.  knap  kneppe ;  schwed.  knapp ;  dän.  knap  (Knopf, 

*Jten,    kna})pen;    einklappen;    greifen,  Knauf,  od.  ein  rundes  Etwas) ;  nd.(Scham- 

yfipen);  schott.  (J amies on)  gnap  (to  80  bach)  knap  (Anhöhe,  Hügel)  etc.,  sowie  un- 

;  to  cat;  to  attempt)  u.  knap,  knop  (to  ser  knop,    kuop   u,   knubbe,    knubbel   etc. 

[   after   tbc   english   roanner),   to  knop  sämmtlich  mit  knappen  in  d^r  Bedtg.:  spal- 

ronO  (to  speak  like  those  who  live  South  ten,  reissen  (wie  klôt  u.  klute  von  kliutan 

8.),  knap  (to  clip  words  by  a  false  pro-  od.  klatan,  kluot),   bz.  mit  knap  tu  der  Be- 

iation);  norw,,  schwed,  knappa.  —  Wie  35  dtg.:  Biss,  Bruch,  Spcdt  etc,  zusammenhin- 

\  unter  2  knap  bemerkt,  ist  der  Stamm  gen  miXssen ,  worüber  noch  Weiteres  unter 

,  ablautend  knip  u.  knup  od,  knop  mit  knop  etc.  zu  vergleiciien  ist, 

,   knib,   bz,  gnab,   gnib   in  knabbeln,  1.  \jk9k^i^^T^  knapper,  kürzer  etc;  s.2\ii\9,p. 

iieln,  kuibbeln  etc.,  —  knip  in  knipen,  2.  knapper,  Dimin,  knappertje,   Blasen- 

nêp   in  gnépen,    —   gnif,   gnuf,   gnub,  40  lang,   od.   eigentlich   die   daran  befindliche 

,  gnuf,  knaf  in  gniffeln,  gnuffeln,  gnubbe.  Blase,  od.  blasenförmige  Anschwellung,  die, 

pe,   gnul)ben,  knuffen  von  Hause  aus  ins  Feuer  gelegt,  mit  einem  Knall  platzt. 

Ï  od.  doch  mit  diesen  aus  einer  u,  der-  knappern,   Itcrat.   von  knappen ,  jedoch 

«  Grdform  entstanden  u.  zwar  aus  einer  nicht  in  der  Bedtg,  kürzen  etc. ;  —   wat 

Grdform  (cf.  Fick,   I,  69)  gabh  mit  45  kuapperd    dar;    —    wat   hed   he   to    knap- 

Nebenform  gap,   nasal,   gambh,   gamp,  pern?  etc. 

anbh,  ganp,  versetzt  gnabli,  gnap,   die  knap-sak,  Tasche,  Reise-Tasche,  Ranzen, 

k  (IITy  48)  auch  für  kuipen   (cf,  die-  (Jfuersack,  bz.  ein  über  den  Rücken  gehäng- 

».  (III,  41)  für  kamb  (cf.  kam),  sowie  ter  Beutel  mit  einem  Band  od,  Riemen,  auch 

f äffen  (cf,  gapen  u.  auch  gabbeln  etc.)  50  Schnappsack  genannt,  wie  reisende  Hö- 

zt.     Wie  nun  snap  u.  snip  (Stamm  von  ker,    Boten    u.   Bettler    solche  tragen,    um 

len,  snaps,  snippe  etc.)  jedenfalls  auch  darin  allerlei  Waare  od,  erbettelte  Lebensmit- 

Uztämme  sind,  so  wird  auch  gabh,  bz.  tcl  zu  tragen.  —   ik  hel)b'  nog  wat  in  mtn 

jabh  (cf.  auch  jappen)  wohl  urspr.  ein  knapsak ;  —  he  stekd  dat  (od.  hum)  in  sin 

Ustamm  gewesen  sein   od.  die  Bedtg,:  55  knapsak.  —  Sprichw.:  dm  will'  sitt  in  mo- 

U  od.   sonus,   crepitus    (cf,    fragor    u.  ders  knapsak  od.  taske.  —  Nd.,  mnd,,  nid,, 

;o)ron  der  Bedtg,:  schnappen  (urspr.  mnld.  knapsak.  —  Fs  bezeichnet  einen  Sack, 

=  Auf'  u,  Zu-Klappen)   u,   klaffen  worin  man  Lebensmittel  zum  knappen   od. 

palten  sich  später  entwickelt  Juibcn,  beisscn,   essen  etc.  trug   u.  ist  es  toohl  von 

wm  ich  eher  glaube  (cf,  klap,  klappen  60  dem  Subst.  knap  =  Speise  (s.  unter  2  knap 


KNAPSAK-DOK  300  KKA8TEBN 

dets  nld.  knap  u.  nd,  knapp)  u.  sak  gmam-  Bedtg.:  Bruchj  SpdU  od,  Brw^êM, 

mengesetzt f   wie  auch   KU   knapsack   mit  cken,  Klumpen  eic,  jmrüdtgehif  wie  dk 

„pera  in  quam  cibum  diurnum  recondit  via-  mit  age,  cnap;   an,  kni^ipr  (s,  «irfer 

tor^  glossirt.  —  Davon  fr  am,  caDa|>sa  (Ban-  pen  am  Schlüsse),  bz.  uuserm  knop,  I 

sen),  6  etc.  der  Fall  ist^    od,  auch  mit  Uattf 

kBBp8ak-dôk,  Taschentuch,  klute  ctc,  etc.  ef.  knurc,  knast  u.  unta 

knapNAks-kerel,   Knirps,  od.  Kerl,  den  ren  u.  knisen,  od,  gnison  das  Weita 

man  in  die  Tasche  stecken  kann,  kiamM,  kiameB,  s.  gDarren,  gna 

knap  -  swarntje ,    KndUschwärmcr ,   oder  kniat  (auch  knôst,  knûai),   Knom 

Schwärmer  (Bakete,  Feuerwerkskörper),  der  10  wie  knarre;  fiff,    ein    derber,  gedrw 

beim  Abbrennen  knallt  od.  knappst.  starker,  abgehärteter  Mensch  etc.;  - 

knarre,  knar,  Knorren,  dickes  unförm-  'n  olden  fasten  knast  od.  'n  k&n\  u 

liches  Stück,  unförmlicher  Klumpen^  dickes  Auch  'n  riken  knast  wird  gesagt,  - 

Wurzelende  eines  Baumes  od.  ein  unförm-  dän.,  sckwed.  knast.  —   Ks  gehört  m 

liches  ioirr   u.  quer  durcheinander  gewach-  15  norw.  kuas  (Bruch,  Stück,  Brocken), 

senes  hartes   Stück   Holz,  was  sich  nicht  (ein  muthiger,  mannhafter,  derber,  i 

spalten  lernt  etc. ;  —  'u  knar  holt  od.  brôd,  harter  Kerl  wie    kuagsc  u.  Letzten 

nés  etc.;   —   du  knar  is  frod  to  'u  flésblok  dasselbe  wie  unser  knagge). 

(od.  haublok),  de  gcid  nich  ligt  kört ;  —  de  Ueber  den  Ursjnrung  cf,  knarre,  w 

kuar  kan  mau  hast  U(>t   üt  'n  ander  bauen,  20  dessen  noch  zu  bemerken  ist,  dass  kn 

80   as   de   dör  'n  ander  wusscn  is.  —  Nd.  engl,  guash,  bz.  unscrm  gnuMtem,  gniil 

(Schambach)  knairrcw,  nld.,  mnld,  (Was-  auch  zu  einer  utUer  2  guister  etiâk 

senbergh)  knarre  u.  knar  (Knorpel)  in  knar-  kaa,  nasal,  kaus,  i>crset£t  knas  gdukren 

been,   bz.    (KU.)   knarbeenken   (cartilago);  die  Fick  (cf.  I,   40  u,  530  m.  &31) 

wfries.  (Jap  ix,  s.  tiiifer  knôre)  knarre  (eeu  25  nur  mit:  kratzen,  stecken,  jucken,  k 

knarre  hreiky  ein  Klunqtcn  od.  Ifumpeu Brod,  tzcn,   schaben   u.    mit:    spalten,  zer* 

ein   hartes   Stück   Brod);    aengl.    (St rat-  übersetzt,  welche  aber  ebenso  wie  mu€> 

mann)  knarre  (uodus,  tuber,  yertex),  kuarry  u.  knip,  bz.  klak,  klap,  klat  (s.  unter 

(nodosus);   engl,  knar,    p:nar;   sclwtt.  gnarr  etc.  zweifellos  urspr,  eine  SchaUumrz^ 

(Knorren^  Ast  im  Holze) ;  norw.  knart  (Kno-  30  u.  sowohl  den  knirsche9iden  n.  kniüx 

ten  od  Verdickung  etc.).  —  Die  Form  knarre,  Laut  des  Kraizens  u,  Svhabens  od,  1 

gnarre  etc.  neben  knorre,  bz.  unser m  kiiure,  etc.,  als  audi  den  des  Xernudmens  od 

knûr  erklärt  sich  von  seihst  aus  knarren,  sens,  Spidtais   «i.  Brechens  etc.  nach 

gnarren ,   neben  giiuren   u.  knuren,   bz.  wie  u.  hieraus  auch  diese  Bedtgn.  selbtt  < 

knap,  gnap  (s.  unter  knappen  am  Schlüsse),  35  (cf.  auch  unler  grand,  grind  etc.  diest 

neben  knop  u.  knubbe,  knubbel,  od.  wie  un-  entwickelte,  Hieratis  erklärt  sich  denn 

ser  knast,  neben  kiiôst,  knûst  etc.    Zweifel-  lUiss  knast,   knust   (cf.  Grimm,    V 

haft   bleibt   es  aber  dennoch,   welche  Form  1357  das  zweite  Knast)   auch  die  1 

(nämlich  mit  „a**   od.  „o**,  „u**)   die  urspr.  Scabies   (wie   Krätze    von    kratz 

u.  älteste  ist.     Vergleicht  man  indessen  die  40  Grind  von  griadan,  od.  grinan,  cf. 

Präterita:  nhd,   klomm  =   unserm  klum,  ti.  knaspel  (cf.  Grimm,  Wb.)  wieil 

statt  urspr.  klam   von  klimmen   (od.  urspr.  BetUg.:    Knöchel  (cf,    dieserhalb  i 

klimb-an,   od,  klimb-jan,    od.  unserm  bund,  knükkel,   knubbel    und    unter  knappe 

nld.  bond,  statt  band  von  binden  etc.  etc.,  Scldusse  das  ags,  cnäp  etc.)  hat,  m 

so  muss  man  wohl  annehmen,  dass  knorre,  45  bei  einer  ganzen  Beihe  anderer,  ton 

bz.  unser  kuure  auch  aus  knarre  verdumpft  Scluillwurzel  kas,  kans,  knas,  bz.  gern 

wurde  u.  dass  dieses  für  urspr.  knar-a,  gnar-a  u.  knas  abstammenden  Wörter  (cf.  Gi 

steht ,  tooraus  auch  ein   verstärktes  knâra,  Wb.,  von  knaschcln  bis  knast  er 

gnära  herrorgchen  konnte.     Was   nun  aber  bz.  bei  mir  die   Wörter:  gnastern.  i 

den  Stamm  knar,  guar  betrifft,   so   ist  der-  50  gnister,  gnösen,    gnAseu  etc.)   nodi  d 

selbe  höchst  unüir scheinlich  aus  knas,   gnas  die  ursjtr.  Bcdtg.:  sonare,  crepare,cr 

(cf.  1  bar,  soicic  nhd.  Beere,  ans  goth.  basi,  zu  Tage  tritt. 

an.  gier,  statt  gles,  cf.  glas)  entstanden,  so-  knänter   od.   kaaHter    in  gdcnAstei 
dass  knarre,   bz.  knara,   gnara,   knar,  gnar        knirsche  etc.   (geknipster  mit  de  tandc 

für  älteres  knasa,  knas  (>tc.  steht  u.  mit  dem  55  unter  gujstern  u.  knasl. 

st/n.  knast,  knost,  kniist  zu  einem  u.  dem-  knaster-bârt,  o-i.  ein  mürrischer,  f^ 

selben  Verb,  knasen    od.  knisan,  gnisan  (cf.  licher  Mensch;  —  't  ia 'n  oldcn  knasli 

gnisen,  knisen)  gehört  u.  ebenso  wie  2  gni-  —    Nd.    knasterbart    cf.    gnastem  i 

ster  (Knorpel)  entweder  auf  die  Bedtg. :  cre-  knastcr. 
pitare,  od.  auf  die  mit  crepitus  verbundene  60      knastern,  s.  gnastern. 


KKAETEKIO  301  KNR 

iiart^,  verâriesslich,  mürrisch  etc. ;  cf.  zur  Bezeichnung  des  Chrades  der  Vertoandt» 

eng»  gnäteng,  gnitterig  etc.  scTiaft  (én  knê  nader)  gebraucht,   wie  äfen- 

kttêra,  knätem,  kneteni,  a)  knattern,  kn^ied  (d.  h.  gleichgeknieet)  auch  die  Bedtg. : 

fin  etc,;  —   dal  knatterd    od.  knäterd  ,ygleich  nahe  verwandt"  /wrf.  —   Nd.  knee; 

Utk,  g.  B,  vom  Donner,  einer  Gewehr-  5  mnd.  knô,  kny;  nid.  knie;  afries.  kniu,  kni, 

einem  prasnelnden  llolzfeuer  etc. ;  —  knô ;  nfries.  kne,  knei ;  wang.  kni ;  as.  knio, 

imettem,  schmetternd  otl.  laut,  anfud-  knco ;  ags.  cneév ;  aengl.  cneo ;  engl.,  schott. 

(.  mit  harter  u.  durrhdringender  Stimme  knee ;   an.  knê ;  norw.   kne ;  schwed.,    dän. 

1  etc.,  e.B.  von  Canarienvögeln  etc. —  knä;   ahd.  kniu,  chniu,  knio,  kneo,   cneo, 

lätern,  knittern,  gnitter- o/i.  knitterslag  10  rhneo;    mhd.   chnie,   knie;    md.  kne;   goth. 

•-,  unter  gnid  etc.   dtis    Weitere,   wobei  kniu.  —  Die  Brechung  iu  setzt  wie  in  biu- 

SU  erwähnen ,   dass  die  Stammformen  dan  =  nhd.  bieten  (cf.  bôden)  eine  germ. 

gnad,  gnid  etc.    od.   knat,   gnat,  hnat  Grdform  knu  voraus,  die  aber  mit  skr.  jnu 

ij  bs.  knit,  guit,   hnit  u.  nit  mit  knad  (in  pra-jnu,   krummbeinig^   bz.  mit  vorgebo- 

id  in  griech.   knadallö  u.  knida   (cf.  15  genem,  gekrümmtem   Knie   =   griech.  pro- 

p,    II,   67)    etc.,   sowie  unser  kuüi  in  chnu),  ^^n/i.  zhnu  (P/tir.  j4ce.  zauVa) ;  i^tec^ 

3  auf  eine  aus  skad,   skand    (s.  unter  gnu   fi'n  gnú-petos),   chnu  (in  prô-chnu,   s, 

am  Schlüsse)  hervorgegangenen  y  kad,  oben),   bz.  skr.  jänu   (Knie) ;  griech.  gônu 

(umgesetzt  knad)  zurückgehen  u.  dass  (Knie;   Absatz,    Knoten  an   den  Halmge- 

Ueraus  auch  erklärt,  weshalb  unsere  20  wachsen  u.  des  Bohrs);  lat.  génu  auf  eine 

ne  Bchad,   scliat,   bz.  scLid,  schit,   od.  idg.  Grdfonn  ganu  zurückgeht,  welche  Fick, 

d  etc.  sowohl,  als  auch  snad,  snid  od.  (1,  556)  zur  y  ga,  bz.  gan,  gam  (gehen) 

snit  (aus  einer  älteren  germ.   Form  stellt.    Dass  indessen  das  Knie  urspr.  als 

etc.)    so  vielfach  in  ihrer  Grdbdtg.  ein  gehendes   od.    schreitendes  Et- 

em  Stamm:  knad  etc.  etc.   zusammen  25  was  aufgefasst  sei,   glaube  ich  schwerlich 

I.  u.  wird  es  wohl  eher  auf  ga  in  der  eigentl. 

Ivel  etc.,  s.  knäfel  etc.  Bedtg. :  „sich  bewegen**  zurückgehen,  bz. 

),  Knie;  a)    das   bekannte   knotige  u.  als  ein  sich  bewegendes,  od.  ein  beweg- 

^ige  Gelenk  zwischen  dem  Schienbein  livhes,  gelenkiges,  biegsames  Etwas 

n  Oberschenkel,  was  daselbst  einerseits  30  genommen  u.  verstanden  worden  sein,  sodass 

Verdickung  od.  einen  Knoten,  Knopf  es  urspr.  blos  ein  Gelenk  bezeichnet  hat, 

,  knnbbe,  knubbel),   andrerseits  aber  was  für  alle  Bedtgn.   des  Wortes  ganu  od. 

ich  vornhin  vorstehend  u.  an  der  hin-  Knie  jedenfalls  am  besten  passt.     Dass 

Seite  nach  Innen  eingebogen,  od.  über-  man  aber  Knie  auch  als  ein  Etwas  (chniu 

ais  Stelle,  wo  eine  Beugung  des  gan-  35  hatte  auch  die  Bedtg. :  generatio  u.  ist  auch 

teines  sich  befindet  auch  eine  Biegung  als  Absatz  od.  Gelenkknoten  ein  Etwas, 

;  daher  auch  b)  ein  gebogenes  u.  (im  wo  ein  Zweites   seinen  Anfang  nimmt   od. 

d)  gekrümmtes  Etwas,   wie  z.  B.  ein  entsteht,  bz.  ein  Etwas  woraus  ein  Zweites 

mholz  im  Schiffsbau  etc.,  od.  ein  win-  als  Verlängerung  eines  Ersten  entsteht  od. 

mig  gekrümmtes  Bohr  od.   ein  Knie-  40  beginnt  u.  weiter  wächst)   auffassen  kann, 

—  best  du  nig  nog  'n  kne  liggen,  wat  wo  eine  neue  u.  zweite  Generation  (od.  Ge- 

'  tflaken  setten  könen,  dat  wi  de  bugt  schlecht  etc.)  anfängt  u.  woraus  sie  hervor- 

krigen?   —    dar   mut  'n   kne  tûsken  wächst  u.  entsteht,  ist  zweifellos  u.   ist  es 

rorden;  —  ferner  c)  der  Knoten  od.  deshalb    ebenso  leicht  möglich,   dass  ganu, 

p«  Absatz  in   verschiedenen   Pflanzen-  45  genu    etc.  gar   nicht  mit    der  y   ga    (ge- 

en,  wie  z.  B.  im  Schilfrohr  od.  Bieth,  hen) ,   sondern   vielmehr  mit  der  y  ga,  gan 

Qé  denn  auch  überhaupt  wieder  die  (zeugen,  erzeugen  etc.,   bz.  entstehen,  spros- 

. :  Absatz,  Knoten,  od.  Gelenk  u.  Glied  sen  heraus  od.  hervor,  wac?Men  etc.)  zusam- 

an  én  knê  [od,  knubbel,  lid  etc.]  to  't  menhängt  u.   demnach  mit  skr.  janu    (Art, 

I  hat,  wie  z.  B. :  ^där  sunt  (od.  bunt)  50  Geschlecht),  griech,  génos ;  lat,  genus ;  germ. 

]eetk\u*^  sowohl  besagt,  dass  in  einem  Et-  knô  in  knô-di,  kuô-sla  (Geschlecht)  etc.  von 

rei  Absätze  od.  Knoten  (Verdickungen,  einer  u.  derselben  y   (s.  unter  kennen,  bz, 

Ichse  etc.),  als  auch  drei  Gelenkstellen  unter  könig  u.  kwäne)   abstammt,   die  iJUm- 

rümmungen,  Biegungen  od.  auch  drei  gens  wahrscheinl.  von  Hause  aus  auch  die 

ke  sind.      Wie  man   nun   aber  sagt,  55  Bedtg.:   bewegen    (vor  [cf.   kamen]    od» 

Hn  Jemand  im  ersten,  zweiten  od.  drit-  heraus  u.  hervor  [sprossen,  spriessen,  wach- 

liede  od.  Grade  mit  einem  andern  Je-  sen,    entstehen  etc.,   od.   entsteheti   machen, 

verwandt  ist,  so  wurde  bei  uns  knô  zeugen  etc.])  hatte,  gleichviel,  ob  man  die 

•  ftf.  0.  L.  B.,  pag.  158  u.  bei  von  Grdbdtg.:  beweg en,  regen  etc.   im  neu- 

ihofen)   auch    in    derselben    Weise  60  traten,  od.  activen  (als  sich  od.  ein  Anderes 


KNE-BOESSELN  302  KNEPBL 

betaegen  etc.,  hz,  in  der  von :  selbst  sich  he-  ete,)   knellen    ftKNi   allen  Seüm  mi^ 

wegen  u.  gehen,  od.  ein  Anderes  bewegen  u.  klemmen,  drüeheH,  gwickenf  drâf»,fi 

gehen  wachen)  Sinn  auffasst.  sen,  quiüen,  ângsÛgen  ete.);-'SAt.:ï 

kae-bÜKHelu,  dem  Jiindrieh  das  Harn  mit-  (Zwicke,  Klemme;  Falle;  Klemmm§,Si 

telftt  eines  Strickn  an   ein  Knie  befestigen,  6  fung);    knelliiig    (Beüemmun§,  Bmf» 

bz.  ihm  Hörn  u.  Knie  zu  dem  Ende  enge  Drückung  dtc,).  —  Es  wirävimEÊUH 

zusammenschnüren,   um  das  Ausbrechen  u.  dasselbe  Wart  sei»,  wie  mkd.  ïaélm  ß 

Umherrennen  (Bchojeo,  scliamen)   desselben  len  od.  knallen,  bz.  mit  enmKmäb 

zu  verhindern.  springen  od.  platzen,  reisse»  etc.,  vuâ 

kiiê-ba|!;t  (Knie-Bucht),  Kniekehle.  10  in  zerknallen  nicht  allein  diese Beêff» 

knê-bükse,  Kniehose.  dem  auch  die  von:  serdrüeken, eaq»^ 

knecbt  od.  knegt,  Knecht;  —  a)  Mann,  etc.  u.  in  zerknuHen  die  mm:  xmc% 

Junger  Mann,   Junggeselle;   —   he   ifl   nog  zerbläuen  etc.  hat,  wie  dies  bn  M.  Lex 

frôje  knechi  (noch  freier,  ungebundener,  un-  zu  ersehen  ist)  ai.  loiVkoaUeo,  koOKki 

verheiratheter  Mann);  —  b)  Gehüife,  Un-  16  len,  knüllen  auf  den  SchaMasmïx^ 

tergebenery    Diener  etc.,   im  Gegensatz  zu  etc.  zurückgehen,  sei  es  in  der  mtextp 

Herr.  —  Sprichw.:   slrgt  is  de  knecht,   de  entstandenen  BeiUg.:  BruA,  ^^  ' 

niks  deid  ungesegd ;  —  's  hëren  gebod  is  's  etc.,   sodass  knel   od,  koalU.  küllft  «i 

knechten  ürder;  —-  wi\t  (willst)  du  'n  trôen  eine  Spalte  od.  Bitzeu.  somAé 

knccht  hebben,  den  dô  't  sülfst;  —   fan  de  20  Engpass,  engen  Gang,  od.  nnsanak 

koecht  8111  swOt,   word  de   hur  nét  hêt;  —  enges  Etwas  etc.,   od.  wieakd.Mi%, 

so  mennig  knegt,  so  menuig  weg;  —  lecht-  gespaltenes  Etwas,  ein  ge^dtesetStid 

raes  lecht,    is   d*   bur  'n   kiiecht ;    lechtmes  Klotz  zum  Klemmen,  Fassen  *.  Fssm 

dmiker,  is  d'  bftr  'n  junkor.   —    Nd.^  mnd.  unter  klöfe  das  ahd.  chlobo  i»  der  W 

nid.  knecbt;   afries.   kniucht,  knecht;   ags.  25  decipnla  etc.,   bz.  unter  knippe  iiätr^ 

cnyht,    cnibt,    cneobt;    aengl.    cniht;    engl.  bedeutete,  od.  in  der  aus:  knAlleB,«< 

knigbt;   ahd.  knëbt,   cnöht,   ku<^eht,  chiiëht,  klappen,   klippen,   knippen  ctc  eihfM 

khnöht,  cbeneht,  gnëht,  giiëcbt ;  mhd.knehi',  Bedlg.:  zusammenschlage*  oL 

md.  knecht  (Knabe,  Jüngling;  junger  Krie-  Etwas  auf  einander  Sfu  bewegen,wtts» 

ger,  Soldat,  streitbarer  Mann;  Held;  Die-  30  ja  klippen  u.  knippen  ihre  Bedtgn.:  tt\ 

ner,  Knecht;  Lehrling,  Jüngling,   der  sich  den  u.  kneifen  etc,  (cf.  auekïx^ 

zum   Bitter  bildet.   Knappe,  Handwerksge-  pen  etc.)  u.  klappe  die  von:  Fa ii'i 

seife);  dän.  k liegt;  schwed.  knekt  (Knecht).  gelschlag  etc.  herleiten.     Weitet 

kneden,  s.^  kn&den.  auch  knillen  in  der  Bedtg. :  knittzr*  * 

kneen,  knêjen,  knieen,  das  Knie  beugen,  35  cken  etc.,  sowie  auch  knüllen  «.  dsa 

niederknieen,  sich  mit  dem  gebogenen  Knie  len   am  Schlüsse.      Desgl.  cf.  kadh 

auf  Etwas   legen  od.  werfen  etc.;   —    he  Grimm* sehen  Wb,  als  Stamsuer 

knéide  för  huni,    od.  up  hum,  up  de  grund  knallen,   womit  auch  engl,  knell  (^ 

etc.  —  Afries.  knia,  knifga  ist  blos  in  der  scMag,  Glockengelâute,  Todiengloeke) 

Bedtg. :  „den  Grad  der  Verwandtschaft  (ge-  40  cnul ;   ags.  cnyil  (Zeichen  mit  der  i 

neratio)  zählen,  rechnen  od.  angeben**  belegt,  cnyllan,  cnellan  (pulsare,  minpaiiP 

wälirend  das  ahd.  chniujan  ofl.  kniig'an  da-  dare)  zusammenhängen.   Dass  demM 

gegen  die  des  heutigen  knieen  (genu  flec-  die  y  knal,  bz.  das  Verb,  knillan  m 

tcre)  hat.  schon  sehr  alt  ist  u.  frühe  beäandei 

kneipe,   Kneipe,  kleines  M^irthshaus  od.  45  niuss,  ist  klar,  sowie  auch,  dass  dei 

kleine  Schnapsschenke   etc.,    meist  mit  der  knal  u)ahrscheinl.  mit  dem  von  gjum 
Bedtg.:  eine  schlechte,  elende  u.  abgelesene        ren  connex  ist.    cf.  knilUe  etc. 

Schenke ;  s.  Weiteres  unter  kiiipc  u.  knipen.  kneller,   ordinärer  schwerer  Ted 

kneipen,   in   eine  Kneipe  gehen,   bz.   in  im  Bauchen  Beklemmungen   u.  Bt 

derselben  sitzen   u.  zechen  od.  trinken  etc.;  50  od.  Uebelkeit  erregt  u.  macht.    Zu 

—  he  geid  föls  to  fOl  ût  to  kneipen.  —  Da-  knennelik,  kieiHk,  kneiielk,  I 

wm :  bekneipen   (8(kk ,  sich) ,   betrinken,  be-  fein,  schmal,   schmächtig,   dünn,  m 

saufen;  —  ferkneipcn (vertrinken,  verzechen).  he   is  man   knenlik   od.  stkgt  man  1 

kneW^n,  von  zwei  od.  mehreren  Seiten  ein-  ût.  —  Nd.  knenlik;  mnd.  knenlik 

od.  umfassen  u.  so:  kneifen,  zwicken,  klem-  55  ist  dasselbe  Wort  wie  klénlik  u.da 

men,  einengen,  drücken,  od.  fest  zusammen-  standen,  wie  knäpel  aus  kläpel. 

zielten    u.    einschnüren,   knebeln,  fest   ein-  knep,  s.  knâpe. 

schnüren  etc.;  ~  he  kneld  hum  dügtig;  —  kné-panne,  kne-pai  ('iSrMi«-/yaitii 

knellende  banden ;  —  ho  kneld  dat  pak  düg-  Scheibe. 
tig  tosamen.  —  Nid.  (v.Dale,  Weiland  ^      knepel,  s.  kn&pel. 


KKESEN  303  KNIK 

gf.  knisen,  gnisen.  hum  kiiideln,  wen  hê  hörde,  dat  ik  mîn  man 

ilibel,   Stückchen,   Bröckchen,  dâr  so  ankamen  (dass  ich  dabei  so  schlecht 

igkeit,    Geringste  etc. ;   —   hCt  angekommen)  hiin.  —  Es  ist  ein  Iterativ  von 

ihbe\  ofhrakon   od.  ofknäpen ;  guiden,  bz.  gntden.  —  Zu  gniden  cf.  noch 

1  knibbel   misten ;    —    gif   mi  5  Po  1 1,  Wurselwb.  /,  ztoeite  Abth.,  pag.  677. 

A  fan.  knîf',  kiiîp,   ein   Messer  u.   zwar  speciell 

Dibbeln;  t.  q,  knabbeln,  gnab-  ein  starkes  Gartenmesser ,  od.  auch  ein  klei- 

—  bê  knibbeld  (nagt,  kneift  neres  scharfes  Schustermesser.  —  Nd.  (cf. 
)  d'r  wat  of,  od.  wat  an  bei-  Br.  Wb.,  Dähnert  é*<c J knief,  kniiv ;  mnd. 
i:  geknibbel  (Gekneife,  Gc-  10  knîf,  knîp;  nid.  knijf;  wiiiW.  knyf,  cnyf  (cul- 
Wechen  etc.    von    Stücken   u.  ter,  gladins);   nfries.  knuff  ii.   (Sylt)  knyf; 

—  knibbelê  (anhaltendes  od.  ags.^  aengl.  cnif ;  engl,  kuife;  schott.  knyff; 
Ifr-  od.  Benageti,    Ab-  od.  Be-  an.  kuifr;   isl.   knifr,    hnifr;   schwed.  knif; 

—  knibbeler  =  nid.  kni}>be-  noriv.  kniv,  niv;  dün.  kniv;  nhd.,  bz.  oberd. 
?r  knibbelt)  etc.  —  Kid.  knib-  15  kneif,  kneip.  —  Davon:  franz.  canif  (Fe- 
ibbeln,  gnif)beln.  —  Mit  nhd.  dermesser),  Dimin.  ganivet,  afranz.  cnivet, 
tc.  von  demseUten  Stamm  wie  prov.  canivet.  —  Es  gehört  zweifellos  zu 
ippen,  bz.  kuipen,  nämlich  von  knipen  (kneifen)  in  der  Bedtg. :  zwischen 
,  bz.  gnap,  «.  unter  knappten.  zwei  Etwas  fassen  (wie  der  Krebs  mit  sei- 
Q  etc.  cf.  noch  Pott,  Wur-  20  nen  Scheeren  thut)  u.  so  zusammenklappend 
ite  Abth.f  pag.  679.  drücken  u.  zwicken,  tvoraus  bei  klippen  u. 
Knödel,  Kloss,  grobes  rundes  knippen  auch  die  Bedtg.:  schneiden,  schee- 

Mehlgebäck; —  grandknidels  ren  etc.  hervorging, 

rödchen  von  grobem  Mehl,  cf.  knifel-tond,  knifel-t^nd  u.  knifeltônîg, 

isl  mit  nhd.  Knödel  n.  un-  25  mit   zusammengekniffenen    u.    einwärts 

nüdia  eines  Ursprungs.   Wenn  gekrümmten  Zellen.  —  tönd  ist  =  gez eh  et, 

iebrand  (cf.  Grim m,  Wb.,  wie  timpd   =   gezipfelt ,   gespitzt ,   während 

*l)  Knödel  direct  r>on  Kno-  tonig  =  zehig  ist. 

te)   ableitet,   so  kann  ich  ihm  knig^eu,  sich  zusammenziehen  od.  schrump- 

iipflichten,  da  ich  vielmehr  der  30  fen,  darren,  trocknen  etc. ;  —  be   knigd  al 

lass  knidel,  knödel,  knudel  mit  mör  in  'n  ander ;   —   he  (od.  de  appel  etc.) 

in  geknidel,  geknudel  u.  kni-  ferknigd  (verschrumpft,   verknurpelt)   gans; 

knûdjen  od.  knûtjen  zu  dem-  —  be  sügt   so  ferknigd  ût,    as  'n   drÔgten 

^b.  gnidan  etc.  gehört,  wovon  përdekötel.  —  Der  Stamm  knig  od.  knigge 

'kneten  etc.)  abstammt  u.  dass  35  wird  wohl  Ablaut  von  knag,  knagge  sein  u. 

1   etc.   als  Mehl'Kloss  urspr.  kniggen  demnach  soviel  heissen  als  zu  einem 

fielet  es  Etwas  (ein  Etwas,  knag   od.    Knorren,    Knorpel,    Knorg    od. 

".neten,   Drücken  etc.  ge-  Knurg  fcf.  knûrt  =  Zwerg)  werden. 

nmengebaÜt  ist)  bezeichnete.  1.  knik,  Genick,  cervix;   —   he  hed  Buk 

I  geknidel,   Geknete,  Gestosse,  40  de  knik  ofstödt;   —  he   ful   fan  de  b5n  an 

ückendes   od.    stossendes   Ge-  brôk   de  knik.    —    Nd.    (Dähneri,    Br. 

e  etc^  od.  das  knetende,  drü-  Wb.)  knik,  gnik,  nik;  mnld.  (KU.),  mfläm. 

ende  Bearbeiten  der   Glieder  gbenick  u.  nack,  neck,  nick;  mhd.  genicke. 

ies  mit  Fäusten  u.   Fingern,  —  Dieses  knik,   gnik    ist  zweifellos  aus  ge- 

nd  thut,  der  sich  sehr  lebhaft  45  nicke  =  ahd.    (gi-,  ki-,  ga-,  ka-nicko)    con- 

'eut,  od.   seine  Schadenfreude  trahirt,  währetid  das  Stammwort  nicke  nach 

undgiebt,  bz.  einen  Kitzel  von  mnld.    nack,   neck,   nick    (cervix)   zweifellos 

•  so  'n  geknidel  as  fan  bum,  dasselbe  Wort  ist,  wie  das  aus  ahd.  hnach, 
it  sin  makker  in  't  water  ful,  od.  bnacba  entstandene  mhd.  nackc  (Nacken), 
not  sên.  50  da  ja  auch  das  mit  ahd.  bnaclio  ident.  ags. 
ideln,  wiederTiolt  u.  anhaltend  hnecca  (cf.  nakke)  die  Bedtg.  cervix  u.  die- 
"ücken  u.  pressen,   drückend  ses  neben  Genick  auch  die  von:  Nacken 

•  daher:  a)  die  Wäsche  durch  u.  Hals  hat.  Dass  übrigens  dieses  knik, 
%l}en  od,  durch  darauf  wie-  wie  gleichfalls  auch  anscheinend  das  fol- 
Men  Druck  glätten;  —  b)  55  gende  Wort  als  ein  sich  biegendes  Et' 
oU  u.    anhaltend  kneten,   od.  was,   Biege-Ding  auch  mit  3  knik  in 

etc.  drücken,  kneif en  u.  drü-  der  Bedtg. :  Bruch  od.  Biegung  etc.  zu- 
i€. ;  —  he  knideld  sflk  fan  la-  sammentriffl,  bz.  dass  man  dabei  auch  einen 
freide;  —  c)  Kitzel  machen,  unmittelbaren  Zusammenhang  mit  knikken 
-  dat  schal'  (schulde,  sollte)  60  für  möglich  Iwlten  kann,  ist  deshalb  richtig^ 


KNIE  304  am 

weil  ja  auch  das  Genick  od,  knik  das  der  Abstammung  n.  ChrdbÜg,  mya 

sich  biegende  od.  knikkcndc  Gelenk  ist  u,  gleich  bieibi.     Vergleicki  wum  mm  é 

auch  nid.  u.  tnfläm.  kuik   dieselbe  Bedtg.  ter  die  öftere  l^fnonjfmiUU  von  bit^ 
wie  nik  (d.  h.  eine  Beugung  mit  dem  Kopf       brechen^   be.  dass  beide  BedtgiLê 

nach  vornCf  womit  man  Jemandem  zunickt  5  knikken  zusammen  treffen^  stme  fm 

od.  ihm  einen  Wink  giebt)   u.   das  franz.  wechselnden  Anlaute  ^go*  u.  Júk*  V 

iiiquo  hat  u.  also  auch  hier  knik  ebensogut  bz.  die  von  agn",   «ho'^,  ,kn"  in  in 

wie  auch  nhd.  Knix  (od.  knicks)  zu  knik-  Sprachen,  so  ist  es  fast  zweifdlos,  k 

ken  gehören  könnte,  falls  es  nicht  mit  nik-  für  knik   anznseieende   Thema  ïak 

ken  zusammenhängtf  od.  mit  nhd.  Genick  10  knik   in  der  Bedtg.:   Bruchf  Bie\ 

auf  das  ahd.  gi-nicchen  (niederbeugen)  zu-  Krümmung  (cf^kmk)  weiter  fébi 

räckgelU.    cf.  weiter:  u.   dass  demnach  anefc  ein  nd,  pak 

2.  knik,    Hecke   od.  lebendiger  Zaun.  —  knik   v.   ahd.  choich  etc.  bestanâm 

Nd.  knik ;  mnd.  knick.  —  Dieses  Wort  hatte  kann^  wovon  durch  Deutung  u.  Sii 

übrigens  nach  Seh.  u.  L.  (cf.  daselbst  unter  16  bung  eines  ^e*^   selbst    ein  geaik  Ai 

kuick  sab  2)  nicht  allein  die  Bedtg.:  Hecke  entstehen  konnte,   äU  franz.  canif  n 

od.  hag(\  sondern  auch  von:  Erdwall,  od.  (s.  unter  knif),    od,  ein  dML  chend 

Wall   zur    Befestigung,    Umwallung    einer  cneht,   cf.  knecht 

Festung,  Landwehr  etc.  u.  kömmt  mnd.  (cf.  Wegen   dieses  kuik  «.  an.  hnefld 

Seh.  u.  L.,  II,  60)  auch  in  der  Form  gonick,  20  od.  sepe»)   vgl.  Weiteres  unter  bikl 

genicke  vor,  sodass  man  auch  hier  vielleicht  knokke  etc. 

an  eine  Contraction  u.  Entstehung  aus  ge-  3.  knik,  harter  bündiger  iMihircl 

nicke   (cf.  1  knik),   bz.  ahd.   gi-,   ki-nicchi,  der  eisenschüssiger  unfrndUbarer  Tk 

kinichi  etc.   u.  zwar  in  der  urspr.  Bedtg.:  sich  manchmal  in  einer  zusamueu 

gebogenes,   rundliches  Etwas  den-  25  den  Schicht  unter  dem  fruchtbaren l 

ken  kann.     Vergleicht  man   nun   aber  das  boden  hinzieht  u.  der  Bonität  de»  Mi 

voti  piokan,  goth.  biugan,  nhd.  biegen  ab-  des  nanMnUich  auch  dadurd^  grm 

stammende  ahd.   puhil    (Bühel  od.   Hügel,  brueh  thut,  dass  auf  soichem  Ijmde  i 

rundliche  Erhöhung)  u.  auch  das gleichfidls  Wühlen  (d.  h.   das  tiefe  Änsgrsh 

davon  abstammende  ahd.   pûh ,   bûh,   pûch  30  frischen  fruchtbaren  UnUrgrundKrii 

(Bauch,  cf.  buk)  u.  mhd.  buckel  (cf.  buggel  Ueberbreiten  der  Oberßäche  mit  diem 

u.  pukkel),  sowie  dass  mnd.  knick  (cf.  Seh.  geschehen  kann;  —  dar  sitt  knik  vu 

u.  L.)  auch  mit  buch  (Gebück,  —  auff  dem  kan  uns  *i  wölen  not  helpcn.  —  1f 

buch  oder  knick  wohl  =  urspr.  auf  dem  pel  aus  kläpel,  —  knûflôk  aus  kW 

Bühel  od.  auf  einem  Hügel,  einem  Buckel,  35  m.,  so  entstand  dieses  kmk  wahrsdit 

bz.  einer  rundliclhen   Erhebung,  od.   einer  klik,  sodass  es  dassdbe  Wort  iaitm 

Anhöhe  etc.)  glossirt  wird,  so  erklärt  sich  klick  (Thon,  Hionerde  de),  s.  ud 

auch  wieder  leicht,  dass  kuik  als  ge  böge-  4.  knik;  i,  q.  knak  etc.  m.  daher, 

nes,  rundliches  Etwas  einerseits  so-  kurzer  Ton   od.  SchaÜ   (crepitua  efa 

woM  die  Bedtg. :  rundliche  Erhebung,  40  solcher  durch   eipien  piÖtzUaien  Br\ 

Hügel,  Berg  etc. ,  aht  andererseits  auch  das  Brechen  von  Etwas  etUstekt;  —  b] 

die  von:  Etwas  od.  Ding,  was  ein  an-  Sprung,  Biss  etc.;  Bruch  od.  Bin 

deres  Etwas  in  einem  Bogen  od.  rund-  zur  Hälfte  od.  mehr  etc.;  BmdM 

liehen  Biegung  (circumvallatio)  umgiebt  brochene  Stelle,  Stelle  wo  ein  Etnsi 

u.  einschliesst  (wie  ein  Wall  eine  Festung)  45  chen  od.  gebogen  u.  gekrümmt  ist  ;1 

haben  kann,    woraus  sich  dann  von  selbst  Krümmung  etc.;  auch  fig.  Brutk  (^ 

wieder  die  Bedtg,:  Wall  etc.   sowohl,   als  Sturz,  Verderben,  Untergang,  Tod  < 

auch  die  von:  sichernde  u.  schützende  de  stok  (od.  8t61,  bôm,   balke  etc.) 

Umwallung  od.    Wehr,  Landwehr,  knik  kragen  (hat  einen  Knickei 

Schutzding  etc.   ergab.      Was  nun  aber  50  bekommen,  ist  geknickt  od.  gebroA 

knik   selbst   betrifft,   so  vergleicht    W.  Ar-  de  mar'  hed  'n  knik  krftgen  (a.  dit 

nold  (cf  dessen  Ansiedlungen  u.  Wa n-  hat  einen  Bruch  od.  Riss  bekemmen 

der un gen   deutscher   Stämme,  pag,  sie  hat  eine  Biegung  bekommen,  éU 

467)  das  Wort  „knik**    (früher  auch  guyj?  mehr  gerade  etc.) ;  —  he  hed  'n  knik 

in  Gnyghagen  =  Knickbagcu)  zu  an.  hneiki  55  od.  scharfe  Biegung,  eine  Falte  eti 

in  der  Bedtg.  clivus   od.  eher  vielleicht   in  karte  niäkd ;  —  de  last  gaf  de  balke 

der  von :  sepes ,  obschon  er  sonst  (cf.  pag.  (die  Last  gab  od.  verursudUe  dem 

530)  für  Kuick  die  Bedtg.:  Berg,  Anhöhe,  den  Bruch,  machte,  dass  er  knidUeu 

od.  Hügel  etc.  annimmt,  was  sich  indessen  —  de  wind  gaf  de  böm  de  knik  (i 

möglicherweise  beim    Vergleich   des   Obigen  60  gab   dem  Baum    den  Knick  od. 


EaïEN  KNIK-BENTJEN         305  KNIKKEN 

:hie,  äasa  der  Baum  brach  od.  karte  inkoikd  (eine  Biegung  od,  einen  Bruch, 
;  —  de  slag  mit  de  bîl  gaf  de  eine  Falte  in  die  Karte  gemacht) ;  —  dat 
^nik  (der  Schlag  mit  dem  Beil  knikd  tosamen.  —  Nd.  koikken;  mnd.  kni- 
m  den  leUsteti  Stoss  od.  Biss  cken  (brechen,  halb  brechen);  nid.  knikken 
hte,  dass  er  sofort  brach  od.  5  (einen  Miss  od.  Bruch  bekommen;  mit  dem 
—  dat  hed  hiim  de  leste  koik  Kopfe  nicken,  bz.  den  Kopf  beugen  u.  Ei- 
en  letzten  Stoss  gegeben,  bz.  nem  zunicken,  um  ihm  einen  Wink  zu  ge- 
;  Fall  gebracht  od.  gestürzt,  ôew^;  wwW.  knicken  (uuere,  nutare,  nictare); 
fen  Fall,  Untergang  etc.  [im  engl,  knick  (knicken,  knacken,  knirschen, 
en  Bankerott,  od.  in  Bezug  10  knirren^  schnarren,  pfeifen,  knarren) ;  nhd. 
sundheit  seinen  Tod]  verur-  knicke n  (dasselbe  wie  oben,  aber  auch  wie 
(geführt) ;  —  dat  hed  hiim  de  knakkcn,  knappen  u.  knippcn  vom  Aufbeis- 
las  TuU  ihm  den  Bruch  od.  das  sen  der  Nüsse  etc.,  Zerspringen  voni  Olas, 
ihen,  den  Sturz,  Zusammen-  Zerdrücken  der  Läuse  etc.  etc.,  cf,  Grimm, 
*ankerott,  bz.  den  Untergärig,  15  Wb.,  unter  knicken) ;  schwed.  kne^^Vi  (aus 
in;  —  dat  unglük  (od.  ae  fal,  Schwäche  mit  den  Beinen  knicken,  od.  in  die 
1  8(6d,  dat  bräken  fan  de  dik,  Beine  sin1cen)u.kxi'ëkk9i\dän.kmkk2i.\norw. 
Q  sin  geschäftsfründ  etc.)  hed  knekka,  knakk  (brechen,  bersten,  entzwei 
andân ,  sodat  he  bold  dV  na  gehen)  u.  knekkja  (knacken,  knicken,  bre- 
\  wurde  etc.  etc.) ;  —  dar  sitt  20  chen ;  schxoächen,  niederbeugen,  überwinden), 
mng,   Krümmung  etc.)   in   de  Wenn  man  1  u.  2  knik  u.  mnld.,  mfläm. 

lUBt  bi  de  darde  knik  ofdreien ;  knicken  (nuere,  bz.  niqueter)  vergleicht,  so 
d  to  f81  knikken  (od.  biigten),  ist  es  sehr  fraglich,  ob  nicht  dieses  mit  nd. 
18  hûsbalke  (od.  stender)  nêt  u.  hochd.  knicken  auch  eine  Contractu  von 
d.,  mnd.   knik   (Bruch);  nid.  25  ge-nikken  =  ahd.  gi-,  ki-,  ge-,  ke-,  ga-,  ka- 

Fäll,  Sturz,  Verderben,  Un-  nicchen,  ginichen  (niederbeuaen,  incurvare, 
ig,  Wendung;  einmaliges  Beu-  conterere,  adterere,  projiccre)  ist,  wobei  es 
fn  mit  dem  Kopfe,  um  Jeman-  dann  aber  auch  vneder  sehr  leicht  möglich 
Vink  zu  geben);  engl,  knick  wäre,  dnss  sich  mit  diesem  aus  ahd.  kiuic- 
das  Knicken,  Knacken,  Knir-  30  chan,  bz.  knicchan  hervorgegangenen  knik- 
m);  dän.  knik,  knek,  knäk;  ken  ein  mit  knakkeu  aus  derselben  Quelle 
achwed.  knack  (Knick,  Bruch,  herstammendes  zweites  nd.  knikken  vermischt 
Schaden  etc.);  nhd.  Knick,  hätte,  weil  eben  beide  begrifflich  so  nahe 
%ix  (dasselbe  u.  auch  Knie-  verwandt  sind  u.  so^ar  knikken  u,  knakken 
5  weibl.  Compliment).  —  Wei-  35  etc.  (die  Wörter  knik,  knak,  bz.  knikken, 
knikken.  knakken  sind  in  dieser  Form  sowohl  im  nd. 

y  knik-bentjen,  mit  den  Bei-  als  hochd.  anscheinend  noch  gar  nicht  sehr 
mit  knickenden  Beinen  gehen,  alt)  mit  nikken  sehr  leicht  aus  derselben  y 
yrechen ;  —  he  löpd  to  knik-  hervorgegangen  sein  können,  zutnal  es  ja  auch 
ik  is  he ;  —  he  knikbêntjed  40  sehr  zweifelhaft  ist,  ob  nicht  auch  tat.  nico, 
-- Nd.(Schamb ach)  knikelü.  nicto  beim  Vergleich  von  natus,  nodus,  no- 
nicken;  a)  ein  knickendes  od.  men  etc.  aus  gnatus,  gnodus,  gnomen  etc. 
eräusch  machen,  crepitare  etc.,  aus  älterem  gnico,  gnicto  entstanden  sind. 
etc.;  —  ik  höre  dar  so  'n  Mit  einem  älteren  gnico  od.  guicare  toürde 
kd  d'r  wol  wat  ?  —  b)  brechen,  45  das  ahd.^  as.  hnigan,  nigan  (sich  neigen  od. 
l,  bersten  u.  reissen,  dass  noch  beugen  etc ,  cf.  nigen)  formell  u.  begrifflich 
nhang  bleibt  etc.;  —  de  wind  ganz  übereinstimmen,  wie  auch  nicare  u. 
ikd  (geknickt,  gebrochen  u.  ge-  ahd.  nichen  (nicken)  nicht  von  einander  zu 
ê  dörgan  is;  —  de  balke  (stok,  scheiden  sind.  Wie  mm  aber  knab,  gnab  od. 
(nikd ;  —  de  stôl  is  in  de  lêne  50  knap  etc.  als  Thema  von  knap,  knip,  knipen, 

bênen  sunt  hum  in  de  schân-  gnabbeln,  knibbeln  etc.  aus  gabh,  gambh, 
—  wen  du  nêt  mâkst  dat  du  gnabh  (cf.  aucÄ kniitte=  nhd.  Knoten,  lat. 
len  knik  ik  d!  glik  de  bênen ;  nodus  [statt  gnodus],  skr.  ganda  etc.  von  V 
(machte  eine  rasche  od.  plötz-  gadh) ,  so  ging  aus  der  Schallwurzel  kak, 
f  od.  Bewegung  etc.)  mit  de  55  kank,  knak  neben  kakeln  u.  nhd.  gackern 
1  knéen  knikken  hum  elkermâl  etc.  auch  ein  germ.  Stammverb,  knikan, 
dt ;  —  dat  knikd  (bricht,  fällt,        knak,  knuk,  knukun   mit  den  Nebenformen 

'n  ander,  as  'n  old  sêpcnfat;        gnikan  u.  hnikan  sowohl  ^  als  auch  knigan, 

ofknikd ;  —  h6  knikd  dat  in ;        gnigan,  hnigan  u.  aus  dessen  Präler.  knak 
n  &fen  inknikd ;  —  he  hed  de  60  wieder  knakan,  knuok,  knôk  (cf.  knake  etc.) 

ikuX  Koolman.    WOrterbnoh.    II.  20 


KNIPEN  308  KNIPEH 

unter  knipe  die  SäUe :  a)  wo  it  mit  knypen  angeführten  Beispielen  su  ersehen,  —  ik 

linde  Valien  mochte  grjpen;  —  u.  nament-  heb'  mi  so  knäpen  etc.   dat  't  blöd  (Fr  fit 

lieh  b)  locken  in  dyiier  knypen  hol  =  locken  lêp  ;  —  hê  knôp  (kniff,  zwickte  ete.)  b9r  h 

in  deiner  Fallen  Höhle;   od.  auch  die  Re-  de  wange,  bz,  in  de  nan,  in  de  billni  de; 

densart :  sê  hcbbcn  hum  in  de  fall'  kragen  6  —  he  knêp  d'r  'n  BtOk  of  j  —  he  knipd  de 

un   dügtig   her  had ,   od.  rein    ûtplünderd)  spiker  mit  de  knîptange  m   twéen ;  —  d& 

ident.  u.  dann  im  fig.  Sinn  für  ein  gemei-  must  nog  wat  sokker  knipen ;  —  dat  knipd 

nes   HauH   od.    eine   Schnapps-    u.    Huren-  up  de  dum  (/ig.  =  d<is  hirenni  aufdmNO' 

Höhle,  Bordell  etc.  gehraucht  sein ,   wie  ja  gel) ;  —  he  knipd   (kneift,  zwickt,  Araeh, 

auch  stille  knippe   bei  uns  ein  Bordell  be-  10  presst,  drückt  etcj    hör  bit  np  *t  blöd,  o^ 

zeichnet.     Da  wir   aber   knfpen    auch   im  nët  so  lank,   bit  sê  't  Icete  oi^je  ûtdokkcn; 

Sinn  von :  heimlich  Etwa^  thun  u.  sogar  für  —  he  knêp  si'ik  fan  lachen ,   od,  för  friÂde 

heimlich  trinken  od.  schnappsen  (cf.  knipen)  etc. ;  —   wen  ho  de  kftrten  aügt,  den  ii  1 

gebrauchen  u.   auch  im   wfäl.  knipen   (cf.  not,  of  wen  he  kn&pen  word,  um  to  spQla; 

Grimm,  Wb.,  unter  Kneipe  sub  3,  f)  die  15  —  wen  't  knipd   (wenn   es  kneift  u.  NiA 

Bedtg.:  schnappsen  od.  trinken  hat,  thut,  bz.  wenn  es  absolut  sein  muss  u,  ni^ 

so  kann  kneipe  ais  Schenke,  bz.  kneipen  in  anders  kann,  od.  wenn  es  darauf  ankömwt 

der  Bedtg. :  trinken,  zechen  etc.  auch  in  die-  etc.),  den  kan  'k  net  so  gôd  dat  of  dat  dôB, 

ser  Beziehung  mit  knipen  zusammenhangen.  as.  da ;  -«    wen  't  knipd  nn  wer  knipd  ^i» 

Wegen  des  Zusammenlianges  mit  knipe   in  20  äussersten  Nothfall) ;  —  he  wil  sin  folk  tl- 

der  Bedtg.:  Falle,  od.  Etwas,  worin  man  ttd   wat  fan   hör  16n   ofknîpen   (abkneifes, 

gefangen  wird  etc.   vergl.  auch  dän. :  kippe  abzwacken,  abziehen,  abküargen  etc.) ;  —  dat 

(Kneipe,  Kneipschenke,  Bordell),  horckippe  k\ú\i^  (kneift,  zwickt,  zwackt,  driicktetc)m» 

(Hurenkneipe) ,    was   zweifellos   mit   mnld.  in  't  l!f  (im  Leute,  im  Bauche),  od.  ik  heb'  M 

kip  (decipulum  etc.),   kippen  (caperc  etc.,  s.  25  'n  knipen  (Kneifen,  Zwicken,  Grimmen  etcj 

unter  kippen)  zusammenhängt  ti.  wobei  noch  in  't  lif ;  —  ho  knép  (kniff,  floh,  Uef,  ramitt 

zu  erwähnen  ist,   dass  auch  utiser  knippo  etc.)  gau  in  hûs  od.  gau  ût,  as  he  mt  anki' 

in   der  Bedtg.    Bordell  wied^    dasselbe  men  sag ;  —  he  knêp  gau  äfen  bt  de  cd  At, 

Wort  ist,   wie  mnld.   knippe   (decipulum),  um  sük  ên   (d.  h.   einen  Schnapps)   to  ko- 

worüber  Weiteres  unter  knippe.    Desgl.  sei  30  pen ;   —   he  kn^p   (fioh ,  rannte)  d'r  laqgs, 

noch ertoähnt,  dass  nach  Diez  (II, 322)  auch  od.  d>  üt,   dat  hum  gm  minsk  wer  iDhalen 

das  franz.  QucnifiTpe  (liederliches,  schmutziges  kun'.  —  Die  Bedensart:  he  knipd  de  kitte 

Weibsbild,     Vettel),    dauph.    ganippa    von  in  düstern  od.  im  stillen  u.  he  knipd  mn- 

$nnld.    knype    (Falle)   herstammen  soll,  wo  nigmâl   ên   im   stillen    werden  nur  im  f§. 

es  dann  aber  jedenfalls  besser   zu  knippe  35  Sinn  gebraucht   u.   zwar  Erstere  zunAckd 

in  derselben  Bedtg.    (nämlich    in   der  von:  in  der  Bedtg.  des   heimlichen  u.  unerkulh 

decipula)   od.   besser  noch  zu  der  unsrigen  ten  unzüchtigen  Kneifens  u.  Drückens  «rA- 

von  Bordell  od   Hurenhaus  stimmt.  licher  Personen  etc.,  dann  aber  beide  iäter^ 

knipen  (knipe  od.  knip,  knipst,  knipd  od.  Jiaupt  auch  in  der  des  heimlichen  u.  umF' 

knipt  etc. ;  —  knôpe  od.  knêp,  kuôpst^  knêp  40  laubten  Betreibens  von  Unsucht,  Hurerd  «. 

etc. ;  —  knäpen)  kneifen,  d.  h.  anfangs  vor  sonstigen  Lastern,  wie  s,  J3.  auch  des  hei»' 

dem  Beginn  des  Kneifens  offen  stehen  od.  liehen  Trinkens  von  Spirituosen  etc.  —  A'A, 

klaffen  etc.  od.  zuerst  sich  iiffnen,  sich  von  mnd.  knipen ;   nid,,  mnld.   kngpeo ;  w/net. 

u.  sich  auseinander  bewegen   (gleichviel  ob  knypjen;  sa^/.  knippe;  an.,isi.  knipa;  fior». 

man  dies  durch  ktiap,  knip   od.   klap,  klip,  45  knipa   (kneifen,  klemmen,  drücken;  greifen, 

bz.  klaf,   k lif  etc.    machen   u.   erzeugen  etc.  haschen,  schnappen;  geizen,  kargen^  m- 

bezeichnet)  u.   dann   wieder  sich  zusammen  ren) ;  schwed.   knipa;    dän.  knibe.   —  uat 

bewegen,   od.  zusammenscMagen,  zusammen  von  F ick  (111,48)  dafür  angeseMeThms 

stossen,  /Mrt  od.  nahe  an  einander  kommen,  knih  gehört  mit   den  Stämmen  gnab,  knab, 

sich  schliessen  etc.,   wodurch  dann  erst  das  50  guib,  knib   (von  gnabbeln,   goibbeln),  kup* 

entsteht,   was  wir  ,.kneifen*'  nennen   u.  knip  (von  knappen,  knippen)  etc.  zu  derun- 

wodurch  dann  heim  Zu.sammenlegen  od.  Zu-  ter  kuapi)eu  bereits    erwähnten    y  giUi  = 

sammendrUcken  eines  scharfen  Gegenstandes  skr.  jabh,  zend.  jab  mit  der  Nd^enform  gap 

auf  ein  zweites  stumpfes   od.   scharfes  IiH-  =^  zend.  jap  u.  zaf  etc.,   wozu  Pick  auch 

was  selbstredend  auch  eine  Trennung  erfolgt  5?î  lit.    znypiu    (kneifen,    beissen,     das   Lidit 

od.  erfolgen  kann,   wie  dies  auch  bei  den  putzen),   Änypté    (Zange,  Lichtputsscheere, 

von  derselben  y  abstammenden  Wörtern  knap-  Nussknacker)  u.  (11,351)  gnybiu  (kneifen)  etc. 

l>eii  u.  knippen  der  Fall  ist.   Dass  daneben  stellt  u.  wozu  auch  wohl  unser  nipen,  nepen 

knipen  auch  noch  in  verschiedenen  bildlichen  (aus  älterem  hnipan)  u.  an.,  isL  hne&(adanca 

Bedtgn.  gebraucht  wird,  ist  unten  aus  den  GO  manu  preheudere),    hnefi,    knefl    (pogniu), 


KNIPER  309                      KNIPPE  KNIP' 

{carr9ie,^Temere)  etc.  gehören  können,  koipsk  (engherzig,  knauserig,  schäbig  etc.) 

r  wegen  des  wechselnden  Ardatites  un-  ût ;  —  'n  knipsken  kerel  (ein  engherziger, 

ikeOf  koaiPi  knif  etc.  das  Weitere  zu  ver-  knauseriger,  hartherziger  Mensch). 

t  ist  u.  wobei  bezüglich  des  an.  hneti,  knipke,  Dimin.  von  knippe  u.  zwar  na- 

\och  bemerkt  sei,   dass  Fick   (III,  5  mentlich  in  d^r  Bedtg.  sub  h. 

eses  £u  griech.   knamptö ,   guamfttö,  knipken,  knippsen,  schnellen  mit  den  Fin- 

>,  kamptö  (biegen,  beugen^  krümmen,  gern;  —  he  knipked  hum  mit  lüi^je  brôd- 

icken,  zusammendrücken  etc.  od.  bre-  kugeis;  —  he  kaii  so  'n  appelkörrel  'k  wêt 

!c ,  c/.  knikken)  vergleicht,  wo  es  je-  nig  .wo  wid  hen  knipken.  —  3Ind.  knipken, 

lar  auf  der  Hand  liegt,  dass  auch  10  cf.  knippen  etc. 

knamp,  gnomp  eine  blosse  Nasalation  knip-mest,  ein  Einschläge-Messer,  bz.  ein 

mp,  gamp   od.  dem  daraus  versetzten  Messer,  welches  man  zuknippen  kann, 

(nap  ist  u.   diese  Wörter  gleichfalls  knip-ogen,   mit   den  Augen   knippen  od. 

A^TMcA.  knaptö,  guSki^iö  (reissen,  zer-  zwinkern  u.  nicken;  —   he  sitt  al  to  knip- 

,  zerfleischen,  verwunden,  od.  kratzen,  15  ogcn ;  —  he  knipôgd  mi  to,  dat  ik  dat  man 

zen   etc.)    derselben    y   entstammen,  don  schal. 

isere  Stämme  knap ,   gnap  als  The-  knippe,  knip'  (Subst.  zu  knippen),  a)  ein 

on  knippen,  knappen,  £iibbeln,  knab-  beweglicher  Stift  od.  Schieber,  od.  ein  Bie- 

inabbeln  etc.  etc.  —    Vergleicht  man  gel  mit  einer  Feder  zum  Ein-  od.  Zuknip- 

\8  griech,  knipos  u.  sknipos   (knicke-  20  pen,  bz.  zum  Verschlicssen  von  Etwas,   da- 

luserig  etc.),  sknipiö  (kneifen,  zwicken,  her  überJuiupt  Verschluss-  od.  ScMiessding 

n,  knausern  etc.),   knîpôô  (knickern  etc.;  —  best  du  de  knip  ôk  up  de  dör  dân, 

»  sollte  man  eher  glauben,  dasskinpsL  dat  uns.  nüms  in  hûs  löpd?   —   he  hold  de 

itl  diesen    Wörtern   nicht  von  einer  knip  up  de  bûl  (er  hält  das  Schloss  od.  den 

,  gap  etc.,  sondern  mit  snippeln,  snap-  25  Daumen  auf  dem  Beutel,  will  seinen  Beu- 

nabeln   etc.  von   einer  y   skap    od.  tel  nicht  aufthun  od.  ziehen,    ist  schwer  zu 

(cf.  Schafen,  schabbig),  skamp,  sknap  Ausgaben  zu  bewegen  etc.) ;  —  b)  ein  Beu- 

ttammt,  woraus  sich  auch  der  Anlaut  tel  od.  eine  Tasche  mit  verscMicssbarer  me- 

esser  erklärt.  tallener  Einfassung,  bz.  ein  Bügel,  der  mit 

er,  Kneifer,   Person  die,   od.  Etxoas  30  einer  einspringenden  u.  schliessenden  Feder 

ieift,   kletnnU,   drückt  etc. ;  —   daher  versehen  ist,  wie  z.  B.  kleinere  Sammt-,  Le- 

Irücker,  Zwacker,  Knauser  etc. ;  —  der-  od.  Geldtaschen  etc.  (cf.  nd.  kuipptasch 

a  regten  olden  knipcr  (Einer  der  die  bei  Schütze,  II,  306),  wie  die  ehrsamen 

kneift  u.  drückt,  zwackt  etc. ,   od.  ih-  Bürgerfrauen   sie  früher  an  silbernen  Ket- 

•  Preise  od.  Lohn  etc.  etwas  abkneift  35  ten  an  der  Seite  trugen  ',  wo  dann  selbstre- 
f.  ein  Knauser,  Geizhals  etc.);  —  b)  dend  die  Einfassung  od.  der  Bügel  auch 
i  eines  Krebses ;  —  du  must  de  krabbe  von  Silber  war ;  —  min  grotmoder  drOg  al- 
!per8  ofbräken,  dat  he  (od.  so)  di  nét  tid  'n  sülfcrn  knip'   up  de  sid,  wen  sé  ût- 

—  c)  ein  Kneiper  im  Leibe,  bz.  bei        guiig  of  na  de  kark  gung  un  in  htis  harr' 
den  Frauen  eine  Wehe,  Geburtswehe;  40  su  hör  gcld  in  sülfern  knipke    (Dimin.  von 

•  komd  wer  so  'n  kmper  an ;  —  d)  knipj)e) ;  —  c)  ein  gemeines  Wirthshaus  od. 
eher,  fester^  fetter,  unverdaulicher  ein  Bordell  ('n  stille  knippe,  ein  heimliches 
kudün,   der    Verdauungsbeschwerden  Bordell,    welches   nicht   unter  polizeilicher 

—  *n  bok weiten  kniper.  Aufsicht  steht),  wo  knippe  übrigens,  wie 
-llûseB,  scherzhaft  von  einem  Knau-  45  auch  nid.  (s.  unten)   die  Bedtg.:  decipulum 

•  he  is  fan  knlphûseu  un  hol  fast  od.  Falle  etc.  (s.  auch  unter  kntpc  am 
isk,  kiiipsk,  Xriiei/tôc^;  von  einem  Zm-  Schlüsse  wegen  kneipe)  hatte;  —  d)  ein 
100  Etwas,  —   od.  einetn  Etwas  das,  Bund,  Bündel,   od.  eine  gewisse  QuantiUit, 

einer  Person  die  kneift  etc.;  —  die  durch  Schneiden  od.  Scheiden  u.  Tren- 

[  mt  de  rok  fBls  to  kuipsk   (zu  enge,  50  nen,  (Spalten  etc.)  entsteht;  —    'n  knip  gâ- 

'«,  bz.  so,  dass  er  mich  kneift  u.  be-  reu,   ein  gewisses  3fass  (od.  Bund,   Stück, 

c.)  mâkd;   —   de  bükseu  sitt   mî  so  Theil  etc.)    Garn  von  GOmaliger  Länge  des 

,  dat  ik  mi  d'r  hast  hêl  nct  in  rören  Umfangs  eines  Garnhaspels,  welcher  so  ein- 

i  bang*  wäseu  mut,  dat  he  glik  knapd,  gerichtet  ist,    dass   nach  SOmaliger  UmdrC' 

mi  d>  mit  bukken  mut ;  —  he  sügt  55  hung  desselben    durch   einen   Mechanismus 

psk   (beengt  u.  zusammengedrückt  u.  eine  hölzerne  Feder    (sonst  nd.  auch  knipp 

h:  dünn,  klein  etc.)  in  de  rok  ût,  as  [cf.  Schütze,  II,  pag.  lOi)   unter  haspel] 

fOl  minder  un  kléner  is  as  anders ;- -  genannt)   an  denselben  aufschlägt  u.  einer- 

:  hei  nêt  gern  dingen   un  minder  be-  seits    einen    knipp  senden    Ton    hörbar 

de  lue  fördern,   dat  sUgt  ml  fOls  to  60  macht  u.  dadurch  das  Zeichen  giebt,   dass 


KNIPPEN  810  KNESD  KHIBT 

eine  SOmalige  Umdrehting  Statt  gefunden  od.  de  falle ,  de  döre  etc.)  knipt  to  oi  k 
Jiat,  andrerseits  aber  auch  durch  einen  knip  tokoipt  —  Nd,,  mnd.,  nid,  mnld.,  mßiL 
(od.  Biss,  Bruch,  od,  eine  Trennung  der  knippen,  dasselbe,  jedoch  niMin  aüenéi' 
Fäden  od.  des  Gespinnstes  anzeigt,  dass  gen  Bedtgn.  belegt  u.  gebrauéht,  wie  ém 
das  betr.  Mass  od.  die  betr.  Masse  (Theil,  5  auch  mit  dem  nhd.  ad.  oberd  knipftn 
Stück,  Bund  etc.)  gesponnen  (ik  heb'  fan  od.  knippsen  nidU  der  Fall  isL  w6- 
dage  tein  knip  gâreu  spuunen)  u.  ahgehas-  tercs  s.  unter  knappen. 
pelt  ist.    cf.  hiezu  an.,  ist.  hncppi,  huippi,  knipper.   Nur  in  lûsenknlpper,  i^.  kny- 

knippi ;  schwed.  kni])pa ;  dän.  knippc  (Bund,        pen  suh  c. 

Bündel),  wobei  man  beim  Vergleich  von  10  knipperî^,  knipperi;^,  mit  kleinen  Bistu, 
norw.  knippa  (bjer^^knold,  fjeldtop)  vielleicht  Borsten,  Spalten,  Bitten  etc.  behttfUt,  ksâ' 
an  eine  ähnliche  Begriffsentwickelung  wie  terig,  zerkniUert  etc.;  —  dat  glas  Cod.de 
bei  kiiop  denken  muss,  da  ja  norw.  knippa  toller  etc.)  is  so  knipperg,  dat  man  HM 
dieselbe  Bedtg.  wie  das  ags.  cnäp  etc.  etc.  (od.  hum)  nêt  mër  bniken  on  apaetten  dfird; 
(s.  unter  knappen  am  Schlüsse)  hat.  Wegen  15  —  knipperg  ]ër(2>d«r,  welches  wde  S^rüHß 
knippe  (Bund,  Bündel)  sei  bemerkt,  dass  u.  Risse  hat,  namentlich  in  dem  Lack);  — 
JDiez  (11,374)  davon  das  franz.  nip^o  (wo-  knipperige  banden  (zerborstene,  lerrissese, 
von  auch nippeSybz.  unser  Nippsache)  ableitet.  zerknitterte,  od.  aufgesprungene,  rissige, 
knippen,  knippen,  knippsen;  —  a)  ein  rauhe  Hände,  wie  s.  B.  im  Winter  ésink 
durch  Knip  bezeichnetes  Geräusch  machen,  20  Kälte,  Frost).  —  Zu  knippen. 
crepitare  etc. ;  —  ik  heb'  wat  knippen  (od.  knippern,  a)  knistern  etc. ;  —  wal  kaip- 

knippern)  hürd;  —  he  knipt  (od.  knipket,  perd  dar?  —  dat  lücht  (Lieht,  Kerk, 
knipst)  mit  de  fingers,  d.  h.  macht  ein  Flamme  der  Kerse)  knipperd;  —  b)  tpni^ 
knickendes  od.  knacken deff  Geräusch  mit  den  gen,  bersten  etc. ;  —  dat  knipperd  ftt  h&  ander. 
Fingern,  indem  er  entweder  die  Finger  25  knip-8ehäre,  Kn^pseheere,  Haanékten 
rasch  von  einander  schnellen  lässt,  od.  sie  od.  auch  kleine  Schüre  (îotûcúïa)  nm  Jat- 
auf  einander  schlägt,   od.  damit  schnalzt;        schneiden  (ûtknippen)  von  feinen  Sadu». 

—  dat  mest  knipt,  wen  't  tosleid;  —  b)  knip-sehalden ; t. g. klipsdmlden. ^jpridUa: 
springe^i^  reissen,  platzen,   sjtalten  etc.;  —        stofregen  un  knipschulden  dringen  dör. 
dat  glas  (od.  de  flcsse)  is  knipt ;  —  du  must  80      knîpsk,  s.  knipisk. 

mi  de  tellers  net  knippen  lateu;  —  c)  spn'n-  küi^-^ls^,  plötzlicher,  unerwarteter  8elik§, 

gen  od.  platzen  machen,  zersprengen,  zer-  Schneller,  Nasenstüber  etc.;  —  ho  gafbu 

drücken,  z.  B.  Oelsamen  zwischen  den  Nä-  *n  knipslag  in  't  gesigt  od.  an  de  nöae  de. 

geln  der  beiden  Daumen ,  Läuse  mit  dem  knîp-tnnge,  Kneifzange.     Scherih.  tmA 

Daumennagel,  woher  der  Daumen  auch  lû-  35  eine  eng  anschliessende  Afitdlose. 

senknippiT  heilst;  —  d)  schneiden,  stutzen,  knird,   knirt  od.   kiîrd,   kurt»  JDrwik, 

kürzen;  —  bar,   nageis,   bladen,   papîr  etc.  Drang,  dringende  od  zwingende  Kraft,  Gt- 

knippen,  od.  ofknippen,  inknippen  etc.;  —  walt;  fig.  Trieb,  Antrieb,  tSifer  eic.;^  dar 

e)  knicken,  krausen^  fälteln  etc.,  z.B.  Krau-  sitt  gen  knird  (nichts  was  drückt  adpresA 

sen,  Kragen,  Spitzen  etc.   mit  der  Knipp-  40  u.  treibt ,  bz.  einen  Stoss,  Anstoss,  AiUné 

maschine:    —    f)    blinzeln,    zwinkern    od.  etc.  giebt)  agter,  dat  wil  nêt  förgels*,  —  irf 

nicken  mit  den  Augenlidern ;  —  du  must  nig  mutten  d'r  insen  wat  mcr  knird  agter  tet* 

altld  Sitten  mit  de  ôgcn  to  knippen;  —  he  ten,  of  H  den  nêt  bäter  f5rût  geid;  ^  di 

knipt  (od.  knipôgd)  mi  to ;  —  g)  knippsen,  must  d'r  mër  knird  andôn  (mehr  Kraft  oi 

schnellen,  Etwas  wegschncllen,  einen  Schnei-  45  Gewalt   od.   mehr  Anstrengung,    Etfer  & 

Ur  versetzen;  —  he  knipt  (od.  knipket)  dat  FMss  daran  toenden),  den  kamst  da  6k  bi* 

weg,   z.  B.  kleine  Kügelchen  od.   Körner,  ter  forût;  —  d'r  sitt  gen  knird  (Trieb,  Elfer, 

Kerne  etc.,  indem  er  diese  auf  den  Daumen  Eile  etc.,  od.  nichts  was  ihn  drängt  u.  IraM 

legt  u.  sie   mit  dem  Finger  plötzlich  weg-  etc.)   in  ham   un  darum  blift  he  6k  80  wid 

schnellt ;  —  ho  knipt  (od.  knipket)  hum  an  50  tagen  sin   makkers  torOg.   —   Dieses  Mnä 

de  nösc  (giebt  ihm  einen  kleinen  Schlag  an  anscheinend  unbekannte  Wort  wird  wMwA 

die  Nase,   bz.   einen  Nasenstüber   mit  dem  ags.  cnyrd,  cneord  (eifrig,  fleinig,  tf.  S. 

rasch  votn  Daumen  abgeschnellten  Finger);  Leo)  unmittelbar  verwandt  sein,  faut  tt 

—  h)  springen   od.  schlagen,  klappen  etc. ;  richtig  ist,  dass  ags.  cnyrd  auch  wie  nuer 

—  de  fâr  fan  't  slöt  is  in-,  bz.  tokn'\\)t  (die  55  knird  auf  die  sinnL  Bedtg.:  drücken, 
Feder  des  Schlosses  ist  ein-,  bz.  zugesprun-  drängen  (drängen  od.  treiben  an  u.  «er- 
gen  u.  somit  das  Schloss  auch  geschlossen ;  wärts,   antreiben)  zurückgeht   u.  wrQir.  Af 

—  du  must  de  bö^cl  fan  't  knipke  (cf.  knippe  Bedtg. :  gedrängt  od  getrieben  (ton  Etwta) 
sub  b)  toknippen  (zuschlagen  od.  dicht  schla-  hatte.  Was  nun  aber  ags.  cnyrd,  cneord 
gen,  zudrücken,  schliessen  etc.);  —  dat  mcst  60  betrifft,  so  setzt  es  ebenso  wie            "^""^ 


KNIBEN  311  KNOJEN 

germ.  Verb,  kniran  od.  kniijan  unordentlich  wirken  u.  arbeiten,  pfuschen 
u  mü  kniren ,  gniren  ßnirren,  etc.  etc, ;  —  sê  knôîd  (od.  kuûdjed)  dat  gôd 
f  hs.  Offs,  gnyiran  (stridere)  etc.        man  so  tosamen ;  —  knôi'  (knete,  drücke  od. 

u.  dann  aus  der  Bedtg.  knir-  wirke,  arbeite  etc.)  dat  dog  nêt  alP  dör  'n 
sdcr  die  Bedtg. :  drücken,  pressen,  5  ander ;  —  so  knôid  (wirkt,  arbeitet  etc.,  od. 
kneifen  etc.  entwickelte,  weil  eben  drückt,  knetet  etc.)  dat  ätcn  all'  dör  'n  an- 
'  sehen  in  Folge  eines  starken        der  un  so  mal  (schlecht)  un  unördendlik  to- 

B.  beim  Schnee)  od.  durch  das  regt,  dat  't  gans  gen  ansên  hed  un  't  b&st 
I  von  JEtwas  entsteht  u.  auch  ja  gen  minsk  äten  kan ;  —  he  knôid  (od.  grêmd 
iren  od,  gniren  syn,  gnisen  die  10  etc.)  d'r  wat  mit  herum ;  —  wat  knoist  (wir- 
iUiken  od.  stark  zusammenpressen,  kest,  arbeitest  od.  pfuschest  etc.)  du  dar  nîî 
.  hat,  bs.  man  fr^i  knird  (es  knir-  wer  toregt  (od.  in  'u  ander)?  —  li6  forknoid 
rscht,  bz,  es  hat  geknirret  etc.)  (od.  fergremd,  ferkleid  etc.  vcrwlrthschaftet, 
Ukürlich  an  einen  starken  Druck,  verarbeitet  u.  verpfuschet  etc.)  sin  gcld  un 
as  Knirschen  entsteht,  denkt.  15  gôd;  —  hé  lied  dat  ganse  schonerlike  stük 
JBÎr;  i.  q.  klire  u.  wohl  daraus  holt  wer  ferknôid  (in  einer  Weise  be-  od. 
,  wie  knäpel  aus  kläpel,  knûflôk  verarbeitet,  dass  nichts  Gutes  mehr  daraus 
k  etc.  Oder  ist  es  mit  knarre,  gemacht  werden  kann  u.  es  ganz  verdorben 
\ex,  sodass  es  urspr.  nur  einen  ist  etc.);  —  de  stäfels  sunt  gans  ferknôid 
)d,  eine  Verdickung,  Knoten,  An-  20  (verpfuschet)  un  ferdürfen.  —  Davon:  knô- 

(nodus,  tuber  etc.,  cf.  knarre)  jer,  a)  Einer  der  hart  u.  schwer  arbeiten 
,  wie  auch  das  Wort  Niere  muss ;  —  b)  ein  Pfuscher,  schlecJUer  Arbei- 
,  was  früher  ja  auch  wie  unser  ter  etc. ;  —  knôjerê,  a)  Quälerei,  Plackerei 
Jöte  die  Bedtg.  Uode  hatte?  etc.;  —  ik  heb'  fan  't  ganse  läfend  niks  as 

«.  gniren.  25  knôjerô  had  un  nu  kan  'k  up  min  olde  da- 

».  gnisen.      ^  gen  nog  bädeln  gân ;  —  b)  Pfuscherei,  Ffu- 

îLBÎsdr,  s.  gniser.  scherarbeit  etc.;  —   't  is  alP  knôjerô,  wat 

^Idj  Rauschgold,  cf. khiergold  nie,  hu  mäkd  un  wat  man  fan  hum  sügt.  —  Nid. 
f,  s.  gnitteng.  knoeijen  od.  knoeicn,  nachlässig  u.  schlecht 

L«p,  Murr  köpf,  Mensch  der  knit-  30  arbeiten  od.  bearbeiten,  pfuschen  etc. ;  fer- 
^ittertg   (mürrich,   verdriessUch        ner  (provinz.,  cf.  v.  Dale):  stossen,  schla- 
gen, drücken,  quälen,  misshandeln  etc.,  wie 
L^pd,  murrköpfig,  mürrisch  etc.  auch  wfries.  (Jap  ix)  knoeyen.  —  Die  ei- 

,  s.  gnittern.  gentliche  Bedtg.  wird  wohl :  stossen,  drücken, 

lag,  s,  gnitterslag.  35  quälen  (u.  so  auch:  sich  quälen  u.  mühen, 

knafe  etc.  schwer  arbeiten  etc.)  etc.  sein  u.  würde  es 

Û  q.  knäfel  in  der  Bedtg.  sub  b ;  beim  Vergleich  vofi  bleien,  bloien  =  nid. 
»1  fan  'n  jung,  od.  fan  'n  bôm  etc.  bloeijen  od.  bloeien,  engl,  blow,  ahd.  pluoan 
id.  knolen,  a)  mültsam,  hart  an-  etc.  mit  schott.  know  (to  press  down  with 
II.  schwer  (mit  od.  unter  Druck  40  the  fists  etc.)  ident.  sein  können,  was' Ja- 
m,  sich  mühen  u.  quälen  etc.;  mieson  zu  einem  schwed.  knoga  (pugnis 
én  nët  as  de  slafen,  man  kan  knô-  geuibusque  cniti)  vergleicht  u.  wM  auch 
:  as  man  läfd  un  kumd  dog  nêt  dasselbe  Wort  ist  wie  dän.  knugo  (drücken, 
k  wul  man,  dat  ik  dod  was,  den        klemmen)   u.  norw.  knua  (mit  den  Finger- 

fiingd   des  morgens  an   un  hold  45  knöcheln  drücken)  u.  gnugga  (drücken),  was 

wer  up  (von  Frauen  mitunter  mit  schott.  know,  kiiowe  (kleiner  Hügel  od. 
(h  gesagt,  die  sich  fortwährend  Haufe) ;  isL  hnüa  (tuber) ;  an.  knüi ;  norw. 
^auAalt  mühen  u.  abquälen  müs-  kuuc  (knuv,  knu,  gnue,  nue,  knoe) ;  schwed. 
en  Augenblick  haben,  wo  sie  frei  knogc;  dän.  knoe,  kno  (Knöchel y  Knöbel), 
k  erholen  können  etc.);  —  man  50  sowie  ferner  auch  wohl  an.  knyja,  kniidha 
st  dod  knôjeii,  so  as  man  hir  ar-  (stossen ,  schlagen) ,  gnyja ,  guüdlia  (tosen, 
;  —  he  knôid  (mühet,  plaget  etc.)  rauschen)  etc.  wohl  auf  ein  altes  germ.  Verb. 
Ï  un  kan  dog  hast  not  so  fOl  fer-        gniuan ,  kniuan   =   an.  gnya ,   gnúa  u.  auf 

he  't  brôd  fbr  sin  kinder  hed;  eine  y  gnu  od.  ghuu  etc.  zurückgeht,  wor- 
yen  (das  mühsame  Arbeiten  u.  55  über  unter  gnauen,  gnîden,  knädeu  etc.  das 
.,  bz.  das  sich  Mühen  u.  Quälen,         Weitere  zu  vergleichen   ist   u.   wozu   auch 

etc.)  hold  erder  not  up,  as  bit  tcahrscheinUch  unser  kniidjeu  u.  kniidel  etc. 
;;  —  b)  drücken,  kneten,  inein-  gehört.  Vergleicht  man  übrigens  seh ro Jen 
urcheinander  drücken  u.  kneten,  =  nid.  schroejcn  aus  schrodcn  =  nid. 
Mck  (sinnl.)  wirken  u.  arbeiten,  60  schroeden  (schroten),   so  jnuss  knôjcn  un- 


ENOJER  S12  KNOP 

mittelbar  mit  unserm  knûdjcDi   gnudljen  u.        nono,  knükla;  dän,  knokkel;  êdiwei, 
knûdeln  etc.  verwandt  sein,  was  indessen        kcl,  knokkel,  8.  Weiteres  unter  Knö 
(cf.  Bchrodon  od.  schrôjeo,  schroten  von  y        in  Orimm,  Wh. 
skru,  skur)  auch  mit  knäden  u.  an.  knoda  Die  Grdbdtg.  ist  vieUeicht  ,Jkleint 

auf  eine  y  gnu,  ghuu  od.  kuu  zurückgeht,  6  cA*cr**  od.  „kleine  Verdickung",  ab  y 
wozu  auch  griech.  chnauö,  knauö,  knúö,  von  knoke  (Knochen,  qf.  knake)  oâ.kk 
knäô  (schalen,  kratzen,  reihen  etc.)  u.  (nodos,  tuber,  «.  unier  knokke).  Jk  i 
ausser  gnauen  ('tc.  auch  wohl  gnagen  ge-  sen  die  Endung  el  in  der  Segel  ehiu 
hört.  „er**   od.  „e"  etc.  nur  ein  Etwas  (G 

knojer,  s.  unter  kuôjen.  10  stand,  Ding,  Zustand  etc.)  bezeich^ 

knôjerê,  s.  unter  knôjen.  es  wahrsdîeihlicher,  dass  knokel,  cnoc 

knokke,  knok,  a)  eine  Kaute  (od.  ein  urspr.  dieselbe  Bedtg.  wie  knoke,  he.  \ 
Bündel,  Bund  etc.)  gehechelten  u.  zusam-  u.  knokke  hMe  u.  mit  diesen  VôiUt 
mengedrehten  Flachses  in  kolbiger  Form,  rect  von  einem  alten  knukan,  kculgan 
von  einer  bestimmten  Menge.  —  Nd.,  mnd.  15  einem  Stamm  knuk  als  Ablaut  oonkm 
knocke,  kiiucke;  —  b)  der  südliche  od.  süd-  knak,  od.  von  knnk  aus  aUem  faukao,! 
westliche  befestigte  Vorsprung  (Spitze,  Land-  knuk,  cf.  knikken)  abstammt,  was  glei 
zunge,  krumme  od.  rundlich  gebogene  vor-  mit  ags.  cnocjan,  cnacjan  (palsare)  u 
stehende  Ecke  etc.)  des  Amtes  Emden  an  cneocan,  cnucan  (knackenj  pressen  ek 
der  Oster  Ems;  —  he  hcd  't  schip  b!  de  20  H.  Leo,  pag.  358),  bz.  aengl  cnokieo 
knok  anlegd.  —  Es  ist  dasselbe  Wort  wie  sare);  norw.  knoka  Jessen,  drücken, 
knake  (Knochen),  bz.  wie  knoke  in  der  Be-  tnen  etc.)  etc.  u.  einestheils  wie  knaU 
dtg.  nudus,  tuber  od.  oberd.  knocke  (Knö-  knikken  die  Bedtg.:  crepitare  etc.,  o« 
chel,  vorspringende  Spitze  des  gekrümmten  theils  auch  die  aus  crepitare  od.  Ger 
Fingers  etc.,  od.  rundlicher  Höcker  etc.,  cf.  25  u.  Lärm  maclien  etc.  hervorgegangen 
knökkcl)  u.  aengl.  (S  t  r  a  t  m  a  n  n)  knucche,  dlg.:  stossen,  schlagsn,  drücken,  treten, 
knoclie  (Bündel  etc.),  wozu  auch  engl,  knitch  pfen  etc.  (cf.  kloppen  von  klappen)  h 
(Ilolzbütidel) ,  schott.   knitch   (Bündel)  aus  knop,  a)  Knauf;  — knop  up  de  stâ 

aengl,  (cf.  St  rat  mann)  knicche  begrifflich  —  d&r  sitt  gen  knop  up  't  deksel,  wi 
stimmt  u.  woraus  auch  weiter  erhellt,  dass  30  't  bi  antaten  kan;  —  b)  Knospe,  Pfit 
knake,  knoke,  knokkel  etc.,  bz.  knokke  etc.  le.  äuge,  Blüthenknospe ;  —  de  knoppco 
aengl.  knicche,  kuucche  etc.  sämmtlich  mit  bomen  worden  al  regt  dik  un  wen  de 
knüikken  (knakan, knakjau), knikken, knukken  nog  ônige  dagen  so  warm  schind,  d€ 
(s.  unta-  knake  u.  knokkel),  bz.  den  Schall-  ken  bê  hold  üt,  bz.  apen; —  Compos.: 
Stämmen  knak,  kuik  etc.  u.  zwar  einestheils  35  knoppen,  rosenknoppen  etc. ,  -^    c)  I 


hendes,  Vorspringendes,  Erhöhung,  Höcker)  (cf.  Seh.  u.  L.  unter  knop,  woesmi 

od.  als  ein  sich  biegendes  u.  krümmen-  40  als  ident.  angesehen  wird,   indessen  i 

des  Gelenk,  biegsames  Etwas  et<:.,  andern-  Bedign.:  Knauf  [vom  Degen]   u.   l 

theils  aber  auch   in  der  Bedtg. :  Bruch  od.  [von  Gewächsen,  Früchten]  mit  kno] 

Bruchstück,   Brocken,    Klumpen,   Humpen,  u.    ebenso    wie  unser   knop,   ^als  d 

Knorren  etc.  (cf  knarre,  knast  etc.)  zusam-  nonymitäJt,  von  knop  zu  sAeiden  ist) 

menhängen.  —  Zu  knokke  ver///.  a«c/i  uokke  45  knop   (wie  sub  a,  b   u.  c);   mtM.  1 

u.  dann  dazu  auch  wieder  an.,  isl.  hnocki  (uodus,  nexus;  globulas,  biilla,  fibolarj 

(uncinus),  hnokinn  (cornuus,  pronus)  wegen  vus;   gemma,   oculus  arborum,  fioniB 

der   schon    unter   knikken    erwähnten   An-  calix  etc.);   afries.  knop,  knap  (Knot 

laute  kn,  hn  u.  n.  dasselbe  wie  unser  knubbe,  knubbel, 

knokkel,  Knöchel  (tahis),   rundlich  vor-  50  am  Halse,   od.    hinten   am  Steiss); 

stehender  Gelenkknochen,  bz.  rundliche  Er-  helg.  knop  (Knauf,  Knopf) ;  aengl  (t 

höhung  od.  Höcker,  gebildet  durch  die  ver-  m  a  n  n)   knop ;   engl,   knop    (Knospe 

dickienEndender  Gelenkknochen  der  Hände,  ahd.  chuoph,   cnopf,  chnopf;    mhd. 

Arme  u.  Füsse  etc.;  —  de  knükkels  don  mi  knöpf  (Knoten;  Knopf,  Knauf;  K 

air  so  ser,   as   wen  'k  de  jicht  d'r  in  heb'.  55  s.  Weiteres  unter  knop. 

—   Afries.  knokele,  knokle;   wfries.  kncu-  knop,   a)  Knopf  zum  Zuknöpfen; 

kcl;   helg.  knückel;    nid.  kneukel,   kiickel,  knopen  fan  de  rok  sunt  ofräten ;  —  b) 

knokel,  knokkel;  mnld.,  mfläm.  knokel;  nd.  zum  Anfassen,  z.  B.  auf  einem  Stoe 

knukkcl  m.  ("DäÄwcr^^  knüchel;  mnd.  kno-  c)  Knoten   (nodus)   der  geknüpft  wii 

kel;  ags.  cnucl ;  aengl.  knokil;  engl,  knuckle;  GO  'n  knop  in  (od.  för)  de  drâid  maken  oi 


KNOP  313  ENOETTE 

NfOfl:  de  knôp  np  de  bûl  holden  knippen  etc.  zusammenhängen  können,  als 
fUd  äiehi  haken);  —  dat  is  'n  tau  mit  einem  aus  einem  ahd,  knaz  =  unserm 
knôpen  (ein  Tau  was  weder  zum  koat,  gnat  (cf.  gnattern,  koatteru,  gnittcru 
en  ffocA  zum  Schlagen  dienlich  u.  etc.)  entstandenen  knatsen,  kuassen  etc.,  od. 
w  ist);  —  dar  kamen  altld  nog  so  5  mit  unserm  goisen,  kniscn,  icovon  auch  un- 
}en  ED  kamëlsgârn  (Zuthaten  zu  ser  gnûsen,  kmisen  u.  mhd.  knnsen,  kuüsseu 
i,   die  der   Schneider  specicU   auf       (kneten,  stossen,  schlagen  etc.)  etc.     Vergl. 

Ssteüt)  bî,  dat  H  én  altîd  ût  de  dieserhalb  auch  mnld.  knopscl  u,  die  sonst 
,  wen  de  räken  kumd.  —  Nd.,  auch  in  Grimm  (Wb.)  unter  Knospe 
Id,,  mnld.  knôp  od.  knoop;  wfcU.  10  angeführten  deutschen  Formen  knopscl,  bz, 
^ûHUng.  (Schambach)  kn&p  (das-        unser  kuüpsci. 

'  Es  ist  formell  u.  auch  begrifflich  knopen,  a)  knöpfen ;  —  de  rok  apoii  (od. 

^  der  Ordbdtg.,  s.  wUen)  gleich  mit  to)  knopen;  —  b)  knüpfen;  —  frUndskup 
%ttuf,  bz.  mhd.  knoaf,  was  sowohl  asknopcn  mit  êmand.  —  Nid.  knopen.  Zu 
Lexer)  dieselbe  Bedtg.   wie  unser  15  knôp. 

Doppe  (Flachsknoten,  od.  überhaupt  knoppen  (fast  obs.)  knospen.  —  Nd.  (Br. 

eg,  rundliches  Etwas),  als  auch  die        Wb.)  knobben.    Zu  knop. 
bas,  globulus,  od.  die  von:  Knopf  knösen,  8.  gnosen. 

f,   bz,  unseres  knubbc  u.  knubbcl  knost;  i.  q.  knûst,  bz.  k'iast. 

was  nun  knop  =  ahd.  chnoph  etc.  20      knüt,  s.  knötte. 

9o  ist   auch  dieses  aus  knup,    bz.  knStel,  grob,  stolz,  störrisch,  widerspen- 

Vhema  knupa,  bz.  knuba,  knubha,  stig  etc.  —  Im  nid.  ist  knopt  ein  grober 
knnpfa  etc.  (s.  unter  knüppen)  od.  Kerl,  plumper  roher  Geselle  etc.  u.  somit 
hervorgegangen,  dessen  Stamm  knup  wohl  dasselbe  wie  nhd.  Knote  od.  Kno- 
\au!tfoTm  von  knip,  bz.  knap  ist  u.  25  ten  in  der  fig.  Bedtg.,  wie  ja  auch  nhd. 
h  mit  dem  unter  knappen  (s.  am  knotig  eine  ähnliche  fig.,  bz.  dieselbe  Be- 
)  séhon  angeführten  ir.,  gäl.  cnap  dtg.  wie  nid.  knoetig  (grob,  bäurisch,  roh, 
Ollis)  etc.  in  der  Grdbdtg.  zusam-  plump  etc.)  hat,  wonach  denn  auch  kn(ltel 
f  ganz  wie  dies  auch  mit  dem  for-  (nid.  kneutcl,  knotel)  icohl  mit  Knote,  bz. 
ickeinend  von  knop  verschiedenen  80  uüserm  knötte  u.  kuütte  connex  sein  wird. 
T  Fall  ist,   was  ich  am  liebsten  als  1.  knSter,  geil,  üppig  etc.;   vom  männl. 

dem  Präter.  knuop,  knop  von  einem  Geschlecht.  Wahrscheinl.  mit  knötel  des- 
[>pen  anzunehmenden  älteren  knapan  selben  Ursprungs  u.  urspr.  wolü  =  roh,  un- 
gangenes  Subst.  ansehen  möchte.  Wc-  zart,  obscön  etc.  cf.  weiter  : 
•  sdMn  unter  knappen  erwälmtcn  85  2.  knSter,  kleiner  Knirps,  kleines  dickes 
.  ton  ir.,  gäl.  cnap ,  bz.  unseres  Kitid,  bz.  ein  kleines  dickes  knotiges  Etwas ; 
i6p,  knubbe  etc.  (nämlich  dass  diese  —  'n  lütjon  kuöter;  —  'n  dikkcn  kn^ter 
uripr.  ebenso  wie  klatte,  klotc,  klute  fan  'n  jung.  —  Wohl  auch  desselben  Ur- 
Bedtg.:  Bruch^ück,  Klumpen  etc.  Sprungs  wie  knötel  etc.  Vergl.  indessen 
fei  nodi  erwähnt,  dass  auch  Fick  40  auch  nid.  (v.  Bale)  knoetel,  knoedel  = 
iie  für  knütte,  bz.  nhd.  Knoten  nhd.  Knödel,  was  übrigens  auch  wieder 
esetzie  Stammform  kanda  (Knolle,  mit  unsenn  knudcl,  knudeln,  knûdje  etc.  so- 
Gelenkknoten  etc.)  zu  kaud,  b^.  kad  woM,  als  mit  knötte,  kntttte,  bz.  nhd.  Kno- 
l  (beissen,  d.  h.  spalten,  brechen  etc.  ten  etc.  zusammenhängt^  wie  ja  auch  mfläm. 
tzuB  crepitare  od.  sonare  cds  urspr.  45  knoai  die  Bedtg.  y,Kloss'',bz.unsers]5\}iiehaU 
Die  auch  bei  grindan  [s.  unter  grind  knötern,  stossweise  od.  in  Absätzen  einen 

]  M.  knakken,  kcikken,  knappen  etc.)  Schall  hören  lassen  od.  hören  machen,  sei 
dass  hieraus  auch  also  erhellt,  wie  es  dass  dieses  sprechend  od.  singend,  bz.  in 
üeher  Weise  unser  knülle  mit  knal-  Iieiteren  u.  lustigen,  od.  in  mürrischen  u. 
llen,  knüllen  u.  knarre,  knure  etc.  60  verdri esslichen  Tönen  geschieht,  daher:  a) 
rren,  bz.  gnarren  zusammenhängen.  stockend  sprechen,  im  Sprechen  an  stossen, 
Schlüsse  sei  noch  bemerkt,  dass  das  stottern  etc. ;  —  b)  schmetternd  singen  (von 
t  mhd,  erscheinende  knospe  wahr-  Vögeln) ;  —  c)  mürrisch  u.  cerdriesslich  Je- 
'h  ebenso  wie  wespe  aus  wepse  «.  mand  anfahren,  murren  etc.  —  Nid.  knt'U- 
w  gapse  (cf.  gapse  u.  wepse)  etc.  aus  65  teren,  knotercn  etc.  —  Mit  gnattcrn,  knat- 
9ersetzt  ist,  wie  ja  die  erst  spät  auf-  teru ,  od.  knätoru  etc.  u.  giiittern ,  knit- 
ien  Wörter  knasper,  knisper,  knus-  teru,  —  gnuttern,  kuuttern  eines  Ur- 
in Grimm,    \M).)    ebensogut   aus        Sprungs. 

,  knipser,  knupser,   bz.  knapsel  etc.  knütte,   Knote,  Samenknote,   Samenkopf 

u,  entttanden  sein   u,  mit  knappen,  60  od.  Samenknopf;  —  de  knöttcn  fan  't  flas. 


ENOETTEN  314  KNUFE 

—  Compo«.:fla8-,1in-knöttco.  — ^^.knutte;  klldel  od.  knûlel,  Knâud,  XZm 
nJd.  knot ;  s.  Weiteres  unter  knütte.                   verworrener  dichtgedrängter  Haufen  ett 

knötten,  die  Samenknoten  od,  Samenköpfe  he  (od,  de  hand  etc.)  smiit  sûk  dar  i 
abstreifen  od,  abrupfen  etc.;  —  't  flas  kan  knudel  hen;  —  dat  |ôd  Kgt  in  'n  ki 
bold  knötd  worden.  —  Nid.  knotten.  6  (Knäuel  ^  Klumpen,   inndel  ete.)  toui 

knötterig,  s.  knütterig.  —  sê  stân  alF  in  én  knodel  bi  'n  u 

knöve,  s.  kinife.  —  Es  ist  formell  u.    begrifflich  wM 

knnbbe,  Knorren,  dickes  unförmliches  mit  nhd.  Knödel,  hz,  nÛL  knoedd,  I 
Stückf  Knoten,  Höcker,  Heule  etc.;  —  'n  tel;  fläm.  knocdcl,  knoddel,  knnddel 
godon  kiiubbc  holt  od.  brud  etc.;  —  d&r  10  dessen  verschiedene  Beätgn.  (cf,  Gri 
Bitten  tiir  %}MiQ  (solche)  VimhhQw  (Knorren,  Wb.  unter  Knödel)  sich  aämmthdi 
unförmliche ,  dicke  Auswüchse  etc.)  up;  —  ahd.  knodo  (s.  unter  knfltte  u.  knöfte) 
knubbcn  (Knorren  od.  Acste  etc.,  cf.  knast,  leiten.  Vergleicht  man  übrigens  gnûd 
knarre  etc.)  an  de  bomen,  bz.  in  't  holt;  —  sowie  gnûdje,  knûdje,  be.  knadchi,  knt 
knubbeu  (od.  knubbcls)  up  de  hûd;  —  'n  15  etc.,  so  kann  auch  (s,  knudel)  et»  dir 
knubbü  fan  *n  kcrel  (ein  dicker,  unfönnti-  Zusammenhang  mit  gniden,  lauddn  «. 
eher,  bz.  grober,  plumper  roher  Kerl).  —  den  angenommen  werden. 
Nd.  knobbe,  knnbbe;  nid.  knobbo;  mnld.,  knaifelig,  knadelff,  kn&dlig,  kil^ 

mnd.  knobbe,  knubbc  (Knorren,  Erhöhung,  kn&djerg,  unordentlich,  zerknittert,  fi 
Höcker ,  Beule  etc.) ;  aengl.  cnobbe ;  engl.  20  kraus  ctc, ;  —  du  must  nu  dat  gôd  m 
knob  (Knopf,  Knorren^  Knoten,  Ast  im  knudclg  tosamen  pakken  od,  leggen,  6i 
Holze  etc.) ;  schwed. ,  norio.  knubb ;  dän.  so  knudclg  maken ;  —  dat  is  so  knädl 
knub  etc.,  cf.  Weiteres  unter  Knobbe,  tosameupsikd,  dat 't  all' krÛB  un  ful fold< 
Knnbbe  in  Grimm,  Wb.  —  Es  ist  das-  knudeln  od,  knûdela,   einen  knudel 

selbe  wie  knop  u.  knüppe  etc.  u.  geht  wie  25  Knäuel  von  Etwas  machen.  Etwas  • 
diese  auf  eine  germ.  Gnlform  kiiupa  zurück.  deutlich  u.  oAtte  Bücksieht  darauf,  € 
knabbe-/:;arste ,  eine  Art  Sommergerste,  kraus  wird,  zusammenpacken  od,  zuaam 
deren  Aehrcn  in  der  Beife  die  Grannen  u,  ineinanderdrücken  etc.,  bi.  überk 
verlieren  u.  viel  dicker  u.  kürzer  (bz.  kol-  (freq.)  drücken  etc,;  —  he  knndelddil 
biger  etc.)  sind  ala  bei  der  gewöhnlichen  30  (Zeug,  Wäscfie  etc.)  all'  in  'n  ander 
Gerste,  was  auch  mit  daoon  herrührt,  dass  du  must  dat  g6d  not  so  knuddn,  den  a 
die  einzelnen  Körner  viel  dicker,  runder  u.  du  mi  't  all'  krûs;  —  so  knudeld  (ii 
schwerer  sind  (Us  die  von  der  sonstigen  wiederholt  etc.)  dat  kind  fSls  to  fSl.  — . 
Sommer-  u.  Winter- Gerste.  knuidelcn,  kno(*dclen.    r/.  knidelu  u.  knfti 

knabbcl  (oon  knubbe).  —  he  hed  dar  35  knndje;  i.  q.  knudel;  —  dat  utti 
sükke  (solche)  knubbels  (od.  biilen,  bülten)  knûdje  (Knäuel,  Klumpen  etc)  tosameo 
Sitten ;  —  knubbcls  (Knöchel)  up  de  band ;        he  sitt  in  'n  kni\dje  (ganz  zusammengei 

—  de  bôm  sitt  ful  fan  knubbels  (Knorren,  od,  zusammengekauert,  bz,  so,  dass  er 
knotigen  Auswüchsen  etc.) ;  —  de  stok  hed  einen  runden  Klumpen  bildet)  up  de  s 
so  iT^l  knubbels.  —  A7(/.  knobbel  (dasselbe) ;  40  knû^jen,  gnûdjen,  drücken,  kneten,  j 
amhd.  chnubil ;  mhd.  knübel ;  md.  knubel ;  sen  etc.  mit  der  Ncbenbdtg,,  dass  dad> 
mnd.,  mnld.  knovcl  (Knöchel)  etc.;  s.  Wei-  eine  wirre  krause  Masse  (od.  Häufet  K 
tercs  unter  Knöbel  und  Knübel  in  pcn)  entsteht,  bz,  dass  es  in  unordenÜi 
Grimm,  Wb.  Weise  geschidit;  —   he   knAcfjed  dat 

knubbelig,  knnbbel/?,  knorrig,  höckerig  45  all'  so  in  'n  ander  un  dôr  'n  ander;  - 

etc.,  bz.  mit  knubben  od.  knubbels  behaftet,  knûdjed  (od.  grômd,  knôid  etc.)  d'r  wa 

voll  tfon  Knoten,  Höckern,  Beulen,    knorri-  herum ;  —  du  must  dat  gôd  (Zeug,  Wi 

gen  Auswüchsen   etc.;  —    knubbelige   hau-  etc.)  not   so  knûdjcn  un  krûs  makeo. 

den;  —    'n  knubbeligcn  bôm;  —   'n  knub-  knudel  etc. 

belg  (knorriges,  ästiges  etc.)  stiik  holt.  50      knûdlîg  etc.,  s,  knudcÜg. 

knüchen,   husten,   hüsteln,   hustend  an-  knnf,  Knuff,  d.  i.  Stoss,  Schlag  ete. 

stossen  od.  stosswcise  u.  mit  Athembeschwerde  menllich   mit  der  geballten  Hand  oA 

husten ;  —    lic   küüclit  de  hrle  dag  an.  —  Faust ;  —    h6  gaf  hum  'n  kauf  (od,  1 

Auch  subst.:  dat  kuiich(^n  hold  bi  hum  hol  knups,  gnup  etc.,   cf,  gnubbe  etc.),  d 

nêt  up;  de  am  geid  bum  dV  hast  bi  ût;  —  55  afer  de  kop  flog.  —  Nid.  knnf  etc.;  s. 

davon:  ^okuticbe   (GehuUe,   Gchüstcl  etc.);  leres  unter  knuffen  u,  gnup  etc. 

—  dat  iä  je  'n  old  geknücbe  mit  di.  —  Wohl  knnfe  od.  knnfe,  kniife,  kaufe,  tw 
mit  nhd.  knucken  (cf.  nd.  knuk  ti.  knuk-  liches   dickes   Stück,    Humpen,   Kht) 
ken  im  Br.   Wb.,  II,  830)  zu  knikken  u.  Knorren,  Klijiben,  Klotz  ete,;  —  'n 
knakkeu  als  Schallwort.     cf.  auch  küchcu.  60  brod,  od,  holt  etc.;  —  de  jung*  krigtj 


KNUFEN  315        KNÜLLE  ENUL 

pftr  knflfen  brM  in  de  michel,  kann  man  knül  mit  mnîd.  knol  auch  von 
last  néC  b^^pt,  wo  he  'i  ferknu-  knüllen  (in  bcknûllen)  =  mnld,  knollen  ab- 
—  Es  wird  wie  knûf  in  knûflôk        leiten  u.  dieses  so  deuten,  dass  es  urspr,  so 

(cf,  2  klufe)  versetzt  sein,  wie  viel  hiess,  al4$  sich  zu  einem  Knollen  ma- 
fönende:  5  chen,  hz.  sich  dick  u.  voll  saufen   wie  eine 

odL  kiifea;  i,  q,  klûfen;  —  hê  Knolle  etc.  Zu  knüllen  (saufen  etc.);  cf. 
«t  mit  to  knofen,   dat  ho  't  kört        auch  knüppeln. 

he  knaft  d'r  'n  stük  of.  —  Nid.  knalle,  knnl,  Knolle;  •—  a)   Klumpen, 

"odere  etc).  Humpen^  Knorren,  Höcker,  rundliche  Ver- 

I,  luifUTeln  (Iterat.  von  knuffen);  10  dickung  od.  rundlicher  unförmlicher  Aus- 
iffeld  hum  dOgtig  wat  dör.  —  Nid.  wuchs  etc. ;  —  'n  kniil  brôd  (ein  dickes  un- 
knoffeleo.  fönnliclies  Stück,  od.  ein  Klumpen,   Knor- 

,  Knüffe,  Püffe,  Fauststösse  etc.;  ren  Brod);  —  dar  sittcn  all'  siikke  (sülke, 
,  ördendlîk  knuffels  liad.  solche)  knüllen  (Auswüchse,  Höcker  etc.)  an 

,  stossen,  schlagen,  drücken,  kne-  15  de  kartuifcls,  dat  sc  sük  bei  nct  gôd  schil- 
4ffen,  mit  der  Faust  od.  den  Knö-  len  laten;  —  b)  rundlicher  Auswuchs  an  den 
'beiten  u.  durchweichen  etc. ;  —  Wurzeln  verschiedener  Pflanzen  (under  de  rö- 
i  hnm  so,  dat  hum  de  am  d'r  hast  fen  un  de  kartuffels  sittcn  fan  ^t  jär  gode  knul- 
j.   —   Nd.  (Schütze  etc.)  knuf-        len  under; —  fowipos.  knullengewas)  u.  na- 

knnble  etc. ,  cf.  Weiteres  unter  20  mentlich  speciell :  die  weisse  od.  gelbe  Rübe, 
.  Grimm,  Wb.  u.  dazu  nd.  (Br.  die  namentlich  als  Futtergewächs  für  Mensch 
ifen,  gnaffen;  nid.  knuffen  ((/run-  u.  Vieh  vielfach  gebaut  wird;  —  daher 
9  weiter  unser  gnubbe  etc.  u.  knup,  Sprichw. :  de  knüllen  eidt  (egget),  mut  nêt 
knaf,  bz.  unser  gnobben,  gnuffen,  umkiken;  —  de  knülle  is  de  modcr  fan  de 
e.  25  mosfolt   un   de   mesfolt  is  de  fader  fan  de 

.  f.  gnaffig.  hêle  bûrderô;  — c)  fig.  ein  dicker,  klobiger, 

II  Knoblauch.  Nd.  knuflôk,  knuf-  klotziger,  ungescIüacMer  u.  roher  Mensch ; 
kk;  mnd.  knufiôk,  knuftlôk;  nid.  —  'n  knul  fan  'n  kerel;  —  't  is  so  'n  reg- 
mooplook,  knoplook ;  mnld.,mfläm.  ten  knul.  —  Nd.  knülle,  knuU  (Knorren 
,  knooplook;  nüid.  knobelouch,  30  ini  Holz;  dickes  unförmliches  Stück  Brod; 
eh  etc.,  WM  (cf.  knäpcl  aus  klä-  grosse  Beule  od.  harte  Geschimdst  am  Leibe ; 
hd.  KnMtel  aus  Kläuel  etc.)  aus  fig.  grober  unschicklicher  Kerl) ;  nid.  knol ; 
ilouh,  klobilouch,  chlobilouh,  chlo-  mnld.  knollc  (glomus,  globus ;  rapa) ;  ags. 
^loToloac,  clofolauh,  chlofolauh;  cnol  od.  cnoll  (collis,  cacumen,  Hügel,  Gip- 
ibeloach;  mnd.  kluflôk  entstand,  35  fei,  Anhöhe,  Spitze);  aengl.  cnol  (collis); 
ie  Sylbe  klobe  etc.  ebenso  wie  ahd.  engl,  knol  (kleiner  Hügel;  Spitze  eines  Hü- 
Toben,  s.  unter  klöfe)  u.  kluft  zu  gels;  eine  grosse  Rübenart);  norw.  knoll  u. 
paÜen  etc.,  cf.  klöfen)  ge?wrt  u.  knolte,  knolt  (Gipfel,  Spitze,  Berggipfel, 
tweder   ein   dickes  Etwas,   einen        Kulm) ;  dün.  knold  (dasselbe  u.  auch :  Knoüe, 

od.  einen  Kloss,  eine  Knolle  (cf.  40  Wurzelknolle) ;  schwed.  knol  (Knollen,  Knor- 
lle)  etc.  od.  wahrscheinlicher  noch  ren,  rundliche  Hervorragung ,  Knöchel, 
alten  es  od,  sich  spaltendes  Höcker,  Puckel  u.  dialect.  auch :  Berggipfel, 
indes  Etwas  bezeichnet,  weil  der  Bergspitze  etc.) ;  mhd.  knolle  (Klumpen,  Erd- 
i  ebenso  wie  die  Lilien  eineti  in  sog.  klumpen,  Erdscholle ;  fig.  grober,  plumper 
spaltenen  Wurzelknollen  hat.     45  Mensch  etc.).  —  Das  Wort:  ags.  cnol,  od. 

koolle.  cnoll,  bz.  unser  knülle  etc.  gehört  mit  knul- 

eirunken,  besoffen  etc.;  —  de  ke-  len,  knüllen  zu  knellen,  bz.  dem  alten  knil- 
ins  knul  (vollständig  voll,  voUstän-  lan,  knal,  knul,  knulun  (s.  unter  knellen, 
kken),  od.  (wie  wir  auch  sagen)  knallen,  knillen),  wobei  man  wegen  der  ver- 
an  dun,  —  gans  knüppeldik.  —  50  schiedenen  Bedtgn.  von  knolle  (s.  dieserhalb 
ambach,  Dann  eil  etc.)  knül.  in  Grimm,  Wb.,  unter  Knolle)  ebensowe- 
ûUen  1» :  Buk  beknüllen  (sich  voll  nig  wie  bei  nhd.  Scholle  von  schellen  od. 
eh  betrinken),  wofür  wir  auch  sa-  kli])pc  von  klippen  etc.  u.  klattc  vom  Schall- 
)eknûppeln  ti.  wonach  dann  auch  stamtn  klat  (cf.  auch  (clak  etc.)  daran  den- 
er  Bedtg.:  dick,  voll  etc.  u.  be-  55  ken  muss,  d<iss  diese  ver. schiedenen  Bedtgn. 
m  knnlle,  knul  entlehnt  sein  wird.  von  knolle  od.  cnol  auf  die  Grdbdtg. :  Schall 
•  man  übrigens  bei  KU.  mnld.  od.  Geräusch  (wie  z.  B.  engl,  knoll  [läuten ; 
as  cerevisia),  knol,  knolle  (genus  wie  Geläute  klingen]  u.  daji  bereits  unter 
,  knollen  (ingurgitare  sc  potu,  cu-  knellen  erwähnte  engl,  knell ,  aengl.  cnul ; 
confertim  ingerere  cerevisiam),  so  60  ags.  cnyll  etc.),   bz.  crepitus  etc.  zurückge- 


KNÜLLEN  ENÜELLEN      316  ENUEPPEN 

Tien,  sondern  vielmelir  (wie  hei  klute,  knubbe,  Daher  ferknollen ,  ferknOllen  {zn 
knop,  knôp,  knast,  knitst,  knûre  etc.)  darauf  etc.).  —  Nd.  knaUen,  knttllen  etc., 
beruhen^  dass  das  Stammvbm.  knillan  aus  ieres  in  Grimm  (Wh.)  uMer  ï\ 
crepitarc  etc.,  hz.  der  Stamm  knil,  knal,  Man  kann  es  wie  hei  knittert 
knul  aus  crepitiis  etc.  die  Bedtg.:  reissen,  5  von  knellen  tu  der  Bedtg.:  Gerâu 
spalten^  brechen,  bersten  etc.,  bs.  die  von:  chen  etc^  od.  auch  in  der  von:  dr 
Bruch,  Riss,  Bitce,  SjKilte  etc.  od.  die  von :  stossen  etc.  aldeiten,  wo  die  BfA 
Bruchstückf  Brocken,  Klumpen  etc.,  od.  die  dere  indessen  wie  bei  mhd.  knulleo 
von :  abgerissener  u.  einzeln  stehender  Fels  schlagen  etc.)  auch  wieder  aus  der 
(u.  so  auch:  ein  einzeln  hervtjrragendcs  u.  10  rausch  machen  etc.  hervorging, 
für  sich  allein  stehendes  Etwas,  eine  Spitze,  knüllen,  in  beknüUen  (betrinken 

od.  ein  Grat  etc.,  s.  unter  klak,  klap,  klippe,       f^tOf  9.  unter  kntll. 
klatte  etc.)  entwickelten,  ganz  wie  dies  auch  knnnseln ;  t.  q.  knaseln. 

bei  klute^  klumpe,  klos,  knast,  knare  etc.  knnp,  knnp»;  i.  (;.  knuf,  gnap,  6j 

der  Fall  ist,  wo  auch  die  Bedtg.:  brechen,  15  knappe,  kn&p,  Knoten; — 'n  kn 
reissen,  bersten,  spalten  etc.  aus  der  urspr.  dôk;  —  Sprichw.:  'n  knOp  för  de 
von  crcpitus  o<l.  crcpitare  hervorging  u.  man  'n  goden  râd,  od.  auch:  *n  knüpfur 
beim  Vergleich  voti  kuik  (Biegung,  Krüm-  is  Ulenspégels  râd ;  —  Es  ist  doste 
mung)  u.  knikken  (brec/ien,  biegen  etc.)  auch  wie  kDO]>,  bz.  knoppe,  knuppe,  ko 
noch  annehmen  kanri,  dass  die  Bedtg.:  Buckel  20  unter  kaôp  u.  knubbe),  wird  inde 
od.  Höcker,  Hügel  etc.  sich  aus  der  von:  scMiesslich,  wie  auch  knütte,  nk 
brechen  in  der  Bedtg. :  biege n,  k r ü m-  Bedtg. :  nodus,  bz.  eines  geknüp^ 
men  u.  nicht  in  der  von:  reissen,  spal-  geschlungenen  Knotens  gd 
ten  hervorging,   wie  dies  ja  auch  mit  tat.  kuiippel,   a)   Knüppel,  KnüUd, 

cacumon  etc.  h.  unterm  bog,  högte,  büke  etc.  25  Kloben,  Knorren  etc.;  auch  fig.  v 
(cf.  Fick,  T,36  u.  IlT,  7ii  seq.)  wahrschein-  dickest,  starken  Geschöpf  od.  Mem 
lieh  der  Fall  iM.  Dans  übrigens  kuolle,  Redensart:  de  kiiüppel  ligt  bi  de! 
knülle  od.  kuille  auch  im  Deutschen  in  der  de  knüppel  is  an  de  lumd  bände 
Bedtg.:  ciilmcn,  collis,  vertox  vorkam  u.  ékcii  knüppel  (ein  eichener  Kn 
schon  ah  ist,  geht  aus  dem  von  W.  Ar-  30  Stock);  —  *n  kaîippéi  (Scheit,  Kid 
nold  (pag.  Ml)  augeführtfn  Ortsnamen:  —  'n  knüppel  (Knorren,  dicken  st 
Knillfe.Id,  Knillwie^en,  Ilkesknül,  Kuülcheu,  was)  fan  'n  bôm ;  —  'n  knüppel  ü 
Knüll,  Waldknüll  etc.  hervor.  — Dass  nach  od.  kerel,  junge,  kiod;  —  b)  Ort 
dem  wechselnden  Anlaute  gn,  hn,  kn  u.  u  sog.  silt,  woran  die  Stränge  der  1 
(s.  unter  1  m.  2  knik,  knikken,  knap,  kuap-  35  festigt  (od.  geknüpft)  werden;  — 
pen,  kuipcn  etc.)  übrigens  auch  das  ags.,  ahd.  gen  au  de  knüppeis  slân;  —  c)  Kl* 
bnol,  nol,  nollo  (Spitze,  Gipfel,  Scheitel,  Hü-  Klöppeln  (knü])peln)  von  Späzen  o 
gel),  sowie  das  gleichbe(feutendehnc\,ne\,né[hi  pelten  Schnüren  etc.  —  Nd.  knüp 
schwerlich  von  knoWo  zu  trennen  u.  mit  die-  knüppel;  nid,  knüppel.  —  Es 
sem  dcsftelben  Ursprungs  sind^  ist  wohl  40  scheint,  in  allen  Bedtgn.  (wie  k 
ebenso  sicher,  als  der  Zusammenhang  von  kliipel  etc.)  aus  kluppel,  bz.  klopp 
norw.,  schwed.  gnella,  nella  (kreischen,  knir-  ter  1  klopper)  entstanden^  doch  ka 
sehen  etc.),  gnell,  gnoll  etc.  mit  knellen  in  Theil  auch  mit  knuffen  od.  knop 
der  Bedtg. :  Schidl  od.  Ton,  Geräusch  etc.  küiihhcl  u.  namentlich  in  der  Bedtg. 
machen  etc.  45  mit  knüppe  od.  knüppcn  zusamme 

1.  knallen,  knüllen,  laut  reden  od.  knüppel-dlk.  knttppel-dbn,  vo?^ 
schwatzen,  pralüen,  aufschneiden,  flunkern        schwer  betrunien. 

etc. ;  --■  he  knulld  mi  wat  für;—  de  kercl  hed  knüppel-koke,    knüppelkök,   < 

dar  säten  to  knüllen  für  gt^wald.  Daher  fetter,  schwerer  Kudien,  der  aut 
ferknulh^i  statt  forknuUcn  (vorflunkern,  vor-  50  harten  u.  dichten  Klössen  zusammei 
lügen),  was  dort  fälschlich  mit  ferkuullen  knüppeln,  a)  klöj^pdn;   —    b) 

(zerknüllen)  als  gleich  aufgeführt  ist.  —  Knüppel  od.  Knüttel  schlagen ; — 
Die  Grdbdtg.  i.^t:  schallen,  bz.  lärmen,  j>eld  hum  dügtig  dör;  —  c)  unm 
schreien  etc.  ti.  gehört  es  7nit  dem  folgenden  kcn  od.  saufen;  daher:  sük  bekuü 
knüllen  zu  knellen.  55  besaufen). 

2.  knüllen,  knüllen,  knüllen,  knillen,  knit-  knappen  (nicht  so  gebräuchlich 
ttrn,  in  Falten  od.  kraus  drücken,  bz.  über-  ten),  knüpfen,  nectere;  —  anknû 
haupt  drücken  etc.;  —  he  knttUd  dat  all*  knüppen  etc.  —  Nd.,  mnd.  knup 
man  so  tosamen;  —  warum  toknüllbt  (zer-  chnuphjan,  cbnupban,  knuffen, 
drückst,  zerknitterst  etc.)  du  ml  dat  soV  —  GO  chuupfcn;  atnfid.  chnupphea;  mhi 


KNÜPFERN 


317 


KNUETTERIG 


laiiuijßjßem,  knuspern  etc,  — 
«•  Imappern. 

klare,  kiiftr,  Knorren  etc.; 
knarre.  —  Nd.  knurre;  nid. 
knurre,  knorre;  engl,  knur, 
(  Wang.  heissi  die  Hüfte  (cf. 
t,  J,  376)  knur,  während  das 
nor  auch  einen  Knirps  od. 
Mer  knurt)  bedeutet. 
küftren,  s.  gnûrcn. 
Knurrhahn  (Trigla  hirundo). 
feil  dieser  Fisch  wie  alle  See- 
mrrenden  od,  grunzenden  Laut 
\,  wenn  er  aus  dem  Wasser 
•d. 

ïvrses  dickes  gedrungenes,  hz. 
lehsenes  u.  verkrüppeltes  Et- 
Zwerg  etc.;  —  'n  knurt  fan 
r,  kerel,  junge  etc.  —   Engl. 

min.  von  knure  u.  knurt);  — 

mer  Knorren  od.  kleiner  llum- 

;  —  'n  knurtje  fan  'n  kind  etc. 

q.  knftdjen,  knudcln  etc.   u. 

I  knusen. 
knusen,  s.  gnûsen. 

nast  etc.;  —   'n  knftst  brod 

—  'n  knûst  fan  'n  bôm  od. 
Sprichw. :  de  to  'n  kuûst  (har- 

II  beissender  unverdaulicher, 
Knorren  etc.)  bakken  is,  word 
brod. 

norrig,  knotig,  plump,  grob, 
fest,  hart  etc.  ^  —  *n  knûstigen 
;  —  'n  knûstig  atük  holt;  — 
knûstig  (zu  knorrig,  knotig, 
ic. ,   od.  zu  fest,   hart,   unver- 

—  'n  knûstîg  stak  wark  od. 
artes,  schweres,  saures  Stück 
beü). 

l,  knûclje  etc. 
ner  Knoten  etc, 
camütje. 

(Knotzettel),  zusammengekno- 
^arm  eines  Knotens  zusammen- 
et, 

fioten,  Versclüingung. 
it,  Knote,  Knoten  (nodus,  ne- 

ein  geknüpfter  od.  geschlun- 
,  eine  Verschlingung  od.  ein 
je-  u.  verschlungenes,  schwer 
es  11.  zu  lösendes  Etwas;  — 
0  knut  in  sl&n;  —  d'r  hcd 
Q  't  gären  (od.  tau  etc.)  slän; 
in  d'  knûtte  (es  sitzt  alles  in- 
ander  geknotet  u.  verscMun- 
•  nicht  zu  entwirren) ;  —  dat 
in  d'  knüt  (so  in-  u.  durch- 
zhlungen  u,  verwickelt,  bz.  so 
g,    Verwicklung  etc.),   dat   't 


hast  hêl  nêt  wer  ût  *n  ander  to  krigcn  is; 
—  du  must  uppasscn,  dat  de  budel  (die 
Sache,  die  GeschicJUe  etc.)  uêt  in  de  knütte 
(nicht  in  Verwicklung  od.  Verwirrung)  kumd. 
5  —  Nd.  knutte,  knütte;  mnd.  knutte  (Kno- 
ten, Flachsknolen  od.  Flachsknopf;  erste 
Anlage  zum  Stricken,  cf.  Dähnert  u.  s. 
tmter  kuütten) ;  nid,  knot,  knut  (Flachskno- 
ten, cf.  kuötte;   Bündel,   Büschel)  u.   knod 

10  (Knote,  Knauf,  Knopf,  Höcker  =  knôp  u. 
knubbol) ;  mnld.  knod  (Knöchel,  condylus), 
knodde  (uodus,  ncxus  u.  auch  dasselbe  wi^ 
unser  knubbel)  u.  knutte  (nodos),  knuttel 
(tuber,   tubcrcuhim,   panus;   fustis);   wang. 

15  knot  (Knoten);  ags.  cnot  (Knoten),  cnotta 
(Knoten;  Gebinde,  Kranz);  aengl.  cnotte 
od.  knotte ;  engl,  knot  (Knoten ;  Knorren ; 
Auge,  Knospe;  Knopf);  an.  knútr;  isl. 
knútr,  hnútr;  norw.  knut  (in  verschiedenen 

20  Bedtgn.,  cf.  Iv.  Aaseti); schwed.  knut ;  dän. 
knudo;  ahd.  ehnodo,  kinotho,  kinoto;  mhd, 
knodc,  knod,  knote  (Knoten,  durch  feste 
Verschling ung  entstandener  Knopf  an  einem 
Faden,  Strick  u.  dergl.;   harter  Auswuchs 

25  an  Pflanzen;  Flachsknoten;  Auge  an  Bäu- 
men; Knöchel;  lorum,  Rietnen,  verschlun- 
gener Lederstreifen ;  verschlungener  Zeug- 
streifen). —  Es  wird  von  Fick  (III,  49, 
bz.  I,  561)  mit  lat.  nodus  für  gnodus;  skr. 

30  ganda  (Knoten,  Knolle,  Knäuel)  aus  einer 
zu  gaii  gehörenden  Stammform  gandha  ab- 
geleitet, während  er  an.,  isl.  liniltr  (s.  oben) 
u.  hniUa  (Gelenk,  Knöchel)  mit  griech.  kon- 
dos   (Würfelknochen),   kondûlos  (Knoehen- 

35  gelenk  am  Finger,  Knöchel),  lat.  condylus 
(s.  oben  knod  etc.)  mit  skr.  kanda  (Knolle, 
Zwiebel,  Gelenkkoten)  von  der  y  kad,  skad, 
kand,  skand  (beissen,  bz,  spalten  od,  bre- 
chen etc.,  cf.  J,  SS  u.  805  u.  s.  unter  knäden) 

40  ableitet,  Dass  aber  unser  knütte  etc.  (cf. 
knop,  knarre,  knast  etc.)  besser  zu  den 
Schallstämmen  knit,  knat,  knut  in  der  Be- 
dtg.:  crepitus  t«.  in  der  von:  Spalt,  Bruch 
etc.,   bz.  zu  einem  Verb,  knitan,  knit,  knat, 

45  knut,  knutum  (crepitare  etc  ,  cf.  knittern, 
knattern,  bz.  gnittern,  gnattern,  gnuttern) 
stimmt  u.  aus  einer  Schallwurzel  skad  so- 
wohl die  Anlaute  „g",  als  „k**  u.  „h"  etc. 
hervorgehen  können  (Fick  steUt  z.  B.   I, 

50  809  auch  griech.  knéphas  u.  knôphos  zu  4 
skap)  ist  auch  unter  knap  u.  knappen  etc. 
zu  ersehen. 

knUttel-dOk,   Knüpf tuch,    Tuch  was  man 
um  den  Hals  etc.    knüpft,   bz.   worin   man 

55  Etwas  beknüpft.  —   Wang.  knotteldauk. 
knütten,  knoten,  knüpfen,  stricken  (z.  B. 
Netze  etc.). 

kaätterig,   knötterig,   knüttei^,   voller 
Knoten,  Ausioüchse,  Höcker  etc.    Zu  knütte, 

60  kuötte. 


KNUTTERIG  KNUTÏEBG      S18  EOGOE  KDO 

knatterîg,  knatterg,  «.  gnutterîg  etc  ags.  doppa  (mergus,  bs.  Tawker) 

koattem,  s.  gnuttei-n.  pan  ffergleickt,   ao  würde  coppt  a 

knttve,  s.  knufe.  eu  steÜen  sein»    Da  nun  aber  in 

kô  (Flur.  kOjen),  Kuh.  —   Sprichw,:  be-  une  alle  Möven  gierige  Freuir 

drOjj;  (lin  ko  uii  sc  bedrüp^t  di  wer ;  —  weidt  5  schlinger  sind  (cf.  aud^  engl  goU 

'ii  kü  up  Stoppel  of  beide,  so  ferlêsd  ji  de  u,  unser  2  gol  :=  Kabiiau  etc.),  i 

melk  Uli  messe  alle  beide ;  —  de  kô  mut  dör  coppa,  bz,  kobbe  vielleicht  einen  } 

de  bek  mulken  wordcu;  —  de  kô  ett  mit  od.  Greifer  etc.  (cf.  wceipWer  w 

llf  munden ;  —  he  hed  not  so  f81  benül  as  bezeichnen,  eine  Deutung,  die  ITai 

'n  kô ;  —  de  kû  sctt  de  tafel  to ;  —  de  kô  10  Zeitschr.  für  deutsche  PhüeHogie  n 

liür  tit,  de  geid  d'r  mit;  —  de  kô  is  slan-  ner,  111,  356  seq.)  auch  für  a 

ker  as  de  katte;  —  borgen  is  gôd,  man  cn-  annimmt. 

delk  wil   de  bûr  de  kô  betâld  hebben;  —  ko-heHtj  ein  Kuh-Bind  od.  u>eiik 

nêt  êrder  fan  de  k6,  as  't  kalf  d'r  is;  —  cf  best  =  Rind. 

d'r  h6t  gin  kô  blâri  of  se  bed  ôk  'n  wit  15      kodsei,  s.  kotsen  (Tomere). 

hâr;   -—   de  kôjen  in  'n  plâts  fan  ossoi  for  koffe,  koQe,  Kaffee.  —  Spnéa 

de  i)I6g  (od.  wagen)   spand,  mag  sin  perde  bejägen  wil  np  't  beste,  de  g2fi 

melken;  —  de  de  kô   slagt,  geid  de  melk  kofje  't  erste  un  fan  de  té  *t  lestf 

kwit;  —  de  de  kô  liörd,  fät  so  bi  de  ho-  Wort  Kaffee  stammt  aus  dem  i 

rens;  —  wat  help  't,  wen  de  ko  'n  emmer  20  vah,  was  auch  einen  aus  Beeren 

ful  melk  gift  un  smit  hum  wer  um;  —  mit  Trank  bezeichnet. 

ferlöf  steld  man  de  bûr  de  kô ;  —  Iiê  is  so  koQe-dik|    der  dicke  u.  trübe  j 

ful  kumpelmeiiteu,   as  de  ko  ful  muskaten ;  densatz.  —  Daher  die  ironische  1 

—  früger  bêt  't  ^pleit'  nig  um  'n  ko,  gif  dat  is  so  kl&r  as  koQedik. 
lêfer  êu  to**,  man  nu  hêt  't   »plcit  nêt  um  25      ku-fSt,  Kuhfuss.    SpecieU:  eim 
'n  kO,  gif  lefer  twô  to** ;  —  de  hed  gen  k6-  eifietn  gespaltenen   Fiiss^  od.  ei\ 

'  Jen,  hed  ok  gin  mojeii  (Mühen);  —  ho  is        versdiene  BrechMange  =  nhd.  G 
so  försigtig  as  de  köster  sin  ko,  de  gung  1.  kSgel?  —    Wie  im  Hoehä 

drê  dage  für  de  ni^en  na  hiis  un  kreg  dog  densart  mit  Kind  u.  Kegel 
de  Stert  nat;  —  bO  stürd  d'r  up  lös,  as  de  30  deutet,  als:  mit  Allem  u.  Je 
ko  up  't  ferkerde  kalf;  —  d'r  is  gtn  fro  so  od.  mit  dem  ganzen  Haush 
rik,  of  se  geid  mit  de  ko  glik;  —  bô  nimd  sitz,  so  gebrauchen  wir  dafür  c 
Buk  'n  ko  mit  'u  kalf  d'r  to;  —  de  grütte  art:  mit  kap  un  kOgel. 
deid  uet,  sünst  kwOm  de  ko  den  hasen  för;  2.  k5/?el,  a)  eine  hohe  Frauen 

—  RtWisel:  twêbên  bitt  up  drêbên  under  35  b)  eine  hutähnliche  Päpierlatern 
fêrbên.  —  Nd.  kob,  bz.  ko ;  mnd.  ko,  ku,  kap-kSgcl),  welche  die  Kinder  zu 
koe;  idd.  koe;  afriea.,  wang.,  satl.  kü;  tinsfeste  tragen.  —  Es  ist  das 
tcfries.  kuw;  helg.  kö;  nfries.  kö,  kü;  as.  wie  nd.  (Er.  Wb.  etc.)  kagel;  i 
ko,  kü;  ags.  cîi;  aengl.  kü;  engl,  cow;  an.  koggel,  kagel;  nid.  kogel;  ahd. 
kyr;  norw.  ku,  kyr;  svhwed.,  dän.Vo\  ahd.  40  gulä,  cugelä;  mhd.  kugele,  kuji 
cbuo,  chua,  cho;  anihd.  ebuo;  mhd.  kuo.  gugol,  kogel  (Kaputze,  Kappe 
Mit  skr.  go ;  zend.  gäo ;  Jizo.  go ;  pars.,  Kopf  zu  ziehen  etc.)  u.  mit  m 
npers.  g;\v;  biichar.  pko  etc.  (Rind,  Stier,  aus  lat.  cucullus  (Kaputze,  K 
Kuh)  von  der  Sclauhcurzel  gu   (cf.  Fick,        standen, 

ly  7Ü)   u.   sonach  nach  dem  Brummen  od.  45      1.  kogge,  kog;  t.  q.  kobbe. 
Brüllen,   wie  auch  unser  (danach  jetzt  ah  2.  kagge,  kog   (obs.),   altfriet 

lerdings  pleonastisch)  bûkô  u.  mûkô ,  be-  schiff  von  breiter  ti.  jdumper  Ba 
nannt.  Bei  unserm  bûkô,  bz.  der  Onoma-  u,  hinten  rund  u.  stumpf  zulat 
topöie  bii  denkt  man  auch  unwillkürlich  an  koggen  waren  sowohl  Handels- 
(jriech.  bous  u.  lat.  bos,  bz.  air.  bo ;  cambr.  50  schiffe  u.  werden  sie  in  der  fries. 
buch  (Kuh),  was  doch  schwerlich  aus  go,  zur  Zeit  der  Kreuzzäge  oft  erwo 
bz.  gau  entstand.  li)riesen  in  diesen  Schiffen   die  . 

kobbe,  sê-kobbe,  Silbermöte,  Härings-  Palästina  machten,  wie  dies  z.  . 
möve  (Larus  fusi-us).  —  Hdg.  kobb ;  nfries.  Jahre  1J2Ú0  (cf.  Klopp,  ostfricA 
kub;  nid.  kobbe,  kob  (dasselbe);  engl,  cob  55  1H6  seq.)  der  Fall  war.  Dieses  i 
(Möve),  seacob  (Seemöve).  —  Nach  engl.  kog,  kogge;  mnld.,  anld.  ko{ 
cob  —  kop  u.  cob  (Spinne)  =  ags.  coppa  kogge;  ahd.  kocho;  mhd.  kocki 
<fi  attorcoppa  (araneae),  mnld.  (KU.)  kop  kuggi,  kuggr;  schwed.  kogg  ist 
in  kopwebbe  (tela  araneae)  etc.  steht  auch  cocbe;  (^ranz.  coque;  it<3.  co 
kobbe  wohl  für  urspr.  koppa  u.  wenn  man  GO  coca;   kgmr.  cwch  (cf.  Diee,  j 


KO-fiOEDfiR  3 1 9  EOEL 

I  hervorgegangen,  was  mit  od,  skak  in  der  Chrdbdtg.:  sonare  (od.  brau- 

ienden  griech,  kogehé  u.  skr,  sen,  sausen  etc.)  gehört  als  zu  einer  y  psik, 

\eî)  wahrscheinlidfi  auf  eine  kSkele,  kSkeln,  s.  gOkclé,  gökeln  etc. 

kak  (greifen,  fassen,  umfas-  koken ;  i.  q.  1  kaken. 

it,  um-  u.  einscMiessen  etc ,  5      koken,  Küche. 

e,  hAgcn)  JBurûckgeht.  kôkje,  kûktje,  kleiner  Kuchen, 

hhüter,  Kuhhirte.  Sprichw. :  kokmje  (Flur,  kokinjes),  ein  aus  gekoch- 

18t  d&l,**   B&'  de  kôhüder,  as  te^n  Zucker,   od.  gekochtem  u.  eingedicktetn 

sé  hum  wegjagen  wolden.  Syrup  gefertigter  kleiner  Kuchen,  welcher 

in  kleiner  enger  Bretterver-  10  als  Naschwerk  für  Kinder  häufig  auf  Jahr- 

hnmerter  Baum,  der  nament-  markten  od.  auch  sonst  ausgeboten  wird, 

'en    tt.   auch  tiberhaupt   als  Dieses    Wort  hängt  zioeifellos  mit  koke 

tit,   dann  aber  ferner  auch  (Kuchen)  zusammen  u.  kann  möglicherweise 

l,  Kasten  etc.  dazu  gebraucht  ein  Dimin.  davon  sein,  sodass  es  aus  ko- 

nden  od.  Etwas  darin  ein-  15  ken-je   (d.  i.  Kuchen-chen,   cf.  Diminutiv- 

legzuschliessen ;   —   he  ligd  endung  je)  entstand. 

(in  seiner  Schlaf  statte,  bz.  in  koker;  i.  q.  kaker. 

-  to  k6i  gän  (zu  Bett  gehen,  kok-meid,  Kochmagd,  Köchin. 

;  —  h6  sitt  in  de  kôi   (er  koksêren,  kochen,  mit  dem  Nebenbegriff 

od,  im  Gefängniss  etc.).  —  20  des  leckerhaften  u.  häufigen. 

;  nid.  kooi;  mnld.  koje  (ca-  kükske,  Köchin. 

rs  od.  diors,  stabulum,  hara  koks-mat,    Kochstnaat,    GehtUfe    eines 

stand  wahrscheinlich  aus  (U-        Schiffskochs. 

iL  kauwe  u.  ist  dann  eine  koP,  s.  kolde. 

,  be.  urspr.  dasselbe  wie  kau  25      kol,  Kohl,  —  Fig. :   dummes  Zeug  etc. ; 

gl.  dieserhalb  oje  (Mutter-  —  kôl  maken  od.  proteu.  cf.  kôlen.  — 
onwi  etc.  (s.  unter  2  ei)  u.        Sprichw. :  bäter  'n   lûs   in  de  kôl,   as  gans 

onwe  (s.  unter  licu)  etc.  gen  fet,  —  od.  bätcr  'n  Strunk  in  de  kôl, 

as  gans  gen  wurst.  —  Nd.,  nid.  kool ;  ahd,, 

-  Sprichw.:  *i  sunt  alF  gin  30  mhd.  chol,  kôl  etc.  —  Wort  u.  Sache  von 
de   lange   niesten   (Messer)        den  Bötnern  entnommen,  xoie  die  meisten  Ge- 

>d  ferdübbel  mia  traktement        müse — u.  Gemüse-Namen  u.  zwar  aus  lat.  cau- 
e  kok,  do  wulde  he  sük  fer-        lis  od.  colis,  welches  urspr.  wie  griech.  kaulôs 

blos  den  Strunk  od.  Stengel,  Stiel,  Schaft 

35  etc.  verschiedener    Gewächse  bezeichnete  u. 

alf,  ktikalf,  Kuh-Kalb,  weib-        nach  Fi  c  k  (II,  48)  mit  lii.  kaulas  (Knochen) ; 

lett.  kaulas   (Knochen;   Stengel)    ident.  ist. 
von  kô),   Kuhchen,  kleine        G.   Curtius    (cf.  pag.  156  sub  Nr.   79) 

glaubt,  dass  diese  Wörter   urspr.  ein  höh- 

Kuchen.  —   Compos. :  ask-,  40  les  Etwas,  bz.  eine  hohle  Bohre  bezeichne- 

lig-,  syrôps-,  pan-,  ölje-,  râp-,        ten  u.  mit  griech.  koilos  u.  unserm  hol  auf 

kôkbakker,  kôkdég  etc.  —        eine  V  ku   (fassen,  schwanger  sein  etc.,  cf. 

koek;  aengl.  u.  engl,  cakc;        Fick,  I,  59  etc.  die  y  ^u,   sc/twellen  etc.) 

,  isl.  kaka ;  norw.  kake,  koke ;        zurückgehen ,  wobei  indessen  zu  bemerken 

län.  kage;  nfries.  (Outzen)  45  ist,  dass  Fick  unser  hol  mit  belan   (cf.  2 

wang.   kauk ;    ahd.   kuocho,        hälen)  etc.  von  einer  u.  derselben  j/  ableitet. 

kuochc.  —  Die  urspr.  Be-  kjl,  kühl,  kalt,  frisch  etc. ;  —  k81  water 

Gebackenes  Etwas,   od.        (kühles  Wasser);   —  'n  kölen  wind;  —  'n 

tand,  Backding  etc.  u.        kölen   drunk   etc.   —  Nd.  kdl  u.    (Scham- 

'erm.  Formen:   koke,  koek,  50  bach)  koil ;  nid.  kocl  (gespr.  kûl);  ags.  côl, 

demrom.,  bz.  mit  cat.  cocsl]        céle   (c^le);   aengl.   côl;   engl,   cool;   norw, 

jit.  coco;  pic.  couque;   ital.        kjölen;  ahd.  chuoli,  chuole;  mhd.  küele.  — 

od.  Gebackefies)  von  lat.  co-        Es  setzt  (cf.  f81,  fôg,  fügen  etc.)  ein  urspr. 

backen).     Wie  es  sich  in-         Verb.:  kalan,  kuol,  kôl   (kak  sein  u.  wer» 

aengl.  cake  u.  isl.,  an.  kaka  55  den)  voraus,  was  nur  im  an.  kala,  kôl  (frie- 

ob  diese  Formen  aus  einem        ren,  kalt  sein,  kalt  werden.  Kälte  empfinden 

od.  coco  entstanden  u.  ent-        u.  leiden)    belegt  ist  u.  wovon  ausser  kalt, 

weifelhaft,  ebenso  wie  es  ja        Kälte  (cf.  kold  etc.)  etc.  auch  norw.  kale 

Ï  ist,  oh  nicht  kochen  od.        (Kälte,  Frost),  kalen  (erfroren  etc.)  etc.  ab- 

kaken)  eher  zu  einer  y  kak  60  stammt.    Fick  (I,  73)  führt  an.  kala  mit 


K0EL-6AKEE  820  EOLDE  FTFER 

lat.  gcläre  u.  slcr.  jala  (käU,  starr,  stumpf)  in  nd,  kolbaars,  mnd.  kûlban  etc.,  \ 
unter  derselben  y  gar  aufy  wozu  er  auch  nhd,  Kaulbarsch  u,  Kaulquappi 
quellen  u.  Qual  stellt  Vergleicht  man  seihe  Wort  ist,  wie  mnld.  kal,  mnd, 
nun  aber  unter  kellen  das  engl,  chill  u.  nid.  (Hode  etc)  u.  dass  sich  dieses  Wort 
killoii,  80  iM  es  wohl  zweifellos,  dass  diese  5  (cf  2  Kaule  in  Orimm,  Wb.  h. 
mit  an.  kala  u.  lat.  gelâre  ßu  derselben  y  mnd.  2  kule  bei  Seh.  u.  L.)  femer 
gar  gehören  2i.  dass  man  für  diese  Wörter  mit  dem  aus  kugele  (cf.  kugcl)  eontroi 
vielleicht  die  Bedtg.:  starr  (hart,  trocken,  md.  kule  vermischt  hat,  während  dorn 
steif y  unbeweglich,  ntill  etc.)  od.  todt  wer-  ter  auch  unser  1  u.  2  küle  sowohl,  äU 
den,  bz.  starr  u.  todt  etc.  muchen  zu  \0  unser  kule  od.  kûlo  einerseits  mit  laL 
Gründe  legen  muss,  die  nebst  quälen  (mar-  caulis  u.  andererseits  mit  coleus  zusm 
lern,  Scherz  maclhcn)  u.  quellen  wohl  aus:  hängen  können,  worüber  Weiteres  nnU 
brenne n,  dörren  etc.  hervorgehen  konn-  sen  Wörtern  (cf.  auch  kolswin)  zu  v 
ten^  wie  ja  lat.  frigo  u.  frigco  wahrscheinl.        chen  ist. 

derselben  y  entstammen  u.  die  Wörter:  16  Was  nun  aber  weiter  den  zweiten 
Bach,  Born  od.  Brunnen  mit  backen  des  obigen  kolb&r  etc.  betrifft,  so  km 
u.  brennen,  bz.  unser  sôd  (Brunnen)  mit  von  Hause  aus  wohl  mit  8  bare  (. 
sodcii  (siedm)  zusammenhängt.  Wie  nun  Brand,  od.  Gluth,  Hitze)  ident.  sein^ 
aber  sengen  aus  singen  in  der  Bedtg.:  es  nicht  etwa  mä  buren  =  ahd.  por 
tönen,  saus  en,  rauschen  od.  kni-  20  der  Bedtg. :  heben,  erheben,  heraumeh 
Stern  hervorging,  so  kann  auch  die  Bedtg.:        connex  ist. 

brennen  neben  quellen  u.  fliessen,  kold   (flect.   kolder,   koUer;   —  k 

strömen  etc.  aus  der  urspr.  Bedtg. :  rau-  kolhie),  kalt ;  —  'n  kolden  lacht;  - 
sehen,  tönen  etc.  der  |/  gar  hervorge-  water ;  —  he  hed  kold  blöd ;  —  old  n 
gangen  sein,  ganz  wie  auch  ja  ahd.  clingo  25  etc.  =  Nd.  kold,  koold,  kool;  iiiiid. 
(Gebirgsbach,  rauschender  Bergstrom)  von  nid.  koud;  mnld.  kold,  koud;  afriet. 
olingan  (klingen,  rauschen,  rieseln  etc.,  cf.  wfries.  (Jap ix)  kâd;  nfries.  kold, 
1  kling(*u)  stammt  u.  dann  auch  unser  2  saÜ.  kold*,  wang.  kôl;  helg.  kftl;  oit, 
klingeu  (dörren,  trocknen)  wieder  nicht  von  ags.  ceald,  cald;  aengl.  cald,  chald; 
1  klingen  zu  trennen  ist.  30  cold;  an.  kaldr;  norw.  kald;  schwed 

kSl-bakke,  Kühlhacke,  Backe  od.  BeMl-        dän.  kold;  gath.  kalds;  ahd.  calt,  kalt 
ter  zum  Abkühlen  von  Flüssigkeiten.  mhd.  kalt  —  Wie  gelid-u8  von  gelare 

kôl-bûr,  Kohlhauer,  Gemüsebauer.  (gekühlt,  abgekükU)  aiês  kôled  etc.  von 

kol-bûr  od.  kol-bare  (ohsc),  aperma  vir.        so  kald  aus  kaled  etc.  von  kalan ;  s.  umi 
ejac.  —   Der  erste  Theil  dieses  Wortes  hat  35      kold-blödig,  kaltblütig, 
entweder  die  Bedig.  Hode  od.   männli-  koldblödigheid,  Kaltblütigkeit. 

ches  Zeugungsglied  u.   ist  ident.  mit  1.    kolde,   koile,    Kalte;    —    dat 

7ild.,  mnld.,  mnd.knX,  was  sowohl  (cf.  KU.  Ut  d'r  erst  oilôpen;  —  fan  't  kok) 
u.  auch  Seh.  u.  L.   unter  kule  sub  3)   die        hête  etc. 

Bedtg.  testiculus  als  peuis  hat  u.  diese  volle  40      2.  kolde,  kolle,  a)  Kälte,  Frost;  — 
Form  kule  od.  kule,  kulle  in  der  Bedtg.        so  lank  in  de  kolde  Btân;  —  dat  was 
penis  (od.  coles,  colis ,  mentula^  veretrum)        winter  *n  groten  kolde ;  —   fan  de  k 
jedenfalls  aus  lat.  colcs  od.  coles,  colis,  cau-        de  bitte ;   —   h6  hed  de  kolde   (od 
lis  (dieses  hatte  nicht  allein  die  Bedtg.  Sten-        kolP)    in  de  banden  un  fôten ;   —  1 
gel,  Sclutft  etc.  [cf.  kôl],   sondern  auch  die  45  Fieber,  Wechselfieber;   —   sê   hed  d 
von  penis  od.  mentula  u.  ferner  aucJi   die        (od.  kolle,  koll')  under  de  laden;  — 
von  Kiel  od.  hohler  Stengel  einer  Feder,        wol  al  'n  jär  lank^an  d'  koH'  l&den 
Federkiel)  entstand,   während  kul  od.  kule        se  hol  nêt  wer  kwît  worden;   —  sé 
in  der  Bedtg.  Hode  oJ.  testiculus  ^i/7?äc^^        anderd&gse    kolde   od.  andcrdâgskol 
aus  älterem  franz.  couillon  od.  coil  (cf.  hei  50  um  den  zweiten  Tag  wiederkehrende 
K  i  l.  sein  zioeites  kul,  was  er  mit  nid.  kloa,        selfieber).  —  Sprichw, :  inbildefi  is  s 
klosken  [cf  klos  u.  klot  etc.],  bz.  mit  co-        as  de  dardedägse  kolde. 
Icu:«,  tcstis  etc.  übersetzt),   bz.  prov.,  franz.  kolde  brand ,  kolle  brand ,   kell 

coillon  (»tc.  entlehnt  wurde  u.  mit  ital.  cog-  kalte  Brand  od.  Kaltbrand;  —  de  k( 
Hone  etc.  (cf.  JJiez,  1,  133)  aus  ht.  coleus  55  (gangracna)  is  d'r  bi  kamen  nn  do  n 
(Hode)  hervorging.  Wie  nun  aber  unser  mit  hum ;  —  de  kollbrand  sitt  in  de 
klüt  soivohl  die  Bedtg.:  Kugel  als  Hode,  kolde  feber,  kolle  fêber,   od.  kol 

bz.  rundliches   u.    dickes  Etwas  hat,        kalte  Fieber  od.  Kaltfieber, 
so  erklärt  sich  auch  hieraus,  dass  mnd.  kule  kolde  für,  kolle  für,   od.  kollfûi 

(Kaulquappe),  bz.  kul,  kul   u.  nhd.  Kaul  00  Feuer  od.  Kaltfeuer) ;  i.  q.  kolde  br 


KDLDE  FüST 


321 


KOLKE 


10L  kolle  fi8t,  ad.  kollfast  (kälte 
Käitfaust),  8.  das  folgende: 
ui,  k«lle  bald,  od.  kollhand 
\d  od.  KaUhand),  Speciell  wird 
sowie  auch  unter  koldc  fûst  ein 
n  Herde  hängender  Handgriff  ver- 
ü  welchem  man  die  heiasen  Töpfe 
essel  vom  Feuer  hebt 
lër  (kcdte  Kleider),  die  äusseren 
Kleider  im  Gegensatz  zu  den  di- 
lem  Jjeibe  getragenen  u,  deshalb 
\en  Unterkleidern.  —  lled^nsart: 
mi  nich  an  min  koldc  klér,  das 
*  nicht  an  meine  kalten  Kleider 
niger  noch  an  die  warmen),  bz. 
oa.  berülirt  mich  nicht  im  Gc- 
"  das  lässt  mich  ganz  kalt  etc. 
ktllea,  a)  kalten,  kalt  werden  etc.; 
dt  air  mër  of;  —   b)  kälten;  cf. 

886,  koUe  pisse,  koH-pisse  (kälte 
laUpisse),  Entzündung  der  Harn- 
\nuwang   (strangaria) ,  eine,  das 
tekindernde  Krankheit. 
le,  kSI,  8.  kale. 

kMen  (von  kôl  in  der  Bedtg.: 
eug!)f  dummes  Zeug  machen  od. 
faseln  etc.;  —  ho  kôld;  —  wat 
kr  nu  wer  toregt. 
hf^it,  kühl  machen  od.  werden; 
t  kdid  worden ;  —  he  kökl  sük 
wind  kOld  (kühlt,  stillt  etc.)  of  etc. 
Kûhlfass. 

olf,  Kolbe;  s.  unter  kalf  u.  kulp. 
üJUig,  kühl  etc. ;  —  kôlîg  wer  (küh- 
);  —  'n  kôlîg  fcrtrek  (ein  kühles 
tc. 

Hur.  kolken)  ein  Loch  od.  eine 
^  in  der  Erde,  welches  beim  Durch- 
Riss  eines  Deiches  durch  das  mit 
tströmende  u.  die  Erde  /ieraus- 
Seewasser  entsteht  (wie  z.  B.  1825 
lesen  Sturm fiuth  der  über  hundert 
kolk  hei  dem  Dorfe  lAirrelt,  od. 
Uer  kolk,  wobei  das  Seewasser 
ie  Stücke  darg  aus  der  Erde  her- 
u.  weithin  über  die  Marschlande 
od.  auch  ein  Loch  (Vertiefung, 
),  woraus  die  Erde  mittelst  des 
isgegräben  od.  herausgewühlt  wird. 
nd.  kolk,  kulk;  nid.  kolk  (Jjoch, 
Grube,  Tiefe,  Schlund,  Wirbel, 
:.);  mnld.  kokk  (vertex,  vorogo, 
ivics);  afries.  kolk  (Grube,  Ver- 
\tgenhühle);  wfries.  kolckc;  icang. 
es.  (cf.  Outzen  unter  kul)  kolok 
iän.  kulk  (Gurgel,  Schlund).  Wie 
kolk  (Wasserwirbel,  ScJdund,  Äb- 
uxryhais)  eigentlich  eine  drehende 
mige   Vertiefung  im   Wasser  ist, 

^OOTnkMt  Koolmaa.    WArterbnoh.    II. 


welche  wie  der  Mahlstrom  durch  die  wir- 
belnde Bewegung  des  strömenden  sowohl,  als 
auch  des  in  od.  durch  ein  Loch  hinunter- 
laufenden Wassers  entsteht,  wobei  man  zu- 
5  gleich  ein  gurgelndes  u.  schluckendes  Ge- 
räusch (wenn  man  in  einen  auf  ein  Fass 
gesetzten  grossen  Trichter  eine  Flüssigkeit 
gicsst  u.  diese  durch  das  Loch  desselben  in 
das  Fass  hinunterläuftf  so  entsteht  über  dem 

10  Loch  in  der  Flüssigkeit  eine  wirbelnde  Ver- 
tiefung, wobei  zugleich  ein  immer  stärker 
werdendes  gurgelndes  Ger  auch  hörbar  wird) 
vernimfnt  u.  eben  das  lat.  gurges  u.  gurgu- 
lio,  bz.  nhd.  Gurgel  wacä  diesem  gurgeln- 

15  den  u.  schluckenden  Geräusch  so  benannt 
ist,  so  ist  es  zweifelloSy  dass  das  aus  kolka, 
kulka  (d.  i.  urspr.  kurka)  gekürzte  obige 
kolk,  kulk  (vertex,  vorago,  gurges  etc.)  zu- 
nächst mit  ahd.  querca  u.  querechela;   an., 

20  norw.  kvork  (Gurgel,  Schlund,  Kehle,  Hals) 
u.  weiter  mit  lat.  gurges  u.  gurgulio ;  griech. 
gorgoros  (Kehle,  Schlund  etc.),  skr.  gargara 
(Schlund,  Strudel,  Wassenoirbel)  von  der- 
selben y  gar  (sonare,  mussarc  etc.)  stammt, 

25  die  aus  sonare  otc.  (cf.  auch  kluk,  klukkcn 
u.  sluk,  sluko,  slukcn  etc.)  auch  die  Bedtg. : 
schlucken,  schlingen  etc.  entwickelte  u.  aus 
deren  reduplicirter  Form  (od.  deren  Inte^i- 
siv)  gargar  neben  skr.  gargara,  griech.  gér- 

30  geros  u.  lat.  gurgulio  (s.  oben)  auch  griecK 
gargarizö  (gurgeln)  u.  gorgúré  (Schlingloch, 
Cloake  etc.)  hervorging,  wäl^rend  skr.  gala; 
lat.  gula;  ags.  ceole,  bz.  nhd.  Kehle  (cf. 
käle  etc.)   auf  die  einfache  y  gar    (a.  rau- 

35  sehen  etc.  u.  b.  schlucken)  zurückgeht.  Was 
nun  aber  weiter  unser  kolk  in  der  urspr. 
Bedtg.  gurges,  bz.  Letzteres  selbst  betrifft, 
so  gehört  es  wahrscheinlich  mit  unsertn  kluk 
(als  Schallstamm  sowohl,  wie  auch  in  der 

40  Bedtg.  Schluck)  zu  der  aus  gar  erweiter- 
ten y  garg  (sonare,  bz.  ein  unartivulirtes 
Geräusch  machen  u.  so  auch:  schreien, 
krächzen  etc.,  od.  klagen  etc.,  cf.  klagen), 
die  übrigens  auch  eine  blosse  Kürzung  der 

45  reduplicirten  Stammform  gargar  (s.  oben) 
sein  kann  u.  aus  deren  germ.  Form  kark, 
umgesetzt  krak,  nicht  allein  unser  kraken 
t«.  klak,  sowie  nhd.  krächzen  u.  krähen 
wahrscheinlich    hervorgingen,    sondern    be- 

50  stimmt  auch  (cf.  kamen,  kwam,  bz.  goth. 
qiman  etc.  von  y  gam)  neben  einer  Stamm- 
form kwark  (für  obiges  ahd.  querca  u.  an. 
kverk,  Gurgel  etc.)  auch  ein  Schallstamtn 
kurk  u.  kulk,  der  als  kurk  in  unserm  kurk- 

55  halsen  (s.  d.)  u.  als  kulk  od.  kolk  ausser  in 
kolk  u.  kolken  auch  in  kolke  i/.  kolkrafo 
steckt. 

kolke  od.  kolk-anto,  schwarze   Taucher- 
Ente.  —  Der  Name  wird  sich  wie  bei  kolk- 

GO  rufe  wohl  auch  auf  das  laute  Kreischen 

21 


EOLKEIÏ  388  ÉOELLE  KOÉLtiEÜÏ 

0(1  scharfe  Schreien  dieses  Vogels  he-  ein  ags,  coUa  (yertex)  ^etoi,  wo« jedodl 
eichen  u.  sonach  kolke  soviel  wie  Kr  ei-  belegt  ist,  doch  dürfte  das  von  K 
scher  etc.  sein  u.  da  alle  Taucher  laut  ti.  (Spalte  572,  Zeäe  26)  aufgeführte  agt 
scharf  kreischen  od.  schreien,  so  wird  auch  (a.  Helm;  —  b.  Terrainbezeichnumg  * 
der  Kideriaucher,  bz.  die  Eidergans  5  steilen  Hohe)  wohl  dassMe  Wort  seiK 
od.  Eiderente  im  schoU.  (Jamieson)  an,  koUr  u,  dieses  auch  in  ags.  GoHeol 
davon  den  Namen  colk  Ihaben.  Wegen  der  (hochsinnig)  stecken,  wie  aengi.  (cf.  Gri 
y  s.  unter  kolk.  Wb.,  unter  kol)   chol   QieaA)  anth  mi 

krnko,   b2.  köleke,  JJimin.  von  kSlc,  bz.        kollr  ident.  ist. 
kalc  (Kohh') ;  -^  'ii  kSlktï  (Kdhlchen)  für.  10       Wegen  des  Vergleichs  mü  apreuss.  \ 

kolkon,  a)  einen  Kolk  od.  eine  Vertiefung,  glawo;  lit.  g^va  (Kopf)  Oe.  ef.  Fi  et 
Loch  etc.  in  die  Erde  macJien  od.  wühlen,  553,  sowie  weiter  auch  I,  76  das  skr. 
gntlen  etc.;  —  daher:  iitkolken  (austiefen,  (rundes  Gefäss),  welche  Bedtg.  sowoh 
ausgraben,  herauswählen  etc.) ;  —  b)  kollern,  unserm  kop  stimmt  als  auch  zu  an.^ 
od.  ein  dumpfes  rollendes  od.  gurgelndes  Ge-  15  kollr  (cranium,  capat  etc.).  ^  Gehört  t 
rausch  machen,  wie  z.  B.  die  Blähungen  im  dessen  nicht  eher  als  <ias  Hohe,  Erka 
Bauche  od.  in  den  Gedärmen  (was  wir  auch  Hochragende  etc.  zu  der  y  (cf.  B 
mit  rummeln  bezeichneti)  od.  wenn  der  Ma-  Gloss.)  gur  (tollere,  gable vare),  wdeke 
gen  leer  ist,  wo  man  sagt,  dass  der  Magen  Grassmann)  eine  Verdumpfung  wn 
knurrt  od.  grunzt  etc.;  —  dat  kolkt  mi  20  bz.  älterem  gar  u.  von  der  (cf.  Bopp, Gl 
in  't  Iif.  —  Nid.  kolken  (wirbeln,  strudeln;  gurv  eine  Nebenform  ist?  —  Vergléi 
kollern,  rumoren);  mnld,  kolcken  (ingurgi-  halb  auch  skr.  giri;  send,  gatri;  hzv. 
tare ;  f/?/îäw.  kolcken  (engloutir,  avaller) ;  nd.  kslao.  gora  (Berg)  etc.,  was  Fiek  f/, 
(Dähnert)  köllkcn,  (Danneil)  kolks'n,  mit  gara,  bz.  skr.  gnru  etc.  zur  y  ga 
kölks'n;  hcs^^.  (Vilmar,  pag.  198)  kolken  25  skr.  gal  (fallen,  bz.  queUen)  stellt,  « 
(sich  erbrechen)  etc.  —  cf.  Weiteres  in  man  beim  Vergleich  von  UaJc  od.  kUt 
Grimm  (Wh.)  unter  kolken,  welches  auch  kladde,  klatte  etc.)  indessen  vid  eftcr 
die.  hcdty.:  rülpsen  hat  u.  inwelchetn  sich  nehmen  muss,  dass  die  y  gar  aus  der  ' 
dieGrdbdtg.^owfiVf^dery^sxp.nochausgepräg'  bdtg.:  sonarc  od.  crepitare  etc.  zunädui 
ter  erhalten  hat,  wie  ifi  dem  Subst.  kolk  selbst.  30  Bedtg. :  Riss,  Bruch,  Spait  etc^  bz.  die 

kolk-rafe,  Kolkrabe  (corax  nobilis).  Er  reissen,  bersten,  spalten^  auseinander§ 
hat  seinen  Namen  von  seinem  Geschrei  u.  etc.  u.  so  weiter  die  von:  sich  misiA 
da  dieses  Wort  sonach  dieselbe  Bedtg.  wie  schwellen,  dick,  gross  u.  stark  werden, 
kliiukrafo  (d.  i.  Krächz-Babe)  hat,  so  muss  erheben  etc.  (cf.  y  phal,  spalten  etc.  «.  p 
man  fast  annehmen,  dnss  es  urspr.  sogar  35  sich  ausdehnen  etc.)  entwickelt  hcd  «. 
ein  von  der  y  gar^^  (sonaro ,  rlamarc  etc.,  gar  od.  gur  (sich  erheben  od.  sehwélleii 
s.  unter  kolk)  abstammendes  altes  ngerm.Verb.  eine  blosse  Nebenform  von  der  y  gu 
kolkau  od.  kiilkan,  kurkan  gab,  von  welchem  naro  etc.,  cf.  unter  kolk)  ist.  Zu  dcrBti 
eben  die  Wörter:  kolk,  kulk,  kolke,  kolken,  sich  ausdehnen,  sich  aujfblâhen,  sdiwi 
bz.  kurk  in  kurkhalson  etc.  abstammen.         40  dick,  gross  u.  stark  werden^  sich  efh^ 

küUc,  köll,  weisser  Stirn-Fleck,  od.  weis-  stimmt  jedenfalls  ausser  giri,  gora  (h 
ses  Abzeichen  (blosse)  vor  dem  Kopf  der  auch  skr.  garta  (holder  StM,  Thron,  er 
1  forde  u.  Binder.  —  Nid.  kol;  nd.,  mnd.  ter  Platz  etc.)  u.  ganra  (Hodunuth,  & 
kollc,  kol  (dasselbe  u.  auch  Kopf,  od.  auch  Dünkel)  u,  vielleicht  auch  gani,  gam  (sd 
[cf.  Dann  eil,  112]  köU'),  der  oberste  Theil  45  etc.,  cf.  Grassmann)  besser,  als  zu  < 
einer  Pflanze,  bz.  die  Spitze  der  Bäume,  wo-  anderen  u.  namentlich  besser,  cds  zuder 
von  das  Verb,  köll'u  od.köWQw,  köpfen,  den  fallen  etc.,  woraus  Fiek  (1,73)  die  B 
Kopf  od.  den  Wipfel,  die  Spitze  abhauen);  der  obigen  Wörter  ableitet. 
nfrics.  (O atzen)  kol  (Kopf);   hochd.  (cf  kölle,  kolleD,  küln,  i/f^er/traii«  od  . 

Grimm,  Wb.)  kol  (Scheitel,  vcrtox,  emi-  50  nenkraut  (satureja  bortcnsis).  —  Nd.  ï 
ni'ulior  pars  ca])itis)  u.  kollo  (Vedcrbusch  od.  kolin,  kolln,  köll;  nid.,  mnÚL  keule;  «J 
Zopf  [vf.  top]   auf  dem  Kopf  der  Vögel);        konlen. 

an.  kollr  (Kopf);  isl.  kollr  (Haupt,  Hirn-  Wahrscheinlich  wie  die  meisten  Ge» 

Schädel,  Kopf  Spitze  etc.) ;  nonc.  (Id.  A  a-  u.  Küchenkräuter- Namen  aus  dem  La 
sen)  koll  u.  kuU  (Haupt,  Kopf,  Spitze,  55  dann  woM  ebenso  wie  das  ML  (vanD 
Scheitel,  Federbusch  od.  llaarzopf;  Berg-  gleicJUtedeutende  kunn,  keane  (V^f.  ktkni 
spitze,  steile  Anhöhe  etc.) ;  schwed.  kull  (das  au8  con i la,  cnnila, ^ri>cA.  koiii]é,AnerP|l 
(f berste  nd.  die  Spitze  von  Etwa^)  u.  knllo  aus  der  Gattung  Origanum,  zunud  da 
(Gipfel,  Spitze,  Bergspitze,  Scheitel,  Wirbel  Blüthenkrone  von  Origanam  Ttügare  u. 
auf  dem  Kopf  eines  Hutes).     Es  soll  auch  60  tureja  bortensis  ganz  gleich  ist «.  audk  l 


ROLLE  ^2»  KOMMA 

SHOfifli  SU  den  stark  duftenden  u.        sind  u.  oft  mit  einander  identificirt  werden, 
tdianedtenden  Kräutern  gehören.  so  gktuhe  ich  eher,  dass  die  erste  Sijlbe  ko]| 

»  etc.,  B.  kolde  etc.  kol,  kjöl  etc.  in  kolswin,  od,  kjülsvill  urspr. 

tgy  hoehfi^rendj  auffahrend,  zornig,  dasselbe  Wort  ist  wie  ags.  ceol;  an.  kj611; 
rrüeit^  hs.  so  wie  Jemand  „de  de  kop  6  isl  kiöll  (Schiff  Schiffsboden)  u.  demnach 
i*  od.  „koppîg^  ist.  —  Zu  kolle,  bz.  das  wahrscheinlich  aus  kolswi],  bz.  an. 
n  der  Bedtg.:  Kopf.  kjollsvill,  18/.  kiüllsvill,   nono.  kjöllsvill  etc. 

»ei,  kilpes,  k&Ipen,  k&lpsen,  Blä-  verderbte  kolswin  od.  kolswin  etc.  urspr. 
%  aufstoêsen,  rülpsen.  —  JYri.  kolpcn ;  wirklich  die  Bedtg.  „Schiff  schwelle** 
kolpem  II.  kolpezen;  nass.  kolbcru.  10  hatte  und  somit  die  Schwelle  od.  den 
\e kolken  auch  in  der  Bedtg. :  koUcrn,  Orund*  u.  Tragebalken  des  Schiffs 
ifreehen,  aufstossen,  rülpsen  etc.  doch  bezeichnete.  Dass  dieses  Wort  jedenfalls 
úk  in  der  Bedtg.  gurges  zurückgeht,  schon  sehr  alt  ist  u.  die  Formen  mit  aus- 
^  kolpen  als  Nebenform  von  gulpeu,  lautendem  „P  sich  nicht  blos  zufällig  im 
ZcL  golpen  (ingurgitare)  au/ golpe  (gur-  15  Wang.  u.  Norw.  erhalten  haben  ^  sondern 
vorüber  Weiteres  unter  gulf.  cf.  auch  auf  altnord.  od.  ags.-fries.  Ursprungs  zu- 
L  kolp  (litM'barer  Schluck)  zu  gulp  u.  rückgehen,  ist  ganz  zweifellos,  da  die  Be- 
:olpern  in  Grimm,  Wb.  wohner  von  Norwegen  sowohl,  als  auch  die 

pisse,  8.  kolde  pisse.  Angelsaclisen  u.  Friesen   schon  von  uralter 

Kft,  Kohltopf.  —  Sprichw. :  dat  passt  20  Zeit  her  tüchtige  Seefahrer  waren   u.  gros- 
spei  up  de  k61pot.  sere  Schiffe  mit  Masten  u.  Segeln  hatten  u. 

swil    (Naut.),    Kielschwein    od.        sonach  der  Schiff s-Grundbalken,  welcher  jetzt 
ber  den  Bauch-   u.   Piekstücken  der        den  obigen  Namen  führt,  auch  im  Schiffs- 
m  liegende  schtoere Balkcft  (auch  Saat-        bau  von  ihnen  angewandt  u.  mit  einem  pas- 
od,   Gegen  kiel  genannt),   welcher  25  senden  Namen  genannt  worden  ist. 
nt/ den  Kiel  des  Schiffes  niederdrückt  kSlto,    Kühle,   KuMte,   kühler,  frischer 

wekhem  auch  die  Spuren  für  die  Ma-  Wind  etc. ;  —  's  morgens  in  de  költe ;  — 
ingekappt  sind,  sodass  derselbe  auch  dar  kumd  'n  költe  up.  —  Nd.  (Br.  Wb.) 
:h  Träger  der  Masten  ist.  —  Nid.  költo,  kölde;  nid.  koelte;  wang.  keilt;  cüid. 
JD,  kolsem;  engl,  keclson,  kelson;  dän.  30  chuolida,  cliuolitha;  md.  kuoldei  kûlde;  mJid. 
iin ;  schwed.  kölsvin.  —  Da  im  nd.  (küelde).  Zu  kdlen  =  ahd.  chuoljan,  chuo- 
Balken  auch  kielswien,  kiclschwin,  lan  etc.  u.  von  cbuolid,  chuolith  (kiihlet, 
iwinne,  kielschwinge  heisst,  so  wird  kühlt,  bz.  gekühlt)  weitergebildet. 
wie  Theil  (nämlich  kol)  wofU  auch  mit  költje ;  i.  q.  kolke,  bz.  kalke. 

ident.  u.  ebetiso  wie  das  wang.  kiol  35      kol-tun,    Kohl-  od.    Gemüse  -  Garten.   — 
51  (Kiel)  aus  dem  an.  kjoir  od.  besser        Bedensart:  ho  lüpt  gen  bur  in  de  kol  tun. 
cA<,  wie  engl,  keel   aus  dem  ags.  ciol,  kSl-water,  Kühlwasser. 

d.  eiôl,  ceol  entstanden  sein.  — ^  Was  kôl-wêdei\  Kohl-,  Gemüse-Gäter,  bz.  eine 

i  den  zweiten  Theil  (nämlich  swin  od.        Hacke  od.  Karst  zum  Hacken  u.  Gäten  von 
betrifft,  80  halte  ich  dafür,   dass  die-  40  Gemüse. 

tf  swil  verderbt  ist,  weil  dieser  Balken  kern-,  knm-büse,  Schiffsküche  etc. ;  s.  un- 

ang.   (Ehrentraut,    I,    575)   noch        ter  kabus. 

ril  od.  kiölswil   heisst   u.   diese  Form  ko-melker  (Kuhmelker,  od.  Kuhmilcher), 

nocft  im  norw.  (Jv.  Aasen)  Igölsvill        Einer  der  eine  Milchwirthschaft  hat  u.  diese 
en  ist.    Vergleicht  man  nun  aber  wei-  45  als  Gewerbe  betreibt. 
ioM  svill   die   norw.   Form  von   nhd.  kô-melkerê  (Kuhmelker ei  od.  Kuhmilche- 

velle  ist  u.  dieses    Wort  auch   den        rei),   kleine  Milchwirthschaft  zum  Verkauf 
ndbalken  (od.  eigentlich  die  Stütze        von  Milch  u.  daraus  gewonnener  Butter  u. 
T  Tragebalken  von  Etwas)  bezeicJi-        Buttermilch  etc. ;   —   hd  hed  'n  kômelkerô 
i,   dazu  unter  2  kil,   dass  ahd.  kiel;  50  anfangen. 
cröl   od.   ci61  etc.   urspr.   die  Bedtg.:  komen,  s.  kamen. 

ff  hatte  u,  dieses  Wort  im  an.  kjôU  kô-me8se,  kûméH,  Kuhmist. 

,  bz.  dass  das  hiemit  ident.  isl.  kiöll  komma,   Komma,   der  Strich  od.    Theil- 

r:  Schiff,  Schiffsboden,  Un-  strich  (,)  wodurch  man  einen  Satz  in  Glie- 
t€8  vom  Schiff  auch  ebenso  wie  an.  55  der  theilt  od.  das  Glied  eines  Satzes  bildet, 
u,  isl.  kiölr  etc.  die  Bedtg.  Kiel  hat  bz.  den  man  hinter  einem  Worte  od.  Satze 
erhaupt  beide  urspr.  ganz  verschiedene  macJU,  um  diese  von  den  nachfolgenden  Wor- 
er  sich  begrifflich  u.  lautlich  so  nahe  ten  cu  trennen.  Mit  tat.  conima  aus  griech. 
r,  dass  sie  (cf,  z.  B,  0.  Schade  un-  kömma,  was  zunächst  die  Bedtg.:  Schlag 
kd.  kiol)  kaum  auseinander  zu  halten  60  od.  Hau  etc.  hatte  u.  dann  auch  das  Ge- 

21* 


KOMMODE  324  KOENINK  KOENIO 

schlagene    oi.    Gehauene,    Einge-       können  (scire,  none,  posse) ;  «^n'ef.  In 
hauenc  etc.  (Geprätje  einer  Münze,  einge^       konna;  t^ri>«. können ;  «otiL  könne; oi. 
schlagene>i  Zeichen;   Kerb,   Einschnitt  etc.)        nan;  a^jr.  cnnnan;  afiiffiL  cnnnen;  aj!,» 

bezeichnete  u,  ferner  au^  schlagen,  hauen,  schwed.  kunna;  dän.  könne;  gcih,  knn 
zerhauen,  theilen,   spalten  etc.  auch    5  ah(L  kunnan,  chunnan;   mhd.  kunnen, 

die  von:  TJieil,  Abschnitt,  Glied  eines  Satzes  neu  (wissen^  verstehen,  Verständniss  k 

etc.  entwickelte,  —  Nach  G.  Curtius  (cf.  umzugehen  wissen  mit,  Bescheid  wissen 

jmg.  lö'J  unter  (is  h)  hängt  es  mit  griech.  sich  verstehen  auf,    Etwas  möglich  jh 

kôptô  (ich  haue)  :rusammen,  was  von  Fick  chen  wissen,  können).  —   Die  erste  h 

([,  LK'is)   zur  y  Bkiip   (iMuen  etc.)  gestellt  10  praes,  nkan"    ist   urspr.    das  Präter. 

wird.  älteren  verlornen  Stammverb,  kinnao,  h, 

kommode,  s.  komodo.  nan,  über  dessen  y    u.  Begriffsentwiel 

kôu  (ubs.  0  Backe,  Wange.  —  Nid.  koon ;  das  Weitere  unter  kennen  zu  vergleidie. 

moj'ries.  (Cad.  Müller)  kohn   (dasselbe);  könink.  köni^,  König.  —  Die  tkin 

mnUl.  koou   (^ena,  mala).    —    Gekürzt  aus  15  nink  ist  hauptsächlich  nur  noch  t»  dti 

ältcrnn  konc  u.  mit  kelt.  gana;  lat.  gen a  etc.  densart:  krSpel  of  könink  (Krüppel  od. 

(h.  Weitrres  unter  kin)  desselben  Ursprungs.  nig)  gehräuchUdi ,   die  sehr  oft  auf  i 

k$n,  külin,  dreist,  unverzagt  etc.  —  Nid.,  halsige.  Alles  auf  eine  Karte  setzende . 

mnld.,  mjläm.  kern,  bz.  kocue;    mnd.  kûno,  sehen   (kê  spOld  krOpel  of  könink;  — 

kocne;    ags.    cvno,   cyno;    aengl.   (S trat-  20  ge\dt  Vr^f^lofk^mnk  etc.)  angewandt  \ 

mann)  k^no]  engl,  kam;  ahd.  knonifChvioni,  wä/irend  sonst,  mit   einseinen  Äusnaii 

cbiiono,  kuani,  chôni,  chôiini;  mM,  kûeoe;  auch   hier   schon  fast   cUlgemein   die 

md.  kiino.  —   Wie  kt\\  (kühl)  auf  altes  ka-  Form  köuig   (Plur.  königen)  im   GOi 

hm  (kiiol,   kC)\  etc.),   so  gelU  kOa  etc.    wchl  ist  u.  nicht  aUein  wie  im  Nhd.  den  l 

auf  ein  altes  verlornes  kanan  (kuon,  kôn)  25  als  IlerrscJier  u.  Inhaber  der  obersteti 

zurück ,   dessen  germ.   y   kan  dieselbe  wie  gierungsgewaU,  bz.  als  König  in  versd^ 

von  koimi'n  u.  kimnon  ist  u.  wahrscheinlich  nen  Spielen  etc.  bezeichnet,  sondern  au6 

dieselbe   Bedtg.    wie   können    (cf.   köneii)  nennung  der  aufrecht  stehenden  Haupi 

hatte,  wonach  dann  das  von  kuon  etc.   wei-  in  einer  Mäftle  ist.  —  Nd.  könig  u.  (1 

tergebildele  knoni  die.  einen  Zustand  bezeich-  80  nert)  konning;  mnd.  koning,  könink, 

ncte,  wo  ein  Jemand  bereits  wusste,  verstand  uink,   köning,  koning;   nïd.  koning;  i 

u.  konnte  etc.,  bz.  bereits  Wissen,  Kenntniss  koningh,  koninck,  bz.  coninc;  mfldm.  ko 

(od.  Verstand,  Klugheit,  Erfahrung  etc.)  u.  afries.  kining,  kinig,  kening,  kenig,  ke 

Können  (od.   Vermögen,  Geschick  u.  Macht  koncg,  koniug,  konig;  wfries.  kening, 

elc.)  hatte  u.  demnach  sowohl  klug  u.  erfah-  35  ning ;  nfries.  konning ;  satL  köning  od. 

rrn  etc.,   als   auch  geschickt,    vermögend  u.  niug;  wang.  köning,  helg.  könneng;  oi 

mächtig  war   u.    deshalb   auch  das  Gefühl  niog,  kunig;  ags.  cyuing,  cynig,  cyng; 

dieser  Eigenschaften   in  dem  Masse  besa.<is,  kiug;    an.   konungr,   kongr;     norw.  k 

dass  er  mit  SeWstvertraum  Andern  gegen-  schwed.  konung,   kong,  kiing;   da»,  ko 

üffcr  auftrat  u.  wo  es  galt  ein  selbst  vertrau-  40  ahd.  cuning,  kuning,  ckuning,   knninc, 

endcs,  kühnes,  anverzagtes  Wesen  zeigte.  Ist  ninc,  chiming,  cnnig,  chunig,  knnic;  a 

dieses  nun  richtig,  so  ist  mit  ahd.  knoni  etc.  chunich;   mhd.  kCinic,   kQnec,  kQnc.  — 

das  an.  koonn    (erfahren,  kundig,  klug,  ge-  wird  gewöhnlich  angenommen,    dass  ú 

schickt);  isl.  kaonii  (poritus,  solorfi);   norw.  Wort  mit  dem  Patrongmicum  ing  (ef 

kjim  (klug,  geschickt,  kundig;  keck,  muthig,  4ö  bz.  ig  od.  ig)  von  goth.  kuni;  as.  kumj 

munter;  stolz  etc.)  etc.  von  Hause  aus  iden-  (cf  2  künno)  zusammengesetst ,   hz.  mü 

tisch,  dessen   Vocal  beim    Vergleich  von  isl.  davon  weitergebildet  sei  u.  eigentlich ,/ 

kiiela  (kühlen)  elc.  zu  ahd.  chuoli  (kühl)  u.  Abkömmling  od.  Angehörigen   eines  (et 

clmoljan  (kühlen)  auch  zu  ahd.  kuoni  etc.  Geschlechts''  bezeichnet  habe.     Da  indi 

stimmt.  50  die  an.  Form  konungr  nicht   gu  an. 

köiien  od.  könen  (kan,  kaust,  kan,  köneii;  (Geschlecht  etc.)  stimmt,   so   sind  dag 

—   kiui'    od.  kiinn'   statt   kimde,   kunst  <hI.  manclu:rseits  Bedenken    erhoben,    wor 

kiinnst   statt   kiindost,   kiiu'    od.  kunn   statt  Weiteres  bei  Hildebrand  (tf.  Ori 

kiinde,    kunnen  statt  künden)  können,    d.  i.  Wb.,  unter  König),  sowie  bei  Maxi 

kennen,  verstehen  etc.;—  ik  kan  (ich  kenne,  55  ler  (Vorles.  über  die  Wissensch.  der  Spn 

weiss  etc.)    mîn  leks  fan  buten;   —   ik  kan  //,  555,  Note  33)  u.  Bopp  (vergl  Ora 

hrciden  (ich  kann  stricken,  bz.  ich  kenne  u.  HI,  4'J:i)  etc.  zu  ersehen  ist. 

verstehe  od.    vermag  zu  stricken)   etc. ;   cf.  Bemerkt  sei  hiezu  weiter  noch:   a) 

kanneil.  —  Nd.  köncn;    mnd.  kunnen,  kon-  auch  Fick  (III,  39)  die  Stammform 

uen,   koneu;   idd.  kunnon;   mnld.   kunneB,  QO  uiiiQH  gleichfalls  als  eine  Weiterbildung 


KOKREBBERSWEG  325  KOP 

Tuchlêehi)  ansieht,  bei  konÎDga  in-  od.    vorderste    Theil  lebloser  Dinge;  —  de 

für  koiga  die  Bedtg.:  „der  Äd-  koppen   fan   bomcn,    slengen,   blönicn   etc. 

Mu  Grunde  legt  ti.  h)   dass  auch  (blOmkoppcn  =  Blüthenköiife  od.   Blumen' 

H.  LeOi  Spalte  176  seq.)  ags.  ein-  Jcnospen,  —  mânkoppen  =  Mohnl'öpfe  etc.); 

me  schon  einen  Adlichen  od.  Iläupt-  5  —  c)  Schröpf  köpf ;  —  ho  herl  sttk  drc  kop- 

heseiehnete  u,  dieses  Wort  in  mehr-  pou  scttcn  laton ;  —  d)  Hohlgcfäss  wie  z.  B. 
Zusammensetzungen  selbst  die  Bedtg.:  Tasse,  rundliches  Trinkglas,  Schale,  Napf 
^*  hatte,  wonach  dann  konin^a  od,  etc.;  —  'n  kop  (od.  kopke)  koflfô;  —  Com- 
liog  auch  sunäclkst  einen  Königs-  pos.  kêsckop,  braiidcwînskop  etc. ;  —  Be- 
dien, od,  Angehörigen  (Sohn  etc.)  10  densart :  för  kop  im  scböttcl  in  't  gosthus 
Uen  od,  Königs  bedeutet  haben  kann  kamen  (mit  dem  Anrfcht  auf  Trank  u. 
seHbet  auch  wieder  in  die  Bedtg. :  ,fEd-  Speise  ins  Armenhaus  kommen).  —  Nd., 
.  „Häuptling"  u.  „König"  überging.  nid.,  afries.  kop ;  ags.  copp ,  cuppa ;  engl. 
iiehlusse  sei  übrigens  noch  bemerkt,  cup;  an.  koppr;  norw.,  schwed.  kopp;  dän. 
er  germ.  knnmg,  od.  koming  (Thema :  15  kop;  ahd.  chiiph,  clmpf,  choph,  chof,  copf, 
I  möglicherweise  schon  ebenso  urspr.  chopf,  chopph ;  amhd.  chopph ;  mhd.  koph, 
'  das  mit  skr.  janu,  lat.  genu-s  etc.  köpf;  md.  kof  (Trinkschale,  Becher,  Hirn- 
Tth.  kani,  od.  das  mit  skr.  gnâ,  send.  schale,  Kopf,  Kehlkopf),  —  Es  wird  ge- 
lent  goth.  qïüO',  ahd.  qviin^;  an,  kon»,  wohnlich  angenommen,  d<iss  es  mit  ital. 
ags.  cvên,  engl,  qacen  (cf  kwäne)  20  (Diez,  I,  130)  coppa;  fr  am,  coiipc;  wal. 
ünn  direct  aus  der  von  der  J/  gan  cofe  (Becher)    u.   ital.  coppo   (Trinkgefäss) 

etc.)  «II*  a  +  ka  weitergebildeten  etc.  aus  iw/a^  cuppa,  bz.  (().  Schade)  mlat. 

aß.   Form   jiranaka   ^   skr.  jdnaka  copa  (Fass)  u.  weiter  aus  lat.  cûpa  (cf.  kiipo) 

aer  germ.  Formen:   qim   od.   kam,  cntsand,  doch  werden  andererseits  (s.  unter 

:om,  kam  etc.    aus  gam,  cf,  kamen)  25  Kopf  in  Grimm,    Wb.   V,   Spalte  174G 

\  welches  Letztere  als  Adj.  die  Be-  seq.)  hiegegen  Bedenken  erhoben,  wie  es  ja 

oenns  u.  als  Subst.  die  v(m  genitor,  bei  der   weiten   Verltreiiung  diesen    Wortes 

atte   M.   hieraus  ganz   naturgemäss  auch  sehr  leicht  möglich  ist,  dass  es  mit  einer 

9alriarchalischer  Anschauung  u.  Sitte  ganzen  Gruppe  verwandter  Wörter  (cf.  auch 

^edtg,  Stammes- Oberhaupt  od,  30  griech.  kúpé  [Vertiefung  etc.],  kuphé,  kubé, 

lechtsherr  u,  König  überging.  kúmhé  [Kopf J  kumhos  [Geföjfs,  Becher]  etc.) 

bbenwe^,  s,  kunrcbbcrswcg.  gar  niclU  auf  (Fick,  I,  53(0  <^«w^  V  kiip 

''Plur,    koppen),   Kopf;   —   a)   der  (wallen  etc.),  sondern   mit   nhd.   Schopf, 

d.  der  oberste  u.  vorderste  Theil  le-  bz.  unser m  scbap,  schip  etc.   auf  eine  idg. 

Jesd^öpfe  u,  so  als  Gefäss  des  Ge-  35  y  skap    (hauen,   spalten,    klaffen  etc.,   bz. 

Sitz  des  Verstandes  u.  Denkvermi)-  stossen,  stechen,  graben,  schneiden  etc.)  zu- 

,  ßg.   auch  im  Sinn  von  Verstand,  rückgeht,  wozu  Fick  (I,  807  seq.)   ausser 

Eigenwille,  Selbstständigkeit  etc.  ge-  verschiedenen  Formen  mit  cap  od.  kap  auch 

—  Bedensart.  u.  Sprichw. :  ho  hed  das  begrifflich  ident.  griech.  skdphos  u.  skn- 
ft)  'n  kop  as  'n  puter;  —  wftr  man  40  phos  (Becher  etc.)  stellt. —  Vrrgl.  dieserhalb 
4  kamd,  dar   word   ôn  de  kop  nêt  auch  noch  Weiteres  unter  nappe. 

—  de  up  de  kop  steid,  word  dwilsk  ;  kop,  Kauf,  Handel  etc. ;  —  bô  hed  dar 
it  da,  dat  ik  mi  fan  di  up  de  kop  'n  godon  kop  dän ;  —  de  kop  (Kauf,  Han- 
!At?  —  80  hebbeu  hum  'n  kop  lüt-  del,  Kaufgeschäft  etc.)  is  kldr;  —  do  kop 
ikd.  —  wat  man  not  in  de  kop  hed,  45  (Kauf,   Verkauf  etc.)  is  dörgan;  —  dat  hfis 

man  in  de  fotcnhebben;  —  ômand  (od.  h\nd  etc.)  is  (od.  steid)  to  kop  (ist  [od. 

op  stöten;    —   he   wil  altîd  mit  de  stellt]  zu  kaufen,  —  ist  feil,  wird  zum  Kauf 

de  wand;   —   he  stekd  de  koj)  up  ausgeboten,  bc.  steht  zum   Verkauf);  — dar 

böse  etc.);   —    he  hed  de  kop  ful  is  not  föl  kop   (Gewinn,    Vorthcil  etc.)   an; 

ifen  (od,  spinnewebben) ;  —   up  sîii  50  —  wat  to  kôj)  hebbon,  etwas  feilbieten,  aus- 

An  od,  sin  kop  wärup  setten  (z.  B.  bieten,   od.  öjf entlieh  ausrufen ;   (flg.)   seine 

ienige  geschieJU,  was  der  Betreffende  Meinung  od.  Ansicht  aussj^rechen   od,  laut 

tinkop  teilen  (seinen  Kojyf  od.  seinen  werden  lassen,  drein  reden,  vorlaut  u.nase- 

Uen  geigen,  eigenwillig   u,  halsstar-  weis  sein  etc.;   —   wat   best   du  nu  wer  to 

etc.) ;  —   't  is  hum  in  de  kop  sla-  55  k6p  ?  bunt  dat  dîn  sakcn,  dat  du  dV  mit  in- 

ist  irrsinnig  geworden);  —  dar  sitt  proteu  must?  —  kinder  muttcn  net  altid  so 

•p  up  de  junge,  dat  he  bei  nOt  to  fßl  to  kOp  hebbcn,  de  muttcn  swigen.  —  Nd., 

i\  —   hfi  is  (od.  ho  hed)  'n  godcn  fi7(/.  koop ;  afries.  kap ;  wfries.  keap ;  nfries, 

né  hed  'n  ferslagen  (verschmitzten)  kop,  kup;  satl.,  helg.,  wang.  kOp;  as.  kop; 

1  uobolt  (ironisch);  —  b)  der  oberste  60  ags.  ceap;  engl,  cbeap;  an.,  isl,  kaup;  norw. 


KO-PAD  326                       KOPEN-SKÜP 

kaup,  kjöp;  schtoed.  köp;   dän,  kjôb;  ahd.  ferner  auek.  âass  dieseg  laxsp  ebenu 

kouf,  chouf,  cauf ;  mhd.  kouf.  ~   Es  wird  der  Stamm  kaap  von  kaapôn  (kaufen) 

oft  (cf.  z.  B.  O.  Schade,  ahd.  Wb.  utäer  eine  urspr.  Stammform  kup  guTûch§ék^ 

koiif)  angenommen f   dass  diesen    Wort  gu-  für  kaupatjan,   bs.   dem   dafür  torm 

nächst  von  ahd.  koufo   od.  cboufu   (Kauf-  6    setzenden  âûeren  Verb.  Icaupan  (sekUige\ 

Person,   Handelsmann   etc.)   u.   weiter  mit  klappsen  etc.)  formell  diesdbe  ist,  m 

diesem  aus   lat.   caupo   entstand,   während  kaopon  od.  afries.  kâpia  «.  o^.  cetoiq 

dieses  andererseits  (cf.  z.B.  Grimm,  Wb.,  inderBedtg.:  kaufen  od.  einen Éat 

unter  kauf  en,  bz.  W ei g and  unter  Kauf  abschiiessen.     Vergteicht  man  nun  obn 

u.  ferner  II.  Leo,  Spalte  356)   in  Zweifel  10  ner,  dass  nicht  aUein  früher,  sondern 

od.  Abrede  gestellt  wird,  worüber  noch  Tr  ei-  noch  jetzt  im  gewühnlichen  Leben  ein . 

teres  unter  kôpen.  del  od.  Kauf  auf  den  Märkten  aowolä 

ko-pad  (hI  ko-pat,  a)  Kuhpfad,  Pfad  od.  auch  sonst  dadurch  abgeschlossen  u.  pi 

Weg  einer  Kuh  od.  Kuhheerde,  ausgetrete-  wird,  dass  Käufer  u.  Verkaufer  ncA  § 

ner,  gewohnter  ii.  bekannter  Pfad,  Gewohn-  15  seitig  in  die  Hand  schlagen,  bz.  sich  > 

heitspfad;  —  he  geid  altid  stn  oldc  kOpad;  Klappe  geben  u.    dass  wir  noch  jeti 

—  b)  Milchstrasse,  auch  molkpad  genannt.  gen :  he  hed  hum  de  k6  ofklapt  od.  o 

kopen  od.  kopen    (kûp',   köfst,  köfd  od.  wenn  der  Käufer  vom  Verkäufer  eine 

köft,  kopen ;  —  köfde,  köfdst,  köfd,  köfdcn ;  zu  einem  bestimmten  Preise  aecepUri  u. 


un  brük'  't  in  nôd;  —  de  köfd  wat  afcrflö-  dass  der  Stamm  kaup  von  kanpdn  od 
dig  is,  fcrküfd  bold  wat  he  nödig  is;  —  kö-  ser  wold  kaupjan  von  dem  für  goth.  b 
pen  uu  büt(*n  sünder  nod,  steUl  (stieMt)  de  25  jan,  bz.  dem  dafür  anzusetzenden  ä 
bottcr  fau  't  brod;  —  gOdkôp  kopen,  dcid  kaupan  od.  kaupjan  nicht  versehMen 
de  budcl  ferlopen. —  Auch  subst,  (das)  Kau-  derselbe  urspr.  lediglich  dieBedtg.:Sc 
fcn;  —  Spricht. :  do  't  kopen  upkamen  is,  od.  Klapp s  hatte.  Ich  thue  od.  i 
is  't  gäfen  ofkanien.  —  Nd.,  nid.  kopen  od.  kaup  würde  dann  einerseits  bedeuten, 
koopen;  afries.  kûpia;  westfries.  keapjen;  30  thue  od.  mache  Schlag  od.  Klapp  % 
satl.  kôpjc;  as.  kôpôn,  kôpan  u.  kôpiau  (in  dererseits  als  Besiegelung  eines  al^ 
for-kôpian);  ags.  ccapian;  aengl.  clieapien;  senen  Handels:  ich  thue  od.  mache  R 
engl,  cheapen;  an.,  norw.  kaupa;  schwed.  während  kaupan  od.  kaupjan  zunädi 
köpa;  dän.  kjöbe;  goth.  kaupôn;  ahd.  kou-  sinnh  Bedtg. :  Schlag  od.  Klapp  nu 
fön,  coufön,  cboufôn  u.  couffan,  koufeu,  85  bz.  geben  (schlagen,  klappsen)  gehabt  \ 
chouf  CO,  chaufau,  chaufen,  caufen;  mhd,  Voyi-  u.  hieraus  von  selbst  auch  die  von:  1 
fcn,  keufon.  —  Ks  gieht  ein  goth.  ksLupsit jan  od.  Handel  abschiiessen,  kaufet 
(schlagen,  bz.  klappsen,  ohrfeigen,  einen  entstanden  sein  müssie.  —  he  sleid  ^odL 
Klapps  geben),  dessen  Stamm  kaupat /orwc//  hum  de  kö  of,  od.  he  kÖft  ham  de 
u.  begrifflich  mit  slagt  od.  slacbt,  bc.  ahd.  40  ist  auch  ja  jetzt  noch  für  uns  synom 
slabt  als  Stamm  von  ahd.  s\ahtix  (das  Schla-  wenn  man  an  die  Bedtg.  von:  Zusc 
gen  od.  Erschlagen,  die  Schlachtung,  die  u.  zuschlagen  beim  Kauf  od.  beim 
Schlacht  etc.)  u.  sla^n  =  aJid.  slaht<)n  etc.  fen  denkt,  so  erhellt  auch  hieraus,  dt 
zusammenfällt  u.  demnach  dieselbe  Bedtg,  diesen  Wörtern  gleichfalls  die  Bedtg.: 
wie  dieses  aus  slabat  (d.  i.  gcschlaget)  con-  45  schluss  eines  Kaufes,  od.  Kau 
trahirte  8laht  od.  slagt  haben  muss  u.  wo-  schliessen  aus  der  sinnt  von  Sehla 
nach  dann  auch  kaupat-jan  wörtlich  soviel  schlagen  (zu  od.  gegen  Einen  hin)enU 
heisst  als  geschlaget  machen,  woraus  dann  Was  die  V  kup  von  kaupatjan  od. 

von  selbst  auch  wieder  die  Bedtg.  von:  Je-  pen  in  der  Bedtg.  klappen  od.  sdilage 
man  dem  einen  Schlag  versetzen  (bz.  60  trifft,  so  wird  sie  eine  Ablautfarm  voi 
ihn  effccttü  schlagen  od.  klappsen,  ohrfeigen  u.  kip  in  derselben  Bedtg.  wie  klap  etc 
etc.)  hervorging.  Dass  nun  aber  dickes  goth.  wie  es  ja  auch  kuppen  u.  kuppen  tu 
kaupat  nach  der  Analogie  von  slabat  od.  selben  Bedtg.  wie  kappen  u.  kippen 
Bläht  von  slagm  od.  slahan  auch  wieder  ein  Grimm,  Wb.,  dieserhalb)  giebt. 
urspr.  goth.  Verb,  kaupan  mit  der  Bedtg.:  55  konen-sknp,  a)  Kaufgeschäft,  Kau, 
schlagen  od.  k  lapps  m  ,  ohrfeige  n  del,  Handel  etc. ;  —  he  wil  'n  kopei 
(einen  k  a  u  j)  od.  Klapps,  Schlag  etc.  ver-  anfangen ;  —  ho  geid  up  de  kopcnsku] 
setzen)  u.  dieses  dann  ferner  einen  goth.  —  b)  Kauf-  od.  Handelswaare ;  —  he 
Stamm  kaup  mit  der  Bedtg.:  Klapps  od.  mit  kopeuskup  dör  de  roank.  —  A 
Schlag  etc.   voraussetzt,   ist   klar,   sowie  60  k&penskip;  ist.  kaupskapr  (mercatura). 


KOP£R  327               KOP-SÜËNE  KOPSUEN 

KT  od  k^p^r,  Käufer;  —  Sprichw,:  kojppel-stok,   KoppehtocJc,  bz.  der  Stock 

iperg  ittnt  gin  kenners.  (auch  lonn  od,  lönn  genannt),   womit  zwei 

»r,  «.  kaper.  Stück  Vieh   an  einander  gekoppelt  werden. 

•fsst  (ko^est^  festen  u,  starken  Kop-  koppen,  köpfen;  —  a)  d^n  Kopf  od,  die 
k)  niM  leicht  schwindelig,  wofür  wir    5  Spitze  abschlagen  etc, ;  —  b)  zu  Kopfe  stei- 

sagen:  he  is  fast  in  de  kop;  —  b)  gen,  berauschen  etc;   —    dat  bor  is  mi  to 

Hm  Oedächtniss,  swär,  dat  kopd  to  dül. 

^mitLKa%rfhandel,  kopper,  s.  kaper,  kopcr  (Kupfer). 

I«!  kopke,  Jbimin.  von  kop  in  allen  kopper-snate  (Kupferschnauze) ^  ein  Pferd 

Zungen.  10  (gewöhnlich  von   schwarzer  Farbe),   dessen 
'ttl,  kopflos,  des  Kopfes  beraubt,  ohne        Schnauze  (bz.  Nase  u.  Lippen)  fahl-   od, 

—  koplose  härings   (Häringe  ohne        hellbraun  gefärbt  ist. 

ftf.  im  Gegensatz  zu  îulh^iïif^^l  auch  koppî^,   köpfig,  einen  Kopf  habend,  mit 
mpt:  verstümmelte  od,  defecte  Häringe) ;        einem  Kopf  versehen  (dik-,  liard-,  stif-koppig 

{^foSy  besinnungslos,  bestürzt  etc.  15  etc.) ;   eigenwillig,   eigensinnig,   halsstarrig, 

'MSm  fPlur,  kôp-lûde,  kôp-Iûe),  Kauf-  hochmüthig,  stolz,  auffahrend,  gereizt,  zor- 

—  ^^hw,:  'n  kôpman  Sünder  geld  nig  etc.  ^ 

itQmper  iu  de  weit;  —  ho  is  'n  kop-  Kop-pin,  Kopfpein,  Kopfschmerzen. 

lilfcllen  (ßg,  ein  Kleinigkeitskrämer) ;  kop-setten,  Schröpf  köpf -setzen ,  schröpfen 

)10de  bunt   lôplüde ;  —  wen   dumme  20  etc. ;  —  ho  wil  hen  un  laten  sük  kopsetteu  etc. 

)  markt  kamen,  den  ferdeuen  de  kop-  kopsk,   köpfisch  (stifkopsk);   eigensinnig, 

eld.  halsstarrig,  stolz,  auffahrend  etc. ;  s,  koppig. 

MElEM'^Ay  Kaufmannsgut,  Kaufmanns-  kopskheid,    Köpfischkeit,   Eigensinn   etc. 

rm  etc. ;  —  Sprichw, :  kôpmansgôd  hold  —  Mnd.  koppischeit. 

II  fiôd  25      kop-slager,  kopper-slager ;  i,  q.  kaper- 

pel,  Koppel,  Kuppel;  —  a)  Kiemen,  slager. 

Strick  etc,,  womit  man  Etwas  bindet  kop-8tên,  iCo/)/s^rm.  Die  Strassenpflasterer 

macht,   bz,   mit  einander  verbindet;  nennen  die  grösseren   Kieselsteine ,  welcJie 

hed  de  hund  an  de  koppel  legd;  —  sie  an  den  Ecken  einer  Heike  setzen  „kop- 

ff.;  dägenkoppel;  —  b)  Kette  od,  eine  80  stônen",  während  sie  diejenigen,   welche  sie 

nander  zusammenhängende  u.  unter  an  den  Seiten  der  Strasse  od.  Chaussee  als 

irbundene  Schaar,  Uaufe,  Menge  etc. ;  Einfassung  hinsetzen   „bôrdstônen"  heisscn, 

koppel  höner  od,  änten  etc.  (eine  Kette  u,  bei  den  Maurern  wird  derjenige  Mauer- 

\e  Schaar  Hühner  od,  Enien  etc.);  —  stein  kopstcu  genannt,    welcher  quer  durch 

I  all'  in  én  koppel  bi  'n  ander;  —  'n  35  die  Mauer  liegt  u.  dessen  schmale  Seite  vorne 

koppel  minBken  etc.  —  Nd.,  nid.  kop-  zu  sehen  ist,  während  ein  der  Länge  nach 

%9Ud.  koppele ;   afries.   keppel ;   mhd.  in  der  Mauer  liegender  u.  seiner  Längsseite 

koppel ;  schwed,  koppel ;  engl,  couplc  nach  mit  der  Mauer  gleichlaufender  Mauer- 

M  tot.  copula,  welches  TjCtztere  aus  stein  „strekstên**  heisst, 

la  susammengesetzt  u,  contrdlUrt  ist,  40      kop-stoltern,  köpf  über  stürzen,  einen  Pur- 

I  Subst,  Sipul& gehört  mit  ipio,  bz.  epio  zelbaum  schlagen;  —  he  kopstolterd  d^r  hen; 

pio)  in  co-epio  (coepio)  zur  y  ap  (er-  s.  stoltern. 

\,  erlangen,  ergreifen,  fassen,  halten,  kop-stiibber,   ein  ,,8tübber"    (Staubbesen, 

,  linden,  knüpfen  etc.);  s,  unter  ap.  Stäuber)   von  langen  Schweinshaaren,    der 

^l-ja^,  koppelweide,  Mitjagd,  Mit-  45  kopfförmig  gestaltet  u.  an  einem  langen  Stiel 

usht,    cf,  Stbg.,  ostfries.  Wb,  befestigt  ist,  um  damit  die  Decken  u.  Wände 

lel-kieehl,  Koppdknccht,  bz,  Knecht  der  Zimmer  abzustäuben  u.  von  Spinngewe- 

Pferdehändlers,   der   die  gekoppelten  ben  zu  reinigen  u.  der  namentlich  auch  zum 

fährt.  licinigen  u.  Abwaschen  der  Aussenseiten  der 

leli,  koppeln,  kuppeln,  binden,  knüj)-  50  Fenster  gebraucht  wird.  —  Scherzhaft  wird 

rbinden,  zusammenbinden,  vereinigen,  auch  ein  Kopf  mit  langem  starrendem  Haar, 

tn  etc;  —  ho  koppeld  dat  an  'u  an-  bz.  der  Besitzer  eines  solchen  Kopfes,  kop- 

it;   —   de  oBsen  mutten  koppeld   (zu  stübber  genannt. 

\  mit  einander  verbunden)  worden ;  —  kop-stUk,  Kopfstück ;  speciell  ein  Gemälde  * 

peln  (verbinden,  vereinigen,  schaaren  55  od.  Bild,  worauf  blos  der  Kopf  zu  sehen  ist, 

\k  tosamen  (od,  bi  'n  ander)  etc.   ~  kôp-8iine.  kôpsûn,  zum  Kauf,  bz,  Ein- 

ioppelcn;  afries,  kepla;  amhd.  chupe-  kauf  einladend,  od.  lockend,  leicht  verkauf - 

IM.  kappein,   koppeln  etc.,   aus  lat,  bar,  verkäuflich  (vendibilis) ;  —   dat  is  giu 

re  (eopidiren)  u,  dies  von  copula;  s,  kôpsüne  wäre.  —  Nd.  (Br.  1^6.^  koopsünig; 

koppel.  60  mnd,  (Seh,  u.  L.)  koopsune.   —  Büne  od. 


EOREN-MABET  SSO  KOEBSTE  KOESST 

koren-narkt,  Oetreidemarkt.  kîeinm  harten  Körpern  bettAendftú 

koren-pris,  Korn-,  Getreidepreis,  artiger  Beschaffenheit. 

koren-sehale,  köre iiKeli&l,  Getreidewaage;  körrelke,   Korlke  u.  korrellj«, 

namrntlich  die  kleine  Handwaage  zur  Er-  Dimin.  von  körrcl. 

miiielung  des  Börsengewichtes.  6      körrel-kUte,  korrelkût,  kërlkiti, 

koren-Hchttppe,  Korn-,  Getreideschippe.  od.  Fischeier-BeMHer ,  der  junge  1 

körf  (Plur.  kürfen),  Korb. —  Bedensart:  gen  od,  der  fwch  eu  einem  Ganien 

*n   körf  krigen   od.   'n   körf  gäfen   (einem  dene  weibUche  Saamen  der  Fisciu  i 

Freier) ;  —  dör  de  körf  fallen  (im  Exameti  Ausschlüpfen.    Gegensatz  von  nelU 

durchfallen,   hz.   ni<'JU  bestehen).   —    Nid.  10      1.  kÔP8,  Kurs,  Strich  ete.\  —  hél 

korv  etc.  aus  tat.  corbis  t^.  dies  nach  Fick  kôrs  holden;   —   he  is  nêt  gud  b!) 

(II,  74)  mit  unserm  warf,  warfen  von  einem  ist  nicht  gut  bei  Kurs  etc.;  fy.:  eri 

2'hetna  kvarp  (drehen,  winden,  fleclUen  etc.).  gut  zu  MutJie,  ist  unwohl  etc.,  od.  a 

körfen,  durchfallen  lassen  im  Examen.  ist  etwas  benebelt).  —  Baihsd:  witt 

körinff,  köreil,  Köhrung,   Prüfung,  j/ril-  15  de  nôrdcwind,   flak   för  de  wind; 

fende  Ihitersiuhung  etc.,  verbunden  mit  Prä-  was  de  kôrs  an  norden  lag  et  au. 

mienvertheilung.  was  de  wind? 

körisk,  kOrsk,  walüerisch,  lecker  etc.  —  2.  kors  u.  korts  (Plur.  kortsen), 

^(Z. körsch;  w/n>.?. karsch ;  hess.(V ilmar)  -—  f^lkôrs  (Gaüenfiebcr),  Wechstißi 

koorisch,  koersch.  20  dréd&gse  kôrs.   —   Nid.  koorts;  « 

kork,  knrk,   Kork,  Korkholz,   bz.  Kork-  anld.  koTtBe\  mnd.  (Seh.u.L.))L(a\ 

rinde,  Pfropfen   od.  Stöpsel  von  Korkiwlz;  koerts.  —  Dieses  hier  nur  eintdn 

—  dat  Binekd ,  bz.  dat  is  so  dröge  as  kork  sächlich  an  der  hoü.  Grenze  gehöt 
(od.  kürk).  —  In  der  Bedig.  Pfropfen  fnein  aber  in  Holland  gebräuchH( 
lautet  der  Plur.  korken  od.  kürkcn.  —  Nid.,  25  haben  unsere  alten  Vorfahren  d 
mnld.,  mnd.  kork  u.  dies  aus  (Diez,  II,  aus  ihrer  indischen  Heimath  gthi 
115)  span.  corcho,  von  lat.  cortex.  es  mit  skr.  (Bopp,  Gloss.  comp., 

kOrlik,  körelk,  ausgesucht,  prächtig,  herr-  zweite  Spalte)  jûrti  (febris)  zweifd 
lieh  etc.;  —  körelk  moi.  —  Nid.  kcurlijk.  ist,  sowie  ferner  auch  mit  hib.  gi 
Zu  kör.  SO  trouble,  fierceness)   u.  jedenfaUs  i 

kör-meNtcr,  der  Meister  od.  Leiter  des  Wörtern  u.  mit  skr.  jvara  (nach  j 
Köhrungsgeschäfts.  fever;   sorrow;   —  nach  Bopp: 

körn,  s.  koren.  molcstia,   difücaltas   etc.;   —   nac 

körnen,  körnen,  bz.  das  gedroschene  Korn        Gluth)  u.  jralâ  (flagrans,  flammani 
od.  (retreide  durch  Treten   od.   sonst  ange-  35  etc.  zur  y  skr.  jvar,  jval,  bz.  idg. 
wandte  Mittel  von  den  Hülsen  u.  Grannen        hen,  fiebern  etc.,  bz,  nach  Bopp: 
befreien,   damit  die  einzelnen  Körner  recht        febrire,    flammare    etc.)    gehört, 
glatt  u.  rundlieh  werden;    —    de   garste  is        jvar  od.  gvar  ist  indessen  ebenso 
uét  god  körnd.  bz.  (Fick,  I,  78)  garv  ausfpxr,l 

korntje,  s.  unter  koren.  40  Grassmann,   479,   3  jar)    ents\ 

körrel,  kör],  karrel,  karl,  kenne!  (Plur.  demnach  auch  urspr.  dieselhe,  wi 
kürrels),  /iCr>rn,  Kern;  Krümel,  Geringste,  Qual  u.  quälen  anzusetzetutej 
Kleinigkeit  etc. ;  —  appelkörrel,  roggckörrel,  über  Weiteres  unter  kw&l  u.  kôl, 
sâdkörrel,  brôdkörrel  etc. ;  —  'n  körrel  brôd ;        zu  vergleichen  ist. 

—  he  kan  gen  körrel  misten ;  —  is  d'r  not  45  kors-aehtig,  fieberhaftig,  fieherl 
\\  körrel  ätcu  för  mi  afer  bläfen?  —  hei  'n  korset,  Scfmürleib,  Leibchen 
körrel  drinken  för  mi?  —  Reim:  körl,  körl,  Biez  (II,  :256)  ist  dieses  franz. 
krüdigam,  war  wand  niiu  brüdigara  ?  na  Osten,  dem  aus  lat.  corpus  (Körper^  IjCÜ 
na  wosten;  spring  to  mtn  allerbesten.  Die  franz.  cors  weitergebildet,  wie  da, 
jungen  Mädchen  nehmen  beim  Apfclessen  50  deutende  ital.  corpetto  von  corpus 
die  Kerne  zwischen  Daumen  u.  Finger,  wo-  körsk,  s.  körisk. 

bei  sie  vorstehenden  Beim   hersagen.    Die  körste,  körst,  kost,  Kruste,  hc 

Biehtung,  nach  welcher  der  Kern  hinspringt,  od.  Decke  etc. ;  —  körsten  fan  't 
bezeichnet  die  Gegend,  wo  der  zukünftige  du  must  dut  flôs  'n  bi^e  fei  brs 
Bräutigam  wohnt.  —  Nid.  körrel.  —  Wohl  55  dat  d'r  'n  mojen  brûnen  körst  al 
von  körn  mit  el  weitergebildet  u.  dann  für  —  d'r  hed  sdk  'n  körst  afer  setd  ( 
urspr.  kornel  stehend,  wie  kcnnel  für  keruel  eine  Wunde,  ein  Geschwür,  ikbei 
u.  engl,  kernel  von  kern.    ^  Dreck  etc.).    —    Nd.  körste,    kösl 

körrelig,  körrelg,  körlî^,  körnig,  wie  koste ;  >/mc7.  korste,  kost ;  nicl.  koi 
Körner  beschaffen,  aus  kleinen  Kömern,  bz.  60  ist  versetzt  aus  and.  croste,    was 


iDEBtnEN                        331  KOESELN  EOESEEN 

i8te  aus  Zol.  cnista  entlehnt  dat  nêt  to ;  —  in  de  körte  fan  de  dagen  (in 
8i  aber  stamnU  von  einem  der  Kürze  od.  der  Kleinheit  der  Tage,  hz, 
Mdeten  Thema  krus  (rauh  in  der  Zeit,  wo  die  Tage  kurz  od,  klein  sind, 
),  worüber  Weiteres  unter  =  in  den  kurzen  Tagen,  od,  zur  Winters- 
utUer  rafe,  rofe.  5  zeit);  —  in  't  körte  kam  ik  bi  di.  —  Nid., 
ien,  eine  Kruste  od,  Rinde  mnd.  korto;  ahd.  kurti,  churti  u,  kurzi, 
od.  ansetzen.  Davon:  be-  churzi,  chorza. 
\en,  vernarben  etc.;  —  dat  körte-jan,  Zaunkönig. 
relle,  wunde,  erde,  mudder,  kürtelik,  körtelk,  kürzlich. 
Bkörstd,  bz.  is  bekörstd,  lied  10  körten,  kürzen,  kurz  machen,  schneiden, 
c.  stutzen  etc. ;  —  bê  körtd  de  stok ;  —  de  b&r 
>P,  Backwerk  od.  Gebratenes  körten  laten ;  —  de  häge  körten  etc. ;  — 
en  braunen,  knuspernden  kurz  werden;  —  de  dagen  körten.  —  Com- 
ekerer  Braten,  —  In  einem  pos. :  ofkörtcn,  bekörten,  ferkörten,  inkörten, 
üns-Lieder  heisst  es  bezüg-  15  upkörten  etc.  —  Nid.,  mnd.  körten;  nd, 
enen  Gänse :  braden  up  'n  körten  ;  afries.  korta ,  kerta ,  kirta ;  ahd, 
i'  as  'n  köster  etc.  (kurzjan),  kurzen ;  amhd.  cburzen ;  mhd.  kur- 
Mer,  körtste,  körtst),  kurz,  zen,  kürzen;  md.  kürten, 
f,  gering,  unzureichend  etc. ;  körtens,  körts,  kürzlich,  vor  od.  seit  Kur- 
Stücke  etc. ;  —  kört  un  dik,  20  zem  etc. ;  —  he  is  d'r  körtens  erst  west.  — 
ik;  —  'n  körten  bOksen  (a.  Nd.,  nid.  kortens. 

nicht  lange  Hose;  —  b.  eine  kört-for  (Kurz-Futter),  Klein-Futter,  bz^ 

ne  Hose) ;  —  'n  körten  stok  Futter  was  aus   kleinen   od,   zerkleinerten 

bz,  nid^t  langer  Stock;  —  Körpern  (Stücken,  Theilen)  als  Hafer,  Ge- 

od,  zerbrochener  Stock) ;  —  25  treide- Schrot,  Meid,  Häcksel,  hz.  Brodschnü- 

planke,  balke  etc.)  is  'n  föt  ten  od.  zerbrocktem  Brod  besteht.    Der  Ge- 

I   is  bi  't  délen   to  kört  ka-  gensatz  von  körtfôr  ist  rûgfôr  (Raiih-FuUer) 

Id  hum  kört;   —   sin  wêten  als  Heu,  Stroh  etc.;  —  du  kanst  de  pörde 

^  etc.)   is  to  kört;   —  kört  nop  wol  erst  wat  körtför  gäfen. 

körten  tîd;  —  kört  an;  —  30      kört-kop  (Kurz-Kopf),   ein  Mensch,  der 

rt  un  göd;   —  kört  fan  be-  kurz   angebunden,   bz.  nicht  langmüthig  u. 

A  resolûfje  etc. ;  —  ho  band  geduldig  ist  u,  leicht  aufbraust  u.  in  Zorn 

den ;  —  't  fald  kört ;  —  kört  geräth,  ein  Hitzkopf,  Brausekopf  etc. ;  —  uim 

ut,  zerkleinert,  zerrieben  od.  di  in  acht,  he  is  'n  körtkop,  de  sük  nêt  f81  seg- 

—   kört  malen   (kaput  od.  35  gen  un  andôn  lett.  —  Nd.  (Br.  Wb.)  kortkopp. 

ermahlen,  zerschroten) ;  —  kört-koppîg,  kôrtkopsk,  körtkopd,  leicht 

!dcn  (od.  stöten,  hakken  etc.)  reizbar  od.  leicht  gereizt  u,  zornig,  kurz  an- 

körtför  etc.  —   Nd.,  mnd.,  gebunden  etc.;  —   he  is  so  ferdomd  kört- 

;   afries.  kort,  kurt;   wang.  kopsk,  dat  man  hast  niks  seggen  dûrd,  of  't 

kût;  Af/p.  kurt;  tc/ncs.  kirt ;  40  is  in  't  wilde.  —  Nd.  (Br.  Wb.,  Dähnert 

tr ;  norw.,  dän.  kort ;  schwed.  etc.)  kortkoppisch,  kortköppsch. 

kurt,  chnrt  u.  kurz,  churz ;  körts,  s.  körtens. 

kurt  u.  korz.  —  ZunäcTist  korts,  s.  2  kôrs. 

IS  lat.  curtus,  was  selbst  viel-  kört-stro,  Kurzstroh.  Gegensatz  von  lang- 

leichbedeuletiden  ahd.  skurz ;  45  strô. 

t,  scort ;  aengl.  schert ;  engl.  kört-wil,  Kurzweil;  —  kört-wileu,  kurz- 

!  weiter  mit  unserm  schören  weilen. 

\  etc.)  u.  schären   (scheren,  kOse,  WaM,  Auswahl  etc.;  —  he  hed  'n 

etc.    zu   der    idg.   y   skar  godcn  kose  dän.  —  Nid.  kcuze,  keus ;  mnld, 

gehört,  obschon  es  auch  mög-  50  keuse,  koose  etc.  —  Zu  kêsen,  cf.  2  k8r. 

\s  lat,  curtus  mit  ahd.  scurz  kösele ,    köskerê ,    gekOske ,    Plauderei, 

andt  ist  u.  vielmehr  mit  kslav.  Schwatzerei,  Geschwätze,  leichte  freundschaft- 

crita  (schneiden) ;  lit.  kertu,  liehe  Zwiesprach  etc.  —  Die  erste  Form  kö- 

»,  mähen);  lett.  zertu,   zirst  sclé  gehört  mit  nd.  (Schambach)  kâselie 

vie  weiter  mit  griech,  krôtos,  55  (Albernheit,  Dummheit  etc.)   zu  köseln  etc., 

t   (schneiden)  etc.   auf  eine  wäJirend  köskerê  u.  geköske  zu  dem  mit  kö- 

'te  y  kart   zurückgeht,  wo-  sein  synonymen  kÖskcn  gehört,  worüber  Wei- 

%   auch   aus  idg,   skar   (cf.  «  teres  unter  dem  folgenden: 

itc.)  hervorging,  köseln,  kOsken,  schwatzen,  plaudern,  in 

;  —  de  körte  fan  de  tid  lett  60  leichter  freundschaftlicher  u.  vertraulicher 


EOESKE  3S2  K0E8TER 

Weise  sich  mit  einander  unterhalten  etc;  as.  kosten   (koHen,  prüfen  etc.)  roi 

—  sê  Sitten  in  dunkern  wat  mit  'n  ander  zu  kinsan,  kiosan  etc.  gehörenden 
to  kÖBcln.  —  Die  zweite  Form  köaken,  bz.  chost,  kost,  bz.  von  dem  ahd,  choil 
kAsoken  ist  ein  Dimin,  vom  ungebräuchli-  triam)  weüergébüdet  ist.  Nach  1 
chen  kosen  od.  richtiger  eine  Weiterbildung  6  brand  (cf.  Örimm,  Wb.  F,  Si)Qb 
von  kOske,  als  dem  Bimin,  von  einem  mit  kömmt  kost  (Schweiz»  kost,  chost)  « 
ahd.  kôsi  (s.  unten)  idcnt.  ungebräuchlichen  auch  in  derselben  Bedtg.  wie  /ot 
kose,  während  k8scln=  nd.  (Schambach)  (nämlich  in  der  von:  Geschmack) \ 
kiiseln  (Albernl^iien  sprechen  etc.) ;  nid.  keu-  vor.  Weiteres  vergl.  übrigens  unter  i 
zelen  (Jffto/^  kozelen)  ein  Iterativ  von  nid.  10  in  Grimm,  Wb.  (V,  Spalte  184if),  it 
kozen  (in  liefkozen)  =  mnd.  kosen;  <ihd.  de  brand  es  mit  dem  folgenden  Vit 
chôsôn,  kôsôn,  côsân;  amhd.  chôsen;  mhd.  in  der  Bedtg,:  Aufwand  fürik 
kosen  (reden,  sprechen,  plaudern,  kosen  identifieirt,  worüber  Weiteres  unter é 
etc.)  ist.     Dieses   ahd.  chôsôn   etc.    (wovon  genden: 

vielleicht  das  franz.  cnser,  plaudern  etc.)  15  k$st,  koste,  këstei,  Kost,  Kotta 
stammt  mit  ital.  cnsare  (behaupten);  prov.  gäbe  u.  Aufwand  für  Etwas  od.  j 
chausar;  afranz.  choscr  (zanken,  streiten)  Erwerb  einer  Sache,  bz.  das  wûrauf 
vofi  tat.  causari,  während  ahd.  kôsî,  chôsi,  was  Jemanden  zu  stehen  kömmt  < 
kose ;  amhd.  chôse ;  mhd.  kose,  koesc  (Gc-  dar  kan  ik  nêt  f AI  an  to  kost  le-/) 
sprach,  Rede,  Geschwätz)  mit  ahd.  kôsa,  20  dat  mâkd  mî  to  fQl  kosten;  —  hr 
ch6sa;  mhd.  kose  (Eechtshamlel ;  Gespräch);  fAl  kosten  fan  had  (bz.  an  dân),  dat 
lYa/.,  span.,  port.,  prov.  (Bicz,  1,141)  cosa;  kûs  wer  m6i  kragen  hcd.  —  Nd,,m 
franz.  chose  (Sache,  Ding)  etc.  vofi  lat.  causa  koste;  nid.  kost;  ahd.  chosta;  mkâ 
entstandj  woraus  auch  wohl  das  afries.  käse  kost  (Werth,  Preis  einer  Waare,  i» 
od.  käse  (Streit,  Zwist,  Gefecht);  ags.  ce&s  26  Aufwand;  fernerauch  [cf.  Oscar S 
(lis)  hervorging j  wie  sich  auch  dieselben  Be-  ahd.  Wb.J:J^ebensunterhalt,  Zehrung, 
dtgn.  in  sakc  (cf.  dieses)  finden.  —  Dieses    Wort  ist  aus  ital.  coito 

kÖHke,  kleine  y  freundschaftliche  Zwie-  coBt&  (Preis,  Werth,  Geldausgahewo 
sprach y  kleine  Plauderei  etc.;  —  'n  lütjet  entlehnt  u.  stammt  mä  span.  CPiti 
kßske  holden.  —  Dimin.  von  kösc  =  ahd.  30  costare;  afranz.  conster;  nfranz.to 
kôsi  etc.,  s.  unter  kAseln.  lat.  constare.     Wegen  der  Bedtg.: 

kAsken,  kÖHkerê,  s.  köselô  u.  köseln.  unterhalt,  Zehrung,  Speise  etc.  ii» 

1.  kost,  s.  körste.  tes^    bz,  der  Identificirung  desfdbi 

2.  kost,  Koftty  Nahrung,  Speise  u.  Trank       kost  (s.  am  Schlüsse  desselben)  sei 
zum  Unterhalt y  bz.  Speisung,  Beköstigung  etc.;  35  merkt,  dass  das  an.  kostr  (cf.  Grit 

—  swartbrod  is  -n  gesunde  kost;  —  för  'n  V,  Spalte  1846,  unter  2  Kost)  aw 
meid  räkene  ik  de  kost  np  hunderd  daler  die  Bedtg. :  Speise,  Speisung  etc.,  f 
in  't  jAr ;  —  ho  kumd  ligt  an  de  (od.  \n  de)  ner,  dass  auch  lat.  gustus  neben  1 
küst;  —  in  küst  un  Ion.  — Sjyrichw,:  bäter  Prüfen,  Geschmack  etc.  die  i 
de  bftk  barsten,  as  de  kost  ferdarfen.  —  40  ttuss,  Vorgericht,  Truni 
Uebertragen:  Mahl,  Schmaus,  Festmahl,  dass  dieses  wohl  dafür  spricht,  da 
Hochzeitsschmaus;  —  küst  un  kiudelber  to  etc.  eher  mit  aM.  chost  u,  chostôi 
glîkor  tîd  holden.  —  Nd.  kost,  kost  (Letz-  san  etc.  gehört,  als  dass  es  dnsse 
ieres  auch  in  der  Bedtg.:  Festmahl  od.  ist,  wie  dets  aus  dem  rom.  entleh 
Schmaus,   cf.  Danneil,  pag.  US);  mnd.,  45  ahd.  chosta. 

nid.,  afries. j  wfries.  kost;  nfries.  käst,  k6st;  köstelîk,  kUstelk,  köstlidi. 

an.  kostr;  schwed.,  dän.,  norw.  kost;   mhd.  kosten,  kosten,  zu  stehen  komm 

koste,   kost.     Davon   entlehnt:  slov.  kôsta;  1.  köster,  s.  körstcr. 

wend.  khost.  —  Es  bezeichnet  wolU  zunächst  2.  küster,  Küster.   —   Sprichw. 

dasjenige  was  man  kostet  od.  prüft  u.  50  kô  weidt  up  't  karkhof;   —    „we 

schmeckt  u.  obschon  es  der  Lautvcrschie-  mau  swart  is,"  sä'  de  köster,  do  ( 

bung  nach  ebenso  wie  ahd.  kust,  chust  etc.  roden  weste  up  't  trftstelbôr;   — 

u.  goth.  kustus  (Prüfung  etc.),   sowie  ags.  nêt  fan  ârd,**  sâ'  de  köster,  as  : 

vy%t  (ausertoählte  Eigenschaft  etc.) ;  an.  kostr  dre  kinder  up  'n  mal  kr6g,   ^mî  | 

(Wahl,  Lage ,   Beschaffenheit    etc.) ;   norw.  55  erst  just  so** ;  —  't  is  hum  ent^lä 

kost  (dasselbe)  etc.,   sowie  ahd.  chost  (arbi-  köster  't  ei ;  —  net  all*  in  pâps  nâr 

trium)  zu  lat.  gustus  stimmt,   so  stammt  es  ôm   ôk   wat;  —   kösterôm  un  pas 

doch  wohl  mit  deti   obigen  gcnn.  Wörtern  gen  sük  fäk  as  'n  dôr;  —  kOster^ 

direct  von  goth.  kiusan;  a^el.  kiosan  etc.  (cf.  stör  ferdrägd  jo  as  spek^nn  kôl  1 

késen)  ab,  wie  Ja  auch  ahd.  chostôn,  kostôn ;  60  „wat  ik  net  wêt,   wôt  mîn  köster 


KD&3t£lffî                        333  EÖT£  KÖT 

t  jo,*  A'  de  köfiter,  do  harr'  eigene"  od,  „ich  mache  (mir)  eigen"  etc.  he- 

\r  de  dôde;  —  de  klok  geid  deutet  u.  mit  se,  sibi,  saus  von  derselben  y 

i  kop  steid ;  —  he  hangd  siik  abstammt  wie  unser  sin  (sein,  sein  eigen  etc.) 

r  an  de  klokke ;  —  „ci  is  'n  u.  sûk  (sich)  etc. 

er,  do  langdehê  na't  gôsci;  5      kôt,  Koth,  stercus,  merda.    Es  ist  urspr. 

t  wat  frfmd,'*  segd  de  köstcr,  dasselbe  Wort  wie  kwâd  (s.  d.) ,  wird  hier 

bQksen  of ;"   —    „f51  kinder,  aber  fast  nie  gebraucht  u.  kömmt  es  haupt- 

de  köster,  do  stak  he  do  d8p-  sächlich  nur  in  dem  Cotnpos.  1  kôtslân  auf 

taske;  —    ,,a]]e  handwarken  dem  Lande  vor,    was  vielleicht  darauf  be- 

&'  't  kosten  wif,  do  krêg  sê  10  ruht,    dass    das   Subst.   kwâd,    bz.  quaad 

it  de  karke.   —   Reim:  bum,  (ebenso  wie  nid.  qiiaet,  quat  u.  kaet,  keet) 

j  köster  mag  gen  eier,   wat  früher  auch  hier  (cf.   0.  L.  B.,  pag.  777) 

*n  stak  Bpek  in  d'  pann,  —  in   der  Bedtg.   stercus   od.    Unflath  ge- 

lekkerman  (od.  dar  word  d'  braucht  wurde,  wie  auch  nfries.  (Johan- 

'an).  —  Nd.  köster;  nid.  ko-  15  sen,  pag.  105)  kuad,  kiat  (Schmutz)   das- 

tHd,   koster,    kuster;   afries.  selbe  Wort  wie  Koth  ist. 

iostor,  gustor;   mhd.  kuster,  kote,  kôt,  Knöchel  (talus),  besonders  der 

Mit  kustjus   (s.  dieses)   aus  KnöcJiel  od.  Gelenkknochen  im  Fussgelenk 

trspr.  der  Wächter,  Aufseher  der  Pferde,  sodann  aber  auch  die  Fessel  od. 

lirchenkleinodien  u.  heiligen  20  das  Fesselgelenk  selbst ;  femer  (übertragen)  : 

der  Huf  u.  die  Klaue  div.  Thiere  u.  ganz 
Musteret.  allgemein  auch  (selbst  von  Menschen)  der 
.  köstem.  Fuss,  meist  mit  dem  Nebenbegriff  des  Plum- 
ukneistern,   hofmeisiern.   Je-  pen  etc. ;  —  fast  up  sin  koten  stân ;  —  barg 
M.  Lassen   in  anmassender  25  din  koten,  dat  man  d'r  nich  afer  fald;  — 
besprechen,  tadeln,  schelten  ho  baut  dV  mit  sin  koten  in,  dat  de  schite 
kl  altid  afer  alles  un  clk  im  hura  afer  de  kop  flügt.  —  Mnd.  kote,  kute 
Bm;  —  du  must  dî  dat  kö-  (Huf,  Klaue;  Fessel;  Knöchel);  nid.  koot; 
nnen   un   nêt  altîd  afer  alle  mnïd.  kote  (talus);   afries.  kate,   kaet   (Ge- 
len hcbben.    —    Daher :   be-  30  lenk,  Gelenkknochen,  Knöchel) ;  wfries.  keate 
lästern  (so  wil  H  altid  all'  be-  (dasselbe,   wie  z.  B.    das    Gelenk  od.  Glied 
Inder  segd  un  deid).  —  Subst.:  einer  Kette  nach  Jap  ix  auch  durch  keate 
cöater,   Uofmeisterei  od.  Ge-  bezeichnet  wird) ;  schott.  (J  a  m  i  e  s  o  n)  coot, 
fik  wil  mi  din  kösterê   od.  cute,  qucet  (talus);   norw.   kaatra   (dasselbe 
tid  gefallen  laten,  ik  wêt  nêt  35  u.  nach  Iv.  Aasen  ident.  mit  an.  kvatra, 
wat   ik  to  dôn  un  to  laten  bz.  isl.  kotra);   schwed.  kota  (Gelenk,  Wir- 
gekiister  (Gehofmeister,  Ge-  bei  am  Knochen) ;  dän.  koda  (Fessel,  unter- 
etadelj  Gescheite  etc.)  mnX  en-  stes  Gelenk  am  Pferdefuss);  nhd.   Kot  he 
liebben,  dat  is  je  gans  nêt  (dasselbe).     Weitere  Formen  cf.  bei  Hil- 
;  —  dat  is  je  'n  old  gekoster  40  debrand  in    Grimmas  Wb.    V,   Spalte 
l<^  dm  rand.   —   köstern  u.  1885  seq.  —  kote  als  Gelenk  u.  Gelenkknochen 
wörtl.  soviel  als  den  Kü  st  er  bezeichnet  ein  biegsames  od.   sich  b  i  e- 
Helen ,   wie  ja   die  Küster  gendes  Etwas  u.  falls  es  gleichfalls  wie  kate 
1  oft  auch  den  Schulmei-  ein  der  Lautverschiebung  entgangenes  Wort 
versahen.  45  ist,   so  gehört   es  mit  ved.  (Grassmann, 
Kostgänger;  —  Bedensart:  Spalte  332)  kûta  (Stirnbein,  Hörn),   sowie 
i  hed  wnnderlike  köstgangers.  wahrscheinlich  auch  mit  norw.  kyta  (bügle, 
isihaus,  Haus  wo  Jemand  die  fremstaaende  fold  eller  rynke)  u.  mnld.  (KU.) 
na  hat.  kote,  kot  (luxata  membra,  articuli  loco  moü 
ram,  Costüm;  —  a)  Geunjin-  50  etc.)  etc.  zu  derselben  y  kut   od.  kut   (bie- 
Gebrauch,  Sitte  etc.;  —   na  gen,  krümmen,  wölben),   wozu  bereits  auch 
len  un  wetten,  nach  deti  al-  kate  gestellt  wurde. 

ien  (od.  Gebräuchen  etc.)  u.  VergleicIU  man  1  buchel   (Beule,  Höcker 

))  Kleidung,   Tracht,  ausser-  etc.)  von  bûgcn  (biegen  etc.),  so  würde  zu 

bz.  Erscheinung,  Gestalt  etc. ;  55  dem  obigen  norw.  k}'ta  (bügle,  bz.  Beule  etc.) 

ik  kestdm.  —  Aus  mlat.,  ital,  auch   das  von    Hildebrand    (Grimm, 

bz.  ital.,  port.,  franz.  costume  Wb.   V,  Spalte  1886)  aufgeführte  nhd.  köte 

'.  Diez,  1,143)  aus  lat.  con-  (Geschwür,  Geschwulst),   bz.   das  von  Die- 

»nsuesco,   bz.  consueo,  dessen  fenbach  aufgeführte  chot,   chöt   (bulla), 

!860,  bz.  Bueo  eigentlich  „ich  60  sowie  ndrhein.  köt  (Blüthchen  od.  Finnen 


KOETEL  SS4        KRABBB  KRAB 

im  Gesicht),  nd.  (Danneil)  kût  (weiches  wie  wir  s.  JB.  vom  Jemandem,  der  h 

Geschwür),  sowie  möglicJierweise  auch  unser  gelspiden  die  Kugel  nidU  ardeiUlii 

kütc  od.  kût  (Wade,  cf.  1  küte)  su  verglei-  od.  werfen  wÜl  «.  kann,  sagen:  he 

chen  sein.  od.  he  kÔ^ed  wat  hemm. 

kOtel,   Kölheî,    ein   eineeines  compactes  6      kotiD^,  «.  kwating. 

rundliches  Kliimpchen  (od.  Klumpen)  Ex-  ké-titte,  Kuh-ZiUe. 

cremcnt,  welches  bei  Pferden  auch  Apfel  krah-anker  (Hausbau),  ein  eisen 

genannt  wird.   —   Comjtos.:  mûs-,   ptTdc-,  her  mä  gekrümmter  Spitze  od.  Kk 

scliûp-kOtcl    etc.    —    Sprichw. :   du^  schast  FesthaUen  fpon  MauerplaUen  u.  M 

(schalst,  sollst)  iiog  lütjc  kDtcls  schiten.  —  10      kotsen    od.  kodsei,  speien,  hred 

Nil.  kötel;   wnd.  koW\\  uld.  keutel;  mnld.,  brechen,  vomiren  etc.;  —  he  kotM 

mfläm.  kotel,  keut(>I;  hess.  (Vilmar)  kötel,  wer  ût;  —   hê  kotsd  BOk  dV  fao.  • 

köttel,  küttcl,  kittel  t^.  koetel.  ■—  Wohl  Wei-  kotsen ;  nid.,  mnld.,  mfläm.  kidMi, 

terbildung  von  kôt  u.  soviel  als:  Koth-  od.  etc.    Da  dieses  auch  mit  and^n 

Dreck-Ding j   zumal  (cf.  Grimm,  Wb.  15  (cf.  kotzen  in  Grimm,  Wb.)  «wdk 

unter  köthel)   d<ifür  auch  die  Form  quättel  Wort  auch  die  Bedig. :  husten,  râwi^ 

in  der  Bedig .  Kuhfladen  vorkömmt.  hat,  so  ist  es  swetfeüos  ein  SduU 

kSteiln,  a)   Köthels  od.  Dreckklümpchen  vielleicht  mit  kwatsen  eines  Ursprun 

machen  od.  fallen  lassen;  —  dat  schäp  k5-  1.  kôt-slân,  £o^8eA2c^«n;  t.g.sdu 

teld ;  —  b)  (fig.)  in  abgerissenen  Sätzen  reden.  20      2.  kot-slân ,    ein    Knabensptd  m 

1.  kötcr,  Köther,  Köthner,  kleiner  Bauer  Lande,  was  darin  besteht,  dm  die  i 
od.  Betoohner  u.  Besitzer  einer  Kothe  (s.  mit  krummen  Stihken  nach  eisern 
kate)  mit  geringem  Landbesitz  u.  daher  über-  (Klaue  einer  Kuh,  bs.  einem  Bisi 
haupt  ein  Mensch  od.  Mann  von  geringer  knöchel)  schlagen  u.  diesen  in  ew 
Geltung  u.  geringem  Ansehen,  od.  geringer  25  Mitte  ihres  Kreises  befindUckei  la 
Macht  etc.,   woraus  dann  wieder  die  allge-  ben  mikssen. 

meine  Bedtg. :  Geringer,  Kleiner,  Gemeiner  kove,  kleines  Gemach  od.  Gdm.  - 

od.  Machtloser  etc.  hervorging; —  wat  wnlt        dasselbe  wie  Vonweeic,  bz.unserha 
du  kUtcr  (od.  du  lütjc  kölor)  wol?  —  Nd.  1.  krabbe,  krab,  a)  Krebs;  hier 

köter,  kätor;  mnd.  kotor,  koterer,  kotenere;  30  ger  Name  aller  Arten  Krebse,  gliid 
nid.  (provinz.)  katcr,  koter  etc.  gross  od.  l^in  u.  ob  mit  od.  ohne  86 

2.  knter,  Köter  od.  ein  kleiner  Hund,  —  Sprichw. :  wen  dV  anders  niks  is, 
urspr.  aber  (wie  nd.  koter;  mnd.  koter  u.  de  krabbe  ôk  'n  fisk;  —  h)  eis 
koterhund  etc.)  ein  Bauern-Ilund  von  ge-  schwarzbrauner  Rüsselkäfer,  deueê 
meiner  Art  (nach  Dähnert  ein  Bauer-  u.  35  od.  schwarze  Larve  (Éornbokret^ 
Schaf erhund)  od.  richtiger  wohl  „Hund  eines  krebs,  brauner  od.  schwarzer  Kor 
Köthner s  od.  kleinen  Bauern"  u.  so  aucJi  calandra  granaria)  sich  in  das  Kmr^ 
(da  ein  solcher  keinen  grossen  a}igéketteten  bohrt  u.  das  Mehl  auffrisst;  —  c)(i 
Hofliund  halten  kann  u.  braucht)  überhaupt  tragener  Bedtg.  u.  theäs  mit  Bei 
ein  kleinerer  Hund  von  gemeiner  Bace,  wie  40  krabbehi  u.  krabben  etc.),  ein  ï\ei»i 
auch  mnd.  koter  im  Gegensatz  zu  rekel  welches  wie  ein  Krebs  auf  allen  Vit 
(grosser  Hofhund)  steht.  mit  Händen  u.  Füssen  auf  dem  B» 

köter-bûr,  Köther-Bauer,  kleiner  od.  ge-  umkrabbelt  u.  kriecht,   bz.  was  n» 

ringer  Bauer.   —    Nid.    (provinz.)   koter-,  gehen,  sondern  erst  kriechen  kann  i 

keuterboer.  45  krabben  krabbeln  un  kropea  én  all 

kotje  (Dimin.  von  kote),  a)  kleiner  Knö-  foten  hetam)  od.  auch  eine  kleine  h 

diel  od.  kleiner  Oelenkknochtm ,  womit  die  lebluifte  u.  streitsüchtige  Person  ft 

Kinder  (wie  mit  bikkels)  spielen;  —  b)  klei-  regten  lü^en  krabbe,  c/. krabkater«. 

ner  Huf  od.  kleiner  Fuss  eines  mit  Hufen  sowie  auch  ein  widerstrebender  od 

u.  Klauen  bewehrten  Thiercs,  wie  z.  B.  eines  50  haariger  u.  unwilliger  Mensch  (der 

Lammes  od.  Ferkels.  ist,  wie  ein  Krebs,  bz.  sich  wie  ei 

kOtje;  i.  q.  1  kOter  in  der  Bedig.:  Klei-  Hberall  an  festUammt  od.  rückwA 

ner,  Geringer,  Machtloser,  wenig  od.  nichts  wenn  er  voraus  soll) ,  von  dem  wi 

vermögender  Mensch;  —  du  büst  'n  regten  he  is  'n  regten  krabbe,  w&r  niks  i 

kßtjc;   du   kanst  je   niks.   —  Do/tcr  au cA  55  fangen  U. — ^({.  krabbe,  krawwe ;  » 

kOtjebûr  =  kOterbûr.  krab,  krabbe;  ags.  crabba;  aengl 

kfttjen,  in  kleinlicher  Weise,  od.  in  ge-  engl,  crab;  an.,  isl.  krabbi;  nenv., 

ringem    Umfange   Etwas   betreiben,    bz.   so  krabba ;  dän.  krabbe.  —  Davon  w 

handeln  u.  thun,  wie  ein  kleiner,  schwacher,  det  (aus  der  Grdform  kraban  od.  k 

machtloser  u.  nichts  vermögender  Mensch,  60  einem  alid.  crapo) :  ahd.  chrepaso  (< 


IrtlABhE  KRAB  33^  kRABBEN 

i;  mkéL  krebeze,  chrebze,  kre-  mnlâ.  krabbelen  (uDguibas  arare,  rädere; 
»fuiL  krevet,  kreft;  nd.  krcved,  inepte  piDgere,  scribere  sive  exarare);  engl. 
rd;  dühm,  (Schûtee,  11,337)  crawl  (krMeîn,  kriechen  etc.);  an.  kraf^; 
rawet  =  krabet);   nld.  kreeft;        îsl.  krabla;   schwed.  krafla;    norw.  kravla; 

kreft  (auch  Harnisch,  bs.  tho-    5  dân.  krafle ;  nhd.  krabbeln,   krabeln,  krap- 
îtc),  wwxm  afranz.  escrevissc        peln  etc.,  c/.  Orimm,  Wb.  V,  SpaÜe  1911 
Bch);  franz.  ecrevisse;  nprov.        u.  weiter  auch  kribbeln. 
crerîd;  waü.  gravese,  gravase,  krabben,  kratzen,  krauen,   ritzen,  scha- 

lte), während  aus  afranz.  es-  ben,  scharren  etc.;  —  all'  wat  scharp,  spits 
neben  dem  altem  engl,  crcvis,  10  of  rüg  is,  dat  krabd;  —  bê  krabd  sük  de 
JSft/.  unt^krevisse)  auch  wohl  kop;  —  bô  krabdc  (od.  kleide)  sük  ût  fer- 
),kreTit8e  Atfrvor^'n^.  —  krabbe,  lägeDheid  agter  de  ôren;  —  de  katte  bed 
%rd  von  Fick  (III,  50)  ebenso  mi  krabd,  dat  't  blöd  dV  ûtlöpd ;  —  de  bôk- 
etc.  zur  germ.  y  karb  (ker-  stafcn  ûtkrabben ;  —  an  de  müre  krabben ; 
en)  gestellt,  wonach  dann  die  15  -^  de  müre  ofkrabbcn;  —  de  fûligheid  dV 
Krebse  urspr.  entweder  als  ofkrabben;  —  he  krabd  (scharrt,  gräbt  mit 
e  od.  Kerfe  (me  die  Insec-  den  Händen,  bz.  den  Nägeln  etc.)  sük  'n 
EitZ'  od.  Kratzthiere  {cf.  gat  in  de  ßrde;  —  ho  krabd  (scharrt,  wühlt 
gefasst  sind.  etc.)  de  kertuffels  in  de  erde;   —  he  krabd 

krab ,  eine  kleine  Hacke  od.  20  d'r  sand  afer ;  —  bê  krabd  in  't  strô  herum ; 

Winkel  gebogenen  Zinken  zum        —  he  bekrabd   sük  d'r  mit  od.  in ;  —  he 

L  Lockern  des  Erdreichs.    Zu        krabd  (scharrt,  begräbt,  wühlt  etc.)   sük  in 

't  strô,   od.  in  't  bedde;  —  he  krabd  sük 
i,gt)LT9X^f\^  Krabbelei,  Kratze-        d'r  wer  ût;   —  hô   krabde   sük  gau   ût  't 
ïrabbel,  Gekratzel,  Gekrieche  etc.  26  bedde;  -—  ho  krabd  (rafft)  sük  up;  —  he 
Ikner,  der  worauf  herum-kr ab-        krabd  (scJuirrt,  schrappt,  rafft  etc.)  föl  geld 
i-kriecht.  tosamen;  —    he  krabd   (rafft,  reisst  etc.)  *t 

Iterativ  von  krabben),  krabbeln,  all'  na  sük ;  —  he  krabd  (schreibt,  ritzt  mit 
mein,  kritzeln,  ritzein,  bz.  die  dem  Griffel  od.  der  Feder,  bz.  schreibt 
nden,  ritzenden  u.  haken-  80  schlecht,  kritzelt,  kleckst  etc.)  dar  wat  hen 
»  Spitzen  (Nägeln,  Klauen  etc.)  (od.  toregt) ,  wat  hast  gen  minsk  läsen  kan 
Extremitäten  wiederholt  tastend  etc.  —  Bezüglich  der  Redensart:  ho  hed 
H  Etwas  herumbewegen,  od.  da-  d'r  wat  mit  to  krabben,  dat  h6  de  budel  in 
mf  Etwas  herumkriechen  etc.,  ürder  hold,  od.  he  hed  d'r  wat  mit  to  krab- 
II  zugleich  vom  häufigen  u.  wie-  36  ben  had,  dat  he  't  kl&r  krêg  (vergl.  auch 
wegen  des  betr.  Gliedes  auch  Dann  eil,  pag.  168  unter  rack'n,  kratzen, 
ies  Gewoge  (cf.  auch  kribbeln)  reinigen  etc)  sei  noch  bemerkt,  dass  krab- 
be krabbeld  (kratzelt,  krauelt,  ben  hier  meiner  Ansicht  nach  nicht  gerade 
h  wiederholt)  sük  up  de  kop ;  die Bedtg. :  thun,  arbeiten  od.  beschäf- 
»eld  (kratzeÜ  etc.,  kratzt  wie-  40  tigt  sein  etc.,  sondern  zunächst  die  von: 
gesetzt,  wodurch  zugleich  auch  reinigen  od.  abkratzen,  schaben 
»  Geräusch  entsteht)  dar  an  de  etc.  (abschaben,  glätten,  hobeln  etc. 
^WÎB  'n  mûs  of  'n  lütjed  kind ;  u.  so  auch  putzen,  blank  machen)  hat,  wo- 
bdd  (kratzeilt  u.  kriechelt  od.  bei  noch  bemerkt  sei,  dass  wir  schummeln 
fi  Verbindung  mit  einem  jucken-  45  (reinigen,  säubern  etc.)  auch  reflex.  in  der 
mi  al  so  wat  in  de  nak  herum ;  Bedtg. :  sich  anstrengen,  beeifern,  wehren, 
,  wat  dat  för  'n  der  is;  —  de  stark  bemühen  (ho  schummeld  sük  dV  tä- 
krabbeln  up  de  däle  (od.  in  't  gen;  —  du  must  dt  d'r  tagen  schummeln 
Bram;  —  de  mûsen  krabbeln  [od.  sctten,  wércn  etc.],  dat  du  klär  worst 
d  rascheln  od,  bewegen  sich  50  etc.)  gebrauchen  u.  aass  auch  Danneil 
raschelnd)  in  't  strô  herum ;  —  an  der  obigen  Stelle  ja  gerade  krabben  in 
an  krupt  d&r  in  't  sand  herum  ?  der  Redensart :  „ick  hoff  so  väöl  to  krabben 
r  nughamels ;  —  ho  krabbelde  hat''  mit  rakken  (kratzen,  reinigen  etc.)  für 
wer  ût  (z.  B.  aus  einem  Loch  syn.  erklärt.  —  Nd.,  nld.,  mnld.  krabben 
•tiefem  er  mit  Händen  u.  Füs-  56  (scalpere,  scabcre,  rädere,  arare,  fodere,  la- 
die  Kante  anklammerte  u.  so  cerare  unguibus) ;  wfries,  kracbjen ;  an.  krafsa, 
klomm  u.  atts  dem  Loche  etc.  krapsa  (nach  Fick  einem  ahd.  chrapisôn 
;  —  hô  krabbeld  sük  gau  wer  entsprechend) ;  norw.  krafsa,  kravsa ;  schwed. 
VÜ.  krabbeln,  krawweln;  mnd.  kralsa  (kratzen,  scharren)  u.  daneben  auch 
Mein,  herumkriecJ^en  etc.) ;  nld.,  60  norw.  krabba  (krabbeln ;  grappsen,  raffen  etc.) ; 


ERA6BËN-PL0G  336  KEACBT  KRAFt 

achtoed.  krabba  (krabbehf,  knebeln  etc.) ;  nhd..  Aufkratzen  od.  Axtfreiuen  u.  Äußod 
ofßerd.  krähen  (krabbeln  etc.)  und  kräbeii  Erdreichs,  bs.  zum  Änscharren  h.  ^ 
(kratzen,  krauen).  —  Zunächnt  mit  krabbe  der  Kartqffeln  u.  sonatiger  GemtMf^ 
ti.  karfcii  von  einer  germ.  y  karJ),  krab  —  d)  Person  die  kratzt  u.  riU,  :. 
(kratzen,  ritzen  etc.)^  di*'  aber  nach  schrab-  5  den  Nägeln ;  —  da  Ifl^e  knbber » 
bell  (ir/.'  dies  auch  schon  unter  kurfen  er-  kattc  etc.;  —  e)  Person  diekraiziu. 
wähnt)  auf  eine  idy.  y  skiiq)  od.  skarbb  =  Scharrer,  Geiziger,  filziger  Um 
(alH  Erwiderung  von  skar)  zurûckgelU.  Falls  —  f)  Einer  der  Ritze  od,  Stricke  ok 
nicht  aus  dem  Deutschen  entlehnt ,  würde  auf  dem  Eise  od.  dem  Papier  mc 
sich  daher  auch  lit.  (Schleicher,  Chrest.,  10  schleclUer  Schlittschuhläufer,  einu 
:iJ())  krib/dii,  krcb/dCi  (kribbeln,  krabbeln,  Sdireiber,  ein  Kräzder  etc. 
Wimmeln)  u.  krap/tau  (kratzen)  mit  unscrm  krabbî^,   kratzig,  streit-  h.  Mni 

krabbon  etc.  hiezu  stellen  lassen.  widerharig,  widerstd^end  etc.,  cf.  b 

krubben-plô^.    Wörtl:  ein  Krabben-  krab-kater  od.  krab-katte,  Kra 

od.  Krebsen-  J'f  lug,  bz.  ein  mit  Kreb-  15  od.  Kratz- Katze,  hauptsächUA  dt 
sen  bcsjninntcr  u.  von  Krebsen  gesogener  wort  auf  kratzende  Kinder  od.  l 
Pflug,  od.  auch  (cf.  plog  in  der  Bedtg.:  angewandt.  —  Kinderreim : krMik 
(iespann,  Koppel,  \  erbindung.  Hotte  etc.):  ia  't  watcr,  wul  fiakon  fangen,  blêf 
ein  K r abbe n  -  od.  Krebsen -Gespann,        bebangcn . 

bz.  ein  Gespann  od.  eine  Genossen-  20  krabsel;  i.  q.  schrabsel  oä. 8chl£ 
Schaft  etc.  von  Krebsen.  DaJicr  (von  lieh  das  mit  einem  krabber  od. 
der  ]V€senheit  u.  dem  Gebahr en  der  Krebse  scharfen  Etwas  (Nagel  od.  Gerâtk 
abgeleit)  jig.:  a)  (masc.)  ein  Etwas  (Ding,  kratzte  (rasura)  od.  Abgeschra^ 
Gegenstand^  Sache  de.)  womit  wan  niclU  schabsei  etc.),  bz.  der  Abfidl  der  < 
vorwärts  kommen  kann,  od.  was  nicht  vor-  25  beim  Kratzen  entsteht,  wie  nhi 
wärt s  geht,  weil  Krebse  daxH/r  gespannt  sind;        Krätze,  Kretze,  cf.  Grimm,  Wb. 

—  dat  is  je  'n  krabboiiplô^^  de  budel  wil  je  seq.  Kratze  u.  Krätze  8uh2. 
nidi  iV»rgels;  —  1>)  (neutr.) ,  eine  Vcreini-  kracht,  kraft  (Plur.  krachten  < 
gung  od.  linite  etc.  ron  Menschen  die,  wie  od.  kr ofian),  Kraft,  Vermiigen, Star 
ein  Krebsen  -  GesfHmn,  entweder  langsam  30  Gewalt  etc.;  —  de  kracht  is  d'r  i 
kriechen  u.  nicht  vorwärts  kommen  u.  wol-  sitt  gin  kracht  (od.  kraft)  achter 
len,  od.  bald  vorwärts  u.  bald  rückwärts  ge-  fiillc  krachten ;  —  sin  krefteii  he 
hcn,  bz.  nach  verschiedenen  Seiten  hinziehen  ferlaton.  —  Nd.,  wnd.  kracht,  k 
u.  zerren,  nicht  nach  einem  u.  demselben  kracht;  mnld.  kracht,  kraft;  afrii 
Ziel  hinstreben  etc.,  od.  die,  wie  die  Krebse,  35  krcft;  S€Ul.  kraft;  wang.  kräft; 
retogradc  lieicegungcn  machen  u.  mit  dem  ags.  cräft  od.  craeft;  aengl.  cn 
Zeitgeist  nicht  fortgelien,  Reaetionäre,  Duck-  craft ;  an.  kraptr  ti.  krapti ;  woi 
mäuser  u.  Finsterlinge  etc.  sind;  —  mit  dat  schwed.  kraft;  ahd.  craft,  kral 
krabb(>iiplôg  kaii  iiian  je  uich  frtrgcls  kamon;        chraplit,  khraft,  craf,  chraf;  mhd. 

—  mit  dat  krabbcnplûg  fau  folk  ^il  'k  niks  40  Bemerkt  sei  zunûcîut,  tkiss  das 
to  don  hebben,  de  willen  altld  rüggels;  —  oth  craeft  neben  vis,  robiir,  potei 
(•)  Vereinigung  od.  Knäuel  von  Krebsen  als  tas  otc.  auch  in  der  Bedtg. :  ars, 
Bild  einer  sich  wirr  durcheinander  betoegen-  otc.  gebraucht  wur<h  u.  dass  I 
den  u.  durcheinander  wirbelnden  Masse  u.  engl,  craft  die  w»  dem  deutsch 
so  fig.  auch  einer  wirren  i*.  verwirrten  Saclic  45  abweichende  Bedtg.:  Kunst,  Fe 
H.  Angelegenheit  od.  grossen  Verwirrung  Geschicklichkeit,  List  e 
überhaupt:  —  dat  krabbeuiilog  sitt  je  alF  als  auch  die  von:  Handwerk, 
dör  'n  ander  hünd^ir;  —  dat  is  so  'n  krab-  etc.  hat,  während  wieder  andei 
benplôg,  dat  't  hol  nOt  wer  ut  'n  ander  to  Wort  kraft  im  as.  u.  ahd.  aus  il 
kr  Igen  is.  bO  Vermögen,  Stärke  etc.  auch 

krabber,  Kratzer,  bz.  Kratz-Bing  u.  Kratz-        He  eresmacht,  Mannsch  af\ 
Wesen.    Daher:  a)   Nagel  od.  Kralle   von        Menge,  Fülle  etc.  überging, 
Mensch  n.  Thicr;  —   ik   mut  di  din  lütjo        dtgn.  sich  indessen   später  wied 
krabbcrä  bold  inson  wat  ofsiuden,  so  worden        luiben. 

wat  to  lank;  —  b)  Kratz  Werkzeug,  bz.  eiscr-  55  Fick  (cf.  III,  49)  meint,  dass 
lies  Geräth  womit  man  Mauern,  M'ändc,  kral'ti  eigentlich  Zusammen: 
Bäume  etc.  abkratzt  u.  reinigt  od.  iJing  u.  Anspannung  bedeutet  u.  stel 
Vorrichtung t  worauf  man  die  Sohlen  des  mit  nhd.  Krampf,  Krampe,  k 
Schuhwerks  abkratzt;  —  c)  eine  Hacke  od.  etc.  (cf.  kram  etc.  u.  krimpen)  ru  i 
Karst  mit  kleineren  u.  grösseren  Zinken  zum  60  y  krap,  kramp  (zusammenzieheuj 


B^GHT  KRAFT  337  EBAEFEN 

I  Uap,  klamp  fc/.  klap,  klap-  fasst  etc.)  bestand  u.  wenn  man  nun  ver- 
,  kUmpe,  kiampen  etc.)  ver-  gleicJit^  wie  klemme  aus  dei'Bedtg.:  Klemm- 
l  LeUterem  wieder  auf  lit.  Eigenschaft  (cf.  klemme  sub  b)  in  die 
;ld>ti  (mit  den  Armen  umfas-  von :  Klemm- Vermögen  etc,  u.  weiter 
n,  61  u.  II,  352  unter  glab)  5  die  von:  Kraft,  Macht,  zwingende 
essen  Thema g\ub mit slav,  (II,  Macht  etc.  überging,  so  ist  es  auch  eben" 
imb  eins  sein  kann  u.  jeden-  sogut  denkbar,  dass  von  einem  agerm.  kra- 
uet/ u,  begrifflich  zu  slav.  (II,  fan  (cf.  magt  von  magan)  od.  kraQan  (grei- 
•eifen,  fassen,  umfassen  etc.)  fen  od.  Gr^  machen)  auch  ein  Subst.  kraft 
rt  nun  aber  lett.  griba  (Wille,  10  (Thema  krafti)  entstand,  was  ähnlich  wie 
)  mit  lit,  greöbiu,  grëbti  (er-  klemme  zunächst  „einen  Zustand  od.  eine 
I.  lett.  grftJbja,  gräbt  (greifen  Eigenschaft  wo  Jemand  od.  Etwas 
rab,  bz.  skr.  grabb,  idg.  garbh,       packt  od.  greift  u.  fasst  etc.  u.  eines 

fassen,  umfassen  etc.  (wozu  Dinges  mächtig  wird,  bz.  wo  Jemand  od. 
gripen  auch  kalf,  nebst  lat,  15  Etwas  bereits  gegriffen  u.  gepackt  od. 
U),  so  dürfte  das  ags.  crafjan  gefasst  haV  bezeichnete  u.  dann  hieraus 
\geny  fordern  etc.,  cf.H.Leo,  die  von:  Macht  od.  Vermögen  sowohl, 
braven,  engl,  crave,  an.  krefja,        als  auch  die  von :   Kunst,   Kenntnisse 

dân.  kraeve,  schwed,  kräija  Wissenschaft  (als  das  geistig  Gegrif- 
\  islf  an.  kndfa,  schwed.  kraf,  20  fene  u.  Gefasste)  etc.  hervorging.  Für  einen 
crar  (Forderung ,  Verlangen  urspr.  Stamm  kraf /ür  krafti,  bz.  für  einen 
eh  mit  dem  obigen  lett.  griba  Zusammenivang  des  Subst.  Kraft  mit  ags. 
igen  etc.)  zu  diesem  idg.  garbb,  crafjau,  an.  krefja,  isl.  krafa  (erlangen,  od. 
\  u.  langen  wonach  etc.)  zu  greifen  wonach)  od.  einem  alten  krafan  (grei- 
%ach  das  für  kraf-jan  etc.  auf-  25  fen,  fassen,  halten  etc.)  spricht  auch  wolU 
rm.  Thema  kraf  mit  idg.  garbh  das  an.,  isl.  kraefr  (fortis,  robiistus)  =  norw. 
Da  nun  aber  im  germ.  das  kracv,  was  (cf.  H.  Leo,  40  unter  crafan) 
•  Begel  dem  urspr.  Thema  ent-  möglicherweise  für  kroefr  od.  krôfr  (cf.  an. 
I  wohl  anzunehmen,  dass  (cf.  klaek,  kloek  =  klôk,  bz.  klôkr  in  Zusam- 
)pen,  grabbeln  etc.  von  gripen)  30  mensetzungen)  steht  u.  dann  aus  einem  Prä- 
gripan  auch  ein  germ.  Verb.  ter.  krôf  von  krafa  hervorging. 
tch  kripan,  kriphan  etc.),  kraf,  kracht-dad,   Kraftthat,  Machtthat,  kräf- 

mit  derselben  Bedtg,  wie  gri-        tige,  mächtige  That,  Heldenthat  etc. ;  —  dör 
k  dass  von  dessen  Präter.  kraf        sin  krachtdadcn  is  de  slagt  wunnen. 
.ph,  krapf,  chraph  etc.)  in  der  85      kracht-dâdîg,  kraftthätig,  Kraft  u.  Macht 

d.  es)  griff  etc.  eben  das  ags.        zeigend  u.  ausübetid,  mächtig,  gewaltig  etc., 
er  Cfrdbdtg.:  Griff  machen        bz.  mit  Kraft,  Macht  od.  Energie  etc.  han- 

u.  langen  wonach  (bz.  die  delnd  u.  wirkend,  sehr  thatkräftig  od.  ener- 
nd  nach  Etwas  ausstrecken,  gisch  etc.;  —  'n  krachtdâdigcn  kercl  (od. 
mgen  u.  zu  bekommen,  Etwas  40  wind  etc.);  —  dat  weid  (od.  störmd)  gans 
^  wollen.  Etwas  verlangen        krachtdädig. 

l  begehren  etc.)  weitergebildet  krachtelos,  kracht-log,  kräftelos,  kraftlos. 

nun  aber  ne6en  kraQ an  auch  kTfkchten,kräften, stärken  etc.    Davon  Com- 

Verb.  krafan  (kruof,  krôf)  mit       pos.:{eTkTdkchten  (verkraften,  verstärken  etc.); 
Griff  machen,   od.  greifen  etc.  46  —  uutkrachten  (entkräften  etc.) ;  —  bekrach- 
»en  kann,  ist  klar,  sowie  auch,        ten  (bekräften,  bestärken,  bekräftigen  etc.). 
rgleich  unsers  kräfd  od.  kräft  krachtig,  kräftig,  mächtig,  stark  etc.,  bz. 

e.  karfd  od.  karft  (gekerbt)  von        Kraft  u.  macht  etc.  habend  u.  besitzend  etc. 
U  von  einem  ags.  crafan  als  krachtigen,   kräftigen,   stärken   etc.;   — 

f.  Leo,  pag.  40,  der  für  craf-  50  dat  krachiigd  hum.  —  cf.  bekrachtigen  (be- 
Hn  Primitiv   crafan  [arripere]        kräftigen,  bestärken  etc.). 

■aCJan  zunäcJist  mit:  er  zw  in-  kracht-losigheit,  Kraftlosigkeit. 

h  reissen  übersetzt,  während  kracht-vvôi*d,  Kraft-,  Machtwort  etc.;  ■— 

[Kraft,  Kunst,    Wissenschaft        'n  krachtwort  spräken. 
itg.:   Fähigkeit   des   An-  hh      krftfd  od.  kraft,  gekerbt  etc.;  s.  kräfen. 
n  s  etc.  zu  Grunde  legt),  auch  kräfe  od.  kräve,  Kerbe,  Kerb,  Einschnitt, 

ftft  od.  crâft  (als  3.  Pers.  praes.,        Vertiefung,  Falte,  Runzel  etc. ;  —  'n  kräfe 
dum  =  ge-craft  od.   ge-kräft        in  't  holt;  —  kräfen  in  de  hdd  etc.   —   cf. 
g.:  packet,  greifet,  fasst,  hält       karfe  u.  schräfc. 
gegriffen,  gepackt,  ge-  CO      kräfen,  kerben,  einschneiden,  ritzen,  Ein- 

BkMt  Koolmaa.    WOrterbaoh.    II.  22 


KÏIAFT  tt8  KRAIEir  KBEIEV 

schnitte  u.    Vertiefungen  machen  etc.;  cf.       krwel  (mtUkig,  siarls,  kri^lig);  iiwi.(t 

karfen.  u.  JJ.)  kregel,  krighel ;  nld.  kregd,  ki 

kraft,  s.  krackt.  kriegel;  mnld.  kryghd  (pertioax,  obitin 

krag-bunk,  s.  kragebunkc.  praefractos,  darae  cenricis) ;  mßäm.  kr 

krage,    Kragen;    —    a)    Hals,    Gurgel,  5  (dasselbe);  ahd,  kregil,  bz,  cregil,  ehr 
Schlund;  —  't  mut  alP  dör  de  krage  in  de        gregil  in  widarcregil  etc.  (obsünatui); 
mage;  —  b)  Ilals^  Genick  ^  Nacken;  —  ho        (M.  Lex  er)  kriege,  kriegel  (widentrd 

fot  hum  bl  de  krage  un  smêt  hiiin  buten  de  störrig,  streitbar),  —Dass  dieses  WoHü 

döre ;  —  ik  kreg  liiim  bt  de  krage  un  walkde  Bedtg, :  pertinaz,  obstinatos  etc.,  hi.  « 

hum  dügtig  dör ;  —  c)  ein  Etwas,  was  man  10  strebend  etc.  ebekso  wie  nüuL  kriegie, 

vm  den  llalft  legt  od.  trägt ,   bs.   eine  Ein-  gisch  u.  kriec,  bz,  krieg  (widerstrdkâi^ 

fasHung  u.  Bekleidung  des  Halses   (collare),  dersetzlich,   kriegerisch,   cf,   Schmtl 

sei  €8  lose  für  sich  od.  auf  ein  Kleidungs-  zweite  Aufl.    von    Frommann,  J,  1 

stück  aufgenäht;   —    du  must  mi  'n  krage  von  krieg   (das  Streben  nach  u.  g^en 

umdon;  —  Compos.:  spitsenkrage ;  —  rok-,  15  was,  Widerstreben  etc.,  cf.  krig)  tpnterf 

liemds-krage  etc.;  —   d)  der  einfassende  u,  det  ist  bz.  zu  krigen  (kr^g,  lägen)  m 

vorstehend  Hand  od.  der  Eandbesatz  eines  urspr,   Bedtg.  gwört,   ist  klar  u.  hat 

liohrs  od.  einer  Pumpe  etc. ;  —  up  dat  r8r  kriegel,   kryghel   urspr.  einen  ZutUni 

mut  'n  iiêcn  krage  CFtontocA«^  upsettd  wor-  Widerstreben    od.    Widerstsut 

den,  de  oldc  is  dörfräten.   —   Nd.  kragen;  20  Widersetzlichkeit,  bz.  des  wk  Â 

mnd. krage ; nld. kraag ; mnld., mflâm. kraeghe  richtens  u.   A ufb äumens  (gegen 

od.  craeglie ;  wfries.  kreage ;  engl,  crag ;  sdwtt.  was)  bezeichnet,  woraus  sich  dann  (im 

(Jamieson)  crag,  crage,  craig  (wie  sab  a  ist  die  Form  kregel  jetzt  auch  die  gen 

n.  b);  isl.  kragi;  norw.,  schwed.  krage;  dän.  lichste)  die  Bedtgn.:  hartnäckig,  mmad 

kravo  (Kragen,  Halskragen);  ahd,  chrago;  26  big^  unbeugsam,  trotzig,  ungdteugt  u, gt 

amhd.  chrage;  mhd.  krage  (Hals,  Schlund).  aufgerichtet,  stolZj  kiihn,  mutk^,fest,h 

—  Wahrscheinlich   mit  lat.  gurges   u.  dfid.  voll,   kräftig  etc.  weiter  fcrigdmdd  )n 

quoroa  (Kehle,  Schlund)  etc.   zu  einem  igd,  Vergl.  Weiteres  uiúer  kng  «.  kngea  iL 

Thema  garg,  grag  =  «Ar.  garj    (cf  B  opp,  das  folgende  : 

Gloss.  comp.,  113,  erste  Spalte)  als  Erwei-  80      krägel-,  kregelkop,   Sieifkopf,  TnU 

terung  der  y  gar  (cf.  käle),  od.  (cf.  Fick,  etc.,  bz.  ein  steifköpfiger,  trotziger,  vié 

I,  503)  zu  garg  als  Verkürzung  von  gargar  samer,  stolzer,  widerhariger  u.  leidit  fs 

als  Intctisii\  von  gar,  falls  es  nicht  etwa  mit  ter,  streitsüchtiger  Mensch;  —  hé»% 

krigen,  bz.  mJid.  krieg  u.  afries.  kriga  (Ver-  regten  lü^jcn  krAgelkop.    wir  man  nun 

drv.hung,  Verrenkung?,  s.  unter  krigen  am  35  anfangen  kan   un  de  guk  de  kop  spit 

Schlüsse)  zu  derselben  y  gargh,  gragh,  grangh  wen  hum  wat  nét  na  't  sin  is. 

(drehen  etc.  od.  krümmen  beugen-etc.)  gehört,  kraie,krai,lureie,krei,A>âA«.~iS^ 

da  der  Hals  auch  als  ein  sich  biegendes  dn  krai  hakd  de  andere  gen  ôgenftt;  — 

u.  drehendes,  od.  als  ein  biegsames,  tiden  wonlcn   aJle   dagen  Blechtcr,*  ift 

gelenkiges  Etwas  gefasst  sein  kann.  40  kreic,  as  Besag  dat  de  galge  ofbrakenv 

kragen-Donke,  kragbniik,   Halsknochen,  —  he  wêt  d'r  nët  so  f91  um,  asdekrd 

Schlüsselbein y  Genick;  —    he   lied  sük  de  de  söndag.  —   Nd.  kraie,  kreie;  mnd. 

krAgbunk  ofstüdt.  krae,  kr^c,  kreie,  kreige ;  Nk2.kraai,li 

krägel,  kregel,   trotzig,  stolz,  kühn,  mu-  mnld.  kraeye;   wfries.  krie;  as.  krfte; 

thig,    ungebeugt,    kraftvoll ,    kräftig ,   stark,  45  cr&ve ;  aengl.  crâwe,  crôwe ;  engl  crow 

frisch  (körperlich  u.  geistig),   lebhaft,  mun-  lect.) ,   craw,    cra,   crag;   an.  krftka;  i 

ter,  gesund  etc.;  —   he  löpd  d'r  nog  not  so  kraaka;   schwed.  kr&ka;   dän.  krage; 

krägel  licn ,   as  'n  junge  kercl  in  sin  beste  chräa,  cräa,  cril^a,  kri^a,  chrlja,  ciiwa 

jaren ;  —  'n  krägeln  (gerader  starker  kräf-  chrâ ;  mhd.  krâ,  kraeje,  krêge,  kreige,  1 

tiger)  bôm ;  —  dat  körn  stoid  alF  so  krägel  50  —  An.  kräka  gehört  wohl  mit  lat.  gra 

un  lik  up  as  't  man  kan ;  —  he  was  so  krä-  u.  gracillare  zu   der  aus  gar   (sonan 

gel  (frisch  u.  munter  etc.)  as  'n  fisk ;  —  he  kraien)   erweiterten   Stammjorm  grak 

hed   all'   sülkc   krägelc   (kräftige,   gesunde,  hen,  krächzen  etc.),  während  kraie,  bt. 

frische  etc.)  kinder,  dat  'n  lüst  is  um  so  to  chrâja  etc.    direct  von  kraien  abgdeiti 

sên;  —   liê  is  nu  wör  nët  so  kragel  un  gc-  55      kraien,  kreien  od.  kraHea,  krayei, 

suiid  (od.  he  sügt  nu  wer  nët  so  krägel  un  hen  (speciell  vom  Hahn ;  TtrHschen,  la 

gesund  iit),  as  frögt  r  fVir  sin  kraiikheid.  —  scharf  schreien  u.  lacficn  (von  Säugfi 

Sprichw. :   büter  hktjed  un  krägel,   den  grOt  od.  kleinen  Kindern,  jungen  Mäâchen  « 

un  'n  flägel.  —  A''f/.  kregel ;  hess.  (Vilmar)  laut  sprecl^n,  prahlen   etc.;   —  S^^ 

kregel,  krêl  (kräftig,  frisch,  munter);  wfries.  CO  dar  kraid  g(^n  huud    (recL  Huhn?)  of 


BAlKB  SREIEB  3S0  KRAKELN 

Sdeo  liAii48,  dâr  kreid  gên  grachcl,  kragel,  kragell,  kregell,  gregell,  gra- 
uen, kreien;  mnd.  krcieD,  göl,  gragôl,  grakölctc.  s.  in  Grimm  (Wb. 
i;  «Ud.  kraagen ;  mnld.,mfiäm,  V,  1978)  unter  krakocl.    —   Es   ist  walir- 

kriôe ;  wang.  krô :  as.  krâan  scheinl.  ein  and.  od.  anld.  Wort  u.  vielleicht 

if  Krähen  im  Campos.  ha-    5  aus  der  vollen  Form  krakelie  (Krackelei, 

üianâ  von  M.  Heyne);  ags.  Krachelei)  gekürzt,   wobei  der  früher  auf 

n;  aengL  (Stratmann)  crä-  der  Endung  ie  (ei)  liegende  Ton  leiclU  auf 

*w;  aha,  chré^aD,  khrâjan,  crä-  das  e  in  é\,  hz.  mnd.  ele  übergehen  konnte. 

Tâîeii,  kr&hen;   amhd,  crâjcn,  Vergleicht  man  nämlich  kakele  ti.   gckakcl 

Tacjen ;  md.  kréwen.  —  Nach  10  zu  kakeln,  bz.  kakele  u.  gekäkel  zu  käkoln 

S  u.  III,  43)  mit  aJid.  chrâja  u.  dass  das  mnd.  (Seh.  u.  L.)  krakele  od. 

) ,  sowie  ksiav.  graj« ,  grajatl  krakele  auch  vom  Geschrei  u.  Lärm  der  Vögd 

ng   (Lied,  Rede);  lit.  groju,  gebraucht  wird,  so  ist  es  zweifellos  einer- 

%  schmähen)  etc,  von  der  y  seits,  dass  es  auch  ein  mit  krakeln  u.  kra- 

c),  s.  unter  klagen.                   15  ken  zusammenhängendes  and.  od.  anld.  kra- 

ier,  Kräher,  Schreier  etc.;  —  kelie  gegeben   haben  wird  u.   andererseits, 

ten  lûtjen  kreier.  dass  auch  krakôl  u.  krakôlen  sich  begrifflich 

rejte.  zu  nahe  mit  krakeln  (s.  d.)  berührt,  als  dass 

JTÂk,  Krach,  krachendes  Ge-  es  damit  nicht  auch  formell  zusammenhän- 

'  t  hed  kr&k  segd;  pass  up,  20  gen  soUtCj^ 

—  Nid.  kraak ;  mnld.  crac,  krakele,  Krachelei,  gelindes  od.  anhalten- 

^fira«>r, strepitus) ;  ahd.  chrac;  des  Krachen  u.  Kiiafren  etc.;  cf.  krakeln, 

m  (Riss,  Sprung,  Scharte;  Ge-  krakêlen,  krakclen,  laut  schreien,  lärmen, 

\f  z.  B.  vom  ScJiaU  der  Po-  lärmend  streiten  u.  zanken  etc.;  —  de  blik- 

uammenstoss  im  Turnier,  vom  25  semse  junge   krakôld   de  héle   dag  an   un 

Glases  od.  einer  Lanze  etc.,  m&kd  niks  as  êmer  spectakel  un  ferdrêt ;  — 

des  Feuers,  vom  Krachen  od.  sê  krakêlen  mit  'n  ander. 

^  des  Donners,  Donnerkrach  krakeier,   Krakeler,   Schreier,   Lärmer, 

ak;  engl,  crack.     Davon  aal.  Spektakelmacher,  streitsüchtiger  Mensch,  Zän- 

:nc  u.  craquer.  —  Mit  klak,  30  ker  etc. ;  —  he  is  'n  regten  lü^en  krakeler. 

mkd.  klac  u.  klakken  von  der-  krakêlerê,  Krakelerei,  das  Treiben  eines 

od.  grag,  als  Bezeichnung  ir-  Krakelers. 

*nbestimmten   Geräusches    od.  krakêlerîg,  krakêlîg,  krakélerig,  zänkisch, 

fh  dieserhalb  das  auch  dazu  streitsüchtig  etc.    —    Nid.  krakeelig,  krak- 

ir.  greg  (gackern  etc.)  etc. ;  an.  35  keelig. 

n,  klagen  etc.) ;  skr.  garj,  gar-  krakeling ,    krakling ,     hart    gcbackcne 

strepere,  crepare  etc.) ;  zend.  Brctzel  od.  Kringel,  so  benannt,  weil  sie  im 

etcj  etc.  u.  weiter  das  f 61-  Zerbeissen  krachen,  bz.  mit  einnn  Krach 

itc.,  sowie  krakeln,  kraken  etc.  zerbrechen.  —  Nid.  kraakeling;   mnld.  cra- 

krik  tn  gekrake,  ffekrak,  Ge-  40  kelinc,  kraeckeling;    wfäl.  kräkcling;    da- 

vrre,  hz,  anhaUendes  Krachen  von :  franz.  craquelin  etc. ,    cf.  in  Grim m 

auch  in  der  Bedtg.:  Geklage,  (Wb.)  Krachelchen. 

Idue,  Gewimmer,  Geschrei  etc.  krakel - maker,   Krakel-,  Lärm-,   Zank- 

angem  od.  kreisenden  Frauen,  Macher. 

^eJwachen   Personen,   bz.   von  45  krakeln  (verkleinertes  kraken),  krachein, 

'äugUngen)  gebrauchen,   sowie  bz.  gelinde  od.  leicfU  krachen  od.  knarren, 

m  Zustand,  bz,  dem  anJmltenden  mit  gelinder  knarrender  od.   krähender    u. 

wacher  Personen,    cf.  kraken.  kreischender  Stimme  schreien,  gackern  etc.; 

"akeel,  wüstes  Geschrei,  Lärm  —  dat  kind  fangd  so  'n  bitje  an  to  krakeln ; 

linder  maken  so  'n  krakôl ;  —  50  —  hê  krakcld  d'r  al  tilgen  an ;  —  de  hüner 

krakel  maken,  bz.  anfangen;  krakeln.  —  Nd.  (Br.  Wb.,  Schambach, 

Zwist,   Zank,   Streit,   Hader  Dann  eil  etc.)  krakeln,   krakeln,   krakeln 

(habt  ihr)  al  wer  krakel  mit  (freq.  krachen  u.  knarren;  krächzen,   krä- 

i'  j'  den  hol  gen  fräe  mer  mit  hen,  schreien  od.  gackern  etc.  wie  die  Doh- 

en  ?  —  Nd.,  nid.,  wfries.  kra-  55  len,  Hühner  etc. ;  unverständliche  Laute  ma- 

krackecl   (litigium,  rixa,  alter-  chen  od.  lallen  wie  kleine  Kinder ;  unzufrie- 

ersia,  calumnia);  »/iiui.  krakele  den  murren  u.   widersprechen,  zänkeln  u. 

Smi;   lauter  Zank   u.  Streit);  streitein,    bz.    in  gelinder  Weise  zanken  u. 

sdiwed.  krükel.    Weitere  ober-  hadern  etc.) ;  mnd.  krakclen  (lautes  Geschrei 
andere  Formen  als:  krachôl,  CO  erheben,  gackern);  engl,  crackle,  knackern, 

22* 


KRAKEN  S40  irftAinng 

knastern,  knistern,  kniüernj  krachen,  mit       sen  nicht  hücfft  ist;  während  an  dit 

krachendem    Tone   platzen   etc.);    schwed.  meü  u,  begrifflieh  entspredtenda  a 

kräckla  (zanken,  umeitig  u.  mürrisch  ta-  cetan,  bs.  ereftcetan,  cearcctan  (stridi 

dein  etc.);   nhd.,   oberd.   etc.   (cf.  Grimm,  citare)  bestand. 

Wb.)  krachein,  krächcln,  krackein,  kräckcln,  5      1.  krakke,  a)  altes  schwaches  ahget 

krä<;cln,  kragein,  kro^eln,  krakeln, krakeln  etc.  Pferd;  —   he  hed  so  'n  p&r  ol^  1 
kraken  (krake,  kräkst,  krakd   od.  kr&kt        för  de  wagen,  dat  sä  hum  dV  hast : 

etc. ;  —    kräkde  od.  kräktc  statt  älteren  u.  fallen ;  —   b)  altes  baufäUiges  Haui 

urspr.  krok,  wie  wôk  von  waken;  —  is  od.  aüer  elender  schwacher  abgéUUtr . 

hed krukd od. krikt) ;  —  a) krachen,  knacken,  10  Stümper.     —    Nd.    (Schambaeh) 

knarren  etc.;   't  krakd  all'   wat  d'r  is;  —  (schlechtes,   abgetriebencH  u.  audi  | 

dat  helc  hiis  hrâkdc  d'r  fan,  so  dönnerd  't;  starkknochiges  Fferd),  (Br.  Wh.üt.} 

—  de  (lörc  krakd  (knarrt  od.  kreischt)  so;  (wie  siift  a  u.  b);  nid.  krak  (6»^ 
du  must  de  hcngcn  ins  wat  smören,  dat  sc  fäUiges  Haus);  mnld.  (KU.)  kned 
wat  ligter  löpd;  —  b)  krachend  brechen  od.  15  mu8ruinosa;jumentamcoriagino8aii): 
serbrechen  u.  zerbeissen  etc.;  —  ho  kräkt  krake,  kraecke  (maison  prestß  âtom 
't  air  kört  un  klên;  —  c)  (von  kleinen  Kin-  cheval  qui  a  le  dos  rompu  de  coaps); 
dem)  mit  knarrender  od.  krähender  Stimme  krack  (elendes  Pferd) ;  norw.  (h,  A 
schreien  u.  weinen  od.  derartige  Töne  von  krake,  kralge  (ein  sieches,  schwâM 
sich  gehen;  —  't  kind  is  in  't  kamen,  't  20  sehr  ausgemagertes  Thier)  =  fdui» 
krakd  al;  —  wen  't  kind  anfangd  to  kra-  (om  Heste);  dän.  krak,  krakke  (ek 
ken,  den  nim  't  man  ût  de  wége  an  gif  mi  ges,  elendes  Pferd).  — Dassumerni 
't  her,  den  wil  'k  de  borst  gäfen ;  —  d)  (von  mit  kraken,  krakkcn,  bs.  mit  Mk  û 
hochschwangeren  od.  kreisenden  Frauen  od  (Krach  etc.,  bz.  Riss,  Bruch  etc.) 
von  schwachen  stets  kränkelnden  Personen)  25  ist,  scheint  zweifellos,  wie  desgl  am 
stöhnen,  klagen,  bz.  kreisen,  od.  schwach  wer-  das  schwed.  krak  (Plunder,  iliusek 
den,  kränkeln  etc.;  —  min  fr 6  kräkd  al  sid  Gerumpel  etc.)  u.  nd.-pomm.  (Däi 
langer  tid,  se  geid  up^*t  leste;  —  min  fro  kraak  (schlechtes  nichtswi^rdigei  Bin 
ligd  to  kraken ;  —  min  fro  word  old  un  wurf  etc.  u.  persönl.  als  ScheUwtm 
swak  un  krilkd  al  lank  wat  herum.  —  30  Lump  u.  schlechter  Kerl  etc.)  dt.  i 
Sprichw.  (fig.  von  stöhnenden,  schwächli-  von  ableitet,  zumal  wenn  man  v^ldt 
chen  Personen):  krakendo  wagens  lopen  das  schwed.  krak  sich  begriffltdi  > 
lank.  —  Nd.,  mnd.,  nid.  kraken  (krachen,  mit  unserm  wrak  berührt  u.  da$  im< 
knacken  etc.)  u.  krakkeii  (einen  Knacks  be-  u.  L.)  krack  (Unterholz,  od.  Http 
kommen,  schwach  werden);  mnld.  kracken,  B5  Krüppelholz,  od.  dasselbe  wie . 
kraeckon ;  satl  krakjc ;  ags.  cearcian  (crea-  od.  wie  2  knik)  doch  auch  wM  $ 
cian  od.  cracion) ;  aengl.  (S  trat  mann)  u.  kraken  zusammenhängt,  woher  an 
crakicn  u.  cbarkin,  cherkin ;  engl,  crack  u.  als  Ablaut  von  krak,  bz.  dessen  Phtr. 
dial.  cbark  (woher  chark,  Ritze,  Spalt  etc.) ;  im  mfläm.  auch  die  Bedtq.  charlM 
Schott,  crack,  crak;  ahd.  chracbon,  chrah-  40  mcnu  charbon  hatte.  —  Êrwäai  » 
hon;  mhd.  krachen;  nhd.  krachen  u.  kracken.  ferner,  dass  ebenso  wie  bei  klik  u.. 

—  Zu  krak,  krak  ti.  mit  kiakken  von  der-  knik  u.  knak  etc.  neben  krak  auch 
selben  y  garg,  falls  man  nicfU  überhaupt  lautform  krik  vorkommt,  bz.  neben 
die  Stämme  krik,  krak,  kruk  u.  klik,  klak  kraecken  auch  mnld.  kreken  «.  ki 
etc.  anstatt  zu  garg,  skr.  garj  lieber  mit  45  dass  man  für  die  Stäm$ne  krak,  k: 
skr.  kharj  (knarren  etc.),  an.  skark  (Ge-  wie  krek,  krok  (ef.  auch  krûkkc 
rausch) ;  griecJi.  kérchnc  (Thurmfalke)  etc.  kröken  etc.)  etc.  überhaupt  ein  aH 
zu  der  von  skar  (sonare  otc )  erweiterten  y  Verb,  krikan,  krak,  kruk  mit  der 
skark,  skarg  (kreischen,  kratzen  etc.,  cf.  crepare  etc.  u.  so  auch:  breche», 
Fick,  7,  S12)  stellen  will,  worüber  Wei-  50  krümmen  (cf.  knikken)  etc.,  bz.  i 
tcres  auch  unter  kreke,  krike,  krikke  (anas  bersten,  reissen,  spalten  etc.  (cf. 
crecca)  zu  vergleichen  ist  u.  wozu  noch  be-  mit  klik  u.  klak  etc.  od.  klip  u.  1 
merkt  werden  mag,  dass  die  skr.  y  kark  bz.  mit  kuip  u.  knap  etc.  zusammen 
(tönen,  krächzen  etc.,  cf.Fick,  1,42)  eben-  den  Wörter)  zu  Grunde  legen  mtu 
sowohl  wie  kar  (tönen)  u.  kar  (machen)  auf  55  von  krakan  wieder  ein  Prot.  kru( 
skiir  (erweitert  skark  otc.)  zurückgeht.  —  entstund,  wovon  sich  eben  die  auf 

Wegen  nhd.  krächzen  (vcrgh  ächzen  bdtg.:  brechen,  biegen,  krümmen,  bc, 
von  ach,  hz.  einem  Verb,  a  chen)  sei  noch  etc.  beriüienden  Wörter  herleiten,  t 
erwähnt,  dass  dies  ein  Intensiv  von  krachen  nicht  direct  mit  den  Stämmen  ]n\ 
ist  u.  ahd.  krachi/.an  voraussetzt,  was  indes-  CO  kruk   in  beiden  Bedtgn,  (nämlich: 


KBAEKE  341         EBALLE  KRAL 

gen  eie.)  Musammenhängeny  so  knak  u.  krak  (tuimlich  zuerst  crepitus,  fra- 
^hieraus  auch  die  von  Hilde-  gor  u.  dann  atich  Bruch  etc  u.  d(Ms  sich 
'imm,  Wh,  V,  1927  seq.)  un-  dann  wieder  aus  Bruch  od.  Knick  die 
ngebroMen  verschiedenen  For-  Bedtg. :  Biegung,  Krümmung  oder 
^n,  sondern  auch  die  verschie-  5  Krumme  s  von  selbst  ergab, 
hendm  Bedtgn,  derselben  leicht,  2.  krakke   (obs.j   cf.  Stbg.:  krakk),   ein 

tan  nun  aber  weiter  die  urspr.  Hohlziegel,  hohler  Bachziegel,  So  genannt 
rr  Stämme:  klap,  klip  od.  krap,  von  der  gekrümmten  Form.  —  Zu  krikau, 
Uamp,  klimp  od.  kramp,  krimp  krak,  kruk  (brechen,  knicken,  biegen,  krüm- 
krümmen u.  zusammenziehen  10  men  etc.),  wie  nfries,  krick  (Winkel  etc.); 
$  der  früheren  von:  brechen,  dän.  krig  (Witikel;  Leiste,  Weiche)  etc.  u. 
hervor),  bz.  von  klik,  klak  u.  wie  wiser  krök  etc.  zu  kraken,  krôk  etc.; 
ic,  so  gehören  auch  die  Stämme :  s.  Weiteres  unter  1  krekke  u.  krükkc. 
,  krank   sicherlich  von  Hause  krâk-stôl,   a)  Krachstuhl,   Stuhl   der   in 

aus  idg.  garg,  grag  entstände-  15  allen  Fugen  kracht  t/.   knarrt,   wenn  man 
krak   (sonare,  crepitare   etc.),        sich  darauf  setzt,   wie  dies  gewöhnlich  ein 
'ieres  unier  den  von  den  nasa-        lange  gebrauchter,  altersschwacher  od.  über- 
en  krank,  krink  etc.  gebildeten        haupt  ein  schwacher  u.  schlecht  zusammen- 
vergleichen ist.  gefügter  Stuhl  thut;  —   dat  is  so  'n  olden 
î99e  sei  übrigens  noch  bemerkt,  20  krâkstôl,  dar  mag  de  düfel  up  sitten,  de  kun 
brand  zu  unserm  nd.  krakke        wol  tosamenbräken ;   —   b)  bequemer  Lehn- 
mziehi,  was  nicht  direct  damit        stuhl,    Grossvaterstuhl,    Krankenstuhl,    bz. 
tat    u.  keinenfalls   von   Hatise        Stuhl  für   alte,   schwache,   ächzende,  stöh- 
Wart  ist  wie  Kracke   (d.  h.        nende,  klagende,  bz.  schwachen,  kränkelnde 
od,  Ding,  Gegenstand,  Etwas  25  (krakeude)  Leute;  —  min  olde  hed  al  jaren 
ehi  u.  bricht  u.  dem  der  Sturz        lank  in  de  krâkstôl  säten   um   dat  bê  alttd 
etc,  droht),  sondern  dass  manche        so  swak  un  kränkelk  was. 
verglichenen  Wörter  eben  nur  krak- wagen,  Krachwagen  od.  Wagen  der 
griffUch  mit  dem  oben  erwähn-        in  allen  Fugen  kracht,  knarrt,   ächzt  etc.; 
orak  etc. ,  bz.  kraken,  krök  etc.  30  — fig.  auch  ein  schwacher,  ächzender  Mensch ; 
igen  u.  derselben  y  krak  ent-        —  daher  Sprichw.:    kräkwagens  gân   (od. 

läfen)  lank ,  was  in  Bezug  auf  solche  Per- 
n  noch  wegen  des  auch  von  sonen  gebraucht  wird,  welche  trotz  ihres  vie- 
id  angezogenen  an.  kraki  od.  len  Äechzens  u.  Klagens,  od.  trotz  ihrer 
(öbius)  erwähnt  i  dass  auch  35  schwachen  Constitution,  bz.  trotz  ihres  ste- 
Siamm  krak  gehörende  Wort  ten  Kränkeins  doch  ein  höheres  Alter  er- 
nn  Bruch-  od.  B rech- Ding  reichen  als  man  von  ihnen  erwartet  hätte, 
ch  ein  Knick- Ding,  bz.  einen  1.  kralle,  kräl,  Kralle,  Klaue,  gekrumm- 

»  od.  knickenden  Gegen-  ter  od.  hakenförmiger  scharfer  Nagel  der 
mete  u.  dass  sich  hieraus  die  40  Baubthiere  etc.;  übertr.  auch:  Tatze,  Pfote 
i  brechendes  od,  schwa-  etc.;  —  de  krallen  d'r  iu  slân ;  —  wat  bê 
nes,  schwankes,  schlan-  erst  in  sin  krallen  bed,  dat  let  bê  ôk  nicb 
Ichtiges  Etwas  sowohl,  als  so  ligt  wer  lös,  —  In  der  obigen  Form 
:  gebrechliches,  hinken-  kömmt  dieses  Wort  erst  im  18.  Jahrhundert 
s  Etwas  entwickelte,  wie  ja  die-  45  vor,  während  es  im  16.  (cf,  Grimm,  Wb., 
den  nord,  Sprachen  einerseits  unter  Kralle)  krale  od.  krale,  krable, 
dünne,  schwanke,  schlanke  krähle  etc.,  od.  krâl,  krâl,  krêl  geschrieben 
ine  Stange  von  einem  dünnen,  wurde.  Dass  nun  diese  letzteren  Formen 
*hmâchtigen  Baum,  als  auch  als  aus  ahd.  crawil ,  chrawil ,  crewil ,  crowil, 
Königs  Hrôlfr  entweder  ein  50  cbrowil,  crouwil;  mhd.  kröuwel,  kreuwel, 
,  schlankes  u.  seh  mäch-  krewel,  kriul,  kröul,  kreul  (Kralle;  dreizin- 
i.  ein  gebrechliches  Iah-  kige  gekrümmte  Gabel  etc.  od,  Gabel  mit  ha- 
sen  bezeichnet  zu  haben  scheint,  kenförmigen  Spitzen,  fuscina,  tridens,  un- 
halb  auch  Iv,  Aasen  unter  gula)  =  nhd.  (Grim m,  Wb.)  kräuel ;  mnd, 
u  schwed.  krake,  wozu  noch  be-  55  krauwel,  krouwel,  kruwel,  krawel ;  nid.  kraa- 
jss  die  von  Iv.  Aasen  ange-  wel,  kraauwel;  mnld.  krauwcl;  afries.  kra- 
p.;  Haken  od.  Gekrümm-  wel,  kraul  etc.  en<s<a«rfc«,  6j.  a«s  krawil  etc. 
mes  sich  auch  leicht  erklärt,  od.  dessen  Stammform  kr&mla,  krauwila  etc. 
rwägt  (s.  auch  unter  krank),  (dem  Dimin.  eines  mit  klawa,  klauwa  [Klaue, 
dk  begrifflich  dasselbe  ist,  wie  60  Kralle]  ident.  altern  u,  urspr,  krawa,  krauwa 


KRALLE  KRAL  342                     KRALLE  KRAL* 

contrahirt  sind,  scheint  fast  zweifellos.  Wm  VerhäHung  des  nüauienden  j^n'^  a 

nun  aber  dieses  krauwila  od.  das  alte  Subst,  Was  nun  aber  dieses  krieweln  «.  t 

krauwa  heiriffiy  so  gehört  dieses  mit  amhd,  velen,  bt.  mnd.  (Seh,  u.  L.)  kreit 

chrouwcn;  mhd.  krauwon,  crawen  (kratzen;  beln,  schaudern)   betrifft,  so  md 

jucken f  beissen)  =  nhd,  krauen  zu  einem  b  freq.  u,  verläeinemdes  Kratttnt 

cUtern  kriuwan  etc.,  bz.  einer  germ.  y  kni,  u.  auch  zugleich,  wie  krabbeln  u. 

iooriiber  Weiteres  unter  klaue  u.  krauen  etc.  ein  freq.  Kriechen  od.   Wimmd» 

Zu  kralle  sei  noch  erwähnt,   daes  man,  zeichnenden  Verba  entweder  btin 

nach  unserm  krillo,  krillcn  u.  kralle,  krul-  von  ahd.  crewil  od.  nhd.  Kreuel 

Icn  etc.  zu  rechnen,  fast  mit  Sicherheit  das  10  crawil  od  krauwil  etc.  (s.  oben)  ai 

frühere  Bestehen  eines  urspr.  germ.  Verb.  form  von  nhd.  kr  au  ein  (vgLisi 

krilan  od.  krillan,  kral,  krul  (zusammenzie-  Wb.,  unter  kr  auein  die  Formen: 

hen,  krümmen,  biegen  etc.,   bz.  Biegungen,  krälen,  krden,  krölen  ete.  u.  and 

Krümmungen    od.    Ringel    u.   Locken   etc.  od.  Krehle  =  Kralle  u.  diei 

machen)  annehmen  kann,  wovon  dann  auch  lö  men  unter  krauein)  anzusdtenM.i 

kralle    als    krummes    od.    gebogenes  krauen  connea;,  od.  sie  stammen  wä 

Etwas  allerdings  besser  abzuleiten  wäre,  krauein  u.  ahd.  crsum],  cnwloii 

als  dass  man  es  als  aus  ahd.  chrawila  ent-  etc.  (u.  so  auch  die  älteren  hoAi 

standen   ansielU,   wie  denn  neben   Andern  krâle,   kräle,  krêle  etc.  staUMSi 

auch  Hildebrand  (s.  Grimm,  Wb.  un-  20  von  dem  betr.  Stammverb. chiirmn 

ter  Kralle  u.  krallen,  krallen)  dieses  jucken),  wovon  ja  auch  ein  mit kn 

anzunehmen  geneigt  ist  u'  sich  dabei  unter  kribbeln   sgnonwnes  chriawelea,  > 

krallen  (kratzen)  auf  schwed.liTiSMak  (kr ie-  (kratzdn,    kriebeln   etc.)  entstÄa 

chcn,  wimmeln)  u.  krilla  (jucken,  kribbeln)  Wie  nun  aber  nid.  kriel  od.  kriel 

beruft.     Vergleicht  man  nun  aber,  dass  das  25  krille  u.  schwed.  krftia  zu  krallft  < 

schwed.  knlka;  norw.  kroka;  isl.  kroika  =  (krall,  krollid,  wovon  knillgâng, 

ninld.  kriekcn,  nhd.  kriechen,  ahd.  chri-  mige  Bewegung    od.   das  neft  h 

oclian  etc.  ist,  so  ist  es  wohl  zweifellos,  dass  Gedärme  etc.  u.  krollhöna,  ein  1 

schwed.  (Möller)  krüla,  krälla    (kriechen ;  umgekehrt  od.  gurüekgdfogenen  i 

wimmeln,  kriebeln)  u.  kräWa  (sich  kriechend  80  kriUa  (vergL  auch  in  Grimm^ 

u.  windend  betoegen,  sich  winden  u.  krüm-  Form  krélcn  statt  krallen  od.  krdk 

wen  als  ein  Wurm);  norw.  kraala  (kriebeln,  mit  nid.  krielen  od.  kreelen  $tiK 

wimmeln)  u.  krclla  (schaudern,  sich  ekeln  so  ging  auch  aus  crawil,  crewil,  I 

etc.,  s.  unten  das  mnd.  kroveln) ;  isl.  kridla  crewila  u.  dessen  Contractitm  krl 

u.  dän.  krille  (kitzeln,  kriebeln,  jucken  etc.)  35  krâle^  krêle   die  neuere  Form  kr 

mit   dem   nid.    krielen    (kriebeln,   kribbeln,  hervor,  wahrend  aus  einem  ton  i 

wimmeln,  roll  sein  etc.);  mnld.,  mfiäm.  krie-  wil  weitergebildeten  crawilon,  cn 

leu  ident.  sind,  wie  auch  nid.,  mnld.  kriel  nächst  ein   Contractum  krälen, 

u.  kril  ganz  dieselben  Wörter  sind  u.  als  dann  weiter  die  neuere  Form  kr 

Subst.nicht  allein  das  Kr  ieb ein  (Kratzein,  40  len,  krellen  (mit  der  Kralle  pi 

Jucken  etc.  u.  Wimmeln,  Krimmein)  od.  den  sen,   halten    u.   umklammern  eti 

Krieb  el' Zustand,    sondern  auch  das  der  Kralle  kratzen ,  ritzen  ek. 

kriechelnde,  kriebelnde,  krabbelnde,  wovon  st€Ut  von  krauein  od. 

kr  imm ein  de,  wimmelnde  Zeug  (aller-  vran  (s.  oben)  auch  mnd.  od.  mn 

Jiand  kriechelmles  Gewürm  u.  krimmelndes,  45  (kratzein,  kriebeln,  jucken,  iwi 

wimmelndes    Gethier,  kleines  Zeug,   kleine  entstehen  konnte,  während  die  B 

Ameisen  etc.)  bezeichnen j  ganz  wie  das  mit  men,  sich  winden  etc.   unsers  kr 

schwcd.kr'Ako.  (kriechen  etc.)  conne.ee  scJiwed.  der  aus  der  Bedtg.:   krümmt 

kräk.    Da  nun  aber  nid.    statt   kriel,   kril  od.  krumm  gebogen  er  Nag* 

auch  noch  krevel   (das  Kriebeln  od.  Krib-  50  crawil  (s.  oben)    hervorging,  od, 

beln,  KriUzclny  Jucken  etc.)  hat,  bz.  krielen  schwed.  krälla  (s.  oben)  aus  der 

mit  Vrovolen  (kriebeln,  bz.  iQvitor  h'icave  ant  chen,    sich   in    Krümmung 

mobilitare,  ])rurire,  motitare,  mobilitari,  sal-  gen,   sich  winden  etc.   wie  i 

titare)    ident.  u.  nid.   krevelkruid   =   nhd.  Weiteres  vergl.  ^wch  unter  krilk 

Kr  ieb  el  kraut  ist,   so  ist  es  klar,    dass  55      2.  kralle,  krâl',  Coraüe.    Hie 

die  nid.  u.  mnld.  Stämme  kriel  u.  kril  Con-  man  dies  Wort  nur  von  einer  J 

trade    von   krievel ,   krevel   sind  u.    wahr-  gel,  welche  mit  andern  auf  eine 

scheinlich  auch   nhd.  kriebeln  nicht  aus  reiht  u.  als  Schmuck  um  den  H 

mit  kvuhhcn  connexem  kribben  entstand,  son-  wird  u,  da  hiezu  statt  der  früh 

dern   vielmehr   =   älteres  krieweln  (durch  60  then    CorcUlen  gedrehten   Kugel 


KRAL-OGD  348  KRAM 

.  Boêenkrâneen  in  erster  Statt  sitz,  Habe,  Sache  etc. ,  —  smit  de  (od.  dat) 
ann  später  auch  auf  Bänder  kram  weg ;  —  he  lett  sin  hêle  kram  ferk6- 
Isschmuch  getragen)  scJion  seit  pen ;  —  mit  de  kram  wil  'k  Diks  to  dôu  heb- 
hier  meistentheHs  Bernstein-  ben;  —  he  hed  stn  kr&m  gôd  in  Order;  — 
ranaten  u.  Perlen  verwandt  5  dat  past  mi  nêt  in  min  kram;  —  Compos.: 
rrsteht  man  im  Volke  unter  kinder-,  klöter-,  puppen-,  schit-krâm  etc. ;  — 
lueh  nur  derartige  kostbarere  c)  dasselbe  wie  Wochen  (sé  is  in  de  kr&m 
;  aus  obigen  Stoffen  bestehen  od,  wäken  kamen ;  —  sê  hed  'n  goden  kr&m 
Ha  Halsschmuck  getragen  wer-  od.  wäken  holden)  in  der  Bedtg.  als  Zeii 
d  daher  ein  solcher  krâl  (Di-  10  od.  hier  vielmehr  als  Stand  od.  Baum  u, 
fenannter  Schmuckgegenstand  Ort  der  Niederkunft  (daher  auch  oft  = 
Ï  von  seltenen  u.  theuren  Ge-  Wochenbett,  s.  B.  sê  ligd  in  de  kräm  etc.), 
.  ausgezeichneten  u.  geliebten  da  kram  auch  hier  urspr.  in  den  Zeiten, 
mchi,  wie  z.  B. :  't  is  'n  krâl  wo  die  Familien  noch  keine  festen  Wohn- 
in  etc.)  fan  'n  wicht  od.  fan  15  sitze  hatten,  od.  wo  die  Familie  noch  in 
n  krél  (mein  Schatz,  od.  Lieb-  einem  u.  demselben  Baume  zusammen  wohnte 
kum  her,  min  krâlke,  sett  di  u.  schlief,  entweder  nur  ein  von  Leinen  auf- 
—  Nid,  koraal,  kraa) ;  mnld.  geschlagenes  Zelt  od.  ein  Zelt-  u.  Schutz- 
mnd,  koralle,  kralle,  krale  u.  dach  bezeichnete ,  welches  speciell  für  die 
le  etc  —  Alis  lat.  corallum,  20  Wöchnerin  bestimmt  war  u.  wo  die  Nieder- 
lies aus  griech,\Viorél\\on  od,  kunfi  Statt  fand,  od.  die  Bedtg.  eines  durch 
Jion,  worunter  hauptsächlich  ausgespanntes  Leinen  od.  vorgesetzte  Schirme 
üe  verstanden  wurde  u,  was  von  Leinen  od,  Brettern  (bz.  durch  einen 
i  Dimin,  von  koré  (Mädchen ;  Vorhang  od.  eine  Gardine  etc.)  von  dem 
H  von  Wachs  od.  Thon  etc.)  25  allgemeinen  Wohnraum  abgesonderten  Ver- 
korällion  urspr.  ein  Pupp-  scMages  (bz.  einer  Kqje  od.  kleinen  Bude, 
e  kleine  puppenartige  eines  Alkovens  etc.)  hatte,  worin  die  Wöch- 
mete,  womit  die  Enden  der-  nerin  getrennt  von  der  sonstigen  Familie, 
hvdichkeit  haben,  ihre  Niederkunft  auf  einem  besonderen  La- 

it  krâl^gen  od,  glänzenden,  30  ger  od.  Bette  erwartete,  sodass  die  Bedens- 
chenden  etc,  Augen  begabt;  art:  „miu  frô  kumd  hold  in  de  kräm''  od. 
yd,  kind)  sügt  so  krâlôgd  ût,        „is  in   de  kräm  kamen**    eigentlich  so  viel 

is,  um  't  to  Ben.  heisst  als :  „meine  Frau  kömmt  bald  in  das 

kldej  Glanz-  od,  StraM-Auge,  Gezelt  (bz,  in  den  Verschlag  etc.) ,  wo  sie 
i  (Kind,  Mädchen  etc,)  was  35  ihre  Niederkunft  MW,  od.  „sie  ist  in  das 
trahlende  od,  lebhafte,  mun-  Gezelt  (bz.  in  den  Verschlag  etc.)  gekom- 
;  —  dat  kind  (od,  wicht)  hed  mcn,  wo  die  Niederkunft  vor  sich  geht,  od, 
kräl6gen  in  de  kop;  —  't  is  vor  sich  ging*\  Wie  bei  Seh,  u.  L.  unter 
'ü  kind  etc.  —  Es  ist  wie  krame  sub  4  zu  ersehen,  waren  solche  Bäume, 
idleicht  ident,  mit  grel-  od,  40  tpo  die  Wöchnerinnen  lagen,  auch  unter  den 

wird  es  bei  uns  durch  An-  besonderen  Schutz  des  Gesetzes  gestellt,  ganz 
cralle  in  der  Bedtg,:  Perle  wie  dies  früher  auch  mit  den  Kirchen  u, 
le  Kugel  etc,  nicht  ganz  in  Friedhöfen  der  Fall  war,  —  Besondere  Be- 
'.  wie  grel-ôge  gebraucht  u.        densart:   in   de  kräm    (a.  Krambude  u.  b. 

blos  ein  Mhaftes  munteres  45  Wochenbett)  is  föl  to  kop;  —  he  kumd  d'r 
te,  so  wird  die  erste  Sylbe  mit  in  de  kräm  (er  kömmt  damit  in  das 
Vort  sein,  wie  nd,  krall  (leb-  Wochenbettzimmer ,  d.  h,  dahin,  wo  es 
\iber  das  Weitere  unter  kril-  nicht  hingehört  u.  somit  an  den  unpassen- 
ïen  ist,  den  m.  ungelegenen  Ort  etc.).   —   Nd.,  nid. 

;  —  a)  Leinenzelt,  bz.  Bude  50  kraam ;  mnd.,  mnld.  krame,  kraeme  od.  kräm, 
«m  Holz,  mit  leinenem  Wet-  kraem;  afries.  kräm;  satl.  kräm;  wang. 
auf  Jahrmärkten  od.  bei  son-  krôm;  wfrics.  kream;  ahd.  chräm,  cräm; 
eilen,  wo  sich  viel  Volk  sam-        mhd.  kräm,   kräme,   kraeme,   krcme.    Auch 

Waaren  zum  Verkauf  feil  an.,  isl.  kram,  noric.  kram,  kraam ;  schwed., 
;  —  d'r  stän  fan  't  jär  so  55  dän.  kram.  Letztere  nur  in  der  Bedtg.: 
\  marked,  as  d'r  in  jaren  nét  merx  od.  Kramwaare  u.  daher  wohl  aus 
b)  (collect.)  Kramwaare  od.  dem  nd,  z.  Z.  der  Hanse  entlehnt,  wie  auch 
,  das  in  einer  solchen  Bude  poln.  kram ;  böhm,  kräm ;  illyr,  krama ;  wend. 
nit  überhaupt  gehandeltwird ;  klamy  (Plur.);  lit.  krômas  durch  den  Ein- 
\M  aUgemein:  Zeug,  Gut,  Be-  60  fluss  deutscher  Kaufleute  nach  dem  Osten. 


KRAM  344  KRAMME 

Die  altefstc  Bedtg.  ist  wohl  Zelt  od.  Zelt-  krâa-lbedde,  Wod^eHbeü;  —  lunfi 

dach,    Zclidecke,    Schutzdach  od.  in 't  krftmbedde. 

ausgenpanntcs  Tuch  etc.  zum  Schutz  od.  zum  krânen  (von  krftm  9ub  b),  krame», 

Verhüllen  u.   Verbergen  etc.  u.  kann  die  da-  dein,  Geschäft  madien,  fertig  «erdt», 

für  anzusetzende  Grdform  krama  od.  kr&ma  5  fen;  hanthieren,  ordnen,  packen,  Ugti 

vielleicht  mit  nslac.   (cf.  Hildehrand  in  —  d'r  is  siegt  mit  hum  to  kiiffleni 

Grimm,  }Vb.,  unter  kram)   gramû  u.  gro-  hum  handelsêns  un  kl&r  to  worden; 

minica   (caupona)   direct  verwandt  sein,   da  kan  mit  hum  nêt  krftmen ;  —  he  hi 

auch   dies   urspr.    wohl  nur   ein   Zelt   od.  wat  mit  to  kramen,  dat  he  kUr  to 

Schutzdach    etc.,    od.    einen    abgeschützten  10  w&t  hest  du  äkr  b.\V  to  krunea^ —\^\ 

Bretterverschlag  bezeichnete.   Formell  würde  d'r  wat  mit  (od.  in)   herum;  —  hei 

nun  dazu  auch  skr.  grama  od.  gräma  (pa-  Bin  budel  ût  (od.  in,  up,  weg  etc). - 

ßus,  vioiis,  bc.  Dorf,  Dorfschaft,  Gemeinde;  kramen  (dasselbe  u.  auch  [wie  Mïn 

Schaar,  Haufe  etc.,   bz.  Verein,  Dorfschaft  ein  Wochenbett  halten) ;  mnld.  krtemeii 

etc.)  u.  slav.  gramota  (Ilaufe  etc.)  stimmen,  15  cari,  nundinari,  merces  expooere);  n^ 

was  Fick  (1,  347)  zur  y  gar  (kehren,  wen-  mcn  (Kramhandel  treiben,  haHdebi;l 

den;  zusammenkommen)  =  skr.  jar  (sich  einkaufen  etc.). 

nahen,  herbeikommen  etc.,  od.  urspr.  wohl:  kramer,  8.  kremer. 

gehen   zu,   kommen  zu,   sich  vereinigen   u.  krâmerê,   Kramerei,   Hanihienn 

verbinden  etc.)  stellt,  während  Bopp  (Gloss.  20  krame;  —    sê  hed  altîd  so  fÖl  km; 

comp.,  123)  es  als  wahrscheinl.  aus  grähma  de  ende;  —   Hanthierung,  Handel, 

entstanden  ansieht  u.  zur  y  garh,  grab,  hz.  schaft,  Sache  etc.;  —   mit  de  krius 

garbli,  grab  (capcrc,  siimere,  accipere  etc.)  'k  niks  to  d6n  hebben.  —  Sonst  (f.  i 

stellt.     Hievon    nun   abgesehen,   so  sei  zu  krfim-frv,   Kindbetterin ,    Wöekne 

grama  bemerkt,  dass  die  Grdbdtg.  desselben,  25  Nid.  kraamvrouw. 

nämlich:  Vereinigung,  Verbindung  kräm-hër.  Mann  einer  Kindbftt* 

etc.,   bz.  die  von:  vereiniget},  zusammenfü-  Kid.  kraamhcer. 

gen,  verbinden,  i^or-  od.  aneinander-knüpfen,  kräniff,  s.  kremmig. 

etc.  auch  wohl  für  ein  aus  Stangen  u.  Fei-  kr&m-kmer  od.  kram-sttfe,  Fof. 

len  od.  (in  weiter  vorgeschrittener  Zeit)  Tii-  SO  od.  Kammer,  wo  die  Wöchnerin  lie^ 

ehern  u.  Leinen  gefertigtes  GezeÜ,    od.  für  die  Zeit  über  aufhält,   bis  sie  iie\ 

ein   aus  Stöcken   u.  Brettern  zusammenge-  nach  dem   mit  ihrem  Manne   ahgt 

fügtes  Etwas  (Vereinigung  od.  Gefüge  von  Kirchengange   ÖffenÜicIi  teigt,  vd 

Stangen  u.  Fellen,  hz.  Brettern)   ebensogut  wohnlich  nach  Ablauf  von  4  od.  6 

für  unser  kräm   u.  nslav.  grainil   (caupona  35  geschieht. 

od.  =  griech.  ka]iélcion)  j^^^^t  i<^'^  f^^^  9kr.  kramkeri  ein  Krcunbudenhalter,  l 

gramQL  in  dir  Bedtg.  pagus  etc.,  welch  letzte-  der   mit  der  Krambude  zu  Markt 

res  mit  pango,  pago  etc.  u.  mit  pax,  ])actum  Kramwaaren  feil  bietet. 

etc.  u.  griech.  pégma   (gefügtes  Etwas,  od.  krâm-inarked,   krimmarkd,  Kr 

Gefüge,  Gestell  etc.)  zur  y  pa^  (fassen,  hat-  40  Markt,  worauf  od.  an  welchem  Kf 

ten,  festmachen,  fesseln,  binden  etc.)  gehört.  eirichtet  u.  Kramwaaren  zum  Verl 

1.  kram  od.  kramm  (ohne  Plur.),  Krampf,  gestellt  werden.  Geqensatz  zu  fem 
mit  Schmerz  verbundenes  krankhaftes  Zu-  kramme,  kramm,  kram  u.  (selten) 
sawmenziehrn  der  Muskeln;  —  kram  in  't  kramp,  Krampe,  Klammer,  Haken 
lif  od.  in  de  foten  etc. ;  —  Iie  hed  de  kram  45  ein  gekrümmtes  od.  zusammengebot 
kragen.  —  Nd.  kramm,  kramp;  mnd.  krampe;  was  zum  Klammern,  Festhaken  o 
nid.  kramp;  mnld.  krampe;  as.  kramp;  ags.  men  u.  Festhalten  etc.  von  ^w(u,  se* 
cramp  cromp ;  acngl.  crampc ;  engl,  cramp ;  es  wie  ein  Buchhaken  mit  einer  gel 
schwed.  kramp ;  dän.  krampe ;  ahd.  crampho  ;  «.  krallenförmigen  Spitze  über  u.  \ 
mhd.  krami)f,  cramph  u.  kram,  kramme.  —  50  deres  Etwas  eitihakt,  od.  dass  es  b 
Die  Formen  mit  „j)**,  woraus  auch  unser  winkelförmig  gekrümmt  mit  seit 
kram  gekürzt  ist,  gehören  zu  krimpen  (cf.  Spitzen  über  ein  anderes  Etwas  hi 
diescsj  etc.,  von  dessen  älterem  Prät.  kramp  in  Holz  etc.  eingetrieben,  dieses  E 
etc.  es  mit  ahd.  cliramph,  chramf  (gekrümmt  u.  festklemmt,  od.  mit  aus  dem  j 
etc.)  u.  nhd.  Krampe  (vf.  kramme)  gebil-  55  der  Mauer  vorstehender  rundlicher 
dct  ist.  Das  mhd.  kram  dagegen  gehört  zu  eine  Oëse  bildet,  in  welcher  ein  /i 
ahd.  chrimmau,  krimman  (kratzen,  kneipen,  einfasst,  od.  durch  welche  ein  Ta 
drücken,  klemmen  etc),  worüber  Weiteres  steckt  wird,  um  Etwas  daran  auf 
unter  krimmein  u.  kremme.  od.  festzumachen  etc.;  —  da  must 

2.  kram,  s.  kramme.  60  fan  't  bôk  digt  maken ;  —  slä'  d'r 


KRÂMBfEN  345  KRÄNK 

sr  ffôd  fast  sitt ;  —  dar  sitt  dann  weiter  auch  nUl.  krammeD,  sowie  klam- 

II  de  balkc,  w&r  du  de  ket-  pcn  etc. 

kanst,  bz.  war  wol  'n  osse  krâm-môr,  Hebamme,    cf.  frômôr. 

—  bI&'  'n  kram  in  de  müre  kram-potje,  Laus,  KopflauSy  podiculiis.  — 
an  up;  —  stak  'n  tau  dör  Ö  Wörtlich  wohl  Krallen-  od.  Klauen- 
i'  't  d'r  an  fast.  —  Nd.,  F  äs  sehen,  von  krammc  od.  krampe  in 
'Id.  kram  (Krampe,  Klam-  der  Bedtg.:  Kralle,  Klaue,  Haken  etc.,  s, 
ikm,  Bieget,  Schliesshaketi) ;  in  Grimm  (Wb.)  unter  2  Kr  ampe. 
oati^.  kramp;  afn^/.  cramp;  krams-fSgel,  s.  kransfögel. 

»dhnl.   cramp-irou);   norw.,  10      krâm-stikken  (Kram-  od.  Budenpflöcke?), 

hwed.  krampa ;  nhd.,  oherd.        geringfügige  Sachen  od.  Kleinigkeiten. 

t.)  kramme,  krampe,  krampf  kram-telt,  KramzeU,  mit  Leinen  gedeckte 

f  chrampho.    Danebeti  auch        grössere  Bude. 

.pho,  crapo,  chrapfo,  cbrafTo ;  kram-waren,   die   Wochenstuhe  od.   das 

rapfe,  krapfe  (Haken,  Klam-  15  Wochenbett  wahren  u.  hüten ,   bz,  Wärter- 

h    (Diez,  I,  224)   grappa;        dienste  beider  Wöchnerin  thun  u.  AUes  was 

Mk  (Klammer,  Kralle) ;  ital.        im  Wochenbett  od.  bei  einer  Wöchnerin  (in 

preifen) ;  prov.  graps  (manus        de  kram)  vorkömmt  u.  zu  besorgen  ist,  ver- 

ipon  (dasselbe) ;  franz.  grap-        richten.  —  sê  geid  ût  to  krâmwiiren,  od.  sê 

net,  grapeia  (Klette);   ital.  20  deid  \  kramwaren. 

>pare;  norm,  grapper;  pic.  krâm-wârster,    Wochenbett  -  Hüterin   od, 

1,  wie  desgl.  auch  ital.  grappo,         Wärterin   bei  einer    Wöchnerin.    —    Nid. 

grappe ;  afranz.,  pic. ,  champ.        kraambewaarster. 

iamm,    Traube   etc.);    nid.  krân,  a)  Krähn  od.   Geräth  mit  langer, 

engl,  grape  (Traube  etc.),  25  beweglicher,  weithin  reichender  Stange  zum 
wnpa  (Kralle),  aggramparc  Heben  von  Lasten,  bz.  zum  Aufwinden  der 
crarope  (Krampf),  crampon  Anker,  zur  Entlöschung  od.  Beladung  der 
g.  se  crampir  (sich  anklam-  Schiffe  u.  Wagen  etc.;  —  dal  schip  Jigd 
ïranpi  (zusammengekrümmt)  under  de  krän,  um  to  lössen;  —  b)  Hahn 
223)  von  ahd,  crampb  (ge-  30  zum  Verzapfen  von  Flüssigkeiten;  —  sl&g* 
,  obschon  es  wahrscheinli-  de  kriin  in  't  fat  uu  tapp'  bor.  —  In  bei- 
ie  theils  auf  mnld.  krampe  den  Bcdtgn.  haben  diese  Geräthc  ihren  Na- 
0  (Krampe,  Haken)  u,  theils  men  von  ihrer,  einem  Kranich  ähnelnder, 
pe  etc.  (Krampf)  zurückge-  Gestalt  (wie  auch  das  „//o/jh"  genannte  Ab- 
snx.  cranpi  von  ahd.  crampb  85  zapf  röhr  von  Hahn)  u.  ist  krän,  bz.  nid, 
mt.  kraan  ident.  mit  ags,  cran  od.  crane ;  aengl, 

)  od,  krampe  vom  Präter.  crane;  and.  od,  anld.  crane,  craene;  mtid, 
pen  gebildet  wurde  (cf.  auch  (Seh.  u.  L.)  krân,  krön  (Kranich),  was  mü 
hl  sicher,  sowie  auch,  dass  ahd.  cranuli,  cranob,  cranib  etc.  (der  Stamm- 
.  krampe /orme//  u.  begriff-  40  form  von  nhd,  Kranich)  u.  griech.  géra- 
80  nahe  berührt,  dass  beide  uos;  cornw.  garan  (Kranich);  lit.  gamys 
h  kremme  zu  klemme)  wahr-  (Storch,  Beiher)  etc.  von  derselben  y  gar 
lause  aus  ident.  waren,  od.  abstammt,  wie  unser  kraie  u.  kraien. 
y  angehören  u.   ist  dieser-  krân-ba)ke,    der   bewegliche  Bßlken   (od, 

pe  u,  klampen  das  Weitere  45  Baum,  Stange  etc)   des  Krahns,  worin  od, 

woran  auf  Schiff eti  der  Anker  hängt  u.  auf- 
impen,  klammem,  verbinden,        gewunden  wird. 
machen,  od  feststecken,  na-  krank,  krank,  ungesund,  schwach,  elend, 

kanst  de  scböttel    (od.  pot        schlecht,  verdorben  etc. :  —  'n  krank  minsk, 
'er  krammen,  dat  bê  nêt  ût  50  përd  etc.;   —    'n   kranken   bôm;  —  krank 

—  de  büksen  (od.  dat  kled  lof;  —  kranke  kartuffi*ls;  —  krank  bêr  od. 
ramd  worden,  de  nâd  is  up-  kranke  geste  (Hefen) ;  —  krank  fan  oldcr- 
lik  mnt  nog  kramd  worden,  dorn;  —  he  bed  'n  kranken  kop  (er  hat 
dem  Deich  vorgestreute  lose  einen  kranken  od.  wehen  Kopf;  od.  auch: 
CÄ  mit  quer  darüber  hinge-  55  er  hat  einen  Katzenjammer ;  od.  auch:  er 
9t  einer  grossen  Nadel  (stik-  Jiat  einen  [körperlich  u.  geistig]  schwachen 
n  etwa  sechszÖlligen  Abstän-  Kopf) ;  —  krank  in  de  kop  (körperlich  u. 
de  hineingetriebenen  Stroh-  geistig  krank  od.  schwach  im  Kopf,  cf.  krank- 
«  Deich  festgesteckt  werden.  sinnig) ;  —  krank  um,  od.  na  *t  wicht  (krank 
Br,  Wb,,  II,  pag,  864  u.  60  um,  od.   nach  dem  Mädchen,  vor  heftigem 


KRANK  S46  KRAK-MESTER 

Verlangen  od.  SehnsudU  etc.) ;  —  Sprichw. :  knicktes  I^woe  eic,  ÄÜes  Bedtgn.,  i 
dut  lett  s(kk  denken,  dat  kranke  ]fie  nich  gôd  sowohl  im  ags,  criogan,  crincan  (cni 
to  furd  sunt;  —  d*r  is  niks  ungesunder,  os  cranc,  —  crangen,  crancen),  ais  a\ 
krank  wäseu.  —  Nid.,  nd.,  mnld.,  mnd.  krank  (gleiéhviél  oh  urspr.  gebro 
krank,  crank ;  afries.,  nfries.,  satL,  wang.  6  geknickt,  ge 8  iür st  etc.,  od. oh: bn 
kronk;  helg.  krank;  ags.  cranc;  «c^M. crank;  fallend  etc.,  od.  ge-  u.  ser-brecMich^ 
an.  krankr;  norw.,  schxoed.  krank;  mhd.  lig  etc.,  da  es  iiherail  nur  einen  geht 
crank,  krank.  —  Im  ags.  hatte  es  die  Bedtg.:  nen  u.  geknickten^  gebeugten  t 
gebrechlich,  hinfallig,  schwach  etc.,  während  stand  etc.  od.  einen  Bruch-  u.  Km 
es  mhd.  die  troit :  schwach,  dünn,  schmach-  10  stand  bezeichnet)  de.  su  Tage  treten  i 
tig,  schlank,  armselig,  schlecht,  gering;  über  Weiteres  auch  noch  unter  2  ï 
schwach,  leidend,  krank  od.  siech  etc.  u.  krengen,  kringen,  krinkel  etc.  etc.  i 
mnd.  n.  mnld.  die  von:  schwach,  gering,  gleichen  ist.  cf.  sêk  etc. 
schlecht  elend  (infirmus,  dobilis  etc.)  u.  dann  kränke«  kreiike.  Kränke,  Krankki 

auch  die  von:  siech  od.  krank  im  heutigen  15  brechlichkeit  od.  sonstiges  böses kôrpt 
Sinn  (morbidus  etc.)  hatte.  —  Die  volle  Gebrechen  u.  Leiden  etc.;  fig.  Sd^w^ 
Form  krnnka  od.  kranki  (welche  auch  für  etc.;  —  dat  du  de  kränke  krégtt,  c 
mhd.  krank  od.  kranc  [Schwachheit,  Fehler,  di  de  kränke  krêg,  dat  wul  'k.  — 
Makel,  Gehrechen;  Abbruch,  Schaden]  an-  krencko  (debilitas,  morbus,  Vitium) 
zusetzen  ist)  würde  sich  beim  Vergleich  von  20  krenke  (Geringheit,  Mangel;  seJuMCi 
Gebreste  u.  bresthaft  von  brestan  (ber-  schlanker  u.  diknner  Theä  des  mffiK 
sten,  brecJien,  spalten,  springen,  reissen  etc.)  Leibes  zwischen  Brustkasten  u.  Hikfte, 
ganz  ungesucht  als  aus  kraka  et«,   nasalirt  kränkele,  kreakelé.  Kränkelei,  i 

u.  detnnach  als  eine  Weiterbildung  von  krak        kel,  anhaltendes  krank-  u.  ichwadui 
(Bruch,  Riss,  Spalt  etc.  od.  [vgl.  auch  knak  25      kräakelîk,    kreiikelik,    kräBkeü 
II.  knik,  knikken  etc.]  auch:  Biegung,  Knick,        kränklich,  schwä/chlich  etc. 
Krümmung  etc.)  nehmen  u.  fassen  lassen,  kräDklikheid ,  kreiiklikkeU ,  kri 

sodass   es  mit  kraken  n.  krakke  direct  zu-       heid,  Kränklichkeit 
sammengehören  könnte  u.  dann  kranka  etc.  kränkeln,  krenkeln,  kränkdn.  — 

ebenso  wie  kraka  etc.  urspr.  einen  Krach  30  u.  Dimin.  van  kranken. 
=  Bruch  od.  =  Knick-Zustand  bedeutet  kranken,  kranken,  krank  u.  leiden 

hätte,  woraus  sich  die  Bedtgn. :  gebrech-       —  bê krankd al lank ;  —  de b6m etc 
lieh  etc.  od.  schwac h  etc.  von  selbst  er-  kränken,  krenken,  kränken,  d.  K 

gaben.     Vergleicht  man  indessen,  dass  sidi        leidend  u.  schwach  machen,  8chwâ6 
^g^  u.  „k"  sowohl  an-  u.  in-,  als  auch  aus-  35  niedrigen,  heruntersetzen,  Leid,  5db. 
lautend  so  sehr  oft  vertreten,  so  ist  es  klar,        Nachtheil  zufügen,    beleidigen,    sei 
dass  man  das  Thema  kranka  auch  als  von        vermindern,  Äbhrtich  thun  etc.;  — 
einem  Stamm  kranjr,  kraucb,  krank  als  Prä-        mi  bister  kränkd;  —  dat  kränkdm: 
ter.  eines  Verb,  kriiigan,  krinchan,  krinkan        ärc;  —  dat  kränkd  mm  rôp,  od,  mti 
(kräng,  krank  —  krnngcn,  krunken)  ansehen  40  etc.  —  Nid.  krenken;  mnld.  krencken; 
kann ,    was  mit  unserm  2  klingen,  klinken        krinkjen;   nd.,  mnd.,  mhd.  krenkeu 
sowohl,   als   auch   mit  krengon,  kringen   u.        fnachen,  schwach  machen,  schwdeheni 
dem  für   krinkel,   krunkol,   krunken   anzu-        lern,  mindern,  erniedrigen,  hertAsek 
setzenden  obs.  krinkon  von  Hause  aus  ident.        nichte  machen);  ahd.  (chranc*jan). 
ist  u.  aus  dessen  Gnlbdtg.:  brechen  sich  45  das    mit    kränke    sgnon,    mnd.    ki 
leicht  alle  in  diesen  Wörtern  zu  Tage  trc-        krenktc,  bz.  (Seh.  u.  L.)  krankede,  k 
tenden     verschiedenen    Bedtgn.    entwickeln        mnld.  kranckte,  krenckte. 
konnten.    Dir  dafür  anzusetzende  y  garg,  kranken-bedde,  KrankenbetL 

grag   ist   dieselbe   wie   von  krnkcn    u.   ent-  kranken-stôl,  KrankenstuhL 

wickelte  dann  (vergl.  auch  die  von:  klap  n.  50  krân- kette,  Krahnkette,  Zugk 
klip,    od.  klak    ?f.   klik  etc  ,    hz.    klamp   u.        Krahn. 

klimp  —  klank  u.  klink  etc.  abstammenden  krankheid,  Krankheit,  Kranksein 

Wörter)   ebenso  wie  bei  knikkon  u.  krakon        ker  Zustand  etc.;  —  an  wat  for  kr 
etc.    aus  crepitu^,   crepitare   etc.    die   von:        is  he  stürfen? 
Bruch,  brechen  u.  hieraus  wieder :  Stnrz^  55      krank-sinnî^,  schuxichsinnig,  schu 
Fall,   bz.  stürzen,  fallen,  niedersinken  etc.,        Sinnen,  nicht  zurechnungsfähig,  blô 
od.  auch  (cf.  knikken  vtnn  Schallstamm  knik        verrückt  etc.  —  Nid,  krankzinnig. 
od.  knak)   die  von:   hienen,  krümmen   (sich  kvank^simglkM^Schwachsinnigh 

zusammenziehen  u.  verkut:cn,  einschrumpfen        sinnigkeit  etc. 
etc.)  knicken,  zusammenklappen  wie  ein  ge-  00      kran-mester,  od.  krän-bai,  KrahM 


KBANS  347  KRANT 

r  beim  Kr  ahn  angesieïUe  Meister  u.  hieraus  die  Bedtg,  gebogenes  od.  ge- 
\er,  krümmtes  Etwas  erhielt. 

if,  Krans;  —   krans  um  de  kop;  —  Wegen  einer  Entstehung  mit  griech.  kö- 

rn an  krönen;  —  sê  Btân  dV  in  'n  rönc;  lat.  Corona  (cf.  kröne)  von  einer  y 
um  hemm.  —  Nd.,  nid.  krans ;  tnnld.  5  skar,  erweitert  skard,  s.  unter  kreitc  am 
;  nfries,  krans;    âüer   engl,   crants;        Schlüsse. 

t.  crance;  isl,  schwed.,  norw.  krans;  krans-,  kramH-fü^el,   Krammetsvogel.    — 

nraods;  an.  kränz;  esthn.  krants  etc.,  Nld.j  hz.  mnld.,  mfläm.  krammet-,  kramet-, 
wckl  EnÜehnung  des  hochd.  Kranz,  kramS'Xoghéi-jdän.krsimsfiifre]] norw., schwed, 
ahd,  chranz,  cranz;  mJid.  kränz  (reif-  10  kramsfogcl.  —  Er  hat  den  Namen  vom  oberd,, 
tes  Ziergeflecht,  besonders  von  Blumen,  bayr.,  östr.  krammet  (Wacholder) ,  weil  er 
ippfsdimucky  Corona,  diadema,  vitta),  gern  die  Wacholderbeeren  (daher  auch 
•Jlbst  aber  wieder  (cf.  Fick,  III,  49)  Schweiz,  reckhol  der  vogel  =  Wacholdervogel) 
tere  Form  kranta  od.  kranti  zu  Chrunde  frisst  u.  ist  krammet  aus  ahd.  chranawitu ; 
Ue  Fick  (II,  352)  mit  lit.  grandis  15  mhd.  chrannewite,  chrambid,  später  hochd. 

Armband,  lieif  eines  Bades)  ver-  kranwet;  bayr.  kranewett  (Wacholder)  ent- 
.  Begrifflich  am  näeJisten  berührt  es  standen,  wie  auch  statt  krammetvogel  die 
Ua  Geschlungenes ,  Gewundenes ,  Um-  Form :  kraiiwit-,  kranwid-,  kranbit-vogel  vor- 
nes  od.  Gebundenes  etc.,  od.  auch  als  kömmt.  Die  Endung  witn  in  ahd.  chrana- 
hienes,  bz.  als  rundlich  Gebogenes,  20  witu  ist  das  ahd.  witu  (Holz),  was  wahr- 
»,  Gekrümmtes  etc.  (cf.  Windung  =  scheinlich  mit  Wette  (cf.  wedde),  von  ahd. 
fnung  etc.  u,  winden  =  binden,  flech-  wetan ;  goth.  vidan  (binden,  knüpfen  etc.) 
:;  II.  =  krümmen  etc.   od.  rund  um        abstammt.     Ob   nun   aber   der   erste    Theil 

kerumdreJ^en  etc. ,  bz.  Knoten  =  clirana  mit  chrana  (Kranich,  cf  krän)  ident. 
ge^  Verschiingung  u.  auch  =  Win-  25  ist  u.  der  Wacholderstrauch  sowohl,  als  auch 
od.  was  sich  rund  um  Etwas  legt  u.  die  kran-berc  (cf.  S  c  h  m.,  II,  387)  genannte 
fasst  od.  umfasst)  mit  skr,  granthi  Wacholderbeere  (vgl.  auch  krônsbêje)  davon 
m,  VerschUngung  etc.),  grautliin  (ge^  den  Namen  hat,  ist  schwer  zu  entscheiden, 
rscMungen,  zusammen  geschlungen),  zumal  die  schon  alte  Form  granwiden  auch 
la  (Über,  codex ;  conjonctio),  bz.  grath,  30  die  Möglichkeit  zulässt,  dass  chrana,  krana 
i,  was  Bopp  (Gloss.  comp.)  sowohl  mit  ahd.  grana,  crana  (stachligtes  Haar  od. 
earratura,  inflezum  esse,  cds  jüngere,  überhaupt  ein  spitzes,  scharfes,  staehligtes 
e,  serere,  componere  glossirt.  Ob  je-  u.  stechendes  Etwas),  bz.  norw.  gran  (Fichte, 
iessen  th  zum  Ut.  „d**  u.  germ.  t  od.  od.  Nadelbaum  etc.,  s.  unter  gran)  ident. 
grandis  u,  kranta,  bz.  kränz  stimmt,  85  ist  u.  also  in  diesem  Fall  das  ahd.  chrana- 
â  dahin  gestellt  sein  u.  wiü  ich  nur  witu  gleichfalls  wörtlich  ein  Nadelholz 
ïen^  dass  beim  Vergleich  der  Ent-  od.  überhaupt  ein  mit  Nadeln  od.  Sta- 
g  der  Bedtg.:  brechen^  biegen,  cheln  bewehrtes  Holz  bezeichnet  haben 
imen  etc.,  bz.  Bruch,  Knick,  Krüm-  kann.  Für  diese  Deutung  spricht  auch, 
etc.  in  den  Wörtern  knikkcn  u.  knik  40  dass  der  Ginster  od.  das  Pfriemen- 
aken,  krâk  u.  krinken,  krank,  kran-  kraut  gleichfalls  grauwide  (Stachel-,  od. 
(1.  krank  etc.  aus  der  von  Geräusch  mit  Stacheln  u.  Pfriemen  bewehrtes  Holz?) 
ühall  etc.  u.  aus  Bruch  etc.  man  genannt  wird  u.  dass  neben  oliranawitu  auch 
rm.  Gebiete  zu  dem  aus  kraz  nasalir-  chranapoum  in  derselben  Bedtg.  vorkömmt, 
ans  auch  das  aus  kraz  (es  ist  auch  45  was  denn  auch  =  Nadel-  od.  Fichten- 
amm  von  nhd.  kratzen,   kritzeln  etc.,        bäum  etc.  wäre. 

itsen  etc.,  was  jedenfalls  auch  wohl  Zum  Schlüsse  sei  hiezu  übrigens  noch  er- 

ïst  lautmalende  Wörter  waren  wie  un-  icähnt,  dass  A.  Hol tz mann  (deutsche 
iten  u.  erhellt  die  Identität  von  klat  Mi/ih ,  pag.  78  seq.)  ein  au^h  im  Namen 
i  auch  aus  dem  unter  klattc  angezo-  50  Aquisgrani  der  Stadt  Aachen  vorkom- 
Uate,  klatte  in  der  Bedtg.:  Kralle,        mendes  grani   mit  ahd.  chrana  etc.   zu  dem 

etc.)  entstandenen  mhd.  klaz  (crepi-  (galt,  kelt.)  Namen  Grannus  des  Gottes 
agor),  bs.  der  Stamm  klskt  unseres  kîü-  Apollo  vergleiciU  u.  meint,  dass  chrana- 
atte,  klitter  etc.  heranholen  könnte  un-  witu  das  Holz  od.  der  Baum  des  Gottes 
'  Annahme,  dass  auch  hier  wieder  aus  55  Grannus  (als  des  Beschützers  u.  Herstel- 
lt od.  Geräusch  etc.  sich  die  Be-  lers  der  Gesundheit)  bedeute. 
Bruch,  Knack,  Knick  etc.  od.  brechen,  krans  -  oge    (Krähen  -  Auge) ,   Brechnuss 

,  knicken,  krümmen  etc.  entwickelte  n.  (strychiion,  nux  vomica).  —  Nid.  kraanoog ; 
lemnach  das  voti  krat,  krant  weitergc-        mnld.  kraeyenoge. 

kranta  (Kranz  od.  Beif,  Bing  etc.)  60      krant,   Zeitung;  —   ôk   wat  nêis   in  de 


KRAPEN  348  KRAETE  KRETE 

krante  ?  —    Nld.  krant    Aus  fram.  cou-  kras  auh  a  ti.  b  «.  andererseits  das  ausfn 

rant.  crasso  (dick,  grob,  stark,  kräftig)  eRÜd 

krapen,  s.  krupeu.  nld.  kras  sub  c,  wobei  auch  grob,  fti 

krappe,  iskrajtpe,  Eissporn,  hz.  eine  breite  etc.  in  die  Bedtg, :  unangenehm,  belei*U^ 

Klammer  od.  Krampe,  deren  beide  umgeho-  5  etc.  od.  laut,  heftig  eic.  (in  Beeug  auf  Stirn 

genen   od.   winkdförmiy  gekrümmte  Knden  Sprachen.  Wesen)  überging.    Wtisnuii 

um  den  Fuss  fassen ,   wiUirend  der  mittlere  ndchst  das  letztere  nld,  kras,  bz.  das  /n 

flache,  unter  der  Sohle  des  Fusses  liegende  crasse  betrifft,  so  stammt  es  mit  mhii.  e 

Theil  mit  eisernen   Spitzen    od.  Eisnägcln  aus,  bz.  ital.  (Diez,  1,324)  grasso;/n 

benetzt  ist.    3[an  schnallt  diese  krappen  bei  10  gras  (dick,  fett  etc.)   von  lat.  crassos, 

Glatteis  od.  icenn  man  auf  dem  Eise  geheti  Fick  (I,  47,   bz.  525)  unter  kart  (ffoi 

wiU,  unter  die  Füsse,  um  nicht  zu  gleiten  u.  etc.)  als  aus  crattus   entstanden  antidin 

zu  fallen.  —  Es  ist  dasselbe  Wort  wie  hess.-  wobei  erwähnt  werden  mag,   dass  m  di 

nd.   (Vilmar)  krappe;   nM.   Krapfen;  y  kaort  auch  lat.  erstes  (Ftechtwerk,  Geß 

ahd.    craplio    etc.    (Ilaken 'Mtc.) ;    s.    unter  15  tenes)  gehört,   wovon   das   aM.  cratto 

kramme.  wahrscheinlich  entstafid,  worüber  Weit 

kras,  kratzend  od.  kratzig,  scharf,  rauh,  unter  krcite. 

hart,  laut,  heftig,  grob,  stark  etc. ;  —  'ii  kras-  Wegen  kras ,   bz.  nld.  kras  =  mhd.  1 

seil  tal  (eine  kratzende,   knarrende,   rauhe,  s.  Weiteres  unter  kratsen. 

scharfe,  harte,  .schrille,  das  Ohr  beleidigende  20       1.  krftt,    krêt ,   lauter   ScJirei  od.  la 

od.  auch  laute  u.  grobe,  jHjlternde  Stimme  Schreien, Geschrei, Gtjammer etc.  — Sprit 

od.  Sj)raehe;   —   dat  kiimtl  d'r  bi  hum  all'  förbeschêd  mâkd  agternä  gen  krét  —  J 

so  krds  (scharf,  rauhy  hart,  heftig,  laut,  grob  krect;  mnld.  kryt  (lauter  Schrei  etc.); 

etc.,  bz.  venrundend  u.  beleidigend  etc.)  ût;  krcet,  kreit;   mnd.  krét,  kreit,  krît  (Zt 

—  ho  förd  'n  krassen  tal  (er  führt  eine  25  Streit,  Hader) ;  md.  krit  (Knack,  Krach  t 
scharfe,  heftige,  abstossende  u.  beleidigende  —  Zu  kriten  wie  bit  u.  bat  (Biss)  zu,  bi 
Sprache);   —   'ii   krds  word  hold  'n   kercl  von  y  bbid. 

fall  't  lîf  (ein  scharfes,  hartes^  starkes,  lau-  2.  krftt,  s.  l  u.  2  kräte,  krete. 

tes,   kräftiges,  bz.  grobes  Wort  hält  einen  1.  kräte, krete, krftt, krêt,J3tii{rd,l'*tir 

Kerl  vom  Leibe) ;  —   krds   (bitter,   beleidi-  30  Falte,  Kerbe,  Ritze  etc. ;  —  kräten  in  de  1 

gend,  verwundend,  abstossend  etc.)  in  sin  ût>  bz.  for  de  kop,  in  de  banden   od.  in  de 

drükken;  —  dat  smekd   so  kras   (kratzend  ten,  in  't  lif;  —  kräten  in  de  stok  odw 

u.  den  Hals  rauh  machend,  bz.  scharf,  bit-  —  kräten  in   (od.  up)   de  horens.   — 

ter,  unangenehm) ;  —  dat  is  mi  to  krds,  um  (Br.  Wb.,  Schütze)   kräte,  krete,  ki 

dat  to  drinken;  —  dat  is  to  kras  (rauh,  wi-  35  mnd.  krete;  wang,  (Ehreniraut,  f 

derwärtig,  unangenehm,  arg,  stark  etc.),  um  Archiv,  1,  377)  krittel.  —  Es  ist,  wie  \ 

dat  to  hören  od.  to  löten ;  —  ferner  auch :  =  karfe  (Kerbe),  zweifellos  eins  mä  mfi 

Star k,  robust,  kräftig,  rüstig  etc.  in  Bezug  mnld.  kerte  (crena,  incisura  etc.) ,  docl 

auf  die  Constitution  eines  Menschen;  —  ho  es  beim  Vergleich  von  bersten  cms  ' 

is,   od.  hold  Rük  no^i^  al  krds  na  sin  older ;  40  sten  (cf.  barsten)  u.  mnld.  bernen  aus l 

—  ho  löpd  d'r  nog  not  so  knis  hen,  as  *n  ncn  (cf.  barnen  u.  brannen)  sd^r  frag 
junge  kerel.  —  Nld.  kras  (a.  OnomatojHiie  ob  nicht  gerade  die  Form  krete  die  «i 
eines  kratzenden,  krächzenden,  kreischenden  ist  u.  ob  diese  nicht  mit  nhd.  kratze 
od.  scharfen,  ranJicn,  harten  u.  knarrenden  k ritzen  (ritzen,  reissen,  verwunden) 
Lautes,  wie  z.  B.,  wenn  man  mit  dem  Xa-  45  sammenhängt  u.  ebenso  wie  dieses  selläi 
gel  od.  einem  sonstigen  scharfen  u.  spitzen  den  Stamm  kraz,  and.  krat  (urspr.  wie  i 
Gerät h  auf  einer  Schiefertafel  kratzt,  od.  k\&z  wohl  blos  Sdiallnachahmung  irgend < 
auch  vom  Krächzen  der  Raben,  vom  Ge-  unartikulirten  Geräusches,  od.  in  der  B 
rausch  einer  Säge  od.  einer  knarrenden  Thur  crepitus  etc.  n.  daraus  wie  klak  u,  klaa 
etc.;  —  b.  (als  Suhst.)  ein  Kratz  od.  eine  50  unser  klat  die  Bedtg.:  Bruch,  Risi,  iJ 
Schramme,  Bitz  etc.  mit  einer  Kralle,  einem  Bitze,  Schramme,  Wunde  etc.  eniurick 
Nagel  od.  sonstigen  spitzen  Etwas ;  —  c.  welche  mhd.  kraz  ti.  nld.  kras  [s.  unter ! 
(als  Adj.)  arg,  grob,  stark  (dat  is  kras);  ja  hat,  die  auch  zugleich  die  Grdform 
stark,  kräftig^  rüstig  (een  krasse  kerel ;  —  klaz  ist)  zurückgeht,  od  von  dem  für 
een  kras  wijf  etc.)-  —  Es  scheint  mir,  dass  5î  scs  kniz,  krat  m.  klaz,  klat  (s.  unter  k 
sich  in  unserm  kras  zwei  urs2>r.  gatiz  ver-  am  Schlüsse)  anzusetzende  urspr.  Verb 
schiedene  Wörter  mit  einander  gemischt  ha-  zan,  kritan  in  der  Bedtg.:  brechen,  km\ 
ben  u.  zwar  einerseits  das  mit  mhd.  kraz  bersten,  spalten,  reissen,  ritzen  etc.  absta 
(einmaliges  Kratzen  u.  davon  entstellende  wobei  wegen  der  IdentüAt  ton  krat  «. 
Schramme  od.  Bitze,  Wunde  etc.)  ident.  nld.  60  bz.    ahd.    chraz    u.   cblaz    in   der  Be 


.       ËBAEtE  ERETE  349  ERATSËN 

Emdc  ete.,   auch   nd.  (Schütze)  od,  krat  ebemogut  wie  klak,  klap  u.  klaz  od, 

ttbÖBcli;  dän,  kTBi,  krB,t%koy  (Bruchj  klat  (die  auch  als  klad  in  kladde,  kladden, 

k,  Unterholz,  niedriges  Gestrüpp  od,  kladderu  etc.   erscheint)  urspr.   ein   blosser 

etc,)  £u  vergleichen  ist.     Wie  nun  Schallstamm  gewesen  sein,  d^r  entweder  aus 

fen   «.   scharfen   od,  sclirabben   u.  5  crepitus    die   Bcdtg.:   Bruch,   Riss,   Spalt, 

o,   bg.  kräfe  u.  schräfe  sich  begriff-  Hitze,  Wunde  etc.  entwickelte,  od.  blos  das 

'ormeU  zu  nahe  berühren,    als  dass  kratzende,  kreischende,  kritzelnde  od,  schar- 

von  Hause  aus  einer  y  angehören  rende  Geräusch  (wie  klak  u,  klaz  dasjenige 

ro  tHmmt  zu  kräte,  krcte  auch  un-  eines   Bruches   od.   Risses  etc.)   nachahnUe, 

,  siete,  bz,  zu  einem  and,  kritan  od.  10  was  dadurch  entsteht,  wenn  mit  einem  schar- 

\tch  wieder  unser  sliten  ,   was  einer  fen  u.  sjntzen  Etwas  auf  ein  entsprechendes 

,  skrad,  skrand  (als  Erweiterung  anderes  Etwas  ein  Kratz  od.  Ritz  gemacht 

')   angehört,  indem  eben  sliten  für  wurde,   wie  ja  die  Interjection  krits-krats, 

itan,  skritan  (skrat)  steht  u,  es  nach  nid.  kris  -  kras  für  einen  solchen  scharfen 

'herigen  sowohl,  wie  auch  nach  dem  15  kritzelnden   u.   kratzelnden    Ton   gebraucht 

Mnpen  bereits  Gesagten  sehr  leicfU  wird  u,  wir  auch  den  Ton  des  Reissens  von 

ist,  dass  kräte  u.  mhd.  kraz,   ahd.  Etwas  auch   durch  rits-rats-ruts  bezeichnen 

(cf,  kratzen),  sowie  möglicherweise  u.   ruts    auch   zugleich   ein   Riss  etc,   ist, 

9er  kriten  (s.  d,)   derselben  y  ent-  Sind  nun  aber  die  Stämme  kraz    od.  krat, 

wie  goth,  skreitan  u,  unser  sliten.  20  bz.  kriz  od.  krit  u.  deren  Nebenformen  (wie 

te,  krete,  krftt,  krêt,  eine  Meine  klad  von  klat)  krad   u.  krid   urspr,   blosse 

wahrscheinlich  dieselbe,   wie  sonst  Schallwörter  (cf,  dieserhalb  auch  anüid,  chra- 

ieU  od,  KütehBirne  genannte  pyrus  ken,  kratzen,  kratzend  klauben  etc.,  was  doch 

—    Ob  urspr,   ein  runzUgtes  od,  zweifellos  von    ahd.    chrac,    Krach,   Riss, 

mpfles,  unvollkommenes  od,  klein  ge-  2t}  Sprung ,  Ritze,  Scharte  etc.  weitergebildet 

Etwas   u,  dann  tnit  1  kräte  als  ist),  die  irgend  ein  unarticulirtes  Geräusch 

l  eonnex?  (gleichviel  von  wem  od.  durch  was  dasseWe 

\j  8,  kriten.  ausgeht  od.  wodurch  dasselbe  entsteht)   be- 

;   i,  q,  nid,  kras  =  mhd.  kraz,   als  zeichneten,  so  ergiebt  sich  doch  ungesucht  ein 

Hung  eines  Geräusches  (Tones,  Lau-  30  nicht  blos  formeller,   sondern  auch  begriff- 

KMM  durch  Kratzen  etc,   entsteht,  licher  Zusammenhang  zwischen  den  Stäm- 

i  hörbar  wird.    Der  Ablaut  krits  men  krat,  krit  od.  kraz  von  and.  (kratan)  od, 

s*  ein  feineres  Kratzen  od.   einen  (kratjan),  bz.  (kritan,  krat)  =  aJid.  chrazan, 

'en  Ton  u,  wird  beides  gewöhtüich  chrazjaD,  bz.  krizan  (nhd.  kritzeln  ist  = 

VI  durch  krits-krats  (nid.  kris-kras)  35  älteres  krizeln,  als  Iterat.  von  krizan)  u.  den 

^,    cf,  dazu  auch  klik-klak,  ^  klip-  gleichfalls  auf  eine  von  agerm.  krdX  ablautende 

y  krit  (souus,  crepitus,  fragor,  clamor  etc.) 

\y   Geräth  zum  Kratzen  od,  Kram-  zurückgehenden  Wörtern :  md,  knt  (Knack, 

WoRe  u.  Heede  etc. ;  auch  krempel  Krach) ;  mnld,  crit  (Schrei)  u.  kriten ;  nid, 

înannt.  40  kreet  (lauter  Schrei  od.  Ruf,  cf,  krat);  nd. 

B,  kratzen.  —  Es  wird  hier  ausser  (Br.    Wb.)  kroet  (Zank,   Hader,   Streit), 

9on  Krämpeln  od.  Kratzen  der  Wolle  worüber  Weiteres  unter  kriten   u.  kriddeln 

le  kratsen)  nicht  so  sehr  wie  unser  etc.  zu  vergleichen   ist  u.   wozu  schon  hier 

im  Sinn  von  scaberc,   rädere  etc.,  bemerkt  werden  mag,   dass  M.  Lex  er  ne- 

\ehr  wie  reissen,  in  der  von:  sich  45  ben  krizen   (schreien,   kreischen  etc.)   auch 

ntfemen,  eilen   etc,  gebraucht;  —  ein  zweites  krizen  (einen  Kreis  machen,  krei- 

t  d'r  dör   (od,  ût),   dat  't  so  'n  ärd  sen;  gähren,  schäumen,  gischen,  zischen; 

Nd.  kratsen,  kratzen,  kraschen,  krä-  kratzen)  auffährt,  was  Alles  sich  nur  er- 

ind,  kratzen,  krassen ;  nid.  krassen ;  klären  lässt,   wenn  mati  annimmt,   dass  die 

flam. kratsen,  kreisen;  fcan^.  kratsjc;  50  dafür  anzusetzende  germ.  y  krit  (cf,  biten, 

kratsa;  dän.  kradse;  ahd.  chrazzôn,  beisscn  etc.,  von  y  bhid,   germ,  bit)   urspr, 

cniz6n ;  m/i(2.  crazen,  kratzen,  kretzcn  eine  Schallwurzel  war,  die  für  germ,  krsiiaji 

iraagan,  chrezzan).    Davon  (Diez,  u.    kritan  sowohl   die   aus   gar    (rauschen, 

iuä.  grattare ;  span.,  prov.  gratar ;  schnattern,  rufen,  schreien,  lärmen  etc)  er- 

ratter  (kratzen)  etc,  55  weiierte  y  gard,  grd  (sonare  etc.,  cf,  Bopp, 

Khon  unter   1  kräte   bemerkt,  sind  Benfeg  etc.),   als  auch  die  aus  skar   (tö- 

ime  kraz,  klaz,  sowie  kriz,  kliz,  bz.  nen,  rauschen,   kreischen,   lärmen,  springen 

kt  ü.  krit,  klit  (s,  auch  unter  klatte  etc.)  erweiterte  y  skard,  skrd    (die  auch  ja 

usse,  sowie  unter  klits,  klitscn,  klit-  für  nhd.  schreissen  u,  schleissen  [s. 

von  Hause  aus  ident.  u.  kann  kraz  00  unter  1  kräte]  anzusetzen  ist)  sein  kann  u. 


ERAÜELN 


SSO 


KBSkTE  KBBIÎ 


VDOOon  griech,  krizô  (kreischen  etc,)  auch 
vieüeicJit  abstammt. 

kraaeln,  kraueln,  krabbeln  etc.;  —  Nd. 
kraucln;  tofries,  kreauweljen ;  nld.  krieuwe- 
ïen,  krcvclen,  krioclon,  kriclen  (krabbeln^ 
kriebéln,  wimmeln  etc.), 

krauen,  krauen ^  kratzen^  reiben  etc;  — 
hc  kniud  sük  up  de  kop,  bz.  agtcr  de  6ren ; 
—  ho  kraude  (od.  krabdc,  klaude)  sük  wCt 
up.  —  Nld.  kraauwen,  krauwen ;  nd.  krauen ; 
mnd.  krawen ;  africs.  krawa;  o/id.  chrowôn 
(cbrawûn) ;  amhd.  chroiiwcn,  chrowen ;  mhd. 
krouwen,  krauwen,  crâwcu  (kratzen ;  jucken, 
beisaen).  cf.  klauen  u.  8.  unter  kralle  u, 
klaue  Weiteres. 

kräve  etc.,  s.  krafe. 

krawâl,  Krawall,  Aufruhr,  Spektakel, 
Lärm  etc.;  —  sc  willen  kraw&l  maken;  — 
wat  is  dat  dar  für  'n  krawal.  —  Wegen  der 
Entstehung  dieses  Wortes  aus  franz.  chari- 
vari  cf.  Grimm,  Wb.  V,  2126,  od.  aus 
Ge-Uebelle,   Vilmar,  hess.  Idiot,  224. 

krawei,  s.  karwei. 

kregel,  s.  krägel. 

kreie,  kreien  etc.,  s.  kraie  etc. 

kreie,  kreier,  kreuer,  kroier  kröjer,  eine 
Art  Schlitten,  welche  nur  auf  den  Watten 
an  der  Mündung  der  Ems,  bz.  des  Döllarts 
gebraucht  werden,  um  damit  die  Fische, 
iihnlich  wie  mit  dem  1)ut-âk  (s.  d.),  aus  den 
Heuscn  zu  holen.  Das  Wort  bezeichnet 
wörtl.  ein  Schieb  -  Ding  od.  Geräth 
was  Einer  schiebt  etc.  u.  gehört  dies  Wort 
zu  kröjen  ('—  älteres  krodeii,  nld.  kruycn), 
bewegen,  schieben  etc.  Des  VocalwecJiseis 
wegen  cf.  bleion,  greicn  etc. 

krei-,  kreu-jager,  ein  Mann,  der  den 
kreie  od.  Wattschlitten  jagt  od.  treibt,  bz. 
damit  auf  das  Watt  hinausjagt,  um  die 
Fische  aus  den  Beusen  zu  holen.  Fig.  wird 
auch  ein  schlechter  Schlittschuhläufer  so  ge- 
nannt, icas  wohl  daher  kömmt,  weil  ein  krei- 
jager  nur  mit  einem  Beine  od.  Fusse  ar- 
beitet, bz.  mit  einem  Fusse  in  der  kreie 
stehend,  denselben  mit  dem  andern  auf  dem 
glatten  Schlick  vorwärts  treibt» 

kreiern,  kreuern  etc.,  den  kreier  genann- 
ten Schlitten  mit  dem  einen  Fusse  fortbe- 
weaen. 

Kreis,  kreits,  Kreis.  —  Als  einfaches 
Wort  selten  vorkommend ;  d<igegen  ist  das 
Com2>os.  umkreis  od.  umkrcits  desto  gebräucli- 
licher.  —  Nld.  krcits,  krits  (Kreis,  Zirkel, 
Bezirk,  Landschaft;  Laufbahn)  u.  krijt  (cir- 
rus,  eingehegter  Kampfplatz);  mnld.  (KU.) 
kriot,  kryt,  kreyt,  krics;  nd.  (Br.  Wb.) 
kreit;  mnd.  (Seh.  u.  L.)  kreis,  kreit,  krôt; 
Schott,  creitch ;  aschwed.  kreys,  krey  ts ;  schwed. 
krots;  (/an.  krcds;  dlid.,am1ul.  creiz,  cliroiz ; 
mhd.  kroiz  (Kreis,    Umkreis,   Kampfplatz; 


Betirk,  Gau).  —  Die  néL,  nUL  Formmwä 
auslautendem  8,  ts  nud  noeiféBoÊ  «if  fa 
ahd.  creix  gurückMuführem,  während  dkm 
selbst  mit  mtUéL  kriet  od.  kni  «.  «mL  U^ 
6  krêt  ebenso  wie  nhd,  reiesen  oMfraa, 
ritan,  bz.  writaa  (i^.  riten),  auf  eine  dkm 
Farm  afid.  kiiz,  kris;  oml  kiit,  kiit,  k 
auf  ein  Verb,  kruan  fic/.  bei  Lexer  iu 
mhd.  krizen,  eine  Kreislinie  machen;  haUm 

10  od,  kriteen  =  riteen  etcj^  be.  and.  kiita 
(urspr.  wM  kritan,  krat,  kratun),  Ariefe* 
geht,  was  mit  riten,  as.  wiitan,  gM.  TRÎtaa 
sowohl,  wie  auch  mit  nhd.  kratzen  & 
kriteen  dieselbe  Bedtg.  (nawiUdi:  ritam, 

15  reissen,  Ritze  od.  Biese  etc.  madien)  Mc 
n.  ebenso  wie  ahd»  Grazan  van  einer  §enu 
y  krat  tt.  ablautend  krit  abstanuntj  die  «npr. 
^ensa  wie  klak,  krak  etc  «me  StkaUwnnd 
war  tt.  warOber  Weiteres  unter  kratiea  & 

20  kriten  zu  vergleichen  ist.  Dass  demnaAM 
creiz  etc,  be.  and.  krit  etc  m^-  mbMi 
anderes  ais  eine  Ritze  ad.  einen  Ria  (9i 
SpäU,  Vertiefung,  Kerbe,  ISinsehmiU  %.  m- 
auch  ein  Ikwas,  was  sdieidet  u.  trennt  si 

25  ein  Etwas  absehUesst    u.   einsMiesst  dt^ 

z,  B.,  wie  eine  Orense  ad.  ein  Graben  dt) 

bezeichnete,  ist  klar  u.  ist  dteserheUb  seA 

1  kräte  zu  vergleichen. 

Für  die  Annahme,  dass  die  Stäeme  krit, 

30  krat  urspr.  die  Bedtg. :  sonus,  crepitns,  di- 
mor  hatten ,  spricht  nüM  aUein  die  Idaâ: 
unsers  kriten  (schreien)  mit  loitan  cd.  kii* 
zan  (ritzen  etc.),  sondern  auch,  dass  es  a^ 
ben  kreiz  (Kreis,    Umkreis,   ad.  Bits-Diii§, 

85  geritztes  Etwas)  cmch  ein  mhd.  cren  «1 
der  Bedtg.:  Schrei,  Lärm  ete.  gab. 

kreite,  kreit  od.  krftite  etc.,  n)  das  est 
leichten  Latten  u.  Sparren  gesimmerte  8ti- 
tenheck  eines  Wagens,  deren  ewei  snssth 

40  men  mit  dem  Vorder-  u.  Hinter^Heds  dm 
sog.  Wagenkorb  bilden.  Diese  kreüea  «Mi 
mehr  als  doppelt  so  hoch,  wie  die  geMzt 
liehen  Wagenleitem  u.  sind  die  demit  mt 
sehenen  Wagen  früher  hauptsöMUh  tm 

45  Heufahren  gebraucht,  während  sie  jetst  noA 
tt.  nach  malt  ausser  Gebraudk  kommen;  ^ 
b)  ein  leichter  aus  Latten  od,  Stäben  §^ 
zimmerter  mit  Handhaben  eum  Dragen  mt 
sehener  ziemlich  grosser  Kasten  smn  Trsm^ 

50  2^ort  von  Torf,  Gras  etc.  besÜmwU;  —  ii 
must  d'r  för  sorgen,  dat  dV  Hl  pâr  knta 
ful  törf  bi  de  kätel  brogt  worden,  wi  wilki 
morgen  brôen ;  —  h&l  'n  kreit  ful  gras  oi 
sett  hum  in  de  stal,  den  kanst  du  depêrdl 

55  d'r  för  un  na  wat  fan  in  de  rôpse  ^ea* 
—  Dieses  Wort  ist  zweifdlos  ident  sA 
niofries.  (Cad.  Müller)  krait  (Wag^)  «. 
u^ühl  aus  krete,  krate  entstanden,  sodass  a 
demnacJi  auch  eins  ist  mit  nld.  (v.  Dalt) 

CO  krat,  kret  (loses  Hinterheck  eines  Wagens; 


kftifcn  a5l  KHKKK 

râerbamk  dessdben);  krat  (ge-       od,  ebenso,  ganz  so  etc.)  ût,  as  sin  fader:  -— 

'dmkorbf  worin  Erde  verfah-  *t  is  mi  krek  (ganz,  vollkommen)  én,  or  du 

M.  krat  (capsus  rhedae,   od.  't  deist  of  nêt;  —  H  is  krek  (od,  nët  etc.), 

Korb  des  Wcigens,   hz,  der  as  wen  't  dül  is;  —   krekker  (gerader,  ge- 

de»  geflochtene  u.  früher  Mu-  5  reclUer,  richtiger,  correcter,  besser  etc.)  as 

ikberspannte,  auf  den  Rädern  krek  kan  ^t  nêt ;  —  't  is  up  't  krekste  mäkd 

ire  Theil  einer  Kutsche),  kTütie  od.  ûtfôrd;  —  hê  is  'n  krekken  (netter,  or- 

,  fisdna^,  kretse  (corbis  vimine  deutlicher  etc.)  kerel ;  —  'n  krekkcu  meid 

e  (avianum,  saginarium) ;  ahd,  etc.  —  Nid,  krek,  krekt.  —  Wohl  aus  franz. 

aratte,  gratte  u.  ahd.  crezzo;  10  correct,  bz.  2a^  correctus,  obschon  möglicher- 

;  mhd.  kretze;  kreze  (Korb,  weise  beide  Formen   auch  aus  ahd,  gcrëbt, 

oge);    Schweiz,   chracza   (ge-  kirëht,  carëht,  grëht,  crëht  (gerecht,  gerade, 

^ÂKhUner  Tragkorb  etc,);  bayr,  richtig,  recht,  passend,  geschickt,  bereit  etc.), 

iaU  für  Hühner),  laniiea  (zwei-  bz,  ahd.  gerecho,  gröcho;  mhd,  gerêchc  (V)r- 

en);  ags.  erat  (Wagen,  Korb  15  deutlich,  recht,  richtig,  genau),  od.  ahd.  ge- 

lungl.  (Stratmann)  crete  rech,  kerëch,  grcch   (ordnungsmässig,  wM- 

crate  (grosser  grober  Korb)  geordnet,   recht,  geschickt,   bereit);   mnld. 

tpe;  Packkorb,  Tragkorb)  etc.,  ghereke   (ornatus,   apparatus,  instructus)  u. 

fitn.  ahd.  crettili  das  ital.  gre-  gherekt  (dasselbe)  entstanden  sein  könnten. 

des  Käfigs,  cf.  Di ez,  II,  35)  20      1.  kreke  od.  krêke,  krek,  krike,  krik, 

entstand,  während  das  ahd.  kleiner  sich  schlängelnder  Fluss   od,  Bach, 

ïhrato)  wohl  mit  ital,  (Diez,  bz,  ein  Gewässer,  das  sich  in  Krümmungen 

j  span,,  port,  grade  (Cfitter) ;  durch  die  Wiese  windet,  —  Nid,  kreek  (das- 

lefioehtener  Fischbehälter)  etc.  selbe  u,   auch :  Bucht,   kleiner  Meerbusen,  ^ 

(Flechtwerk,  s,  unter  krâs)  26  Schlupf hafen ;  grösseres  Binnenwasser,  wel- 

ki  indessen  neben  ahd,  crezzo,  cJ^s   sich   von  früheren   Sturtnfluthen   etc, 

auch    amhd,   chrenze;    mhd.  durch  Deichbrüche  verursachte  Ueberschwem- 

II.  eine  neuere  Form  krcinze,  mungen  herschreibt) ;  mnld.  kreke  (vorago  in- 

Imm,  Wb.  V,  2073  seq,  un-  curva,  fossa  verticosa ;  crepido);  engl,  creek, 

8ub  II,  d)    auch  ahd,  crcito  30  alter  (cf,  KU.)  creke   (Bucht,   Bai,  kleine 

tmt,    so   bezweifelt   Hilde-  Landzunge,  kleiner  Meerbusen,  Schlupfha- 

%ter  Kratte,   in   Orimm^  fen;  kleine  krumme  Gasse;   Erhöhung   an 

chratto  u.  amhd,  chrenze  etc.  einer  sich  windenden  Küste;  kleiner  Fluss), 

%g  ans  lat.  crates  u,  meint,  —  Es  ist  entweder  von  einem  Stamm  krek, 

woM  mit  kränz  (cf,  krans)  35  krik  als  Ablaut  von  krak  weitergebildet  od, 
en,  während  0.  Sc  ha  de  ahd.  geht  beim  Vergleich  von  nid,  bekc,  beek  = 
o  (nhd.  Kr  atte  u.  Kr  ätze)  nhd,  Bach  direct  auf  kraken  (vergl,  ahd, 
Idt  crates  entstanden  ansieht  chrachôn  zu  ahd,  pachan,  backen)  zurück, 
chrenze  etc.  zu  kränz  stelU,  falls  es  nicht  etwa  (cf.  beden  =  nhd.  bie- 
n  nun  aber  wieder  unter  40  ten,  nid,  biedcn,  goth.  biudan,  od.  sêden  = 
ïize  (Korb)  Alles  von  Hil-  nhd.  sieden  etc.)  für  älteres  krieke  steht 
tu  Verglichene,  sowie  dass  u,  dann  mit  nhd,  kriechen  direct  zusam- 
0)  das  griech.  korönos  (ge-  menhängt.  Für  die  letztere  Annahme  spricht 
^en)  mit  korönô  (Krone)  u,  nämlich  der  Umstand,  dass  das  aengl,  creke 
mmndener  u.  verschlungener  45  (sporta,  od.  Korb)  sowohl  wurzelhaft  als  be- 
nörkel;  —  b.  Kranz;  —  c.  grifflich  (die  Bedtg,:  flechten  etc,  ist  wohl 
\  Capital  der  Säulen)  zu  einer  aus  biegen,  krümmen,  winden  etc. 
rt  skard)  stellt,  so  würde  man  hervorgegangen,  cf,  krans  u,  unter  kreite) 
g.:  drehen,  runden,  wenden,  mit  kreke  zusammenhängen  dürfte,  sowie 
»gehend)  auch  für  ahd,  crauz  50  dass  kreke  od.  kreke  die  Bedtg, :  Krüm- 
r  cratto  u.  dessen  Nebenfor-  mung,  Biegung,  Bucht  etc,  od,  krummes,  ge- 
rdeutschen Verwandten  viel-  bogenes ,  bz.  sich  krümmendes  u.  biegendes 
y  skar,  skard,  skjrd  ansetzen  Etwas  hat  u,  dass  das  nhd,  kriechen  = 
^h  eine  formelle  gleiche  auch  ahd,  chriochan  etc.  (die  andern  alten  For^ 
ratsen  etc.  für  möglich  hielt.  55  men  würden  sein :  goth.  kriukan  ;  an.  krjîika, 
e,  recht,  richtig,  just,  recht,  krjôka;  as.  kriokan;  ags.  creôkan;  aengl. 
;  etc;  —  't  is  krek  twalf ;  —  creoken,  crôken;  afries.  kriaka,  krieka  etc., 
alf  slân ;  —  't  is  air  krek  wovon  sich  isl,  krcika  [lente  progrcdi],  kreik 
lea  gerade  (od,  vollkommen,  [\entus  grsulns];  norw.krekei',  schwed,kr'úkA 
Ä;  —  ho  sügt  krek  (geradeso  60  [kriechen],  kräk  [kriechendes  Etwas,  Wumtf 


ÉREKE                           862  KltEKE 

Gewürm]  etc.  sowohl,  wie  auch  unser  kr8k,  kreke,  kreken  etc  etc.,  krdk,  krSk  dt 

krôk  etc.  wolil  noch  herschreibt)  urspr.  auch  etc  aufmerksam  gemacht  wird, 

die  Bedig.:  sich  krümmen,  biegen  u.  tciw  2.  krAt  ad.  knkt^  kleine,  blaite  1 

den  etc.,   bz.  krumme,  gebogene,  schlangeti-  nhd. Krieche (kleineHaferpflaume,& 

förmige  Bewegungen  machen  (od.  überhaupt  5  pflaume,  Hundspflaume^  Frucht  rcw 

(•urven  ziehen  u.  machen  u.  so  auch:  sich  insititia).  —  JVi£ kreeke, kreike;  mid 

bei  jeder  Krümmung  zusammenziehen)  hatte  kreyke;  «cAtoeci.  krikon ;  dän.  khige, 

f«.  also  dessen  Thema  kruk  urspr.  die  Be-  Bretagn.  gregon  (wilde  Pflaume  oi  Si 

dtg.:  Biegung,   Krümmung,    Windung  etc.,  tnhd.   krieche  (Pftaumeti-SchldK). - 

bz,    biegen   etc.  gchaid  haben  muss.     Ver-  10  ner:  nid.  kriek  (Vogelkirsche,  tleii 

gleicht  man  nun  aber  wie  bei  kiiak  u.  knik  Kirsche   mit    einem    langen  Stid); 

aus  fragor,  crepitus  etc.  die  Bedtg. :  Bruch,  kriecke  (cerasum),  swarte  kriecke  (l 

Knick  etc.,  bz.  Brechung,  Biegung,   Krüm-  Sauerkirsche,   cerasum  aotiam),  ip 

mung  etc.  lurwrgeht,  so  ist  es  fast  zweifel-  kriecke  (cerasum  duracinum,  spaniidu 

los,   dass  die  für  ahd.  chriochan,   chraiich  Ib  pelkirsdie),  roode  kriecke  (cerasom i 

etc.  anzusetzende  y  kruk  von   Hause  aus  nium,  wilde  Kirsche);  wfläm.  kriect 

eine  Ablautform  von  krak  (cf.  kräk  14.  kra-  selbe) ;  ahd,  (cfarielihe)  nach  chriebp( 

ken)   ist   u.   aus  der  Bedtg.:  Bruch  od.  nus,  carasos,  d.  t.  cerasus).  —  <SoÛt 

Knick     die    von:   Biegung,    Krümmung,  Wort  in  seiner  anecheinetui üUettenu 

Windung  etc.  (od.  auch:  Zusammenziehung,  20  Bedtg.  „Kirsche*  nicht  aus  Hai 

Einziehung,   Zusammenschrumpfung,  Falte,  (contrah.  criegia?)  entstanden  «.  éA 

Bnnzel  etc.,  weil  Ja  durch  Biegen  u.  Krüm-  ter  als   das  aus  lat,  cerasiu  esU 

men  etc.   eine    Verkürzung   der  Linie  und  kirsa  allgemeiner  wurde,  in  DfutocM 

durch  Brechung   u.  Knick  auch  eine  Falte  die  kleinen  Schlehen- Pflaumen  u. 

etc.    in    Etwas   entsteht    u.    überhaupt   ein  26  land  auf  die  Vogelkirsche  idtergeganf 

Knick  in  Etwas  nicJU  allein  ein  Burchbie-  —  Ital.  ciriegia  etc.  betr.,  so  eM 

gen  u.  Krümmen  u.  dadurch  ein  Verkürzen  ches  nach  Die e  (1,129)  mädiißgiu 

u.  Zusammenziehen  verursacht,  sondern  auch  bäum)  aus  einem  Äi^ect  cerasem 

ein  voller  Knick  loiedcr  einen  vollen  Winkel  Zu  ahd.  chrieh-poum  sei  übrigt 

nach   Innen    u.    einen   spitzen    Vorsprung  30  bemerkt,  dass  chrio-h  (xf.  chriech /of 

[Ecke,  Spitze,  Erhöhung  etc.,  cf.  auch  bog,  ahd.  Chricch  ((krieche)  vcUstândig  j 

\u)^ic,  hCik,  buk  etc.  von  der  y  kuc,  biegen,  u.   demnach  chriech  -  poum  m^ 

krümmen,  wölbe nj  nach  Aussen  hin  bildet,  auch  soviel   als   Griechen-Bai 

wie  ja  awcÄ  krt'ke   die  Bedtg.:    Vorsprung  Griechen    erhaltenem    od.  ein§ 

etc.  hat)  scJion  in  sehr  früher  Zeit  entwickelt  85  Baum  sein  könnte  u.  dann  doA» 

hat.  die  Frucht  desselben  chrieche  ge^ 

Wegen  der  Bedtg.:   Knick,   Bruch  od.  od.   dass  überhaupt   darunter  fri 

Biegung,  Krümmung,  Knickung,  Nickung,  griechische  Frucht  od,  ein  g 

Neigung,  Duckung,  Bückung  etc.  im  Stamm  seh  es   Erzeugniss  verstanden 

krik,  bz.  der  von:  geknicktes,  niedergeboge-  40  ist.     Vergl.  dieserhaib  auch  Grin 

nes  u.  somit  auch  niedriges  u.  kleines  Et-  unter  Krieche  am  Schlüsse, 

was  etc.,    cf.    mnd.    (Seh.   u.   L.)   kricke  3.  kreke  Oii.  krîke,  krikke  od.  k 

(Kuickerbsen?),  mecklenb.  krick-arften  (nie-  kleine  wilde  Ente,  Krickente,  aniBi 

drig  wachsende  Erbsen) ,  mnd.  krickclmorc  Nd.  krikke;  nid.  (provim.,  cf.  v.  D 

(kleine   runzligte  Buben),  nid.   (v.  Dale)  45  (winter-iaMüg  od.  ieling,  eine  kleine 

krik  (Buschkohl),  engl,  crickle  (sich  bücken,  =  engl,  teal  od.  Krickente);  nudi 

sich  krümmen,  sich   krumm  halten,  krumm  kricke  (querquedula ,   anas  pam): 

u.  gebückt  gehen)  etc.  u.  cf.  dieserlidlb  auch  un-  (dialect.)   kräcka ;    dän.   krikond. 

ter  1  u.  2  krakke  das  Weitere.  Name  bezieht  sidi  wM  ebenso  w 

Schliesslich  sei  zu  d4in  Stämmen  krak,  krik  50  auch  wohl  krikke  genannten  Knâ\ 

etc.  bemerkt,  dass  von  krikaii  od.  krikjan  (anas  querquednla,  circia),  od.  de» 

auch  ein  Brüter .  u.  Stamm  krak,  ablautend  (cf.  kraie  etc.)  u.   andern  Vögdn 

krek   (cf.  nhd.  klacken  =   ahd.  kloc-jan  Geschrei  dieser  Ente  u.  ist  krik 

U7îter  klakken) ,  —  von  krakan  od.  krak-  etc.)  u.  krikken,  sowie  nid,  kriekei 

jaii  ein  Präter.  u.  Stamm  kruok,  krok  (cf.  55  benform  von  krak   u.  kraken,  v€ 

kluk)    n.  von  krukan,   kriiikan   ein   l*räter.  schwed.  kräcka  aucli  kräckla  (kreis 

krauk,  kruk,  bz.  auch  sonstige  Stämme,  wie  ken)  verglichen  werden  mag.    Wt 

z.  B.  krftk    (cf.  buk    =   nhd.   Bauch   u.  noch   nid.  krekel   u.  kriek   (Gril 
bog  =  nhd,  Bug)  entstellen  konnte,  worauf       chen),  krekeu  (zirpen,  schrillen), 

hier  nur  wegen  der  nachfolgenden  Wörter:  CO  auch  jedenfalls  auf  das  krickendi 


aCEH  ERIKEN  ihi  KREMMë  KttEMM 

I  betiM  u.  demnach  auch  pronkt  mct  koele  roozekranseo.  —  Da  nach 

ken  (ÜB  Ablaut  von  kraken  Weiland  statt  krieken  aueA  kraken  in  der- 

iin^on  es  auch  möglich  ist,  selben  Bedtg.  gebraucht  sein  soll,   so  muss 

mit  dem  gleichbedeutenden  man  fast  annehmen ,   dass  dieses  Wort  auf 

norm,  criqaet,   nprov.  cri-  5  der  sinnl  Bedtg. :  knacken,  brechen,  spalten 

,  pic,  créqueillon,  crinchon,  elc  od,  aufknacken,  aufbrechen  (offen  machen, 

ifi  nicht  mit  franz,  criquer  öffnen,  eröffnen,  aufthun)  etc.  beruht  u.  das 

"ecf  att/^i>c^.  krikein,  kri-  Subst.   krik,  kricke   od.  kriecke   wörtl.  die 

iüen)  zurückgeht,  was  auch  Bedtg. :  Bruch,  Aufbruch,  Eröffnung,  Auf- 

nueö  zu  einer  SchaUwurzel  10  machung   etc.   od.   Anbruch   etc.   hat.    Mit 

skark,  »karg  (s,  uiUerkrsL-  nhd.  kriechen,  bz,  isl,  kreike  (lente  pro- 

,  hg,  bei  Fick  [I,  41  seq.]  grcdi,  s.  unter  1  krekc)  würde  es  dann  ganz- 

Tkjbz. europ.kni [schreienj  lieh  unverwandt  sein,  obschon  es  an  u,  für 

skar,  skark  u,  die  dazu  ge-  sich  auch  denkbar  wäre,  dass  dieses  kreken 

wozu  auch  unser  klak,  klik  15  od.  krikcn  sich  urspr,  auf  das  langsame  u, 

mm  stimmt)  gehört,  womit  allmälige  Hervorkriechen  u.  Aufsteigen  der 

on  klappen  u,  kloppeu  etc.  Sonne  (cf.   aus  dem  Wasser  od.   aus  dem 

Ï,  krékô  (schlagen)  zusam-  Bette  kriechen)  bezogen  hätte,  od.  überhaupt 

aut  als  das  von  Fick  dazu  ein   langsames  u.   allmäliges   Kommen  von 

Thurmfalke)  u,  kerchö  (hei-  20  Etwas  (hier  des  Lichtes,  od.  des  Tages  etc) 

iken  machen  od,  sein)  etc,  bezeichnet  hätte. 

t  sei  zu  kreke,  knke  etc.  Die  Form  nid.  krieken  (es  bezeichnet  ein 

a)  noch  erwähnt,  dass  nach  feineres  crepitare  als  kraken,  sowie  auch  zir- 

das  gleichbedeutende  ital.  pen  u.  schrillen  etc.)  ist  entweder  aus 

ort,  zarzeta,  prov.  sercela,  26  dem  vom  Sta^nm  krik  weitergebildeten  kri- 

arcelle,  cat,  masc.  xerxet  u.  ken,  krikkcn  (urspr.  wohl  krikjan,  od,  den 

18  lat,  querquedula  entstan-  Laut  krik  machen  u.  hören  lassen),  od,  aus 

iessen  erster  Theil  querque  kreken   als  Ablaut  von  kraken    entstanden, 

auch   auf  eine  aus  kar  od.  wie  sowohl  nid.,  mnld.,  nd.  kreken  für  kra- 

{^   kark   od,  skark   {tönen,  30  ken  vorkömmt   u.   auch  mhd.  kreckeu    (mit 

geht,   da  der  Name  doch  Schall  zerplatzen,  knacken,  krachen),  sowie 

rei  desselben  entlehnt  ist,  dhd.  chrëgên,  chrëkén,  krëkén  (crepitare,  re- 

n  od.  krîken,  das  Kommen,  sonare)   beim  Vergleich  von  dhd,  kieken  (s, 

I   od.   das  Anbrechen   (des  unter  klakken)  auch  wohl  für  urspr.  chrach- 

der  ersten  Morgendämme-  35  jau  steht, 

it,   wo  die  Sonne  sich  dem  krem,  s.  krcmme. 

rizonts   nähert  u.    aümälig  kremer  od.  kremer  u.  (selten)  kramer, 

kommt,  sodass  der  Schein  Krämer^  Händler,   Ladenhalter   od.  Einer 

\  den  Himmel  erhellt  u.  die  der  Waaren  feil  hält.     Unter  k  r  e  m  e  r  ol- 

Sacht  anfängt  der  Helle  des  40  lein  wird  der  DetaiUist  in  Colonicd-  u.  Spe- 

n.  —  de  dag  is  in  't  kreken  cerei-  Waaren  verstanden,  während  der  De- 

in  't  kamen,  in  't  anbräken) ;  taillist  in  Eisenwaaren  isder-,  od.  iser-,  isen- 

fan  de  dag  upstän  od,  up  krcmcr  heisst.  —  Nd.,  nid.  kremer,  kramer, 

he  is  för  't  kriken  fan  de  kraemer ;  ahd.  krämari ;  mhd,  krämaere,  krft- 

:  gftn.    —    Nd.   (Br.  Wb.)  45  mer,  kraemer,  kremer  (institor,  tabernarius). 

lanz,   bz,  Anbruch  etc.,   de  Zu  kram. 

;  mfläm,  kriecken,  kriecke-  kremere  od,  krêmerê,  Kramerei,  Laden- 

eluire), 't  kriecken  des  daecbs  geschäft,  Kleinhandel  mit  Colonialwaaren ; 

t   du  jour);   mnld.   kriecke,  —  bê  bed  'n  kremerô  anfangen. 

\choU,  (Jamieson)  creek;  50      kremern  od  kremern,  krämern,  handeln, 

eik  (aurora  nitilans,  primuni  feilschen,  markten  etc. ;  —   bê  kremerd  dV 

jnas  splendor,  crepusculum) ;  mit  bcrum ;   —   bô  kremerd  mi    d'r  fSls  to 

krieckelen  (rutilare);    nid.  lank  afer. 

rieken    (het  doorbreken  der  kremme,  kremm',   krem,    Greif-,   Pack-, 

in  het  morgenlicht,  aan  den  55  Halt- Eigenschaft  (od.  Vermögen,  Kraft),  bz, 

belegst,  daselbst :  't   krieken  Greif-,  Pack-,  Halt-Zustand  u.  so  überhaupt 

loonsten  dagb;  —   zoo  lang  (cf.  klemme  sub  b):   Kraft,  Stärke  etc.,  bz, 

ken;  —   van  daar  de  dagen  Kräftigkeit,  Festigkeit,  Haltbarkeit  etc.;  — 

aagraad  (Morgenröthe,  Dam-  he  bed  nog  kremm*  in  de  füslen  *,  —  dar  sitt 
ielS;—  het  kriekendc  oosten  GO  nog  krcmm*  genug  in  de  kerel,  wen  he  6k 

mH  Koobum.    WOrtorbnoh.    II.  23 


KREMMia  ERAEltlG  ftU  KBEltFEli 

H  wat  old  is;  —  dâr  sitt  gêa  kremm'  in  dat  scharf,  âurehdringeitd ;  (wm  "Bferek 

iaken,  dat  is  fSls  to  lös  wâfd;  —  där  sitt  kräflig,   muthig,  fewrtg,  lebhaft,  i 

gôn  krcmm'  (Kraft,  Nachdruck  etc.)  genug  (Dann eil)  knmig  (von  Qesdunack 

agter,  dat  helpt  so  niks ;  —  wen  dV  gen  ruch),  stark,  kräftig^  scharf  de. ;  (Bi 

kremm*  (Kraft,   Gehalt  etc.)  in  't  bér   (od.  5  krimig  (von  Bier,  Wein  etc),  kri^ig, 

in  de  hoppc  etc.)  sitt ,  den  dügt  (taugt)  't  scharf  etc. ;  (von  Temperament)  muAi§, 

niks ;  —  de  krcmm'  is  dV  ût,  e.  B.  aus  dem  leicht  aufgebracht  etc. 

Fleische,  dem  Biere,  dem  Hopfen  etc.,  wenn  Anstatt  dass  ich  dieses  kremmig, 

es  Kraft,  Gehalt,   Saft  od.   Wiïrzkraft  etc.  als  von  kremme  in  der  Bedtg. :  Kraft, 

verloren  hat,  bz.  niclU  kräftig,  stark  od.  ge-  10  etc.  abgeleitet  ansehe,  scheint  Eil  du 

würzig  mehr  ist  od.  schmeckt  u.  riecht.  —  (cf.  Orimm,    Wb.    V,   23Û9  unter 

Es   ist  dasselbe  Wort  wie  nd.   (Br.  Wb.)  eher  geneigt,    die   Bedtg.  scharf  i 

kriem;    mnd.   krime,    was  dort  zwar  mit  urspr.  anzusehen  u.  kriniig  direä  k 

Schärfe  wiedergegeben  wird,  indessen  ei-  men,  krimmcn  in  der  Bedtg.  k rätst 

gentlich   den   kräftigen    (cf.  kremmig)    Ge-  15  zuleiten,  was  ich  indessen  beim  V(\ 

schmack  u.   Geruch  sowohl,   als  auch  die  von  kremme  tf.  mnd,  krime  zu  klen 

Kraft  u.  den  Gefialt  des  Bieres  etc.  bezeich-  unrichtig  halte, 

net,  wie  auch  die  im  mnd.  Wb.  angezogene  Zu  krenunig,  krämtg  sei  fernem 

Belegstelle  ^setlie  im  hoppen  nene  kryme,  wat  merkt,  dass  bayr.  (Sc hm.,  I,  Spalte 

docliten  de  blado  deunc**  ganz  deutlich  beim  20  krämmig  von  kramm  (Krampf,  cf.  1 

Vergleich  der  obigen  Beispiele  dies  zeigt,  in-  weitergebildet  ist  u.  neben  kramijig,  J 

dem  eben  das  „sässe  im  Hopfen  keine  krymc,  mengezogen,  steif,  krumm  etc.  aiA  d 

was  taugten  die  Blätter  denn**  sich  auf  den  dtg.:  zusammengeschrumpft,  eingesckf 

Gehalt  u.  die  Würzkraft  des  Hopfens  bezieht.  dürr,  mager,  schwächlich,  kränkiick  i 

Die  Herkunft  betr.  (vergl.  auch  kremmig),  25      krampe,    Krampe,   bz.   der  auf- 1 

so  ergiebt  sich  heim  Vergleich  mit  klemme  zurück-gebogene  Rand  von  Etwas  i 

sofort,  dass  es  (wie  dieses  mit  klam  u.  kicm-  specieU  des  Hutes.  —  Nd.  krempe,  k 

mon  zu  klimmen)  tnit  kram  zu  krimmen  in  krempigl  (der  umgeschlagene  Rand  » 

der  Bedtg. :  klemmen,  packen,  drücken,  knei-  od.  am  Aermel  des  Rocks  etcj.  — 

2)en  etc.  gefiört   (es  steht  für  urspr.  krama  30  zeichnet  eine  Krümmung  od.  Um- 

od.  krima,  wie  krimmen  für  kriman,  falls  es  rückbiegung,  bz.  ein  gekrümmtes  oi 

niclU  aus  krimban  entstand  u.  würde  dann  zurückgebogenes  Etwas  u.  steht  wie  l 

das  vom  I^äter.  kram  von  kriman,  krimman  (cf.  Grimm,  Wb.  V, 2007 unter  1 E 

gebildete  krama  zu  kramma,  kremme  od.  das  sab  4)  krempe  (Bug,  Krümmung)  j 

alte   krima   zu  krime,   krimme   u.  Letzteres  35  res  krampe,  wie  dies  auch  durch  nlä 

wieder  zu  kremme  geworden  sein),  was  auch  hoed  (Krämp-Hut,  Hut  mit  einer  1 

durch  die  Synonymität  von  niM.  krimvogel,  bezeugt  wird  u.  gehört  es  demnach  mi 

bz.  mnld.  krimmcnde  vogbcl  (accipiter)   mit  (cf.  krammc)  zu  krimpen, 

klem-   od.   klemmende  vogel   (cf.  klemfßgel)  1.  krempel,  Wollkamm,  Kratzger 

bezeugt  wird,  wofür  übrigens  auch    krem-  40  Woükämmen,  bz.  mit  Häkchen  ofi  i 

men  de  u.  krnmmendo  vogol  vorkommt,   was  wärts  gebogenen  Drathstiften  verseh 

eben  das  Part.  präs.  von  mnd.  krcmmon  (a.  räth  zum  Kämmen    u.  Kratzen  de 

mit  gekrümmter  Klaue  packen;  —    b.  sik  -^  Wohl  zu  kremfie,  Haken  etc.  (cf.ï 

kremmen,  sich  in  die  Brust  werfen,  sich  eine  s.  weiter  : 

stolze  Haltung  gehen,  indem  man  den  Kopf  45      2.  krempe],   Krempel;   —   a)  H 

zurück  biegt  u.  Leib   u.  Brust  vorbiegt,  so-  allerhand  schlechten,  geringen  od.  w 

tlass   der  Körper   nach   aussen  hin  krumm  Dingen,  schlechtes  werthioses  Zeug 

gebogen  ist,   cf.  schwed.  kroma,  kräma)  ist.  artige  Sachen,   derartiger  Kram  ei 

Wegen  krimmen   s.  Weiteres  unter  krim-  haupt:    Trödel,    Plunder   ete,;   — 

mein,  womit  es,  wie  die  obigen  Wörter  wohl  50  krempel  man  mit,  ik  kann  d'r  dog 

zu  kram  (drücken,  kneipen,  Fick,  III,  50)  brukcn;  —  he  smitt  de  ganse  kren 

gehört.  für,  bz.  to  H  fenster  herClt   od.  up 

kremmig,  krämîg,   kräftig,  stark,  geholt-  folt  etc.;  —   b)  überhaupt:  Kram 

voll  etc. ;  —  dat  is  'n  kremmigon  kcrel  (od.  od.  auch :  Streit,  Streitsache,   Hau 

bom) ;  —   dat  bt>r   (od.   de  boppe,  dat  liei  55  —  bô  bcd  sîn  ganse  krempel  ferkôpi 

etc.)  smekd  (od.  rukt)  roj^t  kremmix;  —  de  —  ik  wil  fan  de  ganse  krempel  niks 

jenäfer  od.  îltik  etc.  is  mi  to  krommig  (kräf-  ten  (od.  hören) ;  —  blîP  mî  mit  de 

tig,  stark,  scharf  od.  sauer  etc.),  as  dat  ik  fan  de  hals ;  —  d&r  geid  de  krempel 

sê  drinken  kan.  —  AW.  ("iS^cA am />ac/i)  kri-  —    Compos.   krempel -kr&m   (Pluni 

mig   fron    Geschmack   u.    Geruch)   kräftig,  60  Trödelkram,  schleäuer  Kram  etc.); 


KttEUPELlï  i5&  fillENGËN 

ikrftm  glf  'k  mî  nêt  gern  of .  —  liegt  so  sehr  auf  der  Seite) ;  —  b)  (von  einet 
Qrimm,  Wb,  V,  2007)  krämpcl,  Mühle)  sich  in  sich  selbst,  bz,  im  Getriebe 
tkwed.  krftmpel.  drehen  u.  winden,  wenn  sie  drang  u.  schwet 

l  mü  dem  vorigen  krempel  (Wott-  geht ;  —  de  mölen  fangd  an  to  krcngen  (od. 
KraU'Oeräth;  Ding  od.  Geräthy  5  wringen),  du  must  wol  hast  ên  stên  ofset- 
ntmmen  Haken  od.  Klauen  zum  ten;  —  de  roölen  krcngd  sük,  du  must  nich 
tr  Wcüe  versehen  ist  [also  =  IIa-        to  föl  in  falleu  laten.   —   Nid.   (v.  Dale) 

Haken-GeräthJ,  od.  überhaupt:  krcngen,  einen  Dreh  od.  eine  Wendung, 
8  u.  hakenförmiges  Etwas)  krampe  Biegung,  Krümmung  etc.  macJien,  abdrehen, 
es  u.  zusammengebogenes  Etwas,  10  zur  Seite  drehen  (im  Reiten  od.  Fahren); 
e)  u.  krempe,  krempen  etc.  auch  auf  die  Seite  legen  (ein  Schiff,  um  es  zu  kalr 
rimpen  gehören,  da  es  möglicher-  fatern),  auf  die  Seite  legen  od.  fdüen,  bz. 
w,  auch  ja  ein  gekrümmtes,  zu-  sich  auf  die  Seite  legen  (im  Segeln) ;  genau 
HHfenes,  od.  zusammengedrücktes  dingen  od.  stark  bedingen,  feilschen  etc.,  bz. 
ertes  etc.,  od.  auch  ein  krauses,  15  im  Handel  den  Preis  drücken  od.  d^selben 
008  (eine  zusammengedrückte  u.  durch  starkes  Dingen  u.  Feilschen  herunter' 
%  fähige,  krause  u.  wirre  Masse,  drücken,  wofür  anstatt  krengen  auch  kren- 
,  knftdjen,  koudel,  knudeln)    be-        gelen  gebraucht  wird ;  nd.  krengen;  schwed. 

wie  ja  hieraus  die  coUectivische  kränga  (nur  von  Schiffen,  die  auf  der  Seite 
\  krempel  sehr  leicht  hervorgehen  20  liegen  od.  auf  die  Seite  fallen,  sich  auf  die 
Me  sonst  in  Grimm,  Wb., unter  Seite  legen  u.  werfen  etc.);  dän.  kraenge 
Kramp  el  u.  dem  ersten  kr  am-  (dasselbe  u.  auch:  schinden,  streifen,  (5h 
dein,  hökem,  mit  geringen  u.  klei-  streif en,  abziehen) ;  nfries.  (Outzen)krenge, 
t  handeln  etc.)  erwähnteti  Bedtgn.  krönge  (pressen,  kneifen,  drücken,  zwacken 
'k  dann  aus  den  verschiedenen  von  25  etc;  zum  Fallen  od.  Umfallen  bringen,  stiEr- 
!ie.  ergeben,  während  die  andern        zen  etc.). 

T  aus    dem   krempel   getiannten  Vergleicht  man  der  Form  wegen  brengen 

1  krämpeln  =  Wolle  kratzen  etc.  (bringen),  so  ist  es  klar,  dass  krengen  für 
Überhaupt:  kratzen,  hacken  etc.)  kringen  steht  u.  wenn  man  erwägt ,  dass 
ssen.  SO  wir  es  von  Mühlen  in  derselben  Bedtg.  wie 

pelB,   s.  krempen,   wozu   es   ein        wringen    (nämlich   drang   od.   gedrang  u. 

ist,  schwer  drehen   u.  gehen  in   Folge  starken 

pelB,  krämpeln,  kämmen,  kratzen  Druckes  od.  starker  Zusammendrückung  u. 
rolle  etc.  mit  dem  Krämpel  (s.  1  Pressung)  gebrauchen  u.  unser  kringen  (s. 
enannten  Kratz-Geräth  bearbeiten  85  d.)  auch  sonst  dieselbe  Bedtg.  wie  wringen 
m,  damit  sie  sich  besser  spinnen  (nämlich:  drehen,  krümmen,  winden,  ringen 
de  walle  (od.  kêde)  mut  gôd  krcm-  etc.)  hat,  so  wird  kringen  von  Hause  atts 
m  ,  dat  8Ô  regt  fin  un  wck  word  auch  wohl  mit  wringen,  wrung  (urspr.  wrang), 
't  spinnen   gen  dotten   in  't  gârn        wrungen,  bz.  mnld.  wringhen,  wrongh,  wron- 

40  ghen  (torquere,  contorquere,  urgere,  premere, 
I  u.  krenpeln,   krampen,  kräm-        constringerc)   begrifflich  eins  sein,    od,  sich 
Hy  krümmen,  bz.  eine  Krampe  (cf.        wenigstens  vielfach  damit  identificiren  lassen, 
eichen  an  Etwas,  —   he  krempd        wie  unten  weiter  zu  vergleichen  ist. 
d.  de  büksen)   up ;   —   de  mauen  Was  nun  aber  das  für  kringen  stehende 

a  (umbiegen,  umschlagen  etc.).  —  45  krengen  betrifft,  so  ist  es  sowohl  eins  mit 
»en.  unserm  kringen  sub  b,  als  namentlich  auch 

(krung,  statt  älteres  kräng;  —  eins  mit  wfries.  (cf.  Jap  ix  und  dazu 
a)  einen  Druck  anwenden  u.  da-  Out  zen  unter  krenge)  kringjen  (dringen, 
fos  niederdrücken  u.  auf  die  Seite        drängen,   drücken,  pressen,   bz.  Drang  od. 

die  Seite  fallen  machen,  od.  einen  50  Drang  machen,  einengen,  zusammendrücken 
pfangen  u.  erleiden  u.  dadurch  etc.  od.  premere,  coarctarc  etc.),  sowie  auch 
!»e  Seite  neigen  od.  legen,  wie  z.  B.  wohl  mit  ags.  cringan  (occumbere,  mori,  bz. 
'éhiffen  dadurch  geschieht,  wenn  collabi,  mori,  perire),  wofür  F ick  (II,  352) 
g  aberschiesst  u.  das  Gewicht  der-        wegen  krank  (s.  d.)  eine  Form  crincan,  cranc 

Schiff  an  der  betr.  Seite  nieder-  55  etc.  ansetzt  u.  wovon  sich  das  mnld.  krenge; 
auf  die  Seite  legt;  —  dat  schip  nid.  krcng  (Cadaver,  Aas,  bz.  Todtes  od. 
Teogd  (nieder-  od.  auf  die  Seite  Gefallenes,  Gestürztes  etc.),  sowie  auch  das 
rden,  anders  kOnen  wi  bi  de  un-  wang.  (Ehrentraut,  11,35  unten)  krcng 
n£t  bikamen,  um  't  to  kalfatern ;  —  (Cadaver ,  todter  Körper)  in  sf  l!ch-kreng 
rengd  to  stark  (legt  sich  auf  die  od.  60  (Seehunds  -  Körper ,    od.    Seehunds  -  Leiche, 

28* 


HREN6EN  S56  KBENGEÜT 

SeehundS'ÂM,  so  genannt,  nachdem  die  Haue  a)  an.  (Edda  Saemundi  I,  ßOS)  h 

abgezogen  ist)  noch  herschreiU  ti.   also  he-  (drang   od.  schwer  u.  mä  Mühe  gdun 

«eist,  dass  ein  mit  ags.  cringan  (stürzen,  fuU  cf»  Iv.  Aasen  unter  krangleg,  badueei 

len,  sterben  etc,   hz.  urspr.  brechen   od.  drang  ete,  u.  oben  nfries.  krenge,  drm 

knicken  etc.)  synoni/mcs  knngajï  od.  krön-  5  klemmen  etc.,  bz.  unser  krengoii  =:Yii 

gan  auch  im  as.  u.  afries.  bestanden  îiaben  von  Mühlen) ;  —  kr&Dgr  (obiiquos,  lea 

mtiss,   öbschon   das  afries.   kringa    (cf.   v.  praviu  etc.,  cf.  krengen  =  seitwärts  cM 

Bichthofe  n)  allerdings  nicht  zu  dem  ags.  etc.) ;  —  krangaligr  (strigoaam) ;  —  iil  krj 

cringan  in  der  obigen  Bedtg.  stimmt.     We-  logr  (teuer,  gradlis)   u.  krângi  (collam 

gen  des  nun  für  krengen  otc.   anzusetzen-  10  longum  et  tcnerum),   wobei  man  wiedi 

den  Themas  kräng  od.  krank  (s.  unten  we-  dieselbe  Bedtg.  von   ahd.  cbranc  (Höm 
gen  kringau   u.  krinkan)  sei  zunächst   auf       schwadi,  dünn  ete.)    od,   von  mkd.  ki 

das  bereits  unter  krank  u.  1  u.  2  klinke  etc.  (Taille,  od.   schwacher,  dünner,  schk 

Gesagte  verwiesen,  wo  nacihgewiesen  wurde,  Theil  des  menschlichen   Körpers)  erii 

dass  aus  einem  zu  einer  y  garg,  grag  ge-  15  wird,   obschon  diese   Bedtg.  von  kr&ii| 

hörenden    Schallstamm   krik  -  krak ,    iMSal.  etc.   beim    Vergleich   von    norw.  kruj 

krink-krank  neben  sonus,   crepitus  zunächst  sich  wofil  eher  aus  der  Bedtg. :  pressen 

die  Bedtg. :  Bruc h,  Kn i ck  od.:  breche n,  sammenpressen   u.  drücken,  drängen  t 

knicke n  etc.  hervorging  u.  dass diinn  hier-  engen,  eng  u.  schmal  machen  etc.,  bz. n 

aus  einerseits  wohl  die  für  ags.  cringan  od.  20  mendrehen   u.   einschnüren  etc.  hertck 

crincan  (s.  auch  unter  krinkel  n.  krinkeln,  da   das  norw.  (Iv.  Aasen)  kran^ 

krinken  etc.)  belegte  Bedtg. :  stürzen,  fallen,  kranglQtt  od.   (provinz.)   kranglet  «ict 

niedersinken  etc.  od.  zusammenbrechen,   in  Bedtg.:  drang  etc.  hat;  —  schwed.  Icri 

die  Kniee  sinken  etc.  entstand,  während  an-  (Krickdei,  krumme  od.  WinkdzAge  etc., 

dererseits  brechen  u.  knicken  etc.  wie-  25  itn  fig.  Sinn),  krSoïghk  (allerhand Krim 

der  in  die  von:  biegen,  krümmen,  sich  zu-  gen  od.  Wendungen  u.  Drehungen  im 

sammenziehen  etc.  (als  die  für  kring,  krin-  abdrehen,  Curven  hin  u.  her  machen,  ' 

gen,  krinkel,  krunkel,   krinkeln  etc.   erfor-  kelzüge  machen  etc.),  \iTing]sire(Kriekele 

derliche  Bedtg.)    überging  u.   diiun  ferner  Einer  der  Winkelzüge   macht  u.  aum 

aus  krümmen  od.  biegen  von  selbst  auch  30  etc.),krkng\\g (krickelig,  Winkeizngewwe 

wieder  die  Bedtg n. :  winden,  drehen,  flech-  etc.) ;  —  norw.  krangla  (eine  Sache  durd 

ten,   schlivgen  (Krümmungen,  Windungen,  nöihige  Einwendungen  od.  WinkdzAge 

Drehungen,  Schlingungen,    Umschlingungen  wickeln,   Streit  machen    etc.),    krangl 

etc.  machen)  etc.,  od.  auch  die  von:  zusam-  krangling  (Winkelzug ,   ungegründdt 

menbiegenu.  krümmen,  od.  zusammendrücken,  35  wendung  od.   Widerspruch  etc.)  u.  an., 

enge  u.  g&trang  machen,  2>ressen  etc.  entstan-  krüngr,  krumm-  od.  Puckel-rücket,  pu 

den,  wie  sie  zum  Theil  auch  Ja  in  den  obi-  bz.  gibber,  gibba  etc.,   von  krengen,  k 

gen  Wörtern  u.  in  unserm  kringcn  (nament-  etc.   in  der  Bedtg. :   krümmen,   biegen  > 

lieh  auch   im  Vergleich  derselben  mit  wrin-  wovon  sich  auch  norw.  krangla  (ein  gekri 

gen)  zu  Tage  treten  u.  wozu  noch  erwähnt  40  ter  u.  höckeriger,  knotiger,  knorriger  l 

sei,  dass  L.  Ettmüller  neben  cringan  (oc-  od.  Stamm)  u.  krunglutt  (krumm, gúrk 

cumbore   etc.)    auch   ein   crincau    (ilectere,  knorrig  etc.)  herschreibt, 

toxerc)  aufstellt,  von  welch  Letzterem  er  (u.  b)   aengl.  cranke,   engl,   craok  (girg 

niciU  wie  die  Andern  v^on  cringan,  occuni-  Kurbel,   Krummzapfen,  Wirbel,  Sdi» 

bere  etc.)   neben  cranc   (texturu) ,   crancstäf  45  etc. ;  krummer  Crang,  Windung,  KrümM 

(instnimontum  textoris),  crencestre  (textrix)  Verdrehung,    Winkelzug  etc.),   en^  c 

auch  das  Ailj.  cranc  (debilis,   moribundus)  (in  Zacken  od.  Ecken  u.   Winkdn  etc. 

ableitet,  indem  er  dafür  die  GrdbJtg.  flexiis  brechen  =   knicken  etc),  crjjik  (s^ 

annimmt,  was  insofern  wohl  venverflich  ist,  einer  Seite  auf  die  andere  biegend  od. 

als  auch  au^s  der  Bedtg. :  gekrümmt ,  gebo-  50  gend^  rank,  beweglich,  lustig,  munter, . 

gen,  gebeugt   etc.    die   von   schwach  etc.  frisch,  gesund  etc.,  cf.  raok  n.  riokel),  ( 

(vergl.    die.'ierhalb        "  -  -       -  -        -         .    .     _ 

zu  krank) 
Weiteres  auch 

kon,   1  II.  2  klinke  etc.  etc.    i/.  zu  klingen  55  fcn),  crankle  (itmschlängdn),  crankle  (K 

(sich   zusammenziehen  etc.)   u.   den  obigen  mung,  Biegung,  Drehung,  Windung,  st 

Wörtern,   der  Bedtg.  wegen,  auch  krimpen.  genförmige    Bewegung),    crincum  - crai 

Ah  wohl  mit  krengen  etc.,   bz.  ags.  crin-  (Kr ikel- Krakel,  schledUe  Sdhreiberei  eic 

gan,  crincan  in  deren  verschiedenen  Bcdtgn.  oben  schwed.  kr&ogel  etc.)  etc.,  wm  crii 

zusammenhängend,  sei  hier  noch  angeführt:  60  crincan  (cf.  kringen  n.  krinkdo,  knu 


KRENIG                           357  EBENSSELN 

lectere,  bs,  krümmen,  biegen  etc.,  wo-  krenkelê,  s.  unter  kränke  etc. 
left  wM  aengl  (Stratmann)  crcn-  kranken  etc.,  s.  unter  kränke  etc. 
I.  crenclen.  krenssejn,  Korn  mittelst  der  Wanne  od. 
IdL  (praving.f  Geldern)  kräng  (ver-  Futterschwinge  von  Aehren stücke n ,  Gran- 
verkehrt)  II.  nhd.  (Grimm,  Wh.)  5  nen  u.  sonstigem  leichten  Unrath  reinigen. 
»  (•Bgasiltief  Bedrängniss,  Noth  äc.?),  —  Wa7ig.  (Ehrentraut,  11,210)  kräns- 
ingen  (pressen,  drücken,  drängeti,  he-  selje;  nUL  krcusolen  u.  krinsen,  krijnsen; 
ÎII  €<ej;  —  kränge  (eingeflochtenes  mnld.^  infläm.  krinsen;  mnd.  (Seh.  u.  L.) 
,  Bing,  Kraut  etc.  etc.)  von  krengen  krinzen,  cricuzcn  (purgare  fruracntum).  — 
L  krümmen,  flectrre  etc.) ;  —  krangel  10  Subst.  mnd.  krinse  (purgamentum  frumcnti) ; 
hUngung,  Verschränkung ,  Verwick-  mnld.  krinse,  kritse  (aciis  [-eris],  purgamen- 
Krümmung  etc.;  —  Bedrängung  od.  tum  framenti,  hz.  acus,  palea,  festuca); 
ngnisB,  Noth,  Armuth  etc. ;  —  Kricke-  mfläm.  krinse,  kritse  (paille,  bz.  Kaff,  Spreu 
reitf  Zank  etc.,  cf.  oben  schwed.  krän-  etc.).  —  Sollte  etwa  das  Subst.  krinse  für 
i  K.  norw.  krangla  etc.);  —  1  u.  2  15  krintse  stehen  u.  dieses  aus  kritse  nasalirt 
\n  (ringeln,  kräuseln,  verschlingen  etc.,  u.  dann  weiter  das  Verb,  krinsen  (wie  z.  B. 
h  drehen  ti.  wenden  etc.  etc.,  cf.  oben  watern  von  water)  vom  Subst.  krinse  in  der 
31,  einen  Dreh,  od.  eine  Windung  u.  Bedtg.  Kaff ,  Spreu  etc.  fortgebildet  sein  ? 
mung  machen);  —  krangeln,  krengeln  —  kritse  in  der  Bedtg.  palea  od.  Kaff, 
f^  ärgern  etc.,  bz.  Winkelzvge  machen,  20  Spreu  betr. ,  so  gicbt  es  nämlich  mnld.  u. 
M.  Zank  machen  od.  erregen) ;  —  kran-  mfläm.  noch  ein  zweites  kritse  mit  der  Be- 
tüsehen,  markten,  handeln  etc.,  bz.  Je-  dtg.  minutissima  mica,  atomus,  was  beim 
n  im  Handel  drücken,  od.  ihm  den  Vergleich  von  kaf  (Zerkleinertes,  Zermalm- 
bekneifen,  bz.  ihn  kneifen  u.  zwacken,  ies,  Zerriebenes  etc.)  od.  von  dust  (Spreu, 
er  die  Waare  billig  lässt  etc.),  cf.  oben  25  Staub  etc.)  zweifellos  mit  kritse  (palea  etc.) 
rengen  ti.  krengelen  u.  Weiteres  unter  identisch  ist  u.  mit  diesem  wahrscheinlich  zu 
klink  etc.  etc.  kritscn  (kratzen  etc.)  gehört,  od.  aus  kretse, 
\  Schlüsse  sei  noch  bemerkt,  dass  Fick  kratse  (Abgekratztes,  Abgeschabtes  etc.)  ent- 
52  u.  555  seq.)  ags.  cringan  od.  crin-  stand  u.  dann  dasselbe  Wort  ist  wie  nM. 
Bcambere  etc.)  u.  cranc  (krank)  mit  dO  Kratze,  Krätze  (Boden-  od.  Topf  scharre 
imidüu ,  grimsti  (versinken) ;  kslav.  etc.,  bz.  ramentum  etc.,  cf.  krabsel  u.  schäfe), 
gr^éti,  gryzna  etc.  (sinken  etc.)  etc.  womit  auch  nd.  kretse,  kritse  (cf.  Br.  Wh., 
m  Thema  grag,  grang ,  bz.  garg  (s.  II,  870  etc.  die  Redensart  in  de  kretse  gaan 
kraken  u.  Irnnk)  stellt,  was  ja  gerade  u.  d<izu  Grimm,  Wb.  V,  2072  u.  2073 
halhourzel  garg  ist,  die  eben  ans  so-  85  unter  Kratze  u.  Krätze  sub  2)ident.ist. 
Tppitare  die  Bedtg. :  brechen,  stürzen.  Der  Form  wegen  vergl,  auch  die  statt 
etc.  entwickelte.  Dagegen  stellt  er  für  Krätze,  Kr  et  ze  od.  nid.  kretse  (Korb, 
u.  demnach  auch  für  krengen  in  der  Tragreff  etc.,  cf.  Grimm,  Wb.  F,  2074 
:  drehen  etc.,  sowie  für  lit.  gr^zu  sub  2)  vorkommende  Form  krenzo  =  nid. 
•y  wenden  etc.),  gr^^i  (kehren^  wen-  40  krentze  u.  krenso,  die  auch  dafür  spricht, 
'..)  ein  Thema  grangh,  bz.  gragh,  gargh  dass  auch  obiges  krinse  aus  kritse  nasalirt 
tu  indessen  ebenso  wie  garg  eine  Wei-  u.  eben  krinse  (purgamentum  frumenti)  wahr- 
ung  von  gar  ist  u.  woltei  zu  bemer-  scheinlich  mit  kritse  (palea  etc.)  u.  kritse 
m  möchte,  dass  unser  krengen  u.  ags.  (minutissima  mica  etc.)  synonym  ist  u.  ebenso 
1  od.  crincan,  sowie  unser  krinkel  u.  45  wie  nhd.  Kratze,  Krätze  (abgekratztes 
iL  gr^zu  u.  gr^i  (Kehr  etc.)  ebenso-  od.     abgesthrapptes ,    abgeschabtes    Etwas, 

einem  Thema  grang  stimmt,  wie  ags.  Abfall,  ramentum)  von  Hause  aus  ein  Etwas 

a  (occambere  etc.).  bedeutH  haben  wird,  was  durch  Kratzen  u. 

ulg.    Dieses  nur   in    Compas.:    sâr-  Schaben  od.    Beiben   etc.    entsteht.   —   Zu 

(weh-   od.   schmerz  -  wimmerig ,    od.  50  kreus.'ln  vergl.  auch   riuseln,  ob  dies  viel- 

Weh  u.  Schmerz  leicht  zum  AecJizen,  leicht   aus  rintseln,   bz.   ritseln  (von  ritson, 

m,   Klagen  od.  Weinen  gebracht   u.  bz.    rits,  rats,  ruts  =  ahd.  rizan,   riz   etc.) 

th-gefühlig,  weich-  od.  schwachherzig ,  eitstand,   sotoie  nd.   (Danneil)    krinzeln 

wpfindlich  etc.)  vorkommende    Wort,  (kratzein,   kritzeln,  kribbeln,  kriebeln,  freq. 

t  mir  für  krönig  zu  stehen  u.  demnach  53  jucken    u.   stechen),   wofür  wir   das  Iterat. 

Oncn  in  der  Bedtg.:  ächzen,  stöhnen  kribbeln  gebrauchen. 

nnex  su  sein.  —   he  is  so  särkrênîg,  Zum  Schlüsse  sei  übrigens  zu  krensein, 

!  al  anlangd  to  blarreu,  wen   he  sük  bz.  krinsen,  krynscn  od.  krinzen,  crienzen 

lit  'n  spelde  in  de  finger  stekd.  noch  bemerkt,   dass  diese  mit  wannen   (von 

ika,  $.  unter  kränke  etc.                      60  wanne  =  a)  geflochtener  breiter,  rundlicher 


KREP  S68  KRESSE 

Korh  zum  Btinigen  von  Getreide  durch  nhd.  Krepp  (die  lodtere,  kraute  Vetj 
Schütteln  u.  Schwingen ;  —  b)  Behälter  etc.,  der  Haare),  êowie  (bs.  van  crispiR) 
cf.  Bade-Wanne)  ganz  synonymen  Verba  sich  créper,  dtter  cresper  «.  ftd.,  nÜ.  kri 
auch  ungesucht  von  den  aus  dem  obigen  nhd.  mnld.  kenpco;  nkd,  kreppen;  engl. 
Krätze,  Kretze,  bz.  mnld.  kretsc  (Korb  6  (kraus  machen,  kräuseln,  fälteln  etc.) 
od,  Weidengeflecht,  cf,  kreite)  entstandenen  laL  crispus  steUt  Fick  (I,  526  wf 
Formen  kreinze,  krcDze  (cf.  Grimm,  Wb,  ciurpere  etc.  u.  ahd.  hraspôn  u.  hrimfai 
V,  2144  u.  2168)  od.  krinze  (in  der  Bedtg.  phan,  rimpfan  zu  karp,  krasp  (ragen,  i 
Wanne  od.  Kornsieb  etc.  ableiten  las-  etc,),  worüber  Weiteres  «nf^ raspen, i 
sen),  zumal  da  die  mnld.  u.  mnd.  Formen  10  rimpel  etc. 
vollständig  zu  den  unter  nhd.  Krenze  er-  lurappen,  5.  unter  krep. 

wähnten   oberd.   Verben  kriuzcn  ,  krcinzen,  kresen,  Kröse,  Gergä  od.  Girgd,  l 

od.  krinczen,  kreiozczi  (mit  dem  Kornsiebe  inwendige  Kerbe  od.  schmale  Fwfe  in 
od.  der  li^anne  reinigen)  stimmen  u,  wohl  Fasse,  worin  der  Boden  eingelauen 
zweifellos  damit  ident.  sind.  Was  dann  15  —  Nd.  kröse,  krösen;  nid.  kreiu,kn> 
aber  das  mnld.,  mfläm.  krinse,  kritse  (])alea  dasselbe;  —  b.  der  aussen  über  deml 
od.  Kaff,  JDust)  u.  kritse  (minutissima  mica,  des  Fasses  vorst^ende  Band,  wie 
atomus)  betrifft,  so  köntUe  dies  Subst.  na-  kimme  dieselbe  Doppelbedtg.  haii-^t 
mentlich  in  der  letzten  Bedtg.  allerdings  wohl  Geräth ,  womit  diese  Fuge  im  Fast  < 
mit  dem  nhd,  Krätze,  nd.  krctse,  kritse  tu  20  ritzt  wird);  waldeck,  krasen.  —  Et 
der  Bedtg.  (ramentum  etc.,  s.  oben)  ident.  wohl  soviel  als  Biis^Ding  sein  «.  t 
sein,  aber  andererseits  auch  ebensogut  (wie  Bedtg. :  Fuge,  Spalte,  Ritze,  Kerbe  A 
dieses  Krätze  etc.  von  kratzen)  von  was  bezeichnen,  was  durch  Bit zeneä 
krinzen,  kreiozcn,  krenzcii  (wannen  od.  mit  während  es  in  der  Bedtg.  subc  datl 
dem  Komsieb  reinigen)  abstammen,  zumal  25  od.  Etwas  ist,  was  ritzt  od.womH 
da  neben  krinzen  etc.  von  krenze,  krinze  ritzt,  bz.  was  Bitzen  ete.  madU. 
(Wanne  od.  Korbgeflecht)  von  der  altern  man  nun  aber  die  Bedtg.  Bits- Di%i 
Form  kratze  od.  kretze,  kretse  auch  ein  so  muss  der  Stamm  kros  (nach  unsm 
Verb,  kretzen  in  derselben  Bedtg.  (nämlich  sen  u.  waldeck,  krasen  ist  das  nid. 
in  der  von  wannen  od.  mit  der  Kretze  30  aus  krose  gekürzt  u.  das  „o^  deshalb 
reinigen)  entstehen  konnte  u.  wahrscheinlich  kurz  u.  wahrscheinlich  aus  älterem  ^i 
auch  bestanden  liat  (ein  von  Krätze  in  standen,  wie  auch  im  nid.  neus,  en^ 
der  Bedtg.:  Korb,  Tragereff  von  Weidenge-  nhd.  Nase  etc.)  schon  selbst  diel 
flccht  etc.  abgeleitetes  Verb,  kratzen  [auf  Riss,  Bits  (ahd.  riz)  od.  Spalt 
dem  Bücken  tragen]  ist  ja  auch  belegt),  wo  85  haben  u.  wenn  man  nun  weiter  «en 
d^mn  mnd.  krinse  u.  mnld.,  mfläm.  krinse,  dcus  die  Stämme  klak,  klaz,  knak, 
kritse  (purgamentum  frumonti,  od.  der  durch  krap  etc.  (cf.  die  vom  Stamm  klak 
krinsen  ausgeschiedene  Unrath,  wozu,  ausser  kluk  stammenden  Wärter)  aus  crepH 
den  Aehren-,  Grannen-,  Strohtheilchen,  auch  die  Bedtg. :  Bruch,  Biss,  Bitze,  Sp 
ja  der  Staub  u.  sonstiger  Unrath  gehört)  40  entwickelten,  so  wird  der  Stamm  ki 
sowohl ,  als  auch  kritse  (minutissima  mica,  kres,  kras  von  kresen,  krose  etc  als  1 
atomus)  eben  das  durch  krinsen,  kreusen  od.  od.  Bitz  ^  Ding  wahrscheinlich  < 
kretsen  (wannen,  sieben,  reinigen  etc.)  cnt-  sein,  wie  von  (cf  Grimm,  Wb.  V 
standene  Etwas,  od.  der  dadurch  ausgeschie-  kr  o sen  (knirschen,  knistern,  knii 
dene  Unrath  (das  Ausgewannte  od.  Ausge-  45  zerbrechen  u.  zermahnen  etc.),  worühi 
siebte  etc.,  cf.  sâfsel  von  säfcn,  sieben,  aus-  tercs  unter  kros,  krös  u.  wovon  sii 
sieben,  reinigen  etc.)  allerlei  Art  bezeichnet  der  Name  des  krösel  od.  kresel, 
haben  würde,  der  ja  eben  aus  allerlei  klei-  (Grimm,  Wb.  V,240S)  genannten 
nen  u.  kleinsten  Theilchen  von  Stroh  etc.  u.  geräths  (sonst  auch  Fugeeisen  g 
Erde  besteht.  50  herschreibt,  weil  dies  auch  ein  Werkt 

krep,  Krepp,  Flor,  sdiwarzes  wollenes  womit  man  die  kleinen  vorstehende 
lockeres  Zeug,  das  etwas  kraus  aussieht,  bz.  dien  an  den  Seiten  der  Glas9di€ibe\ 
leicht  kraus  wird,  od.  sich  leicht  kräuselt.  knirschendetn  Geräusch  abkneift  < 
—  Nd.  krep,  krip;  mnld.  (KU.)  krospe  u.  bricht,  bz,  diese  knirschend  zermalm 
kerspc  (nebula  linea,  vestis  coa,  byssus);  55  kresse,  Kresse,  Brunnenkresse 
Schott,  crisp,  crispe ;  franz.  crépe,  alter  cres])e ;  tium),  ein  Kraut  mit  frisch  od.  erfr 
ital.  Crespo  con  lat.  (pannus)  crispus,  wie  bitterm  Geschmack.  —  Ags.  cresae, 
von  crispus  auch  franz.  (cf.  KU.  unter  aengl.  (Stratmann)  cresae,  kersf 
kersp)  crespu  (kraus),  mfläm.  kcrsp,  korspel  cress,  kers;  schott.  kerase  (gern  tu 
(kraus,  gekrollt  etc.),  nid.  krep  (Kraushaar),  60  kersses,  wie  auch  engl,  creaaes) ;  as. 


KBET                              359  KRIDDELN 

ensM ;  mnâ.  kerse,  karse :  md.  etc. ;  —   hé  is  ferdômd  kribbelg  od,  krib- 

Sehambaeh)  kasse,  (Br,  Wh,)  belkopd. 

Flur,) ;  mnld.  kersse ;  nld.  kers,  kribbel-kop,   Einer  der  sehr  krittiich  u. 

Mise ;  nano,  kars ;  schwed.  krasse,  leicht  verdriesslich  od,  leicht  gereizt  u,  jäh- 
.  chrësso,  crësso,  creisso,  krêsse    5  zornig  ist.  —  Nld,  kribbelkop.  —   Davon: 

mhd,  cbrësse ,  krësse.     Ob  das  kribbelkopd  (leicht  gereizt  etc.), 

mde  üaL  cresdone;  franz.  eres-  kribbeln   (ablautendes  krabbeln  u,  soviel 

creîBSOim ;  cot.  crexen  (offenbar  als  wiederholt  kratzen  od.  kritzen,  bz,  ritzen, 

ung   an   lat.   crescere   u.   dann  reizen, verwunden  [fig.]  ärgernj  zornigmachen 

seines  raschen  Wachsthums  so  \Q  etc.),  kribbeln,  kritzeln,  krabbeln  (kratzdn, 

lie  urspr.  u,  älteste  Benennung  jucken,  prickeln),  kriebdn,  krimmdn,  wim- 

Ues  u.  davon  das  germ.  cressa,  mein  etc.,  od.  auch  subst. :  Kribbeln  etc, ;  — 

wüéhni  iaî,  od,  die  roman.  Wör-  he  kribbeld  ßritzeü,  macht  Oekritzd,  schreibt 

U  mit  Ausnahme  des  franz,  eres-  schlecht  u.  unleserlich  etc.)  d'r  man  so  wat 

w.  ereissoan,  übrigens  doch  ge-  15  hen,  wat  hast  gen  miosk  läsen  kan;  —  dat 

úéhnvng  an  crescere)   mit  russ,  kribbeld   (kratzelt,  kritzelt,   ritzelt,  prickdt 

eue ;  estn,  kärsid  aus  dem  germ,  od,  macht  ein  kratzendes  zum  Husten  rei- 

',  sind,  darüber  vergl,  JDiez  (I,  zendcs  Gefühl)  mi  al  so  in  de  bals,  dat  ik 

Iildebrand(inOrimm,Wb,  hast  hêltid  an  hosten  mut;  -—  ik  fôl  so  'n 

Weigand,  welch  Letzterer  es  20  kribbeln    (kratzein    u,  anhaltendes  Jucken 

?880,  chresso  (aus  cresjo,  crasjo ;  etc.)  up  de  kop  od,  in  de  nöse  etc. ;  —  ik 

i);  mhd,  chresse,   kresse;    and,  heb'  so  'n  kribbeln  (anhaltendes  Jucken  od. 

iein,  crasse ;  mnd,  krasse  (Kresse,  juckendes  Schmerzgefühl ,  Prickeln  etc.)  in 

rrändling)  von  ahd.  cresan,  krô-  de  banden  (od.  de  laden ,  de  kop  etc.) ;  — 

1,  chrësen;  mhd,  crësen,  krëscn  25  dat  kribbelde  mi  in  de  kop    (kritzelte  od. 

lerpere,  repere)  ableitet,  indem  ritzdte  mir  in   dem  Koj)f  u,  machte  mich 

\ling  ein  auf  dem  Boden  kr  ie-  gereizt  u,  aufgebracht  od,  ärgerlich  u,  ver- 

I.  schleichender  Fisch  ist  u,  dem-  driesslich),   as  ik  dat  sag,   dat  he  dat  kind 

Üe  Kresse  od,  Brunnenkresse  so  gemên  uu  siegt  behandelde;  —  dat  krib- 

nach  seinen  kriechenden  80  beld  un  wibbeld  fan  allerlei  lütje  deren.  — 

von  so  benannt  sein  soll.  Nd.  (Br,  Wb,,  Dähnert  etc.)  kribbeln; 

rit  nld,  kribbclen.   —   Davon:  gekribbel  (Ge- 

Lrete,  s,  1  u,  2  kräte.  kritzel;  Gekrabbel,  Gekratzel;  Gewimmel)  u, 

üeine   Pflaume,   kleine   Mira-  kribbele  (s,  d.), 

röne  kreten.  —   Wohl  dasselbe  35  kribben,   hadern,  zanken,   streiten   etc., 

i,  dann  daraus  verderbt.    Vergl,  auch  subst,;  —   sê  matten  altid  mit  'n  an- 

ch  2  kräte.  der  kribben ;  —  hold  dat  kribben  tüsken  jo 

yeatur,  grosses  Biest ;  —  wat  is  beiden  den   hêl  nêt  up  ?  —   Nld,   kribben 

lal  kretar;  —  so  'n  kretûr  fan  (zanken  etc);  nd,  kribben  (reizen,  ärgern). 

'k  min  dage  nog  nêt  sên.  —  40  —  Als  ablautendes  krabben  bedeutet  es  von 

natura  gehört  mit  creator  n,  cre-  Hause  aus  wohl  soviel  als :  kratzen,  kritzen, 

(,  was  nach  Fick  für  cero  ste-  ritzen  etc,  u,  so  auch  (fig,)  verwunden,  rei' 

9ur  y  kar,  skar  (machen,  schaf-  zen,  ärgern  etc.,   wie  ja   auch  reizen   u, 

urspr.  schlagen,  spalten,  schnei-  Beiz  ==  sinnlich  ritzen  u,  Ritz  ist, 

hört.                                               45  kribbig,    kratzig,   zänkisch,   streitsüchtig, 

.  kerwél.  leicht  gereizt  u,  zornig  od.  ärgerlich  etc,  — 

:rib,   ein  leicht  gereizter,  zänki-  Nld,  kribbig;  nd,  kribbisch,  kribsch. 

üéhiiger,un friedfertiger  Mensch;  kriddelê,  Krittelei,  Mäkelei,  Zänkerei. — 

lê)  is  80  'n  kribbe,   dat   he  hei  Nd.  (Br.  Wb.,  Schambach,  Danneil 

*n  ander  minsk  holden  kan.  —  50  etc.)  kriddelije,  krittelie,  kreiteli. 
iassdbe,  indessen  nur  von  einer  ir'Meler^  Kritteler,  Zänker,  Haderer,  Ma- 
tt).    Zu  kribben,   wovon   auch  keler,  tadelsüchtiger,  verdriesslicher  Mensch 
Gezanke  etc),  kribbig  etc.  etc.  —  Nd,  (Br.  Wb.,  Dann  eil)  kridde- 
Llib-kop ;  i. q,  kribbe;  —  davon :  1er,  kreitler. 
dcht  gereizt,  bösköpfig),               55  kriddeln,    a)   ein   wiederholtes   Kratzen, 

Kribbdei,   Reizelei,    Gejucke,  Kritzen,  Ritzen  od.  Reizen   (Kribbeln  od, 

z.;  —  kribbele  in  de  hals  od.  up  Kriebeln,  Kritzeln  etc.)  empfinden  od.  haben 

u.  davon  empfindlich  berührt  u.  gereizt,  är- 

,  kribbelgy  krittlich,   verdriess-  gerlich,  ungeduldig  od.  krittiich  werden  od, 
i    gereizt,     kratzig,     ärgerlich  60  sein;  —  dat  kriddelde  (od,  kribbelde^  s.  krib- 


KRIDDELN  SCO  KRIDDEUf 


beln)  mi  in  de  kop,  do  ik  dat  liördc,  daihê        krieklich,  Krickelet,  krieie\ 

810  oldemoder  hast  ferhungern  un  in  elend        kein  elc,  »u  einem  SdkalUtamm Kr 

umkamen  lôt;  —  b)  kritteln,  schelten,  tadeln,        Krack  od.  krak  gehören,  80  id 

mäkeln  etc.;  —   he  hed  altid  wat  to  krid-        leicht  denkbar,  dais  auch  dem  Fer 

dein  un   is   nargens  mit  tofräden  un  infor-    5  dein,  kritteln  etc.  =  «n^.  kritdi 

stân.  —  Nd.  (Br.  Wh.)  kriddcin  (zanken,        mhd.  krizeln,   &r.  dessen  Stamm  Im 

hadern  etc. ;   sich  ärgern ,  verdriesslich  u.        zel  =  krittel,  kriuel,  kritzel  (naâ 

unzufrieden  sein),   (Schambach)  kritteln        etc.  von  kitéï,  kittel)  sowohl  ein Sn 

(sich  leicht  u.  anlialtend  ärgern,  bz.  anhal-        kriz  in  der  Bedtg.  sonus,  chuDori 

tend  gereizt  u.  ärgerlich  sein  etc.),   (Dan-  10  auch  ein  Stamm  krit  eit.  in  der 

neil)  kreitoln    (kritteln,  zanken,  Streit  an-       Bruch,   Riss,   Ritz,  Ritze,  SpaJUj 

fangen  etc.),  (Dähnert)  kritteln  (mit  klei-        Schramme  etc.  zu  Grunde  liegt  i.  i 

nen  Fehlern  unzufrieden  sein,  murren,  sehet-        nach  kriddeln,  kritteln  îh  seinn  i 

ten,  zänkeln,  mäkeln  etc.);   nhd.  kritteln        denen  Bedtgn.  einerseits  aoirolU  i 

(kleinlich  mäkelnd  urtheilen,  bemäkeln,   be-  15  krizeln   (wiederholt  od.  ankaHeni\ 

mangeln,  tadeln,  schelten  etc.)  u.  früher  auch       schreien,  kreischen  etc.  u.  so  awk: 

gritteln  u.  sowït  auch  kreteln,  kreeteln  etc.,        tadeln,  zanken,  hadern  He),  dU  if\ 

cf.  Grimm,  Wb.,  unter  kritteln.  von  krizen  (kreischen  etc.),  vm »i 

Die  verschiedenen  Formen  stimmen   dem       auch  mü  knseln  in  der  Bedig.  hi 

Vocal  nach  durchaus  mit  kiddeln  (kitzeln,  20  ritzein,  kratzdn  etc.  od.  wiederhd 

d.  h.  Kitzel  od.  Reiz  =  sinnl.  Ritz,  bz,        haltend  kritzen  od.  kratzen,  rüi» 

riz  [von  rizan,   ritzen,  reissen,  reizen,  ver-        umnden   u.   so   auch:  reizen,  ite 

wunden,  stechen  etc.]  machen  u.  verursachen        als  dem  Iterat.  von  lanten  (ritten» 

[einem  Andern   u.   sich  selbst]  u.  so  auch       kratzen  etc)  von  Hause  aus  idt 

Reiz  u.  Kitzel  empfinden)  u.   wie  dies  von  25  Dass  indessen  ein  zu  krit,  krii  û 

einem  Statnm  kitel,  aM.  cizel   (als  Weiter-        dtg. :   Riss,   Ritz,   Schramme  eitt 

bildung  von  einem  Thema  kit,  kiz   od.  ciz,         Verb,   kritan,   krizan    od.  kriuo 

s.   unter  kiddeln)  fortgebildet,  so  ist  krid-        ritzen,  schrammen  etcj  gthörtM 

dein  ex/,  kriddeleii,  krittelen  von  eiVtew  iS>famm        kritel,  krizel  (ks  KraiZ',  Kritt- 

kritel,   ahd.  chrizel   od.  krizel    (u.  dies  von  80  Zustand  etc.  u.  =  Kratz-,  KriU- 

einem  Thema  krit,  ahd.  chriz ,  kriz)  weiter-        Gegenstand  od.  Ritz-Ding  u.soa 

gebildet,  der  mit  unserm  Adv.  kritel  (s,  d.)        Schramme,  Wunde  etc.)  indessen 

sowohl,  als  auch  mit  nhd.  Kritzel  ident.        ausreicht  (auch  wang.  [Ehret 

ist.     Vergleicht  man  nun  aber  —  a)  dass  das        377]  krittel,  Runzel,  Falte  etc.  i 

Thetna  krit  als  Ablaut  von  krut,  ahd.  chraz  85  runzligt,  faltig  etc. ,  beim  VergU 

(s.  unter   kratzen)    ursjir.    ein    Schallstamm        kräte,  Kerb,  Falte  etc.),  um  sam 

war  u.  aus  der  Bedtg. :  sonus,  clamor,  fra-        dtgn.  von  unserm  kriddeln  (du 

gor,  crepituB  etc.   ebenso  wie  mhd.  klac   (s.        sicherlich  soviel    als:    wiederho 

unter  klak  t/.  klakken,  bz.  klik  u.  klikken)        kritzeti,   ritzen    u.    tlann  ident, 

auch  die  Bedtg.:  Bruch,  Riss,  Ritz,  Ritze,  40  kritzeln),  bz.  dem  nd.  kridde 

Spalt  etc.   entwickelte   u.   dass  die  Wörter:        kreiteln,  kreteln  etc.   zu  erkläre 

nhd.  Kratz  n.  Kritz  in  der  Bedtg.:  Riss,       fellos  u.  braucht  man  sich  dabei 

Ritz,  Ritze,  Schramme,  Wunde  etc.  sich  ja        gegenwärtigen,    dass   kritteln   i 

hierin  mit  mhd.  clac  begegnen,    u.   dass  es        heisst  als  kritel,  krittel  od.  kr 

sich  hieraus  auch  blos  erklärt,   weshalb  un-  45  (d.  h.  wie  kribbel  ein  Kratzen 

ser  kriten  =  mhd.  krizen  od.  krizen  einer-        Ritzen,  Reizen  etc.)  machen  otl. 

seits  die  Bedtg. :  schreien,  kreischen  etc.  hat,        (einem  Andern  od.  sich  selbst) 

während    andererseits    das    nach    unserm        dadurch    nicht    allein    einem   j 

kräte,  krote   od.   krât,   krêt   (Kerbe,   Ritze        maclit   od.  anthut,   verursacht 

etc.)   auch   nd.    bestandene   kriten   u.  mhd.  50  pfindung  bringt,  was  kritel  (ver 

krizen    (cf.    Lex  er)    neben   ritzen,    reissen        Form   u.  Bedtg.   wegen   eitel 

(einen    Kreis   od.    eine  Ritze    machen    od.        zu  unserm  kritel   u.  nhd.  Kritz 

ziehen)    u.   kratzen    od.    kritzen    auch    die        kritzel)  besagt,  sondern  dass  ma 

Bedtg.:  gähren,  brodeln ,  zischen ^  schäumen        sich  selber  macht,  anthut  od.  r« 

etc.,  hz.  urspr.  ein  brausendes  od.  zischendes  55  empfinden  lässt,   woraus  von  St 

Geräusch   machen   etc.    hat    —    u.    h)    bei        dtg. :  einen  Andern  od.  sich  ji 

kakeln,  kifken  etc.  wie  die  Bedtg n.:  zanken,        verwunden,  reizen,  ärgern  etc.  o 

streiten   etc.    auch    aus    der  von :    ein  G  e-        unzufrieden,  tadelsüchtig  u.  scheh 

rausch   machen    od.  aus   schreien    etc.        u.  ärgerlich  etc.  sein  hevorgehen i 

hervorgehen   können ,    bz.   dass   auch  nhd.  60  gen   der  (Konnexität  mit  kriten 


DDELI6  KRIDUG  361                           KRIGEN 

n,  icben  eic,)  od,  mit  kriten  3fühe,  Kampf  etc,  erreichen,  erlangen ;  über- 
e»,  rügen,  verwunden,  reisen  Tiaupt  erlangen,  erhalten,  erwerben,  gewin- 
i  nd.,  bß,  mnd.  krêt,  kreit,  nen  etc.),  dän.  krig  (Wille  od.  das  Streben 
ahd.  creiz,  criz  (Zank,  Streit,  u.  Trachten  nach  Etwas),  so  ist  es  zweifei- 
188  etc),  kretele  (kleine  Ritze  5  los,  dass  auch  das  obige  Subst.  krig  mit 
iten  (zanken,  streiten,  keifen  krigen  (s.  d.)  in  der  urspr.  Bedtg.  zusam- 
Titeo,  kryten  (proYOcare  etc.)i  menhängt  u.  davon  (ebenso  wie  winnâ  etc. 
f,  quälen,  belästigen,  necken,  von  winnan)  mit  mhd.  krige,  krigel  (wider- 
n),  kreyten,  kraetczi  (provo-  strebend  etc.,  cf  krägel)  abgeleitet  werden 
casperare),  sik  kretten  od.  kre-  10  muss.  Was  die  Form  aber  betrifft,  so  ist 
iUn  u,  zanken  etc.),  kreter  dafür  (auch  ahd.  gawin  ist  wohl  Kürzung 
ter.  Haderer,  besonders  der  von  gawinnâ  od.  gawinni)  eine  vollere  Form 
w  Andern  vor  Gericht  führt,  krîgâ  od.  krîgî  anzusetzen,  die  einen  Zu- 
)  etc.,  was  Alles  ebensowohl  stand  von  Anstrengung  od.  von  Stre- 
ichen, schreien,  lärmen,  schel-  Ib  ben  (irgend  wohin  od.  gegen  irgend  Etwas 
),  ah  jtu' kriten  =  ahd.  cri-  an)  bezeichnet  haben  wird,  woraus  dann 
Trotzen,  ritzen,  reizen,  ärgern,  später  die  andern  Bedtgn.  des  nicht  allein 
aufreizen,  erregt  u.  zornig  as.  u.  ahd.  schon  sicher  bekannten,  sondern 
féhâren  kann ,  obschon  diese  nach  dän.  krig  (Wille  od.  Streben)  auch  in 
sdieinlich  näher  zu  kriten  20  den  nord.  Sprachen  früher  gewiss  lebenden 
.)  als  zu  kriten  (kritzen,  obigen  Substantivums  hervorgegangen  sind, 
etc.)  liegen  u,  demnach  auch  Wegen  der  Ableitung  dieses  Subst.  krig  vom 
Q  stehende  kritteln  =  älter  Verb,  krigen  sei  noch  erwähnt,  dass  es  noch 
sehr  leicht  dasselbe  Wort  sein  ein  zweites  kriec,  krieg  (cf.  Lex  er  u, 
L  krizeln  =  mnd.  kriteln  (an-  25  Grimm,  Wb.  V,  2211)  gab  od.  giebt,  wel- 
ederhoU  kreischen  u.  schreien  ches im  mhd.  mit :  grosses  Hebe- Ger äth, 
Iterat.  von  krizen  =  unserm  Winde,  Haspel  übersetzt  wird,  was  eine 

Kürzung  einer  älteren  Form  krîgâ  od.  krîgî 
Lridlîg,  kriddelg  u.  kriddî^,  zu  sein  u.  in  seiner  Bedtg.  Wi nde- Ge- 
ig, empfindlich,  verdriesslich,  80  räth  od.  Winde-Ding ,  Dreh- Ding 
ich,  zänkisch,  haderig,  streit^  etc.  darauf  hinzudeuten  scheint,  dass  das 
Tadeln,  Schelten,  Mäkeln  od.  Verb,  krigen  urspr.  die  Bedtg.:  drehen, 
etc.  geneigt  etc.  — -  Nd.(Br.  winden  etc.  halte  u.  dass  sich  hieraus  die 
bach  etc.)  kriddelig,  krittelig.  im  mhd.  kriegen  auftauchende  Bedtg.:  rin- 
',  Kampf,  Zwist,  ZwietracÜ,  S6  gen  (cf.  ringen  aus  vrringcn,  wovon  auch 
ic.;  —  ho  is  in  de  krig  um-  Ringkampf)  u.  so  weiter  die  von:  (sich) 
Franzosen  un  de  Dûtsers  heb-  anstrengen  u.  streben  etc.  entwickelte, 
1  ander ;  ~  sê  kregen  d'r  krîg  worüber  das  Weitere  ttnter  krigen  zu  ver- 
öle krigen  schuir,  bz.  wel  de  gleichen  ist, 

—  matt  ji  bliksems  jungens  40      1.  kri/!;en   od.  krigen,    kriegen,   streiten, 

mit  'n  ander  hebben?  —  de  zwisten  etc.;  —  sê  krigen  mit  'n  ander;  — 

tfen  in  krîg  mit  'n  ander ;  —  sê  hebben  krigd.  —  Dieses  wenig  gebrauchte 

en  krig  mit  'n  ander.  —  Nd.  Verb,  ist  von  Hause  aus  eins  mit  dem  fol- 

;    mnd,   krich,   krigh,   criec;  genden  krigen  u.   dort  das  Weitere  zu  er- 

wld,    krygh,    kriegh;    mhd.  45  sehen. 

;,  krieg  (Anstrengung,  Strc-  2.  krigen  od.  krisen  (krige,  krigst,  krigd 

as.  Streben  gegen  Etwas,  das  od.  krigt   etc. ;   —  krêg  etc. ;   —    kragen), 

od.  Widersetzen  gegen  Etwas,  kriegen,  bekommen,   erlangen,  erreichen,  er- 

id   etc.;  Anfechtung;   Streit,  halten,  nehmen,  fassen  etc.;  —  ik  krig  hun- 

orten,  Wettstreit,  Rechtsstreit,  50  derd  daler  för  dat  përd;  —  ik  kan  dat  nét 

acht,    handgreiflicher   Streit,  io  ivi.ieii  VngexL  (nicht  zu  fassen  bekommen) ; 

en  Zweien,  Streit  mit  Waffen,  —  he  krôg  'n  pukkel  ful  slage ;   —   da^   is 

jrj.    —     Vergleicht  man    ahd.  nêt  to  krigen  (nicht  zu  bekommen,  nicht  zu 

ngung,  Mühe,  Arbeit,  Kampf,  haben  etc.) ;  —  wi   krigen   fan   dage  gewis 

n   (sich   anstrengen ,   mühen,  55  nog  swârwër ;   de  lücht  is  föls  to  swôl ;  — 

ten  etc.,  bz,  streben  nach  Et-  he  krigt  d'r  niks  fan;   —   krig*  dî  'n  appel 

h  erlangen,   erreichen,  gewin-  ût  de  körf ;  —   ho  krcg  (nahm,  fasste  etc.) 

n  etc.),  gawin   (Anstrengung  hum  b!  de  krage   un   smêt    lium  baten   de 

tarnen,  conflictus,  Erwerb,  Ge-  döre ;   —   h6  kan  de  përde  not  herum  kri- 

3winnan   (durch  Anstrengung,  60  gen;    —    he  krigt  hum  d'r  gôd  för;   —   ik 


KBI6EN  Stt  KBILLE  KBSi 

kan  dat  uét  wër  toregt  krigen;  —  hê  kri^d        xweifdhs  dm  Creréthjoar,  wa$  ^tt 
(bekömmt  od,  nimmt,  bz.  spannt)  anstat  sio        wurde  tf.  teowûi  schwere  GegenäôMii 
pi'rd  8111  ^ntte  huiid  för  de  wagen.—  Com-       gewunden  «.  tu  die  Höhe  gtkoba 
pos.:  i'vTkr\)ivn  (bekommen^  erlangen  etc),        den,  um  anderswohin  verteiH  zu  n 
unikrigen  etc.  —  Üäthsel:  wen  man  för  'n    5  b£.   sur  Vernichiung  der  Feinde  « 
])uiid  liotter  söfen  grosken  krigt,  wat  krigl        Zerstörung   ihrer  Schutidächer  bei 
muii   dm  für  *u  für  hei   (ein  Fuder  Heu)?        gerungen   etc.    auf  dieselben  niederft 
Antu:.:  twê  përde.  —  Nd.  kriegen  od,  kri-        od.   herumgeschleudert    zu  werdtâ, 
gen ;  mnd.  krigen ;  nUl.  krijgen ;  mnld.  kry-        auch  das  kimmt,  dass  dieses  krieg 
ghen;    afries,    kriga;    wfries.  kryen;   sail.  10  mit  Winde  etc.  auch  mit  hsXßsU  glomi\ 
kriga   (bekommeny   erlangen,   erreichen,  er-  Wegen  der  urspr.  Bedtg.:  drehen^ 

halten  etc.)  u.  nid.  krijgen;  mnld.  kryghen,  den  etc.  von  krigen  vergl.  auch  doi 
krieghen;  mnd.  krigeu  (bellare,  pugnare,  al-  halskriga,  was  in  den  Gesetzen  (t.E 
teriari,  »ertarc  etc.);  mh(L  (Lex er)  krie-  hofen,  afries.  Gesetze,  pag.  220/i 
gen  (sich  arnttr engen,  ringen,  streben,  trach-  15  u.  335,  24)  mit  einer  Busse  von  15 
ien  [körperlich  u.  geistig];  tnit  Worten  strei-  lingen  od.  15  Mark  belegt  war  u.vm 
ten,  sanken,  disputiren,  behaupten;  hand-  tema  (230)  mü  coUideloesXio  ghsm 
gr  ei  flieh  streiten,  kämpfen,  Fehde  od.  Krieg  zweifdlos  aber  nichts  anderes  aU  â 
führen ;  bekämpfen  od.  auch  [0.  Schade]:  waltsame  Ha Is*  Verdrehung  nd. 
widerstreben;  kämpfen  etc.).  Weiter  vergl.  20  Verrenkung  ist  u.  also  aick  U 
II i Idebrand  (Grimm,  Wb.  V,  2223)  dass  das  Verb,  krigan  urspr.  dit 
n nter  kriegen  (niti,  pugnare,  caperc,  ac-  drehen,  wenden  etc.  hatte,  die aba 
('i}>ore).  redend  wieder  aus  brechen,  k»i 

Wie  schon  unter  krîg  am  Schlüsse  ange-  biegen, 'krümmen  etc.  (s.  »nter\ 
deutet,  ist  wohl  anzunehmen,  dass  das  mhd.  25  u.  kring  etc.)  hervorgegangen  sein  ï 
kriegen  zunächst  die  Bedtg.  ringen  (ganz  Wegen  des  urspr.  kurzen  Vocalt 

abstract  für  steh  u.  ohne  Beziehung  auf  ein  krigen,  ef.  klifan  vom  Thema  klib  n. 
Änderet  u.  dann  auch  mit  Beziehung  auf  der  Verwandtschaft  mit  demVerb.ï 
ein  Anderes,  mit  der  Nebenbedtg, :  nach  od.  bz.  des  Themas  krig  mit  kring  «.  la 
um  Fticas  etc.)  hatte  u.  dass  daraus  dann  80  unter  kreugen)  vergl.  auch  die  Zut 
tvciter  die  Bedtgn.:  sich  anstrengen  u.  be-  Stellung  (Fick,  111,52)  von  klibm 
mühen  (um  Etwas)  od.  kämpfen  u.  streiten  u.  klamb  (s.  unter  klimmen  «.  kk 
etc.,  bz.  die  von :  streben  u.  trachten  (nach  s.  Weiteres  auch  noch  unter  krig. 
Etwas)  etc.  u.  so  weiter  die  andern  Bedtgn.  1.  kri^er  od.  kri^r,   Krieger  ^ 

von  selbst  entwickelt  haben,  indem  aus  rin-  35  Kämpfer,  Tapferer  etc.;  —  he  hön 
gen  u.  streben  (nach  Eticas  u.  wohin)  de  olde  krigers  fan  anno  dartein;  • 
od.  aus  streben  u.  trachten  (nach  Et-  den  kriger  lett  Buk  niks  ferdr^ten. 
was)  auch  wieder  die  Bedtg.  langen  (nach  2.  krieer   od.   kriger,   das  Krt 

Etwa^)  n.  greifen,  fassen  etc.   od.  aus        Ilasche-opiel  der  Kinder; —  kämd 
trachten  (wohin)  die  von  k o m m e n  (zu),  40  lât*  uns  kriger  spOlen.  —  Zu  krigc 
erreichen,  erlangen,  bekomme n,  fa s-        Bedtg.  fassen,  greifen  etc. 
sen  etc.  hervorging.     Vergleichen  wir  nun  krik,  in  krik-krak,  6^.  gekrik-k 

aber  weiter,  dass  das  nhd.  ringen  mit  un-  krache  etc.  —  Nebenform  od.  Ablaut 
serm  wringen  van  Hause  aus  ident.  ist  u.  krik  (obs.)  od.  (mofries.,  Cad.. 

dieses  in  der  Bedtg.  drehen,  winden  etc.  45  33)  krieek,  ein  Schüderhäuschen. 
auch  wieder  mit  krcngcn  od.  kringcn  stimmt,  dasselbe  wie  nfries.  (Outzen),  di 
so  halte  ich  dafür,  dass  es  urspr,  ein  as.,  (Winkel,  Ecke);  an.,  ist.  kryki 
ahd.  Verb,  krigan  od.  doch  ein  germ.  Thema  secessus;  inguina  etc.);  norw.  krik 
krig  mit  der  Bedtg.:  drehen,  wenden,  win-  Gekrümmtes;  Winkel,  Ecke),  krik' 
den,  ringen  etc.  gegeben  haben  muss,  was  50  od.  Krümmung,  Beugung;  Win 
mit  kring  u.  kreugen  (s.  daselbst  am  Schlüsse)  dän.  krig  (^Vinkel,  Ecke;  Weich 
zu^  derselben  y  gargli  od.  gragh  ,  nasal.  Schambug  etc.)  etc.;  s.  Weiteres  untt 
grangh   gehört,   die  Fick   (11,  352)   auch  krik-ânte,  s.S  kreke. 

für  lit.  grvzu  (drehen,  wenden,  kehren,  win-  krike  od.  krike,  5.  1,  2  ii.  3  k 

deti)  etc.  aufstellt  u.   wovon  ausser  krigeu  55      kriken,  s.  kreken. 
(ringen,    sich    anstrengen,   sich   wenden   u.  krille,    kril ,    a)    Biegung,    K\ 

kehren  gegen  Etwas  od.  Jemanden,  streben        Drehung,    Verdrehung,  Verschling 
etc.),  u.  krieg  (Anstrengung,  Hingen,  Stre-        scher  Knoten,  bz.  einen  Ringel,  od. 
ben)  auch  mhd.  krieg  (Winde,  Haspel,  He-        liches  Etwas,  was  durch  Biegen,  J 
begeräth)  abstammt,  da  dies  Letztere  doch  CO  od.   Zusammendrehen  entsteht;   — 


KKILLEiN  363  KRIMPE 

itSrt  (Schwans);  —   'n  kril        zend  bewegen  etc.)  von  selbst  erklärt,  wie 
Un^ng,  Zusammendrehung,        unser  dral  u.  draller  von  drillen. 
\  krinkel  «.  draller)   in   de  Es  wird  wie  mhd.  krellcn  (kratzen)  wohl 

il  (od,  draller,  kink)  in  't  mit  ahd.  chrawila,  bz,  einem  Iterat  chriu- 
umgdHMener  u.  mit  Fäden  5  welen,  chriweleu  (kratzein,  kriebeln  etc.)  con- 
d,  umschlungener  Saum  an  nex  sein,  worüber  Weiteres  unter  1  kralle. 
..  —  Bedetisart:  de  kril  ia  Sofern  dies  indessen  nicht  der  Fall  sein 
od.  krigen  (verdreht  u.  ei-  seilte,  so  möchte  ein  altes  germ.  Verb.:  kri- 
derspenstig  sein  od.  werden.)       lan,  kral,  krul,   krulum   (biegen,  krümmen, 

10  beugen,  winden  etc.)   angenommen   werden, 
egen,  krümmen,  drehen,  rin-        wovon  dann  auch  1  kralle  u.  unser  krulle, 

winden,  bz.  drückend  zw-  krullen  etc.  abzuleiten  ist.  Da  indessen 
ie. ;  —  dat  isder  krilld  (biegt,  ausser  den  schon  unter  1  kralle  angeführ- 
•  iâi  swîn  krilld  (ringelt  etc.)  ten  Wörtern  u.  einem  aengl.  krallen  (was 
i  tau  (od.  de  dräd  etc.)  krilld  15  Stratmann  zu  einem  germ.  krallen  [tor> 
um  sich  selbst,  bz.  es  ent-  quere,  crispare?]  vergleicht),  sowie  aengl. 
mng  od.  Verschlingung  etc.  krelle  (geflochtener  Korb,  sporta)  in  den  äl- 
.);  —  dat  krilld  sük  (dreht  lern  germ.  Sprachen  kein  Wort  vorkömmt, 
um  de  8tok ;  —  de  slauRe  was  das  frühere  Bestehen  eines  agerm.  Verb. 
Buk  tosamen;  —  he  krilld  20  krilan  etc.  in  der  Bedtg.  flectere  etc.  gera- 
t  etc.)  sük  fan  pin;  —  he  deza  nöthig  macht,  so  dürfte  der  unter  1 
U  sich  mit  geh  ümmten  Fin-  kralle  nachgewiesene  Ursprung  der  Wörter 
it  sich  etc.)  d'r  an  fast ;  —  kralle,  krillen  etc.  wohl  ricJUig  sein.  —  Vergl. 
imt  od.  biegt  etc.)  sin  hand  übrigens  auch  noch  krul  u.  2  krulle. 
he  krilld  (windet  od.  schlingt  2Ö  krimmein,  krimmein,  kribbeln,  wimmeln 
Î  up ;  —  he  krilld  (wickelt        etc. ;  —  dat  krimmeld  un  wimmeld  fan  mins- 

dat  krilld  sük  um  etc.;  —  ken.  —  Davon:  gekrimmcl  (Gewimmel).  — 
machen,  säumen,  umnähen,  Nd.,  md.  krimmein  u.  nd.  (Br.  Wb.)  kre- 
Vaden  umschlingen  u.  fest-  mein.  —  Es  ist  zweifellos  ein  Iterat.  von 
es.  (Out zen)  úéle,  kr eWen,  dO  krimmen,  bz.  ahd.  chrimman,  krimman 
umdrehen,  verdrehen,  krau-  (drücken  [zusammendrücken  u.  biegen,  krüm- 
nd.  (Br.  Wb.,  Schütze)  men  etc.],  pressen,  Klemmen,  kneipen,  mit 
machen;  am  Leinengeräthe  Klauen  kratzen  etc.),  s.  Weiteres  unter 
Ï  Fäden  beschlängeUen  Saum  kremme  u.  krüme  etc.  —  Wegen  der  jetzi- 
len ;  —  krellen  (drehen),  ver-  35  gen  Bedtg.  „wimmeln**  vergl.  krabbeln  u. 
en) ;  —  krall  (was  sich  leicht  kribbeln  u.  Weiteres  in  Grimm  (Wb.  V, 
fest  zusammengedreht  ist,  cf.  2304)  unter  krimmein. 
ill ,  od.  wie  wir  sagen  wür-  krimpe,  a)  die  Biegungs-  od.  Krümmungs- 

kreUen  (kraus  od.  schrumpf-  stelle,  wo  zwei  od.  mehrere  Dächer  in  einen 
■.  slêen  krellen,  heisses  Was-  40  Winkel  zusammenstossen ,  bz.  die  Stelle  wo 
en  giessen,  dass  sie  kraus  zwei  Dächer  schräg  zusammenlaufen  u.  sich 
vergl.  nd.  (Danneil)  kr'iW  der  Zwischenraum  zwischen  denselben  all' 
dig,  lebhaft,  gesund  etc.),  mäJig  mehr  u.  mehr  verengt  u.  auf  ein  mi- 
I  krall  (lebhaft  etc.,  nur  von  nimum  zusammenzieht  u.  einschrumpft,  sonst 
\s  im  Br.  Wb.  zu  grall  od.  45  auch  Dachkehle  genannt;  —  dat  dak 
verglichen  wird,  nach  krall  lekd  in  de  krimpe;  —  he  sêt  in  de  krimpe 
9.  oben)  indessen  nichts  an-  fan  U  dak;  —  b)  eine  Falte  od.  Bunzd, 
Is  a)  gedreht,  bz.  fest  zusam-  wodurch  zugleich  an  der  betreffenden  Stelle 
(wie  unser  dral,  da  ein  kral  auch  eine  Zusammenziehung  u.  oft  auch  eine 
in  dral  wicht  heisst  u.  dies  50  Krümmung  des  betreffenden  Etwas  entsteht; 
V  starkes,  gesundes  Mädchen  —  dar  sitt  'u  krimp  in  de  hûd  (od.  in  de 
.  b)  drehend  od.  drehig,  als  darm,  panse  etc.);  —  c)  der  Prozess,  wo- 
icht  u.  schnell  dreht,  woraus  durch  das  Tuch  sich  zusammenzieht  u.  ein- 
Bedtgn. :  rasch,  flink,  mun-  schrumpft  od.  decatirt  wird,  die  Decatissage 
\e.  entstehen  konnten  u.  zwar  55  od.  Krampe;  —  dat  laken  mut  erst  'u 
g  auf  die  Bewegungen  der  par  dagcn  in  de  krimpe  setd  worden,  dat  't 
h  der  Augen,  wonach  dann  naderhand  nêt  mër  krimpd,  wen  de  rok  klär 
Bezug  auf  lebhafte  Augen  is;  —  d)  Enge  etc.;  Abnahme,  Schwinden 
rm  grel  getnein  hat,  sondern        etc.    —    Redensart :    in    de   krimpe   Bitten 

(drehen,   drehend  u.   tan-  60  (1.  in  der  Enge  od.  Kneife  sitzen;  —  2.  in 


KRIMPEN                        SM  KBDIPEK 

Noth  u.  Mangel  sitzen  od.  sich  befinden);  fiind.,  nM.^  miilci.  krimpen ;  «/n'es. kri 

—  't  f^eld  geid  to  krimpe  (das  Geld  wird  ahd.  (chnrnphan),    krimfan;  amhl 
knapp  od.  nimmt  ah,  schwindet  etc),  —  Nd,  phen;   mhd,  krimphen,  krimpfen.  - 
krimpe  (das  Einschrumpfen ,  die  AbnaJune;  dieses  Verb,  auch  as.,  ags.,  afrie». 
Mangel  etc.);   nid.  krimp    (Mangelf  Noth);  5  leicht  auch  in  den  nord.  Sprackn 
mnUi.  krimpe  (spasmus;  aquarium,  lavatriua,  den  hat,  geht  ausser  den  unter  1  ï 
locus  augustus  iiitcr  parietes).  kramme   aufgeführten  Wörtern,  m 

krimpen  (krump,  krumpcn),  i^mm^n,  toin-  der  Verbreitung   des  Wortes  kr %n 

den,   ein-  od.  zusammenzidien,  schrumpfen,  krum)  auch  atf 5  aeii^?.  crempn  (to  c 

knapp,  enge,  kürzer,  minder  etc.  toerden  etc.;  10  restrain,  cf.  krempen),  crimpil (nigi),c 

—  he  krimpd  sük  fan  kolde  od.  fan  pin  etc.  (nigare) ;  engl,  crimp  (ringdn,  kräst 
(er  krümmt  u.  windet  sich  etc.  von  Kälte  krillen),  crimple  (zusammenziehen,  b 
od.  vor  Schmerzen,  zieht  sich  vor  Kälte  od.  zerknittern  etc);  schott.(J am ieson, 
Schmerzen  zusammen  etc.);  —  he  krumpd  schwed.  krympa  etc.  hervor.  Dastt 
sük  as  ^i  wurm ;  —  he  krimpd  (krümmt  15  genn.  Stämme  krap  a».  kramp  dm 
sich,  zieht  sich  zusammen,  od.  schaudert,  auch  wohl  klap  u.  klamp  (cf.  k]iinp( 
friert  etc.)  fan  kolde ;  —  ho  sitt  b!  H  fOr  pen  etc.)  von  Hause  aus  ident  «rm 
to  krimpen  (zu  frieren  od.  zu  schaudern  ausser  durch  ahd.  crapho  etc.  (ê 
vor  Kälte) ;  —  ik  hebb'  krumpen  (gefroren)  kramme)  auch  durch  an.,  isL  kreppa 
as  *n  Buider;  —  dat  laken  is  krumpen  (das  20  (incurvare,  coarctare),  kreppt  (cm 
Tuch  it<t  durch  Nässe  zusammengeschrumpft  angustiae)  etc.  etc.  bezeugt  u.  vird  i 
u.  zwar  entweder  von  selbst,  od.  absichtlich  y  krap,  kramp  von  Fick,  II,  49 
durch  das  sog.  Decatiren) ;  —  de  bttksen  zu  slav,  garb,  grab,  gramb  (^.  Fi 
is  Bo  krumpen  (zusammengezogen ,  einge-  347)  verglichen,  die  aber  nach  k^av. 
schrumpft  m.  von  allen  Seiten  kleiner  u.  en-  25  grabiti  (greifen,  fassen,  packen  de 
ger  geworden),  dat  he  mt  fBls  to  lütjed  an  von  der  y  garbh,  grabh  (greifen,  ff, 
to  kuap  worden  is  un  ik  d'r  liel  nêt  mör  in-  verschieden  sein  kann  u.  wo  ms 
kamen  kan ;  —  dat  krimpd  gans  in  'n  ander  auch  annehmen  kannte,  dass  das  aX 
(das  schrumpft  ganz  in  einander,  od.  ganz  phan  urstpr.  die  Bedtg.:  mit  gel 
zusammen);  —  ho  krimpd  gans  tosamen  (er  30  ten  Fingern  od.  Klauen  pae 
schrumpft  ganz  zusammen,  wird  immer  klei-  umgreifen  hatte  u.  dass  sieh  doMi 
ner  od.  magerer,  nimmt  an  Grösse  u.  Um-  die  Bedtg.:  umfassen,  festha 
fang  immer  mehr  ab);  —  de  wind  krimpd  zusammen  stehen,  einziehen, 
(der  Wind  ist  rückläufig,  dreht  sich  der  zusammenbiegen  etc.  entwiche 
Sonne  entgegen,  kürzt  sich  sozusagen  vom  35  wie  ferner  auch  die  von:  mit  Fin 
Stande  der  Sonne  aus  betrachtet  ein,  als  Ge-  Klauen  packen,  sie  einhaken  i 
gensatz  von:  do  wind  seh  Ott  ût);  —  krim-  haken  in  Etwas,  bz.  sie  ins  Fleif 
pende  winden  (rückläufige  Winde)  gäfen  sei-  ti.  so  auch:  kratzen  etc.,  wiejaai 
den  fast  wer  (Wetter).  —  Davon :  bekrum-  ben  einer  gleichen  y  garbh,  grabb 
pen  (s.  d.)  wozu  hier  noch  einige  Beispiele,  40  renmuss.  Die  Bedtg.:  greifen  u. 
als:  dat  kumd  dar  man  bekrumpen  (be-  kann  aber  auch  in  die  von:  sus 
schränkt,  knapp,  ärmlich  etc.)  um  in  hûs;  drücken  u.  so  auch  wieder  in  i\ 

—  \  sügt  dar  in  hûs   man  bcknimpen  ût;  od.  kneipen  u.  kratzen  etc.  o^ 

—  de  antwôrd  kumd  dV  man  bekrumpen  krümmen  u.  susammenzie 
(a.  beschränkt,  kurz,  unvollständig  etc.  u.  h.  45  übergegangen  sein  u.  wenn  man 
beklommen,  ängstlich,  gedrückt,  unsicher  etc.)  ter  klampe  u.  klemme,  klemmen,  80W< 
iit;  —  he  sügt  so  bekrumpen  (beklommen,  krammen,  kremme  etc.  u.  weiter 
beklemmt,  gedrückt,  ängstlich,  traurig,  be-  kracht  Gesagte  vergleicht,  so  kann 
kümmert  etc.)  ût  etc.  —  Compos. :  ferkrim-  gut  begreifen,  wie  die  y  garbh,  gr 
l)cn  (verschrumpfen  etc.),  —  ferkrumpen  (ver-  50  fen  od.  Etwas  mit  gekrümmten  Fi\ 
sehr  uynpft,  verknorpelt  etc.);  —  iukrimpen  greif  en  u.  so  fesihaÜen  u.  zusamme 
(einschrumpfen,  sich  in  sich  zusammenziehen  pressen  etc.)  in  den  verschiedenen 
u.  kürzer  od.  kleiner  werden  etc.);  —  um-  mell  stimmenden  Wörtern  auch  in 
krimpen  (umkrümmen,  umbiegeti,  umwenden  sonstige  Bedtgn.  überging,  gan. 
etc.) ;  —  de  wind  krimi>d  um ;  —  upkrimpen  55  hen  davon,  dass  die  Bedta. :  g\ 
(auf-  od.  zusammenschrumpfen,  rückwärts  packen,  umkrümmen,  umschliessen 
od.  gegen  die  Sonne  sich  einziehen  etc.) ;  —  ursjjr.  gewesen  sein  wird  u.  diese  i 
dat  krimpd  up  od.  tosamen;  —  de  wind  der  voraussetzt,  dass  ein  Etwa 
krimpd  up  (der  Wind  kürzt  sich  ein,  zieht  Tatze,  Finger  etc.)  sich  um  ein  a, 
sich  ein,   wird  rückläufig  etc.)  etc.  —  Nd.,  60  toas  rtind  ?Mrumbiegt  u.  krümmt. 


XntPEB  KBOfFEBD  365  KRINKELN 

«I.  5M  packen  u.  dasa  also  auch  krinkel  (cf.  kringel),  Krümmung,  Ringd^ 

irümmen  éUeurapr,  Bedtg.  der  Verschling ung,  falscher  Knoten  etc.;  —  'n 

ftbh  gewesen  sein  kann.  krinkel  in  't  tau.   —   Nid.  krinkel   (Krüm- 

kriBj^rd,  a)  Wehe,  Geburts-  mung,  Bucht);  engl  criukle  (Falte,  Win- 
liper  suh  c),    he.   krampfhaftes  5    düng,  Bug,  bogenförmige  Krümmung,  krum- 

9hen  od.  krampfhafter  Schmerz  mer  Gang)  etc.    cf.  engl,  crenkles,  crengles 

—  b)  rüekläufiger  Wind;  —   c)  (Plur.)  =  cringles  als  Plur.  von  criukle  u. 
oi  leicht  frierender  Mensch,  von  cringlc  (Weidenruthe  zum  Umschlingen 

lakke,  krimpkattc  (od.  klöini  r,  u.  Befestigen  von  Etwas ;  Stücke  von  Tauen, 
kldmkatte  etc.)  genannt.  10  welche  an  einander  gesplisst  werden,  sodass 

ing,  Kreis,  Ring  (der  zugleich  sie  einen  Ring  od.  einen  Ringel  büden), 
ein-  u.  umschliesst),  geschlosse-  sodann  unser  krinkeln,  krunk^l  und  nd. 
on  Menschen  od.  Thieren,  gc-  (Schütze)  krökel,  krükkcl  (Falte,  Bruch, 
esdlschaft,  ganz  od.  auch  nur  Runsei,  gebrochene  od.  geknickte  Blätter  im 
Iweise  um  Etwas  herumgehen-  15  Buche  etc.),  woraus  auch  wieder  hervorgeht, 
ä.  Einschnitt,   Rinne   etc. ;   —        dass  die  Stämme  krik,  krok,  kruk,  —  krink, 

mka  od.  ßunn' ;  —  blaue  krin-  krank,  krunk,  —  krig,  krag  etc.,  —  kring, 
5gen;  —  kringen  in  't  water,  kräng,  kr  ung  etc.  von  Hause  aus  mit  ein- 
wen  man  dV  'n  stên  inplumpsen        ander    verwandt    sind    u.    dann   auch    die 

willen  d*r  'n  kring  um  to  ma-  20  Stämme  klik,  klak  etc.,  —  klink,  klank  etc., 
ken;  —  he  steid  midden  in  de  —  klig,  klag  etc.,  —  kling,  klang  (s.  unter 
i  kring  sluten  od.  'n  kring  slu-  kraken,  kreken,  kröken  etc.,  —  krank  etc., 
Vr  nflms  in  dissen  kring,  de  ik        —  krengen,   kringen,    kring  etc.,  —   krigen 

—  in  de  kring  fan  min  bekant-  etc.,  —  klik,  klak  etc.,  —  klink,  klank  etc., 
i  anse  kringen  lett  ho  sttk  nêt  25  —  kling,  klang  etc.  u.  deren  Weiterbildung 
led  kringen  in  de  iiuger  od.  in  gen)  mit  denselben  von  einer  idg.  Grdform 
,  —  kringen  in  de  bôm  od,  up  garg,  grag,  grang  od.  gargh;  gragh,  grangh 
.  —  Nd.,  mnd.,  nid.,  mnld.,  als  Weiterbildungen  von  gar  (sonare,  crepi- 
».  kring,  krink ;  an.,  isl  kringr ;        tare,  clamare  etc.)    herstammen    u.  dass  die 

—  Es  gehört  zu  krengen,  krin-  30  von  diesen  Stämmen  weitergebildeten  Wör- 
Sedtg.:  drehen,  krümmen,  eine  ter  dieserhalb  zum  Theil  noch  die  Bedtg. 
m  od.  ziehen  etc.,  od.  in  der  sonare,  clamaro,  crepitare  etc.  behalten  ha- 
^,  pressen,  zusammendrücken,  zu-  ben,  andererseits  aber  aus  breche»,  knicken 
ii€<e.; 9. u;t/er krengen  11. kringen.  etc.  die  Bedtg.:  biegen,  krümmen,  sich  dre- 
i)  Ringel,  Kring;  —  b)  Krin-  35  hen  und  winden,  sich  zusammen  ziehen, 
uly  meistens  aus  einem  Doppel  schrumpfen  etc.  od.  stürzen,  fallen  etc.  od. 
id,  —  Sprichw.:  „hed  de  düfel        aus  Spalte,   Riss,   Ritze   etc.,   bz.   spalten, 

al  80  'n  kr  um  brôd  sén**,  sä'  reissen,  ritzen  etc.  auch  die  Bedtg. :  kratzen 
Ï  et  he  kringeis.  —  Nd.,  nid.  etc.  u.  noch  viele  andere  Bedtgn.  entwickelt 
msi  nd.  auch  krengel.  40  haben  od.  entwickeln  konnten,  wie  dies  unter 

ringeln;  —   dat  kringeld  sük        den  mit   den  oben  erwähnten  Stämmen  zu- 

—  cf.  krinkeln.  sammenhäng enden  Wörtern  weiter  zu  ersehen 
9)  einen  Kring  od.  Kreis  bil  ist.  —  Zu  krinken  als  Nebenform  von  kringen 
kringen  sük ;  —  b)  sich  krüm-  u.  krengen  in  der  urspr.  Bedtg. :  brechen, 
od.  wringen,  ringen  vor  Schmerz;  45  biegen  etc.  cf.  dazu  auch  unter  krbken.  das 
4  Buk  fôr  pin  as  'n  wurm.  —  nd.  krükel,  krükeln  =  krunkel,  krunkeln. 
g,  sub  b  cf.  krengen  u.  das  dort  krinkeln  (cf.  kringeln),  ringeln,  schlän- 
,  wozu  hier  noch  engl,  cringe  geht,  mehrfach  verschlingen  u.  krümmen  etc., 
ehen ,  krümmen ,  cf.  krimpen ;  od.  auch  mehrfach  schlingen  u.  winden  (um 
;  verziehen  od.  verzerren  vor  50  sich  od.  ein  anderes  Etwas  herum);  —  de 
ringe  (sich  tief  beugen  od.  nei-  huud  krinkeld  sîu  stërt;  —  dat  tau  krin- 
itmmen,  kriechen,  schmeicheln  kold  sük;  —  he  kriukcld  dat  tosamen;  — 
fügt  wird  u.  dann  Weiteres  auch  dat  krinkeld  sük  tosamen  od.  um  sük  herum, 
2  klingen ,  krinkel  etc.  zu  ver-        —  sük  d'r  umto  etc.  —  Nid.  krinkelen,  krin- 

55  gelen  (ik  krinkclde,  heb  en  ben  gekrinkeld), 
rs,  Hautauschlag  od.  Haut-  ringeln,  schlängeln,  winden,  ranken  etc.; 
lelche  sich  in  ringförmiger  Ge-  knittern  etc.,  cf.  krunkeln;  engl,  crinkle 
end  wie  ein  Wurm ,  über  die  (schweifen,  ausschweifen,  ausbiegen ;  uneben 
erbeitet,  sonst  atich  Flechte  u.  kraus  machen,  falten,  zerknittern),  crinkle 
U8$  (herpes)  genannt.  60  (sich  winden,  sich  schlängeln,  Krümmungen 


ERINKE!Ï  SM  KRlfEL 

machen,  sich  ausbuchten  etc.),  wosu  Straf-  was  faaaiu.  hält,  êodatteséonê 

mann  auch  aengl.  crenclen  vergleicht   u,  dasselbe    Wart  ist,    wie  nd,  (D§ 

was  also  bciceiset,   dans  neben  ags,  cringan,  kripps,  gripps,  Fassungskrafl,  Vera 

crincan  (occumboro  etc.,   s,  unter  krengon)  Begriff  ete,^  ais  das  greifende  u.) 

auch  ein  gleiches  Verb,  mit  der  Bedtg. :  bie-  6  Etwas, 

gen,  krümmen,  flcctere  etc.)   bestanden  hat,  krîselke,  krueJtJ0,  Krümmdchen^ 

bz.   dass  (Tin^aii,   crincan   aus  brechen,  chen,   Geringstes  etc.   —    Wohl  ide 

knicken  etc.   einerseits  die  Bedtg.:  stür-  nid.  grizel^e  von  griseln  =  iiAd.  pr 

ren,  fallen,  zusammenbrechen,    in  die  Knie  in  der  Bedtg.:  Mermahnen,  serreâen 

fallen,  niedersinken  etc.  u.  andererseits  auch  10  nochmaliges  Dimin.  von  einem  da 

die  iwn:  knicken,  biegen,  krümmen  od.  zu-  griiize)  (Körnchen  ete.)  entspredum 

sammenkuicken  etc.   entioickelt  haben  muss  griscl,  knscL  s.  unter  grîseleo. 

u.  dass  eben  die  letztere  Bedtg.  nur  nicht  krisseB,  lAUcritzen;  krissensaft  f« 

schriftlich  belegt  ist.  kAk),   Lakritzensaft,  eingedickter  S 

krinken,   brechen,   biegen,  krümmen,  zu-  15  Süsshohbaumes,  be.  der  Wurzeln  dt 

sammenbrcchen,  falten  etc.  —  Nur  noch  in  Das  späJtmhd.  lakeriie,  lekritze  »to 

dem  Partie,  krunkcn    (gebrochen ,  geknickt,  mlai.  liqniricia,  liqairitia  u.  dies  aw 

gekrümmt,  zusammengeknickt,  zerknickt,  zer-  lat.  gl>^cir-rhiza,  griech.  gl^k^^rkin 

knittert  od.  faltig,  runzlig  u.  kraus  gemacht)  Wurzel)  von   griech.   glfiifs  (sm) 

gebräuchlich  u.  von  Hause  aus  dasselbe  wie  20  (Wurzel). 

krengcn,  kringen  u.  ags.  cringan  etc.  (s.  un-  krita  od.  krîtê,   Kreide;  ^  rod 

/er  krongon)   u.   zunächst   das   Stammverb.  (Böthel); — hWKrie  kvite  (Zeiekes-Si 

von  krank,  krinkel  u.  krunkel  etc.  —  Redensart:  in  de  krite  it&n  (tm§ 

Krino  od.  Kryno,  ml.  Name.  stehen,  Schulden  haben) ;  — he  9lM 

krinte,  Corinthe;  con  der  Stadt  Corinth  25  in  de  krite.  —  Nd.  krite;  nid.  krljt 

benannt.                         ^  krytc;   ahd.  cnda;    nükd.  knde.    JU 

krinte-  o^/.  krintou-bard,  (scherzh.),  Aus-  creta;s/)ait.,porf.greda;/raiii'.craiefi 

schlag  um  den  Mund,  wobei  die  bekru steten  crayon  (Stück  Kreide)  aus  lat.  ereti 

Pusteln  den  Coriiithen  ähnlich  sehen  u.  da-  von  der  Insel  Kreta^  wddie  äe 

mit  verglichen  werden.  30  zum  Weissen  der  Kleider  u.  zum  i 

krinte  -  kakker     (Corinthen  -  Scheisser),  ken  gebrauchten.    Die  Insel  Kreis 

(siherzh.),  kleinlicher,  ängstlicher,  engherzi-  krété)  heisst  jetzt  Candia  u.  win 

gcr  Mntsrh,  Kleinigkeitskrämer,  Geizhals.  Name  wohl  mit  cando,  candeo,  candi 

krinten-mÛHken,   kleines    Weissbrod  mit  sammenhängen ,   sodass  sie  dies» 

Corinthen.  —  Zu  mûskfMi,    cf.  m8ske  (Zer-  35  von    der   weissen    Farbe   ihrer  K 

kle inertes,  Schutt  etc.).  sen  hat.    Möglieherweise  kann  da 

krint-pnffert,  Mehlpudding  mit  Corinthen.  Candia  aber  auch,  ebenso  wie  kudi 

krint-Htute,  Corinthenstollen.  y  khand,  khad  (brechen,  beräes,  ^ 

kriölen;  /.  q.  das  zweite  karjolen.  spalten,   reissen  etc.)    gusammesM 

kripse?   —   liedensart:   m  bi  de  kripsc  40  diese  Insel  davon  so  benannt  mir, 

(od.  krago,  wikkel,  slafitje,  nakkc,  kantslia-  ein  stark  zerklüftetes  GeÉtaât  kot, 

ken  etc.)  krigon  (Einen  bei  dem  Kragen  etc.  fach  zerklüftet  u.  zerrissen  ist. 

fassen).  —  M^ic  kans-,  od.  kantshaken  (d.  i.  Letztere  wirklich  der  FaU,  so  w 

kantes-,  od.  Seiten- Ilaken),  fig.  im  Sinne  von  der  Name  Kreta  sieh  vielleiehtm 

Arme  als  die  greifenden  u.  fassenden  Sei-  45  (cf.   Fick,   I,  239,  SU  u.  812  d( 

ten-Kiiremitäien  gebraucht  wird  u.    „6n  bi  (ausgeschieden,    getrennt  von  etc.] 

do  kanshiiken  krigcu^  soviel  heisst  als  „Ei-  (Scheider,  Entscheidet)^  kntvs  (T 

nen  bei  den  Armen  od.  Seiten-Extremitäten  Scheidung  etc.),    krinö   (scheiden, 

fassen**,  so  wird  für  kripse  demnach  auch  aus-  u.  entscheiden  ete.)  etc.  u.  la 

wohl  eine  äJtnlichc  Bedtg.,   wie  für  kans-  50  ccrtus,  crßtus  etc.  von  der  Y  ^^ 

haken,  anzunehmen  sein.  Das  nach  Scham-  schneiden,  scheiden,  trennen,  rei» 

bach   (vergl.    daselbst  pag.  68:   cn  'n  bin  ableiteti    lassen,    wovon    neben   S 

gri})so  krigon)  für   gri])sc   stellende  kripse  sc  beeren  etc.  autJi  das  an.  sker 

gehört  daher  mit  gripscn  (rasch  zugreifen),  Klippen-Insel)  stammt,  bz»  die  St 

sowie  unser  gnips  (Griff;  greifende  Hand)  55  gcfiannten  schwed.  Felseninseln  û 

ti.  graps^'n  (cf.  grappen)  zu  gripen  (greifen,  men  haben. 

fassen)   u.   bezeichnet  kripse,   gripsc  einer-  kritel,  kritüich,  gereizt,  empßndli 

seits  ein  greifendes  u.  fassendes  Et-  süchtig  etc.;  —  he  is  so  fcrdômd  Ï 

was,  andererseits  aber  auch  ein  Etwas  (cf.  man  hast  g^n  wôrd   seggen  dttrd, 

Griff  rr-.  Handhabe  etc.),  woran  man  Et-  CO  ferkërd;  s.  unter  kriddein  das  We 


KBITEN  S67  KRODDfi 

kniden;  —  hé  kritd  hum  an;  betr.  Jßräser ,  auch  heukroddc  genaniü.  — 

lom  ankntd.  —  Zu  kritc.  krodde  steht  für  älteres  krodc,  krude  t/.  ist 

od,  kntei  (krite  od,  krit,  krittst,  wahrscheinl.  Weiterbildung  von  krûd  (Kraut, 

-  krét,  krétst,  krêtetc. ;  —  krä-  Grünes),  wonach  krodc,  krodde  soviel  als 
n,  heulen,  kr  eischen  j  laut  wei-  5  Kraut- Zeug  (od.  Etwas  was  zum  Kraut 
'N,  klagen  etc.;  —  ho  kritt  för  gehört  u.  von  Kraut  ist  u.  stammt)  od. 
kritt  um  8În  fader;  —   ho  krt>t  Grünzeug,  Graszeug  de.  bedeutet.  — 

—  dat  kind  Bügt  to  bokräten  Nid.  krodde  (dasselbe  wie  sub  a,  cf.  van 
fc.  —  Sprichw. :  knien  helpt  not,  Dale,  Weiland  etc.) ;  nach  Anderen  aber 
rat  of;  —  lud  gekräten,  is  bold  10  auch    Bart-    od.    Rauh-  Hafer.     Der 

-  Nd,  (Br.  Wb.)  kriten  u.  Vorm  wegen  vergl.  auch  das  von  nd.  krûd, 
eh)  kreiten  (zanken);  mnd.  kri-  nhd,  Krut  (Kraut,  cf.  Grimm,  Wb.)  ab- 
jten;  mnld.,  mfläm.  criten,  kri-        stammende  nd.  (Dähnert)  krude  (gestickte 

mhd.  krizen  (scharf  schreien,  Blumen  u.  Kräuterwerk  auf  Kleidungs- 
ahnen).  —  Es  ist  dasselbe  Wort  16  stücken)  u.  krüde  (ausgekochter  Saft  aus 
ex  er)  VAzen  (ritzen,  eine  Kreis-  Früchten,  Gewürz)  u.  dann  weiter  auch 
\;  kratzen)  u.  der  Stamm  krit,  2  krodde  etc.  Sodann  sei  noch  wegen  des 
m80wiekTfit,ahd.kraLZurspr.ein  von  Stbg.  zu  diesem  krodúe  angezogenen 
,  vorüber  Weiteres  unter  kral-  nid.  kroot  bemerkt,  dass  dieses  Wort  in  den 
ih  1  kräte,  kreis,  kriddeln  etc.)  20  verschiedenen  Wörterbüchern  (ü.  Dale)  mit 
fn  ist.  —  Von  kritan,  ahd.  kri-  beetwortel  od.  „rothe  Rübe**  übersetzt  wird 
,   crcpitare,   clamare)   stammen        u.  nach  Weiland  lediglich  ein  Contract. 

Kreis  auch  nhd.  kreisen  von  karoot  (Carotte)  ist,  also  mit  krodde 
en  (in  Geburtswehen  stöhnen  u.        nichts  gemein  hat. 

kreischen,  Gekreisch  etc.,  25  Zum  Schlüsse  sei  übrigens  noch  bemerkt, 
auch  kritzeln  (mhd.  krizeln)  dass  dieses  krodde  als  allgemeine  Bezeich- 
zel  etc.  welch  letztere  Wörter  nung  für  das  lästige  u.  schwer  zu  vertil- 
wse  aus  blos  auf  das  scharfe  gende  Unkraut  (wie  das  krodde  od.  kiddik 
îiehen,welches  durch  das  Kratzen  genannte  Unkraut  bekanntlich  ist)  auch  mit 
*itzen  Etwas  (Griffel,  Nagel  etc.)  80  nhd.  Krot  (Belästigung  etc.)  zu  kroden  in 
zkiefertafd  od.  einem  ähnlichen  der  urspr.  Bedtg.  gehören  kann,  worüber 
nstand  entsteht.  Weiteres  unter  kroden  zu  vergleichen  ist. 

laut  von  krats.     Daher:   krits-  2.  krodde   u.  (seltener)   krôddîg,   hübsch 

d  kris-kras;   nhd.  Kritz- Kratz.       frisirt  u.  gestriegelt,  hübsch  geschmückt,  ge- 

35  putzt  etc.  od.  auch :  schmuck,  elegant,  hübsch, 
Imi,  krtUzend  kritzeln  oder  schön,  zierlich;  geziert,  stutzerhaft  etc.  u. 
atzen,  kratzend  u,  kreischend  subst.  (d.  h.  krodde)  auch:  Elegant, Stutzer 
de  kinder  kritskratsen  mit  hör  etc.;  —  sin  hâr  steid  so  krodde  (hübsch 
't  18  herum;  —  dat  kritskratsd  frisirt  od.  gekräuselt  u.  lockig,  hübsch 
Jider  un  am  *n  ander  herum.  —  40  gekämmt  u.  schmuck  etc.) ;  —  krod'  hAr 
ASsen.  (hübsches,   lockiges,   krauses,   wolligtes   od. 

e-8ftr,  scharf  od.  beissend  sauer,  schmuckes  UcMr)  ;  —  'u  krodden  hôd  od. 
\o  sauer  dass  es  den  Mund  zu-  rok  etc.  (ein  hübscher  glatt  gebürsteter,  schö- 
,  wie  z.  B.  sehr  starker  Essig,  ner  Hut  etc.) ;  —  ho  is  fan  dage  so  krodde 
umen  etc.  —  Stbg.  denkt  da-  45  (gestriegelt,  geschmückt  u.  geputzt  etc.,  bz. 
Q  (weinen).  Es  hat  aber  dieses  schmuck,  hübsch  u.  elegant  gekleidet  u.  fri- 
ïrscheinl.  weder  mit  kriten  (wei-  sirt  etc.),  as  wen  liê  up  freersfoten  geid,  od, 
4>ch  mit  kriten  =  mhd.  krizen  as  wen  't  sin  geburtsdag  is ;  —  he  is  ^n  krod- 
zen)  etwas  gemein,  da  es  wohl  den  (schmucker,  hübscher,  eleganter,  zierli- 
i  krît-sûr,   nid.  krgt-zuar,   nhd.  50  eher  etc.)  fent  od.  korel;  —  'n  krod'  wicht 

Kreiden-Säure  (Kohlensäure  (ein  schmuckes,  hübsches  etc.  Mädchen);  — 
gewonnen)  gebildetes  Adj.  ist,  de  hôd  sitt  hum  so  krod'  (elegant,  Stutzer- 
xser  Bûr  u.  nid.  zuur  sowohl  die  haß  etc.)  up  de  kop ;  —  ho  dragt  un  kledt 
re"  die  „sauer**  hat.  sük  so  krod',  as  ôn ,  de  anders  niks  in  de 

od.  (seltener)  krodde,  a)  eine  55  weit  to  dôn  hed,  as  sük  môi  to  maken  un 
k  u.  dasselbe  wie  krôk  u.  kid-        bi  de  strate  herum  to  güngeln ;  —  he  word 

-  b)  Spörgel;  —  c)  die  von  wo  older,  wo  krodder;  —  wo  krodder,  wo 
inen  abgelösten  Aehrentheile  od.  krûser ;  —  hô  lopd  dV  nog  so  krod'  (ele- 
:  des  getrockneten  Heues,  nebst  gant  u.  stutzerhaft,  bz.  selbstbewusst,  stolz, 
mthaUenen  Samenkörnern    der  60  gerade  aufgerichtet,  muthig  etc.)  hen,  as  'n 


KRODDIG  KROEDDIO  S(8  KBDDEN  KB^DBir 

jungen  fent  fan  twintig  jaren ;   —   hê^is 'n  Teetai«,  sabTeeUre) ;  w/nei.  f7a|)  »xj 

lütjen  kroddc  od.  'n  regten  Jan-kroddc  (Jo-  jen  (ijonwen  féL  i.  wAwer  tragen  od. 

hann-StuUer,  Johann- Elegant),  —  Da  auch  u.  scMeppen  etc.,  ef.  ijjuiai],  Yoero 

krüdig  (kräutig,  gewärzig  etc.)  u,  das  zweite  voeren,  overvoeren ;  op  sich  nemen,  x 

kiüdig  wohl  dieselben  Wörter  sind,  so  könnte  6  lasten  waarmede,  dragen);  nfrieê,(0% 

auch   dieses  krodde    od.  kroddig   %nit  krud  8,  unter  krage)  krode,  kro^Je,  kroje, 

(Kraut,   Grünes,  Gewürz  etc.)   connex  sein  krage;  süddän.  kraade  (drängen,  wA 

od.  dies  für  krudc  (c^f.  hei  D ä h  nert  krude,  nöthigen) ;  ags,  creôdan,  créod,  ctoJd 

gestickte   Blume   u.  Krüuterwerk)   stehende  den  (pelli,  pellere;  prcmi,  premere,  o^ 

kroddo  vielleicht  mit  dem  Verb,  krûdcn  in  10  A.   Leo:  coucurrere,   condensare); 

der  Bedtg.:    Kraut  u.    Grünes  holen   od,  crûden  (pellere,  trudcre) ;  fit^L  crowd  i 

viachen  woran  ,  sich  schmücken  mit  Kraut  gen,  pressen^  suaammendrängen,  toBm 

od.  Grün  wie  ein  Geburtstagskind  (cf.  nhd.  voll  stopfen,  cmfüiien,  überfüllen)  n. 

k  rauten  in   der  Bedtg.   Kraut   holen  (sich  drängen  n.  stossen ;  sich  in  Me»^ 

etc.  u.  ö»  der  von  würzen  =  Kraut   od.  15  sammeln,  wimmeln  od.  voll  sein  etc.); 

Gewürz    machen    woran ,    schmackhaft    u,  kroden ;   kruden,  crocden,  Druck,  ú 

lecker  machen)  zusammenhängen.  Beschwerde  machen  (sich  od.  einem  Am 

Sollte   dieses  kroddc   übrigens  nicht  mit  belästigen  (Jemanden),  zu  sehqfen  m 

krud  od.  kriidon  connex  sein,  so  tcurde  es  hindern;  sich  belasten  u.  besehieren  i 

gleichfalls  ebenso  wie  1  kroddc   mit  kroden  20  fassen  womit,  sich  kümmern  u.  sorget 

vU\  zusammenhängen  können  u.  ist  darüber  eine  Person  od.  Sache  in  Anspruch  i< 

noch  Weiteres  unter  krodon  zu  vergleichen.  bz.  sie  womit  belasten  u,  beauftragen  i 

1.  kroddî^,  kröddi^;,  mit  Uederich  od,  helUgefi,  Anspruch  u.  Klage  erMa 
Spörgel  (s.  1  kroddc  .^ub  a  u.  b)  verunrei-  nd.  (Br,  Wb.)  sik  krûden,  krOeo,  bt 
nigt,  hz.  behaftet  od.  be-  u.  durchstanden  25  (sich  bemühen  womä  u.  worum,  »A 
mit  diesem  Unkraut;  —  'n  kroddig  stük  anneh^nen  etc.);  mhd.  (Lexer))sMek 
land;  —  'n  kroddi;r  ätük  haftT.  ton,  kruden  (einem  Etwas  od,  Jem 

2.  kroddig,  s.  2  kroddc  Druck  u.  Last  machen,  belästigen,  In 
kroden,  krüden  <f.  ("(/.  rôj(*n,  sckrAien  etc.)        gen,  hindern;  sich  sMst  Druck  iL 

kröieii,   kröijeHf   krüijen,    schieben,    weg-  30  machen  u,  auflegen,  sich  womit  Mh 

schieben,  cerschieben,  nach  dem  Winde  dre-  bebürden,  sich  einer  Sache  aJiii^&iifli 

hen  u.  richten,  drehen,  umdrehen,  versetzen  bekümmern  um  Etwas,   Sorge  tragen 

eti.;  —  törf  na  't  schip  hon  kroden; —  hc  für  Etwas).     Weitere  Forw^n  d»  k 

krôdt  (nd.  krßid)   de   törf  mit  de  kr^ikare  krtitteo,  krudden   u.    (mit  i  für  fl)  \ 

(Schubkarren)  in  H  schip ;  —  krßie  dat  fat  35  kridden  (cf.  auch  wfries,  kritijeo  ««fc 

üfcu  na  de  sil  hen ,  man  du  must  't  up  de  ad  jen  =  nid.  kruyen ,   bz.  älteres  b 

mic'hclkarc   (groase  Karre)  IcggL'n,   den  de  kroden,  kruden  bei  Jap  ix),  s.  beiE 

andere  kare  is  d'r  to  swak  un  min  to,    um  brand  (Grimm,  Wb.)  unter  krotc 

d'r  so  'n  BwAr  fat  mit  wog  to   brcngen;  —  Hildebrand   (ef,    Orimm,  ^ 

de   mfllcn   kr^ien    (die   Mühle   mittelst    der  40  3412  unter  Krot)  nimmt  an,  dau 

krAi-assc  verschieben  ol.  drelien  u.  nach  dem  krodon,  krAien  soviel  als  „angeatrengi 

Winde   richten);    —   de   mAIen   krOid   (die  hen*'  bedeute,  obgleich  es  ganz  klar  ii 

Mühle  verschiebt  .*tich  od.  dreht  sich  etc.);  die  Bedtgn.:  schieben  od.  forii 

—    de   wind   fangd  an   to  krOien   od.  krôid  gen,  bz.  bewegen  u.  drehen  o^, 

siik    (der  Wind  fängt  an   sich   zu   drehen,  ib  ten  wohin  etc.   sich  ebenso  wie  bein 

od.  zu  versetzen,  verschieben  etc,  bz.  er  dreht  kruyen ,   kruyden    aus   der   urspr.  i 

u.    r  er  schiebt  sich);  —    krôie  (schiebe)   de  drängen,    drücken    u.   stoise 

wagen  äfcii  ût,  dat  d'r  wat  bot  in  de  schür  wickelte,  bz.  dass  die  Bedtg.  tmdore 

kumd.  —  Compos. :  ferkrôdcu,  fcrkrôien,  um-  lere  od.  protrudere  etc.  aus  drängen 

krfticn  etc.   —    Nid.  kruicn,  kruijen  (krooi,  50  od.  wohin,  fort  etc, ,   cf.   er  drängt  i 

heb    gckrooijcn   od.  krood,  heb  gekrodcn),  thigt  u.  treibt  ihn  dasu)  entstand,  » 

karren,   im  Schubkarren  schieben   od.  fort-  andererseits  die  Bedtg.  dräng en,dr^ 

führen  u.  wegbringen,  treiben,  aufeinander  pressen  etc,   wieder  in  é^  von:  J 

schieben,  forttreiben,    sich  fortbewegen,    in  Druck  u.  Last  od.  Noth  u.  Mühe* 

Fluss  od.  in  Bewegung  kommen  (vom  Eise,  55  (einem  Etwas  od.  Jemandem,  bi,  û^ 

wenn  es  im  Frühling  aufbricht) ;  mnULkro-  etc.  überging  u.  dann  hieraus  ^ieé 

den   (cf   krodewaghcn    =   kruywaghen  bei  von:  (Jemanden  od.  sich)  belästigt»*' 

KU.)    od.   crodcn,   crudcn,   später  kniii^'n,  machen,  (Einen  od,  sich)  belasten oi 

kruyden   (trudere,  protrudere,   pcllere,  pro-  den  u.    beauftragen   (womit)  ete,  dt 

pellere)   u.   kruycu  (protrudere  curriculum,  60  stand.    Dass  nun  aber  das  mu  âieu^ 


ÏÉk  KRÖEÏRR  369  ItROG 

(kr&dan),  dhd.  (chrûtan,  lagena,  amphora).  —  Ich  stelle  hier  die  obi- 
körende  Subst,:  ags.  crod,  gen  beiden  begrifflich  verschiede- 
Ide,  knidde  od.  krod,  krud,  nen  Wörter  zusammen  u,  füge  ihnen  auch 
wohi  die  Bedtg, :  Gedränge,        noch  das  dithm.  (Schütze,  II,  353)  kroog 

od.  Zusammengedrängtes  5  (mit  einem  Wall,  Chraben  od.  Zaun  umge- 
Sehaar  etc),  als  auch  die  benes  Stück  Land) ;  mnd.  (Seh.  u.  L.)  kroch 
tek,  Pressung,  Bedrängung,  (Stück  Land)  hinzu,  da  alle  drei  Wörter 
Idigung  etc.,  od, :  Bedräng-  wahrscheinlich  einerlei  Ursprungs  sind.  Ver- 
imer,  ffoth^  Verdruss,  Aer-        gleicht  man  nämlich  unser  hôk  u.  hörn  (Ecke, 

nicht  befremdend  u.  da  10  Winkel;  Gegend,  Landstrich  etc.),  huk  (klei- 
en  ja  überhaupt  auch  =?=  be-  ner  Verschlag,  kleines  Gelass,  cäigepferchter 
9  kann  auch  unser  1  kroddc,  Stall  etc.),  winkel  (Winkel,  Ecke,  Verschlag, 
iges  u,  schwer  zu  vertilgen-  Ijoden  zitm  Verkauf,  Kramladen,  Schank- 
(Mcs  Unkraut  ist,  sehr  gut  laden  etc.)  u.  hökcr  (Kleinkrämer  =  nid, 
dde  zu  creödan,  od.  krûdan  15  winkclier)  u.  âke  (kleines  Stück  Land  od. 
:  Beschwerde,  Last  u,  Noth  walirscheinlich  eine  Ecke  Land)  u,  dazu 
n  ete,  gMren.  Vergleicht  weiter  isl.  krft  (Hütte;  Ecke,  Winkd;  Ge- 
titer, dass  drängen  od.  häge,  Koben  etc.;  Beule  od.  rundliche  An- 
is sen,  bz.  zusammen-  Schwellung,  Höcker  etc.;  Verschlag  od.  La- 
'ûcken  auch  wieder  in  die  20  den  zum  Verkauf  u.  Aussclutnk  von  Geträn- 
inengen  od.  klemmen  etc.  ken  od.  Schenke  etc.,  caupona),  krä  (Haus- 
ias  Adj,  drang  mit  enge,  ecke.  Ecke  in  einem  Hause);  norw.  kraa, 
ipp  syn,  ist,  so  würde  sich  krô  (dasselbe);  dän.  kro  (Schenke,  Krug, 
msers  knap  in  der  Bedtg.:  Herberge),  so  lassen  sich  alle  drei  obigen 
iber,  wohlgeordnet  u.  auch  25  Wörter  leicht  zusammen  von  einem  urspr. 
1,  kroddig,  sowie  vielleicht  Verb,  kragan,  kriiog,  krôg,  krugun  mit  der 
tsser  zu  diesem  alten  krA-  Bedtg.:  brechen,  knicken,  biegen,  krümmen, 
i  als  zu  krftd  (Kraut)  od.  wölben,  winden,  drehen,  flechten,  wickeln  (bz. 
) ,  worüber  noch  Weiteres  umwinden,  umwickeln,  umgürten,  krümmend 
verglichen  werden  mag.  80  u.  biegend  umgeben  u.  umsehliessen,  cingere 

kmd  von  ags.  cre6dan,  bz.  otc.)  ableiten,  da  woM  auch  Krug  als  ir- 
erkt,  dass  dafür  ein  idg.  denesGefäss  auf  die  Bedtg.  .-krümmen,  biegen, 
•udh  als  Ablaut  i'Wi  gardh,  wölben,  ausbauchen,  rundlich  gebogen,  formen 
izusetzen  ist,  da^  jedenfalls  etc.  zurückgeht  u.  entweder  ein  rundlich 
isser  stimmt,  als  zu  nM.  îi^  gebogenes,  hauchiges,  rundlich  ge- 
irten  (cf.  gördc,  görden)  etc.  formt  es  Gefäss,  od.  ein  Gefäss  mit  rund- 
umgeben,  um-  u.  einschlies-  lieh  gebogenem  Bauche  u.  Halse  (cf.  auch 
c.  leicht  in  die  von :  zusam-  \ivti\ie)bezeichnet,  währendkrög  als  Schenke 
mmendrücken,  iwessen  etc,  ebenso  wie  isl.  u.  dän.  krA  od.  kro  in  der 
?.  40  Bedtg,    Schenke  etc.   urspr.   die  Bedtg.: 

r,  kroij«r,  Schieber,  Karr-  Ecke,  Winkel,  od.  Biegung,  Krümmung, 
der,  Person  die  den  Torf  Knick  u.  so  auc?$  Hausecke  od.  Verschlag 
Schiff  karret,  etc.  (cf.  unser  huk  u.  hôk,  nebst  nhd.  Hock  er 

\.  i,  kleines  Wirthshaus  od.  von  der  y  kuk,  biegen,  krümmen,  wölben 
m  Lande;  —  h^  sitt  alle  45  etc.  als  Nebenform  von  kak,  ciogere  od. 
nagt  henin  in  de  krôg;  —  urspr.  biegen,  krümmen,  rundlich  formeti 
sbörger-krAg  (div.  Schenken  u.  umziehen  etc.,  wovon  auch  kakud  [Gipfel, 
egend),  —  Nd.  kroog,  kroig ;  Kuppe]  u.  kakra  [Rnd,  Kreis  etc.]  u.  lat. 
rûch,  krôgh;  nid.  kroeg  cingore  etc.)  hatte,  ebenso  wie  unser  wiokcl 
l  kroegh,  krogh  (seria,  sc-  50  in  der  Bedtg.  Verkauf sladen  etc.  w. 
loliam  fictile ;  taborna  cere-  endlich  das  mnd.  kroch  (Stück  Ijand)  u. 
ria),  kroegh  (Topf  od.  Ge-  dithm.  krôg  (mit  einem  Wall,  Graben  od. 
pfle  od.  gelöschte  Kohlen);  Zaun  umgebenes  Stück  Land)  entweder  urspr. 
irdener  Buttertopf) ;  afries.  wie  unser  hôk,  hörn  u.  ord  eine  Gegend  od. 
'irdenes  Kohlengefäss,  Koh-  55  einen  Landstrich,  od.  eine  Landecke,  Ecke 
\aog,\iTM,g\wang.  (Ehren-  od.  Stück  Land  bezeichnet,  od.  als  einge- 
I.  198)  krog  (Hafen,  Topf)  friedigtes  Stück  Land  auf  die  aus  biegen, 
krûg,  kniche  (Schenke,  klei-  krümmen ,  rundlich  umgeben  u.  umziehen 
I;  ahd.  kmog,  craag,  kruag,  entstandene  Bedtg.  cingere  od.  circumcin- 
rig,  crftc ;  mÄ</.  kruoc  fKri*^,  60  gere  zurückgeht.     Oh  nun  aber  isl.,  norw. 

it  Koolman.    WOrterbnoh.    II,  24 


kROO  iU  KÉÔEtt 

krA,  krä  u.  dän.  krô  für  âUeres  krôg  sieht  kMger,  kr|ger,  Krü§er,  Knf» 

H.  auch  isî.  krôa   (circumcîngerc,  circunuic-  krogenke^  Krugwirihin. 

pire,  includero)  aus  urspr,  krôga  fnfotand,  krSgeMSniB,   Sdkenisimbe  ma 

iras  nach  ûtl.  krôgi  (infana  fasciis  involutus,  Ufirths. 

Wickel'   Oll.  Windel- Kind,   od,   Kind  was    5  krtiei,  krtier,  i.  krodcn,  kioder. 

noch  in  Bündeln  eitigemckdt  ist)  fast  an-  krti-karet  Schieb-  od.  Sduibkam 

zunehmen  ist,  lasse  ii'h  dahingestellt  sein  u.  krti-wa^l,  Sehifhwagen,  Hanést 

will  ich  nur  noch  bemerken,  dass  ein  aUes  grösserer    Handkarren'  tum    TTej 

Verb,  kragan,  kruog,  krôg  (brechen,  biegen,  schwererer  Sachen  etc.  —  NUL  kr 

krümmen)  ebcftno  wie  ein  altes  krigan,  krag  10  (Handkarren);    mnld.   krode-,  kraj 

i(.  kringan,  kräng  mit  krengeo,  kringcn  ti.  (yehiculum  trusatile);  Ao£rt.  ^eku\ 

krigen  etc.    (s.   unter   diesen    Wörtern   am  329)  krfiwSLg^n  (grosser  SdMkami 

Schlüsse)  ron  einer  u,  derselben  y  abgelei-  krdk ;  t.  g.  krodde  sub  a  «.  kiddfl 

iet  werden  muss  u.  dass  ju  krengcn,  krin-  —   Das  nid,  krok  (sd^malUatirife 

gen    in   der  Bedtg.:   biegen,   krümmen   etc,  15  kleine  Wicke,  rauhe  Wicke),  «mU 

auch  isl  krúngr,  norw,  krugg  (gibber,  gibba,  (aracus,  ylüam  framenti)  istwienhi,li 

Puckel,  Höcker  etc;  h'ummrückig  od.  ge-  (Vogelwicke)  das  entiehnte  lat,  enioa 

bogen   im   Rücken,   krumm,  puckelig  etc)  unser  krCik  damü  nichts  gemein,  ttfa 

gehört.  krok  auch  als  vitiam  fnimenti  aii/fd 

Zum  Schlüsse  sei  zu  nhd.  Krug  (urcGus,  20  u,  dann  krok  für  krok  steht,  in  id 

umphora  etc.)  noch  bemerkt,  dass  0.  Schade  lerem  Fall  es  aber  auch  mü  kift  { 

(las   ahd.    kruog   etc.    mit    afries.   krocha,  od,  Nachtheil  etc)  ident,  sein  kann^ 

nfries.  krog;  mfliim.  kroech  otc.  u.  unserm  ses  für  älteres  krok   od.  kroke  M 

krûko,  sowie  franz.  criiche,  alt  cruye ;  gctsc  kröken  gehört. 

oriiga ,  prov.  criigo  (>tc.  von  kelt.,  kymr.  crwc  25  krftk,  Mangel^  Entbehrung,  Nttk 

(Eimer)  ableitet,  was  Diez  (II,  260)  als  ger  u.  Kummer  etc.;   Nacktheü,  & 

ein  girum/t'tes  Gefäss  bezeichnet  u.  wobei  Verlust  etc ;  Bruch,  Kniet, Zusamt 

er  bemerkt,   dass  das  ahd.   cruoc,  crog   u.  Sturz,  FaU  etc ;  —   he  hed  al  laa 

afries.  kroclia,  ags.  crocca  (s.  unter  krukc)  (od.  gebrek  etc.)   laden ,  darum  tilgt 

f(.  churw.  cruog,  liriiog  weiter  davon  absteht  30  so  elend  un  krank  ût;  —  hé  moti 

u.    wozu   hier  noch   bemerkt   sei,   dass   O.  ki-Ok  liden,  er  he  sin  stolte  kop  bige 

tichadc  unter   ahd.  kruog   auch   ein  an.  —  de  kinder  lidcn  krOk,  sê  kriiei 

krôkr   u.   dän.  krog   mit  aufführt,   als   oh  dikgs  niks  urdendiän  in  dcinicliâ(l| 

dies  dieselben  WöHer  sind  wie  ahd.  kruog.  —  he  hed  krOk  (Schaden,  KadM 

Da  nun  aber  an.  krokr  von  Möbius  mit  35  lust  etc)  h\  hum  lAden;  —  dat  deidl 

Winkel,  Ecke  etc.  übersetzt  wird  u.  auch  krök  (od,  knik  etc.)  an,  dat  he  so  d 

tlän.    kr6*<    neben    Winkel,    Ecke    (od.  knlêrd  hed;   —   h6  hed  hum  de kt( 

Knick,  Biegung,  Krümmung  etc)  die  Be-  kuik)  and&n  (erhatihngesthâftHdi 

(Itg. :  Haken,  Krapfe,  Krampe  od.  gekrümm-  u.  ruinirt  od,  zu  Chrunde  geriete) 

ies  u.  gebogenes  Etwas  hat  u.  mit  unserm  40  hed  Buk  anders  nog  al  tak  holden, 

krOk  u.  krökoii  (womit  auch  kruke  Zweifel-  d6d  fan   sin  fintsigste  sOn  de  ked 

Ins  conncv  ist)   zusammenhängt,  so  müsste,  krRk  and&n  (hat  üin  geknickt  u.  g 

falls  an.  krôkr  etc.   wirklich   auch  dieselbe  od,  ihn  getödtet,  ihm  den  letsien  ai 

Bedtg.   wie    das    ahd.   kruog   angenoinmen  hen).  —  Es  gehört  su  krOken  (bret 

h(Ute,  diese  Bedtg.   sich  auch  aus  der  von  45  u.  ergeben  sich  die  verschiedeneh 

krutptmes  u.  gebogenes  Etwas  etc.  entwickelt  von  selbst  aus  brechen,   gebrodun 

haben.    Das  kt/nir.  crwc   (Eimer)  betr.,   so  aus  Bruch,  Knick  etc.     Wie  krö 

wird  dies  wohl  zweifellos   auch  ein  baU'  kroken,   so  steht  auc^  krOk  =  nh 

chigtes  od.  rundliches  Etwas  bezeich-  (Knick,   Falte,  Bumel,  FMer,  Gt 

nct  haben  u.  demnach  auch  auf  die  Bedtg.:  50  ScÎMndfleck)  für  krook  k.  ist  dem 

brechen  od.  biegen,  krümmen  etc.  zurückge-  ser  krÖk    von  Hause  aus  mä  mnh 

hen   u.   da  es  jedenfalls  nicht  älter  ist,   als  krooke  (flexus,  flexura,  curvatora,] 

das  germ.,  ahd.  cruoz  od.   das  ags.  crocca  ruga;   cincinnus);   mnd,  kroke,  kn 

otc,  so  kann  man  es  wohl  unbedenklich  mit  min.)  krokelc,  krakele;   nd,  krökc 

kruke  als  aus  derselben  Grdform  hercorge-  55  (Falte,  Bruch,  Bunzel  etc),   Adi, 

gangen    ansehen.    —     Wegen    der   Bedtg.:  knikelig,  krükklig  ffattig,  rttnslig, 

krummes  od.  gebogenes  u.  so  aucJi gewölbtes,  etc.);    ndrliein.    Krochel   (mga) 

rundliches  u.  hohles  Etwas  vergl.  auch  tat.  kroke,  kroke  (cincinnus) ,  sowie  we 

CAVU8  u,  cavea,  sowie  auch  unser  2  kuf  am  mit  aengl.  cr6k  (uncns ;  pedam ;  fal 

Schlüsse.                                                           60  engl,   crook   ^J^röfiiiiiiifi^;  jedes  ^ 


KÊÚEklä}  m  KROEMK  KHOEM 

tUkeH,8MMuiken;  HirtensUtb;  krümmen,  gebogen  u,  krumm  sein);  achoU, 

miAgfif;  Teufel);  schoU,  croök  (Jamieson)  crook  (einen  Umweg  od.  eine 

J3att  oder  riehiiger:    Umweg,  Abschweifung  u,  einen  Aufenthalt  im  OeJien 

efe.,  «.  unlefi  das  isl.  krökr  u.  od.  auf  einem  Spaziergang  machen);   an., 

>k    unier   kröken) ;    an.    krökr  6  isl  kroka  od.  krAka  (krümmen,  beugen  etc.) 

r  €te.   od^  Knick,   Biegung  etc.,  u.  krokna  od.  krôkaa  (sich  krümmen  u.  zu- 

ke  etc.;  Haken  etc.,  ^.  krôka-  sammemiéhen,   krimpfen  etc.);  an.  kroekja 

matpiess;  krôksvida,  Stange  od.  (krümmen,  krumm  machen,  umkrümmen,  ha- 

inem  Haken);  isl.  lorökr  (uncus,  ken,  einhaken,  umhaken  etc.);  norw.  kroka 

galns;  diverticulam  viac,  itineris  10  (einen   krummen  Gang  gehen,   viele   Wen- 

bwegj    Umweg  od.  dân.  kringel-  dtingen  u.  Drehungen  madien;  eine  Sache 

flezio,  flcxura);  norw.,  schwed.  krümmen  u.  verdrehen,  einen  Haken  setzen 

krog  (Haken,   Angel;   Krüm-  auf) ;  kroka  (sich  zusammenbiegen  u.  krüm- 

fung,    Umweg;   Stockpflug,   od.  men,   den  Rücken  krümmen  etc.;  provinz. 

?);   kymr.  crôg;  franz.,  prov.,  15  aucA  kroken,  krokoa,  kruka);  schwed.  krokA 

Haken,  cf  Diez,  II,  259)  wohl  (einen  Umweg  machen  od.  gehen ;  Umschweife 

ibe  Wort,  da  hiefür  woM  ein  zu  machen),  kröka   (krümmen,  krumm  biegen ; 

kröken  (cf.  kröken)  gehörendes  abbiegen   od.   Abdrehen  vom    Wege);  dän. 

ka  od.  kroka   (Bruâ,    Knick,  krogo  (krümmen,  krumm  macf^en)  u.  kröge 

iTümmung  etc.  etc.)  anzusetzen  20  (krümmen,  biegen).  —  Anstatt  dieses  Verb. 

ih  krûkke,  krûkkcln  etc.  mit  dem  von   M.   Kram  er  aufgeführten 

ßgO»  brechen,  knicken,  biegen,  kröchen  (ein  wenig  zerbrechen  od.  zer- 

beugen,   drücken,   unterdrücken,  stossen)  von   einem   Stamm  krok   od.  kruk 

m,  kränken  etc.;   —   hö  krOkd  (Bruch,  Biss,  Spalt  od.  urspr.  crcpitus,  fra- 

ïrémmt)  dat  regt;  —  he  krdkd  25  gor  etc.)  als  Ablaut  von  krik  u.  krak   (cf. 

fr  beugt  od.  drückt,  unterdrückt,  dieses  bei  Hildebrand  in  Grimm,  Wb. 

l  benachtheiligt  die  Armen,  er  unter  kröchen  u.  dem  zweiten  Krock) 

Unrecht  etc.  an);  —   dat  krökd  abzuleiten,  glaube  ich  eher,  dass  man  es  mit 

nickt  ihn,  od.  das  beugt  u.  drückt  den  unter  krök  angeführten  Wörtern  wegen 

od.  auch:  das  kränkt  ihn  etc.);  80  des  anscheinend  urspr.  langen  0  besser  von 

1  mi  nét  kröken  (niederbeugen,  einem  Stamm  krok,   ahd.   cruoch,   als   dem 

ferneren  nMchen  etc. ,  od.  auch :  Präter.  von  krakan  (krachen  etc.,  cf.  kraken) 

:em  u.   keinen  Kummer  machen  ableitet,  wobei  dann  ebenso  wie  bei  knik  u. 

Ud,  kreuken,   (mdartl.  u.  fläm.)  koak  od.  knikkeii  die  Bedtg.  des  schon  ge- 

xhen,  knicken,  beugen,  knittern,  35  schehenen  u.  vollendeten  Bruches  od.  Knickes 

zerknüllen,   Brüche,   Falten  u.  in   die   von:   Bruch   u.   Knick  machen 

leAen  worin ;  flg. :  knicken,  krüm-  od.    die  active  Bedtg. :    brechen ,    knicken, 

I  etc.;  »ich  unterwerfen,  ergeben  krümmen,    biegen   etc.    od.    knittern,    zer- 

et  gekränkte  od.  gekrookte  riet  knittern,    kraus   machen    etc.,    bz.    falten, 

ehe    od.   gebrochene  Bohr    od.  40  runzeln  etc.  überging  u.  davon  auch   das 

het  regt  kreuken;  —  zyn  mood  für  krök  u.  die  dazu  angeführten  Wörter 

(sein  Muih  ist  gebrochen,  od.  angenommene    TJiema    kröka    die   Bedtg.: 

,);  ^  ûine  ecr  is  gekreukt  (seine  Bruch-,  Knick-  od.  Winkel- Zustand  od. 

tekädigt  od.  beschmutzt,  in  den  Gegenstand  erhielt,  od.  ein  Etwas  bezeichnete, 

lern  etc.9  bz.  gekränkt  u.  beleidigt  45  was  bereits  gebrochen ,  geknickt,  ge* 

et  gekreukter  knie  (mit  geboge-  beugt,  gekrümmt,  gebogen  etc.  war 

biicktem  Knie);  —  zij  kreideten  u.  also  sowohl  einen  vollendeten  u.   bereits 

E.  unterwarfen  u.  ergaben  sich)  gemachten  Bruch  od.  Knick  (Biegung,  Krüm- 

e  opeisch ;  —  de  mnts  is  gekrcukt  mung,  Falte,  Bunsel  etc.)  od.  auch  ein  ge- 

od.  Haube  ist  zerknittert  etc.) ;  —  50  bogenes  u.  gehiimmtes  Etwas  (einen  Haken, 

'M.  kroken,  verkroken  (quassare,  od.   eine  Ecke,    Winkel,    Umweg)   etc.   be- 

ftngere),  kröken  (plicare,  curvare,  zeichnen  konnte. 

(Are,  itriare) ;  mnd.  kröken  (run-  krol,  s.  krul 

r  «ä.  (Br.  Wb.)  krûkel,  krOkel  krüme,  kr$m  (Dimin.  krÖmkc)   Krume, 

\gél  =  krunkel).  krakelig  (runz-  55  Brocken,  Kleinigkeit,  Geringstes;  —  d'r  is 

\g,  kraus  etc.),  krflkeln  =  krQn-  gôn  krOm  aferbJäfen ;  —   hei  nich  'n  kröm 

aengl.    (Stratmann)    crökin,  äten  (of  'n  krftm  drinken,  'n  krÖm  bor  etc.) 

Kil.)cToken]  engl,  crook  (krüm-  för  ml?  —  gôu  krBm  kan  de  olde  gitserd 
n  biegen,  beugen,  schweifen ;  vom  misten.  —  Sprichw. :  krcimen  (od.  kromkes) 
ge  eUdeiten  etc.)  u.  crook   (sich  00  maken  broden.   —   Nd.  (Br.  Wb.)   kröme, 

24* 


KROE^fEN  378  KÏEtONB-lBEJE 

(Scham hach)  kraurac;  mnâ.  krome;  nUl,  ähnliche  Bedtgn.  emtwidtéä  kabcM 

kniim ;  mnhl  kriiyme  (mcdulla  panis,  mica) ;  wie  dies  aus  den  SehaütUimmm  kL 

9m/.  krnme;  ap.*».  crume;  o^^N///.  crume,  crome;  knak,  knap,  krak  etc.   «.  ihren  Äi 

engl,  cniin,  crumb.  —  E»  hezeichuei  ein  zer-  tnen  geschah. 

(Irücktes,  zerquetJiclUesy   zermalmtes  Etwas,  5      kroiiei,  krönen;  —  bekrtiei,  U 

hs.   das  was  durch  Drücken,  Zusammen-  krfiien,   weinen  «.   ächzen  de,  i 

drücken,  Pressen  etv,   entsteht  u.  gekürt  es  rühren,  gerührt  machen,  Kümmert 

demnach  mit  krommc  u.  krimmein  etc.   zu  nahe  gehen,  wehe  ihun,  sehmerzen,  l 

krimman,   kriman,   kram ,    krum,    krumon  grämen  etc.;   —    dat  krönd  (rührt, 

(driirkenj  zusammendrücken  etc.),  10  Kummer  u.  Verdruss,  bekümmert,  kt 

krömen,  krumen,  brocken,  zerreiben  etc. ;  etc.)  mi  nêt ,  dat  hu  fan  de  plâti  n 

—  Siyrichic:   hv  hcd  wat   (od.  uiks)    in  do  ho  krönd   sak    dV   n^  um,  of  t 'i 
melk  to  krömon. —  iVd.  krümcn;  mnd.kro-  minsk   gAd   geid    of  siegt;  —  cJAf 
inen;    idd.  kruimen;    mnld.  kruymen;   satl.  (macht   ihn  klagen   u.  äOhnent  hdii 
krOinje;  engl,  er  um.    Zu  kröme.  15  schmerzt  ihn  etc.)  hnm  so  buk  uy 

krÔmke,  s.  krömo.  —  he  krOnd  sOk  afer  de  dôd  ftn  sin  f 

kröiumel  (Dimin.  krOmmelkc),   Krümel:       Nid.  kreuncn  (ächzen,  seufzen,  im 

—  \ut  mâkd  cmcr  kriMninels  fan  sin  stûto;        kümmern,   bekümmern,  sieh  wotm  l 

—  h(>  kan  gen  krömmclkc  misten;  —  ge-  etc.);  mnld.  krönen ,  kreunea  (goMr 
krömmo\  (Gekrümel).  —  iW^.  kruimol;  mnld.  20  miseero,  conquori);  mfläm.  kronea,  Im 
kruymol.  kreunen;  nd.  (Br.   Wb.:  Dimin)  kr 

krömmelê,  Krümelei,  (ickrümel.  —  Nd.  (wimmern)  u.  (Dähnert)  krCnaOn 
(Sc harn  hach)  kroimelic.  len,  undeuUieh   od,  unverständUdi  tft 

krömmelu,  krümeln;  —  ke  krömmeld  dat  etc.  wie  Betrunkene),  (Schambätk 
kört  od.  weg  etc.  —  AW.  krümeln,  kroimeln ;  25  nen  (rühren,  bewegen  eic);  «imL  ki 
»/r/.  krnimelon;aen///.  crumelen;en^l.cmmble.        croenen  (brummen,  murren,  tdi^ 

kröne,  krön,  Krone^  in  allen  Bedtgn.,  ken ;  klagen,  geridhiiiefh  klagen,  W^ 
*'.  B.  auch  in  der  von  Schädel  od.  Kopf  erheben,  od.  eigenüich  „Oeschrti  •• 
als  Spitze,  Oberstes  etc.;  —  Comjws.:  aus-  machen*'  wegen  einer  Sache);  ^ 
ser  andern  auch:  gAreiikrono  ((ifarnwinde,  30  Schade)  (chrAnjan),  cbrônnan,  A 
welche  auf  finer  aufrecJU  stehenden  Stange  krönen  (garrirc,  plaudern,  tehveUt 
läuft).  —  jR^rféJwsari:  bô  hed  wat  in  do  krön  Scherze  reden;  jactaro,  praWwJ; 
{er  hat  was  im  Kopf,  ist  berauscht);  —  dat  (Lex er)  kroenen  (schwatzen,  taBw» 
stekd  hum  in  do  krön  (das  pikirt  ihn  etc.).        men,  scheuen).    Mit  ahd.  (chrun  oi-  < 

—  Nid.  kroon,  kruin;  mnld.  kröne,  kruyne  35  mhd,  krön  (Gezwitscher  der  VoßS) 
etv.  etc.  —  Aus  tat.  corona  u.  dies  mit  chrön,  crön  (garrnlus)  den  T'owta 
griech.  koriMiös  (krumm,  gekrümmt,  gebogen),  (cf.  z.  B.  a^(7.  cröni,  graoni  etr. ;  Nif 
koröné  (alle^  Gebogene  u.  Gekrümmte,  Bing,  etc.  =  nhd.  grün.  —  mnd.  groi 
Krane,  Krone  etc.)  u.  lat.  curvus  etc.  zu  groene,  ahd.  grnoni,  Grünheit,  du 
einer  y  kiir,  kvar,  kar,  die  wohl  auch  für  40  —  mnd.  gronen ;  nid.  groenen,  grûm 
lat.  cormi  etc.  (cf.  hörn  t/.  hörn)  anzusetzen  von  einem  Stamm  chrnon,  chröo,  k 
ist  u.  wobei  dann  wieder  die  Bedtg. :  biegen,  klök,  fröd  etc.)  als  Präler,  eines  unp 
krümmen  etc.  aus  brechen,  knicken  (cf.  krflk,  kranan  (krnon,  krön)  mit  der  urspr. 
krökcn  u.  knik  etc.)  entstanden  sein  könute,  sonare,  clamare  etc.,  was  mit  and.  c 
da  die  skr.  y  ^'ar,  verletzen  (cf.  Fick,  J,  45  (Kranich,  cf.  krân)  cur  y  gar,  gl 
57  u.  58)  wohl  aus  idg.  skar  (brechen,  spaU  sehen,  schnattern  etc.)  zu  Steffen  ser 
ten,  schneiden,  ritzen,  verwunden,  kratzen,  Dass  übrigens  krönen  auch  m 
scluirrfiu  etc.)  entstand,  obschon  inan  auch  gronen  etc.  (gemere  etc.)  von  Hti 
annehmen  kann,  dass  aus  skar  (sonare,  da-  ident.  sein  kann  u,  desgl.  auch  mt 
inare,  cropitaro)  auch  wieder  die  Bedtg.  liO  formell  u.  begrifflich  stimmt,  ist  un\ 
hmhen,  reissen,  springen  etc.,  bz.  knickrn,  men  u.  klönen  (s.  dasselbe  u.  t 
biegen,  krümmen,  drehen,  wenden  etc.  (cf.  Schlussbcmerkung)  zu  vergleichen. 
knikf  knikken,  bz.  kraken  u.  kröken)  u.  kruns-bêje,  Krons^,  Preissd-,  Jk 
dann  weiter  aus:  sjn'ingen,  reissen,  spalten  Sumpf-Beere  (vaccinium  vitis  Idaei) 
etc.  auch  die  von:  ritzen,  scheeren,  schnei-  55  krön-  od.  krönes-,  kröns-bere,  ki 
den  etc.  hervorging,  da  die  von  Fiek  (I,  engl,  croneberry;  nhd.  Kranichb 
tijn  bis  8J3)  aufgeführten  skar  nebst  skal,  Kran  beere;  engl,  cranherry»  Sit 
sowie  auch  (I,  818)  skru  =  skiir  %cohl  Ver-  sepi  Namen  daher,  weil  der  Kr  ante 
anlassung  zu  dieser  Annahme  geben  u.  sich  cran,  krân,  krön  etc.,  s.  unter  kr&o) 
auch   urspr.   aus  einer   Schallwurzel  wohl  60  Aus  dem  nd.  kranebere,  engl,  cranl 


KBONTJE  373  EROP 

<tden  anld,  cranebesie,  crane-  scrofula);  wfries.  (Japix)  kroppe  (Kropfs 
néBeiehi  das  gleichbedetUendc  ruma  etc. ;  ^fig. :  dcis  Gemüih,  Herz  etc.) ; 
îTge;  prov.  canaberge,  c/.  ags.  cropp  (Kropf  der  Vögely  guiimis  vcbic^l  \ 
f  hs.  Grimm,  Wb.,  unter  Spitze  od.  Kopf,  Wipfel  /c/.  top  =  Zopf, 
re.  6  (ds   Spitze  ^    Wipfel  etc.   u.   auch  als  den 

Temin,  von  kröne)  f  Kr önchen,        Kopf    krönender    Federbusch    der     Vögel 

Fig.:  das  od.  der  Beste,  =  unserm  krop]  etc.  der  Bäume  od.  des 
ihooüsU  etc.;  —  he  hed  H  Hidins  u.  so  auch  Aehre,  spica;  Traube, 
locht;  —  dat  is  de  kroutje  cima,  corymbus);  aengl.  crop  (dasselbe); 
lel;  —  he  is  de  krönt  je  fau  10  engl,  crop  (Kropf  d^  Vögel;  Kopf  od.  Spitze, 

Gipfel,  Sprosse,  Aehre);  aM.  chroph,  crof, 
ïbeîschnäbler  (Recurvirostra).  chropf,  kropU ;  mhd.  kröpf  (Kropf  am  Halse, 
^ogel  seinem  Bau  u.  seinem  Struma,  verikhüich  auch:  Hals  etc.;  Kropf 
tf*  viel  Aehnlichkeit  mit  einem  od.  Vormagen  der  Vögel,  übertr.  auch  auf 
'  t».  mit  seinen  langen  Stelz-  15  den  Menschen);  kt^mr.  cropa  (Kropf).  — 
7ie  dieser  im  Wasser  watet,  Daneben  aber  auch :  an.,  isl.  kroppr  (corpus, 
ig  aus  demselben  auf  zufischen,        cuticula;  truncus  corporis,   od.   der  Bumpf 

Wort  wohl  ein  Demin.  von  ohne  Kopf  od.  Spitze  etc.);  norw.,  schwed. 
cmich,  cf.  krân)  sein.  kropp  (Körper,  Leib ;  Leichnam);  dän.  krop 

:  a)  rundliche  Geschwulst  od.  20  (dasselbe) ;  nfries.  (Outzen)  krop  (Körper, 
ickung,  Auswuchs  etc.  an  der  das  Ganze),  womit  auch  engl,  crop  (das  Ab- 
^aise ;  —    he  hed  dar  so  'u        geschnittene.  Abgekürzte,  Gestutzte,    Stutz, 

b)  Vormagen  der  Vögel  od.  Stumpf,  truncus;  das  abgeschnittene,  kurz 
Wanst,  Bauch  etc.,  bz.  Hals,       geschorene  Haar,   Stutzkopf,  Stutzschwane 

Herz,  Brust,  weibl.  Brust  25  etc.)  ident.  ist. 
a),  Kopf;  —  de  dufen  hebbcn  Vergleicht  man  nun  gripen,  grap  etc.  von 

en ;  —  he  frett  sQk  de  kro])  der  y  garbh,  so  würde  krop,  bz.  das  Thema 
ül'  dör  de  krop ;  —  he  jagt  't  krop-a,  kroppa  fonnell  zu  idg.,  skr.  garbh-a 
\  —  wathest  du  in  de  krop?  (gremium,  uterus)  stimmen,  womit  Fick  (I, 
in  dem  Herzen  od.  in  der  80  568)  unter  andern  auch  lat.,  gall.  galba 
inken?);  —  wat  stekd  dî  in  (Schmeer-,  Dick-Bauch)  stellt.  Sieht  man 
steckt  dir  in  der  Brust  od.        nun  aber  weiter  ags.  hrif ;  aJid.  href  (venter, 

he  stckd  de  krop  (od,  kop)  uterus)  als  ident.  (Fick  I,  48)  mit  zend. 
ht  hed  jo  'n  pâr  kroppen  (od.  kercf ,  kehrp  (Körper,  Fleisch  etc.),  lat. 
c  slât  (Salat)  sett  uog  gen  85  corpus  etc.,  sowie  dass  unser  Leib  sowohl 
'opsalät  (Kopfsalat),  —  slât-  dai  ganzen  Körper  od.  das  fleischliche  Kleid 
ôpfe),  —  kôlkroppen  (kleine  der  Seele,  den  Leichnam  od.  die  Leiche,  als 
tfe  u.  zwar  namentlid^  vom  auch  den  Bauch  ohne  Glieder  u.  den  Mutter- 
;  —  du  must  blôt  de  kroppen  leib  bezeidmet,  so  ist  es  fast  zweifellos,  dass 
1  (die  krausen  Köpfe  des  40  das  an.  kroppr  od.  dessen  Thema  kroppa  mit 
imen  uu  toregt  maken ;  —  dem  skr.  garbha  urspr.  ident.  ist  u.  sicli  die 
Zopf  eines  Sackes,  auch  Bedtg.:  venter,  gremium,  uterus  des  skr. 
genannt;  —  de  krop  fau  de  garbha  beim  an.  kroppr  etc.  einerseits  in  die 
an  lank  genug,  dat  tau  strôpd  des  ganzen  Körpers  und  Leibes  erweiterte, 
iz,  man  kan  de  sak  dV  \\ksi  Ab  dann  aber  als  truncus  corporis  entweder  den 

—  d)   Zopf  od.  Federbusch        Leib  od.  Bauch,  ohne  Kopf  und  Glieder  etc., 
der   Vögel;    —    'u  krop  up        bz.  den  Leib  od.  Bauch  für  sich  allein,  od. 

das  Vorder-  od.  Hauptstück        wie  norw.  kropp  bloss  den  todten  Leib  od. 

—  Nd.  (Br.  Wb.  etc.)  kropp  den  Leichnam,  die  Leiche  etc.  bezeichnet 
er  Kehle ;  Doppelkinn,  Unter-  50  hat,  da  die  Bedtg.  des  »Â:r.  garbha  ebensogut 
r  Vögel) ;  mnd.  krop  (struma,  in  die  von  corpus  übergehen  konnte,  wie  um- 
l^uttur  pulJi,  Kropf  am  Halse  gekehrt  die  von  corpus  in  die  von  gremium, 
anderer  Thiere,  sowie  der  veiiter,  uterus  etc.  des  ahd.  hreî  vXc.  (s.  oben 
ruma,  Schlund,  Kehle  etc.) ;  u.  cf.  2  rif)  i*.  ags.  In'if  etc.  Vergleichen 
opf,  verhärtete  Geschwulst;  55  wir  nun  aber  ferner,  ilass  das  skr.  garbha 
\agen  der  Vögel;  Hals,  Kehle ;  zur  J/  garbli,  grabh  (greifen,  fassen,  Jialten, 
Kopf  vom  Salat  etc.);  mnld.  nehmefi  etc.,  bz.  um-  u.  begreifen,  umfassen, 
(ingluvies,  vesicula  gutturis,  einfassen,  um-  u.  einscMiessen,  in  sich  be- 
ngulus,  jugulum,  guttur;  sto-  fassen  etc.)  gehört  und  demnach  garbha  cds 
irngnatio,  pertinacia;  Struma,  60  gremium,  uterus,  venter  etc.  ein  Etwas  be- 


KROP-DUFE  374  KBOEPEL-BUSK 

zeichnet,  tcas  ein  anderes  Etwaa  fasat  u.  in  to  *ii  krApel  schalen;  —  deolflekrd 
sich  aufnimmt  etc.  od.  in  sich  befasst,  ein-  Btakkerd,  stamme],  stOmper  etc.)  ku 
n.  umscMiesst  (cf.  skr.  gr^l'i)  <'*  ^i^h  fassend  nêt  ût  de  sta'.  —  Sprich«. :  .«ut  % 
etc.f  grba,  hz.  grbha,  Uaus,  als  das  in  sich  sä'  de  krOpel,  do  bét  de  huod  ho 
fassende  od.  in  sich  aufnehmende,  in  sich  5  holten  bên ;  —  ön  fän  beiden,  kr 
schliessendc,  den  aufnehmenden  u.  um-  könig  (aui  Caesar  aut  nihil),  od.  n 
schiiessenden  Baum  etc.,  wasBopp  übrigens  spOld  kröpel  of  könig,  —  't  geid  kr 
als  das  Innere,  hz.  das  Umschlossene,  Kin-  könig.  —  Nd,  kröpel,  kräOpel ;  iNiidl 
gefriedigte  etc.  deutet) ^  so  würde  sich  davon  ki-opel,  kreppel,  kroppel;  nid.  krenpd; 
auch  das  ags.  cropp,  ahd.  chroph  (Kropf  u.  10  kreopcl,kropel,krepe];m/fdiii.kn>pel,k 
Vormagen  der  Vögel)  leicht  als  das  die  kreupel;  afries.  kreppel;  nfrieê.  (On 
Speise  in  sich  aufnehmende  u.  in  sich  he-  krabel,  krebel;  ags.  ci^'ple,  crypel; 
schliessendc,  bz.  als  ein  fassendes  u.  in  crepel,  cripel,  cnipcl;  eii<^L  creeple,  a 
sich  aufnehmendes  Etwas  leicht  er-  an.(Möbius)kTyp\\\(g(BbreekliehvMt 
klären  lassen,  od.  auch  als  das  (den  Samen)  15  norto.iarypel  (schwache, gebreddiekeh 
empfangende,  in  sich  aufnehmende  amhd.  (0.  Schade)  cruppel;  md.k 
II.  (die  Frucht)  um  schliessendc  Etwas  (contractus^  Krüppd) ;  mhd.  (LexeT)\ 
mit  skr.  garbha  begrifflich  stimmen.  Sieht  krüppel  (dasselbe)  u,  daneben  an.,  itL 
man  nun  aber  weiter,  dass  garbha  ausser  liugr,  kripplingr ;  norip.  krypliog;  döi. 
Uterus,  florum  calix,  pars  interior  auch  die  20  ling;  schied.  kr)'mp1ing  (Krippd}. 
Bcdtg.:  foctus,  proles,  natus  (cf.  Bopp,  gehört  schwerlich  au  krûpen  (kria^ 
Gloss.  com}),  n.  dazu  unter  kroppcn  das  zu  Fick  (III,  51)  «.  Andere  ai 
zweite  engl,  crop)  od.  (cf.  Grass  m  ann)  sondern  wahrscheinlicher  zu  einem  fd 
ungeborne  Leibesfrucht,  Leibesfrucht,  Brut,  pen,  kramp,  krump,  kmmpeu  syii.  aj 
Frucht,  Fruchtkeim,  neugebornes  Kind,  Kind,  25  f(dls  zu  krap,  kramp  (zusammeu 
Junges  od.  überhaupt  die  von  Sj^ross  hat,  krümmen,  schrumpfen  etc.,  wozu  Fiel 
so  lassen  sich  damit  auch  wieder  die  Bedtg. :  kslav.  grûbû  [Rücken;  Berg]  statt)  fé 
Spross  u.  Zweig  (cf.  Hildebrand,  den  alten  Verö.  kripan,  krap,  krap, kl 
bz.  Gri m  m ,  Ml).  V,  :?399  sub  8^,  u.  oben  wozu  eben  auch  krûpen  gehört  u.  WK» 
das  engl,  crop  in  der  Bedtg. :  Sprosse  etc.)  30  iihd.  crapho  etc.  (s.  unter  krama^  < 
sowohl  als  auch  W ipfe l,  Sp itze,  Aehre,  isl.  kreppa  (incurvare, coarctare, coetn 
Oberstes,  Kopf  gut  vereinigen^  während  kreppa  (coarctatio  etc.),  kreppiog  (e( 
die  Bedtg.:  Herz,  Brust,  Gcmüth  (s.  oben)  tura),  kreptr  (contractus  etc.),  kr^ 
sich  leicht  mit  der  Bedtg.:  pars  interior  (s.  kryppa  (gibbus,  curvamen  etc)i  j 
oben  bei  Bopp)  über  ein  l/ringen  lassen  35  (gibbosus  etc.)  abstammet^.  ^.  ^ 
würden.     Was  nun  aber  weiter  die  Bedtg.:       posita. 

Geschwulst    od.    Fettgeschwulst,    Fettwulst,  2.  kröpel,   verwachsen,  verknsrid 

Auswuchs  etc.  von  Kropf  betrifft,  so  könnte        krüppelt  od.  krüppelhaft,  gébreeküd 
man  diese  zu  lat.  galha  (Fettwanst^  Schmeer-        tract,  steif,  lahm,  hinkend,  müde  a  « 
bauch  etc.,  s.  oben)  vergleichen,  od.  als  Aus-  40  —  'n  kröpel  kindje;  —  'n  kiöpelnb 
wuchs  etc.  von  der  Bedtg.:  Spross  etc.        he  hed  hum  kröpel  an  lam  haoei; 
ableäen,  od.  auch  annehmen,  dass  die  rund-        pörd  is  kröpel,  dat  kan  nét  gân;  — 
liehe  u.  vorstehende  Form   des  Kropfes  der        nët  so  kröpel  as  'n  band.  —  Nl 
Vögel  Veranlassung  zu  dieser  Bedtg.   von        nid.  kreupel;   ndrléein.   (im  TeM 
Kropf  gegeben  hat,   zu  welchen  verschie-  45  dän.  kröbbcl;  engh  cripple  etc. 
denen  Annahmen  auch  unser  krop  in  der  kr8pel-achti^,  krüppelhaflig,  krif, 

Bedtg.:  Brust,  weibliche  Brust,  raamma  etc.  gebrechlich  etc.  —  Nid,  krenpeUckt 
zu   vergleichen   ist,    sofern    nicht   Brust  kr^^el'hUHk^  a) (callecé.) Ideines, ni 

ebenso  wie  Herz  zuerst  als  ])ars  interior  cerknurzeltes,  krumm  u,  schief durdn 
auch  gefasst  ist  u.  dann  auch  auf  die  ausser-  50  gewachsenes  Gebüsch  od,  auch:  kri^ 
liehe  Brust  bezogen  wurde.  im  Wüchse  zurückgebtid^enes,  verii 

krop-dnfe,  Kropftaube  (columba  guttu-  Gebüsch,  Krüppetgebüach,  kleineSt 
rosa).  Gestrüpp  etc. ;  —  't  is  niks  as  êaef 

1.  krt^\}e\,  Kr iqrj»el,  ein  elendes,  schwaches,  busk,  wat  d&r  wast;  —  dat  kr 
gehrechlidics,  krüppliches,  verkrüppeltes,  ver-  55  (kleine,  elende  Gestrüiip  etc.)  rûd< 
wachsenes,  verschrumpftes,  verknurzeltes  Et-  uu  h\t  't  man  kört  hauen  un  upbn 
was  (od.  iJing,  Wesen,  Person  etc.); — 'n  kröpel  is  anders  dog  not  to  bruken;  - 
fau  'n  bôm  od.  fan  'n  hüs,  pürd,  kind  etc. ;  krüppliches,  verkümmertes  Gewächs 
—  kröpels  fan  appels;  —  't  is  'n  ollen  kröpel,  Strauch  etc);  —  't  bunt  émer  kr5i 
he  hed  hast  gen  arm  of  bcn  mOr ;  —  he  is  CO  de  dar  stÂn. 


lOEPELE  375  KRÖPFEN 

ïelei,  krü^pliches  od.  krûp-  dör  de  tid ;  —  hê  krSpeld  sûk  dV  mit  of ; 
,  langsames,  mühseliges  —  hê  kr5pold  (arbeitet  sich  langsam  u. 
mmen,  Arbeiten  etc,,  Arbeit  mühselig)  sük  dV  bî  up ;  —  hc  kröpcld  sük 
rt  will,  mühselige,  schwere  wer  up  ;  —  c)  krüj)pel  od,  gebrechlich,  lahm, 
keit,  Muhe  etc,;  —  't  is  5  hinkend,  bz,  alt,  elend,  krank  etc.  werden 
t  hum,  he  kumd  hei  net  etc.;  —  he  faugd  an  to  krÖpeJn,  he  word 
nit)  forgelB  an  förut ;  —  old  un  swak ;  —  de  bôm  fangd  an  to  kröpcln 
\  mit  hum,  dat  he  dör  de  (krüypel  zu  werden,  abzusterbai  etc.);  — 
18  80  'n  kröpelô  mit  de  daher:  ferkrOpeln,  verkrüppeln,  contract 
d'r  hél  nét  mit  förgels ; —  10  werden,  verschrumpfen,  zusammenschrumpfen 
pelé  mit  de  mölen,  dat  he  etc. ;  —  dat  kind  (od.  de  bôm  etc.)  ferkrOpeld 
wil;  —  ik  hebb'  d'r  fÖl  gans  od.  is  gans  ferkröpeld  etc.  —  Nd. 
dal  ik 't  kl&r  krêg ;  —  dat  kröpdn;  nid.  kreupelen;  engl,  cripple;  satl. 
t  80  f51  krOpelê  (Mühe,  krépclje,  ferkrepe^e  etc. 
f.  Kopfzerbrechen),  diitik  15  kröpels-kracnt  (eines  Krüppels  od.  Ge- 
k  d'r  mit  (od.  mit  hum)  au  brechlichen  etc.  Kraft).  Dieses  Wort  wird 
aliid  allerhand  kröpelêen  hier  in  dem  Sinne  von  sehr  laut,  bz.  aus 
iten,  die  lahm  u.  gebrech-  voller  Kraft  gebraucht  u.  bedeutet  viel- 
von  Statten  kommen,  viel  leicht  soviel  als  aus  contra  hirter  u.  zu- 
ÎC.  machen  etc.)  in  de  weit  20  sa  mm  engezogen  er  Kraft;  —  he  rârd 
l  allerhand  kröpeléen),  war  krOpelskracht,  od.  ût  krdpelskraclit. 
ifen  (absclaven,   abmühen,  kr5pel-tû^,   Krüppelzeug,   verkrüppeltes, 

imsl&n  mut.  —  Nd.  (Br.        verknurzeltes ,      verschrumpftes    Zeug;    — 
eh  etc)  kröpelege,  kröpc-        krôpeltûff  fan  appels  etc. 
1.  25      krSper'Wark,    Krüppelwerk,    krüppliche, 

er,  Krüppeler,  Einer  der  gebrechliche,  schlechte,  pfuscherhafte  Arbeit ; 
r  der  krûppel,  gebrechlich,        —  't  is  êmer  kröpelwark  wat  he  roäkd. 

iet   u.  geht  =  Krüppel-  kr5pel-wër?  —   Nur  in  der  Redensart: 

ihUcher,  Gelähmter,  iMh-  „he  spöld  (spielt)  kröpclwer",  welche  die 
T  etc.;  —  he  is  'n  oldeu  30  Bedtg.:  er  spielt  ein  gewagtes  Spiel, 
(et  förut  kan  un  kumd.  od.  setzt  alles  auf  eine  Karte,  bz. 

|.  krSpeltûg.  wagt  es  auf  das  Aeusserste  hat  u. 

rüppelgras,  kleines,  niedrig  wahrscheinl.  soviel  bedeutet  als :  er  lässt  es 
mnertes,   elendes  Gras.  —        darauf  ankommen  od.  wagt  es  darauf,  dass 

85  od.  ob  er  schlechtes,  widerwärtiges 
lg,  hrüpplich,  gebrechlich,        Wetter  (cf.  wer  =  nid.  weer,  weder,  nhd. 
gsam,  schlecht  etc. ;  —  he        Wetter)  trifft  od.  er  riskirt  es  auf  schlechtes 
geid  80  krdplig  etc.  Wetter.  Vergl.  übrigens  auch  m'úr  =  wider, 

Krüppelkram,  Kram,  der  gegen  od.  wiederum,  wiederholt  etc.,  wobei 
eMÜher,  älter ,  elender,  40  man  dann  auch  annehmen  könnte,  dass  diese 
od.  Zeug ,  Sache  etc. ;  —  Redensart  urspr. :  ho  spöld  kröpel  wer  kröpcl 
Im  kanst  man  ferkopcn  gelautet,  dann  das  zweite  kröpel  nachher  in 
lét  föl  mër  wërd;  —  't  is  der  Rede  weggela.ssen  hätte  u.  damit  hätte 
'elender  Kram,  Pfuscher-  sagen  ivollen :  er  spielt  Krüppel  gegen 
i  m&kd;  —  mit  all*  sökse  45  (od.  um)  Krüppel. 
,  der  od.  Zeug,  das,  Sache,  kreppen  od.  (Iterat.)  kroppern,  kröpfen, 

ierhßft  u.  verkommen,  ver-  einen  llropf  machen  etc. ;  —  a)  (ftich)  brüsten, 
iar  gäf  'k  mi  net  mit  of ;  aufblähen,  stolz  u.  aufgeblasen  thun  etc. ;  — 
râm,    dar  hold  ik  mi  not        de  duffert   (Tauber)   kro]>pt    (od.  kroppcrt) 

50  sük  ;  —  Sprichw. :  ho  kreppt  sük  as  'u 
dn ;  a)  krüjfiyel  od.  ge-  dübbeltjes  klukhennc ;  —  kropp  dî,  mîu  doch- 
inkend,  langsam,  schlecht,  tcr,  d'r  kumd 'n  landpastor;  —  b)  kröpfen, 
tc.  gehen  u.  vorwärts  kom-  den  Kropf  od.  Magen  vollstopfen  u.  füllen, 
—  he  kröpeld  d'r  hen ;  —  schlucken ,  fressen  etc. ;  —  junge  anteu 
,!  dat  kröpeld  d'r  nog  wat  55  kroppcn;  —  he  kroppt  sük  ful;  —  daher: 
(od.  de  wagen,  mdleu  etc.)  ferkroppcn ,  verschlucken ,  verfressen ,  ver- 
t  heo ;  —  b)  (sich)  lang-  kauen,  verdauen  od.  hinunterschlucken  etc. ; 
etc.  vorwärts  bringen  od.  —  de  lütje  fögels  könen  gôn  honen  fer- 
hwer  u.  mühsam  arbeiten,  kroppcn ;  —  (fig^  ho  kan  dat  nich  ferkroppen ; 
\  krOpeld  sük  so  langsam  60  —  hc  hed  aJ  föl  arger  un  ferdrêt  in  (od.  bi) 


KROPPER  376  KB08  KROES 

8ük  ferkroppeu  must ;  —  c)  enge  od.  beengt,  stamm  =  mhd.  klaz,  s.  unter  Uad 
beklemmt  etc.  machen,  drücken,  schmerzen,  klatte,  klitter,  klOter  etc.)  m.  di 
leid  thun  etc.;  daher:  bekroppen,  beengen,  Stamm  von  nhd,  kratzen  (cf, 
bedrücken  etc.  (cf.  übrigens  auch  bekrúpen  kritskraUen  etc.)  üi.  Da  n«» 
u.  Weiteres  unter  kröpen) ;  —  dat  bekroppdo  ö  Stamm  krot  etc.  od.  mhd.  knn  e 
m!  80,  as  'k  hum  dar  so  uâr  liggen  sag,  dat  krots,  kros,  &?.  krosz,  kroizancio 
ik  fan  beuaudheid  weglopeu  mus;  —  dat  gehängtes  ck  s»  krusch,  krotsch  i 
kau  en  regt  bekroppeu,  wen  so  'u  armen  nhd.  Klatsch  =  ahd,  klai  etc.  od. 
miiisk  so  Tiden  un  hungern  mut.  —  Nd.  aus  Burs  de)  wird,  so  stamme» 
(Dähnert,  Dann  eil)  krüpp^n,  köpfen,  10  für  unser  kros  anzaseizenäen  Sfk 
den  Wipfel  od.  die  Zweige  nehmen,  stutzen  krot  ii.  kroz,  bz.  urspr,  krat,knu< 
etc.  (s.  unter  krop  die  Bedtg.  Kopf,  Wipfel  kruz  (crepituB»  fragor,  sonus,  cLu 
etc.,  od.  auch  an.  kroppr  in  der  Bedtg.  Bruch,  Riss,  Spalt,  Borsie,  Mz 
truncus),  (Br.  Wb.)  kroppeu,  sik  kroppeu  Bruchkück,  Spiitter  etc.,  cf.  nhd.]k 
(ein  Unterkinn  od.  einen  Kropf  machen),  15  u.  lieis  aus  urspr.  rix  u.  riz,  &j.  «o 
inkroppen  (einschlucken,  hineinfressen),  vcr-  wie  Biss  und  Beize,  beize»  äc  w 
kroppeu  (verdauen,  vertragen,  verschmerzen  od,  unsenn  bit,  bat  if.  bit  etc.  im 
etc.);  mnd.  kroppen  (sich  den  Kropf  füllen,  woJd  zweifellos  ab: 
fressen  etc.);  nid.  midd.  kroppen  (saginare,  a)  mnd,  kros,   welches   Wort  a 

iugluviem  avium  furcirc  etc.;   vorare,  devo-  20  Dr.  Lübben  (cf.  mnd,  Wb.t(» 
rure,  glutire  etc.);  hess.  kröpfen  (leid  thun,        L.)mit  spitz  üoiersetztwirdt indem 
ärgern  etc.,  s.  oben  sub  c) ;  engl,  crop  (ab-        scheinlicher  die  Bedtg,:  z  er  brockt 
schneiden,  beschneiden,  ab/uiuen, stutzen, ab-        spalten,  zersplittert  etc.  hä, 
brechen,  abpflücken,  abfressen)  ti.  crop  (Er-        Gehen  auf  dem  hetr.  Berge  im  Ytr 
trag  od.  Ernte,  FruclU  etc.  geben,  eintragen;  25  dem  Gehen  auf  krosen  scherffekni 
Frucht  bekommen,   schwanger  werden   etc.,        darauf  bezieht,  dass  der  Berg  müSi 
cf,  unter  krop    die  Bedt^.  Aehre  etc,  des        u.  Trümmerstücken  von  Granit  od. 
engl,  crop  u.  noch  besser  die  von  foetus  etc.        Felsarten  übersäet  war  u.  dazu  lu 
des  dazu  verglichenen  skr.  garbha);  schoU.        krosen  scherfielen  demtuich  aitdb 
crop   (to  keop   etc.)   etc.;   vergl.   weiter   in  30  wohl  zertrümmerte  od,  jcri; 
Grimm,  Wb.,  kröpfen,  kröpfen.  u.  zersplitterte  Scherben  (i 

kropper,  Kröpfer,  Kropftaube,  redend  aber  auch  kantig,  edkî^, 

krop-8lât^  Kropf-,  Kopf-Salat.  scharf  sind  tt.  die  Schulte  zerrei» 

kros,  krbs,  was  hart  u.  mürbe,  bz.  leicht  Füsse  verwunden  u,  das  Gdten 
zu  brechen  u.  zu  beissen  ist  itd.  was  leiclit  35  schwerlich  madien)  von  Steine»,  ^ 
zerbricht  u.  dabei  zugleich  auch  ein  krachen-  Glas  etc,  zu  verstehen  sinth  Yei 
des,  knusperndes  Geräusch  macht; —  de  lialb  auch  das  von  Hilde brand 
twébak  is  recht  kroä  (/mr^  f(.  imirZ^cj  bukkeu,  Wb.  V,  2408)  als  Splitter 
de  Ictt  sük  licht  biten ;  —  dat  fles  is  so  recht        krose ; 

kros  (hart  u.  knu»perig  od.  mit  Jiarter  10  h)  älter  hochd.  (G  r  i  m  m,  Wb.) 
brauner  Kruste,  die  im  Schneiden  u.  Kauen  (ein  geröstetes,  hiartes  u.  knw^ 
kracht)  bradeu,  du  kanst  uii  wol  wat  tun  de  back,  wie  der  Krapfen  od.  u 
butcrstc  kante  ofsniden,  dat  smekd  up  ^t  ling)  u.  (Grimm,  Wb,  V,  2406, 
lekkerste ;  —  dat  brod  hed  'n  krosseu  kürste ;  mit  kros  in  krosei,  wie  auch  beg 
—  Nd.  (Br.  Wb.,  Schütze,  Schambach  '15  dem  vielleicht  damit  zusammenhe 
etc.)  kross  od.  kros,  krosch  (dasselbe).  c)   nid.   (cf.   v.    Dale)   kroiU 

Es  ist  ein  Wort,  was  sich  sotoohl  auf  das  Kuchen-  od,  Pastetengebäek,  m 
Geräusch  od.  Krachen  (crepitus,  fragor),  sehr  leicht  gebrechlich  n.  zugleie 
welches  beim  Brechen,  Spalten,  lieissen,  Zer-  wie  unser  wind  [c.  Dale  úberse 
splittern  etc.  von  Etwas  hörbar  wird,  wie  50  mit  wiudhol]  gefiantUes  Zuckerg 
auch  auf  das  Brechen,  Bersten  etc.  des  betr.  aus  zu  Scnaum  geschlagenem 
Etwas  selbst  bezielU  u.  also  ein  Schallstamm  weissem  Zucker  gebacken  wird),  d 
wie  ahd.  chraz,  chriz,  cliruz  =  and.  krat,  loohl  ein  Etwas,  was  krost  od, 
krit,  krut,  verstärkt  kruts,  krits,  kruts,  er-  leicht  bricht  (s.  sub  e),  bezeichne 
weicht  kras,  kris,  krus,  bz.  kros  u.  kros,  55  d)  mnd,  krose,  kruse,  krosei 
wie  denn  unser  kros  nach  klos  =  ahd.  nhd.  (Grimm,  Wb.)  krosei,  j 
chloz,  kloz;  mhd.  klo/,  klotz  (s.  unter  V\qb)  wahrscfieinl.  (s.  unten  g)  nhd.  kn 
auch  für  urspr.  ahd.  chroz,  kroz ;  and.  krot  pel,  kruspel  etc. ;  mnd.  krospel  etc. 
(verstärkt  krots  etc.)  steht  u.  demnach  auch  ids  das  beim  Zermalmen  od. 
ein  Ablaut  von  ahd.  chrjx'z,  (als  urspr.  Schidl-  GO  knirschende  etc.  Etwas,  s,  u 


KB08  KBOES  377  KROS 

riw«t,  Wh.)  krosen  u.  kröseu  auch  dieselben  Bedtgn,  wie  diese  hat,  so 
•Mtoffffy  rati^/iefi^  crepere  Btri-  könnte  man  auch  annehmen,  dass  solche 
knirschend  zermahnen,  zer-  aus  essen  od,  packen  mit  den  Zäh- 
spkUern,  zerbrechen  etc,)  mnd,  n  e  n  auch  die  Bedig. :  beissen,  spalten  od. 
Crossen  (zerbrechen,  zersplittern  5  zcrbeissen,  zerbrechen,  zermalmen,  zerreiben  ^ 
\wed,,  norw.  kras  (zerkleinert,  zerkleinern  (mit  knirschendem  Geräusch  etc.) 
,),  ImsA  (in  Stücke  zerschlagen  od,  auch  die  von:  zerfleischen,  zerreissen, 
n,  abquetschen  etc,;  schtoed,  verwunden,  ritzen  u,  kratzen  elv.  entwickelt 
ibe)  etc ;  oengL  crasen  (crc-  Mtte,  wo  diese  y  gras  dann  ebensogut  für 
I ;  engl,  crash  (zerbrechen,  zer-  10  unser  kros  u.  den  sub  a  bis  h  aufgeführten 
vermahnen,  zerknirschen  etc.;  Wörternt  als  auch  für  an.^  ial.  kvana  {crehr& 
irren;  lärmen,  lustig  u.  laut  decussatio,  dilaceratio)  ii,  krassa  (perfricare, 
k  (zerquetschen,  zerdrücken,  dilaccrare)  zu  Grunde  gelegt  werden  kann, 
*.)  etc.  tf.  unser  krusseu.  Dann  zumal  da  diesen  Wörtern  doch  schwerlich 
ich  goth,  krptoUf  gakrotou  (zer-  15  eine  andere  y  zu  Grunde  liegt,  wie  dem  an. 
8  ein  ahd,  chrozou  u,  eine  y  kras,  kros  (Mahlzeit  od.  leckere  Speise); 
waussetzt  u.  wovon  auch  nid.  skr,  grasa  (Mundvoll,  J läppen;  i'utter, 
ies,  Zerkleinertes,  Schmutz  etc.),  Vorrath,  Speise),  grasati  (essen,  beissen, 
(latum  Yestibus  haercns)  wM       nagen)  etc. 

20  1.  kros,  Krug,  Kanne,  lUilzernes  od,  me-» 
rimm,  Wb.)  kröscheu  (krei-  tallcnes  (meist  von  Zinn)  UoMgefäss,  hier 
In  u,  knistern  etc.);  mnd,  krii-  aber  ausschliesslich  als  Gemäss  in  der  Grösse 
xn)  etc.;  des  deutscJ^en  Kannen-   od,  Krug -Masses 

raff  4,  610)  chroso  (frixuiu,  ('u  kros  bêr  od,  kartuffels,  —  30  kros  giui 
sonach  auch  hart  n.  knusperig  25  up  *n  fêrp  bcr,  —  27  ap  'ii  anker  jauäfer 
nup  (hart  geröstet,  knusperig  etc.  —  un  14-1  up  ^a  tünne  roggo  etc.)  ge- 
rigens  auch  der  Stamm  von  braucht,  da  wir  für  das  nhd.  Krug  als 
\pel   (Knorpel,   s.  sub  d)   sein        einfaches  llohlgefäss  unser  kruke   u.  pülle 

verwenden.  —  Nd.  kroos  u,  (Seh a mbac h) 
sc  od.  crnsh,  crusch;  Schweiz.  30  kraus,  kriis;  mnd,  kros,  krCis;  nid.  krocs; 
iw[f\xT)=: Zermalmtes, Zerriebe-  mnld.  kroes  u.  (nach  krocsen,  krosen  [po- 
lt^ klêen  etc.)  t«.  andere  mehr.        tare  etc.]  zu  rechnen)  auch  wohl  kros  (cya- 

„s**  aus  urspr.  „t"  u,  „z**  thus,  calix,  acetabulum,  scyphus,  carchestum), 
rCui  ti.  grasen  sub  2,  sowie  auch  sowie  kruyse  (vas  potorium) ;  wang,  krüs ; 
nsig  wegen  der  begrifflichen  35  nfries,  (Outzen)  kruas,  kröss;  wfries, 
\ft  mü  den  obigen  Wörtern,  kroes;  aengl,  cruse;  engl,  crusc,  cruise; 
weiter  bemerkt  sei,  dass  die  sclwtt,  (Jamicson)  Dimin.  cruisken;  an. 
w  mit  goth,  klismo  (Schelle,  isl.  krüs;  norw.,  schwed.  krus;  dän.  kruus; 
igstens  zum  Theü  auch  direct  mhd.  kriise;  nhd.  Krause;  hess.  (Vil- 
1  (souare etc.)  gehören  können,  40  mar)  krüs,  kraus,  krause;  schioäb.,  bayr., 
'trbildung  von  y  gar   (sonarc,        Schweiz,  kraus  etc. 

welche  die  y  von  ags.  cearu,  Ißs  liegt  formell  so  nahe  zu  krüs  (kraus, 

\d,  Wehklagen  etc.,  c/.  karipr)  zerknittert,  faltig  etc.,  bz.  geknickt,  gebogen, 
^Kranich,  cf,  kräii)  ist  u.  für  rundlich  gebogen,  lockig),  dass  man  beim 
'  Stamm  kroa,  kros  jedenfalls  45  Vergleich  von  krôg  u.  kruke  auch  wieder 
nmt,  dann  aber  auch  für  an.,  daran  denken  könnte,  dass  es  urspr.  ebenso 
irfricare ,  dilacerare ,  kratzen,  wie  diette  (cergl.  auch  unter  kuf  am  Schlüsse 
u  unter  kratsen  auch  mnld.  wegen  der  Bedtg.  krumm  u.  rundlich  ge- 
setzt werden  kann,  da  dieselbe  bogen,  gewölbt  u.  so  auch  h  o  h  l  etc.)  ein 
h  von  mhd.  krizen  (a.  kritzen,  50  rundlich  gebogenes  od.  gebauchtes 
-  b.  kreischen,  schreien  etc.,  ,v.  Etwas  bezeichnete  u.  demnach  wie  kruse, 
kriddeln  etc.)  auch  für  dieses  krüse ,  bz.  nhd.  Krause  (Falte  etc.)  von 
n  angesetzt  werden  kann,  krüs  weitergebildet  sei. 

man  übrigens  an,   (Fick  II,  Eine    Entlehnung    aus   griech.    krössos 

M  (Mahlzeit,  bz,  leckere  Speise,  55  (Eimer,  Krug)  ist  Jedenfalls  abzuweisen  u. 
•meutum)  von  der  y  gras,  die  eine  Entstehung  u.  Verstümmelung  aus 
ung  von  skr.,  zeiul.  gar  (schiin-  mlat.  crucibulus ,  später  crusibulus  (Becher 
n,  verschlingen,  verschlucken,  in  Kreuzesform,  cf.  Weigand)  bei  der 
en,  trinken ;  greifen,  ergreifen,  weiten  Verbreitung  dieses  doch  gewiss  schon 
em  Munde  od,  den  Zahnen  etc.)  tK)  sehr  alten  germ.  Wortes  kaum  denkbar. 


KROS  378  KB08T 

2.  knis,  a)  Wasserlinse^  Entengrün  (Lern-  Fr  h cht  eic.  der  Begattung  u,  derl 

iia);  —  h)  Tant/,   Seetang.  —    NhL  kroos,  etc;    daher:    nakrôst   (NaMowmen 

kruost ;   innhl^  wflüm.  kroos,  kroost,  kroes,  sclUechl  eic.) ;   —    miu  krôst  (od.  m 

kroost.    —    Hängt  auch   diesen    Wort   wie  sal  iivt  fergân.  —  Nid.  kroost  (Nackh 

vieUeicht    1  krûs   u.    krösc  mit  krûs,   nid.  5  Kinder,  Brut,  Gezikdii  etc.-,  het  kroü 

krues  (kraus  etc.)  cusummen  u.  haben  diese  Abraham,  die  Kinder  od.  der  Same 

(rewächsc  daher  ihren  Namen,   weil  sie  so  hams;  —  gy Âddcrukroost, t'Ar JVnticr]^ 

kraus  u.  wirr  durcheinander  wachsen  u.  so  od,  Natierbrut).             t 

kraus  u.  krunkelig  aussehen?    cf.  krüse.  Wie  schon  vnier  kröse  bemerkt,  k 

kröse,  ^ekröse,  OekrösCf  Gedärme  u.  son-  10  nhL  kroos ,   kroost  auch  die  coUeä. . 

st  iges,  tcas  aus  der  Ba  uclihöhle  heim  Seh  lachten  „trekken  (od.  Züge,  hin  ien,  Funhenf  i 

u.Oeffnen  des  Bauches  herausgenommen  wird,  Bumeln)   van  het  gezicht  of  hct  m 

intestina.  —  Nid.  kroos ;  mräd.  kroos,  krocs,  ii.    bedeutet    kroost  -  künde   »wid  ol 

kroost,  kroost;  mhd.  kroese,  kroes, gekroesc.  Kunde  oiL  Kenntniss  u.  Wissentdiei 

—  ?Js  Tutt  den  Namen  wohl  daher,  weil  es  16  aus  den  Zügen  u.  Linien  des  Geûdâ 
kraus  u.  krunkelig  (v.  Dal e  übersetzt  krow  der  Fhgsiognomie)  den  Charakter 
mit  kronkelige  ingowandcn)  ist  u.  gehört  da-  Menschen  zu  erschUessen,  wie  iewn 
her  auch  dieses  Wort  wohl  zu  krfis  od,  kroostkuude  mit  gelaatsknndc  (AnÜiU 
kruseu  (kraus,  krunkelig  u.  faltig  od.  runzlig  Gesichts-Kunde,  bz,  Physiognomik)  t§ 
maclhen)  etc.,  was  auch  dadurch  wahrscheinl.  20  Von  diesem  kroos ,  kroost  (was  jedt 
wird,  dass  nM,  Kr  ose  od.  Krös  auch  mit  unserm  krOsc,  FaUe  etc.,  krfl» 
dieselbe  Bedtg.  wie  Krause  (gefalteter  krûsen,  kraus  u,  faltig  machen  ek 
Kragen)  hat  u.  dass  nid.  kroos  u.  kroost  krûst  od,  krûst,  mnld.  kroest  etc^  & 
(rf.  'Weiland)  unter  andern  auch  von  den  is  krûst  od.  krûst,  gekrausd,  gefM 
Ge^ichts'Zügen  od.  den  vertieften  Linien,  25  furchet  etc.]  u.  weiter  mit  krAs,  M 
Falten  od.  Bunscln  des  Gesichts  (de  gclaats-  eic,  £usamme9ihängtu.einettheilBdaiKi 
Xn-kkoü  etc.,  cf.  unser  kriïse)  gebraucht  wird,  u.  anderntheih  das  Gekräuselte, 
worüber  noch  Weiteres  unter  krost  ver-  kr auste ,  od.  mit  Linien  u.  Fnr 
glichen  werden  mag.  Daher  auch  wohl  go-  etc,  durcJizogene  lîkwaa  u.  collect,  die 
kröse  ((rewimmel  kleiner  Wesen  od.  Zeug,  ^  sichtszüge  od.  trekken  «fe«  Ge^ 
welches  kraus  u.  wirr  durcheinander  wogt;  zeichnet)  nun  ausgehend,  wollen  (d, 

—  dat  lütje  gekröso  (od.  kindergekröse)  l  a  n  d  etc.)  nid,  Sprachgdehrte  dttrtkn 
lö])d  êu  al  um  de  foteu  (od,  tüskcn  de  sich  daher  atêch  die  Aige  Sedtg.v(m 
bênen)  herum ;  —  dat  is  jo  hir  'n  gckröse,  od,  kroost  hersehreibi,  während  e»  id 
dat  mau  hiist  gen  fot  setteu  kan ,  of  man  85  wal^rscheinlicher  ist,  dass  kroos  od. ! 
tredt  d'r  up.         ^  in  der  Bedtg. :  Erzieltes  od,  FrudU,  l 

krÖNe-,  krfts-krâni,  krauser  od.  krunkeliger,  Same ,  Kinder ,  NachkommetuM 
wirrer,  verwirrter  Kram,  wirrer,  unordent-  dasselbe  Wort  ist  wie  nid.  krooB  0 
licher  Ilaufe  von  allerlei  Sachen,  unordent-  thum,  Ertrag,  Einkommen,  Bente),  bi. 
licher,  schmutziger  Kram  od.  Sache  etc.,  40  (c.  Dale,  s.  unter  dem  letzten  laam] 
Svhmierkram  etc.;  —  de  krôskrâm  sitt  so  od.  (KU)  kroos  (incrementom ,  1 
(U)r  'u  ander,  dat  se  hAst  hei  net  wer  ût  'n  foeuus) ;  mflâm,  kroos  (angmcotation, 
ander  to  krigen  is;  —  de  olde  krOskräm  gaing  etc.,  bz.  Gewinn,  Ertrag  etc 
kaust  du  hohlen,  dar  kan  ik  niks  fau  bruken;        nun    aber,  increuieutum  das  inwen 

-  mit  de  kro^kram  (od.  smërbudel  etc.)  45  wachsene  etc  u,  auch  der  Same 
mag  'k  niks  to  dun  hebben;  —  de  krôskram  als  das  Korn,  das  inwendig  tu  fit 
mag  'k  net,  de  kaust  du  sülfst  fräten.  was  Gewachsene  u.  Gewordene  u.  v« 

krossen ,  mit  den  Knöcheln  od,  Fäusten  Korn  u.  Kern  autih  das  in  den  î 
."blossen,  kneten,  drücken  etc.  u.  auch  reiben  der  Hülse  u.  Sclude  Eingeschloss 
zugleich,  dass  es  weh  thut;  —  de  beiden  50  überhaujtt  das  Inwendige  ist,  i 
krosseu   siik    od.   hebben  sük  dügtig  krosd.        sehr  leicht  denkbar,   ditss  dieses  k 

—  cf.  unter  kros  sab  e    das  mnd.  krossen        kroost  von  Hause  aus  dassellte  Wi 
od.   engl,  crush    im    der  Bedtg.:   quetschen,        mnld.,  wfläm,  krooz,    krocs,   kroost 
zerquetschen   etc.,   da   unser  krossen   auch        (Gekröse,  intestina)  ii.  als  die  innere 
icohl  eigentlich  ein  Q  u  et  seh  e  n  od.  starkes  55  der   Bauchhöhle  od,    das   dieselbe 
Drücken  der  Glieder  bezeichnet.  Etwas  sowohl  in  die  Bedtg,:   inen 

krost  ßoll.  (h'cnze),  dus  Erzeugte  od.  Er-        als  in  die  von  Leibesfrucht  u, 
zielte  u.  so  auch  die  gC' od.  erzeugten  Kinder        in  die   von:   Samen,    Erucht,    Gei 
a.  Kindeskinder ,    od.   die  Nachkommen  u.        Ertrag,  Kind,  Nachkommenschaft 
Nachkommenschaft,  bz,  der  Same  als  die  GO  iiberfMupt  in  die  von  erzeugtes  od. 


KBOETE  379  KRUD 

img.     Vergl  übrigens  auch  noch        beit.  —  Nd.  krübbe,  krubbe ;  mml  krubbc, 

nnter  gr6m  Gesagte,  kribbe ;  nhh  krib,  krcb ;  mnld,  kribbe,  krebbc ; 

11,  KrSU,  hier  jeäoch  nur  hüdl.  afries.  kribbo ;  wfrics.  kribbe ;  satî.  krebb ; 
*4men  Idthqflen  od,  ühermüthigen  wang,  krûb;  as.  kribbia;  ags.  crybbe,  cribb; 
o»  od  aherhaupt  von   kleinen    5  aengl    cribbe;   engl,    crib;    naito.y   schwed. 

Knirpsen,  kleinen  Dinget^  u.  krubbe;  dân,  krybbe;   ahd,  crippea,  crîppa, 

nnen  Zeug  (auch  kleines  Geld)  krippha,  chriplia;   mhd.  knppe,  kripfe.  — 

%  wir  die  Kröte  selbst  puddc,  Davon  (Diez  I,  22ö) :  Hai  grep])ia,  (mdartl, 

t;  —  da  lütje  kröte,  wat  wult  creppia);    prov.   crepia,   crepcha;    afranz, 

wol  makoi,  dat  du  weg  kamst;  10  crcbe,  grcche;  franz,  créchc  u.  (von  krubbe) 
1  r^^ten  Ifltjea  krOt ,   man  mut       prov.    crupia ;    piem.y    ven.    grupia ;    gen. 

nen ;  —  de  krOten  (die  Knirpse)  groeppia ;    ronuign.   gropia.    —    Nach   as, 

open   ên   a1  tûsken  de    bénen  kribbia  u.  dem  ilal.  greppia  etc.  zu  schliessen 

xÔten  fim  appels  od.  kartuffeJs ;  ist  dafür    ein  and.    Thema  kiibja ,    ahd. 

n  leste  krBten  d'r  an  wâgd.  —  15  krib-ja  anzusetzen,  dessen  genn.  Stamm  krib, 

'2>anfie«()krädt;  mndkrodc;  krip  woM  beim  Vergleich  von  goth  kalbon 

t.  krodde;   ahd,  krota,   chrota;  (junge   Kuh);    alid.   calp    (Kalb)  zu  skr. 

rotte,  krot  u,  ahd,  crëta,  chrêta ;  garbka  (s.  nnter  kalf  it.  krop),   ebenso  wie 

tdrhein,  crêde  (Kröte);  siebenb,  gripen,   zu  der  |/  garbb,   grabh    (greifen, 

ch);   schwed,  groda  (dasselbe);  20  fassen,  halten,  um-  u.  ein-  od,  in  sich  fassen 

MÜe),  —   Das  schwed.,  norw.  u.  schliessen  etc.)  gehört,   da  die  Krippe 

nrd  wM  in  der  Zeit  der  Hansa  doch    ein    Futter  -  Behälter   etc.    od. 

tmen   u,   demnach  nicM  urspr,  doch  jedenfalls  ein  ein-  u,  umschliesse  n- 

am  aus  nd.  krode  Übernommen  des  Etwas  is.     Verwandt  damit  sind  (d.h, 

t  sein,  wo  dann  auch  ein  Zu-  25  entweder  direct  mit  krubbe   als   Behälter, 

(ef.  unter  Kröte  in  Grimm,  Gefäss,   Fassendes  etc.   od.  als  ein  Etwas 

h)  des  and,  krode,  ahd,  chrota  in  sich   befassendes   od,    ein-   u.  um- 

i4ia  in  UBgrudja  (träge,   lass,  schliessen  des  Etwas  od.  von  derselben 

ds  (Schritt)  kaum  anzunehmen  V  garbh   abstammend)  auch  wohl  an.,  isl. 

M  liegt   eine    Verwandtschaft  30  krubba   (ampulla),  krubbufat  (mazonomum, 

(chrot,  crot);  mhd,  krot,  krut  ein    tiefes    Gefäss    od.    Schale    etc.);    an. 

,  Bedrängniss,   Kummer,  Be-  krubba   (Icctas  vilis);   schott.  (Jamieson) 

nide  (Bedrängniss,  Gewaltthat,  cruban  (a  wooden  paunier  fixed  od  a  horso's 

),    Verb,  mhd,  kröten,  kroten,  back)  etc.,  cr\x(e  (Schweinekoben)  eic,    Vergl, 

ägUgen,    bedrängen,    hindern,  35  auch  engl,  crib   (Hütte,   Häuschen,   Haus; 

),   da  ja   die    Kröte    urspr.  Wiege;  eine  Art  Schober  zum  Aufbewahren 

iU  ein  lästiges  u.  belästigendes  von  Mais;    ledernes  BehäUniss   unter   dem 

Ï'oêst  sein  kann,   bekanntlich  Kutschensitz;   Hürde,   Korb  etc.)   u.   crib 

%ft  u.  ihr  Saß  für  giftig  (cf,  (eiMchiiessen,€insperren;  stehlen)  u.  weiter  die 

crapaad    wegen    der   Doppel-  40  von  Hildcbra n d  unter  Kr  ipp  e  (Gr imm, 

fiU  u.   mit  Sehlatigen  u.   ahn-  Wb.  V,  2322)  erwähnten  sonstigen  Bedtgn., 

Hefer  auf  eine  Linie  gestellt  die   doch  auch  sämmtlich  zu  der  Bedtg. : 

m  krot  (Belästigung   etc.)   cf,  greifen,  fassen  etc.  od.  Gefäss,  Behälter,  bz. 

Weiteres  unter  krodcn.  Fassendes,  Hallendes  etc.  od.  ein  Etwas  in 

q.  kröte  in  der  bildl.  Bedtg.;  45  sich  befassendes   u.  ein-  u.  umschliessendes 

n  regten  lü^ea  krOter;  —   da  Etwas  stimmen,    cf.  auch  krübbe-stôl. 

Jler.  krübben-bîter,  Krippenbeisser,  ein  Pferd, 

'crkum),  Kellerassel,   sonst  all-  das  die  üble  Gewohnheit  hat,  in  die  Krippe 

od.  mûr-tîke  genannt.     Ob  viel-  zu  beissen,  bz.  diese  zu  zerbeissen. 

in.  kryb  (kriechendes  Gethier),  50      krfibbe-,  krüb-stol,   ein  Stuhl,   der  rund 

,  norw.  (mundartl.,  Jaederen)  umher  od.  zum  Theil  mit  Sprossen  od,  iMtten 

ien  etc,,  cf.  krupeu)  gehört? —  eingefriedigt u.  umachlossen  ist.  Es  giebthicr 

inet   es  ein   Krustenthier,  sowohlkYûhBto\en  für  kleine  Kinder,  als  auch 

l  engl,  crub  (Kruste,  Rinde)  zu-  einzelne,    lose  stehende  derartige  Stühle  in 

\9    —     Vergl,    übrigens    auch  55  der  Kirche,  die  gelegentlich  weggenommen 

Ktrbthier ,     mit    dem    es  werden  können. 

rhen   (cf.  karfen,   kräfc  etc.)  krnd,    Kraut;    im   allerweitesten    Sinne 

Ue.  Alles,    was   in   Blättern   aus   dem   Boden 

)  Krappe,  praesepe;   —    b)  ein  spriesst.    Sodann  vorzugsweise  jedes  nütz- 

m  gitterartig  eingefasstesKinder-  60  liclu  u.  brauchbare  Kraut  (od,  heilkräftige, 


KRÜEDELN  S80  KBÜEDEB-PUET 

tßoher  doH  andere  Unkraut  heisst)  u.  de  dop;  —  hê  krttddd  nog,  héiii 
namentlich  das  in  der  Küche  zum  Würzen  dôd;  —  hé  krûdeldc  ôk  nog  nd,  1 
der  Speisen  gebrauclUv  Kraut,  sowie  allerlei  uog  wat  to  krüdeln  (er  liest  eich  ati 
Heilkraut  (cf.  2  krüdcu),  weshalb  denn  auch  vernähmen ,  hatte  auch  noch  «mi  /i 
der  Garten,  icorin  diese  Art  Kräuter  u,  die  5  od,  zu  krtUien  elc);  —  he  krüdeid 
gewürzig  rievhenden  Blumen  gezogen  werden  verlautet  sich,  läsat  eich  veriaukH, 
im  Gegensatz  zu  dem  eigentlichen  Gemüse-  u,  spricht  od,  kräht  so,  thut  w  i 
u.  Küchengarten  hei  uns  krûdtûu  heisst.  wichtig,  brüstet  sich  etc.)  as  *u  juogi 
Von  dem  f  r  i  s  c  h  e  n  Gewürzkraut  ging  nun  —  Sprichw.:  80  as  de  oldeo  «uj 
aber  diese  Bedtg,  auf  alles  u.  Jedes  Gewürz  10  krûdulu  do  jiui|^u.  —  (Mf  dm  m 
H.  so  weiter  wieder  auf  das  gestossene,  zer-  Iterat,  von  einem  obs.  krfidea,  knt 
kleinerte  u.  pulvcrisirte  Gewürz  (s,  indessen  der  Bedtg,  stossen  etc.  (cfagiLt 
atn  Schlüsse)  über,  iooher  es  denn  auch  aengl.  crüdeu  in  der  Bedtg.:  peller 
kömmt,  dass  dieses  Wort  auch  die  Bedtg.  drrc  etc.)  u.  demnach  ein  verUeiueri 
Vulver  (röttenkriid, Balte njmlver,  Arsenik;  15  den  ist,  welches  urspr,  ein  hâsfvfu^ 
'  ■'  büskriid,  nid.  buskruid ,  BücJisenpulver,  hoUes  leichtes  u.  leises  Sin 
Schiessptdccr ;  —  krûdhôrii,  Puherhom ;  —  Klopfen  od.  Ticken,  Picken  i 
ki*ûd  uu  lud,  Pulver  u.  Blei)  erhielt.  Auch  zeigt  u,  demnach  mit  klötern  sgn.  üi 
wird  kr  Ad  Jig.  im  Sinne  von  Mensch  od.  Bedtg, :  tönen,  lauten,  bz,  sich  tftk 
Geschöpf  ('t  is  jo  'u  wuudorlik  kn'id)  ge-  20  Mren  lassen  etc,  ergäbe  sich  dim 
brrucht.  —  Sprichw.:  't  sitt  (od.  stcid,  selbst. 
ligd  etc.)   dör  'n  uDder,   as  krfid  uu  rufen;  1.  krüden  od.  kr&ei, kriUei,  i^ 

—  ho  hcd  all'  61U  krûd  ferschaten.  —  Nd.  2.  krüden  (Plur.  von  krûd),  Km 
kraud;  mnd.  kri'id,  knit;  nid,  kruid;  mnld,  würzkräuter ,  Heilkräuter,  AmipA 
kryd;  afries.  krûd;  wfries.  kruwd;  nfries,  25  Camillen,  Fliedern  u.  ähvikheEei 
krüdd;  wang.  kriith;  saU.,  helg.  krûd;  as,  inj  getrockneten  Zustande;  —  da 
kriid;  ahd.  chrüt,  crüt,  krût;  mhd.  krút.  —  bîtje  krüden  fiui  de  apték  halen  bt( 
Davon  entlehnt  wohl:  an.,  isl,  krydd ;  norw.,  trekkeii  laten  un  den  dat  nat  dV fuc 
schwcd.  krydda  (Kraut,  Gewürz,  gewürzige  —  du  must  wat  krflden  in  *n  lioM 
Kräuter),  Plur.  krydder,  dän.  kryder  (Krau-  30  dou  uu  h^  den  iip  't  öge  loggen,  dil 
ter,  Getvürzkräuter,  Specereien  etc.)  u.  norw.,        hitse  d'r  ûttrekd. 

schwed.    krut   (Pulver,    Schiesspulver),    da  krüden,  krSdei,  krauten,  t)  Kn 

kryd  od.  krud  in  der  Bedtg.  Kraut  als  mein  u.  ausreissen^  namenüich  da» 
aus  dem  Boden  spriessendes  Blattgewächs  kraut  im  Getreide  wachsende  Kru 
den  nord.  Sprachen  abgeht.  —  Soüte  dieses  85  Kraut  od.  Gewürz  ma^en  an  <A.i 
Wort  nicht  urspr.  eine  dichte,  ge-  würzen;  —  dat  met  (gehackte  Fl 
drängte  Masse  od.  ein  Etwas  was  Wurst)  is  nog  not  kr&dt.  —  iVÜ 
dicht  u.  gedrängt  steht  (wie  das  Gras  krildou  ;  n/r/,  kniiden;  wiid!.  krüden  ( 
u.  das  Kraut  auf  dem  Felde,  od  das  Haar  giUcn ,  würzen  etc.);  isL,  norw., 
auf  dem  Haupte)  n.  massenhaft  wächst  lO  krydda  (würzen), 
bezeichnet  Juiben  u.  demnach  von  Hause  aus  KtMener,  Gewûrzkrämer,Speeert 

dasselbe  Wort  s*'in  wie   aengl.  crûd,    engl.        Colon i<UioaarenJiândler.  —  Nld.ltx 
( rowd  (Masse,  Haufe,  Menge,  Gedränge,  bz.        nd.  kruudkramer;  mnd.  kmdenere  ( 
das  was  nahe  zusammengedrängt  ist  u,  steht),        Spvcerei-Händler,  Apotheker  etc). 
was  zu  ags.  oroudau  (jx^llcre,  premere,  tru-  45      krfideiers-warei,  Specerei'  «. 
dere)  gehört.     Nid.  kruijd  stimmt  auch  zu         Waaren. 

nid.  kruijdcu  etc.  (s.  unter  ki'ôdeu)  u.  wäre  krädf  nêrs-winkel,  Laden  eines 

fs  dann  sogar  auch  möglich,  diiss  die  Bedtg. :  krämers  otl.  Colon ialwaarenhäHdïi 
Pulver   von   krüd  gar  nicht  aus  der  von  kriidere,  allerhand  Kräuter  u.  1 

G  e  w  ü  r  z  entstanden  wäre ,  sondern  dass  50  Heilkräuter  etc. ;  —  ik  hebb'  uog* 
eben  auch  diese  schon  von  Jeher  im  Worte  k rüdere  (od.  krüderéeu)  stau;  — 
Kraul  gelegen  hätte  u.  demnach  in  der  bön  ful  krüdcrcen  liggeu.  —  NiL 
Bedtg.:  Z erstosscnes,  Zerdrücktes,  krfiderig,  krttderg,  kräutcrig, 

Zerquetschtes  aus  der  Bedtg.  püllore,  etc.  —  dat  smckd  od.  rukd  so  kr 
(rudere  t?o»{  crcôdan  ("((/it/.  chriotau,  chriutau,  55  kräder-pûi,  pût  od,  Beutel,  Säc^ 
cliriitau)  hervorgegangen  wäre.  worin   sich   würzige   od.   heilendi 

krüdeln,  sich  verlauten  od.  hören  u.  ver-  befinden  u.  was  zur  LimUrung  der  ^ 
nehmen  lassen,  ein  Lebenszeichen  durch  od.  zur  Heilung  u.  Vertreibung 
Töne  von  sieh  geben,  pfeifen,  zwitschern  etc. ;        schwulst  etc.  auf  den  Leib  od. 

—  do  kükcus  krüdelu   (oil.   klöteru)    al    in  00  etc.  gelegt  wird;  —  wen  du  lifinn 


Kftüfit)Ett-TË  38t  KRUEKKE  RRüEIt 

Mderpfli  nemcn  an  de  so  hét  Eiqenschaften  desselben  habend  t/.  sich  also 

[eOt  88  da  't  ûtholden  kanst ;  —  krAdig  auch  mit  auf  die  Eigenschaften  des 

lenAt  ap  't  oge,  dat  de  swalst  Gexcürzes  u.  Pulvers  beziehen  kann.    Vergl. 

m  de  bitte  sük  wat  fortrekd.  auch  norw.  (provim.)  krydig  (frisch y  lustig , 

Krâuterthee,    Thee  von    Ge-  6  fré^,   geil,   üppig  etc.),  was  zwar  von  Jv. 

t  if.  namentlich  von  (7amillen  u.  Aasen  zu  kry,   schwed.  kry  (lebhaft,  ge- 
sund,  munter,  frisch)  gestellt  u,   als  mit 

^rauedken,   kleines  Kraut;   —  kryug  ident.  angesehen  wird,  indessen  eben- 

a  Big  (mimosa  pudica  od,  noli  sowolü   auch  mit  unserm  krMig,    bz.   and. 

—  Nid.   kruidcken   rocrt  mij  10  krudig   ursp^i*.   eins  gewesen  u.   durch   nd. 

ensart:  ho  is  'n  krûdje  rftr  mi  »Schiffer  u.  Kaufleute  in  der  Hansezeit  dahin 

fh  sehr  empfindliclier  u.   leicht  gekommen  sein  kann, 

ntehf  den  man  nicht  rühren  od.  krûd-kêse,    Gewürzkäse,  bz.   Käse,   der 

ff),  mit   rmnischem   Kümmel    u.    Curcumä  ge- 

(krautig),   wurzig,   getoürzig,  15  würzt  ist. 

ioekhaft,  kräftig  etc.;  —   dat  krûd-tûn,  a)  Kraut- od.  Küchen  garten  im 

krüdig;   —   'n  krûdigcn   appel  Gegensatz  zu  kôltûii;   —   b)  Blumengarten 

;  —  dat  hcd  'n  krûdigcn  smAk  ;  im   Gegensatz  zum    Gemüsegarten  u.  06Ä^ 

I  nog  wat  fan  prüfen.  —   Nid.  garten. 

ürtig  etc.) ;  nd.  krüdich,  krüich  20      krfik,  s.  krflkko. 

.  cradig;   mhd.   kratec,   .später  krake,  krûk,  Kruke,  irdenes  Gefäss  (od. 

j;  nhd.  krautig,  kräutig  (herba-  Behälter  etc.)  für  Flüssigkeiten.  —  Sprichw.: 

üb).  de  kriiko  geid  so  lank  to  water,  bk  dat  he 

(krautig?);  —  ho  is  nog  regt  brokd.  —   Nd.,  mnd.   krnke;   nid,    kruik; 

'^Ug  od,  frisch,  lebhaft,  mutiter,  25  mnld.,mfläm.\irnyckc;  wfries.kn\wck\  nfries. 

9^ Selbsigefiihl etc.  —  od.  auch:  krflck;   helg.  krûk;   as.  kruka;   ags.   (Ett- 

sehön  geputzt,   stutzerhaft  etc.)  mülle r)  croce  (urceus,  lagcna  otc),  crocca 

;  —  he  Iftpd  d'r  nog  so  krûdig  (oUa)   u.  criice   (olla,  urceiis  etc.)   od.   (H. 

iter,  lustig  etc.,   bz.  kräftig  etc.  Leo)  crôc  (cacahns),  crôca  (Krug);  aengl. 

keck  u.  stolz   etc.,   bz.  geziert,  30  (St ratmann)  crocke, crouke ;  engl,  crock; 

\,  voU  Selbstgefühl,  wichtig  etc.)  an.,   isl.    kriicka;    norw.    krukka;    schwed. 

ingen  kerel ;  —  ho  geid  d'r  so  kriika ;  dän.  krnkke.    Mit  norw.  kruk,  krok 

88   wen    ho   up   frêijoi*s  foten  (Krümmung,  Gekrümmtes  etc);  aengl.  cr6k 

I.  kmidig   (a.  keck,  übermüthig,  (uncus  etc.);   sehott.  cnike   (Cirkel ,   Kreis, 

aufgeblasen,  stolz,  wichtig  etc.:  35  Umfang  etc.)  ^ic,  sowie  ags.  cTVic(cf.kTiXkk^) 

cÄ,  prächtig,  niedlich,  nett  ge-  wohl  zu  krfiken,   kroken  (brechen,    biegen, 

i,  stutzerhaft).  —  Da  die  Form  krümmen)   od,   dem  auch  wohl  hierfür  an- 

l  eins  istu.  auch  oberd.  krau-  zusetzenden  Stammverb,  krikan,  krak,  kruk, 

'.  krutig  die  Bedtg. :  wichtig  etc.,  krukun    (cf.  1  kreke),   da.  kruke  doch  wohl 

weis,  krutig,  krautig  u.  chrntig  40  ein  rundlich  gebogenes,  bauchich- 

i :  munter, gesund  etc.  od.  kraus,  t  es  Etwas   bezeichnet,    cf.    krôg,    krôs    u. 

wiBig  etc.    hat,   so  wird  auch  auch  unter  2  kuf  am  Schlüsse. 

;  in  den  obigen  verschiedenen  kriik-fôt  (Krück-Fuss),  Glasschmalz  (sa- 

U  mit  Schweiz,   krutig  etc.   u.  licomia    herbacea),   dessen   dicke  fleischige 

ig  von  kr  Ad,   bz.   krût,   kraut  45  Stengel  wie  Krückenarme  abstehen  u.  mehr- 

Endung  ig  weitergebildet  sein  fach  gegliedert  (gekniet,  gebogen,  geknickt, 

nssen  als:   „töte   Kraut    be-  gekrümmt  etc.)  u.  sehr  verästelt  sind.     Oder 

'  (od.  ihm  gleich  u.  ähnlich)  etc.,  ist    krflk    mit    nd.    (Schambach)    krik 
0  frisch  u, grün  (schön glänzend        (Zweig,    Glied,   Extremität   etc.,   s.   unter 

kraus  ets.)  od.  so  frisch,  froh-  50  krükke)  ident.,  sodass  krükfôt  =  Zweig- 
ig  anzuschauen    etc.,    od.   wie        od.    Glied- Fuss  ist,   weil  der  Fuss   od. 

ypig ,   kräftig  u.  geil  beschaffen  Stamm  so  vielfach  gegliedert  u.  verästelt  ist  ? 

8  etc.,  woraus  sich  alle  obigen  krükke,  kräk,   Krücke;  —  a)  ein  Stock 
r  leicht  entwickeln  konnten,  ganz        od.  Stab,  welcher  oben  mit  einem  g e  krümm- 

dvim,   dass  sich  andere  Bedtgn.  66  ten  od.  in  einem  Winkel  stehenden  Haken 
od,  krautig  auch  wieder  von  der        versehen  ist,  od.  worauf  oben  ein  nach  zwei 

l' u.  Gewürz  kraut,  Gewürz,  Seiten  aufstehendes   mit   den  Spitzen   nach 
,  ad.  auch  von  der  von  Pulver        oben  gerichtetes  krummes  Stück  Holz  be- 
oben  können,  da  krüdig  ^'a  nur       festigt  ist,    worin   der  Arm    od.  die  Hand 
ais:  feie  krûd  beschaffen  u.  die  60  ruht  u.  worauf  sich  der  schwache  u.  ge- 


KRUEKKE  KBUER                 S82  KBDt  KBÔL 

Iirecldiche  Mensch  îm  Gdien  stützt;  —  hé  etc)   aufaefasai   werden   hmn,    (Â 

löpd  mit  'n  kruk,  o(L  up  twô  krQkken,  um  auch  iüL   (Diez  I,  laß)  croeda,  | 

dat   hô   80   swak  an  gebrekkelk  is;  —  b)  ("lCrädtés),  cracciA  f(7raAseAei](^;  09011. 

ein   aus  Holz  od.  Metall  gefertigter  Griff  proD.    crossa;  frans,    crooe  (Krm 

zum  Aufdrehen   od.    Oeffnen  eines    ThOr-  5  KrÜelce,   Feuerhaken);  sowie  ikl. 

schloüseSf  auf  dessen  gerade  HteJ^endem  kurzen  frans,   croc  (Haken);  m/ot.  crocii, 

J*Jiidc  oben  ein  entweder  nach  einer  od.  auch  crocs^( Krückstock)  besser  von  diesm 

nach  beiden  Seiten   hinstehendes  Querholz  knilga,   als  von   lat.  croz   od,  äna 

od.  Querntück  befestigt  ist,  welches  su  dem  cmceik  hersuleäen  ist?  ^  Vergt.oMA 

kleineren  u.  dickeren  Stücke  einen  od.  zwei  10  u.   krOken   etc.    u.   weiier  zu  kröd 

Winkel  bildet,  wie  ein  Knie  od.  Doppelknie  (Schambaeh)  krick  (Zweig,  GHeil 

eines  Hohrs;  —   du  must  de  krttk  fan  de  krikel,  krekol  (a.  Griff,  womit  Tkm 

d<")re  niU  mit   smiTigc  Landen   anfaten,   ik  u.  zugedreht  werden;  —  b)  Grifod 

hobb'  humäfon  Arst  ofwiskotunscbônm&kd;  eher  „KurbeV^   womit  die  Konutini 

—  de  krûk  is  d>  offallen,  du  must  hum  dV  16  masehine  in  BewMung  gesetzt  »tri; 

Ai'st  wer  up  fast  makon,  anders  kanst  du  de  Haken ,    womit    dar   FensteHúden  1 

dj'irc  nrt  apcn  krigen ;  —  ik  bebb'  all'  swarte  Wand  befestigt  wird) ;  krak  (Grif, 

hohvn   dörkrakken    an   min    dörcn   maken  die  Fenster  auf-  u.  zugemacht  werit 

laten,  mit  de  mcsken  (messingenen)  is  alte-  doch  jedenfaUs  zu   krak  u.  krik  ( 

fOl  to  jputson;  —  c)  eine  mehrfach  gekniete  20  Knick,  Biegung,    Winkd,  Krümmm 

ad.   winkelförmig  geliogene    starke   eiserne  gestelU  foerden  muss,   da  diese  Bei 

Welle    in    den    Säge-    u.    Wassermühlen,  dieselben  sind,  wie  die  von  krfllEke 

iroran   die  Sägen  u.  Pumpen  etc.  befestigt  u.  d).  —  Weiteres  s.  auch  bei  Hildel 

sind  u,  wodurch  der  Hub  derselben  bewerk-  in  Grimm,  Wb.,  unter  K  rückt 

Htelligt  wird;  —  d)  der  Kurbel  od.  Dreher  25      kriikkeln,  gehen  wie  Jemand  i 

eines   Schleifsteins ;    —    0)  fig. :   Krüppel,  Krücken  gdU;  langsam, m^hmm, % 

Stümper;  --   'n  khik  tan  'n  kcrel  od.  böm  lieh  u.  elend  gehen ;  —  dat(hé,dewig 

etc.     -  Nd.  krükke,  krukko  (Krücke;  Wir-  krflkkeld  d>  80  wat  ben.  —  Iteratt 

bei  od.  Griff  an  einer  Geige  zum  Drehen  u.  ungebräuchlicherem  krúkken  n.  nld,k 

Ansjmnnen  der  Saiten  u.  so  wohl  dasselbe  BO  auf  Krücken  gehen.  —  Daher:  gekri 

wie  ölten  snb  1);  ßg.:  ein  Krüppel);  mnd.  kriïlikeléi langsames, mühseliges, gebrt 

knicke,  krocko,  cruk  (Krücke,  Krückstock;  Gehen,  schlechter,  elender  Portgasg 

gekrümmtes  od.  mit  einem  Haken  versehenes  knil ,    krol ,     kraus ,    lockig  orf. 

Wrrkzeng,  um  etwas  zusammen  zu  scJuirren  gekräuselt  u.  geringelt,  gerollt  ek. 

od.  zu  schüren,  rutabuhim,  traba,  arpagio,  35  b&r   steid   so   krul   od.   sitt  so  ta 

Iractula);  nid.  kruk;  mnld.  kruckc  u.  krick,  krul;  —  fig.:  kraus,  prunkend,  dt 

kriecko   (sripio,   baculus,  iulcimentum  etc.);  üppig,    anmassend,  frech,    keds  1 

nifläm.   krick,    kricko,    krucke    (baston   ^  bê   word  so  kml.   —    Wfries.  kr 

B^appuyor ,   quinctte,   potence) ;   ajfs.   (Et  ^  selbe  sowohl  sinnl.  als  fig.,   cf.  d 

m  lille r)   cryce,   crice   u.    (H.   Le o)   cruc  40  Schiboleth  [0.  L.  K,  pag.  79Î  wüi 

{rrnco)]  aengl.  (St raiman n)  crncchQ,crokC',  Note]:  dyr  is  nin  klyrk  [dcricai] 

engl,  crutch;  nengl.  crecb  ;   norw.  krykkja;  als    klyrkamster    fklarekampster, 

schwed.   krycka;    aschwed.   krykkia;    dän.  vom  Kloster  klareKamp]  krolhcredc 

krykko;   a?id.  cbruckja,   krueka,  cbrucha;  aller  klyrcken  is  hü  tokrol);  mM 

mhd.  kruckc ,   krücke,   krukc ,   krucbe.   —  45  krol,   krul  (fastaosus,  arrogans,  anc 

Der  Stamm  kruk   ist   eine  Ablautform  von  mM.   krol;   md.  knil;   oengL   crol 

krik   1/.    krak   in   der   Bedtg.:    Bruch   od.  crulle   (kraus,  lockig ,  exupoB).     L 

Knick  (cf.  knik,  kuak  t#.  krik,  krak)  11.  krillen  gehörende   Wort  macht  es 

ist  es  ganz  gleichgültig,  ob  man  das  Thema  lieh  auch  beim  Vergleich  von  2  km 

krukja  ah  eine  direvte  Weiterbildung  von  50  wohl  fast   nöOUg,    das   frikhere 

diesem  Stamm  ansieht  od.  von  einem  Verb.  eines    alteti    germ.   Stammverb,  ki 

kruk  Jan,  krukan,  krukkan  (Bruch  od.  Knick  kriljan,  krillan,  kral,  kral,  krulan  ( 

macheîi   /cf.  ahd.  klacjan,   nhd.   kl  ecken  biegen,  krümmen,  cnrvare  etc.,  od. 

etc.  unter  klakkcn]  Irrechen,  knicken,  biegen,  knicken,  falten,  runeein,  kräusdn 

krümmen  etc.)  ableitet,   weil  kriikke  soicohl  55  terig,  faltig,  runzlig  u.  kraus  mach 

als  ein  Knick- Ding    (Ding  was  Knicken  parc  etc.)  ansunehmen,  weil  die  us 

od.  winkelförmige  Biegungen  u.  Krümmun-  breitung  u.  das  jedenfalls  hohe  A 

gen  hat)    od.   auch   als  ein  geknicktes,  auf  ein  solches  Verb,  eurückweisen 

gebogenes,  gekrümmtes  Etwas  (Krumm-  eu  dem  Stamm  kril,  krel,  kml  gel 

stock,  Hakenstock ,  Krummstab ,  Hirtenstab  60  Wörter  sich  sonst    kaum    erkläre 


KrOEL  383  KRTTA 

man  num  die  Wörter  vom  Stamm       horûthalen,  dat  dat  für  mer  lücht  krigt  un 
Spc^f  S^oly  gral  als  wohl  zu  der        bäter  branaen  kann.  — 
gar  ett.  gdiörend,  sowie  auch  Kt  ist  dasselbe  Wort  wie  nid.  krol  ß'lei- 

Srira  ton  der  V  ^ri,   so  würde        nes,  elendes  Häuschen,   Hütte,   Spelunke: 
len  eine  V  gar   (sonare,    cre-    5  kleines  Gelass,  kleines  Zimmer  etc,  wovon 
»   he,   ein  lliema  grara,    grala,        k rollig,    mit   kleinen   engen    Gelassen   [od. 

(sonus,  crcpituB),  gekürzt  kral,  kleinen  Räumlichkeiten,  kleinen  Zimmern 
seiHf  toovon  krillan  in  der  Bedtg.  etc.]  versehen,  —  cen  krollig  huis  od.  huisje), 
piture  od.  crepitus ,  Krach  ti.  was  sonst  auch  mit  krot  (enge  elende  Woh- 
tk^Biegung^  Krümmung) machen,  10  nung,  Loch,  Spelunke,  Hur enhaus)  als  syn. 

kmcien  etc.  abzuleiten  wäre  u.        erklärt  wird.    Sodann  ist  es  auch  wöM  das- 

auch  2  krullc  i»  der  urspr.  selbe  wie  wang.  (Ehren traut  II,  377) 
ifty  Bitze,  Biss,  Loch,  Oeffnung,  krûl  (Behälter  von  Lehm,  worin  Feuer  ge- 
Me,  Spelunke  etc.  sich  begrifflich  legt  wird),  wozu  der  Form  wegen  nd.  kniul 
'äsH.  ir»  (s.  Grimm,   Wb.   V,  2352,   unter  kroll  3) 

[Tülle.  u.  mnld.  (KU.)  kruyllcn  statt  krollen  ver- 

L  Haken  od.  Harke,  Kratzer  etc.,        glichen  werden  mag. 

iscke  aus  dem  Aschenloch   (cf.  Die  eigentfivhe  Bedtg.  ist:  Spelunke  od. 

ezogen  u.  Tierausgekratzt  wird;  Höhle,  Loch  (cf.  gat)  od.  Spalt  etc.;  s. 
«  kmlb&k  &fen  her.  —  cf,  auch  20  Weiteres  unter  krul  am  Schlüsse. 

kriille,  krUII-hân,  männl.  Glied,  penis.  — 
,   lockiges,   krauses   Haar,   hz.        Wohl  zu   krillen    (sich  um-,   od,   auf-  u. 
•  Botehes  Haar  hat,  Krauskopf;        zurückbiegen,   rücküber  legen  etc.),   od.  zu 
kralhftr.  krul  in  der  Bedtg.:  üppig,  geil  etc. 

l,  lockig  od.  kraus  gehaaret,  25  kmlleke,  krulfke,  Krollchen,  Bingelchen, 
kraushaarig,  krausköpfig;  —  hi^  Löckchen,  kleiner  krummer  Zug  od.  Sehn ör- 
fan  &rd  an  fan  sin.  kel  etc.;   —    krnllkes   in   't   bar.   —    Nd. 

.  krulleke.  (Schambach)  krülke,  krulke. 

^  krall,  kral,  ein  gekrümmtes  u.  krallen,  krollen,  ringeln,  kräuseln  etc.,  cf. 

}d.  krummes  u.  krauses  Etwas,  80  krillen;  —  dat  krulld  sük  tosamcn;  —  ho 
\clec,  krummer  od.  krauser  Zug  krulld  sin  liâr.  —  Nd.,  mnd.  knillen  ;  nid. 
*hreibfeder,  Schni^rkel  etc.;  —  mnld.,  mfläm.  krollen;  mhd.  krüllen;  aengl. 
.  krillen)  in  de  stërt;  —  krullen  crullon ;  engl,  curl  (s.  unter  1  krulle) ;  schott. 
—  hd  bald  *n  krul  under  sin  näm  (J amies on)  crulgc  (to  contract,  to  draw 
nftm  henim ;  —  bôkstafen  (od.  35  together),  wovon  wohl  crulgc  (a  confused 
krallen ;  —  du  mâkst  fSls  to  fî)l  coalition  or  conjunction,  cf.  isl.  krull  unter 
.  knillers)  an  de  bokstafcn :  —  1  krulle  u.  das  folgende) ;  isl.  kruUa  (con- 
lärt  (März,  Märzmonat)  heu  ^n  fundere ;  calamistrare,  crispare) ;  norw.  krulla 
itârt.  —  Nid.  krul  (geringelter  (krollen,  kräuseln;  sich  krümmen,  biegen, 
ioeke,  Bingel,  Schnecke,  Schnör-  40  ringeln  etc. ;  sich  zusammenhâufen  etc.,  s. 
\  auch:  Urille,  lAiune);  mnld.  unter  1  krullc);  schioed.  krulla;  dän.  kröllc. 
(criipuB  capillus,  orobvlus);  nd.,  kraller;   i.  q.  1  krulle;  -^  kruUers  in 't 

;  tnhd,  krolle, kralle,  krol;  nhd.  bär;  —  krullers  up  't  papir  (od.  up  't  is) 
,  kröIl ;  hess.  (Vilma  r)  krullc ;        balcn. 

11  (confusio,  d.h.  wohl:  krauser,  45  krullerî^,  krallerg,  voll  von  Krollen  od, 
and,   8,   weiter  unier  krullen);        Locken,  Kräuseln;  —  krullerg  bar. 

(Bingel,  Locke;  Kreis,    Ver-  krullern;  /.  q.  krullen. 

kleiner  Haufe  etc.,  cf.  kring)  u.  krul-lilje  (Kroll- Lilie),   Türkenhund  (Li- 

wunaenem  r)    korle,   wie  engl.        lium  martagou).     So  genannt,  weil  die  Blu- 
Î.  (aialect.)  kmller;  dän.  krolle  60  menhUitter  sich  aufrollen  od.  ringeln. 
llen.  kram   (krummer,   krumste),   krumm,   ge- 

krall,  krul,  Heerd-  u.  Aschen-  bogen,  gebückt,  schief;  —  ho  word  old  un 
ertiefung,  Grube,  Jjoch  etc.  ror  krum;  —  ho  löpd  so  krum;  —  ho  bed  'n 
I-  od.  Braukessel,  od.  auch  unter  krummen  rüggc;  —  he  bed  m!  dat  krum 
1$  das  Aschenloch,  od.  die  Grube,  55  namen ;  —  h('^  f6t  dat  krum  up.  —  Nd., 
isdie  faßt  u.  sich  sammelt;  —  mnd.  krum;  nid.  krom;  afries.,  as.  krumb; 
de  krnl,  un  sroit  törf  under  de  ags.,  aengl.  crumh;  engl.  (Lucas)  crump; 
1  101188  gôn  törf  in  de  krul  liggen  c^d.  crumh,  krumh,  chrumb,  (Tump,  chnimp ; 
umd  dar  to  ligt  in  de  brand ;  —  mhd.  krump,  krumm,  krum.  —  Wenn  auch 
aske  mit  de  krulbAk  ût  de  krul  60  begrifflich ,    so  lässt  es  sich  formell  doch 


KRUM-HOK  384  ItRÚI^ 

nicht  direct  von  krimpen  ableiten^   obschon  tftte),  VoOtsname  des  Zunge  od,  U 

es  nrspr.  damit  ebenso  zwuimmenMngt,  wie  genannten  PlaUfis^es  (solea  ndgirii 

ati.  klömbra  (Fink,   III,  51)  etc.;    ahd.  benannt,to€äder8dbeeinkrmnme9Ü.ia 

(hlamphcron ;  mhd.  klombern  otc.   mit  detn  Maul  hat. 

mit  krimpon,   ndtd.  krimpfon   ursitr,    ident.  6      krRÚkélj  Knick,  Einbiegung,  FaUe,Bi 

mhd.  klimpfon  (zusammenziehen ,  krümmen).  Krauge  etc.;   —   du  must  m!  gvn  kra 

kruni-hôk,  s.  krummc-hnk.  in  't  papir  (od.  kléd  etr..)  iiiaken;  —  si 

k  nun  ine,  Krumme,  krummes  Etwas,  das  sigt   sitt  ful   krnnkels  un  krflsen.  * 

krumme  od.  gel^ogene  Ende  od.  Stück,   bs.  krimkel;   nJd,  kronkd  (FaÜe,  Bunzd 

drr  krumme  Theii  von  Etmis;^ —  dn  miist  10  mnid ,   mfläm.  kronckel  (crispiu,  intoi 

(lat  knimmo  dV   tfiskeii   we^nidon  od.   d'r  mnd.  kninke  (Falte,   Rumd,  Kfnwu 

ofsnidoii.  Es  ist  entweder  Abund  wm  krinkel,  o^ 

kramme-hOk,  kram-bôk,  kram-honk,  od.  einem  zu  krinken,  krank,  kmnk,  kn 

krumme-hörn,  krum-hörn,  Name  des  frä-  als  dem  Stammverb,  pon  ktinkela  gekört 

heren  (w  rectsielcr  Amtes  (mit  dem  Amts-  16  Stamtn  kriink  mit  el  weiiergébildd,    \ 

Sit::  zu   Pews u m ,  alt  Paweshom)  od.  die  auch  unter  krAken  das  nd.  krukel,  k 

nordwestliche Ei'kc von  Ostfriesland.    Seinen  ah  Beweis  dafür,   dass  die  Stämme 

Namen  krum)iôk  od.  krumliorn  fd.  h.  krumme  krak,  krnk  tf.  krink,   krank,  knuk  % 

Ecke)  hat  es  daher,  weil  die  Küste  desselben,  gleieh  sind  u.  wohl  urspr.  sâmmÜiA  & 

bs.  der  diesen  fruchtbaren  u.  sehr  Dörfer-  20  stamme  wie  klak  u.  klank,  klik  «.  klU 

reichen  Landstrich   umgebende  Deich  sefir  (cf.  krak,  krank  etc.  etc.)  waren,  zu  i 

viele   Krümmungen   hat  u.   weil  auch  die  unter  Andern   auch    engl.   cmiÂ,  cti 

dasselbe  früher  durchschneidenden  Wege  mit  (wie  ein  Kranich  schreien),  nhd.  km 

Ausnahme    des    Kon r ebbe rsweges     (König  (stöhnen,   ächzen  etc.),   krochen,  krü 

Hndh(tds-Weges)  ungemein  riete  Krummun-  25  etc.  (cf.  Grimm,  Wb^  gehören. 

gen  hatten.  —  Spriehw.:  n6  an  jawal, seggen  kmokelei,    kmikell,     kn^ienj 

(lo  knimbcKiksters  all'.  knittern,    mehffaeh    knicken    u.  hit 

krummen,  krumm  machen,  krümmen;  —  knitterig,  kraus,  faltig  u.  runzUg  m 

(lat   krumd   sük;   -  -    ho  schal  di  gOn  hur  etc.;  —  ho  kronkcld  dat  papir;  —  dil 

knimmon.  BO  is  gans  tokrnnkeld  un  krAs,  sodat  ik  * 

krnmp,  krampen,  s.  krimpen.  nrt  mOr  dragen  kan;   —  he  kmmktli 

krampel;  i.q.  kninkol,  rimpel,  schmmpel.  gAd  man  all*  tosamen.  —  Sfrichw.:)a 

—  Zu  knimp,  bz.  krimpon.  mi  de  krage  not!  ik  bQn  fan  Jever.  - 
\iT\vxi^^\\\^  sich  mehrfach  zusammenziehen,  krnnkeln;   nid.  \irovkc\ea  (knittern,  l 

schrumpf  ein ;  -  dat  knimpold;  is  fer-  S6  sich  falten,  voll  Falten  werden;  sich  M 
krumpold.  u.  biegen,  schlängeln  etc.) ;  mnlä,  kroiu 

krum-stört  (Krummschwanz),    eine   alte        (crispare,  intorqaerc.  sinnare,  flectere) 
Silbermünzc  im  Werthe  des  sechsten  Tfteiles  kmikkeligy  kraiklî|;,  krukelg,  im 

eines  leichten  ostfries,  Guldens   (also  unge-        voller  Knicke,  Brüche  h.  Falten  etc., 
fähr  /Ä«/a  Pfennige).    Auf  dem  Avers  (0.  40  faltig,  runzlig  etc.;  —  't  is  all' kmnk 
L.  K.y  3fi)  befand  sich  ein  aufrechtsteléender        krûs  worden. 

Löwe  mit  einem  krummen ,   stark  zurück-  krnnkel-pad,  krmnkel-W6^,  ein  in 

gebogenen  Sehwanze,  dem  Abdena' sehen  vielfach  gewundener  M.  verscklungei 
Wappen.  Es  gab  übrigens  auch  in  Olden-  krauser  Pfad  od.  Weg,  bz.  ein  Pf 
bürg  (Seh.  u.  L.)  u.  in  Holland  früher  45  Weq,  der  viele  Biegungen  od.KrAm» 
solche  kleine  Silbermünzen,  die  krumstort  u.  Knicke  hat ;  daher  auch  =  Wirrwi 
od.  kromstcort  hicssen.  weg  etc.; —  de  kronkelpaden  fan 't mii 

kram-stok,  der  krumme  Stock,  woran  die       lüfeii.  ->  Nid.  kronkelpad,  kronkelwi 
geschlachteten  Sehweine  etc.  mit  den  Hinter-  l^r&p,  Croup,  häutige  Bräune,  Ke 

fassen  an  der  Leiter  hängen.  —  Spriehw.:  50  u.  Luftröhren -Entzündung.  Durch 
hA  is  so  lik  as  'n  krnmstok.  angewandte  Brechpulver  wird  in  da 

krumte,    die   Krümme   od.   Krümmung,        die  Gefahr  dieser  tückischen  Krankl 
lUegung  etc.;  —  'n  kriunto  in  de  weg  etc.;        seitigt.  —  Ob  dieses  Wort  nithl  urs 

—  in  de  krumto  fan  de  dik.  —  Nid.  kromte.  dem  and.,  hz.  anld.  Mammt  u.  mit  < 
Aus  krummete,  kronimote  =  aM.  (crnmbida,  55  krApen  in  derBedtg.:  sidt  gusammei 
rrnmpida),  mhd.  (krumbodo),  von  knimbid  u.  verengen,  gusammensdtnüren  e 
=  krnumiot ,  krnmmt  (ge-krümmt)  •+•  a  sammenhängt,  sodass  krûp,  nid.  kro 
■^  Etwas  was  gekrümmt  u.  gebogen  od.  urspr.  eine  Zusammengiehun 
krumm  ist.  Zusammenschnürung  u.  Verengung  de 

kram-tûte  (Krumm-  od.  Schief-Mauly  cf.  60  od.   des   Halses  bezeichnete,   die   dt 


EBOP<-ASEB-SII>  385  EKUPEE  KRÜPJE 

herbeifûhri?  —  krûp  könnte  mar)  krufen  (kraufen,  kroffen,  kröffen)  u, 
k  das  kriechende  u.  achlei-  krupen;  oberd.  kriefen.  —  Wenn  die  für 
was  sein  u.  der  Name  datier  krûpen  anzusäsende  y  krup  die  Bedtg, : 
ni  es  eine  so  sMeichende  u,  sich  zusammenziehen  u.  krümmen  etc,  hixt, 
tmende    heimtückische  Krank-    5  was  durch  scTiott.  (Jamieson)  to  creep  in 

(to  Bhrink),  kruppen  in  (ahrivelled)  sawoM, 
-iM  (Kriech -Ober -Seite,  od.  als  auch  durch  unser  bekrûpen  (he-engen 
rite)yVerstecke-Spiel  der  Kinder;  etc.)  auch  wahrscheinlich  gemacht  wird,  so 
ens  1  Ifct'  uns  kr&pafersid  spÔIen.  würde  auch  unser  kroppen  in  bekroppen  (s, 
,  Kriech- Erbse,  Zwerg- Erbse,  m.  10  d.)  wohl  von  derselben  y  krup  abgeleitet  werden 
Kriech-Bohne  od.  Zwerg-  Viets-  müssest,  die  ja  auch  doch  für  kröpel,  sowie  für 
genannt  wegen  ihres  niedrigen  den  mit  krimpen  syn.  an.,  isl.  kroppna  (ri- 
Wuchses,  bz.  weil  die  Stengel  gescere^stupcscere,  c/.  Jafn t es onun^er  creep 
d  über  dem  Boden  atésbreüen.  =t5Z.  kroppna)  u./ür  isl.  kropning(genaflectio 
K,  krûpke  etc.  15  etc.)  angesetzt  werden  muss,  falls  nicM  ish 

le-tâH  (Kriech-durch-den-Zaun  kroppna  u.  kropning  mit  an,  kroppin  geradezu 
rien)j  Geissfuss  (aegopodium),  mit  kijúpa  (kryp,  kraup,  krupum,  kropinn) 
e.  genannt.  zusammenhängt,  was  nach  BiörnHalder- 

rftpe  od.  kr&p,    kmpst,   krupd        sonja  vom   Beugen  der  Knie  gebraucht 
. ;  —  krôp,  krôpst  etc. ;  —  kra-  20  wird,  ebenso  wie  auch  afries.  kriopa  die  Be- 
tt (repere,  serpere),  Zusammen-        dtg. :  knien,  niederknien  od.  knien  u.  sich 
yümmungen  u.  Biegungen  ma-        beugen  (vor  Jemandem  od.  Etwas)  hat, 
in  Krümmungen  u.  Windungeti  J)avon  wohl   (Diez  II,   258):    franz. 

0  OMch  langsam,  leise  u.  unver-  crapaud  ;j)r(n7.  crapaut,  grapaut;  co^.  gripaa; 
"to  gehen  u.  kommen,  schleichen  25  lim.  gropal  (Kröte),  wie  engl,  creeper  (ün- 
t  Mensch  u.  Thier)  nicht  auf-  gezi^er  od.  kriechendes  Gewürm)  von  creep 
n  in  gebückter  Stellung  od.  auf  u.  wie  nd.,  mnd.  krup,  krôp  (Vieh)  von 
qend  über  den  Boden  hingehen  krûpen,  wo  krup  im  Gegensatz  einerseits  zu 
fieh  ein-  u.  zusammenziehen  u.  den  aufrecht  gehenden  Menschen  u.  andrer- 
ih  klein  machen  u.  ducken,  sich  30  seits  zu  den  Vögeln  (cf.  Alles  was  da  kreucht 
niedrigen  etc. ;  —  up  de  grund  u.  fleugt)  steht  u.  eben  nur  das  gebückt  u, 
!  de  mflr,  de  bôm  up)  krûpen ;        geduckt,  bz.   auf  allen  Vieren  gehende  Ge- 

(od.  de  wurm  etc.)   krapt;  —        thier,  od,  überhaupt  das  Gebückte  u.  vorn 
,  ftfen  krûpen  (langsam  u.  mit        übergebengt  Gehende  bezeichnet. 

ete) ;  —  dat  water  krupt  d'r  35      Wegen  der  Abstammung  s.  Weiteres  unter 
hed  hör  bekrapen  (beschlichen       1  kröpel. 

ûpen);  —  hé  lo'upt  dör  de  häge  krûper.   Kriecher;    a)   ein   Wesen,  was 

wrcA  die  Hecke,  d.  h.  er  duckt,  kriecht  od.  auf  aUen  Vieren  geht ;  —  he  is 
Ukt  sich  erst  u.  windet  sich  dann  nog  so  'n  lütjen  krûper ;  —  b)  Mensch,  der 
^ecke);  —  he  krôp  för  hum  as  40  vor  Jedem  sich  bückt  u.  im  Staube  kriecht 
wen  de  lue  för  elk  un  ên  krûpen,  u.  eine  niedrige  gemeine  Denkungsart  be- 
ft  nét  £81  nn  den  is  hör  nêt  to  sitzt;  —  he  is  'n  krûper  (od.  'n  regt  krûp-âs) 
Ï  kmpt  elk  un  ên  in  de  nêrs  un  *n  gemênen  kerel.  —  Nd.  kruper;  nid. 
Tedermann  in  den  Arsch,  bz.  er  kruiper ;  engl,  creeper  (Kriecher,  kriechendes 
entwürdigt  sich  vor  Jedermann).  45  Thier;  kriechendes  Gethier ,  Ungeziefer; 
ledensart:  „krup  in  mm  nêrs,        kriechende  Pflanze,  Schlingpflanze  etc.). 

ners*'  in  Bezug  auf  Jemanden,  krûperê,  gekrûpe,  Kriecherei,  Gekrieche. 

eeher,   Schmeichler  u.  Heuchler  kruperke,  kleiner  Kriecher,  kleines  Kind, 

Spriehw. :  büst  du  warm,  krup        was  noch  nicht  gehen  kann.  Besonders  auch 
'büst  du  kold,  krup  in  't  holt.  50  der   Zaunkönig,    weil  er  sich  gewöhnlich 
bst.:  dat  krûpen.  —   mennig  ên        niedrig  an  der  Erde  halt  u.  durch  Hecken 
in  wider  kamen,  as  mit  lôpen  un        u.  Gesträuch  schlüpft  u.  kriecht. 
nen.  —  Compos.:  he-,  fer-,  in-,  krupke,  krûpje,  kruptje,  a)  kleines  krie- 

up-,  ût-krûpen.  —  Nd.,  mnd.  chendes  Wesen,  Kleines  Wesen,  Zwerg;  — 
.,  mnld.  kruipen;  afries.  kriapa;  55  't  is  nog  so  'n  krupke  fan  'n  kind;  —  't  is 
pix)  krippen;  nfries.  krepen;  un  't  blift  all'  sin  läfen  so  'n  krupke;  he 
;  8<Ul.  kriope  ;  helg.  krêpe;  as.  wordhôlniksgroter;  —  b)  das  ZwerghuJm.  — 
r.  creôpan ;  aengl.  creopen ;  engl.  Es  ist  Dimin.  von  einem  ungebräuchlicheren 
krjúpa;  norw.  krjupa;  schwed.  krûpe,  krup  (kriechendes  Etwas)  =  norw, 
krybe;  md.  krûfen;  îiess,  (ViU  60  krjup,  kryp  (Kriecher), 

nüouU  KooliBAii.    WÖrterbaoh.    II.  25 


ERUESS  SS6  KRÜEBEL 

krûs,  8.  krûss.  kriUe,  Krause,  FäUe,  Bmud,  Fm 

krûs  (8innl.  u,  hildl),  kraus,  vielfach  ge-  —  de  krOien  fan  't  aferhemd  liiBt 

kniclt  u.  gefurcht  od.  gekrümmt  etc.,  kniUe-  un  egal  m&kd ;   —   krüseo  in  't  k 

rig,  faltig,  gefältelt,  runzlig,  wollig,   lockig  in  't  gesigt,  lör  dp  kop  etc. 

etc.;  —  du  miist  mi  dat  gôd  not  krûsmaken;  6      krfise-,  krfts-bêje,   (rauhe)  Stu. 

—  dat  watcr  steid  ro  krûs ;  —  hô  dragt 'n  (7ra8M2&tfere(uvacri8pa,gro8Siilaria). 

krûs   (gekräuseltes,  hübsch  gefaltetes)  afer-  mnld.  kroes-,  kraysbâie,  kroeselbezi 

hemd ;  —  )iô  hcd  krûs  hilr  od.  'n  krûsen  kop  bezie,  kroesba^ye  j  dan.,  schwed.  kr 

(sinnl  14.  hildl);  —    de  kôl  is  so  krûs;  —  krfisêbëjeii-brêi,  Stachelheerenbn 

hii  trekd  'n  kriisen  nöse ;  —  he  môk  'n  krûs  10  nur  kleine  unreife  Beeren  tcrwanii 

gesigt ;  —  ho  makd  H  alto  kriis  (kraus,  bunt,  1.  kräsel,   Kräusel,  kleine  FatU 

toll  etc.);  —  de  sake  is  mi  to  krûs,  dar  kan  Nd.    krQsel;    schweif,    cbrosdi, 

ik  iiu  not  dörtiuden ;  —  he   mâkd  mî  gans  vorarlb.  krüsele.  —  Zu  krûs,  hi.  k 

krús  iin  wihi,  —  bê  is  fan  dage  so  krûs  in  2.  krftsely  leichter  Bausch  etc.;  - 

de  kop,  dat  man  hei  niks  mit  bum  anfangen  15  'n  lûtjen  krflsel  in  de  kop ;  —  he 

kau ;  —  de  rogge  steid  so  krCls  (voll,  reich,  'n  krQsel  andranken.  ^  Es  hat  walk 

üj)pig)  as  't  man  kan;  —  he  word  so  krûs  lieh  die  Bedtg,:  Taumel  od.Zusl 

(üppig f  mäcJUig  u.  reich),  dat  he  dôn  kan,  man  taumelt,    od.  taumelnd  u, 

wat   he  wil ;  —  dat  steid   d'r  in  hûs   regt  hin-  u.  herschwankt  u.  wobei  sich . 

krûs  (üppig  u.  reich  etc.)  to ;  —   S^mchw. :  20  Einem  im  Kreise  dreht  od.  wo  ms 

d'r  is   gôn  Junker   so   krûs   (üppig,  reich,  lig  im  Kopfe  ist,  u.  ist  es  dewauuek 

übermüthig,  stolz),  of  be  bed  6k  nog  wol  'n  los  dasselbe  Wort  wie  nhd.  (Grin 

h'is;  —  he  sügt  so  krûs  ût,  as  de  schflppen-  V,  2096)  Kräusel  od,  kreoiel, 

))(ir   (der   beste  Bauer  im  Kartenspiel)  ;  —  (turbo,  trochus,  Kreisel;  Drditam, 

kriis  här!  krfis  sin!  —  krüse  bar  un  krûse  25  etcj;   ostpreuss.   krflsel,   kriesel  (1 

sin,   diir   sitt   de  düfel   drémäl   in.  —  Nd.,  nd.   (Br.   Wb)   krflsel   (Kreisd,  j 

mnd.  krCis ;  7ild.,  mnld.,  mfiäm.  kroes,  kruys.  ein  kleines  drdliges,  sich  viä  hin- 

kraus;  wfries.  kroes ;  wang.  krûs;  mhd.  krûs;  bewegendes,  od.  sich  r<ueh  tummdni 

acngl.  (Stratmann)  ciûs,  crous;  schwed.,  cT^en,   cf.  Schütze  II,  361);  md 

dän.  krus.  80  (wahrscheinL  Knicker  od,  SchMSUTtl 

Ob  dieses  Wort  nicht  von  einem  verlornen  Kugel,  cf.  dieserhalb  unter  Kräiudf 

Verb. :  goth.   kriusan  ;    ags.   crcôsan ;   ahd.  u,  dasu  unter  kflselwind  das  mM 

chriosan  etc.  abstammt,  was  urspr.  die  Bedtg. :  krausei  (gemma)  etc.  —   Wenn  ms 

crei)are,  crepitare,  sonare  etc.  hatte  u.  dann  (s.  unter  kflselwind)   t»  der  BeA 

hieraus  wieder  die  Bedtg. :  bersten,  brechen,  35  toupie,  bs.  Haarkräusel  od,  gekräm 

knicken,  krümmen,   biegen,  falten,  runzeln,  drehter  Zopf  od,  Schopf  vergleidU 

furchen  etc.  (cf.  krûsc  etc.)  entwickelte? —  dieses  Wort  auch  die  Bedtg.  Krm 

Ein  altes  kriusan  ist  jedenfalls  auch  für  den  h<U,so  ist  es  höchst  wahrscheinlickje 

Stamm  kriust  von  goth.  kriustan  (knirschen  dieses  krflsel  wie  1  krflsel  j^Mkrusi 

etc.)  anzusetzen  u.  ist  die  y  krus  dann  die-  40  gehört  u.    sunächst    entweder  dit 

selbe,  welche  für  kros  u.  krosen  (knirschen  krauses  wirres  Etwas  (Krauset,  W 

etc.,    8.    unter   kros)   anzusetzen   ist.     krus  geringeltes  Etwas,  geringelte  Haar 

selbst  ist  aber  wohl  nur  wieder  eine  Ablaut-  Bingel  (cf,  krus  =  lockig  od.  gd 

fort»    von   kris    u.   kras,    wovon   (cf.  kras,  ringelt)  gehabt  hat  u.  dass  sieh  hü 

kratscn,   kresen    etc.)   sowohl  nhd.    krasen  ^6  Bedtg. :  wirrelndes  od,  wirbelndes  l 

(kratzen,   krempeln,  kämmen,   cf    Grimm,  rundliches  u.  rundlich  gedrdUes  i 

Wh.),  kräscheln  (knistern,  rascheln),  kräsen  Etwas,  was  durch  Drehen  entsteht  i 

(schreien  etc.)  etc.  abgeleitet  werden  müssen.  wird,  (u,  so  auch  Wirbel,   Kreist 

Vergl.   die  folgenden  Weiterbildungen  von  Kugel,  Knicker  etc,  od.  Schwindel 

krus,  wonach  das  Wort  auch  noch  weiter  ver-  50  etc.)  weiter  entwickelte. 

breitet  gewesen  sein  muss,  als  oben  das  ein-  3.  krûsel,   eine  von  geringen  L 

fache  kriis  schriftlich  belegt  nachgewiesen  ist.  brauchte  kleine  Lampe  von  Eisenl 

krûs-aferhemd,  Ueberhemd  od.   Vorhemd  einer  kleinen,  aufwärtsgerichieten  T 

mit  einer  schön  gefältelten  Krause,  die  vorne  der  in  der  Lampe  liegende  Docht  at 

aus  der  zum   Theil  offen  stehenden   Weste  55  Diese  kleinen  Ijampen  hingen  entt 

stark  gebauscht  vorstand  u.   nur  von  vor-  einer  Kette  am  Boden,  od,  sie  wu 

nehmen   Leuten   u.   bei  festlichen    Gelegen-  den    sog,    scbörsteinsbossem   gesei 

heilen  getragen  wurde.  Docht  war  entweder  der  gewöhnlii 

krüse,    Krause,   krauses   od.  gekraustes,  wollene  od,  früher  auch  ein  Binse 

gefaltetes  Etwas.  60  das  gewöhnliche  Brennmaterial  Th 


KRUSELN  387  ERÜWEL-EBÜM 

ehgêwâhnüeh  irân-krftsel  heissen.  fan  de  rüege ;  —  elk  mut  sîn  krûts  dragen ; 
Isél,  krösel,  kreusel ;  mnd.  krusel,  —  hô  hed  f51  krûss  an  elend  in  hûs ;  — 
lade  (Lampe,  LichUiegél);  nid.,  krûts  (adv.)  an  kwêr.  —  Sprichto.:  de  't 
sei,  krosel  (lychnuchus  od.  lampas  krûss  hed,  sägend  sük  sülfen  toêrst ;  —  elk 
VaiM.  (cf.  Br.  Wh,  II,  888)  5  hed  sin  krûts,  man  de  müller  hed  dat  grôtste 
van,  criBuelo ;  bask,  criselaa,  cru-  (die  gekreuzten  Flügel  der  Windmühle) ;  — 
la,  crusla  (Lampe),  —  Wohl  mU  elk  hûsken  hed  sin  krûsken.  —  Nd.  kruts ; 
[  (Sehmehsiiegel) ;  bask.  crisuela  mnd.  kruze,  kruce,  kruse ;  nid.  kruis ;  mnld, 
rfäsa  einer  iampe);  miUelrhein.  kruys;  afries.  crioce,  kriose,  krûs;  tofries. 
ta);  md.  krüsel;  oberd.  krausei  10  krjues;  nfries.  krütz,  krötz,  kross,  korss; 
egk,    Topp    dasselbe   wie    nM.        wang.   krüs;   helg.   kruts;   satl.   krjas;   as. 

Wh.)  Kr  au  sei.  Krau  sei,  kruci;  aengl.  cros,  cruche;  engl,  cross, 
'.,  «tfAirâ^.  krossel,  krusel  ("Joanne,  crouch;  an.,  ts^.  kross;  noru?.  kross,  kors: 
l^lTanne^  ;  «cAtff^^.  krusle,  krusel  schwed.,  dän.  kors;  ahd.  crûci,  crûzi,  kruci, 
f);  appenz.  chrosla,  krusla  (irde-  15  krûzi,  clirûci,  chrûce,  chrûze,  chriuce,  chriuze ; 
),  dem  urspr.  Dimin.  von  mhd.  amhd.  crûce,  krûce,  kriuce;  mhd.  kriaze; 
l  kTttiy,sodass  es  urspr.  Oberhaupt  kriutzc,  kriuz  etc.  aus  lat.  crux,  crucis,  was 
iines  Oefâss  od.  Thongeschirr  be-  Fick  (1,813)  mit  kslav.  krozë  (quer  durch) 
.  wobei  dann  span.  criBol \  aspan.  u.  nhd.  schräge  etc.  zu  einer  y  skark 
MJb.  criselaa,  craselua  etc.  atts  dem  20  (verschränken,  schräg  gehen)  stellt,  worüber 
ïnt  sind  u.  auf  ein  ahd.  chrûselin,  Weiteres  unter  schräg,  schräge  etc. 
in,  nd.,  and.  krûsele  zurückgehen,  krûssel  -  brade ,  krûselbrâ^,  Braten  aus 

ier  in  den  Zeiten  der  Völker'  dem  sog.  Kreuz  (dem  oberen  Rückentheü) 
nach  Spanien  etc.  kam,  od.  durch  des  Rindes.  —  Nd.,  mnd.  krüsel-,  kruselbrade, 
iortige  Küste  besuchenden  Schiffe  25  krusebrade.  —  Zu  krûss  u.  nicht  zu  8  krüsel, 
lU  wurde.  wie  im  Br.  Wb.  angegeben  ist.     Wegen  der 

krausein,  kraus,  faltig,  knitterig        Form  vergl.  mnd.  kruse  (Kreuz)  unter  krûss, 
i,  unordentlich  zusammen  nehmen        sowie  das  folgende : 

krûselst  dat  gôd  je  so,  dat  't  krûssel-wark,  krûsswark,  ein  ins  Kreuz 

\r  na  likt  80  od.  in  Kreuzesform  gearbeitetes  u.  verlau' 

iflUte,  Krause -Münze,   Krause-       fendes   od.   kreuzförmig  zusammengestelltes 

Werk,  wie  z.  B.  a)  ein  Gebäude  in  Kreuzes- 
.  krausen,  kraus,  faltig  u.  knitte-  form  od.  mit  gekreuztem  Dach;  —  b)  das 
i;  —  dat  gôd  is  all'  tokrûsd.  —  obere  HolzgesteU  einer  Windmühle,  welches 
krusen ;  hld.,  mnld.  kroesen,  kruy-  35  kreuzförmig  zusammengestellt  u.  in  der  Kreuz 
•2.  krüsa  etc.  u.  Quere  durch  Streben  mit  einander  ver- 

tu Krausen  od.   Falten   machen        bunden  ist,  weil  innerhaib  desselben  sich  das 

—  'n  kléd  od.  mütse  (Haube)  etc.        ganze  Triebwerk  befindet ;  —  wen  't  krûssel- 

wark  man  erst  stcid,  den  hebben  wi  't  bold 

«.  krûsske.  40  wunncn;   —    c)  die  durch  das  sog.  Kreuz 

j  krÛslilg ,   Karausche.  —  Nd.        des  Rückgrates  bedingte  Rückenbildung  eines 

mnd.  karuäe,  kamsse;  dän.  ka-        Thieres;  —  dat  der  hed  'n  gôd  krûssel-  od. 

ê.  weitere  Formen   in   Orimm        krûss-wark. 

tr  Karausche,  die  sämmtlich  krûsske,   krûske  (Dimin.,  s.  krûss),  ein 

oracinns  (griech.   korakinos)  zu-  45  kleines  Weissbrod  in  Kreuzesform. 

krûss-wark,  s.  krûsselwark. 
ip,   Krauskopf;  —   a)    Mensch,  krûss-wurtel,    Kreuzkraut,   Kreuzwurzd 

Kopf  mit  krausem   Haar  hat;        (Sonecio  vulgaris). 
\êeh,  der  einen   krausen,  wunder-  krûtsen,  kreuzen;  —  a)  das  Zeichen  des 

cht   erregten  Sinn   Tiat  u.   leicht  50  Kreuzes  machen ;  —  he  krûtst  (od.  bekrfitst) 

sük;   —    b)    sich  kreuzweise  schneiden  od. 

rfia,krfit8(2>tm»n. krÜ6ske,krûske,        vorbeigehen  u.  begegnen;  —  de  wägen  krût- 

^reus,  in  aÜen  Bedtgn.  (sinnl  u.        sen  sük  hîr ;  —   wi  hebben  uns  krûtst ;  — 

Ml  Hochdeutschen;  —  unse  16fe        c)   hin-   u.   herfahren;   —   dat  schip   mut 

för  uns  an  't  kruts  stürfen  *  —  55  krûtscn. 

d.  de  mOlen  etc.)  steid  in  't  kruts ;  kruts- ,    krûss- ,    krûs  -  strate ,    Kreiui- 

I   (Brett  in  Kreuzesform)   fan  de        Strasse  od.   die  Stelle,    wo  zwei   Strassen 

—  he  dragt  'n  kruts  up  de  borst;        sich  kreuzen. 

cd  (od.  trekd)  'n  kruts  (Zeichen  kvüwel'krvim,  stark  gekrümmt,  sehr  krumm 

9$);  —  ik  hebb'  't  so  in  't  krûss  60  etc.    —    Afries.   krawelkrumbi  kraolkrum 

25* 


KSJÜ  S88 


ß-rumm  wie  ein  Haken),  cf.  afries.  krawel  botenen  Dingen  hefasÊê  od,  der^ß^C 
etc.  unier  1  kralle.  bOreibt  «.  vermäiät;  daher  aHdi:i 

ksju ;  t.  q.  Bjû.  Wucherer,  HMer,  BeMger,  Kn^ 

kiibbe,  kUb,  eine  aus  Weiden  geflochtene  kaehelenke,  kieklenke,  (Dm 

Fischreuse.  —   Nid.   kub  (Fischreuse).   —    6  kucheler),  WeA  od,  Mädchen,  Üi 
Da  sowohl  koben  als  kobcr  in    der  Bedtg,       ihut  wie  ein  kacheler. 
ffFauffvorricJitung  für  Fisclie**  od.  „Beuse**  kachel-harbarge ,  gemeine  Herht 

(cf.  Grimnif  Wh.  unter  Koben  sub  ^^,        Kneipe,  wo  gemeines  Pack  logirt  \ 
u.   Kobcr  sab  2)  vorkömmt,   so  wird  es        hand  gemeine,  betrügerische  u.  sd 
(cf.    auch  kübbiDg)   vofi  Hause  aus  woM  10  Geschichten  betrieben  werden,  die  d 
dasselbe  }Vort  sein  wie  mhd.   kobe   (Stall        scheuen, 
od.  Behälter).  küthtlAk^H, gemeines Haus,«orini 

kübbin^.  kübbeii  (gewöhnlicher  ûtkübbing  Diebe,  Huren  ete,  Aufnahme  finden 
od,  ûtkObbefi  genannt),  ein  abgekleideter  kehren  u.  ihr  Wesen  treiben,  od  n 
Baum  an  der  niedrigen  Seite  einer  Scheune,  15  mand  wohnt,  der  lichtscheue  Gesek 
seitwärts  tH)n  der  Dreschdiele,  worin  sowohl  solchem  Gesindel  macht.  —  Nid, 
das  Kleinvieh  (Kälber,  Schafe,  Gänse  etc.),  koghelhuis,  Hurenhaus  etc. 
als  auch  der   Torf  u.  andere  Sachen  auf-  knchel-krâa,  gemeiner,  betrüg 

bewahrt  werden.    —   N/cf.   kubbing;   mnld.        lichtscheuer,   schmuttiger  Kram^  i 
kubbingh   (Appendix  tugurii);   nd.  kûbbung  20  kram,  Hurenkram. 
(cf.  mnd.  kiibbcn - droppo  bei  Seh.  n.  L.).  knehelB.  a)  faule,  schmutii§e,$ 

Mit  nd.  (Dimin.,  cf  Br.  Wb.,  II,  890)  betrügerische,  heimliche  C^esekiekten 
kiibje  von  kübbc  ^^  mhd.  kobe  (Stall,  Be-  od.  belreü>en,  heimÜch  verkanfen 
hälter,  Koben);  cf.  Grimm,  Wb.,  unter  tauschen  od.  verschleppen  u.  wt^ 
Koben  sub  3°,  u.  Weiteres  unter  kau  25  —  so  mag  uiks  léfer  as  kachdn  oi  i 
u.  2  kuf.  kiichelkrâm  maken;  —  sé  ferknch 

knrhe)  (Fem.  u.  Ncutr.),  gemeine  Person,  mans  gôd;  —  b)  schmutzen,  td 
die  allerhand  Heimlichkeiten  hat  u.  allerlei  mantschen  etc.;  —  sé  kncheld  d'r 
Heimlichkeiten,  Schlechtigkeiten  u.  schmutsi-  herum ;  —  sê  kacheld  't  all'  dôr  's 
ge  Geschichten  treibt,  sich  bei  der  Strasse  30  —  so  kucheld  wat  toregt  etc.  —  Yi 
herumtreibt  u.  ihre  Wirthscfiaft  vemach-  man  unser  klatte  (samiutsiges,  j 
lässigt,  hinter  dem  Bücken  ihres  Mannes  Weib)  vom  Schallstamm  klat,  - 
ihm  seine  Sachen  verschleppt  u.  verkauft  od.  =  kuchel  (s.  oben)  u.  klOngeln  mh 
heimliche  Schulden  macht  u.  das  Geld  mit  klung,  von  klingen  (sonare  etc.),  -^ 
guten  Freundinnen  verprasst  od.  mit  einefu  85  kunkeln  vom  Präter,  kank,  wm  Idi 
heimlicheti  lAcbhaber  verthut,  liederliche  Per-  wie  weiter,  dass  die  Stämme  kikf 
son,  Hure  etc. ;  —  't  is  so  'n  regten  olden  kink,  kinch  —  kuch,  kank  ab  SÄ 
(od.  regt  old)  kuchel  fan  wif,  ^dc  hör  man  ebenso  wie  klat  u.  klak  neben  sonn 
up  alle  kantrn  bcdrügt  un  altid  allerhand  tus,  fragor  etc.  od.  Geräusch,  I 
kuclielêen  mâkd.  —  Nid.  (v.Dal e)  kochel,  40  Bruch  etc.  auch  die  Bedtg.  mioih 
(Weiland)  kogliel  (Hurenwirth,  Person  Schmuts  etc.  entwickeln  konfäen,  i 
die  Huren  hält  od.  eine  Hurenwirthschaft  beim  Vergleich  von  kankehi,  nm 
liatj  od.  überhaupt  ein  heimliches^  gemeines,  kunk  etc.,  sowie  von  kink  in  k 
schlechtes  u.  schmutziges  Gewerbe  treibt).  —  (Keuchhusten)  zu  kachen  (keuiéke^ 
Da  die  Endung  ^el**  überhaupt  nur  ein  45  etc.,  cf.  knchen)  fast  swetfeüos,  é 
Etwas  (gleichviel  ob  Ding,  Sache  od.  Wesen,  auch  von  diesem  Schdllstamm  koch 
Geschöpf,  Person)  bezeichnet,  so  muss  im  cough,  cogh  (s.  unier  kinken),  ai 
St<imm  kuch,  nid.  koch  überhaupt  der  Be-  Vocii  od.  kugh,  kogh  audk  wiedîsr  £ 
griff  des  Heimlichen  u.  Verborgenen  macula  schon  früher  entwickdlha 
etc.,  od.  des  Schmutzigen,  Gemeinen  50  detnnach  kuchel  (s.  oben)  wspr. 
u.  Schlechten  etc.  liegen,  worüber  Wei-  Bedtg.  wie  klatte,  kiftngel,  klunke 
tcres  unter  kücheln,  cf.  auch  kinken,  kunkel  etc.  hatte.  Bestätigt  wird  dies  cw 
etc.  u.  weiter:  das  mit  dem  Stamm  kach,  kugh 

kachele,   heimliche,   lichtscheuende ^    be-       formell  ident.  engt  (Lucas)  cai 
trügerische,   od.  faule,  schmutzige,   schmie-  55  fiafte   Mischung),    was    wspr. 
rigc,   gemeine    Geschichte   od.    Sache   etc.;        Bedtg.:  m&cu\9L,  bz.  Fleek,  Schmvti 
—   mit  so  'n   kuchelô  mag  'k   niks  to  dôn        Koth  etc.   (cf.   klak  Ui  klatte,  kl 
h ebben  etc.  hatte,  wobei  beim  Vergleich  mm 

kacheler,  kachler,  Einer,  der  sich  mit       (Klecks,  Schmuts,  anhaftender  Sc 
gemeinen,  schmutzigen,  anrüchigen  u.  ver-  60  Stoff),  smetatof  (Schmutzstoff,  An 


GHEN  KUECHEN       389  KUEDDE 

etten  (ßeeken,  besudeln  etc,;  Ettmüller]  die  Bedtg,:  raminarc,  consi- 

einer  Seuche  etc.)  auch  wohl  derare  od,  [cf,  H.  Leo]  die  von:  umrgen, 

^he;   mnd,  koge   (coutagium,  brechen   etc.   haben)   u.  an.,   isl.  kykja  u. 

kende  Krankheit),  koge,  koege  koka  (deglutire),  kok  (gula,  fauces  etc.)  wohl 

id,  angesteckt  von  einer  Seuche  5  auch  zu  derselben  Schallvmrsel  kuk  od.  kug 

«neta,  beschmutzt,  angesteckt  (sonare,  tonare,  clamare  etc.,  cf.  Fick  I, 

nkheü)  mit  engl,  couch  (ekel-  49  u.  50)  gehören,  da  ja  auch   die  y  gar 

a^f  einen  Stamm  kug,  kuch,  (schlucken,  schlingen  etc.)  von  gar  (rauschen, 

in  der  Bedtg. :  Schmutz  etc.  tönen)  nicfU  verschieden  ist  u.  die  davon  er- 

sumai  dieses   koge   od.   kog  10  wetterte  y  garg  tiicht  allein  die  y  von  lat. 

If.    V,  1577)    in   den  oberd.  gurges  etc.,  sondern  auch  die  von  an.  klaka 

i Bedtg.:  Aas  (Verb.}iüg^\eu,  etc.  (s.  unter  krak)  ist. 

ïen^  stinken  etc.)  hat  u.  auch  küdde,  Haufe,   Koppel,  Heerde  etc.;  — 

iderBedtg.:  Schelm,  Schuft  'n  küdde  schapcn,  gosea,  patrisen  etc.  — 

15  Nid.,   mnld.,   mnd.   kuddc;   afries.   kedde; 

êsse   sei   übrigens    noch    er-  nfries.    ked;    ahd.    cutti,    chutti;     bayr., 

nicheln   sich  auch  sehr  nahe  Schweiz.  k\xti\  oberd.  u.nhd.  Kutte,  Kitte, 

h,  u.  L.)  kochclen,   gaukeln,  Kette  etc.  —  Sollte  dieses  Wort  in  ahn- 

etrOgerei  treiben,  cf.  coechlcu  licher  Weise  me    engl,    clul)   (geschlossene 

oare),  cocchler  (varcnde  man,  20  Gesellschaft,     Vereinigung   etc.)    mit   club 

rührt  u.  demnach  auch  leicht  (Keide,  Knüttel  od.  Kloben,  dickes  Stück 

Mit  «.   also   ein  Iterativ  von  Iloh  =  urspr. :  gespaltenes  od.  abgespaltenes 

kein  etc.   bereits  angeführten  Etwas   ii.  so  auch:   Stück,    Theil   etc.,    bz. 

önnte.  Abtheilung,  ScJuiar  etc.  [von  cliobau,  kliubau, 

Ithen    (com   kurzen,    harten  2(j  klnhciv.l sp(dten  etc., cf.kVúïenu. \da{i,kWi) 

len),  husten,  hüsteln,  hustend  vielleiciU  mit  mnld.  kodde,  kuddc  od.  kodse, 

stossweise    u.  mit  Athembe-  kudsc  (dava  nodosa,  stipes  nodosus) ;  schott, 

n.  —  Auch subst. :  i\2X\iwc\ie\\  (Jamieson)  cud  (a  strong  staf;   a  club); 

Nd.  kuchen,  kücben,  kücbelu  engl,  cudgol  (Knüppel,  Prügel  etc.)  verwandt 

^:  keuchen,  kurzathmig sein);  30  sein?  —   Nach  der  xoahrscheinlichen  Ver^ 

'kner Husten;  Lungenseuche),  wandtschaft  von  engl,  club  mit  cliobau   (cf. 

gehen  (husten,  hüsteln;  keu-  kluft  u.  kiüfeu)  od.  mit  klifcn  od  klimmen, 

eben    (keuchen),    sowie    kuk-  klampe  u.  klumpe  (s.  unter  klampe,  klimpe, 

\hzen);   wang.   kugje;   aengl.  kliunpe  m.  cf.  auch  klatie  wegen  der  Bedtg. : 

ghe,  coghe  (tussis),  coughen,  35  dickes  Stück,  Klumpen,  Haufe  etc.)  würde 

i);  engl,  cough  (trockner  Hu-  man  nämlich  davon  ausgehen  können,  dass 

\usten).     Wie  kiuken,  kakeln,  die  Bedtg. :  Klumpe,  Haufe,  Knäuel,  Schaar, 

;en,   hikken  u.   mhd.  kichen  Heerde    etc.    entweder    auf   die    Grdbdtg.: 

\en  etc.)  etc.  zu  einem  Schall-  spalten,  trennen,  scheiden  (cf,  schär,   von 

kak ,  so  gehört  kuchen  mit  40  scheren)  etc.,  od. :  kleben ,  zusammenkleben, 

L  buchen  (fMttchen)  zu  einer  sich  zusammenballen  etc.,  od.  überhaupt  auf 

cnk,    die   ebenso   wie  unser  die  von:  fassen,  haften,   Jialten  etc.,    od. 

Idak,  knak,  krak  etc.  aus  der  binden ,  verbinden ,  vereinigen  etc.  zurück- 

fragor,  crepitus  auch  wieder  geJU,  in  welch  ersterem  Fall  man  annehmen 

,  Knick,  Biegung,  Krümmung,  45  müsste,  dass  es  urspr.  ein  germ.  Verb,  kidan, 

iU,  Biss  etc.  erzeugte  tt.  laut-  kad,  kud,  kudun  gegeben  luiUe,  dem  zunächst 

*,  y  von  hokke,   huke,   hok,  (cf.  klatte,  klak,  krak,  knak)  ein  Schallstamm 

g^  tf.   nhd.   hauchen    (s,  kad  (cf.  skr.  gad,  dicere,  loqui,   bz.  urspr. : 

en  Wörtern  u.   unier  higen,  Geräusch  macJien,   einen  Schall  od.  Laut 

lann  aber  unverschoben  auch  50  Iwrbar  machen  u.  von  sich  geben  etc.  u.  mit 

lien  u.  nhd.  kauchen  (hauchen)  gad,  ^and,  tonare  od.  sonare  urspr.  eins)  in 

wem  od.  hocken,  sich  knicken  der  Bedtg. :  sonus,  crepitus,  fragor  etc.   zu 

.  krümmen,  zusammenziehen  Grunde   lag   u.    dann   hieraus  ebenso   wie 

ïen)  ist  u.   auch  in  ausser-  knak,   krak  etc.   die  Bedtg.:   Bruch,   Riss, 

riem  theils  verschoben,  theils  55  Spalte  od.  toie  klak  u.  klat  (cf.  kladde  etc.) 

^artiebt,  wie  dies  in  Grimm  die  von  Fleck  (macula),  Schmutz,  Schmiere 

ie.)  unter  1  ti.  2  kauchen  zu  entwickelte ,    eine   Bedtg.,   die  sowohl    (da 

'^ergleieht  man  nun  aber  weiter  Schmiere  auch  klebt  od.  ein  Klebestoff  ist) 

n  Gesagte,  so  ist  es  klar,  dass  für  nhd.  Kitt  (urspr.  kütt  od.  ahd.  chutta) 

.   oeôcjan  (mag  es  nun  [cf.  60  u.  kitten,  wie  auch  für  nM.  Koth  = 


EÜDDEL-MÜDDEL  390        KÜDEB-WALSK  EDTEBWAU 

unaerm   kwäd    (dies    erfordert  Alka  eine  Lumpen  eie.)  sein.  —  Vergl  diese  1 

germ.  Ordfarm   kuda,   (ü^d,   clmta,   chatta,  in   Orimm,    Wb,,  u.  s,  wegen  in 

gekürzt  kud   u.   dies  =  kwad,   cf.  kw&d)  stehung  des  Begriffs  Lappe  ^   Fetn 

passt,    wegen   deren   ica?»r8cheihlichen  un-  SchmuU  ete.   aus  einem  SehaHstam 

mittelbaren    Verwandtschaft  dieser   Wörter  5  Weitere   unter  kladde   u.  klatte,  r 

in  Gr  i mm  (Wb.)  nachzusehen  sind.    Wäre  dann  auch  dieses  kuddel  od,  kudd, 

die  Bedtg. :  Haufe  etc,   aber  nicht  aus  der  wohl  zur  SchaJhourzd  kat  (s.  wnier  1 

von :   zusammefi   od.   aneinander  klebendes  w&lsk,  kaater,  kfltjen  u.  dem  vorige»  1 

Etwas  hervorgegangen,   so  könnte  man  an-  gehört. 

statt  von  Fleck,  Schmutz  etc.  (als  der  10      kader-wâUk,  knterwalsk,  kauÂm 

Bedtg.  des  Schallstamms  kad   od.  kid,  kud)  fremdländisch,  fremdartig,  unverttat 

auch  von   der  Bedtg.:   Bruch,  S^yalt,   od.  wunderlieh,   sonderbar,    verdrtM  ek 

brechen  etc.  ausgehen  u.  kndde  aîs  Bruch-  he  prôtd   (redet)  bo  kuderwâbk  (od. 

theil,   Stück,    Theil   (als  abgebrochenes  od.  so  'n   kaderwfclskcn  proter),  dat  mai 

abgespaltenes    od.    abgeschnittenes    Etwas)  15  käst  hêl  nët  ferst&n  kan;  —  't  isso 

u.    so    wieder  als  Äbtheilung   od.  Schaar  dreiden  kuterw&lBken  kerel,  dat  man] 

etc.  von  diesem  Stammverb,  ableiten,  was  wêt,  wo  man  mit  hom  d*r  an  b;  — 

sich  der  Sache  nach  auch  ja  ganz  gleich  so  'n  katerwälsken  kram  (od.  sügt  w 

bleibt    u.   wobei  dann  ja  auch  das  schon  w&Isk  ût),  dat  ik  d'r  niks  fan  begnp; 

oben  erwähnte  mnld.  kodde  etc.  mit  kûdde  20  sag   so  kuterw&lsk  ût,  as  of  he  né 

sich  ganz   ungesucht  von   derselben  y  ab-  d^e   was.   —   Nid,    koeterwaalsch; 

leiten  lässt.  kuderwalisch ;  schweif,  kûdenrdsh.  - 

Zum  Schluss  sei  übrigens  noch  erwähnt,  nid,  kocterwaalsch  ist  unmitteBfar  m 

dass  die  y  gadh,  gandh,  von  gtiden  (feissen,  Weiland,    v,   Dale     etc.)    koet 

hallen,  festhalten^   binden,   verbinden,  ver-  25  (kauderwelsch)     u.     koetenralen   (k 

einigen  etc.)  auch  für  ein  für  Kitt  u,  ahd.  welschen,  kauderwelsch  reden),  koBi 

cutti  anzunehmendes  Verb,  kidan  (kad,  kud)  (Kauderwelscher,  od,  ein  Wale,  Wal 

in  der  Bedtg. :  binden,  verbinden,  vereinigen  Franzose  od,Bomane,  der  dat  1 

etc.  nicht  allein  begrifflich,  sondern   auch  ländische  radebricht  od,  fremdartig 

formell  ganz  genau  stimmt,  während  die  y  30  verständlich  spricht)  weiter  gebildet,  m 

gadh  (verderben,  vernichten  etc.  od.  urspr,  die  Vorsylbe  koeter  (bz.  kûter,  kûder, 

wohl:  brechen,  knicken  etc.  od.  spalten,  zer-  der,  Kauter)  entweder  einen  unversUi 

kleinern,  zermalmen,  zersplittern  etc.)  auch  redenden  Mensciken  od.  Schwätzer  t 

wieder  für  unser  kwäd  u.  nhd.  Koth  so-  zeichnet,  od.  dieselbe  Bedtg,  wie  Kl 

wohl,  als  auch  für  Kitt  (vergl.  die  Bedtg. :  $b  u.  Schwatz  in  Klatsch-  od.Schwait 

lutum ,    argilla    etc.    od.   ^=  lapidam  frag-  od.  eine  ähnlid^e  Bedtg,    (cf.  unier  ] 

menta  etc.  unter  Kitt  sub  3^,  in  Grimm,  wie   Plapper  in  Plapper-Maid  i 

Wb.)   passt.     Da    nun   aber   die  Bedtg. :  plapper  hat,   da  dieses  koeter  das  » 

quellen  entweder  auf  der  Bedtg.:  rau-  wort  von  fäd.  kocteren    (radebreAt 

sehen  (cf.  kakcn  u.  wellen,  kwellen)   od.  40  brcchUch  u.  unverständlich  reden,  oî 

brechen,   hervorbrechen  etc.  beruht,  pern  u,  lallen  etc.  wie  die  Kinder  d 
80  würde  sich  auch  das  von  Hildebrand        Was  nun  aber  koeter  (wegen  waal, 

(cf  Grimm,  Wb.)  erwähnte  Kett,  sofern  etc.  s.  unten)  u.  koeteren  (kudeni,  1 

dies   wirklich   die  Bedtg. :    Quelle  hatte,  kaudern,  kauter n)  betrifft,  so  liegt 

auch  zu  der  obigen  Wortgruppe  stellen  lassen,  45  entweder  ein  Verb,  kuten,  kanten  (achi 

obschon  es  wahrscheinlicher  ist,  dass  dieses  ltïrmen,unverstândlidi  reden  etc)suC 

Kett  ebenso  wie  ahd.  ketti  (cf.  O.  Schade)  od.  der  Stamm  kuter,  kuder  ist  in  ök 

die  Bedtg. :   Grube,  Crrab  etc.   (d.  h.  urspr.  Weise  wie  Klapper,  Klatscher,  Plap^ 

Spalt,  Kluft,  Höhle  od.  Bruch,  Ritze,  Loch)  u.  ebenso  wie  knten,  kauten  dired  voi 

hatte  u.  demnach  in  der  Bedtg. :  Bruch  etc.  50  Schallstamm  kut  (urspr,  germ,  kat  w 

zu  der  obigen  y  gehört,    cf.  auch  kunte  etc.  bz.  kwat  od,  kwath,    kat,   katk  od 

in  der  Bedtg.  Spalt.  kwith,  kit,  kith)  weiter  gebildet,  da 

kuddel  -  maddel ,    wirres  Durcheinander,  redend  ah  Schallwort  auch  im  oer 

Lumpenpack,  Lumpenkram,  Schmutzkram,  verschoben  geblieben  sein  u.  sowohl 

Schmierkram  etc.;  —  't  is  all'   ên  kuddel-  55  als  (wenn  verschoben)    gat  gdautei 

muddel.  —  Wie  rnuddcl   wohl  mit  mudder  kann ,    u.  sowohl  unsenn  kattem  ( 

u.   nM.  Moder  zusammenhängt,  so  dürfte  plaudern,  schnattern ;  knattern)  äls\ 

kuddel    wohl  =  kudel    (Lumpen,    Fetzen  kyrniieln,  kyrSAeln  u.  vielleicht  auch  2 

etc.  ?    od.   wirres   Durclieinander ,    Jjoden,  zu  Grunde  liegt.    Erwägt  man  n\ 

wirre  Haare)  od.  =  koder  (Fetzen,  Lappen,  CO  ferner ,   dass  alle    Verba  mit  der 


Et-WALSK  KUTËBWALSE  391                               EUF 

,  reden,  singen  etc.  auf  od,  kauter,  kaudcr  in  der  Bedtg.:  Hand- 
ln Murüekgehen ,  so  ist  es  audi  ler  od,  Krämer  sei  dann  noch  bemerkt, 
"scheinlieh,  dass  die  idg,  y  kat        dass  dieses  Wort  urspr.   wohl  einen  Mann 

la  M.   CO   aus  idg,  ka),   lärmen,  bezeichnete,  der  Tausch-  od.  Zwischen^ 

êdulUn,  prahlen,   rühmen   etc.  ö  Handel  trieb,  da  dieses  Wort  zweifellos  mit 

rauichen  u,  schallen,   sonare,  nhd.  küt  (Tausch),  bz.  unserm  k^iien  (s,  d,) 

»itare  etc.)  ausser  für  die  obigen  zusammenhängt. 

h  für  goih,  qithan,  qat,  qut ;  as,  1.  kuf,    ein  Schwein,   meistens  aber  als 

fies.  qneitkSL  (sprechen,  sageti)  u,  Lockwort  für  das  Schwein  (kuf!   kuf!  — 

n;  wang.  qaidderen  (schwatzen,  10  kiim  kuf!)  gebraucht  u.  dann  auch  wieder 
do,  kwäteln),   sowie  ferner  für        in  Verbindung  mit  swin  (kufswiii),  statt  kuf 

Id.  koeteren  u,  oberd,   kaudern,  od,    swin   allein.   —    Nd,    (Br.  Wb.)   kuf 

ireien,   kollern  wie  der  welsche  (Lockwort  für  Schweine),   wovon  auch  die 

VUes  was  Hildebrand  unter  Compos. :  kufswicn  u.  kufvarkcn  für  Schwein 

idern  beibringt  anzusetzen  ist,  15  u.  Ferkel. 

Inoch:  fnhd.kute',  mnld.kutery  Es  ist  ein  Schall-   od.   ein  Ton-malendes 

imbos),   so   benannt   nach   dem  Wort  u.   zunächst  wohl  Ablaut  von  kif  in 

\rren  od.  Grollen  etc.,   was  der  kifen,  kifkcn,  was  aber  loegen  des  dumpfen 

n lägst,  —  mnld. kout (coUoquium,  u-Lautes   auf  den   kurzen   grunzenden 

ae),   was  KU.   geradezu   durch  20  Ihn  des  Schweitis  bezogen  wurde  u.   dann 

f^.  mit  nM,  Klatsch)  erklärt  als    Benennung    auf    das    Schwein    selbst 

raten  (fabolari ,  nugari ,  sermo-  überging,  wie  dies  bekanntlich  bei  so  vielen 

tcr  (fabulator)  otc.  weitergebildet  Thier-Namen  der  Fall  ist.    AU  Schallstamm 

I  Mweifeüos  mit  mnd.   (Seh.  u.  steckt  es  daher  auch  (cf.  kloppen  zu  klippcn 

nieten   (sprechen,  schwatzen)   u.  25  u.  klappen)  wohl  im  nd.  (Dähyiert)k\xfiesi 

(dasselbe)  ident.  ist ,   od.   doch  (mit  geballten  Fäusten  schlagen  od.  stossen, 

audistamm  kut,  kwat  angehört.  puffen,  knuffen),   (Schütze)   kuffen   (ohr- 

nun    würde   nid.   koeter-    od.  feigen);    nhd.    (Grimm,    Wb.)    Kuffen 

wdrtl.    soviel  als    Blander-,  (Fiiigel,   Schläge);    sächs.    kuffen   (prügeln 

Wale,  bz.  einplappernder  30  etc.);  schwed.  kxx^dk  (stossen,  schlagen) ;  engl. 

!  od.  Bomane  sein,  der  selbst-  cuff  (Faustschlag,    Schlag  mit  den  Klauen 

auch  für  den  Niederländer  etc.),  cuff  (mit  IfYiusten  schlagen,  durch- 
»  fremdartig  u.  unverständlich  walken,  knuffen,  mit  den  Flügeln  od.  Klauen 
berhaupt  das  ist,  was  man  wohl  schlagen,  mit  den  Knien  aneinander  scilla- 
ler kauderwelsch  verstanden  35  gen,  die  Hände  um  die  Brust  schlagen,  um 

Übrigens  der  1379  in  Bayern  sich  zu  erwärmen),  cuff  (sich  schlagen,  sich 
mmende  Name  „khawderwalch'^  bälgen),  wobei  sich  beim  Vergleich  des  mit 
am  dasselbe  wie  nid.  waal,  da  kuffen,  engl,  cuff  etc.  ganz  syn.  knuffen, 
m  au/vealh  als  Bezeichnung  gnuffen,  gnubbcn  (s.  d.)  auch  das  Merk- 
en u,  besonders  eines  Franzosen  40  würdige  ergiebt,  daas  knuffen  im  nid.  wieder 
^8  zurückgehen,  wie  wtter  walsk  die  Bedtg. :  grunze n  (od.  wie  v.  Dale 
urspr.  einen  welschen  Krämer  sagt:  knorren  als  varkons)  hat  u.  das  Subst, 

•  bezeichnet  hohen  u.  das  Wort  knuf  (cf.  v.  Dale)  nicht  allein  einen  ein- 

•  od.  Sehaclhcr-Jude  von  Kauder  maligen  grunzenden  Ton,  sondern  auch  ein 
\t8ammengesetzt  sein  (s.  darüber  45  Etwas  od.  Wesen  das,  od,  Person,  die 
^.,  unter  Ka  u  der  welsch  am  grunzt,  bz.  ein  grunzendes  u.  knurrendes 
w  dürfte  auch  das  nid.  koeter-  Etwas,  od.  einen  Grunz  er  (Grunz-Wesen, 
die  gleiche  Bedtg.  gehöht  haben  Grunz-Person)  bezeichnet  u.  sich  dadurch 
Uer  die  Vorsylbe  koeter  mit  auch  wieder  unser  kuf  einestheils  als  Ono- 
uch  dies  scheint  ein  aus  dem  50  matopöie  eines  dumpfen  grunzenden  Tons 
iitem,  ködern,  od.  kautern,  kau-  u.  ander ntheils  als  Benennung  des  S ch  wei- 
tes Wort,  falls  es  nicht  wie  mhd.  nes  als  grunzendes  Wesen  u.  drittens 
ern  von  kute,  von  mnld.  kuyter,  auch  (ebenso  wie  der  Schallstamm  knuf, 
ter,  coIombuB]  weitergebildet  u.  gnof)  von  knuffen  wieder  als  den  Stamm  vofi 
luf  ein  äUes  kuten  als  SchaU-  55  kuffen  u.  engl,  cuff  bestätigt.  Vergleicht 
"kaUtftamm  kut  =  kwat  zurück-  man  nun  aber  wieder  den  wechselnden  An- 

Bedtg,:  tollen  od.  ein  lollen-  laut  von  knuffen,  gnuffen,  «o /ie//^  der  Stamm 

'«i  Geräusch  machen  u.  so  auch  guf  von  guffel   (alberner  thörichter  Mensch, 

*eden  etc.,  zusammen  gestellt  u.  Narr)  u.  unserm  guffeln   (dumpf  u.  albern 

ng  gebracht  sein.     Wegen  kuter  60  lachen),  engl,,  schoU.,  bayr,  guff,  goff  (Dumm- 


KUF                            312  KUF  KDF-8GHIP 

Tcopf,  Thor,  Narr)  lautlich  u.  hegriffUch  so  2.  kaf,  od,  knf-schip,  Seesch^tê 

nahe  zu  kiif,   da9s   die  urspr.   Gleichheit  plumper  Bauart,  mit  jnoei  Matten  %. 

beider  SchalMämme  kaum  abzuweisen  ist,  Spiegel.    Sie  werden  wohl  nur  hur 

u.  wenn  man  nun  oben  unser  gafiPel  u.  schott,  Küste   u,    in    Holland  gebaut;  n 

guffi  goff  (s.  unter  gufiPcln)  zu  schott,  chuf  5  Sehnuicken  ähnlich,   doch  meiäeiu 

(cIowd),   cafe  (a  simpleton)  u.  coof,  cufe  (a  u.  unterscheiden  «tcA  von  diesen  ks 

MfdsLSiardlyfeUo'w)  vergleicht (J amies on  lieh  dadurch,   dass  der  Besahnmu 

sagt  van  chuf:  evidently  the  same  with  cnfc),  wie  auf  den  Sehmacken  niedergdeft 

so  dürfte  auch  dies  u,  beim  Vergleich  von  kann,  sondern  feststeht.  -^  Spndm.. 

knuffig  ('n  knuffigen  kercl,  ein  ungeschlachter,  10  an  smakken  sunt  waterbakkeo.  -  ^ 

grober  Kerl)  zu  knuffen  auch  vielleicht  das  knf.  —  Da  die  Bedtg. :  Behälter  oi 

aengl.  (Stratmann)  chuffe,  choffe  (rasti-  etc.,  Boot  od.  Kahn,  Kasten,  Sd^if% 

cus),  engl,  chuff  (Grobian,  Lümmel,  Bauer,  kleines  Haus  etc.  sidi  öfters  m  an 

Dummkopf  etc.)  mit  den  obigen  Wörtern  zu-  selben  Worte,  od,  doch  sehr  nahe  tm 

sammenhängen.     Ob  nun  aber  das  engl.  cufiP  15  Wörtern  vereinigt  finden  (ef.  t.  B. 

(Mann   od.    Person   etc. ;  an   old  cuff)   u.  od.  2  kare,   od.  schap  ti.  schip  etc 

aengl.  cufiPe,   engl,  cuff  (Manschette,  Hand-  unter  knpe,   bz.  nhd,  Kufe  in  6 

krause,   Äermelumschlag   od.  Aufschlag  am  Wb.)  so  ist  wohl  anzunehmend  éex 

Ende    des   Aermeh)   auch   mit   engl,    cuff  Wort  von  nid.  kof,  kuf ;  mnd.  knfl 

(Schlag  od.  sich  schlagen  etc.),  od.  nicht  viel-  20  kiffe;   nd.   (Br.  Wb.,  Schatnbs 

mehr  mit  an.^  isl.  kufl  (persona,  larva;  cu-  kiffe,   küffe ;  schwed.  kyffe  (Ham 

cuUus),  bz.  mit  unserm  kûfke  u.  2  k^if,  od.  gemeines,  schlechtes  Haus,  Kneift 

überhmqH  mit  dem  weitverbreiteten  Stamm  Spelunke  etc.),  wobei  (vergleidu  c 

„kuf^   als  Bezeichnung  dessen,   was  Etwas  Seh.  u.  L.   im  mnd.  Wb.  é^ettn 

ein-,  um-   od.    in   sich  fasst,   od.   was  ein  25  etc.  angefahrten  Stellen,  wonad 

anderes  Etwas  bedeckt  etc.   (cf.   kappe  u.  kuffe  u.  kiffe  anscheinend  em  JJn 

kop  etc.,   sowie  auch,   dass  unser  dop  [u.  bestand,   da    dort  Ja   küfener,  eo 

auch  woM  dobbc]  formell  u.  begrifflich  (las-  kiffner  auch  anscheinend  Dorfbem 

seihe  wie  nhd.  Topf  u.  dagegen  unser  top  schiedenen   Standes   sind)   kiffe  i 

[isl.  kúfr  ist  auch  =  dän.  top]  wieder  for-  30  ^n.    kippe;    schott.    kip    (Kneif 

mell  dasselbe  tcie  nhd.  Zopf  ist)   u.  auch  Sclienke,   gemeines  Haus,  Bordi 

die  Spitze   etc.   von  Etwas  ist,   zusammen-  u.   wohl  mit  Kiepe  (cf.  kipe  « 

hängt,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden.    Ver-  teres  unter  Kiepe  u.  Kiffe  in 

gleicht  man  indessen,  dass  sinlpe  ein  Sturz-  Wb.)  eines   Ursprungs  ist,  «äkf 

Ding  bezeichnet  u.  stülpen  auch  die  Bedtg. :  85  lautlich   u.   begrifflich  zu  an.,  tii 

stürzen  etc.  hat,   bz.   dass  das  Stammverb.  guriam)  etc.  stimmt  u.  dann  wm  1 

stilpan    (hemmen,   aufhalten)    wahrscheinl.  auch  wieder   dasselbe  Wort  wie 

urspr.  die  Bedtg. :  Stoss,  Fall  od.  Sturz  etc.  od.  wohl  auf  alle  FäUe  dessdbeif 

machen   (ein  Stoss   od.  Prall  hemmt  auch  wie  dieses  u,   ags.  cnfle  etc.  sei^ 

den  Fortgang  von  Etwas)  od.  stossen,  nieder-  40  dann  vielleicht  mit  diesem  zu  eit 

stossen,  stürzen,  Fall  machen,  bz.  schlagen,  (s.  unter  kau)   gehört,  wobei  no 

puffen,  niederschlagen  u.  stürzen  hatte,  so  merken,  dass  nJid.  Koben  f«.  it 

würde  sich  auch  von  kufïen  od.  dem  Schall-  u.  kübbing)  u.  Kober  beide  atf< 

stamm  „kuP  als  Bezeichnung  eines  Schlages,  cofa  unmittelbar  zusammenhänge 

od.  Stosses,  Fralls  u.  Falls  od.  Sturzes  etc.  45  auch  derselben  y  angehören. 

auch  d<is  engl,  cuff  (Manschette  od.  Aermel-  Vergleicht  man  nun  aber  weite 

Aufschlag,  bz.  dasselbe  wie  Stulpe  =  Sturz-  unter    1  kuf  angezogenen  Wörtei 

Ding)   wohl  von  kuffen   (schlagen,  puffen,  (persona,  larva;  cucuUos),  kú& 

einen  Stoss  od.  Puff  geben  u.  einen  Puff  od.  od.  dän.   top),   fialla-kûfr  (nebul 

Sturz,  Fall  [auf  Etwas]  machen  od.  einen  60  apices  tegcns)  zu  den  versdiiedei 

PrdU  [u.  so  auch  eine  Hemmung]  geben,  von  hüfe,  kappe  u.  kop  w.  den 

wodurch   ein   Etwaa   eine  Zurückbewegung        zogenen    Wörtern,   sowie  auch 

macht  u.  über  ein  anderes  Etwas  hinüber-  536  seq.)  die  zur  V  kap  w.  kub 

stürzt  u.  sich  darüber  hinlegt)  ableiten  lassen,  Wörter:    griech.    kúpto   (bückt 

da  ein  Äermelumschlag  ja   auch   ein  55  (Buckel, Krümmung,  Wölbung),)^ 

zurückschlagendes  od.  zurückprallendes  Et-  fei),   kübiton,   kúbôlon   (Ellenbo 

was  ist  u.  auch  eine  Manschette  ein  Um-  (Vertiefung),   kuphé,  kubé,  kúm 

schlag  (um  Etwas  herum)  ist,  wie  ja  auch        kumbos  (Gejfäss,  Becher),  kuml 

umslag  die  Bedtg.:    Hülse    od.   Tute        u.   auch  Kahn  od.   Boot,  kleit 

etc.  u.  Schutzding  etc.  hat»  60  kúbas  (Urne,  Aschenkntg)  etc.; 


KDFFEB  393  KUGEL 

ékuu  auch  ags.  co£a,   Lager,  (ahrundeny  abstumpfen ;  aufhäufen  etc.)  vet' 

\Uxm(Eüenbogen)fCti^2k(Gräb-  wandt  ist,   da   das  deutsche   Kuppe  od, 

^s,    Tonne,   cf.   kupe) ;   skr.  urspr.  kupa  od.  kupha  genau  einem  an.  kufa 

*aUsen),   kupa  (Grube,   Höhle,  entspricht.     Weiteres  vergl.   unter  kop   u. 

unba  (Kopf,  dickes  Ende  eines  5  2  kuf  etc.,    bs.  unter  kau,   soune  H.  Leo 

'eher  KopfputJB),  kumbha  (Kopf,  (pag-  355),   der  neben   ags.  cofa   auch  ein 

At^henkntg),  kakubh  (Kuppe,  ags.  cuffie  (Haube,  Kopfbedeckung  etc.)  an- 

1  an,  kafr,  Top  od.  Gipfel  etc.,  führte  was  für  ital.  coffia  formell  am  besten 

b)   etc.;   lit.   kumpis  (krumm),  stimmt.      Weiter  vergl.   auch   aengl.   cuffe, 

yel)y    kupra  (Höcker),   kupeta  10  engl,  cuff  (Manschette,  Handkrause,  ÄermeU 

kupik  (Häuf en),kB,\ipB,^ (Haufe)  Umschlag)^  was  vielleicht  besser  hierher  zu 

Ovar  (Buckel),   hubil  (Hügel),  ziehen  ist,  als  zu  den  unter  1  u.  2  kuf  er- 

cf,  3  hôp  u.  zu  der  Bedtg.:  wähnten  Wörtern. 
öäenete.auch2\i^^)<^ic.ySomuss  kuge],  Kugel.  —  Die  Composita  meist  wie 
rgleich  des  von  Fick  (1,537)  15  im  Hochdeutschen.  —  Nid.  kogel;  mnld., 
1  kumbha  (cf.  dazu  kumme],  mfläm.  koghel,  keughel,  kughel,  koeghel ;  nd. 
f  Kuppe,  Haube,  cf.  unser  hüte  kugel u.  (Schambach) koile ;  mhd.  kugele ; 
:h  1  kuf  u.  an.  kofi,  sowie  auch  md.  kugele  u.  (contrah.)  kûle,  wie  auch 
kufr  (s.  oben)  als  unmittelbar  schwed.  kula,  isl.  kûla  (globus,  tumor,  tuber) 
'  verwandt  ansehen  u.  auch  20  u.  norw.  kula  (wegen  kûla  s.  übrigens  unter 
m,  dass  ihnen  sämmüich  eine  2  kullern);  an.  kogla  (nach  kogla,  kugeln, 
lütg.:  krümmen,  biegen,  wöU  zu  scJUiessen);  dän.  kugle;  mZa^.  cogilum  ti. 
7  sie  nun  urspr.  gup,  gubh,  (cf.  KU.)  ital.  cogula.  —  Es  bezeichnet  ein 
ip,  kubh,  kumbh  gelautet  haben)  rundes  od.  rundliches  Etwas  (gleichviel  ob 
legt.  Dass  übrigens  manchefn  25  völlig  rund,  od.  ob  länglich-  od.  fiachrund 
r  auch  eine  y  gabh,  gap,  ab-  u.  halbrund  etc.,  hz.  eine  Erhabenheit  od. 
,  gup  mit  der  Bedtg.:  gaffen  eine  Verdickung  etc.)  wie:  Knauf,  Knopf, 
(cf.  gapen,  jappen  etc.),  bz.  Knäuel,  kugelförmiges  Ende  od.  die  End- 
u  Grunde  liegen  kann  u.  selbst  verdickujig  des  Arm-  od.  Schenkelbeins, 
kap,  kup  aus  idg.  skap,  skup  30  Knauf  des  Schwertes,  Beule,  Geschwür  etc. 
iin  können,  darüber  vergl.  auch  (cf  das  zweite  Kugel  in  Grimm,  Wb.) 
ïhip  u.  Bchap  etc.  u.  ist  demnach  auch  mfläm.  koghel  (manche 
min.  kxxiÎQTiié),  Koffer  od.  Kiste,  de  Tespee  ou  glaive),  mnld.  (KU.)  koghel 
luptsächlich  zur  Benutzung  auf  (ensis,  pila  capularis),  bz.  koghe  (capulus 
flumnilich  aus  franz.  cofre  (an-  35  gladii  od.  cogilum,  in  legibus  ripuar.  Fran- 
it.  cophinus,  cf  DiezI,  133)  corum,  cf.  KU.,  pag.  310),  sowie  ausser 
em  vielleicht  aus  dem  deutschen  norw.  (Jv.  Aasen)  kjögla,  kula  (kugel- 
nd. Lautstufe  kover  od.  kofer  förmiger  Ausiouclis  eines  Baumes)  auch  wohl 
,  ceofl  (Korb),  worüber  Weiteres  norw.  kogla  (mit  den  Nebenformen :  kugla, 
rand  (Grimm,  Wb.)  unter  40  kogoll,  kokla,  kokul,  kjuka,  kongla,  cf  Jv. 
Zoffer  zu  erseJien.  Aasen),  dän.  kog\% (Fichtenapf el,  Tannen- 
llfke,  Häubchen  od.  auch  ein  zapfen),  isl.  köngull  od.  kôngull  (strobilna 
f  oiben  auf  dem  Kopfe  sitzt  u.  sive  semen  pinuum  abietum  etc.)  urspr.  das- 
Hnen  od.  doch  nur  geringen  selbe  wie  kugel  u.  in  seiner  aUgemeinen 
irt;  —  sê  hed  'n  kûfke  up  de  45  Bedtg.  nicht  davon  verschieden.  Zu  norw, 
;'  dat  kûfke  dog  of  un  sett'  'n  kogla  u.  den  Nebenformen  kogoll,  kongla  ti. 
Ii5d  up,  dat  ding  sügt  je  ferrükt  kokla,  kokul  vergleich  Jv.  Aasen  isL 
bufke  od.  hûfeke  von  hüfe,  so  köggull,  wds  einerseits  wie  isl.  köckull  die 
'.  Dimin.  von  einem  ungebräuch-  Bedtg. :  Klumpe,  Kloss  etc.,  bz.  gleba,  gru- 
kufe  =  mnd.  kofe,  koyfe ;  nid.  50  mus  pultis ,  andrerseits  aber  auch  die  von : 
,  Kopfzeug,  Kappe,  frisirter  Knöchel  (articulus  digitorum)  hat  u.  damit 
laube  od.  Federbusch  der  Vögel),  auch  zu  kugel  in  der  Bedtg.:  Endverdickung 
j  (Häubchen  etc.),  was  zunächst  des  Arm-  od.  Schenkelbeins,  od,  kugeUör- 
Id.  koyffe  od.  coifie  (cf  Diez  miges  Haupt  desselben  od.  aiMh  =  Kothe 
''eueres  unter  hiife)  aus  franz.  55  im  Fesselgelenk  der  Pferde  (cf.  Grimm, 
Î,  cuffia  entlehnt  ist,  jedoch  auch  Wb.,  unter  Kugel  sub  5^)  stimmt,  während 
n.,  isl.  knfl  (cucullus  etc.)  als  die  Bedtg. :  rundliches,  dickes,  klumpiges 
itas  od.  Kuppe,  Gipfel,  Scheitel        Etwas  von  isl.   köngull   od.  köngull  auch 

top);  norw.  kuv   (rundlicher       wohl  durch  das  Compos.  könguMô  (aranea, 
e  Erhöhung,  Buckel  etc.),  kuva  60  cf.  das  zweite  kongla  =  Spinne  u.  Weiteres 


t 
KUGELN  KUËGELN       394  KUEELÜREN 

unter  kongur-vaava  =  isl  könfful-vofa,  so-  prav.,  franz.  coillon  (testicolns,  wmn 
wie  auch  kongul  Traube  od.  Haufe,  Klum'  engl.  coUion ,  Schurke,  Hunasfuäj  L 
pen  von  Beeren  od.  ähnlichen  Früchten,  bei  etc.  aus  kU.  coleoB,  waa  näten  Sa 
Jv.  Aasen)  bestätigt  wird,  da  dieses  kön-  Schlauch  auch  die  Bedtg.  Hodek 
gull  (sei  es  nun  in  den  Compos,  köngal-lô  6  mü  culeus  (Sack,  Hodetuaek)  wMe 
u.  köngul-vofa,  od.  in  dem  einfachen  norw.  eins  ist.  Wegen  culeus  o/.  bei  Fiel 
kongla  =  kogla  etc.,  s.  oben)  sich  doch  auch  67  das  Thema  koleyo  (Behälter)  u.  Wd 
nur  trie  im  dän.  edderkop  (wörtl  Eiter»  unter  1  kal  (I,  527),  sowie  unter  2  h 
köpf,  du  die  edder  dasselbe  wie  unser  atter        u.  halle  etc. 

ist)  auf  den  rundlichen  od.  dicken  geschwoUe-  10      kvjonêrdêr,  Cujonirer,  Mensch  ierl 
nen  Leib  der  Spinne  besieht,   v>ährend  das       mann  cujonirt. 
isl.  lô  in  köngul-lu  dasselbe  Wort  wie  norw.  kajoieren ,    ct^niren ,    schimpfidt 

lo  (gjoedsel,  moeg,  Dreck,  Mist,  Jauche  etc.,  schnöde  u.  sedecht  behandeln,  hM%^^ 
cf.  2  adcl  u.  atter)  ist  u.  demnach  auch  das  etc. ;  —  he  kvgonérd  én  nêt,  war  hé  mio 
Compos.  köngtil-lô  (aranea)  wörtl.  tcokl  so-  15  —  Auch  subst:  dat  ki^onêren  gddde 
viel  als  einen  mit  Eiter  gefüllten,  giftge-        dag  an.  ^ 

schvoollenen  rundlichen   Körper   od.   einen  KUkélüTenjVon  einem  Versteck  au  }ßi 

Eiterklumpen,  Jauche-Klumpen  etc.  beeeich-  kucken  u.  spähen  od.  wie  ein  abgetchl 
net.  Vergleicht  man  übrigens  Alles,  toas  lebender  u.  unbeschäftigter  Mensch  sd 
Fick  (I,  568)  zu  2  gal  stellt,  nämlich  einer-  20  u.  lauern,  od.  ausgucken  wonach,  dieZt 
seits  die  redupl.  Form  gagala  für  Kegel  Auskucken  hinbringen,  worauf  wiaient 
u,  Kugel  u.  andrerseits  die  aus  galva  um-  he  sitt  de  gaiue  dag  to  kukelAren,  of  ( 
gesetzte  Form  glâva  =  ahd.  cliuwa  (V/.  wat  kumd,  of  forbigeid;  —  sê  litt  ad 
klon  etc.)*  sowie  weiter,  dass  er  zu  galandi  gardin^e  to  kukelûren.  —  Nd.  (Br. 
(Eichel)  auch  skr.  gula  u.  glaiis  (penis),  bz.  25  kukeluren ;  nid.  koekelnren.  —  Diesei 
guli  (Pille,  Kuge^  stellt,  so  würde  dazu  wird  gewöhnlich  im  ersten  Theil  kok 
auch  unser  kûl  in  kûlbîkrs  u.  kQl  in  kûlh&n  Br.  Wb.  u.v.Dale  etc.)  mit  nhd.  ku 
(penis)  stimmen ,  worüber  Weiteres  auch  gucken  (cf.  kiken)  in  Verbindung  ^ 
unter  Kaule  in  Grimm,  Wb.,  zu  ver-  u.  weiter  angenonunen,  dass  der  zweite 
gleichen  ist.  —  Vergleicht  man  nun  eiber  30  mit  lAren  (lauem)  ident.  sei.  Da  aht 
zu  kugel  u.  isl.  köngull,  köggull,  köckull  Weiland  das  nid.  koekdoeren  zi 
etc.  wieder  unser  klôt  u.  klute,  bz.  dass  die  Bedtg. :  einsam  leben,  zu  Hause 
klôt  neben  den  sonstigen  mit  kugel  etc.  u.  femer  wie  auch  dän.  kukclure  ä 
übereinstimmenden  Bedtgn.  auch  die  Bedtg. :  faulenzen,  unthätig  sein  etc.  hat  • 
Ho  de  (tefitis,  testiculum)  hat,  so  ist  es  85  das  Br.  Wb.  neben:  verborgen  i 
fast  zweifellos,  dass  kugel  nur  eine  ver-  lange  u,  vergeblich  warten  etc.  diest 
dumpf te  Form  von  ags.  cigcl  (testis)  ist  mit :  eingesperrt  sein,  im  Qefängniss 
u.  mit  diesem  u.  nhd.  Kegel  auf  eine  u.  lauern  etc.  erklärt,  so  dürfte  die  0 
u.  dieselbe  alte  Grdform  zurückgeht,  wor-  t(it  u.  Identificirung  mit  kucken  t 
über  Weiteres  unter  kegel  (venß.  auch  40  c  r  n  doch  wohl  sehr  fraglich  sein,  h 
Kegel  u.  Kugel  in  Grimm,  Wb.)  ver-  hat  nämlich  ein  Subst.  kokerol,  wc 
glichen  werden  mag.  ihm  die  Bedtg.  Schnecke  hatu.fi 

kugeln,  kugeln,  kugeln,  ballen,  rollen,  einen  Menschen,  der  wie  eine  Schna 
wälzen,  schiessen,  werfen  etc. ;  —  he  kugeld  n.  ein  Schneckenleben  führt,  bezeichm 
Buk  tosainen ;  —  he  kugeld  sük  rundum ;  —  45  welchem  er  ein  span.  cacarol  anfüh 
he  kugeld  dat  kind  up  de  däle  herum;  —  diesem  kokerol  stellt  er  eine  zweiti 
he  kugeld  (od.  kugeld)  up  de  fSgels  (od.  kokeloer,  was  mit  norw.  kukkelur,  m 
appels  etc.) ;  —  sê  kugeln  (od.  kugeln)  sük  lur  (Schnecke)  ident  ist  u.  wonach  d 
mit  stencu  (od.  kluten,  sneballen  etc.).  —  Endung  lur  wohl  aus  rol,  rol  als  1 
Auch  subst.:  de  jungens  könen  dat  kugeln  50  von  kokerol  =  span.  cacarol  umges 
(od.  klûtjcn  etc.)  net  laten.  —  Nd.  kugeln,  Von  diesem  mnld.  kokerol  u.  koke 
kûeln;  nid.  kogelen;  mnld.  kughelen;  an.  nun  ein  Kerd.  kokerolien  ti.  kokeloe 
(Mob ins)  kogla.  der  Bedtg.  (KU):  leben  wie  eine  S 

kngel-rnnd,  kugelrund,  rund  wie  eine  od.  ein  Schneckenleben  führen,  im 
Kugel  55  versteckt  leben  od.  sieh  versteckt  hol 

kojôn,  Cujon,  Schurke,  nichtswürdiger  weiter  gebildet,  woraus  sidt  nach  dem 
Kerl  etc.  —  -4?is/raw^.  coyon,  coion  ("^ârc;*-  ganz  zweifellos  (u.  zwar  in  volksthü 
luiutcr,  Metnme)  u.  dies  mit  ital.  (Diez  J,  Weise  gerade  mit  Anlehnung  an  de 
133)  cogWonQ  (auch  Schimpf  wort  =  Memme,  sehe  kucken  u.  uim^  lûren)  die 
Schuft  etc.),   mdartl.   cojon ;   span.   cojon ;  60  Bedtg.  von  kukeluren  eniwidtelt  hat, 


KDEK 


395 


EU£K£N 


m  kokdoer  nidU  die  Form 
Hm,  cacarol  vor,  so  würde  man 
ftmm  können,  dasa  koko  ent- 

cochlea  od,  hesser  wohl  noch 
\i8kmden  u.   eben   das  span,    5 
chelschale    od,   Seeschnecken- 
Mch  an,,  isl,  kôngr,  konkr  in 

fiGnikonkr  [trochus,  Cochlea 
ikulur  [cf,  Biörn  Halder- 
laL  concha  etc.  entlehnt,  wor-  10 
unier  kogge)  u,  dann  an  dieses 
kelsehcde  od,  Schneckengehäuse 
3  od,  nd.  Iure  =  mhd.  Iure 
^^Ustiger  Mensch,  od,  Mensch 
Muer  od,  im  Hinterhalt  liegt,  15 
od,  lauerndes  Etwas,  gleichviel 

Mensch)  angehängt  sei  u. 
l  wirklich  einefi  Lau r er  in 
\eckengehause  bezeichnet 
feichnung,  die  ja  für  eine  im  20 
re  versteckt  liegende  Schnecke 
H,  Was  nun  aber  das  nid. 
9  von  KU,  dazu  gestellte  ca- 
80  ist  es  auch  bei  Letzterem 
ikbar,  dass  es  urspr,  für  co-  25 
Überhaupt  (tmch  nid.  kokerol 
8  fast  glauben)  für  cocarol 
t  u,  wenn  man  nun  vergleicht, 
.  rollo,  rol  wie  das  deutsche 
inz,  rôle  (aus  rotula,  bz,  ro-  30 
Ue)  ein  zusammengewickeltes 
en  runden  od.  länglich  runden 
n  Gegenstand  bezeichnet,  so 
iuch  annehmen  dürfen,  dass 
\ld,  kokerol  ein  Compos.  von  35 
,  Muschelschale,  GeMuse  etc.) 
Walze  od.  ein  ähnlicher  rundl. 
,  demnach  cocarol  urspr.  wirk- 
\chel' Walze  od.  walzen- 
\ndh  Muschel  bezeichnet  40 
e  auch  lat,  trochus,  turbo  etc. 
^  ähnlich  gestalteter  Muscheln 

I.  kükje,  küktje),  Kuss;  — 
k.  —  Nid,  (provinz.y  cf,  v.  45 
rotA.  kuk  (in  kukjan,  A:tl$5«n). 
man  lat.  osculum  (Mündchen, 
uss)  u,  unser  tûtje  (Kuss), 
von  tute,  tüte,  tut  etc.  (Mund, 
gussrohr),  so  dürfte  auch  kük,  50 
sselbe  Wort  sein  une  an.,  isl. 
yrw,  kok  (ob,  gula,  faux  od, 
(in  wang,  kuker,  Mund)  sein, 
\t  etwa  annehmen  muss,  dass 
koka  urspr.  auch  die  Bedtg,  55 
%nach  kuk-jan  die  von :  Mund 
m  Mund  spitzen  etc,  od.  den 
.  darreichen  etc,  hatte  u,  dann 
ibst,  kuk-ja  mit  der  Bedtg, 
'4ct  wurde,  wovon  kük,   kuk  60 


(Kuss)  dann  eine  Kürzung  sein  könnte,  Vergl, 
übrigens  Weiteres  unter  küs. 

kükel-hân,  Gockelhahn,  Dimin,  kâkel- 
hântje.  —  kûkel  u,  Gockel  sind  Schall- 
Wörter,  die  ein  Geschrei  bezeichnen,  cf, 
weiter: 

kükelü-kû,  od.  kttkeriikû,  kikeriki,  — 
Es  bezeichnet  das  Geschrei  des  Hahns  u, 
ist  mit  kakeln  od.  gackern  (cf,  auch 
küken)  wohl  eines  Ursprungs.  —  Dazu 
das  Kinderlied  bz,  Verwunderungs-Lied : 
kükelükû!  de  rode  hau,  truk  sin  fergüldte 
Sporen  an.  Wo  wid  wult  du  den  riden? 
fan  hîr  na  Lammerdiden.  Do  he  to  Lammer- 
dideu  kwam,  do  sat  de  kô  bî  't  fÛr  nn 
spunn,  dat  kalf  lag  in  de  weg*  un  sung,  de 
hund  de  kemmde  d'  botter,  de  katte  wusk 
de  Bchüttels,  de  fleddermûs,  de  fägde  't  hûs, 
de  swâlfkes  drôgen  d'  drek  d'r  ût,  mit  hör 
fergüldte  flögeis,  sunt  dat  nêt  dikke  lOgens  ? 
Dar  achter  de  grote  schürdör,  dar  satten 
drê  kapunen  för,  dar  bakden  sê,  dar  brôeden 
sê,  dat  bér  wul'  hör  fersûren,  do  repen  sê 
de  büren;  de  büren  wurden  drunken,  do 
dansden  sê  up  klumpen ;  de  klumpen  gungen 
in  stükken,  do  dansden  sê  up  krükken,  de 
krükken  gungen  of,  do  dansden  sê  in  't  hof ; 
dat  hof,  dat  was  so  glat,  do  laggen  alle 
büren  plat. 

küken,  Küken;  a)  Junges  von  Hühnern, 
Enten,  Gänsen  etc.;  —  höner-,  &nt-küken 
etc. ;  —  Redensart,  u.  Sprichw, :  he  hed  gen 
kind  of  koken;  —  he  is  'n  mal  (od.  wild) 
küken  (ein  wunderlicher,  verdrehter,  bz,  lu- 
stiger, ausgelassener,  liederlicher  Mensch); 
—  he  is  H  lêfe  küken  (od.  nüstküken);  — 
dat  is  'n  slumpslag,  twalf  eier  un  dartein 
kükens;  —  eier  in  de  pann',  dat  gifd  wol 
koken,  man  gen  kükens;  —  b)  der  Eiter- 
stock od.  Eiterpfropf  in  einem  bösen  Ge- 
schwür, bz.  das  härüiche  u.  dicke  Stück 
Eiter,  welches  einerseits  immer  wieder  er- 
neute Eiterung  erzeugt  u.  andererseits  auch 
das  Klopfen,  Pulsiren  od.  Jucken  u.  Stechen 
in  einem  Geschwür  verursacht;  —  so  lank 
US  't  küken  d'r  nêt  üt  is,  fangd  't  altld  fan 
nêisen  an  to  swellen;  —  du  must  bäter 
drükkcn,  dat  H  küken  dV  ök  üt  kumd, 
anders  kan  de  sweir  nêt  holen.  —  Nd, 
küken;  mnd.  kukcn;  nid.  kieken,  kuiken; 
mnld.  kiecken,  kuycken,  kuecken  u.  (äiter) 
cuken ;  ags.  ciken,  cyken ;  aengl,  chiken ; 
engl,  chicken ;  mrhein.  cuycken ;  md.  kuchin, 
kuchen.  —  Bas  Wort  küken,  ags.  cycen 
(Thema  kukina,  ahd.  kachina  u.  dies  Weiter^ 
bildung  od.  vielleicht  Dimin.  von  äUerem 
kuka,  s,  unten)  wird  von  Einigen,  cf,  0, 
Schade,  ahd,  Wb.  u.  Weiteres  in  Grimm, 
Wb.,  unter  Küchlein)  als  Weiterbildung 
von  quec  (lebend,  lebendig  etc.,  cf,  kek  ti. 


KUEKEN                         3M  KULR  KUL 

kwik)  angesehen,     Wahrscheiulicher  ist  es  kttken-ei,  kftk-ei,  KUken-Ei^  IM 

jedoch,   d(iss   es  mit  einem  für  küchel  u .  Fig.  ein  kUineê,  ungehüdetes,  unreife 

küchlein  (s.  unter  Küchlein  in  Grimm,  —  kinder  an  kükeneier  (od,  kûkei 

Wb.)    vorauszusetzenden  ahd,   kuchili   od,  matten  nêt  aferall  mit  inproten  etc. 

kucliclin,   sowie   dem  an.  kjuklingr ;   norw.  5      kaker  (wang.),  Mund ;  s,  unier  k 

kjukling;    schwed.    kykliiig;    dän,   kyUing  kttkkeii,    küssen,   —    GoA,  kukj 

(Küchlein,   Hühnchen)   von   einem  älteren  unter  kük. 

Subst.  kuka   (mit  den  Nebenformen  koka,  kokûk,  Kukuk  u.  Kukuks-Buf.  £i 

kyka,  kika),  ahd.  kucha  od.  kuchi,  gekürzt  Schelm,  Teuf d  etc.  —  Bedensart.u.^ 

kak  (kok,  kyk,  kik),   ahd.  kach   (cf.  Spott,  10  de  kakOk  up  de  tûnpâl  sat,  do  fung 

Thema  spotta ;  Wind,  Thema  veutha,  venda  regen  (od,  do  kwêm  d'r  'n  schür  regenj 

etc.  etc.)   abstammt,   was  selbst  jedoch  von  ward  nat ;  —  h&l'  m!  de  kukúk,  we 

einem   Schallstamm  kuk   (vielleicht  Ablaut  w&r  is ;  —  di  schal  de  kokûk  halea 

von  kak  in  kakeln,  gackern  u.  daher  auch  du  lügst  (od,  wen  da  dat  ënmâl  wer 

gleich  mit  gak   von  gackern,  sowie  von  15  — dat  is  je 'n  kuküks-junge  (od.  im 

kik,   cf.  kik  u.  kikken  etc.,   od.  direct  von  düfcls-junge) ; —  du  kukûükskind;- I 

der   y  kuk   od.   kug   [sd^reien,   kreischen,  brêibûk!  rdpt  sin  ôgen  nâm  ût;  — k 

tönen,   winseln,  piepen  etc.,   cf.   Fick  I,  eierdêf;  —  hô  schal  de  kukûkvolo 

49  seq.])  weitergebildet  ist  u.  demnach  über-  hören.  —  Nd,  kukak;  mnd.  kiikuk,ki 

haiqjt n u r ein  schreiendes,  krähendes,  20  kuckut ;     nid.    koekock ;    mnid.  ko 

gack  er  n  des,    od.    quiekendes,    p  i  e-  kuyckuyck,  kavckkuyck ;  mhd.  kuknk, 

pcn  des  Etwas  bezeichnet.    Selbst  verstand-  kukuch;  md.  kukuk  (weitere  detiUt^ 

lieh  ist  es  daher  auch  gleich,  ob  dieses  kuk-a,  men  vcrgl.  in  Grimm,  Wb.,  unter K% 

od.  kuch-a  (kuk,  kok,  kyk  etc.  od.  kuch  etc.)  aengl,   cuccu,    coccau;    engl  cuckoo 

urspr.  die  Bedtg.:  Hahn  od.  Huhn,  od.  25  (mdartl.,   cf.   Bieg,  1,   14S)  cucco, 

junges  Huhn  Oil.  alle  drei  Bcdtgn.  zugleich  cocch ;  port,  cuco ;  franz.  cocu,  com 

hatte.    Dieses  einfache  Subst.  ist  nun  aber  der  Bedtg,:  Hahnrei  wie  cocuetc 

vertreten  durch  ags.  (cf.  Hildebra n d  in  auch  an.,  isL  kockal],  was  aber  wo 

Gr  im m,  Wb.,  unter  Küchle i n  sub ô^ etc)  von  kokr  [UaJin]  weitergebUdä,  oh 

coc;   aengl.  cock  u.  (cf.  KU.)   cookc;   an.  30  cuculus   entstand);   tat.   cucus  «.  e 

kokr;   schwed.,   dän,  (dialect.)   kokk,  kok;  griech,  kôkku   (dir  Kukuks-Buf),  \ 

mnld.  kocke;  franz.    (l)iez,  JI,  ^53)   coq  (Kukuk);  skr,   kokila   (der  ind,  K 

(gallus) ;    ags.    coce    (pullus)  =  engl,   cock  wohl  fonneü  ident,   mit  tat.   cucol 

(in  nestcock,   Nest-Küken) ;   dithm.  kuk  (in  Dass  das  einfache  ku  u,  rcdupl.  ki 

uestkuk) ;  ndrhein.  kack  (in  ucstekack) ;  nd.  85  kürzt  kuk   (s.   auch  unter  kOken 

kuke,   oberd.  keuch  (in  keuchdicb,  Küken-  nicht  allein  als  Onomatapöie  für  i 

Dieb) ;  engl,  (dialect.)  ch\xk  (Henne)  =  nord-  u.  die  Benennung  des  Kukuk 8, 

ital.  coca  etc.,  wobei  es  beim  Vergleich  von  auch  anderer  Vögel  u,  Thiere  gebrt 

kükelhan,  kükelükû  u.  von  gbk,  k^k  (Gauch)  dafür  cf,  Fick,  I,  49  seq.  unUr, 

od.  gökelu,   kökeln;   kukuk  etc.  auch  ganz  40  kukn  etc.  etc. 

zweifellos  ist,  dass  auch  der  Stamm :  hocM.,  kakûks-blÖme,  a)  Kukukshiumt 

oberd.   gock,   guck,   guck,   guc,   gogk    (in  Aos  cuculi;  —  h]  breitblättriges Kna 

Gockel  od.  Gockel,   cf.  Grimm,  Wb.  (Orchis  latilblia). 

u.    Weigand)  derselbe  Schallstamm  wie  kúkvLkS'S^éi(Kukuksspeichel),def 

kuk  (kyk,  kuch,  kok  etc.)  ist.     Wie  kik  u.  45  grünen   lenzen,   namentlich   am 

kwik,  so  ist  auch  kuk  u.  kak  (oberd.  gack,  Schaumkraut  befindiicheScIiaum  der 

cf.  kakeln)  von  kwak  nicht  verschieden,  wie  cicade  (cicada  spumaria)  od,  Schati 

unter  kwak  etc.  weiter  zu  ersehen.     Ob  man  kal,  s.  kule. 

nun  aber  diese  germ.  Stämme  zu  idg.  kak  kûl,  s.  küIe. 

(kik,  kuk,  kvak,  cf  bei  Fick,  I,   36,  kak  50      kûl-bârs,  Kaulbarsch,   —   Nid. 

u.   kakata,   kvakata,   skr.   kukkuta ;   kslav.  Der  Name  bezieht  sich  wie  bei  ú 

kokuta  [Hahn]  u.  weiter  I,  ;7i5  y  kak  als  quappe  auf  den  dicken  kugelförmig 

Kürzung  von  kaka,   der  ÉedupL   von   ka,  (s.  unter  ä  kÜle  am  Schlüsse  desi 

kan,   als   der   y  von   lat.    canere   u.   nhd,  kale^  kal,  Vertiefung,  Eitisenku 

Hahn,    cf.    hân)    od.    gag,    gagh     (als  b6  lung,  fjoch,  Grube,  Grab  ete, ; — di 

Weiterbildung    von    ga,    schallen,    tönen,  so  'u  kule;  —  ho  hed  dar  'n  kCÜ 

rauschen  etc.,  wie  kuk  von  ku,  cf.  kukuk)  (od.   grafen   etc.);    —   kartaffels 

stellt,  bleibt  sich  gleich,  zumal  da  bei  Schidl-  makeu,   dat  sê  not  ferfréscn.   — 

Wörtern  die  Lautverschiebung  am  öftersten  fiU-,  lem-,  törf-kule  etc.  —  Auch 

fehlt,  60  od.  Einsenkung  u,  HÖMung  kkUer 


KOELE  SüEL  Sft7  EÏÏELE  EUEL 

î  knie.  Daher  knêkale  (Knie-  flügéln  des  Stellnetzes  seinen  Anfang  nimmt 
Q  de  knien  g&n  (hinken),  —  u.  sich  allmälig  verengend  mit  dem  da- 
(iknie;  n/d.  kuil;  mnld,mfläm,  hinter  gebundenen  sog.  kikebûs  (s.  d.)  ab- 
faule (s.  Grimm,  Wb.,  348  schliesst  u.  zum  Fang  kleinerer  Fische  oft 
raule);  schtoed.  kiila.  —  Da  5  auch  für  sich  allein  ausgestellt  wird.  — 
'ehle  auch  die  Bedtg.:  hohle  Nid.  kuil  (Sack  od.  Beutel  eines  Netzes). 
'■es,  Höhlung  etc.  ?iat  u.  unser  cf.  an.  k^W,  ahd.  chiulla  etc.  (Sack,  Tasche 
feWe  wie  nhd.  Kniekehle  ist,  etc.)  unter  kulc  u.  dazu  wegen  germ.  keula 
knUverschoben  ganz  genau  zu  (für  an.  kjöll  u.  ags.  ceol  etc.)  =  griech. 
ehle,  Schlund,  (hirgel)  stimmt,  10  gaulôs  u.  skr.  gola  unter  2  kil  am  Schlüsse, 
f  hiemit  wohl  urspr.  eins  sein;  was  ja  auch  für  nhd.  Keul  u.   ahd.   chi- 

80  mehr,  als  kuil  im  nid.  auch  ulla  etc.   wohl  stimmt,   sowie  auch  zu  mnd. 

Üahlstrom,  Strudel  (gurges)  hat.  kule  (urceus)  als  bauchiges  Oefäss.    Sodann 

•halb  k&le,  kele  u.   dazu  auch  ferner  nhd.  (Grimm,  Wb.   V,  €55)  Keu- 

zu  kule  auch  an.  k5^11;  isl.V^'W  15  tel,   was   nach    Beutel   einem  nd.  küdel 

a  pars  braccarum ;  gurges ;  uter,  od.    kudel    entspricfU   u.   wovon    dieses  kûl 

•d.  chiulla,  ciulla,  kiuUa  (Tasche,  ebensogut  contrah.  sein  kann,  wie  unser  bûl 

ie8ack);nhd.  Raul  (cf.  Grimm,  (Beutel)    von  büdel  =  mhd.    biutel,    mnld. 

sub  3);  ags.  cyll  (Schlauch);  buydel,  afries.  budel  etc.  —  Nhd.  Keu  tel 
laek  am  Fischemetz)  etc.,  was  20  (Sack  in  der  Mitte  der  Wate,  in  welchem 
kl  damit  zusammenhangt.  Dass  sich  die  Fische  fangen  ;  dicker  sackförmiger 
teh  mit  griech  koilos  (hohl),  to  Darm;  herabhängende  Wamme,  od.  beutel- 
ief ung,  Höhlung,  Bucht,  Äugen-  förmiger  Anhang  am  Unterknie  etc.) ;  nd. 
coila  (die  Weichen)  etc  ;  lat.  kudel  betr.,  so  wird  dies  wohl  eins  sein 
*ng)  etc.  zusammenhängt  u.  da-  25  einerseits  mit  mnd.  (Seh.  u.  L.)  kudel  (Be- 

sein  kann,  ist  möglich  (wegen  hälter);  md.  (Grimm,  Wb.)  kudel  (Fisch- 

f,  Fick,  II,  62,   y  ku,   wozu  reuse,    Fischbehälter ,   Fischkasten),    sowie 

cavus  etc.  stellt)  u.  wenn  man  andererseits  auch  mit  mhd.  (Lex er)  kutel, 

wieder  (Fick,  II,  67)  griech.  nhd.  Küttel  (Darm,  Gedärme),  welch  Letz* 

eön  (Scheide),  kouleös  (Scheide,  30  teres^  aber   auch  wied^ir  mit  unserm  küte, 

kU.    cûleus    (Schlauch,    Sack,  kût   u.   kutte,   kut    zusammen   zu   hängen 

u.  coleus,  soune   lit.   kulys   u.  scheint,    wonach    dann    kutel,    kuttel    mit 

Schlauch,   Hodensack)   zu  an.  kudel  (Behälter;  Fischreuse  etc.)  wohl  un- 

biulla  etc.  u.  unser  2  kule   od.  verwandt  ist. 

il  (s.  oben)  vergleicht,   so  ist  es  85      Zum  Schlüsse  sei  noch   zu  kule  sowohl, 

h,  dass  dieses  Wort  eine  Ent-  als  zu  dem  obigen  külc  u.  griech.  gaulôs  etc. 

lat.  cûleus  ist.     Wegen  der  y  verglichen:  griech.  gilalos  (Becher),  gúalon 

eus  etc.   vergl.    unter   hülle   u.  (Höhlung,  Wölbung;  Schlucht  etc.),   gôleôs 

femer  wegen  der  möglichen  Ver-  (Schlupfwinkel,  Lager,  bz.  Höhle  etc.)   etc. 

von  kule  u.  2  küle  als  Hohles  40      3.  kille  od.  kûl.    Es  giebt  hier  ein  Ball- 

i.  kjöll  etc.   (Schiff)   u.   griech.  spiel,  wobei  an  einen  in  der  Mitte  eines 

gola  (rundes  bauchichtes  Gefäss  Kreises  von  Knaben   stehenden  Mitspieler 

\  kil  am  Schlüsse,  wo  Fick  für  von  einem  der  Umstehenden,  der  einen  Ball 

Î.  ein  germ.  keula  (s.  oben  nhd.  in  der  Hand  hat,  die  Frage  gerichtet  wird: 

etzt,  sowie  für  an.  kfW  etc.  ein  45  kûl  m'  kûl !  in  wel  sin  bul  ?  —  Antw. :  in 

ja,  was  er  (cf,  III,  46)  zu  griech.  mm  êgen  bûl  (Beutel) !  —  Die  zweite  Frage 

\%ster)  vergleicht,   worüber  Wei-  ist :  kul  m'  kûl !  in  wel  sin  band  ?  —  Antw. : 

iek,  II,  96  zu  ersehen  ist.  in  min  ôgen  handl   —    Auf  diese  Antwort 

i.  ku] ;  t.  q.  kule.    Dimin,  kûlkc ;  hin  wird  ihm  nun  der  Ball  zugeworfen,  den 

Grübchen)  in  de  wangen.  50  er  statt  in  einem  Beutel  in  einer  aufgehal- 

xi.  kûJ,  beutelförmiger  Anhang,  tenen  Mütze  auffängt  u.   nachdem  er  den- 

18,  was  wie  ein  Beutel  an  Etwas  selben  daraus  mit  der  Hand  herausgenommen 

gt  od,  den  Beutel  (od.  Schlauch,  hat,  mit  dem  Ball  auf  einen  der  umstehen- 

OH  Etwas  bildet,  wie  denn  z.  B.  den  Mitspieler  wirft.  Trifft  er  nun  keinen 
anze  Stellnetz  (cf  kiihi  sub  3  bei  55  derselben,   so  fallen   diese  sämmtlich  über 

i  od,  kul,  sondern  fuke  od.  fûk  ihn  her  u.  nachdem  sie  ihn  unter  dem  Rufe 

ft  u,  die  küle   od.  der  kul  nur  mit  fingertjes  (Fingerchen),  —  mit  dumctjes 

sack-,  bz,  schlauch-  od.  beutel-  (Däumchen),    —    mit   fûstjes   (Fäustchen) 

eü  desselben  ist,   welcher  gleich  zuerst  mit  ihren  Fingern,  dann  mit  ihren 

beiden    ausgespannten   Seiten-  60  Daumen  u.  zuletzt  mit  ihren  Fäusten  tüch- 


KtTELE  EUEL  SM  KDELLEN 

iîg  bearbeitet  u,  geknufft  haben,  fängt  âa»       coglione;  frans,  coainon,  jtUl  cofll 
Spiel  wieder  von  vorne  an,  indem  ein  zwei-        der  Bedtg.  tesUs,  testicalns  hat,  m 
ter  (u,  so  später  die  andern  der  Mitspieler        beide  wohl  urspr,  dieselben  Würier 
der  Beihe  nach)  Knabe  an  seine  SteUe  in        UU,  coleas  od,  culens  entstanden  iä\ 
die  Mitte  des  Kreises  tritt,  6  nicht  etwa  das  mnld,   kul   (testicoh 

Der  Form  nach  ist  dieses  kQle  od,  kul  das  dafür  voraussusetsende  ältere  a 
dasselbe  wie  2  küle  in  der  Bedtg,  Beutel  auch  kalle  etc.  in  Grimm,  Wbj 
od.  Sack.  Dem  Sinne  nach  kann  es  aber  aus  dem  älteren  frans,  couillon  (i^ 
auch  die  Bedtg.  Ball  haben,  da  es  sich  bei  engl,  culHon  unter  kaiön)  entlehnt  u.- 
der  Frage  atischeinend  auf  den  Bau  be-  10  ist,  Vergl,  auch  1  kolleu. 
zieht,  den  der  Fragende  in  der  Hand  hält  kûlke,  kûlke,  Grübchen ;  8.  Vúie  u. 

u,  da  es  auch  wie  nid.  kuil  für  älteres  kule  kûlke,  kleine  Keule,  s,  B,  vom  Qk 

stehen  kann,  so  würde  es  im  letzteren  Fall        s.  4  küle. 
mit  nhfl.  Kaule   (kule),    Kugel,   BaÜ  etc,  kalk-halsei,  8,  kurkhalsen. 

(oergl  das  driUe  Kaule  in  Grimm,  Wb.,  15  külle,  kfill,  killer,  Vexirer,  Foitf 
8ub  1)  ident.  sein,  worüber  Weiteres  unter  Person,  die  andere  Leute  zum  Beste 
kagcl  am  Schlüsse,  sie  anführt  u,  hinters  Licht  ftüui  u.  \ 

4.  kiile,  kul  (Dimin,  kQlke),  Keule  u,  etc,  bz,  sie  quält  u,  narrt  etc,;  —  h> 
zwar  hier  nur  noch  ausschliesslich  in  der  regton  Jan  küll  od,  kaller.  —  cf.  im 
Bedtg.:  oberes  (dickes  rundliches)  Ijcnden-  20  1.  )iLJBL\\tVi, quälen, vexiren,narren,l 
stück  von  Kälbern  u,  Geflügel  etc,  wozu  zum  Besten  haben,  anführen  etc; 
üfjrigens  zu  bemerken  ist,  dass  die  Rinds-  mag  niks  lêfer,  as  'n  anaer  kOllea  nnbz 
keule  hier  „nagelbolt"  heisst.  —  ik  wil  de  —  he  külld  hum  wat  —  Auch  syM 
kul  wo]  half  hebben;  de  ganse  is  mi  to  kflllen,  das  Vexiren  etc.  —  NU, 
swâr ;  —  hê  hed  de  benbunke  an  de  kul  25  (cexiren  etc,) ;  engl,  cally  (betrügen,  l 
Sitten  latcn.  —  Compos. :  Ú^s-,  kalfs-kttle  gehen,  zum  Besten  haben,  foppen).  - 
etc.  —  Nd.  küle  (Keule ,  Kolbe ,  Hinter-  es  richtig,  dass  das  nid,,  mM  kul  od 
Schenkel);  mnd  kule;  mhd.]úú\e;  tiuj.  kuile.        (testiculus,  s,  unter  kulhia)  eine  EM 

—  Vergl.  Weiteres  unter  3  kil,  sowie  die  aus  franz,  couillon,  coillon  ist,  so  kau 
hinter  kule  od.  kiule  wahrscheinlich  liegende  30  unser  obiges  Subst.  külle  mit  engl.  ( 
Grdform  gula  =  skr.  gula  od,  guli ;  s.  unter  (Schurke,  Lump,  Hundsfott  etc.),  ca 
kugel  am  ScJUusse.  meiner  Kerl,  Schelm,  Pinsel,  Troif)  ■ 

knien,  graben,  eingraben,  einscharren,  bz,  (Narr,  Tropf,  Pinsel,  bz.  der  Bdi 
in  eine  Grube  (kule)  machen  od.  bringen ;        Gefoppte  etc,)  aus  franz,  coaillon,  U 

—  he  kîtld  's  winters  all'  sin  kartufiPels  in.  35  coUon,   ital,  coglione  (Memme,  &A«j 

—  Nid,  kuilen.  entstanden  u.  entlehnt  sein  u,  urspr.  i 
kulen -grafer,    Grubengräber,     Todten-        Bedtg,  wie  kigôn  (s,  d,)  gdutbt  habe 

gröber,  mal  da  auch  küllen   u,  kigonêrea  ii 

kuler,  TruHwhn,  Puter.  —  Nd,  (Dan-  grifflich  sehr  nahe  berühren,  —  Tkk 
neil)  kullerhaon.  —  Der  Name  bezieM  sich  40  das  Verb,  küllen  in  der  Bedtg.:  < 
auf  das  kollernde  Geschrei  dieses  Thieres,  vexiren  etc.  auch  vielleicht  direct  «m 
cf.  dieserhalf)  1  kullern.  (kul,  kuUen)  u.  aengl,  cullen  (s,  unter 

kul-falster,  kalfalsterd,  eine  Person,  die  mit  kwälen  (quälen,  j^agen,  martei 
plumpe  od.  grosse  platte  Füsse  hat  u.  des-  sammenhängen  u,  vielleMt  dassdb 
halb  leicht  kopfüber  stürzt  u.  immer  strau-  45  wie  amhd,  chollcn  (quälen,  martern 
chelt.  Hauptsächlich  Schimpfwort  für  einen  gen,  plagen)  sein  kann  od.  möglich 
Menschen,  der  überall  plump  hineinfällt  u,  külleo,  bz.  kuilen  direct  vom  Prä 
sich  ohne  Ueberlegung  kopfüber  in  Etwas  f>on  kellen  ((^ual  u,  Schmerz  ma6 
hineinstürzt  od.  der  stolpernd  u.  mit  Gewalt  verursachen)  weiter  gebildet  ist,  ist  sei 
in  Etwas  hineiyiplumpst ;  —  ho  (od,  sê)  is  'n  50  möglich,  da  aus  quälen  die  Bei 
regten  kulfalster.  —  kul  ist  hier  entweder  xirenu,  hieraus  wieder  die  weiteren 
eins  mit  schwed.  kull  (Kopf  etc.)  od,  kull  von  küllen  sehr  leicht  entstehen  konni 
(kopfüber  etc.),  s.  unter  2  kullern,  während  da^  folgende: 
falstcr    wohl   eine  fallende  Person   (ge-  2.   kUllen,     mit   Knöcheln  od, 

bildet  wie  schoster,  schuster,  od.  wie  wäfster,  55  schlagen  u.  stossen  od,  bearbeiten  od 
webende  Person)  bezeichnet.  bläuen.  —  Auch  subst, :  dat  küllen.  - 

kül-han,  männliche  KuiJie,  penis.  —  Nid.,  beim  Ballspiel  ein  Knabe  mit  dem  . 
mnld.  kul.  eignen  andern  wirft   u,   ihn  nicht  t 

Da  Kilian  wie  kul  (franz,  couille)  in  wird  er  dafür  zur  Strafe  von  den 
der  Bedtg,   penis   u,  ein  zweites  kul    (ital,  60  Mitspielern  külld  od,  wie  oben  gesi 


KUELLEB  399      EULLERN  KUELLEBN 

iiÊiréhgMM  äe,,  während  andern-  sind  u.  durch  diese  auch  die  Gedärme  sich 
9elr(sfene  diese  Strafe  Über  sich  wringen.  Ferner  wird  kullern  auch  vom 
tssen  tnuss  u.  dann  nachher  an  kollernden  Geschrei  (kuler-raler-ruler)  eines 
ies  ersteren  Knaben  tritt  u.  so  das  zornigen  Puters,  sowie  vom  dumpf  ^i  Geräusch 
weitergeht,  woher  denn  auch  dieses  5  eines  rollenden  Gegenstandes  gehraucht  u. 
dbst  den  Namen  kullen  (sölen  wi  obschon  dieses  Verb,  anscheinend  bloss  ono- 
küllen  spOlen?) /uAi^.  —  Ob  auch  matop.  ist,  so  ist  es  formell  doch  gleich  mit 
en  nicht  mit  1  küllen  in  der  Be-  dem  von  Koller  (s.  kuller)  abgeleiteten 
m,  martern,  plagen,  peinigen  etc.  nhd.  kollern,  schwed.  kollra  (den  Koller 
gehört?  —  Auf  edle  Falle  liegt  10  haben,  toll  sein,  wüthen,  toben),  während 
b. doch  die Bedtg.:  misshandeln  sich  beide  auch  toieder  mit  2  kullern  (rollen) 
e)  SU  Grunde.  mischen,  ganz  wie  man  ja  auch  von  einem 

I.  kflile.  rollenden  Donner  spricht,    indem  man  das 

od.  ^ekfiUe,  Vexirerei,  Fopperei  Getöse  desseWen  mit  dem  Getöse  einer  rollen- 
efoppe.  15  den  Kugel  vergleicht.  —  Nd.  kullern. 

wn  Menschen,  Bindern,  Schafen  2.  kullern,  auch  kttllern,    kugeln,  rollen, 

\  von  Pferden),  Koller,  Zorn,  wälzen  etc.;  —  liê  kulierde  bi  de  trappen 
\teh,  ÄnfaU  von  Wuih,  TobsucJU  hendâl;  —  hê  kullerd  dat  dV  hen;  —  sê 
iktheit  etc.;  —  he  hed  'n  kuller  kullern  sük  in  't  gras  herum.  —  ScMes., 
nig,  wüJthig,  tobsuchtig,  verrückt  20  sächs.,  thür.,  hess.  kullern;  nhd.  kollern; 
lé  (od.  dat  der)  hed  de  kuller  in        schwed.  kullra. 

Jsd.  (Br.  Wb.)  kuller  (Koller,  Es  ist  wohl  Iterat.  eines  älteren  einfachen 

^en),  (Dähnert)  koller,  kuller  kullen  (rollen,  walzen  etc.),  was  einzeln  (s. 
sft.  auch  Wuth,  von  Menschen),  Grimm,  Wb.  V,  1619  unter  kollern  c) 
aeh)  kolder,  koller  (Geistes-  25  noch  vorkömmt  u.  wohl  nicJU  von  nhd. 
Verrücktheit:  Koller  der  Pferde);  Kaule  (s.  Grimm,  Wb.),  bz.  mhd.  kûle  (s. 
(Koller,von Pf erdenu.  Menschen) ;  unter  kugel)  weitergebildet  ist,  sondern  auf 
,  kaller;  schwed.  koWer  (dasselbe) ;  ein,  dem  skr.  (Fick  I,  76)  gula  (Ballen, 
,  später  koller  (ausbrechende  od.  Bundes),  guli  (Kugel,  PiUe)  entsprechendes 
)).  Wohl  mit  mnd.  kolre  (Aus-  80  germ.  kula  zurückgeht,  was  Fick  in  dem 
Chüle  u.  die  ausgebrochene  GaUe  an.,  isl.  kula  (Ballen,  Geschwulst)  finden 
wahrscheitü.  auch  schon  fig.  von  will.  Da  dies  indessen  dasselbe  Wort  wie 
tehen  im  Sinn  von  Zomausbruch,  das  scJwn  unter  kugel  aufgeführte  isl,  kula 
Wuth  etc.,  wie  ja  auch  Galle  ist,  so  ist  es  sowohl  möglich,  dass  Letzteres 
aueht  ist);  engl,  choler  (Galle;  35  ebenso  wie  mhd.  kûle  ein  Contra^,  von  kugel 
%ns,  colëre;  ital.  collara;  span,  ist,  als  auch,  dass  sowohl  mhd,  kûle,  cds 
rn);  sowie  femer:  ahd.  choloro,  isl.  kula  beide  auf  skr.  gula  od.  gali  zurück- 
olores  Tentris),  cholere  (Dyssen-  gehen  u.  dann  auch  nhd,  Kaule  (s.  in 
weiz.  koler,  koller  (Darmgicht)  Grimm,  Wb.),  ebenso  wie  mhd.  kûle 
>lera  (Gaue,  Gäüsucht),  bz.  griech.  40  etc.,  mit  kugel  formell  nichts  gemein  hätten. 
He  Krankheit,  wobei  die  JFeuch-  Dass  nun  aber  ein  dem  isl.  kula,  norw., 
wnh  Erbrechen  od.  Stuhlgang  mit  schwed.  kula  etc.  entsprechendes  alt.  deutsch, 
fehen,  bz.  eine  Krankheit,  die  der  kula  einerseits  sowohl  zu  kulla  als  anderer- 
tchrteben  od.  damit  in  Verbin-  seits  auch  im  nhd.  zu  kaule  (cf.  auch  8  küle, 
leht  wurde,  indem  damit  vielleicht  45  bz.  das  dritte  Kaule  in  Grimm,  Wb.) 
ehen  von  Galle,  wie  beim  Gallen-  werden  konnte,  ist  zweifellos  u.  würde  dann 
l  fand).    Demnach  cholera  wohl        kullen  u.  kullern  eben  von  diesem  aus  kula 

cholé,  cholos,  cf.  galle.  (=  skr.  gula    etc.)  entstandenen  kulla  od. 

*D ,  rumoren ,  poltern,  ein  sich  kuUe  weitergebildet  sein,  was  ja  auch  hess. 
ides  u.  einige  Zeit  anhaltendes  50  u.  schles.  (hier  auch:  Bolle,  Walze,  cf. 
l.  rollendes  Geräusch  machen  od.  Grimm,  Wb.,  kollern  sub  c)  beste?U.  Dass 
m,  wie  dies  z.  B.  wenn  der  Magen        nun  aber  dieses  deutsche  kulle  (Kugel)  in 

knurrt,  od.  wie  solches  durch  diesem  Fall  nicht  mit  schwed.  kull  (Gipfel 
tm  Leibe  verursacJU  wird  od.  bei  etc.),  bz.  kulle  (Kopf,  Gipfel,  Spitze  etc.) 
i  der  Fall  ist  (dat  kullerd  [od.  55  zusammenhängen  kann,  ist  klar,  da  dieses 
%moret]  mî  in  't  lif ;  —  ik  hebb'  dasselbe  Wort  ist  wie  an.  kollr  (Kopf)  ; 
collem  [od.  rummeln ,  BumorenJ  isl.  kollr  (cranium,  caput ;  apex),  bz.  unser 
i  mut  ins  'n  bittern  nämen,  of  't  kölle  (weisser  Stirnfleck),  was  ja  auch  urspr. 
it  b&ter  Word),  indem  eben  diese  mit  skr.  gola  (rundes  Gefäss,  s,  unter  külle, 
ioche  von  Kolik  od.  Leibschmerzen  60  köll)  zusammenhängen  kann,  me  auch  kop 


EÜLM  EUtiMER  400  '  KOLTEA 

dieselbe  Bedtg,  hat.    Zu  achwed.  knll  etc  KeuU  oéL  ein  Ktoben  eicj,  oä,  ek 

gehört  jedtnfaïU  auch  kull  (kopfüber,  über  unfürmlicheê  Stück  [einen  Khmpn  < 

den  Haufen),  kullig  (runtüich  etc.),   kaller  klumpigea  Etwas])  bexeid^net  hat 

(ein  rundliches  Etwas,   bz,   ein  Etwas  was  kulpen,  kÜlpei,  glotzen,  bz,  mitf 

rundlich  zusammengewickelt  od.  gedreht  ist,  6  weitaufgeriseenen  Augen  wonach  stam 

eine  aufgewickelte  Rolle)  u.  wie  nun  rol-  kalpe  =  knlpôge^  ê.  unUr  kalpe. 

len  von  Holle  u.  schioed.  kollra  von  koller  kilpei,  8.  kolpcn. 

(s.   1  kullern),  so  ist  auch  schwed.  kullra  kalpl^,  dick,  plump,  unfôrmlitk,ti\ 

(rollen,  wälzen  etc.)  wohl  von  diesem  kuller  bz.  dick  u.  unförmlich  gestdUH  n. 

weiter  gebildet,  während  das  deutscîie  kullern  10  trieben    od.  dick  a/ufgeschwoÜen  v.  > 

wohl  ein  Iterat.  von  kullen  (s.  oben)  ist  u.  dem-  quöllen  etc. ;  —  kalpige  banden  oi 

nach   mit  kullen  zu  kullo   (Kugel)   gehört,  (dicke  plumpe  klumpige  klotzige  Mi^ 

von  dem  es  allerdings  zweifeUhaft  bleibt,  ob  förmliAemissgestoHete  Hände  od.  Fm 

es  mit  kolle  u.  an.  kollr  (Kopf)  u,  schliess-  'n   kulpigen  nöse   {eine  dicke  unfön 

lieh   mit   skr.    gola   (s.   oben)    von   Hause  \h  etc.  Nase);  —   kulpige  dgen  (grtim 

aus  eins  ist,   od.   aus   mhd.   kûle   (Kugel)  aufgequollene  u.  weit  vortretende  Am 

entstand.  —  kulpige  appeli  (grosse  stark  getr 

kulm,  knlmer,  eine  dicke  Thonkugel.  —  w.  dick  aufgeschwollene  Aepfd,  oi 

Wohl  von  kullc  (Kugel,  s.  unter  2  knilern)  unfömdiche  missge^altete  Ä^fd),  (f. 

od.  wahrscheinlicher  noch  aus  kulfcn  (Kol-  20  kulpe    (Pflaumentasche,  veriommesi 

ben)  od.  kulpen,  kulpn  (s.  kulpe)  efitstanden,  gebliebene    Pflaume)    u.    nd.   (Dâk\ 

wie  wir  statt  si'ilfen  (selb st ,  selber)  auch  külpen  (unreifes  Obst).    —  Nd.  (8c 

ja  fiülm  sagen  u.  wie  auch  bayr.  kolm  aus  bach)   kulpig   (von  Pflanzen,  t.  B 

kolbn  (s.  unter  Kalbe  in  Grimm,  Wb.)  Bunkelrüben,  die  in  der  Mitte  didu 

geworden  ist.  25  schwollen,  oben  aber  dünn  sind  «.  w 

kulpe,  kuip,  a)  eine  dicke  Thonkugel  wie  eine  lange,  dünne  ^itze  auslaufen); 

kulm  etc.;  —    b)  ein  dickes  rundliches  klo-  Sachs,  kulpig,   kulpich,   kulpicht  (m 

Inges  grobes  ungeschlachtes  od.   knolligtes,  stumpf  od.  dick).  —  Zu  kulpe. 

klumpiges  Etwas  etc. ;  —   ho  lied  'n  goden  kiüp-ô^e,  OlotZ'Äuge,  bz.  ein  Äugi 

kulp  für  de  kop  (er  hat  eine  sehr  dicke,  un-  80  gross  u.  dick  aufgequollen  irt  v.  ik 

geschlaclUe  u.   unförmliche  Nase,   bz.  eine  der  Augenhöhle  herausliegt.  —  Ni^ 

gute  Knolle  od.  einen  guten  Klumpen  vor  Wb.)    kolp-oge,    (Schambaeh)  ki 

dem  Kopfe.  —  Nd.  (S chambach)  kulpe,  kulpdge,  (2>annet(^kn]ikôge,  (Däh 

a)    Klumpe  od.  Klümpchen,   im  Auge  der  kûlpôge. 

Schafe;  —  b)  ein  dickes  aufgetriebenes  od.  35      kalp-ogen:  »'.  q,  knlpen. 

grosses  rundlich  aus  dem  Gesicht  hervor-  kalsken,  külgken,   a^  poltern,  n 

tretendes  Auge,  bz.  ein  Auge,  das  weit  aus  etc. ;  —  dat  kulsked  mi  al  in  't  lif ! 

der  Augenhöhle  herausliegt,  ein   Glotzauge  as  wen  sQk  't  d'r  all'  in  umkeid; 

wie  nd.  kulpe  u.  kulpôge  (s.  Letzteres)  od.  in  Weisser  od.  sonstigen  FlüssigM 

auch  (Dann eil)  kulfsôg\  —  Dass  dieses  40  umstossen,    bz.   diese  so  stark  rtik 

Wort  mit  nlid.  Kolbe,  >fe2.  kolve,  kolf,  kulf  schwenken  od.  so  damü  ?terumgiesw 

urspr.  eins  ist,  wird  durch  das  in  Grimm,  man  die  Bewegung  des  Wassers  U 

Wb.  (V,  2587)  aufgeführte  nd.  Kulpe  be-  dadurch »  ein  dumpfes   Gerâwték  t 

stätigt,    sowie  auch  durch  das  Adj.  kulpig  —   he  kulsked  in  't  water  hemm; 

(s.  d.).    Ausser  kulpoge,  bz.  kulfsôge  vcrgl.  45  kulsked  (schwenkt  mit  GeräusdO  < 

auch  nd.  (Br.  Wb.)  kaM-ioot  (Klump-Fuss,  mit  herum;  —  sé  kulsked  (rührt  eA 

krummer    ungestalteter   Fuss)    u.   kulffotig  mit  Geräusch)  \  all'  dör'n  ander.— 

(klumpfüssig)  =  engl,  club-footed.  wort  wie  1  kallern. 

Als  dickes  rundliches  aufgetriebenes  Et-  kalter,   Stolper-,  Strauchd-,  od, 

was  würde  es  sich  wohl  mit  lat.  galha,  (Dick-  50  Roll-,  od.  Fall'Bahn;  —  dcJicrdki 

bauch)  u.  globus  etc.  vergleichen  lassen ,  ob-  art :  ho  kumd  d'r   mit   np  de  kol 

schon  die  sonstigen  Bedtgn.  von  Kolbe  (s.  kömmt   damit  auf  die  Sto^CT'  ete* 
darüber  Weiteres  unter  kalf)  ebenso  wie  bei        od.   damit  ins  Stolpern  etc.),  vdf^ 

nhd.  Kloben    (cf.  1  u.  2  kliife)    u.    engl.  flg.  von  Jemandem  gebraucht  wird^i 

club  (cf.  auch  klump  etc.)  eher  darauf  hin-  60  seiner  Rede,    bz.  mit   dem  Betritt 

zuweisen  scheinen,   dass  es  urspr.  bloss  ein  was  od.  mit  seinem  Geschäfl  auf  ei» 

abgespaltenes  Jtkwas  (gleichviel,  ob  ein  Bahn  gerathen  ist  u.  der  dahar  nu 

langer  dünner  scharfer  Splitter  [vergl.  auch  stolpernd  u.   strauchelnd  vorwärte 

die  Bedtg. :  Pfeil,  Spiess,  Wurfspiess  etc.  des  od.  mit  dem  es  in  Bezug  airf  sein  6 

an.  kôlfr],  od.  ein  längeres  dickes  Stück  [eine  60  od.  seine  Untemeif^mngen  schieb  i 


KÚhTE&S  401  lOTM 

M.  —  Es  iii  Subst.  eu  kvAtem,       tst  dies  ein  Schall-  od.  Klang-Wort,  das 

famdl  tu  kullen  (rotten  mit  nach  Fick  (III,  38)  mit  ahd.  ge-kewen 
'.  absatsweise  springen  u.  hüpfen  (nennen,  heissen,  rufen),  lit.  gauja  (heulen 
'mute  Kugeln  auch  thun  etc.,  s.  etc.)  etc.  auf  die  Schallwurzel  ga  zurück- 
tern)  gu  gehören,  von  dessen  5  geht.  Anscheinend  hatte  das  Adv.  chûmo 
i  (contrah.  kullt,  kult  =  rollt,  (beschwerlich,  mit  Mühe  u.  Noth)  daher  zu- 
i.  ist  absatzweise  niedergestürzt  nächst  die  Bedtg.:  klagig  od.  klaghaft,  in- 
mfgesprungen  u.  weiter  gerollt)  dem  es  im  Vergleich  zu  ahd.  chûma  (Belage, 
ergMldet  ist,  um  dann  kult-er  qucrimonia)  einen  Klage-Zustand  od.  ein 
^nen  Zustand  wo  Etwas  rollt  10  Sein  bezeichnete,  wo  Jemand  schreit,  heult, 
Ise  niederföUt  u.  wieder  auf-  jammert^  klagt  u.  murrt,  bz.  klagig  od.  klag- 
üer  stürzt  etc.  htzeichneyi  dürfte.  haft,  klagend,  mürrisch  u.  verdriesslich  oJ. 
ter  in  gekalter  (Gestolper,  Oe-  verdrossen  (cf  aeger  u.  aegre,  beide  auch 
r.  Oeroüe,  Oestürze  etc.)  auch  in  der  Bedtg. :  verdriesslich,  verdrossen  etc.) 
(usdbe  wie  Koller  in  OekoUer  IQ  ist.  Da  nun  aber  jeder  kranke,  schwache, 
ne  auch  pulter  (Polier)  in  gc-  elende,  matte  od.  arme  Mensch  auch  klagt, 
Uer,  Gestolper  etc.)  ist,  so  kann  jammert  u.  seufzt  od.  klagig  u.  klaghaft  etc. 
de  „t^  auch  selbstredend  für  ^l^  ist,  bz.  das  Klagen,  Seufzen  u.  Stöhnen  etc. 
härtere  Aussprache  von  kuller  gerade  dadurch  verursacht  wird,  so  ent' 
«tn.    Vergl.  weiter:  20  wickelte  sich  aus  klag  ig  von  selbst  die 

Mpem,  straucheln,  absatzweise  Bedtg. :  kläglich,  jämmerlich,  schlecht,  elend, 
tm  Geräusch  rollen,  fallen,  stür-  krank,  schwach,  müde,  matt  etc.  sowohl,  als 
he  kulterd ;  —  dat  kulterd  an        auch  die  von :  verdriesslich,  verdrossen,  un- 

dör  'n  ander;  —  auch  subst.:  willig,  ungern  etc.,  wobei  es  sich  dann  in 
I  't  kaltem ;  —  he  kamd  d'r  mit  25  Bezug  auf  ahd.  chûma  od.  chûmo  als  Subst. 
i  etc.  —  Wenn  man  vergleicht,  ganz  klar  ist,  dass  dies  als  ScJMUwort  so- 
Item  (poltern)  hauptsächlich  in  wohl  ein  Tönen,  Rauschen,  Klingen,  Lärmen, 
stolpern,  fallen,  stürzen  etc.  ge-  Schreien,  Jammern,  Heulen,  Klagen  etc.  od. 
I  ist  kaltem  jedetifalls  ident.  mit  einen  Zustand  u.  ein  Sein  wo  dies  Statt 
m.)  koltem ,  koldern  (zanken,  30  findet  u.  hörbar  wird,  als  auch  ein  tönendes 
rm,  ungestüm  sein  u.  thun)  u.  u.  rauschendes,  klingendes  etc.  Etwas  he- 
isdbe  wie  kallem  sowohl  in  der  zeichnen  konnte  u.  dass  hieraus  sich  sowohl 
iern  etc.  als  in  der  von :  rol-  die  Bedtg.  querimonia  des  ahd.  chûma,  als 
atzweise  über  Etwas  hin,  od.  auch  die  von  Klinge  od.  Klingbach, 
lerunter  rollen  u.  springen  od.  35  Rauschbach,  rauschender  (Hessbach,  od.  Thcd- 

schluchty  worin  ein  Bach  rauscht  etc.  (cf. 
omm;  s.  kamen.  klinge  unter  1  klingen)  des  mhd.  küme  (cf. 

kämme.  Lexer)  ergiebt.  Was  nun  aber  ahd.  chûmo, 

m,  beinahe  nicht,  mit  Mühe  u.  mnld.  cume  (kaum,  schwerlich,  schlecht,  bz. 
so  eben  etc.;  —  dat  geid  kûm;  40  mit  Klagen,  Seufzen,   Aechzen  u.  Stöhnen, 

d'r  kûm  hen ;  —  ik  kun  kûm  mit  Beschwerde,  mit  Mühe  u.  Noth  etc.)  be- 
10  môi  was  'k  etc.  —  Nd.  kuum;  trifft,  so  hat  sich  die  urspr.  Bedtg.:  klag  ig 
nUL(Weiland,provinz.)\ixxim',        od.    klaghaft,   klagend,   stöhnend^   ächzend, 

käme  (aegre,  vix,  difficultcr)  seufzend  etc.  (von  ahd.  chûma,  Klage  etc., 
t  Stoke  II,  186)  ciimc;  ahd.  45  ausgehend)  neben  der  daraus  abgeleiteten 
0,  kûmo;  mhd.  küme,  koume  von:  kläglich,  jämmerlich,  elend,  schlecht, 
u.  Mühe,  schwerlich,  beinahe  krank,  schioach  etc.  noch  erhalten  im  nd. 
-Dass  dieses  chûmo  vonHause  (Br.  Wb.,  Schütze,  Schambach,  Däh- 
deres  Wort  ist  wie  ahd.  chûma  nert)  kûm,  kuem,  küme  u.  mnd.  kume 
'ick,  III,  38)  chûmo  (Klage),  60  (schwach  von  Alter,  stöhnend,  krank,  leidend, 
ie  Wörter  unmittelbar  mit  ein-  kränklich,  hinfällig  etc.,  bz.  elend,  kümmer- 
!  mü  mhd,  küme  (Thalschlucht,  lieh,  ärmlich,  knapp  etc.,  cf.  dieserhalb  auch 
Ratischbach  etc.,  s.  weiter  unten),  krakcn  u.  krank  etc.);  mhd.  (Lexer)  küme, 
(dünn,  schwach,  gebrechlich  etc.,  kûm  (dü7in,  schwach,  gebrechlich),  sowie  in 
ien)  tt.  kftmen  (trauern,  weh-  55  ahd.  chûmîg,  kûmig,  cûmig  (schwach,  kraft- 
leiter  unten)   zusammenhäfigen,        los,  gebrechlich)  etc.  u.   cûmida   (infirmitas, 

die  Formen  derselben  sowohl  acgrotatio)  etc.,  während  das  schwed.  (land- 
m  Vergleich  von  aegre  zu  aegcr  schafU.)  kaum  (Jammer)  mit  dem  Verb,  kaa- 
seheintich  gemacht.  Was  näm-  ma  (jammern),  nid.  kuimen ;  mnld.  kuymen 
l  chûma  od.  chûmo  betrifft,  so  60  od.   cûmcn   (gemere  etc.);   ndrhein.  kämme 

mkast  Koolmân.    Wörtarbnoh«    II.  26 


KüMBÜESE  409t  KOIDlfiR 

(ächzen,  wehklagen);  as.  eûnyan,  cûii^en;  afiratu.  combe  (tiefeg  l%al,  SdfkA 
ahd,  diûman,  kdmen  (klagen,  sich  beklagen);  dessen  wahrs^eituMer  Zusammenk 
mhd  kûmen  (klagen,  tcMclagen,  trauern;  grieeh.  kûmbos  etc.  unter  2  knf  Aié 
itich  ängstlich  bemühefi)  etc.  auf  ahd.  cliûma  ist.  —  Dass  aber  komme  als  tie) 
(qiicrimonia)  zuräckgelU  u.  dies  wieder  mä  6  lu^iles  Etwas  auch  mit  kimme  «.  kai 
mhd.  kilmc  (Klinge,  s.  oben)  mittelst  dem  einem  von  der  y  gabh,  gtmbh  {ném 
Suffixe  ma  von  der  y  ku  =  idg.  gn  (tönen,  beissen;  Uaffen,  tief  sein)  otâom 
klingen,  rauschen,  lärmen,  bz.  sdireien,  Ffrft.  kimban,  kamb,  kamb,  kinbin|i 
brüllen,  rufen,  klagen,  jammern  etc.,  cf.  audi  könnte  ist  sweifeHos  u,  darüber mkrl 
kô)  toeiter  gebildet  wurde.  10  das  Weitere  su  ersehen. 

Dasselbe  Wort  wie  kûm  (schwach  etc.)  ist  kilmmel,  Kümmei,  s.  2  kanun.  Am 

auch  woJd  das  von  Danneil  u.  Outzen       DestiUat  twn  Kümmei,  woher  iu  Vai 
aufgeführte  kûm  (Ucker  im  Essefi,  simper-        mebi  (trinken,  saufen);  —  he  kfluü 
lieh  etc.),  da  es  sich  wohl  zuerst  aufJeman-        £81,  od.  bé  bed  sflk  bekûmmdi 
den  bezog,  der  schwach  im  Essen  war,  bz.  16      kammer,  ÜTtimmfr;  — dat  kindallD 
wenig  ass.  f8I   kammer   (Sorge,   Gram,  Ihwfr, 

kambttse,  Kombüse,  Schiff sküche.  —  Nid.  etc.);  —  bé  bed  niksaskamiieruie 
kombuis;  schwed.  kabysa;  dün.  kabyse,  cf.  —  h6  mut  knmmer  (Neläi,  JfMfil 
kabüsc.  behrung  etc.)  iSden ;  —  he  kamd  ta  ta 

kumf QTj  Fetierbecken,  bz.  ein  Becken  worin  20  úar  kömmt  zu  Mangd  u.  Estbdvniiii 
man  glüliende  Kohlen  legt,  daher  oft  auch  Kömmt  zu  kurz,  rieht  mdA  ma,  k 
fftrkumfôr  genannt.  —  Nid.  komfoor.  —  leidet  Mangel  ete.) ;  —  ik  bin  aêt  fai 
Wohl  mit  mfläm.,  mnld.  (KU.)  kaffoor,  (od.  ên  gdlden,  6n  daler  ete.)  to  ta 
kauftbor  (foculiis  etc.,  bz.  recalfactoriiim  =  kamen.  —  Volksreim:  in  Haieiiii 
franz.  rechauffoir)  aus  franz.  cliaufToir  u.  26  kammer  an  plage;  de  gen  geldheii 
dies  mit  franz.  (Diez  II,  24t>)  cbaufTer  u.  niks  kngen,  de  mat  môi  to  Hageid 
Schaufler  etc.  (lieizcn,  erhitzen,  echauffiren)  —  Nd.,mnd.  kummer;  nid.  kOHOff; 
aus  lat.  calcfacorc.  kommer,  komber;   etfries.  konuner;  f 

kam-hér  (Komm-her)  in  der  Redensart :  kommer ;  mhd.  kamber,  kammer  (Itf 
„(lat  is  'u  gans  ander  kiimhér",  wo  es  sich  30  miUhsla^  Beärängniss,  üffiAsoI,  Jfi 
auf  das  Herkommen,  bz.  die  Herkunft  u.  Noth;  Betrikbniss;  gerichtliche  Hafifi 
Abstammung  u.  den  Ursprung  von  Etwas  Beschlagnahme); dan.knmmßT,''M 
Itezieht.  Last  od.  Bedrängniss  ete.  desWtutä 

kamke,  knmpke,  Dimin.  von  kummc.  mer  entstand  wM  aus  der  vom:  ^ 

knmkummer,  Gurke.  •—  Nid.  komkommor;  35  nähme,  Arrest  etc.  u.  diese  «wM  wâ 
engl,  cucumber  aus  franz.  concombre;  ital.  der  von:  Hinderniss,  Hemsmiu  ^ 
cocoincra  etc.  u.  dies  aus  lat.  cucumcr,  cu-  Etwas,  was  das  Vorwärtsgehen  «.  ^ 
ciimis.  kommen  hindert,  hemmt  u.  hesâmsed 

kämme,  km,  a)  tiefe  Schüssel,  Becken,  schwerlich  macht,  falls  nicht  etm, 
Schale,  Napf  od.  überhaupt  ein  HoMgefäAs;  40  scheint  (vergL  darüber  0.  Sehadi 
—  Compos. :  brei-,  spOl-,  ätens-kiim  etc. ;  —  kumber,  wonach  die  Bedtg. :  ^ 
b)  eine  mit  Wasser  gefüllte  Vertiefung  od.  Haft  etc.  erst  im  15.  Jahrhundert, 
(hübe  in  einem  Lande;  —  c)  das  Becken  die  von:  Last  etc.  schon  im  Autfi 
einer  Kasten  schleuse,  worin  die  Schiffe  erst  12.  Jahrh.  belegt  ist)  die  Bedtg. :  l 
hineinlegen,  wenn  sie  die  betr.  Schleuse  pa^-  45  nähme  od.  Arrest  etc.  aus  der  t 
siren  looüen.  —  Nd.,  mnd.  kum,  kiinim,  drängniss  etc.  u.  diese  wieder  am: 
kump;  nid.,  mnld.  kom  (vas,  alvcus,  coiicba;  niss  u.  Hemmniss  entstand.  —  Nh 
arca ;  catiniis,  catinumi  patella  profundior  mnd,,  tdd.  hat  kammer,  kamber,  koi 
otc);  mhd.  kumpf  etc.,  s.  Weiteres  unter  auch  die  Bedtg.:  Schutt,  Bausehut 
Kumme  u.  Kumpf  in  Grimm^  Wb.  —  50  häufe,  kumber,  komber  sdbtt  ^ 
Entlehnt  aus,  od.  ohne  Lautverschiebung  geblich  (cf.  0.  Schade  «.  Diei 
dasselbe  wie  skr.  kum1)ha  (Topfy  Krug,  Urne,  unter  colmo)  aus  dem  rmnam.,  näs 
Aschenkrug) ;  zcnd.  khumba  (Topf) ;  griech.  aus  lat.  culmcn  w.  camulas  ents 
kúmbos  (Becher,  Gefäss  etc.),  kúmbé  (das-  ital.,  Span,  colmo;  franz.  comblc 
seihe  u.  auch  Kahn),  wozu  noch  weiter  55  Gipfel  etc.),  bz.  span.  cumbre;  pt 
kelt,  ir.  cwmm,  cwmmb  (Thal,  Niederung)  (Gipfel) ;  port.  comoro,  eombro ;  m 
wegen  engl.  Cumberland  bei  Obcrmüller  brus  (Erdhaufe),  wovon  proo.,  f\ 
(I,  303)  verglichen  werden  nutg,  sowie  auch  eombro;  ital.  ingombro  (Hindennss 
hei  Diez  (I,  135)  das  span.  combo,  j^rov.  ilccomhre^ (Schutt),  wonadk dann  dt 
comb  (gekrümmt) ;  span.  vomha (Krümmung),  60  Hinderniss  jedenfalls  aus  Er 


OlKBrDOEMTJE  40S  RüMPAS 


indernisi  od.  Hemm-  leise  gesummtes  Liedchen  (dön^'e),  das  man 
ndes  Etwas  etc.  wieder  anhebt,  wenn  das  Gemüth  beschwert  u.  be- 
»:  Beschlagnahme  u.  lastet  ist,  be.  wenn  man  Kummer  u,  Sarge 
^êuiêehen  Kummer  hervor-  hat;  —  dal  is  wol  'n  kummerdöntje,  wat  du 
nusB,     Vergleicht  man  übri-    5  d&r  singst. 

Hildebrand  in  Grimm,  kümmer-lik,   kümmerlich,  elend,  scJdecM, 

\mmer  (cf.  namentlich  am        armselig,  knapp,  mit  Mühe  u.  Noth  etc.;  — 
^nraehU  u,  namentlich  auch        dat  geid  hum  man  kümmerlik;  —  dat  kan 
nunl  (Chrabhägei  od.  tumulus,        d^r  kümmerlik  (knapp,   mit  Mühe  u.  Noth, 
L  Steinhaufen,  der  eum  An-  10  kaum  etc.)  hen  od.  dor. 
erstorbenen  errichtet  ist),  so  kttinmern,  a)  kümmern,  sorgen,  Kummer, 

eweifelhaft,  ob  das  deutsche  Sorge  u.  iMSt  machen ;  —  he  kümmerd  sCtk 
r  eine  Entlehnung  aus  dem  um  niks,  he  let  't  all'  gän  as  't  geid;  — 
kamber  ii.  kumbel  (cf.  auch  kümmer  du  dt  um  din  êgcn  saken ;  —  dat 
OrabhügelJ  u.  ahd.  chumpal;  15  kümmerd  hum  nêt,  of  H  hum  naderhand  gôd 
Grimm,  Wb.)  beide  auch  geid  of  siegt; —  de  dôd  fan  sin  fader  küm- 
amm  (cf.  auch  die  Bedtg. :  merd  hum  not ;  —  dat  kümmerd  di  dog  nêt, 
ier  kimme  am  Schlüsse),  so-  of  ik  spektakel  m&k  of  nêt,  be.  of  dat  schip 
mal.  cumber  (in  Cnmberland,  undergeid,  od.  of  dat  weg  is  etc. ;  —  b)  Kum- 
ihaHand,  tiefes  Land)  sehr  20  mer  od.  Mangel  u.  Noth  leiden,  Mangel  an 
germ.  kimban,  kamb,  kumb,  Nahrung  etc.  leiden,  darben,  wegeehren,  ver- 
r  y  gabh,  gambh,  schnappen,        gehen  u.  schwinden  etc. ;  —  dat  gôd  (Vieh, 

kleben,  offen  stehen,  hohl  Gewächse  etc.)  stcid  to  kümmern  nn  kan 
»  wobei  aus  schnappen  wo-  hêl  nét  greien ;  —  dat  kümmerd  (schwindet, 
Bedtg.:  hcuchen  u.  greifen  25  eehrt  etc.)  gans  weg.  —  Ck>mpos,:  ferkflm- 
Msehen  etc.,  eu  sich  nehmeti,  mern  (he  ferkümmerd  hum  dat ;  —  he  fer- 
vorgehen  konnte,  cf.  unter  kümmerd  dar  gans;  —  dat  ferkümmerd  aU' 
îhen  können.   Vergleicht  man        etc.),  bekümmern. 

die  heidn,  Chrabhügel  od.  tu-  kampân,  Kumpan,  Genosse,  Kamerad  etc.; 

le  die  Erd-  u,  Steinhaufen  30  ^  du  büst  mi  6k  'n  môjen  kump&n ;  —  he 

die  Pyramiden  in  Äegypten        is   mit  sin  kump&nen  ûtgân  etc.  —  Mnd. 

der  Verstorbenen  errichtet  kump&n,  kumpén;  älter  hess.  (Vilmar) 
s  sie  desto  höher  u.  grösser  kompe.  Nach  Biee  (1, 136)  mit  ital.  com- 
h  je  grösser  die  Trauer  u.  pagno ;  span.  compaSo ;  prov.,  afrane.  com- 
ien  Verstorbenen  war  (auch  85  paiog  (Compagnon,  Gefährte  etc.,  woher: 
jeawä ;  ags.  hreov  [Reue  od.        compagnia ;  compagnare,  accompagnare,  be- 

Lu,  ahd,  hréu,  hrêo ;  goth.  gleiten  etc.) ;  mlat.  com-paninm  (Gesellschaft), 
;  BegräJbniss,  Grab]  scheint  aus  com-panis  (Brotgenosse),  gebildet  wie 
Zusammenhang  eu  bestehen,  ahd.  ga-hleipo,  ga-hleibo;  goA.  ga-hlaiba 
;  etc.),  bz.  dass  Jed^r  der  40  (sodalis,  socius),  was  urspr.  eine  Person  be- 
Ï  verpflichtet  war,  einen  Stein  eeichnet,  die  mit  Jemandem  von  einem  u. 
^el  als  Zeichen  der  Trauer  demselben  Brode  isst. 
so  scheint  es  mir,  dass  die  kampas,    Compass,  die  Magnetnadel  mit 

etc.  des  alten  kumber  od.  ihrer  Einfassung  als  Geräth,  welches  die 
aus  der  urspr.  Bedtg.  von:  45  WeÜgegend  aneeigt.  Aus  iUü.  compasso; 
gegangen  ist,  während  die  span.,  frane.  compas  (Zirkel,  Werkeeug  od. 
u  von  kumber,  komber  etc.  Instrument  eum  Messen,  be.  Mass,  Tact, 
b.,  Spcdte  2601,  sub  3  etc.)  Versmass),  woraus  erst  später  die  jeteige 
aus  dem  Stammverb,  kimban  Bedtg.  dieses  nautischen  Instruments  ent- 
greifen,  fassen,  eusammen-  50  stand.  Nach  Diee  (I,  137)  mit  afrane. 
%,fügen  od.  eusammen  machen,  compas  (Mitschritt,  gleicher  Schritt),  com- 
«ie»,  ebenso  wie  auch  die  passar  (gleichen  Schritt  halten,  im  gleichen 
ïindem  etc.  od.  Hinderniss,  Schritt  u.  Tact  gehen)  von  con  u.  passns, 
UM  der  von  cohibere  (s.  unter  wie  von  passns  (Schritt,  be.  Mass  von  der 
lueh  aus :  binden,  festmachen,  55  Länge  eines  Schrittes,  Mass  eum  Abmessen 
'fem,  fassen,  heilten,  hemmen  der  Länge  etc.,  cf.  auch  trâ)  auch  unser 
wlbst  ergiebt,  ebenso  wie  die  pas  u.  passen,  sowie  auch  unser  passer, 
ïaft,  BesMagnahme  etc.  des  paster,  pasder  (Zirkel  od.  Messinstrument) 
ner.  u.  wo  man  bei  compassns   od.  compas  also 

ye,  Kummer- Liedchen,    ein  60  auch  annehmen  kann,  dass  dies  selbst  auch 

26* 


KÜMPELMENT  404  KÜEIÏDE  RUKNHK  tüEÜf 


sdion  die  Bedtg.:  Gleich-Mass  u.  com-  dOgen  all'  mit  'n   ander  glike 

ItoBSodicvon  Oîcich-Messer,  od,  Mes-  hören  all'  to  6d  knmsainve;  —  «11 

Her  (MesS'JHng,    MessgertUh  etc.),   womit  mit  'n  ander  in  kamsumqjc  (in  Getuin 

man    Etvoan   in   gleiche    Theile   abmis9t  gemeinschaftlich)  dôn;  —  wî  willa 

u.  eintheilty  gehabt  haben  kann,  da  ja  auch  5  'n  ander  in  knmsam^e  (Gemeinsdtafl 

passus   ofh   Schritt,   ebenso  wie   Fun 9,  einen  gemeinschafüiehen   Beuid  od. 

Daumen,  Elle  u,  palm  etc.  ein  Mass  von  bz.  in  einen  Haufen  susammen)  mix 

hcHtimmtcr  Jjänge  od.  Grösse  bezeichnete  u.  h)  Auf  wand,  Gepränge,  Lärm^Wortgq 

auch  der  passus  od.  S chritt  ebenso  wie  der  Weitläufigkeiten,  Umstände  etc. ;  —  YA 

FusH  ad.  Daumen   selbst  als  Mass  u.  10  mi  fBls  to  fOl  komsom^je,   as  dat  dJ 

Messer  (tuL  Mess-Ding)   zur   ErmitÜnng  gän  kan,  od,  as  dat  ik  dat  mit  mak« 

der  JAnge,  bz.  zum  Messen  von  Etwas  be-  mit  ansên  un  anhören  kan.  —  Inder 

nutzt  wurde.  Bedlg,   ist  es  eweifeüos  das  lat  com 

kumpelment,  Complimcnt;  a)  Gruss,  Ver-  (von  consumo),    iU^nsumiUm  od.  Aiij 

beitgung  etc.;  —  kumpelment  fan  nnse  fr6;  15  Verzehr ung  etc.,   wahrend  es  in  der 

—  ho  mâkd  hör  sin  kumpelment;  —  b)  Wort-  sub  a  besser  zu  lai.  conBommafio,  Zusm 
kram,  Weitläufigkeit  etc. ;  —  ho  m&kd  mi  rechnung,  Summirung,  Vereinigung  ete 
fAls  to  fdl  kumpclmenton ;  —  du  must  nêt  consnmmo,  cf.  snmm^  summen)  iUm 
so  fOl  kumpelmenten  maken,  wen  du  wat  kamst,  Kumst,  Kunft,  bz.  das  Km 
dôn  wilt.  —  Das  franz.  compliment  aus  20  —  bi  gm  kumst ;  —  he  wagt  np  Bin  k 
com-plior  u.  plier  aus  lat.  plico  -^  griech.  —  axikwaai,  Ankumst,  Ankunfl ;  —  vj^ 
plokü  (flechten  u.  biegen  etc.),  wovon  auch  Aufkommen ;  —  tokumst,  Zukunft;  • 
plocto,  s.  unter  kurapleks.  kumst,  Abkunft,  Absiammung  etc.;  - 

kumpleks,   Complex,  bz.   ein  in  sich  zu-  kumst,  Herkunft;  —  inkamst,  Einkm 

stimmcnJuingcndes  Etwas,  eine  in   sich  zu-  25  Einkunft ;  —  inknmsten,  Einkünfte,  Er 

snmmenMngende  FläcJw  etc.;  —   dat   ligd  Zinsen  etc. ;  —  héknmai (das Bekowm» 

air  in  ên  kumpleka  bi  'n  audor;  —  'n  hêl  —  Nd   kumst;    mnd.  kamst,  könnt; 

kmnplcks  land.  —  Aus  lat.  complcxus  vo»  komst;  ahd.  quumft,    comft,  chmnft, 

complortor,  bz.  com-plccto,  während  comfilox  kunft,  chunft;  mied,  kumfl,  kanftetc* 

((^omplice)  zu  complico  od.  conplico  gelwrt.  30  kamen  =  goth.  qiman  etc.^  wozu  kow 

kamplet,  complet,  vollständig,  ganz;  voll-  verlmü  wie  Brunst  zu   brinnan,  ku 

zälilig,   vollendet,  fertig  etc. ;  —  't  is  kum-  kennen  od.  könen  etc.  u.  wonach  dan 

\AH  dül  un  mal;  —  't  gescilskup  is  kum-  das  „f   in   Kunft  d>enso  unorganin 

plôt ;  —  't  is  îiir  kumph't,  um  to  reisen ;  —  wie  in  Vernunft  u.  vernehmen. 

Ktrid  nir  knmpUH  un  klar.  —  Aus  lat.  com-  35      kamstig,   künftig,  kumftig,  kosÊmig, 

plotus  u.   dies  mit  complomontum  o<l.  com-  mend,  stammend  etc.;  —  kumstig  jir, 

plomcnt  von  compleo.  tiges  od.   kommendes  Jahr;  —  tokn 

kaniplot,   Komplott,  Verbindung  etc.;  —  zukünftig;  —  ofkumstig,  oAhiii/ltjri fli 

a)    Gescllsrhnß,   Holte,   BanAe,  Hanfe  etc. ;  mend  etc. ;  —  herkumstig,  herkmnmem 

—  't  is  air  ôn  kumplot ;  dat  ferdômde  p;ô(^e;  40  kômmlich  etc. 

—  dar  stunden  'n  hrl  kumplot  minsken  bi  'u  kao,  kannte,  s.  kennen. 

ander;   —   sc   stunden   air  in   ôn  kumplot  kan',  konnte,  vermoclUe;  s.  könen. 

(llaufe,  Knäuel)  bi  'n  ander;  —   b)  Bund,  kan',  s.  künde. 

Geheimbund,   Einverständniss    etc. ;   —    sê  ktin',  s.  kttnde  «.  kfinne. 

hobbon  'n  kumplot  mit  'u  ander  mâkd;  —  45      kaod,   kund,   bekannt,   wissend  eti 

so  Bfint   mit  'n  ander  in  't  kumplot.  —  Ob  kund  maken;  —  kund  dön.  —  Nd., 

das  fratiz.  com\Woi  aus  com  u.jiQlotc (Knäuel  kund;    n2fi  kond,  kund;   mnUL  kond 

etc.,  cf.  ital.  pillotta  etc.,  Ball,  Knäuel  etc.  atir^cont;  o«.  cftth,  cûdh ;  ap«.  cftdh; 

von  lat.  pila  bei  Diez  I,  3:30,  wovon  auch  kûd,  kûth;  alid.  kund,  chiind;  goth.\ 

franz.  licloton,  Haufe,  Jiotte)  od.  complicitum  50  etc.;  an.  kunnr  etc.  —  Zu  könen,  hl 

(rf.  kumploks)  entstand,  darüber  vergl.  D  iez,  nan  (wissen,  verstehen  etc.),  mit  dessen  \ 

II,  2:t2.  kund  (könnt,  gekonnt  ete.  —  ik  hebb' 

kumpost,  Compost,  ein  Gnnenge  von  dun-  es  urspr.  eins  ist. 

(jcnden  Erden  u.  allerhand  sonstigen  dün-  \LJBinAe,knn\  Kunde,  Bekannter,  (ht 

genden  Stoffen,  als  Abfälle  von  Pflanzen  u.  bb  freund,   Freund,    Genosse  etc.;  —  h 

Thicren   etc.  —  Aus   lat.   compositum   von  goden  künde  fan  mi;  —  da  bist  nu 

romponero  (zusammensetzen,  componiren).  mûjen  kun',   dat  du  mt  d&r  so  fergtl 

Vxiia^iVimH}^,^)  Genossenschaft, Gesellschaft,  ton  letst  —  Ahd.  knndo,  chnndo  et« 

Haufe;  Genossenschaft,  Gemeitiscliaft  etc.;  künde,    kiinne,   kill',    Kunde,  Bt 

~  't  is  air  mit  *n  andor  On  kumsumsjo;  so  CO  scliaft,    Wissen,    Wissenschaft,,  Ket 


KUmiDEN  KÜENNEN  405  KUNKEL 

isSf    Verstand,  Bewusstsein   etc. ;       ger  HoUkloben,  womit  man  Etwas  feststeckt 

'  midenrtjj^eiu  kflo'  mit  hum  mâkd ;  od,  festlegt,  wie  z,  B,  die  Fässer,  dass  sie 

nét  to  min  künde  kamen ;  —  de  nicht  weiter  roUen ;  —  stak  d'r  kuige  under 

Men  ên  liAst   ût  de  künne  (sie  od.  leg'  d'r  'n  kuiije  tagen,  dat  *t  fat  gôd 

9,  das8  man  sie  nicJU  mehr  kennt,  6  fast  ligt  un  nét  wîdcr  rulld ;  —  b)  ein  doppelt- 
mehr  wâss,  wer  sie  sind  u.  wie        kegelförmiges   od.   nach  beiden   Seiten  hin 

);  —  ik  hebb'  gen  kün'  an  hum;  conisch  zugespitztes   Stückchen   Holz,  was 

{  dat  (od,  auch  hum)  gau  under  die  Knaben  beim  sog.  rösken  od.  rös-kunje- 

"  ik  hebb'  in  Jeverland  gin  kün'  Spiel  gebrauchen.  Es  ist  zweifellos  ein  Dimin. 

^dtanntschaft,  hz,  Loccdkenntniss) ;  10  von  franz.  cone,  aus  lat.  conus  od.  von  cuneus. 

d'r  hêl  gen  ktln'   fan,   wo  dat  kunkel,  Schmutzlappen,  Schlumpe,  Vettel, 

1;  —  ho  hed  sin  kün'  nêt;  —  hê  gemeines  Weib,  gemeine  lüd^rliche  Person, 

egt  bi  kQn\  —  cf.  unkünde,  un-  aUes  Schwatz-  od.  Klatsch-Maul  etc. ;  —  sê 

enntniss,  Unverstand  etc.);  —  bê  is  'n  regten  kunkel;  —  't  is  so  'n  regt  old 

ankfln'  d&o.  —  Nd.,  mnd.  künde,  15  kunkel  fan  'n  wif.  —  Nid.  konkel   (Fetze, 

L  kond^  künde;  nihd.  künde ;  ags,  Lumpe,  Lappe,  Wischlappen;  Schlampe,  fau- 
les lüderliches  unreines  Weibsbild;    Kaffee- 

kiiiieH,  künden,  kund  od.  be-  Schwester  od.  Klatsche,  Klätscherin)  u.  (cf. 

nssend  machen  etc.;  —  ik  künn'  v.  Dale)  konkel  (Schlag,  Klapps,  Klatsch, 

rmit  an«  dat  etc.;  —  bê  ferkündt  20  Ohrfeige).  —  Vergleicht  man  klatte,  klater 

JUL  konden,   verkonden;    afries.  u.  7ihd.  Klatsch,  Klatsche,  klatschen 

â;  ags,  c^'dan;  as.  cûdbian;  ahd.  etc.  vom  Schallstamm  klat,  ahd.  klaz;  — 

kundan,  chundan;  mhd.  künden,  klits,   klitse,   klitsen,    klitter   von  klit;   — 

l  klüngel  u.  klunker  voti  klingen,  klinken ;  — 

^Dindn,  von  künde).    Hauptsäch-  25  kuchel,  kücheln  etc.  von  kuchen  etc.  etc., 

\€ik  im   Sinn  von :    Freundchen,  so  ist  es  ganz  klar,  dass  kunkel  vom  Präter. 

\tbe  etc,  kunk,  von  kinken,  smcie  mit  dem  Suffix  el 

kundig;  —  ik  kun'  dat  nêt  kün-  (Etwas,  Wesen,   Ding,  Zustand,  Sein  etc.) 

%d  etc!)  worden,  wo  dat  was;  —  weitergebildet  wurde  u.  dass  kunk  demnach 

sündig  (wissend,  weise,  klug,  ver-  30  ein   zu  kinken  gehörendes  Schallwort   ist, 

fahren,  geschickt  etc.)  genug  to,  was  ausser  denselben  Bedtgn.  wie  kinken  u. 

lo  worden;  —  he  is  ên  fan  de  die  damit  verwandten  Wörter  auch  wieder 

(weisesten,  erfahrensten,  geschick-  dieselben  Bedtgn.  wie  klap,  klat,  knap,  kuak, 

mannen  de  ik  kenn' ;  —  dat  is  krak  etc.  u.  deren  Ablautformen  entwickeln 

findig  (bewusst,  bekannt  etc.) ;  —  85  (also  neben  Klang,  Klingen,  Bauschen,  Sau- 

"n  ander  gau  kündig  (wir  wur-  sen,  Surren,  Schnurren,  Schwirren  etc.,  od. 

der,   bz.  einer  dem  andern  bald  Husten  etc.,   od.   Schlag,  Klapps,  Klatsch, 

vertraut);  —  Sprichw.:  't  geid  Stoss,  bz.  Schlagen  etc.  auch  die  von  Bruch, 

e  jOden;   de   fragen   altid  na  't  Biss  etc.,  od.  Fleck,  Schmutz  etc.,  od.  Ge- 

L  —  Mnd.,  nd.  kundich,  kundig,  40  schwätz,  Sdmatz,  Klatsch  etc.  u.  viele  an- 

idig,  künnig ;  nid.  kondig,  kundig ;  dere,  wie  sich  solche  auch  in  kladde,  klattc^ 

lieh;   afries.  kundich^  koudich  u.  klater,  klats  od.  klak  etc.  finden)  konnten 

Bttig;    ags.  cj'dig;    (ûhd.  chundig,  u.  zum  Theil  entwickelt  haben.   Ausser  un- 

ihd,  chundich;  mhd.  küiidic,  kun-  serm  kunkel  v.  nid.  konkel  1  u.  2  (s.  oben) 

mnnigr;   norw.  kunnug;   schwed.  45  sowie  nd.  (Br.  Wb.,  Dähnert  etc.)  kun- 

ndig;  dän.  kyndig.  kel  in  run-kuukel  (goneine  Vettel  etc.   od, 

I,  kündigen,  kundig  od.  toissend  vielleicht  raunende,  flüsternde  VxkTiik^X  od. 

n,  kundthun,  aufkündigen,  auf-  Klätscherin   etc.,    da  run   wohl  zu   runeu, 

—  ik   kündige  dî  dat  geld ;  —  raunen,  flüstern,  murmeln  etc.  gehören  kann), 

n  dat  geld  kündigd ;  —  he  kün-  50  gehörte  zu  diesetn  Sclwllstamm  kunk   daher 

at  an ;  ^  ofkündigen  ^/>roc/am2ren  auch  ganz  zweifellos  das  mnld.,  bz.  flandr. 

iktlaïdigen  (aufkündigen,  aufsageti  (KU.)   konckel    (vortex,   gurges,   locus   iu 

ferkündigen.   —  Nid.  kondigen;  flumine  profundus,  in  quo  aquae  vertuutur, 

degia;  wfries.  kundigjcn  etc.  cf.  1  kunkel  in  Grimm,  Wb.),  wobei  man 

confus,  bestürzt,  verwirrt  etc.; —  55  zunächst  wohl  ebenso  wie  bei  lat.  gurges  u. 

nog  bei  kunfûs  fan.  —  Aus  lat.  gurgula;   griech.   gargarizö   (gurgeln);  skr. 

OH  confnndere.  gai-gara    (Strudel,    Schlund   etc.),    gargana 

,  Confusüm;  —  't  is  all'  in  kun-  (strepitus,   fragor  etc.)  u.  griech.  gargalizo 

(kratzen,  kitzeln  etc.  im  Halse)  von  der  aus 

.)  ein  kleiner  Keü  od.  keilfönni-  60  gar,  redupL   gargar  (sonare,  mussare  etc.), 


KUNEELE  IM  KUKSEL-FÜ8E 

entstandenen  y  garg  (sonare^  clamare,  Btre-  heiwter  Handel,  namemUiek  einer  fVt« 
pere,  crepere  etc.,  wozu  B  opp  sowohl  die  Vonmssen^  du  Manne»  etc,,  tf,  Ufion 
Wörter  gnarren,  gellen,  girren,  krachen  etc.  wat  hei  ji  beiden  dir  na  wer  ftr  k 
tds  auch :  Kragen,  Kehle  etc.  stellt)  an  das  mit  'n  ander,  intt  'n  ander  nêi  hdica 
surrende,schnurrende  od.sausende  5 —  së  hed  altid  allerhand  knnkdéi 
Geräusch,  bz,  an  das  Eauschenu.  Tönen  handen;  —  wat  mAkd  dat  wif  dog  ú 
(s.  oben,  hz,  kiuken  u,  cf.  kinkhôm,  kink-  kunkelêen  un  fnaereen.  —  Nd,  (8i 
host  etc.)  eines  solchen  Strudels  im  Wasser  bach)  kongelie,  kunkelia  —  Es  iä 
denken  muss.  Wie  nun  aber  in  den  Schall-  au  konkeln  od,  mü  der  Endung  ei  (i 
Stämmen :  knik  —  knak,  —  krik  —  krak,  -^  10  Handlung  od  ein  I7b«»  bcM^eknn 
klä[  —  klak,  —  knip  —  knap  etc.  aus  der  kunkel  toeUergebüdet,  indem  es  daija 
Bedtg. :  Bonus,  crepitus  etc.  die  Bedtg. :  Bruch,  zeichnet,  was  eine  kunkel  ihut,  madU  « 
Riss  etc.  efUstand,  so  entunckelte  sich  wohl  kitttkeler,  kukelenke,  Matm  d 

aus  der  urspr.  Bedtg.:  rauschendes  od.        Weib  das  konkeld  od,  louikeléen  hk 
surrendes,  schnurrendes,  schwir-  15  Nd.  (Schambach)  kangelaer. 
rendes  Etwas  von  vortez,  gurges  etc.  wie-  knnkel-fftae,  gemeine,  »ehlechte,  Ud 

der  die  wn:  wirbelndes  od.  sich  dre-  betrUgliche,  faule  Geschichte,  sehlechta 
hendes  Etwas,  wonach  denn  auch  kunkel,  etc.,  bz.  eine  darartige  Thai,  Handhm 
Spinnrocken  (mag  es  urspr.  bhs  einen  richtung  etc.,  od  eine  Betrüúgerei^  Sdit 
Wirbel  od.  ein  Bad,  Geräth  mit  einem  20  Intrigue;  —  da  muBt  mi  gen  kanl 
Bad  etc.  [cf.  unser  wêl  =  nid.  wiel,  Bad,  maken,  od.  mi  mit  gen  kaiäeUftienl 
Spinnrad,  Strudel,  Wirbel,  bz.  draaikolk,  —  Bê  hed  altîd  allerhand  knnkelAH 
gurges  etc.]  bezeichnet  haben)  sehr  leicht  kunkelfûBerêen)  bî  de  ende,  odL  am  d 
mit  nid.  konckel  (draaikolk,  wiel,  bz.  gurges  —  Ausser  den  in  Grimm,  Wb.,  beig 
et€.)  eins  sein  u.  mit  diesem  zum  Schall-  25  ten  Belägen  hat  auch  v.  Dale  a 
stamm  kunk,  bz.  zu  kinkeu  gehören  kann.  konkelfoes,  indessen  leider  ohneweitk 
Dass  es  aber  auch  noch  in  anderer  Weise  klärung.  Ha  er  es  indessen  als  Mi 
mit  dem  Schallstamm  kunk,  bz.  kink  u.  kin-  seichnet  (obiges  kunkelfúae  ist  ein  i 
ken  zusammenhätufen  kann  u.  man  nuM  so  dürfte  es  wohl  dassMe  bedestt 
anzunehmen  braucht,  dass  das  ahd.  kanchela  30  unser  kunkelfûser.  —  Weu  den  erste 
aus  mlat.  coimcula  (u.  dies  aus  colucula  als  dieses  Wortes  betrifft,  so  ist  es  enttseds 
Dimin.  colus  u.  nicht  umgekehrt  mlat,  codu-  mü  dem  Subst.  kunkel  (s,  oben)  od. 
cula  etc.  aus  alid.  kunchula)  entstanden  sei,  hört  mit  gekankel  ii.  knnkélé  su  k 
darüber  vergl.  das  Weitere  unter  kiuke  u.  während  der  sweite  Tkeä  îûaie  höekâ 
unter  Kunkel  (Spinnrocken)  in  Grimm,Wb.  85  scheinlich  enitweder  ein  von  ags.,  t 

Wegen  der  Bedtg. :  wirbeln,  drehen,  krei-  aengl.  ffts,  fons,  voas  (parataa,  pronpt 
sen  etc.  aus  der  von :  rauschen,  sausen,  surren,  s.  unter  fonseln  u.  fûael)  weiter  gn 
lärmen,  tönen,  klingen  etc.,  s.  auch  mnid.  od.  einzuags.(ffiaji\  as.îtaitai',  aens 
konckelen  unter  kunkelu  u.  vergl.  dazu  auch  (parare  etc.  od  bereit  u.  fetiig  wutd 
den  Zusammenhang  von  turbo  (Wirbel,  40  reiten,  fertigen  etc.)  gehörendes  8id 
Strudel,  Kreisel,  Wirbel,  Haspel  etc.  etc.)  da  kunkel-fûse  gans  swesfeHos  wc 
nut  turba  u.  turbare,  wo  die  Bedtg.:  Wirbel  Etwas  (gleichvid,  ob  Zustand  od  Gegt 
od.  wirbeln  etc.  auch  zweifellos  aus  der  von:  bz.  Sein,  Wesen  od  Ding)  beseiAßi 
Lärm,  Getöse  etc.,  bz.  lärmen,  toben,  brau-  eine  kunkel  bereitet  u.  fertigt  od  auK 
sen,  stürmen  etc.  hervorging.  Weiter  vergl.  45  was  von  einer  kunkel  (einer  gemein» 
zu  kunkel  als  Drehendes,  od.  Gedrehtes,  od.  len,  schlechten  Person,  od  einesu  Im 
sich  krümmendes  od.  krummes,  radähnliches,  Luder)  bereitet  od  gefertigt  u.  mm 
od.  rundes  u.  kreisförmiges  Etwas  auch  u.  wird.  Dass  füse  namUch  die  \ 
mnld.  koukerpype,  nd,-dithm.  kunkelpipe.  Bereitetes  od  Gemachtes  (Fabricir\ 
Mastdarm,  Kaidaunen,  bz.  Wurat  aus  roher  50  FtibriktU  etc.)  hat,  wird  aw^  dadm 
Hafergrütze,  Zwiebeln  u.  anderem  Gewürz  8tätigt(s.unterk\uokéifaaenin  Grim 
(cf.  Schütze  u.  Br.  Wb.);  mnld.  (KU.)  sub  2,  c),  dass  das  gemadUe  («nse 
konckerpijpe  (botulus,  botellus  hordeo  farc-  falsche  u.  werihlose)  Gold  od  Meteiü 
tus) ;  mftäm.  konckerpijpe  (bodin,  andouille),  im  Anfange  des  15.  Jährhunderii 
sowie  in  nd.  (Danneil)  kunkcldick  (Blut-  55  kunkelfoys  hiess  und  also  hier  im  Gs 
wurst).     ^  zum  echten  (nicht  gemachten,  sende 

kuakele,  heiitúiche,  verstohlene  Plauderei,  türlichen)  Gold  od.  MetaÜ  stand  v. ' 
leise,murmelnde Sprecherei, geheimeFlüsterei,  vorgesetzte  kunkel  wM  nidU  eins  j 
Munkelei,  Geheimthuerei,  Intrigue,  geheime  Person  bezeichnete,  sondern  walMrséhei 
verbotene, schlechte, betriigliche Geschichte, ge-  60  die  Bedtg.:  Flitter,  Lagpenf  FOse, 


KUNKEL-FUSEN  407  KUNKELN 

mêmes  JEtwoB   (cf.   kunkel)  fuUte  u.  u.  Läisterzungcny  hz,  die  gemeinen  Frauen- 

f6yi  demnach  wörtl,  ein  Flitter-  od.  jsimmer    (cf.    kuokel)    heivdich    zusammen 

H' Fabrikat    (gemeines   u.   schlechtes  kommen  u.  verkehren,  hz.  worin  gekunkelt 

he)  bueichnet  habepi  wird.   Boss  nun  wird  od.    Kunkcleien  stattfinden.  —   Nid. 

iOuie  od,   oberd,   fause  auch  für  sich  5  (v.Dale)  kookclhuis  (huis,  wariu  meii  in 't 

eine  ähnliche  Bedtg.  hatte  (s.  dieser-  geheim  kofTij  driukt;  huis,  warin  mcn  in  H 

I   Qrimm,  Wb,   unter  kunkelfusen,  {geheim  plannen  smeedt,  bz.  Haus,  worin  die 

a)f  erklärt  sich  daraus,  dass  wir  mit  Klatschen  od.  Kaffeeschwestern  zusammen- 

cht    auch    die    Bedtg.:    unächt^  kommen,  um  zu  kunkel n).  Vergl  auch  oberd. 

h  He,  verbinden  u.  es  eben  hierauch  10  Gung gelhaus  unter  Kunkelhaus  in 

im  Qegensate  zu  natürlich  od.  Grimm^Wb.,  wo  die  Form  gungel,  gunkel, 

(tf,  gemachter  Kram,  ge^nachies  Wesen  ebenso  wie  g  unk  ein   (baumeln,   s.  unter 

M,  also  fause  als  gemachtes  u.  nicht  kunkeln  in  Grimm,  Wb.,  Nr.  S)  auch  stark 

chis  EtwM  auch  ein  imitirtcs  u.  fat-  an  unser  güngel  u.  güngeln  (bummeln  etc., 

Etwas  sein  kann.     Vergl.   übrigens  15  cf.  bummeln)  erinnert. 

aXb  noch  weiter:  kunkel-kram,  kunkelkramerê,  schlechter, 

Lel-ftMH,  es  wie  eine  ScfUumpe  (kun-  gemeiner^  verstohlener,   heimlicher,   betrüg- 

,  ein  Lump,  lAtder,  gemeine  u.  schlechte  lichcr  Kram  od.  Handel,  schleclUe  etc.  Ge- 

\  machen  u.  treiben,  be.  so  handein  u.  scJncJUe  etc. ;  —  mit   de  kunkelkrâm  wil  'k 

My  wie  eine  solche  Person  etc.;  daher  20  niks  to  dôn  hebben. 

ein,  schlecJU  u.  betrügerisch  handeln,  kunkeln,  schwatzen,  plaudern,  klatschen, 

€  Oeschichtchen  machen,  eine  Sache  heinüich  u.  vertraulich  mit  einander  sprechen, 

teriseher  u.   betrügerischer  Weise  u.  flüstern,  munkeln,  sich  heimlich  mit  einander 

i  verdunkeln  u.  verwirren  etc. ;  —  so  besprechen  u.  über  Etwas  (namentlich  wegen 

iks  léfer  as  kunkelfûsen  un  klüugeln ;  25  schlechter  Geschichten  od.  Betrügereien  etc.) 

sMeekt  arbeiten,  pfuschen  etc. ;  —  verabreden,  heimliche  Bänke  u.  Pläne  schmie- 

Dkelf&sd  d'r  wat  in  herum.  —  Nid,  den,  betrügen  u.   lügen,   schlechte  u.  faule 

%le)  konkelfoezen  u.   konkelfoezelcn  Geschichten   machen   u.   treiben,  pfuscJ^en, 

ioor  malkander  mengen,  cenc  onaan-  Schmutzkram  machen  u.  zurecht  brauen  od. 

s hatspot maken ;  bedriegl\jk,  arglistig,  30  mischen,  rühren,  schmieren,  manschen  etc.; 

Bljjk   handclen;   met  draaierijen  om-  —  dat  kunkcld  un  prôtd  air  dör  'n  ander 

lieh  met  eenander  verstaan,  om  eeu  hendör,  so  dat  man  dV  niks  fau  ferst&n  kau ; 

te   bedriegen);    fläm.   konkelfoezen,  —  sê  sitten  bi  'n  ander  to  kunkeln;  —  in 

fuisen  (von  heimUcl^em  u,  betrügeri-  dunkeln  is  g6d  kunkeln ;  —  wat  hei  ji  dar 

Treäfen;   auch  pfuschen).  —  Dass  85  nu  wer  mit  'n  ander  to  kunkeln  (heinüicih 

erhole  fûsen  =   <Aerd,   fausen,   nid.,  mit  einwider  sprechen  od.  zu  besprechen,  zu 

öesen,  fuizen  etc.  dasselbe  Verb,  wie  verhandeln  etc.)?  —  wat  hei  ji  dar  nu  wer 

«an;  as,  fûsian;  aengl.  fûsen  (pararc,  mit  'u  ander  toregt  kunkeld  (was  hdbt  ihr 

are  etc.)  ist  u,  man  das  Subst.  kunkel-  da  nun  wieder  für  schlechte  Geschichten  od. 

die   folgenden  Wörter  auch  hievon  40  Bänke  etc.  mit  einander  zurecJU  geredet  od. 

von   kunkelfûseu   Meilen  kann,  ist  zurecht  geschwatzt,  zurecht  geschmiedet  u. 

Vergleich  von  funsein  u.  1  u,2  fuskcn  gebraut)  ?  —  dat  wif  mag  niks  lêfer  as  kuu- 

loff.     Man  würde   hier    fûsen    dann  kein  (Immlicher  Handel  ohne  Vorwissen  Uhres 

I  der  Bedtg.:  eilig  u.  geschäftig  sein,  Mannes  treiben,  bz.  heimliche  trügliclhe  (re- 

wreeht  machen  u.  so  auch :  pfuschen,  45  schichten  machen,  Bänke  schmieden  od.  über- 

l  arbeiten,   etwas  Schlechtes  u.  Un-  haupt  Heimlichkeiten  u.  Sachen  treiben,  die 

machen  etc.  zu  nehmen  haben,   kun-  das  Licht  scheuen);  —  wat  kunkelst  (was 

n  aher  würde  dann  lAos  ein  durch  für  faule  Sachen  od.  welchen  Schmutzkram, 

tferstärktes  fÛBen  sein  u.  sich  hieraus  welch    schlechtes    Zeug    brauest,    mischest, 

eidU  erkläreti  lassen^  warum  das  ein-  50  manschest,  schmierst  od.  pfuschest  etc.)  du 

ftkse  od.  fause,  bz.  dessen  Hur.  fûsen  diir  toregt  ?  —  he  kunkeld  (schmiert,  manscht, 

nen  audi  schon  die  Bedtg.:  schlechte  rührt,  giesst   etc.)   't  all'  dor  'n  ander;  — 

ehten,  Bänke,  Streiche^  Flausen  etc.  se  kunkeld   (schmiert,  manscJU  od.  pfuschet 

wie  dies  unter  kunkdfüsen  2,  a  in  etc.)  d>  wat  mit  herum.  —  Nd.  (Scham- 

.m,  Wb.,  erwälint  ist.  55  bach)  kungeln,  knukelu (heimlicher Handel 
kei-fftser,  knnkelfiiserd,   Person   die        ohne  Vorwissen  des  Mannes  treiben,  heim- 

[fbien  macht.  —  Nd.  kunkelfusert.  lieh  u.  unerlaubter  Weise  verkaufen  u.  ver- 

kel-ftUerê;  t.  q.  kunkelfûse,  bz.  kun-  tauschen),   (Dann eil)   kunkeln  (betrügen, 

kc  —  Nd.  (Br.  Wb.)  kunkelfnserie.  heimlich   etwas  verkaufen);    nid.  konkelen, 
Ï!A''h%§^Haus,worindieKlätscher innen  60  Bänke  spielen,  auf  verstohlene  Weise  sein 


KÜNKEL-POT                       408  KUEN8T 

Wesen  treiben,  od,  nach  v,  Dale  slordig  kinieke,  Bohneniraui.   &  ë 

werken,  knoejen  (cf.  knôjen)  knoeienjen  be-  von  künne  aus  kflne  =  nUL  taoi; 

drgTea  en  plegen,  intrigeren  etc.  —  qT.  d4uu  «.  unter  kölle. 

mnld,  (KU)  konckelen  (contorquere,  rotarc,  kaa-rebben-weg  od.  k«irebknfi 

vibrare)  u,  unser  kinke  etc.  u.  sodann  auch  5  gUbt  hier   in    Oetfriedand  méïïtn 

Weiteres  unter  kunkeln  in   Grimm,  Wh.,  welche  der  Sage  tuteh  vonémël» 

u.    hei  mir   unter  kunkel,   wovon   kunkeln  sischen    Könige   Radbod  (im  YoO» 

zweifellos  weitergebildet  ist.    Dass  sich  dieses  Babbold,  Rebbold  u.  jetst  aué  mA 

Verh.  audi  mit  kuclieln,  klüngeln  begrifflich  lins  [aus  Radbodins]  genantU)  mgau 

so  nahe  berührt  u.  heriihren  muss,  ist  des-  10  soüat  u,  daher  wie  cnMi,  od,  «m/m 

halb  klar,  weil  kücheln  zu  kucheu  u.  klOn-  Rabbels-  od,  Rebbelsweg  gmniU  n 

geln  mit  klüngel  zu  klingen  gehört.    Dass  So  z.  B.   ausser  sonstigen  (in  Me 

das  oberd.  gunkeln  (baumeln  od.  bummeln)  lausen  u.  Friedeburg  etc.,  aufimBa 

nichts  anderes  als  unser  'güngeln  (bummeln,  fehn  etc)  auch  einen  Weg,  der  fnk 

urnherstrolchen,  schlendern  etc.)  ist,  ist  wohl  15  geblich  von  Stavoren  in  .FVtoM 

zweifellos.  Groningerland,   Eheiderland  Über  â 

kankel-pot,  Schwatz-  od.  Klatsch -Topf,  Emden  liegende  Insd  Nesse  (et  wr , 

bz.   der    Topf  einer   Klatsche   od.  Kaffee-  ein  Dorf,   das  im  14.  od.  15.  /«M 

schwester,od.  auch  der  Topf,  wobei  geklatscht,  durch  Deichbritdte  von  BheiieiM 

geplaudert  wird  od.  heimliche  u.  trauliche  20  trennt  wurde)  durdi  die  KnnhSnd 

Unterhaltung  stattfindet;   daher  fig.   auch:  der  Insel  Fosteland  (wahrsckei^^ 

a)  der  Thee-  od.  Kaffeetopf;  —  sittd  ji  olde  kam,  da  Badbod  der  Sage  noefc  i^d 

wifen    nog   b!   de  kunkclpot?   —   wen   de  Borkum  belegenen  Bant  früher  tm 

kunkelwifeu  so  regt  warm  up  't  stöfke  bi  od.  eine  Burg  hatte  od.  viélleidAiai^ 

de  kunkelpot  sitten  un  mit  'n  ander  kunkeln  25  land,  wo  er  angeblich  die  Twjexa^ 

könen,  den  Eünt  so  so  regt  up  hör  dräfc;  —  ging   u.   wovon  noch  jetzt  (if.  Bei 

bi  de  kunkelpot  word  allerlei  toregt  kunkeld  Geogr.  von  OstfrieeL  pag.  U1  «•  1'' 

un   toregt   brôed;  —  b)   ein   Schwatz-   od.  dieses  Weges  u.  sonst  auch  pag.  ÎSS; 

Klatschmaul,   eine  Klätscherin ;  —    't  is  so  Ostfries.  VolkdfOte  von  1832,  pag- 

'n  regt  old  kunkelpot.  —  Nid.  konkelpoL  80  Aufsatz  von  Fr.  Arends  über^ 

kankel-wîf,ir^'&(^a«  kunkeld  0(7.  «cAfro^,  Wege)  grössere  Theile  erhalten  m 

plaudert  etc.,  od.  das  Ränke  u,  sonstige  heim-  Name  von  Badbod  ist  auch  om 

liehe  u.  faule  Geschichten  (namentlich  hinter  erhalten  in  Rabbelsberg,  was  w^ 

dem  Rücken  ihres  Mannes  auch  Sachen  ver-  (cf.  Arends  Erdbeschr.  von  Oifj 

kauft) macht.  Auch rhein.: Weib daskunkelt.  35  Harrlingerland)  ein  dUes  GrMe:^ 

1.  kiinne,  s.  künde.  u.  wohl  im  Volksmunde  aus  BadI 

2.  künne,  kiin',  od.  künde,  Familie,  Ver-  verderbt  ist,  weil  derselbe  dem  Köm§ 
wandtschaft,  Geschlecht,  Verwandter,  Ange-  zuifeschrieben  wurde. 

höriger  etc. ;  —  he  hörd  to  allemans  kÜnne  küuMt,  Kunz^;  —  he  is  in  allerli 

(er  gehört  u.   rechnet  sich  zu  Jedermanns  40  un   wêtenschappen   erfaren;  —  ^ 

Familie  od.  Verwandtschaft,  GeschlevM  etc. ;  gen  kOnst,   um  dat  to  dôn ;  —  hl 

bz.  gerirt  sich  als  ob  er  mit  aller  Welt  ver-  künst,   um   wat  to  maken ;  —  we 

wandt  ist) ;  —  Sprichw. :   allemans   künde,  künst  kend,   den   is  't  ligt  to  d^ 

sunt  allemans  früiide,  od.  alFmans  kün'  sunt  diu  künstcn  (Fertigkeiten,  Geschié 

all'mans  frün'.  —  Nd.  (D  ahn  er  t  etc.)  künne]  45  etc.)  iusen  sên  un  wts  insen,  wat 

mnd.  (Seh.  u.  L.)  kunne,  künde;  fi/e2.  kunue;  —  d&r  hed  he  s!n  künst  (sein  I 

afries.  keu,  kin,  kon ;    nfries.  kinn,  kenn ;  Wissen,  seine  Geschicklichkeit)  ao 

as.  kunni  od.  cunni;   ags.  cyn,  cynn,  cinn;  —   he  wil   hum   de  künst  oflërei 

engl,  kin,  kind;  an.  kyn;   norw.  kyn,  kjön;  sunt  dat  nu  wer  för  künsten  (wu 

schwed.  kün;   dän.  kjön;   goth.   kuni;    ahd.  50  nun  wieder  für  Listen,  od,  Streic 

cuni,  kunni,  chunni,  khunni ;  amhd.  chunne ;  faule  Geschichten,  Gainkéleien  äc 

mhd.  künnc ;    md.   kunne  (Geschlecht,  Ver-  sölen  de  künsten  hêten  ?  —  du  m 

wandtschaft;  Verwandter,  Verwandte;  Art).  kiiüsten  (Ränke,  faule  Geschichten^ 

Mit  lat.  gcnu  (nur  in  genuinus) ;  tfkr.  janu  Gaukeleien,  dumme  Spässe  etc.)  m 

(Art,  Geschlecht)  etc.,  sowie  skr.  gnâ  (Götter-  55  wil   'k   dî   raden    hebben ;  —  he 

weib)   u.  jäni;   zend.  ghena;   griech.  gunc;  allerhand  künsten  (Listen  etc.)  bi 

goth.  qiuo  (Weib,  cf.  kwäne)   u.  skr.  Janas;  um   en   to   bedregen   un  antoförc 

griech.  gcuos;  lat.  gcnus  (Geschlecht),  gens  sunt  all*  man  malle  künsten  fan  dt  ;;- 

(Volk)  etc.  zur  y  gan;    skr.  jan   (zeugen;  hebben  is  hebben;  man  krigen  is 

werden,  entstehen  etc.)  gehört.  60  —  de  künst  stigt  immer  höger,  o 


HNSTELE  409  EUNTË  KÜNT 

•w^/W09.,  nld.  kunst,  koDSt;  (crena;  cunnus);  engl,  cut  (Schnitt,  Ein- 
€M.  chonst,  kanst  (das  schnitt,  Kerb,  Höhlung,  Binne,  Strich,  Linie 
tj  Verstehen,  hz.  das  Sich-  etc. ;  Stück,  Theil,  Antheil,  Loos  etc.,  cf. 
^OOB  etc.)  —  Zu  kunnaQ  aengl.  cut  [Theü,  Loos  etc.j  cattin;  engl. 
Hei  wie  Ounst  von  gönnen,  5  cut,  Bcindere,  secare,  schneiden,  hauen,  ab- 
en  etc.  ?iauen;    aufschneiden,    schlitzen,    spalten; 

tdei,  schnitzen ;  zerschneiden,  durchschneiden,  ihei- 

nttlik.  len  etc.]  u.  cunt   [a)   vulva,  cuonus;  —  b) 

Uin ;  —  he   küusteld  d*r        t\irche  etc.]  in  cuntliues,  die  Furchen,  Höh- 

10  lungen  od.  Rinnen,  welche  die  Leinen  od. 
Temandem  od.  Etwas  dein  Taue  auf  der  Oherfiâche  einer  Kardele 
,  Kunst  od.  Geschick  u,  zwischen  sich  hissen);  an.,  isl.  u.  norw, 
^}end  u.  zeigend,  mit  Kunst  (dialect.)  kunta ;  schwed.  (dialect)  kunnta  u. 
künstUeh  etc. ;  —  dat  is  'u  kuta,  kutta ;  dän.  (dialect.)  kunte,  kunt  (cnn- 
lâr  (d.  h.  mit  einem  Eis-  15  nus,  vulva) ;  m^c/.,  md.  kunte,  kuut  (yeretrum), 
immern  kan;  —  dat  is  'n  weibl.  Schamglied,  womit  auch  vielleicht  norw. 
-  .ATId.  konstig, kunstig  etc.  (Jv.  Aasen)  kunt;  schwed.,  dialect,  kunt 
Uer;  —  ironisch:  du  bOst  (en  skraeppe  eller  höi  og  smal  knnr  af 
UnBtler.  flettede  spaancr)  von  Hause  aus  zusammen- 

Hdi,  der  Kunst  gleich  od,  20  hängt.  —  Dass  die  Wörter  kunte  u.  kuttc 
Kunst,  viel  Kunst  ent-        nicht  wie  wahrscheinl,  das  nd.  (Scham- 
etc.;  —  dat  is  'n  künstelk        bach)  kunne  u.  mhd.  künnc  (cunnus  etc.) 
S  is  'n  kOnstelk  man;  —        aus  tat.  cunnus  entstanden  sind,  ist  sicher, 
[d  un  nêt  natflrßk  togân  etc.        sowie  auch,   dass  nach  alletn    Obigen   die 
itabd  (fast  obs,  u.  haupt-  25  Bedtg.:  cunnus   od.   vuIva   aus  der  altem 
!  Name  vorkommend,  wie        von:  Spalt,  Biss,  Schlitz,  Kerb,  Einschnitt, 
'San  die  das  Geschütz  be-        od.  Oeffnung,  Loch  etc.  hervorging,  bz.  dass 
onieren  helfend  zur  Seite        der  Stamm  kut,  nasal,  kunt  urspr,  die  Bedtg. : 
Ten  die  Aufsicht  über  die        Bruch,  Biss,  Spalt  etc.  (u.  so  auch:  Schlitz, 
Nid.  konstapel,  konstabel ;  30  Schnitt,  Kerb,  Einschnitt  etc.,  od.  Oeffnung^ 
c.  —  Wegen  der  verschie-        Loch,  Grube,  Höhle,  Vertiefung,  Binne  etc.) 
Bedtgn.   vergl.    Grimm        hatte.    Vergleicht  man  nun  dazu  die  SchaU- 
L.  (mnd.  Wb.)  Wegen  der        stamme:  klak,  klap,  klat,  knak,  knap,  krak 
coDtestabile,  connestabile ;        etc.  mit  ihren  Ablauten  klik,  kluk  etc.  etc. 
i;    franz.    connetable    (in  35  und  die  davon  gebildeten  Wörter,   bz.  dass 
^rdaümeister)   aus  comes        dieselben  aus  sonus,  crepitus  etc.  die  Bedtg. : 
I,  138.  Bruch,   Biss,   Spalt,   Bitze,   Kluft  etc.  ent- 

.  kntte,  kut  etc.,  weibL  wickelten,  so  ist  es  wohl  zweifellos,  dass  auch 
hamglied,  weibl.  Scheide,  der  Stamm  kut  ein  urspr.  Schallstamm  ist, 
.  Loch,  Spalt,  Kerb,  Schlitz  40  der  als  kit,  kat,  bz.  kwit,  kwat  auch  in 
,  sonst  hier  auch  put  u.  kittern,  kwittern,  bz.  kattern,  kwattem, 
(de  wichter  hebben  'n  snä',  kwatje,  kwatjen,  kwattel  etc.  etc.  steckt  u. 
a  'n  kapittelstok  etc.)  ge-  entweder  unverschoben  mit  idg.  kat,  kaut, 
en  put  od.  pute  noch  be-  bz.  kad,  kand  (cf.  auch  gnattcrn,  knattern, 
eses  Wort  wahrscheinl.  mit  45  gnittem,  knittern,  guiden,  knäden  etc.  etc.) 
lat.  puteus  stammt  u,  auch  od.  lautverschoben  mit  gat,  gant,  bz.  gad, 
•  pint  (penis)  un  kunt  od.  gand  (wegen  der  Formen  kom,  kum,  kwam, 
richw,:  grote  mund!  grote  goth  qim,  ([um  etc.,  aus  gam,  vergl.  kamen, 
(  nct  so  gôd  as  d'rin,  sä  kumst  etc.)  ident,  ist  u,  demnach  sowohl  mit 
Br.Wb.,Dähnert  etcj  50  skr.  katth  (Geräusch  u.  Lärm  machen, 
;  mnd.  kunte,  cutte  (cun-  schreien,  schwatzen,  sprechen,  schelten  etc., 
kont  (ArscMoch,  Arsch-  cf.  bei  Fick  I,  37  y  kat,  lärmeti  etc.  u. 
kt),  kut  (snijde,  insugding ;  h^^V  kant,  schlagen,  stossen,  stechen  etc., 
leel  ti.  knte  (kuil^e,  putje) ;  wozu  er  auch  skr.  kunta,  griech.  kontos, 
,  incisura ;  cunnus)  u.  kute  55  Stange,  Stecken  etc.  u.  kanta,  Lappen,  Lum- 
«8«  kunte,  kunthe,  cuntte;  pen  etc.,  skr.  kaiithîi,  geflicktes  Kleid;  lat. 
inus,  Vulva);  hess.  (V il-  centon  etc.  stellt)  als  auch  mit  kad  =  skad, 
j,  kutt  (Vertiefung,  Grube,  skand,  beissen,  bz.  spalten  od.  brechen  etc. 
Fuldaisch,  auch  vulva) ;  (cf.  biten,  knappen,  knakken  etc.)  u.  knicken, 
\e,  connte  (vulva)  u,  kutte  60  biegen   (cf.  knik,  knikken  etc.,   cf,   daselbst 


EÜLM  EUtiMER  400  '  EDLTEIt 

diegelbe  Bedtg.  hat    Zu  schwed,  kull  etc  Keule  od,  ein  Kloben  etej,  od.  ti» 

gehört  jedenfalls  auch  kull   (kopfüber,  über  unförmliches  Stiick  feinen  Kluu^en  i 

den  Haufen),  kullig  (rundlich  etc.),   kaller  klumpiges  Etwas])  bezeichnet  hat 

(ein  rundliches  Etwas,   lus.   ein  Etwas  was  kalpen,  kttlpei,  glotzen,  bz.  mit  ^ 

rundlich  zusammengewickelt  od.  gedreht  ist,    5  weitaufgerissenen  Augen  wonatk  äam 

eine  aufgewickelte  Rolle)  u.  wie  nun  roÚ  kulpe  =  kulpôge^  s.  unter  kolpe. 

len  von  Bolle  u.  schwed.  kollra  von  koller  knlpen,  s.  kolpcn. 

(s.    1  kullern),  so  ist  auch  schwed.  kullra  kulpîg,  dick,  plump,  unfôrmli€hfJÛ\ 

(rollen,  wälzen  etc.)  wohl  von  diesem  kuller  bz.  dtck  u.   unförmlich  gestaÜH  «. 

weiter  gebildet,  während  das  deutsclie  kullern  10  trieben    od,  dick  aufgeschwoüe»  n. 

woM  ein  Iterat.  von  kullen  (s.  oben)  ist  u.  dem-  quollen  etc. ;  —  kalpige  handeo  U. 

nach   mit  kullen  zu  kulle   (Kugel)   gehört,  (dicke  plumpe  klumpige  kUAzigt  läM 

von  dein  es  allerdings  zweifelhaft  bleibt,  ob  förmliche  missgestaÜete  Hände  od.  Fi» 

es  mit  kolle  u.  an.  kollr  (Kopf)  u,  schliess- .  'n  kulpigen  n6se   (eine  dicke  unföt 

lieh    mit    skr.    gola   (s.    oben)    von    Hause  16  etc.  Nase);   —   kulpige  ôgen  (gntä 

aus  eins  ist,   od^    aus   mhd.   kûlo    (Kugel)  aufgequoüene  u.  weit  vortretende  At 

entstand.  —  kulpige   appeh  (grosse  stark  §etr 

kulm,  kalmer,  eine  dicke  Thonkugd.  —  u.  dick  aufgeschwollene  Aepfd^  oi 

Wohl  von  kulle  (Kugel,  s.  unter  2  kullern)  unfömdiche  missgestaltete  Aepfd),  (f. 
od.  wahrscheinlicher  noch  aus  kulfcn  (Kol-  20  kulpe    (Pflaumentaschef  verkommtM 

ben)  od.  kulpen,  kulpn  (s.  kul]>e)  entstanden,  gebliebene    Pflaume)    u,    nd.   (Däk 

wie  wir  statt  sülfen  (selbst,  selber)  auch  külpen  (unreifes  Obst),   —  Nd.  (Sc 

ja  sUlm  sagen  u.  wie  auch  bayr.  kolm  aus  bach)   kulpig   (von   Pflanzen,  i.  B 

kolbn  (s.  unter  Kolbe  in  Grimm,  Wb.)  Runkelrüben,  die  in  der  Mute  didSt 

geworden  ist.                                                    25  schwollen,  oben  aber  diknn  sind  «.  w 

kulpe,  kulp,  a)  eine  dicke  Thonkugel  wie  eine  lange,  dünne  Spitze  auslaufen); 

kulm  etc.;  —    b)  ein  dickes  rundliches  klo-  Sachs,  kulpig,   kulpich,   kulpicht  fni 

biges  grobes  ungescMachtes  od.   knolligtes,  stumpf  od.  dtck).  —  Zu  kulpe. 

klumpiges  Etwas  etc. ;  —    he  hed  'n  godcn  kolp-oge,  Olotz-Auge^  bz,  ein  AM§t 
kulp  für  de  kop  (er  hat  eine  sehr  dicke,  un-  30  gross  u.  dick  aufgequollen  ût  %.  tt 

geschlachte  u.   unförmliche  Nase,   bz.  eine  der  Augenhöhle  herausliegt,  —  M- 

gute  Knolle  od.   einen  guten  Klumpen  vor  Wb.)    kolp-oge,    (Schambaeh)  ki 

dem  Kopfe.  —  Nd.  (Schambach)  kulpe,  kulpdge,  (Danneil) kulfsôge,  (Mi 

a)    Klumpe   od.  Klümxychen,   im  Auge  der  kttlpôge. 
Schafe;  —  b)  ein  dickes  aufgetriebenes  od.  85      kulp-ôgen:  i,  q.  knlpen. 

grosses  rundlich  aus  dem  Gesicht  hervor-  kulsken,  kttlsken,   a)  poUzrn,  n 

tretendes  Auge,  bz.  ein  Auge,  das  weit  aus  etc. ;  —  dat  kulsked  mi  ai  in  't  iSf  1 

der  Augenhöhle  herausliegt,  ein   Glotzauge  as   wen  sQk  't  d'r  all'  in  umkërd; 

wie  nd.  kulpe  t/.  kulpôge  (s.  Letzteres)  od.  in  Wasser  od,  sonstigen  FlüssigM 
auch  (Danneil)  kulfsôg'.   —  Dass  dieses  40  umstossen,    bz,   diese  so  stark  rAk 

Wort  mit  nhd.  Kolbe,  ?id.  kolvc, kolf, kulf  schwenken  od,  so  damit  herumgiem 

urspr.  eins  iM,  wird  durch  das  in  Grimm,  man  die  Bewegung  des  Wassers  h 

Wb.  (V,  2587)  aufgeführte  nd.  Kulpe  be-  dadurch*  ein  dumpfes   Geräusd^  i 

stätigt,    sowie  auch  durch  das  Adj.  kulpig  —   he  kulsked  in  't  watcr  herom*, 
(s.  d.).    Ausser  kulpôge,  bz.  kulfsôgc  vergl.  45  kulsked  (schwenkt  mit   Geräusch) 

auch  nd.  (Br.  Wb.)  'kuM-ioot  (Klump-Fuss,  mit  herum;  —  sé  kulsked  (rühzi  o< 

krummer    ungestalteter   Fuss)    u.   kulffotig  mit  Geräusch)  't  alP  dör  'n  ander.  - 

(klumpfüssig)  =  engl,  club-footed.  wort  wie  1  kullern. 

Als  dickes  rundliches  aufgetriebenes  Et-  kalter,   Stolper-,  Strattcheh,  od, 
was  würde  es  sich  wohl  mit  lat.  galba  (Dick-  50  Boll-,  od.  FalUBahn ;  —  daher  di^ 

bauch)  u.  globus  etc.  vergleichen  lassen,  ob-  art:   ho  kumd  d^r   mit   up   de  ki 

schon  die  sonstigen  Bedtgn.  von  Kolbe  (s.  kömmt   damit  auf  die   Stolper-  et 

darüber  Weiteres  unter  kalf)  ebenso  wie  bei  od.   damit  ins  Stolpern  etc'),  wdi 

nhd.  Kloben   (cf.  1  u.  2  kKifc)    u.    engl.  flg.  von  Jemandem  g^rauclU  wird^ 
club  (cf.  auch  klump  etc.)  eher  darauf  hin-  55  seiner  Rede,    bz.  mit   dem  Betriäf 

zuweisen  scheinen,   dasa  es  ursj)r.  bloss  ein  was  od.  mit  seinem  Geschäft  auf  ei 

abgespaltenes  Etwas  (gleichviel,  ob  ein  Bahn  gerathen  ist  u.  der  daher  \ 

langer  dünner  scharfer  Splitter  [vergl.  auch  stolpernd  u.   strauchelnd  vorwârti 

die  Bedtg. :  Pfeil,  Spiess,  Wurfspiess  etc.  des  od.  mit  dem  es  in  Bezug  aiuf  sein 
ati.  kôlfr],  od.  ein  längeres  dickes  Stück  [eine  60  od.  seine  Unternehmungen  wkleehi 


KÜIiTEttl}  401  lOTM 

It  —  Eb  ist  Stibst.  zu  kúliem,  ist  dies  ein  Schall-  od.  Klang- Wort,  das 
fansdl  SU  kullen  (roüen  mit  nach  Fick  (III,  38)  mit  ahd.  ge-kewen 
absaUweise  springen  u,  hüpfen  (nennen,  heissen,  rufen),  lit,  gauja  (heulen 
mde  Kugeln  auch  thun  etc.,  s.  etc.)  etc.  auf  die  Schallwursel  ga  zurück- 
ern)  zu  gehören,  von  dessen  6  ge?U,  Anscheinend  hatte  das  Adv.  chûmo 
i  (eontrah.  kullt,  kuU  =  rollt,  (beschwerlich,  mit  Mühe  u.  Noth)  daher  zu- 
ist absatzweise  niedergestürzt  nächst  die  Bedtg.:  klagig  od.  klaghaft,  in- 
tfgesprungen  u.  weiter  gerolH)  dem  es  im  Vergleich  zu  ahd.  chûma  (Klage, 
rgebüdet  ist,  wo  dann  kult-er  querimooia)  einen  Klage-Zustand  od,  ein 
inen  Zustand  wo  Etwas  roUt  10  Sein  bezeichnete,  wo  Jemand  schreit,  heult, 
le  niederfäUt  u.  wieder  auf-  jammert,  klagt  u.  murrt,  bz.  klagig  od.  klag- 
'itr  stürzt  etc.  bezeichnen  dürfte.  haft,  klagend,  mürrisch  u.  verdriesslich  od. 
isat  in  gekalter  (Gestolper,  Ge-  verdrossen  (cf.  aeger  u.  a^re,  beide  auch 
.  Oeroüe,  Gestürze  etc.)  auch  in  der  Bedtg. :  verdriesslich,  verdrossen  etc) 
\$»dbe  wie  Koller  in  GekoUer  \b  ist.  Da  nun  aber  jeder  kranke,  schwache, 
ie  auch  polier  (Folter)  in  ge-  elende,  matte  od.  arme  Mensch  auch  klagt, 
ter,  Gestolper  etc,)  ist,  so  kann  jammert  u.  seufzt  od.  klagig  u.  klaghaft  etc. 
ie  „t*^  auch  selbstredend  für  ^P  ist,  bz.  das  Klagen,  Seufzen  u.  Stöhnen  etc» 
ïârtere  Aussprache  von  kuller  gerade  dadurch  verursacht  wird,  so  ent- 
fin.    Vergl.  weiter:  20  wickelte  sich  aus  klagig  von  selbst  die 

lolpem,  straucheln,  absatzweise  Bedtg. :  kläglich,  jämmerlich,  schlecht,  elend, 
M  Geräusch  roüen,  fallen,  stür-  krank,  schwach,  müde,  matt  etc.  sowohl,  als 
he  kalterd ;  —  dal  kalterd  an  auch  die  von :  verdriesslich,  verdrossen,  un- 
dör  'n  ander;  —  auch  subst.:  willig,  ungern  etc.,  wobei  es  sich  dann  in 
\  kaltem ;  —  he  kamd  d'r  mit  25  Bezug  auf  ahd.  chûma  od,  chûmo  als  Subst. 
etc.  —  Wetm  man  vergleicht,  ganz  klar  ist,  dass  dies  als  Schallwort  so- 
tem  (poUern)  hauptsächlich  in  wohl  ein  Tönen,  Rauschen,  Klingen,  Lärmen, 
idpem,  fallen,  stürzen  etc,  ge-  Schreien,  Jammern,  Heulen,  Klagen  etc,  od. 
ist  kaltem  jedenfalls  ident.  mit  einen  Zustand  u.  ein  Sein  wo  dies  Statt 
n.)  koltera ,  koldern  (zanken,  30  'findet  u.  hörbar  wird,  als  auch  ein  tönendes 
m,  ungestüm  sein  u.  thun)  u,  u.  rauschendes,  klingendes  etc.  EtuHis  be- 
seibe  wie  kallem  sowohl  in  der  zeichnen  konnte  u.  dass  hieraus  sich  sowohl 
\ern  etc,  als  in  der  von :  rol-  die  Bedtg.  querimonia  des  ahd.  chûma,  als 
ttzweise  über  Etwas  hin^  od.  auch  die  von  Klinge  od.  Klingbach, 
erunter  rollen  u.  springen  od.  35  RauscJhbach,  rauschender  Giessbach,  od.  Thät» 

Schlucht,  worin   ein  Bach  rauscht  etc,  (cf. 

Hitm;  s.  kamen.  klinge  unter  1  klingen)  des  mhd,  kQme  (cf. 

komme.  Lex  er)  ergiebt.  Was  nun  aber  ahd.  chûmo, 

n,  beinahe  nicht,  mit  Mühe  u.        mnld,  cume  (kaum,  schwerlich,  schlecht,  bz, 

10  eben  etc.;  —  dat  geid  kûm;  40  mit  Klagen,  Seufzen,   Aechzen  u.  Stöhnen, 

d'r  kftm  hen ;  —  ik  kon  kûm        mit  Beschwerde,  mit  Mühe  u.  Noth  etc.)  be- 

0  m8i  was  *k  etc.  —  Nd,  kaum;        trifft,  so  hat  sich  die  urspr,  Bedtg. :  klag  ig 

dd.  (We  Hand,  provinz.)  kuim ;        od,    klaghaft,   klagend,   stöhnend,   ächzena, 

körne   (aegre,  y'ix,  difficulter)        seufzend  etc.   (von  ahd.  chûma,  Klage  etc., 

Stoke  II,  186)  cumc;    ahd.  45  ausgehend)   neben   der    daraus   abgeleiteten 

>,   kûmo;   mhd.   kûme,   koume        von:  kläglich,  jämmerlich,   elend,  schlecht, 

».    Mühe,    schwerlich,    beinahe        krank,  schwach  etc.   noch  erhalten  im  nd. 

Dass  dieses  chûmo  von  Hause        (Br.  Wb.,  Schütze,  Schambach,  Däh- 

leres  Wort  ist  wie  ahd.  chûma        nert)   kûm,   kuem,   küme    u.   mnd,    kume 

ick,  III,  38)  chûmo  (Klage),  60  (schwach  von  Alter,  stöhnend,  krank,  leidend, 

\e  Wörter  unmittelbar  mit  ein-        kränklich,  hinfällig  etc,  bz.  elend,  kümmer- 

ndt  mhd,  küme  (Thalschlucht,        lieh,  ärmlich,  knapp  etc.,  cf.  dieserhalb  auch 

iauschbach  etc.,  s.  weiter  unten),        kraken  u.  krank  etc.) ;  mhd.  (Lex  er)  küme, 

dünn,  schwach,  gebrechlich  etc.,        kûm  (dünn,  schwach,  gebrechlich),  sowie  in 

en)   u.   kftmen    (trauern,   weh-  55  ahd.  chûmig,  kûmig,  cûmîg  (schwach,  kraft- 

eiter  unten)   zusammenhängen,        los,  gebrechlich)  etc.  u.  cûmida    (infirmitas, 

die  Formen   derselben   sowohl       acgrotatio)  etc.,  während  das  schwed.  (land- 

n  Vergleich  von  aegre  zu  aeger        schaftl.)  kaum  (Jammer)  mit  dem  Verb,  kao- 

^J^nUch  gemacht.     Was  näm-        ma  (jammern),  nid.  kuimen ;  mnld.  kuymen 

.  chûma  od.  chûmo  betrifft,  so  60  od.   cûmen   (gemore  etc.);   ndrhein.  kümme 

rnkMt  KoolmAn.    Wörtorbnob.    II.  26 


KüMBUESE  4M  KDMldîB 

(ächzen^  wehllagen);   as.  cAnyan,  cûmjen;  {tfrang.  emnbe  Riefet  Tkalf  8dM^ 

ahd.  chiimtin,  kdmen  (klagen,  sich  beklagen) ;  aessen  wahrsdkeimUeker  Zusammaúm 

mhfL  kûmen  (klagen,    icehklagen,  trauern ;  grietk.  kûmboi  etc  %ÊmUr  2  knf  n  a 

stich  ängstlich  bemühen)  etc.  auf  ahd.  chûma  ist.   —   Dasê  aber  kämme  ab  tief 

iqiierimonia)  zurückgeht  u.  dies  wieder  mit  6  hohles  Etwas  auch  mit  kimme  «.  las 

mhd.  kümc  (Klinge,  tt.  oben)   mittelst  dem  einem  von  der  y  gabh,  gamhh  (eduui 

Suffii:  ma  ton  der  }'  kn  =  idg.  gn  (tönen,  beissen;   tk^en,   Uef  sein)  oiitoM 

klingen,    rauschen,    lärmen,    bz,    schreien,  F(nr6.  kimban,  kamb,  kumb, kubin ft 

brüllen,  rufen,  klagen,  jammern  etc.,  cf  audi  könnte  ist  Mweifeüos  u,  dairi^wiler\ 

kö)  iceiter  gebildet  wurde.  10  das  Weitere  eu  ersehen. 

Dasselbe  Wort  wie  kûm  (schwach  etc.)  ist  UwLWLtl,  Kümmel,  s.  2  kamn.  Am 

auch  vohl  das  von  Danneil  u.  Outzen  Desiiüat  von  Kümmd,  woher  im  YtA 

aufgeführte  kûm  (lecker  im  Essen,  simper-  mein  (trmken^  saufen);  —  he  kflnM 

Uch  etc.),  da  es  sich  wohl  zuerst  aufJeman-  181,  od.  he  hed  sflk  bek&mmeli 

den  bezog,  der  schwach  im  Essen  war,  bz.  16      knmmer,  Kummer  ;'^dMX  IM  wÜa 

wenig  ass.  f81   knrnmer   (Sorge,   Gram,  IWnkt, 

kumbise,  Kombüse,  Schiffsküche.  —  Nid.  etc.);  —  he  hed  niks  as  kammer u iE 

kombuts;  schwed.  kabysa;  dän.  kabyse,  cf.  —  he  mut  kammer  (Notii,  Mangi, 

kabüse.                                              '  behrung  etc.)  Bden;  —  hékmidtoki 

kumfôr,  Feuerbecken,  bz.  ein  Becken  worin  20  (er  kömmt  su  Mangel  u.  EsMr» 

man  glühende  Kohlen  legt,  daher  oft  audt  kömmt  eu  kurz,  reiM  nieM  au,  1 

fflrkiimfôr  genannt.  —  Nid.  komfoor.   —  leidet  Mangel  etc.);  —  ik  bimêtêi 

WM  mit   mfläm.,   mnld.    (KU.)    kaffoor,  (od.  Cm  gfUden,  én  daler  etc.)  to  k 

kauiToor  (foculus  etc.,  b:.  recalfactorium  =  kamen.   —   Volksreim:   in  Htfeiii 

franz.  rechaiiffoir)  aus  fratiz.  chauffoir  tf.  25  kummer  nn  plage;  de  gen  geld  kdi 

dirs  mit  franz.  (Diez  Jly  ;i4i})  chanffer  u.  niks  kngcn,  de  mal  m6i  to  Haget 

échanficr  etc.  (Jieizeu,  erhitzen,  echauffiren)  —  Nd.,mnd.  kummer;  nid.  konMr; 

aus  tat.  calefaccro.  kommer,  komber;   afries.  komiMr; 

knm-hér  (Komm- her)  in  der  Redensart :  kommer ;  vüul.  kumber,  kammer  (U 

^(lat  is  'n  gans  ander  kumhtT'',  wo  es  sich  30  mütMcut,   Bedrängniss,   MiAsA  i 

auf  das  Herkommen,  bz.  die  Herkunft  u.  Noth;  BetriÜmisê;  geriehtliche  Ht^ 

Abstammung  u.  den  Ursprung  von  Etwas  Beschlagnahme); dän.kümmer.—DU 

U zieht.  Last  od.  Bedrängniss  etc.  desWüii 

kumke.  kampke,  Dimin.  ron  kumme.  mer  entstand  wcM  aus  der  wm:  1 

knmknmner,  Gurke.  —  Nid.  komkommor;  85  nähme,  Arrest  etc.  u.  diese  wohl  «t 

engl,  cucumlier  aus  franz.  concombre;  itdl.  der   von:   Hindernies,  Hemmnits 

cocomoni  otc.  u.  dies  aus  lat.  cacumer,  cu-  Etwas,  was  das  Vorwärtsgdien  «. 

cun)i8.  kommen  hindert,  hemmt  u.  bachwe 

kämme,  kam,   a)  tief**  Schüssel,  Becken,  schwerlich  madU,  falls  nicht  etm 

Schale,  Napf  od.  überhaupt  ein  Hoklgefäfts ;  40  scheint  (vergk  darüber  O.  Sehai 

—  Compos.:  hrOi-,  spOl-,  ätens-kiim  etc.; —  kumber,    wonach    die   Bedtg.:  §€ 

h)  eine  mit  Wafiser  gefüllte   Vertiefung  od.  Haft  etc.  erst  im  15.  Jahrhundert^ 

Grube  in  einem  lAinde;  —  c)   das  Becken  die  von:  Last  etc.  schon  im  Aus^ 

einer  Kastenschleuse,  worin  die  Schiffe  erst  12.  Jalirh.  belegt  ist)  die  Bedtg. : 

hineinlegen y  wenn  sie  die  betr.  ScMettse  /mi^-  45  nähme  od.   Arrest   etc.   aus  der 

siren   tooUen.  —  Nd.,   mnd.    kum,    kumm,  drängniss  etc.  u.  diese  wieder  aus . 

kump;  nid.,  mnld.  kom  (vas,  alvcus,  concha;  niss  u.  Hewwniss  entstand.  —  N) 

arca ;  catinus,  catinum,  patella  profiindior  mnd.,  nid.  hat  kummer,  kumber,  kc 
ptc);    mhd.   kuinpf  etc.,  s.  Weiteres  unter       auch  die  Bedtg.:  Schutt,  Bausehu 

Kumme  u.  Kampf  in  Grimm^  Wb.  —  50  häufe,  kumber,  komber  séBbst  st 
Entlehnt    aufi,   od.    ohne   Lautverschiebung        geblich  (cf.  0.  Schade  u.  Die 

dasselbe  wie  skr.  kuml)ha  (Topf  Krug,  Urne,  unter  colmo)  aus  dem  roman»,  nä 

Aschenkrug) ;  zend.  khwmba  (Topf) ;  griech.  aus  lat.   culmcn   w.  cumalns   ent 

kiimbos  (hecher,  Gefiiss  etc.),  kiimbü  (das-  ital.,  span.  colmo;  frans,  comble 
seihe  u.   auch  Kahn),   wozu    noch  weiter  55  Gipfel  etc.),   bs.   span.  cambre;  p 

kelt,  ir.  cwmm,  cwmml)  (Thal,  Niederung)  (Gipfel) ;  port.  comoro,  eombro;  ii 
wegen  engl.  Ciimtterlaod  bei  Obermüller  brus  (Erdhaufe),  wovon  prov.,  f 
(I,  303)  verglichen  werden  mag,  sowie  auch        combrn;  ital.  ingombro  (Hindemim 

hei  Dies  (L  135)   das  span.  combo,  proi?.  ^ôcomhrcB  (Schutt),  wonadk dann  d 

comb  (gekrümmt) ;  Span.  vom\m (Krümmung),  60  Hinderniss  jedenfaÜs  aus  Er 


lOtKBrDOEltTlE  40S  RüMPAS 


ê  HinderniiB  od.  Hemm-  leise  gesummtes  Liedchen  (dön^'e),  das  man 
endes  Etwas  etc.  wieder  anhebt,  wenn  das  Gemüth  beschwert  u,  be- 
um:  Beschlagnahme  u.  lastet  ist,  be,  wenn  man  Kummer  u,  Sorge 
deutschen  Kummer  hervor-       hat;  —  dal  is  wol  'n  kummerdön^e,  wat  da 

muss.     Vergleicht  man  übri-    5  d&r  singst. 

\  Hildebrand  in  Orimm,  kümmer-lik,  kümmerlich,  elend,  sMecM, 

ummer  (cf,  namentlich  am  armselig,  knapp,  mit  Mühe  u,  Noth  etc.;  — 
ebraehte  u.  namentlich  auch        dat  geid  hum  man  kümmerlik;  —  dat  kan 

kuml  (Orabhügel  od,  tumulus,        d'r  kümmerlik  ßnapp,   mit  Mühe  u.  Noth, 
Mi  Steinhaufen,  der  sum  An-  10  kaum  etc.)  hen  od,  dör. 
Verstorbenen  errichtet  ist),  so  kttmmern,  a)  kummern,  sorgen,  Kummer, 

ir  eweifelhaft,  ob  das  deutsche  Sorge  u,  Last  machen ;  —  he  kummerd  sûk 
icr  eine  Entlehnung  aus  dem        um  niks,   he   let  't  all'  g&n  as  H  geid;  — 

kumber  u.  kumbel  (cf.  auch  kümmer  du  di  um  din  égen  saken;  —  dat 
u  OrabhûgelJ  u.  ahd.  chumpal;  15  kümmerd  hum  nêt,  of  't  hum  naderhand  gôd 
\  Grimm,  Wb.)  beide  auch  geid  of  siegt; —  de  dôd  fan  s!n  fader  küm- 
kämm  (cf.  auch  die  Bedtg. :  merd  hum  not ;  —  dat  kümmerd  d!  dog  nét, 
mter  kimme  am  Schlüsse),  so-  of  ik  spektakel  m&k  of  nêt,  bs,  of  dat  schip 
)  engl,  cumbcr  (in  Cnmberland,  nndergeid,  od.  of  dat  weg  is  etc. ;  —  b)  Kum- 
^  ïhaüand,  tiefes  Land)  sehr  20  mer  od,  Mangel  u.  Noth  leiden,  Mangel  an 
agerm.  kimban,  kamb,  kumb,  Nahrung  etc.  leiden,  darben,  wegzehren,  ver- 
ier  y  gabh,  gambh,  schnappen,  gehen  u.  schwinden  etc, ;  —  dat  gôd  (Vieh, 
f.  kld^en,  offen  stehen,  hohl  Gewächse  etc.)  stcid  to  kümmern  un  kan 
\,  wobei  aus  schnappen  wo-  hêl  nêt  greien ;  —  dat  kümmerd  (schufindet, 
e  Bedtg. :  haschen  u,  greifen  25  sehrt  etc.)  gans  weg.  —  Compos. :  ferküm- 
fhoêéhen  etc.,  zu  sich  ^nehmen,  mem  (he  ferkümmerd  hum  dat ;  —  he  fer- 
irvorgehen  konnte,  cf,  unter  kümmerd  d&r  gans;  —  dat  ferkümmerd  all' 
gehen  können.   Vergleicht  man        etc.),  bekümmern. 

9  die  heidn.  Chabhügel  od.  tu-  kumpan,  Kumpan,  Genosse,  Kamerad  etc.; 

fne  die  Erd-  u.  Steinhaufen  30  —  du  büst  mi  ôk  'n  môjen  kump&n ;  —  he 
h  die  Pyramiden  in  Äegypten  is  mit  sin  kump&nen  ûtg&n  etc.  —  Mnd. 
n  der  Verstorbenen  errichtet  kumpan,  kumpén;  älter  hess.  (Vilmar) 
nt  sie  desto  höher  u.  grösser  kompe.  Nach  Dies  (1, 136)  mit  ital.  com- 
en,  je  grösser  die  Trauer  u.        pagno ;  span.  compaSo ;  prou.,  afram,  com- 

den  Verstorbenen  war  (auch  85  paing  (Compagnon,  Gefährte  etc,  woher: 
hreaw& ;  ags.  hreov  [Reue  od.  compagnia ;  compagnare,  accompagnare,  be- 
w]  u.  ahd.  hréu,  hrêo ;  goth.  gleiten  etc.) ;  mlat.  com-paniam  (Gesellschaft), 
\diê;Begräbniss,  Grab]  scheint  aus  com-panis  (Brotgenosse),  gebildet  wie 
Zusammenhang  zu  bestehen,  ahd.  ga-hleipo,  ga-hleibo;  goth.  ga-hlaiba 
IC«  etc.),  bz,  dass  Jeder  der  40  (sodalis,  socius),  was  urspr.  eine  Person  be- 
ch  verpflichtet  war,  einen  Stein  zeichnet,  die  mit  Jemandem  von  einem  u. 
hügel  als  Zeichen  der  Trauer  demselben  Brode  isst. 
»,  so  scheint  es  mir,  dass  die  kampas,    Compass,  die  Magnetnadel  mit 

T  etc.  des  alten  kumber  od.  ihrer  Einfassung  als  Geräth,  welches  die 
e  aus  der  urspr.  Bedtg.  von:  45  Weltgegend  anzeigt.  Aus  itcd.  compasso; 
wgegangen  ist,  während  die  span.,  franz.  compas  (Zirkel,  Werkzeug  od. 
Mt.  von  kumber,  kombcr  etc.  Instrument  zum  Messen,  bz.  Mass,  Tact, 
Wb.,  Spcdte  2601^  sub  3  etc.)  Versmass),  woraus  erst  später  die  jetzige 
t  aus  dem  Stammverb,  kimban  Bedtg.  dieses  nautischen  Instruments  ent' 
:  greifen,  fassen,  zusammen-  50  stand.  Nach  Diez  (I,  137)  mit  afranz. 
em^fügen  od.  zusammen  machen,  compas  (Mitschritt,  gleicher  Schritt),  com- 
'geben,  ebenso  wie  auch  die        passar  (gleichen  Schritt  halten,  im  gleichen 

hindern  etc.   od.  Hinderniss,        Schritt  u.  Tact  gehen)   von  con  u.  passus, 

aus  der  von  cohibere  (s.  unter  wie  von  passus  (Schritt,  bz.  Mass  von  der 
auch  aus :  binden,  festmachen,  55  Länge  eines  Schrittes,  Mass  zum  Abmessen 
eifern,  fassen,  heilten,  hemmen        der  Länge  etc.,    cf.  auch  trâ)   auch  unser 

seilest  ergiebt,  ebenso  wie  die  pas  u.  passen,  sowie  auch  unser  passer, 
Haft,  Beschlagnahme  etc.  des  paster,  pasder  (Zirkel  od,  Messinstrument) 
imer.  u.  wo  man  bei  compassus   od.  compas  also 

iQe,  Kummer '  Liedchen,    ein  60  aucJi  annehmen  kann,  dass  dies  selbst  auch 

26* 


KüüfPELMENT  404  KÜEHDB  KDERRE  tOSSt' 

schon  die  Bedtg.:  Gleich-MasB  «.  com-  dögea  ulV  mit   'n   ander  giike  fXSi\ 

passo  die  von  Gleich' Messe r,  od.  Mes-  hören  all'  to  én  kmnsam^fe;  —  w! i 

ser  (Mess'Ding,    Messgerâth  etc.),   womit  mit  'n  ander  in liamsum^e (in Gemeit 

man    Etwas   in    gleiche    Theile   abmisut  gemeinschaj     M  dôn;  —  wi  «Uieo 

li.  fintheilt,  gehabt  haben  kann,  da  ja  auch  5  'u  ander  in  komsum^e  (Gemeintdufi 

passiis   ofl.    Schritt,   ebenso  wie   Fu«s,  einen  gemeinsehaftUAen  Beutd  oi 

Da  iimen,  Elle  u.  palm  etc.  ein  Mors  von  hz.  in  einen  Ilamfen  zusammen)  nut 

bestimmter  Lange  od.  Grösse  bezeichnete  u.  h)  Auf  wand,  Gepränge^  L&rm,Waii^ 

auch  der  passiis  wl.  Schritt  ebenso  wie  der  Weitläufigkeiien,  Umstände cic;  —  Ú 

Fuss  od.  Daumen   selbst  als  Mass  u.  10  m!  fSls  to  f5I  knmsnutije,  as  dit  di 

Messer  (fnl.  Mesa-Ding)   zur   Ermittlung  gän  kan,  od.  as  dat  ik  ââi  mit  make 

der  Lfinge,  bz.  zum  Messen  ron  Etwas  be-  mit  ansén  nn  anhören  kan.  —  Inétr 

nutzt  iciirde.  Bedtg.    istt  es  zweifdios  das  kt.  tm 

knmpelment,  Compliment;  a)  Gruss,  Ver-  (von   coninmo),    Consumtimi  od.  An^ 

beugung  etc;  —  kampelment  fan  nnse  fru;  15   Verzehrung  etc.,   während  es  in  da 

—  ho  mâkd  hür  sin  kumpelment;  —  b)  Wort-  sub  a  besser  zu  tat.  conanrnmatio,  Zkm 
kram.  Weitläufigkeit  etc.:  —  he  ra&kd  mi  rechnung, Summirung,  Vereinigung A 
fr»] 3  to  föl  kiimpclmenten ;  —  dn  must  nêt  consummo,  cf.  summe,  sammcn)  ttim 
so  f&\  kumpelmcDten  raakcn,  wen  dn  wat  kamst,  Kumst,  Kuf^  bz.  das  Ka 
df^n  wilt.  —  Das  franz.  compliment  aus  20  —  bi  sin  kumst;  —  he  wagt  ap sin] 
rom-plier  u.  plier  aus  lat.  plico  =^  griech.  —  anknmst,  ^nitufiwf,  Aniniii/^;  — np 
plekü  (flechten  u.  biegen  etc.),  wovon  auch  Aufkommen;  —  tokumst,  Zukmifl; 
plocto,  s.  unter  kumploks.  kumst,  Abkunft,  Abstammung  etc.; ' 

knmpleks,  Cumple.r,  bz.  ein  in  sich  zu-  kumst,  Herkunft;  —  inkumst,  Ei»h 
stnnmenMngendes  Etwas,  eine  in  sich  zu-  25  Einkunft; — inkumsten,  fifiiräii/^ I 
sdwmenhängcnde  Fläche  etc.;  —  dat  ligd  Zinsen  etc. ;  —  beknmst  fdo»  Bf  com 
air  in  vn  kumploks  bi  'n  ander;  —  'n  hêl  —  Nd.  kumst;  mnd.  kumst,  komil 
kuinpleks  land.  —  Aus  lat.  complexus  von  komst;  ahd.  qunmft,  cumft,  cbamft 
complivtor,  hc.  coin-plccto,  ?rdAr^if<2  complex  kunf^,  chnnft;  mhd.  kumft,  kanftetc 
(( 'omplice)  zu  compliro  fx/.  conplico  gehört.  80  kamen  =^  goth.  qiman  etc.,  wozu  km 

kamplet,  romplet,  vollständig,  ganz;  voll-  verhält  wie  Brunst  zu  brinoan,  k 
zähl  ig,  vollendet,  fertig  etc. ;  —  't  is  kum-  kennen  od.  könen  etc  u.  wonach  aßn 
))l(*t  dül  un  mal;  —  't  gesellskup  is  kum-  das  „f  in  Kunft  dtenso  unorgam 
pbH ;  —  't  is  all"  kumplet,  um  to  reisen ;  —  wie  in  Vernunft  u.  vernehmen. 
strid  air  kuniplrt  un  klür.  —  Aus  lat.  eom-  35  kamstig,  künftig,  kumftig,  kamM 
pletiis  u.  dies  mit  ronipl Omentum  oti.  com-  mend,  stammend  etc. ;  —  kumstig  ja 
ploment  von  compleo.  tiges  od.   kommendes  Jahr;  —  to 

kaniplot,  Komplott,  Verbindung  etc.;  —  zukünftig;  —  ofkumstig,  abkunftig, 
a)   Gesellsr hilft,   Btttte,   Bande,  Haufe  etc.;        mend  etc.;  —  herkumstig,  ÂerA'OMNU 

—  't  is  air  ôn  kumplot;  dat  tordumdo  goc^e;  40  kimmlich  etc. 

—  dar  stunden  'n  bt'l  kumplot  niinsken  bi  'u  kaa,  kannte,  s.  kennen. 
ander;   —   so  stunden   all'  in   6n  kumplot  kin^  konnte,  vermochte;  s.  künei 
(Haufe,  Knäuel)  bi  'n  ander;  —   b)  Bund,  kin',  s.  künde. 
Gvheimbund,   Einverständnijis    etc. ;   —    sê  kfin\  s.  künde  u.  IcQnne. 
liobben  *n  kumplot  mit  'n   ander  makd;  —  45      knnd,   kund,   bekannt,   wissend 
sn  sunt   mit  'n  ander  in  't  kumplot.  —  Ob        kund  maken;  —  kund  dôn.  —  Ni 
das  franz.  c.om[úoi  aus  com  u.iiolotc  (Knäuel        kund;   nl^.  kond,  knnd;   mnld.  ko 
etc.,  (f.  itaL  pillotta  etc.,  Ball,  Knäuel  etc.        auch  cont-,  09.  cftth,  cûdh ;  a^.  cftdli 
ron  lat.  pila  bei  Diez  I,  3'JO,  wovon  auch        kûd,  kftth;  o/ul.  kund,  chund;  got) 
franz.  peloton,  Haufe,  Rotte)  od.  complicitum  60  etc. ;  an.  kunnr  etc.  —  Zu  könen, 
((f.  kumploks)  entstand,  darüber  vergl.  Diez,        nan  (wissen,  verstdien  etc.),  mit  desse 
11,  2'}2.                                                             kund  (könnt,  gekonnt  ete.  —  ik  hei 

knmpost,  Compost,  ein  Gemenge  von  dün-        es  urspr.  eins  ist. 
(jenden  Erden  u.  allerhand  sonstigen  dün-  kJiuAe,kün\  Kunde,  Bekannter,  G 

gendcn  Stoffen,  als  Abfälle  von  Pßanzen  u.  55  freund,  Freund,  Genosse  etc. ;  — 
Thieren  etc.  —  Aus  lat.  compositum  von  goden  künde  fan  mi;  —  du  bist  1 
romponere  (zusammensetzen,  componiren).  mujen  kun*,   dat  dn  mî  dar  so  fer| 

kümHüinHJe,  SL)Geno8senschnft,GesellsclMft,  ton  letst.  —  AM.  knndo,  chundo  < 
Haufe;   Genossenschaft,  Gemeinschaft  etc.;  kiindf,    kttsne,   kttn',    Kunde,  . 

--  't  is  air  mit  'n  ander  ôn  kumsumsjo;  so  CO  schaft,    Wissen,    Wissenschaft,    R 


JOTDEN  Kü£NN£N  405  KUNKEL 

'j    Verdkmd,  Bewussisein   etc, ;  ger  Holskloben,  womit  man  Etwas  featsteckt 

Jiderwtffeiis  kfla'  mit  ham  mäkd ;  od.  festlegt,  wie  z.  B,  die  Fässer ,  dass  sie 

%  to  min  künde  kamen ;  —  de  nicht  weiter  rollen ;  —  stak  d'r  kui^'c  under 

sn   én  hast   ût   de  künne  (sie  od.  leg'  dV  'n  kuujc  tagen,  dat  *t  fat  gôd 

dan  man  sie  nicht  mehr  kennt,  5  fast  ligt  un  nêt  wider  rulld ;  —  b)  ein  doppelt- 

*Âr  weiss,  wer  sie  sind  u.  tote  kegelförmiges   od,   nach  beiden  Seiten  hin 

—  ik  hebb'  gen  kûn'  an  hnm;  conisch  zugespitztes  Stückchen  Holz,  was 
dAl  (od,  auch  ham)  gau  ander  die  Knaben  beim  sog.  rösken  od.  rös-kunje- 
ik  hebb'  in  Jeverland  gm  kün'  Spiel  gebrauchen.  Es  ist  zweifellos  ein  Dimin. 
ïanntsdMft,  hz.  Localkenntniss) ;  10  von  franz.  cone,  aus  lat.  conus  od.  von  cunens. 
*r  hü  gen  kfln'   fan,   wo   dat  kunkel,  Schmutzlappen,  Schlumpe,  Vettel, 

—  h6  hed  sin  kün'  nêt;  —  hê  gemeines  Weib,  gemeine  lüderlicTie  Person, 
i  bi  kûn'.  —  cf.  ankünde,  un-  altes  Schwatz-  od.  Klatsch-Maul  etc. ;  —  so 
fämsBf  Unverstand  etc.);  —  he  is  'n  regten  kunkel;  —  't  is  so  'n  regt  old 
nkfln'  d&n.  —  Nd.,  mnd.  knnde,  15  kunkel  fan  'n  wif.  —  Nid.  konkel  (Fetze^ 
KOnde^  künde;  mhd.  künde ;  ags.  Lumpe,  Lappe,  Wischlappen;  Schlampe,  fau- 
les lüderliches  unreines  Weibsbild;   Kaffee- 

ciBien,  künden,  kund  od.  be-  Schwester  od.  Klatsche,  Kläischerin)  u.  (cf. 
tsend  machen  etc.;  ^  ik  künn'  v.  Laie)  konkel  (Schlag,  Klapps,  Klatsch, 
i%  an,  dat  etc. ;  —  ho  ferkündt  20  Ohrfeige).  —  Vergleicht  man  klatte,  klater 
l  konden,   verkonden;    afries.        u.  nhd.  Klatsch,  Klatsche,  klatschen 

ags,  cj'dan;  as.  cûdhian;  ahd.  etc.  vom  SchaUstamm  klat,  ahd.  klaz;  — 
ludim,  chundan;  mhd.  künden,        klits,   klitse,  klitsen,    klitter  von  klit;   — 

klüngel  u.  klunker  von  klingen,  klinken ;  — 
imin.  von  kande).  Hauptsäch-  25  kuchel,  kücheln  etc.  von  kuchen  etc.  etc., 
\  im  Sinn  von :  Freundchen,  so  ist  es  ganz  klar,  dass  kunkel  vom  Prätev. 
t  etc.  kunk,  von  kinken,  sowie  mit  dem  Suffix  el 

Mdig;  —  ik  kun'  dat  nêt  kün-        (Etwas,  Wesen,   Ding,  Zustand,  Sein  etc.) 

etc.)  worden,  wo  dat  was;  —  weitergebildet  wurde  u.  dass  kunk  demnach 
QC^  (wissend,  weise,  klug,  ver-  80  ein  zu  kinken  gehörendes  Schallwort  ist, 
kren,  geschickt  etc.)  genug  to,  was  ausser  detiselben  Bedtgn.  wie  kinken  u. 
Î  worden;  —  he  is  ên  fan  de  die  damit  verwandten  Wörter  auch  wieder 
tisesten,  erfahrensten,  geschick-  dieselben  Bedtgn.  wie  klap,  klat,  knap,  kuak, 
nannen  de  ik  kenn' ;  —  dat  is  krak  etc.  u.  deren  Ablautformen  entwickeln 
.dig  (bewusst,  bekannt  etc.) ;  —  35  (also  neben  Klang,  Klingen,  Bauschen,  Sau- 
i  ander  gau  kündig  (wir  wur-  sen.  Surren,  Schnurren,  Schwirren  etc.,  od. 
r,  bz.  einer  dem  andern  bald  Husten  etc.,  od.  Schlag,  Klapps,  Klatsch, 
ertraut);  —  Sprichw.:  't  geid  Stoss,  bz.  Schlagen  etc.  auch  die  von  Bruch, 
jOden;   de   fragen  altid  na  't        Riss  etc.,  od.  Fleck,  Schmutz  etc.,  od.  Ge- 

—  Mr^.,  nd.  kundich,  kundig,  40  schwätz,  Sdiwatz,  Klatsch  etc.  u.  viele  an- 
Ig,  künnig ;  nid.  kondig,  kundig ;  dere,  wie  sich  solche  auch  in  kladde,  klatte, 
h;  afries.  kundich^  koudich  i«.  klater,  klats  od.  klak  etc.  finden)  konnten 
ig;  ags.  c^dig;  (äid.  chimdig,  u.  zum  Theil  entwickelt  habeti.  Ausser  un- 
i,  chandich;  mhd.  kündic,  kün-  senn  kunkel  v.  nid.  konkel  1  u.  2  (s.  oben) 
mîgr;  norw.  kunnug;  schwed.  45  sowie  nd.  (Br.  Wb.,  Dähnert  etc.)  kun- 
ig;  dän.  kyndig.  kel  in  run-kuukel  (gemeine  Vettel  etc.  od. 
kündigen,  kundig  od.  wissend        vielleicht  raunende,  flüsternde  kunkel  od. 

kundthun,  aufkündigen,  auf-        Klätscherin   etc.,    da  run   wohl  zu   nineu, 

—  ik  kündige  di  dat  geld ;  —  raunen,  flüstern,  murmeln  etc.  gehören  kann), 
dat  geld  kündigd ;  —  ho  kün-  50  gehörte  zu  diesem  Schallstamm  kunk  dalier 
an:  —  ofkündigen û/roc/am/ren        auch  ganz  zweifellos  das  mnld.^  bz.  flandr. 

fkadigen  (aufkündigen,  auf  sagen  (KU.)   konckel    (vortex,   gurges,   locus   iu 

rkündigen.   —  Nid.  kondigen;  flnmine  profundus,  iu  quo  aquae  vertuntur, 

!gia;  wfries.  kundigjcn  etc.  cf.  1  kunkel  in  Grimm,  Wb.),  wobei  man 

nfus,  bestürzt,  verwirrt  etc.; —  55  zunächst  wohl  ebenso  wie  bei  lat.  gurges  u. 

og  hol  kunfüs  fan.  —  Aus  lat.  gurgula;    griech.   gargarizö   (gurgeln);  skr. 

\  confandere.  gargara    (Strudel,    Schlund   etc.),    gargana 

Confusion;—-  't  is  all'  in  kun-  (strepitus,   fragor  etc.)  u.  griech.  gargalizo 

(kratzen,  kitzeln  etc.  im  Halse)  von  der  aus 

ein  kleiner  Keü  od.  keilförmi-  60  gar,  redupl   gargar  (sonare,  mussare  etc.), 


KUNEELE  406                     KüHKEXi-TOSE 

entstandenen  y  garg  (sonare,  clamare,  stre-  ht      rL      Id.  namemtUA  einer  Fn 

pere,  crepere  etc.,  wuu  Bopp  sowohl  die  Vu      »      «        fannes  etc.,  i/.  Ufin 

Wörter  gnarren,  gellen,  girren,  krachen  etc.  wai  j       jt   ■      en  dir  na  wer  för 

als  auch :  Kragen,  Kehle  etc.  stellt)  an  das  mit  *b  ünder,  w«t  'n  ander  nêt  liön 

surrende,schnurrende  od.sausende  5 —   sé  lied   altld   allerliAnd  kankei 

Geräusch,  hz. an  das  Bauschen  n.  Tönen  banden;  —  wat  mâkd  dat  wSf  dog 

(s.  oben,  hz.  kinken   t<.  cf.  kinkhôm,  kink-  kunkelêen  un   fosereen.  —  Nd.  (t 

hôBt  etc.)  eines  solchen  Strudels  im  Wasser  hach)  kungelie,  kunkelie.  —  Es  i 

denken  muss.    Wie  nun  aber  in  den  Schall-  zu  konkeln  od,  mä  der  Endung  ei 

Stämmen :  knik  —  knak,  —  krik  ~  krak,  —  10  Handlung  od.  ein  Thun  bezachm 

klik  —  klak,  —  knip  —  knap  etc.  aus  der  kunkel  weitergehildet,  indem  es  da^ 

Bedtg. :  Bonus,  crepitus  etc.  die  Bedtg. :  Bruch,  zeichnet,  was  eine  kunkel  thut,  madit 

Biss  etc.  entstand,  so  entwickelte  sich  wohl  koikeler,  kmikelenke,  Mann 

aus  der  urspr.  Bedtg.:  rauschendes  od.  Weib  das  kankeld  od.  kiukeleen « 

surrendes,  schnurrendes,  schwir-  15  Nd.  (Schambach)  kongelaer. 

rendes  Etwas  von  vortex,  gurges  etc.  wie-  knnkel-ftse,  gemeine, 8ehledite,li 

der  die  von:  wirbelndes  od.  sich  dre-  betrügliche,  faule  Geschichte,  seklecM 

hendes  Etwas,  wonach  denn  auch  kunkel,  etc.,  bz.  eine  derartige  Thai,  Handk 

Spinnrocken  (mag  es  urspr.  blos  einen  richtung  etc.,  od  eine  Betrügerei^  S6 

Wirbel  od.  ein  Bad,   Geräth  mit  einem  20  Intrigue;  —  da  muBt  mi  gen  ku 

Bad  etc.  [cf.  unser  wêl  =  nid.  wiel,  Bad,  maken,  od.  mi  mit  gen  knnkelftMB 

Spinnrad,   Strudel,   Wirbel,   bz.   draaikolk,  —  sê  hed  altîd  allerhand  kankeUfti 

gurges  etc.]    bezeichnet  htiben)  sehr  leicht  kunkelfûseréen)  bî  de  ende,  od.  um 

mit  nid.  kouckel  (draaikolk,  wiel,  bz.  gurges  —  Ausser  den  in  Grimm,  Wb.,lm 

etc.)    eins  sein  u.  mit  diesem  zum  Schcäl-  25  ten  Belägen  hat  auch  v.  Dale 

stamm  kunk,  bz.  zu  kinken  gehören  kann.  konkelfoes,  indessen  leider  ohnewe 

Dass  es  aber  auch  noch  in  ariderer  Weise  klärung.    Da  er  es  indessen  ak  J 

mit  dem  Schallstamm  kunk,  bz.  kink  u.  kin-  zeichnet  (obiges  kunkelf&se  ist  ein 

ken   zusammenhängen   kann  u.  man  nidkt  so   dürfte  es  wofU  dasselbe  bede» 

anzunehmen  braucht,  dass  das  alid.  kunchela  80  unser  kunkelfüser.  —  Was  den  en 

aus  mlat.  conucula  (u.  dies  aus  colucula  als  dieses  Wortes  betr^,  so  ist  es  entsoet 

Dimin.  colus  u.  nicht  umgekehrt  mlat  conu-  mä  dem  Subst.  kunkel  (s.  oben)  o 

cuJa  etc.  aus  aJtd.  kunchula)  entstandeti  sei,  Jiört  mit  ffekankel  u.  kankdê  zu 

darüber  vergl  das  Weitere  unter  kinke  u.  während  der  zweite  Theil  füse  höd 

unter  Kunkel  (Spinnrocken)  in  Grimm,  Wb.  35  scheihUch  entweder  ei»  von  ags., 

Wegen  der  Bedtg. :  wirbeln,  drehen,  krei-  aengl  ffts,  foas,  voua  (paratos,  pron 

sen  etc.  aus  der  von :  rauschen,  sausen,  surren,  s.  unter  fansein  u,  fúael)  weiter  § 

lärmen,  tönen,  klingen  etc.,  s.  auch  mnld.  od.  ein  zu  ags.  f^an ;  as.  fûaian ;  ae 

konckeleu  unter  kunkeln  u.  vergl.  dazu  auch  (parare  etc.  od.  bereit  u.  fertig  wu 

den   Zusammenhang   von    turbo    (Wirbel,  40  reiten,  fertigen  etc.)  gehörendes  & 

Strudel,  Kreisel,  Wirbel,   Haspel  etc.  etc.)  da  kunkel- rase  ganz   zweifellos  \ 

mit  turba  u.  turbare,  «70  die  Bedtg. :  Wirbel  Etwas  (gleichviel,  ob  Zustand  od.  (7e 

od.  tvirbeln  etc.  auch  zweifellos  aus  der  von :  bz.  Sein,  Wesen   od  Ding)  bezeie 

Lärm,  Getöse  etc.,  bz.  lärmen,  toben,  brau-  eine  kunkel  bereitet  tc  fertigt  od. « 

sen,  stürmen  etc.  hervorging.     Weiter  vergl.  45  was  von  einer  kunkel  (einer  gemei 

zu  kunkel  als  Drehendes,  od.  Gedrehtes,  od.  len,  schlechten  Person,  od  einem  1 

sich  krümmendes  od.  krummes,  radähnliches,  Luder)  bereitet  od.  gefertigt  u.  m 

od.   rundes   u.   kreisförmiges   Etwas    auch  u.  wird.    Dass  fÚse   niuäich  dii 

mnld.   koiikerpljpe,   nd.-dithm.   kuokelpipe,  Bereitetes  od    GemadUes   (Fabru 

Mastdarm,  Kaidaunen,  bz.  Wurst  aus  roher  50  Fabrikat  etc.)  hat^  wird  auch  dm 

Hafergrütze,  Zwiebeln  u.  anderem  Gewürz  stäiigt  (s.  unter  kwokeUtuseu  in  Gri 

(cf.  Schütze  u.  Br.  Wb.);  mnld.  (KU.)  sub  2,  c),   dass  das  gemadiie  (m 

konckerpijpc  (botulus,  botcllus  hordeo  farc-  falsche  u.  werthlose)  GM  od  Ma 
tus) ;  mfläm.  konckcrpijpe  (bodiii,  audouille),        im   Anfange   des   15.    Jdhrhundt 

sowie  in  nd.  (Danneil)  kunkeldick  (Blut-  55  kunkelfôys  hiess  und  älaohierim  ^ 

warst).  zum  echten  (nicht  gemachten,  mm 

kunkelê,  heimliche,  verstohlene  Plauderei,  türlichen)  Gold  od.  Metall  êtand  t 

leise,murmelnde Sprecherei, geheimeFlüsterei,  vorgesetzte  kunkel  wM  nidU  ein 
Munkelei,  Geheimthuerei,  Intrigue,  geheime        Person  bezeichnete,  sondern  wahrse 

verbotene, schlechte, betrügliclte Geschichte, ge-  60  die  Bedtg.:  Flitter,  Lampen,  FetZi 


KUNKEL-FUSEN  407  KUNKELN 

Mies  JEtwoB  (ef.  knnkel)  haUe  u.  u,  Läaterzungcn,  hz.  die  gemeinen  Frauen- 
%  demmaeh  wörÜ.  ein  iliUer-  od.  zimmer  (cf.  kuukel)  heimlich  zusammen 
Fabrikat  (gemeines  u.  schlechtes  kommen  n.  verkehren,  hz.  worin  gekunkeli 
f  hutieknei  haben  wird.  Das»  nun  wird  od,  Kunkcleien  stattfinden.  —  Nid. 
i  od.  oberd.  fause  auch  für  sich  5  (c.  Dal  e)  konkelhuis  (huis,  wariu  men  in  't 
s  akiiUche  Bedtg.  hatte  (s.  dieser-  geheim  koffij  driukt;  Imis,  wariu  men  in  *t 
ü^rimm,  Wb.  unter  kunkelfuscn,  geheim  plannen  smeedt,  bz.  Haus,  worin  die 
,  erklärt  sich  daraus,  dass  wir  mit  Klatschen  od.  Kaffeeschwestern  zusammen- 
t  auch  die  Bedtg. :  unächt,  kommen,  um  zu  kunkeln).  Vergl.  auch  oberd, 
etc.  verbinden  u.  es  eben  hierauch  10  Gunggelhaus  unter  Knnkelhaus  in 
n  QegensaU  zu  natürlich  od.  Grimm,  Wb.,  wo  die  Form  guugel, gunkel, 
1  gemachter  Kram,  gemachtes  Wesen  ebenso  wie  g  unk  ein  (baumeln,  s.  unter 
\,  also  fause  als  gemachtes  u.  nicht  kunkeln  in  Grimm,  Wb.,  Nr.  3)  auch  stark 
98  Elwas  auch  ein  imitirtes  u,  fal-  an  unser  güngel  u.  güngeln  (bummeln  etc., 
woi  sein  kann.  Vergl.  übrigens  16  cf.  bummeln)  erinnert. 
Ï  noch  weiter:  knnkel -kriim,  kunkelkramerê,  schlechter, 

-f&86ii,  es  wie  eine  Schlumpe  (kun-  gemeiner,  verstohlener,  heimlicher,  betrüg- 
nLnmp, Luder, gemeinen. schlechte  licher  Kram  od.  Handel,  sehleclUe  etc.  Ge- 
wdken  u.  treiben,  bz,  so  handeln  u,  sdûdUe  etc, ;  —  mit  de  kunkelkram  wil  'k 
wie  eine  solche  Person  etc.;  daher  20  niks  to  don  hebben. 

I,  schlecht  u.  betrügerisch  handeln,  knnkeln,  schwatzen,  plaudern,  klatschen. 

Geschichtchen  machen,  eine  Sache  heimlich  u.  vertraulich  mit  einander  sprechen, 
'iseher  u.  betrügerischer  Weise  u.  flüstern,  munkeln,  sich  heimlich  mit  einander 
lerdunkdn  u.  verwirren  etc, ;  —  so  besprechen  u.  über  Etwas  (namentlich  wegen 
Wer  as  kunkelfûsen  un  klüugeln ;  25  schlechter  Geschichten  od.  Betrügereien  etc.) 
hUcht  arbeiten,  pfuschen  etc. ;  —  verabreden,  heimliche  Bänke  u.  Pläne  schmie- 
élfûsd  d'r  wat  in  herum.  —  Nid.  den,  betrügen  u.  lügen,  schlechte  u.  faule 
b)  konkelfoezen  u.  konkelfoezelen  Geschichten  machen  u.  treiben,  pfuschen, 
VT  malkander  mengen,  eene  onaan-  Schmutzkram  ma^en  u.  zurecht  brauen  od. 
utspotmaken;  bedriegl^k,  arglistig,  30  mischen,  rühren,  schmieren,  manschen  etc.; 
jk  handelen;  met  (baaierijen  om-  —  dat  kunkeld  un  nrôtd  all'  dör  'n  ander 
ch  met  eenander  verstaan,  om  eeu  hcndör,  so  dat  man  d^r  niks  fau  ferstan  kau ; 
I  bedriegcn);  fläm.  konkelfoezen,  —  se  sitten  bi  'n  ander  to  kunkeln;  —  in 
isen  (von  heimlichem  u.  betrügeri-  dunkeln  is  gôd  kunkeln;  —  wat  hei  ji  dar 
\rdben;  auch  pfuschen).  —  Dass  35  nu  wer  mit  'n  ander  to  kunkeln  (heimlich 
idle  fCÚen  =  (ä>erd.  fausen,  nid.,  mit  einander  sprechen  od.  zu  besprechen,  zu 
loi,  fuizen  etc.  dasselbe  Verb,  wie  verhandeln  etc.)?  —  wat  hei  ji  dar  nu  wer 
a;  as.  fûsian;  aengl.  {hsen  (parare,  mit  'n  ander  toregt  kunkeld  (was  haljt  ihr 
s  etc.)  ist  u.  man  das  Subst.  kunkel-  da  nun  wieder  für  schlechte  Geschichten  od. 
He  folgenden  Wörter  auch  hiecon  40  Bänke  etc.  mit  einander  zureclU  geredet  od. 
m  kankelfûsen  ableiten  kann,  ist  zurecht  geschwatzt,  zurecht  geschmiedet  u. 
'fieich  von  fnnseln  u.  1  u.  2  fusken  gebraut)  ?  —  dat  wif  mag  niks  lôfer  as  kuu- 
K.  Man  würde  hier  fûsen  dann  kein  (Jieimlichcr  Handel  ohne  Vorwissen  ilires 
Ur  Bedtg.:  eilig  u.  geschäftig  sein,  Mannes  treiben,  bz.  heimliche  trügliche  Ge- 
fehl  machen  u.  so  auch :  pfuschen,  45  schichten  machen,  Bänke  schmieden  od.  über- 
arbeiten, etwas  Schlechtes  u.  Un-  haupt  Heimlichkeiten  u.  Sachen  treiben,  die 
achen  etc.  zu  nehmen  h(ibcn.  kun-  das  Licht  scheuen);  —  wat  kunkelst  (woâ 
€d)er  würde  dann  blos  ein  durch  für  faule  Sachen  od.  weUhen  Schmutzkram, 
erstarktes  {üsen  sein  u,  sich  hieraus  welch  schlechtes  Zeug  brauest,  mischest, 
iU  erklären  lassen,  warmn  das  ein-  50  manschest,  schmierst  od.  pfuschest  etc.)  du 
le  od.  fause,  bz.  dessen  Plur,  fûsen  dar  toregt  ?  —  he  kunkeld  (schmiert,  manscht, 
SD  atic/i  schon  die  Bedtg.:  schlechte  rüJirt,  giesst  etc.)  't  all'  dör  'n  ander;  — 
tteNy  BSuike,  Streiche,  Flausen  etc.  sc  kunkeld  (schmiert,  manscht  od.  pfuschet 
Û  dies  unter  kunkelfusen  2,  a  in  etc.)  d'r  wat  mit  herum.  —  Nd.  (Schäm- 
ig Wb.,  erwähnt  ist.  55  bach)  kungeln,  k\iuke\n  (heitnlicher  Handel 
i-flser,  kukelfuserd,  Person  die  ohne  Vorwissen  des  Mannes  treiben,  heim- 
tien  macht.  —  Nd.  kunkelfusert.  lieh  u.  unerlaubter  Weise  verkaufen  u.  ver- 
il-f&seré;  i.  q.  kunkelfûse,  bz.  kun-  tauschen),  (Danneil)  kunkeln  (betrügen, 
. —  Nd.  (Br.  Wb.)  kunkelfnserie.  heimlich  etwas  verkaufen);  nid.  konkelen, 
MktajUaus,worin  dieKlätsdierinnen  60  Bänke  spielen,  auf  verstohlene  Weise  sein 


KUNKEL-POT                      408  KUENST 

Wesen  treiben,   od.  nach  v.  Dale  slordig  ktnneke,  BohmenkraiU.    Et  id 

werken,  knoejen  (cf.  knôjen)  knoeierijen  be-  von  künue  aus  kflne  =  nUL  km, 

drgveQ  en  plegen,  inlrigeren  etc.  —  cf.  dazu  s.  unter  kölle. 

mnld.  (KU)  konckelen  (contorquere,  rotarc,  kna-rebbers-weg  od,  ktirebkni 

vibrare)  u.  unser  kinke  etc.  u,  sodann  auch  5  giebt  hier    in    Ostfriedand  métm 

Weiteres  unter  kuokeln  in   Grimm,  Wb.,  welche  der  Sage  nach  wmdm^ 

u.    bei  mir   unter   kunkel,   wovon   kunkeln  siechen    Könige    Radbod   (im  Kofib 

zweifellos  weitergebildet  ist.    Dass  sich  dieses  Babbold,  Rcbbold  u.  jetzt  auch  mck 

Verb,  auch  mit  kuclielu,  klüngeln  begrifflich  Hos  [aus  Radbodios]  genannt)  mgA 

so  nahe  berührt  u.  beriihren  muss,  ist  des-  10  sollen  u.  daher  wie  chen,  od,  eiijsé 

halb  klar,  weü  kücheln  zu  kucheu  u.  klOn-  Rabbels-   od.  Rebbelsweg  genmri  i 

geln  mit  klüngel  zu  klingen  gehört.    Dass  So  z.  B.  ausser  sonstigen  (im  AaU 

das  oberd.  gunkeln  (baumeln  od.  bummeln)  hauseti  u.  Friedeburg  etc.,  aufdemBe 

nichts  anderes  als  unser  'gûngeln  (bummeln,  fehn  etc)  auch  einen  Weg^  der  fnh 

umherstrolchen,  schlendern  etc.)  ist,  ist  woM  15  geblich  von   Stavoren  in  Fritia^ 

zweifellos.  Groningerland,   Rheiderland  über  i 

knnkel-pot,  Schwatz-  od.  Klatsch  -  Topf,  Emden  liegende  Insel  Nesse  (a  war 

bz.   der    Topf  einer   Klatsche   od.  Kaffee-  ein  Dorf,   das  im  14.  od.  15.  JaM 

schwester,od.  auch  der  Topf,  wobei  geklatscht,  durch  Deichbrüche  von  Bheide/km 

geplaudert   wird  od.   heimliche  u.  trauliche  20  trennt  wurde)  durch  die  Knmhön» 

Unterhaltung  stattfindet;   daher  fig.   auch:  der  Insel  Fosteland  (wahrscheinL  fn 

a)  der  Thee-  od.  Kaffeetopf;  —  sittd  jt  olde  kam,  da  Badbod  der  Sage  nach  tu  < 

wifen    nog   bî   de  kunkclpot?   —   wen   de  Borkum  belegenen  ßant  früher  m 

kuukelwifen   so  regt  warm   up  *t  stöfke  bi  od.  eine  Burg  hatte  od.  vteüeidUam 

de  kunkelpot  Bitten  un  mit  'n  ander  kunkeln  25  land,  wo  er  angeblich  die  Taufe  wn 

kOnen,  den  sunt  sê  so  regt  up  hör  dräfe;  —  ging   u.   wovon  noch  jetzt  (if.  Be 

bi  de  kunkelpot  word  allerlei  toregt  kunkeld  Geogr,  von  Ostfriesl  pag.  U7  u.  V 

un   toregt   brôed;  —  b)   ein   Schwatz-   od.  dieses  Weges  u.  sonst  atuih  pag.  1BI< 

Klatschmaul,   eine  Klätscherin;  —   't  is  so  Ostfries.  Volksbote  von  1832,  pag- 

'n  regt  old  kunkelpot.  —  Nid.  koukelpot  30  Aufsatz  von  Fr.  Arends  über 

knúkeîï'YfifyWeib  das  kunkeld  od.  schwatzt,  Wege)  grössere  Theile  erhaUen  i^ 

plaudert  etc.,  od.  das  Bänke  u.  sonstige  heim-  Name  von  Badbod  ist  auch  aiu 
liehe  u.  faule  Geschichten  (namentlich  hinter        erhalten  in  Rabbelsberg,  was  tra 

dem  Bücken  ihres  Mannes  auch  Sachen  ver-  (cf.  Arends  Erdbeschr.  von  Os 

kauft) macht.  Auchrhein.:Weibdaskunkelt.  35  Harrlingerland)  ein  aUes  Grabdi 

1.  kiinne,  s.  künde.  u.  wöM  im  Volksmunde  aus  Ra( 

2.  kfinne,  kiin\  od.  künde,  Familie,  Ver-  verderbt  ist,  weil  derselbe  dem  Koni 
wandtschaft,  Geschlecht,  Verwandter,  Ange-  zugeschrieben  wurde. 

höriger  etc.;  —  he  hörd  to  allemans  künne  Känst,  Kunst;  —  he  is  in  aller 
(er  gehört   u.   rechnet  sich  zu  Jedermanns  40  un   wêtenschappen   erfaren;   — 

Familie  od.  Verwandtschaft,  Geschlecht  etc. ;  gen  künst,   um  dat  to  dôn ;  —  l 

bz.  gerirt  sich  als  ob  er  mit  aller  Welt  ver-  künst,    um   wat  to  maken ;  —  w 

wandt   ist) ;  —  Sprichw. :   allemans   künde,  künst  kend,   den   is  *i  ligt  to  d 

sunt  allemans  fründe,  od.  alFmans  kün'  sunt  diu  künsten  (Fertigkeiten,  Oeschii 

all'mans  frün'.  —  Nd.(Dähnertetc.)\i^ïïïie\  45  etc.)  iusen  sên  un  wis  insen,  wat 

mnd.  (Seh.  u.  L.)  kunnc,  künde;  nid.  kunne;  —  dar  hed  he  sîn  künst   (sein  . 

afries.  keu,   kin,  kon ;    nfries.  kiuu,  kenn ;  Wissen,  seine  Geschicklichkeit)  ai 

as.  kunni  od.  cunni;   ags.   cyn,  cynn,  cinn;  —   he  wil   hum    de  künst  oflen 

engl,  kin,  kind;  an.  kyn;   norw.  kyn,  kjön;  sunt  dat  nu  wer  för  künsten  (wa 

schwed.  kün;    (län.  kjön;   goth.   kuni;    ahd.  50  nun  wieder  für  Listen,  od.  Streu 

cuni,  kunni,  chunni,  khunni ;  amhd.  chunne ;  faule  Geschichten,  Gaukeleien  di 

mhd.  künne ;    md.    kunue  (Geschlecht,   Ver-  sölen  de  künsten  hêten  V  —  du  n 

wandtschaft;  Verwandter,  Verwandte;  Art).  künsten  (Bänke,  faule  Geschichter 

Mit  lat.  genu  (nur  in  gcnuinus) ;  i<kr.  janu  Gaukeleien,  dumme  Spässe  etc.)  i 

(Art,  Geschlecht)  etc.,  .sowie  skr.  gna  (Götter-  55  wil   'k   di   raden   hebben ;  —  ht 

weib)   u.  jaui ;   zend.  ghena ;  griech.  guné ;  allerhand  künsten  (Listen  etc.)  li 

goth.  qiuo  (Weib,  cf.  kwäne)   u.  skr.  Janas;  um   en   to   bedregen   un  antoföi 

griech.  génos;  lat.  gcnus  (Geschlecht),  gens  sunt  all' man  malle  künsten  fan  dî. - 

(Volk)  etc.  zur  J/  gan;    skr.  jan   (zeugen;  hebben  is  hebben;  man  krigen  u 

werden,  entstehen  etc.)  gehört.  60  —  de  künst  stigt  immer  höger,  i 


DBNST£LE  409  KUNTË  KÜNT 

—  iUH«8.,  nltl.  kunstykoDBt;  (crena;  ciuinus);  engl  cut  (SchniU,  Ein- 
;  ahd,  chunst,  konst  (das  schnitt,  Kerb,  Höhlung,  Binne,  Strich,  Linie 
m,  Verstehen,  bz.  das  Sich-  etc. ;  Stück,  Theil,  Aniheü,  Loos  etc,,  cf. 
^Jtwas  ete,)  —  Zu  kuanao  aetigl  cut  [Theil,  Loos  etc.j  cuttin;  engl, 
iüdet  wie  Crunst  von  gönnen,  5  cut,  scindere,  secare,  schneiden,  hauen,  ah- 
nen etc.  hauen;  aufschneiden,  schUtzeti,  ^cdten; 
uidei.  schnitzen ;  zerschneiden,  durchschneiden,  ihei- 
ûnttlik.  îen  etc.]  ti.  cunt  [a)  vulva,  cuddus;  —  b) 
\aUHn ;  —  he   künsteld  d'r  Furche  etc.]  in  cuntlines,  die  Furchen,  Höh- 

10  lungen  od.  Binnen,  welche  die  Leinen  od. 
Jemandem  od.  Etwas  detn  Taue  auf  der  Oberfläche  einer  Kardele 
\),  Kunst  od.  Geschick  u.  zwischen  sich  lassen);  an.,  isl.  u.  norw. 
abend  u.  zeigend,  mit  Kunst  (dialect.)  kunta ;  schwed.  (dialect.)  kuunta  u. 
,  künstUch  etc. ;  —  dat  is  'n  kuta,  kutta ;  dän.  (dialect.)  kunte,  kunt  (cun- 
dâr  (d.  h.  mit  einem  Eis-  15  nus,  vulva) ;  mhd.,  md.  kunte,  kunt  (▼eretrum), 
timmern  kan;  —  dat  is  'n        weibl.  Schamglied,  womit  auch  vielleicht  norw. 

—  ^d.  konstig, kunstig  etc.  (Jv.  Aasen)  kunt;  schwed.,  dialect.  kunt 
Mer;  —  tronisc^ ;  du  büst  (en  skraeppe  eller  höi  og  smal  kurv  af 
kflnstler.  flettede  spaaner)  von  Hause  aus  zusammen- 
rUich,  der  Kunst  gleich  od.  20  hängt.  —  Dass  die  Wörter  kunte  u.  kutte 
it  Kunst,  viel  Kunst  ent-  nicht  tqie  wahrscheinl.  das  nd.  (Scham- 
i  ete. ;  —  dat  is  'n  künstelk  bach)  kunne  u.  mhd.  künne  (cunnus  etc.) 
he  is  'n  künstelk  man;  —  aus  lat.  cunnus  entstanden  sind,  ist  sicher, 
^d  un  nêt  natürlik  togân  etc.  sowie  auch,  dass  nach  alletn  Obigen  die 
nstabel  (fast  obs.  u.  haupt-  25  Bedtg.:  cunnus  od.  vulva  aus  der  äUem 
Is  Name  vorkomtnend,  wie  von:  Spalt,  Biss,  Schlitz,  Kerb,  Einschnitt, 
erson  die  das  Geschütz  be-  od.  Oeffnung,  Loch  etc.  hervorging,  bz.  dass 
nonieren  helfend  zur  Seite  der  Stamm  kut,  nasal,  kunt  urspr.  die  Bedtg. : 
iffen  die  Aufsicht  über  die        Bruch,  Biss,  SpaU  etc.  (u.  so  auch:  Schlitz, 

•  Nid.  konstapel,  konstabel ;  30  Schnitt,  Kerb,  Einschnitt  etc.,  od.  Oeffnung, 
îic.  —  Wegen  der  verschie-  Loch,  Crrube,  Höhle,  Vertiefung,  Binne  etc.) 
ïê.  Bedtgn.   vergl.    Grimm        hatte.    Vergleicht  man  nun  dazu  die  Schaü- 

•  X.  (mnd.  Wb.)  Wegen  der  stamme:  klak,  klap,  klat,  knak,  knap,  krak 
{.  contestabile,  connestabile ;  etc.  mit  ihren  Ablauten  klik,  kluk  etc.  etc. 
le;  franz.  connetable  (in  35  und  die  davon  gebildeten  Wörter,  bz.  dass 
^berdaümeister)  aus  comes  dieselben  aus  sonus,  crepitus  etc.  die  Bedtg. : 
r  I,  138.  Bruch,  Biss,  SpaU,  Bitze,  Kluft  etc.  ent- 
u.  kutte,  kat  etc.,  weibl,  wickelten,  so  ist  es  wohl  zweifellos,  dass  auch 
^chamglied,  weibl.  Scheide,  der  Stamm  kut  ein  urspr.  Schallstamm  ist, 
d.  Loch,  Spalt,  Kerb,  Schlitz  40  der  als  kit,  kat,  bz.  kwit,  kwat  auch  in 
b,  sonst  hier  auch  put  u.  kittern,  kwittern,  bz.  kattern,  kwattern, 
'  (de  wichter  hebben  'n  snä',  kwatje,  kwatjen,  kwattel  etc.  etc.  steckt  u. 
en  'n  kapittelstok  etc.)  ge-  entweder  unverschoben  mit  idg.  kat,  kant, 
*^en  put  od.  pute  noch  be-  bz.  kad,  kand  (cf.  auch  gnattcrn,  knattern, 
Ueses  Wort  wahrscheinl.  mit  45  gnittern,  knittern,  gaiden,  knäden  etc.  etc.) 
s  lai.  puteus  stammt  u.  auch        od.   lautverschoben  mit  gat,  gant,   bz.  gad, 

—  pint  (penis)  un  kunt  od.  gand  (wegen  der  Formen  kom,  kum,  kwam, 
prichw.:  grote  mund!  grote  goth.  qim,  qum  etc.,  aus  gam,  vergl.  kamen, 
is  nct  80  gôd  as  dVin,  sä  kumst  etc.)  ident.  ist  u.  demnach  sowohl  mit 
(Br.Wb.,Dâhnert  etc.)  hO  skr.  katth  (Geräusch  u.  Lärm  machen, 
t;  mnd.  kunte,  cutte  (cun-  schreien^  schwatzen,  sprechen,  schelten  etc., 
l.  kont  (Arschloch,  Arsch-  cf.  bei  Fick  I,  37  y  kat,  lärmen  etc.  u. 
^),  kut  (snijde,  insnijding ;  /,  38  J/  kant,  schlagen,  stossen,  stechen  etc., 
ideel  u.  knte  (kuil^'e,  putje) ;  wozu  er  auch  skr.  kunta,  griech.  kontos, 
a,  incisura ;  ciumus)  u.  kute  55  Stange,  Stecken  etc.  u.  kanta,  Lappen,  Lum- 
ries, kunte,  kunthe,  cuntte;  peti  etc.,  skr.  kanthâ,  geflicktes  Kleid;  lat. 
innns,  vulva);  hess.  (Vil-  centon  etc.  stellt)  als  auch  mit  kad  =  skad, 
te,  kutt  (Vertiefung,  Grube,        skand,   beissen,    bz.  spalten  od.  brechen  etc. 

Fuldaisch,   auch   vulva) ;        (cf.  biten,  knappen,  knakken  etc.)  u.  knicken, 
tte,  counte  (vulva)  u.  kutte  60  biegen   (cf.  knik,  knikken  etc.,   cf.   daselbst 


KUNKEL-POT  408  KUEN8T 

Wesen  treiben,  od.  nach  v,  Dale  slordig  kiliekAy  BohmekbratU.    Ei  tri 

werken,  knoejen  (cf.  knôjen)  knoderüen  be-  von  künne  ans  kflne  =  «ML  kon, 

dry?en  en  plegen,  intrigereu  etc.  —  cf.  dcjtu  s.  unter  kölle. 

mnld.  (K  t  f.;  konckelen  (contorquere,  rotarc,  kio-rebben-wag  od.  ktirelkni 

▼ibrare)  u.  umcr  kiuke  ctc,  u.  sodann  auch  5  gidd  hier   in    Ostfrietiand  mdmn 

Weiteres  unter  kunkelo  in   Grimm,  Wb.,  wekhe  der  Sage  nach  von  im  sä 

u.   bei  mir   unter  kunkel,   wovon   kunkeln  siechen    Könige   Badbod   (im  VA 

zweifeüos  toeitergebUdet  ist.    Dass  sich  dieses  Babbold,  Rebbold  «.  jetst  audi  mA 

Verb,  auch  mit  kuclieln,  klüDgeln  begrifflich  lios  [aus  Radbodiiu]  genannt)  as^A 

80  naJ^e  berührt  u.  beruihren  muss,  ist  des-  10  sollen  u,  daher  wie  oben,  od,  eii^m 

halb  klar,  weil  kücheln  zu  kuchen  u.  klOn-  Rabbels-  od.  Rebbelsweg  genamU  '■ 

geln  mit  klüngel  zu  klingen  gehört.    Dass  So  z.  B.   ausser  sonstigen  (im  AsA 

das  oberd.  guiüceln  (baumeln  od.  bummeln)  fiauseti  u.  Friedeburg  etc.,  aitfdmB 

nichts  anderes  als  «itser  güngeln  (bummeln,  fehn  etc.)  auch  einen  Weg,  derfriü 

umherstrolchen,  schlendern  etc.)  ist,  ist  wM  15  geUich  von  Stavoren  in  Frieâmd 

zweifellos.  Groningerland,   Rheiderkmd  Über 

knnkel-pot,  Schwatz-  od.  Klatsch  •  Topf,  Emden  liegende  Insel  Nesse  (et  vor 

bz.   der    Topf  einer   Klatsche   od.   Kaffee-  ein  Dorf,   das  im  14.  od.  15.  Jekn 

schwester,od.  auch  der  Topf,  wobei  geklatscht,  durch  Deichbrüche  von  Bheiie/km 

gmlaudert  wird  od.   heimliche  u.  trauliche  20  trennt  wurde)  durch  die  KrumkSnt 

Unterhaltung  stattfindet ;   daher  fig.   auch :  der  Insel  Fosteland  (wahrscheikL  « 

a)  der  Thee-  od.  Kaffeetopf;  —  sittd  jt  olde  kam,  da  Badbod  der  Sage  nach  mc 

wifen    nog  bi   de  kunkelpot?  —   wen  de  Borkum  belegenen  Bant  früher  eu 

kunkelwifen  so  regt  warm  up  't  stöfke  bi  od.  eine  Burg  hatte  od.  vidteiâtmtd 

de  kunkelpot  sitten  un  mit  'n  ander  kunkeln  25  land,  wo  er  angdfUch  dielaufemn 

könen,  den  sunt  so  so  regt  up  hör  dräfe;  —  ging  u.   wovon  noch  jetzt  (if.  Be 

bi  de  kunkelpot  word  allerlei  toregt  kunkeld  Geogr.  von  Ostfried.  pag.  U7  «.  17 

uu   toregt   brôed;  —  b)   ein   Schwatz-   od.  dieses  Weges  u.  sonst  auch  pag.  ßS; 

Klatschmault  eine  Klätscherin ;  —   't  is  so  Ostfries.  Volksbote  von  1832,  fog. 

^n  regt  old  kunkelpot.  —  Nid.  konkelpot  80  Aufsatz  von  Fr.  Ärends  âer  ( 

kunkel'VfitjWeib das kunkéldod. schwatzt,  Wege)  grössere  Theüe  erhaäen  m 

plaudert  etc.,  od.  das  Bänke  u.  sonstige  heim-  Name  von  Badbod  ist  audi  om 

liehe  u.  faule  Geschichten  (namentlich  hinter  erhdUen  in  Rabbelsberg,  was  mh 

dem  Bücken  ihres  Mannes  auch  Sachen  ver-  (cf.  Ärends  Erdbeschr.  von  Ot^ 

kauft) macht.  Auch rhein.:Weibdask unk elt.  35  HarrUngerland)  ein  aUes  Grabdn 

1.  kftnne,  s.  künde.  u.  wM  im  Volksmunde  aus  Bidl 

2.  künne,  kfin\  od.  künde,  Familie,  Ver-  verderbt  ist,  weil  derselbe  dem  K(mi§ 
wandtschaft,  Geschlecht,  Verwandter,  Antje-  zuqeschrid}en  wurde. 

höriger  etc.;  —  hc  hörd  to  allemans  kOnne  K&nst,  Kunst;  —  he  isinaUerk 

(er  gehört  u.  rechnet  sich  zu  Jedermanns  40  un  wêtenschuppen  erfaren;  —  d 
Familie  od.  Verwandtschaft,  Geschlecht  etc.;  gen  kOnst,  um  dat  to  dôn;  —  kt 
bz.  gerirt  sich  als  ob  er  mit  aller  Welt  ver-  künst,  um  wat  to  maken;  —  wc 
wandt  ist) ;  —  Sprichw. :  allemans  künde,  künst  kend,  den  ii  'X  ligt  to  dd 
sunt  allemans  fründe,  od.  alPmans  kün'  sunt  din  künsten  (Fertigkeiten,  Oesdudi 
alPmans  frün'.  —  Nd.  (Dähnert  etc.)  künne;  45  etc.)  iusen  sên  un  wis  insen,  wat  > 
mnd.  (Seh.  u.  X.J  kunne,  künde;  »i2d.  kunne;  —  dar  hed  he  un  kflnst  (sein  E 
afries.  ken,  kin,  kon ;  nfries.  kiuu,  kenn ;  Wissen,  seine  Geschicklichkeit)  in 
as.  kunni  od.  cunni;  ags.  cyn,  cynn,  cinn;  —  he  wil  hum  de  kflnst  oflSreE 
engl,  kin,  kind ;  an.  kyn ;  norw.  kyn,  kjön ;  sunt  dat  nu  wer  för  kflnsten  (wiz 
schwed.  kön;  dän.  kjön;  goth.  kuni;  ahd.  50  nun  wieder  für  Listen,  od.  Streid 
cuni,  kunni,  chuuni,  khuuni;  amhd.  chuime;  faule  GeschidUen,  (hjmkdeien  eU^ 
mhd.  künne ;  md.  kunne  (Geschlecht,  Ver-  sölen  de  künsten  hêten  ?  —  da  o» 
wandtschaft;  Verwandter,  Verwandte;  Art).  künsten  (Bänke,  faule  GesdiiMcHy 
Mit  lat.  genu  (nur  in  genuin us) ;  skr.  janu  Gaukeleien,  dumme  Spässe  etc.)  m 
(Art,  Geschlecht)  etc.,  sowie  skr.  gn&  (Götter-  55  wil  'k  di  raden  hebben ;  —  he 
weib)  u.  jâui ;  zend.  ghena ;  griech.  guné ;  allerhand  künsten  (Listen  etc.)  bi 
goth.  qino  (Weib,  cf.  kwäne)  u.  skr.  Janas;  um  êu  to  bedregen  un  antdorei 
griech.  génos;  lat.  gcnus  (Geschlecht),  gens  sunt  all' mau  malle  künsten^  dt*;* 
(Volk)  etc.  zur  y  gan;  skr.  jan  (zeugen;  hebben  is  hebben;  man  krigen  is 
werden,  entstehen  etc.)  gehört.  60  —  de  künst  stigt  immer  hOger,  oi 


KDEN8T£LE  409  KUNTË  KUNT 

BT.  —  Äfrie8,,nld,  kumtjkoüsi'j  (crena;  cunnus);  engl  cut  (SchniU,  Ein- 
nst;  okd,  chunst,  konst  (das  schnitt,  Kerb,  HöMung,  Binne,  Strich,  Linie 
^issm,  Verstehen,  hz.  das  Sich-  etc. ;  Stuck,  Theü,  Äntheil,  Loos  etc,,  cf. 
f  JßtiioM  etc,)  —  Zu  kunnan  aengl.  cut  [Theü,  Loos  etc.j  cuttin;  engl. 
ffebüdet  wie  Gunst  von  gönnen,  5  cut,  scindere,  sccare,  schneiden,  hauen,  ab- 
rennen etc.  TMuen;  aufschneiden,  schlitzen,  gälten; 
Künstdei,  schnitzen ;  zerschneiden,  durchschneiden,  ihei- 
r.  kûQStfik.  len  etc.]  u.  cunt  [a)  vulva,  cunnus;  —  b) 
hkneteln ;  —  he  künsteld  dV  Furche  etc.]  in  cuntlines,  die  Furchen,  Höh- 
1.  10  lungen  od.  Rinnen,  welche  die  Leinen  od. 
em  Jemandem  od.  Etwas  dein  Taue   auf   der    Oberfläche    einer   Kardüe 

ist),   Kunst  od.  Geschick  u.  zwischen  sich  lassen);    an.,   isl.   u.  norw. 

;  habend  u.  zeigend,  mit  Kunst  (dialect.)  kunta ;  schwed.  (dialect.)  kuDnta  u. 

ekt,  künstlich  etc, ;  —  dat  is  'n  kuta,  kutta ;  dän.  (dialect.)  kunte,  kunt  (cun- 

de  dar  (d.  h.  mit  einem  Eis-  15  nus,  vulva) ;  mhd.,  md.  kunte,  kunt  (▼eretrum), 

mit  thnmern  kan ;  —  dat  is  *n  weibl.  Schamglied,  womit  auch  vielleicht  norw. 

)iâ.  —  Nid.  konstig, kanstig etc.  (Jv.  Aasen)  kunt ;  schwed.,  dialect,  kunt 

^ikntÜer;  —  ironisch:  du  büst  (en   skraeppe   eller   höi   og  smal   kurv   af 

en  kfinstler.  flettede  spaaner)  von  Hause  at^  zusammen- 

ünedich,  der  Kunst  gleich  od.  20  hängt.  —  Dass  die  Wörter  kunte  u.  kutte 

mdt  Kunst,  viel  Kunst  ent-  nicht  wie  währscheinl.  das  nd.  (Scham- 

ïidtt  etc.-;  —  dat  is  'n  künstelk  bach)  kunne  u.  mhd.  kûnnc  (cunnus  etc.) 

—  he  is  'n  kOnstelk  man;  —  aus  lat.  cunnus  entstanden  sind,  ist  sicher, 
[  m&kd  un  nêt  natürlik  togän  etc.  sowie  auch,  dass  nach  aUetn  Obigen  die 
Conttabel  (fast  obs.  u.  haupt-  25  Bedtg.:  cunnus  od.  vulva  aus  der  altem 
i  als  Name  vorkommetid,  wie  von:  Spalt,  Biss,  Schlitz,  Kerb,  Einschnitt, 

Person  die  das  Geschütz  be-  od.  Oeffnung,  Loch  etc.  hervorging,  bz.  dass 
Kanonieren  helfend  zur  Seite  der  Stamm  kut,  nasal,  kunt  vrspr.  die  Bedtg. : 
Schiffen  die  Aufsicht  über  die  Bruch,  Biss,  SpaU  etc.  (u.  so  auch:  Schlitz, 
L  —  Nid.  konstapel,  konstabel ;  30  Schnitt,  Kerb,  Einschnitt  etc.,  od.  Oeffnung, 
el  etc.  —  Wegen  der  verschie-  Loch,  Chrube,  Höhle,  Vertiefung,  Binne  etc.) 
H  u.  Bedtgn.  vergl.  Grimm  hatte.  Vergleicht  nutn  nun  dazu  die  Schaü- 
Ï.U,  L.  (mnd.  Wb.)  Wegen  der  stamme:  klak,  klap,  klat,  knak,  knap,  krak 
itah  contestabile,  connestabile ;  etc.  mit  ihren  Ablauten  klik,  kluk  etc.  etc. 
table;  franz.  connetable  (in  35  und  die  davon  gebildeten  Wörter,  bz.  dass 
•  Oberdaümeister)  aus  comes  dieselben  aus  sonus,  crepitus  etc.  die  Bedtg. : 
iez  I,  138.  Bruch,   Biss,   Spalt,   Bitze,   Kluft  etc.  ent- 

It  u.  kutte,  kut  etc.,  weibl,  wickelten,  so  ist  es  wohl  zweifellos,  dass  auch 
.  Schamglied,  weibl.  Scheide,  der  Stamm  kut  ein  urspr.  Schallstamm  ist, 
tt  od.  Loch,  Spalt,  Kerb,  ScMitz  40  der  als  kit,  kat,  bz.  kwit,  kwat  auch  in 
rleib,  sonst  hier  auch  put  u.  kittern,  kwittern,  bz.  kattern,  kwattem, 
mä'  (de  wichter  hebben  'n  snä',  kwatje,  kwaljen,  kwattel  etc.  etc.  steckt  u. 
ebben  'n  kapittelstok  etc.)  ge-        entweder  unverschoben   mit  idg.  kat,  kant, 

wegen  put  od.  pute  noch  be-  bz.  kad,  kand  (cf.  auch  gnattcrn,  knattern, 
ts  dieses  Wort  währscheinl.  mit  45  gnittem,  knittern,  gaiden,  kuäden  etc.  etc.) 
aus  lat.  puteus  stammt  u.  auch  od.  lautverschoben  mit  gat,  gant,  bz.  gad, 
t;  —  pint  (penis)  un  kunt  od.        gand  (wegen  der  Formen  kom,  kum,  kwam, 

-  Sprichw.:  grotemund!  grote  goth.  qim,  qum  etc.,  aus  gam,  vergl.  kamen, 
)r  is  nct  so  gôd  as  dVin,  sä  kumst  etc.)  ident.  ist  u.  demnach  sowohl  mit 
Yd.  (Br.Wb.,I)ähnert  etcj  50  skr.  katth  (Geräusch  u.  Lärm  machen, 
kntt;  mnd»  kunte,  cutte  (cun-  schreien,  schwatzen,  sprechen,  schelten  etc., 
nid.  kout  (Arschloch,  Arsch-  cf.  bei  Fick  1,  37  y  kat,  lärmen  etc.  u. 
!^.  gat),  kut  (snvjde,  insnijding ;  1,38}/  kant,  schlagen,  stossen,  stechen  etc., 
aamdeel  u.  kute  (kuil^'e,  putje) ;  wozu  er  auch  skr.  kunta,  griech.  kôntos, 
rena,  incisura ;  cimnus)  u.  kute  55  Stange,  Stecken  etc.  u.  kanta,  Lappen,  Lum- 

afries,  knnie,  kunthe,  cuntte;  i>eti  etc.,  skr.  kantha,  geflicktes  Kleid;  lat. 

(cunnus,  vulva);   hess.  (Vil-  centon  etc.  stellt)  als  auch  mit  kad  =  skad, 

kutte,  katt  (Vertiefung,  Grube,  skand,   beissen,    bz.  spalten  od.  brechen  etc. 

m   Fuldaisch,    auch   vulva) ;  (cf.  biten,  knappen,  knakken  etc.)  u.  knicken, 

contte,  counte  (vulva)  u.  kutte  60  biegen  (cf.  knik,  knikken  etc.,   cf.   daselbst 


»«A.  ttn,  ^utt  de.  ad.  mm  | 

^w  •■■.'   rTfiBiM.  A«n  «(r   ort« 

■fc'.  ii«W4.  •<•■  •'mmw  tTordc  «MMrfcr  *k       mf^tttHm  Wirurn  (ff.  <uid  U 

■Ml .  «idw.  Uqf *■■  ttc  «HMKAmdb  an*>.'    ï  ms,  «««  «arA  bto  «.  Iioic  m 

OMm,    l-Mf    ASnnm   dc;,    imL    dfa  aw:        toc  £«*efa%  UcyM,  '  "" 

hndÊtm,  tmdam,  iúf*i^  krümmtm,  jUiâm       «m  kaft  idh^HlfMt 

MC  úmgthuidt  Bédlg. :  TUMdUth  jirtty        wc  «.  Voira  «odk  turter  kniM 

■.  v^unnl«»  cfa.  Uli  fprftocAten«  âwiu  «c         t<f.   UiME  Mp«   •Ito  .d*  M  ' 

nt  '/nuMb  tMgl     H'nfrr  myl.   bei  Bnfp  U  kMfc  m  amer  am4*rn  Bm4* 

f  luuiO).  UUi  {■ioUn,  liicerc,  moermk  Ar        ««IrMd  mm.  knU  (cnKdlii  r 

waAnrAMMt    urtf/r,    lUe   BetU^.:    aduri'  '    *--"--*  — -        -    -  -• 

■«MW.    kkmm,  »eu/eeH  tlc   halle  m.  ■ 

«wh  WM  Bdi^lmirttl  itt;  —    kaiK).  1    . 

i^  fiivfar«  »ic.  «.  oI«n  kad;  —  b)  —mn,  u  Ac  < 

mL  «rqr.  vMtidd:   klagen,   nch  ^OaMn,        JEvrat  I3«  fBoic.  JTMA^ii.  n 

MfVM,  faurot  fin  rtc.  «.  «o  omA.-  odUn         fUe,  ■fcwirf  de^  oyiitt  td  ll 

mräff;  —  kaltli   (laodftre,  extoPen,  g)»-         •      —  -  •■  .         •. 

riah  MiL,  tw.  «cWhm,  räkmim,  prahlen  eüj ; 

—  kalk  (dteerv.   lo(|ui,  memorare,  nsrnr«!,  Sv  >.  b^  «s-r  •^'  j"  ■■^w™  ■> 

MW«   ir  aulK  ((Ulh   (qniUia  eU.,  ^.  k«â-        âdWbÉtane»  nMeU«.  Am! 

Uta,  kmQ*  «tc.)  «MO,-  —  ksd  (c«oun9T«ri,       kiat  m  föc  <i.  mttr  kost*  ii^ 


fVMolari,  tcrrcri  nie.,  od.  mtpr.  voU:  mt/.  «wm  «m*  dl«r  StoMxiiAt 
Ow^MK*  wtaeAm,  «Amen.  ZAnäem  (etai,  «ikM  «iek  Incif  mw  nacr  iw  1 
«Mira  ete.J,  mc  kkaU,  ka4  (vocmtc,  eU-  39  lut  •<.  cm  »Mrifra  kmm  «.  iJ 
■MH^  !■«),  «oM  imdtrStâtg.:  wnkre  ctc  ^iUw  (Smk^  aii  H«Ua,flMk 
aaU  kaadUi  (Miwi  Itnii}  m.  in  der  «u  wAtnrraliU  Ar  fia>aiâtk 
MOM,  ewpllli  r<^.  kUc  etc.)  mlcrdiirf«««»  m  teüoB  Ftmt»  kvitk  Mit  fcut  I 
4«^:  AndkM,  r«MMi,  ^wKcn,  <tla/m  de  hynfKdk  »■—■>■  /BH,  UtiW 
iL  «äDik  i|*i«fOi.  lufaprmgat,  »ich  i^akeit  SO  yai  AmfiAnmfm  UtU  timaâ 
«.  âfa«,  tmttprwfen  f<f.  y  ipmil «.  tpnt  Zwm  yrithwr  m'  »  kuU,  ll 

HDb  MMit  a*dL  ^proii«  dej  etc.  itudk  ■■  taEia rwflwffc  «MUttUäMr" 
kiniliti  K  kaodwA  (cxverui,  ipMUf,  bt,  Bmt  Mc;  F^—,  L*mt'n  iU.\. 
4h«^  AHUf  «fc^  kukda)»  t<.  kand^lA  (»lix,  SS  ZMt  «fcj  «k  kMdl  ix»  Ult, 
mmm^ivrmm,  wrralnii)  ^ffttirt ;  — /«m«r  fwU;  £Ut(dU  «MvdmniSf 
#  hhll  »idÉtW».  od  ur»pr.  umM:  Khrtien  crwdUtM  SAOi-  W.  &MI  M 
iij  n  INinr.  kkwl,  khnifl  t»  Andere,  Wmtr%}Ma(ïmtitjatmn  =  H 
>mwi.  Tvnpare,  diridiT'i  (^tl:. ;  —  b.  de-  (Äaummrf,  vL  wai  mm  ad  ß* 
«■MM,  nüi^MR),  trari^R  khnnila  [pun,  40  bnVjU  etc.  c^.  kotea  m.  k«*l 
yatüilPt  Mctta,  filgBentuni.  friuluin;  tomux);  LdittrtM  mmrk  mir:  ktsUekta 
~  ÏÜd  {9CtlAmi  mit  drr  Ntbaifi^m  VXtuii,  pen  <i;«  BéJlf.^  •eWbw'  * 
WMWjk  ^  kwt,  kiit  u.  bnad,  kul,  uro;«  werfen  ete.  m.  4it  ran:  atte 
«M»  kHuK  kitttc^  kut«  (a.  itbm)  in  der  >owM  Koti  (A»fe»bMtr  <te, 
SSi-  J^M.  Udk,  Höhle  ete.  od.  höhlet,  45  auch  t«  tfÏMrr  Ar«^.)  att  Ktt 
îkâli^itllri  Mm«  «mcA  ^r.  kaoi)«  (urcvua,  culPi  eiMl,  tliaittt.  cut  (mmub 
itf^k  Vf^i»;  «nru  ia  terra  facU  ad  «er-  mtinri  Weib)  ».  KaU*  Oltutm 
'  i>p""'  IfUMi  Mcram ;  puteo»  fU,]  ^  cfr-  .ft^AlMoaM  geMre».  y*rMék 
«^yi^M  ut.  ~  w*itrr  vergl.  noeU  bei  Bopp  teeiter  aber  avcA  Uatte  inderfl 
l£)!^HL\WMr«)«-fB>)|dk<trc,l(>quio(iHr«^i-.  60  ;irn,  FeUem  tu. 
%^ttH<.  •  '-Mi'ir'i  WOJH  >«icA  notA.  niman,  tTtichitrifaB/',  bt. 
4  W4V  Wmw<*c  »rllmlrtvU.n<l  auch  hat-  küA  aucA  £a</i  . 
■  ■■,_  VjiiIi""i.  b«A>uln,  kwnttcl  Hc  gehören  sattiyeë,  arottê  Vd 
^       ,    w^    -JWrwfctni  aucA  cm  urepr.        wirre»  liaar  ele^  f 

-    wjo  auch  noch  andere  56  nen  Bedlgn.  de«  414     ._ 

.  -,  .Jh  iH  .ihHlicher  WeiK        Wb.),  mit  engl  coifWcBdifM},^ 

.».^^uift  werden  Iöiih-        vrrteirrt,  toltia),  lowie  K»lt  (H 

.s'    W   .->t<ini»   knt,  kniit         Wolle   an   eUithen  Biaimem  r*' 

1,  (irr  mn        die  aaeh  Käleeh 

.    leelche   1 


ITERBÂNDE                     411  KÜR 

ierhamgênu.achtoäb.kvitze'  entlehnung  aus  lat.  cupa  vergl  unter  Kufe 

€réL  auch  kauz  [âüer  woM  in  Grimm,  Wb.,  u.  cf.  kop. 

M  ebenaogué  von   diesem  knpen,    a)    Fässer   binden    od.    wachef^, 

ahd.   cuz,  chuz,  kuz  cUh  Böttcherei  treiben;  —  b)  in  Fässer  fassen 

Zoize  (runco,  Jät-Messer)    5  od,  machen;  —  H  lër  (Leder)  inkupen;  — 

le  an.,  ist.  kuti  (cultellus,  c)   (fig.)  durch  Umhergehen,   öffentlich   od, 

Vergleicht   man    nun    aber  heimlich  um  Stimmen  betteln  u,  werben,  bz, 

7,  1903)  Kötee  (Rücken^  Stimmen  bei  Wahlen  sammeln  u.  erschleichen 

b».    ein  hohles  rundliches  od.  sich  heimlich  u.  durch  Bestechung  um 

auch  Bauch,  s,  unter  10  ein  Ätnt  bewerben,  Stimmen  kaufen  etc., 
irä  dies  wohl  cutch  mit  dem  wobei  man  bei  den  Bürgern  herumgeht,  wie 
^ührten  norw,  kunt  (hoher  der  Böttcher  um  ein  Fass  (d.  h.  nach  der 
»  van  geflochtenen  Spähnen),  Erklärung  Stürenburg*s).  Sollte  es  indessen 
[ithuB  (Bauch  etc.,  s.  oben)  wie  nfries,  kupe  (kaufen)  in  dieser  Bedtg, 
vm,  y  kut,  kwat  =  idg.  15  nicht  eher  wie  nid.  kuipen  (bestechen,  durch 
oben)  kAt  zusammenhängen,  Bestechung  od.  Geld  Stimmen  kaufen  u. 
fa  mit  kate  (Hütte)  auf  die  werben,  heimiich  sich  um  ein  Amt  bewerben 
hourzd  entstandene  Bedtg. :  etc.)  eine  Nebenform  von  kôpcn  sein  ?  — 
f  Felskluft  (caverna,  spe-  Nid.  kuipen  in  derselben  Bedtg.  toie  sub  a 
kgeht,  wobei  man  dann  an-  20  u.  c.  Vergl.  weiter: 
i88  kat  ebenso  wie  kuk  eine  kaper,  Böttcher,  Küfer,  Küfner;  — 
rSehaUwurzdkn(cf.kvLkhk  Sprichw.:  he  geid  d'r  am  to  (od.  d'r  um 
i,  wozu  dann  auch  nhd.  lierom),  as  de  kuper  um  't  fat  (od.  nm  de 
;.}  ebenso  zu  stellen  wäre,  tûnn');  —  Kinderreim:  dat  kuperawif!  dat 
iken  zu  kuk  od.  kak.  Vergh  25  kuperswif !  frei  alP  de  sûre  kôl  in  *t  )if;  — 
noch  das  zweite  Kaute  in  kupcrl  kuper!  rund  um  *t  fat,  haud  sin  wif 
sowie  auch  das  unter  kote  mit  de  sluir  för  't  gat  (der  Hintere  od.  Hin- 
»  vergl.  femer  auch  k auter,  terster,  cf.  gat).  —  Nid.  kuiper  (a.  Böttcher, 
wâlsk  u.  (Grimm,  Wb.  V,  Küfer  etc.;  —  b.  [fig.]  Einer  der  durch  Be- 
ten), chuten  (tönen,  ertönen,  30  stechung  sich  heimlich  um  Stimmen  od.  um 
ata  (zanken,  streiten)  etc.  ein  Amt  bewirbt,  Amtschleicher). 
Contrebande,  verbotener  od.  knper-beitel,  Küfer-,  Böttcher-Meisseh 
%del,  gesetzwidrig  od.  auf  kaper-diisseL  Küfer-Diessel ;  cf.  düssel. 
ngeschmuggelte  Waare  etc. ;  knperê,  Küferei,  Böttcherei,  Böttcheramt, 
bände  wat  da  dar  mâkst  85  Böttchergewerbe.  —  Nid.  kuipcry  (a.  das- 
m Abstammung  des  zweiten  selbe;  —  b.  heimliche  Bewerbung  u.  Be- 
rn ban  (BefM,  Gebot  etc.,  stechung,  Amtschleicherei  etc.) 
Uez  1,  50.  küpwn,küfern,böttchern,  Kufen  od.Fâsser 
kunterbunt,  sehr  bunt  etc.;  machen  u.  binden,  Fässer  mit  Eeifen  be- 
udel  etc.)  is  mi  to  kunter-  40  schlagen  etc.;  —  ho  kuperd  dat  fat  wer 
:eid  all'  konterbunt  dör  'n  toregt;  —  inkupern  (in  Fässer  einbinden 
•  Die  Vorsglbe  kunter  ist  od.  einschlagen) ;  —  he  lett  dat  fles  inkupern ; 
nL  mit  franz.  contre  aus  —  tokupern  (Fässer  zubinden  od.  zuschlagen, 
her  Weiteres  in  Grimm,  dicht  machen  etc.);  —  du  must  dat  fat  etc. 
\erbunt  zu  vergleichen  ist.  45  tokupern.  —  Auch  subst.:  dat  kapern  (das 
rei  (sehr gebräuMich),  Ge-  Küfern,  das  Küfergewerbe  etc.);  —  ho  is 
;  —  dat  mut  dar  so  wat  in  bî  't  kupem ;  —  he  hed  *t  kupcrn  lërd. 
L  —  Nid.  kuntreije.  —  Es  kup-holt,  Kufenholz,  Holz  zu  den  Dauben 
»ontry  (Land,  Landstrich,  u.  Böden  der  Kufen. 
fend  etc.) ;   aengl.    contre ;  50  küp-wiipke  od.  kipwipke,  a)  kleines  zwei- 

cantree ;  franz.   contrée ;  rädriges  Fahrwerk  (od.  kleiner  Karren  etc.), 

ital.   contrada,  was  ebenso  welches  zum  Kippen  eingerichtet  ist,  bz. 

rgebildet  ist,  wie  Gegend  was  an  dem  Bestimmungsort  umkippt,  um 

den  Inhalt  (z.  B.  Erde,  Steine  etc.)  heraus- 

«f.  kûpbanden),  Band  (od.  55  fallen  zu  lassen.  —  wüpke   od.  wipke  ist 

riner  Kufe,  bz.  welches  um  Dimin.   von  wüppe,    wippe;  —  b)  dasselbe 

l  wird,  um  die  Stabe  zu-  wie  wüp-,  od.  wip-wap  (Schaukel)  als  Ding, 

lt.  was  auf  u.  nieder  kippt  u.  wippt, 

ufe,  Bottich.  ■—  Nid.  kuip  1.  kür,  (Jur,  d.  h.  Behandlung  u.  Pflege 

der  EniMinung  od.  NicfU-  60  (namentlich  ärztliche),  um  Jemanden  heil  zu 


KÜNTE  KUNT  410  KÜKTE  KDHT 

pag.  3H)  ûlent.  sein  kann,  zu  welch  LeU-  Brneh,  Sias,  S^pak  ele.  od  im  U 
lerem  ujahmcheinl.  auch  skr.  kandoU  u.  die  van:  SMagy  Stoss  etc.  atsiie 
griech.  kandia,  Korb,  Bohrkorb,  grosser  Korb  so  gehört  zu  deradben  ausser  intk 
etc.  gehfirt,  da  diesem  Worte  entweder  die  angeführten  Wörtern  (cf.  asA  kot« 
von:  spaltcny  klaffen  etc.  ausgehende Bedtg.:  5  sen,  sowie  auch  kate  «.  kote  cw 
Hohles,  hJües  ikwas  etc.,  od.  die  von :  kutj  knicken,  biegen,  krümm»,  ni 
brechen,  knicken,  biegen,  krümmen,  flechten  wie  knik  seibstredend  audi  «m  Seid 
etc.  ausgehende  Bedtg. :  rundlich  gebogenes  ist  u.  Weiteres  auch  unter  kaderrili 
t«.  gefornUes  ctc,  od.  geflochtenes  Etwas  etc.  (cf.  kladde  wegen  des  *d"  «bitt  ^ 
zu  Grunde  liegt.  Weiter  vergl.  bei  Bopp  10  küdde  in  einer  andern  Begrifmiin 
y  kanth,  kath  (dolere,  liigert%  moerere),  die  während  an,  kata  (cultdlis  ponse 
wahrsc/ieinl.  urspr.  die  Bedtg. :  schreien,  (culteUas)  etc.  mit  engl,  cut  (t  oéa^ 
weinen,  klagen,  seufzen  etc.  hatte  u.  also  ist  u.  im  norw.  kyta  (sMUeSf  om 
auch  eine  Schallwurzel  ist;  —  kaod,  kad  schreien,  prahlen),  kyta  (Gt»ckn 
a)  Hiidero  etc.,  s.  oben  kad;  —  b)  8<>rvare,  15  die  Grdbedtg.  sonus,  clamor  erM 
itd.  urspr.  vielleicht :  klagen,  sich  grämen,  Norw,  kyta  (Beule,  KndBeH,  lt.  m 
sorgen,  besorgt  sein  etc.  u.  so  auch:  achten  Falte,  Münzet  etc)  ergiebt  tid  h 
worauf;  —  kutth  (laudare,  cxtollere,  glo-  der  Bedtg.:  schleufen,  stoê8en,bt, 
riari  etc.,  bz.  schreien,  rühmen, prahlen  etc.);        knicken  etc.,  wie  ja  beide  Beât^ 

—  kath  (dicerc,  loqui,  mcmorare,  narrarc),  20  u.  knik  etc.)  sich  ja  ungessdit  m 
wozu  er  goth.  quatli  (quitha  etc.,  cf.  kwä-  ScJudlstammen  etUwickeln.  Dauii 
tcln,  kwatjc  etc.)  nteUt;  —  kad  (commoveri,  kint  u.  qaint  (s,  unter  kante  » 
porturlmri,  terreri  etc.,  od.  urspr,  wM:  Wb.),  sowie  auch  der  Stamm  ({\Úl 
Geräusch  machen^  schreien,  lännen,  toben,  qithus  sich  leicht  von  einer  der 
schelten  rtc),  wie  kand,  kad  (vocare,  cla-  25  kat  od.  irat  ahleäen  lassen  u.  i 
man^.  Höre),  wozu  in  der  Bedtg.:  sonare  etc.  qithus  (Bauch)  als  HohUs,  H&d 
wohl  kandalii  (soniis  lenis)  u,  in  der  aus  woMeigenÜieh  die  Bauchhökl 
B0I1U8,  ürepitQB  (cf.  klak  etc.)  entstandenen  in  seinem  Stamm  kwith  mit  kat 
Bedtg, :  breclien,  reissen,  spaUen,  klaffen  etc.  begrifflich  zusammen  fäiU,  ist  na 
u.  auch  springen,  aufspringen,  sicJ^  spaUen  30  gen  Ausführungen  leicht  einzusi 
n.  i'iffnen,  entspringen  (cf.  y  sprant  u.  iprut  Zum  Schlüsse  sei  zu  kuatc, 
bei  Fick  III,  3:i6,  bz.  unter  sprilten,  sprüt-  bemerkt,  dass  nach  den  obigen  Au 
seu,  sowie  nihd.  Sp  rosse  etc.)  etc.  auch  u.  beim  Vergleich  von  klatte  (gern 
kiuidara  u.  kandarä  (caverna,  specus,  bz.  Uurs  etc,;  Fetze,  Lumpen  etc. 
SfHÜt,  Höhle  etc.),  kandala  u.  kandalä  (calix,  35  Zotte  etc.)  u.  kladde  von  klat 
(^niiiia;  gormcn,  surculus)  gelwrt; — ferner  (nhd.  KUUseh)  ausser  den  in  6fi 
('/.  khiit  (dosidorarc,  od.  urspr.  wM:  schreien  erwähnten  Schall-  od.  Schall  na 
nach  Etwiis);  —  kliml,  khand  (a.  lindere,  WörtemVoiz(Interjection^=  Vi 
träniere,  niinporo,  dividorc  etc.;  —  b.  de-  (Auswurf,  od.  was  man  mit  Ge 
Nrrvrc,  reliiiquere),  ioovon  khanda  (pars,  40  bricht  etc.,  cf.  kotsen  u.  kwa 
portio,  BiTtio,  fraginentum,  frustum ;  tomus);        Letzteres  auch  wie:  klatsche 

—  khad  (occidon')  mit  der  Nebenform  khiid,  pcn  die  Bedtg. :  schallend  Si 
khund,  b::  kiint,  kut  u.  kund,  kud,  wozu  werfen  etc.  u.  die  von:  schwatz 
wegen  kunto,  kntte,  kute  (s.  oben)  in  der  sowohl  Kotz  (Augenbutter  etc. 
Ht'dtg,:  SfHÜt,  Loch,  Höhle  etc.  od.  hohles,  45  auch  in  dieser  Bedtg.)  als  Kt 
iHiHvhigtes  I^tiras  auch  skr.  kunda  (urccus,  cutc;  engl.,  dialect.  cut  (meretri 
urna,  hydri»;  cavorna  in  terra  facta  ad  scr-  meines  Weib)  u,  Kotze  (Husten 
viuiduni  iguoin  sacrum ;  puteus  etc.)  zu  ver-  Schallstamm  gehören.  Vergleio 
gleichen  iM;  —  tc fiter  rcrgl.  noch  bei  Bopp  weiter  aber  noch  klatte  tu  der  1 
r/iV|  );ad(tonaro)u.  gad(dicere,  loqui  o<7.iirjr/)r.  60  pen,  Fetzen  etc.  u.  zottiges  wi 
hoii»ri\  rianiaro),  wozu  noch  goth.  qiman,  Weichsüzopf,  bz,  Verwirrung  e 
/*..  iiff.vrr  kamen  eti'.  sfllmtrcdend  auch  kat-  sich  auch  Kotze  (Kleid,  Deck 
lern,  kwuttoru,  kwäteln,  kwattel  etc.  gehören  zottiges,  grobes  Wollenzeug  etc., 
Alf  111/  M.  was  svlfistrvdend  audi  ein  urspr.  wirres  Haar  etc.,  vergl,  alle  dit 
Svhtdhdtmm  ist  u.  wo:h  auch  ntnh  andere  55  nen  Bedtgn.  des  4Jten  Kotze  i 
skr,  II.  sonstiitv  Wurzeln  in  ähnlicher  Weise  Wb.),  mit  engl  cot  (Woüabf all),* 
wtr  :n  kad,  Va\u\  hin: ugtfngt  werden  könn-  verwirrt,  zottig),  sowie  Kotz  (i 
tt'»  Ist  nun  iibrr  der  Stamm  kut,  kunt  Wolle  an  etlichen  Bäumen  oc 
{Von  kutte,  kumo)  ein  Sc/ntl!stamm^  der  von  die  auch  Kätzchen  geneufnte 
der    iirdl*edtg.:    Geräusch    die    Bedtg.:  ÜO  Blüthen,    wdche    wie  Zotten 


lUMtebbakde  41i  kür 

'mUerhamgenu.  sckwäb.  kutze-        enilehnung  aus  lat.  cupa  vergl  unter  Kufe 
obertL  auch  kAUZ  [äÜer  wohl        in  Grimm,  Wb.,  u.  cf.  kop. 
hiM  ebenaogut  von    diesem  kupen,    a)    Fässer   binden    od.    machen^ 

nt,  oM,   cuz,  chuz,  kuz  ab-        Böttcherei  treiben;  —  b)   in  Fässer  fassen 
l  KotJse  (runco,  Jät-Messer)    5  od.  machen;  —  't  lër  (Leder)  inkupen;  — 
wie  an.,  ist.  kuti  (cultellus,        c)   (ßg,)   durch  Umhergehen,   öffentlich   od. 
Vergleicht   man   nun   aber        heimlich  um  Stimmen  betteln  u.  werben,  bz. 
.  V,  1903)  Kötze  (Rikkcn-        Stimmen  bei  Wahlen  sammeln  u,  erschleichen 
^,  bz.   ein  hohles  rundliches        od.  sich  heimlich  u.  durch  Bestechung  um 
ier  auch  Bauch,   s.   unter  10  ein  Amt  bewerben,   Stimmen    kaufen   etc., 
wird  diee  wohl  auch  mit  dem        wobei  man  bei  den  Bürgern  herumgeht,  wie 
^^führten  norw,  kant  (hoher        der  Böttcher  um  ein  Fass   (d.  h.  nach  der 
wb  tKWi  geflochtenen  Spähnen),        Erklärung  Stürenburg^s).    Sollte  es  indessen 
.  qithus  (Bauch  etc.,  s.  oben)        wie  nfries.  kupe  (kaufen)   in  dieser  Bedtg. 
germ,  |/  kut,  kwat  =  idg.  15  nicht  eher  wie  nid,  kuipen  (bestechen,  durch 
whoben)  kat  zusammenhängen,        Bestechung   od.    Geld  Stimmen  kaufen    u, 
fêwa  mit  kate  (Hütte)  auf  die       werben,  heimlich  sich  um  ein  Amt  bewerben 
\aOwurzel  entstandene  Bedtg, :        etc.)  eine  Nebenform  von  kôpen  sein  ?  — 
kle,   Fdakluft  (caverna,  spe-        Nid.  koipen  in  derselben  Bedtg,  toie  sub  a 
^kJsgeht,  wobei  man  dann  an-  20  u.  c.     Vergl,  weiter: 
dass  kat  ebenso  wie  kuk  eine  knper,    Böttcher,    Küfer,    Küfner;  — 

der8chaUwurzélkvL(cf,]L}3kiik  Sprichw.:  he  geid  d'r  um  to  (od.  d'r  um 
iii,  wozu  dann  auch  nhd.  lierum),  as  de  kuper  um  't  fat  (od,  nm  de 
eU.)  ebenso  zu  stdlen  wäre,  tüon*);  —  Kinderreim:  dat  kuperswif!  dat 
kfiken  zu  kuk  od,  kak.  Vergl  25  kuperswif !  fret  all'  de  sûre  kôl  in  't  lîf ;  — 
h  noch  das  zweite  Kaute  in  kapert  kuper!  rund  um  't  fat,  haud  sin  wif 
.,  sowie  auch  das  unter  kote  mit  de  slûr  för  't  gat  (der  Hintere  od.  Hin- 
nm  vergl,  femer  auch  kauter,  terster,  cf,  gat).  —  Nid.  kuiper  (a.  Böttcher, 
^erwftlsk  u.  (Grimm,  Wb,  V,  Küfer  etc,;  —  b.  Hlg.]  Einer  der  durch  Be- 
ausen),  chnten  (tönen,  ertönen,  30  stechung  sich  heinuich  um  Stimmen  od,  um 
chnta  (zanken,  streiten)  etc,  ein  Amt  bewirbt,  Afntschleicher). 

im  Contrebande,  verbotener  od.  knper-beitel,  Küfer-,  BöUcher-Meissel, 

tandel,  gesetzwidrig  od,   auf  knper-dässeL  Küfer-Diessel ;  cf,  düssel. 

eingeschmtiggelte  Waare  etc, ;  kuperê,  Küjerei,  Böttcherei,  Böttcheramt, 

terbande  wat  da   dar  mâkst  85  Böttchergewerbe,  —  Nid.   kuiperij   (a.  das- 
igen  Abstammung  des  zweiten        selbe;  —  b.   heimliche  Bewerbung  u.   Be- 
von  ban  (BefM,  Gebot  etc,        stechung,  Amtschleicherei  etc.) 
Diez  1,  50,  kjipwn,küfern,böttchem,  Kufen od.Fâsser 

,  kunterbunt,  sehr  bunt  etc,;  machen  u.  binden,  Fässer  mit  Beifen  be- 
budel  etc.)  is  mi  to  kunter-  40  schlagen  etc.;  —  he  kuperd  dat  fat  wer 
geid  all'  knnterbunt  dör  'n  toregt;  —  inkupem  (in  Fässer  einbinden 
—  Die  Vorsyïbe  kunter  ist  od,  einschlagen) ;  —  he  lett  dat  flês  inkupem ; 
denL  mü  franz,  contre  aus  —  tokupern  (Fässer  zubinden  od,  zuscidagen, 
raubet  Weiteres  in  Grimm,  dicht  machen  etc.);  —  du  must  dat  fat  etc. 
ni  er  bunt  zu  vergleichen  ist,  45  tokupern.  —  Auch  subst,:  dat  kupern  (das 
itrei  (sehr gebräuchlich),  Ge-  Küfern,  das  Küfergewerbe  etc.);  —  ho  is 
ul;  —  dat  mut  dar  so  wat  in  bî  't  kupern ;  —  he  hed  't  kupern  lerd. 
^n.  —  Nid.  kuntreije.  —  Es  kup-holt,  Kufenholz,  Holz  zu  den  Dauben 

country   (Land,   Landstrich,        u,  Böden  der  Kufen. 
iegend  etc.);   aengl,    contrô;  50      küp-wüpke  0(2.  kipwipke,  a)  kleines  zwei' 
58,   cuntree;  franz.    contrée;        rädriges  l^uhrwerk  (od.  kleiner  Karren  etc.), 
;   üal,   contrada,  was  ebenso        welches  zum  Kippen  eingerichtet  ist,  bz. 
Uergebildet  ist,  wie  Gegend       was  an  dem  Bestimmungsort  umkippt,  um 

den  InJuilt  (z.  B.  Erde,  Steine  etc.)  heraus- 
Flur,  küpbanden),  Band  (od.  55  fällen  zu  lassen,  —  wûpke  od.  wipke  ist 
I  einer  Kufe,  bz,  welches  um  Dimin.  von  wüppe,  wippe;  —  b)  dasselbe 
egt  wird,  um  die  Stöbe  zu-  wie  wüp-,  od.  wip-wap  (Schaukel)  als  Ding, 
äen,  was  auf  u.  nieder  kippt  u,  wippt. 

Kufe,  Bottich.  —  Nid,  kuip  1.  kür,  Cur,  d,  h,  Behandlung  u.  P/lege 

t  der  Entlehnung  od,  Nichl-  60  (nametUlich  ärztliche),  um  Jemanden  heil  zu 


KUR  412                      KUERË  EUER 

machen  od.  zu  heilen;  auch  Heiloerauch,  span.  corage  (HerdiapigkeU,alUra 

Ileilprozess,  sowie  auch:  Heilung,  Gesun-  müth)  von  laL  cor  (Hers). 

düng  etc.;  —  he   hed  lium  in  de  kür;  —  Unss,    Künus,   Bnu^nm.  - 

de  kür  is  nêt  anslûn ;  —  hê  hed  'n  godeu  franz.   cairasse  ti.   die»  mü  äal.  r 

kür  diirmâkd;  —  dat  dênd  to  sin  kür;  —  5  apan.  coraza;  prov.  coirassa  (Pan:^ 

dat  sunt   wunderlikc   kuren   (Heilversuche,  lat.  corium ;  ^ZacAMM  coriacea,  Icd 

Heilungen  etc.)  —  Nid.  kuur;  mnld.  kaere,  kirier,  s.  knrer. 

kure  etc.  —  Mit  franz.  eure  etc.  aus  lat.  kâr-drankf  s.  2  kür. 

cura  in  der  Bedtg. :  Sorgfalt,  sorgsame  Be*  köre,  kfir,  od.  kirre,  ein  in  dm 

mähung  um  Ktioas,  od.  sorgsame  Behand-  10  eingetfpanntes  Schieb-  od.  Sddej^Ift 

lung  von  Etwas  etc.  ches  die  Insulaner  etc.  tum  Stm 

2.  kor,  Genever  od.  Branntwein  aus  Korn  Chrundfischen  gebrauchen,  indem  «> 
od.  Getreide  od.  Schnaps ;  —  h6  drinkt  am  mittelst  einer  darOber  hin  beferiigta 
lôfsten  klare  kür;  —  Sprichw.:  „ik  mut  vor  sich  herschieben,  theiU  miüA 
liülpe  hebben,''  sä'  de  bâis;  Jang'  gâ  heu  15  Zugleine  hinter  sich  od.  dem  Sehifh 
un  hül  mi  *u  ort  kür."  —  I>a  frutn  auch  u.  schleppen ;  —  sé  BQnt  mit  de  kfti 
K 0  r  n  für  KornbrannHoein  od.  das  Destillat  fiskcn,  am  wat  butt  etc.  to  halen. 
aus  Korn  gebraucht,  so  wäre  es  sehr  gut  Strande  werden  damä  Butt,  Grnnt 
denkbar,  dass  kür  aus  as.  kumi ,  kurn ;  u.  im  tiefen  Wasser  Radien,  SUa 
nfries.  kurn  etc.  (cf  koren)  gekürzt  sei  u.  20  Austern  etc.  gdßsM.  —  JUd.  9L 
demnach  dasselbe  wie  Korn  im  Sinn  von  (SMeswigsdte  Küste  tc  Insdn)  kor 
KomdestiUat  bezeichnete,  wie  auch  ja  kür-  korre;  C<nnpos.  komei  (dassdbe);o 
drank  (Branntwein- ScJüempe)  die  Bedtg.:  (Austern-Schleppnetz od. ÄustemrNtn 
Korn-Schle mp e  u.  kûr-itoker  (Brannt-  oester  (Sddeppnetz-Auster),  koitgd i 
weinbrenner)  die  von:  Korn-Brenner  25  die  Austern  mä  dem  ScMeppneUi 
haben  kann.  Da  indessen  ein  solches  Spi-  werden);  afries,  koer  (Netz)  m  f 
ritus-DestiUat  auch  iiqusi  yiiSLQ  genannt  wird,  (s.  bei  v.  Biehihofen  unter] 
so  könnte  es  auch  mit  1  kür  in  der  Bedtg. :  worin  die  Vorsglbe  raem  wohmk 
Heilung  od.  Heil  ztisammenhängen  u.  unserm  räm  (Rahm,  Rahmen,  £mi 
liier  ja  kür  auch  als  Heiltrank  od.  über-  SO  ident.  ist  u.  dcum  raemkoer  lua 
haupt  als  ein  gesund  u.  heilmachendes,  neu  einem  Rahmen  gespanntes  Netz  ht 
belebendes,  stärkendes  u.  erfrischendes  Etwas  wie  dies  auch  bei  unserm  kure  der 
gefasst  sein,  wie  ja  auch  eine  Cur,  die  man  Das  Wort  kure,  afries.  koer  hi 
gebraucht  od.  nimmt,  auch  zur  Heilung  etc.  so  ist  wohl  anzunehmen,  dass  es  vf 
dienen  soll  od.  Einen  wieder  gesundet  u.  85  ein  Weidengeflecht  bezeichnete,  od. 
heilt  u.  also  selbst  auch  ein  gesund  u.  kräf-  rundlich  bauchigtes,  haibrundes  u. 
iig  tnachendes,  od.  stärkendes  Etwas  ist.  Uches  Geflecht  von  Weiden  war  u. 
Vergleicht  man  indessen  ferner,  dass  der  auch  in  seinem  Aussehen  einem 
kiïr  (od.  Genever,  Branntwein,  Schnaps)  ein  Korbe  ähnelte,  wie  es  ja  zweiffila 
so  sehr  beliebtes  u.  vorzugsweise  ein  gewcüil-  40  unsere  Voreltern  neben  den  Reu 
tcs  Getränk  vieler  Leute  ist,  so  wäre  es  grosse  von  Weiden  geflochtene  Körb 
auch  denkbar,  dass  es  mit  kür  (Wahl,  Bc  ähnliche  BelUUter  zum  Fischfam, 
liebung  etc.,  od.  wörtlich  das  Getoählte  u.  Fischbehälter  benutzt  haben.  D 
Beliebte  etc.,  bz.  das  toas  man  liebt,  wählt  ist  dann  auch  das  obige  afries. 
u.  aussucht  od.  [sinnl.J  das  was  schmeckt  45  dasselbe  Wort  wie  das  jetzige  w\ 
etc.)  =  ahd.  chûri,  as.  kûri  etc.  (cf.  l  u.2  (Korb),  ganz  wie  auch  beide  Be 
kör,  sowie  késen  etc.)  von  Hause  aus  eins  in  Korb  selbst  zusammenfinden, 
wäre  u.  eben  nur  ein  beliebtes,  gesuchtes  u.  aber  richtig,  so  muss  unser  obige 
vorzugsweise  gewähltes  tJtwas  (od.  Getränk)  das  afries.  koer  (in  raemkoer)  i 
bezeichnet  hätte.  50  dasselbe  Wort  wie  as.  kar  (Korl 

3.  knr,  Cour,  Hof;  —  hu  mäkd  hör  hälter)  in  bi-kar  (Bienenkorb),  bz 
du  kür;  —  liê  is  ^n  kClrmaker  (Cour-  2  kare  sein.  cf.  attch  2  kureu. 
macher).  —  Das  franz.  cour  ans  court  od.  1.  küre,  kür,  s.  köre,  bz.  2  k( 
courtc  =  ital  corte,  wal.  curtc  etc.  von  2.  küre,  kür  (meist  im  Plur.j 
/o/.  chors,  chortis  (Viehhof),  betr,  cf.  Diez  55  licher  od,  sonderbarer,  närrisch 
I,  14J.  Laune,  Grille,  Posse,  Scherz^  ßi 

4.  kür,  s.  kure.  Streich,  Finesse  etc. ;  —  dat  is  blôl 
kûr,  s.  küre.  di,  dat  du  nét  mit  geist;  —  w; 
karâsje,    Courage;  —   ho   hod  hol  gen  dat  för  ferdômde  kflren  (wunder 

kurâsje.  —Das franz.  courage;  i7a/. coraggio ;  60  fäile,  GriUen,  Launen  etc.)  dat  d 


ÚÜBR  KÜER  413  RüEREN 

A  alF  man  kfiren  (Dumm-  von  Cur  selbst  die  obige  Bedtg,  hervorging, 
Flausen  etc.),  du  lowst  dat  eutnal  die  Cur  ja  auâi  die  Bedtg,:  einer- 
u  man  wolt;  —  he  hed  de  seits  von  Heilung  u.  Ileümeihode  etc.,  an- 
»dL  he  hod  altid  süksc  blik-        dererseits  aber  auch  die  einer  unverständ- 

de  kop ;  —  lät  de  malle  5  liehen  u.  wunderlichen  Behandlung  od,  einer 
n  Spässe  u,  unnützen  Ge-  wunderbaren  u,  unbegreiflichen  Handlung 
iifen ;  —  wat  hest  du  dar  u.  T/kU  selbst  in  sich  begreift  u,  jedenfalls 
IQ  (Possen,  Spässe,  Frcttzen  eine  Cur  (sowohl  an  u.  für  sich  wie  auch 
}  —  wat  m&kst  du  mt  d&r  als  Methode  od.  als  Versuch  zur  Heilung 
lerliche  od,  närrische  Ein-  10  eines  Kranken)  in  defi  Äugen  der  meisten 
imme  Geschichten,  Streiche,  Menschen  ein  wunderbares,  unbegreifliches 
—  dat  Bünt  sin  küren  n.  unverständliches  u,  oft  auch  sehr  unge- 
rn, JFHnessen,  Schlauheiten,  wisses  u.  launenhaftes  Etwas  ist.  Ausser- 
ige^echtereien ,    od,   Listen,        dem  aber  ist  jede  Cur  auch  in  geunsser  Hin- 

he  steld  wunderlike  küren  15  sieht  eine  Kunst,  die,  wenn  sie  gelingen 
he  etc.  od,  Geschichten)  mit  soll,  viel  Klugheit  u,  Finesse  erfordert  u, 
kür-   od,   küren-maker.   —        kann  ja   die  Cur  selbst  auch  als  Kunst 

M,  Br.  Wb.,  das  zweite  gefasst  sein,  sodass  küren  hieraus  die  Bedtg. 
^nützen,  326) ;  nid.  kuur,  Künste  erhielt.  ToUe,  wunderliche,  ver- 
lune,  Griüe;  Lust,  Fröhlich-  20  drehte  Curen  sind  ganz  gewiss  auch  tolle 
is.  (Johansen,  pag,  105,  etc.  Künste  u.  Finessen  u.  wem  das  ü  un- 
Ar,  gewöhnlich  Plur.  küren  seres  küre  noch  Bedenken  macht,  der  muss 
schlage,  Albernheiten);  mfläm.  nicht  vergessen,  dass  auch  das  „u**  in  fr  am, 
m  Dimin.  kuerken  (finesse  eure  ti.  mnld.  kure  od.  kuere  (Cur)  wie  J\^ 
r=  unserm  kûrke.     Femer  25  gesprochen  ward. 

ndrhein.,  bz.  in  Posen  u.  knren  od.  karren,  mit  dem   Schleppnetz 

rimm,  Wb.  V,  Spalte 2802  (kure)  fischen,  od.  das  Fischen  mit  dem 
i.)   im  Plur,  kuren  (lustige        Schleppnetz ;  —  sê  hebben  kûrd ;  —  sê  sunt 

Streiche,  unnütze  Umstände,        henwest  to  kuren,  man  sê  hebben  niks  gen 
Flausen,  Possen,  Schwanke  SO  fisk  fangen.  —  Nid.  korren. 
!«^  kure,  kuere  mtï ;  gestus,  1.  kären;  i.  q.  l  u.  2  kören, 

agendi,  gesticulatio,  factio,  2.  küren,  Plur.  von  2  küre. 

*  tadelnd  nach  den  Beispie-  3.  küren,  sehen,  blicken,  spähen,  spähend 

i  uwe  kuren  =s  unserm :  dat  ausschauen,  sorgfältig  u.  scharf  nach  Etwas 
n  (od.  Listen,  Ränke,  Schlau-  35  sehen  u.  auskucken,  lauern,  Etwas  aufs 
,  Flausen  etc.  od.  Gesten  Korn  nehmen  u.  zielen  etc.  u,  weil  man 
odurch  man  Jemanden  tau-  dabei  die  Augen  gewöhnlich  mehr  od,  weni- 
u.  hinters  lAcht  fuhren  wiU) ;  ger  zukneift,  um  desto  schärfer  sehen  zu 
n  bedr^ven  (mira  machinarl,  können,  auch :  blinzeln  etc.^  cf.  kûrôgen ;  — 
»re,  enormia  patrare)  etc.  40  ik  hcbb'  al  so  lank  stân  to  küren,  man  ik 
äre  nicht  etwa  dasselbe  Wort  kan  't  schip  nig  in  't  ôgsûn  krigen ;  —  wen 
w Bedtg,:  Beliebung  od.  du  d'r  to  lank  na  kürst,  den  kanst  du  *t 
allerhand  küren  in  de  kop,  tolest  hol  nêt  mör  finden;  —  he  kûrde 
'el  heissen,  als  dass  er  aller-  (zielte)  to  lank ;  darum  schôt  hô  ôk  gewis 
nt  u.  Eigenwilligkeiten  im  45  mis;  —  he  kûrd   sük   hast  blind;  —  war 

dass  er  das  thut,  was  ihm  kürst  du  so  na  ?  og !  ik  mênde,  dat  dar  nog 
\üt,  od,  was  ihm  beliebt)  ist  'n  appel  sat.  —  Mnd.  kuren  (speculari,  cir- 
}ählerisch,  eigen  etc.)  u,  er-  cumspiccrc,  namentlich  auch  ein  technischer 
9  jede  küre  od,  Laune  etc.        Ausdruck   in   der  Jägerei,   der  soviel  als 

t  u.  Sonderbarkeit  etc,  50  Achtung  geben  [cf.  Seh,  u,  L.J  beden- 
luch  vielleicht  denkbar,  dass  tet,  dann  überhaupt :  dem  Wilde  aufpassen 
iz  dasselbe  ist  wie  das  aus  u.  auflauern  od.  nachstellen)  ;nd.(D  ahn  er  t) 
1,  sottci ;  traitement,  guérison  kuren  (dem  Wilde  tiachstellen,  jagen) ;  mnld, 
OQ  blessure)  entlehnte  nid.  fKil.)  koercn,  äUer  coeren,  eueren  (specu- 
*e,  kuere  (cura,  curatio  etc.)  55  lari,  e  specula  prospicere,  observare) ;  lüd. 
maus  Sorge  zunächst  die       kuren  (gluren,  knipogen,  bz,  scharf  wonach 

(weg  mit  den  Grillen  u.  sehen,  lauern,  blinzeln  etc.);  saü.  kürje 
'aus  wieder  die  andern  als  (zielen).  —  Es  ist  urspr.  dasselbe  Wort  wie 
Ic.  weiter  entwickelt  haben.  küren,  kören,  wälilen,  auswählen,  etwas  aus- 
ser auch,  dass  aus  der  Bedtg.  CO  lesen  od.  aussuchen  etc.,  bz.  mit  den  Augen 


KUREN-MAKEK  4l4  KÜBBELlf 

prüfen  v.  nach  guten  Kennzeichen  od.  Fd^  gébnmM.  —  NaA  Biet  (H  l 
lern  suchen  u.  sehen,  prüf end  toonach  sehen  span.  coreho  «.  dies  aus  laL  eorto. 
i(.  schauen  od.   ausschauen,  ob  auch  Alles  kirkbalsea,  knlkhalsei,  mit  G 

so  ist,  wie  es  sein  muss,  um  für  gut  erklärt  od.  Husten  würgen  «.  mcA  quiäes,  é 
zu  werden,  sorgfältig  besehen  od.  beschauen,  6  BtwM  aus  dem  Halse  od.  der  Owi 
beac/Uen ,  wahr  nehm  eti  (die  Eigenschaften  av8scha£%  wie  s.  B.  beim  ErkeA 
0(1.  sonst  Etwa»),  wie  auch  kiesen  (s.  wenn  Einem  Etwas  in  derKekUoi 
unter  kôsrn  u.  rf.  kuren,  kflreii  in  Grimm,  rßhre  steckt;  —  he  sat  al  to  kori 
Wb.  V,  ÜSOH,  bz.  kioson  sub  3,  c,  sowie  dat  he  brûn  an  blaa  am  de  kop  ws 
koson,  koisen  bei  Seh.  u.  L.)  selbst  schon  10  kun  't  dog  nfit  ût  d'  hall  schaiu, 
die  liedlg.:  walirnehmen,  sehen  etc.  hatte.  lücht  kr^.  —  Nd.  (Schütze)  \i 
—  Vom  Verb,  kooren,  cuoren,  kurcn  (spä-  sen.  —  Die  Vorsglbe  kork  selä  m 
lun.  Aus-  od.  Umschau  halten  etc.)  stammen :  karken  (mit  Oeräuseh  wiirgen)  rorei 
mnld.,  mjläm.  koor  (specula,  Warte,  Ort  od.  mit  unserm  kolken,  bz.  nd.k^\ïtÊ(r 
Höhe,  Gebäude,  Thurm,  von  wo  man  späJU  15  nahe  verwandt  ist  u.  Jicft  oiieln 
V.  Aus-  od.  Umschau  hiiU),  koortoorn  (WarU  auf  das  Geräusch  bezieht,  was  heim 
thurm),  kooror  u.  koerwachter  (ipeculator) ;  od.  karkhalaen  hörbar  wird.  Sniu 
nUl,  (v.  Dale)  kocr  (Thurmwärter) ;  mnd.  ist  der  Stamm  kark,  kalk  and  «tt  1 
ktir  od.  kiuT  (Späher,  Wächter  auf  detn  der  Weise  verwandt,  dasi  es  flu 
Thurme,  nurmbläser),  kûrhûs,  cuerhaes  20  SchaUsiamm  =  idg.  garg  (s.  wikt 
(Wächterhaus),  \ii{rtiQc\\ieT  (WartenwäiMer,  kolken)  ist  u.  dass  davon  vsei 
Thurmwächter ,  Thurmbläser),  sowie  auch  qaerca  (Gurgel);  an.  krerkr  (Eü 
das  jetzt  noch  gebräuchliche  (s.  Seh.  u.  L.  mnd,  qaerke,  qaarke  (Chtrgd)  u.  (ji 
unter  kûrwcrhtcr)  kiir-waken  od.  (Br.Wb.)  afries.  kwerka,  querka,  qaerdu; 
kiirr-wakon  (des  Nachts  vor  Sorgen  nicht  25  querke;  wang.  qu£rk  (erdrosidHy  tf 
schlafen  lönnen,  schlevM  u.  unriüiig  od.  die  Kehle  zuschnüren  od.  zuérüélte»i 
sorgenroll  schlafen,  mit  Sorgen  schlafen  etc.),  stammt,  wie  desgL  das  lat  gorgei 
was  urspr.  wohl  das  kftr-  od.  Warte-,  Thurm-  gulo  von  der  y  garg.  —  Im  M.  W« 
viachen,  od.  das  Wachen  auf  der  Warte  Würgen  kok-  o3.  kik-,  kok-halMn,fA 
etc.  bedeutete  u.  somit  ein  Wachen  mit  BO  (quacken,  quieken  etc.),  ef.  kwikkfl 
Sorgt'  u.  Unruhe  etc.  loar.    Man  sagt  Dass   übrigens   unsere   Foriylki 

ja   auch:   hd  deid   't  Uirn-wakcn  od.  tOrn-        kuik,  wie  nd.   qaark,   auch  mä 
hlascn  de.  qnerkcn  (würgen,  sticken)  direet  a 

kuren  -  luaker,  kiirmaker,  kttrkemaker,  hängen  u.  knrkhalaen  sovtid  wie  vi 
Einer  der  allerhand  lustige  u.  unterhaltende  35  sen  sein  kann,  ist  tweifdlos;  dod 
Spässe,  rossen  u.  Künste  etc.  (s.  2  küro  u.  Form  kalk  jedenfalls  näher  zu  ko 
V^rko)  maclU.  kftr-dgen;   i.  q.   3  kflren;  —  h 

karer,  kurrer,  knrder,  Einer  der  mit  na  de  appels  od.  wichter ;  —  bé  i 
dem  Schleppnetz  (knre)  fischt.  ögen  (blinzeln,  zurinkem  etc.)  —  I 

kitrî^,  sonderbar,  wunderlich,  lächerlich,  40  ôgd,  halbgeschlossenen  od.  etwas  t 
drollig,  launig,  spassig,  lustig,  schelmisch,  nen  Auges,  mit  solchen  Augen  o 
listig,  verschmitzt  etc. ;  —  sct  1  wat  lot  dat  clter  Weise  sehend  u.  lauernd,  h 
kürig;  —  wat  sügt  dat  je  kiirig  ût;  —  hô  listig  aussehend  etc.;  —  he  sitt  d 
in  je  'u  kürigcn  jung',  dat  ho  de  Ickkcrc  ô^d  hen;  —  he  Idkd  mî  lo  kür 
appcis  not  mag ;  -  ho  môk  d'r  so  'n  kürig  45  ot  ho  wat  in  *t  fermik  hed. 
(schelmisches,  listiges  etc.)  gcsicht  bi,  not  as  karre,  s.  kara 

of  Ji6   ên   anförou  wul' ;  —  ho  kt^k  mî  so  korreln,  gurrein,  gurgeln,  koOe\ 

kling  an,  dat  ik  't  lachen  d'r  nig  fan  laten  ein  wiederholtes  dumpfes  Geräusi 
kun'.  —  Nd.  (Br.  Wb.)  kürig  (seltsam,  wun-  wie  z.  B.  die  Tauben  od,  gurgelm 
derlich  etc.)  Zu  2  ktlre  u.  von  nd.  kurrig  50  keilen,  od.  der  hiurrende  u,  murre 
(s.  unter  kurrein)  verschieden.  etc.;  —  karrein  no  marreln;  — 

kork,  Kork;  a)  Rinde  der  Korkeiche  (so  lern.  —  Nd.  (Br.  Wb.,  D  ahn  ei 
dri'igß  as  kork) ;  —  b)  daraus  gefertigter  (sich  wälzen,  rollen,  ein  Oeräusi 
Stöpsel.  —  Davon  kurken,  korken;  a)  von  lende  Dinge  nwchen,  koüem,  roj 
Kork  (kurken  salen  etc.) ;  b)  korken,  stüp-  55  pelig  od,  toll  sein  etc.,  bz.  toben 
sein,  Flaschen  mit  einem  Korkstöpsel  dicht  murren  etc.,  cf.  karrel-kopak  von  i 
machen  etc.  (to-  od.  apen-kurkcn).  dem   der  Kopf  nicht  recht  steh 

Bern.    Statt  kark  in  der  Bedtg.  Stöp-        gelaunt  od.   mürrisch  u.  verdrie 
sei  wird  auch  kork  od.  korke  i#.  dem  ent-        iM.  kurrein,  kurrlen  (Grimm, 
S2)rechefid  für  das  Verb,  kurken  auch  kurken  GO  ist  Iterat.  von  nd.,  mnd.  (Dähn 


ElntftEN  41 S  KTTESEL-WIND 

1  (brummen,  murren,  knur-  niedrigen  Leitern,  —  Nid,  kordewagen  u, 
$ein) ;  nid,  korrea  (gurren,  (provinz.)  korrewagen ;  mnld,,  mfläm.  koorde- 
\;  mnld,  (KU)  koeren,  waghen,  kordewaghen  (sarracom,  vehiciüuin 
i8tar  tartoris  aat  columbae;  trusatile,  vehiculum  bajulorum  etc.),  was  aus 
i  angnstia) ;  mhd,,  nhd,  (cf,  5  krodewaghen  (8.  unter  krôi-wagen)  versetzt 
rren  (stridere  etc.);  schcit.  sein  soll, 
l  girren,  wie  die  Tauben) ;  kar-8toker,  s,  unter  2  kür. 

amelbe  u.  auch:  murren,  kiis,  Kuss.  —  Nd.,  mnd.  kus;  nid,  kas; 

t,  »ausen  etc,)  etc,  —  Mit  afries,  kos;  as,  kus,  coss;  ags,  coss,  cyss; 
hd,  kirren  etc.,  sowie  ahd,  10  aengl,  cos,  eus ;  engl,  kiss ;  an.  koss ;  norw,, 
nier  karig)  von  derselben  schwed,  kyss ;  dän.  kys ;  ahd.  cus,  chus ;  mhd, 
amare  etc.)  —  Von  karren        kus.  —  Fick  stellt  es  zu  kus  (kiesen,  cf, 

(Schütze,  Bahn  er  t)  kosen)  =  idg,  gus  u,  nimmt  an,  dass  es 
^ntmmig,  murrig,  mürrisch,  aus  kus-ta  (nach  lat,  gustulum)  entstand, 
iseh),  was sidi  bei  Scham-  15  Vergleicht  man  indessen  die  von  Hilde- 

u.  Andern  (cf, auch\axm%  brand  (cf,  Grimm,  Wb,  unter  Kuss  I, 
,)  anscheinend  begrifflich       2)  angefiUirte  austoärtige  Verwandtsclhaft  im 

gemischt  hat.  Da  Dan-  kelt.,  kymr,  etc.,  so  sollte  tnan  eher  glauben, 
\  knrrig  (munter,  keck)  be-  dass  dieses  Wort  im  Anla%U  „k**  unversduh 
r  von  Mensehen  gebraucht  20  ben  blieb,  Ist  dies  nun  aber  wirklich  der 
erzürnt  od,  leicht  heftig,  Fall,  so  würden  beide  Formen,  nämlich 
egi  sind  u,  ein  kurriger  unser  kük  mit  goth,  kukjan  sowohl,  cds  autJt 
trdriessUcher ,  störrischer  Kuss,  ahd,  chus  etc.  sidh  sehr  leicht  von  der 
ein  viel  schilt  u,  tobt  etc,  |/  kug,  kus  (amplecti)  ableiten  lassest,  wozu 
mig  u,  heftig  etc.,  sondern  25  (cf  G.  Curtius,  pag.  158)  auch  vielleicht 

u,  sonderbar  etc,  od,  eigen-       griech,  kunéô  (küsse)  gehört,  falls  es  wirk- 
^ft  u,  wunderlich  etc,  ist,        lieh  für  älteres  kusnéô  steht, 
wahrscheinlich,  dass  eines-  1.   käse,  kus,  Backenzahn;  —  ik  hebb' 

heftig,  laut  etc.  od,  leicht  all'  min  tanden  (od.  tannen)  un  küsen  nog; 
regt,  leicht  erregt,  reizbar  30  —  Redensart :  ^t  agter  de  kûsen  steken ;  — 
ras  aus  eigen,  launenhaft,  ên  up  de  kûscn  fölen.  —  Compos.:  khu- 
svon  Dann  eil,  Scham-        kelliug  etc.  —  Nd,  kuse;  s,  kîse   u,  vergl, 

etc,  angegebenen  Bedtgn. :        weiter  : 

d,  regsam,  munter,  lebhaft,  2.  kuse,  k&8\  Kloben,  Klotz,  dickes  un- 

launig, drollig,  albern  (cf.  35  förmliches  Stück,  od.  Brocken,  Klumpen  etc. ; 
}ern  od,  wunderlich,  ver-  —  'n  dügtigen  kds'  holt ;  —  he  hcd  sük  d'r 
i  Sehambach)  etc,  her-        'n   goden   kds'   brôd   ûtbraken.  —  Nid.  (v, 

sich  in  dieser  Weise  ge-  Dale  etc,)  kuis,  koes  (een knods od. knots) ; 
inserm  formell  nahe  Uegen-  mnld.  kuijse  (clava  nodosa);  mnd.  kuse,  kueae 
lieh  gemischt  hat.  Vergl,  40  (clava,  instram.  defendendi,  Keule,  Kclbe), 
dfll  =  nhd,  toll  u,  das  —  Es  gehört  jedenfalls  mit  1  kuse  zu  dem- 
wie  unser  mal.  selben   Stammverb,   u,    wird,   wie  kuse  als 

äere,  bz,  brummen,  nid,        Zahn  wohl  ein  spaltendes,  od,  zermal- 

ete,)  gehört  auch  wohl  mendes  Etwas  ist,  dieses  kuse  wohl  ein  g  e- 
corre  (Truthahn),  wie  un-  ^  od.  abgespaltenes  Etwas  sein  u.  (wie 
ern;  —  femer  nd,  kurre  das  nhd.  Kloben  auf  clioban)  auf  läsen 
urrendes,  surrendes        in  der  Bedtg.:   klaffen,  spalten  etc,  (cf,  2 

(KU,)  korre  (canis  villa-       kisen)  zurückgehen. 

18,  bz,  das  Thier  was  knurrt  3.  käse  (wohl  dasselbe  wie  1  kuse  in  fig, 

Tig  u,  beissig  ist);  engl.  50  Bedtg.);  —  Redensart:  ho  is  jo  'n  fasten 
(Hund,  Bauemhund,  der  kuse  (od.  'n  kdse  fan  'n  kerel) ;  he  kan  alles 
'ssige  Hund,  Köter ;  Murr-        ferdragen  un  ferstÂn. 

brummiger  Mensch  etc.),  kuHel-wind,  Wirbelwind,  —  Nd,  kOsel-, 

rriah  (hündisch,  brummig,  nhd,  keuselwind,  von  nd,  (Br,  Wb,  II,  763) 
f  beissig,  unfreundlich  etc.)  55  kQscl  (Wirbel  od.  Strudel  im  Strom),  kesel, 
Wort  wie  das  obige  nd,  kisol,  küsel  (Kreisel,  turbo,  trochus),  Scham- 
bach) kûsel  (Taumel,  Wirbelwind,  Wasser- 
n.  Wirbel,   Kreisel);   md.,   mnd,   kesel,    kusel^ 

r.  cuscl,  cussel  ^£reM62) ;  oberd.(Grimm,Wb.) 

kleiner  Wagen  mit  dichten  60  keusel  (topf,  toupie,  bz.  Uaarkräusel  od,  ge- 


KUESJE  41«  KDStEBK 

krämeUer  Schopf  od  Zopf  auf  dem  Kopf) ;  zu  Muë  zenkimpfU»  od.  terérMn 

mfläm.  keusel  (toupie;  sabot),  toas  (s.  weiter  ein  terquetsdUeê  od.  terkadEUt  (r 

tinten)  dasaelhe  Wort  ist  wie  mnUL  (KU),  namentUcI^  von  Speisem  od,FknA\ 

vifliim.  kcnsol,  kuysel,  kosel  (globulus,  ephae-  wat  best  du  d&r  nu  wer  för  kûikai 

riila,  piliihi);  nid.  (o.  Dale)  kiiis  (Knicker,    6  r8rd?  sük  kûtkass  magiknét.  — Jfl 

Schussn-),  da  küscl,  kcscl  sowohl  einen  Dreh-  koes   (dasselbe).    Nach  r.  Dalt« 

Zustand   als   ein  Dreh -Ding  n.  gedrehtes  koe^eigentiichderNasMdeiNiUiond 

Ding   bezeichnet,   hz.  küsel  etc.  überhaupt  der  Marokkaner  od.  Maurer  u,  Bai 
nur  ein  Etwas  ist^  was  durch  drehen,  krei-  kÛ4-kasBeii.  ktknktLU  wachen jhs.a 

sctiy  wirhcln  etc.   er::eu(ß  wird  od.  entsteht,  10  Speisen   su  Mus  od,  breiartigem  I 

ghichvicl,  ob  dies  ein  X\'irbef,  Taumel,  Haar-  zerstampfen  od,  zerhacken,  gerquHtt 

kräuscl  od.    eine   kleine    Kugel,    Schusser,  —  he  hûsfcasst  't  all'  dör  'n  ander. 
Pille  etc.  ist,  da  Alles  dies  ja  gerade  durch  kns-kelling,  ktskellei,  kiipîi, 

das  Drehrn   u.    (redrehtwrrden   entsteht.  —  zahn-Schmerzen,  unterschieden  totiï 

Davon  Verb.:  nd.   (Br.  Wb.)  kcseln  (tau-  15  pîn  in  de  landen,  od.  tann-pin,  m» 

mein,    rund    herum    laufen),    (Dähnert,  die  Vorderzâ^nc  betrifft, 
Schambach  etc.)  kûseln   (im  Kreise  dre-  kfis-prfikel,  Zahnstocher, 

hen,  wirbeln,  taumeln,  tummeln,  wälzen  etc.);  l.  knssen,  küssen.  —  Nd.  kflsse 

ntnd.  kiiscln  (dasselbe);  oberd.  (Grimm,Wb.)  küssen;  nid.  küssen  ;  afries.  kesu; 

kcusoln  (kreiseln,  kräuseln);  nid.  (v.  Dale  20  sian;  ags.  cyssan;  aengl  cnsseD;  f 

etc.)    kenzolcn    (Imikkoreii,    koten) ;    mnld.  an.,  isl,  norw.,  schwed.  kyssa;  (fä 

kinisclcn,  kuysclcii,  koselcn  (ludere  globulis,  ahd.  cussan,  kussan,  chaasan,  koss 

pilis,    nucibus   et   siniilibus ;   clava  globulos  sen  ;  mhd.  küssen. 
prop«>lIorc ;  liidcro  clava) ;    mfläm.  keuselcn  2.  kttssen  (Plur,  küssens),  Kism 

«»tc.  (dasselbe).  —  Obschon  kiisi'l,  keusel  etc.  25  Polster;  —  bed-,   stôl-,   wageo-kf 

od.  k(>sel,  keusol,  ki'isol  in  allen  Bedtgn.  zu  —  Ahd.  rassin  etc.  aus  franz.  t 

krüscl,  kreusol  etc.  (s.  unter  2\iTfi'&e\)  stimmt,  dies  mit  ital,  coltrice  etc.  (ef.  Die 

so  glaube  ich  doch  schwerlich,  dass  es  durch  aus  tat,  culcita. 
Ausstossung  od.  Ausfall  des  „r**  aus  krüsel  küssen-bire,  kisseibftr,  B.  bün 

entstand  u.  mit  kriis  (kraus,  wirr  etc.)  zu-  30      kflsseatj»,   a)  kleines  Kissen; 

sammenJiängt.      Vergegenwärtigt    man    sich  grober  Bonbon,   der    in  der  Fe 

nämlich  wie  der  Kies  (Kiessand,  Strand-  kleinen   Kissen   od,    Polster  gleit 

sand,  Dünensand)  vom  Winde  bewegt  über  kfiske,  kü^e  genanfü. 
den  Strand  wirbelt   u.   kollert,  bz.  von  den  kttStern    od.    kûstêni,    wärtnei 

Dünen  bei  der  leisesten  Bewegung  herunter  35  nähren,  hegen,  pflegen,  liebkosen,  st 

kollert   u.   rollt   u.  so  auch  ein  wirbelndes,  etc.;  —  ho  kûsterd  sQk  bi  't  für; 

kollerndes,  rollendes  Etwas  ist,  od.  wie  die  kûstern;  —  hê   kAsterd   (nährt, 

Kiesel  am  Strande  u.    im  Bach  durch  das  siechte  gedanken;  —  h6   kftstenk 

ewige  Hin-  u.  Her  rollen  cu  kleinen  rund-  cAette^  sQk  d'rmit,  dat  etc. — Nid. 

liehen  Steinchen   od.   kleinen  Kugeln  abge-  40  mnld.,   mfläm.    koesteren    (fovere^ 

schliffen    werden   u.    auch  rollende  Körper  nutrire  delicate).  —  Nach  Weil 

sind,  so  ist   es  höc9ist  wahrscheinlich,  dass  leicht  von  mnld.  (KilJ,  mfläm.  h 

dieses   kosol,   kiscl,   küsel,  od.  kêscl,  kîsel,  tiao,   nuptiale   conTiviom)   u.   die 

kyssel,  kuscl  entweder  von  Hause  aus  das-  aus  koetse  (sponda,  lectus),  cf.  1 

selbe  Wort  ist  wie  Kiesel  =  mnld.  kocsol,  4b  indessen  KU.  hieben  koeste  awîh\ 

kcysel;  ags.  ceosel,  ce^sel,  od,  dass  der  viel-  tiao  etc.)  hat,  so  kann  dies  in  d 

leicht  für  kôsel,  kcusol,  küsel  richtige^'  an-  Hochzeitsschmaus   od.    Festmahl 

zunehmende   Stamm   kius,   kios,   kies,    kVs,  dasselbe  Wort  wie  dtu  von  kost  ( 

liiiHcic.  ebenso  wie  k\\SQ,khv  (Zolin,  Backen-  abgeleitete  Koste  (Speise,   Aus^ 

zahn)  zu  demselben  allen  Verb,  wie  dieses  50  wand  etc.)   sein   u.    dann   auch 

selbst    (rf.  unter  2  kisen)   geiwrt  u,  ebe}\so  einerseits  sowohl  für  kostoren  al 

wie   K  i  e  s   die   Bedtg. :    Zerriebenes,    Zer-  seits  aueJi  für  kôstercn  stehen. 

malmtes   od.   kleine   rundliche  Körner  etc.  aber  koesteren  /ör  kosteren,  so  //« 

Iiattc  u.  davon  wieder  kesel,  kusel  od.  kôsol,  begrifflich  wohl  von  koster  (custo! 

küsel    als    wirbelndes,    rollendes    u.    kugel-  55  da  es  ja  sehr  gut  die  Bedtg.:  de 

förmiges  Etwas  weitergebildet  ist.  (Aufseher,  Wächter,  Wärter)  mfl 

1.  kÜ8Je,  Küsschen.     Di  min.  von  küs.  die   von:  schützen,   l>e«fahren,    n 

)!.  kÜNje,  s.  küsscutjc.  (custodirc)   gehabt  haben   k^mn. 

knsjeN,  s.  kustjus.  indessen  für  kosteren,  so  könnte 

kds-kass,  ein  durcheinander  gerührte^t  v.  GO  kost  auch  von  käsen  tu  der  Bedt^ 


ranus  EüsJEs 


417 


KÜETE  KUET 


II,  MârÜich  behandeln  etc,  (cf.  : 
Knaben  etc.;  —  er  Mt  die 
t  od.  gekokt,  bz.  das  mnld, 
WOB  ausser  blandiri,  adulari 
f  die  Bedtg. :  fornicari  hat  u, 
m  auch  vietteicht  mnld.  koste, 
]  ebenso  gut  ableiten  Hesse, 
Lager,  Bett  etc.)  abstammen. 
on  kosen,  cf.  auch  kust,  kost, 
9eu  auch  das  oben  schon  er- 
Speise,  Aufwand  etc.,  s.  unter 
fl.  dazu  wegen  des  möglichen 
IS  von  koste  [nuptiae  etc.] 
ie  Bedtg.:  Gelage,  Schmaus, 
te.,  unser  bêr  zu  2  kost  in 
Ipeise   u.    Trank,    Unterhalt) 

jes,  Schulgehülfe.  —  Aus  lat. 

Mer. 

t,  kunte. 

,  Wade,  d<is  Dickfleisch  am 

die  rundlicfie  Fleisch-Aus- 
fleischige  Erhöhung  zwischen 
?erse;  —  sé  hed  'u  pâr  küten, 
kten  dûren;  —  d«  gen  küten 
Bd,  mut  giu  knebüksen  dragon. 
ad,  Müller)  külite  (Wade); 
am.,  mnld.  kuyt,  kyte,  kiete 
nd.  (Br.  Wb.  II,  903)  kÛt, 
chütze  II,  368  unter  küto) 

mnd.  (cf.  Seh.  u.  L.  unter 
!«r  Bedtg. :  Bogen,  Fischrogen 
l  küte)  knyt  (pulpa);  wang. 
t  I,  375)  kit  (Wade).  — 
spr.  Ident.  mit  2  kütc  vergl. 
^eitere,  sowie  ferner  auch  an. 
)rn  Haldorsen,  pag.  472, 

köt,  kiöt,  két;  norw.  kjüt; 
wed.  kött  (Fleisch),  was  nach 
ilpa  zweifellos  dasselbe  Wort 
ia  nach  kjor  (Kur,  Kür,  von 
t)    dies   auch  für    altes   kiit 

stellen  kann,  falls  es  nicht 
Ziel,  cf  2  kil)  =  keula  od. 
cyla,  kcut  od.  kiut  (Thema 
a)  etc.   steht,   was   sich   aber 

gleich  bleibt,  da  auch  zu 
a,  kiita,  kyta  die  obigen  nd. 
en. 

;,  Same,  Rogen,  Laich,  Eier 
i.  richtiger:  der  mit  diesen 
fante  SchlaucJi  zusammen  mit 
He  ganze  in  einem  Schlauch 
.  von  einem  dünnen  Fellchen 
rusammengehaltene  Masse  der 
len  u.  Eier  derselben  u.  na- 
Häringe,  wie  man  sie  beim 
ies  Bauches  mit  dem  sonstigen 
US  dem  Innern  desselben  hcr- 
nn.    Man  bezeichnet  hier  den 

kaaft  Koolnum.    WOrterbaoh«    II. 


männlichen  milchigen  Samen  mit  melk- 
kftt  u.  den  tceiblichen  Rogen  wegen  seiner 
körnigen  Beschaffenheit  mit  körrel-  od.  görte- 
kÛt.  —  Mofries.  (Cad.  Müller)  kuht; 
6  mnd.  (Seh.  u.  L.,  s.  unter  kût)  cute  (poly- 
granium) ;  nid.  kuit,  kijt ;  mnld.  kuyte,  kiete 
(Rogen,  Samen,  Laieh  der  Fische). 

Was   nun   zunächst   dieses  küte  betrifft, 
so  ist  dies  jedenfalls  eins  mit  nd.  (Br.  Wb., 

10  Dähnert,Schütze,  Danneil  etc.^  küte, 
kût  (a.  Eingeioeide,  Gedärme,  insonderheit 
von  kleinen  Thieren,  Fischen,  Vögeln,  In- 
sekten etc. ;  —  b.  die  ünreinigkeiten  in  den- 
selben; —  c.  Alles  was  die  Weiche  der  Ge- 

15  därme  hat,  z.  B,  weiche  Geschwüre);  mnd. 
kût  (das  Weiche,  Knochenlose  im  Thier- 
körper,  Eingeweide),  wobei  dann  die  Bedtg. : 
intestina  loohl  ebenso  wie  bei  kroost  in  die 
von  Samen  überging. 

20  Basselbe  wie  2  küte  ist  wohl  (cf.  küter- 
bûs  u.  1  kütjenj  schott.  kite,  kyte  (Bauch, 
Magen) ;  goth.  qithus  (uterus,  matrix,  venter) ; 
an.  quidlir;  schwed.  kwed;  a^s.  cvid;  engl. 
gut,  guts  (Darm,  Eingeweide,  Bauch,  Magen 

25  etc);  ahd.  qhuiti  od.  quiti  (vulva)  etc.,  so- 
wie auch  vielleicht  nhd.  Kotz  (Eingeweide), 
cf.  Grimm,  Wb.,  K  ottfleisch  am  Schlüsse 
u.  unter  Kutteln. 

Ist  nun  aber  1  küte  urs^yr.  dasselbe  Wort 

30  wie  2  küte,  so  würde  man  annehmen  müs- 
sen, dass  entweder  die  Bedtg.:  Weiches, 
Knochenloses  im  Thierkörpcr  in  die  von: 
weiches  knochenloses  Fleisch  u.  so  überhaupt 
in   Fleisch   (cf    an.   kjöt  unter  1   küte) 

35  übergegangen  wäre.  Da  indessen  das  an. 
kjöt  zu  goth.  qithus ;  an.  quidlir ;  schott.  kjte 
(Bauch  etc.)  weder  formell  noch  begrifflich 
stimmt,  so  bleibt  es  sehr  fraglich,  ob  nicht 
küte  (Wade)  blos  formell  u.  wurzelhaft  mit 

40  2  küte  verwandt  ist  u.  nicht  eher  mit  kate, 
kote  zu  einer  y  kut  (krümmen,  biegen, 
wölben,  rundlich  formen  etc.)  gehört,  die 
vielleicht  aU  urspr.  Schallstamm  mit  der  |/ 
von  kunte,  kutte  ident.  ist  u.  dann  zunächst 

45  die  Bedtg. :  sonare,  rauschen,  tönen,  schallen, 
gellen  etc.  hatte,  woraus  sich  für  goth.  qithan 
(cf.  kudorwâlsk  u.  kauter  etc.)  die  von: 
sprechen,  reden  etc.  ergab,  während  sich 
aus :    brechen ,    knicken    die    von :    biegen, 

50  krummen  etc.  entwickelte,  woraus  (theils  aus : 
brechen,  spalten,  reissen  etc.  u.  theils  aus: 
krümmen^  wölben  etc.)  sich  sowohl  die  Bedtg. : 
Höhle,  Bauchhöhle,  od.  rundlich  gebogenes 
Etwas,  Höcker  etc.  (s.  unter  kate  ii.  kote 

55  u.  unter  kunte  etc.)  von  selbst  ergab,  wie 
ja  auch  goth.  qithus  (Bauch  etc.)  formell 
derselben  y  angehört,  wie  qithan  (sprechen 
etc.).  Eine  germ.  y  kut,  kvat  stimmt  so- 
wohl für  die  obigen  wie  auch  für   die   in 

GO  Grimm  (Wb.)  aufgeführten  Wörter  kaut, 

27 


EWABBE  KW  AB  420                          KWABBEL 

etc.),  stiuab,  sciuabby  (quabhig  etc.)^  etc,  etc. ;  Biegung,  Krümmung,  Beugung  entttA 

8.  anter  kwabbcl,  kwal)i)en,  kwabbi>(  etc.  so   auch  cUts  nd.  qaapp   (Beutet,  ScM 

Obschon  ch  ja  unbestreitbar  ist,  dass  das  Bauch,   Beugung   od,    Falte  etc.,  n. 

nid.  kw'cibf  uuUd.  (iiiabba  (rubeta,  biifo,  rana)  kwabbc  am  Schlüsse)  dazu  gehören  k 

der   Hegel   der   Lauteersehiebung   nach  zu  5       Vergleicht  man  goth,  qiman,  qam,  £c. 

kilac.  zaba   (s.    unter    1  kv«rabb>j)   stimmt  u.  kamen,   kwaiii,  von   der  y  %Am,hs.\ 

für  Leister  es  formell  eine  y  ^abh,  skr.  jabb  kwak,    od.    kek  u.   kwik,   kwarren  et 

anziiaetccii  ist,  so  scheint  es  mir  beim    Ver-  wurde   auch   kwab   mä   kwabbein,  kaJ 

gleich  eun  kwahbcn,  kwappeu  //.  engl,  quob  kitibelu  von  derselben  y  abstammen  lö 

(schUgcii,  idojjfen,  pulxiren;  sich  regen  oi.  10  wozu  in   der  Bcdtg.:   zanken,  streäü 

durch  Stö'iHe  bemerkbar   machen^   z.  B.  wie  auch    engl,   squabble    (zanken,  streUn 

ein  Kind  iiu  Mutterleibe),  sqiub  (Schwapps  stimmt,    was  ja    auch  auf  die  Bedt§.: 

etc.),  squab  (hinschlajen,  hinjdumpsen ;  derb  rausch,   Lärm,    Geschrei  etc.  der  }' 

durchprügeln,  abklopfen  etc.)    zu  kwakkeii  Wortes    hindeutet,    ebenso   wie  isl.  < 

(a.  schreien  wie  die  Frösche;  —  b.  mit  Ge-  15  (uugae),  quabba  (nugari  etc),  worübtr 

rausch  od.  lautem  Schall  schlagen  u.  werfen  teres  unter  kwabben  clc 

etc.)  u.  den  dazu  gehörendenWörternVi^'a^ikiA,  Zum  Schlüsse  sei  übrigens  wegen  \\ 

kwakkv.'hi,  kw<ikküli<r  etc.,   sowie  ferner  von  in  der  Bedtg.:    Moor,    Sumpf ,  od.  ict 

kwatäon,  kwctscu  etc.,  dass  der  germ.  Stamm  feuchtes,   schlammiges  Erdreich  etc., 

kwab,  kwap  urspr.  mit  kip  u.  kap  (cf.  nM.  20  auch  wegen   der  Bedtg.    von  kwabbd 

kirren  =  ahd.  qucrau  u.  unstrm  kwarreu,  unser  gubbe  etc  u.  gubiMiln  vermiesen,  i 

sowie  norw.  kveppa  =:  unsrrm  kippen)  idcnt.  y  wahrscheinlich  auch  eine  éSchaUwur 

u.  ein  Scfiallstamm  wie  kik  (cf.  nid.  kikker,  u.  worüber  auch  Weiteres  unter  kwabl 

Frosch  u.  kikvorscb,  Quack- Frosch)  u.  kwak  ersehen  ist.     Sodann  aber  sei  wegen  t 

etc.  ist.    Ist  dies  nun  aber  riclUig,  so  würde  25  kw M)Q  nie.  liegenden  Bedtfß.  der  vi br^ 

auch  die  Benennung  des  Frosches  mit  dem  den  Bewegung  auch  noch  deryinp, 

Namen  qiiabbe  blos  eine  Schallnachahmung  (vibriren,  unduliren,  hin-  u.  her-,  od 

sein  können,  da  kwab  od.  kwap  lautlich  nur  u.  niedergehen  od.  wogen  etc.)  gedacht, 

wenig  von  kwak   (cf  dazu  auch  engl,  qii.ag  Fi  c  k   auch  skr.   kapanä   (Raupe,  t 

u.    quagmire,   Bruch,   Moor,   »Sumpf  etc.  u.  30  stellt  u,  wclcJie  auch  für  kwabbe,  kw2 

quaggy,  weich,  moorig  etc.)   verschieden  ist.  u.    engl,   quapp    (zittern   etc.)  stimmt 

Ist  dem  nun  aber  auch  nicJU  so  u.  beruhen  keine  Lautverschiebung  Statt  fawt.    L 

alle   Bedlgn.    von   kwdbbe    darauf,   dass  es  Wurm  nun  aber  ein  sich  biegendes  tu 

überhaupt  ein  weiches  od.  weichliches,  mendes    Thier   ist  u.   auch  griech. 

s  c  h  w  a  m  m  ig  es  u.  unfestes,  jedem  Druck  35  (beugen,  biegen,  krümn^en,  wölben  etc.), 

nacJigebendrs   u.  gleich   in  Bewegung  gern-  (Krümmung,  Bug),  kampé  (Spannran^ 

thendes  u.  keinen  Widerstand  leistendes  Et-  zu  dieser  y  gehört,  so  liesse  sicli  a» 

was  kwabbel,  cf.  kwabbig  u.  kwakkrl,  .sowie  nd.    qua])])    (Beutel,    Schlattch,   Itän 

engl,  qiiupp,   zittctn,   beben,   hin  u.  her  od.  Bauch,  eine  Beugung  od.  Falte  in  dt 

auf  u.  nieder  wogen  etc.)  bezeichnet,  so  sind  40  dem  etc.,  s.   unter  1  kwabbe  am  Sc. 

es  ja  die  Stämme  kwab,  kw.ip  u.  kwak  (cf.  leicht  davon  ableiten,  da  ja  auch  hak( 

kwal)b(>n,  kwa[)peii  zu  kwakken  u.  kwakkelu  wohl  ebenso  wie  bog  (Bug)  u.  buk,  1 

zu  kraken)   ebensogut   wie  klak,  krak,  klap  etc.  zu  bûgen  (Itiegen  etc.)  gehört,    cf 

etc.  aus  souus,  cre)iitiiä  etc.  auch  die  Bedtg.:  auch  noch  das  mit  kwabbel  s^n.  wab 

Bruch,  Spalt  etc.  od.  Scldag,  Stoss  etc.  ent-  45  gewabbel  =  gekwal)bi*I),  sowie  wabbd 

wickeln  konnten  u.  dass  aus  Bruch  etc.  od.  auch  leicht  aus  altem  kwabbeln  (cf. 

ge-  u.  zerbrochenes,  zertrümmertes,  zerspal-  bz.  wanne  aus  bwaiiue  =  aengl.  qvj 

tenes,    zerkleinertes,   zermtilmtes   Etwas,   —  Weiteres  unter  dem  Anlaut  kw)  u.  d 

bz.  aus  Bruch  etc.  od.  gebrochener  Zustand  kvabbchi,  kabbeln  von  der  y  kap  ent^ 

die   Bedtg.:     unfest,    mürbe,    lose,    locker,  50  sein  kann. 

schwammig,  weich  etc.    entstand,  falls  nicht  kwabbel,  a)  tlasselbe  wie  2  kwahhc 

etwa  kwab  citc.  ebenso  wie  klak  u.  klat  (cf  —  h)  eine  Person,  die selir  dick,  feist,* 

khiilde,  khittc)    aus  Fleck   die  Bedtg.   (cf  fällig  u.  unbchülßich  ist  (Schmerbaud 

unter  kwdbbcl  das   mnd.  quabel) :   Sc/unutz,  wanst   etc.)  u.   an   der  Alles  kwablic 

Kolh,  Dreck,  Schmiere,  Fett  etc.  u.  hieraus  55  swabbeld,  wabbeld,  dwaggcld,  wakkeld 

wieder  die  eon :  weiches,  schmieriges,  f euch-  beld  otc),  wenn  sie  sich  bewegt;  — 

^'.^',  schlüpfriges,  mooriges,  sumpfiges,  schlam-  old   kwabbel   fan  'n  wîf.  —  ^ir^^  i 

niiges  Etwas   entwickelte,  wiüirend  anderer-  ({uabbcl  (Uebelkeit  aus  dem  Mägen,  ( 

seits    wie    hei   kiiik,    al^   Ablaut   von  kuak,  Zustand,   den  wir  mit  kwabbeJîg  u.  ] 

aus  Bruch  u.  Knick  auch  wieder  die  Bcdtg. :  60  bezeichnen)  u.  engl,  squab  (^«.  tintor  2  k 


KWABBELDIK 


421 


KWABBEN  KWAPPEN 


muL  (Seh,u.  L.)  quabel,  quab- 
üammige  Flüssigkeit,  od,  Dreck, 
gubel,  muddcr  etc.),  loas  dort 
gubbel,  hz,  unserm  gubel  u.  zu 
ndererseits  zu  afries.  wapol  (s, 
r  quabeldrank  u.  cf.  Outzen 
luob  M.  8.  Weiteres  unter  kwab- 
sse)  verglichen  wird.  Vergleicht 
nerseit^  kurren  ^  gurren  u. 
lass  die  Anlaute  gn  n.  kn  über- 

d,  80  wäre  es  auch  sehr  leicht 
r  kwabbe  als  weiches  Etwas 
be  Wort  ist  wie  unser  gubbe, 
ch  kwabbeln  sich  im  Wesent- 
abbein  deckt.  Vergleicht  man 
seiUt,  dass  kwcr  (quer)  mit  nhd, 
^werg  u.  zwerch)  aus  unscrm 
'h  kwalm  u,  nhd.  Walm  (cf, 
aus  dwalm  entstand,  sowie  fer- 
abbeln  i*.  wabbeln  «.  kwabbehV, 

Schott,  dwable,  dwcble  (s.  unter 
wagjji^ln  u.  nM,  wackein)  cor- 
80  könnte  man  auch  annehmen, 
'<imm  von  kwabbf^,  kwabbr?n, 
7hfalls  aus  urspr.  dwab,  dwap, 
entstanden  sei,  icobei  man  hei 
1  auch  wieder  an  eine  urspr, 
oft  mit  dobbe  (cf.  auch  dolcn 
c)  denken  miisste,  dessen  wahr- 
ibli,  tuph  (pulsarc  od,  klopfen, 
igen  etc.)  ja  auch  zu  kwabben 
>  (schlagen,  pulsiren,  aufstossen 
ebensogut  wie  zu  dubbe,  dubben 
mn  auch  kwab  od.  kwap  die 
ig,  Stoss,  Schwapp  etc,  (cf.  auch 
Schwapps  etc.  u.  squab,  hin- 
unter 2  kwabbe   u.  kwabben) 

> 

ik,  80   dick,   dass  Alles   daran 
;  —  dat   wif  word  kwabbeldik 
hêl  not  mcr  ût  de  stä'  kam(*n. 
)t,  so  dick  u.  fett,  dass  Alles 
zlt;  —  de  kü  is  kwabbelfet. 
kwabbelg,  kwablig,  kwabbî/^, 
iich ,    schwammig ,    schlammig, 
istig  etc.  n.  voll  von  Feuchtig- 
ollen  etc.  u.  dabei  auf-  u.  nieder- 
hergehend; —  dat   fl(îs   is   to 
i,  kwabbig  etc.) ;  ik  mag  't  Icfor, 
jet  faster  un  stätiger  is ;  —  dat 
t  kwabbclig  (zu  unfest,  zu  weich- 
sig  etc.);  —  *t  is  so  kwabbig 
80  weich,  dass  man  einsinkt) 
de  grund  is   so   kwabbig   od. 
it  d'r  hîist  gen  minsk  up  lopen 
ȟu  BD  kwabbelig  (od.  kwabbig) 
h  wenn  man  sich  von  flüssiger 

e,  Brei  etc.]  den  Bauvh  voll 
U  u.  derselbe  einerseits   davon 

u,   zum   Erbrechen    voll    [cf. 


10 


15 


kwellig  u.  nhd,  walgig]  istu.  andererseits 
solche  Speisen  sich  im  Bauche  fühlbar  od, 
hörbar  bewegen  u.  hin-  u.  I^erschwappen) 
dat  ik  (Vr  hast  mal  fan  to  mode  büu.  — 
Nd.,  mnd.  (cf.  Br.Wb.,  Danneil,  Schütze, 
Seh.  u.  L.)  quabbelig,  quabbclicb,  quablig, 
(luabbig,  quobbich,  quebbicli  u.  (Scham- 
bach etc.)  quappig ;  engl,  squabbisch,  squabby ; 
ist.  quapalegr;  schwed.  quabbig,  quabblig  etc. 
u.  nid.  (v.  Dale)  kwapsch  etc. 

kwabbeln,  kwobbeln,  vibriren,  unduliren, 
zittern,  sich  auf-  u.  nieder-  od.  hin-  u.  her- 
bewegen  u,  wogen,  hin-  u.  herstossen  u, 
sehlagen  etc. ;  —  de  grund  kwabbeld  ördend- 
lik,  so  nat  un  wek  is  so;  —  dat  wif  (de 
kercl,  dat  der  etc.)  kwabbeld  un  wabbeld 
(od.  kwubbeld  un  wubbcld)  fan  fet;  —  dat 
kwabbold  alF  wat  d'r  an  is;  —  dat  fet 
kwabbeld  od.  kwubbeld   (quillt,  träufelt  etc. 

20  od.  drängt  sich  durch  UeberfiilU)  d'r  ût; 
—  dat  kwabbold  (vom  Gcnuss  vieler  Flüssig- 
keiten od.  unfester  Speiaen)  mi  in  't  lif;  — 
dat  wat  er  kwabbeld  (beioegt  sich,  wogt  od. 
schlägt  hin  u.  her  od.  auf  u.  nieder,  vibrirt, 

25  undulirt  etc.)  d'r  fan/  wen  dV  'n  dikken 
stAn  in  plumpst;  —  dat  water  kwabbeld 
(schlügt  wiederholt  od.  kabbeld,  swabbeld  etc.) 
tegen  de  balken  an;  —  dat  water  kwabbeld 
(schlägt  wiederholt,  schwappt  etc.)  d'r  afer 
hen.  —  Subst, :  gekwabbel  u.  kwabbelê  vom 
Vihriren  od.  Hin-  u.  Her-Bewegen  u.  Wogen 
etc.  iceicher  u.  flüssiger  Sachen.  —  Ausser 
nd.  (B  r.  Wb.  etc.)  quabbeln  u.  dän.  quabbre, 
cf.  engl,  quapp  (zittern,  beben),  (jucb  (schla- 

35  gen,  klopfen,  pulsiren ;  sich  regen  u.  bewegen 
od,  aufstossen  wie  das  Kind  im  Mutterleibe) 
u,  squabblc  (hin-  u,  herbetoegen  od.  rüeken, 
verrücken,  verschieben  etc.);  ist.  quapi  (laxa 
pinguedine  tremere) ;  norw.  kvapa  (weich 
od.  feucht  sein,  Feuchtigkeit  absondern)  u. 
Weiteres  unter  kwabben  etc. 

kwabben,  kwappen,  a)  laut  schallen  od. 
einen  Scluill  od.  ein  Geräusch  machen,  der 
od.  das  lüie  kwab,  kwap  od.  so  ähnlich  (une 
z.  B.  kwak  od.  swab,  swap  etc.)  lautet  u. 
der  z,  B.  dadurch  entsteht,  wenn  man  mit 
den  Füssen  auf  etwas  Weiches  u.  Schwam- 
miges tritt  u.  durch  den  Druck  plötzlich  die 
Luft  heraustreibt,    hz.  dies  dann  platzt  od. 

50  auseinander  springt,  od.  wenn  man  mit  den 
Füssen  auf  od.  in  einen  nassen  u.  schlam- 
migen Boden  tritt  u.  diese  dann  rasch  wie- 
der davon  abhebt  od.  sie  daraus  wieder 
herauszielU,    od.    wenn   man   bei  regnigtem 

55  Wetter  mit  lecken  Stiefeln  geht  od.  sonst 
Wasser  in  die  Stiefel  gedrungen  ist,  od, 
auch  dadurch,  wenn  man  Jemandem  rasch 
einen  Schlag  (od.  Klapps,  Schwapps  etc.) 
versetzt,  od.  wenn  man  Etwas  mit  Vehemenz 

GO  an  die  Wand  od.  auf  den  Boden  wirft  od. 


30 


40 


45 


KWABBEN  KWAPPEN  422  KWABBEN  KWAPPEN 

schlägt  ptc.i  —  (lat  kwahdc  ördendlik,  as  ik  Beâtg.  zittern  etc.  des  engl,  qo 
d'r  up  trad  (z.  B.  auf  einen  Frosch  etc.,  od,  aengl.  qoappen  sieh  eben  so  leicJUtm 
auf  eine  Wassargallr  im  Acker  u.  Aehn-  stamm  kwap  od.  qaap  erklären  îât 
livhes) ;  —  di^  uniiid  is  so  luit  un  srocrig,  die  von  schlagen  od.  klappten,  i& 
diit  sc  kwjipd,  WL'ii  man  d^r  up  löpd;  —  de  5  klopfen  etc.  des  engl,  qnab,  quob.  Yt 
toten  kwablxïii  in  de  stiifels,  so  l'ul  wattT  man  indessen  nid.  (KU.)  quack 
sunt  so  rai  Io])en;  —  d<^  strümpeu  siint  so  genug),  quack  (soperflunm,  reliqau 
unt,  dat  SP  ml  in  de  üchoen  kwat)l)en;  —  stantia;  frivolum,  res  frivola),  qaacki 
tlaher  b)  viit  Vehcmvm  n.  dadurch  erzeugten  quack  (torus),  quack  (floccas,  noccolo 
Inuten  Schall  sihlai/cn  od.  werfen  etc.  =  10  bz.  unser  kwak  u.  kmik  etc.,  die êodi 
klapi)en,  swappon  etc.;  —  ho  kwajid  Lum  falls  mit  dem  lautlich  u.  begriffUAi 
vn  an  de  oren,  dat  't  klapd ;  —  ho  kwahMc  zu  kwabbcn  liegenden  kwakken  tu» 
dat  an  de  wand,  dat  't  kwakdc  uu  't  alP  in  stamm  kwak  gelwren^  so  ist  ei  w 
duseiid  stiikkcn  ut  'n  ander  flog;  —  bt'*  wahrscheinl.,  dass  der  SchdllsUm» 
kwapd  dat  up  ih)  grund,  dat  't  ballerd;  —  15  kwap  ebenso  wie  kwak  u.  klak,! 
hr  kwapd  dat  water  np  de  däle;  —  dat  derBedtg.:  sonus,  crcpitas  nnerfeüb 
watcr  kwapd  ( schlägt  sr hallend  od.  mit  Qe-  niacula  u.  andererseits  die  von: 
rausch  H.  Vehemenz)  d'r  te^cn  an  —  JJass  Sprung,  Borste,  Riss  etc..  In.  JB« 
dies  Verb,  ein  mit  klappen,  kwakken  w.  Brocken^  Sprengstück,  Flitter,  ^ 
Hwap))en  ete.  st/n.  ]Vort  n.  demnach  auch  20  entwickelt  Ihat  u.  dass  dann  aus  m 
dem  Stamm  kwab  od.  kwa|)  }ij/^  ktap,  kwak,  kladdo,  klatte,  klak  etc.)  ^i«  Beiftf^. :  • 
bwap  etc.  itn  u.  für  sich  gleich  ist,  bs.  auch  Dreck,  Schlamm,  Scßimiere  ete.  « 
irie  diese  u.  (Irren  Weiterbildungen  allerlei  Danunaber  der  Schmutz  od.  Dreckt 
sonstige Ihufrlffc  enlwitkt In  konnten  u.muss-  etc..  weich  u.  mehr  od.  weniger) 
tcn,  ist  klar  n.  seien  deshalb  zunächst  die  25  ist,  bz.  durchaus  unfest  ist,  soü 
folfff'ndrn  zum  Theil  schon  unter  2  kwabbe  dass  ein  von  kwab  etr.  inderBedl 
erwähnten  Winter  nochmals  hier  wieder  an-  etc.  weitergebildetes  Subst.  kwaba  ( 
geführt,  wie  z.H.  nd.  (Schätze  lll,  JJ')S)  (quaba,  quabba  od.  qnapa,  quappa' 
quapsion  (I.'lfitsflirn,  f/natschen,  z.B.  i^on  der  dieBedtg.:  weiches  od.  unfeai 
J*citschc)f  (S  c  h  a  m  b  a  c  h)  ([uappen  (klatschen  30  in  zitternde  Bewegung  gerathend 
od.  den  Schall  machen,  wenn  ein  fetter,  erhielt  u.  dttss  sich  hierauf  nickt 
wrirhcr  Körper  niederfällt) ;  engl.  q\\oh,(i\.iop  Bedtg.:  Moor,  Sumpf,  Scldamm 
(schlagen,  klopfen,  jadsiren,  stosscn,  z.  B.  Wamme  ton  2V.'KsXi\i^beziélú,son 
wie  der  Puls,  das  Herz,  die  Schläfe  etc.,  die  von:  Frosch,  Aalraupe  u.  an^ 
cf.  kloppen  etf. ;  sirh  hin-  u.  her-  od.  auf-  35  chen  n.  schmierigen,  schlüpfrigen,  s\ 
u.  niederhewegm,  sich  regen  a.  rühren,  wie  Thiere.  Dass  num  daneben  den  F\ 
diis  sich  bewegende  a.  wä'jende  Kind  im  auch  onomatop.,  seines  Geschrei 
Mntterleihr),  (juai»])  (zittern,  beben):  aengl.  ebensogut  kwabbe  als  kwakke,  bz. 
ijuappeu  (polpitare);  mgl.  squal),  fcH|nob  kikkcr  u.  kikvorsch,  nach  dem  Sc 
(schwapp,  schrcajtpSy  plnmps),  squab  (hin-  40  kik  (cf.  kik  ii.  kikken  u.  un/rr  koJ 
Schlagen,  hinphnnpsen,  niederstürzen ;  derb  kwak),  so  hier  nach  dem  Sch(dlsti 
durchprägeliiy  od.  knuffen,  durchweichen,  zu  etc.  benannt  haben  kann,  bleibt 
Mas  od.  breiweich  schlagen),  Si\ndhhU)  (keifen,  nicJU  ausgeschlossen,  ebenso  wen 
zanken,  hadern,  streiten ,  Handel  snch^n^  Möglichkeit,  dass  die  kwabben 
sieh  raufen  etc.,  cf.  kabbchi,  kilkeln  ete.);  45  FröscJie  u.  diverser  Fische  urs^ 
isl.  qnabb  (a.  ( rebra  rogatio,  od.  dän.  paa-  nannter  Thiere  deshalb  so  genante 
haen^en,  ideliue  böuner:  --  b.  iwvr^i^.  od.  dän.  weil  sie  in  Sümpfen  u.  iMchen  w\ 
sladder),  ((uabb.i  (a.  rogiiar«',  rogitando  mo-  Sumpf-Thiere od, Sumpf- Wesen  {iiu 
b'Stns  esse,  i)eîesc(T.^,  od.  dän.  ovi-rhacnge,  Wie  nun  aber  nhd.  kirren,  3t, 
lalile  bcsvaerlig  vcd  idelifj«  bönner ;  —  b.  50  unser  k  war  reo  i«.  kik,  knk  u.  k' 
nugari,  o<l.  dän.  llaiMn*)  ete.  ein  u.  dasselbe  sind,  so  deckt  sich  • 

Dass  die  obigen  Winter  ebenso  wie  kwal)-  kwab  u.  kwap  auch  meder  mit  k 
ben,  kv\'api)en  ron  einem  Schailstamm  od.  kup  (cf.  norw.  kveppa  ^  unseri 
einer  Sehalhrnrzel  kwab,  kwap  abstammen,  die  mit  engl,  squap  u.  wahrsch 
ist  Wohl  zweifellos  u.  wenn  man  erwägt,  55  den  germ.  St^immen  swab  u.  swap 
dass  Jeder  Schall  v.  Jeder  Schlug  od.  Stoss  pen  =  swappen)  für  älteres  skw 
eine  cibrirende  od.  zitternde  Bewegung  der  etc.  aus  idg.  skabh,  skap  (sonare, 
Luft  od.  des  Bodens  hervorbringt  (ef.  z.  B.  bz.  rauschen,  tönen  etc.,  stossen, 
drönen,  drânc»  etc.  od.  ]»nni8en,  -  -  duns,  hauen,  spalten,  quetschen,  zer^mets 
dunscn),  so  ist  es  leicht  begreijlich,  dass  die  GO  entstanden  sind,  zu  welchen  Pia 


KWABBIG  423  KWAD 

icftw  képhén  (Drohne,  Uummeî),  2.  kwâd,  a)  Böses,  Schlechtes,  Schlimmes, 

.  dbhate  (lärmen  etc.)  u.  an-  üebles  etc.;  —  kwäd  dôn  (Böses  thun);  — 
f  807)  griech,  koptö  (hauen,  he  deid  mi  kwâd  an;  —  qu&d  sprcken  fan 
luets(Aen  eU.),  lat  capus,  capo  êmand  (Böses  od.  Uebles  sprechen  von  Je- 
)09)  s^r,  kshapanya  (Beleidi-  5  mandem) ;  —  lié  kan  fan  'n  andern  gen 
lung),  griech.  sköptö  (spotten,  kwäd  sên;  —  hê  kan  kwäd  (Böses,  Unheil^ 
\8er  Bchimpen  (die  dafür  an-  Schlimmes  etc.,  hz.  Spuk,  Vorgesichte  etc.) 
tp,  skip  ist  urspr.  ebensowohl  sen;  —  de  ênmäl  kw&d  (Böses,  üebles  etc.) 
nsel  wie  die  |/  kak  od.  kuk  deid,  de  deid  't  wol  mër ;  —  he  ligd  an  'n  kwäd 
tiÖQ  «.  skr.  kukkuta,  Hahn)  10  (einem  bösen  Üebel,  einer  bösen  Krankheit 
ig,  skabh ,  skap  würde  sich  etc.);  —  he  hâld  wat  för  ^t  kwäd  (erholt  Etioas 
zabbeln,  kibbeln  u.  wabbeln,  für  [gegen]  eine  böse  Krankheit,  od.  ein 
\  kwabben  u.  kwabbelo,  bz.  Uebel  etc.,  bz.  zur  Abwehr  des  Zaubers  od. 
nrappen  ableiten  lassen,  da  ja  der  Hexerei).  —  Redensart :  ho  wôt  fan  God 
teres  hyuahheln  als  Erweichung  15  gôn  kwäd  (er  weiss  od,  kennt  von  Gott  kein 
.  stehen  kann,  worüber  das  Böses,  od.  er  weiss  nicht,  dass  Gott  neben 
:w  bereits  Bemerkte  verglichen  dem  Guten  auch  das  Böse  geschaffen  hat, 
u,  wobei  es  denn  auch  wahr-  bz.  auch  das  Böse  zu-  od.  geschehen  lässt; 
188  das  afries.  wapel  (s.  unter  daher :  er  uit  über  die  Massen  unschuldig 
Ï  mit  kwabbel  aus  derselben  20  u.  harmlos,  bz.  ganz  ohne  Arg) ;  —  he  sügt 
'■and,  nët  ût,   as  wen  ho  fan  God  gen  kwäd  wet 

kwabbelig.  (er  sieht  gerade  so  aus,  als  ob  er  ganz  un- 

rader,  kwädste),  böse,  zornig,  schuldig  ii.  harmlos  iM,  bz.  von  keinem 
nm  etc. ;  —  ik  wurd  so  kwäd  Bösen  weiss) ;  —  Sprichw. :  for  't  kwäd  gift 
k  hum  wol  hast  fermoren  kund  25  't  gen  beter  räd,  as  ferstandspillen  un  fer- 
le  ficedanken ;  —  kwäde  (od.  nunftsAd ;  —  b)  Koih,  Schmutz,  Dreck,  Un- 
8  (böse  od.  schlimme,  allerlei  Jiath  etc.  (cf.  O.  L.-B.,  pag.  777  u.  s.  unter 
xusübende  Knaben) ;  —  't  is  'n  kot);  —  he  ligd  in  sîn  f^geu  kwäd.  —  Nd. 
(ein  böser,  schlimmer,  sehlauer,        quaad ;   mnd.  ciufid,  quât  (Böses,  Uebel)  u. 

Kerl) ;  —  mit  lium  is  kwäd  30  quâd,  quût,  quaed,  quaet  (Kolh,  Dreck,  ün- 
i;  —  he  hed  'n  kwäden  kop  flath);  nid.  kwaad;  mnlU.  quaed,  quaet 
r»  somigen  Kopf;  —  b.  einen  (malum,  res  mala,  infortunium)  u.  quaed, 
anken  u.  mit  Geschumren  be-  quaet,  quat,  kat,  kaet,  keet  (eluvies,  limus, 
;  —  he  stekd  in  'n  kwäden  lutum,  squallor,  stercus,  merda,  sordes); 
irftde  hörn  (die  böse  Ecke  od.  35  afries.  kwäd,  quäd;    wfries.  quae  (malum); 

—  'n  kwäd  ôge  (a.  ein  böses  ags.  cvcad  (stercus) ;  aengl.  cwed,  quäd  (das- 
uge;  —  b.  ein  schlimmes,  sehr  selbe);  engl,  quad  (malum);  mJid.  quät,  quôt, 
;  —  dat  sttgt  d'r  kwäd  (böse,  kwot,  kät,  kot;  hess.  quat  (Schmutz,  Koth, 
nm,  gefährlich,  drohend  etc.)  Dreck,  Schlamm).  Dazu  cf.  aengl.  (Strat- 
is  so  kwäd  not  gem^nd ;  —  40  man v)  code  (pix) ;  an.,  isl.  quoda,  kôd 
Kwäd  bekamen ;  —  't  is  kwäd  (resina,  gluten) ;  norw.  kvaada  (klebriger  Saft 
(wäde  mät  (schlechtes,  zu  ge-  von  Nadelhölzern,  Harz  etc.),  kvaede  (Saft 
Tisches  Mass);  —  kwäd  wer  od.  Gummi,  eine  Art  Kitt),  koda  (a.  Harz; 
Iter);  —  dar  is  kwäd  bi  to  —  b.  die  erste  Milch  einer  Kuh,  welche 
;   is   kwäd   kopen,   wen   man  45  sehr  dick  u.  fett  n.  eiterartig  gelb  ist,  cf, 

—  \ivkAe  ui{QH  (böse  Zeiten) ;  2  bC'St);  schwed.  ki\da  (ungereinigtes  Harz), 
\r  kwäd  (scMecht)  sên ;  —  *n  toas  beim  Vergleich  von  klei,  klemen,  klister 
eine  böse,  schlechte  Luft) ;  —  etc.  urspr.  wohl  dasselbe  Wort  ist  wie  ags. 
raje)  dampen  (böse  Dämpfe) ;  cread  etc.  —  Desgl.  cf.  zu  kwäd  (malus)  u. 
l  (a.  schlechtes  od.  falsches  50  kwäd  (malum)  auch  ags.  côdh  (aegrotus), 
nredlich  erworbenes  Geld;  —  côdh  (morbus),  cvydele  (inflammatio),  was 
ïer  od,  unbilliger  Weise  zuviel  durch  an.,  isl.  quodna  (a.  in  gelatinam  con- 
Id),  —  Sprichw.:  kwäde  räd!        crescere;  —   b.  marcescere)  u.  ködna  (mar- 

beter  'n  kwäden  lôp,  as  'n        cescere),  als  mit  isl  quoda,  kod  urspr.  connex, 

—  beter  god  gebléfen,  as  kwäd  55  u)ohl  vermittelt  wird.  —  Vergleicht  man  kot- 
.  quaad;  mnd,  quäd,  quät;  sen,  kwatsen,  kwäteln  u.  goth.  qithan,  qath, 
mnid.,  mfläm.  quaed,  quaet;  bz.  quithan,  quath  etc.  von  der  y  gad  od. 
quäd;  wfries.  quae;  nfries.  kad,  kat  (sonare,  clamare  etc.),  so  gehören 
saU.  qu6d;  engl,  quad;  schott.  die  obigen  Wörter  auch  wohl  zu  einer  y  gad 
jf/.  weiter:  CO  od.   gadh,    bz.   kad    od.  kat   (cf.  kwatsen), 


KWAD  424  KWAJE 

toohei  man  eineraeits  annehmen  kann,  dius  EUctis  eic.)  gehôH  nun  jedenfaUi  auA 
aus  gad  fyerm.  kwad  o(l  kwatli,  kwat,  kud,  aus  quatera  (cf.  klater,  klatter)  aMfli 
kiith,  kut)  in  der  Bedtg. :  sonare  etc.  ebenso  kwatter,  als  das  sich  aus  einem  qiudi, 
wie  bei  klap,  klat,  klak  etc.  auch  die  Bedig, :  absondernde  Etwas  (Eiter,  Jaudu, 
Geschwätz  etc.,  sowie  macula  u.  Bruch  de,  6  fauliger  stinkender  Schleim),  faüt  a 
(t'f.  dieserhalb  kwabbcn  u,  kwak,  kwakkcii  etwa  (wie  mnd,  qaaden  von  qiuul)  i» 
etc.  11.  Weiteres  unter  1  kweddcr  od.  wie  obs,,  von  quada  weitergebîldeten,  Verh.  (j 
bei  klap,  klat  etc.  auch  die  von:  Schlag  (schwären,  euer n,  jauchen  etc.)  gtkúfrl 
etc.  entstand,  wobei  denn  azes  inacula  (sinnl.  sich  dann  auch  qu&d  in  der  Bedtg.: 
u.  bildl.)  sich  leicht  die  Bedtg. :  Koth,  10  gifUg,  entzündet  (in  sinnl.  u.  übertrot 
Schmute  etc.,  bz.  Schlechtes,  Gemeines,  Böses  bildl,  Bedtg.),  sowie  quâd  aU  Bôt\ 
etc.  entwickeln  konnte,  sowie  weiter  auch  u.  als  Jauche,  Sehmutz,  Lrecï, 
die  von  Kitt  od.  Klebestoff  etc,  (cf,  kendes  ete,  stellen  Hesse,  éb&iio§ 
oben  das  isl.  quoda,  knd  zu  unsenn  k\Q\  etc,  das  obige  isL  quoda,  kod;  norw.i 
u.  Weiteres  unter  küdde,  sowie  unter  Kitt  15  kvaede,  koda,  als  das,  was  sich  ck 
in  Grim  m,  Wb.)  —  Da  indessen  anschei-  u  herausquillt  etc.  u.  auch  ak  dk 
nend  besser  eine  y  gadh,  gudh,  gvadh  für  artige,  gelbe  dicke  u.  oft  blutige 
kliddo  M.  kwi\d  anzusetzen  ist,  so  könnte  Biest  genannte  Milch  einer  kaü^nii 
man  kwad  u.  ags.  codli  (aegrotus)  vieUcidU  etc.  Weiteres  s.  unter  1  u.  2  kweid 
besser  zur  y  gadh  (verderben,  vernichten,  20  kwÂd-ârdîg,  bösartig,  boshaft  etc. 
verletzen,  Jemanden  ein  Böses  etc.  zufügen,  kwad-ardi^eid,  Bösartigkeit, 

ihn   rerwumlvn    etc.,   bz.    urspr.:    schlagen,  kwad-dadlg,  übelthätig  ete.,,  malcfi 

stossen,  hauen,  spalten  etc.    u.  die  aus:  80-        'u  kwaddadig  miusk. 
uarc,  crcpitare  etc.)  stellen,  sofern  nämlich  kwad-deBKend,  Böses  od.  Arges  d 

kwad  etc    ursjtr.  die  Bedtg.:  Böses,  Un-  25  sclüecht,  übel  od,  arg  denkend, 
heil,  Uebel  etc.  hatten,  hieraus  die  Bedtg.:  kwâd-dônd,   Böses  etc.  thnend;- 

Koth,  Dreck  etc.   als  Schlechtes  od.        'u  kwüddônden  kcrel. 
Gemeines  etc.   entstanden    ist.    Da  aber  kwäu-Aouer^  Bösesthucr,  UebeUhä 

krtddo  loohl  am  besten  zur  y  gadh  (fassen,  —  ho  is  'u  regten  lOtjcn  kwaddone; 
festhalten,  binden,  verbinden,  </.  gadcii  etc.)  30  kwade,  Böse,  Ueble  etc.;  —  dal 
zu  stellen  ist,  so  könnte  man  auch  davon  word  al  mër  mcster  afer  't  gôde; 
ausgehen,  dass  ausser  kiiddc  u.  skr.  gaiida  kwadc  (der  Böse,  od.  Arge,  Schlim 
(Knoten,  Knolle,  Knaul)  u.  alul.  quadilla,  der  Teufel,  der  Missetlhäter  etc.);  - 
nhd.  quaddel  (pustula,  i>apula)  etc.  (cf.  Fick  dar  wer  de  kwade  west? 
T,  09)  auch  das  nhd.  Kitt  (ahd.  chutti)  35  kwadelîk,  kwadflk,  kwädllk, 
t(.  isl.  quoda^  kod  (gluten),  norw.  kwaada  etc.  kwalk,  böslich,  Ûheiiq,  bs.  böse,  übel 
(s.  oben)  zu  der  y  gadh  (fassen,  haften,  etc. ;  —  dat  kan  ik  kwadelk  dôn  oi 
lullten)  etc.  gehört  u.  dass  dann  aus  der  Itdeii  etc.;  —  dat  kumd  mi  kwadel 
Bedtg.  gluten,  limus  etc.  wieder  die  Bedtg. :  he  hed  sin  frô  un  kinder  kwadeh 
Schmutz,  Dreck,  J^ehm  etc.  entstand  40  îerlnteïi',  —  ik  bün  kwalk  (scfüe 
u.  dass  dann  auch,  falls  nach  ags.  cvead  krank,  zum  Erbrechen  etc.)  to  uiod 
(Koth  etc.)  dies  die  nrspr.  sinnl.  Bedtg.  von  niust  mî  dat  ntH  kwalik  nenien.  - 
kwad  ist,  hieraus  wieder  die  von :  Schlechtes,  kwadelik,  quadelik,  qualik ;  wfries.  qu 
Böses   etc.    im    moralischen   Sinn    (wie  bei  kwadder,  s.  2  kwatter. 

macula)    hervorgegangen    ist,   zumal   da    es  45      kwäder,  s.  kweddcr. 
sowohl  formell  als  begrifflich  nahe  liegt,  um  kwad-heid,  Bosheit,  Zorn  etc.;- 

das  ags.  coydele   (iDfianimatio,   Entzündung        fan  kwädheid   nét,   wat  he  hum  w 
der  Haut,  bz.  böses,  eitern  les,  giftiges  Gc-        schal. 

schwur)   u.   aengh   qiiiter  (sanics  etc.,  cf.  2  kwâd-sfir,    Erbgrind,    Kopfgrim 

kweddcr    m.    ü    kwatter.   fauler,   stinkender  50  grindiger  Ausschlag  auf  dem  Kopf 
Sehleim,    Motz   etc.)  für   dasselbe    Wort  zu        kwadsävig,  erbgrindig ;  —  he  hed 
halten,  wie  das  obige  ahd.  qiiudilla,  tvas  ja        särigen  kop.  —  Nid.  kwaadzecr,  kwj 
auch  ein  JJimin.  eines  älteren  quada  (koda,  kwad-sprâk,  böse,  vcrläumderisc 

kuda  etc.)  ist  u.  dann  auch  dies  für  ([ivddWhi        Lästerung  etc, 
anzusetzende  Slnmmverb.  quada  wohl  wieder  55      kwâd-sprftken,  kwadspreken,  l 
dasselbe  Wort  wie  ags.  tOdha  (morbus)  f^ein         Uebles  reden,  verUiumdcn,  lästern  < 
dürfte.    Zu   einem  für   quadilla   voraus  zu  kwad-sprSker,  Verläumder,  Lâsi 

setzenden  ahd.  »luada,  (juata  (Beule,  Eiter-  kwad- will Iff,  böswillig,  unwillig 

beule,    böses    Geschwür,    Entzündung,    ad.  kwadwillighoid,  Böswilligkeit, 

entzündetes  eiterndes  Jauclie  absonderndes  00      kwaje,  ä.  kw4d. 


KWAIEEN 


425 


KWAK 


(obê.);  mqfries,  (Cad,  Müller) 
rauckenj  schmauchen.  —  Nach 
ad,  Müller  daneben  gesetzten 
ickmauchen)  würde  es  ein  nd, 
Smbst,  quôk   (Schmauch,  Bauch, 

varausaeUen,  was  aber  nirgends 

I  SchaHwori  sur  Bezeichnung  des 
der  Frösche,  Enten  etc.,  sowie 
eräuschea  von  Etwas  (namentlich 
nasse  Gegenstände),  das  nieder- 
weiches  man  mit  Vehemenz  auf 
od,  an  die  Wand  wirft  u.  schlägt, 
iaüs,  der  dadurch  entsteht,  wenn 
ere  od,  weiche  u.  elastische  Kör- 
,  gestossen,  gedrückt  od.  gequetscht 
,  dadurch,  wenn  man  in  nassen 
.  auf  zähem  eingeweichten  Boden 
hnUeh  wie  kwab,  kwap,  bz.  nhd, 
(Ratsch  etc.;  —  man  kan  wol 
)  lank  treden,  dat  se  kwak  segd ; 
)ft  't,  dar  lag  H ;  —  dat  sä'  ördend- 
ftk,  as  'k  d'r  up  (od.  in)  trad ;  — 
.  smêt,  spêide  etc.)  dat  mit  'n 
0  grnnd  od,  an  de  mûr  etc.;  — 
I,  BrucJistücl',  Kleinigkeit,  Ge- 
eines  geringes  werthloses  Etwas 
M  in  Verbindung  mit  kwik  ge- 
-  dat  is  niks  as  kwik  un  kwak 
dat  sunt  kwikken  un  kwakken; 
9  unter  1  kwik.  —  Nid.  (v.Dale 
"Nachtreiher,  Schildreiher,  Nacht- 
dl  od.  Gerassel  von  Etwas,  was 
'  Speichel  od.  kwalster  den  man 
Rest  od.  Bodensatz  in  einem  Glase 
'^asse;  Bruch,  Krümel,  Brocken 
Kehricht  von  Holz,  Torf  etc.; 
fchüler  od.  Abc -Schütz;  Posse, 
Scherz,  Erzählung  etc.);  mnld. 
leae  genas),  qoack  (superfluum, 
acstantia;  frivolum,  res  frivola), 
uick  (pulpa),  quack  (torus),  quack 
cculus),  quack  van  vleesch  (tuber, 
&;   callosa  et  superflua  caro  in 

uf»  kwak  stimmt  als  Nachahmung 
mung  des  Schreis  des  Frosches 
mit  griech,  koak-s,  lat.  coak-s, 
coaxare,  quaxare  (cf.  kwakken) 
f{<ich  den  andern  Bedtgn.  von 
Lwakken,  sowie  von  nhd.  Nest- 
9t- Küken,  cf.  Weigand),  bz, 
schreiendes  od.  quiekendes  Kind, 
b.  III,  392  unter  quakkebrook) 
*  auch  nicht  zu  verkennen,  dass 
wie  auch  das  ablautende  kwek, 
'n  u.  cf.  nid.  [KU]  qucck,  quick 
läken,  quieken)  zum  Thcil  auch 
f,  kakeln  etc.),  kik  (cf.  dieses  u, 
oie  nid,  kikker,  kikvorsch,  (Quaker, 


Quackfrosch)  u.  kuk  (cf.  küken  t*.  femer 
ags.  cvacjan  unter  kwakken,  sowie  unser 
kwakke,  kwakkcl  etc.)  entstand,  wie  goth. 
qim,  qam  od.  kwim,  kwum,  kum,  kwam  (cf. 
5  kamen  etc.)  aus  kirn,  kam,  bz.  idg,  gam. 
Da  nun  aber  die  SchaUwörter  zum  Theü 
der  Lautverschiebung  unterlagen^  zum  Theil 
aber  auch  unverschoben  blieben,  so  ist  es 
klar,  dass  ein  germ.  Stamm  kak,  ablautend 

10  kik,  kuk,  kwak,  einerseits  (cf,  kakeln,  gackern) 
sowohl  aus  idg,  gag  (schreien,  lachen  etc., 
cf.  g6k  etc.)  als  Weiterbildung  von  ga  (so- 
nare  etc.,  cf.  kwäteln  etc.),  als  aus  idg.  kak, 
kuk,  kvak   (cf.   küken,  kukuk  u.  s.  auch 

15  unter  kwabben  am  Schlüsse)  entstanden  sein 
kann,  wie  ja  auch  unser  kwak  u.  kwik  u. 
nid.  kwak  od.  quack  (s.  oben)  als  Brocken, 
Bruchstück  od.  Geringes,  kleines  Etwas  etc, 
sich   begrifflich   sehr   nahe   mit    skr.   ka^u 

20  (klein,  gering),  kak-sta  od.  kashtha  (Holz- 
stück,  abgebrochenes  od.  abgespaltenes  Stück 
IIolz,  Holzkloben,  abgebrochener  Baum, 
Stumpf  etc.,  cf.  Fick  J,  37)  berührt  u.  audi 
dies  ja  auf  eine  y  mit  der  Bedtg. :  brechen, 

25  reissen,  spalten  etc.  zurückgeht.  Vergleicht 
man  nun  aber  wie  bei  klak,  klap,  knak, 
krak  (cf  klak,  kladde,  klatte,  soioie  auch 
kwabbc,  kwabben,  kwabbeln  etc.)  aus  sonus, 
cropitus  etc.  sowohl  die  Bedtg.:  macula,  bz. 

80  Fleck,  Schmutz  etc.  als  die  von:  Bruch  od, 
gebrochenes,  geborstenes,  zerspaltenes  Etwas 
etc.  hervorging,  bz.  dass  ein  solcher  Schall- 
stamm auch  stets  zur  Bezeichnung  u,  Be- 
nennung  dessen  verwandt  wurde,  wodurch 

35  das  damit  onomatop.  bezeichnete  Geräusch 
od.  der  betr.  SchaU  etc.  entstand,  bz,  was 
ein  solches  od.  ein  ähnlich  lautendes  od. 
überhaupt  ein  Geräusch  macMe,  so  ist  es 
leicht  erklärlich,  in  welcher  Weise  die  obigen 

40  Bedtgn.  von  kwak  od.  quak  sich  aus  der 
Grdbedtg.  sonus  entwickelten.  So  ist  z.  B, 
kwak  od.  quack  im  nid,  als  Nachtreüier  etc, 
der  schreiende  od.  krächzende  Vogel,  bz.  der 
Schreier  od,  Krächzer,  während  es  engl,  als 

45  Schreier  od.  Lärmer  etc.  die  Bedtg. :  Prahler, 
Grosssprecher,  Marktschreier,  Quacksalber, 
Pfuscher,  Stümper  etc.  hat,  woraus  sich  auch 
die  Bedtg.:  Atifangsschüler  od.  Abc-Schütz 
des   nid.   kwak   (s.  oben)   erklärt,    da   dies 

50  auch  wohl  nur  einen  Stümper  im  Lesen  u. 
Lernen  bezeichnet.  Ferner  entstand  dann 
wieder  aus  sonus,  crepitus  wie  bei  klak, 
klat,  klap  etc.  die  Bedtg.  macula  od.  Fleck, 
Schmutzfleck,  Schmutz,  Dreck,  Schlechtes  etc, 

55  (cf.  klak,  klakken  etc.  u.  kladde,  klatte  etc.) 
etc.  od.  die  von :  Bruch,  Sprung,  Spalt,  Riss 
etc.,  Bruchstück,  Brocken,  Kleines,  Geringes, 
Splitter,  Flitter,  Klitter  etc.,  od.  auch  die 
von:  gespaltenes,  zertrümmertes,  zermalmtes 

60  Etwas,    woraus    sich   soioohl   die   Bedtg.: 


KWAEK  KW£K  426  KWAEKEN  KWEKEN 

Brocken,  Mull,  KéhriiM  etc.  unser»  kwak  mü  qoicke,  qaecke,  quike  urspr.  «3 
u,  kwik  11.  des  nld,  kwak  erklärt,  während  Ist  es  nun  aber  weüer  richtig,  dass 
die  Bedlg, :  Weiches,  Feuchtes,  wie  s.  B.  in  viTiu  (cf,  nomen  aus  gnomen,  no« 
unsertn  kwakke,  kwakkel  etc.  od.  im  nld.  gnoscere,  natus  aus  gnatos  etCw)  fm 
quack  in  dtr  Bedtg. :  ptilpa  etc.  sowohl  aus  5  (cf.  kwlver)  steht,  so  wird  auch  wé 
der  Bedtg. :  Schmuts,  Dreck,  Schmiere,  Fett  wiH^halter)  wohl  für  äiteres  qaécbal, 
etc.  ah  aus  der  non  Zerkleinertes,  Zerrie-  u.  ags.  vice  für  älteres  crice  stehen 
henes,  Zermalmtes  etc.  od.  auch  aus  der  aüe  obigen  Benennungen  desVogelbee 
Bedtg. :  Geschrei  etc.,  od.  schreien  etc.  (cf.  sich  von  qnick  (lebendig  etc.)  od.  * 
kwakken  u.  nhd.  quieken)  entstanden  sein  10  qaöcken  (lebendig  u,  frisch  machen 
kann  u.  die  Bedtg.:  res  frivola  auch  viel-  den,  cf.  kwäken  u.  kwikken)  able^ 
leicht  auf  Schmuts  od.  macula etc. jrurâcA:-  darauf  sich  beziehen.  Da  nun  abe, 
geht.  Vergleicht  man  nun  aber  weiter  nhd.  Baum  wegen  seiner  lebhaft  rothen 
Klatsch  in  der  Bedtg.:  Geschwätz  od.  einerseits  ein  sehr  lebendiges  u.  fristA 
Geplauder,  dummes  Gerede  etc.,  so  ergiebt  15  sehen  hat,  andererseits  seine  Beert 
sich  daraus  auch  die  Bedtg.:  Posse,  Schwank,  zur  Erquickung  od.  Ernährung 
Erzählung  etc.  od.  nugae,  narratio  etc.  von  frischung  vieler  Vögd  (urspr.  auch  r 
selbst,  faUs  die  Bedtg.:  Posse  etc.  nicht  der  Menschen)  dienen,  so  wird  diei 
etwa  wie  mnld.  quack  (frivolum,  res  frivola^  vice  od.  enal.  qaickbeam,  quickentre 
aus  der  Bedtg. :  Schmutz  etc.  entstand,  cf.  20  uns  kwfik-bôm  etc.  genannte  BauM 
weiter:  kwakke,  kwakken,  kwakkeln  etc.  u.  woHd  daher  so  benannt  sein  u.  mv 
zu  kwak,  quak  als  SchaUstamm  jwch  an.,  einen  lebendigen  frisdien  etc.  od.  bdd 
isl.  quak  (minuritio;  suspirium)  etc.  erfrischenden,  nährenden  Baum  beiei 

kwftk,  kwek,  Quecke,  Queckengras  (Tri-  —  Vergl  dieserhalb  auch  nld.  kweek 
ticum  rcp.)  —  Nd.  quéke ;  nld.  kweek ;  ags.  25  Sauerdom  od.  Berberitze,  weiche  glé 
coice;  engl,  quicken,  quick-,  quitch-gras;  rothe  Beeren  trägt  u.  deren  Beeren 
norw.  kvika  etc.  von  kwik,  bz.  quik,  quek  eine  angenehme,  erquickende,  erfrin 
(lebendig,  beweglich  etc.),  weil  es  eine  so  Säure  haben,  weshalb  diese  Staude 
zähe  Lebenskraft  hat,  seiner  weithin  krie-  auch  Weinlig  etc.  u.  im  franz.  epine  r 
chenden  Wurzdn  wegen  sehr  schwer  auszu-  30  heisst. 
rotten  ist  u.   deshalb  fast  stets  wieder  an  kwak-dOle,  s.  kwakkedBle. 

andern  Stellen  aufsprosst,  wenn  man  glaubt,  kwäken,  kwekei,  züchten,  ziehen,  1 

dass  es  vollständig  ausgerottet  ist.  aufziehen,  gross  ziehen,  bauen,  fortfißi 

kwak-,  kwêk-bêje,  Vogelbeere  od.  Beere  od.  überhaupt  Etwas  lebendig  od.  1 
der  Eberesche  (sorbus  aucu])aria),  eine  Art  85  machen,  ins  Dasein  rufen,  sein  Ik» 
in  Trauben  waclisender,  lebendig  rother  Leben  geben  etc.;  —  bomen  od.  fé  k^ 
Beeren,  denen  die  Vögel  u.  namentlich  die  (Bäume  od.  Vidi  etc.  züchten  od.  t 
Drosseln  u.  Krammetsvögel  sehr  stark  nach  anziehen  etc.,  od,  auch  Bäume  eU. 
stellen,  weshalb  sie  auch  als  Köder  zum  u.  ins  Leben  rufen,  indem  man  da  l 
Fang  derselben  verwandt  werden  u.  aus  40  auslegt  u,  sie  später  an-  u.  aufzidU  a 
diesetn  Grunde  hier  auch  krausfogcl-bûjcn  Compos.:  an-kwftken  (anziehen,  msû 
heissen.  —  jYd. (^^r.  1^6. e(c.^ queekbere, quek-  anbauen,  aufziehen  etc.);  upkwäken 
bere,  quitsen-,  qnitschen-,  quctsen-,  quctskcn-,  ziehen,  durch  Pflege  u.  Sorgfalt  ff» 
quitsen-beer,  quits-bere.  —  Der  Baum  od.  hen,  od.  eigenUich  aufleben  maihei 
Strauch  heisst  hier :  46  Leiten  rufen  etcj  —  Nld.  kweeken  (n 

kwtk-,  kwek-bum  od.  kwtk-,  kwek-  auf-  u.  erziehen;  pflegen,  nähren;  l 
bnsk;  —  nd.  quetsen-,  quetsken,  quetsen-  anbauen;  ziehen  etc.);  mnld.  qoe 
hoom,  (D ahn  er t,  Seh amh ach)  qmtsche,  quecken,  quicken  (nntiire^  edncare, 
quit8chere,quitzere;  en^/.  quickbeam,quicken-  queyckcn  (natrire,  fovere;  vivere),  qM 
tree,  wicken,  wickentree,  witcb,  witchtree;  50  quicken  (dasselbe);  nd,  (Br,  Wb.}, 
aengl.  wicbe;  ags.  vice;  nhd.,  bz.  md.  (Wei-  quekcn;  wfries.  quickjen;  o^cvigio; 
g  and  etc.)  quitsche,  quitze.  —  Wie  engl.  ("5^  rat  man  n^  cwilgen;  «^qnickii 
witcb  aus  wice,  so  entstand  nd.,  md.  quitsche,  (qui(^an),  qbuichan,  chwichan,  qoihhv 
quitze  wahrscheinl.  auch  aus  quicke,  quike  cken,  quigken,  chicchen,  chuecnen;  • 
II.  da  Wacholder  auch  in  der  Form  55  cbuken,  chuchen ;  mhd,  qaicken,  kflekc 
queckholder,  mhd.  quockoltcr  torkömmt  u.  bend machen,  lebendig  maihen,fristkm 
wie  ahd.  wecholter,  wecbalter  (d.  i.  wëchul-  erfrischen,  erquicken,  ermuntern,  erregt 
tre,  wëchal-triu  od.  wëclial-J^aum)  von  einem  Mit  jan,  an,  en  (madten  etej  vo» 
mit  wl^chal  sgn.  quëekal  u.  tcr,  tre,  triu  kwek,  bz.  quic,  qucc  (lebend,  lebendig,  J 
zusammengesetzt  ist,  so  wird  auch  ags.  vice  60  munter  etc.)  fortgebüttet. 


KWAEKER  EWEKER  427  KWAEKELEN  KWAKEELN 

^  kweker,  Züchter  etc.;  —  bôm-  Scheidemünze),  bei  KU,  quackelgeldeken 
BoMimzüehler.  —  NîéL  kweker.  (pecaniae  minutae  etc.) ;  isL  qaakl  (minuritio ; 

rë,  kwêkerê,  Züchterei  etc,;  —  inanis  sonandi  nisas);  narw.  kvakl  (Ver- 
eré,  Baum-Züchterei.  wirrung,  Unordnung  etc.);  achtoed.  qaackel 

«1  kwak,  ein  unfester,  weichlicher,  5  (Gequackel,  leichteinnige  u.  unbeständige 
«Aer,  oft  kränkelnder  Mensch,  bz.  Art  zu  handeln).  —  cf.  Weiteres  unter 
vh,  der  leicht  achreit  u.  weint  od.        kwakkeln. 

^hnt  u.  klagt  etc.    cf.  nid.  quack  kwakkel-dokter,  ein  Doctcr  od.  Arzt,  der 

engl,  qnauck  in  der  Bedtg. :  Schreier  an  od.  mit  seinen  Patienten  herumquackeU 
e  isL  quak  in  der  Bedtg.:  snspirium  10  od.  herumquacksalbert,  bz.  der  sie  quackeUg 
ak  «.  cf.  auch  krakke  von  kraken,  behandelt,  od.  der  sie  nicht  ordenUich  u. 
ner  kwakkel,  kwakkeln  etc.  u.  nd.  strenge  anfasst,  sondern  zu  weichlich  ist  u. 
.  III,  392)  quakkebrook  (ein  weich-  sie  zu  weich  u.  zart  anfasst,  bz.  sie  ver- 
unkUcher  Mensch,  der  gleich  bei  quackelt,  verzärtelt  u.  verweichlicht. 
üi  Schmerzen  ächzt  u.  schreit)  u.  15  kwakkelê,  a)  Kränkelei;  —  he  harr'  al 
hrakke,  gekwak ;  nid.  gekwak  (Oe-  lank  so  *n  kwakkelê  ander  de  leden  had,  er 
{.  Geschrei  der  Frösche;  Getöse  h6  't  nerfenfêber  krêg;  —  b)  unbeständiger, 
'enden  od.  niederschlagenden  Kör-        weicher,  regnigter  Zustand;  —  't  hed  de 

hêle  haxfst  so  'n  kwakkelê  mit  't  wer  west ; 
0-,  kwftk-dOle:  «'.  g.  kwakke  u.  i^u-  20  —  c)  halber  Kram,  unhdUbarer  Kram, 
tsetti  von  kwakke  u.  d81e  (Eidotter),  schlechte  stümperhafte  Arbeit ,  Tändelei , 
l  woM  soviel  als  „weicher  Dotter**        Pfuscherei  etc.;  —  't  is  un  blift  kwakkelê 

mit  hum,  all'  wat  ho  anfangd  un  m&kd;  — 

al  (kwak-  Wesen),  a)  Plaudertasche,        d)  unfestes,  unstet&t,  zu  zärtliches  u.  weich- 

retc.;  —  wat  hed  de  kwakkel  altid  25  liches  Behandeln  od.  Verhalten  u.  Verfahren, 

;  —  b)    schwache,   kränkliche   od.        Zärtlichthuerei  etc. ;  —  mit  höre  kwakkelêen 

f,  unfeste  Person  od.  eine  stöhnende        fcrtrekken  un  fcrdarfen  sê  de  kinder  gans. 

\de  Person,  die  (wie  wir  sagen)  viel        —  Nd.  (Schütze)  iiaAckclee  (Unbeständig- 

piperîg  ist;  —  't  is  'n  regten  olden        keit,  Unzuverlässigkeit  etc.),  (Schambach) 

Davon  od.  als  Weiterbüdung  von  30  quackelie  (a.  doA  Wesen  eines  unfesten,  un- 

anderer  Bedtg.,  bz.  als  Subst.  zu        selbstständigen  od.    unbeständigen,  wankel- 

:   gekwakkel;    a)    Gekränkel,   an-        mülhigen  Menschen;  —  b.   ein  leichtsinnig 

od.  wiederholtes  Siechsein;  —  't        begonnenes  u.  ebenso  leichtsinnig  ujieder  auf - 

gekwakkel  mit  hum,  dat   he   hêl        gegebenes  Unternehmen;  —  c  Tändelei).  — 

>eter  worden  kan;  —  b)   Gezärtel  35  Mnd.  (Seh.  u.  L.)  quackelie  (unnützes  Ge- 

üiehes,  unsinniges,  verkehrtes  Ge-        dc/it(7ât8^,  6^.  visevase,  struntsaghe,  floccificiam, 

B.   in  Bezug  auf  Kinder,  indem       frascilegium). 

jeder  süsslich  u.  zärtlich  mit  ihnen  kwakkel<^n,  kwakkeln,  unbeständig,  un» 

«w  redet,  od.  sie  weich,  nachgiebig  stetig,  unfest  u.  weich  od.  weichlich  sein  u. 
hf  unfest  u.  unstet  behandelt  u.  zu  40  werden ;  daher  a)  schwach  werden,  kränkeln, 
g  u.  weichherzig  gegen  sie  ist  od.  siechen  etc.;  —  he  liarr'  al  lank  kwakkeld 
u.  unfest  macht;  —  he  mäkd  od.  (od.  sükeld  etc.),  er  ho  'n  dokter  halen  Ict 
to  fSI  gekwakkel  mit  sin  kioder;  un  as  de  kwam,  do  was  d'r  niks  mër  an  to 
•  unfestem  unbeständigem  Wetter,  helpen;  —  he  word  old  un  swak  un  fangd 
T  umschlägt  u.  wo  es  wieder  reg-  45  an  to  kwakkeln ;  —  he  hed  al  lank  wat 
';  daher:  Geschmutze,  Geregen'^.  herum-kwakkeld  un  sükeld;  —  b)  forlwäJi- 
\es  Erweichen,  Weichmachen  u.  rend  unbeständiges  weiches  nasses  regnigtes 
''den  des  Erdreichs ;  —  't  is  'n  old  schmutziges  od.  Thauwetter  sein,  häufig 
l  mit  dat  wer,  dat  regend  un  smudt  od.  fast  ununterbrochen  regnen,  nässen  u. 
.  sehmutzt  etc.)  fan  't  harfst  altid  50  schmutzen  etc. ;  ~  dat  kwakkelde  al  de  hole 
ergl  kwak  od.  quack  cUs  Geschrei  sömmer  un  nu^  de  harfst  kumd,  nu  kwakkeld 
ib  Bruch  u.  Zerkleinertes,  Bruch-  't  ôk  nog  altid  fart;  —  *t  sal  wol  nët  so 
IC.  als  Weiches  (pulpa  etc.),  soujie  lank  hen  kwakkeln  bit  dat  't  früst;  —  't 
:wakkel  weitergebildeten  od.  damit  hôft  ên  nêt  wundern,  dat  't  all*  fiil  watcr 
igesetzten  Wörter  u.  zu  kwak  od.  55  steid^un  de  grund  én  brêi  un  mess'  is,  wen 
Jessen  verschiedenen  Bedtgn.  auch:  't  altid  un  ewig  niks  deid  as  kwakkeln ;  — 
kú (Wachtel, ef.kweLité\),(v.Dale)  dat  hed  nu  al  drô  winters  agter  'n  ander 
(Lump,  dummer  Mensch  od.  wohl :  kwakkeld  (od.  kwakkelwer  west),  un  nu 
ie  od.  Wesen  das  geistig  schwach  kwakkejd  dat  wer  (Wetter)  disse  winter  ôk 
kkelgeld   (kleines   geringes    Geld,  60  nog  altid  wer  (wieder)  an;  —  c)  weichlich 


KWAKKELKN  KWAKKELN  42«                  KWAKKEL-SUEKTE 

od.  zärtlich  hehtimMn^  zärleln,  toeichlicken  entstanden  sind,  wie  dort  nngegdie* 

etc.;  —  he  kwakkcld  to  f61  mit  sin  kinder  u.  e.  B.  auch  die  Bedtg.:  piilpa  u 

herum,  bz.  he  fcrkwakkeld  sin  kinder  gans  kwabbe  etc.)  daraus  hervorging^  won 

un  dal;  —    d)    uufesti   u.   schlecht   etc.   od.  als  weiches  Etwns  auch  die  BfHi 

unstetig  u.  spielend  arheiienf   tändeln j  pfu-  5  kwakke    u,    kwakkel   zum   Theü  a 

schenfflickcn,  Flick' H.  Heil- Versuche  macj^en  falls  denselben  nicht  etwa  die  Btdlg 

etc. ;  —  hc'   kwakkold   dV  nët  so  lauk  mit  ken^  quäken  (cf.  kwakkf'n),  vinsdn, , 

od.   an   herum,   dat  *t  liél  kört,  bz.  hol  net  stöhnen    etc.,    toie  bei  kraken  :u  ( 

mër  to  makcn  un  to  holen  is ;  —  e)  trödeln  liegt.    Die  Bedtg. :  weich,  unfest,  nnth 

od.    leichtsinnig   handeln,  in   Kleinigkeiten  10  veränderlich^   unstet  etc.  tritt  a^ter  a 

unniitz  verthun,  verspielen;  —  he  kwukkeld  nend  als  Haupt-  u.  GrJbedVj.  der] 

wat  mit  't  god  herum,   hs.  he  hed  Bin  gohl  kwakke  bis  kwakkelwinter  am  nmti 

un  god  fcrkwakkeld.  —  Nd.  (Schambach)  u.  ist  darüber  unter  kwak  i*.  kwAkkei 

quackeln  (eine  Sache  ohne  Ueberlegung  an-  teres  zu  vergleichen,  wobei  es  ja  ömc) 

fangen,  sie  ohne  rechten  Krnst  betreiben  u.  15  lieh    ist,    dass   die   Bedtg.:  ik/cA, 

leichtfertig  wieder  aufgeben,  unbeständig  od.  toeichlich  etc.  sich  aus  palpi  wl  a 

unfest   u.   wetterwendisch   sein;    tändeln,  von:  Brocke,  Zerriebenes etr. nmer 

Possen  treiben,  faseln,  achwätzeln),  (Däh-  u.  kwik,  bz.  der  von:  Brach aUgehn 

II  er  y  quackeln  (tändeln,  leiclitsinnig  han-  Zustand  u.  als  gebrochenen  Etiavntv 

dein),   (Danneil)   quackeln   (unvorsichtig  20      kwakkeler,  a)  ein  sehtcächiiehn, 

u.    leichtsinnig   reden) ,    vorquackehi    (sein  licher  kränklicher  Mensch ;  —  b)  ein  3 

Geld  für  Kleinigkeiten  unnütz  verthun),  sick  der   unbeständig   u.   wettencettii,*rh 

verquakkcln  (leichtsinnig  n.  unüberlegt  ein  der  nichts  ordentlich  zu  Stande  kit 

Ehe  versprechen  eingehen),  (Br.  Wb.)  »iiiak-  von  Einem  aufs  Andere  fällt,  mit  ni 

kein  (unbedachtsame  Worte  reden,  die  man  25  Stande   od,   vorwärts  kömmt,  huiben 

nicM  iKÜten  kann),  verkwakkeln  (durch  Un-  u.  schlechte  Arbeit  macht,  Nichts  ort 

beständigkeit   verthun,   durch    Wankehnuth  anzufassen  u.  anzugreifen  versteht fie. 

verderben,  sich  durch  übereilte  u.  unbedaclU-  ler,  PfuscJuiretc.  —  Nd.  (Br.  Wb.füe 

same  Worte  zu  Etwas  verbinden),  (Schütze)  quacknlor    (unbeständijrr,   usm^fl 

quakkeln  (u n bestän dig sein ) ;  m nd.  (Sc h. u .  L.)  30  leiclUsinn iger  Mensch),  (Schamhat 

ilwAckelQH  (scJiwatzen,  krävhzen)  od.  q\iacke-  cknlat^r    (a.    dasselbe;    —    b.   Fa 

len  (vysevason,  floccificare,  frasciligere) ;  nid.  Schwätzer  etc.);  nW.  kwakkelaar  f-Sd 

kwakkel on  (a.  schreien  od.  schlagen  wie  die  bahbelaar,  snanper). 

WaclUcln;  —  h.    unbeständig   sein,    nicht  kwakkelîg,  kwakkelg,  kwakli^, 

anhalten,  kränkeln;  schwatzen);  mnld.  (KU.)  35  beständig,  regnerisch,  od.  u>eieh,avfi 

quackelen  (aucupari  coturnices)  u.  quaekclen  schmutzig  etc. ;  —  dat  wer  is  un  bli 

(dissipare,   profundere,   prodigere   tanquam  kelîg;  —  'n  kwakkeltgen  winter  (e 

rem  supertluam  et  frivolam);  .9a^/.  quackclje  ständiger  regnerischer  Winter,  h2.eii 

(hinsiechen) ;    nfrics.    cjuackeln ,     quäkkoln  wo  das  Wetter  keinen  Bestand  hat 

(unbcständ ig,  wetterwendisch  sein)  ;isl.(ivLi\k\sL  40  abwccliselnd  friert,  schneit,  ngnei 

(minuricare,  suspirare);    norw.  kvakla  (pfu-  etc.  od.  vorwiegend  weiches  u.  reg 

sehen,  unglückliche  Versuche  u.  Veränderun-  Wetter  ist):  —  de  grund  is  so  kwal 

gen  machen  u.  dadurch  Dinge  in  Unordnung  wôk,  dat  man   dV  alle  ogenblik  i 

bringen);    schwed.    ({Mînkhx    (leichtsinnig    u.  in  fast  Sitten  blift  uu  dat 't  ördendt 

unbeständig  in  seinen  Handlungen  sein,  von  45  wen    man   d'r   intredt   un  de  fotei 

Einem   aufs   Andere  fallen,    quacksalbern  ûthäld ;  —  b)  unbeständig  od.  unft 

etc.) ;  dän.  quaklc  (pfuschen).  Gesundheit,  weichlich,  kränklich  ei 

Das  Verb,  kwakkcln  etc.  u.  die  dazu  an-  word   old   un   kwakkelîg;  —  hê 

geführten  Iterative  in  den  andern  Wörtern  kindor   so   kwakkelig   un  wêk,  da 

hingen   meistens  mit  dem  ags.  cvacjan  (zit-  50  niks  mr*r  ferdrageii  k5nen  un  allît 

lern  od.  schwanken,   wanken,    nicht  fest  u.  ferkold    uii   half  krank  sunt;  — 

unbewegt   sein)    zusammen,    worüber    noch  unbeständig,wankelmüüiig,naehgit 

Weiteren  unter  kwakkcn.     Ander ntheils  ge-  zärtlich  etc.;  —  ho  is  fÖls  to  k« 

hören  sie  auch  eben  wieder  mit  kwakkel  u.  (od.  tejren)  sîn  kinder,   so   dat  he 

den  dazu  gestellten  Wörtern  zum   Theil  zu  55  fi^trckd  un  ferwennd;  —   he   pei« 

kwakkcn    als   Sehallverb.,    bz.   zum   Sehall-  kwakîîg  mit  sin  kindor  um  od,  ho 

.stamm   kwak    u.    den    davon    entstandenen  sé  fflls  to  kwaklig,  as  dat  d'r  wat 

Bedtgn.,    sofern    nämlirh    die   Bedtgn.    des  wat  dfli^s  iit  worden  kan. 

mW.   quark   (s.    unter  kwak)   auf  diejenige  kwakkf l-kram ;  t.  q.  kwakkclê. 

Welse  aus  dem  Srhallstamm  kwak  od.  qnkk  HO      kwakkel-sûktf,   eine  auf-  u,  < 


«TAKKEL-WEB  429  KWAKK£N 

lange  anhaU  u.  welche  sich  im  Fallen ;  qucHstern,  speien ;  mit  Geräusch 
9em  neigen  will,  ein  auf-  u.  werfen,  schmeissen  etc.);  mnd,  qiiacken  etc. 
poieriges  Siechthum  od.  Siech-        (coaxarc,    gingrire ,    reddere    sonum    instar 

das  dreitägige  kalte  Fieber  anscris  et  coturuicis);  nhd.  quaken;  engl, 
ierige  Erkältung  mit  Husten,  6  quack  (quäken,  schreien,  krächzen  wie  ein 
cht  etc.;  —  kwakkt'lsûkten  Babe,  eine  Ente  od.  eine  Gans;  quacksal- 
slimraer   to  kurêren  as  regio        bern;   den  Marktschreier  machen,  prahlen, 

hebb*  léfer  'n  ördeudlikon  gross  sprechen,  ein  grosses  Geschrei  machen, 
}0  *n  kwakkelsûkte,  war  de  Tarwiew,  ^ott^rw^ ;  an.,  t«/.  quaka  (minurizare ; 
ifA  legen  dôn  kan  uii  altid  au  10  suspirare).    Daneben  ablautend:  mnld.  que- 

un  herum  kwaksalferd.  kcn    (coaxare;    tetrinire;   giogrire,   garrire; 

Br,  unbeständiges  veränder-  strepere,  obstrepere ;  clangere  instar  auscris) ; 
ches  schmutziges  Wetter.  nd.  (Schambach,  Br.  Wb.) quaken, quikcn 

iter,  ein  unsteter  od.  unbe-  (laut  lachen  u.  schreien  in  Folge  der  Lust 
er,  wo  es  meistens  regnet  etc.  15  od.   des   Kitzels;    schreien   wie  ein   Thier, 

auf  kurze  Zeit  friert.  z.  B.   wie   ein   Schwein,   ein   Frosch,   eine 

ien   durch   den   Schaüstamm        Kröte  etc.  —  nhd.  quäken,  quiken)  de. 

bezeichneten  Scfiall  machen  Dass  dieses  Schall  nachahmende  Verb.  u. 

\  etc»;  —  daher  a)  schreien  der  Schallstamm  kwak  abgesehen  vom  Ge- 
s,  Enten  etc.;  —  de  poggen  20  schrei  der  Frösche,  Enten  etc.  sich  sonst 
d,  dat  man  't,  God  wêt  w&r,        begrifflich  vielfach  mit  kwabben,  kwappen 

lié  kwakd   as  'n  pogge  od.        u.    den   Schallstämmen    kwab,    kwap    od. 

;  —  mau  kan  'n  stuaimen  schwappen,  quatschen  (cf.  kwatsen) 
reden,  dat  so  kwakd  (schreit  beiührt,  ist  beim  Vergleich  dieser  Wörter  zu 
fiU  etc.,  od.  auch,  dass  sie  25  ersehen.  Dass  aber  auch  die  Bedtg. :  Brocke 
tuUl    platzt    u.    auseinander        od.  Geringstes,  sowie  die  sonstigen  Bedtgn. 

überhaupt  laut  schreien ;  —  des  nid.,  mnld.  kwak  od.  quack  (s.  unter 
Ú  legen  an ;  —  c)  den  Scfiall  kwak)  sich  ganz  ungesucht  aus  kwak  als 
*h  machen,  der  hochd.  auch  ScIiaUstamm  entwickeln  konnten  u.  dass  auch 
h  od.  quatsch  etc.  u.  durch  30  das  nfries.  (J ohansen,  pag.  47)  quâkin 
zh  kwab,  kwap  (cf.  kwabbeu  (inhaltsleere  Gespräche  fvJiren,  schwatzen 
etc.   bezeichnet  wird  u.   der        etc.)  dasselbe  ist   wie  kwakken  od.  quaken, 

man  in  od.  auf  Nasses  u.  ist  beim  Vergleich  von  nhd.  Klatsch  in 
u.  geht  u.  die  FUsse  wieder        der  Bedtg. :  Fleck,  Schmutz,  Koth,  feuchte 

davon  abhebt,  od.  wenn  man  35  Nässe  etc. ;  Geschwätz  etc.,  s.  unter  klats) 
9868  schlägt  etc. ;  —  de  grund  m.  klak  etc.  etc.  leicht  einzusehen  u.  wird 
\k,  80  ual  is  sê ;  —  de  stäfols  wegen  kwak  ^  kwab  auch  noch  auf  kwabbe 
atlighcid ;  —  dal  kwakd  w^en  in  der  Bedtg. :  weiches  zitteriges  feuchtes, 
t,  80  smOrig  un  klêmsk  is  de  mooriges  sumpfiges  Etwas  (cf.  z.  B.  auch  nid. 
per  (namentlich  nasse,  weiche,  40  quack  in  der  Bedtg. :  pulpa  etc.,   od.  quak 

Vehemenz  an  u.  auf  Etwas  als  Junges,  od.  Küchlein  etc.  zu  engl,  squab, 
'en  od.  die  Wand  etc.)  schla-  junge  Taube,  Küchlein  etc.,  ferner  unser 
pucken  etc.,  dass  ein  solcher  kwakke  als  weichliche  Person  od.  Weichling 
auter  Schall  entsteht  od  auch  od.  kwabbclig  zu  kwakkclig,  bz.  das  eigent- 
'  od.  weniger  lautem  Schall  45  lieh  ein  Hin-  u.  Ilerbewegen  od.  wackeln 
m,  platzen,  zerschellen  u.  in  etc.  u.  Auf-  u.  Niedei'geJiende  etc.  bezeich- 
3ruchstücke  zerspringen;  —        nende  kwakkeln  zu  kwabbcln)  u.  des  Wei- 

(od.  dat)  an  de  wand,  dat  'l  lern  daselbst  u,  unter  kwabben  Erwähnte 
hed  de  blutter  up  de  grund        verwiesen. 

purtje   d'r   ût   flog ;   —   he  50      Ausser  unscrm  obigen  Schallverb,  kwakken 

êu  au  de  ôreu,  dat  bum  de        bestand  ein  ags.  cvacjan  (tremere),  bz.  aengl. 

—  ho  kwakkedc  dat  up  de        quakin,  engl,  quake  (zittern,  beben),   wovon 

dûsend  Btûkken  flog ;  —  hô  das  engl,  quaker  (Quäker,  d.  h.  Zitterer  etc.) 
kört  un  klén;  —  hê  hed  h\  stammt  u.  wovon  gewöhnlich  auch  kwakkel, 
e  däle  kwakd  etc.  —  Nd.  55  kwakkeln,  kwakkelîg  etc.  direct  abgeleitet 
^LRH  (dasselbe  u.  auch:  ächzen,        werden,  trotzdem  es  klar  ist,  dass  die  diesen 

ein  Kranker) ;  mnd.  quaken,  Wörtern  anscheinend  zu  Grunde  liegende 
m,schrei€n,schwatzen,reden);  Bedtg.:  weich,  unfest  etc.  (cf.  unter  kwak- 
(schreien  wie  ein  Frosch ;  kclen  am  Schlüsse)  sich  auch  aus  nid.  quack 
leWacJUel;  Geräusch  machen  60  (pulpa)  ergeben  u.   die  Bedtg.:   floccincare 


KWAKEEN  430  KWAKKEH 

des  mnd,  (luackelen  deutlich  ow/ mnUL  qaack  «.  kwak  m  erttken  u.  naehgemum 
(Hörens,  8,  unter  kwak)  eurûckweiêt,  DasB  wie  m.  B.  das  akd.  klakjaa  (cf.  k 
nun  aber  dieses  cvagan  sunächst  mit  kwak-  aus  Bruch,  Spalt,  Sprung  od.  Bist  i 
ken  in  der  Bedtg. :  schreien  wie  ein  Frosch,  auch  die  Beatg. :  Baum  mache»,  t 
eine  Ente  etc.  nichts  gemein  hat,  ist  klar,  6  Stelle  bringen,  vorwärts  bewegeHfm 
Da  indessen  dcLS  ags.  cvacjan  ebenso  wie  gehe»  etc.  emiwiekdt  hat.  Sofern  m 
unser  scliûilden,  ahd,  scutjan,  nhd.  schüt-  das  ags.  cvac-jao  nidU  etwa  dk  \ 
ten  kein  Frequentativ  int  u.  wahrscheinl.  St  ose  machen  od.  stottenha 
blas  die  Bedtg. :  Stoss  machen  od.  Bewe-  könnte  man  auch  annehmen,  daua 
gung  machen  Jiatte,  bz.  mit  jan  (thun,  be-  10  die  Bedtg.:  Sprung  machen  oii 
wirken,  erzeugen  etc.)  von  einem  Stamm  genhaäeu.aaês hieraus dieBeäg.:l 
cvac  od.  kwsk  (Stoss,  Pr<dl  etc.  od.  eine  tanzen,  auf'  u.  nieder-  od.hvi^%hi 
einmalige  Bewegung  durch  einen  Stoss  od.  gen,  oscilliren,  beben,  zittern  eshoiA 
einen  Wurf  etc.)  weitergebildet  ist,  so  ist  es  falls  nicht  etwa  der  Stamm  knk 
auch  sehr  leicht  möglich,  dass  dieses  cvacjan  16  wie  kwab,  kwap  austcalAdieBedtf.: 
(cf.  auch  klakken  =  urspr.  klakjan)  mit  Schlamm,  Moor,  Weidie8äc.(cf.idi 
unserm  kwakkeu  in  der  Bedtg.:  schlagen  in  der  Bedtg.:  pulpa  «.  cianc knbbe, 
od.  werfen  etc.  an  Etwas,  od.  wohin  u.  belîg,  kwabbeln  zu  kwakke,  kwtkkeln, 
woran,  worauf  etc.,  dass  es  kracht  od  einen  kelîg  etc.)  entwickdte  u.  demnad  u 
lauten  Schall  macht  u.  dröhnt  etc.  urspr.  20  ags.  cvac-jan  urspr.  die  Be^.:  H 
ident.  ist  u.  demnach  das  ags.  cvacjan  eigent-  machen.  Etwas  weidt  od.  weiMh  i 
lieh  u.  wörtl.  die  Bedtg.:  Stoss,  Puff  od.  od.  erweichen  etc.,  bz.  Etwas  oiJn 
Wurfu.  Sturz  maclien  hatte,  ganz  wie  unhart,  unfest,  unstH,  unheiüBa^^ 
auch  scliüilden  =:  ahd.  scutjan  dieselbe  Bedtg.  giebig,  u>ankend  u.  sdiwankendf  «uffl 
gehabt  Jiaben  wird  u.  sich  hieraus  auch  so-  25  machen  etc.  hatte;  Bedeutungen^ek, 
wohl  die  Bedtg.:  schütteln  u.  er  schüt-  Wörter  kwakke  bis  kwakkdwinttr 
lern  als  auch  die  wn:  schütten  (od.  falls  am  besten  stimmen,  sofern  i 
werfen,  stürzen,  fallen  machen)  erklärt  u.  unter  mit  aufgeführten  Wörter,  w 
auch  das  Subst.  scut,  md.  schul  (Erscliütte-  nid.  kwakkel  (Wachtd,  rf.  auch  \ 
rung)  ganz  gewiss  ursjnr.  die  Bedtg. :  Stoss,  80  od.  mnld.  qusîckeln  (sehwaUen,  ^ 
Puff,  Prall  etc.  (ein  Erdbeben  ist  auch  ein  etc.  nicht  etwa  mit  unserm  kvtkk 
Stossen  u.  Zucken  der  Erde)  îuUte.  Ver-  zum  Sdudlstamm  kwak  od.  qoack 
gleicht  man  indessen  fragor  von  frango,  an.  u.  wobei  denn  aus:  Jemanden  d 
brestr  (Gekrach)  von  bresta  (bersten)  u.  weich,  weichlich  od.  unfest  etc.  im( 
braka  (prasseln,  krachen,  knattern  etc.),  vom  85  bei  u.  in  Jemandem  od.  in  Bx 
Prät.  brak  von  brikan  (brechen),  so  ist  es  Weichheit  u.  Unfestigkeä  erzeugen  i 
auch  denkbar,  dass  der  Stamm  cvac  von  der  die  von :  schwankend  u.  wankenâ 
ags.  cvacjan  (cf.  knal  von  knellen,  knillen,  ins  Schwanken  bringen,  hin-  u.  het 
drücken,  quetschen,  zusammendrücken  od.  (gleichviel  ob  ein  Anderes  od.  tûÂ 
pressen,  zerdrücken,  platzen  machen  mit  40  schütteln  (die  Erde  ist  unfest  (4- 
lautem  Geräusch  od.  einem  Knall)  sowohl,  kend  gemacht,  bewegt  sich  hinu.h^ 
wie  auch  besonders  kwak  ein  Prätcr.  von  telt  sich  od.  zitiert,  erzittert,  bth 
einem  Verb,  quokkan,  quikkan  (got/^.  qikkan  so  die  von:  zittern,  beben,  moúiu^ 
od.  qik-janV)  ist,  was  ebenso  wie  norw.  (cf.  engl,  quake,  zittern,  beben)  < 
kveppa  aus  kippa  (cf.  kippen)  aus  kikkan  46  (zittern  u.  beben  machen,  in  Fttrc 
od.  kikjan  (cf  kikken  u.  dazu  nhd.  quäken  erschrecken,  bange  od.  furchtsam 
u.  quieken,  bz.  nd.  queken,  quiken  [s.  oben]  machen  etc.)  entstehen  konnte, 
u.    Weiteres   unter  kwak)    entstanden   sein  Zum   ScJUusse  sei  zu  kwakken 

kann.  Ist  dies  nun  aber  der  Fall,  so  konn-  cvacjan  noch  bemerkt: 
ten  die  St(imme  quak  u.  quik  (od.  goth.  qak  50  1)  dass  aiLSser  mnd.  ({UMkehn  (^< 
n.  qik.  nach  qiman,  qam)  ebenso  wie  kak  fi.  frasciligcre)  von  mnld.  quack  (floci 
kik  (cf.  kik  u.  kikkan  etc.)  einerseits  sowohl  ausser  quackelen  (s.  unter  kwakke 
als  reine  Schallwörter  od.  Schallnachahmun-  ein  einfaches  quacken  (dissipare,  pi 
gen  verwandt  werden  u.  im  Gebrauch  blei-  prodigere  tanquam  rem  superfioa 
ben,  andererseits  aber  auch  wie  klak,  knak,  56  volam)  von  quack  (Bupcrfiuum  etc 
koa]),  klap  etc.  etc.  sich  begrifflich  weiter  volum,  res  frivola  etc.,  s.  unter  ï^ 
entwickeln  u.  demnach  quak  sotcoM  in  die  führt,  sowie 
Bedtg.:   Stoss,  Schlag  etc.  als  in  die  von:  2)  dass  L.  Ettmüller  neben  i 

Bruch,  Spalt,  Biss  etc.  u.  noch  viele  andere       jan  (tremcre)  ein  cveccan  (movere 
übergehen,  wie  dies  unter  klak,  knak  etc.  60  vibrare)  hat,  wo»  er  zu  cvic  (vinz 


KWAL  431  KWAELEN  KWELEN 

i^foSf  ident.  üt  mU  mflâm.,  da  kûspîo,  of  kwäld  dî  de  mage?  —  man 
,  qaecken  (Wbrare,  librare,  mat  sûk  kwälen  as  'n  hand;  —  hô  kwâld 
biu  ezamioare,  agitare,  mo-  sük  h&st  dôd;  —  't  is  'n  kwälend  (quäien" 
I,  sowie  mü  qaicken,  queckeo  des,  geplagtes,  beschwerliches,  mûhevoUes  etc,) 
rere)  u.  demnach  auch  mü  5  läfen,  wat  'n  frô  hed ;  —  hê  kwälde  sflJc  d'r 
lik  (lebend,  lebendig,  beweg-  mit  of,  of  he  wol  regt  d&n  harr^;  —  hd 
kwik  u,  kek)  abgeleitet  ist,  kwâld  sük  d&r  mit  de  kinder  of;  —  béhull' 
einem  Präter,  quak  dieses  hêl  nêt  ap  to  kwälen,  dat  ik  mit  hum  gân, 
Ol  tu  der  Bedtg,:  lebendig,  bs,  ham  dat  gäfen  schall';  —  he  kwllde 
glich  etc  sein  auch  ags.  10  (marterte,  peinigte,  plagte,  ärgerte,  vexirte 
Bedtg.:  tremere  etc.  weiter-  etc,)  ham  d'r  mit,  dat  ho  so  dam  west  was 
ïann,  ist  tweifeüos  u.  wenn  un  harr*  dat  dän;  —  he  wul  mi  dat  g6d 
lass  das  ags.  cvacjan  auch  ankwälen  (mit  Gewalt  aufdrängen);  — 
(od.  wie  wir  sagen  snattern)  Sprichw,  in  Bezug  auf  unfruchtbare  kinder- 
itn  u.  vielleicht  auch  vom  15  lose  Frauen:  de  nêt  têld,  de  fSl  kwêld,  od. 
Störche  gebraucht  u,  dann  auch  in  Bezug  auf  beide  kinderlose  Ehe- 
rasselndes Geräusch  bezeich-  leute :  de  nêt  têld,  de  word  kwêld.  —  Auch 
Hesse  es  sich  auch  sehr  gut  subst, :  dat  kwälen ;  —  wat  is  't  minsken 
der  Stamm  cvac  od.  quak  läfen?  't  is  niks  as  arbeiden  un  kwälen.  — 
ch  in  ähnlicher  Bedtg.  wie  20  Nd,  quälen,  quêlen ;  mnd,  quälen ;  nid.  kwel- 
Bezeichnung  anderer  gleich-  leu;  mnld,  quellen  (molestare,  afflictare,  in- 
e  verwandt  worden  ist,  ebenso  festare,  cruciare,  vexare,  urere,  urgere,  la- 
brak  (brach)  von  brikan  in  cessere,  exagitare) ;  wang,  quêl  (qitälen) ;  €is. 
sseln),  wo  dasselbe  ja  auch  qwelljan  (cruciare,  necare);  ags,  cve^jan, 
als  Schallstamm  od.  Schall-  25  cyellan  (tödten,  necare,  trucidare,  mactare 
t  tt.  dass  so  der  Stamm  quak  etc.) ;  aengl,  cwellan ;  engl,  quell  (umbringen^ 
IS  Verb,  quacken  od,  kwakken  vemicJUen,  tödten) ;  an,  kve^'a  (quälen,  mar- 
Ug.  beweglich  u,  beweg-  tern,  peinigen) ;  isl  quel  (cruciare,  torquere) ; 
:h  u.  nach  ganz  verlor  u.  zu  norw.  kvelja;  schwed,  quälja;  dän,  quaele 
Schaüwort  herabsank,  was  30  (quälen);  ahd,  quellan,  cwellan,  quellen, 
mn  nachher  auch  wieder  chellen,  chelen;  amhd.  chwellen,  choUen; 
.p,  klak  etc.  andere  Bedtgn.  mhd,  quellen,  quelen,  queln,  koln ;  md,  quellin 
%te,  (quälen,  martern,  plagen,  in  Banden  legen, 
,    Qual,   Plage,  Beschwerde,  tödten), 

Marter,  Leiden,   Krankheit  85  Dieses  Verb,  que^an  od.  Qual  machen  u. 

l  srn  kw&l  dik  genug;  —  dat  erzeugen  ist  wohl  mit  jan  von  ahd.  quel!, 

kwäl  för  hum,   dat   he   dat  quel  (Qual,  s.  unter  kwäl)  fortgebildet,  wäh- 

n  mus;  —  wat  is  sin  kwäl?  rend  dieses  Subst,  selbst  ebenso  wie  Qual, 

\  för  'n  kwäl?    ho  lid  an  de  bz,  as.,  ahd,  quäla  u,  quala  (Letzteres  mit 

—  he  lid  an  'n  bösen  kwäl;  40  „&'*  vom  Präter.  quäl,  s  unten),  sowie  auch 

a  fan  sin  olde  kwalen  (Krank-  cyealm,  qualm  (s.  unter  kwäl)  wohl  zu  ahd. 

etc),  war  he  so  lank  an  laden  quelan,  chelen;  amIuL  quelen,  cholen;  mhd. 

w, :  de  de  wäl  hed,  hed  ôk  queln  (Schmerzen  leiden,  cruciari) ;  as,  quelan 

fd  kwaal ;  mnld.  quaele ;  nd,  (gewaltsam  sterben,  den  Martertod  erleiden) ; 

a,  quäle ;  ahd.  quäla,  chwäla,  45  ags.  cvelan  (pati,  mori) ;  aengl,  cwelen ;  engl, 

thd.  chöle,  kdle;  mhd,  quäle,  quell  (sterben,  langsam  hinsterben  etc.) ;  mnd. 

l;    isl.  quöl;    schwed.  quäl;  quelen,   quellen,   quälen   (Schmerz  u.  Qual 

neben  auch  rild,  kwel;  ahd.  erleiden,  gequält  werden)   etc.  gehört,   was 

ihd,  quele,  quel,  quelle,  kele  wahrscheinl,  (ebenso  wie  quek  =  quik)  urspr. 

);    engl,   quell    (Mord,    das  50  quilan,  goth.   qilan  (quäl,  qal,  —  quul,  qul, 

dtung)  u,  ags.  cvalu,  cvale;  —  quulun,  qulun)   lautete  u.   woraus  wohl 

s.  quala  (nex,  mors),  —  ags.  auch  unser  kellen   (s.  d.  u.  vergL  kek  aus 

cvylm  (Thema  qual-ma  od.  quek,  quik)   u.  das  engl,  kill  (tödten  etc.) 

gl.  cyalm;   as,  qualm,  quelm  etc.  hervorgingen, 

ahd.  qualm,  quhalm,  chwalm ;  55  Was  die  Herkunft  u,  Verwandtschaft  be- 

lex,   exitiam,  pemicies)   etc.,  trifft,  so  vergleicht  Fick  (II,  348)   Qual 

u.  quälen  (cf.  auch  Pott,  Wurzdwb,  II, 

dien,  quälen,  martern,  planen  258,  Nr.  434)  zu  lit,  gela  (Schmerz),  preuss. 

an  minsken   kwälen,   dat  is  gallan   (Tod),   lit.   gelu,  gelti  (schmerzen), 

lér;  •—  wat  kwäld  di?    best  60  kslav,  zifja   (quälen),  womit  unser  kellen, 


KWAELEN  KWELEN  432  KWALitf 

sofern  es  nicht  aus  dem  obigen  qnelan  od.  etc,)  erklärt,  tceü  der  Abend  dieZi 
queljan  entstand,  jedenfalls  auch  zu  der-  Buhe  ist,  od,  die  Zeit,  wo  Äüet  rúi 
selben  }'  gal,  gar  (schmerzen  etc.)  gehört,  u.  zur  Buhe  geht  u.  wo  aud  ^t 
icährend  das  unter  kellen  erwähnte  nid.  zc  rcsto,  ze  weste  (cf.  west)  od.  a 
killen  (kälten  etc.)  dann  wohl  mit  an.  kala  6  gdU  u.  das  Licht  erstirbt  u.  erliicU. 
(frieren)  u.  lat.  gelu,  skr.  jala  (kalt,  starr  selbe  Wort  wie  an.  kreld  (Abend,  oi 
etc.)  zu  gab  (kalt  sein)  zu  stellen  ist,  wor-  u.  Feierzeit)  ist  auch  das  Schweiz^  ú 
über  Weiteres  anter  kßl  u.  kold  verglichen  kilt,  älter  chwilt,  cf.  darüber  uiUer  k 
werden  kann,  sowie  auch  bei  Fott,  Wurzelwb.  Grimm,  Wb.,  sowie  auch  unter  kiL 
//,  359  unter  Kr.  430.  10  (cf.  nhd.  kam  aus  quam,  goth.  qim) 

Zum  Schlüsse  sei  zu  kwâl  u.  kwälen  äbri-  dasselbe  Wort  ist,  wie  as.  quiIiB 
gens  noch  bemerkt,  das.s  diese  Wörter  mit-  urspr.  Bedtg.:  Buhe-  od.  Stille- Z 
unier  (cf.  z.B.  Weigand)  auch  mit  goth.  u.  woraus  sich  dann  auch  ergiek,di 
qal  (Ruhe,  Stille)  in  Verbindung  gebracht  Bedtg.:  Tod  etc.  aus  der  von:  . 
werden,  was  aus  dem  Präter.  qal  eines  15  Schlaf  etc.  entstanden  ist,  ht.dauk 
alten  Verb,  qilau,  qiiilan  (s.  oben)  entstand,  qal  (Buhe  etc.)  auch  der  Stamm  ton 
das  die  Bedtg. :  rulien,  still  sein,  schweigen,  (Tod,  Marter  etc.)  isL 
verstummen  etc.  od.  ruhen,  schlafen  od.  un-  kwSler^  kweler,  (Quäler, 

bewegt  starr,  steif  u.  still  sein  u.  liegen  etc.  kwälere,  kwêlrrê,  Quälerei, 

gehabt   haben    muss.     Vergleicht  man  nun  20      kwilgdst,  Quälgeist, 
aber,  wie  sowM  kalt  machen  als  stumm  kwâllk,  s.  kwaaeltk. 

machen  auch  in  der  Bedtg.:  tödten,  sterben  kwalle^  kwal,  Qualle,  Schleim-U 

machen  etc.  u.  kalt  od.  stumm  sein   od.        Meduse,  ein  gaüert- od.  geleeartigem S 
werden  auch  in  der  von :  todt  sein  u.  wer-        daher  auch  franz.  gelée  geHonid.  ü 
den,   bz.   langsam   absterben   etc.  gebraucht  25  s.  bei  Brehm,  Tliierlcben,  VIjSSO 
werden  (cf.  z.  B.   auch:    dûd   u.   dOf  ron        Das  Wort  kwalle  od.  qualle  gAöri 
nicht  lebendigen  od.  erkalteten,  nicht  glühen-        scheinl.  zu  kweUen  in  der  Bedtg.: 
den  Kohlen,  sowie  von  erkalteten,  erstarrten        etc.    u.   schwellen^   aufschwellen^  v 
Fingern   u.    dann  ferner  auch:    doden  u.        Körper  dieser  Thiere  aus  einer ümJ^ 
dofeu  in  ihren  verschiedenen  Bedtgn.),  so  30  nen  schleimigen  lockern,  halbvtgf 
lässt   es  sich   nicht  verkennen,  dass  leicht        senden  u.  zerrinnenden  Masse  beste 
eine  nahe  begriffliche  Verwandtschaft  zwt-        gallert-   u.  schleimartige  Mas-ie  iö 
sehen  dem  goth.  qal  (Buhe  etc.),  bz.  dessen        indessen  auch  mit  dem  atü^  qoaghel  > 
Stammrerb.   qilan    u.   den  M^orten  Qual  u.        quäl  (s.  unter  kelen)  connex  sein, 
quälen  etc.,  bz.    dem   ags.   quclan  (sterben)  35      1.  kwalnif  Qualm,  dicker  dichter  i 
bestanden  haben  kann.    Ist  dies  nun  aber        Bauch  od.  schwerer  erstickender  Du 
wirklich  der  Fall,  so  müssen  auch  alle  unter        d'r  kumd  so  'n  kwalm  út  de  sclion 
keWen  (gleichviel  ob  dies  überhaupt  die  Bedtg.:        is  je  wol  iu  de  brand;  —  de  kva 
qu(Uen,  schmerzen  etc.  od.  die  von :  ton  Kälte        mi  so   up   de   borst,   od.  dV  iruk 
schmerzen  hat)  angeführten  Wörter  mit  goth.  40  kwalm    up   de   borst,   dat   ik  d> 
(pl  u.  (jilan    u.   den   unter  kwâl  u.  kwüleu        stikkde;  —  dat  is  liir  so  'n  kwalm 
angeführten  Wörtern  mit  skr.  }a\îx  (kalt,  starr,        wol  'n  boltluimer  iii  drifen  kan.  — 
steif,    regungslos,    unbeweglich,   unbewegt,        stand  aus  dwalm  (s.  d.)  wie  kwüri 
apathisch,    empfindungslos,    leblos,    betäubt;        u.    Quehle   aus   Zwehlc,    TwrhlCy 
stumpf  dumm,  einfältig  etc,  cf.  auch  stum  45  dwaliilla,  cf.  dwcil. 
u.  stunip)  ron  einer  u.  derselben  y  gul  od.  2.  kwalm,   a)   zusammengedräH$ 

gar  (cf.  kellen,  kAl,  kold  etc.)  abstammen,  Masse  od.  Menge,  wirrer  Haufe,  K 
wozu  auch  engl,  quell  (umbringen,  tödtcn,  —  dar  stunden  'n  hêlen  kwalm  m 
vernichten;  unterdrücken .  bezwingen,  be-  'n  ander;  —  he  smôt  harn  de  gan 
zähmen, zähmen ;  dämpfen,  lösche n,  stillen,  50  für  de  foten ;  —  b) lauter bctuufffHu 
beruhigen),  sowie  quell  (sterben,  langsam  Spcctakel,  Geschrei  etc;  —  be  i 
hinsterben,  absterben,  abstillen,  abnehmen,  kwalm  (er  macht  viel  Lärm  ii.  • 
sich  vermindern,  nachlassen)  in  den  mit  erregt  viel  Aufsehen,  ist  ein  Groi 
quälen  u.  gequält  icerden  nicht  stim-  u.  Prahlhans,  mcu:JU  sich  sehr  wie 
mcnden  sonstigen  Bedtgn.  verglichen  teer  den  55  sehr  dicke  etc.);  —  ho  fflrd  so 
mag  u.  wobei  .^iich  dann  auch  das  an.  kveld,  (führt  solcJi  ein  geräuschvolles,  t 
ixl.  quelld,  quülld  (Abend)  sehr  leicht  als  derisches  üppiges  Leben),  as  of  li 
ein  Abkömmt tng  von  kwella,  isl.  quella  (ster-  t^nige  düsend  hêl  nêt  ankumd.  —  ■< 
ben,  still  u.  ruhig  werden,  ruhen  etc.,  bz.  Bedtgn.  wird  dieses  kwalm  woiil 
sterben  machen,  tödtcn,  still  u.  ruhig  machen  GO  Wort  sein  wie  1  kwalm  u.  zwar 


KWALMEir  438  KWAENE  KWfiNË 

Kk  wirbelndes  Etwas  (cf,  Jat,  u.  der  gelblichen  od,  gelbgrünen  Farbe  des 
m2  od,  was  sich  dreht  u,  was  kwalster  genannten  Schleims  u.  des  so  be- 
wirrer Haufe,  Menge  etc.),  nannten  Thicres  fast  annehmen  sollte,  dass 
\éh'  od.  Staubwolken  etc.  u.  es  dieselben  Wörter  seien.  Vergleicht  man 
b'  betäubendes  Etwas  (qualm  5  indessen  die  Wörter  külstern,  kölstern,  kil- 
Mch  die  Bedtg.:  Betäubung,  stcrn  u.  dass  diese  neben  stossend  husten 
.  Opium^  als  betäubendes  be-  od.  hü  st  el  m,  wie  Brustkranke  u.  alte  Leute 
ïwas),  wie  man  atu:h  sagt:  thun,  auch  dieselbe  Bedtg.  wie  koIstern  u. 
Stoif6,  od.  regt  viel  Staid)  auf,  qualstern  (hustend  u.  hüstelnd  den  zähen 
viel  Dampf,  ist  ein  Hans-  10  gelben,  qualstcr  u.  kolster  genannten  Schleim 
-  Vergl.  ttuch  Danneil  u.  auswerfen,  cf.  auch  kotsen,  kwatsen  als 
%  qusAm  in  der  Bedtg. :  dumme  schallmalende  Wörter,  wie  auch  hosten 
n,  arge  Uebertreibungen,  viel  selbst)  haben,  so  scheint  es  doch,  als  ob 
ehts,  bz.  Unlust,  Misstrauen,  qualster  od.  kolster  urspr.  eigentlich  blos 
c,  sowie  dän.  qualm  (Qucdm,  15  das  ausgehustete  Etwas  od.  das  durch  den 
etc.  Husten  entstandene  u.  erzeugte  Product  be- 

uahnen,  dick  u.  schwer  rau-  zeichnet  u.  der  Stamm  quälst  od.  koUt,  kilst, 
etc.;  —  de  schörstên  fangd  kulst  dieselbe  Bedtg.  wie  unser  host  hat, 
i;  —  he  kwalmd  mi  't  alP  ful;  wie  dies  anscheinend  auch  durch  das  Verb. 
,  nut  QtMim  überziehen;  —  20  kolster  (s.  in  Grimm,  Wb.)  bestätigt  wird. 
iB  so  bekwulmd,  dat  't  gans  Vergleicht  man  nun  die  verschiedenen  For- 
18.  men   von   kwälcn   aus  urspr.   quilan,  qilan 

udlmer,  Einer  der  qualmt.  ()/  gol,   gar),    od.   von   kamen,   kwam   aus 

wlmig;  —  dat  is,  bz.  dat  rukd  goth.  qiman  ()/  gam),  so  ist  es  fast  Zweifel- 
l,  dat  maa  hast  ût  de  ôgen  25  los,  dass  der  Stamm  kilst,  kolst,  quälst  (ge- 
it  d'r  hast  gen  miusk  in  düren        bildet  wie  Schwulst  von   schwellen,  urspr. 

swillan,  swal,  swul)  zu  einem  altern  quellan, 
worÜ.  ein  page  od.  altes  Pferd  quillan,  urspr.  quelan,  quilan,  qilan  (sonare, 
las  viel  gequält  wird  od.  sich  clamare  etc.  od.  überhaupt  ein  unarticulirtes 
Jemand  der  viel  gequält  wird  30  Geräusch  machen)  gehört,  was  mit  gellen 
quält,  plagt  u.  abmüht,  um  galm  etc.,  sowie  auch  ahd.  queraa  (gemere 
Brod  zu  verdienen;  —  he  is  etc.),  challôn  (schwatzen),  kerran  (schreien, 
âfc  un  kwâlpage,  so  lank  as  grunzen,  wiehern,  rauschen,  knarren  etc.), 
I  Jemand  der  Ändere  quält  bz.  unserm  kalhn,  kwarren,  kurrein  etc.  (cf. 
ê  is  'n  regten  kwâlpage ;  hé  35  auch  kwellen,  von  einer  y  gar)  von  der  y  gar 
kwälen  un  plagen  not  laton.  (rauschen,  tönen,  schreien  etc.)  abstammt  u, 
i.  111,283)  qu&l-page  (Karren-  im  schwed.  quilla  (pfeifen  wie  junge  Vögel ; 
erdr  das  schwere  Arbeit  ver-  ächzen,  stöhnen,  seufzen)  noch  lebt  u.  wovon 
ic.).  sich  auch  das  von  KU.  angeführte  quelen 

Qualster,  dicker  zäher  gelb-  40  (garrire), quelen  (gemere) t7»W/«cÄ/Äer«cÄm6t. 
Ï  grüngelblicher  Schleim,  der  Wegen  der  Bedtg. :  husten  aus  sonare  etc. 
von  Erkältung  od.  auch  des  cf.  host  u.  lit.  kosu,  von  y  ku  (tönen,  seuf- 
Oenusses  fetter  Speisen  im  zen  etc.),  lat.  tussis,  von  y  tus  (tönen  etc.) 
In  der  Lunge  etc.  bildet,  sich  u. ferner nhd. (Grimm,  TT^.j kelzen, kelsen, 
Husten  u.  Räuspern  los  giebt  45  kolzcn  u.  d^en  Verwandte  in  ihren  ver- 
eh  ausgehustet  od.  ausgewor-        schied enen  Bedtgn. 

^uckt  wird.  —  Nid.  kwalster ;  Zum  Schlttsse  sei  noch  bemerkt,  dass  dieses 

\nd.   qualster;    älter  ndrhein.         Wort  auch,  sofern  seine  Bildung  nichtsehr 
qualstcr,    kolster.   —  Im   nd.        alt  ist,  mit  mnd.  quälen,  zerrinnen  (s.  unter 
ach)  hat  qualster  ausserdem  50  kolen)  zusammenhangen  od.  von  dem  dort 
K :  a)  Mensch  mit  dickem  auf-        erwäJinten  quäl  weitergebildet  sein  könnte, 
luch  u.  h)  Blattlaus,  bz.  (D  a  n-  kwalsterî/^,    voll   von   kwalster   od.   viel 

%nze  (cimex),  welche  stinkt  u.        zähen  gelben  Schleim  (kwalster)  aufgebend 
ussieht,  wie  auch  die  Blattlaus        u.  auswerfend  etc. ;  —  he   is  so  kwalsterig, 
>el  die  von  bruchus  venenosus  55  dat  he  altid  kwalstern  mut. 
Käfer.  —  Dieses  Wort  klingt  kwalstern,  qualslem,  Qualster  aushusten 

\e  an  galster,   sowie  auch  an        u.  auswerfen;  —  he  sitt  in  gôa  goden  hûd, 
u.  gäl  formell  u.   begrifflich        ho  kwalstcrd  mi  to  föl. 
r.  geeister  (sanies,  virus)  an,  kwam,  kam;  s.  kamen. 

dem  öftem  Wechsel  zu  g  u.  k  60      kwäne,  kwêne,  kwSn,  kwen,  eine  von 

kkMt  Koolflum.    WOrterbuoh.    II.  23 


KWANT  4S4  KWARRE  KWAR 

Natur  od,  durch  (hstrcUion  unfruchihare  figer  geriebener  Fatrom,  SduÜMf 
Kuh.  —  Nd.  quänc  (f^nge  Kuh,  die  noch  Spqsevogel  etc.;  —  he  U  'ii  regt« 
nicht  gekalbt  hatj  od.  zum  ersten  Male  kal-  kwant;  he  mag  niki  léfer,  asuSep 
bet);  mnd.  quenc  (altes  Weib);  nid,  kwcen  füren  un  wot  ior  de  narr  brnkea; 
(unfruchtbare  Kuh  od.  Frau) ;  mnld.  quenc  5  hebbea  de  Ifl^e  kwanten  na  wer  för 
(vacca  taura,  vacca  sterilis;  mnlier  yana,  sträken  in  't  Bin?  —  't  tflot  iflkl 
mcrctrix);  tôfrien.  (Vrije  Fries  X,  86)  kwanten,  de  ferdômde  jungens,  sé i 
(luene  (altes  Weib) ;  wang.  qiiän  (junge  Kuh,  aferal  dörtolêgen  an  wer  Attohelpeo. 
die  noch  nicht  gekalbt  iMt) ;  aii,(\\\kik(Weih,  kwant  (siiaak,  schalk,  goit,  rroolijk 
Frau)  u.  qiiena  (Weib,  Ehefrau);  ags.  cvén;  10  mnlâ.  quant  (scitns  homo);  mflâM,\\ 
aengl.  cvCn  (  Weib,  Ehefrau,  Königin) ;  engl.  homme  de  faigt,  gallant,  mstre);  mL  (t 
queeu  (Königin)  u.  ags.  (L.  Ettmüller)  qoant  (lisÜger,  êMauer  VogH; 
cvêne  (mulier,  nieretrix),  cvine,  r^yne  (mnlier) ;  posairlicher  Menatk  od.  Schalk,  Sdui 
engl,  quean  (Metze,  Vettel,  liederliches  Mäd-  mnd.  quant  (Windbeutd,  SduHk, 
chen,I£ure);  an.  kvûn,  kvaen  Cfr»&,femina)  15  Fant  etc,)  etc.  —  Wohl  zu  1  bram 
u.  kona,  Plur.  kvenua  (Weih,  Frau,  Ehe-  indessen  Weiteres  unier  kwenteln. 
frau,  mulicr) ;  isl.  quku,  queii,  quon  (mulier,  kwantje   (Dimin.   von  2  kwint), 

niarita,  uxor)  u.  kona  (mulirr,  femina) ;  norw.        loser  Schelm  etc. ;  —  he  is  jo  'n  kw 
kvinna  u.  kona;   schwed.   quinna  u.   koua;  kwant-,    kwaits-wii«,   tduMa 

di'in.  ([uind,  quiude  u.  kouc  (im  dän.  ist  20  scherzhafter  od,  loser,  schlauer  a  j 
koue  die  Gattin  od.  Ehefrau ,  während  Weise,  nur  zum  Spass  od.  Schein  eU 
quind,  ([uindc  in  mehr  verächtlichem  Sinn  im  Ernst,  um  die  Leute  zu  behuti 
das  Weib  bezeichnet,  gerade  umgekehrt  wie  zu  foppen  u.  hinters  lÂcht  zu  fiht 
im  schwed.,  wo  koua  die  Bedtg. :  gemeines  —  he  deid  dat  man  kwant wlse,  dal 
Weib,  Hure  etc.  hat);  goth.  qên-s,  qoin-s  25  so  albern  un  dum  anstnld;  —  hi  di 
od.  qôni-8  (uxor)  u.  qinô  (fumina) ;  ahtl.  quinä,  kwantwise,  as  of  he  dat  lÔfde,  Wftt ' 
queuîi,  chwonä,  chenä ;  amhd.  rhone ;  mhd.  fcrtolden ;  —  he  gaf  kwantwise  i^, 
kone,  kon ;  md.  kune,  später  mhd.,  östr.  dftn  west  was  un  dV  niki  fan  hont 
kan,  chan  (mulier,  uxor,  conjux).  Mit  skr.,  harr'.  —  ^dquanta-,  quans-wis;  «imI 
ved.  jaui  (Weib,  Frau,  Ehefrau);  griech.  SO  wise;  nid,  kwanawga;  iniij<i  qaantti 
gunO  (Weib,  Ehefrau);  apreuss.  gatina;  lusorie, illusorie);  Jan. qnanswis; ntd 
kslav.  ^.ena  (Weib);  skr.  gna  (Götter- Frau),  quantsweise.  —  Compos,  von  2  kwâat 
zend.  ghena,  gcna  (Weib);  pars.,  npers.  zan;  etc.)  u,  wise,  also  nach  der  Wo» 
biichar.,  kurd.  zen;  baiisch  zhon;  gäl.  zinc;  eines  Schalks  od,  kwants;  od.  Onq 
(^fûh.  jinî ;  kunn.  zhin ;  arm.  kin  (Weih)  etc.  35  1  kwant  (gewandt,  schlau,  ffifM* 
von  der  y  gan,  Jan ;  ccnd.  zan  (zeugen,  ge-  haft  etc.)  u,  wiae. 
baren  etc,   s.   unter  kennen  u.  könink)  u.  kwappSB,  s,  kwabben. 

demnach  nrspr.  die  Erzeugende,  Gebärende,  kwappig ;  i.  q,  kwabbig,  (/.  Inril 

Hervorbringende  etc.  kwar;  s.  kwarre. 

1.  kwant,  gewandt,  fein,  geriehen,  schlau,  40  kwark,  eine  wirre  Masse  od,  win 
schlimm,  arg  etc. ;  —  h(>  is  nu  fTils  to  kwant,  fen  von  allerhand  alten  Sachen,  ■ 
as  dat  ik  huni  bcgBsken  kau ;  —  ho  is  'n  bares,  unniUzes  wariMoses  Zeug, . 
kwanten  (feiner,  geriebener,  geioandter)  ieut-,  Dreck  etc.;  —  dar  ligd  so  'n  hélei 
—  dat  is  den  dog  to  kwant  (zu  schlimm,  fan  allerlei  olde  plunnen  in  de 
arg,  toll,  bz.  zu  gelungen,  scherzhaft,  spass-  45  kanst  du  man  upbrannen  of  op  de 
haft  etc.) ;  —  lu>  is  de  kwautstc  (Gewand-  brengen,  de  gQnt  dog  nét  mër  to 
teste,  Schlaneste,  Schlimmste,  Geriebenste  etc.)  — dar  best  du  de  hêlc  kwark;  « 
fan  alle  jungons.  —  Es  ist  wahrscheinl.,  dass  mit  so  'n  kwark  uog  langer  apbi 
dieses  Wort  aus  gewandt,  ahd.  ka-,  ki-,  Nd.  f{XLxrV  (wertMose  Sache,  Plunde 
gi-,  go-want,  als  dem  Ik-äter,  von  ka-,  ki-,  50  Koth) ;  nhd.  qxujk  (weicher  Käse,  Ki 
^ï-,  go-wintan  (winden,  drehen,  sich  wenden  Koth,  Sache  ohne  Werth);  mhd.  iwu 
etc.)  entstand,  wie  auch  bei  Sc  hm.  (cf.  Neue  quark  (weicher  Käse,  Käsequarh) 
Ausgabe  II,  943  unter  g' wandt  u.  i)4i,  945  bezeichnet  das  Weiche,  Zerrinne 
unter  wenden)  die  Jesuiten  die  Quantesten  durch  einander  GewiHteUe  etc,  «.  is 
Jteissen  u.  das  Verb,  vcrqueuten  als  aus  vor-  55  dasselbe  Wort  wie  darg. 
gwitnden  entstanden  angesehen  mrd.  Vergl.  kwarken ;  i.  q,  knrkhalsen,  a 
daselbst  (1, 1395)  auch  queuten,  verquanten,         das  Weitere, 

sowie  bei  Vilmar  (308)  quanzen   u.   Wei-  kwarre,   kwar,    ein    kleines  seh 

teres  unter  kwenteln.  Kind,  —  Das  SpHrichw. :   „erst  *fl  I 

2.  kwant  od.  kwantje,  ein  .tchUiuer  pfif-  GO  den  'n  kwarre**  «o7/  ein/e  Watnuug 


TABltEK  436  KWASt 

^êêtdentein.^Nd.qutjrre.  ten  Zweig  entstand  dann  die  von:  Busch 
len:  od,  Büschel  im  Allgemeinen  u.  hieraus  (weil 

jhreien  od.  weinen,  seine  das  Kopfende  eines  belaubten  Zweiges  dicker 
iireft  lautes  Schreien  etc.  ist^  wie  das  untere  Ende  u.  sich  rundlich 
\ü  Anstrengung  räuspern,  5  od.  breit  u.  fächerartig  ausdehnt)  wieder 
\  knarrenden  Ton  hören        die  andere ,  gleichviel    ob   der   Busch    od. 

gnarren.  —  Nd.,  mnd.  Büschel  aus  Blättern,  Federn,  Haaren, 
"an  etc.,  s.  unter  kurrein        Borsten    od.    sonstigem    Material    bestand. 

Bezügl.  des  Sprichw.:  d&roa  gast,  dâma 
a)  kleines  Blutgeschwür,  10  kwast  vergl.  indessen  noch  unten  das  Wei- 
\i)  eine  durch  Quetschung        tere.   —   Nd.    (Dähnert,   Schütze    etil.) 

in  der  Haut,  die  mit  ({adi8t{2L.  zusammengebunden,  eu  einem  Büschel 
\  gefüllt  ist,  sonst  auch  vereinigte  Binsen,  Haare,  Borsten  etc.;  — 
nt ;  —  c)  Blasenwurm  b.  wunderlicher  Mensch,  Narr) ;  mnd.  qoast 
im  der  Schafe,  wodurch  15  (Ast,  Astknoten  =  unserm  Ost,  s.  oben)  u. 
heit  erzeugt  wird.  —  Nd.  quast,  quest  (Laub-,  Zweig-Bündd,  nament- 
Be  (dasselbe),  (Dähnert)        lieh  die  die  Scham  verhüllende  Laubschürze)  ; 

(Br.  Wb.)  qaese,  ein  nid.  kwast  (Ast  od.  Knorren  im  Holz; 
durch  Drücken,  Kneipen  Quast,  Wedel,  Troddel;  Bürste,  Pinsel;  fig. 
iht;  mnd.  quese  u.  qtiase-  20  Narr);  mnld.  quast  (penicellus;  flabellum; 
1,  coenurus  cerebralis).  —  nodus  arboris,  tuber,  centrum,  bz.  ast,  oest) ; 
sen  (quetschen ,  stossen,  ahd.  qucsta ;  mhd.  queste,  koste,  caste,  quast, 
,  bz.  mnld.  quasseii  (quas-  chwast  (Büschel,  Federbüschel;  die  Scham 
»ilitare;  quatefacere,  con-  bedeckende  Schürze  urspr.  aus  belaubten 
ih  etc.,  aus  lat.  quassare,  25  Zweigen  od.   einem  Laubbüschel  bestehend, 

mit  mnd.  qnasen  (s.  unter        Badeschürze,  Badehose,  perizoma,  lumbare, 

od.  unserm  kwetsen  etc.  femorale  quo  genitalia  teguntur) ;  norw. 
.  quisan  angehört.  kvast,  kvost,  kost;  dän.  kvast,  kost;  schwed, 

köpf,  verrückter  Kerl.  —  quast  (Büschel,  Besen).  —  Die  Form  quast 
tus  dw&s,  wie  kwër  aus  30  entstand  aint  älterem  quest^  queste  u.  dies 

geht  (cf.  quek  u.  kek  etc.  aus  quik)  auf  ein 
\e,  Büschel,    Troddel;  —        altes  Thema  quista  zurück,  wovon  an.  kvistr 

behangsei ;  —  de  kwast  (Zweig) ;  norw.  kvist ;  schwed.,  dän.  quist 
—  b.  dicker  Pinsel  od.  (Zweig,  kleiner  Zweig,  Gerte,  Ruthe;  Ast, 
Kopf  von  Schweinsborsten  35  Knorren,  Stelle  im  Baum,  wo  der  Ast  her- 
isernen  Ringe  zu  einem  ausgewachsen  ist).  —  Der  Stamm  quist  von 
sind)  zum  Anstreichen;  quist-a  gehört  aber  wieder  (auch  das  von 
-kwast,  tër-kwast  etc.; —  zwei  weitergebildete  Zweig  [cf.  twig]  be- 
tleüe  im  Holze,  Knorren  ruht  auf  der  Bedtg. :  Zweitheilung,  Gabelung 
wie  Ost),  ein  fester,  kern-  40  etc.,  bz.  darauf,  dass  sich  der  Baum  in 
od.  auch  ein  harter,  hart-  Zweien  theilt  od.  eine  Theüung  mcuiht  u. 
fer,  bz.  knorriger,  krauser  eingeht,  sich  von  einander  trennt  etc.)  mit 
ensch;  —  he  is  'n  harden  an.  kvisl  (kvisel,  Thema  kvis-ala);  isl.  quisl 
)  kwast  fan  'n  kerel ;  —  (ramus  arboris,  flumiois,  prosapiae;  furca; 
en  kwast  od.  'n  hanskwast  45  rostrum  vel  bipalium) ;  norw.  kvisl  (kloeft ; 
'  =^  dicker  Pinsel  u.  so  elvekloeft,  green  eller  arm  af  en  vandstroem 
'arr?).  Sprichw.:  d&rna  etc.;  green  af  en  slargt  etc.)  etc.  zu  einem 
0e  nachdem  der  Gast  vor-        verlornen   germ.    Verb,   quisan,  quas,  quus, 

ist,  darnach  auch  die  quusun ;  gbth.  qisan,  qas,  qus,  qusun  (spal- 
mg  od.  überhaupt  die  Be-  50  ten,  theilen,  zeriheilen,  trennen  etc.),  was 
%ahme);  —  dârna  man,  vielleicht  (vergl.  Weiteres  unter  kwispeln  u. 
sselbe;  —  od.  b.  je  nach-  kwistcn)  mit  ags.  cvissan  od.  auch  mit  un- 
rm  od.  gross  u.  stark  ist,  serm  kiscn  (sich  spalten,  klaffest  etc.)  etc.  zu 
Stück  Fleisch,  Speck  od.  einer  idg.  Y  g^s  (cf.  goth.  qiraan,  qam  von  der 
ömmt;  —  od.  c.  darnach  55  J/  gAui)  od.  besser  vielleicht  mit  kêsen,  goth. 
h,  Pinsel  od.  überhaupt  kiusan  zu  der  y  gus,  gvas  in  der  urspr. 
—  Wie  aus  dem  Fol-  Bedtg.:  spalten,  beissen,  kauen,  essen  etc. 
,  80  ist  die  erste  Bedtg.  (s.  unter  kosen,  kison  u.  kûse  u.  cf.  auch 
'  Zweig  od.  Ast,  gleich-        kwiston)  gehört,  da  norw.  kvast,  koBi  formell 

nicht.    Aus  dem  belaub-  60  dasselbe  wie  nhd.  kost  (Speise,  Nahrung  etc., 

28* 


KWASTIO                          4S6  KWAETEt<N  KWKTELN 

bz.   (las  was  gegessen  wird)  u,  ahéL  ka8t|  Kerl);  —  'n  kwatdg  ttflk  brM  fn 

cluist  (Prüfung,  Schmeckung  =  sinnl  zer-  festes  od.  dickes  grosses  âKvei  A 

beissm    mit    den    Zähnen ,    um   etwas   zu  'n  kwaitig  stak  arbeid  (ein  deria « 

schmecken  u.  zu  prüfen)  ist.  Zu  der  Bedtg. :  res,  bz.  schwer  zu  verrichienda  Si 

heisscn,  kauen,  essen  etc,  bz.  Etwas  mit  den  6  beit);  —  'n  kwastigai  sake  (eistK 

Zähneu  zerspalten,  zerbeissen,  zerkauen,  zer-  entwirrende,  fferwiekelie  Sacke);  — 

kleinem,  zer}nalmen,zerdräcken,zerquetschen  is  mî  to^  kwtaúg  Jderbe,  krâfiiaj 

rtc.   u.  so  Etwas  ver essen  od.  fressen  eines  dat  is  mi  to  Xnnzi&g  (zu  sehmtrJa.k 

allen  Verb,  quisan,  quas,  quus,   quastin,  bz,  u,  verwickelt);  —  dat  kumdouitt 

kwisan,  kwas,  kwus,  kwusim  gehören  dem-  10  (kraus,   verwickelt)  för.   —  Nid.  I 

nach  wohl  auch :    mnd.  quäs,  quaes,  quas  mnd.  questig  (astig,  knorrig  etc). 

(u.  Vressen  od.  das  was  gefressen  xoird,  die  kwätelB ,    KWeteli ,    viel  syrtd 

Speise^  der  Frass;  —  b.  Fresserei,  Schwel-  schwatzen,    langweilig  u.  aiben  4 

(ferci,  Schmauserei),  q\mien,quMsen,qvLiiiSßa  dummes,  albernes,  kindisches  Zeii§ 

(fressen,   schwelgen   etc.),   quaser   (Jb^esser,  15  in  kindischer  od.  sûsslieher,  kaesêer 

Schlemmer    etc.);    nd.    (Br.    Wb.)    quasen  licher  Weise  sprechen  od. plaudemt 

(Fressen,  übermässig  essen, hineinwärgen,wo:  j.  B.  oft  Kindermädchen,  Amman, 

y,daar  kan   ho  in  qiiascn"   dasselbe  besagt,  miUter  zu  u.  fnü  kleineren  Kiider» 

ahi  tüte  unser:    „ho  kan   d'r  in  grôseu,  od,  — sê  kwäteld  nët  at  '0  old  irif;'-( 

geräuschvoll  u.  rauschend  essen"),  (Schütze  20  nêt  altid  so   f8l  mit  de  kioder  kwi 

etc.)   qiioson   (langsam   kauend  u.   mit  den  kOseln;  du  kaust  je  ördeadltknithär 

Zähnen  j:ermaimend  essen),  qwösen  (sichtbar  —-  Auch   subst.:    ik  kan  dit  ktlti 

zermalmen),   (S cham  b a c h)  quäsen  (gern,  langer  mit  anhören.  —  Daher:  kwitd 

od.  unmä.ssig  es.^en,  fressen  etc.),  falls  diese  (alle  schwatzhafte  Person,  Per»*  < 

Wörter  nicht  etwa  mit  mhd.  quäzcn  (schlem-  25  dummes,  albernes,  kindisches  Zai§ 

men,  2)ras.icn),  (\\idz  (Prasserei,  Schlemmerei,  kindischer  Weise  spricht) ;  -  kwiö 

(hiHterei,  Gastmahl)  einer  ganz  anderen  y  teier  (alberner  Schwätzer) ;  —  lek«* 

angehören   (etwa   derselben  y  wie  kwatsen  kwätclê  (kindisches,  alber nei  wrä 

u.  kotscn  od,  kwetsen  V)   u.  sich  urspr.  blos  —  kwätelig  (schwalzhaft,  pUmdeM 

auf  das  laute  Geräusch  (vielleicJU  auf  das  30  selig  etc.).  — Nid,  (v.Dale)  kwetete 

Schmatzen  eines  gierigen  u.  leckerhaften  selbe  od.  auch  vom  Creschrei  oi.Gt^i 

Fressers)   bezogen,  welches  durch  das  Zer-  der  Schwalben) ;  mnld,  qnedolen  (gvr 

kauen,  /Zermalmen,  Zerdrücken  etc.  (cf.auch  dulari;  minutiKare;  Ternareguttare;! 

unser  l  u.  2  grOsen,  sowie  grosig  etc.)  der  Bezug    auf    die    Vögd);    «iwl.  < 

Speisen  entsteht.    Ferner  ver  gl.   auch   nd.  35  (schwatzen). — Wohl  fierai.  tos  %*^ 

(iir.    Wb.)    quasen,    quassen    (plaudern,  (w.  qnethan, quedhaiii quedan ;  opi ^ 

schwatzen  etc.  =  unserm  köseln),  was  so-  aengl.  cvedhen  (wovon  engl,  qaoúi) 

wohl  mit  kosen  ident.    sein   als  auch  auf  kwetha,  6^.  quetha,  qneda;  nfrî^ 

einen  SchallstannnqnsLt,  ahd.  ({waz,  idg.ksid,  (cf.    auch    Ehrentraut  /,  ^ 

kand  zurückgehen  kann.  40  quathin  vom  langweiligen  Getgtk 

Zum  Schi uss  sei  übrigens  noch  wegen  des  quedc;  wang.  quidcr  (sagen,  spné 

zu  kwasl  angeführten  Sprichw. :  „därna  man,  kvedha;  norw,  kveda;  ddn.  quasde 

flariia  kwast**,  od.  ,,dârna  gast,  darna  kwasl**  quaeda  (sagen,  sprechen,  aussäst* 

brnierkt,   da.'<s  solches  wohl  zuerst  in  den  den,  dichten,  singen) ;  gM.  fi\\huit 

Barbier-Stuben  entstanden  ist,  wo  je  nach  45  ahd.   quedan,   qhucdiiu,  qahedan, 

dem  Bange  der  Gäste  bessere  od.  geringere  quethan,  chwethan,  queden ;  amk 

Quaste  zum  Einseifen  gebraucht  wurden  u.  cheden,  qaoden,  chodeu ;  tNAdqued 

dasfi  es  dann  später  auch  auf  andere   Ver-  (sagen,  sprechen,  nennen,  meinest 

hältnisse  übertragen  ist.  d.  h.  urspr.  lauten,  ImuI  od,  Tm 

kwHHtî^;    /.  q.   knastig,  cf.  kwast  sub  c  50  cf.  Iftden),  von  dessen  Prâter.  qw 

u.  dann  auch  die  fig.  Bedtg.  von  kwast,  die  etc.  das  ahd.  (quatlgan,  que^an), 

sich  auch  hier  in  kwustig  wieder  findet;  —  quetten,  chettcn,  cheten;  ags.qnei 

*B  kwastigon  bom  (ein  ästiger,  knorriger,  bz.  kvedhja  (ansprechen,  anräen,  g\ 

dicker,    klotziger,   klobiger   Baum);   —   'n  grässen;   segnen)   etc.  weitergdni 

kwasti^   stük   holt  (ein  knorriges  kraus  ge-  55  wozu  auch  an.  kvadha  (petitio,  ac 

wachseneSy  schwer  zu  spaltendes  u.  zu  be-  kvaedi    (Gedicht,   Lied),   kridha 

arbeitendes  od.  auch  ein  derbes  u.  schweres  Lied,    (redicht,   Erzählung,   Sagt 

Stück  IIoh)\  —  'n  kwastigen  kerel  (a.  ein  gehören.  —  Nach  Fick  von  der 

dicker,  fester,    derber,   gesunder,    kräftiger  skr.  gâ,  gäyati  (schallen,  lauten,  i 

etc.  Kerl ;  —  b.   ein   krauser   wunderlicher  00  gen)  wie  statb  von  sta.    Da  in 


KWATJfi  437  KWATSEN 

tbenso  wie  ga  öd.  gâ  selbst  oberd,  (cf.  Grimm,  Wb.)  kätsch,  ketsch 
koart  ist  u.  Schcälgtâmme  (breiartig  weich  etc.)  u.  katschen  (mandu- 
hoben  bleiben^  so  kann  man  cando  sonam  cderc)  istj  wobei  sich  die  sonst 
n  etc.)  auch  ebensogut  die  zu  kätsch  i4.  katschcii  angeführten  Bedtgn. 
slomare  etc.,  bz.  Geräusch  5  von  selbst  aus  unserm  klatte  ergeben. 
i,  lärmen,  schwatzen,  sehet-  Was  nun  aber  den  Stamm  kat,  kwat  be- 

i  u.  kath  (laudare,  extoUerc,  trifft,  so  kann  man  dafür  sowohl  idg,  kad 
re  od,  laut  schreien,  prah-        als  gad  ansetzen.    Die  erstere  (cf  kand,  kad) 

8.  unter  galm  wegen  galan  giebt  Boj)p  mit  vocarc,  clamarc,  flere  u. 
Ipen  etc.)  u.  kath  (dicerc,  10  (cf  kad)  mit  commoveri,  perturbari,  tcrreri, 
,  narrare)  ansetzen,  wozu  unihrend  er  1  gad  mit  dicere,  loqui  (cf.  zend. 
kwattcl,  kwatteln,  kwiddero  jad,  flehen,  bitten,  bz.  fragen)  u.  2  gad  mit 
w.  kvidha  (bekümmert  sein,  tonare  übersetzt,  wobei  zu  bemerken  ist,  dass 
ammemetc);  schwed.  qmdA  Ben  feg  zu  gad  (to  recite;  to  speak)  ge- 
rn, winseln,  wehklagen)  ge-  16  rade  goth.  qithan  etc.  (s.  unter  kwätcin) 
^onst  vergL  auch  noch  die  stellt,  während  Bopp  es  von  skr.  kath 
I  kwatsen  erwähnte  y  gad,        (dicere,  loqai,  mcmorare,  narrare)  ableitet, 

im  Auslaut  nicht  zu  germ.        die  mit  katth  (laudarc  etc.)  auf  idg.  kat  (s. 

unter  kwäteln  am  Schlüsse)  zurückgeht. 

HC,  thôrichte  Person.    Das-  20      Zu  kwatsen,  bz.  urspr.  quatan  od.  quatjau, 

u.  wie  kwêr  aus  dwër,  so        ahd.  quazjan  (nach  klakjan,  von  klak),   bz. 

tstanden.  dem  Stamm  kwat,  ahd.  quaz,  verstärkt  kwats, 

rn  sein,  sich  albern  u.  thö-        nhd.    qaatsch   vergl.   ausser  kwctseo  (quet- 

aibern  u.  dumm  sprechen  sehen),  kwatteln,  kwattem,  kwettern  etc.  u. 
je.  cf.  indessen  auch  kwat-  25  den  oben  schon  angeführten  Wörtern  nhd. 
kwatsen  etc.  kätsch,   katschen    (cf    Schm.,   Adelung, 

■5»  ^"  grobes,  dickes,  rau-  Weigand  etc.  wegen  der  Wortgruppe 
nau2)tsäcMich  zu  Röcken  quatschen,  quetschen,  quitschcn  etc.  u.  bei 
ngl.  co9^mgu.  mit  mg  weiter-  Schm.  auch  quittein,  quiteln,  vom  Ruf  od. 
gl.  coat  (Rock,  lieber  rock,  30  Geschrei  der  Gans,  des  Hahns  etc.)  auch 
*cke,  Bedeckung,  Fell,  Pelz,  engl,  quash  (zerschlagen,  zermalmen,  zer- 
dfcrzug  etc.),  was  dasselbe  drücken,  quetschen,  zerquetschen,  breiweich 
ngl.  cote ;  (üid.  cozo,  cozzo ;        machen)  u.  quatsh  (verrathen,   ausplaudern 

ahd.  choz,  koz,  chozza  u.  od.  klatschen  etc.,  s.  oben  sub  a),  wobei  man 
;  mild,  kutze,  kutz  (grobes,  35  beim  Vergleich  von  engl,  quasli  (schüttern, 
mg;  Decke,  Mantel,  Kleid).  erschüttert  werden,  einen  Stoss  bekommen, 
in  Grimm,  Wb.,  unter  dem        schwanken)   auch  an  einen  Zusammenhang 

cf.  kate,  kote  etc.  von  qnash  (zerschlagen  etc.)  mit  lat.  quasso 

schallnachahfnendes  Verb.  u.  quatio  denken  könnte,  welche  Wörter 
atschen),  gebraucht  in  der  40  Fick  mit  unserm  schüdden  zu  idg.  (1,818) 
^jsen,  plaudern,  ausschwatzen,  Mkwi  stellt.  Da  aber  der  Zusammenhang  von 
Glocke  hängen,  verrathen;  lat.  quatio  etc.  mit  skut  doch  zweifelhaft 
%  Geräusch  od.  krachend  u.  ist,  so  ist  es  auch  sehr  leicht  möglich,  dass 
lagen,   werfen   etc. ;   —    be        auch   quatio,    quasso    etc.    zu   einer  |/  kat 

de  wand  od.  up  de  grund,  4^  (sonare,  crepiUiro,  bz.  touare,  clamare,  canere 

Btükken  flügt;  —  he  kwatst  etc.)  gehören,  woraus  die  Bedtg.:  Stoss  od. 
•n,  dat  hum  de  kop  brumd ;  P  uff  (cf.  pif-paf-puf  als  Schallstämme)  sich 
'sbrechen^  vomiren  =  kotsen ;  von  selbst  ergiebt  u.  wobei  noch  zu  bemerken 
',  all'  wer  ût,  wat  he  in  du  int,  dass  Fick  zu  y  ksit  (lärmen, schwatzen, 
ie  klatsen  u.  nM.  klatschen  50  schelten  etc.,  s.  unter  kwiiteln  am  Schlüsse) 
irspr.  klatan  u.  klazan  steht,  auch  griech.  kötilos  (geschwätzig),  kötillö 
n  nd.  klat,  ahd.  klaz  ange-  (schwatzen,  plaudern)  stellt  u.  wozu  ausser 
Ï  kwatsen  u.  nd.,  nhd.  quat-  griech.  kôtilâs  (Schwalbe,  cf.  unter  kwäteln 
»k  etc.  u.  der  Form  wegen  auch  das  nid.  kwetelen  vom  Zwitschern  od. 
.  eins  u.  von  einem  Schall-  5.')  lärmenden  Geschrei  der  Schwalben,  sowie 
,  ahd.  kwaz  weitergebildet,  bei  Schm.  quitschen,  quitschern  =  zwit- 
I   kattern    etc.    u.    kwat   in        schern),   kötalos    (eine   besondere   Art    von 

Hause  aus  wohl  ident.  ist  Gesängen)  dann  auch  griech.  kötalis  (Stoss- 
ch  von  klatsch  zu  unsenn  keule,  bz.  Ding,  womit  man  stösst,  pufft, 
E  auch  der  Stamm  von  nM.,  60  schlägt  etc.)  gehören  könnte. 


KWATSK  KWATSCH  438  KWATTEL  KWABTEL 

kwaf sk,  kwatsch,  quatsch ;  a)  laff,  albern,  liervorgegangtn  sein  wird,    EHäân 

dumm,  unsinnig,  verdreht,  widerhaarig  etc. ;  sich   aie   Bedtgn,   von  qaatKh,  m 

—  hl!  is  to  kwatsk,  uft  dat  man  ürdeudlik  patsch  als  weither,  breiiger  Zättm 
mit  hum  protou  kaii ;  —  'u  kwatsken  (laffen,  ches  breiiges  Etwas  (s.  oben)  A 
albernen,  bz.  unsinnigen  verdrehten  elc)  6  daraus,  dass  man  beim  Haren  eim 
feilt;  —  kwutsk  tûg  proten  (laffes  albernes  diese  Wörter  beeeichneten Schallei ä 
etc.  Zeug  reden) ;  —  he  is  so  kwatsk  uii  an  die  Ursache  od,  den  Vorg<u§  ( 
ferdreid,  dat  d'r  iiiks  mit  hum  uptostelleu  den  Stoss,  Druck  od,  ScMag  ätf 
is;  —  b)  mürbe,  weich,  schmutzig,  dreckig,  Stossen  etc.),  wodurch  er  erzeug  w 
i/reiwcich,   bz,  zerquetscht,  zerstampft  etc. ;  10  entstand  u.  anderentheils  aiuk  n§ 

—  dat  is  so  kwatsk,  dat  maii  d'r  liél  not  den  Zuband  derjenigen  Körper 
iip  kaueil  hßft ;  —  't  is  so  kwatsk  to  lupcn,  worin  diese  durch  einen  mit  quit  i 
dat  man  d'r  bit  an  de  enkels  insakd;  —  quatsh  (od.  Klatsch,  ohtLïüu) 
c)  wie  zerquetscht  od.  zerdrückt,  zerschlagen  neten  Stoss  od.  ScMag  etc.  venHA 
etc.,  bz.  mürbe,  elend  etc.;  —  ik  bün  so  15  ckL  an  dasjenige,  was  mit  deii9dbt 
kwatsk  un  elend  to  mode,  dat  ik  nargends  einen  quatsch  (od.  Klatsch  etc.)  ge 
gen  last  an  hebh'.  —  Nd.  (Dann eil)  Bezüglich  des  nd,  (Br.  Wh.)  i 
quatsh  (unsinnig,  albern),  (Danneil,  (quatschen,  mantschen,  kneten)  ui 
Schamhach  etc.)  quaXsch  (^fatsch,  Patsch,  merkt,  dass  das  inlautende  Ji*  i 
bz.  eine  durch  Druck,  Stoss  od.  Zerquetschung  20  vom  Stamm  quat  (cf.  kwatsen),  i 
(mI.  auf  sonstige  Weise  entstandene  weiche,  Vergleich  von  kladde  «.  klatte,  tm 
breûtrtige,  kothige  u.  halbflüssige  Masse,  klat,  leicht  u.  ungesudU  erÜâri 
aufthauender  Schnee,  Koth,  Schlamm,  cf.  also  auch  dieses  quAddern  mit  VnH 
bei  S Cham  b ach  auch  Klatsch  in  der-  Stamm  quat,  kat  gehört,  der  ja  i 
seihen  Bedtg.).  —  Sofern  dieses  Wort  nicht  26  älteres  quad,  kad  (idg.  gad)  tnrnie 
etwa  theilweisc  mit  kwäd  (schlecht  etc.,  cf.  zurückgehen  kann  u.  auch  wjk 
bei  Svhambach  quadsch,  üM)  u.  quat  I  ti.  2  kwâd  ("ö^fer  quada  n.  aaadi), 
(Koth,  Dreck  etc.)  zusammenhängt,  ist  der  kwäder,  kwedder,  kwatter,  kwetk 
Stamm  kwatsk  od.  quatsch  zugleich  Schall-  Grunde  liegt, 

stamm  u.  urspr.  Stamm  von  quetschen  30  kwattel,  k warte],  Wachtet."^ 
(cf.  kwclsen)  u.  (wie  nhd.  klatsch  od.  t€l,  kwartel;  mnd.  quattcle;  oM 
Klatsch  au.K  nd.  klai,  ahd.klAz)  wohl  aus  —  Daneben  auch:  nid.  kwakke 
nd.  quat,  ahd.  quaz  entstanden,  wie  unter  mnd.  quattele,  wovon  woM  (Die 
kwatsen  das  Weitere  zu  vergleichen  ist.  ital,  quaglia;  cispan,  coalla;  pi 
Davon  Verb.:  nd.  (Br.  Wh.,  Schütze,  36  afranz,  quaille ; /ran«,  caille ;  oeii 
tS' c h a m  b a  c h,  I) ä h n c r  t,  D anne H)  quats-  engl,  quail ;  chw,  qaacra ;  nlat. 
ken,  quatschen,  bz.  quaskcn,  ciuassen,  nhd.  —  kwakkel  ck/.  quackele  etc.  ; 
(Weigan d,  Adel n n g,  S c h m.  etc.)  ((uat-  kwakkcn,  bz,  dem  SchaUstam» 
scheu  (im  (Quatsch  gehen  od.  hantieren:  kwattel;  ahd.  quatala  ist  wohn 
kothig  sein,  bz.  einen  ähnlich  wie  quatsch  -10  indessen  unten)  entweder  mä  kfiilH 
od.  klatsch  etc.  lautenden  Ton  u.  Schall  quethan  (quath,  quat)  od.  mit  km 
dadurch  hervorbringen,  wenn  man  in  einer  nex,  wie  1  kwatter  mit  1  kwittei 
feuchten,  weichen  klebrigen  Masse  mit  llän-  tem,  bz,  dem Schailsiamm]5MsX(ej 
den  n.  Füssen  arbeitet  (nl.  indem  man  die-  d<i  auch  diese  Benennungen  dt 
selbe  drückt,  knetet  u.  tritt^  bz.  wenn  man  45  ebenso  wie  kûtjenblik  onomat,  sit 
einen  weichen  €Uisti.schcn  Körper  mit  Gewalt  auf  das  Geschrei  od,  den  B»j 
woran  u.  worauf  schmettert)  u.  das  Adj.  beziehen.  Das  ahd,  wahtala  (w 
quatschig  (schlüpfrig,  kothig,  dreckig  ete.)  Wachtel  u.  ctU.  guatila  od.  gu: 
etc.,  sowie  auch  wohl  nd.  (Sc  harn  buch)  guala)  betr.,  so  kann  dies  nsr 
quadschen  (unsinnig,  verkehrt  etc.  od.  un-  50  quatala  aus  einer  u.  derselben  Gi 
verstündlich  sprechen).  —  Die  verschiedenen  standen  sein,  wenn  Letzteres  / 
Bedtgn.  von  quatscli  als  Adj.  u.  Subst.  er-  quahtala  steht  u.  dies  mit  dem 
klären  sich  wohl  daraus,  dass  dasselbe  in  vtm  einem  zu  quaken  (reddereso 
ähnlicher  Weise  wie  klak  u.  klat  (cf.  kladde,  aiiscris  et  coturnicis  etc.,  s.  untft 
klatte,  klits,  klats  etc.)  od.  wie  matsch  u.  55  gehörenden  Stamm  quaket,  qoal 
patsch  aus  sonus  etc.  auch  die  Bcdtg.:  quackt)  weitergebildet  wurde,* 
macula  etc.  u.  Bruch  etc.,  h:.  wie  klap  nach  „h",  nhd.  „ch**  (V/.  schwed,  waktd^ 
die  von:  schallender  Schlag  od.  Stoss  ent-  sowie ^^'^kcu^=w ach en)fikr altes w 
wickelte,  während  aus  Stoss  u.  stossen  dann  Wegen  des  Anlauts  „w*  aus  ,b 
wieder   die   Bedtg.:    (Quetsch    u,   quetschen  (iO  aus  y,kyif*^  cf,  das  beim  Anlaut  Jt'' 


KWATTELN  439  KWEDDER  KWAEDER 

üid  u,  laut  sprechen,  schwatzen,  auch  mit  unserm  kwiddern  od.  kwittern, 
imMn»,  bz,  ein  lautes  Geräusch  kittern,  kattern  vom  Schailstamm  kat,  kit, 
Iktvan  Subst, :  gekwattel,  kwat-  kwat,  s.  unter  kwatsen,  kwatsk  u.  kwettem  etc. 
uffer,    Geplapper,    Plauderei),  2.  k wattern,   thierischen  faulen  Schleim 

^sdwaUhafte  od.  plauderhafte  6  etc.  absondern,  im  Schleim  od.  ähnlicheti 
ipermaül  etc.).  —  Nd.  (Däh-  Schmutz  hantieren.  Zu  2  k watter  wie  nd. 
îln>  u,  (cf.  Seh.  u.  L.  unter  (Br.Wb.)  quaddern  (manschen  etc.),  Seh  am- 
itteleD.  c/.  1  kwattern, kwatjcu,  bach)  quadem  (a.  in  zahlreichen  Tropfen 
ir&teln,  mit  welch  Letzterem  es  hervorkommen,  heroortröpfeln ,  z.  B.  vom 
hvonhess.  (Vilmar)  (^xxv^Xeïïi  10  Eiter  etc.,  wenn  eine  Eiterbeule  gedrückt 
vom  Geräusch  kochender  od.  wird,  od.  wenn  das  Wasser  tropfenweise 
ktchen,  namentlich  des  Breis,  aus  dem  Boden  quillt  etc. ;  —  b  im  Wasser 
Boune  unserm  prötjen,  pröttelu  hantieren)  zu  dem  daselbst  angeführten  nd, 
tch  zu   qaethan,   bz.   quithan,        quader. 

«fi  etc.,  urspr.  lauten)  gehören  15      kwedder,    kwäder,    Randbesatz,    Saum- 

besatz,  Bandeinfassung,  borten-  od.  gurten- 
,  Staar.  —  Zu  l  kwattero,  wie  artiger  Saum,  od.  eigentlich  ein  Streif eti 
attem.  —  cf  auch  hess.  (Vilr  Zeugs,  der  auf  die  Kante  eines  Kleidungs- 
ar  (kleiner  unruhiger ,  queck-  Stücks  gesetzt  wird.  —  Wang.  quither  (Saum 
,  lärmender  Mensch).  20  od.   Besatz);    nd.    (Br.    Wb.,    Dähnert) 

',  kwetter  u.  auch  kwadder,  quadder,  quarder,  (Danneil)  quärl  (d.  i. 
mler  stinkender  Schleim,  Jauche  die  Einfassung  eines  Kleidungsstückes  an 
iratter  flflgt  dV  man  so  ût.  —  den  Stellen,  wo  es  dicht  um  den  Leib  od. 
dasselbe  Wort  wie  nd.  (Scham-  ein  Glied  schliesst  u.  mittelst  Knopf  od. 
T  (hervortröpfelnde  schmutzige  25  Haken  festgemacht  werden  soll);  mnd.  (Seh. 
mnd.  (Seh.  u.  L.)  kodcr  u.  L.)  querder,  querdel,  quarder,  kordor 
ita);   nléd.    (Grimm,  Wb.   V,        (dasselbe  u.  auch  ein  schmaler  Streifen  Sohl- 

köder  (pituita,  zäher  Schleim,  leder,  der  in  die  Kappe  eingestochen  wird, 
xis  beim  Vergleich  von  kôt  u.  intercutus;  pictacinm,  dicitur  modicum  corio- 
.y  isl,  qaoda,  kod  (s.  unter  kwâd)  30  lum,  lappc,  vel  dicitur  illa  pars  corei,   dum 

qnâd  u.  kôt  zusammenJuingt,  iosuta  est  et  solet  repedari;  liripipium;  id 
f  mit  ahd.  qnadilla  (pustula  etc.,  quod  sutor  ponit  inter  soleam  vel  coo])ur- 
d  u.  cf .  2  kwedder)  zu  einem  torium  caicei) ;  mnld.(Kil.)  q}iATde\,querde\, 
Uia  (Knoten,  Knolle,  Knäuel)  (segmen  corij ;  ligamentum  caicei  rüde ;  lorum 
m  der  y  gadh  (urspr. :  sonare,  35  duriusculum ;  rudis  ora  caicei) ;  mfläm.  quer- 

dann  auch  schlagen,  stossen,  del  (Heu  rüde  de  souliers).  Davon  Verb.: 
tchen,  verletzen  etc.,  s.  unter  nd.  (Dähnert)  quardern  (Leinewand  od, 
mden  ahd.  quada,  quata  (Beule,  anderes  Zeug  mittelst  kleiner  Falten  an 
gehört,  od.  mit  an.,  isl.  quoda,  einem  Bande  ins  Enge  nähen,  dass  es  um 
\ge,  dicke,  gelbe  Masse,  s.  unter  40  den  Leib,  Hals  od.  die  Hände  passt  u. 
xmenhängt.  —  Desgl.  cf.  auch  fest  geknüpft  u.  gehakt  werden  kann) ;  mnld. 
fmann^  quiter,quetter  (sanies),  (KU.)  querdelen  (dura  et  nodosa  filanere); 
ich  zu  germ.  kwater,  kwader,  mfläm.  querdelen  (coudrc  les  semelles  des 
•Jien  wird  u.  dazu  auch  unser  souliers);  Subst.:  mnd.  (Sch.u.L.)  querde- 
:.,  sowie  Weiteres  unter  1  u.  2  45  linge;    mnld.  (KU),  mfläm.  querdelinghen 

(coupons  ou  tacons  de  cuir) ,  sowie  das 
*m,  schwatzen,  Schwätzern,  plau-  Compos. :  mnld.,  mfläm.  querdelsnyder  (iron.: 
ï^,  od.  blutteru,  wie  z.  B.  Schuhmacher,  Schuhflicker,  bz,  Flickschnei- 
aar.  —  cf.  kwatteln  u.  nid.  der).  —  Die  Bedtg.  dieses  Wortes  als  Zeug- 
fklches  V.  Dale  mit  praten,  50  streifen  u.  als  Lederstreifen  ist  zweifellos 
elen  erklärt,  sowie  hess.  (Vil-  die  von:  Fleck,  Flick  od.  Lappen,  Lumpen, 
rn  (strudeln,  bz.  rauschen,  gur-  Fetzen  etc.  u.  sei  über  die  Entstehung  u. 
ferner  cf.  koddeln  u.  küddcrn  Verwandtschaft  dieses  Wortes  das  Folgende 
Wb.,  sowie  mnd.  (Seh.  u.  L.)  bemerkt: 
Ideren   mit  den  Nebenformen:  55      Da  nur  blos  oon  nhd.  Köder  (esca)  die 

and,  cotren,  coddern,  kyderen  Entstehung  aus  ahd.  querdar  (amhd.  chor- 
deTn,wasdortvon  Dr.  Lübben  der,  chordir;  mhd.  querder,  körder,  korder, 
/.  kwäteln)  gestellt  wird,  nach  chörder)  als  wahrscheinlich  (s.  indessen  Wei- 
n   aber   mit    koeten   (s.    unter        teres  unten)   angenommen  werden  kann  u. 

connex  sein  kann,   wie  desgl.  60  neben   quardel,   (luerdel   od,   querder  auch 


KWEDDËR  KWAËDER  440  KWEDDER  KWAEDER 

schon  früh  die  aus  quader,  queder  entstan-  (Lappen,  Fetzen,  hz.  Fledt,  FIkk  t 

denen  Formen  koder  (cf\  bei  Lexer  auch  schieden  sein  kann  u.  dass  unur  \ 

mhd.  kuder,  FUcMappen  von  Leder  od.  Tuch),  kwäder    als   BandbesaU    urspr.  m 

so  ist  es  jedenfalls  sehr  fraglich,  ob  quar-  Bedig.:  „Lappen,  der  auf  Etwa 

der,  quenlur,  qiiordel  niciu  ans  einer  urspr,    6  od.  genäht  wirdf',  halte; 
Form  quadara,  bs.  (luadala  entstand  u.  dem-  b)  das  gleichfaih  aus  einem  Snbii. 

selben   ein   einfaches  Thema  qiiada,  quoda,  koda   hervorgegangene  ahd.  qnidilL 

koda   u.    eine  y  quad,   quod,   kod   (urspr.  quaddol  (pustuIa,  papala,  cf.  2  kted 

germ.  kad,  gad  m.  f//e«r  au«  tW//.  gadh,  gundh  nd.  (Schambach)  qnadel  (fineu 

wie  kamen,  kwam  von  gam)  zu  Grunde  lag,  10  bttrc  entzündete  Anschwellung  der 

welche  ebenso  wie  klak,   klap  od.   klat  etc.  (Schütze)   quar],  bz.  quaddel  fro( 

(s.  unter  kwatson,  kwetscu  etc.)  eine  Schall-  zündete  Beule  von   MücketistidM, 

Wurzel  war  u.  aus  sonare,  clamare,  cantare,  brennen  etc.),   was  wohl  urspr.  dii  1 

crepitare,  bz.  sonus,  clamor,  cantus,  cropitas  Beule  od.  Blatter  (cf.  bûle,  kwisc  etCw 

etc.)  dieBcdtgn.:  Schlag,  Stoss  etc.;  Bruch,  15  u.  dann  ein  durch  quad,  kodmdrrj 

Biss,    Spalt    etc.    od.  Wunde    et^i.,    durch  Schlag,  Stoss,  Druck,  Quetschsng  ((} 

Schlag  od.  Stoss  etc.  entstandene  Beule,  blut-  2  k weiter)  entstandenes  Etwas  buä 

unterlaufene  Stelle,  eiterndes  Geschwür  etc.,  falls  es  nicht  etwa  mit  2  kwAtter  oi 

od.  durch  einen  ScMag  od.  eine  Quetschung  der;   nd.,  mnd.  koder  ( Auswurf ^  ^ 

entstandene  Blutblase  (cf.  kwüse),  sowie  fer-  20  mnld.  koder  (saliva,  phlegma,  pituiti! 

ner  die  Bedtg.:  Fleck  od.  macula  etc.  etc.  koder  (pitaita  od.  fauler stitdienâtrS 

entwickelte,  ganz  wie  dies  auch  neben  vielen  bz.    Bctz   od.   gelbe   eiterartige  Mu 

anderen    Bedtgn.    bei:    flek,    flik,   flckken,  kwalstcr)  atc/ em  irif  quad,  kod  (</. | 

flikkcD,  flikkern  rtc.  von  d^r  y  flak  t(.  plak  ahd.  klaz  unter  kladde,  kl&tte)  iniff' 

==  pl^l?»  pl^Liig  (ff-  ^^^  6tc.)  od.  bei  den  zu  25  macula  etc.,  bz.  Schmutz,  f^dmiertt 

klak  od.  klat  gehörenden  Wörtern  (cf.  klak,  weiche  schmutzige  od.  klebige  Maa 

klakkeu,  klik,  klikkcn  etc.  od.  kladdc  etc.,  rendes  Subst.   quada,  koda  in  der 

klatte,  klatpr  etc.  nd.  klilt(!r  vic.)  u.  andern  schmutzige  Flüssigkeit,  bz.  Jaueht» 

von  Schallstämmen  abgeleiteten  Wörtern  der  etc.   zurückgeht   u.   etwa   ein  tiU 

Fall  war.  30  Jauche  absonderndes  Ettntl 

Dieses  vorausgeschickt,  so  halte  ich  dafür,  ioas  ja  auch  dasselbe  Wort  sein  tfl 

dass  beim  Vergleich  von  flek,  flik  etc  ,  sowie  ututer  wohl  aus  quada  gekürzte*  Siit 

klak,  klattc  rtc.  zu  einem  germ.  Stamm  kad  od.  wie  an.,  isl.  quoda,  kod  (glater 

od.   quad   (Nebenform:   kid,  (luid,  —   ked,  norw.  kwaaida, ~ koda  (Harz  u.  Bi 

qued,  -  -  kod,  kud,  quod)  zunächst  als  Schall-  35  s.  unter  2  kw&d. 
stamm  od.  Schallivurzel  =  idg.  gad  od.  gadli  Vergleicht  man  nun  aber  weita 

(s.  unter  kwad   t/.   cf  auch  mnd.  köderen,  (S ch am b ach)  kodea  (Wamme 0(i 

koddcren,  schicntzen,  klatschen,  klappen  etc.  Unterkinn  od.  Krojff)   u.   das  da 

unten  am  Schlüsse)  als  Schallbe Zeichnung  u.  nd.  kotel  bei  Schambach  (s.pa 

als  Bezeichnung  tlessen,  was  bei  einem  damit  40  bz.  (Dähnert)  kadrr  (das  hanget 

bezeichneten  Geräusch  (sonus,  crepitus)  vor-  Fleisch  unter  dem  Unterkinn),  (i 

geht  u.  entsteht,  gehören:  kaoder,    käöder    (Unterkinn,   Do 

a)  das  (cf  bei  Schütze:  quarl  (»//«quar-  (Br.  Wb.)  ködder;  mnd.  (Sch.iL 

del  u.  dies  aus  (luaddel,  —  scharre,  scharde  kader,  kodder*  nhd.  (Grimm,  W 

aus  Bchadde,  j^cbade,  ahd,  Bcata-—  od.  harr'  45  koder    (Untcrkinn,    Kropf)   zu 

aus  hadde)  wahrschcinl.  aus  quadura  u.  qua-  (Wamme,  Fettwulst  etc.),  so  kann 

dala    entstandene    obige    quader,    quaddcr,  urspr.  ebetisogut  wie  kwsMbe  im  A 

quadcl,  quaddd,  qiiardcr,  koder  in  der  Bedtg. :  ein  weiches  Etwas  bedeutet  ha 

Flicken,  Lappen,  bz.  Fleck,  Flirk,  Fetze  etc.  wieder  durch  die  Bedtg. :  Schlaw 

als  Weiterbildung  eines  alten  Subst.  quada,  50  Mottr  etc.   (cf,  2  kwabbc  etc.)  «< 

koda,    was   auch   dem    mnd.    (Seh.  u.  L.)  (Schleim,  Botz,  od.  unreine  stink 

kodden (flicken, ausbessei'n,r(pariren),kiMe-,  sijkeit   etc.,   cf.   2   kwedder,   bz, 

kod-werk    (Flickwerk,  Ausbesserung,  Hepa-  unter  h)  Bemerkte,  sowie  auch  i 

ratnr);  if(/.  (Z^ä/tiie/*^^  kodder  m  oldkodder  Qualle,  od.  Schleimthier  u.  zu  kv 

(Altfiicker,  von  Schneidern  u.  Schustern)  zu  55  wieder  kwalster)   zusammen   stell 

Grunde  liegt,   wobei  aus  dem  in  Grimm,  da  dieses  kodeu  od,  koder  ja  ai 

Wb.,   aufgeführten   Köder  (Schusterwurt),  wie   die    andern   koder    auf  ein 

sowie    dem    Ortsnamen    Ködersdorf  etc.  quad,    quod,    kad,    kod   zurückgt 

erhellt,  dass  das  Schusterwort  Köder  od.  nun  aber  das  nhd.  Köder,  bz.al 

quader,   queder   nicht  von  diesem  Koder  60  (cf.  Grimm,  Wb.,  unter  Köder, 


>DER  KWAEDER  441  EWELLEN 


ïeBeéHg.  Wurni,  so  kann  kwêlen,  s.  kwälen. 

i^.  daher  rühren,  dose  der  k welle,    kwel,    Quelle,    Born,    Spring, 

ich  es  knochenloses  u.  Sprudel  etc.  —  Nd.  quel;  nid.  kwel;  mnÜ, 
Schleim  überzogenes  u.  quelle;  ahd.  qiiellâ;  mhd.  quelle  etc. —  Zu 
ndemdes  Thier,  he,  ein  wei-  5  kwellen.  In  der  Bedtg. :  Born  od.  Ader, 
miges  lûifvas  ist  u.  als  tooraus  Wasser  hervorsprudelt  u.  emporsteigt 
Schleim- Thier  aufgefasst  sind  hier  welle  u,  sôd  gebräuchlicher, 
iber  die  ahd.  Form  querdar  kwellen  (kwul,  kwulleo),  queUen,  sprin- 

aus  urspr,  qnedar,  quadar  gen,  sprudeln,  steigen,  sich  erheben,  sich 
',  Köder  kommen  dafür  10  heraus  dratigen,  schwellen,  dick  werden,  sich 
leder,  quedder  vor)  od,  qua-  ausdehnen  etc. ;  —  dat  water  (od.  blöd  etc.) 
konnte,  wie  nd,  quarl  aus  kwul  d'r  ût;  —  de  darmOos  un  all'  wat  in 
unser  scharre  aus  schadde  't  lif  sut,  kwul  d'r  ût;  —  wen  dV  fûl  flés 
Jhd,  scato,  bz,  wie  kirclier  in  'n  swel  kumd^  den  kweld  dat  dV  ût  un 
tnier  Köder  in  Grimm,  15  up;  —  de  wangeu  (od.  banden  etc.)  sunt 
m  bestreiten  (was  spater  ge-  hum  kwullon ;  —  de  arften  sunt  g6d  up- 
auch  schon  früher  vor  der  kwuUen.  —  Nd  quilleu  u.  nd.,  mnd.  quellen ; 
Vörter  durch  die  Schrift)  u,  n/^J.  quellan ;  m^.  quellen  fguf//^,  scaturire, 
nn  beim  Vergleich  von  flek,  schwellen).  —  Es  wird  von  Fick  u.  An- 
Uk,  klatte,  klats,  bz.  nhd.  20  dem  von  der  y  gal  (träufeln,  tropfen,  her- 
etc.  sowohl  quader,  queder,  abträufeln,  abfallen)  =  zend.  gar  (herab- 
^.: Fetzen, Lappen^ Flicken,  fallen;  schwer  sein)  etc.  abgeleitet,  wozu 
'Lappen  etc.,  als  in  der  von:  Fick  auch  griech.  bâllein  (werfen  etc.)  u. 
,  Schlamm,  Schleim  etc.,  so-  lit.  galas  (Ende)  etc.,  sowie  auch  skr.  jala 
«r  von:  Wamme,  Fettwulst,  25  (Wasser)  stellt.  Sollte  indessen  das  Stamm- 
lihes  od.  quabbiges  Etwas)  u.  verb.  quillan,  qual,  goth.  qillan,  qal,  bz.  urspr. 
urm  (od.  Weich-,  Schleim-  quilan,  qilan  (cf.  auch  kwil)  nicht  eher  zu 
ii  einander  vereinigen  lassen.  der  y  gar  (rauschen,  tönen,  singen,  knistern, 
noch  die  zu  koder,  köder        bz.  murmeln,  sonare,  mussare  etc)  gehören, 

Ünflath  etc.,  bz.  Lumpen,  30  sodass  quil-an  urspr.  die  Bedtg.:  Geräusch 
n ,  kleines  abgerissenes  od.  machen,  bz.  rauschen,  singen,  knistern,  mur- 
(geschnittenes  Stück,  Abfall,  mein  etc.  hatte  u.  dann  wegen  des  Geräu- 
er  etc.)  gehörenden  Wörter  sches  od.  des  Murmeins,  welches  das  aus 
b.,  als:  koderei  (Botz,  Un-        der  Erde  od.  einem  Spalt  hervorkommende 

(Lumperei  etc.) ,  kodercr  35  od.  herausquellende  Wasser  macht,  auf  das 
,tor),   ködern   (Schleim   aus-        Quellen    selbst    n.    auf  die   rauschende  u. 

=  kwalstern)  etc.,  sowie  murmelnde  Quelle  übertragen  wurde,  ganz 
f.  oben)  köderen,  koddereii  wie  Ja  auch  Klinge  (Giessbach,  Binnsal, 
sehen  etc.)  wegen  des  für  die  Schlucht,  seichte  Fliissstelle  etc.)  zu  kli n- 
xnzusetzenden  Schallstammes  40  gen    gehört    u.    blos    ein    kliyigendes    od. 

idg.  gad  od.  gadb  (sonare,  rauschendes  Etwas  bezeichnet.  Vergleicht 
bz.  in  derselben  Bedtg.  wie  man  aber,  dass  sengen  aus  ahd.  sangjan 
iz.  nhd.  Klatsch  u.  Klapps.  entstand  u.  dass  dies  vom  Präter.  sung 
kwäder,  Häzblatter,  Pustel,  (sang,  tönte,  rauschte,  knisterte),  von  8ingan 
!c.  —  cf.  ahd.  quadilla,  chwa-  15  (singen),  fortgebildet  wurde,  sowie  ferner, 
[huedilla,  chwedilla  (cicatrix,  dass  wir  singen  auch  von  Klingen,  Bau- 
);  nd.  (Br.  Wb.)  quaddel  sehen,  Summen  od.  dem  leisen  Tönen  einer 
rand),  (Schambach)  qua-  Kerzenflamme  sowohl,  als  vom  Geräusch 
!  Anschwellung  der  Haut,  des  kochenden  Wa.'isers  im  Theekesscl  ge- 
Janneil)quad([\,  (Schütze)  50  brauchen,  so  ist  es  begreiflich,  dass  das  alte 
fahren  der  Haut  von  inner-  saiigjan  anstatt  in  die  jetzige  Bedtg.  von 
)Vanzen  od.  Mückenstichen  sengen  auch  in  die  von :  flammen,  glühen 
Hthm.  quiddel  (eine  am  Leibe  etc.  od.  in  die  von :  brodeln,  wallen,  kochen 
leine  Erhöhung  od.  Beule),  etc.  hatte  übergehen  können,  sodass  dann 
bele  od.  cvydhele  (varix)  u.  55  auch  quellen,   bz.   quil-an   aus   rauschen 

1    kwedder    sub   h,    sowie        od.  knistern  sowohl  die  Bedtg.:   sengen, 

brennen  etc.,   od.  flammen,  glühen  etc.,   od. 
wik.  kochen,  brodeln,  wallen,  aufwallen  etc.  hätte 

wäkcn.  entwickeln  können,   wie  ja  wahr  scheint,  die 

:wel]er.  60  y  ghar  (brennen,  leuchten,  flammen,  funkeln 


KWELLER  KWËLDER  442  KWENGELN 

etc.)  von   Hause   aus   dieselbe   y  ist,  wie  de  schlick   unde   erde  umme  aakt  ■ 

ghiir  (soiiare,   crepitare  c(c.)i   toozu  galan,  settet  dorch  den  dachlichen  tho- ond  lA 

gellen,  bjs.  unser  galm  (s.  d.)  u,  auch  skr.  des  meeres"  gut  passt. 

ßliargliara   (Gelächter;    Geknister),    ghura,  kweller*;;^ra8.  dtu  auf  einem  ïwési 

ghurûja   (prdssehi ,   grunzen  etc.)   gehören f^  5  heller  toctchsenae  od.  gewaduene  Gm. 

worüber    noch   Weiteres  unter  gar  u.  gold  kweller-hei,    das  auf  einem  Mki 

in    meinctn    Wb,    verglichen    werden    mag.  heller  aewonnene  Heu. 

Vergleicht  man  nun  aber  weiter  die  Wörter :  k wellig,   kwelsk,   quellig,  qäeM; 

hörn    u.    Brunnen   von   brennen   (d.  h.  a)  aufgequollen,  dick,  voll  etc.  n.  mJV 

nicht  in  der  jetzigen  Bedig.,  sondern  in  der  10  davon  unlustig,   unbequem  etc.,  wie  i. 

von :   in  Hitze  gerathcn,  aufwallen,  kochen,  vom  Genuss  diünner  od.  blâheiukr  Sfä 

sieden),  bz.  sôd  (Brunnen  od.   Quelle)  von  od,  vielen  Theetrinkens ;  —  ikbiisokirf 

sêden  (sieden,  kochen,  walle n)t  sowie  ferner  fan  't  fBle  tédrinkeo;  gif  mi  insen'aM 

unser  YfeWc  (Quelle,  Brunnen)  u.  nhd.  Welle  ofsettcr  (Schnaps  zum  Ablreibu)  ber,  < 

(Woge  od.  Wasser schwall,   wie   mnd.    quäl,  15  den  nêt  wat  betcr  word;  —  b)  coO  ^< 

aufgestautes  Wasser,   bs.  Wasser  -  Schwall  u.  in  Feige  dessen  sun^fig,  toeteA»  ¥^ 

[cf.  Schwall  von  schwellen]  von  quel-  mig   u.   zerfiiessend  u.  zerrinnenil 

len)    con   wellen   (sieden,  kochen),  bz.  ahd.  griind   is   so   kwellig,  dat  man  d'r  ^ 

wallan,   wial,   wiel   (wallen,   aufwallen,   in  in  klar  worden  kan;  —  dat  sasdift  ^ 

Hitze  gerathen,  sieden,   sj/rudeln,   wogen),  20  dat  löpd  all'  ût  'n  ander. 

so  würde  Quelle  auch  hier  aus  quellen  kwel-Sftnd,  Triebsand, Sand  der it 

in  der  Bedtg.:  sieden,  wallen,  sprudeln  etc.  Zustand  neuh  allen  Seiten  hin 

ent^amlen  sein.     Will  man   nun  aber  von  fiiesst  u.  rüttle,  daher  auch  lôpmd  r^ 

gar  (soiiaro)  als  y  von  quellen,  abseilen,  so  kwêm;  t.  q.  kwam,  cf.  kamen. 

Hesse  sich  für   Quelle,   quellen  u.  skr.  jala  25      kweidel,   KWOHiel.     Hier  n.  ^ 

(Wasser  =  quellendes  od.  =  wallendes,  uh)-  Inseln  dasselbe  uriekr0k(6iu.  Ipekkc^ 

gendes  Etwas'::*)   auch   vielleicht  die  y  jar,  nämlich  GlassehmaU   (salicomia  he^ 

jur,  gvar  (aegrotarc,  lebrire,  bz.  urspr,  heiss  cf.   nd.  (Er.  Wb,)  qnendel,  qnindtf 

sein,    glühen,    wallen)    u.   jval    (flamuiare,  Pflanze,   die  auf  dan  Sdäiek  zwtm 

Hagraro,  cf.  bei  Bopp  y  gar  u.  gval  u.  bei  30  wächst;  Satureg,  HüAnerhokk  ciuflfl 

Grass  mann  die  Wurzeln  jay  1  u.  3,  jur,  lago.     QuendeZ  (Thymus  BerpUlum)  od 

júrr  u.  jvar)  heranzielicn,  zu  dem  übrigens  nel   entstand  aus  ahd,    quenala,  (y 

zu  bemerken  ist,  da^s  ihre  eigentliche  u.  urspr.  cheiiila,   conela   etc.   u.  dies  entwei 

Bedtg.  sich  schwer  feststellen  liisst.  lat.  cunila,  griech.  konilé,  s.  unter  kS 

kweller,  kwelder,  a)  der  Meeres- Anwuchs  35      kwengeln,    im  winselnden  weine 

od.  das  Aussewlcic/islandy  was  sich  durch  od.  schmeichelnden  u.  kosenden  Tone 

den  Niederschlag  des  Schlickes  allmälig  er-  geln  u.  anhaltend  bitten,  um  EtWM 

htifU  u.  aus  dem  Meer c  emporhebt;  —  h)  das  halten,  bz.  Jemanden  auf  dieseWeim 

auch  kyfdlvri^rAs  genannte,  auf  diesem  Meeres-  gen   u.   quälen,   um   ihm  ein  Begeh 

Anwuchs  (gewöhnlich  holler  od.  holder  gc-  40  geben  u,  ihm  zu  Willen  zu  sein  etci 

nannt)    wacJisende  feine  salzhaltige   Gras,  überhaupt  auch:    winseln,  weinerlid 

Sussgras  (Olyceria  maritima  u.  distans).  —  u.  reden  etc.,  od.  schmeicheln,  süssUc 

Im    nid.    hat    kwclder    ausschliesslich    die  süsslich,  liebkosend  u.  zärtlich  spreth 

Bedtg.  sab  a,  während  wang.  (Ehrentraut  —  de  kinder  stau  all'  bi  do  moder  U 

/.  .Vi^>  u.  3S6)  u.  mnd.  (Sch.u.L.)  quellor  45  geln,  dat  sê  hör  *n  stük  kok  gefn 

wieder  ausschliesslich   die  Benennung   der  —  junge!  hol'  up  to  kwengeln  («im 

Pflanzen   od.    der    Wurzel  ist,    welche  sich  sdimeicheln,  bz.  klagend  u.  bittend  fC* 

zuerst  auf  dem  Schlick  zeigt  u.  erhebt.  —  g^l^);  du  krigst  dog  niks;  —  de  hui 

Dass  dieses  Wort  von  kwmidel   ganz   vcr-  bi  en  to  kwcngclu  (winseUi)  nn  lür 

schieden  u.  nicht  daraus  entstanden  ist,  ist  50  stük  brôd;  —  du   must   uêt  so  f81 

wohl  zweifellos   u.   dürfte  es  wolU  elver  mit  kinder  kwengchi  (schmeichelnd  u. 

kwellen    in    der   Bedtg.:    springen   heraus,  od.    weilfisch   u.   sie  verzärtelnd  eU 

sich   erheben    etc.   zusammenhängen,   da   es  etc.),  —  -^«   «'*''  ttuch  dwingeu  (di 

in  beiden  Bedtg n.    ein   dem  Meere  od.  dem  stau  bi  eu  to  dwingen,   bz.   so  dwii 

Boden  entsprungenes,  vntspro.'tsenes  od.  ent-  55  'n  stük  brôd  etc.)   in  der  Bedtg.:  d 

stiegen  es,  entquollenes,  bz.   ein  sich  daraus  bitten   od.  fordern   etc.  gebrauchen^ 

erhebendes  Etwas  ist,  worauf  auch  die  Be-  es  wohl  zweifellos,  dass  kwengeln  tu 

Schreibung  (mnd.):  „quellor  is  de  wortel,  so  Bedtg.:   drängeln  hatte  u.  flass  i 

(bz.  das  Etwas,  was)  sick  allererst  up  dem  Wcigand  auch  Recht  hat,  wenn  e 

schlicke   erhevct   uude  dar  sick  nhageradc  60  geln  als  ein  Iterativ  wm  dem  aus  ( 


LN  KWENKELN            443  KWENTELN 

(nfuL  zwingen),  tnhd,  ten  (tauschen,  vertauschen,  verbergen  etc), 
dass  demnach  die  Bedtg. :  was  mit  dem  hess.  (Vilmar)  quanzen  (hau- 
ien,  unaufhörlich  anders  dein,  schachern,  zumal  im  Kleinen  u.  Klein- 
bs.  unzufrieden  sein  (cf,  sten,  namentlich  von  den  Kindern,  wenn 
:  queDgelen,  quengelaer  5  diese  unter  sich  gegenseitig  ihre  Sachen  aus- 
sen etc,  wieder  aus  der  u.  vertauschen),  —  yerquanzen  (unrecht- 
ng ein  abgeleiteten  Bedtg.:  massig  od.  heimlich  od.  mit  Schaden  etwas 
gegangen  ist.  Kleines  verschachern)  eins  ist  u.  wovon  das 
«kell,  ein  Gefäss  mit  mnld.  (KU.)  qwantselen  (commutare,  per- 
gen  Flüssigkeiten  hin  u.  \0  mutare,  cf.  2  kûtjen  u.  das  daselbst  ange- 
i.  immer  hin  u.  her  be-  führte  nid.  ruilen);  mfläm.  quaotselen  (tro- 
das  Wasser  etc.  aus-  od.  quer,    permuter,    changer,    eschanger)    ein 

kweogcld  od.  kwenkeld  Iterativ   u.    wobei  noch  zu  bemerken,  dass 

:eU,  bewegt  hin  u.  her  od.  das  nid.    kwanteclen    (cf.   Weiland)    od. 

iit  de  emmer  ('AVm^^,  dat  16  (c.    Dale)    kwanssclen    ausser:    tauscTien, 

âûgt  un  afer  de  rand  hcn  Tausch-  od.  Kleinhandel  treiben,  den  Mäkler 

herhaupt:   aus-    od.   ver-  machen  etc.  auch  die  Bedtg. :  roeren,  morsen, 

•en,  wegwerfen,  bz.  schleu-  bz.  manschen,  od.  kleien,  grêmcn  etc.  (s.  oben 

I  etc.;  he  kwengeld  (od.  kwenteln  in  der  Bedtg.  sub  b)  hat,  sodass 

weff ;    —    he    kwengeld  20  man  also  annehmen  muss,  dass  quanten  (cf. 

dt  sm  gôd  herum;  —  he  Adelung  unter  quantsweise  u.  Weiland 

ild  un  gôd.  —  Nid.  kwen-  unter  kwaut)  urspr.  die  Bedtg. :  hin-  u.  her- 

h   od,   verschütten   durch  bewegen,  bz.  von  einer  Stelle  auf  die  andere 

\'  II.  Herschwenken  eines  bewegen,  Stelle  wechseln  etc.   od.  überhaupt 

<s  bezeichnet  lediglich  ein  26  die  von:  wechseln,   changiren  etc.   hatte  u. 

^en   od.    Hin-   u.   Her-  dass   demnach   das   Subst.    quant  (Tausch, 

I  Etwas  u.  wie  das  vorige  Wechsel)  als  Person  auch  die  Bedtg. :  Mensch, 

gen,  so  ist  dies  ein  Itera-  der  seine  Stelle  wechselt  od.  von  einer  Stelle 

was  dieselbe  Bedtg.  wie  zur  andern  springt  od.  von  Kinem  zum  Än- 
•tnÄ;«n  (c/.  wenk,  weuken  30  dcrn  übergeht  etc.  od.  die  von:  beweglicher 

ti.  das  davon  abstammende  u.  flinker,  gewandter  Mensch   etc.    u.  dein- 

Jtc.  u.  Yr'ink-é\  =  Biegung,  nach  quant   als  AdJ.  u.  Adv.   die  von:  be- 

,  Krümmung)  hat.  Vergl.  weglich,  gewandt  etc.  hatte.    Aus  der  von: 

uincken  (micarc,  motitare  Stelle  od.  Platz  wechseln  ist  dann   quanten 

e  unter  kwink  u.  kwinken.  35  in  die  von :    Güter  od.   Besitz  wechseln  n. 

rglos  u.  leichtsinnig  han-  tauschen.  Tausch-  u.  Kleinhandel  betreiben 

»  umgehen,  tändeln  etc.;  u.  hieraus  wohl  in  die  von:  zum  Schein  u. 

dül  (handelt  od.  geht  zu  heimlich  od.  unerlaubter  Weise  handeln,  be- 

Meudert  zu  toll)  mit  sin  trägerisch  u.  täuschend  handeln,  täuscJien 
can  80  nêt  bestâu;  —  hô  40  etc.,   bz.   in   die  von:    kleinlich  od.  leicht- 

inddt,  verschleudert  etc.)  sinnig   handeln,   nicht   im   Ernst   handeln, 

'iwäs  aus-  od.  verschütten  wenig  ausrichten  (cf.  nd,  quäuteln,  quäntern, 

;    machen    od.    Alles    be-  zum    Schein    thun    od.    handeln,    nicht    im 

man  leichtsinnig  u.  sorg-  Ernst    handeln,    wenig    ausrichten   etc.    u. 

od.  inilem  man  es  sorglos  45  vcrquanteln,    verschleudern,    vergeuden   etc., 

t  u.  hält,  zu  rasch  damit  besonders  beim  Kaufen  u.  Verkaufen   etc.), 

Gefäss  hin-  u.  herbewegt  pfuschen,   sudeln   etc.    übergegangen,   wenn 

daher  überhaupt  auch:  nicht  etwa  die  Bedtgn.  unser s  kwenteln  aus 
Ecksen,  schmutzen  etc.,  bz.  der  sinnl.  Bedtg. :  ein  Anderes  od.  sich  viel 
ien  u.  grêmen  etc.;  — du  50  u.  öfter  hin-  u.  herbewegen,  scIUendern,bum- 
6ln;  du  makst  je  aferal  mein,  leichtsinnig  u.  sorglos  leben  u.  han- 
! ;  —  wel  hed  dar  nu  wer  dein  etc.  direct  hervorgegangen  sind.  Ver- 
meid ?  de  hêle  gang  längs  gleicht  man  übrigens  das  mfläm. ,  mnld. 
er  ligd  't  je  ful  drüppcn;  quantseler  =  kausseler  (sodalis),  bz,  dasselbe 

schütte   od.  kleckse  etc.)  55  wie  quant  (sodalis,  socius,    socius    ludi,  col- 

;  —  he  kwenteld  dat  d'r  lusor;  commercia  exercens  cum  aliquo,  per- 

eld   (schmutzt,    schmiert,  mutator),  so  ist  das  Verb,  quanten,  quanzen 

uch  pfuscht  etc.)  dV  wat  u.   quantseien    (permutare    etc.)   von   quant 

hm,  (s.  unter  1  kwant)  (sodalis  etc.)  weitergebildet  u.  kann  unser 
iten,  verquanten,  verquen-  60  kwenteln  u.  nd.  quäuteln  dann  auch  soviel 


KWER  444  KWETTER 

heissen  ah:    handeln  wie  ein  Quant  —  Nid,  kwetfien;   mii/d.  qiietien  (qu 

od.  Windheidely  Schalk  etc.   (cf,   2  kwaut),  conquaBsare,ruinpereJädere,offendm,i 

woraus  nich  die  Bedtg. :  leichisinnig  sein  u.  inferre,   vulnerare,   laedere,  saacure) 

handehi    etc.    auch  von  sclttst  ergieht.     Ist  quetsen;    mnd.    qaessen,  queUen,  h 

/1(1/1    aber   qiiaiit   urspr.  ein  socius  ludi  u.  5  bayr,  (Schm.)  quetzen;  mÂ^.  qoetxeo 

mnld.  quaiitscier   etwa  aus  kaiissoler   (dies  sehen.  —  Nach  ahd.  quäz,  quaz  (bo 

wird  Inflam,  mit  compagnoii  de  taverne  glas-  denariuB,   02,   eine  gescMagene  od  «; 

sirt   ff.   ist  jedenfalls  von  kansse  =  franz.  Münze),   hz,   dessen  wahrscheinkli  \ 

chanco  entstanden),  so  tcird  beim  Vergleich  Form  quaz&,  quazzâ^  sowie  nadt  G\ 

von    mnd.    kansc,   kanze    u.    mhd,    schanze  10  aus  glaz&,  glazzä  von  dem  Praift.  fb 

(Glücksfallf  Glück^wechsel,  bz.  alca,  jactus  glizan,   as,   glitan    etc.   (gleifteti,  ^( 

aleae,  sors,  fortuna,  casus,  cventiis  etc.,   cf.  sollte  man  fast  annehmen,  diw  fiik 

kans)   auch   das   Verb,   (iuanzen,  qoautzen,  ahd,  Verb,    quizan,  quaz  ctc,  ani  t 

([uantcn   u.   nid.   qiiantsolon   (perrautare  od.  qiiat  etc.  mit  der  Bedtg. :  8ckla§en,  > 

wechseln,  verändern  etc.)  aus  franz.  cliancor  15  etc„   bz.   von  zwei  Seiten  hin  auf  6i 

(umkehren,    verändern    etc.    od.    eigentlich  schlagen  u.  stossen  etc.,  wie beiïiv^ 

wohl:  straucheln,  wanken,  taumeln,  schwan-  standen  halte,  von  dessen  Prâter.^ïïk 

ken,  sich  hin  u.  her  bewegen,  wie  nfranz.  verstärkt   quatz,   qnats,  quatsch  frf. 

chauceler,  fallen  wollen,   wanken,  taumeln,  klatsch   von  klaz,   klat)  sowohii 

straucheln   etc.,  was  ebenso  wie  chanco  von  20  od,  quazâ  genannte  Münze,  als  avek 

lat.  cadere  stammt)  entstanden  sein  u.  dnnn  quetzen   etc.    an:!usetzendes  ahd.  < 

auch  mnld.   quant   (socius  ludi,  sodalis)  in  and.  quatjan  (cf.  nhd.  kletzen  i 

irgend  einer  Weise  mit  cliance  (aleae)   zu-  klazjan  unter  kladden,  sowie  hUc) 

sammenhängen  u.  seine  verschiedenen  Bedtgn.  ahtl.  klakjan  von  klak)  hervorgegw 

hievon    u.    vielleicht   auch   mit  von  älterem  25  könnte,  zu  welchem  quizan,  qoai,  6. 

franz.  chancer,  verändern,  wechseln,  tauschen  quat  aus  älterem  kitan,  kat  eben  < 

od.  schicanken,  taumeln  (ein  quant  ml.  lusti-  sere    Verba :   kwatsen,    kwettcrn, 

ger  Bruder  etc.  kann  ursprünglich  auch  ein  katt^rn,  kittern  zu  stiren  sein  w 

taumelnder  u.  angetrunkener  ^fensch  bedeu-  angenommen  werden  müsste,  dass 

iet  haben)  etc.,  od.  dem  daraus  entstandenen  30  sem  alten  quizan,  quaz  ein  ähnliek 

(luantsen,  quaiizcii  (wanken  etc.  od.  verändern,  stamm  wie  klap,  klak,  knap,  ko 

wechseln  etc)   erhalten  liahen,  wo  dann  die  Grunde  lägt,  worüber  bereits  unU 

J'Jntstchnng vonqwani aus  gewandt  (s.  unter  verhandelt  ist.    Da  indessen  dtu 

1  u.  2  kwant)  abzuweisen  ist.  scliiurc,  quatschiure,  qaatschier;  m 

kwer,  quer.     Aus  twtT,  dwer,  cf.  dwär.  35  sure;    nid.    kwetzaur    (Quetschun 
kwern,  eine  jetzt  nur  noch  hie  u.  da  auf       vulnus)  jedenfalls  mit  quetsen  od 

dem  lAtnde  gefundene  Handmühle  zur  Be-  queschen,  quetschen  zusanunenhän^ 

reitung  von  Ifnfer-  n.  Buchweizen- Grütze;  Ursprungs  ist,  seine  Vorm  indessen 

daher   auch   gört-kwern   genannt.   —   Nd.  aus  adventura  entstandenen  ahd. 

quiTii ;    mnd.  cjin^rnc ;    nid.  kwccrn,   kworn ;  40  (cf.  ävcntûr)  eine  Entlehnung  aus 

mnld.,  mfläm.  ([wvrnQ;  afri es.  qiwrnc,  nfries.  bz.  eine  Entstehung  aus  einem  lai 

quörn;  tra//r/.  quoll;  .s7(^/.  tzerne;  a.v.qucrna;  (u.    dies   von   quassus,    wie  adve: 

m/Ä.   cveoni,   cvyni;     aengl.    cweruc;     engl.  adventus)    verräth,   so    dürfte    a 

qiirrn ;  an.,  isl  quem,  qiiöni;  nnrw.  kvcru,  kwetsen,   bz.   mnd.   quessen.   qunt 

r/la/érc^  kveini,  kvedii ;  kvann ;  schwed.t{\iür ii;  Jß  quetzen  mit  engl,   qaa&h;    aengl. 

dän.    quarrii;    goth.    (|airnu8;    alid.    quini,  franz.  quasser   aus  lat.  quassare 

rhurn,  rliwirua,  churiii ;  am/i^^  chiiruc;  mhd.  entstanden  sein  u.  dann  auch  üieüi 

kurn,   küriie,   kiirn  (Mühle,   Mühlstein  zum  kwatsen,  bz.  mnd.  quetton  u.  uni>ei 

Zerreiben  u.  Zerkleinern  der  Körner) ;    lit.  gleichfalls  auf  quassare  u.  quater 

f/irwd.  —  Mit  koriMi    u.   kern   zu  derselben  50  gehen. 

y  gar.  Wegen   des   ahd.    quaz,    quaz 

kwer-sak,    a)    (i>uersack;     -     h)    ein    an  donarius)   sei   übrigens   noch   ben 

beiden  Enden  bewohntes  quer  stehendes  Ar-  dieses  Wort  auch  mit  ital.  quatto  (* 

heiterhaus.  gedrückt,   gepresst)  zusammenhäu 

kwételn,  s.  kwätohi.  55  was   Diez  mit  ital,   (in  Bres 

kwets^n^  quetschen,  drücken,  slnssen,schla-  (Alp,  bz.  ein  EtuMS  was  drückt), 

gen   etc.,    bc.    durch  JJruck,   Stoss,   Schlag  tJiro  (platt  drücken)  etc.  als  afis  l 

zerdrücken,   beschädigen,   venmmden,  weich  entstanden  ansieht 

machen^  etc.;  —  ho   kwetst  dat  kört;  —  ik  1.  kwetter,  *-.  2  kwatter. 

heb'  min  finger  kwetst ;  —  de  appel  is  kwetst.  60      2.  kwetter,  ein  durch  Schlag,  SU. 


tW£TTEBIÏ  445                             RWIR 

dadtÊréh,  dass  zwei  harte       tcrcn  (garrire,  incpte  loqai,  strepere,  obstre- 

idtr  sMagen  u.  prtdlen,  od.  pere),  unserm  kwattcrn  u.  kwittern   u.  satL 

VQH  zwei  Seiten  her  stark  (Ehrentraut,II,2J6)  quitterjc  (knattern 

emetscJU  wird,  entstehendes  etc.  vom  Donner)   zu   einem  germ.  Scliall' 

Etw€U,  wo  z.  B.  eine  Quetsch-  5  stamm  quat,  quit  od.  kat,  kit   (cf,  kwatseii, 

nUUe  od,   ein  ge-   od.  zer-  kwittern  etc.)  gehört,  der  in  ähnlicher  Weise 

iê,  breiiges  Etwas  entsteht;  wie  klak,   klap   etc.    die  Bedtg.  sonus,  cre- 

A  BO  wék  (od.  bûksêk,  röt-  pitus  etc.  u.  Bruch,  Riss,  Schlag,  Stoss  etc. 

^mer   kwetter   (eine  weiche  od.    brechen,   leersten,   springen,  zerschellen 

che  Masse)  was,  as  he  up  10  etc.   entwickelte,  wie  ja  auch  in  schmet- 

—    dat   (od.   bê  etc.)   is  to  tern  u.  schellen  sich  ähnliche  Bedtgn.  zu- 

I,   das  (od.  Er  etc.)  ist  zu  sammenfinden  u.  ja  auch  das  Subst.  Scholle 

Uagen.    In  gekwetter   (Ge-  in  seinen  verschiedenen  Bedtgn.  zu  schellen 

issei,  Geknatter  etc.)  drückt  gehört. 

ttero)  auch  das  durch  solche  15      kwiddern,  schwatzen,  plaudern  etc. ;  zwit- 

Sende  Geräusch  (sonus,  cre-  selbem  etc.    cf.  kwittem   u.  kwäteln,  kwat- 

m  der  Bedtg.:  weiche,  breiige,  teln,  1  k  wattern  etc. 

imutzige Masse  etc.  cf.  auch  kwifer    od.    kwiver,    lebendig,    lebhaft, 

r  das  unter  1  kwedder  nach  munter,  frisch,  gesund  etc. ;  —  ho   is  nog 

20  regt   kwifer;  —   ho   word    wer   kwifer.    — 

crepitare,  schmettern,  pras-  Wang.  (Ehrentraut  1, 100 u.  386)  quiver 

nütern  etc. ;  —  dat  kwetterd  (kräftig,  vom  Genesenden),   quiver  (Kraft), 

zerschlagen,  zerschmettern,  quiverig    (kräftig);    engl,    quiver    (lebJwft, 

;  —  dat  is  to  grûs  kwetterd  munter,  hurtig,  rüstig).  —  Davon,   bz.   von 

\, Schlagen, Stossen, Drücken  25  unserm  kwifern  (quiveren):   afranz.   (Diez 

zu   Grauss  od.  in  Atome  II,  392)  quivrer  (wecken,  ermuntern).  Diez 

rschlagen, zerschmettert  etc.) ;  erwähnt  daselbst  eines  ags.  cviferlike  (un- 

^8  kwetterd  od.  tokwetterd  ruhig,  beweglich),  was  ich  indessen  nirgends 

%nz  u.  gar  zerquetscht  od,  belegt  finde  u.  auch  Stratmann  (cf.  da- 

erschellt,  zersprungen,   ge-  30  selbst  pag.  144,  zweite  Spalte)  setzt  zu  cvifer 

er  hat  überall  gequetschte  ein  ags.   cvifer   mit  Fragezeichen.  —  Was 

\);  —  he  is  gans  tokwetterd  das  Wort  selbst   betrifft,  so  gehört  es  mit 

fft  ganz  zerschlagen  u.  zer-  goth.  qius  (Genit.  qivis),  IcU.  vivus  u.  vivere 

roll  gequetscht  u.  hat  über-  (vixi,  victum)  =  urspr.  guivus,  guivere  (cf. 

en  u.  blaue  Flecke  etc.,  od.  35  nosccre  aus  guoscere,  nomen  aus  gnpmen  etc.), 

^emüihe:    er   ist  ganz  zer-  lit.    gaivinu    (erquicken,    beleben),    gyvenû 

irscht) ;  —  dat  g6d   is   all'  (leben),  skr.  givas  etc.  zu  derselben  y  wie 

Zeug  ist  aüe  zerknittert,  bz.  2  kwik  etc. 

Drücken  zerknüllt  u.  kraus  kwifern  od.  kwivern,  leben,  aufleben,  le- 
Jd.  kwettern  (quetschen,  zer-  40  bendig  werden  u.  macfien,  mutUer  u.  frisch 
kkeo,  kneuzen,  blutzen,  be-  werden  od.  machen,  muntern,  frischen  etc. ; 
iteren,kmtieren,  cf.v.  Dal e  —  ho  kwiferd  wör  (lebt  wieder  auf,  wird 
nd.  (Schambach)  quet-  wieder  frisch,  kräftig,  gesund  etc.);  —  he 
Gewcdt  schieben  u,  drücken,  kwiferd  wer  up ;  —  he  kwiferd  hum  wer 
1^  wird,  quetschen,  pressen),  45  up.  —  Auch  subst. :  he  is  wer  in  't  kwifern 
ttem  (ungeschickt  schneiden,  (Aufleben,  Gesunden  etc.) 
er  durch  Etwas  hindurch  1.  kwik,  Plunder  od.  kleines  geringes 
eken,  wodurch  das  Geschnit-  Etwas,  Kleinigkeit,  Brocken,  Restchen  etc. ; 
s  zerquetscht  wird, (Br.Wb.)  —  ho  bet&ld  bi  kwikkeu  un  kwakken.  — 
\ft  ausdrücken.  Etwas  aus-  50  Compos.:  kwik-schuld,  kleine  unbedeutende 
Is  ist  ein  Iterat.  von  nd.,  Sciiuld;  Flur,  kwikschulden,  Haushaltungs- 
Sfiabr.  quedden  (quetschen,  schulden  beim  Bäcker,  Krämer  etc.,  im 
klag,  Stoss,  Druck,  Fall,  Gegensatz  zu  den  Geschäfts-  u.  sonstigen 
iss  ein  Etwas  von  zwei  Seiten  Schulden.  —  Nid.  kwik  (Lapperei,  Narr- 
yedrückt  wird,  beschädigen  55  heit,  Posse  etc.) ;  mnld.,  mfläm.  quick  (pulpa), 
usammenpressen  etc.),  wobei  wofür  im  nnld.  u.  mnld.  etc.  auch  die  For- 
ist, ob  dieses  quetteu  mit  men  kwak  od.  quack  gebraucht  werden,  wie 
.  quassaro  od.  quatere  ent-  des  Weitern  unter  kwak  zu  ersehen  ist. 
vielmehr  mit  nid.  kwetteren  2.  kwik  od.  kwek,  lebendig,  lebhaft,  be- 
lem)  II.  mnld.  quetten,  quet-  60  weglich,  frisch,  munter,  unruhig  etc. ;  —  he 


KWIR  44f  K¥nNKEir  KWINKOOER 

is  wtT  kwik  un  munter;  —  do  kinder  sOnt  ben  e$  verlauf en  Ïä98i,  Skker-Q»dU}%. 

t'Ols  to  kwik.  —  Nld,Vit'úi\  mnlfi.,nd,,mnd.  die  Grdform  qai1-a  demnadt  enieft  mü 

qiiirk.  quock;   afnea.  t{\i\k;   wfnes,  quick;  für  kweUen  aneiMfUenden  SUmm9erh.i 

nfries.  quick,  quock;    as.  qnie,  quik;    ags.  zusammenhängen,  faUê  nidU  etwa  dni 

rvic,  cvyc,  rvuc,  cuc;  ((f!n/7/.  cvic:  en^/.  quick;  5  quil    od,    quila   mit    hib.  gil   u.  úr. 

nn.   kvikr;    ahd.  qiiëc  etc.  —  Suftst.:    nd.,  (Wasser  od.  was  tropfenweise  an«  J 

mmi.,  utnlii.  ({uirk;  afries.  ({uik;  in/ic/.  quek  hervorkömmt,  s.   unter  kwclfen)  eint 

(lehciidiffcs  Thier,  Vieh).    Mit  yoth.  qius  etc.  der  y^  jal,  gal»  gar,  gvar  ete.  abttúm 

(cf.  kwitiT)   ro)i  der  y  gi,  piv,  ^vi;  skr.  ji  kwîl-bâk,  8,  kwîl-dop. 

(leben,  beleben,  erquicken  etc.,  cf.  Grass-  10      kwîl-bârd,    Einer,    dem  der  kiü 

mann,   4HS   u.  Andere),    wobei  sich  das  k  Speichel,  Geifer,  pitaita  oris)  iiberdtn 

von  quik  aus  lat.  vik-si  von  vivere  erklärt,  fliesst,  bz,  Person,  die  kwild. 

:t.   kwik,    Quecksilber,  so   benannt,  weil  kwi1-d«p   od.    kwil-bak,    Tfeifeu 

dieses  Metall  so  lebendig   u.   beweglich  istj^  bz.  Topf  od.  Behälter,  Gefäss  (^.  dq 

—  d'r   sitt   gen    kwik   raür   up  't  glas,  wi  iß  2  bak),  worin  der  kwH  od.  die  Tahtihî 

inutton  't   henstüren,   dat  ^t   nOia   ferkwikd  abfliesst  u.  sich  samn^. 

Word.  —  Nid.  kwik  ot«.  )LW\\tü^  den  schleimigen  SpdfMtA, 

kwik-hake,    kwikkel-hake ,    ein    Ilaken  aus  dem  Munde  fliessen  lassen,  geifer 

cum  kwikkiii  od.  twikken  (zwicken,  zupfen  —  dat  kind  kwild  so;  H  krigd  gevi 

etc.)  des  Heues,    cf.  ;-i  kwikken.  20  tanden.  —  Wang.quiie;  dithm.,nfrit 

1.  kwikkon,  ferkwikkon ,  quicken,  er-  len;  nid.  kwglen;  mnld.  qnylcn,  q 
quicken,  erfrischen,  beleben,  frisch  machen  nd.,mnd.  (Schottet)  qmc\en\bayr. (î 
etc.:  -  he  kwikd  Juim  wer  up;  —  dat  (od.  quellen.  —  Davon  auch  die  SiAst.: 
he)  l'iTkwikd  liuni.  —  Zu  2  kwik.  (Person  die  kwild),  sowie  gekyrik  m. 

2.  kwikkeu,  ferkwikken,  mit  (Quecksilber  25  (Gegeifer  u.  Geiferet  etc.). 
belegen  etc.;  --  de   spi^gel   mut   nêis  kwikd  kwînen,  schwinden^  welken,  lonysi 
(od.  forkwikd)  worden.  zehren,   od.  hinsiechen  ohne  Au8$i 

:i  kwikkeu ;  i.  q.  twikken  (zwicken)  u.  Besserung  od.  Herstellung^  kränkdn 
daraus  entstanden  wie  kwer  aus  twer  etc.  ho  kwind  so  weg;   d&r  is   niks  mê 

kwik-marN,  ein  sehr  beweglicher,  unruhi-  30  helpen;  —  dat  gAd  (Vieh  od.  Gewät 
ger  Mensch,  Einer  der  kein  Sitzfleisch  hat.        steid  all'  hen  to  kwinen  un  word 

knik-sand,  beweglicher  iinfester  Sand  to  dag  minder;  —  he  hed  al  lank 
ete ,  bz.  dasselbe  wie  kwel-  od.  lôp-sand.  —  —  kwinende  sûkte  (auszehrende  ( 
Nd.,  nid.  (luicksand.  zehrende  Krankheit,  Schwindsucht 

kwik-sli^rt  od.  kwip-,  wip-stërt,  Bach-  85  Sprichw.:  beter  schinen  as  kwinen. 
stelze;  so  benannt,  weil  sie  ihren  Schwanz  mnd.  quinen;  nid.  kwynen;  mnld. 
immerfort  auf  u.  nieder  bewegt; — fig.  auch  nfries.  quine;  wfries.  qa^j^jen;  mhc 
dasselbe  wie  kwik-mûrs.  —  Es  ist   dasselbe  wie  dwinen  « 

kwik  -  Sterten   od.   kwip  -  Htërten ,   wip-        entstanden  wie  kwer  aus  dwer,  h 
stërten,   den   Schwanz   immerfort   auf-   u.  40  aus  dwalm  etc. 
nieder-  od.  hin-  u.  herbewegen,  schwänzeln,  kwînerê,  gekwinê.  langsames  W 

viel  herumhüpfen  etc.;  —  lie   deid   niks  as        u.  Hinsiechen,  unheilbare  Kränket 
k  wikstOrt  Jen ;  —  ho  kwikstërtjet  al  wat  herum.  kwinkeleren,  zwitschern,  mit  trem 

kwil,  a)  tier  aus  dem  Munde  heraus-  Stimme  laut  u,  lusUg  singen  od.  st 
quellende  u.  langsam  am  Kinn  henmter  45  wie  die  Vögel  —  lfd.  quinckelêrei 
fii essende  schleimige  Speichel  od.  Geifer; —  kein;  nid.  k winkeleeren  von  mitM.  < 
diit  kind  schrêft  sniit  un  kwil;  —  hi  wurd  quinckelen,  quinekeren  (crebro  et 
so  ifng,  dat  huni  de  kwil  bi  de  mund  dal  niodulari),  was  vielleicht  (cf,  kitten 
lep; —  b)  die  aus  dem  Tabak  beim  Bauchen  tern  etc.)  aus  unsermkisAiQii  hervor 
sich  absondernde  u.abfliessendcnicotinhaltige  60  sein  könnte,  wahrscheinlicher  abe 
Flüssigkeit  od.  Jauche;  —  tabaks-kwil.  —  Bedtg.:  trillern  od.  trällern  (von  den 
Nfjries.,  wang.,  dithm.  (cf.  kwilen),  mnd.  etc.)  mit  dem  folgenden  nid.  kwii 
qull ;  nid.  kwyl ;  mnld.,  mfläm.,  wfries.  quyl,  mittelbar  zusammenhängt. 
«luiel ;    oberd.,   baijr.   queile   (nach  quellen,  k winken,  kwinkogen,  zwinken, : 

cf.  kwilen).  —  Sofern  es  nicht  etwa  mit  55  das  Augenlid  rasch  auf  u.  nietler 
unserm  kelen  zusammenhängt,  ist  es  viel-  blinzeln,  einen  Wink  mit  dem  Au 
leicht  dasselbe  wie  hess.  (Vilmar)  quielc  winken  etc.;  —  hA  steid  al  to  kwi 
((Quelle  im  weichen  morastigen  Boden^  welche  kwinkûgen ;  —  hô  kwinkt  mî  to,  d 
ihr  Wasser  nicht  über  die  Oberfläche  des  nOt  dôn  schulde.  —  Sail.  quinkje  i 
Bodens  heraustreibt,  sondern  unter  demsel-  GO  ogje ;  wang.  qnink  (blinzeln,  mit  di 


KWINK-OGEN 


447 


KWISPEL-DORTJE 


-  Da  beim  kfdnken  (zwinken, 
IHnseîn)  die  Augenlider  rasche 
gitternde  Bewegungen  nuichen, 
m  dassdbe  Wort  wie  nid,  kwin- 
wn  11.  her  bewegen^  beben,  sit- 
Icn,  d  h,  kleine  u.  rasche  Be- 
tchenf  fortwährend  hin  u.  her 
Id.  quincken  (micare,  motitarc; 
Qolo  motu  ferri),  wie  dies  auch 

-  quincken   (estinceler,  cligner) 

Vergleicht  man  nun  weiter 
een)  quink,  flatternd,  was  sich 
bewegt,  quink-,  queg-,  quek-, 
rrlicht  t*.  jM.  quink-sfjert,  Ohr- 
von  der  raschen,  lebhaften  od. 
m  u.  her  fahrenden,  flatternden 
.  Letsteres  begrifflich  dasselbe 
rikstêrt),  so  scheint  es  fast,  als 
n  kwink  od.  quink  von  kwinken 
ise  Nasaiation  von  kwik  (leben- 
*hf  unruhig,  unstet  etc.)  ist  u. 
iken  urspr.  zunächst  die  Bedtg.: 
,  unruhig,  unstet  etc.  sein 

dann  daraus  die  Bedtg. :  sich 
nrufUg  u.  unstet  bewegen,  flat- 
her  bewegen,  be.  motitare,  mi- 
ftand,  wie  auch  ja  engl,  quinch, 
*egen,  sich  rühren,  sich  bewegen, 
\,  weichen;  sich  mucksen)  in 
ick  belegt  ist  u.  wohl  zweifellos 
ticken  (lebendig  werden;  sich 
n,  zucken)  zu  quiek  gehört, 
tfriez.  kwinka  (schwinden,  ver- 
ags.  cvincaii  (extingui,  evanea- 
an;  aengl.  cvenchen  (extinguere) ; 

(auslöschen,   dämpfen,   stillen 
iffl,  so  ?uU  das  obige  kwiaken 
•Uch  Etwas  gemein. 
A,  s.  kwinken. 

5,  Finte,  Kniff  etc. ;  —  dat  sunt 
inkslagen.  —  Nid.  kwinkslag; 
j.  —  Wohl  zu  kwinken  in  der 
h  hin  u.  her  bewegen  etc.,  so- 
lag  soviel  ist  als  ein  rascher 
r,  od,  rasch  u.  unvermuthet  ver- 

fibelkwintc. 

kwipstërten,  s.  kwikstërt  etc. 
Wirm,  kwir],  Quirl,  Ruhrstab, 
\  beiden  Händen  rasch  hin  u. 
L  wirbelt.  —  Es  entstand  aus 
i  u.  gehört  mit  diesem  zu  d wirein 
îrel  auch  ebenso  wie  gedwirel 
Gewirbel  od.  rasches  Oedrehe 
ein  od.  kwirreln  dieselbe  wie 
n. 

\8  sich  rasch  dreht,  wendet  u. 
kiten  hin  bewegt;  daher:  wir- 
Hg,  beweglich,  unruhig,  rasch, 
'e  etc.;  —  he   is   net  so  kwirt 


as  'n  tireltop  (Kreisel).  —  Es  gehört  zu 
einem  aus  älterem  dwiran,  twiran  (dem 
Stammverb,  von  d wären,  dweren  etc.)  ent- 
standenen obs.  quiran  (drehen,  loirbeln)  u. 
5  steht  demnach  für  kwiret  od.  quiret  (drehet, 
dreht  etc.).  Ver  gl.  dieserhalb  unser  knird 
u.  das  daselbst  angeführte  ags.  cneord  etc. 

1.  kwirtjen,  sich  rasch,  lebhaft  u.  behende 
drehen,  wenden  m.  bewegen,  sehr  beweglich, 

10  wirbelig  u.  unruhig  sein,  mit  Lachen  erre- 
gendem Eifer  umlier  od.  hin  u.  her  rennen, 
sich  unnütz  abmühen  etc;  —  be  kwirtjet 
herum  as  'n  tireltop,  od,  as  so  'n  lütjet 
hundjc  etc.;  —  he  kwirtjet  all'  wat  herum 

15  un  rigt  (log  niks  Clt. 

2.  kwirtjen,  in  Folge  von  starkem  Druck 
etc.  mit  kn  irren  dem  od.  zischendem 
2'one  wo  heraustreten  od.  herausfliessen, 
heraussprützen  etc. ;  —  dat   sap   (od.   blöd, 

20  water  etc.)  kwirtjed  d'r  man  so  At.  —  Es 
ist  ein  schallnachahmendes  Wort  wie  snirtjcn 
u,  gehört  ebenso  wie  das  vorige  kwirtjen  zu 
einem  Stammverb,  quirao^  was  urspr,  viel- 
leicht mit  kwarrcu  od,  ahd.  queran    in  der 

25  Bedtg. :  knarren  connex  ist  u.  dann  ebenso 
wie  knirren  von  knarren  ein  Ablaut- 
verb.  von  kwarren  (knarren)  war.  Vergl, 
dieserhalb  auch  bayr.  knirren  in  der 
Bedtg.:   kneipen  od,  drücken,  zusammen- 

30  drücken  etc.  unter  knirren  sub  4  in 
Grim  m,  Wb,,  sowie  auch  knirschen  sub  4 
in  der  von:  knirschend  zermalmen,  zer- 
drücken, zerstossen  etc.  u.  ferner  unter  grind 
das  Verb,   grindan,   wobei  man  dann  auch 

35  annehmen  kann,  dass  die  für  kern,  körn, 
kwern  etc  anzusetzende  y  gar  (zerreiben  etc.) 
mit  gar  (sonare)  urspr.  ident.  war  u.  davon 
ein  (Utes  germ,  Verb,  quiran,  quar,  goth. 
qiran,   qar,   qair   in   doppelter  Bedtg,   wie 

40  grindan  (frendere,  fremere;  molere  od.  con- 
teri)  entstand,  was  dann  sowohl  dem  goth. 
qairnus  (cf,  kwern  u.  cf.  auch  mhd.  quirn- 
stein  =  quernestein,  Mühlstein,  bz.  Stein 
zum  Zerreiben  u.  Zerquetschen)  als  unserm 

45  kwarren  u.  ahd.  queran  (gemere  etc.),  sowie 
(nach  nM.  kirre  ^ goth.  qairrus,  n£?.  quir) 
auch  dem  spät-mhd.  kirren,  mhd.  kerren 
(eineti  grellen  Ton  von  sich  geben,  kreischen, 
schreien;   wiehern,  grunzen,   knarren,  rau- 

50  seilen  etc.)  zu.  Grunde  liegen  kann. 

kwispel,  beweglich,  unruhig,  quecksilberig 
etc. ;  —  hß  is  so  kwispel  as  'n  âfbaske  (Ei- 
dechse). —  Es  gehört  mit  kwispelig  zu  kwis- 
peln,  od.  doch  zu  demselben  Stammverb.  u. 

55  ist,  da  kwispeltürig  dasselbe  ist  wie  wispel- 
tüng,  auch  dasselbe  wie  wispel.  Vergl.  Wei- 
teres unter  k wispel n. 

kwispel-dortje,  Spucktöpfchen,  gewöhnlich 
von  Porzellan  od.  Fayence,  welches  fries.- 

60  holl.   Reinlichkeit   zur  Bequemlichkeit  für 


KWISPELIG                         448  KWIST 

sich  u.  die   Oästc  auf  den  Tisch  stéüt.  —  so  iêt  es  wohl  i  veiféBoê,  da«  wuerk 

Dhnin,    vom  nid.   kwispu-  od.  kwispeldoor  w.  ahä.  kvispel  später  ger».  wispd 

lt.  dies  vntAteUt  aiis  spait.  oscupidor  od.  es-  hvispel)  auf  eine  mä  urspr,  Jk*  nk 

rupidoro   von  span.,   port.^   prov.,    afram.  idg.  V  zurückgehen.    Gehört  um  é 

cscupir,  Cäcoj)ir;    itcd.  oscupir;    toal.  scuipa    5  Fiele  Uly  9é)   aJhd.  hwispalon,  o^ 

(speie Hy  spucken,  ausspeien).  prian   (wispdn,  wispern)  mit  a§t.  k 

kwispelig,   hciceglich,  unruhig,   quecksH-  ii.  an,,  isL  hvisla  (ins  Ohr  ßitUn), 

hrrig^  tretterwendiseh  etc.;   —  he  is  mi  fOls  (sausen   etc.)   etc.   eu   einem  agem. 

to  kwispeli^,   aä   clat  ik  hi  hum  dilren  kan  hvisaa,  hvas   (unverschoben  kwina, 

un  wat  mit  hum  to  dôu  hebben  mag.             10  von  einer  Schallwurzel  k?u,  kaa,  tf.  i 

kwispel-mars,  ein   unruhiger  quecksilbe-  halb  an.  kvisa,  wispern),  so  iÉt  fir\ 

riger  Mensch,   der   kein  Sitcfleisdh  hat  u.  etc.  auch  ein  altes  einfaches  bnm 

mit  dem  Arsch  immer  hin  u.  her  ruckt.  setzen,  dessen  Anlaut  kv  tu  kvôpel 

kwispeln,   sich  rasch  u.  unruhig  hin-  u.  schoben   blieb,   indem  für  mM  wi 

her  bewegen  od.  in  steter  ruscJher  Bewegung  15  (vacillare  etc.)  u.  wispel-doerigh  (</.  ki 

srin ;  hin  u.  her  rennen,  flattern,  schweifen,  türig)    anzusetzenden  aJUn  hwiipiUi 

wedeln   etc.;  —  hv   kwispeld   herum   as   ^n  der  Lautversdêiebung  unterlag. 

liUjot    huudjo;   —   dat   kwispeld  (schweift.  Was   nun   aber  weiter  das  wud  i\ 

flattert  etc )  all'  heii  un  her ;  —  mit  de  stert  (belaubter  Zweig  od.  IjaubbütAdt  ' 
(Schwans,  Schweif)  kwispelu  (wedeln,  hin  20  Wedel  etc.)  betrifft,  so  ist  es  Idar,  iui' 

u.  her  schlagen  etc.).  —  Nid.  kwispelen  (mit  oben  erwähntes  Stammrerb,  knasol^ 

einem  Wedel  od.   einer   Quaste  besprengen  quas  auch  das  Stammverb,  vm  kwait, 

u.  idter  sireichen;  geissein,  peitschen;  wedeln).  an,   kwiatr   u.   kwisl   (s.  unter  kwas 

'-    Das   nid.    kwispelen    ist    lediglich    von  Vif vsXj&t)  sein  muss,  sofern  der  AmM 
kwispel,   hz.  mnld.  quispel  (a.  cauda;  —  b.  25  Wörter ^   sowie  auch  unseres  kwiite 

aspergilluni,    asporsorium   etc.;  —   c.   peni-  Lautverschiebuna entzogen iän.titu 

cillus);    nd.,   mnd.   quispel,   quespel  (Quast,  statt  zu  einer  J^gas,  gras,  tu  einer] 

Wedel,  bz.  ein  Zweig  mit  Laub,  Laubbiischel  kvaa  gehören,  die  ich  mit  dem  wn  i 

etc.)  weitergebildet,  ebenso  wie  wedeln  von  aufgestellten  kas  (pulsare,  laedere,  oft 
Wedel,  wcüirend  unser  kwispeln  anschei-  30  sonare)  für  (cf.    kwisten)   idenL  U 

nend  noch  mit  auf  das  Adv.  kwispül  (s.  oben)  wozu  Bopp  auch  kas',  ca$',  j^  ^ 

zurückgeht,  was  formell  u.  begrifflich  ebenso  gleicht.    Ausser  der  für  an.  krisl  fi. 

zu  (juispel  (cauda  etc.)  steht,  wie  ahd.  wadal,  kwast)  etc-.,  bz.  dessen  Stammeerh.ïr 

wathal  (schweifend,  unstät,  unruhig  etc.)  zu  genommenen  Bedtg, :  spalten  etcß 

wudul,  waihal  (a.  Wedel,  flabellum,  Büschel  35  selbstredend  auch  fikr  quispel  m  dtf 

ron    Ilaaren,    Federn,    Zweigen    etc.    zum  Bedig.:  Zweig  etc,  anzunehmen noi 

Sprengen,  zum  Streichen,  Geissein  od.  Schla-  man    nicht    etwa    hierfür    die   Qré 

gen  im  Bude  etc. ;  Laub-  od.  Feder-Biischel  schlagen,  streichen  etc.  od.  ickwisi 

ahi  Fächer  od.  Schmuck;  buschiger  Schweif  ansetzen  müsste)   würde  sidi  die  Bs 
von  Thiercn;  —  b.  Schweifen,  Schwanken,  40  nare  od,  rauschen,  sausen,  surren  eil 

Wanderschaß  etc. ;  —  c.  Phasen  des  ab-  u.  Y  dann  auch  für  an,  kvisa  (wi^^^ 

zunehmenden    Mondes   etc.),    wie  ja    auch  ziehen  u,  dann  in  gleicher  Weises» 

unser   kwispeln    sich    begrifflich    mehr   mit  hwispalôu   u.    hwisprian,   bz.  ifL  l 

ahd.  wadalon  (schweifen,  schwanken,  flattern  ags.  hveosan  (s.  oben)  davon  abltitn 

etc.;  mit  einem  Wedel  streichen  od.  schla-  45  wofür  auch  der  Umstand  spricht, ei 

gen  etc.)  deckt,  als  das  nid.  kwispeleu.  der  Anlaut  „k*  in  aengl,  quanneet 

Was  nun  aber  weiter  diis  Wort   kwibpel  schoben  blieb,  wahrend  er  in  ahd.  h^u 

als  Ade.  betrifft,  so  ist  dies  auch  (wie  oben  wann)  etc.  der  Lautverschiebung  n 

unter   kwispd   Ifcreils   Itemerkt)    ident.    mit  kwispel-stertjen,  schwanzweadn^ 
wispcl  in  wispeltClrtg  (s.  d.),  wie  dies  auch  50  Schwänze  hin  u.  her  schlagen  etc. 

durch  das  mit  unserm  kwispeln  u.  zum  Theil  kwispelstaarten ;  mnld,  (KilJ  quis] 

auch  mit  ahd.  wadalou  (s.  oben)  syn.  mnld.  pelstaarten. 

wispcleu  (vacillare,  va^ari)  u.  dem  mit  ahd.  kwispel-,  wispeMîlrîg,  wankdmü 

wadalari  (umherschweifender  Mensch,  Vaga-  beständig,  flatterhaft   etc.    —  Nid 

hund)  sgn.  mnld.  wispoler  (vagus,  vagabuii-  55  turig;   mnld.  wispclduerigh,  also  t 

(Ins)  bestätigt  toird.     Vergleicht   man  hiezu  ildrig  u.  dies  von  dûren  (dauern),  ef 

nun  aber  weiter,  wie  dem  alten  urspr.  harten  kiViNt,  kwîst,  Schaden,  Nachtheili 

Laut  „k**  (lautverschoben  =  ger m.  „\i**)  auch  Verderlfen,    nutzlose    Verwendung 

im    at'ngl.    quanne   =   ahd.    hvaune    (nhd.  Sprichw.:  twi8t  (Streit,  Prozess  etc. 

wann,  rf.   wen   od.   wenn)   erhalten   blieb,  ÜO  brcDgd,   mäkd)   kwist.  —  Nd,,  mnl 


nSTKN 


KWITEN 


■t  (SdKuUn,  NaMheil, 
t  (Vernichtung,  Vertier' 

,  fftio^nlich  r«  r-k  wú  ten, 
nde  richten,  vertcûaten, 
u.  nnUlos  vergeuden  od. 
biMHiiM  etc. ;  —  hê  hed 
twistd  un  to  nût  m&kd; 
onllt   rSl    geld   init  fi>r- 

(vrrsplillert  etc.) ;  —  hC- 
Irdc  all'  hÎd  gel<l  ud  g<'iil. 
ra  (ttreiltH,  proseiuireu) 
rialra,  oii.:  mit  twistKji 
^l  man  aîn  gôd.  —  Ntil. 
;  nmlfl.  quislcn  (tcrcre, 
Viare,  diaaiiiftrp,  iiiDtilitor 
'c,  dilapiilare,  prodifpro); 
quiBten,  veriiuisten ;  tnnj. 
(nach  dem  Subnt.  ijalst); 
'tfrie».  quistn;  ahd.  ijut- 

ar-,   fîr-gnisiaD) ;    goth. 

tu  Grunde  richten).  — 
nhd.  Hecken  ron  ktac 

etc.),  so  ist  kwiaten,  bf. 
qiat-nan  («erderben ,  ta 
lichte  teerdcn)  von  einem 
ortgebildet,  der  wohl  mit 
kwiât)  ident.  int,  »afern 
lu»  [|iiista  od.  «juistä  ^e- 
o  leie  quiat-  od.  qiat-jan 
uist  od.  qist  uieilergebil- 

Um,  rfoss  dieser  Stnmm 
t  formell  dasBelbe  Wort 
Zweig)  u.  demnach  auch 
:■/.  der  Form  wegen  auch 
!.  giban  etc.  od.  OiKcht 

an.  kvisl  (a.  unter  kwast) 
t^mmverb.  quissan,  gnaa 

qiia«,  golh.  qisan,  <ias 
ahncheinl.  viit  agn.  (L. 
IUI  od.  cTisan  ((«rcre) 
BATc),  locvissan  (cnncu- 
eo:  knidien, sertnieken, 
ehten)  ident.  ixt  «.  mit 
laalarc  od.  gvailare,  wie 
.  unter  kwif^r  u.  2  kwik) 
kr.  ,ias  od.  gM  (laedpre, 
<■/.  Hopp,  öloiK.  camp., 
igebt  «.  auch  für  kwast 
iuch    1    kwtstcr  u.   Wei- 

nufijentelH  wurde.  Die 
i/.-  xcltlage«,  htiuen,  npal- 
rc«,  vericunden,  eersâia- 
eerkleiuern  etc.  sein,  /la 
hI.  (jist  mitchen  doch 
'iwh,  lirocken,  Trümmer 
cft  !;  kwistm)  AeiHiK, 
tr,  Haaripiiut  iid.  Borntcn- 

Hindrieh   w.  die  Pferde 

Lselnu.    WOrMibngh.    II. 


i^eriihen  u.  gereinigt  werden.  —  Ei  ist 
Weiterbildung  von  kwiat  —  kwcst,  kwast 
(Büaehet  etc.),  cf  kwast  n.  an.  kwistr,  wwie 
auelt  muld.  (juiapel  (Quast,  Wedel  etc.),  war- 
5  aus  sich  auch  erklärt,  dass  2  kwiatei'D  uri>- 
der  dieselbe  Bedlg.  wie  kwispeln  hat. 
2.  kiviHter,  Pitsoh,  die  da»  kwistcu  thul ; 

—  h6  is  'n  kwiater  od.  f<-rkwiater  (Vergeu- 
der,  VerKhieender.  Verderber,  Versehrrr  etc.) 

10  3.  kwhtrr,  kwi.Ht«r  (Brookmerl.  od.  nänll. 
Theil  des  AmUs  Aurich),  ein  IlafergräU- 
müller,  lis.  ein  Jemand,  der  auf  einer  Hand' 
müble  (kwprn)  Oriilee  macht.  —  Dass  dirsra 
Wort  mit  2  kwiater  formell  h.    begrifflich 

16  eins  tat,  scheint  aweifeUos  u.  wird  auch 
hierrlurch  wieder  bestätigt,  itas»  kwistra  (t. 
ilasellist  am  Schluase)  von  Hause  aus  eine 
ähnliche  Bedtg.  wie  grindan  od.  wie  mah- 
len u.  schroten  ge/wbt  haben  wird. 

20      1.  kwistern,  kwiatern    od.  IfTkwhifn, 

unniiU  rertkun  etc.  —  Iterat.  von  kwiaten. 

2.    kwiNtem,   kiviaten,    Kchweifwedelu, 

wedeln,   sehwäanebt   etc.    —  Xu    l   kiri:iter 

wie  kwispeln  (wedelu)  su  kwispil.  —  cf.  audt 

Ol  bayr.  (Schm.)  ((iiostern  (hin  u.  her  laufen 
od.  rennen)  jh  kwisppln. 

kwît,  <iuitt,  frei,  ledig,  los,  verlustig  etc. ; 

—  kwit  scheiden  (frei  schellen  oil.  spreche», 
für  frei  od.  wovon  befreit  u.  ledig  erklären)  ; 

30  —  liP  is  fall  de  schuld  kwit  schulden  (er 
ist  ron  der  Schuld  frei  gesprochen)  ;  —  kê 
is  de  kolde  (das  kalte  Fieber)  gliikkelk  wi'r 
kwît;  —  b6  ia  't  all'  kwît  rÄkd;  —  ik 
künde  nikä  an  hum  kwit  worden.  ~  Beilcns- 

Vi  arten  li.  Sprivhw. :  kwit  of  ins  ao  wîd  (itnitte 
nu  donhle);  —  de  nii'li  kiimil  tn  rPKter  ttd, 
dn  is  ein  mailîd  kwit;  —  lank  lürgcn^is 
nog  f;<^'>  kwtt  scheiden.  —  Nd,,  mnd.  iiuit ; 
nid.  kwijt;    mnld.    quyt;    mftrf.  qnit,  qiieit; 

40  afries.  qnit,  quijt;  saü.  ijHit;  wfries.  qiiijl ; 
nfriea.  quitt,  quid;  isl.  ijniltr;  norw.  kviit ; 
schieal.  quitt;  ilün.  qnil;  aengl.  qvile;  engl. 
quit;  afrans.  vmte,  qnite;  fram.  qiiitle; 
miat.    qliitua,    quitt us,    quietufi    (frei,    ledig, 

■in  los).  Mit  (Dies  I,  134)  ital.  rhet«;  spuii., 
pott.  qnedn;  afram.  coit,  i'ni  (ruhig)  au» 
Int.  quietns  ron  qnicaeo  u.  dies  ron  qiiii's 
(Ruhe). 

kwîleD  (kwût,  kwilteii),  frei.  Ins  n.  ledig 

50  machen,  ln-frfirn,  lösen,  entledigen  etc. ;  frei 
geben,  erliusen  etc.,  oft  pleon.  mit  beigesell- 
tem frê  (frei),  wo  e«  dann  die  Bedlt/, :  machen 
od.  sprechen  etc.  /tat;  —  kwît'  dî,  nf  g&t 
dt !  (mache  dich  frei  ron,  ad.  entledige  dich 

D6  deiner  Verpflichtung  n.  Schnld,  beweise  das* 
du  deiner  Vrrpflielttung  nachgekommeu  od. 
deine  Schuld  entrichtet  hast  u.  sonst  ergebe 
dich  u.  ^akle  etc.)  ;  —  hß  will  si'ik  d'r  fun 
kwitcn    (frei   machen)  od.   tti-    l'un  kwiten 

00  ffrei  ron    machen,   frei  von   sprechen);  — 
29 


ttîu  «cïiiild  ii  buiu  kvitOea  (rrliUMOt  ele.) ;  ^ 
fae  JtnH  lium  il'r  fnn  (rr  murhlf  ih»  frti 
Â>tian,  entiims  ihu  ilitntn,  jinli  »*/.  turiiek 
thn  fra'  davtini  otl  hA  kw<>l  hnm  il'r  (ut 
frû  (»t'i-ath  ihn  ilaron  frâ)  eie.  —  iViî. 
iiuit(>u  ;  i»»''^  i|iiil«u,  ^aitir« ;  täd.  bvyti'ti ; 
mnlA.  rinyirn;  rngl.  ipiil;  fnvu.  iiliJlM-, 
giiiruir  i-tc, 

kwit^rMi,  ipttUü-m,  (In-  Schwill  fnt  Mâ 
/irldarm  elf.  —  Au»  frant.  ^aiier  ew.,  c/. 

kwitlorn ;  i-  v-  klttprn,  O/lm  fine«  triam 
od.  feinen  a.  ttkitrfcn  Ta»  tid.  Si'hait  hören 
iaimm,  kaîMtrn,  knUtem,  zwittfheru  tU.  — 
SnÜ.  (Hhrentrattt  II,  SK)  iiiiitti'.rjn 
(kaîUtrn,  /enatl«m,  e.  B.  eont  Donner,  if. 
Iiuilta^i  a.  kuitterata«).  —  Da»»ellie  Worl 
iat  mich  nd.  (Schamt/ach)  i|UlttGrn  (von 
itrr  riaefnJen  BewêguHif  flrr  LieMMvahten : 
t/liltcit,  funkeln);  Acm.  (VHtnar)  ijulltern 
(gl/lHirn,  imehlfn),  da  dien  ebatmi  me  «cn- 
j(#n  aH«  lUr  Hedtg.:  tnittfrn,  fit.  hier 
iiu«  knütrrnil  sprâheti  u.  hin-  u.  hrrfahrrn 


mi.  ibr.  II- ij  qaiM  . 
ttgtatiiA  tiehtTH,  \a.  /n*c 
lâ/itti»),  MDn'e  &ayr,  <$riaj| 
lotii  ('run  ä*r  Gttnt,  dem  Halm 

10  Vrigrta  u.  dtren  twiOtbmtin  i 
ife»  ihnftn  etc.),  aiuúAn^Wd 
tM,  ii-rr  iiAf/.  qtiJUlAa  r«><r«^ 
klagend  bttiirtehetil  h.  rfiw 
wrui  kilWrn  u.  kw'Kii-rn.  >hii 

lA  Üicoji  IknimUiil  w.  jtXA  <| 
ete.,  i-f.  kwlK-hi  a  imtA  knll 
8eh<dmttmm  i|uii,  iiiiit  «it  bl, 
tt^ru.  kn^ttvrn  rb'.  n.  n*'i 
OrUHiif  Itrfl 

ia     kwiiitne,  V"(i'"<9.  &Aft>.  < 
6i';(iAA  w/  erlaliiil  M. 
kwiner.  kwiVNii,  *,  l»ilrt. 
kwubM«;  •.  y.  kirthtifli. 


L 


1,  ah  Anlaut,  itehl  oft  für  agervi.  Iil  itii 
kl  wi.  kr.  ^S'orfami  letrlmett  I  nu<^A  unoc- 
mrin  Aiiu%  wi'f  r,  im>  in  den  mtiHin  FäÜrn 
I  au(  urnpr.  r  etUittnid.  yerner  tritt  für  I 
nufh  f)/t  n  (^i'n,  wie  c.  ß.  in  kaúTe  slatl  khfe 
ml.  in  hii&aôk  nlaU  klufläk  elc.  (Tt^m  II 
für  lil  crtï*.  folleu,  kolleii  oic,  «fo«  foldpii. 
koldcn  Gte,,  leif  umgekiArt  11  ntifA  uïcrlo' 
in  l>I  ("i.  ß.  m  aolilcr  t>te..)  iütrgehl. 

1.  li  od.  \ä  ab  Interjecti^a  od.  lîuf  u. 
Setudl-  Wort,  hi.  al»  urKjir.  SfhalliiHTsel,  wir 
III  pulu,  tii-Iii,  linlû  etc.,  inl  ident.  mit  der 
rem  Fivk  (I,  187)  fiir  tikr.  i4,  rllyiili 
(fieiten),  ran  (t6nen,  tlinffen  ele.),  tü\  agn. 
Ifk;  engl,  lo  fltiterjection  ik»  Bitfen»)  elc. 
angenettlen  idg.  (ftdforvi  ra  (wta&n-).  ttu 
ilcreH  rf4vfiUc.  Fww  rara,  bt.  lala  wie4er 
nkr.  lalalU  (wnit.  Laut  eines  LaUenden); 
grieeh.  MIok  (laUriul,  sehmattertd) ,  IaUÎ' 
(whioatttn),  \éXM  (murmnlntlt  JlacMieiKl) ; 
lat.  Iiillui,  lallitTD  (dax  iMllen)  etc.  a.  nhiL 
lallen  h&rvergiugeit,  während  andtrermt* 
diu  Wurtfln  rap,  bi.  laji  (tönen,  klagen. 
Jammern,  êchwatten,  munnitn,  fläalern),  rabli, 
ramlili,  6*.  Ubh,  lamlih  (ertinen.  echttSenif 
ntb,  ramh,  bt.  lab,  lantl)  (saaare  Dt«.,  bt. 
c.laiuarir  od.  nchreien,  hlüdeen,  brüilm  rlc., 
ef.  lau,  b:.  lanih,  irfimm>,  ms  (sonor",  hr. 
oritUen,  wiehern,  heulen,  »cArrim,  driihnen 
etc.,  et.  rarcu,  rasen  eic.)  etc.  dan>n  weiter- 
gtHldft  find. 

2.  In  orl.  U,  «   Uile. 


.'1. 


1,  lab  ob  urnfw-.  Si:Anil<N 
HO  mit  Inf,  Up  u.  rrtmren   mdt 

heivt  Vtrj/teiiA  der  AdmiM  ill 
(cf.  2  hnlnrrrn)  nia  larfi  ny 
jir(  äowoU  tmiaüttlbaf  «w/  n 
«in  Theit  auch  mit  auf  nl 

dir  Bern  crtuup  r»  tappen)  nnicJ 

2.  lab.  1,  tlliUb-  ^ 
Itbftll  (Sehtin)i:fii.-wil, 

be.  grolier  nnifextldtuMer  Mt 

40  uif^'  —  't  i«  j.)    11  Idbui  bi 
wnl  ili^J  ik-  Lüian  iltr  mit  ili 
Btiu;   —    du    grnWi    C«t    I 
graster    Lümmtl).    —    4V1' 
Siihültr,   t.    Idjierm    1 

45  (Schelinvrl  «af  einen  tnigtn 
Menw/tm)  —  IPiJU  iäent.  1 
srhea  6o^all,  «ffr  «M  DM 
huteii  lüu  11.  uÂiter lieh  1 
Innpï   fnM.    i.nr/f,    ^.    U 

60  la(>l»'r>l  i>lr.)  fmeamdl. 

lahtte-kak.  ein  damnter  4 
SehwäUer,  veräcMHvhrr  Mem 
is  "n  rcKU'ii  lalidiikak  —  J_ 
(babbelaor,  hw  na  iIbii  reker  iHc.li 

&ri  kakkon  (baliholnn.  tvaaikiir««« 
knkkor  (I, '/.  Iniibfkak),  lohÜ 
tUu  lablifJukl),  labbukakkcfij  A 
—  Die  erxlt  !^lbe  lalilM  gi 
mntd.  lftM>L'u,  wo»  KU.   mai  \ 

BD  sehen,    xrlimaUtH,   afttmdt» 


lAfiBE-KAK 


TuVBBKRE 


'.  klappen)  wiedergiel4  u. 
Iftbbei  od.  lalibcü^*  (Plaw/rr- 
in, KlâtKcheiiii  od. Klal»-h- 
atKlbe  wie  vmld.  klappcjc 
klappen),  lalihcic>n  (klapiicn, 
a),  1alili(>r  (k)appcr,  snnppor, 
ïprcn  (aiihailiiKl  od.  viel 
3ch  Kil.:  vaiia  loqiii,  lilatc- 
end  kjk  dasieUie  Wort  wie 
ak  (Unrath.  K<ilk,  Dreck  1 
lalibekak  (»K  urtipi:  woltl 
lablfc-lot  «fnU  luUlior-lnt) 
J)reck-Sr.hieat3fr  oii. 
k  (Unrath  od.  Gemeines, 
tses  od.  Büne»  clc,  tf.  kwäd  1 
=  Koth)  mAtorri:^  u.  ufter- 
mel,  m'e  ja  auch  v.  Diilc 
ik  müitniiiitier  SckwäUer 
I.  mit  kwaadipTCfUer  od. 
[fterredcr  ele.  irtlärl.  2 

•II    unser    tlal)limi,    llnblicti, 
tedig.:  nchmatseii,  la,  ho 
fniff  schallt,  od.  in  der  von: 
untnässiff  h.  lüiilerH  kätneii, 
ler  von:   laut  schallen  2 
klappen  abgeleitet:  plan- 
lut  schaltend  iiissiii 
u.  Alles  dasii  Ang^ährtr), 
ass  ahtges  lalilK'n  einerseits 
■f.  die  Hein,  tu  lAppeii)  an-  3 
nit  »Id.,  miild.  Jalibeii  (Inm- 
ahd.   latTan;    mli'l.    lajTcDi 
AiJa;  rfdu.  lalx';  «mhi/.  Inpcn 
,iiclilecl;m  etc.);  nd.  labbcii 
)  roH  Hause  am  miteiiinndcr  ü 
•lit  tlappcn  i(.  kluppon  xi/n. 
iC  ttu»   TAD   od.  rab,  ralib 
itnib,  rambii)  tnt^nndene  }' 
if),  noMil.  Itunb,  lamp,  liunf 
ler  l  lu,  l/t.  lub)  etc.  iurHi-k-  4 
nUiedta.:    rausehen,  tûneii, 
iff  11.  Ton  iimvlnii  in  labbpii 
Ivrn,  schwalte  t  etc  ) 
nd  schlagen,  od  llal%  le 
hitllen   Üicft,    teil r    d    I  e  A 
K,   lecken   etr.  le         t 

dersellien  y  alsta»  ae  le 
lalgaii  <^-.  eltrns  i  le 
hMulsenauaderCrlbelt/ 
cir.  in  der  We  sc  l  error  G 
ilas  Geräusch,  icas  diis 
■feu  (rf.  sliiblicrn)  vou  l'lûx- 
Hueh  yvraulaiixHHg  Sit  dir- 
Verfileii-ht  wan  nun  über 
a  (tlalni'hfHd  sehliigcu  ml.  ö 
t,  mn  vchriidrn  /•'iihurn  n. 
tinsHrn)  Xcngi-  eli:),  so  et- 
leirhl  dti»  uhl.  lalilK'i'cti, 
ern.  Kappern  nd,  wedeln, 
hen,  labbi-r,  mhtajfoil.  wach,  <! 


saufl ,  sehwach  etc.  od.  eigentlich  vohl : 
flatterig,  welk  etr.,  ttiiM  straff  u.  fest  ele., 
falls  es  nicht  einen  Zustand  bezeichnet,  wo 
ein  KlWttS  wappi-et  od.  fächelt,  du  eine 

I  lubbcrc  kocht-  einen  sanft  tfehi'Hdcii  ad. 
f&ehi-lndrn  Wind  bezeichnet,  hei  dem 
mii:h  die  Ücfffl  im  Winde  flattern  u.  schliiß' 
niedcrhängeii  u.  nur  stossweise  mit  tlat- 
»thendeitt  Geräusch  an  die  MaMf»  schlagen. 

I  labbe-lot,  eine  flnllerhnfu  leichtsinnige 
alllerne  I'erson,  die  siiwohl  in  ihreai  Thau 
ids  in  ihren  Itcden  sehr  leichtfertig  ist;  — 
bfi  (od.  si^)  ta  'n  rcKtro  kbbclot.'  —  Xld. 
hbberlot  (sliMtciisch ender,  lichtmis,  zwierliol, 

■  plorrt),  —  Wohl  rm  labbpr  (Ktatscher  rlr., 
s.  alten  unter  labbckiik)  ad.  lalther  (flatterig 
etc.  od.  leas  flatlcrt  n.  klatscht)  n.  liit  zu- 
sammeiigi-selzt ,  welch  Letzteres  leoA/  eiiir 
KUr^Hug  roll  lote  od  Inier  ist,  dem  Stamm 

I  -min  iiinid.  liiieroii  Oi'"''^«cere,  v^tcillm-o  etn.), 
cf.  lütcni. 

lahlipii,  lecken,  seldei-ken  ^^  sliilibeii,  — 
Nd.,  nid.  Ulibon:  iihil.  laKui  eU.,  x.  1l>/- 
teres  unter  kbbekak. 

i  labbtrd,  Ubberl;  /.  q.  labbeknk,  von  lali- 
berca  (s.  dasejbsl),  wmon  audt  bclnlib<<ril. 

labherdâi  ad.  ubertläii,  eingesalzmer  ad. 
cinae^eller  KuUinn  od.  fitoctHseh.  —  Nd. 
liibnOTdânjiiM,  labbcr(taaii,abhenliian:  mnld. 
iilibenlocn ;  mfläm .  1abi>rdean,  alerdcan  (niol  uo , 


morur) ;  engl,  baberdioe,  iiller  hahlienlyi 
.Vier  franz.  (cf.  Äi/^abonlean.  —  ir«. 


ahr- 


sehrinl.  ist  aus  dem  lotteren  durch  Vor- 
sctzuag  des  Artikels  le  od.  V  (alm  rabonlran) 
das  mflüm.  laberdcan,  lie.  unser  lubcnläii, 
siiicie  durch  Vorsetcnng  eines  li  ila»  engl. 
biilN'nlinc  (rf.  e.  Ji.  Iiabwli-  aus  aliiitc  ad. 
afries.  haclit  ttatt  arbt  elc.)  entstanden, 
miüirend  aborJean  scllist  riellciclil  mil  abon) 
(Jiord),  abord  (Anlande,  l,s.  An-Bord  od. 
ISord-an  u.  so  auch  nnmilteUiar  an)  nl. 
abnrder  (anbnrden,  lamlcu,  ans  Land  legen 
Oll.  kommen,  an  Bord  od.  Itordan  li'grn. 
nieni  elc.)  ziisiiiniiienhiiii/il  a,  daK  ange- 
lordcte  nd.  an  n.  auf  Jtord  gelegte  u. 
qebrailUe,  od.  mit  Haken  geenterte  Ktmi«, 
Is.  dm  an  Bord  i«l.  auf  das  ürhiff  ge- 
I  raehlen  ml.  den  mit  Ifaken  geenterten  Kisrh 
(den  Fang  ixl.  die  Heute}' liezricliucl  hat. 
ler  dann  selbstredend,  um  ihn  zu  rauser- 
eirai,  auch  gleich  eiiigesttlzeu  werden  mussfe 
u.  Kolici  es  demnach  ganz  erklärlich  ist, 
dasn  in  der  Bcgel  nur  der  e.iiigesaUrne 
Kabliuu  mit  diesem  Xam'-u  Megl  wird. 

labbere,  a)  lii-hlcekrrei,  Käsxrni  etc. :  — 
b)  Sehleekerei,  •HchlUrferei.  Hmvw  das  gr- 
sebirekl  ml.  grschlDrft  wird;  daher:  siiss- 
liches  Oll.  auch  dünnes,  wüsseriges,  fades, 
krafliosrs  Xeug  u.  -iftti'  sowohl  in  Bezug 
auf  das,  «rn<  Jeiiiuiid  gini'tsl,  als  auf  das, 
29' 


im  JmMit  »prieht.  —  Ntl  (Srhamhaeh) 
IfthliirU',  litt»  ju  häufigt  Ketten .  iw  tadefii- 
dcii  Üinii.  —  Zu  liiliUpti  etc.,  ».  wilrr  Ulihr- 
kuk  M.  cf.  lilf-lnh.  lib-l^bbtrt^  rir„  sowfr  nii. 
(SehafHhachl  InliliiTiR  ffadr,  mihlaff,  «n- 
kräfug.  u-eich  ntr.}. 

labet,  krank,  tnaihafl,  kaput:  ~-  Ufi  ii 
Iftb&t;  liô  niut  f»o  iJ'  iiô}Her  tiriiken;  —  hf 
»  Ub^l  Bau  i'er  lA  kaput  gegangeti,  bt.  gc- 
itvtben  Qii.  ruiinrt  etc.)'  —  É»  %»l  datfrant. 
bfto  (<f.  I  bi^»l)  mit  torgciOJitfm  Artiitl  In 
«,  wt»  In  liMc  cuntra&irl. 

lab-haftiK  wi.  lab-aftle,  lnb-iknblijï,  fartc, 
atikri^iil,  laffartig,  albern  eli;;  — xUÄtmeltd 
(ad.  Ul  8rt  blihaftlg  etc.  -.  —  hfi  is  forf.  urftM) 
tH>  Uhhaf\iß.  —  J?u  labben  etc.,  >/.  labli^ 
hnb,  Ia)ilirrä,  lat',  lihlab  etc. 

lA-brtikcn,  c.  Iftitr-hriürcn. 

iKcb  (»/.  Ib^Ii,  ilni  /rftcAcn,  »d,  rigentlirh 
Hau  fiamnligtfTtaniliiche  Vertithen  äcrlAieU- 
maikeln,  od.  aack  «'»  einmiiUgtr  Tan  der 
yrmile  ttc. ;  —  d'r  kumd  géa  lacli  of  iwJ. 
hfi  lï<t  K-'n  lach  liüreii.  —  Nid.  lach,  (?/.  litclicu. 

[Mtu  od.  lAghen,  Inc/icn,  sei  es  sttU- 
t'i!r,9tjü<7t  u.  ohne  îwrbareu  Laut,  durch 
bliMKt»  freundlichen  VrrsiiAtn  der  Onnchtn- 
ututkel»  od.  hörbar  aun  Freväe  u.  Lmt, 
vom  KUttln  etc.  od.  um  Jemandtn  zu  ver* 
»ptMen  u.  tu  vn-ftdAiie»;  — dfttkiu%(&i>g(l 
mI  Ml  tn  lAcl)«»;  —  bi>  t&cJidi-,  dut  liiim 
trftiieii  alfr  de  wui);eii  ruldcn;  —  man  kau 
aîn  läclieo,  Qod  w*l  war.  hören ;  —  dn  kanst 
wul  lächln  od.  da  )io§t  atä  lAelirn  (du  h'iriKt 
teohi  laehtn,  bi.  aut  jubeln,  dich  freuen  etc , 
od.  du  haut  gut  lacheH,  itt.  gut  jaheln,  dich 
ff  mim  etej ;  —  bû  lir.ht  buin  wat  (it  oä. 
M  fvrUrbt  liuni  (er  lacht  od.  fitiknt,  tguilltt 
ihn  «WIM  aun  od.  er  rtrhähnl  u.  vertpoUH 
ihn);  —  Ik  hpbh'  min  lAchM  d'r  (an  wl.  ik 
lâcup  dt  wat  nt,  nm  dat  to  dQn;  — liM&cbt 
iD  stn  fAst.—  Nd.,  mnd.,  nid.  amld.  lachen; 
aftif».  hlakft  od.  hlaUja;  vfriaa.  Innckjeni 
imtl.  l&KJ»;  ax.  hiabiui  (hlAg  i'te.);  ag».  (hUh> 
Jan),  hlttahhaii,  hli'bhuii,  liliUhan,  lilyhhan 
[Uôb,  blObguu) ;  aetigl.  bloblJVu ;  engl.  laugli ; 
im.  blaeja  (lilü) ;  nonc.  la«>Ja  (los) :  »chwed. 
Ic  (log);  dän.  l«o;  ^uM.  hlaMau  (hlúb) ;  altd. 
hiahhan  (hIMi,  bt.  hltiflch).  lahhan;  Unhaii, 
larbi^ii;  talid.  lachrn.  —  Der  Stamm  hlab, 
blarh  od.  afritf.  blak  cntutand  aun  uriqn. 
knik,  knrk,  wo»  ähnlich  Kit  sarg  (cf.  kla- 
CGU  etc.)  nus  dem  Intensiv  kurkur,  od.  der 
Jttdapl.  der  ^  kor  (sonare  clamar«  «U:.,  cf. 
bsJcD)  gekarrt  ti.  liemmieh  tin  Schatlumrl 
teif  ilaM,  Unk  «ui,  int.  —  Auêstr  goih. 
hlali-jan  (d.  h.  einen  lachenden  huut,  od 
überhnujA  einen  Schall  od.  haut  manhen  u. 
von  lach  gelten)  gehären  dam:  an.  hiackn 

Îclaiigfce;  OKBiil'   ■  ■ 
LritkH  itiiMU); 


ntht  (buc  SeUitnJ,  Onrjr^  Üu-. 
str.  kr«  rKehlÂtff.Schlmtj,;Uat« 
<UaU,lii.  Krhlr,  Ottr/flf,  mrtnn^ir^i 
aiutr  tiU-fai-n  (•tjlerreJen  al  UuvtaA 
S  n.  rteb  (*.  dj  «(c  lU.),  fmir  <klM 
karkaUi  lit.  kl«gn,  fckfcc  iiéim:  i 
knktcli  (bruMeen,  taten);  ptiWi  blfl 
(Schreier).  kruAa  (laut  idiranJi,  U 
(»cKreien.ltreiwhim}.  krikii  iUiui»n, 

10  ffcn,  tiojifeti,  od.  Ual*(A'.a.  tf.^liftfuii 
etc.;  —  laL  dangor.vUiif-ti'.w.  i'/Ua 
hlioKi^B  etc.)  M.  crAcIn  mr ;  -  ii  ta» 
krakti  (lirataeH,  (iwr«  rt..,  mt  iln  M 
knukin,  krankü  (trärhiea),  t^.Vä 

Ift  (kräht«)   rie.  ete^ 

Mil«,  Sasen-Dfckt  nd.  »WncI^iM 
gfMdeSt  fUrartife  Dette  üJnv  nw»  ^ 
—  ttlnehnel  ob  die*  Wm\  uV«W  < 
Beälg.:  Derke  tut  die  tu«  rii«K(< 

30  arii'i;«,  sultige  Vevki,  Ii.  »i>\ 
laektTte,tanhee,eattijiiS^^ 
xi  i4  eä  loahl  xieeiféb»  wsf,  *" 
Wort  wie  an.  lodb :  «rf  lod,  Iw)  l^a 
TOM  /^aiu<f(,  fc*.  vtUotiiai  iwtw.  »J; 

26  ftaupt  i-fn  rimhe»  tottiga  Etm/i,  " 
SHtfos,  viltofilw);  norm,  lod«^  lu^ 
!«iul  (Ifaar,  Wolle,  Äni/todn*);  * 
(l'ele,raithes,ei>tUgeaUtUrklti^;  € 
(eint  Art  Mantel):   ahd.  lodii,  t»^ 

SO  Inilu  (ffToba,  tattigen  WiHixätn^ 
Tueh;  Ueberwurf  od.  Mant*l  ilaW* 
I.odcn,  teorau*  en  t-afwia  eniäanir 
Latte  (in  .Sommer- Latte)  ou»  /itf 
Mtid   lade  ua«  lodu  (Spr»a,  cf.  l 

3S  i^rjwcfi  fHammform  loiba  f  JSult«,  w«^ 

lEtwn)  MM  derxaben  y  In  otwliua» 
Vtral.    Weiteren  unter  a  lodo  m. 
Wie  eehmd.  bidiJ  ('^/,  doM  tU 

40  >ro%e  (im  7WA),  Imldi«  ^/Ml^,  j 
einander  geteitchêen  u.  ccrwWHngn 
friMiÄ.  ^*(»,  Wir^  etc.^  =  m.  I 
nchwetl.  lodja  fii«  «MiM-Vrale,  (ur/< 
liaarige  Sfhufuolle}  etc.  m,  hIu^  Ib<1>- 

46  de/,  Funae  «r-,  ■/.  3  law)  «e.  orA 
wfjftV  Klmed.  lûdur;  nn..  tat.  iüdr  i 
Hpuma)  enluieder  su  dtmielbm  Sum 
der»d>'rii  ]/.  du  auch  dttnm  Wt 
tUe  JicjUg.:  /ose,  locker  ete.  »  Onr 

GO      UiiilHr,  s.  ledtler. 

t.lttdej&eja,  Lad«,  d.h.  ein  »w 
(reroth,  kigten-  od.  koHtaartiger 
Brett.  Stange^  Balket,,  od.  PtMt.  & 
Korin  od.  woroMf  man  iadtt  od  < 

M  legt  etc.,  od.  toori»  m.  worauf « 
gelegt  ad.  aelade»,  he.  oA' od.  «é|/^i 
aufgetehiehlet  wiYd,  od.  dat  Eiwa* 
hau,  nha  âfkrJMMjrf  »im  Lade-i 
ein  Tr<tjie-  u.  Ualt-Dinf,  »ti  tk 

611  wir  e»  tri.     Daher:  a)  •cMlli*-^ 


;  LAE  LA                       4S3  LAED£-BRAEKEN 

Titch  od.  Schrank  tarn  ii.   tuHRlc   «  in  ilitaer  allgemeinen  BetHg, 

Sachen,  tmch  ilisk-  oil.  sellmtredeHil  auch  einen  Wiigen  ml.  Ktirren, 

—  b)  bank-Iade  uil.  liaiik-  der,  od.    ein  Schiß',  diiK  lu'M  (od.  worauf 

iialenarlige  Bank,  nelche  u.  worin  man  iäicuv  hiilft  n.  iri/t  etc.).  In. 

u.  als  BehiÜler  od.  Kitte  5  eine  Scheuer,    einen   Boden    ikl.    nannligen 

■lade,  hiHeerner  Kalten,  Baum  u.  PlnU,  toohtH  man  Ktivan  ladet  k. 

<ifen  gdegt   werden   ml.  legt  od.  aach  ein  Etwat  ud.  ein  Oi'rälk  2hm 

en  «Knien;  —  d)  snîd-  Laden  (Ladeslock)  etc.    u.  lelbsl  iiKtA  ciue 

dicher  Kasten,  loorin  dax  Bersun ,    die    ktdet    (ein    Lader)   oiL    legt, 

'^rial  (Tabak,  Stroh  ele)  10  schichtet  etc.  beieichnen,  da  die  ÜndHtui  od. 

wird;   —    e)    lieft-liidc,  Ais  Sn/fie  „a."  od,  „û"    äherhuupt  nur  ein 

zwei  Schrauben  u.  einem  tiicm  od.  ein  Seientlvs  (ijUichcicl  ob  Hinr/, 

nspantten  der  Heflfäden,  Sache,    Ucrälh   etc.   od.    Gesvhû]if,    TTtier, 

^heftet  werden,  bh.  wel'  Mensch}  bcseitAiiel,  was  an  n.  für  sieh  erst 

igt  od.  worauf  »it  liegen  15  durch   ttai   eorgcsctzte  laj   od.   Iilod    seine 

.,eiHCiertckigtr  nahmen,  Sedtg.   rrhäll.     Im  an.    hat  dai  w/(  lade 

t,  womit  die  Kinsehlags-  idcnC  liladha  (als  Lude-  nd.  Lep-Ding,  bs. 

so  weit  fertige  Gewebe  als  iMife-Haum  ele.)   daher  u|  die  Bedtg. : 

len;    —  g)   doilen-lade,  Scheune  otl.  Scheuer.  Ik.  gesehhtssener Baum 

der  TudteH-Schrei»,  od.  20  etc.,  wohinein  man  (Iclreidr,  VuUer  ete,  (ef. 

I  etc.,  woriH  die  Leiche  liyi!t;-hIiiiIliH,  GcrstenKch^une,  —  li(>y-iiUdlia, 

oird.  Jetzt  hier  aber  bei  Ueu-SchfHnc,  —  boni-liludha,  Korn-Scheuer 

unte  od.  der  Kasten,  :it  etc.)  ladet,  legt  n.  schichtet  od.  aufschichtet 

ie  Gelder  zur  Bestreitung  etc. ;  —  b)  Buum,  wohinein  man  Schlacht- 

tgskoslen  der  Zunftgenrtu-  2ïi  fleisch  ladrt  etc.,  «ûhrend  das  aas  hladhft 

angeschlossen  u.  deponirt  od.  IiIuUIjI  getarnte  liliidli   a)  einen  offenen 

!  als  Oenossenschaft  sich  Baum  ad.  Platt  cor  dem  Hause  :am  iMdea 

lassen  einkaufen  können;  ml.  Alibi/lcn  von  allerlei  Sachen  (einen  Lade- 

er   Knochen,   worin    die  l'lals)  bezeichne  h.  b)  als  iMde-  od.  Ijtge- 

eingelassen  u.  befestigt  itO  Ding,  od.  Oerüfh  :sum  fAiden  od.  Legen  auf 

nnl  man  im  Deutschen  Etwas  mi€der  die  Bedlg.:  mit  Metalteierrathen 

beim  Bergbau,  Grund-  versehenes  Band  als  Kopfschmuck  sowohl, 

BiMe  od.    der  Baiken,  als   auch  die  von   Borde  oil.  Randbesatz 

<$ten  eingeladen  od.  ein-  auf  od.    um  ein  Kleid  hat  u.  dann  femer 

der  diese  trägt  u.  hält;  Sb  das  gleichfalls  en   liliKlliuii    (laden,   legen, 

ken,  Laden  od.  Höher,  schichten  etc.)  gehörende  hluilhi  (als gelegtes 

ipel  gAen   u.  wovon  an  u.   geschichtetes,    ud.    niifgilegies   n.  aiifge- 

vei  sind,  die  durch  Riegel  schichtetes  Ktieas)  wieder  die  von  Haufe 

nden  «erden:  u.  im  Ge-  (ütnii's)  hat.  —  c/.  noch  ags.  (L.  Ütlmüller) 

])  früher  die  Luffetlen,  10  Miiii  (agRcr,   onas);    aeiigl.  (Sirntmanu) 

Ute  geladen  werden,  bs.  hiad  u.  blailbo  fle.  u.  Weiteres  unter  1  lud^D. 

I,  auch  Laden;  —  so-  2.  lade,  lâe,  lâ,   ein  Fineh-yelt,   welches 

aden  od.  das  Brett,  der  Je  nach  den  Gewässern,  die  damit  befischt 

f  der    Verkäufer    seine  iv-nlen,    eine  ganz  ccrschieilene  Grösse  (es 

legt,   auslegt  etc.  auch  4Ö  ist  :ur  Befischuag  griis.'ti'rer  Gewässer  4 — 'i 

lade,    wie    desgl.    auch  Fuss  hoch  u.  20—40  Fuss  u.  darüliCT  laug, 

iter-Laden,  bt.  das  Brett,  zur  Brßschuug  kleinerer  Gewässer,  wir  s.  B. 

geschlossen  wird.  —  Nd.  die  8ir>t-ladk!  ad.  slût-l&<-  rle.,  auch  wieder 

lade;  nld.lai\p,}ti;  mnid.  entsprechend   niedrig    u.   tun)  bat  u,  ent- 

bkeiie;  nfries.  luai',  lau,  50  weder  bei  grösseren  seitlich  romwei  StHcteu 

'Lade,  Kasten,  BeMHer,  r  a  h  in  e  n  artig  ad.  bei  kleineren  eurne  von 

1  (Brett,  Bohle,  Fmster-  einem  Keifenriagartit/   cimiefasst  ist.  — 

Krämer-,  Tuch-,  Biti-kcr-  Mai/  dicies  Wort  nun   icie  die  Lade  der 

on  oben  bemerkt,  be^eich-  Weber  od.  die  Lade  fiini  Heften  ein  rah- 

abstammende  od.  mit  die-  55  ineniirliges  (von  iwei  oiler  mehreren  Seilen 

■erm.yMiAforlgebildcli;  eingffusslesi  Etwas,   od.    nhtrhnuiit  ein  Be- 

'.  blaiU  entstandene  Wort  hätlcr  (Kiste,  Kasten,  Bunge,  Fischbehälter 

ing  od.  ein  Lad-(re-  etc.)  sein,  so  ist  es  wohl  iweifellas  als  Wort 

was,  was  u.  worauf  od.  tdent.  mit  1  lade. 

IHerlei  ladet  od.  legt  tU.  60     läde-brakcD  od.  Ille-,  ISbi-äkei,  Glied-  ad. 


_  wIprl-rnAni,  Rfc>»Iici*n«flen.  — .Y/jricAa-.. 
«ptnnrii  is  |[ri  IAI>rBki-it.  —  ttbt.  leAti;  li!» 
lirpkpti.     rf.  Itd,  Olirit. 

l.  latlen  (Itulr.  ladHl,  lailt  itici  —  I<hI, 
li^tlil  ek. ;  —  laiiiai),  lurfwi.  fMWn,  «(Ai*A(«t 
efc,  lit.  Âebeti,  hatten,  faMfin  (i»  gtrhfiisxv», 
rnntf^imm  rtcj,  îivgeH,  tiúriea,  liu-trn,  be- 
tiüriitn,  liilnnltn,  btiehiMren  /te. ;  —  cf .  bc- 
Ivilon,  belegr.u,  liebuiUni,  lirfriehlen,  timehiet- 
rtn,  fiebûrdrn  etc. ;  —  ferlwlen,  twn  einem 
Raiiin  1»  tincn  od.  aack  ei'tient  tuKfem  Uijett, 
traifm  ml.  hringm,  fahren,  tranapoHireH 
tle. ;  —  intstleu,  einladen,  einUijen  efe.  oâ. 
«'HnrAmniClc-,'  — nflaika,  ahladett,  aMefftn, 
abheliiii,  aliia»ten,  eaUintU»,  od.  vnriiuini, 
v*T»enilen  ële. ;  —  untloAeii,  fHilarlti>,  f>t^ 
lattei».  rnllterm  rJc.;  —  üUadtii,  auabideit, 
aiinliutm  etc.  —  hû  Udt  (ladet,  trat,  hei/l 
rtcj  dal  ub  de  wmgeu  od.  in  't  fitlüp  vtc; 
—  liâ  lAd  niiTa  dftt  np  üe  »cliulder  rri*  f«^« 
od.  hot',  bardêU  etc.  iliin  das  iiif  die  Schut- 
iir);  —  dp  ijuit  nlik  dHr  (tk  mX  uji  ('rfüf 
hj7(  ad.  túrdet  xieh  da  auch  toa»  auf); 
<Ul  evUip  kumil  b«rb,  iim  iiîr  lu  Udeii  fum 
Mer  FradU  inl.  Oiltrr  «tuunfhmai)  i  ~ 
M  hed  W  ffil  arf.  tu  »war  Itulen  fw  Aoï  ju 
ui<I  (1.  ju  schwer  gdaden  od.  tu  oiel  u.  ru 
»ehwer  eingenaiimen) ;  —  du  ll  tu  sw^r 
Mva  (das  ist  sn,  schwer  ge-  od.  beladen,  hs. 
btUgt,  hriiiirdet,  belmtel  etcj)  —  dat  ïcbip 
iHdt  flu  liut  (das  Schiff  >adei  od.  }Ma,nimwt 
r.iti,  trägt  M)  Last);  —  ilat  gfmtr  h  l»d«n 
(diu  (fcwthr  ixt  geladen,  hat  Mmc  IiOidung 
htkmnmen,  bt.  int  mit  der  benOthigten  Menae 
fuleer  u.  SM  beaekwert}  etc.  —  Sd.,  mnd., 
»Id.,  mnld.  latleo;  i^rieti.  blada;  iBfriei. 
Iwdci);  nfries.  läe,  lädo;  leafjf.  (Ehrey*- 
traut  I,  Sil*)  lithu)  an,  bliulha;  norui. 
ladu;  ichipfA.  lndda;  ddn.  lailc  (laden,  bo- 
laden  cU.)  u.  an,  bltullift ;  nor».  liula ;  »citiBed. 
lad»  (Iri/rn,  xekiehten,  auflegen,  a»fntap<dn, 
lugenwtiae  legen  ete.,  «truerc);  guth.  Walhaa 
in  aflilitUiftu  (lieladtn,  bi.  ubtaden  ad.  ab' 
legen,  eine  Lttst  auf  Ütwan);  m.  hlml^ui 
[(Hl /Vi« Amen  i'.  legen  wohin);  ulul.  bladui, 
ladui;  mhd.  lodeii  (laden,  aifjladen,  beladen, 
btlanlen);  ag».  Iiladui  [liaui'tro,  tiimiin  irii- 
lim',  rxaiitlun;,  onorire,  bi.  in  die  Höhe  od. 
aitx  EttouK  htrauê  heben  od,  tei»den,  s.  H. 
^iMC  J-dTf  od.  einen  Kimer  mit  Watiier  u. 
Sil  ttuch:  schöpfen  etc.;  anf-  od.  nuamaien 
legen,  aeltiehlea,  aufschichten,  lagemKise 
lege.»  u,  aufbauen,  aitfrichttH  etc.,  m.  B.  einen 
Seheilerhauftn  con  lagenvieiH  aufeinander 
gelegten  Scheiten),  to-hladan  {gt-  od.  ter- 
»ehuMen,  terlegen,  aneinander  legen,  ab- 
tragen, »entiireu),  up-hlBdan  (aufheben,  auf- 
i»ifiden),  f{ti-hlaijan  (aufladen,  auflegen,  a^f■ 
lehichten,  aufbaaen  in  eeinem  (leiste, 
wickeln,  ef.  It. 


I,  od.  nlruert'.  üiStriiLTe, 


ri»)-,    rnrjL   btl«>  fioäm,  briailt^ 

Wie  um  ihm  tHd^m  Aomfjdl 
laden  od.  gaih.  bUlhdn    ' 

10  krrgeAenäer  t/reifen.  Fatiri^ 
etc.  od.  Erijeeifen  Hr.  (wk  J 
-in  liebet».    Aufhebern, 
hebern  u.  riehiem   tte.   ^ 
teic  ferner  uwA  «"    Lege 

Itt  ».  Stisea  fuiamufu.ttiitnii)a4. 
legen,  NiederBelsen  (C  ' 
n.  ein  Hetatltn  ftamil>,  i 
Hebet*  ffo  tceg  od.  wa  Ittnuit) i 
ffähe  Utben   tue. 

âO  die   Uûki   ttdtd. 

aue»ch«pffn  (liAimr«. nluarl 
hlniLui  ent»taad,   teAhrtnd  4M  ' 
Aufleget  mebt»  Belasten, 
reu  «fc  iiMcft  dif  Btâlg. :  «cbM 

'ih  hlodlia   herx»irgiag.     Da    nsn 
kläilu,  kksll  (pune»)  lia  Au^tuti 
sandtrn  für  gotk.  lilath,  ht.  atti. 
od.    lilad  ein   idg.    Thema  luatl 
Vruthi  I(anb  aniuaeUf»  üt.  ui 

90  gleichang  ntit  Mai'.  kIwU  va 
läxiig  a.  find  demnach  aueh 
Ver^teichungeit  mit  tottMigeit  i 
vUlttg  ge^tfidattäüos  m.  ohne  Bk 
man   bei   Jietem    Ifoft    lediflii 

35  Oermanifehe  f. 
aller  genn.  (F^ 
(Rtthm, 

Dtc.  u.  ahd.  fialúo  (ef.  haiat)  ti 
(rnftnj,  »o  kAmde  auch  gvlh.  I 

40  teiclit  n  dtr  y  bnr,  kal  (lkf!>en, 
haUen,  stAtitten,  bcrgetu  b^tlra 
etc.)  j^ftörcn,  ton  drirtt  gtrm. 
auch  ja  eine  gcrm.  V  b&Iib,  blt 
toeitergtbüdel  sein  ka 

4Ii  II,  akart  au«  kar  u,  sbar  der  I-\ 

■i.  Isdon    <lade,   tad«1.    ladt  e 

Ibânt,  lud  \-ic. ;  —  ladpu),  Uidm,  I 

lade»  etc.  i  —  hb  ladi  bau  ia*,  — 

to  «uk ;  ~  bj  IM  biim  [or  itpnirt  !■ 

60  ntd.,  mnd.,  mnttL  IuIdd;  ajrk».  I 
kia:  IIS.  iBlblui,  UiJuuti ;  ny«.  Ui 
Iftdhieii-,  aiLUdlin;  galh.Uihan: 
ladhän.  UthAo,  liulau ;  mhd.  Ii4i 
iiiell  entnjiheht    der  gollL  1'  li 

6Ö  Thema  lüli  orf.  rWb,  unw  tm'-^ 
loüiiiy  wiB  dat  für  I  lAdoa 
7'Aerfbi  kroüi  od.  t(ri(tfa  »n  dk 
idff.  Sprachen  iveüitimt,  »rrdttt» 
liier   iciedrr   die  ffrrm.  j'  InUi  4 

CO  »OfiJeiTKnj  iwn  der  fichallieurael ' 


(Fiet  Ut.  S5  in.! 


LAF 


,  da  a  doch  Dchturlich  uiizu- 
Ahm  Hieta  laileu  mil  //riech. 
Mk  vor)  u.  uHserm  Imicu  u. 
rulbeu  y  kar,  kol,  kla  (soH^rf, 


t  leden,  vfTftossca,  vorbei,  ter- 
egantfen,  iiasnirl  Ha. ;  —  't  18 
iavD,  dat  hC  lu'r  was.  — Dakar: 
angeu  etc. ;  —  lii'  was  ferlilden 

od.  voriges)  jnr  ultîd  a]i  ür; 
ibergegangcH,  hinubergtgangeu, 
i;  —  ho  is  fôr  Uré  ditgcu  afer-  : 
(.  fedfn  in  vur-  u.  ovcr-lcdi-n. 
I  J'artic.  eon  atild.  lyden;  aml. 
lan  (gehen,  varühergehrn,  jias' 
H  etc.),  coH  rfcwcn  PriUer.  \vi. 
i  t  eben  unser  ledtii,  kiteu  etc.  : 

wo;«  auch  unser  litt  (GUrd) 
über  Weiteres  unter  lüden,  lid 
trgieieken  igt. 
t-pin,  Glicderschmerica,   Glif- 

cf.  Iiidvliraken. 
<m,  die  da»  Jxulen  (cf.  1  u.  '1 

llg,  ladeif,  Ladung;  tun  1  u. 

,  jt.  Inile-Iiräkcii. 
a^,  matt,  nchwach,  flau,  /wie, 
l  ttt.;  —  laf  fiin  smûk  (sfhhiff, 
,ßau,fadc  etc.  iiin  Geachmucl:, 
a.    Geschmtuk,    ohne  Sah  ii. 

~  ik  bin  so  laf  (ichlaji;  muH,  ! 
h,  flau  etc.),  ik  iiiiil  i;rat  uat 
len,  anders  fal  'k  um;  —  ik 
on  (fitdcH,  Kflmlcn)  smäk  in  du 
it  insen  'ii  liärink  ätcii,  of  't 
'  wnnl;  —  dut  smckd  su  l<i  laf  ' 
c);  du  must  dV  i'-rit  mg  *ii 
(ii-pi-r  andúu,  dat  d'r  wat  inr-r 
nd;  —  dat  hcd  so  'u  IntTi-ii 
I,  fadett  etc.)  smak ;  —  iliit  is 
■Jex,  sfkalen,  leeres,  gelmlthiaei,  ■ 
■THCH  Genchunm);  —  hl-  in  u 
ftrj  kvrel.  —  IMion:  l:if-lnk 
hÜHcr,  der  ein  fitdcH  Miml  h<it, 
■ug  »chwalil) ;  —  lafliuid  mf. 
digkeil,  Sctialhtit,  Ocichiiui'l:-  i 
•ernheil  etc.);  —  laffvrd  triii 
geinUo-ier,  alberner  MruKrJi,  bz. 
^  nM.  U&iard);  —  tiifliartiR 
•■hertip  etc.,  cf-  nbl.  Inlliiirtitt, 
i-her^ig,  blöde,  blOilsinnit/  vt<:.).  i 

ninid.  laf,  Icf  (llacvidiis,  luii- 
dus,  Rc;;nis,  imbecillis:  f.iiiiu--, 
HütH.  ]»r,  lef  (7iiu,  llau,i<:hnwli, 
frien.  (.1  itpia-,  Eiikeuiin  \n1. 
Kl,  matt,  Jtaa-    od.    amll-   od.  ' 


achKodiheTiig,  kleinmiithig,  mutMtta,  feige, 
fnrehttam,  bliide).  —  A\  int  wahriieheiul. 
(cf.  darälKr  auch  noch  die  .Hfldanidiemertung) 
idenl.  mit  afriet.,  »k.,  ugs.  Inf  od.  lOf  (matt, 

i  schwach,  hinfällig,  kraul;  bi.  iutirmus,  An- 
liilis  etc.],  wofür  (irimm  die  Form  \\t  an- 
»etel,  tcahrend  H.  Leo  u.  J.  II.  Kinte 
dafür  icf,  bi.  le(  unacl^cii  u.  Schmeller, 
Kttmiiller,  Hegne,  Schade  etc.  es  lüf 

)  schrcibeH  (Hei/iie  schreild  übrigeni  ags,  llf 
u.  lef)  II.  diexerhall  r.  Kichthofen  ». 
Andere  es  anch  mil  «nserui  U-n  (n.  d.)  idrn- 
tilieirea,  dessea  Auslaut  „ii"  allerdings  keine 
Schmierigkeit  macM,  da  die  Müwwe  lali,  laf, 

i  lap  (s.  unter  lalO  tiia  Hause  aus  urs/ir. 
eins  sind  od.  Jedmfdls  im  (lermanincheu 
nicht  ans  einander  ."ii  Jialteii  sind.  Ita  nun 
alter  weiter  unner  Inf  (schlajl',  malt,  miide, 
träge,  b;.  weich  ele.  wl.  lau,  llau  ele),  nid. 

I  lof,  loof  (miide,  rnttil,  iihliiß',  weich  ele.) ; 
nudd.  loof  (if.  KU.)  wahrsdieinl.  auch  mit 
Inf  u.  afrirs.,  as.,  ags.  luf  ml.  Ivf  idrnt.  sind, 
so  scheint  es  mir,  als  ob  allen  diesen  Wär- 
tern eine  ähnliche  form  zu  Grunde  liegt, 

i  wie  iinserm  li-f  (lieb)  otl.  wie  lof  i«  nid. 
vcrlof  ( Urlaub),  bz.  wie  lüf  od.  liifi:  in  nc- 
Inf,  f!i!]6fc  (Glaube)  u.  dass  das  afries.,  ags., 
as.  lef  od.  Ii'-f  3unäehiit  ans  Icaf,  Icof  wl, 
leäf,  Icöf  (Schade  fuhrt  unter  M' auch  ei» 

I  aengl.  lavc  mil  derselbe»  Hedlg.  au,  ums 
ich  Ixi  Slratmann  nicht  linde)  rntstaiidm 
sei  tt.  sowie  auch  l«f  (lieli)  u.  Inf  in  vrrlof 
(l'rlaah),  l.if  r'it  Ki-It'.f  ilr.  auf  eine  urspr. 
Form  Infi),  luba,  ijekünt  Kif,  lilf  h.  eine,  y 

I  Inf,  lull  zurückgehen,  iroraus  anch  dir  Form: 
nid.  laf  .(.  l.if,  lu(.f  III  ähnlicher  iVrise  eul- 
stehen  kunule,  wir  unser  laddi'  U.  iiii.  Imlb, 
isl.  lud,  lad,  aus  lutlia  o<l.  lade,  nhd.  Latte, 
lins   lodt!   Oll.  lote,  h;.  dem  Slnwm  lud,  lut 

I  von  liudaJi  (tresciTc),  ef.  loili-  h.  lüde. 

Veriikivld  ma»  nun  weiter  nnsi-r  n.  auch 
as.  lüf  llichl  aus  liut'.  litib,  l,i.  Iiili,  od.  zu 
iiifS.  Ici'if  den  Stumm  lit-iig  ((.  Iniff  rvn  hviijiaa, 
liligati  (rf.  liuKi'ii),  SU  ist  unser  laf,  A.-.  iild. 

■}  laf,  lof,  i.nif  (s.  "I„;„),  soivie  das  aus  ags. 
Icaf,  ii'iil  od.  WM,  lcúf  nilslimdaie  \i-t  niclit 
••ll.in  idenl.  mit  unsirm  Inf  (malt,  trüge, 
schlaff'  (IcJ,  sondern  irnhrsthmil.  auch  S'/n. 
mit  dim  nhd.  lass  /träge,  malt. faul, lä^sin}. 

I  liz.  iiiiserm  l;it  (sfuili,  dessen  ri'irnllivhf 
IMtg.  wohl:  kkbrnd,  haflind.  bleiliead. 
surüetldeibeiid  isl.  ruhmd,  liegend,  sich  nicht 
rührend,  /c  ruhig,  still,  unheweifi  (rf.  Wei- 
teres   unter    li'it    u.    Iiilcii)    ist,    wir  ja  fh\i 

I  (srhl.ijf  de.)  H.  -iluf  irf.  auch  Ruf)  iwiAr- 
sihcinl.  mit  slajicii  (sehhifeu)  conuce  sind 
u.  Inf  auch  die  liedtg. :  still  etc.  hat.  IM 
nun  aber  ags.  l(<af,  lisif  oil,  hif,  h'iii,  bz. 
engl.    Icave   (iicrniissio,    Frlaubniss ,    Frei- 

)  gebung,  Zulassung  tti.)  im  Stamm  mit  engl. 


LAK 


e  (!a*!if.n,  vrrtaiisen  rtej  tinx  w*  ».  bti'h 
nach  MgtT  Aut^vJtrung  xc/  si«  Th*w^\ 
ImSAi  od.  lufa,  giúh.  lab«,  h*.  tmr  y  Inf,  loh 
turückgthen,  die  auck  dir  |/  pub  IaIi^u 
(lltuHttn,  (riiufnj  u.  l*fMi  (Heben)  etc.  i4l 
u.  teahrgehrinl.  (cf,  Ifftrn,  Ufrn,  lnfKu)  i/'c 
Heilig.!  greifen.  /iMMn,    ^ll«n  /WUn   m. 

Aafdf,  iKi  «úr«  «tcA  (mhA  fii«  Atvl^. .-  Cöjf, 
uwU,  tnäcte  ric-  leicht  nu«  d«r  vmi  hciflai,  10 
blrilinji  u.  ruhm  (oä.  lúrgm  u.  xehlirfeH)  ab- 
feiten  lasstn  u.  demnach  a»eh  agt.,  a».  iûf, 
bt.  uwKr  Uf  u.  luf  aueA  abtnimgiit  tn  dieser 
y  Itif,  lall  gehören  Rûnnen  aU  die  WbrUr 
m,  bf,  !6r  etc.  16 

H'^yen  der  Brftftjr, ;  ünqufre  oJ.  roliiiiïUPiT. 
eergl.  auch  ai.  Mbhik,  aff».  l&f  Ctla«  Urbrig- 
aelaêicite  etcO,  »im  «ii(  (u.  lî-blijttu;  ahd. 
Mliiuii  (t^t.  iMfan;  afrie».  kvn;  Btntl.  Iev«ii, 
InvMi  ctc  (übrig  od.  twückltiiiiien)  u.  aa.  'iû 
l^bhuii  (bleiben  etcj  tit  deneUien  \  mie 
Leben  «.  Ltili  (cf-  Jifen  etc)  jjekört. 

^UM  Sclúutse  »tt  übrigen»  noch  die  Frage 
tiHfgewoffeH,  ob  unter  Inf  u.  luf,  bt.  nid. 
Ur  u.  lof  in  der  Sedtg. :  flaociduK  etc.  vahl  2& 
überhaupt  dtunelbe  Wort  leic  at.,  agii.  ]rS 
ad.  lêf  iit  u.  aieh  nicht  eben  durch  die 
mnU.  yorm  lel'  u.  tfurch  die  Btdtg.:  lau, 
flau,  ntalt  etc.  mit  dem  a».,  agt.  lef  od.  ICf 
(debillB,  iiiflrmiu)  getiUxlU  u.  verwirrt  hat.  30 
ytrgkteht  oian  näntich  an.  lafa,  norv!.  lava 
(hingen,  echleppcn,  lote  herunterhängen, 
»ehtotUrn  etc.),  an.,  ül  Inf  (nla  pallij,  b*. 
Zipfel,  Schoow,  Jîiwen  etc.,  cf.  engl.  laji). 
laiödufi!  (pimicilliunealum),  Iftfi^rdr  (flftocufl,  36 
flacctK  auribuN),  lafhraedJr  (formiilise  tlaccui 
et  pendeus),  lafliat^in-  {ftLcUliDiu«),  lull  (peu- 
ilcTu,  Dacuescere),  latmddr  (valde  auhelu»)  cic, 
»0  teheint  et  mir  hei  der  Verreandtachafl 
von  »Up  H,  sluf  mit  slapen,  eowie  mit  siepao  4Ü 
(»Meppen  u.  schleifen),  bt.  einem  men 
Slipon  iid.  slifan  (alaf,  iluf,  sltifun)  iloch 
u>ähr»eheinlicher,aaM»  unser  lof  u,  luf  eher 
mä  dienen  an.  Wörtern  auaammenhängt,  alt 
iku»  ee  mit  dem  ae.,  ag».  lef  od.  IM,  bs.  45 
uneirin  \tp  eine  ist  u.  <kua  e»  dann  mit 
tobbtr  u.  nn.  lafa  tu  der  y  rab,  ranb  od. 
lamb  (uieiU^hangen,  gleUeti,  fallend  gehört, 
motu  yiek  (I,  193}  auch  tat.  Ubor,  laneiu 
•um,  lab),  —  labaru,  ~  ümbtis  etc.  »tfÛt  u.  60 
wota  uiiwA'  wuerm  lobbe  auch  uxM  lipo, 
lipoii  gI^  gehüren. 

•2.  Itf,  rfff  ^un^e  genannte  I'laltßch 
(Mlea  vulguris]'  —  Auch  mofriea.  lafT  bet 
Call.  Müller,  hb 

Ufa  »i.  Ifiva  (afrie».).  ».  unter  l&Tcn, 

laT-bek,  laffcrd,  laflifftd  etc.,  k.  unter  1  laf. 

lâfel-bêr.  ein  b6r  (Giuterei,  b'ehmau»,  de- 
Vue  etc.)  tur  Feier  der  Verlobung  od.  den 
Verlübniste»,   Ver^ruchea  de.,  Vertotmngii-  «0 


4»  MFEV 

ftir.  -    Nd.  (Br-  Wh)  ÏI    . 
wiitj    ^Khrtntratt.  f,  iay,i  H 
Xu    U&ti,   Icifrn  (ttArm^  yri 
tuiajfen  etr.),  rf.  2  lafpu. 

1.  lafen  uit  wn-t,  ioba.Ti 
fan;  —  I16  mul  «Ik  #tA  M^il 
lifid  fttk  li'r  tn;  —  wi 
il«K  win  htnaMinüi,  4a  U  «kB 
bM.  -  AW.,  Mul,  >U  \vm.  I 
bwtrüi);  tcfritK.  (Jafti 
Iahen,  Uli&n,  tabi«,  lap6L.  - 
|-i/.  i.  F  o.  >,'(  1 M  «  (Ir  rj  Ufiia,  lilia»-'; 
tMoU.  Ub>;  mAtf.  laba,U|i(I«t,  >« 
viu  u>ahr*tlifitiL  <U  (fmimllt.  * 
icUiir/t  mT.  (nnM,  uil.  liu  «a  «•<** 
•»-«MI  fab  .'^rwr.  Traa^  Vek^ 
cf.  y  pa,  jii,  /iMum,  ueAau*,  lob^ 
;u  nöh  mehmem,  trinke»,  imûtfi^ 
htr  u.  immt]  mü  ahd.  bSaa,  kh.' 
tcpja;  (tffif.  upiati  (Ueten,  tcUir^ 
lamb«;  »«^mA.  lapl«  ftote,  »(U^ 
/tn,  trinUn  «tcj  u.  blib  (Ortf,  10 
etc.,  »MBit  mit  Upd  (lAftl),  m^ 
ru  der  y  labh,  M.  nbb  ^m'^ii* 
H<rAin«fl,  haltett,  padien)  gehört,  flt-' 
etant  direet  mä  oUL  TaSu-,  «ftf 
lapiau  (schlärftn,  tiitteliiArfat)  rer 
d^ür  auni»eUendtn  alttn  Imii,  Uta» 
(gchliirfen,  trinken  tle.)  od.  bettet 
PrdUr.  lab,  laf,  lap.  von  äem  mM 
Leber  aiumtttovie  alte  Virb.  Vti^ 
lipan,  lab  etc.  (greifen,  fatae*.  im 
od.  unterhalten,  ernAhren},  imAnm 
£11  sich  nehmen    etc.,  ».   unttr  US 


nf(,  UKU  JSincr  «c/i/úr/l,  ( 
od.  Nahrung,  bi.  da»,  mu  ua.  «« 
sich  iabl  u.  erquickt)  od.  su  tkk 
lOie  Ja  Jeder  Trunk  etneLabt,) 
od.  ein  Labsal  etc.  itt. 

1.  Ufen  od.  iBVM,  »eluner  Itfua 
l^rn,  preiern,  rahuuM,  bt.  «cnh^ 
nd.  »eint  Zuttimmung  u.  GmehmugmM 
kennen  getjen,  Ehen»  genehmigen  m. 
iXnem  iwilimmen  u.  ihm  £tiMt 
Ja  aaffen    tu    Httpat,   iuaa^eK,    ni. 

SMlobea,  versprechen  rte.  elt. ;  —  e. 
icher,  jeder)  bûr  im  sin  boorr 
Jäfd  hA  dfiir  fbr  ßt  ?  (leiu  Mtft  tut  < 
Mel  er  dafür  au») ;  —  fa«  bed  tu 
(cugesiigt,  vtrnjiraiÂen,  venirheri) ;  ■ 
d!  't  läfoii  wora  ('i'cA  tut  e>  A 
(h/.    tugesagt,   «reichert,  ' 


AocA  IOM>n,  äbcrpretsen,  ütwroeÄMii 
fordern,  dm  Priti$  m  Aoch  «tdto^ 
kfcn  (7i«-  Ol],  gelten,  tumgen,  mt 
dcj;  —  oflafniif<%doAM;j  — lUk 
lotcH,  oiuifwúie»,  n 


4K7  LAEFEN  LEFEN 

fd,   NUirf.   lnreii,   luven  1  tlhan,    erzfitgen,    bewirkm    etc.),    —    libao 

lovú;  wfrits.  (Japix)  dagegen  ein  derjedereeiUgen  VergaHgenheil 

a)\area\tifrieg.(Out*en)  angehörendem  u.  gotusiigen  xckoit  geschehe- 

;  as.  lobôn,  lobhôn;  ag«.  »es.-  Greifen,  Foiten,  iïiilteit  od.  ijafien  h. 
aengl.  loven;    an.  lofa;    5  Kleben  etc.,   bi.   dm  Haben  ihm  Hatten  h. 

Ion;    oM.  loböa,  lopúu,  Haften,  ein  bereite  Gegriffenhnbrn    tut.   ein 

—  WoM  ton  lot  (Ijüb)  parate»  Fe^l-,  Halt-,  Haft-,  Klvh -haben 
fag  Weitere  in  vergleichen  bezeichnet,  reo»  sieh  ingofern  indaiseH  gleich 

bleibt,  als  »ich  aus  Halt  u.  Haft  machen 

■  10  Fl.  am  Halt  u.  JLifi  haben  (wo)  eun  selbst 

i  die  Bedtg.:  bkiben,    rasten,  sitze»,   rnhrn, 

g  (er  lebt  noch,  ist  noch  Kohnen  od.   leben   n.  sich  «ufhullcn  (iwi) 

ig  etc.);  —  M>  laiikasli  ergiebt  u.  dann  weiter  ans:  bleiben  u.  Hall 

ich  kbe,  (nI.  existirc,   da  machen  od.  halten  (wo),   bz.  sieh  halten  u. 

:.);  —  lié  lÂfil  (Übt,  ext-  15  aufhalten  (wo)  auch  etm  seibsl   nieder  die 

ntihrl  »ich)  faii  brûd  ud  von    (wo   u.    wooon)   eurüekhleäini ,    Hbrig 

r  wohnt,  d.  h.  er  bleibt,  bleiben  (cf.  restarc,  womit  aasscr  H  est  an<Ä 

setshaß,  verweilt  etc.)  iu  nhil  Rast  u.  rasten,  bz.  unser  rQut ».  rOsloii 

M  .■  beUfen  (erleben),  ~  zitnammenhange»),  gespart  u.  geschont  «v r- 

>flüfuii  btc.  etc.  —  Redens-  20  tlen   etc.,    bz.    die   ron:    verlassen    werden, 

miiti  mut  t&feo  un  lüfuu  aBein  bleiben,  eerlassen  bleiben  u.  sein  etc., 

>  min  um  to  läfco  uu  to  od.  die  van:  nachbleiben,  zu  spät  kommen 

—  wult  du  läfeii  lank  un  etc.  etc.  entstand,  wie  Ja  an.  lifu  ausser 
tttl'^uD  driukasde  hund;  leben  auch  die  Bedtg.:  ährig  lAeiben  ele. 

plii,  de  hüde  sUk  für  25  Auf  «.  das  Stammverb,  von  bleiben,  näm- 
Tswio'.  —  iVJ.,  nid.  toven;  tich  ahd.  hli'bau,  llb.-iu  (cf.  hlitea)  awiser 
libba;  wfries.  (Japix)  haften,  halten  oti.  bleiben  (wo),  nicht 
■ies.  lÄwe;  helg.  léwwc;  fortgehen  etc.  aus  der  aas  bleiben  resul- 
lib;  OS.  libbjan,  libbeaii,  tirenden Bedtg.:  geschont  wcrden,aach 
y6u,  Icbhoii;  libän;  ags.  30  die  von  schonen,  erhalten  lic.  (ml. 
m;  aengl.  livicii,  leovieu,  walirscheiiUichcr  woM  aus  halten  die  cjw 
i.  live;  an.  lif»;  norw.  unterhalten,  ernähren,  bz.  erhalten  etc.  u. 
;  tlän.  lere;  ahd.  libjau,  hieraus  wieder  die  von:  sv honen  sowohl. 
lebËn,  lepëii;  mhd.  lebeu;        als  auch  aus  halten  ml  Hall  machen  [wo] 

30  die  van  bleiben)  entwickelte, 
s.,    as.    u.    ags.    Formen  Zu   Ififeu    (irgendwo    haften ,    Uebcn    ml. 

■T  annehmen,  ilass  auch  irgendwo  bleiben,  wohnen,  zuriickbleihen  etc.) 
res  libjaa  steht,  od.  dass        sei  noch  bemerkt,    dass  ausser  Gl  (k.   d.) 

ags.,  ahd.  libjau,  Ufjan  afries.  lâva:  ags.  lâf;  a».  li-blm  oil.  lúlm; 
iraclien  gleichfalls  lüie  im  40  alid.  leiba,  leipu;  m/x/.  Iei)u>;  .7(iffr.  lallia 
(^.  Fick,  JII,  271,  UM  (Ueberhleibsel,  bz.  iltts  ivas  übrig,  tnl.  nach- 
•  sein}  mit  gotli.  Icibaii  bteilit,  Hinterlassenschaft,  Xiichlass  etc.) 
liban  in  pilibau  [lAeiben]  widirscheinl.  auch  ilas  Wort  Icbcii  als  Kn- 
\rend  er  an.  lifa  u.  golh.  düng  cicier  Ortinamen  im  Magdrlmrgischen 
«.  libbjau,  ans.  li^uu  Ute.  15  etc.  (z.  B.  in  Aschers-I.ehm,  San- 
Verb.  li\Km,\\Î3,n  befand,  ders-Lebcn  etc.)  u.  zwar  in  der  Bedtg.: 
jn  einander  verschieden  Verbleib,  Wohnort,  WoAjmi/;  etc.  zum  lilii- 
;A  auf  die  Gegenwart,  —  gen  lîfau,  liban  (ef.  tlazu  anch  klift^i)  ge- 
rn (sofern  es  nicht  für  hört,  während  es  rou  gotk.  Ii'tbiin  (liufjiievi', 
\if  die  Vergangrnlteit  ba-  50  relimiuory,  bz.  übrig  lassen,  schonen,  frei 
[f,  lib  =  idg.  rip,  ribh  be-  Imsen  oil.  geben)  n.  ahil.  Iibaii  (schnnen, 
nämlich  lealirseheinl.  die  iilirig  lassen,  bz.  gcfihoid  loerden,  bleiben) 
sen,  hallen,  festhalten  etc.  als  d'-ui  Stammiwrb.  iw»  hlifeii  (s.  d.)  zwrifel- 
,  festsitzen   etc.,    bz.  die        haft  ist,  ob  diene  Wörter  ans  iilti:rem  lilw- 

FasÊ,  Halt  (AufenlhaU,  50  ban,  hlîbaii  entstanden  ».  tlemnach jnit  golh. 
ast  etc.),  od.  Haft,  Kleb  lileibjan,  alul.  tippan,  lipao,  un.  Iiüta  fKcAu- 
!a«  libjan  ein  der  jeder-  nen,  schätzen,  helfen  etc.)  u.  ags.  lilcov  (cf. 
angehörtes  actives  Fas-  leife)  etc.  za  einem  agerm.  Verb,  hlibau,  bti'ib 
ften-,  läeben-,  be.  ein  etc.,  golh.  hieibau,  hlaib,  lilibnm  etc.  ge- 
;  Haft-,  Kleb-machen  60  hören,   dessen  germ.  y  hlib,  idg.  krip  od. 


hAKFK&XXFa 

_      ,  fci   kfti,  Iwrp,  kriip  (i/.  Iitd|>un)  «lt.  «-  ii                               'i.  taidi 

iDi>U  uKt/i  efiTH«»  uif  (ti>  I'  MM  i'oH  lAiyttt  u.  -                                   l"*"^, 

lilma,    kilinn    ihn    Heilt).-    yreifem.   /lUtf«,  r>ii<                                         •   oIi 

ânJk«n  f'HHi'rfci/i'ii,   trhatUM,  trnöKreii,  bt,  t'in  i                        ■         i'iv   ric 

tragtw,  hclfrn,  *tfuiUm  tir.,  vf.  ihe  ir»r.-<Jii  û  uiü  ■''■"(    ""■'.    fi  -itfA  ii«i< 

|kA   imL    pi,    hfaar    u.    illikr   tutfer   tiodurcDt,  ibr  tlUfrrji  mit  nvf iUr*  od  h 

ferthaUn  <tc.  haUt,  da  nueltjag«ih.  hbil»,  gfmigat  wi»iL 

VaiU;   -iM.  hl»iba,  lwl.0,  Imit,  Wi-;    n**  "*       '"*■ 
Mb;  091.  hUU'  fmaooK  hlAfortf.  cn^J.  La 

rf.   iL    Hrodherr  ttc.    u.    liUfili^i.-,  «njit.  10  —  dm  lUm  It  li^iril  uwc-k«r; - 

/,M<Jy,   J.  ft.  Jiroä-Speadlrin    eU.);    ei^.  oeo  Uf«>ll  fUin  Lebr»,  K„a,  ,"- 

iMf;  nn.  Müh.  kifr  f^.-aä'.  itrvJ.   SfMtnr.  kfm«  Btihniftra  ne.)   in  hiin 

tu.  IJnttrh'iit,  y^hrung)  mit  gemut  etimm  Kilrfitt;  —  liO  kol  Rci   n  jülili 

iToi  jH   iUt»fUi    bllkan,   bklluia  j^chM.  ici-t  —  lii^  kr!-«  't  KJirdfrs  uji  1 1 

«A'f.   IfiljA,  IpipM,  ji(«rA  UibA  etc.  ('n.  uktH)  16  h#  '1   *npcn  np  H  UCru  «J>-, 

fu  Ihtnn,  IrilMii.  heA,  den  it  bt  ük  altid  ildn;  — 

Xu  Hrr  y  lili,  lif  owt  lilnn  etc.  ef.  nkr.  "n  I1ÎI  (Jitdcm.  J'riciHi  up  't  I  "" 

Up.  limp.   ved.  rtp,    KtUAt    F'ok   (I,    7âl)  Leibe,    ht.    Jan    Körper)   rii. 

mit:  »<hmimn.Mlben,kUbeHrtt., —  Ora»»-  ffimf,  IHlhngk«tl,    IJtrwi,  Otrm 

mann  mil:    nchmieren  im,  U^n  an,  bt.  Xtattlttc.;  —  il'r  ü  bCl  g<n  l^iin  ft 

aiiaehmrren,   Mrúifeu  ttt^  —  Sojtp  mü:  -^d«    kia(I''r  tnakm  >n  'n  klü 

iintrwD,  o1>liii(rra,  rjintnniinare.  pallueri?  pic.  tu  f^iin  guidä  aH  bCrvn  ix. 

uhertriit  u.   amirri  iah   lieim  Vrrglekh  'um  länndlR,  tefuidkj;,  U«Mti£<Il 

kl»k  u.  ahä.  kU/  (cf.  kluild«  i^tc.'  u.  kUUe  bv  ii  Dog  lAfttidi«;  —  d^l  H  W 

Mc|   nicht   uiHhin  kann  atuitiulimtn,  dum  3S  di^  i'tc. 

nu«A    Up    lt.    riji    umpr.    dit   Btét^.  -.    «u-  lttf«nilJEb«l<l  de,  LriWKlijitiA 

nar«,  crcpiurc,  hj.  boudr,  crepltua  (cf.  auch  Mn  oil.  lavitr,   Lobrr,  JV« " 

kliff-n)  An/fa?n  u.dtfniBchwspr.auchSchiill-  ulk  U  'n  lufrr  («u  >în  warf.  - 

wur.rtln  vd  SchaBuurUr  marm  u.  Abliiicle  Ht#t,    \ttw,    t-nlur.  —  ^'L 

MOB    l(»i>,   1'^,    rap    [souara  etc.,  ef.  1  lab)  SO  •^rint.   livurr;    w«iifl.   liifrr;  « 

»iml,  die  in  s/ltieh*r  Wfúe  wie  kiutBtc  am  li«tw«r,    Intwur;    n(|<.    ItfeK.  Il 

•Dn&rr.crriiiUiru'JiüRAidTn. .'ftwatCMiArMAcH,  Ijfcr«,  liviv;  fia.,  ul.  tifr,  lifUf;. 

r«MirH,  spatiea,  njiringtH,  iqntengtit  etc.,  bt.  livtr;  wAnwiJL  Itf/virri  ifâ«.  Iv*tri< 

•Ue  con:  Bruch,  Ititm  rle.,  od.  BrucJMui:t,  li-bftra;  Ivber«,  te|ipra;  mU.  1(M 

SjurrnffsMic*.  a^e^fn-UMf^nc«  01t  abgeaprvng-  »&       >'(«*  fi//,  iTI)  piaulA.  'î«« 

(it*  JdMias,  Keôt,  ntacula,  5cAmt(lr, ÄVAi'irer«,  vün  l]baii  =  ll|i,  kuitm  (cf-M^ 

/mL    hr$iiténge*,   bcnchmnUci*,    be»rlimifrcn,  ».  dr-m^ath  ram  i7«6ritff(i  i*"^ 

liftudda    etc.    tntmickrllCH ,    rot«  Ja    »nser  net,  u/üMmul  II.  l.ia  (StiaUri 

rubbnts  u.  ribclii  (laut  «.  eiel  «chwHiUe»  u.  lif&n,  fit.  UAau  úi  da-  Ihdtj. 

faiU   lachen)   cbtnM  »i*  rappeln   (rätseln,  M  Mint  a.  tu  ui*  dm  HiU  Ja  lA 

klappern,  riel  v.  dumvt  »cfuettUtn  etc.)  mä  Du  indaucn  die  aUtM  Sarigrrm 

griech.   rabax  (lärmen),   ntmud    (lärmen,  Lebtr-Metr  ein  jr«ro 

gtamj>/cn  etc.),  »kr.  tuubh,  lanbbiU«  (tunen)  bt.  ein  .Vaer  rendamkn, 

lt.  ribli  (knarren,  kniHer»  etc.).   riph  Iglo-  /iiArt  aesea  Jes  JitWt'cfc*«  od. 

twn,  pugniire  etc.y,  r&mb  (bHliten  iOc),  letL  iü  u.  kthi  t/r/rmreintun  Zunlanâ*! 

ti\Al(drähneH,piM«rntlc.),  \at.\\p\x» (krach-  wtbglick  u.  hücKut  hrfchtoftUiht 

»m  etc },  totoie  wahrischeiitL  aiteh  giith.Xin'tai  war,   cu  int  ri    ivaU  meiftlkt 

(Utmw,  aU    Thinr,   wat  meckurt  ad.  MefoitI  Wort   Leber    mit    n&d.    La§ 

etc.,  cf.  1  Um)  etc.  Ȋmmtlich  tu  diesen  aun  mnd,,   mnid.   Inf  u.   Up,  libbt; 

m  (lOnen)  VKitetgebiUleUn  SchaUieurteln  (cf.  60  (coodulum  (ul.  ein  Jiticiu,   teat  r 

1  lab  II.  iapiieii  eti:.)  u.  taanaueh  annehmen  nm  t't  u.  uU  MtUet  titm  Oeri 

miM»,  dau  nie  y  lap  (leuchUii,  glAnten,  oiL  dfr  MUeh   ffelniMcU  xeird), 

umpr.  uxM  hr«ntt«n,fiammen)Vo*H<tH»e  nd.,   nid.    tubbe  {».  dj,    iw 

au»  mil  lap  ad.   Top  flaue»,  klingen,  jaiit-  (St ratmann}  tivuna;  nit  (Br^ 

inern,  bt.  »chtetUeen,  klaleehetn)  idtnt.  i»t  u.  bfi  mnd.  Jevirna;  nkt    liltnr^  f' 

eben  ihreBeiU^.:  brennen, flammen  ele.  au»:  iipdfcrrlSiuniu,  !eb«r«uf/RliuUbei 

knintem  od.  tingen,  rauschen  ele.  entwiekeUt,  fierinnen,  iwi^utiren,  Berinitt» 

wiejaauch  eengen  nun  »ingea  eHletixad  autcbe»)  m  einem  itgerm.  I'crk 

V.  auch  mit  ved.  rlbb  (raiuchen,  tarn  Fewr  \i\nii  (lab,  laf,  U|i,  —  lib,  luf,  Il 

M.  Ä'üuiu ;  xingcn,  lobsmgen,  Ivben,  preuen)  60  eU.)  j/thdrt,  kiu  nttht  mit  f<^ 


UFER  LEFEB               .  439                         LAEQ  L£G 

M.  I.  oben)  eo«  einer  y  lip  in  tlrr  Bedtij. :  bindrn,  verbimltn,  KhliawH 

I  (ef.  auch  1  lafeu)  noit  einer  etv.  peliöreH  könnte,  gleirhriel  oh  dies  an., 

=  idg.  rap,  nunp  tfl.  rabli,  iV.  tif  oil.  tjf  »t/(  g'tlli.   tubi   (Gift,   DimiH, 

t,  teelehe  mit  »kr.  ra.hh,rannhb,  ba.  Zaulieriititlel  rtc.i    in    hiltJitkUGi  ((fift- 

ih    (greifen,  fag*en,  packen,  6  Itunde,  Zaulierei);  ahd.  Iu|>))i;  mhd.  liipiw; 

elv.)  ident.  u.  umvon  anch  nhd.  Luppe,  Luppe,  Lippe  itrspr.  fnr- 

pere  wohl  eine  If ebenform  iia.  mett  eine  ist  tid.  niehl,  bt.  ati  der  SIoihm: 

tilg.:  fiutea,  packen,  haltea  (in.,  iid.  lif  od.  lyf  den  Themaii  Uln  uti.  Ivfn 

Mu»    »owohi   die    Bcdlgn.:  (miNltcaincnta)    dcruelbe    ist    wie    eon    alid. 

Aen,   binden,  echlieaien  etc.  10  [iiiipön;  inhd.  liippi>D,  layipcu  (eergiflen,  hei- 

ben,  feitiiUen,   bi.   die  von:  Icn,  saiiare,  inedicnrc),  ikt  j»  nlle  diene  yiir- 

lt.  eereinigen  (mit  Etwas  ml.  men  sieh  ton  selbst  nns  einem  priisitmirlen 

sieh  iHSniniHemieheii  u.  eer-  agerm.  üliun,  lub,  Itili  ergeben  u.  dieBedtg.: 

I,  dick  nrvrden,  wt.  gi-rinnen  (tift  eon  gotli.    iabi    u.    ahd.   luppi  gan:; 

u.  cnafTxNii'e,  von  cu^o)  etc.,  15  gewiss   ans  der    doh:    Heil- Mittel    od. 

die  lieber  urspr.  wolil  als  Artnei   enisUtmlm   ist,   wie  ühnlidt  da« 

tes KIwtiH (anch\ahu.\ehhv,  deutsche    Gift  aiii  der  eou:  Jiosis   ml. 

«  uropr.  die  im  klagen  "lïu-  Gabe.  —  I)a  nun  weiter  libau,  li[i>ui,  Ijfaii 

eronnene  Milch u.  sodann  td/cr  auch  die  BeiUg,:  heben,  tragen  etc. 

ten  saliher   Thiere  selbst  u.  -iO  aus  der  von;  fnssen  u.  halten  efc.  euU 

tw  gmmnene  Mitcli  als  auch  wifkelle,  so  ist  es  wohl  cieeifHtus,  dn»a  so- 

cser   T/iiere  als  Mittel  sam  wohl  da»   an.    ly[ita   (heben,   aufheben,  in 

n  der  Milch  benuttt,  wie  ja  die  Höhe  helnn);    diin.  lüßc;    nhd.  lilftcii 

n  auch  liei  uns  deshalb  lelilx.-  soii-ohl,  wie  auch  das  Subst.:  an.  Inpt;  nhd. 
■Hlah  die  geronutne  Milch -.ib  Luft    (ef.    Iiiehl,    biublcu),  vis  dan    (ir- 

I  einr.1  Jungen    Ihuen    ist)  hobene.  Obere,  bi.  dan  in  tlrr  Itähe  Mier 

cofiei  man  wegen  ihrer  <lun-  uni  schwebende  Ktwus  u.  ferner  auch  da» 

:n  Farlie  sogar  u-ohl  an  einen  mhd.  tupfen,  Ifljircu  (in  die  Höhe  heben  elv.) 

iablumpen    gedacht    u.    sie  auch  in  dienern  iiHcu  Verb,  liliaii.  Iif<ui,  lipmi 

I  geronnenen  Klumpen  Ülntes  3(1  (Inb   vlc,   lub,  lur,   Iiip,  —  liipim)  gehört, 

sie   danach  l/enannt  haben  indem  gunächst  eou  Inf-  ait.  Iu[i-juii,  in  der 

t  aber  Allen,  was  geronnen  liedtg. :  Hub  od.  Ihbung  mai-hen,  ein  J^rtir. 

Uch   geronnenes   Blut    uucli  rräter.  !att,  !upt  u.  hienm  sowohl  ilnx  H»M. 

■  aftciid  ist,  so  geh'irl  auch  luft   als  das  Verb,  luft-jan  (lUfli'u,  lichte»} 

bcr,  liblierig  (s.  d.)  u.  weiter  35  entstand.     M<iglichrrH^:ise  gehhrt  nun  aber 

tkiiehiKl.  wie  wir  auch  sagen:  auch  Ifif  (Wind)  als  das  was  sich  erhebt 

■esem  allen  iibs.  lilian,  Inb,  liili,  Oler    Wind    erhebt    sich    ad.     macht    sich 

der  hedtg.:  haften,  kle-  •luf)    u.    aufmacht   gleichfalls    (cf.    lAf} 

der  Clin:  gerinnen  (}Vei-  hierher, 

für  iJbBD   die  Bedtg.:    sich  10      ]ür«ni,    lefern   o,l.    lävern.   liefern,    oux 

vereinigen  an, cf. diener-  .  seiner  Gewalt  frei  geben  od.  Iitsm-n  u.  einem 

tter  Lab,  Lebiii,   gelic-  .indem  tu  lliindeH  gel.cn.  —  .Ins  fron.;, 

er  von:  sich  eereinigen  livrOr;  rom.,  aital.  livcnin-:   lubd.  liliuriirt-, 

i  etc.  b;.  lat.  libiTiii-o  emi  lilirr  (frei,  Ins.  ledig  cli:). 

!  sei  nach  wegen  des  obii/en  lü      lalT^nl.  InfTorl.  tpITeril,  s.  unltr  I  Inf. 

von   der  y  rabh    (greifen,  lag  tc/.  leg;,  /««/;  l'^'Uer.  i-nn  liiîcini. 

hallen,    lielien,   tragen,    bt.  Iiij;,  niedrig  (cf.  1  Ijiii);   /ig.:  gemein  lef. 

eerbiniien,    rcreinigen,  zu-  lil>;bitrtig). 

ant  M.    dicht  machen  u.  so  1.    IBr,    lêff.    niedrig,   niedrig   »d.  Jliuh 

p,  heilen  etc.)   aluitianmenden  50  liegend  lic;  —  big  yiAtfi:  (niedriges  Hasser 

ipan,   iifaii   (Inb,  lap,  Inf,   -  'c/,  Kbbe,   als  Gegmstdz  Tiai  bi'iswaler);  — 

hibun  etc.,  cf.  binden,  baiul,  Uj;  laiiii  (aiedritj'  *.   ihilies,  ebene«  I^ind) ; 

rkt,  dass  ausser  idid.  Labe,  —  *ii  lAgcn  stül  (ein   niedriger  Stuhl);    — 

r  1  lufcu)  beim  Vergleich  con  dut  geid  vX  1/U"  i'  (das  grht  stets  uietlriger); 

I,  lalus  (s.  unter  hüll   dann  55  -  -  dat  is  iip  't  lauste  (ilis  ist   aufs   Xie- 

isl.  lif  Oll.  lyf  (inedii-arauiilu,  drigste).—  -VJ.  Iwjj;  ««i/.  b-uli,  \e&'\  afries. 

'tél  od.  Ueiltriink,  bz.  urspr.  I^'^b;    vfries.  Ici'g,  liif;;    nid.  lang;    mald. 

VumlcH  heilt  od.  schliessl  \ießh,  \evi:b  (niedrig ;  jig. :  gemein, schlecht) ; 

wiederheilu.gammaeU)  mhd.    laegu    (niedrig,  fiiich)  etc.  —  Ks  be- 

iure)  »u  diesem  Ilbau,   Üfuu  <iO  icichnet  urspr.  einen  liegenden  Zusttind  von 


I,AE«  LEG  4flÖ  LAKCUtrES 

««  mil  \w  oom  VraUr.  Lu  tia*t  titeoM  Httrant  iie  «•  ^M|, 

o*  l»g  (■/«■;,  »'W  iht  An«r  (JnÖ   nJ,  flttch  tx^XfUyt   ttc   ttiltttktH,  d»  né  t 

mtiUrgfi*at   od.    tear    herriU    litgcnd    etc.)  tr«i ,-  kttetyli^,  ruhrif  ihiWIFmI 

»titeraeMdtt.  fthtit  konntg.  nU  HaJrmmHtl 
2.  itg,  1f>Ki  ''»■'lAei  oan L<ut Ott,  Ladung,     f>  utej/lieh  itt,  »«nh JIaa«rA«,1  •  arfii 

«iri  «W.;  —  't  »chlu  1»  \ig;  —  ht  l&nl  mn  od.  »»rulus  'te-  W(  •.  to*  ««l«»* 

't  Ug  lulUii  (it  i  —  h«  i»  ug  atgfto  (Kf  i«t  Sit^ttKh  Ina  II.  iicjl  iwi  «u^ 

Itw  alt«9^(ui9«n>;  —   ISl^  glta  nd.  iig  hierum  treibt.     Da   juui   flAff   itol*  in  H 

lapeii   (''(•«^   4h1.    tHämng  gthta,    ltdig   ad,  (cf.  1  liil)  aiu-h  da  B<dl^.  ilút, 

ma»êi§  htramlauftn) ;    ~~   \ig  makiiu,  Utr  1»  orf.  tüigetreiailtt,  atigetduälito  S< 

MnefkM,  oiwrAxinoi  rlc.  ~  ^d,  nM.  («e^.  —  od.  hatle  u.  tbu  an.  lidki  (Irmici', 

AV  tri  (in  Coniraei.  Pim  Icdilift,  leilli;  =  tanUL  mrA  ^n  JtMv  Theilt  od.  Sf^rliM  (li 

ledig  (Ulier,  »oliitiU;  Immis,  tkuus,  CUsiw;  spaUeu,  itrt^^  itr.)  rMaxéa näi 

iAioiiu,Uri»MB,i]eaoe,mpiau»);tifrmAi>aiog;  (leur«  »le.)  ton  lid  =  iia.  M^fTh 

nMnir-10thQe;iHKf.IAdngi  M^'lt^'Ucm/'^'  ^^  <*c-)  iwilrrg^btl^  üt,  «A  Mi 

lodiH,  liddlf;   nd,  huldig;    ninif.  Wich,  Iod>  liilän  (■ocktc,  Randorp,  ia  SUdit 

iltcb,  l>t<litigh  fdiuiteßie) ;    inhd.   Inder,  Ifiilie,  eie.)  von  äeiiMat  y:  gtrwL.  lid,  é 

liilio,  lidig  (kdig.frei,  unbchinikrt,   unctr-  ritli  (*.  \^titereii  nnter  I  Ul  Aiit 

lieiriuhtij;  it»,  llilljutfr ;  nuiw,  IUuS',  <cAH<«eJ-  Aunn  sMutredrad  dan  HVl  Nif, 

IwJlg ;    (irtn.  Kidig,  —  Ifas   an.,  i^.    Itjugr  JO  lldbugr   ancA  «^(««(((r  w«  lii  i 

fdt'm  von  Bti^rn  llnldoTten  auch   mit  TMtil,  od.    itb^rtnnl«*   Elmu  t 

fac.iliii  u.  df xtcr.  In.  diu.  kt  (Uiichl,  bunutm  vciie'  stbiUltt  «rin  od    um  UiIi 

rtoj    M.    IwliHunüig    (bthtade,    auf   rine  r/e-  lic),  Mbu  (in  StMke  fciofidn  * 

KehidUt  Art,    tjeichwind)   rrklärt.    Da  in-  ttrthnlen,  ahtrenuen  rvn  lüiiath 

dfjuM  Jv.  Aaaen  iltu  iiorw.  lidiiu  f'iVrben-  2&  ikI.    alH-rhaupt   md  diutn  WwU 

form;  Üug,  Ibug  u,  Udig.  «owfe  Uiull,  tiall,  «m   (ithea,   Kalftrntu  u.  IrM» 

Wll)  £MÏ  /  iittt  'lân.  eialtllg  (m^mtitli'j,  gt-  tHchnenden  gtrai.    f    lid  elt  i 

sehmtidig  etc.),  bOiolig  (bitiitam,  gi-ttHk»im,  demfiieh  ledig  (Thtnut  lldi-np)  w 

^«IcnJtúf,   bnofglitA)   od,   eom   liov;tf2i.-r  «ig  Zuitand  o>(.  wn  £'«■»  f«.  bfititli 
mognt  l(-t  fiiiM  wn«  «i'cJi  aehr  hicht  hcwt'it)  80  Etietm  vom    aUem  Cd^rifftn  gtt 

trßärt  H.  auch  Khwed.  Mig  au«Mr  W^,  abge»úHdtrt   ût  n.  hbl  u,  ti 

uHfu»dtt,  frti  von  Arbeit  od.  Jluchwtrat:  EtKOt  ihm  anhiutfl  od.  miilm 

etr.  dir  Jledtg.:    wtu  airA  leicht  rühre»  u.  ia,    leit    dim  ja   6ci   eiuer  kH 

liewti/en  kann,  gatahmeidig  od.  leicht  betotgl,  auch  der  hatl  itt. 

betetglich  etc.  hat,  »o  it  es  woM  sweifeUim,  3G  läse,   jMt.     /n   itUtm  AaH; 

ilaa»  aiiA  düs  Sedtff.:    facllî«   etc.    d«a  un.,  JlochiUiUacheH.  —  K»  tat  tu* 

ÛI.  liiliigr  uMh  aaf  die  leichte  SewegHiuj  coit  ligK^n  leeileryebUdei  m.  btjt, 

o'l.  Betetglichkeit  h.  Gcltnkigheit  von  Etioaa  Zvitamd  oil.  fin  Sein  de»  lKttii> ; 

lif.iiehl  u.  demnach  tinfaiät  al»  Conipos.  ton  I.iegena  od.  wo  ein  Htuxt^  nAw 
liil  (Gelenk,  Gtl^fnbknotta,  &elt«  uo  diif  Ju     Up»B  m/.  ligen,  t.  frrUf*» ' 

Beine  a.  Arme  od.  »imttigt  Sachen  tieh  biegen,  \»gtn  od.  Ihgtv,  loyra,  griBSi 

u.  bemegen,  alM  Knie.  Éttenbegea,  Scharnier  u.  ri-rlügeu. 

riiurr  Jniir  etc.)  ii.  der  Endung  ig  (od.  ug,  IKfT«!!'  niedrig  machen;  «.  W 

Dg,  ug)  die  BetUff. ;  gelenkig  (bt.  biegsam,  uJ.  tmieArigtn. 

gttchmfjidtg,  beuregUeh,  flink,  rMirif,  btMnde  *^  Inzor,  ItL^or. IfljC^r.  Jw^/.  /••• 

etr.)  hat,  od.  einen  Zuetaad  battchnet,  wo  me  im  ITocMtHtMhett. 

rin  Utiaa»  sich  biegt  u.  bewegt,  lu.  »ich  frei  lä^r,  nindrigtr  ete.it.  1  lag 

u.  aiigrhiiidert  nach  aOen  Seiten  hin  biegen,  IttgetB,  lagern;  wie  hndtâ, 

arniica,  bewegen  u.  rühren  kann.    Da  nun  lüR^rBi  niedriger  maehtH  eie. ( 

aber  nur  derjenige  drr,   od.  daäenige  was  ßO  unter  furlaiieu. 

frei  u,  ungefeeeelt   od.    ungebunden    i»(,    in  la^r-st&',  lAÊgtrsl&tta. 

einrm   nolchtn   Zuttand  verkehrt    u.   Alle»,  ISier-lvsl,  ein  Ufer  od.  eittt  I 

leat  ihm  (od.  demseOfen)  anhängt,  od.   laae  an  iur  l^ueiU  dt»  Schijfei  iu; 

Mn  fod.  e*}    iKlaitet  ».  betchwert,  die  Gt-  diunrlbe    durch    lawen    tntfi 

Unkigkeil  u.  BewegliiAkeit  deiwelben  hindert,  Qu  mum,   daiuä   nicht  Wind   m.  l 

so  iêt  et  klar,  Auu  die  Bedtg.:  gelenkig  darauf  hiaireibcn  ».  tum  SlraH 

(od,  beweglich,  rührig,  Ätn*  etc.)  auch  leicht  —  JVrf.  ]i>!,'er«raU ;    nW.   Ia$«r«i 

in  die  von  frei   u,  ungefetsélt,  anbehindert,  dän.,  mirie.  lügervall. 

iiubeKhieerl,  unbelaalet  etc.    od,  von  ledig  IS£-le|)eii,  s)  Mig  od-  mOM' 

im  jettigen   Sinn    UbergÄen,   sowie   auch,  W  Redenturl:  rncunig  6u  ktimd  äk 


n-LOPEE                      «1  LAK 

b)  Uerlaufen,  aiulav/en;  ati,   bt.    dag»   klak  ah  y  von  aha.  klolgan 

open.  etc.  »oteoHtl  ein   Brechen,  Reinen,  Bersten, 

iggänger.  Sjiringen,  Sf  allen  etc.,  alxauckein  Flecken 

IM  Moor,   niedrige)!  âum-  etc.  bezeichnet,   bt.    r^.<«   dgn  aufi  dem  nhd. 

jee  Weidetand;  QegeiimU  5  kläcjati  entatandene  kl  ecken  dieieUie  Beiltg. 
wie  flecken   hat,   imteie.  ferner,  daiix  der 

I  niedrig  od.  tief  igt  u.  Stamm    l&k   ebenso  wie  klak  urapr.  wahr- 

etc.;  —  dat  geid  na  d«  Kheiul.  ein  Schalltlamm  i»t  u.  ileminwli  auch 

,  nach  unlen)  ben ;  —  dar  wie  dieser  die  Bedtg. :  aonus,  cbiiior,  claogiir 

ledrige  Stellen,  Vertiefun-  10  od.  crcjiitus  etc.,   oi.  soiurc,  claniare,  ctaii- 

d.  —  Ifid.  loagie ;   mud.  gcro   od.    crupare,   crcpiure  otr.    litiUe,    »o 

>ii,  nid.  lEigen.  wUrde  »ich  für  ein  von  tuk  veilergeMäetei 

,  li-ien  ctr.  Thema   lak-a  —  a)    die   Bedtg.:    (huchrei, 

t),  Laek,  FirniM,  Siegel-  TArm,  Klage,  Klatsch  eU.  od.  Schelte,  Tadel 

k    (Gummi-,    SiegeUack);  IG  etc.,  —  h)  maiiiU  (xinnl.  u.  fig.)  od.  Flecken, 

arab.,  cancamen).  —  Mit  Fehler   etc.  —   u.  c)  wie  bei  ahil.    bresta 

lacca;   span.,  proB.  Iura  (Fehler,  Mangel,  Gebrechen  etc.)  n.  gel  irrst, 

ndiaeher  llaresafl)  u.  dien  f^brist  (Mangel,  Fehlen,  deff>ctiis  eto.,   Oc- 

miis  pigmenti  ruliri),  was  brechen  etc.)  von  brestaa  (berste»,  brechen 

rakla  (riilior),   y  skr.  «y  20  etc.)  auch  die  von:  Gebrechen,  Fehlen,  Ma«- 

röthen,  rolh  sein)  auf  eine  gel  etc.   gani  «ngesucht  ergehen,  während 

glänzen   etc.)   «ntgesetste  ein   von   Ink  fortgebildetes    Vi-rb.  lakan   u. 

t)  zurückgeht,  wie  t.  B.  IsKJtin  sowohl  'lie  Bedtg. :    a)  schreien,  lär- 

hhag  entstand.  men,   klagen,   klatschen    etc.    od.   schelten, 

i)  Flecken,  Makel,  FMer  2S  laileln  etc.,  —  als  b)  ßecken,  beflecke«,  be- 

'impf,  Bnehaldigang  etc. ;  sudeln  od.  maculare  t'tc  —  u.  c)  auch  die- 

II])  dat  wicht  smetrii,  bt.  selbe  wie  ahd.  hrestan  (brechen,  hergtrn,  ge- 

iten  od.  anliangen;  —  b)  brechen, féldcn,mangeln)od.hret\iB.n,\fne^vi 

ung,   Verläumdung,    Lüge  (brechen  o/l,  entzwei  gehen,  serbrecben,   ge- 

xhl   eine   Schmähung  od.  30  brechen    etc.,    be.   Brech    haben    od.    Bruch 

.,  bz.  sinnl.  dasselbe  wie  machen  etc.)  haben  kann.     Hall  man    nun 

;  —  dat  ifl   niks    ai   Ink,  diese  Bedtgn.  fest   u.    erwägt  man  ferner, 

im  segd;  —  dal  ia   &nier  dass  die  Bedtg.:    bersten,  brechen,  spalten, 

■Bahrheit  od.  Lüge,  falsche  reissen  etc.  au<A  leicht  in  die  von .-  schnei- 

nichts   als   Dreck   od.  3b  den,  wunden,  verwunden  od.  ritzen  etc.,  bz. 

uagendes,  Nichtsbeweisen-  die  von  Spalte,  Sitze,  Borste  etc.  leidtt  in 

lirôtil  Oll.  fBrbrengil  elc.  die  von:    Wunde  etc.   übergeht,  sowie  dasi 

),  mnd.,  nid.  lak  (Fehler,  SchaWUämme  zum  Theil  unversehoben  blei- 

n),  sowie  nid.  lak  (falsche  ben,  tum  Theil  aber  regelrecht  lautverscholten 

)  u.  latik  (blaam,  afkcuring,  40  ertcheinen,   so   ist   wohl  anzunehmfn,  dass 

f  etc.,  cf.  V.  Dale  etc.);  der  obige  Stamm  lak  mit  der  y  lak  u.  rak 

laecke   (dcfectiis,  vitiuin,  (sonari*,   <')amarG  Ptc)   von   griech.    lakrü, 

DD,  ignominia,  ilotraclio);  lükuKö   (rufen,  schreien),   laskô   oil.    Irkrä 

leck;  »all.  U>\i({iel/recheH,  (tönen,  krachen;  singen,  schreien  etc.),  lal. 

,    Schimpf  etc.);     aengl.  4F>  lnquor   eic,   lil.    rokiu  (schreien  etc.),   tat. 

:  (Fehler,  Mangel);   engl  ranrare,  raceare  (IrriiUen)  etc.  eon  Hause  aun 

l  od.   das   Felden  u.  de-  ident.  ist  u.  auch  in  sonstigen  germ.  Sprachen 

US,   das  Bedürfnis»,   die  als  Iah    erscheint,    da  ilas  an.  la-lian  wohl 

elleieht   (Diez,  II,  14a):  zweifellos  mit  unserm  1   lakea  (s.  d.)   ident. 

be,    Mangel,    Gebrechen),  50  int.     Dass  min  aber  die  y  rak,  lak  ebenso 

c).  wie  klak  aus  der  Bedtg.:   snnare,  crcpitarf 

■h   die   olligen    Sätze  ad  1  etc.  auch  wirklich  die  Bedtg. :  liTCChen,  ber- 

die  im  m»d.  Wiirtcrhuche  sten,  reissen,  spalten,  klaffen  etc.,  bz.  ritzen, 

rurtheil  ansieht,  so  musn  verwunden  lic.  od.  hauen,  stechen,  schneiden 

'»ekennen,  das»  die  Bedtg.  HÜ  etc.  etc.,  bz.  aus  sodus,  crc))itu9  otc.  neben 

^k  (im  moralischen  Sinn)  tnacula  od.  Fleck  etc.  auch  die  von  Bruch, 

k  ausreicht  u.  dass  dem-  Riss,  Spalt,  Bitze  etc.,  bz.  Bruchstück,  Fetzen, 

(macnia)  angeheinend  roll-  Lappen,    od.    abgerissenes,   abgesprungenes, 

d.     Sieht  man   sich    nun  abgeluiTslrnes  Uticas   etc.   enluiickrlte,    wird 

in  der  Bedtg. :  Bruch  etc.  60  dadurch  bewiesen,  dass  sowoU  griech.  râko» 


wi 


tjoaca 


ytrUefntii/,  HiUf,  S'pattci,  tikoti  (umunen, 
MtrfeUm,  hmp'j  a.  «rAlumpV  "NM*rii  ,■  run- 
eein, rnntlifi  piiiKhtMl,  TalrÜVii  (u/iirfruitai, 
tAatitü*»ig.itK»fhTaff),  n.\aôi  (ahMriMentr 
ahgcKätnigtr  Frlm,  Ilugfl,  I-'dteiMnfi.  idtroffe 
Qtinnil  etc.,  c/.  UiMiu  u.  unUr  kUp  cf" 
oM.  clapU  in  äer  Jhi&g. ;  ahgeriaener  Fet») 
Hc.  atn  lakia  (FtUen,  iMovtn  «lc.},  laiiitü 
OsrrrHiMn,  ttr/etttn}.  ldl(lcoB  (Ptrti^aiui. 
iMh,  Ûrubt,  fa.  SpnUf,  Mnft.  IHHúe, 
Cistefne,  Kelur  tte.);  lat-  Iwcr,  Lu^ru,  1»- 
l^lltia,  iaciM  i'tr.,  mneît  terilrr  aui:h  Uxiu 
(weil,  gvräamif  rtc  ad.  gt^aUat,  klaffeHd) 
mit  unnerm  li>K  (TakK  Ômbe  elc.)  mtf  (bt 
hcdig. :  reûmen,  ItrsUn,  gpnlUu,  kluffen  tle. 
tmickgdmh  iftUwwid  gne^i.  \%k\Aif>  (ara- 
ben,  »tiehtH)  u.  liiklisn  (mit  der  itne 
aloeMf,  mä  dtvi  Fun»«  ulMMtH  etc.  orf.  »W* 
haupt;  »trtninM,  «cMi^cn.  khpftn,  pultiren 
ae..f  tiatweikT  auf  die  Sedtg. :  tpaUen  etc. 
nrf.  tri«  kUippCR  H.  Itlnnpcii  auf  die  Üedtg.t 
türmen,  lautet  Oeräuttk  maclKn  de.  taräck- 
gehon. 

^um  Schiamt  sei  noch  der  gkr.-y  nc. 
(otr/ertistu,  Mden,  bercitm,  bt»irl(«n.  th¥n, 
macht»  etej  ged\icht,  dit  mit  lax  (macheti, 
hemirken  üc.)  «yn.  ut  u.  ninni»-  Annirht 
tmeh  ebm»o  au/  n'nc  i'i^.  V  xak  (»fiaUea, 
hauen,  schntidfH  rtc.,  hr.  hehimtu  ttej  su- 
fücigrht,  me  kur  auf  nkiir  (nchneiden,  »ptit- 
tun,  Kheereu  etc.>  u.  iHcite  au/skar  («anAri>, 
nrepiUre,  daimire  eic.)  u.  wtiieit  welctier 
idg.  y  nik  itntrr  r&k,  ritk,  rlB,  mk  etc. 
l^e»(«■re«  *u  vergieieht»  i»k  Vergleicht  man 
nun  lUirr  witiier  die  .'■Hämtiui  knflc  u.  kiisk 
u.  knihkmi  (littchcn,  tiiggm,  faiten  rtc),  «o 
wird  aiicli  teohl  die  y  rik  (rei»»ta,  rU:e», 
brerJifn,  npallen,  »cJiroten,  maklen  tte,,  cf- 
Fick  I,  142)  ein  Ablaut  wn  rak  sein  u. 
die  Meiltg. :  biegen,  baigtn,  krümmen  (cf. 
Fiek  1,  74S,  v>a  deneWt  unter  Andern 
auch  ilaa  obige  grieeh.  hikkii»  u.  lat.  l&cuï 
t'lc,  tkuv  stnit)  etc.  «n'e  bei  knik  u.  kiiikkfiu 
sunächnt  auf  dit.  BeiUg.:  brKheu  etc.  u. 
toeittr  auf  die  com  .-  soiiar^  crepitoi'e  CIc.  der 
y  Iftk,  rnk  eurSrkgihen. 

I.  laken,  tadeln,  iiclmähen,  tchimpfen, 
tattern,  schlecht  machen,  veraehleH  lic;  — 
liukkcu,  einen  Tudel  ad.  eine  SehmiUtung 
eU:  teerftn  avf,  bvsdmähen,  btnehiii^fen, 
eine»  Fehlere  od.  Qibreehen»  teihen  «te,  — 
Redmmn  (in  Sesug  auf  Mädchen,  die  einen 
Freier  erst  verachten  u.  addtcM  machen, 
br.  eiteret  einen  Tadel  dt.  od.  lak  auf  i&ii 
weifen,  ihn  he-  od.  ncrirtrfern  etc.  u.  ihn 
nachher  dach  neltmen) .  Aei  IU|xil  mut  knl 
bcläkd  viordun,  (r  li'r  mit  äton  word.  ~ 
Afriti.   lakia  (anfechten,  nach  v.  Rieht- 


hefen)  Oil  Inrlfl  i  iL.itir™ 

de   aa,,n    IL 
\etiia\  (i.  >•'.' 
n4.,mni  Üb, 
C  lakMi-,  niAliM  ,  - 
demiiiiic-t«,    oHi-inr«,    ■  x 
vtlnpcnwv ,    uumnnKi-rr    id^nn 
lükra;  tu.,ahd.  loimn;  .i^ 
1«^  (vilnpermre.  rtpralinrf,  pi 

10  Des  itüantendeu  ,^"  =  at.,<^^ 
Kt4ti\  vergL  n/riM.  bkk«  ubW 
n.  W fitere»  nnirr  3  bk,  inaiarh  It 
Inlian  leohl  «onW  als  (umtl. 
.ic«  od.  beerhra.ki.Sr. 

IK  nd.  Fehl  Mk-Jkx  {at  Hie.i 
9.  Uk«n,  Loten,  Tuch.  (Srvtt'i 
od.  Uin.  Hanf  elr    -  (V 
{TuchhantDfT\.    -    (.L,.,-., 

—  IwillHkcn  //!■  i'i 

30  tHCh),    —    d."i' 

Tuch)  etc.  —    :.  i,^ 

uigi  miui,  wo    '      .     I  'fiA 

wi>nl;  —  U*   wi'l    'i    liktn   in  ii:k 
A'r  «&o  wuU'  U]J    hilft ;  -  du  rW 
3&  \a  't  lakeo  (nitumt  j-u  m  nd  1 
Iieinen  un^,  fig. :  dia  tatUt  fa 

—  \\f-  heil 'l  tSd  für  *l  1^(11  iir 
Wind  im  tkjfS,  bt.  er  hat  gitutif 
klimmt  gut  rormirt«  etej.  —  Si,  < 

30  lakca;  mnid.  lavekiai,  Uken;  «^ 
IcUrni  ufrie».  Icckon ;  itanf.  1ikiii;i 
aeagL  Uko^  oAi'!.  liüikMi,  l^iwi 
lackcu,  lachin :  mhd.  lochini  (TmIa 
WotU  od.  Stidt.  Denke,  J^kat,  Olm 

86  Beteichaet  ei  urepr.  eint  Dak 
•leckenden  u.  KhOUenJe*  iCtHiu.  ■ 
M  mi'(  grirtk.  Im  in  «-löni  CkM 
iBfhrm,  »lAirtuen,  Artlen  (tej.  f* 
n-lokö  (ah»rhren  cte.)  m.  iir.  xm 

40  ete,>  KOR  liff  }'  nk  =  ufc  fifl  trug,! 
/,  tH9)  alietimmeH  a.  d«u»  auA  I 
Sedtff. .-  nili*,  J7aiil  ^</.  bU,  b4 
gehabt  haben.  MägUeh  tndsw^ 
urâpr.  bloe  die  ßeiUg.:   I.opve^ 

in  ini'e  grieeh.  r&koe  (»,  unier  2  m  I 
selben  y  r&k,  lak  (nieten,  brtdM 
»tammi,  mtbei  teriter  auch  bei»  > 
von  kied  u.  acfaúrl  (Soluirt,  Sd* 
die  MÜgUchkeit  vorlim.  rJoM  Id 

60  cf'n  abgebroeheHe»  od.  ahgtrwM 
he.  eine  einem  Thier  (■^«hmcM 
gesogene  Haut  harithnett,  Me  * 
Kleid.  Maniel  nd.  Decke,  ikh»tl 
auch   als    Jlekleidang  der  ZdU  M 

TiS  diente.     Weiter    aber   M    e»  OüA-J 
daa»  doi  Wort  lakca  mit  der  yr*' 
Utun,  verfertigen,  br-rnUn  ete..t.' 
xunammenhätu/t  u.    entwdrt  o*  ) 
".  gugerlAa,  Feil  aJ.  utterham-t  ** 

HO  teu  od.  gfietbtet  Ktini«  ItettiAud. 


m  teken  ttNcA  Ug,  ng  ge-  mehr  tur  V  lahh,  limlili,   he.  nbli,  ramhh 

t,  $0  viäre  a  ohcA  möglich,  (aniiari',   clamnrc   de),   n,    unter   lilfrii   ttm 

gare  etc.  sur  y  lag  (haften,  Schlüsse. 

rerc   etc.)    gehörte   u.   ein  2.  Um  (lammcr,  lamnr;  —  lamatc),  lahm, 

älUf  teat  eineiu  Etiea»  an-  S  »leif  ml  gebrechlich,  scMaff  etc.,  lit.  durch 

ui  an,  auf  wL  um  Etwoê  Steifheit  ikI.  fkhwävhe  gehemmt  u.  bchitiilerl, 

od.    Behang),  fntlg   »in»  um  sieh  zu  bewegen  od.  zu  gehen  etr. ;  — 

nehaien  hat,  dast  aug  der  h'~-  nd.  dat  bau  ig  Kaiia  stîf  im  lam:  —  di' 

alten,  feathallett  etc.  leiahr  fi'T  od.  dat  slüt  i»  lam  (die  Feder  ikI.    iIiis 

'H,  abioehren,  schülre»  etc.  10  Scbioss  ist  lahm,  will  nicht  mehr  cinsiirin- 

raus  für  lakcn  wieder  die  ijen,  Keil  die  Fetler  schlaff  ixt  u.  keine  Feilrr- 

dex    H.    deeleudrs   Utieas,  kraft  mehr  hat):  —  (lat  i^eld  ligt  lam  (das 

inUtand.  Oeld  liegt  lahm  u.  vnthütig  od.  «Hreiituhel, 

Inkcn  (gezogen)  von  liiken.  thut  keine  Zinsen;  —  M  a  lam  Irgd  (er 

e,,  g,  unter  '2  lakpii.  lö  ist  lahm  gelegt,   bt.   i»  seine»  Bewegungen 

dIm.  —  3f nl(/.  (KU.)  l^k,  m/.  seiner  Tkätigktit  gehemmt  etc.).  —  Nid., 

,  hJ.  lau ;  ags.  Iosk  ;  aentfi.,  mnld.,  mnd.  lam ;  nd.  laam ;  afries.  lam,  liim ; 

nr.  laks;  ahd.,  mhd.  lalis.  wfrics.  laem,  lo&m;  nfrien.  lom,  laaiii;  siitl. 

bsca  (ein  Fisch,  Barlie)  lam    od.   (cf.    Ehrcntraut  I,  lUC.)  lom; 

im  an.  lax  ctr,  hervorging,  20  tnang.  lom;  A^.lam;  n«, o^m.  lani  w/.  lama; 

Jl,    -IS)    fiHR   dem   griech.  aeugl,  engl,  lamc;  an.  lama  od.  lami ;  norw. 

Hsvh,  bt.  Qlanr-  od.  LcuclU-  lameii ;   schwed.,  dän.  lam ;  alul.,  mh<l.  lam 

Fisch  etc.  ron  Ictikos,  lieht,  (clauiliis,  debilis  etc.).    Davon :  proe.   lam 

1^  Aefl  etc.)  entstand,  ist  (hinkend);  pieai.  Um  (schlaff). 

Dost  aber  der  Lacks  25  Vergleicht  man  lat.  el&ada»,  eihndo,  clau- 
sa; lett'.  lassis;  preas».  1a-  dii-o  tu  lit.  klaiiati  (hindern,  hemmen,  b;. 
.  \naoB  etc.)  seinen  Namen  hallen  auf,  haltm  woran  ab,  hallen  fest), 
e  der  loukiskos  von  drm  kknitit  (Uinderniss,  Hebrechen)  h.  dass 
'arbe  seiner  üchuppen,  od.  dieses  wahrs<Aeinl.  wil  claado  (sehliessen, 
'  von seinemrothen  Fleische  30  siih  verbinden  mit,  od.  siih  fügen  an  Iiäwas 
■  laks  somit  wit  1  lak  u.  ete.)  a.  lit.  kliidaii  (hängen  bleiben  nn,  U:. 
neeichnen  eti:,  ef.  Polt,  haften,  kleben  od.  festsiUen  an  /■Jtwiisj, 
Iti}  auf  die  y  Tus  (färben)  kliuvii  (kleben  od.  fassen  u.  Itakrn  im  lävnis, 
färben,  sich  röthen,  raUt  feslsitsen  u.  hangen  IXeiben),  kliaule  (Itin- 
(ef.  auch  golh.  roika  w.  lat.  3ß  ilrruiss,  llemmnias,  Aufenthalt  etc.)  :a  einer 
I  der  y  rag '^  arg)  turäck-  V  mit  iler  Beäg.:  ftuucn  otl.  tudten  (fest- 
ralirscheiulieh.  Xu  der  y  hallen,  haften,  kleben,  feslsitten,  hidteu  od, 
"Agi',  mofili  (apringcH  etc.,  Idcilien  wo,  sieh  od.  ein  Anderes  wo  hiillen 
mmen  die  obigen  Formen  od.  wo  aitfhalteu,  bltilien  ml.  ruhen  tro  etc.) 
im  man  sonst  beim  Ver-  40  gehört,  so  glaube  ich,  dass  man  für  lam 
u.  salar  roa  der  y  aal,  aar  (Thema  lama,  laman)  u.  den  damit  eerwand- 
i)  wegen  der  Kigensrluifl  ten  Wörtern  auch  eine  y  lam  ad.  ran)  mit 
sie  über  die  Wehre  xprin-  ähalielter  Beillg.  ansetzen  muss,  die  meines 

denken    kiiuide,   das*  sie  Krachtens  in  ra,  rati,  ram  vakiegl,  wofür 

Vi/,  anlmn  rlr.  ihren  Namen  45  Fick  < III,  340)  die  Itvdlg.:  weiten,  ruhen, 
gern  bleiben,  sich  Ivhagen,  lit.  ruhen,  auf- 

il  ladelsüchtigem  Auge  od.  hören  etc.  ansetet,  die  aber  lieim  Vergleich 

läuhis  schaurn,  Utims  als  ron   lill'.-u   «.  skr.   ram,    ramati   (anhallen. 

:himpflich  od.  srklerM   Iie-  stillslfhen    machen.     Jemanden     rtrweile»), 

'ten    Hr.,  r/.  2  lak  etc.  u.  üti  ramntc  (terweileH,  rasten,  ruhen),  ad.  nach 
(Irassmann:  Flwas sich  Bewegendes  sum 

r-ia.  Stillstand  bringen;  ruhen  lassen  van;  fest- 

(agnim) ;  —  diLt  sdiä])  tieil  stellen,  liefesligen  od.  festmatAen  :  slill  stehen, 

II.  —  Heilcnsart:  ho  fi'Am  raxten  (wo  oil.  woliei);  weilen,  gerne  weilen 

1.  —  Nd.  lamm;  nid.  lam:  ■"■'.  d-ei)  etc.  gant  zweifellos  die  Bedlg. :  fassen, 

■f/riM.  Uein ;  irfries.  (('ad.  ■    '■-      •  -    --■■•-           •--     ■    •■      -...  .  .j.  . 
'vng.  laum ;  an.,  ags.,  »engl, 
lorm.  lamli;  si\weiLlamm: 
lamli ,    lamp ;    mhd.    laiiiii 

Itas  Thema  lamli-a gehört  IM»  Sli-Inn    od.   :aiii    Stillstand,   hemme  dessen 


tAM  4*4  TMOm  LAHHES 

^.„.j  ttt.)  ete,  hattr  u.  wdimekeiiU.  nuf  u  <(n  Btttandet  éitm  fiHtr»  f 
(Ptrxtttt  ra]  Mi  itîe  Bedt^.;  iitit  betet^fM,  Um,  lum.  Inman  A^«dï  ll'<i«»i 
^eftcn  (wohin  od.  ^u  fi^'nfiM^,  tiwinw»  f^«^,  m.  lOmnirl  n.  Mi^tui  sf-  'Mnk  k 
Jemanden  «(.  /Äukm  *iTrifA<n  u.  /a«««i  rtc  {.«BberUil,  wl.  y<uw   ^.Lu 

«urUcA^rJU.  —  Au»  der  B»4tg.:  hnllr«  'i  pxrt,  Liunlin'clit  fi/.  Walhn|,¥> 
('pin  J^M  od.  wo)  ergftifrt  m'h  ilû  Bt/ttgn. :  WolliPTgs,  Wnlhrarhti)  k.  Luihut, 
ruAM  atâchtn,  au/hilttn,  Ammcn  f(c,  »i>-  l<Mt|iprlMe.  An  >'Ara(««(aB«i 
infAf  als  aueb  dit  von:  ruhen,  ranlen,  blti-  urobei  mcni  úhriqrni  amdt  niditi 
hnt,  rrrtetittM,  uerharren  Hc.  viM  »elbsl  »,  mni,  ob  rlU  Emdmnf  b«K.  pcn  t 
kann  von  der  Y  rata.  Um  HimiM  eil  alle'  Ifl  lierui  (trityrn)  fftMiti  n.  oiM  itu  * 
K«-m.  Kei-i.  rluian.  rftin,  tum,  ramiui,  &*■  «.  bert  od.  brorhi  nmmMHfMU 
liinaii,  lau,  luRi,  liiDiuii,  Uli.  MKrA  «in  starke*  tttutn  Mann  hfSfichiut,  tin  4wa  L 
Tiinaa,  nlm,  niom,  tu.  laman,  lAm,  Inom  fcf.  l.<hn  Uägt,  ad  oA  attr^mft  in  I 
Um,  iiVincn  Mc..  lerteJteJedetil'nll»  tin  »tnrkr*  Lam  luf«  UmI  mt»laitj  a  fCm  I 
tAlBAii  PoraiMMtmi,  eheiuo  ttrit  fAg  ein  atar-  |5  liaralit,  pertlit  (glAntend,  nß  ff 
ke»  fiigan}  ece.  mt(  (jer  Htdtg.:  hntttn,  kam-  Aui.'Aiuiomi'Am  drl  mMuni'nrMA 
men,  hindern,  MUnUrktuüttn  ete.  butanJeu  rttnn  •Jiix  iraht  aw  Iaiii1i>-I>entii  m 
ftnfira,  in  uwfcA  frstwem  faH  da»  Thema  Wart  latu-n  J*mxmt  baritAKfn  tM 
lania,  Iniaan  (lahm,  od.  in  »einer  Btteffung  überall  im  LiiHdr  uiA  durch  Alf 
ffeheiiiml  h.  behindert  etc.,  «.  oben  wegen  lat.  20  teicKUvt  «d.  im  /»uuf«  Aoehifl^wll 
irUniliw  «ic.)    von   dem    PfMer.  Um  (hUit,  Um»,  UmHI»,  /.jAüm,  'oAiut  Xa 

h^imbi,  hinderte,  d.  h.  DiaehU  bereit*  tinrm  de.  Umirn  urt  ^n  lillnil«,  —  -b 
KtieaK  Halt  h.  Hemmung  tte.)  vtitergtliädtl  Sprichw. :  dot  uiiit  'k  ilog  lAi,  wo  _ 
i'jit  u.  einni  ifuMtnnd  ftcMicAnet,  wo  ein  (i/ahmeri  ituitu^  loui,  «A  ilc  blink 
£ltiB<>«  Oll.  Jemand  bereibi  gehalten, gtbtwual  SIV  UBflne  ^0.  L.-R.,  /my,  7I'V.  /" 
H,  Mtiuderl  int  u.  sich  n/cAl  nieAr  btwegtn  ■-  Afriex.  Isinelia,  luodu;  «ti 
ianu.  Ifal  über  kein  alte«  liman,  lam  Kc.  iPiaHsP,  l<>ni<^lc  —WM  mit\»iait, 
nonderu  ein  Hiitke»  lamaii,  liiom  Mc.  br.'  Iiinon  (lähtnrn);  rf.  Heiler: 
»tandeti,  so  Karde  eoioohl  dieseii   ate  aurh  lkm«i^    Unnvi,    laAtMn,  lanta 

lama  (lahm)  u.  lanio  (iMhme)  ah  dirtrtt  .W  g^reelilich,  »inif  od.  »ehaaeh  ■<  tf 
Weitfrbildittigen  von  âfr  V  Um  (AoJlen,  «riu,-  fii/tin  Mc.  Wfrdcn  od.  d^mi 
liname»  Hc.  od.  mtbst.  aach ;  Hnä,  Uaamnng,  m  Minen  ïtmrgungrn  jf«Aanil  u, 
Aufet*Uiall,  Uinä»rn*u  Hr.)  nntiuelsen  »ein,  nein  od.  venien;  —  M  Umil  laiiU 
»MM  mV  indeuen  für  die  Bedtg.  von  Um«  —  hß  i«  gvii  ferUmd  un  i(î(:  — b 
(lahm)  soKeuig  atefur  dievon  lamo  (JjAme)  fl^  (od.  vfHantilt  ol  nér  ud  mêr  (t.  iT 
nitW  »a  gut  ta  /nuwfn  itVinf,  «i»  rff«  Jn-  iniuxr  mehr  u.  mefir,  wtrii  innM 
iMiAme  e&e»  agem.  limtui,  laut,  Um  in  der  «.  »teifer  etc. ;  —  \\.  rr  rrJnJhil  »i. 
Bedtg.:  halle",  fetOtaiten,  Itemmm  etc.,  trn  u.  ennfidet  nnmcr  mehr  u,  mekt) ; • 
•hnti  da»  Verb,  lahmen,  bt.  hman  Ofi.  ia g^a»  (vthmd (uriU uifM gAn  td. 
tamltn,  Inmöo  früher  alkräingii  »tark  gt-  W  gen,  «r.H  dir.  Fedrr  lahm  M  nl. 
tve»en  u.  in n  FrMer.  inma,  Mm  gehabt  haben  worden  int).  ~  Ahd.  lamt«;  ai 
muM,  wonon  unser  lOm  tttc.  itich  her»r.hrtit)t.  hayr.  (Sehn.)  Ummi;  lui. Unlm fi 
Wegen  lUtr  Ordbedtg.  von  Um  etc.,  tit.  der  talim  «erden,  eri<thinen,mmaieii,» 
y  M.  indamen  nach  Weiteren  unttr  lameQ.  »ehwach  od.  gebrechlich  werde»,  i 

y/itm  Sehiumie  äti  noch  »tgen  einer  germ.  4IS  —  DieKS  Vrrb.  ist  tpoW  ebtaiQ 
y  lato  (urtpr.  raui)  i»i(  der  Ordbedtg.:  (lahm)  fortgebildet,  vie  da» aia\M 
fn»*en,  halten  etc.  hemfrkt,  et»»  KU.  ein  »tnnilene  ahd,  lonjaa;  mSd.  M 
mnlil.  Intnrn  mit  der  Bedtg.  tuen  et«,  hat  tnadm»,  tälimen,  hentmeu.  Und» 
(rf.  mfläm.  liuncn,  drfouilra,  gtrdtir  Me. ),  breehlieh  u.  »rhwaeh  machen,  iA 
drii»cn  Bedtg.  auch  doch  tcoM  au»  hallen  U)  ag*.  Iimunn;  lungl.  Umin;  engl  i« 
(behalten,  erhalle»,  bemahren  ete.)  od,  au»  Uma,  lama  (reet,  iaiiya,  lanta  rtQ 
lullten  ab  etc.  (cf.  y  illuxr  iinter  b«Jari-n,  lammen  (».  2  Itunmoi);  kiinL  Uni 
l,t.  bei  Bopp  in  der  Bcdfg.:  ttia^te,  tetm;  mnld.  lainm,  laemnn  (ilimlnurreij 
ilntUcr^:  sustentare,  servare;  couservare  mtleiiuarö,  mutilare,(lcbiiltM*l;  " 
etc.)  etc.  hireorging.  Sodann  vergl.  dilhm.  SB  (debUIUrc,  l>«iiK(frF,  bt.  acAi 
(Schätsr.,  Sr.WhJ  Umm  ( liamtH  od.  NeU  bägchOdigeui. 
mit  einem  dreieckigen   liahmm),  tea»  auch  Unter  2  Um  i»l  /Or  ättârn  i 

wohlarepr.dieBfMg.:  Behälter,  dt fä*»  Mc.  eine  y  lartt  nd.  run  niii  (. 
etc.  lullte.  Oll.  mit  Um  (ram)  in  der  Bedtg. :  hatten  (hemmen ,  hindtm  tifj  J 
fa»»rn,  fnngen  ete.  eatammenhängt.    We^en  M   Vergleicht    mat     •    •  ■ 


^P^N  LAMAIEN 


LAMAIEN'  405 


Knaek,  Knick,  Brucli;  —  b. 
dncâehunp,  iMhmunii),  latna 
tos  vel  virilms],  lami  (fractus, 
geli»ickt,  gegehwächt  eU;},  »o 
\9t,  als  ob  lahm  iirxjir.  dir 
icit,  gebrochen  etc.  h/iUc  wl. 
i  beuicknfte,  wo  ein  JClimix 
od.  Bruch,  Knactn  etc.  hat  u. 
etc.  iit.  Int  dien  wirklich  der 
für  lahm,  lahwcn  etc.,  h;. 
wL  lamt-u,  Inntjiui,  Icii^nn  etc. 

knAk  ».  knjk  ad,  klak,  klik, 
.  (».  unter  kladdo  h.  klatli>, 
—  klap,  klip  Mv.  Hl/n.  fichult- 
elten,  die  in  ähidichcr  Weine 

der  Grdbediff. :  soniis,  rlamnr, 
lucA  die»eUic  Iletitg.  eulieiclcHr, 
t  enliciekcln  tonnte.  Ixt  nun 
r  2  lam  aufftKrlstr  y  lam  »'f. 
e.  rm  enfutanden,  w  tcärde  auch 
(cf.  skr.  od.  send,  nun  [nehhi- 
K  (leloctarp,  luilercj)  <d»  Schall- 
.  m/.  ra  erweilcrl  sein  küuncn, 
tbr.  ran  (*.  unter  1  la),  tönen, 
ne  bltume  Erieeitening  eo»  ra 
W  der  Bcdtff. .-  Schall,  Ijärm, 
,  Geichrei  (Klage,  Heulen  de. 
ung;  hmiges  (fejauchse  etc., 
tcj  etc.  der  V  la,  tarn,  </.  ml. 
ehül:e  etc.),  mud.hini  h.IhI. 
.,  »OKic  bei  Sc  h  m.  (neue  Aimg. 
nea  (JUuthwilleu  etc.),  nofern 
M  mit  (cf.  daselbst  J47:i)  lim- 

(brummen,  knurren)  «.  laiii 
nchireiH  er  lam)  auf  tlan  mit 

ahd.  Iiruin,  ram  (RaU)  u)ar::fl- 
i.  hlimnmn  (knirmhen,  knarren, 

hitmni.in  (klingen,   rauschen, 

ahd.  Iilaimn  (l'idle  oiJ.  Klapiir, 
ivollen  Zuschlagen  <hI.  Xukbqi- 
läm,  hlem  (frag'ir,  ktnB),  an,, 
(brausen),  ag».  hlpiiiinaii,  an. 
KU,  mit  Geräusch  tehlngcii)  etc. 
igt,  leobei  sich  auch  für  unser 
•blaet,  Bitm),  mm  (Schafbock, 
nmeu  etc.  u.  riimnipln  cti-.  der 
ng  mit  der  aus  ra  erioeitrrten 
nun  rrgieU. 

ntau  aller  oliigcs  ahd.  blutiiui, 
^m  etc.,  mwic  die  SchiülsUimme : 
d.  klu]!,  kkk  pti*.  etc.,  hz.  diisu 
]|,  cre]>iliis,  fra<;or  sowohl  die 

als  Schlag  «eben  liriuh,  Sptill, 
sie  weiter  aueU  die  ran  ]ii»cu]:i 
rf.  flek,  Hpkkei),  flik  fU:)  ». 
M.  alKjesiirengtrs  Kfwns,  Jirnrh- 
r,  kleines  od.  dünnes  leiehte« 
littiT,  klitlrr)  clc.  cnltniHelte. 
'ifellos,  dang  nu.iser  an.,  isl.  lam 

Knack,  Knick,  Brach  etc.)  etc. 

fakut  Koolnin.    WOitarbaah,    IL 


LAM-HANDIQ 

auch  an.,  iid.  Icmja  (scldagen,  cerscMagen, 
pnchru,  klopfai  etc.,  bs.  veriwrarc,  percDtere), 
isl.  lemslr  (Sloifs,  Schlag,  Wutide,  coalitun, 
jilaga),  tiorip.  \cmia(gchlatien,klofifen,pochen, 
T)  hümmern ;  poltern ,  donnern  etc.)  ete.  su 
dieser  y  lam,  ram  (soiiare,  <'rcpi(ar('  etc.) 
gehört.  Sodann  sei  nodi  des  an.  limr  (Glied, 
Ast,  Zweig),  Plur.  limar  (Baaintweige,  Aeslr) 
gedacht,  dessen  Tlienia  \cm\\  Fi  ck  (111,307) 

10  gleichfalls  mit  an.  lemja  (schlagen,  strschla- 
fieu  etc.),  iigs.  Icnuiin  (brechen)  u.  lama 
(lahm  etc.)  ete.  zu  lam  (brechen)  stellt  u. 
dessen  (Irdliedtg.  als  Abgeh-enntes  mL  Ali- 
geMjHiltettts,  bz.  als  Stüih,  Theit,  Bruchstück 

in  etc.  auch  •liireh  an.  lidli  (Stück  etc.)  u.  ahd. 
liilOii  (scrarc  i-te.,  *.  unter  3  lag  u.  cf,  1  Iid) 
J/eslälifft  winl.  Da  nun  aber  ilie  con  J<'iek 
für  tat.  limiiicre  etc.  angenetsle  y  lik  mit 
xkr.  rif  (räumen,  leeren  clc,  be.  Baum  a. 

:iO  J'lat^  uiiichen),  ad,  wie  klacjan  fs.  unter 
kliikkeii  od.  klak]  urspr.:  Riss,  Bruch  od. 
Spalt  machen  ideiiL  ist  h.  uiil  skr.,  »eil.  rikh, 
likh  (reissen,  riteen,  schlitsen,  aufreissen) 
n.  tili  (abreinsen,  nbrupfcn  ;  ubtecidcn ;  tcr- 

•2n  brechen,  verrenken)  auf  eine  idg.  y  rik 
(brechen,  bersten,  sjudlen,  reis»cH,  ritten, 
cerwunileu  ete.)  zurückgeht,  die  wahrseheinl. 
mie  rip  rnn  raj)  (cf.  riiicre  «,  rajiorc,  sowie 
die  y  rii»,  rcitsen,  od.  brechen  etc.  tu   rap 

30  u.  ralih,  tönen,  knarren,  kiutlern,  Bonare, 
i'n>pilan')  ein  Aldiiut  ron  rak  (tönen,  singen, 
brällcH  etc.)  ist,  SU  wird  auch  da«  mit'lat. 
linijiiere  ngn.  schwell.  ItMiina  (lassen,  ver- 
lassen, îurûcklasxen,  überlassen,  fibergelien, 

35  übcrlirfern),  lemnii^  (Ueberbicibset,  Rest, 
hi.  das  irax  surück  Ideibl  a<l.  mas  man  suräck 
lässl)  icohl  auch  zu  der  y  lam.  ram  (brechen, 
spalten,  reissen,  bs.  Ireuuen  u.  spalten  von 
litwiiK  ab)  gehären,  wtütrend  man  beim  Ver- 

40  gleich  ru»  schtoed.  lommig,  laniniig  (buschig, 
laubiij,  kraus  ivn  Zweigen  ii.  Blättern)  als 
mit  liiDF  (Ast,  Zweig);  isl.  lim  (Blätter  u. 
Zweige  der  Bäume,  b:.  deren  Jjaulikrone 
ml.  Büschel  ettü   susammcnhängenil  sowohl 

15  für  litiiiii  (tSlied,  Zweig  elc.)  als  auch  für 
laiu,  lamm  u.  lamjan  (brechen  etc.)  tvahr- 
scheinl.  ein  agerm.  Verb,  liman,  lam,  Iura 
eti'..  hmhen  clc.  ml.  urspr.  sonari',  rrcpitan; 
i'tc.    iiii:usi-t£en    hat,    icv:ii    in   der  Bcdtg  : 

00  s<)ti:ii'i>  auch  schwell,  lomuia  (wiederhallen, 
wiederM-hallcn)  etc.  iicliUrcn  kann,  wie  wahr- 
«iheiiil.  nndi  liimmcl  (s.  d.i  u.  liiminer  (s. 
hei  W.igandi  auf  ein  «tAcK  Uman,  lam, 
liim ,    luiiüiji    (lirrchcH ,    knicken ,    knacken, 

55  sihwärhen.  iiiifr.i<l  vuiehcn  ele.)  zurückgeht. 
lam-  od.  liim-lüli^,  laii-,  lûni-fûlfa,  iBn-, 
lâm-lï)lil.    liOiiiifHisig.    au    den    Funsen   ge- 
liihmt,  fiiiidiihm. 

lani-haiiilif;-    lam-hKOilt.   lahmhändig,  an 

IKI  den  iliinden  gelähmt. 


liAMnKlH  LA&UIIÜBEID  •IM  ULXK  LAK 


î 


iKBikeld,  lniunii:li«id,  hahmbfit,  (irtähmt  kiid^  afntt.  Lnnd,  Uud,  i'jnai.lL 

heil  lie.i   —  Ummiitbriil  iu  äe  lnti-D  Mc.  liiu.  Ißu;  hrtg.  loiii  itit.  Mj  >«f1 

Uukt^.  l.úninifJu!n.  gulli .  ii».,  iigt.  IjéuJ;  <ui^  Itoi;  o(t1 

inuitaiWg,  liûimlnulia,  lfn•ien^a^m.  lalmr  un.  Imidi  aM    lani^  mJ»-l  hnifjwn 

/.««/f»    A.(J.n-'i  A    Luillt,      liT.<r        Ih-I.:.          \r'.„       l.r... 

1,  lBBai«D.    K    lüiulni  MirfA,    1*M'I. 

2.  iBUUPH,  <iiAmi(-ii,  /iiAm  wnrhtuttn.;—  (Hl,  ^üB)  > 
b»  luiid  biim,  Jf  iicd  lintn  lami!.  —  JAi/.  (Thal);  tfhi 
UiuJHn  flc  D.  «nfrr  larnO).  IuHd  (l>itnm> 

:(.  IntuinvD,  hnmniir  gelKirm  od.  wtrftu:  lOledîlQ;  niA'/.  kii'-  laigilla.  rs.n,  Hw 

—  dat  ai'liiiii  lit'il  liuuil.  Lnttn)   tvtM  fu   Un  (mttdiai.  ad) 
lanBiertlidpn,  IjOinburdei,  —  In  dem  t'rr-  ;iiräcX-iM>rA«ii^  gtftirm  iSnmit  ■.  ifai 

uiiii(Jfriiii^«/i<i'f .  knkHukil  ilunxlnbAartr.,  ein  ttfirkr«  mMfurrf"'!''  /''<•    ' 

«.  (fu»«16«i.  tWirAf,  btitAwr  Knu  •■■■•■ 

luinifr-NU'rt,   tmnN'kfl-iilgrl,   lAmmer-  IS /tntfu  u.  ntritusra  f>' 

od.  l^taiHrrehfji-Hehwant.  —  t'Sg.  als  Üilil  ail^  atn  SUi»  ti.  FtU,  n! 

tltUr  ItÎH-  u.  Ilerbtviejpifuj  u.    auch   ipidl-  hrieîcbnem.     /*»  i(Äri';.-i( 

twt'itr  »ur  Bntivhnunn   eines   ^riuig   nrit  chm  etc.,  tf.  Ihid  «tr  i  u«>  hhim  imi! 

lan^ra  Ai«-  u,  fcff»cA/«jrcii<?«i  orf,  »((«(«  tmr-  luu,  luDon)  mtof/mrf,  so  ipuni?  »  w 

lieluJen  Sctmeitn.  «oioic  aucA  '•ni'«  «rAi*  /<)>•  3()  PrOtfr.  I.ui  fii'A  Lui,  rfH  Itiitl.  ct  nJ  ti 

totgliche»   «■   immrr  hin  ».  hrr  rtuannäen  enlilnmlei*  Urin  tiiHHen.  trif  nvrh  ^ 

Menwhfn  grJiraueM.  «wm  I'rtiUr.  hrui,  i>o«   lir'Mn""    '< 

liHnimrrf,    mJ.    Name;    Gnteihleehtimame -.  (hrmnra)  rutAtiiivien   ■" 

Lnmimrt»,  Lumim'ri.  —  Au»   Lumli^rt,  be.  Iiinil«li.  bmden,  an  .  ' 

Lnüilitriiis.  g.  daiHbKt. . —  iib  audk  útT Nitmt  25  «rf,  Imtigen,  —  JViuA  N(  ' 

Laiaije  («.  bei  Wfignnil)    hieramatkilTtt  nur  iu  lUr  KtHlf.:  inc'.  ■     . 

(X  H,  dann  (ff.  llenke  alé  JVim.e  rf«  fUi4«(UJ  (iiV  ileiimak  nu/nrAnrn  jrrjo  IVt»«! 

fiucA  tiir  JleHeiiNuuff  ile-ii  Ilnseti  VeranbiMung  Jjinilflächtisen)  grtiritueht,  todiu»  *m 

gab  Y  —  Odur  enUiaml  \Ata\^t-  al»  Bmennung  gelnnilei  wordnn  wriVI  A>M«,  ob '  m 

ifrs  /fii«rn  ax«  frans,  lapin,  •»(«  nJrf,  laiii-  30  rn«  X^inrf  itufjientmtn'en  tcarden. 

prwl  C;*M»flM  Kaninchen)  hux  \t.poitca,u,  eu-  landfBSt,  Similfvüi  t.\ a» Lanât hé_ 

inof   Ju   (Jim  /rnnc.  Upia  vidleieht  auf  ein  ~  't  >ichi|i  In   ml  ll)*!    lajiilful  i  ' 

ru  Ifp  gfX'úrttKn  primü.  \f\\ra  od.  lopiiK  fu-  ?ri<  I/autl   oit.    grandfrxt,    irJ/nt  « 

riictgfhl.  Iiîr  i«  't  «fr  t»nil5iu:   bir  kilmn  < 

lani|»e,  lanp,  i^nip«.  —  iMrRM'trt  (^ic/irrc-  3D  Huteu  fiM  faU-ii,                            — 

haft}:  ta  iip  Uc  lump  g^ini  tn/.  noiuoii,  n'nf»  lunil>rnNlit.  UndfanV  t^anilftä 

Sehiiapa   trinken.  —   >,>tUMli(   i»tt*  grierh.,  2'au,    miimîl    ein    fliAiff  «n   i*' 

(u(.  Uinpas   (LriielHe,    Faekel)  VIM  grirch.  festigt  kiiiI. 

Iftmpfüi   (leiichltn,  glänienj,   f  mp.  riunp,  laDd-liiT.    IjiniIUetr,    BrrrX 

öii.  1«]),  lamp,  dit  thrr  Seihg.  ■  glatusnt  orf  A»  th\lni(r  i-inr»  firumliitüei«  ui.  C" 

ßammen,  hrtnntn  wohl  aus  der  von:  t/meii.  deaurlhrn  dttR  iUrAlrr  fr^mitl. 

inn^«»  ihI.  A'niWfirn  fici«  8CU|{i'ii  fun  ituKc»).  UiiibkÜoilij;,  toiiifiMniiii^.  Imm 

rauschen  etc.    entuHckeite   u.    ilanutn'h    mit  land'ldpttr,  iMnäliiiifrr.    -   " 

rau  (lünen  etcj  run  JfauM  aw  idettl.  ist.  den  hiiin  Jiaj^aaittdreneheu  timer  ■■ 

lampen-äfdlt,  L«m}tndoelU.  4&  Uivenigen  iVmnitnt  (vrAtaniini.  »tk 

lautfl.   /.ilhiHH»«,   OiläAmiheU,  Zustand,  da»La»d  ud.  Feld  gehnt,  am  diu  t 

«o  Jemand  od.  liXwaii  geMhvtt  ist;  -~  <][>  in»  S*gêl  MM  Itreschmt  n  Mitfn. 

lamlo   in   ilc   bPnpn   wil   hOl  tiGt  «ikpn.  —  Us«.  Ihbi',  län.  ]>B  ('PtmiH.  U*ij' 

Afrie».    Innu-thc,    liTinittin,    lomotfan,  liiiiitlii' ;  Ijihne,  liurehgaHg,    tiiuvkfiAri,   I! 

flu.  (Br.  Wb.)  lUinilc, If'intidc ;  miiiJ.  Icmdle.  60  Oiing,  Weg;  -    lUc   ji  K^n  \anc  iü 

—  Zu  afriei.  leuia,  lama,  bt.   ahd.  laiiijan  —  hir  KOiil  gtm  lAa  hen  ad.  Air.  —  ( 
(lahmen),  n.  unter  lamt-ii,  grolc*,  lilU^,  aclili-rlooi-  «Ic.  —  Jfr 

lanil,  /,»ni(:  —  "l  schd  mî  nPi  dun,  wir  lima;  (qTo«,  l«m;  n/rrVi.  laoa.  tui 

li£    iosi-ii    wer  lo  laude  tlcld.  —  S/inrAio. ;  laiui;    mnld.  Ju^ui;    ny».  buc  lonc 

bUfrii  in  'i  lanii,  Rift  'l  Mi  held«  un  iitiKl ;  úO  lau»^.  Ion»:  chjt'-  l^n*^  —  y»eltnM  • 

—  Ittudnwiï^,  lands  Are,  —  Bfwi..'  Die  hie».  y  ran.  ra  (aux  »r),  in'cA  bi 
Insulaner   rer-itehen   unter  Land  ge»ldin-  nig,   Giini)),   anUH    iiikA 
lieh  HUT  ihre  eigent  Intel,  jenhrcnd  »ie  dan  ttr.  grhnren. 
Featiand  „faste  wal"  nennen;  —  iië  ia  l'an  lan».  lau,  Schvt*,lteMtaiit9f. 
't  Und  na  de  fuiio  wal  inikkeu.  ~  Nd.,  nid.  00  jähriger  JVt<A  (mI.  Z*otig. 


Luke  leKe  467  lanu  lank 

Iti,  ]{■,  Lehne,  Oilter  ml  ffit  lank;  —  'n  langen  stok;  —  ufer  kört 
a»  od.  leúrauf  man  sich  lehnt  nf  lang  etr.  —  Sedennart :  '1  is  all'  iii't  so 
woraH  Man  aich  hält  etc.;  —  hr^d  03  't  laiik  is.  —  Afrien.,  1117s.  lang, 
m  Uue;  —  d'r  is  gôn  lau  au        Iniig;  engl,  lon^;  as.,  ahil.  lang;  r(N.  tangr, 

man  siik  an  bolilcu  kau;  —  6  long;  goth.  lagga.  ^  Da*  Thema  langa  ge- 
1  län  umto  maktin  laten,  dat  hört  wold  iiiil  litt.  Inngiu  sii  tlernelhcn  y  lagh, 
i  ätftklil;  —  hi  hml  nog  gCn  langh,  iilg.  ragh,  vungli,  toufu  auch  liugen 
itatge  etc.)  nOdtg,  hi'  is  nog  (gelinge»)  gehört  v.  lie:rieh»el  laiiga  eintH 
i  genug.  —  Mnld.  Icnc,  Icjne  Zualand  ton  Auntlehauug  ail.  Dänen,  in 
cntaculuai  c^tir.) ;  ahtl.  lilinä,  10  ilie  Länge  eiehrn  (utreckrn,  iiusittreci-rii  etc., 
d.  lim',  liii,  l^nc-,  griech.  klin6;  ef.  langpii,  läiigr,  lUugcu  <nl.  Irnge^  lengtn 
t'to.),  wobei  man  bei  der  y  lagh,  langL  od. 
n,  IBnen,  lehnen,  livh  nach  rat;)),  nug\i  (npringen  elc.)  woM  an  nj'rin- 
Seite  hin  neigen  od.  biegen,  f/en  tu  derBedlg.:  beraten,  reiisen,  »iMdten 
ich  woran   od.  worauf  senken  16  e^c.  oit.  mit  einem  plütslicken  Huck  nusein- 

an  u.  auf  Etwas  sinken  u.  audcr  gehen  od.  fliegen  (es  springt  o>l.  ber- 
T  speciett  um  einen  Släts-  u.        stet,  fliegt  etc.  auseinander)  denken  muss, 

finden;  —  du  njusl  nick  so  obsehon  muh  beim  Vergleich  der  y  aar,  sal 
Id.  ]6iim  (du  muset  nicht  so  (gehen,  eUen,  lieh  nüuA  bewegen,  ton  lat. 
nro  od.  liegen,  dich  nicht  so  20  salio  u.  salttis)  auch  annehmen  kann,  dais 
ne»  od.  legen,  neigen,  stütsen        die  y  lagli,  laiigh,  bs.  ragb,  raugU   (xprin- 

ml  to  sw&r;  —  hfi  lOnde  iip  gen  od.  si<A  rasch  bewegen,  eilen,  fliegen 
aî;  —  de  ënp  lidm  lOnd  sllk  etc.)  dieselbe  wt«  rugh  (gehen,  fortgehen,  von 
,  itülit  sich)  U|i  de  andere;  einer  Stelle  od.  Ütättt  weggehen,  vorwärts 
ak  (legt  od.  neigt  sieh)  ogtor-  35  gehen,  von  StatlcH  gehen,  sich  trennen  u. 
ad  dat  (od.  &(ik)  an  de  wand ;  entfernen  von  Eltean,  cf.  lingeu  etc.)  tsf,  uro 
(od.   16nd)  all'  wat  hemm  (er        dann  aus:  gehen,  fortgehen,  »itA  entfernen 

sich  häuifs  einer  Stützcj  alte  u.  trennen  (von  Etwas)  etc.  die  Bedtg.  : 
fort]  was  herum);  't  achîud  Trennung  od. Raum,  Zwischenraum  machen 
fermOid   is,  of  dat  hum  wat  80  (twisdten    sich  u.    einem   Andern)    etc.    u. 

länd  dat  (ad.  sllb)  tagen  de  hieraus  iiticli  wieder  die  von ;  sicli  bis  wohin 
ehnt  od.  stellt  das  schrär/  gegen  ausdehnen  u.  erstrecken  (cf.  der  Weg  gehl 
t;  —  bü  lâud  8ilk  tügi^n  lium  bis  iu  etc.  od.  erstreckt  v.  dehnt  sich  aus 
rf.  Icuuen;  mnM.  Icnen,  Icyneu ;        bin  au  etc.)  entstanden   wäre  v.    da»  Wort 

ttocA  hiciibed,  Lehtäiett,  eli-  8Ô  lang  nur  eine  gewisse  Erstrechung  ad.  Aus- 

(■«.hliDüii;  n&rf.  hliiifn,  liuêii;  dehnnng,  od.  eigentlich  den  Baum  od.  die 
lAdLlüncn;  d^.  hlinjan,  lileon-  Entfernung  zwischen  zieei  Punkten  (dem 
leoi^en,  Iconjen.  —  Mit  ahd.  Ausgangs-  11.  dem  End-l'unkt  von  Etwas) 
lau,  leinen-,  mhd.  I^innn;  ags.        bezeichnet  halle,    wie  Ja   der  Begriff  der 

lean  (trans.  «.  intr.  lehnen);  40  Liinge  od.  Ausdehnung  con  Eltoas  nur  aus 
Ollis)  tu  einem  obs.  ahd.  Iilînaii,        dem  Auseinanderweichen   od.   Auseinander- 

was  mit  lat  clinare  («eigen,  räcken  tweier  Endpunkte  hervorgehen  kann 
h.  klineiu  (biegen,  beugen ;  ein  u.  Jede  Entfernung  od.  jeder  Zwischenraum 
ie  schräge  Biehtung  bringen,  auch  den  Begriff  der  Ausdehnung  od.  einer 
tütsen  etc.)  etc.,  sowie  ferner  46  gewissen  Stricke  h.  Länge  (im  Baum  u.  in 
hitdh  (latus  moutis),  ahd.  Ilta ;  der  Zeit)  in  sieh  befnsst.  Vergl.  dieserhalb 
i.  Leite  (Bergabhang,  Berg-  auch  die  aus  jihal  (tindi,  dirnmpi,  disailire) 
miï  nhtl.  Leiter  (cf.  leddcc)  entstandene  }'  )ihnll  (se  i-xpandere  elf.) 
,  (ri  (lehnen;  legen  au,  auf  unter  Mail,  blume  rtc,  wonach  es  u-old 
H  an,  bringen  zu,  ruhen  lassen  TtO  eweifellos  ist,  das*  lang  als  Bezeichnung 
\uf  etc.,  cf.  t'iek  I,  553)  ge-  eines  gedehnten,  od.  ausgedehnten  u.  in  die 
indessen  urspr.  wohl  nur  die  Länge  gezogenen  Zuslandes  auch  auf  die 
I  od.  sieh  w.  ein  Anderes  be-  Bedlg.:  gehen  wolün  od.  tro  weg,  sich  be- 
ul (nachod.  zu  u.  auf  Etwas  hin)  wegen  wo  weg,  aich  von  tco  oil.  ran  einem 
.  Bopp  sie  mit  ue,  a,i\irc  etc..  (cf.  66  Etwas  enlfernen  u.  trennen,  aus-  od.  min- 
Feru.  Just i  icegrn  der  Bedtg.:  einander  liehen  etc.  beruht,  die  sich  "Oioolil 
tr.  «.  zend.  y  (ri)  übersetzt.  aus  der  tieiltg.:   springen,  als  auch  aus 

(langer,  lani^te),  lang,  in  die  der  von:  gehen  der  y  ragli,  rangh,  bt. 
t,  gestreckt,  gedehnt,  sowohl  lagli,  kugli  entwickeln  konnte,  wie  Ja  auch 
is  der  Zeit  nach;  —  't  ia  drê  60  lingeu  od.  gelingen  nichts  anderes  îteisst 

30' 


LAKPKL  LEPEL 


470 


Upn  (Lappen)  nUtU,  êoie  «.  H.  nach  in  lör- 
Iftp  elc-  M.  aUo  lap-ilûw  ein  CompO».  iwm 
dem  Subd  lappe  m/  lnD  "-  iúw  (Schttchiel) 
1«.  icúhriwl  Upin  Iftp-iiiWo  »afi  b  äam  Cw&. 
Uiipcii  in  rfw  hcÜ;;.  flictirn  (Mmre  i-tc.)  ft 
gfmrt,  «bcruin  icin  lup  in  Up-schAitcr,  Up- 
roidcr  u.  eitUtieltt  aneh  in  U^saUuu  Fht,, 
6/.  wie  h'ltc.k  in  FliekecttHtiiler  etc.  tum 
Verb,  flicken. 

lapol.  Ippet,  Li^el.  —  Spriehv.:    \ii-  etl  ID 
fau   mijila«   mit   ile   firAto   likpdil  {er  ixt  tu, 
einem    groMen    Oastmahl    eiigeladeti ,    bs. 
mißiM  nn  finrin  t'eiitmiM  Tlw.il) ;    '    M.  i» 
sn  sluik  K*  'n  imk  ful  läpeU  un  «lâfen;  ~ 
M  Khppt  dHt  (l'r  l>i  lApclt  fu)  iiL  —  ATrt.,  16 
ttld.  )f}H.-l;    un,,  t«l.  loptll;    akd.  lefäl,  leai, 
IqiliU.  U'plU;  (nA</.  leffel.  —  ,rflK  OerOA  ml. 
J^tpiM,  woRMl  inn»  fiunfiffe  l^tixtn  ndtlar/l 
oii.   tu   »ich    nimmt,  ijehiiH  v»  auaadat  ?i( 
nh'i.  loi]>hi-n  (in  gileiipbeu.  vaklurjen,  trin-  20 
ken);  uiM.  Idfuo    u.    rntt  rlitiam  wtüer  ru 
Inffui;  ";/"    lti]'.|(>ii  :  (in.  1p[\J»;  mn/d,  lumtcu, 
lnpiiu  (i..mii"n-,  iiii.j..ici,    uu,r,iht!r  WciUre» 
unter  hilibi  \--'l   o,   lil.-l,,|.i,i.[i, 

lHpelkMi'|idk,.,;„;fJ,  ,',-■„,  iVHr.kiJolbü».  S6 

liipelki-!>,  ;;'j/.i,^i.M/i(H-Mi'<*(«tpBeliiibnrai 
jiMlnrif),  l-'on  drr  liiffrlfdrmigen  Gatalt 
tUr  Hchiilcken  »t  benannl. 

lü|inl*kSiit  ad.  IS|i«liip|ite,   Laffiikimt  ad. 
LtiffclKjieiiie^    Koxt   oil.  Spme,  die  mü  dem  SU 
LiifffL  ge0e»»en  wird. 

Ulidf-N&kte,  iJiffetKutshe  ud.  I^ifetkrank- 
heil,  (Keherth.i:  Seuche  ud.  Krankbeä  in 
J-'alge  oun  Nahninysmangel. 

Unkm,  lapjo,   t.tliipchen,  kleiner  Lappni,  36 
StäckKhen.  Sr«tc/ien  etc.  —  Spricfvm..-    m\ 
kl»iiR  lapjfs  li\r(l  de  hunil  lür  (Leder)  ftlcii. 
~  Die  Afdeiuart:   Êa  für  't  lapke  bübbim 

S Jemanden   3  am    Beuten    nrl.    fuin    Narren 
mben,  »einen  SpuU  mit  Mnem  Ireilien,  ihn  10 
orxirrn  elr.)  od.  hÖ  h«l  Lum  wat  för  'l  Japke 
(er  hat  iKn  mu  tum  Beulen,  nurrl  i«.  vexirl 
ihn  Eiieas,  macht  ihn  lächtifhch,  treibt  »ei- 
nen Spolt  od.  »ein  Spiel  mit  ihm  rtv.)  hmH 
aOrll.  immel  al*  „Einm  (od.  einen  gewitnen  4fi 
Jannnd)  vor  dem  Läppchen  (od.  einen  klei- 
nen Luppen)   hitben",  nd.  „er  hat  ihn  kiu 
(etwae,  eine  Zeitlang)  aar  dem  Läppthen", 
uoAri  e«  lUlerding*  sehwtr  tu  s'igen  ist.  wie 
daraus  die  obige  Bedtif.  der  betr.  Heilensarl  6U 
hervorging.  —  NM.  I«|ije ;  toimg.  lapuk. 

lappp,  l»p,  J,appen,  d.  h.  ein  Htma» 
(FfUen  od.  Stück,  Theil  etc.).  um  durch 
Bristen,  Springen,  Beraten,  BreAen,  •'ipallen, 
Hauen,  Schneiden  r.le.  od.  Ztrreinien  w,  Zer-  S6 
theilen  etc.  entstand  u.  ewar  überall  mit  tkr 
Nehenliedtg.,  tfats  ein  solehee  Britchntuv/t 
von  Etieas  mehr  diinn  u,  jUuh  (u.  /laher 
aHe\  schhff  «,  niederhängeml)  aia  dick  ist  ; 
—  rit'  od.  bdM  dl  d'r  man  'a  lap  (Lappen,  tiO 


LAPPE  LAP 

FeUen.  Stici  ric.)  of- 

Eoii  un  IQrau  (et  «tn  ' 
Innere  Stiuie  od  h 
Ini>pttii  (Harn-  u,  ^''■ 
lii  ilftl,  »a  liutihrn  i'  it..;.  ;.,;.. 
lappim  fh'eieen,  Stude,  LSjuutt,  S^iia 
flogen  iuxm  nm  de  Aren,  m  bM  |i 
hieb  ete.)  h*  d'r  In;  —  do  Ij^ipm  (i 
Lumpen  oii.  lerriwene  Kanltn  uerK 
sIOji  hSr  nm  Hq  bâaeo ;  —  bt  bal  'i 
UppAii  torftUm  od.  toenadoD  cic  in 
od.  Mcinere  od.  grimrrc  Ütiid:'  irrrai 
seriehnittf.n  rtr..);  —  'o  Up  t^,  «i 
linutu.Hidketc.fctn  lAtppen  ml.miK 
od.  Ideiftereji  StUeb  Leder  /iliiitr 
Sohle  od.  Stück  Leder,  wtkha  «n 
die  Fueee  bindet,  teohrr  die  Htdem* 
iip  i]q  Inppim  wetcn,  fnih  aaf  Ai 
nein,  Kich  fräh  anfmiKhen  tU:.]  si 
LcMien,  FleitcA  etc.),  —  'n  Un  n 


ad.    eine    SchoUt   Ki'); 


Lappen  ad.  ein  Sinne»  Stuek  } 
Kupfer,  eine  PttiUe  lüeen  od.  Ktfj 
un^iiimmter  QrCwt  a.  for*);- 
hnlt  (ein  Släck  noU) ;  —  'u  erotnli 
fein  aroufü  Sliirk  oA  etne  pym 
J^an«!);  — 'n  groWn  luppm  iM  (im 
SHieh  BappfO/tl);  —  '■  ligt  in  äi 
einem  St&ek  od.  in  einer  HngrthtiätK 
In  'u  ftüdcx;  —  M  tind  w»t  up  di 
(J'Uchlappeit,  tu.  ilie  J/appen,  dit  i 
am  sii:h  trägt)  kregeu  (er  hat  eiee 
Prügel  betomme«);  —  h*  krég  b" 
lappfo  an  «rammlp  tiam  AügÜg  dAt; 
MM  (od.  (1(1  rok,  do  grhfl  eicl  i«  l 
(3Î  d'r  'n  l»p  fcMWw  Lappen,  ein  8t 
einen  b'lieke.n)  in  (od.  up)  wKcn;' 
mî  in  de  Hng>^r  »afAva,  gif  nü  4Jm 
lup  hür,  d;it  ih  do  it'r  um  biodr 
blüld  dal  to  buk.  —  I-'ig.  auA: 
HchleclUer  nichUmultigrr  JUemuA  < 
Jaii-lap  im  sîn  mit;  —  ef.  and 
iHHiT  a)  in  der  Bedtj/,  slapt  m.  b 
twn  Klappe;  —  Cimpoe. -  or-,  to 
kopcr-,  linnt-n-liippi'  «c.  —  Simdn 
'n  lap  an  'n  Rut.  —  JVM.  lap  | 
yelten,  h€rabhättgenile»  Unde,  ZivU 
ad.  Thrä  VW  ttteas;  Sehhg,  AI« 
vliegeu  moi  eeoen  lap)  i  fig. :  Ltmp,  i 

!\ui,  unredlicher  Mensch ,  Säuferl 
ap  (w^en,  Mgmeolom,  fmsuru,  f 
em*  p»au\,  tetiw,  corit.  aeru  dc- ;  in 
nMumtinttnn,  commiirara,  piumicid» 
mnd.  lappe  (ein  Ijnppef  od.  FUekin, 
von  Zeugen  od.  Kieidungm ;  "' 
weiches  SWcfc  l-lasch  od.  FtS  ett.} 
Iiiü|ie ;  afries.  Uppa  (läppen,  Ff^' 
ad.  Theu  de»  meMehliehe»  Kör/ica)  ■ 
lape,  laepe;    wang.  Up; 


>•  jw 


i.  Schaots 
pm  ad.  Läjipchen  /;.  B.  viiiii 
F.  lappi  u.  ]i?|ipr  (nBsumL'nliim, 
Vader,  Lampen,  yelzenj,  ^a.y, 
lom.  Ia]>pc  (SoMe ;  l,aiip<:n, 
ehvxd.  I&pp ;  däa.  laji  (LapittH, 
m,  fetsen  etc.);  nhrl.  liijipii: 
appcH,  VeUen,  filiick,  fliekat 
.  Keiler: 

MaUchea,  klopfen,  sMageii, 
n  ete.,  bz.  riaen  Klttpjiii  oil. 
irfeige  etc.  gehen  od.  cernefseii ; 
um  6ii  all  t)p  ûr<?it,  iliil  lif  n<>t 
■  bl(>f,  bs.  (lat  hv  afcr  do  koii 
pil  (er  klopp,  ItniU,  prügelt, 
m  dQgtig  ilör;  —  hi"-  laiidc 
[c  lapiKn  il'r  nf  Btorcn;  —  b] 
imen  od.  feteeii,  Stiuike  clc. 
lâliigen,  xerwhlngeH,  knjmt 
Krfea  etc.,  lerhrtihea,  ser- 
ttoMeH  etc. ;  —  wri  hcd  ilat 
(wer  hat  diu  Fenster  ktiput 
tTtrümmerf,  serlirocken  etv.  ?)  ; 

od.  stosKit,  gtoiifen,  treibe», 
eicht  flicken  u.  aeUen  (in  Kt- 
n  Liich  dicht  machen  u.  füllen 
Im  Bauch  od.  Magen  fiillrn 
H.  na  anclt  (e/.  iiulenmn  itntcit 
I  indcrliedlg.:  gto8»eH, jagen, 
\)  esiten,  trinken  elc;  —  )iû 
iililnR  ÜLigtiK  wftt  in  (er  vcbiiit/t 
•M  Mittag  tiUhlii/  ican  hinein, 
tl   u.   trinkt   nivh  den  Hauch 

—  A)  jai/en  etc. ;  —  hü  lapd 
r,  od.  1ii>  la^id  't  all'  diir  du 
\llts  durch  die  Onrffel,  ircriM 

bi.    eerthnt   u.    vmdiienidet 

—  h<!  lajid  hom  laii  middag 
H.  IrinH  dieien  Mittag  tiieh- 

.  wohl  (dit  flau  Imm  ad.  ihn 
auf  den  «tit  Speise  bfnclitin 
I  betr.  Slfiek  Fleisch,  einen 
):  er  bctieht  ihn  (den  IVsrA 
H  etc.)  dienen  Mittag  türhliff, 
.  benehneidet  ihn  diesen  Mitlng 
ihn  klein  od.  in  einem  FUekai. 
:en,  He=itcheit  etc.,  /'.-.  so  'tisw 
keii  H.  Jiexte  etc.  idtriii  hiei- 
jpi'ii  hier  wieder  die  lledtg.: 
•Î  Kct  machen  <niH  Klirii«) 
I  die  Ikdtg.  ȟb  \>  nirh  aus 
ah  t'Hif.  ad.  llruchstih  k. 
icbt  H.  f(-rlap)ti'ik  llii''  lii'd  nll' 
;ûd  frrlaiHl  ml.  fi'rS|iild,  d.  h. 
w.  nutiliiier  H''ei»e  eerxehictu- 
ert  Oll.  ecr;iendet)  iiuchja  »o- 
r  Ktwa»  SH  Ijippen  u.  Lumpen 
.  tnaclien :  —  t)  flicken,  einen 
appen,  bs.  ein  Stück    in,   an 


od.  auf  Etwa«  fegt  machen  od.  netsen,  heften, 
nähen  etc.:  Itrssern,  dicht,  gam  m.  heil 
machen,  geaund  machen  etc.;  —  de  liilkspn 
ml.  ile  ii)k  ftc.  ig  Inpilni/.  inut  lapd  worden; 
6  —  ho  lapd  (tlirkt  od.  nvhlägt,  nagcH,  heftet, 
iiiihet  elc.)  dal  d'r  ii]i  fttst;  —  h.v  lupd  dat 
ii|i  'n  ander  t- tc. ;  —  de  lirii|;sc  od.  dat  hön 
iniit  bi>1d  wat  Inpd  (wl.  fttlnpd)  worden;  — 
Ijú   lii|>d   d'r  'n  stük  holt  an :  —  de  dokter 

10  (AtiI)  sal  liitm  wol  Iwld  wer  1a]j]ien  od.  wer 
tnri';;!  lapiien ;  —  he  hed  liuin  wOr  uplapd 
(anfgebrsHert,  hergestellt  etc.) :  —  illlappen 
(ansjlicken,  aiisbesseni  elcj  efe.  —  A'V/.,  mnd. 
1a|>peii,  flicken,  ausbcticrn  de. ;  nid.  läppen, 

15  a)  danselbe;  —  li)  Ktoiisen,  Ireitien,  jai/e», 
rennen,  z.  h. :  hij  lapt  hrm  di-  pUke  ^oar 
hct  lijE  (er  stimt  od.  Jagt,  rennt  etc.  ihm 
den  Speer  durch  den  Leib) ;  —  iumand  den 
degea  in  het  li.jr  lappm;  —  r)  slossen?  od. 

30  klappen,  klatnehen,  schwatten^  —  e.  B.: 
Iiij  lapt  er  maar  alluN  iiit  (er  stöaat  nnr 
Alle«  ans,  —  od.  er  jilatzt  immer  mit  Allem 
Iteraus,  er  idappert  immer  Alles  an»),  wal 
lienl  iip  de  tung  komt;  —  A)  trinken,  scMlir- 

25  fen  etc.  od.  lecken,  xchlappnn'f  —  alles  in 
zÜ"  Kat  (ml.  kceli^al)  laplx-n  i Alles  auf-  od. 
eeiirinkcn  n.  tersaufcu) ;  —  ii-ts  in  den 
kratm  (Kragen,  Hals)  lappon  (Etieas  aut- 
trinken   od.   HussrhlürfeH)    etc.;    —    mnld. 

30  lapp<<n  (iwngcre.  ÜKi-rc,  jiiiifciTK ;  -  iin)>in- 
eere,  impellere,  illiilere, i[ualGre;  —  aliligurire, 
liidiiuri;  —  cunsucrt^  frasta,  sarcinare;  con- 
sarcianro,  aBsuere,  eoatnni-ulare,  sarcire,  re- 
tiarcirc   renniciniiare,  rvlicen-,    iutcrpolare, 

Hb  rcKUcrc] ;  mjtdm.  läppen  (faire  imiiulaiftn, 
Trapper  jiar  foree;  —  consuniGr  etc.;  — 
TiidoiiliiT  eic.);  Kfries.  lacptcn  itappun,  iian- 
viilli'n);  mang.  Up  (liippen,  flickiv);  aeiigl. 
Iap)H-n   (involvi-re) ;    engl.  Ia|)  (nmsehlagett, 

10  Kwkdn,  ummickriii);  »H.,ii4,  lappa  (lallen, 

flicken,  anslieiwcrtt  rtr.) ;  norm,  lappa  (läppen, 

flicken,  remiAlea  etc.);  scbweil.  Ia]>pn:  'Mm. 

läppe:  mh<L  la|i)<ci>  llapfKn,  flicken  etc.). 

Wenn  man  dir  ecntchieileiHn  Betltgn.  ron 

13  lap]H>  w  lap[N-a,  noicie  auch  die  ikr  weiter 
noch  iam  Stamme  laji  c.  nnten)  gehörenden 
Wmer  :u  flek,  flik  h.  Hik-rtak  etr.,  sowie 
weiter  *«  klatti'  eergicichl,  m  scheint  es  fast, 
nin  oh  der  Stamm  lap  ein  idler  Ntrhallutamm 

50  ikI,  der  in  ähnlicher  Weine  wie  die  Stamme 
klat,  klap  n.  amiere  Sehallstilmme  ntu  iler 
Ilidig.:  siinuH.  eri'piliifl  etr-  (ml.  sonare  Ute.) 
SMimdtl  die  Jkdig.:  Svhbtg.  Stona  etc.,  als 
nach  die  i'an :  Urach,  Kis*  etc.  (ml.  »ehlagen, 

5,)  stiisHcn  tlc,  brechen,  rcisxen  etc.)  u.  Bruck- 
stit'-k  iht.  Theil  ron  ütwas  entwickele.  Was 
seine  t.tr<lform  Mriffl,  m  kann  diese  sowohl 
r.ip  als  ra1>  "''.  rülih  gevesen  sein  (s.  unter 
1  la  «.  1  lal.  M.  f/.  FietI.lSNH.74IetcJ 

(iO  i(.  wie  nan  klip  u.  k1u]i  hlosne  AlAaiite  von 


liitid  auch  rî]>,  np  iid.  tili, 
-  riiih,  rulib  wirJtr  aln  Mcnuf  AMaute 
non  ritp  iflr..  antuschcn.  Jiu  rnp,  rî|>,  riip. 
bi.  ralt,  ralih  cly.  enbrlunii««  i/(i«n  «ijiäl«- 
winitr  tlie  Fomtgn:  Itui,  li]i,  lu|>  o<J.  Ub, 
läbli  utc.  u.  i/ip  muiil.  SlAomt:  ramp,riiDp, 
rnmp  ud,  nunli,  rämlih  etc.  mä  (t«n  Nthtn- 
/brwn :  krnp,  lim]),  Iiimp  ad.  tiiml),  liunlih 
ftc.  toit  dia  l/ri  yick  an  den  obiffvn 
SldUH  KuteoM,  als  mich  I,  ß3,  107,  iî4s 
7il.  750  wq.  3u  rmelun  iO. 


uergl.  dan  unter  lahhifiink  mcgf»  nl4.  Iu.1)bcn 
u.  ah(/,  laffaa,  ngn-,  lupjnn  (Innitita'c  ^  yr/ii«;^. 
kpU-in,  ilal.  lappkre,  frant.  Iap6r,  proe.  Ii>|iitr 
otc-,  ef.liiet  1,  S45),  nowie  aiKh  lias  unter 
I  laf  Jtemerktt,  »Wiif 

a)  bei  l)i«t  (7,215)  tineraeiU  teegen  dtr 
Stik'j.:  SiMa^  od.  Klapm  (cf.  täd.  lap 
Hii(«r  laji(K-,  bt.  läppen  h.  mps)  u,  itndfrer- 
»eil*  teiytn  drr  Brdtg, .  Lumpe  ad.  /'Vtf« 
p<M  laiipK,  »cticic  lUicÄ  u;n7#n  derfiif.  Btdtg. 
MHt  Lumpe  u.  aowtiyfr  Bedlgn.:  »pan. 
I»ini  (Schlaff  mit  derflMhm  Klingt),  eiimank. 
Uvma  (Dhrfeigr),  fram.  (in  Bern/)  IdptKne 
(l.uiHjirn),  liipMaii  (triïf/er  Sleneclt),  chv>. 
\n]n  I  Wiclil,  I'inerl),  wuniKh  dann  am:h 
mhit  liipr,  li^pu  =  nfiii.  Laffe  (tiitfiüli-  (Lapi 
gtr  Mtnich,  I'iumI,  Lmnpenkvrl,  uMedUrr  80  fett*, 


'S,. 

G   «urr.rh-.'-^f'fir).   I.ll^]lr.l.^l^('^ru 

DiscurgH  hL  WtJiJb  {jubn)  vd;., « 
unnere  J»r  f  ntlili  oi.  n|>fiAúrrg 
br  r»libulii  <L  ratitii*^"  ^<. 
aralros  (Otmatti  de.  s.  Jiit. 
lo  aoirae  auch  nliere  CvdMoi,li<Jm,l 
etc.,  «CO«  uucft  w«h/  niryntib.i 
rnusf^i,  efieuen,  nAofini,  1^ 

Itt  dfr    Itaum    u.    iji«    ZtU,   fwoul 

unter  „t"  tKioA  eielt  WiMrt 
werdtn,  dit  gleichfaUa  tu  dir  alt 
leartfi  raji  od.  raUi  utc  u.  icr 

l&|tpPD-llkjI  ort.  auch  \t^ït^ 
Tag,  1"  vsfkhtm  di*  JUmk/d 
allerhand  T\irjt-  u.  2myrat>  vi 
^Jä.  lap]<i!ada£, 

b«.  ä^arhlil,  marin  mitn  Lapfi 
u.  ZtU'jftsts  aufbtieoArl,  «le  " 


di.  fruMTuicr  Menaeh,  Bittewiclú)  äam^HtH 
Vr:^nmg»  wie  läppe  (Lappen,  Lumpen  t>d. 
Lump)  int,  lodhrena  i^an.  solaiiar  (diui  Kleid 
wKUKhlagen)  durch  utvgt.  läppen  (iiivtilnm) 
lt.  mgl.  laii  (umachlagcn.  wickrln)  alt  ihil 
lapiie  f/^pen,  Lampen  etc-,  diu  «(Wcw 
Schlaffes  od.  al*  Etwas  kf.  «luatc],  tciu 
man  utti  litaxM  aiicktlt  od.  ikm  man  tum 
EimcickeXn  gnl/raiitht)   vrrumadt  vermitUU 

li)  wegen  der  Brdig.;  brachen,  reia'tn, 
tmaUea  u.  eehneiden  od.  htiueti,  klopfen  eU. 
der  y  kji  (von  lup[)0  alt  Zerrienenen  od. 
Kapulee  etc.,  od.  mn  nl4.  lap  =  Schlag, 
K}appë  etc.  u.  Iapp«u  =  »tAitwen  ttcj  aagser 
port.  lapa  (Múhlt  od.  SpoU,  Yertirtung, 
Kluft  etc.)  auch  /im»,  lepppr  (Wullneh), 
«rlpppera  (veriKhneiden),  wotu  Vilmar 
(347)  ianerkt,  iImé  Inppu  einim  t'iutralen 
beteiefmet   u.   waa   demnach   wohl  eher  mit 


lapiiim-kistii  (hapfieukitUy 
'LappeHMdejud.innnemUjif&A 
'  iii,  wfries.  IjHielcoDf)  gtäohiek 
Isnprr,  l-1irker.  ■—  (JoMpai. 
(Altftiaker,  Allliütttr),  —  scliûli 
ftieker). 

lappttrd  ;  i-  q.  lumptrd. 

86      lapperé,  »)  füatw«;  —  oli 

pckcrei) ,  —  b)  FHckioerk,  Zyi 

—  e)  Lapfttrrei,  Lumperei,  Ijifg 
Kk'wgknt 

lapperij;,  UppePg,  laiifitrig, 
40  juerjij  etc,  fir.  jerrteiwK,  ^rrfi 
etc.  Oll.  überhaupt  itueh:  «n 
Lappen  u,  /'"(►ritT*  6«itrf.;<  " ' 
u.  ffeflicU  i»t  ud.  auit  n'i 
Fetten  befiehl  elt.f  —  ite  bOtj 
1&  pcrts',  —  li^  hed  so  'n  lapjtel 

—  ilat  mict  sA  )itp|irrg  (terrie^ 
wi,  lumpig  etc.)  üt;  —  'ii  Iapp4 

—  'u  litppovi-n  kensl  fo«  ab^ 
pigrr  Kerl);  —  'u  lap 


läppen  in  der  Bedtg.:  schlagen  etc.  (cf. 
ktaphlngBt)  at*  mtï  unterm  iDbbfn  f«.  (ij 
tusammenhangf,  tumal  da  das  Verb,  leppcru 
oä.  läppern  (in  kleineti  Zügen  trinken)  dtich 
auch  ran  läppen  s  ags.  lapjaa  (lamberc] 
abslammt  i 

c)  Kcgtn  der  Sedtg.:  mioars  od.  cliunwc 
etc,,  &«.  ein  unarticiüirte*  fSeräusch  machen 
ele. :  skr.  Inp,  lapjili  (schwatsen,  klaUchm, 
fUtudefn,    tchreien,  jammern,    klagen    i't<:.). 


50 


lappig-  lappig,  eerristeu,  ú 
k  em  J/amtn  betchnffen,  tcM 
lApn,  d}  Sdili^,  Klappt  eiti 


lapsG  had  oil,  VTvgea ;  —  li) 
laatiierloaer ,    in(Mi>nutaigtr 
fiB  Schlapp»  ad.  Lump  ete. 

Up-Hk,  tahtungitmi/ihiffer 
Mliger  Wicht,  klnnlicher  oUmm 
Dumt^hmtf  Oe. 
Iap-«i)if«n,  yacKkst 
tiO  Nid.  lapxalveu. 


««n^jl^ 


^8AI.FBR  *n  LASKE  LASK 

^baBer.  —  Nld.itfztXrer.        u.  würde  matt  daan  aiinehmeH  kOnnen,  data 

n  im  OegeiiiaU  eu  umtrn  eitlen  Wulilen 

oA.Wald-lterierneineKläruHg.Seho- 

<rf.  allarm.  nung   ad.   Lichtung   etc.,  bi.  ungefähr 

5  dasselbe,   wie   Boile  od.  Rodung    (d.  h. 

lea  Kirchdorf  in  der  Nähe        eine  Stelle  od.  Statte,  wo  dtr  Wald  ausge- 

vieliw.:  Larrelt  1i)(t  mid-        rodet   od.   gelichtet   int,   ml.  überhaupt  eine 

l;  —  de  LuTclter  karh<!        wahlfreie   Slütle}    beeekhnet    hfUte,    lea    et 

fiil  klinkerklaro  roSGurode        dann  begrifflich  auch  wieder  mihe  zu  ahä., 

üAw  (ej.  Friedtaender,  10  <is.  üxi  (leer  od.  wo  sihou  gelesen  od.aitf- 

nb.)    Lcriethe,    Lherlctc,        u.  weggenommen  ist,  leere  u.  gehon  t'om  Oe- 

(ef.  Ind.  bott.  Mannst.  gtröMch  u.  Wald  befreite  Stätte)  »tände,  womit 
Ih.  CrecefiuK,  pag.3:i)  .ja  eben  (od.  mit  dem  Subst.:  ahd.  ISri  od. 
ire;/tbcil\iv  betr.,  so  sUekt  \arX  =  «lul.  Leere)  Forstemann  «. 
dtl  unbekannten  a.  tcM  15  Andere  (a.  oben)  das  in  so  vielen  Ortsnamen 
andere  Ortschaften  com  torkommenrlc  alte  l&r  identificiren. 
enHl»K:a''iiem(s.  daselbst),  Vergl.  übrigens  wegen  des  mrhr  im  süd- 

auch  in  Leer  (alt:  ülai,  wcstUvhen  Deutschland  od.  am  Rhein  vor- 
tre,  Liiere  otc.)  an  der  kommenden  lur,  lari  od.  lür,  läri  auch  nach 
iwie  wahrseheinl.  auch  in  20  das  lat.  IJlr,  Flur.  Lan»  (eine  Art  Schutz- 
nte  Wittmund)  u.  obschon  gitter  der  Städte  etc.)  u.  Au  diteon  ubge- 
w  dieses  lllarn  o/l.  Hlari,  leitete  lar  od.  larc»  (Wohnung,  WohnstätU, 
Ilëri)  dasnelbe  Wort  ist,  Haus  etc.),  womit  das  alte  lar  od.  Ur  etc. 
h  Ortsname  vorkommende       ja  begrifflich  u.  formell  vollständig  überein 

Ansiedl.  deutsch.  Stamme,  26  kömmt,  sodass  es  daliei  einer  Anglsichung 
(locus,  maiiRio?,  ef.  ahd.        an  lari  (leer)  ja  gar  nicht  bedarf. 
Uemach  etc.  u.  Weiteres  laH,  las,  hat  gelesen  etc.;  s.  lüscii,  bf.  ll-svii. 

etnann,  OrtHuamett,'J03,  Mint,  ISNen  etc.,  s.  Iï'üg,  lOscn. 

kL  l&ri  tu  ahd.,  as.  läri,  laske,  Issk,  lösche,  d.  h.  ein  Stück  (Hott 

lere,  nhd.  leer  stellt  u.  3ü  od.  Zeug,  l,eder  etc.),   ivas  man   an  Etwas 

Leere,  Oede,  Wüste  ad.  setzt,  um  es  su  verlängern  od.  zwischen  ii. 
)  V.  dass  demnach  die  in  Ktwas  setzt,  um  es  weiter  od.  breiter  u. 
ri  (wie  Arnold  meint)  länger  ju  machen,  od.  iiin  einen  Riss  od. 
!ene  Schreibung  von  Lar,  ein  Lach  auazufiilleu;  daher  ancht  Ansnlz- 
ire   es  andererueäs  auch  35  od.  Einsatz-Stück,  Verbindungsstück   u.  als 

Vorsgllie  llläi'  wl.  lll^r        Zicischen-Stiick  zugleich  auch  die  Verbin- 

wie  das  an.  IIKt,  um«  diingsstetle ;  ~-  <)c  |)^  Û  lo  kürl,  d'r  mut  'd 
ih'.  (cf.  die  Bern,  zu  uide]  lask  ansetd  worden,  dat  h&  wat  laii;icr  vrordl ; 
rmann,  deutsche  Mgth.,  —  du  rnunt  d'r  'q  laak  in foif.  tiiski'ii) selten, 
mundar,  III,4HHuater  40  dat  dat  klM  wai  wider  C6«.  dat  dal  tau  wat 
l)  die  Bedtg.:  Meer  od.  lauger)  wordt;  —  dir  sitt  'u  lask  iu  't  tau 
res- od.  Wasser-ifott  nf  't  îsder  (»tc.  (SUIte,  wo  das  Tau  ml.  da» 
^iefe  od.  finalere  Wamier-  Eisen  etc.  zusammengesetzt  ist).  —  -Vrf.  laske, 
tt  der  finsteren  Tiefe,  cf.  liiache;  mnd.  las.  lasch,  Streifen  elv.  (s.  B. 
leher  Glaube  u.  Brauih,  16  auch:  «n  las  vurcs,  ein  Feuerstreifenj,  Zeug- 
hem  Ftdl  dann  Hlar-tiiiUa  Mreifen,  Zwickel,  Keil  od.  Stück,  was  worin, 
f  mündete  früher  direct  worauf,  woran  od.  wo  zwischen  (nameHllieh 
turch  den  Sghl  denselben  Kleidung^sturken)  gesetzt  wird:  «Jrf.  litfch 
•  Theil  von  krnmhfnn  ab)  (eingesetztes  Stüvk:  Fuge,  Naht,  leiste; 
tr-Fleelh  (cf.  Hut  =  50  Kerbe;  Seherbe;  Fügung,  Verliinilung, 
•d.  fiiessendes  tUmas),  bz.  Verbinduii'/shöUer ;  Flick-  od.  Ueekstürt ; 
Wasser ausfl aas  (cf.  IMhung,  Lölhslclle;  Windruiht,  Schamseite ; 
utha,  Wnssermündung  od.  Weielie;  fig.:  Anhüngsel,  Einschiebsel); 
asscr-od.Flussmündung"-  mnld.  lassclic  (imtiiisriuni  panni  atit  ïr^ntig ; 
ftusa-Ort  sein  kannte,  55  pars  ufisiita);  mflnm.hswhe(il<issellie);  mhd. 
lerschwundeue  Ulaics-hem        (Lcc e r)  a<l.  mil.  (Sc h ade)  lasche  (lyijiiien, 

m  u.  Illôri  od.  das  jetzige  Fetzen,  Streifen);  uorw.,  stAioed.  lask,  Uske 
■■Ortwärc.  ImUebrigen        (Lasche,   an-  oil.   eingeseUUa  Stück,   Ein- 

Illara  od.  Illarj  lautcer-        schnitt,  Fuge  etc.). 
:.  clanis  (klar,  hell,  lidd)  60      Die  Grdbedtg.  dieses  Wortes  wird  dieselbe 


LASKB  LÂ6K 


■  van  )»t>pe  u.  kktU-  «ein,  númüch  Stúck 
ütKiK,  wat  äunA  BtiKCn.  Breehtn, 
Spotten  «ff.  entsMii  od.  tnUttmdfH  ist,  teoiu 
ansser  Stück  od.  iMptien,  Htckm,  an-  od. 
tingenttiUK  FUckttiiCK,  nammtlUh  auch  dir 
Btdtg.:  Krrhe  od.  Kintehnitt,  bt,  Spali  («rf. 
AUcA  »plUai-  u.  rfnnn  wieder  Rpliucii  «u  lú- 
kea,  »a»Die  l,ti  Bobrik  xmO*  Scherbe  m 
dtTKOien  Bedtg.  loU  Laxche),  Bresdtt  (e^. 
hei  Sooft:  de  epftDJaants  vertoonen  ïleb 
voor  de  liMch)  sNinmt.  Hg  gekärt  dahtx 
jundk^M  ju  an.,  id.  latha  (lAMere,  <)ivclkrp, 
bi.  buehddûipa,  ruinirrn  rtc),  tMVon  auch 
an,,  Ulf.  lOBKulr  (btMchAdigt,  eerlettt,  «er- 
mtndet;  gi^end,  Idaffeni  od.  mitpalten), 
liukl  (mairr-  od.  fiammenarUge  atreifen  in 
Tannen  u.  t'ittUetti  das  BatAt  oi.  Zer- 
faserte  an  einem  Itandtckuh ;  iiuadruu  pilel). 
—  Xu  iMk«  ab  Stück  od.  Bnuh-,  Sptdl- 
Stück,  bt.  alifftupaltent»  od.  aOgfichnittenü» 
Etinat  etc.  Kh'miHt  auch  flwm.  luca  (PtatU, 
rfänruT,  fiacher  tUtin,  {"Hexe  fcf.  1  hrik], 
Ledtr streifen),  ptirt.  hucA  (Schnitte),  vmu 
Ifiet  (lt.  113)  rwdr  aU  cttM  iai.  taxtu, 
l&xa  unujesteUt  u.  tntitaiuUn  amiehl,  tmr 
indeggm  eher  eine  Bnllehnunff  au»  dem  awrf. 
od.  att.  lu  Ktn  schetnl,  da  es  m  laxus  auch 
in  ihr  Bedlg.:  »ehlaffetc.  beffrifflteh  doch 
wenig  utimmt.  Wen  »un  ahrr  weiter  den 
Stamm  Intik  od.  ttuch  tion  an ,  úl.  laskn,  bt. 
luBcfan  bctr^,  trn  «timmt  dertelbe  beiliglieh 
de»  atdeitendtH  k  od.  rh,  «M.  h  »i  lit» 
Wärtern  tlâak,  friitk  od.  Onk,  Icsk  tu  Düric 
heo  u.  li'Bkcu  u.  wenn  derselbe  »idU  «iel> 
Jei'cU  mM  <i«t'i  Jjettleren  msammenhänfft  u. 
urspr.  mit  itssaen  allen  I'rtUer.  link  nun 
Ifause  aiiB  eins  ist,  so  gehiirt  dersclOe  eiel- 
hichl  mit  i*l.  iMDfi  (Tncproi'li  fAtiscer«-),  liuinn 
[lac«r ;  iiivnliduK,  li^bilis)  ^\£.  tu  rimm  ahcn 
Stamm  hu  («f.  hei  Fick  flaiikii  oon  flikU 
=i  plûï).  der  miigliehtrvitiet  mit  agn.  Iiis; 
tu.  Iffl  (minder,  geringrr,  kleiner,  weniger, 
»ehuiächtr  ein.,  t^.  min)  u.  lu  tu  mih. 
iMJTosW  =<  d^K.  lAsest  (minima»,  orf.  lalir- 
raiBaimus)  von  Hause  aus  nahe  esrwandt  ist 
u.  auf  dargethe  Stammoerb.  od.  dieselbe-  y  \as 
ruruckgtht,  wosu  auch  läSPii  u,  loBkcn  ge- 
hören u.  uMrMer  Weitere»  unter  dimen 
Wörtern  îu  vergleichen  i*t. 

Zum  SrMwaie  nei  itorh  (cf.  Stratmitnn) 
des  aengt.  lasclie  (ligula]  eriüä/int,  tonn  iirc/jr. 
uuch  di« BeJtg. :  S ir  eifcn  (Lahr  ad.  Zeug) 
halte  ».  demiutch  wie  engl.  Isah  (Kiemen  u. 
iodann  auch ,-  Geisxel.  Huihs ;  SMinge ; 
Sehmilte  an  der  ï^iUchc  etc.)  dassettie  ^art 
iil,  UHt  das germ.  Lasche.  Vergleicht  "um 
nun  aller  weiter,  wie  das  ah>l.  flerehn  (e. 
unter  RpK]  nrJien  Flicken  od.  Stück, 
Brttchstúekete.  auch  di*  BetUg. :  Seht  an 
H.  da»  mhtl.  vlL>oki>n  (e.  unter  flukkeu)  auch 


H.    H.'kl.-.'il     ...     ■!'>    r.riu 
KlappiL,  bt.  in  der  eo"  ■ 
svhm    etc.    (rf.  ttueJt   SHt-Utk'i 
(iUm  ri.  tibuigo  mn  dmdliai  V^ 
10  auch  iaaeiie  Aeim  Virrgleieh  ton  ^pi 
dies  nOiidich  ottf  tine  SdutOimnit 

Tthh    fite.     «UTbÖi^lAlJ     mir    «B.   * 

(laccrsri  ntc.,  s.  oben)  itu/  dt  Sik 
nu    (Konnre,   Mrqiov,   «rrjure,  < 

15  rrngiirum  nlüru  otc,  r/.  Boiip,Ôlii 
31&  u.  daau  ruiti  in  da  Bee*.: 
sowie  tet-tter  die  ütämme:  iiAilkUi 
iinfrr  Wtk  u.  Ui^i)  gHntekfdUm  li 
denn  auth  hier  ineder  dtt  E" 

HO  r.r«iiiun)  etc.  in  Ae  «au.  h. 
reimiim  lic.  od.  efossai,  tAI^ 
gegangtH  «t«  wardt. 

UBK«!,   la»dtea,  od.   hpptn,  fi 
ein   Stück   «tc.    an,   in  ad.  ^ititii 

36  fúpf»,  selten  od-  beftfUgcH,  ^a 
od.  auf  urekhe  Wei»e  iI»m  ytitlui 
iukt'd  ä'r  'a  aiOk  (orf.  'a  eodAj 
Ulsken^  —  dp  nnltl  la«k«d  J'rV 
na;  —  dn  ring  (od.  dat  UuelA 

SO  ïtnr'  hum  hHA,  du  d«  «mtd  hiH 
Ml  'n  anilw  liiakud;  —  >Ip  släM 
miiltcu  atilMikd  wonlon  (JunA  ei 
od.  ein  nnifeliipptrs  StUr.k  vtrliliu^ 
tic.  --  Nd.    Uokiin,  luchi'o;  nh 

35  (ItuKhe»,  mit  Laschim  su»ammenf 
einiind<T8elaeBad.reihru.tii$<tMtmei 
fügen,  schefitm,  lytratherbea  * 
Wachen  [immltierc  siio  lüauen!  fu 
JDterjicDro,  inteierc,  tissu^r«  |t&rti 

•ia  lu«kv-,  »ehioed-  Iwka  et«.  —  Zu  I 

IiwK-iiider,   Lasch-ElseH,   ll*f^ 

ein  s/iitsc»  thsen  (rf.  »pMi'hAvr), 

gebrauchl,    um    Taue    He.    anrii 

laschen  ad.  mit  einandtr  m  terb 

45  Ust,  Utst,  d.  h.  d(t»ieni&t  t 
ein  Etwas  od.  Jemand  Iwt  « 
It/tlt,  od.  wo«  in  ad.  auf  BttDos  t 
iM  u.  wird,  Mwie  femer  oimA  «im 
Quantität  von   Dinaen   ett.,  die 

50  iiidtm  od.  halten,  fönten  n.  lta> 
daher  n)  Vraeht,  iMditng,  Traebt, 
—  dot  Bdii|i  hn)  sîn  Inst  in  ni^f 
fcrBellen:  —  do  kOn  hrJ  %tn  iM 
es   ist  soviel  auf  dem  Üaie^m 

55  dtrulh*  trägt  fl  tragtu  (wmi^ 
hml  «n  Uat,  lim  hiiui  to  ilnitar 
1/ast  «0»  10  (Vntner  Schmrrt, 
ipotU  sovifl  wir  riFi  Wageti  mit  tm 
tragen  u,  t'ci/ahrcn  kaum:  —  e)(i 

60  Barde,   MiAe,  BtlchwtTdt  tte^j 


™*i( 

i 


475  LAT 

n  wH  hftrt  nfit  ût  of  in;  —        bttje  to  lât,  ïh  fBls  to  lât;  —  late  liafer  geid 
lait  ha  inúicn  un  allerlei        ök  up :  —  IiUter  lât,  ns  hnl  ni-t  -.  —  wo  later 

dlk   bed   (oil.  lidl)  nog  cm  uinïv  ús^,  wo  mújpt  Idf.  haii.:  tiu'ilem  aftru 

Gefahr  um  tu  brechen);  —  SniierL  latistu   fj'efcf  likdttv)  =  iiM.  InEÏsto 

it  tiad  etr.)  mflkd  hum   tili  6  euMand  iinHer  henlii/e»  Ic»t  ii.  Icslo  =  »Arf. 

'.;  —  d)  Auftrag,  liotschaft,  leUt  «.   iMzIe.    -   Nif.,   nid.    laal   fnpät}} 

ik  beb  hum  last  Rül'cn,  um  aind.  lal,  lati-  (länsig,  träge,  kjm'U);    mnld., 

k  heb  hum  de  last  mit  giU'eii,  mfläin.  lact  (aprus,  t'ariluR,  b::.  scro,  tarde); 

—  SprirhiB.:  de  »wi'irsle  last  afries.  let  ^ft-^lhv.  faiit,  »ihjeihl  u.  »ach  lü» 

.  —  Nd.,  nbl.   lasl;  iifrieg.  10  ('(juipnr.    ».    Siqierl.    kter  /HiiiiterJ,  letast 

Mt;  0.7«.  hlaent;  och!//.  Iilagt;  fsiiätftt,  letit)  OHrA;  «;««  rff.),-  tr/r/e«.  let; 

w.  laiB;    (Mn.  lacs;    griiiped.  ien»ff.  lilti;  «nlj.  jäte;  /ir/gi.  ii-t  tn/nïl);  at. 

■i,  last;   uihd.  IhbI.    iFMron  .-  lat;  (r^K.  lüt  imitlt,  fnul,  Mituueliff,  hngsaw, 

n«.  laste,  lust.  —  Jin  gehört  niUil);   acngl.   lat  (tarduH);    «17/  lal  (lang- 

I   1  laden,   bz.  gnlh.  Iilarhaii  1&  lam  etc.)  n.  lato  (niäl)  etc.;  im.  lair  (laiw, 
ier  ftnit  hiadiet  ml.  blatlient       fnul,  tnigr,  lattgunm):    wirK.,  Krhwol.  lat; 

st)  entflaiulen  xfin,  wie  li>E(  i/rin.  I&il  (ilnmurllH') ;  guth.  lal«  (träge,  futtl); 

•a  latiat,  latest  =iihil.  lazlsi,  ahd.,  mhd.  Ihk  (Ium,  trüge,  malt:' «ihU)   u. 

alid.  lazo,  lazzu  (langsam,  npiili. 

m,   drüeke»,   liegen,    ruhen;  21)      J-'ick  ttelit  (III,  tiia)  daK    Thema  lata 

1^.  auflegen,  bdustcii,  heauf-  eim  gotli,  lats,  h~.  lat-a-s  r(<-.  tu  laleii,  bi. 

d'r  laitl  fflU   lo   fill    uji;  —  lat<-n,  l>-t  (lausen),  wikh  imlmiieu  das  lurse 

dat  uji;  —  hO  hcii  ilat  schip  a  fWf  lals  fnrwrll  nieht  »timmt.     (trimm 

to   Bwfir   hi'lasld;  —  ht'  hctl  11.  Weigand  nehmen  di'r^itdb  a«,  dtiHuHtn, 

jcluittl,   dat  he  dar  Iii'ii  i;an  2&  ahd.  Iiiz  an/  da»  l'riUer.  lat  eiuex  agerm. 
Verb,   lilan,   it/irf.  lixaii  ml.   li-iuui  efi-.  (lat, 

•,  Schmach  etc..  bs.  dnn  leui  lax  n.  lut,  Iu7.  lutiin,  wie  brak  a.  Iinik  etc. 

u.  iSrhande  macht  n.  bringt  ml.  brach  11.  Urach  rlc.   mu  brikaii,  ahd, 

A  selbst  ein  hone»  ml.  aehlcch-  [U'ecban,  iihd,  lirerhe.n)  jiHriiekgrIU  n.  deinen 

«r   Eluitin  ist;  iltiher  auch:  3()  f  lat  auf  eine  ('  lad,  iilg.  l'  rad  .^iirheb- 

tAUchte  od.  biiae  Onwhaheil  geht,  wozu  auch  milil  lateu  i»'.  lâteii  (lassen) 

:.;  —  't  siiii  in  'n  Jaater;  —  «.  mich  Vick  (1,7m  amh  hd.^Mm»  tfur 

•r  fall  hum   (od.  uii  lasier),  lad-tuB)  h.  lit.  Indmi  tlaiueii)  gehiirt.     Was 

fBl  drinkt  etc.  —  Nd.,  nid.,  nun    aber  die  für  lad  unzus^cemle  uri^. 

Ott,  Jlohn,  Tadel.  lAisle.rung,  3li  J'  riul  betrifft,  so  wird  sie  âlHrscf:l  ron: 

rwnrf  etc.);    afrie».    lasier  a)  Unpii  mit:  Hnilerv,  fndcn-; 

tchädigung);  nx.laHtar,  la^tter  )i)  Um  feg  mit:  tofidit,  todiviile,  tu  ilij;; 

inde,    Sdutld;    Schmähung,  r)  Fiek  mit:    kratien,   riUrii,    hactea, 

TN.  lütt  (Schmähung,  Tudrl)  angrn,  u.  con 

tr,    Oebnchrn,    Verlet:ung);  iü       hOrassmitHnmil:  Vertirfangnimaihrn, 

IT,   \wbtr   n.    hibster;    mAi/.  sei  es  durch  bei^ien,  hacken,  ril:n),  nindlrn, 

^    Khre    kränkt   od.  eerlel:!.  gralien  etc.,  inslirnoHilere  iVege  liuhnen  (den 

imaeh,  fichimpf  etc.  alltags,  Strömen  ete.),  oil.(difsri  durch  Ualiubrerhen 

lébler, lähler  (vilitim, rrirnen,  frei  madien ;    (Jimnudim)    füdir    Kriiffnr.n, 

icium,   bt.    Tadelttsn-iirdiiiTs,  15  nie  (ihm)  mitlheilen; 

Schmähung,  Tadel,  Viirn-iirf)  also:  I)  luriioien,  nagen  an :  L'l  Klwtii  j:er- 

{vitiipPraro   etr.),   ahil..  an.  lirissenrSermalmen,  Tertianern.  Urin  imichen 

'eiteres  unter  I   lakeii.  etc.;    :i)  Jemundcm   Wege,   erüffmn.  bahnen 

lerer.  etc.;  4)  Wegecriiffnen.luihaen  m;  :,i  Ströme 

■Merang.  î>Vi  eriiffiwa,  ihnen  freie  Hahn  machen  wl.  Kaum 

'»,  schmähen  lir.  sehnen;  Ii)  Jemandem  <!ali'n  ml.  (liHer  rr- 

r,  lastipRIe),  lAstig,  be«'hirer-  •iß'nra.  mitllmicu. 

•.an:  lahtisheld  u.  ImlastiKmi-  Sieht  man  xich   »tur  ■lie  y  lihid  (spalten 

'w:b,  iiiu-h  eti%;  —  f'impnr.  rlc.)  emi  lat.  Ihvh'ti-.  b^.  ani'rr\\i\en{tieisKen, 

ehr  itneh,   uarhhrr),  Sufir.rl.  55  sjudlen.  .-ri's/Hi//''H,  ^'■rbrissen.  hijud  ifl.  Hein 

ete..);  —  du    liriiksl   )iél  iii''t  m.  in  Stucke  marlifn  wl.  Ihcilin.  :'rmalii'in, 

t  du  to  lil  kumst;  —  ilo  iir  n-rkb-iuern  elc.),  siiirir  ferner   die   Wörter: 

wo    liit    is   dl'   kliik:  —  liit  lull   (Kahn,    Jiaum,    Wrgl,    Iiüik'II   (bulinen, 

sîn   lale   diij;itii    (in    seinen  Hahn  ml.  Kaum  srh'iß'cn  u.  machen) :  fram. 

n    Tagen).  —  Sprichic. :   '11  ÖO  mute  (Weg  -i-l.  ItaHn  cid  eo«  Int.  nipta  eU-, 


^^^^^^Ê                 LAT  47IE                               tMXH      V 

^^^^^i^^Rï.  brwée  (Sahn,  Wtfi  tU.)  ifon  bm  Bnilf.  -  «imUmi,  A^wcm  =  -wfl 

P             (Smeh,  Spalt,  JÜst  *te,},  bt.  briwrr  (hrtchat,  hrinnrn,    ttrUtiittrn.  nnHuhia,  itf 

iirrttm,    npnUert,    reixnm    etc.,    S.    Wfiterea  tUin  it.  taput  nimiJiat  tt<.(kiiin,j 

i«i(^r  l>Iin)  u.  on.  linutar  od.  hn-at  (Weg,  tj/aSeii    =    aU,<nUm.   nï/fnn  w 

d,  «.  [viiij  rupta   ait.    frwls  rtc)   «tc;    «jw-  &  fr«»   Sliu^    mr.    ,.«,«    ;...-  ,  ,   < 

brrtiuAii  fi/ientJcN,  IA«i'«n,  uti^  od.  tufAnfoi  iUeiii</ uun  "                                 ■. 

dc.,  «.  IrfitcrM  unter  brét  etc.)>  »omfuhd.  rie.)  tte.  i'n''                                 ^ 

klabjftu   CAiM  úii.   BrttcA  maéhtn,   Baum  «paUvn,  :■■■'_ 

scA<^eM,   von    elnandtr  trfnntn,   âru  von  tvrgl.  aarh  .                              li.nl 

deni  attderH  trnmtn  u.  «m  (inftcr*  Ai»  frrin-  10      1.  lalitM  «■'^  Ulm     Ui',  l' 

niM,   eo»    drr   SteBt    bringm    u.    iwioilri«  —  16t,  If bt,  l«t  i-lc  i  ~  lnli' 

Winsen  etc.,  rf.  blukkeu  u.  tlekhCu  etc.)  an,  l&t'  li&l  fW*«  ud.   ttmUrkum 

to   it  «H  wohl  twfiffHon ,    daa  Sieh   ttUt  »et»  od.  bteArn.  tkmr  et  mdt.  rL 

Bedtgn.  iter  y  rad  taa  der  tan .-  fiDderc  von  m  nicAt  am,  trefairas  dich  mtM  m 

mIAhI  er<;e6en.  15  <'JcA  fern  <Ai«tM  MeJi  —  k  Hä 

Da  mm  anch  HixtA  Fick  (TU,  S«9}  Iftt  -  M  kui  'I  itttt  UUm-,  lii>  mm 

fidû.  rnd)  rfi'c  Ucufi  i>on  1H  u.  tut  fM  »-  *«  I&c  bum  ßiuw  Am,  i^Jf'  i'&u  «^ 

»kn  auiih  ttburhaupt  glrieh   hiribt,  oJi  man  frei  rte.};  -~  hlr  Inten  (Jtwr^ 

die  Stämme   lit  u.  lut   ah  Abtaute  von  Int  neben  tte);  ~  «aler  Uuu  (ini 

antieht,  od.  van  einem  Slammverb.  Htm.  I»l,  2U  od.  von  JtM  Inxani,  bt.  WaitifU 

}ul,  tuuui,  sfiatten  etc.  <iAtfi(<t,  au  «n'   Aifr  od  ggfrew  ■'''J;  ^  b^  bpd  ikiUp 

nwT   beüiotich  der  tigenü.  hedtg.  von  tU,  A«t  tTiMÄer  sefewswt  oi  j«j«t"i,^ 

f<e.  gofA,  Ute  etc.  darauf  Hingimeaen,  dais  den  etc.);  --  Ovi  lot  iin*  Di't  (Mli 

rfi«  l'  lat,  ft#.  da»  Verb,  litnn  «im  A*  Grd-  vtrltM  m«  MÜAl.  (renn*  «i>A  «n«  "i 

bedlg,  npalten  neben  andtrn  (».  oben)  so-  'ii  IdeKt  unti  nitAt  Im  od.  frei  itcj;  - 

wiM  die  von:  tktilen  oil.  abtrenntn,  Iremun  ntn  ialea  (er  IdiiMt  tan  leAn,  t"" 

(am),  enlfernm,  »ondern  ele,,  ata  auch  die  iKhm'det  «idi  rem  seinem Libei'.m 

vm:  offen  machen,  Bahn,  PlaU  v.  Itaum  etcj;  —  ïâx  mj  &t,t  (loeit  oim 

machen,  räumen,  frei  maehentic.  entwiekette  itati,  fiieb  od  gdi«  u.  ^miArrtrit 

u,    itaKK   demnach  diu  von  der  y  IM  fori-  80  mir  das  s\Aommen,  trennt  od. «_ 

gtbüdeu  Thema  Iat-4  od.  IftU  a=  skr.,  oed.  davon,  spende  mir  dtu,  raumm] 

ndft  N.  rúds   (s.   bei  Ora$gmann  unter  etc.);  —  hS  bixl  twni  d»i  \tUii<e'> 

raiä,  b».  beiSenfey  éfc.  rid^,  (a.  splittin«  das  gelassen  od.  turadigetas^m,  i^ 

elf,;  —  h.  tooth  u.  daxs  er  auch  der  An-  lukoaunen  UuKm  etc.);  —W  Wi* 

Kiehl  Hl,  da*»  ausiKr  tat.  rÄdrac  u.  rödf  rr  35  (er  tiam  da$  Hegen,  nahm  ei  mdi  * 

vielleicht  auch  da»  golh.  Ifttan  tt.  ag«.  luton  —  wftr  Scliitl  'k  t  littvn  ?  (»v  )^ 


Mrin 


dcau  gehlirt)   einen  Xuntand  od.   ein  Sein  latxen  od.  kiagebäit,  hinxleütn/  0^ 

begeivhn^  wo  ein  Hiwa»  (od.  ein  Jemand)  ferner  trte  m  Ilochdeuteehf ;  — ^ 

von  anem  andern  ]âwat  getrennt  lotrd  od.  lauui  (da»  Untertassen  od.  Bteäom 

herräs  getrennt  iM  u.  demnach  vm  âiesmn  40  Ëkwoa,   lu.   Âw  SidMsen  n.  n^'U 

iwridMim  orf.  mmek  giianen  wird  od.   ia,  tte.}  h  (öfl  r*gm  't  fieidrr  âar\  In 

■Dd&rwnif  ji'ch  dieses  zweite  Atuxu  )>on  ifAm  (lompos,:   nfer-,  nn-,    bo-,  fir-,  la 

A-mtil  u.  «nt/üTiit.   Ju«  [jft- B«tft)7. ;  gelrennt  Ittcn  f^hr.  —  ^it.,  ntd.  btU«:«!^ 

Ofj.    üiU/fme  u.  vertaime»  (von)  ergab  meh  afries.  l#tA;  »ang.  Irjt;    Mit.] 

HNn  o&fr  toeüer  von  KeHMl  die  Bedtg.:   ju-  46  h\i;    Ofriai.  lilton,  lelWn;  iT 

rückgeblitben,  od.  taräek,  htnlen,  nach  (cf.  Ueum;    «ny/,  Uetcn;    «Hgl.  1 

(nicA  «cbler,  hinter,  mrück  etc.  dts  Weiter-  norw.  laUi  srhtoed.   )Au,  Uu;!! 

büdung  vofi  apL  a^,  von,  getrennt  von  etcj,  goth.  leuuii  ahd.  IAzaii,  lAm;  «i 

«iHiri<auï.-<ia-aaï^06It(&«nM.<uräcI:()I«lA(tn'i,  Wie  schon  unter  lAt  bfiiMrfi,  t\ 

&a.  fiicW  mi^«Aoiii9i<ii  »i  nickt  mitkommend  80  »/«3«  Keri,  mtioeärr  mä  dier^w  1 

«te.  (lucA  wieder  éie  van:  Muuitelig,  trttge  altern    germ.    lium  (i^.  ludl  iHB 

eic.     IPtw  )iK»  aber  ferner  IsUüi  nii.  inten  itd.  mit  \kl  ete.  Pon  einer  «    " 

(lasxen)  betrifft,  m  i»t  darüber  vntrr  diesem  =  idg.,  ekr.  raj  (Itudore)   1  ., 

seitist   wegen    des  Zusammenhangs  mit  lier  die  Bedien.:  (sim  od.   ei»  v 

y  Ut  fsjiaUen  etc.)  das  Weitere  ra  ersehen  56  einander  trenue»  «,  (SUmi^  \ 

u.  sei  hier  nur  noch  wegen  der  Stämme  lit  frei   maiiken,   PlaU,  AtiNW  ot  . 

u,  lut  von  liiiel  u.  iDttcl  etc.   (cf-  Intjc  od.  machen    u.    eiÄoffcn,    noKie    ini- 

Iflttik  L-tc.)  bnmrrkt,  dass  die  Bedtgn.  -  klein,  trennen,  scheiden  (weagehat,  e*r-  o 

gering,    kurt   ete.   mch  von   sellrst  aits  der  tasiten),   iheiten,   ablheäem,  ipe»<l 

y  Ul  ==  rad,  Ira.  einem  Verb,  liun  mit  der  tu)  hingeben  (tt-  od.  UtertoMn),  .~' 


fer-,  IB-i 
anek  iHB 

2 


kXÉS  477                           LATEN 

ffooähreH,   fra'   lataett,  von  vlîttm,  Tliutan  etc.  nicht  ntimmeii  «.  da» 

in  selbêt  ergeben.     Wei-  cAd.  giläz  i'ii  der  Bedtg.:  Krlaasung  u.  auch 

unter  2  lateo.  in  der  voa :  uhd.  Gelass  (it.  A.  ein  /Au'ns, 

«n,   amxelten,  scheinen,  worin   man  JiHnatt   ein-   ad.  hiiieinlässl  u. 

ihen ,   färbe  u.   Üchcin  fi  gieU)  jedenfaih  mit  gil&zan,  bs,  lúztn  (lasutii, 

lett  nSt  gûil  (das  »ifhl  ef.  I  Uigd)  eonnex  ist,  »o  toiril  auch  tcohl 

eine  hült*che Farbe  etc.):  unser  iút  h.  nid.  taal,  mnid.  taot   in  antlät 

ôi  laten   (da»  soll  wohl  (Antlits)  dasselbe  Wort  wie  das  obige  wnd. 

.);  —  <lat  lett  rAd  (dai  lät  ();etitii8   etc.)   u.    demnach    auch    unaer 

:  eine  rolhe  J-'arbe  etc.};  10  2  lutea  od.  lilten  in   der  Hcdtg.;    ausedien 

;  u  für  (die  Sonne  sah  (wie)  ml.  Aussehen  haben  (ah)  rim  Hanne 

Feuer,  schien  od.  glänzte  iiu»  dassrllie   Wort   wie    I   latcD  etc.    sein, 

attc  eine  Farbe,  liz.  einen  Xweifethaft   int   cn  mir  indessen   dabei,  ob 

tie  Feuer);  —   du  li'tbt  man  aber  nicht  bei  dem  Subsl.  lât,  ahil.  \iz 

■f  kalk  an  de  «and  etc.;  16  h.    iiiläz   tti    der   Bedtg.:    frntiis,    habitus, 

a  as  't  ander  (daa  Kine  vultus,  a])paratin  etc.,  he.  liitdung,  Oenlall, 

I  wie   das  Andere,    das  Oelierde  etc.)  ».  dem  Verb,  litten  (aussehen 

II  Andern  gleich,  ist  aiciä  wie),  mnld.  laetrn  (so  nerere,  apparere,  vi- 
ttersiAeiden  etc.);  —  hO  deri),  ahd.  lAisan  (xich  bcuehmeH  u.  «ich  ge- 
Ik  (er  sieht  «ich  nicht  20  berden,  sich  ceiqen  od.  aussehen,  Gestalt, 
-  wo  iiiftg  dat  wol  lateii  Form  od.  Aussehen  haben,  geitattii  u.  ge- 
.ebben ;  "  Sjirichw. .-  in  bildet  sein  etc.)  davon  aungehen  mnsit,  dass 
tattea  grau.  —  Nd.,mnd.  die  für  1  laleu  u.  da»  jiräsumirle  alte  Verb. 

litan,  lal,  lut  etr.   angesettte  y  lal  —  idg. 

(laioen)  auch  die  Bcdtg. :  25  rad  urspr.  die  Bedtg. ;  tindere,  feilere  ptr., 

cberden  od.  sieb  anslelleii  lis. spalteu,seheiden, schHeideH,hauen, slrehrn 

geben  (als  ob,  od.  wie)  etc.  bat  u.  demnach  mit  den  Wurteln  lak, 

g  wold  aus  der  Bedlg.:  taks  (hauen,  turecht  hauen.  Itchauen,  bilden, 

sich  frei  k.  ungebunaen  formen,  gestalten,  machen,  wirken,  erzeugen 

■eder  aus:    sich   trennen  30  etc.)   u.    der   aus   skar    (spalten,    scheiden, 

M  Etwas),  so  ist  es  sehr  schneiden,  schecren  etc.,  cf.  an.,  int.  Kkiirilr, 

dieses  lntËii,  sowie  mnld.  (a.  viilnua;  —  h,  mactatin;  —  c.  seuliitura 

apparere,  videri)  urspr.  eti-.  u.  skurjjod,  (fölienbild,  iilolum,  scnlp- 

wie   1    lalen.     Da  aber  tilc  eic.)  entstandenen  y  kar  (spalten,  thei- 

e  Bedtg.   wie  das   ahd.  SS  len,   schneiden,  verwunden  etc.,  bs.  bilden, 

(urspr.   ant-IUi,  ba.  uit-  fertigen,  fertig  machen  od.  überhaupt :  Htwas 

es  auch  sehr  leicht  mag-  machen,  thun,  schaffen  etc.)  von  Hause  aus 

laten  od.  richtiger  Uten  kuh.   ist   u.    demnach   auch  ebeiisoieohl  wie 

intlife),  ebenso  wie  ahd.  diese  in  die  Bedlg.:  bilden,  formen,  gestal- 

owie  as.  «liti  (splendor,  40  ten  etc.  als  in  die  con:  weg-  u.  fortnehmen, 

.e.    auf  das  as.  wlîtan ;  Kaum   h.  Plat:  schaffen  für   ülwas.   Weg 

vliU  ^  goth.  vlait]-,  an.  u.  freie  Sahn  machen  etc.   od.   in  die  ron ; 

inen,   blicken,   scliauen,  trennen  u.   theilen   etc.  fs.   unter   1    lateo)  ~ 

ähen)  inirüvkgeht ».  dem-  übergehen  tonnte.     Ist  dies  nicht  j«  bestrei- 

mnld.  lacten  (ebenso  wie  46  ten,  su  ist  auch  die  Annahme  gestaltet,  dass 

bx.  litz  aus  «litz  od.  w\h)  das  w(dtl  aus  einem  Thema  liila  od.  lata  := 

od.   rUtjan   entstand  u.  skr.,  ved.  rada  od.  räda  (cf.  (irassmann 

vlâljan  (intueri)  u.  goth.  u.  s.  Weiteres  unter  lat)  in  der  Bedtg.: 
lonach,  spiihen  etc.)  auf       Spaltung,  Tkeilung,  be.  das  Spalten,  Beissen, 

olh.  y\ait  surückgeht.   IM  50  Iheilen,  od.  geipaltener  Xustand  v.  gespal- 

gi-Iä/.  (Bildung,  Gestalt,  lencs  Flioas,  sowie  auch:  spaltendes  u.  thei- 

}  zweifellos  dasselbe  Wort  Icndes  Jätwas  etc.  (d.  h.  überhaupt  ein  Spalt- 

uld.  gelaat,  mnld  ßhe-  Ding  od.  gespaltener   u.  spaltender  Gegen- 

vnltus,  apnaritio,  ntiteiisin;  stand,  ge-  u.  zerspaltenes  otl.  sfialtendes  läwas) 

•fuch  mnd.,  mnUI.  in  der  55  ettt.itaudenc   Sahst,    lät  =  ahd.    ïâx,    mnld. 

\Siet  mit  derselben  BeiUg.  laut  etc.  urspr.  auch  ein  Etwas  bcieichnete, 

les   Aussehen ,    Geberde,  was  durch  spalten,  Iheilen,  scheiden,  trennen, 

gcstus  etc.)  vorkömmt  u.  hz.  schneiden,  hauen,  behauen  etc.  entstand 

J^äter.    ags.  vUit,  goth.  u.  gebildH  wurde  u.  demnach  dieselbe  Bedtg. 

lût  od.  \vt,  nord.  li'ii  etc.  60  iric  bild  (cf.  dieses)  u.  griech.  ttipoB  hatte. 


^Ja,  U.  ÄWite-  od.  Mäh-FeM),  4It.  Ia«-i 
(eimmei  InxtrumrHt  fum  Sehneirtm  u.  .Spof- 
ttn  eU),  lavitm  (Sichtt),  Iura  {fruuilfiuu, 
partiMito,  roM  raiiiulii  olr.),  Iu«i  (t-mtinp, 
nliickiuB.imallnt^Hii««-.,  <-/,  /f  f  n/tj/J, lavUui 
H.  UvILDaku  (Siehd)  Ht.  von  der  V  Ift,  idg. 
r&  Ol/,  m  (änilere,  ali«i.indem,  deaiwar«v 
»vellffr«,  b*.  »falten,  fcicutn,  berttt»,  hrer.htn, 
hauen,  gdmtidm,  IrcnncN,  scrêpaUra,  zer- 
Tei»»m,  eerhrechiit,  terstürtH,  tertrAmmem, 
cmehlagen,  ierirehrnell«ni  tdc^,  teol/ei  Fick 
(tu,  373)  für  dit  obigen  fferm.  Fortnen  W« 
Thema  Ifvaa  atteetit,  wwwcft  W  für  ûUerc» 
Kvi  od.  Iciro  (Oenit.  kwcis)  «fcftt  n.  umiil 
auf  skr.  liLVona  (ciittitiK)  aU  Wtiltrhildtmg 
von  l»vn  (iS^iaftuniTi  Theilung;  'fheii  tte.. 
bt.  gtnpallencr  ZvMatul  n.  getpallatct  u. 
tttihetUen  Ktwaa)  ntrüvkgtht,  uiältrentt  ttai 
für  lavinii  «tehtnde  griech.  Won  eine  IPriier 
M'iana  eon  Uvi  (*.  üben)  itl.  We^tn  der 
y  lii  (Inva,  lavi  etc.),  bt.  ru  (ntnt,  rufiBi'tc.) 
V0'0L  norA  ITüiHtm  unter  2  i«  (Schiefer}, 
ÏÜ*  lt.  Iii«. 

2.  lé.  ^TtiiKatifJ  ml.  tUdle,  wo  ein  Sdiiff 
vtim  Windt  nic/W  ffelrofftn  wird,  od.  unter 
ilttn  Winde  tiefft;  dnlier  auch  überhaujit  die 
N'cht-Windeeile  ab  GegetuaU  von  W 
od.  \M,  Windseite:  —  dat  nchip  ligt  in  IP, 
d.  h.  10  od.  dn,  dass  od.  im  es  nicht  vom 
WtHile  getroffen  wird,  od.  aiteh  »a,  danfi  es 
KflcÄ  der  Nithtioinderite  hin  abtreibt;  —  dat 
»ehiv  fiil<I  in  Ift,  dtu  Schiff fHOt  in  dir  Nitlri- 
unndaHte,  bt.  e»  treibt  vor  lUm  Win^c  ah 
od.  ilahin,  wo  kein  Wind,  vundern  SliUe  a. 
Uuhc  od.  SeeeliUe  u.  kein  Seegang  herrscht. 
—  Nd.  lee;  niml,  lo,  lehe;  nlä.  Hj;  engt 
iMi  norto.  \e\  Kchwed.,  üän.  lil,  dasselbe  u. 
eins  mit,  he.  entstanden  mu:  afrirs.  hit 
(Hchutt,  bi.  Ort  u.  Stelle,  mi  ein  Sctiowi  ge- 
nehüUt  i»t  u.  liegt  =  »eM\) ;  an.  bim  fSehirm, 
Obdach.  Decke);  ags.  bleu,  blrOf  (Schute  od. 
Schutedach  gegen  Wind  u.  Wetter  ad.  diu 
SonnenatrahUn  etc.,  be.  Bedeckendes  u. 
Sehüleendes;  daher  nuth:  Sehatten.cf.MMT]; 
aengt.  hlooii;  engl  Icw  (der  vor  dem  Wind» 
gtEchUletf  Ort);  an.,  i»l  hlJc  (niabra;  iDt«r> 
miHio);  dän.  ly,  Itt  (Schute,  Schauer);  nAd. 
lie  u.  Uewe;  goth.  hig«  (Zelt,  Bütte).  - 
hopp  (Oloss.  romj).,  39S)  tlelU  es  mit  goth. 
blel-thra  (Zelt,  lliUU) ;  slav.kli-Ü  (celU)  lu 
derselben  y  cri,  wojiu  auch  tat.  cUvaa  w.  ahd. 
blinjan  etc.  (ct.  lAaeo)  gihürt,  indem  er  an- 
nimmt, da»»  hlü«  etc.  ein  iHvias  bedeutet, 
ao  man  hineingeht  (ton  der  Seitig.:  ir«, 
adir«,  inirs  eta.  der  y  vri),  umhei  er  »ich 
auf  gkr.  ve<;ft,  grieeh.  aika»,  lat.  iient  (Ha\ 


u.  tHiir.  krliJB  (orJU)  MC  n  «■■ 
(bfkttml  atntarnmenJen  tlrifm  1 
Weaen  der  liaudeBung  lu»  Ut  ■ 
(ah  ixM  u.  tik  der  BnU<ti*it.S 
n  u-  linntri  mnchrndr  u  iwlUI  jiri 
Dantle  u    ^'iiuieiv  /^r/,  .i«*  J-> 

b(.  ducA  fliT  Guti  ad.  il>r  <;>Ui*  rl»} 

nitt  Oll.  üiuffTU  Ti;r/i-J  f/  kni 
deutiichtr  Olambt  m,  ArawcA  l.tim 

10  luie»  Uie  fib  UM  rferjinitM«  ri./r< 
B«iila.  wrf  Del,  al*  OaUn  drr  JUmi 
6;.  atr  lli^t  (oJ.  Mit  wir  t^fn  li 
ab  Toilff-fhUlin  rtc.  iUt  m  m  »«li 
«m  mer-Uerten   m.  I^-Hrvita.  I 

16  &(/»■/  (IMiter^  hafte  teoU  •tiuA 
wie  an.  liirlbliaili,  leat  auch  Saf 
Jlruäer*  tau  Liilti  u.  rugititk  Sä 
Oilio  ixt.  Wodan  xeor.  r/.  OtA 


itkaäft 


iiirft  tfird. 

».  IK  tu  u.  niuA  IK,  h-,  a 
iDtder  kalt  noA  httt»,  tnpiiU,  U 
—  't  willer  i«  mui  htm  U  f 
nur  itben  tail  nd.  aanif;    —  U'-w 

uuniifs  Ifruxfr/  —  f)x4  ebmte  gi 
lieh  H.  m  tnundW  lliraidu  «uA  ^ 
lieher  int  lau,  At  cmt  nirU  alÜ 
léwarm  (tici'A  lauirat-m  Mftn,  m« 
!tO  uurA  <Aimita  Kie  das  «Aii  (>■■>■■ 
BflAjr.  gthrauehen,  Ute  j,  B,-  \ 
hiiüii  lOnbt  fM  úl  nuc  «11  miUniriM 
UtuteLuft);  ~  lau  wi-t  (Aiuw.wU 

Sft  —  de  wind  wejcl  »U  lau  lia  ta  » 
toarta,  be.  «o  Jî««  «.  miwach  «. 
ward  M  lau  (er  wird  xu  liAI  «. 
haUrnd etcj.  —  Wtmg.  (Ehteniri 
lt.  —  Die  Formen   16  n.  1*«,  li  ' 

4Ú  Kich  wiAl  Sa  tu  einander,  dan  \é  ■ 
mehr  ur^.  fric»,  u.  die  e»ttU  ili 
ist.  Die  tride  u.  driüe  nihtn  < 
nach  meJir  don  a»„  i'W.  blacr  n  U} 
lac,  fy  etc.,   währrnd  die  emeHt 

4&  lau,  nd.  liil;  miiif. laaw :  nU.lun 
laaw,  Inuw  auf  ahd.  lio  fjt.  Iln 
U,  lAvr  riinl<^£o<*At.    fW  (kW  f'er 


van  Fick 


Hf-kgeht 
(Jfl.k 


m) 


•  'Ihn 


wJ» 


WiAnung  etc.)  von  tler  y  vk  (iutrart!}  be- 
tieht.    Fielt  dagegen  aelU  liiii%(  1.45)      - 


.iufiieeteltt,  mm  narh  bUvn  (hhn) ' 

&0  y  filu,  «ircjir.  lern  od.  (ni,  fc).  tal 

varausseltt,  melch  LrUtere   indf» 

a^ecliender  Bedtg.    nicht   heU^t  ' 

germ.    y   lOii    (eÜva.-    wnrw   jv*. 

xeheinen  ele.  f  tf.   \e\\  nm  U-|iiii»' 

6&  aueh    uiM  an.    lil}    (IFdemr)  • 

auch  etAmed.  Uiim  (IiiHJ,  tftdr<><ti 

("tou  Ktrdeni  con  hlw-r,  l.*.  Ui-" 

bildet  iMl.    f/:  awcb  lakn  fla»  dr.l 

4.  II',  ^.  t  la. 

Û0      leltnod.  s.  Ii^dli 


J 


&BE  LEB  481  LEOHTMIS  LECHTMES 


)  âkike  wulstartige  über-  de  kose  smekd  so  lebbig  un  sûr,  dat  man 

Lrfse  etc.;  —  he  lett  de  so  hêl  nêt  äten  kan. 

ADffcn;  —  b)  ein  dicker  1.    leclit,   Licht,   Ilelligkeity  Lichtschein, 

'  i^leischtoulst  od.  weiche  Glanz,   Sdiein  etc;  —  't   lecht  schind  mi 

assef  Wamme;  —  ho  hcd  5  in  de  ôgen;  —  ik  kan  H  lecht  fan  de  sünnc 

'od,  lobbc)  Sitten ;  —  dar  nêt  in  de  ôgen  ferdragen ;  —  wen  dat  insen 

an.  —  cf,  nid,  (v,  I)ale)  an  't  ]cc||^  kwam,   wat  ho  wol  al  dan  hed; 

de  van  eenen  visch  nadat  —  dat  durd  (darf)  gen  lecht  scn  (od,  liden) ; 

8  nitgenomen).    —   Wohl  —  he  dürd  d'r  not  mit  för  't  lecht  kamen ; 

ahd,  leffur;    dän,  laebe;  10  —  ^nov^^Xachi  (das  Nordlicht),  — Bedens- 

8.  lepor  tt.  lippe,  lipe,  bz,  arten:    ho   stcid  sük  sülfen  in  't  lecht;  — 

ibere   etc.   von  derselben  he   is  hum  *t  lecht  in  de  ôgen  not  ganncn. 

ab,  rap  od.  rabh  (lecken,  Daneben    auch   lücht  für    das   künstliche 

i  lat,  labor,  lapsus  sum,  (angezündete  flammende)  Licht  (brennende 

lamb,  lab,   bz.  ramb,  rab  15  Lampe  od,  Kerze,  Gaslicht  etc.),  was  aber 

iüen,    cf,    lobbe),   welche  auch  wieder  in  derselben  Bedtg.  wie  lecht 

gleich  von  beffe  auch  mit  (cf.  1  lücht)  gebraucht  wird.  —  Nd.  lecht, 

rabh  oc2.  rab,  rap  ^s.  un^er  lacht;  mnd.  licht,  lecht,  lacht;   nid.,  mnld. 

etc.)  urspr.  ident.  sind.  licht;  afries.  liacht;  u7/rie«.  Ijeacht,  Ijuecht ; 

Kälbermagen,  als  Mittel  20  as.  lioht,  leoht,  Habt;  ags.  leoht,  lioht;  aengl, 

Labs  (od. sog, siTQmseh),  leoht;  engl,  light;  an.  Ijös;  norw.  Ijos,  lys; 

im    Gerinnenmachen    der  schwed.  Ijas;    dän,  lys;    ahd,  lioht,  leoht, 

er ']^î&c  (Leber)  des  Wei'  lieht;    mhd,   lieht;    md.   liht,   licht;    gc^, 

ist  es  sowohl  urspr,  das  liahath,  liahad  u.  liuhadei.  —  Mit  Äusnaf^me 

L  Geronnene  (die saure  25  des  an.  Ijös   (was  vielleicht  für  altes  liuhsa 

,    (jds   das    Gerinnen-  steht)  gehen  sämmtliche  Formen   auf  das 

'Br,  Wb,  etc,)  lebbe,  laff,  Partie.  Perf,  liahath,  bz,  ahd,  liohat  (mit 

\,  L,)  laf,  lip  (Lab);  nid.  der  Bedtg.:   [er  od.  es  hat]  geleuchtet   od. 

(a.  Yierde  maag  van  her-  geflammt  etc.)   eines   verlornen  Verb,  goth, 

lebmaag ;  —  V.  zaar  ge-  30  liahan,  ahd.  liohan,  ags,  leohan,  afries.  haha 

gebmikt  word  om  melk  etc.  (was  nach  bôden  u.  bûgen   bei  uns  so- 

l(i  (KU.)  laf,  lebbe,  libbe  wohl  die  Form  leben  als  lûhen  haben  könnte) 

8  onde  conficitur  coagalum ;  mit  der  Bedtg. :  leuchten,  bz.  flammen,  blitzen, 

)ät-mhd,  lab,  lob;  schwed.  glänzen,  sclieinen  etc,  zurück  (wobei  viel- 

-  Weiter  vergl,  auch  hess.  35  leicht  von  liahath  etc.  mit  dem  Suffix  a  od. 
milch  (geronnene  Milch)  i  ein  goth.  liahatha,  liahada  od.  liahadi 
M,  lappa  in  chêsi-lappa)  als  das  für  liahath  u.  liahadei  anzusetzende 

od.  das  läpp,  läpp  (Lab,  Thema  weitergebildet  wurde),  was  mit  lat. 

rinnen  machender  Saft),  lux,  lucere  etc.  u.  griech.  lúchnos  (Leuchte), 

zweifellos  ist,  dass  diese  40  goth.  laahmuni  (Blitz)  etc.  zu  einer  }/  luk, 

mit  Leber  (cf.  läfer  etc.)  bz.  ruk  (leuchten,  glänzen)  gehört, 

gestorbenen  Verb, :  liban,  2.  lecht,  licht,  hell,  scheinend  etc. ;  —  't 

u.  mit  Wecf^el  von  b  mit  is  al  lecht;  —  bi   hellerlechten  dag;  —  wi 

darfen,  cf,  2  bedarfen  etc.,  hebben  bold  wer  lechte  man  (scheinenden 

laf,   luf,   lufan,  od.  lipan,  45  Mond,  Mondschein);  —   dat   is   'n   lechtcn 

d,  ahd.  auch  liphan  etc.,  klör  (eine  helle  Farbe). 

rren,  worüber  das  Weitere  lechten  u.  lichten,   lichten,  licht  od.  hell 

)  nachzusehen  ist.  u.    klar  machen,  hellen,  klären  etc.;  —  de 

2  lebbe),  a)  schlaff,  matt,  sake  lochtd  sük  ap ;  —  na  sê   ik   erst,   wo. 

gelt,  abgelebt,  od.  matt  u,  50  de  sake  hands  is,  nu  mi  dat  aplechld  is ;  — 

5«,   unkräftig  etc. ;  —  de  ûtlichten  (auslichten,  z.  B.  einen  Wald  etc), 

sügt  (siM)  so  lebbig  ût;  cf.  1  lachten. 

d.  sm&kd)   so  lebbig,  dat  lechtmis,  lechtmes,  Lichtmiss,  der  zweite 

i  pröfen  (schmecken)  kan;  Februar  als  Tag  der  Reinigung  Maria.  — 

kt,  albern  etc. ;  —  dat  is  55  Sprichw.  etc. :  na  lechtmes  trôed  de  fos  't  is 
od,   laffen,   cf,  1  laf)  fent        nêt  mër;  —  na  lechtmes  sQnt  de  banden  un 

dV  bei  gen  lüst  an  hed,  wäfers  bargen ;  —   na   lechtmes   kakeln    de 
oftogäfen  un  sük  mit  hum        huner   an   blarren   de   kalfer ;    —   wen   de 

-  c)  vom  Käse,  wenn  dazu  leferkos  för  lechtmes  singen,  matten  so  na 
!  lebbe)  verwandt  ist;  —  60  lechtmes  pipen;  —  lechtmis  lecht,  is  de  bür 

Xoolnuui.    WOriorbaota.    II,  3X 


LED  482  LEDDER  LADDEB 

'n   knocbt;   lechtmis  dunkcr,  is  de  bûr  'n  steigen   su,    erstHgem;   beiieife»  ú 

Junker ;  —  lechtmis  heller  un  klar,  gift  ^n  waehaen  od.  emportUigen  moeAM  et 

^(Ä  immcn-  un  flas-jär  (od,  roggejâr).  auch  die  y  vongoih,  liadan  (wadueij 

1.  ied,  a)  Leid,  Trübsal,  Schmers,  Uebles,  liuti  (Leute,  rfAue)  etc.  iet,  wobei  mj 
Böses  de, ;  —  kummcr  un  lôd ;  —  dat  m2ikd  5  davon  auêgehem  mHêste,  dau  dat  golt 
ml  fni  lud  un  fordret;  —  h6  hed  hum  'n  u.  tat.  laos  dtenao  wie  das  akilK 
grot  lud  andän;  —  ik  heb  to  min^ôd  (od,  urspr,  ein  Etwas,  was  sieh  erMtoii 
lôdwäsen)  hörd,  dat  etc.;  —  lêd  dragen  steigt  (su  Oott)  od.  überha^ eilte Eri 
(Leid  tragen  u.  haben,  bz,  empfinden,  Trab-  od,  ein  Erheben  u.  Hochmadien(msl 
sal  u.  Heue  tragen  über  ete.) ;  —  lôd  hcbbcn  10  bezeichnet  hätte, 

(Leid,    Schmerz   u.   Heue   etc,   haben);   —  Leda  od,  Lëdâ,   Name  des  Nthn 

iiarth^d  (Herzeleid) ;  —  b)  leid,  unlieb,  ver-  der  Ems,  woran  die  Stadt  Leer  he§i 
hdsst,  zuwider ;  betrübend,  schmerzlich,  wehe  dieser  beim  eUten  Rittergut  Latkeiuii 
etc. ;  —  dat  is  mt  lôd ;  —  dat  deid  mi  léd  lande  entspringende  Fiuss  bis  iutdm 
etc.;  cf,  leiden,  leider,  leidig  etc.  —  Nd,,  16  einigung  mit  der  Soeste  ebenso  m 
nid.  Iced;  afries.  leth,  li'd;  wfries,  leed;  die  letztere  (die  Soeste  oiAprnff 
OS.  lêth,  Icdh,  Ii>d;  ags.  ladh;  aengl,  lâdh;  DorfeEmstäck  [Ems-Ecke?]  imMi 
engl,  loath;  scJiott.  laith ;  an,  leidhr,  leid,  lande)  gemeiniglich  den  Nassen  Em 
U>itt;  norw,  leid;  schwed.,  dän.  Ied;  ahd,  u.  der  Name  Leda  sieh  eigenliié 
leid ;  mful,  leit  (betrübend,  leid ;  böse ;  un-  20  auf  di^enige  Strecke  bezidit,  wo  He 
lieb,  widerwärtig,  vcrhasst  etc.;  —  Leid,  noch  durch  das  vom  Äamermeer 
Büses  etc.).  —  Davon  (Diez  I,  2i2):  ital,,  mende  Apertief  verstärkte  Ban 
aspan.,  aport.  Iaido;  prov.  lait;  franz.  laid  Ems  (od.  Soeste)  sich mä der 8o§ 
(hiinslich  etc);  afranz.  lait;  chw.  laid  (lA:id),  Ems  (od.  Leda)  bei  WUshnuttn 
—  Das  dafür  anzusetzende  Thema  leda,  bz.  25  NtVte  von  Stickhausen  tereini§ 
afries.  IiHha  etc.,  goth.  (laitlia)  ist  ebenso  scheint  es  wohl  zweifellos,  dau  im 
wie  ags.  lîidh  (via,  itor;  aimona,  victus,  ali-  Leda  od.  Lédâ  ein Compos,  f(m\^ 
monium) ;  an.  leidh  etc.  (Weg,  RidUung,  n,  t\  (Wasser^  Fluss)  ist  u,  deM 
Weise)  etc.  u.  unser  lüden  (leiten)  etc,  vom  Namen  Léd-ä  od.  Leit-Flun 
Präter.  16d ;  afries.  lêth ;  as,  lôdh  od,  lôth ;  30  weil  sie  die  vereinigten  Gewässer  der 
ags.  h\dh ;  ahd,  leid  etc. ;  goth.  laith  etc.  ter  Ems,  der  Barisder  Ems  u.  da 
von  ahd.  lidan,  goth.  leitban  etc.  abgeleitet,  tiefes  in  die  aUe  u.  grosse  Etu  (4 
bz.  fortgebildet.  Ob  es  darnach  übrigens  leitet  u.  bei  Leerorth  in  diesdbel 
als  Sultst.,  ein  Etwas,  was  Einer  erfuhr,       führt, 

od.  litt,  duldete,  trug  etc.  u.  als  Adj.  od.  36  Ied-,  leid-,  le-,  lei-laid|  Ztfitto4  ( 
Ado.  (neben  ahd.  leid  als  SubsL  u,  Adj,  band;  a)  Band  od,  Biemen  zum  U 
bestand  auch  ein  Subst.  leida  etc.  u.  Adv.  Füliren  von  kleinen  Kindern,  die  noo 
Icido  etc.  mit  der  liedtg.:  Leid  u.  leide,  allein  gehen  können  m.  wdchesdents 
leid)  einen  Zustand  od.  Sein,  wo  Einer  dem  Ende  umges^nedU  wird,  wn  n 
Etwas  erfuhr  od.  litt  etc.  bezeichnete,  ist  40  Gehenlernen  daran  su  halten  u,  so 
mir  nicfU  ganz  klar  u.  ist  darüber  noch  zu  stützen,  dass  sie  nicht  faUen;  — 
Weiteres  unter  lidou  zu  vergleichen.  Band  od.  Biemen,  woran  man  die 

2.  Ied  (Piur.  lôden  u.  lôder),  Lied,  Ge-  fuhrt  u,  festhält,  dass  sie  nidU  we§ 
diclU,  Gesang  etc;  —  ho  mut  'n  \H  her-  Die  Bedensart:  „he  mnt  nog  mit  'n 
se|i[^en ;  —  he  w(H  d'r  6k  'n  Ied  (od.  lédje,  46  lôpen"  od,  „hß  hed  nog  *n  lébind 
Ijicdchen)  fau  to  singen;  —  Beilensart.  u.  heisst  daher  soviel,  als:  er  kannnoct 
Sprichw.:  dat  was  't  ende  fan  't  lôd;  —  allein  gehen,  bz,  ist  noch  zu  Idein  u.m 
man  mut  nct  alle  lêden  ûtsingcn,  de  man  (auch  fig,)  um  aüein  su  gdien,  od. 
W(H.  —  Nd.  Ied;  ii/ri.  lied;  wang,  (Ehren-  er  ?iat  es  noch  nöthig,  dass  er  9A 
traut  Jj  379)  leit;  ahd.  liod,  lëod,  lioth,  60  gefuhrt  etc,  wird,  kann  u.  darfiod 
löotli,  lied;  mhd.  liet  (carmen,  zum  Singen  allein  gehen  u,  sich  noch  nicht  eBeis 
bestimmtes  strophisches  Gedicht,  Lied;  ein-        lassen  werden, 

zehie  Liedstrophe;  unstrophisches  erzählen-  ledder,  ladder,  Leiter;  a)  ein  siä 

des  Lehrgedicht);  ags.  leôdh,  liôdh;  aengl.  Sprossen  od,  Siafftin   (die  seitM  > 

leodh ;  an.  liodh  od,  Ijödh  (stropha,  Carmen) ;  55  sog.  Leiterbäume  eingelassen  sind)  fl 

fränk.y   tat.   Icudos.    —    Mit  goth.   liud   u.  nes  Geräth  zum  Steigen  od,  SlûsM 

liudôn   in  avi-liud   (Dank,   Preis,  Lob)  u.  zum  Ersteigen   od,  Erklimmen  ton  1 

avi-Iiudôn    (danken    etc.),    sowie    tat.    laus  od.   auch   um   die  gesMaehteten  Sd 

(hiudis,  luudare)   vielleicht  von  derselben  y  aufzuhängen,  indem  dieselben  nut  d»j 

liulh,  b£.  riidh  (wacitsen,  sich  erheben,  empor-  60  Hinterbeinen  an  eine  oben  darsn  V< 


ÎDDEB-BOM  483  LEEN  LEIEN  LEJEK 

tk/ê  u,  aitfgehângi  werden,  na  de  helle  etc. ;  —  hô  ledt  harn  an  de  hand 

ßg.  van  Jemandem,  der  in  (od.  'n  band  etc.) ;  —  he  ledt  dat  water  na 

festsügi  od,  bankrott  ist,  de   strate    hen;   —  du  kanst  't  olde  minsk 

Bart :  ho  hangd  an  de  leddcr  wo!  äfea  na  hûs  lôdcn ;  —  hê  ledt  de  përdo 

hmpoB. :  brand-y  hûs-,  dak-,  6  (od,    de   wagen,   't   schip   etc ) ;  —  de  trap 

;  —  b)   ein  von   aufrecht  ledt  na  bâfen  (od,  up  't  dak,  in   de   keller 

(die  unten  u.  oben  in  die  etc.) ;  —  de  brügge  ledt  afer  't  dêp ;  —  hê 

eingelassen  sind)  u,  durch  ledt   sin  kindcr  gôd  an  (od,  up);  —  de  kô 

mde    Querlatten   gebildetes  is  nog  not  ledt  (die  Kuh  ist  noch  nicht  [zum 

verbundenes  u,  befestigtes  10  Stier]  geleitet  u,   daher  noch  jungfräulich, 

TScJUedener  Höhe  u,  Länge,  bz.  eine  Färse) ;  —  de  kô   is  för   drê  jâr 

ife»  eines  Wagens  einfasst  to  'n  ersten  mal  ledt.  —  Neben  léden  wird 

rangen  aufgestellt  od.  an-  auch  die  Form  leiden   mitunter   gebraucht, 

dazu  dient,  dass  die  auf       wovon  der  Subst.  geleide  (Geleite)  u,  leider 

idlicî^n  Gegenstände  nicht  15  (Leiter)  des  Compos.  geleiden,  während  die 

runter  faüen  od.  gleiten  u.  Form  lôden  in  den  Compos. :  an-,  fer-,  in-, 

u  diesem  Behuf  meistens  up-lêden  wieder   die  vorherrschende  ist.  — 

'ner  Planke  beschlagen  od,  Nd.   leiden,   ledcn   u.  (Dähnert)  ledden; 

\ü  Stroh  etc,  durchflochten  mnd.  leiden,  leden ;  nid.  leiden ;  afries.  lêda, 

.:  wagen-,  kreit-ledder  etc.  20  bz.  lêdia  od.  ledja;    wfries.  Heden,  liedjen; 

Is  Gegensatz  von  kbrfw&gen,  helg.  lid;  saü.  lade;    as,  lêdian,  bz.  lêdjan, 

Nd.  ledder;    nid,  ladder;  lôdien,  lêdean;    ags.  laedan;   aengl.  laeden; 

der,  leer;    afries.   hladder,  engl,  lead;  an.  leidha;  »lorto.  Icida ,  schwed, 

^iarda,  afries.  Wb.,  190)  leda;  dän.Xeda;  aA(2.  (icitjan)  leittan,  leitten, 

earde ;  nfries.  ladder ;  wang,  25  leitan^  leiten ;    mhd.   leiten.  —  Es  ist  vom 

ire;  helg,  lÂdder;  ags.  hlae-  Präter.  lêd,   bz,  as.  lêdh,   goth.  laith,   ahd, 

mgl,  hladdre,  laddre,  Icddre;  leid,  leit  etc.  von  îiden,  bz.  as.  Iidhan,  lithan, 

1  hleitar,  hleitara,  hleitra,  goth.  leithan  etc.  in  der  urspr.  Bedtg. :  sich 

Wf.  leiter.  —  Da  einerseits  bewegen,  gehen   etc.   mit   der  Endung  jan 

Steigen  od.  Klimmen  eine  30  (thun,  machen,  bewirken  etc.)  fortgebüdet  u. 

ze  für  die  Füsse  bildet  u.  heisst  daher  urspr.  soviel  als:  sich  bewegen 

Üimmenden  Stütze  u.  Halt  od.  gehen  machen  etc.,  bz.  machen  u.  bewir- 

eits  eine  Wagenleiter  auch  ken,   dass  Jemand   od.  Etwas   sich  wohin 

me  Wagenlehne,  bz.  ein  bewegt  od,  wohin  geht  u.  einen  Weg  od,  eine 

\  II.  worauf  sich  ein  ande-  35  Richtung  wohin  nimmt  etc.,  woraus  sich  die 

u,  stützt  u,  obendrein  beide  heutige  Bedtg.  von  lôden  von  selbst  ergiebt, 

uler  schräg  in  feststellende  ledfer,  lAeder,  s.  2  lêd. 

en  od,  gelehnt  werden,  wenn  lêdlfk,  ledelk,  s.  lelk. 

entsprechen  sollen^  so  wird  led-sam,   leitsam,  lenksam,  gehorsam  etc., 

.  etc.  (golh.  hlaidara  ?)  wohl  40  bz.    leicht  zu  leiten  od.  lenken  etc. ;  —  'n 

'iek  (I,  552)  zu  der  y  ^^ri,  lêdsâm  kind. 

*Jlt.  leen,  lêien,  lêjen,  bekennen,  gestehen,  an- 

leiterbaum,   der  Baum  od.  geben,  aussagen,  offenbaren,  verrathen,  atis- 

rtange,   worin  die  Sprossen  plaudern  etc.;  —  ho  wull  nêt  lêcn,  dat  hê 

Leitern   eingelassen  u.   be-  45  de  appels  stalen  (gestohlen)  liarr' ;  —  sê  hed 

mi  't  leid  (bekannt,  gestanden,  offenbart  etc.) ; 

8,  ledder  sub  b.  —  de  meid  is  so  digt,  dat  sê  niks  lêien  (be- 

8.  das  hier  gebräuchlichere  kennen  od.  verrathen,  ausplaudern  etc.)  wil; 

—  wen  dat  wicht  hir  wer  kumd,   den  must 

mt,  letkant,  ein  freistehen-  50  du   sên,   of  du  hör  nig  an  H  lêien  krigen 

Jeiien  offenes  Bett.  —  Aus  kanst   un   dat   sê  d!  't  ferteld,  wat  d&r  in 

ip,  d,  h.   Feldbett,  da  das  hûs  förfallen  is;  —  he  hed  leid  (er  hat  ge- 

\,  lectus  entstand,  plaudert,  bz.  eine  Heimlichkeit  od.  ein  heim- 

B,  «.  1,  2  tc.  3  laden.  liches  Vergelten  offenbart ^u.  verrathen).  — 

er),  s.  2  lêd.  55  Afries.  hlia,  lia;    mnd.  lîen;    —   Compos,: 

,  ledst,  ledt  etc.;  —  ledde,  afries.  bi-hna,  be-hlia,  be-lia;   mnd.  be-lien 

bin  od.  heb  ledt),    leiten,  (bekennen,   aussagen,   zugestehen);    Subst.: 

te, ;  —  lûtje  kinder  mutten  afries.  hliene,  hligene,   Imnga  (Bekenntniss, 

wen  se  anfangen  to  lôpen ;        Aussage,  Ausspruch,  Erkenntniss).  —  Wegen 
la  Hage,  bz.  na  de  hemmel,  60  unsers  beliden  (cf,  1  beliden),  nid,  belgden 

31* 


LEER  484  LEFER-LADE  LEFERLA' 

(hclood)  sei  hier  bemerkt,  dasa  dieses  doch  lefde,  Liebe;  —  de  léfde  treU, 

vielleicht  woM  eher  aus  dem  afries.  bihlta  kerel,  do  hol  he  stn  wif  bî  d'  hir 

(h.  oben)  cnUitnnd,  alft  dass  dwi  Stammverb,  tun,  bs.  afer  de  dal.  —  NUL  lieäe 

liden,  nid.  lijdpii;  mnld.  lydon  (fateri,  con-  Icvede,  lôfte;  afries.  liafte ;  v/m  ij 

fiUTi)  mit  lidcii  (leiden,   zulassen   etc.,   cf.  5      1.  lefe,  liehe,  lieber;  —  lêfe  H  - 

liden)  ideid.  ist,  wozu  allerdings  die  Form  —  kinder  etc. ;  —  all'  de  Icfe  arfien 

(auch   nainr.ntlich   des  Ih'äter.   I)cl(fd)  ganz  afer  de  däle. 

gnian  stimmt,  wobei  jedoch  auch  wieder  zu  2.  lefe,    Lieber   Lieber,  liehe  oii 

bemerken   ist,   dass  auch  mnld.  die  Form  Person;  —  man  min  lôfe,  war  kuvitd 

vrydo»  neben  vrycii  (freien,  bz.  amare  etc.,  10      lêfelîk,  lêflîk,  lêfelk,  lieUick;^ 

s.   unter   2  frêen)    belegt  ist  u.^  also  auch  je  Welk; —We]k  wer  (liehliehet  Wtä 

Iyd(^n  (fiUcri  ctr.)  aus  afries.  hlia  (s.  weiter  lefen,  s.  läfen. 

nuten   wegen   der  Vocale  mn  hlia  ti.  fria)  lefen,  li^n,  werihschâUen,  kA 

entstehen  konnte.  gern  haben,  lieb  w.  angenehm  km,  § 

Was  nun  aber  weiter  das  obige  afries.  15  etc.;  —  he  léfd  sin  fro  bäfen  alles;' 

lilia  nie.  betrifft,  so  stimmt  es  in  den  Vocalen  (od.  beléfd,  blôfd,  bléft)  jd  %  am  to  1 

ganz  zu  fiia,  bz.  unsenn  Mcn  etc.  (fr eienj,  —   Nd.  Icven;    tUd.  lie?en;  afria. 

iveshalh  man  denn  auch  für  das  afries.  h\m  luvia,  Icvia;    wfries.  tJ^iQen;  úg». 

ein  ds.  hlioan  od.  hlichau  etc.,  a(7S.  hWihan,  Icofjan;    aengl.  leovien;  engl  \m  \ 

hlcôun;  gofh.  hlijon,  hlion  etc.  voraussetzen  20  amare);  ahd.  Hupen,  liabcn;  ümUI 

miisste.     Vergleicht  man  mm  weiter  Mqm  mhd,    lieben   (lieb  sein,  gefúüin)t 

in  bcfrôon   ron  iV(>,  frôi  (frei)  od.  2  frccn  Hupen,   Hüben;    mhd,  lic1)en  (lii^  ■ 

von  goth.  friju  (lieb  etc.,  cf  Fick  ITI,  190  lAebe  erweisen,   lieb  haben  de.)  ■ 

Ä/v/J,   so   würde  für  afries.  hlia,  j&j.  hlga  liupôn,  liubôn,  lieben,  amare. 

auch  vielleicht  ein  Adj.  od.  Subst.  hli  (Thetna  25      lef-engelke,  Lieb-Engdehen;  t)  £ 

lilija,  nach  frij;i)  u.  eine  y  hli  (idg.  kri  od.  =  Lieb- Kindchen,   Liebehen  etc.;  • 

l^ri)  au  zusetzen  sein,   die  indessen  in  einer  lêf  engelke  fan  kindje;  —  h)  Her  i 

für  hlia  passenden  Bedtg.  niclU  vorkömmt.  käfer  etc. 

Leer,    Stadt   an   der   Leda;    s.   unter  lefer,  8.  läfer. 

Larrclt.  30      lefer,  Ueber,  angenehmer,  erfredid 

léf,   lieb,   angenehm,   werth  etc.,  bz.  den  —   dat   oe2.   he   is  nu   lêfer;  —  b] 

(rcfühlen  u.  Wünschen  entsprechend  u.  zu-  gerner,  williger  etc. ;  —  dat  do  ik  l 

sagend;  —  dat  is  mi  hol  net  lôf;  —  'n  lt*f  c)  Lid>er,  Geliebter  etc.,  der  Liehen 

kiiul    (ein    liebes  freundliches    angenehmes  there,  Geschütztere  etc.;  —  ^m'dhi 

nettes  schönes  Kind);  —  lOf  wer  (angeneh-  35  lefer  kumd,  mut  leider  ^drr  5cJUedU< 

mcs  mildes  ruhiges  schönes  Wetter);  —  'n  der  Geschätzte  etc.)  gftn. 

hM'cn  rojrcn  (ein  milder  warmer  fruchtbarer  leferke,  s.  leverke. 

sehr  erwünschter  liegen) ;  —  ^n   lefen   tid  lefer-lade,  leferU' tc.  iim^esebf  ai 

(eine  liebe  angenehme  erwünschte  Zeit)  ;  —  lefer,  sanften  bequemen  Ganges  oi.1 

^n\vï siiikkdru (ein  schönes vielcersprechendcs  40  sanfter  «.  gemässigter  Weise,  » 

Stück  (ietreide) ;  —  dar   steid  jo    'n    lôfen  nach  u.  ohne  Stoss  u.  Hast,  langsam 

liülte  gras  in  't  laiid;  —  liô  hcd  sm  fro  un  aümälig,  mü  der  Zeit  etc.;  —  dat 

kiiulor  \vi  (hat  sie  lieb,  liebt  u.  schätzt  sie  so   mit   lêferlä   of ;  —  mit  lêferli 

sehr  etc.):  —   ho   geid   so   lôf  (angenehm,  al  wat  nader;  —  mit  lêferlä  fod.  K 

nrtt,  stinft  etc.)   mit   de   kinder  um  etc.  —  45  beter,  as  wen   't  to  hastig  geid;  - 

Si>richw.:  lefi»  kinder  hebhon  föle  namen.  —  loferlä  (od.  so  sagtjes  weg);  —  nû 

Xd.  loev;    mnd.  lêf;    ;*/(/.  lief;   afries.  liaf,  kwammen  so  all'  wfir  to  hûa.— M 

lit'f;    icfries,  Ijeaf;    nfries.  Hof;    satl.  Ijaw;  ledc.  — Bei  Weiland  findet  man 

hclg.  lif;  wang.  liilit':  as.  Hof,  leof,  lief,  lof;  sieht  ausgesprochen,  cfoM  lieverlede 

arfs.  loof:  aengl.  leof;  an.  Ijüfr;  norw.  ^juv  50  (contrah.  1Ô)  voor  lede  (Schritt  fif 

(in  IJuvIi'^):    schurd.    Ijuf;    ahd.  Hup,  Hub,  entstand  u.  verdorben  ist.    Dav»di 

litd),  looj),  Hab,  liilt;  <iwiÄ//.  Hup,  Hep ;  mhd.  ser  lefer  w.  nid.  liever  der  Voce 

Hop;   gath.  Hnbs;   /toln.   luby;    wcnd.  luba;  diese  Deutung  schwerlich  gestatte» 

kshir.  Ijubü.  —  Mit  lat.  lubet,  Übet,  lubens,  od.   liever  zweifelsohne    mit  nhd. 

libons.  iibido  otr.  ron  einer  ] '  lubh  (cupcro,  55  (von  lieb)  ident.  sind,  so  ist  et  ^ 

dosidoraro),   dir    wohl  (cf  cupio  zu  capio)  tiger,  dieses  Wort  als  ein  Oompot'  \ 

eine  Ahliiutfnrm    n)n  labli  (greifen,  packen,  (lieber)  u.  l&de,  bz.  liever  u.  lede 

fiKsen,  ergreifen  etc.)  —  urspr.  rabh  (fassen  aufzufassen  u.  l&de  od,  nid,  lede, 

etc.,  cf.  (rrassmann,  Hopp  etc.  wegen  labh,  3  laden  =  uld   leden  (gangen,  ff, 

sowie  auch  nntev  1  lafen,  labbokak  oto.)  ist.  00  vergangen,  passirt  etc.)  wm  ahd.  m 


LEFERN  485  LEF-TALLIG 

leden),  gath.  leithan  etc.  (gehen  Endung  tallig  van  lêftallig  aus  urspr.  talig 

olbMîäeiUn,  hz,  mit  dem  ags,  (cf.  unser  tallig  in  drôtallig  =  dreizahlig 

mg.  Weg,  Reise  etc),  gelâd  etc.)    od.    tätig    entstanden,    weshalb    auch 

niificiren,   wobei   ich    wegen  Weiland  die  Wörter  lieftallig  w.  lief  talig 

lade  od.  lade  auf  das  gleich-  5  mit  einander  identificirt  u.   beide  mit  lief- 

etc.  gehörende  afries.    lade,  waardig,  lief  ca  waard  übersetzt,  ohne  in- 

loeisfvlhrung  etc.,  cf,  v.  Rieht-  dessen  sich  darüber  zu  äussern,  ob  die  En- 

^7,  b)  verweise  u.  noch  dazu  düng  talig,  tallig  von  detn  Subst.  tale,  taal 

diu  mit  ags.  lad,   lädu  (u.  (Sprache,  Rede  etc.)  abgeleitet  ist  od.  nicht, 

mit  afries,   lade,  lede)  ident.  10  wie  dies  bei  M.    Kr  am  er   bei  lieftaalig 

Ihi  ausser  Weg,   Strasse,  (cf.  daselbst:  lief-taalig,   lieblich  redend,  it. 

c   auch  die  Bedtg.:   Weise  geliebt,  von  zoetsprekeud  etc.)  u.  auch  von 

Ist  nun  meine  Auffassung  die  van  Dal é  bei  dem  von  lieftallig  (bevallig, 

isst  lêfer-l&de  od.  nid.  liever-  aangenaam,  innemcnd  etc.)  getrennten  lief- 

0  viel  cds:  lieber  (od.  ange-  15  talig  (lief,  ter  tale,  liefsprekend,  liebsüss  od. 
r^dUmäliger)  Weise  od.  (da  wohlredend  etc.)  geschieht.  Vergleicht  man 
,  \^e  ja  iJiberhaupt  ein  Gehen  nun  (Seh.  u,  L.)  mnd.  lêftalich  (a.  beliebt, 
m  od,  einen  Gang  etc,  wohin  angenehm ;  —  b.  der  sich  liebenstoürdig  be- 
od.  mit  lieber  Bewegung  etc.,  nmm< ;  CiCi7JmwZ(i.  lief-ghe-tal,lief-ghe-tael, 
He  obigen  Bedtgn.  von  selbst  20  lief-ge-talligh  u.  lief-talligh  (acceptus,  gratus, 

amabilis,  pcramabilis ;  comis,  gratiosus,  gratia 
'ern.  valcns,  gratia  pollens),  so  ist  es  klar^  dass 

,  Angenehmes  etc, ;  —  he  wull'        die    Endung   tal ,    tael    in  lief-gbe-tal   mit 

lêfes  bewisen.  —  Sprichw.:  taligh  od,  taeligh,  talligh  sgn.  u,  viel- 
ed,  de  geid  d'r  na;  de  wat  25  leicht  eine  aus  einem  Adj.  tale,  taele  ge- 
Vundes  etc.)  hed,  de  föld  d'r  na.  kürzte  Form  ist.  Vergleicht  man  nun  aber 
irt,  8.  lafFerd.  weiter,  dass  die  älteren  mnd.  Formen  lêf- 

hen.  taldig  neben  lêftalig  od.  lêftalligh  Öfters  vor- 

ierspr.)  u.  jetzt  mitunter  auch  kommen  u.  auch  das  mnld.,  mfläm.  liefghetal 
entsprechenden  Form  libkes  30  (cf.  mfläm, :  liy  is  liefghetal  overal  =  il  est 
tb,  nett,  artig  etc.;  —  wen  aimé  et  cheri  par  tout)  beim  Vergleich  un- 
hvst,  den  brengd  papa  di  6k        sers  bol   statt  bold   od,   kol  u.  kolle  statt 

kolde  etc.  auch  sehr  gut  aus  älterem  lief- 
ihevoU,  liebreich,  zärtlich,  stets  getald  entstanden  sein  kann,  so  dürfte  für 
'Uchkeü  beweisend,  sehr  an-  35  tald  u.  taldich  (u,  einem  daraus  assimilirten 
Mutter,  Braut  od.  Frau  stets  tallich)  wohl  zunächst  die  Bedtg. :  geschätzt, 
ihm  begegnend,  ihnen  gerne  geehrt  etc,  zu  Grunde  zu  legen  u,  anzuneh- 
igend,  ihnen  gerne  um  den  men  sein,  dass  tald  von  Hause  aus  dieselbe 
u.  sie  gerne  küssen  wollend.  Form  wie  unser  aus  urspr.  tald  entstandenes 
schmeichelnd,  lieb  od.  süss-  40  teld  (zählt,  rechnet,  schätzet  etc.,  bz.  gezählt, 
angenehm  sprechend  etc  ;  —  gerechnet,  geschätzt  etc.,  —  z.  B.  he  teld 
nd   (ein    Kind,   welches  der       hum   för   niks,   bz.   för  hol   wat  däges   un 

lieb,  süss  u.  angenehm  zu-  hôges  etc.,  —  od.  he  word  for  niks  teld, 
II  u.  särüich  mit  ihr  thut  u.  d.  h.  für  Nichts  gerechnet  u.  geschätzt,  bz. 
\r  ergeben  u.  anhänglich  ist,  45  er  ist  ein  Lump  etc.)  ist  u.  demnach  mit  dem 
koset  u,  ihr  gern  viele  Liebe        as.  talda  (cf.  telde  von  teilen  u.  fertelde  von 

1  küsst  etc.);  —  he  is  so  lêf-  fertellcn)  u.  gitald  (gerechnet,  geschätzt,  ge- 
nit  sin  moder  (od.  frô,  brûd),        achtet,  angeschen,  geehrt  etc.)  zu  as.  tellian, 

wêt,  wat  he  hör  wol  all'  to  ahd.  zaljan,  zeljan  (zählen,  rechnen,  schätzen, 
1;  —  ho  word,  wo  older,  wo  50  achten,  ansehen  etc.)  gehört.  Ist  dies  aber 
mrd,  je  alter,  je  anhänglicher,  wirklich  der  Fall,  so  erklärt  sich  die  Bedtg.  : 
särtlicher,  bz.  verliebter  u.  aimé  et  cheri,  bz.  gratus,  amabilis  etc.  von 
ic) ;  —  he  is  mi  föls  to  lêf-  mfläm.,  mnld.  liefghetal,  liefghetallig  u.  lief- 
mir  viel  zu  zärtlich  u.  lieb-  tallig,  bz.  mnd.  lof-,  leif-tallich  od.  Icf-taldich 
zu  süsslich  tt.  schmeichlerisch  55  ganz  von   selbst   u.    ist  es  jedenfalls  wohl 

säriUch,  küsserig  u.  verliebt  zweifellos,  dass  mnld.,  mfläm.  getal  u.  tallig, 
ik  hum  regt  ûtstân  kan  un  taligh  etc.  in  getallig  mit  dem  aus  taljan 
5a  unser  tale  od.  tal  (Sprache,        entstandenen   as.   teljan   (cf.  teilen)   in  der 

talle,  tal  (Zahl)  von  Hause  Bedtg. :  schätzen  etc.  zusammenhängt,  zumal 
Wörter  sind,  so  ist  auch  die  60  da  auch  ja  scJwn  in  sehr  früher  Zeit  ein 


LEF-TALLIGHEID  48«                             LEGEN 

Compos.  lieftcllcu  mit  der  Bedtg.:  beohach-  reis8eH,iheüen,  trennen,  wmeinanétn 

ten,  UcbschäUeny  für  lieb  u.  atu/cnehm  an-  lösen  itc.)  euräekgehen  u,  dau  wo 

itchen  u.  halten  etc.   bestanden  haben  kann,  zwischen   ruk   u.   rüg  als  WeiUrhA 

Was  nun  aber  weiter  das  neuere  nid.  lief-  von  ru  (wie  rüg,  briülen  od.  ei»  ku 

Uli  ig   (wohlberedtf   loohlredend,   bz.   lieblich  6  rausch  machen  etc.  u.  md,  keula  0 

redend  u.  sprechend)  betrifft,  so   wird  die  tvl^  tönen,  scliaXUn,rattSchen,l&rma^\ 

Endung  talig  wohl  von  taal  (Rede  etc.)  ab-  schreien   etc.,  ef.  dieserhalb  l,pii 

geleitet  sein,  sofern  es  überhaupt  nicht  in  196)  weder  ein  begrifflicher  noeft/c 

missverstandener    Weise    aus    dem   älteren  Unterschied  besteht.    Da  es  nun  ik 

lieftalich  (amabilis,  gratus  etc.)  umgedeutet  10  Vergleich  von  skr.  hhni  (br^eUfhki 

u.   nicht  allein  auf  eine  lieb  eu  achtende,  zu  ri:g  (brechen,  biegen  etc.)  wMfm 

liebwerthCj  liebgeschätzte,  liebenswürdige  u.  ist,  ob  man  für  die  Letztere  eine  a§ 

sich  liebenswürdig  betragende,  sondern  aiKih  rüg  od.  mgh  aufstellt  tc  es  jeämfä 

auf  eine  liebenswürdig  u.  bestechend  spre-  feüos  ist,  dass  auch  die  von  Fitk 

chende  Person  angewandt  wurde.  15  stellte  y  lugh  (lägen)  eine  âkMe 

lêf-tallisheid,    Zärtlichkeit   etc.  ;^  —    he  bildung  von  lu  od.  ru  û^  «ie  £e 

w(H  för  leftalligheid  nich,  wat  he  sin  moder  Wurzeln  ruk,  mg  etc.,  «0  ^  td 

wol  to  gefallen  d6n  schal.  bei  der  für  lügen  aufsusteümia 

leg,  s.  lâ^.  od.  lugh,  idg.  rüg  od,  rugh  ctow  « 

l^^i  1^1  s-  %g6n.  20  sie  als  Weüerbilaung  vontVLéMn\ 

lê^en   (lege,   lügst,   lügt,  legen ;  —  log,  ng    die  Bedtg. :   brechen,  berttnj  1 

logst,  log,  logen ;  —  hcd  od.  is  lagen,  logen),  reissen,   trennen,    lösen  etc.,  U.  l 

lügen.  —  Redensart :  he  lügt,  dal  he  swart  knicken,  biegen,  krümmen,  winkn  < 

Word,  bz.  as  wen  *t  drükt  is.  —  Nd.  (Schütze  ariech.  lugizö,   biegen,  windenf  été 

etc.)  leegen,  (Br.  Wb.)  lügen;   mnd.  legen,  26  lugismös,   das  Biegen,  WinâeHj  Ii 

leiten;    nid.   liegen;    afries.   liaga,   liatza;  etc. ;  \ugOB,  der  Junge,  biegsam  Z» 

wfries.  liegen;  sali,  liôge;  helg.  logge;  wang.  Winden  u.  Flechten  etc.),  hs.  iû^ 

liiig;  as.  liogan,  li&gan;  ags.  leôgan;  aengl  tivische Bedtg.:  Bruch, Bis8,Sp(ätiTr\ 

leogen;  ctigl.  lie;  an.  Ijuga;  norw.,  schwed.  Lösung   etc.   od.   Bruch,  Knidt^  Ü 

Ijuga;  dän.  lyve;  goth.  liugan;  ahd.  liugan,  80  Kr ümmung,  Windung, DréhungtÂi^ 

liukan,   liogan,  leogan,  liagan,  liegen ;   mhd.  Wendung  etc.  hatte.    Geht  nun  êk 

liegen ;   kslav.  lû^4,  lûgati.    —   Nach  bug,  betrügen,  täuschen  etc.  des  lot.  &I! 

lat.  fug,  skr.  bhuj,  bhug  als  der  y  von  go&.  die  sinnl.  Bedtg. :  fdUen  wuiduny  > 

biugan,   ags.   beôgan,   ahd.  biugan  (biegen,  bringen,  stürzen   ete.   zurück  k-  ^ 

brechen)  muss  auch  für  liugan  eine  y  lug,  86  mit  fal  (Fall,   Sturz  etej  u.  falleii 

skr.  rig,  rüg,  idg.  rüg  od.  rugh  angesetzt  stürzen   etc.)  von  der  y  spal,  spi 

werden,  die  im  Skr.  allerdings  nur  in  der  machen,  stürzen  (urspr.  ufoÜ :  hrw 

Bedtg.:  brechen,  verletzen  etc.,  bz.  frangere,  ten  [sie  ist  auch   die  V  von:  tpa 

ferire,  laedere,  occidere  belegt  ist  u.  wozu  auch  die  skr.   V  phal  entstand  a\ 

Bopp  auch  Ut.  lauiu  (frango)  u.  lat.  lûgeo,  40  spal]  etc.,  weil  der  Wind,  wenn  er  ^ 

griech.lui;ros  (traurig,  elend,  jammervoll  etc.),  bricht,  sie  fällt  u.  stürzt,  bz.  zu  Fi 

orússö,  oriéchô  (graben,  stechen,  eingraben),  etc.,  so  kann  man  auch  annehmen^ 

orúché  (Graben),  oruktc,  orugma  (das  Ge-  von  lugh  fortgebildete  goût.  liogan  1 

grabene  etc.)  etc.  vergleicM,  während  F ick  Bedtg.:  brechen,  bz.  brechen  u.fdlli 

(I,  744)  für  griech.  oriissö  etc.   eine  y  ruk  45  etc.  hatte  u.   sich  hieraus  auch  dt 

(graben)  u.  für  das  goth.  liugan  etc.  eine  täuschen,  lügen,  betrügen  etc.  entn 

skiü. 'deutsche  y  lugh   (idg.   rugh)   aufstellt,  Dass  man  aber  hei   lügen  u.  ei 

ebenso  wie  für  goth.  biugan  u.  lat.  fugere,  Lug  auch  an  das  Brechen  u.  ^ 

bz.    skr.   bhuj   (biegen)  eine  idg.  y  bhugh.  seines  Wortes   etc.,   bz.   an  TTori 

Vergleicht  man  mm  aber  weiter  bei  Fick  50  trauens  -  Bruch   etc.    od    an  das 

(I,  198)  die  Wurzeln  rüg,  runk,  rup  m.  (I,  Knicken^  Biegen   u.  Krümmen  d 

744)  ruk,  runk  u.  auch  rüg  (brüllen;  sich  u.   der  Wahrheit  etc.    denken  u. 

erbrechen  etc.),  sowie  Alles,  was  er  zu  diesen  Bedtg.  von  liugan  sidi  auch  hieran 

Wurzeln  stellt  (cf.  I,  757  auch  lug),  so  ist  kann,  ist  klar,  sowie  ferner  auch,  t 

es  einerseits  klar,  dass  alle  diese  Wurzeln  55  (d.  h.  thun  od.  machw,  was  der  t 

auf  die  einfache  y  ru,  lu   (zerschmettern,  besagt)  atistatt  breclien  od.  Brw 

zerschlagen   etc.   [cf.   1  le   u.   bei  Fick  I,  etc.  urspr.  auch  die  sinnl  Bedtg 

li)0  aeq.    u.   weiter  pag.  413,  743.  755  die  drehen,   verdrehen   etc.,    kehren  f 

Wurzeln  ru,  lu,  sowie  ferner  III,  272  seq.  (Etwas,  bz.  die  Wahrheit,   das  . 

die  y  lu,  lus  etc.],   bz.    brechen,    spalten,  60  od.  Biegung,   Krümmung,  Wind* 


LEGEN  487  LEI 

Abweichung  machen   ((tb-  leger,  Lüger,  Person  die  lügt;  —  l^ers 

«  geraden    Wege   od.    der        un  bedrégers  de  kamen  in  de  helle.  —  Md, 
JL   aueweiehen,   Ausflüchte        lieger  etc. 
ne  od.Winkel'Züge  machen  leger,  legem,  s.  läger  etc. 

I  kann,  weil  auch  ja  hier-  5  legge,  leg,  a)  eine  Lage  od.  Schicht  Qe- 
Bedtg,   von  lügen   leicht        treide  zum  Dreschen,    bz.    das    Quantum, 

welches  auf  einmal  zum  bequemen  u.  voU- 
'€%  SU  legen,  bz.  goth.  liugan  ständigen  Ausdreschen  auf  der  Dreschtenne 
erkt,  dass  es  noch  ein  zwei-  liegen  kann  u.  ausgelegt  wird;  —  8ê  dörskeu 
nü  der  Bedtg, :  ein  Weib  10  fan  't  jâr  ût  de  legge  wol  'n  darden  dêl 
»  (vom  Manne);  sich  ver-  minner  as  in  andere  jaren,  80  siegt  is  de 
ïeirathet  werden  (von  der  gefefi;  —  Sprichw,:  he  kamd  up  de  slag, 
Hm  Weigand  u.  Andere  as  Jan  Wûbben  bî  de  leste  legge;  —  b)  der 
»  urspr.  die  sinnL  Bedtg. :  Eierstock  der  Hühner  etc.  —  Nid.  leg. 
Uen,    bedecken    etc.    hatte,  15      leggen,    legen,   liegen  machen,   Lage  u. 

Sitte  das  Haupt  der  Braut  Stelle  geben  etc. ;  —  he  legde  (gekürzt  lä) 
(leiertu.verhülü  (daher  auch  dat  dar  hen  od.  up,  in,  afer  etc.  —  Nd., 
ileier)  wurde  u.  woraus  der-  nid.  leggen ;  afries.  lega,  leia,  ledsa,  lidsia ; 
schUeast,  d(Ms  auch  liagan  wfries.  lizzen ;  satl.  ledsa ;  as.  leggjan,  legg- 
las  Verhohlen  od.  VerhiUlen  20  Jen ;  ags.  lecgan,  legan ;  aengl.  leggen ;  engl, 
er  Wahrheit  bezöge,  bz.  lay;  an.,  norw.  leggja;  schwed.  lägga;  dän. 
dbedtg.:  hehlen  od.  hüllen  laegge;  ahd.  leggan,  leggen,  lekken,  lecken, 
m  aber  einerseits  das  goth.  Iccgen,  legen ;  amhd.  lecken ;  mhd.  legen 
Hc.)  u.  das  gleichbedeutende  (legte,  leite,  labte) ;  goth.  lagjan  vom  Präter. 
elbe  Wort  ist  wie  das  an.  25  lag,  von  liggen. 

hingeben,  abhanden  kom-  leg-lopen  et<;.,  s.  lâg-lopen  etc. 

» u.  freigeben)  u.  es  agerm.  leg-loper,  s.  lâg-loper. 

r  der  Vater  von  dem  Bräu-  leg-mor,  s.  lâg-môr. 

%gabe  seiner  Tochter  u.  die  legte,  s.  lâgte. 

iben  aus  der  väterlichen  30  1.  lei  od.  lê,  Endung  u.  Endwort  von 
wUes  Lösegeld  forderte  u.  êner-,  twêer-,  gener-  (keiner-),  aller-,  men- 
9en  Entrichtung  der  Ehe-  niger-lei  etc.  —  Nd.,  rUd.  lei ;  mnd,  lei,  leie, 
9en  betrachtet  u.  bei  dessen  leige ;  afries.  leie ;  inhd.  leie,  leige,  lei.  — 
'^ochter  dem  Manne  über-  Dieses  früher  stets  von  den  vorstehenden 
\cheint  es  fast,  als  ob  dies  35  Wörtern :  einer,  zweier,  mancher,  aller  etc, 
in,  afries.  logia  urspr.  wie  getrennt  geschriebene  (KU.  übersetzt  mnld. 
'oXl  nur  die  Bedtg. :   hin-        ley  mit  via,  qualitas,  modus,  forma,  species, 

sich  Eines  entäussem  u.  wobei  indessen  zu  bemerken,  dass  es  in  der 
twaU  geben  (z.  B.  durch  Bedtg.:  Weg  wohl  mit  as.  leia  ident.  ist, 
i  etc.),  alienare  etc.  hatte  40  worüber  Weiteres  unter  2  lei)  Wort  ist  nach 
ie Bedtg.:  in  matrimonium        Grimm  (cf.  Weigand  etc.)  entlehnt  aus 

die  von:  eine  Ehe  schlies-  afranz.,  prov.  ley  (Art  u.  Weise),  weiches 
>men  u.  erhalten,  heirathen  dasselbe  wie  nfranz.  loi ;  span.  ley  (Gesetz) 
ihen  etc.  des  goth.  liugan  ist  u.  aus  lat.  lex  (Gesetz,  Herkommen, 
mtstand.  Vergleicht  man  45  Eegel,  vorgeschriebene  Art,  Art  u.  Weise 
ags.  bryttnian  u.  brytnian  etc.)  entstand  (s.  übrigens  darüber  auch  noch 
mittheilen,  spenden,  geben,  unter  2  lei)  u.  demnach  verschieden  ist  von 
«ötan  (frangere  etc.),  so  (D  i  e  z  IT,  143)  span.  \a.yeL  (Art,  Beschaffen- 
dieses  goth.  liugan  in  der  heit),  was  eigentlich,  wie  auch  im  baskischen, 
etc.  begrifflich  gut  von  der  50  ein  Ackerwerkzeug  bezeichnet,  mit  welchem 
sre  etc.)  ableiten  lassen  u.        immer  mehrere  nebeneinanderstehende  Men- 

äls  das  an,,  isl  liga  nach  sehen  arbeiten,  woher  die  Redensart :  son 
sen  neben  alienare  auch  de  la  misma  laya,  sie  sind  eines  Gelichters 
lere  hat  u.  es  hierin  wieder  od.  alle  dasselbe  Volk,  bz.  alle  gleichen 
rsel-  u.  begriffsverwandten  55  Schlages  od.  gleicher  Art  etc.  Vergleicht  man 
en,  bz.  ferlésen)  zt^ammen-  nun,  dass  wir  das  Wort  p  1 Ô  g  nicht  allein 
t  los,  lose,  lösen  etc.  (cf.  in  der  Bedtg.  Pflug  od.  Ackerwerkzeug 
y  lus  gehört,  die  ebenso  zum  Pflügen  od.  Auf  u.  Umreissen  der 
ere  etc.)  aus  idg.  ru  (zer-  Erde  gebrauchen,  sondern  auch  in  der  von : 
hen  etc.)  Jiervor gegangen  ist.  60  Koppel,  Rotte,  ScTiaar,  Haufe,  bz.   Schaar 


LEI  488  LEI 

von  Männern^  die  an  einem  Werke  mitetH'  herabnehwien  u,  nichts  mdir  êa§ 
ander  arbeiten  od.  sich  zu  einer  heir.  Arbeit  merken  etc.,  fig,  od.  bUdL  aber:  i 
ziisammenthun  u.  sich  mit  einander  verbin-  schäß  aufgeben,  Uquidiren  «oUm,  i 
den  etc.,  od.  auch  in  der  von:  Schlag,  Art,  in  Concurs begeben u. erklären^ wkk 
GelicîUer,  Gesindel  (sc  hören  all'  to  êa  plôg,  6  erklären  etc. ;  —  liê  hcd  't  lei  uphu 
a)  sie  gehören  Alk  zu  einem  Pfluge,  bz.  zu  sm  bûdel  slâten  un  sin  boken  sa ' 
einem  Gespann  od.  zu  einer  u.  derselben  brogt  —  Nd,  (Br.  Wb.  lll,^, 
Arbeit  u,  kotte  etc.;  —  b)  sie  gehören  Alle  (Schiefer);  mnd.  leie,  leide,  leigi 
zu  einander  u.  sind  Alle  gleich,  bz.  ^iJHe  Stein,  besonders  Schiefer);  nli,\â(l 
gleicher^ Art  etc.;  —  dar  steid  'n  hêl  plog  10  Schieferstein,  Schiefertafel,  Bidm 
folks  bi  'n  ander;  —  bô  sunt  all'  ên  plôg,  mnld.,mflâfn.\eYÚej\eye (Schiefer odA 
sie  sirid  Alle  eines  Schlages,  Volkes  od.  eines  platte  zum  Decken  der  Häuser) ;mi, 
Gelichters  etc.)  u.  dass  die  letztere  Bedtg,  klev.  leye  (Schieferstein,  Schieferpk 
wohl  daher  rührt,  dass  in  der  Urzeit  anstatt  DiesesWortwirdmanehâ'seit8(ef.O.' 
der  Pferde  u.  OcJisen  die  Hörigen  u.  Sclaven  16  Weigand  etc.)  mit  and.  leye  i 
u.  auch  wohl  das  ganze  Hausgesinde  sich  mnld.  (KU.)  ley  (via,  ITe^,  fiicMw 
an  den  Pflug  spannte  u.  mit  vereinten  Krâf-  tificirt,  womit  At/.  u.  Av^re  (cj, 
ten  damit  arbeitete^  so  lässt  sich  daraus  Schade)  auch  1  \eï^bz.mhd.]fM 
woJü  erklären,  wie  sowohl  das  span.  laya  u.  Weise)  identificiren  u.  (cf.oM^ 
als  unser  plog  als  Inbegriff  der  ganzen  die  20  riti  (Strom,  Lauf,  Weg,  Striehj  b 
Erde  aufreissenden  Maschinerie  (d.  h.  des  Weise  etc.),  wozu  hier  noch  bet 
l^flugcs,  incl.  der  denselben  ziehenden  u.  dass  das  zweifellos  zu  deniaUmU 
damit  arbeitenden  u.  als  Pfiuggespann  be-  etc.)  gehörende  an.  leidhr  n<6ffi  H 
trachteten  Menschenschaar)  in  die  Bedtg.:  tung  etc.  auch  die  Bedtg.:  TTä 
Gespann,  zusammengehörender  Haufe  etc.  25  u.  dass  das  nid.  ley  (via)  auch 
od.  gleiche  Schaar,  dieselbe  Schaar,  eine  u.  franz.  laie  aus  urspr.  leide  od.  k 
dieselbe  Art  od.  daaselbe  Gelichter  etc.  über-  lad  (via,  iter,  annona  etc.)  «t« 
gehen  konnte.  Hier  lässt  sich  nun  aber  indessen  \e\,  leie  (Schiefer,  bs.  Sek 
auch  weiter  die  Frage  anknüpfen,  ob  das  im  1^ heuton.,  bz.  bei  KU  tk. 
span.,  bask.  laya  nicht  auch  etwa  eine  Art  80  u.  L.  u.  auch  Mel.  Stoke  vo» 
Pflug  od,  ein  Werkzeug  zum  Aufreissen  u.  koper  III,  309)  mit  lamina,  sca 
Lockern  der  Erde  ist  u,  vielleicht  mit  lat.  tilis  e  sazo  lamina,  tegula  über 
laxo  u.  lax  US  (weit,  offen,  klaffend,  gespalten,  so  ist  es  höchst  wahrscheinlich^  i 
von  einander  stehend,  von  einander  getrennt,  Wort,  sowie  auch  as.  leia,  od.  n> 
lose,  locker  etc.)  zusammenhängt,  was  nach  85  (cf.  M,  Heyne,  Heliand,  u.  h 
afranz.  ley  von  lex  möglicherweise  denkbar  lêia  (Fels,  Stein,  bz.  Fels-,  Steii 
wäre,  zumal  da  laxo,  laxus  doch  wohl  besser  hlea,  hleo  urspr.  nur  ein  Etwas 
zu  der  für  rictus  etc.  von  Fick  aufgestell-  toas  man  als  Decke  auf  Etm 
ten  y  rag  (klaffen,  weit  offenstehen  etc.)  womit  man  ein  Etwas  deckte, 
stimmt,  als  zu  einer  y  lag  (languerc),  wozu  40  (ein  Haus,  Grab  etc.)  damit  zu  i 
Fick  auch  t/os  an.  IckUfl-dk (lecken,  Wasser  dicht  zu  machen  u.  zu  schliesse 
durchlassen)  vergleicht,  trotzdem  dieses  Wort  nun  aber  richtig,  so  ist  leia  od 
(cf.lekken)  doch  auch  wohl  auf  die  Grdbedtg.:  hleo)  nicht  verschieden  von  dem 
klaffen,  gespalten  sein,  einen  Riss  haben  etc.  afries.  hli,  ags.  hleo,  as.  hleo  (l 
zurückgeht  u.  wobei  man  das  S2)an.,  bask.  45  Obdach,  Schutzdach,  Schutz,  c 
laya  auch  vielleicht  besser  direct  von  dieser  von  dem  gleichbedeutenden  as. 
y  rag,  lag  (sie  hat  subst.  auch  noch  die  lie,  liewe  (cf.  leife,  leiwe)  u.  vt 
Bedtg. :  Klaff,  Spalte,  Oeff'nung,  Biss  etc.)  unter  leia  etc.  urspr.  blos  einen  . 
ableitet,  als  von  lat.  laxus  etc.  bz.  ein  Stein-  od.  Fels-Stik:k,  bi 

2.  Ici,  Schiefer,  Schieferplatte,  Schiefer-  50  od.  FeU-PlaUe  zum  Decken  u.  1 
tafel,  Rechentafel ;  —  dat  hûs  is  mit  Ici  von  Etwas  (eines  Grabes,  Haust 
dekt;  —  he  schrift  nog  up  'n  lei  un  nog  haupt  ein  Etwas,  was  man  a/«i 
nich  up  'n  assel  (Papierbogen) ;  —  du  must  Raub  od.  Wind  u.  Wetter  etc. 
't  lei  äfen  herkrîgen  un  äfen  fttrdkncn  wo  legte.  Dass  aber  hier  die  Bedtg 
föl  dat  't  is.  —  Redensart:  't  lei  upliangen,  55  deckendes  u.  schützendes  Etwai 
d.  h.  wörtlich:  die  Rechentafel,  od.  die  Stein-  od.  Fels- Platte,  Schiefe 
Schieferplattc  od.  Schiefertafel,  worauf  die  Fels,  Stein  od.  Schiefer  übergi 
ausstehenden  Forderungen  u,  die  Schulden  neben  Decke  etc.,  Schutz  etc. 
vermerkt  u.  eingetragen  sind,  aufhängen,  es  Stein-  od.  »Schiefer- Platte  etc. 
(bz.  das  Debet-  u.  Crcdit-Buch)  nicht  mehr  (30  Mt  ja  auch  gar  nichts  Befrem 


LEI  489  LEIDEN 

âaa  Wort  dak  (s,  d.)  neben  xneatus)  etc.  eu  as,  lidhan,  lithan  (8,  unter 
iutgf  Schirm  etc.  auch  die       liden)  gehört. 

khüfj  Schilfrohr  od.  Ried  4.  lei  od.  loi,  lea,  sich  nicht  rührend  u, 

nrung  u.  Verwechslung  mit  regend,  träge,  faul,  unlustig  zur  Arbeit  od. 
?ia  etc.  fu.  auch  vielleicht  5  um  sich  zu  bewegen,  matt,  flau  etc.;  —  de 
OS.  u.  afries.  vorkommenden  kOrel  is  nët  so  lei  as  'u  fliiite,  bz.  he  is 
Bedtg.,  cf.  dieserhcdb  3  lei)  flint-lei  (der  Kerl  ist  eben  so  faul  wie  ein 
M  daher,  dass  das  goth.  Kieselstein,  bz,  er  rührt  u.  regt  sich  ebenso 
i,  durch  Aphäresis  zu  lija,  wenig  wie  ein  Kieselstein,  liegt  fest  wie  ein 
tümmeU  wurde.  Wiü  man  10  arosser  Kiesel  etc.);  —  ^t  is  all'  sin  läfen 
tstehung  von  leia  (Stein,  *n  leieu  kerel  wcst,  de  sin  läfen  niks  anders 
npUxtte  etc.)  aus  hiea  etc.  dân  hed  as  slapen  un  bummeln ;  —  he  word 
zugeben  u.  ist  die  dafür  wo  older  wo  leier;  —  he  is  de  leiste  fan 
le  Form  hlea  od.  hléa  ein  allen ;  —  ik  wêt  hêl  nêt  wo  't  is,  ik  bin  fan 
*  lêa,  leia,  so  würde  die  15  ddige  so  lei  (träge,  unlustig,  matt,  flau  etc.) ;  — 
n  leie  schon  sehr  früh  vor-  dat  warme  wer  (Wetter)  m&kd  ên  lei ;  —  *t  is 
leige  (Iige,  lege,  bz.  liage,  fan  dage  regt  lei  wer  (laues,  stüles,  müde 
cht  auf  eine  Identität  mit  u.  matt  machendes,  ermattendes  Wetter) ;  — 
.  leac  (Stein),  cornw.  lêh,  de  wind  weid  so  lei  (der  Wind  weht  so  träge 
tplaUe,  cf.  cromlêh,  crom-  20  u.  matt  etc.,  od.  so  lau  u.  warm  etc.);  — 
ei  eher,  Chrest.,  351)  \i&,  bi  so  'n  leien  (trägen  etc.)  wind  kan  d'r  hêl 
n)  schliessen  lassen.  gen  mOlen  gän.  —  Nd.  (B  r.  W  b.)  loi ;  mnd. 

ei  übrigens  noch  bemerkt,  loi,  loey,  Icu,  loye;  nid.  Icd;  mnld.  (KU.) 
lei  od.  leia  (sei  es  in  der  luy,  loy,  ley  (piger,  desidiosos,  vappa,  mur- 
er,  Schieferplatte  od.  25  cidus,  ignavus,  segnis,  fugitans  laborem); 
a,  cf.  bân)  auA  ebensogut  nfries.  16i;  wfries.  loy,  loay;  wang.  lea.  — 
oaUcn,  trennen,  frei  machen  Die  Vocale  stimmen  zu  bleien,  bloien,  nhd» 
kann,  zumal  da  ja  der  blühen,  ahd.  pluoan  etc.,  bz.  zu  mnd.  loien, 
ttein  ist,  der  sich  abspal-  as,  hluojan  (briülen  etc.),  wonach  es  dann 
)  u.  das  Wort  Schiefer  30  in  der  Bedtg.:  träge,  od.  ermattet,  matt  etc. 
dbedtg.:  spalten,  abspalten,  zweifellos  mit  an.  l^ja,  lûdha  (zerstossen, 
Bchäfe  u.  schifem  etc.)  zu-        stossen;  ermatten;  entkräften,  schwächen), 

lûi  (Ermattung),  lûinn  (gebrochen,  ermattet, 
'j  Benennung  des  Norder       matt  gemacht  u.  geworden  etc.),  isl.  l^a  (fati- 

Siel  od.  dem  Hafenbassin  35  gare),  lû,  lûi  (lassitndo) ,  lûinn  (defessus, 
Husse  in  die  Nordsee  (dat  defatigatus),  norw.  lu  (abgemattet,  entkräftet, 
Ley  —  is  de  Ley  ûtgân  od.  erschöpft,  matt  etc.)  etc.  zu  der  y  lu,  idg. 
on das Leysand  (Leysander  ru  (cf.  Fick  III,  272)  gehört,  welche  auch 
ler  Siel)  u.  die  zwischen  für  1  le  etc.  aufgestellt  ist. 
rreetsieler  Amte,  bz.  einem  40  lei-,  ien-ârd,  leierd,  leaerd,  träger  Mensch, 
rumhörn  belegene  Leybucht  Faulenzer,  Faulpelz,  Lungerer  etc.  —  Nid, 
ben.  Da  die  Ley  nicht  luiaard;  rnn^d  luyaerd,  loyaerd,  leyaerd;  mmJ. 
wa^er  der  Stadt  Norden  loiard.  —  Davon  mnld.  luyaerden  (dare  se 
h  das  Binnenwasser  des  pi^ritiae,  pigrescere  etc.). 
•,s  münden  darin  mehrere  45  lei-,  lea-bank,  Faulbank,  LotterbeU  etc. 
s)  in  die  See  abführt   u.        (cf.  4  lei^;  —  he  mag  niks  lêfer  as  up  de 

allgemeine  (u.  auch  wohl       leibank  Iiggen  un  sük  wat  r&keln. 
die,  dass  dieses  Wort  aus  lei-dak,  Schieferdach, 

sei  u.  ein  Fkwas,  welches  1.   leide,   Leitung,    Wasserleitutig ,   aqua 

•oa  u)ohin  leitet  u.  führt  50  ductus.  —  Zu  léden,  bz.  dem  alten  lidan, 
in  Weg  von  u.  für  Etwas        cf.  liden. 

welchem  Fall  es  dann  mit  2.  leide  od.  laide,  layde,  Blitz.  — Wang. 

stc),  nfries.  lei,  leid  (Weg,  leide  (in  leidslag,  Blitzschlag);  nfries.  (Jo- 
hrenze);    an.  leidhr   (Weg,        hansen)  lâid;  nd.  (Schütze)  lei  (Blitz). 

unter  2  lei)  etc.   u.  mnd.  55  Wohl  ident.  mit  mnld.  (KU)  laeyc  (flamma), 
,  Gang,  Lauf  (cf.  bei  S  c  h.        s.  Weiteres  unter  1  leien. 
kümmere  dich  nicht  zu  sehr  lei-dekker,  Schieferdecker. 

Î  hoghe,  der  werlde  breyde,.  1.  leiden,  Leiden,  Kummer,  Verdruss  etc. ; 

des  waters  leyde),  bz.  unser  —  dat  is  't  leiden  je  man,  dat  ik  d'r  niks 
3yde,  leye  (ductus,  tractus,  60  an  dôn  un  helpen  kan. 


LEIDEN  LEIEN  4M  LEI-  LEU-WAGER 

2.  leiden,  leien,  leiten,  führen  etc.,  s.  lêden.  leieren  od.  lenen  (lUnU.  vonZh 

1.  leider,  leider;  —  ik  mut  leider  (tu  faulenzen  etc.;  —  he  leierd  de  i^s 
meinem  Jjeidwesen   od  Verdruss  etc.)  gân.        wat  heram.  —  Nid.  laieren ;  wdd. 

—  Es  iift  ei{fentUch  der  Compar.  von  leid,  faulenzen,  lässig  eein,  sich  aufM 
hz.   lôd   u.   wird  es  von  uns  auch  subst.  in  5  zögern,  zaudern^  cf.  M.  Kr  am  er. 
der  Bcdtg.:    der   Schlechtere,   minder   Oe-  leife,   lenfe,   leife,  Wetlerâaikj 
sciiätztey  Unliebere  etc.   (s.   unter  léfer)  ge-  dach,  Schutzdach,  bedachter  Vorbau 
braucht.  Tltür  eines  Hauses,  umrmikr  mta 

2.  leider,  a)  Leüer,  Führer  etc.:  —  up-  Sonne  u.  Begen  geseküUt  tittt  t 
IMer  (Äufieitcr,  Erzieher);  —  (erleiÄcr (Ver-  10  welchem  früher  in  wieiner  Jujfesdn 
leiter,  Verführer) ;  —  b)  ein  Leitrohr,  bs.  die  Waaren  zum  Verkauf  auigdegt  i 
ein  Rohr  od.  eine  liinne  (diictus),  welche  —  frôger  ward'  d'r  'a  afendi  'n  ul 
das  Wasser  vom  Dach  ableitet ;  —  de  leider  ander  de  leif  holden.  —  Nid.  hü 
gfid  aferal  kört  un  mut  bold  feruêid  worden.  mnld.  loovc,  layife,  Inyve,  laere  (amh 

leidig,   verführerisch,   trügerisch,   gleiss-  16  frondiam,  prcjectara,  compIaTiain,iii{ 

nerischt  glatt  in  Worten  u.   Wesen  etc.;  —  podium  etc.);   nd.  (Br,  Wb.)  m 
dat   wif,   dat  is  jo  ^n  leidigen  dönncr,  dar        lovene,  love ;  ahd,  lonbâ,  laapi;  tuk 

mut  mau  sük  blikscms  för  in  acht  nemcn,  (Laube,  bedeckte  GaUerie  eines  cbet 
dat  sê  én  nich   ierf(^rd;  —  he  kan  so  môi        werks  eines  Hausen,  Geriehtshubt 

dôn   un   hed   so   'n  leidigen  tungo,  dat  he  20  Davon   mkU.   laubia;    cAae.  hn^ 

hast  elk  begOskcn  kan;  —  s6  kikt  mi  fRls  piem,  lobia;  ital.  loma;  pori.  loji 

to  leidig  (freundlich  n.  gleissnerisch  etc.)  ût,  löge   (Hätte,   Zelt,   GaUerie).  —  Zi 
as    dat   ik   hör   trôo.   —  Es  isi  soviel  als        urspr.  ioohl  ein  mit  Laub  od.  Blâ 

leitig  u.  gehört  zu  \oU\en,  Icdcn  (leiten,  deckte»  Etwas. 

führen).  26      lei-,  lenheid  u.  leiigheid,  leu^bei 

1.  leien  od,  laien,  blitzen,  wetterleuchten,  heit,  Trägheit  etc.  —  Nid,  luiheid 
hell  aufflammen;  —  dat  leied  in  *t  Süden.  mflâm,  layheyd.    cf,  4  lei  etc. 

-  Nd.    (Schütze)   leien;    dithm.    leihn;  lei-,  lea-lekker-lnd,  Schlarafa 
mofries.(Cad.Müller)\sLyt\ei\\  ^e^.  loide;  das  geträumte  Paradies,  wo  «um 
satJ.  leie;    nfries.   (Johansen,  pag.  167)  30  arbeiten   od,   unthâtig  (cf.  4  10) 
l&id,  läidagin ;  wang.  leith.    cf.  mntd.,  mfläm.  lebt.  —  Nid.,  mnld.  lailekkerlaad. 
laoyen  (ilammare,  flagrare),  was  Jap  ix  (pag.  lei-,  lenlensen  u.  lei-,  leileiten 
301)  mit  wfries.  leagjen,  laegjen,  dem  tihd.  zen  etc.;  —   leilonser,   lealesnser, 
lohen  von  goth.  liuhan,  lauh  etc.  (s.  untei'  Faulenzer.  —  Ob  die  verb.  Endum 
1    lecht)   identificirt   u.   wonach   dann   nid.  86  u.  lentern  mit  enzen  im  nhd.  fat 
laeyen,  bz.  lajen  od.  I^'en  (cf.  lafen,  lät  etc.)  od.  mit  2  lenssen,  leutem  ident.  ül 
für  lojen   (cf.   2  lafen  =  loven),  bz.  lôjen,  zweiféüiaft.    Da  wir  indessen  avu^ 
lögen  (cf.  lojen  =   nhd.   lohen,  gerben  etc.  bz.  mlenter  =  nhd,   Faulenzer 
u.  lojen  =  7ihd.  laugen)  steht,  woraus  dann  chen  u.  manchmal  auch  faullem 
liclg.  \oien  u.  unser  leien  (der  Vocalwandlung  40  faulenzen   geschrieben   wird, 
wegen  vergl.  auch  gleien,  gloien,  glöjen  =  auch  der  Volksmund  beim  DenUn 
nhd.  glühen  u.  bleien  etc.  =  nhd.  blühen)  faulenzen   u,   bei  der  Syn(my\ 
sich  formell  leicht  erklärt.    Bestätigt  wird  lei  u.  fûl  von  dem  Ersteren  statt 
dies  auch   durch   nid.  (v.  Dale  etc.)  laai  davon  ein  lei-leosen  gebildet  hab( 
(Lohe,  Flamme)  u.  laaieu  (lohen).  46  Weiteres  unter  2  lensen  u.  lentern 

2.  leien,  von  lei  od.  Schiefer,  s.  2  lei;—  nfries.  (Johansen,  pag.  45)  luil( 
^u  leien  dak.  lonti,  faulenzen, 

3.  leien  od.  leaen,  träge,  faul,  unlustig,  ^Leitnant,  Lieuinant.  —  Spieki 
bz.  matt,  flau  etc.  (cf.  4  lei)  sein  od.  werden ;  bitje  ferdreid  is,  de  mnt  Leitoao 
daher  a)  faulenzen,  lungern,  unthätig,  be-  60  —  Das  franz.  lieatenaot  ist  ge 
schäftigungslos  umhergehen,  untliätig  u.  still  liea  (Stelle,  Platz  etc.)  u,  tenant  ( 
liegen  etc.;  —  he  leied  (od.  leid)  de  gause  halten)  u.  bezeichnet  demnach  di 
lëfc  dag,  bz.  ho  leied  (leid)  wat  herum ;  —  urspr.  einen  Platz-  od,  Statt-HaÜt 
\\fi  mag  niks  lefcr  as  leien  od.  leilonscn ;  —  Vertreter  des  Königs  od.  des  Haupti 
h)  flauen,  matten,  stillen  etc.;  —  de  wind  55  lei-,  len-wagen,  a)  eine  gut 
leied  (od.  leid)  al  mör  of  (der  Wind  flauet,  grosse  u.  starke,  hölzerne  Sdteueri 
mattet  u.  stillt  immer  mehr  ab,  wird  immer  einem  langen  schrâgstehenden  t 
flauer,  matter,  träger  u.  stiller  etc.).  Scheuern  u.   Waschen  des  Fussh 

leien,  s.  lêen.  b)  (Naut.,  cf.  Bobrik,  pag.  ^ 

leierd  etc.,  s.  lei-,  Icuard.  60  etuMS  gekrümmtes,  unter  dem  ztoe 


JSI-  LEU-WAMS  491  LEKKEN 

ïT  Hegendes  Stück  HoLs  (nid.  rissen,  kaput  etc, ;  —  dat  fat  ^od,  dat  schip, 
t  waarover  de  roerpen  loopt,  de  stäfcl  etc.)  is  lek  an  mal  aigt  m&kd  (od. 
^elehee  das  Oewicht  der  Ruder-        ûtbätcrd,   flikt)   worden.  —  Nd.,   nid.   lek ; 

Hdms  trägt  u.  worauf  sich  mnld.  leck  (manans,  fluens,  stillans,  perfluens, 
i  die  Ruderpinne  selbst  hin    5  rimosus);  an.,  ish  lekr  etc. 

wenn  gesteuert  wird,  su  wel-  3.  leK,  eine  undichte,  Wasser  od.  sonstige 

ie  obere  Fläche  des  Leuwagens  Flüssigkeiten  durchlassende  Stelle  od.  Ritze, 
rnen  Platte  belegt  ist;  —  c)  Spalte  etc.;  —  dat  fat  (od.  dat  schip,  de 
her  das  Schiffsdeck  hingehende,  stäfel  etc.)  hed  'n  lek.  —  Nd.j  nid.  Xek  etc. 
wdaeiten  befestigte  runde  t<.  10  lekasje,  Leckage,  das  Auslecken  u.  der 
mte  Quer-Siange,  worauf  der  Schaden,  den  man  durch  das  Auslecken  an 
)hc(ten  befestigte  Ring  sich  hin  nassen  Waaren  erleidet.  —  Nid.  lekkagie; 
,  wenn  das  Schiff  wendet  u.  engl,  leakage  etc.,  von  2  lek  mit  franz. 
9r8  gestellt  werden  müssen.  —        Endung. 

(dasselbe  in  allen  Bedtgn.).  15  lek-ber,  Tropfbier,  aus-  od.  abgetropftes 
^d^nt:  nd.  (Br.  Wb.,  III,  56,  Bier,  Bier,  das  sich  tropfenweise  in  ein 
ragen  (dasselbe  wie  a);  schwed.,  unter  dem  Hahn  stehendes  Gefäss  gesammelt 
rik  unter  leuwagen)  lewagen,  hat  u.  in  Folge  dessen  verschlagen  od.  ver- 
Ibe  wie  sub  b  u.  c).  —  Es  ist  dorben  u.  schal  geworden  ist. 
\n  Compos.  von  lei,  leu  (träge,  20  lek  -  fat,  Fass  od.  Gefäss ,  worin  db- 
h  nicht  regend  u.  rührend)  u.  tröpfelnde  Flüssigkeiten  sich  sammeln. 
r  demnach  dieses  Wort  einen  lek-gat,  Tropfloch,  Loch,  Spalte  od.  Ritze, 

ht  regenden,  trägen  u.  müssi-  wodurch  Wasser  od.  eine  sonstige  Flüssig- 
\  unbeweglicJien,  ruhenden  u.  keit  hindurch  sickert  od.  hindurch  dringt, 
«if,  od.  (cf.  das  Compos.  Faul-  25  lekje,  lektje  (Dimin.  von  1  lek,  sub  a), 
•  leibank)  einen  Ruhe-  Wagen  kleiner  Tropfen,  Tröpfelchen,  geringste  Spur 
luf  etwas  ruht  u.  liegt,  bz.  von  Feuchtigkeit  etc. ;  —  dat  fat  is  so  digt, 
^Iwas  lehnt  u,  stützt)  bezeich-  dat  d'r  gen  lel^e  dördringt,  bz.  an  to  finden  is. 
allerdings  diese  Bedtg.  kaum  lekken  (lekde,  lekte  —  het  lekt),  lecken, 

Wort  passt.  30  tropfen,  tröpfeln,  sickern,  Wasser  od.  son- 

■18,  Faulpelz.  stigeFlüssigkeiten  durchlassen,Wasser ziehen, 

"ropfen,  flg.  das  Geringste ;  —  durchschlagen,  undicht  sein,  einen  Leck  od. 
ligt,  dat  d'r  gen  lek  dör  kumd  eine  SpaÜe,  Ritze  etc.  haben  etc. ;  —  dat 
-  dat  fat  is  gans  lös ;  d'r  is  water  lekt  fan  't  hûs  herunder ;  ~  dat  lekt 
q;  —  he  hed  dat  glas  so  schon  35  fan  de  bômen  of;  —  de  nöse  lekt  hum;  — 
t  dV  gen  lek  inbläfen  is;  —  dat  lekt  dör  de  böne;  —  de  pannen  lekken 
'5ge  un  d'r  fald  gen  lek  mer  (die  Bachziegel  sind  undicht,  lassen  Feuch- 
;  —  bit  up  de  loste  lek;  —  tigkeit  durch  od.  schlagen  durch  etc.);  — 
lek  (keinen  Tropfen,  bz.  nicht        dat  fat  (od.  dat  schip,  de  emmer  etc.)  lekt; 

fan;  —  d'r  ful  gen  lek  für  40  —  dar  is  nog  niks  fan  ûtlekt  (a.  davon  ist 

't  all'  up;  —  ho  hed  gen  noch  kein  Tropfen  Tieraus  gesickert  u.  zum 
r  'n  ander  minsk  afer;  —  ên  Vorschein  gekommen,  bz.  herausgedrungen; 
T,  water  etc. ;  —  dar  falld  mi  —  b.  davon  ist  noch  nicht  das  Geringste 
cop ;  —  he  hed  'n  lek  an  de  sichtbar  od.  ruchbar  geworden).  —  Nd, 
Ingen;  — -  b)  Traufe,  Dach-  45  lekken;  mnd.  lecken;  nid.  leken,  lekken; 
nfall;  —  he  steid  under  de  wang.  lek;  aengl.  leken;  engl,  leak;  an.^ 
md  fan  de  regen  under  de  lek.  norw.  leka ;  schwed.  läcka ;  dän.  läkke  (Alles 
.  lek  in  der  Bedtg.  sub  b  u.  wie  oben);  ags.  leccan;  ahd.  lechen,  leken; 
'h  weiss  in  derselben  Bedtg.  mhd.  lecken  (rigare,  irrigare,  bewässern,  be- 
10  (nämlich  in  der  von  gutta  50  netzen,  berieseln  etc.)  u.  mhd.  l^cVeOi  (Wasser 

nirgends  belegt  u.   vorkom-        durchl<issen^  lecken).  —  Wie  kl  ecken  für 

so  bemerkenswerther  ist,  als  urspr.  klacjan,  so  steht  auch  lecken  für 
''gleich  des  ümstandes,  dass  lekjan,  bz.  urspr.  lakjan  u.  «(ue  klac  ^;9.  klak) 
ofen  doch  auch  von  Tropf  e  ein  SchaUstamm  od.  Schallwort  ist^  so  ist 
\  ist,  auch  annehmen  muss,  55  auch  die  für  1  lek,  bz.  lekken  anzusetzende 
lekken  auch  von  diesem  lek  ab-  y  lak  ein  Schallwort,  bz.  dieselbe  y  lak, 
T  noch  Weiteres  unter  lekken.        rak,   welche  schon  unter  2  lak  besprochen 

undicht,  Wasser  u.  sonstige        ist.     Erwägt  man   nun,   dass   die  Bedtg.: 

durchlassend  durch  eine  Ritze,        macula  etc.  von  flek,  klak  u.  lak  (cf.  2  lak) 

Loch  etc.;  daher  auch:  zer-  60  anscheinend  aus  der  Bedtg. :  brechen,  reissen, 


LEKEER  492  LEU 

siHilten   etc.,  hz,   aus  der  von  Bruch,  Eiss,  mAd.  lecker  (Lecker,  SckmartAzer.sä 

Spalte,  Ititse  etc.  hervorging,  so  könnte  man  Mensch  etc.,  bz.  Einer,  der  gern 

auch  annehmen,  (1a.is  man  Lei  Ick  u.  Ickkcn,  scMeckt)  zu  ahd,  lëccon  etc.,  tf.  lik 

hz.   dieser  y  luk   roii   der  Vorstellung   od.  lekkeré,  Leckerei,  Tröpfeki  de. 

dem  Gedanken  ausginff,  dass  die  Wolke  ein  5  liebben  lekkcré  up  de  böne;  dat« 

mit  Wasser  gefüllter  Schlauch  od.  Sack  ist,  iuseu  nasên  worden.^ 

der  durch  irgend  einen  Umstand  reisst  od,  lekker-miuid,  -sn&te,  -tiie^  Iee> 

bricM  od.   einen  liiss  od.  Urach  bekömmt  Schlemmer,  Schlecker  etc, 

u.  somit  leck  wird  u,  zu  lecken  anfängt,  \ékkwnéyeinleckeres,sü88ei,feiiu6 

Wassertropfen  fallen   lässt  u.   auch  selbst  10  des  Etwas^  Leckerei,  Näsdierd,  S 

ein   träufelndes   Etwas  (od.   ein    Trief-  u.  etc.;  —  he  mag  gern  lekkernéen. 

Tropf 'Ding,  tropfender  Gegenstand  etc.)  ist,  lekken,   Leckeres,  Etwas  wu 

aus  welch  letzterer  Bedtg.  ja  auch  von  selb.st  angenehm  schmeckt.  Angenehmes  d 

die  Bedtg.:  Tropfe  u.  Traufe  von  1  lek  mag  gern  wat  lekkers;  —  bê  hed 

hervorgehen  konnte.    Da  nun  aber  eine  y  Ify  lokkers   braden    od.  käkt,  bikt  eU 

luk  in  der  Bedtg.  des  obigen   Verb,  lekkcu  hed  lium   wat   lekkers  (iron.)  tor 

sonst   anscheinend  nirgends   vorkommt,    so  od.  inbrokt. 

liegt  die  Sache  waJir scheint,  so,  dass  durch  lekse,  lekH,  a)  Lection,  Aufgaff 

den  Schallstamm  lak  zuerst  der  Schall  od.  wendiglernen  etc.;  —  bô  lird  sin 

das    Geräusch    nachgeahmt    u,    bezeichnet  20  kund,  bz.  g6d  fan  bûten  lerd;  — 

wurde  (auch  durch  klik  wird  der  Scliall  od.  zeichen,  Zeichen,  das  man  in  ein 

das  Geräusch  nachgeahmt  u.  bezeichnet,  was  od-  mac?U,  um  sieh  die  Stelle  su  n 

ein  ans  Fenster  od.  einen  sonstigen  harten  wohin  man  mit  dem  Lesen  desseltn 

Gegenstand    anschlagendes    Hagelkorn    od.  men  ist.  —  Aus  lat  lectio,  von  k 

ein  Bcgentropfen  macht  u.  sodann  auch  die  25      lelk,  böse,  boshaft,  unartig,  hat 
Stelle  od.  den  Fleck  selbst,  der  dadurch  auf       leidlich,   unatustehlich,  sehteefU  eti 

dem  betr.  Gegenstand  entsteht  u.  zurückbleibt,  is  lelk  fan  di,  dat  da  dîn  brder  d1 

ganz  wie  auch  ja  klak  hiervon  seine  Bedtg. :  bist ;  —  hd  is  altid  so  lelk  un  bt 

inacula  herhaben  kann  u.  wie  ftek  möglicher-  sin  folk,  bz.  tcgen  BÎn  frô  an  kin 

weise  ein  Etwas  ist,  was  durch  einen  Schlag  30  hast  hOl  nêt  to  begnpen  is,  wo  » 

od.  Klatsch  auf  Etwas  entsteht  u.  zurück-  so  wesen  kan ;  —  he  môk  so  'n  1 

bleibt),  den  ein  auf  Etwas  niederschlagender  dat   clk   bang  für  hum  wurd'; - 

Wassertrojyfen   (sei  es,    dass   der    Tropfen  mi  lelk;  —  lelk  wôr  (böses,  U. 

aus  der  Wolke  od.   von  einem   Dach  etc.  unleidliches  Wetter);  —  dat  smol 

herunterfällt  u.  an  od.  auf  Etwas  nieder-  85  SatL,  nid.  (mdarih),  nd.  lelk.   J 

platzt)  verursacht  u.  dann  in  ähnlicher  Weise  contrah.  (cf.  elk)  afries,  lêthlik,  1 

auch   wieder  der  niederklatschende   Tropfe  lêthlik,  lêdhlic ;  funrf.  ledelik,  lêtl 

sowohl,  als  auch  die  ein  klatschendes  Ge-  mnld.   leedelik;    nid.   leelyk,  lal 

rausch  verursachende  Traufe  mit  dem  urspr.  leidlih;  mhd.  leidelich,  leitlich  (na 

Schallwort   lak   benannt   wurde  u.  hieraus  40  hässlich,  abscheulich,  schmerzioÜ 

eben  unser  1  lek  */*  der  Bedtg.:    Tropfe  lieh),  das  Compos,  vom  1  léd  n.  t 

u.    Traufe  hervorging,    wovon   dann   m  lelker,   böser;  —   lelkste,  W 

gleicher  Weise  wie  tropfen  von  Tropfe  Comvar.  u.  Superl.  von  lelk. 

(cf.   drüppe  u.  drüppeii)   das  Verb,  lekjan  leikerd.  Böser,  Bösewicht  etc.; 

(Tropfe  machen,  tropfen  lassen  etc.),  bz.  das  45  'n  regten  lolkcrd  fan  'n  kërel. 

obige  lekken   in  allen  seinen  verschiedenen  lern,  Lehm,  weisslich  grauer  od. 

Bedtgn.  weitergebildet  wurde.  lichcr,  etwas  sandiger  Thon,  der  f\ 

1.  lekker,  Compar.  von  2  lek.  mehr  als  jetzt  im  Hausbau  zum 

2.  lekker,  lecker,  gewürzig  u.  schön  u. Bestreichen  der  Wände  u,  als ^ 
schmeckend,  angenehm,  dem  Geschmack,  Ge-  50  statt  des  Kalkes  benutzt  iwircfe.  - 
ruch  u.  Gefühl  zusagend,  fein  schmeckend,  mnld,  leem  (argilla,  terra  arginj 
wählerisch  etc. ;  —  'n  lekkeru  bit ;  —  'n  tenax ;  lutum ;  limus) ;  wfries,  lie 
Irkker  Btttk  flés;^  —  dat  smekd  od.  riikd  (Johansen)  liam;  f^jätl.  (Outi 
Ickkcr ;  —  't  is  hîr  Ickkor  warm ;  —  liô  hcd  wang.  leim ;  as.  Mmo,  Icimo ;  ags.  t 
'n    lckki>rn   (eine   leckere,  feinschmeckende,  55  Iura ;  engl,  loam ;  oÄd.  leim,  leime ; 


Sprichw.:   lekker  is  man  'n  finger  laiik.  —        mittelst  des  Suffi.ve8  ma  von  ders 
Mhd.  lecker  etc.  u.  mit  ahd.  löcchari,  Ickhari ;  60  weitergebildet,  wozu  auch  M  lino, 


tEMD  493  LEKEN 

jhâre (schmieren, beschmieren,  bildet.  —  Nach  Fick  mit  lit.  lêko,  likaa, 

!e.  gehM.  Die  ääere  Form  von  likti  (lassen) ;  kslav.  lëkû  (Rest) ;  lat,  linquo 

îhsr  ri  (cf,  send,  ri,  beschmutzen,  etc.  jsru  einer  y  lik,  wrspr.  rik  (frei  lassen, 

II.  ist  ö^r  die  y  )i  etc.  rios  überlassen,  hingeben  etc.),  worüber  bei  dem- 

Hck  (T,  702  seq,  u.  111,267  5  selben  1,  194  das  Weitere  zu  vergleichen  ist. 

stehen.  lende,  lenne,  lenn,  Lende,  Oberschenkel, 

mt,  mit  Lehm  beschmiert  u.  lumbus.  —  Nd.   lende,    lennc;    nid.   lende; 

.;  —  lômde  wanden  etc.  afries.  lende;    satl.  lande;    as.  Icndi;    ags. 

iW6V,   mit  Lehm  beschmieren  lendcn ;  aengl.  lende ;  engl,  lend ;  an.  lend ; 

^reichen,  bz*  be-  od.  verkleiben ;  10  ahd.   lenti,   lendi ;    mhd.   lende  (ren,  femur, 

Bttnt  nog  nêt  lêmd  etc.  lumbus).  —  Wahrscheinl.  mit  kslav.  Icdvya 

Lehm;  —  'n  lernen  wand.  (Lende)  zu  derselben  y  lan,  bz.  zu  demselben 

inderniss,  Hemmung,  Aufent-  goth.  Verb,  linnan,  lan,  lun,  lunnun  (weichen, 

ung  etc.;  —  he   hed   d'r   gin  entweichen,   nachlassen,   aufhören   etc.,   bz. 

üd.  —  Idnld.  (KU.)  lemmer,  15  weichen,  nachgeben,  zurückweichen,  weggehen 

dimentam,  nocumentum,  mo-  etc.),   wozu   auch  land  u.  lind,  sowie  auch 

rt.  zu  dem  folgenden  lemmern  das  mnd.  (Seh.  u.  L.)  lenden   (nächlassen, 

I  von  2  lammen  =  afries.  lema,  aufhören,  schwinden,  enden)  gehören,  zum(ä 

len^an  etc.,  s.  unter  lamen.  da  unter  \en^^urspr.  sowohl  di^enige  Kör  per- 

i.   q,   belemmern,  hindern,  20  stelle,  wo  der  Hüftknochen  zurückweicht  u. 

aUen  etc.;  —  ho  lemmerd  mi.  zurücktritt  (die  Redensart:  er  gürtete  seine 

Wb.)  lemmern.  Jjcnden  u.  das  Compos.  Lenden-Gürtel  wei- 

lt|   lempt,   lemm,   lemp,    die  sen  ja  auf  die  Vertiefung  über  u.  hinter^ 

Messers);  —  't  lemt  fan  't  mest  dem  Hüftknochen  hin),  als  auch  diejenige 

-  Nd,  lämmel,  lemmel ;  mnd.  25  Stelle,  wo  der  eigentliche  Rumpf  des  Körpers 
lamen)  lemmele ;  nid.  lemmer ;  aufhört  od.  endet  u.  schwindet  u.  das  Bein 
>mel ;  hess.  lommel  etc.  Mit  anfängt,  verstanden  worden  sein  kann.  Ver- 
I  (Flaue,  Klinge)  aus  lat.  la-  gleicht  man  indessen  die  Wörter  land  u.  lind 

mit  ital.,  prov,  lama;  franz.  (weich,  zart,  nachgiebig,  nic?U  strenge  etc.), 
Klinge);  afranz.  lame  (Grab-  80  sowie  das  ahd.  lunde  (Speck,  Fett,  cf.  Wei- 
mplatte)  aus  lat.  lamina  ent-        gand  unter  Lende),  so  würde  man   auch 

vielleicht  annehmen  können,  dass  unter  lende 
Lehen,  d,  h,  ein  ge-  od,  ver-  urspr,  entweder  derselbe  Körpertheil  zwischen 
»;  daher  a)  ein  Amt  od.  Dienst  Rippen  u.  Jjcnden  verstanden  wurde,  der 
ein  Pfarr-  od.  Schid-Amt,  bz.  85  auch  Weiche  genannt  wird,  od.  dass  der 
ienst),  das  od.  der  einem  Be-        Oberschenkel  deshalb  lende   heisst,  weit  er 

od,  verliehen  wird;  —  dat  Ion  mit  dickem  weichen  Fleische  bdegt  ist,  wor- 
ßr  besetd;  de  gemênte  mut  nog  auf  ja  anscheinend  das  ahd.  lentipräto,  ags. 
r  (od,  'n  mester)  berôpen;  —  lendenbraeda  (Lenden-  od.  Nieren-Braten, 
od,  ein  Etwas,  welches  man  40  Lenden-  od.  Nieren-Stück)  hinweist.  Bas 
eborgt  bekömmt,  od.  leiht  u.  Thema  von  lendi  ist  wohl  landi  u.  stimmt 
Leihe  u,  Borg  erhält  u.  nimmt,  dies  zu  linnan,  lan,  lun  etc.  (cf.  lind,  linde 
ikrzerer  od.  längerer  Zeit  zu-        etc.),  wie  brand  u.  brunst  zu  brinnan  (bren- 

—  ik  hebb'  hum  hunderd  daler  nett)  u.  gehören  ausser  lende  u.  ahd.  lunde 
1  gäfen;  —  ik  wuir  gern  'n  45  (Speck,  Fett)  auch  ags.  lynd  (Nierenfett), 
0  lên  hebben ;  —  he  kan  dar  gelynde  (die  die  Nieren  umgebenden  Leibes- 
od,  as)  Ion  krigen.  —  Afries.  theile),  lund  (Niere);  an,  lundir  (pancreas 
Ml ;  —  b.  feudum  etc.) ;  nfries.  vel  ductus  pancreaticus)  aucJi  wohl  an.  lund 
;  mnd  lén;  o«.  lehn;  a^s.  laen;  (animi  indoles),  lyndi  (indoles)  etc.  dazu, 
engl,  loan;    an.  l&n  (mutuum,  50      lendern,  s.  lentem. 

Ito  (feadum  censuale);    norw.  lëne,  lënen  etc.,  s.  läne,  lanen  etc. 

ïwed,  l&n;    ahd,  lêhan,  lêhin;  lênen   (lêne,   lênst,   lênd  etc.;  —  lênde, 

^jéhn^  Lehngut,  geliehenes  Gut).  léndest  od.  lêndst  etc. ;  —  is  od,  heb'  lênd), 
i  SU  nhd,  leihen  (lieh),  bz.  leihen,  darleihen,  borgen  etc.;  —  kanst  du 
h  etc.) ;  o« ,  ags.  lihan ;  afries.  55  mi  nich  wat  geld  lénen  ?  ik  breng  di  H  afer- 
70(A.  leihvan  (leihen,  auf  Borg  morgen  wer ;  —  dat  is  man  lend  un  nêt 
Sm  geben,  verleihen,  geben)  u.  schunken ;  —  he  hed  dat  fan  mi  lend  (ge- 
ahd.  léhan  (contrah.  lehn,  lên)  liehen,  geborgt,  entliehen,  entlehnt  etc.).  — 
I6h  (n?ul.  Um)  mit  dem  Suffix  Afries.  lêna,  lênia;  wfiries.  lienen;  satl. 
tänaiger-  vielleicht  ana)  fortge-  60  lêna;  nfries.  (Johansen,pag,  17é)  liananj 


tiENERD  LRNERT  494  LENSEN  LËNTSfiN  LEHSSKS 

nld.,  nâ.  lcenen ;  mnd.  lênen,  lêhenen,  leinen ;  halb  ausser  2  lern  (irockeHf  leer,  tra 

ags.  laenaii;    an,,  ül   lêna;    ahd,  lêhanon;  etc.)  hei  Schütte  (111,26)  autkin 

mhd.  K>lioncn,  Ionen  (zu  ad.  als  Lehen  geben,  Lenz,  Lens  in  der  Bedtg.:  trage  od.  i 

leihen;   belehnen;   entlehfien,  borgen).    Zu  machende  Kraft,  hz.  Etwas,  um  tri 

iên,  bz.  ahd,  lêhan  etc.  5  matt  od.  schlaff  machi. 

lênerd,  lênert,  Leiher,  Borger,  Entleiher,  1.  lenseii  o3.  lentsei,  leiisUf  i»Sfl 

Verleiher,  Darleilher  etc.;  —  Uô  is  'n  oldon  leer  u.  trocken  machen  etc.,  denlnhak 

lônerd,  de  altid   f^ebrck   fan  geld   hed ;  —  Fasses  od.  einer  Cisteme,  eines  Bn 

S2irichw. :  he  lopt  fan  lônert  ita  iNlrgert.  einer  Hasche  etc.  bis  auf  den  leisten  T 

lëng,  8.  loDgtisk.  10  erschöpfen,  od.  überhaupt:  leer  mack 

lën^de,  s,  len^^te.  Inhalt  erschöpfen  etc.;  —  \  tchip  i 

lënge,  Länge;  —  he  trckt  dat  in  de  lënge.  Icnst;  —  so   lensdcn  hum  bit  np  d 

•  Gebräuchlicher  ist  lëngtc.  driip;  -^  sê  hebb^i  hnm  lenst  (tie 

lenken,  lang  od.  länger  machen  u.  wer-  ihn  vollständig  leer  gemaeht^  ihn  tnüt 

den,  verlängern,  ausdehnen,  sich  verlängern,  15  ausgesogen  od.  ausgezogen  n.  tuugefH 

sich  ausdehnen  etc.;  —  he  ferlöugd  dat  od,  etc.,  z.  B.  beim  Spiel).  —  Nld.  lenzi 

Buk.  —  Sprichw  :  wen  de  dagcn  anfangen  weiter: 

to  lëugen,  faugd  de  winter  an  to  strengen  2.  lennev  od.  levtsiti,  Imsn  ( 

(strenge  od.  strenger  zu  werden).  ein  Schiff  bei  heftigem  Sturm  od.  re 

lengern,  längern.  —  Nur  in  ferlëngern,  20  Steuerruder  gebrodien  ist  unter  eint 

verlängern.  nen  Vordersegel  od.  dem  diehtger^fUt 

lëng-flsk,  od.  (selten)  len/^,  TAnge,  iMng-  segel  vor  dem    Winde  treiben  od. 

fisch  (Gudus  od.  Lota  inolva).  —  Nd.,  nld.,  lassen,bz.(cf.  Bob rik)  hei  schwerem 

wang.  h'ng;  schiocd.  läng,  längfisk.  —  WcHU  od.  Sturm  vor  dem  Winde  laufen.  ■ 

wegen   seiner  zu  seiner  Dicke  verltaltniss-  25  mnd.   (Seh.  u.  L.)   lensen   (glatt  n 

massig  groHsen  Länge  so  benannt.  Winde  segeln,  das  Schiff  ganz  in  dt 

lëngte,  lëngde,  Länge;  —  hê  wast  (wächst)  tung  des  Windes  laufen  lassen);  fdd. 

od.  dêid  (gedeiht)  iner  in  de  löngte  as  in  dn  land)  lenzen,  vor  einem  kleinen  ¥ 

bredto.  —  Nd.,  nld.  lengte;   mnd.  lengede,  segeln,  od.  (v.  Dale)  bei  Sturmwe 

Icngde;  an.  lengdh;  engl,  length.  80  wenig  Segel  od.  auch  ohne  Segel  i 

lenig  etc.,  s.  liuiig  etc.  Winde  weglaufen,  wofür  der  Esglän 

lenH  od.  lents,  lenHS,  trocken,  keine  Feuch-  Ausdruck  to  send  (laufen,  eilen  etc., 

tigkeit  od.  überhaupt  Nicliis  mehr  enthaltend,  gebraucht.  —  Dieses  lensen  ist  ehe 

erschöpft,  leer  etc. ;  —  de   pumpe  geid  lens  das  vorige  Wort  auch  in  die  nord.  S 

(die  Pumpe  geht  trocken,   lud  u.  giebt  kein  85  (schwed.  länso,  ddn.  lenao)  übergegt^ 

Wasser  mehr);  —  de  bakke   od.  piitte  etc.  wenn  man  erwägt,  dass  beim  In» 

is  lens  (die  Cisteme  od.  der  Brunnen,  die  od.  beinahe  dUe  Segel  eingezogen 

Pumpe  etc.  ist  trocken  u.  leer,  bz.  ist  tfoll-  geräumt,  bz.  edle  Masten  u.  Stangen 

ständig  erschöpft  u.  kann  kein  Wasser  mehr  gemacht   werden,   so  könnte  man 

geben);  —  so  hebbeii  lium  Ions  drunken  (sie  40  annehmen,   dass   es  gleichfalls  tot 

haben  ihn   trocken  getrunken,    bz.    seinen  der  Bedtg.:    leer  etc.  weitergebÜd 

Wein   bis  zu    Ende  ausgetrunken ,   seinen  demnach  eigentlich  die  Bedtg. :  leer 

Weinvorrath   vollständig   erschöpft);  —  s«^  entleeren  etc.  od.  auch  die  von  leer 

hebbon  hum  lens  mîlkd  (sie  haben  iJm  voll-  Segel  gehen  u.  laufen,  leer  od.  ledig 

ständig  leer  u.  kaJü  gemacht,  ihn  ganz  aus-  45  gehen  etc.   hatte,  wo  denn  auch  i 

gebeutet,  z.B.  beim  Kartenspiel);  —  Sekunden  lensen  ein  Compos.  von  lei  (faul,  t\ 

dat  schip  net  lens  (trocken  u.  leer  od.  wasser-  u.  diesem  lensen  (leer  gehen  etc.)  sc 

frei)  pumpen,  bz.  mit  pumpen  nêt  Ions  hol-  u.  wörtl.  soviel  als  faul  u.  leer  ge 

don.  —  Nd.,  nld.,  nfries.  lens.     Davon  ent-  u.  ledig  umhergehen  etc.  wäre.   Da 

lehnt:   schwed.  luns;  dän ,  norw.  lens  (das-  50  ein  Schiff,  was  lenst,  durch  die  Wo 

selbe,  jedoch  nur  von  Schiffen  u.  Pampen).  sam,  träge  u.  schwer  vor  dem  ITiii 

—  Die  ältere  Bedtg.  ist  wahrscheinl. :  matt,  bz.  durch  die  Wogen  hinsehlendert 

schlaff,   hinfällig  (mit  der  Kraft  zu  Ende  schlaffen,  unsteten  u.  schwankenfie 

u.  so:   erschöpft,  kraft-  u.  saftlos,  trocken  terigen    Gang    TmI,    so    kann   diei 

etc.),   sodass   es  mit  mnld.  lents,  lyus,  lins  55  selbstredend  auch  von  dem   unter 

(lentuB,  laxus;   leotns,  mitis,  lenis,  placidus,  wähnten  mtild.,  mfläm.  lents,  lyn 

snbmissus);    mfläm.  lents,  lyns,  lins  (tardif,  der  Bedtg.:   lentus,  lazos  etc.  /o 

fade;  lent,  mol,  doux,  bening,  mansuét)  ident  sein  u.  lensen  überhaupt  die  Bedtg.: 

ist  u.  mit  diesen  Wörtern,  bz.  franz.  lente  dem  haben,  wo  es  denn  mit  lenti 

ans  lat.  lentus  entstand.     Vergleiche  dieser-  60  von  Hause  aus  sgn.  wäre,  wie  ja  a^ 


LEK-STOL  495  L£P 

eMentern  ayn.  ist  u.  ja  auch  (träge  Schlafmütze),  norm,  leudorer  (träge 

ts  (i,  unter  lens)  aits  lente  od.  sein,  faulenzen),  hret.  landar  (träge),  landrea 

i,    Kih  hat  lenssen,  Icntsen  (tr^e  sein),   lafidreant  (Faulenzer)  etc.  u. 

Bedig,:  solvere,  d.  h.  in  der  (Diez  I,  244)  ital.  landra,  slandra  (Metze, 

I,  beiahlen,  bûssen,  gut  machen  5  feile  umherstreifende  Strassendirne),  dauph. 

durch  mfläm.  lenssen,  lentsen  laodra  (dasselbe),   nprov.  landrin,  landraire 

ire)  bestätigt  wird.    Die  Chrd-  (Tagedieb),    com.  slandron  (Landstreicher), 

esem  lentsen  wird  aber  wohl  ven.  shndronA  (Metze),  nprov.  \sjidTSi(Pßaster 

ndern  etc.  sein,  da  sich  aus  treten)  etc.  aus  unserm  Icntcrn,  lendern  ent- 

die  Bedtg, :  gut  machen  etc.  10  stand  od.  unser  lentcrn  von  franz.  lanterner 

^iekdn  konnte.    Die  Bedtg.:  u.  mit  diesem  von  lat.  Icntus,  lento  u.  dann 

ete,  ergiebt  sich  von  selbst  aus  ferner   wieder  franz.   landore  etc.   u.   ital. 

ns  erwähnten  mnld.,    mfläm.  landra  etc.  von  unserm  lentern,  lendern,  lasse 

lat.  lentQB  u.  lentare  u.  könnte  ich  dahin  gestellt  sein. 

\  auch  annehmen,    dass    das  15      1.  lep,  lief;  Präter.  von  lôpen. 

nsen  urspr.  die  Bedtg.:  mil-  2.  lêp,  böse,  arg,  schlecht,  schlimm;  — he 

tuemer  u.  leichter  machen  is  'n  lôpen  (böser,  arger, schlimmer, schlauer) 

ensen  eines  Schiffes  sich  blos  körel  od.  bedréger^  schôjer  etc.;  — lép  wer 

iehiern  seines  Ganges  bezog.  (böses,  arges,  schlimmes,  schlechtes  Wetter); 

lânstôl.  20  —  dat  sügt  man  lêp  (böse,  schlimm,  bedenk- 

Frenze,  bz.  westl.  Ostfriesland),  lieh  etc.)  mit  hum,  bz.  mit  sin  bûdel  dt,  dat 

j,  Frühlingszeit.  —  Nid.,  mnld.  geid  so  not  lank  mër  mit  hum  (wenn  Jemand 

Ute,  lenten,  linte ;  ags.  lencten,  schlifnm  erkrankt  ist  od.  sich  in  zerrütteten 

L  leinten   (Lenz,    Frühling);  VermögensverhäUnissen   befindet);   —   lêpe 

sten,  Fastenzeit);  ahd.  lenzo;  25  6gcn  (böse,  kranke,  entzündete,  eiterige  Äugen; 

ahd,  lenzin,  zusammengezogen  od.  auch  im  moralischen  Sinn:  böse,  schlimme, 

in  lengizinmânôth,  Lenzmonat,  scheelsehende  Äugen) ;  —  'n  lôp  wark  (eine 

l  audi  langiz,  langez,  langeze  böse  od.   missliche  Arbeit  etc.);  —  *t  gcid 

\g).  —  Es  geliört  woM  zweifei-  hum  man  lep  (schlecht,  elend,  misslich,  arm- 

Dgén  (lang  werden)  u.  ist  der  80  selig  etc.);^ —  he   steid   sük   man    Ißp   (er 

furz  beginnende  FriMing  des-  steht  sich  nur  schlecht  od.  schwach  etc.).  — 

n^,  weil  von  da  an,  bz.   den  Nid.  leep  (triefäugig,  eiterig ;  schlimm,  schlau, 

hindurch  bis  zum   Sommer-  listig,  verschmitzt ;  schief,  scheel) ;  mnUl.  kep 

%ie  Tage  lang  u.  länger  wer-  (üppus,  gramiosus;  callidas,  versutus,  vafer, 

essen  dieses  Wort  schon  viel  85  subdolus  etc.) ;  mfläm.  leep  (dasselbe) ;  wfries. 

s  in  Handschriften  vorkömmt,  (Jap ix)  Ijeap  (schlau,  listig  etc.);  nd.  (Br. 

sehr  gut  möglich,  dass  laagiz,  Wb.  III,  53)  leep  (elend,  schlecht,  mager, 

ingizin  selbst  noch  eine  ver-  verkommen);   satl   Subst.  lêpe  (Ohnmacht, 

m  ist  u,  möglicherweise  aus  Schwäche)  etc.,  cf  Weiteres  unter  1  laf. 

ftf  Zeit,  lange  Jahreszeit,  cf.  40      3.    lep,   lep,   Kibitz.   —  Mofries.    (Cad. 

<eit,  Jciireszeit)  entstand.  Müller,  pag.  35)   leep;    wfries.   (Jap ix) 

a$  hier  meist  „beste  bAr"  ge-  Ijiap;  nfries.  (Outzen)  liep;  ags.  (H.  Leo) 

\tpiel;  —  schöl'  w*  'n   lenter  hleäf-vinge;    engl   lapwing.  —  Da  Strat- 

iie  Beihenfoige  der  fünf  hoch-  mann  das  aengl.  Ihapwinche ;   ags.  hleape- 

tn  diesem  Spiel,  —  Nid.  lan-  45  vince,   bz.   spätere   engl,    lap-,    leep -winke 

lanturln  (welch  Letzteres  auch  (npupa,  Wiedehopf)  mit  dem  engl,  lapwing 

Larifari    od.    lirumlarum    u.  identificirt,  so  wird  dies  auch  dasselbe  Wort 

7assienliedhat);engl.\9,niQt\Q0.  sein   u.    II.  Leo  wohl  Becht  haben,  wenn 

léeni,  schlendern,  langsam  u.  er  die  Vorsylbe  hlcâf  od.  hleape  von  hleäpan 

nihen,  langsam  u.  träge  ?ian-  50  (laufen,  springen  etc.)  ableitet,  bz.  hleäf  od. 

m,  etwas  in  die  Länge  ziehen,  hleap-vinge  als  ein  Compos.  von  hleâp  (Lauf, 

—  he  lenterd  wat  herum;  —  Sprung,    cursus,   saltus)    u.   vinge   (Flügel, 

0  lentern;  —  he  lenterd  d'r  Schwinge   etc.)   ansieht  u.   hleâf-vinge   (cf. 

Nid,  lenteren,  lenderen,  lun-  ags.   vinge,   engl,   wing,  Flügel,   Schwinge, 

m;   wmld.   lenteren   (lente   et  55  Fittich)  als  ein  Lauf- od.  Spring-,  Schwinge- 

nmctari)  u,  londeren  (cnnctari,  Thier,  bz.  als  ein  mit  Schwingen  versehenes 

re,  morari  etc.);  m^.  lendem  Lauf- od.  Spring-,  Hüpf- Thier  deutet.  Vergl. 

m,   schlendern).    —    Ob   das  dieserhalb   auch  norw.,  schwed.  wipa,  dän. 

ir  (zaudern,  zögern,  trändeln),  vibe  (Kibitz),  was  auch  wohl  von  utiserm 

Dies  11,346)  franz.  lendore  60  wip  (Hupf,  Sprung  etc.),   bz.   ahd.  wipph; 


LEiP-EIÉR  496  LËREK  LA£BE!t 

mhd.  wipf  (Schtoung,  rasche  Bewegung)  ab-  lithara  anguaeUende  Thema  liüu»  «np 
geleitet  u.  mit  wippen  (cf.  auch  nhd,  Wiede-  tu  der  y  ri  (lostrennen  etc)  gäwi  t 
h  opf,  upiipa  M.  unserm  wipstërt,  Bachstthe)  auf  da»  wohl  aus  rita  gekürite  verU 
connex  ist.  der  y  ri,  n  (lostrennen  van  Etww  t 

lep-,  lep-eier,  Kibitzeier,  6  Orassmann,  1263  seq.)  zurûekai^ 

lepe],  8.  läpcl.  ist,  worüber  noch  Weiteres  unter  M 

lApsk,  löpnk,  lOpHk  (laufisch),  zum  Laufen        lidcn  tu  vergleichen  ist. 
od.  Davonlaufen  u.  Ausreissen  geneigt,  leicht  lër-,  ISr-berêder,  Lederhereiter,  I 

durcJigehend;  —  dat  pörd  is  li^psk.  1er-,  Iftr-bars,  1er-,  lär-bis,  LeAri 

lepsk-loper,   ein   sclieues,   leiclU  durch-  10      lër«,   läre,   lër,   Ilr,  Ldtre,  üni 
gehendes  Pferd.  Unterriehtung,  Beldtrung  etc.;  —  h6 

lër  od.  lltr,  Leder,  zultereitete  Haut,  Fell  bt.  geid  nog  in  de  lere.  —  dat  li 
etc. ;  —  Redensart. :  fan  lër  trekken ;  —  lere  wescn,  bt.  to  *n  lere  döneo.  —  A 
lër  um  li^r,  od.  lör  um  lër,  sleist  du  nii,  slä  Iér&;  ags,  ]&r;  mnd.  lere,  lare;  afrü 
ik  dl  wür;  —  ût  andormans  lûr  is  g6d  rêmcn  16  to/r/ea.  leere ;  satL  lEre;  toan^.leretc, 
snidcn.  —  Nid.,  mnld.  Icdor,  leer,  wovon  leren,  wonach  lere  (urspr.  li'^a,  goti 
mnld.j  mnd.  Iccrse  (ledernes  Beinkleid,  Bein-  wohl  einen  Zustand  od.  ein  Gatekdu 
schiene,  ocrea  otc.),  —  Dimin.  lecrskon  Vorgang  etc.,  wo  od.  wodurch  man 
(cnthurnus,  soccus),  nid.  laarssc  (Stiefel)  etc. ;  erfährt  u.  kennen  lernt,  bt.  einen  i 
nd.  Icdder,  Icder,  leer;  afries.  lether,  léitlior,  20  «70  man  bereits  erfahren  hat  u.  vis 
letlcr,  lidcr,  leer;  ags.  ledhcr,  lether;  eiengl.  od.  weiss  etc.  —  od.  richtiger  nocl 
lodher;  engl,  leathcr;  an.,  isl.  l&dhr;  norw.  Etwas,  was  man  durch  Fahren  0 
loder,  1er,  laer,  Icir  etc. ;  8chwcd.,dän.\Jk\eT;  fahren  erwirbt  od.  bereits  erwoi 
aJid.,  mhd.  lOdor ;  goth.  lithr.  —  Vergleicht  —  beteichnet. 
man  (Fick  1,818 seq.)  lat.  scrotum  (Hoden-  26  leren  in  fcrlêren,  verlieren;  s.  lê 
sack),  scrautum  (Ledersack,  Ranzen)  etc. ;  1.   leren,   lären,   ledem,  von  L 

griech.  chroa ;  an.  skrii  aus  skrava  (Haut)  leren  schô ;  —  'n  leren  bükscn  etc. 
von  der  y  skru  od,  skur  (spalten,  schneiden,  2.  leren,  IKren,  Uhren,  unterriA 

scheiden,  abtrennen  etc.)  u.  dass  auch  lit.  bringen  etc. ;  —  he  Icrd  (lehrt,  Mek 
skura  (Fall) ;  griech.  chôrion ;  lat.  corium ;  30  richtet)  hnm ;  —  wel  hed  £  dat  ICi 
kslao.  skora  (Haut,  Binde)  u.  lat.  scortum,  wil  di  lören,  dat  da  gehorsam  bif 
cortex  etc.,  sowie  nhd.  Schale,  bt.  unser  mester  lërd  (lehrt,  unterrichtet  etc.) 
Bchillc  etc.  wahrscheinl.  mit  an.  skur  in  lër'  mî  dat  nêt  erst  kennen.  —  NU 
skur-godh  (gehauenes  od.  geschnitztes  Bild)  nd.  leren;  afries.  lera;  as.  lêriiD, 
u.skor  (Einschnitt  etc.)  entweder  mit  Sehe  er  e  36  l^ran;  ahd,  lêrran,  l^ran,  leren;  wik 
etc.  tu  der  y  skar,  bt.  tum  Theil  auch  goth.  laisjan  (erfahren  od.  weise  u. 
vielleiclU  tu  der  obigen  y  skur  (spalten,  klug  u.  geseheidt  machen,  lehren, 
schneiden,  scheiden,  abtrennen,  lösen  etc.)  etc.).  —  VergU  weiter: 
gehören,  so  wird  auch  für  das  Wort  Leder,  3.  leren,  fSren,  erfahren,  lernen 

bt.  dessen  Ihema  lithara,  lithra  eine  germ.  40  wen  du  't  nêt  bäter  wétst,  den  mni 
y  lith,  urspr.  rit  mit  der  Bedtg. :  scheiden,  Ißren ;  —  he  hed  't  nét  bäter  lërd 
lofitrcnnen,  lösen  etc.,  bt.  ein  Thema  litha,  wil  niks  leren;  —  ho  lërd  (er  erf> 
urspr.  rita  anzusetzen  sein  n.  auch  das  Wort  od.  lertit  etc.)  dar  niks  as  kwâd; 
Leder  urspr.  blas  die  Bedtg.:  abgeschic-  man  nich  lêrd,  dat  ferstdd  man  ôk 
dcnes  u.  vom  Körper  losgetrenntes  Etwas,  46  he  wil  't  smëdcn  leren.  —  Nid.  lee 
hz.  ein  rom  Körper  abgetrenntes  lediges  leren ;  afries.  lerna,  lirna ;  nfria 
Fell  bezeichnet  haben.  Vergleicht  man  nun  as.  linOn  (statt  limôn  od.  lisnöo);  fl 
lat.  rite,  ritus  etc.  ron  der  y  ra,  ri  (fügen),  nian ;  ahd.  Urnen,  limän,  löm&i, 
bz.  kslav.  oriti  (lösen  etc.),  lit.  rétas  (locker)  mhd.  lernen.  —  Vergleicht  man  ahd.  1 
ron  der  y  ar,  r,  bz.  ir,  ri,  wovon  auch  (cf.  60  (imitari)  von  \eiUk(Gdeis,  Spur);  <d 
Fick  1,20)  lit.  yru,  ri-ti,  sich  trennen,  u.  nôn,  goth.  rigigan  (regnen)  von  ri 
dass  das  lat.  rOte  (Nett),  lit.  rétas  (Bastsieb,  rign,  bt.  rigan  u.  ahd.  sëganôn  (segi 
Sieb,  Netzbeutel)  beim  Vergleich  von  nhd.  sögan,  so  wird  awh  das  obige  Vm 
Beutel  u.  beuteln  (Mehl  beuteln  od.  od.  lisnên  wohl  aus  ur^r.  lisaigio 
sieben  etc.,  cf.  bûl,  bülcn  etc.)  auch  icahr-  66  Jan  entstanden  sein  u.  einem  goth.  1 
scheinl.  urspr.  die  Bedtg.:  Beutel,  Sack,  entsprechen,  was  wahrseheinL  v» 
Ledersack,  Balg  etc.  hatte  u.  mit  rétas  alten  verlornen  Subst, :  goih.  \eis%f  t 
(locker,  lose  etc.)  tur  y  ra,  ri  (lostrennen,  mit  der  Bedtg.:  Erfahrung  etc.  0^ 
lösen  etc.)  gehört,  so  ist  es  sehr  gut  denk-  also  soviel  als :  Erfahrung  tM^ 
bary  dass  auch  die  germ.  y  lith,  bt.  das  für  GO  dig  werden,  lernen  etc.)  abgaeiteiit 


LËtt-GELÎD  497  LESEN  LAËSEiï 

ûs,  lîsam,  lisans   (erfahren,  od.  ein  läppischer,  alberner^  unbedeutender 

räier.  lais  (ich  erfuhr,  lernte,  Mensch,  Schlapps ;  —  c)  ein  frischer  weicher 

to  weiter  mit  lere  u.  2  leren  jsäher  Käse  od.  Lederkäse. 

euräekgeht.    Diese  y  lis  be-  lër-lôjep,  Lederlohcr,  Ledergerber, 

rd  sie  wohl  die  sinnl  Bedig.:  5      lër-lôjerê,  Ledergerberei. 

ity  fahren,  gehen  u.  fahren  los,  s.  lesse,  less. 

.  wohin  (<^.  ahd.  arfaran,  nhd.  lese,  läse,  Lese;  —  nalese,  Nachlese;  — 
Mgehen,  ausfahren  u.  wohin  lësetîdi  Lesezeit  etc. 
umsehen  in  der  Weh,  sie  be-  lesen,   läsen   (lese,   lest  statt  lesest,  lest 
rechen    od.    kennen    lernen),  10  statt  leset   etc.;    —    las  od.  lês;  —  lesen), 
t,  erreichen   etc.   (auch  ahd.  a)  (sinnl.)  lesen,  sammeln,  aufnehmen,  suchen, 
Bedig. :  erreichen  etc.)  haben  sortiren  etc. ;  —  Compos. :   uplësen,  ûtlôsen 
'dform  ris  eine  Weiterbildung  etc. ;  —  b)  (trop.)  lesen,  die  Buchstaben  od. 
i,   ri  (urspr.  ar,  f),  bewegen,  Worte  einer  Schrift  mit  den  Augen  sam- 
,  rinnen,  strömen,  bz.  bewegen  16  mein  u.   den  Inhalt  eines  Buches  etc.  ent- 
,  trennen  etc.  sein,  wie  auch  weder  blos  in  sich  aufnehmen  od.  auch  laut 
lesen,  bz.  ferlésen  (verlieren)  hersagen  od.  vortragen,  einen  Vortrag  od, 
e  Fortbildung  von  lu  (lösen,  eine  Rede  halten  etc. ;  —  Compos. :  förlësen, 
jf.    Aus  der  Bedtg.:  sich  od.  nalësen,   aferlësen   etc.  —  Nd.,  nid.   lesen; 
fwegen  (von  Ort  u.  Stelle)  er-  20  afries.  lesa;  wfries.  (Jap  ix)  lezzen;  wang. 
«  selbst  die  Bedtgn.:   gehen,  lize;  satl.  leze  od.  läze;  Jhelg,  lese;  nfries, 
\en  weg  u.  davon  od.  ab,  sich  C/o ^ an « e nj  leesheu;  cu.  lesan;  ags.,aengl. 
Wennen,    bz.   Etwas  bewegen  lesan ;    engl,  lease ;    an.  lesa ;   goth.  lisan ; 
en  od.  trennen  u.  tlieilen  etc.,  ahd.  lesan;  mhd.  lesen.  —  Nach  Fick  (II, 
das  formell  mit  ahd.  leisa  od.  25  453)  mit  lit.  lesu,  lesti  (mit  dem  Schnabel 
deise,  Spur)  vieüeicM  ident.  picken,  Körner  auflesen),  le^alas  (Aufgepick- 
(Ackerbeet),    lit.    lysé    (Beet,  tes,  Vogelfrass),  aplasyti  (herauspicken,  son- 
slav.   lÊcha  (Ackerbeet),  lat.  dern,  auslesen,  wählen),   aplasimas  (Sonde- 
wohl eher   auf  der  Bedtg. :  rung,  Auswahl,  Lese)  zu  einer  y  las  (lesen, 
als  auf  der  von  gehen  be-  30  sammeln,  aufnehmen),  die  wdhrscheinl.  mit 
es  von  leisa  (Geleise,  Spur)  skr.   (Bopp)  las  (amplecti),  bz.  (Fick  I, 
ob  dieses  Wort  auch  auf  der  753)   las   (begehren,   verlangen,  trachten  u. 
n  etc,  od.  nicht  vielmehr  auf  langen  wonach)  u.  skr.  (B  opp)  ras  (gustare, 
tihen,  fahren  (cf.  auch  nhd.  amare)  verwandt  ist  u.  une  viele  andere  (cf. 
i  fahren)   der  y  lis  beruht,  35  z.  B.  ras,  las  u.  rabh,  rap  =  tönen,  von  ra, 
lere,   leren   etc.   u.   list  auch  la  od.  ra,  lâ,  —  od.  las,  lösen,  trennen  etc. 
hört.  von    lu,  bz.  ru)   eine  secundäre  y  od.  eine 
'hrgeld,   Geld  für  die  Lehre  Weiterbildung  voti  ra  =  ar,  sich  bewegen 
richtung   eines  Jährlings;  —  wohin    u.  wozu,  gehen   u.   kommen  wohin, 
&r  bi  mi  in  de  lere   un   mut  40  gehend  od.  fahrend  einholen,  erreichen^  be- 
Icrgeld  gilfen.  —  Sodann  trop.  kommen,  gewinnen,  erlangen,  ergreif  en,  fas- 
man  zahlt  od.  einbüsst,  wenn  sen,   nehmen,   aufnehmen,   bz.  sich  bewegen 
lügende  Kenntniss  u.  Erfah-  wohin,  um  Etwas  zu   erreichen   u.   zu   be- 
ïâft  anfängt  od.  Etwas  unter-  kommen,   streben,   langen,   trachten  wonach, 
man  nichts  Ordentliches  ver-  45  begehren,  haben  wollen,  verlangen  etc.  ist. 
h  die  Strafe,  die  Jemand  er-  Zum  Schlüsse  sei  zu  lesen  (sammeln,  auf- 
Böses  u.   Unrechtes  thut;  —  nehmen  etc.)  noch  bemerkt,  dass  G.  Cur tius 
rst  lërgeld  gäfen,   er  he  klok  (Grundzüge  der  griech.  Etymol.  pag.  366)  der 
léd  nu  al  twômâl  lërgeld  had  Ansicht  ist,  ihiss  dieses  Wort  mit  lit.  lesu,  lesti 
.  (od.  deid  't)  altid   nog  wt^r ;  50  etc.  (s.  oben)  auf  einen  durch  ^s**  erweiterten 
nu  al  mennigmâl  lergeld  gäfen  Stamm  laks  zurückgeführt  werden  müsse,  für 
iin  strafe  d'r  för  kregen  hed,  den  dann  aber  beim  Vergleich  von  goth.  basi, 
lifken  dog  nog  nêt  latcu.  lat.  bacca  (cf.  bêje)  vielleicht  besser  eine  aus  lag 
Lehrstube,  besonders  die  Stube,  (cf.  bhakhs  für  bbags  aus  bUag,  wonach  dann 
nanden  unterrichtet  werden.  55  auch  skr.  bhas,  essen  etc.  wohl  aus  bhakhs, 
lër-lap,   Lederlappen ;   a)   ein  bz.  bhags  als  Erweiterung  von  bhag  entstand), 
ner    Wischlappen,    besonders  bz.  urspr.  rag  entstandene  Form  lakhs,  bz. 
«  u.  Beinigen  von  Glasscheiben  rakhs  für  die  deutschen  u.  lit.  Wörter  anzu- 
blatten u.  polirten  Sachen ;  —  setzen  ist.    Was  nun  aber  weiter  die  y  lag  u. 
)  ein  Wisch'  od.  Waschlappen  60  griech.  legein,  lat.  legere  (lesen,  sammeln  etc.) 

nkMt  KoolmAo.    Wörterbuoh.    II.  32 


LESEN  m  LESSEM  LESCHEST 


anbetrifft,  so  vergleiche  Fick  (II,  227  u,  auf  unBer  Idten   =s  M.  laatA  « 

III,  üi^)  zu  goth.  rak  von  rikan  (sammeln  Heren  in  ferlteeo  etc.  verweite,  Fo 

etc.),  worüber  Weiteres  unter  1  röken  zu  ver-  V  las  in  der  Bedtg.:   trenneHf  Im  i 

gleichen  ii(t.  hi,  lösen,  auflösen,  ter(keikn,trwt 

lesen,  in  fcrlesen ;  s.  dieses  u.  vergl  auch  5  —  od.  lose,  locker  u,  weiék  Modtoi 

1()S  u.  16s.  stand  nun  sunäehsi  neben  gaUk  \\m 

lé-seil,  LeC'Segel,  Segel,  weldies  nur  bei       leese,  nid.  liesen  etc.  fi»  fr&liutto,  i 

ruhigem  Winde  od.  stillem  Wetter  neben  den  liesen   od   Terliezen  etc.,  ef.  hriä 

ngentliehen  Jiaa.'icgeln  beigesetzt  wird,  Wörtl.  ein  Thema  liuiä   mit  der  Beäa.: 

wohl  Stille-Segel,  cf,  2  lô.  10  lockeres,  be.  aufgelöstes,  erweiAes 

lê-sid,    Lee-Seite,   die  vom  Winde   abge-  ches  Etwas,  wovon  dan  mM.  (Ki 

kehrte  Seite,  bz.  die  Seite  unter  dem  Winde,  (diaphnigma,  disseptum,  septam  tnni 

wo  das  Wasser  still  n.  ruhig  ist  adepa,  abdomeiif  membrana  pingna  e 

leske  od.  lêsk,  Weiche,  Leiste,  Schambug  porcorum),   licso   (membnna,  peOii 

od.  die  Aufweichung  u.  Vertiefung  zwischen  15  tenais)   u.   dessen  Dimin.  Heiken  | 

Unterleib  u.  Lende,   bz.   die  Falte,  Furche  nula  etc.)  sowohl,  als  auth  das  waik 

etc.  od.   die  Biegung,   der  Knick  zwischen  (inguen,  membrana),  an.,  isl  Iwüâ 

Hüfte  u.  Scham,  die  auch  hier  sowohl  léste  ti.  somit  auch  unser  lé^c  (Wei^ 

als  lûske  hcisst;  —   pîn  in  de  lêske;  —  de  Schambug  ete.)  abstammen,  nfäkra 

drüseii   sunt   im   iu   de  Icsko  answullen.  —  20  zweifelhaft  bleibt,  ob  das  afritL  le 

i^jj;   ist  vielleiclu  eins  u.  dasselbe  Wort  wie  seka  etc.    (Bunzd,  Falte  ete.)  auf 

nd.  (Br.  Wb.)  Iccskc;  mnd.  leesche;  afries.  ahd.  leiia  (Geleise,  Spur,  Furcke) 

Irsoku,  losekii,  lêska ;  njries.  (O utzen)  leeske  ahd.  \esk  (ruga)  zurückgeht  n.  icA « 

od.    (J ohunse  n)   lecsh,   Eunzel,   Furche,  bestimmt  zu  sagen  wage,  ob  das  i 

Falte,  Vertiefung,  Kerbe  etc.    Dieses  afries.  25  (ruga)  viit  leiaa  zu  der  y  \is,  od.  n 

Icseka  etc.  (es  bezeichnet  dasselbe  wie  afries.  mehr   zu   der   V  las,   bz.  zu  gutk 

wirsene  u.  unser  krate  u.  riinpel  u.  ist  dtis  der  Bedtg. :    colligere,   bz.  griik 

Durchschneiden  dieser  Furchen  od.  Kerben,  sunÂzein  gehört,  da  sich  aus  liu 

Falten,   Vertiefungen   etc.,    z.   B.    vor    der  Bedtg.:  colligere  od.  zusammeHbrü 

Stirne,  bz.  zwischen  Stime  u.  Nase,  od.  in  30  sammen  nehmen,  zusammen  fassen 

der  Hand  u.  dem  Fasse,   bz.  zwischen  den  menziehen,  zueammenraffen  ete. 

einzelnen  Finger-,   Hand-  u.  Fussgelenken  Bedtg.:   Falte  od.  Runzel  ergebe» 

in  den  afries.  Gesetzen,  je  nach  der  Lage,  da  ja  eben  durch  das  Zusammen 

mit  einer  niedrigeren  od.  höheren  Geldstrafe  Haut  die  Bunzeln  in  derselben  es 

bf'legt)  ist  entweder  eine  Diminutiv-  od.  eine  85      l^skei,  Iftsken  (Dimin.  von  lês 

Weiterbildung  von  mnld.  leese  {sa\cns,orhitA),  mein,  suchen,  picken,  Nachlese  h 

ahd.  Icisa  (Geleise,  Furche  etc.)  od.  von  alid.  sammensuchen    etc. ;   —   sé,  bz. 

lesü  (ruga),  welch  Letzteres  auch  wohl  für  läsken  clker  körrel  up;  —  wen  U 

lôsâ  od.  älteres  lisa  steht  u.  möglicherweise  brokkeii   tosameoliske,   so  kan  Ui 

mit  loisa  etc.  u.  preuss.  lysa  etc.  (cf.  Fick  40  uet  so  fOl  bi   'n  ander  brengen, 

///,  27 :i)  zur  y  lis  gehört.    Da  indessen  sat  gâfe. 

itnser  lêskc  speciell  nur  von  der  Weiche  lesken,  lesebev,  löschen,  ausiös 

od.   der  Leiste  des  Unterleibs  od.  zwischen  od.  aufhören  mcichen,  tilgen,  stiUi 

Unterleib  u.  Lende  gebraucht  wird,  so  ist  ben  od.  todt  machen  ete. ;  —  he  I 

CS  doch  wohl  eher  ident.  mit  mnld.    liesche  45  fÜr,  —  de  brand,  —  de  dörstetr.; 

(ac.   (ingiieii ,   mi>mbrana) ;    mfläm.   licscbc,  —  't  iQcbt,  —  de  flamme  ûtleska 

riur.   liesclien    (les   eines  etc.);    nnld.  lies  lesken   (Kalk  laschen,  bz.  mit  B 

( [.eiste, Schamleiste, Schambug) ; mnd.leesche,  giessen  u.  sättigen,  damit  er  durc 

liesche  (das  Gemachte),   wie  auch  Outzen  dabei  etUwickelnde  Hitze  ausbrenn 

dtts   nfries.    lecskc,  mohr.-fries.  laaske  (er  50  lose  u.  locker  wird) ;  —  stênenleska 

giebt  dabei  aucJi  die  Bedtgn. :   junetura  i4.  Mauersteine   mit  Wasser  begiesss 

utriculus   an)  mit  dem  dän.  lyske  (Scfiam-  Walser  setzen,  bz.  sie  damit  sättii 

bug.  Weiche,  Leiste)  für  ident.  hält.   Dieses  sie  nachher,  wenn  sie  vermauert  M 

dän.  lyüke   ist  aber  wieder  gleich  mit  an.,  Wasser  nicht  zu  rasch  aus  dem  M 

isl.   liúski   (pecton ,   puber   et   locus   pubis,  55  saugen  u.  verzehren).  —  Wegen  nhd. 

sylva;  vagiua  uteri),  was  nach  lios,  bz.  an.  in   Bezug   auf  das  Leermaehen 

Ijos,    dän.    lys   (Licht,  aus  einer   Grdform  lösclien  eines  Schiffes,  bz.  der  Ltu 

Jiuhsa,   von  y  luh,  cjf.  Iccht  t/.  lücht)   auf  selben  c f.  liiBSßa.  —  Nid.,  mnld.,  mnd 

eine  y  lus  zurückgeht,  wobei  ich  wegen  der  as.   leskjan ;    ahd.   lescan,  leskaa, 

Vocaie  ê  od.  nid.  io  in  leske  u.  mnld.  licscbe  GO  lesken;  mhd.\eMhen (löschen, auüön 


E&iïË  LESS  LES  400  LESTE  LESt 

«.  Ifitkan;  oAi.  lësean,  lësgan;  —  hê  hed  hum  de  les  läsen  (er  hat  ihm 
mnd,  lescheu,  toas  wir  nur  den  Text  geleseti,  ihn  abgekanzelt  u,  ermahnt 
ken  (dat  lesket  ût)  haben  u,  etc.) ;  —  ho  hed  hum  gode  lessen  (Lectionen 
fft  nur  noch  in  den  Compos. :  od,  mündliche  Vorschriften  u,  Ermahnungen 
lachen  lebt  u.  ahd,  auch  nur  5  od.  Belehrungen  etc.)  mit  up  de  weg  gäfen, 
n  vorkömmt.  Nach  ahd.  lesan  as  ho  up  de  reise  gung  un  ofschêd  fan  hnm 
an  steht  dies  as,,  ahd.  leskan,  uam ;  —  dat  lät  di  'n  les  (Lection  od,  Lehre, 
pr,  liskan,  von  dessen  Präter.  Belehrung,  Warnung  etc)  wësen  od.  to  'n 
IS  für  urspr.  laskjan  stehende  les  denen.  —  Mä  nid,  les ;  mnld.  Icsse  (lectio, 
\ha,  Irscan  (s.  oben)  gebildet  10  lectio  litterarum;  doctrina,  praeceptum,  ad- 
i«9  Starke  Verb,  liskan,  lêskan  monitio)  wohl  aus  franz.  le^on,  bz,  lat,  lectio 
ifaUs  keine  ähnliche  Bildung  (cf.  leks)  u.  demnach  mit  lesen  unverwandt, 
forschen  etc.^  d.  h,  nicht  wie  lest,   letzt;  —  lest   insen    (letzt  mal  od, 

M  Adj,  od,  Subst.  (hier  liski  letzt  einmal)  hörde  ik,  dat  etc. ;  —  s.  unter 
gebildet,  sondern  wahrscheinl.  15  lät. 

r  laks  (urspr.  raks  od.  rakhs)  leste,  letzte,  Letzte ;  —  up  't  leste  do  wurd' 

m,  y  lask  (cf.  rispen,  mhd.  ik  so  nidig,  dat  ik  hum  wol  hast  fermôren 
fpsen,  repfsen,  refsan,  —  wcspe  kunt  harr*.  —  Redensarten  u.  Sprichw, :  't 
.)  hervorgegangen,  wo  es  dann  leste  is  't  beste ;  —  de  leste  is  de  beste ;  — 
\» (Beschädigen, Beschädigung,  20  de  leste  krigt  H  beste;  —  „H  leste  is  't 
iéUung)  zu  der  mit  (cf,  Grass-  beste,**  sä'  de  junge,  do  frét  hê  't  bransel 
e  llSl)   ar^  u.  ri^   (verletzen        ût  de  pot. 

isen  etc.,  zerbrechen  etc.)  ver-  1.  leste,  lest,  Leiste,  Weiche,  Biegung  in 

kha  od.  raks  (cf.  auch  zend.  der  Schamgegend,  Schambug  etc. ;  —  ik  hebb' 
ädigen,  verletzen?)  gehören  25  d&r  so  'n  klûte  in  de  leste  Sitten ;  't  schal 
'leicht  man  indessen,  dass  das  wol  'n  drüse  wesen,  de  mi  answullen  is.  — 
ien  zu  tönen  aufhören  haupt-  Dieses  weder  aM.,  noch  mhd.  belegte  Wort, 
Bedtg,:  zu  flammen,  zu  das  im  Hess,  als  laste  vorkömmt,  ist  wM 
lu  leuchten  aufhören,  bz,  dasselbe  wie  mnld.  lyst  (diaphragma  etc.), 
iket  werden  (die  Begriffe:  klar  30  da  dies  nach  KU.  mit  mnld,  liese  (diaphragma 
rObe,  dunkel,  diîster  u.  dumpf  etc.,  s.  unter  lêske)  syn.  ist  u.  auch  mfläm. 
stets  in  einander  über,  trotz-  liese  u.  lyst  in  derselben  Bedtg.  zusammen- 
i  hallen  in  der  Bedtg.:  tönen,  stehen.  Es  stimmt  formell  mit  dem  fol- 
\ammi)  hatte  u.  auch  lesig  an  genden  leste  u,  ist  weder  mit  lêske  (bz,  mnld, 
uter  od,  dunkel  machen  etc.,  35  liesche  u.  liese)  noch  mit  liste  verwandt,  da 
«,  verdunkeln  etc.  hat,  so  ist  es,  wie  das  folgende  leste,  wM  auf  eine 
Hch  von  griech,  laskö  (krachen,  ahd.  Form  leisa,  goth.  laisa  zurückgeht,  wo- 
>on  der  y  lak,  bz.  rak  od.  ark  nach  es  dann  wohl  mit  dem  in  der  lex  salica, 
22  die  y  ark  in  der  Bedtg. :  46  (cf.  We  ig  and)  vorkommenden  latinisir- 
d.  ein  lautes  Geräusch  machen),  40  ten  afränk.  laisus,  lôsus,  auch  laisa  (Schoss, 
loscad  (brennen  etc.)  von  der  Mutterschoss,  gremium)  zusammenhängt  u, 
Fick  I,  die  y  2  ark)  auch  entweder  dieselbe  Bedtg.  wie  dieses  laisus 
^lich,  dass  das  obige  liskan,  7uU,  od.  einen  Theil  des  Mutterschosses,  bz, 
derselben  y  rag  gehört,  wozu  ein  Etwas,  was  sich  am  Schosse  befindet  u. 
rassmann,  Spalte  1134)  ved.  45  mit  demselben  zusammenhängt,  bezeichnet, 
\  od.  das  Dunkle),  räjas  (dank-  2.  leste,  lest,  Leisten  od.  dem  Fusse  nach- 

ch  goth.  riqisa  (Finsterniss  etc.,  gebildete  hölzerne  Form,  wonach  u.  worüber 
738  das  Thema  ragas,  Dust,  der  Schuhmacher  die  Schuhe  u,  Stiefel  ar- 
las  Dunkle  etc.  u.  III,  253  das  beitet,  od.  auch  Form,  worüber  die  Strümpfe 
a)  etc.  g^iört  u  dass  darnach  50  gezogen  werden  u.  überhaupt :  Form,  Muster 
ikan  urspr,  die  Bedtg,:  Nacht  etc.  —  Redensarten  u.  Sprichw.:  he  haud  't 
«.  finster  werden  od.  Nacht,  air  afer  ên  lest ;  —  he  settd  de  buk  up  de 
I.  Finsterniss  erzeugen  hatte,  lest  (schlägt  sich  den  Bauch  so  voll,  dass 
iLgas  würde  eine  germ.  Form  er  gespannt  ist);  —  schômaker  blif  bi  de 
h.  laks,  ergeben,  welche  leicht  55  lest.  —  Nd.  lösten;  mnd,  leste;  nid.,  mnld., 
isetzt  werden  könnte.  mfläm.  lest ;  nfries.  (Jo hansen)  least ;  ahd., 

)M,  les,  Lection,  Aufgabe,  Text,        mhd.  leist  (Leisten,  calopodium) ;  ags,  laest, 
tSlndUche  Lesung  od.  Rede  als        last,  least  (Fussspur,  Fussstapfe^  Schuster- 
'•  Ermahnung,  Warnung  u.  Be-        leisten  od,  nach  Fick  III,  272:  Wegspur, 
-  he  hed  sin  lesse  nêt  kunt;  CO  Spur,  Gang);  aengl.]a,ei&t\engl.\A&i(Schu8ter- 

32* 


LESTEN  LEISTEN  BOO  LETTER 

leisten);  goth.  laists  (Spur,  yestigiam);  an.  Viertele- Bauernhof,  —  FonuQ 
leistr  (solca,  crepida);  isl  leystr  (solea,  mälléiwird  estoiM  zm]AitüvnitTl 
socciis) ;  norw.  leist ;  schwed,  last ;  dän,  laest  über-  od,  übrig  kusen,  ab  Beti  hm 
(Leisten).  —  Es  bezeichnet  urspr,  die  Spur  gehören^  8o  dass  es  wrspr,  »neu  I 
ml.  den  Eindruck  u.  Abdruck  (u.  80  auch  6  Theil  eines  Gangen  bedeuteU.  ~  Wu 
die  Form),  den  der  gehende  Fusa  macht,  dazu  anführt,  stimmt  formell  ämdm 
od.  überhaupt  eine  Spur  od.  Fährte,  die  dasu.  Ob  dies  Wort  in  dieser Bedi^ 
ein  Etwas  im  Gehen  od.  Fahren  macht  u.  noch  vorkömmt? 
zurücklässt  u.  gehört  mit  ahd.  leisa  (Geleise,  letin,  s.  latia. 

Furche,  Wagenspur  etc.)  ffu  demselben  Stamm-  10  letse,  letsel,  Hinderuiss,  NaM 
verb.  goth.  leisait,  lais  etc.,  worüber  das  — ik  hebb' dV  gen  letsel  f ao.  ~  ^U 
Weitere  unter  3  lOrcn  ::u  Dergleichen  ist.  mnd.    letsel    (impedimentum ,   nocin 

IPsteiif  leiMton,  leisten,  prästiren,  gewöh-  damnum  etc.).  —  Zu  letten,  ef.  ki 
ren  etc.;  —  h('>   kan   nêt  fOI  lesteii;  —  he  leiten,   a)   aufhalten,  aMoto, 

kan  't  wol  It^isten,  dat  ho   föl   geld   ûtgift;  15  halten,   hemmen,   hindern  etc.;  — 

—  folge  od.  gfliorsAiii,  —  dousteu  (Dienste),        um   büakup   geist,   den   mast  da  d 

—  buipc  otc.  lôätoii;  —  hé  lêätd  (od.  lei^id)  wegens  nargends  letten ;  —  dat  lettd 
nii  ^'oselsktip.  —  Mnd.  losten,  leisten ;  mnld.,  um  dat  to  dôn ;  —  b)  sidi  aufhdiet 
mfläm.  loyRton,  locsten;  afries.  lésta,  lästa;  bleiben,  zurückbleiben,  warten,  steko 
tifries.  (()  u  t  z  e  n)  laste,  lesta,  lasta ;  dithm.  20  u.  warten  in  u.  mit  der  Absidtt,  » 
Icstoii;  wang.  lest  je;  ags.  laestan  (observare,  zu  sehen  od.  zu  hören,  zu  vemduu 
soipii,  pracstare  etc.);  aengl.  lacsten;  engl.  Etwas  zu  lausdien  ete ,  sitk  6eft 
last  {aber  mit  verschiedener,  iheils  aus  dem  wobei  aufliaUen,  betrachtend  wu 
ags.  srhon  sieh  herleitender  Bedtg.,  wie  z.  B. :  Etwas,  merken,  hören,  lauschen,  at 
dauern,  anhalten  etc.);  as.  lestjan  (sequi,  26  Etwas  etc.;  —  lett'  äfen  'n  ôgeobli 
oxsoqui);  ahfl.,  mhd.  leisten  (leisten,  iioll'  eben  einen  Augenblick  stehen,  mi 
ziehen) :  goth.  luistjan  (^W/yfit,  verfolgen,  nach-  einen  Augenblick),  wat  dat  wol  ii, 
gehen,  naehtrcten).  —  Zu  ahd,  leist,  gotli.  d&r  wol  kumd,  —  wat  sé  wol  dôn 
laists  etc.  (s.  unter  2  leste)  u.  urspr.  soviel  ho  lottd  (wartet  od.  auch:  hurt, 
als:  dieselbe  Spur  mavlien,  bs.  ein  schon  vor-  30  achtet,  merket  etc.)  d'r  np,  wat  ik 
iMudenes  Geleise,  od.  eine  schon  vorhandene  seggen  hebb';  —  ho  wil  not  apiui 
Spur  noch  einmal  machen  od.  in  dieselbe  leiten  (er  will  nicht  auf  meine  Wa 
Spur  etc.  treten  u.  darin  weiter  gehen,  eines  od.  achten  etc.);  —  dcäier:  npletti 
Jemandes  Spur  betreten  u.  folgen  (ihm  fol-  wartend,  aufmerkend,  aufmerksam 
gen  od.  Folge  leisten,  ihm  gehorsamen  u.  85  —  Compos.:  beletten  (behindern 
seinem  Willen  tr  seinen  Wünschen  ent-  ferlctten  (verspäten,  tfersäumen,  i 
sprechen  etc.)  etc.,  wie  in  ähnlicher  Weise  etc.).  —  Nid.  lettcn  (aufhalten,  eôf 
auch  ahd.  spiirjan  ah  Fortbildung  von  spur  ten;  gegenhdlten,  hindern;  schâé 
(Spur  od.  Fährte)  aus  der  sinnl.  Bedtg.:  letzen  etc.;  achtgeben,  aufmerken) 
der  Spur  od.  Führte  nachgehen  u.  sie  ver-  40  nd.,  mtul.  letten ;  afries.,  satl  letta 
folgen  etc.  die  jetzigen  Bedlgn.  des  davon  nfries.  letten  (theits  in  derselben 
abstammenden  nhd.  spüren  (cf.  spörcu)  nur  in  einzelnen  der  obigen  Bedi 
entwiekcHe.  lettjau;  ags.  lettan;  a/cngl.  letten; 

lesien,  letzten.  Letzten;  —  lestens,  letz-  an.  letja;  norw.  le^a;  schwed.  1Ú 
tens^  letzthin  etc.;  —  he  kwam^  Icsteus  (od.  45  lezjan,  lezzan,  lezzen;  mhd.  le»ei 
aiidorlcstriis)  ins^en  tin  frôg  mî,  of  ik  hum  hemmen,  aufhalten,  verhindern,  hint 
mit  wat  irp\d  hulpcn  kann'.  zurückbleibend  machen,  endigen;  s 

let  0(7.  lett,  AufenUiaU,  Säumniss,  Zöge-        beschädigen,  verletzen;    zurück  od 
rung,  Behinderung,  Störung  etc.;  —  daher        wiederum  etc.  (re)  meu:hen  u.  thun  i 
sagt   man  von   einem  lästigen  u.  zehrenden  50  erwidern,  vergelten;  im  guten  Sinn 
(raste:    't   gift   man   letten   (Säumnisse  od.        u.  gut  machen  od.  gut  V^un,  sich 
Versäumnisse,  Behinderungen  u.  Störungen        Andern  gut  u.  gütlich  thun,  ncA 
ctr.)   im   sotten    (Aufsetzen  von  Speisen  u.        Andern  letzen,   bz.  erfreuen,  lab 
Getränken  od.  Ponircn,  Tractiren  etc.)   un        quicken  etc.  —  letjan  od.  leijan 
anders  uiks.  —  Daher  belet,   ferlet  otc.  —  65  urspr.  lat-  od.  la^an  (cf.  nhd.  kle 
Zu  letten;  —  cf.   nid.,  mnld.  let,  lette  (im-        ahd.   klacjan  unter  Uakken)  u,  \ 
podimeiitum  etr.):   engl,  let,  letgame  etc.  u.        mit  goth.   latjan  (lass  madien,  tar 
Letze  bei  1 V e  ig  a  n  d.  tardare  etc.)  als  Weiterbildung  von 

1.  let,  Hess;  cf.  laten.  laz,  afries.  let  etc.,  cf.  l&t 

2.  let,  ein  Drei-  od.  auch  wohl  ein  Ein-  CO      letter,    Letter,  BwAstabe,  Scki 


LETTER-DOK  501  LEVEREE 

ceaod  nog  gên  letters ;  —  hê  kan  haben  wird.     Wie  für  dhd.  lêwari  von  lilêo, 

sr  lehmen ;  —  he  let  gen  letter  so  würde  für  léwar  od.  lêwara  in  léwarahhä 

"en  of  Ben.  —  Aus  lat.  litera,  zunächst  ein  ahd.  Hiema  lêo,  goth.  laiv  etc. 

i,  litum,  linere  (schmieren,  he-  u.  nach  dem  von  Fick  für  goth.  hlaiv  etc. 

^streichen,  aberziehen  etc.),  cf.  6  angesetzten   Thema  hleivo,  sowie  detn  für 

e  etc.  lat.   levis   (glatt)   angesetzten    Thema    leivo 

I  Tuch  od.  Lappen,  worin  An-  gleichfalls  (cf.  11, 221)  ein  Thema  leivo  od. 

im  lettern  zuerst  die  letters  od.  leiva  u.  demnach  eine  y  li,  urspr.  ri  od.  rî 

hineinsiieken ,    bz.    woran   sie  anzusetzen  sein.    Da  nun  aber  die  Lerche 

!  zum  Erlernen  der  Buchstaben-  10  einerseits  beim  Aufsteigen  in  die  Lüfte  in 

^hen  u.  was  sona^ih  für  sie  eine  steter  unruhiger  Bewegung  ist  u.  fort- 

rt.  während  die  Flügel  u.  den  Körper  heftig 

ifkaUerei  od.  Aufenthalt,  Ver-  hin  u.   her   bewegt,   bz.   auffallend  starke 

;  —  wi  hebben  dar  in  't  holt  zitternde  Bewegungen   macht,    anderer- 

:  lan  de  bômen  wat  £81  letterê  15  seits    aber   auch  fortwährend   trillernd 

kamen  wi  wat  later  to  hûs,  as  singt,   so  ist   es   höchst  wahrscheinl,  dass 

len.  dies  für  lôwar  od.  lêwara  anzusetzende  pri- 

üem  od.  Buchstaben  zeichnen  mitive  Subst.:  ahd.  lêo,  goth.  laiv  etc.,  bz. 

îf  Lettern  bezeichnen  u.  merken  dessen  Thema  leivo  mit  lat.  libr^e  (schwin- 

smde  od.  taskendoken  etc.  sunt  20  gen,  schwanken,  fliegen   etc.),   goth.  reiran 

'  hen,  am  letterd  to   worden;  (zittern,    beben,    tremere),    reiro    (Zittern, 

ikken  mutten  erst  letterd  wor-  Beben,  Erdbeben),  skr.  lelâya,  leliya  (schwan- 

gebrük  namen  worden.  ken,  schaukeln,  zittern),  lelayâ  (schwank,  in 

SL  unruhiger  Bewegung  etc.)  zu  der  (cf.  Fick 

I.  leiwagen.  25  I,   742)  y  n,  li    (schwanken,   hin  u.   her 

léflik,  lêfelk.  gehen,  sich  hin  u.  her  bewegen,  schtmngen, 

Ifea  u.  s.  lêfen.  schaukeln   etc.)  gehört.    Ist  dieses  richtig, 

ïter.  so  würde   der  vom   Thema  lêo,  bz.  urspr. 

,  lëwerke  (Neutr.),  Lerche.  —  leivo  od.  leiva  fortgebildete  Stamm  lewer  od. 

)  jange  is  ferdwalen,  as  de  lé-  30  lêwari,  lêwara  von  dem  aus  lêwerahhâ  con- 

hdde ;  —  dat  geid  d'r  mit  as  trah.  ahd.  lêrahhä  urspr.  entweder  die  Bedtg.  : 

ces;   in  én  nagt  fet  an  mager;  beberig,  zitterig,  trillerig,  bz.  bebend,   zit- 

erke  n6g  in  de  iQcht  an  singd  ternd,  triüernd,  od.  die  von:   Zitterer, 

den  gin  môi  an  fast  wer;  —  Trillerer  (sowohl  in  Bezug  auf  die  un- 

:e  f5r  lechtmes  singt,  mut  't  na  35  ruhigen  u.  zitternden  Bewegungen,  als  auch 

m.  —  Nd.  (Br.  Wb.)  leverke,  in   Bezug   auf  das  zitternde  u.  trillernde 

hnert)  lewark,  (Schambach)  Singen  der  Lerche)  etc.  gehabt  haben  können 

;  «ifid.  lewerike,  lewerke ;  nid.  u.  demnach  das  Wort  lêrahhâ  (lêwer-ahhâ) 

awrik,  leeawerk,  leeurik ;  mnld.  wörU,   ein  Zitter-    od.    Triller -Wesen, 

ercke,  leewerick,  lewerick,  laa-  40  od.  einen  zitternden  u.  trillernden 

rck,   lercke;   wfries.   (Jap ix)  Vogel  bezeichnen.    Eine  ähnliche  Bildung 

ies,   (Johansen,   138)    läsk,  ist  atu^  hliuninga  (Sperling  od.  Wesen  was 

B.(Cad.  Müller)  letzke;  ags.  piept,  zwitschert  etc.)  von  der  y  hlu,  bz.  ^ru 

j^i  aengl.  laveroc,  larke;  engl.  (hören  u.  hören  lassen),  worüber  Weiteres 

3rka;  achwed.  lärka;  dän.  lärke;  45  unter  lünink. 

t ,    lêrachâ ,    lêrehhâ ,    lerihhä.  Zum  Schlüsse  sei  wegen  des  für  ahd.  lêr, 

l :  amhd.  lewerch ;  mhd.  lêriche,  bz.  lewer,  goth.  laiver,  ags.  lâver  etc.  ange- 

eh  ags.  lâverce  ist  die  Vorsylbe  setzten  Themas :    lêo,  goth.  laiv,   ags.  luv, 

lêra   des  ahd.   lêr-ahha  aus  bz.  urspr.  leivo   noch  bemerkt,   dass   hiezu 

od.  léwara,  leiwara  (goth.  laivar  50  auch   das  wcdlon,   livi,   lauwi,    in.  cok-livi, 

eantrah.   u.   lewer   od.   Icwara  cok-louwi,  franz.  cochevis  (Hauben-Lerche) 

ähnliche  Fortbildung  eines  ein-  stimmt,   da  das  livi   ebenso  wie  livi  in  lat. 

nes  léw   (goUh.  laiv)  wie  aM.  lino   (livi,   litum,   linere)   auf  eine  y  li,  ri 

oiii^  lewer  (agger,  tumulus)  zurückweist,   bz.   selbst   aus   dem  für   lêo, 

D,  16o,  goth.  hlaiv,  ags.  hlaev,  55  lewer  angesetzten   Thema  leivo  ident.  sein 

ad,  Cfrabdenkmal,  tamulus  etc.),  kann. 

mr  ahd.  lérahhâ  eine  volle  äl-  2.   leverke   (scherzh.  mit  Anlehnung  an 

^warahhâ   (goth.   laivarahä  od.  lêf,  bz.  léver,  lieber  u.   subst.  Lieber),   eine 

7«.  lâveraca   od.   lâveroca  [cf.  kleine  plattrunde  Flasche  od.  ein  Tauchen- 

)c],   08,   lêveraka)    anzusetzen  60  Buddel,   den  man  in   die   Tasche  od.  den 


LEVER-LA  502  LICHT 

Busen  steckt,  um  denselben  mitTBranniwein  Speise;  fades  schales  albernes  leentQ 

od.  Liqueur  gefüllt  auf  Fusstoufen  u.  Beiseti  fade  lAebkosungen  etej.  —  lib  k.  li 

gu  gebrauchen ;   —   krig'   't   léverke  man  Ablauie  von  lab  «.  laf  u.  û(  (tu  V 

afen  dt  de  taskc  un  lät  uns  inscn  ên  drinken.  unter  labbekak  «.  laf  gu  vergUidien. 

—  Es  entspricht  einem  nM.  Lieb  er  chen,  5  lieham,  IleheM  (dat),  LeiäuuMfd 
bz.  einem  Etwas,  was  man  lieber  hat  od.  Körper  (gleidtvid  ob  Idfend  «L  (« 
ein  Liebchen  ist,  wie  ja  der  Taschen-  game  Leib,  im  OegensaU  zur  Suk  ( 
Buddel  od,  die  Schnaps- Flasche  leider  in  Geiste,  bestehend  aus  dem  seine  Ga 
den  nieder n  Klassen  des  Volkes  ein  sehr  Figur  bildenden  u,  bedingenden  K 
beliebter  u.  begehrter  Gegenstand  ist.  10  ger&ste  u.   seinem  fleischlidten  Kk 

lêver-lâ,  s.  lôfer-]äde.  seiner   aus   Fleisch   u.  Haut  hat^ 

leves,  Liebes;  s.  lêfes.  Knochenbedeekung ;  ~~  nun  lidiim 

1Î,  lind,  sanft,  sachte,  milde,  leise,  unver-  fan  alle  kanten  bo  8fir,  dat  ik  hêl  i 
merkt  od.  unbemerkbar,  unspürbar  etc.;  —  wo  ik  wol  liggen  schal;  —  ik  hc 
ho  kau  so  Ii  (sanft  od.  lind  u.^schön)  dôn,  15  gansejich&m  All  bûlen  un  drûlen: 
as  'n  katte;  —  hd  is  d'r  so  li  (sachte  od.  afer  un  ganze  lichftm  bunt;  —  mm 
leise  schleichend  u.  schlau,  unmerkbar)  bi  word  swak,  ho  schal  wol  nét  lank 
doli,  dat  d'r  gîn  minsk  wat  fan  hörd,  spörd,  g&n ;  —  as  sé  sin  liebem  dir  foii 
of  markd;  —  dat  is  man  gans  iMütjet  od.  was  't  läfen  d'r  al  ût;  —  stark  &i 
If-li-lütjet  (das  ist  ganz  besonders  unspürbar  20  man  swak  fiin  gôst  ^  Nid.  ügcbiu 
klein,  od.  so  klein,  dass  man  nur  mit  grosser  lichaem  (Körper  im  weitesten  u.  oBgt 
Mühe  Etwas  davon  merken  od.  spüren  kann).        Sinn) ;  nd.  licham ;  mnd.  lichao,  lik 

—  Es  ist  wahrscheinl.  aus  as.  lidhi,  Iithi  nam ;  afries.  likkoma,  llchama,  lilou 
(lind,  sanft  etc.,  cf  lind,  lînde^  gekürzt,  wie  (Jap ix)  Hebern,  licheme;  as.  ßkhi 
1&  au^^lade,  1Û  od.  Ifle  aus  lüde  etc.,  cf.  26  lichoma,  lichama;  a^l  fichime, 
auch  Itr-lOtie.  licome,  Iicbome;  an.  fikami,  likan 

libbe,   libber,   libberig,   libsk,  fade,  ge-  likam;  schwed.  lekamen;  dän.  lege 

schmacklos,   widerlich,  übermässig  unange-  lihhamo,  lîchamo ;   nML  lichame, '. 

nehm,   ekelhaft,  schmierig,  klebrig  etc.:  —  ahd.   lichinamo,   lîhnamo;   mkd. 

dat   is   od.   smekd   so  libbcrig  (fade,  flau,  30  lichnam.  —  Es  igt  zusammengeseit 

nicht  kräftig,  süsslich,  weichlich  etc.,  bz.  so,  lik;  ags.  Iic;  afries.  Iik;  pot/k.  leik 

dass  es  Einem  widersteht  u.   underlich   ist  (Körper,  Leib,  Fieiseh,  Leiche,  ot 

etc.);  —  libsk  ätcn  (eine  fade  geschmacklose  die  äussere  sichtbare  u.  tooAiniMff 

widerliche  Speise);  —  libb-s5t  (widerlich  u.  staU  u.  Form  tfon  EtuHU,  bz,  doßji 

übermässig  süss,  unangenehm  süss,  schmierig  35  aussieht  wie  ein  Etwas  u,  dem  An 

u.   klebrig  süss,   z.  B.  von  Syrup,   Honig  ständlich   ist  od.  in  die  Ersdieii 

etc.) ;  —  dat  is  so  'n  libberigcn  kram  (fader  etc.,   cf.   like)   u.   dem  alten  hin 

süssl icher,  abgestandener  widerlicher  Kram,  HiUle,  Decke,  Haut  etc.,  s.  unter 

bz.  fades  siissliches  etc.  Zeug).  —  Nd.  (Bäh-  sodass  Itk-hamo  w&rtL  das  Fleisi 

nert)  libbcrig  (widerlich  süss),    (Br.  Wb.  40  od.  das  Kleid  u.  die  Hüüe  des  1 

III,  L*0;  Schütze  III,  30)  libberig,  libber  das  Kleid  der  sichtbare»  GestaU 

(klebrig,  widerlich  zu  gemessen,  klebrig  süss,  von  Etwas  (das  fleischliche  Kleid 

süss  u.  widerlich);   libbcrhaftig,   libbcrsöte  od.  die  sichtbare  fleischliche  Hülle, 

(eben   dasselbe).    —   cf.    bei  Bäh  nert  u.  satz  zur  unsichtbaren  Seele  od.  Zi 

Bann  eil  labborig   (weichlich,    unkräflig,  45  bezeichnet, 

fade,  kraftlos,  wid^lich),  sowie  das  folgende:  1.  lieht,  licht;  —  s.   das  gebrä 

lib-lab,  lib-labberê  od.  liMaf,  IiMafferê,  lecht  u.  für  das  Subst.  Lichte 

fades,  mattes  schlaffes  unkröftiges,  geschmack-  lücht. 

loses,  siissliches  widerliches  Zeug  überhaupt,  2.  lieht  od.  ligt  (lichter,  ligter; 

z.  B.  fades  geschmackloses,  schlaffes,  weich»  60  ligteste,  lichtste  etc.),  leicht,  nid 

licJ^fis,  süssl iches  od.  dünnes  wässrigcs  Essen ;  unschwer   eic. ;   leicht   od.  leicht f< 

—  süssliche  unkräftige  Näscherei  für  Kin-  —  he  is  so  licht  as  'n  ftre  (Fedt 
der ;  —  fades,  leeres  od.  süssliches  Geschwätz  löpt  ligt ;  —  fëren  nn  dunen 
etc.  —  Nid.  XA^S  (unschmackhaft,  geschinack-  (Federn  u.  Daunen  sind  leicht,  \ 
los,  schal,  fade;  fades  geschmackloses  od.  65  drücken  wenig  od.  gar  nickt  etc 
abgeschmacktes  dummes  albernes  Zeug,  Mär-  brôd  is  to  ligt;  —  dat  kan 'k 
chen,  Narrheiten,  Possen ;  fade  geschmack-  schwer,  ohne  grosse  Mühe  od.  Krt 
lose  Speise);  —  lifiaffen  (auf  fade  alberne  gung  etc.)  dôn;  —  ligt  äten  (leic 
närrische  od.  widerliche  Tf  eise  liebkosen) ;        licfie  Speise) ;  —  he  denkt  d'r  wat 

—  liflafferij    (fade   schale   unschmackhafte  60  bz.  he  goid  dV  wat  licht  afer  we{ 


LICHT  503  LICHTEN 

it  d'r  lui;  —  dai  ferdarft  nêt        die  Luft  Erhebende  sowohl  als:  flüchtig, 

Bid  d^r  ligt  (od.  mit  'n  ligten  fliegend,  od.  sich  leicht  hebend,  leicht  in  die 

—  he  18  air  81Q  läfen  wat  ligt        Lt^t  schnellend  etc.,  wie  als  leicht  od.  leicht 

\éhiêinnig,  leichtfertig  etc.)  wesij  wiegend,  unschwer  etc.  bezeichnet. 

rt  mi  't  ôk  Dêt,  dat  hê  sük  nu  5      lichten,  licht  od.  heü  machen ;  —  cf.  in- 

lg  10  siegt  gedragt  im  so   'n  lichten  etc.  —  Zu  licht,  bz.  Iccht. 

I.  — Nd.,innd,  licht;  nld.hgt;  l.  lichten  od.  ligten,   leicht  machen,  er- 

lieht,  leycht  (levis,   facilis);  leichtem,  Last  u,  liûrde  nehmen,  entlasten 

ineht;  wfries.  licht;  ags.  lacht,  etc.;  —  dat  schip  mat  lichtd  worden  (thcil- 

mal,  lihte;    engl,   light;    aM.  10  weise  enüöscht  u.  erleichtert  werden,   damit 

lebte;  mhd,  lihte;  goth.  leihts;  es  nicht  so  tief  im  Wasser  liegt);  \  geid  to 

w.  lett,  litt,  ]|jett ;  schwed.  lätt ;  dêp,  as  dat  't  hir  so  binnen  kamen  kan ;  — 

Nach  Fick  (III,  264)  steht  mm   dogter   ligtd   mi   in   de  hûsholding  al 

i  od,  linhta  (cf.  as.  lidhi,  lithi  'n   hêle   bûdel   of  (nimmt  mir  schon  viele 

n  ünnan,  lan,  cf.  lind)  u.  ge-  15  Arbeit  ab  u.  macht  es  mir  dadurch  leichter). 

mg  II.  ags.  lungre  (rasch  etc.,  —  Sprichw.:   man   mut   to   lichten   nn   to 

I  Mu  germ.  lang  (springen,  vor-  swaren  wêten  (den  Umstanden  Rechnung  zu 

»,  gelingen),  wie  lit.  lengvas,  tragen  wissen).^ —  Nd.  lichten;  nid.  ligten; 

Btc,  skr.  laghu  (leicht)  zu  skr.  aha.   llhtjan,  lihtan,  lihten;    afries.  lichta; 

(springen,    eilen   etc.),    deren  20  ligta;  aa«.  leohten;  an.  letta  etc. 

ra&ghy   ragh   (skr.  ranh,  be-  2.  lichten  od.  ligten,  heben,  in  die  Höhe 

eeäen,  bz.  eilen,  dahinschiessen,  heben  etc. ;  —  bômen  ût  de  grund  lichten ; 

od,  fUessen,  wovon  raghu,  rasch  —  he  lichtd  sük  up ;  —  he  lichtd   hum  to 

nin^shiessend,  leicht  beweglich,  't   bedde   herût;  —  't  anker  lichten;  —  't 

d  etc.)  eine  Versetzung  der  aus  25  rôr  lichten  (das  Ruder  lieben,  bz.  ausheben, 

^en,  sich  regen,  sich  erheben,  aushängen  etc.).  —  Nd.  (Dähnert)  lichten 

rennen,  eilen  etc.,  cf.  arend,  u.  lachten  (cf.  daselbst  auch:  lichter,  lüchter 

ler)  erweiterten  y  argh   (sich  =  unserm  2  lichter) ;  mnd.  lachten  u.  lichten ; 

fch  u.   heftig  bewegen,  dahin  nid.  ligten;  mhld.  lichten.  —  Compos.:  up- 

JUegen  etc.)  ist  u.  wobei  ich  80  lichten,  ûtlichten^  oflichten,  aferlichten  etc. 

fi  c  k  für  ahd,  lihti  etc.  ange-  —  Dieses  lichten  (u.  fälschlich  auch  hier 

lenhta   Ueber  eine   Chrdform  wie  nid,  ligten  geschrieben  u.  auch  oft  damit 

liita  (später  langhita,  laghita,  vermengt,  bz.  oft  gar  nicht  davon  zu  unter- 

Siita,  leghita,  contrah.  lenghta,  scheiden,  welches  um  so  erklärbarer  ist,  als 

ta,  leighta  [goth.  leihti,  ahd,  35  aticA  levare  von  levis  n^&en  leicht  machen 

hti,  lighti],  dessen  urspr.  ^f  die  von  heben  hat)   hat  mit  dem  ersten 

(  erhaSen  konnte,  wie  in  vielen  lichten  u.  mit  licht  (leicht)  nichts  gemein, 

h,*germ,    Wörtern)    ansetzen  sondern  ist  mit  Uebergang  von  f  in  ch  (wie 

ich  hieraus  (die  Form  u.  die  bei  lücht,  Luft  —  kracht,   Kraft  etc.)  aus 

4h,  leihts,  ahd.  lihti  etc.  lassen  40  liften  etc.   entstanden  (cf.   dieserhalb   auch 

'  schwer  direct  von  detn  Stamm-  das  im  Br.  nd.  Wb.  III,  62  angeführte, 

9on  gilingan,  nhd.  gelingen  aus  lufta,  luchta  gekürzte  u.  jedenfalls  zu 

aerm.  Formen  von  nhd.  l  eicht  luftan,   luchtan,   heben,  tragen,  halten  etc. 

ien  konnten.     Was  nun  aber  gehörende  lacht,  luft)  u.  eins  mit  engl,  lift; 

00»  unserm  leicht  sowohl  45  schwed.,  norw.  lyfta;  an.  lypta,  lyfta;  dän. 

agha  tf.  dem  daraus  entstan-  löfte;   nhd.  lüften;  mhd.  laften,  lüften   (in 

igras  (leicht)  etc.   betrifft^  so  die  iMft   heben,  vom  Boden  in   die  Höhe 

IM  diese  auf  der  Bedtg.:  sich  heben)   als    Weiterbildung   von   Luft    (cf. 

8.   leidU  bewegen,  fliegen  etc.  1  lücht)  u.  Ihdsst  wörtl.  soviel  als  Luft  od. 

ü  auch  auf  die  urspr.   von:  50  Raum  etc.  machen  zwischen   einem  Etwas 

i  n  etc.  der  y  rangh,  raigh,  bz.  u.  dem  Boden.   Wegen  Uebergang  des  u  od. 

emht,  da  man  beim  Fliegen  ü  in  i  vergl.  nhd.  Licht  =  unserm 2  lücht 

noohl  als  beim  sich  Erheben  u,  das  folgende : 

p»   die  Luft  unwillkürlich  an  3.  lichten  (auch  fälschlich  ligten  geschrie- 

aft   leicht   deJ^jenigen,    was  hb  ben  od.  gesprochen) ;  nur  in 'm\\c\iiexi,  Licht 

in  die  Lüfte  erhebt  (Federn,  machen   od.   Licht  u.   Klarheit    in  Etwas 

ü  etc.  fliegen  u.  erheben  sich  bringen  etc.  (von  licht  =  lecht  u.  2  lücht). 

^  die  Luft,  weil  sie  sehr  leicht  Vergl.  indessen  das  folgende: 

smäsêig  leicht  sind)  denkt  u.  4.    lichten    (gleichfalls    auch    fälschlich 

egende  u,  sich  vom  Boden  in  60  ligten  ?) ;  —  't  flas  (Flachs)  ütlichten   (den 


LICHTER  604  LID 

Flachs,  hz,  die  Jungen  Flachspflanzen  durch  andern  Mitglied);  —  dat  kalt  fta 
theilweises  Ausroden  od.  Ausrupfen  etwas  is  in  't  ]id  ofhnken  (die  KUntit  da 
au}*dünncn,  um  den  andern  lenzen  mehr  ist  im  Gelenk^  hz,  in  der  Stdle^ 
Licht  u,  Luft  zu  geben,  damit  sie  besser  Klinge  in  dem  Griff  befestigt  ist «. 
wachsen  können) ;  —  de  planten  muttcn  wat  5  Bewegungsstelle  der  in  den  Grif 
iitlichtd  (ausgedünnt  od.  ausgezupft)  Yford&i,  Heft  des  Messers  einsdUiuendenKl 
dat  81"'  wat  dünner  to  stan  kamen  un  betcr  befindet,  gebrochen);  —  de  kette  1 
wassen  un  dOjen  kirnen ;  —  de  bômen  mutteu  fine  I&den  (die  Kette  hat  nwr  ftine 
wat  iitlichtd  (ausgedünnt,  d.  h.  die  zu  dicht  besteht  nur  aus  feinen  GUeden  o 
stehenden  theilweise  weggenommen  u.  heraus-  10  ander  gebogenen  od,  zusammengesd 
gehoben  u.  ausgerodet  —  od,  die  zu  dicht  Ringen);  —  he  is  gen  lidfannnse 
gewachsenen  u,  zu  viel  Zweige  u.  Holz  ha-  etc.  —  Die  Compos,  s,  weiter  i 
benden  durch  Aus-  od.  Wegschneiden  der  Nid,  lid;  mnld,  lid,  led  ti.lit,let(B 
Zweige  ausgelüftet  etc)  worden,  dat  so  wat  artus;  articulus,  commissara,  comp; 
dünner  to  stan  kamen,  bz.  wat  mOr  iQcht  15  tura,  nodus) ;  nd,  lid,  led;  tani.  Ui 
(Licht  u.  Luft^  bz.  Raum  etc.)  krigen.  —  led;  afries,  lith,  Jid,  leth,  led;  w/n 
Woher  dieses  Wort  u.  womit  ident,,  ist  von  lid,  bz,  led,  cf.Japix)\itii,\ 
schwer  zu  entscheiden,  da  es  sowohl  mit  ^eada,  Ijeadan,  vi«  aiccA  unser  ledei 
2  lichten  in  der  Bedtg. :  heben  (herausheben,  u,  nid,  leden  auf  die  Form  led  stm 
herausnehmen),  bz.  mit  lüften  (Luft  machen),  20  nfries.\éúi,  led  u.\siBsod.(naehJo. 
als  mit  3  lichten  (Licht  machen,  bz.  so  las;  satl,  Ud;  wang,  \ilh;  heltf.  \i\ 
machen,  dass  Licht  u.  Sonne  dazwischen  lidh,  lid;  ags,  lidh,  lith;  aen(ß.\ 
scheinen  kann),  so  wie  femer  auch  mit  dem  engl,  lith ;  an.  lidhr  (dassâbe 
von  Weigand  aufgestellten  4ten  lichten  Wa rze  aus  der  Bedtg. :  nodus [d 
(rupfen,  zupfen),  auslichten  (ausrupfen,  z,  B.  25  von  godh,  cf,  gadcn],  bz.  in  der  n 
Flachs)  ident.  sein  u.  wie  dieses  aus  liech-  od.  von  Knôâel  a&  Gelenlknocke 
tcn,  älter  lühten  (abstammend  von  liechen,  Verbindungsstelle  zwischen  zwei  C 
li liehen  etc.,  cf.  iCiken)  entstanden  sein  kann,        Gliedern,  weil  da  auch  immer  } 

1.  lichter  od.  li^ter  (Compar.),  leichter.  Verdickungen,  bz,  Knöehd  sind); 

2.  lichter  od.  li/rter,  Leichter;  —  a)  ein  30  schwed.,  dän,  led;  ahd.  lid,  hth, ! 
kleines  Schiff  zum  lichten  (cf.  2  lichten)  od.  lit  (Glied,  Gelenk;  Theil,  Sti^ 
theilweisen  Entlöschen  od.  Erleichtern  eines  lithus  (membrum).  —  Es  bezeick 
Seeschiffes,  Leichter-Schiff';  —  de  lichter  is  seits  eingehendes  u.beweglit 
na  hüten  hen,  um  'u  del  fan  de  ladunjir  vX  u.  andererseits  ein  von  einem  üm 
\  schip  to  halen;  —  h)  eine  zum  LiciUen  35  sich  entfernendes  u.  abtre 
od.  lieben  (cf  2  Wehten)  dienende  Bettquaste.        (od,  abgetrenntes,  für  sich  alle 

lieht-,  lieht-ferdig  (leichtfertig),  leicht,  privates,  einzelnes)  Etwas  u.  gti 
mit  leichter  Mühe;  —  dat  kind  löpt  regt  dieses  Wort  mit  ahd,  Udsn  (gehen 
ligtferdig;  —  dat  kan  *k  ligtferdig  dôn.  sich  ^entfernen  u,  trennen  von  ein 

lichtjes  od,  ligtjes,  sehr  leicht,  durchaus  40  cf.  liden)  wohi  nur  zu  demselben 
nicht  schwer,  mit  sehr  geringer  Mühe.  —        derselben  Wurzel,  da  es  formell 
Dimin.   von   licht    wie   lösjcs   von   lös,   —        diesem  nicht  ableiten  lässt. 
sachtjes  von  sachte  etc.  2.   lid   od.   lit,   litfa,  Deckel, 

licht-,  ligt-löfî^,  leichtgläubig.  Thür;  —  't  lid  fan  'n  kan,  pot  ( 

1.  lid  od.  lit,  lith  (Plur.  Icden  od.  laden),  45  't  ôge;  —  't  lid  fan  de  âfend  ^(/er 
Glied,  Mitglied,  Theil,  Gelenk  etc. ;  —  dat  od,  die  Thür  des  Ofens) ;  —  Coi 
forste  (erste,  vorderste)  lid  (Glied,  Gelenk  krôs-,  ôgenlid  etc.  (Topf-,  Kru 
od.  Stück,  Theil,  Ende  etc.)  fan  de  fiuger ;  Deckel  od,  das,  womit  man  den : 
~  elke  finger  besteid  ût  drê  laden;  —  all'  od,  das  Auge  zudeckt  u,  versé 
nun  lüden  d6n  mi  silr ;  —  he  snid  sük  in  't  50  Plur.  leden,  laden ;  —  Compos.  : 
lid  (in  das  Gelenk,  od.  die  Bewegungs-,  bz.  (Augen-Lider),  —  Sprichw.:  c 
Verbindungsstelle  zwischen  zwei  Glieder);  drüp  ût  de  kannc  hebben  wil,  h 
—  de  arm  is  nt  H  lid  (der  Arm  ist  aus  (od.  de  deksel)  up  de  nöse.  - 
dem  Gelenk,  bz.  aus  dem  Gelenkknochen  der  mnd.  lit,  let,  lid,  led;  nW.  lid;  < 
Schulter) ;  —  de  arm  is  net  in  't  lid  (im  55  lid ;  ags,  lid ;  aengl.  hlid,  lid  (Dec 
Gelenk  zwischen  Hand  u.  Arm,  bz.  ziciscl^n  engl,  lid  (Deckel) ;  an.  hlidh 
dem  Unter-  u.  Ober-Ann  etc.)  braken;  —  Zwischenraum,  Ihor,  Gattertht 
fan  lid  to  lid  (von  Glied  als  Einzeltheil  des  lid;  dän.  led  (Zaunthür);  ahd.  i 
Armes,  Beines,  Fingers  etc.  zu  Glied,  bz.  (Deckel,  operculum);  nhd.  Med, 
von   Mitglied   eines  Vereins  etc,  zu  einem  60  Thür  am  Ofen;   Deckel,  cf.  Au 


LIDfiN  5^5  LIDERUE 

"  Ei  ist  sweifeüos  mit  as,  der  irdischen  Wanderschaft  erfährt  od.  woi 
ifm  tu  den  Compas,:  a-hlidan  Einem  auf  demselben  begegnet  u.  widerfahrt. 
ty  sieh  wegJ^eben,  sich  ent-  Die  urspr.  Bedtg.  von  liden  ist  aber:  sich 
:-hIidan  (sich  aufthun,  sich  bewegen,  gehen  etc,  u.  ist  dasselbe  ideiU.  mit 
ehUessen),  —  bi-hiidan  (be-  5  goth.  leithan,  laith,  lithum,  lithans  (gehen, 
eken,  be-  od.  ein-schliessen) ;  fahren,  wandern);  as,  lithan,  lidhan,  lêth 
I,  hlidon  (bedecken,  einschlies-  etc.  (gehen,  fahren,  wandern,  einen  Weg 
behlidao  (bedecken),  —  on-  begehen  od,  befahren;  ausgehen,  weggehen^ 
hen,  Sffnen),  —  tohlidan  (zer-  vergehen) ;  ahd.  lidan,  Iiden,  lidin;  mhd,  lîden, 
m,  auseinandergehen,  gähnen,  10  Präter.  leid,  leit  etc.  (gehen,  fahren,  weg- 
\) ;  aengl.  hlidfen  (bedecken,  gehen,  vergehen,  dähinschmnden,  verderben ; 
ries.  hlidia  (schliessen,  zu-  erfahren,  erleben;  Widerstand  u.  Trübsal 
tttelbar  verwandt,  wobei  wegen  etc.  erfahren,  leiden ;  erdulden,  ertragen  etc.) ; 
fnung  etc.  des  an.  hlid  daran  ags.  lidhan,  lâdh  etc.  (gehen,  fahren,  wan- 
ass  auch  Thüren  u.  Fenster  15  dem,  reisen); aengl  \idhea\  an.  \idhs^  Präter. 
UOsse  u.  Oeffnungen  sind  u.  leidh  (gehen,  weggehen,  vergehen,  verlaufen, 
r  lok  (Loch)  urspr.  die  Bedtg. :  dahinschwinden) ;  norw.  lida,  lia,Jie ;  schwed. 
hat,  bz.  dass  dies  mit  unserm  lida;  dän.  lide;  afries.  lltha,  lida;  wfries. 
ts,  Klappe  etc.  u.  Oeffnung  \yen,\ye  (leiden);  anld.Xy den  (gehen,  fahren; 
einem  u.  demselben  alten  20  leiden) ;  nid.  Widen  (leiden,  dulden  etc.) ;  mnd. 
-  Nach  Fick  (III,  88)  ge-  liden  (gehen,  vorübergehen,  vergehen)  u, 
inen,  Lehne  etc.  (cf.  länen)  liden,  leiden  (leiden,  erdulden,  ertragen,  aus- 
rm.  y  hli,  wonach  man  denn  fialten,  ausstehen,  dulden,  zugeben,  gestatten 
i  muss,  dass  die  davon  er-  etc.);  nd.  liden  (leiden  etc.).  —  Die  y  lith, 
l  (decken,  schliessen)  urspr.  25  lidh,  lid  (Grdform  rith,  rit),  wozu  auch  1  lid 
%  Etwas,  z.  B.  ein  Brett)  gehört,  ist  von  Hause  aus  dieselbe  wie  die 
Mlen  u.  setzen)  an  u.  auf  aligemeine  Bexoegungswurzel  v\i,  von  rîden, 
\,   um  es  zu  bedecken  u.  zu        welche  wohl  (cf.  Bopp,  Gloss.  comp»  21,  h) 

mit  art,  rt,  fit  (ire  etc.)  ident.  ist  u.  ebenso  wie 

},  lidst,  lidt  etc. ;  —  lêd,  lêdst,  30  ardh,  ydh,  ridh  (prosperiren,  fordern,  ge- 

leo),  leiden,  erfahren,  erleben,        deihen)  auf  die  y  ar,  ri  zurückgeht  u.  viel- 

agen,   aushalten,   ausstehen,        leicht  aus  arti,  rti,  fiti  (Gang,  Bewegung, 

i,  gestalten  etc. ;  —  he  lied        Weg)  od.  aus  arta,  rta  (dem  Partie,  von  ar 

laden  (er  hat  schon  viel  Un-        u.  hier  in  der  Bedtg. :  bewegend,  gehend  etc.) 

od.  erfahren,  ausgestanden,  85  entstand,  wie  auch  arth  (cf.  Bopp,Benfey 

^en   etc.,   bz.   ihm  ist  schon        etc.)  ein  Denomin.  von  artha  (ar-tha,  ri-tha) 

begegnet  u.  passirt  etc.);  —        ist. 

mut  föl  liden ;  —  he  lidt  föl  2.  lîden,  Leiden,  bz.  das,  was  Einer  (na- 

i  d'r  altid  ander  Itden;  —  menüich  an  Ungemach  u.  Schmerzen  etc.) 
nét  lîden,  dat  de  sünne  in  40  zu  leiden  od.  zu  erfahren,  auszustehen,  zu 
;  —  äten  wat  man  mag  an  erdulden  u.  zu  tragen  hat  od.  was  Einer 
kan;  —  wat  brûkst  du  dat  leidet  u.  aussteht  etc.;  —  he  hed  'n  lank 
at  wegnimd  ?  —  dat  kan  ik  liden  had ;  —  't  is  jo  'n  Iiden  mit  hum ;  man 
t  bé  mit  ans  fârd;  —  dat  kan  't  bei  nêt  langer  mit  ansên. 
§r  liden  kunt,  of  wi  harren  45  lîder,  Leider,  Person,  die  leidet  od.  viel 
;  —  dat  kan  gen  pralen  mit  Ungemach  u.  Schmerzen  etc.  erfährt  od. 
dat  kan  't  fan  middag  wol  aussteht  etc.,  ein  Elender,  Unglücklicher, 
h  glas  win  drinken;  —  roin  Kranker,  Leidender  etc.;  —  't is 'n arbarm* 
nét  liden,  dat  ik  alle  afend  liken  olden  armen  lider. 
rinken;  —  't  wer  hed  't  not  50  Uu-erlik^liederlich,  elend,  schlecht,  schlimm, 
wémen ;  —  de  wagen  kan  't  böse,  abscheulich,  fürchterlich,  gemein,  lüder- 
Vt  mër  as  drê  last  apladen  lieh,  verschwenderisch,  bz.  verkommen,  ab- 
n  od.  mag^ham  bei  nêt  liden ;  gerissen,  zerlumpt  etc. ;  —  he  geid  liderllk 
j  'k  nêt  liden,  dat  is  mi  to  (gemein  u.  schlecht,  bz.  abscheulich  etc.)  mit 
D  't  wicht  wol  hast  upfräten,  55  sin  kinder  um  od.  he  behandelt  sm  kinder 
k  hör  liden.  —  Die  jetzige  llderlik ;  —  't  is  fan  dage  lîderlîk  (od.  lelk) 
[,nhd.  leiden  entstand  aus  wer  (Wetter);  —  dat  störmde  fan  nagt  na 
rieben  u.  bezeichnet  Lei-  gans  lîderlîk  (schlimm  od.  fürchterlich);  — 
ihrene  od.  Erlebte,  bz.  'n  lîderlîkcn  kram  (ein  elender  od.  schlechter 
uf  dem  Lebenswege  od.  auf  60  Kram  od.   eine  elende,  schleclUe,  gemeine, 


LIDERLIK  506  LIDERUK 

artni<eb'ge,  hz.  schlechte^  schmutzige,  ahscheu-  liederlich  ob  au»  denen  des  tM.  i 
liehe  GeschicTite) ;  —  ho  gun<]^  gans  Iiderlik  (leidlich,  erträgUeh,  nachsichtig  ett^ 
to  kör  0(1  hf*'  inok  'n  liderlikcn  spektakcl;  Statuten  su  erklären,  obsdion  es  Ja  aBt 
—  he  geid  lidcrlik  (schlecht  od.  unordentlich  denkbar  wäre,  dass  sie  aus:  gedtddisi 
u.  leic&sinnig)  mit  sin  god  um;  —  ho  sügt  6  trâglichfnach8idUigu,soweüer:milde, 
gaiis  lîderlîk  (liederlich  od.  elend,  verkommen,  hz.  mtldlich,  mildthâiig,  freigdng  dt 
abgerissen,  zerlumpt)  ût;  —  dat  gûd  sügt  Theilh€rvorgehenkonnten,8uiMlia)Mi 
all'  so  Iiderlik  (verwahrlost,  verdorben,  zer-  (s.  unten  am  Schlüsse)  auch  die  l 
lumpt  u.  schmutzig)  ût,  dat  man  't  hast  hei  mildig  od,  mildihâtig^etc.  haät 
nét  anfatpji  mag;  —  't  sügt  dV  gans  lider-  10  wägt  man  nun  aber,  dass  liden,  hi, ia 
lik  in  hûs  ût  —  Nid.  (v.  Dale)  liederlijk  lidaii  urspr.  ausser:  erfahren^  eriäldi 
(arm,  ellcndig,  achteloos,  slordig,  ongeregeld,  (cf,  Iiden)  die  Bedtg. :  sich  bewegen, 
verkwistond).  —  M.  Le.rer  hat  (spät-mhd.)  fahren,  wandern  etc.  hatte,  so  ist  e$ 
liederlich  (leiclU  u.  zierlich  in  Wuclis  u,  sehr  gut  denkbar,  dass  dem  davon  û 
Bewegung;  leicht,  geringfügig;  leichtfertig,  15  mendennüid.lSde\ïcïi (leidlich, erträglii 
liederlich)  u.  liederliche  (auf  leichte  an-  ein  ahd,  lidelicho  od.  lidUichi  wk 
muthige  Art  u.  Weise ;  leicht ;  leichthin,  woraus  später  das  mhd.  lidelich  mü 
unachtsam,  überleg ungslos,  leichtfertig)  u,  eingeschränkteren  Bedtgn.  nadibUéx 
hei  Seh.  u.  L.  findet  sich  mnd.  Iiderlik  in  dieses  ahd.  Iidilicho  etc.  neben:  leHk 
der  Bedtg. :  leidlich,  erträglich,  annehmbar  20  träglich  etc.  früher  aucA  die  Bedtg.: 
etc.,  welch  Letzteres  beim  Vergleich  von  lieh,  gehelich,  wanderlich  de.  haie,t 
lächerlich  statt  lachet  ich  (mnd.  u.  sich  dann  sehr  gut  die  Bedtgn.:  In 
mnld.  latrhelyk)  u.  mnd.  schedderlik  statt  rasch,  leicht  u.  anmuthig  in  Gan^ 
Bchodelik  (schädlich),  weidcrlik  statt  weidelik  wegung,  leichtfüssig  ff.  so  weiter  ( 
(jagdlich,  weidlich)  etc.,  wie  dort  auch  be-  25  spät-mhd.  liederlich  entwickln  hmnU 
merkt  ist,  für  lidclik  steht.  Abgesehen  nun  aber  die  Stammsilbe  lied  von  ipi 
davon,  ob  mhd.  liederlich  (leicht  etc.)  n.  mnd,  liederlich  am  besten  zu  nhd.  lied  in  i 
Iiderlik  (leidlich)  urapr.  dieselben  Wörter  =  ahd.  gi-lid  etc.  stimmt  u.  diesen 
sind  od.  nicht,  so  ist  es  jedenfalls  zweifellos,  lieder  od.  lider  hat,  so  würde  liederl: 
dass  auch  spät-mhd.  liedorhch  u.  liederliche  30  urspr.  liderlich  am  richtigsten  foi  li 
für  liedelich  u.  liedelichc  «^<;/ten.  Vergleicht  1  lid  (Glied,  Gelenk,  Abtheüungf 
man  nun  nhd.  L  i  d  (in  Augenlid)  =  mhd.,  Stück  etc.)  abzuleiten  sein,  wie  atu 
ahd.  lid,  lith,  mhd.  lit  (cf.  2  lid)  od.  nM.  Iidilicho  (minutatim,  stückchenweite, 
Glied  =  ge-lid  (cf.  glid  u.  1  lid),  so  ist  für  Stück,  in  kleinen  Stücken  od.  3 
es  wohl  sicher,  dass  auch  das  für  lieder-  35  Abtheilen,  Abtheilungen  etc.,  neu^  v 
lieh  etc.  vorausgesetzte  liedelich  etc.  aus  allmälig)  von  lid  (Glied  etc.)  mU  i 
früherm  lidelich  entstand.  Ein  mhd.  lide-  bildet  ist.  Da  es  nun  aber  begrifliä 
liehe  ^nde^  sich  aber  nur  (cf.  M.  Lexer)  bleibt,  ob  man  liederlich  od.  urspr.  ^ 
iüs  Verstümmlung  von  Hdec-,  bz.  lëdecliche  ähnlich  wie  das  obige  mnd.  liderl: 
(lediglich,  bz.  ledig,  frei,  unbehindert  od.  40  aus  lidelich  entstanden  ansieht,  od.  m 
ohne  Hinderniss,  ohne  Anderes),  woraus  dass  es  vom  Plur.  lider  (Glieder^  é 
sehr  gut  die  Bedtgn. :  frei,  leicht  u.  zierlich  Abtheilungen  od.  Abiheile,  2%fî7f,  Ä* 
in  Bewegung  od.  im  Gang  u.  Benehmen,  mit  lieh  od.  lichi  fortgebüdä  ist^  » 
frei  u.  leicht  beweglich ,  frei  u.  leicht  Etwas  man  vielleicht  davon  ausgehen,  da 
thuend,  frei  u.  leicht  od.  ohne  viel  Sorge  u  45  od.  lider-lich  urspr.  die  Beidtg.:  Ge 
Nachdenken  handelnd,  sorglos,  unaclUsam,  lieh  u.  Theilelieh  od.  gelenkl 
leichtfertig  etc.,  bz.  alle  Bedtgn.  des  obigen  theilelieh,  abtheilelich  ^*  • 
spät-mhd.  liederlich  entstehen  konnten.  Da  hatte,  wo  denn  aus  gelenkelielt 
nun  aber  neben  dem  von  Iiden,  bz.  innd.  u.  lenklich  sich  leicht  die  Bedtg.:  j 
mhd.  lîden  (leiden,  dulden,  ertragen)  ab-  50  beweglich,  bz.  schlank  od.  zierlidi 
stammenden  u.  für  lidelich  stehenden  mnd.  muthig  in  Wuchs,  Bewegung  u  Ä 
liderlich  (leidlich,  geduldig,  erträglich  Hc)  etc.  sowohl,  als  aus  abtheilelich  ete. 
auch  ein  mhd.  lidelich  u.  lideclich  (von  lidec  freigebig,  mildthätig  ete.  od.  zum  A 
=  nhd.  leidig)  in  derselben  Bedtg.  (näm-  u.  Geben  geneigt  etc.  ergeben  kom 
lieh:  geduldig,  nachsichtig,  erträglich  etc.)  55  ja  nach  Schmeller  (cf.Weigsn 
sich  findet,  so  ist  es  zweifellos,  dass  auch  hier-  liederlich)  auch  schon  1Â20  das  SM 
atts  das  spätere  mhd.  Viederlkh  formell  sehr  lichait  in  der  Bedtg.:  miltikait  (Fi 
gut  entstehen  konnte  wie  das  mnd.  liderlich  keit,  Mildthâtigkeit  etc.)  vorkömmt, 
aus  lidelich  (s.  oben),  wälirend  es  allerdings  übrigens  das  spät-mhd.  liederlich  < 
schwer  hält,  um  die  Bedtgn.  des  spät-nü^d.  60  mnd.  od.  and,  entlehnt,  so  würde  m 


ID-  LTT-HANDSKE  507  LIF-BOETER 

amukmen  können,  dass  lieder  hold  Iif  un  sêle  tosamen.  —  c/.  die  Chmpoa, : 

Campar,  von  as,  lîdhi  =  ahd.  lifallên,  lîfböter  etc.  u.  hartlîfig,   dOnlîfîg 

•et  it.  tider\ik  =  nM.  linder-  etc.  etc.  —  Nd.,  mnd.   lief,  lîf;    nld,  lijf; 

008  tdso  für  Úderlik  die  Bedtgn.  afries.  lîf;    wfries.  hrve,  lyv;    nfries.  (Jo- 

ïnderlich,  naehgieberlich,  sanf-  5  hansen)  Wf-,  toang.nf'y  satl,  ]juw  (dassdbe); 

jrlich,  eârterlichy   angenehmer-  (is.  lif,  libh ;  ags,,  aengl.  lîf ;  engl,  life  (Leben); 

ich  etc.  etc.  ergäbe.  an.  lif;   schwed.  lif;   norw.,  dän.  liv;  ahd. 

l4tke,  Glied-Handschuh^  Puls-  lib,  lip ;  mM.  lip ;  md.  liph,  lif  (Leben ;  Leib, 

Körper;    Person,   Persönlichkeit).  —   Das 

I,  ein  Maat  od.  Zeichen,  Wund-  10  dafür  anzusetzende  Thema  liba  gehört  mit 

^e  etc.  an  einem  GUede;   cf.  läfen  (leben)  zu  demselben  Verb,  liban  (blei- 
ben od,  hajten  u.  sich  aufhalten  wo ;  ikbrig- 

kt,  a)  Gliedmass,  Glied;  —  b)  bleiben  etc.)  u.  bezeichnet  l!f,  lib  etc.  einer- 

Es  tst  Compos.  von  lid  (Glied)  seits  als  Leben  (vita)  einen  bleibenden  u. 

)  in  der  Bedtg.  Länge  etc.,  cf.  15  haftenden  Zustand,  od.  da9  Bleiben,  Haften 

u.  Sichaufhalten  wo,  den  Aufenthalt  wo  etc. 

î)Lt  (Gliedbinse),  Schachtelhalm  u.   als  Körper   od.  Leib  ein  bleibendes 

—  Auch  papenpint  u.  unêt  ge-  od.  zurückbleibendes  Etwas,  bz.  einen  blei- 
benden   od.    zurückbleibenden    restirenden 

idsam,  duldsam,  ertragsam  u.  20  Gegenstand,  od.  dasjenige,  welches  als  ma- 

niräglich  u.  verträglich,  fried-  terieUer  u.   substantieller   Theil  von  Etwas 

,  ruhig,  milde  etc. ;  —  he  is  'n  nach  od.  übrig  bleibt,  die  bleibende  Substanz 

Dinske,  war  elk  an  ên  sük  mit  od.  der  Körper  (die  bleibende  u.  sichtbare 

srdragcn)  an  gôd   mit   umgän  GestaU  u.   Form,   cf.  lichäm  u.  like)  von 

is  fan   dage  regt  lîdsâm   wer  25  Etwas,  gleichviel  ob  beseelt  u.  lebendig  od. 

lang  nêt  so  windig  un  kold  as  ob  unbeseeU  u.  leblos.    Die  Bedtg.:  Person, 

id  west  is.  —  Nld.  lijdzaam.  Persönlichkeit  des  ahd.  lib  ergiebt  sich  aber 

ttu ;  i.  q.  lidmäl.  —  Auch  nld.  von  selbst  aus  wo  haftendes  u.  bleibendes 

r.  Wb.)  lidteeken.  od.  wo  wohnendes,  wo  sich  airfhaUendes  u. 

iter,  Gliedwasser.  SO  wo  lebendes  Etwas,  wie  auch  Wesen  nebst 

seiender  u.  bleibender  Zustand  ein  seiendes 

'jcib,  Leben,  Körper,  Theil  des  u.  bleibendes  etc.  Etwas  (cf.  1  u.  2  wilsen) 

der  Brust  bis  zu  den  Lenden  bezeichnet. 

SS  des  Rückens,  bz.  der  Theil,  lîf-achtîg,  s.  lifhaftig. 

ingeweide  eingeschlossen  sind,  85      lîf-allên,   lîf-allêniff,   bz.  lîf-all-êl  etc., 

meib,  Gebärmutter  etc. ;  —  he  ganz  allein,  mutterseelen  allein,  die  Person 

a^se  \i(  (od.  läfen)  schänden;  od.  Persönlichkeit  eines  Jemand  aüein 
dafen  (od.  scheiden)  up  't  lif       für  sich ;  —  he  blêf  lîf-allên  to  hûs ;  —  ik 

er  hat  das  Toben  (od.  Schelten)  gang  gans  lifallênîg  des  nagts  (od.  's  nagts) 

be  (od.  Leben),  ist  vom  Toben  40  afer  't  karkhof.  —  cf.  Iif,  bz.  ahd.  Iib  in 

I  besessen;  —  he  is  'n  minske  der  Bedtg.:  Person,  Persönlichkeit. 

8te,  er  ist  ein  Mensch  auf  sei-  lîf-arfe.   Leib-   od.   LeibeS'Erbe;  —  he 

(od.  Körpers-)  Beste,  befindet  hed  gen  lifarfen  nalaten.  —  Mnd.  liferve. 

s  besten  (od.  kräftigsten  etc.)  lif-barging,    lif-bar^efi,   Lebensbergung, 

ic.;  —  sê   hed  'n  dik  lif,  sie  45  Lebenssicherung,  LebenserhaiUtung,   Lebens- 

ken  Leib,  bz.  sie  ist  schwanger;  od.  Leibesunterhalt,  Leibesnahrung,  bz.  das, 

lif  (od  de  buk)  falslân  (sich  was  das  Leben  sichert  u.  den  Leib  od.  Kör- 

Igeschlagen  od.  vollgefressen);  per  erhält;    daher  überhaupt:   Lebens-   od. 

eibschmerzen,  Bauchgrimmen) ;  Leibes-  Versorgung,  Leibespflege  etc. ;  —  dat 

nk  gen  apen  Iif  (keinen  offenen  50  kind  hed   fan  junk  ap  an  sin  lîfbargefî  nêt 

vei»  Stuhlgang)  had ;  —  de  kô  ördendlîk  had,  darum  kund  't  ôk  nêt  greien 

(die  Kuh  hat  den  Leib  od.  die  un  dejcn ;  —  'n  gôden  bûr   sörgd   d'r   f5r, 

aus).  —  Redensart.  u.Sprichw.:  dat  sin  folk  (Gesinde)  bi  hum  hör  litbargefi 

(od.  de  buk)  altîd  up  de  löste  ördendlik  findt  —  Nd.  (Br.  Wb.  III,  66) 

hebben;  —  he  hed  gen  apen  55  livesbargung,  livesbarje;  mnd.  (Seh.  u.  L.) 

von  Jemandem,  der  den  Beutel  lifberginge. 

}d.  nicht  öffnen  will,  bz.  der  lîf-böter  od.  lîf-för-böter,  eine  Kuh,  die 

n  Gelde  herausrücken  will,  hart  wahrend  der   Schwangerschaft  an  Mutter- 

od.   Geben  ist);  —  bäter  wat  od.  Scheiden-Vorfall  leidet,    cf.  f^rhöter,  bz. 

im  'i  lîf ;  ~  äten  an  drinken  60  1  böten. 


LIFE                               508  LIK 

life  od.  life  (auf  den  Inseln),  der  Austern-  Hgt  (dat),  Naekaeburt  (auch  godlje, 

Vof/el  (Ilaematopus  ostrealis).  tûg  genanni)  od,  die  hätOigt  Motu, 

lîf-êgen,  leibeigen.  der  Mutter  nadi  der  Gdnai  abgdd,- 

lif-haftiff,  lîf-aehtig,  leihha/lig,  mit  einem  ligt.  —  Wohl  mit  ligt,  leicht  (cf.  S 

Jj€ib  od.  Körper  behaftet,  leiblich,  körjier-  5  ideni.   od.   aus  lichte  (da*  Leichte)  j 

lieh  etc.;  —  ik  heb   hiim   lifhaftig  sên;  —  u.  w  benannt,  weü diese Moiseibla 

ik  sê  dat  nog  Hf haftig  für  ml  stau.        ^  lirt,  ligten  etc.,  s.  licht,  lichten  et 

lifke,  Leibeigen,  kleiner  Leib;  —  H  lifkc  lik  (Subst.  gu  likken),  die  Miin€ 

deid  't  kindlje  sêr.  tität,  welche  man  auf  einmal  mä  der 

lif-ken,  quer  dem  Leibe  vorbei  werfen  od.  10  auflecken  kann ;  fig.  ein  TrÔpfckeHj 

schnellen  mit  einem  Siein  od.  Hall  etc.  ringste  Kleinigkeit,  das  Geringtte;  - 

lif-laf,  8.  lib-lab.  krigt  d'r  gen  lik  fan;  —  he  lett  < 

Hf-närig,  auf  die  Ernährung  des  Leibes  lik  in. 

od.  Körpers  bedaM,   bz.   eifrig   d<ifiir   be-  1.  lik  (jfZect,  liker,  likste),  a)  gleich, 

sorgt  od.  sorgend,  gierig  nach  Speise^  fress-  15  so^  ähnlich  od.  ebenso  gestaliet,  gffi 

gierig,  gef rassig;  —  he  is  nog  al  regt  lif-  aussehend,  bz.  so  gesdhaffen,  badu 

närig;  —  du  must  net  alto  lifnärig  wêsen;  geartet  wie  ein  Anderes;  —^hé  n 

't  sügt  anders  ût,  as  of  du  sm  läfend  gen  ût  as  sin  fader  od.  he  sucht  sin  £id 

satt  äten  kriffst.  —  dat  sQcht  hnm  lik;  —  de  éne  bô 

\\t-n'ur\n^,\\t'nure% Lebens- od. Leibesnah"  20  andere  Iik;  —  ho  is  'n  liken  fader, 

ruiig,  Lebensmüerhalt  etc.  —  Mnd.  lifneringe.  ebenso  gestaltet   od.   beschaffen  v. 

lif-toeht,   lif-tueht,  Wt'VäLMy  Leibzucht,  wie  der  Vater,  ist  u.  sieht  dem  Yokr 

Lebens-  od.  Leibesernährung,  Lebensunter-  hat  dieselbe  Gestalt  u.  dasitdbe  Fe 

halt,  lebenslängliche  Nuizniessung,  Witthum  wie  der  Vater,  macht  es  u.  thwt  k. 

r/c. ;  —  he   hed   für   siu  fro  in  de  fal  fan  25  ebenso  wie  der  Vater;  — h)  gerade i» 

bin  fcrstarf  dat  geniiik  fan  20  dimt  land  as  ^tc^ii  u.  trop.  Sinn;  —  datis'nfikf 

liftocht   ûtsetd.   —   AJrie^.  (cf.  v.  Ric  h  ^  das  ist  ein  gerader  Baum,  hs.  o'i 

hofen  unter  tocht)  hftocht;  nid.  lijftocht;  ohne  Krümmungen  etc.;  —  dit  ii 

mnd.  Üftudit;  mhd.  lipzuht  stQk  holt:  —  dat  hûs  steid  lik;  ^ 

liggen  (ligge,  liggest  od.  ligst,  ligged  od.  80  f8rd  d'r  lik  up  an;  —  he  löpt  dV 

lîgd«   ligt;  —  lag  u.  leg;  —  lägen,  legen),  an;  —  he  hed  hom  lîk  in  H  hart 

liegen,  nicht  stehen ,  hingestreckt  sein  od.  —   dat  gcid  d'r  lik  dör  hen ;  —  H 

sich  hinstrecken  u.  legen  (auf  Etwas)   etc.;  (sinnt,  u.  trop.)  gerade  ausgehen;  ^ 

—  de  bom  ligt ;  —  ho  gung  liggen ;  —  he  lôpen,  a)  gerade  aufgehen ;  —  b)  ^ 

lag  för  dod  licn;  —  de  ôrd  ligt  (liegt,  ist  85  in  gerader  Richtung  hinauf  gehen,  i. 

be-  od.  gelegen,  hat  Platz  od.  Stelle  etc.)  iu  Weg  etc.;  —  hc  steid  d'r  fik  up 

Holland;   —   to   liggen   kamen    (a.  faüen,  steid  likup;  —  l!k   to,  gerade  »; 

stürzen;  —  b.  sich  legen,  sich  niederlegen  is  likföl  (gleichviel);  —  likftt  weiea 

aufs  Bett,  z.  B.  von   Kranken   od.   Kind-  aus  sein,  geraden,  offenen,  eAHscft 

betterinnen  etc.) ;  —  liggen  laten  (liegen  od.  40  richtigen  Sinnes,  WeseM  u.  Charat 

ruhen  lassen,  nicht  aufnehmen  etc.); —  wat  etc.,  seine  Meinung  gerade  u.  ehrt 

ligt,  dat  ligt  (was  liegt,  das  liegt,  bz.  was  aussagen  etc.;   ddlisr  auch  suhti. 

gefallen  ist,  ist  gefallen).  —  Nd.,  nid.  liggen ;  regten  lîkût  =  ein  Mann,  der  sei 

afries.  liga  (ligja),  lidzja,  lidsa;  wfries.  liz-  nnng  gerade  u.  elirlich  od.  offen  eu 

zen ;  wang.  lidz ;  as.  Hgpjan,  liggean,  liggen ;  46  bz.  der  geraden  u.  ehrlichen  Sinnet 

ags.   licgan,  licgean,  liggan;    aengl.  liggen;  rakters  ist,  nicht  hinter  dem  Berge l 

engl,  lie ;   an.,  norw.  liggja ;   schwed.  ligga ;  —  man  mut  lik  dOrgän  un  elk  lik 

dän.  ligge;  a/»d.  liggan,  likkan,  liccan,  lickan,  dôn;  —  wi  sunt  nu  wör  lik,  wir  s< 

liggen,  lickcn,  ligan,  ligeu ;  mhd.  ligen ;  goth.  wieder  gerade  od.  gleich,  quitt  etc. 

ligan.  —  Mit  kslav.  Icgqi  lesti   (sich  legen),  50  geid  Iik  um  lik,  das  geht  gleich  w 

\ei^  lezati  (liegen);  air.  lige;  qriech.  léxos;  bz.  so,  dass  es  sich  gegenseitig  an 

lat.  lectus  (Bett)  etc.  etc.  (cf.  Fick  1,  748)  —  't  is  all'  lik  un  effeo,  a)  (sinnl 

zu  einer  J/  lagh.  Alles  gerade  u.  eben;  —  b)  (trop 

ligger,  Lieger;   a)  der  unterste  rührende  Alles  ausgeglichen  u.  geebnet;  — 

Mühlenstein;  —  b)   der  unterste  Thcil  des  55  all'  lik  un  regt,  wat  ji  seggeo  nn 

S2)ants,  der  quer  auf  dem  Kiel  ruht,  auch  Sprichw.:  't  geld  wat  stam  is,  mit 

Bauchstück   (engl,  âoortimber)  genannt;  —  krum  is;  —  nlikup,   aa  ik^    sä'  d 

c)  Lagerbalken  einer  Brücke  etc.  dansmester ;  —  c)<ils  Endung  vielei 

liggere,  lAegerei,  anhaltendes  Liegen  etc.  als:  mannelik  (männlich,  bs.  eine» 

=^  geligge.  GO  gleich  od.  so  wie  ein  Mann);  — 


LtK  m  LtKE-i)£LEtt 

kum  Vaier  gleich  od,  so  me  ein  neare,  pingere)  u.  das  âUere  (Grassmann) 

auéh  tubsê.  gebraucht  wird :  hê  rikh  (ritzen,  aufreissen,  aufschlitzen  etc.)  u. 

h,   d,  h,   eine   Person  wie  der  ri<i(abreissen,  abrupf en,abspalten, zerbrechen) 

Lnlik,  wanderlik  etc.  —  Nd.  liek ;  etc.  zu  vergleichen,  wobei  zu  dem  Subst.  lika 

Id,  lijk ;  afries.  Iik ;  wfries.  lyck ;  5  stcUt  linka  (durch  geritzte  Striche  od.  Linien 

r.  Iik;   satl,,  wang.  lik;   as.  ]ik;  gemachtes  Bild  von  Etwas)  skr,  liûga  (sig- 

mg^  Iic;  engl^  lieh  u.  ]ike;   aii,  num,  indicium)  u.  zu  liki  (gleich  etc.)   stait 

sehufed.  lik;  cfan.  lüg,  ]ig;  aM.  linki   o(2.    urs2)r,   vielleicht  linkin  iroA/  (io« 

Eich,  lieh;  goth.  leiks  ("as.,  ags.,  skr.  liügin  (having  marks,  charakterised)  zu 

\h.   nur  in  Zusammensetzungen  10  vergleichen  wäre.    Zu  ling  od,  lig,  likh  u. 

güic,  giïîh,  galeiks,  cf.  glîk  u.  in  rikh  f«.  oftcn^  vergl,  weiter  (Fick  II,  454) 

c,  «.  o&«it/  —  -E'^*  ist  wohl  mit  lit,   lygus   (gleich,   eben),   lygei  lyg   (gleich, 

leich,  eben)^  preuss.  ligu  tn  poHgu  gerade);  preuss.  ligan  (Rechtsspruch,  ürtheil, 

iet  aus  der  y  hervorgegangen  u.  Gericht),   ligintwei   (richten,  recht  machen, 

iem  folgenden  Iik  câgeleitet,  wo  16  ausgleichen  etc.),  poligu  (gleich) ;  kslav,  lice 

;  desselben  das  Weitere  zu  et'  (Gesicht,  Antlitz),  liku  in  kolikd  (qaantus), 

tolikû  (tantus);  griech.  Hkos  »n  pellkos  (wie 

lal,  —   Plur,   de   liken),   todter  gross,   wie  stark),   telfkos   (so  gross   etc.), 

k/Uf  Körper,  Fleisch  etc. ;  —  so  élikos  (so  gross  wie),  bz.   die  Endung  von 

c  to  *t  hfts  herût  dragen  un  be-  20  einlif  etc.  (cf.  elf)  etc.,  sowie  weiter  (Fick 

lé  hebben  hum  't  mest  in  't  Iik  II,  446)  unter  rik,  griech.  ereikö,  érikon  etc. 

ihrper,  bz.   ins  Fleisch,  in  den  u.  Weiteres  unter  unser m  rigen,  rige  u.  rôen, 

)td ;  —  Compos. :  lîk-dôrn  (Leich-  rêjeu  etc. 

Dom,  Dorn  im  Fleische,  Hühner-  3   lik,   das  Tau  od.  Saum-Tau,  welches 

k-bûr  (Leichenhaus)  etc.  —  Nd.  25  in  die  Kanten  der  Mühlen-  u.  Schiffs- Segel 

lik;  ttä.  lg k;  afries.  lik\^wfries,  eingenaht  wird,  bz.  womit   diese  eingefasst 

;  ags,,  aengl,  tic ;  engl,  lieh ;  an.  werden,  damit  sie  nicht  reissen ;    verhoch- 

ê^wed.  lik;  dän,  Ilig;  ahd.  Iih;  deutscht  auch  Leiku.  engl,  boltrope,  franz, 

ich ;  goth.  leik.  —  Das   Thema  ralingue ;  ital.  ralinga;  span,  relinga  genannt. 

icha  bezeichnet  von  Hause  aus  30  —  iV^.  liek;  nid.  lijk;  norw.,  schwed.  lik; 

od,  Abriss  von  Etwas  (cf,  Riss  dän.  lüg.  —  Da  dies  Tau  den  corpus  od. 

lause),  bz,  ein  geritztes,  gerisse-  den  innern  festen  Theil  des  Saumes  bildet, 

wenes  Etwas  od.  ein  durch  in  so  wird   es  wohl  dasselbe  Wort  wie  2  Iik 

eritzie  Striche  od,  Linien  um-  sein. -~  Nach  D  i  e  z  (II,  394)  soll  das  franz, 

u.  gekennzeichnetes,  dem  Auge  35  ralingue  etc.  aus  raa-lîk  (Saumtau  des  Raa- 

taefUes  Bild  (eine  Éadirung  od,  Segels)    entstanden    sein    u,    demnach  für 

\e  Darstellung  von  Etwas,  durch  ra-Iigue  stehen, 

spitzen  Gegenstand  gezogene  u,  lîk-bûr,  Ijcichenhaus,    cf,  2  bdr  =  Woh- 

Hfiehe),  woraus  sich  dann  von  nung  etc. 

3edtg.:    ein  Bild  das  od.   eine  40      lîk-dôrn,  s,  unter  2  lik.  —  Sprichw,:  lei 

lern  durch  die  eingeritzten  Striche  Elbe  hcd  'n  fikdorn  under  de  fôt,  wen  de 

ly  körperlichen  Gegenstande  (dem  hum  stekd  gift  't  watersnôd.   —  Wenn  die 

r,  Menschen  etc.)  gleich  u,  ahn'  Hühneraugen  stechen  u.  schmerzen,  giebt  es 

.  Aenso  gebildet,  geformt  u,  ge-  in  der  Begel  Begen  u.  Sturm. 

benso  aussieM  (das  Aeussere  im  45      lîk-draaî^,  lîkdraderî^,  lîkdraderg,  ge- 

wm  Innern,  das  todte  Bild  od.  rade  aus  verlaufende  Drähte  od,   Fasern 

brm  u.  Gestalt  von  Etwas,   im  habend,  geradedrähtig,  geradefaserig,  z,  B, 

m  dem  abconterfeiten  lebenden  von  Holz,  dessen  Fasern  in  gerader  Bich- 

f  eie.   od.   Hberftaupt  die  blosse  tung  verlaufen  u.   welches  siâi  deshalb  gut 

Etwas)  ergab,  sodass  man  lik-a  50  u.  schön  spalten  lässt.   Der  Gegensatz  davon 

tz-,  Biss-,  Badir-Ding,  Badir-  ist  dwars-dradîg  etc. 

ek  mit  Gleich-Ding,  Gleich-Bild,  1.  Ijke,  LeicJ^. 

dt,  Gleich-Form  etc.  übersetzen  2.  like,  (das)  Gleiche,  Gerade,  Bechte  etc. ; 

rend  das  für  1  lik  anzusetzende  —  wî  mutten  sên,  dat  wi  dat  wer  in  't  Hke 

raus  die  Bedtg.:  Gleich- Zustand  55  brengen. 

iaUig,  gleichförmig,  ebenso  wie  lîke-dêler,  Gleichtheiler ;  —  a)  ein  Mass 

Was  nun  die  y  betrifft,  so  ist  (gewöhnlich  ein   zinnerner  Becher),   womit 

'Opp)  skr.  lifig,  lig  (pingere)  u.  die  zu  einem  plôg   (zu  einem  Verein,  einer 

morm  likh  (sacrificare,   leviter  Botte  od,  Verbindung  etc)  gehörenden  Ajt' 

Jere,  scalpere;  scribere;   deli-  60  beiter  das  Getränk  etc.  gleichmässigvertheüen; 


IJK1<>F0EL  6lft  LIK-LAWA 

—  b)  ein  Cammuntsi;  —  c)  ein  Seeräuber  eidUy  einen  adiônen  u,  angau1me»L 
od.  Freibeuter  des  14.  u.  15,  Jahrhunderts,  g^l  ihm  etc) ;  —  dftt  Hkt  'n  nôi 
der  zu  der  Verbindung  der  Victuälienbrûder  wcBen  (das  sduint  ein  tclumei  Med 
gehörte ;  —  Klfts  Störtebeker  un  Gödekc  sein,  macht  u.  erzeugt  mir  ein  êM 
Michael  de  gän  mit  'n  ander  to  Iikcr  dêl.  5  od.  einen  schönen  Eindruck  de.)\ 

gôd  Iikt  nika  môi  (das  Zeug  idifti 
Mbsch,  giebi  gar  keinen  stköuen  Sc 
sieh,  sieht  gar  nichts  hühtch  ost) 

likeföl,  of  du  't  dei8t  of  nich.  l^k  hum  Ük  (a.  das  schien  lAn  ^ 

1.  liken  (lêk,  läken  od.  lekcn),  a)  gleichen,  10  ihm  gleich  aus;  —  b.  das  sah  ik 

gleich  sein,  ebenso  sein,  ähnlich  sein,  gleich  od.   mcujhte   dasselbe  Bild  etc.  wk 

sdhen;  gleiche  Gestalt,  Form,  Aussehen  u.  Kkt  di  't  wat?  (scheint  es  dir  «a 

Wesen  haben  (wie),  aussehen  (wie);  —  ho  es  dir  nach  was  aus?  grfäUt  tt  i 

likd  Bin  fader  gans  (er  gleicht  seinem  Vater,  dat   ßkt  mi   nog  al  wat  to.  —  y 

ist  u.   sieht  seinem  Vater  gleich  etc.,  hat  15  liken;  nid.  lyken;  afries.  likia  (i^Zr 

dasselbe  Aussehen   u.  Wesen,   od.   dasselbe  machen;  gleich  od.  ähnlich  sein; 

Ansehen  u.  Gesicht  etc.  wie  sein  Vater) ;  —  genehm  sein) ;  wfries.  lyctgan ;  mü. 

he  likd  up  8in  fader ;  —  dat  Iikd  nargends  licôn  od.  likôn ;  aas.  licjan ;  aend. 

na  (das  gleicJU  nirgends  nach,  ist  keinem  ahd.   lîchôn  u.  liken  =  agi.  hrji 

Etwas  ähnlich,  sieht  nirgends  fiach  aus);  20  likc  (v.  act.  u.  neutr.);  an.,  norw. 

—  dat  likd  je  nargends  na  (das  sieht  ja  lika;  ahd.  liehen,  lîhhén  u.  Iichai 
nirgends  nach  aus,  das  ist  ja  keinefn  Etwas  mhd.  liehen  (gleich  sein,  angemet 
gleich  od.  äJmlich,  das  ist  ja  ganz  fremd-  gefallen)  u.  ahd,  Iichôa;  mhd.  6t 
artig  od.  wunderbar,  sonderbar  u.  unerhört  liehen  (gleich  gerade,  eben  u.  gbl 
etc.);  —  dat  Iikd  je  nargends  na,  so  as  de  25  Erhöhungen  u.  Bauhigkeiten  » 
junge  sin  dingen  angeid  (das  ist  ja  ganz  glätten,  poliren  etc.,  ef.  2  Uken),  g* 
ungesehen  u.  unerhört,  so  wie  der  Junge  =  ahd.  liehen  etc.  —  Die  obigen 
seine  Dinge  od.  Sachen  angeht,  bz.  ihnen  hören  sowohl  zum  Subst.  als  zum 
begegnet  od.  mit  ihnen  umgeht  etc.); —  dat  2.  liken  (Subst.),  Gleichen;  - 
licd  hum  l&ken  (das  hat  ihm  geglichen  od.  30  he)  hcd  uns  liken  nêt 

gleich  gesehen,  sah  u.  war  ihm  gleich  od.  liken-steB,  Leiéhenstein. 

ähnlich  etc.);  —  b)  gleichen  od.  gleich,  ge-  lik-holt,  Leichen-Sarg  (cf.  2  fil 

rade,   eben,   glatt  etc.  machen,  eine  gerade  auch  Iikenkiste  (cf.  dodenholt  etc 

Itichtung  od.  Kante  geben,  Krümmungen  u.  likken,  lecken^  schlecken,  unan 

Höcker  wegnehmen,  ebnen  etc.;  —  de  weg  35  viel  küssen  u.  liebeln  etc.;  —  de 

od.  de  bOm,  de  balk  etc.  mut  wat  Iikd  wor-  de  schotte!«  At.  —  Redensarten  «. 

den ;  —  de   balk   etc.    beliken  (den  Balken  hA  likkt  de  fingers  dV  na  (weä  e 

begleichen,  bz.  den  Balken  mittelst  der  Axt  schmeckt  od.  so  lecker  ist  u.  zw 

behauen,  dass  er  von  allen  Seiten  gerade,  reizt) ;  —  erst  likken  un  slabben, 

ebene  u.  glatte  Kanten  hat);  —  sUk  gägen-  40  un  krabben   {von  gar  zu  verli^ 

sidig  belikeu  (sich  gegenseitig  begleichen  od.  leuten  u.  deren   spätem  ehelicht 

vergleichen,  die  Differenz  od.  den  Streit  aus-  —  Nd.,  nid.  likken ;    mnld.  lieb 

gleichen  etc.);  c)  (einem  Jetnand  von  einem  lacken;    as.    likkôn,    lekkûn;   ag 

Etwas  od.  wovon)    Gestalt,  Form,  Bild  od.  aengl.  lirken;  ahtl.  lëcc^n,  lêchôi 

Aussehen,  äusseres  Ansehen  U.Gesicht  machen  45  mhd.  lecken;  goth  laigôn;  7a^.  liuge 

u.  geben  od.  erzeugen,  so  dass  er  das  Bild  le  ichein.    Mit  skr.    Vxh,    ved.  ri 

davon   mit  dem  Auge  auffängt  u.  es  sieht  liebkosen,    küssen)    etc,    aus   ein 

od.  das  Gesicht  u.  den  Abschein  od.  Schein  Grdform  righ. 

davon   erhält,   bz.   dass  es   in  sein  Auge  likk-man^jen,   likk-HÜndjei, 

hereinscheint  u.  leuchtet,  ihm  sichtbar  wird  50  od.  die  Lippen  vor  Appetit  lecke 

u.  zuscheint  od.  Schein  etc.  von  sich  giebt  sein. 

etc.;  daher  überhaupt :  Schein  machen,  schei-  lîk-lawa  (Stbg.),  Merkmtdeii 

neu,  aussehen  etc. ;  —  dat  likd  mi  nog  al  —  Mofries.  (0.  Z.-i2.,  pag.  718) 

wat  to  (das  scheint  mir  noch  schon  was  zu,  7nnd.    liklawe,   fiklave,  liklauwe; 

sieht  mir  noch  schon  wonach  aus,  ist  schon  55  lawi,    lihlôi  (cicatriz,    obductio,  i 

noch  begehrenswerth  od.  annehmbar,  gefällt  KiL   verweist   bei  seinem  lyck-li 

mir  etc.),  mi  dünkt,  dat  wi  dat  wol  dôn  (od.  guium   vestigium,   Signum   ungui 

annämen,  kôpen  etc.)  könen ;  —  dat  Iik  hum  auf  das  obige  mofries.  lycklauwe 

môi  (das  schien  ihm  schön,  sah  ihm  schön  (cf.  Seh.  u.  L.  unter  lik-lawe)  « 

aus,  machte  ihm  ein  schönes  Bild  od.  Ge-  60  es  aus  älterem  Iik-Idawe  entstai 


UK-ltATia  511  LIUë 

M  lik  (Fleisch,  cf,  2  lik)  u.  Da  indessen  das  Subst.  lik  (cf.  2  lik)  urspr. 
i  lt.  also  ein  FUischriss,  od.  die  Bedtg. :  Riss,  Ahriss,  Abbild  etc,  (od, 
ïe  bezeichne.  Das  dhd.  lih-  ein  Etwas,  welches  mit  einem  stechenden  od. 
i  dann  für  lih-chlavi  od.  lih-  scharfen ,  spitzen  Instrument  [urspr.  auf 
üie  mnd.  lik-lauwe  od.  -kwe  5  Hole  u.  Knochen  etc.]  auf  Etwas  eingeritzt 
klove,  u.  chlavi  etc.  od.  klave,  od.  eingravirt  ist)  hatte,  so  wäre  es  auch 
Wort  wie  mnd.  klave,  klove  denkbar,  dass  das  für  mhd.  lich-zeichen  u. 
sein  tt.  zu  ahd.  clioban  (cf.  mnd.  lik-têken  woJU  vorauszusetzende  lih- 
»,  wovon  auch  ahd.  chlobi,  zaihati,  as.  lîh-têcan  etc.  urspr.  entweder 
klobe  etc.  in  chlobilouh  (cf.  10  die  sinnt.  Bedtg.:  Biss-  od.  Wund-Zeichen, 
vmt,  od.  (cf.  die  aus  Biss  entstandene  trop.  Bedtg. : 

eich'  od.  ébenmâssig.  Bild,   Abbild,   Abbildung,   Abzeichnung  od, 

khenrede,  Parentation.  Zeichnung,  Figur,  Gestalt,  ähnliche  od.  gleiche 

'erkeeichen,  Merkmal ;  —  man  Gestalt  u.  Form  etc.  von  2  lik)  die  von 
HS  dar  nog  fan  sén,  man  kann  15  Bild-Zeichen,  Abbild-,  Figur-Zeichen  etc., 
Wundzeichen,  Schlagzeichen,  —  od.  Bild-Madl,  Abbild-,  Figur-Maäl  etc. 
'tiefungen,  Spuren  etc.  (z.  B.  hatte  u.  wenn  man  dabei  gar  nicht  an  Iik 
I  scharfen  od.  schwerem  In-  in  der  Bedtg.:  Körper,  Fleisch,  Leib  od. 
Beil,  Axt,  Hammer,  SchUigel  Leiche  zu  denken  hat,  sondern  nur  an  die 
^Mages)  davon  (bz.  auf  dem  20  Bedtg. :  Bild,  Form  od.  Gestalt,  od.  Abbild 
d,  Gegenstand)  noch  sehen.  etc.  von  Etwas,  wie  ja  auch  die  lîktêkens 
K  L.-B,pag.  236)  Mckieckew,  nur  Abbild- Zeichen  od.  durch  Schlagen, 
Becker  verraoedent  up  oeme  Hauen,  Stechen,  Stossen  etc,  entsta9idenen 
men)  hefft  dorch  licktecken,  Abbilde  von  Etwas  sind  u.  eben  dadurch 
.,  mnd.  liktekeu  (Merkmal,  25  (weil  sie  die  Form  u.  Gestalt  des  betr.  In- 
tunde,  Kennzeichen);  mnld.  struments  u.  die  Art  u.  Weise  der  Verwun- 
Tundzeichen,  cicatrix,  vuloeris  düng  od.  Tödtung  kennzeichnen  u.  verrathen) 
im  in  corpore  haerens)  u.  auch  wieder  zu  Beweismitteln  od.  Indicien 
;ktecckeD  (signam,  indicium,  der  Verwundung  od.  Tödtung  od.  überhaupt 
'estigiam);  mhd.  liclizeicben  80  eines  Verbrechens  dienen  u.  stets  einer  ge- 
weis einer  Tödtung).  —  Wenn        nauen  u.  vergleichenden  Untersuchung  unter- 

dass  KU.  auch  Hjck-stede  worfen  werden.  Dass  man  aber  hiebei  auch 
3edtg.  wie  l^jck-teecken  hat,        wieder  die  Vorsylbe  lik  in  der  Bedtg.  gleich, 

anzunehmen,  dass  hier  Wjci  ebenso  wie,  ähnlich,  od.  so  ausseJ^end  wie 
te  Wort  wie  2  Iik  (Körper,  85  (ein  Anderes)  nehmen  u.  sie  also  mit  1  lik 
)  ist  u.   demnach  liickstede        für  ident.  halten  kann,  ist  selbstredend,  weil 

od.  Iik-Btede  u.  hk-têken  ja  eben  ein  Gleich- Zeichen  auch  ein 
rper-  od.  Fleisch -Stelle  u.  Aehnlichkeits- Zeichen  u,  somit  auch  ein 
'leisch' Zeichen  zu  übersetzen  Abbild- Zeichen  von  Etwas  ist,  —  cf.  lik* 
heinlicher  ist  es  daher,  dass  40  têkenen. 

tt  1  lîk  (gleich  ähnlich,  ebenso  lîk-têkenen  od.  belîktekenei,  mit  einem 

mengesetzt  sind  u.  also  urspr.  Kennzeichen  ^lîktêken)  versehen  u.  bezeich- 
leich-Stelle  u.  Gleich-  nen,  od.  ein  hktékeu  machen  (einschneiden, 
Steüe  u.  Zeichen,  die  od.  das  einritzen  etc.)  auf  od.  in  Etwas ;  —  de 
Etwas  gleich  ist  od.  gleicht  45  balke  is  mit  de  bôkstafen  K  U  I  ßktekened 
ie  sie  od.  das  etc.  haUe,  od.  (od.  liktêkend) ;  —  de  kô  is  as  de  mîne  mit 
ylbe  lik  in  ähnlicher  Weise       min  bûsmarke  liktêkend,  bz.  mit  mm  namens- 

Merk-Maal,  Merk-Zeichen  bôkstafen  H  6  (od.  Jan,  Peter,  Paul  etc.) 
en,  od.  Stimm  in  Stimm-  beliktêkend.  —  lîktékeaen  J^eisst  hier  soviel 
\men  etc.  etc.,  so  hier  zum  50  als  seine  Haus-Marke  od.  seinen  Nainen 
eichen,  ähnlich  sein,  aussehen  (Namenszug,  Anfangsbuchstaben  seines  Na- 
od,  passen  wozu  etc.)  gehört,  mens)  auf,  od.  in  Etwas  hinein  ritzen  od. 
ede  u.  Igckteecken  hiemach  schneiden,  bz.  den  betr.  Gegenstand  mit  der 
Ue  Bedtg,:    Gleich  -  Stelle  u,        Hausmarke  od.  dem  Namen  od,  Namens- 

od,   Stelle,  die  dem  betr.  55  Zuge  versehen  u.  kennzeichnen, 
ler  die  Vertiefung,  Spur  od.  lilje   (Plur.   liljes),   Lüie.  —  Nid,  lelie; 

,  gleich  ist  u.  ebenso  aussieht  ahd.  lilja,  lüjo;  mhd.  lilje,  lilge,  gilge,  gilige, 
fU  u,  passt  —  u.  Zeichen,  gilg;  Schweiz,  jilge,  ilge;  ital.  giglio;  Span., 
ien  gleich  ist  u.  ebenso  aus-       port,  lirio ;  prov.  lUi,  liri,  lis,  lir ;  franz,  lis ; 

stimmt  II.  passt  etc.   hatte.  60  piem.,  mail.  liri ;    sard,  lillu ;    aspan.  lilio  \ 


ULOt  M  LIND  LtKDË 

chw.  p^ilgia.    Äua  lat  lilium,  hz.  griech.  lei-  Klebe-  «.  Binde-MüUly  od.  wnpr.  u 

rion  (lÂlie).  erweichte,  schmutzige  u.  so  oiidk 

lilûf,  s.  ilôf.  J^cfe,  od  echmutsendes,  schmierig», 

lî-Iiitjet,  «.  tfiif^  lî.  ^  <fe«,  haftendes  Etwas  überhaupt,  tj. 

îini,  ivtftm.  —  Nld.  Igm;  oM.,  fitAJ.  lîm.    5  einer  y  H  gehört,  so  kann  man  tm 

—  Âfit  lern  eines  Ursprungs.  ausgehen,  dass  sich  aus:  regnenden 
lîmen,  leimen.  auflösen  etc.  die  Bedtg. :  weicht»  ii 
lîmîg,   leimig,  klebig,  gebunden,  dicklich  EtwcLS   etc.   od,   klebendes  u.  verln 

fic, ;  _  lîmîge  brôi.  Etwas  (cf.  oben  Kna,  ftcyunctus,  id 

limpe,  limp,  Glimpf,  sanfte  od.  milde  Art  10  entwickelte  u.  dass  lina  od.  Gnä  (Ltii 
u.  Weise,  Gelindigkeitj  höfliclies,  verbind-  als  Binde-Mittel  od.  als  ein  Etwa 
liches,  freundliches  od.  scheinhöfliehes  etc.  man  Etwas  verbindet  n.  befe^igi 
Lächeln,  eine  höfliche  Bcdensart,  die  weiter  Etwas  anschliesst  od  haften  mtuh 
Nichts  zu  bedeuten  hat;  —  lié  kwÊm  d'r  fasst  sei,  —  cf.  auch  an.  linr  (ttei* 
mit  'n  limp  of ;  —  he  lôt  hum  mit  'n  ]imp  15  giebig  etc.)  u.  Weiteres  unter  lind  i 
lôpcn  (er  Hess  ihn  mit  einem  verbindlichen  lind,  s.  lint. 

etc.  iMcheln  etc.  gehen,  ohne  ihm  eu  helfen).  lind,  linde,  lind^  gelind,  gdind 

—  Nd.  (Br.  Wb.),   mnd.  lirape  etc.  —  S.        giebig,  mild,  sachte,  sanft  etc.;  — 
Weiteres  unter  glimp.  (lindes  od.  gelindes,  sanftes,  «ildes. 

lim-pot,  Leim-Topf.  —  Bcdensart:  mit  de  20  angenehmes  Wetter);  —  'n  liuden 
Iimpot  lûpen  =  müssig  gehen.  linden   iQcht   (Luft)   od   wind  elf 

Im,  Lein,  Flachs.  —  Compos. :  Ituölje,  must  wat  linder  (milder,  nachgidAi 
linkokc,  lînsâd  etc.  —  Nld.  lijn;  nd.,  mnd.  sichtiger,  sanfter  etc.)  wesen.  — 
lien,  lin ;  as.,  ahd.,  mhd.  lîn  (Lein,  Flachs ;  Wb.)  lind ;  mnld.  lind ;  mfläm.  IL 
leinenes  Gewand);  goth.loiw,  an.  \m  (Linnen,  25  lind,  lindi,  linthi;  mhd.  linde  (wi 
Leinioand);  lat.  liuum  (Lein,  Flachs,  sowie  dünn,  nachgiebig,  sanft);  as.  lil 
ferner  Alles,  was  man  daraus  macht,  als:  lithe;  ags.  lidhc;  aengl.  lidhe;  ei 
Faden,  Schnur;  leinenes  Tuch,  Leinwand,  an.  linr  (für  \mdhr 7  wie  wahmAi 
/Annen;  Segel;  Seil,  Tau,  Netz,  Zuggarn) ;  an.,  isL  linni,  Schlange,  serpeni, 
griech.  linon ;  lit.  linai ;  kslav.  llnü ;  air.  lin  30  lint,  Schlange  [cf.  lind-,  lint-wai 
(Lein,  Flachs).  —  Nach  Fick  (II,  221)  ist);  norw.  linu.  —  Nach  Fiek  { 
von  einer  y  li  (biegen),  wozu  er  auch  lat.  aus  lentha,  lentlga  von  lan,  le 
lônis  stellt  u.  wonach  lin  also  als  das  Bieg-  (weichen,  aufhören),  cf.  goth.  (af)li 
same,  Schmiegsame  etc.  aufgefa'fst  wäre.  \nnn\xm (weichen, fortgehen);  ahd. i 
Eine  y  li  in  der  Bedtg. :  biegen  etc.  (sie  ist  35  ags.  linnan,  (ge)linnan,  (l))IiniiflD 
eine  von  Fick  willkürlich  angenommene,  ruhigen,  nachlassen,  ablassen);  i 
bz.  eine  blas  hypothetische)  ist  aber  nirgends^  linta  (aufhOren^  ruhen  etc.)  etc.  « 
belegt  u.  da  sie  ebenso  wie  die  y  (B  op  p)  li  (II,  218)  lan,  leu  (weichen),  wozu 
(liquefacere,  solvere,  wovon  lin&,  solutus,  lat.  lentus  etc.  auch  griech.  flm 
dirutus  etc.,  lit.  lyti,  pluere  etc.)  —  u.  lî  40  zögern),  ferner  (I,  750)  aitch  lat. 
(adhaercre,  inhaerore  etc.,  wovon:  lînâ,  ad-  lênas  (gelind)  etc.  stellt,  indessen 
junctus,  adhaorens  etc.)  auf  eine  ältere  aus  h\na  nicht  =  laina  ist  u.  zu  li  ( 
ar,  r,  fi  entstandene  y  ri  od.  ri  zurück gclU,  hört,  dessen  Bedtg.  jedenfalls  di 
so  könnte  man  auch  annehmen,  dass  die  für  auf:  regnen  od.  giessen,  ströme 
lina  (Leiny  Flachs,  Linnen  etc.)  aufgestellte  45  etc.  u.  so  auch:  schmutzen,  de» 
y  li  mit  1Î,  liuäti  (sich  anschmiegen,  sich  weichen,  %oeich  machen  etc.  (cf.  a 
andrücken  etc.)  u.  weiter  mit  ri,  rin&ti  (los-  Wurzel  wb.  III,  262  wegen  lentus  i 
lassen,  laufen,  fliessen  lassen,  regnen,  giessen;  da  derselbe  auch  die  Frage  ai 
sich  auflösen ;  fliessen,  cf.  Fick  I,  193  u.  \pntu^  uicJU  die  Bedtg. :  säh,klebri 
Grass  man  n,  Spalte  1163)  urspr.  ident.  sei  50  schmutzig  u.  klebrig  werden,  haften 
u.  dass  man  den  Flachs  deshalb  linä  od.  an  Etwas  etc.  zurückgeht,  wobt 
Itnâ  (urspr.  rina  od.  rînâ)  genannt  hatte,  wegen  der  y  lan  zu  bemerken  ist, 
weil  er  sich  bei  der  Bearbeitung  in  einzelne  aus  urspr.  ran  u.  ra  als  Umstt 
Stränge  u.  Fäden  auflöst  u.  trennt,  ganz  ar,  r,  fi  entstand,  die  auch  die  y 
abgesehen  davon,  dass  man  beim  Lein  od.  55  rinnan,  ran,  rununm  (linnan,  la 
Flachs  ebenso  wie  bei  lénis  auch  an  die  entstand  auch  aus  rinnan  etc.,  if 
Bedtg. :  weich  etc.  denken  kann,  die  sich  y  ran)  ist  u.  wobei  fnan  dann  ai 
aus:  regnen,  schmutzen,  den  Boden  auflösen  annehmen  muss,  dass  die  Bedtg, 
u.  weich  machen  etc.  auch  leicht  ergiebt.  (sei  es  nun  in  der  Bedtg.:  sich 
Da  nun  aber  die   Wörter  Hm  u.  lôm  (als  60  od.   gehen   weg,  fliehen,   od.  in 


LmbË  513  LIKT  LIND 


m,  erweiehen,  sich  auflösen  u.  hlank  (idg,  krang  od.  kran^,  krag^  karg  u. 

tr  tr^wHen  ete,,  cf,  unter  lîo)  dies  vidleicht  eine  SchaUwureel  wie  kriük  etc., 

M  aui  der  Bedtg.:  rennen  od,  die  wie  knak  u.  knik   aus  sonus,  crepitus 

Hy   rasch  laufen  eU,   od,   aus:  auch  die  Bedtg,:   brechen,  knicken,  biegen 

mmf  fliessen,  regnen,  od,  laufen  5  eic,  entwickelte  ?)  od,  zu  einem  u,  demselben 

heraus,   laufen  von  einem   Ort  Stammverh.\u\VLCisii(knicken,biegen,krüiivmen 

idfL  etc,  8,  unter  lunke)  gehören.    Andererseits 

fukf   tilia,   —   Der  allen  germ,  kömmt  aber  auch  noch  in  Frage  das  dhd. 

fmu  Name  dieses  Baumes  rührt  slinc ;   nid,  slink   (Unk),  slioken   (dann  od, 

sowohl  sein  Blattwerk  als  sein  10  schwach  werden),     wovon   waUon,    hlinche 

nd    od.   weich,   nachgiebig   u,  (link),  afranz,  esclenque,   esclenche   (linke 

Hand)    u.  was  angeblich  mit  vorgesetztem 

mden  od.   von  der  Linde;   —  s  aus  linc  (link)  entstanden  sein  soü,  obschon 

linden  holt  etc.  ich  eher  glaube,  dass  es  mit  slank,   denke 

ider,  gelinder  etc,  s.  lind.  15  etc.   connex  ist,    worüber    Weiteres  unter 

'mdem,  mildern;  besänftigen,  be-  diesen  Wörtern,  sowie  unter  Blinken,  slinksk 

ndtem  etc.;  —   de  pm  lindern;  zu  vergleichen. 

linderd  Buk.  lînjâl,  Lineal.     Werkzeug  um  Striche  od. 

I,  s,  lintwurm.  Linien  ihm  entlang  zu  ziehen.  —  Zu  Iiige. 

Leine,  dünnes  Tau,  Seil,  Lenk-  20      lînje,  Linie,  gezogener  Strich  etc. ;  ~  he 

Schnur  etc.;  —  Bedensart.  u.  Bchrift  up  Ki^es,  anders  mâkt  hê  alle  rîgen 

le  beiden  sQnt  éns,   sê  trekken  schêf.  —  Aus  lat.  linea  u.  dies  von  linum, 

r  an  éne  ßne;  —  he  hed  hum  cf.  lin.  —  Die  Bedtg,  Strich  entstand  aus 

xL  an  de  Iine  —  an  't  Iintje  —  Leine  od.  Schnur  dadurch,  dass  sehr  viele 

tan  —  in  't  aleptau  etc.  —  Zu  25  Arbeiten  nach  der  Schnur  gemacht  wurden, 

diesem  aus  lat.  linnm.  um  ihnen  entweder  eine  gerade  od.  über- 

L  gelin^B,  gelingen  od,  gehen,  Jkaupt  die  vorgeschriebene  Richtung  zu  geben, 

«fiy  vorwärts  kommen,  von  Statten  ganz  wie  man  auch  Linien  od.  Striche  zieht, 

fcefiy   Erfolg  haben  etc.;  —  dat  um  die  Schriftzeilen  gerade  zu  halten   od. 

;en  (od,  dat  wul  hum  nêt  lingen  30  einem    Etwas    die    beabsichtigte    Richtung 

hnm  nét  —  is  hum  nêt  langen),  zu  ßeben. 

dSrbrôk  (od.  dat  he  sin  hûs  etc.  linjêren,  Untren,  Striche  ziehen. 

s).   —   Mhd.,  mnd.  lingen  (vor-  1  innen,  a)  leinen,  von  Leinen  od.  Flachs ; 

I,  von  Statten  od,  vom  Flecke  —  linnen  gärn,  —  linnen  gôd  od.  linnengôd, 

gen).  —  Es  gehört  zur  y  langh,  85  —  linnen  hemden,  —   linnen  bülaens  etc. ; 

en,  vorwärts  kommen  etc.,  cf.  laug.  —  b)  Leinen,  Leinwand;  —  'n  dügtigen  lap 

iL6,   links,   linker,    link,   linke,  linnen.   —  Aus  as.   Itnin   (leinen   u.  auch 

f ;  Gegensatz  von  recht,  rechte,  subst. :  Leinen)  von  lin. 

le  linke  od.  linker  hand;  —  du  lia-ülje,  Leinöl, 

»fdreien.  —  Ahd,  linc,  ling,  lënc ;  40      lin-sâd  od.  lînBât,  Leinsamen. 

M.,  mnUL  link.  —  Dieses  Wort  1.  lint  od,  lind  (dat),  dünnes  plattes  Band 

ler  als  Gegensatz  von  regt   (ge-  od.  ein  Bandstreifen  von  sehr  verschiedener 

edtg. :  von  der  geraden  Richtung  Breite  u.  aus  verschiedenen  Stoffen   (Lein, 

,  gekrümmt,  gebogen,  verkehrt.  Wolle,  Baumwolle,  Seide)  gefertigt.   Es  wird 

.  oder  die  von :  biegsam,  schlank,  45  gebraucht    zum   Besatz    der   Bänder    von 

ich  etc.  haben  u.  wird  es  daher  Kleidern,  Schuhen,  bz.  wie  auch  eine  kante 

id.  hlanca,  lanca,  lanka,  lancha;  od,   Spitze  u.   sträk   genannter  Bandbesatz 

,  lanche   (Hüfte,   Seite,  Lende,  zum  Schmuck  der  Kleider  u.  Hüte  u,  auch 

—   ags.  hlence   od.    hlenca;    an,  zum  Binden  u.  Umwickeln,  bz.  als  Windel, 

i».    Iftnke    (Kette);   norw.    lekk  50  Wickelband,  Haarband  (taenia  etc.).  —  Nd. 

lenk  od.  Bing  in   einer  Kette;  (Br.  Wb.)  lind,  lint*,  nid,,  mnd,  mnld,  lint 

ML  link;  nM,  (Ge')\eúk;  —  ags,  (fascia,  funiculus,  taenia,  vitta,  fasciola.  — 

0^  4^.  bog,  hôk  etc.  von  der  y  Entweder  mit  an.  lindi   (Gürtel),  isl,  lindi 

HncA  (Hügel,   Grenzhügel  etc),  (cingulum,  zona),   norw.  linde  (Wickelband, 

(obliqoitas,   corvamen)  etc.;  —  55  Gürtel),   schwed.  liuda  (Band,  Wickelband, 

engl,  lank  dünn,  mager,  schmal,  Windel),  norw,  linda  (umgürten,  umwickeln, 

sädank,  biegsam),  mhd,  lenke  umbinden),  schwed,  linda  (binden,  winden, 

lenken  (biegen,  falten,   wenden,  wickeln,   windeln),  nM,  (Weigand)  lina 

dk  biegen,   sich  krümmen,   sich  (Baumbast,  Flachsbast)  od.  lindt.  lint,  lynt 

richten)  zu  einer  u,  derselben  y  60  (Bast  zum  Binden)  von  linde  (tilia)  od,  als 

oiBkaat  Koolman.    WOrtarbaoh,    II,  33 


LINT  ol4            LlNT-WüRM  LlNDWniQt 

weiches^  biegsames,  zähes,  festes  u,  schmieg-  Huies^   eines  Sehuhes  €fe.  ^n  iem 

sames  Etwas  mit  lind  u.  linde  die  rect.  vom  Einfassung  das  lint  gena$mU  Baad 

Verb,  liniian,  lan,  lunum  (weichen,  abbiegen^  stets  verwandi  wird)   bUdel,  idenL 

nacligeben  etc.),  od.  vielleicht  auch  mit  aengl.  dass  Lintel   od.   Lintélo  urspr.  eh 

lint  (taeniu,   linea;   linamentum) ;   engl  lint  6  Wald,  od,  einen  Wald  (ein  Gekät 

(Flachs,  £  alter  eitcter  Flachs,    Ctiarpie,   ge-  sich  wie  ein  Band  od.  Bandstreifen,  l 

zupfte  Leinwand,  Wundfäden)  woM  aus  lat.  Strich  etc.  an  dem  Rande  wn  £h( 

Hnteuin  od.  liutea  (con  linum,  cf.  Im),  wown  eieht,  beseichnete.    Für  die  Bedl§.: 

auch  (l)iez  1,  :i4S)  Hol.  lenza  (Binde  von  streifen  etc.   od.  Sandbesatz,  Sam 

Leinwand)  etc.  10  Vorsilbe  Lint  spricht  jedeifaXU  oi 

2.    lint    in    der    (acherzh,?)    Redensart:  Umstand,  dass  lier  Lintel  genanU 

Maiic  lint  od.  blau  lint  für   blaue,   dünne,  strich  sich  in  geringer  Breite  wed 

abgerahmte,   wässerige  Milch.   —   Ist  hier  streifen  von  OUtt  nadk  West  himid 

lint  dasselbe  Wort  wie  1  lint  in  der  Bedtg. :  gleich  auch  der  Saum  od.  Saumäi 

Jjeinenstreifen  oil.  wie  engl.  lint  in  der  von:  15  nördlich  davon  lief  enden  Marsch  it 

Leinen-Fasern  od.  Fasern  ülterhaupt,  so  dass  Rand  er  dfenso  etit-  u.  umsäumt  • 

die  dünne  abgerahmte  Milch  desluäb  so  ge-  Rand-  u.  Saum-Stridi  derselbe  eka 

nannt  wird,  weil  sie  blaustreifig  od.   blau-  wie  das  lint  genannte  Band  diet  &i 

aderig,  blaufaserig  etc.   ist,  od.   ist  es  mit  Kleide  etc.  thut. 

lind   (lind,   milde,  sanft,  süss  etc.)  connex,  20      lli^e,  kleine  Leine,  Heines  ei. 

sodass  es  als  Subst.  ein  lindes,  mildes,  süsses  Seil;  kleine  Schnur,  Sehnürcheii;  — 

od.    linderndes    Etieas    (einen    linden    od,  von  line.   —   Redensart:  he  hed  < 

lindernden  Trank  u.  so  auch  Milch)  he*  hum)  an  H  Irn^e  (am  Sehnureken). 

zeichnet  ?    —     Oder    hat    es    die    Bedtg. :  lilt-wam,  lildwim,  Bandmm 

schwaches    od.    dünnes,    wässeriges   Etwas,  25  h^  —  Nid.   lintworm  (dasselbe).  - 

sodass   es   in  dieser  Bedtg.    mit   lind,   lint,  Wort    enthält    im    ersten    Thiä  1 

lintli    (cf.    lind   etc.    auch    in    der  Bedtg. :  zweifellos  unser  1  lint  (Band),  wie 

schioach,    zart,    dünn,    nicht    stark    etc.)  die  lat.  Benennung  Taenia  sich  M 

eonne.v  ist?  (Band  etc.)  hersehreibt.     Ob  nun  ai 

Lintel,  Name  eines  nördlich  von  der  Stadt  80  lind,  lint  im  mnUL  lindwonn  (jacoln 

Norden  ran  Ost  nach  West  sich  hinziehenden  dilus  Niliacns,  fttchaa ;  vermit  nilotk 

Sandrückens  od.  Sandstriches,  jetzt  in  zwei  ahd.  lintwurm ;  nd.,  mnd.  lindwnn 

kleine  (remeinden  0,st-  u.  Westlintel  getheilt.  wurm,    geflügeltes,    sehlangenartige 

Da  derselbe  auch  jetzt  mit  Äusnahtne  von  heuer)  sonne  im  dän.,  norw.,  sdiwei 

Ekel    (cf.  dieses   u.   s.  weiter  unten)   noch  35  (zum  77b«t7  dasseU^e  wie  nhd.  Lint 

mehr  mit  Gehölz  bestanden  ist,  wie  die  son-  sodann    aber   speeieB  audk  die  1 

stige  näcliifte  Umgebung  der  Stadt  u.  in  alten  schlänge)    u.  im  whd,  lintdnci 

Zeiten  wohl  ganz  mit  Wald  bestanden  war,  räche,  lintracke  (fäbeVioftes  üngdU 

so  ist  die  Endung  1  od.  el  wohl  ebenso  wie  Schlange,  halb  Drache  otL  auch  dat 

in  Mkcl  (s.  d.)  u.  Etzel  (fries.  tz  aus  urspr.  40  lintwurm)  ikberdll  dassdbe  Wort  ü 

k,   cf.   z.  B.   tzerke  statt  kerke  [Kirche],  unserm  lintwurm  od.  nidU  zum  1 

tziasa   statt   kiusa  etc.  etc.),   Bökel  etc.  (s.  ahd.  lint  (Schlange)  u.  an^  iü.  linni 

Weiteres  unter  lô  bei  Seh.  u.  L.   II,  709  serpens,   Schlange,    Viper,  Eidet 

u.  A  rnol  d,  Wander.  der  Stämme,  pag.  117,  servus,   Sclaoe,    Leibeigner)   ideM. 

bz.  unserm  1  loje)   aus  lo,  loh  (lucus)   ent-  45  nicht  sicher  zu  sagen.    Dass  aber 

standen,   sodass  Lintel  für  älteres  Linte-lo  sähe  lind,  lint  in  den  obigen  Wôrta 

od.  Lint-lo   (wie  Kkel   u.  Etzel  für  Ekc-lo,  auch  das  ahd.  Subst.  lint  u.  an.  fii 

Eivhwald,   EicJu'n-OehtUz)  steht,    wobei  es  scheint,  dfenso  wie  lind  (Und,gdin 

dann  allerdings  noch  fraglich  ist,  ob   der  giebig  etc.)  u.  unser  lint,  nebst  an., 

erste   Theil,   nämlich  Linte,  dasselbe  Wort  50  etc.  (s.  oben  unter  lind,  linde  u.  1 1 

(die  Form  ist  in  der  ngerm.  Sprache  überall  Verb,  linnan  (weichen,  abweichen,  M 

linde   u.   nicht   liuthe)   ist  wie   linde   (tilia)  gehören  u.  diese  Wörter  überaü  ein 

u.  Lintel   od.  Lintelo   demnach   urspr.    die  nachgiebiges,  biegsames,    sManket 

Bedtg.  L i n den-  Wa l d  od.  ein  L i n d e n-  Etwas  od.  ein  dergL  Wesen  beseit 

Gehölz   hatte,   od.   t)b   die    Vorsilbe   lint  55  wohl  kaum  zu  bezweifeln,  sumal  dt 

flicht   mit    1  Hut    in   der  Bedtg.:   schmaler  solche  Bedtg.  für  die  ol^en  Thier> 

Bandstreifen  od.  Streifen  der  als  Bandbesatz  wie  für  unser   1  lint   «.  an.  lindi 

an  Etwas  befestigt  wird,  bz.  sich  an  den  od.  urspr.  ein  schlanker  dünner  ITeNJ 

Saum  von  Etwas  hinzieJU  od.   auch  selbst  bz.  ein  von  Baumbast  gedrdites  Tt 

den  Saum  von  Etwas  (eines  Kleides,  eines  60  gut  stimmt. 


Lms  LIP  515  LISPELN 

Jjitfztf  ÜnUrlippef  dicke  Aân-  weniger  (üa  klein,  sehr  od.  ganz  besonders 
i^ppe,  Mavl,  schiefes  Matd;  —  klein,  —  Nd.  (Br.  Wb.  III,  107)  Herlütjet; 
pe  huagen,  er  mauUf  lässt  die  nfries.  (Johansen,  pag.  150,  a)  liiri-letj; 
}d,  das  Maul  hängen,  macht  ein  holst.  (S c hüte e  III,  62)  liirlûtj;  dithm, 
tfriedenes,  weinerliclies  Gesicht,  5  luer-  od.  lüer-lütjet.  —  Dieselbe  Vorsilbe 
ê  ele. ;  —  he  m&kt  (od.  trckt)  ist  auch  lier  in  nid,  mnld.,  mfläm.  Her-  od. 
man  d'r  hAst  bang  für  worden  liere-lauw  (tepidulas,  bz.  un  pea  tiede)  u. 
Td,,  mnd.,  nfries.  lipe;  schwed.  lier-  od.  liere-Iauwen  (tepiditlam  sive  sabte- 
hmform  von  lippe,  be.  mit  (ü^d.        pidam  reddere,  bz.  ein  wenig  lauer  machen, 

etc.  u.  norw.  lepe;  dân.  laebe  10  od.  weniger  u.  geringer  lau  machen,  abflauen, 
'£,  ef»  lipen^  etc.  aus  einer  and.  abkühlen).  —  Was  die  Herkunft  dieses  einen 
f2%eifia  lepja?,  s.  Weiteres  unter  geringern  Grad  od.  eine  Abminderung  u. 
mden.  Milderung,  Abschwächung  etc.  von  Etwas 

e  lipe  od.  eine  dicke  Lefze,  hän-  anzeigenden  l!r  od.  her,  liir  betrifft,  so 
rlippe  machen,  die  Lefze  od.  \(t  scheint  es  mir  ein  ähnliches  Contract.  wie 
^ppe  aufwerfen  od.  hängen  lassen,  têr  =  teder  (zart)  od.  lër  (Leder),  wer 
oerfen    od.    Hängenlassen    der        (Wetter),  fer  (Feder)   etc.  zu  sein,  sodass 

lt.  Verziehung  seines  Mauls  man  dafür  eine  urspr.  Form  ltder  od.  lither 
ülen  II.  Verdruss  zu  erkennen  anzusetzen  hat.  Dieses  Xi^cr  aber  kann  nichts 
aumg  sein  od.  werden,  maulen  20  anderes  als  der  Comparativ  von  as.  \\úh\, 
I5pt  to  Upen ;  —  du  brûkst  not  Iithi ;  ags.  lidhi  (weich,  nachgiebig,  schwach, 
reu  du  dfn  wille  nét  krigst  —  zart,  dünn,  bz,  linde,  gelinde,  sanft,  milde 
lipen;  nfries.  lipe;  wang.  lipje;        etc.,  cf.  lind)   sein,   woraus  sich  für   das 

etc.  —  Zu  lipe.  wahrscheinl.  daraus  contrahirte  lir  od.  lier 

ii  Lippe,  Lefze.   —    Nid.   lip;  26  die  Bedtg.:    linder,   gelinder,    schwächer, 
wmd.,  md.  lippe;   afries.  lippa;        milder,   weniger,  geringer   etc.   von   selbst 
,  Hp ;  saü.  lip ;  ags.  lippa ;  aengl.        ergab. ^ 
Up;  norw.  lepe  u.  lippa;  schwed.  U-sâni,   sanft,  milde,  sachte,  leise,  unver- 

oân.  labe  u.  lippe ;  ahd.,  mhd.  merkt,  ruhig,  angenehm,  bequem,  gemäcfüich 
me, Lefze) u.ahd.\eß}xr,\eSviT8k',  30  etc.;  —  lîsâm  wer  (sanftes,  ruhiges,  mildes, 
[Plur.  labia).  —  Mit  lat.  labea,  angenehmes  Wetter);  —  he  sprekt  so  Iisam 
in  u,  labrum  etc.,  sowie  läpel  (milde  u.  ruhig  etc.,  bz.  nicht  hart,  ratûi 
labben  etc.  zu  der  y  lap,  lab,  od.  laut) ;  —  dat  geid  air  8in  lisamen  gang ; 
are);  s.  Weiteres  unter  labbekak.  —  de  wagen  färd  regt  lis&m  (sanft,  bequem 
l  lîre,  ein  gedrehtes  Band  (od.  35  etc.);  —  he  is  d'r  so  regt  lisam  (so  recht 
i0  Schnur),  welches  hier  friiher  ruhig  u.  gemächlich,  ohne  Spektakel  od.  Hast 
Hunentirem  gefertigt  u.  zum  Be-  etc.)  b!  dôn ;  —  lîsâm  aptreden  (müde  u. 
leider  gebraucht  wurde.  —  Es  ruhig,  bz.  sachte  u.  leise  auftreten) ;  —  dat 
btL  zu  firen  in  der  abgeleiteten  bot  glidt  d'r  lis&m  längs  etc.  —  cf  lî,  wo- 
then.  40  von   es  mit  säm  zusammengesetzt  ist.    Es 

d.  lire,  a^  Leier,  Leierkasten,  kann  darnach  aber  auch  schon  für  ein  altes 
—  b)  Melodie,  besonders  eine  verlornes  as.  lidhi-samo  =  ahd.  lindi-samo 
«.  eintönige;  —  't  geid  alP  na        stehen. 

c)  eine  mtt  einem  Kurbel  ge-  lispeln,    lispeln,    mit    leise   säuselndem 

ïwinde  od.  kleine  Schiffswinde.  45  Tone  reden,  bz.  beim  Sprechen  einen  leise 
oie  auch  nhd.  Leier  (Kurbel,  zischenden  Ton  hören  lassen  u.  dadurch 
ig  and  das  zweite  Leier)  in  undeutlich  sprechen,  was  dadurch  entsteht, 
gn.  ein  u.  dasselbe  (aus  franz.  dass  man  den  Mund  nicht  weit  genug  öffnet 
m»  bz.  griech,  lat.  lyra ;  griech  u.  mit  vorne  zwischen  den  Zahnen  od.  Lippen 
\ie^  Wart.  50  liegender  Zunge   durch   die  Lippen  spricht 

liren,  a)  leiern,  auf  der  Leier  od.  dass  die  Zunge  zu  lang  ist  u.  stets  vorne 
'mrkatten  spielen,  eintönig  singen  an  die  Zähne,  bz.  an  die  Lippenränder  an- 
drehen u.  in  dieser  Bedtg.  von  stösst  u.  somit  dem  Hauche  od.  dem  Tone 
'd,  h.  von  dem  Drehen  des  Leier-  den  freien  Ausgang  versperrt.  —  Nid., 
khnt.  55  mrild.  lispelen.  —  Es  ist  Iterativ  von  mnld. 

lîren-dreier,  a)  ein  Leierkasten-  lispen  (balbutire,  titubare) ;  ahd.  (lispjan), 
fd-Dreher,  Drehorgelspieler;  —  lispan,  lispen;  mhd.  lispen;  aengl.  lispin; 
fertiger  des  sub  1  lire  gedrehten        engl,  lispe  u.  wird  (auch  aengl.  lipsed  neben 

lisped  lässt   ein   urspr.   lipsan   vermuihen) 

ItrllQet,  winzig  klein  od.  noch  60  dieses  von  0.  Schade  u.  M.  Lex  er  von 

33* 


LtSt  (16  titfEâ 


I:    ' 


dem  aus  lepsc,  lefse  od.  leps,  lefs  (s.  unter  listig,   a)  listig^  ichkm,  tt 

lippe)  vernetzien  mhd.  lespe  fc/.  awc/*  wespe        —  b)  fremdartig,  sonderbar, 
aus  yrrep^c  etc.)  af>geleitet  u,  mit  durch  die  lit,  8.  lid. 

lespe  od.  Lippen  sprechen  gedeutet,  liter,   ein  kleiner  hohlgesc 

IJa  indessen  auch  ngs.  ein  Adj.  vlisp  (blaeBus,  6  midenförmiger  Haufe  u.  zw 
balbus,  Bibilans)  belegt  ist,  was  auch  ahd.  Torf;  —  de  törf  in  liten 
in  der  Form  lisp  (0.  Schade  füfirt  drögen.  —  Dieses  hier  nw 
übrigens  kein  ahd.  lisp  auf)  vorkommen  gräberei  bekannte  u.  gebraut 
soll,  so  wird  von  Andern  (cf  Weigand)  anscheinend  nirgends  rorl'« 
das  ahd.  (lispjaii),  Hspan  etc.,  wieder  von  10  hat  selbstredend  mä  dem  < 
diesem  Adj.  ags.  vlisp,  ahd.  lisp  abgeleitet  neuere  deutsche  Gesetigebun 
u.  also  die  Ableitung  von  lespe,  bz,  lepse  franz.  liter  od.  litre  nichtig 
(Lefze,  Lippe)  vericorfen.  ist  wofU  mit  der  Ableitungp 

liHt,  List,  ränkerolle  Klugheit,  Schlauheit,        in  der  Bedtg. :  Stück,  Theü  (i 
Verschlagenheit,  bz.  Kunst  etc.;  —  dat  sunt  16  gebildet,  weil  aber  der  frisch 
sin  fenlûmdti  liäten  od.  kQnsten.  —  Sprichw. :        zuerst  aufreclUstehend  in  s 
uiit  list  un  geduld  fangd  man  ôk  de  fos.  —        zusammengestellt   wird  u.  c 
Nd.,  mnd.,  nid.,  mnUl.,  mfläm.  list;  afries.        etwas  conststent  geworden 
list,  lost ;  satl.,  wfries.  list ;  as.,  ahd.,  mhd.,        völligen  Austrocknens  in  li 
md.  list  (Klugheit,  Weisheit,  Wissenschaft,  20  Theile,  kleine  Haufen  etc.)  . 
Kunst,  Zauberkunst,  List,  Schlauheit) ;  an.        weise  über  eifiander  liegend 
\ïsi(KunHt,Kunftfertigkeit, Geschicklichkeit);        so  könnte  es  auch  mit  litik 
norw.,  schwed.,  dän.  list  (List);   goth.  lists        vom  Stamm  lit  fortgebildet 
(scientia,  ars ;  dolus).  —  Zu  goth.  leisan,  lais ;        litik    u.   littel    (klein ,    cf. 
\\sum,\\9}jLns(erfahreM,lernen,wissend werden),  25  klein,  wenig  etc.   u.  lite,   ei 
bz.  ahd.  lisnon  etc.,  s.  Weiteres  unter  3  lörcn.        ein    Weniges    etc.)    auch 

liste,  list.  Leiste,  Streifen,  Holzstreifen  eines  Stammes  lit  (wie  \Ú\i 
etc.,  bz.  erhöhte  od.  vorstehende  Borte,  Ein-  lüt)  sind  (de  Haan  He 
fassung,  Rand  etc.  namentlich  von  Holz;  —  seinem  fries.  Jdioticon  aucl 
dat  schap  is  mit  listen  bclegd ;  —  de  disk  is  30  litter),  so  wäre  es  auch  mo 
mit  listen  infädt;  —  dat  is  mit  goldlisten  dessen  Compar.  liter  (klein 
j  infadtetc.  —  Nd.,  mnd.  liste;  nid.  l^st;  mnld.       folgende  Verb,  litern  (s.  d.) 

j  lyst,   list   (limbus,   liiiibria,   ora,  extremitas,        wieder    liter    das    Subst.    i 

labruin,murgo);  ahd.  listâ;  m/iJ. liste ;  a//«.  list;        ist  es  femer  aber  auch  mögi 
aengl.\\}i\.Q\ an.X\^t9i\engl.\\%i',  norw., schwed.,  ^b  ahd.   lidôn    (theilen,    in   Sti 
dän.  list.  —  Davon  ital.,  span.,  prov.  lista;        u.   an.  lidha  od.  lida   (arti< 
^  port.  lista,  listra ;  franz.  liste  (Streif),  abgel.        etc.)    als    Weiterbildung    n 

'  j  fratiz.  Visihre  für  listiére  (Saum,  Kante).  —        Stück,    Theil,    Abtheilung) 

i  ;  Es  gehört  gleichfalls  zu  einem,   dem  goth.        lidhôn,  lithôn;   afries.  lidhi 

^  ,  j  '  leisan  (s.  unter  list  u.  2  lêste)  entsprechenden  40  selben  Bedtg.    bestanden  ha 

\\i   ■  ahd.,  as.  lisan  u.  zwar  wohl  nicht  wie  Fick        das  obige  liter  (od.  urspr.  li 

j  (cf.  III,  'J72)  in  der  Bedtg. :  abire,  sondern        nachfolgenden  Verb,  litern  (i 

wohl  eher  in  der  von:  gehen,  fahren  etc.,        diesem  Verb,  gehört,  wo  dann 
sodass  es  wie  nhd.  Geleise   urspr.    einen        von   afries.   litha  =   ahd. 
i  •  :  durch  Druck  entstandenen  Streifen  od.  über-  45  die  Bedtg.:  in  Theile  oder  A 

j  1:  haupt  eine  Vertiefung  etc.  (cf.  auch  1  léste        legen  u.  aufstellen,  anderer 

u.  Irske)   bezeichnete,   wobei  man,   wie  bei        wieder  dieselbe  Bedtg.  wie  â 
einem    Geleise,    auch   erwägen   muss,    dass        (cf.  auch  die  Compos. :  ent- 
Jede  durch  Druck  entstandene  Spur  od.  Ver-        haben  könnte, 
tiefung  auch   wieder   vorstehende  u.  gegen  60      Zum  Schlüsse  sei  noch  wi 
die  Umgebung  abstechende  Bänder  hat.  lit  von  afries.  litik  etc.   u. 

2.  liste,  list,  Liste,  Verzeichniss  od.  eigent-        lütje  etc.  (cf.  dieses)  bemerh 
i  k  lieh  ein  Streifen  Papier,  worauf  Namen  etc.       für  wahrscheinl.  ein  altes  p< 

I       '  :  verzeichnet  sind;  —   ik  hebb'   dat   net  mit        lat,  lut,  lutum,  lutans  (tren9 

up  de  Iist;  —  sin  nam  stcid  not  mit  iip  de  56  anzusetzen  hat,  von  dessen  . 
list.  —  Entweder  dasselbe  wie  1  liste  od.  aus  möglicherweise  unser  laten 
dem  franz.  liste  u.  dies  aus  1  liste  entlehnt.        lassen,   sich  trennen  von  eU, 

listen,  leisten,  mit  einer  Leiste  od.  mehreren        wovon  sich   dann   auch   de 
Leisten    beschlagen    od.    verzieren ;  —    be-        das  folgende  litern  bei  uns 
listen,  beieisten.  60  erhalten  haben  könnte. 


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UTEBN  517  LOBBE  LOB 

n  gegrabenen  u.  zuerst  in  sog.  (weiche  schwammige  Lappen  oéL  Klumpen, 
mgrfähr  2  Last)  aufredU  neben  Stücke  etc.)  fet  mut  ji  mi  nét  an  't  flês 
^getidUen  Torf  in  läeine  Haufen       sitten  laten ;  —  b)  eine  geronnene  dickliche 

Soden  eintheüen  «.  kreuzweise  breiige  od,  weichklumpige  Flüssigkeit;  — 
T  gelegt  aufschicJUen,  damit  die  5  't  is  êmer  lobbe,  e.  B.  die  Suppe,  der  Brei, 
nfêoden  an  der  Luft  trocknen  die  Jauche  etc.,  cf.  lobbig;  —  c)  Klunker 
Mn;  —  de  törf  is  bold  so  wid,  od.  Schmutzklumpen,  die  unten  am  Rande 
1  worden  kan.  —  Zu  liter  od.  der  Kleider  hängen  u.  Einem  baumelnd  um 
Msl.  Mu  litern,  s.  das  Weitere       die  Füsse  schlagen;  —  de  lobben  hangen 

10  d'r   bi   dal   an  sl&n  hör  um  de  bénen.  — 

fO.  L.  B,, pag,  767,  litgrowinge),  Vergl.  dazu :  lob,  lub  (v.Dale  etc.),  nieder- 
Ötienk'IHekwerdung,   bz.   das        hängender  Hälskragen,  wulstige  Hals-  od. 

Anschwellen  eines  Gliedes  od.  Handkrause,  krause  Manschette;  Wamme, 
Flolge  eines  Schlages  od.  Stosses  Wambe;  —  lobbe,  Lumpe,  Lümmel;  — 
lg,  bz.  growing  gehört  zu  groien,  15  lobbenloos,  sonder  od.  ohne  lobben ;  — 
e.  lobberen,  kwabbeln  od.  wackeln  von  Fett 

La,  «.  lidhandske.  etc.;  im  Wasser  plantschen  od.  waten;  — 

lidmâL  lobbig,  schlaff  u,  weit  hängend;  —  loboor, 

fidm&t.  Hund   od.  Schwein  mit  schlaff  hängenden 

«.  lidrüfike.  20  Ohren;  fig.   ein  Lump,   Lümmel  etc.;  — 

dünne  runde  Schnur,  od.  Schnur,  loboorig,  mit  schlaff  niederhängenden  Ohren 
\$  Bandbesatz  an  Kleidern  od.  versehen;  fig.:  dumm,  einfältig  etc.;  — 
ntüdken,  um  sie  damit  auf  einen  mnld.  lobbe  (fibra ;  patagium ,  omamenti 
Nagel  aufzuhängen.  —  Mhd.  genas  crispum  et  sinoatum  in  extremitate 
8  franz.  lice  u.  dies  aus  lat.  25  colli  aut  brachii),  lobbe,  lobbeken  (canis 
en  erste  Bedtg.  Trumm  (cf.  villosos);  —  nd.  (Br.  Wb.)  lobbe;  mnd. 
^azübzt  das  nhd.  Trumm  etc.)  (Seh.  u.  L.)  lobbe,  luhhe (ManscfieUe,  dicke 
en  Zusammenhang  mit  der  V  lak        Hand-  od.  Halskrause;  dicke  hangende  Lippe; 

zerr eissen  etc.,  cf.  lat.  lacer,  der  dicke  unförnüicheVordertheü  eines  Stock- 
griedi.  lâkos,  Fetzen  etc.)  od.  30  od.  Bundfisches ;  im  osnabr.  auch  ein  grosser 
t  (reissen,  ritzen,  zerreissen  etc.,  Hund  od.  Muffel) ;  —  engl,  lob  (JUimmel, 
Úkô,  zerreissen,  zerbrechen,  zer-  Flegel,  Grobian;  eine  dicke  Masse,  Klumpen; 
m»  trennen  etc.)  schUessen  läset.  der  Theü  des  Baumstammes,  wo  die  ersten 
f  (0.  L.  B.,  pag.  731  u.  755) ;  Zweige  sich  ausbreiten ;  eine  grosse  Schneü- 
lute ;  a/r>e9.  lithsmelinge,  Glied-  35  kugel;    ein    Begenwurm,    auch    lob-worm 

Schmal-  od.  Dünn  -  Werdung  genannt),  lob  (schlaff  od.  träge  hängen  lassen, 
et  9     Gliedoerdünnung ,    Glied-       z.  B.  den  Kopf,  die  Ohren  etc.),  lobcock 

OUedeinschrumpfung  etc.  (lAmmel,  Flegel,  bäurischer  Mensch);  lobe 

«.  lidtêken.  (Lungen-    od.    Leberflügel',     Ohrläppchen, 

ïiitî^y  gUederig  od.  was  viele  40  Samenlappen,  Läppchen),  lob-like  (plump, 
tnke,  Absätze  od.  Gelenkknoten  grob)  etc.,  lubber  u.  Inbby  (dicker  fauler 
igen  ?uU,  wie  z.  B.  von  Stöcken,  Schlingel,  Lümmel,  Tölpel,  Grobian),  lubbard 
sten  od.  viel-  u.  kurzgliedrigem  (Bärenhäuter,  Faulpdz);  —  aengl.  lobbe 
mer  auch :  vielfach  gegliedert        (canis  villosus),  lober  u.  lobi  (Lümmel,  fauler 

einzelne  Glieder  zertheilt  u.  4b  Schlingel);  —  sclMtt.  (Orkn.,  cf.Jamie so n) 
ne  z.  B.  von  vielästigen  Bäumen  lubba  (a  coarse  grass  of  any  kind) ;  —  an., 
h  solchen,  die  gleich  unten  sich  isl.  lubbi  (birsittus,  flaccus  [canis] ;  servus 
Ken  II.  nicht  in  einem  Stamm  in  ignavus  =  engl,  lubber)  etc. ;  —  norw.  Inbb, 
ïieêsen.  lubba  (eitie  rundliche  dicke  beleibte  Figur, 

50  meist  am  Thier;  auch  eine  Benennung  der 

a)  eine  weiche  schwammige  od.  Schafe ;  abweichend  libb,  libba),  labbefisk, 
^hängende,  dick  aufgeschwollene  lubbetorsk  (Fisch  mit  einer  dicken  stumpfen 
Tettr Masse  od.  ein  Etwas  welches  abgerundeten  Figur),  lubben,  schwed.  dialect. 
k^,  od.  dick  aufgeschwollen  u.  lubbig  (dick  stumpf  rundlich  beleibt)  etc.  — 
d.  schwammig  etc.  zugleich  ist;  55  Zu  lobbe  etc.  kommt  zunächst  das  zur  y 
h  Bfn.  mit  nhd.  Wamme,  Wange       lab  (niederhängen,  baumeln,  bummeln  etc.) 

kwabbe;  —  he  hed  dar  so  'n  gehörende  griech.  lôbos  (der  unterste  her- 
't  kin  od.   an  de  haU  hangen;        unterhängende  Theü  des  Ohres,  Ohrläppchen; 

drdentfik  lobben  (Wammen)  Leberlappen,  Leberflügel  etc.)  in  Betracht, 
I,  10  fet  word  sé ;  —  de  lobben  60  woraus  es  wahrscheinl.  entlehnt  ist  u.  woraus 


LOBBIG  LOBBKRIG                  618  LOD 

sich  dann  auch  wohl  die  sofust.  Bedtgn.  der  —  Nd.,  mnd,,  nU.,  mM,  lood  «L ) 

obigen    (zweifellos   sämmtlich   verwandten)  afries.  lad ;  wfriea.  lead ;  nfriti.  In 

Wörter  weiter  entwickelt  hohen.    Wegen  der  wang,  sali,   lôd;  hdg.  leidd;  i^ 

y  lub,  wozu  Fick  auch  mhii  lapo  (Laffe)  oengL,  engl,  lead;  an.,  uL  ïôd;  mn 

14.  unser  lappc  etc.  stellt,  cf.  Fick  II,  210  5  dän.,  schwed,  lod;  «lAdLlot  f£/A,|M 

i(.  Weiteres  unter  läppen.  MetalL  MeUdlgemisch  zum  Lâtha^  8 

lobbî^,  lobberî^,  a)  schlaff  u.  weich,  welk,  aus  Metall  gegoeeenes  GewidU,  Gern 

schwammig,  locker  (z.  B,  von  EOben,  Kohl-  Es  stimmt  formell  wohl  su  Int  i 

rabi,  Carotten  etc.) ;  —  b)  gallertartig,  dick-  liinto,  lelûta  von  grieck.  lúô  (7ôfeii,  a 

lieh,  dickflüssig  etc.  (z.  B.  von  Milchspeisen,  10  trennen,  scheiden),  bM.  lut  m  ftitt 

Suppen  etc.).  —  Nid.  lobbig  ^  (schkiff  etc.^,  (Loser,  Entscheider,  SehiedsricÚtr), 

s,   unter  lobbe   u.   cf.   kwabbig,  kwabbelig  (lösend)  etc.  —  lat.  lüt  ûi  lo-Iâton, 

von  kwabbe.  van  solvo  {so-lao),  sowie  femer  n 

löchern,  Lohe,  Flamme,  Flämmchen ;  —  lai.  lutum  (Dreck,  SchmuU),  éit  « 

de  lörliem  slcid  dV  ût.  —  Mnld.  od.  fries.  15  air.    loth    (SchmuU),   Ut.   lutynu, 

(cf  KU,  pag.  Hoüb)  lochenc;  mnd.  (Seh.  (Sumpf,   Pfuhl,  Lehmpfûke)  tu  i 

u.    L.)   loclieoc,   logcnc ;    as.   logna ;    nd.-  (trennen,  galten,  lösen,  auflösen,  m. 

meklenb.  läucbcn  od.  nd.-jjomm.  (I)ähnert)  erweichen  od.  weich  werden' etc.),  h 

loecheo,    leuchcn;    anld.    (cf.    Weiland  ru  (cf  rato  bei  Fick  II,2J0)§s 

unter  loog,  Flamme)  logchem.  --  Zu  anld.  20  wenn  Fick  (III,  273)  zu  ditta 

loogh;  mhd.  lobe;  ahd.  louc,  lauch  etc.  vom  an.    lodh    (hirsutiei,    bs.  ZMi, 

Prüter.  laue,  laub,  loh  etc.  von  goth.  liuhan  (zottig);  ags.  lodha   (Manld);  ih 

etx;.,  cf  lecht  u.  lücht  (Licht).  lodo',  mhd.  lode  (grobes  TMéh,Éaski 

löehenen,  löehnen,   lochen,  leugnen,   in  etc.  stelU,  so  ist  wohl  kaum  m  be 

Abrede  stellen.  —  Satl.  löcbenjc ;  nd.  lögnoD,  25  dass  auch  obiges  lod  (Blei)  denefti 

löehnen,    lochen;    mnd.   locheneu,   lochen,  gehört  u.   twar  entweder  m  der 

loken ;   nid.   loochenen ;   as.    lôgnian ;   ags.  auflösen,  weich  werden  od.  woek  i 

legnjan ,  H'gnjan ,   l}'gnan ;  goth.  laugnjan ;  machen  etc.   od.  in  der  twn  Uses, 

ahd.  louganen,   lougcnen,  lougnan,  leugnen,  sondern,   scheiden  etc.,  sodatt  16 

laucnen;   amhd.  lougenen,   lougenôn;   mhd.  30  entweder   als   ein    lösiges,   weidu 

lougencu,  lougcn,  louken.  —  Weiterhildunq  flüssiges  etc.  Etwas,  oi  ais  ein  E 

von  lougan  (if.  lögen)  mit  jan  u.   demnach  sich  leicht  löset  u.  trennt  od.  MdU 

tcohl  soviel   als  Lügen   (od.    eine  Lüge)  abscheidet    etc.    aufgefasst    ist,  > 

machen  od.  anfertigen,  erfinden  etc.  letzterer  Auffassung  ja  auch  Âe 

löchener,  löchner,  Lügner.    S.  weiter  das  35  mühelose   Art   der    Gewinnung  < 

gebräuchlichere  lögiier.  Veranlassung  gegeben  haben  to 

1.  lod,  a)  Loth,  Blei,  plumbum;  —  b)  ein  stelU  es  nun  aber  mü  dem  laLj^ 

Gewichtsstück    od.    Gewicht,    wovon   hier  griech.    mölabos,    môlubdos  f& 

früher  32  (bz.  2  auf  eine  Unze),  später  30  Pott  anch  ein  hindosL  mulwa  in 

u.  jetzt   10  (Neu- Loth  genannt)    auf  ein  40  Bedtg.    anführt    u.    versehiedena 

lyund  gingen;  —   c)  Senkblei  der  Schiffer  z.  B.  O.  Curtius,  Orundzüge  é 

u.  Maurer;  —   't  lud  sniitcn  od.  ûtsmîten;  Etymol.,  pag.  373)  eine  Stasmfo 

—  h  lod  bi  de  mûr  od.  de  p&l  holden  (das  postulirt  wird? —  Oeht  diese  nim 

Senkblei  bei  der  Mauer  oil.  dem  Pfahl  halten,  mit  ahd.  maro,  marawer  (milrbe,  i 

bz.  es  dabei  an  einer  Schnur  herunter  gleiten  45  etc.  u.  griech.  mölus   (mürbe),  ai 

laifaen,   um    zu  !<ehen,   ob   dieselbe  od.  der  amlus  etc.  (cf.  Fick  I,  718)  ay^  t 

Pfahl  auch  gerade  od.  loihrecht  steht,  woher  marva,  malva  (weich,  mürbe  etc),  • 

auch  2  lod  in  der  Bedtg :  senkrecht  etc.;—  mlava   als  Weiterbildung  von  di 

d)  Blei  od.  Bleikugeln,  Blcikörner,  Schrot,  mal,    bz.  mra,   mia   (sterben,  sit^ 

Hagel;   —    krûd   un  lod;   —   e)    Gewicht,  50  vergehen  etc.,  bz.  zerreiben,  aufrabi 

Schwere  etc. ;   —   hr  hed  lod  in  de  billen  zurück,  wozu  auch  unser  mOlen,  n 

(er   hat  Gcxcicht  etc.   in  den  Arschbacken,  ni(r,  môr,  mOr,  mol,  molt,  molk 

(/.  h.  u)  er  ist  od.  wiegt  schwer,  bz.  er  hat  hört,    sodass  uticA  plumbam,  n 

GewicfU    u.   Schwere  etc.   —   u.  h)   er  ist  hindost.  mu\w%  ein  weiches  od. 

schwer  od.  corpulent  u.   somit  schwerfällig  55  auflösendes  Etwas  bezeû^nei 

u.  träge,  bz.  langsam   u.  faul);  —   he   hed  Blei  ist  ja  das  weichste,   leic 

H  lud  in  du  billen  (er  hat  das  Gewicht,  die  od.  leicht  schmelzbarste,  leicht  fli 

Schwere,   die  drückende  Last  etc.   in   den  leicht  giessbarste  von  edlen  Metal 

Arsch-,   bz.   den  Lenden-Backen   od.  Ober-  meiner  Ansicht  nach  die  Zusamm 

schenkein)  un  kan  darum  ok  nOt  mitkamen.  60  von   lod   (Blei)   mü  gotk,  laoda, 


LOD  519  LOD-REGT 

älêo  die  Äbküung  fcf.Fick  2.  lode,  lôd  od.  lôdte,  lôdt,  lothe,  lote 

r  lud)  van  der  y  lud  (cf,  u,  late  (auch  slôthaue,  d.  i,  Graben-Haue 
fem,  WiU  man  indessen  die  od.  Graben-Hacke  genannt),  eine  eiserne, 
r$  lôd   etc.   von   der   y  la        an  einem  langen  Stiel  befestigte,  nach  unten 

auflösen,  schmelzen,  thauen,  5  einwärts  gebogene  Schaufel  od.  Schippe,  die 
iehi  geUen  lassen,  so  wurde  dazu  gebraucht  wird,  um  den  Schlamm  u. 
'■  leicht  flüssigste  od.  das  am  alle  daselbst  wachsende  Wasserpflanzen  aus 
lesen  ae  u,  giessbarste  den  Graben  u.  Wasserleitungen  zu  ziehen. 
ie  y  rudh,  ruh;  zend.  (F.  Das  dazu  gehörende  Verb,  wird  hier  meist 
iesse»,  strömen,  giessen)  an-  10  (hart)  lôdtea   u.   seltener   loden   od.  lothen 

kännen,  wie  auch  ja  lode  gesprochen.  —  Nd.  (Br.  Wb.)  lote,  lootse, 
rudh  entstandenen  germ.  y  late  (dasselbe).  Weiter  vergl.:  mnd.  (Seh, 
M.  wozu  ausser  an.  rodhra  u.  L.)  lote  (Rechen,  Harke,  tractala);  nid. 
I  das  fliessende  u.  später  (v.  Dal e)  loet  (ovenkrabber ;  spaanscbe 
f,  rdth  färbende,  Röthliche  15  bezem,  bz.  een  werktaig  waarmede  een  schip 
rôd)  auch  skr.  loha  (Eisen,  onder  water  geschrobd  werd,  also  dasselbe 
fach  Benfey  auch  Blut),  wie  unser  krabber  [Kratzer  od.  Scharrer, 
itM)  etc.  gehört,  was  Fiek  Kratz-  od.  Scharr-Eisen  etc.,  Werkzeug, 
Xoth'Erz  deutet,  wovon  es        worauf  man   die  Füsse  abkratzt  od.   die 

sicher  ist,  ob  es  urspr.  nicht  20  Strassen  reinigt  u.  den  Dreck  damit  ab' 
ab  ein  fliessendes  od.  giess-  zieH  u.  zusammenscharrt]  od.  schrabber  u. 
bares  Erz,  bz.  cHs  ein  Etwas,  Schrubber  od.  Werkzeug  zum  Abkratzen, 
m  Fluss  geräih  od,  flu s-  Abschaben,  Abscharren,  Abreiben  od.  Rei- 
tfasst  ist.  Angenommen  aber  nigen  od.  Wegnehmen  von  Schmutz  u,  ün- 
für  skr.  loha,  bz.  roha  (cf.  25  rath);  mnld.  (KU.)  loete,  loedte  u.  gloedte 
),  kslav.  ruda  wirklich  urspr.  (d.  i.  ge-1oedte),  ein  ScJiarr-  od.  Schur-Eisen, 
thes  Erz  od.  Roth-Erz  rutabulum);  mfläm.  loet,  loete,  loedte, 
dann  später  in  die  Bedtg.:  gloedte  (rable,  rouable).  —  Ob  mit  ladde 
od,  Erz  u.  Metaü  iU>erhaupt  etc.  zu  der  y  \u  (trennen,  lösen,  reissen, 
9are  es  auch  wieder  möglich,  30  scharren  etc.)? 

r  lôd  urspr.  blos  die  Bedtg.:  1.  loden  (zu  1  lôd)  bleiern,  von  Blei;  — 

Urz  hatte  u,  später  in  die        'n  loden  dak;  —  loden  kugels  etc. 
Uei  überging^  bz.  dass  es  2.  loden,  löden,  a)  löthen,  mit  Blei  od. 

dasselbe  Wort  wäre  wie  das        Schlagloth,Zinn  etc. fest-  od.  zusammetHöthen. 

dass  es  mit  diesem  u.  skr.  85      3.  loden  (cf.  1  lôd  sub  c)  lothen.    Etwas 

das  dafür  angesetzte  Thema        in  Bezug  auf  seine  senkrechte  Richtung  od. 

inge.  in  Bezug  auf  die  Tiefe  messen;^  —  du  must 

Ührecht;  —  de  mûr  steid  de  mûr  äfen  loden,  of  sê^ôk  lik  steid;  — 
ter  1  lôd.  du  must  't  lôd  äfen  ûtsmîten  un  de  dûpte 

}d.  lote,  lot,  Latte  od.  Lode,  40  fan  't  water  äfen  loden  od.  peilen. 
jer  junger)  Schoss,  Spröss-  4.  loden  od.  lôdten,  lothen,  loten,  mit 

»,  Trieb  etc. ;  —  de  junge  detn  lode  (s.  2  lode)  genannten  Instrument 
m)    fan   de   albêjen   mutten        arbeiten,    bz.   damit    Gräben  reinigen   von 

up  darde  ôge  torügsneden        Schlamm.  —  Compos.:  ût-loden  od.  ûtlôdten; 

buBken  friigtbar  un  de  bêjen  45  —  de  slôt  mut  ûtlôdt  worden,  dat  't  water 
lifen  BchOlen;  —  de  water-        wat  beter  oftogt  krigt. 
wer-Schosse  od.   die  wilden  lodig  (Adj.zu  1  lôd),  B)löthig;—  twalf- 

^tichtbaums)  mutten  alle  för-  od.  sestein-lodig ;  —  b)  schwer,  gewichtig, 
worden.  —  Nid.  loot;  mnld.  schwer  wiegend;  —  dat  kind  word  so 
Wb.)  lade,  kte  u.  (Scham-  50  lodig,  dat  ên  de  arms  d'r  m8i  (müde)  fan 
;;  mndf.  lode,  lade;  oAef.  Iota,  worden,  wen  man  H  'n  setje  hold;  — 
.  late  in  sumar-lota  (Sommer-        lodige  kinder. 

Iger  SchössUng).  lodigheid,  Schwere,  Gewichtigkeit ;  —  fan 

iihnUch  mit  lüde,  lue  (Leute,        lodigheid  kumd  de  junge  na  sin  older  hast 

liodan,  ahd.   liotan;   goth.  55  gen  lik. 
n)    abgeleitet,    doch   ist   es  iH-Wne,  Loth-Leine ;  9,)  Senkschnur  zum 

täicher,  dass  es  mit  diesen  Lothen  od.  Messen  der  Tiefe;  —  b)  Perpen- 
id    (crescentia)    direct    von        dikel,  Senklinie. 

•  tag,   rudh   (wachsen    etc.)  lod-reet,   lothrecht,  senkrecht,  der  Blei- 

60  schyiur  od.  dem  niederhängenden  Lath  gemäss. 


LODSE  LOTSE  5M  LOF 


lodse,  lotse,  lôds,  lêts,  LofnUe^  des  Grundes  (dae  Lootem^  die  LoaUenhmd,  üt  l 
u.  des  Weges  kundiger  Führer  od.  Gdeüs-  mannS' od,  Schiff ahrtshtnde^cf.aii^t 
mann,  namentlich  auf  Schiffen,  sodann  aber  s=s  Handhabung,  Führung,  Stgienni 
auch  auf  den  Watten  u.  sonstigen  unbe-  kung,  Aufsieht  etc.),  load-  oi  i 
kannten  u.  gefährlichen  Wegen,  in  wekh  6  (Leistern,  Polarstem),  load-  od.  kdi 
letzterem  Fall  er  den  betr.  Personen  od.  (Leitstein^  Magnetstein)  u.  lodou 
Wagen  zu  Fusse  vorangeht  od.  zu  Pferde  Ganghauer,  Minenganghauer  oi  Mm 
voranreitet ;  —  'wi  matten  'n  lôdse  an  bôrd  die  Gänge  haut  etc.),  wMiea  kUlm 
nemen,  de  uns  na  buten  hen  lôdst;  ^  iri  allerdings  nicht  wie  aenfß.  lôdenu 
hebben  'n  goden  lôds  (od.  lôdsman)  bî  uns,  10  Leite-  od.  Geleitsmann  hu\ 
de  schal  iins  d'r  wol  seker  hen  geleiden.  sondern  wohl  von  engl  lode  m  (fer. 
—  Nd.,  nid.  loods,  loots ;  dän.  lods ;  schwed.  Gang,  Minengang,  Ersoder  aftniei 
lots.  Statt  dessen  aber  auch :  lods-,  lôtsman ;  was  auch  dasselbe  Wort  Ui,  mtËt 
nd.,  nid.  loods-,  lootsman;  mnd.  (Seh.  u.  etc.,  aengl.  lade,  lode  ete.  m  kr 
L.)  lôtsman  od.  loetsman;  mnld.  lootsman;  15  iter,  daetns,  bs.  Reise,  Weg,  Gmg 
mfläm.  lootman;  engl,  loadsman;  aengl.  LeUung  etc. 
lode-ylodes-maji  od.  (cf.  S tratmann  utiter  Dass  übrigens  das  om  aal  p 

lad)  lôdesmon,  lôdesman  u.  lôderman.  —  pilota,  franz.  pilote  enüehnte  Ptl< 
Da  in  den  altem  W&rterhüchem  das  ein-  pyioot  weder  mit  lôdse  u.  lôduDU' 
fache  lôdse  od.  lotse  nirgends  verzeichnet  20  peilen  ti.  16den  etwas  su  sdufen 
ist,  so  ist  wohl  anzunehmen,  dass  dieses  wtü^scheinl.  auch  im  rom,  ein  Fi 
neuere  Wort  aus  dem  jedenfalls  alten  lôos-  ist,  sei  hier  noeh  beitäufig  eruHnû 
od.  lôtsman  gekürzt  ist,  zumcU  da  man  bei  lôdsoi,  lootsen,  leiten^  gdeäest 

diesem  wohl  zunächst  an  einen  Zusammen-  —  hd  lôdit  dal  schip  in  de  haffl 
hang  mit  lôd  in  der  Bedtg.:  Senkblei  25  schal  um  wol  &fen  na  hûs  lôdKs. 
(cf  1  lôd  súb  c)  od.  mit  16den  (lothen,  das  Iddsmai,  lotSHai,  s.  unter  lôdM 

Senkblei  auswerfen  od.  fällen  lassen,  um  lof,  Lob,  Preis,  Ruhm,  Ehrt  et 

die  Tiefe  des  Wassers  zu  peilen,  cf.  2  loden)  hed  gen  lof  (lobende  Anerkesm 
gedacht  hat.  Was  nun  aber  das  mhld.,  kregen ;  —  he  hed  dV  gto  lof  ! 
mnd.  lootsman  u.  mfläm.  lootman  betrifft,  30  —  dat  hed  hum  gen  lof  m&kd;  - 
so  ist  dies  zweifellos  mit  dem  neuen  engl.  (GotÜob,  Gott  sei  gdobt).  —  * 
loadsman  aus  dem  aengl.  lodesman  u.  lode-  êgen  lof  stinkd.  —  Nd.,  mnd.,  td 
man  od.  lôdes-,  lôderman  (s.  oben)  entstanden,  afries.,  wfries,,  as.,  ags.,  an.,  «d 
bz.  entlehnt  u.  da  nun  Stratmann  unter  norw.,  dän.  Iot;  ahd.,  mhd.  lob,lo| 
lad  auch  ein  aengl.  laedcsmon  in  derselben  85  urspr.  Bedtg.  iet  wohl:  Liebe,  G\ 
Bedtg.  hol,  so  ist  es  beim  Vergleich  der  Gunst,  Wohhobllen,  geneigte,  gMi 
aengl.  (cf.  Stratmann)  Formen  lôd  für  wollende  Gesinnung  u.  so  weiter:  Ä 
lad,  bz.  lode  für  lade  =  ags.  lädh,  l&dhu,  derselben  durdi  Zeichen  u.  Worte, 
laedhe;  engl,  load,  lode,  lade,  and.  lêde,  beifälliges  Urtheil,  Zustimmung  i 
leide;  oAcf.  leita  etc.  (iter,  ductus,  cf.  l  leide  40  durch  lautes  Geschrei  od.  Zt^jaudut 
u.  3  Lei),  —  laeden  =  ags.  lacdan  od.  klatschen  etc.,  um  dadurch  zu  erl 
lâdan,  engl,  lead,  ahd.  leitan  (ducere,  cf.  geben,  dass  das  Gesagte  od.  Gäka 
lêdcn),  —  lädh  =  ags.  lädh,  engl,  loath,  lieb,  gut  u.  genehm  sei,  bs.  dastn 
ahd.  leid  (cf.  1  lôd)  etc.  wohl  zweifellos,  gut  u.  lobenswerth  tc.  preiswûr\ 
dass  der  erste  Tlieil  des  aengl.  laedes-  od.  45  woraus  sich  dann  weiter  die  Bedtg. 
lôdesmon,  lôde-  od.  lôdcrman  dieselben  Wörter  Zustimmung,  Genehmigung,  Erlis 
wie  nhd.  Leites,  bz.  Leite  =  ags.  l&dhu,  bz.  Lob,  Preis  etc.,  oa.  lobende  i 
laedhe  (iter,  via,  ductus,  s.  oben)  u.  Leiter,  Anerkennung  etc.  von  selbst  ergd 
(Führer,  ductor)  sind  u.  dass  demnach  das  noch  bemerkt  sei,  dass  das  Wert  1 
aus  dem  aengl.  entlehnte  nd.  lôdsman  ebenso  50  ausser  Lob  od.  Preis,  Ehr  ete 
wie  das  aengl.  lâedes-  od.  lôdcsmon  wörtl.  Bedtg.:  Genehmigung,  Erl 
einen  Leites-  od.  Leitsmann,  bz.  Ge-  etc.  u.  im  ags.  die  von:  rühren. 
leitsmann  od.  einen  Mann  bezeichnet,  Kranz  od.  dergl.  hatte, 
der   Etwas   (einen   Zug,   eine   Fahrt,   ein  Die  Herkunft  dieses  Wortes  hi 

Schiff  etc.)   leitet  od.  führt.     Bestätigt  55  höH  es  mit  lêf  etc.  mr  )/  hbl 
wird   dies    auch    durch    das    ags.    lädman        desiderare). 
(Fährer,  Geleitsmann),  welches  gerade  wohl  1.   ]6f,    Xaii5,    Blattwerk  de 

dem  aengl  lOd-  od.  lôdeman  u.  mfläm.  Sträucher,  Bohnen,  Rüben,  Cor 
lootman  (s.  oben)  zu  Grunde  liegt,  sowie  —  de  bôm  m&kd  gen  lof;  —  *l 
ferner  durch  die  engl.  Compos. :  load-manage  30  ût ;   —   dat  sitt  in  't  lof  bîsid; 


iOF  LUF  521  LOF  LüF 

t  Iftf  fald  of  etc   —   Nd,,  fuhrt  Straimann  ein  aengl  lôf  auf,  was 

Hd.  loof  od,  lôf ;  afries.  l&f;  er  mit  hoU,  loef,  schwed,  16f  u,   engl  loof 

«f;   nfiries,  laf,  lôf;   toan//.  idenUficirt,    Vergleicht  man  indessen  die  von 

Idf;    a^.  leâf;   aengl,  engl,  ihm   angeführten   Stellen   od.    Citate:   heo 

«ono.  laoT;  <2öfi.  löv;  »cAioed.  5  scuven  ût  heore  lôf,  —  he  pent  thene  lôf, 

laobf  loap,  lanp ;  nüid,  loup  —  her  loof  and  her  windäs,  —  heo  wenden 

(^b ;  gath.  laufe;  Plur.  laubôs  heore  lôfes  (lôTes)  &  lidhen  tôward  londe, 

—  so  ist  es  klar,  dass  es  in  diesen  Stellen 

1,  45i  u.  III,  261)  stellt  es  jedenfalls  in  einer  ganz  anderen  Bedtg,  ge- 

^aU);   ksUxû.   lepeni   (Blatte  10  hrautht  ist  wie  das  nrUd,   loef  u,  nengl, 

^  y  lap  (schälen)  u,  verweist  loof,   bz,   unser  lôf,    lûf  u.    vielmehr   an- 

w  goth,'deutsehen  Farm  auf  scJieinend  die  sinnl  Bedtg,  von  Euderstange, 

rf.  h8fd)  =  lat,  Caput.    D<us  Buderbaum,  Buderpinne  od,  Buder  hat.    Da 

9r  y  mä  der  Bedtg.  schälen  nun  aber  das  Wort  lôf  auch  hier  in  den 

f  iann  ich  kaum  glauben  u.  15  angeführten  Stellen   überall  nur  als  naut, 

beim  Vergleich  des  griech,  Wort  od,  als  naut,  Bezeichnung  von  Etwas 

r  y  phuU  (8e  expandere,  bz,  steht,  so  ist  es  wohl  zweifellos,  dass  es  von 

;.  u.  so:  sich  öffnen  od,  sich  Hause  aus  sowohl  mit  dem  mnld,,  mfläm, 

Mreiten,    entfalten   etc,)   u,  loef,  loeve  (scalmus  etc.,  s,  oben)  als  auch 

Ú    ffindi,    dirumpi,    dissilire)  20  mit  loef,  loof,  lûf  in  der  heutigen  Bedtg. 

*  y  n,p,  mp,  ramp,  später  von:  nach  demWindehingerichtete 
(findere,  nimpere,  destmere)  Seite  des  Schiffs  ident,  ist  u,  sich  dem- 
die  selbstredend  auch  die  y  nach  die  frühere  sinnl,  Bedtg,  desselben  in 

hipti  (schälen,  schinden)  u,  die  heutige  trop,  venoandeU  hat.  Vergleicht 
(schälen),  ahd,  louft,  loft  25  man  aber  weiter  die  naut.  Ausdrücke  u, 
thale)  ist,  da  eben  die  Bedtg. :  Compos, :  Luv-halten  (Wind»halten,  bz. 
ien  etc.  auch  aus  der  von  niclU  abtreiben,  gut  beim  Winde  segeln  = 
t  etc.  (tf,  dieserhalb  schillen,  franz,  tenir  le  lof  ou  le  Tent  etc ),  —  Luv- 
ttiand.  Laub  ist  doch  das.  Bäume,  nid,  loefboomen,  ^^/.  looftimbers 
des  SpaUens  u,  Klaffens  od,  SO  (Bäume  od,  Stangen,  welche  durch  die 
lens,  Brechens  od.  Springens  Seite  des  Schiffs  gesteckt  werden  u.  7  bis  8 
ms  der  Knospen  entsteM  u,  Fuss  aus  dem  Schiffe  ragen  u,  dazu  dienen, 
er  ausdehnt  u.  entfaltet  od,  um  ein  auf  die  Seite  gelegtes  Schiff  zu 
inem  breiten  u,  flachen  Etwas  stützen,  wenn  es  kalfatert  werden  soll),  nid, 
Heser  Bedtg,  auch  das  kslav,  85  loefhout  (Buderholz,  Buderpinne,  Buder- 
rai)  u.  golh,  lôfa;  an,  I6fi;  pflock),  —  Luv-Spante,  nid,  loefispant, 
moie  ahd.  lafa,  laffa  (flache,  engl,  loof-frame  etc.  (Balancir- Spante  etc.), 
offen  stehende,  klaffende  etc,  so  ist  es  klar,  dass  auch  Luv  etc,  hier 
msgdfreitete,  entfaltete  Hand,  nicht  überall  (cf.  auch  lôfen,  lûfen  u.  lôfern) 
f^  8,   weitere  Formen  unter  40  die  Bedtg,  Windseite  od,  gegen  den 

•  Schlüsse  hin)  besser  als  zu  Wind  gekehrte  Seite  etc,  hat  u.  na- 
Fiek  angenommenen  Bedtg,  mentlich  im  nid.  loefhout  (Buderholz  etc., 
y  lap.  s.  oben),  sowie  auch  in  Luv-Bäume, 
Uy  Luv,  die  Seite  wo  der  noch  mit  dem  obigen  mnld.,  mfläm.  loef 
9t  od,  die  Windseite,  gegen  45  (scalmus  etc.)  synonym  ist.  Vergleicht  man 
'^rte  Seite  eines  Schiffs  u,  nun  aber  weiter,  dass  das  Wort  lof  od. 
te  von  Lee  als  der  Nicht-  Laub  (cf.  1  lof  am  Schlüsse)  wahrscheinl, 
ler  Seile  wo  Seestiüe  od.  Buhe  urspr,  ein  entfaltetes  u.  ausgebrei- 
'. 2  le)  herrscht,  —  Nid,  loef;        tetes  od,  breites  u.  flaches  Etwas 

L,)   lof  od,  loff;   engl,  loof  50  bezeichnete  u,   auch   das   ags,   lof;   aengl, 

i,  lof;   dän,,   norw,   luv.   —  lôve,   loove,   lûfe;   engl,   luff;   schott.   lufe, 

lof,  c/.  laTércn.  —  Im  mnld,  luif,   luffe,  loof;   an.,  isl,  lôfi;   norw.  love; 

loef,   loeve  nur  die  Bedtg, :  schwed.  dialect.  love ;  goth.  lôfa  etc.  (flache 

cheville  de  l'aviron  (Buder-  ausgebreitete  geöffnete  Hand,  offene  Hand, 

>ck,  Holz  od,  Pflock,   worin  55  Handfläche  etc.,  bz.  vola  od,  the   palm   of 

r  Buder  sich  bewegt  u,  dreht  the  band  etc.)  dieselbe  Bedtg.  (cf.  auch  unser 

bewegt  u,  dreht  od,  hin  u,  luffe)  hat,  so  scheint  es  mir,  dass  auch  das 

jedreht  wird),  während  es  in  aengl,  lof  u.  anld.  loef  etc.  urspr.  dasselbe 

^dtg,  von  Windseite  od.  gegen  Wort  ist  wie  das  ags,  16f  in  der  Ordbedtg, : 

kehrte  Seite  fehU.     Sodann  60  flaches,  breites.Etwas  u.  dass  demnach 


LOF-  LUF-BOMEN  Stt  LOEFEN  LOEYBT 

auch  doB  aengl  \ôf  in  seiner  anscheinend  (wenden,  drehen),  dat  w!  wat  hirde 
durch  die  obigen  Stellen  gesicherten  Bedtg.:  wind  upfaren;  —  lüfd  wat  hoger  np 
Hu  der  (od,  flaches  u.  breites  Stikck  das  Steuer  etwas  höher  auf ,  odl  é 
Holz,  womit  u,  wodurch  man  ein  Boot  od.  wendet  das  Schiff  so,  das»  a  mcI 
Schiff  im  Wasser  weiter  schiebt  u,  gegen  5  steiler  in  den  Wind  od.  hei  im 
den  Wind  vorwärts  bewegt,  bz,  womit  u.  hinauf  segelt  u.  nicht  so  stark  at| 
wodurch  man  den  Lauf  eines  Schiffes  diri-  Compos. :  anlofen  od.  anlnfen  (iu 
girt  14.  eif  beim  Winde  hält  u.  auch  das  od.  das  Schiff  an  den  Wind  Ma 
Laviren  ermöglicht,  indem  man  mit  diesen  drehen,  dass  der  Wind  dwoi  t» 
platten  od.  fluchen  Holzstöcken  das  Schiff  10  kommt);  —  oflufen  (das  SUstr 
gegen  den  Wind  od.  nacli  der  Windseite  Schiff  vom  Winde  abdrehen  oi  oft 
hindrängt  u.  so  in  Luv  hält)  von  Hause  —  uplafen  (das  Steuer  od.  aas  & 
aus  kein  anderes  Wort  Uft,  wie  das  ags.  den  Wind  hinaufdrehen).  —  KU 
lôf  od.  I6fa,  flache  Hand,  od.  flaches  u.  engl,  logf  m.  loff ;  schwed.  lofVa;  ü 
breites  Etwas.  Zu  der  Entstehung  der  15  norw.  lava,  luffa  (luven,  ein  Sd^ 
Bedtg.  linder  od.  Buderbrett,  bs.  Wind  drehen  etc.).  —  Bau  dien 
Stange,  die  unten  am  Ende  breit  u.  platt  dasselbe  ist  wie  mnld.  loeven  (deflec 
ist,  vergl,  man,  dass  ja  urspr.  die  Menschen  declinare  naviffio ;  ccdere)  «.  mfAs 
sowohl  beim  Schwimmen  als  beim  Rudern  (ficchir  et  decTioer  avec  la  nanre), 
eines  primitiven  Bootes  ihre  Flachhände  20  zweifellos  u.  bestätigt  auch  diaet 
benutzten  u.  dass  auch  die  Schwimmfüsse  od,  Annahme,  dass  das  Subst.  lôf  od.] 
Schwimmhände  der  verschiedenen  Thiere  die  Bedtg. :  Ruderstange,  Bisier 
aus  flachen  u.  ausgebreiteten  Lappen  be-  rüder  od.  Stange  womit  man  üel 
stehen  u.  ihnen  Ruder  u.  Werkzeuge  zum  ein  es  Schiffes  lenkt  u,  dessen  RidUm 
Fortbewegen  u.  cum  Drehen  u.  Schwenken  25  (cf.  2  16f  etc.)  hatte,  cf.  aiicA  kl 
od,  zum  Lenken  u.  Steuern  sind.    Bezeich-  jdfen  od.  livea,  gUnihen,  fwr 

net  nun  aber  das  Wort  16f  od.  lôfa  von  nehmen  od.  halten,  trauen,  tert 
Hause  aus  nicht  blos  speciell  die  flache  he  lÔfd  an  gin  God,  nog  an  nn  j 
ausgebreitete  geöffnete  od  off ene  he  Idfde  hum  in  gîn  én  ding;^- 
Hand,  sondern  überhaupt  nur  ein  flaches  80  kanst  du  dat  net  löfen  wat  ik£ 
u.  breites  Etwas  (gleichviel,  ob  eine  offene  lôf  nêt,  dat  dat  w&r  is.  -*  Spii 
II.  flache  u,  breite  Hand  od.  ein  flaches  u.  lôfd  dat  am  äiel  bftter  is  aa  ander 
breites  Stück  Holz),  so  ist  es  nicht  zu  be-  —  Nd.  loven,  luven;  mnd,  krre 
streiten,  dass  sich  hieraus  ohne  Schwierig-  lêva,  liuva,  liova;  wfries,  leannje 
keit  die  Bedtg. :  Ruder  sowohl  als  Ruder-  35  (Johansen,  pag  174,  a)  lii 
Stange  od.  Ruder -Werk  zeug  (gleich-  gi-lôbjan,  -lôbean,  -lôbjen,  -lôbai 
viel  ob  in  der  Bedtg.  von  Etwas,  womit  man  ags.  ge-le&fan,  -lêfan,  -ijfan ;  aen^ 
ein  Fahrzeug  weiter  schiebt  u.  stösst  od.  in  léven ;  engl,  be-lieve ;  ahd.  gi-loaba 
der  von  Etwas,  womit  u.  wodurch  man  den  gc-louben,  -loil^en,  chi-lanbaüf 
Lauf  u.  die  Richtung  eines  Fahrzeugs  diri-  40  -laupan  etc. ;  mhd.  ge-loaben ;  gt» 
girt  u.  ändert  und  wodurch  man  das  Schiff  u.  ga-laubjan.  —  Der  Stamm  t 
zwingt,  umzuwenden  u.  zu  dreheti  u.  Wind  ahd.  lonb,  loup;  as.  lob,  W\  ag 
zu  halten,  bz.  womit  man  es  gegen  deti  Wind  ist  das  Präter.  eines  unbelegten  ; 
drängt  u.  gegen  den  Wind  od.  nach  der  liuban  =s  ahd.  lioban,  as.  Hob) 
Windseite  hin  vorwärts  bewegt)  entwickeln  45  ags.  leofan  etc.,  vhms  mit  lêf  i«. 
konnte  u.  dass  demnach  auch  der  technische  lafen  od.  lofen  (loben)  etc.  zu  d 
Ausdruck  Luv -halten  urspr.  blos  die  lubh  gehört.  Die  Grdbedtg.  vo\ 
Bedtg.:  das  Ruder  od.  die  Ruder  Stange,  altes  Präter.  von  einem  vorher^ 
die  Ruderpinne  halten  (u.  so  das  Schiff  liuban  betr.,  so  ist  diese  wohl  n 
nach  der  Windseite  hindrängen  od.  beim  50  lubh  (cupere,  desiderare),  bz.  nach 
Winde  halten)  hatte.  begehrenswerth,  angenehm,  werth, 

lof-,  ]&f-bômen,  Luv-Bäume.  S.  unter  sagend,  genehm  etc.)  «.  liubén  i 
2  iôf.  gchren,  gern   haben,   werthschäi 

1.  lofeu  od.  loven,  loben.    S.  2  lafen.  halten   etc.,   cf.  léf  u,  léfen)  z 

2.  lofen  0(2.  Inf en,  luven,  d.  h.  das  Steuer'  55  u)ohl  mit:  liebte,  schätzte,  hie 
rüder  u.  mittelst  desselben  das  Schiff  wenden  theuer,  lobte,  gab  Beifall  ti.  2 
u.  dreheti,  um  dem  Letzteren  eine  andere  od,  stimmte  zu,  genehmigte,  ge* 
Richtung f  nach  dem  von  der  Seite  od.  von  wieder  zu  gd>en,  weil  ja  auch  li 
vorne  kommenden  Winde  hin  zu  geben;  —  Stamm  von  Urlaub  u,  erlaub 
wt  mutten  nog    *n   bitje   lofen   od.   lufeu  60  weiter  unten)  ist.    Von  diesem  1 


FEBN  LOY£BN  523  LOG 

akrê^eM.  zuerst  ein  Subst.       schwule  od,  bedeckte  trübe  Wetter  frischet 

das  urspr,  einen  Zustand  etc,       und  klärt  sich  etwas  auf);  —  h6  loferd  ap 

fman  begehrte,  Heide,  schätzte,        (er  unrd  frischer,  lebendiger,  lebhafter,  ruh" 

hieU,   hbte^    Beifall  u.  Zu-        riger,  bz.  gesunder,  besser  etc,  od,  auch: 

genehmigte  od.  genehm  hielt  6  seine  geschäftlichen  u,  Vermögens- VerhéUt- 
raus  siehfür  das  für  mndAoye  nisse  bessern  sich);  —  't  loferd  wat  up  (es 
ML  gi-lonba  (cf.  gelôfe)  so-  wird  frischer,  lebendiger,  rühriger,  lebhafter, 
\d,  louli,  as.  \bl(in  urloub,  cf,  auch  z,  B,  im  Geschäft);  he  is  in  H  lofern 
galaubs  (schätzbar,  werthvoll,  od,  in  't  bäterD,  in  't  winnen,  in  't  klimmen 
Hzusetzende  Thema  lauba  von  10  etc.  —  FormeU  stimmt  nach  lôf  =  nid.  loef 
a. :  LieblMbung,  Schätzung,  nur  mnld.,  mfläm.  loeTeren,  welches  dieselbe 
^erehrung  od.  ausgesprochenes  Bedtg.  wie  laviren  h^atu.  von  KU.  auch 
€hener  u.  gespendeter  Beifäll,       für  dasselbe  Wort  gehaUen  wird,  öbschan 

Genehmigung,  Gestattung,  ich  eher  glaube,  dass  loeveren  ein  Iterativ 
^laubniss  etc.  entwickelte  u.  15  von  mnld.,  mfläm.  loeven  ist  u.  laviren 
nerseüs  das  einfache  (od.  mit  dagegen  aus  franz.  louyoyer  (s,  unter  lofen, 
re  od.  be  zusammengesetzte)  lu/en,  luven,  die  Bichtung  ändern  etc,) 
auben)  sowohl,  wie  auch  das  entstand  u.  entlehnt  wurde.  Ob  nun 
\  Fiek  für  lanQa  stehende)  aber  unser  lofern  auch  dasselbe  od,  ein 
oUen,  freigeben,  Erlaubniss  20  Iterat.  von  2  lofen  od.  lufen  ist,  ist  mir 
dh,  laubjan  in  uslaubjan  (er-       nicht  klar. 

Öfen)  wieder  weiter  gebildet  lofert,   lovert,   luvwärts,  windwärts;  — 

\  aber  mnd.   love,   bz,   ahd.       subst.  auch  die  Luvseite;  —   dat  ligt   to 
plonba  (Glaube,  Glauben)  u.       lofert.  —  Nid.  loevert,  loever  u,  loefwaart, 
n)  betrifft,  so  ist  wohl  anzu-  25  loefwaarts;  schwed,  lofvart;  dän.  InTart. 
!auba  od,  gi-louba,  mnd.  love  lôf-gôd   (cf,   Stbg.),   das,  nach  Abgang 

'edtg.:Liebhabung,  Schätzung,  früherer  Ausstattungen  u,  Abfindungen, 
Verehrung  etc.  u.  laubjan  od.  Uebrigbleibende,  den  Nachtass  bilaende  Ver- 
ien)  die  von :  lieb  liaben,  od.  mögen,  —  Ist  diese  Erklärung  wohl  richtig 
mg  u.  Verehrung  bezeigen  u.  80  u.  ist  es  nicht  vielmehr  das  Getöbniss-ChU 
Ute,  da  der  Glaube  doch  wohl  od.  das  Crut,  welches  der  Frau  bei  der  Ver- 
Liebe  zu  u.  Verehrung  von  lobung  od.  beim  Eheversprechen  (cf.  mnd. 
pringt,  Dass  aber  die  jetzige  love,  Gelöbniss,  Versprechen  etc.)  im  Todes- 
glauben auch  aus  der  von :  faü  ihres  Mannes  als  ihr  Eigenthum  zuge- 
,  zustimmen,  gestatten  35  sichert  od.  ausgelobt  ist? 
an,  leyfa)  hervorgehen  konnte  lôf-8Îde,  Luv-Seite, 

m  glauben  auch  soviel  als  lofsknp  od.  loffenskip,  Verlobung, 

ustimmen  u.  beipflichten,  lofte  (meist  belofte),  Zusage,  Versprechen, 

jt  u.  behauptet  für  wahr  u.  Gelübde,  Gelöbniss  etc.;  —  he  deit  alttd 
nen  u.  es  nicht  in  Abrede  40  gode  loften  od.  beloften.  —  Zu  lafen,  lofen, 
\  kann,  ist  klar  u.   ist  dies        geloben. 

oohl  die   richtige  Bedtg.  des  1.   log,  Lug;  —   't  is  niks  as  êmer  log 

nba  (Liebe,  Geneigtheit,  Ehr-       un  drog,   bz.  bedrog.   —   Nid,,  mnld.  log, 
Uzung,  Verehrung,  Lob,  Zu-        logh ;  ahd.  lug,  lue ;  nM.  lue.  —  Zu  legen, 
tehmigung.    Gestattung,    Er-  45  bz.  liugau,  wie  bug  zu  biugan. 
ibstammenden  löfen  od.  lofen,  2.  log,  Log,  Lock,  ein  flaches  dreieckiges, 

\  =  goih.  galaubjan  (glauben).  unten  mit  Blei  beschwertes  Brett,  welches, 
léfern,  lovern,  frischer,  be-  an  einer  Leine  (Logleine)  befestigt,  in 
fer  od.  lebhafter  werden?  —  See  geworfen  wird,  um  die  Geschwindigkeit 
in  u.  her  beweaen,  flattern,  50  der  Fahrt  des  Schiffes  zu  messen;  daher 
od.  was  sonst?   —    Vergl.:        Verb.:   loggen   (dcLS  Log  werfen,   um  die 

an  to  lofern  od.  de  wind  Geschwindigkeit  der  Fahrt  eines  Schiffes  zu 
gesagt  unrd,  wenn  der  Wind  messen)  u.  Compos. :  logbôk,  logtafel,  log- 
kI.  auffrischt  u.  ein  in  Wind-  holt,  logline  etc.  —  Nid,  log ;  engl,  log ; 
laffen  niederhängenden  Segeln  55  schwed.  logg ;  dän,  log ;  franz,  loch  u.  (cf, 
T  durch  den  sich  erhebenden  Bobrik,  474,  b)  loe,  lock;  itdL  16,  loche. 
egung  geräth  u.  zuerst  die  —  Da  das  engl,  log  auch  die  Bedtg.:  Klotz, 
\  zu  flattern  od.  zu  wappern  Holzklotz,  Block  etc.  ?Mt,  so  war  auch  das 
r  sich  füüen  u,  aufbWien;  naut.  log  wolü  urspr.  nichts  anderes  als  ein 
'difäiu^  (das  früher  laue  stille  60  Holzklotz  od.  Holzkloben,  welchen  man  an 


LOQ  624                       LOGE  LOJE 

einer   Leine   l^feistigtf  in  See  warf,     Ver-  (Kirchdorf) ;  —   helnen-l^  (ef.  Hi 

fflfiicht  vmn  nun  aber  weiter,  wie  das  Wort  ]ôg8-fo]k  ^Doi/c-Fo/X:^,  lôgt-lfie^zier/i^ 

hiok  (urspn  bi-lok,  bilocli)  aus  der  Bedtg.:  ete,  —     Afries,  loch,  loech,  lüg;  foi 

Verschluss  (clausura)  in  die  nm :  Hohriegel  wang.   lauch  ;  jezerL  u,  Im^diMget 

od,    Stück  Holz  zum  VerschlusSf    od.  Ver-  6  od.  lAg;  nid,  (Provinz  Groninga/l 

schluss  bewirkendes  Stück  eines  Baumstammes  etc.)  loeg;  mnld,^  mflâm.  loogh;  Mid 

II.  so  weiter  in  die  von:  Klotz,  dickes  Brett,  log;  ags.  loh  (locus,  sedes);  a껧Ll 

Bohle  etc.  überging  (also  umgekehrt  wie  bei  mann,  370,  b)  log  ocf.  lôgh.  —  Wii 

lue  gel,  cf.  regel)   ti.  dass,   wie  aus  blök  logh,  lough,   louh;   engl  loch;  $éL 

das  franz,   bluc    (Klotz,    J laufe,    cf.    aucJh  10  schoti,  loch,  louch  (See,  Landtee)  m 

unser  blök  in  der  Bedtg.:  Ilaufe,  grosser  selbe  ist  wie  lat.  lacus,  so  ist  Hi^ 9 

Klumpen  von  zusammengelegtem  Heu,  Stroh  (afries.  auch  Gerichfsstätte)  woM  ük 

etc.),  so  aus  lok  auch  das  franz.  loc  (Schloss,  lat.  locus  (ob  entlehnt  od.  nicht  iä  . 

Verschluss)  entlehnt  wurde,  so  ist  es  höchst  haft;  dass  aber  die  fries.  u.  M, 

wahrscheinl.  u.  wenigstens  sehr  leicht  mi>g'  16  mit  diesem  Worte  bdtannt  %earm  « 

lieh,  dass  auch  das  anscheinend  in  der  Be-  sie  es  noch  nicht  hatten,  esronie* 

dtg.:    Verschluss  etc.  schm  veraltete  franz.  entlehnen   u.   tu    ihre  Syraehe  «i/ 

lue  (M ozin-  Peschier  führt  es  wenigstens  mussten,   ist  bei  dem  langen  Farvr 

in  dieser  Bedtg.  nicJU  mehr  auf)  ebetiso  wie  Römer  in  den  fries.  u.  nid.  Lose 

das  alte  bi-lok,  bi-Ioch^  bi-loh  (Block)  in  die  20  unzweifelhaft),   was    (cf.  lat,  lis  w 

Bedtg :  Biegel,  Holzriegel,  Klotz  od.  SchliesS'  stris  von  der  y  bUlt,  stri,  tf.  ta 

holz,  Schlicssbrett   u.  so  weiter  in  die  von :  strci  etc.)  für  älteres  Btlocas  steht  i 

Klofjen,  Scheit,  Klotz  etc.  überging  u.  dass  auch,   bz.  von  loco   (Biet,  I,  25: 

dann  wieder  hiei^aus  die  Bedtg.   des  naut.  loco   (Zeitadv.),   Span,   luego;  p» 

u.  mit  engl.  log  ident.  franz.  loc,  loch,  lock  25  prov.  luec,  luecx ;   afrans,  Inú,  In 

(s.  oben)  hervorging,  wonach  dann  das  in  loc  (Zeitadv.  statim). 

den  älteren  Wörterbüchern  noch  nicht  auf-  Die  Zusammenstellung  u.  Ideid 

geführte  naut.  log  vielleicht  wieder  aus  dem  unseres  log  od.  logh,  lôdi  mä  dm 

franz.  loc,  loch,  lock  ins  holl.  u.  engl,  über-  Grimm,  Rechts-AlterUi.,  965)  li» 

gegangen  u.  somit  eine  Entlehnung  des  frans.  80  luac,  lAk;   nükd.  luoch   ti.   ahd.  m 

loch,  loc  etc.  sein  kötinte.     Vergleicht  man  (specus,   cubile,   Hohle,  LagerhM 

nun  aber  weiter  das  mftam.  loch  =  franz.  Spalte,  Kluft,  8.  unter  lauken)  ittj 

od.  älter  franz.  loc   in  der  Bedtg.:    Loch  abzuweisen,   ebenso  wie  die  isiti 

=  unserm  lok,  bz.  dass  das  mfläm.  loch  od,  mhd.  loch  (Wald,  Holz,  Gebüsdi, 

eigentlich  logh   dasselbe  Wort  ist  wie  das  85  =r  lat.  lucuB,  cf.  unter  Lintel  «.  3 

Wort  lok   od.  ahd.  loh,   loch   in  biloh  od.  löge,  loje,  Lauge,  mit  Soda  m. 

bluk,  so  ist  es  auch  sehr  gut  denkbar,  dass  Pflanzenasche,    od.   einem  Ausm 

das  obige  naut.  log  für  logh  od,  loch  steht  getränktes  scharfes  u.  beizendes  Wi 

u.   von  Hause   aus   dasselbe  Wort  ist  wie  Reinigen  u.  Ausziehen  der  Wâ»eh 

nhd.  Loch  (tf.  lok),   zumal   da   auch  das  40  Bleichen  des  Leinens,  sowie  auch  d 

mfläm.  logh(>n  u.  mnld.(Kil.)  loghen  (com-  etc.;  —  't  g6d  (die  Wäsche  od.  da 

ponore,  cf.  hey  loghen  =  componere  focnum  zeug)  mut   faa  afend   nog  in  de 

in  metam)    ein   von   loch   od.   logh   in  der  worden,  dat  't  erst  gôd  ûttrekd  er 

Bedtg.:  Häuf,  od.  ein  Etwas,  das  mit  ein-  word.  —  Eedensart:  ûtdclôgebOi 

ander  verbunden  od.   zusammengeschlossen  46  dem  ff  reinigen  od.  bürsten).  —  . 

ist,  ein   geschlossenes  Etwas,   (cf.  block    «.  mnd.  löge,  logge;  nid.  loog;  mnl 

engl,  lock  in  der  Bedtg.:  Bündel,  Bund  od.  looghe    (lixivium,   caustica  spaou 

zusammengeschlossenes  u.  mit  einander  ver-  leaghe ;  ejigl.  leach ;  ahd  lauga,  loi 

bundenes  Etwas)  fortgcbildetcs  Verb,  ist  u.  louge.  —  Es  ist  ur^r.  wohl  eins  m 

demnach   auch  ein   anld.  loch  od.  logh  =  50  (Bad,  Waschung, Reinigung, ItLYMr 

lok  od.  nhd.  Loch,  ahd.  loh,  mhd.  loch  etc.  von  demselben  Stamm  hugabaeiei 

voraussetzt,   woraus  dann  auch  wieder  das  mit  der  Bedtg.:  Bade- od.  WasM-fR 

obige  naut.  log  od.  logh,  loch  in  der  Bedtg.:  Wasser,wovonauchan,\Bng9L{\ïï?iS 

Holzriegel,   Holzkloben   od.    Holzbrett   etc.  laugan  (laTatio),  wievon}Mug(Bad 

hervorgegangen  sein  könnte.  65  laugar,  Bäder,  warme  Bäder,  th( 

1.  ]»g.  s.  legen.  (;'Ompos.laugar-dagr (dies satumi Tel 

2   log  (dat),  Dorf,  Ort,  Stätte,  Ortschaft,  u.    laugartrog  (Badetrog,  Baden 

Wohnstätte,    Wohnsitz   etc. ;   —    de   négcn  Wohl  von  einer  aus  lu,  lav  (cf.  U 

logen  bi  Auerk ;  —  in  de  krumhörn  liggen  lavarc  u.  griech.  loéö,  loúö)  enoeiti 

'n  héle  budel  logen.  —   Compos. :  kark-lôg  60  y  lug  (reinigen,  wasdten  etc.). 


jOÖEK  LÔJeK  &2&  LOJE  LOt 

f  langen;  -*  ûtlôgeQ,  au5-  Gerberlohe  überging,  so  ist  auch  denkbar. 
Lauge  od.  scharfes  ätzendes  dass  das  alte  loh,  lô  (Oehölz,  niedriges  Ge- 
hen «.  reinigen  etc.,  wie  z,  B,  holz,  Unterholz,  Gestrüpp  od.  Holz)  in  die 
,  Fässer  etc.  Bedtg.:  Holz  od.  Holzstoffe  Material,  Zeug 
m,  Unwahrheit;  —  dat  sflot  5  etc.  überging  od.  dass  von  16h,  lô  (Gehölz, 
B  aa  émer  lOgens.  —  Nid.  Holz)  ein  ahd  lôha  in  der  Bedtg.:  Höh- 
as.  lagina ;  tihd.  lugina ;  mhd.  Stoff,  bz.  Etwas,  das  vom  Gehölz  od.  Holz 
logen,  cf.  legen.  kommt  u.  abstammt  fortgebildet  wurde  (das 
■er,  Lügner.  w  im  mnld.  loewe  etc.  u.  im  Genit.  des  mhd. 

(Lügenfass,     Lügengefäss),  10  lô  erklärt  sich  ebenso  im  aengl,  lowe  u.  mnd. 

n  der  Bedtg.:    lügenhafter,  lo,  lowe  =  Lohe  in  der  Bedtg.  Flamme; 

nsch  od.  Mensch  der  voller  cf.  auch  1  lôjen  u.  lôjer  u.  so  in  die  speci- 

eile  Bedtg.:  Lohe  zum  Gerben   Ober  ging. 

gener.  Ifft  aber  das  w  in  mnld.  loewe,  louwe  u.  im 

gs-lfie,  cf.  2  16g.                      15  Genit.  lôwes  des  mM.  16  wurzelecht  u.  das 

Ige.  y^k*^  in  Lohe  unorganisch,  so  wäre  es  auch 

Lohe,  die  gemahlene  od.  zu-  denkbar,  dass  das  Wort  16  od.  mnld.  louwe 

rinde  zum  Gerbai  u.  Beizen  etc.  urspr.  die  Bedtg.:  abgelösete  od.  losge* 

^dann  auch  der   Gerb-   od.  lösete,  abgerissene  Rinde  od.  überhaupt  die 

V  wie  desgl.  auch  ein  Absud  20  von :  lose  Binde  od.  Schale,  loses  Etwas  etc. 

^  Gerberldne  durch  Auskochen  gehabt  hätte  u.  in  gleicher  Weise  wie  das 

mener  Extract  zum  sog.  tanen  mnd.  louwen,  lôwen,  léwen  u.  afries.  levin, 

chnetze,   um   diese  haltbarer  lioven  (Becken,   Schale,   od.  Waschbecken? 

-    Nid.   looi;    mnld.    (KU.)  etc.,  cf.  auch  mnd.  lovenbecken,  16fbecken, 

e,  louwe  u.  loeye  (in  loeyer,  26  loefbecken,Iouebecken,louenbecken=TFa«cA- 

Ijer);    mfläm.    loye    (nur   in  becken?  od.  ^flaches  Becken?)   auf  eine 

M.  loeye  (in  loeyer  Gerber) ;  y  lu,  lav  zurückgeht,  die  für  16  od.  louwe 

t,  283,  a)  loo;  mnd.  (Seh.  (lose  Binde   od.   Schale,   losgelöstes  Etwas 

M.  loy  oz.  loye  u.  loe,  nach  etc.)  jedenfalls  die  y  lu  (lösen,  trennen  etc., 

fB   u.   loes ;   mhd.   16  (Genit.  30  cf.  l  lê  u.  lös,  168  etc.)  sein  würde,  während 

r  l6e,  ]6he.  —  Nach  Arnold  es  bei  dem  afries.  levin  etc.  u.  mnd.  louwen 

^ander.  deutsch.  Stämme,  pag.  in  der  Bedtg. :  Becken,  Schale,  od.  Wascih 

rt  es  dasselbe  Wort  wie  ahd.  becken  etc.  zweifelhaft  ist,  ob  dieses  Wort 

.  16  (Gehölz,  kleines  od.  nie-  zur  ]/  lu  (lösen,  trennen,  abreissen  etc.)  od. 

'dfüsch);  mnd.   (Seh.  u.  L.)  85  zur  y  lu  (reinigen,  waschen,   cf.  lat.  luere 

löge,  läge,  loy  (Gehölz,   Ge-  u.  lavare  etc.  unter  löge)  gehört.    Dass  nun 

€kis  mit  lat.  lûcus,  alt  loucos  (Ufer  aus  16   od.    ]6w,  louw  od.  16we,  louwe 

i  etc.)  u.  lit.  laukas  (das  Feld,  (lose   u.    abgelöste   Binde    od.    Schale,    cf. 

das  Freie,   im  Gegensatz  schule  u.  schillen,   sowie  schäl,   schal  etc.) 

ie.);  skr.  loka   (heUer  unbe-  40  ebenso  wie  aus  bark  (Borke)  auch  die  Bedtg. : 

n  od.  SteUe,   Ort,  Lichtung,  Lohe  od.  Binde  zum  Gerben,  od.  Gerb- 

las  Freie,  Baum,  Ort,  Platz,  Material,  Gerbstoff  etc.  entstehen  konnte,  ist 

luch:  Welt,  Leute,  Weltlauf,  ja  zweifellos  u.  deshalb  die  Abstammung  des 

derselben  y  wie  UU.  lux  u.  Wortes  16  od.  lohe  von  der  y  In  (lösen) 

bz.    unser   lücht    u.    lecht  45  ebensowohl  denkbar,  als  dass  dieses  Wort 

u.  zu  dessen  urspr.  u.  älterer  von  dem   ahd.  16h  (Gehölz  etc.)  abstammt. 

Freie  od.  das  freie  Feld  Wegen   der  Bedtg. :  Binde,  Schale,  Hülse 

iass  das  altdeutsche  16h  od.  etc.  von  einer  y  mit  der  Bedtg.:   brechen, 

od.  16  etc.   (cf.  Arnold  u.  reissen,  spalten  etc.  vergl.  auch  kslav.  luska 

^enso  wie  das  lit.  laukas  auch  50  (Hülse)  etc.  von  luz  =  skr.  ruj    od.  urspr. 

*ld,  Wiese,  grüner  Platz,  Aue  rüg   als  Weiterbildung   von   ru ,   später   lu 

T  auch  die  von:  niedriger,  (reissen,    lösen,    trennen,   spalten   etc.)   bei 

etc.,  sowie  femer  auch  (cf.  Fick,  II,  655. 

,  III,  46  das  zweite  lo)    die  3.  loje,  loi  u.   auch  loisel,   a)    Graphit; 

od.    Dreschdiele    (urspr.  55  —    b)    eine  bläuliche  od.   blaugraue  Farbe 

r  der  grosse  freie  Platz  od.  od.  Färbung   als  das  was  zum  16jen   (cf. 

te,  im  Gegensatz  zu  den  Stall-  3  lôjen)  gebraucht  wird  u.  dient   od.    auch 

!ti)  hatte  u.  hat.     Vergleicht  dasjenige,  was  I6id  od.  eine  bläuliche  Farbe 

hark  (Borke)  in  die  specieüe  verursacht;  —   du  must  nog  wat  16i   od. 

\lene  Binde  zum  Gerben  od.  60  16i8el  anrören  un  striken  de  dien  d'r  mit  an ; 


LOJEN  SM  LOK  LOKKE 

—  dV  Bin  nog  to  f5I  lôi  od.  lôisel  in  de  Leäerlcker,  Lohgerber.  ^  .VZ&loojer; 
pot;  't  äten  word  d'r  all'  blau  fan.  —  Der  loeyer,  loyer,  loewer;  mßam,  loejer, 
Graphit  od.  das  Reisablei  heisst  hier  mnd.  loer,  lower,  lorer,  mhd,  lôwcr. 
auch  potlôd  od.  potlôt  (wörtl.  Topf  bl ei),  lêjerë.  Loherei,  Gerberei,  Jjoksn 
welche  Benennung  wohl  daher  rûhH,  daes  6  —  lërlôjer^,  Lederloherei,  Ledergerbe 
der  Oraphit  auch  zur  Anfertigung  feuer-  Nid.  loo^erlj. 

fester  Töpfe  gebraucht  wird  od,  möglicher-  1$^S&^  lohgakr. 

weise  auch  davon,  dass  die  Ousseisenwaaren  laike,  ein  kleiner  Wagen,  od,  cm  i 

(als  Oefen,  Kochlierde,  eiserne  Töpfe  etc.)  Schlitten  mit  einem  oben  ofenenK» 
mit  Graphit  od.  Beisshlei  angestrichen  werden,  10  einem  Fass  gum  Transport  Undn 
um  ümen  eine  glänzend  blaue  od.  stahlgraue  ftüLSsiger  Gegenstände;  ^  da  kaut  vi 
Eisenfarbe  zu  geben  u,  sie  vor  Rost  zu  mit  ^t  lôike  henfaren  ud  halen'nbîyei 
schützen,  od,  besser  vielleicht  noch  daher,  —  da  kanst  wat  messe  (Mist)  mit  't 
weä  hier  die  eisernen  Kochtöpfe  vor  dem  na  de  tun  (Chrten)  brengen.  -^  Cs 
Gebrauch  inwendig  mit  Chrapihit  angestrichen  15  drank-,  mes-lôike  etc. 
u,  dann  ausgeglüht  werden,  damit  die  Speisen  loi-kape,  Lohkufe;  de  hûden  litU 

später  keine  lôjc  od.  bläuliche  bleiähnliche        in  de  lôikupe.  —  Nid,  looiknip. 
Farbe  mehr  annehmen,  wie  dies  manche  in  leiflel,  s.  3  lôje. 

neuen  eisernen  Töpfen  gekochte  Speisen  be-  l.  lok  (Plur.  lokken,  iGkker),  Lock 

kanntlich  thun,  —  Was  nun  dieses  lôje  be-  20  Riss,  Wunde;  Vertiefung,  Grube;  G 
trifft,  so  ist  es  zweifellos,  (cf  mÔi  od,  mBje  niss;  —  he  kmpt  in  (od.  dör)  't  li 
=  müde,  —  Bchrôjcn  =  schrôden  etc.)  aus  'n  lok  in  de  kop  od.  de  dik,  in  de  afl 
lode  od,  16de  entstanden  u,  bezeichnet  es  —  lok  in  't  klêd ;  —  timmennaM  lok 
demnach  ein  Etwas  was  aus  I6d  od.  Blei  mermanns  Lodt,  bz.  die  Thürt);  — 
gemacht  ist  u.  entstand  od.  davon  herrührt,  25  in  't  lok  (Gefängniss) ;  dn  kamst  ii 
bz.  ein  Bleimaterial  od.  einen  Bleistoff,  Blei-  —  Redensart:  ik  aé  u  d'r  nog  *o  1 
färbe  u.  so  auch  eine  bläuliche  od.  graublaue  in  de  kop  (ich  sehe  dir  daraus  wc 
Farbe  etc.  Bestätigt  wird  dies  auch  durch  Schwierigkeiten  erwachsen ,  weitssi 
mnd.  (Seh.  u.  L.)  16ie  od.  loye,  leie  (der  nichts  Guies^  wenn  du  dich  dawA 
bleierne  Stempel  od.  die  Plombe),  loien  30  etc.).  —  Nid.  loch, lok;  mnld.,  mUi 
od.  \oyen  (mit  der  Bleimarke  od.  der  Plombe  lock;  nd.  lok  (Loch,  foramen); 
versiün  etc.),  wie  auch  mfläm.  nebeti  looten  mofries.  lok  (SMuss,  Verschksif  J 
(plomber.  Boulder)  (2ie  ^orm  loyeu  Co/.  aucA :  ags.  loc  (repagalam,  septnm,  dii 
looten  oft  loyen  kloot  =  unc  plombée  etc.,        loca  (clansara ,    carcer) ;   aeng^  kn 

—  gheloot^  verloyt  =  plombé)  vorkömmt.     85  cmL  lock   (Schluss,    VersehbUt,  8 

1.  lojen,  s.  logeo.  Wehr,  Schlussbrett;  das  üm^u.ÉM»t 

2.  Uj^n,  lohen, gerben  etc.  —  Nid.  looten]  etc.);  an.  lok  (Schluss,  Besdäust, 
mnld.Aoyeü,  loewen,  loa  wen;  mfläm,  loyen;  Verschluss,  Deckel),  loka  (VersMt 
mnd.  lôen;  mhd.  lôwen.  —  Zu  l  lôje  cf.  gel);  norw.  lok;  schwed.  lock:  ü 
auch  16jer  etc.  40  (Verschluss,  Deckel);  ahd.  loh,  locli 

8.  lôjen,  a)  mit  Graphit  od.  einem  daraus  loh  u.  locher,  auch  Inhhir,  loeber] 
bereiteten  flüssigen  od.  breiartigen  Gemenge  loch  (Verschluss;  Versteck;  HâhU, 
an-  od,  bestreichen  u.  bläulich  od.  blaugrau,  Spalt,  Geffnung,  Loch).  —  Danm 
stahlgrau  etc.  färben ;  —  de  afend  (Ofen)  loc,  abgeleitet  nfranz.  loqaet,  üaL  1 
mut  noch  beter  lôid  worden ;  —  b)  eine  bläu-  45  (Schloss,  Vorl^eschloss).  Mit  golk 
liehe  od.  blaugraue  Farbe  ablassen,  bz.  so  usluks  (reclusio,  Geffnung  od.  ei§e\ 
färben  od.  abfärben;  —  de  pot  lôîd  nog;  Erschluss,  Ersehliessungi 
't  &ten  word  dV  all'  blan  in.  —  Compos.:  schluss.  Auf  Schliessung)  t 
ofiôjen,  blau  od.  bläulich  abfärben;  —  de  od.  lûkan  =  ahd.  lûhhan  (sdäiest^ 
afend  (Ofen)  od.  de  pot  lôid  of;  >- de  50  (iAe2.  biloh,  bloh,  bloch  ^((/.  blök)  fM  l 
kasscD,  brummelbdeu  un  bikbêen  lôjen  of ;        worüber  Weiteres  unter  lake  u.  la 

—  ûtlôjen  (den  in  einem  eisernen  Kochtopf  2.  lok  od.  lekke  (Plur,  lokken), 
befindlichen  Graphit- Ueberzug  durch  Aus-  Haarlocke,  —  Nid.  lok;  mnld.  locke 
glühen  entfernen).  —  Zu  2  lAje,  wie  auch  lok;  wfries.  lock;  as.  lock,  Pk 
das  nd,  (im  Br.  Wb.  III,  82)  von  den  die  55  (capillos);  ags.  loce,  loc;  aengl.  lo 
Lippen  etc.  bl anfärbenden  Kirschen  ge-  lock;  an.  lokkr;  norw.  lokk;  sehw 
brauchte  lohen  wohl  dasselbe  ist  u.  nicht  dän.  lok ;  ahd,  loc,  loch ;  mhd.  loc  (c 
M7t>  unser  1  lojen  von  lAje  od,  lohe  (Gerber-  capillus,  cirrus,  floecas).  —  Es 
rinde)  abstammt.                                                  urspr.  wohl  nur  einen  Büschel,  Bt 

lôjer^  Loher,   Loh-Gerber;   —   lër-lôjer,  60  einen   Bündel,   Haarbündd  etc.  « 


fc.    -  -'•■»_ 


▼     •* 


LOEtCS  i»  LÔlOO 

nach  mnld.  luggherigh   (cf,  Kil)  dasselbe  krollen,  nmanwen  all  de  kattai;  oi 

Wort  wie  unser  lug  (s,  d.)  zu  sein  seheint  matig    sehreeawen) ;    mnUL,   wßisLt 

Wahrscheinliclier    indessen   gehört    es   mit  loUen,  lallen  (mussare,  mimhai«,  i 

1  lok  II.  nt^d.   Lücke   (s.  unter  luke)   m  nameros  non  yerba  canere^  Mumm  h 
der  y  luk,  bz.  luk  (frangere  etc.),  s.  unter  5  aengl  Stratmann)  loHea  «.  lollu 

2  lukcn.  lull;  nhd,   lullen  (leise  tose»  oi i 
lÖkH,    ein    langer   schlaffer  unbehauener       s,   B.   um   Kinder  einsusddßfenO. 

träger  Mensch,  grosser  Tölpel,  fauler  itekel,  einem  Stamm  mmld,  lol,  lul  (ntio  1 
Schlapps  etc;  —  barg'  din  bênen  du  löks,  nica,  niimerot  earmlnia,  tenor,  (i.  Im, 
dat  man  d'r  net  afer  fald ;  —  't  is  so  'n  regten  10  Schall  etc.),  der  wM  auf  eine  fM 
langen  lOks  fan  'u  fcut.  —  Nd.  (Schani  In,  urspr,  ni  (schreien,  hriiiüen,9vma 
back)  I6ks  (Faulenzer,  Tagedieb),  —  Es  cf  Fick  I,  742)  gebädeU  redi^,G 
gehört  wohl  mit  nd,  (Schambach)  lÖken  lu-lu,  bz.  ni-ru  suruetgtht,  vm  m 
(aus  Trägheit  langsam  u.  schwerfällig  gehen,  rûm  (capreae  genos)  «.  das  Inbrm 
hinken,  humpeln)  zu  einem  Ädv,  lök  (matt,  15  rorûya  (heftig  briülem  eU)  ierék . 
schlaff,  träge,  müde  etc.),  was  mit  nid.  leuk  der  y  ru  gebildet  ist  Boss  aket 
(matt,  flau,  schwach,  lau,  gleichgültig  etc.)  lallen  auch  ebenso  wie  mnUL  leiSeii( 
ident.  ist  u.  nach  der  von  v,  Dale  neben  ein  blosses  ablautendes  lallen  (tf. 
leuks  angeführten  Form  lukes,  bz.  nach  lallaro  etc.  bei  Fick  II,  2U  imti 
unserm  rOk,  nid.  renk  =  nhd.  ruch  (in  20  «ein  kann,  wie  auch  ru  «.  laUoM. 
Geruch)  ein  ahd.,  mhd.  luch  voraussetzt.  von  ra  fc.  la  sind,  sei  hier  neAl 
Dieses  luch  selbst  könnte  nun  aber  wohl  erwähnt.  —  Zu  lolleu  etc.  gdwt  A 
wieder  dasselbe  Wort  sein,  wie  das  unter  lolle-  od,  lalle-broder,  bs,  das  mhd.  (. 
2  lokker  erwähnte  mnld.  luck  u.  das  auch  od.  md.  lolhart,  lollhard  etc. 
wohl  aus  luch  entstandene  mhd.  lugge,  lack  26  lôv,  gdâhmt,  steif,  hinkend,  fds 
(laxus,  fiaccidus  etc.)  wonach  dann  auch  ermüdet,  matt,  müde,  flau,  eraotti 
löks  ehensoiDohl  wie  2  lokker  mit  unserm  schlaffend,  lähmend  etc.;  —  dat  per 
lug  connex  sein  dürfte,  falls  es  in  der  (gelähsU  u.  steif  etej  un  kan  h&it  i 
Bedtg.:  dcbilis  etc.  nickt  etwa  zur  y  luk,  g&n;  —  ik  bün  nêt  so  lôm  (meä,  \ 
lug  (frangere  etc.,  s.  unter  2  luken)  gehört.  30  schwer  in  den  Beinen)  ai  'n  band; 
Verql.  indessen  Weiteres  unter  3  luk.  bQn  so  lAm  in  de  bénen,  dat  ik  1 

Lokward  od.  LOqnard,  ein  grösseres  Kirch-  g&n  of  stân  kan ;  —  dat  pArd  15p1 
rik>i/(karklôg)  in  der  krumhörn,  nordwestlich  (müde,  langsam,  trage,  sehterfäÜ 
von  Emden.  Früher  hiess  es  (cf.  ostfr,  dat  man  dV  bei  not  mit  förgds  ku 
Urkundenb.  von  Dr.  Friedlaender,  Nr.  36  —  't  is  fan  dage  Buk  Idm  wfir  (i 
153)  Lachwerth  u.  (cf.  Index  bonorum  etc.  müde  u.  wuUt  machendes,  ersddaft 
Monast.  Werdin.  von  W.  Crecelius)  flaues  stillwarmes  Wetter),  dat  mai 
Lacuurdh,  dessen  erster  Theil  wohl  dasselbe  lOat  bed  um  wat  to  dôn.  —  jn 
Wort  wie  nhd.  Lache;  and.  laca;  ags.  mnld.  lome;  norio.  laam;  sck»ed.\ 
lac;  lat.  lacua  ("r/.  Weigand)  ist,  während  40  WM  aus  dem  Präter.  16m,  loom 
uurdh,  bz.  wurdh  dasselbe  Wort  wie  afries.  lamôn,  bz.  ahd.  laman  ("</.  lamen)  ea 
wurth  in  wurth-saten  (jetzt  Name  des  Landes  wie  auch  unser  lômen  m.  sehwed.  1 
Wursten)  ist,  worüber  Weiteres  unter  Beine  schleppen  etc);  mhd.  Iock 
wirde,  vrOrde.  Die  Bedtg.  von  Lac-uurdh  schlaffefi, ermatten) eleu, ahd. luom 
od.  Lokward  ist  demnach  wohl  See-  od.  45  nachgidng  etc,  cf.  bei  Weiganû 
Sumpf' Insel,   bz.  Anhöhe   od.  Werder   am  lome,   Inwe,   Inm,   Zoftme,  J 

od.  im  See  od.  Sumpf  u.  so  später  auch  Ententaucher  (col^mbus  arcticui  o* 
See-  od.  Sumpf-Dorf,  See-Ansiedlung  etc.,  trionalis).  —  NkL  lom\  engl  loom 
weil  eben  diese  Anhöhen  od.  wurtben,  wirden,  lomm ;  norw,  lom ;  an.  ]6mr.  —  ^ 
worden  hier  überall  die  Ansiedlungs-  u.  60  Vogel  zu  einem  gew&knUehen  Crang 
Wohnstätten  unserer  noch  nicht  durch  zum  Stehen  uitfähig  ist  «.  nur 
Deiche  von  den  Meeresüberschwemmungen  kann  (cf.  Brehm,  Thieridten,  I] 
geschützten  Vorfahren  waren.  hat  derselbe  woM  seinen  Naasen  dt 

lolleu,  laut  sumsen  od.  ein  unarticulirtes  er  lom  ist  u.  ge^t 
dumpftönendes  lärmendes  Geschrei  mad^n,  66  lômeu,  gdäimt  sein,  steif  sei» 
ohne  Worte  od.  unverständlich  od.  schlecht  gebrechlich  u,  matt  ete,  gdken  etc. 
u.  unangenehm  singen,  heulen,  schreiend  pôrd  16md;  —  bô  fangd  an  to  l 
weinen  etc. ;  —  ho  löpt  de  ganse  dag  dort  hinken  od,  gebreehUeh  «.  maU  zu  g 
't  hûs  to  lollcn;  —  loir  dog  nét  so,  du  —  Zu  lom. 
bliksems  junge.  —  Nid.  lollen,  lullen  (grollen,  60      lêmîg,  müdig,  maU,  sdkwerfäilige 


LOHIOHEID                       529  LOERE  LOSE 

MûdigkeU,  Mattigkeit  etc,  faren,  as  junk  faren  on  old  lôpen;  --  wat 

le.  man  nêt  holden  kan,  mut  man  lôpen  laten; 

Vergeltung  nach  Verdienst  od.  —  lât  de  budel  lôpen,   od.  rîten   etc.   — 

emand  verdient,  Entschädigung  Compos. :  an-,  of-,  be-,  fer-,  in-,  um-  u.  up- 

üäentsehädigung  für  eine  Lei-  5  lôpcu  u,  zwar  Letzteres  hauptsächlich  in  der 

eit  etc.  —  Davon  Dimin.  lôntje  Bedtg. :   an-  od.  aufschwellen,   dick  werden 

bôntje  krigt  sin  lôntje.  —  Nd.,  etc.,  sowie  auch  in   der  von :  aufbrausen, 

%fläm,,  mrul,,  as,  loon  od.  Ion;  heftig  od.  zornig  werden  etc,  —  Nd.,  mnd., 

ifiriea,  lean ;  nfries.,  helg.  luan ;  nid.,  mnld.  loopen  od.  lôpen ,  afries.  hl&pa, 

.  leän;  aengl  lean;   an.  laun;  10  lâpa,  hliapa  (lilép,  hliop);  wfries.  Ijeappe; 

l,  dän.  lön;  goth,  laun;   ahd.  nfries.  lûpe;  satl  lôpe;   wang.  lôp*   helg. 

idL  Ion.  —  Es  gehört  mit  1  le  lôpe;a«.hlôpan;a^s.hleapan;aen^/.  hleapen, 

der  y  In,  urspr.  ru  (spalten,  leapen;  engl,  leap;  an.  hlaupa;  norw.  laupa; 

em,  iheHen,  abgeben  etc.)  u.  be-  schwed.  löpa ;  dän.  lobe ;  goth.  hlaupan ;  ahd. 

soviel  als  Theil  od,  Antheil  15  hlaufan,   laufan,   loufan,   loufen   (Huf,   Hof, 

B.  Theil,  Stück  od.  Oabe,  das  Haf,  lief) ;  nüul.  loufen.  —  Wegen  des  Zu- 

Jemandem  zutheilt  u,  abgiebt,  sammenhanges  mit  griech.   krap,   karp   in 

^eute  od.  Antheil  der  Jemandem  karp-âlimos   u,  kraipnös  (schnell)   u.  kalpé 

mmt.  {Trab)  etc.,   cf  G,,  Curtius,  143,  Nr,  41, 

e.  20  wobei  zu  erwähnen  ist,  dass  kaxp  wohl  durch 

Lehne,  StiWse;  s,  läne.  p  von  kar,  später  kur   (sich  bewegen  etc) 

en^  stiUzen  etc.  —  Nid.  leunen.  als  der  y  von  gall.,   lat.  carrus  u,  cumis, 

dOne,  OeUhne,  Gestütze  etc,  currere  etc.  fortgebildet  wurde, 

Mn;  —  he  lônd  sin  folk  man  lOper,   Lauf  er,  Läufer,  Benner,  bz.  ein 

lAnt  Buk  de  meite  (Mühe)  nêt;  25  Etwas  (Mensch,  Thier,  Ding  etc.)  was  läuft 

^  regt  Ionen  (nicht  Bechtes  ab-  od.  sich  bewegt,  geht,  rennt  etc, ;  —  Compos. : 

îdhun  etc.),  hard-lôpcr    (SchneU-Läufer ,    Schnelltraber 

te,  !•■,  19n,   Koppel,  Koppel-  etc.) ;  —  swerd-lôper  (Schwertläufer,  bz.  das 

)d.  Stange  womit  das  Vieh  an-  zum  sog.  Schwert  des   Schiffes  gehörende 

\ppelt  od.  verbunden  wird.   —  30  Tauwerk,  worin  dasselbe  läuft,   bz,  womit 

dasselbe  auf-   u,  niedergelassen  wird);  — 

len,  koppeln,  zusammenkoppeln  lôper  in  einer  Mühle  ist  a)  das  grosse  Bad, 

ketten.  —  Stammt  es  vielleicht  welches  um  den  sog.  könig  sitzt  u.   b)  das 

d  =  land,  —  mon  =  man  etc.)  kleine  Bad  oben  um  das  sog,  spil,  woditrch 

iflan  (Kette,  auch  als  Schmuck);  85  der  Mahlstein  vermittelst  des  grossen  lôpers 

I.  L.)  lanne  (Kette  od.  Cfürtel  in  Bewegung  gesetzt  wird, 

i  Stäbchen   od,   Gliedern  ge-  lopje,  lOpke,  iSpken,  «cA^i^A. :  Erzählung, 

M  MetaUblech  getrieben,   od,  Märchen, Erdichtung, dichterischeErfindung, 

e  od.  BUxtt  von  Metall,  lamina)  ?  Lüge  etc. ;  —  d'r  gän  allerhand  lôpjes  (od. 

knstühl.  —  Nid.  leunstoel.  40  lôpkes  etc.)   dör  de  weit;   —   dat  sQnt  all' 

Gang,  Bewegung  etc;   Gang,  man  lôpkes,  wärfan  man  nêt  wêt  of  sê  w&r 

hé  nam  'n  lôp  (od.  tolôp)  un  sunt  ofnêt;  —  hê  wêt  altîd  allerhand  lôpj es 

er;  —  hê  is  up  de  lôp;  —  hê  to  f erteilen.  —   Es  ist  das  Dimin.  von  lôp 

Ap ;  —  H  is  all'  in  (od.  up)  de  (Lauf,  Gang,  Betoegung  etc)  u,  also  wörtl, 

df  all'  in  d'  lôp   (es  geht  alles  45  soviel  alsLäufchenod.  ein  Etwas  welches 

wen);  —  he  hed  'n  dügtigen  sich  wohin  bewegt  od,  zieht,   bz.  durch  die 

'  de  16p   hü   *i  water   etc.;  Welt  hinbewegt  od.   unter  den  Menschen 

u  't  gewer.   —   Femer  auch:  umläuft  od,  umgeht  u,  erzählt  wird, 

f/rthfaü,  Buhr;  —  he  hed  de  I^Pi^)   *>*  för-   od.   wîd-lôpîg,   vor-  od, 

»de  lôp  (rothe  Buhr) ;  —  Nd,,  60  weiiläußg. 

ries,  hl^;  wfries,  Ijeap;  ags.  lopsk,  löpsk,  zum  Laufen  u,  Bennen  od, 

ip ;  dän.  lob ;  ahd.  louf,  louph ;  Fortlauf en.  Durchgehen  geneigt,  bz.  läufisch, 

uf,  Sprung  etc.).  —  cf.  weiter :  rennisch  od.  rennerisch,  flüchtig,  wild  etc, ; 

,  löpst,  löpt  etc. ;  —  lêp,  lêpst  —  dat  wicht  (Mädchen)  is  mi  fSls  to  lôpsk ; 

i),  laufen,  rennen,  rinnen  etc.  55  —  löpske  wichter   un  përde  sunt  kw&d  to 

.  n.  Atrichw.:  he  löpt  as  'n  holden;   —  fig,  auch:   brünstig  z.  B.  von 

wôt  d'r  up  to  lôpen;  —   lôp'  Hunden. 

od  an  de  m&n  etc. ;   -—   he  löre  od.  lör,  ein  abgetrenntes,  abgespaltenes, 

l6  up  der  geid ;  —  junk  faren,  abgerissenes   od.  zertrenntes  u,  zeriheiUes, 

.  auch:  beter  junk  lôpen  un  old  60  zerrissenes,  zerfetztes  Etwas;  Fetze,  Lumpe 

BfeauH  ToolmOT.    WOrierbnob.   II.  34 


LOERE  LOER  580  LOEBEN 

od.  Abfall,  Ideines  StOck  de,,  Brocke  etc.  fähren,  betrügen)  aiff  ibf  ad  üo 
od,  ein  kleines  nichtiges  werthioses  gering-  Dies,  I,  255)  logoro,  a/fwu.  loit 
fügiges  Etwas,  ein  Nichts  etc;  —  he  hed  mhd,  Inoder  od.  ahd.  laodan  (^. 
niks  as  läppen  un  lörcn  (Lappen  v,  Fetzen)  entstandene  frans,  learre,  prot.  loire, 
in  de  käste;  —  de  jOde  brogde  mi  niks  as  6  Iure  (Stück  Leder,  um  den  FaÜun 
ômer  läppen  un  lören  (Lappen  u.  Abfälle  eurUcksulocken)  surüekg^en,  wöirti 
od.  kleine  Stücke),  wftr  gen  ôn  gôd  stûk  flês  mnld.  Form  loejer  aus  der  wutwM. 
manken  was.  —  Daher:  to  lör  (od.  löre)  u.  nhd.  Luder  ident.  Form  \oekt p 
maken  (zu  Abfall  od.  Brocken,  bz.  zu  Nichts  moe^en  =  nhd.  müden,  bz.  wua 
machen  etc.  u.  so  auch:  fig.  zu  Nichte  10  =  müde  u.  muer  meien,  moien)  ence 
inachen,  zu  Schanden  machen,  verderben  u.  entstand.  Ob  nun  aber  mfâi.]m 
etc.) ;  —  he  môk  dat  to  Ißr  (er  machte  das  in  der  BedJtg. :  res  parvi  valoris  etc 
zu  Nichte,  bz.  zu  einem  NicMs  od.  einem  lieh  dasselbe  Wort  ist  wie  das  am  k 
nichtigen  u.  verfehlten  Etwas,  machte  dass  entstandene  lore,  lenre  (Naekwein  i 
Nichts  davon  hei-aus  kam,  verdarb  u.  ver-  15  oben)  u.  in  der  Bedensart:  te  leor 
hinderte  das,  z.  B.  einen  Plan  od.  einen  (cf.oben  auch  die Eedensart:  telear 
Anschlag,  ein  Unternehmen,  eine  Speculation  —  te  leur  gaan  etc,  bz.  bei  un»  m 
etc.) ;  —  to  lör  (od.  löre)  stellen  (in  den  von :  to  lör  maken)  wieder  mit  lote 
Enoartungen  u.  Hoffnungen  täuschen,  sie  (illecebra  etc.),  bz.  nhd.  Luder  (^ 
zu  Nichts  od.  zu  Nichte  machen  etc.,  od.  20  auch  in  der  Bedtg.:  schlechter  gt 
wörü.  wohl  Etwas  zu  od.  in  u.  auf  das  Kerl,  Lumpenkerl  etc.)  ident.  ist,  t 
Niveau  von  Nichts  stellen  u.  setzen  od.  sehr  fraglich,  zumal  da  die  Bedtg.: 
bringen  etc.) ;  —  he  steld  min  ferwachtingen  etc.  sich  auch  aus  der  van :  Streifen, 
gans  to  lör  (er  stellt  od.  setH  meine  Er*  Windel,  Stück  Band  od.  Tueh,Laj^ 
Wartungen  auf  Nichts  herunter,  reducirt  sie  25  wickeln  konnte  u,  demn€ieh  löré  m  \ 
auf  ein  Nichts,  macht  sie  zu  Nichte  od.  zu  dtg. :  Fetzen,  Lumpen  etc.  auch  da 
Schanden,  täuscht  od.  betrügt  mich  sehr  in  wie  unser  Iure,  lûir  (Windel)  em  C 
meinen  Erwartungen  u.  Hoffnungen  etc.);  von  ahd.  ludara  (conae,  conabuli 
—  he  is  gans  to  lör  steld  (er  ist  ganz  u.  mentnm)  sein  kann,  worauf  omA 
vollständig  in  seinen  Erwartungen  u.  Hoff-  80  älteres  loeder,  luder  stehenden  mnli. 
nungen  betrogen,  bz.  alle  seine  Erwartungen  loeyer,  luyer  (lomm,  loramentom,  v 
u.  Hoffnungen  sind  zu  Nichte  gemacht  u.  etc.)  u.  loeyer,  luyer  (rodde^  flets,  bs. 
zu  Schanden  geworden);  —  to  lör  gftn  (zu  tritnm  pannicnlns)  zurild^ehen  u. 
Nichte  gehen,  kaput  gehen,  verloren  gehen,  auch  das  frans,  lodier  (woüene  A 
verderben,  verkommen  etc.);  —  de  héle  budcl  35  entstand,  falls  es  nicht  etwa  ^enso 
is  to  lör  gân;  —  't  geid  alP  to  lör,  wathê  dara  (cf.  3  Iure)  selbst  auf  das  < 
dcid  un  undernimd.  —  Nid.  (cf.  bei  v.  ludo  (loses  grobes  Tuch  etej  iw 
Dale  2  u.  8  leur  u.  loor)  leur  (fomp, vod,  wobei  es  denn  für  afrans.  lodier 
prul;  beuzeling,  nictigheid)  u.  leur,  loor  nichts)  wieder  sweifdhqfl  ist,  ob  c 
(te  Iciur  of  te  loor  stellen ;  —  te  leur  of  te  40  ahd.  ludara  (lonun,  vincahim  etc) 
loor  komen ;  —  te  leur  of  te  loor  gaan)  etc.  ah±  luodara,  mhd.  laoder,  nhd.  Ia 
Ki  li an  nimmt  an,  dass  das  mfiAm.iaure,  stand.  Ausser  Iftre,  lûr  in  dtten 
leurcQ  (ravauderie ;  chose  de  petite  valeur),  sowie  2  lûder,  ef.  1  n.  2  lOreo,  lOter 
lore,  leurc  in  der  Bedtg. :  res  parvi  valoris,  etc.  u.  lüren. 
mcrx  frlTola;  tricae,  res  frivolae,  res  nihili,  45  1.  lOren,  a)  ai^aÜen,  Abfälle  od. 
nugae  dasselbe  Wort  sei,  wie  das  aus  lat.  Lappen,  Stücke,  Brodken,  Reste  smri 
lora  entstandene  u.  entlehnte  mnld,,  mfläm.  od.  geben;  —  d&r  lörd  niks  fan  i 
lore,  Icure ;  aM.  Iura ;  mhd.  Iure ;  nhd.  nictUs  von  ab,  od.  gieht  es  keine  B 
Lauer  (Nach-  od.  Tresterwein  etc.)  u.  also  von  bleibt  nichts  Hibrig  etc.,  s,  1 
hievon  in  die  obige  Bedtg. :  res  panri  va-  50  Lappen  für  den  Sehneider  in  seil 
loris  etc.  übergegangen  sei.  Dagegen  stellt  od.  Fleisch- Fetzen  «.  Fleisch-  od. 
er  die  Bedensart:  te  lore  od.  te  leure  stellen  Beste  od.  sonst.  Brocken  od.  Ot 
(er  übersetzt  sie  mit:  il  Heere,  incscare  et  einen  Dienst,  einen  Armen  od.  eine 
frubtrarc,  decipere)  zu  lore,  leure,  bz.  loeyer,  einen  Hund  etej;  —  it  dV  ôk  n 
luder  od.  anld.  loeder  (illecebra,  reclamato-  55  (ist  da  atich  was  abgefallen  od,  4 
rium,  revocatorium  accipitrum ;  instrumentum  blieben  ?  —  hat  es  da  auéh  wu 
quo  accipitres  ad  escain  proi)08itam  invi-  abgegeben,  Jutst  du  auch  was  erhol 
tantur  et  alliciuntur,  illecebra  oscae  etc.)i  dabei  atu:h  was  filr  dich  herasMekc 
deren  Formen^  l^re,  leure  wohl  mit  mtild.  —  wat  schal  d&r  fan  so  'n  bara  n 
loren,  leuren  ti.  franz.  leurer  (anlocken,  ver-  60  (was  soll  da  von  einem  eokhen  R 


LÖSIREN  531                      LOES-BANDIG 

H  Ge9chiehie  wM  Übrig  bleiben  auseinander  fallender  etc,  u.   b.  ein  leerer^ 

ïmmen?);  —  b)  mit  Brocken  od.  nichts  enthaltender  etc.)  grund;  —  he  is  sm 

M,    niehtsnuteigen    Sachen    u,  geld  etc.  lös  od.  kwit;   —  lös  holt   (loses, 

iäbspeisemu.  hinhalten,  Jemanden  lockeres,  poröses,  weiches,  leichtes  Hots) ;  — 

ren  n.  täuschen,  ihn  betrugen  in  5  'n  lös  schip  (a.  ein  Schiff,  welches  nicht  an- 

lutungen  u,  Hoffnungen  etc.; —  gebunden  ist,  bz.  fest  sitzt  od.  fest  liegt;  — 

A  wat  —  cf.  nÜ.  (v.  Dale  etc.)  b.  ein  Schiff,  das  unbelastet  u.  leer  ist);  — 

tn    Klein-    od.    Höker-Handel  *t  hûs  steid  lös  (leer);  —  dat  fat   is  lös 

neu  Sehleich-Handel  betreihen),  lôpen;   —   mit  'n  lös  lif  is  kwâd  arbeiden; 

ügen,  anfuhren),   lorrendraaijen  10  mit  lösse  handen  is  kwäd  häfkes  fangen ;  — 

y   verstohlen   od.    heimlich    ein-  lösse   fatcn   dansen    am    mêsten;    —    lösse 

etc.),    leur-    od.   lorren  -  kramer  wagcns  rammeln  am  dülsten;  —  wat  is  d&r 

rUmer  od.  Lumpen- Händler)  etc.  wol  lös   od.   lös  ?   d&r  stân  je  so  'n  budel 

unter  lOre  u.  vergl.  auch  unser  minsken  bi  'n  ander ;  —  nû  is  de  düfel  bei 

rendreier.  15  lös ;  —  he  f8rd  'n  lös  (loses,  lockeres,  leicht- 

i.   q.   lötern;   —   he  lörd    od.  fertiges)    läfen;    —   he   is   mi   föls   to   lös 

tiemm.  (schlimm,  listig,  schlau,  pfiffig,  gerieben) ;  — 

Ueinigkeit  etc.  =  klatterê,  lum-  he   is   so   lös  as  'n  fos ;  —   he  is  'n  losen 

—  'n  lörerê  geld ;  —  mit  sükse  gut.  —  Sprichw. :  't  gifd  gen  loser  gödje  as 
1  'k  mi  nêt  o^efen  im  upholdcn.  20  minsken ,  man  kan  d'r  apen  (Äffen)  mit 
rery.  —  Zu  löre.  fangen;  —  ligt  land,  lose  lue;  sware  klei, 
irêr,  Lorbeer;  —  Flur,  lôrôren,  gr&fe  ossen.  —  Bäthsel:  't  tüntje  (das 
jorbeeren);  —  lôrêr-  od.  laurêr-  Tönnchen,  bz.  das  Ei)  lag  up  de  bank,  — 
lôrér-  od.  laorêr-krans  (Lorbeer-  *i  tüntje  ful  (fiel)  fan  de  bank ;  dV  is  gen 
c/.  ahd.  lör  (in  lörperi,  lörbere,  25  so  'n  losen  (pfiffiger,  schlauer)  timmerman, 
6rpaum,  lörboum   etc.)   aus  lat.  de  dat  tüntje  wer  maken  kan.  —  Nd.  lös, 

los,  lös ;  mnd,  lös,  los ;  nid,,  mnld.  los,  loos ; 

rk,    Sdiehn,   Schuft,    Schurke,  afries.  l&s;   wfries.   leaz,    los;   nfries.  lus, 

durchtriebener    Geselle  etc.;   —  luas;   satl.   lös   od.   löz;  wang.   lös;    helg, 

a  lork  d&r  in  min  tun  ?  wilt  du  30  los ;  as.  lös  (los,  frei  etc.) ;  ags.  le&s  (liber, 

m^en  dat  du  fürt  kumst?   —  solutus,  vacuus,  expers,  fallaz,  falsus,  men- 

nik  fan  körel.  —  Nd.  (Br.Wb.)  dax);   aengh  leas;   an.   lauss;  norw,  laus; 

\tMj^  lork,  lurk;  hess.  (Vilmar)  schwed.,  dän.  lös;  ahd.,  mM.  lös  (los,  nicht 

Kröte;  hauptsächlich  aber  als  fest  etc.,  frei;  beraubt;  freigesprochen;  eucht- 

t  gebraucht,  wie   auch  schwed.  35  los;  harmlos;  fröhlich);  goth.l&m  (solutus. 

Letzteres  indessen  wohl  mit  an.  inanis,  vanus,  leer,  vergeblich,  nichtig).  — 

(Prügel,  Knüppel),  norw.  lurk  Das  dafür  anzusetzende  Thema  lausa  ist 

während  das  nd.  lork   (Kröte)  vom  Präter.  laus,  lös,  lcâs  von  goth.  liusan ; 

be  Wort  wie  7ihd.  Lurch  od.  as.,  ahd.  liosan;   ags.  leösan  etc.   als  dem 

(kriechendes    od.    schleichendes  40  Stammverb,  von  fraliusan  etc.  (verlieren,  cf. 

s  Thier)  ist.    cf.  lûrken.  ferlêsen)  fortgebildet  u.  da  dieses  die  sinnt. 

;  s,  lot.  Bedtg.:  spaltete,  trennte  od.  hieb  u.  schlug 

(fleci. :  löBser,  loser ;  —  lösseste,  ab  etc.  hat^  so  bezeichnet  lausa  od.  lös  dem- 

lose,  abgeschieden  od.  abgetrennt,  nach  einen  Zustand,   wo  ein  Etwas  bereits 

\ngebunaen,  locker,  frei,  ledig,  leer  45  getrennt  od.  gespalten,  bz.  von  einem  andern 

itt  al  lös;  l&t  't  man,  du  brûkst  't  Etwas  abgetrennt  od.  abgespalten,  abgehauen, 

hauen ;  —  du  must  dat  lös  laten ;  abgeschnitten  etc.  ist  u.  sonach  nicht  mehr 

sitt  d'r  lös  up  od.  umtö;  —   he  fest  ist  od.  fest  sitzt,  wo   denn  aus  nicht 

:eii ;  —  de  regen  sitt  so  lös,  dat  mehr  fest  od.  unfest  neben  ungebunden,  un- 

[  wen  d'r  man  'n  wulkje  an  de  50  gefesselt,  frei,  befreit  von,  leer  etc.  auch  die 

—  lös  wer  (loses  od.  unfestes,  Bedtg.:  unzuverlässig,  falsch,  treulos,  be- 
es,    unzuverlässiges,   regnichtes  trügerisch,  listig,  schlau  etc.  hervorgingen, 

—  hö  is  lös  kamen;  —  he  löpt  Bern.  Von  den  Compos.  mit  lös  u.  lös 
l  u,  unbeJUndert  etc.;  —  b.  un-  werden  hier  nur  die  bemerkenswerthesten 
inbebürdet  etc.)   herum;   —  he  55  aufgeführt: 

um ;  —  he  hed  hum  lös  bunden ;  ios-bandig,   los  od.  frei  von  Banden  u. 

,  ttdd  lös  in  de  grund;   —   de  Fesseln,   bz.  kein  Band  Tiabend,  nicht  mit 

a  so  löB  an  de  böm,  dat  so  man  einem  Band  od.   einer  Fessel  behaftet  etc., 

fidlen,  wen  man  d'r  man  äfen  frei,  ungefesselt, zügellos,  frei  u.  ungebunden, 

*n  löasen  (a.  loser,  lockerer,  leicht  60  ungehemmt,  unbehindert  etc. ;  —  de  hund 

34* 


L0ES-BANDI6HEID  632  LOE8JE8 

löpt  lösbandig  herum ;  —  lOsbaDdigc  (eûgél'  Lockerung  gthen,  lockem,  Baum  ai 

lose,  freche  etc.)  jungens ;  —  hé  ford  'u  lüs-  raum  geben  etc.;  —  da  miut  dit  kI 

bändig   (a.    zügeUonca  ausschweifendes  etc. ;  lösen ;  —  löse  dat  tau  wat  etc.  —  ef 

—  b.  freies  eheloses)  läfen ;  —  he  läfd  lös-  das  folgende  lösen,  womit  es  unfr. 
bandig   (frei  von  Ehebanden^  ehelos,  allein  5  ist,  sowie  auch  lössen. 

etc.)  för  8(lk  hen ;  —  dat  steid  dar  lösbaudig  lösen,  lösen  od.  los  machen  ete.,bx.* 

(unbefestigt,  nicht  fest  gebunden,  lose  etc")  dass  ein  Etwas  in  einen  abget^attö 
hen ;  —  \iv  kwaiii  lösbaudig  (ungehemmt,  bz.  getrennten  Zustand  (cf.  lös  am  St 
frei  M.  ohne  Last  od.  Bürde,  bz,  allein  etc.)  kömmt  u.  geräth  u.  die  V'erbindung 
YfVT  um ;  —  ik  bini  gans  lösbandig  (tmbe-  10  Zusammenhang  von  Etwas  aufgtkf)be\ 
hindert,  unbehelligt,  unbeUistigt,  ungefährdet  datier  überhaupt:  spalten,  trennen, ä 
etc.)  un  allOn  na  hüs  hon  kamen.  —  Nid.  auflösen,  zerleget^  zertheilen  etc,; auf 
lösbandig;  nd.  lösbandig.  macJ^en,  die  Verbindung  u.  denZnu 

lös  -  bandigheid ,  Zügellosigkeit ,  Zucht-  hang  aufheben  u.  so  auch  (ein  Etn 
losigkeit.  Ib  od.  frei  machen,   entbinden,  entfern 

löse ,  Lose ,  loser  od.  lockerer  Zustand,  freien  etc. ;  —  de  hûd  ISsd  (tren^,  i 
Locker neit,  Lockerung,  Freiheit,  freier  Be-  spaltet  etc.)  sük  d'r  of ;  —  de  seh 
wegungsraum,  Baum,  Spielraum  etc.  —  d'r  sük  net  lösen  (trennen  od.  abtrenn» 
sitt  gen  löse  genug  in ;  —  du  must  dat  tau  scheiden  etc.)  od.  sük  not  löseo  (} 
mër  löse  gofen;  —  du  must  de  junge  (od.  20  scheiden,  abscheiden,  entfernen  de) 
de  përde)  mër  löse  laten,  anders  haud  hö  —  stênen  lösen  (Steine  lotmatken  < 
(bz,  hauen  sê)  ligt  afer  de  strenge.  brechen,  herausbrechen  etc.);  —  dit 

l'öse,  Losungswort,  Losung,  Signal  etc.;        net  in  water  lösen  od.  nplösen;  -^ 

—  ho  gaf  hum  de  löse;  —  geld  is  de  löse;  lÔsd  sOk;  —  löse  dat  band  dV  of(adu 
Bedensart. :  't  is  man  för  de  löse,  es  ist  nur  25  trenne,  scheide  das  Band  davon  ab) 
für  die  Weise,  od.  für  den  Anstand,  für  18sd  s!n  handen  (er  trennt  seine  Bän 
den  Schein  etc.,  bz.  um  die  Weise  od.  die  einander  od,  auseinander,  bz,  er  mac 
Gewohnheit,  den  Gebrauch  (usus)  zu  begehen  Hände  von  einander  frei,  od.  « 
u.  zu  beachten,  der  Weise  od.  Gewohnheit  macht  seine  Hände  frei);  —  ketten  no 
des  Gebrauchs  od.  Änstandes  u.  Scheines  80  lösen  (Ketten  u.  Banden  aufbred 
halber;  —  ho  deit  dat  man  för  de  löse,  er  offen  machen,  von  einamder  mockfli, 
thut  das  nur  für  den  Schein ,  bz.  des  Ge-  gen) ;  —  hum  ût  ketten  an  bände 
brauchs,  Änstandes  u,  Scheines  halber;  —  (frei  machen,  befreien^  erlösen.  Vis 
ho  fragt  man  för  de  löse  od.  um  de  löse  to  kaufen  etc.);  —  de  körrels  d*r&tlÖi 
bcgâu,  er  fragt  nur  für  den  Schein  od.  des  35  Kerne  da  heraus  lösen  od,  heram 
Gebrauchs,  Änstandes  u.  Scheines  halber,  aus  entfernen  etcj;  —  fragen,  i 
bz.  um  die  Gewohnheit  u.  den  Gebrauch  etc.  rtidsels  etc.  lösen  od.  uplösen  (FVt^ 
zu  begehen.  —  Nid.  Icus   (geld  is  de  leus;        öffnen   od.    aufsehliessen);   —  gell 

—  Bedensart :  voor  de  Icus,  Gewohnheits-,  (Geld  lösen  od.  los  u.  frei  wiaehen  t 
Gebrauchs-,  Änstands-,  Scheines-,  Scherzes-  40  aus  dem  Verkauf  von  Gütern  etc.); 
halber);  mnld.  lose,  lause;  mnd.  lose  (Lo-  hed  hum  d'r  fan  erlÔsd  od.  ferk 
sung,  Signal,  Losungswort,  Wort  welches  Weiter  vergl.  2  lösen  v.  lössen. 
als  Losung  gegeben  wird  od.  dient,  tessera,  lösen;  mfMf.  losen ;  n/dL  lössen;  wM 
tessera  militaris,  symbolum,  bellicum  sym-  losen,  lössen  (solvere,  liberare,  i 
bolum).  —  Es  gehört  mit  dem  aus  ahd.  45  laxare,  exonerare  etc.);  aßries.  léia; 
hlosuuga  entstandenen  nhd.  Losung  (mili-  (Jap ix)  leaqen  u.  losten;  wang.C 
tairischer  Erkennungsruf  etc.,  tessera  etc.)  traut  1,71)  leiz;  o«.  lö^jan,  lösein i 
zum  ahd.  hlosên,  lösen  u.  losön  (zuhören,  ags.  lêsan,  l^an;  aengk  lénn:  «^ 
hören,  horchen,  lauschen,  aufmerken),  welches  an.  leysa  (statt  lau^) ;  schwed.  IM 
mit  dem  gleichbedeutenden  ags.  hlosniau  von  50  löse ;  ahd,  lösjan,  lao^an,  lössan,  lOfl 
einer  aus  hlu  erweiterten  ]/  hlus  (wovon  as.  u.  lösön ;  amhd.  lösen ;  wthd.  loei 
hlust,  Gehör,  Gehörorgan;  Hören,  Aufhor-  machen,  lösen,  frei  machen^  auâSk 
chen,  Aufmerksamkeit  etc.)  stammt,  während  lösen) ;  goth.  lauejan  (los  machen,  Vk 
die  y  hlu  sowohl  im  nhd.  Leumund  (urspr.  macJien,  befreien,  erlösen;  niehtig 
hliumunt  etc.,  Buf  etc.)  als  in  unserm  lünink  55  zu  nicüe  machen,  vereiteiu  etc.).  Zu 
(s.  d.),  sowie  ferner  auch  in  lud  (laut),  lösheid;  t.  g.  lössigheid  —  Nie. 
luden  u.  lüden  (s.  d.)  steckt.                                   lösheid,  Schlatäieitg   Pfiffigkeit  ^ 

1.  loMen,  losen,  das  Laos  ziehen  etc.;  s,        lös,  lös  u.  lösigheid. 

lottcn.  19ajes,  lose^  locker,  leicht,  mdU  i 

2.  losen,   los  u.  locker  machen,  Lose  u.  60  stark  etc.;  —  damiiBtdatsaiislöqei 


I  ;up3:i:hii 


53S  LOT 


Abinden;  —  lât  wat  löfljes;  —  wfries,,  wang.  lot;  nfries.  lod;  ds.  hlôt; 
ihQ'ea ;  —  lösjes  un  ligljes  (locker  ctgs,  hlot  od.  hlôt ;  aengl,  hlot ;  engl,  lot ; 
le^  vom  CharakUr) ;  —  de  grund  noruo.  lot ;  schwed,  lott ;  dän.  lod ;  goÚi. 
i;  —  da  mofit  man lösjes  anriten.  hiauts;  ahd.  hlôz,  lôz;  mhd,  lôz.  Davon: 
tjea.  5  ito/.  lotto   (Glückstopf);  pari,   loto   (Sorte, 

.  a)  Losigkeü,  Lockerheit;  —  ^n£raA/^;/ran^.  lot  (iln^^eiO.  -^^^jr^L*  loterie 
I.  lösaigheid  (s,  d.)  in  H  tau  (xl.  (Glücksspiel),  —  Mit  ags.  hlyt;  an.  hlutr 
1  etc.;   —  b)  Schlauheit,  Pfiffig-        (Loos,  Äntheil,  Land^santheü) ;  norw.  lut; 

-  dat  was  de  fosse  sin  lôsigheid.  ahd.  hluz,  luz  (dasselbe)  u.  an.  hluti  (Theü) 
)  läsen,  los  u.  frei  machen  etc.;  10  u.  an.  hleyti  od.  urspr.  hlautja  (dasselbe) 
i  hnm  ût ;  —  ferlössen,  erlösen  zu  as.  hliotan,  hleotan ;  ags.  hleötan ;  ciengl. 
)  frei  od.  leer  machen,  löschen,  hleoten;  an.  hljöta  (hlaat,  hlyt);  norw. 
enüaden;  —  sténen,  törf,  kftlen,  Ijota;  aschwed.  Ijuta;  goth.  (hliutan,  hlaut); 
össen ;  —  'n  gewer  od.  'n  büsse,  ahd.  hliozan,  hlëozan,  liozan,  liazan,  leozan ; 
en ;  —  dat  schip  mut  morgen  15  mhd.  liezen  (sortiri,  loosen,  das  Loos  werfen, 
D.  —  Auch  subst. :  wi  Bunt  bi  *t  wahrsagen,  zaubern ;  erloosen,  erlangen),  od, 
nit  'i  löBsen  anfangen.  —  Nid.  Alles  (nämlich  hlot  od.  hlot  u.  bliutan, 
qT.  lös  II.  lösen,  womit  es  urspr,        hliotan  u.  ags.  hlyt,   an.  hlutr,   ahd.  hloz 

etc.)  vielleicht  besser  von  der  germ.  y  hlut, 
,  a)  loser,  lockerer  etc.  —  b)  20  die  wohl  in  ähnlicher  Weise  wie  die  für 
tf,  lös.  goth.  hlutrs  {cf.  lûtcr)  anzusetzende  "]/  hlut, 

,  LöBer,  —  Nur  in  ferlösser  f-EÄ*-  bz.  klud  od.  Vlud  auf  eine  aus  kru  od.  Jpni 
üd,  verlosser.  —  Ahd.  lôsari,  (später  klu,  ^lu,  cf.  unter  lud,  lûnink  etc.) 
l  lösaere,  loeser  (Löser,  Erlöser,  erweiterte  y  krud  od.  J^-ud  zurückgeht,  ganz 
hretter).  25  wie  dies  auch  mit  der  aus  skm  erweiterten 

eherig;  —  up 'n  lössigen  (locke-  V  skrudtjonschrôden,  schrôjen^ÄCÄroienj  der 
lockern,  nicht  gebundenen  od,  Fall  ist.  Was  nun  aber  die  Grdbdtg,  dieser 
nd  seien ;  —  'n  lössigcm  sand  germ.  y  hlut  betrifft,  so  ist  wohl  mit  Sicher» 
ren,  losem,  bz.  leichter  stäubenden  heit  anzunehmen,  d<iss  sie  die  Bedtg. :  spalten, 
I  Sand)  as  de  droge  dünensand  30  hauen,  stossen,  stechen,  graben,  ritzen,  reissen, 
aét.  bz,  brechen,   bersten,   reissen,   auseinander- 

ly  Lockerigkeit,  Lockerheit,  Un-  gehen  etc.,  od.  hauen,  schneiden,  theilen, 
Ï  etc, ;  —  d'r  is  od,  sitt  nog  gôn  trennen  etc.  hatte,  da  doch  überaU  die  Bedtg. : 
1  lôsigheid  (s.  d.)  genug  in  de  Tlieü,  Antheil,  Stück  etc.,  bz.  theilen,  ab- 
is  nog  föls  to  fast  un  stif.  —  35  theilen,  zutheilen  etc.  in  den  obigen  Wörtern 
eid.  auftritt  u.  einestheüs  ein  Loos  ja  stets  nur 

Sssei,  Lösung,  Erlösung,  Frei-  ein  TJuil  eines  Ganzen  ist,  andererseits  aber 
rfreiung;  Löschung,  Entleerung  das  Loosen  od.  Looswerfen  in  alten 
I  kan  d'r  gen  lössen  (Erlösung,  Zeiten  auch  ja  mit  Stückchen  Reisern  od. 
Freilassung,  Dispens  etc.)  fan  40  Stöckchen,  kleinen  Holzstäbchen  etc.  geschah, 
férlössing  (Erlösung) ;  —  ho  hed  —  Vergleicht  man  nun  aber  die  y  km  von 
g  od,  blôdlöss^  (BlutenÜeerung,  1  u.  2  rau  etc.,  sowie  von  griech.  kroaino 
Aderlass)  had ;  —  waterlössing,  u.  kroüö  (schlagett,  klopfen,  stossen,  stampfen 
(Wasser-Entleerung  etc.) ;  —  in  etc.)  zend.  khru  (verletzen,  verwunden,  furcht- 
lössefi  (Löschung,  Entladung)  45  bar  sein)  etc.  u.  lat.  crudelis  u,  crudus  etc., 
qf.  nid,  lossing,  Terlossing,  in-  so  dürfte  daraus  auch  tooM  unsere  germ, 
IC  ahd,  lôsunga;  ni^.  lôsunge,  y  hlut  in  der  Bedtg.:  stechen,  ritzen,  ver- 
}8ung,  Erlösung,  Loslassung  etc.)  wunden,  reissen,  bz.  schlagen,  abschlagen, 
unter  inlös.  hauen,  spalten^  scheiden  etc.  erweitert  u.  aem- 

ÚMgj  losei,  Lösung  etc,  wie  im  50  nach  lautlich  dieselbe  sein  wie  von  lat,  crudus 
'onst  cf.  lössing.  etc.    Zu  zend.  khru   (verletzen  etc.)  vergl. 

Theü  schon  verdrängt  durch  das  ül/rigens  auch  noch  skr.  khur  (ändere,  bz.  to 
,  wie  auch  lotten,  loten  durch  kut,  to  break),  die  Benfey  (pag.  240)  zu 
osen),  Loos;  —  't  lot  smiten:  kshiir  (to  cut,  to  Scratch,  to  make  furrows) ©er- 
t  grote  lot  wunnen;  —  ho  spöld  55  gleicht  u,  wahrscheinl,  aus  urspr,  skur,  skru 
Jf  lot ;  —  't  was  sin  lot  (Loos,  (spalten,  schneiden,  theilen,  schroten  etc.)  als 
,  Schicksal  etc.),  dat  he  schipper        Ablaut  von  skar  (spalten,  schneiden,  trennen, 

-  he  hed  'n  tröng  lot  (Schicksal)  theilen  etc.,  cf.  schären,  schillen  etc.)  ent- 
nnpos, :  nôdlot.  —  Nd.,  mnd,,  stand,  wie  auch  kar  u.  kard  auf  älteres 
l   lot;    afries.    hlot    od.    hlot;  60  skar  u.  skard  zurückgehen   u.   andererseits 


LOT                             5S4  LUECHT  LUCHT 

auch  wieder  nach  Fick  (d.  I,  810)  das  ein  Ordverb.:  litan,  laft,  lat,  latnm, 

skr.  kûrd  aus  kard,   bz.   skard  hervarge-  gurückgdU. 

gangen  ist.  Uter-krâBf  TrändO-od.  Tâidef-i 

Wegen  der  Bedtg.:  schlagen,    spalten.  kram  etc. 

bersten,   brechen,  reissen  etc.   der  für  hlôt  5      lotse,  lots.  8.  lôdia 

od.  hlot,  hlut  etc.  anzusetzefiden  y,  cf.  auch  lôtsei,  s.  lodsen. 

griech.  kldros  (als  Zeichen  des  Looses  u.  als  lotten,  losen,  das  Laos  giehen  <k 

das  Ge- od.  Verlooste,  bz.   TJieil,  Aniheü  etc.;  —  sie  lotten  d'r  tun,  wel't  hebb 

etc.),  was  vielleicht  mit  klaô  (schlagen,  spal-  —  Nid.,   nd.,   mnd.   loten;  afritt. 

ten,  brechen  etc.)  zusammenhängt.  10  saÜ.  lôtje.  —  Zu  lot 

lot,  8.  1  lode.  lottere,  Lotterie,  Glûcksipid ;  - 

lote,  8,  2  lode.  wat  in  de  lottere  inmnen;  —  ké  s{ 

loten,  8.  4  lodcn.  lottere ;  —  ^dat  is  'n  lottere,  of  d 

löter,  gelöter,   Gezauder,   Gezöger,   Ge-  wannen  of  bî  ferloren  word.  —  S. 

trödel,   bz.   das  Sichaufhalten  wo  od.   das  15      loven,  s.  lafen. 

Hinhalten  von  Etwas,  das  Sichbeschäftigen  luven,  8.  lôfen. 

mit  allerhand  Kleinigkeiten  u.  nichtsnutzigen  19?en,  8,  löfen. 

Dingen  etc. ;  daher  auch :  Getändel  etc. ;  —  1Û,  lau ;  8.  8  lê. 

't  is  je  'n  old  gelOter  mit  hum,  he  kumd  je  1Û ;  8.  lue,  lüde. 

hêl  nêt  wer  afer,  od.  he  kumd  d'r  je  hêl  nêt  20      lübben,  a)  verschneiden,  caärin 

mit  afcr,   —   he  word  je  hêl  nêt  klär  etc.  schinden,  schädigen,  betrügen ;  • 

—  cf.  löteren.  Mutterbrust  stark  stehen,  tAr  v 
löter  -  büksen ,    ein   Zauderer,   Zögerer,  entziehen,  bz.  die  MuUerbritzt  od.  i 

Trändeler,    Tändeier  etc. ;  —  't  is  bo   'n  stark  mitnehmen  etc. ;  —  dat  Und 

refften  olden  ISterbüksen.  25  (d.  h.  die  Mutterbrust)  od.  hur  (é 

löterê,   Zauderei,  Zögerei,   Äufhalterei,  dügtig.  —  Nd.,   mnd.,   niUL,  mik 

Trödelei,  Trändelei  etc.,  cf.  lottere.  castriren  etc.  u.  nnJd.  auch:  beth 

löteren,    lötern,    lässig   od.   nachlässig  es  im  mnd,  emch  die  Bedtg.:  «a 

sein,  zaudern,  zögern,  trödeln,  trändeln,  zaubern,  bezaubern  ete.  hat,  so  t 

tändeln  etc. ;  —  he  löterd  wer  so  lank,  dat  30  ahd.  Inppôn ;  mhd.  luppen,  lüppen 

't  gewis  wer  to  lät  word,   6r  he  kumd;  —  heilen);  an.  lyQa  (hitlen,  curira 

he  löterd  d'r  so  lank  mit,   dat  't  hêl  nêt  (Aasen)  lyvja  (heilen ;Undem,ä 

wer  afer  kumd;  —  he  löterd  al  wat  herum;  die  Schmerzen)  idenL  u.  gehört  a 

—  wôt  de  dafel  war  ho  nu  wer  hemmlöterd;  su  goth.  lubja   tu   lubja-leisei  (i 

—  ho  löterd  d'r  wat  mit  herum  uu  krigt  d'r  85  Giftlehre,  Zauberei) ;  oAd.  lappi;fl 
niks  ördentliks  fan  toregt;  -^  he  ferlöterd  luppe  ((jfift,  Vergiftung,  Zasbt 
(oertrödelt,  vertändelt  etc.)  sin^tid;  —  he  auch:  8aä>e,  susammensidkender , 
fcrWerd  (vernachlässigt  etc.)  smhélehndel.  lii(  (Arznei,   Heümittd);  norw. 

—  Nid.  leuteren;  mnld.  löteren;  leuteren  derung,  Linderungsmittel,  Heümii 
(cunctari,  morari,  diiferrc,  negligentcr  agere ;  40  Liibbert,  niL  Name.  Damm: 
fallere,  decipere)  u.  löteren  (labefacere,  labe-  Lübberts,  Lübbers. 

factare,  vacillarc) ;  mfläm.  löteren,  leuteren  Lfibbo,  nU.  Name ;   Geschln.  1 

(fatrouiller ,   tasser  son  temps   inutilement,  Lübbena.    Davon:  Dimin.  Lflbb 

tarder,  tardiver  etc.);  aengl.  (Stratmann)  Lübkes,    wie   von    Lûppo   aui 

loitren;  engl,  loiter  (zaudern,  zögern,  trän-  45  Geschln.  Lüpkes. 

dein,  trödeln).  —  Wegen  oi  im  engl,  loitren,  lttbstik,Zrt>&^^X'e7(Ligusticainl 
loiter  cf.  engl,  cloistcr  (Kloster),  sowie  das       Das   Decoct    des    Sa$nen8    dien 

mit  unserm  beistern,   beustcrn,  bûstcrn  ver-  wird  hier  als  Mittel  gebnxuchtj  i 

wandte  engl  boisterous,  —  engl,  doit  =  nid.  die  Nachgeburt  abzutreiben,  ^  J 
deut  (cf.  deit)  etc.,  wonach  der  Grundvocal  50  stok,  lubestickel;  ähd,  labistechal 

wohl  „0*  od.   richtiger  „u**  ist.     Vergleicht  u.  lubistecco  etc.;  mlat.  lubistici 

man  nun  aber  wieder  klOteren  od.  klötern  Weigand  aus  lat.  ligusticum,  « 

==nZ^.  k1eutercna^^&ZaM//brmroukIatcren,  licher  (cf.  Seh,  u,  i.J  aber  w(A 

klatcrn,  od.  tökeln  als  Ablautform  von  takeln  sticum  mtstanden. 
etc.,   so   ist   wohl  anzunehmen,   dass  auch  55      1.  lücht,  Ineht,  2J«f/<; —  de  lue 

löteren,  lötern  eine  Ablautform  von  lateren  un  klär ;  —  de  iQcht  (Luft,  Himm 
od,   latcm  (spätem)   ist  u.   demnach  auch        decke  etc.)  is  gans  rôa,  bz.  érx  Ar 

lötern  mit  lat,  hz.  nhd.  lass  u.   lässig  u.  — de  lacht  is  gans  8 wart; -- d'rl 

unserm  letten  zusammenhängt,  bz.  (cf.  swaren  lücht  bafen  uns,  dat  H  wol 
Weiteres  unter  lat)  mit  diesen  Wörtern  auf  60  wer   (Gewitter)  gift;   —   de  ItU 


LüBGHT  LUCHT        585      LUEGHTEN  LUCHTEN 

-  hé  was  nét  as  wen  hé  ût  de       nicht  etwa  beide  Wörter  auf  das  Fürtic, 

-  de  fSgels  flêgen  dör  delücht;       perf,  pass,  rapta,   lapta  (gebrochen,  zer- 
in  de  lûcht  up;  —  't  iB  nët  as        brachen,  unterbrochen,  gespdUen,  getrennt 

kt  de  lûcht  fald;  —  de  lücht  is  etc.,  cf,  Fick  I,  746)   der  y  rup,   lup  zu- 

;  —  *a  rügen  od.  frisken,  kolden,  5  rückgehen  u,  daraus  entstanden  sind. 

den,   dikken,   dünnen,   swaren,  2.  lücht,  lacht,  Licht;  —  he  steid  mi  in 

Hy  goden,  sUnkergen  etc.  lücht ;  de  lücht  od.  auch :  he  steid  mi  in  't  lücht ; 

[én  lücht  krigen  (er  kann  keine  —  he  hed  Buk  sülfen  in  't  lücht  stân ;  — 

men,  leidet  an  lAiflmangel  od.  he  ferbôed  hum  't  lücht;  —  du  muBt  mi  ût 

ie.) ;  —   lücht  &men  od.  halen,  10  de  lücht  gän ;  —  dar  geid  mi  'n  lücht  up ; 

€.   (Luft  athmen  od.   Luft  u.  —  ik  wil  hum  'n  lücht  (ein  Licht  od.  eine 

,  sMpfen) ;  —  du  muBt  wat  in  Leuchte)  up-  od.  auBtäken,  dat  man  sin  daden 

I  die  Luft,   bz.  ins  Freie  etc.)  sên  kan;    —    dat  dürd  gen  lücht  sên   (das 

rat  ferfrisken :  —  he  kumd  nêt  darf  kein  Licht  sehen ,   bz.  nicht  von  der 

e  Ificht;  —   d'r  dürd  hum  hast  15  Sonne  beschienen  werden);  —  dat  dürd  gen 

{.  Ittchtje   (Wind,  Zug  etc.  od.  lücht  Hden  (das  darf  kein  Licht  leiden,  bz. 

)e.)  anweien  of  he  is  al  ferkold ;  erfahren  etc.,  darf  nicht  sichtbar  werden  od. 

lat  d'r  gen  lücht  an-  od.  bikumd,  an  den  Tag  kommen  etc.) ;  —  stak  't  lücht 

ift  't  ligt;  —  dat  hed  gen  lücht  (das  Licht,   bz.  die  Kerze,  Lampe  etc.)  an, 

dum,  freien  Baum  etc7)  genug;  20  't  word  düBter;  —    't  lücht  (das  Licht,  die 

hum  lücht  (Baum)  maken,  dat  Kerze,   Lampe  etc.)   wil   nét  braunen,   de 

krigt  etc.    —    Sprichw. :  friske  decht  is  gewis  nat,  bz.  dV  is  gewis  gen  öye 

m  BO  n6d,  as  rein  water  un  ge-  mêr   up ;    —    du   kanst    't   lücht    (od.    de 

-  Nd.  luft,  lucht;  mnd.  lucht;  lüchten)  man  ütmaken  od.  ütpüsten.  —  Be- 
mnd.  lucht,  locht,  loft ;  wfries.  25  densart.  u.  Sprichw. :  't  lücht  brand  hum  up 
^fries.  loft,  locht;  wang.  lucht;  de  stërt  (das  Licht  brennt  ihm  auf  dem 
€U.,  ahd.,  mM.  luft ;  goth.  luftus ;  Schwänze,  bz.  brennt  ihm  schon  von  hinten, 
ingh  lift,  luft ;  engl.,  schott.  lift ;  od.  fig. :  es  kann  nicJUs  mehr  mit  ihm  leiden, 
ffir.  loft;  schwed.,  dän.  luft.  er  befindet  sich  in  einer  sehr  gefährlichen 
\  hift  bezeichnet  im  mnd.,  ags.,  80  u.  bedenklichen  Lage,  schwebe  in  grosser 
orw,  etc.  ausser  dem  Baum  tiöer  Gefahr,  dass  er  sich  bei  einer  Sache  brennt 
der  Erde,  bz.  dem  oberen  freien  od.  verbrennt  u.  dabei  zu  Schaden  kommt 
Vgemeinen,  auch  no(^  spedell  etc.);  —  dat  lücht  brand  as  wen  d'r  'n 
i  itaum  zu  ebener  Erde  liegendes  wäfer  um  't  hüs  löpt  un  frêid  na  de  meid. 
feil  oberen  Baum  in  einem  Ge-  85  —  Weiteres  s.  unter  1  lecht. 

18  Stockwerk,  Obergemach,  Ober-  1.  Iftehten,  lachten,  leucTUen,  Licht,  Glanz 

eigenüiche  u.  urspr.  Bedtg.  des-  u.  Helligkeit  etc.  machen  u.  geben,  Licht  u. 
ter  wohl:  freier  unbeschränkter  Glanz  verbreiten  u.  ausstrahlen,  glänzen, 
r  Baum  od,  trennender  Baum,  blitzen  etc.;  —  du  must  mi  äfen  lüchten, 
mmel  u.  Erde  trennt  u.  scheidet,  40  ik  kan  anders  nêt  sên ;  —  lücht'  d&r  äfen 
M  od,  Baum  u.  Weite  überhaupt  hen,  of  't  d&r  wol  hentrulld  is ;  —  dat 
ir  loft  anzusetzende  germ.  y  luf  schinfat  (die  Laterne)  lüchtd  man  siegt ;  — 
ident.  mit  der  alten  u.  weitver-  he  hed  hum  henlüchtd  od.  to  hüs  lüchtd  (er 
m,  lump,  bz.  rup,  rump  (reissetu  hat  ihm  hin-  od.  zu  Hause,  heim-  etc.  ge- 
iaisn,  U'ennen,  bersten,  brechen,  45  leuchtet  etc. ;  auch  fig.) ;  —  dat  lüchtd  hum 
*,  wozu  ausser  luft  als  Spalte  od.  nct  in  od.  wul  hum  nêt  inlüchten,  dat  etc.; 
(hen  Himmel  u.  Erde,  od.  weiter,  —  dat  kan  hum  lüchten  od.  schinen  (auch 
wBaum  u.  Platz  über  der  Erde  fig.) ;  —  wcrlüchten  (wetterleuchten);  —  de 
d.  luf  (Spalte,  Kluft,  Höhle,  ogcn  lüchten  (leuchten,  glänzen,  blitzen, 
tnd),  skr.  ropa,  an.  rauf  (das-  50  strahlen  etc.)  hör  in  de  kop;  —  dat  lüchtd 
topa  (Abfall,  Schwund,  Verlust,  as  'n  dêmant.  —  Nd.  lüchten,  lüchten; 
\m  Entreissen,  Berauben,  Ent-  mnd.,  mnld.,  mfläm.  lüchten,  lochten ;  wfries. 
rf.  rofen,  ruffén  etc.) ;  lat.  rumpo,  Ijuechten ,  Ijuechtjen ;  wang.  liucht ;  as. 
etc.  u.  auch  wohl  unser  luf  etc.  liohtjan ,  liuhtjan ,  liohtêan ,  leohtan ;  ags. 
(linker)  gehören  u.  für  Letzteres  55  leöhtan,  15'htan ;  aengl.  leohten ;  ahd.  liuhtan, 
Br  luft  wohl  den  frühern  Be-  liuhten,  luihtan;  mhd.  liuhten;  md.  lühten; 
lUen,  obsolet  gewordenen  germ.  goth.  liuhtjan.  —  Mit  lechten ;  nid.  lichten ; 
BD  od.  Uufan  (cf.  unter  harl  mnd.  lichten,  lechten;  engl,  light;  ahd. 
es  Weiteren  u,  sodann  auch  liebten;  mhd.  liebten  (heü  werden  od.  sein, 
löfen)  vermuihen  lassen,  falls  60  leuchten  etc.)  zu  einem  u.  demselben  urspr. 


liUEDEN  538        LÜDOWIO  LUDEWIO  LUDl 

geT^ört  od,  laut  u,  ruchbar);  —  d'rhednog  loire;   itäl.  logoro   ete^  i.  luifer 

gen  Btarfenswôrd  fan  ferlüdt,   dat  etc.;   —  Der  Form  na^  êcheifU  dat  mké 

b)  toeglauten ,  verklingen ,  verschallen,  ver-  von  einem  Prot,  laod  eines  Verb,  h 

hallen  etc.;  daher:  ferlüdt,  verschollen,  weg,  dem  Suffix  er  fortgebädet  u.  da  t 

todty  verstorben  u.  verdorben,  verloren  etc,;  5  aus  hladen  entstantiene  1  laden  (k 

—  hü  is  gans  ferlüdt  (er  ist  ganz  verschollen  laden  etc.)  begrifflich  nicht  n  lüde 
ti.  weg  etc.,  bz,  es  ist  gar  nichts  wieder  von  so  muss  man  im  Fall  der  Äbstamm 
ihm  gehört  worden  etc.) ;  —  nû  is  he  erst  einem  Verb,  ladan  wohl  anneknenj  d 
regt  ferlüdt  (weg  u.  verloren);  —  de  héle  Stamm  laod  von  laoJer  mit  db 
budel  is  ferlüdt  (die  ganze  Wirthschaft  od.  10  luod  =  nhd.  lud  von  ahd.  ladaa 
Familie  etc.  ist  verstorben  u.  verdarben  od.  berufen,  auffordern,  einladeHt  k.ë 
zu  Grunde  gegangen).  —  Nd.  laden,  lüen;  anholen,  zu  sieh  rufen  etCf  cf.  3 
mnd.  luden;  nid.  luiden;  mnld,  layden ;  ident  ist  u.  demnach  nr^,  âie  1 
afries.  hludsL \  KTan^.  lud;  a«. hlûdan,  hlûdôn,  rief  hatte  u.  dann  weiter  in  diel 
lûdôn  (laut  sein  od.  werden,  eineti  Laut  15  lockte  überging,  was  insofern  id 
von  sich  geben)  u.  hlAdjan  (laut  machen,  denkbar  ist,  (äs  man  bei  ladin  (luient 
ertönen  lassen,  kund  thun) ;  ags.  h]5'dan;  auffordern  etc.)  ja  gar  nicht  au» 
acngl.  hluden  (sonare^  clamare) ;  an,  hljôdha  brancJUf  dasa  das  Laden  od.  EiMi 
(lauten,  sonare  etc.);  norw.  Ijoda;  schwed.  rufen  durch  gesprochene  Worte  §ei 
IjiiJa;  dän.  lyde  (dasselbe);  ahd.  hlûtên,  20  aandem  dass  dies  auch  üherhaiift 
liitôn;  mhd.  Hüten  (laut  sein,  lauten,  tönen,  unarticulirte  Laute  gesehiken  fauM 
klingen  etc.)  u.  hlûtjan,  hlûttan,  lûttan,  lûten,  z.  B.  die  Männchen  der  Yôgd  d 
liuten ;  mhd.  lûten ;  md.  lüden  (einen  Laut  durch  allerlei  Locktône  (Aim,  weiiii  i 
od.  Ton  machen  u.  erzeugen,  einen  Laut  etc.  Weibchen  einladen  um  zu  ihnen  n  l 
von  sich  geben;  laut  od,  tönend  macJien,  26  Ist  das  mhd.  laoder  nun  o^vtrU 
ertönen  lassen,  läuten),  cf.  2  lüden.  Präter.lnodvanlBdnnfortgdrilddjU 

1.  liiden,  s.  lüden.  es  urspr.  blas  ein  Etwas,  «odMféu 

2.  IttdeB,  läuten.  Schall  mit  der  Glocke  Einer  einlud  u.  lockte  od.  ein  eM 
machen,  schellen,  klingeln;  —  de  lüden  n.  verlockendes  J^vmu  bezeieknä  k 
Bunt  an  't  lüden,  dV  word  gewis  'n  dôde  be-  80  so  in  die  Bedtg, :  LockspeiH  u.  I 
grafen;  — -  d'r  is  nog  nêt  to  de  karke  Ifldt;  etc.  übergegangen  sein. 

—  d'r  is  fan  nagt  so  in  unse  klokk'  lüdt,  lüder,   Läuter,    Einer  der  die 
dat  wi  hél  nêt  wussen   (wussten)  wat  d'r  läutet;  —   de  lüden  sunt  al  up  i 
was.   —  Auch  subst.:  dat  lüden.    —    Nd.  am  de  klokken  to  lüden. 
luden,  lüden ;  mnd.  lüden ;  nid.  luiden ;  wfries.  36      Ittdere ,    Läuterei ,    anhaUendu 
(Jap ix)  Heden;  ahd.  hlü^'an  etc.,  s,  unter  faches  Läuten;  —  wat  is  dat  fui 
lüden.  —  Compos. :  belüden,  inlüden  etc.  'n  lüderê  in  de  stad  ? 

3.  lüden,  s.  lüde.  lüderig,  l&derff,  luderig,  Ueda 

1.  Inder,  lauter;  s.  1  lud.  mein,  unordenüim,  verkommen  tU 

2.  Inder  od.  Inder,  Luder  od.  a)  das  40  is  al  to  lüderig  worden,  as  dat  i 
übermässig  Fette  od.  die  übermässige  Fülle  nog  d'r  an  löfen  kan,  dat  he  sflk 
an  u.  namentlich  das  dicke  weiche  Fett  od.  böterd ;  —  't  ig  so  'n  lüderigen  1 
weiche  fettige  Fleisch  auf  den  Rippen  eines  bndcl  etc.,  dat  dV  nika  mer  an  to 
Thieres;  —  de  katte  hed  ördentlik  lüder  up  ludern,  ludern,  ein  lockerei 
de  ribbon,  so  dik  uu  fctisdatdér;  —  man  45  massiges  Leben  fiUiren,  müssig  geht 
kan  för  êmer  lüder  hast  gen  ribben  fblen;  etc.;  —  he  lüderd  wat  herum.  — 

—  wen  d'r  man  lüder  genug  up  de  ribben  (verschlemmen,  verprassen,  verget 
sitt,  den  sitt  d'r  ôk  mésttid  fet  genug  fan  derben,  verkommen  etc.);  —  he 
binnen  in;  —  b)  Fleisch  od.  Aas  von  ge-  sin  geld  an  gôd,  bz.  sin  hêle  bad 
fidlenen  Thieren ;  —  c)  Schimpfwort  für  50  ferlüderd  gans  od.  is  hél  un  dal 
unordentliches  gemeines  liederliches  Volk  u.  un  f erkamen.  —  Mhd.  laoderen, 
namentlich  Huren.  —  Nd.  (Bähnert)  md.Xtdem  (schlemmen, prassen ;  t 
luder;  nhd.  luder  (Locksijeise ,  Lockaas;  Leben  führen,  Possen  treiben;  ri 
Fleischfülle  ati  Säugethieren;  Aas  von  ge-  locken,  verfuhren). 

faUenen  Thieren;  lockere  leichte  od.  ver-  55  Lüdowîg,  L&dewjg,  Ltdwi^, 
führerische,  durchtriebene  Weibsperson;  —  Gesckln.  Lüdowigs,  Lüdewigs, 
lockeres,  wüstes  Leben,  Schlemmerei);  nihd.  — Die  frühere  gdü.,  f rank.  Form  i 
luoder;  md.  lüder  (Lockspeise;  Lockfalle,  ver-  =  germ.  Hluodowig  od.  Hlüdowi] 
führerisches,  lockeres  Leben;  Schlemmerei),  lässt  wohl  auf  eine  Zusammeme 
wovon  afranz.  loitrc ;  franz,  leurre ;  prov.  60  wig  (Kampf  etc)  mit  hlûdô  (lam 


öBFna  LUD-RUECHTIG        539  LUG 

iimme,  hefUg,  stark)  schUessen,       machende  Luft).  —  Nid.  lof,  loof  (scMaff, 

Name  soviel  als:  laut  od.  weich,  müde,  matt,  ermüdet,  feige  etc.;  — 
iark  im  Kampf  bezeichnet.  een  love  ziel,  ein  mattherziger,  feiger  Wicht). 
bdo  in  Lûdowîg  cf,  auch  Luke       —  Es  ist  woM  Äblautform  von  laf  u.  da- 

5  selbst  das  Weitere  zu  vergleichen,  doch  kann 

lid-riiehtî|^,  a)  laut  rufig  od,        es  auch  mit  aengh  luft,  leoft  etc.    (s.  unter 

laut  rufend  od.  laut  schreiend,        2  lûchter)  zu  lûfa  gehören,  da  für  dasselbe 

etc.;  —  de  kinder  sunt  so  auch  das  frühere  Bestehen  eines  as.  u.  ags. 
;  man  sin  êgen  gelûd  nêt  hören        lûfan  angenommen  werden  miiss. 

laut  klingend,   laut  od.  weit  10      2.  Inf,  s.  luffe. 
U  od.  aügemein  ruchü)ar  u.  be-  ItL  s.  2  lôf. 

}  sak*  is  al  to  lûdrûftîg  worden.  luffe,  Inf,   ein  weiches  lockeres,  ziemlich 

rQchtiff.  —  rttftig,  rüchtig  ist  grosses  u.  flaches  Weizenbrod,  wozu  in  der 
ü  nha,  rucht  inrucMbar,  bz.  Begel  ein  etwas  gröberes  Mehl  als  zu  den 
erüeht  ident.  Stamm  ruft,  rucht  15  Semmeln  gebraucht  wird  u.  jetzt  fast  nur 
^ntdet  u.  dieses  ruft,  rttcht,  rucht       noch  zu  den  Viehmärkten  für  die  ländliche 

ahd.  hrôfan  (cf.  rôpen)  ge-  Bevölkerung  gebacken  wird,  die  sehr  oft 
{.  hrôft,  hruoft,  ruoft,  ruaft;  einen  Häring  zu  ihrem  luffe  verzehren;  — 
(Etrf,  Geschrei;  Feldgeschrei;  ga  hen  un  kôp  dî  'n  pär  luffen,  de  du 
fy  Leumund,  Nachrede  etc.,  cf.  20  underwegens  upeten  kanst,  den  brûkst  du 
.  hruofti;   mhd.  ruofte,  ruefte;        di  anders  niks  kopen.   —  Nd.    (Br.    Wb.) 

ahd,  gehmafti  etc.  (Hufen,  Ge-  luffe.  --  Ob  es  urspr.  dasselbe  Wort  ist, 
%;  Geschrei  um  Hülfe,  Hülfs-  wie  nfries.  (Johansen,  pag.  11)  liaf,  od. 
)  urspr.  eins,  dessen  „f"  in  (Outzen)  lif,  lef  C^rod),  leffe  (ein  grosses 
Me  tme  m  sacht,  klücht,  kracht,  25  dünnes  flaches  Brod);  nhd.  Laib;  ahd, 
in  Gerücht  u,  ruchtbar,  bz.  im  hleip,  hlaib ;  mhd.  hlip  u.  ahd.  hlaiba,  leiba ; 
etc.  (s.  unten)  in  „ch^  über-  goth.  \ÚBM^^)i\2k\h^ (Brod^ Speise) ;  a^s. hlaef, 
dass  rücht  u.  rucht  im  nhd.  hläf  (wovon  das  ags.  hläford,  engl,  contrcih. 
nichibar,  bz.  mnd.,  mnld.  (cf.  Lord  u.  hlaefdige,  contrah.  engl.  Lady); 
Â.  KU.  etc.)  geruchte,  gerochte  30  aengl.  hläf;  engl,  hl&f,  loaf;  an.  hleifr  etc. 
der  Lärm;  Geschrei  um  Hülfe,  =  lit.  klepas;  lett.  klaips  (Brod)  etc.  ist 
luf,  GeriÂcht),  ruchte,  rochte  mir  zweifelhaft,  da  es  ebensowohl  urspr, 
*hrei,  Buf,  Gerücht),  ruchtich,  ein  flaches^  breites  Etwas  bezeichnet 
htbar)  mit  Uebergang  von  „i*^  haben  u.  dann  vielleicht  mit  engl,  luff  etc. 
dem  mhd.  ruofte,  rüefte,  ruoft ;  35  (s.   unter   1    u.   2   löf)   connex  sein  kann. 

rufte  entstanden  sind,  geht  aus       Als  weiches  lockeres   od.    schlaffes   Etwas 
Bedtg.  der  obigen  ahd.  u.  mhd.        könnte  es  aber  auch  mit  1  Inf,  bz.  lûfan  etc. 
"tem  wohl  genügend  hervor,  u.        zusammenhängen  wie  auch  sluffe  mit  sluf 
tigstens  durchaus  nicht  glauben,        connex  ist. 
n  rflcht  (x2.  rucht  tn  Gerücht  40      lag,  faul,  träge,  matt,  müde,  schleppend, 

r,  bz.  ruft,  rücht  in  unserm  schwer  etc.;  —  lug  wer  (faules  träges  unbe- 
irgend  einer  Weise  (cf.  dieser-  wegtes  stilles  etc.,  bz.  laues  schwüles  matt 
and)  mit  den  Wörtern  Ge-  w.  träge  machendes  Wetter);  —  he  is  so 
lechen,  bz.  mit  unserm  rök,  lug  (faul  u.  träge  od.  langsam  etc.),  dat  he 
Î.  tt.  ruken  zusammenhängen.  45  hast  gen  finger  of  fôt  rören  mag ;  —  lug  in 
B,  1Û.  de  bênen   (matt  u.  schwer  od.  schwerfällig 

laff,  matt,  müde,  träge,  still,  un-  in  den  Beinen) ;  —  lug  in  't  lopen  (faul  u. 
—  de  seils  hangen  luf  hen  (die        träge  etc.    od.    langsam  u.  schwerfällig   od. 

so  schlaff,  träge,  still  u.  unbe-  zurückbleibend  im  Gehen) ;  —  dat  geid  d'r  so 
d  in  Felge  der  Windstille  nicht  50  lug  (so  träge  u.  schwerfällig  od.  unlustig  u. 
Wind  geßüt) ;  —  ik  bün  fan  langsam  etc.)  hen,  dat  he  hêl  nêt  förût  kumd ; 
'schlaff  u.  schwach  od.  matt  u.  —  't  geid  all'  lugger  un  lugger  (es  geht 
i  de  Denen,  dat  ik  hast  gen  bên  Alles  od.  in  Einem  weg,  immer,  stets  fauler, 
m  én  fôt  für  de  andere  selten  langsamer  u.  schleppender,  schwerfälliger 
bladen  hangen  för  bitte  un  55  etc.);  —  ho  ligd  d'r  lug  (faul,  träge  u,  un- 
f  (schlaff  u.  wie  welk  etc.)  an  thätig  etc.)  hen.  —  Nid.  log  (langzaam, 
if  wer  (träges  stilles  unbewegtes  traag ;  onbewegelgk  liggcnd,  zwaar  etc.) ;  — 
ge  matt  u.  schlaff  machendes  een  log  mensch,  ein  fauler  träger  Mensch; 
iter);  —  'n  luffen  lücht  (eitie  —  een  log  schip,  ein  faules  träges  unbe- 
he  warme  od.  schünde  w.  matt  60  weglich  liegendes  Schiff;  —   het  logge  lyf, 


LÜEO  640                             LUEK 

der  träge  od.  schwere  Leib ;  —  met  logge  od.  herauasiehif  herauiniÊmi  eU.  (m 

moken  kneuzen,   mit  schweren  Hämmern  trop.)  hezeitknet  häUe  u.  so  in  die  B 

zerschmettern);  wfrics.  (Jap ix)  log,  logge.  Laos  (bofb)  u.  Schicksal^  Geschick  ek. 

—  Nur  Matth.  Kr  am  er  (181)  hat  no(^  log  gegangen  wäre.  Vergleicht  mau  vn 
(schwer,  dick,  unbeholfen),  während  ich  sonst  6  dass  das  whd,  gelflcke  auch  die  B 
nur  die  folgenden  Ableitungen  davon  finde,  Beruf  hat,  so  könnte  luck-a  oaieh  die 
als  mnd.  (Seh.  u.L.)  luggich  (tardas,  piger,  Bedtg.:  Zug  od.  das  Ziehen,  die  Zk 
bz.  träge,  schläfrig  etc.),  luggicheit  ^JVâ^-  bz.  aie  von:  Zieh-od.Zug-ZustandfZt 
heit  etc.) ;  nd.  (Br.  Wb.)  luggern  (au^  Faul-  wo  man  einen  Zug  od.  ein  Zi^en  wok 
heit  im  Bett  liegen),  luggerer  (fauler  Mensch),  10  ti.  fîMt  etc.  gehabt  haben  u.  demmd 
luggerbank  (Faulbank,  Faulbett),  luggerstool  hieraus  die  ^Bedtg. :  Lust,  NeigwUt 
(Stuhl  um  darin  die  Mittagsruhe  zu  halten) ;  nation,  Beruf,  Geschick  etc.  mtetcra 
wnld.,  bz.  fries.  (KU)  lugghen  (ignave  et  zumal  ja  die  Bedtg.:  Lust  nébesB 
segniter  agcre),  luggherigh  (ignavus,  segnis);  auch  in  die  von  Freude  u.  Gl&ei  «kr 
engl,  lug  (sich  langsam  u.  schwerfällig  be-  Ib  konnte.  Gehört  es  nun  aber  zu  lokkf 
wegen), \\xgeo\iB  (schwer, 8chwerfâllig),\}iggSLrd  ahd.  lucchen  (locken,  rufen  etc.),  »' 
(fauler,  träger  Mensch,  Faulenzer),  lugge  lack-a  ein  Etwas  W€U  lockt  u.ruftiL 
(Zauderer,  Faulenzer),  lag-loaf  (ein  unbe-  u.  wodurch  ein  Etwas  od.  Jemand  to 
holfener  schwerfälliger  träger  Mensch)  etc.  —  ruft  sein,  bz.  einen  Lock-  od.  B»f-Zi 
Ob  es  mit  liggen,  lag  (cf.  unser  band  statt  20  bezeichnen  u.  soviel  als  lockendes  od,  n, 
band  von  binden,  —  klum  van  klimmen,  —  Etwas,  bz.  Lockung  od.  Bufung^  Feric 
8und  =  nid.  zond  =  nhd.  sandte  von  senden  od.  Berufung  etc.  bedeuten,  wie  ja  am 
u.  dies  aus  sandjan  von  sindan)  cotmex  ist  ?  Glück  einerseits  ein  lockendes  fShnu  o 

lüg,  a)  Lüge;  —  Compos.:  lûgfat  (Lügen-  lockendes,  verführerisches  Etwas  iä 

fass,  cf.  lögenfat);   —  b)  Lügner  cd.  Lüg-  26  Bedtg.:  Beruf  sich  ja  andererseits  wt 

Person ;  —  Compos. :  Hans-lûg ;  Lür-l Ag.  dem  von  Buf- Zustand  od,  dem  von  fii 

Inggen,  Inggern  etc.,  s.  mnld.  lugghen  u.  Jiabe  u.  fühle  keinen  Ruf  od.  Bemf 

nd.  luggem  unter  lug.  schick  dazu)  wieder  wm  selbst  ergiä 

Läitje,  ml.  Name.  —  Geschln.  Loitjens.  auch  Iflkken   wegen   der  MöglidM 

liik,  Geschick,  Schicksal,  Glück,  Heu,  Er-  80  eben  lOk  zu  lükken  (gelingen  etc)  gl 

folg.  Gelingen  etc. ;  —  't  Itik  hed  't  so  wuld,  nicht  lükken  von  lük  weiter  gebildd 

dat  ik  air  min  läfen  'n  armen  slukkerd  blêf ;  1.  lûk,  Zug,  Bück  od.  ein  «iimatt 

—  föl  lük  un  segen  in  't  nêje  j&r  (viel  Glück  ziehen.  Aufziehen,  Anreissen  od.  Zerr 
od.  viel  Erfolg  u.  Gelingen  im  neuen  Jahr);  —  mit  én  lük  truk  he  wol  tein  s^ 

—  dar  hed  he  gen  lük  mit  had.  —  Compos. :  35  —  mit  ÔQ  lük  trak  (od.  lôk,  cf.lvi 
mislük  (Missgeschick,  Misserfolg  etc.);  —  de  band  so  fast  d'r  um  to,  dat  't  1 
wânlûk  (böses  Geschick,  Unglück,  Missge-  w^r  lös  to  krigen  was ;  —  mit  ên  1 
schick  etc.)  etc.  —  Nd.  (Br.  Wb.)  luk,  't  lös  od.  truk  he  de  bôm  d'r  ût  - 
(Schambach)  lücke ;  mn^.  lacke;  nid.,  lük  od.  Inuc  in  mes-lûk,  mesloi 
mnld.,  mfläm.  luck ,  lucke ;  afries.  luk ;  40  Messerziehen) ;  westergoiseh  lanc 
mofries.(Cad.Müller)\nkk,  lokk;  w fries,  2.  Iftk,  s.  luke. 

luk;  aengl.  lukke;   engl.,  sclwtt.  luck;    an.,  3.  l&k  od.  Inke,   lau,   warm,  fla\ 

isl.  lucka ;  norw.  lukka,  lykka ;  schwed.  lycka ;  ruhig,  unbewegt,  bz,  lau,  kühl,  gleit 

dän.  lykke.  —  Davon :  glük  =  mhd.  gelOckc ;  etc. ;  —  lük  wer   (laues  od.  mirmei 

md.  geivLckc  (Glück ;  Geschick ;  Beruß.  — Es  A6  bz.  flauwarmes  schwüles  Wetter;  - 

muss  entweder  mit  afries.  luk  (Zug  od.  das  lük  (er  ist  lau  od.  gleichgültig,  bz. 

Ziehen,  Herausziehen,  Uerausrcissen  etc.)  in  unbekümmert,  sagt  nichts  u.  kümm> 

mesluk  od.  mcs-Iuuc  (das  Messerziehen)  zu  um  Nichts).   —   Nid.    leak,  lenkt, 

luka  (ziehen,   reissen  etc.,   cf.  luken)  ;  ags.  v.Dale)  lakes;  nfries.  (Outzen)V 

lyccan;  ahd.  liuhhan  (evcllerc,  aus-  od,  her-  50  Angeln  cU^er  laege,  lyge  u.  tu  Hai 

ausreissen;   auch  trop.:   Jierausreissen ,   er-  lykcd;  «it jr2. lake ("c/* luiewarm, lukeoe 

retten,  befreien  etc.)  gehören  od.  mit  lokken  scJiott.  luik   (warm)   in  laik-hartit 

(locken,  rufen  etc.)  zusammenhängen,  dazu  herzig);     aengl.    (Stratmann) 

dessen  weiteren  Formen :  ahd.  lucchen ;  mhd.  luke  (topidas).   —  Ist  das  „h"  im 

lacken,  lückcn  (cf.  lokken)  die  mhd.  Formen  55  hleuke  organisch  u,   urspr.,    so  wi 

von  geUXcko  auch  sehr  gut  stimmen.     Ge-  nicht    mit    unserm    ISks    zu    einer 

hört  es  nun  mit  afries.  luk  zu  luka,    ahd,  y  luk   gehören   können,    sondern 

liuhhan   (ziehen  etc.),   so   würde  man   an-  Ursprungs  sein, 

nehmen    müssen,    dass   luck-a   urspr,    ein  Lük, co/i/roA. atw L Ü b e c k, deMen 

Zieh- Bing  od.  ein  Etwas  was  man  zieht  60  Blüthe  u,  grosser  BeicMhmn  ¥>M  zu 


LüSE  LÜK  541  LÜKEN 

,hé  kan  Lûk  un  Hamburg  up"  so  fast  sitt  hê ;  —  spîkers  ût  't  holt  luken ; 
\ggah.  —  hê  barr  hum  de  ôren   bold  fan  de  kop 

,  Luke;'-' 9)  Klappe, FälUhûre,  laken;  —  bê  lôk  sQk  de  bônen  hftst  of;  — 
den  ete,  zum  Schliessen  eines  bômen  od.  wurtels  ctc.  ût  de  grund  lukea; 
réhlassee  od.  einer  Luftöffnung,  5  —  du  must  nêt  so  stif  od.  hard  anluken ; 
*rê;  —  mâk  't  lûk  digt;  —  du  —  't  is  so  fruchtbar,  dat  't  nët  is  as  of  't 
iloken  apen  setten;  —  sett  de  gras  ût  de  grund  lakeii  word;  — ^  de  kuse 
5r  etc. ;  —  Compos. :  bSnluke  satt  so  fast  un  ik  harr  dV  so  'n  pin  an,  dat 
f),  —  kellerluke,  —  daklukc,  —  H  nët  was,  as  of  ik  uplakcn  (in  die  H&he 
tc. ;  —  b)  I}utM(188,  Oeffnung,  10  gerissen  od.  gezogen,  gehoben  etc.)  wurr*;  — 
Loch   im  Boden    od.    in    einer        dat  kind  lukt  hum  g6d  (das  Kind  zieJU  od, 

wo  Einer  hindurch  geht  od.  saugt  ihn,  bz.  die  Zitze  od.  die  MuUerbruet 
lurch  lässt  u.  giebt  etc.  od.  wo  gut  od.  tüchtig);  —  *i  kind  lukt  de  borst 
M  u.  Luft  kömmt;  —  dat  körn  not  so  lank,  as  d'r  nog  'n  drüp  in  is;  — 
rate  iQk  uptrukken  worden;  —  16  an  'n  ander  luken  (aneinander  reissen  od, 
eid  al  under 't  lûk;  —  du  must  ziehen,  zusammenziehen  od.  schnüren  etc); 
n  fensters  digt  maken  ;  —  he  is  —  tosamen  luken  (zusammenziehen  etc.) ;  — 
4,  tô  't  lûk  herût  faJlen;  —  c)  fast  od.  digt  luken  (fest  od.  dicht  ziehen  u. 
ch  in  einem  Kleide  etc.;  —  'n  schnüren);  —  ût  'n  ander  luken  (aus  ein- 
kl,  in  de  schade,  in  de  schô  etc.  20  ander  ziehen  od.  zerren,  reissen,  zerdehnen, 
I  (wie  sub  au.  b);  mnd.  luke;  in  die  Länge  ziehen  etc.);  —  'n  belaken 
nid,,  mfläm.  luycke  (wie  sub  a;        lücht   (eine  bezogene,   verdeckte  Luft);  — 

V,  Dale  nid,  luik  auch  ein  wel  ferlukt  mi  de  disk  nu  war?  (wer  ver- 
irch  das  Wasser  auf  ein  Mühten-  reiset  od.  verzieht,  verrückt  etc.  mir  den 
Ihrend  das  nid.  luikgat  auch  die  25  Tisch  nun  wieder?).  —  cf,  anluken,  belaken 
a-Loch  hat  u.  hier  luik  mit  (s.  dieses  wegen  aber  auch  unter  2  luken), 
k  ident.  ist);  isl,  lûka  (Deckel  ofluken,  upluken,  ûtluken.  —  Nd.,  mnd. 
Verschluss  eines  Pultes  u.  auch  luken;  a/rie«.  lukaod. lûka;  wfries.(Japix) 
if  hohle  Hand,  das  Hohle  od.  luwcken,  luwckjen  u.  friiher  auch  luken, 
f  der  Hand,  volamanus);  norw.  30  sowie  aucA  loecken  od.  (cf.v.Eichthofen 
Klappe, Falllhüre, Fensterladen;        u.  Ehrentraut,  I,  201)  loecke;   nfries. 

O^nung  etc.  in  einer  Wand;  lucke  od.  (nach  Outzen)  luke;  satl.  luke; 
nd);  schwed. IncksL  (Luke,Faü-  wang.  lûk;  ags.  (L.  Ettmüller)  lyccan, 
ü,  Laden,  Schliessventil;  Lücke  luccan,  lucjan,  locjan ;  a«n^/.  lucchen  (vollere, 
j,  Spalt  etc.);  dân.  luge  (Luke,  35  cvellere);  ahd.  liuhhan,  lauch,  lauchum, 
Deckel  etc.)  u.  lukke  (Ver-  lochan  (?ellere).  —  S.  Weiteres  unter 
Verschluss);  ahd.  luchâ, lucchä,        folgendem: 

.;  mhd.  luche,  lücke  (Lücke  od.  2.  laken  od.  luken,  dicht  machen,  schliessen 

tng,  Biss,  Spalte  etc.).  —  Die  etc. ;  —  'n  schip  luken  od.  fcrluken,  toluken ; 
rschluss  od,  sMiessendes  Etwas  40  —  dat  schip  is  not  gôd  ferlûkd  (mit  Laden, 
wie  andererseits  von :  Oeffnung  Klappen  od.  Luken  u.  sog.  Presennings  ge- 
,  Lochding,  Loch  etc.  tr^en  in  deckt  u.  dicht  gemacJU  od.  geschlossen)  od, 
Vörtem  wieder  ebenso  zusammen  tolûkd  west,  anders  harr'  de  ladang  fan 
Worte  lok,  bz.  ahd.  loh,  loch  b&fen  nêt  nat  worden  kund.  —  Nid.  Imken; 
ich  die  Bedtg,:  Höhlung  der  45  mnld.,  mfläm.  luycken,  loken;  afries,  luka; 
rola  manus  von  selbst  aus  der  satl.  luka;  nfries.  (Outzen)  locke,  loke, 
d,  hohles  Etwas,  cf,  lok  u.  s.  lacke,  locke  u,  luka,  laka  od.  (nach  Jo- 
ier  2  luken.  hansen,  pag.  174,  b)  lokkan;   as.  lûkan; 

,  Name;  Geschln,  Luken.  —  ags.  lûcan;  aengl.  luken;  engl,  lock-,  schott. 
(ci. von Lûdeke. Ludeke, Liudeke  50  louk  u.  lucken,  luken;  an.  luka;  norw, 
xm  Lado,  Liuao  etc.,  cf.  Lûth  luka;  schwed.  lycka;  dän.  lukke;  golh. 
—  Redensart:  Luke  läfd  nog.  lukan;  ahd.  lûhhan  od.  nach  Andern  (cf, 
xi  Iftkes  (luke  od.  lûk,  lukst,  L,  Ettmüller,  pag.  193  unter  lûcan  u. 
t  etc.;  —  lok,  lôkst,  lôk  etc. ;  E.  Schulze,  193, a  unt^  uslukan)  liohhan, 
ken),  reissen,  pflücken,  zupfen,  55  liochan;  mhd.  lûcheu,  louchen. 
en,  melken  od,  saugen  etc, ;  —  Vergleicht  man  die  Compos. :  gath.  aslukan 

.  de  h&r  ût  de  kop;  —  ho  16k  =  a)  griech,  ânoigein,  dianoigein  (öffnen, 
,  dat  't  tau  rét;  —  de  perde  offen  machen,  aufschliessen,  erschliessen) ; 
iken  od,  anlaken ;  —  de  përde  —  b)  ânaptússein  (entfalten,  entwickeln,  aus- 
\geii  d'r  h&st  nêt  wer  ût  laken,  60  einandersetzen,    erklären)-,    —    c)    elkein, 


LUKEN  542 


iKHii:!:-*. 


spasthein  (ziehen,  aus-  od.  herausziehen  etc,,  reissen  etc.)  gehört  u.  doês  âiae  ur^ 

z.  B.  das  Schwert) ;   —   m?ul.  erlûchen   (a.  dtg.  auch  sowohl  in  1  lok  ats  in  lake  v. 

crschlifssen,  aufschliessen,  öffnen  etc. ;  —  b.  Lücke  (s.  unter  Inke)  *zu  Tage  triu 

ausleeren) ;  —  goth.  gaUikan ;  tnhd.  gelûchen  halten  blieb. 

(schliessen,  zuschliessen,  verscJUiesseti ,  bc-    5       Wegen  der  y  mg,  lag  (brechen  de, 

scMicssen,  einschliessen ,  fangen);  —   östr.  Weiterbildung^  wie  auch  runk  (rauf en.ru 

gclouchen;   afries.  Im-  beliika;   wfries.    be-  ausrat*fen   etc)    u.  rup   (brechen ,  re 

lacken ;   as.  bilûkan ;   mnd.  bcluken  ;   mnld.  rauben,  raufen,  rupfen  etc.)  von  der  ] 

hcluy ckcu ',  nid.  hclixikcn;  ags.helCiCQn;  aengl  lu  (cf.  1  lé,  lös,  lösen  etc.)   ef.  Fiel 

bilCikcn,  biloaken  (einschliessen,  umschliesstn,  10  198  u.  757,   sowie  II,  22G  u,  457), 

ahschliessen ,    verschli essen ,  schliessen,   zu-  bei  G.  Curtius  die  Xummer  US u.  1 

machen,  unisch Hessen,  umfassen,  enthalten  etc.,  sodann  wegen  der  wahrscheinl.  urapr.  Idc^ 

womit  beim  Vergleich  der  Bedtg.  .-fangen  mit  ra  ti.  rüg  in  der  (rrdbedtg.:  Bonarea 

von  galukan  [s.  ol)en]  auch  wohl  unser  bc-  Schallwurzcln  u.  ra,  rag  (brechen,  hn 

\i\ken  [erfangen,  erfassen,  ergreifen,  erreicJicn  15  reissen  etc.)  des  Weiteren  unier  2  lol 

etc.J  wohl  urspr.  idcnt.  ist,  sodass  es  gar  kein  wobei  ich  ausser  auf  die  Schdllstâmme: 

Comics,  von  bc  u.  lukoii  [ziehen  etc.,  s.  1  knak  auch  noch  auf  die  Schailstämm: 

lukcn]  ist);  —  as.  antlükan;  ahd.  ant-,  int-,  klat,  knap,  krak  u.  deren  Ablautforma 

in-lûciian;   mhd.  entlûchon;   nid.  ontluiken  weise,  bz.  darauf  aufmerksam  mache,  da 

(erschtiessen,  auf  schliessen,  öffnen,  aufthun,  20  Bedtg.:  Geräusch  etc.  u.  Bruch  (U 

eröffnen,  offenbaren);  ags.  im-,  on-lûcan  (auf-  in  denselben  stets  zusammen  findet  v. 

schliessen,  öffnen),  —  tolitcan ;  aengl.  tohtken  demnach  waJirscheinL  auch  die  y  n,  I 

(cve11ere,divellere), — alftcan(ojic'cre,cvellere),  weitert  rüg,   lag   aus  sonare,  crepitn 

so  ist  namentlich  beim  Vergleich  von  afries.  sonus  crepitus  etc.  die  Bedtg.:  breche 

niosluk  od,  (cf.  AUfries.  Gesetze,  pag.  558,  25  u.  Bruch  etc.  entwickelte,  worauf  au» 

zweite  Spalte,  Zeile  8)  mes-Iuiic  (das  Messer-  (bitten  od.  rufen,  cf.  2  lokken)  auch  < 

ziehen    im  Streite   etc.)   zu  goth.   us-lukan  rüg  (rülpsen,  vomiren,  sich  brechen  o 

(pikein  etc.,  s.  oben)  wohl  anzunehmen,  dass  brechen  etc.,  cf.  Fick,  II,  21i)  hm 

luken  (schliessen)  u.  laken  (ziehen,  reissen,  dürfte.     Wegen  der  Bedtg. :  biegen,krû 

zupfen  etc.)  entweder  urspr.  dieselben  Wörter  30  od.    zusammenbiegen    u.    zusavmau 

od.  doch  beide  von  einem  u.  denselben  Stamm  contrahere  etc.  in  afries.  bilaka  ter^ 

luk  fortgebildet  sind.     Vergleicht  man  nun,  da3S  das  in  den  afries.  Gesetzen  (v.  B 

dass  sowohl  Fick  (III,  274)  als  H.  Leo  hofen,  pag.  Ol,   Zeile  16)  vorkams 

(pag.    415)    die  germ.    y   luk    von    lûkan  thria  bilekene  lithe  od.  thrin  bilekeni 

(schliessen)  etc.  mit  der  idg.  y  rag,  skr.  ruj  85  im  tat.  Texte  (cf.   v.   Biehthofeu 

od.  rag,  europ.  lug  (brechen)  für  ident.  halten  unter  bilaka)  mit  tribus  contractis  m 

u.  dass  Fick  annimmt,   dass  die  Bedtg.:  erklärt  wird. 

brechen  in  die  von:  biegen  u.  so  weiter  luk-gat,    Oeffnung  ad.  Loch  im  * 

in  die  von:  zusammenbiegen  u.   schliessen  Schiffsdeck  od.  in  einer  Mauer,  Wan 

etc.  (besser  wohl :  brechen,  knicken,  biegen,  40  weldfie  mit  einer  Luke  od.  Klappe  (d 

krümmen  etc.,  bz.  brechen,  abbrechen,  beenden,  geschlossen  wird,  od.  überJiaupt  ein  « 

Ende  u.  Schluss  machen,  schliessen  etc.,  od.  od.  verschliessbares  Lodi,  da  die  T 

auch:  durch  Zusammendrücken  zweier  Enden  luk  auch  ebensogut  mit  laken  ($ék 

od.  Seiten  irgend  eines  Etwas  citten  Bruch  als  mit  luke   connex  sein  kann.  - 

od.  Knick,  eine  Biegung  od.  Krümmung  etc.  45  luikjirat  (dasselbe,  aber  auch  [s.  unter  l 

erzeugen  u.  so  überJutupt:  zusammendrücken  ein  Zugloch);  cf.  1  lük. 
u.  biegen,  aneinander  drücken  od.  klemmen  Liikke,  lobl.  Name.  —  Koseform  wi 

etc.,  fest   drücken,    dicht   drücken,    dicht  lilkkelik,  lükkelk;  t.  q.  gmkkelik 

machen,  schliessen  etc.)    übergegangen  sei,  liikken,    vorwärts  od,  von  Statten 

so  ist  es  beim  Vergleich  der  y  rup,   runip,  50  Erfolg  haben ^    gelingen,   glücken  e 

bz.   lup,   lump    (brevlhen,   reissen,   rauben,  wen  't  lükken  wil,  den  geid  't  all'  g 

raufen,   rupfen   etc.)   zu  lug,   bz.    skr.    (cf.  man  angript  un  deid;  —  wat  lükkei 

Bopp)  rüg  (frangere;   ferire,  laedere,  occi-  dat  lükt  6k;  —  dat  wal  nét  lOkken; 

dere  u.  subst. :   morbus,   acgritudo)    od.  (cf.  is  hum  nêt  lükt,  dat  ho  't  tau  to  fote 

G ra-fs mann)  ruii  (durchbrechen,  zerbrechen,  55  —  dat  misU'ikte  hum  etc.   —  Nd. 

zertrümmern,  zerschmettern,   vernichten,  er-  lükken;   mnd.   lacken;   nid.  lukken; 

brechen,  aufbrechen,  eröffnen)  wohl  zwei  fei-  lacken;  wfries,  locken;  nfries.  (JoK\ 

los,   dass  unser    1  lukeu,   bz.    afries.   luka,  lokkin;  saf/.lukje;  i^aRjF.lak;  am^M 

ahd.  liuhhan   (vellere,   evellere  etc.)  gleich-  schott.    lack;    isl.   lackaz;     norw.  I 
falls   zu   dieser  y  lug   (brechen,   spalten,  CO  lykkast;   dän.   lykkes;   achwed.  lycl 


iio^:i:«[H< 


543  LUELLE  LUEL 


kai;  Monv.  lukkast  etc.  stM  im       fortgebildet  ist,  wie  1  lokken  wm  lok)  das 
äUnisB  SU  einem  an,  lucka  wie       Subst,  lOk  (Geschick  etc,  od.  Erf(Ag^  Gelingen^ 

andu  (aushauchen,  verhauchen,  Glück)  od.  mnd.  lucke  etc.   (cf.  Iflk)   aus 

aoda   (athmen,    hauchen),   —  diesem  Verb,  lükken  entstanden  sein  müsste 

lg  od.  beschwerlich  werden)  eu  5  u.  nicht  lükken  (gelingen,  glOcken  etc.)  von 

igen),   —   heitast  (drohen ,   be-  lUk  etc.  weiter  gebildet  sein  kann, 

Mu  heita  (heissen,  verheissen),  Lûks,  nü.  Name  =^ Lucas.  —  Sprichw.: 

SU  hnippa  (stossen),  —   norw,  hau  in,  Lûks ;  't  is  schäpbotter ;  —  dat  is  ên 

»u^)p   werden,   abknappen)   eu  (seil,  Lügen)  ût  Lûks-ôm  sîn  bûl. 
ippen,  beknappen  etc.)  etc.  u.  ist  10      laks,  Lucios.  ~  Nd.  luks  od.  lukks;  nid. 

^r   auch   wohl    ein   mit    aiid.  lochs;  and.  lohs;  ags.  lox;  ahd.,mhd.]\iha; 

gl  lokken  etc.  ident.  lucka  an-  lat.  lynx;  griech.  lugks;   lit.  luszis.  —    Ob 

Vergleicht  man  nun  flekken   als  wegen  der  scharfen  leuchtenden  Augen  mit 

^g  von  flek  (Platz,  Raum,  Stelle  ags,  liozan  (leuchten)  eur  y  luk  ?    cf,  lecht, 

>r.:  Miss,  Bruch,  Spalte;  Lücke,  15  iQcht,  lüchten. 

eier  Platz  etc.)  u.  nJid.  klecken  laksen,  heimlich  wegnehmen,  stehlen,  rau- 

cjan   (Biss  od.   Bruch,  Spalte,  ben,  plündern  etc. ;  —  he  lukst  hum  de  dôk 

offenen    u.    freien  Baum   etc.  ût  de  taske ;  —  he  lukst  hum  't  geld  under 

t  Statten  gelten,  Ihrfolg  u.  Ge-  de  handen  weg;  —  he  hed  hum  all'  sin  geld 

n  etc,  wovon  ital.   schiaccare,  20  oflukst  (z.  B.  auch  im  Spiel);  —  ho  lokst 

etsehen  etc.,  cf.  klak  u.  klakken)  hum  nêt  so  lank,  as  he  nog  'n  deit  hod ;  — 

Idung  von  ahd.  klac  (Biss,  Bruch,  ho  hed  hum  gôd  belukst.   —   Nd.  luksen ; 

M.  dass  flecken  u,  klecken  nhd.  luchsen.     Wohl  zu  luks,   wie  musen 

N*  ainnl,  Bedtg. :  Biss,  Bruch  etc.  zu  mûs. 

te.  machen  etc,  in  die  trop,  von :  25      lulle,  liil,  a)  eine  aiu  starkem  Leinen  od. 

gehen,  vorwärtsgehen,   Erfolg  Segeltuch  gemachte  Böhre,bz.  eine  ManUerung 

haben,  gelingen  etc,   überging,  od,  ein  um  das  Ende  eines  Hahns  od.  eines 

an  auch  annehmen,   dass  das  sonstigen  Abflussrohres  gewickelter  Lappen 

ga.  noch  ahd.   belegte  einfache  von  starkem  Leinen,  der  auf  diese  Art  auch 

I  od.  lacken  urspr.  eine  ähnliche  30  einen  Schlauch  od,  eine  schlaffe  Bohre  bildet 

wie  flecken  u,  klecken  hatte  u,  u,  zu  dem  Ende  darum  gebunden  wird,  dass 

ne  Weiterbildung  von  der  y  luk  die  ausfliessende  Flüssigkeit  nicht  zu  weit 

issen,  spalten,    bz,  subst.:    das  umherspritzt  od,  in  das  richtige  Loch  etc. 

Bersten  u.  Brechen,    bz,  der  hineingeleitet  werden  kann; — jT  muttcn  'n 

od  ^dtt  =  ahd,,  fkhd.  klac)  85  nêjen  lül  an  de  kr&n  maken,  de  olde  is  kört 

lach  entweder  von  Hause  aus  un  of ;  —  leg'  de  lül  r^  in  de  gOte,  anders 

b.  wie  1  u.  2  luken  (a.  reissen,  flügt  't  water  all'  bi  de  sid  ût ;  —  b)  mann- 

uareissen  od.  abtrennen  etc,  — -  lichesGlied,wn\Bi (Bohre, Abflussrohre etc,?); 

iêsen  etc.   od.   urspr.:   brechen,  —    c)   ein  Fetzen,   Lappen,   bz.  schlechtes, 

moesen  ist,  od.  als  Weiterbildung  40  werthloses,  unnützes  Etwas  etc, ;  —  niks  as 

der  subst.  Bedtg, :   Bruch   etc.  êmer  lullen  un  prüllen ;  —  d)  ein  Schwätzer, 

9  klecken  od,  ahd.  klagan  von  Lügner,  Faseler ^  Hanswurst,  Zauderer  etc, ; 

nem  aiten  u.  verlorengegangenen  —  Jan  lül  un  sin  m&t.  —  Dass  es  in  aüen 

fand,      Dass   indessen   lükken,  Bedtgn,   od.  überhaupt  mit   den  folgenden 

Iflkken  (Erfolg  haben,  gelingen  45  Wörtern  als:   nd,   (Dähnert)  lull  (eine 

Ureet  von  der  y  luk   (s,  unter  Bohre  od.  Saugröhre  etc.),  nur  fig,  in  der 

er  auch   ebenso  gut  von   ahd,  Bedensart:   he  wêt  nich  van  lull  noch  tüll, 

lâ,   luchft;    nüuL   luche,   lAcke  wo  es  also  etwas  ähnliches  wie  eine  Tülle 

Ue,  freier  u,  offener  Baum  etc.)  bezeichnet,  —  (Br.  Wb.)   lull  od.  lullpipe 

t  sein  kann,  ist  klar  u.  zwar  50  (Bohre,   lederne  Schlauchröhre  od,   Leder- 

iäs  ja  dieses  ebenso  wie  1  lok,  schlauch) ;    nid,   lul   (Saughom  od.   Saug- 

%  lohh  (Plur,  locher  u.  luhhir)  schlauch,  Ludet,  Lutsdie;  Böhrkanne;  Bohre 

aus    auf    eine    Grdform    luka  einer  Pumpe  od.  Feuerspritze ;  männl.  Glied ; 

tnd  od.  Bruch-Ding,    bz.  2hm-  Vorstagsegel  od.  urspr.  woM  biosein  Lappen, 

bmgs-  od.  Zusammenbiegungs-  55  s.  unter  lulle  sub  c),  —  lul-laadje  (Fopperei, 

ïïusammendrückendes     u.     ver-  Betrug;  albernes  Geschwätz  etc.,  cf,  unser 

Ikwas  etc,)  zurückgeht.  Bemerkt  lulle  od.  lül  sub  d  u.  unser  lullere),  —  luUe- 

dass  in  diesem  Faü  (d.  h.  wenn  man  (Spritzenmann  od.  Mann  der  die  Aus* 

ngen  etc,  von  luk,  brecJ^n  od,  lauf-  od,  Spritz-Böhre  der  Spritze  hält  u. 
90.  von  luckk  =  n^.  Lücke  ^  führt;  Schwätzer  etc.),   —  lullepeis  (Narr, 


LÜELLE  LUEL  544  LUEMMEL 

Dummkopf,  Tropf  etc.),  *-  lullepüp  (Seidel;  u.  wickelt  od,  worin  wum  iiek  od 

Saug-,  Lutsch'  od.  lAidd-BÖhrchen ;  DudeU  widieU  u.  was  man  uMsi4Âkân§t%. 

sackj  Sackpfeife),  —  luller  (Lutscher,   Lu-  u.  so  auch  wie  ludara  od.  Iftre  m  I 

deler;  Schwätzer;  Tölpel,  Narr  etc.);  mnld.  Ding,  eine  Windel  etc.)  eineneitsnl 

lulle   (siparum,   velum  quo  ju?atur  cursus    5  gekürzt  u.  andererseits  su  lalle  eoi 

navis),  lul-  od.  lolle-,  Inlie-pype  (ruisch-pype  wurde,  u.  so  ne&e»  Zeug,  Tuckoi 

od.  sack-pype,  tibia  utricularis),   lullc-peyre  läppen,  Lappen,  Fetten  etc.  «.  hkm 

(pyrum  fracidum) :  mnd.(Sch.u.L.)  lolliken-  siparum,  od.  aipariom,  ▼elom  etc^  b:, 

pipe,  bz.  mlat.  Inllela  (Sackpfeife,  Schlauch-  seget  etc.   (s,  oofit   mtM.  lulle)  md 

pfeife  od.  Dudelsack);  nhd.  Lull  (Rolire  10  wie  ludara  (Windel  etc.,  tf.  3  lûr) 

zum  Ablaufen  einer  Flüssigkeit),  sowie  ferner  Streifen  Zeug   od,  Lappen  6fzetcM 

mit  dem  schon  bei  Keisersberg  (f  1510)  (cf.  ifllle  in  der  Bedtg.  sub  a)  mm 

vorkommenden  nhd.  lullen  (ludein,  lutschen,  gewickelt  wird  u.  eben  dadurch^  dm 

saugen),   luller    (Sauglappen,   jAttschbeutel,  das  Ende   eines  Ausflussrokrt  bekt 

cf.  bei  Weigand  Luü  u.  1  lullen)  sowie  15  besseren  ZusammenhaUens  desaunf^ 

ferner  auch  mit  unserm  lülleu  zu  lol,  lul,  Wassers  gewickelt  wurde,  stlhti  oiidb 

bz.  lolleu  (s.  d.)  etc.  gehört,  ist  mir  sehr  einen  hohlen  Schlauch  od.  eint  M 

zweifelhaft,  obschon  es  ja  allerdings  denkbar  Leinen  bildet  u.  auch  zugleich  zumAi 

ist,  dass  aus  einem  altern  lu-la  od.  lu-la,  od.  Aus-  u.  Ablauf -Bohr  (TülU  ât 

(als  Bedupl.   der  Schallwurzel  lu,  od.  einer  20  Dass  nun  aber  ein  aus  ahd.  lodOo 

Zusammensetzung  der  Schailwurzeln  lu  u.  läppen  od.  Stück  Zeug,  wdehes  mm 

la,   cf.   1  la)  mit  der  Bedtg. :   Ton,  Klang,  khsidung,  ümkleidung  od.  als  Vofhu 

Schall,   Geräusch  od.    das  Bauschen  etc.  hang  etc.  gebraucht)  entstandenes  wk 

neben  lol,  lul  od.  loUen,  lullen  u.  loUe  od.  od.  ludel,  nhd.  Ludet  u.  ein  dan 

lulle  in  loUe-pype  (ruisch-pype  od.  Dudelsack,  25  traMrtes  lûlo,  lullo,  lalle  etc.  kiek 

Sackpfeife)  in  ähnliclicr  Weise  wie  das  zu  gesucht  in  die  Bedtg.  Lappen,  den 

pipen  (pfeifen  etc.)  gehörende  pipe  (Pfeife,  sammenwickeU  u.  befeuchtet,  tm  i^ 

Bohre  etc.  od.  urspr.  ein  Etwas  zum  Pfeifen  nachher  von  einem  Säugling  wiei 

od.  ein  Pfeif-Ding  etc.)  auch  ein  loUe  od.  saugen  zu  lassen,  od.  auch  täs  ein 

lulle  mit  derselben  Bedtg.  wie  pipe  hervor-  30  Ding  od.  ein  Etwas,  das  um  Bbzas 

ging  u.  dann  ebenso  wie  nnld.  lulle-pgp  (s.  selbst  gewickdt  wird  u.  somit  am 

oben)  aus  der  allgemeinen  Bedtg. :  Bohre  u.  Schlauch   od,   eine  Bahre  bildd  (j 

Schlauch,  Ausflussrohr  etc.  in  die  Bedtg.:  also,  ob  Saug-  od.  Lutsch- Lappen^ 

Saug-,  Lutsch-  od.  Ludel-Böhre,    bz.   ein  Beutel,  Saug-  od.  LutsdhBôhre  et 

Etwas  woran  u.  worauf  man  saugt,  bz.  womit  85  aüe  sonst.  Bedtgn.  von  unserm  lü 

man  saugt  u.  trinkt  od.   schlürft  etc.   od.  gehen  konnte,    ist    nach  den  obii 

überhaupt  in  die  von  Ludel  überging  (cf.  bei  fuhrungen  wohl  nicht  tu  bestreiten 

W  eig  and  Ludelauchinder  Bedtg.  :Tabacks-  liUlea,    a)  séhwatzen,  faseln,  U 

pfeife  wie  pipe  u.  ludein  nicht  allein   in  —  he  lülld  mî  wat  for;  —  h)  bes 

der  Bedtg.:  saugen,  sondern  auch  in  der  von  40  hinters  Licht  führen,   zum  Beste 

Tabackrauchen,  schmauchen  etc.  wie  unser  vcriren  etc.;  —  he  wolF  mt  lulle 

pîpken)  u.  dass  dann  wieder  aus  der  Bedtg. :  seine  Zeit  mit  Faseleien  u.  8onstige\ 

Ludel  als  Saugrohr, Sauggef ans, Saug-  od.  heilen  od.  Narrheiten  verbringen, 

Lutsch- Ding  u.  so  auch  wohl  ein  Saug-  od.  trändeln-,  —  he  lülld  wat  hemm;  - 

Lutsch'Lappenetc.wieder  die  Bedtg.:  Lappen,  45  lülld  sm  t!d;  —  Nid.  lallen. 

schlaffer,  weicher  Lappen,  schlaffes  u.  weicJtes  IttUer,     Séhwâtzer,     Faseler, 

Etwas   (cf.  oben  mnld.  lulle-peyre,  pyrum  Fopper  etc. 

fracidum)  entstand.    Da  es  nun  aber  nicht  liillere,  Schwätzerei,  Fasdei,  Fi 

wahrscheinlich  ist,   dass  das  nhd.   Ludel  läl-prophet,  Lügenprophet, 

durdi  Einschiebwig  eines  d  (cf.  Weigand  50  Ifimmei,  Lümmd;  —  a)  ein  die 

unter  Ludel)  aus  dem  nid.  lul  od.  lulle  schlacJUes  schweres  Etwas   od.  e 

(Bohre  od.  BÖhrkanne  etc.)  entstand,  so  kann  ungeschlachter    grober    Mensdi , 

fnan  beim  Vergleich  von  3  lûr  od.  Iure,  lurre  Flegel  etc. ;  —  dat  ii  jo  'n  dikki 

aus  ludere  od.  ahd.  ludara  auch  für  denkbar  fan  'n  bôm  od.  përd,  jonge  etc. ;  - 

lauten,  dass  das  gleichfalls  zu  ahd.  ludo,  lodo  55  regten  lümmel ;  —    Sprichw. :    gl 

(lockeres  grobes  Tu<^  od.  Zeug  etc.,  womit  pastôr  de  hand  an  wgff'  gôndag 

auch  mnd.  lode,  Lappen,   Fetzen  etc.  wohl  Tag),  da  lümmel ;  —  ^  männl.  Ol 

ident.  ist)  gehörende  ahd.  ludilo  (Art  Zeug  —  Nid.  lümmel  (Flegd,  Grobian 

od.  Tuch,  genuB  vestimenti  od.  Tuch,  Lappen,  etc.  u.  in  ChroniiMen  auch  ein  did 

Mantel,  den  man  vor  od.  um  Etwas  hängt  60  Kuchen);  nd.  (Er.  Wb.f  Dähn 


ÜMMEREE-BAN  545  LÜMPE  LUMP 

Û  (Weichling,  fauler  Schlingel;  —  hê  snidt  d'r  so  'n  lump  (plumpes  dickes 
Meriräger  Junge  od.  Mensch),  etc.)  stûk  flêsk  of;  —  dat  sügt  al  to  lump 
für  lûmmel  (cf  Weigand)  (od.  lumpen,  lumpig)  ût;  —  hô  löpt  d'r  so 
smmel  u.  limmel  vorkamen,  so  lump  (nachlâ.ssig,  schleppend,  unanständig 
ucht  mit  mnld.  lemmer,  lammer  5  etc.)  hcn ;  —  he  kumd  dY  so  lump  (plump 
d.  den  von  Weigand  ange-  od.  ungesittet  etc.)  mit  fan  dag;  —  he  is 
Ttt  lamm  (locker,  schlotterig,  d'r  so  lump  (unb^ülflich,  nachlässig,  dumm, 
sr  (unfest,  undicht,  sdilaff,  klotzig  etc.)  bi  dôn;  —  hê  fâtd  dat  all'  so 
.)  u.  mnld.  (KU)  lemmor,  lump  an  (er  weiss  nicTUs  ordentlich  u.  ge- 
olpamentum;  pars  carnis  deli-  10  hührlich  anzufassen);  —  dat  lumpen  gôdje 
re)  II.  mnd.  lummel  (abdomcn)  (schabige  nichtsnutzige  gemeine  Volk),  wat 
^tammverb.  liman ,  lam ,  lum,  deid  dat  all'  hir  stän  to  kiken ;  —  de  lumpe 
1  u.  lamen,  lôm  etc.  gehören,  flt^gel  fan  kerel ;  —  dat  is  je  'n  lumpen  kercl 
Ml  auch  mnld.  lemmer  (pulpa-  od.  wif,  perd  ctc ;  —  um  so  'n  lumpen  (od. 
aus  lummer,  bz.  ahd.  lumbal  15  lumpig)  stûk  holt,  dar  wult  du  krakêl  um 
lummerstük  u.  vergl.  auch  bei  maken?  —  dat  was  nog  lumper  as  lump, 
unter  Lende  die  Formen :  wen  ik  mi  fan  so  'n  arbarmliken  kerel  lumpen 
Lammer-Braten)  aus  lummer,  laten  wul ;  —  'n  lumpen  kerel  as  he  is,  heb 
mien  ist.  'k  min  dagc  nog  nêt  sên ;  —  hê  hed  sük  fan 

»al,    I       ,  iflnpon  20  de  hêle  geselskup  up  't  allerlumpste   mäkt. 

I  *•  *  ^"°8®"-  _  Nid.  lomp  (schwer,  grob,  roh,  plump, 

tjLendenstiick,  Keulenstûck,        unbehauen,  nicht  nett;  gross,  schwerfällig; 
ileisch  od.   der  Braten  von        ungehobelt,   ungesittet,    unmanierlich   etc.). 
Tick' Fleisch  des  Oberschenkels        Vergl.  weiter  : 
iel  eines geschlfichteten Ochsen.  25      Inmpe,  lump,  Lumpe,  Lump;  —  a)  Lum- 

wM  dtenso  wie  das  hess.  pen,  Lappen,  Fetzen  etc.;  —  'n  lumpe  od. 
ummer  u.  lummerbraten  zu  lump  fan  'n  schötteldôk;  —  de  lumpen  (od. 
ïese,  lumbe;  mhd.  (Lex er)  fudden,  klatten)  flögen  hör  na  od.  hauen 
(Lende,  Weiche),  welches  mit  hör  um  de  béncn ;  —  sé  geid  in  lumpen ; 
mhd.  lumbel,  lumbele  (Theil  30  —  s6  hed  niks  as  êmer  lumpen  an;  —  b) 
de) ;  mnd.  lummelen ,  bayr.  armer  von  allem  entblösster  Wicht,  gemeiner 
bei  (Eingeweide  der  Thierc,  Kerl  od.  roher  plumper  unbeholfener  Oe- 
r)  aus  kU.  Inmbus  hervorging  seile,  Flegel  etc.;  —  ho  is  'n  regten  lump 
ch  (d.  h.  aus  lumbe  in  der  od.  lumps,  de  niks  hed;  —  wat  deist  du  mit 
he  od.  Weichtheile,  weiches,  35  de  lump  to  lôpcn;  —  sükse  lumpen  fan 
ichlaffes  Etwas,  Geschlinge  od.  kerels  sunt  mi  den  dog  nog  nêt  förkamen. 
i ;  geslüns)  auch  wohl  das  nd.  —  Nd.  lump  (nur  persönl.  als  Schimpfwort) ; 
lummel  (Weichling,  fauler  mnd.  nur  in  (cf.  Seh.  u.  L.)  lumpechtich 
tt^lümmel)  u.  das  bei  Frisch  (lumpig,  pannosus);  nid.  lomp  (in  allen  Be- 
lummlen  (sdilaff  herunter  hän-  40  dtgn.  wie  nhd.  Lump,  Lumpe  u.  Lumpen) ; 
9ich  etc.)  u.  hess.  (Vilmar),  mnld.  (KU)  lompe  (a.  frustum,  frustulum, 
ig  and)  lumm,  />ayr.  lummer  massa;  —  b.  manualis  fasciculus  lini  aut 
unfest  etc.)  herschreibt.  lanae ;  —  c.  panniculus,  assumentum ;  —  d. 

^jombard,  Leihbank,  Leihhaus.        linteohim,   linamcntum,  linteum  attributum ; 
:  dat  geid  na  de  lummert,  das  45  vestis  lacera  cujus  partes  quaedam  pendulae; 
r  Leihbank,   bz.   zum   Teufel        e.    fomes   igniarius,    funis  bombardicus   od, 
—  l&t  de  hole  diifelß  na  de        Lunte,  Lappen  od.  Fetzen  zum  Anzünden 

des  Pulvers  auf  der  Pfanne  eines  Geschosses ; 

Innnertsk,   lomhardisch;  —        —   f.   holothuria,   mustela  flu?iatilis   etc.); 

ner  (lombardische  od.  welsche  50  aengl.  lompe,   lumpe   (frustum);    engl,  lump 

Art^  die  bedeutend  grösser  u.        (Klumpen,  Masse,  dickes  unförmliches  Stück, 

wie  die  hiesige);  lummerske  BrucJistück,  eine  Masse  unordentlich  unter- 
'Össere  Art  Haselnüsse,  welche  einander  geworfener  u.  gemischter  Dinge), 
umbertS'Nüsse,  von  vielen  (cf  lump  od.  lumpfish,  lumpsucker  der  gemeine 
fter  Lambertsnuss)  aber  auch  56  Bauchsauger,  Klumpfisch,  Seehase)  u.  lomp 
se  genannt  werden.  (der  Kugelfisch) ;  isl.  nur  in  lumpinn  (stupidus, 

,  lun^fdg,  plump,  dick,  unförm-  ignavus),  lumprar  (plumpe  grobe  Matrosen- 
hulßich,  dumm,  klotzig,  unan-  /fawrf«c/iMÄtf),  lumpruverk  (opus  inconcinnum, 
unhehobelt,  ungesittet ;  schlecht,  Immpenwerk,  Lumpenarbeit) ;  norw.  lump 
/,  nichtswürdig,  werthlos  etc.;  60  (knub,  klods,  tyk  stump  =  engl,  lump),  cf, 

ikMt  Koolmaa.    Wörterbaeh.    II,  85 


LUMPE  LUMP  546  LÜNDESN 

auch :  lumpe  (et  tykt  fladbröd,  et  slags  kage)        schlaffes  unfesiea  Etufos,  bz.  mä  \m 
u.   lumpen    (tyk,   but   rundagtig);    schwed.        luml  (weich,  schlaff,  unfest  etc.)  zuga 
lump,  im  Plur,  lumpor  (Lumpen)  u.  lumpen        hängen  können, 
(Jumpicht,  verächtlich),  lumpsamlare  (Lum-  1.  lanpen;    i.  q.   lump,  lumpig;  • 

pe^isammlcr) ;   dän.   lump   im  Verb,   lumpe    5  sflcht  so  lumpen  ût ;  —   lumpcncr  ( 
(lumpen),  lumpen  (lumpen,  lumpicht),  lumpen-        ger) ;  —  'n  Inmpenerer  fent  as  he  û 
karl  (Lumpenkerl) y  lumpensukker  (Lumpen-        't  wol  nêt;  —  lumpenste;  —  he  ii  d< 
Zucker),  lumperi  (Lumperei);  mhd.   lumpe        penste  fan  allen. 
(J/umpen,  Fetzen).  2.  Inmpen  (nur  mü  dem  Hulfifferb. 

Da  d(is  nd.  lumpen  in  der  Bedtg.:  ein  10  lumpen;  —  ik  wil  mi  Dich  fan  homl 
wenig  hinken  od,  hinkend  u.  schleppend  (u.  laten  (zu  einem  Lump  machen  od.  u 
so  auch:  nachlässig,  langsam u.  träge) gehen,  Lump  behandeln  lassen);  —  he  hc 
im  Gehen  den  Fuss  nachziehen  etc.  ebenso  middag  dftgtig  traktôrd  un  sük  nargei 
wie  ahd.  gilum])lih  (angemessen,  passend),  lumpen  laten. 
nd.  (Br.  Wb.,  III,  98)  lumpe  =  limpe  15  Inmperd,  Innpsik,  ein  Mensch  der 
(Glimpf,  cf.  limp  etc.)  jedenfalls  zu  einem  ist  u.  sich  überaU  lumpig  bezeigt, 
and.  Verb,  limpan,  lamp,  lump,  liimpun  ge-  lampig,  lumpig;  —  'n  lumpigen kei 

hört  u.  dieses  einerseits  mit  ahd.  limphan,        'n  lumpigen  daler  etc. 
limpfan,  limfan,  limfen  (convenire,  oporterc),  lûn,  s.  lûne. 

ags.  (Fttmüller)  limpan,  lamp,  Inmpon,  20      Lnnden,  Lnnnen,  2îott(2oii;  —  héfi 
lumpen  (cvenire,  accidore,  pcrtinere) ;  an.,  is^        Lunden.   —  iip«.  Landen,  Londen; 
Icmpa   (moderarl,  temperare,  accommodare)        Lunden,  Lundene,  Lundc,  Londeoe. 
etc.  u.  andererseits  mit  ahd.  Mmjihiin',  amhd.  lander,    Brand,    flammendes,  UA 

limphen,  limphin  (Iiinken,  laJimen,  gebrech-        brennendes,  hell  u.  stark  brennendei  i 
lieh  sein  etc.),  and.  u.  ags.  limpan  (cf.  das  25  demdes  Feuer  etc.;  —  so  asdebliki 
von  Ij.  Ettmüller  unter  limpan  aufge-       in  slôg,  stund 't  ganse  hûs  glik  in  de b 
führte  lempbcalt,  lahmen,  hinkend,  claudus)        —  cf.  lundertje  u.  das  folgende: 
ident.  ist,  so  glaube  ich,  dass  auch  der  Stamm  landem,  a)  lodern,  intensiv  od.  Acff 

lump  von  lumpe  (Lappen,  Fetzen  etc.)  zu  nen,  hell  u.  fladternd  od.  stark  flamm 
einem  dieser  beiden  Verba  gehört.  Gehört  30  —  dat  für  londord  dflgtlg;  —  da  » 
nun  ahd.  limplian  (Iiinken  etc.)  ebenso  wie  afend  (Ofen)  nêt  so  lundern  laten,  de; 
limphan  (convcnire  etc.)  zu  einer  y  lamb,  stein  kunn'  anders  wol  in  de  brand  k 
ramb  (schlaff  herabhängen,  od.  niederhangen  —  de  sponen  lundern  glik  np,  vco 
etc.),  so  ist  wohl  anzunehmen,  Jo^«  limphan  brand  kamen  ;  —  h)  intensiv  u.  stark ht 
(hinken  etc.)  urspr.  die  Bedtg.:  schlaff,  85  machen,  heizen  etc.;  —  ho  londerd  hi 
schwach,  matt  u.  gebrechlich  sein,  debilem  B.  den  Ofen)  dügtig;  —  he  hed  i 
esse  etc.  hatte  u.  dass  demnach  lumpe  über-  inlunderd.  —  Es  ist  ansekeinetd 
haupt  ein  schlaff  es  od.  schlaff  nieder-  ein  Iterativ  des  mhd.  (cf.  Lexert 
hangendes  Mwas  bedeutet,  was  dann  weiter  Weigand  unter  Lunte)  lÜnden, 
in  die  Bedtg.:  schlaffer  Lappen,  Lumpen  40  (brennen,  glimtnen),  od.  von  unserm^ 
etc.  (sinnl  u.  fig.)  überging.  Vergleicht  etc.,  doch  kommt  heim  Vergleich  é 
man  übrigens,  dass  lumpe  (s.  bei  We  ig  and  (Schambach)  luntern,  mnlL,  mflä» 
unter  Lumpe)  auch  die  Bedtg.:  weih-  deren,  londeren  =  nhd.  loddem  asi 
liehe  Scham  hat  u.  dass  auch  das  lat.  nhd.  lodern  od.  früher  (cf.  Lu 
lumbus  in  derselben  Bedtg.  gebraucht  wurde,  45  Joel3,5)  loddern  inBetracJU,  wMi 
so  könnte  auch  lumpe  als  urspr.  sclüaffes,  leicht  mit  dem  an.  lôdhr  (das  Feuert 
han gen  des,  sehlotteriges  FtwaSjhz.  als  Lappen  Lodernde,  Flammende  etc.)  u.  Lôdl 
etc.  u.  als  Schimpfwort  ebensogut  mit  ahd.  (cf.  Kdda  Saemundar  hios  Frôda,  ID 
lumbal  etc.  u.  mhd.  liimbo,  lumpe  (Lende,  Lôilhurr,  Lôdhur,  Lôthr  ^(ier  Gott  cfef  J 
Weivhe  etc.)  u.  nhd.  lumm  etc.  (s.  unter  50  der  sonst  auch  Logi  u.  Loki  heia 
lümmol  u.  lummorstük)  aus  lat.  lumbus  her-  sammenhängt  u.  mit  diese»  môghdu 
vorgegangen  u.  urspr.  dasselbe  Wort  sein,  zur  selben  y  rudh  gehört,  wowm 
icie  mnd.  lurabe,  lumpe  (Lende,  Weiche,  roth  (cf.  rôd)  ti.  an.  riodha  frötte 
Schambug  etc.).  Ging  nun  aber  weiter  auch  aucli  skr.  rudhira  (a.  roth,  blutig;  — 
lumm  (schlaff  etc.)  aus  lumbe,  lumpe  od.  55  blutrothe  Planet  Mars ;  —  cBlM^),t 
lummolc,  lumml  (s.  unter  lummorstack)  her-  lodhra  (Baum,  aus  dessen  Binde  ein 
vorn  so  würde  auch  nd.  (Br.  Wb.)  lumpen  Pulver  bereitet  wird)  etc.  abstawm 
(hinken,  mit  dem  Beine  ziehen  od.  schleppen,  der  begriffliche  Uebergang  von  ro 
schlaffe  u.  schwache  Beine  haben  etc.)  wieder  glänzend,  scheinend  u.  flamtnend  a 
gleichfalls  mit  lumpe,   als  urspr.   weiches,  GO  Böthe  zu  HitMe,   EnUündung  eti 


LtJNDERTJE  547  LUNGE  LüNG 

• 

M,  Man  den  Eost  im  Getreide  j^unÄ:^,  Stunde,  gewisse  Zeit  od.  Stunde); 

k  ja  Brand  nennt  u.  umgekehrt  dän.  lune  (Laune,  Grille  etc),  —  Mit  engl, 

r and  auch  von  Hitze  u.Böthe  luna  (Mond)   u.  lune  (Halbmond);    hslav. 

gebraucht  wird.  luna  od.  (cf.  Pott,  Wurzelwh.  III,  250) 

9  Oft.  lôdhr  u.  L6dhr  cf.   Übri-  5  louna;  gael.  luan  (Mond),  sowie  auch  franz. 

Em  nach  Grassmann  (1174)  lunette  (Äugenglas,  Brille;  Fensterchen  od. 

rnd   (glänzen)  gehörende  ved.  Luftloch  in    Thunrihauben ,   Lunette    eines 

und  etc.,  a)   als  Beiwort  ver-  Festungswalls  etc);  üal.   lunctta  (Lichtöff- 

Jütter;  —  b)  subst.  Name  eines  nung  in  einem  Gewölbe),  aus  u.  von  lat.  luna, 

als  Vater  der  Maruts  od.  Ge-  10  welches  wieder  für  urspr.  lucna  od.  lacina 

mtergeordneteren  Gewittergötter  steht  u.  mit  lux  u.  luccre  etc.  zu  der  y  luk, 

gott  u.  Erzeuger  der   Gewitter  urspr.  ruk  (cf.  lecht)  gehört.    Auch  das  nid. 

»  Arm  hat  u.  in  seiner  äusseren  luim  (Laune  etc.)  steht  wohl  für  älteres  luin 

F  als  röthlich  u.  mit  glänzendem  od.  nd.  lûn  u.  wenn  man  bei  Jap  ix  (pag. 

k  geziert  dargestellt  vnrd  u.  wo-  15  275)  das  unter  wfries.  Ijuentjcn  Beigebrachte 

\erweise   auch    der   an.    Lôdhr  vergleicht  (cf.  daselbst:  het  luint  od.   loent 

.  gewesen  sein  kann.     Vergleicht  my  niet  u.  luinig  etc.,  sowie  Weiteres  unter 

f,  da8s(cf.  Grimm,  Myth.,  221)  lunen,  ICuisk),  so  muss  früher  neben  luin 

.  Lödhr   (als  loderndes  Feuer)  auch  die  Form  loen  (gespr.  lûu)  od.  loene 

'be  ausging  u.  er  also  nicht  den  20  im  nid.  bestanden  haben,   wie  wfries.   ein 

te^  soist  bei  seinem  Namen  wohl  gleichbedeutendes  Ijoene. 

en  Zusammenhang  mit  rudhira  luneD,  launen,  Laune  haben,  gestimmt  sein 

etc.,  bz.  Mars)  zu  denken.  od.   bei  Laune  sein   etc.;  von  Launen   u. 

(Dimin.  von  lunder),  ein  kleines  Chitten  besessen  sein,  launisch  u.  verdriess- 

ies flammendes  flackerndes  Feuer,  25  lieh  od.  mürrisch  sein,  Grillen  fangen,  od. 

me  Kinder  oft  im  Herbste  beim  schlechter  u.   böser  Laune  sein ,  schmollen 

len  aus  Stroh,  Beisig,  trockenem  etc. ;  der  Laune  od.  Stimmung  zusagen  u. 

ioehen,  um  Kartoffeln  darin  zu  entsprechen,  gefallen,  gelüsten  etc. ;   —   ho 

kâmd  mit  jungens,  uns  folk  is  is   nét  gôd   lûnd;   —   hê  lûnd   od.    sitt  to 

to  kertaffelraden,  den  willen  wi  30  lûncn  un  segt  gîn  minsk  gin  gôd  wôrd ;  — 

maken  un  nns  kertuffels  braden.  dat  Idnde  hum  nét,  um  dar  hen  to  gân ;  — 

luiBk,   englisch  od.   eigentlich:  wat  hum  nét  lûnd,  dat  deid  hô  ôk  nôt   un 

wn  London  (cf.  Lunden);  —  wen  jî  jo  ôk   up  de  kop   stellen.  —   Nd. 

ïoffels,  eine  dicke,  grobe,  mehlige  (Schütze  III,  63;  Br.  Wb.,  Dähnert 

ie  hier  früher  von  Ihtgland,  bz,  85  etc.  luncn  od.  luuncn  u.  bei  Bann  eil  lûn 

geführt  ist.   —  cf.  Seh.  u.  L.  (launen,  launisch  u.  verdriesslich  sein,  auf 

ich.  u.  gegen  Jemand  sich  verdriesslich  beweisen, 

lie,  lûn,  Laune,  zeitweilige  leicht  böser  Laune  sein,  sauer  sehen  etc.,  cf.  auch 

\él   unterworfene  Stimmung  od.  mnd.   lunekater,   launischer   Kater   etc.    u. 

eü  II.  Verfassung  des   Gemüths  40  lunewinkel ,   Schmollwinkel) ;    nid.    (cf.    bei 

fnst.  Etwas,  od.  überJiaupt  auch :  v.  Dale  das  zweite  luimen)  luimen,  luincu, 

wechselnde    od.    veränderliche  loenen;  wfries.  (cf.  Jap  ix  wn^^r  Ijuentjcn) 

Wechsel,  Abwechselung,   Phase  Ijocnen   (gefallen,  gelüsten,  bz.   der  Laune 

JB  nêt  gôd  bi  lune   (bei  Laune,  zusagen  u.  entsprechen);  wang.    (Ehren- 

Ki  Humor  etc.);  —  he  hed  up-  45  traut  I,  72)    Idn   (schlechter  Ixiune  sein, 

al  'n  ffoden  lune   od.  flagc  etc.;  schmollen  etc.);  mhd.  lûaen;  nhd.  launen, 

tid  sûkke  bliksems  luncn  (Launen,  s.  Weiteres  unter  launen  inGrim  m,  Wb. 

\derbare  od.  wechselnde  Einfälle  Innge,  lang',  Lunge.  —  Nd.,  mnd.  lunge ; 

an  hêl  nêt  wêt,  wo  man  mit  hum  nid.   long ;   mnld.   longhc,   longher ;   afries. 

-  elker  minsk  hed  sin  luncn ;  —  50  lungene,  lungen,  longen ;  wfries.  longc,  long ; 

led  mi  to  f8I   lunen ;  —  't  wer  ags.  lungen ;  aengl.  lunge,  longe ,  engl,  lung  ; 

d  sin  lunen;  —  de  lunen  fan  't  isl.,  norw.,  schwed.  lunga;  dän.  lunge;  ahd. 

iberekenbär.  —  Nd.,mnd.  lune;  lunga;  mhd.  lunge  u.  a^ú^. lungina, lunginna, 

Kand,  Mondp?Mse,  Consteüation;  lungunna;  mhd.  lungene  u.  limgele^  lungel. 

Mondwechsels    od.    Neumondes;  55  —  Da  die  Lunge  sehr  schwammig  locker  u. 

d.  eine  gewisse  u.  bestimmte  Zeit  porös  u.  so  leicJU  ist,   dass  sie  im  Wasser 

erhaupt;  Veränderlichkeit,  Laune  schwimmt  (cf.  lat.  pulmon,  versetzt  aus  plumen 

:  weâhselnde   Gemüthsstimmung,  =  griech.  pleumön,  später  pncumön   [wie 

igung,   Gesinnung);  norw.  luna  unser  knûflôk  aus  klûilôk]  von  der  y  pla, 

Nme,  Stimmung,  Humor;  Zeit-  60  schwimmen),  so  nimmt  Fick  (cf.  III,  265) 

36* 


LUNGEN-SUEKTE                   548  LUNKE  LDNK 

an,  dass  sie  wie  das  mnld.  lichte  (Lunge)  Innig«  Iniîik,  Itiak,  launig,  la 

u.  engl  lights  (Lunge  der  Thiere)  von  licht  unheständigf   «eUerwemiMk,  grilligt 

od.  light  (leicht)  auch  wegen  ihrer  Leichtig-  sinnig,  wunderlich,  verdrieislieh;  — 

keit  od.  geringen  Schwere  so  benannt  sei  u.  so  ferdômd  lunîg  od.  lûnsk,  dat  dV  1 
vergleicht  er  deshalb  das  Wort  iunge  mit    5  up  hum  to   reken   nn  hast  hêl  gen 

ags.  iuDgre  in  der  Bedtg.  leicht.    Da  in-  mit  hum  is ;  —  lunig  od.  lÛDsk  wer.  • 

dessen  d<ts  ags.  lungre  ebenso  wie  lungor,  lunig,  launsch,  lOniscli,  Iflnsch;  M 

tis.  lungar;  ahd.  luagar,  hmkar;  mhd.  lunger  u.  (cf.  Jap  ix  Mfi^  ](jaenljen)  loinig: 

nur  in  der  Bedtg.:  rasch,  schnell,  hurtig,  liunic. 

eilends,   flugs,   plötzlich,    heftig    etc.,    be.  10      luiye,   Schenkel,  Keule,  Lendenttk 

(■elur,  confestim,  illico,  subito,  cito,  strenne,  kalferluine,  Kalbskeule  od  LenSenAk 

acritor,  fortitor  gebraucht  wird  u.  möglicher-  einem  Kaufe,  —    Mit  mtHd,  mfam.  1 

loeise  zu  lingen   in  der  Bedtg.:  vorwärts  aengl,  loine,   engl,  loin  aus  frau. 

gehen,  von  Statten  gehen  od.  urspr. :  springen,  afranz,,  waU.  logne  (Lendenstück),  imi 
eilen  etc.  gehört,  so  ist  ein  directer  Vergleich  15  Dies    (II,    351)    rnii   tpan,  kM^ja  ( 

od.  eine  directe  Zusammenstellung  des  Wortes  Schinken),  aus  mlai.  ui({;.  lumbea  von  k 

Lunge  mit  ags.  lungor  u.  lungre  doch  wohl  (Lende)  entstand. 

kaum  zulässig  u.  wohl  eher  anzunehmen,  dass  IQnÎDg,  luniak.  Iflnesk  (Flur.:  li 

dasselbe  aus  einem  älteren,  gleichfalls  zu  der  lûnefis;  DinUn.:  lûn^e);  SperUtig;  — 
y  lagh,  langh  od.  ragh,  rangh  gehörenden  20  pos, :  hemp-ldning  od,  hemp-lfinenk.  - 

Worte  entstanden  ist.     Vergleicht  man  nun  densart.  u.  Spridno. :  ho  is  so  wif  i 

aber  (cf.  Pott,  Wurzelwb.  III,   713)  das  lûnink  up  de  agterdôr;  —  sé  pirens 

russ.  légkû,  legôk  (leicht,  nicht  schwer;  be-  lûninks;  —  't  is  lûnings  (scherzh.fiir 

hende,  flink,  gewandt  etc.)  u.  Icgkoe  wolsko  Kinder)  tid  to  hedde.  —  Nd.  lunisg, 
(die  leichten  Truppen),  jfou^te  legkoe  (pulmo,  25  lüneke;  mnd.   laningh,  Inniiick,  Im 

Lunge)  u.  dass  diese  Wörter  auf  skr.  laghu  sali,  lünege ;   wang,   löning.  —  lHié 

(a.  rasch,  schnell,  behende  etc,;  —  b.  leicht,  vonDr,  CreceliusherausgegebenmE 

nicht  schwer  etc.,   s.  unter  2  licht)  zurück-  Glossen  wird  Matth.  10  das  laL  auff 

gelicn,  so  iM  es  seJir  wahrscheinlich,  dass  hliuningas  p/osnW,  sodass  die  vripr.  d 
sowohl  das  ags.  lungor  u,  lungre  als  auch  30  and  Form  hlioninga  lautete.    Dim 

das   tSubst.  lungen   od,   lunga  u,  lungunna  ist  o^fr  tü»>  Nanninga  iMm  Namio,  Mii 

(s.  oben)  jnit  Verdampfung  des  urspr,  Vocals  von  Manuo  etc.   mit  dem  Fatrimgn 

a  zu  0  u.  u  (cf.  z.  B.  unser  bûs  in  bûsdör  von   einem  alten   Subst.  hlinna  A 

u.  lunkc)  aus  skr.  langlui  entstanden  sind  fortgebildet,  welches  ebenso  wie  ^otft.  1 
u.  sich  hieraus  für  ags.  lungor,  lungre  die  85  (Odiör  etc.)   u.   ahd.  hlinmnnt  (Im 

Bedtg.:  cclcr  etc.  u.  für  lungen   od.  lungc  Buf  etc.)   in  seinem  AfdauJt  hläi  i 

die  von   leichtes   Etwas  etc.   ergaben  u.  unter  Idd  erwähnten  V  ^m,  cnmoti ; 

demnach  auch   das  ags.  lungre  keinen  di-  aus  deren  causat.  Bedtg. :  Jemandem 

reden  Zusammenhang  mit  lingen  hat.  hörend  machen  od  hören  lassen,  e&e 
luDjs;en-sûkte,  Lungenseuche.                      40  die  Bedtg.:  Stimme  erhdfen,  kuU  sei», 

lun^e-  od.  Inng-pîpe,  Lungenröhre.  schreien  etc.  hervorging   u.  wouad 

1.  Inngeru,  lungern,  gierig  u.  lüstern  sein,  der  hliuninga  genannte  Sperling  »o 
nach  Etwas  verlangend,  nach  Etwas  tracJUen,  seinem  lauten  Geschrei  diesen  Nam 
mit  lüsternen,  auf  das  Begehrte  hingerich-  lanke,  lank,  Lende,  (^)ersdienkd 
teten  Augen  still  liegend  warten  etc.;  —  ho  45  bein,  Bein  iiberhaupt;  Bein-,  S^esl 
lungcrd  na  (od.  up)  'n  stük  fan  de  brade;  Schinkenknochen  etc.;  —    he  hed 

—  ho  lungcrd  up  k  iiten;  —  he  ligd  to  gode  Innken  (Lenden);  —  mit  m 
lungern,   of  dV  nig  *n  stük  för  hum  offald.  hinken  (Beinen)  sitt  ho  6n  altîd  in  di 

—  Kd.  (Br.  Wb^  lungern.  —  Ob  dieses  —  he  smitt  Bin  lange  lanken  so  wn 
Wort  zu  as.,  ahd.  lungar  (s.  unter  Iunge  u.  50  dat  man  d'r  hast  arer  fald ;  —  h£  i 
cf.  Weigand  wegen  lungern)  in  der  de  lunken  ût;  —  he  r6t  hum  d'r'n 
Bedtg. :  schnell,  schnell  bereit  etc.  gehört  od.  (z.  B.  von  einem  gebratenen  C^eßA, 
zu  lung  von  lingen?  smêt  hum  se  to;  —  h6  smét  de  h 

2.  lungern,  faulenzen,  mimig  u.  träge  lunk  to.  —  Nfries.  (OutMcn)  lonk 
gehen  od.  liegen  etc. ;  —  he  lungerd  wat  55  bein,  Hüftknochen,  ObersdUnkd,  Lei 
horum.  —  Nd.  (I)ähnert  etc.)  lungern,  Es  ist  (cf.  nfries.  lann,  afries.  kmd 
lunkcrn.  Davon  Xmh^qt^  =  mnd.  (S eh.  u.  od.  unsermhxmA^hand^  —  fondss/e 
L.)  lungerie  u.  gclunger,  sowie  nd.  (D  äh-  von  Hause  aus  dtuseSbe  Wort  wie  n 
ncrt)  lungerbänk  (FaulbeU).  —  Wohl  aus  Wb.,  jSfcAam6ae^ lanke  (SdU  s 
luggeru  nasalirt.                                           GO  Bippen  u.  Lenden,  Weiche)  od.  (8e 


LUNKEN  549         LUENSE  LUENS 

9^  Keule^  Lendenstück) ;  mnd,        —  hê  lunkd  d'r  langsam  hen.  —  Wohl  mi 
\e  od.   Flanke ,    Seite) ;    nid.        schwed.  lunka  (einen  schleppenden^  latschigen 
nk ;  mnld.  (KU)  lancke;  ahd.        Gang  gehen);  norw.  lunka  (gaac  sagte,  uden 

lanka,  lancha ;  mhd.  lanche,        nogen  hast),  Iiinkra  (gaae  tungt  eller  seent) 

Weiche,  Seite,  Lende) ;  aengl.    5  u.  schtoed.  linka  (hinken),  norw.  linka  (gjoere 
n)  lanke,  lonke  (lumbus) ;  etigl.        slaeng  eller  boeininger  med  kroppen)   ent- 

Leiste;  Schambug,  Schamseite)  weder  zu  dem  unter  lunkc  erwähnten  ver- 
Biegung der  Hüfte  od.  das  lornen  hlinkan  od.  von  einem  ablatUenden 
die  Vertiefung  od.  das  kleine  lanke,  linke  in  derselben  Bedtg.  wie  ahd. 
ies  UDohrscheinl.  vom  Präter.  10  hlanka  (nämlich  in  der  urspr.  BecUg.: 
erîomen  Verb,  hlinkan,  hlank,  Biegung,  Krümmung  etc.  od.  gebogenes  u. 
:iui,  ahd.  hlinchan  (knicken,  gekrümmtes  Etwas)  fortgebildet.  Vergl, 
mm,  zusammenbiegen,   rund-        weiter: 

od.  rundlich  gebogen  machen,  2.  lanken  od.  lank-oren,  lauscJien,  lauern, 

mmt  u.  zu  welchem  auch  ags.  15  horchen,  hinhorchen  od.  zuhören  etc.  —  he 
m ,  scJdank ,  dünn ,  schwach,  sitt  still  hen  to  lunken  od.  to  lunkôren  ;  — 
acilis,  tenais)  =  aengl.  hlanc,  he  lunkd  od.  lunkôrd  d'r  nêt  na,  wat  d'r 
mgh  lank  etc.   u.  mhd.   lenke        segd  word.    —    Nd.  (Br.  Wb.)   lunk-ôren. 

ags.  hlenkan,  aengl.  hienchen  —  Man  muss  diese  Verba  bucJistäblich  mit 
wie  auch  nhd.  Gelenk,  ge-  20  seiten  od.  eine  Biegung  u.  Neigung  zur 
u.  lenken  gehören,  wie  desgl.  Seite  hin  machen,  den  Kopf  auf  die  Seite 
ica,hlence;  an.  hlekkr;  norw.  legen  u.  Seit-ohren  etc.  übersetzen,  da 
^  lenlg'a;  dän.  laenke;  engl.  sie  von  dem  mit  ahd.  hlanka  urspr.  ident. 
ïlizd  einer  Kette  etc.)  etc. ;  —  lunkô,  jedoch  hier  in  der  Bedtg. :  Biegung 
\gl.  linch  (Hügel  etc.);  —  an.  25  u.  Seite,  fortgebildet  sind.  In  ähnlicher 
itas,  curvamen  etc.)  etc.  Was  Weise  gehört  auch  mnld.  lonck  (adspectus 
^  dieses  alten  verlornen  YiMnkfin,  limus),  loncken  (limis  obtueri,  leviter  obli- 
Irifft,  so  stimmt  sie  lautlich  zu  quare  oculos,  retortis  oculis  tueri),  mnld. 
Fick  verweist  III,  90  bei  lonken  (schielen,  liebäugeln  etc.),  lonk  (ver- 
f,  Gelenk  etc.,  auf  lat.  clingere  30  stohlener,  heimlicher  Blick  etc.)  hieher. 
\  vtm  cingere,  worüber  Weiteres  lanker,  luDkerd,   Hinkender,  bz.  Person 

unter  kragh,  wo  er  zugleich        die  hinkt  od.  hinkend  u.   schleppend  geht. 

wohl  besser  eine  Cfrundform        —  Zu  l  lunken. 

lafur  anzusetzen  sei,  während  lunk-lam,  Lendenlahm.  —  Zu  lunke. 

,  schlank,  dünn  etc.,  I,  52  zu  35      lank-oren,  s.  2  lunken. 
'.  kar^,   abmagern  etc.   stellt)  liins,  s.  lünse. 

,    welches   mit    ags.    hringan  lüns-ban,  s.  1  lOnsen. 

Hm  Fick  (cf.  1,42)  zu  einer  lünse,  lüns,  Lünse,  Achsnagel,  Lannagel; 

Herten  y  kark,  krak  (sonare  —  de  lOns  is  d'r  för  weg,  't  rad  löpt  ût. 
t  ein  unarticulirtes  Geräusch  40  —  Ob  unsere  Bedensart :  mit  de  lünse  lopen 
«hen  etc.)  gestellt  wird.  Ver-  =  müssig  gehen,  faulenzen  etc.  sich  auf 
nun  aber  die  SchaXlstämme :  dieses  lünse  bezieht  od.  mit  2  lünsen  zu- 
d.  klak,  klik,  —  krak,  krik,  sammenhängt?  —  Nd.  lüase,  lüns;  mnd. 
\  etc.;  so  scheint  es  wieder,  als  lunse,  luns,  lussc ;  nid.  luns,  lens ;  mnld. 
inka  od.  hlinkan,  blank,  hlunk,  45  lonse,  lunse  u.  londse,  lundse  ;  nfries.  (Jo- 
isetzende  y  blank  dieselbe  y  hansen)  lans;  and.,  bz.  as.  lunisa;  ags. 
:  (cf.  auch  krank  u.  kraken,  lynis ;  aengl.  lins.  —  Es  ist  mit  dem  gleich- 
et, wozu  Fick  das  lat.  clan-        bedeutenden  aM.  luning;  mhd.  lüninc  aus 

u,  dass  demnach  auch  hier        dem   ahd.,   mhd.    lun;   md.   Ion,    löne,   lan 

wie  bei  knak  u.  knik,  knikkcn  50  (obcs,  paxillus)  in  ähnlicher  Weise  fortge- 
urspr.  Bedtg.:  sonare,  crepi-  bildet  wie  ahd.  segansa  (Sense,  cf.  seise) 
f  Bedtg. :  knicken ,  biegen,  von  saga,  sega  (Säge)  od.  von  seche  (Pflug- 
r.  krümmen  etc.  Tiervorgegangen  messer,  bz.  Schneide-  Werkzeug).  Das  ein- 
die  für  lat.  clangere  lautlich  fache  ahd.  lun  aber  betr.,  so  ist  dieses  wohl 
kark,  krak,  krank  auch  die  y  55  aus  einem  zu  der  y  lu,  ru  (brechen,  reissen 
ä.  hlanka  etc.  sowohl  als  von  spalten,  theilen,  schneiden  etc.,  cf.  1  16  u. 
5,  nhd.  Bing  sein  könnte.  lös  etc)  gehörenden  Thema  luna  (nach  Vil- 

iinken,  in  die  Knie  od.  in  die  mar,  s.  unter  Lunn,  soll  in  den  Glossen 
lahmen,  lahm  u.  schleppend  neben  lun  auch  die  Form  luna  vorkommen) 
'  he  lonkd  mit  beide  bêncn ;  60  od.  luni  (cf.  ags.  rynan,  ryn,  tönen,  bruUen 


LUENSEN  LUENSSEN      550  LOB  LUHE 

etc.  von  der  Schalltpurzel  ru)  gékûrztj  da  Iflnsd  wat  heram  (er  Uepl  m»  her 

der  lun  genannte  Pflock  od.  hölzerne  Nagel  schlendert  od,  geht  müsetg,  frei,  hse 

ursitr.  entweder  blos   ein  abgeschnittener  u.  behindert  etuxu  herum).  —  06  m 

gekürzter  kleiner  Zweig  od.   ein  von  einem  bayr.  (cf.  Vilmar,  Sehm.)  Innzo,! 

grösseren  Holzkloben  abgespaltenes  u.  zuge-  5  lunczen  (leicht  sMummem^  haJbtchhn 

spitztes  Stückchen  Holz  war,  welches  vor  das  im  Bette  liegen);  mhd.  lanzen  (TetcU^ 

Bad  des  Wagens  gesteckt  wurde.  mern);  nd.  (Schambach,  SchüU 

1.  liinsen  od.  liinssen,  desgl.  auch  lönsken  luDljen,  lunschoi  (den  Kopf  am  S 
H.  lammcrn,  gefärbte  Oster-Eier  von  einer  anlehnen,  ein  MittagsschlafckeHkatt 
erhöhten  ii.  schräg  ablaufendeti  od.  geneigten  10  schlummern,  haib  Ufach  im  Bette  Utfi 
Fläche,  hz.  einem  schräg  gestellten  Dach-  eins  od.  mit  schwed,  Ions  (ein  t^wtrj 
Ziegel  in  eine  rundliche  Sandbahn  herunter-  träger  Menselk),  lunsa  (ein  idUg 
rollen  lassen,  wie  dies  die  Kinder  am  zweiten  Weibsbild,  Schlampe,  Sddämpe), 
Osterfeiertagc  mit  ihren  gefärbten  Oster-  (schwerfällig,  schürend,  tragt)  em 
Eiern  thun  od.  thaten,  da  diese  uralte  Sitte  16  Zu  lunzen  cf.  auch  nfries,  lontia 
ja  auch  hier  leider  immer  mehr  aus  der  lontin  ti.  unser  lensen  =  saÜ,  (l 
Mode  kömmt  u.  wie  so  viel  Alterthümliches  traut  II,  211)  len^je  (foMl  herwt^ 
stets  mehr  in  Vergessenheit  geräih.  Die  u.  lentern  in  lei-lensen  n.  lei-lent 
kreisförmige,  mit  einem  kleinen  Wall  einge-  Zu  mM,  lunzen  ii.  nfries.  lontin  (^ 
friedigte  Sandbahn,  worin  die  Eier  hinunter-  20  dän.  lunte  (zaudern,  zögern,  kuigui 
rollen,  heisst  davon  lüiis-,  lOnsk-  od.  lummerke-  kommen.  Von  nhd.  lunzen  «.  liuu  ( 
bau.  I)a  nun  bei  dem  lünseu  (lünsken  od.  rigkeit),  bayr.  Innzet  (schläfrig)  «tai 
lünsclien  ist  wohl  eine  blosse  Nebenform  leicht  (cf.  Dies  II,  40)  das  äd 
davon)  od.  lummcrn   mit  den    Oster-Eiern,  (schlaff). 

bz.  bei  diesem  lüusen  od.  Inmmeru  genannten  25      l&nsk,  s.  lunig. 
Eierspiel  einerseits  viel  Lärm  u.  Geschrei  lunte,   Lunte,   Zündstrick,  ZM 

von  den  hetheil igten  Kindern  gemacht  wird,  —  hc  is  kapabel  an  smit  de  laut 
es  sich  aber  andrerseits  dabei  auch  um  den  pulferfat.  —  Bedensart:  lonternkn 
Gewinn  der  Eier  handelt  (wessen  Ei  näm-  riechen,  Gefahr unUem. —  Kd.,wmi 
lieh  von  dem  herunterrollenden  Ei  eines  SO  nid.  lont;  mnld.,  mfläm.  lonte;  m 
andern  Mitspielers  getroffen  wird,  der  ver-  ttor«?., scAiOtfdlunta;  däiklante.— I 
liert  es  an  diesen),  so  könnte  das  Wort  lunte  früher  auch  die  Form  londe 
luinuKTii  im  ersten  Fall  urspr.  blos  die  Be-  Weigand)  bestand,  so  ist  et  n 
dlg. :  Lärm  u.  Spektakel  machen  etc.  gehabt  mhd.  lünden,  lunten  u.  unserm  hu 
haben  u.  dann  ursjnr.  dasselbe  Wort  sein  85  d.)  connex. 
wie  mnd.  (Seh.  u.  L.)  lommercu  (lärmen,  lantjen  od,  landjen,  das  dant  < 

brausen,  sausen),  wovon  gelommer,  gclumme  Gestrüpp  auf  u.  an  den  Kanten  âi 
11.  lomiiioriuglie  (Lärm,  Tumult),  welches  mit  anzündin  od.  in  Flammen  setzen, 
ahä.  lilimman,  limman ;  ags.  hlimman,  hlamm,  abbrennen  od.  absenaen ;  —  8Ö  l& 
hlummon  ((längere,  rugire,  sonarc,  fragorem  40  luntjen;  —  86  hebben  de  wall  o 
edcrc  etc.)  hlemm  (fragor  etc.)  etc.  zu-  —  WoJd  nicht  von  \\axXie,  sondern  % 
sammrnhängt.  Bezieht  sich  indessen  das  mit  lundern  von  Innden,  Innten  (süm 
liiinmern   mit  den  Eiern  auf  den  Gewinn  Lüppo,  mL   Name.   —  WM  Ni 

od.  das  Gewinnen  derselben,  so  würde  dabei        von  Lübbo. 
an   eine    Entstehung   aus    nid.    lommerdcn  45      1.  l&r  od.  lûrei  Lauer^  Spiihe  d 
(wuchern)  zu  denken  sein,  was  von  lommcrd        Zustand  od.  ThiUigkeit,  Handlung 
(s.  luinincrt)  fortgebildet  ist.     Was  nun  aber       gelauert  od.  heimlich  gespOhet  u.  § 
ferner  das  Wort  lünsen  (mit  de  eier  li'mscn,        bz.  verlangend  ausgesehen  u,  gewa 
od.  sc  liuisen  laten)  betrifft,  so  ist  dies  viel-        u.  auch  Ort,  Stelle  od.  Versteck,  h 
leicht  urspr.   dasselbe  Wort  wie  2  lünsen»  50  etc.,  von  wo  aus  das  Lauem  od. 
weil  eben   die  Bcdtg.:   rollen  od.  wie  wir        Spähen   u.  Horchen,   bz.    das  vei 
sagen :    trullen,    trüllen    (wir  sagen   vom  2.        Auskucken  nach  u.  Warten  auf  1 
Ostersonntag,  wo  das  liiuscn  stattfindet:  de        schieht;  —  de  katte  sitt  up  de  Ii 
clor  triillcn  mandag)  ein  freies  Gehenlassen        de  mûs  nêt  belûren  iin  fangen  kax 
0(1.  ein  freies  u.  loses  Hin-  u.  Hergehen  u.  55  steid   up   de  lûr,   am   to  Ben  an 
Bewegen  in  sich  befasst.  *  wat  d'r  förgeid,  od.  am  to  sén  < 

2.  lüuscii   od.   liinssen,    müssig  liegen,        wat  fangen  kan;  —  he  legd  Bükt 
lungern,  faulenzen,  müssig  gehen  od.  liegen,        auf  die   Spähe,  od.    auf  das  S 
schlendern  Hc. ;  —  dat  od.  hd  lünsd  d'r  so         Warten  etc.)  um  to  wagten ;  — 
wat  ben ;  —  bO  dcid  niks  as  lünscn ;  ~  ho  60  erat  lôfcr  nog  wat  up  de  lûr  le] 


LUE  LÜRE  551  LURD  LURT 

rhaad  altid  Bên^  wat  't  beste  is ;  im  Augenmerk  gehabt,  hz.  ihn  schon  lange 
de  sake  up  de  lûr,  um  to  sên  daraufhin  beobacJUet  etc.),  dat  ho  am  ende 
L  —  Nd.  Inur;  nid.  loer ;  mJul.  dat  gôd  stalen  harr';  —  he  krég  dat  gau 
Xauer,  Hinterhalt).  —  Wohl  in  de  lûr  (er  erspähte  u.  bemerkte  das  bald, 
von  lûren,  doch  sei  hier  zugleich  5  schöpfte  bald  Verdacht  etc.),  dat  so  hum 
%B  das  oinge  lûr  od.   nid.  loer        brüden  wallen;  —  de  budel  heb'  'k  dik  in 

noch  mfläm.  belegt  ist  u.  das       de  lûr,  de  trôe  'k  bi  den  düfel  nêt.  —  Wohl 
rkommende  loer,  loere,   loeyer,        auch  Subst.  zu  lûren. 
orimn),  &jer.  loeyer  (revocatorium,  5.  lar  od.  Iure?   —   Die  Bedensart:  'n 

lere,  leure,  loeyer,  luder  (ille-  10  lûr  dreien  od.  andreien  heisst  (wie  auch  im 
imatorium,  reyocatorium  acci-  nid.  cen  loer  draajen)  soviel  als  (Jemanden) 
amentmn  quo  accipitres  ad  escam  täuschen,  anführen,  betrügen  etc.  od.  auch 
nvitantor  etc.)  dieselben  Wörter  (ihn)  hinterrücks  u.  in  böswilliger  Absicht 
Mch  aus  loeyer,   bz.  loeder  =        in  eine  faule  od.  böse  Geschichte  verwickeln. 

mä.  lûder  (Lockspeise  u.  Lock-  16  —  Ob  diese  Bedeutung  wörtl.  soviel  heisst 
Etwas  was  lockt,  verlockt,  ver-  als  eine  Windel  drehen  od.  andrehen 
ügt  etc.)  zu  loer  od.  lûr  contrah.  u.  dass  es  demnach  dasselbe  Wort  wie  8  lûr 
üie  auch  unser  3  lûr  od.  Iure  ist?  —  Oder  gehört  es  in  der  Bedtg.:  Be- 
r.  dhd.  ludara  zusammengezogen  trug  etc.  zu  liiren,  bz.  lûren,  sodass  'n  lûr 
gh  weiter  2  ti.  4  lûr  u.  lûrcn.    20  dreien  uwrtl.  soviel  J^eisst  als  einen  Betrug 

Iure,  Laurer,  schlauer  hinter-  drehen  od.  andrehen,  wie  man  auch  sagt: 
\seh,  Verlocker,  Betrüger  etc.;  he  hed  hum  ên  dreid  od.  andreid  für:  er 
Ib  'n  regten  lûr.  —  Redensart:       hat  ihn  angeführt  od.   betrogen?  —   Oder 

lûr  un  blift  altid  'n  schelm  fan  hat  lûr,  bz.  Iure  od.  lurre  hier  die  Bedtg. : 
d.ltreymnd.\ar (heimtückischer,  25  Lüge,  Erdichtung  etc.  wie  das  nd.  (Scham- 
ïterlisUger  Mensch);  mnld.  loer  bach  etc.)  lurre?  —  cf.  Weiteres  unter 
)ecalator,  captator) ;  mfläm.  loer        lurendreier. 

pic).  —  Wohl  auch  zu  lûren,  lûr-angel   (persönl.   Schimpfwort),   heim- 

.  loer ;  mnld.  loer,  loerd  (homo  licher  Laurer  od.  böser  heimtückischer  hin- 
lavus,  stupidus  etc.)  u.  mfläm.  80  terlistiger  Mensch;  —  he  is  *n  regten  lûr- 
itopiduB  etc.)  wohl  mit  unserm  angel,  war  man  sük  aferal  jför  waren  an 
ranz,  lourd  entlehnt  u.  weiter  hödcn  mut.  —  Ob  dieses  Wort  nicht  urspr. 
lo,  lurido  aus  dem  lat.  luridus  soviel  als  Luder-  od.  Köder-,  Lock- Angel, 
,  255)  entstanden  ist.  war,  od.  eine  Angel,  womit  man  die  Fische 

lâre,   eine  wollene  Decke   od.  85  etc.  köderte  u.  lockte,  bedeutete? 

Irin    die    Säuglinge   gewickelt  1.  lard  od.  lûrd,   bz.  liirt  od.   l&rt,   a) 

t  kind  sitt  nog  in  de  Iure.  —  Dreck^  nichtsnutziges,  werthloses  Zeug  etc. 
3 ;  nid.  luur,  luier ;  mnld,  loeyer,  —  't  is  niks  as  êmer  lurd  od.  lurt  etc. ;  — 
B  (&sciae,  cunabula,  crepundia) ;  b)  gemeine  Person,  Nichtsnutz,  Dummerjan, 
;  ahd.  ludara;  lutliara,  ludera,  40  Flegel,  Lump,  bz.  Schmutzlappen,  Lumpe, 
iera  (cunae,  cunabula,  involu-  Schlumpe  etc. ;  —  't  is  'n  lurd  fan  'n  kerel 
Ues  von  ahd.  ludo,  lodo ;  mhd.  od.  fan  'n  wif.  —  Einestheils  mit  nid,  loer ; 
hes  WoUenzeug  od.  loses  lockeres       mnld.  loer,  loerd ;  mfläm.  loer  (homo  murci- 

üeberwurf  od.  Decke  u.  Mantel  dus,  ignavus ,  stupidus  etc.)  entlehnt  aus 
ila,  lodix) ;  ags.  lodha  (lacerna),  45  franz.   lourd,   lourdaud,    bz.   lourd    (träge, 

an.  lôdh  (hirsuties ;  villositas) ;  faul,  dumm  etc.)  u.  anderntheils  mit  nd. 
Wolle,  Haar,  Rauhigkeit) ;  dän.  (Dähnert)  lort;  schwed.,  norw.,  dän. 
ie)  u.  lodh  in  an.  lodhbrôk  lort  (Dreck,  Koth,  Schmutz,  Unrath) ;  norw., 
)onFick  (III,  273)  zu  einem       schwed.  lorta  (schmutzen,  besudeln  etc.)  aus 

(zottig  od,  Zotte)  gestellt  u,  50  ital,  lordo  (schmutzig,  cf.  fûl),  Subst.  lor- 
1  (lösen,  lose  u.  locker  machen,  dura  (Schmutz),  welche  Wörter  nach  Diez 
eitet  vnrd,  (I,  255)  aus  lat.  luridus  entstanden  sind. 

Iure,  Augenmerk,   Obacht  od.  2.  lard  od.  lard,  bz.  lart  od,  lurt,  alte 

man  Etwas  erspähet  u.  bemerkt  Lappen  od.  Fetzen,  bz.  aus  alten  aufge- 
as  ^het  u.  lauert;  —  h6  hed  55  drehten  Schiffstauen  gefertigte  lose  Garne 
i  de  lûr,   wat  d'r  umgeid  (er        od.  lockere  Dräthe,  womit  die  Schiffsseile  u. 

od,  bemerkt  gleich  AUes,  was  Riemen  od.  Ruder,  sowie  auch  Bordstangen 
m  vorgeht) ;  —  ik  heb*  hum  al  u.  Bordseiten  eines  Schiffs  umwickelt  u.  be- 
lûr  (od,  in  't  fermik,  in  de  legt  werden,  damit  sie  nicht  abreiben  u. 
lad  (ich  habe  ihn  schon  lange  60  schmutzen  etc.   —  Nd.   (Adelung)   lurde 


LUEDEB  552  LUREN 

u.  lurding;  nld.,  schwcd.,  dân.  lording  u.  ich  darnach)?  ik  dô  dog  watikvO; 
auch  (cf.  Bobrik  unter  Schiemannsgam,  lûrd  na  gîn  God  af  suigebôd;  ^  Ca 
pag,  300  u.  auch  476)  lorring.  —  Begriff-  be-,  in-,  of-,  up-,  ûtlûren.  —  A'i, 
licJi  schliesHt  ea  sich  als  das  was  zur  Scho-  lurcn ;  nld.,  mnld,  loeren ;  mhd.  , 
7iung  um  Taue  etc.  gewickelt  wird  am  5  norw.,  schwed.  Iura;  dän.  Iure;  ««$ 
nächsten  an  unser  3  lûr  od.  Iure,  gedehnt  satl.  luijc;  nfries.  (Outzen)  lörre  od 
lurre  u.  hart  mit  eingetretenem  d  lurde  ge-  richtiger  (cf,  Johan8en,pag.l7i,. 
sprachen  fc/.  kelder,  A'^Z/cr, —  solder,  <S'oÖ(?r  Spalte)  luurin;  wfries.  loerje. 
od.  Söller j  —  kcrdel,  Kerel,  Kerl  etc.)   an,  Wenn  man   bei  Kit  die  drei  I 

icoraus  beim  Vergleich  des  mnld.  lore  =  10  loeren  (retortls  ocuiis  intaeri),  loeren  od 
locyer,  luyer  aus  loeder,  nhd.  Ijuder ^  bz.  oogcn  (observare, insidioBcspeciüarifCi 
mnld.  loeyer,  luyer,  aus  ahd.  ludera,  lodere  ioBidiari;  connivere)  u.  loeren  (frontet 
(s.  unter  3  lûr)  auch  das  nnld.  lor  (Lappen  trahere,  comigare,  obducere  sire  ca| 
etc.)  entstehen  konnte,  worüber  noch  Weiteres  bz.  die  Stirne  zusammenziehzn  od  n 
unter  15re.  15  u.  ein  finsteres  böses  OesidU  mackö 

lûrder,  s.  l^rer,  Laurer.  u.  weiter  sein  mit  dem  ersten  loereo  t 

liiren,  lauern,  d.h.  scharf  sptViend  nach  louckcn  (limisobtoeri,  leviterobliqiuret 
Etwas  sehen  od.  spalten  u.  horchen  od,  retortls  ocuiis  taeri)  vergleicht,  sofinä 
lauschen  zugleich  u.  zwar  in  der  Regel  mit  alle  diese  Bedtgn.  auch  in  lüren  «ovo 
der  Nebenbcdtg.j  dass  dies  mit  iMlbzuge-  20  in  unserm  2  glumen,  glapen  u.  glûre 
kniff enen  od.  halbverschlcicrten  blinzelnden  auch  unser  2  lûr,  bz.  mtäd.  leer  (inâ 
Augen,  bz.  durch  die  enge  Ritze  der  halb-  mit  unserm  glomcr  ti.  gluper,  hi. 
geschlossenen  Äugen  od.  auch  durch  eine  glocper,  gluiper  (insidiator  etc.,  f. 
Ritze  u.  Spalte,  bz.  von  einer  verborgenen  glupen)  synonym  ist.  Vergleicht  m 
Ecke  od.  einem  Versteck  aus,  od.  mit  ge-  25  glupeu  von  glupe  u.  dass  dieses  nebe* 
scnktem  u.  nach  der  Seite  hingerichtetem  Ritze  de,  im  nld.  auch  die  Bedtg.:  i 
Blick,  bz.  mit  gesenktem  u.  seitwärts  ge-  hat,  ebenso  wie  d<u  zu  clioban  spalt 
neigtem  Haupt  heimlich  u.  unvermerkt  ge-  gehörende  ahd,  clobo  (cf.  klöfe  «.  1 
Schicht ;  —  wi  willen  uns  fersliikcu,  man  du  sowie  ferner,  dass  unser  2  glamai  od. 
dürst  net  ICireu,  war  wi  hcngân ;  —  liê  hcd  30  =  nld.  gloemen  u.  gluimen  mit  mM 
dür  de  üngcrs  lûrd ;  —  hc  lûrd  um  de  hörn  luymen  od.  auch  loomen  (incedere 
od.  dör  't  fcnstcr;  —  wat  stcist  du  dar  terram  versus  prono;  observare,  io 
agter  de  dörc  to  lûrcn?  —  dat  kiud  hold  retortls  sive  iusidiantibus  ocuiis  inti 
de  kop  up  de  sld  un  litrd  na  uns  hon;  —  luymer  (insidiator  etc.)  möglicherict 
du  must  äfeu  to  lüren,  was  sc  dar  mit  'n  85  mnld.  gloeme  od.  gluyme,  bz.  1k 
ander  hebben,  bz.  mit  'n  ander  dôn  od.  luyme  (ai)ertura  glaciei,  ostinmsive 
protcn ;  —  he  ligd  in  't  beddc  un  h'ird  dör  in  glacie,  od.  überhaupt  eine  SpaJitt 
de  gardinen ;  —  tili  't  dck  up  un  lAr  d'r  od.  ein  Loch,  eine  Oeffnung  etc.)  zur 
äfen  under  wat  dar  in  is;  —  lic  sitt  dar  to  falls  es  nicht  etwa  mit  engl,  gloom 
li'iren  wat  d'r  passCrd ;  —  he  lûrd  un  sniird  40  drein  sehen  etc.),  glum  (finster  etc., 
aferal  herum,  of  he  not  wat  findt ;  —  ho  2  glumen)  zusammenhängt  —  u.  dan 
liïrdc  (lauerte  od.  passte)  hum  up;  —  de  auch  das  ahd.  luogén  (aus  einem  1 
hatte  lûrd  na  de  fOgcls  od.  se  lurd  d'r  up,  heroorsehen,  bz.  überhaupt :  spähen, 
of  se  nich  'n  mûs  belûren  kan;  —  du  kanst  sehen,  lugen)  vonlnog  (HMe,Lai 
lank  lüren  (verlangend  wonach  sehen  u.  45  specus,  cubile  etc.,  cf.  lauken),  so 
warten)  dat  du  wat  krigst;  —  he  liird  sehr  nahe,  um  auch  bei  lüren.  eine 
(lauert  still  sitzend  u.  erwartungsvoll)  up  't  begriffliche  Entwickelung  u.  an 
äten,  of  't  nog  nt*t  bold  kumd;  —  so  liird  Grdbdtg.  seines  Themas  wie  bei 
man  de  biir  de  künst  of;  —  dat  harr'  'k  glupen,  glûren,  bz.  mfUd,  Inymen 
hum  gau  oflurd,  wo  he  dat  môk;  —  he  hed  50  luogên  zu  denken. 
al  lank  up  'n  godeii  gelegenheid  Kird   (ver-  Was  nun  aber  zunächst  den  Si 

langend  gewartet),  um  to  ferrcison ;  —  ho  das  Thema  lûr  od.  Iura  von  lüren, 
lurd  iip  'n  godon  wind,  um  to  fersdlen;  —  Subst.:  1,  2,  4  m.  5  lûr  betrifft,  so 
ik  hir'  up  de  post,  of  'k  mitfaren  kan  od.  selbe  jedenfalls  ein  Contractum 
of  d'r  ok  'n  brôf  för  mi  mitkamen  is ;  —  55  von  lu-er  od.  lû-er,  od.  von  luwer  o 
he  lurd  (hört,  lauscht,  horcht)  not  na  min  —  od.  von  luder  od.  lûder  (wie  3 
worden ;  —  liê  lilrd  nargends  na  (er  .sieht  dann  lûr  wohl  von  luoder,  LoekfaJI^ 
od.  hört  nirgends  nach,  kümmert  sich  um  verführerisches  u.  betrügerisches  . 
nichts,  geht  ungestört  seines  Weges  etc.);  \(ircnvonlvLO(Ï€m,îockenjVerïockenfr 
—  wat  Iiir  ik  d'r  na  (was  höre  od.  frage  60  betrügen,   nachstellen   etc.)   od.   vi 


.HEBEN  LUERREN       553     LUREN-  LURREN-DREIER 

leren  Worte.    Ob  nun  aber  lûren  ahd,  luoder  (Lockspeise,  Lockfaüe)  gehört. 

m  Vergleich  von  glumen  eu  engl.  Weiteres  s,  auch  noch  unter  16re  u.  lören, 

i  etc.  mit  aengl.  (Stratmann)  wozu  noch  bemerkt  sei,  dass  v,  Dale  neben 

m,   lourin ;    engl,   lower    (trübe  lorren  u.  loeren  in  der  Bedtg. :  betrügen  etc. 

VT  aussehen  etc.,   bs.  die  Stirne  5  u.  lorren  in  der  von :  Schleichhandel  treiben 

tusammenziehen    etc.);   flandr.  etc.    auch    leuren    einerseits    in    der   von 

(melancholicos,  tristis,  subtristis)  hökern  u.  mit  Kleinigkeiten  handeln  tt. 

ts/.  Iura  (coercere),  lar  (ignavia),  andererseits    in    der   von :    Schleichhandel 

8  haerere),  lüri  (liomo  torvus  et  treiben,  schmuggeln  (s.  Weiteres  unter  luren- 

\ehott.  lowryd  (finster,  grämlich  10  dreier)  hat  u.  dass  bei  M.  Kr  am  er  auch 

Schott,  lowrie,  lawrie  (ein  listiger  leuren  u.   lor,   lorren  wieder  in  derselben 

r  Mensch)  etc.  auf  ein  altes  wie  Bedtg.  (nämlich  in  der  von  Lumpen,  Fetzen, 

.  (bs.   bôen)    conjugirtes    Verb.  Lumpereien    etc.)   vorkömmt.      Der   Form 

(von  einer  y  lu,  urspr.  ru,  wie  wegen  vergl.   auch  mnld.   (KU)  lorre  = 

a  von  der  y  bu,   urspr.  bhu)  15  loewer  od.   mnd.  loer,  lower,  lorer,  loyer 

w.  davon  ein  Subst.  lûr  (wie  bûr  (coriarius) ;  cf.  lojer. 

,  bûer,  von  bûwan,  bûan)  ent-  laren-  od.  larren-dreier,  ein  Mensch,  der 

ib  vielleicht  dieses  lûren  urspr.  andere  Leute   durch  allerhand  Kniffe    u. 

nt  ist  wie  das  folgende  lüren  ^ffe  hinters  Licht  führt  u.  sie  durch  feine 

f  anderer  Queüe  stammt,  ist  wohl  20  Schliche  u.  Bänke  zu  betrügen  u.  anzuführen 

\cher?^t  festzustellen.  sucht,  Betrüger^  Schurke,  falscher,  gemeiner 

sei  zu  lüren  noch  das  aengl.  Kerl     —     Nd.     (Br.     Wb.,    Schütze, 

nn)  lurken;   engl,  lurk;   norw.  Dähnert    etc.)    lurrendreyer    (Betrüger^ 

m,  auf  der  Lauer  liegen,   auf-  Schurke,  Lug-  u.  Trugmacher  ^  Bechtsver- 

sdien,  versteckt  liegen,  sich  ver-  25  dreher,  Schleichhändler) ;  nid.  lorrendraayer 

9n)  u.  lurch  (sich  plötzlich  um-  (Schleichhändler,  Schmuggler;  Schmuggler- 

^  die  Seite  legen,  seitwärts  fallen;  schiff;  blinder  Soldat;  Pfuscher,  Betrüger 

uer  sein,  Kniffe  anwenden,  an-  etc);  mnld.  (M.  Kr  am  er)  lorrendraayer. 

trügen),    welche   nach   harken,  -—  Mit  (Bobrik)  Lurrendreherei,  bz. 

rehen)  auch  zu  lüren  gehören  30  «d  lurrendreierê;nW.  lorrendrajery;Äc7tt(7ed. 

mn  sie  nicfU   etwa  besser  von  lurendrägerie ;    dän.  lurendreierie    (ein  in 

I.  unter  lurken  am  Schlüsse)  ab-  den  Seerechten  gebräuchliches  Wort,  welches 

len.  alle  Arten  von  Veruntreuungen   u.   Betrü- 

(wie  Stbg.  schreibt)  lürren,  gereien  von  Schiffern  u.  Kaufleuten  bezeich- 

^   betrügen ,    belauern ,  fangen,  35  net),  bz.  dän.  lurendrejer  (Duckmäuser,  Leise- 

ie.   —   cf.   nd.   (Br.    Wb.)  u.  treter);  schwed.  lorendräga  (Schleichhandel 

in  der  zweiten  Bedtg.,  sowie  nid.  treiben  etc.),  lurendrägare  (Schleichhändler) 

"ügen,  anführen)  u.   (v.  Dale)  etc.  von  mnld.  lorren  - draayeu   (cauponari; 

ügen,  anführen,  schmuggeln);  merces    liicri    causa    alio    dam    transferre 

l)    loren    u.    lorren    (betrügen,  40  et  distrahere  etc.)  od.  (M,  Kramer)  lorren, 

iimUchen  u.  unerlaubten  Handel  lorrendraayen  (betrügen,  pfuschen ;  Handels^ 

ef.  M.  Kramer)  —  cf.  luren-  waaren  heimlich  verführen  u.  ohne  die  Ge- 

Nach   nid.    glueren ,    gloeren,  bühr  davon  zu  bezahlen  verhandeln,  Schleich- 

unser  glûren   wird  auch  mnld.  handel  treiben),  wonach  das  einfache  lorren 

I   wohl  für  loeren ,  lueren ,  bz.  45  wohl  d^isseWe  Wort  wie  lorren  od.  loren  u. 

9ren  stehen  u.  wenn  man  dazu  leuren  m  der  Bedtg. :  betrügen  etc.  (s.  unter 

;   loeyer,   luyer   als  aus  ludera,  lüren   u.   cf.   bei  KU.:   loren   ende  soren 

§  lûr)  entstanden  vergleicht,  so-  [imponere  alicui,   fraudare  aliquem],   loren 

%uch,  dass  das  mnld.  lore,  leurc,  [venales  ferre  merces  frivolasj,  loren  [carptim, 

ebra)  dasselbe  Wort  ist  wie  engl.  50  minutatim  et  ignave  aliquid  agere],  sowie  dass 

d.   luodara,  mhd.  luoder  (Lock-  er  für  soren  auch  die  Form  seureu  in  der 

falle),  so  ist  es  sehr  gut  möglich,  Bedtg. :  praevaricari  etc.  hat  u.  also  auch 

loren   u.   nd.   lurren,    bz.   nid.  leuren  dasselbe  wie  loren  u.  lorren  ist)  sein 

orren   in  der  Bedtg.:   betrügen,  wird.     Nach   der    Form   lorren,   loren   u. 

c.  urspr.  dieselben  Wörter  sind  55  leuren   zu  urtheilen   muss   od.    kann   dies 

•en,  lorren  etc.  ebenso  wie  aengl.  Verb,    ebenso   wie  ahd.  luodarôn,    bz.  mhd. 

iure;  mnld.  loren  (allicere)  aus  luoderen;  md.  ludern  von  luodara,  bz.  mhd. 

)darôn,  mhd.  luoderen,  md.  ludern  luodere,   luoder ;   md.  lûder,   bz.  engl.  Iure 

verlocken,  verführen,   belrügeji)  (locken  etc.)  von  Iure  =  mhd.  luodcre  etc. 

nndf  bz.  mit  franz.   leorer  zu  60  wieder  von  einem  Subst.  lore,  lor,  lorre  od. 


LUR6                             hU^  LÜBKEN 

auch  leure  (s.  unter  18re)  abstammen  m.  trenn  laner,  bs.  lûer  (ef,  lû  =  Ua  etr.) 

wan  nun  erwägt,  dassdas  tnd.  lûdern,  bz.  mhd.  weiter  gebildet  wäre  tf.  Köril  wi  h 

hiodereu  neben  verlocken  u.  betrügen  etc.  auch  übersetzt   werden   müsute,  in  rWdi 

die  Jiedig.:  Possen  treiben  etc.  hat,  so  kann  lurg   (es  wird  mit  tiefem  u.  üeKrji 

auch  das  obige  lorren  ebensogut  wie   nid,    5  u  gesprochen)  dann  ein  Conirad.  rc 

icarea  etc.   ein   Contract.  von  luodcru  od.  sein  würde.    Auch  an.,  û/.  lúr  ( 

ludern  sein.    Da  indessen  das  Verb,  lorron-  iúrgr    (torgum    aoimalis   hinati; 

draajen  kein  Compos.  von  lorren  (betrügen)  virium ;  gibbositas)  gehört  zu  lú  0 

u.  draajen  (drehen)  nein  kann,  so  kann  man  Lasslieit,  Müdigkeit,  Mattigkeit),  • 

auch  annehmen,  da^s  lorren  von  lor,  lorre  10  lur   (schlaff,   matt  etc.)  zw  la  (at 

(Lumpe,  Fetze  od.  ein  werthloses  nichtswiir'  entkräftet,  maU,  schwach), 

diges  Etwas,  res  frivolae  etc.,  cf.  mnld.  lere,  Das  aengl.    louri ;    engl  lowe; 

leure  unter  lOrc  u.  lor,  lorren  bei  M.  Kra-  düster,  Sturm  od.  Regen  drohend) 

m  e  r)   weiter  gebildet  iftt   u,   lorren-draajen  lowor  (trübe  werden,  sich  rerfinsUr 

urspr.  soviel  als  Lumpen  u.  Fetzen  od.  16  auch  woJd  mit  nd,'dithm.\tn^ni<k 

nichts    werthe    u.    nichts    würdige   Dinge  iÂrî^,  lûrsk  (lauerig,  laueritd), 

drehen  od.  zurechtdrehen  u.  machen  etc.  heimtückisch;  —  lûng  od.  lûrsk 

hiess,  wie  auch  ja  mnld.  loren-kraemcr  (fri-  Wetter  kurz  vor  einem  GetcitUr^ 

volarius)  eigentlich  ein  Lumpenhändler,  bz.  noch  ganz  still  ist,  aber  bald  Ϋ 

ein  Mensch,  der  mit  Lumpen  handelt  u,  sich  20  droht,  bz,  wenn  das  Gewüter  so 

mit   Lumpen   u.    Lumpereien    abgicbt,    ist.  auf  der  lAiucr  liegt) ;  ^  H  is  so 

Gäbe   es   übrigens   nur  das    Verb,   lorren-  od.   lûrsken    kercl    (ein    lauemdt 

draajen  od.  nd.  lurrendreien,   so  würde   es  tückischer  Kerl);  —  de  katte  n 

sich  am  besten  von  nd.  lurre   (lAige,   Er-  luri«  od.  lArsk  (stiU  lauernd,  wt 

dichtung,  Märchen  etc.,   cf.   Scham b ach,  25  kniffenen  blinzelnden,  od,  auch  \ 

Danneil  etc.)  ableiten  lassen,  dessen  Be-  lauernden  Augen)  hen. 

dtg.  jedoch  auch  wieder  leiiht  aus  Fasse,  lûrke  od.  lür^e  {Bimin,  von  3 1 

Narrheit^  Unsinn  etc.  entstanden  sein  könnte,  Windel  od,  kleines  wollenes  lud 

wo   es   dann   aber   auch  wieder   mit  mhd.  wickeln  von  Säuglingen, 

luoder  (Schlemmerei  etc.)   u.  luodem   (ver-  SO  lüfkenjmit  den  Beinen  ziehen  od 

locken;  schlemmen,  ein  locker esLeben  führen,  schwerfällig  u,  schilpend  od.  l 

Possen  treiben,    Unsinn   machen  etc.)   ver-  gebrechlich  gehen,    schleichen,  i 

îcandt  sein  dürfte,    lorren-  od.  lurrendreien  nachlässig  gehen ,  langsam  u.  tt 

wäre  dann  =  Unsinn,  Fassen,  bz.  Lügen,  hinken  etc.;  —  lié  lurked  (zieh 

Erdichtungen  etc.  drehen  od.  fabriziren  etc.  85  beide  bônen;  —  hé  od.  dat  lu 

u,  ein  von  lorre  od.  lurre  abgeleitetes  Verb.  langsam  un  sag^es  hen.  —  Gehô 

lorren  od.  lurren  fuUie  dann  dieselbe  Bcdtg.  lurk,  nhd,  Lurch  (KrOte,  cf.  U 

wie  lorren-  od.  lurren-dreien.  es  von  einem  Aé(j.  lurk   in  der 

lurg,  still  u,  xoarm  od,  schwül,  lau,  flau,  debilis  etc.  fortgebildet?     Im  l 

matt,    bz.   flicht  bewegt  od.  frisch,   kräftig  40  wäre  dann  vielleicht  an  mhd.  lu 

etc.;  —  lurg  wer   (stilles,  schwüles,  laues,  lere  (link,  cf.  link  u.  2  Iflchter) 

flaues,  faul  u.  müde  machendes  Wetter) ; —  wie  möglicherweise  unser  lurtei 

't  is  mi  fOls  to  lurg   (schwül  u.    drückend,  mhd.  Inrz  od.  lirz  (link)  zusammi 

Oll.   schwer  u.   bleiern,   leicht  zu   Gewitter  eben  dieses  eine  nd.  Form  Inrt 

geneigt,  unsicher)  as  dat  ik  löfe,  dat  't  wer  45  —  Mit  hess.  lurchen   (schlürfen, 

sük  lioid ;  —   ik  b(in  so  lurg   (matt,  müde,  lurggen   (schlürfen ,   nippen),   lu 

bz.  schwer  etc.)   in  de  brnen,  dat   ik  hast  (Trunk  od.  eigentlich  eine  Fortic 

gen  fôt  rören  kau.  auf  einmal  ein-  od.  auf  schlürft  i 

Ob  es  mit  dithm.  lurig  in  der  Bedtg. :  a)  syn.  mit  nhd.  Suff  od,  Sehli 

wohnlich  od.  angenehm  temperirt  etc.  u.   b)  50  serm  töge,  Zua)  hat  unser  lurken 

unsicher,  von  der  Witterung  (cf.  Nachtrag  gemein,   obschon  man  bei  schl 

zum  Br.  Wb.,  pag.    ISV)   eins  ist  u.   mit  dem  verwandUn  schlurf en  a\ 

diesem,  wie  unser  lûrîg   cu    luren   (lauern,  ein  Ziehen  u.  schleppendes,  langsi 

cf.  auch  liirsk)  gehört,   ist  mir  zweifelhaft,  denken  könnte.   —  Zu  nüul.  lin 

tl<i  jedenfalls   die  Bcdtg. :    müde,   matt   od.  56  in  der    Grdbdtg. :    gebrochen  o« 

.si hiccr  (tu  den  Beinen  od.  Gliedern)   nicht  steif,  ungelenk,  lalim,  gelähmt,  n 

dazu  stimmt  u.  diese  eher  dafür  zu  sprechen  etc.  gehört  jedenfalls  auch  das  i 

scheint,   dass  es   mit  eingeschobenem  unor-  lurken,  Icrken  (stottern,  gebrechl 

ganischem  r  aus  lug  entstand.     Möglich  wäre  gclenk  sprechen),  wobei  man  bei 

es  indessen  auch,  dass  es   vom  Comparat,  60  von  mhd,  Itürasen  (täuschen,  betrüg 


LUERREN  555  LUEST 

vidleichi  daa  aengl  lurken;  'n  lûs;  —  hê  löpt  sûk  'n  ende  in  de  rigte, 
ofw,  lurka  (lauem  etc.)  ti.  as  de  lûs  afer  de  nërskarfe;  —  mit  de 
%tergéKeny  täuschen^  betrugen,  näten  (Nissen)  is  mër  to  dôn  as  mit  de  lûsen ; 
:)  besser  hievon  ableitet,  als  —  lûsen!  lûsen!  sê  Bünt  so  dik  as  mûsen, 
em)  od.  lûreo^9/ifi/e{.  luren;  5  sê  sunt  so  dik  as  osseoknaken,  man  kan  d'r 
rügen,  Überlisten  etc.),  s.  unter  wol  lein  pund  fet  ûtkaken ;  —  hê  is  so  arm 
4sse.  as  'n  lûs,  d'r  is  niks  fan  hum  to  haleo,  od. 

reo.  liê  is  so  arm,   dat  d'r  gen  lûs   (Laus,   bz, 

r,  s.  lurendreier.  das  Geringste)  fan  hum  to  halen  is ;  —  mit 

Ig.  10  lûs  an  plus   (gemeinem  lausigem  Volk,   bz. 

2  lurd.  Bettlern  u.  Gesindel)  mag  'k  mi  nig  ofgefen ; 

[en;  i.  q.  lurken.  Wohl  zu  —  de  sûk  mit  lûs  un  plus  befätd,  de  mut 
,  lêrz  (link),  wie  lurken  zu        sük  nêt  ¥rundem,   wen   hum  wat  anhangd. 

Oink),  bei  dem  man  wie  bei  —  Nd.  luus;  mnd.  lûs;  nid.  luis;  mnld. 
ter  auch  wohl  an  eine  urspr.  15  luys;  ags.  lüs;  aengl.  Mlb,  lous,  luis,  Iis; 
eknickt,  gekrümmt,  contract,  engl,  louse,  lyse;  an.  lûs;  norw.,  schwed. 
'umm,  nicJU  gerade  od.  recht        lus ;   dän.  luus ;   ahd.,  mhd.   lüs.    —    Ent- 

von  recht  od,  gerade)  etc.,  weder  dired  vom  Verb.:  goth.  liusan,  ahd. 
ibrochen,  kraftlos,  gebrechlich,  liosan  etc.  in  der  Bedtg. :  verderben  etc., 
iwach  (dehilis),  dünn,  biegsam,  20  cf.  ferlêsen),  wie  griech.  phtheir  von  phtheirö 
nken  muss  u.  wozu  auch  mhd.  od.  mit  liusan  u.  lös  von  derselben  y  lus 
en,  betrügen,  bz.  nicht  recht  als  Erweiterung  von  lu  (spalten,  trennen, 
ideln,  niât  den  geraden  Weg  schneiden,  abschneiden,  reissen,  zerreissen, 
.  das  Becht  krummen  etc.),  ruiniren,  verderben  etc.). 
(Täuschung,  Verstellung  etc.)  25  las-arm,  arm  wie  eine  Laus. 
n  (betrügen  etc.)  abstammt.  lûse-krâm,  Lausekram;  —  mit  de  lûse- 

érz,  lirz  cf.  auch  (Diez  II,  kr&m  wil  'k  niks  to  dôn  un  to  maken  hebben. 
{VL.  schmutzig ;  —  h.  schielend) ;  lasen,  lausen. 

hief,  verdreht,  bz.  nicht  recht  lûsîg,  lausig,  in  denselben  verschiedenen 

wobei    indessen    die  Bedtg.:  SO  Bedtgn.  wie  nid.  luizen  u.  lûizig,   bz.   nhd. 
r&thselhaft  bleibt,  falls  nicht        lausen  u.  lausig. 
g.:  schief  od.  schielend,   bz.  lüst,    Lust,   Plaisir,   Spass,   angenehmer 

die  von :  sittlich  schlecht  Sinnenreiz,  Annehmlichkeit,  Genuss,  Freude, 
chmutzig  u.  dann  diese  wieder  Vergnügen,  Wohlgefallen,  Verlangen,  Nei- 
nnlich  schmutzig  überging,  85  gung,  Begierde,  Gelüste  etc.;  —  wat  hebben 
die  Bedtg.:  schmutzig  von  wi  dar  up  de  hochtid  fôr  'n  lüst  had;  — 
aul  in  die  von:  listig  etc.  u.        he  hed  sin  lüst  d'r  mit  had;  —  he  hed  dV 

gen  lüst  an  um  deren  to  kwälen;  —  best 
'ke.  du  Iflst  um  fan  afend  mit  ans  to  g&n?  — 

n.  von  Itirt,  bz.  lurd,  5.  1  u.  40  't  is  wârhaftig  gen  lüst  um   altid  sitten  to 

plôgen;  —  hê  hed  gen  last  an  't  äten,  od. 
Mch  coüectiv:  he  od.  de  bôm  um  to  äten;  —  sê  hed  't  mit  lasten  od.  is 
-  de  kinder  kamen  um  in  mit  Ittsten  (mit  Lüsten  od.  Gelüsten,  bz. 
18;  —  fig.  auch  gemeines  od.  allerhand  Neigungen  und  Begierden  zu  Ge- 
in  der  Zusammenstellung  mit  45  nüssen,  wie  z.  B  bei  schwangeren  Frauen) 
08. :  blad-,  plat-,  schild-lûs  etc.        besäten ;  —  he  hed  dat  hûs  mit  lüst  un  last 

u.  i^richw.:  magere  lûsen  afern  amen;  —  Sprichw.:  „last  köstd  geld", 
rdste;  —  do  'n  bädeler  g6ds  sä'  de  jung*,  do  harr'  he  'n  8rtje  ferdanst. 
lit  lûsen  belônd;  —  beter  'n  —  Nd.  lüst,  lust;  mnd.  lust;  nid.  lust; 
as  hêlgênflêsk;  —  dar  geid  50  mnld.,  mfläm.  lust,  lost;  afries.,  wfries, 
jung*,  do  lét  hê  'n  lûs  dansen ;        wang.,   satl.  lust ;   nfries.  löis ;   dithm.  lois ; 

'n  lüs  in  de  pcls  settd;  —        hclg.  lüs;   as.  lust;   ags.   lust,   lyst;   aengl. 

biten  hum;  —  d'r  löpt  hum  lust,  list,  lest,  lost;  engl,  lest,  list,  lust; 
läfer;  —  he  is  so  arm  as  'n  schott.  lest  (cf.  Ittsten)  u.  lust  (cf.  lustig); 
;ter  is  as  'n  lüs,  dat  nim  mit  55  an.  losti  u.  lyst  (cf.  lasten);   norw.  lost  u. 

hed  't  in  de  föl,  as  'n  bädeler  lyst ;  schtoed.  lust  u.  lyst  (cf.  1  Osten) ;  dän. 
18  so  wranterig  as  'n  pot  ful        lyst;  ahd.,  mhd.  lust;  goth.  lustus.  —  Wie 

lûsen  laten   sük  wasken   un        last,  nhd.  lust,  in  ferlüst,  nhd.   Verlust,  bz. 

wer  in  't  schap  bringen ;  —  aengl.  lost  (perditio)  u.  engl,  lost  (verloren 
er  80  krûs,  of  he  hed  ôk  wol  60  sein  od.  gehen,  untergehen,  scheitern),  zu 


LüESTEN  656  LüETJE 

liusan  Cc/.  ferlôsen)  gehört  «.  davon  auch  Ijauschen) ;  aga.  hlpi-,  atngl  hïmA  (v 
goth.  liust  in  liustan  (schlagen,  verwunden,  auditio,  aascultatio) ;  an.  hlait  (anrä 
bz.  stoasen,  stechen  Hc,  ferirc)  u.  an.,  isl  Ohr-Muschel)  abstammt  u.  mit  ikr.  i 
Ijost  in  Ijosta  (fi^pre,  transligere;  verberare)  (Gehorsam,  Willfährigkeit),  zendf^m 
--  Ij^Bt  «n  isl  Ij^sta,  lyst,  laust,  lostit  (ferire,  5  hi^r)  cte.  -f w  der  y  ^ro,  f^fmi.  hla  ( 
collidcrc  etc.)  abstammt,  so  wird  auch  der  s.  unter  2  lud)  gehört  u.  tcobei  die 
Stamm  liist  von  goth.  lustus  tcohl  zweifellos  flüstern  od.  suflOsiern,  zuraunen  de 
zu  diesem  urspr.  Verb.  goth.  liusan  gehören  aus  der  von  hören  machen,  2U  i 
u.  zwar  in  der  von  der  y  lus  (s.  unter  \ix%,  bringen  etc.  entstand. 
lös  u.  ferlésen)  ausgehenden  Bedtg.:  spalten,  10  liist-liûs,  Dimin.  IBst-kftske,  lift 
trennefi,bz.Jiauen,  spalten,  scheiden,  schlagen,  Lusthaus,  Lusthäuschen,  SommerhSk 
stossen,  stechen  etc.  od.  reissen,  verwunden,  Gartenhäuschen, 
ritzen  etc.,  tcobei  man^  beim  Vergleich  des  VSiBtif^jlustig,  fröhlich,  freudig; - 

nM.  Reiz  aus  ahd.  riz  von  man  (reissen,  lue;  —  dat  geid  d'r  lustig  her;  —  ( 
ritzen  etc.,  s.  auch  unter  klak  u.  kiddeln)  15  d'r  lüstig  (freudig,  mü  Lust  äcj 
wohl  annehmen  muss,  dass  das  Wort  lust  —  he  arbeid  Ifistig  an  flitig;  —  dat 
od.  goth.  lustus  urspr.  auch  die  Bedtg.:  d'r  lustig  up  an.  —  Nd.  lustig;  nU 
Kitzel  od.  Beiz  hatieu.  dctës  sich  daraus  mnld.,  mnd.  lustich;  aengi  Imti; 
dann  die  weiteren  Bcdtgn.  von  lüst  ent-  schotLln^ty,  an.,  id.  Ijsiuf^;  norv. 
wickelten.  20  dän.  lystig-  schwed.  lustig;  mhd.  loste 

lasten,  lüsten,  gelüsten,  Lust  u.  Freude  Ifistî^beid,  Lustigkeit 

machen,  freuen  etc.,  Lust  u.  Neigung  haben  Ittst-janiiner^  Lus{iammer;  —  t) 

od.  vers2)üren,  begehren,  wollen,  mögen  etc.;        Jammer,  bs.  Jammer  od.Schmerzgi 

—  't  lüstd  hum  nét  um  mit  to  gan ;  —  dat  (cf  Jammer)  in  Folge  geliahter  «.  gt 
sciiulde  hum  lüsten,  wen  hA  de  reise  na  25  Lust,  Katzer^'ammer  etc.;  —  he 
Holland  mitmakcn  dürsde;  ho  or/.  hum  lüstd  morgen  'n  lüstjammer;  —  h)  Jas 
gern  wat  ätcn ;  —  wen  jo  wat  lüstd,  den  Geschrei,  Gewinsel  etc.  nach  Lust  u 
schickt  mit  an.  —  Nd.  lüsten ;  mnd.  Insten ;  od.  vor  Begierde  u.  Lüsternheit  eU 
nid.  lüsten;  mnld.  lusten,  losten;  wfries.  hed  'n  lüstjammer  od.  ii  lüs^anmu 
lösten  (Ilindel.  leste);  as.  lustjan,  lustean;  SO  lüst-Jammerig,  ]il8|JavMerg,  a] 
ags.  lustan,  lystan ;  aengl.  lusten,  listen,  losten ;  jammerig  etc. :  —  he  is  nog  lüs^'tm: 
engl,  loste,  list,  lust ;  Schott,  lest ;  an.  lysta ;  gtlstern ;  —  o)  stöhnend  u.  jamm 
iz orto.  losta,  lysta;  5c^ loer/.  lysta;  ctôn.  lyste;  Begierde  u.  Lüsternheit,  bz.  lud 
ahd.  lustjan,  lusten ;  mhd.  lüsten,  lusten ;  sehr  lüstern  etc.;  —  Bê  is  so  lüs^an 
ahd.  lustôn;  mhd.  lusten;  goth.  luston.  35  de  düfel. 

lüster   (Horcher  od.  Horcherin  od.  Flu-  lût,  s.  lud. 

unterer,   Flüsterin?)  nur  in  dem  Sprichw.:  lute,  «•  2  lode. 

lüster,   flüstcr;  katte  sin  süster,  d.  h.  eine  1.  later,  s.  luder  ran  lud,  laut. 

Person  die  lUstord  od.  fliisterd  ist  der  Katze  2.  Iftter,  latUer,  klar,  rein,  um 

Schwester.   —   Auch  in  golüster.  —   Subst.  40  nichts  als  etc. ;  —  't  is  l&tere  wii 

zu  lüstern.  he  drinkd  lüter  melk ;  —  he  ett  lûtc 

Ittstern,   a)  aufmerksam  u.  gespannt  lau-  —  H  is  all'  lûter  water,  wat  manj 

sehen,  horchen;   hören,   gehorchen  etc.;  —  —  't  sunt  lûter  bûren,  de  d&r  bî 

hô  lüsterd  d'r  na,   wat  dar  prôtd  word ;  —  stän ;  —  't  is  lûter  un  allen  din  sc 

lüstorc  äfon  hen,  wat   dat  für  'n  tikken  in  45  ik  d'r  um  kamen  bün;  —  Hsflote 

de  wand  is;   —   he   lüsterd   mit   uöse   un  lögcns,  wat  du  d&r  fertellst.  —  ^ 

inund  to;   —   he   wil   not   na  sin   worden  luter,  lutter;   nid.  louter;   afries. 

lüstern;  —  do  nêt  lüstern  wil,  de  mut  fölen;  wfries.  lotter:  satl.  lüter;  cu. hluttai 

—  b)  flüMern,  zuflüstern,  zuraunen  etc. ;  —  ags.  hlûtor,  hluttor,  blutter ;  aengl 
ho  lüsterd  hum  wat  in  't  ôr;  —  hold  d!n  50  goth.  hlutrs;  ahd.  hlûtar,  hluit« 
or  äfen  her,  ik  wil  di  wat  lüstern;  —  wel  luttar,  lütcr,  lutter;  mhd,  luter; 
hed  hum  dat  tolüsterd?  —  Nid.  luistcren;  dän.  lutter.  —  Fick  stellt  dcLS  Tl 
mnld.  luystorcn;  »(/.lüstern;  mnr/.  lusteren ;  (TU,  00)  zu  hlu,  bs.  (I,  552)  1 
mhd,   (Lex er)    lüstern,    lustern    (horchen,  (spülen,  reinigen). 

lauschen,  lauern):  norw.,  schwed.  lystra;  55  Lûth,  ml.  Name.  —  Wohl  con 
dän.  lystro.  —  A>  ist  Iterativ  von  ags.  dem  altern  männl.  Namen  Lûte 
hlustan,  hlystan ;  aengl  hluston ;  engl,  listen ;  auch  wohl  der  Name  Lui^e  (gesi 
an.,  isl.  hlusta   (audiro,  obcdiro,  auscultare,  lütje  ("Compar.  lü^er,  lütieder ;  - 

bz.  hören  etc.),  was  von  as.  hlust  (Gehör,  lütjeste),  liitke,  l&tk,  Iftttlk,  Itttjc 
Gehörorgan ;  Hören,  ÄufhorcJien,  gespanntes  60  klein,  gering,  wenig  etc. ;  —  lü^e 


LUETJE  557  M 

SbIb  etc.;  —  dat  is  je  man  so  scJüau,  listig  etc.  belegt  ist  u.  dass  diese 
lüljet,  lûtke,  lûtket  etc)  bitjed,  aus  der  sinnl  Bedtg.:  klein,  wenig,  gering, 
ir  brogd  best;  —  sett  *n  lütje        geritigfügig,  werthlos,  schlecht,  gemein  etc. 

't  fttr;  —  ik  was  nog  so  'n  von  lytig  hervorging,  wie  auch  ahd.  luzil, 
as  min  fader  stOrf ;  —  fan  lütje  5  luzzel  etc.  neben  klein ,  gering  auch  die 
;.)  up  is  he  altid  man  'n  swak  Bedtg.:  elend,  erbärmlich  hat,  some femer, 
•  he  hed  sûk  fan  lütjed  up  altid  dass  die  obigen  Wörter  von  einem  Stamm 
ost;  —  he  is  fan  Itttje  up  grôt  lut,  lyt,  lit  weitergebildet  sind,  der  as.  u. 
n ;  —  sin  lü^'e  finger  deid  hum  ags.  als  lut,  lyt  auch  schon  in  der  Bedtg.  : 
d  drô  lütje  kinder  naiaten;  —  10  wenig  belegt  ist  u.  wahrscheinh  auf  ein 
it  all'  nog  lütjet;  —  he  is  to  altes  Verb,  litan,  lat,  lut,  lutum,  bz.  auf 
,  —  fan  lütk  herkamen;  —  eine  Basis  lat  (cf.Fick  111,269),  idg.rikd 
nne,  bz.  geringe  Leute)  sunt  zurückgeht,  wozu  auch  unser  lät  ti.  Taten, 
iuch  sUbst.  dat  u,  de  lütje  od.  sowie  vielleicM  auch  unser  liter  u.  litern 
'*.  der  od,  die  Kleine;  —  he  15  gehören.  Was  nun  aber  die  y  rad  betrifft, 
je  an  in  't  grote ;  —  't  lütje  so  Jiat  sie  im  skr.  (s.  unter  lat)  die  Bedtg.  : 
lopen;  —  kum  her,  min  lütje,        fiudere,  f ödere  etc.,  bz.  spalten,  zerspalten, 

na  moder ;  —  sê  hed  *n  lütje  zermalmen,  zerkleinem,  zerbrechen  etc,  u. 
itked,  lütjet)  hâld  od,  kregen;  graben  od.  stechen,  ritzen  etc.,  woraus  sich 
t  Ifltjes  (Kleines,  kleines  Kind-  20  von  selbst  auch  die  Bedtgn. :  klein  od.  zer- 
orst;  —  he  is  ên  fan  de  lütjon.        kleinert,   bz.   abgespalten   u.   abgeschnitten, 

u.  Sprichw. :  lêfer  in  't  lütje  kurz,  nicht  lang  od.  gross  etc.,  od.  zerklüftet, 
t  grote  (od.  grôddôn)  to  gründe  zerborsten  u.  zerbrochen,  kaput  etc.  ergeben, 
ît  an  wol,  is  beter  as  grôt  un  während  andererseits  aus  spalten,  brechen 
an  krägel  is  beter  as  grot  un  'n  25  etc,  auch  die  Bedtgn. :  kaput  gehen  u.  machen, 
^  poiten  (fig.  für  kleine  Kinder)  bz.  zerbrechen  od.  brechen  u,  knicken  etc. 
•en ;  —  lütje  potten  lopen  gau  u.  dann  ferner  aus  brechen  u.  knicken  etc. 
't  lütje  nêt  ârd  is  't  grote  not  auch  von  selbst  wieder  die  Bedtgn. :  biegest 
lof  un  dank,  min  môr  is  krank,        u.  krümmen  (cf.  unter  lat  am  Schlüsse  das 

bold  'n  lütjen  puppe,  —  od.  30  an.,  isl.  lät  in  der  Bedtg. :  fragilitas  yel 
f  an  dank,   min  frô  is  krank,        flexibilitas)   etc.   hervorgingen,   weshalb   es 

bold  wat  lütjes.  —  Nd.  lülje,  denn  auch  zweifellos  ist,  dass  ausser  den 
ijet,  lûttik;  mnd.  luttik;  nid.  obigen  Wörtern  auch  die  von  Fick  (III, 
luttel,  littel  tt.  luttick;  afries.  276)  unter  lut,  leutan  (sich  neigen  od, 
wfries.  (Jap  ix)  lyts,  lytse  u,  35  niederbeugen,  bz.  sich  biegen  od,  krümmen 
lit,  leit;  wang.  litk;  soll,  etc.)  aufgestellten  Wörter  zu  diesem  voraus- 
etj ;  as,  luttic  u.  littel,  luttil ;  zusetzenden  alten  u.  verlorenen  Verb,  litan,  lat, 
tig,  liteg,  leteg  u.  lytel,  litel,  lut,  lutum  etc.)  gehören  u.  wobei  man  bei 
latig,  luti  u.  Intel,  litel;   engl,        den  Bedtgn.:  Fehler  etc.  wohl  beim  Ver- 

litUe ;  an,  litil,  litill ;  norw.  40  gleich  von  brek  u.  gebrek  von  breken  od, 
ihwed.  liten,  liDa,  lille;  dän.  bräken  etc.  od.  von  nhd.  Gebreste  von 
sie,  lozig,  lucig,  lucic,  luzzic,        brestan,   bz.   bersten   wohl  an  die  sinnl, 

u,  luzil,  lucil,  luzzil,  luccil,        Bedtg.   von    Spalt,   Bruch,    Riss    (Wunde, 

lyazil ;  amhd.  lutzil,  lutzel ;  Verwundung,  Beschädigung  od.  Schädigung, 
atzel;  goth,  leitils.  —  46  Verletzung,  Schändung,  bz.  Makel,   Fehler 

m  ist  dabei,  dass  das  formell        etc.)  denken  muss. 

ident.  ags,  lytig  u.  aengl.  lutig  lav,  laven,  s.  2  lof  u.  2  lofen. 

Mtg,:  astutuB,    callidus,   bz, 

M 

Stabe  fällt  aus  in  stuf,   trûf,  (z.  B.  in  machandel   etc.),   od,  wird  auch 

t  aus  Blunft,  bz,  sanft)  etc.,  —  55  vorgeschlagen  od.  wahrscheinl,  aphär.  (z.  B, 

\  od,  steht  für  älteres   n   od.  in   ulm   =   mulm)    od.   wird  auch  vorge- 

mt.  Nasal  (z.  B,   in  emmer,  schlagen,  wie  das  mit  dem  wahrscheinl,  aus 

od,   in  mkn  =  närs,   in  ktm  ärs  entstandenen  mârs  u.  närs  der  Fäll  ist, 

imen  =  klnen   etc.)    od.   vor  toorüber  noch  Weiteres  bei  Seh,  u,  L,  in 

b|  f,  p  etc.,   —   desgl,  mit  w  60  ihrem  mnd,    Wb.    verglichen  werden  mag. 


MACIIANDEL  MECHANDEL  558  MAED« 


smar   urspr.   (cf.  auch  skr,   kar  aus  skar)  Maehtild,   MeebtiU,  wbl  Name  = 

ident.  waren,  so  sind  wahrscheinl.  auch  5  Mathilde,  ahd.  mahthilt  a!$  Compa 
malt  u.  smalt,  bz.  molt  u.  smolt  etc.  od.  die  mäht  od,  macht  u.  hilt  od  hild  (l 
Stämme  mar,  smar  —  mal,  smal  etc.  etc.  Starke  od.  Kraft  im  Kampf),  wU 
von  Hause  aus  dieselben,  worüber  unter  den  Hildebrand  damit  susammengisétä  ti 
mit  diesen  Vorsylben  anlautenden  Wörtern  made,  Made,  weiche  wurmartige  j 

das  Weitere  (cf.  auch  die  Ablaute  mit  den  10  Insectenlaroe,   kleiner  nackter  »eiu 
Vocalen  e,  i,  o  u)  zu  vergleichen  ist,  weissgrauer  Wurm  g,  B.  auch  in  dt 

inachandel,  meehandel,  WacJiholder ;  —  geweiden,  im  Käse  Ac;  —  dat  i 
macliandel-  od,  mecliandel-bêicn,  Wachhölder-  maden ;  —  de  maden  fräteo  hun 
beeren ;  —  kan  'k  wol  'n  bitje  mechandel-  Nd.  mnd.,  nid.  mado ;  mnld.  mide, 
béiüu  krigenV  ik  heb*  't  so  fan  H  watcr.  —  15  maeye ;  o«.  matho ;  a^<.  madha ;  om^L 
iVici.,  mfid., mn/^.  machandel.  -—  Mit  Wechsel  schckt.  maid;  ahd,  mado;  mhd.  madc 
von  m  für  w  aus  mnd.  wachandel  u.  dies  matha.  Davon  (Dimin,?):  an.  n 
i(?o^  au«  Wacholder,  a/»(2.wëchalter,wëchulder,  dän.  maddik;  achwed,  matk,  maik; 
was  selbst  aber  auch  wohl  aus  quëckolter  makk;  aengl.  madhek,  mäk,  maik, 
(qnuckal  von  quec,  cf.  2  kwik)  entstand,  da  20  mauk;  engl,  maak,  maggot;  scM, 
weder  ein  Adj.  wöchal  noch  ein  Verb.  mach,  mauîk;  tpan^.CJ^Ar en (rauf 
w(*chaii,  Wehhan  (vigerc)  im  ahd.  belegt  ist.  mathuk;  mnd.  medeke,  meddik,  i 
Maehelt,  wbl.  Name  =  Machtild,  s.  d.  maddik;    nd.  (Br,    Wb.)  meddik, 

macht  od,  magt  (rect.  maght),  Macht;  —  (Made,Wurfu,B^enwurm).^Fick 
de  hcd  jo  'n  macht  (Kraft,  Stärke)  in  de  25  (III,  224)  mit  m&tha  (Mahd,  cf.  i 
fingcrs ;  —  dat  hed  hum  in  de  macht  kragen  hs.  griech.  âmäö  u,  tat,  meiere  i 
(das  hat  die  Herrschaft  über  ihn  bekommen) ;       mâjan  (cf.  maien)  gur  y  ma  od.  mi  i 

—  alle  macht  is  mi  ût  de  banden  namen ;        ernten,  od.  abschneiden).    Da  inda 

—  ho  hed  hol  gen  macht  (Vermögen  od.  Maden  genannten  Würmer  eineâk 
Kraft  um  Etwas  zu  greifen  u.  zu  halten)  30  fortwäivrend  im  Kreise  drehen  u. 
mër  in  de  lianden.  —  Nd.,  nid.  macht  od,  bz,  sich  drehen  u.  winden  etc.  «.  < 
magt ;  afries.  mecht,  macht ;  as.  mäht ;  aas,  seits  in  den  Eingeweiden  etc.  hem 
meaht ,  niiht ;  aengl,  meaht ,  mäht ,  mint,  u.  Alles  zerfressen  od,  serreissen  «.  i 
might;  engl,  might;  an.  mdttr;  norw.,  schwed.,  etc.,  so  ist  dieses  Wort  vielleicht  doc 
dän.  magt;  ahd.  mäht;  mhd.  mäht,  macht;  35  zur  V  (Fiek,  J,  169  u.  710)  mt 
goth.  mahts.  —  Es  steht  überall  für  magt,  bz.  skr.  math,  manth  (drehen,  quirlen, 
da  es  (der  Bildung  wegen  cf.  klagt  von  durcheinander  riûiren,  wühlen,  ra 
k\&gen)  mit  dem  gleichbedeutenden  as.megin;  zerzausen,  zerreissen^  zerstören  < 
ags.  mägcu,  mägn  (contr.  aengl.  mäin,  main,  commovere,  agitare,  perturbare,  dii 
mein,  engl,  main  in  Mainland);  an.  megin,  40  diruere,  cf.  Qrassmann  u.  Bo 
magn,  megn ;  ahd.  magan,  makan,  megin,  zu  stellen ,  wozu  es  hegr^tiek  j 
mekin ;  mhd.  magen  zu  magan  (mögen,  ver-  besser  stimmt,  als  zu  nuk  od,  mk  (i 
mögen  können,  cf.  mögen)  gehört.  mäde,  mSa,  MSth  od,  Mldh,  Jfetf 

machte,  mechte,  gemcchte,  Gemachte,  trank,  bz.  aus  Honig  «•  Wasser  h 
Genitalien,  —  Mnd.  machte,  mechte,  ge-  45  etwas  berauschender  Trank.  —  Nt 
mcchtc;  afries.  mechte,  machte  etc.  —  Es  mnd.  mede;  nid.  mede,  mee;  mnl 
ist  hier  wohl  der  Flur,  von  macht  od.  steht  afries.  mede ;  as.  mfidu  (ef.  mjHl-gêbo. 
loie  ahd.  malit  selbst  für  älteres  mahti,  was  des  Methes) ;  ags,  mëdn,  meodo 
aus  der  Bedtg. :  Vermögen  od.  Können,  bz.  mede ;  engl  mead ;  an.  ngödhr ;  NO 
Stärke,  Kraft  etc.  auch  in  die  Bedtg.:  Ge-  50  schwed,  n^öd;  ahd.  métu,  möto, 
mächte  od.  Genitalien  u.  hievon  weiter  (weil  mito;  mhd.  möte,  mët ;  air,  med;  l 
soioohl  weibl.  als  mäntü.  Zeugungs-Organe  preuss.  meddo.  —  Mtt  lit,  media 
bezeichnend)  in  die  von:  Unterleib,  Bauch-  kslav.  medû  (Honig,  Meth,  Wei 
höhle  od,  Bauch  (cf.  auch  mage)  überging.        med  (Honig,  Meth) ;  grieeh.  méth' 

mächtig  od  magtîg,  mächtig,  MaclU  etc.  55  sehendes  Getränk,  Wein),  méthé 
liäbend  u.  besitzend,  stark,  kräftig,  gross,  etc.;  skr.  madhu  (süss,  angenehm 
sehr  od.  sehr  stark,  sehr  gross,  sehr  viel,  etc.;  sUsse  Speise,  süsser  Trank 
ungemein,  ungeheuer  etc. ;  —  he  is  od.  word  MeÚi)  von  einer  Basis  madh,  d 
ml  to^  mächtig;  —  he  is  sîns  sülfst  nêt  wie  mad  (messen,  cf,  miten)  «.  i 
machtig;  —  'n  machtigen  bôm;  —  'n  machtig  60  Basis  von  laL  mediiMy    qf.  midd 


MAG  659  MAQSKÜP 

intfwaBen  etc.y  schwelgen,  sich       u.  ihre  ungeschwächte  Jugendkraft  u.  Keusch- 
ste,,  cf.    Fick,    I,   710  etc.)  heit  besonders  auszeichneten. 
rimäre    y  ma    zurückgeht    u.  Das    nhd.    Mädchen,    nd.    mädeken, 

ttua  ma  +  dha,   bz.   madha  mädkcn,   inäken,    mnd.   mcydichin  ist   ein 

ibei  tnan    bei   madhu    (berau-  5  Dimin.  von  meyd,  wie  auch  mhd.  magcdin, 

m)  u.  mada  (Rausch,  freudige  ahd.   magatin ,    engl,  xnaiden   (s.  oben)    u. 

ge  Begeisterung;    berauschen-  Mädel,   mhd.   meidel    als    Contract.   von 

etc.,    cf.    Grassmann    681)  magetlin     od.    magctli     ein    Dimin,     von 

len  muss,    dass   die  mit  dlia  maget  ist. 

bildete  y  ma  ebenso  wie   am  10      mage,    Magen;  —   sê  hed  so  'n   godcn 

lel   u.  Emma)  eine  blosse  Be-  mage,  dat  sê  hör  lafcn  nog  gen  mage  fOld 

d  ist,  die  aus  der  durch  da  hcd  un  hêl  nét  wêt  war  hör  mage  sitt;  — 

,   machen,  bewirken  etc.)  ver-  li6  hed  de  mage  (Magen  od,  Bauch)  ful.  — 

aeüven  Bedtg. :  sich    od.   ein  Nd.y  mnd.  mage ;  nid.  maag ;  mnld,  maeghe ; 

egen  od.  regen,  erregen,   auf-  15  afries.  maga;  wfries.  maege,  meage;  nfries, 

ie  verbale  Bedtg.:  berauschen,  mâgh;  ags.  maga;  aengl.  mage;  engl,  maw; 

\ehen  etc.,  bz.  aus  der  subst.  an.  magi ;  norw.,  schwed.  mage ;  dän.  mave ; 

igung  u,   Erregtheit   od.  Auf-  ahd.  mago ;  mhd.  mage  (Magen,  Bauch),  — 

ufgeregtheit  die  von:  Rausch,  Es  bezeichnete  urspr,  wohl  wie  machte  das 

aigeisterung  u.  berauschendes  20  Gemachte,    bz.    das    Vermögende   u.   ging 

itwickelte,  dann  weiter  wie  auch  machte  zuerst  in  die 

rn.  Bedtg.:    Unterleib,    Bauchhöhle   etc,   u.   so 

Meid,   Magd,   erwachsenes  weiter  in   die  heutige  von  Magen   über, 

ingfrau,  Dienstmagd;    —    'n  sodass  es  auch  wohl  ebenso  wie  machte  zu 

iinke  maid  etc.;  —   knechten  25  magan  (mögen,  vermögen  etc.)  gehört. 

—  grôt-,   lütje-mâgd  etc.   od.  mägen,  gepisst;  s.  migen. 

oaid  etc.;   —   Sprichw.:   ^alP  mager,  mager,  wenig  Fleisch  u.  Fett  od, 

de  maid,  „do  krég  sê  'n  snider ;  Gehalt  etc,   habend ;   —    de  k6   is   mager 

18  'n  langen  tid,  man  May  kumd  bläfcn ;   —   he  word  so  mager  nn  kl^n  ;  — 

"  Bä'  de  meid,  do  schul  so  um  30  'n  mager  stük  land ;   —  'n  magern  (gehalt- 

—  „allens  kumd  an  *n  man,^  lose  dünne  wässerige)  soppe;  —  dat  körn 
.man  blôt  ik  nêt;  —  „rade  steit  so  mager.  —  Alte  Entlehnung  aus  lat, 
de  meid,  „man  rade  mi  nêt  macer,  cf,  Fick,  7,  835  unter  smak,  klein 
mut  d'r  'n   ende  in  hebben,**  od.  gering  sein. 

„al  is  't   ôk  erst  up  't  leste  35      magerheid,  Magerkeit, 

et;*   —   „onse  jüffers  hebben  magern,  magern,  mager  werden;  —   he 

1  laten,^  sä'  de  meid;   —    nu  magert  al  mër  un  mör  of. 

lachen^*   sä'  de  meid,  do  sêt  maggelê,  maggeln,  s.  margelô  etc. 

i.  —  Nd,  maagd,  maid;  mnd.  Magreta  etc.,  s.  Margrêta. 

naagd,   meid;   mnld.  maeghd,  40      magskup,  Verwandtschaft,  Bluts-  od.  Ge- 

negith,  megeth,  maged ;  wfries.  schlechtsverwandtschaft,  Familie  etc. ;  —  he 

wang.   môget ;    as,   magath,  hörd  to  unse  magskup.  —  Mofries,  (0.  L.  R., 

gad ;    ags,    mägedh ,    mägdh  ;  312)  mageskup ;  nid.  maagschap ;  nd.  maag- 

II.   mäiden ,   maiden ,    mäide,  schup ;  ags.  maegscype.  —  Es  ist  ein  Compos, 

f8.  mägden  =  mhd.  magedin) ;  45  von  mag   od.   mage  t<.   skup   od,  schap   u. 

maiden;  schalt,  maiden;  ahd,  mag    dasselbe    Wort   wie   nhd.    Mage    (in 

,  maged,  magid;   mhd,  maget,  Schwertmage)  =  nid,  maag;   mnld,  maegh; 

;  goth.  magaths.  nd.   (Br.  Wb.)   mage,  maech;  mnd,  mäch, 

jedenfalls  wie  vielleicht  auch  mage ;  afries.  mßg,  mcch ;  wfries,  mijg ;  satl, 

uch  unter  magskup)  mit  goth.  50  mag;    nfries.   (Outzen)  mag   od.   eigentl, 

iga;  an.  mögr  (Sohn,  Knabe)  wohl  blos  meeg,  mcg,  da  mag  währscheinl. 

itn.  goth,  mauja  (/ärmagvia);  mit  as.  magu  (s.  unter  mägd)  ident,  ist;  — 

r.  meyjar  (iîâdchen)  zu  magan  ahd,  m^g ;  mhd.  mäc ;  o«.  mag ;  ags,  maeg, 

^en,  können,  Kraft  u.  Stärke  mêg   (cognatus ,    Verwandter) ;   goth.   mégs 

lacht)   tf.   wird  demnach   das  65  (Tochtermann,   Eidam);   an,   mägr   (durch 

urspr.   die  Vermögefide   od.  Heirath  Verwandter,  Schwager,  Schwieger- 

tarke,    Ungeschwächte  etc.  be-  söhn,  Schwiegervater) ;  norw,  maag ;  schwed. 

,  wie  ja  bekanntlich  die  germ,  mÄg.  —  Dass  dieses  Wort  sich  formell  nicht 

f.   Jünglinge    sich   durchweg  wie  macht  u,  mägd  etc.  direct  von  magan 

schönen  kräftigen  Körperbau  60  (vermögen, können)  ableiten  lâs8t,ist zweifellos 


MAI  M£I  560  MAI-HÜE3KE 

u.  würde  auch  kein  goth.   migan,  mag   etc.  messifl   etc.;    atr.  meithel  (eine  Sé 

(rf,    mögen],    sondern    wohl   nur    ein    wie  scJuuir),   meithleor  (meBSor);  conw. 

di-ltVn    tt.   migcn    (mingcrc)   gehendes   altes  (messor)   roit  einer  y  toa  od,m(ei 

Verb,  migan  dafür  angesetzt  werden  können,  mat  od.  matli),  die  wahrscheinL  aid 

da  dazu  die  Formen  mit  langem  ft.  tt.  ê  am  5  von  messen  (cf,  mäten)  tW,  da  k 

hesten   stimmen.     Vergleicht  man   indessen  Vergleich  der  y  kar  (maeken,  fertig 

lAga  (cf.  lilg,  niedrig  etc.  u.  bei  Fi  ck  y  lag  aus  skar  (spalten,  hauen,  schneiden 

von  lif^'gon,  s.  III,  261  seq.),  so  würde  auch  taka,  tak  (brechen,  spähen,  kauen,  U 

für  mrgs  14.  mag  etc.  ein  urspr.  Verb.  m'if^An  machen,    wirken,   eurechtwuuhen, 

ausreichen,   icas  ja   auch  für  magan   (cf.  10  schaffen,  formen  etc.)  u.  tak  (pam  i 

mngon)  angesetzt  werden  muss  u.  als  Ab-  zusammenfügen,  ordnen  ete.  od.  ur^ 

köinmling  von  der  y  m&g\\,msMgh (wachsen,  behauen,    behobeln,  glatt,  eben  n. 

gedeihen,   gross  t/.  stark  werden  etc.)  wohl  machen  etc.,  wozu  Fick  aueh  eur 

die  Bedtg.:   entstehen,  geboren  werden  etc.  tang,   denken  etc,  steüt)  etc.  niek 

hatte  u.  von  dessen  Präter.  mag  dann  wahr-  15  annehtnen  kann,  als  dass  die  y  ma 

scheinl.   auch  goth.  magus   (s.  unter  mâgd)  (cf.  mal,  mäten  etc.)  urspr.  anck  di 

fortgebildet  wurde.  Bedtg. :  brechen,  spalten  (trennen, 

mai,  mfi,   Monat  Mai.  —   Redensart,  u.  hauen,schneiden  etc.  hatte  u.  dass  titk 

SjtricJiw.:   'n  dröge  sorc  mai  mäkd  *t  jär  neben  mähen  auch  die  Bedtg.:  met 

arm;  —  mai  kold  uu  nat,  fûld  kcller  un  fat,  20  messen,   ab-  u.  eintheüen,  ordnen  i 

—  od.  de  maimâml  kold  un  nat,  füld  keller,  machen,  bilden,  schaffen,  verfertigen,^ 
schür  im  fat,  —  od.  mai  kold  iin  nat,  füld  zurichten,  zurüaten,  errichten,  hc 
den  htiT  sak  un  fat;  —  de  mai  deid  mër  in  (cf.  bei  Grassmann  u.  Ändernd 
ôn  dcig  US  do  fcbruar  in  achtuntwintig  daj^on ;  u.  dazu  mâtf   od.  mâtar,   bz.  unia 

—  in  mei  logt  elker  fRgel  'n  ei,  de  kiwit  un  25  entwickelte, 

de  swAu,  de  licbben  't  leggen  al  dän,  —  od.  maier,  meier,  Mäher:  —  de  m&ie 

in  mei  legt  elker  fOgel  'n  ei;  de  kukftk  un  bold  in  de  mêde  g&u.   —   Bedtnt 

de  grêt  (Vfuhlschnepfe),   de   leggen   in  d'  geid  so  regt  na  msdere  sin  (wennt 

maimând  not.  sich  gut  schneiden  u.  mShen  lâsri), 

mBi'homy  Maihaum,  der  mit  einem  grünen  30  maier,  meier,   m(yer;   mnd.  mRier, 

Büschel  u.  mit  Kränzen  gezierte  Baum  (od.  nid.  maa^er ;   mnld.  maeyer.   —  i 

Stange)  welcJier  beim  Itichten  eines  Hauses  direct  zu  maien,  während  das  M, 

aufs  Dach  gesetzt  od.  auch  wohl  bei  fest-  mädarc;mAd.  m&daere,miider,iDaedi 

liehen  Gelegenheiten  vor  dem  Hause  aufge-  md.  mêdire,  môdcr;  mnd.  mvder  voJ 

pflanzt  ivird.  —  mai  od.  maie,  soicie  (Diez,  35  entweder  von  ahd,uAAo;mhd.mkúti 

I,  260)  ital.  majo,  span.  mnyo,  franz.  mai,  beim    Mähen)    od,    hesser   wM  i 

prov.  msiisL  (Art  Birken;  dcagl.  grüner  Baum,  roâd    (in   (i-mäd,    Nachmath);  wi 

der  vor  einem  Hause  aufgepflanzt  wird  etc.)  nhd.  Mahd  fortgebildet  ist,  fiüls 

ist  ident.  mit  dem  Monatsnamen  mai  u.  be-  etwa  wie  auch  diese  Wörter  eüu 

zieht  sich  auf  das  Grüne  der  Bäume  im  40  bUdung  des  Präter.  m&d  =  unser 

Mai.    cf.  auch  maihûske.  hebbe  maid,  ich  habe  gemäht,  —  ' 

maid,  .v.  mt\gd,  bz.  meid.  es  ist  gemalU)  ist. 

maide,  s.  meide.  maî-,  mei-feld,  Mäh-Feld;  —  a] 

maien,   meien,  a)  mähen,  schneiden  etc.;  Mähen  od.  Gras-Schneiden,  bz.  t\ 

—  b)  hin  u.  her  bewegen  od.  drehen,  45  Schnitt  u.  zur  Or<u-  od.  Heu-l 
schwenken,  hin-  u.  herschlagen,  schlenkern  stimmtes  od,  liegen  gebliebenes  . 
etc. ;  —  ho  maid  so  mit  beide  arms.  —  Die  eine  Wiese,  sofern  sie  gemäht  od.  g 
letztere  Bedtg.  ist  von  dem  Schwenken  od.  wird;  —  de  maien  ^Ui  m&ndag  i 
Schwingen  der  Sense  beim  Mähen  des  Grases  feld ;  —  b)  die  wirklidie  Obcrfin 
entlehnt.  —  Sprichw.:  maien  is  niks  as  50  Mäh-,  Schnitt-  od.  Ernte-Feldes,  t 
bukken  un  dreien,  man  wuUsinnnen  is  lâe-  selbe  über  das  Wasser  od.  den  Wi 
bräken.  —  Nd.  maien,  meijen,  meien,  mëjen,  eines  Chrabcns,  eines  Flusses  od.  c 
müen;  mnd.  meien,  meigeu;  nid.  maaijen;  emporragt;  —  't  water  steid  no] 
mnld.  maeycn,  maeden;  afries.  mêa;  wfries.  under  't  maifcld;  —  de  dik  ligc 
(J  api.r)  mjean;  satl.  mâne,  mjane;   wang.  55  bâfen  't  maifeld. 

mei;   ags.  mi\yan;   aengl.    m&wen,  meoweo,  mai-hûske,   Mai-   od.   Maien - 

môwen ;  engl,  mow ;  ahd.  majan,  mäan ;  mhd.  grüne,  bs.  von  griknen  od,  grüneni 
maejen,  maegen,  maen;  md.  môhen,  mCwen.        ehern  (Maien)  errichtete  laube, 

—  Wahrscheinl.  mit  griech.  âmâô  (mälzen,  Häuschen,  was  im  Grünen,  hz.  ii 
abschneiden,  ernten,  sammeln);  lat.  meiere,  60  von  Maien  od,  grünen  Säitmen  h 


MAIEE  561  MAEELEN  MAKELN 

^atien-Häuachenj  Sommer-IIâuS'  etc.,    worüber    Weiteres    unter   maken    u. 

I  ein  solches  maihûske  sowohl  mäken. 

gebaut,    (Us   von   grünenden  2.  mak.    Dieses  nur  in  der  Verbindung 

;.  Bäumchen,  od.  auch  zeitweilig  mit  hak  vorkommende  Wort  muss  me  hak 

hoeigen  od,  Maien  (cf,  maibôm)  5  wohl  die  Bedtg. :  Zerhacktes  u.  Zerkleinertes 

dL  od.    Flunder,   schlechtes  Zeug   etc.  gelwht 

unter  Marê.  haben,  da  hak  un  mak  od.  mnd.  hack  unde 

^£ct,  makker,  makste),  gemach,  mack  (cf.  1  hak,  bz.  bei  Seh.  u.  L.  unter 

%  gelinde,  mild,  süss,  bz.  sanft,  hack)  allerlei  durch  einander  geworfenes  u. 

gig  od.  fügsam,  zahm  etc.;  —  10  gemengtes  werthloses   Geräth  u.  fig.   auch 

:  fd  mak  to;  —  dat  sunt 'n  pâr  gemeines  Volk,   Janlmgel  etc.,   bz.   Crethi 

te,  gefügige,  zahme,  bz.  bequeme  u.   Plethi  bezeichnete.  —  Vergleicht  man 

regierende)  përde ,  —  dat  perd  nun  das  schwed.  hack-mat  (gehackte  od.  zer- 

k   (sanft,  fromm  u.  zahm,   bz.  hackte  Speise,  fig.  Alles  unter  einander  ge- 

ifaom  od.  geduldig)  as  'n  schâp;  15  mengt,  od.  Alles  unter  einander  gemengtes 

kind   (ein   bequemes,  ruhiges.  Etwas)   u.   dass  mat  od.   ahd.  maz  wahr- 

ames,  gehorsames,    bz.  frommes  scheinl.   dasselbe  Wort   ist  wie   unser  met 

'ind);  —   ik  wil  hiim  wol  hold  (Gehacktes  etc.),  so  würde  man  bei  diesem 

;   —   he  schal   wol   hold   mak  mak  auch  auf  eine  y  mak  (hauen,  spalten, 

i  he  man  erst   up  de  latinskc  20  schneiden,   beissen  etc.,   bz.  hacken  etc.,   s. 

—  makke  kastanjes  (süsse  müde  unter  maken  am  Schlüsse)  schliessen  können, 

im    Gegensatz   zu    den    Boss-  falls  nicht  etwa  dieses  mak  aus  mask  (in 

.  «716  wir  sa^en:  wilde  kastanjes,  misk-mask)   entstand  u.   so   überhaupt   ein 

^ntter  schmecken).  —  Sprichw.:  Gemenge  (cf.  neben  Sm&Bk  awcÄ  2  mask) 

)   makke   schapen   in   ên  huk ;  25  bezeichnete  od.  die  Bedtg. :  Treber,  Bückstand, 

wen  oft  erwiedert   wird:   man  Ueberbleibsel  etc.   hatte.    Ist  indessen   das 

W  mêr,  de  springen  up  'n  ander.  schwed.  mat  in  hackmat  ursprünglicher  als 

im:  kakke— makke — stôleke,  de  unser  od.  mnd.  mak,  so  könnte  man  auch 

la  d'  Bchôleke ;  sê  leren  dar  un  annehmen,  dass  unser  mak  blos  des  Wohl- 

m  krigen  'n  pukkel  ful  slagc.  30  klanges  wegen  u.  nur  um  auslautend  mit 

id.,   nid.    mak ;    mnld.,   wfries.  hak  zu  stimmen  aus  mat  zu  mak  umgeformt 

».   (Out gen)   mack    od.   (Jo-  wurd^. 

\8)  meak;   aengl  mak;  an.,  isl.  make,  mak,  Mache;  —  de  schô  (od.  klêr, 

mak;  ags.  mäc  (in  gemäc);  ahd.  käste  etc.)  sunt  in  de  make  (die  Schuhe  etc. 

ah);  nhd,  mach  (in  gemach).  35  sind  in  der  Mache  od.  im  Machen  u.  in  der 

elîk,  maklîk  etc.  u.  gemak.  —  Arbeit,   bz.  sind  u,  befinden  sich  im  Mach- 

\it  maken  zu  derselben  y  mak  od.  Erzeugungs-  u.  Anfertigungs-Zustand, 

von  Fick  (cf.  III,  226)  für  sind  somit  noch  im  Entstehen  u.  Werden 

hd.  gimah    (womit    verbunden,  begriffen) ;  —  ik  löfc,  d'r  is  wat  in  de  mak 

/;  entsprechend,  passend,  gleich ;  40  (ich  glaube,   da  ist  Etwas  in   der  Mache, 

equem ,     angenehm ,    behaglich,  bz.  im  Entstehen  u.  Werden  begriffen,  z.  B. 

;emak,    bz.    ahd.   gimah    (Ver-  Krieg,  Aufruhr  etc.  od.  Sturm,   Gewitter); 

Hches ;  Bequemlichkeit,  Annehm-  —  sc  hebben  hum  diigtig  in  de  make  had 

\glichkeit, Gemächlichkeit;  Buhe;  (sie  haben  ihn  tüchtig  in  der  Mache  od. 

Uche  Bequemlichkeit,  wohnliche  45  Arbeit,  Bearbeitung  etc.  gehabt^  bz.  sie  haben 

t,  Zimmer  wo  man  sich  pflegt  ihn  tüchtig  bearbeitet  u.  mitgenommen  etc., 

mach  etc.),    bz.  norw.,  schwed.  sei   es  sinnlich   mit   Fäusten    od»   fig.    im 

nag  (Gemächlichkeit  etc.)  ange-  Spiel  etc.).  —  cf.  gemak  u.  ferm&k. 

nform  maka    wohl  ebenso  wie  makel,  Makel,  verunreinigender  Flecken, 

maki  u.  as.  gimako  (aequalis) ;  50  Schandfleck,  Fehler,  Gebrechen  etc.  —  Aus 

iho    (socius),    gimahhâ    (uxor,  lat.   macula,   über  dessen  y  noch  Weiteres 

«.    gemaca,  gemäcca  (Genosse,  unter  maken   zu   vergleichen   ist.  —    Von 

Gemahlin),  gemace  (Gemahlin),  makel   auch  das  Verb,  makein  od.  mäkeln, 

schwed.    make;      dän.    mage  tadeln  etc. 

"then ;  Gatte,  Gattin)  u.  schwed.  55      makelen,  makein,  mäkeln,  handeln,  hin  u. 
rau,  Ehegattin)  etc.  angesetzte        her  handeln,  Kauf- od.  sonstige  Geschäfte  ver- 

auch   unser    makker)    direct        mittein  u.  abschliessen,  den  Mäkler  od.  Zwi- 

(machen)    abgeleitet    sein    u.  schenhändler   u.    den    Vermittler   zwischen 

r  Bedtg.:   herstellen,  fertig  u.  Verkäufer  u.  Käufer  machen,  das  Mäkler- 
i,  ßusammenmachen,  verbinden  60  geschäft  treiben  etc.;  —  he  makeld  d'r  net 

mücMt  Koolman.    Wflrterbnoh.    II.  36 


MÂEELER  MAKLER  562  ItAKEN 

Bo  lank  mit  herum,  dal  hê  de  wäre  an  de  überträgt;  ^h)  der  aufredUMai 
man  broclit  hed ;  —  he  makeld  mit  koren  od.  die  Spindd  (bg.  der  TragMlM 
od.  wessels.  —  Auch  subitt, :  he  deid  't  makein  Wendeltreppe ;  —  c)  (auf  Sdûfa)  t 
od.  hed  't  makein  anfangen.  —  Nd.  mäkeln ;  mehreren  KniehÔUem  geeimmerie  a 
nid.  makelen;  mnld.  maeckelen  (conciliare,  6  aus  einem  auf-  u,  niederttAendenK 
transigerc);  w/2äm.  makelen ;  schwed.  mfJiklA;  stehende  Trage-Oerûst ,  worin  (na 
dän.  mägle.  —  Es  ist  jedenfalls  ein  Iterativ  frühertcf,  Bobrik,pag.  482  unter  Mi 
von  makcn,  sei  es  in  der  Bedtg. :  zurecht  der  FUwgenstock  gesteckt  wird.  - 
machen^  ordnen^  in  Ordnung  bringen^  zu  (Er.  iVb,,  III,  115^  mäkeler  «vi  3; 
Stande  bringen  etc,  od.  eusammenmacfien  10  (Seh.  u.  L.)  mekeler;  nid.  (t,Di 
u.  verbinden  etc.  od.  in  der  von:  t/mn,  Bobrik)  (makelaar);  sdiwed.  (3o 
handdn,  wie  wir  auch  anstatt :  ho  handeld  mäklaren,  wo  das  Wort  ûberaü  der  1 
od.  deid  in  körn  od.  ölje  etc.  sagen:  he  sache  nach  ein  Trage-Gebäli  i 
mäkt  in  körn  od.  ölje.  —  Bas  mnld.  (KU.)  Trage-Qerüst,  bz.  ein  Gerüst  i 
maockcn;  mjUim.  maken  (transigere,  pacisci;  15  Etwas  was  Etwas  trägt  od.  uwanf 
componere,  pactum  faccrc,  conciliare),  wovon  ruht  bezeichnet.  Die  Grdbdtg.  vin 
eben  maeckelen  od.  makelen  das  Iterativ  ist,  wohl  ein  aus  Holz  od,  mdwereHEda 
ist  ja  auch  jedenfalls  dasselbe  Wort  wie  gemachtes  u.  zusammengesdzteî^  (r.  > 
maeckcn  u.  maken  (facere)  u.  wenn  man  die  tetes  u.  g^fautes  od.  ein  zu  einem  C 
aus  conciliarc  in  der  Bedtg.:  zusamtnen  20  u.  Festen  mit  einander  verlrnndoM 
bringen  u.  vereinigen  etc.  entstandenen  ver-  (ein  Hoiz-GefUge  od.  ein  ComfotAn 
schiedenen  Bedtg n.  als:  schaff en,  verschaffen,  sein,  sodass  auch  dieses  Wort  éa 
ergebcHy  kaufen;  zu  verschaffen  od.  anzu-  1  makeler  zu  makelen  in  der  £d(j 
schaffen  suchen,  erwägt^  so  wird  eben  auch  sammen  machen  od.  zusammenbrinj 
hier  maken  u.  makelen  wolU  auf  der  Bedtg. :  25  coujungere,  conciliare,  componere  etc. 
jüngere,  conjungere  od.  zusammen  machen,  makêlerê,  Mâklerê,  Makler^  ( 

vereinigen,  verbinden  etc.  von  maken  (facere)        eines  Mäklers, 
beruhen,  obschon  es  sich  ja  überlMupt  auch  makelerske,  Bâklerske,  Mätier» 

blos  auf  das  zu  Stande  bringen  u.  Fertig-  mäkeli,  s.  makel. 

machen  von  Etwas  (u.  zwar  hier  eines  Ge-  SO  makelSse,  faule  OeschichUf  ü, 
Schafts,  bz.  Handels  od.  Kaufgeschäfts)  be-  trug,  Täuschung  ete-,  —  dat  sunt  i 
ziehen  kann.  makelösen    (faule    Ouchidd/en,  Ti 

1.  makeler,  mâkler,  Makler;  Mäkler,  Ver-  gen,  Lügen,  Erfindungen  etc.);  —  x 
mittler;  —  ofbraken  köplüe  un  bsJckers  makelösen  brükst  da  mi  nêt  kan 
worden  môst  alF  makelers.  —  Cotnpos. :  35  löfc  ik  niks  fan  un  d&r  dö  ik  uk 
wcsscl-,   geld-,   gesinde-,  körn-,   schâps-  od.        —  Zu  makel. 

schips-,  türf-makcler.  —  Nd.  makeler,  mäke-  maken  (makc,  mâk  —  makest,  s 

Icr;  mnd.  makeler,  mekeler;  nid.  makelaar;  maket  od.  maked,  m&kt  od.  milüicd 
mnld.  niaeckelaor  (proxcncta,  mediator,  paca-  mök,  mökst,  môk,  Plur,  möken ;  — 
rius,  pararius,  conciliator  in  contractibus,  se-  40  mk\LA,gemaeht),m<Mhen,veffertigeni\ 
({uestcr,  intcrventor,  transactor);  wfläm.  wirken,  arbeiten,  thun,  schaffen,  û 
iiiakeJaer;  schwed,  múkhrc  \  riän.  mägler.  —  stalten,  formen,  herstellen,  zusamn 
Zu  makelen  u.  mit  lat.  mango  unverwandt.        wieder  ganz u.heü  machen,  flicken; 

2.  makeler,  mäkler,  a)  das  auf  einer  arbeiten,  thun,  handeln  etc.  —  0« 
steinernen  Unterlage,  bz.  in  der  Hegel  auf  45  weit  mäkt;  —  kinder  maken;  —  W 
fünf  sog.  klippon  (s.  klippe  subc)  ruhende,  'nklndmäkt;  —  de  schö  sunt  kört,  i 
aus  Holz  gefertigte  u.  gezimmerte  Trage-  hen,  dat  86  wer  mäkt  worden ;  ^  he 
Gerüst  einer  hölzernen  Windmühle,  bestehend  an  hör ;  —  ho  mök  sttk  up  de  wî 
aus  zwei  im  Kreuz  über  einander  liegenden  heb'  dV  niks  mit  to  maken ;  ^  hör,  f 
u.  in  der  Mitte  in  einander  verzapften  50  hûsen  etc.  maken  etc.  etc.  —  Comi 
Balken j  auf  welchem  in  der  Mitte  ein  auf-  be-,  bi-,  dör-,  fer-,  her-,  in-,  na- 
revht  stellender  starker  Baum  als  eigent-  um-,  up-maken  etc.  —  Nd.,  mnd.,  nlf 
licher  Träger  der  Mühle  mit  dem  Fasse  ein-  mnld.  niaecken,  maken ;  afries.  maku 
gelassen  ist,  der  durch  starke  schräg  stehende  maaikjen ;  watig.  m&cki ;  MtL  meh 
u.  gleichfalls  auf  dem  Grundkreuz  ruJiende  55  mâcke;  as.  miücön;  ags.  maciai 
u.  befestigte  Kniehölzer  gestützt  wird  u.  um  makien;  engh  make;  norw,  mal 
dessen  oberes  Ende  das  grosse  Bad  der  mage;  ahd.  machön,  mahhôn;  wüU 
Mühle  befestigt  ist,  welches  durch  das  Bad  (hervorbringen,  zu  Stande  bringen, 
der  Flügel-Achse  in  Bewegung  gesetzt  wird  bewirken,  componere,  coneinuare, 
u,  diese  auf  die  kleineren  Bäder  der  Spindel  60  conficere,  parare ;  treiben,  betreiben 


MAKEN  &6B  MAREN 

i,  machinari ;  dhd,  gi-,  ka-,  ki-  —  mak,  blocken,  quäken  od,  quaken,  meckern 

nahhftn    (jangere ,    coi^'ungere,  etc.  u.  dann  unier  3  ma  auch  mâ  als  Lau- 

aequiparare) ;  mhd,  gemachen  wort  in  skr.  ma,  Mutter,  griech.  mä,  ma-ia, 
vorbringen  etc.).  Mütterchen,  hz.  in  nhd.  Mama),  sondern 
nnU  an,  dass  die  y  mak  von  5  OberlMupt  eines  jeden  Geräusches,  sei  es 
)ios8e  Nebenform  von  mag,  von  de^enigen  eines  Risses,  Spaltes  od.  Sprunges 
lOgen)  sei,  wonach  dann  auch  od,  eines  knisternden  u,  prasselnden  Ge- 
wühl dieselbe  Bedtg.  wie  mak  räusches  etc.  verwandt  werden  u,  somit  aus 

muss,  da  die  Bedtg.  von  maken  sonare  u.  crepitare  (cf.  auch  knak,  knik,  — 

e  sinnlichere  u,  ursprünglichere  10  knap,  knip,  —  knat,  knit,  —  klap,  kJip  etc. 

magan  u.  mag   nur  noch  das  etc.)   auch  in   die  von:    bersten,   brechen, 

i.  die  Fähigkeit  u.  Kraft  um  knicken   etc.,    be.   reissen,   spalten,   theüen, 

rtffi  od.  madien  zu  können  aus-  schneiden   etc.    od,   schlagen    (cf.    klappen, 

fMenwärtigt  man  sich  indessen,  kloppen),  hauen,  stossen  etc.  übergehen  u. 

Stamm  von  magan  eigentl.  das  15  hieraus  auch  wieder  die  Bedtg, :  machen, 

!  ufspr.  migan  ist  u,   demnach  bilden,  erzeugen  etc.  (cf.  bild  u.  bilden),  bz. 

8gen  in  demselben  VerhäUniss  iheilen,   eintheilen,  abtheilen,   abmessen  etc. 

ït,  wie  könen  (können)  zu  einem  (cf  skr,  mä,   mäti,  mimite,  mimate,  messen, 

d  od.  kinan  u.  dass  migan  selbst  abmessen  gegen,  vergleichen  etc. ;  zend,  mä, 

e  y  mag  zurückgeht,  so  ist  es  20  messen,  schaffen,  erzeugen,  bilden,  machen 

,  dass  eben  diese  urspr,  y  mag  etc.,  skr,  mätar,  Bildner,  Wirker,  Schöpfer, 

ie  Bedtg. :   machen ,   erzeugen,  Macher,  Erzeuger  etc. ;  —  zend,  mätar,  bz, 

fen  etc.  hatte  ti.  eben  in  dieser  unser  moder,  Mutter,  od.  Erzeugerin,  Wir- 

y   des  urspr.  Verbums  migan,  kerin  etc.,  bz.  unser  mät,  mäten  etc.)   ent- 

ugan  ist.  25  wickeln.     War  nun   aber  ma  erst  in  dÄe 

sich  nun  aber  weiter  Alles  an,  Bedtg. :  spalten  od,  ändere  übergegangen,  so 

unäcJist  (III,  225—228)  unter  konnte  u.  musste   daraus  auch  wieder   die 

ms^^  sowie  femer  (1,707— 709)  Bedtg.:    auseinander  gelien,    sich  öffnen, 

maV,  mag  u,  magh,  bz.  (1, 168)  entfalten  u,   weiten,  bz,  sich  ausdehnen  u. 

.  mak  u.  magh  zusammenstellt,  30  entwickeln,   wachsen,  gross,  dick  n,   stark 

^trst  zu  constatiren,  dass  die  be-  werden     (cf.    skr.     phall ,     se    expandere, 

'urzeln   weder  im  Skr.,    Ved.,  florcscere   etc.    aus  phall,   findi,   dimmpi, 

in  einer  sonst,   nicht   germ,  dissilire)  entstehen,  wonach  dann  mag  als 

übe  Bedtg.   wie  unsere  y  mak  y  von  magan   od.   urspr.   migan   (gross  u. 

\at  u.  dass  es  zum  Theü  auch  35  stark  werden   od.   wachsen)    sich   aus  der 

hält   zu  sagen,    auf   welche  Bedtg,:  findi  etc.  ergab,  während  mak  äUy 

Grdform  die  betr.  Wörter  zu-  von  maken  auf  die  Bedtg, :  spalten,  schneiden, 

vorüber  auch  bei  Pott   (III,  hauen,  behauen  etc.  zurückgehen  würde,  wie 

egen  mah   od.  urspr,  magh  u,  dies   auch  schon   bereits  für  ma    od,    mä 

Vr.  1447)  wegen  msüc  od.  unser  40  (messen  u.  machen  etc.,  s.  oben)  unter  maien 

las  Weitere  zu  vergleichen  ist.  ausgeführt  ist,  was  ja  auch  zu  einer  y  ma 

er  auch  G.  Curtius  (s.  pag.  (hauen  od.  schneiden)  gehört, 

^r.  462  u.  cf.  dazu  Nr.  90  u.  Es  giebt  ausser  mak   (vielleicht  in  der 

so  glaube  auch  ich,  dass  man  Bedtg. :  auseinander  gehen,  sich  ausdehnen 

Wörter  drei  Grdformen,  näm-  45  nach   allen   Seiten   hin   etc.,    s,   oben)  für 

ag  u.  magh  ansetzen  muss  u.  griech.  mäkar  (vielleicht  wohl  urspr, :  gross, 

iUe  drei  auf  ein  primitives  ma  stark,  mächtig,  reich,  gesegnet  etc.).  glück- 

was  urspr.  vielleicht,  wie  wohl  lieh,  —  makrös,  la^vg,  —  mékôs,  Länge  etc, ; 

?rimitivai  ein  blosses  Schallwort  —  skr.   makaras,   ein    Meerthier ;  —  zend. 

ymaiopöie  war   u.  in  der  Aus-  50  ma^anh,  GVösse,  msii^itfi,  gross ;  —  2a^.  macto 

's  zu  mä  od.  mä  verstärkt,  theils  u.  macte  etc. ;  —  lit.  makaris,  grosser  Stab 

dehnt  wurde.     Vergleicht  man  etc.  u.  dem  aus  ma  (sonare)  erweiterten  mak 

ülwörter  l  la  od.  lä,  soune  klik,  (blocken,   quacken,   meckern    etc.,   s,   oben) 
kk,  kwik,  kik  etc.  etc.,  so  konnte        auch  noch  eine  y  mak   (zermalmen,  kneten 

etc.   nicht   allein    zur   Nach-  55  etc.,  wozu  Fick  (I,  167)  skr.  mac,  macate, 

Thierstimmen  (cf.   bei   Fick,  zerreiben,   zerkleinern,   zerdrücken,   weich 

2  ma  od.  mä,  mamä,  skr.  mä,  drücken,  kneten  etc.;  —  griech.  massö  = 
*Jcen,   bz.   nach  Bopp:   einen        mikjö,  zerdrücken,  kneten,  migeiros,  Koch, 

n  Getöse,  Geräusch  etc.  machen,  mageús ,    Bäcker    etc. ;    —    Ici.    macerare, 
iBajDAXiSL,  vertrauliches  Flüstern ;  60  macer,   macula   (cf.  auch   1  mal)   etc.;   — 

30* 


MAEKEN  MEEEN  5M 

ksîav.  m^kSLj  Mehl,   mekûkû,  weich,   sowie  gîmahhä  (nxory  coi^az)  ete.  (s.  unter '. 

unfier  mengen  etc.  stellt,  die  nach  ihm  gleich'  zu  maken  gehört,  fu  wiehern  hier  ki 

falls  ausmvL  (Grdform  von m\,  klein  machen,  merkt   sei,   dass  de  Haan  Hetttt 

minuore;  cf.  min,   mindern)   erweitert  ist  u.  seinem  Idioiicon  Frisieum  neben  mik 

woraus  er  auch  (I,  707)  eine  }/  mak,  qua-  5  cere),   makia  (conficere,  repanre)  otn 
len,  withni  etc.  für  griech.  mogos,  Mühe  etc.;        Form  mekkia  od.  meckia aufführt  «w  </ 

lit.  müki'i  u.  kslav.   m^ka,    Qual,   Pein  etc.  auch  ein  nach  seiner  AnsiM  aus  mq 

ahleitct,  u.  dann  dazu  auch  griech.  môkôn,  entstandenes  mepMCn^  mejisjen  (friet. 

dor.  mäkön  u.  ahd.  mago  (Mohn,  cf.  man,  tz  atês  k,  ef,  bntsa  etc.  aus  brilo,  ^  I 
bz.    mânkop)   stellt.      Vergleicht   man  nun  10  etc.  aus  kerke,  s.  %mter  karke)  haiy  in 

dazu  wieder  unter  grand  das  ags.  grindan  dann  auch  das  afries.  maüa,  maitit,  i 

(a.  frendcro,  fremere ;  —  b.  molere,  contcri  (facere)  für  ein  aus  makia,  maikia  eid 

etc.),  hz.  dass  auch  hier   die  Bedtg.:  eer-  denes  matsia,  maitsia  sttkt. 

reiben  etc.   aus  sonare,   crepitare,    frendere  Zum  Schlüsse  sei  noch  bemerkt,  daa 

etc.  hervorging,  so  darf  man  auch  wohl  bei  15      a)   wegen  des   afries,  mekere  etc.  i 

dieser  y  mak,  bz.  dessen  Primitiv  ma  vor-  unserm   mäksman    das    Weitere  tvr^i 

aussetzen,  dass  sie  urspr.  eine  Schallwurzel  werden  mag  u. 

%oar  H.  sich  ihre  Bedtg.:  klein  machen,  zer-  b)    dass    das    nfries.    (Outzen)  d 

kleinem,    bz.  zerspalten  u.  zermalmen  etc.  ßüssen,  bz.  gut  machen,  versöhnen  Hcj 

aus  der  früheren  ron  sonaro  entwickelt  hat.  20  Hause  aus  dasselbe  Wort  ist  wie  (cf. 

Wegen    der  Bedtg.:    schlagen,    hauen,  über  auch  die  Frage  von  v.  Eicht  m 

spalten,  schneiden  u.  des  Schwankens  zioischen  unter  mck,  bz.  meke,  eoigaginm  etc.,  i.  ( 

mak  n.  mag   als  Ordform  cf.  auch  ausser  makcn.     Vergleicht  man  nämh'chf  dm  % 

nnstrm  2  mak  das  as.  muki;  ags.m^o;  goth.  sonen  od.  sônen  (küssen)  dassdbe  W» 

mcki  (Schwert)  zu  griech.  machaira  (Schwert,  25  wie    nhd.    söhnen   in  versöhnen 

Messer), iimvliomai (kämpf e),méLch(:(SchlacM)  auch  sôn,  Kuss)  u.  dass  das  afritL  wi 

oi c.  n.lat.maco]\\\m(Fiei8chmarkt),  mncifire  (pacificatns,  arbitratns,  eonfectos,  ff. 

(schlachten),   welch  Leztercs   G.    Curtius  Haan  Hettema)    das  Partie,  perf. 

(cf.  pag.  3:2H  u.   J61)   von  mactare  (gross  makia  (conficere,  repararc)  ist,  so  kann 

machen,  s.  oben)  trennt.  30  die  urspr.  Identität  von  nfries.  mich 

mäken,  meken,  eine  eheliche  Verbindung  afries.  msklaa  durchaus  kein  Zweifdhtilh 

od.  lleirath  zu  Stande  bringen   u.   stiften,  zumal  man  dabei  auch  (ef.  dieserheilb\ 

bz.    dieselbe    einleiten ,    vermitteln    u.    ab-  Outzen  unter  macka)  an  mnld.  nai 

schliesscn    od.   den    Unterhändler  u.    Ver-  in  der  Bedtg.  pacisci  etc.  denken  bat 

mittler  ("r/.  mäksman)  etc.  dabei  tnachen; —  35      maker,    Maiher,    Verfertiger,  Em 

]w  lied  al  m<>nnig  hilk  toregt  mâkt.  —  Auch  Schaffer  od.   Schäfer,   Beiwirker,  81 

subst. :   bO  deid  't  mäken ;  —  bê  bed  al  Anstifter,  Urheber  ete. ;  —  wel  is  de  i 

monnigen  nt^jen  IhM   mit  't  mäken  ferdênd.  dV  fan.  —  Compos.:  schô-,  kier-nakei 

—   Wohl  ursjtr.  wie  auch  an.,  ist.  maka;  makerê,  Maeherei,  Fabritoüon.  — 

norw.  maka  (ambirc  conjugem  od.  eigentlich:  40  pos.:  Bchô-,  klamp-makeré  etc. 

zusammen  machen  od.  thun,  vereinigen,  ver-  makheU,  Zahmheit  etc.,  s.  1  DiL 

binden j  paaren  etc.,  maka  sig,  sich  zusammen-  makkeUk,  Haklik,  Makkelk,  gemât^ 

thun  od.  vereinigen,  panren,  ein  Paar  machen  bequem  etc.;  —    ik  aitt  hir  regt  nik 

od.  bilden)   von  Hause  aus  dasselbe  Wort  —  dat  is  makkelk  to  dôn ;  —  de  rok  etc 

wie  maken,  womit  auch  das  mnld.  maecken  45  mi  makkelk   od.   dat   is  'n  makkelkei 

od.  maken  (transigcre,  pacisci  etc.,  s.  unter  etc. ;   —   'n  makkelkern  wagen  etc.  h 

makein)   urspr.   ident.  ist  u.  wo  dann  das  nog  nét  had,  aa  disse,  w&r  wi  nn  in  i 

Machen  hier  entweder  speciell  auf  das  zu  —  dat  geid  all'  makkelk  to  ocf.  of  etc 

Stande  bringen  einer  Ehe  bezogen  ist  od.  'n  makkelk  kind ;  —  makkelk  wür  ^^ 

mäken  auch  wie  das  isl.  maka  urs2)r.  die  50  angenehmes  gelindes  sanftes  ete.  Wette 

Bedtg.:  jüngere,  conjnngere,   conficere  etc.  Nid.  makkelgk;  mnd.  makeliJk,  make 

hatte  u.  in  dieser  Bedtg.  mit  ahd.  macbôn,  make-,  meke-,   makliken;  ttgs.  macali 

gimaclion    (s.  unter  maken)   zusammenfällt.  —  Zu  l  miüc,  bs.  dessen  Skammform  i 

Man    könnte    übrigens    dieses   mäken    od.  makkelîkheid ,    HakkelUieid,    Gn 

mcken  auch  als  von  afries.  meke,  mek  (Ehe-  55  lichkeit,  Bequemlichkeit  etc.;  —  dat  k 

Schliessung,  Verheirathung  od.  Ehe,  Heirath,  in  od.  mit  makkelkheid  d6n  od  of  etc 

conjugium,  matrimoninm,  convcntus  matri-  1.  makker,  ComparaUv  von  1  mak 

monialis)   abgeleitet  ansehen,  was  indessen  2.  makker,   Genosse,  Kamerad,  Hi 

jedenfalls  ebenso  wie  ahd.  gimah  (verbtmden  helfer,  socius;  —  ho  is  mit  sin  makke 

u.   vereinigt   mit   etc.),   kamabho    (socius),  60  gän.  •--  C^njpo«. ;  spOlmakkeri  ^»dto 


MAKLEB  565                      MAL  MALL 

tM»  makker.      Wohl   aus   make,  mtiss,  dasa  ea  gleichfalls  von  einem  Verb. 

a»  urapr,  daaaelbe  Wort  wie  (s,  mekia  abgeleitet  u.   nicht  von  dem  Subst. 

lak)  aga.  maca,  mäcca  in  gemaka,  meke,   mek   (conjugium)  weiter  gebildet  ist, 

lahbo  in  kimahho  (socius)  gewesen  in  welchem  Falle  dann  aber  mekerc  formeÜ 

5  dasselbe  Wort  wie  ahd.  mahhäri  sein  würde, 

8.  makeler.  da  ja  eben  mekere  aitch  für  älteres  makere 

8.  makkelik.  (wie  auch  meke  für  make  od.  maka,  s.  unter 

Gemachtes  od,  das  was  gemacht,  mäken)  steht   u.  dann  auch  das  franz.  ma- 

^uchajfen,  gefertigt,  fabrizirt  etc.  quereau  (Kuppler,  cf.  Diez,  II,  357)  wohl 

'  auch:   Geschöpf  (cf.   schepsel),  10  aus  diesem  fries.  mnld.  makere  efUlehntist. 

etc;  —  weis  m&Ksel  is  dat  od.  is  Zu  unserm  mâksman  vergl.  wang.  mêkler 

,t  mftksel  bêr  is  siegt  geraden.  —  (Freiwerber),    welches  dasselbe    Wort   wie 

oeL  makcler  (Mäkler)  ist. 

ftB,  meksman,    Unterhändler  u.  1.  mal  od.  mall,  wirbelig  (u.  so  auch: 

in  Ehesachen,  bz.  Freiwerber  od.  15  hin  u.  her  wirbelnd  u.  drehend,   tänzelich, 

EheachUessungen  od.  eheliche  Ver-  muihwiüig,  leichtfertig  etc.,   s.  unten),   un- 

>  einleitet,  vermittelt  u.  abschliesst  klug,  thoricht  (u.  so  auch  vielleicht  anstatt 

%de  bringt  u.  stiftet,  u.  als  solcher  von     wirbelig     ausgehend:     muthwüUg, 

iglich   der  Heiraths-Cautelen  od.  leichtsinnig  etc.,  s.  oben),  unsinnig,  dumm, 

mü  den  betr.  Partheien  pactirt;  20  verrückt,  toll,  verdreht,  albern,  verkehrt  etc. 

da  mi  nét  'n  gôden  maksman  to  od.  wirr,  durcheinander,  unordentlich,wild  (u. 

'n  passende  frô  för  mi  söken  kan ?  so  vielleicht  auch  statt  von  wirbelig  aus- 

ce  wol  frôien,  wel  sal  de  meksman  gehend:  muthwillig,leichtsinmg etc., s.  oben); 

—  Ea  gehört  entweder  zu  mäken,  unordentlich,  schlecht,  hässlich ;  ferner  auch : 

.   ea  ist  vom  Genitiv  mekes   des  25  weich  (urspr.  wohl  sinnl.:  zerrieben,  weich 

ce  (conjugiom  etc.,  s.  unter  mäken)  etc.)  mild,  nacitgiebig,  zärtlidi  etc. ;  —  't 

aammengesetzt.  word  m!  d'r  mal  (wirr  etc.  od.  auch  schlecht, 

m  das  afries.  meker  od.  mekerc,  übel)  f an  für  de  ogcn,  wen  'k  dat  so ;  —  't 

irifft,  so  übersetzt  Wiarda  sol-  geid  d'r  mal  (toU,  unsinnig  etc.)  her  in  de 

ifriea.  Wb.,  pag.  257  unter  mec)  30  weit,  de  êne  hold  't  mit  de  bûl  (Beutel)  un 

\  Unterhändler  u.  dann  auch  mit  de  ander  mit  't  geld  (Frage:  war  holst  du 

r,  während  de  Haan  Hettema  mit?    Antw.:   mit  handen   un  landen);  — 

Friaic.,  Spalte  344  u.  345)  meikere  ji   mutten   upholden   to   spektakeln    un    to 

;er  od.  Schiedsmann*^  u.   mekere  mallen,  ik  word  d'r  gans  mal  (wirbelig  od. 

ontractum  matrimoniale  scribit  od.  35  wirr,  verwirrt,  wüst,  dumm,  verrückt  etc.) 

ir  den  Heirathscontract  aufmacht  fan  in  de  kop;  —  maller  (verwirrter,  toller, 

ff'   erklärt.     Da  nun  aber  nach  unsinniger,  verkehrter  etc.,   bz.   schlimmer, 

Stellen  in   den   afries.    Gesetzen  schlechter  etc.)    as  mal  kan  't  net  gâu   od. 

6  od.  meikere  anscheinend  eine  wesen,  mäkt  worden  etc. ;  —  dat  is  de  malste 

II.   von  den   Richtern  ernannte  40  (verwirrteste,  verwickeltste  od.  wirrste,  ver- 

sozusagen  eine  Art  Eheprocurator  rückteste,  dümmste,  tollste,  verdrehteste,  ver- 

ig  ea  auf  der  Hand,  dass  er  als  kehrteste,  schlechteste  etc.)  budel  de  't  gift; 

ter  bezüglich  der  Heiraths-Cautelen  —  he  is  mal  (toll,  verrückt  etc.)  worden ;  — 

}  förwfixden)   mit  den   Partheien  liê  mäkt  alle  wichter   mal   (er  macht   alle 

.  dieselben  mit  ihnen  verabredete  45  Mädchen  wirr,  verrückt,  thoricht,  bz.  niuth- 

ta,   in  atreitigen  Fällen   auch  als  willig,   verliebt  etc.);   —    't  word   hêl  mal 

.   Schiedsmann  u.   Schiedsrichter  (toll,  verrückt,  verkehrt  etc.,  bz.  schlimm  etc.) 

\  wurde  u.  fungirte,  wonach  dann  un  dül  in  de  weit,  so  as  't  d'r    upstünds 

meikere  zweifellos  (wegen  e  m.  ei  hergeid ;   —    't  ligt  all'  so  mal  (wirr,  wüst, 

I  unter  mäken  die  fries.  Formen  50  wild  etc.)  dOr  'n  ander  hen,   dat  man  sük 

q)    diesdben    Wörter    sind.      Ob  d'r  hol  not  wer  ûtfinden  kan;  —  dat  is  'u 

das  Subst.  mekere,   meikere  von  mallen   (verrückte  od.  verkehrte,   schlimme, 

ke,  mek  (coQJugium  etc.,   s.  unter  schlechte   etc.)   sakc   od.   kräm,   geschichta 

cf.  oben  wegen  mâksman)  od.  von  etc. ;   —    ik  bün  bange,   dat  word   'n   mal 

iken,  meken  od.  von  afries.  makia,  55  (tolles  etc.,  od.  schlimmes  etc.)  jâr  fan  't  júr, 

ries.  meyckjen  (facere,  bz.  jüngere,  z.  B.  wenn  Krieg  od.  Aufruhr  kommt,   od. 

,  conficere)  abgeleitet  ist,  ist  schwer  wenn  die  Ernte  missräth  etc.  ;^  —  dat  sucht 

iden,  obschon  man  beim  Vergleich  man  mal  (schlimm,  schlecht)  bi  hum  in  hüs 

maker,  aihd,  mach&re  od.  msdihäri  ût,  ik  bün  bange,   dat  he  sin  beide  kinder 

[1,   ahd,  machôn  wohl  annehmen  60  ferlüst;   —  ho  kok  mi  so  mal   (wirr,  ver- 


MAL  MALL  566  MAL  MALL 

stört,  wie  toll,  aufgeregt,  hz.  zornig,  hose  âréM  «.  wirbéltu.AMeBvnrru,wüiti 
etc.)  an,  dat  ik  banse  för  bum  wurr* ;  —  einander  geht  u.  kommt.  ObschM  mn 
't  word  mi  mal  (wirbelig  od.  wirr,  trübe,  dies  einfache  mal  sonst  m  dieter  1 
dunJcel,  finster,  schwarz  etc.)  fÖr  de  ôgcn ;        nicht  belegt  ist  (cf.  auch  noch  dit  :\ 

—  dar  in  't  westcn  sitt  so  'n  mallen  (schlimme  5  gehôrendM^  Wörter  u.  Compoe. :  m 
u.  Gefahr  drohende,  bz.  dunkele,  schwarze  mal-jan,  maljagen,  malle,  milIeD,  millii 
etc.)  Ittcbt,  dat  't  gewis  bold  swftr  wer  (od.  malmölen  etc.),  so  dürfte  es  heim  Fw 
unwër  un  stürm)  gift ;  —  liê  kikt  mal  (wie  des  mit  unserm  mallen  iroM  iitfi 
wirr,  verrückt  u.  toll  etc.  od.  auch:  schlimm  meal|jan  (inanire  etc.,  cf.  L.  Ettmi 
u.  schlecht,  krankhaft  etc.)  ftt  de  ôgen ;  —  10  pag.  204)  sowohl  ah  auch  von  mtbk 
*n  mal  (verrücktes,  albernes  etc.  od.  auch  doch  auch  schon  im  as.,  afries.  u.  ofi 
hässlich  ausseifendes)  wicbt;  —  bô  sücbt  Jianden  gewesen  sein.  Da  ma  aiti 
not  môi  un  ôk   nêt  mal  (hässlich  etc.)  ût;        meal  =  goth.msX  ist  u.  formdl  (mf  ei 

—  de  sOfen  (Sieben)  is  'n  mallen  (böse  etc.)  mëlan,  goth.  milan  zurückgeht,  u  iä 
tal ;  —  bO  is  'n  regten  mal-jaii  (er  ist  ein  16  wohl  für  unser  mal  (wottm  ja  éen  i 
rechter  thörichtcr,  verrückter,  unsinniger,  fortgebildet  ist)  ein  goth.  Tialtsi,anä.m^ 
dummer  etc.,  od.  auch  ein  rechter  toller^  zusetzenfdesstnPraJter.xuuwkt^viMm 
tollender,  muthwilliger  Mensch,  der  alter-  u.  ags.  mealm,  goth.  malma  (Zenidtn 
hand  tolle,  muthwilUgc  u.  lustige  u.  listige  indessen  zunächst  die  Beätg.:  ztr\ 
Streiche  od.  Eulenspiegeleien  macht) ;  —  de  20  zermalmt  etc.  gehabt  haben  mn«  «.  1 
malle  Jan  (im  Volksmunde  spielt  er  hier  einestheüs  (cf.  malsk)  in  die  Btdtg.: 
dieselbe  Bolle  wie  Ulcnspêgel  u.  wird  der  zart,  weich,  milde  etc.  überginSj  v 
kloke  Jan  [kluge  Johann]  überall  in  allen  dann  andererseits  unser  mal  wdlekh 
Erzählungen  von  dem  mallen  Jan  überlistet  auf  die  Bedtg. :  dreien,  wirhdn  0 
11.  düpirt)  un  de  kloke  Jan  gungen  mit  'n  25  malen  zurückgeht,  sondern  mögM 
ander  ût  un  aferal  war  so  kwammen  gong  (auch  ags.  malsk  wird  von  L.  Etti 
de  malle  Jan  mit  de  beste  bût  un  de  kloke  neben  teuer  mit  BupcrbaSi  elatos  ^ 
Jan  kuu  agter  't  nct  fisken ;  —  bê  is  so  mal  welcher  Bedtg.  es  auch  ausschUta 
(zärtlich  u.  nachgiebig,  schwach  od.  weich  as.  belegt  ist)  in  anderer  Weise 
u.  milde  etc.)  mit  sin  kinder,  dat  se  nët  30  Bedtg. :  zerrieben,  mürbe,  weich  «t( 
den  un  laten  köncn  wat  se  willen;  —  he  trop.  Bedtg.:  nachgiebig,  uiirvr 
is  so  mal  mit  dat  wicbt  (od.  sin  brûd),  dat  leichtsinnig,  thöricht^  muthwillig  ek. 
se  mit  bum  maken  kan  wat  se  wil.  —  Da-  mürbe  ausgehend  in  die  von:  zartt 
her :  wicbter-mal  (zärtlich  mit  Mädchen  od.  schteachgeistig  etc.,  dumm,  dummsU 
verliebt  in  Mädchen);  —  kinder-mal  (zart-  85  müthig etc. Überging. Die Begriffsenti 
lieh  u.  nachgiebig  mit  Kindern,  od.  verliebt  geht  ja  oft  in  überraschenMr  u. 
n.  vernarrt  in  Kinder);  —  minsken-mal  lieber  Weise  vor  sich  u.  ist  es  ja  t 
(zärtlich  mit  Menschen  od.  verliebt  u.  ver-  dass  malsk  in  der  Bedtg.:  teeidi 
narrt  in  Menschen),  wobei  man  aber  bei  zart  etc.  dasselbe  Wort  ist  wie  mû 
körels-mal  od.  man-mal  (d.  h.  Kerlstoll  od.  40  Bedtg.:  superbus,  elatns  u.  dass  t 
Mannstüll)  auch  wieder  auf  die  Bedtg.:  od.  nM.  isch  von  mH  fortgebild 
verrückt,  toll,  bz.  verrückt,  verkehrt,  unsinnig,  2.  mal  od.  Ball  (Flur,  mallen),  ( 
närrisch  etc.  von  mal  zurückschliessen  kann,  (od.  Mass,  Form,  Bild,  Abriss,  üt 
weil  ja  auch  eben  solche  Leute,  die  zu  von  Etwas,  sei  es  aus  Holz  etc.  ge 
schwach  u.  nachgiebig  gegen  ihre  Kinder  45  auf  Etwas  gezeichnet,  geritzt,  gest^ 
etc.  sind,  verrückt  u.  toll  od.  verkehrt  od.  ~ 
närrisch  handeln  u.  unsinnig  sind.  —  Nd. 
mnd.,  nid.,  mnld.  mal  (lascivus,  petulans; 
stultus,  insulsus,  insanus);  wfries.  (Jap ix)  —  'n  mal  fan  'n  fcnster,  bz.  fu 
m&l  od.  niaol;  nfries.  mal  (geck,  närrisch,  60  (Brunnen),  hûs,  scbip  etc.  —  1 
unsinnig,  toll,  böse  etc.).  —  Es  ist  entweder  schwed.  mal  (Flur,  mallar)  eto, 
das  Präter.  von,  bz.  aus  dem  Prätcr.  mal  Bobrik  Mall  u.  daselbst  auch 
des  auch  für  malen  anzusetzenden  urspr.  mallen,  bemallen,  was  nach  ihm  am 
Verb,  milan,  mal,  mul,  mulun  entstanden,  u.  dän.  im  Gebrauch  ist.  —  L 
od.  es  gehört  zti  malen  in  der  Bedtg. :  drehen,  55  Wort  mit  dem  gleichbedeutenden  en 
runddrehen,  wirbeln  etc.,  da  man  es  zu-  aengl.  (Stratmann)  melde;  ^n 
nächst  wohl  mit  drehig,  wirbelig  etc.  afranz.  modle  \  franz.  modelle;  Wi 
übersetzen  muss  u.  es  ja  einen  drehenden  Modul  (aus  lat.  modulus,  dem  L 
u.  wirbelnden  Zustand,  bz.  ein  solches  Sein  modus,  cf.  mode)  urspr.  ident.  % 
bezeichnet,  wo  es  sozusagen  im  Kopfe  herum-  60  melde,  molle  entstund,  ist  wohl  h 


MAL  567  MALEN 

t  ea  heim  Vergleich  von  apen  mêl ;  engl  meal ;  an.  mal ;  norw.  maal ; 
)f  afer  (nid,  over,  über),  afen  schwed.  mal ;  dän.  maal ;  ahd.,  mhd,  mal. 
wMmöglichwäre,  wenn  ebeti  Mit  an,  maeli,  meli  (Zeit,  Zeitpunkt) ;  goth. 
von  o  SU  &  im  nid.  auch  vor-  mêl  (Zeit ,  Stunde),  Plur.  mêla  (Schrift, 
roeser  Wahracheihlichkeit  ist  6  Schriften)  u.  an.  m&l  (Mass) ;  godh.  mêla 
mnéhmen,  dass  es  entweder  (Scheffel,  modius);  kslav.  mêra  (Mass); 
ist  wie  goth.  mela  od.  mêla  Verb.  an.  maela  (messen)  eu  derselben  y 
Tass);  an.  m&l  (Mass),  bz.  ma  od.  mâ  tote  m&te  u.  mäten  etc.  u.  zwar 
ien  m&l  (cf.  1  m&l  «ti5  d)  theils  in  der  Bedtg.:  messen,  abmessen,  ab- 
i,  weil  ja  eben  auch  mal  od.  10  theilen,  eintheilen  etc.  (nämlich  sub  a — c  als 
ein  Mass  etc.,  als  anderer-  Abgemessenes)  u.  theils  in  der  Bedtg.: 
nesaenes  u.  abgestecktes  od.  spalten,  hauen,  schneiden  od.  stossen,  stechen, 
iwaa  bezeichnet.  Dass  aber  ritzen  etc.,  worauf  die  Bedtg.  sub  d,  bz.  die 
9  Subst.  mall  od.  malle  von  von  Schrift  etc.  des  goth  mela  (cf.  auch 
maela  (messen)  od.  dem  ahd.  15  unser  2  mal  u.  3  malen)  hinzudeuten  scheint, 
szeichnen  od.  zeichnen,  malen,  Zu  m&l  sei  noch  bemerkt,  dass  sich  dieses 

ben);  as.  m&lôn  (mit  dem  in  der  Bedtg.:  Zeichen  etc.  (s.  sub  d)  be- 
\en,  bz,  stechen,  ritzeti,  ver-  grifflich  wohl  mit  goth  maila  (contrcüi.  aus 
,  mêljan  (schreiben,  d.  h.  urspr.  mahila  =  lat.  macula?);  ahd.  mdla; 
Btc,  cf.  engl,  write  u.  griech.  20  mM.  mcil  (macula,  bz.  Fleck  od.  Mal  u. 
mmen  u.  zu  diesem  gehören  goth.  auch:  Falte,  Runzel)  gemischt  hai  u. 
i  zu  bestreiten  u.  jedenfalls  dass  es  mit  m&l  in  dem  Compos. :  2  gem&l 
mal  od.  mall  nach  sehr  gut        (s.  d.)  nicfUs  gemein  hat. 

mSl,  Mehl.  —  Sprichw.:  wen  de  mûs  sat 
od.  Zeit,  Frist,  Stunde,  Zeit-  25  is,  smekd  't  mal  bitter ;  —  he  wil  pusten  un 
mkt  etc. ;  —  fan  m&l  to  m&l ;  holden  H  mal  in  de  mund.  —  Nd.,  nid. 
''od.  sid  scdert)   dat  m&l  nêt        mecl;  mtild.  (KU.)  mael,  mecl;  afries.méi; 

—  kûm  'n  ander  m&l  wer,  wfries.  moal  u.  früher  auch  (cf.  Jap  ix) 
k  gen  tid ;  —  to  twê  of  drê  meal ;  nfries.  (Outzen)  m&l,  meel ;  wang. 
ß  't  al  segd;  —  he  was  do-  30  milli;   satl.  mal;   helg.  mêl;    as.  mel;    ags. 

—  sê  lêpen  all'  to  m&l  weg;  melo,mealo,  meolo;  aengl.  mele;  engl,  meal; 
onn'  he  bî  mi ;  —  dit  m&l  an.,  norw.,  schwea.  n\jöl ;  dän.  meel ;  ahd. 
wer  ferg&fen,  man  wen  ik  di  mëlo;  mJid.  mel  (MeM;  Sta%U>,  Kehricht  etc. 
1  m&l  wer  up  betrapp,  den  od.  überhaupt:  Ge-  od.  Zermahlenes,  Zer- 
'  wat  up  de  jüken ;   —   cf.  35  riebenes.  Zerkleinertes  etc.).    Mit  ahd.y  mhd., 

b)  die  Zeit  od.  Stunde  etc.,        as.  melm  (Staub) ;  goth.  malma  (Sand,  Staub) 
nJtt   wo  gespeist   wird,    die        etc.  zu  1  malen.  —  Zusammen  gemengt  mit 
}  auch  das  Essen  od.  Mahl,        Schmiere  od.  Fett  bildet  mal  un  smër  die 
Wer;  —   Compos.:  morgen-,        sog.  Schlichte  der  Weber. 
,  nacht-m&l,  m&ltid  etc.;  —  40      mal-blad   (fig.),    ein  ihöricTUes    albernes 

gôd  m&l  försettd ;  —  he  hed        Mädchen. 
lism&l  (FeM-MaM,  Fehlessen  mal-brägen  (Toü-Gehirn)  und 

ê  hed  'n  grôt  m&l  (od.  gast-  mal-brok  (Toll-Hose),  fig.  ein  toller  od. 

9raten-MM,  Braten-Essen],  halbverrückter  wagehalsiger  ausgelassener 
Isafen  od.  anrigten  laten;  —  45  Mensch;  —  't  is  so  'n  rechten  malbrägen 
ebben  fan  dage  'n  m&l  (die  od.  malbrôk ;  —  hebt  ji  jo  läfen  so  'n  mal- 
\enhausler  haben  heute  ein  brôk  sôn,  as  de  dûfels  kcrel ;  de  steid  nargens 
ihes  Essen) ;  —  c)  der  Mess-        für  Stil. 

Jrenze,  der  Grenzpunkt,  das  mal-darten,  toü  od.  ungemein  u.  überaus 

ê  hold  de  fôt  nêt  bî  't  m&l ;  50  muthwiüig  u.  ausgelassen ;  —  hê  word  so 
afer  't  m&l  (cf.  auch  mute)  maidarten,  dat  d'r  h&st  hol  gen  ûtkamen 
Zeichen  (meta,  Signum  etc.),  mit  hum  is;  —  ho  is  so  maidarten  as  'n 
eichen,  Büd^  Abdruck  etc. ;       junk  f&l. 

&1  fan  torOg  bläfen  of  to  s(;n ;  mal-dartenheid,  töller  od.  überaus  grosser 

brand-,  denk-,  finger-,  föi-,  66  Muthwillen  etc.;  — sê  wet  för  maldartenheid 
oder-,  nagel-,  wund-m&l  etc.  not  wo  se  sük  tiren  un  wat  für  unsin  sê 
al ;  mnd.  m&l ;  mnld.,  mfläm.        makcn  schal. 

mel,    m&l;    wfries,    miclle;  1.  malen  (môl;   m&ld  od.  malen),  mahlen 

traut,  I,  380)  mail ;   helg.        (molere) ;  a.  zerreiben, zermalmen, zerkleinern 

igs.  mael,  m&l;  aengl.  mael,  60  etc.;  —  körn  od.  miX,  musterd,  ko£fê  etc. 


MALEN  Ui  MALEFKE 

malen;  —  de  m51en  mâld  n6t  fin  genug;        (su  sprechen  etc.,  hg.  su  hüten  u.nih 

—  he  môl  dat  not  so  fin,  dat  d'r  gen  körrelke  od  zu  klagen,  eu  inUrpdliren  dcj,  i 
mör  in  to  finden  was;  —  b.  mittelst  der  mi  h&st  n6t  ûa  hom  redden an baigei 
Mühle  Wasser  atts  der  Tiefe  od,  wo  heraus  —  Es  ist  tieUeicht  ident  mit  dm  m 
mahlen  u.  heben;  —  wen  d>  man  wind  6  mahal  (s,  weiter  unten)  fortgebiidde 
kumd,  den  lett  sük  dat  land  bold  drüge  mahaljan,  mah|jan,  mahnen;  ahd,  ml 
malen;  —  c.  sich  drehend  u,  wirbelnd  he-  mahelan;  amhd.  mahilen,  mehilAn; 
wegen,  drehen,  wirbeln,  wälzen  etc, ;  —  de  mahelen,  mahcln,  meheln ;  mi.  mäleOf : 
mulen  muld  in  't  runde;  —  de  wind  mäld  (sprechen^  versprechen,  verlebten,  verm, 
wat  herum ;  —  't  water  od.  de  stof  etc.  10  ti.  ahd.  mahalon,  m&helun,  conirah. : 
nuild  in  't  runde;  —  de  wagen  mald  in  't  (vor  Gericht  laden,  poitiüare,  interpi 
sand ;  —  dat  sand  mald  so,  dat  ên  de  stof  gerichtlich  liefragen,  anklagen),  dtutn 
um  de  ôreu  flügt;  —  't  mlkld  all'  mit  mi  dertJieil  mahal  aus  einem  älien  ; 
in  't  runde ;  —  d'r  m&ld  mi  (es  wirbelt  mir  od.  mathal  entstellt  ist,  hg,  aus  dm 
da,  od.  es  dreht  u.  geht  mir  da)  al  so  wat  16  conträhirteti  mal  serdehnt  wurde. 
in  de  kop  herum,  man  ik  kau  mi  d'r  h('\  gleicht  mau  indessen  das  goth.  mathl  (fo 
nét  so  regt  up  besiimen  wat  't  is;  —  he  ahd.  madal;  ags.  mädhel,  medhel,  eo 
hed  de  liC'le  nagt  lägen  to  malen  (zu  über-  mäl,mé]yméLl  (VersammUingsplat2,Ver, 
legen  od.  zu  sinnen  u.  denken,  d.  h.  dass  lung.  Rede,  Unterredung);  an,  (m 
ihm  allerhand  Gedanken  in  dem  Kopfe  20  mal  (Sprache,  Bede,  Gesprâék,  S^ 
hernmicirbelten  u.  herumgitigen) ;  —  he  Vertrag,  JEiecktssache,  Satzung  ik.); 
ligd  dar  al  lien  to  malen  od.  he  steid  al  hen  maal ;  dän,  maele  (Bede,  Sprathe,  Sth 
to  malen  (zu  überlegen  od.  zu  sinnen  u.  zu  mnld,  msudl  ("m  maclstede  od  maelstad); 
denken  etc.,  bz.  die  Gedanken  im  Kopfe  mal  (in  mâlstede,  mftJstat) ;  nhd.  Ma 
herumzuicäizen  etc.).  —  Bedensarten  u.  25  MahlstaUt  od.  Mahlstätte,  Maklsduäi 
Sprichw. :  de  erst  kumd,  de  erst  mäld ;  —  mahl  etc.)  u.  das  davon  fortaehädeU 
on  stcn  kan  allen  gôn  mal  malen;  —  twê  math^an  (reden);  ags,  mädhum,  um 
harde  stêuen  malen  gen  gOd  mal.  —  Nd,,  madhe^jan,  madbo|jau,  con^roA.  milan, 
nid.  malen;  mnd.  malen,  meleu;  mnld.,  mfläm.  mdlan  (sprechen,  reden)  etc.,  so  ist  es 
maelen ;  sali,  mélnje ;  an.  mala  (mul) ;  norw.,  30  wahrscheinl,  dass  unser  obiges  mal 
schwed.  mala ;  dän.  male ;  goth.,  as.  malan ;  m&len  auch  direct  aus  einem  des 
ahd.  malan,  malen;  mhd.  maln.  —  3rit  Uit.  madhej^an  entsprechenden  afries.  n 
molere ;  lit.  malîi,  múlti  (mahlen),  malitnas  (nach  nfries.  mial,  moal  [Sprache]  k 
(Mühle)  etc.,  sowie  auch  mölen,  muUen,  nmlm  wohl  jedenfalls  auch  im  Fries,  hea 
etc.  etc.  von  der  }/  nuil,  älter  mar,  reiben,  35  luiben)  contrahirt  wurde  u.bz.9onH(» 
zerreiben,  zermalmen,  zertrümmern ^  zer-  dasselbe  Wort  i^  wie  das  obige  agi.i 
schlagen  etc.,  bz.  aufreiben  etc.,  worüber  bei  mi\QXiu.  an.  msixA!^  (reden,  sprechen  ett 
M,  Müller,  Yorlcs.  über  die  Wissenschaft  dessen  Zusammenhang  mit  send.iDki^ 
der  Sprache,  IT.  Serie,  pag.  ÜOO  seq.  das  etc.)  u,  skr,  mantra  (Spruch  etc)  das  1 
Weitere  zu  vergleichen  ist.  40  unter  2  gemîkl  zu  vergleichen  ist. 

2.  malen  od.  malen,  reden,  sprechen  etc. ;  3.  malen  o<L  malen,  maien,  bilden 

—  wat  hest  du  dar  afer  to  malen  (zu  reden,  nen,  schildern,  färben,  anstreichen  < 
zu  sprechen,  bz.  zu  sagen,  zu  bemerken,  dat  is  môi  mîild;  —  hê  mÂld  dat  of 
Anmerkungen  zu  machen,  od.  zu  klagen  u.  bild  malen;  —  de  bôlatafen  d'r  up 
zu  murren  etc.)?  di  geid  d^r  je  niks  fan  an  un  45  etc.  —  ho  mald  't  all'  in  *t  swarte 
du  hest  d'r  niks  afer  to  proten;  —  hv  hed  Nd.,nld.,mnd.mi\cu\  mnM.  maelen; 
altld  aforal  wat  afer  to  malen  (zureden,  zu  (Jap  ix)  mealjen  ti.  mieljcn ;  nfries. 
sprechen,  zu  sagen,  zu  bemerken,  zu  kriti-  wang,  mail;  saü.  maelje;  as.  malOi 
siren  od.  zu  schelten,  tadeln  etc.);  —  wat  maelan;  ahd.  malen,  mâlôn;  mhd. 
liest  du  nu  wer  to  malen  (zu  reden,  drein  50  goth,  meljan,  einm^  od.  irgendein. 
zu  reden,  zu  bemerken,  zu  kritisiren,  zu  od.  Bild,  Abzeichen  etc,  (s,  mal 
tadeln  etc.)  ?  swî^'  do'^  Icfer  Stil  un  hit  ander  machen^  sei  es  mit  einem  spitzen,  < 
lue  proten,  de  olJcr  im  kloker  sunt  as  du;        Instrumente  od.  Werkzeug  (Stift,  Fe 

—  hO  mald  (od.  prOtd)  d'r  al  wat  um  herum,        od.   einem  Pinsel,   einem  Stück  Kn 
man  \\(\  wil  't  iict  rogt  se^'^'en  wat  he  wil  55  einem  sonstigen  Etwas;   daher  as 
un  nuMid;  —    dat  kind   steid  al  bi  mi  hen        auch:  mit  dem  Schwerte  seichnen 
to  malen  (zu  reden,  zu  fordern,  zu  fragen,        zeichnen,  bz.  ritzen   u.  verumnden 
bz.   zu   bitten,   zu  jlchen,   mit  Worten  zu        mêljan   etc.  auch:   schreiben,   aufsi 
drängen  etc.),^  dat^  ik  hum  wat  gäfen  schal ;        aufzeichnen. 

—  he  ligd  mi  altld  so  in  de  orcn  to  malen  60     maléfke,  mallêfke,  melëfke,  s.  n 


MATiKR 


569 


MAEL-PUET 


i2fr,  Zeichner,  Färber  etc.;  — 
I  Î8  'n  kloken  maler,  geraden 
B  nét|  den  m&kd  hê  düfels  d'r 
ett  nét  fan  ärd,**  harr'  de  maier 
reo  de  kinder  si'ik  in  de  närs 
mit  sdiräfen. 
liereifSchüderei  etc. 
almäliff,  mählich,  allmählich, 
Ï.  —  Isa  steJU  eigentlich  für 
=  unaerm  maklik,  makkelk  ti. 
ü  als:    gemächlich,    bequem- 

nehUch,  so  weich  u,   trocken 

—  de  appel   is    so    mälig  un 
hom  hast  hêl  nêt  dör  de  hals 

il-insen,  eineamals,  einstfnäls 
kwam   m&linsen    to    mi,    um 

tollen,  scherzen,  achäkern  etc. ; 
richter  maljagen.  WörÜ.  toll 
\en  etc. 

,  Toüerei,  Scherzerei,  Schäkerei 
ifen  od.  hebben  maJjagerê  mit 

ne  kraus  ausgeschnittene  Holz- 
e  kurze  dicke  Hölzstange  init 
tchnittenem  Kopfe  auf  dem 
der  Bauernhäuser.  Dieselbe 
ihl  jan-hinnerk  (d.  i.  Johann 
\annt  u.  wird  daher  mit  dem 
npos.  ident  sein, 
\kluger,  thörichter  od.  närrischer 
Q  od.  Johann;  s.  unter  1  mal. 
„de  nich  dôf  is,  mut  f81  hören,^ 
I  segdy  da  läfde  he  noch;  -^ 
in,"  sä'  Maljan,  „de  gäf  mi  'n 
•  —  „dar  geid  't  hen,*»  sä' 
larr'  he  sin  môr  (Mutter)   for 

',  männiglich,  jeder.  —  3[nd. 
,  mal  ich,  melk.  —  Vergl.  bei 
^fries.  Geschichte,  II,  62)  das 
les  Grafen  von  Oldenburg  bei 
iinea  Besuches  auf  der  Grenz- 
eburg:  ruse,  muse,  rusc,  malk 

hase. 
ntrah.  aus  mannelik  =  ahd. 
aus  manniklik  =  ahd.  manno- 
ih,  manniclih,  n?id.  männiglich, 
der  aus  eolik,  elik  od.  eogelik 
ih  contrahirt  ist. 
',  einander,  bz.  einer  od.  jeder 

—   dör-malkander  gêten   od. 

-  mit  malkander  ûtgän  etc. ;  — 
alkander  dêlen;  —  sê  gäfen 
\  band.  —  Nid.,  mnld.,  nd., 
der.  —  Es  ist  Compos.  von 
r,  wie  elkander  von  clk  0eder) 


mSlker,  melker,  Mehlhändler. 
mal-küken,  ein  verrücktes  tolles  närrisches 
sonderbares  Küken  od.  Küchlein;  —  fig. 
ein  verrückter  toller  närrischer  muthwiUiger 
5  ausgelassener  Mensch.  —  Mnd.  (Seh.  u. 
L.)  malküken,  verrückte  sonderbare  Küchlein 
od.  Vögel. 

malle,   das  Töüe,    Verrückte,  Närrische, 
od.    Verkehrte,    Wirre,    Wilde  etc.;  —  de 

10  ganse  wöreld  (Welt  od.  Menschheit  etc.)  is 
in  't  malle  râkd;  —  't  geid  all'  in  't  malle 
wat  d'r  man  is ;  —  frôger  hêt  't :  de  kinder 
mutten  warken  un  de  olden  (die  Eltern,  bz. 
die  Alten)  understönen  un  helpen,  man  nû 

15  is  de  wëreld  so  in  't  malle  (ins  Verkehrte, 
bz.  in  den  Wirrwarr)  räkd  (od.  kamen), 
dat  de  olden  apen  fan  hör  kinder  maken 
un  reineweg  slafen  fan  hör  kinder  sunt 
mallêfke,  s.  marlêfke. 

20  mallen,  tollen  od.  es  toU,  verkehrt,  ver- 
dreht u.  unsinnig  etc.  (mal)  machen,  wie 
verkehrt  u.  närrisch  thun,  Unsinn,  Narr- 
heiten u.  Muthunllen  treiben  etc.;  —  he 
malld  so  herum,   dat  't  net  is  as  of  he  sin 

25  fifen  net  regt  bi  'n  ander  hed.  —  Compos. : 
fermallen,  vertollen,  unsinnig  verschwenden 
etc.;  —  de  stn  geid  will  fermallen,  de  kôp 
glasen  un  lât  se  fallen  etc.  —  Nid.  mallen ; 
wfries.  malljen. 

30  maller,  toller  verrückter,  schlimmer  etc.; 
Compar.  von  1  mal ;  —  wo  maller  wo  môjer. 

—  Sprichw.:  „'t  geid  narkens  maller  her,* 
8ä'  de  jung,  „as  in  de  weit  un  in  min  îkis 
un  mors  bûs.** 

85  mallîgheid,  Thorheit,  Närrischheit,  Spass, 
Scherz, Muthwillen, Ausgelassenheit  etc.;  — 
he  wêt  för  malligheid  not  wo  he  sük  tiren 
un  wat  he  wol  anfangen  schal ;  —  he  mäkd 
gern  malligheid  mit  de  wichter ;  —  du  mênst 

40  wol  of  't  malligheid  (Scherz)  is,  man  du 
kanst  mi  löfen,  't  is  bittere  ernst;  —  dat 
heb  'k  ût  plesêr  un  malligheid  dän;  —  he 
hed  sin  malligheid  d'r  wat  mit.  —  Sprichw.  : 
bi  de  brûakôl  h8rd  spek  un  malligheid;  — 

45  malligheid  is  malligheid,  man  für  in  de  närs 
is  ernst;  —  „dat  is  gen  malligheid,**  sä'  de 
nagtwagter,  „wen  man  mi  in  't  hörn  schitt.** 

—  Von  einem  Adj.  mallig  (närrisch,  spassig 
etc.,   cf.   nfries.   malagh    bei  Johansen, 

50  pag.  26)  als  WeiterbiMung  von  1  mal. 

mal-inrdje  (Cotnpos.  von  1  mal  u.  lurdje, 
dem   Dimin.   von  lurd),    thörichte,   alberne 
Person;  —  'n  mallurdje  fan  'n  wicht. 
mal-mölen,  Carroussel.     Wörtl.  wohl  so- 
55  viel  als  ToUmüMe  od.  NarrenmüJUe. 

mal-perdCis,  toller  verrückter  unsinniger 
närrischer  Mensch. 

mâi-pût,    mâl-peak,   mSl-bûl,    a)  MeJ^l- 

beutel;  —   b)   meMpudding.     In  letzterer 

60  Bedtg,  hiess  es  früher  wohl  mal  in  de  bûl 


MALSK  570  MAN 

etc.,   icown  dann  später  das  in  de  der  med  (aber,    sondern,  aOem);  sdusn 

Kurse  wegen  aitsyelassen  wurde.  (nur). 

malsk,  mollig,  sanft,  milde,  weich,  mürbe,  3.  man  (Flur,  man  u,  mannen,  m 

zart,  zärtlich,   nachgiebig,   nachsichtig  etc, ;  Mann,  mänhHehe  Person  m  gerafleii 

—  'n  malsken  l&cht  (Luft);  —  malsk  flêsk,    6  Ehemann,  auch  Mensch  überhaupt; 

—  Bv  is  to  malBk  tegen  od,  mit  de  kinder.  is  'n  fulwossen  man;  —  man  an  t 

—  Nd.  (Br.  Wb.)  mals, malsk;  nM.  maisch,  man  för  man;  —  he  is  'n  gôd  mu: 
malts,  maltsch.  —  Wie  schon  unter  1  mal  st&n  man  an  man  (nidU  allein  von  Me 
bemerkt  wurde,  hat  das  ags.  malsc  nach  sondern  auch  von  Bäumen,  Ffakia 
L.  Ettmüller  neben  tener,  ebenso  wie  im  10  —  de  gemêne  man  od.  de  lö^e  n 
as.,  mnd.  auch  die  Bedtg, :  superbus,  elatus  gemeine  od.  der  Heine  u.  geringe  Jfi 
u.  ist  dort  das  Weitere  darüber  zu  ver*  Gegensate  zu  dem  Vomekwun,AâM 
gleichen.  H&hergesteUten  «.  MdMigen  od.  Bt 

mÂUtiú^  Mahheit.   —     Sprichw. :  de  nét       — Bedensart.u.  Sprich«.:  BfûhiÎBi 
kumd  to  regter  tid,  de  is  sin  m&ltid  kwit.     15  —  he  is  de  man  de  allens  kan;  —  1 

mamma,  mamm',  Mama,  Mutter.  —  Griech.  man  erst  'n  man ;  wat  gân  m  andflr 
mämma,  mâmmô  (Mama,  Grossmama);  lat.  an;  —  „ik  bfln  de  her,*  s&'demin, 
mamma  (Mutterbrust) ;  ital.  mamma;  span.  h6  under  de  disk;  —  ,God  straf  i 
mama ; /rai{£r.  maman;  wal.  mame;  cambr.,  mit  gode  worden,*  sä'  de  man,  do  i 
cornw.,  arm.  mam;  lit.  mama,  momü;  kslav.  20  hör  mit  de  bibel  an  de  kop;  —  ii  H 
mama  (Mutter) ;  griech.  mamraia ;  lit.  memmö  de  kan',  is  d'  ferstand  ût  de  msn;  • 
(Mama).  —  Es  ist  wohl  eine  Bedupl.  der  un  w!f  sunt  ên  ßf ;  —  dat  wôrd  gci 
y  ma  od.  mâ  (machen,  schaffen,  erzeugen,  as  de  man ;  —  he  is  dftrb!  sin  nsa  a 
bilden,  bz.  messen,  abmessen,  vergleichen  etc.,  (er  ist  dabei  seMedU  weggekoauM 
cf.  malen,  muten  u.  moder  etc.)  u.  hat  mä  25  wörtl. :  er  ist  da  bei  seinem  Mann  od. 
u.  ma  (wovon  griech.  mala  Mütterchen,  angekommen,  bz.  seinem  Mann  od. 
Amme)  im  skr.  u.  griech.  au<:h  schon  die  begegnet);  —  ho  hed  sin  mau  (3faiii^ 
Bedtg. :  Mutter  od.  Erzeugerin,    cf.  memmc.       part,  Gegner)  fanden ;  —  h!r  k  de 

Mammo,   Mamme,   ml.  Name.   —  Davon       H  land  férhûrd;  —  de  klokke  nuig 
G eschin. :  Mammen,  Memmen  u.  Mamminga,  30  so  wil,  'n  wisen  man  wet  alfid  tm 
Memminga.  —   Vergl.  beiFörstemann  die       de  êne  hed  de  man  an  de  andere 
JSTame/j  Mamo,  Mammo  u.  das  Femin.  ^9mt^        wil  d'r  fan;  —  mans-môr  is  de  dfl 
wovon  vielleicht  Mamila  ein  Dimin.  od.  eine       de  fiôr ;  —  mans-hand  b&fen ;  —  ' 
Koseform  ist.  —   Beim  Vergleich  von  Atto        man,  'n  goden  man ;  —>  ik  bin  dS 
u.  1  u.  2  attc  könnte  Mammo  urspr,  wohl  35  d'r  for  etc.  —  Nd.,  nJd.,  ahd.  wihd.,  û 
die  Bedtg.:    Vater  gehabt  haben  u.  das       afries.  man,  mon;   wfries.  man;  oj 
Mascitl.  von  mama  (Mutter)  sein.  mon,  mann,  manna,  monna ;  aen^w» 

1.  man  (Pron.)  man;  —  man  segd  dat  engt  man;  an.  madhr  (GeniLwzjai 
wol;  —  mau  gcid  mit 'nandcr;  —  man  deid  menn);  norw.  mann;  dän.  mand; 
'n  ander  niks  etc.  —  Ahd.,  mhd.,  as.  man;  40  man;  ^otA. manna.  —  Mitskr.JDXh^* 
nd.  man,  men;  mnd.  nien,  me;  nid.  mcu;  Mensch  im  ausgezeichneten  u.  he» 
mnld.  mau,  uien  etc.  —  Es  ist  urspr.  dasselbe  Sinn,  Urmensch,  Urahn  u.  VaUr  dt 
Wort  wie  3  mau  in  der  allgemeinen  u.  un-  scheïi  (cf,  auch  Mänés,  der  Urahn «. 
bestimmten  Bedtg. :  Mensch,  wie  auch  das  vater  der  Fhrygier  «.  Manns,  du 
franz.  on,  afram.  om,  liom  aus  lat.  homo  45  u.  Stammvater  der  Deutêchenj  hei 
entstand.  von  der  y  man,  ma,  denken,  sinnen, 

2.  man,  nur,  jedoch,  aber  etc. ;  —  dat  is       (cf.  mênen  u.  Weiteres  unter  2  n 
man  so  wat;  —  kam  man  her,  wen  du  dürst;        Schlüsse),  wonach  man  od,  manna  i 

—  ik  wil  man  äfeu   hengan   un   kiken  to,        minsk)  ein  denkendes  Wesen  bezeic 
wat  dV  wol  is;   —   he  is   man   lütjet;   —  50      4.  man,  s.  mande,  m&nde  etc 
ditmal  wil  'k  't  nog  hengân  latcn,  man  deist  1.  man,  s.  mäne  u.  mane. 

du  nii  't  wer,  den  krigst  du  wat  mit  de  rode  2.  m&n,  Mohn;   —   m&nkoppen, 

für  de  nurs ;  —  man  dedc  gern  mer,  man  köpfe  od.  Samenkapseln  des  Mohns 
(jedoch,  aber,  allein)  man  hed  't  sülfen  man  zugleich  Benennung  d/er  Mohnv/la 
to  knap;  —  ho  wuir  wol  m't,  man  ho  mus'  55  Vertretung  des  CoUeetinums  M  oh  n. 
wol;  —  du  segst  dat  wol,  man  is  dat  wol  mnd.  maan  od,  man;  mnld,  maen 
war?  —  man!  man!  wat  deist  du  dar.  —  (mdartl)  mäen  u.  mâgen;  ahd.  mA( 
Nd.  man ;  mnd.  man,  men ;  afries.  men  m}\gc ;  mhd.  man,  später  mon,  aU  < 
(sondern,  aber)  u.  monna  (nur);  satl.  man;  von  tnhd.  (mähen),  ahd.  m&han; 
nfries.   man,   men;     norw.,   dän.,   schwed.  60  mékôn,  makon;   kslav.  makfi;   nu 


MAN-BAR  571  MANDEL 

.  mak;  mreusa.  moke.  —  Viel-  pipenmand.  —  i^.  mand;  mhlä,  mande 
ler  y  mak,  sXr.  mac  (zermalmen^  (corbis,  sporta ;  vas  vimineam,  cista,  Cala- 
is kneten  et€,,  cf,  Fick,  111,226  thus);  nd.,  mnd.  mande;  ags,  mand,  mond; 
ïoeil  nuin  die  Körner  gerquetscht        aengl,  mande;  engl,  maand.    Davon  (Diee, 

mannbar,  geschlechtreif,  hei-  6  II,  357):  franz.  manne;  pic,  mande;  Twchd, 
od.  urspr,  Man-fâhig  (vom  mdartl.  (cf.  Weigand)  mande,  manne, 
MedU),  cf  2  bar;  —  sê  is  nog        mäne,  mann  u.  mange.   —   Es  würde  sich 

beim  Vergleich  von   (cf    Fick,   U,   182) 
mande.  griech.  môdé,  môthé  (Korb) ;  môthoura  (Dreh- 

fur.  mftnden),  Monat.  —  Nd.,  10  holz  am  Ruder)  u.  lat.  matta  (Matte,  Binsen- 
naand  od.  mând ;  afries.  mônath,  geflecht)  wohl  am  besten  begrifflich  u.  for- 
d ;  wfries.  moanne ;  nfries.  môn ;        mell  mit  dem  aus  mandel  entstandenen  mangel 

wang.  mônt;  helg.  mûnt;  ags.  (RoUe,  Drehholz  etc.,  cf.  l  mangel)  von  der 
ndh',  aengl.  mhnedh;  engl,  monih]  y  math,  manth;  idg.  mat  (hin  u.  her  be- 
iir,  mftnndhr;  norw.  maanad;  15  wegen,  hin  u.  her  wenden,  drehen  etc)  ab- 
lad;  dän.  maaned ;  ahd.  mânôd,  leiten  lassen,  da  ja  die  Bedtg. :  hin  u.  her  be- 
nôt;  mM.  mänôt,  m&net,  mänt,  wegen,  drehen  etc.  leicht  in  die  von:  winden, 
Iw  menôths.  —  Der  Form  nach       krümmen,  biegen  etc.  u.  weiter  in  die  von: 

Port,  prät.  eines  von  mâno  flechten,  zusammenbiegen,  zusammenflechten 
l  mftne)  abgeleiteten  Verb,  mänôn  20  etc.  übergehen  konnte,  wonach  dann  mande 
(m&nden,  d.  i.  Mond  werden  od.  urspr.  einGeflecht  od.  geflochtenes  Etwas, 
•en  t*.  erzeugen),  weil  in  u.  mit  Weidengeflecht  etc.  bedeutet  haben  müsste. 
i  Monat  der  Mond  neu  wird  od.  Sollte  dann  aber  nicht  auch  vielleicht  das 
mtsteht,  wo  denn  Monat  wörtl.  anscheinend  aus  dem  and.  ins  hd.  überge- 
'  ah  (es  ist  od,  hat)  ge  mond  et.  25  gangene  nhd.  Mandel  (Zahl  von  15,  bz. 
Montag.  —  Ahd.  mänctac  etc.  Fruchthaufen  aus  zusammengestellten  Gar- 
m  mäne,  man  (Mond)  u.  dag,  ben);  mnd.  mandele  (Zahl  von  15);  nid. 
akd»  sunnantac  von sOnne  (Sonne)        (v.  Dal e)  mandel   (graanhoop,  Korn-  od. 

Getreide  -  Häuf e) ;  mnld.  (KU.)  mandele 
od.  mande,  manne,  man,  man,  30  (manipulus;  duo  fasces  straminei;  mergetes 
Genossenschaft,    Gemeinschaft,        duodecim);   mfläm.  mandele   (deux  gerbées 

od.  gemeinschaftlich  etc. ;  —  d'estraiii)  in  gleicher  Weise  auf  die  Bedtg. : 
mande-,  män-polder,  eininteres-        drehen,   winden,   zusammendrehen  etc.    zu- 

Genossenschafts-,  Communion-  rückgehen  u.  somit  gleichfalls  auf  dieselbe 
5cr  Ostermarsch;  —  sê  hebben  't  35  y  math,  manth  zurückgehen?  —  Vergleicht 
Inder  in  de  man;  —  sê  sunt  mit        man  nun  a&frtcetïer  da«  a«.men4jan,mendan; 

de  man  (in  die  Gemeinschaft  ahd.  mandjan,  mendjan  u.  (cf.  Seh.  u.  L. 
Tommunion)  gän;  so  holden  mit        unter  mendeldach)    od.   (cf.    0.   Schade) 

de  man;  —  mande-gôd  (Ge-  mendan,  menthan^  menden  (sich  freuen, 
mmunion-  od.  gemeinschaftliches  40  sich  ergötzen,  seine  Freude  bezeugen  über 
iiandegôd  od.  mangôd  — ,  schan-  Etwas);  mnd.  (Seh.  u.  L.)  mendeldach 
landekrâm  — ,  schandekräm;  —  (Freuden- Tag) ;  ahd.  mandilôn,  mendilôn, 
-,  Bchandewark  od.  manwark  menthilôn  (gratulari)  etc.,  bz.  dass  diese 
rk.  —  Afries.  mande,  monde,  Wörter  von  einem  Präter.  mand,  manth 
leinde;  Gemeinschaft;  fleischliche  45  eines  älteren  Verb,  mindan,  minthan  {}/  mand, 
fi  od.  Vermischung);  saü.,  mnd.  mandh,  manth)  fortgebildet  sind,  so  wäre  es 
neinschaft,  Communion  etc.)  u.  auch  sehr  leicht  möglich,  dass  die  Bedtg.: 
\,  maende  (gemeinschaftlich  etc.).  sich  freuen  od.  seine  Freude  bezeugen  etc. 
afries.  mande  etc.  in  aUen  Be-  gleichfalls  aus  der  sinnl.  Bedtg.:  sich  hin 
^  in  der  von  fleischliche  50  u.  her  bewegen  u,  drehen,  bz.  aus  der  von: 
:haft)  mit  dem  nhd.  Gemeinde  walzen,  tanzen  u.  springen,  hüpfen  etc.  ent- 
ïann  u.  wird  auch  mande,  mande,  standen  wäre  u.  dass  somit  auch  diese 
'  dasselbe  Wort  wie  meinde  in  Wörter  gleichfalls  zu  der  y  math,  manth 
e,  bz.  unser  méndc  od.  mênte  (sich  hin  u.  her  bewegen,  drehen,  quirlen 
nü  diesem  von  afries.  mône,  môn  55  etc.)  gehörten. 

det  sein,   wobei  ich  wegen  der  mande-firôd,    /  *^    _     j«      a    i«  «*^ 

'  o^*.  min  =  ahd.  mein  (falsch  mande-Krâin, {*•  «"'"^  "«^'^«'  ""^'"^«  «'«• 

'  1  môn)  verweise.  mandel,  3/andeZ;  —  a)  die  FrucfU  (skmyg- 

od.  manne,  mand,  ein  von  dalus);  —  b)  Drüse,  wegen  der  mandel- 
ïochtener   Korb.    —    Compos.:  ßO  förmigen  Gestalt;  —  de  mandeU  sunt  hum 


MANDËLIG  578  MAUERE 

answiillen.  —  Mit  nid.  amandel;  tto2.  man-  griv&(Golliiin,  cerviz)  ii.is2a9.griTi(] 

dola;    span.    almeudra;    prov.    amandola;  bz,  dass  die  Bedig.  Mähne  aw  i 

franz.  aiiiande  etc.  aus  yriech,  âmugd&Ié.  Hals  od.  Nacken  entttand  od,  du 

man-delig,  gemeinschaftlich,  hz,  zu  ge-  hier  unter  Mähne   urspr.  der  1 

meinschaftlich  gleichen  Theilen  od.  auf  die  5  Nacken  verstanden  wurde,  so  dürfi 

ganze  Genossenschaft  vcrtheilt  etc.;  —   dat  unser  germ.  mana  in  demselben  Ver 

muttcn  ji  maudelig  betalen   od.   umgrafen,  zu  skr.  mukyk  (Hals,  Nacken,  Naden 

don  etc.  —  Ji^s  ist  Cofnpos.  von  dein  aus  stehen  u,  demnach  auch  ur^.  den  J 

iiiandc,  nmiide  gekürzten  man  (Gemeinschaft,  Nacken  bezeichnet  haben,  wie  avek 

bz.    gemeinschaftlich ,    alle    zusammen)    u.  10  (cf.  I,  71  unter  gnvä,  bz.  lU,  533 

delig  (theilig).  mit  skr.  niauyâ  für  ident  halL 

mand-geld,  Monatsgeld,  monatlicher  Bei-  maDen,  mahnen,  erinnern,  anireH 

trag,  monatliche  Bezahlung,  Monats- Gage  Bezahlung  einer  Schuld  auffordern 

etc.;  —   de  Onikes  (Armenvorsteher)  kamen  ho  lett  sQk  gern  manen;  —  he  ml 

un  halcn  't  mändgeld   up ;   —   hc   hed  sin  16  um  Bin  geld ;  —  wachle  dog  ertt  of, 

mandgeld  uog  nêt  ûtbctâld  k regen.  d'r  an  od.  um  mând  worst;  —  hei 

mane,    man,    Mond.   —   Redensart,   u.  d'r  an  mänd;  —  man  hum  insen wsl 

Sprichw.:  de  man  is  to  bcr;  —   lop  an  de  he  wat  fürt  mäkd.    —   Compos.:  a 

man  un  pliik  sterens ;  —  'n  hof  um  de  man,  fer-manen.  —  Nd.,  mnd.,  nid.  manei 

dat  kan  nog  gän;  man  'n  hof  um  de  sünn,  20  maencn;   afries.  monia  od.  monja: 

dar  kriten  de  schippers-frôeu  uu  kinder  um.  moanjen;  sail.  môpje;  wang,  múofl 

—  Nd.^  7{ZJ.  maan:  mnd.  mane,  man;  mnld.  mdne;  as.  manôn;  ags,  mai^'ui,  ] 
maeuc;  afries.  môna;  wfries.  moannc;  satl.  aengl.  manien,  monien;  aJid.  nundo, 
mâne,  mOue;  nfries.,  wang.  môn;  helg.mün',  mhd.  manen.  —  Es  gehört  zwar 
as.  mruio ;  aengl.  munc ;  engl,  moon ;  aii.  26  monére  (cf.  monêren)  zu  dersdben 
mäni;  norw.,  dän.  maane;  schioed.  mäue;  ist  jedoch  von  einem  Prûter.  mi 
ahd.  m^ino;  fnful.  miiue,  mônc;  goth.  meü&]  älteren  Verb,  minan,  man,  mon, 
griech.  niëné ;  lit.  menü.  —  Mit  skr.  mäs,  (denkcfi,  gedenken  etc.,  cf.  3  man  m. 
mîisas  (Monat) ;  zend.  maoiih  (Mond,  Mo-  mit  jan  weiter  gebildet  u.  heisü  wür 
nat),  luâoûha  (Mond);  lat.  mensis;  lit,  30  als  gedenk  od,  eingedenk  mad 
méncsis  (Monat);  kslav.  mésQ-cf  (Mond,  diesetn  verlornen  minan,  man,  man 
Monat)  etc.  wohl  von  der  y  ma  od.  mi  hört  weiter  auch  goth.  monan  (me 
(messen,  abmessen,  abtheäen,  eintheilen  etc.,  cogitare,  putare,  sich  entsinnen, 
cf.  malen,  niäten  ctir.)  u.  so  ah  Messender  denken,  meinen,  glauben,  dafürM 
od.  Messer  der  Zeit,  bz.  als  das,  wonach  85  u.  munan  (gedenken,  wollen  etc.) ;  a 
die  Zeit  gemessen  wird  od.  als  derjenige,  in  îiutmmïAXi (nicht woran  denken,xtf 
der  die  Zeit  misst,  bz.  das  Jahr  u.  die  Zeit  verachten  etc.),  sowie  ahd.  manen, 
in  bestimmte  Masstheile  od.  Abschnitte  ab-  etc.  in  ahd.  far-,  tir-manen,  fir-moi 
u.  eintheilt,  anfgefa^st.  —  Nach  Fick  acTUen  etc.,  cf.  O.  Schade  unter  is: 
(I,  176)  gehört  es  jedoch  nicht  zu  mu  40  wobei  wegen  der  Vocale  auch  mOgi 
(messen),  sondern  zu  ma  (wechseln,  tausc?i€n).  mug  etc.)  zu  vergleidicn  ist.  cf.  auch 

mane,  man,  Mähne,  der  mit  langen  nieder-  maner,   McShner,  Schuldeinford 

wallenden  Haaren  besetzte  Hals  od.  Nacken        Schuldeintreiber;  —   he  hed  alle 
von  Pferden,  Löwen  etc.  —  Compos. :  man-        maners  um  de  döre. 
Iiar,  Mähnen-  od.  Nackenhaar  u.  zwar    a)  45      manêr,  Manier,  Art  u.  Weise  w 
(collect.)  das  sämvit liehe  Haar  der  Mähne;        zu  Mudhaben  u.  zu  behandeln  u. 

—  b)  ein  einzelnes  Haar  derselben; — man-  sich  zu  benelimen  etc,,  Handhabi 
kam  (Mähnen-Kamm),  a)  Kamm  womit  die  handlung.  Benehmen  etc.;  —  wat 
Mähne  gekämmt  od.  gestriegelt  wird;  —  b)  nu  wer  für  wunderlike  manércn, un 
Miüme  incl.   des  Kammes  auf  dem  Halse;  50  tofaten  un  to  dôn;  —   hê  hed  8ûl 

—  mâii-kappe,  mûnkap,  Kappe  womit  die  manôren  in  de  kop,  dat  man  d'i 
Mähne  od.  der  Nacken  bedeckt  u.  geschützt  mal  of  klok  ût  worden  kan ;  —  sine 
wird,  wie  dies  häufig  bei  edclen  Eacepferden  fan  dun  de  mag  'k  nêt  Ilden ;  —  ^ 
u.  thenercn  Luxuspferden  geschieht.  —  Nd.,  nu  wer  för  'n  maner,  dat  du  so  s 
mnd.  mane,  nmn;  nid.  maan;  m;i /r2.  maonc ;  55  mi  büst?  —  Es  ist  das  entlehn 
afries.  mona;  nfries.  (Outzen)  iniin,  im\n ;  maniöre;  ital.  maniera;  s/um.  ma: 
satl.  iiiôiie;  wang.  nu'innc;  aengl.,  engl,  mane;  was  nach  Diez  (I,  204)  aus  tat.  n 
an.  müu  (Flur,  mauar);  norw.  maan,  niön,  handlich  etc.,  von  nianui)  entstand 
man,  mun;  dän.,  schwed.  man;  aJ^l.  mana;  manerê,  JI/oAn^ei;  —  ik  mag  n< 
mhd.   mane,   man.   =    Vergleicht  man  skr.  60  'n  manere  (od.  gemane)  um  de  ddr 


UANGEL  573  MANK 

,  Monge,   Mangel,   RoUe  od,        r^s  mank  or2.  mang  etc.  mtY  meng  tnmengen 
\WdlMen  eum  Bollen  u.  Glätten        (miscere  etc.)   ein  u,   dasselbe  Wort  ist  u, 

—  Nd,y  nid,  maDgel;  mnd.  dass  demnach  mengen  (s.  d.)  auch  in  ahn- 
el  etc.  —  Nach  Diez  (1, 263)  liehet  Weise  wie  nhd.  klecken  aus  kli^'an 
d  (cf,  daselbst  die  Mangel)  5  (cf.  klakken)  aus  einem  älteren  mangjan  ent- 
mangano  etc.,  bz.  ahd.  mango  stand.  Was  nun  aber  weiter  den  Stamm 
ik,  m&gganon.  —  Nach  Fick  mang  betrifft,  so  halte  ich  ihn  für  das 
[her  durchgängig  entstellt  aus  Präter.  von  einem  alten  u.  verlorenen  Verb. 
ieutenden  nhd.  Mandel,  was  mingan,  mang,  mang,  mungnn  (miscere),  was 
idull  (Drehholz)  etc.  u.  skr.  10  beim  Vergleich  von  misken,  miskmask,  mask, 
rl)  auf  die  y  math,  manth  mangelkôrn,  mengen,  mengsei  etc.  wohl  mit 
bewegen,  drehen,  rühren  etc.)        griech.  mâssö  (für  makjö),  mémacha  (drücken, 

quetschen,  kneten,  zerdrücken  etc.),  m&geiros 
,  Mangel,  Entbehrung,  Noth  (Koch),  mageüs  (Bäcker),  mäza  =  magja 
Î8  aferal  mangel  un  gebrek  an  15  (Teig  od.  Geknetetes;  Brod)  etc.  vielleicht 
'  he  hed  mangel  laden.  —  Nd.,  zu  der  von  Fick  (I,  167)  aufgestellten  y 
ehwed.,  dän.  mangel,  —  Fehlt  mak  (zermalmen,  kneten)  gehört.  Da  nun 
,  hat  indessen  nach  ahd.  man-  aber  aus  mengen  u.  mischen  sich  von 
»Ion;  mhd.  mangelen,  mangeln  selbst  auch  die  Bedtg.:  durch  einander 
tibehren)  u.  aÄrf.  mangelunga  20  machen  od.  durch  einander  irüÄren,  ver- 
g,  jactura)  früher  bestanden  u.  wirren,  Unruhe  stiften  (cf.  mnd,  mengen 
I.  mangôn,  mhd.  mangen  (ent-  auch  in  dieser  Bedtg.)  ergiebt  u.  hieraus 
d.  mengen  (mangeln,  gebrechen,  auch  die  von :  verwirren,  trüben,  verdunkeln, 
*,der  mit  lat.  mancus  auf  die-  bz.  trübe  u.  dunkel  machen  etc.  entstehen 
auf  ein  aus  lat.  mancus  (cf.  25  konnte,  so  ist  es  beim  Vergleich  der  Form 
nkcn  tf.  mankéren  entstandenes        mank   neben   mang   (s.   oben)   auch   höchst 

wahrscheinlich,  dass  zu  dem  obigen  mingan, 
m,  meneelkorn,  Mengkorn,  ge-  mang,  mung  etc.  auch  der  Stamm  munk  des 
n.  —  Nd.  mangelkorn,  mang-  and.  munken,  mnld.  moncken  (trübe  u.  dunkel 
lankkorn.  ^ —  S.  unter  mengen.  30  machen  od.  trübe  u.  dunkel  sein  etc.,  cf. 
leBgel-kram,  gemengter  od.  ge-  munkeln)  gehört. 
n  od.  durcheinander  gemengtes  Vergleicht  man  nun  aber  ferner  noch  die 

Zeug.  verschiedenen  Bedtgn.   von  lat.  turba   als: 

8  tf.  mangel-mSske,  aJlerJiand        Unordnung,  Verwirrung,  Zerrüttung  etc.  u. 
er  od.  durch  einander  gemisch-  35  Schwärm,  Haufe,  Menge  etc.,  so  gehört  zu 

einander  gemengtes  Zeug,  bz.  mang  in  der  urspr.  Bedtg. :  (bereits)  ge- 
4,  Gemenge  od.  ein  Mischmasch  mengt,  gemischt,  od.  (bereits)  unter  u.  durch 
le  8,  B.  von  Korn,  Obst,  Kar-  einander  geknetet  u.  gerührt  etc.  ausser  nd. 
*eh  von  sonstigen  Sachen.  —  mengen  (verwirren,  Unruhe  stiften.  Streit 
008,  mank-moos;  mnd.  mank-  40  machen)  u.  menger  (Verwirrer,  Unruhe- 
mos  u.  mûs.  macher,  Streitmacher,  Verhetzer)  auch  zwei- 

I,  mangeln,  bz.  auf  der  Mangel       fellos  das  as.  gi-mang  (Schaar,  Haufe,  Ge- 
ten.  seUschaftj   bz.  consortium,  concursus,  turba 

i^mangeln, fehlen, gebrechen  etc.        etc.),  a^s.  ge-mang  (die  Menge,  das  Gemenge 
.  mandegôd.  45  etc.   od.   convcntus   etc.)    etc.,    womit   das 

.  unter  mane.  Subst.  menge  (Menge  od.  Vielheit  von  Per- 

\uch  manken,  zunschen,  unter^        sonen  u.  Sachen)  übrigens  völlig  unverwandt 
fch  etc.;  —  nê  sat  d'r  midden        ist,  da  dieses  von  mennig  abstammt. 
nken  de  kinder  is  föl  strid ;  — -  2.  mank,  mangelhaft,  fehlerhaft,  gebrech- 

)T  Bitten  od.  dôn,  gôten,  maken  50  lieh,  lahm  etc. ;  —  dat  is  mank  od.  dat  is 
iken  jô  (zwischen  od.  unter  mankgôd ;  —  dat  përd  is  mank  un  lâm.  — 
Ô  hed  't  d'r  manken  r8rd.  —  Auch  subst:  Fehl,  Fehler,  Mangel,  Ge- 
nnd.  mank,  manket,  mankent,  brechen  etc. ;  —  dar  is  gm  mank  an  to  sên. 
i.,  mfläm.  manck ;  afries.  mong,  —  Nid,,  mnld.,  nd.,  mnd.  mank  etc.  Mit 
mk;  helg.  mank;  as.  mang  (in  55  itaJ,  (Diez,  I,  262)  manco,  franz.  manc 
ags.  mang  (in  ge-,  a-mang) ;  aus  lat.  mancus,  was  vielleicht  mit  kslav. 
mong  (in  bi-mong,  a-mongst) ;  mcnkas  (zu  wenig)  u.  skr.  manâk  (ein  wenig) 
in  a-mong);  md.  manc,  mang.        etc.  auf  eine  y  ma,  man  als  urspr.  Form 

man  die  Wörter  mangelkorn,  der  y  mi,  min  (minuere)  zurückgeht,  war* 
mangelmôs  etc.,  so  ist  es  klar,  60  über  Weiteres  unter  min. 


MAN-EAM  674  IfÂB  MABE 

mân-kam,  |  ^  ^.^  ^^„^  stark  eêe.)  genng  to,  nm  dat  to  dni 

mankement,  mankelment,  Fehler  etc. ;  —  mans  (dick  ii.  stark)  genng,  um  dit  to 

d'r  sunt  gên  mankementen  an.  —  ^i««/ranir.  maasehette ,     MansehdUf    Hm 

manquement  von  manc,  cf.  2  mank.  5  Handkrause.  —  Spriehw, :  mit  mau 

1.  manken,  s.  1  mank.  on  handskes  is  kir£d  dönkeo.  —  Da 

2.  manken,  hinken,  lahmen,  gebrechlich  manchette  van  mancha  (Aemd  n.  ( 
sein  etc.  lat.  manica  von  maniis  (Hand), 

mdk\\k»reii^  mangeln,  fehlen,  gebrechen  etc. ;  mâi-gehiii,    Mondsthein.    —  S^ 

—  mankêrd  d'r  wat  ?   —  wat  mankêrd  d'r  10  hê  kikd  (od.  tredt)  so  hôg,  as  de  j 
an?   —   mankêrd  dî  wat?  —   Aus  frane.        de  m&nBchm. 

manquer   von    manc    aus  lat.   mancus ;   s.  man-sek,  Mann'Siedt,  Mann-krani 

2  mank.  um  einen  Mann. 

mân-kop,  s.  2  m&n.  mans-fâr,  Manns- Vater,  Stkwieg 

manlik,  mannelk,  männlidi,  einem  Manne  16  maB-skap,  nan-sehnp,  Ifamudi 
od.  erwachsenen  voUkräftigen  Menschen  samnUheit  von  Mensi^en  od.  MâM 
gleich;  —  hc  sügt  al  regt  mannelk  ût.  wi  mit  unse  ganse  manachnp  b&nt 

manlikhcid,  mannelkheid,  MânnlicJûceit,  west;  —  sê  aûnt  mit  de  hék  manskn 
Manngleichheit,  männliche  Kraft,  Zeugungs-  man-slag,  man-slagt,  Erseklap 

kraft.  Geinächte,  Hoden.  —  sê  hebben  hom  20  Menschen,  TodtsMag,  homiddiam. 
sin  manlikheid  ofsneden  od.  namen.  manslag,  manslagt;  mudd.^  mnd.  mi 

man-mal,  s.  unter  1  mal«  o^'es.  moD8lachte,man8ladita:(tf.n 

mSkJk'ia\\iÄ)L^männl.  Mensch,  Mannsperson,  manslahta;  ags.  manslyht;  oAdni 
als  Gegensatz  von  {vbmiû&V,  Frauensperson.       au€h  manalago,  manalecco;  fM.  n 

manne,  ein  kleines  Fischnett  (auâhúbilk  26      mans-mdr,    Mannes-MuUer ,   8^ 
u.  schûfliäm  genannt),    welches  um  einen       mutter.  —  Sprichw.:  mammdr,  is 
starken  Reif  befestigt  ist,  an  welchem  sich       afer  de  flôr  (Ftur^  Dide). 
eine  lange  Stange  befindet,  mittelst  welcher  mass-tal  (0.  L.  B.,  314,  888), 

das  Netz  auf  dem    Grunde  hingeschoben        länge;  s.  unter  tal. 
wird.   -^  Es  ist  zweifellos   dasselbe  Wort  80      man-SÛk,  i.  q.  man-sék. 
wie  mande,   manne   (Korb)  in  der  urspr.  mantel   (Plur.  mantels),  MaiUa 

Bedtg.:  Weidengeflecht.  v>^^9  Schutskleid,  Bekleidung  t 

manneken  u.  mantje,  Männchen;  —  'n  Schutswand von Hols od, Stein, Bau 
li'itjct  manneken ;  —  mannekens  od.  mantjes  —  he  deid  sin  mantel  um;  —  ké 
maken  (Männchen  machen,  z.  B.  mittelst  36  de  mantel  afer  de  kop;  —  wen  ' 
der  Finger  an  der  Wand  als  Schattenspiel,  (Garten)  anlegst,  den  must  da  d'r  ê 
od.  indem  ein  Jemand  allerhand  Sprünge  omto  planten,  dat  du  d'r  *n  mai 
od.  Cai^riölen  u.  Possen  macht  wie  eine  krigst  —  Sprichw. :  ho  hangd  de  i 
Gliederpuppe).  —  Nid.  mnld.  manneken,  de  wind.  —  Aus  kU.  mantdÜmn, 
mannekin,  wovon  franz.  maunequin  (Glieder-  40  (pallium,  ManJtd), 
puppe).  rnantje,    Dtmtii.    von    man; 

mannen,  mannen;  —  Compos.:  be-,  afer-        manneken. 
mannen  etc.  mannen,  jemanden)  su  einei 

3Ianno,  Manne,  ml.  Name;  —-  Geschln.  Manne  od.  männchen  (<if.  man^e] 
Maniiinga.  —  Wohl  von  man  (Mann,  vir  46  daher  überhaupt:  klein  madien,  uni 
liomo)  weiter  gebildet.  bezwingen,  überwältigen,  besiege 

manöver,  Maiiöver,  Kunstgriff,  Kwtst-  ho  kan  hum  wol  mannen;  —  h* 
stück,  Kunst,  Schlich^  Schwank,  Kniff  etc.;       hum,  dat  't  so  'n  ârd  hed. 

—  wat  mäkst  du  mi  dar  nu  wer  för  ma-  man-wark,  &  mandewark  unU 
uiivers  ?  —  he  hed  alt!d  allerhand  manövers  60  m&nde. 

])i  d'  ende.  —  Aus  franz.  manoeuvre  (Hand-  1.  mar,   nur,  aber,  jedoch  ete. 

griff,  Kunstgriff  etc.)  etc.   u.  dies  von  lat.  maar;  mnld.  maer«  —  Entweder 

manus,   wonach   es  wörtl.  Hand-Werk  od.  gang  von  s  in  r  aus  franz.  uom, 

Hand- Arbeit  bezeichnet.  dasselbe  Wort  wie  mér  (mehr),  da 

mans  (Mannes),  kräftig,  stark,  robust  etc.;  66  (mehr)  im  mhd.  als  Conj.  die  Be 

—  dat  kind  (od.  dat  wicht,  de  kô,  de  bôm,  dern,  aber  etc.  (tf.  mör)  hMe. 
de  kërel  etc.)  is  dügtig  wat  mans;  —  't  is  2.  mar  od.  mir«  (^^-  wkm 
'n  fulmans  (voUmannes,  voll  ausgewachsenes,  Fluss  od.  natürliche  WMserUituni 
vollkräftiges)  kind;   —  'n  fulmansen  bom;  Gräben,  GrenS'Graben  ete,;  —  ( 

—  he  is  d'r  maus   (Mannes,  bz.  kräftig  u.  60  BrökmcTlsoid  (ein  kleines  Flüssehe, 


UâHDER  575  MAR6RETA 

miAiÊfith).^  Nid.  (Weiland)  mit  zend.  mareglia,  meregYid^ (Vogel)  zu  shr. 
r  ad.  Gewässer,  Landsee;  ein  mrg,  bz.  m&rg,  zend.  maregh.  (umherschtoeifen 
Mgëgrdben  etc.  u,  (cf,  v,  Bale)  od.  umherstreichen  u.  schweif en  etc.) gehört. 
Vertiefung  od.  kesseiförmige  Ein-  Mare,  Maria.   —   Moder-Mare,  Marê-mB. 

I   nwhi    vulkaniscJiem    Gestein;    5  —  Dimin.:  Marêken,  Marêke,  Maike. 
,  mer    (stagnum,   lacos,   palus,  margel,  s.  das  gebräuchlichere  xnergel 

Vi««,  mar,  maer  od.  mar,  marc  margelê,  Sudelei,  Schmiererei  etc. ;  s.  das 

luntgsgraben  u.  anscheinend  auch       folgende : 

ieauchnachJapix  das  wfries.  1.  margeln,  klecksen,  sudeln,   schmieren 

Bedtg,  hat).  —  Es  ist  dasselbe  10  etc. ;  —  he  margeld  en  de  ganse  wand  ful ; 
a6r  (Meer,  Landsee)  u.  daselbst  —  de  kiader  mutten  en  altid  de  ganse  för- 
Î  zu  vergleichen.  dör  ful  margeln ;  —  he  margeld  wat  toregt ; 

)iarder.  Hier  schon  höchst  selten,        —  alle  wanden  (od.  boken  etc.)  sunt  bemargeld. 

vor  einigen  Jahren  in  einem  Wenn   man    die    Verba:    kreiden    (von 

ute  noch  ein  Stein-Marder  ge-  15  Kreide),  kleien  (von  klei)  od.  klêmen,  lernen, 
Nd.  maarte ;  mnd.  marth,  marte,  limen  etc.  vergleicht^  so  ist  es  zweifellos, 
rdel;  mnld.  marieT -,  a^9.  meard;  dass  dieses  Verb,  mit  mergeln,  bz.  mnld, 
nuurder  u.  mhd.  mart ;  ital.  mar-        marghelen,  merghelen   (mit  Mergel  düngen 

marte,  martre.  —  od.  überziehen  etc.)   ident.   ist,  bz.  ebenso 

gUiehbedeutende  martes  ist  wohl  20  wie  dieses  von  margel,  mergcl ;  mnld.  mar- 
WnÜehnung  aus  dem  and.,  ags.  ghel,  merghel  (marga,  creta  fossitia,  terra 
l  mart,  aâ  dass  dieses  mit  ahd.        Candida,  terrae  adeps  etc.)   weiter  gebildet 

aus  dem  lat.  martes  entstand,  ist  u.  soviel  heisst  als  mit  Mergel  bestreichen 
Ser  Marder  ein Säugethier  der  od.  beschmieren,  bz.  Mergel  macJien  auf 
Gegenden  ist  u.  die  Römer  mit  25  Etwas  u.  an  Etwas  etc.  cf.  auch  das 
<iilu  erst  durch  die  von  den  Be-       folgende: 

r  nördlichen  Gegenden  gekauften  2.  mar^in,  mergeln  od.  a)  (sinnl.)  Mergel 

Ue  derselben  mit  diesen  Thieren  od.  fette  Dungerde  etc.  (s.  unter  1  margeln, 
trden.  Die  urspr.  Bedtg.  von  bz.  unter  mergel)  graben  od.  ausgraben  u. 
mhd.  mart,  mnd.  marth  etc.  ist  30  wegnehmen  wo,  bz.  mit  Mergel  Überziehen 
ier,  weil  es  eben  ein  so  mör-        u.  düngen,  od.  Mergel  ge-  od.  verbrauchen 

bkUdürstiges  Thier  ist  u.  gehört  u.  verwenden  (als  Dungstoff  u.  das  Wachs- 
iard  od.  meardh  jedenfalls  eben-  thum  beförderndes  Mittel) ;  —  he  margeld 
/  mar  toie  unser  môrd  u.  môrner        od.   (wie  jetzt   gewöhnlicher  gesagt    wird) 

mors,  moriri  u.  mordere  etc.  35  mergeld  (gräbt  u.  ge-  od.  verbraucht  Mergel, 
ir,  Mahre,  drückendes  u.  been-  benutzt  u.  verwendet  Mergel)  nüt  so  lank, 
penst.  —  Compos.:  nagt-mâre.  dat  ho  sin  margel  all'  up  un  ferbrûkt  hed; 
wohnlichere  Form   ist  hier  mire,        —  b)  (sinnl.)  Mergel  od.  Dungstoff  u.  (trop.) 

unUr  Letzterem  das  Weitere  zu        das  Mark  u.   Fett   od.   die  stark    u.  fett 

40  machende  Kraft  (cf.  1  mark  u.  mergel)  ge- 
r,  Mähre,  Stute,  weibliches  Pferd.  u.  verbrauchen  od.  wegnehmen ;  —  he  mar- 
rt:  he  lett  de  lip  hangen,  as  de  gcld  dat  land  ût;  —  hê  margeld  sük  ût  (er 
b  dode  fâl.   —   Nd.  märe;   and.        entkräftet   u.    schwächt    sich,   macht   sich 

mere,  merie ;  nid.  merrie ;  mnld.  schwach ,  schlaff  u.  mager  etc.) ;  —  he 
ie;  afries.  merie,  merrie ;  nfries.  45  sügt  gans  ti-  od.  of margeld  ût;  —  hê  mar- 
märe;  wang.  mer;  ags.  myre;  geld  sük  of  (er  mergelt  sich  ab,  schwächt, 
t,  mare;  engl,  mare;  an.  merr;  mattet  u.  müdet  sich  ab,  quält  u.  mühet  sich 
',  dialect.  maerr,  mar ;  schtoed.  vollständig  ab,  mühet  u.  martert  sich  ab  etc.) 
fct.  marr,  mar;  ahd.  mcrihä,  od.  (wie  wir  auch  sagen)  he  ritt  sük  of,  um 
L  merich^  merhe.  —  Es  ist  das  50  mit  sin  arbeid  klar  to  worden,  bz.  am  't 
I  ahd.  marah,  marach,  marih,  regte  wôrd  to  finden  od.  am  hör  to  helpen 
.  march ;  md.  mar ;  ags.  mearh,  etc.  -^  Mnd,  mergelen ;  mnld.  marghelen, 
narr.  Wohl  mit  dem  gleichbe-  merghelen  (marga  stercorare  agrum,  margam 
idséh.  march ;  ir.  marc  aus  akeÜ.  adhibere  agris) ;  nid.  mergelen  (mergeln,  mit 
rd).  —  Da  g  sich  nach  r  im  55  Mergel  düngen ;  abmergeln,  ausmergeln,  des 
r.  k  verhärtet  (cf.  Schleicher,  Markes  berauben,  entkräften  etc.). 
oag.  240),  so  würde  zu  ir.  marc,  Margreta ,    Margret ,    Magreta ,    Magret, 

i  das  aind.,  ved.  mrga,  bz.  marga  Mej^rêt,  Mergret  (gekürzt  Greta ;  Dimin.  : 
intHope;  überhaupt  jedes  wilde  Gretje),  Margaretha.  Margerêta  od.  Marga- 
chioeifende  Ihier)  stimmen,  was  60  rita  ist  entlehnt  aus  lat.  margarita  u.  eins 


MARGRETENDAG  576  MABK 

mit  gricch.  margaritcs  (Perle).  Dieses  selbst  dân.  mttzr ;  sd  veéL  mftrg ,  dkâ,  nin, 
ist  aber  auch  wieder  ein  Lehnicort  u.  marc,  mark,  laarac;  amhd.  muck; 
wahvscheinl.  urspr,  eins  mit  as.  merigriota,  marc.  —  cf.  skr,  mi^jan,  mjyjâ  (nL  i 
moregriU;  ays.  merogrëot;  ahd.  marigrOoz,  maggä;  send,  mazga;  tipe».  magiu; 
morigrioz,  mcrigruoz,  mericrëoz;  mhd.  mer-  6  m&ghzah;  osset.  maghz  od,  miig; 
griezo  (Meer-Gries,  Meer-Kies,  Meer-Korn ;  mozgÜ  (Marhj  mednJla  ii.  senA.  « 
Perle)  als  Compos.  von :  meri  (Meer)  u.  hirn),  was  wahrseheinL  ein  in  eim 
griot a,  grüot  etc.  (Gries  etc.  od.  Zermalmtes)  Etwas  eingetauchtes  od.  vena 
von  griotan,  griozaii  etc.,  s.  Weiteres  unter  eingelassenes  Etwas  (u,  so  auehml 
gortc.  10  u.  von  Aussen  Unsichtbares,  bs.  da»  l 

Ist  es  übrigens  richtig,  dass  das  Wort  u.  Inwendige)  begeichnet  u.  su  der] 
margarita  od.  as.  merignta ;  mnd.  margarite  od.  magg  (mergeri ,  mergi)  gdtöri, 
in  der  ausschliesslichen  Bedtg. :  Perle,  wie  Fick  (I,  722)  eine  idg.  Form  mu 
Wacker  nag cl,  kl  Schriften  I,  71,  be-  für  mi^â  od,  ms^sn  einThimiiva^ 
merkt,  schon  eher  bei  den  Germanen  be-  15  setzt,  deren  inlautendes  s  i»  UL 
stand,  bevor  sie  in  Fjtiropa  einwanderten,  mergus  etc.,  sowie  im  gerwL  natp  (i 
so  könnte  es  auch  möglich  sein,  dass  der  in  r  (cf.  leren  =  gm,  laisju  de 
zweite  Theil  garita  gar  nicht  mit  griota,  ging  u.  wobei  für  die  urspr.  Fun 
griot,  od.  goth.  griuta  ident.  wäre,  sondern  auch  der  Umetand  spricht,  dost  é 
vielmehr  zur  j/  ghar,  ghp  (brennen,  flammen,  20  maj,]  od.  magg  gewöhnlich  mi^  ft 
glühen,  glänzen  etc.,  cf.  as.  glitan,  glänzen  (cf.  Bopp  unter  maj:^;)  gesehriée 
etc.,  an.  glit,  Glänzendes,  Glitzerndes  etc.  Ist  nun  aber  marga  wirklidt  mu 
von  gli,  bz.  ghli,  glial  aus  ghri,  ghar,  wovon  (s.  unten)  entstanden,  so  wurde  in 
auch  lit.  zcriu,  zeréti^  glänzen  etc.)  gehörte  das  lat.  Fremdwort  (akeU.  od,  • 
u.  demnach  garita  nrsi)r.  ein  glänzendes,  25  marga  (Mergel)  stimmen  u.  (weü  dg 
helles,  leuchtendes  od.  schimmerndes  Etwas  gewöhnt,  tief  sitzt  «.  im  (hunde  i 
?/.  so  auch  einen  glänzenden  Schmuck  od.  od.  der  tiefliegende  Untergrund  i$ 
eine  Perle  bezeichnet  Mttc,  wo  dann  die  nach  auch  dieses  margß  urspr.  mä  i 
Vorsilbe  mar  sich  einfach  auf  den  Fundort  masga  entstandenen  marga  (medaDa 
im  Meere  od.  im  Wasser  od.  überhaupt  auf  80  gewesen  sein  können. 
dem  Meer  od.  Gewässer  (cf.  2  mar  u.  môr)  Zum  Schlüsse  sei  übrigens  no(h  t 

bezieht,  tcie  dies  ja  auch  bei  aM.  marigrioz  dass  Ferd.  Justi  ausser  muga  ( 
etc.  der  Fall  ist.  Mark)  auch  noch  ein  send,  meren 

]^largrvtenda^  od.  Margreten  (13.  Juli)  Bedtg.  Mark  auffuhrt,  was  er  n 
wird  auch  häufig  pis-Margrct  genannt,  weil  35  =  skr.  maij,  idg.  marg  (sireiékts^ 
es,  im  Fall  am  13.  Juli  Regen  einfällt,  wischen  etc.,  cf  auch  2  mark  m.  n* 
dann  meistens  0  Wochen  hindurch  regnigt  ken)  stellt,  dessen  Grdbdtg.  (als  V 
n.  nass  bleibt,  wie  denn  überhaupt  nach  düng  von  mar,  reiben,  eerreüfen,  w 
dem  Volksglauben  das  Wetter  des  Marga-  tödten)  aber  jedenfäüs  auch  reihen 
reihen- Tages  die  Witterung  der  näch<tten  40  viel  oh  mit  Anwendung  van  Druck  < 
(i  Wochen  bestimmt.  Daher  Wittcrungs-  ein  Etwas  eerreiben  u.  serkleinei 
regel:  Margreten  deiil  ses  wükcn  beten  malmen  etc.  [cf.  1  malen  n.  mil  i 
(heizen)  of  ses  wiiken  gêten  (giessen  od,  mit  od.  ohne  Anwendung  von  Kraft  \ 
regn  en).  fahren  iiber  Etwas  hin  u.  so  and : « ' 

marjen-blüme ,  Marienblume,  Massliebe  Ab  streichen, streifen  etc.  od.  abwisdm, 
(bellis  pcrcnnis),  auch  marléfke  u.  moder-  bürsten  etc.)  ist,  wobei  man  dann  k 
marlêfke  gekannt.  (Mark)  u.  bei  unserm  aerm.  maifa 

1.  mark,  Mark  od.  die  innere  fette  weiche  (cf.  auch  Orütse  u.  brägen  in  dt 
Substanz  der  Knoclirn,  Bäume  u.  Pflanzen ;  Gehirn  u.  daeu  send,  mazga,  G 
fig.  Gehalt,  Kraft  od.  Kern.  Bestes,  Nähr-  50  Mark)  auüi  ebensogut  amnehiun 
liaftes  etc. ;  —  he  sagt  hum  't  mark  ût ;  —  dass  das  Wort  mark  ais  der  «eié 
d'r  sitt  od.  ho  hed  gen  mark  in  de  knaken ;  der  Knochen  u.  Bäume  urspr.  Hos 
—  dV  sitt  gen  mark  in  hum  etc.;  —  dat  riebenes  u.  weicfies  EUoas  beseid» 
gcid  en  dör  mark  un  bôn.  —  Nd.  mark ;  bs.  dass  das  germ.  Thema  marga  i 
972?}rZ.  march,  merch ;  nid.  marg,  merg;  mnld.,  55  merczu  (^üforjlj  zu  einer  Vmargoi 
mfiäm.  margh,  mcrgh;  afries.  merch,  merg;  bildung  von  mar  (reiben,  serrei 
wfries.  merge;   nfries.  marg  u.   (Outzen)        gehört. 

mdrk;  wang.  mirich ;  as.  marg;  ags.  mcarg,  2.  mark,  Zeichen,  Kennseieha 

mcarli ;  acngl.  mcarg,  marg,  meari,  mari ;  zeichen  etc. ;  —  ik  hebb'  min  mir 
e/2^/.  murrow;  an.  mergr;  nono.  merg,  marg;  60  mâkt(W.  aphaaen, npsetd, insnéden 


HABKBAR  577  MARKEN 

.)  Hat  ik  't  alt'd  wer  kennen  kan;  Zeichen-  od.  Anteichm-  u.   Vorhedeutnngi- 

mark  ii  nika  mgr  to  a&n.  —  Nil  Tag  oâ,  Tag  der  besoHders  gemerkt  u.  ge- 

mtik;  mnd.,  mnld.,  Inflam.  tMrek,  kenimiclitia  int   u.   ein    benondere/t  u.   be- 

ini&rc;  an.,  norip.  mark;  echuiml.,  merleHSKtrlhe«  Xetcheit  «.  Gepräge  }tat  od. 

.  ~  Mit  nhd.  Marke  (Zeichen  S  ferner  outÄ  Tag,  den  man  sieh  tortiigmoeite 

Mark  in  der  Bcdtg.:   Grenze  merkt,  anmerkt,  bemerkt  u.  auf geichnet,  weil 

Körner:  hier  steh  ii7t  an  den  er  wegen  irgend  eines Ereigntsses  besonders 

tiner  Tage  u.  das  Coinpon.  Mark-  wichtig  u.  ein  GetJenk-  ii.  Erinnrrungsiag 

u.  abgegremler  Bezirk  od.  Lantl-  an  selbiges  int;  —  de  irrste  drë  ^t'-diLgeii  na 

»VÉ,    Procim  etc.  (cf.  die  Mark  10  Icchtmis  sunt  markcldagen^  »ji  't  fDrjär,  de 

Tg  etc.  od.  das  Compos.  Mark-  aömmtr  uii  de  harftt;  —  bi  suk  niarkeldagen 

,  (tfries.  merka,  merk   (cf.  strrk,  kan  mau  't  am  besten  bebolden,  wen  d'r  vsU 

\hâ.  stark},  merik  (Zeielien,  Mal,  bcs(milera  in  't  liifen   un  iti  d'  faroilic   ftir- 

)d. noto, Signum, mocnlu;  Grenze;  kamen  is;  —  he  hnd  oferal  stn  markeldagen 

,  Bezirk  od.  aiigegrenster  Beiirk) ;  15  fiir.  —  Nd.  (Vühnert  etc.)  markcldag. 

(Orense);  mnil.   mark,   niarko,  taäiktilWi,  jmtrkflk,  merklieh,  beinerklich 

ffk  od.  ahgegreiizter  Landlheil  u.  etc. ;  —  dat  ia  markelk  genug ,   dat  \iC'  alle 

•eineinsehyîiichesEigenthum  einer  dage  swakkcr  word. 

Feld-  od.  Dorf-Mark  He.);   as.  1.  marken,  merken,  mit  einem  Zeichen  od. 

ente,  Betirk,   Landstrich,   abge-  ^  Merk  versehen,  geivhnen,  begeiehnen  etc.; — 

airk);  ags.  mcarc  (nota,  aignum;  de  fatcn  un  de  l>aJkea  sUol  so  markt,  dat 

etc.);  aen^l.  mearkc, merke ;  engl.  elk  gllk  wi^t,  wel  sê  tokamcn.  —  Nd.  marken; 

rke,    Zeichen  etc.);   ahd.  marka,  mnd.  merken,  marken;  nid.  merken;  mnld. 

rcha,  maracba,  marhha,  marha;  marcken,  mercker.    cf.  leeilcr: 

;he ;  mhd.  marke  (Grenze;  Grent-  25      2.  Markei  (miirk,  murken  ti.  auch  mai'kde, 

gremter  Landeslheil,  Bezirk,  Pro-  merkte  u.  markd  od.  markt,  gemerkt,  bemerkt), 

•  Gemeinde  zugehöriges  Genammt-  merken,    bemerken,   wahrnehmen,    spüren, 

Wald);  ffoth.  marka  (Grenze,  verspüren  etc.;  merken  od.  sehreiben,  geidine«, 

>,    sowie    nucA    w(Al    an.    mürk,  noiiren,  anmerken,  bemerken,  einprägen,  atif- 

moikr  (Wald  als  Gremland  od.  30  eeiehaen  etc.;  —  lif  mark  d'r  niks  fan,  dat 

\e  Länder  scheidet  u.  trennt  ».  sn  ik  hmu  anstütde ;  —  tiest  du  't  wol  murken, 

I  =  Grenze  od.  Grem-Seheide  etc.)  dat  lir-  uns  bedriigt ;  —  all'  wat  ferküft  word, 

rsdben  y  germ.  mark ;  idg.  marg ;  dat  niast  du  d!  marken ;  —  hr'  markt  dat 

'streichen ,   streifen),    wozu  muh  nd.  markt  siik  't  all'  ^untn  an   u»  un,   wat 

(Rand,  Kante,  Grenze)  gehurt  u.  35  hü  bürd  \\n   sftgt ;    —   lié  licd  siik   ile  prîs 

IHN   das  auch  für  unser  .^eiifi*.  markt  oil.   su\-,  upmarkt;    —  mark  dl  dat, 

HeUende  Thema  marka  ebeniotcohl  wat  ik  d!  sc^  heb'.  —   Nd.  marken ;  nid. 

jlh.,  ahd.,  as.  m«e)fa  etc.   it.    lat  merken;    mnd.,    mnld.    marken,    merken; 

or.  Mos  die  Bedtg.:  Strich  nd.  afries.  merkia;  wfries.  (Japix)  merclgcn, 

reifen  (cf.  sträk  u.  strûp  etc.)  40  mierckjen;   engl,  mark   (v,  n.) ;    an.  merkja 
(kenntlich  machen,   bezeichnen;  vermerken, 

h.,   tütd.  etc.  marka  etc.    slitmml  aufzeichnen;   unterscheiden;   bedeuten,   sig- 

.,  port.   iiiarca;  frans,    marqiie,  nificare;     imihriielimc« ,    bemerken);    nortc. 

eichen,  Grenze);  ital.,span.,port.  merkja;  nchwrd.  mürka;  diin.  marke;  aM. 

■OP.,  franz.  iiiaro;  afranz.   auch  ^5  (iiiarkjati,  merkjan)   merkan,  merchan,  mcr- 

■hen,Mas*);  Verb.:  it<d.  maxcAri',  dien,  merken;   mhd.  merelicn,   merken  (be- 

.  span.,port.,proo.  marear;  franz.  achten.  Acht  geben  auf  etc.;  wahrnehmen, 

afranz.  auch:   mcrki>r,  inerchier  bemerken,    beurthrilrnd    a.    auslegend    rer- 

\),   marchicr  (angrenzen! ;   desgl.  stehen:   im  Sinne  belialteu,   merken;  einen 

/.marrhese;  äyta«., ;>wr.  marquM;  50  tadelnd  beuriheilen  worüber;  mit  einem  Mark 

■qnJB  (Markgraf)  etc.  o/l.  Merk  (mhd.  iimre]  versehen, 

ler  Y  mai£  s.  Weiteres  unter  mi'ire.  Dieses  Verb,  gehört  ausschliesslich  ebenso 
melken  «.  sodann  wegen  mark  als  wie  icild  auch  1  marken  zu  dem  Neutr. 
abgegrenztes  Gexicht  u.  als  Mänze  iiiark  (s.  2  mark)  «.  h^isst  soviel  als  mark 
le«  abgegrenzten  Werth  des  Wei-  55  od.  Merk,  Zeichen  de.,  Signum,  nota  (bz. 

Weigand,    Fick   (IIJ,   ä.14)  arspr.  Strich),  mit  einem  spitzen  od.  sehar- 

B.  /dt  Etwas  (Griffet,  Feder,  Stichel,  Messer 
T,   merkbar,  bemerkbar  etc.;  —        eti:)  machen  (in  od.  auf  Etmas}.     Wtia  je- 

9  ian  markliar.  doch  an.  markün  (anordnen,  bestimmen; 
dag,  Merkel-  od.  Merk-Tag,  d.i.  60  inerken,bemerkeH,aufmerkeH);  ags.  meuxjAn, 

»Omkut  KoalmaB,    WDitwbnsti.    It.  ST 


S78 


^ARLiy 


merhj&D,  mfrcjiui  (betei^Hea,  tnïcare,  fodero, 
«rribcrc,  wiiiuuv,  bs.  noUr«,  (iRSJgniie.  Av 
cwnnro  etc.) ;  atn/jl.  meurhien ;  tngl.  taiak 
(V.  n.) ;  (in.  marka  (ktnHtachnen,  abbüden ; 
erkennta,  «cfc(i'f-s»e»t  om/  (Etwan);  «orw. 
aiarka,  inerka;  «chwtd.  marka;  dätt.tBhTko; 
akii  marcan.raarchftn  (abgremen,betai:ttnen, 
begtimirim,  alarkâtttn  eU.)  belHffl,  M  lä^st 
ea  Kteh  n  icht  mit  äeHtimmtlUit  ta^en.  oh  Aitte 
aimsehtiaidieh  tu  gnth.,  a».,  ahd.  niftrka; 
(M,  mv&rc  etc.  gehören,  oä.  Hteht  auch  tluilt 
vim  niurk  (signam  <  br.  das  Zeichm,  cf- 
3  luarh)  uieiter^ebiÚet  sind,  uiu  xuHafallot 
auch  US.  «.  aJid.  bejitaadim  habm  wird. 

merket  oH.  marked,  markt,  a)  Markt  alu 
PlaU,  (ht  od.  Stellt  u.  auch  al»  Tag  od. 
Xtit  wo  llaniUI  stattfindet;  —  ffr  «IIa  ffll 
kriunen  od.  d'r  U  tOI  Probte  uq  \iaaAu  Dp 
't  raiirkl;  —  ho  wftni]  up'toiarkei;  —  Hin 
jitiigster  hebben  wl  drd  dagen  markt;  —  so- 
dann ferner  nurA  b)  Markt  tnt  Sinn  vöh 
Handel  od.  Kauf  u.  Vúrkauf  von  Waarm 
od.  auch  im  thnn  von  Tannbriufligung  od. 
Xusammenkunft  cum  Tanat  od.  (fenutx 
nonst.  Verjfnügungcn;  —  tl'r  word  bol'l  wtfr 
Diatkt  Loldeu,  war  allerlei  Utt  uu  fL-rkuR 
word;  —  dal  wicht  un  de  Junge  h»bl>eu 
idiikfetcriuarkt  (am  Pfingetmarkte)  mit  'a 
ander  markt  holden.  —  Bedcnsarl :  \A  U  fan 
allo  markten  wËrkPrd  ad.  iip  alle  marklen 
to  hns-  —  Compo».:  marklaagt  markltlek, 
marktgaog,  maiktgäd  od.  marktv&re,  markt- 
krÄm  (üarkthude),  marklschip  eto.  —  Afriet. 
■DBrkct,  merket,  merkud ;  ahd.  merkit,  mM- 
(-kUti  mhd.  market,  markt,  mark,  merkt, 
mt'rk  etc.  —  Aus  u.  von  lal.  mrrcattn  i<i>n 
murcari  (buttdetn,  Üaniiel  treiben  rtc)u.  dien 
von  mor«  (Waare  ele.}. 

markten,  markltn,  Imndeln,  feilschen  etc. ; 
—  t6  markten  d'r  um,  man  sd  künen  nit 
regt  kiftr  mit  'n  ander  worden. 

miirl'itlLe,gehirtt  aus:  marßen-  ed.  maijcn- 
löfke  (Maritn-IAtbcheri)  ■,  a.  marjea-blömo, 
Statt  murififke  ha*st  »in  auch  mallAfk«, 
melffke  od.  modi-nnarlCfkc!  (4.  ■',  Mullrr- 
Marien-Liebchen),  »ome  mdilCfka  (Schön- 
Lithehen)  m.  modermfïijiïfke. 

m.«t\m  (Naut.),  a]  daitSawmtauod.htich 
(<^.  n  lîk)  am  Segel  mitWsi  dünnen  feOea 
Garn  (marÜn  oeHannl)  in  der  WtiM  fest- 
nähen, dann  jeder  5(wA  u.  UiMchiag  (fes 
Garns  durch  das  Segel  u.  durtA  od.  um  das 
Tau  mit  einem  sog.  marlslag  (n.  dj  od.  (wie 
wir  auch  sagen)  einem  hallien  Stich  (nid. 
kcttingswijae)  feslgesteckt  wird;  —  h)  (cf. 
Bobrik,  »aut.  Wb.)  überhaupt  ein  Etwas 
mit  einem  dünnen  Seil  od.  einer  Leine  in 
der  oben  buschriebencn  Weise  biestigen.  — 
NM.,  nd.  mikricQ;  schioed.  märla;  dän.  (rf. 
Bobrik)    marle;    engl,    tnarl    (dasselbe); 


•  ^ 


aengl.    (Stratma  .__ 

Danfhea  auch  emyL  narÜM .  pv. « 
(l'Altncber  k  U  ntli*iaf  tnt  fa  \ 
martr.n,  unautrlM  ((e.1,  aoi  ithr  id 
i  vom  l'trii.  amrica.  eenittrt  »m 
marÜi)  (».  d.)  mtHer  gttiUä  ul 

utnrtÄi  heisil  so  nd  als  (ein  I>êê)  i 
hoU  od.  iwiefarA  u.  Jappttl  fMMe 
fest  st«km.  ftM  ndkm  elf.  *  « 

10  mafrela,  m>rn>leti  aU  dem  /l>r«ni 
marren,  tnoron,  nuTTtn  (l  biaim,ftt 
befestigen,  ftstmatkai  «fr.;  —  1 
«Aununi,  auftekiebtn,  KtrtOgers  m) 
Inflam,  aamn,  nMurcn,  onm,  »tn 

IS  marrjun.  marrwi,  marrai.  arnn 
mhä.  auiTTts-,  04.  m^rriaa,  matt» 
dlre,  retojdaru,  aufhaken,  bea»i 
fesitpen,  anbind*»,  imcrUmo  ;ilM 
«candallfare;   faailoBrv);  ii/Wml  a 

■2ü  merja;  a^s.  miTurjan,  nurrw,  nrni 
(orraiF,  imii*direniL};iieN9{nvm 
engl,  mar  «tc.  (leiivo»  omcA  jvoc. 
mariir,  sieh  verirren;  Hat.  mutrli*, 
verwirren  etc.,  *.   weiter  bei  Vit! 

2S  was  höchst  uiahrscJteinL  mU  ViÜf 
1  in  r  aus  ur^.  mai^ait  ttdOtti 
nach  mit  golh,  mar^as  {tcuiiUi* 
dire,  offendere  etc.]   idinl.  mi. 
aber  ilas  aoth.  narqu  od.  nu^ 

30  so  ist  es  klar,  dass  lüeset  tum  am 
man  od.  Thesna  nuna  (mts/it  itat 
mit  Jan  fortgebildet  ist,  der  ai.  dei 
von  mar,  uf  mUtr  geiüdtten  m 
y  mara  od.  mar*h  gehiirt,  leobé 

HO  VergleJch  l'M  ifolA.  manjan  «.  aJu 
CiiniiûAtf  iMiM  tm  «Ir.  (cf.  Braf 
(te  bnir,  to  eiidure  {ȉtJcntflT: 
U(  lel;  t«  pariton)  eu  dettten  lUl,  Ol 
Weiltrbmmitt  att»  mar  asi.  ar 

40  denn  Vergieiidt  roit  rewi  Hrtik 
todl  H.  sliU  Hicnicn  od.  in«,  m 
nicAf  rtlAriin,  ttiHt  u.  unbeMgtieK 
manha  (Tod  od.  Slerboi  tU.)  i 
weiter  etrbreäen  mS  w.  lur  in 

45  der  XuMmmenttcUung  c«n  poll. 
mit  skr.  umU  CMr^reuMj  ou/tatrs 
(11,  434)  «nrcM^. 

narlin  u.  vsrUng,  dünnes  fp*i 

Band,    Tau,   Leine  su»  Binim 

6Ü  machen    od.    Fesseln  ran  Etiena. 

marlijn«.  marlloq,  mvcTling;  vfria 

raortijnne;  rngl.  marllnF ;   »eh»té 


i  Diene  Wort  «eb<int  Mir  nieAl 
Tolie  marlMT  vd.  nuurettti,  marrdl 
eher  jurn  Verb,  raarm,  lurM 
mceren  (ftstmachen,  butJtn  ele..  h 
A(nii»«n  etc-,  s.  unter  nuiinO  vli  j 

)  afries.  mere  fBan^  JT 


MABL-PBEH  STD  MARS 

äem  iiniiU.(KiJ.)  meertouve  itomtnencr  überseeischer  Seitig  he- 
Faü  itt  u.  wie  auch  afriea.  deutet,  glaube  ich  kaum,  da  meri  fcf.  mër  u. 
imun;.  Binderung) ;  agg.  mea-        2  mir)  hier  Kohl  in  dtr  allgeiiieinen  Bedlg. 

aengl.  merriat;  engl,  mxn-ing  Wasser  od.  vieUeieht  iii  der  von:  lacus, 
llöritng  od.  Schaden,  Nachlheil  G  palus ,  fossa  n(c.  steht  u.  detanaeh  diese 
Btriage,  marrmgc  (Aufenthalt,  I'ßante  od.  Wund  wohl  daher  ihren  Nanim 
nögerung  od.  Zögern,  Säuai^ii}  luit,  weil  sie  in  Wasscrgräbeti  ».  kleinen  Bä- 
od.  mcija;  ags.  mearrjan  etc.  cheu  einheimisch  ist.  Vergl  dieserhalb  auch 
en)  gehört.  »iHM.('A't7Jinspr-rBdijs(ritphaiiusrusticaniiR, 

td.^K\-mÚLttT,äerzwmmax\fn  10  sinaiii  porsiruni), —  mncr-wortel,  mcrvortcl 
,  feststeeken ,  ftstmachcn  etc.        (er]'iig:iuiu,   marintun   od.   raJix  uiarina),  — 
riemen  od.  Nagel  etc.  —  2tld.        Diacr-koei,  mcr-koet  (WasKcr-lIiihn)  etc. 
^I.  marline-  od.  marling-spikc;  marokske,  allen  Weib,   He-ve,  Zauberiu 

piyt;  dän.  mürlcspigcr.  etc.;  —  't  is  *n  olüen  marokske.  —  Es  ist 

f.  mirltan.  Seil  od.  Tau  tum  16  möglichermeiiie  aus  inare  ml.  mara  (incubiia, 
Ihinden  u.  Festlegen  von  Etioas.  rf.  niîrje)  in  der  Weise  entstanden,  daas  ru- 
'cep,  marltouw.  erst  van  diesem  ein  Dimiu.  ti.  Femin.  ma- 

Marlschlag ,  bt.  Sehlag  od.  rekc ,  marake  (cf.  das  wallon.  marke  i'ji 
Khlingung,  Knoten  etc.  toomit  ctiniide- marke,  be.  bei  Diez,  11,359  unter 
festmacht  od.  fc»tel.  —  A'W.  20  mare)  gebildet  n.  van  diesem  Femin.  dann 
n.,  schieed.  märUlag ;  engl.  nochmals  meder  ein  Dimin.  marakske  od. 
marokske  gemacht  wurde,  da  I^ettteres  jeden- 
.  marlrép.  falls  ei»  Dimin.  ist,  ähnlich  wie   paslômkc 

I  Marmor;  —  b)  eine  Kugel        ran  paslor,  —  od.  mcaterskc  von  mester,  — 
auch  murmel  genannt  —  Cum-  26  siutlcrske  von  smdc.r  etc. 
tén  (Marmorstein)  etc.  —  Nid.  1.  mara,  l'lur.  marsen,  der  Mastkorb  od. 

narmel,  marrel;  miid,  mi?rmcl.  der  sog.  Korb  oben  am  Mäste  grösserer 
mein  =  nid.  marmeîün ;  nd.  Schiffe,  welcher  gewöhnlich  nur  aus  einem 
■moriren)  gebraucht  man  hier  um  den  Mast  gelegten,  auf  den  Sahlingeu 
%  der  Stadt)  schon  meistens  30  ruhenden  Brettergerüst  besteht.  —  Compos.  : 
i.  entlehnte  marmorercn  od.  fok-,  bcjukn-,  röater-mara.  —  manklampc, 
inarsrä,  niavBarliote,  muraseil,  inarsstciigc  etc. 
eine  Mähre  od.  Stute,  hz.  ein  —  Nid.,  nd.  raars;  wnd.  iiiprse;  mnld. 
n.  Körtl.  ein  Pferd,  was  eine  mperaej  norw.  mcrs;  dän.,  schieed.  mlire.  — 
ïeitt  Hengst  ist.     Compon.  von  30  Dieses  eigentlich  nid.  Wort  hat  wie  das  da- 

wie  das  hier  gleichfaUn  ge-  mit  ident.  wfries.  (Japi.c)  mcrsae  im  nhl. 
ÎQgatpërd  von  hiugst  «.  perd.  anch  die  lirdlg.:  Kiepe  od.  Tragkorb  eines 
eh.  u.  Jj.)  mitrpert  od.  miler-  Krämers  od.  Trödlers  u.  Hausirers,  welchen 
isselbe  sein  m.  mär,  bz.  m&cr  der  Krämer  etc.  gefällt  mit  allerlei  Waare 
it  mür  (dem  eontrak.  modiT)  40  oil.  Kram  tum  Verkauf  auf  dem  Rüeken 
od.  ror  dem  I^eibe  trägt.     Vergleicht  man 

od.  mw-rüddik  (auch  pcper-  bei  K il.  die  Wörter:  mcerM,TacBrBer}ie{mcrx, 
nl),  Meer-Eettig  (cochle&ria  mercimouiiiin,  vul;^  mcrciaria ;  franz.  mer- 
-  Ahd.  merirülicli,  merrütib,  cipric:  itni.  incrchc;  span.  mcrcadurJa;  engl. 
irl.  merraetich,merreticli;  iiiiifl.  45  merivrii'):  meerse,  merrekorf  (corbU  insti- 
mirredicL;  «d.  inarredilik  u.  toriu,  canistrum  iiistilorium,  sporta  viincaea); 
1  Sehambach)  marrcik ;  mecramün  (cirritor ,  circuitor ;  qui  merces 
ncrtdah,  mcrcli;  titrhein.  mir-  dislrahendas  vicatiiu  cirtiimfi'ri) ;  merra- 
ontrah.)  micrik,  iDCrik  ti.  auch  maatlc (lanistrum institoriuiii) ;  meersenier  od. 
nerikwortcl,  zeeradijs,  inner-  50  merscuier  (circilor,  tabcrnariuB,  bz.  Krämer, 
kljk,  hoercnradtjs,  waterpcpcr  llausirer  etc.)  etc.,  so  ist  es  klar,  dass  nicht 
'rotz  des  gleichbedeutenden  engl.  allein  diese  Wörter,  sondern  auch  mnld. 
i.  i.  Fferde.Rettig  od.  l'fcrdc-  mei:rse;mnd.mer%<!ii.  das daraiix entstandene 
Qddik  u.  radis)  hat  die  erste  niais  als  Korb  am  Musle  u.  alt  mit  allerlei 
u  od.  ahd.  raeri  otc.  doch  mit  CB  Wuaren  gefällter  Korb  eine«  Krämers  od. 
)  od.  dem  ahd.  maraba  (Pferd)  Hausirers  mit  ilal.  niervhe  etc.  aus  dem  lat. 
iffen,  da  mcri-ritili  ziceifellos  mcrx  (Waare,  Handelswaare  od.  iilierhauitt 
m  meri  (Meer)  w.  riitib  (Kettig)  Ding,  Sache)  entstanden  sind.  Sieht  man 
r  meii-iU.i)i  soviel  (cf.  Schade  itun  aber  weiter  wie  das  Wort  kräm  aus 
d)  als  über  das  Meer  ge-  GO  der  Bedlg.:  Bude  zum  Verkauf  von  Waaren 


UA&S 


Uil) 


MAStT 


u.  S'if.hen  elf.  in  ^e Beâtfi. ^  Kmmwaare 
vd.  überhaupt  in  die  om  Waart,  Dlnn, 
Sache  de.  übtrffinJ!,  no  i*t  r.s  auch  dmk- 
har,  äaa»  hier  iMtgrkthrt  da»  aun  mi^rx  od. 
Atu  ital.  miTche,  rtct.  mércu  enl*Uuuknt 
mnUi,  mruri»  am  d*r  urnfir.  Bedtg. :  Waare, 
ilandtl*waare  od.  Sache  Hc.  C«.  oben  11IWTI6 
T«  mcn)  m  (Ji>  tKm  fori-  od.  Behdäer  für 
atUrhanä  Waare»  u.  ScKhtH  tte.  u.  »o  öW- 
kauiit  in  die  Sedig.  Korb  ttc.  McMing. 
I)aeê  abrr  von  inrrx  ab  Waare  od.  Sache 
ttc.  auch  fiti  5u6(rt.  mereil  od.  meenAfWaaren- 
Ding,  od.  Waaren-Sach«)  etilstehen  u.  hier- 
aus weder  die  Bedtff.  Waarenktirb  od.  Korb 
u.  liehaUerfür  alltrhoHd  Waaren  htreorgeJten 
konnte^  m(  kiar,  emoie  es  ferner  auch  mügliek 
tut,  dam  van  den  Campos.;  mecrS'kon  ». 
ineen-inauile  (korf  «.  mando  tind  n/nont/m. 
ef.  2  mandü)  im  tUgUchen  Gebrauch  viMtr 
die  Worter  kfirf  u.  mondc  ahgeuforfen  wvrden 
ti.  dann  mtxne  od.  mtira  dienelbe  Sedtg.  uiie 
ditu  Wörter  btkieUen.  u.  hieraut  dann  in 
die  atleinige  Bedtg.  Korb  übergingen. 

2  m»n  od.  maraoh,  MarKh,  Oing,  Pum- 
tour;  —  he  hed  al  'u  dugllgen  mara  mäkl, 
~  Vrrb.  iDArsAren,  marsch^reD,  taarschireti, 
taufen  etc.;  —  h6  kau  dligtw  maneKn.  ~ 
Wegen  äet  Ursprungs  deg  front,  marchor 
(marschiren  od.  reisen,  gehen  tte.)  u,  marcbc 
(Marsch  od.  Oang,  7'oar,  wovon  Uni.  ninr- 
ciaro,  ven.  marchiure;  span.  marrbar,  cf. 
Diee,  II,  ISSneq.)  sei  bema-kt,  da»»  diese 
Wörter  etelleieht  auf  inarehe  (ürente  ete.) 
N.  mit  diesem  auf  ahd.  mnrka  (Grente, 
Ürentland,  J^ovcnt,  Landstrich  etc.,  cf.  2 
mark)  turUckgehen. 

min,  Ar»e^^,  Podex  od.  der  Hinterste;  — 
I1Ô  lied  BO  'd  dikkcn  mAn,  dat  't  'irdeodltk 
'n  lilBt  is,  um  hum  d'r  fn   np  to  klappOD. 

—  Im  hiesigen  Spraehgebrauch  ist  es  «rinw 
Bf-dtg.  nach  massiver  od.  plumper  u.  gröber 
als  D&rs,  mit  Urs  fÄrseh)  aber  nicht  allein 
begrifflich,  sondern  auch  im  Sprachgtbraueh 
(tf.  iikk'  mt  in  de  tn&ra  od.  In  de  Jlr»)  gln^h. 

—  Ist  es  aus  mîo  ftra  nonlrahirt  u.  entstanden, 
Kie  närs  visIleicM  aus  fln  od.  'n  i«  Î  Schwer- 
lieh;  oerpl.  mnd.  Wb.  III.  1  u.  li:i. 

marK^ttam,  Arschdarm,  Mastdarm. 

marx-oiidn,  da»  Hinterende  eints  öegen- 
»tanile»,  s.  B.  einer  Garbe,  einer  Scheune  etc. 

uarsk,  maak,  Marsch,  a)  der  die  hohe 
Geest  Htngebende  früher  vor  dem  Bestehen 
der  Deiche,  von  den  Meeresflulhen  oft  Ober- 
ströitäe,  dMrch  Meeresanviuek»  entstandene 
u,  aus  fruchtbarem  u.  fettem  Kleibaden  be- 
stehende KiistenstTich.  wie  t.  B.  die  Wcsler-, 
Lititlcr-,  Oster-marak  etc, ;  —  Sjwichw.  .- 
harr'  de  Wcstennarsk  gftn  dik,  so  was  d'r 
nCl  gins  glîk  ;  —  b)  eine  grössere  »umpfige 
Niederuny    ad.    ein   grösserer    von   vielen 


Waurrlän/en  u.  Gruben  dunhtAEi 
lAndeom^tx,  deMen  Boden  ans  tarn 
Wasserpflanmt  H.  SuN^jrnlwni  Im 
weiche  tcwcn  ihre»  witstrkaUifoi  l 
&  soKOhl  od.  teeit  ne  aacA  tcV  41*1  in 
ist,  geitändith  MMr  all  3tet^a»i  ei 
mm  Weidem  benuUt  itiré,  «.  S.  i<  1 
burer-,  Enjc^rhafeuer-,  Bedoatfticr 
«tc-,  welche  Dandeompkrr  deShaH  eft 

10  rnHe  od.  rntüw  (t.  B.  Vlclortium 
»tatt  Tietorbimr-marek)  od.  mdt  h 
I'lur.  hiunrik«a  od.  huamerien  (ff.h 
u.  môc  (cf.  t.  B,  du  OrtKk^  Sm 
Nfil'ler-mdr  m,  da»  sog.  lifc  inAr  Im  .Vi 

in  heissen.  —  Nd.  mandi,  much;  b« 
mar)  masch ;  mnd.  mtnch,  nuncli,  g 
iiJil,  marscb  Ti»  inatacbJaii'!,  J/iwIin^ 
Kleiland,  niedriges,  morastiffes  Laniß  a 
hoiiand)  ne«r8c)i  (Morast,  Wittf.iui, 

20  de);  mnld.  mairracb«,  mcndn',  o« 
ntanc  (palnn,  prviin  hftme  pkTinDf» 
tectuni,  pratma  paltnlrp,  Incut  lalui 
vUsioMua);  engt,  manh;  cnol.  nunA 
roerw.  —  Wohl   nieW  entItM  siu 

26  maiisciu  (Sumpf),  sondern  teM  dif 
diesem  m.  (ef.  Dies,  t,  SßB  mM\ 
Hol  vaiVK  (J^ache,  Sumpf} ;  afruu  « 
nfrant  mnm*  ete.  direct  «0»  ov, 
mor  (cf.  2  mir  w.  nifr)  in  der  oBf» 

aO  Sedt//.:  Wasser  od.  nasses  fnl 
weiches  flüssiges  EUcaitlc.im 
tu  ja  ebeniogut  mOgheh  id.  iim  I 
mlat.  nuriactu  u.  ilal.  marntf ;  afrsM  i 
etc.    aus    dem    agtrm.  mirnk  ai  t 

BC  mersk  entkhnt  a.  rntttauJen  ini,  «H 

diesem  das  lat.  man-  *m  Orunâe  kyl 

Wim  nun  aber  formell  unter  mrú. 

od.  mnld,,    mnd.  oiimdie,   muscbt  t 

raenc  hetHSi,  so  halle  ith  dafü*,  i»' 

10  Form4n  in  ihnlicher  Weise  tru  im 
Mensch  (cf.  mituk  ad.  rarnux)  fi 
maritk,  momk  (d.  i.  rnftriseh  aa.  ut 
sumpfig,  moorig  ete.)  1*  Grunde  Ut^  1 
demnach  martk  tid.  marKli,  naisAl^n 

40  würU.  ein  meerisehes  od.  leitsst 

nasses,  feuchtes,  weiehrt,  n 

ges.  mooriges  Etwa»  bettidmä. 

MTi  od.  Mërt.  M'irs  (a«Bai>  bü 

Bcdensarl.  u .  Si/riehw. .-  UkrUro  JpU  (1^ 

m  hrit,  Darre  etc.  ad.  Sl»Ütn  <■■  UM 
Badaw  in  folge  vent  Dürre)  f ift  »1 
de  sak;  ~  Kiai  liml  'n  hralr  to^ 
od.  auch:  Man  rord  de  »t£rt;  —  ti 
Uïrt,  'n   nalteii  April  as  'n  koUa 

üS  faild  koller  uü  srbllr  un  Iifai)!il  tU  ^ 
do  arrteo  uu  boncu  «U  äU>a.  durt  d> 
na  fergäleo;  —  molt  in  ^i>  UM  1 
wOrd  i  ~  'n  natien  H&rt,  de  MI  f^ 
Rrntr,  Ertrag  rtt,>  firrtârt;  -  *>■ 

60  nat  man  aaqi'jea  od.  tBfiiijeni  — )>i 


UABTE  BfART  581  MASKE  MESEE 

atten  April,  den  dcid  de  bûr  der  bekannten  Bedtg.  im  Kartenspiel  u 
-  gift  de  Märt  Aprilwer  (April-        ausser  der  von :  im  Koth  u.  Schmutz  herum- 

brengd  de  April  Märtenwër ;  wühlen  etc.  (wo  es  aber  auch  mit  mantschen 
Irt  nêt  wil,  dat  hâld  de  April.  ident  sein  kann)  im  nd.  (cf.  Dähnert) 
%  märte,  mart,  Wahe,  Honig-  5  auch  die  Bedtg. :  s  er  schneiden ,  zerhauen  etc. 
larten - hönnig  (Waben-Honig,  (wohl  aus  zerquetschen,  zerdrücken 
r  Wabe).  —  Nd.   (Er.  Wb.,        etc.)  hat. 

LTte.     Wie  Wabe  von  weben  Wegen  des  ital.  marcio  (faul,  verdorben), 

. :  verbinden,  verstricken  etc.,  raarcire  (faulen,  verfaulen  ;  verwelken  etc.), 
m&rte  wohl  von  marren,  inareii  10  marcido  (faul,  eiterig  etc.)  sei  noch  bemerkt, 
urrjan  etc.,  bz.  dessen  Präter.  dass  diese  Wörter  aus  lat.  niarceo  (schlaff 
er  marlen.  welk,   matt  sein    od.   werden)   u.   marcidus 

lartem,  peinigen,  quälen  etc. ;  (welk,  matt,  kraftlos  etc.)  entstanden,  welche 
i  hum  bit  up  't  blöd;  —  wo  auf  eine  aus  mar  (reiben,  zerreiben,  zer- 
1  arm  der  nu  wol  so  marteln;  16  malmen,  aufreiben  od.  zer-  od.  aufgerieben 
I  sük  of,  —  Subst.  gemartcl ;  werden,  sterben,  sich  auflösen  etc.,  cf.  1  malen) 
elholt  etc.  —  Nd.,  mnd.,  nid.  erweiterte  y  mark  zurückgehen. 
rtelen;    ahd.   martolon;   amd.  3.  mask  in  misk-mask,  Misch-Masch  od. 

Gemische  von  allerhand  Sachen,  durch  ein- 
ich  hier  gebräuchlicheren  mB.T-  20  ander  gemischtes  u.  gerührtes  Zeug  etc.;  — 

martirun  von  martcr,  martel  't  is  Cnier  misk-mask.  —  Davon  Verb,  misk- 
tyra  etc.  aus  lat.  martyrium ;  maskcn  u.  Subst.  misk-iiiaskere.  cf.  misken. 
irion   (Zeugniss,  Blutzeugniss  1.  maske,  Maske^  Ijarve,  Gesichts-Decke, 

liehe  Religion  etc.)  von  mArtur  falsches  Gesicht,  verdeckter  od.  falscher  ver- 
erson  die  ein  Etwas  kcfint  u.  25  stellter  u.  erheuchelter  Schein,  Heuchelei  etc.; 
:t  od.  sich  dessen  erinnert  —  he  hed  'n  maske  für  't  gcsigt  bunden ; 
18  daher  der  Wahrheit  gemäss  —  ander  de  maske  stäken  (uni^r  der  Maske 
i),  was  mit  lat.  memor,  memoria        stecken  od.  verborgen  sein) ;  —  du  brûkst  mî 

u.  nhd.  Märe,  Mär  che  n  gen  maske  för  maken  (du  brauchst  mir  gegen- 
rdichtetes)  zur  y  smar  (denken,  30  über  keine  Maske  vorzumachen,  bz.  dich 
Ï  erinnern  etc.)  gehört.  mir  gegenüber  nicht  verbergen  u.  verstellen, 

marsk.  mir  gegenüber  niclU  heimlich  thun   etc.),  ik 

.  masch,  die  beim  Bierbrauen  wet  regt  g6d,  wat  d'r  agter  stekd  un  war  du 
er  Malze  zurückbleibenden  Tre-  êgentlik  hendenkst;  —  ik  lat  mi  gOn  maske 
ausgequetschte  u.  atisgezogene  35  makcn  (ich  lasse  mir  kein^  Maske  machen, 
hStand  der  Bier-Maische,  wie        hz.  mich  nicht  blind  machen  u.  täuschen  etc.) ; 

dem  Ablaufen  der  Würze  im        —  undcr  de  maske  (unter  der  Maske  od. 

zurückbleibt  u.  mit  Spaten  aus  unter  dem  falscJien  Gesicht  od.  Schein  etc.) 
ausgeworfen  wird ;  —  ho  ford  tan  fründskiip.  —  Wegen  der  Abstammung 
t  mask.  —  Nfries.((>Htzen)  40  u.  des  Ursprungs  dieses  Wortes  cf.  Diez 
\.  mask.  —  Ks  ist  vielleicht  (Ï,  2(jH)  unter  ital.  maschera,  loozu  noch 
m  zu  misken  (mischen)  gehö-  bemerkt  seif  dass  die  nid.  Form  masker 
\den  mask,  worauf  auch  das  auf  eine  Kntlehnnng  aus  ital.  maschera 
miisch,  Gemengsei,  Mischmasch,  hinzudeuten  scheint,  während  das  nid.  maske, 
Brauerei)  Meisch;  mash,  (zu  45  mask  ans  franz.  niasque  entlehnt  sein  wird, 
"quetschen  u.zerstf^ssen, mengen,  2.  maske  i<.  at/cA  meske,  meske,  Masche, 

chen,  (Brauerei)  einmaischen  eine  durch  Stricken  od.  Knüpfen  u.  Knoten 
■en  scheint  u.  wozu  auch  das  von  Garn  erzeugte  Schlinge  od.  ein  ver- 
ieinend  von  nhd.  Meisehe  schlungencr  kleiner  od.  grösserer  Bing,  bz. 
dene  nd.  (Dähnert)  mesrh  50  eine  kleinere  od,  grössere  ringförmige  Oeff- 
serte  od.  gemischte  Malz  beim  nung  in  gestrickten  Gegenständen,  welche 
iedasmnd.(Sch.u.L.)mASch,  durch  die  Verknüpfung  u.  Verschlingung 
:Äe,  Biermalz)  u.  meskc  in  des  Garns  in  denselben  entsteht;  —  de 
Meisch- Würze)  formell  u.  be-  maskcn  fan  't  not  sunt  to  wiil,  ilur  gan  de 
nt.  Oder  entstand  es  vielleicht  55  iilcn  dör.  —  3fnlU.  masche,  maescho ;  nid. 
Ï  als  zerquetschte  breiweiche  maas;  mnd.  masche,  maesrhe,  mesch;  nd. 
.  matschen,  breiweich  quet-  masdi ;  nfries.  (Outzen)  mûsk  od.  (Jo- 
.  od.  mit  diesem  direct  aus  ital.  hansen)  mrask;  ags.  (H.  Leo,  Spalte 540) 
verrottet  etc.,  cf.  We  iga  n  d),  wo-  max  (niasc) :  aengl.  (St  rat  m  a  n  n)  maske ; 
bemerken,  c/osa  matschen  ausser  60  engl,  mash,  mcsh;  aJid.  maska,  masga;  mhd. 


MA6SE  M2  MÄT 


} 


iDMchOi  an.  m6&kvi;  noru.  nK«)cn;  schuvrl.  uxVfl  hifr  itttun  j/ttiraMtil  u 

muka;   äüH.  maske.    —   ^  &i^Jcié&fiï(  nn  út  (iaii  .'ttO'.  aulii  (lUt  h  's  .«i^ 

fjtknolfies    oA,    durch    Kniijifen  w.    Kitottfit  nif.  'n  uuUjt  «tuk  iinlt}  in  ii»&^ 

'enlJdandeMM  i^im«  ti.  ijthiki  mii  Ut.  mMga,*  gtnährt  od.  äêck,  üart,  uAtkat  ifc « 

(KnoUn ,  lugftngint  Hehiing«:  KnaUn  od.  G  meniUth  das  liatu  grJtitimJe  Toi  a 

Knopf,  Knruipe  [ef.  knup]  an  BÜttmen;  Ua.  (mäsUnl    hitr   wAr    yrUüMttiki  - 

nasRs  (Knnlm,  Knopf)    u.  Iit~  taetgix  (oer-  (Vättnert)  nut-,  iiaK.  nAa^jn)!) 

Jtnntm,  knUp/fn,  NeUt  slridcfn  ttt.J  tu  eiter  enyi  lusl,  ahd.,  mhd.  mm.  —  ff« 

y  die  formiil  von  d«r  y  ma»f(  od.  »kr.  miúj  loahnrlinittirft'fu  AM»>»m»i'jivii 

(latuhev,    untertauchen,    tintawMn  «Cc.,  «,  10  ax,  mat  eic.    [r/.   noi)  i'  >'«  (■ 

tinMr  1  mark)  nicAt  vertchúdeft  int  u.  tûahr-  Weiga  nd,  Junt  irryl.  uae& dJnH 

Kheini  itu»  der  npiddlen  htdtg.  tauchen  ni  toM,  tnAi.                             ^| 

etc.  in  die  alljemeint  SetUff.:  eimifckta,  Darm  leadureh  Itd  der  Maut  li-m 
ilintinulfcken  ete.  überging  n.  dann  nuJ ;  !9  FtUmathing  Hc  (ef.  i  aui\  itr  Sä 
Kitte»  in  ein  Anderes  sleaieH   od.  tieieehen  nuslen.    mntten,    tinta  Um  •» 

u.    dtiTck    Etwa»   »teeken    ete.    wieder    Ate        Hur  iit  lirmail«. 
Bedta.:  vtrfieehten,  tiermeigm,  verknoten,  1.  nMlic  (ntm  1  tDMi|, 

striixen  etc.  etttmckelte,  gant  un'b  ja  auxk  verffJim.  Kur  in  hi-,  »(-,  it , 
da»  Stricken  u.  da»  Krteugen  der  Mtuelum  20  2.  aa<Aig,  *.  mtter  'i  n*it  , 
ludiglieh  durch  da»  /n*  u.  ünrehtinandrr-  1.  IUI,  mMl;  —  ulZarM/ll 

»teeken  der  Kodein  u.  de»  daran/ pmommmen  iipiel,  tu^nn  man  rfni  Kiinij  i  . 
frarn»  geschieiU  u.  auch  Mta  Siechten  der  matt  od.  ftxL  gttrUI  Ao*i  —  b")«* 
Weiden  diese  gegenteitig  dnrchetnander  go-  f tat  (heim  Schäctitpiel) ;  —  (inWiiti 
eteckt  werden.  25  —  ik  bün  m«t-,  —  cl  (•iibtrtt.}  «iä, 

nu«e,  max«',  Masse,  Klumpen.,  Menge  etc. ;  krafth».  flau  de ;  —  mat  an  aH:  ■ 
—  Hl  hClen  mosse  gAil  od.  hei,  «trA,  miaslcp«  wer  (fiavet  rnüAt  machmia  VdU 
otf.  i  —  h*  hca  *t  in  maMc.  —  Ei  irt  Ae-  mal  (irafüa*)  fau  MnU  etc.  -  a 
kanntUch  da»  entlehnte  tat.  xam*.».  (ein  Teig  «ndcAnlc  franB.  mat,  ictkho  «iri 
od,  7'<^it'umjim  «tc.J,  im«  «dhit  au(^A  tDrifer  3Û  lYal.  miutn;  xjmh.  u.  iwl.iotl«:  m 
au«  dm  griecK  mtKa  |''r'*>V;t  od.  Geknetete»)  au»  dem  arah.  mit,  inUa  {et  iMj 
entlehnt  tit.  Die»  grieeh.  matü  aber  »lehl  oiS.  todt)  verduHden  mit  schäii  fjfi 
nach  Fick  (JI,  ISO)  für  ältere»  touiii^  wo»  sohitch)  =  niäUcb&b  (iter  Xittf 
mit  un»enn  nieugeu  u.  mengte]  tu  einer  u.  woher  unser  Sehach-matl)  nWriatd 
tlerselben  y  gehört.  35      2.  mat  (Mose),  Sehtoaden.  d.kii 

1 .  masl  (Flur.  mEMten),  Mast  od.  langer,  mit  der  .Senve  od.  äef  Sirith  mit  Ji 
hoher,  »pitter  Baum  u.  twar  runächit  der  dende»  8tn»f  inti.  de»  eaäicrtk  etf 
Schiff»wa»t  od.  Masthaum  tum  Tragen  der  Oraee»  u.  de»  daihtreA  ermtgltii  ik 
titele»  u.  Segrl  eine»  Schiffe»  tt.  sadann  me»,  »oieeit  dit  Smtr  reieht.  —  3j 
auch  ein  Baum  od.  eine  »pUte  lange  hack-  40  Besug  auf  da»  .Väheii;  'u  tut)Ma 
aufgerichtete  titange  überhaupt.  —  Compo». :  wat  reX.  —  E»  iH  /dnU.  nil  * 
uiaalliöCD,  masutenge,  beïftniiuut,  topmnst  (der  Schxeaden)  u.  gehäri  mUde 
otc.  etc  —  Nd.,  mnd.,  nid.,  umld.,  ahd.,  afries.  meth  od.  rafilfa,  mêt  ii.  oi< 
mhd.,  engl.,  »chvied.,  dän.  mMt;  tefrie».  mit  (Mähen,  Stahd,  OemähU» 
(Japi T)m«at;  nfries.(JohanseH)  meast;  4Q  maiea  (mOhm).  Das  jeUive  kurti 
ag».  mARt  (Plur.  moBiM);  aengl  tHAett;  an.  auch  tu  engl  maUi  (MeÄJb,  ht.m 
niHStr;  fiorw.  master.  —  Zlntofi;  yort.  tnasto,  ilpimat  =  nfries.  ilniiuolhi 
tatalrn;  prov.mast;  frane.mLt;  »pan.  tcuisiil  ein.,  ef,  dimuth. 
(Maat,  Mastbaum).  —  Alt  die  Spitee  od.  diu  3.  mat,  die  Mahtmettt  ad.  i 
Oberste,  Höchste  des  Schiffe»,  be.  aU  ein  60  Mint»  Getreide,  weleke»  der  iE 
hochaufrt^endea  Etwa»  würde  e»  »ich  he-  lohn  bekömmt.  Uier  gesttiUi 
grifflich  u.  formeÜ  gang  ungeeucht  mit  »hr.  auch  beim  Dreschen,  der  wo' 
muU  (Kopf)  vergleichen  ta»»en,  wovon  —  för  brôer»  iin  slokcrt  fBm 
nastaka  (Ktm/,  Schädel;  SpiUe,  Gipfel  etc.,  rtiUea  de  miiUcra  frag«'  f^cM 
cf.  bei  Be  nfey:  matitn,  Ihc  boad  «.  raa»tBka,  55  —  Kd.,  mnd.  mal-  —  Die^ett 
tliebead;  the  toi',  Üiu  sununil)  mit  tot  weiter  ident.  mit  o».,  ag».  idH  od.  i 
gebildet  ist.                                                      oW.);  ahd.  mes  od.  mbt   (J€ 

2.  n«8t,  (die)  Maut  nd.  Speise,  Futter,  messen  wird;  ma»»ffHMfdr  B 
I-^tentng,  Mästung,  Kellmachung  etc.;  —  wa»,  je  nachdem  di*  Seifvibn 
bi  tu  iip  il'  mnst  od.  np  't  fflr  BlAn.  ~  E 


richtige  i»t,  cHttDcdfr  tt*f  41 


HAT                              583  MAT 

Idung  vom  Präter,  mni  von  Matt    (vom    Schachspiel)     ah     mit     dem 

äten)  od.  aus  einer  Grdform  folgenden  : 

wie  ahd.  gëba  von  gëbaii,  6.  inat;  s.  matte. 

'tand  u.  wo  dann  das  mit  1.  mât  od.  mato   (dat  u.  de),   Mass;   — 

.  Metee  (als  Mass  od.  Ge-  5  a)  das  Wieviel  in  Raum   u.   an  Masse  od. 

Hessen    wird)    ident.    mnd.  Menge,  sowie  awh  in  u.  an  Gewicht,  Zeit 

Ä  aus  einer  Grdform  mata  m.  Kraft  od.  auch  das  abgemessene  Theil  u. 

m  Präter.  raat   von  mit  an,  die  richtige  Grösse  etc.  von  Etwas  etc. ;  — 

ehildet  ist.     Vergleicht  man  dat  od.  Iiô  hed  sin  mät  not ;  —  dat  od.  hc 

unserm  mat  synonyme  nhd.  10  hold  gm  mät ;  —  he  hcd  sin  mät  niH  krcgon 

Mahllohn  des  Müllers),  so  etc.;  —  de  snider  hed  hum  't  (od.  de)  mat 

Formen  mitzc,   mitz  wohl  namen;  -—    b)   das  womit  man  die  Grimc 

\en,  dass  dieses  Wort  gleich-  od.  die  Dimensionen  u.  den  Inhalt  von  Etwas 

ez,  as.  met  (Grdform  mita,  misst,   hz.   das  Mess-Ding,   Mess-Geräth  u. 

ehildet  (vielleicht  mit  ja  u.  15  Mess-Gefäss  etc.;  —  de  snider  krigt  sin  mat 

mêtja,   bz.  mitja  zu  mezza,  ût  de  tuske  um  mi  't  mat  to  nemeu;  —  de 

tze,  mitze  geworden)  wurde  ôrts-  od.  ferps-mfit  ct(;.  is  to  lütjet ;  —   du 

mhd.  metzc  u.  mnd.  matte  must  hengan   un   laten   de   mate   !kcn.    — 

äss  od.  als  der  6te  Theil  Sjyrichw.:  „ïkWes  mit  maten,**  sä'  de  snider, 

ormell  verschieden  ist,   da  20  do   gaf  liê   sin   wif  wat  mit  de  elstok.  — 

*  Grdform  mata   od.  mata  Xd.,  nhl.  maat;   mnd.  mate;  mnld.  maete; 

vom  Präter.  mat  von  mëtan,  nfries.    meta,   mata,   mete ;   wfrics.   miette ; 

anden sein  wird.     Weiteres  nfries.  meto   u.   (Johansen)   miat;   satl. 

'  1  mät,  mäte,  matig  etc.  mêtc;  wang.  meit;  helg.  miat;  aengl.  maete; 

eses  Neutr.   ist  icoJd  ident.  25  ahd.  maza;  mhd.  muzc  (Mass,  zugemessene 

att  (urspr.  vom  Mattsetzen  Menge,  abgegrenzte  Ausdehnung  in  Raum, 

beim  Schachspiel  u.  vwn  Zeit,    Gewicht,    Kraft;  Art  u.  Weise;  ge- 

1   mat]   aubstantivirt,   wie  messcne   richtige  gehörige    Grösse,   rechtes 

US  ital.  matto  [Narr,  Thfjr,  gebührendes  Mass:  Angemessenheit ;  Mässi- 

n  matto  [närrisch,  thöriciU,  30  gung,  masscollcs  Wefien  u.  Betragen)  u.  mhd. 

Humpfsinnig,  schwach  von  mâz  (das  3fass,    die  bestimmte  Quantität; 

üSktio, matt,  schachmatt,  ein-  Gefäss  zum  Messen;  Grad,  Art  u.  Weise); 

die  Enge  getrieben   etc.),  an.  mäti  (Art  u.  Weise) ;  norw.  maat ;  dän. 

lls  mit  mat  in  der  Redens-  maad;  srhwcd.  mStt  (Mass,  Art  u.  Weise 

m   up  't   mat   u.   so    auch  35  etc.)  —  Es  gehört  toohl  mit  3  mat  zu  nieten, 

enden  der  Fall  iat.     Vergl.  od.  mit  diesem  u.   lat.  modus,   modius,  mo- 

t  (od.  kumd)  hum  ferdomd  duhis  etc.  zur  y  mad,  cf.  meten. 

wörtl :  er  sitzt  (od.  kömmt)  2.  mat  od.  mate,  Theil  od.  Stück,  Schnitt, 

d.  sehr  stark)  auf  das  Matt,  Scheibe  etc. ;  —  du  must  de  schclfisk  in  dré 

ich :  er  treibt  ihn  sehr  stark  40  maten  od.  dêlcn  suîden ;  —  wen  wî  fisk  äten, 

zt  ihn   in  grosse  Verlegen-  den  nüm   ik  mî   up  't  lêfstê   'n  middelmät; 

hm  soviel  zu  schaffen,  daf<s  —  d'r  is  fau  middaj:  man  vn  mät  afcrbläfen ; 

IS  noch  ein  weiss  etc.;  —  —  fan    de   spekâl   hebben   wi    noj,'  man  'n 

ider  up  't  mat,  d.  h.  wörtl. :  pâr  maten  ofsnäden  un  terl)rûkd. 

nner  näher  auf  das  Matt,  45       E>i  wird  dasselbe  Wort  sein  wie   1  mät 

näher  u.  näher,  treibt  mich  od.  jedenfalls   mit   diesem  zu  meten   (s.  d.) 

;r  tt.  mehr  in  die  Enge  etc. ;  in  derBedtg. :  abmessen,  abtheäen,  eintheilen, 

unferwagts  up  't  mat,  d.h.  in  Theile  zerlegen  etc.  gehören, 

lir  unerwartet  auf  das  Matt  3.  mät,  Maat  od.  Genosse,  Gehülfe,  Ka- 

\ach:   er  überraschte  mich  50  merad,  Spiclgenoase,  Freund,  Bursche  etc.; 

achte  mich  in  grosse  V>r-  —  he  is  mit  sin  maten  (od.  niakkers)  iitgän 

Auch  in  den  nid.  Redens-  to  baden ;  —  dat  is  min  rep:te  mät  (Genosse, 

nd,  van  Dale  etc.):  in  Geselle,  Gehülfe  etc.),  war 'k  mi  uj)  ferlaten 

i  in  Verlegenheit  befinden);  kan;   —   kum  ins  her  nun  mät   (Kamerad 

in  de  mat   springen  (Je-  55  od.  Freund,  Bursche  etc.),    ik  wil  di  inseu 

lifnehmen  u.  vertheidigen) ;  wat  för  de  bükst  n  muten. —  Compos.:  bôts-, 

mat  kernen  (Jemanden  über-  koks-.    timmernians-,   stûrmaus-mät   etc.    — 

nszeit   u.    ihn    dadurch    in  Nd.,    nid.   maat;    mnld.  maet;   mnd.   mät; 

ien)   etc.   deuten  wohl  eher  alt-  u.  neuengl.  mate;  schwed.,  dän.  mat. 

mit   (das  u.  früher  der)  60      Formell  stimmt  es  nur  zu  einem  von  mnd. 


UAEI  '« 

__jMi  fthä.  n)u  (lüten,  Speite)  eligtUUttm 
(u,  Rikto,  ahd.  niuu,  vav  etiM  ilö'  BeMff. 
E»»-  od.  Sptise-Perntin,  tit.  dia  Penim 
die  intet  od.  »peilet  in  die  heutige  Bedlg. 
Mn :  Qaäi,  Titdtgaiit,  ht.  Ti«ehgerio»»t  h. 
HO  in  die  allgenieine  Bedtg.  pow;  Ormosw 
od.  mit  tinen  Jemand  auiaminmltbtTtdt 
Ptnon  (cf.  lat.  conviïa  u.  (-.onriviiun  tMn 
M)n»i*o,  tnmmmm  Itbtn  ad.  wolinen,  tu- 
»ammen  nien  etc.)  überging,  teenach  daan 
da*  nln'ge  aut  inaU.  od.  mutti,  m»,\e  gekürtU 
mät  umpr.  dauellie  Wort  wie  ags.  ai«tu  in 
gcmeie,  lt.  ahd.  muo,  muzo  in  gimazzo 
(Tiecltgenoeet)  teSrc  u.  mit  dieaeta  au  mat 
(Ksam,  Speise,  Nahrung  etc.,  cf.  moi)  3«- 
Mtrt.  Das*  nnrr  Ableitimg  dei  Worten  mht 
od,  urgpr.  mat»,  mato  in  dtr  urtpr.  Btdtg.  i 
Eenen  v.  in  der  al/grlnttten  Bcdtg.i  Ge- 
uoe»e  pon  mat  (Enten,  fipeiie,  Nahrimg, 
lUtMseit  etc.)  od.  mit  ditiKm  van  einem 
l^ättr.  mat  eines  älteren  Verb.  mJtau,  mat 
i'lc.  (eisen  elej  nichts  entgegemtAl,  dafür 
»pricht  auch,  data  das  aus  uauta  gtttärsle 
an-  nantr  (Geno»se)  u.  bU,  Itdr.  im  as.  ge- 
übt, ahd.  ginäx  {Genosse},  ahd.  iiöi-sc«f 
(GenoMensehaJi),  mhd.  nhecn  (sich  tage- 
tnUen)  gkichfaUn  vom  l'rMi:r.  »aut,  ntii,  nôx 
von  ulutau,  uioUn,  nioxan  (genitaten,  be- 
nuUen,  gebrauchm  cli.,  cf.  iiQt  u.  gcaiïteDl 
etc.  forl^ebüdti  uiurde  u.  demnach  auclt 
nautr  oi^  genAt  (Oenotte)  urspr.  blo»  eine 
Pernon  die  genäse  od.  gebrauchte  etc., 
b».  einen  öenieeeer  u.   Oebraucher 

Sm>n  Etwas)  betei<:hn«te  u.  liieraus  in  die 
\mtige  Bedtg.  von  Genosse  überging. 

mSt,  s  tnete. 

nAlAlik,  nätfllk,  s.  unter  mbttg. 

nitlen,  nsinistn;  ~  (iterrnftton  ffll;  —  *'«r- 
mitGD  kolil  <Ui\ 

mäteii.  s.  ineteu. 

Bftterlftl  od.  auch:  matrial  (riur.  nm- 
trialien),  Material,  Stoff  od.  Zeug  ete.  ffum 
Bau  od.  gur  AnferUyung  elc.   wn  Eiwas. 

—  fJompos.  -'  bâ-inatcria],  sclirif-matcrial  etc. 

—  Aut  lat.  materialls  von  maiorla;  s.  das 
folgende : 

»«Srje,  Kittr,  Gift'toff  eines  Ocsch»itrs. 

—  Auch  ahd.,  nd.  u.  nind.  (cf.  matürie  bei 
Seit.  V.  L.)  in  dieter  Bedtg.  varhimmend. 

—  Es  ist  idenl.  mit  nhd.  Materie  (SUjff 
woraus  etieas  gemacht  *i.  geJ'erUgt  od.  wird, 
Inhalt  elc.)  u.  mit  ditsem  rntlehnt  aus  tat. 
matcria,  Uta«  eine  Weiterbildung  vm  mater 
(Mutter,  cf.  inoder)  i>(  m.  demnach  wOrÜ. 
»oviel  alt  Mutterstoff  od.  Sta^  woraus 
AUfs  geboren  u.  erieugt  wird  od.  entsteht 
etc.  betekhnet. 

■at-fat,  od.  matt-rat,  Faso  od.  (iffiiss, 
womit  der  Müller  tnatli-d  (cf.  2  matten)  ad. 
da»  mat  (cf.  3  mat)  missl. 


M  UATXEHATÏ 

1.  R&^lt  (Dinin.  cm  1  oU),  I 
ttd.  Oemilss  *vm  Mestm  tm  F\ 
wovon  i  abfeilt  txX.  od,  Ka^einmM 
eine  Kanne  fthenfit.  //inftu.  —  li\ti 
6  2.  m&(jn  (2>uu(f>.  Mit  1  Ddit  fei-* 
nOMü;  HamriUlichindeTBtAf.:B 
od.  BürKhlein  aebtmieU  tu.;  ■ 
mAljt!  walb«4t  winiîdlrvdtnifi 
roikt?  —  m«t  B 

10      mäljea-hSrliff,  od',  a 
genannt,  nSrtnj  6a  I 
noch  nicht  roll  od.  fd**~ 
Oegsnsatt  nn  hilb&r 
1i«ringi  nU  Ruatjadi 

IG  lierin^.    Sis  te^rdt»  « 

tnaikenthorinK  u.  nhd.  Jnngfir 
genannt  u,  sind  die  Vonslien  nlliifl 
ina^lclctMi ,    »avtie   aueh  maiken  j 
Cartlmeia  mn  indipIi'kKii  a 

30  Mädchen,  dem Dimin.  rM  ald 
od.  IiieiJ    (cf.  dieses),   wir  ouM  1 
(K  i  l.)  maeshdedeo  in  tüafigbMmi 
(Iialoc  prima   virfiaea   seu  prion  i 
capta-inctibus  ot  ovia  i-areiu)  fSr  «u^i 

'in  steht  u.  demnach  mhljti*-  ad.  mni.  niut' 
IiAriag  aoniti  ais  Mädchen-  oé.J**tj 
Hering  ii ' 


)  cntSiO'echKnd  od.  gleich;  —  bi  i 
fBl  gcltl;  —    luät^  gi'ôt  od.  dik,  j 
ti6  w  regt  (u&ljg  elc.  —  iî«  !  luil 
mit  ui&t«Itk  o£  mäieUt  (masshdL 
Masse  feoH  ElwasJ  ghiat  u.  tnt^ 
1      lBätî^«o,  mOmigen,  nUtssig  r— ™ 
h^  kiui  illlc  dAI  RtAtinm  etc. 
OliliKhdil,  Mässi^iK 
mat-mOt<Mi,  JtfüAte  die  com 
mat  (».:AtaM)  od.  dsnLohnfäi  _ 
]  tn  natura  nünnU  v.  nicM  für  0« 
nBlriae.  Matrose,  getarnter  od.  b^fi 
Schiffs-  od.  See-Mann ;  ~  b^  ftrd  I 
trúso  \  —  Sprichw. :  ,'d  diibbeltje  (é 


46  mnlri^ao,  dn  to  Atnilordam  t 

kilp  (Cnp  der  giärn  IIoffn¥»g)  I 
Imrr'.  —  dtber  den  Ursprtmg  itt' 
cf.   ,lie  Abkandl.   nü«  Itirriior  L^ 
in  da-  „Wtsetttg."   nun  TS.  7uA 

50  U,67!>. 

ntt-scIiDddiHi;,  «.  maitenechaÄ 
tsatsp,    niAlN.    tfsUrknrhcit  f 
Aus  llebr.  iDusb  od.  maaUt  | 
to  Brod). 

55      natH-fota ,    Matefeite.    Sehi^i 
Schimpfname  für 

mitU,  malt,  mal,  Matte: 

scn,    iS'truA.    Bast   od    »ansL 

ÜQ  fiochtene  heckt;   —    du   nu 


■e.    Sehim 


i 


MATTEN  585  MEDE 

man   de  fôtmi  ap  ofwisken  maaen,  miauen,  schreien  wie  die  Katzen. 
Jp  (od.  de  däle  etc.)  is  mit        ^  S2)ricMc, :  wen  de  katte  mûsd,  den  maud 

—   b)    ein  aun  Binsen  od.  se  nich.  —  Nd.,  mnd.  maiien ;  nid,  maauweu ; 
•er  Behälter  od.  Korb  etc. ;        mnd.  moiiwen ;  etigl.  inew ;  akd.  mäweu  (von 

.   —   Das   entlehnte  franz.  5  Katzen  u.  anderen  Tlûcren)   etc.   —   cf.  y 
natta  u.   dies  nach   Fick        mû  (souare  etc.),  wovon  auch  méwc  etc. 

er  y  mat  (drehen,  winden).  niede,  med,  met  u.  gekürzt  auch  me  u. 

allen,   matt  werden   de.    in  mä  (fast  obs.),  mit:  —  nie  (od.  iiiod,   met) 

(ab-  «.  ermatten).  gan;  —  wie  (wer)  gut  mä,  agter  up  de  lange 

zen,  die  Mahhnetze  (s.  3mat)  10  slü?  —  S.   Weiteres  unter  mit. 

lern  Getreide  entnehmen.  —  mede  (Fanin.).     Unter  diesem  Namen  od. 

nüllers  matten  un  't  smdcrs  dieser  Bezeichnung  verstehen  wir  hier  aus- 
sen,    verwerfen,    bei    Seite        schliesslich  nur  Heuland  u.  das  Gras  was 

1  fSl  dor  d'  latten ;  —  wen  darauf  wäclist,   bz.    eine  solche  Wiese    die 

kan  fatten,  mut   de  müller  15  gemäht  wird,  sowie  auch  das  darin  ste- 

to  matten.  hendc  zur  Heugewinnung  bestimmte  Gras  u. 

Idinff,    das    durch    die    u.  toird  dieses  Wort  im  Singular  niemals 

geBchiiUete  Getreide^  welches  von  einem  Stück  Grünland  gebraucht,  sobald 

chung  u.  nach  dem  Heraus-  das  Gras   bereits  geschnitten    u.    das  Heu 

Uen  unten  auf  dem  Boden  20  davon  geerntet  ist;  —  wi  willen  mândag  in 

ückbleibt  u.  das  zusammen-  de  mede,  du  kanst  de  maiors  man  bestellen, 

deshalb    auch   wohl   blos  dat  sC  kamen  to  maien ;  —  ik  hebb'  'n  stük 

mede  in  de  wisker  köft,   âi\T  steid   *n  gôd 

)ser  od. festgenähter)  Aermel;  stük  hei  in;   —  de  môde  (od.  dat  gras)  up 

mauen  afertrekken,  dat  du  25  't  lägmor  sal  mandag  ferköft  worden  ;  —  dür 

krigst:  —   ho  löpt  in  blote  steid  ^n  gôden  bCidel  mede  in  dat  land;  — 

Bedensart. :  he  hed  wat  in  de  mêdo  sügt    fan  H  jar  god  fit,  sodat  d'r 

er  hat  was  im  Aermel  od.  wol  'n  bûdel  hei  to  forwachten  is.  —  Daher : 

'äftige  Arme   im  Aermel  u.  mêdland  (zum  Mähen  od.  zur  Heugewinnung 

Hg  was  leisten) ;  —  dtir  sunt  30  bestimmtes  Land,  ah  Gegensatz  von  weide- 

ü  to  slän  (da  sind  gar  keine  land)   u.   Verb,  mêdcn   (zum  Mähen  u.  zur 

ilagen    od.  anzubringen    u.  Heugewinnung  benutzen); —  dat  stük  land 

e  ist  unausführbar) ;  —  he  sal  fan  *t  jjir  médt  worden ;  —  dat  grônland 

de  mau  binden  od.  spellen  is  so  ferhürd,  dat  't  man  um  't  dardc  jar 

w   aufbinden);  —    he  mut  35  medt   (gemäht,  geschnitten   u.    zur   Henge- 

p  de   mau  hebben;   —    he  winnung  benutzt)  worden   dürd.   —    Unter 

de  maue  (von  Pastoren  die  dem  Plural  meden   versteht   man   indessen 

s  dem  Stegreif  halten) ;  da-  blos  einen  grösseren  Complex  Wiesenlandes, 

râk   (Predigt)  rukd   na   de  irekhes   wegen  sumpfiger  BesehaffenJieit  u. 

hui  man  hum  nét  ût  de  mau  40  niedriger  Ijage  fast  ausschliesslich  zur  Heu- 

(iron.)   *t  is  jo  'n  wâghals!  gewinnung  benutzt  wird  u.  ist  es  auch  ört- 

de  mau  as  'n  arm.  —   Nd.  liehe  Benennung   (ähnlich   wie  hamrik   u. 

luwe;   mnd.  mouwe,    môwe,  marsk)  eines  grösseren  nur  aus  Wiesen-  u. 

aw;    mnld.   mouwe;    afries.  Heuland  bestehenden  Jjandstrichs  (he  wiind 

nouwe ;    mhd.   mouwe ;   md.  45  in  de  mrden ;  —  dat  hûs  ligt  in  de  mêden), 

zeichnet  wohl  wie  auch  muf  der    einer   bestimmten   Gemeinde   angehört, 

s   was   man  aufstreift   od.  wie  z:  B.    de  Dornunnner-,   ResterhatVner-, 

auf  od.   über   ein  anderes  Victorburer-,  Osteier-,  Upganter-mc-den   clr. 

-.  schiebt,  zieht  etc.,    wie  ja  —  Afries.  mede  od.  (nach  dem  Dat.  nieduin 

?r   nicJU  an  den  betr.  Klei-  50  im  ersten  JtJms.  Ges.,  pag.  ÜOH,  Zeile  IVJ  hei 

stgenäht,   sondern  blos  lose  c.    Bichthofen)    medu;    wfn'es.    miede; 

Arm  gestreift  od.  geschoben  nfries.   maade  ;   satl.   mede ;    hutjud.,  fries. 

man  auch  äi>  muttcn  über  meide;  ags.  (ef  St  rat  mann)  mÂMujUVdQd; 

luf  ÎI.  über  die  Enden  von  aengl.    mede    od.    medewe ,    mediie :     engl, 

ift   u.   schiebt.     Wegen  der  55  meadow,  mcad  (Wiese^  Heuland), 

vergl.  daher  lit.m2M]\\,m9x\ú  Bemerkt  sei  cu  diesem  Wort,  dass  es  hier 

lauste  (Armbinde),  uz-mowa  stets  mit  d  od.  eo  gesehrieben  u.  gesprochen 

!  wird,    eine  Muffe)   u.  die  wird  u.  dass  auch  Minsen,    Outcen    u. 

(bewegen,  drängen,  schieben  Stratmann   (cf.  dessen  aengU  Wh.)   das 

lat.  moveo,  motus  etc.  gehört.  üO  Wort   so    schreiben    wie    oben ,    während 


Ri&du,  mftdu  icAroM,  im«  ou  (^40(A.  mnilii?)  rnicA  >n  .l-'i'                              i^fii^ 

flA^.  mftto  «limnU,  leanaeh  dierea  Wi>rt  rkum  Bnrfekltgi:                                 <  ir  ■ 

woM  maht  mit  nhd.  Mahd  «.  mhd.  ailui^  ligt  'n  »dj.                                 i,»  ^ 

(Sehtnadtit,  «.  unter  3  mal)  ^umaien  r'mdAmJ  S  J^  m>  io  [~>                                ^r^ 

gehört,  ittndem  mit  mhd.  male  (ä^igg»  Orot-  tml  mriilo  m  7.^-r  /lurfi  ,;,,  ;,i,-^  ,  ( 

hjHd,   Wie»t).  nhd.  Uatte  iaml.  ül     Er-  kauf,  Q(ili»)iti^caiiaa.  —  Kd.  oiJir 

wägt  tfHin  nun  ferntr,  da»»  ttnuer  feimo  so-  niëde,   moldc  -.    n\d.   mi«d«,  mcrd«- 

Kohi  als  die  nhd.   WörtM^  Aut  u.  Wiese  tnviAe,  meitiie,  mMi:.  muli  .  m  a-Mi 

(i;f.aachlm»]i)ur$pr.ein»umpfi^i!»mooriife3  19  m(nia,mt4e^  i^t  mrV 

od.  KiUnerigc« /imchttt»  lilttBiu  (lumsfigM  nd.  mcudi  uAi.  mUia,  m 

feuchte»  KrdrtieA  ad.  Land  eiej  bäeiehnen,  tnûtf^  {fSaht,  Lohn,  h 

H)  Mt  CM  »KtifelUi»,   da»!i  auch  unter  m^d«  Mietht).    —    J5J<  "' ' 

ptc,  u.  wA'J,  mfttfi  urqT.  dirBtdlg.:  fiumpf,  miisda    (Xo&n    «c,    -j.     ■•  ■  ■.j,.m^- 

Moor,  Schhtmm  etc.  od.  sumpfige«  moorige»  \h  standen  «nn,  ico«  mit  >km  yJtni'.Miii 

wiUnerige»  feuchtes  Erdreich  u.  Land  ele.  fffieeh.  mlsüiu»;  kubiv-  mledn;  leil.vt 

hatten  u.  demnach  mit  n>nld,Qd.mnd-(Ktl.)  (Lohn)    eine»    Uriprmnge  ul.    Wijt 

msede  (cocnam,  lutum);  mûAin-  made  (fAQge,  iit^fifAen  uHhertn  VerKaiuHetKia  ti 

ordure)  tiJAil.  «hc!.    ^u  aiefer  vrnpr.  Be&g,  maithmsKl&nuiut  vcryl.  tndes»mi»k 

vergl.  noch,  da»»  naek  Outjen  da»  h/Wm.  30  naU  :v  mldvn. 

m*vl6  auch  einen  nir^rigin  mmpfiifim  Boden  u«rn-lili,   neaiw   od   mMIk,  ■ 

Iteieiehnet    u.    auch    nfriet.    (Johati»en,  ntneïk,  mtMk,  milhiüeh,  hndastAu 

pag.  W  Tniad  (Margnh,  Mamehland,  Aw,  —  ikl  lun  ili  mdclk  cum  ric- —  2a ) 

Bach,  Torf  u.  Marsch)  da»«elbe  Wort  wie  meiien  elc. 

unser  mOoe,  tefrie*.  mîeile  ('s.  ab«nj  ûl^  «o-  2&      1.  nieien,  (.  muien. 

Kit  ferner,  da»»  nach  Outten  (n.  unUr  2.  mei«ii  <)•'.  neo^n,  tuin.  m* 

miknac)  auch  ein  anehieed.  mailu,  msd  (torm  mnAen,   qaúiea,  plagen  ek.  <*i  lU 

,    pitluotri«)  bestand,   wovon  schteed.   mädäni;  schuicrde,  liost,  Sorgt,  Eunaur  'U  * 

(eine  nasne  Wiese)    eine  Weiterbildung  ist.  —  wU  meigt  Jn  uî   Cin/    fl!  i«.l  I 

Ob  nun  aber  méde,  made  od.  madu  etc.  mit  80  eake?  —  h4  meid  snlt  n*c  m  Im»:,  l 

lat,  madoo,  madui  otc.  fixus  od.  feucht  sein.  bd  d6il  ia\  —  hü  tneiil  lOk  d'r  mi» 

»wfiieisen,  »chmeUen   ete-),  gnecK  madaö  —  wurum   wult   du   dS   dwn  nri' 

(ttrflietsen,  sieh  auflösen  etc.)  u,  weiter  mit  mii/ini,  br.  sorgen,  kitwtmm  rtch 

diir  y  mnd,   mand  (wallen}  lusammciAaitgt  infipii  fttimmfr»)  di  andrneuu  fit 

(wotu.  Fick  auch  [cf.  J,  170]  an.  nKiidjan  B5  dat  »i'hftl  dî  ni>|[  imai  iiieii.ii  (If^ 

Ute.  Ktr^J,  int  iweifelhaft  u.  lasnit  ich  unlehes  f^uat  ad.  Kummer   muxckrn,   Uii  tt 

dahiti  gestellt  sein,    cf,  auch  mudA.  reuen),  dat  du  dla  i>ld<;  iniiil<r  M  1 

1.  aéden,  Verl.  von  mide  f»-  ^)  "■  '""^^  iä^ecid  bni;  —  't  tn^  mi,  dtl  ilrl 

als  Suhlt,    in   der  Bedtij.i   Ueugneinnung,  nalpeu  heb'.  —  îfd.  loolea,  mMan 

Ilfumachung   od.   Heuen ,   Heumachen  ge-  iü  elc ;  mnd.  miiieu,  utoli^o,  w^. 

braucht;  —   't  lOpi  uns  fcn  't  jJir  mit  't  mcinni  «W.  mosijrn;    uiii/J.  mocye 

raMvn  tegen;  '1  ragend  hhat  alle  dage.  munjan,    ni^Jui,    mniiSD  ,   mbtt, 

S,  nêden,  JPrur.  von  roMe,  «.  ij.  miiohi^n,  munnRi    {PrAtrr.    nüU, 

nfidj«,  Dimin.  von  m^.de  u.  lur  Bsteich-  muota);    mhd.    innai«n,    mao*Oi< 

nung  der  VnterabtheHung  einer   JVin^e  od.  45  miieji^n,  raiii^wea,    müen;   nJ.  nDi 

Flur,   bj.  eines  aus  mehreren  Aeckem  be-  schweren,   beläntigen,    juäbn,  tsf 

stehenden,  etwa  30—35  Schritt  breiten  Felde»  bekämmtm.  ärgern,  cerdrittse»  dt^ 

gebraucht.  gthârt  mM  tu  lUrsMen  y  Witt 

m«dJe-gSte,   nedJe-Rlât,   eine  Kinne  ad.  dochkierindefB»lt!f.:dranatn, 

Qoste,  b».  ein  Oraben  worin  u.  wodurch  die  50  beengen  »te.,  od.  tonet  Mr  y  nü 

mtidjos  abwassern  u,  wodurch  die  einsetnen  fesseln,  tusarnine»  binitm  «.  atni 

mHi^s  von  einandfr  getrennt  sind.  schnärrn,  umwinden,  UMMrMitM,  ü 

Me^rit,  s.  Margret»,  siehim,  rïistnnmmdmehn,  fdriil» 

mm,  ».  mai.  1.  mpl«ri  *■  naiar. 

Jn«id,  s.  mügd.  &G      2.  mniar,  Meier,  Wif1h»ekt^lmtl\ 

meide,  ein  Erhpachts-Cano^i,  od.  eine  Ah-  l'rrton  welche  einen  BitutrrA»t  i» 

gäbe,  Zahlung,    Prdtlalion   etc.,   teslcke  in  da  Eigenthümtrs  gegen  Liihn  btititti 

der  Regel  ums  Sie  bis  7U  Jahr  noch  neben  IHae  Benennung   int  hier  tigmSi 

der  gewi^hnltehen  Erbpacht  u.    in  gleicher  gebräuchlich,  da  eine  wicht  ftnaa 

Jlbhe  mif  deraeSien  von  den  mit  einer  Erb-  60  lieh  bAineBter  ftnanta  wird;  dM 


M 


/,ijii><: 


587  MELDE  MELLE 


ike  (8.d.)  auch  hier  allgemein  Meike,  s.  Maike. 

—  Nd,  (Br,  Wb.,  III,  112,  Meinert  u.  Mênert,   contrah.  Meint  u. 

r)  meier  (a.  dasselbe;  —  b.  Mecnt,  ml  Name  =  nhd.  Meinhard; 
.  Pächter  eines  Bauernhofes ;  Geschl. ;  M  e  i  n  e  r  t  b  of/.  M  c  i  n  e  r  b,  M  e  i  n  t  s, 
Hgheitliehe  Person,  sowohl  in  5  Meents.  —  Wohl  aus  Mai^an  od.  Mej^iu- 
le  auf  dem  Lande  =  franz.  hard  (cergl.  dieserJudb  Reinhard,  Rei- 
.  meier,  meiger;  as.  mciar;  ncrt,  Reint,  Reent  etc.)  als  Comjios. 
nur,  meier ;  mhd.  meier,  meiger  von  magan,  megin  (Machte  Kraft  etc.)  ii. 
auf  einem  Gute,  Beioirth-  hard  (durus,  hart  u.  dauerhaft,  ausdauernd 
Pächter  eines  Gutes).   —   Mit  10  etc.)  contrahirt. 

Benennung  Major  u.  dem  Meine,   ml.  Name,  —  Dieser  alte  Name 

itc.  aus  dem  subst.  gebrauchten  ist  wohl  aus  Magino,  Megiuo  (d.  h.  Macht- 
f,  mêr),  icie  auch  die  Mero-  u.  Kraft- Person,  s,  unter  Meinert  u.  cf. 
msgor-domus  od.  Oberaufscher        Förstemann  unter  Magan)  contrahirt, 

bt,   Hausau fseher ,   Ilausver-  15      Meint,  s.  unter  Meinert. 
Ueti  fi.  auch  die  späteren  sächs.  meisje,  junges  Mädchen,   Jungfrau ;   — 

\en  Sachsenlande  solche  Meier  'u  meisje  fan  18  jaren.  —  Dazu  Häthsel  : 
'eher  u.  Verwalter  auf  ihre  dar  stun'  'n  meiy'e  in  de  dor,  harr'  'n  wit 
\en  u,  sie  ihnen  später  gegen  schûdje  för;  wo  langer  dat  sê  stun',  wo  fAl 
icht  od.  Erbpacht  übertrugen,  20  erder  dajt  sêfergung;  —  dar  8 tun'  'n  meisje 
loch  die  heutigen  Meier  od.  up  de  dik,  de  ogen  stunnen  (standen)  all' 
'  genannten  Hofbesitzer  in  (alle,  sämmtlich)  kikeri-kik  (von  kiken),  dat 
;.  herschreiben.  hâr,  dat  stun'  krulleri-krul,  schalst  nét  raden 

'erb.  zu  meier),  der  Meier  al  wardst  d'  ôk  diil.  —  Nid.  meisje.  —  Es 
',  Verwalter,  Wirthschafter  od.  25  ist  Dimin.  von  meid  (dem  Contract.  von 
^hster  u.  Herr  etc.)  sein  od.  magad  etc.,  cf.  mägd^  u.  steht  es  für  älteres 
;.  machen  u.  spielen,  die  Auf-        meidche,   bz.   meid-je    od.   meid-tje    (cf.  je 

Befehl  führen,  wirthschaften  u.  tje  z.  B.  auch  in  mantje,  Männcheyi). 
r  a)  bemeicrn,  beaufsichtigen.  Auch  Schweiz,  kömmt  mtûtschi  in  derselben 
\oirihschaften  etc.;   —   ho  be-  30  Bedtg.  vor. 

od ;  —   he  bemeierd  hum   (er  meite,  meute,  moite,  Mühe,  Anstrengung, 

u.  bevormundet  ihn,  hält  ihn  Arbeit,  Fleiss  etc.;  Beschwerde,  Last  etc.; 
U  u.  Zucht  etc.);  —  ho  wil  't  —  dat  is  mi  de  meite  hol  nêt  wcrd,  dat  ik 
dern  (beaufsichtigen,  verwalten  hum  darum  frage ;  —  gäf  di  gen  meite,  dat 
n  etc.);  —  b)  ofmeiern,  als  35  helpt  dî  dog  net;  —  he  gift  sük  hol  gen 
Iberaufseher  u.  Meister  etc.  od.  meite  um  klar  to  worden^  —  he  wil  d'r  hél 
er  od.  Wirthschafter  u.  Pächter  ^On  meite  up  dôn  dat  hr  sin  arheiden  ürdent- 
isetzen,  (Jemanden)  seines  Amtes  lik  makt;  —  dat  mâkt  hum  föls  to  föl 
ihm)  seine  Stelle  u.  seinen  Hang  mvMe ;  —  föle  kinder,  föle  meite.  —  Nd. 
)  verdrängen  u.  seines  Ansehens  40  moete;  mnd.  moiete,  moigete,  moite;  nid. 
0  erniedrigen  u.  unter  sich  brin-  mooite.  —  Es  ist  wie  die  Stammform  mauitha 
siegen  u.  übertreffen  etc. ;    ab-        von  nhd.  müde  (cf.m^je)  vom  Partie. prüter. 

etc. ;  —  he  meierd  hum  of  od.        von  meien,  meuen  gebildet. 
fmeierd  (1.  er  entlässt  ihn  od.  meken,  s.  mäken. 

ssen  u.  fortgejagt  etc.  z.  B.  als  45      meksmau,  s.  mäksman. 

Pächter   od.  auch  überhaupt;  mel,  s.  mal. 

tgt  ihn  od.  hat  ihn  besiegt  u.  melatsk,  melatKch,  aussätzig;  —  melâtsk- 

?.  B.   auch  im  Spiel) ;   —    he        lieid,  Aussätzigkeit.  —  Nid.  melaatsch  ;  mnld. 

(er  hatabgewirthschaftet);  —  malacdsch,  melaedsch;  mnd.  malatisch,  ma- 
jusverwaltern,  auswirthschaften  50  latich,  meletes,  melatos,  niclatisch ;  nfries. 
hed  ûtmeierd  (1.  er  hat  nicht  inalatsch ;  a^r?.  maliit,  malâtes,  mal fiz,  malâtz. 
'le  als  Meier  od.  Oberaufseher        —  Aus  dem  ital.  malate;  franz.  malade  u. 

etc.,  ist  kein  Meier  etc.  mehr  dies  nach  Diez  (I,  261)  irahrscheinl.  aus 
"  hat  ausgewirthschaftet   u.  ist        lat.  male  aptus. 

^irthschaft  zu  Ende).  55      melde,  melie  (Plur.  melden,  mellen),  Melde 

'Dimin.  von meier)y  iVirthschaf-  (atriplex).  —  Nd.  melde,  melU*,  mrll ;  mnd, 
inem   Bauernhofe.     —     Mnd.        nid.,    mnld.    melde.    —     Wcitrre    Formen 

vergl.    bei  Weigand:   desgl.    bei  Schm, 
.  maifeld.  II,  i>73  unter  Molten   u.  cf.  auch  Pott, 

8.  maihûske.  00  I/,  544  darüber. 


MBUiEN  51» 


nsumt 


nvldfo  (miilil,  mulilcn),  mcUkn.beneJtteu. 
itund  Uutn,  IttmerHar  madicn  ek. ;  —  W 
mi'lil  (od.  fi-rmelit)  uiia.  dat  b«  k5rtenR  krank 
w«Bt  ta ;  —  lif  uiiilil  Co^.  innl')  tdk,  i]at  b^ 
d'i  wa« :  —  de  k^'j^n  miildrn  «Ok  to  mrlkon ; 

—  de  rägcn  (od.  itnrm  vtc.)  niûldt  un«  de 
harfsi  an ;  —  do  winlw  nntWt  KQk.  —  Crm- 
pos. :  «n-,  Iw-,  fcr-,  of-mcliien  Otc.  —  Sd., 
mnd.,  nlii.,  mnid.  meldeu;  ai.  maldäu;  agg. 
mi^ldjiui,  mflldiui:  aetijfl.  meldeu;  ahâ.  m^i- 
ilËn,  mAldbii,  meidúa:  mhd.  melden. 

1.  melk,  a]  Mîlch  —  KfdttiMrl.  u. 
Spricim.:  Aa  mclk  ntl  digt  nn  äc  flruad; 

—  he  trokl  dc  mplk  up  (entieknt  von  Kühen, 
tlit  diu  Milch  auftiâtrn  gâ.  turückhaUtn 
u.  nicht  von  ineh  gnhon  «.  dttnn  iiberlragtn 
auf  geieige  MennehenJ:  —  hé  hcd  wal  In 
iie  melk  lo  brokken  oú.  to  krüiuea  (fr  hat 

1 .««»,  fc*.  *»(  begütert  u.  wrmOgend);  —  wîn 

B'B|)  melk,  dal  ia  för  elki  man  motk  np  «Îd, 

C  dit  bü  rcnîui^  —    dat  sclial  vol  kamen,   u 

LM  de  oHe  wîfon  ile  mdk;  —   b]  Mdchnaft 

%9ä.  müchiijer  Zutlatid;    —    de  rog^e  geid 

■îkn  't  Winter  fnt  in  de  melk.   ~   ^â.,  nU. 

laieUi ;  afrieii.  malok;  wfria.  mblcko;  nfritti. 

r(Outten)  raolkü  od.  (Jiihansen}  moalk; 

BMJ.,  helg.  molk;  wtnn',  melk;  aga.  meolk, 

lineoluc;  a«njff.  niilc,  uilk,  melk',  enot  milk; 

f  an.    mjdlk ;    norie.,   »chioed.    mjölK '.    dän. 

mitelk,  tnelk;    aolh.   xaWiiks;    ahd     milub, 

mlloh,  mlllb,  mfloch;  nihä.  milch.  —  Dtuea 

Wiirt  Uidchnct  Hgmüich  ein   (aus  dan 

Euttr,  bt.  äe»  Zittm)  gestrciflu  Etmof  u. 

gthiirt    eu   mpllien    in   dtr   urfpr.    Brdtg.: 

streichrn,  »treiftn  tte.,  teie  es  bei  uns  auch 

c«m  Melken    der   Kühe  heisst:    Rtrip-stra|i 

alrnlle,  in  de  t^mmOr  nog  nicli  bold  fnlle. 

2.  melk,  a)  milch,  milthgebend,  milch- 
lassend  etc.;  —  de  kÖ  is  nog  not  mdk-,  — 
de  kO  word  bold  melk  od.  is  körlene  melk 
worden ;  —  dat  is  'n  ßöden  melken  kû  (o. 
das  ist  eine  gute  miJihe  Kuh;  —  b.  fßg.J 
ein  Protess  der  uifl  einbringt,  he.  ein  frUn 
für  die  Advokaten  ertragarticher  Prasetn 
etc.);  —  h)  Feuchtigkeit  ausflieturti  lataenU; 

—  mfn  nöse  is  melk  (meine  Na$e  flieest  in 
Folg«  starker  ErkäUung,  daher  aunh  soviel 
als:  ich  bin  erkältet). 

melk-bftlje,  melkbalje,  n'n  ijrässeresfiachet 
Gefass,  worin  die  Milch  rum  Rahmen  od. 
Abrahmen  gegossen  wird 

nelk-bâmke  (Miteh-Säamcheft),  Wolfs- 
milch (Bui)horbiiim),  auch  Imll'-krUd  u. 
dOUkrOd  genannt. 

melken  (mulk,  luulken),  a.  melken,  Milch 
durch  drtickenäîss  Streifen  des  Euters,  be. 
der  Zitem  enttiehen  od.  auch  Atreh  starkes 
Saugen  aus  der  Brust  i  (flg.)  pflücken,  rupf  en, 
plündern,  aussaugen,  aitsMehtn  ttc.,  m,  JB. 
ni'iii  Sfii€l  od.  von  Wueherem ;  —  he  word 


Ï 


üH  M  laak  mulketi  u  h?  a< 
—  l^richw. :  mtl  vlen  tm  Utda  Û 
wol  n  bdD'  iDidk«»  :  -  b.  Jtf<U>  Um 
von  sirh  gebm ;  —  Sprifhn'..  itUt 
&  dUr  dr  h^N.  ~  f'oiujHM..'  b(-,f>t,lMi 
otc.  —  Hd.,  nlit  ndk»;  efnam 
wfria.  (Jap ix,  t.  vider  e^da] sé 
melujen  u.  (rf.  r.  Riehlhofeiiwi 


nfrie».  (Johans. 
(Qulien)  molkc:   im-  mpl    , 
i^Amilkb;  m^miOt;  nn.iiii^t,ii 


ni-lcu,  v 


schurcd.  iruiMka ;  dän.  maUo' ;  n^  u 
ahd.  mekbun ;  mhd.  mtlcben.  ^  U\ 

1&  eruseichm,  besänfligtn,  bändi^m:  wl 
hl.  Dieliu  (meiteti):  ktJat.:  läia  fwl 
uir.  do-o-mall«  imaUl),  mig  rUMI; 
mulgere;  griech.  a-nidgeb  (n^xnjm 
OHS  idg.  rnarit  (reiben,  mtehe»,  m 
SO  streifen)  enttiandenen  )'  palg,  ^.  1 
/,  7J0,  murif  Max  Mälht,  \ 
Jl,  .108  Ha. 

melki^r,   iîetka-,   JVwa  i 
u.   welche   Mtlch   verkauft, 
SS  handeU. 

BElker,  «.  milker. 
metk-kop,  s,  1  mplk'iirt 
melk-naa,    Mihhpfad,   Mite 
Himmel).  —    Watu).  mdkpaUi.  -^ 
30  hier  auch   k'^-pad    «.   mrä  im  J^ 
Ehrentrant.    II,  73)  mich  ■ 
swTth  genannt. 

1.  nr>lk>8eti»i.  nalkaeU«, . 
Gef/Us  vmrin   die  XUeh  min  t 
35  settt  wird.     r/.  4  Mtte. 

3.  »ftlk'iiet  od  melk-seU^  n^ 

NtdU  im  Lande  reo  di«  MOiidien  i 

McUm  hinsdsen     cf.  2  wOe. 

melk-slúl,  MelkstuK  od.  StM 

HO  Mell^-erin  od.  der  Mäker  mc&  | 

hinseist. 

mêt>iiQt,  s.  miUpat. 

melt.  melttMi,  s.  molt. 

Hemke,  M^mke  ett.,  ».  Menno. 

tS     nenne,  menm',   Jt/uttw.  Wti'', 

OrvtsmiUter ;  —   miu  memm  (tarin 

mein  Weib) ;  —  dal  Is  jo  "n  dikk 

od.  möke-,  —  mîn  olde  monmc  - 

meem,mem;  helg.mm;  «Mi.  menf 

50  IDW  (Muller);  nid.  vuaa  (Mutier 

nd.    (fichamhath,    D&hnert) 

mtunme    (MiüUr,  Ammt;  fig,   i  " 

Feiglimi);   nhl.    Mtmm  futäH 

Memme    (Feigling)    ttr.    ~  \ 

S5  vnn  mama, 

Memmu,  Memo,  MémC,  ml.  . 

schln.  Mrmioeii    u.  McmnLDCk: 

Mrmke,  Mfmkc;  —  G«srAln.  Memk« 

u,  Mimkei.  —  WoM  =>  lAû.mma,% 

60  älterem  Hämo. 


tte. 

1 

ilemmo. 
.  Wt,\ 

-n  dikk 

ti.  menf 
'Mutler 


ME&rORJE                         5S9  BIENEN 

r  im  gewöhnlichen  Leben  sehr  Fick   (cf,  111,  237)  leitet  sowohl  das 

Oedächtniss,  Besinnung  etc.;  Thema  maina  von  ga-mains  etc.  (communis) 

memôrje  nog   gôd;   —   hör  als    maina    (trügerisch)    von    einer    y   mi 

t  hör,  be,  word  swak ;  —  he  (wechseln,  tauschen,  verändern)  ab,  die  nach 

\  memôrje   od,   bi  künde.   —  5  ihm   (cf,  II,  160  das  zweite  mi)    auch  die 

lat.  memoria  von  memor  u.  Bedtg.:   verkehren  hat  u.  wonach  dann 

meretu  (das  Denken)  etc.  von  wohl  das  Thema   maina   von  gamains  etc.| 

wrf.  mar  (gedenken),    cf.  auch  bz.  africs.  mono  otc.   sich  sowohl  auf  den 

gegenseitig  wechselnden  Verkehr  u.  freund- 

3,  gemein,  gemeinsam,  gemein-  10  schaftlichen  Umgang  mit  einander^  als  audi 

sämmtlich,  zusammengehörig,  auf  den    gegenseitigen   Austausch    u.    das 

od.  Alles   zusammen t    ohne  gegenseitige  Geben  u.  Mittheilcn  von  Etwas 

iz  etc.;  —  de  mône  budcl  od.  (cf.  bei  Fick,  II,  VJO   das  Tliema  meino, 

^einsame  od.  Gesammt-Beaits,  verkehrend,  mittheilend,  gewährend,  bz.  tau- 

lass,  sämmtliches  Gut,    Alles  15  sehend,  wechselnd,  aus-  u.  umtauschend  etc. 

schal  morgen  ferköft  worden ;  für   lat.  com-mAnis   od.   urspr.  conmoinos) 

pe  (der  gemeine  od.  gesammte  bezieht  u.   hieraus  wieder  der  Begriff  des 

osse  Menge  des  eigentlichen  Gemeinsamen  u.  Getneinschaftlichen  od.  des 

nsatz  zu  den  einzelnen  Höher-  einander  gegenseitig  freundschaftlichen  Zu- 

T  au6h  der  gemeine  Haufe  od.  20  gethanseins  u.  Mittheilens  sowohl  als  auch 

olk);  --    de  mône  mênte  (die  der  des  gemeinsamen  u.  gemeinschaftlichen, 

ganze  Gemeine,  die  Gesammt-  freundschaftlicJien     u.    vertraulichen     Ver- 

Volk  zusammen,  namentlich  kehrens   u.   Umgehens  mit  einander,   sowie 

isatz  zu  den  obrigkeitlichen  ferner  auch  den  des  gegenseitigen  gemein- 

im  Adel  etc.).  —  Afries.  niêne  25  samen  Habens,  Besitzen s  von  Etwas  hervor- 

lein,  gesammt,  ganz;  gemein-  ging,  wie  auch  ja  gcniôn  ausser  gemein  od. 

\aftlich ;  gemein,  gewöhnlich) ;  gemeinsam    etc.    (vom  gegenseitigen   Besitz 

tga.  mâene,  ge-mâene;   goüi.  etc.)  auch  die  Bedtg.:  gern  verkehrend  mit 

ein,  gemeinscJiaftlich,  gemein-  od.  verkehrsam,  umgänglich,  liebenswürdig, 

Saftig,  angehörig  etc. ;  gemein,  30  zutraulich  etc.  Imt.  —  Was  nun  aber  ferner 

ig) ;  ahd.  gi-meini ;   nM.  gc-  das  Thema  maina  von  ahd.  mein  od.  afries., 

'gehörig  zu,  zusamtnengehörig,  as.  mCm ;  ags.  man  etc.  in  der  Bedtg. :  falsch, 

^r einstimmend,  umgehend  mit,  trügerisch  etc.   od.    FalscMieit,    Täuschung, 

insam,  gemeinschaftlich;  tlieil-  Trug  etc.  betrifft,   so    kann  man   entweder 

eigen  od.  gemein.   Allen  ge-  35  annehmen,    dass    sie    wie    täuschen    u. 

•.mein,  gewöhnlich;   Alle  um-  Täuschung  von    tauschen,    so   auch 

mt ;  zu  einer  Gemeine  gehörig  hier  aus  der  Bedtg  :  tauschen  (od.  wech- 

eine  angehörend;  zur  grossen  sein,  verändern  etc.)  hervorging.    Da  jedoch 

:s  gehörend,  auch  der  niedcrn  aus    wechseln    u.    verändern     auch 

f.  mäene,  mt>ne,  meanc  (com-  40  der  Begriffe  der  Veränderlichkeit,    Launen- 

;  afries.,  s.oben);  engl,  mean  haftigkeit  u.  so  weiter  der  Unzurerlässigkeit 

'ig,   .schlecJU,  gering  etc.)  —  n.  Trüglichkeit  etc.  hervorgeht,  so  kann  man 

'^ause  aus   (s.  unten)  formell  für  dieses  maina  auch  die  Bedtg. :  veränder- 

\uch  desselben  Ursprungs  wie  lieh    u.   unzuverlässig   od.   Veränderlichkeit 

»d   (Mein-Eid,  falscher  Eid)  46  etc.  zu  Grunde  legen,  weil  ja  die  Bedtgn. : 

, ;  as.  m^n ;   ags.  man  ;  aengl.  trügU'ch,  falsch  etc.  od.   Trug  u.  Falschheit 

.  mcinn;   ahd.   mein  (falsch,  auch  ungesucht   aus  der  Grdbdtg.:    verän- 

idlich,  täuschend  etc.  u.  subst. :  derlich,  unzuverlässig  etc.  od.  Veränderlich- 

Trug,    Täuschung,    ScJuiden,  keit  etc.  hervorgehen, 

'brechen,  Missethat,  Unglück,  50      2.  men,  in  môn-êd;  s.  unter  1  men. 

mit  welchen  es  sich  auch  wohl  mênde,  a.  mhiXo,  gemeine  u.  gemeinschaft- 

en  Bedtg.   von  gemein  od.  //c/t  efc,  so«'/c rt?(c/t mande //imande-gôd  etc. 

M  etc,  gemischt  hat,  wie  dies  mene,  j^.  l  mên. 

Bedtg.  von  unrein,  unhci-  Mene,  ?/i/.  Name;  —  G eschin.  Mônen,  — 

gamains   (s.  oben)   erhellt  u.  55  cf.  Meino  m.  Menno. 

I   sehr  gut  möglich  ist,    dnss  men-êd,    Mein-Eid,    d.  i.  falscher   trüge- 

\  sowohl  auf  ags.  maene  als  rischer  Eid  od.  Falsch-Eid,  Trug-Eid.     cf. 

ags.  mânsun^an  neben  maen-  mCn  (falsch  etc.)  unter  1  môn. 

Biensumjan  [communicare],  ge-  nienen,  meinen,  denken,  vermuthen  etc. ; 

am]  etc.)  zurückgeht.  60  —  wat  menst  (denkst,  glaubst,  hältst   etc.) 


UAIt9  tm  ItAXRT 

u.&tdienclc.indieBfdtg.^KrumieaaTi!  WnxKrtau/fH   U.    Gr^tn   rfareLidki 

cid  überhaupt  in  die  von  Waare,  Ding,  I^ndeem^tx,  d<tMH Bodm mu mt» 

Sache  ctc  übtrffinff,  k>  int  t»  auch  dtmh  Watserpfiaiutn  u.  Skmfifgm'm  ü 

bar,  <ias§  Mar  umgekehrt  ilan  auit  miTx  od.  welche  mam   ihra   mutttimMigei 

tms   ital.    mnckt,   reet.   mtrce    entutandme  S  »owoM  od.  mvl  ne  amdt  »dir  oft  d 

mntd.  mi-KTne  au«  dtr  ttrspr.  £e<Ug. :  Waare,  iO,  gemäknHeh  nur  ob  Mtnlû»né  « 

UanäflKiiiaare  od  Saehf  etc.  (*.  oben  meerae  ttun  Wriden  benuM  nirii,  t.  B.  Ar 

=  merx)  in  die  von  Korb  od.  BthOtler  für  Irarer-,    Eogprhitbiior-,    BedeoqKbi 

aüerhand  Waareti  u.  Sadttn  etc.  n,  so  über'  tic,  weiche  LaHäcomptext  detkdl  ij 

haupt  in  dir  Sedtg.    Korb  etc.    ahergiHj/.  1(1  mAde  od.   m^dea   (i.  B.  VktoiWet 

Das»  rtftrr  von  merx  aU  Warne  od.  Saeht  utaü  Tictorlnir^r-marBh)    «J    muk  1 

^.a%tcheinSu.hiit.raM%hod.mei;T9^(Waaren.  llur.  bumrUcen  od.  hAoanttkev,  (^\ 

Ding,  od.  Waarm-SacheJ  tntnUfien  u.  hitr-  u.   niAr   (ef.   t.  B    die  Orttrliefl  Xi 

am  wieder  die  Bedlg.  Waarenkorb  od.  Karb  N^dder-mAr  ti.  dax  xog.  Ufc  »Ar  in  S 

u.Beh/iHerfurallerhattdWaarenherr'orgehen  Iß  heimen.  —  Md.  manch,  naM^iliK 

konnte,  tat  klar,  sowie  eg  ferner  auch  Ȋglich  tnorj  mueli;  mnd.  mendt,  mtiidi,  i 

i»lf  dae»  van   den  {'-ompo». :  mei^rt-korf  u.  nid.  marseb  (in  mancUud,  Uoitrkai 

meers-mande  (korf  u.  muidn  find  »gtionym,  K\n}and,medrige»,moraMgt»Lawl)v 

ef.  a  mandc)  im  täglichen  Gebrauch  wieder  hollaud)  mtenâi  (MorotH,  Wim.itt 

dieWtirteiVarîu.mAnAv.  abgeworfen  wurden  Vi  dt);    mnid.  mat-mche,  menche,  an 

u.  itann  meene  od.  mu*  die»ellie  Bedtg.  wie  mune  (pftlui,  pratuin  hjreme  ptsnuDfot 

diese  Wörter  behielten  u.  hieraui  dann  in  tectum,   pnitum  jialwln,   tocn«  ftiM 

die  alleinige  Bedtg.  Korb  Obergiagen.  vUsinosua) ;  engl  mAnh;  aengi  nnb 

2.  nars  od.  marBch,  Marsch.  Gang,  Fim-  loerst-,   —    WoM   nicht  ttttUhtd  sm 

toar;  —  bü  iiei  al  'u  daictig(<n  mars  m&kt,  23  mnrisciu  (Sumpf),    annden  unU  ri> 

—  Verh.  marseren,  mtiracbéren,  tnargchiren,  diesem  u.  (ef.  biet,  I,  36S  %*lfi 
laufen  etc.;  ^  he  kan  dugtig  mnnCKMi.  —  italmarctf: (Lache,  Srnn^;  ciftvM.n 
Wegen  des  Ursprungs  de»  frane.  marfhcr  n/rant.  marri«  «c.  direa  eon  au,  > 
(tnamchiren  od.  reiun,  gehen  etc.)  u.  ninrohc  mnr  (nf.  3  mAr  w.  mfr)  in  der  aSf» 
(Manch  od.  Gang,  ïour,  wonm  ital  mar-  S(i  Bedtg..  Wasser  od,  nataii  !**< 
ciaro,  vet\.  marchiate;  span.  marrhar,  r/,  Keiehcs  flüssiges  Eiieasac,!im 
Dies,  II,  358  seq.)  Hei  bemerkt,  da*»  diene  e»  Ja   ehcwiagut    moghch    iM,  doM  I 

Wärter  vielleicht  nu^  mardie  (Grenze  ete.)  mdat.  mitriauu«  u.  an).  inami> ;  afrvM  I 

u.    mtï    diesem  an/  ahd.    niarka   (Oreiue,  ^te.    ai««   dem   agerm.   toarrik  sd.  i 

Ormtland,  Provim,  Landtlrich  etc.,    ef.   3  B5  aienk  «nlMAnt  u.  mManibn  iirii4,  «ll 

mark)  «ur6c^«A«n.  diesem»  da*  tat.  man-  «u  Granit  M 

närif,  vlrsch,  J^rff.r  od.  der  tlinttrste;  —  Wo»  nun  oiier  formell  nnin- muik, 

M  tioü  BO  'ti  dikkcn  mhrs,  ibt  't  lirdendllk  od.  mald.,    and.  marselie,    mecwlic  « 

'n  liitt  is,  nin  hum  d'r  Hi  un  tn  k]ap|)cn.  morsn  betrifft,  so  haÜe  ich  dafür,  <laa  i 

—  Im  hienigen  Spravhgtbraiuih  ist  «■  feiner  40  Fr>rmm  in  ähnlicher  Weite  «nf  <faa 
Bedtg.  nach  maiaiver  od.  plumper  u.  gröber  Mensch  (ef.  imnsk  od.  tDintkr)  m 
ah  nin,  mil  ära  MritfhJ  n^r  núM  til/cin  marisk,  meriiik  (d.  i.  mterindk  oi.  ol 
begrifflich,  sondern  auch  im  Sprachgebrauch  mmpfig.moorig  ete.)  ca  Grande  Utfi\ 
(cf.  Hkk'  m*  iu  de  min  od.  to  de  hn)  gleich.  ilemnach  marsK  od.  manch,  niiiwiK,  n 

—  IstesavsmÎD&ncoHtraliirttt.enlttandea,  4Q  wörll.ein  meerisehen  od.  irätifT 
wieainvitlUichtausHaod'aknf  Schwer.  nasse»,  feuchten,  vcicliei.  "i 
lieh:  veral.  mnd.   Wb.  IU,  J  u.  142.  ges,  moariiits  Blwai  beteiehmit. 

inarM-OMm,  Ärschdarm,  Mastdarm.  MSrt  od.  Mïrl,  Märt  (meniii  IM 

inftrs-nndn,   da>  Ilinterende  eines  Gegen-  Bedensart.u.^inchw.:MatrieaiV^t(T^ 

nlandes,  t.  B.  einer  (färbe,  eintfr  Scheune  ete.  CO  hrit,  IHirre  etc,    od.  Spallm  u   Bo« 

marsk,   uask,    Marsch,   a)  (In-  die  hohe  Boden»  in  Polge  mm  Ihirre}  tiH  m 

■      '     '" •  dem  Bestehen  d«  wk;   —  Mdrt   hnil  'a  krall  ia  Ji 

,lHlhsn  öftrer-  od.  auch-  Miiri  rürd  dt-  «Ifirl,  -  i 

strömte,   Airch  Meeresanwiaclut   entAandene  Sfärl,   'n    miiien   JkpcU   uq  'a   ktila 

u.  aus  fruchtbarem  u.  fdtetn  Kleihoden  he-  55  fülU  kclkr  nn  »cliar  on  breiig  ffll  I 

Mehimde  Küstenstrich,  wie  t.  B.  die  Wetter-,  de  arflen  na  boueo  wU  nun,  dort  i 

Limlcr-,    Oster-Diarsk    etc;    —    Sprichw.r  not  ferf^tco;  —   molt  in  de  Min, 

harr' de  Weatennarak  gCn   dik,  m  was  d'r  wörd;  —  'n  naticn  M&rt,  üe  (W  W 

oûl  HÎna  glîk;  —   b)  eine  grössere  mmpfige  Ernte.  Ertrag  etc.)  fertÄrd;   —  «*' 

Niederung    od.    ein   grösserer    von    tnefe»  GO  mut  man  ansp^ini  od.  anfiujNi  — 'n 


HARTE  HAST  681  MASKE  MESKE 

i  Hatten  April,  den  deid  de  bftr  der  bekanntett  BerHg.  im  Kartenspiel  » 
;  —  gift  de  Märt  Aprilwcr  (April-  auMer  der  von :  im  Koth  u.  Sehmute  herum- 
en  brengd  de  April  Märtenwür;  wühlen  etc.  (leo  es  alicr  auch  mit  mantseheu 
Hart  nftt  wil,  dat  hâld  de  April.  ideiit.  sein  toniij  im  nä.  (cf.  Bähnert) 
wt,  märte,  mSrt,  Wabe,  Honig-  5  auch  die  Bedlg.:  serachneiden,  eerhauen  etc. 
muten  -  hönnig  (Waben-Honig,  (teohl  aus  lerquetscheii,  zerdrücken 
der  Wabe).   —   Kd.   (Br.  Wh.,        etc.)  hat. 

luurte.     Wie  Wabe  von  weben  Wegen  dex  ilal.  luarcio  (faul,  verdorben). 

Hg.:  verbinden,  verstricken  etc.,  marcite  (faulen,  verfaulen;  verwelken  etc.), 
d,  märte  vxM  ton  marren,  mareii  10  marcido  (faul,  eiterig  etc.)  sei  hoiA  bemfrkl, 
mKrqSD  etc.,  bs.  dessen  Prätcr.  dass  diese  Wirrter  aus  tat.  marcco  (schlaff 
aiter  marlcn.  welk,    matt  sein    od.   verden)    u.   marciiluB 

martern,  peinigen,  auäleu  etc.;  (welk,  mall,  kraftlos  etc.)  entstanden,  welche 
teld  hnm  bit  up  't  blöd;  —  wo  auf  eine  aus  mar  (reiben,  zerreiben,  ler- 
0 'n  arm  der  du  vol  so  marteln;  16  malmen,  aufreihen  od.  zer-  od,  aufyrrieben 
leid  sQk  of.  —  Sahst,  geniartel ;  werden,  sterben,  sich  auflösen  etc.,  cf.  I  maleu) 
irtelliolc  etc.  —  A'if.,  mnd.,  nid.  erweiterte  y  raark  curiickgehen. 
nerteleii;    ahd.    martolün;   amd.  3.  mask  in  misk-mask,  Misch-Masch  od. 

Gemisclte  roii  allerhand  Sachen,  durch  ein- 
auch  hier  gebräuchlicheren  mM-  20  ander  gemischtes  v.  gerührtes  Zeug  etc.;  — 
d.  martirúD  con  marter,  martel  't  is  Oincr  luisk-inask.  —  Davon  Verb,  migk- 
«rtyra  etc.  aus  lat.  marliriuni;  maHken  u.  !<ubst.  misk-niaskerê.  cf.  miaken. 
rlúrion   (ZeugntsH,    Blutteugniss  1.  maske,  Maske,  harve,  Oesichls-Deeke, 

istliche  Religion  etc.)  von  múrtor  falsches  Gesicht,  verdeckter  od.  falscher  ver- 
Person die  ein  Etwas  kennt  «.  26  stcVter  u.  erheuchelter  Schein,  Heuihclei  etc.; 
Ulkt  od.  sitA  dessen  erinnert  —  hü  hcd  'n  muske  für  't  gosiRt  Imoden-, 
tmas  daher  der  Wahrheit  gemäss  —  nodcr  de  maske  Bläken  (unter  der  Maske 
mn),  was  mit  lat.  inemor,  memoria  stecken  od.  verborgen  sein) ;  —  du  briïkst  mî 
je)  u.  nhd.  Märe,  Märchen  géa  maake  !iir  laakea  (du  hrtiuehst  mir  gegen- 
erdichtetes)  zur  }'  »mar  (denken,  30  über  keine  Maske  r^rCHmachen,  bs.  dich 
lieh  erinnern  etc.)  gehört.  mir  gegenübw  nicht  verbergen  u.  verstellen, 

s,  marak.  mir  gegenüber  nicht  heimlich  ihun  etc.),   ik 

od.  niSNCh,  die  heim  Bierbraueti  vbt  regt  nôA,  wat  d'r  agter  stckd  ud  war  du 
!hier  Mähe  zurückbleibenden  Tre-  égentlik  Iiendt'nkst;  —  ik  l&t  mî  gi'-n  moske 
r  ausgequetschte  u,  ausgezogene  35  makcii  (ich  lasse  mir  keine  Maske  machen, 
Hekstand  der  Bier-Maiedie,  wie  bz.  mich  nichl  blind  machen  u.  täuschen  etc.) ; 
ch  dem  Ablaufen  der  Würze  im  -^  linder  de  maake  (unter  der  Maske  od. 
ich  surüekbleibt  u.  mit  Spiden  aus  unter  dem  falschen  Gesicht  od.  Schein  etcj 
\erausgeworfen  wird ;  —  he  fonl  faii  friinilakiip.  —  Wegen  der  Abstammung 
mit  mask.  —  yfries.(Oatzen}  40  u.  des  Ursprungs  dieses  Worten  cf.  Dies 
idn.  mask.  —  Es  ist  vielleieht  (I,  208)  unter  ital.  mascheru,  wosu  noch 
dem  zu  misken  (mischen)  gehö-  bemerkt  sei,  dasx  die  nid.  form  maüker 
jenden  mask,  worauf  auch  das  auf  eine  Entlehnung  aus  ittd,  maschcra 
Gemisch,  Gemengiel,  Mischmasch,  hinzudeuten  scheint,  während  das  nid.  maske, 
,  (Brauerei)  Meisch;  niasb,  (zu  45  mask  aus  franz.  ni:igque  entlehnt  sein  wird. 
tcr'juetschenu.zeriitiissen,mengen,  2.  mattke  u.  iiiieA  meske,  Meske,  Masche, 

alsâien,  (Brauerei)  einmaisehen  eine  durch  Stricken  od.  Knüpfen  u.  Knoten 
tuten  scheint  u.  wozu  auch  das  von  Garn  erzeugte  Schlinge  od.  ein  eer- 
sdteinend  ton  nhd,  Meische  srhluiigenrr  kleiner  nd.  grösserer  Bing,  bs. 
kiedene  nd.  (Dühnert)  dimcIi  úo  ciue  kleinere  od.  grössere  ringförmige  Oeff- 
Bässerte  od.  gemischte  Mals  beim  nung  in  gestrickten  Grgeiinl'inden,  welche 
owie  das  mnd.  (Seh.  u.  L.)  mnscb,  darrh  die  Verknüpfung  u.  Verschlingung 
tische,  Biermalz)  u.  mcske  in  des  Garns  in  densrlhen  eutslclit:  —  de 
(Meisch- Würze)  formell  u.  Iie-  inasken  tiin  't  avt  siiul  ro  wid,  dar  gän  de 
Immt.  Oder  entstand  es  vielleicht  65  âlcn  dür.  —  Mnld.  musi'lie,  maesrhi^ ;  nid. 
ich  als  zerquetschte  breiweiche  maas:  mn^.  maBrlic,  mae^rJic,  inmch;  nd, 
vb.  matschen,  breiweich  quet-  niitsrli;  nfries.  (IJutsen)  mask  ml  (Jo- 
tte.  od.  mit  diesem  direct  aus  ital.  hansen)  mi^ask:  ags.  (II.  Leo,  Spalte. 'ii')) 
l,eerrottetetc.,cf.Weigaud),wr>-  max  (masc};  "cugl.  (Straimnnn)  maskf- 
i  bemerken,  dass  matschen  ausser  60  engl,  mash,  m^sh ;  ahd.  musk.i,  masga ;  mhd. 


»ASSE 


T^î 


masrbo;  an.  muakvi-,  norv.  imitk»;  !Khwt<l- 
maikn;  ään.  iMake.  —  jK»  ftc.-eicAnrf  c(b 
gtknotetw  od.  durch  Knapfta  u.  KncUi* 
rtO^ndtnfs  Ütvita  ii.  g^Aiirt  mil  Sil.  masgM 
(K/iotett.  jUffftMrnf  Ä'cWii^e;  Knott^i  od.  6 
Änof/,  Km»pc  (ff.  kuop]  u«  J3<tMmm;  W(. 
UABK^  (Knol^,  Knvjff)  «-  h'(.  mcxfa  (Wr- 
jtnnlim,  frnú/>/(;n,  A'«tfe  »Inctm  äc.}  n  »iiter 
y  die  formell  eon  dtr  V  '""ß  **^-  '*''-  "^Ü 
(taucht»,  imttriaudirn,  eintauchen  eto.,  t.  10 
Haler  1  mark)  nicht  tiertr-hitden  iti  u.  ieúAr> 
tcheinl.  aw  dirr  iqiteidlen  ßedly.  lauchtn 
od.  ins  WauHT  vtr»enlUit,  im  Wasser  Hecken 
etc.  in  die  aUgumeine  Bedtg.:  einsUt^ti, 
hineiHideclien  etc.  iihergim  u.  dann  aui:  IC 
/Anw  )n  «in  Andere«  tttckm  od.  rmtchtn 
u.  durch  tXmag  etecktn  etc.  teieder  die 
Beältt,:  verfleehUn,  vertwetfeit ,  vtrknütcn, 
ttrielien  etc.  entwiekdle,  gane  wie  Ja  auch 
da*  Strickrtt  u.  dal  Üreeugen  der  iianehen  20 
hdiglich  durch  iha  In-  u.  ÜurcheinanrftT- 
ëUcktn  der  Siedeln  u.  ilea  darauf  genommeMen 
Qanta  getehiehl  U.  auch  lern  rlechlen  der 
Weidt»  diese  gegenseitig  durcheinander  gt' 
tltckt  werden.  26 

MHSe,  naxB',  Maeie,  Klumpen,  Menge  ete. ; 
—  'a  htlni  DiMxi!  gAd  ad.  bui,  ittlt,  mimkim 
etc.  1  —  hi  heil  't  ia  miteae.  —  m  ia  be- 
kanntlich da*  enUehnte  tat.  uassa  (ein  Teig 
od.  Teigklumpen  etc.),  teae  »tiM  auch  wietler  30 
aui  dem  griech.  tuun  (Teig  od.  Oekneteleif} 
entlehnt  iet.  Dies  grieeh.  niaia  öfter  ideht 
nach  Fick  (II,  ISO)  fiir  HUeretmt^n,  wag 
mit  mieenn  mcogou  m.  meogMl  *u  einer  u. 
dendhrn  y  gehört  85 

1,  DiK«!  (Plur.  rnnstra),  Maa  od.  langer, 
hoher,  epit:tiT  Saum  u.  near  sundthrt  der 
Hchîffiimiut  od.  MaÊthaam  tum  Tragen  der 
Stengen  u.  Segel  eine»  Schifft»  u.  eodann 
auch  fiii  Baum  oil.  eine  epilee  lange  hoch-  10 
aufgerichtete  Stange  überhaupt.  —  Compo».  : 
xDMÜtbm,  inastEtcngc ,  bciADmasI ,  topmast 
etc.  ftc.  —  Nd.,  mnd.,  nid.,  mntä.,  ahd., 
mhd.,  engl,  echwed.,  dän.  WMt;  lefrien. 
(Japix)  latiBt;  nfries. (Johannen)  nuxflt;  4Ö 
ojfK.  K&tt  (Plur.  mutait)!  aengl.  moest;  an. 
maslr ;  norm,  master.  —  l)aeon :  porl.  mama. 
mMtro ;  proi:  mast ;  /eune.  akti  »pati.  uulU 
(Mögt,  Maabaum).  —  Ah  die  SpiUe  od.  dae 
Ohente,  Uochtte  des  Schiffeé,  &r.  al»  ein  50 
hoehaufrageadea  £3was  Kürde  e»  sich  be- 
grifflich u.  formell  ganz  ungesucht  mit  sh: 
miut»  (Kopf)  vergleichen  lassen,  teovon 
nuuil»kK  (Kmif,  SiAadel;  Spitee,  Gipfel  etc., 

cf.  bei  Bcnftff:  rooiita,  tbelieaj  »,  moatnlcn,  b& 
tWhcadi  theto)!,  tlwiummit)  mitkatonCcr 
gebildet  ist. 

2.  M«»t,  (die)  Maut  od.  Speiee,  Fufter. 
l^úttemng,  SfOstung,    FHtmachung  ttc.;  — 

b!  EU  up  il'  inttsl  od.  a\t  'l  für  sUo,  —  Ej  60 


I 


■utjeiiakbolt)  <i»  ■IcrlMifL-'« 
jr«M<tM  ad.  diek,  stdrh,  uútktig  tk.  x. 
mtnUich  das  dttau  0ek6reiuU  rtrfc.  m 
(MAAm)  hier  sehr  grbrlbitdäiiK  — 
(DAhnrrt)  man:  a^,  mi»,  aauim 
ntgL  maflt,  oAdL,  mhd.  ibhI.  —  W^m 
leakrtdieinlidten  AbEtamanumg  to*M.t 
a*.  BJit  Hc  (c/.  taeti  :  dat  Waim 
Weigand,  doch  eergl.  auch  dit  Bami 
tu  bAs,  mfu. 

Ust-iHm,  MuMdarTH,  ÂJttrdam,  ' 
Darm  wodareh  beider  Üait  od.Smi 
Fettmtchung  de.  (ef.  i!  ausit  ibrJCbttj 

iBMt«n,  in<t«in>,  einen  3iaM  Nim 
Nur  in  WtatSXiiat. 

1.  nuH)!  (com  1  ttiMt),  mwdif,  adj 
versehen.    Nur  m  da-,  tnt-,  drt-aMi| 

2.  BUstlKr  *-  uutrr  8  KUt. 
1.  mal,  imU;  —  a)  Zmruf  bei»  SA 

spid,  urnnti  wiiM  dm  Känig  det  Gtg 
matt  od.  fett  gettlzt  haXi  —  b)  tm^ 
fest  (heim  ScJiaehigiiel} ;  _—  iÎb  Icfmil  B I 

—  ik  bau  i»l;  ~  e}  fuherU.)  •<*  ■ 
kraßht,  flau  ttc :  —  nftl  on  toAt:  — 
wjjr  (/laues  nütfe  maehende»  W^er); 
mal  fkra/llút)  Ua  amik  cle.  —  Bi  id 
entiehnle  fraut.  ual,  tcelcha  mHfnÊt.  i 
itiU.  uiattu;  t^n.  u.  pari,  rsati';  mtaLm 
ttuM  dum  iirab.  iiiAl,  ntU  f«r  ittJiÉt 
od.  lodO  eerbundtm  mit  «chUk  (SMi, 
schtich)  =  niAt-schUi  (der  KAnif  ii] 
Koher  uiuA*  SehniJ^-matt)  futtHuU. 

%  mal  (STiue.t,  Sctmadru,  d.  h.  drrâd 
Riiï  der  Sense  od.  der  Strith  mit  dtriel 
denden  Sttue  incL  dt^  dadunh  irlyti 
Orasen  u.  detdadneeh  erttttgten  trer^l 
mn,  »oietit  die  Sense  reicht.  —  Spidn 
Bttug  auf  da»  Milhnt;  'n  )il|^  aal« 
wa[  rat.  —  £«  ú«  idemê.  nul  bU,  i 
(der  SekKuden)  n.  iwUrf  mit  dem  Pt 
afrie».  m*Ui  w).  nbth.  ntt  «.  mMf;  • 
mU  (Mähen,  Mahd,  OemiMet  tkj 
tnaini  (mdhtt,).  Da»  jeUigt  bera*  nH 
auch  AU  engt  nittb  (Mah^f,  fr«.  aU  V 
ileimat  ~  nfricM.  lieitatth;  qfritt.  A 
etc.,  cf.  ilinutti. 

3.  Uflt,  du  MMhliMtM  od.  Aa  fMM 
Miiss  Gttreide,  wiche»  der  iffiOir  «hJi 
lohn  litköniuH.  Itier  oetüMUdi,  mifii 
auch  beim  Dreteken,  der  Mdiateluâi  Ii 

—  £ör  tirtnni  «n  itokt-n  (Sn-er  u.  Brm 
inUiIcn  de  mällirn  hbfpit  f?ir  1  Üb  < 

—  ^d.,  iiMicl.  mal.  —  JMMer  JVnilr.  rf< 
idenl.  mit  ha,  ag:  taut  ndL  mit  (m  |f* 
etc.);  ahd.  oitt  oii  tnbi  (Harn  «M 
mesun  wird;  nnutfitbeMde  Btitimmiint< 
KU»,  je  nachdem  dt  jfcümhuif  »H  s^ 
tli>  richtige  iit,  tntmvlee  om  mmt  fîfif' 


58S  HAT 

.  j  VOM  Präter.  mat  von        Matt    froni    SkhatJapiel)     alt     mit     dem 

litan,  tf.  mUett)  od.  ata  einer  Grdform       folgenden : 
VOM  mtMii,  wie  ahd.  gêba  von  güban,  b.  m&t ;  e.  matte, 

[ibftn)  eutetand  u.  wo  dann  das  mit  I,  mât  od.  mit«   (dat  u,  de),    Jlfaw;   — 

oebe,  nM.  Mctee  (als  Mass  od.  Gc-  5  a)  das  Wieciel  in  Eaum  k.  an  Masse  od. 
KOtnil  gemessen    wird)    idenl.    mnd.        Menge,  sowie  auch  in  u.  an  Gewicht,  Zeil 

nette  auch  aus  einer  Grdfonn  mata  u.  Kraft  od.  auch  das  ubgemesxcne  Theil  if . 
id,  bi.  vom  Präter.  m&t  von  mitan,  die  richtige  Grösee  etc.  von  Etwas  ete. ;  — 
iSian  fortgebildet  ist.  Vergleicht  man  dat  wl.  hi'i  hed  sin  mat  ni-t ;  —  dat  od.  hü 
nt  das  mit  unserm  mat  sgnonjfme  nhd,  10  hold  gin  mät;  —  bû  licd  sîii  mftt  Di'-t  krcgiui 
UeUe  (als  MaMlohu  des  Müllers),  so  etr. ;  —  de  8ai'di;r  hed  hum  'l  (od.  de)  mät 
m  dessen  i'ornieH  mitïc,  mitz  wohl  uameii;  —  b)  das  womit  man  die  Grösse 
'  hineudealen,  dass  dieses  Wort  gleich-  od.  die  Dimensionen  u.  den  Jnhaltvon  J-Jtwas 
Ml  ahd.  mêz,  as.  mët  (Graform  mita,  misst,  hz.  das  Meis-Ding,  Nesa-Oeriith  ii. 
i)  weiter  gebildet  (vielleieht  mit  ja  u.  16  Mcss-Gefäss  etc.;  —  de  siiîdcr  krigt  sîu  iiiiU 
MS  tnezja,  mëtja,  be.  milja  s«  müzza,        dt  de  taskt;  um  mi  't  m:it  to  nemen ;  —  de 

misie,  mutze,  mitze  geworden)  wurde  Orts-  od.  firrpa-mtit  etc.  is  to  lütjet ;  —  du 
iHocA  von  mhd.  metze  u.  mnd.  malte  must  ]icngäii  un  laten  de  matc  ikcn.  — 
'eines  Gemäss  od.  als  der  Sie  Tlieil  Sprich«:.:  „alles  mit  mateu,"  sa'  de  euider, 
Mallers)  formell  verschieden   int,  da  20  do  gaf  lii'   sin   ynt  «at  mit  de  elstok.  — 

avs  einer  Grdform  mata  od.  matâ  ^d.,  nid.  maat ;  mnd.  mate ;  mnid.  maetc ; 
Artbildung  vom  Präter.  mat  von  mëtun,  nfries.  mcta,  mata,  mete ;  wfries.  mielte ; 
úXuCi  entstanden  sein  wird.  Weiteres  nfries.  mute  ii.  (Johansen)  miat;  satl. 
ttocA  unter  1  m&t,  mäte,  malig  etc.  mi'itc;  wang.  mcit;  lielg.  mial;  acngl.  maete-, 

tat.  —  Dieses  Neutr.  ist  wohl  idenl.  2b  ahd.  nuu<a;  mhd.  mäze  (Mass,  zugemessene 
d.  (das)  Matt  (urspr.  vom  Mntlseticn  Menge,  abgegrenzte  Ausdehnung  in  Raum, 
'atheerden  beim  Schachspiel  u.  vorn  Zeit,  Gewicht,  Kraft;  Art  «.  Weise;  ge- 
matt [s.  1  mat]  »nbstantimrl,  wie  messene  richtige  gehörige  Grösse,  rechtes 
M  auch  das  ilal.  matte  [A'arr,  Thor,        gebührendes  Mass;  Angemessenheit;  Mässi- 

die.}  neben  malt«  [närrisch,  thöricht,  30  gung,  masscAli-s  Wesen  u.  Betrugen)  u.  mhd. 
,  dvmm,  stumpfsinnig,  schwach  eon  mäz  (das  3fas»,  die  bestimmte  tjuantität; 
tte.]  von  matio,  malt,  schachmatt,  ein-  Gefäss  eum  Messen ;  Grad,  Art  u.  Weise) ; 
en  od.  in  die  Enge  getrieben  ete.),  an.  mäti  (Art  u.  Weise) ;  norw.  maat ;  dän. 
ti  jedenfalls  mit  mat  in  der  Redens-  maail;  sihwed.  mïtt  (Mass,  Art  n.  Weise 
lé  setd  hum  up  't  mat  u.  so  auch  35  etc.)  —  Es  gdtört  wofti  mit  3  mat  zu  meten, 
n  den  folgenden  der  fall  ist.  Yergl.  oil.  mit  diesem  t(.  lat.  moilus,  modiuB,  mo- 
MÜb:  he  Sit  (od.  kumd)  htun  fordernd  dultis  etc.  nur  }'  mad,  ef.  meten. 
nat,  d.  h.  wörti.:  er  sitzt  (od.  kömmt)  2.  nâl  oil.  mate,  Theil  od.  Stück,  Schnitt, 

rdiantnt  (od.  s^r  stark)  auf  das  Matt,  Scheibe  etc.;  —  du  must  de  Echelfigk  in  drê 
N  Sinne  nach:  er  treibt  ihn  sehr  «tark  -iO  matcn  od.  ilOlcn  stiîdtüi ;  —  wi'U  vt  fisk  äten, 

Enge,  seiet  ihn  in  grosse  Verlegen-  de»  oûm  ik  mf  U|)  't  lêfaté  'ii  raiddclmäl; 
t  maelU  ihm  soviel  eu  schaffen,  dass  —■  d'r  is  tau  middag  mau  On  uiiit  aferblUfen ; 
U  mdw  aus  noch  ein  weiss  etc. ;  —  —  faii  de  spekiil  hebbou  wt  uOR  mau  'ii 
ad  ml  al  oader  up 't  mat,  d.  h.ieúrll.:  pur  matpu  ofsnüdeu  uii  fcrbrükd. 
Mit  Mir  immer  näher  auf  das  Matt,  45  E»  wird  dasselbe  Wort  sein  wie  1  ni.it 
mir  immer  näher  u.  näher,  treibt  mich  od.  jedenfall"  mit  diesem  tu  mcteii  (s.  d.) 
hrend  mehr  ii.  mehr  in  die  Enge  etc. ;        inderBedlg.:  abmessen,  abtheilen,  eintheilen, 

kwam  mi  unferwagla  up  't  mat,  d.h.        in  Thcüe  serirgen  etc.  geltürvn. 

er  koM  mir  unerwartet  auf  das  Matt  3.  Diät.  Maat  od.  Genosse,  Gehälfe,  Ko- 

rn Sinne  nach:  er  überraschte  mich  60  merad,  Spielgenosse,  Freund,  Bursche  etc.; 
irtet  H.  brachte  mich  m  grwse  Ver-  —  he  is  inil  sin  nuitcii  (od.  niakkers)  uljtün 
BÖ  etc.  —  Auch  in  den  nid.  RedeH.^^  to  lindi-n:  —  datis  niiu  rciiti-  mftt  (Genosse, 
f.  Weiland,  van  Dale  etc.):  iu  Geselle,  Oehülfe  lU:.),  war 'k  mi  up  ferlateu 
t  zijn  (»ich  in  Verlegenheit  beßnden) ;  kau;  —  knm  ins  her  min  mut  i Kamerad 
ar  jemand  in  de  mat  Bpriugon  (Je-  55  od.  Freund,  Bursehe  etc.),  il;  wil  ili  iiiseu 
S  Sache  aufnehmen  u.  vertheidigeii) ;  wat  fiir  de  hiikson  niiUcn.  —  Comjios.:  bôts-, 
land  op  t  mat  komcu  (Jemanden  über-        kok^-,   tiinmermans-,   «t{lrmans-mût    etc.    — 

auf  Essenseeit   n.    ihn    dadurch    in        Nd.,    nid.  maat;   mnhl.  mact;   mnd.  mftt; 
'enheit  selten)   etc.    deuten  woM  eher        all-  u.  newengl.  tnate;  schured.,  dän.  mal. 
ne  Idtttt.  mä  (das  h.  früher  der)  60     Formell  stimmt  es  nur  3u  einem  von  mnd. 


UA£T  hH  MATCEUAIT 


_JMl,  ahd.  vtu  (Etsen,  Sptllt)  ahgrlfitdfn  ].  natj«  (Dimin  rm  1  bUI, 

EM.  mato,  ähd.  ntiuo,  wiu  oi«  dir  Bedlg.  ml.  0n>>(l4.f  nun  .Veura  «w 
£s*-  od.  SptiBS-l'^^rion,  ht.dicPernon  wovon  i  auf  eia  nrt  inL  Jf,  amf  mn«» 
die  inëet  od.  «petiiet  \n  di* heatigt  Htdtg.  dnr  Kann t  gthrn.bs.  giitgeit.  —  JV7i.aHl 
non:  Gart,  l'üchgaiU,  bs.  Tinehgcnoime  ti.  h  2.  BUilJe  (^/)iinii«.  ran  S  malt,  Uomti! 
«0  >n  liic  allgemtfine  Brdlg.  von;  Otno-ae  nosee i  aamtntlich m der BeiHf. :  Fremtidi 
od.  mit  einem  Jemiiut  xtuammeitMienäe  od.  EärttklttH  ortimufM  eie.;  —  aH 
Person  (cf.  lat.  unviva  u.  convivlum  von  ni&Oc'  w«t  bcti  du  mt  dir  wir  for ychA 
couvivo,  4H»aniin«n  I<^  oii.  «ohnen,  ru-  mäkt.?  —  JVM.  msAijc. 
tatnmm  essen  etc.)  übergwg,  wonach  dann  li)  nä^ni-birin^,  od.  AurA  kvntftf  aU 
(1(U  o6t<r«  nu»  mfttK  od.  muo,  nute  ^ctfli-"e  gmannt,  IlAriiig  bti  ilrm  Aqftw  h.  W 
mit  itriipr.  ilnMütb'!  Wort  wie  ag*.  mnto  in  jiorh  niefa  eoitod  ttolUMitdig  tittmetii' 
gemct«,  bi.  ahä.  tnuo,  miuxu  m  gimoKxa  QrgtnMlt  von  fnlbAHnit.  —  Xd.  BMld 
(TischgeHOUt)  viärr  u.  mit  ditwem  ju  mal  lieriog;  »M.  uuutjcaluHiis;  mud.  taadil 
rA'Mm,  Speine,  Nahrung  elc,  ^.  mei)  ge-  15  heriiig.  Ac  lem^  *tmit  auch  mite 
)Wri.  Dm»  einer  AhieitHng  det  Worte»  miU  uaUtcRslieriue  b,  wfci  Jtnigfertt-Btri 
od.  urspr.  mata.  mato  in  der  urspr.  Bedtg.  -  /itnannt  «.  «nrf  tli«  VorsiMM  mUj«  ■.  • 
£f«en  u.  in  d«r  abgtUUüen  hedig.:  Qt-  tnaârhcin,  sowie  audt  mftikint  alaiaÉl 
Holte  fon  niat.  (f^ten,  ^üie,  Nahrunif,  (^ntr(ifMfaninäed«k»  w.  niaidoknisd 
MnhUeit  äej  «tl.  mä  rfiMim  wn  ctnnn  -20  Xddehca,  drm /Umin.  tum  mA^dw-a 
Pritrr.  niut  »neu  alleren  Vtrh.  mitSD,  aiat  od.  miud  fe/.  diexeK),  hm  OMcil  ifaf  ■■ 
etc.  (etBen  ele.)  nicht»  entgegeniiteht,  dafitr  (K  i  l.)  lanegMeiai  in  oMef^iiMta^htra 
tjiricht  auch,  dam  dan  au»  nauU  geklime  (haiec  pitiua  virgiuua  sau  prian  <~''' 
un,  nauti  (OenoKe}  u.  nút,  nfix  im  o«.  ^e-  cai|U-1actIlll»eio*isc»rea>j/«r  im 
iiM,  ahd,  KinAx  (OeH0S»e),  ahd.  nüï-ecal'  2&  iriMt  u.  dmiiMcA  mktJiM-  od.  mnd.  mtÜM 
(Genouenechnfl),  mhd.  uflsen  (mh  tage-  hwln^  soviel  ab  Mädchen- »d.  Jungfer 
scflr»^  gleichfiUln  vom  Präter.  aaut,  nOt«  oft«        Hering  Mt. 

txm  uiiitau,  iiiotui,   niotan  (gcnUssen,   be-  mälip,  mdmg,  genttUiigi,  wi^fWMm « 

tiuffcfn,  ijtebniticAm  etc.,  </.  nDt  x.  j[on(t(iti)        da*  Mas*  Aitbrnd  u.  dem  Atasi  fnn«  JBpr 

otc.  fortgebildet  wurde  u.   demnach  auch  W  cnti^echcnd  od.  gleich;   —   ht  keiwü 

nautr  od.  gcaät  (Gmosie)  arapr.  blas  eine       (f>\  gnldj  —  niAtîit  ^rAt  t»d  liîk,  (Urti  ' 

Fernon  die  genoês  od.  gebrauchte  etc.,        M  is  regt  mftlif  rl«,  —  ^n  1  mit  a.  ^iu 

bs.    einen  Geniesaer  u.    Gebraucher        mü  niitelik  od.  witeüt  'fmaülieh,  i».  é 

fvon  Etwas)  beeeichnele  u.  hierauH  in   die        Ma»se  [von  Ktvna]  gieiek  v.  mt^rttimi 

heutige  Bedtg.  von  Genosse  iiberging.        SU      nätifPi!,  mäeiifffn,  mäMii/  «nn  Oc.' 

mal,  «.  mete.  ht^  kati  nük  atä  mttSeea  ehv 

nätelilt,  aätelk,  s.  unter  mfitte.  niNlijkeid,  Mäisiâkeit. 

nälnn,  massen ;  —  Qtermiieu  fSI ;  —  atcr-  mat-nSIco,  MiMe  die  vo»  Gtlreid»  i 

DiktMi  kold  Hr.  ntnt  f«.  H  mat)  oil  iJ<H  Z>oA«  >W^  ito  JVaU 

mï(«n,  «.  ineten.  40  in  natura  nimmt  u.  ni<At  /kr  Geld  mU 

nat«rial   od.  auch :   Balrinl   (Plur.   mit-  nalrds«,  Matrone,  getemUr  od.  &r/«lM> 

trialiiMi),  Material,  Stoff  od.  Zeug  ete.  tum        Srh^»-  od.  Seo-Matin :  —  b^  Ärd  Rt  ■ 

Bau  iid.  îur  Anfertigung  ele.   von  EtuM».        Wxwt;—  Spriehte.:  .'a  diibbftltje  (doppdl, 

—  C-ompoii.:  bö-inaterlal,  sctirîf-maUirbl  f  Ic.        Stüber)  kau  mal  (sonderbar)  rtüvA,'  &'< 

—  Aus  tat,  inateri&lU  von  oiateria;  s.  das  4Q  matrAso,  de  t«  AiiaUtrdain  te  Tiuid  on  i| 
folgende;  kâp  (Cap  der  guten  Bt^nung)  «o  ff*!« 

maténf,  Eiter,  Giftstoffeines  Geschwür».        harr'.  —  Vtber  den  ürmirtmg  diese»  Wvi 

—  Auch  ahd.,  nd.  u.  mnd.  {cf.  matMie  bei  cf.  die  AbhanM.  mn  fUrrOor  Brtmtu 
Seh.  u.  L.)  in  die»tr  Bedtg.  vm-kommend.  in  rifc  „Wtnirttg."  tvmt  W.  JhU  1939  i 
^  E»  ist  ii(rn(.  mil  nlid.  Materie  (Stoff  ao  1J,679. 

worau»  ettcaa  gemacht  u.  gefertigt  od.  wird,  mat-NcbüddiiiA,  »-  omltmadiädillaf. 

Inhalt  ele.)  u.  mit  diaem' entlehnt  au»  lal.  natMe      iB&tii,    Ovlentuoto    der  Jti 

materia,  was  eine  Weiterbildung  von  mater  Au»  Hebr.  ailuMi  ud.  raanAti  füiiftiti' 
(Mutter,  t/.  iiioder)   ist  u.   demnach  wärü.        (««  Brod). 

soviel  als  Mutteraloff  od.  iftaff  woraus  GQ  mub-f Uta ,  Mattfotte.  ScJtimii/wort  < 
Ades  geboren  u.  erzeugt  wird  ad.  enttteht  Schimpfname  für  eine.  U^ieQutftt  W. 
ete.  heteichHCt.  meine  Person. 

mat-rat,   od.  mstt-ral,  Fass  od.  O^äss,  malte,  malt,  Bat,  Matirt  —  »)  mmB 

womit  der  MUllrr  matlcd  (cf.  3  matlen)  od.  sc«,  Stroh,  Baut  od.  tontt.  Xatmd 
das  nat  (cf.  8  mat)  mit/t.  60  ßochtrne   Ittckt;    ~    i!a   mn«t  ffr  >< 


■fATTEET 


S8B 


HEDE 


wkr  rau  de  tdUa  ap  affrisken 
\t  idiip  (od.  de  dftte  etc.)  io  mit 
^;  —  b)  «n  (MS  Bingen  od. 
■ekúner  Btkäüer  od.  Korb  etc.; 
flgen.  —  Das  entlehnte  franz. 
iat.  inatta  u.  dies  nach  Fick 
w»  (ffr  y  mat  (drehen,  aindeti). 
■,  MoUffi,  mall  lüträen  etc.  in 
Atten  fa6-  u.  «r»iaU«ii>. 
I,  mefiMt,  diVilfahfmeffe  (>.  Smat) 
Mendem  Getreide  etitiickwen.  — 
H  't  nUllera  mntten  un  't  buTiIlts 
ywerfen,  terwerfai,  bei  Seite 
)  eeid  fBl  dör  d'  latten ;  —  wen 
)  181  kati  fatten,  mut  de  müller 
Btän  to  matlen. 

Nchfiddiiie ,  dag  durch  die  u. 
jUeii  getchültete  Getreide,  icelchea 
'ntläaaiUHg  u.  nath  dem  Heraus- 
■  Matten  unten  auf  dem  Boden 
I  zurückbleibt  u.  das  suiam 
d    u.    deihtäb    auch    tcohl 


n,  (loser  od.  festgenähter)  Aermel; 
pâr  mauen  afertrekken,  dat  du 
.  fül  kript ;  —  he  lüpt  in  blate 
n.  —  Stdensart. :  he  hed  wat  in 
d.h.  er  hat  vma  im  Aennd  od. 
te  Iräftige  Arme  im  Aermel  u. 
tüchtig  ICHS  leisten);  —  dar  sunt 
len  an  to  slän  (da  sind  gar  keine 
\tuscMagen  od.  aneubringen  u. 
Sache  üt  unausführbar) ;  —  liô 
it  up  de  man  biadeii  od.  Bpcllen 
A  was  aufbinden);  —  liö  mut 
lel  np  de  mau  hcbben;  —  hti 
în  fit  de  muie  (vonrasloren  die 
jt  aus  dem  Stegreif  halten);  fin- 
de präk  (Predigt)  nikd  aa  de 
Iat  schul  man  bum  nft  üt  de  mau 
—  (iron.)  't  ia  jo  'n  wâghalg ! 
lêfer  de  mau  as  'n  arm.  —  Nd. 
\e,  raanve;  lunij.  mouwe,  môwe, 
.  monw;  mnld.  mouwc;  afries. 
•ies.  mouvc;  mhd.  monn-e;  md. 
El  beteiehnct  wohi  wie  auch  muf 
ÜKOS  Kas  man  aufgreift  od. 
bs.  auf  od.  über  ein  anderes 
ift  od.  schiebt,  eieht  etc.,  wie  .jn 
früher  nicht  an  den  betr.  Klri- 
tn  festgenäht,  sondern  Mo>i  lose 
T  den  Arm  gestreift  od.  geschoben 
wie  man  auch  die  miitfen  über 
od.  auf  u.  über  die  Enden  von 
.  streift  u.  schiebt.  Wegen  der 
'Jiaft  vergl.  daher  lit.  mauju,  mauti 
'ankmaoBte  (Armbinde),  u2-mawa 
streift  wird,  eine  Muffe)  u.  die 
,  mû  (bewegen,  drängen,  schieben 
auch  Iat.  movco,  motna  etc.  gelwrt. 


■Men,  miauen,  schreien  wie  die  KaUen. 
—  Sprichw. :  wen  de  kalte  mrtsd,  den  maud 
Benich.  —  Nd.,mnd.miueD;  ulff. maauwen ; 
mnd.  mouwcn;  engl,  mew;  akd.  mfiiWen  fron 
5  Katien  u.  anderen  Thieren)  etc.  —  cf^  V 
mü  (BOiiare  etc.),  wovon  atieh  mewe  cttr. 

med«,  med,  met  n.  gekürst  auch  mit  u. 
mä  (fast  obs.),  mit;  —  nie  (od.  med,  met) 
ßäii;  ~  wie  (wer)  gut  inä,  agter  up  de  lange 

10  Blii?  —  S.   Weiteres  unter  mit. 

mêde  (Femin.).  Unter  diesem  Nnmeii  'Kï. 
dieser  Brzeichnung  verstehen  wir  hier  aus- 
schtiesslich  nur  HcuJand  ».  das  Gra^  was 
darauf  wächst,   be.    eine  solche  Wiese   die 

15  gemäht  wird,  sowie  auch  das  darin  ste- 
hende sur  Heugewinnung  bestimmte  Gras  u. 
wird  dieses  Wort  im  Singular  niemals 
i'Ort  einem  Stück  Grünland  gebranrht,  sobald 
das  Gras   bereits  geschnitten   u.    das  Heu 

20  davon  geerntet  ist;  —  wî  willen  mändag  in 
de  mêdp,  du  kaust  de  maiere  man  bestelleo, 
dat  sf  kamen  to  maien ;  —  ik  hebb'  'n  stük 
mMe  in  de  wisker  kúft,  dar  atcid  'n  gôd 
BtUk  hei  in;   —  de  mêde  (od.  dat  gras)  up 

25  't  lâgmûr  sal  mändag  ferküft  worden ;  —  dar 
Bteid  'n  gôden  büdcl  médc  in  dat  land;  — 
de  mâde  sügt  faa  't  jâr  g6d  ftt,  aodat  d'r 
wol  'n  büdel  hei  to  ferwachten  ia.  —  Daher: 
mMland  (;um  Mähen  od.  zur  Ueugewinmmg 

30  bestimmtes  Land,  als  Gegensate  von  Weide- 
land) u.  Verb,  müden  (zum  Mähen  u.  tur 
lleugcieinniing  benutzen); —  dat  atiik  land 
sal  Jan  't  jiLr  médt  worden ;  —  dat  grflniand 
iE  so  ferhflrd,  dat  't  man  nm  't  darde  Jär 

83  mêdt  (gemäht,  geschniUen  u.  zur  Heuge- 
winnung benuttt)  worden  dürd.  —  Unter 
dem  Flurnl  mMpn  ersteht  man  indessen 
blos  einen  grösseren  Complcv  Wiesenlandes, 
lerlches  wegen  sumjißger  Beschaffenheit  u. 

40  niedriger  liagc  fast  aussehliesslieh  zur  Heu- 
gewinnung benutzt  wird  u.  ist  es  auch  ört- 
liche Benennung  (ä/inlich  wie  hamrîk  u. 
marsk)  ein«  grösseren  nur  aus  Wiesen-  u. 
Heuliind  bestehenden  Landstrichs  (he  wand 

45  in  de  midcn;—  dat  bils  ligt  in  de  müden), 
der  einer  bestimmten  Gemeinde  ungehfirt, 
wir  z.  Jt.  dl'  Dornummer-,  ReEtcrhafi-ner-, 
Victorburer-,  Oatëler-,  Upgantcr-méden  etc. 
~  Afries.  mede  od.  (nach  dem  Hat.  nicdum 

50  iJH  ersten  Ems.  Ges.,  /mg.  :.m,  Zeile  .Î.2  hei 
c.  Riehthofen)  medu;  wfries.  mirde; 
it/n'i's.  maadi';  satl.  mi-de:  but.h'd.,  frirs. 
meide;  ags.  (cf.  Slrat man n)ml>.f\\i,  infied  ; 
aengl.    nirde    ud.    médcwc,    m&dui',-    engl. 

65  mc.idow,  niead  (Wiese,  Heulnnd). 

Bemerkt  sei  zu  diesem  Wart,  dass  m  hier 

stets  mit  i  od.  ee  geschrieben  u.  gesprochen 

wird  u.  das*  aueh  ilinsen,    IJut^en   ti. 

S  trat  mann   (ef.  dessen  atngl.   Wb.)    das 

L  CO  Wort   so    schreiben    wie    oben,    tvährend 


L.  EttmüUrr  (I.  pag.SfH)  âafüTiaanAa,  pachl  htiaiSdcv  'iui.-rn  .-.  [-xii 
madn,  mndn  »chreiht,  im«  m  (goA.taaAu?)        OMch  inAI'-.'  <  <^ri^ 

ahd.  mala  »tmml,  wanaek  dkiuir  Wort  cfann        Berfchlii)'  •  ,    ■ 

vmkl  nicht  mü  nhd.  ^akd  u.  mhd.  aliAi:        Vigt  'a  uii..  ,,  i 

(Sehu^Utn.  i.  unter  2  mal)  rataaiva  (mähen}    &j&ruDin!'i:  '    ''.',), 

gehurt,  soiidtm  mt  wAii  niali;  füj^ige»  Oraji-  Kat  motdn  m  J  ^fr  .mrA  ii-.  ü'iiw  1 
ifanE^,  Witte),  nhd.  Matte  idtnl.  úf.  ifr>  ^-au/,  Qoiiiqnki^niiiiA.  —  ^d.  öUt 
u%E  inon  nun  ferner,  dang  Kwcer  fcuoe  «u-  edi\(Ic,  it]eiil4>;  mM.  miede,  mtit, 
teahl  Big  dit  nm.  Wörter  Aue  v.  tPiese  uuidc,  mutllic,  mMc,  nildp;  «*.  ibMi. 
(ct.  auch  1  wi»I()  nrgpr.  ein  nv-mpfigt»  moortges  10  inBüila,  ibCkI«  ;  os»  mMr;  acnjl  ^ 
od.  u)(Wf(T4JFw/irHcA(iw  £ïieA<  (mmpfigif  od.  moeii  ;  aAct,  mlaU,  misU,  mwu,  ato; 
fetkchtex  Erdreich  od.  Land  etcj  bëee\ehnen,  mk<le  (Oaltt,  Lakm,  BeniUiatj.  Sai» 
aa  ist  es  tweifeUov,  liatH  emeh  unjinr  laiie  Mi  ttht).  —  £i  utS  diu  n^k  > 
etc.  M.  nAd.ntMe  urepr.  dieSedtg.:  .S'wn/i/,  misdn  it^it  He.,  tf.  WeigisS) 
Moor,  Sehlauim  etc.  ai.  Bumpfiffen  moorigrji  I&  xtiinda»  »etn,  tt<U  mit  Jtm  olncUd«« 
Käsiwigt»  feuchtet  Erdreich  u.  Land  ete.  griech.  mUthtn^  Muc  tfxja;  fm/-il 
hatten  u.  demnach  mit  wiHid.  od.  Mnd.fKil.)  (Lohn)  diuw  Urmnmft  ul.  Wtfi 
mavdv  (coenum,  lutiiro] ;  mMm.  Qiade  (fauge,  mäaUeheM  tUUitrwnrermaMdletM  m 
(»rdur«)  iderU.  xind.  Zu  dimtrurspr.  Beég.  malilim*  (iloiuun)  wrj/.  indetMuinfi 
oerfft.  noch,  daas  nach  Otitten  da»  nfriea.  30  sati  en  inlil«n. 
jaaais  au^  einen  niedrigtn  »Hinp^ra  Bodm  n»ie-lik,    miiat-    od.   Btltlik.  i 

beteichnet    u.    auch    nfriet.    (JahaHstn,        netinlk,  inefelk,  niiAtliei, teuhwi« 
jHig.  13)  miftd  (Marsvlt,   Mnruhland,  Aue,        —  dm  kxa  ik  mdeUc  äiaiüe.  —ISti 
Btu:h,  Torf  w.  Marsch)  dasselbe  Wort  me        moiicn  etc. 
unser  mêdc,  io/Wm.  mieüe  (a.  oben)  üd,  so-  20      1.  meün,  «.  nuiim 
wie   ferner,    das»  nach  Outten  (s.  unter  2.  nirlen  od.  m«iii>B,  ntien,  "tt* 

muiuh)  auch  rin  aschwed.  madii,  mad  (terra  mühen,  <juälen,  jiJnj/m  rlc.  wt  SÂ\ 
pftlufitris)  bestand,  ieason  sfAieed.  madiiig  schwerde,  Uuit,  Sorge,  Kwum/i  de  w 
(eine  nasse  Wiese)  rinc  Weiterbiiilunn  '*'■  —  ■*(  ""eui  da  mî  (od.  dl  lac.i  1 
0^  nun  aber  méúe,  made  od.  modu  etc.  inif  SO  sabe?  —  bO  meid  wik  nrl  lo  limk,! 
lat.  uadeo,  madiij  etc.  fnoM  orf.  Zeucht  ««n.  liä  däd  U;  —  liA  mcM  iiib  d'rmui 
terflieasen,  sehmeUen  ete.),  gnech,  madaü  —  wanini  wuU  ilu  4!  dutua  wit 
(ttrfiieesen,  sicA  auAúfrrH  e(rj  u,  tenWr  mt(  miHien,  bt.  sorgen,  kämmtm  *.*;  - 
•ler  y  mad,  mand  (watlen)  summmenhängl  meiea  |'jtuMmcrn>  dt  andcnnui  w 
(teotu  Fiok  owA  /rf.  /,  170}  as.  mondjan  3B  dat  scbal  iß  oog  iimo  meien  r** 
{'(C.  8tsir/>,  (M  tKeifeOtafi  u.  lanee  ich  »otches  <^ai  od.  Kumner  mMhen,  Mri  ftt 
dahin  gestellt  sein.     ef.  auch  inude.  rmen),  dal  du  diu  olde  oodsr  u  il 

1.  medflii,  Vfr&  V9n  mfide  (s.  d.)  u.  oui?A  jAK«-ii<I  hccti  —  "t  meld  ml,  d»  ikl 
abt  Subst.  in  der  Bedtg.;  Ueugewinnung,  tiuliicn  heb'.  —  Ndi.  moim,  atfffA 
Ueamachung  od.  Heuen,  Heumachen  ge-  40  etc.:  mnd.  mnion,  moi^t«,  mono, 
braucht;  —  't  Iftpt  nn»  fan  't  jâr  mit  't  mdeu;  nW.  ino«u«ni  wuiW.  m«^ 
m'ïdeu  tagen;  't  rigead  MkI  alle  dage.  mutuao,    rnHjan,    biuimii,   núva, 

2.  nSden,  Flur.  t;nn  rnAde,  i.  d.  muoleu,  amagvu    (l^rdter.   aditei 
in»dje,  Dimin.  von  niMe  u.  jur  Bgteich-        niQOta);    nthd.    muogtn,    purtvn. 

nung  der  Unterabtheilung  einer  Wies«  od.  45  mll«jea,  mileweu,    müeu;  mJ.  nM 

i'Vur,   6/.  ci»M  aas  mehreren  Aeekem  be-        schvmren.   lelOstigfn,   qHäien,  imn 

stehenden,  etiea  30—35  Schritt  breiten  Feldes        bekümmern,  ärgern,  verdrimn  rtej 

gebraucht.  gehM  wohl  tu  derssUtm  f  tae  a 

inme-gBto,    nn4j«-ilút,   «iii«  Binne  od.        doehhierinderBeMg.: dring tn,' 

(Josse,  fr»,  ein  OrabeH  teorin  u.  wodurch  die  50  beengen  tie.,  od.  sonM  tar  y  a& 

medj»  abwassern  u.  leodurch  die  eimelncn       fesseln,  euitivninen  Irinden  «.  tetusti 

mf'dje»  von  einander  gtlrennt  sind.  schnüren,  ammnden,  umttridem,— 

Mvgtit,  s.  Margrfitn.  siehen,  ^»ismmendrüeieis,  «nlriúb 

mtl,  s.  mal.  1.  mtier.  s.  laaler. 

meid,  s.  magd.  m     i.  mcler,  Meter,  Wirthtthiffimn 

meid»,  ein  Erbpachli-Oanon,  nd.  cineAl)-        Person  wüche  eine»  Bautnth^  iii^ 

gäbe,  Zahlung,    Präslatian    etc.,   welche  in        des  Eigcnlhnmersgum  Lohn  hrmfü 

der  Hegel  ums  Ute  bis  7U  Jahr  nocA  neben        IHett  Benennung   ist  hier  etgtiik 

der  geteöhnlicheH  Erbpat-hl   u.    in  gleicher        gebräuAUth,  da  «ine  »oUh«  Perron 

Hm«  mit  derselben  von  den  mit  einer  Erb-  GO  lieh  bAmoBtar   genannt  wird;  doeh 


587  MELDE  MELLE 

■ske  (8.  d.)  auch  hier  aUgemein  Meike,  s.  Maike. 

.  —  Nd.  (Br.  Wb.,  III,  113,  Meinert  u.  Menert,  contrah.  Meint  ti. 

sr)  meier  (a.  dasselbe;  —  b.  Meent,  ml.  Name  =  nhd.  Meinhard; 
f.  Pächter  eines  Bauernhofes ;  Geschl :  M  e  i  n  e  r  t  s  oc/.  M  e  i  n  c  r  s,  M  e  i  n  t  s, 
frigkeitliche  Person,  sowohl  in  5  Mcents.  —  Wohl  aus  Magan  od.  Megin- 
fie  auf  dem  Lande  =  franz,  hard  (vergl.  dieserhalb  Keinhardf  Kei- 
i,  meier,  meiger;  as,  meiar;  nert,  Reint,  Reent  etc.)  als  Compos, 
leiur,  meier ;  lïäid.  meier,  meiger  von  magan,  megin  (Macht,  Kraft  etc.)  tt, 
f  auf  einem  Gute,  Beicirth-  liard  (durus,  hart  u.  dauerhaft,  ausdauernd 
Pächter  eines  Crutes).   —   Mit  10  etc.)  contrahirt. 

Benennung  Major  u.  dem  Meine,   ml  Name,  —  Dieser  alte  Name 

etc.  aus  dem  subst.  gebrauchteti  ist  wohl  aus  Magiuo,  Megiuo  (d.  h.  Macht- 
*/.  môr),  wie  auch  die  Mero-  u.  Kraft- Person,  s.  unter  Meinert  u.  cf, 
major-domiis  od,  Oberaufseher        Förstemann  unter  Magan)  contrahirt. 

bz.  Hausauf  scher ,   Hausver-  15      Meint,  s.  unter  Meinert. 
Uten  tt.  auch  die  späteren  säcfis,  meisje,  junges  Mädchen,   Jungfrau ;   — 

Uen  Saclisenlande  solche  Meier  'n  meisje  fan  18  jareu.  —  Dazu  Bäthsel: 
scher  tt.  Verwalter  auf  ihre  d&r  stun'  'n  meisje  in  de  der,  Iiarr'  *n  wit 
lien  ti.  sie  ihnen  später  gegen  Bchûdje  för;  wo  langer  dat  eê  stun',  wo  fßl 
acht  od.  Erbpacht  übertrugen,  20  erder  dajt  se  fergung;  —  dar  stun'  'n  meisje 
noch  die  heutigen  Meier  od.  up  de  dik^  de  ôgen  stunncn  (standen)  all' 
r  genaymten  Hofbesitzer  in  (alle,  sämmtlich)  ktkeri-kik  (von  kiken),  dat 
e.  herschreiben.  hâr,  dat  stun'  krulleri-krul,  schalst  nét  raden 

^erb.  zu  meier),  der  Meier  al  wardst  d'  ôk  dul.  —  Nid.  meisje.  —  Es 
r,  Verwalter,  Wirthschafter  od.  25  ist  Dimin.  von  meid  (dem  Contract.  von 
chster  u.  Herr  etc.)  sein  od.  magad  etc.,  cf.  mägd^  u.  steht  es  für  älteres 
'c.  machen  u.  spielen,  die  Auf-       meidche,   bz.   meid-je   od.   meid-tje   (cf.  je 

Befehl  führen,  wirthschafteti  u.  tje  z.  B.  auch  in  maiitje,  3fännchefi). 
T  a)  bemeicm,  beaufsichtigen.  Auch  Schweiz,  kömmt  meitschi  in  derselben 
wirthschaften  etc.;  —   he  be-  30  Bedtg.  vor. 

^ôd ;  —   hê  bemeierd  hum  (er  meite,  meute,  moite,  Mühe,  Amtr engung, 

tt.  bevormundet  ihn,  halt  ihn  Arbeit,  Fleiss  etc.;  Beschwerde,  Last  etc.; 
ht  tt.  Zucht  etc.);  —  ho  wil  't  —  dat  is  mî  de  meite  hêl  nêt  werd,  dat  ik 
leiern  (beaufsichtigen,  verwalten  hum  darum  frage ;  —  gâf  di  gen  meite,  dat 
m  etc.);  —  b)  ofmeiern,  als  35  helpt  di  dog  net;  —  ho  gift  sük  hêl  gen 
Oberaufseher  u.  Meister  etc.  od.  meite  um  klar  to  worden ;  —  he  wil  d'r  hei 
'er  od.  Wirthschafter  u.  Pächter  gen  meite  u]^  dôn  dat  he  sin  arbeiden  ürdeut- 
bsetzen,(Jemandai)  seines  Amtes  lik  mâkt;  —  dat  mâkt  hum  föls  to  föl 
(ihm)  seine  Stelle  u.  seinen  Rang  meite ;  —  föle  kinder,  föle  meite.  —  Nd. 
)  verdrängen  u.  seines  Afisehens  40  moete ]  mnd.  moiete,  moigete,  moite;  nid. 
n)  erniedrigen^  u.  unter  sich  brin-  moeite.  —  Es  ist  wie  die  Stammform  mauitha 
isiegen  u.  übertreffen  etc.;  ab-  von  nhd.  müde  (cf.  m8je)üom  Partie. präter. 
I  etc. ;  —■  he  meierd  hum  of  od.  von  meien^  meuen  gebildet. 
)fmeierd  (1.  er  entlässt  ihn  od.  meken,  s.  mäken. 

issen  tt.  fortgejagt  etc.  z.  B.  als  45      mêksman,  s.  mâksman. 

Pächter   od.  auch  überhaupt ;  mel,^  s.  mal. 

egt  ihn  od.  ?Mt  ihn  besiegt  u.  melatsk,  melatAch,  aussätzig;  —  melatsk- 

z.  B.   auch  im  Spiel) ;   —    he        heid,  Aussätzigkeit.  —  Nid.  melaatsch ;  mnld. 

(er  hatabgewirthschaftet);  —  malacdsch,  melaedsch;  mnd.  malatisch,  ma- 
ausverwaltern,  auswirthschaften  50  latich,  meletes,  melatos,  melatisch ;  afries. 
hed  ûtmeierd  (1.  er  hat  nicht  malatsch ;  ahd.  malät,  malätes,  malâz,  mulâtz. 
lle  als  Meier  od.  Oberaufseher        —  Aus  dem  ital.  malate;  franz.  malade  u. 

etc.,  ist  kein  Meier  etc.  mehr  dies  nach  Diez  (I,  261)  wahrscheinl.  aus 
r  hat  ausgewirthschaftet  u.  ist        lat.  male  aptus. 

7irÖischaft  zu  Ende).  55      melde,  melle  (Plur.  melden,  mellen),  Melde 

(Dimin.  voti  meier),  WirthscJiaf-  (atriplex).  ~  Nd.  melde,  melle,  mell ;  mnd , 
iinem   Bauernhofe.     —     Mnd.        nid.,    mnld.    melde.    —     Weitere    Formen 

vergl.    bei  Weigand:   desgl.    bei  Schm. 
i.  maifeld.  II,  C)73  unter  Motten  u.  cf.  auch  Pott, 

f  8.  maihûske.  60  II,  544  darüber. 


HELDEN  38$                               HEMHO 

n4^I<l«ii  (niuUI,  miililGa),  mflrhn,  hrr«:Me»,  DOt  so  Uok  mulkflo  u  h/  om  'n  dcii  1 

kund  Utun.  bemerkfKvr  maiAcH  de.;    —    liK  —  fSpficfuv.:  mit  ojcn    na  klrits  tu 

niold  (Ott.  fenneld)  un«,  dat  hfi  körWoii  Icntnk  wol  'u  biül'  melkea ;  —  k  STdck  la««> 

west  is\  —  hA  miild  ('O'J.  raiiV)  «llk,  dftt  bé  von  itich  gtben;   —    Spridue.:  lU  U  g 

d'r  was  v  —  de  k^joa  tcntdra  ffllc  tu  molbeo ;  6  dúr  de  bnU.  -    f 'mujHu. ;  t»-,  nf-,  At-w 

—  ilc  rajicn  (1»^.  tttCirm  ctu.l  meldt  ans  Oe  etc.  —  JV«L,  nlif.  mrikra;  o/nn.  » 
hürfat  (in;  —  do  wiuter  oieldl  suk.  —  Com-  «fries.  (Japix,  t.  vuler  MAkk«!  od 
|K«.;  im-,  be-,  fer-,  of-meldeo  elc  —  ii^A,  moIuieD  n.  «/.  e.  JttehtKoftnj  «cl 
innii,.  nid.,  wnld.  meldeu;  o«.  mgldßiii  ag*.  q/ri«s.  (VeAanfctO  nulkiB,  M<ad 
Diëldjaii,  mEdditDj  n^n^f.  tnHdfni  ahd.  me\-  10  fOu(<«D^  motkr;  r^  owle»»,  aia 
dtn,  mt'ldhn,  nCldAn;  mhd.  miiilen.  a(ni7f.  nulkia ;  »j^f.  milk ;  an.miÜki;» 

1.  melk,    &1    Milek.    ~    lUdensart.    w.  «r/Hefil.  mjAÜn;  âän.  matkei  jiott.  nä 
8priehu>.:   du  mt^lk    nîtt  üiut   un  lie  srund;  nAd.  melcfaiui;   itiAil.  mi'klcea.   —  Jli 

—  M.  trckt  de  metk  up  (tnSelmt  von  Küken,  mUtu  (ttrtidttu,  ntmchettt,  durch  SM 
tlie  die  Milch  aufgehen  od.  ruräekhalten  1&  enoeichen,  besäi^igtn,  bandigtii:  ml 
u.  iii'cJU  von  sieh  aebm  m.  dann  übertragen  Iil.  md^a  ftnetten);  Iwne.  i^iu  fM 
au/  geizige  Mensehe»};  —  hf  lied  Tat  in  atr.  do-o-miiUf  (tmitzi),  nel^  (MÄA); 
do  melk  10  brokkea  od.  lo  krittnen  fer  f^(  malitetf;  grie^.  ^tmlsccm(m«ti€n)«m< 
loojf,  6«.  i'jtt  ft^jißWrt  u.  wrmOgimiî);  —•  wîn  aun  idg.  rourg  (reilxn,  múdke*,  «Mi 
iip  melk,  dat  ig  {Ar  elk ;  man  nit^lk  up  wîn,  20  Mrtifen)  entttamktint  }'  mtc,  ^.  f 
dutiarouiii;  —  dat  Hchul  wol  kamen,  a>  7,  730,  mwi«  ilfaj;  UAlJtr,  Ra 
bl  de  olde  «ifeii  de  melk ;  -    b)  MSclisafl  II,  30S  etc. 

od.  mächiger  Zustand;   —    do   rogge  gern  nflker,    Mutier,    nrton   imUi  « 

Tau  't  wiDtor  fßl  in  de  melk,   —    Nit.,  nid.  u.  teelehe  Mdch  verkaitfl,    ftt.  Ml  H 

mtlk  ;  afries.  melok ;  Kfries.  mfilcke ;  tifrits.  2B  handelt. 

(Oulsen)  molkc  »4.  (Johaneen)  maalki  »«Iker,  «■  mälk^. 

tfa(/.,  helg.  molk ;  tonna.  melk ;  off».  mrolk,  melk-kon,  «.  I  mclk-ei-t. 

tneoluui  ofD^f.  milc,  milk,  melk;  «Hjrl.  milk;  nelk-nad,    THilchpfid.   MiJchtrtaiê  . 

an.    mjälk;    norw.,    tchaed.    ngitik;    dän.  Himmel}.—    W-tag.  makjuih.  ~~  Sk  k 

manlk,  melk;    aoth.  inilukB;    ahd.    miluti,  30  hifr  auch  k'^-pnd    h.       '   '    ' 

miloh,  milih,  milenh;  mhd.  milnh.  —  Ditie»  Ehrentraut,    II,  Î 

Wort   bexHehnet  eigmÜiA   ein    (aut   dem  «wîtb  genannt. 

Euter,  ht.  den  SÜtten)  geUrtiftts  Etwas  tt.  1.  nelk-iet  »lI.  melkKtU,  JUtikA-SM 

gehm    tu    melken    in    der    ur^.    Bedtg. :  (ie/äxn   toarin    die  Miteft   :um  Sakmm 

streiehen,  streifen  ele.,  wie  es  bei  unê  auch  36  »eUt  wird.    ff.  i  sette- 

vom  Melken   der  Kühe  htiset:    Ktri[i-stra]i  2.  melk-Rei  wi.  melk-seltr.  eia^iftiia 

strulle,  is  de  emmer  nog  nich  bold  fülle.  Stelle  im  Lande  wo  die  Madehn  tiek  < 

2.  nelk,    a)   milch,   tHÜchgehend,   milch'  Melken  iUnteUen.     i/.  3  avHc 
lausend  etc.;  —  de  kä  ig  nog  dH  mrlk;  —  melk-»tôl,  MetlaluM  od,  StmilMniMl 
de  kfl  word  bold  melk  od.   i»  kürtcne  melk  40  MglkitTin  ad.  ikr  ZUlktr  «M  hm  Ju 
worden ;   —    dat  is  'a  gRdon  melken  kô  (a.  hinntet. 

das  ist  eine  gnU  milthe  Kuh;   —   l.  ffig.l  mêl-iiûl,  s.  mSlpftt. 

«tu  Prutess  der  viel  einbringt,  bi.  ein  fetter  in«ll.  melleo,  ».  moll. 

für   die  Adcokalen   ertragsrekher  Proteus  Memke,  JHëmke  etc.,  «.  Memno. 

ete.);^~  h)  Feuchtigkeit  autfliensen  lauend;  t6      nomme,  neam',   Mutter,  Wttl,  Nê 

—  mîn  nflufl  is  melk  (meine  Nase  fiietst  in  Orosswulter ;  —  min  memm  (meÎM  31* 
Folge  »tarker  KrkOltung,  daher  atwÄ  foeiet  Mein  Weib) ;  —  dHt  Is  jii  'n  dikkcn  v 
aU:  ich  bin  erkäUet).  od.  moftp;  —  tniti  aide  mtinme.  —  Kf 

mtlti-hUi6,'n«}kht^e, ein ifröteeres flaches  mrvm,iniim',  heiff.  mcmi  talL  menne,  H 

Cf^äss,  teorin  die  Milch   tum  Rahmen  od.  60  mum  (Muittr) ;  nid.  wem  (Mutier,  Am 

Abrahmen  gegossen  Kird  nrf,    (Srhambach.    ßähnertl  sm 

nelk-bAnke    (Mileh-Bäumchen),     Wolfs-  nidnuae  (Mutter,    Amme;  fig.   atla  1 

milch     {Eupliorbinm),    auch    bnll'-krttd    ii,  Feiglimi);   tftd    Memm  (mM.  Bni 

dtUlkrfid  jjmomir.  Memme    (Feiglingi    etc.    -     JVrf») 

melken  (mnlk,  miilkcn).  n.  melken,  Milch  55  von  m^a. 

durch  drückende*  Streifen  de»  Katers,  he.  Memno,  H*»»,  Mén«,  ml  Stm*;  ~ 
der  Zilien  entliehen  od.  audi  durch  starkes        nchln.  Memmen  w.  Memminn ;    —   tt 

Saugen  aus  der  Brust;  (figj  pflücken,  rupfen,  Mernk«;,  Hémke;  —  (7«cAtn.  M(nikei.MA 

plundem,  uussaugen.  austiehen  ele.,  ji.  B.  u.  Himkes.  —  )FoM=  MammOrMflDVj 
beim  Sfiiti  Otl.  von  Vuehererti ;  —  M  Vrord  BO  ätlerem  Hämo. 


1 


SEHOaJE  589  HENEK 

lit(hitr  im  gtieähHlicJun Leben  sehr  Fiek   (ef.  III,  237)  Idtet  sowohl  das 

weMp  OedäMniss,  Besinnung  etc. ;  Tliana  maina  von  ga-maiiu  etc.  (communis) 
ed  un  mnnôrje  nog  gôd ;  —  liiir  als  loaina  (trügerisch)  von  einer  y  mi 
t  ferlett  bOr,  bt.  word  swak;  —  bi'  (mchseln,  lauschen,  verändern)  ab,  die  nach 
gU  bî  memfirjc  od.  bî  kllnde.  —  Q  ihm  (ef.  II,  ISO  das  iwcile  iiii)  auch  die 
ShHte  lat.  memoria  von  mumor  «.  Bedlg.:  verkehren  hat  u.  wonach  dann 
i  tend.  meretu  (das  Denken)  etc.  von  «lohl  das  Thema  maina  fori  gamains  etc., 
mar,  send,  mar  (gedenken),  cf.  auch  bz.  afries.  rataa  etc,  sich  sowohl  auf  den 
en.  gegenseitig  wechselnden  Verkehr  u.  freund- 

iBgUeBei  gemein,  gemeinsant,  gemein-  10  schafüichen  Umgang  mit  einander,  als  auch 
A,  bt.  sämmttich,  sitsammnigchörig,  auf  den  gegenseitigen  Austausch  u.  das 
t,  AUe  od.  Alles  lusammen,  ohne  gegenseitige  Geben  u.  Mittheile»  von  Etwas 
me,  gang  etc.;  —  de  méne  budei  od.  (cf.  bei  Fick,  II,  700  das  Thema  meino, 
el  (gemeinsame  od.  Geaammt-Benite,  verkehrend,  mittheilend,  gewährend,  bz.  tau- 
it-Üaehlass,  mmmtliches  (iul.  Alles  1!>  sehend,  wechselnd,  aus-  u.  umtauschend  etc. 
ist  etc.)  Khal  mürgen  ferküft  wordcD  \  für  lat.  cam-wtum  od.  ursi>r.  conmomoi) 
lËne  höpc  (der  gemeine  od.  gesammte  besieht  U.  hieraus  wieder  der  Begriff  de» 
tUt  grosse  Menge  des  eigentlichen  Geineinsamen  u.  Gemeinschaftlichen  od.  des 
ÎM  Gegensatz  zu  den  einzelnen  Höher-  einander  gegenseitig  freunäxchaftlichen  Zv- 
n,  daher  auch  der  gemeine  Haufe  od.  20  getJianseins  u.  Miltheilens  sowohl  als  auch 
dtre  Vdk);  —  de  mônc  mênte  (die  der  des  gemeinsamen  u.  gemeinschaftlichen, 
ehe  od.  gante  Gemeine,  die  Gesammt-  freundschafttiehcn  h,  vertrauliehen  Ver- 
e,  oWm  Volk  ^(S(imiu«R,  namenllieh  kehreiis  u.  Umgehens  mit  einander,  sowie 
t  Qegensats  tu  deii  obrigkeitlichen  ferner  auch  den  den  gegenseitigen  gemein- 
»  u.  dem  Adel  etc.).  —  Afries.  niGiic  25  samcn  Habens,  Besitzens  von  Etwas  heri'or- 
,  allgemein,  gesammt,  ganz;  gemein-  ging,  wie  auch  ja  gcmën  ausser  gemein  od. 
wuirachaftiich ;  gemein,  gcwöhnlieh) ;  gemeinsam  etc.  (vom  gegenseitigen  Besitz 
otoi;  ags.  mäcne,  ge-mäeoe;  goüi.  elc.)  auch  die  Bedtg.:  gern  verkehrend  mit 
■  (gemein,  gemeinaehafllieh,  gemein-  od.  verkehrsam,  umgänglich,  liebenstoürdig, 
;  Iheilhaflig,  angehärig  etc. ;  gemein,  30  zutraulich  etc.  hat.  —  Was  nun  aber  ferner 
uiiheilig);  ahd.  gi-meini;  nütd.  gc-  das  Thema  niaina  von  ahd.wHn  od.  afries., 
(emfia  (gehörig  zu,  zusammengehörig,  an.  moa ;  ags.  man  etc.  i'ti  der  Bedtg. :  falsch, 
am;  übereinstimmend,  ■umgehend  mit,  trügerisch  etc.  od.  Falschheit,  Täuschung, 
I;  gemeinsam,  gemeinschaftlich;  theil-  Trug  etc.  betrifft,  sn  kann  man  entweder 
Allen  eigen  od.  gemein,  Atten  ge-  .15  annehmen,  dass  sie  wie  täuseheii  u. 
«,  aügcmeiti,  gewähnlieh;  Alle  um-  Täuschung  von  tauschen,  so  auch 
,  gesammt ;  tu  einer  Gemeine  gehörig  hier  aus  der  Bedlg  :  tauschen  (od.  wech- 
!r  Gemeine  angehörend;  zur  grossen  sein,  verändern  etc.)  hervorging.  Da  jedoch 
Jea  Vidks  gehörend,  auch  derniedern  aus  wechseln  u.  verändern  auch 
;  aengl.  mäenc,  mOae,  meane  (com-  40  der  Begriff  der  Veränderlichkeit,  Ijauncn- 
Ic,  wie  afries.,  s.  oben);  engl,  mcao  hafligkeit  u.  iw  weiter  der  UnzuMrlässigkeil 
,  niedrig,  nchleeht,  gering  etc.)  —  ».  Trügliehkeit  etc.  hervorgelit,  no  kann  mau 
von  Hause  aas  (s.  unten)  formell  für  dieies  maina  auch  die  Bedtg. :  veränder- 
sit  u.  auch  desselben  Ursprungs  wie  lieh  u.  unzm-erlässig  od.  Veränderlichkeit 
men-t'd  (Mein-Eid,  falscher  Eid)  45  etc.  zu  Gründe  legen,  weil  Ja  die  Bedlg». : 
es.  Dien ;  at.  mcn ;  ags.  man ;  aengl.  trüglich,  falsch  etc.  od.  Trug  u.  Falschheit 
en;  An.  mcinn;  aha.  mein  (falsch,  auch  iingesucht  aus  der  GrdbiUg.:  rerän- 
>ch,aehädlich,täusehendelc.u.subst.:  derlich,  unzucerlässig  etc.  od.  Veränderlich- 
heit.  Trug,  Täuschung,  Schaden,  keil  etc.  hervorgehen, 
tit,  Verbrechen,  Mifsethat,  Unglück,  6(1  'Z.  inea,  in  mOn-êd ;  s.  unter  1  luCn. 
He.),  mit  welchen  es  sieh  auch  wohl  meade,  s.  méute,  gemeine  u.  gemeinschaft- 

heutigen Bedtg.  von  gemein  od.  lieh  etc.,  sowie  auch  mandc  in  niaiide-gfid  etc. 
i,  schledtt  etc.  gemischt  hat,  wie  dies  mhif,  s.  1  Diio. 

uderBedtg.  von  unrein,  unhei-  Méne,  ml.  Name;  -  Gesehln.  Meni-n,  -- 

'  golh.  gamains   (s.  oben)    erhellt    ii.  55  ef.  Mf^ino  u.  Menno. 

auch  ja   sehr  gut   möglich  ist,    dass  mén-ëd,    Mcin-Eid,    d.  i  falscher  triige- 

ä.  mean   sowohl  auf  ags.  maene  als        rischer  Eid  od.  Valsch-Eiil,  Trag-Eid.    cf. 
K  awA  ags.  mansunij'an  neben  maen-        iiu'n  (falsch  etc.)  unter  1  m6n. 
in  gemaensuinjan  (com;iiiinicarc],  gc-  mêntn^  meinen,  denken,  termiithen  etc. ; 

soMortiuni]  etc.)  zurückgeht.  GO  ~  wat  mfnät  (denkst,  glaubst,  hältst    etc.) 


MENKN  I 

du  illr  Fnn?  -  ÎK  nién  (log,  Au  îk  «K  »'a 
h^b';  —  ik  mêuile,  't  was  v&r,  nt  du  tl«! ; 
—  M  mftode  mmi  bo  (W  meintn  orf.  AicÄt«, 
r(Tni«tA«<f  fic-  nur  so,  «joÄb  «ur  anrfrulm 
od.  eu  frietuiett  acbim  rJc.J;  —  M  mäiid« 
(*«■  gtdaehtf  nd.  Iitahiachtigit,  haOe  vor  ttc.) 
initreen  to  rnreiwii ;  —  ik  mûade  &îu  beste, 
(lo  ik  dat  At;  —  liË  u^at  dat  nËt  so  f«r 
mtint  das  nietU  «ct,  et  itt  das  gar  nicht 
»eint  Meinung,  bt.  Seine  Absieht  v.  »ein 
WilU  etc.);  —  ht  mCnd  ml  euu  nH  (tr 
meint  mich  gar  nicht,  hat  miai  gar  niVftt 
im  Sinn  ctc.f ;  —  't  gifl  nun  hêl  wüinig  IBp, 
de  éa  so  regt  oiAaen  (eg  gielit  nur  Kihr 
wenig  Leutn,  die  Hint»  so  recht  mnacn  vd. 
»0  r'edht  gut  gesinnt  iiind,  to  recht  harh- 
halten  u.  uchtUtcn  etc.);  —  Ik  mfioe  dî  Ötlîk 
un  trO;  —  wai  niËnst  du  dir  mit  (teae 
meinit  od.  betu>eckat  d«  damit,  Kaa  wiUel 
du  damit  aiidailen  de,),  dftt  du  int  de  ßnger 
wîstf  —  wat  WÎ1  dat  infincn  od.  bGioAnna 
(wag  wiU  da»  btewtckcn,  bedeuten  od.  ftuffn, 
benagen,  he.  welche  Meinung  u,  Abeieht  od.  An- 
eieht  «fc.  liegt  dem  eu  Grunde  etc.)'t  —  Auch 
mbmt.  dut  uiAnen.  —  Sprichw. :  fDIo  IDu  rigten 
d&nia  bflr  niËuen,  dftt  kë  6nt  ofwagten  wo 
fDl  d'r  au  ia  to  rerdfnen;  —  mGoeo  ligl  ia 
Flandern  (Worlepiel  mit  mtaea,  meiiwi 
etc.  u.  Manen  od.  Menin  in  Flandern  u. 
»ehr  häußg  solchen  Leutm  svgmifm,  die 
ttets  da»  Wort  m^aea  im  Munde  jiihren  u. 
vom  steten  Meinen  u.  Denken  ntt  tur 
Au^lArung  von,  Etwa»  kommen).  —  Nd., 
nid;  fund.  mEtiKn;  afrie*.  mfnu  ad.  mftnia; 
tefriee,  miunen ;  tau.  mfine ;  wang.  mein  -, 
helg.  mSac;  a».  m^njui;  ag».  maunau;  engl. 
ineaa;  nn.,  is/.  melna;  n(/rw.  moina;  »ohtced. 
meoa;  fidn.  meoe;  u/id  meiojau,  meinao, 
meineB;  mhd.  luelnon  (seine  Oedanhen  auf 
Etwa»  richten,  etvxts  bedwken,  etwas  im 
Sinne  hab^,  beabiichtigen,  btewfeken  etc.; 
Sinn  haben,  bedeuten  etc.;  eine  Oesinaung 
haben  gegen  Jemanden,  ihn  liehen;  eine 
Ansicht  haben,  glauben,  «Ahnen,  meinen, 
behaupten,  tagen,  ^rechen;  Grund  od.  (/r- 
»aehe  xein  wovon).  —'  Es  ist  von  einem 
Stamm  iniu,  mein  (goth.  main)  mit  Jan  (thun, 
machen,  erseugen  etc.)  fortgebiltlet,  i^  viel- 
leicht das  Fräter.  (ef.  leid  vt»\  tidau  u,  da- 
von aftd.  leidjan,  leid  machen,  oerleidtn  etcj 
eines  urspr.  Verb,  mînao  (denket,  sinnen 
etc.)  =  goth.  meinan  ist.  Jedenfalls  gAört 
es  aber  wohl  mit  minDcii  ii.  manen  otc-,  îur 
y  man  (denken),  wie  auch  Fict  (III,  230) 
fUr  maina  (Meinung)  eti:.  eine  Steigerung 
au»  min  (ef.  minnen)  annimmt. 

in£D«n,  a.  mi^aing. 

Heuert,  s.  Meinen. 

menge,  meilg\  Mettge.  Vielheit 


m  HEXQSS. 

manist',  mkd.  nuuiire,  nmlf^ä 
trak.)  m«afitj  at.  manip,  ■•nf 
manag  etil,  4/.  BRmii  ■     ' 
eon    EDcntfte  ^»  ahd,   m     _ 
h  uenif^Ali  (Mengt,   ralbaets^B 
mengel.  früktrea  FiMttitb 
ehr»  tlipa   '1%    KauM  ot.  1 
(aaste ;  —  tetd  mi  Um  's  B  ^ 

—  tfd  msniKl  j  mnd.  men|(ria 
lO  mnht.,    mßlm.    mtoglid; 

■BAnxel-küfB,  mnn^eMtr^J 

monx><I-tBiia,   nen^el-ntikfl 

15  mfn  etc. 

nengtlD,    durch 
mitchen,  ruhrtm,  giaam  ■  —  M 
all'  dar  'n  «oder.    —   Xd.  o^ 
nid.  m'DirelviL  —  Iteral.  vo»] 

20      nen^n  (nrnnda  u.  mois' 
luuntcra),  ■ai$«ii,  ou»(Am,  n 
knettu  de. ;  —  hl:  nHigd  v 
nl'ural  tilskea;    —  He  tawgi  't 
ander;  —  du  kaast  ««1  iStn  1  du 

35  un  ueojTCD  dat  nüt  eier,  bau«,  1 
mdk  an,  wt  willen  Cait  middai  ?dk 

—  as  ik  't  rafil  maagwi  harr',  4i 
trat,  dat  't  matsterg  was.  —  (^ 
mengen,  formmgeo  ctr.  —  Ni..  «J 

80  mengeiii  mnJ<<.  meogiicn,  ainikoa 
niengia,  mvnxia;  vfries.  masin.:  ^ 
HMtn^.  menit;  a*.  tnonKJan;  e^t- 
niAngao;  aenifl.  mengen;  engt,  nii 
mcngftii;  mhi.  inengei;  mit,  nsain 

SS  —  iil)  wl  wohl  eweifellat  pov  ni 
sehen,  unter  ete..  a.    unter   t  mi 

?el/ildet.    »odass    uucA    oM.  sa 
lecken  aus  klakjau  unter  khl 
A/Cn*««   mang-jan  Mefti   u.   mcmI 


40  s 


:    od.    Hfitar    fti'n 


auch  dadurch,  doêt  mag-  vi.  B 
H,  mank-mAs,  rnntd  mangn-,  nfté 
selbe    wie    mangel-     od-    MMgN 

46  mangel-niAii  eU.  ut,  wie  auch  MI 
mengen  im  fthiiJ.  auch  di«  iM 
einander  misdKn  u.  ruhrrn,  emi 
ruhe  stiften,  verheU€a  «c.  hat,  I 
Subst.  meng«r  (ITnruhatifter,  Vai 

60  detractor,  sichlarlcUfler),  tomef* 
mnd.  raangcl  (Streit,  Ssviat,  trnui 
aemrnge,  Gefecht  eicJ;  ■aagclloi 
lingc  (\«rmeng»ng,  YrrmüeMung, 
Handgemenge,  Gefeehl,  Streu)  rk- 

S5  nengsel,  Qemenge,  Otmengiet, 
der  angetntngte  od.  ytmitMe  u. 
MthUeig  e«  Pudding,  PfmnihiA» 
du  kamt  't  meogsel  vol  tfan  as 
de  puffen  ia  man  lialf  a 

W  fimer  mengael;  —  '11 K' 


tinUBB-HAW                      S91  MEPEL 

;  «mld  mengbiel  (miztiira,  mennieh;  nJd.  menig;  mnJd.  metiigh,  mumigli; 

u).  ofriti.   monich,   manicli,   inonech ,   manch, 

aehitfU- od. Hanäels-Mann,  tne.ng;    tefries.    mennig;    satl.  manich;     as. 

sehäfi^eund,    Kunde  etc. ;  manag,  maoog ;  aga.  manig,  maenig,  moneg ; 

ht  wohl  für  älteres  mengen-  5  aenijl.  manig;  engl,  manj;  ahd.  manag,ma- 

eogtx (Händler  mit  Fischen);  neg,miu]ig;  mhd.  maiicg,inanec,maac,  manch, 

Dger,   inangcr  ^  ahd.  man-  manich,  maning,  menig,  menic,  meng,  mang, 

mengari ;    mhd.    mangaerc,  meuc;  gotli.  manags.  —    Kick    (III,   238) 

ajM.  mangere;  nii.  mangari;  stellt  es  eu  magan  etc.    (cf.  mSgea  u.  mägil 

fändler,  Krämer,   Handel»-  10  etc.],   be.  mit  kslav.  mnogü  (manch)  sur  y 

on  lat.  mango  (Händler  etc.),  magh,  mangh. 

,   mangAn   (Handel    treiben,  TAewäst,  Sienisi,  Mennonit ; —  Meniaten, 

von   auch  unser  mengs  i»  Mennonitea; —  Mennistcn-gemantc; —  Me- 

HdU  direct  abstammt.  niste n-karke  etc.  —  Mit  Mennonite  von  dem 

iedoehiieUcn)'[am\i,Mennig,  15  Stifter  Menno  (SiemonB). 

—  Mit  EneeiiMung  des  g  MenDO,  Menne,  mi.  A'amf.  —  Bavon:  mbl. 

:  menige,  iDos  aus  lat.  inioiam  Menna;  ^-   Qeaehln.  Mennea  u.  Menninga. 

tnisland.  —  Wohl  urspr.  eins  jiiit  Manno. 

ame. —  Dimin.  u.  Koseform  Menae,   Menit,   ml.   Name;  —    Geaehla. 

20  Mensen  u.  Mensinga. 

amg,  mêneîi,  Meinung;  —  meisae,  a)  Priuatweg  der  vom  Haujituxge 

S,  dat  etc.;   —  he  hed  il'r  nach  den  eintelncn  Höfen  führt  od.  leitet; 

;  —  wat  ii  dîn  mCnung  dir  —  b)  ein  Weg  an  der  Innenseite  des  Deichet. 
Wohl  wie  oberd.  Menni-Wcg  (Fahr-  od. 

nnist.  2&  Fahrweg)    zu  menneo,    wie    Itunee    von 

»,   ml.  Name;  —    Geschln.  rinuan  (rinnen). 

vedtr  (cf.  Renke  —  Rcineke)  Hênte,  Hênde,  (Ge-)meinde,  Chmmu««  ». 

arm  tan  Meino  etc.,  od.  ivie  gemeinscluiftlith  «.  communal  etc. ;   —   de 

jH«   unter  Mau}    Manniba  mêne  mênte,  die  game  stimmberechtigte  Ge- 

7  hier  von  Menno.  30  meinde;  —  bi  de  mfnte  (Gemeinde  od.  Ge- 
meine,  kirchliche   Gemeine   od.    Genossen- 

er  Menno.  Schaft)   kamen;    —     Compoa.;    mCnle-sake 

Gewann  Zvglhiere  treiben  (Gemeinde-  od.  Communal-Sache) ; —  mënte- 

lejïen   etc.    —    NUl,   mnid.,  od.  mândc-wark  (Gemeinde-   od.  Commune-, 

a/riM.  mcua;  (iA(j.  (menjan,  3b  bi.  Communal-Arbeit,    Arbeit   die  von  den 

menau;wiM.inenen,niennen,  Gemeinden  od.  Commiinen  pfiichtmäaaig  lu 

ts  treiben,    besonders  einge-  leisten    ist,     e.    B.    an    Communal -  Wegen, 

'Jt  mit  dem  Gart   od.  dem  Wasserleitungen  elc.    od.  bei  Ueberschwem- 

cf.    1  gnrde).   —  Mit  ital.  tnungen,  Deichbrächen  etc.; —  Verb.:  mfinte- 

£01',,  cat  menar;  fram.  40  od.  mëndo-varken  (communale  od.  gemein- 
ten; treiben,  betreiben,  samt  öffentliche  Arbeiten  verricIUen,  aiifBe- 
von  V.  aus  lat.  minare.  fehl  dea  Gemeinde-  Vorstandes  od.  des  Amts-, 
ch,  viel,  oft  etc.;  mancher,  bt.  im  Auftrage  desselben  gemeinschaftlich 
!»;  —  wo  mennig  mal  hebb'  pflichlmässig  elc.  arbeiten  etc. ;  —  wt  mntun 

segd;  —  mennige  minsken  4&  mürben  mit  'n  ander  hen  to  mCntewarken, 

wo  mal   sê  BQk  wol   tîren  't  aniE  bed  uns  all'  d'r  to  upropen  laten.  — 

nenntg  man   st&n  diir  bî  'n  Afries.     münte,    nifinetc;    wfries.     mientc, 

ig  man  od.   fr&,   kiud  eto. ;  tniiif.  nicnete,  mëute,  mêndc,  meinde,  meinte; 

naig  jär  laden,   dat   du  liîr  mnId.  mecnte;  ahd.  (gi)iiicintda  elc.   —  Xn 

mpar.  menniger ;  —  wo  /fli  50  1  mfin. 

deisl,  80  rai  menniger  krigst  neniite,  menfll,  Minute.    —  Aus  hU.  mi- 

nennigcr-lei  (manclierlei) ;  —  nutus  von  miniio. 

te;  —  de  wo  mennigüte  (der  nêp«!,  gart,  Kcichlich,   schwächlich,  oft 

at?  —  In  Compos.  ist  aucli  kränkelnd  u.  viel  stöhnend  u.  klngend  etc.; 

mannig  neben  mennig  ge-  55  —  sê  is  so  mi^i)c1,  dat  liür  hast  gËn  wiudje 

£.£.(»  roannig-foldig  neben  anwcien  dfird;  —  de  so  'n  mtlpeln  frô  hed, 

hd.  mannichfaXtig) ;  —  man-  de  is  d'r  Gods-5fel  an.   —    Nid.    meepscb  ; 

mennlg-faken  (nhd.  mannig-  mnId.  meeps,  moepsch  (exilis,  tenuia,  juaceufl, 

>;  nd.  manuig-vi'Lken)  etc.  —  imbecillis);    mfläm.    meepa  ,   meepscb    (fr&- 

iiiig,nuuinig;  mnd.  manmch,  60  gilc,  gresle). 


are«  5«  MERK 

m^T,  mehr,  grúviter  elc.,  Ut.  úler  das  was  nieht  fîitittH<itâ  }.r^,!,.  h 
tsl  fiinaun,  noeh  ilatu  tlc-i  —  M  U  ml-r  M  todt»^  m.  iteher,' 
Ik;  —  Uftt  irail  al  mW  ao  etc.;  —  ti6  mc,  Si>iii;>/  fte.f  tii  ■ 
lcuind  Mm  titfenil  nft  afrrl  mtf;  —  Cawpar.  niruMvi  TltAffti.  ili/ 
mftrder,  n«A  rticiM  nwAr,  grouor,  Marknr  5  2  tnAr  «f,)  am  hrst'- 
fU.;  —  tliH  geld  fod,  iIp  höpc,  dnt  jra«  clf.J  irrj*»  rf*r  m%fi>An.  B<iit  irmi 

wmÎI  al  nog  vat  loMpr;  —  lii'Énekû  fw/.  mara  f^.  imwA  JU.  Mü\Ur,  FDrUKli 
b&in,  appi^l  C'tr .)  i«  wnt  iniîrder,  aa  dc  iiailere;  vowie  ferna  tntyrn  Her  B«JU.  }t4»u 
—  iS'uprr).  mûrstc,  mchrttf,  meMe,  hikluH,  äeg  ttcvony maiivmuv,(/.iir.tm^ 
oherite,  gräattstt,  uUirhae  etc.:  —  iu  de  II)  Oemurmel)  atwA  ^  ■iit«rlil«iM& 
»«raU  ijeblleu  fcunid  'i  1U;  --   hfl  hod  dst        Otsaatt. 

mËrBle  e^il,  6f .  dat  mmt  dftr  U>  eäfen ;  —  niMraC'r,  Compar.  i>m  ntr ;  i.  £ 

hfi  ia  aiiîd  (ür  't  mento;  —  ht  îs  de  ini\riitc  mënlent  meArtu.  —  Nwr  m  fsal 

CJÜ«^«(<t,  Btichête,  IJöchflc,  Ohertlt,  Ordni'f-        =  «W   Tonncürdorat. 
t>I«,    Sl/trkftt  tlc^    ftui  um  bridi'n.  —  Nd.,  15      BKren,  iHMreii,  ha^t»  *te.:  —  U 
»Id.  morr ;  afrie».  mftr,  m#r,  mi,  mA  u.  mftru ;        BOk  nl  tafr  va  tner.  -~  CimpM.  tm 
uffii-i.  mMt;  nfrit».  mur,  mor,  rauiir;  ïoÜ.  inKriitfi,  NuptrL  ron  mfr:  *  4 

mûr;  ufnnj.  mA;  Afli;.  muiir;  u«.  tnAcu.  mfn);  nieti,  «.  nuas& 

ajir.    m&,   mftra,   m&rc,  maerc;   oMjfl.    mi,  np»,  4.  imsl 

uiäTi>;  enal.  niore;  an.  meltr,  mcirl^  norie.  30  Uês,  iric  U^weii  Ctmlnti  m.  fori 
uelr;  »cAiMâ.  met.  meia;  ifit».  mere]  <iAJ.  tung  c«n  Baitol«ni«cin.  —  SedMn 
mér  K.  matt;  mhd.  mfr  w.  mere;  ^oA.  mais  vrAt  fan  etn  TM  CMoUAdM«.!  Mg  Hh 
u.  iDttizn.  —    Üi'ü  A4f-  m&ra,   niêro,  maiza  mOB-bult«,  Sfültiau/e. 

etc.  Ktnii  ran  m&r,  mËr,  mais  fortgtbilda  u.  tat-Hhia,  s.  ml-sehiu. 

»iiid  mlLr,   mOr  mit  Vebtrgang   von  «  tn  r  3Q      UfS'dJlr,  «.  meswl-dac 
am  nftô,  iu6s  i'uKnwn  nocft  inéete  olc.)  =  ^ofA.  inttHt.  Miiw;  rf.  luteke. 

ualii  enfsCoNcbn,  wan  adhvt  aber  wieder  aa»  mO'-iutJt,  Miitf'iSrat,  DiiKfni^ 

mai^Ie  etc.  contrah.  int  u.  mil  tat.  oiagis  u.  mAft-folt,    mes-faH,    H«i>tut,  ■ 

m^jor,  bt.  deren  Fositive  niagnua  (maj^iu)  Sullr  od.  Ecke  wnUn  der  Dus^  p 
H.  otûiu  <ur  V  magh  fc/.  markt,  mSgcn  RO  »n>cJ  u.  no  autA  dtr  Duitorriia^ 
MC,)  gthûrL  Wegen  dtt  germ.  (mit  inaguus  —  A^ricAie.  .■  wo  mW  au.  <&  hilr  ftf( 
etc.  «ynoitymenj  i^tsidM  iiiikil  i/.  aldie).  fUtt  ileid,    wo   lilitor  't  kArn  i^  dl 

m«F  (Plur.  xafv»a  u.  mtTttm),  Meer;  hitt  «tt^iil;  —  up  iin  i'>gm  mofolil  laki 
gpfieU  iMnd-  od.  BiuHtn-Sef.  Gehendes  dat  grÖUte  ngi.  —  Xd  laaiid. 
IFnmrr,  im  degenéMt  tu  *i:  ah  Wellmetr  30  meafoiil«,  tueslv^e  (daaelbt  u.  mi 
od.  dem  Huthendrn  WoMtr.  —  RrAktfteW-,  u,  Ja<tcht-(irubt,  vf.  ia  Jo  nwtfjW 
Kwigi>',  üüfela-,  groU^mt^r  elc.  —  Nd.,  nid.  dnnkettrit,  hetSeh.ti.L.  MiHtr»a> 
nieer;  mnW.  maor.  masre.  ranr;  <m,  mwi;  mo/W«*.  fpAit  Jtfnlfrrj  nîRfiU 
di7*.  merai  a«npl.  mibri;  engl.  meeO;  an.  man;  ntuulvaalL  —  Ha  foldi*,  Ia.  nlfe 
nono.  marr;  »c/tie«(J.  mar  u.  oün.  mare,  40  ('V''a<Eb!j  aveh  di*  Rtdlg.:  BitréL  J 
nur  in  Compos.,  vjie  x.  S.  markaUa,  inare>  Stall  ad.  Winkel,  Kcit  «fr  (tf  m 
kattfl  (MeertaUt)  Plc.;  akd.  marl,  meri;  :<r>  út  tj  HorA  Heb.  u.  £>.  na  (UM 
mhd.  mcfi*,  mer  [mare,  aequor,  pODtua))  tnei  (Stitt}  u.  «aide  ('/'aire.  &r.  ü* 
goth.  marri  (IhälaiRa).  —  Jfi'cM  «iitfMMf  um«,  £ejl-«  rte.i,  während  dit  fonm  ( 
«OMrinrn  mtl  fol.  mArri  /HM.  more;  ibtnt!.  46  mnrf.  phafe  f«.  oAen)  mújih'cAmMÚi 
raorji-;  irlt.  oinr  fMKTj,' Jt'f.  msrAt  (IMnes  am  üt.  palus  fi-/'.  päl)  coUtoaiiB 
JWrcr,  /Tn^  nti-.  uo«  der  y  mar  (reiben,  Hnnen  ii.  (kmnacA  niMl-phde  -»* 
<f«iTei&«n,  ftmoImcTi,  au/l^cH  rtc,  6<.  oi'cA  DUHgir-  od  Jwtd*e-P/úUe,  Ar  nifJ 
aufreiben  od.  avfiäaen,  iterhim  etc.),  wobei  ßrub"  bedeuten  tonn ,  woruhtr  f 
w  beim  Vergleich  des  von  Fiek  (I,  173}  60  unter  folt. 
(wfgeMeBten    Thsma»   luara   (Meer,  Moor,  iitK-ßrli,  Müt-QaiKi. 

ifampf)  wohl-  taeifelluf/l  Ul,  ob  diene»  um/  neak,  Muming.  —  Xd.  (Br.  ICftJt 

die  Beräg.:  reibt»,  Jicrreibeti,  nu/lS»™,  eei-  (Dähnert  elej  miMÜik,  niinlod 
S'hen  ete.  turückgeht  «,  somit  ein  nufge-  miBBiog;  an.  mMaittg;  ngi.  lau^; 
lö»tef,eergangenta,geachmolte*te*,bh  mesaiiu  «tc.  —  f^iutr  inukufnitfl 
flüuaigen,  weiche»  Elvxu  bezeichnet,  contrah..  tnUrotii  mragunk  i»d.  nuai 
od.    üb   liarunter   ein    gtetorbenee    (cf.        in);   tun   m!td.    lutvR   (jtitf  i^P**^ 

kilac.  iDorO,  roc^,  ^.  Sterben.  Pett  elc.)  wetc/te*  der  Wirkung  des  Sagnti 
todtes    u.   ttehenäe»  od,    etilUê    u.  ÖO  sItJit,    Itftuing)  /ortfAiidrl  id.  ' 


HB^-KARB  K9S 

Maad out,  te.  ät witäer ident.  (Prot,  mdli,  meig  etc.,  cf.  mîgen),  noiei 
le,  mene  (XetamUrnnpett,  Me-  wegen  der  Form  der  obigen  Wörter  xu  be- 
a  Maat  an  Mettdl),  was  mit        merken  tat,  dass: 

JKuse,  Metallmatse,  Metall-  a)  goth.  maïintua,  (d.  i.  eigentlich  naugbloB 

lat,  musft  entfernt  wurde,  toor-  &  od.  maictiBtus,  cf.  mögt  od.  macht  =  goth. 
I  imter  masae.  mäht  von  y  niagh,  wie  auch  y  mih  von 

lU-kâr,   Mistkarre,  Dinger-        laîgen  aus  migh  entstand)  wattrsckeinl.  von 

der  etoeiten  Person  des  Pruter.  maih  (ich 
kSj  t.  2  niaske.  od.  er  maAb,  d.  h.  ich  od.  er  Jtarntc,  pisste, 

ueseke,  Meise.  Dimin.  von  10  nässte  etc. ;  du  maihast  od.  maifast,  A.  h.  du 
ceB;  ahd,  mäai;  vihd.  taeiiv;        harntest,  od.    du  Itast  geharnt  etc.    od.  wie 

wir  sagen  würden:  du  mû^t,  be.  fragend: 
■êHeken,  diu  weHliclie Glied,        int-gat  du?)  weiter  gebildet  ist; 
Vd.   (Dähnert)  meiscke.   —  li)  akd.  mist  «.  and.  meat,  mist  entweder 

lôie,  meisc.  —  ef.  nd.  (Dan-  15  aus  dem  goth.  maihstus  entstanden,  od.  das» 
nanns).  diesen  Formen  eine  tiltere  Form  mihit  (od. 

Hist'  od.  HHngergruhe,  Jauche-        inie  wir  sagen  miRSt,  als  fweitc  Person  vom 

l'räs.  mîgc)  au  Grunde  liegt,  aus  der  das 
-mikM(Misimaclu:r),  Schimpf-  li  od.  g  ebenso  wie  im  goth.  maihstus  ausfiel; 
Faalenzer  od.  Tagedieb,  dessen  20  c)  das  afries.  mcae  od.  mOac  (llam)  aus 
lieit  im  VtTdauca  od.  Mist-  mêhse  od.  meghae  entstand,  also  Weiter- 
t(.  bildung  vom  Präler.  müh,  mCgh  (cf.  itnwr 

e-nat,  durch  u.  durch  «ass,  rnfg  als  Präter.  von  mîgen)  ist  u.  dass  aus 
hgeweicht,  d.  h.  so  ruiss  wie  diesem  mcsc  od.  mfac  auch  wahrschetnl. 
meïQal.  26  unser  messe,   mea  (Mist,  bz.  trockener  od. 

Mist  (Dung,  Dünger,  Scheisse,  flüssiger  Dünger)  hervorging,  falis  nicht 
,  Schmute ,  verfaultes  nasses  etwa  früher  ein  altdeutsches  Verb,  uiifagan ; 
-  du  must  de  messu  lUfaren  golh.me\hiSJiinderBedlg.:nässen,schmutten 
ifolt,  bi.  afer't  laiid  brengen;  etc.  (als  Weiterbildung  von  miha,  *.  sub  d) 
i£n  messe  genug  in  't  lond,  30  bestand,  woiu  sowolit  afries.  mCae  (d.  i. 
:r  ôk  h&st  nikg;  —  hö  ligd  mêhse)  i  unser  mis  u.  mist;  mnld.  mieselen, 
:gse;  —  't  ig  gmer  messe,  t.  B.  micst,  als  auch  ahd.  mist  sehr  gut  gehören 
ta  es  durch  anhaltenden  Segen  können,  da  Ja  Lauteres  formell  besser  tu 
i  verfault  ist,  od.  von  gäns-  unserm  mist  (Nebel)  als  eu  goth.  miühfitus 
t  Kartoffeln,  Rüben  od.  sonst.  36  (s.  oben  sub  a.)  stimmt; 
^richw.:  messe  is  gëa  hilge  d)   das  afries.  u.  satt,  miui:  ags.  meox, 

HeiUger),  man  bë  wurkt  dog  mix  etc.  aus  miuha,  miha  (d.  t.  mingbs, 
!ueh:  de  meaae  is  de  hälfe  léfe  mighs  od.  ntiucha,  michs,  cf.  lat.  rci  von 
oA ;  _—  gen  beter  mes  up  't  ngo)  enlstand  u.  tUmnach  in  gleicher  Weise 
für  an  bg  nn  hand;  —  mea  40  wie  unser  mige  (Harn)  tu  mthan,  mtgau 
M  in  de  hand ;  —  mea  MX  un        gehört. 

iwak;  —  'u  handful  strô  gift  netisel,   Maser,    enLiündeler  od.   rother 

1  messe.  —  Kd.,  mnd.  mes;  juckender  Ilautjteck,  Ausschlag  der  nachher, 
A;  ntnid.  mesl,  mist  m.  tnesch;  wenn  er  abgestorben,  abscnorft;  daher: 
mat  (Dreck,  Koth,  Dänger,  45  (Plur.)  mcssels,  Slasern,  die  bekannte 
goth.  maihstus  (Mist,  Mist-  Kinderkrankheit; —  alle  sGfcn  jaren  kamen 
Es  gehört  mit  afries.  mese  de  messcls,  war  meuuîgmâl  'n  héle  budel 
);  satl.,  wang.  raiúx;  nfries.  Icindor  an  staifcn;  —  wen 'd  kind  de  mcssels 
jox  u.  mjugs  (wonach  auch  ein  krigt,  den  mut  't  in  'ii  wullen  däkon  inpakt 
bestanden  haben  wird);  ags.  50  un  r^t  wann  holden  worden,  dat  iü  gau 
mix;  aengl.  mix;  engl,  uux  herOt  kamen;  un  wen  w  den  in 't  ofstarfen 
th)  u.  muck  (der  nasse  feuchte  sunt,  di>n  mut  d'r  up  past  vorden,  dat  d'r 
Kofh  etc.);  au.  mjki  od.  myVr;  gîn  koldc  up  fald  un  sê  ni't  na  biuneu  aUn. 
nOk;  dän.  müg  (Mist,  Koth,  _  .A'ij.  maiicl,  massei,  P/iir.  mascln,maBseln; 
tu  dem  mit  lat.  mingere  u.  55  mnd.  mascio,  mosscli',  Plur.  maselcn  etc.; 
derselben  y  abstammenden  nUl.  mnzcl,  Plur.  mazcleu;  mnld.  maael, 
'Präter.  ma,ih);  us.  mlhaD.migan  maaer,  Plur.  maaeleu,  maaeren  (papulae,  boa, 
i,  mCg);  ags.  mthan,  mtgan  exanthcmata  etc.);  mofries.  {('ad. Müller) 
i,  mag);  afries.  ^m\b&,  niîga  meysel;  wang.  mcizel  (die  Masern  od.  Mo- 
,    mËg);   Md.   mibau,  iaiga.n  QO  scrnkranklieit) ;    engl,    mcascla    u.    meaalcs 

ikaM  SdoIoM.    WaiUrbash,    U,  3g 


5M  MEST 

(die    Masern    oi.    MMtfHkrankhat ;    die  rUaÜben    Woner  iMi 

Finn»n   lUn  Krankheit  dtt   Sthweim:   dit  muml  (MuMUig  tU.)  Iiu 

UtimerH   im  Höht ;  die  Narben  im  Lrder).  Dan  ruh  aher  d*r  thiiH  i . 

—  Dur  Sing,  uiiuer  oil.  ahd.  niiu«r,  ouuwr,  nord.  Ahtim   (>UHn  di*tr  i 

miix^r;  nM.  mwii^  in  den  tehrifttiehtn  Be-  G  wMiccibeA   i    ' 
fcpen  hat  die  Brdig.:  knarriger  od.  kntUKr 
Aaiuuctu  an  Ahorn-  a.  anderen  Bäumen 

u.  wird  dann  auch  eineraeiU  auf  einen  ttiu  unter  Mae«  halHer  od.aUj| 

einem  noliAm  Knorren   od.   einem    kraux-  vAA    mMx&iier,    auotl«  c 

aderigen  u.  maserigen  Stücke  ßoU  gefertinttn  10  «ueA  dem  îfaMen  nuar  «i 

Becher  ».  andererteiU  auf  die  flämmigen  darin   »eineit   Omnd,  itet  | 

Fleckt  u.  krauM  Zeichnung  im  UoUe,  itaieir.  HoU  »rJir  teluin  ircnfli« 

driUtneauiAaii^thn  Ahorn  angewandt,  10-  <ta  den  Wurteln  te^än  )t^ 

dassauchdieterSaujinitllMtags.taEMerad.aH.  ût  u.  äatt  er  andertnei*  i 

mOiiir  genanrU  wurde.     Vergleielit  man  nun  15  bleibt  u.  (gegen  die  «mml  " 

aber  ila»  Caa^».  rnnJcl,  uuelsuclite;  mnd.  krüppethi^tit.t>uirficÂtKi 

iiiuol>,  luoel-,  iuaui?l-guclit;  ahd.  raisalsuht;  auiA  eidleieAt  mit  «iovM, 

mkd.   iiitseltulit  1    md.    mesilaaelit  (Amsati,  braune  ftettife  Binde  M. 

Fteckkraakheit),  so  Mt  «  klar,  dam  deiaen  B«sM>l-4llr,  llie«-4Hr,  äMff'^ 

erster    Theil   muel,   moMl,   mital   vtc.    mit  30  Thür,  bi.  Thür   tcadnei ' 

afrana.   mMCli   aengl    mnul,   mtMil;    engt.  nchnbrni  wird. 

mtoMltti  mtat.  niiselluB  (aumtälng,  leprMui)  1.  nnHimit   mieltni  - 

ident.   i'nt  u.  alfü  mit  diesem  aua  tat.  lui-  den  Mitl  od.  K<ah  ran  «kA  fAt«,  ■ 

sellus  (elend,  unglücklich,  kläglich,  jdtnmer*  ariniren.  kolkia  u.  achmultif  Wta 

Uch,   erbdnnUch   etc.,   cj.   miser)    «nfstonii,  35  —  gûd  fûfeo,  Jüli!  gdil  nenai  -  t 

«(Wie  ferner  dkcA,  da««  von  il(«em  mflsel,  BOk  bemetd  firr  hiU  iitdb  «dUnuif « 

moirl,  misnl  etc.  lucA  (fo«  Sufrsl.  )nH(I.  ma-  b«.  seinen  Kath  it.  {7riH  imMMi 

■nie;  nid.  muol,  oikier  u.   miwsel,  he.  die-  etc.);  —■   hb  bem«*d  <alc  la  nn  'n 

für  amer  mesuil,  motlfr.  u.  watijr.  mcfgul  kciti  —  li.  i&n  Jltet  od.  Vi^am 

u-  meisel  C«i'  oixn)  aiKustUmile  ^'orm  di«uiI,  SO  âcaf/,  &* ,  tui«r  u.  Ainttr  ien  FU 

miscl  tn  <&r  Srnkg.   (cf.  Seh.  u.  /<.,   KU.  echaffiu  u.  auaschi^en;  —  ti  tSB 

etc.):  rother  ITantfleek,  Hauierhähnng,  Auih  mnscii  od.  ofmowen;  —  e.Jtfû(«ii 

«ntr,  Au»echtag,   Orind,  Schorf  etc.    fvoUe  libtr»  Land  faltrim  n.  bringtn,  dM 

Fonn  moBalft,  mtiE&la.  niissla)  Keiler  geoUdet  dut  land  wnrd  ii£t  itcims  tne*d;  —  « 

i'«f.    /Ju  nun  aber  das  nd.  uasel  u.  hochd.  85  bt  nus  nét  maul   ud.  alero««it,  bo 

maaer,  iî,  die  Wwr.  uiMolen  u.  «M.  Jfa-  Sprithw. :   «flil    okkeru  ii   IjM»,  I 

eem  (alt  Matern  im  Hob«  u.  all   Krank-  measen;  —   iiH  mässeo  ßeiM  itK 

heil    mit    rothern   feurtgen   HautamsMag)  den    Denker    heita    üher»  Imd  * 

jcdenfalU  dieselben    Wörter  niad,  so  wird  ii«id  mieua. 

u.  mtu»  auch  da«  ahd.  inuiir;  ags.  muvr  40      2.  noiKfii,  s.  atxten. 

in  der  Bedtg. :  Knorren  od.  knorriger  krank-  iiiMl ,    Vit»    (Flur,  nntna),  Ma 

hafter  Auewuelts  od.  (wie  man  auch  nagen  Vompae. :    búin-,    brOd-,   faAf-,  k:^ 

kann):  Äausale  od.  Packe  etc.  (ef.  jioVkc  kúl-,    inoi-.    iilAÜ>im»t    (od.    mai  • 

u.pak\it>\l  =  hartu  braunen  nuuerigee Hole)  Sprichw.:  Jat  anM  u  vo  Mlurp  u 

xtBeifeUos  mit  nd.  uasele,  mesele  rt/.  cuhA  J5  —  (tat  uiist  i«  so  attunp  as  'u  »(ö 

mnil.  iiia6(8)elri(^)  od.    inaaelrie,  mAaselric,  '□  seki;  —  w!   wültn  J't  g(a  M 

Arraiuc«  künstliches  Schnitiwtrk  über  den  trokkeu  (den  Streit  nicht  durtk  d« 

Figuren,  eowie  femer  bei  Seh.  u.  L.  unter  ncAe»  entscheiden^.  —  Afritt.  aa 

matele  auth  die  dort  al*  unverstdnttiich  be-  wang,  (Ehrentrnul,  J,  3>U)  nU 

teiehneU  Sleüe:  masBOlnu,  die  mcn  bornel,  60  dk'rc,  me.x,   mett,    mtiuer;    ^'■'d. 

tca»  doch  ttichlsanitarenheieat  als: Knorren  mi'tunt,  nullt,  mrxr^  iM*i  «tU.  iM 

od.UoUknorren.Wureelhnorrm  etc.  dieman  mets.  m»,  luHunr;  <u.  neitali;  aU 

brennt  od.  verbrennt,   weä  nie  mit  der  Axt  rah«,  mo/xtratu,  idcmbrIu,  tnenritt,) 

K^in  ihres  knorrigen  u.  krausen,  ad.  ma-  mezïires,  wöMerM,  aiewt»,  ma« 

serigen  Wuchses  nicht  ge-  od.  »ernialten  &3  intiuer.  —  Aue  muxzi-iab»,  vat^ 

werden  können  k.  wo  in  beiden  Wörtern  mcti- u.  mat-wu ;  ani.  (Leo)  msl-va 

wieder  die  Bedtg.  des  ahd.  mtsu  u.   ags.  Sj/eise-Messer   od.  Fletf^Me-er, 

loaaer  tu  Tage  tritt,  be.  beteugt  wird,  döse  u.  taia. 

das  mnd.   ma»ti\n  u.    das  aus   muarn  od.  mvsl,  meist;  —  múcU,   meiiu^i 

»(■«am  cHlslamlent  ititd.  mawi'  «te.   ursjv.  60  —  wel  i»  lia  mfsie  fau  iiiiiV— É~ 


I 


895  METE 

nuds  od.  magis,  mahis  u.  aua  überhaupt,  cf.  die  Compos.  meat-pie,  FleiuA- 
,ta,  mahiBta  gekürtl,  he.  cmt-  pasCete;  —  meat-suasagc,  FleUiAioHrKt ;  — 
mcaUcalcs,  FlekchtBaage  \  —  minccd-meat, 
mtislaÜ,  meistetu,  iit  iler  gehackten  Fleisch;  —  mcat-choppcr,  das 
6  Mett-Mesner,  be.  da»  Hackinetier  Hc.  — 
■■eilt  matten,  fett  machen  elc. ;  Naclt  Fick  (III,  32'J)  vermnlklich  mit  lat, 
.  mestoi  od.  meeaen ;  —  dat  nianilere  (kauen,  essen,  vereehre«),  moDilúii 
c  kumplét,  80  dik  worj  'l;  —  (Esser,  Fresser)  von  (cf.  II,  ISH)  y  niail, 
Met,  ernährt,  bereichert  etc.)  kauen  od.  vieüeieht  auch  (I,  170)  ton  y 
maoB  gCd.  —  Nd.,  mnd.,  nid.  10  matt,  mand,  tealkn  etc.  in  der  ähertrageneit 
mEstaii;  dAJ.  (luastjan),  iiiEkStcu,        Hedtg.:  vchwdgen  etc.     Falls  en  indrsnen 

mesten.  —  Es  ist  vmi  '2  tnaat  richtig  ist,  davs  das  gotb.  niiton,  mat  (wauen, 
ildtt.  c/.  mi'tvn)  urspr.  die  Bedtg. :  spatteu,  (heilen, 

ister,  Meistei;  Herr,  Lehrer  schneiden,  zert/itilen  etc.  hatte,  so  ist  es 
ester,  Bchölmcster;  —  hi:  is  15  aucli  sehr  gut  möglich,  dass  das  Subsl.  mats 
er  od.  büa;  —  Sprichw.:  do  ebenso  wie  H  mat  uuuiittclbar  vom  l^âter. 
eä,  lied  fSI  mesters;  —  „wat  nmt  von  mitna  gebildet  ist,  suuial  da  auch 
früDdl  junge  trek'  de  büksen  mitaa,  mat  eine  V  mad  noriiussetst,  die  in- 
neator.  —  Auch  der  Eber  wird  gleich  auch  die  y  von  lat.  mandcrc  etc. 
it  aäen  Zeiten  (cf.  z.B.  auch  20  seitt  künnte  u.  dann  goth.  mats  o/x  Speise 
er)   mester  genannt.   —   Be-        auch  wieder  das  Zerspaltene,  Zerkleinerte, 

Itit.  magister  von  nmgis,  wie  Zermalmte,  Im.  Gekaute  u.  Gegessene  (diese 
niiius.  Bedtg.  würde  mats  auch  Aoften  mAsseu,  f(dls 

eistern;  —  a.  Herr  über  El-  es  su  lat.  maudo  gehiirt,  wie  auch  bitcn, 
uerden,  vbertcältigen;  —  hi;  25  beissen  etc.  von  y  bhid,  spalten  etc.  aS- 
ncsteru; —  b.  mit  dea  Mienen  staimU)  wäre.  Vergleicht  man  indessen, 
nheit  kritmren,  tadeln,  sehet-  daas  messen,  bt.  afuL  inezan  etc.  auch  die 
é  hed  a]t!d  wat  tu  mcEteru  uu  Bedtg. :  gumessea,  mtheilen,  spenden,  geben 
(cf.  ags.  bi'vtniau,  spenden  etc.;  brjtta, 
'Dimin.  von  mester),  Meisterin,  30  Spender  etc.  von  breotau,  brechen,  zerbrechen, 
<ä)brechcn,  Brod  brechen  ti.  austheilen)  hat,  so 
iSsttidü,  meiäeeit,  meislaeits,  wäre  es  auch  denkbar,  duss  das  vom  I'rdter. 
it.  mat,   alul.   maz  etc.  gebildete   Subst.   mats 

,  Mistaagen,  Düngeneagen.  —  urspr.  die  Bedtg. :  Spende,  Qabe,  be.  Zu- 
r  de  meswageii  niH  heu  kumil,  35  gelheiltei  od.  Abgelheäfes  u.  Gespendetes  etc. 
[b  acgeD  ûk  QÜC  )ien,  od.  Av-  halte  ir.  hieraus  in  die  Bedtg.:  Brod,Nuh- 
äoda  Bc^eoi  —  '□  goiieu  bür        rung,  Speise  etc.  überging. 

an  de  meawagen  fast.  1.  m«t,  l'räter.  von  mcleii. 

weiches  (knocben-  u.  'ehnen-  2,  B«t,  k.  metc. 

a  Fleisch  vom  Schwein,  Wurst-  40  M*ta,  Mpita,  icbl.  Xame.  ~  Bimin.  SIi'iji'. 
■h,  bi.  fertig  gehacktem  m.  gc-  melâl,  Metall,  Ers;  —  met.ik'ii,  vonMe- 

eine-Fleisch  sum  Rohfsseii  od.        tall  od.  Ers;    —   'n  metulCN  iioi.   —   Aus 

der  Mettwürste;  —    du  must        lat.  iiiL'talluin. 

le  alagter  beatclJuD,   wî  willon  meto,  niile,  mêt,  mSt,  das  Mass  od.  Wie- 

urat  maken;  ~  't  met  is  al  45  fiel  einer  Entfernung,  bs.  die  abgemessene 
n  (das  Fleisch  od.  Wuralflcinch  ii.  abgesteckte  Entfernung  (Mensur)  von 
tckt  It.  gesalzen);   —   hO  fit        Etwas  u.  danjenige  (Mal  od.  Strich,  Kerb, 

't  met  atcid  klär  um  stopt  to  aufgenagelte  Latte  etc.),  wodurch  diese  Fat- 
7ompos.:   metwurst,    Schweine-       fernuiig  abgegrenzt  u.  markirt  wird;  —  wî 

od.  urspr.  (s.  unten  n.  cf.  60  willeu  Je  meto  20  fOt  iauk  iiemcu  uu  dar 
se-Werk,  Flrisehwerk.  'n  streke  lialou  (e.  B.  beim  Kuickerspid  die 
,  nid.  met ;  uiuld.,  infläm.  laot,        Entfernung  ron  den  aufgestellten  Häufchen 

Buillo,  carnca  porciuac  dcli-  bis  zu  dem  Strich  od.  bis  dahin,  nun  teo 
■ies.  meto,  met,  mcit  (Speise,  aus  sie  mit  dem  ku1|)  od.  tôriiachâter  be- 
wies, meet  (FteisdO;  as.  meti  55  schössen  werden);  —  de  metc  ia  to  laiik 
.  mete,  maete ;  aengl.  inete,  (e.  B.  beim  Ballwirfen  die  suror  verein- 
neat;  aii.  matr;  norw.,  schwed.  barte  u.  abgemessene  Strecke  wl.  Entfer- 
lad;  goth.   malSi    ahd.,  mhd.        nung,    welche   der  Ballwerfer   abzuwerfen 

Nahrung  etc.,  im  engl,  auch  verpflichtet  ist,  sofern  er  nicht  verlieren  will), 
«  bestimmte  Fleisch  od.  Fleiscfv  CO  mau  kau  sC  hast  uOt  ofamitea;  —   fan    de 


TtBrea  uajh'en  sbc  usten 

niete  of  1>tt  an  do  kcscli  >iuit  't  stt  80  (St       cu.,  nadua,  nodlus,  b.  ^. .    ... 

(d.  h.  e<m  dtr  livrâi  täu  LaOe  elc.  be-  tïestiu,  moienn  etc-i  —  fr^.  ■ 

stkhn^en  Stuüt  von  wo  ah  die  Kugtt  ge-  trm«ê>te«,  Aetfanin,   «teiiM  «tt,  ah 

teorfcn  wird  Vi»  cu  den  Kegeln  nind  m  ge-  Mas»  tte. ;   itir.  nud  [taKlUsflrtl  »< 

TtMe  'M  Fatt);  —    bui  de  laH  vA.  mät  of,  6  didnnij  rte.)  ist  Hm*  WeiUrhUttf^ 

geitl  de  »mft  oii.  «inât   fnon  il^i    3fai  a^l.  ma  >»1.  Bibf^Hatieii,aA«<itM,ttUM,wl 

ätrïcA,    wodurch  di»  lAnge  dtr   WurfhalM  ordaen,  cniektai,  bitatn),  m>wi«mm 

ahgrgrmit  u.  markirt  iM  ab,  g*ht  der  Wurf) ;  raAtrit  (Maa  rtcj ;  grUeh.  arWi  |m 

—  hn  bcdrugtl  liC  blift  nfit  up  ile  n'^t  »tän  ni-troa  (Mwu)  nc;  lol.  iiK!tin,mn, 
f«r  betriigt  daditrch,  dasa  er  beim  Kri/el-  Ifl  sur&  etci  HL  mén;  hhe.  ak»  {1 
od.  Bali^tlm  dit  Sahniúmt,  welche  er  m&rja  (mtuen):  uf*.  iiuutiUi  ['Mv^, 
abnuonrftn  hat,  dadurch  verhiret.  data  er  maala  (mtaien)  etc.  auch  »kr.  uiUv  i 
nch  n/Atr  ab  rrtaubt  an  di*  Kegel  rtc.  nw,  SiAotfer,  cmlor)  u.  awA  «Ir, . 
tttVt  ad.  di»  tuvor  abgemement  tt.  markirte  nUlWr  (MiiUcr,  tnaUr,  t^.  mmUr),  *R 
fieêu«  nvcA  mit  dfr  Kugd  od.  d<!m  BaSe  ia  16  dai  a*.  mHai;  9)».  neolodi  an  ajH 
dtr  Hand  vtrlä»st  u.  «oii^A«  trat  einig*  (S^pfer,  BSdmer,  Ordner  de.)  HÜ 
Schritt  dem  Ziele  nilhirr  foriaehleudert);^'-  der  3.  I'trton  praa.  mittle  m  ( 
min  jicDHÎng  ligt  diglur  im  de  mit  m  *lat,  (meaaett,  &i.  bUden,  tdu^m  rlc.J  /i 
ik  beb'  wnnnRik  (mein  I*fennig  Hegt  nOKer  bildet  tri. 

an  der  markirten  iStelle  oij.  d!ém  Zitl,  dem  20  Was  iimi  /tmer  die  V  aa  «j.  M 
Slrieh  aU  der  Seioigt,  ich  habe  geiDonnfn) ;        saürt  aiin  (u.   ata  mltAc  autA  tdot 

—  n»  de  mei«  Bmîlfln  (nach  der  marhrUn  der  y  mM,  demlun,  be.  «nadfm,  «i 
Stelle  od.  dem  gesogenm  Strich  etc.  werfen) ;        etc.,  if.  U  ihm)  Mriffi,  m  tu  a  »^ 

—  h*  «milt  jifer  do  mft  benút  fer  wi^  diwr  rfwurft«»  «mc  unpr.  lA« 
über  diM  ahgeetecktr  u.  markirtg  Mtui  der  3&  Sedig.  e*  Grande  liegt,  tu*  da  • 
Etúfernung,  lt.  libtr  daä  markirte  Mal  u.  Badtgn. :  newf  n,  ahmeteem,  UJat,  « 
Ziel  etc.  hinauê.  —  Nid.  meet  (der  markirte  ttc.  entwicktUen.  VerglricM  um« 
Anfang  evMr  Spielbahn  od.  Wurfbahn).  —  daea  m&  (t/.  0 raa$»ai>n)  ofmi 
Ee  gehM  m  meten  u.  ist  wohl  idenl.  mit  viel  bedeutet  alu:  durch  ilem 
afria.,  lu.  (Femin.)  iJietu  in  ihr  Bedtg.:  3Ü  Himmen  »it  groit  Elaatut 
Mata  dar  EntfemuM  od.  der  J/ängt  u.  u.  daaa  e»  in  der Bedta.:  dii  Ott' 
Breite  von  IStwa»,  beatîmnle  abgemeeuent  den  räumlichen  Inhalt  eva  . 
Strecke  etc.  Der  Form  des  nid.  mwl  u.  durch  ein  ändert*  Efeai  li- 
des  mfriea.  miette  (Man)  wegen  t;f.  nUl.  Hand,  den  FVw,  einen  Stâib  « 
lufctkande  (Mesahinde  od.  Geometrie)  etc.  3&  mittein  n.  he»timm<n  nur  a.' 
u.  wfriee.  mictten  (metten)  unf «r  meien.  dem  R.  V.  nrliämmL  mt»it  fmir.  c 

mclADi  tnäten  (metR  od.  mät(^,  mnut,  m«It  auch    die    aciive   Bedtg.:    Ht<xt  l 

elc.  ;^  mät,  inftst  etc.^  —  metna  od,  nULU'n),  hersttttrn,  fertig  maehtm, 

messen,  den  Inhalt  u.  die  Oroiaie  von  Etwa»  («n,    achnfftn,    errichten, 

nach  Saum,  Zeit  u.  Qcuyicht  ttc.  «rmüteln  40  etc,  hatte,  e»  täte*  beim  Vergleidt  i 

u.  fealeteUen  etc.   —  Spridtw.:   mit  pawiQ  aeln  tak,  laksh  (hautH,  behiuM, 

un  meten   word  da  tia  faraleien.    —  Nd.,  formen,    gealaUen,    nroAbMiAn 

ntd.,   mnd;    mnld.,   nifläin.   meten ;    afrita.  mackm   ttc-J,    od.    kar    m.   kwl   a 

uietai  wfrits.  mi^tten;  nfrie».  mcetc,  meto;  (schneidea,   «imitm,   A^m«,  atm 

wang.  mitte ;  aa.  metan ;  nga.  mctJka ;  aengL  d6  behauen,  formim,  baden,  fertigen  ë 

inetcr;   goth.   raiton:    o^,    mtJiaii,   mbxzaa,  anzunehmen,  da«»  auch  ftak  urtfr.  i 

mtlzBsnn,  rnüzeD;  mhd.  mexxtm,  met-ien,  ab-  u.  active  Btdig.:  haaen,  UHmu», 

meiuen,  auamessen;  {wik)  aehrittwâa  gehen;  ixhnridea,  Iheiltn,  btaiehnnâm.  Ml 

eumeaeen,  euiheilen,  geben;   meaaeitd  geital-  etc.  hatte  u.  daaa  »ich  hieram  tä 

Itn,   bilden,    dichten;  atOekKeiae  k.   abge-  &0  Begriff  dea  Mas» -Geben *  ad.  I 

meaaen  vorüaen    od.    aprechen;  vergleichen  mens  mit  gros*  ein  Elwat' 

(mit  gegen);    verglrichend  belrachlm,    er-  bleiben  »oll,    als  a»ieh   der  d 

uOgen,  überlegen,  bedenken,  prüfen  etc.;—  dena  (ef.  dieaerhalb  itucA    bild 

aga.   metau  auch  wie  an.   mota,  achätsen,  den  etc.)    Forme«*,    Geatall- 

obitehAtxen,   wofür  halten  etc.    —    Die  für  bi  Machen»,  Btreiltua.  Sebtff' 

mitan,  nat  (meaacn),  Mowie  goth.  imtön  (er-  entwicktU  hat,  »atiie  /tmtr  »urk 

meaaen,  bedenken,    überlegen,    behereigm);  meanen  liegende  Begrig  de*    Thi 

ahd.    mbzbR    (mmlnm    »tatuen,    mäaaigen,  Ahtheilena  m.   Kintheiltm  i 

niitifiarc)  éte.  anavaeteende  germ.  y  maX  u.  Etieaa.     Gant  eieher  iat  t»J 

idg.  mad  (wovon  auch  ht.  mcdfur,  raeditor  SO  daa    Ma»$-Gebtn    uh 


tri  taja  4m 


MICHEU  HICIIELS 


■  >si(  zerriandtne  Batimmtn 
ein  Htvaa  sein  u.  blei- 
A  nur  dadurch  gtaduhe»  iaim, 
»tâ  JSinis  (£.  B.  einen  Feh- 
:h  ttc.)   fuvor  spoltel,   hauet, 

atu  dem  Böhm  heraus  aus-, 
■et,  beschneidet  od.  so  gestälttt, 
iet,  damit  es  derjenigen  Grösse 
Seilalt  etc.)  enUpriehl,   die  es 

denjenigen  Banm  aunfäUt  h. 
t  man  mfür  beUimmt  hat  od. 
trachtet  «.für  ihn  gemäss  hält, 
er  auch,  dass  ebenso  icie  Irri 
wiümten  Wurteln  tak  etc.    ». 

bilden,  schaffen  ett;.)  die.  Be- 
i,  schaffen  etc.  der  V  mä 
sinnl.  Bedtg.:  hauen,  siuillrn, 
.  hervorgegangen  sind,  wobei 
Titer  auch  teohl  annehmen  darf, 
e  y  nii  od.  niî  (miiiurrc  otr.,  '. 
trete.)  u.  die  davon  erweitei-te 
K  meitaii;  ahd.  mman  (hauen, 
ïten,  sehueiden,  abhauen  etc., 
:  H.  nhd.  Meitfel  =  un*erm 

bhid],  ehenim  wie  die  y  mi  I 
neu  etc.,  rf.   Fick,  I,    177) 
auf  von  ina  od.   niil  tw   der 
:  hauen  u.  spalten  etc.  iit. 
tflr,   Messer,    I'cTvm  die  das 

—  Colins.:  körn-,  tûrf-tii(>tcr  ! 
tdd.,  mnd.,  mnld.  mc^cr;  ahtl. 
iri;  mhd.  iiii'zKer  etc. 

Name.  —  S.  Meta. 
:büfl,  Gfieerbe,  Amt,  Betchiif- 

—  wut  lirat  ilu  für  'ii  môtjiï?  I 
hnle  fram.    mi-tiei,  tetis  mit 

S76)   Hol.  mesiiero,  incsliciT; 

mencstcr ;  nriiporl.  miatcr ; 
;r,  mi'sIiiT  (>!<■.  aus  liit.  mini- 
nit,  Verrichtung,  ßetlienniig,  ■ 
»tand,  dc'ixen  Stammu>ort  mi- 
ntrr,  Diener  itc.)  als  uuler- 
Person  eon  iiiiniiB  furlgebildH 
;MaetBtGi',iiui);UtratiiBr(i>MJia);is. 
külf,  Mcsskorli,  Korb  ^uin  ■ 
forf  He. 

Tode,  mrl-,  uSt-rü,  Afcimruthi: 
Is. 
ttok,  Afesisloc/.;  Zollslacl: 

s.  unter  nict.  —  iS>irirÄie. ;  i 
de  metwitrst  nü  ilr  Bchiiikc ; 
icd  ÛU  mite,  mau  'ii  mt'twunit 
B ;  —  In'  jiriMd  as  'n  metwurft, 
■nden  apen  is;  —  Iii-  kwädclt 
as  'd  iiictwiirat,   de  't   fpt   fit-  i 

■le,  s.  2  nicicn  u.  iiicito. 
e,  Jlfüue  (länis);  —  Spricht^.: 
in  't  laud,  stürm  up  sr-,   oil. 
tai,  uawër   im  stürm  für  de  I 


>iand.  —  lfd.  nifwe;  nid.  mceuw;  ags. 
miLv,  mae?;  aengl.  mow;  engl,  mev;  ahd. 
mfh  etc.  —  Nach  Fick  (I,  TSC)  mä  mtnua 
von  derselben  y  mft  als  Nebenform  van  mit 
6  (Boaare  etc.). 

MëweM,  s.  MËa.  —  hC-  wi-t  fan  gaa  Tevca 
of  MSwes  (er  ist  ersdumm). 

mi  od.  mi,  mir  u.  mich  —  Afries.,  satl, 
nfries.,  wang.  mi  od.  mî;  Itelg.  inü;  wfriei., 
10  »Id.,  mnid.,  mfläm.  niij;  mnd.  mek;  aengl. 
u.  engl,  nie.  —  Femer  cf.  den  Dativ:  aa. 
mi;  ags.  nie;  ahd.  mir,  micr;  goth.  mia; 
lat.  mihi;  gritch. 'cmot,  moi  etc.  u.  Accus.: 
as.  mi,  mik;  ags.  mc,  mcc;  ahd.  mih;  golh. 
15  mik;  lat.  me;  griech.  cin6,  mc  etc.  ~  Dieser 
Dativ  w.  Accus,  gehört  eum  Fron,  erster 
Person :  skr.  ma ;  air.  mk  (ich),  was  auch 
in  ik  (ich,  ego)  steckt. 

Mia,  ir6/.  Name  —  Maria,  wovon  es 
2(1  eine  ctmtrah.  Koseform  iM. 

1.  uicliel,  Magen,  Bauch,  Wanst  etc.; 
—  bC  freu  B(tk  de  michcl  f»1;  —  h6  krigt 
niks  (irdcndliki^s  in  de  michcl,  darum  sDgt 
liO  (ik  BO  ferhimgcrd  (It;  —  wen  de  kinder 

3S  man  hör  ^rak    uu  )j<id   wat  in  de  michel 

kn'gcn,   den  schulden  s(\  Biik  wol  hold  wür 

fcrhalen. 
Hs  ist  wohi  iuieifellos  mit  dem  folgenden 

micfacl  eins  u.  ilaun  soviel  ah  der  Grosse, 
30  Mächtige,  VielrermOgendeu.Vielr 

verzehrende,   od.    Victmögende  etc. 

aufgtfam. 

2.  miche),  gross,  stark  etc. ;  —  du  must 
de  mi<-hcle-kare  (od.  de  niiirhel-kûr)  krigen, 

3D  weil  du  ilat  fat  drank  (od.  de  gcsle]  weg- 
lireD^rst,  ilc  liltje  is  to  sw.ik  d'r  to  nn  kua 
Al  iinderwegons  wol  hrehi'ii,  —  Auch  subst. 
hîil'  de  mirlid  (ron  einem  Karren,  Hand' 
Wiigin  etc.)    Iiör   un  lät  de  liiljc  slOa    — 

40  Mnd.  (Sv/i.  ».  L.)  iiiicliel;  as.  iiiikil;  ag». 
niicM,  iijycel,  mucel;  aengl.  (Stratiiiann) 
mui'lic],inochi'],imi'lic^l,uicrheli(.iiiikcl,  sowie 
auch  tjcktirzt:  niurhc,  uioi'lir,  miche,  mechc; 
CKi;/.  iiiicklc  u.  gekärit  m\v:\\\  8c/ioff.  meky), 
ineiklo,  mykil,  muck;  a».  mikill,  mikil, 
iiiykil,  —  iinrin.  uivkeii,  iiijkjcn,  mülgni, 
iiiypjcii,  iiiiicn,  mikj'ou;  »divied.  mycken; 
iläii.  mcgcD ;  goth.  mikils ;  ahd.  michil, 
milihil,  mihil,  michol;  mhd.  micliel  (gross, 
I  iiHKi/etlrhnt,  gewaltig,  viel,  sehr).  —  Mit 
grii-ch.  mét;as,  meKÜlt',  mé|ra  (gross)  u.  lat. 
majiDUB,  major  etc.  wn  derselben  y  magh, 
Koron  mü^iicii,  Diuclit  etc. 

»ichel  od.  Mirhfl,  ml.  Name  (Gildjc- 
Mii'lii-l  ^  Gûdcki'  Michael)  aus  dem  bibl. 
hebr.  =  lat.  Michai-I. 

MicUiili.  Miihrls,  Michaeli,  Micbaem-,  — 
nm  Mieliêli  od.  Micbéls.  —  Der  nach  dem 
Enengel  Michael  od.  Sanct-Mickael  be- 
itaHnte  S9.  September. 


iHdto,  nudlfor,  medlcm,  Ttal^k 
wm  dit-ter  f  muHi  nWntn  liug<t%| 
Ja  MUa,-  tremi\m.  •,on<imi,  t<Uifiiti 

6  drt  Unttrtdtit'U  Jrr  n 

u.  tomit  ât*  Ktnmeiiit**t%i,  1 
Btehtn»  u.  Wis^ewMrmuÊUm 
wie  iU<*  ja  mich  ifanA  an  ikSjI  {Im 
Kheidta  tu. ;  vertUken,  erUmt».  fcff 
tnlïútäg;  10  etc.,  cf.  Scheltn  h.  wIiIII^d)  fctfn^lri 
1.  mH4el,  mittti,  vuU{p,mAnlf» 


2.  mlddel.  XUtft,  MMIm^  M^. 
Vinff  od.  Suva»  hmu  ••  litr  JAtti  i« 
teaa  od.  miUe»  itHviit»  &«  ül 
)  VerbintttHji  u.  Ja»  Ytr^mAaiie  m 
tieti  Afu^fi-iUm  «4.  «Ufw  fiffraW 
det  ti.  nmocA  <lni  fegmtitifm  T« 
ewinehen  gelrmtnUn  MmwAoi  i.  Li 
rt<;.  ennt'i/iúM  iLfördtrt;  diAeroiAf 


MIDDAO  m  HtDDEL-UASTIE  j 

_'  BiMdaK,  Mitbiff,  3ii  Matt  tta  Tagta  orf. 
die  Zea  de»  AdcM«»  SltmiU»  dtr  Sonnt, 
wo  drr  Tag  geraä*  in  der  MtiU  tmsehen 
ikm  Steigen  u.  Sinken  (tf.  auch  raUil«. 
wlntM  rtc-)  äexx^en  angtkommm  tW.  — 
N'l,  »H.  middatt;  afV»M.  uiiddoi,  mWdî; 
tntîfriM.  CCad.  MüIUt)  mMy;  wfHet. 
nuädty;  «all.  tnlMei;  teatig.  midt;  o^a. 
miililteff;  Mn^I.  middd',  «n^î.  luiilâay;  an. 

W,  iii!ad«Ki;  ahd.  mittitao  ;   b'  '      " 

tat.  mm-Ai<*  (far  motlie-dieo) 

»idde,  »I4te  ('/■'BwinJ  u.  nidden  (Nrnitr.),  o'l.  txeúthrn  nrvi  Elwxu  brJm^M  M 
MiUf.,  Stelle  die,  o4.  l^nkt  der  i^n  tieft  Fatf  nur  i.  it.  folg.  Compot-  m.  n  A 
Atimerstm  uttg^Uhr  ffifich  wert  rM/crnt  miildols»  —  Mnä.,  ajria..  nfr», 
üt  u.  VOM  dittem  ung^ahr  gteithveit  mt-  U  miäiltl;  an.  iMdal  irtc:  ahd.  nluil,  n 
/w«(cn  /l»M»Ml'»t#n  ftngffaxit  taird  (nch  mhd.  mittel  (inediiU). 
ungefähr    mitten    emuchen    denn^tn    br-  ~   ~'^'-'     "—  * 

fisdet),  od.  SUUe,  Punkt  etc.  wo  meti  gleich 
ißtilt  Knden  u.  Kntfernuagen  mü  einander 
MKammentTi'ffeK  a.  dicjit  vim  einander 
»cJteida  od.  nie  hatbirl;  —  liP  mett  de 
iniiido  (od.  midtc,  'l  mldil^n)  d'r  fan  Ql  i  — 
bt  «nitii  in  d«  iniddc  Coii  in  't  tnidiionj 
dör;    —  M  iied  'l  midden  fÄ*  Mitte,  Ha» 

Centrutn  ttfj  riikd;  —  ap  du  middc  fan  Je  25  Vtrlehrsmitlfl,  ItUlfimmd,  &**t 
dns;  —  In  de  midile  lun  »n  jareoi  —  ho  (Geld  od.  Vermögtn  u.  £nA(l  «1 
tiM  't  oft  iu  de  middc  M'  úi  't  midden)  quelle  u.  Helfendeg  tie.  mDM  ^  *. 
trugen.  —  Sririchuj.:  „de  bmie  la  de  midde  dient,  um  «ul  rAnfri  nU  Mtdit»  i>i 
(od.  in  't  midden),"  sf  de  Dofi<T,  do  lOp  ht  lere»,  MiHelglitd,  Vtnuatltr  m.  rtflat 
tflaken  twf  papen.  —  JVd.  midde  f îVntm J ;  30  Vehikel)  i>ettimml«  Zveckt  tu  ßn 
«id.,  mntd.  midden  (Neulr.) ;  a».  middtm  i  tu  erreithen;  —  b6  btd  mik  int 
age.  midde;  aengl  middc;  engl  mid;  an.  (in  die  Milt<  neüthfn  Zvnai)  h 
mäh;  none.,tehiDrd.,dän.tnid\;  ahd.miii; 
mhd.  milite. 

Ee  %»t  triUeeder  wie  niddi:],  middt'n  wtn 
d«w>  Ad/.:  afrie».  midde,  tuédde;  ivfriw. 
niddc;  Mtl.  middi*;  Ktmg.  mid;  tut.  middi; 
ag».  middj  aengl.,  en^l.  mtd;  an.  uidbr; 
norw.  mid;  ahd.  miui,  mitte  i  mkd.  mitte, 
mite  1  aoth.  midJB  ('inrICt«»,  im  der  Miüe  be-  40  etc.)  beröfd. 
_yinrilic)t,    notfc'ien  £Ïwem  etc.)  fonpd»Hdet,  middol-Ür,  mittelhar,  buI  ed.  dm 

od.  gehört  mit  dienern  a.  lai.  mtdios,  miv  einen  MüteU  ad.  tiite»  Btuu  teat 
dium  etc, ;  griteh.  atmo»  (für  metbjoK),  von  ICtwan  od.  mischen  Mwiu  id 
Difeoi  (der  Mittlere),  mtssim,  mfiaoD  ^((tc>  mldd«I-dtIeo,  m   rfir  JUät« 

etc.;  ktlav.  mcxdn  (d.  i.  medja,  Mitte);  ehr.  ih  biren  etc.,  s.  middüln  mb  ». 
médliffti   tend.  muidhyu  i  aüdtmrt.  midag:  niddel-tÜBg.  SiilUldiag. 

digor.  miedeg:  (oj/.  midtkg  (roediu«,  loedium)  middelen.  >.  mldileln. 

etc.  tu  einem  Stamm  ninth,  der  wahrtcheinl  middeler.  tArmidde1«r,  ät  _ 

aus  madba  gekärtt   u.   au«  y  ms.  od.  mk        A/itiJ«r,  Vcrmilller,  Au.nwdtd»'.^ 

(mttseH;   einmeätn ,   bt.  epaltm ,   trmnrn,  " 

scheid«»,  theilta,  aUheilen  etc.,  ef-  mcten) 
u,  dha  (Ihan,  machen  rtc.)  eiuammengr.Mtt 
ist.  Ift  die»  nun  aber  richtig,  dojia  diene» 
Thema  m&dba  ad.  geküttl  madb    die  itinnl. 


■  theilen  od.   »ekeidm  machen, 


BtKoa  von  einander  »eheiden  etc. 
ultrden  sich  auch  die  Worte:  tend.  madba 
(Itrilkundc,  Wiitheit,  WissenntAa/t),  mndhi 
(lehren  etc.);  grieeh.  manthdnÖ  (lernen); 
lat.  mtideor  (heilen,   hiriren,  h^tn  etc.),  É 


eld,  Dni  «0  M  ''a  «ndar  Ib  Iiul^ 
rermidnn  dnt  lA  suk  IMt  ukIiNd  ;  - 
*I  htinpt-midiltfi  um  dnr  úe  «nll 
hamon ;  —  't  wiip  i»  'i  midi«!  ' 
lianJel  un  de  fi'Htär  iDsliea  ttuwk 
—  b«  U  &n  jüie  mlddeli  (n<4 
EneerbtmiUeJn,  Oeidern  etc.  od.  UM 


nlddel'^d,   mäielgui, 
vollkommen   gut   n.    ungni  t 
der  Milie. 

middel-hÜH,  MiUiÛiawt  s)  i 
der  miftere  Theil  tk»  Hautet^ 
b».  tS  Haus    wa»    in    der     MUte 


Otrlem  liegt 

midiIfl1*mMtje,  d«r  MA-iwr«,  «1 
twurhen  der  nlirm  h.  HBfcm  AI 
eine»  FensKrt.  beÜMdlirhe  Hiegtl  rtt 
I  rahment. 


UDDEL-HATE  KM  HIDEN 

\»,  ^iAt\-^t,  i)  Mittel- Mass  midern;  nfries.    (Otttsen)   mied.    —    Mä 

Mau,  teehU»  ginemendt»  ».  midBäm  tu  mldeii. 

'<ua,    getiemende  u.  paesende  lOiiel,  Oroêart  mit  feiner  dunkler  Slii&en- 

—  he  wét  gen  middelmate  to  Sispe,  die  wtriagsweiit  unter  dem  Soggen 
dat  geid  afer  iniddelinût   (das  6  loächst.  —  Es  wird  tcohl  dasselbe  Wort  sein 

eUj;  ~   he  hcd  gen  middel-  wie    nd.    middel,    mittleres    Ziüergras 

ip   od.    nflse,  jig.  u.  iton.  von  (Briza  media,   ef.  Kallschmidt's  allge- 

ein  geziemendes  Mass  im  Kopfe  meines  Wb.),   icas  indessen  hier  nicht  ge- 

ichtige  Mitte  nicht  inne  hält) ;  fanden  wird. 

mit)  das  Miltelstück  od.  milt-  10      niden    (mîde,  midst,  midt  etc. ;    —    mfid, 
mf-dBt   elf. ;    —   müden),   maden,   aus  dem 

li£,  mittelmässig,   das  mitlJcre  Wege  gehen,   sich  fem  halten   von,    aus- 

I  w.  «ach  keiner  Seite  hin  über-  weichen  (Einem),  nicht  verkehren  v.  um- 

;.  gehen  mit,   sieh  scheuen   etc.;   —    he  midt 

nitteln,   a)   Mittel  od.  Mitte  u.  15  hiim,  so  fOl  aa  h6  maD  kan;  —  h£>  midt  't 

nachen,  mitten   durch  machen,  kw&d  oog  niör  as  't  fQr ;   —   hC  midt  mm 

\eile  serlegen,  hallnren  etc.; —  hfis    (er  weidet  mein  Itaus,    lässt   sieh   in 

achSl  miilileiii  ocf.  middetdttlcii  meinem  Hause  nicht  sehen,  scheut  sich  es 

len  Unterschied  halbiren  otL  eu  r«  betreten) ;  —  hC  midt  sük  wsr  (er  weicht 

iten  vnter  uns  tertheilcn).  —  20  nd    stiehlt  sich   weg,    sncht  sich  Anderer 

.  —  li)  das  Mittel  od.  Mittlere  Blicken  su  entziehen  etc.);  —  M  midt  aük 

4t  machen  ii.  sein,    die  Mitte  d'r  für   (er  weidet   od.   schent  sich   davor) 

tdten  u.  feststellen  etc. ;  —  Jiû  um  afik  si'n  to  latcn.  —  A'rf.,  lund.  miden; 

dat  fien  (er  mittelt  od.  sendet,  nid.,   tnnkl.,   mfläm.  miJdeD;   afrie^  mitha; 

det  ihm  dan  hin);  —  hî'  niiddcld  25  lefries.  m^e;  s<ill.  mîdde;  waty.  mtth;  helg. 

—  M  hed  dat  tüsken  hür  for-  mido;  os.  mîthan,  mîdaii;  ahil.  mîdan,  mtdra; 
c)  Mittel  geben  od.  haben  de.,  ivhd.  iiildGu  (meiden,  lassen,  unterlassen, 
ddn;  — hC'bcilbumliemiddrId;  verlassen,  entbehren;  verschonen  mä,  sich 
iddeld,  einer  Sache  entlialten;  wegbleiben,  fehlen, 

Bauehstück  od.  mittlerer  Thcil  SO  vicht  anwesend  sein,  sieh  nicht  sehen  lassen, 
Weiteres  unter  3  rif.  sich  verbergen) ;  aas.  mtdhan ;  «engl,  mithen 

f,  Mittelschlag,  mittlere  Orössc,  (verliergcn,  verhehlen,  fcrschweigen,  meiden, 
t  n.  Art;  —  liû  is  ßn  fan  dP  unterlassen;  sieh  verbergen),  wovon  auch 
taold  das  neuengl.  mitlier  (einhüllen,  ver- 
mittelste;  —  't  middelatn  stiik ;  35  hüllen;  dicht  eudevken;  ersticken,  belästigen, 

middelstemit  beide  enden  (von  verwirren);  jwiÄ.  (meithaii).  —  Nach  Fick 
H  u.  h<üMächtigm  Mensehen).  (JI,  4:iG  u.  III,  L'3S)  gehört  es  mit  lett. 
Ite,  MitlelstTasse,  sianl.  ».  fig.  mittut  (vifändern,  unterlassen,  meiden)  eu 
;,  Mittelweg,  sinnl.  u.  fig.   '  einer  y  mit,  germ.  mid  (wechseln,  tauscheu), 

itten,  in  der  Mitte:  —  auch  40  sodass  man  danach  wohl  annehmen  mius, 
lidden,  die  Mitte  von  Xtivas,  dass  ans  der  (Irdlidtg.:  Stelle  od.  Stand 
i  od.  tHcftrcrcH  Aeussersten  be-        wechseln  u.  ver/indern,  toh  der  Stelle  gehen 

0  legdc  snk  in  't  midden  (sinnt.        ete.  die  liedtg. :   weichen,   enlKeichen,  aus- 

weichen,  iur  Seilt  gehen,  weggehen  etc.  u. 
:t,  Mitternacht,  sieiilf  Vhr  u.  45  hieraus  wieder  die  von:  (Jemand  od.  Etwas) 
t.  mrtdrn,  sidi  verbergen  etc.  entstand.    Dass 

es,  midite-irSss,  milleweges,  in  nun  nlier  auch  wirtlich  ein  goüi.  meithan, 
der  hattiea  Liinge  des  Wegex.  1*^11.  inaitL  mit  der  liedtg. :  ivechseln,  tan- 
«r,  nid-wintpr',  Mittwinter,  .ichrn  etc.  Iieidanden  hat,  wird  durch  gvith. 
'Hioende,  Tag  in)  der  Herlist  u.  00  ntailbiiis  (ilonnm,  fiabe,  Geschenk)  liestätigt, 
let  u.    mittat  zwischen   rfiVwn        was  wohl  ttrspr.  ein  Etwas  beeeiehnete,  ums 

1  um  roiddpwinter,  es  irar  sur  ein  Jemand  einem  andern  Jemand  für  ein 
'intersonnenwende.  cf.  mid-  f/egebenes  od.  eine  Leistung  wiedergidi,  so- 
ifries.  midwinter ;  itgs.  midda-        dass  i-s  im  Grunde  ein  ge-,  ver-  od.  umge- 

60  wechseltes  u.  eurärterstattetn  Etwas,  bc. 
end,  dem  Umgang  u.  Verkehr  eine  Erwiederung,  Wiedererstattung,  Ver- 
n  od.  der  Arbeit  gern  ans-  gellnug  (u.  gimach  oiicfi  eine  Gabe  od.  ein 
ms  dem  M'^ege  gehend,  sthcti,  Lohn  für  ein  früher  Gegebenes  od.  eine 
ienseheu,  arbtitssckcn  etc.  —  frühere  Leistung  etc.)  war,  was  der  GoOie 
)    mü>ld;    ntl.    (I) ahn e r t)  (^  unter  vkwA^xta  verstand,  ähnlich  wie  dies 


'  Mth  wit  orieeh.  moito*  (l>r\t)ifâtntng^«r-  Big«,  Bam  (ttriltt).  —  RH 

(^s&un^)  d«r  Fall  int,  wur  denn  auch  Fick  mjge;    nlil.    nûif^;    mdU,  »fi 

die  lAigeti  WArter  tdmnUlieh  (II,  43^)  mit  aM.   oJtf^A,    tätfH  onjji  Ol 

lol.   matiii»,  mitis  etc.  ffleichfattt  ett  Jei"  imgcn,  ef.  mgm». 

Tlifma  mit  -iteUt.  &      ni|iH   fmi^  migit,  nrifli  MC; 

IfffTm  {TOt^  oieitbttn.  maith   (Utcrfl,  vi-  mCfEfteta;  —  nikflvnl,Ar»iiAt,fi 

Ure)  neben  anein  frOMreH  infiiUa,   ranid  rcgiuM  (ir.,  c^.  nt^Ani:  —  b) 

(mutare  etc.),    «wDon  mai^juo    (eträntlcra,  hvMe;  —  lUt  mkt  Je  hä«  ^ 

tw/(tl«cA«n),    in-maidjiui    (Berändem,    rer-  uagnn,  bejn*teH,  SenAtum,  beim 

wandein).  io-nittlduiiiB  (VeränileTang,   Ab-  10  —  he  bemlet  sülti  —  hj  W  i 

Kec/ulung)  vergL  IL  Schulte,  guth.   Wb.  fiiucA  troji-,  teie  be»ehmiiii-  — 

W.  /u  jotA.  maitkoiSH.  griteh.  laollba  (Oabe,  'nale^tuD  kt>T«l, de  aicb  «liilitui 

bî.Erwicilemna,  Vergellunff  od.  dan  teus  tnan  —  îid.  inlcfc<^D-,   mnd  mign-,  ' 

mh  auaerchaeh  H.  »ccHsfUeily  giebt,  bl.  tnnW,,  »n^iWi.  iDyHlim ;  ^»/Vii, 

da*  Koe  man  für  ein  tingetauêelUes  ÉUoag  16  ( V il ma rj  mijnt;  o^.mlfu.rin 

mistauecht  ».  tiiiiic^kip^  ntich  noch  unser  annpl.  mlyim;  oa,  «orv   oiai 

melde,  desien  l'ormm  in  den  andern  germ.  tnCjoro,  nitnsere;  grirek.'v-mam 

Sprachrn  fait  nämmtHch  tu  dem    Putttr.  piaen),  'o-i&idi-mi  «.  matchujl 

tnalth  von  lufiitlian  be.  tu  mMiä  am  goA.  miUtfi,  mfïaü ;  .Hiui  mli,  lui^iaf 


_.  nhd.  mied  von  tuldeu  h.  nhd.meiden  u.    niibita    (WtJifJ,    nrib  fJlMi 

seheinticher  ist.  dose  dieiea  Wm  mit  golh.  idff.    y  mlgh,    Hvtthe  neSoM 

inaitlims  (doDiim  etc.)  aus  demselben  Stamm-  Htdtg.:  riegeln,  trä<'/(ht,  'tjH 

t>ot'&.  enliprang,  alK  da»»  «s  aus  misda,  mlxda  SR  fejKhtm  etc.  hotte. 

(».  unter  meide)  entêtand.    Dan»  umer  mcida  nig-ltTtni,  a)  Ecke  tooUn  nM 

jtdenfallf  eine  Abgabe  int,  die  beim  WccAeel  3u  pi»iien,  ad.  wo  num  Min  Wald 

der  Füehter  u.  Erwerber,  bt.  beim  Wechêel  —  li)  JtégéfEete,  Ecke  oi.  Oi 

dex  seitweüigen  u.  den  Ubennlängliehen  Be-  «k  geuiötmt.  rtgnti  •>.  gieiit  od  dtt. 

tum  von  £éi(ii'W  gezahlt  wird,  geht  ja  klar  30  Hegen  bringt;  —  ä«  Vtod  Btl  ll 

aun  der  BedCg.,  weiche  dienen  Wort  bei  unx  mighüru  (hier  tpec.  ün  Sidiui» 

noch  hat,    be.  aus  dem  Sinn,  in  deiu  wir  Südweatwind  «iu  den  nMiatoifltfMi 

M  gebrauehen,  hervor.  —  Wang.    aSgkta    (d.  i.  mpiif» 

nUnktO,  meidtam,  be.   meidend,  euräck-  hern,  cf.  hörn  «.  bftrn  ott.)i  ^"^ 

halteml,  Kheu,  bange  ete.: — liô  Is  ao  ui'd-  811  t/.   Enrenlratit,    /J^  W^.*  <r 

ft&ta,  dat  L«  hast  oUts  wM  o''-  ^^gd,  {w.  won  do  wb  RAthwïit  u,  dci  H 

hast  nargCDs  mil  heo   n^n  dOrd,    —    Xld.  mIgbiSn,    don   kuC   jX  'l  «r" 

ntUdinm.  äucli  UL 

m id-KÜmm er, M^omm fr, 'S'omntiY- ff onnm-  mlk,  n.  ),  2  m,  B  miklce. 

uende.    c/.  midde-winter.  40      Mîke,    »4/.  AToui«.     J)rM»  iC 

Blid-ÜreD,    Veëperieit,   Zeit  in  der  Mitte  von    Mia,    bj.  =  MwiK  t     '^ 

swiichen  13  Uhr  Mittag»  u.  13  IThr  Nachte,  rieehen. 

be.  um  6  Ühr  Abends.  1.  mikk*.  mlk,   cm    . 

mid-winter,  *.  midde-wfnter.  geringe»  Etvan,  Brocken,  S 

nig-ümel,   mie-hSmelj    nii^-&mer,   mig- Mi  chen,  QeringsCee,  yicht» ;  vi»  B 

Mmer,    mi£ - émke ,    mi^-heiuke,    DÎger,  ijonss/nnffl  Brod  etc.;— dVfl 

mizerko,   nigelke   u.  mire,  sowie  mnw-  fiui  aftT  blnf«ni,  £<.  fcf^mifM^ 

itUte,  dwei'se.  —  SpHchic:  hS  beterd  Buk  to  sf«;  —  'a  latjun  mikko  (til* 

as  d(T  migâmels,  de  [freu  up  't  older  Si-gen.  —  Mit  nd.  (Hr.  Wb.)  mikto  fl 

—  oii.  't  gcid  hiun  &a  de  mîg&m«ls,  de  leren  60  Junge,    kleines  Kind,    ktt'*' 

iip  '1  older  flögeu,  —  od.  he  wil  sük  betwrn  £(iicA  ot(.  äcAn/tf  Brod)  od.  /B' 

up  'l  older  &s  dl-  inîslillinels,  lie  kngen  Ök  mlgge  fSchönrogoen-Br^  tu  ei»»' 

Ürat  flflgels  wen  sP  old  KUut.  —  Die  meisle»  eine  Art  Brod  für  anw  /,*■«,  ' 

SenennungsH   als  mig-Auie)  etc.    «ij,  migcr  'H'nrentl'OiI.),  sowt«  oa^  (!>«■■< 

elc.  nAren  davon  hvr    (cf.   auch   engl.  pU-  GG  CtTractj^id,    tetbrtehlidM   ^ 
laire),  'i<M«  >{>»  Ameisen  bei  der  Bcrtilirung        r<Uft,  Zeug  wa»  s^ieeaeh  ■-  <" 

einen  scharfen  beisseaden  Saft  auistiritsen,  mehr  fett  ist  u.  nM<ma«nftrtd 
der  ein   Khmtrttichcs  Jucken    u.   Brennen        mieicerigßtein,  fein,  »ehmc^ 

auf  der  Haut  verursacht.     Wegen  ämel  (in  klein  fein   u.   krUtNeh),  —  ^ 
mig-äme))  h.  inSre  a.  unter  diesen  Wärter».  60  feiner  krilslieher  untetmidieTM 


yflfg  MIK  601  HILD-DBA.8EHD 

111,99),—  (Sckamhaeh)  gaf  hnm  'n  mik  (Zeichen,  Win^,  um  ham 

M  fein  u.milt»trUch  schreiben;  aptoarksäin   to  makeo.    —    Jlfit  n]d.   nûk 

ei ungleich  od.  acMeeht,feMer-  (Ziel    u.    Thäligheit    des    Zielens);    miüd. 

rih  »pinnen,  êodass  Klümpeheii  micke,  mick,  ghemick  (coUim&tio)  zu  mikken. 

im  Garn  tnistehen,  die  ielbst  6      nikken,  scharf  nach  Etwas  scheu   od. 

oikken  genannt  Teerden,  teeil  spähende.,  den  Blick  scharf  worauf  ridaen, 

:ehen  od.  Bräckehen  sind; —  Etwas  ins  Äuge  fassen  u.  beobachten,  Elwaê 

feineres  Brod  od.  Fein-Brod,  erspähen  od.  erblicken,  sehend  geteahren  u. 

für  arme   Leute) ;   —  »tW.  bemerken  etc. ;  —  lift  mikt  up  hum ;  —  ik 

\e  od.  die  Blume  des  Mehls;  10  mikke  dî.   —   Nid.  mikken   (doelen,   turen, 

\em  Mehl  od.  Feinhrad,  feinen  schcrp    toezien);     whM.    micken,    mecken 

—  mnld.  micke  (hcmiartium,  (micken  met  de  ooghea,  mit  den  Augen 
minor,  artidiuni,  parvuapania);  blineeln  od.  winken  etc.,  colli mare,  inten- 
le  (parvus  panis);  —  frane.  dcre  ocuIob  in  rem  aliquam,  colliueare,  oculoi 
Irod,  Laibchen,  6;.  pain  d'une  15  in  scopum  intenderc;  statuere,  dispooere); 
xie)-.  —  ital.,prov.(cf.Die!,  mfiäm.  mickea   metter    ooghen    (viser   bien 

mira;  fram.  mie  (l^rtikcl  droit,  avoir  l'oeil  ou  !a  venu  aquelqiie  choae); 
ng  der  Negation),  sotoie  ilal.  afrie».  mitza  d.  i.  (cf.  tzc-rke  "=  kerke, 
omig,  ein  bixiehen)  etc.  aus  Kirche)  mika  (sehen  od.  achten  u.  merken 
ÜMchtn,  Bisacken),  was  viel-  20  worauf,  Etwas  beacJUen),  wfries.  mickjen 
eh.  smikros  u.  mikros  (klein),  (doelen,  zien,  op  het  oog  hebben).  —  Dieses 
ben  Ursprungs  ist.  wort  wird  zweifellos  wie  itaï.  miccare  in 

ilk  (Femin.)  a)  gabelförmiger  ommiccarc  (mit  den  Augen  nicke»  u.  totn- 
rr  Gaffel;  —  b)  gabelförmiges  ken  od.  wimpern  u.  blinteln,  wie  s.  B.  die 
Pumpe,  worin   der  Schwengel  25  Kaleen,  wenn  sie  anscheinend  schläfrig  da- 

—  c)  Geck  auf  dem  Schorn-  hinsilsen  u.  durch  die  Spalte  der  halbge- 
in  gegabelter  Stock  od.  1  fahl,  iiffnetenu.twisehenduTchwiedeT geschlossenen 
elte  Stange  in  deren  Gabelung  Augen  sehen  u.  lauern)  aus  lat.  micare  (sich 
neinlegt  u.  worauf  Etwas  ruht  schnell  u.  ößershin  u.  her  beioegen,  eine  zH- 
'  einem  Schiffe  die  niedtrge-  30  terndeBewegnngmachen;funkéln,sehimmtTn, 
I,  od.  ein  VfaM  mit  seitwärts  blitecn,  gläneea  od.  glämern,  blitsern,  blin- 
ausgekerbten  Holspflöckchen,  kern)  entstanden  sein,  sodass  es  urspr.  die 
ange»  ruhen  auf  welche  die  Bedtg.:  icimperH,blinzelu,b3.  mit  den  Äugen 
.  Zwimmacher  Garn  ^uot  niclcea  u.  winken  etc.  u.  dann  ferner  in  die 
Bleicheti  hängen.  —  Mtúd.  S5  von:  mithalb  zugekniffenen  Äugen  od,  durch 
[furca;  pedamco,  pedamentum,  die  Spalte  der  halbgeöffneten  Augen  nach 
.  mickc  (un  arbre  fonrchu  de  Etwas  sehen  od.  spähen  u.  lauem,  scharf 
I,   tu  pieii  ou  e>bet  forchu) ;        ti.  genau  nach  Etwas  hinsehen,  Etwas  lieob- 

oben),  snm  Theil  auch  ins  acMen,  vinieren  etc.  überging. 

l  übergegangen,  cf.  dieserhaib  40  mikkeren,  mikkem,   Ilerat.  von  mikken. 

lt.  Wb.,  pag.  498)  Mick  der  mlld-dadig,  mildthäthig;   —   mild-dodig- 

ck  der  Reepschläger.  heid,  Mildthätigkeit. 

lik  C-l/nsc.  u.  Neulr.),  Visier,  müde,   mtW,   milde,  liebreich,  sanft,  an- 

etc.;  —   bc   nimd   dal   np  't  genehm,  gnädig,  freigebig  od.  gerne  u.  viel 

]ed  dat  al  lonk  iu  't  raik   od.  45  gebend  lic;  —    hi-  ^'cid  d'r  so  milde  mit 

—  ik  beb  hum  fc rdômd  in  't  um ;  —  dat  bcd  so  'n  milden  sniäk ;  —  dat 
de  kikerd,  in  de  birc.  —  Mit  k  'n  milden  od.  sachten  ßruDd  od.  klei, 
lik-ijzer  «.  mik-knop  (Visier,  sand  eti-. ;  —  hf  ia  mild  in  *t  gefen.  —  Nd., 
Visier-Knopf  od.  Visierkorn,  mnd.,  »Id.  mild,  milde:  afries.,  satl.  milde; 
mikken,  60  wfries.  mijid;  as.  mildi;  ags.  milde;  an. 
mik,  das  worauf  man  sein  mildr;  goth.  milds;  ahd.  milli;  lahd.  milte, 
KÎ.  wonach  man  nicht  u.  cielt  milde.  —  Die  eigentl.  Bedig.  ist  «lohl  toeich 

sieht,  bemerkt,  beobaclitel  it.  u.    sanft    als    Gegcnsatt   von    hart    u. 

t  II.  sich  merkt  —  od.   auch  strenge  etc.  h.  gehört  es  wohl  sur  y  mar, 

nit  u.   wodurch  man   Etwas  55  mal,  reiben,  verreiben,  weiiA  machen,   auf- 

•nerkbta'  macht  u.  ein  Zeichen  lijscn  etc.,  wie  auch  mol  u.  1  molt  etc. 

tk  giebt;  —   t  mik   (od.  de  milde,  ^filde,  Freu«dlieM:eit  etc. 

m  od.  uptrckkcn  (das  Zeichen,  mildi^heid,  Müdigkeit,  liebreiches  sanftes 

MerkiCicJicn,    bs.   die   Ziel-  Betragen, 

ifsetsen  od.  aufeiehen) ;  —  lii'  60  mild-drageDd,  gerne  u.  reich  tragend. 


MT?i>:NTHAI.F 


fr«  das*  sicA  Jtmanä  fand  der  Ate  Rauf- 
ebj«et  für  den  ffeforderteit  Preia  durch  dtn 
Ruf  Dl  \  n  trstand.  so  hei^  mlnon  wohl  »o- 
viM  ala  mtn  (mttn)  »asm  oil.  durch  mîn 
rufiat  fin  Etwan  atn  iH^enthum  /rutelim, 
faü»  r»  nicht  ttiea  mit  mhd.  ttâatn  (Ktwas 
üieh  alt  üigenthum  eueignen.  inne  haben) 
au(  älterem  muijan  (tu  <iä.  id»)  nein 
machen  (ef.  wfritê.  n^jnjfu,  iich  tueignen, 
ob  EigenOvm  arwerhm  etc.  u.  cljn-niunleo, 
für  »teh  selM  erieerlieti,  gieh  selbst  tueigittn, 
seibit  hekommen  ctC-J  ewMand. 

Von  mineii  (aaff^etHUchtrAuvtiim  kaufen 
od.  ütierhaupi  rieh  Ettea»  aneignen  u.  i-r- 
u/erfien  etc.)  »lammen  ah:  üt-TniDco  (bffent' 
lieh  verkaufen  od.  vefäaeiem),  —  ûl-jnîner 
(AucCifmatOT),  —  ût-mlaeré  (öfftHtticIte 
Aactioa  od  üffeiitlieher  Verkauf)  eic. 

miiifiilhAir,  uiDeDthalfen ,  ma'nel/iaß, 
neineihalben;  (/,  behalfeu. 

nisvreB,  nuntt-en,  graben,   viihle»  He-; 

—  nnderminfren,  «"(enninrfni.nnicr^oSe», 
unteneOhlen  cftc. 

nlulster,  Minitter.  —  Am  iai.  nuDiitür 
(Diener) ;  «.  unter  iueat«r  «.  uifiyc. 

miDken,  UtvAvHtisii.verstammeln.vtrUUen, 
gebrechlich  machen  etc.  —  Nid.  minkfiii, 
vcnainken  von  mink,  mcak,  gebrechlich  etc., 
als  Ablaut  von  3  niuik. 

1.  nion«,  s.  min. 

S.  Binoe  od.  ninn',  min',  Minne,  Liebe, 
Vreundschaft,  fHite  etc.;  —  vrî  nüutten  nen, 
dat  nt  in  tnino'  mit  'a  ander  kiftr  worden; 

—  't  kan  all'  io  de  weit  in  mtno'  un  l'rA' 
togän,  wen  tl'r  faii  beide  etilen  man  'a 
goúcü  will'  ii.  —  Nid.  minse,  mio;  mnW., 
innd;  afries.,  wfrita,,  nfries.  minne;  «s. 
niiona,  minni^B,  mtnnia ;  amgL  mintiB  (Minne, 
Litlf.  etc.);  an.  minni;  norte.,  Khaed.  miniif 
(Andenken,  Erinnerung,  Oräächtnimi,  Er- 
innerungntruuk) ;  ahd.  miun ja ,  minna  u. 
miuuî;  mhd.miaai  (Andenken,  Erinnerung; 


Minne;  gOtliehet  Uebereinkommen,  gütliche 
Beäegiiiig;  geechteehlUche  lArbe,  Gegenstand 
der  lAehe,  besonders  in  kosender  Anrede, 
auch  der  Kinder  gegen  die  Mulier).  —  Da- 
von :  front.  mignOD  (niedlich) ;  iuä.  ntiraone 
(Lieoitng ,  geUebte  Person ,  SdtoosSHiid, 
SchAUchen);  frnm.  mignoter  fIi'*6ito««J.  — 
Mit  rafinen  m.  3  man  etc.  ;ur  V  man,  den- 
ken etc.  in  der  tirsfir.  Sedig.  (ef.  aaeh 
unter  2  mund):  fassen,  htiUen  (tt.  so:  halten 
dafür,  halten  davon  od.  aotson,  sch&Uen 
eU.i  ete. 

1.  BÜDOflik,  ninnelk,  lieblich,  Ueben»- 
würdig,  holdselig,  Uebenmoerth ,  liebreich, 
freundlich,  gütlich  ttc ;  —  dat  is  'n  mmnnlk 
(od.  Iiominnelk)  kind ;  —  'd  mianelikca  «lücp 


etr,;  —    op   'n   1 

ndnuelUk;  mnd.  miontliku  t4c. 

2.  ■iDlialik,  Blipelk  fM)aani,£i.i 

wenig  rtc.f,  klein,  feto,  tchieúehUtii  ë 

5  dat  »>  man  'a  mlnuidk   kiod;  —  4M 

od  dv.  Iiúm  i-lr..  t»  te  mlnuelk  hUfen. 

aiDB«Ii,  minnen,  heben,  gerne  JUI« 

—  W  miuml  dat  ü*t  —  ^U.nitliiia 
<^fries.  mümla;  wfrtes.  mtnjPD  «tc 

10  nlnHcr,  nioder  (iJompar  tu  mit 
uHaaBiWenig  etc.),  minder, wenig», gtt 
kläner,  feiner,  magerer,  »chw£jiHehe 

—  dat   «eld   od.    dat  water  mc.  im 
miDDpr  un   miimcr;    —    de   liän  w( 

IQ  mtnner  un  «viA  al  wîJer  toroe;  —  "i 

minnCT  mit  liiun,  hb  schal  wul  bold  St 

nliner-Skcbti^,  mindermúchtio,  w 

mäeJUig  v.  kräfit:/  als  erforderlich,  se, 

«ti'. ;  —  dar  bun^k  to  nnuicnniicbfi^ 

SO  ilat  to  tillen,  od  tu  draffiui,  tn  dAa  ê 

ninner«!!,  niAB«»,  Biodera,  mit 

minder  od.  weniger  u.  peringer  aatk 

werden;  —  du  mnst  mtuneni,  dumiu 

dern  ad.  abnehmen  (Etmiu  uvJFOxJi  ' 

2S  minnerd  al  mitr  uu  tut-r;  —  dat  «ale 
derd  aOk. 

mlnOA-s&Di,  miaD-üflB,  miB-tAB,  i 
eam,  liebreich,  freundiich  tte. ;  -— 
miniiesauieii  ärd  un  wuc.  ^  Nid.  jan 

50  mhd.  minnefl&m  vte 

DiiBiiisk«id,  Blnntrkfrld,  Wenigkeit 
nigkeit,  Gtringfttgigkeil,  geringfügigi 
deutende  Sache  etc. :  —  dal  brütot  i 
u  'n  minni)(ti«id  uut^n   od.    t«keu  tb 

S&  d<i  ailgkt  dat  all'  man  a£  so  'ii  oinD 
BD,  man  dal  U  all'  uOi  bd  min  (od,  ' 
eU.)  aa  du  mt'iigt  i  —  dnt  in  e#n  n 
hnd.  neu  man  so  »Itgt  brbandcld  (ad. 
»chuJden.  m  plftgd  rie.)  word.  —  Zi 

if)  he.  minne,  wenig  etc. 

ttin-N&B,  *.  müinealtni. 
nlnuke.  nlank,  Mmsck,  reTnünftig\ 
iendes  Wesen,  als  OegtHsalt  tu  eiM 
vemünftigen  Wesen  od.   Thier;  — 

iS  je  hAl  t(tB  mionkc  ninli,  so  aa  de  d 
un  MD  kinder  bdianddd;  —  U  i 
miitKk,  half  dQfcl;  —  man  krigt  kj 
gi^n  minak  mbr  to  ab».  —  ^iritAw. :  ul 
iiwtt  im  buren-flil,  bdpen  (Bl  mintb 

60  de  tîd.  —  Untre  do  mliuk  wtrd  der  i 
im  AUgemetncn  h.  unUr  dat  mLosk  b 
der  Regel  tiur  i^  tecthUche  Mens 
eine  Frau  verslaiutm.  Jedoch  hkAi 
im  schlvehtm  Sinn  j  —  wat  «il  dat  t 

ßfi  wtl  sft  unn  wat  ferkoix^  od,  gold 
«IcV  —  man  nun  sAdc  mtnak?  fattr 
gtde  Frau),  wat  Mld  Jo?  —  iVrf 
miaacb;  nmif.Bitfltokr,m«iiiicliHi  nU.  m 
afries,  maoiikka,  isanaka.  toanscliR,  mei 

ËÚ  moiiBka,  meiiEcka,  uintchn;  mfrie*.  ml 


«05  V3& 

diA;  1MIV-  mixik;  tatl  nuuuke;  bt.  reiben,  zerreiben,  »ermatMen,  aufreiben, 

Binko:  Ott.,  iA   maimeglti&;  norw.  zerstören,  zu  Gründe  richten  etc. 

\f,tduMi.faenaiüt%;dän.aieaaeBke;  mig,  /«AI,  vorbei,  nicht  getroffen  etc.,  bz. 

■iiieO|ineiiiiiico,iDeiuiiBga,ineiuiiBeho,  fehl, verkehrt, unrecht  etc.;  —  Ma<:hi>tm\B(er 

10,  menacho;  tnhd.  mennishe,  men-  5  achosn  fehl  od.  vorbei,  abwegi,  abseits  etc.,  er 
enncKhe,  mensche,  mengch.  —  Es  traf  <Ia«  Ziel  nicht  etc.) ;  —  't  geid  mis  (es 
Um  Adj.:  goth.  manniaks;  tu.  mau-  geht  fehl  od.  vorbei,  trifft  nicht  etc.,  od.  auch: 
iniik;  ags.  mennisci  aengl. mfmn'ac;  es  geht  faltch  od.  verkehrt  etc.);  —  dat  was 
iikr;  ohd.  meimisc,  meDniach ;  mhd.  mia  (das  war  fdtl  od.  nicht  getroffen  etc.) ;  — 
1  (hmnanuB]  fortgebildet,   aas   ein  10  du  bist  btr  mia  (du  bist  hier  fehl  od.  verkehrt 

txMt  man  (denkendes  Wesen  od  u.  unrichtig,  bz.  nicM  reiAt,  hast  die  richtige 
IM  Attgemeinen,  ef.  3  man)  u.  isk  Thür  od.  das  richtige,  Haus,  die  richtige  I^r- 
pmI  betagt  alt:  einem  Mentchen  od.  son  verfehlt  u.  nicht  getroffen);  —  h<É  gung 
M  Weten  eiitsprechend  u.  angepasst  hum  mia  (er  ging  ihm  fehl  od.  vorbei  etc.); 
rtjr  u.  eigen.  15  —  dat  King  hum  mis  (u.  das  ging  ihm  vor- 

i  od.  minaeste  (Superl.  zu  mia,  be.  bei  u.  traf  ihn  nicht  etc.  u.  b.  das  ging  ihvt 
XHig  etc.),  mindeste,  wenigste,  ge-  fehl  tt.  verkehrt,  bs.  nicht  recht  od.  nicht  so 
kteinite  etc.  u.  subut.  Mindeste ;  —  wie  es  sein  sollte) ;  —  he  hed  mis  (er  hat  un- 
Ute;  —  hf  ÎH  de  minste  not.  recht   etc.    —  wen  ik  nét  mis  hebb',  den 

rSt  KÎr,  Hühnerkraul,  Hühnerdarm,  20  hcbb'  'k  dî  güstern  in  't  fürbigäu  aéa ;  — 
u  (iteliaria  od.  aleine  media),  aucA  bOst  du  nu  hCl  mis?  (bist  du  nun  gam  fdU 
rfe  (t.  2  arf)  genannt;  —  Compos.:  od.  ganz  vom  ricIUigen  Wege  ab?  —  6*. 
T«,  VogärMiere.  —  Md.  mier,  muur,  bist  du  nun  ganz  verkehrt  od.  wirr  u.  ver- 
müd.  mner,  muerkruyd ;  nM.  miere  rUckl'if)  —  Redensart:  miaofeffcn  (fehl  od. 
■  arveniiB  u.  slsiue  media);  nd.  2^  ricJitiq,  bz.  ungleich  od.  gleich),  gestellt 
tt)  mierex.  mieren  u.  (Danneil)  als  i'rage,  wenn  .Temand  rathen  muss  me 
idL  (Seh.  u.  L.)  mir  od.  mir.  viel  man  od.  ob  man  eine  unebene  Zahl 

tMleieht  mit  griech.  miioa  u.  muos-  (z.  B.  3)  od.  eine  ebene  (z.H.  t)  von  Et- 
nú(-öton  (M&useohrchen  u.  alaine)  was  in  der  geschlossenen  Hand  hat.  — 
Ion  mbu  od.  mjos  mit  üebergang  30  Spriehw.:  „'l  is  dag  iiät  hCl  mia,"  aS'  de 
I  r  t»  müor,  myor  wurde'^  ^  ^  Jang',  do  smêt  M  na  de  hund  ud  râkdc 
ftt  KVi  Ameise.  —  Nd.  mtre,  mir  (traf)  bÎd  gtol'múr,  od.  auch:  „'t  is  dog  adt 
re;   nid.   mier;  mnld.  miere;    engl.        lië!  mia,"  aä'  de  Jung*,  do  atahl  hfi  aîn  môr 

pift-mire);  aengl.  mîre,  ags,  m^e,  't  êne  ôgc  lU;  —  hcbbnn  ia  wis,  krîgen  ia 
I.,  itl.  maur  od.  maurr;  none.  maur,  35  mia  (falsch,  unzucerlässig,  trügerisch,  itnge- 
T,  mör ;  achwed.  myra  u.  dial.  maur ;  wiss,  unsicher  etc.).  —  Das  ITiema  niisaa 
re;  kelt.  mjr;  tartar.  (Krim)  miera  vom  Ada.  mia;  nid.  mia;  nd.  mia;  mnii,  mii, 
,  —  Wegen  der  Abstammung  von  miaae  (fehl,  vorbei,  das  Ziel  ni<M  erreichend 
ivere  etc.)  cf.  Fick,  II,  624.  etc.);   an.  niis  od.  miss  (an  Einem  vorbei); 

mirje  ('PIur. mirjea)  od.  nagt-mire,  40  isl.  mis  (de  via,  uon  rüctu  via;  cootra  jua 
^e,    drückendes   quälendes   Nacht-        et  aequum,  gegen  das  Recht  etc.  od.  ainnl.: 

der  Alp,  bz.  das  Gespenst  welches  gegen  das  Gerade  od.  die  gerade  Richtung 
•de  dea  liachta  reitet  ii.  wovon  die  etc.,  von  der  geraden  Richtung  abweichend, 
en  (s.  unter  klatte)  «.  marvlcchtcn  dieselbe  verlasseml  od.  ändernd  etc., 
K  u.  L.)  herrühren  u.  deshalb  hier  45  cf.  li  mis  =  per  vicea,  altiTuiitim,  ^.  engl. 
Irlder  genannt  werden.  —  Wang.  amia;  —  their  fiiru/  â  mia  =  altcruatira 
ridi-mé,   auch   dort   «filrlder  ge-        deAexoruiit  a  via;   —  fara  â  mis  Tid  =  a. 

ntd.  nachtmerrie;  mnld.  maere  tt.  practeiire  u.  b.  spc  dcgici);  norw.  mist; 
îrie;  nd.  (Dähnert  etc.)  mare  u.  schiced.  miste  (fehl, falsch, unrecht,  vergebens, 
'b.)  moor,  migtmoor;  nini'.  mar,  50  vorbei  etc.)  —  u.  Ai{i.  alul.  misai,  mia  (ter- 
gs.  mara;  aengl.  mare;  engl,  mare  achiedenartig  od.  wechselnd,  veränderlich, 
■re);  an.,  norw.,  schwed.  mara;  abweichend);  goth.  mimo  (wechaelteilig,  ein- 
re;   mArf.  mar:  ahd.  marii;  franz.        ander),  —  sowie  von  mia&a,  mixi  etc.,  gekürzt 

11,  330)  mare,  mar  (in  cauche-mar).  mis  i'fi  dtn  C'umpos.  mit  mis  (cf.  diese  a, 
l  mü  poln.  mora;  böhiii.  miira,  älter  65  auch  missen)  >r  vom  Subst.  nid.  mia;  mnld. 
Up  u.  Abendschmellerling) ;  russ.  mis,  misse  (Fehl,  Fehler;  Mangel,  Irrthum 
I  kiki-mora  (Gespenst),  soicie  lil.  etc.);  mnd.  miaae  (Fehler,  Verbrechen,  Ver- 
bJov.  morü  (Sterben,  Rest),  múroa  gehen  etc.,  bz.  das  Abiceichen  vom  Recht); 
lat.  mors  u.  skr.  mara  (Tod):  lat.  an.,  isl.  vAs od.  misa  (Veränderung,  WecKsü, 
von  der  y  mar,  sterben,  verderben,  60  Abweichung  von   der  Regel;    iMendtiedj 


CM 


Ml&ßOS 


âa»  Faucht  w.  VtrkehrU,  fkhteehU  eU-: 
FfJiier,  Mangel,  FtMm,  Otbrichm  etc.) 
HoU  nach  Fiel:  (VI,  ä38)  qm  iniiaa  en^ 
ittaniUn  aHn  u.  mit  hiav.  mitft  (abvmch- 
Étlnd),  »kr.  mithas  (naammen,  ^gengtitig, 
wevhtelêtaeúe,  abwfdtgtlnd  ete.},BiiÜiti(fiiUiA, 
neirkdtrl)  rtc.  »ur  y  mi  (wectutln,  cf,  oürA 
iDiticn)  gehören,  wonacA  dann  nütau  (cf. 
auch  niiWKik  am  Sehlusse)  eumietui  einen 
werhuelndeu  u.  vtrdnderle»  od.  aliueichen- 
deu,  tu.  veränderliehm  u.  arutettn  Zuitand 
ftiûn  iitwag)  htieichrttt,  od.  aich  auf  den 
Wechsel  od.  die  Kerdnderun^  n.  Abmachung 
etc.  der  od.  die  mit  u.  in  JCboa»  vorgnM, 
btiieht  u.  dann  oiu  dw  lUdtg.  des  Ah- 
veithms  von  dem  (riehUgtn)  Wege  od.  der 
(geraden)  Hiehtung  auch  in  die  des  Var- 
heigehenii  v.  Xichttr^rne  od.  Fehten»  (od. 
;  fehl,  vorbei,  nitht  getroffen  etc.; 


finster,  verdrit»sUch  de. ;  —  nui  (od.  mlsig) 
wör  ^atchtea  nebeliges  trübe»  WrtttrJi  — 
h£  kikt  BC>  ttiîa  (dHiiter,  finrter  #(c,,  od. 
trab«,  traurig,  mi»iigettimmt,  vtrdrieutich 
etc.)  HI,  dut  man  bist  hange  fôr  hmn  wor- 
Ueu  raut;  —  bC-  wiird  dV  gans  min  (misi- 
geelimmt,  krankhaft  gereiet,  elend,  kaüen- 
jammerig  etc.)  fan,  8ï  hü  dal  sag,  —  Mit 
d«»  SuW.  tnnld.  mlest  (Nebel)  «.  Verb. 
nid.  luJeseleDi  mnld.  laitselea  (nebulam  ex> 
habire ,  roc&re  leDucm  pluviani) ;  mfläm. 
miegclen;  nd.  (Schambach  etc.)  mimkeD 
».  miieln  f/'nn  rq^rit,  »töbem,  schmute- 
regnen)  wohl  damelben  Ureprungs  wie  mint 
K.  messe;  f.  daseüitt  aub  c. 

inis-a»ti(eD ,  minsachlen,  verachten,  ge- 
Tinguchätzcn  etc. 

miM-Behting,  Hti-afbteS,  MiMaeklang  tle. 

1.  mis-bâf,  fehlbar,  dem  Fehlen,  Irren  u. 
Irrthiim  unterworfen  et<-, ;  entbehrlich  etc. ; 
—  anmiêhhi, unfehlbar;  —  dnt  Is  unmiibftr 
fnnis  (od.  unmiibär  «tLker)  dat  bé  dal  dAü 
bcd;  —  dat  is  ml  uttEoisblXr  (das  ist  mir 
unentbehrlich).  —  Nid.  misbaar,  onmisbiMr. 

2.  niH'bar,  a)  mis^gebührig,  migsgeberdig, 
ungtberdig,  ungestüm,  etäriaiseh,  wild,  laut 
lobend  u.  heulend;  —  misbâr  wfir  (unge- 
taümea  stürmisches  Wetter);  —  'n  misbir 
kiad  (ein  ungeberdiges  schreicidcs  u.  lär- 
mendes Ki»^;  —  b)  miss  od.  übel  vonOe- 
berds,  hätshch,  entstellt  etc.;  —  'a  mhlAr 
getigt.  —  Mit  mubarig  u.  dem  folgenden 
misbflT  tu  misbaren. 

3.  Bis-bAr  od.  mitibsrei  Ldrm,  heftiges 
Gesdirei,  Oeheuk,  Qejammer  etc.  —  Nid. 
raisboar  (dasaelbe);  mnd.  (Seh.  u.  L.)  mia- 
bere,  misgi^benle,  uiïbare  (Mitagebahrm, 
Missgeberde,  enUtvlUe»  Aiüiiti;  Heulen, 
ächreim  eU.);  mnld.  uiabaor  (geatus  in- 


decfliM,  geatuk  incumpnailiui  »unmai 
gentium) :  mfldm.  iniabatf  d^routun  r» 
uompIaJncle  desordiinuev,  avM  noattn 
IDIÛQII):  wAd.  Búsmhusé,  mlweb&r 
3  Bünden  u.  Oebahren,  Missgeberden 
tonrn,  Traurr,  Klagt).  —  Zu  dem  /bij 

1.  miü^bareii,  rieh  miss  od.  úbilgi 
u.  anstellen  od.  ceigen  etc.,  bt.  steh 
obJÜMr  ti^el  u.  »Mechl  od.  krani 

10  od.  ob  es  Einem  übel  eU.  geht  get^th 
gebtrden  rtc..  ungeberdia  sein,  tobt 
tuen,  schreie»,  jammern,  heulen,  kiaa 
—  hA  nwUird  so,  u  wen  de  <lAa 
r»«  «itt,  od.  uof\  «ir  fcflart-n  ia.  - 

1&  niisbariMi  (dasselbe);  mnld.  mutbact 
coiitpovite  üi!  gtxtTK,  indüicatcr  gati 
mini,  mifi-,  niiwiohereu  (lich  ungebe 
ungehörig  beiuhmen  ad.  beteigen,  im 
od.  f^el  gebühren  u.   betragen  ete.) 

20  mlMebflreu  (dasselbe).  —  (hmpos.  t 
od.  musv  u.  baren  od.  bftrea,  cf.  bi\ 

2.  niiï-baren,  »mm  od.  feld  h. 
boltreu. 

mis-liarif;.    miss-    od.   ungehithrig, 
35  berdig,  tobend,  schriientl  etc.  ,■  —   l 
mUbarxKeu  Joi^e,    dat  d'r   nikt  mit 
fangen  is. 

miit'bedrif,  unrecldes  Thun,  Verb 
Sande  etc. 
SO      mis-bebageB,  missbehagen;  auch  s 
ub-blUig,  missbäUg,  unhiSig,  uug\ 
wer^ch  etc. 

liiis-billt|;eil,  missbUUgen,    nicht  t 
ah  unbillig   u.   schitchl  verwerfen  i 
So  urthnlm  etc. 

ulK-briik,    Misabrauch;    —    mjet 

mitthrauchen ;    anders  gefjrauchen 

recht  u.  gehörig  ist. 

mi-NvliTB,  ni-scbten,  me-achieR,  aSj 

10  weise,  vidleicta,  wahrschvinlidi  eU.; 

^i  mischîa  mit  dt  —  Nid.  mlsdtl 

nuGBcblea;  tnnld.  od.  anld.  macliKbieu 

scliein;  mtid.  maciiBcbéD, macbtch^nj 

miakÜD)   ddn.  maukäna,   d.  h,  es  n 

45  kann  geschehen,  wie  auch  ddn.  h 

dasselbe  bedeutet. 

nis-dâj,    MissHhai,    Uthetthat  r\ 

miädädig,  mitselhälig;  -'   mUdadt^r, 

thäter  ftc. 

5ü      mU-d^en,  missgedeihen,  missrathi 

~  \  kAra  ia  faa  \  jAr  néai  misdült 

nÎ8-d6Id,    ntúM-,  KM-   od.  stMfcht 

etc.;  --  h«  \*  nfit  iftiadfld,  er  iH  nn 

btgalA  od.  unfdhig,  Aoi  gnte  Anlage 

&5      miH-dSl«B,   nicht   riditig  theiUn, 

recht   oerlheilen   u.   begebm,    seUetii 

Verthtilen   von  Oabe»   wegtommat, 

theOt  bleiben  etc. 

vâs'AH.unrechtlhun,BötaOitm,ié 

GÜ  Bijses  anthun  u.  tufUgr»,  hdtiiigi 


H7  HIS-SCHIE 

heW  ik  den  mîidAn?  —  irat  hebb'  —  dat  is  nSt  gôd  misked.  —  AAd.  miaïu, 

didftii?  —  ho  miideid  gën  miDBk  wat  miaken,  mîagen,  mischen;  mkd.  mischen.  — 

Irlk,  Miudruek,  falscher  od.  fdüer-  Mit  lat.  misccre;  griech.  misgein  (mischen); 

Drmek,  MakulatHr.  skr.  mi^ra,   ini(;la  (vermischt),   mi^raya  (mi- 
Irikkei,  miss-  od.  falsch   u.  fehler-    6  scheu),  miksh,  mikshati  (mischen)  eon  einer 

!.  drvdcen.  *^9_V  'oi^. 

lUn,    músdeuteit;    —    miadiiduDg,  mix -kennen,   misskennen,  verkennen  etc.; 

Ottng.  —    iniskenning ,    miskeiincii ,   Misskennung, 

  FeUfoB.  Verkemiung  etc. 

klln,  ».]  fehl  fallen,  vorbei  fallen,  10      mis-kliir,   Misscoideur,  Missfarbe,  eine 

■tfen;  —  b]  missgefaRen,  nicht  ge-  verschiedenartige  od.  gemischte  u.  unreine 

ic;  auch  subst.  i'arbe  die  einen  icidrigen  Eindruck  macht; 

jfti,  MÜMebm,  torbei  gehen,  falsch  —  misklOrig,  misklürd,  missfarbig,  von  widrig 

beftrt  v.fihigdien,  nicht  treffen,  ent-  verschiedener  Farbe  od.   üon  gemischter  u. 

tntwiiehien ;  —  de  regen  is  hiun  mis-  16  unerkennbarer,    nicht   ;h   unterscheidender 

-  he  ii  dir  miag&n;    —    wî  sunt  'a   ^  Farbe. 

liigftii;  —  dAt  d^r  kan  hum  liOl  nft  minlL-mhnk, Misch- Masi:h,aUerhaniI durch- 

dftt  ktigt  he  seker  to  futcn,  einander  geinetigtes   u.  gerührtes  Zeug.  — 

leMite,  Missgestall.  miak-maskeri',  Misch-Mascherei. 

;tUei,  entgelten,  büssen.                     20  niH-kruin,  Fehlwochen,  Fehigeburl. 

;eWH,  i)  Missgewächa ;  —  h)  Miss-  mis-leiden,   misskiten,    irre  leiten,    ver- 
führen etc. 

;lUH,  verkehrt  od.  falsch  denken  od.  mix-JiDEen,  misslingen,  nicht  gelingen. 

IM,  in  Minen  Vermuthungen  irren,  mis-Iükken,  misaglûcken,  misslingen  etc. ; 

•lintun  u.  eerrechnen  efc.                    2ö  —  dat  mislukdo  huui;  —  dat  muB  «oI  mia- 

liuisg,  nÎN-glMHeS,  irrige  od.  falsche  lükken,  dat  tum  clk  wol  ins^n. 

\ung  od.  Jalsche  Berechnung   etc.;  mi)t-mâl,    3Iiss-Mahl,    MiaS'MahUeit, 

iiaisêing  bei  Bobrik.  Maldîeit    die    Einem    unrecht,    Übel    od. 

irifp,  Missgriff,  Fehlgriff.  schlecht  schmecH  u.    bekömmt  etc.;    —   ik 

Tipflif  fehlgreifen.                              30  hebbe,  bo  lank  ik  liU'e,  »og  n6it  gSu  miamäl 

buei ,    miss^ünnen ;    —    mis-giinat,  holden. 

nat;— mia-güDsüg,  missgünstig,  an-  mis-múd,   Missmath,    Unmuth,    Schwer- 

ele.  muih  etc.;   —   niÎBinûdig,   missmüthig  etc.; 

iini,  misshagen,  missbehagen,  miss-  —  mismôdîgheid ,  Missmitlhigkeit ,  Schwer- 

ü£d   od.    schlecht  gefallen  etc.;   —  3G  muth,  Gemuthsvcrstimmnng  eic. 

h&gd  bam.  —  jlucn  subsl. :  he  hcd  aix-nSgd,   missvergnägt,  uneufrieden  etc. 

ugen  d'r  an  hail  od.  kund  d&n.  —  Nid.  misnoegd. 

EÜitla,  misshandeln,  schleckt  od.  übel  niHuel,    Mispel.    —    Das    entlehnte   lat, 

,  Bi$e8  thun  od.  anthim  u.  zufügen,  mespilus,    wovon  auch  ital.  néBpoIa  u.  oAd. 

».  sMecU  od.   ühd  behandeln;  —  40  ncspil,  </.  Diez,  I,  äSO. 

\Vaag,  Misthandlung.  nis-prisen,  misspreisen,  verachten,  tadeln 

eilig,  mitsheUig,  uneinig,  nneins  etc. ;  etc. ;  —  bê  misgrêg  dat ;  —  ik  kau  dat  (ad. 

lelligheid,  Misshelligkeit,  Uneinigkeit,  hum)  not  miBpriaou. 

(c.,  ef.  EuheUig.  I.  mis-raden,  missrathen,   missgcrathen, 

',  Mass  u.  feucht,  nebelig,  trübe  (sinnl.  45  fehl  gerathen  etc. 

i,  ef.  m!a.  —  Wegen  des  wahrschein-  2.  uis-raden,  a)  fehl  rathen,  nicht  rathen 

früheren   Bestehens   eines    Verbuuu  od.  nicht  errathen;  —   b)  schlecht  od.  übel 

od.  mibsjan  (nässtn,  feuchten,  nebeln  rathen,  einen  schlechten  Math  geben ;  —  c)  ab- 

(mit  ausgeworfenem  h)    mlBaii    cf  rathen ;  —  ht^  misrüd  bum  od.  dat. 

leue  sab  c  das  Weitere  u.  cf.  dasu  60  uis-raken,  fehltrrffen,  vorbei  treffen  etc. ; 

ïambach  nUBeln  u.  muscln   (fein  —  lUt  vas  misräkd;  —  schlecht  od.  verkehrt 

stöbern),    miiclig  u.  musclig  («tobe-  «.  unpass  kommen    od.  ankommen;  —   gil 

I,  muBclwecr,  (Stöberwetter)  etc.  dar  nêt  heu,  du  kunst  dar  wol  misraken ;  — 

icen,   miss-   od.  fehljagen   etc.;    —  he  is  di'ir  gauB  miaräkd. 

'n  ander  misjagt.                                35  miH-rüken ,    be.  mis-rükenen ,    miss-   od. 

■r,    Miisjahr,    unfruclitbares  Jahr,  falsch  u.  verkehrt  rechnen  ctc,  —  miaräke- 

jo    die    Ernte    missräth    od.    miss-  niug,  Missrechnung,  falsche  Rechnung  od. 

itt.  Berechnung,  Bechnungsfehier  etc. 

n,  mi^Kften  od.  swischen  machen  od.  miH-schikt  ritt  Etwas  was  keinen  rechten 

iHiammen  machen  u.  rühren  etc. ;  üO  od.  ordentlichen  Schick  hat  od.  hässlich  «. 


MISSE  MIS 


achiKht  uuMvt'U,  Ur[fonn,  Mis»-  od.  Vnge- 
»taU  etc.;  —  80  'n  miMcIiik  hobb'  'it  nun 
dftge   Dog   nK  B^n  ns   diU   wicht    chj.   (Int 

gOVM  tu, 

missp,  inlN,  ilfMsi;.  —  />a«  mfcif.  misaa 
(AbtndnuJUitfeier,  HochaiiU)  w.  «nfriariitoi 
aiM  dm  Worten  deg  Geiillichen:  tte,  miwa 
RSl  ("*(>/.  coiicio),  iiHiMit  d«r  atlgtmeine 
OoUtsdiemC  f&r  J«4tn  der  nicht  an  der 
AbrnthiuMsfeim"  TIm'l  nehmen  walltt,  lit- 


Biiiielik,  uiBBelk,  msaUch,  tioeifelhafl, 
ungiwüiii,  t/edtMieh  de.  Hc. ;  —  tut  lügt 
U'r  raiBBelk  (sweifAhafl  v.  bedmkUeh,  j<- 
fährlich,  gehimm,  böse  ete,)  tH ;  —  ilftt  is 
'n  mtoselken  (uusslicht  od.  twafethafte  u. 
bedenkliche)  itikoi  —  'u  minrlken  klor  (eine 
gemischte  u.  noei/elhiifie  nicht  eu  erkmnmde 
ete.  od.  auch  eine  mdrigf,  unon^eneAiM  u. 
häiiliehe  Farbe);  —  hA  attgt  muuelk  fun* 
angenehm,  häsilich,  widrig,  entstellt  ete.  od. 
elend,  bleich  u.  krankh^^/1  ttcj  ût;  —  Ii6 
eag  d'r  gftDs  miwelk  {«fenJ  u.  «cM«cÚ,  bleich 
u.  kr/mkhafl  ete)  fan  flt   as  faf  dat  húrdc ; 

—  li^  wiira  d'r  gkns  misEelk  ("Wennt  cxi.  un- 
pdiBlich,  itbel  etc.)  fan  to  mSde,  as  hä  dal 
blAd  Mg;  —  ik  bUn  bo  misselk  (aehlechl  u. 
elend  etc.)  to  môde,  dnt  ik  J'r  gaos  krank 
fan  btln.  —  Nid.  ntiaeelijk  (datulbe) ;  m»ld. 
(KU.)  misaelick  (a.  fortuitiu;  —  b.  ambi- 
guLiB,  dobias,  incertas;  in  quo  errari  aut  de 
quo  dubitari  polest;  ~  c)  audaculua,  lemo- 
nvri(iB,morosaB, difficilis);  wnd.  (Seh.  u.  LJ 
migae-,  mia-Iik  (a.  ungewiss,  xweifeO^oft;  — 
b.  ärgerlich,  erbittert);  afrie».  iniBlik;  an. 
miatik;  ag».  mislic;  an.,  xhL  mislDtr;  ahä. 
misBalih,  mUsülh,  misaulTh,  miBlth,  mJiiilîb ; 
mhd.  miBBOIÎch ,  mÎBlîcli ;  goth.  muaak'ika 
(perachieden,  mannigfach  ete.  u.  ahä.  auch: 
vngewiês,  eweifelhaft,  unsicher,  mi/mlivh  etc.). 

—  Wie  schon  unter  nüs  (s.  daseltist  am 
Schlüsse)  be>ntrkt,  so  beeeichttel  misBa  urqir. 
einen  uechselnden  u.  veränderten  od.  ab- 
ietichenden,  vcränderlichsn,  unsteten  ti.  un- 
sichern  Zustand  hs.  da^enige  unw  bM  so 
u.  bald  wieder  anders  u.  von  dem  frühem 
verschieden  ist  u.  abuieieht  u.  da  mm  die 
Endung  Itk  die  Sedtg. :  gleich  od.  ebenao 
wt«  Hc.  hat,  bs.  besagt,  dats  ein  Etwas 
ebenso  ist  viie  das  Wort  dem  es  angehängt 
wird,  so  hat  das  Gompoa.  luiBaallli  auch 
wieder  dieselbe  Sedlg.  wie  mÎBBa  in  der 
ai^eet.  Bedtg. :  wechsänd  u.  sich  verändernd 
od.  abwechselnd  u.  DcTOnderUch,  bi.  abaei- 
chetid  u.  verschieden  (von  dem  frühen)  etc., 
worauH  »ich  dann  die  sonstigen  Sedtgn.  von 
mûna-lîk  od.  misslieh  von  selbst  weiter 
entulickellen. 

niSNeo ,   mldtea ,   missen ,   vorbei  gehen, 


nicht  treffen,  fehlen,  irrtn  (fehlge^m, 
sehlagm,  nicht  gtlingen  etc.} ;  vrrlieren, 
hehren,  abgehen; —  Jat  m.i»de  biiiu  ja, 


od.  felU  siAtagen  ete.) ,-  —  dat  niút  dl 
ging  dir  fehl,  das  trafst  du  »üAt,  da  « 

10  u.  /«AAiWt  du  etc.) ;  —  wat  mUt  (v 
fehlt,  mangelt  etc.)  di  ?  —  niitt  dî  wat 
dir  wOJi,  ist  dir  Etwas  abêtita  od.  aiht 
gf kommen  u.  verlorm)?  —  ht  nia»  nîn 
atisBOii  od.  mlBteu  (tntliehren   od.  oer> 

16  u.  tihgcben);  —  It?  um*  't  all'  miwa 
mUten),  wat  b6  tiair.  —  Sedensai 
Hprüäiw.:  pMcn  i|  nitscn;  —  de  fBl 
da  fSl  luiHl  (wer  ml  vermuthet,  dtr 
mel   od.  geht  viel  fehl);    —   dat  kai 

aO  misMti,  de  M  drinkt,  nut  fSl  piaien.  - 
od.  von  uüi. 

nis-aetten,  n>isw«tmi,  feU  od.  v 
nebenbei  setstn,  unriehtig  ad.  auf  dit 
k^rle  Stelle  setsen,   rn  eint  unrichtig 

SS  verkehrte,  wnsiehsrc,  bedcnkiiche  u,  g^ 
liiAe  Lage  »etten  od.  bringfn,  in  Grf« 
Verlegenheit  setten  od.  bringen  tte. 
pM«'  up,  dal  du  dt  nCt  »inntst  an  i 
wen   du  Bitten    geitt;    —    d'r   h^  (I 

80  meiiniKAn  tuBseitd  uq  diiEÜg  brsAtd;  ■ 
biu  all'  baog',  dat  hS  lui  miuicltd  (in 
legenheit  seiet  u.  tn  meinen  Erwartt 
täuscht  etc.)  UQ  ml  gan«  in  ferlw«i 
breagd ;  —  wen  ik  nêl  aülM  loiBSPtliT» 

36  den  iiebb'  'k  um  mai  seid  geutig.  an 
Btuk  land,  wat  ik  anki^it  hebb',  lo  bv 
—  wen  du  m!  dai  Kold  übt  up  do  i» 
mg  brt.i)g:*t,  di-o  bin  'k  lifl  mtiaettd  o 
viH  ik  uAt,   wo  'k  makrti  aal;    -~  «ii 

40  dtn  wArd  nét  boldKt  im  mî  tnisiettil 
Bcbal  ili  de  dttfel  haku. 

nU-setling,  ml«i«lt«n,  Jttiss-  od. 
Seteiing,  In  -  Verlegenheit- Seleung  de 
ik  heW  därd<>r  so  'n  mIssetieE  ud,  i 

45  dat  geld  nfit  înkregâD  hebb',  dat  Ik  I 
grDiste  ungelegcnbeii)  kamen  bfn. 

mú-siDiieii ,  miss'  od.  verkehrt  si 
versinnsn,  verrechnen,  täuschen  «c, ;  ■ 
mlBsÎDst  dl  wo],  dat  is  jn  wol  tiAt  legl 

()0  mia-sÎDltioe,  Bii-Kiiui«S,  JtfUsn'n 
Versinnung,  Verrechnung  ete. ;  —  d* 
'n  oiiasLaueO  fan  dt. 

mis-airen,  misuieren,  vmtmtUiila 
■—  dat  misstrd  't  ganse  bäs,  «en  J«  lé 

GS  to  «mal  stiat 

mt«-tiUp,  FtJdtrai  (simiL  u.  bitdlj. 
miN<sla]ip«o.mu'iiUlJM,«is-trHn. 
nd.  fehltreten. 
mint,  dicker  stinkendtr  Kehei,  der 

60  verjtntteH  u.  für  die  lÂehtêtmliien  der 


^m      UISTEN 


BOT  MTTEN 

.    ._  ;  —  ä'i  kwam  m  'u  midi,  mîd,  mct ;  op«.  mîd,  midh ;  aengj.  mid, 

OK  nan  gAn  dré  tA'  (TriUe)  hen  mit;  an.  medh;  norm.,  (Zän.,  jcAioed.  med; 

—  Sjpriehw.:  mut  hed  frGit  in  de  ahd.  miii,  mite,  mit;  mbd.  mite,  mit;   i^ofA. 

JFdL,  tild.,  engi.,  aettgl.,  agt.  roiat.  mith;  griech.  metú;  sefirf.  miit  fm'f,  Bamint, 

BHMe  «■  n^  mîsîg  etc.,   be.  dent    b  nebst).  —  Das  zend.  mat  entstand  vidteicht 

tnriBufa»  aiKW.  miest  (t.  unter  mîs)  aiu  älterem  (cf.  kar  aus  skar  u.   mar  von 

I,  mîhui  fi^f.  mtgcn]  v.  vakrtcheinl.  laL  memor  etc.  aus  smar  etc.)  Rnat,  be.  skr. 

A  mit  A-tufaü  da  inltudenden  „h"  sm&t.smäd  (eugleich  mit,  zugleich inisammen, 

M  od.  A'reet  von  der  f  mih  f nässen,  äff esammt    etc.),    v>as   nach    Orassmaan 

«ü  ancA  akr,  mih  oZs  Subsf.  die  10  für   Bamäd   sfeU  u.    ein   aüta  Ncutr.   von 

ftbel  He.  hat.  tum^  (cf.  samen,  toaamcn  etc.]   iai,  wie  ja 

itm,  f.  misaen.  auch   mit  etc.   ein  Zunammen  u.  Zugleich, 

itra,  Ktark  nefieln.  —  Zu  mist  6z.  efNe   Gcmeinscltaft  ».  Verbindung   ete, 

;,  mMg,  nebeHg  etc.  —  Nd.,  mnd.,  ausdrückt  u.  bezeichnet. 

r.  aiitig;  engl,  misty.                          15  mit-dûn,    a.)    mitthun,   eusammen  od.  ge- 

fltig,  Bis-trSstelik,   nis-trSstelk,  meinsclmfilich   thun ;  —   b)   milgeben ;   — 

tKol,  trottlo»,   untröatUeh,    traurig,  dat  Bchal  d!  wol  mitdän  (mitgegeben  od.  bei- 

db,  dmd,  jämmerlich  etc. ;   —  hC'  gebracht  etc.)  wordcD,  wen  du  blcr  dîn  füten 

gam  mîcúrmtellc  fan;   —    üat  is  'n  under  andermoiiR  disk  steken  muBt 

iitrOalalken   feiender,    erbärmlicher,  20  mite,   mit,   Miete  od.  Milbe,    ein  sehr 

iditr}  kerd.  /ikines  Inscct,   welches  man  hauptsädUich 

isM,  mistweistn,   verkehrt  weisen  im  Käse,   Mehl  u.  in  der  Grütze  findet  u. 

tm,  de  tIb  ueüen  ele.  ein  Hauptzerfresser  u.  Zerstörer  des  Käses 

iiiigi  ■lawiiniig,  mistvisen,  Miss-  etc.  ist.    Da  nun  aber  dieses  Inscct  in  Masse 

I  Abieiti-Weiaiaig,  verkehrtes  Zeigen  26  soiBohl,ic>e  ancli  der  davomerfressene  u.  da- 

g  Biif  die  Sichtung   od.   den  Weg,  mit  gefüllte  Käse  ein  grauliches,  schmutzig 

f,   JrrtAu»   etc.;^  —    dat    was   'n  weisses  ».  trübes  Anselicn  hat,  bz.  in  der 

BvUefi,  >o  dat  vT  hël  wAr  andcra  Farbe  u.  im  Ansehn  einem  vergrämten  od. 

tamea,  at  warben  «î  vullea;  —  d'r  verdriessUchen    u.    durchfurchten    Gesichte 
nriseS   (rariatio  et  aberratio]   in  de  30  gleicht,  so  gebrauchen  wir  mtte  audt  fig.  in 
der  Bedtg.:    Gram,  Verdruss,  Verdriesslick- 

Idp.  «.  Präpos.)  mit;  —  't  lüpt  hum  keit  etc.  «.  Acisst.-  he  sitt  ful  mîte    od.    he 

mt  he  antangd  uo  deid,  un  ik  wêt  aitt  ia  de  mite  daher  fig.  auch  soviel  als: 

kttm  êamftl  vat  tegcn  [contra)  lúpen  er  sitzt  roll  Gram  u.   Verdruss  etc.  od.^er 

e  vind  ii  mit,  un  nêt  legen ;  —  't  35  sitzt  im  Gram  «.  Verdruss.   —  Nd.   mîle ; 

gam  mit  (es  ist  ihm  ganz  recht  od.  nid.  niijt;   mnld,   mijte;    wang.    mit;    ags. 

MgenthmJ,  dat  du  dat  eo  mäkst ;  —  mite ;  engl,  mite ;  oAd.  mtza.  —  Davon  Span, 

1  nfit  mit  iB,  dat  deid  bH  6k  nét  uu  mita;  fram.  mite  (MUbe).  —  üs  gehört  mit 

1  sok  Ak  apdekopstcld;  —  't  was  nhd.  Meisael;  goth.  maitan;  ahd.  meizan 

regt  mit  't  ain,  dat  ûn  frû  lium  'n  40  (spaüen,   hauen,  sehneiden,  ba.  zerspalten, 

inf  bkrde;   —    wel  geid  mit?ficer  zerhauen  etc.)  zur  y  mit  (spalten,  zerspalten, 

iladt  mit  fort  od.  wer  begleitet  mich,  zerhauen ,   zerkleinern   etc.)  aus  ml  u.  ma 

il  in  meiner  Gesellschaft  etc.);  —  (cf.  min],  wie  engl,  beeile  in  der  Bedtg.: 

oét  mit  dôn  od.  mit  Bpäleo;  —  hö  Käfer  wM  mit  unserm  ItGitel  (Meissel) 
St  mit  ans  in;    —    gk  dog  mit;   —  45  n.   biten   zur  },'  lihid  (spalten  etc.)  geftört, 

all'  mit  (a.  das  läuft  od.  geht  Alles  die  mit  bhad   (graben,  bz.  hauen,  gtossen, 

imM  gegen,  das  geht  Alles  vorwärts  stechen)  aus  bhn  (schlagen  etc.)  entstand. 

<o»  Statten,  od.  ganz  nach  Wunsch  miten  (mCl),  von  Mieten  od.  Milben  zer- 

'.  keinen   Widerstand  etc.,    —    u.  h.  fressen  werden,  voll  von  Miete»  od.  Milben 
fl  Alles  mit  dem  Beirrenden  zu-  50  sein  u.  fig.  auch   voller  Verdruss  n.  Gram 

voneärt»  u.  trennt  sich  nicht  von  (cf.  mite)  seiN,  ein  grämliches  Gesicht  machen, 

m);  —    't  helpt   (od.  arbeidt  etc.)  verdriesslich  hinsitzcn  etc.;  —  de  kOse  (od. 

j  —  mit 'n  ander;  —  mit  des  k warn  de  ßürte,  dat  mäl)^  fangd  nn  to  mitcti;  — 

nit  'd  mal  (mit  od.  auf  einmal,  zu-  —  de  ktise  ctt.  niltd  liël    weg  od.    fennîtd 
tc.};  —  mit  frä'  (mit  Frieden  od.  in  55  gans:  —  liê  BÎtt  de  hOle  dag  hen  lo  miten; 

ngatört  etc.).  ~  A'd.  mede,  mû,  mit;  —  hü  doid  niks  ns  mîten  od.  mîlern^   — 

!<»,  medde,  mit ;  nid.  me<le,  mcc,  mct ;  wat  hcBt  du  nltid  to  miten   od.   to   mitom 

lede,  med,  met,  mit;   afries.   nuthi,  (was  hast  du   stets  grämlich  u.  verdriess- 

nede,  mei,  mith,  mit,  meth;  nfries.  lieh  zu  sein,  od.  deinen  Verdruss  etc.  zu 
I.  medd;  wiaig.  mit;  helg.  mct;  as.  60  äussern)? 

i  Doonkut  XDoImas.    WMctbaob.    II,  39 


ntlvr,  ein  grämUehtr,  vtrtlrituiicher,  um- 
xufrirdener  Mentch;  —  't  Is  su  'u  reglen 
oldcü  lutler,  —  Üt  miien  iw  Jiy.  Sitwi. 

Diiteren,  mitorn.  gtämetn,  fortwahrend 
veTririetsiiiih  seit-  —  Ilcrat.  von  tnîten  im 
fif/.  Sinn, 

niterig,  nilrig,  ■nÜM'g,  ï)  voller  Mieltn 
od.  gane  vtm  Miden^od.  Mäbe»  zer/reiaen  ; 

—  de  kêBB  etc.  is  mîlerîg;  —  b)  arämheh, 
terih-iesalick  ttc.i  —  hö  wikä  w  a  mîWg 
gf^si};),  ort.  lié  18  fao  dajjc  SD  mlcerc,  lUt 
man  hätit  hangu  fär  htitn  word,  bt.  Sat  dV 
liAit  häl  g6n  amgAn  mit  hum  Im. 

Milje,  id'jI.  J^amc.  Dimin.  von  Mia,  bï. 
Mario,  wie  Mike. 

mit«,  »»'(er  rf*r  VorauMtttung  dcuu,  od. 
mrauegtseUt  da«s,  faäê  etc. ;  —  mlts  du  dat 
daist,  —  iVM.  inltB  (doMtlbe  u.  au<A  mbH.  .- 
eine  hedingung.   ein  Aber,   ein  FaiU   ttc; 

—  itjuir  Ik  ven  niiu  bij,  bt.  gndfr  diu  mits); 
wfne*.  mits.  —   WM  eontrah.  aut  mit  du». 

mll-sak  (Sack  mit  Mieten  od.  Mitben), 
jig.  ein  gf&mUcher  verdrietaHeher  tintufrie- 
aener  Stcnseh;  —  bG  Ii  'a  legten  olden 
mitMk,  cf.  mite, 

1.  mtf,  H.  mfli,  tnfljc. 

2.  mit,  (.  niOme. 

nüd,  Jtfut/i,  Üerthaftigkeii ,  Kühuhcil, 
Sinn,  Neiljung,  Lust,  innerliche  Stimmung, 
Ueigunff  u.  Simmung  od.  innerer  Trieb  um 
Ulmas  «n  teageit  u.  ea  uHlemelimtn  od.  tu 
Ikun ;  —  dV  sitt  h6I  gen  mOd  bî;  —  he  hed 
gän  mOd  of  lost  um  vAt  to  döo  i  —  wen  du 
mOd  bctat  un  ddrst,  den  kam  man  lier;  — 
d(i  mAd  Kiltt.  Iiuin  in  de  b&neo  od.  in  de 
liuHi-n  (Strvmpfi^) ;  —  M  iî  gôds  mAdïj  — 
li6  gcid  d'r  gûdti  ni<)dB  up  an;  —  to  iii6de 
weseii  (m  Sinnen  »ein,  in  innerlicher  Slim- 
mung  od.  innerlicher  Yerfasaung  sein,  nieh 
fahlen  u.  befinden  etc.);  —  he  ia  d'r  nftl  ua 
n  mAde,    um  d'r  mit  ben  to  gka-. 


(»eine  innerliche  Erregung,  seinen  Zorn  etc.) 
an  liuu ;  ~  ha  bed  d'r  so  "n  mûd  (od.  miika) 
np,  am  d'r  Leo  to  gftn  od.  um  dat  to  kopcu 
(tti;. ;  —  bfl  hed  so  'n  môd  uii  'i  wiclit  (er 
hat  m  'ne  Neigung  auf  das  Mädchen ,  bt. 
auf  den  Bejiitt  deKrlben).  ~  Spriehw, :  g4d 
mikd  mûil,  mAn  nfrnnod  dna  seiden  gfld, 
—  Nd.  roiiod;  mnd.  niAt,  mtit,  nocd;  nid., 
mnld.  moud;  afrie«,  mOd;  utfritt.  mocd; 
toll.  viM;  helg.  mudd;  wi.  mAd,  muod; 
ags.  m^id;  aengl.  inM;  engl,  moud ;  nn.  mMr 
(mens,  aaimiia,  aufgeregter  heftig  beteegler 
Sinn,  Zorn  ete);  norw.,  achteed.,  dän.  tooA; 
ahd.  muot,  mAt,  moat,  moad.  inuat;  luhit. 
muot;  «id.  mOt  (Kraft  des  Denkens,  Em- 
pfindens u.  Wollene;  Sinn,  Se«ie,  Geist, 
Öemiith,    Stimmung,     ffttinnung ;   /roher 


Muth,  iMsl-,  Muih,  Zorn  Begdwe», 
Neigung,  EntKchius»,  Absieht,  Kn» 
Hoffnung):  gnth.  mOd«  {uiimii«,  im 
lattt,  iiu.  Muth,  Zorn).  —  i'ergtdcti 
die  Formen  wn  uibier  (Matter)  i 
Stammform  malar  wf.  m&lai  eon  ma  < 
man  (ermessen,  ene/lgen,  tit>trlegai,  n 
sinnen,  ersinnen,  auMinnen  etc.),  son 
mSrnc  (Muhme)  in  ma-mä  con  ma  t 

—  u.  von  ffit  (1-^us)  SU  der  Stau 
pftdft,  gekürst  päd  van  pud  au*  [14  (} 
»o  liegt  es  xehr  nahe,  auoh  mÛ  n 
mall  (uiimua,  meiu,  bt.  Sinn,  Oeit 
müth.   Absieht,    Witte    Vertanoen   et 

16  mit  mul  in  upamäti  (cf  Ora>s\ 
etc.)  in  vergleichen  u.  es  mit  diesfn  t 
y  ma,  mH,  m&o  (ermessen  etc.,  < 
sinnen  etej  abtuleitrn. 

Dose  das  goth.  mf>A»  «tc.   m  «b 

20  begrifflich  gans  «tinmt,  ist  ja  Uar 
die  Ableitung  desselben  iwi  mutMUi  (i 
cf.  melen,  meucn  eit.  u.  aeaen  d 
itammuHg  des  Wortes  Muth  htn 
Weigand)  uohl  i&ieufalis  zu  MTW 

25      1.  nöde  in  to  mAde;  cf.  mAd. 

2.  aivd«  od.  taMf,  Mode,  Sitte,  i 
Art  u.  Weise  infh  tu  gairen  od.  m 
elf.,  i  —  dat  is  Je  'n  miUca  modo,  de 
dt  best;  —  d'r  kumun   allR  itagü  oQ 

au  tiËie  ufideu  uu;  ~  weu  't  mMa  (& 
Brauch,  bs.  ^eitsitte)  wurd,  d«o  mul 
dragen  worden,  aJ  Ictt  't  fik  nog  to  t 
dat  Is  lo  oldbardig  un  gani  dt  d« 
kamen.    —    Spriehw. :  «är  't  mAde  i 

SO  ridt  An  pnttút  up  'n  bulle  na  de  kar 

Das  frans,   mone   au»   tat.  tnnda« 

Regel,  Art  u.   Wein  elej  eon  y  u 

ma  ad.  mh  (nusiien,  ermessen  etc.),  cf. 

mäden,  muthen,  »innen  ete. ;  —  Ca 

iO  aa-,  fer-,  lii-mAden.  —  Zu  möd. 

niöder,  aiicA  (t.  B.  auf  Nordemtg) 
(flur.  modor«),  eontrah.  (s.  dj  mir.  1 

—  Bedensart.  u.  Spriehw. :  so  mAd 
dogtor;  —  de  na  de  dogter  frNd.  n 

45  mi^dnr  to  frilndc  holdon,  odL:  du  de 
httbbcn  wil,  mut  mit  de  mftdcr  mAi  ibi 
du  i\a  dngter  mAad,  de  strikd  d«  mAd«r 
um  de  bftrd;  —  du  de  mAder  (od.  n 
fruude  bfld,  geld  mit  de  dogier  slrtlci 

60  „dat  gcid  müder  nu  Qéake  an,"  at'  < 
dt  kwun  d'r  'n  frAer  in  t  btki.  ' 
modur,  mAr;  »U.  moeder,  mo«r; 
lunder;  wfriex.  moar,  mAf-r;  ar,  i 
mi^dor,   nÄdcr,   muodar,    mnodor ,  m 

SB  ags.  inûdur,  mAdor,  mQdcr;  arngl.  t 
engl.  moLlier;  Schutt,  modjr ,  niodei 
mAdbiri  norui.,  dän.,  sehmed.  moder; 
muotcr,  mAter,  uaater,  muad«i';  mhd.  n 
nd.  mAter,  mAder,  mfiter,  oQder  ;  lat. 

ßO  griech.  mûtér  (dor.  m&téT) ;  fcö.  mi 


J 


^Âioderee 


'<UODEREE  611 


UOI 


flonwB.  moder  Ai  modereb  (ma- 
f/Kn.  modira,  mnd.  moddere, 
ar,  agt.  modrie,  ahd.  maotcra) ; 

kdae.  inati  (Genil.  matere); 
te,   motrs;    »kr.    mfttar;    fend. 

mitâr;  npers.  mïdftr;  buch. 
i,  mir;   of^jA.  mOr  etc.   —  Mit 

têx  (cf.  ntder)  fortgebildet  voa 
NCMm,  lehaffen,  wirken,  bilden, 
if.  meten  etc.]  u.  formell  ii.  iitr- 
r  «h(  Atr.,  «end.  mäUr  (Schaffer, 
'ticer,  Schöpfer). 
■êrke,  Mütterchert. 
U,   KtaniUe  (maUicaria  chamo- 

de,  Mutterliebe.  —  Sprichio.: 
a  modersärgen  sQat  altid  a&i  an 


mkän^Iich  an  die  Mutter. 
flfifka,  üf-HUer-MarienhebcA«», 
ienbtiimchen.    cf.  marléfke. 
lUtUrn;  —  bemodern,  bemuttern, 
mache»  bei  od.  über  Jemanden. 
kend,  Muttemaekend,  so  nackend 
id  von  der  Mutter  geboren  wird. 
es-kllêi,  maUefBeelenatiein. 
'ft,  Muttersorge. 
%k»;  i.  q.  moder-täl. 
,  MtOtergprache,  liagua  matcrna. 
tdhig,  wagend,  kühn  etc. 
1,  Mulhigkeit. 

I,  uid-wfllei,  Muthwille,  Math- 
ennUh,  Vortale,  Abgicbt  etc. ; 
]at  mit  od.  Qt  mödwille  (od.  raöA- 

g,  ntathwillig,  vorsätzlich, 
tpitit,  Geschmack,  Lust,  Neigung 
.  ii  so  regt  sîa  mflge  (das  ist  so 
Jaehmack  od.  seine  Lust,  sein 
ele,,  be.  da»  mag  er  gerade  so 
At  IB  fiin  du  niSge,  ven  he  alle 
a  kau  nn  wat  Ickkera  to  iktCD  im 
krigt;  —  dat  guug  tegen  liGge 
iflge  (das  ging  gegen  Sinn  wi. 
gen  e(C.  U.  gegen  Neigung  etc. 
:h  gegen  Behagen  u.  gegen  Mägen 
1  elc).  —  SprichiB. :  „elk  sin 
de  jung',  „ik  &t  flgen  uu  mm 
len."  —  Nd.  möge  (a.  Vermögen, 
mten  etc.;  —  b.  Appetit,  Lust, 
\c.) ;  mnd.  möge:  ntAel.  muge, 
!  (Macht,  Kraft,  Vermögen). 
Mogelei,  Heimlichthuerci,  Betrü- 
hea  Spiel  etc.;  —  du  mual  gôn 
:eii;  —  wtit  best  du  däi-  du  wer 
bî  de  ende? 

heimlich  od.  hinterlistig  u.  bc- 
iandebt,  ein  heimliehes  od.  ver- 


deckte» u.  falschea  Spiel  treiben,  heimlich 
betrügen  etc.;  —  hü  mogcld  gevU  w6r,  wî 
mutteu  hum  bcter  up  de  fingere  kîken ;  — 
hl;  wil  UQB  bemogeln;  —  bú  ked  uns  ho- 
5  mogeld  (liinters  Licht  geführt,  betrogen  etc.). 
—  Nd.  (Dann eil)  mogeln.  —  S.  Weitere» 
unter  muggeln. 

1.  mOgen    (mag,  magst,   mag,  mögen ;  — 
mug,  mugsl,  mag,  muggcn :  —  mögt),  mögen, 

10  können,  im  Stande  sein,  Macht  u.  Freiheit 
haben,  Ürlaubniss  haben,  dürfen;  —  Ab- 
sieht haben,  wollen,  Neigung,  Lust  u.  Appetit 
hohen.  Etwas  gern  haben,  gern  essen ;  ~ 
ik  mag  (mag,   vermag,   kann  etc.)   dat  hflat 

15  nËt  dÛD,  dat  ik  bum  prügel  gäfc ;  —  ik  mag 
dar  uät  hea  giku  (a.  ich  mag  da  nicht  hin- 
gehen od.  ich  habe  niclU  den  WilleH  u. 
die  Lust  doiu ,  hintugehen ;  —  b.  ich 
habe  nicht  die  MaclU  u.  die  Erlaubnis»,  be. 

20  nicht  das  Kannen  u.  Vermögen,  dahin  eu 
gehen) ;  —  ik  mug  wol,  man  ik  kan  nft  (ich 
möchte  wohl  od.  thäte  es  wohl  gern,  aber 
ich  kann  nicht) ;  —  magst  du  äk  pufTerd 
od.    'n    bottecbrûd;    —    hü   mag   gern    wat 

25  eten  (er  mag  gern  Haas  essen  od.  isaet 
gern  etwas,  hat  Lust  u.  Neigung  etwas  uu 
essen);  —  mugai  du  vrol  mit?  (möchtest  od. 
wMtcst  da  woU  tnit  '0-  —  Nd.  mügen ; 
mnd.,    nid.    mögen ;    afries.    muga;    wfries. 

30  fJajitJTJmeyen;  sot^  muga;  as,,  ai7s.  mugan  ; 
acngl.  mugen;  engt,  mowe,  mowen,  moun; 
an.  mega;  norio.  maa;  dün.  maao;  schwed. 
mil ;  ahd.  magan ,  mugan ,  mugen ;  mhd. 
mugen,  mügen ;  gulh.  magan.   —   Mit  ahd. 

35  mugan,  makaii,  magi?n,megin,  meghin,mekiu; 
OS.  megin ;  amhd.,  mhd.  magen  (Macht, 
Kraft,  Gehalt,  Bedeutung,  Tiiäuigkeit,  be- 
deutende That,  Menge,  Fülle) ;  an.  magn 
«.  raegin,  megn  (Macht,  Kraft  etc.);    tslav. 

10  mogi»  (können,  vermögen,  Macht  u.  Kraft 
haben  etc.) ;  lat.  magiius  etc.  etc.  von  der 
y  magli ;  s.  unter  mâgskup  etc. 

2.  mBseo,   Mögen,   Vermögen  od.  Macht, 
Kraft,  Können,  Wollen,  Sinn,  Neigung  etc. ; 

45  —  diit  mögen  harr'  he  »oi,  wen  huin  man 
anders  nika  entlegen  stund ;  —  't  hangt  ndt 
allen  fan  't  mßgen  of,  man  ôk  faii  't  kOncn 
IUI  diireii.  —  NhL  mögen.  —  Es  hatte  früher 
auch  die  Beiltg.:  Fülle,  Habe  etc.  u.  ist  es 

60  urspr.  ident.  mit  ahd.   magan,   megin  etc. ; 
s.  unter  1  mfigen. 
mSh,  mS,  s.  mOi. 

môi,  schön,  hübsch,  gepulst,  rein  etc.;  — 
'n  müi  wicht ;  —   'n  mûjen  jung' ;  —   't  ÏB 

55  fan  dage  regt  möi  wer;  —  he  hed  giik  môî 
mäkd;  —  M  is  m6i  antrukkeu;  —  't  sQgt 
all'  müi  in  b(ls  un  tun  üt;  —  bé  mag  sUk 
gern  múi  maken  {a.  sich  gern  ptttgen  u. 
schmücken ;  —  b.  neb  schön  bei  den  Leuten 

60  machen,  tlwn  als  ob  man  gam  rein  u.  un- 


sc^iUdiij  üt  it.  kein  Winter  trüben  kann} ; 

—  dat  io  ua  klingt  all'  itigt  möi;  —  mOi 
protcn  (nchiin  reden);  —  d&t  i»  all'  mau 
mbjo  prút  (itae  ial  Am»  nur  echûnt  Bede) ; 

—  mûi-proler  (SdUrn-Scdner ,  Einer  der 
ateU  Khisn  rtätt  oä.  Alles  bmh/fnigi  etc.). 

—  Üedmsart.  u.  ^ifiehw.:  mU  »Cr  «pHkn 
(echänfg  Water  fielen,  b*.  fcMn  thun, 
schmeicheln  etc.);  —  mäi  g&o  lui  wurttn, 
Mt  i'Ua  ua  npareo.  —  OompaT.  müin  (nu 
Word  't  nos!  oiWer);  —  Superl.  niOlaie  (lifi 
HOcht  't  mnielc  nfts;  —  dat  ia  't  mäUte,  wat 
Uc  all'  mtu  dage  «Au  of  hOrd  hehV).  —  Nd. 
mooi,  mojc ;  nid.  mnoi ;  mnlrt.  mo;  (comptiix, 
orniitii«,  olegaan).  —  Wohl  tioei/eüiu  mit 
gpan.  aittjo  (tierlich,  gtpHlei,  genhmltckt) 
täejil.  It.  mil  diesem  entweder  uus  ht.  nii^ut 
(j/TOse,  hehr,  annehnlieh  ac.)  ui.  aus  majus 
^'1  Mai  betreffend,  «eil  Hch  in  diesem 
Monat  die  Natur  verherrlivhl  u.  ichmäcktj. 

1:  ntti,  ihS,  8.  mump. 

a.  mSi,  m8,  n8je  u.  aueh  nn^g»,  müde, 
traftliui,  trachöpft  etc. ;  —  ik  bin  so  rufti 
aa  'ii  liund ;  —  mfli  fan  't  lûpiai ;  —  tnOi  in  de 
bSoeo;  —  ik  bün  't  lafcn  (od.  't  Bpekukel, 
't  sCn  Dtc.)  mSi  an  «nt.  —  Cum|i(ir.  mSler, 
mil.joi'l  —  Superl.  mfliste,  mftjoBte.  —  Nid. 
mocdd,  moej  mttU.  moede,  muede,  nioo^c; 
nd.  müde,  mAo  u.  <5chani6ii  cAJ  motoi 
mnd.  mode;  wan^.  mod;  a«.  inAdlii[nl.inMhi; 
Off«,  m^be:  ubil.  muodi,  muadi,  muode, 
Riiicdo;  mhä.  maaie,  milfidR;  md.  idüAo.  — 
Wohl  mii  uneerm  gleiMietUulenden  uiugge 
(aalt  mug«)  eu  ahd.  miiojau  (mühen,  be- 
eehvierea  etc.),  ef.  3  meten  <^lc. 

noi«ii,  ».  i  mdcD. 

miilon,  müjoii,  nchftn  mache»,  klären  etc.; 

—  dat  wftr  (Wetter)  mAid  sük  up  od  fcr- 
mdid  siik.  —  Z«  uiûi. 

mSieB,  Miilfen;  —  fermSjea  (m'nmden);  — 
tannoA  (ermüdet) ;  —  fcrmöjend  ferinäiieBti), 

—  Nid.  moeijen,  vermoeijpn. 

toOke,  ft)  Vater-  od.  Mutler-Schaester. 
Muhme  i  —  b)  e(jie  ältere  Fraa ;  —  'n  oldm 
mflko;  —  'n  dtickeu  mölie  etc.  —  ü*  int 
ein  ikmin.  von  mO  (s.  unter  iulfniel,  viie 
ômk(!  H.  Omkc  von  bm  (Oheim),  woliei  man 
indeüen  bei  mQ  nicAt  fian«  vicher  i»t,  ob 
beim  Vergleich  de»  au«  mouder  (Mutttr,  ef. 
müder)  geHreteti  nid.  f y.  Ö  a  i  cj  moe.  Dimin. 
moetje  u,  im  Qroniniwrland  moeka  (Lettteres 
M(  formtll  gam  glrieh  mit  miserm  meke) 
nicM  auc/i  vn«ar  m(t  (v.  unter  mfimv)  «benga 
Kit  da.1  gleichbedeutende  mnld.  mo«]e  ein-e 
Kürzung  i'on  nfriex.  nuidire  (matcrtura,  e. 
unter  wúdei")  ütt  «.  dieserhalb  mö,  inOi  u, 
roflbe  *«e/4e  Bedlg.  mit  afriee.  mödlre, 
mûdlr  haben. 

mäkpr,  ctiV  schwerer  eiserner  ewtischlú- 
giger  Bammer  (die  beiden  Seiten  find  gleich 


u.  können  beide  Seiten  atneeckjielnd  l 
werden)  zum  Eintreiben  vivt  £toa 
Zerechliigen  od.  Zertrümmern  von  i 
«.  sonetisen  harte»  Öegentländen  od 
A  nun  Scljaehte.n  von  Oaiaen,  denen  n 
mit  vor  den  Kopf  tehtOgl  u.  den 
knochen  eertrümmert.  Auf  den  B 
tmrii  der  mAker  od,  nd.  inokcr  gé 
eehteere  eiterne  Hammer  auch  «an 
10  treiben  der  BuUen  gebraucht.  —  NU. 
(ein  eckwerer  Schmtedeliammer;  rin  te 
eieemer  Hammer,  der  an  beiden  Seili 
Bahn  hat).  Ale  Baiennung  einei  m 
eiterneH  Uanimtra  ttm  Oebrandi  u 

15  Werfte,  be.  heim  StAiffebau  iet  dai 
moker  (cf.  Bobrit)  aucA  in»  d 
»ehtced.  ütiergegangen. 

£1»  gehört  vtelleieht  mit  mbktm  i 
(v.  Dale)   miMkliainer  (Behwerer  Bi 

20  au  nid.  menkMi,  nioken  (weich  k. 
machen  ad.  teerden,  enoeiehen  etc.), 
mokur  aniir.  ein  Werkzeug  war. 
man  Etwait  weich  u.  vMrhe  macht  od 
wie  e.  B.    Btoekfiadt   od.  BerfiUak  i 

26  welchem  Fall  es  datm  laohl  mit  nid 
od.  meuks  (Weiche  eU.,  het  vlerii 
KiCl  DOS  in  de  meiik,  um  weich  u.  nu 
werden)  n.  incnken,miiykeu  ;  mnid-w 
(moUirn,  pmollire,  mitJKa»)-,  noru.,  i 

30  njaka,  mjk,  mauk,  mokvt  (loeich  m 
erweielien  ele.)  u.  dem  frühem  tu 
KiL  unter  muyckcn)  mräko;  neugi 
auf  rlan  nkl.  muuk,  muik,  mock: 
mujk  ;  aengl.  mcuc:  engl,  mcck ;  o». 

35  norm.,  schwed.  mjutc;  ään.mig;  gM 
(Keich,  nachgiebig,  geechmeiiUg,  nanß 
mollU  etc.,  cf.  giAh.  miika-nodct,  San/ 
turHckgAen  würde,  tu  deseen  ab^ti 
Verb,  ngaktt  (mmik  cie.)  auch  mw* 

40  nok,  mokk  fmadva^dik«;  ra  blandinj 
Qlc.) ;  mehwed.  dial.  raúk  u.  auch  wohl  t 
mock  (weicher  Stahl)  gehört.  Zu  dkU 
Hammer  m.  mOkem  ^,  abrigen*  o«d 
da»  âpan.(Diet  JI,U6)m»»ha(Hm 

16  mv.har,  nuchocar,  ma^hucar  (»ta.» 
macbiulo  (Holt- Axt),  ouKliete  (kunee 
Säbel),  welche  Wúrttr  wahruAeinL  a 
mareulu»,  &t.  deit»en  Primitiv,  mucm 
leuB  major)  entstanden. 

SO  Zam  Schlwite  sei  hirr  aueh  m» 
an,,  itl.  moka  (asclare;  movc»;  ^ 
g«rere);  rntru.  muka  «.  maaka;  I 
mncka  h.  nllka  ctc  gedatM,  tu  dem 
dtg. ;  iweiiirn  u.  movorp  (bewegen  «,  « 

56  gen  etc.)  auch  wähl  miikn  u.  tnnb^n 
niEii  kann.  Ferner  eergL  aueh  mhd. 
(Brocke,  Brock««},  ahd.  fanauokit  (bei» 
lomh.  noch  (stumpf,  uwf  tttge/frochentr 


verUämmcli  od.  abgebrochMt  etc.),  »ot> 
'     ~      ■  1  frvi 


I  woM  an  das  BeHeheu  eine»  frvhen 


6IS  MOLT  MOLD 

1  »ü  der  Btdtg, :  stosien,  mSlen  od.  mîllen,   Mäkle.  —  Sedenaart, 

j  htmm,  MaHm,  abhatien,  atutten  u.    Sprichie.:   ie  mßlfn   is   stninp;    —    da 

)kat  wttui,  iMum  da»  nhd.  mutzen  mßlen  \b  âür  üe  hntie;  —   dat  is  vatcr  up 

•,  jtNtreM,  veritümmelH,   bekauen,  aîn    mDlen-,   —   Hiilligcl;   tügkcii   Loj^   un 

,  fUtten,  piütcH  elc,    ef.  das  ernte  5  Leer,  dûr  stcid  'ii  wiitidi'rlik  df'r,  dat  ett  on 

m  bei  Weigand)  u.   Mute   (ije-  fn^tt,  uu  word  u6il  nOl  satt,  radc    rcU  wat 

Htitr);  nid.   motgen  ,   mulsen    (ab-  ia  datî  —  AW.  iniile,  mflle;  inikj;  molc  ;  ntd. 

tHttte»,    veratüinmetu),    mota    od.  meulen,   niolcn;    tnultl   molpn;    aM.  mulî, 

Afettutet  (u.  hieetm  dag  ital.  mazzo  ;  mulln ;   mhd.  iiiRli,  uitilc,  mül  i^tc.  —  Wohl 

oeho  etc.,  ^.  Diee  I,  S84)  wohl  ia  10  etitutaiiden  aun  lat.  niola  oil.   moliDa,   roH 

r  Weist  entitehen  lonnte,  wie  »hd.  welch  LeUterm  ital.  malitio  ii.  fraiu.  moulin 

N   (mucke»,   muckaen,   ef.  rnukscn)  ct<:.  »ich  auch  herschmben,  während  laL 

xbia  u.  muccazan.  iiiola  u.  gricch.  iui\\c  iiiil  molcrc  u.  uiiserm 

aläopfen,  schlagen,  stossen,  slam-  malGu   (s.   I    mnleti)   von   derselben  y  mal, 
kl^fen,  tertlopfeii,  eertTümmern  15  mar  (serreiben  •'lc.)  abstammt.  —  Coinpos.: 

■  taé  mCkerd  d'r  vat  up  }ienim ;  —  datiip-,  natcr-,  vind-,  rOs-mOlcu  etc.  vnd 
9id  dat.  DËt  so  wSk  ua  kort  aa  brËi.  inllleR-stéii  (Mfthlaistei«}. 
7eäerIierat.toH»id.meiúieü,mDkea  mOlfD-ivarr,  Mithltn-Plats,  vf.  wnrf. 

t.  mHrbe  machen)  od.  Weilerbilditng  l.  molle,  der  mürbe  od.  irûmb'gt,  lockere, 

KT.  20  lose  Zustand  der  Mrde;  —  d'r  ig  gôn  molle 

1,  ail,  mürbe,   bröcklig,  krümelig,  otl.  molliglieid  gcnup;  in  di>  gnind  od.  akker 

^en,  locker,  lose  etc.;  ~~  de  gruud  un  bu  lunk  ditt  ui't  is,  kOncn  wi  d'r  ok  nag 

»  mol  fraren  (gefroren),  dat  sc  n)an  iiich  uji  kliir  wunlcn  ta  nkkcru  im  to  iilûgcn. 

Inder  fald,  wen  d'r  in  rOrd  wonl ;  —  Zu  1  mol. 

ii  'o  mallen   (od.  molligen)   grund,  23      2.  Molle,  »■  nintiU-. 

.iftnd  etc.  —  Nid.  mul  (mürbe,  lose,  mnllen,  s.  iiinltcu. 

vöekelig,  fein).  —  Es  ist   ein  von  maller,  wiirbc,  hröMig,  krümelig,  lo<:ker, 

)d.  mold,  be.  moldc,  molle  abgelei-  losertc; — 'a  molligen  grund.  —  TCu»^. mollig 

[jediv,  während  das  nd.  (Scham-  (krümlig,  eom  hrad).  —  Zu  mol,  cf.  mulitg. 

]d6I,   mol,  weich,   iiberiiiürbc,   tnoU  30      molliglipiti ,     Sliirhigkfit,     SriictUglcit, 

«A  (e.  B.   von  überreifem  teigigem  Krümligkeit,   I.M-kerheit    etc.,   t-.  molliger 

(.  fiiArbe  u.  lose  (z.  B.  auch  von  der  od.  mürber  elc.  Xust'tnd;   —    cl'r  sitt  gf'n 

tiid.iaol(ieeich,viürbe);nhd.iiioliv\t;  molligheid  geanu  in  de  grund;  man  kau  d'r 

lolled    (con   überreifem    Obst    etc.)  liäst  mit  gOu  iilfi«  of  spii'  diirkitnien. 

noeite  aus  dem  lat.  mollis  entstand,  35      1.  malt  od.  niold,  Staub,  weiihc  lockere 

1  malen  zur  y  mal,  mar  gehört.  lose   hriickcinde  leicht  aascinamler  fallende 

I,  a.  molde.  Krdc;  —   wen  '1  g(ii  friiet,  den  kamd  d'r 

I,  ».  mul.  iik  molt  iip  't  land;  —  wen  't  laiul  gön  molt 

nt,  H.  mul-brel.  (lockere  Ackerkrume,  ebene  lockere  u.f ruckt- 

a.  1  molt.  40  iiirf,  Luft  «.  Wasser  durchhinseiide  Krde) 

,  mslle,  no],  Mulde,  länglich  rundes  Itcd,  den  kiiu  man  't  i'ik  iii't  iirdpndlik  plügen 

Im  ta  Flüssigkeiten  etc.,  bz.    eine  un  fiden  uu  den  wil  d'r  ük  niks  in  wassen. 

9,  «elcher  aus  einem  Stücke  Uol:  —  Afrivs.  niolde ;  irfriP'^.,  nlil.  inondi: ;  mnid., 

iit,  das  bis  zur  Tiefe  von  ca.  4— <!  uißäiii.  nmUc,   tnoude;   affs.   moldc;    tieiigl. 

rköhll  ist.  —  Scdenmrt :  't  regend,  45  molile;   engl,  monid:  an.,  ist.,  uorw.  mold; 

mit  motlen  fan  de  liimmcl  glitt.  diin.  mulil:  giih.  muUla:  (f/«(.,  md.  molt  it. 

tos.:  melk -molde  ad.  melk-umlle,  «hi/.  niolta;  triM.  uioltc,  muldc,  multu  fiS'fiii((i, 

I;  flêak-molde  orf.  flrsk-molle,  flOsk-  Erde).    —    Vama    (l)iez,    II,    42):  ital. 

—  Nd.  molle;  mnrf.  molde,  mollo;  nialtii ;  lnmh.  luollii  (Schlamm).  ~  Mit  lit. 
Dale)  mol  (een  bak  voor  buskniid)  ön  miltas  (Meld);  lat.  maltba  (eine  Art  dicken 
I  (een  honten  bak);  mnld.  (KU.)  u.  feiten  ItergiAs;  aui  gftihxhtem  Kalk  u. 
o.oide;tchweie.  muclla,  muldc,  moldc,  Schweiiicfi-lt   bereitiitr    Kitt   od.    l-'irniiat; 

—  Es  entstand  mit  Schweiz,    (cf.  u-eichlich,     weiclilichrr    Mniscli) ;     giiech. 

■  d  «fiter  Mulde)  muelta  (.M--Ü-  maltlia,  tnaltliú  (Kitt  roa  Wachs  u.  Tlieer) 
Af.  dent  frülieren  hochd.  mnolta  mit  55  ii.  dem  entweder  aus  Int.  niulllin  od.  ahd. 
*g  des  äehluM-T  aus  molder,  multer  niolta  enlslandenen  tricnf.  multa  (Katk), 
'  auê  aM.  malhtra;  mhd.  niullitcr,  churiv.  maulia,  moUu  (Mörtel,  d.  h.  Zer- 
:  fJfitttUief,  Melkgetle),  wa»  sellM  riebcnes  w.  Weiche»)  von  der  y  mar,  mal 
ier  ein  Lduueort  tat  u.  aus  dem  tat.  (znreibrn  etc.),  cf.  1  malen.  —  Vergl  auch 
lÊiäSrweidUtng  de»  c  tu  \i)  entstand.  CO  ü  mul  u.  mulni. 


VOLT  614 


3.  noit  oä.  (»tHener)  melt,  Mait,  hs.  Ot- 
treide  via»  durch  Einweichtn  oä.  ßneekhen 
tum  Keimen  od.  AuBkeimen  gtt^raekt  M  a. 
dann  in  der  B«gei  auf  dtr  Darre  gedörrt 
wird,  uodurch  e«  müde,  loekw  u.  brOckUa 
od.  ititht  eerreiblich  u,  IMg  mrd.  —  Nd. 
DJoIt  u.  (Schamhaeh)  m&lt;  mnif.  niult, 
DUJt;  nid.  mout;  mnld.  malt,  raolt,  moat; 
nfrien.  mUt:  Konij.  inolt;  a».  midt;  Ojin. 
mealt;  aengl,  engl,  rmii;  an.,  norw^  xchued., 
dän.  malt;  ahd.,  whd,  malE.  —  Daw»i  fnt- 
Whnt  front,  malt.  —  Mit  ahd.  mal«  (hin- 
»^miu(nd,  itich  ouJUiieHii.  hintchaindend, 
matt);  an.  maltr,  mnit,  nmlt  (eerfauU, faul, 
mHroidaï)  itifn  PrOter.  innlt  tint»  urKpr. 
gervt.  Vrrh.  miltan,  m&lt,  mull,  uiultun 
(»ich  fiufiöven ,  tetich  V.  flüteig  teerdtn, 
tergehen,  achmtleen)  =  ag».  m^lua,  mraJt-, 
aaigh  mclt^n,  malt,ii]olten;  en^l.  mclt  (»ich 
aufiOien,  tecinA  wtrden,  schmelien  etc.),  was 
entweder  mit  g riech,  mnldein  (ertMichen, 
nehjiielien}  «,  auch  wohl  tat.  tnovAtre  ete. 
tu  einer  y  marJ  (terreiben  etc.)  aU  Weiler- 
Mdung  von  mar  (vf.  lualeo),  od.  vielleicht 
mä  unaerm  amelten  rur  y  smard  at»  Weiter- 
Itüdung  von  Bmnr  (c/.  auch  intart  tt.  BmcrGn) 
g*h<>rtu.  wovon  äussernde  auch  golh.toülliio 
(anflösen),  gatnalleias  (iliasolutio,  decesHus); 
an.  melia  (putcefacere ;  concoquere,  Bolvere) 
etc.  ttammt. 

n«>lt«n,  melten.  maleen,  mälcen.  Male 
machen.  —  Nd.  moltea ;  mnd.  ineUfti,  mnlten, 
mullen ;  nid.  tuelton,  mouten ;  a«.  inclijua, 
meltaa ;  aengl.  uialiiu ;  engl,  malt ;  ahd. 
malzjai) ;  mhä.  malecD. 

nolter,  iii«ller,  Matter,  MiOter. 

noIt-bSN,  Malehaw. 

moll-knller,  Maltkrllrr. 

noIt-kimeB,  moIt'kiuHol,  Male-Keime. 

mtilnin,  »einer  Sinne  nicht  mächtig,  traii- 

mdme.  mOn,  mS,  »Si,  Muhme,  Valer- 
od.  Miäter ■  Schwetter,  Tunte;  auch  ähn- 
lich wie  bat  aU  Anhängsel  xu  Namen  od. 
auch  hios  für  »eh  eiir  Bteeichnung  einer 
Alleren  JfVnu  od.  einer  RtspectfperBon  ge- 
hraucht; —  min  DiAme  od,  mfl,  mSke-,  —  hf 
is  m!n  mit-  (od.  mRi-)  scggRr  (er  iet  mein 
Muhme-Sager,  od.  er  ntuM  mich  Muhme 
od.  Tanle  nennen,  er  «{  mein  Neffe  od. 
Vetter);  —  inîn  We  m8l  (meine  liebe  gute 
fVai*  od.  meine  liebe  alle  Frau);  —  mfli 
gäfd  ml  'd  pftsk-ei,  ên  is^niks.  \yrh  is  wai, 
gJH  tni  dré,  den  gk  'k  min  päd. —  Antje-, 
Pel«rke-,  Trienlje-,  Meike-mö;  —  ef.  J*n- 
Am  etc.  unter  Am.  —  Nd.  inönie-,  mnd. 
mnme,  mone,  mone;  mnld.  moeme,  momn, 
miime;  ahd.  muomft,  inuamä,  m^niä;  mlid. 
mnome.  —  Mit  dem  aus  reduplic.  mA  ge- 
bUiletai  mämä  (cf.  momma)  urapr.  idenl.  u. 


erl^ärt  »ich  der  Uibergang  von  mk  n 
wie  in  muolar  eie. ;  ef.  tuMer. 

Wegen  der  Formen  mS,  mSI  egl  A 
reite  unter  mbko  Gesagte,  woiu  hiei 
6  hemer^  sei,  data  diät  beim  VergUii 
ntd.  (V.  Vale  tU.)  mod;  mnJd.  : 
Dioed»  (mattTtcra,  malris  Boror;  lunita. 
toror) ;  mnd.  (8ch.  u.  L.)  moie.  moige 
(Mahme)  woW  ganj:  ticher  nicht  aus  i 

10  ht.  miioma  elc  ,  »onileni  in  iVtnlicher 
wie  mfli  od.  md;  nid.  moti  otc.  atu 
mo^dn)  aus  mnld.  moede  (ina(«rt«r 
Kureunffvonmof4vK;  mnd.  moddrrej 
m6dire  (x.  unter  mfidCr)  enlslandtn  i 

15  nOMke ,  Mithmchen.  Auch  nlu 
blüide  loümke  ml  wähl  dMselAe  u. 
auch  das  nfrits.  maam  (in  bllads 
wiM  elier  mit  môni^  (Miüime,  ^. 
ab  mit  nhd.  Mumme  idenl.  mm, 

SO  mun«  od.  múno,  grome  Kiepe  ad 
von  geflochtenem  Stroh.  —  JBt  A 
»eihe  wie  2  manila  u.  äUht  mi^oe  fOr 
lUr  weHtrauiichen  Form  für  maoc 
Wtigand. 

35  moneke,  »finke,  ein  hier  früher  gel 
Uchea  Ilohlmate,  wm  'ht***^  eintt  S 
gros»  war.  —  Mofrie».  (Gad.  .V 
mohiickr.  —  ^6  thmin.  ron  mon(> 
ident.   mit  weiteramtirh   MOnchtn 

SO  DiiTifN.  van.  m&ne  —  moodo) 

nODAren,  manirrn,   erinnern,  lit 

etc. ;   —   »b  hnd  tiúd  wat  in  mont 

Va»  entlehnte  ht.  monere:  ef,  numei 

nepi,  a)  Moyt,  kieiner  Itund  ml  et 

95  breiter  geechwOrtttr  Schnaute  u.  roi 
mem.  trägem,  märria^eni,  rerdriei. 
Wegen  u.  Autsthen.  —  SedenMrt 
dr^telk  od.  blind  ns  'd  mops;  —  b 
wild  Buk  M  'n  moi»;  -  h.   (fig.)  a 

40  dummt»  träger  luälaittr  milrrteéheri 
Dummkopf  rtc. ;  —  hfi  i*  'n  regten 
—  Nid.  mop,  mopsbond.  —  Dietti 
od.  map.  mi>p;ie,  looppel  genannte  Ht 
seinen  Namen  aohl  ifciwn,  datie  er  ii 

4D  land  (von  wo  der  Hund  mit  dteeem . 


auch  aatgsgangen  sein  wird)  i 
Dogge  od.  Bi^«»b*ie»er  angese 
»war  «intfthtik  wq/m  der  breitm,  « 


tirhnaiug  u.  andererëtiti  wegen  dtt) 

50  miirriaehen  u.  verdriaeltfJten  Autm 

bärteiuigen  We^en«  u.  wird  daher  m 

als  Hundtname  tteeifeliu»  mit  nid.  i 

(maulen,  brummen,  murren,  knurrmj 

mop  (den   Mund  verrithen ,    ein   > 

56  Maul  matAai  od.  matUm.  HrdrtcMti 

nehen  u.  sein  etc.),  mm  (ein  achie) 

eerrte»    Oeineht,   eine  f)raUt}i    oh 

(15.  Jahrh.,   ef  Weigand  ttmttr  , 

mujif,    muff  (t'ertiehmu  da  Mmvtt 

60  sogentm  Maul);   nhd.   Mnf/  (XmI 


L 


â 


61S  UOEBOEN 

irlbAfi^  Muffel  (OaehSpf  mit  mtirw;    mnJd.  morwe,   marwe;    wang.  mjtr; 

hwttbklbigauUn    LippenJ    etc.    «u-  afid.  muniwi,  morwi ;  mhâ.  muruwe,  miirwCf 

ângm.  raQnre.  —  E»  etitgtand  ablautend  con  ahd. 

■IM  o&er  weiter  die  Berkvnft  des  maro,  marawi;  nihd.  mar  (reif,  mürbe,  gart, 

»U,  Slammeê  laop  betrifft,  so  glaube  5  gebrechlich);  ag».   miaru  (sart);   nn.  mior 

:  dirmclbe  aus  früherem  nid.  laotzu  (achmaJ,  dUnn)  u.  gehört  mit  diesem  u.  goth. 

\arttt  iM  w.  dasi  die  obigen  Stämme  malvjon  (in  t^nmlvjan,  zermalmen)  etc.  zur 

if  odL    nupf,   muff  sämmllicb   auf  y  mar,  zerreiben  etc. 

tom,  moiiw  Kurückgehen,  ebenso  wie  inor&lB,  Morast,  Moorgritnd. 

»ff  od.  Ding  was  man  aufschiebt  10      moralNiff,  tiiorasUg. 

tan  die  Hände  hineinsteckt  u.  das  mur-brû',  Mürbebraten. 

T  (verlogenes  Gesieht,  schiefes  Maut,  nüril,    Mord;   —   ik  harr'  hitst  'd  mûi'd 

!  atej  N.  das  gleichbedeutende  fram.  au  hum  bogäu  ,  —  hi>  rilrd  müril  an  braiul; 

■  dem  Subst.  mouvc  (cf.  maue)  ent-  —  dar  kunn'  märd  ud  dSdslag  fan  kamen ; 
■twi  «.  man   beim    Vergleich  von  15  —  Nd.,  nlil.   moonl;    mdd.  inoord;    mnd. 

I  toiw,  schlaffer,  nieder  hängender  mort,  morlli,  nioril;  afriei.  niorth,  mord; 
iMck  wohl  annehmen  darf ,  dass  das  it/Wes.  moard;  mf/.  morde;  ru.  morih  ;  ags., 
iseh  (ef.  Dies,  II,  370  unter  aengl.  mordli;  nn.  mordli;  ahd.  mord;  mbd. 
it  piilm  (ml.  eielleichl t  loses  weiches  mort;  golh.  raailrtlir.  —  Mit  tat.  mors, 
a teluaffes Etwas)  ûbarsetttehoc/ul.  20  mortis;  skr.  mrta  (Tod)  etc.  von  7' mar 
mch  wrapr.  dasselbe  Wort  int,  wie  (sterben). 
.  mouwe  (loser  Acnnel).  nûrd-branner,  Mordbrenner. 

I  mop,  mof  etc.  aus  mowe  s.  auch  inúrd-kiile,  Mördergrube. 

tffbl.  mûrd-prême,  Mordpfriemen,  Stilet. 

•  (daa  eonirah.  müder),  Mutter,  Ge-  25  mSrdN  (mords),  in  Üttsammcnsctguiigen  so- 
fter, Bienenkönigin  od.  Bienen-  viel  <ds  mordmüssig,  fürchterlich,  unge- 
Selirauben-MutleT,  Mutterkorn  etc. ;  heuerlich,  ungeheuer  viel  etc.;  —  'n  múrda- 
iMrt.  H.  ^richu. :  so  licd  't  fan  de  iilesür  (ungeheuer  liel  Plaisir) ;  —  'ii  mûrda- 
U  hat  et  von  der  Mutter;  —  \y.  sie  Witte  (ungeheuere  Menge);  —  'ii  morda- 
»n  der  Oebärmatter,  bi.  itie  /tat  30  miiiskcn  (ungeheuer  viel  Menschen);  —  'n 
fcftwerdenj;  —    jung'!  heat  d'  ôk        môrdstîd. 

li'  mîn  môr,  „kanst  d'  nog  'n  grút  iniiT-ekkeln,  die  Knoten  an  den  Wurselu 

len;"  —  maoa-mûr  is  de  dafel  afcr  der  liothwurs  od.  Ileidc-llcker  (Tormcii- 
—  „dkt  schal  mî  ni3t  wür  geboren,"        tilla  i-recla). 

og",  adKt  mîn  miir  Btarft  un  ik  d'r  3.^  mären  (mit  Ausfall  den  d  icic  in  mOruer), 
In ;"  —  „grillen,"  aâ'  GOke,  do  krOg  mordeu ;  —  fcrmfirco,  ermorden ;  —  he  mord 
Ar  für  de  pldg.  od.  ferniörd  hum;    —    of-mürcii,  abmorden, 

r  Bedtg.  Mutterkorn  von  mör  abschlachten.  —  lfd.,  wld.  moOTÜcn;  mnd. 
bemer  kl,  dass  dieses  auch  müciiüi  Tel  morden;  afrie«.  mortUia,  mordia;  wfries. 
mAr  od.  rogge-müder  genannt  wird  40  moariljen;  wang.  (h'hrentraat ,  1,  0:1) 
Ueset  w<M  daher  die  Benennung  mOrdich ;  ahil.  murdjaii ,  iniirtlijati ;  mhd. 
■körn  etc.  hat,  weil  es  seit  un-  mtlrden,  morde»,  würden, 
T  Zeit   bei  Kin^etterinnen  gegen  miir-fäl,  Multcrfiilkii. 

ist  gebraucht  wird  u.  das  einsig  be-  mÜrf;cii,  a)  Murgen,  Tagesaiibrtich,  Mor- 

tittel  dagegen  ist.  45  gen-  od.  \ urmiltags^eit ;  —  lj)  dir  nach  dem 

■  (I^r.  mOren,  mftrten,  mflrieu),  Abend  od.  dem  Sonnenuntergang  u.  der 
Morast,  Sumpf,  Torfmoor,  sumpfige:/  Nacht  folgende  nächste  Tag;^^  c)duxAdc. 
»Land;  —  Compos.:  Li^gmûr,  lê;;-  morgen,  gekiint  aus  tdtd.  niurj'cuc;  —  't  ig 
neddermßr,  contrab.  iiör-  od.  ner-        iioi>  iniii'geu,  de  dag   kaii   nog  lank  genni; 

Nd.  moor ;  tnnd.  mor,  mur  ;   ntd.  50  worden ;  —  godeii  miirgon  \  —  ik  kAm  inseu 

fries.  muar;   as.,   ags.  mör;    engt.  iip  'n  mürfcen  bi  di ;  —  fan  da^e  pa^t  mi  't 

k  mjn- ;  nune.  myr ;  schiced.  mj r ;  utl,  man  morgen  of  afennüri/icn  kan  ik  't  wol 

J.  mnor;   bagr.  miier  etc.    —   Mit  waclitcii;  —  dt^ mörgendC  dag.  —  Spriehw.:  'n 

mér  desselben  Ursprungs  u.  steht  es  morgens  rüd,  lätt  's  aft;nda  waier  in  de  slöt; 

(^.  mêr)  Uli  selben  Ablautcerhält-  55  —  de  afcnd  röd,  de  luOriïcu  grau,  gift  b! 

nuomä  I«  m&ina  ».  m6der  ;ii  mâtar.  dagc  dat  niûisle  hlau;  —  ('omiuis.:  tniinien- 

ect.  mSrcr, inurdcc;  morste),  mürbe,  lin'id;  mi'irgcngat'e;  mürgi'nnid  etc.  cle.;  — 

•ieht  täaig  od.   leicht  auseinander-  d)  Morgen  als  lAtndmasx  od.  urspr.  wohl  die 

irSeldiff,  morsch;  zeitig,  reif  (vom  Arbeit  eine» Morgens  otl.  VormiUiigs,  Ic.  das 

Nd.  B&r;  mud.  mor,  morwc;  nid.  GO  was  an  einem  Morgen  od.  Vormittag  bepflügt 


MORir. 


eis 


ÜOS  MTS 


od.  beackert  wtrâfn  kann;  —  dat  «Utk  hm) 
n  2  mörgea  <A  130  ßuHien)  gr6l.  —  Nd., 
ti/rf.,  »iHrf.  morsen ;  mntd.  morghen  ii.  du- 
nirlienfür dan Aih.  vtnrgen  nebtn  morgliKU 
auch  (ef.  KU)  murgheu,  merRlien,  amcie 
für  Morgen  iUh  Landmaas  neben  morghe 
(cf.  auclt  nd.  inorge  bei  Schambath} 
weh  marghe,  lacrghe;  —  afries.  morn; 
vifrifs.  nioani ;  nfriee.  niieru  ;  ««"3.  m*n 
(rf.  Mn  =  bern,  bara);  «nü,  mfdJG'n;  htlg. 
DiorlitDg;  ae.  morgui,  murgt-n;  ag».  Diorti-n, 
morti,  mergeu  |  aengl.  morguti ;  fuji.  idotu, 
luomiog  u.  morrow ;  achutt  morn,  muroc  u. 
mßrrowinji,  morTowaiBg  =^  engl,  raorniog ; 
an.  luorgmu,  morguiin  u.  toi.  auch  myrgln; 
norta.,  schuiej.  morgou;  dän.  morgen;  alid. 
morgfiD,  njoikui.  mot^cu,  morgmi  mhd. 
morgen ;  ffoth.  tnaiiraiiis. 

Vergleicht  man  nd.  krik;  mnld.  krifcke; 
ichoU.,  engt.  ctmIc  (ivurora  rattltti»,  primuni 
dllnculuin,  matutinua  aplendor,  cr^pusculum), 
bt.  unter  krekon.  Ittiken  (Tagaianbrach. 
Morgendämmerung  etcj,  aa  liegt  t»  aehr 
nahe,  /Or  rnorgan  etc.  oJ  de^en  Thema 
morgina  auch  davon  autxugehfH,  daaa  difsem 
gieichfalls  die  Bcdtg,:  brrchen  od.  apalten, 
tretiHtn,  ncheiden  etc.  eu  Grunde  liegt  u. 
morgan  od.  golh.  uaurgioK  ur*pr.  entmedtr 
die  Zeit  beieichnetâ,  too  die  Fin^itmias 
aeheiäet  u.  da»  lAehl  od.  die  Sonne  dir. 
Dunkelheit  u,  den  Wolkentehleier  etc.  etr- 
reim,  theilt  u.  durchbricht,  od.  die  Zeit  wo 
Nacht  u.  Tag  »ich  acheidtn  k.  der  Tag  an- 
bricht u.  btgitml  u.  daas  ti  demnach  auch 
mit  dem  goth.  gs-mailrg-Jau  («uutÉomeiti. 
koloboaa  od.  semchneiden,  eerhauen,  xcr- 
Iheilen,  betehneiden,  terkOrten,  stutten,  ver- 
atürnrnrin)  auf  ein  urtpr.  germ,  Verb,  mirgao, 
mnif:,  murg,  morgun  mit  der  Sedtg. :  rpalten, 
hauen,  tchnetdtn,  abapallcn,  abhauea  etc. 
rurÜ4:kgtht,  von  Hessen  zu  uiurg  verdumpftrn 
Präter.  marg  nomoM  golh.  maúrgjau  od. 
gamaúrgjau  ala  uuch  mabrslna  od.  da»  Thema 
morgina  (Tagexanhruch  od.  Zeit  vio  Nacht  u. 
Tag  steh  »cheiden  etc.)  tneiter  gebildft  »ind. 
Zu  germ.  marg  ab  Thema  von  mirgao,  cf. 
»kr.  marc,  be»chä4igeii ,  vertettm;  tend. 
tnareüe,  toditn  od.  urspr.  kM:  zertrUm. 
mem,  ttrbrtcheti,  terlheilea  de.  ob  Weiter- 
bildung von  mar,  reiben,  terrdben,  eer- 
malmen  etc. 

mârîg,  moorig,  morastig:  —  'a  mArlgen 

1.  mûrbv,  Dimin.  von  1  môr  «.  dasselbe 
Ute  mädiirl{& 

2.  mûrko,  die  C^ata-Miuchd. 
n<ir-krabbe,   näNfcrablier ,   Karst  tum 

Aufrcissen  u.  Auflockern  de»  Moores. 

njir-nal,  muUemäfris^,  in  die  Mutler 
vernarrl  u.  verliebt. 


nGrner,  nSrner,  Mürdtr. 
tw6  nfrr  #n  stlnt  oitlroor«.  —  NU 
actiüM. 
nON,  Mao»  (nuacnal;  —  4t>  *U 
S  DiOB  11p  't  hûs  od.  up  de  tiAm«a  Clc.  - 
mnld.iaoi-y  nd.  moos;  mnd.  uioi;  ah 
mos  (Moos,  Moor,  Sumpf};  aeng 
engl.  mo«s  (Moos,  Moor) ;  an.  mm 
moosbeieaehiefier  Grund)   «.   daiMb 

10  ahd.  mins;  mhd.  ttäe»;  mnJd.,  mJU 
(Moo,,  mnscus). 

Stammfarwi  miua,  rahiHi  von  anm 
wovon  auch  lat.  mia-eua  (Moo»}. 
môH,  wks.   Mus,   Brei,   Bährbn 

IQ  artige  Masse  ad,  ^etse;  —  Bfr  hsii 
to  Emcr  m6s  (od.  m&Bt  käken  li 
Compos. :  appclmAs,  mwigcItiiAt,  plo 
etc,  —  Nd.  moo«;  mnd.  mAi  (K( 
mii»r,  Mui,  breiartige  Hpeiic,  úberba 

20  Breiartige);  nid.,  mtUd.,  mflSm.  m« 
pubnenlun,  uenus,  cibua,  oliu) ;  afh 
tnOn  (Essen,  Brei  od.  dünnt  breiarUgi 
cf.  afries.  plper-mO»  od.  pi[«rmûE); 
in(M  (Mus,    (r<mil«r,   Zugemüse,   JB> 

25  d«.  mfig,  muoi;  ag«.  mba-,  ofixgl.  W 

mao^  muaa,  mnu,  ntat  mhd.mae» 

Speine,  gekochte  od.  breiartige  ^ei*{ 

Ihrmell  utimml  e»  ea  einem  PrÛt 

ahd.  raiiOH  eine»  uriqir.  Verb.  uataD 

30  eisen,  ad.  vrmr.:  terHeinern ,  Mi 
etc.),  Kie  auch  L.  HtlmÜller  U 
masan,  nua,  miwa,  masen  (deomim 
alere.  ef.  auch  H.  Leo,  SpaUe  », 
Thema  maa)  aufstellt,    wovon  tr  m 

35  (pitla,  pulmentom}  auch  mUt  (eM 
qf.  i  man)  cAleitM  u.  voau  ä.  Li 
da*  ags.  mine,  tonn  (Speisetitch)  mU 
nun  aber  dan  von  L.  ütlmütlti 
sletlte  mnaan  (».  oben)  betritt,  so  « 

40  dieser  e»  eu  grieeh.  vassä  (driektK 
etc.,  cf.  taeagfa),  währtMd  ich  dflj 
mit  E.  Leo  e%ne  V  ■»•>  ouftteilt» 
die  ebenso  wie  mak  (»ermaimei»,  b 
mar  (serreHen.  sermalmen  etc.),  bt 

4G  rnnJ  (malm«»,  maMen,  srrkteinem  t 
Weiterbildumg  von  roa  (mindrm,  m 
terjd:  »palltn,  hauen,  ichneidsH,  i 
abuchneiden,  alitrenHfn,  kltnifr  K 
machen,    kleinem,   wr-  t«.  terürm 

50  u.  Wt«  bhid  aus  der  Btdlg. :  Sfa 
auch  die  von:  beissen,  strbtisttit,  I 
od.  kauen  u.  etaen  ete.  rattneU 
tvird.  Vergleicht  man  ntm  aber,  dtt 
da*  goth.  mat,    abd.  mu  (Speise^  . 

55  etc.,  od.  auch  pulpa,  weieKes  éaOaarti 
etc.,  ef.  mel)  mit  loi.  maadere  fbu 
kaum,  »erkleincm,  atrm^ûmem :  0 
rusämmengssleSt.  so  würd*  m  dimi 
auchdasskr.  mhSitA;  apmuu.  n 

00  lil,  tnlW>  <    kxlae.  miflo ;  goth.  b 


^Ê      MOESDKR 


MOETE 


■  lUliA,  ef.  Fick,  1,  7S2}  gtMren  bildunq  m»  dtm  Bimin.  mBske;  —  M 
«.  «ftfli  wtA  wieder  da^eitige  aas        mSsked  t  all'  dQr  'n  ander;  —  hé  mSsked 

'Utiiurt  od,  ztrmaifttt,   kauet,  isset        (knetet,  rührt  od.  bereitet  in  vnordcHtUcher 

Mtm.    Da  aber  von  Fick  das  für        Weise  etc.)  gau  wat  toregt. 

Sit   mtfgetteBte  Thema  mamea  (cf.    6      mSukere,    Miach-Mascherei,   Manaclierei, 

bei  tkr  ttngtnommenen  Abstammung        dureheinatider  gerührtes  u.  geknetetes  Zeug, 

tr  Y  ■»»  *■*■''  Mt't  eingeschobenem  m        Abfall  etc. 

nt  MUoIirt  Êtin  kann,  so  ist  es  beim  mtSt-kr&m,  t.  mäsekrOm. 

  der  Formen  tnOder   od.    muotar  mol,  s.  motte. 

icr  ed.  mfime  u.  aAd.   muoma  aus  10      1.  mût  od.  mot«  (Flur,  moten),  Stück  od. 

d.  fAt  (MM  päd»  auch  denkbar,  dass        Tlieil,   Schnitt,   Scheibe  etc.  —  Nid.  moot; 

te  ed.  ahd.  iddos  direct  am  dem  skr.        mnld.  moet.  —  cf.  2  mllt,  wovon  es  vielleicht 

od.  idg.  mua,  maniM  entstand.  ablautend  gebildet  od.  mit  dem  es  doch  glei- 

V,  a  mfiier.  chen  Ursprungs  ist,  wie  i.  B.  auch  das  an. 

'knm,  ■Sikrim,  gequetschter  dwch-  16  mút  (Art  u.   Weise)  für  mât  steht  u.  Jeden- 

r  geräkrier  Kram  od.  Zeug,   üsen       falls  mit  diesem  gu  mctan,  mätiim  (messen) 

•auetidii   H.   durcheinander   gerührt        gehört. 

■dadlieh  u.  unsauber  twecht  gematM  2.  mút,  Mai,  Flecken,  Schmutzflecken  etc. 

"f.  das  folgende :  —  Mit  dem  folgenden  3  môt   ».  nid.  moet 

I,  quetschen,  eerquetsclien,  drücken,  20  (s.  daselbst)  eines  Ursprungs. 

Ütt,    kneten    (rühren,    mengen  etc.),  3.  mfit,    ein  Knopf   od.    eine   Verdickung 

■  od.  *u  Brei  u.  Mut  machen;  —  an  einer  Stange  od.  einem  Meisscl,  welcher 
;  da  kertnffels  uét  bo  möaeii;  —  hi  od.  welche  das  tiefere  Eindringen  desselben 
■11*  kOrt:  —  be  mflsde  de  ganse  in  den  Handgriff  od.  das  Heft  verhindert, 
dr  "n  ander.  —  JVd  (Danneit,  25  bz.  dem  Eindringen  des  betr.  Gegenstandes 
i,  ett.)  miJaeD,  moacn  (eerquetschen,         Widerstand  leistet  «.  soeusagea  ein  Hemm' 

machen) ;   mnd.   mosen    (Kohl  od.        Ding   od.   hemmendes   Etwas  ist.   —   Nid. 

admeiden  u.  hiAen);  ahd.  mucsjan,  moet  (eine  Vertief  ung  durch  Druck  od.  Stoss, 
nweeii, mousn, moasen ;  mhd.muosca  ein  Mal  in  der  Stirne,  t.  B.  durch  den 
,    eiten,    MahUeit  halten;    speisen,  80  Druck  der  Perücke ;  eine  Vertief ung  in  einer 

—  Zu  mua  etc.  Klinge,  e.  B.  der  Nagelqriff  in  der  Messer- 

',  Milder,  Mörser.  —  Nd.  müBer;  klinge;  eine  kleiiu  Erhabenheit  od.  Ver- 
oser.  —  Mit  AusfaU  des  r  aus  dickung,  J'uslel,  BliUclten  etc.,  x.  B.  auf  der 
H,  dies  aus  lat.  mortarium.  —  cf.  Oberfiäche  gefärbter  Sachen  od.  sonst.  Gegen- 
ut.  35  stände;    eine  erhabene  Stelle  od.  Erhöhung 

9Îg,  terdrüekt,  zerquetscht,  durclt-  auf  dem  Wasser,  eine  Meereawoge;  ein 
'  gerührt,  wie  Mus  beschaffen;  —  Knüpfcheti  an  verschiedenen  GcräAen  od. 
m.  —  Zu  mOa  od.  möaeii.  nach  v.  Dale:  rood  knopje  aan  lictlemmet 

rig,  Nnrein,  schmutzig,  faulig,  sum-  van  cen  pennemea ;  verhcrenheid  van  vcrw 
mpfig  etc.;  —  dat  sUgt  bîr  in  hfis  40  lijj  het  achildercn  ontstaan;  indriiksel  üoor 
nüaig  Ut;  —  dat  rukd  hîr  so  músîg.  knoejen  onlsluan;  overhlijveiid  lecken  eener 
J  mit  ahd.  moaec,  mosich,  iiiosig  vondafook  van  vuil;  rand.merk-,  slijmacbtig 
',  vemtmpft)  tu  mos  in  der  Bedtg. :  vnil  dat  het  zceschnim  op  tiet  Strand  over- 
tenip/,  od.  SU  dem  davon  gebildeten  laat;  tcoken  door  de  z^amenvocgin;!  van 
itoaen,  mhd.  müsen  (nach  Sumpf  45  eon  vorin  veroorzaakt).  —  Mit  mute  (s.  d.) 
u.  mnld.  ghc-moet  (occursuB ,  occursittio ; 
WOÊt,  moH-im  (Moos-Biene),  Krd-  rcaistentia,  impugnaiio),  bs.  unserm  mute  u. 
(bombna)]  —  he  stekt  aa  'n  mosim.  muten  ron  möt  in  der  urspr.  Bedtg.;  Spalt, 
I,    ■Ssken,    Gemisch   von   allerlei        ItiUe,   Bisa,    Sprung  u.  Fleck   (cf.  2  mút) 

Oerämpd,  Abfall  vom  Bauen  od.  50  ofl.  macula,  wie  auch  in  klak,  bi.  mhd.  klac 
t,  Schutt  ton  Erde,  Kalk  u.  Steinen        diese  Bedtg».  sich  lusammen  finden. 

de  moake  ig  niks  mër  würil,  dat  kaii  4.  nvt,   Mass,    Zicang,  unausweichliche 

m  w^brogd  worden;  ^  de  mSske-  Noihwendigkeit,  Bestimmung,  Schicksal,  bs. 
'ehrichtliaufe)  kanst  du  vol  in  Schëp-  ein  Etvas,  dem  man  nicht  ausiceichen  kann; 
lauert  faren;  —  mangel-  od.  mengel-  55  —  dat  is  'n  m<>t  (ad.  dwang),  dûr  kanst  du 
Uitch-Maseh).  —  Wie  tid.  (Bäh-  nrt  bfiteii  to.  —  Nid.  moet.  —  Zu  itioten. 
Br.  Wb.)  mölken ;    mnd.  moaekni  wüte.     Ein   eine  Beioegung  zu  od.   auf 

d.  Mehlbrei  für  Kinder)  ein  Dimiii.  Etwas  hin  od.  eine  Begegnung,  ein  Zu- 
sammenkommen,Zusammentreffen,  Entgegea- 
t  wie  mOGOit,  aber  Weiter-  60  kommen  etc.  von  zwei  "ich  in  gleicher  Rick- 


MOTEN  MÜTTEN  618           MOETEN 

tung  hewegeiuhn  Wesen  od.  Dingen  u.  so  wfries.  moatten,   as.  môtan,  mnotan;  091 

auch    ein     Widerstehen    t*,     Heinmen    he-  môtan  (Gelegenheit  od.  Freiheit  wosu  habmi 

zeichnendes  Wort;  --  dat  löpt  hum  all'  in  können,  dürfen,  mögefi  etc.);  ahd.  muozao, 

de  inötc   (das  läuft  ihm  Alle  u.  Alles  ent-  muazan,    moazan,   mdzan,   muozen;  mkL 

gegen,  bewegt  sich  Alles  auf  ihn  zu,  läuft  5  muozen ,  müezen;  md.  môzen  (nach  0.  1 
ihm  Alles  in  den  Weg  od.  in  die  Bahn  auf       Schade:  conün^erc, zufallen, durch Schieh   \ 

der  er  sich  seihst  vorhewegt):   —    is   di  ôk  sal   hcstimmt  sein,   sollen,   sich  von  selbâ  ] 

wel  in  de  nicUe  od.  to  inöte  kamen  V  (ist  dir  verstehen ,   müssen ;    Freiheit  haben  ico», 

auch   Jemand  entgajen   gekommen   od.  be-  dürfen;   Möglichkeit  haben,  können);  gUk 

gegnct?  ist  auch  Jemand  mit  dir  zusammen-  10  motan   in   gamôtan    (locum   habere,   iS^ 

getroffen  etc.  Y)  —  ht*  gung  lium  fit  de  mute  Vlatz  od.  Baum  u.  Stelle  haben  u.  finden 

(er  ging  ihm  aus  dem  Wege,  um  ihm  nicht  etc.).  —  Ks  wurde  von  einem  Stamm  mAt, 

zu  begegnen,   od.  er  ging  ihm   aus  der  Be-  muot   fortgebildet,    der   das   Präter.  etM 

gegnung  etc.);  —   ik  wil   hum   man  in   de  alten   Verb,  matan,  ahd,  mazan  ist.    Dieta 

mute  lôpen,  dat  wi  êrdur  h!  'n  ander  kamen;  15  matan  betr.,   so  gehört  es  mit  goth,  mitUi 

—  I1Ô  kwam  mî  in  de  motu  od.  to  mute  niat  zu  derselben  y  mat,  jedoch  nicht  in 
(er  kam  mir  entgegen  od.  er  begegnete  der  neueren  Bedtg.  von  messen,  sondtn 
mir,  bewegte  sich  auf  mich  zu);  —  de  in  der  urspr.  von:  spalten,  Üieilen  f«.  ««(«r 
kugeis  kwammon  sük  midwfijres  to  mötc  (die  meten),  auseinander  machen,  Spalt  od.  Oef' 
Kugeln  kamen  sich  mitteweges' entgegen  od.  20  nung,  freien  Baum  u,  Platz  machen  ett, 
trafen  sich  miiteweges  u.  prallten  od.  woraus  sich  für  das  Präter.  moi  die  Bedtg. 
stiessen  derb  auf  einander);  —  du  must  des  bereits  geschehenen  Spaltens  u.  Jinumr 
hum  wat  to  mi'ite  kamen  (du  musst  ihm  etwas  machens,  bz.  eines  fertigen  Spaltes  u.  freien 
entgegen  kommen),  anders  kunn'  he  wol  Batwies  od.  Platzes  u.  Spielraums  (für  Br 
mênen,  dat  du  hum  nêt  fründelk  gesint  25  was  od.  zur  freien  Bewegung  von  Etwas 
wôrst;  —  dar  stunn'  hum  niks  in  de  mute  etc.),  bz.  die  subst.  von:  SpdU,  Oefnvng, 
(da  stand  ihm  nichts  in  den  Weg  od.  nichts  freier  Baum,  Spielraum  od.  Platz,  Stelle  de 
entgegen,  da  stand  niciUs  was  ihm  Wider-  %*on  seihst  ergicM.  Neben  goth.,  as.  môta 
stand  machte  od.  hemmte  u.   aufhielt  etc.).  (Baum  1*.  Plat^  haben  od.  finden,  Banmiur 

—  Nd.  möt<»,  mftt  (in  de  möte  kamen,  sich  30  freien  Bewegung  haben,  Spielraum  u.  FVei-  \ 
begegnen,  sich  treffen,  entgegen  kommen,  keit  haben  zur  Betoegung  u.  zum  Thuâf  \ 
Widerstand  leisten,  wehren,  abwehren,  nicht  gehemmt  sein  in  Etwas ^  Etwas  iku»  ': 
hemmen  etc.) ;  nid.  ^e-inoet  (te  genioet  ^'aan,  können  u.  dürfen  u.  der  daraus  abgeleiteten    • 

—  komen) ;  mnld.  ghe-moet  (occursus,  occur-  BedUf.  des  objectiven  Begriffes  ton  Trieh  n.    ; 
satio ;  rcsistentia,  impugnatio) ,  te  ghe-moctc  35  Beruf  fühlen  wozu  od.  einem  Trielte  unter-   .i 
komen  (obviam  venire,  obviare ;  occursare) ;  liegen  u.  Etwas  sollen  u.  müssen  etc.)  stamwi   3 
mnd.  (Seh.  u.  L.)   gemode,   gemoede,   ge-  auch  weiter  davon  das  Subsi.:  mnd  mh\lt\ 
mote    (Begegnung ,   îifgegnissj   Zusammen-  mnld.  mocto;    ahd.  muoza,   niuaza,  môa;   -^ 
treffen  etc.);  as.,  am d.  nmot,  mot;  «>».  mot;  mJid.  muoze;   md.  mftzc  (licentia,   ficoltts,    ■ 
md.,mhd.  muot  (Begegnung)  u.  auch  zuweilen  40  Freiheit  woni,    Gestattung  od.  das  Können 
reinhochd.  muoz;    md.  niûz  (Begegnung  im  u.  Dürfen  von  Etwas.  Möglichkeit;  Freike^ 
ritterlichen    Kampf);    ze  muote,    zv  muoze  der   Bewegung   u.   aes   Thuns^  freit  Zeit, 
(entgegen);    engl,    to   nieet    (datinclhe).    —  Müsse,  Ünbeschäftigtheit,  Unthâtigkeität)t 
cf.  muten.  wovon   die    Wörter:    müssig ,   Müsiit 

nioten,  mutten  (Präs.  mOt  od.  mut,  môtst  45  gang  u.  das  ahd.  mnozjan,  muozen;  wÜ. 

od.  must ,   must ,    môt   od.  mut ,    inoteu  od.  muozen,   müezen    (sich   Freiheit   od.  frW 

mutten;  —  Imperf.  musde,  muste,  gewöhnl.  Zeit  machen,  sich   herbeilassen  wozu;  «ek 

muB   etc.;    —    Partie.   môUni    od.   gewöhnl.  frei  machen  icovon)  u.  m\ioz6n\  mhd.  maam 

must),    müssen,    Bedürfniss   haben,    einem  (vacare,  feriari;  freie  Zeit  haben,  ablassen 

Zwang  unterliegen,   sollen  etc. ;   —    ik  môt  50  i^on  etc.)  toieder  weiter  gebildet  sind. 

wat  to  äten  hebben;  —  ik  mut  nödig  gâu;  iiiöton    (Präs.:   mute,   môtest  od,  mdtot, 

—  ik  mot  wol;   ik  kan  je  nich  anders  ;  —  mutet  od.  mött,  muten,  —  Imperf.:  mötede 

—  he  hed  wol  moteii,  den  dat  hung  luM  nrt  od.  mötde,  möddc,  mütedest  od.  mötdert, 
fan  sin  willen  of.  —  Sprichw.:  wen  de  bCir  müddest,  müddst,  mötede,  motde,  mödde, 
nich  mnt,  rAgd  he  grn  band  of  tut;  —  'n  55  müteden,  mOtdcn,  müdden;  —  Präler.: 
dode  Uli  'n  brûd,  dv  luôten  (od.  mutten)  t(»  möted,  mötd),  zusammenkommen,  zusammen- 
't  hiis  herfit.  —  Auch  subst.:  dat  muten. —  treffen,  begegnen,  entgegen  gehen  od.  kommen, 
Jiedrnsart.:  muten  geid  bafeu  willen;  —  entgegen  treten,  Widerstand  leisten,  hemmen, 
motiMi  is  dwaiig.  —  AV.  muten,  Hinten ;  mnd.  hindern,  ab-  od.  aufhalten,  wehren  etc.;  — 
môten  ;    /////.,  fnnld.   nuK'ten;   afries.  mota;  GO  he  mütde  od.   bcmütde  mi  up  hälfe  wegen; 


•II  UÜDDEI.EN  HDDDELN 

iplriei  ifi  ■Hut  iq>  de  lAp;   —   de  sé  motjed  afer  alles;  —  bô  hed  slfîil  wat  to 

a  dâ  indn*,  dat  hS  dV  aich  ben  kan ;  motjeii  ud  wen  man  6k  nog  bo  g6d  sîn  beste 

lOHn  MriHCD  de  wind  fan  de  tun  of ;  deid   am  bür  oa  't  stn  to  makea.   —  Wohl 

Sk  VMA  water,  dat  't  dU  afer  't  mit  engl,  mnltcr;  aengl.  rnnteren  (murmeln, 

t;  —  dV  Ú  niki  inX  tum  möld  um  5  brummen,  murren) ;  hayr.  matern  (murren), 

Va  gftn ;  —  «at  man  n&t  möten  kan,  maudera     (brummend    sprechen ,     murren, 

t  man  Upen  laten;    —   wel  kan  't  »chmollen);     schwei».    müdem    (knurren); 

ven  't  Cnmal  in  Ooda  rAd  healaten  schwäl/.  mottern  (terdriensUche  Mienen  ma- 

Uja  uunGten    (Kühe  tum  Melken  then) ;  alid.  mutilún  (mussttare,  murmurarc) ; 

oäreAen  u.  ihnen  taehren,  daim  sie  10  oberd.  mutleln,   cinttem  (terdriesxlich  sein, 

JU  VON  der  SteUe,  wo  sie  gemolken  in  sidt  hinein  sprechen  etc.)  etc.  u.viflleicM 

aoBfli,   entfernen).   —   Nd.   mjiten,  anch  matter  i'it  fram.   niarmotter  etc.   nwt 

,  bem&ten;  rnnd.    môten,  bemûien,  lat.  mütire,  muttire  u.  dies  mit   mauen  u. 

n,  gemOten;   nid.  ontmoeicn;  mnld.  mO,  müen  (s.  d.)  von  mß  (eonarc,  bs.  tönen, 

^moeten, ontmoeten ;  rfi'tAm. möten ;  16  murren,  brummen,  sumsen),  als  Ablaut  von 

ia  od.  müta;    norw.,  sehteed.  mota;  der  Sehallwureel  mä  od.  ma,  cf.  Fici,  I, 

»de;  tu.  mötian  od.  mäljan,  rnôtean,  726  u.  164. 

i;  mkd.  mnotea;  goth.  mötian  in  gA-  motjerig,   motjerg,   brummig,   mürrisch, 

«.  Titlira-ga-in6tjan  (obviare,  obvenire,  verdrieasUch  etc. 

«,  eoncairere,   begegnen  etc.);   ags.  20      motte,  mot,   Motte  (tlnea) ;    —   d'r  Bitten 

FeonTenire,  disputare,  rem  agcre),  ^c-  muttrn  in  de  k!i>r;   dat  kumd  d'r  fati,  wen 

[conTenire,  rem  agere) ;  aenp/.  mûtien  't  gi^d  eo  lank  ati!  in  de  kliirkaet  hangd  nn 

ra  etc.);  engl-moot  (debattiren,  ver-  aH  dragen  im  útluchtd  vord;    —    de  pela- 

,   erörtern  etc.)  «.    daneben   auch:  sakcn  mutten  Biimmere  mit 'n  bîije  kampfer 

■éto;  vifries.  metten ;  nfries.  ni^te ;  26  in  'n  hlikken  trumme  inpakt  worden,  dat  d'r 

He;   «KHi;.    meit,   bs.   bimeit;   ags.  gen  motten  in  kamen.    —    Nid.  mot;  mnld. 

oengL  mêten;    engl,  meet;  an.,  ist.  motte;    nd.,   mtid.    mutte;    ngs.    modhdhe; 

id.  mAta  (zusammen  kommen,  begeg-  engt,  moth;  aengl.  moihe,  mothihe. 

;  obviare,  occarrere,  ohvenire,  con-  l.  nn,  Muh,  die,  rfos  leise  Brummen  od. 

tc.),  —  As.,  ags.,  golh.  mAtjan ;  Mnd.  30  dumpfe    Schreien     der    Kuh    nachahmende 

■f  entweder  vom  Subat.  mät  od.  mit  Interjection,  cf.  mben, 

■  môc,  bz.  mnd.  môte  u.  unser  mute  2.  ma,  «.  mudc. 
»uvseltenden  Thema  mbta  ron  n»e>R  ;1.  mfl,  s.  miide. 

mAt  tBeitergtlnldet,  der  ebenso  wie  nnúif,I>reck,SchMute, Sehlamm, schmtitsi- 
m    mdtan    fW!.    mfiteo)    itrspr.    die  35  ges,  faulet,  stinkendes  Iltioas  etc. ;  —   't  ia 

^mll  od.  Éiss,   Sprung   hatte.  —  niks    as    (>mcr    mndde;    —    mudde-kräni, 

liU  «MM  nun  Ai»u,    dasa   das  nhd.  Schmutekram,    schrmiiiiiger  fauler   Kram, 

■■%  od.  ahd.  klaejan  (voneärts  bringen  schmutzige  faule  Sache  ad.  Geschichte  etc. 

e»,   Btm  Saiten  gehen)   iirspr.  die  —  Nd.,  mnd.  mudde,  modde ;  engl,  mnd  etc., 

^utt,    mts,    Brueh   od.   Sprung  40  s.  Weiteres  unter  muddcn,  mudder  it.  müde. 

ele.  halle,  so  wird  auch  das  ron  ~  Im  nid.  ux'nl  modde  als  SchimpfKort  fUr 

nmg  ete.)  abgleitete  litibst.  uu'ila  ofl.  eine  schmutzige  od.    schmierige  unsaubere 

Ath.  mbli  (gegen,  entgegen)  urspr.  Frauensperson  gebrauclU;  cf.  das  folgende : 
tutand  beteichnet  haben,  wo  ein  Et-  nnddel,  eine  schmutzige,  schmierige,  un- 
ten Sprung  od.  eine  heftige  u.  45  saubere  Person;  —  't  ia  'n  olden  muddel 
«  Bewegung  nach  irgend  einem  an-  od.  smnddcl.  —  Davon:  gG-miidde1  od.  ge- 
Ma*  hin  machte,  be.  wo  ein  Etwas  einudJel,  Gesudel,  Geschmiere,  GeschmuUe, 
gegen  ein  anderes  Etwas  lossprang  Gemanische  etc.  —  cf.  2  muiideln,  mudden 
lie*em  gus'ammenlraf  od.  diesem  be-  ti.  nlil.  modde  unter  mudde. 

woraus  »ich   dann  ron  selbst  der  50      I.  maddelen,  mnddeln,  dumpf  u.  undeut- 

UrfreundsehafÜichen  od. feindlichen  lieh  sprechen,   murmeln,  murren,   brummen 

mg  u.  des  Zusammentreffens  (von  od.  etc. ;   —   a£'  muddcld  wat  fi)r  sük  hen  ;  — 

tu)  ergab.  hr  miiddeld   wat  in   de  bärd;    —    sß  hed 

M  afries,  méta  =  as.    mötjan   ele.  nltîd  wnt  to   mnddeln    (murren ,    brummen, 

lt.  béta  (bätsen)  =  as.  bfttjan    ron  65  schelten).    —    AM.    mutilún;    s.    Weiteres 

*t,  buot  etc.,  cf.  bflte.  unter  inotjen. 

■  ,  murren,  brummen,  seinen  IJn-  •!.  mniMen,  maiMn,  schmutzen,  sehmie- 
VerAvss  durch  Murren  u.  Brtimmen  ren,inantschen, durcheinander  machen, rühren 
men  geben,  leise  schehai,  tadeln  etc. ;  ete.  od.  dasselbe  wie  smiiddeln  'hî.  Kr^'men 
oljeu  de  hftio  dag  in  Lda  bcrum;  —  CO  «.  klcien;  —  ai:  moddeld  wat  loregt;  —  Bf- 


mnildnlil  d'r  «nt  ia  ad.  mit  becum.  —  Nâ. 
Dähn  ert)  randilcïa  (mit  dem  Ztaae  nn»ilent- 
tidi  u.  stniiitig  umgfhen,  Allee  im  Scbmulee  Sit- 

Îi«n  iMam  rU.);  mald.  moddfleii  (lerram  stve 
ntum  movero  <He.)-,  engl,  miiddle  <^.—Ilerat. 
m  tmiien,  wii  EiDUddetn  ru  sinuddrn. 

9.  maddel«ll,  mudAeln,  veiitoMrn  ad. 
heimlkh  u.  unbemerkt,  be.  in  unerlauhter 
u.  Uehtti'heuender  Weine  Etwa*  thun  od. 
bei  Seite  schaffen;  —  wat  liest  du  dür  lo 
muddeln;  darat  du  d'r  nicb  regl  mit  ita 
dag?  —  M  rnudddd  dat  gau  an  de  kante- 
—  Auch  »uhst.:  he  Van  dat  moddrln  fFw- 
tuichen,  hrimlickf  od.  timauberr  u.  »chtechtii 
Oeichiehttn  machnt  od.  treiben  eic.)  n^t 
lateii.  —  Audi  wolii  mit  3  muddeltrn  tu 
auddeu  u.  iiiudd«. 

nnd^elig,  achmvttig,  irülii;  ansauber,  un- 
rein, unklar,  neblig,  danktl,  undurchtiehtig 
etc.  —  ef.  muddig  u.  Bmuddcfig. 

nndden.  eehmuUen,  nassen,_ffi«  mgnen 
etc.,  cf.  »mudden.  —  Nd.  (lir.  Wh.)  muddi-n 
(Schmutt  od.  Unflatk  abwiichen);  tanld. 
tnodden  (terrani  aivc  lutum  moverH  etc.); 
tngX.  mud  (im  Schlamm  begraben,  in  den 
Schlamm  od.  Dreck  werfen,  niil  Schlamm 
bedtekm;  trübt  «,  scAlanmig  machen,  im 
Schlamm  rükrm,  dm  Schlamm,  üntttth  od. 
Bodeniatt  aufriüwen  etc.)  äc.  —  üti  madd<*, 
&3.  müde. 

msdder,  Sehmutt,  Vreek,  Koth,  Vnraih, 
Schlamm  tle.  od.  vitm  Rtpen  u.  Wasiter 
ditrchgeweiehte  xehlammige  Erde  etc.;  —  M 
kbrd  eUk  in  de  mudder  um ;  —  't  luud  word 
émor  mudder,  't  regcud  fOU  to  fBl.  —  Nd. 
midd«', ffloddci' ;  nJrf.  modder;  mtt M.  modd^r, 
moder,  moyer,  moer,  tnoeder,  motycr  (linius, 
f^euum  molltiiB,  hitiim,  valuUbrum,  ta<p.x, 
taecei,  crussanien  etc.);  »chuied.  miidder; 
imiU-mhd.  moter,  niott^r  (limuB,  /auler 
Schlamm,  Kotfi  etc.)  etc.  —  Mit  mhä.  Ma- 
der von  mudde,  müde  ittc.:  s.  Leitteres. 

ntDddflrnn,  niidderii,  a)  artckig  u.  Imthîg 
werden;  —  't  (»agil  an  U>  muddmi;  —  b) 
Sehmutt,  Dreck,  Koth  od.  Schlumm,  SchVek 
graben  uil.  tttM  den  Canälen  u.  Gräben 
miilebt  be»ottdwer  Geräthe  od.  de»  muddor- 
plCgs  heraHSholen,  dieeelben  vom  Sehlamm 
reinigen  od.  anebaggern  etc. ;  —  si>  Btlnl  heo 
to  muddcrn.  —  Nd.  muddero ;  nid.  modderCQ ; 
eehteed.  muddra  etc. 

na<ld«r-fet,  überaus  fett,  fofett,  daxadas 
Thier  so  weich  ansufiAlen  ist  wie  mudder 
ed.  der  weie.ho  Sehliiiam ,  hi.  das*  es  no 
kwabhvld  wie  mudder. 

modduig,  Dadderg,  dreckig,  kothig, 
schlammig  eti:  ;  —  't  is  so  mndderîg.  dal  rr 
bist  ic&n  mtnali  bi  de  strale  lilär  wgrdea  kan. 

Modder-plö^,  einsog.  Pflug  xvm  Beiniffen 
der  Schifffahns-   u.   AincOssefungs-OaMle, 


bestehend  avs  einem  gmtsen  fi 
der   an    bei4en    Seitm   mit  êHK 

Pfluaschaar  ahnlichen  fVüjertt  •_, 

welche  dfireh  rinm  besonderen  Vcefcn 
6  auf  den  Hoden  der  CanOle  hie  i\ 
Sehiamm  od.  ScMiek  (muddcv)  hinahgi 
werden  u.,  durch  da*  abebbende  Wo» 
(rirtcn,  (tot  Schlamm  vor  sich  hersa 
ina4a«r>f  r&m ,   ein  arosser  flacher 

10  (cf.  i>tita),  der  tum  Schlamm-  od.  S 
fahren  binaUt  Wird,  bl.  worin  der 
baggerte  Schlamm  (madder)  genh^ft 
ffAren  wird. 

Budder-piiata ;  i.  3.  nadderprfcm. 

IK  naddig ,  tehmutiig,  anrein,  trab 
durehsiehtig,  neblig,  regnigt:  faulig,  "> 
stinkend,  gehimmliif  ele. ;  —  *n  m« 
klör;  —  ie\ti<At(lMft,  Atmosphäre,! 
etc.)  allcbt  BO  innddig  üt,  dat  't  wir^ 

20  Stile  wol  nft  lank  mSr  hold ;  ~  'a  mn 
rSk  od.  am&k.  —  Mä  nd.,  mnld.  n 
moddig;  engt,  mnddy  etc.  «u  mudi 
miiddcu.  wie  das  damit  «ynonym«  It 
ru  «mudde  od.  snudden. 

2ß  mad»,  lafte,  nfi,  Dreck,  S^dm 
Sehltek  u.  twar  specieR  der  leuJita,  i\ 
dünnflüssige  msisttns  s(Jucars  od. 
g^tfarbte,  moderige  od.  foHtiae  u.  ^'1 
Hodensatt  in  den  Canälm,  Watterlie 

80  ».  (hstemta,  der  bei  der  geringstt 
wegung  aufsteigt  h.  ilas  Wasser  K 
treibe  u.  ungeniessboT  macht:  —  dir 
JTII  roude  in  't  útp,  dat  man  iiiM  gtn 
gruud  bepfilni   kao ;   —  de  Binde  11 

Ü5  Bold  (tlbaffgerd  worden,  aadpn  kan  d 
^n  BchJji  Ui<>r  in  Earoa ;  —  dn  tnu 
in  't  water  rflroii,  de  mndc  (od.  mA) 
glik  bafan.  —  £>  steht  far  ülura 
al*  dar  eiffenüiehe  Thema  wn  made,  1 

to  mudder,  mnddea  etc.,  eotaie  von  mnd 
(llmui  etc.  cf.  modde  u.  unter  madd 
mnld.  nodder,  niodcr  ete.|>  nhd.  l 
(ef.  Weigand);  mhd.  not  (^xAiean 
artige   Brde,    Moor,    Morast,   SM 

46  bayr,  (Sc hm.)  mott  (Uoortrde);  (^ 
(Schlamm,  Koth);  nhd.  (mdtail)  t 
cimtraii.  uuicb.  (fauliger  »Meimiger  1 
in  Wasser,  Maorerie,  Modmerutk) , 
atngl.  raud  (Schlamm,  Srhliek,  nässet 

CO  Lehm  etc.)  etc. 

Begrifflich  stimmt  muda  od.  müde  ( 
besten  SU  griech.  tnAdoi  fNiUse,  Fe 
keil,  FnulniiSt  Moder),  niait&i>iii  (fem 
durchnänst  tnin,  von  J-'-eutAtigkeit  oes 

5S  u.  Bcrfaulen  etc.),  iimudrAt  (iKhwaA, 
dunkel,  terflotaen);  kstat.  modril  C 
aanguine  guffuaiia,  ulger)  eon  nai,  rtr 
(ef.  Fiek,  1.  711),  doch  slinmi  ut 
lautoides  d  It.  hochd.  i  allfrAngt 

00  nicht,  weiM   man  n'cA   an  die  Be^ 


621  MUFFEL 

tkbtmg  Mtm  wm.    MSgheher-  (ModerdunH),  bi.  ututrm  u.  nä.,  nid.  muffig 

undfl  aitr  atidt  Maiäend  mit  nd.  u.   mnd.,   nhtt.  muffen  (schimmelig  u.   mo- 

ij  mide  H.  tudd.  tn&ede  (cocnura,  derig  riechen ,   stinken ,    Bchimmeln) ;    itttl. 

imr.  eins  u.    wenn   as.    meaüjan  muffare;    Icithr.   mouffa;    tteupreusg.   muffir 

y  mäd,  nund  (s.  unter  mi^de)  ge-  S  (nchimmeln),  soinie  ferner  auch  (cf.  Di  ex, 

•Jhuun  auch  made  u.  uiude  beide  I,  3St  unter  muffo)   span.  moho   (Trägheit 

i.  midoi  etc.  von  derselben  y  rood  od.    i'aulheil),   moliino    (terdriesslich,    boa- 

n,  wältrend  es  sonst  auch  vielleicht  hnfi);  port.  mofioo  (knickerig) ;  venet-maSo 

natn  (Urin);  eend.  mûtlira  ff/«-  (schtoermiU/iig) ;   tiai/r.  moffisch    (mOrrisch), 

,8dimuU)  u.  arm.  moath  (Dunkel-  10  muffen  (murren,  sciunollen)  v/m  nid.,  mnld. 

TrMgteit  ete„   cf.  mmldig)  sur  muf  (muffig,    schimmelig,   anrüchig,   übel 

Uett,  oefleeten,  schmutzen  etc.,  cf.  riechend,    bi.    mucidua ,    rcdolens    Bitam); 

,  737)  gehören  könnte.  vifiäm.  muf  (rclant,  rf^mugle). 

lie,  mn,  Mündung,  Auswässerungs-  Ob  muf  od.  äeseen  Thema  mufa  für  iUterea 

aierauifluss  od.    WasserilurchUus  15  muwa,  mowa,  mauwa  steht  u.   sonach  mit 

ierEm»),  Mafcn(e.B.in  Weener).  utiserm  mudp,  muddur  u.  nhd.  Moder  tur 

unde,  münde ;  mnd.  munde  u,  auch  y  luu,  miv  (neUen,  feucht  maehen  etc.,  cf. 

It.  L.,  III,  131)  müde,  inüdo,  muti;  unter  müde  das  send,  mûtlira  etc.]  gehört, 

len,  muijen    (nur  noch   in    Orts-  tcie  1  muf  «,   maue,  6*.  lit.  raovä  (Muff) 

afiies.  mutha,  muda ;   mgl.  mouili  20  sur  y  mu,  miv  (schieben  etc.)  'f 

portsmouth  =^  nlä.  Portsmuijen,  3.  naf,   Schelttnorl  gebraucht  in  der  Be- 

inth  !=  nJtl.    Vaalmugen);    aeugl.  dlg. :  dummer, gemeiner, scIUechter  od.  nichts- 

gt.  m&dha.  —  fiu  mund,  be.  afries.  nutziger  ekelhafter  unausstehlicher  Kerl  od. 

mund.  auch  wohl  in   derselben  Bcdtg.  wie  unser 

mm  der  Kuh),  leise  u.  sanft  brum-  25  alinken) ;  —  he  is  'n  muf.     Wie  nun  aber 

hreien;  —  de  id  mtiet  od.   niül.  der  IloUämhr  die  Deutsclien  u.  namentMeh 

Ueren  hochd.  Formen  als  muhen,  auch  die    westfiäischcn  Bauern   v.  Hanke- 

lügen,  muiren,   movcu   etc.  s.  bei  meier,  soieie  ausserdem  auch  die  Beieohner 

\d  unter  muhen  u.  cf.  1  mü  u.  von  Gelderland  u.  Orergsscl  (cf.  v.  Vale) 

itne  etc.,  womit  es  gu  der  Schall  30  »)'(  dem  Sclicltnamen  raof  belegt,  so  geschieht 

»den  y  mü  gehört.  dies  iciederum   auch  von  uns  mit  unserm 

(Dimin.  mufkc,  müfke,  Plur.  muf-  muf  (d(i  holliinder  muf},    i^n  welchem   es 

xs],  Muff,  a.)  ein  von  Peh  gcfer-  ttceifethaft  ist,  ob  es  mit  nid.  muf,  bs.  dem 

von  Wollengam  gestricktes  Mltvas  mnld.   moffc,   muffe    (s.    unter  2  mof)   tu- 

ler  Bing),  worin  man  die  Hände  3S  sammcnhängt,  ad.  mit  dem  engl.  mnS  (Dumm- 

toEU  man  über  die  Hände  streift  köpf)  od.  nhd.  Muff  in  der  Bedtg. :  MauH- 

s Handgelenk  trägt,  um  die  Hände  hänger,  mürrischer  Tadlcr  (cf.  Weigand) 

Jundgelenb  warm  eu  hallen;  —  b)  eins  ist   it.    dann  ungefähr  dieselbe  Bedtg. 

rr  Eisenring,   den   man  über  die  uiie  mojis   (s,    dieses  auch   al»  Scheltwort) 

ngsstelle   tweier    eiserner    Wellen  40  liitben  würde,    cf.  auch  das  folgende: 

i.    worin  man  die  beiden  Enden  DiniTel,  ein  unfreundlicher,  sauertöpfischer, 

tltckt  u.  fest  macht.  —  A'W,,  mnld.  brummiger ,      mürrischer ,      verdriesslicher 

Tel;    nd.    muffe,   mnf;    i$l.    muffii,  Mensch,    der   tu  Allem   ein   schwarees  od. 

(früher)  muffe! ,    miat.   muffulu ;  ter::crrtes    u.    schiefes    Gesicht    od.    Maul 

vÜe  etc.,    entitanden   aus   afries.  45  macht   u.  mit  Allem  nn^ufrieilen  ist;  —  t 

mld.,   mnd.   moiiwe   (Aermel),   cf.  is  'n  regten  oldcti  muffe!   wAr  niks  mit  an- 

tofaugcu  ia    iiu   pöu   ûu   früudclk   wArd   út 

(Dimin.  müflie;    Plur.   müfkcs),  kutnd.  —  Vergleicht   man  unser  muffig  u. 

riechendes   od.   stinkendes  Etwas,  mulsterig.   In.   ihiss  diese  Wörter  aus  der 

ein  Häufchen  Menschcnl'oth ;  —  50  Bedtg.:    moderig,   verdorben,  faulig,  von 

B  muffeu  (od.  miitkcs)  l>!  de  karke  üblem  oil.  eerdiirbcncm  Geruch  u.  Geschmack 

1.    —    Mit  mnld.,   mfiäm.   muffK,  etc.    in   die   ron   mürrisch  u.  verdriesslitA, 

cor,  dtu8,  meplif tis,  virus,  pulor) ;  brummig  etc.  überging  (if.  auch  fûl  [faul] 

ff  (Schimmel,  Modergeruch,  fuu-  in  seinen  verschiedenen  Bcdtgn.),  so  ist  es 

inkender  Geruch,  bi.  Geruch  nach  55  klar,  dass  dieses   muffel   ebenso   wie  bagr. 

nrächigem,  Dumpßgan,  Modrigem,  miiffiscli  (mürrisch  Hc.)   u.  bagr.   u.  hochd. 

n   etc.);    ittd.   miiifa   (Schimmel);  muffen;    nid.    mi)ffeu   (murren,   schmollen); 

t;  êpan.  molio  (Schimmel,  Moos);  sjjnn.  muhn  (Iriige/  u.  mohino  (oerdriesslidt 

i>     (schimmelig);    com.,    romaga.  etc.)    etc.   auf  aas  nid.,    mnld.    muf,  mof 

ic&  od.  grauîidi);  frans,  mout'ctte  60  (mucidua  ml.  muffig,  s.  unter  2  muf)  eurück- 


gaht  u.  rlant  clann  auch  ntbe»  Jeia  Sohetl- 
teoTte  muf  (ef.  S  miit)  aaeh  das  n/lit.  Muff 
(Siaut/uinger,  wunTäcA«"  Tndkr,  miirrischn 
wnlritaDÜcher  SfengtA  ete.)  u.  Mu/fel 
(OachSgfwit  dicktti  herabhängtnden  Jitppgn 
od.  Mensch  der  out  Ventni»»  dick*  herab' 
hangmdc  Lippen,  bs.  ein  nchUft»  Maul 
m<Kht,  weil  er  verdrien'lieh  u.  mürrisch 
i«t).  aus  dem  alten  nU,  od.  urapr.  ttd.  muf, 
lOüi  (mucidus  etu.)  henorfftgatufea  ist,  wobei 
wegen  der  DoppelUdtff.  unseres  mutotarlg 
noch  eriDúAtU  sei,  das»  nath  Dannitl  (». 
dastlbst  unter  muddig  u.  c/.  uhikw  muddig 
von  maúAe,  muäe)  auch  muffig  von  Menschen 
gebraucht  wird,  die  il<U  in  einem  finstern 
ff.  tnttmVcAen  Ton  antworten,  wovon  noth 
Weiteres  unter  uiuffon.  Da  nun  oiw  das 
engl.  mO]iEali  (iräge,  unOtätig,  faul,  triXa- 
meriiclt,  mulhtu»,  niedergeachlaj/en  ele.)  beim 
Vergleich  der  Doppelbedtg.  von  faul  u. 
btim  Vergleich  des  «pan.  moho  (TrOshmt, 
timOmt  etc.,  s.  unter  3  muf)  u.  mope 
(trätmeriach  sein,  träumen,  faseln),  mnpti 
(äumm  machen,  btthören)  sweifellos  mit  tu«]! 
(den  Mund  vertiehen,  ein  schiifvs  Gesicht 
tnm^sn,  mürriscii  sein  etc.)  u.  mop  (schiefes 
Otsicht,  Frnttengtticht,  v«Tterrt«s  od.  fin- 
sttres  u.  mOirritcheii  Gesicht),  sowie  auch 
mä  den  Handenamen  mnii»  (s.  d.)  u.  mit 
dem  obsrrheir.  mup[,  mutf  ( Veriiehung  des 
Mauls,  vsreogsHes  Maul,  s.  unter  mop»)  au/ 
ein  u.  denselben  Stamm  turüekgeht,  so  wird 
(wie  schon  unter  moi«  erwOhnt)  durch  alles 
dieses  wohl  die  urspr.  Identit^it  der  Slümme 
mop  «.  iiiof,  luuf  mupf,  muff  erieiesen  u.  es 
noch  wahmcheinlicher  gemacht,  dms  auch 
der  Stamm  mof  od.  muf  u.  das  daraus  ver- 
härtete engl,  mop  ab  Stamm  der  obigen 
engl.  Wi/rtcr  sümmtUch,  wie  auch  l  muf 
oa.  nid.  mof  auf  urspr.  luowe  oil.  naawn 
turiieigthea,  bi.  daraus  eiitstandea  sind  u. 
dass  dieses  letztere  mowe  u.  das  in  den  <U- 
teren  germ.  Spra<Aen  noch  $ar  nicht  vor- 
kommend» muf  in  der  Bedtg.  mucidiuwúU 
tu  der  y  mu  (neteen,  feucht  machen,  t. 
unter  2  muf  u.  mu<le)  gehirt. 

Zur  Ableitung  unsers  inuff«1  van  muf 
(mucidua,  bt.  moderig,  faul,  schimmelig  ete.) 
stimmt  auch  das  im  Jlaungruntte  (cf. 
Vilmar,  ä74  unter  muffclu)  vorkommende 
muffela  (fein  regnen)  als  Sgnongm  von  un- 
term niaildcn  u.  Bmudden. 

Zu  nhd  Muffel  u.  muffen  cf.  noch 
(Diec,U,371)  frant.mu&e  (Maut);  norm. 
muutler  (maulen,  verdrietslieh  u.  mürrisch 
sein)  w.  wegen  der  urspr.  Identität  von 
engl,  mop  tnit  mot,  taut  u.  dieses  mit  mow 
aus  mowe,  mowo,  mauwa  auch  noch  das  mä 
engl,  mop  u.  (Aerrhein.  mapf,  moff  wno- 
nymc  engl,  mow,  (m6,  mou),  schiefes  Maul, 


verstrrtes  Gesicht,  ßrimatse,  i 
auch  mit  franc.  moue  (venogi 
cf.  Diet,  II.  370)  u.  mnid.  null«! 
mouwe,  f/.  KiL)  aus  mouwe  (Attint 
b  ob  êchlaffes,  weites  u.  hängendes  1 
entstanden  sein  fttnN,  wo  dann  aucA 
Berührung  von  oberrhein.  mtipf,  mi 
engl,  mop  (vertogenen  od.  schiefes  w 
gendes  Maul)  mit  t  maf  u.  tdd.  mi 
10  miiglich  wäre. 

1.  inuir«leii,  mnffeln,  heimlich  u-  i 
merkt  bei  Seile  schaffen,  heimlich  abn 
u.  unttrdrUeken  od.  ersticken,  heimlic 
bringen,   rrdrossetn   od.    tOdten  etc.; 

16  muitnld  dkt  gnu  weg  od.   bt  de  iid; 

mutTttldeu  de  snk«  (od.  dat  kind,  buni 

Jis  halte   urspr.  wohl  die  Btdtg. 

decken,    verhüllen,    sinhülten.    rerrlu 

woraus  es  dann  in  die  Bedtg.;  reriU 

20  heimlich  etwas  Ihtin  «.  bei  Seite  schaff, 
od.  in  die  von:  verbergen,  wegbergen 
legen,  bei  Seite  schaffen,  heimlidi  länit 
etc.  úberging.  Ident.  ist  es  daher  m» 
dem   von    ntd.    lonffd;    nlid.    muffi^l; 

25  muffal«,  molTuU  (Mi^ff  eam  WannhaU: 
E/tnde  od.  Hing  was  nuin  iiber  Etu!<L 
U.  womit  man  Etteas  bedeckt  a.  verhül 
Weiterbitditag  von  1  muf)  fortgsbildeti» 
raufflu  (bedecken,    einhalltn,  verhidlm 

80  mummen,  einmuffeln),  ebenso  wir  da. 
(ef.  Diee,  I,  2S4)  muffiirt-,,  Udeeke» 
hüllen,  vermummen  ele.  von  muf,  i^. 
muuve  (cf.  1  muf  u.  maue)  fortgebiU 
Ha  diesem  muSetcn  cf.   auch  im.  di 

35  (heiudich  entwenden  od.  bei  Seils  sei 
betrügen,  falsch  od.  verdeckt  spielen^ 
tuschen),  was  jedenfalls  auch  dassslbt 
uii  unter  rnnffnlo,  be.  engl.  malH« 
wotu  wieder  die  Subst. :  moSclMr  (Bd 

4Û  Beutelsdineider),  moßdurj  (Beuttti 
derei,  Mauserei,  heimliehe  üntwenJuti 
ew.  gehören. 

2.  nilff«leii,  muffelD,  s,)  mitfestgesa 
nem  Mande.  u.  langsam  essen  ti.  mm 

4S  so  essen  u.  kauen  wie  alle  tahnlost  i 
schltchtem  u.  läekeiAaflem  Oebiss  bei 
Leute  than,  langsam  u.  múhtam  ka» 
hü   muffeld   (od.  mummuld)    til   w»t 
kúrBl«n  bcrum;  —  M  aitt  lü  bou  loi 

50  as  wen  he  'l  bei  btUt  u^l  kürt  krig«i 
—  bj  mit  oollem  Munde  od.  vollen  i 
essen ;  —  de  junae  muffeld  dV  dagi 
Imigg,  —  lfd.  (Ûahnêrl,  Schält 
muffen,   muffw'ln.    —    Es  iä   ifi  der 

bb  sub  a  u.  nd.,  sowie  auch  hockä.  (ef. 
ganä)  in  ilerselben  Bedtg.  iraU  «Ú 
nlil,  mnlä.  moffelen,  maffr-l^n  (bticc 
vere,  balbuUre);  aengl.  OMlIea;  ettgt. 
(stammeln,  unverständlich  für  ssek  ijpi 

tiO  brummen,    murmeln),    desMn    aMM 


6S3  MU60EN 

■sflbD,,  mdin  beim  Veryleieh  von  terten  y  mug  od.  miik,  mährend  lat.  muica; 

■bA  MM  mon,  maawi  (cf.  I  muf  griecH.  maia;  lit.  muao;  fett,  muâa ;  apretuê. 

MJkr  mt  «M  d&erm  mäwen,  mou-  muaa;   ktlav.  mucba  (Fliege)  u.  Aslav.  mu- 

ren  00.  muien  (ein  unarticutirteB  äicu  (Mücke)  auf  ein  gleichfiüU  tur  y  mu 

«adkon  ete.,  e/.  méwe  u.  maucii)    5  (tönen,  raugchea,  eurren,   eumsen,  murren, 

M  an'M  kann  u.   sonach  mit  ahd.  brammeii)  gehörendes  Thema  muait  od.  mus& 

MUlm,  <eAr«i«fO  u.   /«ff.   maunu,  zurückgehen,   mit  wuchern  auch  loohl  lat. 

rilltn)  etc.  zur  ^  mu  od.  mä  (so-  mnssarc,  mussitare  gmammmhängl. 
rmnnre  etc.)  ru  stellen  ist,  ebenso  muglgelê ;  i.  $.  mogclË. 

mf  M,   mnde  tur  Y  ma   (netten,  10      1.  naj^gelD,   «/c/i    n/ri^   n.    anstrengend 

lehex  etc./  inif  einer  Sache  badiäftigen,   bt.  sich   uo- 

'  Bedtg.  m&  b  cf.    das    hens.    u.  mit  abmühen  u.  abäschern  u.  »war  häufig 

/.    Vitmar  u.  Weigand)  vor-  mit  der  Nebenbedig.,   dass  alle  dabei  ver- 

t  mufTelii  ('tauen,  eilfertig  l-aaen,  teendele  Mähe  keinen  rechten  Erfolg  hat; 

veäat   Backen   kauen)    u.  frane.  IS  —  hC'  muggeld  siik  kumplêt  d'r  mit  of;  — 

'die  Backen  aufblasen)    etc.,   toas  all'  aiii  muggeln  (Mühen  u.  Plagen,  bs.Ab- 

•■igand  (s.   daselbst  -unter  muf-  arbeitet!  woran  u.  tcorauf  etc.)  wat  liS  deid 

m    «Mm  aus    muntvol    od.    nid.  lieljit  hum  niks  uii  iirengd  liam  nët  fürüt. 

(Xund-DOU)    entstandenen    monfel,  —  Ilerat.  zu  2  miiggen. 
b/el  CgT.  auch  Hess.  Muffel  in  der-  20      2.  muggelB.     Ka  ist  dasselbe  wie  mogeln 

S.  bei  Vilmar,  sowie  mumpfel  u.    steht    mit    diesem  für    älteres    mügelo, 

m    der   Bedtg.    Mand    bei  bi.   älter   hochd.    mücheln,    loiig    mit  iihd, 

ler)   weiter  gebildet  ist,  worüber  meucheln    (hinterlistig    u.     betrügerisch 

ukA  Hoeh  Weiteres  unter  muuuueln.  handeln,  hinterlistiger  w.  heimlicher  Weise 

"^^fßSi  ^)  anrüchig,  faulig,   mo-  26  überfallen  u.  morden) ;  älter  nhd.  niaucheln 

■donen  etc.;  —  dat  mQl  rukt  (od.  (wegitchlen,  heimlich  entwenden);  schwett. 

I  muffig;  —  dat  rukt  Lir  so  moftlg  muclicln  (heimlich  wegnehmen) ;  hess.  (Vit- 

■0  'n  muffigen  rBk   od.  Itlcht;  —  mar)     inucheln     (Juimlick    mit    einander 

gedimmt,  mürrisch,  brummig,  ver-  sprechen),    gemuckel    (heimlichea    u.    ver- 

eU.; —  hË  is  fau  dage  so  mulTig,  SO  stohlencs     Treiben,    Intrigue);    strassburg. 

iki  mit  hum  uptoitellea  is.  —  Nd.  müvhclu  (verhehlen);  bai/r.  maucbseln  (7i«ttti- 

üffig  etc.  —  Zu  2  muf.  lieh  u.  in  boshafter  Absicht  heruinschleiehen) 

lt.  Mäffehen,  kleiner  Muff  u.  na-  u.  ahil.  mftbhilün  ident  ist  u.  mit  ahd.  mbh- 

nii  kleiner  wollener  od.  gestrickler  liiluri,  mClchiluri;  mild.  mmcheh'T  (3Icuchler, 

ir  das  Handgelenk  als  Pulswärmer.  85  Meuclielmörder),   mühhil   in   ahd.    tnühhil-, 

te,  rin  khinea  Häufchen  Menschen-  mücliil-,    iniuckcl-8iTort    (Dolch),    bz.    nhd. 

Dmin.  von  2  muf.  Mcuchel  in  Meuchelmord  etc.  aus  dem  ahd. 

\odUe,  möchte;  s.  mOgcn.  inubliOD,  múhliôn  (praedari,  grasBari)  liervor- 

müde,  matt,  schlaff  etc.  —  WolU  ging.    Dieses  mûhliôii  od.  mdhhan  betr.,  to 

H  müge  H.  mit  2  m8i  fort  ahd.  40  Aän^f  dies  wohl  eweifülos  mit  golh.  rnukg 

maogan   etc.,    <^.   2   meieu   u.    2  (weii.-b,nachgiebig,geschineidig,leaii,inolla); 

nid.  mcuk,  moek,  muik  (locich,  sanft,  sachte 

■Bgg',  Mücke,  Fliege ;  ^  ivaria  etc.;  verstohlen,  verborgen,  heimlückiaeh  etc.} 

langbEude  mQggen;    ~    't  is   hîr  8.  unter  mükor):   uld.  mcuk   (Weiche)  etc. 

m&ggeo.  —  Sprichw.:  M  fald  d'r  40  zusaiuiiien,  wo  dann  die  Bedtg.:  weich,  ge- 

mOgge  in  de  br£;  —  dat  ia  so  fSI,  linde,  sanft  etc.  in  die  von:  sachte,  leise, 

)i  mQgge  Btekd ;  —  hebbeu  inüg((f n  verstohlen,  unbemerkt,  heimlich  od.  tfill,  ohne 

1?  —    Nid.  mug;   mnld.  mugglie;  Geräusch    etc.    überging    (cf.    Weigand 

e;  mnd.  muggc  ;  as.  niuggja;  ags.  unter  Munchelei  u.  dem  suieiten  Mucker) 

»gl.   (Stralmann)  mugge;   engl.  50  u.  icobei  ick  wegen  unseres  iHlautenden  „g,'^ 

I.  mf;  norw.  my,  dial.  mytt,  mygg,  auf  nid.  ningget,  mockul,  mog  verweise,  was 

hwed.  mygg,  dial  iny;   dän.  myg;  mit kes^i.muck; mkd.u. mnld. mockclsctopim) 

j»,   mucLo,   magga ;    mhd.   mucke,  w,  vielleicht  weiter  mit  aengl.  muk  (stercus, 

Ocke,  milgge.  —  Jis  bezeichnet  ein  fiuius);  engl,  muck  (nüsseu,  feuclUen,  Koth, 

^esen,  Thier)  was  brummt  u.  summt  55  Mist,  IJung  etc.);  an.,  isl.  niyki  {Ernas  etc.) 

GetHmse  u.    Rauschen,    Geräusch  susammenhäagt  u.  beim  Vergleich  von  mi'kx 

i.)  aiacht   u.  gehört    es  mit  ulid.  u.    mykia    (IvuimLutum)   a.    tafki    (mollire, 

,  mucksen;  lat.  mugire;  griech.  lonire)  auch  wieder  aufgath.  maka  (s.  oben) 

me^)  tu   einer  aus  mü  od.  mu  zurückgehen  könnte. 
t4X,  q,  mëre  ii.  maucn  etc.)  erwei-  GO      1.  maggen,  mochten;  möchten;  s.  mögen. 


MÜGGEN 


Ml'KSFÎÎ 


2.  mDg|;eii,  múAen.  —  Nds&cha,  moggcn 
ctc.  aiti  muojui  eU:.,  cf.  2  meien  <M. 

»illl,  Kum;  cf.  «inuk,  nld.  smott  (Kvst) 
u.  auch  da*  »d.  (I'ott,  Wurttlwb.  l,  ttueüe 
Äbüi.,  pag.  1S]S}  muk  (Mun4),  mt  nucÄ 
m&tiäkea(Mündchen}u.Mäulchiiti  imi«r 
Bedlff.  SuM  od.  Küsschm  gebraucht  wir± 

1.  Dinkke    (Plur.   mukken),    <ia    kleiBtn  1 
rundia  Syruptgebâek,  ähnlidt  wie  ein  dkker 
Pf^êTnwin,  al>tr  «ttêtm  flaelier. 

2.  malcke,  3'ücke,  Nücke,  überriMchender 
u.  untHdwtiehfr  oä.  verrückter  Einfall,  bOtt 
Launt,  OriHe  etc. ;  —  hO<  (o4.  dat)  bed  i\n  1 
mukkea  (Nät:ken,  Schmerigkeitm  etc.);  — 
dnE  snot  sin  muklcen  (Tücken,  heîmliehc  u. 
höti:  Anschläge  etc.);  —  hi^  kau  GÎn  a\Ae 
mtikktQ  nét  taten  vd.  M  kügl  sîa  aUe 
raukkt^o  aWd  wer ;  —  Ue  ked  allîd  sOkke  2 
furd^mde  mukkea  in  de  kop.  —  Nd.  raack« 
od.  mukko  tt.  fc/.  Br.  Wb.  ITl,  l'M)  mnki> ; 
mnd.  njucko  Cjltv''aW  non  üUer  I^aüne,  Tücke, 
Heimtüekt,  Uise  (früie);  m/id.  ntunnbe, 
muoche,  niucku,  icru  in  der  richtigen  md  % 
od.  nd.  Form  ««AI  müke  lautet  u.  sonaeh 
mit  mhd.  (Lexer)  müchea  (nemteckeit,  ver- 
bergen) «.  mhd.  (cf.  Weigand  unter  dem 
twtiiea  Mucker)  moi:ken  (keimlich  u.  ver- 
steckt herwrblicken ;  sich  veratsckl  hallen,  3 
tereleckl  sein),  emeie  weiter  mit  ahd.  tnûhhan, 
mahliAn  (praedäri,  grasHari),  muhhari  (gras- 
utor),  nûbh^n,  mbnkio  (Utnr),  mAhnilari, 
mdchil  ari  (sir.ariug,  Meuchler,  Meuehehnärdir) 
etc.  eines  Urnprtinffe  sein,  br.  ebeneo  wie  S 
diese  Wörter  u.  unser  muggelu  u.  md. 
raogfln  auf  das  gaih.  inuks;  an.  ntiOkr 
(loais,   mollis)i    nld.    mulk,    moek,   mciik 

eich,  nitnft,  nachte,  lei^e,  ver^oMen,  ver- 
gen,   heimmeküieh   «te.;  «.   unter  mOker  i 
n.  muggeln)    e(e.   stirUckgeheri  dürfte,     cf. 
3  mukKdtt  u.  1  mukker. 

3.  umkke,  ein  cfflinderfûrmiges  Tliongefäs» 
von  etwa  5  ZoÜ  Weiu  k,   W  bis  ta  Zoll 
Uöh«,    weichet  früher  hauptsäcItUch  tum  i 
Außewahren  von  Syrup  gebraucht  wurde. 

1.  mDkken,  mucketi,  «inen  Ton  von  mh 

C'i«n,  sich  hISren  Imuen,  eeine  Unaufriedtn- 
t  durch  Laute  u.  Qeberden  tu  erkennen 
geben,  murren,  knurren,  brummen;  —  he  E 
dflrd  nH  mukken  od.  fOk  ai%  mnkkea;  — 
hft  hed  wtr  nat  ta  nitikkeo,  —  Nd.,  mnd. 
nmkkeo  od.  nmcken  frfpi  Mund  kaum  auf- 
thun,  vsurren  etcji  nid.  mokken  (knurrm, 
brummen,  maulen  etc.)  mnld.,  mfläm.  mockun  (i 
(buccaa  movere,  halbutire) ;  md.  ßattdschriftl. 
luokeu);  früher  hoehd.  C</.  Weigand) 
mnghen,  mugeo,  mögen  {brüllen,  echreieitO; 
ahd.  rouccuBaa  (maüze,  wueken,  mucksen, 
cf.  miiksen).  —  Mit  mögge  u.   tat.  iiiugirE<;  fi 


griech.  muk£  f^iehritllj,  mokiomai^M 
skr.  nuj,  DmjUi  (lehreien,  brüUen)  VM 
idg.  y  muk,  ma^  atn  iFtiterbitdutii 
djTT  y  mu  od.  tot  (if.  mauea  u.  inilöj 
mak  von  ma  od.  mü  (btöeien,  b 
schreieti  etc.,  br.  etn  unatlicfuirttt 
rausch  mirMn). 

2.  DDkktO,  heimlich  brneiligen  « 
machen,  unterdrûckefi  etc.;  heimlîA  t 
hei  Sfite  sehi^en,  AchaUcA  tödten  et 

—  Nur  in  ul'mukkea  (abmiteken),  k 
ungefähr  dieselbe  Bedtg.  wie  ottnore 

—  ii  helibcn  de  sake  mit  'd  aud«r  ol 
(sie  hahiM  die  Sache  A^imhcA  mi(  ein 
ah^emuckl  od.  erstieit,  utUrrdräclä  et 
Nitt  sie  släl  u.  verborgen  hleiht  u. 
ruchbar  wird) ;  —  te  facbhni  bunt  o 
(nie  haben  ihn  heimlich  getödUt,  bi.  • 
unvermerlU  hei  Seite  geat^i^t  od.  oh 

Wege  geräumt).  — lfd.  (Br.  Wb.,  IL 
Diukken  (tückisch,  hintertislig,  lüimU 
morden),  afmukkon  (heimlicJi  am  dem 
riltiui«»,  ermorden).  —  Es  ixt  wohl  ti 
los  da»»elhe  Wort  wie  ahd.  cnnkhon 
dari  etc.)  H.  entstand  es  atu  Mtert 
rnUken,  wie  3  iniikke  aus  tatúce  u.  wM 
mocktfu  (heimlich  u.  versteckt  hemork 
etc.,  s.  unter  2  mukke)  farmeU  dasstli 
wie  dieses  niukken.    </.  auch  das  ftHt 

ï.mnki.6T,Mitck«r,hetmiilekiseherM 
HeiiUOeker,  IMietrOer,  Schleichtr,  « 
heiliger  Frömmler  etc.;  —  bA  n  Si  r 
mukker;  hft  hud  a]t!d  ^xi  in  't  lin;  ■ 
hörd  Ak  to  de  mukkani  tin  ftncn.  — 
nd.  (Br.  Wb.,  III,  19S)  mnklter,  «fin 
(Meuchehnürdir ,  Iteimlicher  Todtadi 
von  dem  aus  n^  nHUliai)  entstan 
mukkea  (<^.  2  rnukken),  so  auch  dies< 
einem  wonl  antunehmendeit  mhd.  as 
ahd.  mticchAn,  miiccIiaD,  war  gieichfé 
ahd.  müfahan  etc.  cnMartden  ist,  & 
me  nhd.  rucken  (cf.  tukken  Mc.)  m 
KocchAii  (cf.  tokken)  von  a)vt  tiobs 
tdeü  od.  t^jea  u.  tliea)  enlrtand. 

2.  nnkker,  kleine  mit  Blei  g 
lloltkitgä. 

nâ-kú;  i.  g.  b&-kd. 

muk»,  Lutt,  Neigung,  Begitrd 
M  lied  d'r  galt»  gfin  mitk»  an  (od 
<  lim  dat  tn  dfin,  ad.  um  d&r  b«a  t#i  gk 

—  bé  hßd  d'r  so  'u  muki  up,  um 
hebbiiu ;  —  li9  lied  80  'u  muk»  up  dat 
dat  all'  proiea  niks  lelpt.  nu  hum 
to  holden ;  —  lii?  brd  sin  muka  (seinr 
od.  Neigung,  Willen  dcj  d'r  au  Im 
eettd  iin  na  mut  't  Ak  gta,  t  nwg 
of  brcken. 

DBkseo,  mucksen,  tmen  Tan,  VaL 
od.  eine  Klage,  ein  Mumn  f*"*"  ' 
I  sich  Etwas  merken  lasMn,     ' 


MCL  626  iSÜL'ES 


V  MCL 

^^-  mukae  dî  ii£l,  ilc  rade  di  't.  eon  unfcrm  muUen  in  der  Bedtg.:  wählen, 
m^  U.  »kd.  mnlaen  u.  aueh  gteieh-  terwühUn  etc.  (cf.  i  tnul  u.  3  miiUeu]  od. 
Û  «U.  Muehte»  entstand  aus  als  Mull- Mather  ad.  Mull- Ding,  Mull- 
caxu,  mukldieii  (mutire,  mucken)  Wesen  rou  2  inul  od.  von  altd.  muljau  (n. 
Kl  eiMCM  einfachen   akd.  miihhan,    6  unter  '2  miillen)  abxtammt. 

=  OMd.  makkan   (cf.    \  niukkcn],  4.  mal  od.  nalle,  maller,  Wühler,  nament- 

wm  atMiheinend  in  ähnlicher  Weise  lidi  ein  Kind,  n-ekhes  in  Erde  u.  Sand  od, 
«n  (bluken)  auf  biu(;an,  auf  ein  Staub  etc.  loühlt  od.  herumieühlt;  —  liG  ia 
lonn  turück  geht.  Wie  nun  aber  'n  regten  iütjcD  niul  (od.  mullcr),  de  de  hole 
ilitten  aui  bliciien  u.dieaea  10  ditg  ligd  in 't  sand  to  inullcu.  —  ^tt  3  mullcu. 
.  plMkizzin,    blecchezcti    entutand,  mül,    Maul,   Schnauze.  —  Sedensart  u. 

iKl  auf  mucc&ziui  u.  nhd.  muck-  Sprichw.:  't  uftl  guid  Lum  as  'n  apCilrad; 
k  tia nhd.  Mutzen  u.  nd.  mutscn  —  ^„ilat  wil  'k  dî  smereii," segd  de  potiapper, 
'dbat  Bedtg.  wie  mucken  od.  „min  m(i1  mit  spck  un  fct  uii  diu  hals  mit 
n,  IS  ôrtîgCD;"  —  hä  hed  'd  mül  aa  *n  schérmcat 

I;    i.    q.    1    mol,    mürbe,    locker,        so  Echarp.  —  yd.,  mnd.  m\i\ú  od.  m(i[i  nlil. 
muil;    mnld.  muyl;    an.  mûli;   norw.,  tlän. 
,  MuH,  lockere,  tose,  trockene  Erde        mute;  ahd.  mbla;   amhd.  mûlc,  moulc;  md. 
b-Erde,  Kehricht,  fein  zerriebener        múlc  \  nihd.  luül. 

•d  vo»  Torf  etc.;  —  't  is  niks  as  20  Da  das  an.  mijli  k.  norw.  mulc  ausser 
I;  —  C'ompos. :  türf-mul,  säg-mut  3f<tul  od.  Schnauce,  Schnabel  auch  die  Be- 
nd.  mol, mal;  nrl.,  «11(1.  null,  mul;  älij.:  Landsi)iti:e  od.  Vorgebirge 
)1  fCn  molleBfoot) ,  to/ri«.''.  mol,  mal ;  (Promontorium)  hat,  so  nimmt  Fick  (III, 
loll;  ahd.  malli  in  ga-mulli  (GemtVl  230  u.  231)  an,  daas  mlila  für  älteres  mon-la 
.  sanul);  ags-  myl;  aengl.  mul;  26  steht  u.  mit  mand  3ur  Y  man  (promincrc) 
iiulii.my]laetc.  —  Vielleicht  gekiiret        gehört. 

.  etc.  (cf.  1  inolt],  doch  urnkmcluin-  näl-äs«!,    Maulesel.    —   Aus  lat.  mdlas, 

i  dUäCM  u.  alid.  muljau  (sermalmen)        Maulesel,  Maaltkier. 
M  «.  demsdien  Stamm  mal,  worüber  mul-banil,    Maulband,    Band  von  Leder, 

unter  3  mallen.  30  tcclvha  um  das  Sfaul  der  Hunde  befestigt 

od.  nalle  u.  auc7i  noi,  Maulwurf.        wird,  damit  sie  nicht  beissen. 
ral  laiüet  muUen,  wenn  aber  von  mâl-bée,   mûl-b^e,    Maulbeere.    —    Die 

\e»  Maulwürfen  od.  dem  ganzen  Vorsilbe  mi\l  entstand  mit  Uvbergang  von 
a  derselben  die  Bede  ist,  so  wird  i  in  I  aus  mür  i(.  dies  aus  lat.  niürus  od. 
t  cMeet.  gebraucht,  wie  e.  B.:    de  35  moium. 

rd  so,  dat  tb  hast  de  héle  tun  up  mal-bretixî.iiialltred, molbret, Ërdörttt 

hed,  od,  auch:  de  mul  ia  faa  't  od.  muldenförmiges  Geräth  zum  Sehlichten 
dal,  lé  hed  't  all'  hol  un  up  de  der  Ackererde,  von  etwa  4  Fuss  Breite, 
Bedensart. :  he   ig  so  liliiiil  aa   'ii        welches  vorne  mit  scharfer  Kante  zur  Auf' 

he  geid  DK  Junker  mul,  d.  h.    es  40  nähme   der  lockeren  Erde  od.    des  Mulls 

ihm  c»   Grabe,   er  wird  sterben        (cf.  2  mul)   u.  hinten  mit   einem  Stiel  tum 
iftid.ma];  nid.,  mnld-,  tnfläm.  mol;         L'ebertcerfcn  versehen  ist  u.  von  einem  Pferde 
)Ue  j  engl.  molt.  ~  Daneben  auch :        gezogen  wird.  —  Xld.  molbord. 
«orp,  malworp,  mollworp,  mulwor|i,  nial-billt  od.    mal-bülte    u.    wrätebültt?, 

u,    luuUworm,    mollworm;    mnld.  43  Mauhcurfthaufe.  —  Sprieliw.:  mul  büken  in 

malworp;  ahd.  multwnrt';  mhd.  de  mürt  atruicn,  dt'id  't  gras  in  de  Eüinmer 
,  moltwCrf,  moltwërfc,   d.  h.  Erd-        un  liirfst  gri'ieii. 

r  od.  Thier  was  Erde  od.  lockere  niül«,    md! ,    l'ant"lfel;    Dimin.    mQlkc, 

e  (I.  1  molt)  wirft  od.  aufwirft,  mfiltje.  —  Hedensart.  «.  Spriehm. :  iu  Üat- 
<nerkt  sei,  dass  die  Formen  luol-  od.  50  früalaiul  lúpen  s<>  up  millcn,  cf.  2  brügge; 
D  OHi  mol-  od.  mulvrorp  verdorben  —  du  fút  in  de  mtil,  de  haud  in  do  bOI; 
cht  bei  unserm  mul  die  zweite  Silbe        —  juiik   up  mülun   old  up  aliircn  ;  —  )i£ 

wArp  abgeworfen  ist.  IJa  iiulcssen  aitt  mit  de  mfiltjea  bi  't  Iflr  uo  apOid  (od. 
l.  Form  molle  u.  engl,  mala  an-  spütterd)  iu  de  askc.  —  Ntd.  muil ;  mnld. 
i  gegen  diese  Annahme  streitet,  so  65  mufl ;  nd.  mule.  —  Entlehnt  ans  franz. 
ch  möglich,  dass  diesex  Subst.  als  mulc ;  ital.  mula;  sjian.  muk,  niulilla  u.  dies 
\diger  Xame  für  den  Maulwurf  di-        vielleicht  ans  tat.  nmllcua. 

nidUe  mit  dem  obigen  moltworp  niulta,    maulen,    sich    unzufrieden    u. 

wuit  etc.  gemein  hat,  sondern  eher        mürrisch  bezeigen;  —  liû  sitt  to  uiülcn  orf. 

(ef.  wröte,  wrûte)    als  Wähler  60  to  prülm. 

Dgankut  Koolnu.    WIlrMrbnDli.    II.  40 


mul-fal,  mnllttfal,  miilfsU«,  SJauhmtrfs- 

faUe.  —  mi.  rotilkv»!. 

mulferil,  Maukr,  Marrkop/,  Brumnäjiii; 
flnibian  etc.  —  JVW.  tnolferil. 

Dinlferii,  maulen,  imirren,  trumrnicn  elc. 

niDl-j;&ti  Maidwa'f»ioch. 

mulk«u,  Mikh  ».  Alle*  uta.i  aus  Mikh 
fffiaanht  u.  herritet  wird.  J'^r  Mt>iken  i'n 
ärr  Btdtq,  KäitteanDer  gebrauchen  wir 
wci.  ^  îfJ.,  mnd,  niotkeii  (muuielbe)  ;  mnlii. 
iDolckeu  (luctarium);  aga.  tnolcen  (la<-  coa- 
Kubcum) ;  initd.  molcheo,  molken,  niukhcn, 
miilkea  (Siädt  »>  was  au«  MUch  gemac/û 
teittl;  beim  Oerinnen  dtr  AfUck  »ck  ab- 
»chfiâmikii  WaasiT,  Molie  od.  Molken)  i 
»ohweit.  moichüit  (Jlutter  u.  Kä*t).  —  Ee 
mi  tntiBiider  vutn  Plur.  den  l'räter.  miilk, 
molk  (melkte)  od.  vom  l'nrtk:  nmlkea  (gc- 
malken)  gebüdel,  sodaxa  en  urapr.  dan  G  e- 
metkte  od.  OeiHolkene  (u.  »oitie  Mikh 
H,  das  Milchgul)  beteichnete. 

nnlk<Mi-KÚd  od.  aaeh  nelk-godt  Mihh- 
gaaih.  ~"t  mulkflDKAd  luut  all'  gAd  rein 
tili  «ilttT  liolildti  wiirili^n, 

mnlkeD-tUfer,  a)  Mikheaubaer  u.  Milch- 
haaubercr;  wiriM.  nkiilken-tlXunke.  Miich- 
buauherin,  Milchhax,  Pmon  wetehe  äureh 
Xaubetci  (/«n  Kühen  die  MücH  enleieht  od. 
I'moH  leelehe  die  Milch  betavherl  u.  be- 
sticht,  diu«  st«  nicht  «chllTC  u,  keine  hattfr 

Îielit  fr/.  O.  L.-R.,  pag.  817)  u.  daher  auch 
Otterhekse  osnannt;  —  b)  D&mmerunge- 
od.  NachtfMtr.  Der  Letttere  wird  auch 
in  Jererland  #o  genannt,  u/thrend  tr  in 
J'ommern  (r/.  D/thncrt)  ninlkwidPB» 
heiKtt  u.  SQfist  him-unler  (ef.  Seh.  w.  L.) 
ancA  die  hnrenraufie  vmlandrn  mird.  — 
yd.  Tnulken-löTcr,  oiii1k<.'u-iüwer,  molketi- 
towenchf ;  mnd.  molkeutovor ,  molken- 
tovrrschs. 
mull;  1.  1/.  mul  in  allen  Bedtgn. 
mallo,  s.  8  u.  4  mul, 

1.  uinllen  öd.  mollen,  lorkerf  lote  Erde 
mit  dein  „inulbref  genannten  Ackergerälh 
abera  Land  bringen,  um  dasnelht  ttt  tehiich- 
ten;  —  sé  sUut  up  du  guslfNlge  ma  't 
mulloii,  —  Wohl  mit  tnulliret  *»  2  mal  täte 
erdfn  {infibererden)vonIirde  u.l  kleieii 
von  kl  OL 

2,  nnllen,  reiben,  eerreibe«,  verkleinern, 
sermalmen,  mit  den  Zähnen  vtattnin  od. 
kauen,  essen  etc. ;  —  M  mulld  dal  iiCt  so 
kürt  HS  aolt;  —  hi  silt  U>  inullun  ud.  Bmnllcn. 
—  Wanp.  f-KhrentraHt,  1,  Sl)  molli, 
mulll  (mit  den  lungern  terreiben,  krümeln, 
brocken);  nid.  (v.  Dal«)  tnutleu  (kaufii, 
eeira) ;  aeiigLmxúüa;  engl,  mall;  an,,  nortv. 
mvljn;  ahd.  mnljaii,  miillftii,  multen,  muleii; 
mhl.  mallen,  mnlen,  tnflln  (cODtorere,  ter- 
reiben, eermalmen  etc.). 


Es  géh&fi  naeh  Fick  tu  natu 
Rulfn)  rot«  Imljaa  fi^.  hoUeo)  m  1 
doch  trt  es  auch  mägUch,  das»  «r^ 
goth.  miUn,  mal,  mal,  raulaa  (Vtin  der  J 
B  mar,  rtdben,  lerretben  etcj  bes^nd,  i 
muljnn  »ornohl  wie  auch  3  mal  ».  I 
I  mult  etc.  nbtaleitat  i>t.  e/.  wrtfc 
folgende: 

3.  mnUen,    wüMen,   rOhrtn,  grtûiet 

10  in  Enie  od.  Staub,  bt.  unUr  der 
teälilen  u.  graben,  dieaelbe  durch-,  n 
aufufCihlin  u.  lockerer  maeken,  od.  ouf 
Mibe  atifwähten  od.  aufreiasen  ^c.  n. 
Höht  werfen;   —   de  mal    (der  Maui 

18  i«  wPr  nn  'l  malten ;  —  lin  hindcr  i 
ad.  wrAten  in  de  i^nl«  od.  in  't  wind  h 
—  ha  Ued  de  kurtuffd«  in  iln  •>rd«  f 
't  Mrd,  iu  't  aand  etc.]  mulld  <ul.  l>i' 
(ge-   o-i.  btieüMt,  ge-  od.  begraben  w 

an  (Icnt  betr.  Etwa»  bedeckt) :  —  iê  bebbr 
d'r  %Mis  in  ht^miiUd;  —  hi^  mulld  wl 
(Ullliä,  grabt  ttc.)  «ak  d'r  in  itxt. 

Die  eigenlL  Btdtg.  rnViJ  wnU  »ein 
reibendt  od.  muhlende,    drdicndr,   Inh 

36  v.  wühlende  Bemtgung  mit  Etwas  (t.  l 
Natie  od.  der  Sdtnause  eon  den  jUaulw 
bt.  den  Händen  u.  Fingern  von  J/a 
u,  Thieren  etc.)  m  Etwua  machen  n 
jeilcnfaüa  mit  'i  mnilMi,  »tneie  auch  k, 

30  mylU  (mit  Erde  bewerfen,  die  ErAi 
machen  ii.  auflockern ;  unter  die  Erde  nu 
od.  bringen  etc.,  <^.  mylla  ned  nSgoi, 
veracharren;  —  mvlla  ned  töd<-ii,  die 
unttirtggen)  eine»  Ursprung«,  teahreiu 

eC  mulln  (in  Staub  ttrfallen,  eu  Staub  » 
KurmKtiehig  werden) ;  nd.  (Dâh  t 
mulloil,  mullicben  (in  Staub  eerfaHen, 
Itichl  gerreiben):  »chvfed.  tnnlta  («r/ 
auseinander  failvn,  bröckeln  etc.)  wahrst 

40  we  unser  l  mulien  oon  mul  im',  ciull  (k 

Erde  etc..  cf.  2  mnl)  forttjebUdet  vun 

nullnr,  Wühler;  s.  4  muL 

mülter,  Müller.  —  ^frichw. .-  de  dfli 

rtrlikütfl  lid  &n  dn  maller;  —  tlk  bed  «n 

46  uiau  de.  mQUcT  hed  't  grAüUi  (dat  v» 
Windmühlaifiúgttn  gebildete  Krttai ;  ~ 
ia  'u  Dtider  kdni,"  ti'  de  mdller,  da  h 
uy  'd  müakOtd.  —  Volktreim:  de  mall 
un  matfat;  de  wefer  mit  um  S]iûln( 

CO  aiiider  mit  sin  BnippriBcbär ;  dir  kuu 
dr6  di^fon  bor.  —  Äug  ahd.  mulinarii 
iiialnuere,  innlnin-i  wn<J.  motosr,  mein 
molenanr;  as.  muloiuri  nie  u.  ditM 
dem  mtat.  molinsriiu  ivin  molina,  <^.  i 

55  müllerke,  llur.  mttllirkM,  •«<  I 
rlfï  llagtdtrrn»,  mn»t  aueh  iittgewîliko  i 
lii^«w!6k«B)  jfrnunnj. 

millleni,  mahlen,M<^  am  Otlreülem 
od.  eigentlich  toohl  den  Müller  (od 

ÜO  son    die   mahlt   u.   aerUtimal)    tÉúth 


tadetKitachHeideru  u.aehu- 
SekMtider  u.  Schtsater. 
\lMtm,  Staub,  Staubmehl,  durch 
I  od.  FäulKüt  in  Staub  eerfiüknes 
I  M.  gemetHiglicli  mit  einem  muf- 
A  b^iaftete»  Hole;  —  't  is  niks 
lim;  —  dat  rnkt  nüt  as  mulra. 
olm  (lockere  Stauberile,  Wurm- 
mUti  in  Staub  eerfaUenes  Hots, 
1ld.tDalio,mä.lai,ia<j\in(duiiêelhr);  1 
D  (pulvii  etc.) ;  mnil.  inilm  od. 
n;  Ol.  melm;  ahd.  mr^liii  (;er- 
ie,  Staub,  Sand) ;  ajs.  inealm ; 
näut)  molni;  golh.  malmii  (arena, 
Daoon  ilal.  melma;  sard.  molma  1 
—  Mit  an.  maliiir;  itorte.  iiialm; 
ihn  (Ere,  Metall,  Mcltül  eattuil- 
teilt)  u.  dem  tihd.  malmen  (in 
MM  1  malen  od.  mit  dienern  u. 
SUin;  Grien  (die  Krankheit)  2 
der    y    mal    (eer reiben,    ser- 

tu  Mulm  Oll.  Staub,  Stauhaehl 
I,   modern,  faulen   etc.;   —   dat 
e  Um  etc.)  fangd  an  to  inulmen;  2 
e  mulind  gaas  weg,   be.    is   gans 

—  Nid.  inolmen. 

Mulmig,  mulmicht,  von  FänhiiSB 
'rase  angegriffen  u.  in  den  Zu- 
Mulm übergehend   od.    gu  Mulm  S 

—  de  bûm  word  niulmin;  —  'n 
Mke. 

m,  Halstcra,  a]  verderben,  mifUg 
■lUmmeln;  —  dat  mül  (ixl.  bröd 
îrd,  be.  faiigd  an  to  mulstern ;  —  s 
Irientlich  u.  unsufrieden  bexeigen, 

brummen,  murren  etc. ;  —  hü 
liOrn  to  mulstern ;  —  wat  hcat  du 
iUtera  7 

(me  auch  ninlatcrî);)  ein  Subst.  i 
Taue,  was  in  ähnlicher  Weiäe  uiie 
X  ton  galau  u.  mieer  gaisti'r  u. 
alsterig  von  gallo  od.  gallcn  von 
•b.  mullen  in  der  Bedlg.:  ver- 
•faulen,  schimmeln  etc.  eHliiland,  i 
MM  IM  dieser  Bedtij.  liier  nicht 
Vergleicht  man  indessen,   dima 

Staub  etc.  auch  in  die  Jledtg. 
9    Überging    h.    dass    auch    der 
ulig  od,  moderig  u.  tnuffiij  riecht,  [ 
■lar,  dass  auchMull  od.  Cleiuiill 
I   in   die  Bedlg.    eine»  fauligen, 

u.  muffigen  Etwan  übergehen 
!aM  demnach  auch  dim  mit  miilmcii 
',  mullea  (in  Staub  serfalleii,  eu  i 
den,  wurmKtichig  u.  faul  uxrdcn 
der  3  mulleu  am  Schlüsse)  das 
K  von  einem  Subst.  mulster  u.  dem 
ittfen  sein  kann.  Da  nun  aber 
ul  (ef.  2  mtilj  abgeleiteten   Verb,  i 


mitderSeiUg.:  ev  Staub  werde»  urspr. 
wolil  mtil-an  od.  mul-ûn  gehütet  hat,  so 
tijiiiite  eu  diesem  auch  doK  aengl.  movAm, 
mouliii ;  engl,  nioul,  nioiild  (schimmeln,  niu- 
ccrc,  miicesccrp)  stimmen,  falls  es  nicht  et- 
wa aus  mugipn  oil.  muwlca  (cf.  Strat- 
mann,  pag.4(f.i)  entstand  u.  mitan.  niygla; 
diin.  magne  (schimmeln)  u.  dän.  muggen ; 
nd.(Ilr.  Wb.,  Dähncrt)  lanrhhg  (muffig, 
schimmelig ,  duuipfig  etc.)  auf  lat.  raucor 
surüclig^t. 

mnlKter!£,  mnlstri^,  malHterg,  .i]  ver- 
darben,  muffig,  schimmelig,  moilcrig  etc. ;  — 
dat  mal  {od.  bi'üd)  is  (od.  smckt,  rukt) 
miilaterR;  —  dat  rukt  hîr  aftral  so  iiiubterg 
iii  hii3,  dat  d'r  hfist  g^n  inJnsk  in  dUren  kau  ; 

—  b)  vcrdriesnlich,  brummig,  mtirriach  etc. ; 

—  M  is  DO  uuUterg  fall  dage,  dat  d'r  liiit 
uiks  mit  hoiu  antofangen  is;  —  he  kikt 
niit  so  mulsteri;  üt,  as  de  dOre  tid.  —  Nd. 
(Br.  Wb.,  Dähnert  etc.)  mulaterig,  mul- 
striji.  —  Wegen  der  Bedtg.  sab  b  cf.  auch 
muffig  II.  mimul. 

nmiDterigheid,  nnlNtrigbeid,  mnlxterj;* 
heid,  n)  Muffigkeil  etc.;  —  man  kan  dat 
bniil  ftir  mulstcnghpid  niH  üt<'n,  lis.  dat  hir 
in  hûs  Túr  muhtcrgbeid  nút  ûtholden;  — 
b)  Virdriesslickkeit,  MürriscMieit,  Grimmig- 
keit etc.;  —  bú  wût  sllk  für  mubtrîgbeid 
I  hiist  mH  tn  liur<;en  uu  to  lateii. 

miimkp,  Mühmche».  cf  milmke  u.  mumme. 

mummp.  Muhme.    Nebenform  coii  mflmc. 

—  jl/i<i.  muoma  elf. 

mummel.    Ich  useiM    nielU,    ob    es    ein 

I  Ditnin.  von  mumme  =  ahd.  muoma  u.  dem- 
nach mit  muomcM-,  mhel.  mflemel  (Mfikmehen) 
ident,  ist,  od.  ob  es  ein  su  mummc^ln  ge- 
hörendes Sulist.  (wie  in  gc-mummt'l)  ist,  da 
mummel  ('t  iB  'u  olden  mummel)  soicold  ein 

I  Mähinchen  od.  eine  ältere  weibliehe  Per- 
son, als  auch  eine  ältere  Person  mit  salin- 
losem  od.  läckenhc^tem  Miiiide,  bz.  eine 
Person  die  mummel d  (cf.  mummeln)  be- 
seichaen  kann. 

I  1.  innnimelen,  mnnmeln,  a)  mit  zahnlosem 
Mund'',  od.  lückcnknftcH  Xiihnen  kauen,  lang- 
sam u.  mühsam  zerkauen,  turne  mit  den 
Zidwcn  in  der  Weise  lauen,  dass  der  Mund 
kaum  ge'jffnel  wird  u.  die  Lijiiien  nur  teeuig 

)  u.  leise  bewegt  werde» ;  —  hii  mummi^ld  ns 
'u  old  minsk;  —  bü  niummdil  up  de  brüd- 
körstjL-s  hcrwn:  —  junge!  wat  aittst  du  ul 
to  mummeln,  kaust  du  uOt  ördentlik  kauun? 

—  b)  durch  die  Zähne  spreehcn,  undeutlich 
>  II.  uui!erstândlii:h  reden,    murmeln  etc. ;  — 

hi:  mumuicld  wat  in  de  bärd.  —  Davon 
•Sulisf.:  gemummcl  u.  ziear  sowohl  in  der 
Bedtg.  des  Jissens  in  obiger  Weise,  als  auch 
in  der  TOn  Gi'murmel  etc.  —  Nd.  mummeln, 
D  mumpclii*  mnd.  mummetuD',  nid.  mommelcn, 


iDompeleu;  vtntd-  mommiHno,  ammpdea  u. 
iiiouüpelGii  (mu^iiuri,  innrmillare,  aniMure, 
niuasUari*,  on)Titir<^);  ohcrâ.  mumprelii;  eitgi. 
niuuible,'  a<rrtj/I.  mumeliai,  mamcluu  u.  auc/i 
and.  (nafh'Straitnann)  iiti>mel«a.  — 
Ebenso  wie  nuitd.  ao-Stlea  u.  das  eifi/ache 
maSiiu  äein  tnaffoleu,  b£.  mulfelo,  »o  gliM 
avelt  dsm  mouLmelea  od.  momelra  leMtr  ein 
aeng}.  numeleu  ti,  ahd.  nuimmiilöo  (in  lo^- 
vaxn.WtMm,  »tammiHn)  gegenüber  u.  beuteint 
âiexu  teohi,  dass,  fall*  mafTdii  u.  mump f (.'In 
(».  urtttr  2  miiffcln  am  Schtimf)  auch  eines- 
tittil»  van  dem  angebUch  am  luunlvol  nt^ 
Mtandenca  aminiifel,  uufTel  fbrlgebitdet  änd, 
fltK'A  lUev  mit  dem  au»  oiatFdu  n.  mameUn 
od.  mamuielen  vefdumpften  nd.  u.  nld.  w. 
atrtijl.  Wörter  manUii,  moffelcii  w.  moinukii, 
mommtibii  schwürlidi  Hrr  Fall  «ein  kann. 
KnMaiid  nun  aber  nuktTi'ttin,  miiffiilcn  au« 
iniiwiin,  innnw6u  (h.  vnler  ä  lauffuUi),  «a 
wird  mUDoIfta  od.  miLinnelon,  bt.  aiui.  main- 
ma16ii  ein  Iterat.  von  rinein  Verb,  ma.mm, 
iiiaiiimaii  sein,  was  vielltieht  in  ähnlicher 
Weite  von  dem  reiluiil,  ma-iim  (als  TjoII- 
9orl  ntniiimelndfr  od.  undeutlich  redender 
Kinder  u.  suffleirh  ihr  Jiuf  für  die  Mama 
od.  Mutier,  ef.  intminc  u.  miima)  gebildet 
viurde,  nie  da»  mnld.  mainmcti,  mi'mmuu 
{mtiiuuianipn],etiurciutiLntiKC<  ]['<">  ml.nutinum 
u.  unpr.  blag  itan  ma-mft  od.  naia-iniuii- 
Iti^m  II,  -Lallen  od.  »ndeuUiche  frechen 
laBeHder  Kinder  ntitJuihmen  aolHe  u.  be- 
eeichnet  hat.  lü  nun  aber  mummeln  od. 
momclca  Die.  nicht  btos  tOia  Verdutiipfuno 
hoti  rnnTnclim,  so  wärde  man  hiefnr  aum 
n'N  einfaches  niummeD.  muiaen  antusettcn 
hnhen  «.  euiar  mit  der  Bedtg.:  einen  dum- 
yfea  mii  od.  muin  lautenden  2'on  hören 
laeiien,  welches  mu  od.  mura  dann  aber 
ebenso  direcC  von  der  SehaÜwureel  ma  od. 
iiiti  (cf.  muuou,  laAeu  u.  iniwe]  absiammt, 
feie  das  Lalioort  niania  von  der  Y  "'a- 

■i.  Dinniineleii,  inunmelDi  inummm,  hOilen 
etc.  —  Nur  in  beniinumsln.  —  Ittrtü.  von 
miimmea  in  nhrl.  ein- u.  ver- mummen  »■ 
dies  von  mumme  =  ntd.  tnonunfl,  mom  (Larve, 
Hatke  etc.),  was  «nihrsdifinl.  auch  m'eder 
mit  mitmmen  (brummen,  aammcn,  dumpf 
iq^eehen  etc.),  als  dem  Stammeerb.  von 
1  miniimclo  susammenhäitgt  u.  sich  urtpr. 
wM  bloa  auf  das  dumpfe  muin-mum-inum' 
Rufen  einer  mit  einer  Larve  od.  einem 
sonstigen  Eticas  verhüllten  u.  darunter  ver- 
steckten l'ersoH  beioij,  die  als  Popane  her- 
»m'jin'j. 

l.mund,  il/und,  Organ  tum  Essen,  Trinke» 
u.  Siircrken  etc.;  Mirt^tin^,  Orffnung  etc.; 
—  hfi  sinkt  dat  in  Aa  mand ;  —  hd  hnil  do 
mund  fol;  —  de  miiad  (Mund,  Oeffnung, 
Mündung)  fttn   de   buk   (Citteme);   —  «e 


mtind  San  du  bakafcn  cIl^  —  S^da 
Spriehw. :  (n  de  muml  Gloppca  (Eii 
Mund  stopfen  od.  Kinen  tum  Sr. 
Iringen):  —  de  ntund  wiLtOrd  kam 
fi  —  ha  mäkt  bum  dt:  muoiil  watet);  (e 
tftn  Ualem,  erreat  seine  Begierde  i 
liû  nimd  gta  blsd  för  do  miuid;  — 
de  niiiiul  dCi  bolden  (er  kann  dat 
nicht  halten,    bt.   nieht  aehweigen); 

10  »prokt  dt  twft  mmidm  (»prIcU  Jgpp 
etc.);  —  lif  priMil  du  mund  lArbi  ( 
über  das  reehte  Xamt  u.  Ziel  hinau 
spricht  unbedaelUsam  u.  unvoniet 
eolche    Worte,  ilttss  er  »einen   Zm 

IG  fehlt  od.  gich  selbst  in  yaehUieü  u. . 
bringt);  —  ht>  stcid  mit  'n  iDond  tu' 
(er  steht  mit  einem  Mund  voll  von  . 
bt.  er  kann  nicht  sprechen  u.  Oeh 
u.  »tarr  VW  Vervtundernng  etc);  — 

21)  Kp&rd  Site  de  muiid,  dat  »  t)ir  IcUt'  Ui 

—  will  de  iiiund  uöt  «t,  iIr  füt  fcrti 
de  elk  de  luund  Uop)iei)  wil,  hcd 
uödig;  —  'u  iinoeD  miind  sprcki 
groad;    —  bS   hcd  't   In  de  mund 

3&  bäksiQT  In  de  Btärt>  —  de  inMod  m 
de  nftrs  «las:«  krint ',  —    bitior  ia  d 
13  't  Uorte  gmoiid ;  —  hh  kan  äe  «i 
riircii ;  —  M  bed  du  mmid  ullid 
vrnter  (er  itt  immer  tum  Sprechen  h 

30  fertig,  bt.  er  kaim  nic/U  schweigen 
immer  Miltprecben  ii.  mit  drein  r^i 
stets  taut  u.  gachwültig,  bt.  eorlai 

—  muiid  iral  sprekst  da  'f  harl  wai 
du  ?  —  do  fuo  ferJCnd  Bin  eold  mit  d 

35  im  da  andere  mit  de  bauoca;  — 
bcitilrf  bum  in  de  mimd;  —  hC  is 
de  mund  fallen  (tr  ist  nicht  auf  dt\ 
gefalltn,  bt.  er  itt  nidU  leicht  um 
verlegen,  kann  sein  Wort  woht  mache 

40  sieh  gut  tu  vertheidigen  ».  heran** 
etc.) :  —  hf  sm^rd  Lum  bbitalg  um  d( 

—  éniand  oa  de  muud  pKitcu ;  —  1 
m!  'l  wflrd  fit  do  muud;  —  brek  ml  < 
not  npen  (eeranlasac  u.  ttctn^e  mit 

46  tu  sprechen)  etc.  —  AM.,  mnd. 
munt ;  nid.,  mnid.  mond,  mondt,  moal 
mund,  mood,  mtilh ;  n/r i«.  müd,  mOUi 
IM.  mund,  múd,  inúth',  ags.  aMi; 
mddb ,   mntli ,    mouth ;    mgi.    moitt 

50  miiunr,  mudhr;  norio.  munn;  lehwet 
dän.  maud;  gatli.  maa\ii,  rnuatb.»-,  oAc 
muuib,  maul-,  mAd.  m»uit  (Muntl,  JUü 
an.  munnr  auch:  Spitte.  Schneide).  - 
Fii:k  mit  leU.  mam  (Mund)  ti.  hL  \ 

r>j>  (Vorsprung,  Sinn)  ett.  an»  einer  6 
manla  in  der  Hcdtg.:  Vorragend« 
xpringendes  od.  Vortreltjidet  etc., 
(iiMnn  «ncA  der  Mund  ein  wwn 
Etwat  bedeutet.     Vergl.  indesjtn  iwi 

60  folgende: 


m 


MÜEHK  MOEHK 


ll,  Band,  8AuU.  —  Wahracheinl 
tmr  trhaOeH  in    den  Ableitungen 

MCMrinii^n)-'  mflndel,  mündig  etc., 
bM,  faemündeD,  beßirraunden,  be- 
fBnniuid,  f&nntmdcr,  furmundgcliup 

Afrie».  mnad,  mond  (Schalt,  Bc- 
Vormundtchaft)   u.   miind ,    moiid 

d,   tutor   etc.);    sali,    mond   (Vor- 

tu.  mand  (Hand  u.  in  munil-boro 


niÎDdel,  Mündel,  unter  Vormuiidscbafl 
od.  Schutt,   he.  Htiter  einem  Vormund  (cf. 
unter  2  muud  die  beiden  früheren  Hedtgn. 
diese»  Worteg)  stehende  Person. 
S     uinntlelik,  mnnilrlk,  müDilelk,  mündlich. 
muniIeD,  ff.  iuuD(l.ifii. 
1.  mjinileii  od.  mündern,  r.  bpraUndcn. 
■2.  miindpn,  mfinrieu,  Mund-Oeffnimg  od. 
Mändunif  hdlieu;  —   de  (îBte    (od.  dut  r8r, 
1."  Sehute  ttc.) ;   aga.,  aengl.  imind  10  dat  di'|i  etc.)  müiidt  dar  dt. 
JehiUe,  WOOD»  wohl  neuengl.  monod,  nund-^at,  Mundloch,  rfirs  Loch  des  Mundet 

Wall,  Befriedigung  etc.);  an.  miiad  od.  diix  J.iich  einer  Mündung  wie  t.  B. 
'.  mund-ridi,  Handgriff) ;  aM.  inunt  ehn-s  Uohrc,  einer  Cintcrne  etc.;  —  liü  licd 
JdntU:,  Bevogtung,  Beeonmndiing,  stii  iiiiindgat  allîd  wU  npcii-,  —  't  niundgOLt 
Bdium)  u.  mimt  (iirotpctor).  15  l'an  da  rcgeubaklcp. 

Uesee  Wort  stellt  i'ick  mit  1  raiind  niiind-gati ,    Mund-rascli ,   rasch  mit  dem 

231  V.  II,  1S5)  mit  tat.  muiius  Munde  parat  um  :u  sprechni,  mundferlig, 
!,  pmoiioere,  promontoriaui  etc.  eu        tchnellsprCfhend. 

man    (rortreten   od.   vnrsfrinncn,  ntiind-^eNprek,  Mnndgcsprüch,  mündliche 

etc.),  rnihrend  er  früher  (cf.  I,  V>ri)  20  l'nterhaltung  etc.  —  md.  mondgcsiirek. 
IS  ti.  ^erni.  mutid  (Ifand,  Schute)  mänilg,  iiiäudig,  ridljiihrig  etc.;  —  mim- 

y  ma,  man  (messen,  bilden,  scliaffeu,        dighi-iil,  Mündigkeit, 
etc.,  cf.  nieten)  iihlcitele  u.  sonach  lunudjen,  mundet,  mnndat,  woM  sckmc- 

iwohiaU:JiHdneT,Schaffer,Wirker  cken,  gefalle»  eh:;  —  dat  iilen  mundjcd 
^tual  hat.    Vergleicht  uiuu  indciinr-H,  25  Iiiiin  iii't. 

'«&$..■  tcnerr.ferrc  etc.  i/fr  y  dimr  miindke,  uiitndketi,  mnndtj«,  Müudchen. 

'"  -    .    ■     .■  mnnd-!i[iil  (Mundspicl),  fijinichwFriseug ; 

—   Iir  licd  'n  üüd  muiuls|iil ;   liû  kau   slu 

siinbt^l  1^1  i'üii'n,  /w.  ïîn  v/drA  f:îH\  itiakcn. 

0      mnndtje,  s.  nuuidke. 

mundtje-itrater,  l'erxon  die  Jemanden  nach 

dem  Munde  (b:.  Mtüukhcu)  od.  ca  Oi fidlen 

xjirirht    otl.  redet.   Schön-  tid.  SüM-lirdner, 

Schmeichler. 

Binndtje-proteit-,  Schön-  ad.  Siiss-Jtedcrei, 


reo,  ditreu  ctp.)  in  die  eon  [iiitari* 
toeeheinteHmir  faHl.ahfdibnHinxi, 
:en,  meinen  etc.)  auch  ron  der  sinnt. 
greifen,  fassen  (iinnl.  «.  geintig),  S 
'.  ausgehen  mues  u.  das»  die  y  man, 
I.  manere  u.  grieeh.  m^nciu,  inimiuun 
halten  wo,  warten  auf  etc.)  «rs/ir. 
Vit  man  (denken,  meinen  od.  halten 
)  u.  man  (in  der  Erinnerung  od.  Im-i  36 


,  behalten,  sich  erinnern,  gedenken ;        Sehmeichel-Kcdcrci. 
machen,  mahnen  etc.,  b2.  halten  ko-  niiiiidljtt-tai'f'en,  den  Mund  oil.  das  Mund- 

ialteH,schäteen, lieben  ete.,ef.t\i3,ocu,  c/ien  ijuälcn  od.  necken  u.  rei:en  durch 
inno)  ist.  Hatte  die  y  man  nun  aber  liarreichtmg  run  leckeren  Speiien  in  so 
Üt  »innl.  Bcdtg. :  greifen,  faxscn,  40  kleinen  Vortiimen,  dmi  dmhireh  u-olú  der 
hmoi  etc.,  »0  würde  man  hei  diesem  Aiipetil  rneijl,  aber  iiiilit  befriedigt  wird; 
lat.  manuB,  ebenso  ivie  bcihaiulii.  —  bö  iiiirndtjctiirgd  rii.  —  Auch  sul/st.: 
nauchilaiimaHigehenkiinnen,dass  diil  is bbU miindl.ji'luninn  Oft.  niks ns iniindtje' 
die  ainnl.  Bedtg. :  Greif  er,  Fässer,  targifiS  (Mimduceken,  od.  Mnnd-Ürckcrei, 
t.  htüte  n.  hieeon  in  die  Hcdtg.:  45  Mund-Iiciirrei}  ni-st,  war  'in  will  ajipclit 
Sdutti  sowohl,  als  in  die  ron :  f»ti  krigt,  man  uêt  Sikit  fau  worilcii  kiin. 
od.  Vogt,  Vormund,  prutoclm-  ».  U\miÂ-Kuti(Muadircrt),Kauieirk,Sjireeh- 

hen)  überging  u.  dusa  auch  l  niiind        vieek  eti:. ;  —  liC'  hcd  'n  e.<n\  miindwark. 
Ifund  H.  Maul)    beide  gleichfalls  nlu^j<>, /fictf-cK  frr/i/,-  — lirâf  mnDJelieblicn. 

*  Greifer  «.  Fassci;   Kchmcr  etc.  ö'l  —  Auch  nd.  luniijo  i(.  mit  engl,  muucy  teuhl 
't  od.  Falter,    Nahrang  etc.)  auf-        aus  fran:.  nioiiiiaii-,  moiinoii-,  waa  auch  ans 
tat.  innneia  ff/.  1  iiiiiiitc)  CHt^nd. 

münk,  müiik,  a)  Mümh,  ein-suiit  u.  con 
der  Welt  nbycschhisicn  lebender,  der  Knl- 
G3  haltnng  des  geschtechllichrn  l.'mgangt  unler- 
fcoifener  Kliister-Ofiftliclter ;  —  b)  ein  eiu- 
sam  «.  isoliet  stehender  kleiner  spit:er  Frit- 
hügel,  der  beim  Graben  eines  Canuls  od. 
lleekens  etc.  su  dem  Kndc  stehen  bleilit,  «w 
üO  darnach  die  verschiedenen  Tiefen   der  aus- 


•trden. 

■  Bedtg.:  greifen,  fnsnen,  Italien, 
bewahren,  se/uiteen ,  beschützen, 
etc.  cf.  auch  lat.  niiinirc  n.  grieeh. 
rtchüteer,  Vormund),  ti-mii-iiü  (ab- 
bhaUen,  fern  halten  etc.),  a-uAna 
VerOieidigung  etc.),  a-mmilcr  (Ver- 
Atneehrer  de.)  von  der  y  mii, 
■atigen  etc.,  cf.  Fiel:,  I,  7:10. 


otOTotieHtn  FehichUsn  tu  maum.  —  Da« 
Wort  lHöni^h,  nhl. mouaik ;  affin. muu^lc, 
miinilc,  inOBÎk  Ptc  mtuland  u.  tevrtit  rrborol 
mit  M.  QiODacUua  aus  grt'ech.  monachas 
(eimeln,  allein  lebtnrlu.  auhst  drr  Mônih) 
eine  Wfiterbildvng  von  múnoB  (atitin,  n'n- 
t^n  Hc),  leohrr  atieh  monn-pSlia  {Allein' 
handft,  Mo»opil)  ett. 

niHiikeln,  munkeln,  lei»e,  heimlieh  v.  rer> 
eloliltf  reilm,  dunkel  ii.  nfir  andeuluTtgt- 
wei*c  woron  i^rechen,  liehMheue  Heimlich- 
keiten treiben  ett. ;  —  df  «Icbter  lioUtii^ii 
altîii  wnl  mit  'n  ander  to  munkeln;  —  d'r 
Word  al  s»  wat  f&n  mimkeld,  d&t  de  ssMe 
nél  rijtll«  U;  —  M  munkcldo  d'r  fan  (er 
MToth  dunkel  n.  anäeutunginBciiir  daron), 
dal  ho  do  plan  harr,  iiio  to  ftimiwii;  ~ 
't  mnnkeld  d'r  fan  (et  geht  itai  dtinklr  h. 
leise  od.  heimliche  Qerileht  davo»),  dat  d'r 
«at  in  't  wark  is.  —  tipiieAiv. :  in  dunkPln 
H  gftd  muiikein.  —  Jvrf.,  mod.  muukelo, 
niiinki^len ;  nid.  monk^len;  mnld.  inoiickolen 
(iiiusaicarc,  puearrarp).  —  Davon:  gemunkol 
u.  munkalf  (Qemankel  u.  Munkelfi)  —  Jix 
wt  Iterat.  vrm  mnd.  munkln;  mnld.  monckcji, 
uiM  IC>7.  f.THten»  in  der  Bcdtg.:  muwitnri^, 
mittiru  u.  sweiteti»  in  der  von :  obduGCr(^ 
vultum,  obuiiliilarB  vultuui,  iuduKre  vultuni 
Be*erum;  Dubikrf,  nuMlari;  mibiluiD  fieri, 
callgare  voUum  (ef.  mfiäm.  moncbeii,  monstrer 
visage  Bcvcrc  et  gmve)  hat.  Zit  nun  aber 
die  Múnehc  etneraeils  ihre  üeMe  leite 
murmelnd  heraofje»  u.  auch  die  Meste  woM 
oft  nur  MurtneiH,  od.  überhaupt  oft  leiee 
tipreche»  u.  unter  »ich  murmeln,  anderemeiln 
ober  auch  mdateyig  ein  tmutea  u.ßtislereii  od. 
irulie»  Gesicht  machen,  od.  das  Gesicht  mit 
der  Kapute  tihmiehen  u.  verdeckrtt  od. 
verhüllen  etc.,  ao  i>t  eK  »ehr  triekt  denkhar, 
dii»»  beide  Vvrtia  monr.kAii  run  mouck;  mhd. 
muncb  (Mitneh)  tceiUrgebiUlel  »ind  u.  urtpr. 
die  Bcdtg.:  den  MOnch  od.  einen  Mönch 
macheni  sich  wie  ein  Manch  geberden  u. 
teigen  etc.  hotten  u.  demnach  von  Ilauee 
oua  mit  ahd.  munechan  -,  trthd.  tatachco, 
manchen  (aum  Mönch*  machen. einen  Mönch 
machen  od.  MOnch-maehen)  idcnt, 
»ind.  Möglich  i»t  et  aber  auch,  dau  da» 
einfache  munkeii  w.  älter  hochd.  mniiehi^n, 
mundten  aus  mukkea  u.  einem  ahd.  rnnbhan, 
oucohaa  wi.  Dinbtian  nagatirl  vmrdem  v. 
einermäe  beim  Vergleich  von  mauclioln, 
maiikcln,  mannkfln  (cf.  Pott,  Wurtelwb. 
I,  1224)  mit  mo^ln  u.  miig^clu  auf  ahd, 
mlllihan  (iiraedtri)  lurUckgehen  u,  anderer- 
Heite  mü  alid.  mncchnn;  tiM.  mucken  (rf. 
mukaen)  eunamnuinhängen  u.  dax»  »ich  am 
beiden  Verben  (nAndich  aun  niAhlian  der 
Begriff  lUs  Heimliehen  M,  Verttecklen  etc. 
u-   aim  mufchan   tler  wm  musnitare   elc.) 


äie  Bedlgn.   von  munVon  «.  mnnïc 
sammen  rnltMckelten. 

ninns,  nun»,  Herr,  lierrehm,  j 
aui  frans,  moniueiir.  —  £»  wird  feil 
G  nur  nach  im  Scherte  gebraucht,  w 
CK  in  meiner  Jagend  4fine  *ehr  aH 
gebräuchliche  Anrede  statt  Herr  w 
(ticÄ  OMS  der  Zeit  der  I-'rantoten-Het 
hemchritb. 


schmaler  hohler  S] 

güdse),  %Bomtman  kleinere 


in  den  Klei  od.  sonstige  fette  u.  /ms> 
hängende  Krde  stirbt  od.  macht 
steht  wahreehrinl.  für  mnodifrWc  u. 

IS  viel  aU  Bohre   einen  Mandte  o- 
Oeffnung,  eine*  Lochet  ete. 

iBÜMtefi  Mutter,  I^o/k  ete.  - 
monstw ;  nd.  munster.  —  Dat  e, 
franz.    iii(U»tre,    »jiäter   mimtr«,    h 

30  mliii.   inouBtra  u.  laL  monstrum   e 


Ausgtossung  drs  „n"  aus  mimitn)  et 
miiDHl«Fii,  mustern;  a)  van  Vfer 

20  prOstntirt  od.  geeeigt,  vorgeführt  a. 
tigt  Vftrden :  —  pcnlc  mUnxtrrn  od.  D 
latcn ;  —  1')  (vom  Sehiffmolk),  pr6» 
der  Obrigkeit  teigen  a.  vorfut^en,  i 
gemuiderl   u.    in  Eid  H.  Pflicht  g« 

SO  werden;  —  't  ecliäpsfolk  ftl«i'  Seh 
an-  od.  ot'-mDnsterD.  —  Dahtr  mtln«! 
(Mutler-liolle) ;  —  eft  sUnt  nog  Dfi 
wüiistfr-rulle  iadrag^n.  —  JVW,  m 
mnd.  Diiii)«lero  ctu.  von  lat.  moofln 

36  1.  mllnl«.  Müme.  —  Ahd.  munim: 
menot«,  mcnl«'i  moDlr,  miinlBi  ag«.  mj 
—  Ann  lat.  motictn. 

■J.  münt)>,    Mdnif,  Mime;   —  t 
krJup-mnof  oti-.  —  JVW.  munto;  agt 

40  ahd.  minun,  mmc»,  laauxa;  miat, 
menla  etc.,  auji  fciE.  laculli&',  grieth. 
niinth/-  (daaiielbe). 

milDtnii,  Münten;    &)    Geld  prA^ 
echlagen;  —  titmniit«ni  automm» 

46  prägen  «Ic. :  —  h)  ßg. :  fielen  ttc. ; 
up  liani  gemlintd.  —  Aue-h  da»  Ctm 
mllnten  in  der  Bedtg.:  htrvorschein 
od.  hervorragen,  sieJt  herwrthttn,  r 
zei<'hnen  etc.  (hfi  mlintd  li&fL-a  allen 

GO  ditt  in  Atmilnteud  mAl  tie.]  ist  Kohl 
ime  diiriUnten  in  derBtélg..  aasp 
weil  beim  AusprUgen  da»  Bild  od.  d\ 
eines  Jemand  »ichtbar  virdu.  aus  der 
jUiehr  erhnben  hervortritt  tiil  hrrm 

56  w,  tnirrngt. 

mnnlnr,  III 

lebendig,  uiach  ett,; 

im  giUinnd;  —  Kllk  mtitlrr  holden; 

kau  liuni  liA«  nnt  muultir  krlsvn  — 

BO  nKindern,  miititom  in  fcrmnudcro 


J 


..                    —  NU.  monier  (in  (achimwern,  flimmern)   tut  V  mtx  (glühen, 

Ol);  mmM.  mondter;  ahd.  miintar,  »chimmem,  leuchten  etc.)  gehört  u.  demnaeh 

MM.  nuioler,  monder  (eifrig,  bt-  einen  glänzenden  u.  schimmernden  Stein  od. 

ÜU^  friichx  vaeh).  —  Es  gehurt  eine  gläneende  Steinart  hreeichnet. 

munt  ÏH  der  Bedtg.:   Hand   (cf.  6      murre;  i.  •;.  mudder  od.  ratxt. 

u.   erklärt  »ich  die  Bedtg.:   be-  murren,   murren,  brtimwcn  etc.  —  Nd., 

it.  auf  dm  tu  Hand  gehörenden  m«il.  murren;  nJd.  morren;  an.,  xpI.,  «orw, 

,e»de,  bä.  am  vneerm  haadig.  muira  ;  Kchiced.  morra,  murra.  —  Wohl  nicht 

U  mtr,  Sehlamm,   ScMielc,  Dreck,  mit  iihd.  «lurmeln  u.  ahd.  murmurÔD  aus 

e.  —  Entueder  dasaclbe  wie  2  mor  1Û  lat.    murmurare  u.    nmrmur,    »ondern   mit 

eonh'ah.  aui  muddor,  leic  auch  iild.  diesem  u.  griech.  morniiirö   (mumielnd  od. 

Hiid.  inúr,  mftr  (cf.  mür  od.  macr,  rniisehend  flie>isen,  raiiMhen  etc.),  sowie  skr. 

—  lir  od.  leer,  Lcder;  —  wer  od.  maim&T&  (Gemurmel),  laurmnia.  (knitlcrndes 
tter  ete.)  ebenso  gut  Contracta  von  Ftuer,  Ilöllenfeuer)  von  einer  aus  der 
noder,  müder  (cf.  mudder),  ah  mit  15  Bthallwurtel  inn,  mu  (cf.  Fick,  1,  liii) 
nU.  sein  kunneii.  erweiterten  Schalbcunel  mar,  mar. 
Mauer.  —  Aus  lat.  muriis,  was  mursi^,  nchmutiig,  schmierig,  unrein, 
et  (11,180)  mit  inuuire  u.  moenia  sudeltg,  umuiulier  etc.  —  Nid.  niorsi>!,  vom 

tu  einer   }'  mi  (in  den   Boden  Vcrli. :   nid.  montcn  (schmutzen,  schmieren, 

,  errichten   etc.)   u.   nicht   eu  mu  20  sudeln  elc),  bs.  SuhrL:  nid.  mors  (Schmut::, 

befestigen,  xchtiessen,  abichliessen,  Schmiere,  l'nfialh;  /lersönl.  auch:  SchmnU- 

ete.;  ef.  2  muud  am  Schtufae)  IttpiicH.ScMamiie.nnrcinlichesFfauengimmer 
etc.,    cf.  die  l'omi'Oi.  morsjiot,  morskeukcii, 

putuern.  iiiorslirot-k  etc.).  —  Jhis  nid.  morsen  bclr., 

.  aûrder,    Maurer;   —    mflr-mp,  25  so  iit  dies  eins  mit  »ißiim.  morBi.hcn,  niOB- 

'..eute.  Bflifu,  tfiiir  mcsiiagc  (tifnine.  mi'iiiafte)  or- 

s.  marken.  di'iiii''t    irt    sulemét    (iifram.    nrdriiient    et 

,    Mauerehen   od.   kleine   niedrige  SHli'ment)  ii.  mrnn  mau  vergleicht,   dnss  fül 

—  Dimin.  von  mi'irc.  (faul)  soicM  die  licdtg.:  xi:hmtit:ig  alê 
I,  (.  marken.  30  morsch  (cf.  auch  mhd.  raurn  (marsch, 
I  (Verh.  rom  J)imi».  mÜrke],  a)  faul,  morastig  dc.j  hnl,  ho  mäiscn  die 
n»  acherth.  od.fig.  Sinn,  ff.  B.  von  Stämme  mors  «.  morsch  von  morwn,  nior- 
Maurem,  teean  sie  sieh  renuimmeln  sehen  auch  mit  nid.  mor« ;  »d.  mai'ä,  inursli: 
en  Oll.  von  Jemandem,  der  im  Spiel  mhd.  morsch  (tnl.  fnut  u.  brüchig,  ef. 
ien  verpaast  um  einen  Mitspieler  35  Wcigand  unter  morsch)  ident.  »etn. 

tu  lassen ;  —  de  niQrkcra  sQui  hen  uiurt,  Xcrbrückelfca,  Zerriebenes,  Zermalm- 

n;  —   bC  hed  mArket;    —    \\)   «m  tes,  Zerkleinertes,   Grus,  MuH  etc.;  —  't  IB 

Ien,  indem  man  es  an  eine  Mauer  iiiks  as  i'iuer  miirt;  —  du  kaust  'n  Bah  ful 
it   ea  daron  zurückprallen  u.  auf       türfmiirt  ]ialen ;  —  dut  tOrfiuiirt  mnt  ûtBÜfd 

gemaser    Entfernung   davon   gc-  40  wf)rdPu,^dat  du  liri-teii  d'r  ilt  kamen,  den 

Sridi  fallen  lu  lassen,   wo  dann  kau  'r  tliu;  miitt  in  't  ti1u|iad  stieid  worden, 

,  dessen  Stück  dem  Strich  am  nach-  dat  't  wOd  nüt  na  gnii  wi'r  diir  kiimd.  — 

der  Gewinner  ist;  —  kämd  jungens,  Nd.  (Br.  M'b.)   murt  (was  klein  zerrieben 

'n  bîtjo  mflrkeii.  ist,  besonders  Mörtel),  gekürzt  aus  dem  aus 

P,  a)  ein  Freimaurer;  —  b)  ein  mit  45  tat.  mortarituu  (Mörtel)    entsliindenen  mhtl. 

rten  j/astender  u.  auf  das  Verlieren-  morter,  iiiuvter,  mnrtel;  mnld.  mnrter;  engl. 

ngegneriscUen  Spieles  speciilirendcr  luortar  (ai'cuntuni,  eaemeutiim,  intritum,  in- 
trita);  »iW.  morlcl  (Mörtel,  Manerspeise;  in 
TjVnirutl,  eine  kleine  Marmorkugel        Staub  zerschlagene  Steine,  Steingrus  etc.). 

lomer  Knicker  od.  auch  eine  bunt  50      1.  murtjeD,  a)   reiben,   drücken,  stosaen, 

UKaget,  womit  die  Knaben  spielen.  quetschen,  zerreiheu,  molmeu,  zerkleinern 

Br.  Wb.,  Schütze  etc.)   marrel,  etc.:  —    In''  mnrtjed  dat  all'  ki'irt  nn  klCn; 

rmcr;  nid.  manne);  nhd.  murmel;  —  b)  riihrcti,  wühle»,  mantsehen  etc.;  —  hA 

mermel.  —    Es  tat  dasselbe  Wort  nuirijcd  d'r  wat  in  licnim;  —   bô  hed  aOk 

marmer;  mnd.  niermel  u.  luonner,  55  d'r  in  bemurljed;  —  r)  schmutzen,  »chmuUig 

mannel,    merbcl    in    marmeri'n-,  maclicn  tlc:  —   hi~-  lied  sük  Itcmurtjrd.  — 

I-,  marmel-,  inerlid-slfn ;  alid.  mar-  Mit  ntL  (Br.  Wb.)  murteu  (zerreiben,  *cr- 

mal ;  mhd.  marmel  (Marmor)  u.  xtossen,   tu  einem  Brei  machen   etc.)   wohl 

IM  lat.  mannor;  ffriecA. murmarus,  za  murt  u.  tiann  sociel  ala  „murt  machen", 

^svheinl.     mit    yriech.    marmairü  (iO  wovon: 


9.  mrQeit,  to^inaehm,vU&äfit,  wUtnA- 
(«1  elc. ';  —  sft  murlji'n  huin ;  —  se  Il(^l>bell 
Imn)  fnn  ringt  oftnorljei!.  —  iVrf.  ('.StÄum- 
1/aeh)  murtji'ji  (heimlich  »cfúachltn).  — 
Wohl  SU  mnil.  mtirl,  rf.  niûrd, 

3.  innrtjfin,  murre»,  bruoimen  fte. ;  — 
bé  hed  aflld  wai  to  tniu-ijcn  HD  lo  bnimmen. 

—  IKoAi  com  Pflrti'c,  /»■(«.  mart  orf,  murret 
dfe-murrrt)  von  miirrpii  fort^ebH'lct. 

1.  nn«,  s.  motrn, 

H.  aUH,  ;iru«N,  J^Ûiaen,  Zwany,  JVbtAicm- 
liigkatt  ctr, ;  —  weil  't  gf^n  mus  wna.  ili^n  d6 
ik  't  nft  etc.  —  Auch  inut  iVi  nocfi  »ii  der- 
telbm  litdtg.  gebräuchlich. 

1.  md»,  s.  nús. 

2.  mlls  (Dimîn.  mûsje,  mCisliB),  Jfims, 
/î^..-  ^'O^ciier,   Stelller,    tleiner  Dich   alc: 

—  de  inûsen  Bttot  fwi  't  jir  rpin  dll],  eÔ 
frätfn  't  all'  up,  wat  dV  wusxen  is ;  —  där 
is  gcwÎB  'n  BiOs  (dnc  Mmi',  ûd.  oa  Xagrr. 
b^.  eÎH  Nänchcr,  lcMntr  Hieb  ftc.)  hî  wwt. 

—  Hrdcnxart.  «.  ^riehw. :  dllr  (od.  d'rj 
kiiind  'ii  niAï  austapiien  uii  hrigd  't  kiiid  bt 
dc  lapjiiui,  Inpiieu,  Ujipcu;  —  mit  8[iËk  faaiid 
uiau  niCi»pu ;  —  wen  de  mûa  sat  ie,  U  't  ulLl 
bitlor;  —  liË  kîkt  nOt  so  D^ftr  Ot,  as  de 
m&a  1»  de  niälkist;  —  hË  kîkt  oËt  so  wtt 
ût  08  'n  Bpikerinfts  |  —  d'r  ia  aog  gfn  mûB 
uudcr  'a  t^ir  liei  stikt  od.  AM  blofen ;  — 
durcna  un  inûseii,  makeu  kale  liDseu;  —  hA 
ta  flci  'ii  kA^ager,  dat  dc  inAsen  hiun  in  't 
IirudBcUap  versmoclitfin ;  —  't  is  'n  lu'ig- 
Ii^uiIrü  lld,  dc  mABcn  iripeii  up  Btelleni  — 
„wen  du  u^t  magst,  wat  ik  bit,"  svgt  da 
mlis,  „den  frSt  wat  Ik  echti."  —  Kd.,  ijind. 
muuB,  mdsi  tjfti,  mub;  a/trf.,  (tjr''v  an.  mfls; 
lal.  luüii  ffriech.  uiQb;  s£f.  djAbIi,  ai&alia; 
;t(>Iav.  mysi  i  ruM,  mflsc-h;  poltt.myai:;  bOhin. 
msi;  atpan.,  aj'oH.  mur;  cAurai.  miäar  etc. 

—  Von  der  y  inush  (rauben,  »trhleii,  heim- 
lich entwenden,  berauben,  plünnifTn  etc.). 

3.  mfis,  MuBktl,  besonders  der  Marke 
Daunsen-Muikel  (niüa  ikn  dc  di^m  od.  do 
hand] «.  ein  gewisser  muskelaux  demSehnlti:r- 
Stack  des  Schtceins  (mag  fan  't  awîn}.  — 
Nä.,  mnd.  inuua,  mda;  nUl.  tiiuia ;  alid.  :iiûft 
elo.  —  £s  ist  daeaelbs  Wvrt  wie  2  iiilta,  cf. 
tat.  tnosGulus  als  Dimin.  von  miis. 

TttaW-mtittHyOÜcrlei  Kram,  Krempel  ett.; 

—  dûr  lipst  du  de  gaiiBO  m uacm allen ;  — 
mit  all'  Bin  musenatlen  »iikam?n- 

Bfiiien,iiiau«efi,  Mä  use fangen ; — Sjn'iVA  w.  .- 
wen  de  liutto  müst,  di'u  maut  kë  nirti. 

laüSA-nüNt,  Mäusenesl:  M.  Örille,  Sorgt 
etc.;  —  ho  hed  de  kup  ful  mdsGJiiuten. 

mUBen-tand,  Mämca-Zahn.  —  Spridna. : 
mfueotHnd  gift  jjotd  in  't  land. 

nifls-fäl,  maU3f(M,  matise färben ;  —  'a 
mösfiVI  pCrd, 

inlioji!,  iNHi^ke,  Mäuschen;  —  Itrdcnxarl: 


kkines  lieben  Ktnil,  LirlUug  ele. 

iDDsig,  mau»ig;  —  du  auu  dt  nEt  d 
maken. 
S     nÜKke.  «.  ini>B,je. 

mfiM-kflIel,  Mitiaedrect. 


'n  leat  M  'n  intUlip; 
't  itnDl  (mcr  DiAkf'gi'R,  wot  man  d&ria  ri 

10  liiûi<-ii;ïeii ,  imutati  mit  ûrei  m4  ti 
Strängen.,  in  der  Weite  flethlen,  daiu  i 
Qejlecht  nicht  Jlach  od.  breit,  sonderm  m 
riäid  ttird  v.  rund  umher  kttuu  Lüdi» 
Vertiefungen  (cf.  mütbgt)  sHyt. 

10  musxel,  od.  cigtnti.  f«i«  es  «kA  m^ 
gprocJien  uiir'I  u.  mit  tat.  niUMulm  b 
verselioben  etimml)  mnnbel,  AtuacM,  , 
aondors  dit  tstbare  Jdietmvachä -^—  va 
nu«>oI«  iLt«a  Villen,  den  nnU  jt  fr  tlT 

20  knkcn  'n  «Ulfcrn  lepcl  in  holden,  um  lg  "^ 
of  d'r  Qk  giftigen  tu«kcn  »DnL 
niaiNelbaBh,  Mvnchdbank. 
nnsite-lê.  Sudelei,  Schmiererei,  sehrrailM 
od.  heimlieke  uneriautiU  GesehichU  ttt., 

3U  maBBolkrüm. 

■DOsKet-celd,  Heines  Grid  od.  __ 
miln.-i-,  ÄJfiHs*-W,  —  JOii  mowlgMi- 
.5o  Amofint,  Keil  früher  in  wanckalM 
(iegmärn  von  Afrika  tu  Asien  m 

SO  kkiiir  Miiiirhcln  als  SeheidemOnte 
(t.  n.   in  fiainea  die  Cypraut 
mauriaehe  Münee)  wurden. 
inUBHel-kalk,  itusehtUudk. 
DiRNMj-krAn,    Sctuauts-   od. 

3G  heimiieher,  unerlaubter,  siUiieh 

ud.   hetriigeriatheT    u,    UdMeheatt 

b^.  dergl.  Ot^biehUn;  —  wal  tl  4lt 
wir  ffir  massclkc&ui ;  —  du  mnu  iä_ 
inosaclkrAiii  (od,  mBaa^t)  maken.  — 


1     L 


sein. 


TheU 


iun«velti,  ßutterH,  eitrhäa,  bsn 
heimlich  piil  einandinr  reden,  tlriwdieUet 
treiben  rla.;   —    wM  bebt    fad.  hei)  ff  t 

43  wt^r  mit  'n  uudw  to  tntuftCln'i'  —  M 
Subst.:  gnuuwcl,  Oeßümer.  KeimliekaS 
rede  etc.  —  Nd.  (Hannöv.,  Sbide  « 
muBselu  M.  (Br.  W  b.)  mmUra.  —  % 
von   lld.  mussare  «.   mnasiiave,   wim  ) 

60  mAtiro,  sowie  unnerm  maiien  ii.  1  muUi 
i'tc,  rur  y  mu  (^Wihm  «ej  gthtirL 

2.  mnüNoln,  nc&rnwtJCTf,  <(ÄRH'«rm,  wft 
mantachrn  etc.;  —  )iß  muuHld  tük  sa  U 
'u  swîu;  wat  muiuulit  du  dtr  wür  tarvgt; 

56  hä  beuiuNSeld  (bischmuM,  beaudeU  elc.)  it 
od.  Buk  dlrwlL  —  Ä"(t  (Br.  iVb.  SehMl 
ele.)  uunselu.  —  Davon  musscij  w.  gcnod 
(Sudelei  u.  Geeudel  elej  n.  tnutelk.  ^ 
(lucA  iid.  uiHRielM)  u.  rnnraelic  A'>  •VeniXl 

flO  etc.  —  JCs  gehört  «wM  inrt  vtßOm.  a 


H  wuM.  moMchelen  (icreare,  ex- 
ijlcfln  pEDgaem  et  deniam  ulivam] 
i.  monel,  moBcliel;   mnld.  moschel 

OT»  pituita,  pingniB,  deoia  ac 
Hn)  oä.  Mu  mfläm.  moBscn,  mos- 
lîiir,  duuiair,  pourir);  mrild.  iiiossen 
■itnm  traliere)  u.  eu  mnld.  mosBc, 
lucor,  litai),  was  sclbit  tcieaer  mit 
titii;  prov.  mozir  fschimmtlH)  aus 
aacor  (Sehimmd,  Kahm)  fntslaiitlcn 
t,  während  das  obige  tnflim.,  tnnld. 
aoKhd  (cmasior  oris  pitiiita  ctc.) 
^  dem  lat.  mucus  (Schleim,  Rote, 
i.  dem  gritA.  mn^A  (Itotz,  Schieim) 

ww  hem  VergUieh  von  giîcch. 
'iU;  Scktmppe)  wohl  mit  lat.  muror 
Iben  y  mnk  abitamml,  lu  der  nach 
X  ^3)  auch  griech.  apo-miissô  «. 
ogo  (atiMchnanhen,  auggchHcuien) 
t 

ig,  miSHelg,  mDNlîj^,  achumUig,  uii- 
wnber,   trübe ;  ~    ilat  sQgt  dar  in 

u  musBelig  ftt,  dat  man  d'r  hast 
ord,  um  ilär  wat  to  gpnôtcii;  — 
irEr  (schmutziges,  regnigtes,  trübes 

—   de  «akc  is  m*  to  musllg    (:ii 

H.  süvamtiig  od.  faul  de.),  as  dat 
'  mit  befaten  mag;  —  de  Bake  siigt 
selig  (faul,  veraltet  it.  schleclU  ml. 
.  verworren)  At,  ob  dat  de  Dog  klär 
i  ÎB.  —  N'd.  mussclig. 
ndje ,  Mausetähncheii ,  auch  von 
m  apitsen  scharfen  Kindenähiichen 
';  —  8ÎQ  Kl^c  mûstaiidjca  sunt  ao 
lat  't  blOd  d'r  gltk  na  kumd,  wen 
:  mit  l»tt 

i  od.  Knittert,  Mostrich,  Senf.  — 
(.  w.  Spriehw.:  in"'  !icd  aliîd  wat 
'd  malen  (fig.  scharfe  Bemerkungen 
«,  «u  kritiairen  etc.) ;  —  hf;  hrd 
Bp  de  stürt;  —  h6  knmd  mit  de 
1»  de  mâltîd ;  —  lit  wi-t  war  Més 
maus,  bt.  Bartlicl)  Ae  mustenl 
ost)  lifild;  —  ik  wil  il!  insca  wiaen, 
iham  de  mnstcrd  mäld.  —  Nd., 
tert,inoitert;nf(^.  mostaard,]nosi('rd; 
tard;  aeugt.  miistardc;  /(«/.,  jiorl., 
iiarda;  a/rnn«.  inoubtarde;  nfriiii'. 
;  Span,  mostaza  ron  lat.  mustuin, 

Mostrich  von  Most. 
1-mlIflB,  Senf-Mühle. 


SSS  K 

mnsterd-gfit,  Senfsamen. 

1.  mnt,  muss  u.  auch  subat.  Muss;  — 
't  is  'n  mut  od.  nius  (s.  2  muB). 

2.  mat.    Gras,  Mull  od.  Bracken,  Abfall 
5  von  Torf  etc.  —  Nid.  mot  (fauliger  od,  ter- 

modcrter  Abfall  von-  Ilolr,  Torf  u.  dergl; 
auch  Schmi'lz,  Unrath,  Moder,  Dreck  etc.; 
feiner  Staubregen,  Nebel).  ~  Wohl  ident. 
mit  ags.  mol ;  aeugl.  inot;  engl,  niote  (Atom, 

10  Sliiiibehen,  Splitter,  Stückchen  etc.)  od.  viel- 
leicht auch  mit  mhd.  mot;  bair.  mott  etc., 
9.  unter  mudc  u.  cf.  niuddcn,  inuddig,  muddcr 
ctf.,  sowie  auch  ital.  motta  (ha'abgeachuemmte 
Erde)  ctc.  bei  Die 3,  J,  2S3. 

16      3.  n.  4.  mit,  k.  l  u.  2  mutle. 

nnt-hek,  viereckiger  Bahmen,  der  den 
Schweine»  od.  Säuen  (ef.  1  ninttc)  um  den 
Hals  befestigt  icird,  um  dat  Ausbrechen 
derselben  ans  der  Weide  za  hindern. 

20  mul-hekken,  (schenh.)  unordentlich  eggen, 
b:.  icählen,  leie  eine  mit  dem  muthek  ver- 
sehene Sau. 

niUtje;  cf.  die  Bcdensart:  mit  litltjo  un 
mütjo  unter  liiitjc. 

25      1.  maljen;  i.  q.  motjcn. 

2.  niuljen,  schmiere«,  manischen  etc.,  — 
hü  miitjcd  wat  lic^rum  od.  torcgt.  —  Zu 
2  mut  od.  1  muttc  (Sau),  wie  sauen  zu  sau. 

3.  mutjen,   mit  einem  mut  od.  mutte  ge- 
30  nannten  Schiffe  fahren.  —  cf.  botjcii  von  liut 

niilüfi,  mlils,  Mittle,  Koiifbedectung.  — 
Compoi'. :  nagt-,  Blilp-,  trûr-niülse  ctc^  — 
Biideanart.  u.  Sjiritltw.:  dar  ia  gi^n  Bmtt<^n 
mit  de  miits  na;  —  ht  hcd  vrat  in  de  mfltge 
35  (er  hat  ctKos  Heimliches  vor,  fährt  etwas 
im  Schilde  etc.).  —  Aus  mlat.  aliniieium  (Chor- 
kappe, Kapuze)  cf.  Wiigand. 

1.  nntle,  mut,  Sau,  Stultersdiwein ;  ßg. 
auth  eine  schmutzige  od.  säuische  l'erson, 

40  wie  auch  sau  u.  swin :  —  'n  mutte  mit  iwalf 
biggcu.  —  Nd.  miittc,  mudde,  mudjc;  mnd. 
luutlG,  tild.  motte. 

2.  mntte,  mut,  auch  mut-H('hi|i,  ein  yiusa- 
schiff  mit  fiacitem  Boden  u.  niederzulegendem 

45  Staste.  —  Ob  vielleicht  mit  1  mutte  urspr.  eins, 
wie  das  bullo  genannte  Flussschiff  mit  bulle 
(Slier)  ?  cf.  auch  kuf. 
mutlen,  wiiesen,  cf.  uiotva. 
multen-Npek,    Speck  von   einer  Sau.   — 
50  Scherzhaft  auch  für  lat.  multi|ile.\  in  der 
Ucdensarl:  practica  is  muttcuspek. 


N 


teird  im  Anlaute  oft 
od.  auch  abgeworfen  (cf.  iiärs  u. 
brd  N.  6nl,  núBt  ti.  ösl,  arfu  u. 
ler  u.  uaddcr,  akc  «,  nakr  i'lc.)  ».  i 


tritt  mitunter  auch  nach  k  für  1  (cf.  kli-pel 

II.  kiiiipel,   knútlûk  litaU   klüflök  etc.)   ri'ii. 

Jm  Uchrigen  rergl.  Bemerk,  zu  m  m.  s.  ll'ri- 

)  Icris  bei  S  c  h.  u.  L.,  Weigand  u.Andcrcn 


ipsgen  da  ÜMkstal'eHi  n,  wo»  hier  noch 
bemerkt  tri,  <iais  dfr  Anhnt  a  mir  auek 
oft  am  gn,  kn  u.  in  nphäretirt  tu  sein 
Helmut,  triV  dien  bei  ährmn,  mit  ho  anittu- 
tenden  Wdrlern  stet^  grju;hahtn  itt. 

1,  ni  od.  na  u.  nagu  (Compar.  ahn,  nni3er 
V.  nager;  Saptrl.  nlLKtc,  nAst  u.  nAßstc, 
nltgBt),  nahe,  nah,  dicht,  dicht  an,  dicht  bfi 
etc.;  —  sfi  wän'<D  'n  ander  lo  na ;  —  ilat  steid 
'n  ander  U>  na;  —  he  kuind  tuî  to  na ;  —  dat 
is  hir  na  au  M.  bî;  —  'l  is  ua  au  so  wid, 
dal  ht  kUTud ;  —  de  iI6d  is  tium  naj  —  dat 
kiind  Iium  na  aa  't  Iiarl  ptc.  —  Mf.,  mnif, 
oll,  otiKn;  nid.  na;^  miiM.  dai?;  afries.  dI, 
nei  (niar,  niiK^r,  mn;  nbst)-,  ir/rics.  ncfi 
«/»'«i.  näi,  nn^  na'J.  a(j;  AWj.  nii;  vjoug. 
dMi  ;  n«.  nAli  (nHhor);  u^.  mtali,  n^h  (nCtir, 
öJt;  nfibst,  rijhsl);  om;/;.  nPh;  cnjfi,  nigh; 
an,  nä  u.  Da«r;  nort«.  nan;  iI/Ih.  naac; 
wAiTiv!.  n&r;  ciÜ.  nil),  nfüin;  wAij.  nähe, 
nftrh,  oA;  (jo(/i.  nfliv,  nCliva.  —  Otrm.ürd- 
form  (nach  Fiele,  III.  J57)  nahï,  nûliva 
{"i/.  awfc  flau)  M.  rf<e«e  fli«  nauh-va,  denaen 
Stamm  nanh  (iW^.  onk,  Diuik)  iiiif  «(f.  uav. 
Baut  —  nnjftti  (erreichen,  koinmrt»  ih,  treffen 
auf,  erlange.!!}  u.  lat.  nono  (in  nancio,  nan- 
ctBCor)  laateerieholiea  stimmt  tt.  wonach  dann 
in  nAhva  od.  nanhvu  der  Begriff  des  Er- 
reichen»  twn,  od.  den  ÜasaminetilreffeHit  mit 
v.  Treffen»  auf  (Einen  auf  ein  Aitdtren)  u. 
der  der  unnultetbaren  Ücrührung  od.  der 
Nii}ie  od.  ülierhaupl  die  von:  erreichend, 
lusommentreffend  u.  berührend, 
UH'  od.  nuhe-lieffend  elv.  liegt.  Oh 
aber  »kr.  qov  »tehl  au«  mit  verwttt  u,  dieg 
eine  Namlinmg  von  a^,  ida.  ak  od.  al» 
(cf.  $tr.,  send,  ac,  gehen,  sich  bewegen  uor, 
dringen  vor  u.  etn,  kommen  od.  ge^aigf» 
an,  erreiührn  etc.)  tri?  —  r/  dieserhnW 
auch  unter  naclit  u.  attg  die  y  neJf. 

2.  nu  od.  ai,  nach,  d.  h.;  a)  in  der 
Mrcbtmig  nach  Ktuntn  hin  u.  a<A  dienern 
nAIiemd  od.  ihm  folgend  u.  «n  atteh  hinter 
dieum  her;  daher  auch  räundich  «.  teiffieh: 
hinterher.  Später,  hinter,  rurück  etc.  u.  b) 
IN  der  Richlun!/  nach  Elieae  hl»  m.  mit 
dietem  Eliea»  tueammen  Irgend,  Etwas 
tid.  Jemanden  in  u.  auf  eeinait  Wege  er- 
reidiend  u.  mit  ihm  gehend,  mit  ihm  den- 
aelben  Weg  od.  doeielhe  Ziel  gehend,  Jemen 
Weg  od.  dessen  Ziel  folgend  od.  dtneelhen 
Weg  u.  dtcHaetbe  Ziel  mit  ihm  verfidgetid, 
dieselbe  Abnicht  habend  u.  dienern  gemän» 
handelnd  it.  »elend  od.  ailii}irechend ;  ilaher 
Überhaupt  auch:  gemäss,  ents^rrechend  etc.; 
—  bA  itürd  hum  na  mt  u  i  —  Ik  gä  na 
liOs;  —  dat  is  do  wog  na  't  ßoatlins.-—  a^ 
lilpcii  d'r  ua  (da  nach  hin  öd.  hinterher), 
dat  t6  wat  fan  kngeii ;  —  hi  kumd  mî  nit 
(od.  acbter-na);  —  M  kumd  uu  ml;  ~  dfl 


klokk«  «eid  dAi  —  b«  de*  nit  't  »r 
de  huto  't  na)  —  oa  nito  (pro  rab 
ht  likt  na  tm  mHer ;  —  dat  tOfd  je  u 
na  nt;  —  dat  w  so  rrgt  aa  üa  an  ( 
6  Sinne  sutreffend  od,  gemüsau.enUprtei 

—  nn  aln  mêoiiug  (nach  od.  gemäss 
Meinung)  ligd  ilat  nél  ({od;  —  liê  i 
ua  (devigemäss)  lo  úîia ;  —  all'  na  de 
(je  «ach  dem  Thuenden  od.  Oeschehen« 

10  Je  nachdem  der  Tlialbesland  ist) .-  —  hi 
ua  stu  mtidor  niks  pa  (er  liebt,  schältl, 
reyisctirt  seine,  bt,  gehwiiamt  seinrr . 
nicht) ;  —  he  fragt  dY  DJkt  na,  of  hf 
krigt  of  in  dp  hnwcrkami)  Ki&rd  «mi 

1&  of  ni^  andi-rs  frir  iln  hualieidca  hi^tei 

—  Jfd.  mnid.,  nid.  na,  mnld.  nae; 
n«i,  na;  agt.  nt-ah;  ahd.  uäb;  mhd. 
md.  nlL.  —  Es  ist  formell  u.  begriffU 
mit  dem  ttorigin  na  u.    erklurt  »ich 

20  Bedlg.  au»  dir  »rspr.  Btdia.:  mch  It 
auf  Etteas  tu,  kommen  tu  Einem,  »» 
erreichen  ete.  der  y  nanti  od.  nank 
aoieie  auch  aus  der  von:  (Eine*  ( 
mandett)  erreichend  u.  dir»  btryihre 

^  des  ursjtr.  näiira  {n.  unter  1  na)  txm 

Ken  dm  Krrekhen  (von  Etwa*  od.Jrm\ 

stetH  ein  Beuiegen  in  derselben  Sieht. 

ein  Pbigan  (dien»)  vorautsetst. 

na  (a  kurt  u.  hart),  fragende,  od 

80  als  Zuruf  eintreffender  ErieaHung  e 
Folgelcislens  gebrauchte  l'artikel;  - 
will  hest  dn?  —  na!  wel  is  d'r?  —  i 
nu|!  nilt  du  wol  uinllk ;  —  iial  In 
6k  giid  dOu. 

35      ni,  s.  ac. 

nu-ûrdon.  nacharten. 
nn-ärdnef,    ein  uachgrartelri  Etm 
Etwas  wm  der  Art  «.  Katur  dts 
od.   der  Mutter  gleicht   od.   was  mu 

40  diesen  edtOharneternig  od.  EigeHlhünti 
ererbt  hat. 

Iiab«r,  Nachbar.  —  Sprichx.:  '» 
nalicr  i»  livt»  oe  'n  ferre  frOad;  — 
ilîii  ualicT  IM,  man  lAt  de  liAga  tili 

43  «Um  —  frAgd  min  naher  Fii^k,  df  ■« 
as  Ik  od.  dt>  ia  nbt  lo  'n  schein  ot 
al  to  fr  Am  i«  naiwnt  i^ot;  —  elk  I 
naber*  kind,  dun  wtt  liö  «at  hf  fi: 
Wif.  naher;  mntf.  naghebUr,  uakebAr, 

50  naher,  nuber,  neiber;  ntd.  nabunr 
uuhliiir;  lU.  u&bCir:  ahd.  nAhcanür 
nlchgohttr;  md.  nâkcbftr,  —  ( omji 
ua  (nahe)  u.  búr  (Baiser,  Wnkner,  Bn 
wie  das  glcichbedeatende  ON.  uahOi 

&&  uabA,  von  ua  »■  bAi  (Bewabaer,  Bai 

nBb«r-Iik,  a)  nathbarHA,  freunt 

lieh  etc.  —  b)  nachbargleieh,  gfaichbe 

mit  dem  l^achbam. 

oaborn,   den  Machbar  beiachen   • 

BO  ihm  umgekai  u.  halten,  gMte  IfaMu 


U&  NAQEL 

_i  mit  dem  NaMar  hatten;  na-dat,   nachdem,  je  ttatJtde»;  —  idl' 

hco  tô  nftbern;  —  sê  naberti  mit        nadat  't  ia  un  útsQgt. 
;  —  lé  konen  gûd   mit  'd   ander  nüdel,  s.  natcl. 

nû-dêl,   NacWitil,  Schaden  etc.;   Gegen- 
Hu,  IfacMarin.  6  aale  von  fiirdOl. 

ilMk,  Jfachbarâehafl.  ^  n&der,  näher;  g.  1  im. 

makebd;  —  'tisnabî; —  ik  kenn'  M-itiAtaaH,  nachher,  gpäler  etc.;  Oegen- 

1  n  vat  fan  nabi.  sals  von   vor   der   Hand;    —    ik    kam 

bitei,  Keuerunff  (HoU,  Torf)  nach-  iinderhand  bl  dt,  um  dat  mit  dî  to  boprolcn. 
achheiten;    —    't   tflr  geid  ût,  du  10      andern,  näliern.  —  Zu  nader. 

ivat  nabütpn.  nâdjp,  nûdljc,  nâljr,  nütkje,   Nähtchen, 

Stau  (naeh-hüssen) ,  nachmhlen,  cineUeiueNahl.  SpecieJlaueJibeiHi  Stricken 
iste  od.  auf»  Heue  Kimchäasf  eine  einfache  od.  dapi>elU  Reihe  umgekehrt 
t.  B,  in  ein  Unternehmen.  gestrickter  Stiche  am  Strumpfe,  tn  der  ecllen 

ad.    nagt     (reel.    naghl).     Nacht,  15  'Länge  od.  Breite  des  gestrickten  Zeugte;  — 

Zeit  Ewiedtta  Abend  n.  Morgen  ik  licbb'  al  wer  twC  nu^es  nii  de  strOmpo 
td-  w.  Morgendämmerung;  —  't  is        breidt. 

nuht;  —  't  wiird  kant  nacht,  so  Da-dürKt,  Xachdurtt.  —  Aach  Name  ver- 

D  IQcht  kwam  d'r  up;  —  de  nacht  is        nliiedencr  in  der  Xähe  von  Ortschaften  be- 
Î  dag  brekt  wer  an.    —   Sällinel :  20  Icyencr  Wirth^täiiser. 
gnae  Grao',  slüpt  alle  nacht  in  d'  n&-dragen,  nachtragen  (sinnl.  u.  irop.). 

bed  gen  fli'ak   im  ük   gOn  blöd  im  na-dramnen,    nacJitickrcicn,    naclUärmeu 

alle  minsken  güd.  —  Nd.,  nlil,  (Jemanden  daB  taas  er  gesprochen),  »ach- 
acht ;   as.  naht ;    ags.    npalit,    neht,        treiben. 

bt;    aengl.  nabt;    engl,  ni^'ht;    an.  2S      na^diil,    nachtoU,    ntichher  od.  hinterher 
tt;    norie.    uatt,    nott;    dän.    nat;        toll  u.  hii»r. 
natt;  ahä,,  mhd.  naht;  golh.  nabts:  n&ffl,  n.  ncfcl. 

(nocüa);  griech.  mix  (nuclúa);   lit.  naiïfi.  Nabel,  narheiiarlige  rundliche  Ver- 

litt,  aects;  <tr.  nikta,  nakti.  —  liefung  im  Leibe.  —  Nd.  uavol,  nawcl; 
tnd.  naktaru  (nächtlich);  skr.  iiHk  30  mud.  iiav<'l,  uatfel;  nid.  navel;  mnld.  iiavri, 

nUcb  tt.  ut^,  nifa  (Nacht);  griech.  nacvcl,  naffel;  afrien.  navla-,  nfries.  iiawcl; 
aúchioB    (nächthch) ;    air.    in-nort,        mtl.  navel,  naffelke ;  mang,  ntigcl ;  ags.  nafala, 

(bac  nocte)  etc.  —  Vielleicht  ron  nafok;  aengl.  navelp;  engl,  iiavcl;  an.  naßi; 
Kl  'rf?-  na!(  (gehe«,  sieh  entfernen,  nortr..  dän.  navle;  stftwerf.  nafle;  alid.  na- 
tK/m,  vergehen,  verderben,  unter-  35  tialo,  nabflhi,  uahulo,  napalo,  napolo,  napiilo ; 
u  Grun(^c  gehen  etc.,  cf.  unter  noi;  mhd.  nalirlc,  nabcl.  —  Wohl  Dimin.  od. 
,  weit  dann  die  Sonne  od.  das  Licht  jedenfallx  Weiterbildung  eon  ntt.  nave,  nawe; 
iieh  entfernt,  schwindet  od.  unter-  mnd.  nave;  nhl.  nave,  naaf ;  ags.  nafu;  ahd. 
vertchKindet,  b:.  gegangen  v.  rcr-  nalin,  najia,  inM.  mibe  (modiolus  rotae),  wt« 
fe»  ist.  40  dies  aus  apreuss.  nabis  (Nabel,  Nabe) ;  skr. 

na,  bei  Nacht,  uächllicber  Weile.  näbhi  (Nabe,  Nabel);   icnd.  nabi;    nper». 

igu,  Nachtigall,   Naektgäiiger  etc.,        iiäf  (Nabel)    erhiilt,   dessen   urspr.    Sedtg. 

galm.  —  Scherstceise  wird  auch  wohl:  Spalte,  Vertiefung  od.  Hins,  Lach, 
eaKind,  tea»  des  Nnchtx  oft  schreit,  Bohrloch  etc.  ist,  da  es  Kahrscheinl.  ton  der 
1  nacbtigal  genannt.  Vergl  niicÄ  45  y  iiahh  (fcrirc,  lacdoro.occidere,  6.1,  fiersifn, 
iehw.:  de  éne  sin  file  is  de  andere  2'^alien,  «jinftcti,  reiasen,  brechen  etc.,  cf. 
Ügal.  skr.  nübh,  zerspalten,  eerbreehen  etc.)   ab- 

'Mrle,  Nacht-Marc,  Naehtgespenid        slaimiit. 

mwe.  na-ffan,   naehgehen   (sinnl  n.  trop.);  — 

■nft(Nacht-Babe),Nachtschicäriiier.  60  he  w  hiim  iiaciin;    —   wi  willen  dat  äfcn 
d.  nal,  nâtb,  Naht,  Strich  od.  Linie        mit  'n  ander  nag!\n  etc. 
tê euaammengcnäht  ist.  —  Jlcdensart.  nuKfi  iiager  etc.;  ».  1  na. 

hie.:   gâ-bi-dc-näd   (s.d.):  —   dat  naRel,  Aaye/ (unguis  ii.  clavns):  —  nagels 

I  de  näd  (das  kneift  an,  geht  nahe,  up  de  tIngers  etc. ;  —  du  iimst  d'r  'n  Intjen 
schmerzt  od.  das  dringt  tief  ein,  bb  nagcl  in  de  wand  shlu ;  —  Hedea^art.  u. 
m  Hegen  od.  einem  sonst.  EHean) :  Spriehw. :  liê  drii|>t  de  nagel  iip  de  kop ;  — 
.  d'r  h'is  (od.  naii)  up ;  hi>  kikd  in  de  nagiet  to  Omauils  düdenkist  weson ;  —  hir 
1.  —  Nd.  nad ;  mnd.  nal,  nälh,  iiäd;  hed  'n  nagel  in  de  knp  (er  ist  hachmSthig). 
d;  mnid.  nanl;  ahd.,  mhd.  nüt.  —  —  7>/wi'ii.  nagel ke  (kleiner  Nagel ;  Qcwürz- 
1,  hs.  ahd.  nfljan  etc.  CO  aclke).   —   Nd.,   mnd.,   nid.  nagel;   afries. 


noil,  ntl ;  wfrie*.  neylle  -,  nfrioL  n^je],  n^ljft] ; 
heil/,  uoiel;  »<U1.  u^l;  watig.  u\\;  a».  nag&l'. 
aga.  iiaegel;  angi  nACil;  «n^l.  nitlli  an. 
nagli,  uagl,  cûgl:  n»ru>.  oagl,  uagle;  Khwtd, 
uagct;  (än,  na^to.  d^I,  lU^gl;  aA4.  usgal, 
Dagol,  iiagil ;  mtid.  na^l,  nall,  neQ ;  ffoûi. 
nngU  (Sagrl  auf  den  Fingern  u.  Zehtn, 
unitiiii;  eüerni»  od.  Mlternrr  Nagtl  od. 
»charfen  »piUeii  Jung  sum  KitixUclxn  u. 
Feulmiichm  ete.,  i-luvua ;   —    (Irwärsnrllf ; 

—  ahd.  auch  Augenkrankktit  iltr  J'ferdt 
«,  tiear  koM  wie  auch  tnnld.  [cf.  KU.] 
die  Mnst  plerygiuin  genannte  Augtiikrank- 
hnt);   lett.  nacla   (merner  Nmiet,   clavua). 

—  Wühl  (ff.  tat.  iingiila  ton  a'nguis)  Fort- 
bildung von  einem  uniT.  germ.  naô.  iWM 
mit  skr.  nftkbi  u.  naKharfi  (iingcu«);  lä, 
u&gtu;  ruM.  noenti;  apreusi.  na^tia;  k»ltrv- 
aogüti  (danieUit)  ea  einer  y  iingb  gthlirt, 
KOEiin  auehlal.w\giiiix  /ti&.iunga;  iV.inga; 
kytuT.  eguin  (Nagel)  mtlleicht  nbftammen 
M,  die  beim  VergleKh  von  äkr.  uagha  (Krätre) 
in  nasha-mArA  (Kraut  veriilgeHil)  wohl  die 
lirdlg. .-  glichen,  judten,  kraUra  etc.  haue. 

nugnt-bult,  KmU  od.  Obf-r»c1trnkel,  Leniie 
u.  swar  nicht  aliein  die  Hintfrlceitte  od. 
da»  autgaehnittfnr.  Stück  llintericuleii- 
Fleiieh  u.  die  VardTrkeule  (r/.  jflilen-  od. 
Illljo  naxelhnlt)  vom  Hind,  wfkhe  tmide  ge- 
wohnlich tum  Bäuehern  petiTaiKht  (du  katiKl 
«ol  'u  iiftr  oagellioltKii  kujten  un  d«  rükam 
latou)  u.  avch  geräuchtrt  anxxiMitMlich 
naicelholl  (wî  bt^liben  nog  Hi  nugelhnhnn 
hangen;  —  <lu  kaost  fan  niiililng  wat  nngel- 
hfilt  Ifferüuchertfa  RintUkeulmfUiiich}  aiiÎJnn 
Mf,)  gfimnnt  xcerden ,  mindern  a«th  die 
Lernte  od.  der  Otiarschentel  d(»  MenKtien, 
gegen  dm  die  Ilosen-Tiwthe  angebracht  ut, 
woran  die  lirdfnnaii :  bl  de  na^elUoH  «^kcu 

—  od.  \>\  lic  iiagtilbolum  kIIiIcb  laico  (bei 
Htm  Scltenktl  tut.  der  Inende  »tacken  ed.  ein- 
ettcken,  in  die  Tauche  Micken  ete.  —  <xl. 
bei  drn  Lenden  gleiten  u.  vertthteindrtt 
laticn)  gic/i  hertchreibt.  Äueh  tdd.  kömnU 
da»  Wort  na^hout  in  der  Bedtg. :  magere» 
gi-rduehertt»  Stftck  Fittich  vor  u. 
int  e*  wahrscheiid.,  du»«  dic»r»  Wort  kein 
CompM.  ton  oagi-i  in  der  Bedtg.  nnguia, 
KOndern  i«  der  von  fla*ii»  iX  a.  drmnach 
entweder  urnjir.  ein  Stück  Uotj  wiw  tds 
Nagel  gebraucht  wurde  od.  cinna  Kagel  in 
dar  Form  glich  (^tt  zulaufend  w.  lang  ge- 
Oreckt)  baeichnele  od.  diaelbe  Bedtg.  wie 
Bolt-  Nagel  (cf.  KreiuhaU  u.  UtdekrrHf 
u.  Bo  Ai'er  aucA  =  Naotl  wm  Hoi:,  der 
ja  auch  HNf  «teMfiJicA  diâ  u.  king  od.  keinen- 
fßrmig  sein  kann)  halle  «.  dann  '  ~ 
Weûie  wie  Keutt  (cf.  4  kl' 
Lendenaück  dra  Rinds  augi 
Möglich  i»l  es  aber  auch, 


oagel-Iiok  unpr.  ditBedlg.:  PrAfii 
o(k  SehlageAolt  (BoU  wo»  mm 
Eintreibe»  ron  Holt-  u.  Eutnnägti 
braucht)  halle  u.  dura  dann  die  Vt 
6  na^l  nicht  dat  Subst-  nagnl  üt,  oc 
sum  Verb,  nsfceln  (a>ieh  prttgid  geh 
dtn  dempa*. :  pragc-l-bok,  prdgul-pilil 
KoJd  tu  prQfTf-Jo)  gehört  w.  »omit  weg\ 
unpr.  ktvlenförmige»  Uetlalt  einet  t 

10  tum  Naadn  ad.  Ni^el-JCintreiben  geh 
ten  StiicJ:  Holte»  auch  wieder  in  die  l 
Keule  überging  ad.  mertt  mAtruhn 
ei»e  Klum  ger^chertt  (eint»  dieit» 
uagel  od.   einer  Kevlt  in  der  For* 

15  chendt)  u.  auch  trockne  u.  hartt  Binc 
angewandt  itt,  wrrata  es  dann  auek  i 
IticM  in  die  bei  unt  aclfriiitchlieht 
meint  Bedtg,  van  Keule  od,  Obtno 
übtrgthen  kannte. 

20  Xum  Sehlu»»e  «n  übrigent  rit  ditMtm 
noch  erwähnt,  danH  e»  ameh  ima$.  ag 
Hu  Wart  bolJ  .n  der  Btdtg.:  Fit 
od.  (Um  wo«  die  Knochen  bidfckt  tt. 
hülU   («.    unter   bolt)  gab.   (mh  in 

26  Compos.  Däzel-bolU  od.  2fagel-Flt 
urutr.  die  Stdig.t  da»  den  Sagtl  (o; 
bedeckende  u.  »chüUenik.  od.  ««*•  « 
feMitmmde  Fttixeh  hohen  tc&rde  *. 
Schwanken  de*  Auidaulr»  ú  n.  (  leieh 

30  nclhe  Wort  teie  umer  na^-lhull  xi'a  l'i 
tumal  da  diene»  idte  haid  in  drr  £< 
Fltitch  sch<>n  lAngtit  rrrloren  gin^  » 
oueh  da.t  \'olk  bei  holt  in  iiiig«llio1i 
nicht  mehr  daran  denien  tonnte,  dasi 

85  urspr.auelt  Fleiaeh  btniealtt  hatte. 
Weiland  eCellt  du*  ntd,  iiagel-hon 
mtigcrea  (trockne»,  harte»)  gerihtc 
Fleifch  nicht  tu  nagnl  (cUvatl,  sandte 
luigcl    (luiijuis.  vd.    hornige   litett,  J 

40  /J«ete  der  Ftngcr»pite«n  ttej, 

nscclke  (Plur,  ingolkct),  Naft\ 
Ndgltin ;  —  a)  kleiner  Nagel  atif  f 
ad.  Zehe;  —  1>)  kleiner  Nagel  cnm 
fettigen  von  Ktaag-  —    c|   die  Blum 

4S  Syringe  od.  Sgri^^e  wegen  der  Athnh 
mit  der  OewärtnrUte  od.  tieintt  üi 
—  d)  Qewiirineltf.  —  Sthä.  aogrilci«,  oi 
ni^lUfio,  tsaoatt  diu  eontrvh.  mhd.  2V 
als  Blume  u.  Geitürt.  —  Kimm,  um 

&0  na^cfllka-bilB,  Syringmbavm  «d. 
Hncnhaum. 

na^Tftlii,  nageln,  Nägei  worin  trfih 
Khliigen,  mit  Nägeln  befeMigen.  — 
unv-Blni  (oagaljan):  goth.  n^tju. 

ßS      ii]t;;<>t-wurte1,  Nagelwurttl. 

na^CD.  luigcyt.  m'il  Je»  Zähnen  h 
tilmduibeii,  kiaHben,  beiitsru  elc,  fit. 
freuten,  tcurmeii  etc.;  —  dal  nfk^fd  Iw 
Ahd.,  goth.  aagtka  (nttgiti,  kraUen,  cc 
-   ),  _  WoM  mit  taigA  1.  gkr.  iwt 


«3) 


Kamen 


le  einer  Krtmkheit,  Krälte) 
Dagh    (stetiun ,    trotzen. 


L  Degen  w.  negea. 

Oger,  näher;  s.  I  na. 

1«,    l^nle,    nachgerade, 


,  NttckgroM,  diu  nach  dem  erst- 
Ohen  vieder  gewachsene  Gras, 
■■  (Neugrae)  genannt. 
■,  naehwaduen,  nachgedeihen  etc. ; 
■t  Khal  up  de  atal  nog  wol  'n 
ioi. 

Ml ,  Jemcmdem  bettelnd  nach- 
ierig  nach  Etwas  verlangen  u. 
!.  —  Nid.  nahtmkei'cii.  Virgl. 
>ren  (verlangen,  begehren  etc.}; 
dcerea  (affectare,  cum  affcctii  j>0- 
*eäerea  unter  hungern. 

fatJ^úw,8ii&tjiihr,Uerl>i;  Gegen- 
Mjftr. 
»adtend,  «aekt,  bloss,  enlbWsst, 
atvon  etc.;  —  ho  fori,  ilal)  stcid 
1  hcn;  —  mit  de  nakendc  aits; 
wn  hura  nakend  ûttrukken  (auch 
iH);  —  kai  UD  nakeiiil;  —  'n 
wea  (eine  nackende,  gänzlich  uti- 
Oine)  Gtc  —  Nd.  naakd,  naakt; 
t,  naken,  nakendich;  nid.  naakt; 
kt;  afriea.  nakad,  nakcd,  naken; 
ik«i;  nfries.  (Oultcn)  naaken, 
:kt,  nagel;  ags.  o&cod,  naccd; 
Inaked;  an.  naktr,nüktr,nükkvidr; 
n;  ddn.  nögen;  süddän.,  Jütl.  (cj. 
nagen;  ahd.  nacot,  nakot,  nackot, 
ihut,  nachet,  nacchet;  mhd.aaket, 
xnt,  nackent,  nackent,  nabt;  golh. 

-  Grdform  germ.  nakvatha  (idg. 
[ef.  kwam  von  idg.  gain]  nagala) 

it  skr.  nagaa ;  kelav.  nagü ;  lit. 
eU);  kelav.  nagota;  lit.  DÜgatä 
)  tlc.   von  einer  y  nag,  die  viel- 

ang  versetH  u.  mit  skr,  niij 
,  saiben,  sdnaücken,  blank  machen 

ist,  KO  dann  nagna  urspr.  die 
.ank  od.  glämend,  gepulet,  rein 
uk  M.  blAt,  1  bär,  rein  etc.)  gc- 
■■  könnte. 
-witke  (auch  wittc  wtfkc  [leeisses 

genannt),  Schneeglöckchen. 
uk,  Nacken;  —  hi  hed  'n  stifen 
an  de  nak   nick  bügen;    — ^  he 
de  nak;  —    ha  krigt  hum  lit  de 

-  ^riehw. :  krabst  du  mt  de  nak. 
&  de  sak;  —  Ii6  hcd  'n  Bihelm 

—  he  heil  'n  hur  in  de  uak,  dut 
hold;  —  fan  hakken  to  nakkcn. 
kke,   nakken;   mnd.  nackc;    »Id. 

neck,  nick,  nack;  afriea.  hnekku, 


nekke;  w/ï-jVs. necke ;  nfrie».  (Johansen) 
DCak,  (Ehrentraut,  fries.  Archiv,  I, 
183)  uecko,  nicke,  (datten)  neek;  satl. 
□ecke;  wang.  nck;  helg.  nak;  ags.  hnecca; 
6  aeagl.  hueckc,  necke,  nhicke,  nicke ;  eni^I. 
nück ;  an.  hnakkr ,  liaakki ;  ttorw.,  dün. 
nakkc;  schiced.  naukc;  <thd.  hnach,  hnacch, 
nach ;  mitd.  nac  u.  nackc  (ccrvii,  occiput, 
testa  capitis,  cacunicn). 
10  Vergleicht  man  bukken  etc.  von  bugen, 
bi.  goth.  biugan,  so  dürfte  auch  wohl  nakkc 
tnit  Dikkeo  ga  nîgcn,  hs.  hntgan  (cf.  tiikkpii 
n.  utgcn)  gehijren  u.  demnach  Nacken 
urspr.  ein  biegsames  od.  ein  rundlich 
Ih  gebogene»,  gekrümmtes  Etwas  (od. 
Krümmung  ewischea  Säcken  h.  Hals) 
bezeichnen,  woraus  sich  auch  (cf.  pukkel 
=  jVrtcicit  M.  -■=  Höcker,  Buckel  etc.  u. 
aM.  piibi),  buhii,  »Ali.  Bühel,  Hügel  etc. 
20  von  piokati,  lie.  biiigao,  biegen,  krümmen  etc.) 
das  norm,  nakk  (lijcrgkaold,  knnde,  pukkel 
etc.)  u.  unser  iiokke  Gtc.  als  Abkömmlinge 
mn  nlgen,  6,-.  hnîgan  erklären  Hessen,  wor- 
über auch  noch  Weiteres  unter  nokkc  xu 
25  vergleiclien  ist. 

na-)ât,  Nachlass. 

na-latnii ,  nachlassen ,  surOtklas-ten,  ab- 
lassen etc. 

na-l&teme\ia.f,  Nacklassenschiift. 
30      na-latig,  nachlässig. 

ua-lüp ,  Kachlauf;  auch  vom  nachlau- 
fenden leichten,  fuseligen  S^tirilus  als  Gegen- 
snts  von  filrlöp, 

nan,  .«.  näincn. 
35      na-maken,  nachmachen. 

ua-mäksel.  Nachgemachtes ,  Nachgebil- 
detes etc. 

nanio,   nan,    Name.    —    Sedensart.    u. 

Sprichw. :  't  ia   um  aük  d'r  'n  nüm  mit  to 

40  maken;  —  I£fp  kinder  hebbon  fflle  namcn; 

—  't  is  not  glik  «0  't  kind  hi-t,  wen  't  man 

'n  nHin  hed.  —  Nd.,  mnd.,  nid.  namc,  naam ; 

afries.  uomn,  naraa,  nemu;  wfries.  namine; 

nfries.    (Johansen)    nö<>m,    (Outzen) 

45  uOm,  nöm;  satl.  iiüme;  wang.  númmc;  Itelg. 

nHio;   as.  namo;   ags.   nama;   aengl.,   engl. 

iiamc;   an.,  ist.  namn,  nafn;   norw.  uamn, 

navn,  nabn;  schwed.  namu,  dün.  iiavu;  ahd. 

namo;   niM.  namc,  nam;  göüi.  namo;   lat. 

50  nomen;  griech,  'ü-noma;  skr.  näman;  send. 

nimaa ;  aiicrs.  nâma. 

Der  einzige  hcweis  für  eine  urspr.  form 
f^namaii  ist  in  lat.  i-o-gnomeii  u.  i-gnominia 
erhallen  u.  wird  hienach  wiHd  wie  für  lat. 
65  noscore  n.    noius  t-tc.   die  y  gan,  gnil  (er- 
kennen, kennen)  für  nlinau  anzusetzen  sein. 

iianielik,  nauelk,  namentlich,   besonders 
etc. ;  —  namelk  (od.  bmamelk)  tlit.    —   cf. 
nemlik.  —  Ahd.  naniolicli;  nid.  namclijk  etc. 
60      namen,  genommen ;  s.  uciiicn. 


nKuoD,  n.  ncmen. 

Nanno,  Kann«,  wt.  Name.  —  OMdiln. 
Nanncn  h.  NuiiiiDga.  —  Wikt  mit  mnil- 
naniiH  (  Väterchen)  a.  griecli.  uänoM  ((Aeim, 
(IrostvaltT  eU.,  tf.  a-acft  Oliaue)  uTfpr.  ein*, 
wie  z.  B.  auch  Alle  mit  attc,  Mtc  (  Vater  rtcj. 

na|i|  1.  DHpp«. 

uaii'lioliler  (Nnvf-2talttr),  ßg.  ein  Sda/tr, 
eine  l'cTson  dir  mh  Napf  od.  Üeeher  hidt 
od,  richtiger  xn/il  die  vnm  Secher  pfW  hält 
ml.  ihn  lange  hält  v.  nioHt  ijemt  wieder 
altgieht. 

na-pia,  Naeh-Pein,  Pciu  od.  Schmert  der 
»ich  nachher  eitiêleSt. 

nitpke,  Na}i/c?*en,  kkiner  Trinknupf, 
kleines  NApfnhr.a  auf  der  Eichel. 

nnppu,  iia|i,  Na^f,  SehaU,  hMtervrt  Beeken 
od.  (regrMrr;  —  Plur.  nappt^a;  —  Dimin. 
niii'ke.  —  Xä;  «wd.,  nid.  lutpp  uii,  uitp; 
ttkd.  Imapf,  uapC,  uajih;  mhd.  utpb,  napf; 
aga.  Imaeii;  Ofngt.  liDap  (Trintenchirr, 
Aup/,  Beater,  Sehale).  —  Ea  wird  tieeifel- 
Ute  dasMlbe  sein,  wie  an.,  ial.  huappr  (^lo- 
buliM,  Caput,  kiigtlartiger  Koriiir,  Kopf, 
Knauf);  norm,  napp  (Kopf  otl.  Knaiif, 
M.  B.  einen  rfmäeuK  od.  einer  Baute) ; 
achwed.  t)a))p  (Najtf;  Ktiopf  od.  Knauf, 
Warte  am  Saughorn  der  Kinder)  u.  ver- 
wei*e  ich  wegen  der  Bedtg.:  caput  od.  Kopf 
«.  Nitfif  od:  halbkugetßrmigeg  Bohlgefägn 
auf  kop  In  dm-  BeStg.:  Schräpfkopf  (ad. 
Saugtet^/,  Saugknopf,  Saugioarte,  Sauffnapf) 
od.  ak  rundliche»  Hohlgef&K  (Tutee,  Triitk- 
glas,  Schah,  Napf,  THnka^ale.  Becher, 
IlirmchaU  etc.,  cf.  kop)  überhaupt,  wobei 
rji  vtir  6eim  Vergleich  von  kop  al»  wahr- 
neheinlieh  vorkömmt,  dang  die  Bedtg.: 
Sehale  od.  TundUchrs  Uohlgefät»  auch 
hier  bei  liuap  od.  linanpa  teitder  die  «r»pr, 
int  u.  ebenso  wie  hei  Kopf  die  Bedign.  des 
an.  huappr  ciiw  der  von  Schale  od.  rund- 
licht»  llehlg^daa  fjUstaiiden  Kind.  Ver- 
gleicht «ian  nun  aber  weiter,  dass  im  an. 
neben  hnfttipr  auch  die  Form  knappt  in 
deraellien  Bedtg.  erhaUtn  ist  u.  das»  ahd, 
hniixui  (ef.  mittel]  mit  grittA.  kotd^  etf. 
auf  eine  aas  knd,  kand  (be.  itrtpr.  «kAii, 
Kkdod)  cersetste  y  knail  surüekg^,  sowie 
ferner,  dast  Fick  (t,  809)  griech.  kui-phas 
u.  gabplio»  (Dunkel)  neltat  BkÉpô  (bedecken) 
K.  skuipaios  u  kulpos  fdiiitkel)  tur  y  Kkup 
(beiieeken)  stellt,  »o  scheint  e»  mir  auch  höchst 
wahrscheinl,  d<i$s  die  für  an.  hnuppr  u. 
ags.  bnaep  eic.  u.  fär  an.  kiiappr  an.ru- 
Meenden  Themata  haappa  u.  kiiAppa  od. 
Imap-a  u.  koap-a  gUiclifaUs  auf  eitte  idg. 
y  skap  (tiaaaL  gkuip,  skatDp,  um^aeM 
skuap)  euTüekgelten  u.  demnach  mit  uümti» 
schall  H.  Bcliip,  towie  ferner  mit  gritek. 
skupkos  u.  akúphoB  (Beelter  etc.)  u,  vielleicht 


atuih  mit  kuphi,  kutabb  u,  imM/M  gem 
(4.  unter  kop  am  Sehhuge)  »eOml  t<t  ei 
dz-rselbfu  idg.  Y  *fcap<  ttfiuite».  kaji  (\ 
Kpaiten,  Waffen  ttc-,  b».  «teehen.  grubt 
0  auch  kappi:,  kapti«]]  ptc,  u.  ferner 
hnafipA  in  der Beatg.:  Sohale,  Trink 
tie.  von  der  y  iikap,  »palten  etc.,  auch  i 
u.  schll  at.  TOn  der  >'  akitl,  (kar,  », 
etc.)  gehären. 

10  Auch  unter«  AnUtute  gna.  ani,  tno  ad 
mir  (mtnigslen»  tkeüweüe)  aux  altan 
^ina,  alin  t,  thno,  ht.  tdg.  ska,  akl,  ska,  en 
Bkan  i>tc.,  H.-tigesitHtktnen»taHde»tui 
i>(  dienr  wegen  dat  V^tilrrf  anter  rfww 

IS  Muten  tu  vergleichen,  Kohd  hier  noch 
bemerkt  wird,  dae»  die  Laatoeritchtebitt 
Kruyeii.^iung  von  k  « u  h  u.  jt  h.  von : 
in  den  nin-i^erm.  Sprachen  u.  tiialteteii  t 
au»  nicht  immer  Statt  gefunden  hat. 

ao  ]iapjieil-HD-aIcr#o-kër<],  r/n  Uändli 
Käpfen  u.  Mtltemea  Ketten  ad.  Lift 
nar,  «.  narre, 

1.  n&r,  s.  naro. 

2,  BÚr  (Ctmpar.  narcr.  lArâer ;  —  S 
35  n&rxtv),   kaajqi   od.   beengend  u.  dr^ 

armselig,  elend,  ncMcchi  etc.,  bt.btetii 
drückt  etc.  ele.;  —  't  «üikt  iipUinite 
(od.  knappa,  uau«,  bcaaude,  ilriUdi 
al^Hic,  Irürig^,  (^Icude  eto.)  lüluo-,  —  I 

30  d'r  80  uär  (bedrOcIa  m.  trawig,  » 
geschlagen  etc.)  ben,  Hat  hf  hââl  gA 
upaleld  iin  gän  ISl  &fm  eit:  —  'tgck 
luiui  u&f  (es  gehl  ihm  nur  armtetiti  u.  ic 
od,  trattrig  elc.    u.   twar  sowohl,  da 

95  hungern  u.  darben  mues,  als  daa  er 
in  Khlechlrr  Lage  u.  krank  iitj;  - 
tOgt  d'r  man  nftr  (knaiqt  u.  armuHj 
od.  elend  u.  »ddecht  rte.)  in  Ii0(  f» 
hum)  ût;    — '   ilat   ii   'a   narcrn    (armi 

40  H.  elender  od.  trauriger  n.  eehleeMer) 
od.  Uudel;  —  dat  U  'a  n&r  hte  /eng 
kleine«,  elendes,  armselige»,  «cU<cAlw 
(i^.  ein  Jlaus  wo  man  engt  a.  bei 
susanunengepfereht    u.  »cMe<M  mthn 

45  Dir  vier  (traurige»  eleiuUtsehUchtes  W' 
—  de  kICr  «ll«ii  ullr  (icMecht  etcj; 
iiaren  rok  (ein  elender,  echobiper  Bar- 
nkt  land  farmea  od.  armetligee,  el 
schlechtes  Land) ;  —  H  it   ml  ao    nb 

50  engend  u.  druckend,  traurig  ttim 
niederncldagend  etc.)  to,  dal  liC  »la  ff 
loreu  hed,  Jut  \k  ju  'l  liCl  n^t  «Lf)^ 
wo  mî  dal  drftkt;  —  hß  wiird  d'r  gti 
fao,  OS  be  dat  C-Ieod  na  Udoa  mit  ) 

60  miu;  —  ik  bUa  nkt  lo  mödfli  —  & 
'a  Daran  (äen<ier,  erbdnäicher,  Ira 
ctcj  kün-I;  —  ht  licd  man  'a  oaren 
(eine  engt,  tchmale  etc.  od.  beengte 
Athemnoth  leidende  Brust,    bt.  er  üi 

CO  bruxtig,  od.  er  hat  überluiupt  eine  hI 


est  KARE  KAR 

irtir  nftr^boraUg  (engbrüstig) ;  —  na-rakken,  rfen  SthmuU  od.  Koth,  den 

fr  ■)  *n  naren  (beengende  u.  er-  ein  Anderer  hmUrlassen  hat,  wegackiiffen 
!^  od.  drüekaide  u.  sckUchte)  IdLht        od.aueheine^  Andern  Mnttrlauencr  Sudetei 

dit  man  hast  g£n  am  knt;?ii  kan,  u.  I'fuwherei  besgcrml  HticlikeJfeii  u.  in 
to  ie  im   d'r  hftst  faa  ülgeid;  —     5  Urdnvng  bringen. 

kt  od.  ruitt  n&r  frfa«  HcAmecitt  od.  iiarbn,  narh,  a)  d/e  einwärts  gekrümmle 

dättkt  od.  erbärmlich,  bf.  so,  daan  Siiilse  eines  Oartetimeisers  od.  mg.  Kneife 
lata  davon  tu  Muthe  wird).  —  ofl.  auch  eine»  Pfiumieiters ;  —  ^  die 
u:  gdat  iQDt  narc  lldc'ii,''  sä'  do  seilwärU  gekrümmte  SpiUe  od.  die  vordere 
de  bûr  mâkd  bîd  kinder  sûlfst."  —  10  bogenförmige  Krilmuiung  der  Sehnride  eines 
■r  firaurig,  etend,  kläglich,  erbarm-  Rits-Mensera  ad.  Hilz-Kincns,  womit  man 
};  mnld.  na^ ;  afries.  n^ra;  wfries.  Zeichen  u.  Namen  auf  Balken  u.  Fässer 
'KOtgt,  beängstigt  etc.);  nfries.  naar,  ritîl;  —  c)  die  unten  an  der  Klinge  eines 
:  (enge,  sehmal) ;  sali,  naro  (traurig  Kinnehlttge-JUi-mera  befmtüiche  u.  etuas  vor- 
t,  naru,  naro  (enge,  bedrängend,  15  ittehende  kleine  Spille  Helot  der  von  daann 
d,   Schmers  u.   Pein   erregend)    u.        hii   ^nm    lieft    sich  fortsetzenden   kleiuea 

(enge);  ags.  uenrii,  noaro  (angusliis,  Krümmung;  —  J)  loi  der  Pllugschnar  du« 
\);  atH^.  naru;  engl,  narrow  (enge,  Ende  den  Hdzbretts,  worin  die  l'flugacItaiiT 
imrt,  knapp  i  eughertig,  geisig  etc.).  eingefiui.it  ist,  sonst  hier  auch  liUUc  genannt; 
ird  mit  nare  (Narbe)  wohl  lu  aisan,  20  —  p)  die  etterrn  gekrümmte  Vertiefung  in 
oM.  ga-nigan  (genesen,  heil  «.  gnni        der  Klinge  eines  Kinscldage-Messera,  worin 

sieh  tiuammen  ziehen  a.  sdUiessen,  der  Nagel  eingreiß,  wenn  man  die  Klinge 
I  einander  verbinden  u.  dicJU  werden  anfachltigen  leill.  —  Int  es  in  den  drei  ersten 
höre«,  sodass  narti  für  urtipr.  uasii        Bedign.    eine    Einengung    od.    Einziehung, 

«rspr.  die  Bedtg.:  geschlonsen  od.  35  Zusammenziehung  u.  Krümmung  a.  in  der 
tngeeogen,  dicht  etc.  hatte  u.  so  die  vierten  etwa  eine  Handhabe  oit.  Griff,  bi. 
fe  od.  aDgiiatus  elc.  erhielt.  —  Die  ein  KIcmmhoU,  soilaas  dien  Wort  urspr. 
lg.  der  y  nas  ist  wohl  dieselbe  wie  in  allen  Bedtan.  danselbe  Wort  ist  teic  nhd. 
I,  ongb  ff/,  angst  u.  engp),  nämlich:  Narbe  u.  ahd.  narwa  (n.  unter  uore  u.  c/. 
.  ra  od,  auf  Etu!w>  iu,  ein  Anderes  30  auch  t«  der  Bedtg.  atisula  das  mud.  narc, 
I  bewegen  vor  od.  tu  Etwas  hin,  (Jriff  ad.  dayenige,  worin  die  Schwertklinge 
.  Mu  (Einem  od.  EIkom),  sich  gesellen  eingeklemmt  u.  bcfeatigt  ist)  od.  doch  mit 
âieh  vereinen  u.  verbinden  mit,  sich  derselben  ,-K  naru  gehörtt"  —  Oder  steht  es 
ma  ansddiessen  an  od,  fügen  an  in  der  BeiUg. :  gekrümmte  Spitte  für  axVhc, 
ien  od.  an  Etwas)  elc.,  wobei  denn  35  soilass  es  mit  m-bht,  nibbc  (rostrnm)  von 
rbinden  (mit  einander)  od.  sa-  Hause  aus  idcnt.  ist'f  —  Vcrgl,  dieserhalb 
fügen  u.  ganz  machen  etc.  von  selbst  auch  das  aus  Gcliadde  entstandene  Beharre 
9ff.:  Banare  od.  genesen  (cf.  iiOI  (Sclmtten).  imis luerst  in  schleppender  Weise 
)  entstand,  während  weiter  aus  VC  r-  wie  scbanle  ausgesprochen  u.  dann  cu 
»  (wiit  einander)  od.  eusammen-  40  scharre  assimilirt  wurde. 
,  tiuamotenfügen  od.  schnüren,  dicIU  iiürder,  ".  nar<^r  u.  2  iiar. 

ele.  tiiA  die  Bedtgn.  von:  naru  u.  nare,    aar    (Plur.    uareii),    Narbe;    hier 

nra  (ef.  nare)  von  selbst  ergaben  ii.  i^pcciell  u.  fast  ausschliesslich  von  der  Narbe 
ieder  das  für  urapr.  nasa  stehende  einer  Wunde  gebraucht,  während  die  Narbe 
n  I»  der  Bedtg.  von  N^ahrung  4b  rfe«  Leders  liier  arf  od.  arfo  (vf.  ;H  arf) 
EerAoQ  wohl  urspr.  als  dicht  u.  ge-  heisst  ii.  als  Vompos.  nur  grasnarc  (Gras- 
M,  od.  ganz  (cf,  bei)  n.  heil  u.  ge-  narbe)  ».  pokuarc-  (Blatternarbe)  vorkoinmcu ; 
achendea,  genesendes  u.  wieder  her-  —  mau  kau  de  när  d'r  noj;  düdi'Ik  fan  tifn, 
!■  Etwas  gefasst  ist  u.  dircct  mit  nrür  he  sUk  sncdcn  b<'d ;  —  narcii  fuii 
lajtui  u.  oM  nerjan  (gana  od.  heil  50  swelleii,  lilödfiiineii,  pokken  etc.  —  Nd., 
nd  machen,   heilen,    am   Leben  er-        tnnd.  narc.    narwe;   nid.  aetf;   mnld.  naer, 

erretten,  selig  mache»  etc.,  bz.  er-  naore,  iiarvc,  narlir,  nerve ;  nfries.  (-To- 
unterhatten,  ernähren  etc.,  cf.  nüi'ou  hannen)  uav  (stall  narw);  wang.  núri; 
I  nisan,  naa  (in  ga-nisan,  sich  su-  dän.n&iv,  achmed.  ^i-ul  \  a/W.  narwa,  narwo; 
fü^eii  u.  schlieuen,  dicht  u.  gane  55  mltd.  narwe,  spiiter  nürbe  (Narbe,  cicatrix; 

gatu  u.  gesund  werden,  selig  werden        ahd.  auch  libulatum,  unaulal.  —  Ea  gehört 

aalig  u.  lat.  salus,  aalvus  cm  hi-I  u,  mit  ags.  aearu,  iiearo  (Enge,  Klemme), 
D>)  gehört,  worüber  auch  noch  Wei-  ncan-jaa  (enge  mtuAcn,  beengen,  in  die 
iter  genesen  tu  vergleichen  ist.  Enge  treiben,    bedrängen   etc.,   bt.   arrtari, 

I.  nCr.  CO  aDxiuiii  esse  u  iirclarc,  aiigustarc,  coarctarc, 


NAKRl-Ä* 


»(•«re,  (^prhnere);  wkd.  nor*eii  (äcA  rw- 
engen  oi.  nHsantmtnxiektn,  nurhea,  Narbt 
machen  od.  anêfUxn,  vcrnarlien  eU.)  engl. 
nurowi  amgl,  norwrn  (engen,  verengen, 
einfiehfn,  eummimenfaiatrn,  futammetuîehen 
ftc.};  an.,  %ël.  tiîúrv&  (vUUn  pasnösaB  aolU- 
rito  rysarcire;  coarclare,  bt.  aMfiSokin,  ,-i4- 
tatamenheflen^ ;  uorta.  (Jb.  Aaten)  Dorva 
fvtrselmn  mtt  Querbanit),  norrp,  ou-re; 
achteed.  (lialect.  iiar&,  nor  (rcvlc,  traaritykkn 
loiu  sIbwb  fut  pu»  Gn  dnvr  tMvr  Pt  liord 
for  U  liolde  fjclcoo  SftTnmun) ;  xehieed.  tutr 
^CcrbiHfiufl^  i^urch  litiltenie  Hügel),   oara 

fMjfeJ  (wAiWenJ  tvnâxhil  xv  as.  nara  ('«»ii« 
od  (ticAt  euMmmenaeiogen ,  sueammen- 
geaehnärl  etc.  od.  überhaupt  urtpr.i  tu- 
aammenj/esogtfi  u.  diM  aneinanäef  tte.), 
i»it  ja  OK»  «ifen  ditien  Wörttrt  die  utfpr. 
Jitdlg.:  Manammentiehen  i>.  »chnürtu  od. 
bindm  u.  eerbinden,  »fhlietxai,  vereinigen, 
fent  machen  etc.  aii»  der  Y  derteUien  her- 
vttri/eM,  learOber  dan  Weitere  unter  iiär  *« 
vergleichen  Ut  M,  leonaeA  auch  tlat  ahd. 
iiarwao'«  Narbe  einer  Wuitde  vrepr.  wohl 

ad.  Ztmanmenaiehut^  u.  jUchtuM  u.  ira 
aueh  lleüung  od.  Oiehtniaehimg  luttte  ii, 
hierau»  in  die  Hedtg.:  Schliei»»»tKtl«  oä. 
lUiUtcRe,  neilficek  od.  lleit-Mat  iihtr. 
ging  od.  teahrteheinlicher  nach  ur»pr.  du» 
»chliemende  u  hrilende  Kttoax  (daii 
wai  die  Wunde  tchtiaM  tt.  dicht  ad.  heil 
wacht  u.  »0  auch  die  Decke  od.  der  Deekel, 
bt.  das  SchlieiS-Ding,  der  Verechlutu)  etc. 
HerseBien  ist,  u/ie  ja  auch  unter  Oraanarlie 
die  Grasdecke  verttanden  in'rii)  beieichnete, 
me  Ja  auch  die.  Hedtgtt. :  Hbiilatura  u.  ui- 
rak  auf  die  Binüg.:  rmammcHti^hin  od. 
schnüren  od.  vrrln'nden  u.  hrflen,  tu.  dicht 
machen  u.  »ehliMiien,  um-  u.  eittnehUtneen, 
/estmaclten  od.  tunammendrücken  u.  klemmtn 
u.  so  auch  feethalten  etc.  mriUkgehen, 
gleKhviel  ob  aosula  hier  dieSeiUg.:  Oriff, 
Handgriff,  bt.  al»  das  kos  mum  mit 
drr  Hand  um-  od.  einschliesti  od.  ttntklammert 
ac.  od.  ait  Oese  an  den  Schuhiohien, 
durch  teelthe  der  Siemtn  über  den  Fuee 
gesogen  wird  h.  die  Sandalen  ges(A)iüTl  v. 
fest  gemacht  uerden,  hatte. 

nftrcD,  nSrlni:  etc,  i.  nt^rcn- 

narer,  «.  2  uär. 

nArgenil,  nargemlit ,  narg»iii,  «irgend, 
nirgends.  —  Mit  Vomeltung  der  Negation 
iij,  HO  a\u  artend  (s.  d.)  gebildet. 

JiKÎg,  narbig ;  —  po^oüi^g,  blatternarbig. 

nBrîg,  n.  nörig, 

nft-ngt  od.  naricbt,  Nachricht,  da^enige 
was  man  nach  EtweM  od.  Jrmainka  hin 
richtet,    cf.  büriclit  «.  ricbtua. 


Barre,  narr  od.  Wt  Narr.  .  , 
thörichtcr  JUcnrch  etc. ;  —  Jg  IritI  'it 
dut  du  (U  iht  iu)4l<^D  |i-tut ;  —  h^  I 
narr  iu  butu  fräUtt;  —  ht  tirtlkd  1» 
6  'a  oarr  (er  narrl  ori  4jfi  ihn,  cere/viUt 
braucht  ihn  für  einen  X.irreai.  —  Spf 
A'r  13  lebn  narro  «o  dum,  of'  iit  tuid 
«Ol  (-0,  de  hiim  für  klUW  hoH-,  —  * 
narri'n  to  markt  ein,  Uta  bcireii  de  kri 

10  't  gtid.  —  AhJ.  nwro;  mW.  narr« 
narr ;  nid.  nur ;  mnld.  nan«,  —  L 
Narren  wohl  laemt  an  den  Fürrlei 
aufkamen  h.  keine  Vtirräckten  u,  t 
Thorea,  gondem  wietindir  wUttgi  t 

15  maeher  H.  SpüUer  waren,  dit  tvr  > 
haltung  u.  Erheiterung  dientat,  mo  i 
das  ahd.  Qarro  wahrBcheinl.  co»  mlat. 
(subaannons,  SffUter,  il.  h.  eigenü. 
Nanenrúmpfer    od.    mwÄ    Teno- 

M  Jeiaandcm  eine  JViutc  foacU  od.  dn 
ihn  vertpoUet  u.  verhöhnt,  me  du» 
auch  noch  durch  VtrtAngerung  der 
milteht  beider  awigtiitroeiten  HAadc 
den  Vorltailetit  dergeOfcn   rar,  od.  de. 

'ih  fUgung  derselben  an  die  Nase  geackieh 
dos  fluat.  iiario  nach  JUei  (II.  373 
com.  aar  (Narr),  baak.  narra  (närritt 
dem  AM«  einem  aiuunchmendtn  m 
entstandenen  frane.    narguer  ftpaüen 

80  tf.  narron);  hcnneg.  aifiuei  (berieehei 
schnüffeln)  u.  frant.  narquois  (vrrsö 
HC.)  von  litt,  nliri»  (cf.  aacH  tat-  niril« 
Sjiötterti  treiben,  nomc  dax  Wort  J 
vom   Geruch,   von   der   Spötterei,  rv. 

35  Feinheit  im  Spüren  u.  Urtheiten  etc. 
»(amml,  tea»  mü  tat.  nuus  (cf.  aHte) 
Ursprung»  int. 
Dftrren  (auch  nir-aarroD),  narren, 
Besten  hiiben,  neigen  tti 
wat;  —  ik  m  (oI  oH 
ran  >li  Murrrn,  ü&r  kanst  du  Dp  aiti 
initsit  ßän  olda  Ine  narren  (ad.  ibr 
liiilibcn,  für  iiarr  brfikcn);  --  h^  du 
huttd  nog  n^t  w  loDk,  tiat  ht:  hijtn  bi 

40      Barrea-krâm,  Narrentram,  albarner. 

thörichte»  u.  lAppindtei  Octtme  etc. ;  - 

sdial  de  narrcnkräin  b^nîUtilatdiw' 

narren -MlSo,   IfarrenscMOUn ,  StI 

Schlitten. 

GO      narren »•poKsea,  NarrenposstH. 
narre D-MtrXkea,  NarrtnMrtieHe. 
narren  •tSeen,  Narremuge,  Narrcmt 
etc.,  Xuqe  od.  Streiehr,   VnttTnthi»u«s< 
eines  .Vurren ;  —  dat  titnt  all'  maa  u 

55  t8g«n,  dir  biimd  uika  bl  herfll, 

narrerft,  Narrersi,  Vexirerei,  Narrhi 
bcrnes  thöricluea  TreAeH :  —  lU  de  n 
(dii»  anhauende  u.  teieâerhaUe  Nart 
Vcnrrii  od.  auch  die  Narrheit  *i  Narr 

00  de.)  dog  blîfen. 


D  he  n:i 


«41  NATEL  NADEL 

U,   Narrheit;    —    wat   idial    de  na-sprik,  Nachrede. 

hUea?  dat  ii  je  nîks  as  dnin  tflg.  nâat,  näclat;  nAstc,  nächste;  Nâclule;  — 

iMttAfTat^(n&Triêch),hoffäHig,  clk  is  sUk  eolfen  dc  nfute.  —  Z»  \  na, 

Vi  *i(<I)  mtoiücMú;  —   hë  vord  Dat  (Coiiipar.  natter;  —  Suptrl.  uotteste, 

dat  hé  bei  nêt  tol-r  wft,   wo   hê    6  naUtc),   nass;   Nass;   ~   't  ia   sct  so  nat 

B  nn  tîren  schal ;  —  't  îb  'n  narskcn  (nass  u.  feucht  etc.)  .ib  messe ;  —  't  Ijei  ligt 

^mOAiger,  eiütr  Mensch).  all'  iu  't  uat  (im  Wasser  etc.);   —    't  nat 

;,  IfiArvng  od.  aUei  Dasjenige  was  (das  Wasser  od.   der  Saft,  die  Flüssigkeit 

erhält,  daher  überhaupt:  Speise  u.  etc.)   lOpt  d'r  üt;   —   du  must  't  nat    (das 

Mttr,  Unterhall  od.  alles  Dasjenige,  10  Wasser  od.  die  Brülte,  den  Saft  etc.)   d'r 

uid  od.  ein  Etwas  bedarf  um  tu  ofüchcppeu  od.  d'r  oflüpen  latea  etc. ;  —  d'r 

r»  bestehen  od.  erhallen  su  bleiben  is  g(>n  uat  (Wasser,  Brü/ie  etc.)  geuoe  under 

hA   hed  lank  gen   uarnng  to  Buk  de  brüc ;  —  Hedeiiaart. :  hü  bürd  to  de  naite 

-  dat  für  hed  gêu  naruug  mijr,  —  gemfiDte  (er  ist  ein  Trunkenbold) ,-  —  't  16fe 

ounngmiangel,  ~  naniugssurgen,  15  uat  (das  liebe  od.  gehebtc  u.  begehrte  Nass 

gmüddel  etc.  —   Spriehw.:  elk  is  od.  Getränk,  besonders  Bier  u.  BroHnttwein). 

ler  naraug  (ein  Jeder  ist  ein  Dieb  —  Nd,,  nid.,  mnd.,  as.  uat;   ahd.  naz.  — 

o*  er  xum  Leben  u.  Bestehen  be-  uat  bezeichnet  als  Adj.  einen  flüssigen  od. 

Es  stammt  nicht  wie  aëriug  von  rinnende»  Zustand,  be.  soviel  als  flüssig 

hren),  sondern  von  ahd.  oan (Heil,  20  od.  fliesseiid  u.  als  SiibsL:    !•  lüasigkeit, 

Erhaltung ;   Nahrung,    Unterhall)  Fliessendes,  bz.  flüssiges  od.  fliessendes  Etwas 

fAr  UTspr.  nasa  steht   u.  mit  goth.  u.  gehiirt  mit  skr.  nadft.  u.  nadî  (Fluss),  so- 

'Seil,    Rettung,   ehIus   etc.),   soioie  wie  lealirscheinl.  auch  skr.  ued,   ati-nedaü 

Jan  («errare,  salvarc  etc.,  cf.  nOreu)  (überschäumen,    iiherfliessen ,    od.    eigenth: 

er.  aas  m»i  aisau  (in  ga-nisau,  ge-  25  überbrausen,  wie  s.  B.  äbergährendes  Bier 

.  heil  werden  etc.)  gehört,  worüber  od.  aufbrausender  u.   scMumender  Cham- 

tre  unter  gencsin  u.  2  nâr  su  er-  pagner)  su  einer  y  uad  (Bouarc  od.  rauschen, 
brausen,  tonen  etc.,  cf.  auch  unter  nettel  u. 

l,  naschen,  Leckereien  heimlich  «.  <la»  skr.  nada  u.  nadi),  wo  dann  aus  rau- 

I  eisen  od.  genicssen,  aus  Lüstern-  30  sehen  etc.  die  Bedtg.:  rauschend  u.  brau- 

Oierigkeit  bei  etwas  Geniessbarem  send  od.  murmelnd  fliessen   (cf.   kliuge   als 

N.  sich  etwas  davon  abbrechen  od.  rauschender  Felsliach  od.  Oeoirgsbach  unter 

Ï-  u.  annagen;  —  lié^nasket  üt  de  kiiiigen,  sowie  auch  sengen  in  der  urspr. 

wel  hed  mî  dilr  wür  bt  de  kük  wf'st  Heilig.:   knistern   etc.)   u.  so  weiter   die 

I?  —    Nd.    (Dähnerl)   uaBclieu  35  allgemeinere  Bedtg.:  fliessen  (od.  strömen, 

t  essen ;  den  LiebesergöUlichkeilen  regnen,  nässen  etc.)  entstand,   die  vielleicht 

n);  mnd.  naschen,  uaskon  (ligarirc,  erst  in  der  germ.  y  nat  ran  nata  od.  nati 

nid.    naüchcn;    ahd.    nuBcûu;  (Nass  od.  nass)    ii.  natlen  (cf.  dieses)  voll 

(Leckereien  od.  als  Leckerei  sam  Durchbruch  kam. 

,  Wdlust  treiben).  —   Mit  mnld.,  40  Zu  der  urspr.  Bedtg. :  sonare  od.  rauschen, 

ischer  od.  naascher  (cupidus,  avidus)  brausen  etc.  v.   von  nadi   (Fluss)    als  da- 

rseheinl.  eu  goth.    hiiusiiUB;    ags.  Mauschende  (übertragen  auch   auf  die 

nesc;    aengl.  hucsche;    engl,    nesh  Wasserjluthen,  Waaserströme,  die  strömende 

ener),  wo   dann  die  Bedtg.   weich  Flulh  des  Regens,  das  Nebel-  od,  Dunstmeer 

Mich   in    die    von  geil,    üppig   u.  4'i  etc.,  cf.  Graastnanu)  vergl.   auch  rege» 

überging   (cf,  auch   geil,   geilen,  od.    ragen    (Regen),    was   mit    kslae.    rCka 

',  sodass  nasken  darnach  umpr.u.  (Fluss);  lit.  roke  (feiner  Regen)  wohl  ebenso 

e  Bedtg. :  weichlich,  geü  u.  wollüstig  wie  lil.   su-rinku  rikan  rikti  (aufschreien), 

id.  sein  hatte  u.  dann  später  in  die  rOkiii,    i'ektl    (schreien    etc.);    kslav.    rck» 

lerhafl  sein  od.  in  die  heutige  all-  50  (sprechen,  reden)  etc.  auch   zu  der  y  rak 

E  Btdlg.  überging.    Als  y  cf.  idg.  (sonare,  clamare  etc.)    gehört,  falls    nicht 

I,4iiu.537)  kas, kans,  knas  (reiben,  etwa  das  ton  F i c k  dafür  aufgestellte  Thema 

ttechen,  brennen,  jucken  etc.),  wosu  riki  (Nass)    besser  von   der  y  tu.   (sonare 

sehiedene  Wörter  mit  der  Bedlg. :  eto,,  cf.  rareu  od.  nireu)  abzuleiten  ist. 

,  geil  sein,  Hure  etc.  gehöre».          GS  näte,  x.  nelc. 

■^  Nascher,  Näscher.  nätel,  iiâdel  (Flur,  nütcls,  nädcis),  Nadel, 

t,  Nascherei,  Näscherei.  Geridh  womit  man  näht  od.  Etwas  susammen- 

;,  Naclischlag;  speciell  das  nnchher  steckt;  —  Compos.:  nei-,   stop-,  Btrik-u&tel 

jende  Getreide,  der  Nachwuchs ;  —  etc.,  —  nütelgold  ett.  —  Redentart. :  he  Bitt 

Q  't  Jär  ffil  nastog  iu  't  körn.           60  up  uätcls ;   —  mit  'n  glcinigen  n&tel  neieii 

DoonkwU  KoalmiB.    WCrUrbncli.    I[.  41 


t 


-NA-TID 


NADl 


Cmä  einer  gtühatäm  Nadtl  näÂtn,  d  h. 
ttlig  u.  »ehlceht  nAhen,  teeil  die  üadel  in 
der  Hand  brennt);  —  de  ruk  liwl  do  widcr 
wol  mit  de  gleiiiige  (od.  'u  gldoigen)  nftlc) 
nniil,  dal  bf  «o  gau  in  de  Däd«n  ritt  — 
it^ij.,  mwt.  uatd;  nitl.  iiaaldi  mnli.  na^lde; 
<^n>8.  uËdle,  uidlâ ;  saÜ- aidle ;  watig.a&iit]; 
a».  D&dla;  ags.  MedU  anvT'-  oAdlo;  «»,7'- 
needlo;  an.,  itl.  r&I  ;  norto.,  ridn.  nul ; 
schwtd.  nJLIi  oA'J.  niddn,  nlkdilik,  olidlii;  1 
mhd.  nAdele,  nLdel  u.  ahd.  nUAa.;  mhd. 
nftld«  (gptittr)  atilde;  goth.  utthla.  —  ff« 
(lÜ.  niljan  CndAmj,  c/.  nei«n  u.  »IUI. 

n&-tid,  Naehieit,  äerbitt  eU.;  —  up  'u 
«leettm  Húinmur  folgd  tn^lüd  'd  möjea'nattd.  1 

sAtin,  >.  D&dje. 

N&ue,  ioei{>;.  JVtune.  aeifctirM  aiu  Aonotje, 
dem  jUmin.  wm  Anna  h.  i^nnnacA  ^IïirA 
m«  Antje. 

Halte,  (das)  Nasse,  hlümgr,  Feuchte  etc. ;  3 

—  't  notte  nn  't  drogr. 

natton,  n)  na»  werde»,  näexen,  ftuehten, 
regMM  ett.;  —  'l  taagd  an  tu  nuttt^u;  — 
't  hud  al  lank  nattd ;  —  b]  naim  machen, 
beneUen,  befeuchten,  htHureitgtn  elc. ;  —  du  3 
iDust  dttt  wat  naUeo  od,  an-,  be-uatten.  — 
l:ld.,  nid.,  mtild.  nattea;  ahd.  nasän,  nazzi>n  ; 
mlid.  naüien  (nasa  tein  od.  Kerden)  u.  ahd. 
(Q&Ejao),  uaiicu,  naxan.neEzaji.avaii,  oeizcn ; 

lassen):  goih.  naljau  fbenetKiO. 

n&tler,  »asser,  nüssvr  «tc. 

aaltotiU,  natNU,  nasseste. 

Dattigbeid.  jVd««i^,  ^'eucAti^tol  «to.,-  — 
man  kon  btr  faa  nnttighaid  nAt  Idiien  »il.  3 
dOren  otc,  -^  JV2ci.  nattighcid ;  tnnd,  nattichuit. 

Datnr,  JValur,'  ^-  n)  ßwamnitAoil  itUcs 
QoKhaffmeH  u,  Qeuordenen,  Schöpf nng, 
Welt  etv. ;  —  \i)  angtbome  Art  od.  ang^ 
bornts  Sein  «.  Wenen  eines  Etwas,  innere  i 
u,  äussere  Beschaffenheit,  Oemülhsari,  Ven- 
kungsarl  tle.;  —  sin  naliiT  lelt  dat  nAt  to; 

—  BÎn  nntur  ferdra^t  dat  iiêt;  —  hé  hed  '11 
slapergen  aUar;  —  he  it  ftui  natur  aaa 
swuk  ad.  min  1  —  d't  aitt  so  'u  äagsUgen  4 
naiur  (ängâtlitÄes  Wesen  etc.)  in  de  juage, 
dat  he  aalt  oferal  bang  fQr  mikt  uo  nargeas 
up  an  dftrd;  —  c)  Gesehleeht;  —  sê  is  iau 
twëerlei  uaiur,  od.  96  ia  beiderlei  natur  (sie 
ist  swUterhaft  od.  eine  Zwüer) ;  —  d)  sperma  b 
vivcna;  —  de  natur  ia  kamen;  —  e)  Leben, 
I^bendigkeit,  Frische,  Keckheit  de.;  —  dfir 
sitt  DDg  natur  ia  dat  pËrd  (od.  do  junge, 
dat  wicht  etc.),  dat  kao  man  wol  aËn;  — 
wen  d'r  nog  wat  natur  in  sat,  den  lËt  bt  de  5i 
drea  uét  so  ligt  bangen.  —  Das  enüehnte 
lat.  natura  von  nascor,  ualus  auin,  nmiXTH 
von  der  V  gan,  gaa  (leugen,  erteugen),  dix 
nasccre  für  gnaacero,  b*.  naius  für  goatus 
(ef.  oo-guMu«)  steht.  61 


aan  (Comfutr.  natur;  —  Superl.  o 
nauste),  dickt,  enffe,  beengt,  ijr-  od.  fcer 
hesahtünkt,  kna^p,  kaum ;  genau ; 
karg  etc.;  —   dal  slutt  to  oau  nn; 

I  sWid  to  nau  (dicht,  ttaht)  an-  od, 
andor;  —  dal  is  Lir  so  nau,  dat  m 
Mut  n(t  riiren  kan;  —  de  blnd«rsiU 
to  naa  up  'n  Miúr-,  —  mit  uaoe  n 
hi  nimd  du  m&t  10  nau;   —  liA  nin 

I  fDIx  to  nau;  —  dat  kan  d'r  naa  hi 
dttr  etc.Ji  —  de  naae  pôrto;  —  dal 
fau  middag  nau  uro  mii  't  nen;  ■ 
dingen  un  ärÜk  betaltn;  —  M  kikt  fi 
uau  to;  —   bö  word  u  nau,   dat 

i  nlka  DtËr  mialen  kan.  —  Spridne. :  u 
gefen  nau«  rld.  —  Nd.  nau;  mnd. 
nau;  nid.  naauw ;  mnid.  oauir  od.  . 
wfnes.  naniF,  nanne;  nfrics.  nauv, 
nou,  aK  in  gc-nnu,   K^-nA  (nahe;  f 

I  u.  nouw»,  nown,  nOnwtv  ncnwc  t»  ge 
Btr.  (tttil  knayptr  NoA,  knapp,  kam 
naite,  genau).  —  Es  Kteht  teährschei 
dI(«ri»huouwD,  bnauwu  u.  ist  atsdan'. 
mit  ags.  bneHv  (parcns,  aTaiua,  tunax 

■  wo  indessen  dessen  Uedt^.:  karg, 
awh  teit'  bei  unserm  nau  »im  dtr 
von :  dicht  sasammenffedriiekl  od.  tute 
gedrdt^,  eusammengeschtotsen,  bt.  ■ 
ge-  od.  bedrängt,  <ticM  u.  natu  an  o'n 

I  enge  etc.  heroorgegangen  sein  muas. 
nun  aber  nouwe  od.  uoti«  für  alteret  h 
so  wtirdt  dafür  wohl  ein  Verb,  hi 
hnoiiv,  hnAw  etc.;  e^s.  hneûran, 
hnnran  mit   der  Bedtg.:   Bossen,  dt 

<  drängen,  eutammtndnicken  etc.  ant\ 
nein,  ufnmtt  vielleicht  auch  das  ahd.  t 
uûau;  mhd.  niuwcn,  nAwcn  m.  danebti 
uhd.  nuuwan,  uauwim  (tundere,  ttrt 
»erschltigen,  kleinsvhlagen,  »erdrûeUi 

I  reiben)  ident.  ist,  sofern  die*  für 
bninwan  steht.  Iheses  Uoluwan  j^i 
bnn  =  idg.  knn)  stimmt  eu  griech. 
(kratien,  reüien,  schien,  letse  em  die 
pochen)  u.  kann  tu  derselben  V  hai 
metleichl  das  an.  gnCia,  Dila  (reiben,  h 
schcUftn)  gehören,  sofern  die*  mcM  tt 
griech.  cltaaileiD  et«,  (tf.  goaiicu  u. 
etc.)  SU  einer  f'  gbnu,  i^un,  ghaa  g 
nane,  gewöhnUcher  nautc;  «.  d. 
nanen,  enge  machen,  enge»,  drücken 
gen,  susamniendrücten,  ilemmen,  h 
in  die  Enge  tretben,  beenge»  etc. ,-  —  di 
(das  engt  od.  drängt,  fctemM,  kn»%  bee 
od,  hom  otc. ;  —  da  aak«  naat  (die 
drangt,  hat  Eile,  kann  ntcH  tmfges 
werden  rtc.  —  ef.  b«natt«n  «.  fanaDen,  li 
—  îild.  n  aouwtin,  buuaatiwea ;  mnId.  u 
nd.  uaucn:  mnd.  noutren  vtc.  --  *^ 

naolgheld,  Oenauigkeit,  Ktiaf 
heit  ete. 


^•">iM 


MS  HEDEB 


riC,  Mww  cd.  «ngtäbSt  «•  âer        woanreh  er   viii   fesler 
.  «»  AÜIhreii,  Erkätren,   Kiesen,        wohnlicher  Nagel ;  ^  di 


hält    wie  ein  ge- 

luBt  dat  bkd  fan 


ktgtnaii  tiAmeiid,gMU  genau  etc.;  de  spil'  mit  twû  itËdpn  au  de  stäl  fast  neden 
flu  to  DUikCfîg  ap  't  äten ;  —  hü  laten ;  ~  't  ni'd  fan  't  mest  ia  lüg  gän  ;  — 
AukOHg  to,  as  of  M  bang  ia,  dat    S  dat  mcat  sitt  Ki  iu  't  uM ;  —  all'  wat  nM-, 


ntigt;  —  he  nimd  't  all'  naukAng  uagcl-  uii  ord-fast  ie,  dat  hört  to  't  hûa, 
ê  >âgt  't  all'  naukBrig  na.  —  Hill.  wen  't  ferküfd  word.  —  Nd.  iiéd ;  mihd.  iiiet, 
irig.  iiictG.  —  Zu  iiffdeu  od.  mit  diesem  «u  «m«m 

I,  itiellu,  knapp,  ka«m,  mit  ge-  uripr.  Verb,  huiudaii,  ahd.  liuiutan  etc., 
M ;  —  &6  bed  nauliba  wat  to  utcii ;  10  (/.  neden. 

s  ^r  naufika  hen.  —  Nid.  uaauwe-  neden,  nieUn;  a.  mit  einem  Niet  od.  me- 

iwelüka.  tallenen  Stift  fett  machen   od.    befestigen, 

■ig,  nin-nemend,  genau  nehmig,  festscMage»  etc.,  ein  Niet  toorin  eintreiben 
hmend,  leicht  verleibt  u.  beleidigt  u.  dasselbe  breit  u.  iilatt  achlagen  od. 
lé  Ï1  fio  naimeinig  (od.  nauaemcud),  15  hämmertt,  ttamit  es  fest  silH  u.  die  bar. 
■ük  bist  bt  hmn  fersUgt,  fr  man  Bcstandtheile  an  einander  haften  macht  etc. ; 
-  mit  sQkke  naunemende  miDBkcn  dann  aber  überhaniit  auch:  b.  lehlageu  od. 
imtogin  un  to  kramcQ.  hämmern,  jedoch  JJlcs  nur  in  Bezug  auf  ein 

Enge,  Klemme,  Angst,  Verlegen-  Nietod.  einen  metallenen,  zur  Befestigung  die- 
Enge,  Engpass,  Engweg  od.  enger  20  »enden  Stifi;  —  dat  blad  mut  d'r  up  n&dt 
;. ;  —  bë  wurd'  Bo  in  de  nautc  (un  UL't  spikei'd  od.  nagcld)  vorden ;  ^-  dat 
jLt  he  nét  vuBs',  war  ût  of  in;  —  is  iip  'u  ander  hst  ufdt;  —  de  smid  bcd 
nte  naute  wesca  (in  der  äussersten  dat  nCt  göd  nCdt,  dat  is  glîk  wür  lüs  g&n; 
od.  Angst,  Noth  u.  Verlegenheit  —  Compo».:  an-,  am-,  krum-nËden  etc.  — 
■  dör  de  naute  kan  dat  Echip  (od.  2b  Nd.  nûdcn  ;  »orw,  igoda;  sehwed.  nSda; 
i)iiëtdör; — 't  Bitt  in  de  uaiite  last.  mkd.  nieten.  —  Wuhlmitiitil  u.  nhd,  Niet 
rigi  UD-terend,  genau  od.  spar-        su   einem   agenn.    Verb,    hniudaii    (ttossen, 

Lete.  im  Zeltren,  wenig  eehrcnd        sddaqen,  hämmern  etc.),  was  nur  im  an. 
nd;  daher  Hberhaupt:  spio'sam,        biijúclba,  biiyd,  buaitdli,  buudhum    (stossen, 
e.  30  hämmern,  feslschlagen)  u.  ahd.  huiutan,  m 

M.  nefel.  pi-hniutan   (befestigen)    belegt   ist  u.  womit 

iter,  Nachwinter,  nachfolgender  aueh  ahd.  hiiútûn  (<iua.iiiare)  u.  nuot6n,  in 
)dl  JViMf;  —  Mprichie.:  „wcl  harr'  i;c-iiuiit'~)n  (conquuBsarc)  connea:  ist  w.  dessen 
,  dat  wt  nog  so  'a  oawinter  kregcn,"  Thema  biiud  wohl  jedenfalls  mit  ags.  buossjan 
RÎf  Kgd,  do  harr'  au  bür  underrok  35  (tuiidire,  (juasa^irL-),  gc-bnysBan  (conterere) 
mt  Märten  ferküft.  auf  dieselbe  y  liim,  knu  wie  das  ahd.  hniu- 

,  10,  Negations-  od.  VerweigeTungs-  wan  (tutidcre  etc.,  s.  unter  nau)  iuräckgeht. 
itHngs-Farlikel  in  der  Bedlg.   de.*  neUMi,  s.  Iieiieden  (unten  etc.)  u.  vergl. 

in  w.  anscheinend  anch  noch  in  der        tveiter  das  fdijendc: 

■ht,  wie  1.  B.  in  den  Sälsen:  iw  40  neder.  nediler,  contrah.  nër,  nêr,  nieder, 
t  in  tai  glik;  —  nC  ot'ffi'id,  du  must         in  der  Jiichlang  nach  unten  hin,  unter  etc.; 

of  dî  't  regt  ia;  —  ia  't  na  Ms  'i  —  liü  t'uld  nur;  —  ht  mükd  dat  nur  etc., 
■gt.  —  Eedeasart:  bê  licd  altîd  nä  c/.  weiter  die  uaclistekenden  Composita.  — 
a.  er  negirt  od.  verneint  ii.  f er-  Nd.  ncdder,  ueer-,  mnd.  neder,  nedder ;  nid. 
(lehnt  ab)  immer  Alles;  —  b.  er  45  neder,  nOr;  afriea.  nitbcr,  neder;  as.  iiitbar, 
(  auf  die  Frage  ob  dies  od.   das        iiidhar;  ags.  nidlier,  uidhor,  iieodhor.niodbor, 

tu  haben  od.  eu  kaufen  ist,  stets  nyillior,iiyder;  nfuj?/.  iiidlier,iieodber,ncdhcr, 
I.   —   Vergl.   die  Negationspartikd        engl,  nutker ;  (i/cf.  nidar,  nidi'r ;  »i/iif.  nider; 

afries.  ni,  ne;  golh.  ni;  ahd.  ni,  norie.  ncd,  nid,  ncr,  iii-der,  nider:  sehwed. 
wocon  das  nid.  neen,  »Ad.  nein  Eid  ned,  ni-dcr;  dihi.  iicd,  neder.  —  Mit  neden 
nhängung  von  ei»  gebildet  n.  su  (nieder)  in  beriedeii  (s.  d.)  =  nd.  neddeu; 
mtrahirt  wurde.  i)i»(/.  ni^Uleni',  iicdden;  tiM.  neden  f/»  lieneden 

nCL  etu.)i   'ifrie>i.  ncilia;  as.  nitliana,  nidbana; 

,  a.  nibbe.  ((i/.v.  ncodhun,  nidban;  aeogl.  nidlicn,  nodhcn; 

Plvr.  neden),  Niet,  Nagel  od.  Stift,  GS  an.  uedbati;  vorw.,  dän.  neden;  sdiwed. 
rh  Kwei  od.  mehrere  auf  einander        ncdan;    alid.   nidana;    mlid.    nidene,  niden 

Platten  od.  Stücke  W»  getrieben  (infra,  dcorsnm,  6r.  unten,  herabuiärts  etej 
um  Zweck  des  Aufeinandcrhafieua  etc.  von  ahd.  nida;  mhd.  nidc,  iiid;  as. 
chiedenen  Theile  an  beiden  Enden  nidbe,  nidb  (unten,  unter,  unterhalb,  nieder), 
platt  gitchiagen  od.  gehämmert  wird,  GO  wown  das  Ade.   nhd.   nieder,    bt.   ahd. 

41» 


nidvi  la,  aiüiu  ett.  antcheinettd  ebeimouioU 
rint  uritpr.  ComjiaratîvbHdung  lU,  vne  AiS 
ÄdJ.  »hä.  nitder,  bi.  ahd.  iiidari,  uiitiri, 
uidéri ;  mU.  lüdere,  uïder  (»nUn,  unttrht^ 
tiefîndlieA;  niedrig,  Htedem  Slandes}  u.  dai 
Aik>.  ahd.  Diduo;  mhd.  nidere,  iilder  (niedrig, 
titf),  da  sie  fortaelï  ma  03.  nilhor;  ag». 
njdhei'a,  nraafaera',  an.  ncdhri  [inrerior)  u- 
ttfries.  Dithcro,  nt^dcrc,  necr  u.  un«#m  nodcrt^, 
Doddcro  (nifd«TC,  miU^t)  woM  nicht  wr- 
schiedtn  sind,  da  in  dem  Stammaort  iiid» 
mahl  nur  dtir  neutral«  htgriff  ein""  nitdrigrn 
u.  ticfm  Stande«  od.  einer  nitdrigat  u.  tirftn 
Ijogc  etc.,  od.  überhaupt  der  von :  niclit 
aaftBärt»,  nicht  erhaben,  nicht  hoch  (»andern 
eben,  cu  ebener  Erde  ele.  u.  m  auch 
niedria,  niedrig  etehend  u.  liegend  elc^ 
liegt  u.  dann  nieder  nur  besagt,  dagg  ein 
£tmu  noch  niedriger  od.  li^er  g^t  od. 
Htfer  ti.  weiter  tiacTt  unten  kiiittnt,  alt  ce 
icho»  »teht  od.  ist,  be.  dose  ein  JEÏtOEU  tun 
dem  Niveau  seinen  früheren  Slanäe*  nach 
unten  hin  geht  ii.  aho  erniedrigt  wird,  wie 
ja  die  Verba:  niederfallen,  niedertlitreen 
etc.  ein  Fallen  n.  Starten  von  depi  früheren 
Standort  hc^rab  od.  herunter  bezeichnen  u. 
■n  nieder  xtets  der hegriff  liegt,  datt  ein 
Ktmu  nicht  so  hoch  u.  erhaben,  od.  über- 
haupt nicht  da  bleibt  ko  m  frälur  war, 
wadern  eine  loeitere  Bew(gunp  nach  unten 
hin  «lacht  «.  niedriger  u.  Ittfer  tu  stelten 
od.  SU  hegen  kommt,  als  vorher  sein  Stand 
war.  Die  ur^r.  neutrale  Hedtg. :  unten 
od.  facht  hoch  u.  erhaben,  tu  ebener  Erde 
etc.  van  nid»  geht  auclt  am  dem  ahd.  Diduta, 
be.  an.  DCdliui  etc.,  be.  dem  nhd.  hie-nieden 
hervor,  wae  nicht  allein  die  Bedig. ;  unten, 
sondern  auch  die  von:  von  unten  her,  von 
unten  hinauf,  häher  (aU  früher)  hinattf  etc. 
hat  u.  doxa  es  hierin  mit  dem  Compar. 
»uiier,  od.  uupara,  ifri«A.  üpAr»  (oben,  über) 
von  aub  (urUer,  otf.  unten)  od.  griech.  f>pÚ 
(unter)  tusammenlr^t  u.  wonach  es  dann 
auch  wohl  tweifelloe  iid,  dass  dtts  van  Fick 
(I,  U!)  für  nhd.  nieder  v.  shr.  uit&rAm 
(niederwärts,  nieder)  angeeetete  Thema  ui 
(cf.  skr.  ni,  nieder,  herab,  hinein,  rurück 
etc.)  ein  blosser  Abtaut  von  na  u.  Um^Bung 
(fcr  l'  an  (bewegen,  bewegen  wohin,  bcKege» 
nach  oben  u.  unten  hin  etc.)  iet,  wie  auch 
dem  StavtmwoTt  dpa.  von  up  (auf)  u.  afor 
(übo'),  ha.  lat.  Buli  u.  super  etc.  jedenfalls 
rine  liewegungswureel  tu  Grunds  liegt  u. 
tipu.  als  altes  Hichtungiwort  auch  bto$  eine 
Bewegung  irgend  wohin  aneeigt. 

neder-,  OHr-bugen,  niederbiegen;  nieder- 
beugen. 

leder-,  nér-dslen,  niedersinken. 

Bftder-,  neddor-dSr,  die  kleine  od.  «  i  e- 
irige  Iliuhrthär  einer  Scheune  im  Gegen- 


scde  tu  dem  grossen  u.  hohe»  SA 
thar,  bt.  die  kleine  Thür,  vdeht  4M 
Unterende  des  Statin  befindH  u.  a 
Gegensatz  iu  der  oberen  StaOtltiT 
i  iieder-,nodder-0ndA.  UnterendeoJ.» 
Ende,  t.  B.  eines  Baumstamme». 

n^dor-,  nér-rnllen,  niederfatleH. 

Qcder-gerisl.  Untergerichl,  JV'i'erf*rj 
(ehemals  in  Emden), 
)      ilfd«r-,  Diir>kkniea,  nitderkommen. 

nftder-,  nÜr-Ikge,  Nitderiage. 

Ded«r-,  our-luid,  lii^drrland. 

neder-,  oêr-lftnd«eh,  nUdcriänditeh 

Deder-,  nfir-l eggen,  niederlegen. 
j      tieder-,  nKr-ligeen,  nUderUegen. 

under-,  oir-rnuien,  niederniaehen. 

Kedern,  nirdem.  Nur  in  feraultfi 
niedt-rn,  erniedrigen. 

Iied»r-,  nïr-seiten,  niederstUe«. 
)      Doder-,  nSr-Kiltes,  niedersitten. 

neder-,  oïr-aliclitîg ,  niedergadi 
muthlos.  —  Iftd,  nfdenlasUg. 

iied«r-,  nSr-Hlageit,  nitaersehlagen. 

n«d»r>,  RÜr'KlürHii,  niederstärsen. 

35  Ooäer-warU,  niederwan». 

nJf,  îfiffe,  Geschwister-Sohn.  — 
mnd.  ueve;  nid.  upcf;  ninld.  nrre,  ni 
afrie».  iieva  (dasselbe);  ags.  nnfa  (U 
aetigl  ucve;  engl,  u^iihew  (Neffe,  . 
SO  AbHmmiing);  an.,  ist.  nefS  (frsttr, 
(amiliael;  ahd.  ü6»o,  uPfu;  mhd.  uêv« 
Dt'bc  CiV^c.  Schtetatersohn,  Oheim,  ü 
firmier,  Veraundier).  —  Mit  eeiid. 
iiapad;    apers.    napÄ   h.   skr.,    rend. 

36  (Nachkommen, Enkel);  lof .  ueuos  u.  vi« 
auch  dem  griech.  népodes  (Kinder, 
Brut);  oÄW.  nopoüs  (Enkel),  soaii 
send,  iiaptar  (Xaehkammrt  Sohn,  i 
u.  nsptl  (Enkelin,  Tochter,  g^^  nlft «,  o 

AO  skr.  napll  (Enkelin,  Tochter) ;  itnd.  i 
(FamiUe;  Vetter);  gotk.  mtbja,  statt  i 

i Vetter)  teahrtelieinl.  aus  einer  urtfpr. 
''orm  uu-]ittuT  ad.  (ut>(>atar  (contrah.  lu 
«Hl  dann   das  starke  skr.  ubjiU  aus  ' 

40  entstanden  sein  müsste  U.  den  obigen  W 
kein  Thema  iiApaii  od.  iiapa  (ef.  Fit 
UiQ)  zu  Grunde  liegen  kann.  Was  nu 
iiapiar  anbetrifft,  sofern  es  aus  w 
corUrah.  ist,  so  v^rde  dies  als  Compo 

50  na  f.  pitar  die  liedla,  von  Niiht-V 
(als  GegensaU  eum  VtOer-  m.  Erttug* 
habt  haben  können,  dam  als  Vrrneii 
Partikel  die  Bedtg..-  nc,  non  hat.  i 
dessen  nu  im  ved.    shm   die  Bedtg. 

&6  gleichwie,  lirul  ad.  engl,  tikr  cic  h 
wurde  demnach  in  iia-pibr  auch  die  l 
wie  Oll.  gleichwie  (der)  Vitier  » 
Vater  gleich  u.  Ühntidt,  ad,  ebene»  u 
Vater  gelegen  haben  kôHHeti,   iKoroit 

60  auch  wieder  leicht  theStdIg.:  ifwAl 


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ettlwicidn 
i  imdeunt  ttapitvon  nftpUr  HTirir. 
I  ei.  uirtar  aua  tapitfirtgebilda, 
IjeUterti  I«tcU  nne  Künung  von 
TitM-SehäUer,  Xieht  ■  Erhalter, 
r  etc.)  Bein  können  u.  dann  auch 
GegentaU  «u  pâti  (SchiiUer,  Er- 
i>âkrw,  Herr,  Hausherr,  Haua- 
t  tle.}  ttl^en,  leoraua  auch  wieder 
Beâtg. :  Kind,  Sohn,  Angehöriger 
\en  Konnte,  tumal  in  den  alten 
liKhen  Zeiten  sämmtliehe  Kinder 
tU.  Untergebene  u.  Hörige  od. 
Sc  dea  Vaters  waren  u.  also  tia- 
rieteittn  Gegensalt  tu  einem  tiäti 
M  GegentHick  von  einem  päli  icar. 
e  Entêtehung  boii  naptar  aus  na- 
kpftt  aus  na-päti  aprieht  jedenfalU 
mä,  das»  e»  iiberall  keine  y  nap 
IM  auch  eine  sdehe  entweder  aus 
poi.  na-pa  od.  na-pä  gekUrtt  sein 

bei  n&p  doch  schwerlich  an  eine 
j  am  pau  (erhalten,  ernähren  etc. 
bildungvon  pâ)  ^u  denken  ist  u. 
n  eitt  Thema  nap-il  in  der  Bedtg. : 
g  erhalten  u.  genährt  wird  (von 
taid)  entstand. 

Et«1,  nüfel,  näral,  Nebel,  Nebel- 
;.;  ~   dar  kumd  BO  'n  nüM  up; 

mî  BO  'ii  nüfel  (od.  däk)  for  de 
M.  neTcl.iiüvel  «J.  ucwcl,  näwel ; 
l,ijeffel;  njd,  nevcl ;  afries.  tievil; 
;  oM.  nebul,  nepol,  ngbel;  mhd. 
bd,  Dunkel) ;  an.  nifl  m  iiifl-he), 
nifl-T^gr.  I)avon:  ahd.  nibuluiic; 
lac,  an.  aiä-vmgr  (Nibehnp,  Sohn 

od.  de»  Dunkels,  bs.  der  Kineler- 
mgätitdier  Name).  —  Mit  ags. 
id);  air.  né);  cambr.  nywl  (nc- 
eeÄ.  DGphelc;  iaL  nebula  (Nebel, 
stte,  Gewölk),  bi.  dessen  Stamm- 
h.  népbos  (Oewük);  kstav.  nebo 

air.  Dem  (aiia  iieb):  cornw.  tief 

akr.  aibhas  (Nebd,  Gcieölk, 
,  Luft,  Himmel)  vielleicht  (cf.  auch 

von  der  y  nabh,  bersten,  platzen, 
iffcH,  auseinander  gehen  etc.,  bs. 
ere  (cf.  pholl,  sc  expandere, 
^Ic  ton  plial,  fiiidi,  dirumpi  etc. 
ihúlloni  {nf.  folinm,  floa  et«,  unter 
ien  etc.],  sodass  luibhas  urspr. 
en  ausgedehnten  Saum,  od.  die 
H  ewischen  der  festen  Erde  u, 
!n  Sternenhimmel  beieichncfc,  der 
;  an  11.  für  sieh  auch  dunkel  ist. 
iSveln,  aäfeln,  näveln,  nebeln.  — 
ifeld  (benebelt,  b^aumcht).  —  Mhd. 
'eba  od.  wie  Nebel  sein)  u.  akd. 
bnlen;  mhd.  nibelen  (Nebelmachen 
m,  dunkel  machen,  verfinitern). 


Tt'éMig,  nïvelîg,  nSflîg  etc.,  neblig.  — 
Nur  noch  Seiten  u.  fast  schon  ganz  durch 
nhd.  neblig  verdrängt,  wenn  wir  nicht 
eliea  tiiiaer  Aakeng  gebrauchen. 
5  nefen,  näfen,  neben.  —  WM.,  nd.  iieven. 
—  £^  entstand  atig  älterem  în-evcn,  bî.  in- 
eben, d.  h.  in  eben  derseU>eH  od.  der  gleichen 
Richtung  od.  Linie  etc.,  worüber  das  Wei- 
tere bei  Weigand  etc.  tu  cergleiehen  ist 

10      nefens  od.  nefTens,  »eben.  —  Nid.  no^ens 
etc. ;  cf.  teffens. 
nêgen,  nagen  in  ge-iiegen ;  s.  ingen. 
negen,  nagen,  nenn.  —  Nd.,  nid.  negen ; 
afries.     nigun ,    iiiuguti ,    niugci) ,    niogeu ; 

15  mostfries. (Ca d.  Mü Her) niuftgcn, uioggen ; 
wfries.  (Japi.r)  njiie^eu,  ujocggon ;  scUI. 
iijugcn;  as.  nigun,  nigen;  ags.nigon,  neogon; 
engl,  nine;  an.  niu;  »orw.  nie;  dän.  ui; 
sehwed.  nio;    ahd.,  golh.  niun;    «thd.  niun, 

""  niwcn;   md.  nun;   lat.  novemj   skr.  nävan ; 


it  etc. 


■eeenile,  iif iiiife ;  —  negenteji,  »eunsehn. 

legeihnd,  eine  hartnäckige  u.  bösartige, 

tief  im  Zellengewebe  wuchernde  ßlutschwäre 

S3  (Karbunkel),  auch  nd.  so  benannt  u.  auch 
achott  bei  Cad.  Miiiler  unter  demselheii 
Namen  niuggenhcudc  vorkommend,  weil  sie 
wie  mit  neun  Häuten  bedeckt  iM,  die  sich 
nach  II,  nach  ablösen. 

30  negea-knê|  Ackerspörgel;  so  benannt,  weil 
vielfach  gekniet. 

ut>^^\i-ÔzA(ncun-äugig),  argusäugig,  sehr 
scharf  aufmerkend  u.  Alles  sehend. 
néï,  nê  (Coaipar.  néicr,  ui'cr;  —  Superl. 

35  nêiste,  nêste),  neu;  —  'n  nöi  kIM;  —  'n 
nécii  bôd  cti'. ;  —  ncie  botter;  —  dat  schal 
ml  nis  dôu  (das  soll  mich  wundern).  —  Nd. 
nij,  ni,je,  nigc;  mnd.  nie,  nigc,  nigge-,  nid., 
mnld.  nienw;  afries.  nie;   wfries.  ny,  nyo; 

40  nfries.  iiei  (ef.  núis,  neulieh;  Neues,  Jo- 
ha%\sen,  pag.  85):  satl.  mij;  wang.  tiî; 
as.  niwi,  niuwi,  nigi;  ags.  ncove,  niove,  nive; 
acngl.  newc,  neove,  iiiwe;  engl,  new;  an, 
II jT,  n}',  njit;  iiorw.,  dän.,  sehwed.  ny  ;  ahd. 

45  niwi,  niuwi,  niuire;  mhd.  niwe,  niuwe,  niu; 
m<l.  nil\re ;  golh.  ninjis;  lat.  navh;  griech. 
neos;  lit.  uaujas;  kslav.  novü;  riis>.  uowy; 
air.  11110;  akr.  nava,  iiavya;  zend.  nava.  — 
Mit  .ikr.  lu^taiia  (mm  od.  jetzt  lebend,  jetzt 

50  thiitig,  jetzt  od.  jüngst  geschehen  od.  gethan, 
jetzt  sich  zeigend  etc.  u.  in  diesem  Sinne 
auch  n  e  u)  von  iiii,  nd  (nun,  jetzt,  in  dieser 
gegntwärtigen  Zeit  etc.,  cf.  nul,  wonach  nava 
t(.  iiavj-a    (neu,  frisch,  jung)    wrihl    niehls 

55  weiter  besagt  als  der  Jetzt: ei t  od.  Ge- 
i/cnwart,  bz.  dem  nun  od.  jetzt  ange- 
hiiriij,  jelct  geschaffen  od.  entstanden  etc. 

nej-,  nê-brek,  Neubruch,  neu  od.  frisch 
aufgebrocltenes  Land,  aufgebrochenes  Weide- 

60  od.' Grünland,  aufgebrochene  drêsk  etc.;  — 


NSJE 

uM>reI()t-bafcr,  Hafer  ätr  auf  dm  Neubrueh 
givavlmtn  üt, 

nîje,  nee,  Neuf;  —  't  iiAie  is  d'r  of. 

neleu,  nslen,  nOAsn,  .Znijj  mi'Uekf  «iura 
Fadens  (<ter  eittweder  durch  diu  Öhr  einer 
Nodal  gat«i:>n  u,  dann  milMst  derselben 
durch  daa  betr.  Zaig  geholt  uiird,  od.  der 
dttr^  ein  tuvor  gebohrU»  Lochgettectt  u. 
gêtogcH  wird,  wie  z.  B.  btim  Zummmtn- 
Mthen  vm  ttärterm  I^edtmUteJim)  etaammtn 
tiehe»  w.  fBt(  einandtr  aiirbindm;  —  dnt 
göd  is  (od.  de  et&fuls  aüiit]   nêt  rAiI  tietd; 

—  fia.  wird  dOrccicn  auch  in  der  Üedtt/. : 
ihrdtprûgttn,  durekgerben  ele.  u.  äHr-  u. 
Abmioii  aueh  in  der  van;  durchgehen  <t. 
awireitiien  ele.;  durchgtit«,  gehen,  rennen. 

—  de  pSrde  neien  d'r  dör,  dat  't  so  *u  ini 
hed;  —  dat  «diip  ucid  dr  god  dl;  —  W 
neid  d'r  dar  oA  ût;  —  de  dCf  is  ûtadd  (der 
Dieb  iit  durchgcaangen  od.  ausgcristen  etc.), 
3010%«  noirn  alMn  für  »ich  auch  in  der 
obM.  Bedtg.:  comprunsre  Qtbrauehi.—  Nd. 
Deicii,  ntueii;  mnd.  neien,  ru;i|niii,  iii^grai, 
neigen,  iioiim ;  nUi.  luuiSJeti ;  mnld.  nafjrcii, 
onedeii;  ahd.  u&jau,  iiäwan,  uAbau,  ukAa, 
ii&Od;  mhd.  iiaejeii,  uaegea,  ntgeu,  ueigeu, 
naehen,  aäbeu,  uaeen.  naen,  höu  (nmeit; 
Kchnärm,  eintchnüreni.  —  Wohl  mit  ffriech. 
nftö,  ii&eiii  H.  lal.  iiSo,  iiê?l,  üÉtuw,  nfire  (»pin- 
n«n,  F4(toB  «i«/»enj  uripr.  eins  a.  demnach 
mä  dem  tu  einer  y  uagh  (urêpr.  angh?) 
g^Hrenden  lat.  iiexo  u-  D$Cto  «»«nwarMt. 

Dfijenj  b6«Ii,  neuen;  —  Onmios. ;  betiéjen 
('t  beofiid  mt,  ««  fibsmucAf  oa.  verwundert 
mich,  ist  mir  neu  etc. ;  —  dat  schal  mî  in« 
ben^jen  öd.  nij  den,  das  not!  mich  ntal  loun- 
dem  od.  nett  thu» ;  —  hft  ww  d'r  nft  sfln- 
dcrltk  fau  limAjiI,  er  war  davon  nieht  snn- 
dtrlich  erbaut  od.   rrheitert,    erfreut  etc.); 

—  feni^eu,  nid.  beruieuweu  (erneuen  etc.). 
nëi-,  £ê-érBB,  Neugraa,  da»  neue  früche, 

nach  dem  Mähen  witdtr  geieachKne  <!rat; 

—  de  köjen  Iojjoii  in  't  tiAgras,  nu  ncliflleTi 
bB  woI  bold  wËr  in  de  melk  auwinneii. 

néifliejd,  ncigkeid,  a)  der  hcm:  frische 
u.  noch  gut  erhalten»  Zustand  od.  die  nru« 
Besehafftmheil  von  Etwas,  da»  Keae,  (fie 
Frische  etc.;  —  do  nAîgbeid  is  d'r  of;  — 
b)  Neuigkeü,  neu  u.  frisch  geschehenes  Et- 
was, Neues  etc. ;  —  bS  hed  (ad.  «Et)  aliîij 
allcrband  oéîgkeiden. 

D^i-,  nê-jSr,  Netü'ahr. 

n^[-Hk,  nëlïk  u.  Dcliks,  neulich. 

sfj«!,  nëes,  D@ig,  nês,  Neue»;  —  IiC  w^t 
altld  (51  nfis;  —  is  d'r  nk  wat  neis  posü^d  ? 

—  he  hed  f6!  néis  tu  kßp:  —  fao  nSi«  vd. 
näaea  (wn  Neuem).  —  Sprichw.:  wat  üH», 
man  seiden  wal  d&gs;  —  „d'r  '"'  "'  """ 
dage  wal  nfis  up,'  "  " 
beden  schuld, 


r-eîrig  B^.rtrig,  ntnaierig. 
i-?irigfae]s,  Neumerigkeit. 


nëli 

»Ëis-^irigtielil,  Neumerigke 

noister,  nairt«r,   Näherin,  A'üther 
A'frf.  naftisler. 
e      sei-,  sË-tîd,  Netueit 

nn-,  nË-ädiD^,  nëi-.  n^tidcB,  A*! 
»nie  Zeitung,  neuer  Bericht  od.  neue 
rieht,  neue  Meldung  od.  Krtähbtnj 
schichte  etc. ,-  ~  ht  b«d  altid  »lltrhai 
10  tidiuffen  (ed.  nti-tîdefl)  In  dp  kop 
fertaieii);  —  wat  fbr  oiStldcfi  breni 
war  mit? 

nêi-,  B^-tat,  a)  Semgkeü;  —  bt  i 
u^tüteu  tu  fertelleti;   —    b)  Ntmigi* 


IG  sahler  od.  NeuigkeittbtOier,  Netiifkt 
posauner,  NeuigieiMrthÊier  '"'  ' 
blasen  etc.  u.  tute,  Mund. 


nei-wisd,  nê-nrind,  iVindbeutde» ; 
bcutd. 

30     nek ;  i.  3.  unk,  nakkc. 

n«lk,  a)  gereist,  b(isg,somiq,  atrdri 
mürrisch,  ablistend,  hätMliai,  ntuan 
etc. ;  —  dat  U  iiAlk  ßSse,  scAJtnm,  U 
~  dat  sQgt  u#Ik   (cd.  telk,  Alk)  Qt; 

2S  iK^lheu  kËTGl  ad.  IcFAm ;  —  b]  (off,  nJ 
oJfcffn ;  —  'n  nök  wicht.  —  Ofr  tsü 
(EhTcnlraul,  /.  9S;  uilk  (alher 
iildellk.  nidllk,  »Melk  (ntidlich}  w 
aus  IMeltk  =  afcd.  lcidelîh?  -   0 

30  K&lk  aus  lelk.    kJlk  rfurcA  .fänfWä 

für  1  «ntrianijni,    m'e  kuOilÖh  au»  ( 

knepel  diw  klepel  etc.  'f  —  ^.  autA 

nfinaDd,  Niemand,  nicht  Jemand. 

der   vorgesettten  N^mion  m  od. 

S5  toinnd. 

iiéiii<^al,  nicht»,  garnichis ,-  —  bA 
ntmedol.  —  Nid.  nir.ni«dal  od.  nio 
eontrah.  u.  verdorben  au*  mMfd  u 
allcit  (niliil  proniiii). 

40     nKtnen,  iiKn#tt  (ii«m«,  ninsi,  nun 

—  uun  H.  ni^m,  natDKt  u.  nttml  M 
iiameii,  nomein,  nthmtn,  fassen,  j 
pacA-fn,  £U  tieh  nehmen,  wegnehmen: 
lUmd  kiua  k!  de  aehnblieu;  —  bA  ui 

46  'n  appel  of  etr.j  —  »i  oemai  Buk  ii*l 
do  grätde  od.  lenj^le  «ic ;  —  bö  t 
für  mtn  brfler  etc.  —  Nd.,  mnd.,  nlA 
nomi'ni  afries.  ßlma,  oema;  wfrie».h 
nnniu<m;  fiMm.  aainm(>;  mifJ.  tihue; 

QD  nimmo;  hAg.  npm;   os.  nimsa,  fti-ina 

nimati,  npoiDBn,  Qfmui;  aomC  nimen, 

eni//.  nim;    an.  nemai    oAd.  ncman, 

mhd.  nfiRuin;  fro^.  niaina;  (fft.  nonia 

nSn,  nicAt  nii,  JtfMj  —  dV  Ï8  rAi 

05  tu  sflö.  —  3fä  mW.  nstit,  »iW  nn»  fi 
Hu)  ufspr.  ein»  od.  aus  uich-ein,  bs. 
(cf.  ^{\u)  entslandat  u.  eotúrahirl. 
nêpe,   nêp,    Kniff,   Zwiri   tlct 

—  Jingl.   ûip;   nl«(.   (Alattlt^^^ 
60  neci). 


M7  HEB 

I,  lûfim,  hiêifeH,  MiuamnuHdrüektn,  augger  an.  hnefi,  knefî-,  none.  nem  u.  aaeh 

I,  SMoatm  ete.;  mü  den  Nägeln  od.  nÖTe,iiaeTa,nava,naiva;  dän.  nocvc  (Faugt, 

mga  theat  terkneifen  u.  dation  wai  gebaille  od.  eusaauaengebogene,  xiuammen- 

«  od.  abbrechen   etc.;   —   hë   iiêpt  gedrückte,    zusammengekniffene    Hand)    v. 

t)    d'r  'n  Btük  of.   —    Nid.  nijpen  6  hnefa,  knefa  (mit  der  Fautt  stark  itmfawen 

,  1meipen,]clemnen, twidcen,  sehmer-  u. eusammendräcken  od.faisen  u. festltalten) 

tue^   drûcktn,   verfänglich   »ein);  auch  ags.  biiipan  (procumbere,  triste  caput 

4jpeii    (TelliCBre,   stringert?,    summiB  iiiolitiare,   collaM);    atngl.   (Stratmann) 

omprimere,  adstriogere,  contraherc,  hnipen,  iiipeii  (»ich neigen,  sinken  etc.);  ags. 

iTellicire, unguibuspungere);  atngl.  10  hnapjan   (dormitarc);   nd.   (Schambaeb) 

■emen,  ■tringere] -,  engl,  nip  (kneipen,  nip  (Schlichen,  be.  daaNickm  od.  Nieder- 

,    HemmtH,  presgen    etc.};  gchaied.  aiiiken,   sich  Neigat  des  Kopfes),   nippen, 

jpa(ïnn/enj;  «fries.  (Johansen)  (nicke»,  den  Kopf  nttm  Schlafe  hangen  od. 

—  El  ist  (ef.  bËdeii,  iicdcn,  lügen  sinken  lassen,  ihn  neigen  od.  senken);  tnuif. 
tt  i]  wold  tweifello»  ident,  mit  goOt.  15  (Seh.  u.L.)  iiipeii  (sinken, nieder-, herunier- 

in  dis-hniupsn  (di-nimpere) ;  ags.  gehen,  sich  senken,  schiefgehen);  mAd,  nipf 
ttmüller)  boeupan  (comprimcre,  (dormitntio),  nipîeu  (nicken,  einnicken ;  glei- 
!,    carperc],    wie   dies    wohl   durch        ten,  shirzen)   etc.,  sowie    weiter  anch  an., 

Hjupa,  nypa  (s.  oben  u.  cf.  auch  isl.  hiicppi  (curvare,  premere,  krümmen, 
B  M.  Hoppe,  noppen  etc.)  bezeugt  wird.  20  biegen,  beugen,  tusammen^ichcn,  nusammen- 
jAOrt  diesem  nach  (sofern  es  näm-  kneifen),  hneppa  (rurvatura),  bneppi  (fibu- 
t  goth.  tuiiupan  nrspr.  ident.  ist  ii.  lart,  cantiectcrc),  hiipppi  (manipulua),  linipr 
iil  knipen  fcf.  dieses]  derselben  y  {curvum  ot  controctum  corpus),  hiilpiDn 
ig)  *u  einer  germ.  y  hniip  als  Ab-  (curviis;  mocstus),  huippaz(Uirtari,  congrédi}, 
t  hnap,  dem  Thema  eines  Verbums  25  huippi  (impiiigere) ;  norm,  ueppa  (indknibe, 
hnap,  tiDop,  hiiuputt,  denen  ein  idg.  trykke  samineii],  iicppe,  uippe,  nfppe  (et 
kw,  lädautend  kup,   nasalirt  kanp,        lidct  ktiippp]  etc.  etc.  mit  griech.  (ef.  Fiek, 

-  kunp,  kamp,  umgesetzt  kiiap,  kiiup  ///,M:.Vkiiâmptô,gminiptö  u.'ku.wplo (biegen, 
Bedlg. :  brechen,  knicken,  biegen,  beugen,  krümnieit  etc.,  s.  oben)  tu  einer  «, 
mbiegcn,  krümmen,  be.  suiammen-  90  dersellien  y  gehört,  dir.  Hbrigcns  beim  Ker- 
A  susammendrücken  de.  eu  Grunde  gleich  von  griech.  kulpos  ii,  Eknipos  (s.  unter 
vobei  aus  Zusammenbiegen  od.  Zu-  kiiipeu  am  Schlüsse)  auch  aus  idg.  gkap, 
krünanen  u.  Seldiessen  ete.  (z.  B.  der        shamp,   nphär.   kap,   kamp   hervorgegangen 

Hände,    Tatsen,  Nägel  etc.)   auch  sein  kann. 

ie  Bedtg.:   greifen,  fassen,   halten,  35      nep-tnnge,  Kneifzange. —  JVTtf.  nijptaiig; 

heben   etc.    hervorging,    weil  ein  mnld.    iiijiitanglLC ;    diin.    iiiptang;    schwed. 

N  von  Eticas  (a.  auch  ein  Kneifen.  u^plaiig  (forceps  dcnlatiis ;    forpex,  volsclla 

lendrücken.  Einengen,  Klemmen  etc.)  etc.).    —    Mit  nid.  nijper    (Kneifer,  Kneif- 

rammen  od.  Zusammeubeicegen  u.  gange,    Beisszange,  Knochentange,  Haben- 

\enbiegen  von  zwei  (zuvor  klaffenden)  40  Schnabel,  Sehecrc  des  Krebses  etc.),  nijptiagel 

absolut  nicht  denkbar  u.  möglieh  ist.  (dwangnagel,  naf;clwortel)  etc.  etc.  zu  iiijpeD, 

At  man  nun  demnach  (Fiek,    I,  hz.  nêpen,  nipeti. 

)  kap  (fassen,  halten  etc.)  u.  kap,  1.  nêr,  nt'r,  das  contrahirte  nciler  (nieder), 

iegen,  heben)  als  Wurzeln  von  griech.  —  Die   Compos.  mit  iitT  od.  nur  s.  unter 

'riff),    Ittt.  kampju  (fassen)   u.    tat.  45  ncder. 

E.,  sotoie  von  griech.  kamplo  (biege)  2.  nur,    nur,    das  fallende    Wasser,    die 

i  (Wurm,  Raupe),  kampc  (Biegung) ;  Ebbe,  der  Ebbslrom,  der  abebbende  od.  zu- 

pmetc.,  bz.  den  deutschen  Worten;  rückfliesnende    n.    ruckläußge    Strom,    der 

haften,  heben,  Hof  etc.,  soicir  con  Gegetistrom ,  die  Stelle  im  Wattenmeer  od. 

:  (Ziegenbock  etc.)  ete.   od.  kup  als  50  an  der  A'ii.sfc,    wo   das   abebbende  Wasser 

rrieeh.  kAptö  (ich  ducke  Ofl.   bücke  od.  der  EMislrom   mit  dem  l'latkstrom  od, 

ifiplioi  (Buckel,  Wölbung)  etc.;   lit.  das  voricärtsßiessende  Wasser  de»   Meeres 

(immm,  gebogen,  zusammengrliogen,  zusammentrifft  n.  einerseits  zwischen  beide» 

tt)  etc.,   »o  ist  wohl  anzunehmen,  Strömungen  eine  Niederung  ist,  andererseits 

der  aus  knp  nasalirten  Form  kiiinp,  55  alier  auch  Wirbel  im  Wasser  entstehen,  weil 

rt  koup,  germ.  hnup  das  obige  goth.  beide  Ströme  sich  gegenseitig  hekämpfcn  u. 

,(t7i.hne6panu.  unKcrnCpGii, scAieerA  zurückdrängen;  daher  nberbaunt  auch:  a) 

■  oerBedtg.:  biegen,  knicken,  Iff'cchcn  das  Wasser  eines  Stroms,  was  dureh  irgend 

:    krummen ,    zusammenbiegen    od.  ein  Hinderniss  suräekgeslossen  wird  u.  eine 

,ibwi/m  etc.  (s.  oben)  g^vrt,  während  60  der  Hauptströmung  entgegengesetzteSichtung 


nfmnU  (wie  dits  i.  B.  atdi  HuriA  ein» 
Saniibank  oä.  vorragenâe  St^«  âe»  Vfer» 
geschickt)  u.  Ii)  fin  Slrudtl  od.  gargi'»  etr. 

—  Nld.  nwir,  ncürf  (Ot^tnxtrom,  Wrbfl' 
»tran,  Strudrl);  fip.  auch  torirl  a2«  neprluag 

ilfitderliiiie) ;  —  in  de  aeer  ïijn  (heniiittT- 
lommm,  euriickgthtn,  îu  Orvndr  mhen  etc.). 

—  /m  ^i7{.  hat  eidj  äünelbe  JttiHff.  wie 
nfir  u.  Vit  ditêtt  meifellwi  au»  iiedere  (cf. 
1  nfir)  eonlrah.  tt.  gekürtt,  imlajiii  ea  itahr- 
irchn'nl.  ttrspr.  tnUvieder  dia  Nitäere  (». 
obm)  od.  ein  nieder  «.  alneärt»  gehentiea 
Htwa«  (u.  so  die  Ebbelram,  aMch  ei»  rück- 
tedtitfiiensendea  Etwat,  eine  BUetfluth,  einen 
Öegtnetrtm)  beseiehtiet. 

nBrcD,  nlires,  nähren,  rrhaüen,  emähren 
etc;  —  ht  nCrd  «Uk  fall  wattr  un  brAil;  — 
he  k«i  n»g  gÄn  fttinilie  nPron ;  —  dat  is  'n 
bedtnung  de  «in  m&n  tirrd,  —  Nd.  ««reu, 
iiikren ;  mnd.  ntiea;  mnlä.  &(!«ren;  afrie». 
neii.;  «ang.  iiiri;  ok.  uerjan,  iierteu,  tierjes; 
agn.  nerjan.  ner^ao,  uergan;  ahd.  nerjaii, 
ncrjen,  Derreu,  nCfon;  mhd.  uerifc-eii,  iiereu, 
Dem  (heilmt,  geaund  machen ;  am  Leben 
erhaUen;  rttten,  erretten,  vom  Verderben 
befreien,  »tUg  mneheti:  nor  Verderben  be- 
wahren,  »eMüen;  nührtn,  erhatUn,  er- 
HuAren).  —  Die  Vortilbe  jier  enUtend  mit 
Uehergang  vwn  »  in  i  (wie  bei  2  Itircn) 
au«  uripr.  oits  u.  int  nntjiui  demïutch 
ident.  mit  gath.  nasjun  (retten,  erretten, 
»lAätten,  selig  machen),  tean  mit  der  Endung 
Jan  (machen  etc.)  wn  dem  Präter.  nw  mn 
nisan  (ef.  ge-uÛHen  u.  uarung)  fnrtgehildet 
int,  Korntek  dann  auv  der  Bedtg. :  gatu, 
heii,  od.  gesund  maeheii  ete.  tunärhit  die 
Jiedtg. :  (Jemandem)  Leib  u.  Leben  erhalten, 
od.  (Jemanden)  am  Leben  erhalten  u.  dann 
überhaupt  die  allgemeine  BeiHg.;  erhalten, 
ernähren  etc.  enistaniL 

Wegen  der  ur/ipr.  Sgnont/mitiU  eo»  Dei;jan 
od.  na^an  nii(  h^len  vcrgi.  auch  noch  das 
mit  heiland  agnonymi  u  teie  dieiee  vom 
Partie,  prâs.  gebildete  SuhsC:  goth.  OMJanda 
(«alvatorl  —  lui.  nerjaiid  od.  nerjando,  ner- 
jendo;  ahd.  nerjeiito  etc.,  toanfriAtr  in  der- 
selben Bedig.  tcie  doH  Wmrt  Ueiland  von 
Chr  istus  ffebraucht  wurde. 

BVrig,  nSrig,  a)  auf  die  lirhaltung  u.  i-Jr- 
nährung  seines  LnHies,  bt.  die  Gewinnung 
Stinea  mblichen  UnteThaita  od.  seiner  If ah- 
mng  bedacht  u.  in  Betug  hierauf  eifrig, 
betriebsam,  fieissig ;  —  h£  Is  uag  aj  'u  nfiriaeu 
kerel ;  -  Ké  is  d'r  rogt  D^r!g  bl  dAn,  dat 
hft't  lif  fülkri^t;  —  li)  nährend,  nahrhaft; 

—  ii*>rîg  äien.  —  2fd.  nprig,  närig;  mnd. 
iitiricb.  —  Zu  DEren. 

aHring,  hekü,  närînii,  oäret,  da»  uns 
erhäü  u.  ernährt  od.  daigenige  wtdarch, 
wODOn  u,  womit  man  sieh  nährt,   ernährt. 


erhall  a.  so  auch  aatjMlgr,  vea  mtk 
tur  Ernährung  od.  ob  Unterhalt  er 
w,  virdient;  d/^vr  aueh  rf*r  Bmiir 
der  Erwerb  u.  Verdienst  od.  aueh  dt» 
b  satt  u.  Zuspruch  im  Geschäft  etr.;  - 
ia  ffil  onrin^  an  hü« ;  —  de  k6i>tniui  h 
iiËreE  flui  tiQ  umK«g«ud;  —  b£  lied  hi 
uiriug  aettd  (er  hat  ihn  in  l'erdim 
seist   ad.   ihm  OeJsgenheit  gegeben,  i 

10  AU  erteerben  u.  m  verdienen,  ihm  mt 
gekauft  etc.). —  Sprich«. :  denarinftC 
erwerb,  Ernährung,  Erwerb,  VeriUin» 
spnith  u.  Umaatt  m  Geschaß  etc.)  ht 
wil,   mat  mvnnie  hOr  jaifor  bMon;  — 

1&  mut  do  tnian  (Zehrung)  iia  do  ntring 

wrrb  u.  VerSientt  etc)  »«ton.  -  Nk 

ritig;   nd.   nerunff,   ulrung;   »Md.  ne 

norighv.  —  Zu  nWii. 

nïrlnj:!',  nürlnfn»,   sSnÜB-kts,   . 

20  ermerbn-Hawi,  Hau»  was  »um  ErM 
Verdient  dient  ad.  alt  Oeschäfltho» 
braucht  wird  u.  laugiich  ist  u.  ilalurO 
satt  vvn  Phvitlhaus  od.  einem  imi 
Hausei  —  als  n^riiigsliQs  Ugi  dat  hts 

'J6  goleifpu. 

n«r-,  nër-k&ueg,  wiedmiauen;  —  ■ 
ligt  to  iiftrkaiipn.  —  ATii.  h^r-,  wcw-,  i 
kuaiiw«n;  nnJiJ.  rcrkocwni;  n4  rddork 
mnd.  adtr-,  Ar-,   »d<l<ir-,  ttler-,  ir  «. 

80  vorgesBhlageneni  ti,  rf.  auch  af-n  etc.] 
kouwcn.  —  Nach  der  ntnd.  Form 
konvreu  ist  es  uiohl  ein  (itmpo*.  wn 
■^  IM.  ltdbar,  ôdbar,  äthar;  ahd.  aada 
(altfir,  rctrnui,  aliuK,  rf.  tuxdtr)  u.  ka 

üb  faUs  es  nicht  etwa  mit  einem  (mit  lat,  tl 
stm/mtpn.  «.  ident.)  and.  edi'-T,  eddc 
Weiterbäduag  von  ags.  üd,  lAd.  i<,lU  (le 
leiederum,  gegen  etc.)  euxammengesdsi 
die  Vorsim  edor,  edder  dasseth«  W( 

40  wie  nd..  mnd.  (>d(!cr  u.  mfl  Other, 
ader,  adder  =  tihd.  oder,  u>aeeoms 
bedeutenden  alid.  ada  farlgehüdet  war 
auch  vielleicht  mit  aas.  «dhdba,  ahd. 
ati.  odhat  gath.  lutliihau   (oder)  tusa» 

45  hängt  ».Ja  auch  einen  Otgeiuats  od 
Entgegtngesetites  u.  Zweites  od.  At 
auêdrúcti. 

nfm,  nfni,  närs,  aSrs,  Argeh,  Bi 
—  Bedensart.  u.  Spriehv. :  M  drBld  il 

£0  iii^rB  At;  —  hi^  Kfttd  Buk  mit  d«  n6n 
de  krobbe;  ~  grate  Denteo  b<4bca 
bakuem  uMlgi  —  hi  kau  vol  lachen, 
init  de  vén  m  't  botterfot  to  BlD«n  I 
(Bcherah.    von  Jemandem,    äer   eirtf. 

05  FMmde  od.  Stelle  erhitU) ;  —  de  atv 
ini;  dat  zift  'n  gûd  bottetjAr;  —  'd  ti 
ni'rs  lu  ^n  ligicond  gat  (tf.  cat  m  dt 
dtg.:  ArschloOi  etej,  «Maltluwat;- 
nog  Tia  de  olde  weit,  tfi  dragi  de  nun  m 

60  —  dis  schal  hum  d«  nCrt  aog  ]anl 


—  ïê  bed  Iflk  "n  na  (StUhe)  to  od  «Aun'niintfnd«  (u.  so  auch  leichUt)  Et- 

nCn  bniideii;  —  lié  pipt  un  scend  kos  beteichtitte,    wobei  ich  auf  1  u.  2  flot 

lê  man  "n  irind  dmn  fQr  de  ntrB  von  fluten  (ftitnen)  venoeisr,  icoiu  auch  ja 

i;   —    de  lank  ISfd  «ord  old,    de  vielleicht  dag  fltt  od.  Fltth  (cf.Bobrit, 

i  krigt  de  jAn  kold;  —  mallîgheid  5  pag.  293)  genannte  roUtländigc  Gcräth  ztim 

hdd,  mân  fOr  in  de  nÜre  is  ernst,  Wallfisch-  u.  lleringitfange,    bi.    dm  gatiae 

Bun;   nd.  ain.  —  Mit  vorgeaeli-  Tau-  u.  Matlcu-Wcfk  eines  Schiffen  gehört. 

N  In   od.  aus   ën  ära,   'n  ärs    (cf.  2.  net  od.  nët,  nett,  artig,  sauber,  glatt, 

UraJUrt,  genau,  eben,  gerade  etc.i    —    'ii  nCt  wicht; 

Ußäuig,  betriebsam,  enisig,  eifrig  10  —  du   muBt   dt   uüt   upfüren   od.    regt  net 

fld.  natnlig,  □eeretig;  mnld.  iiecr-  wcsen;    —    dftt  klSil  sitt  regt  iirt  un  Imap; 

miti^h ;  tnHd.  nemstich,  nenistlik,  —  he  süßt  nüt  so  üt  as  sîn  fader.  —  Aus 

nérttich.  —  Mit  vorgesetttem  it  au»  fram.  nct  (rein,   hell),   Ka»  mit  ilal.  netto 

emcstich  (emsüieh,  enittig),  wie  aiia  lat.  nitidus  (blinkend,  glänzend,  glatt, 

l.  nennt,  nent  (Ernst,  Eifer,  Fleiss)  16  xhän  etc.  von  nitere,  glänzen  etc.)  entstand, 

tselitem  n  avs  ernest,  ernat,  1.  lét,  rticht;  nichts,  Nichte ;  —  du  muBt 

n^jes.  mî  aét  to  oa  kamen ;  —  dat  is  mtm  'n  uét 

l«§,  Halbinael,  Vorsprung,  Land-  unidattod6n.  —  Sprivha.:  defannêtkumd 

;.,  bz.  Name  von  der  Halbinsel  Sease  to  Et,  is  allemans  ferdrOt.  —  Nd.  iiét;  nid. 

u.  Emden  u.  der  Ortschaft  ffessc  20  uieC.  —  Eit  etUstand  u.  wurde  contrah.  (cf. 

Bintm  an  der  Küste,  vmvon  Xesser-  et,  êts]  aus  nc-eo-wiht  ^  ahd.  né nwilit,  d.  h. 

Emdtn    u.   Kcascmersll   wi  Amte  nicht  irgend  Etwas,  dawäiidassclhr  Wnrtist 

krt»  Namen  haben,  me  desgl.  auch  viieaha.in)A(Weacn,Oeschöpf,Ding,ElKas), 

tüteil  Bonesse  in  Emden.  —  Engl.  bz.  nhd.  Wicht  u.  uiiserwicht  (Mädchen). 

Sheerneis  etc.) ;    an.,  nono.   lies  -,  26      2.  nêl,   die  Schriftseitc  einer  Münze  u. 

ib;  dän.  nes,  naes  hervorragende  Gegensatz   von   wat    als   der  Wappenscitf, 

lOHdtpäte,  Landzunge,    vorragende  iminaeh  es  jedenfalls  dasselbe  Wort  wie  1  iii^t 

;  od.  Vorgebirge,    Cap  etc.).  —  Es  (Niclits)  ist  u.  uiM  soviel  besagt,  dass  diese 

xae  gekürzt  v.   dasselbe  Wort  wie  Seile  kein  Bild  od.  Wappen  hat  it.  zeigt. 

■■le,    cf.  Seh.  H.  L.  unter  nne.  u.  30      nete,   nute    (Flur,    ncten,   niktni),    Kiss, 

unter  nOie.  I^iisct.  —   Spriehw. :  mit  de  iieti>ii  is  mcr 

«.  nêiate  (Neueste)  w.  nui.  to  dun  as  mit  de  lüsen.  —  Nid.  iieet;  nd , 

fPhtr.  netten),  ^rt*  (retp),  Gestrick  miid.,  mnld.  iiBte  u.  vind.  auch  nit;  «viu;. 

JUH  jum  Fangen    u.    dann   auch  iiitti^;  ags.  hnitu;   acngl  huitp,  nite;    engl. 

Gestrick  zu  andern  Zwecken;  —  35  nit;    an.,  ist.  njt;    norw.  gnit,   guitr,  kiiit; 

t  net  rfikd ;    —    he  sitt  in  't  net;  schwed.  gaet;    dtUi.  gnid;    ahd.  (hitiz),  niz; 

't  net  bt,  of  du   ni't  wat  fangeji  mhd.  iiiz;  letl.  (Flur.)  giiidas;  jxNtt.  gnida; 

-   he  mut  achter  't  not  fisken.   —  polab.  (I^ur.)  fniaidäi;  bOhm.  hnidn;  griech. 

.  net;  mnld.  nette,  net;  mnd.  nette;  kunis,  Flur,  kimidos.  —  Wohl  mit  nitd  u. 

mfries.    net  (dasselbe);   afries.  net  40  ag^.  kiiitan  (stossen,  ste<Aen  etc.)  m.  grieeh. 

■-  nette,  nitte   (Netzhaut  etc.);   as.  iCTizn  (reiben,  kratzen,  Jucken,   beissen  [ef. 

.;  ags.,   aengl.,    engl.,    an.,   norm.,  bi'ten  sub  bj  stechen  etc.)  etc.  zu  einer  ]/  kiiid 

;    tchaed.   Hat;    (Ad.  nezi,  nczzi;  aus  knad  (ef.  (jri'fcA. knadúllü,  lieisse, jucke, 

»e,  netze  (Netz;  Netz  zum  Fisch-  kratze,  schabe  etc.),  WadiI,  ursj>r,  !ikad,sl[an(l, 

tum  Fang  anderer  Thiere;   Netz  45  als  Weiterbildung  ton  ska,  cf.  die  Wörter 

tult  gegen    Inseeten,    Fliegennetz;  mit  dem  Anlaut  scha. 

t  über  ein  Gewand;  Haarputz  der  letHn-,    näten - kemmer ,    Nissrnkämmer, 

1   um  die  Zöpfe,   Haarnetz;   adeps  Ferson  die  Nisse  kämmt   u.  ikmnuch  auch 

Netzhaut  um  die  Eingemeide);  goth.  die  Nixse   od.    das  Allergeringste  nachsucht 

Khnetz).   —   Es  lässt  sich  formell  5U  n,    sich   Nichts    entschlüpfen    lüsst.    Daher 

«  eJut.  uazT,  nezî;  mhd.  nc/ze;  mnd.  fig.:    schäbiger,  filziger,    geiziger    Mensch, 

Tâase,  humor,   liquor)  scheiden  u.  Knauser  etc. 

k  urspr.  Bedtg.  wohl  ausschliesslich  netn-,    nüleii  -  krenier ,     Nin^enkrämer, 

ntz    (od.    Etwas    was    man    ms  Kleinigkeitskrämer,  erhärndiclier  kleinlicher 

ttttt,  Wassergerälh,  Wassergegen-  55  Memch.  Lump,  Knicker, 

netun  sein,  wie  sie  das  golh.  uati  n(lerî£,  nät«H$;,  neter;;,  näterg,  nis'erig, 

Un  Aot.    Möglich   indessen    ist  es  lausig,  fiizig,  geizig,  verdriesslieh,  mürrisch 

M  «  nur  mit  nazi  (Nässe)  u.  naz  etc. ;  —  ho  is  so  fcrdnmd  näterg  (filzig  etcj ; 

.  HEß  tu  derselben  germ.  V  nat  m  —  he  siigt  nüt  so  nnterg  (i-erdricsslich  etc.) 

I.:  fiietitn  gehärtu.  einfliessendcs  60  üt,  as  'u  miterjgen  kêse. 


NETJE 


NIBBE  SïB 


no^e,  Näichen,  tlrina  Kelj. 

netjM  (^u  2  Ott),  nttt,  hüb'ch  rtc. ;  — 
dat  «ûgt  Deljes  (it;  —  ilii  miuL  netjüi  wGHEit, 
od.  netjes  to  bedile  g&u. 

neltu,  Nessel  (ortica);  —  fhiripúi.:  liran- 
UÉttel.  —  Bpriduo. ;  kl6k*  Iiûner  leftgeu  Ck 
wol  iiueii  iu  dc  nuUBlB.  —  îid.  oetiel  i  ifrf,, 
mnÛ.netel;  rnntJ.  aolele,  neliele;  ûgê.Dclfih, 
netle;  a«n^I.  nMle;  nHgl.  ncUle;  oAdL iii-iiilb, 

m/.  netla  fin  brf^niii-iieilii,  JI«-«nti«Miii(I^ 
Horu.  (Jv,  Aa»«n)  netli,  dialfct.  n«!», 
natln,  iimIh,  notla,  domIc;  tehteed.  Däail«, 
dialect.  nHtlu ;  (Mh.  näide  /Ja*  ngen». 
iictek  ntJ.  netilft  w.  oM.  nfîüila  tut  WeHer- 
biläuna  von  ngtrm.  Dftta  (od.  w^.  natja?) 

im  a».,  Ul.  uCtr  (d.  i.  uatr)  i'n  niHrägras 
(urtie»)  «.  (■(!/■.  Jo.  jiaifn  unter  neila) 
nMK>.  «te.  D&t^  Dûto,  tiot,  ijoto,  Dutu,  oeta 
U.  acAtceii  diaifxt-  näta,  naU  6()lnrt  fst.  — 
7)eni  grieth.  gkithbtdeHtendm  knidA,  knixa 
{J'  kiiad,  knii),  A«i««m,  juckm,  rtKlim, 
lirennen  rtc.  au«  kan<),  skanil,  nknil,  v.  auch 
untrr  net«)  cu  Liebë  wird  oft  angenammfn, 
ttanH  Diita  (od.  nft^nï),  aArf.  naza.  unxzu  /ür 
Hr«pr.  hnaU,  luiiie»,  hiiiueK&  Htht.  Da  in- 
dftten  die  aUen  gtrm.  Sprarhm  hierfür 
»irgend*  mnen  Anhalt  Inctt»,  no  mag  II. 
Leo  Recht  habm,  wenn  er  ai  nt  nkr.  nuila 
(arundo  od.  lu-uudiiii»  niiorlcs,  arunila  tibialis] 
H.  nädl  (tlic  atulk  or  culm  of  iay  [ilaut  etc.] 
vfrgU'icÚ,  wa*  vieUeieht  mit  unsrrm  uat  ru 
dtr  y  nad  (Bonare,  rtvmchtn,  tbnen,  ifich 
raiteehend  im  Winde  beweyeH,  n»  Wintte 
»thieanken,  mbrirett  ete.)  gehört,  wie  die» 
teahrseheinl.  auch  tnit  and.  hriot,  tthd.  Riet 
(r^.  reit}  der  F«äl  ist,  wobei  man  dann  beim 
Verßltnch  üon  an.  iirjot«  (herab-,  herau»- 
erringen,  atürtcH,  fall»»  rtc,  fod.  uri^. 
pottern,  ef.  piiltern] ;  »ehnarchm  od.  ein  mt- 
articalirtet  Gnrätuth  machen)  u,  ag».  hrOtau 
(rapidii  nuln  «inam  ödere,  rangehen,  trhnar- 
chen  He.)  por»  der  germ.  Y  hrxtt  {eanMv, 
BODUm  edere  ete.)  wohl  annehmen  muM,  dann 
die  y  Dsd  (cwlere,  deciderc  etc.,  c/.  Bopp) 
von  Hause  aus  von  uad  (unare)  auch  nicht 
verKhieden  ist. 

Vergleiehl  man  übrigens  îu  na^a  (aniiido 
od.  Rohr,  Schilf)  «.  tu  dem  von  Orass- 
mann  mit  Pfeife,  Flöte  übersetzten 
ved.  niiiii  unser  pîpc  (Ifeife,  fiMre,  liohr  h. 
Ding  wttrattf  man  pfeift  H.  ßMet)  »on  pIpcD 
Qifeifen,  flöttn,  blattn  etc.,  be.  ein  tchrtUea 
T^nen  od.  Gerätuch  maehf«  etc.),  90  kann 
man  auch  annehmen,  das»  sich  diu  Bedlg. : 
Rohr  vim  iiAdi aueh  in  ähnlicher  Weife  von 
uad  (aonare  od.  ein  unartiadirtes  Gerätisch 
machen)  enlwiekelle,  wie  dies  bei  ptpe  in  lUr 
Bedtg.:  Rohr  com  ptpen  der  faO  üt. 


WAtt\-An)t,IieKieÜudi.  länfet»*», 

niM  Garn  tnu  «im  dtn  kanfähnUdtei 

geh  der  Netaeln  gewmnen  murdt,  g 

Zeug,  KOS  jetet  indensen  um«  /einem 

&  wottenem  Garn  gtweHit  erird. 

netUl-kfinÎBk  (NesMUHnig).  Zam 
auch  tûiikrîter  u.  hägekninerke  gern 

netlel-Dtlcllt,  Neaseltuehl,  de«  bi 
Saut'Krotitheit  mit  brennendem  od.; 
10  dem  Ausschlag. 

ntUtP.  n«((«f,  hübecher,  sauberer  1 

aetti|;heM,  Neaigkeil. 

neUw,  nettste,  hübsehtsit,  säuberst 

nibbe,  Bib',  Behnahet,  Stund;  —  1 
IS  fau  de  (ÜgeU;  —  M  «ord  «o  wit 
uSlilie  od.  h6  Kiigl  M  «i^Ribd  Ol  ü 
mandem,  der  einen  Anfall  von  Qk 
bekotnmi).  ~  Üä.  iiibliB;  mnd.  nehba, 
nid-  neb;  mnld.  D«bbei  wfries.  ueb; 
20  neeb;  Kang.  oib;  agt.  nebb;  aeng 
mal.  nib,  neb;  an.,  isl.  B«bfal;  nene. 
sehwed.  nibb:  dOti.  n&h,  n*b  u.  (li 
nib.  —  Wohl  mit  none.  nJbba  (mrH 
Spilte,  scharf»  Kante)  «.  a«.  nof: 

59  nev  (Xasr.,  S^tee.  mrtiehende  J 
sehwed.  nltf  (der  UngTre  SfAnfM 
Vögel)  SU  der  y  nabli  (bersten,  j 
kU^en,  stauen  etc.,  ».  unter  ncM), 
Sopp   mit  fcrirn,  Incdiire,   occidtn 

80  setxt  u.  wobei  man  hei  nnbif  m  deri 
Schnabel  tmeahl  an  die  Brdtg.:  1 
tipalten,  sieh  aufthun  ad.  aweinander : 
ete.f  rat  an  die  pon  spalten  od.  ttri 
xeriteisien,  be.  beisse»  äbrrkaupl  (<f. 

35  apaüen,  beOsen  etc.,  orL  y  gabh,  1 
ti^  »ein;  tthna/Hien,  beitten)  denki» 
da  der  Seftnabel  etnertats  somoM  1 
spaltenrs  u.  klaffendee,  ata  nndererni 
ein  spaltrndes  u.  bässenda  Kfieeu  i* 

10  dann  aus  der  Hedtg. :  Schnabel  m 
selbst  wieder  die  Sedtg.:  MtKirfee, 
u.  voretehendes  Ktwns  (SpHee,  îfoi 
hervorgegangrn  »rin  kann,  fitlh  niei 
oui  drr  ßedig. :  Reum-Iiing  itnmititA 

4fi  mn:  scharfen  u.  ^ilsea  JHng  hereoi 

Van  nnhbu,  nibb(>,  bt.  an.  u«r  rtc 

mm  ausser  schweie.  oUltB   (die  A'ai 

pfen)  u.  bagr.  iiiffula  /dorcA  die  Sts» 

cf.  snUiFeln]  etc.  awA  (et.  J>ier,  . 

60  Ual.  iiiffa,  nilTo,  aiffolo ;  cMn.  gniS  (J 
prov.  Defa  (dicker  Theil  de»  Sehtai 
Raubvögel)!  limous.ttlHii  pie.  nifler: 
ret^in  (schnüffeln) ;  hmn«a.ai&ti«(& 
ier)  w.  hmous.  a'iflo  (Ifasrtiloeh).    D< 

66  nf4cA  nodi  bemerkt,  daa  da»  Woe* 
ad.  nebba  i'rt  der  Bcdtg.:  Schnab 
itriim]  nach  einem  Zeugnitê  von  PI 
(ef.  bM  KU.  unter  iiebbe)  auek  ich 
allen  Oaüiem  hekanni  getretem  u.  d 

60  ein  uralte*  Wart  i*^  wobei  an  nr 


<S1  NIOEH 

Ifk  WÜ  HhImI,  nuppeii,  inibbe  (cf.  tu  Crnmde  hge»  muaa,  tao  dann  andaneiUis 

^  wM  nitM  gedatht  werden  kann.  auchmil:  gegeti- od.  etilgegen-strebend,  rück- 

,  lätitte  BtUeke  wko»  abheiaiten,  teärla-nirebcnd  u.  sich  conträr  beieegmd  eic. 

'ihdtm  Imeht  benagen,  in  kleinen  übfrgetzt  icerden  könnte. 

m,    Mi'cM  recht  durehetsen   etc.;  6      nidel;  t.  ^.  nîdjg. 

ImÚ  ffr  wat  mit  liûr  tanüjes  of  nîdcn,  neiden;  —  bcuîdcti,  beneiden;  — 

um:  —  M  benibbeld  dat;  —  wult  bcter  benidt,  as  bekl.'igt. 

ibem  (leicht  benagen,  nasche«  etc.)  DÎder,  Neider;  —  in»i)  heil  Kpidcii  so  fOI 

'  —  litt  dog  nicli  so  hen  lo  nibbeln  gflniPrs  ns  nîdere.  —  Spruch  an  einem  aî- 

lüc;  du  kanat  dog  anders  wol  ür-  10  ten  Haase  in  Oldersum:   och  nider  l&t  dîn 

T&ten.  —  Nd.  nibbeln;  engl,  nibble.  nîdeii  sîii,  wat  God  m!  gift,  dat  is  toch  min, 

.*  nibbelü  u.  genibbel   (kleinliches  ud  as  hei  Qol  bebügt,  so  is  't  tocli  beter 

ÜtinUchxs  Eisai  von  Speisen  etc.);  benidt  as  beklAgt. 

t  (kleinee  Bröckchen  od.  Stückchen  nidig  od.  auch  nîdel  u.   nidÎMk,  nîdilk, 

TM  at  nibbe  ».  von  kiiibbetii  etc.  15  neidisch,    missgüniitig ,    bösartig,     zornig, 

n.  —  <^.  auch  nifken  u.  nippen.  wüthcnd,  hitzig,  eifrig,  heftig,  stark,  nnge- 

L   Bigl,   nig,  nicht.  —  Aus  nhd.  mein,  gehr  etc.;  —  'n  nidigen  (od.  ntdeln, 

ikürä,    teaa    daxteibe    Wort    wie  oidsken)  natur  (oiL  bf'rel  etc.);  —  ho  ward 
ao  nîdigc  dQl,  «tat  hü  liäst  ht-l  nt't  mOr  wua', 

niekt,  Nichte,  Bruders-  od.  Schwe-  20  wat  M  ú&'  uti  Bil':^—  't  weid  d'r  nîdîp  jujJ. 

'.  —  Mit  Vebergaitg  von  i  in  ch  nîdsk)  in;  —  'a  uidaken  wind;  —  so  Didig 

DÎft   entstanden   (wie  kraicht  aus  Corf.  nidBk)^arlieidpii,  dat  man  Msthe)  of  is; 

■bt  ans   luft  etc.)   u.  mit  afries.,  —  liê  is  nîdsk  (eifrig,   begierig  etc.)   up  do 

ft,    ahd.   nifl  (ncptis,   privigna);  arbeid;  —  nidsk  üten  (eifrig,  od.  stark  u. 

'itépúi) ;   an.   nipt,   niit   (nymplia,  26  gierig  eaeen).  —   Sodann  wird  oTdel  hier 

MM,  mulicr)    u.   lat.   neptia   von  auch  noch  in  der  Bedtg.:   rasck,  plötslich. 

Stamm  wie  nêl.  uncrieartet  etc.  gebraucht,  wie  man  ton  Jt- 

■id,  Erbitterung,  GroB,  Hase,  Bos-  mandeoi,  der  vom  Sehlagflusn  getroffen  wird 

Munal  etc.;  —  bt  Ucd  so  'ii  iiîd  od.  sonst plöfslich  n.  unerwartet  stirbt,  sagt: 

itt,  h(  hiim  wol  fonnören  kuti,  bs.  30  bit  hei)  'n  ntdeln  ilüd  had. 

m  t  lecbt  in  de  ôgen  bäst  nct  nîdîj^heiil ,  nidelheid,  nîdskheid,  A>iV/, 

—  ho  bed  dat  üt  ntd  dän ;  —  Ik*'  BoiAeil  etc. ;  —  hi-  bed  dat  üt  nidîgbeid  däii. 

Lt  nn  nid.  —  Nd.  nid;  mnd.  nil,  nifken,    Kleinigkeiten   stehlen,    naschen 

nid,,  mnld.  nijd;  afries.  nîtli,  nîd;  etc.;  —  bú  kan  dat  nifken  mH  latcn;  —  sä 

ags.^mdh;  ncni;!.  jiîdh,  nitb;  ahd.  85  uiflied  aftral  an  herum.  —  Itavon:  uifkcrê 

,   nîdh;    mhd.   iiîc   (Anstrengung,  u.  genifkc  (Stehlen  von  Kleinigkeiten,  Na- 

näaeliger  Eifer,  Zorn,  Erbitterung,  scherei,    Ocnasche  etc.}.    —    cf.  engl.  uifAe 

Ingrimm,  Hass,  Groll,  Mimigiinsl,  (stehlen,  mausen)   u.  nid,  ngrelcn  (Kleinig- 

I,   Bosheit);  golh.  ueicb   (iiividia,  keilen  mit  deu  fingern  hrimli^  entwenden, 

t.  nidh ;  norw.  nîd  (Hohn,  Spott,  40  Kleinigkeiten  alelilen  etc.)  w.  unser  uibbohi 

'ung);    sckwed.,    da»,   nid    (Neid,  als  Itcrat.  von  einem  nicht  gébräurhlichen 

t),   —   Die  Badtg.;  Anstrengung,  nilbcn. 

i.   das   Streben   um    voneürts  tu  ni^en,  neigen,  sich  neigen  od.  verneigen, 

t.  was  tu  thun  [cf.  auch  nîdîg  etc.]  eine  Neigung  'hI.  Verbeugung  machen,  höf- 

wm  einem  Andern  sinnT:ukommen  45  I/t/i  grïmen  etc. ;  —    sO  ni^il  altid,   wen  i& 

tu  besiegen  od.  turäck  tu  drängen,  in  Türbi  geid ;  —  st  ni-g  (neigte  otl.  cerneigte, 

ich  Sa  auch  die  von  Miaagunat  h.  cerlieugte  sieh)  uii:li ;  —  xe  bed  nirh  nagen 

t  von  selbst  crgield)   dea  ahd.  nTd  (sie  hat  nicht  geneigt,  aieh  nicht  verneigt, 

■rauf  hintudeMen,  das»  das  Thema  nicht  höflich  gegrUast  etc.).  —  Auch  aubsl.: 

lat.  niti  in  der  Bedtg. :  sich  an-  CO  (bt  iiigen.  —  Davon :  genügen  (s.  d.)  u.  go- 

sicA  bemühen   od.    bcstrehcn   etc.  näpenhcid    a.   das    Compos.:   ofnigen  (sieh 

•.grifflich   als  formell  conaej:  ist,  hiijlich    verneigend   vend/schirden) ;   —    de 

daa   golh.    neilbs    in    andancitbs  dniiios    inutteu  ni^  (>rst  iifntiL.'t'n,    so  lank 

Ksetst,  contrarius]  sich  anscheinend  kOucii  wi  herrt>n  nog  erst  sitten  lilifcn.  — 

'■■  niti  in  der  Bedtg.:  sich  stemmen  55  Nd.,  ntnd.  nîgeii;  nid.  nijgcn;  afries.  kulga, 

gegen   Etwas)   beridirt,    da  es  in  uiga;  itfifL  nlüia;  an.,  nj;t.  hni<!an;  un.  liniga; 

mmoa.  doch  schwerlich  die Bedlg.:  iiww.,  schirnd.  niga;  alut.  Iinigaa,  nlgan; 

hat,  sondern  mau  dann  noch  viel  mhd.  nîgen  (sieh  neigen,  im  tin.  auch:  ain- 

thmen  mues,  dasa  mau  auch  hier  hen,  fallen,   starten);  goth.   hncivon   (aich 

I  die  Bedtg. :  strebig  od.  strebend  60  neigen,  sinken).  —  Davon  (vom  Fräter.  hneig 


NÎCKRE 


XU' 


tili.,  golh.  hamy):  ahä.  (hnuisjän],  luioiRan, 
linuihc'D,  nciKtn ;  mhd.  atigea  fneigrn,  ten- 
km  nie.);  affn,  tiua^gcn  (liumillarft);  an. 
hunigjai  Diniii.  Dyglieii  (neigen,  bfufftn),  wo» 
un*  fehlt,  während  dem  hoehJ.  ilaa  SUimm- 
teoTi  «igen  (oÄJ.  hnîgaa)  aÎÄande»  gtlcMtutim 
ist.  —  Wohl  mit  haQKCQ  n(  ntier  y  lf:ak, 
(tank  =  »kr.  caiik  («chaanhtn,  hangtn  Hc, 
Oll.  ursjiT.  mh  biegen  u.  heugcn  ml.  kritmmen, 
biegsnm  u.  schwank  nein,  sehrnrntt»,  itieh 
hin  II.  her  haeegai,  Itaumeln  itc),  umgestUt 
Vo»ICi  ablauttnd  ((iuk  u.  (inik  »Ar..;  od.  mit 
tat,  dngwe  u.  lit.  kinkuo  (gurten,  binden 
ete.)  etc.  au  der  V  kak,  kuik  (binden,  gür- 
Itn  etc.  od.  umpT.;  biegm  u.  winden  um 
ßtwat,  od.  ttuammenbiegen,  JUchUn  etc.), 
tote  auch  .ja  kuk  (krümmen.  Wölben,  bf.  sich 
krümmen  u.  eusammennehm  cd.  xutammenr 
biegen  etc.)  ei»  AMaut  von  kak,  kank  ist. 
Sieh  bitgûn  w.  krümmen  etc.  iet  jedtnfalh 
die  GrSdtg.  von  niRcn. 

nigbti,  Nei^erei,  vtrncigerei,  Vrrbevgerti, 
ißifaerhoUeii  u.  anhallende»  Verbeugtn  u. 
hliftichai  Orüiigtn  od.  Bewillkommen,  ht.  Ver- 
idmchieden,  Be-  u.  AlyCompUmtntiren  etc.; 
ile  iiigi.T6  hold  hü  UÛI  up  od.  dar  kumd  h(''l 
gftii  eade  &u  de  nigeré. 

nikke  (Borktan),  Nichte.  —  Ob  iiiM 
frant.  uiicu  verderbt?  —  Au»oitlod.  nith«! 
entstand  t«  doch  »chwerlicK. 

Dlkkel;  —  nur  in  den  Serlenaarlen :  du 
iQtje  od.  du  oldo  Dlkkel ;  —  b^  li  so  'u 
regten  nlkkel    (Starrkopf,    TroUkopf  etc.); 

—  90  Bwart  as  'n  nikkel,  tu  welch  Lttgterer 
es  wohl  oMf  olggcr  (Heger)  entttanden  sein 
iann,  iMhrcad  ns  in  den  hridtn  crglen  woM 
mit  ud.  nikkrl  aun  Njcolaiis  entstand.  — 
Im  nd.  hat  nihkel  svn.it  die  Saltg. :  kli^nc-» 
Pferd  u.  gemeine  Wrihiprrxon,  Hure. 

DibkcKi  niektn,  beugen,  »ich  verneigen, 
nameniUch  auch,  um  Jemanden  tu  grimtcn, 
od.  Jemandem  seine  Xuxlimmung  ru  Elwiu 
iu  erkennen  ««  geben,  winken;  -~  li6  il«id 
al  mit  de  kou  lo  Dlkkou ;  —  best  du  aht 
êéD,  dal  h*  nlkt  (genickt,  gegriisst)  hed  ?  — 
ha  RJkt  m!  to,  dal  Ik  dat  maa  dâa  schal. 

—  Hd,,  nid.,  mnd.  olkken  od.  uicken ;  ahd. 
nicchän,  oicheo;  mbd.  nicken  (beugen,  nieder- 
drücken;  sich  neigen).  —  Wohl  von  iiîaieii, 
win  biikken  von  bugen,  doch  in  der  Bedtg.: 
wink en  (durch  ein  Beugen  des  Kopfes 
od.  (lag  Niederschlagen  der  Augenlider)  auch 
nonnex  mit  tat.  aicare. 

tllk>konp6ii,  núritn)  tnit  dem  Kopf,  den 
Kopf  nickend  hin  u.  her  bewegen,  mit  dem 
Kopfe  wackeln ;   —  he  Bteîd  to  Dikko]>jiEn. 

—  Daher  Subsl.:  nik-kop,  Jemand  der  den 
Kopf  seitwärU  hin  u.  her  bewegt  a.  damit 
fine  verneinende  u.  abumsende  Oebirde 
macht,  um  xu  erkennen  su  gebet 


auf  ein  betr.  GeMch  ntcJU  timge 
k(ipt>«ii  pifca  aikt. 

nlks,  n/iAtu,  NiehU;  aar  lâtkl  e 
dat  iB  je  uikx,  -  dat  i*  mka  mM  faai 
5  schön)  fall  itî.  —  Bfdeiuarl. :  lûr  u  i 
dar  ia  nlks;  —  olk)  la  gOd  la  't  <•«« 
nÉt  in  de  mapi.  —  OsterSiedr  mfil  j 
'u  pflsk-ejl  io  u  nik«,  —  twâ  ia  « 
gllf'l  inî  Art,  den  gi.'  'k  mtii  päd. 
10  niks«n,  nichts  gtbtn,  nichts  btwiBit 
susagen;  daher:  af>*dilag«n,  vcrweiger 

—  ik  vil  i!*  wat  nikven,  dat  do  'k  laoj 
niin,  E.  niimfln  u.  furnitn. 
Dimni«r,  »,  naimncr. 

16      1.  ntp  (Dimin.  nipke,   Subst.  tu  ni 

kleines  Schlüekchen;  —   tt  hed  d'r  n 

nip  (ad,  oipbe)  (ItdâJ)  (s.  B.  aus  dm 

glifse  etc.)  od.  sé  hed  d'r  uiau  ifeo  u 

3.  nin,  ffmiu,  »charf  ttc ;  —  h«  ki 

30  to,  of  t  regt  U;  —  sA  hdrd  nip  U).  in 
wttl  prötd  (Tord;  —  bS  i«  so  nip  as  dfl 
hd  lelt  niki  iinltcsi^  tin  kör)  un  *tit 

—  Nd.,   mnd.   tiip,   6*.   nd    (Däh' 
Dannril,    Schutte,    Br.    WbJ 

25  uijipc  u.  (Schambach),  »mme  audi 
wesUcd.  nipe:  nfrita.  (Outten)  ni 
Seliambach  hat  aU  erste  Bedia.:  • 
(ek  stund  nipe  dcrbt;  —  bQ  nlda  «u 
up  'l  bauk),  die  sich  imleuxen  aucA  i 

SO  Mehl  aus  genau  od.  naa  (genau  i 
mi  nau  d'r  an  =  dicht  ad.  unmiltdbt 
enge  u.  nah«  daran  etc.,  cf.  hau)  enji 
dn  man  tu  dfm  S<i4se:  sd  oicti  aao  o! 
't  bank,   auch  uipe  ebensogut  mit  g 

36  (od.  nau)  als  mit  nahe  übersttttn 
»0  int  en  bsim  Vergleich  des  mnd.  fSi 
L.)  nvppElik  (genau)  woU  ansmthmtn 
nip  od.  nîpf  mit  nrppcitk  sii  nîpitn  (h 
tusammrndrücken,    enge  machen,   ei* 

40  etc.,  ef.  nf^pen  u.  auch  das  su  nipc: 
engl,  nip,  knaftn  ffo.  gehörende  cngL  b 
Kraue  tte..  nipping,  scharf,  beiKsend, «( 
hart  etc.)  gehört.  Ging  indessen  dis  B 
genau  aus  der  von ,*  nnhe  hercof, 

40  es  auch  vieUeiehl  mßglieh,  diissa\pOA 
tu  nîpen  (s.  unter  Bfpea  in  der  B 
sinkt»,  sich  senkim,  meh  nieder  ed. 
unten  bewegen,  nicken,  dm  Kopf  n 
bmgm  u.  ihn  einem  hetr.  O^enstani 

CO  kern,  um  dfnsdbrn^  genau  m  br*^*" 
gehört  u.  das»  so  nîpc  aus  der  Ojpnl 
Bedtg. :  gesenkt  od.  Hiedergtt 
etc.  in  die  von:  nahe  n.  kitraiu  \ 
in  die  vM:  ijeHaii  He.   überging, 

55  indessen  dir  Umstand  nicht  ett  tft 
scheint,  dass  sowohl  mnd.  nUi  iiAi  nc 
dieBeälg.:  genau,  »charf  htAenu 
'     '        f  himeumiaen 


nach   auch  darai^  i _  _.  . 

dass  beide  tu  uluen  (knt^mfbeemgtti 
i  6d.mamtiiiax)gâiûrm.   Vergt.beiDa 


NOBISKiWG 


db  i^p  úi  ikrBtätg. :  Rctt,  nieähdt, 
üg  <te.,  wo  's  nipp  Dorn  diewlbe 
»haben  tcheintme  unser  éa  knappe 
r.  nU.  een  knappe  meid  u.  demnach 
f  imonynt  tu  sein  scheint,  teas  Ja 
ttmieh  dieselbe  Bedlg.  vsie  bcknilpcn 
npen),  beknopd  u.  nau  hat  u.  dem- 
CM  «u  DJpcn  (kneifen,  einengen  etc.) 
wird. 

Ineifen  etc.;  i.  nepen.  1 

kc,  ZHmi».  von  1  nip  etc. 
kSj^  kleines  Gesehirr  su  Fleisch-  u. 
I  Brühen,   Sauciëre.  —  JVo/ii  dan- 
'■e  aapke  ^  nhd.  Näpfchen.     Oder 
et  eu  nipken   u.  nippi-n,   soäam  es  1 
in  Schlehen  od.  becherartiges  Glos- 
r,  woraus  genippt  wurde? 
k,  in  kleinen  Bissen  tsseu  u.  auch 
en  as^en  trinken,   he.   kleine  Por- 
ton  ^aenu.  Trinken  eusidt  nehmen,  2 

WM  dies  kleinere  Vägel  mit  ihrem 
i  (Ann;  —  SÚ  sitt  eJ  to  iiipkcD;  — 
d  d*;  wat  of  (e.  B.  von  einem  Kuchen 
Zähnen  etc.,  qf.  nilTieii)  od.  ftt  (s.  B. 
id.  Wasser  aas  einem  Glase,  ud.  2 
aus  einem  Löffel),  ef.  W«iter<^<i 
ppen. 

(Borkttm),  Neffe,  Geschwistersolm. 
t  lieh  das  inlautende  harte  „p*  des 
loa   noch    etwa   ans    der   Itamerceit  3 
■tum  (Burchaoa,   Fubork)    erhalten 

—  Ana  afries.  neva  (vf.  avi]  konnte 
ich  nicht  entstehen. 

1,  nippen,  in  kleinen  Zagen  trinken, 
ikumit  dem  Munde  kaum  berührend  'i 
od.  auch  wie  ein  kleiner  Vogel  mit 
pittten  Munde  od.  Schnabel  trinken ; 
3d  man  afeo  an  *t  glas  nipt;  —  üü 
■  'n  bîtje  lit;    —  sé  nipt  as  'n  ka- 

-  Nd.  nippen  (dassdbe) ;  nid.  nippen  4 
steinen  Zügen   trinken,    nippen;  — 
•in,  necken,  sich  mit  Worten  streiten, 

llTatten  etc.;  —  c  fig.:  kneifen; 
bqpnnt  te  nippen  od.  tc  uijpeu).  — 
int  fast  als  ob  einerseits  uipijcn  mit  i 
«.  uifken  ebenso  icie  nibbeln  sie 
thört  u.  dass  es  andererseits  auch 
sa  (kneifen)  entstand,  worauf  das 
pen  sub  b  u.  c  sowohl  als  auch  nid. 
.  (sai^  drücke»  od.  kneifen,  xuiifen,  b 
'ter  Lust  immer  befählcH)  himu- 
leheinen. 

■ir,  Niere  (ren).  ~  Compos. :  niren- 
renfet  etc.  —  Nd.,  mnld.,  nid.  uii're, 
engl,  nêie;  engl,    (früher,   ef.  Kit  5 
lere)  neu  (daher  nearB,    Nicrenkar- 

an.  D^n;  norw.  nyra;  dm\.  njTC; 

njure;  oArf.  nioro,  nüoro,  uicro; 
erc  —  NwA  Fick  (III,  163)  mit 
iieplim  ur^ir.  eonnex.  G 


nir-Dkrren,  necken,  vexiren.  —  Bedupl. 
Bildung  von  narren,  wie  klip-klappcn  von 
kla])pen. 

nir-narnrê,  Neckerei  etc. 

ninje-bäkH,  nirtje-püp,  ängstlich» 
Mensch. 

nirtjen,  s.  nitjcn  u.  nhrtjen. 

niske,  Nixche,  muachrlartige  Vertiefung 
in  der  Mauer.  —  Mit  nhd.  Nische ;  tpan., 
port.  uiclio  aus  frane.  uiche  u.  dieses  aus 
ital.  niccliia,  was  nach  Vies  (I,  369)  mit 
ital.  nicchio  (Muschel)  aus  tat.  mjtiliu 
entstand. 

nitel,  stüssig,  zornig,  wiilhend ;  —  'n  ntteln 
bul  (ein  stiissiger  wülhender  Stier).  —  Es 
wird  auch  oft  in  der  Bedtg. :  geil,  hittig  etc. 
gebraucht.  —  Nd.  aitel;  mnS.  uitcl,  uetel ; 
wang.  nttel;  ags.  Iiuîtol.  —  Z»  niten  etc. 

nften  (toui  Siudvidt,  wit  den  Hörnern) 
stossen.  —  Nd.,mnd.tûtai\  wang.  (Ehren- 
traut,  I,  4.1  sub  33)  nît;  mnld.  (Kit.) 
nieten  (arietare,  conm  pctere) ;  ags.  hnîtan 
(dasselbe);  an.  bnîta;  norw.  nita  (stoasen, 
stechen  etc.).  —  Mit  jrtfcA.  kiiiiö  (schaben, 
stechen,  achneiiUn  etc.)  etc.  von  einer  V  knid, 
kuad  aus  kund,  skand  —  idg.  skad  aus  ska. 

nitjen,  vögeln (coituin  encrccre) od.  eigentl: 
kleine  Stösie  versetzen  (mit  dem  penis),  da 
ni^en  ein  Dimin.  von  intcu  ist.  —  Mit 
I  eingcitchobcnem  r  (od.  von  niteu,  nitten, 
nirteii,  if.  scharre  aus  Bckorde  ».  dies  aus 
scliadde.  Schatten)  entstand  davon  auch 
iiirtj«ii  in  dernetben  Bedtg.  —  ef.  auch 
nurljeii  a.  nutjen,  .iow/e  iiökeu. 

nitterig,  aittrig,  unfreundlich,  eerdriess- 
lieh,  mürrisch  etc.  —  cf.  f^nitlerTj;  etc.  — 
Oder  gehört  es  zw  iiîtoii  Ï 

b8,  s.  nOje. 

Nubiskrûg,   Nobiskrug,    Name   einzelner 

I  abgelegener  od.    an   der    Greme    belegener 

Scitenken   (e.  B.    in   der  Nähe  von  Esens) 

u.  unter  diesem  Namen    (sowie   auch  unter 

denen  von  Obis-,  Ubs-krög)  in  Norddeutsch- 

land  käufig  vorkommend.  —  Vergleicht  man 

■  iiiftäm.,  mnld.  nobissc  (espril  malin  od.  dac- 

mon    nanus,    cacudaemon),    nobiskroegli    u. 

nobisgat  (enfer,  le  uul  de  l'cnfer  od.  orcus, 

orci    culus,   UDtruiu   Plutonium},    sowie   bei 

Kochholi  (deutsch.  Glaube  u.  Brauch,  I, 

I  l'Jt  u.  äOU)    ausser   Nobiskrug  auch    noch 

die  Bezeichnungen:    Noliischrallen   «. 

Nobiihaas    in    der  Bedtg.:    Fegefeuer, 

IIülU;   Unterwelt,   so  ist  es   wohl  sweifcllos, 

dass  die  Vorsilbe  nobis  in  den  obigen  Com- 

'  posilis  überall   die  Bedtg.:   Dämon   der 

Unterwelt  od.  Teufet  hat,  bs.  dasseltie 

Wort  iil  wie  rnfbim,,  mnld.  nubisse  (daemon 

uiuius,  cacod^mun]  n.  demnach  „nobiskrug* 

des   Teufels  Wirthshaus,  —  „nobia- 

I  gat"  des  Teufels  Loch  od.  Höhle,— 


NOCH  NOG 


KU 


NOSOHTRKirl 


.nöliiüiaiM'*  d«  Teufeln  Hau»  od.  Woh- 
nung M.  „noWschnWten*  da  Tm/rh 
Chrallen  (od.  Uff  er,  nach  unten  au  rMgrr 
prflDchtenrr  Tr"^}i.orh)  fcMwV;fcn«,  in  welch 
LetHerm nach äem  Volkxglauhin  ((f.Riich- 
Äoic,  7,  ^(JC)  efto  ungeUwfi  geMlorbmcH 
Kinitr  kamen.  Wo*  nun  alier  tatiter  das 
ni^dni.,  mnld.  nobtsne  i»  derBcätg.t  Dätnan 
ii*r  Unla-wcU  od.  OeUL  der  Hiitle,  Taifel 
ite.  helrifft,  HO  üt  eu  häehiit  wahneMHlkh, 
da»»  dornen  o  awi  ûHtrem  a  verdumpfl  iit 
u.  mit  dem  am  tm  gtkürtlen  Artüti  'ii  für 
äitertH  'a  ahme  (qJ.  nErs.  ht.  nlä.  aa&n 
auf  'n  a&n)  utehl,  te/lhr«nil  »bisse  selbet  von 
mhâ.  abi«  od.  Alis  ^  tat.  abyssua,  griech. 
ubiMOi  (Abfand,  Holte)  abstammt  h.  dem- 
nach 'n  sl)i(iRn  od.  'a  obiase  ce^.  oin 
ititltn-Wgarti  beteichntt.  DamAnnnn 
aber  hei  aaem  für  'n  abis-krûg  steheHden 
ncibii-krOg,  be.  bei  der  mägiiehtTweisfi  aiteh 
schon  lülen  tut.  Form  ohii-irög,  »owie  ferner 
bei  den  Vomposiiü:  uobi»-\uui»,tto\>ia'pil  atmh 
nnfiMni«»  kann,  dat»  hier  oubia  nicht  da»- 
seU>e  Wort  teie  lantä.,  mflüm.  uoblsat'  (Teu- 
fel), aondent  doës  diese  Wörter  diricl  mit 
nobiï  od.  nbi»  =  'a  abu  od.  abi«  (Abj/isua 
od.  Äliffnmd,  tlöllt)  tusammeni/Kstttt  sind, 
na  uärr.  aaeh  mügUcli,  dmn  notiis-  od.  obi«> 
krCig  urifpr.  tinen  liblltn-Krvg  od.  ei» 
Holle«-  II.  Ab0r%mdffWirth»hmu  btineh- 
nete.  Vergleicht  man  indaten,  (fac«  uAb 
obigen  (Jompoa.  aln:  uobiBkrciugb,  nobÎBgat, 
nobiabitus  u.  nobiiinhrfitton  Stttichnungm 
der  floKfl  u.  den  t'egefeuers  v.  der  Vm- 
höUe  (Moler  nobiiicbntlUn  üb  (frt  für  un- 
geiauft  gcslt^bene  Kinder  veriiland  man 
tigerul.  wohl  al»  OeaemaU  von  nubiskrúg 
II.  DobisUaus  eine  Kleiaere  Motte  od.  die 
Vorholle  h.  nt'cAt  die  eigentitche,  id^emeine 
u.  groMC  Hölle,  autrum  PlulonJam,  orcus) 
êind  u.  dam  nobiskrög  aHHcheinend  eine  ab- 
gthtgene  Sditnke,  worin  dir  Teufü  sein 
Wenen  trabt  od.  eine  TeafeUachenkc  be- 
ttichnrle,  »a  itt  t»  wohl  eher  aneunehmen, 
das»  die  Wc^ier  DiibiBkrüg,  nobishauB  etc. 
wörü.  soviel  idt  TeMfels-Schenke,  Tcufels- 
haus  clc  bedeuten  u.  demnach  eher  mit 
mfläm.,  mnlä.  uobisBc  (b<>eer  Geist,  Teufd 
etc.)  als  mit  nobtg  =  mhd.  abis  (abjssus) 
raiammengesetst  sind. 

1.  ii9cli  od.  nag  (üeitadi).),  noch,  bisjstn 
od.  KâArend  dieser  Zeit,  «iir  Zeit  etc. ;  —  ho 
is  Qoch  ii('t  hir;  —  't  is  aoch  al  môî  «^r 
etc.  —  Ab.,  ahd.  noh;  goth.  oaüli  etc.,  was 
mit  nôg,  geoOg  etc.  zu  golh.  nauliivii  (reichen 
hin  od.  aus  bis  «u  einer  gearteten  Zeit  etc.) 
gehört,  woriiAtr  Weitere»  unter  nAg. 

2.  nocb  od.  nog  (verneinende  Conj.), 
noch;  —  DOdi  bir,  noch  dar;  ~  oocli  äit, 
noch  dat. 


SOrb-Uiu,  gteicliiiM,  dniwA;  - 
<ii>id  ixt  nochusf  etc.  —  Sld.  noj 
mnd.  iiiirhtan  i-tc. 
Däclilura  od.  ■üxi^ra  u.  nSrliUtn- 
6  ilorgenstit  od.  j\iilueit  Atuchra  ! 
artfrnteh  u.  der  MorgenmtMtnt,  Zdt  w 
naeh  nichts  genotsen  hat  u.  der  Magen 
leer  tat,  Ii'rúhmorgewi  vor  aHtm  Otntu 
Späne  u.  Trank,  Zeit  wo  der  Magca 

10  teer  ist;  daher  überkaajtt  mil  leerttni 
od.  ohne  EHtHU  gegessen  od.  getrvnt 
haben,  ungesättigt,  teer,  hungrig  niic 
unl/Ctrunken  etc.;  —  h6  is  in  l  nuf 
(od.   m  't  DQcbtero)  upstân   uu  aue  « 

It;  eWD  of  to  driDkefl  twO  slündru  Yyü 
RftD;  —  hä  »  hti  in  't  Q<)c.iit«n]  na  Xh 
(ipn  lopiin;  —  *r  ik  fro  '«  m&rper» 
watur  gn,  atliD  ik  tnX  'a  loijrn  niaiM 
nÚ':bWrD,  dut  de  mag«  »tik  wtX  ferw 

30  -^  du  uiuKt  de  medicÎD  iu  't  nucbt« 
oüineu,   Ar  du  dtn  tanrguiLrfnl  to  dl  e 

—  wen  mau  nou  so  gaus  uöctiltm  lt. 
fßld  i|i«n  Biitc  geldcD  HO  i;Qd,  a«  «tu 
(TBt  'q  btt  ilteu  tu  snk  uamBii  hod ;  - 

20  Ellgt  arbaroUik  Ddcbtcra  fuHjrcsdtt;j't 
jr»^,  verhungert  etc.)  Ot;  —  mit  'n  nOc 
magc  is  ile^t  arbcideo ;  —  fni  kold 
In  'û  uOgtTTD  TDagc  fft.tjfQ,  ii  n(t  re 

—  hË  is  nog  so  uúcJitwu,  as  o(  iit 
SO  int  ût  't  br4de  komna  is;  —  b'  ii  nAc 

un  gAd  to  bû»  konii'«;  —  'a  niMhUra 
(ein  neugehornc»  Kalb  koa  noeh 
Muttermilch  od.  Hherha-pt  keine  A'il 
Sit  fich  gtnomnxH  hat   u.  jialter  aadi 

81)  »ehr  «Und  u.  mager  aianieht  u.  id 
iil);  —  'n  nlicblim  juuge  (ein  »dm 
od.  kleitftr  dummer  Junge);  —  'ii  ait 
feilt  od.  kérel  (ein  schh^gr  od.  (/imrmi 
öd.  fadtr  Fant  od.  Eerl) ;   —   'o  nw 

40  bôni  (ein  schioaeAer,  schlaffer,  bt.  ein } 
Baum)  ett.  —  yd.  aögten  -.  dumL  aw: 
nochtern;  tdd,  nncbwri  DQcbtwa: 
Duobter,  nochtor  (jojatius,  sobrius,  M 
piftus,   Kicr.ua  «tc.,   rule»  matatimn) ; 

4S  nuobturn  m.  iiuobtarota,  Ducbtwnïa; 
niiehtLT,  niielitcrn  (nüchtern).  —  Kttl 
aus  lat.  noctumiu  od.  soant  mit  nnM.f 
Duchle,  Duchten,  nucbtcnit  (auuie,  wk 
tempore,  tempore  tuiteiaeriiUana),  nai 

SO  uucbteu  (cruamaue),  uocItUin-,  nuclilff 
(matuta,  bora  luatutlna  clc.)  poh  iicki 
vorgeseltlem ,  aus  eu  wt  In  gtiiini 
sodass  DDcbte  /är  ou-  od.  üi  ncblo,  'n 
(cf.  auch  Ehrentraut.  I,  iß»  des 

56  6c}itcn,  nüchtern)  steht,  meJaimtlJ.  na 
u.  uchUn-Rtooil  betet  dasttitr  sind. 
uchtc;  golh.  uhl*A:  ahd.  ooktA,  nbt&: 
uoht«,  übt«  etc.  (Morgen^Mmerung, 
genfnihe,  Morgenxvit,  ûammerung)  j 

60  wenigslau  (imc&   dw  JJmlaM    do   h> 


«S  NODEH 

alc  hvâtr  aU  nt  dem  tat,  noc-  Xäaien,  der  IfothveHdiglceit  etc.   eme  Tu- 

w«M  matt  da»  nid.  nnchten  u.  gend  machen);    —   uûd  lérd  bädcn  —  nûd 

M    den    von    Weiland    eüirten  brekt  Tsen;  —  DÛd  kcnd  g&n  gebúd ;  —  „de 

[m  thlenden  nachten  als  Aurora  ûrsCe  nôd  (der  ersten  Noth  od.  dem  ersten 
;  —  "■  oDchtens,  als  etc. ;  —  ook    6  Bedurfnisa  u.  Mangei)  mut  st&rd  (gegleuert) 

a   't   nüchtere   licht    de  hulverige  wordeu,"  sä'  de  frô,  ilo  hOe  (liautt,  schlug) 

-  die  den  nüchteren  dagcraet  in  't  sC  de  baktrog  kürt,  um  't  Bfirwater  (Wasser 
elkoin  heet  etc.  vergleicht,  so  ist  eum  Säuern  de»  Brotkeigo)}  bft  to  maken. 
Im,  dass  dies  Alles  auch  begrifflich  —  Nd.,  hM.  iiood  ;  ikhaI,  nôd,  nût ;  afriei. 
I  tu  einem  aus  ea  od.  in  ucbte,  tO  ni-d  it.  näth;  wfries.  nead,  nea;  nfries.  nûd; 
tte  eontrahirten  nachte  etimmt  u.  sali,  wang.  nüd;  hclg.  nuadü  ;  as.  uûd;  aga. 
annaeh  uohl  amunehmen  ist,  tlaas  nead,  nicd,  nOd,  n^d;  aengl.  nead,  nud;  engl, 
d.  nnchie,    Dachten,    nuchtena   u.  necd;  scitolt.  Dcd  in  uedwayis  (ncadvise)  ». 

aoieie    (wch    ahd.    nuohturn     u.  ueid  in  neide   (nccessity),    neidfyre    (Ifolh- 

n  etc.  sätMHtlieh  mU  uchte  od.  akd.  16  /euer) ;    an.    naudh ,    naudhr   u.   auch   (*</. 

;    (ef.   acht]   ru8ainm«i(Mnfreii  u.  Björn  Ilalilorse»)  nejd;    noru.  naud, 

dem   lot.    nox,   noctiB    od.    nocte,  niiu,  nü,  nöd ;  «cAweil.,  dän.  iiüd ;  tiAd.  nOt 

icttu,  nocta  u.  nocturnus  entstanden  núth  (tribiitatio,  angor,  pressura,  neccsBitaa 

it  sind.  etc.);  gotli.  uauths  ail.  oaud,  nauda  t>i  nau- 

^oüt.   Drang,  Zwang  etc.;  —  wa.t  20  dithaurfbi   (nothdärftig,    nüthig).  -^  Hs  ge- 

Sr  núd   od.    wat  hed  dat  nu  wer  hört  stceifellos  (cf.  auch  nC^t)  «u  o/td.  niuwan, 

(Dnaig,  Mle,   Nöthigung,  Zmang  nüau;  niAd.  niuveii  u.  nAd.  nouwan,  nauwan 

da  nu  &1  wür  weg  must?   —    he  (tuQdere,>f(i»seM,  !fue(«cAen,drficf:en,drdni7en, 

•o  'n  D6d  (Drang,  Eile  etc.),  wen  bs.serslossen,eerschlageH,kleingchlagen,ger- 

ii,  dat  he  glîk  miLkt,  dut  M  wir  2S  drücken,  zeriiuetschen,  serreiben);   an.  nüa, 

I;   —    he  Bitt  in  ndd   (in  Drang,  gnua   (reiben  etc.,   cf.  nau  u.  gniden  etc.), 

■iii,  Einengung  etc.  od.  in  Druck,  was  auch  vielleicht  in  goth.   bnauau    (zer- 

lentme  etc.) ;    —    in   euer  nûd    (in  reiben)  steckt,    sofern    dies    aus    bi-nauan 

ränge,    in    einer    Eile,    ununler-  contrah.  ist. 

—  hC  mat  in  ener  n&d  piBSCu-, —  30  Büd-anker,  îsothanker,  grosser  achioerer 
fau   nöd   (Beengung,    Angst,   Be-  Anker,  der  nur  für  dert  Fall  der  Notlt  gc- 

etc.)  nét,  war  bt  hen  sul';  —  he  brauclU  wird. 

fOr  n6d  nêt  to  redden;  —  de  dik  nöd-behelp,  A'ofhbelielf. 

'der  Deich  leidet  Xoth  od.  Druck,  BÛde-IÜB,  nôd-lôn,  notiUos,  oline  Zioang  u. 

.   Bedrängniaa,    bt.    Gefahr,    um  35  A'at/i,  unnütz,  vergeblich,  umsonst  etc. 

a  stark  andrängende  Wasser  od.  DÖden    (l'hir.    von    Noth),    Nötlteu;    — 

t  Druck  desselben  tu  weichen  u.  hü   sitt    iu   nüdcii ;   —    bt   alle   núden    dör 

rechen);  —  dat  geid  (er  núd,   li:.  God  redt. 

ad.  mit  Dauer  nöd    (das  geht  zur  DÜden,    niithen    od.  Käthen ;   —    he»t  du 

mit  genauer  NoUt,    bs.    nur   so  10  dat  fau  nudeln,  dat  du  dat  dviBt  od.  dïr  hen 

M  etej;  —  hu  dcid 't  (U  iii'id  (aus  geiBt?    —    fan   iiüdun    hchbcn    (tonnäthen 

Ugkeit,    Zwang  eiej ;   —   de   iii>d  haben,  aöthig  haben,  brauchen  od.  gebrauchen 

ng,  6r,  das  Massen  etc.)  dril't  hum  müssi-n) ;  —  hv  hed  lül  (reld  fau  nödcn. 

-  wen  de  nöd  an  de  nian  kuiiid,  iiûtlen,  nüdei,  swingen,  drängen,  pressen, 
;  d(n1  deid,  den  bin  'k  d'r  iik  na>;;  45  ntithigen  etc.;  —  hä  iiüdt  hum  d'r  to;  — 
Igd  Ûn  dÎhI;  —  dür  nûd  od.  bt  be  lett  alik  d'r  iiich  to  uüdeii  um  wat  to 
A  Zwang  od.  aus  Zwang  u.  Nvth-  dän,  wat  hi-  nirb  wil.  ~  Std.,  mnld.,  mnd. 
'*) ;  —  dat  Echip  útt  iu  iiúd  (Drang-  iiodcu  (daxselbe  u.  auch ;  einladen, ef.  nögcn): 
&ngniaa,  Gefaltr);  —  lié  Hdt  uúd  africs.  mtb  nd.  nCdia,  m'dja ;  lu.  nüdian  od. 

Bedrängniss   od.  Mangel  am  Be-  50  m'idj.in  (niilhigen,  zwingen,   einengen) ;  aas. 

i;  —  dat  hed  gCn  nüd  (a.  das  /tat  urildjanfeoDipcllL're,  pruvocarc),  núdau,  nfdan 

rang  h.  Zwang,    bi.    keine  Nöthi-  (t-ompullere,  eogere,  mutuarc] ;  aengl.  iii'den ; 

Sile  etc. ;  —  b.  das  hat  keine  Be-  engl,  ui'cd ;  (in.,  isl.  uauda  (vebemeutcr  ur- 

I  N.  Gefahr   etc.);   ~   in  núd   an  gerc,   instare)    u.  ncyda   (cogere,    adigere); 

—  <hmpos.:  piBBen-nSd  (Harn-  56  dän.  nüdc;  goth.  uaiitl^^n;  "hd.  nútjan, 
hvng  ad.  Näthigang  um  zu  pissen  uûttau,  nütan,  naotcn,  nuten ;  »lAd.  nuten, 
[ermAd,  dôdeuAd  etc.  —  ±{pricftHi..-  nooten  (2foth  od.  Zwang  u.  Drang  etc. 
me&Digmftl  üt  de  nod  'n  dOgd  maken  machen  od.  erzeugen  u.  verursachen  [hinem], 
u  tiumchmal  aus  der  Noth  od.  dein  Noth  anihun,  in  Noih  bringen,  bedrängen, 
u.  Zuange,  dem  nnauaweichbaren  60  ewingen,  niithigen  etc.). 


Dud'driift,  NMhdvrft,  BedOrfniM.  noA- 
wendiger  Lebenibedarf  etc.:  —  lif  mA  SÎn 
n6d(Jrü(t  (U^tiches  ßedOrfnita)  ilftr  farrichtd ; 

—  US  bcd  SÎO  uaddrQI'l  ttêl.  —  Afries. 
nAdthrefl,  nMdreft;  «U.  nooddrnft )  aga. 
iie&dth«at'(  etc. 

nbd-dfüftig,  nothdttrftig,  knapp.  dürJUg, 
bedürftig,  arm  etc- ;  —  Mi  ban  nAddrufüg 
eftn;  —'  M  is  unn  im  nfiddrOfiig. 

Dftd-fai,  NothfaU. 

hH'OokK«!,  nudHag',  Üaüifiagge. 

núd>K«t)ritK,  NoUÜje^anth. 

nüd-eedwan^n,  nothgetuiungen. 

nöd-Bafen,  ^uthkafai. 

Düd-belper.  Nothliclftr. 

BÜd-boll,  P/ur.  uödboltcn,  WolAftôtïcr; 
jpfw*«  rrtteAne  eicÄene  Brettw  «m  TotÜoi- 
sdfjjcn,  dit  für  eiR«n  eintreftneiM  Tbdfs- 
u.  JV^DtVn')  fftts  riarot  «(r&M  u.  «chm  vor- 
hn-  in  paintnder  I'äMC  u.  Brtite  luge- 
gchMittaiiind,  meilriH  Todten-Sarg geiodHn- 
lieh  eilig  angefertigt  werden  mtia  u.  w 
NoUi  H.  Kile  damit  hat. 

nUdi^,  nätiiig,  Naih  od.  Zteang  w.  Drang 
etc.  Itabeiid;  —  jicraetler  (i^äoejitQr,  Lehrer), 
Ik  mul  Bi>  Qddts  (habe  <id.  fühle  Nolh  u. 
Vran^,  6«.  ÄOM  ein  Itibtichts  Bedürfnina}, 
mag  ik  äfen  herûtî  —  't  mut  nödig  so 
weBt'D,  et  tnuw  nOlhig  (neingtud,  absolut  od, 
driitglick  etcj  so  sein;  —  ik  mut  nödlg 
(dringlich,  tätg  etcj  g&n ;  —  wat  he«l.  du  'l 
10  D<id\g,  dnt  du  glik  al  wtr  fürt  mast  un 
hiïl  aH  afen  Bitten  glui  vilt?  ^  hC  )ied  'l 
10  uödîg  fcr  hat  ta  êo  nûthig,  d.  h.  a,  «r  hat 
M  iw  dringlich  u.  eilig,  bc.  ist  so  prrtsirt 
etc.,  s.  B.  um  toieder  forttukommen  etc. ;  — 
b.  er  hat  ea  so  dringend  nothuiendig  u.  un- 
entbehrlifh,  i»t  dringend  bedürftig  etc.,  f.  B. 
um  Oeld  od.  Speise  etc.  mu  bekommen) ;  — 
wat  liest  du  dat  aüdtg  um  d^  bî  to  »l&u 
ud,  ^diir  tten  to  ganV  —  dat  fa  h61  nfil 
oiïdîg  fAat  deinen  ^ang  üeX  l&t  dat  mau 
bllfco.  —  Nd.  Dödig-,  m»i(f  uodict;  nid. 
noadig;  oAJ.  Dôtag, obleg ;  mAd,  aAtec,tiútlc, 
noetio  etc. 

nSdigen,  nöthigen,  imingm  etc.;  —  M 
nöiiîift  mî  d'r  to.  —  cf.  nögcn. 

Dud-ISgen,  Nolhlüge;  —  ik  max  nmn  'n 
iiiMIOeen  makeu,  um  uns  to  kelpeu. 

nüd-lös  s.  nMeiúB. 

uSd-lot  (Nolh-Loas,  Zwang-Lom,  unoA- 
änderliehes  Luos,    Schicksal,    Vcrhängni»s ; 

—  uUms  kan  ein  núdloi  untgän.  —  Kid. 
iioudlut. 

ntd-Ioltig,  verhängnietBull ,  unijiüeklieh 
etu.  —  Nid.  noodloltig. 

nüd-DUgel,  Nothnagel;  a.  ein  Nagel  der 
ab  sweiter  neben  einem  ersten  eingeschlagen 
wird,  falls  dieser  <lk>u  nicht  gut  h/tit  od. 
DM»  ihm  nicht  die  ffcnSgende  Festigkeit  «•• 


trenU;  —  wî  willen  d'r  aog  'n  nddu 
reserve  bl  in  haue»,  «en  Je  ^rtie  i 
K&D  lubal ;  —  b,  diuselbe  wie  Nie 
Neidnagel,  nM.,  mnld.  dvangbnagbe! 
6  lieh  ein  unten  i*n  Fleiache  bnut  Finj 
ZAennagel  fcs^ehaltener  NagetmlM 
kleiner  homarttger  Ausiouchji,  der  j 
gerinatten  Berühruiv  sthr  s^merjht 

nüd'MBiiiiik  od.  a&A'ttälev,  Nothp^ 
10  Sparpfennig  für  die  Zeit  der  JVctt  i 
Bedarfs. 

Däd-NBkn,  Nothmehe,  nathwtndigt, 
lässliehe  •'iaehe,  Zwangsache  etc.;  — 
'u  ufidnake,  dat  mut. 
16  tiäd-RitkeIik.iiôd-ask«UL<Mirr/ä'«tic' 
wendig  od.  nctlüg;  ^  'l  is  oOdsake 
Nid.  DoodKükeltik. 

DÜd-KSk^n,  mtl  Oeißott  nöAigen  od.tt 
etc. ;  —   he  nOdiikt  ml  d'r  to,  d^t  U 
ÜO  îorklagon  lunt.  —  Nid,  nooäztkea. 

nwd-xch&t,  NothschuM. 

avd-têken,  N'ithteichen. 

Dbd<We;;,  Todtmwfg. 

1.  l)Ûd*wKr,  NoÜi-  od.  Angtiwtttr. 
3A      2.  add-W^r,  Nothwehr,  Zwangiethr, 
od.  VerlAeidigvng,  vioeu  man  durch  dii 
geeien^en  i»l. 

nog,  «.  1  V.  3  noch. 

n»g,  genug.  voUaia  eur  Oenäge  H 
30  hii  kan  sin  lälend  aét  aüg  krigeu.  —  i 
nOg  od.  nach;  tefrits.  uoagi  nfria. 
mnd.  ubcb,  Duck ;  as.  abh  oa.  nOg  i»  p 
ahd.  nuog,  nooc,  nAc,  nuag  etc.  i«i  p 
etc.;    norw.,  sehued,   do^;    dun.  nok: 

hinreichen^}.  —  Zu  nnuhan  (reichm,ttr 
langen  etc.)  in  goth.  ga-n»iiliiu]  (tt 
aus-,  hinreichen,  ef.  Ilu)g(^n,  «trdckeii 
Ktrekken  utc.)',  ahd.  nuliou,  Prdter.  i 

40  gft-,  ki-uok  (Bufficit),  mu  mit  I  du  i 
nancitici  etc.  «u  iJ^  ^  uüV.  )itr.  utt  | 
teohin,  sich  bewegen  vor,  kommen  u 
langen  ru,  trdfen  auf,  reichtn  an,  errt 
etc.)  ffchOrl.  die  rni'I  uu;  (gehen,   utyi 

4Ei  »ich  entfernen,  verschwindtn ,  «um 
teerdcn,  untergehen  elt,,  rf.  nachl)  * 
loa  urspr.  i'dcÄt.  itt  a,  mogticheTioeii 
3ii;  als  der  nasoL  Form  vwt  a(,  idf 
linier  1  na)  versrut  itt,  da  ja  auch  i 

SO  der  ur^r.  Bedtg.:  gehen,  »ich  baetgi 

etc.)  die  Bedtgn. :  durchdriMgcn,  eindi 

kommen  eu,  rrrtiehtn,  ereilen,  rinhek 

hl.  laufen,  eilen,  rennen  etc.  entwidu 

Wegen   der  SynonjfmUdt  n.  woAn 

&S  liehen  ttrspr.  Identüät  row  nak  i"^  * 
cf  auch  ilag  lur  y  ik,  nb  Mtei^  i 
(gthen  od.  kammtn  eu,  trraiehe»  tb 
hörende  grieeh.  ik&,  ik-neootti,  ikin^ 
men,  gelangen  etcj,  wovon  lÚa6  u. 

60  {langend,  hinlii»gii<A,MuriidUitd,fm 


^FT 


XOEGB  N0E6EN        657  NOEEE  NOK 

U  fémêr  air,  ic,  icc  =  inc,  anc  nôit,  nie,  niemals  de,  —  Nid,  nooit.  — 

gdtmgeti,  kommen  gu,  erreichen^  Gegensatz  von  ôit  mit  vorgesetzter  Negation 
Hc);  kU.  icere  (erreichen,  treffen       ne,   ni,  bz.  Contraction  von  ni-eo-wiht,   c/. 

ôit  u.  et,  Dêt. 
u  nH^U  in  genöge  (OenOge)  u.  ge-    5      nok,  s,  nokke. 

mOgen).  —  Mnd.  noge  (Genüge),  nSken,  vögeln,  futuere,   coitum  exercerc 

wMgmO  ^'  —  Zu  nôg.  c.  aliq.,   c/.  nitjen,  nutjeu;  —   he  hed  hör 

n  genöge  (Genäthigc),  s,  das  fol-        nökd ;   —   he  u5kd  hör  dügtig ;    —   so  lett 

Buk  nöken  od,  fikken  etc.  —  Ist  es  mit 
Leake,  eine  Tasse  Tkee  od.  Kaffee,  10  nfries.  (Outzen)  nockc  (stossen,  zucken, 
nuten  man  genöthigt  ist  od,  wird,  rücken;  auf  stossen,  scMucken,  schluchzen) ; 
um  airf  dringendes  Verlangen  od.  nid,  nokken;  mnld,  nocken  (singultire)  eins 
R  der  Hausfrau  noch  trinkt;  —  od,  connex  wie  nitjen  u,  nutjen  etc.  Imit 
:  \  drinken  nog  nêt  afcrgefen,  ên  niten?  —  Oder  hängt  es  mit  ags,  (L,  EtU 
ke  kfln  't  nog  wol  liden;  — ^  tô!  15  müller)  huoc  (mutmus)  zusammen? —  Zu 
a  nögelkopke,  dat  mut  ji  mi  nêt        füd,  nokken ;  nfries.  nockc,  cf,  mnd,  nucken 

(Bewegungen  mit  dem  Kopfe  machen,  zucken), 

nMiaen,  drängen,  stark  zusetzen,  soxoie  nuck,  nucke  (Stoss  etc.),  cf.  nükke  u. 
eüUaaen,  auffordern,  invitiren  etc. ;  nikken,  womit  es  dann  (u.  weiter  mit  uigen 
it  altîd  erst  twêm&l  nÔgt  worden,  20  od.  hnigan)  wohl  ebenso  zusammenhängt,  wie 
iteid  (od.  an  de  arheid  geid  etc.) ;  an.  huekkja,  hueikja  (stossen,  zurückstossen, 
i  hét  fan  äten,  den  lett  he  sük  not  fortjagen;  sich  zurückneigen  od.  beugen  etc.), 
Bq;  —  da  mnst  mi  nêt  mër  nögen,  —  Weiteres  s.  unter  nokke. 
Bt  mSr  (e.  B.  essen  od.  trinken);  nokke,   nok,   Spitze,  vorstehendes,  vor- 

uft  mi  bi  't  äten  nét  nögen,  ik  25  ragendes,  oberstes  od.  äusserstes  Ende  von 
Iftt  wol  wat  nemen,  wen  ik  wat  Etwas  (z.  B.  eiyier  Rahe  od.  eines  Segels); 
il;  —  he  hed  hum  nÔgd  um  mit  vorstehende  knauf artige  Spitze  auf  dem 
!hL  am  mit  hum  to  äten  etc.);  —  Bücken  der  Dach-  u.  Firstziegel,  die  bei 
led  to  'n  kopke  tê  nügen  laten ;  —  den  gewöhnlichen  Bachziegeln  nach  unten 
it  al  de  hêle  namiddag  ût  west  to  30  gekehrt  ist  u.  hinter  die  Latten  fasst,  damit 

Nd.  nögen;  satl.  neugje  od.  nÔgje;  sie  festliegen  u.  nicht  herabgleiten,  während 
g.  -^  Es  ist  das  contrah,  nödigen,  sie  bei  den  Firstziegeln  nach  oben  gekehrt 
«IdLy  mnld.,  mnd.  noden  u.  nodigen,  ist  u.  die  Spitze  derselben  bildet.  —  Com- 
Bden  tf.  nddigen  neben  zwingen,  pos. :  râe-nokkc  (Spitze  der  Bähe  od.  Segei- 
de, die  Bedtg.:  invitare  od.  ein-  35  Stange);  —  nok-pan  (Bach-,  First-Ziegel) ; 
L  —  pan-nokke  (Spitze  od,  Vorsprung,  Knauf 

,  Nöéhigerei,  öfteres  u.  anJialtendes        auf  dem  Rücken  der  Bach-  u.  Firstziegeln) 

M.  Drängen  od.  Auffordern  um  zu  etc.  —  Nid.  nok  (ausser ster  Punkt  od. 
.  Mu  kommen  etc.;  —  de  nögerê  Spitze  von  Etwas  od.  überhaupt  ein  Etwas 
nét  np,  man  kan  sük  dV  hast  hol  40  was  vorspringt  u.  vorragt  u.  sich  über  die 
sdden  un  bargen.  Umgebung  erhebt ;  daher :  Spitze  od.  ausser- 

iSi,  bS*,  aus  Noth  od.  Zwang,  mit  stes  Ende  einer  Rahe  od,  eines  Segels ; 
^  Mühe,  zwangsweise,  widerwillig,  First,  Giebel,  Bach  od.  Gipfel  eines  Hauses, 
US.;  —  ik  do  dat  nôi  (aus  Noth,  od.  als  First  auch  der  Grat  des  Hauses); 
«ft  gezwungen  bin  u,  muss  etc.  od.  45  —  Compos. :  nok-balk  (a.  Firstbalken,  ober- 
ifunüen  u.  ungern  etc.) ;  —  he  is  ster  Balken  eines  Baches,  Baclistuhlsbalken ; 
^mzr  mit  Zwang  od.  sehr  schwer  —  b.  Gratbalken  eines  gothischen  Gewölbes 
^enapp  od.  kaum  etc.)  to  to  krtgcn,  od.  die  vorstehende  Rippe  desselben),  — 
ftt  sûpen  lett;  —  wen  di  't  nöi  nok-bind  (der  Walmsparren),  —  nok-pan 
tbena  od.  wider  den  Willen,  zu-  50  (Firstziegel)  etc.  etc. ;  mnld.  nocke  =  haen- 
umgenehm,  leid  etc.)  is,  den  lät  't;  balck,  was  KU.  mit  columen,  summum  tecti 
I  harn  nöi  (es  war  ihm  zuwider,  bz.  erklärt  u.  wonach  da7in  dieses  nocke  mit 
im  leid,  es  gereute  ihn,  od.  es  ver-  obigem  nid.  nok  (First  etc.)  ident.  ist ; 
(km  Nothf  Mühe,  Last  etc.) ;  —  dat  schott.  nock,  uok,  nokk  (the  extremity  of  a 
n  nke  (eine  Noth  machende  u.  müh-  65  sailyard) ;  dän.  uok ;  schwed.  nâck  (Spitze 
ftf.  widrige,  unangenehme  u.  leidige  od.  Vorragung  einer  Segelstange).  -^  Ba 
»NeLfBr.Wb.  111,245)  node,Tioe,  durch  das  Nicken  eine  Krümmung  od. 
:  »Ulf.  node,  noie ;  nid.  noode,  noo ;  ein  Knick  u.  Winkel,  bz,  eine  Biegung  u. 
Um»  noode,  noye.  —  Zu  nôd.  —  Wölbung  od.  auch  ein  scharfer  u,  vor- 
'ê$  j  ama  d  vergl.  2  môi  etc.  60  stehender  Winkel,  eine  Ecke  u.  Spitze,  Vor- 

¥oolm>n.    WOrterbaoh.    IL  42 


NOEEE  NOK                      658  KORKE  NOK 

Sprung  etc.  entsteht  u.   heim  Nicken  od,  c)    dän.  nok  (Zapfen  in  einen 

Biegen  u.  Krümmen  des  Halses  auch  ein  ende,  Fuge);  schwed,  ïA,c\l  (Zapfen 

Vorstoss  od.  eine  Vorbetoegung,  sowie  auch  Brett,   womit   es   in   ein   anderes 

ein  Fall  u.  Sturz  (Niederbewegung)  des  wird  od.  womit  zwei  Bretter  zusamt 
Kopfes  stattfindet,  so  scheint  es  mir,  als  6  werden);  Verb. dän.nokke (falzen, z> 
ob  dem  Stamm  nok  od.  urspr.  nuk  einerseits       fügen  etc.  od.  eigentl.  wohl :  brechen 

sowohl  die  Bedtg.  des  Biegens  u.  Krümmens  biegen,  zusammenbiegen   etc.,   cf.  . 

od.  die  von  gebogen,  krumm,  winkelig,  eckig,  regelmässig  gebrochene   und  gegläi 

vorspringend  u.  spitz  zu  Grunde  liegt,  so-  biegung,  zum  Anfügen  abgestossene 
wie  andererseits   auch    die  des  Vorstossens  10  etc.  u,  falzen  =  brechen  od.   « 

u.  der  raschen  Bewegung  nach  vorne  hin,  regelmässig  umschlagen    u.  fügen 

bz.  der  des  plötzlichen  Stosses,  Sturzes  u.  hobeln),  woraus  sich  auch  wohl  a 

Falles   (cf.  iiikkeu   in   der  Bedtg.:  fallen,  (KU.)  nocke  (crena,   incisura,   in( 

stürzen  etc.  neben  der  von  beugen  etc.)  von  gittae  quae  nervuin  admittit),  engl 

Etwas  auf  ein  anderes  Etwas  überhaupt  u.  16  notck  (Kerbe,  Einschnitt,  die  A'i 
dass   daher   nok   od.   nuk   als   Stamm   des        Armbrust);    aengl.   nocke,    nokkc 

obigen  nokke  u.   als  Stamm   der  folgenden  schott.  nock,  nok,  nokk  (the  notch 

Wörter  zu  uikken  (nuerc,  nutare,  cervicem  or  arrow;   the  notch  of  a  spiudle) 

inclinare  aut  iuflcetcre;   ineurvare  se  etc.)  hierher  gehörig^  bz.  als  dasselbe  1 

u.  mit  diesem  zu  nigcn,   bz.  linigan   (hnêg,  20  dän.  nokke   od.  nok  (Fuge,   Falz 

hncig)   gehört,   von   welch   Letzteren   ahd.  klärt,    was   auch   Stratmann    i 

hnôgên,  huôkôn  (iiiti,  bz.  sich  beugen  od.  nokke  identificirt  u.  wobei  noch  bei 
neigen    u.   stützen    auf  Etwas   etc.)    wohl        dass  das  engl,  nock  auch  von  den  1 

ebensogut  abstammt,  wie  md.  nucken,  nuckin,  eines    Segels    (auch   gewöhnt,    crii 

(nicken,  stutzen  od.  sich  zurückneigen,  den  25  nanni)  gebraucht  wird  u.  auch  dii 

Kopf   zurückstossen    etc.;    einnicken,    den  Arsch  od.  Hinter e  hat,   was  s 

Kopf  neigen  od,  senken  u.  fallen  lassen)  u.  aus  nikken  od.  urspr,   hnikan,   hi 

ahd.  hnckkja,  hncikja  od.  kneykja  (stossen,  nigen    in   der    CHrdMtg.:    biegen, 

fortstossen,  fortjagen;  sich  zurückneigen  od.  krümmen  od.  knicken,  brechen  etc.  t 

hintenüberbeugen  etc.).    Zu  dem  für  nikksLa  30  erklärt,  da  jede  Biegung  od.  jede  Ki 

anzusetzenden   urspr.    hnickan   od.  hnlkan,  u.  jeder  Knick  einen  Winkel  od.  e 

hnak,   hnuk,   hnukun   (wovon   auch  nakko,  bildet,  die  nach  attssen  hin  vorsteh 

an.  hnackr  od.  hnacki,  hnakki  etc.)  cf.  noch  weder  einen  Buckel,   eine   rundlii 

die  folgenden  Wörter:  bauchung  od.    Vorragung   od.   aw 

a)    an.,  isl.   hniikr,   hnaukr;   norw.   nuk  85  spitzen  Winkel,  eine  scharfe  Ecke 

(Bergspiize,   hoher  Bergknollen,   gibbcr   in  bildet,  während  die  Kehrseite  desseÏÏH 

jugo  inoiitis   etc.),    cf.   skr.  kakud   (Gipfel,  eine  rundliche  od.  mehr  scharfe 

Kuppe)  von  y  kak  u.  neben   lit.  kaukaras  Vertiefung  (also  auch  eine  Kerbe 

(Hügel)  etc.  auch  nhd.  hoch,  Hügel,  hocken  sodass  dazu  sowohl  an,  hnúkr,   w* 

etc.  von  y  kuk  (krümmen,  wölben)  als  Ab-  40  (Bergspitze   od.   Kuppe   etc.),   als 

laut  von  kuk   (s.  oben),  wovon  auch   ahd.  bnocki ;  norw.  nokke  (unciuus,  bz.  g> 

hahsa  (HäcJise,  Kniebug  od.  Kniegelenk  der  krummes  od.  gekrümmtes  Etwas, 

Pferde),  sowie  lat.  coxa  etc. ;  sub  a  m.  b  u,  datu  die  y  kuk,   kn 

b)  an.,  isl.  bnocki;   norw.  nokke,  nakke;  gesetzt  knuk)   stimmt,  wie  auch  dt 

dän.  nok;  schivcd.  nock  (uncinus,  unciolus),  45  nok  (angulus),  efigl.  uook  (Nacken ; 

was   im  norw.  auch   ein   kleines   krummes  springende   Ecke,   der    Winkel,   2 

puckliges  od.  krummgebogencs  Bing  (Thier  Stückchen  Land  etc),  was  übrigem 

od.  Mensch)  bedeutet  u.  wovon   ausser  an.,  besser  zu  an.  hnükr   als  zu  bnocki 

isl.  bnokinn   (krumm,   niedergebeugt)    auch  d)  zu  nokke  od.  nid,  nok  (Spitze 

an.,  isl.  linyrki   od.  bnykja  (uiicare,  kr  um-  50  Grat  etc.,  s.  oben)  stimmt  nun  wei 

men,  krumm  biegen),  bnauka  (cemuus  labo-  mnld.  (KU.)  nocke  (spina  dorsi),  « 

rare,  servire),   bnauk  (labor  tacdiosus,  opus  selbe  mit  Span,   nuca   identifieirt, 

üctviIq),  wie  auch  norw.  nokkü  einen  fleissigen  beim  Vergleich  der  Bedtg,  von  Na> 

od.    schtver  arbeitenden  Arbeiter,    bz.   eine  G  e  n  i c  k  des  itoL,  port.,  prov,  nncB 

Person,  die  mit  gekrümmtem  Bücken  ar-  55  nuque  (cf,  Diez,  I,  S92)  wohl  ka 

bettet  u.  allezeit  niedergebeugt  steht,  bezeich-  selbe    Wort   wie  dieses   ist,   obschi 

nct  u.  norw.  naukra,  uokra  die  Bedtg, :  sich  diese  rom,  Bezeichnungen  für  Na  • 

anstrengen,   beschweren  etc.   u.  nauker   die  G  enick  beim  Vergleühunsers  km\ 

von  Anstrengung,   starke  Anspannung  der  Genick  (qf.  l  knik)  aowM  müü 

Kräfte  etc,  hat;  60  (Knöchel)   als    lomb.  gnucca   (Gef 


HOELEN  659  NOPPE  NOP 

J,  Ü9li  unUr  nucca)  aHs  mä  nhd.  (Trödeîer,  Trândeler,  Zauderer  etc.)  ti. 
II  ^  afries,  hnekka,  ahd,  hnach  nOlcrske  (Trândlerin  etc.);  nölerô  u  genöle 
nakke)  £u  einem  von  hnîgan  ab-  (Trändelei,  Zauderei  u.  Getrândeî  etc.); 
dem  hnikan,  hnickan  (cf,  nikken)  nOIîg  u.  nölerig  (trändelig,  langsam,  träge 
tétmen  (u.  wahracheinh  auch  davon    5  etc.)  etc. 

\e»)f    da    dem  beim   Vergleich  der  Nome,  Mm\  ml.  Name.  —  Vielleicht  aus 

WMer  »uh  a— c  formell  nichts  ent-  en  ôme,  'n  ôme  (Oheim,  Eespectsperson  etc., 
îM  u.  üinen  beim  Vergleich  von  cf.  ôm)  conträhirt.  —-  Oder  hängt  es  mit 
nakk^  eomie  von  knokke  u.  knökkel        nömcn  zusammen  ? 

M  die  Beätg.:   biegen,    krümmen,  10      Dornen,  nennen,  benennen,  Namen  geben, 

efe.  eu  Grunde  liegen  dürfte.  rufen,  heissen,  bei  Namen  nennen  od.  rufen 

nefti  MO»  nun  weiter,  dass  nid.  nik        etc. ;  —  nôm'  uns  din  olden  (EUcrn)  ins ; 

k   (nntos) ,    an.    hnekkja ,    bneikja        —  du  must  mi  de  lue  insen  nümen  od.  up- 

<le.;  eich  eurückneigen),  md.  nucken        nümen,  wo  so  alle  hôtcn  ;  —  dat  kind  is  na 

etmUen   etc.,   s.  oben  unter  nokke  15  sin  grôtfader  nômd ;  —  hê  nômd  dat  'n  bôm ; 

c.)f  iowie  ferner  das  an.,  t«/.  hnykja,        —  hê  nômde  dat^gôd,   un  't  was  <  bl  lücht 

jUJA  (krümmen,  biegen,  zusammen        besên  doch  egendlik  er  siecht  to  nömen ;  — 

<e.y  9,  unter  c),  bz.  dass  aus  nicken        he  is  nog  nich   benômd   (a.   benamset,   mit 

can  ameh  die  Beätg. :  stossen  vor  od.        einem  Namen  belegt  etc. ;  —  b.  ernannt  od. 

(ef,  bocken  =  stossen  u.  stampfen  20  erklärt,  z.  B.  zum  Pastor  od.  Bürgermeister). 

\  Bock,  be.  die  Worte  buk,  bukken        —  Nd.  nömen ;  mnd.  nomen,  numen ;  nid., 

kf  tädbiscA»  launisch  etc.  od.  stössig        mnld.   noemcn.    —    Wohl    von    einem    ab- 

Sock)  hervor  ging   (durch   die   in        lautenden  nuoma  =  nama   (cf.  name),   wie 

»  hegende  Bedtg.  der  Vor-  u.  nach        muoma  (Muhme)  aus  mama,  od.  vom  Präter. 

de,   Bewegung   des  Kopfes),   so  25  nôm,  nuom  von  as.,  ahd.  namôn  (benamen, 

wM  eweifellos,   dass   ausser  mnd.        einen  Namen  geben),   wo  danji  für  nömen 

(meken,   stutzen,   d.  h.   den  Kopf       ein  älteres  nuomjan,  nômjan  anzunehmen  ist, 

iQKir  u.  ßurückwerfen,  cf.  an.  knekkja        ähnlich  wie  fugen  aus  fuogjau  (u.  dies  aus 

en  etc.  u.  =  sich  zurückneigen)  zu        fagan)  entstand. 

von    agerm.    hnigan    entstandenen  30      nop,  s.  noppe. 

hnickan  (cf.  nikkcn  u.  das  oben  unter  nop-garn,  s.  noppen-gärn. 

ior  a  Gesagte)   auch   die  folgenden  nop-linnen,  s.  noppen-linnen. 

Jtt   diesem  hnikan,    hnak,    hnuk,  noppe,  nop,  Zotte,  WoU flocke,  Wollknöt- 

gehören,  wie  z.  B.  nükke  (s.  d.)  u.        chen,  rauhe,  zottige  u.  knotige  Hechelheede 

MS  (mutinns,   cf.  mutinus  von  muto)  35  etc. ;  namentlich  im  Plur.  noppen,  die  Rauhig- 

nucken,  sowie  nfries.  nocke  u.  unser        keit  od.  die  Zotten  auf  dem  wollenen  Zeug 

wobei  dann  wieder    mnld.    nocke        od.  Tuch  od.  die  Bauhigkeiten  u.  zottigen 

08)  tf.  nokken  (singultire  etc.,  5.  un^er        KnötcJien  im  Flachs  u.  Garn  etc.;   -^   de 

mu  der  sinnl.  Bedtg.:  stossen,  auf-        rok  is  al  hei  glad  sleten   un  d'r  sunt  hei 

etc.  hervorging,  was  sich  von  selbst  40  gen  noppen  mer  up  to  sên ;   —  de  kinder 

i  erklärt,   dass  bei  jedem  singultus        halen  en  de  noppen  fan  de  klêr  (d.  h.  wer 

}pf  sowohl  auf'   als   wieder   nach        viele  Kinder  hat,  der  mui<s  selbst  abgeschabte 

«.  nach  unten   hin   stösst,   bz.        alte  Kleider  tragen  od.  auch :  Kinder  machen 

iuf'  u.  Zurück;  als  auch  einen        die  Eltern  kahl).   —   Nid.  nop;   nd.  (Br. 

M.  Nieder- Stoss  macht.  45  Wb.)  nobbe,  nubbe;   mnld.,   mfläm.,  mtid. 

li    a)    trödeln,    trändeln,    zaudern,        noppe  (villus,  floccus,   tomentum);  ags.  (L. 

etc,;  —   wat   best   du   so   lank  to        Et tmüller)\moi^^di\aengl.(S tratmann) 

m&k'   dog  wat   fürt;    —    he    nöld        hnoppe;    engl,    nap;    schwed.    nopp;    dän. 

lank  mit  herum,  dat  ho  bei  uiks        noppe;  norw.  napp.  —  Es  gehört  zweifellos 

t;  —   b)  langsam  u.  träge  od.  un-  50  zu  goth.   hniupau,   hnaup,   hnup,   huupun 

ûêsvergnügt,  verdriesslich  u.  mürrisch        (reissen,  rupfen)  in  dis-bniupan  (dirumpere), 

Ttdust  u,  Verdruss  bezeigen,  murren        wovon  goth.    dis-hnupuan    (dirumpi);     ags. 

SfTtchw.:  wat  junk  is   dat   spöld        (L.  Ettmüller)  hneôpan,  hneap,  hnupon, 

M.   belustigt  sich)  gern,  wat  old   is        huopen  (frangere  od.  rumpere,  carpere  etc.), 

Id    (bezeugt    seine    Unlust    u.    sein  55  icovon  ausser  dem  obigen  huoppa  das  von 

•gnügen   etc.    od.    murrt)    gern.    —        Ettmüller  aufgeführte  Verb,   â-hncôpan 

Ten;   nid.  neulen;   nfries.  nölin  od.        (carpere)  u.  das  von  H.  Leo  verzeichnete 

n$en)  nöölin;    wang.   nôl;    dithm.        hneâpau  (rapere,  abripere,   abrumpere),   bz. 

dän.  nöle.  —  cf.  nötelen,   wovon  es        die  Compos.:   gc-  u.  ä-hneäpan  (abreissen), 

OB  contrah.  ist.    —    Davon:  nöler  60  sowie  weiter  auch  das  an.,  isl.  hnupl  (das 

42* 


HOBDEK  m  KOESE-WATER 

Ml  éäeâef^aib  Fich,  III,  166,  lefen;  —  wâr  geid  't  hen?  de  nSse  achterna ! 
M  K  ner-tî  (kmehen,  untertauchen,  —  hê  dragt  'n  môjen  nöse ;  drê  to  'n  kär- 
m  fdken,  untersinken)  vergleicht,  rad ;  —  wêtst  du  wol  wat  du  wis  wêtst  ? 
rai  (Tauehen)  etc.  eu  einer  y  nar        dat  du  dî  de  n8se  nôt  ofbîtst;  —  'n  spitsen 

«mtoaicftaiy  tf.  II,  693)  gehört  ti.  5  nOse  un  'n  spitse  kln,  dâr  sitt  de  düfel  drô- 
fM»  nord  oâ.  northa  saoiél  als  dûbbeld  in.  —  Nd,  näsc;  mnd,  nesc,  nase, 
AsL  Bink'Oegend  ist.  nose;  nld.  neus;  mrild.  (Kil.)  neuse,  nose, 

Ncréen,  nördliche  Himmelsgegend.  nuese;  mfläm.  nase,  nose,  ncso,  ncuse,  nuese; 
f.:  &n  't  norden  knmd  niks  gôdes.  afries.  nose;  wfries.  (Japix)  noaz;  nfries. 
M  9.  Bichthofen  unter  dem  10  nfts,  nÔs;  satl  nôze;  toang.  näzi,  helg. 
Mth,  wo  der  Norden  die  grimma  nôzet;  ags.  naese  u.  nôsu;  aengl  nase,  nese, 
OMrf  wird.  neose,  nose ;  engl  nose ;  schott,  neis,  ncs  u. 

Sie  Stadt  Nor  den.  Ms  wahr-  nose  (in  nose-wiss  =  nhd.  Naseweis);  — 
leite  l^adt  von  Ostfriesland  hiess        an.  nös   (Flur.)  nasar;   norw.  nasa  u.  nos; 

anstatt  Norda  auch  (cf.  För-  15  schwed.  naesa;  dän.  naese;  a^.  nasa;  mhd. 
\)  Nordwida,  Nordwich,  Nordhun-  nasc;  lat.  nâsns,  nâres,  näris;  kslav.  nosu; 
Erorthanng.  —  Aites  Sprichw. :  lit  nosis ;  skr,  nas,  nasa  u  näs,  nasa  etc.  — 
d  gen  Orden;  't  herren  gebod  dûrd  Nach  Fi  eh  (I,  650)  vielleicht  von  der  y 
DD  'n  schoftid.  nam,  biegen,  hz.  (cf.  Bopp)  inclinarc,  curvare, 

Norder,  JEinwohner  der  Stadt  20  flecterc,  aus  welcher  JHedtg.  sich  soioolü  die 
'  Sprichw. :  „drê  grote  bonen  sunt        Bedtg. :    Promontorium   als  auch    die   von 

net  80  g6d  as  'n  snûte  ful  dr6g  Anhöhe  etc.  (cf.  nessc)  leicht  erklärt,  wie 
Igen  deNörders;  —  ^harr'  jî  ja  auch  skr.  kakud  (Gipfel, Kuppe)  u.  nhd. 
kamen,  den  harr'  ji  wat  mit  eten  hocken,  hoch  u.  Hügel  (cf  hôg  etc.) 
Igen  deNörders.  25  zur  y  kuk  od.  kak  (krümmen,  wölben  etc., 

[ttkLNordlicTU.  bz.    cingere    etc.)    gehören.     Da   indessen 

8,  Nordemey.  —  Biese  Insel  Bopp  u.  Ben  fei/  auch  eine  |/  nas  (eur- 
er ^i^.  Ü.Emmius,  Dr.  Fried-  vum,  flexuosum  esse)  aufführen,  so  können 
ic.)  Osterenda  u.  war  urspr.  das  ncsse  u.  n8se  beide  zu  dieser  y  gehören. 
der  Insel  Borkum  (cf.  dieses,  so-  30  2.  nöse,  Lichtschnuppe;  —  d'r  sitt  'n 
Bajit  etc.),  von  welcher  sie  ebenso  nöse  an  't  lücht,  de  must  du  d'r  äfen  of- 
Bnise  u.  Juist  durch  Sturmfluthen        snüten,   dat  H  lücht  beter  brand.  —  Nld. 

ist  —  Merkwürdig  ist  bei  dem  neus;  mnd.  noseken,  Dimin.  von  nose  u, 
s  Endung  né  od,  ney  u.  da  die  darnach  wohl  dasselbe  Wort  wie  nösc  (d.  h. 
Ifiriesischen  Inseln  sonst  die  En-  35  entweder  ein  vorspringendes  Etwas,  weil  eine 
(9,  d.)  haben,  so  nimmt  man  an,  sdche  Schnuppe  auf  dem  Docht  seitwärts 
oeA  Schwinden  des  früheren  Na-  übersteht  od.  ein  Etxoas  was  geschneuzt 
srende,    bz.    nach    vollständiger        [od.  snûtd,   cf.  suûten  u.   snûter]  wird,   cf 

von  Borkum  u.  dessen  anderen  nhd.  Schnuppe  als  Geschneuztes  od. 
\Hdten  zuerst  den  vollen  Namen  40  Schneuz- Gegenstand  etc.),  loährend  das  nd. 
6ge  (Norder-neue- Insel)  erhielt  u.        (Schambach)  nösel,  nOscI   wohl  mit  vor- 

nachher  die  Endung  ôge  wieder  gesetztem  n  aus  dem  nd.  öscl  (der  glimmende 
i  ist,  wie  auch  Rottum  fiiiher  Docht  vom  Lichte);  mnd.  osele  (Funken- 
m  Rottum-oog    od.  Rottumer-6ge        asche,  Lichtschnuppen,  glimmender  Docht); 

45  ags.  ysla  (favilla)  entstand,  was  mit  lat.  uro 
itef,  Staubregen  aus  Norden.  —  etc.  zur  y  us  (brennen  etc.,  cf  auch  Ost, 
nôrderstof !  môi  wer  in  't  hof!  Ost,  Osten)  gehört. 

mdrdelk,  nördlich.  nOne-dok,  n5s-dôk,   Nasentuch,  Taschen- 

(Dimin.  nöske)   u.  (seltener)  nûs        tuch  zum  Putzen  der  Nase. 

fiske),    Nase.   —    Redensart,    u.  50      nSse  -  driippe ,    Nasetropfe    od.     Nasen- 

he  mnt  aferal  sin  nöse  in  steken ;        tropfen. 

1  hum  'n  brilF  up  de  nöse;  —  nöse-drüppen ,   nasetropfen,   nasetröpfeln 

um  't  under  de  nöse ;  —  he  krigt        etc. ;  —  auch  subst. :  dat  nöscdrüppen. 

nSse  (od.  de  nösters);  —  holde  nöse-gat,  nSsgat.  Nasenloch. 

«  d'r  ût;  —  he  dragt  de  nöse  to  55      nösel,  s.  un-nosel. 
lé  hed  'n  fînen  nöse;   —   he  ligt  nSsen,   eine   Schnuppe  machen  od.   be- 

j;   —   he  fÔrd  hum   bî  de  nöse        kommen;  —   dat  lücht   (od.   de  decht,   de 

de  sin  nöse  ofsnidt,  de  sin  ange-  kêrs)  nösd  od.  fangd  an  to  nösen.  —  Zté 
It;    —    he  hed  'n  längen  nöse        2  nöse. 

de  hâr  np  de  nöse  hed,  kan  lank  60      nöse-water,  Nase-  od.  Nasen-Wasser. 


NOESE-WATERN  662  NOETELN 

nSHe-watern ,   nasewâssern ,   Weisser  aus  noot;  ags,  hnatn,  bnat,  hnyt;  aengl 

der  Nase  fliessen  lassen  od.  aus^oâssem ;  —  oute,  note ;  engl,  nat ;  an,  hnot ;  not 

auch  snbst. :  dat  nBse-watern ;  —  fig.  auch :  schwed.   not ;    dän,  nöd ;    aJuL   hno: 

kritteln  etc.  wie  nösken;   ■—   ho   hed   aldd  mhd.   nuz.   —    Gleichviel  ob   diese» 

wat  to  nilsc-watern.  5  urspr.   ein   sich   spaltendes  od. 

nOKke,  nûske,  kleine  Nase,  kleine  scharfe  knackendes   od.   ein  beiss-  un 

Spürnase;    kleine    scharfe    weise   Person,  b a r  e s  Etwas  bezeichnete,  so  gehört  ^ 

khincr  Naseweis ; —  he  hed  sin  nOske  aferal  mit  ags.,  aengl.   hnot;   e^igl.  n^XX  (i 

in;  —  't  is  so  'n  lütjet  nûskc.  tonsus)  etc.  zu  einer  germ.  y  hnutoi 

nOsken,  ndsken,  schnüffeln;  kritteln;  —  10  die  vielleicht  auf  idg.  skad,  tkand, 

ho  iiöskcd  afcral  hemm;   —   he  hed  altid  kand,    umgesetzt  kniad,   sMagen, 

wat  to  nösken.  —  Zu  nOsko,  ndske.  stossen,    galten,   bersten,    beissen  e 

nSsker,  nüsker,  Schnüffeier ;  Kritteler.  ausser  nete  u.  niten  etc.  auch  lit  ki 

nust;  i.  q.  Ost  (Ast)  mit  vorgesetztem  n.  skr.   kh&d,    beissen   etc.;  griech.  ki 

nüster,   Nüster,  Nasenloch;  —   he  krigt  15  beisse,  jucke,  schabe  etc.,  sowie  skr. 

wat  afcr  od.   up  de  nöBters;   —   h6  kiiipt  ritzen,    ^aUen    etc.    etc.)    zurûckgé 

hum  de  iiösters  to.   —   Nd.  nüster,  nuster;  daraus  entstand, 

mnd.  nuster,  noster,  nusteren;   nid.  n oster;  note,  Note,  Tonzeichen;   —   dat  | 

afries.  nosteren,  nostem;   nfries.  (Johan-  note  to  hôg.   —   Mit  Note  in  allen 

sen,  pag.  135)  naastar.  —  Daneben  auch  20  Bedtgn,  aus  lat.  notau.  dies  von  lat.i 

ags,     (cf.    V.    Richthof  en)    nosedhyrl,  kennen,  wissen  etc. 

nosdhyrl,  nosterl  od.  (cf.  L.  Ettmüller)  nStel,   in  genOtel   (GeträndeJ,   Gi 

nästhvrl,    nasthyrl;    aengl.    (Stratmann)  etc.),  dem  Subst.  zu  nSteln  (s.  d.), 

neosethurl,    nosethirl,    nosethril,    nesethirl,  auch: 

nesctliril ;    engl   nosethril ,   nostril ;    afries.  25      nötele,  Trändelei,  Zauderei,  Saunu 

nosterle,    nosterlon,    nosterline,   —    einem  etc.  und: 

Compos.  von  nose  (Nase)  u.  ags.  thyrl,  bz.  nöteler,  Trändeler,  Zauderer,  saut 

thyrhel,  thyrel  (foramcn,  apertura),  was  mit  Mensch  etc.,  sowie: 

ahd.  durihhil,  durchil ;  mhd.  durchel,  dürchel,  DÖtelîg,   trândelig,   zauderig,   sai 

dürhcl,  durkel,   dürkel   (durchbohrt,  durcli-  80  langsam  etc. 

löchert)  von  durah   (durch,   hindurch  etc.,  nSteln,  sich  lange  wo  u.  wobei  au 

cf.    2  dör)  fortgebildet  ist  u.  wovon  auch  u.  womit  beschäfügen,   zaudern,  sa 

das  Verb,  drillen  (s.  d.)  abstammt.  sein,   trändeln,   trödeln,   seine  Zeit 

Was  nun  aber  das  mnd.  u.  afries.  noste-  od.  mit  kleinlichen  u.  nichtsnutzigen 

ron  u.   das  daraus  gekürzte  noster  betrifft,  36  verschtoenden  etc.;  —  wat  hest  du 

so   ist   es  wohl  zweifellos,   dass  dies  kein  to  nStebi?  m&k  dog  wat  fürt!   —  ( 

urspr.  besonderes  Wort  für  sich  ist,  sondern  nötcld  so  lank  er  sê  wer  kumd,  dat 

auch  aus  nose-thyrel   entstand  u.  zwar  in  hêl  gôn  wachten  up  is ;  —  de  neiste 
der  Weise,  d^iss  dieses  zuerst  zu  nosthyrel        d'r  so  lank  bi  (od.  mit)  herum,  dat 
contrahirt  u.  dann  zu  nosthyre  od.  nostyre  40  niks   fan   hör   ncien   herût   knmd; 

gekürzt  wurde.  nöteln,   d&r  kumd  niks  b!  herût;  ( 

Nach  Sc  hm  eil  er  (I,  450,  bz.  I,  630)  wat  anders.  —  Nd.  (Br.  Wb.)  neteln 
werden  die  Nasenlöcher  bei  Bruder  Berhtolt        (zaudern,  sich  lange  wobei  u.  iro« 

auch  türlin  an  der  nasen  genannt  u.  ist  es  halten  u.  beschäftigen,  nicht  aufhören 
sehr  wohl  möglich  ^    dass  dieses  türlin  nicht  45  von  einer  Sache  zu  reden,  einen  langt 

das  Bimin.    von    Thüre   ist,   sondern   eben  Stil  im  Tadeln  haben);  nid.  nentâc 

auch  aus  dem  Substantiven   ahd.    durihhil,  dem,   zögern,  langsam  u.  träge  se 

tiirihhil,  turhil  (foramcn^  apertura)  entstand.  lustig,  widerwillig  u.  mürrisch  sein,  i 

nßt,   nOte    (Flur,  n^tcn),   a)    Nuss  (nux)  knurren),  neutelig  (zögernd;  verdr 

als  Bezeichnung  verschiedener  Kernfrüchte  60  murrköpfig  etc.);  mnld.  (KU.)  nenXe 

mit  harter  Schale.  —  Sprichw. :  de  de  nöte  vola   agere) ;    mfläm.    nentelen   (&t 

eten  wil,  mut  so  ok  knacken ;  —  Redensart. :  tasser  son  temps  inutilement,  tarder 

dat  ^cschüdt  um  gen  dofe  nSten;  —  't  geid  Kilian  Aa£  neutken  u.  neutelerskei 

um  \i(m  dofe  nötcu;   —   b)  (im  Flur.)  Be-  Bedtg.:    anicula  curaz,   mnltae  te« 

nennung   der  gewöhnl.    von   Tockholz   ge-  56  anus,   sowie  neuteler,  neutelerken 

machten    Schlusf^hölzer,    worin   die   Zapfen  von:   homuncio  frivolus,   assidous  i 

der  MühlenwcUen  sich  drehen.  —  Nd.  not,  frivolis   agendis;    muhae   sedulitatis 

iiaet,  not;  mud.  not,  note;   nid.  noot,  neut;  frivola,   während  neutel  im  nid.  (v. 

wfries.  (Jap ix)  nuyt;  nfries.  (Johansen)  etc.)  een  klein  mannetje,  een  dreatel 

nöd;  wang.  nutte;  mnld.,  mfläm,, noX^  note,  60  dreutelen,  nd.  drötelen,  gaudem, 


KOETEEN  663  NUEFER 

\  um,  bM.  tarde  et  pigre  in  cedere  nâf,  Nase,  Spürnase  etc. ;  —  bê  gaf  hum 

i,  eimbeineê  Männchen,  einen  Zwerg,  £n  up  sîu  nüf  (od.  snüf).     Auch  persönl.: 

«fe.   bezeichnet  u,  wenn  man  nun  Spürnase,  Spür  er  od.  Person,  die  eine  scharfe 

li,   ä€M  das  ahd,  hnoz   (Nuss,   cf.  u.  feine  Nase  hat,  Alles  spürt  u.  wittert, 

nOte)  bildlich  auch  ein  sehr  kleines  5  bz.  superklug  u.  naseweis  ist.  —  Nd.  (Däh- 

ngts  EtwaSy   hz,  das   Geringste  u.  nert)  nüff  (Nase,  Schnauze)  u.  (Br.  Wh.) 

8  bezeichnete,  sowie  femer,  dass  das  nif    (eine   naseweise    sich    klug    dünkende 

ndre    od.  neutken  formeü  dasselbe  schwatzhafte  Person);   nid.,  mnld.  nuf  (na- 

IL  Nüsechen,  bz.  ein  I>imin.  von  sutulus),  nufje,  nufken  (nasutula);  Verb.  nd. 

fiÊZê)  ist,   80  kann  auch  nid.  neutel  10  (Br.  Wb.)  niffen  (naseweise  Bemerkungen 

êim  Dúntfi.  von  neut  (Nuss)  sein  u.  machen) ;   nid.   nuffen  (naseweis  sein).   — 

n  NuzB  in  der  Hg.  Bedtg.:   kleines  Vergl.  das  an.  nef  (Nase  etc.)  unter  nibbe, 

MM  JEtwoB  in  die  von  Zwerg  od.  wovon  an.,  isl.  nifia  (faemina  nasatula)  etc. 

Männehen  sowohl,   als  in  die  von:  u.  ferner  auch  unser  snüf. 

pringe  u.  werthlose  Kleinigkeit  (res  15      nuf  er,  a)  hell,  blank,  sauber,  rein,  reinlich, 

vergehen  m.  davon  wieder  neutelen  nett,  hübsch,  zierlich,   bz.  lebliaft,  munter, 

eh  tfi  den  obigen  Bedtgn.  weiter  ge-  aufgeweckt,  klug  etc. ;  —  dat  sügt  liir  in  bûs 

«Ml.  all'  nüfcr  (blank  u.  sauber  etc.)  un  nët  ût; 

n;  i.  q.  dasselbe  wie  n^dJQod.  nâtje  —  'n  nüfcr  meisje  (ein  sauberes  feines  Mäd- 

indben  u.  steht  vielleicht  für  nädkcn  20  chen) ;   —    'n  nüfcr  kindje   (ein  munteres, 

ken  =  nhd.  Näthchen.  lebhaftes, aufgewecktes, scharf cs,kluges Kind- 

I  od,  nfi,  Nu,  augenblicklicher  Mo-  dien) ;  —  'n  nüfcr  gcsicbtje  (ein  feines  zier- 

ttzdter  Augenblick  etc. ;  —  ho  is  d'r  liches  etc.  od.  auch :  ein  aufgewecktes  kluges 

Ï  wer ;  —  he  hed  dat  in  'n  nû  dân ;  GesicJUchen) ;  —  sc  kikt  nüfer  ßell  u.  klar, 

as  man  so  'n  nû,  do  was  't  förbi.  —  25  bz.  munter,  lebhaft  u.  klug)  ût  de  ogcn.  — 

ias  Adv.   2  nu   als  Subst.  gesetzt  u.  Sjyrichw.:   hc  kikt  so  nüfcr  ût,   as   de  mûs 

%ei    es    somit    das   Jetzt    od.    die  ût  de  mâltîne;  —  b)   eifrig,  rührig,  thätig, 

teüich  gegenwärtige  Zeit,  die  sofort  betriebsam,  achtsam,  aufpassend  etc. ;  —  de 

od   schwindet,   wie  sie  da  ist   u.  beide  minsken  sunt  dV  so  nüfer  b!  don,  dat 

cA  gar  keine  Dauer  hat.  30  man  so  regt  sin  plcsôr  an  hed,  wen  man  hör 

.  oa.  nu,  a)  nu,  nun,  als  fragendes  arbeiden  sügt ;  —   dat  sunt  so  'u  pâr  regte 

orderndes,  ausrufendes  u.  beschwich-  nüfere  lue ;  de  mutten  wol  förut  kamen.  — 

»  Adv. ;  —   nu ?  wat  is  d'r  od.  wat  Nd.  (B r.  Wb., Danneil,  Schütz e) niber, 

?  —  na !  nu !  na  gat  man,  nu  is  't  nyfer,  nibr,  niwr,  nüver  (fein,  artig,  niedlich 

il  nu!  wës  man  Stil,  't  schal  wol  god  35  etc.,  bz.  von  heiterem  sprechendem  Gesichte 

-  b)  Zeitadv.  nun  in  der  Bedtg.:  u.  Wesen  od.  klarem  hellem  munterem  leb- 
i.  zu  der  augenblicklich  gegenwärtigen  haftem   Ausdruck   im   Auge);    nid.    nijver 

—  kamst  da  nu?  —  nu  man,  jetzt  (emsig,  fieissig^  gewerbsam,  arbeitsam,  streb- 
.  —  Mit  gleichbedeutendem  skr.  nu,  sam).  —  Nach  dem  Br.  Wb.  kömmt  in 
ftfcft.  nu,  nun;  lat.  num,  nunc  etc.  40  Leibn.  Collect.  Etym.,  P.  /.,  p.  48  ein 
OB  ZU  der  y  nu  (sich  bewegen,  dre-  niepcr  in  der  Bedtg. :  schön,  hell  u.  klar  in 
mden,  kehren  etc.),  weil  es  eigentl.  den  Augen  vor,  während  Schm.  (1,  1714) 
ehneü  passirenden  Zustand  der  Zeit  nüber  anscheinend  in  der  Bedtg. :  hell,  klar 

od.   einen  Zustand  bezeichnet,   wo        etc.  (wiltu  zachen  wein  nüber  machen)  od. 
mdungu.  Veränderung  der  Zeit  nach  45  in  der  von:   munter,  lebendig  etc.    hat,   da 

er  es  mit  nufer,  nuefer,  nuifer  (muntert  leb- 
Bp  neb',  Knuff,  Stoss,  Schlag  etc.  haft  etc.),  bz.  (Spalte  1731)  nuofer  (fröhlich) 
\weh  mit  der  Faust;  —  he  gaf  hum  u.  weiter  mit  (Spalte  19)  ueber,  ouber,  iber 
le  (od.  nub',  gnup,  knuf  etc.)  in  de  (regsam,  lebhaft,  lebendig  etc.)  identificirt  u. 
iat  he  afer  de  kop  flog.  50  annimmt,  dass  es  aus  en  ueber  od.  en  ouber, 

n,  hnuffen,  stossen,  schlagen  etc.  en  iber  (cf.  nërs,  nôst,  1  nôrd  etc.)  contra- 
^mem,  od.  der  gekrümmten  u.  ge-  hirt  ist  u.  entstand.  Vergleicht  man  nun 
Hand,  der  Faust  od.  den  Knöcheln  weiter  bei  KU.  mnld.  nuveren,  uveren 
umens  u.  der  Finger  etc.);  —  ho  (flagitare,  appetere),  bz.  uveren,  nuveren 
lium.  —  cf.  gnuppen,  knuffen  etc.,  55  (petcre,  poscere)  u.  uveren  (avcre,  concu- 
•I.,  isl  hnippa  (stossen  etc.)  u.  hneppa  piscere)  =  yvcren  (eifern,  zelari,  aemulari), 
B,  premere)  etc.  sowie  oeveren,  uveren  (avere,  cupere,  concu- 

Bft  od.  genabbe,    Knufferei  od.  Ge-        piscere),  sowie  die  wegen  der  Formen  mnld. 

oe\eT  =  nhd.  über  —  ocver  =  nhd.  Ufer 
tan,  8.  nüchtern.  GO  —  oeven,  uven  =  nhd.  üben  (ahd.  uoban, 


NUEFEBHEm  SM  NüJSUia 

uaban,  aopan  etc.,  c/.  6fcn),  so  ist  es  sowohl  nach  vorne  stösst  od.  den  Kopf  p 
möglich,  dass  nd.  niber,  niwer  u.  nid.  nijver  rasch  aufwärts  u.  hintenüber  bewet 
mit  vorgesetztem  en  od,  iD,  bz,  gekürztem  'n  man  thut,  wenn  man  stutzt  u.  vor 
aus  en  od.  in  ifer  (in  Eifer,  eifrig)  ent-  zurückfährt  u.  gehört  dieses  Wort 
stand,  als  dass  nnver  od,  bayr,  nüber  u.  5  zweifellos  zu  mnd,  nucken  (Bewegum 
ueber  mit  üben  (thätig  sein,  sich  thätig,  dem  Kopfe  machen);  md.  nucken,  ] 
eifrig,  regsam u.  fleissig  erweisen)  zusammen-  (nicken,  stutzen;  einnicken,  einscÜaf 
hängt,  zumal  nach  ahd,  nobcrôn  (exercere)  zwar  gleichviel,  ob  man  unter  nuckc 
von  uoban  (üben)  od,  uoba  (das  Ueben  od.  plötzlichen  Vor-  od.  Zurück-Stoss 
Treiben,  Betreiben,  bz.  die  Arbeit  u.  Ver-  10  trennten  kurzen  Zeiten,  od.  einen  1 
richtung  etc.)  auch  ein  Adj.  uober  od.  uoberi  Zurück-Stoss  zugleich  in  derselben  Z 
(etwas  ausübend  od.  verrichtend,  bz,  thätig,  steht,  da  es  überall  sich  nur  auf  de% 
regsam  etc.)  bestanden  haben  kann,  wovoti  liehen  Stoss  od.  Euck,  den  ein  Etwas 
auch  bayr,  ueber  u.  nuber  od.  nüber,  nuober,  od.  bekömmt  u.  erfährt,  bezieht, 
nuofer  (thätig,  regsam,  munter,  fröhlich  etc.)  16  nucken  s.  das  Weitere  unter  noU 
sich  herschreiben  wird.  Fraglich  bleibt  es  Schlüsse,  bz.  unter  nSken.  ^ 
dabei  indessen  noch,  ob  die  in  den  obigen  nnl,  nuU;  NülL  —  Aus  lat.  nnHus 

nd.    Wörtern,    sowie  auch  die  in  unserm        Compos.  u,  Contract  von  ne-ullns. 
uüfcr  zu  Tage  tretenden  Bedtgn. :  hell,  klar,  l.  nûl,  nett,  artig,  niedlich  etc.  — 

rein,  sauber  etc.  aus  der  von :  thätig,  lebendig,  20  trah.  aus  nOtel ;  s.  nût 
lebhaft,  munter,  frisch,  fröhlich,  heiter  etc.  2.  nfU,  geneigt,  abhängig,  abschüssi 

hervorgingen,  od,  ob  diesen  Wörtern  u,  dem  jäh,  jählings,  sehr  schnell,  unerwarte 
oben  angeführten  nd.  nieper  (s,  oben  u.  vergl,  etc, ;  —  pass'  up  dat  du  nét  berunder 
auch  nd,  nüver  vom  lebhaften  Ausdruck  der  de  kante  is  nûl  un  glad ;  —  de  bai 
Augen)  od.  niper  ganz  od.  zum  Theü  auch  26  nûl  bend&l;  —  bê  is  'n  nûlen  dôd  i 
noch  ein  anderes  Wort  zu  Grunde  liegt,  —  Nd.  (Dähnert)  nûle  (abhängii 
wie  z.  B,  unser  u.  nd.,  mnd,  nip  (genau,  herunter),  (Schütze)  nfúl  (vorne  üh 
scharf,  genau  u,  scharf  sehend  od,  zusehend,  Gesicht,  platt  auf  die  Erde) ;  dOh 
aufpassend,  scharfe  u,  helle  od,  feurige  nüel  (überhangend,  vornüber  gebeugt) 
blitzende  Augen  habend  etc.),  zumal  da  nip  80  nule,  nüle  (vorwärts  Über,  proclivis,  p 
(s.  d.)  im  na.  auch  die  Bedtg,:  glatt,  nett,  —  Davon  Verb.:  nd.  (Schütze) 
niedlich,  artig,  knapp  etc,  hat  u.  dazu  auch  dithm,  nülen  (sich  neigen,  aberhange\ 
die  sonstigen  Bedtgn,  von  nüfcr  od.  niber  Falle  nahe  sein);  wang.  (Ehren tri 
etc.  stimmen.  Aus  scharf  u.  spitz  ent-  72)  niû],  vorne  iberhäMen  od,  tiefer 
stehen  die  Bedtgn, :  fein,  dünn,  zierlich  etc.  86  (dat  schip  niûlt) ;  den  Kopf  hängen 
von  selbst,  od.  neigen  (du  niûlst  j&  8Ô).  —  Es  i 

niiferheid,   scharfes  Aufpassen,   eifriges       trah.  aus  mnd.  nugel,  nige],  bz,  ags. 
Streben,  Fleiss  etc.  —  Nid.  nyverheid.  niovol,    nivel,     contrah.     (ef.    H. 

nüfke  (Dimin.  von  nüî),  eine  kleine  Nase;        neol  (pronus,  prostratus,  proclivis); 
eine  kleine  naseweise  superkluge  od.  auch:  40  (Stratmann)  niwd,  nuel  (proclifii 
eine  spürnasige  u,  überall  herumschnüffelnde        fundus),  was  nicht  zu   o^s.  hnigan; 
Person ;  —  't  is  so  'n  regt  lütjed  nüike  fan        bneivan  (sich  neigen,  sinken,  falUn  e 
'n  wicht.  nigen)  gehört,  sondern  beim  Vergleii 

nüfken  (Verb,  von  nüfke),  a)  näseln,  as,  niwi,  niuwi,  nigi ;  ags.  nive,  neo^e 
durch  die  Nase  sprechen,  sachte,  langsam  46  von  nu  (cf.  néi)  tweifdlas  mit  hu 
u,  langweilig  sprechen  etc.;  —  b)  riechen,  nuere,  nütus,  nütare  etc. ;  €jrt«cÄ. 
schnüffeln,  spüren,  spioniren; —  sé  niîfked  (nicke,  winke,  neige),  neúnûa^  (wink), 
aferall  herum.  (das  Nicken,  Neigung)  etc. ;  skr.  nu, 

nüfkere  od.  genfifke,  Schnüffelei  od.  Ge-  (wenden,  kehren),  von  der  idg.  Y  m 
schnüffel.  50  den,  neigen,  ef.  Fick,  I,  131)  absk 

niikke,   näk,   Nucke,    Tücke,   heimlicher  nttlen   (Dimin.  nflleken,  nwken); 

Anschlag,  versteckte  Bosheit,  Laune ;  —  „dat        nölen. 

sunt  sin  ferdômde  nükken,''   sä'  't  wif,  do  nfiliks,  nflliilgs,  neUUeh.  -—  Zu  t 

lag  hör  man  up  't  starfen;  —  he  (od,  dat        nêilik. 
përd,  de  wind  etc.)  hed  sin  nükken.  —  Nd,  56      nûlk,  s,  nütelik. 
nükke;  mnd,  nuck,  nucke;  nid,  nuk;  mnld.  nûlken,  s.  nülen. 

nucke ;  dän.  nykke.  —  j^  bezeichnet  eigentl.  nümîg,  vernünftig,  klug,  verständig 

ein  plötzliches  Vor-  od.  Aufstossen  des  etc.;  —  dat  kind  word  al  regt  nOii 
Kopfes,  bz.  dass  ein  Mensch  od.  Thierplötz-  dat  kindje  kikt  al  regt  nOmig  ût;  — 
lieh  u.  unerwartet  mit  dem  Kopfe  nieder  u.  60  'n  nümigen  junge ;   —  h6  word  all 


NÜEinOHEn)  6t6                         NUPPEN 

nlcUker.  -*  Nd.  (Sr.  Wb.)  nimig  Wort  tote  das  unten  folgende  nnnne  sein. 

füg;   wang.   (Ehreniraut,   I,  Da  aber  eine  leere  Muschelschale  auch  ein 

{.  —  Mit  nflmte  u.  nim  in  fernim  nichts  enthaltendes  u,  werthloses  Nichts  ist, 

'  eic)  SU  as.  niman,  ahd.  oeman,  so  Jcönnte  nflne  auch  für  nîne  stehen  u, 

m  (n^men,  jm  sich  nehmen,  auf-  5  dasselbe  Wort  toie  mhd.  niên   (d,  i,   ni  êo, 

^eiiig  auffassen  etc.),  d,  nëmen.  nicht  ein,  kein,  nullus)  od,  mhd,  niene  (nicht, 

eii.    Vemünftigkeit,  Klugheit  etc.  nicJUs)  sein. 

r.  Ifummer,  ZM,  Zahlzeichen ;  —  nanke,  s,  nunne. 

nogen  nummer;    —    du  must  'n  nûnke,  DÛntje,  Dimin.  vofi  ntine. 

np   't    £ftt   maken.    —    Aus   lat  10      nûnken,    nuntjen    (DimintU,-Verb,   von 

einem   ungebräuchlichen    od,    obs,   nflnen), 

rilteBertf.aicü/^nttinmerSjntmmer.  eine  Melodie  leise  singen  od,  summen;  — 

knnér,  niemér ;  mhd,  niemer,  nimer,  ho  sitt  to  nûnken ;   —  hê  nûntjed  wat  för 

1  t,  nie-mér  (nie  mehr),  bz,  ni-io-  sük  hen.  —  Davon  genûotje  u.  nûntjerê, 

Der   (nicht  je  mehr),   cf,   nßmand  15  leises  Gesinge  od.  Singerei,   Oesumme  etc. 

wegen  né  u.  Ô.  —  Nfries,  (Outzen)  nüne,  nunc,  nunne; 

n^g,  Nimmerstag  od.  (richtiger)  wfries.  nuyntjen ;  an.,  isl,  nunna  (cantilare, 
g^  Tag  der  nimmer  od.  nie  kömmt        voce  murmurare,  non  articulata  respondere) ; 

tt.  —  Mhd.  niemertaC;  nimmertac.  dän.   nynne   (leise  singen,   lallen).    Davon 

erer  Redensart :  de  lütje  nümmers-  20  toohl  norw.  (Jv.  Aasen)  nyna   (ein  Spiel- 

'£hrter  Weise  auch  lütje  lümmels-  zeug,  womit  man  geioisse  Töne  hervorbrin0, 

mi),  wen  de  kalfer  up  't  is  dansen,  indem  man  es  in  den  Mund  hält), 

i,:  8t,  Nimmerstag,  wenn  die  Gänse  Vergl.  dazu:  ahd.  niumôn  (psallere,  jubi- 

Eise  gehen,  lare),  niumo  (sonor,  modulatio);  lett.  nauju, 

iL  Bfimines,  Bümms,  Niemand,  kein  25  näwu,  naut  (schreien) ;  skr.  nn  nauti  navati 

te.;  —   d'r  is   nüms   in  hûs  od.  (schreien,  jubeln,  preisen). 

lén;  —   nüms   anders   as  he;   —  nanne,   nann'    (Dimin.   nunncke,   nunke, 

nêt  mër;    —   nüms  sîu  kind.  —  nunnetje,  nuntje),   Nonne,  Klosterjungfrau. 

nflms  sl&'  sm  kinder  dôd ;   man  —  Nd.,  mnd.  nunno ;  nid.  non ;  mnld,  nonne ; 

wat  d'r  ût  worden  kan;   —   nüms  30  ahd.  nunnä;  mhd.  nunne;  spätlat.,  bz,  kir- 

ar  bedragen  as  dör  'n  rau  (od.  un-  chenlat,   nonna ;    kirchengriech,   nônna.    — 

Btflk  âésk ;  —  nüms  wil  de  katte  Nach  Fi  c  k  (I,  126)  urspr,  eins  mit  griech. 

uohangen;    —   nümmcs  word  arm,  n&nna,  nenne,  nfnné  (Tante,  Grossmutter); 

rftknen  kan ;  —  nümms  kumd  afcr  skr,   nanä   (Mütterchen ,   Mama),   wie   lat, 

-   nflmms  word  de  kette  fan  de  35  nonnus  (3Iönch)  mit  griech.  nânnos,  nénnos 

ka,  as  de  sê  's  afends  nêt  bargt ;  (Oheim,  Grossvater).  —  Skr.  nan&  ist  LaU- 

nflms  so  stark,   of  he  findt  sinen  wort,   bz.   laUende  Anrede  der  Kinder  an 

Nd.  (Schütze)  nüms  u.  nümt,  ältere  Angehörige  wie  mama  od.  mam&  u, 

rt)  nümms,   (Br.  Wb.)   nums  u.  skr.  tsitk  (Väterchen),  cf.  tatte  u.  weiter  bei 

w.)    nemmes;   wang.  nimmens.  —  40  Diez   (1,  292);  ital.   nonno   (Grossvater), 

mnd.  (Seh,  u.  L.)  nemen^  nement,  nonna  (Grossmutter);  lothr,  nonnon,  nprov. 

mpt),  nemant,  uemende,  nimande,  nonnoun  (OJieim)  etc. 

u,   ahd.   nêoman    (cf.   êmand    u.  nanneke,  s.  nunne. 

trspr.  ident,  bz.  daraus  entstanden.  nnnnen-titte,  nnn-titte,  nun-tit,  eine  Art 

es  unorgan.  s  am  Schlüsse  vergl.  45  Spitz-Apfel,  der  hier  in  zwei  Sorten  (brüne 

=  nümmer  u.  nid.  immers  =  immer.  un  rode  nuntitten)  vorkommt  u.  wegen  vor- 

Vernunft,    Verstand  etc. ;  —  he  züglicher  Tragbarkeit  u.  angenehmer  Säure 

t  bi  nûmte;  —  hê  hed  sin  nûmtc  sehr   beliebt  ist.    Sie   werden  auch  nuntje 

ftl  ntUnig  zu  nëmen.  (Plur.  nuntjes)  genannt  u.  werden  sie  ihren 

ifln  (Plur.  nünen  u.  nüners),  eine  50  Namen  vom  Volkswitz  wohl  daher  erhalten 

tchelschäle   u.    zwar   spcciell    die  haben,  dass  sie  spitz  od.  an  der  Spitze  ein- 

\le   der  Herzmuschel  u.  ähnlicher  geschrumpft  u.  zusammengezogen  sind  wie 

irennen  verwandter  Arten,  welche  in  die  Zitzen  od.  Brustwarzen  der  Nonnen, 

Massen  auch  schule  (cf.  dieses  u.  —  Auchnd,(Dähnert)  nunnentitten,  eine 

ll-fftr)   genannt  werden,   —   Nid.  55  Art  Aepfel. 

U,  bz,  in  Groningen,  cf.  v,  Dale,  nunnetje ,   nuntje ,   s.  nunne  u.  nunnen- 

d  etc.)  nuun.  —  Da  im  nhd.  auch  titte. 

ne  hohle  Werkzeuge  u.   vertiefte  nuntje,  s.  nüne,  bz.  nûnken. 

dL  Gegenstände  Nonne  heissen,  nuntjen,  s.  nünken. 

;   obiges  nüne   vielleicht  dasselbe  60      nappen;  t.  q.  nubben  etc.  u.  gnuppen. 


NÜREEN                          €6€  NÜESSELN 

narken   od,   nûrken,  murren,  knurren,  ntSßEein  (wûhUn^u,  rcischeln)  in 't  f 

knarren,  zanken.  —  Ntd.  nurken  (nörgeln,  hê   (od,  dat  swîn  etc)  hed  sûk  in 

knurren),  —  Suhst.  nurk,  nork  (ein  Knurrer  benüsseld  (bewühU  od,  hineingewuhli 

od,  Murrtopf,  Sauertopf).  —  Es  ist  Dimin.-  krochen,  versteckt  etc,) ;  —  sê  benûss 

Form  eines  öbs,  nuren  od,  nurren  =  mnd,  5  wühlen  u.  bedecken  etc)  Buk  mit  ë 

(Seh,   u,  L.)   nurren   (knurren),  was  mit  strô.    —   Nd,  (Br,  Wh.)  nusseln  ( 

gnûren  (knurren)   wohl  ident,  ist  u,  wovon  Nase   worin   herumwühlen;    etwas 

vielleicht  auch  das  nhd,  nörgeln  abstammt,  stöbern  od.   durchstänkem  um  Etu 

nurt  (Subst.  zu  nurtjen  etc.),  kleiner, stoss-  zuspüren)  u,  (Schämt ach)  nuBcln 

weise  erfolgender  Gnss  od,  eigentl,  ein  kleiner  10  (näseln,   durch  die  Nase  sprechen, 

Stoss;  —    't  geid  (dat  pissen)  bi  nurteu  un  lieh  sprechen,  murmeln);  mnld.  (Ki 

bi  stötten,  as  bi   de  swine,   od,   't  geid  bi  seien  (nasosiyerostrotacitescrutari); 

nurten  un  bi  stötten  as  de  swine  pissen.  (Japix,   s,  pag,  312  unter  noaz 

nurtjen,   stossen;  stossweise  giessen;  vo-  unter  den  Compos,  mit  trog   auch  t 

geln,  coire,  coitum  exercere.  —  Es  steht  für  15  fache  noasjen)  noazeljen,  neuseljen  ( 

uutjen,  c/.  nitjen  u.  nirtjen.  fein,  stöbern,  suchen,  forschen  etc., 

1.  nû8  (Dimin,  nûsje,   nûske),    Nase.   —  nuzzle  (mit  der  Nase  in  der  Erde 
Nid,  nuis  etc.,  cf  n8se.  u,  nousle  (mit  der  Nase  aufwühlen) 

2,  nû8,  klug,  scharf,  weise,  pfiffig  etc.,  setzt  ein  einfaches  von  Nase,  bz. 
namentlich  von  pfiffigen  altklugen  u,  nase-  20  verschiedenen  Formen  (cf,  uöse)  f 
weisen  Mädchen  u,  Kindern  gebraucht ;  —  detes  Verbum  nossen,  nusen  od,  nosen 
sê  kikt  so  nûs  (od.  snûs,  suügge)  ût  as  'n  etc.  voraus,  was  hei  Japix  im  C 
spikennûs.  —  Eigentlich  wohl  soviel  als  trog-noazjen  (durchfiasen,  hz.  dura 
spürnasig  od.  naseweis  u.  dann  zu  fein,  durchforschen  etc.)  u.  im  en^ 
nus  od.  sonst  dasselbe  wie  snûs.  25  (mit  der  Nase  ausspüren,  riechen,  \ 

nûsie,  nûske,  s.  1  nûs  u.  uOske.  beriechen,  schnüffeln)  hde0  u.  wom 

nûsken,  s.  nösken.  norw.   (Jv,  Aasen)  nasa  (riechen 

wni^}Len^m^\itn^schniiffeln, stöbern, suchen,  was,  grosse  Neugierigkeü   bezeigen 

kramen,   ujühlen   etc.;  —   bê  nüsket  't  all'  Nase  überäU  hineinstecken   etc,)   u, 

dör  (od.  aferal  berum),  of  ho  nêt  wat  finden  30  nusa   (dasselbe),   sowie  schwed,  nos 

kan;  —  wat  best  du  dar   manken  dat  god  Vieh,  mit  der  Nase  od.  Schnauze 

to  nusken;  —   de  swinen  nüsken  in  't  strô  u.  beschnüffeln;  schnauben  etc,  cf. 

(od,  in  de  erde)  herum.  —  Nd.  (Dähnert)  nos,  Schnauze  od.  Nase  =  Vort^ 

nüschen  (Etwas  mit  der  Nase  od.  dem  Hassel  od.  Vorragendes  etc,  wie  mûl  u.  m\ 

durchwühlen,  wie  die  Schweine  od.  Hunde;  35  od.  wie  nesse  u.  nôse  —  bz.  norw. 

unter   andern  Bingen    herumschnüffehi    u,  dän.  nacse  u,  an.  nös  u.  nhd,  Nase 

Etwas  suchen,  Sachen  durchstänkem) ;  satl.  coniw.  nos  =  mûl  u.  snûte)  von  Ha 

(Ehrentraut,   II,   213)  nüskje,   nuskje  ident,  ist,  da  aUe  diese  Verba  von  ü 

(vom  Wühlen   der  Schweine   in   der  Erde,  dessen  verschiedenen  Formen  fortgébih 

wenn  sie  nach  Futter  suchen).  40  ganz  wie  dies  auch  der  FaM  ist  nw 

Wohl  formell  nicht  dasselbe  wie  nûskcn  näseln,  nieseln  (durch  die  Nase  s^ 

od.   nösken,  sondern  aiischeinend  mit  ver-  langsam,  undeutlich  u.  gedehnt  spi 

gröberter   od.    verhärteter  Atissprache    (cf.  ahd,  ncseljan   od,  neselen;  mnld.  m 

J? u  r  8 c  A  6  0^.  bursb,  bursk  au^  burse,  burs)  nnld,  ncuzelen:   nd.   (Schambach 

aus  nussen  od.  nusen  etc.  (dem  Stammverb,  45  neil  etc)  nuseln,  nûseln,  nOsseln,  i 

von  1  nüsscIn)   entstanden,   was  beim  Ver-  hess.  (Vilmar)  nöseln,  nösseln  u, 

gleich  von  nd.  (Br.  Wb.)  nusteren  (stöbern,  nüsseln,  nisseln,  wobei  wegen  sonst, 

durchstöbern,  durchsuchen  etc.,  von  Spür-  auf  das  folgende  ntLssebi  verwiesen 

htinden  entlehnt)  von  nuster  (Nüster)  auch  2.  nässeln,   lungsam  sein,   zaudei 

jedenfalls  mit  nus  od.  nöse  (bei  Cad.  Müller  50  men,   sich  lange  womit  u.  wobei  ai 

nüsse   u.   bei  KU,   auch  nuese,  sowie  ags.  nicht  vorwärts  kommen  vxmiit,  arl 

auch  nys  etc.,  cf.  nöstcr  u.  nÖse)  zusammen-  nichts  beschicken ,   trändeln   etc, ; 

hängt  u.  worüber  Weiteres  unter  1  nüsseln  nüssclst  du  so  lank?   mâk  doch  w: 

zu  ersehen  ist.  —  he  nüsseld  d'r  so  lank  mit  (od.  bi 

nûsker,  s.  nösker.  55  dat  d'r  bei  gin  wachten  np  is,  er 

1.  nüsseln,  stöbern,  suchen,  kramen,  wüh-  word.  —   Davon  SubtL:  gentlssel, 

len  etc. ;   —    wat  nüsselst   du  dar  al  in  de  Gezauder,  Gezöger  etc^  Zauderei)  t 

lade  (bz.  in  de  hörns  un  hokcn  etc.)  herum  ?  Hg  etc.  —  Nd.  (Br,  Wb.)  nOfldtt  ( 

—  he  (od.  dat  swin  etc.)  nüsseld  in  de  erde  u,  nichts  besdUeketO  «^  nmaeln  (Mm 

(od.   in  't  strô  etc.)   herum;    —   de  mûsen  60  arbeiten),     (Dannêi^ 


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NUE8T-EI  t68                            NÜET 

f)on  ga-nisan)  gerade  aus  der  sinnt  Bedtg.:  an,  naut;   norw.  nant;   êékwed.  nöl 

(mit   einander)    vereinigen    od,    verbinden,  nöd;   dhd,,   mkd.  nôz   (NuUvieh  al 

zusammenfügen  etc.  hervorgegangen  ist,  Kuh,  Schwein,  Hund,  Hahn  etc,  od. 

Ob   das  lat,  nidus  für  urspr.  nisdus  u.  ein  Etwas  was  man  sich  zu  Nutzet^ 

das  gleichbedeutende   skr.   nidâ  für  nisda  5  u,  benutzt  od,  gebraucht  etc.)  etc,  £ 

(cf,  auch  hib,  nead;  cambrobr,  nyth,  Nest)  niutan  (benutzen,  gebrauchen  etc,)   t 

steht  u,  auch  zur  y  nas   (sich  geseüen  zu  genêten. 

etc.,  s.  unter  genesen  u.  cf.  Orassmann,  2.   nät,   nutz,   niUze,   nützlich,   n 

Benfey  etc.,   sowie  Fick  [I,  129]  wegen  frommend,  dienend  etc.;  —   dat  is 

nas  u.  nidâ)  gehört,  lasse  ich  hier  unerörtert.  10  nüt;  —  dat  is  unnflt  geld  ûtgefen; 

niist-ei,  Nest-Ei,  bz.  dasjenige  Ei,  welches  is  'n  nütten  sake;  —  he  is  'n  unnütte) 

man  im  Neste  liegen  lässt,  damit  die  Hühner  —  Nid,,  satl,  nut ;   na,  nflt ;  mnd., 

fortfahren  zu  legen.  nutte,  nut ;  afries,  nette ;  ahd.  nuzzi, 

MsMn  od.  (gewöhnlicher)  nfissehii,  nisten,  goth,  nutis;  ags,  nyt;  an,  nytr  etc. 

nidulari   etc.;    —    de   fögels   ntisteln    (od.  15      ntii,  lieb,  nett,  stiU,  artig,  angeneha 

nüsseln)  in  de  bôm;   —   hê  nüsseld  sük  bi  lieh,  aÜerliebst  etc;  —  kinder  mutte 

hör  in,  od,  suchte  sük  bi  hör  in  to  nüsseln  net  un  nut   (od,   nut  an  stil,   bz,  ne 

(von  Jemafulem,  der    sich  bei  einer  wohl-  nûtjes  od,  nûtjes  un  stilljes)  wcsen; 

habenden   od.   reichen  Wittwe   einnistet  u,  is  regt  nut   (artig  etc.)   west;   —   di 

festsetzt  od.  einzunisten  u,  festzusetzen,   bz.  20  nut  (nettes,  stilles,  liebes,  artiges,  bs 

einzuheirathen  sucht) ;  —  de  müsen  nüsseln  liebstes)  kind ;  —  dat  sûgt  regt  nfit 

in  't  str6  od.  hcbbeu  sük  in  't  strô  benüsscid  h6  hed  'n  nuten  frô ;  —   du  büst  nu 

(be-  od.   eingenistet   u.   verborgen);  —   he  nuten  (iron,)  jung',  dat  du  mi  dar  & 

nüsseld  (nistet,   setzt  etc)  sük  dar  fast.  —  lotst;   —   dat  is  'n   nut  hûs;  —  u 

Nid.  nestelcn   (nistein,  nisten,  horsten,  sich  25  (sanftes,  stilles,  angenehmes  Wetter); 

einnisten  u,  verbergen) ;  mnd.,mnld,  neBtolen;  word  wo  older  wo  nüter  (netter,  artit 

wfries,  (Jap ix)  nesseljen;  wang.  (Ehren-  sitteter  etc);  —   dat  is  ên   fan  de* 

traut,  I,  60)  nissel ;  nfries.  (Jo  hansen,  (nettste,  gefälligste  etc,)  hûsen,  de  ik 

pag,  167)  neastlin;    ags,   nestlian,  nistlian;  — Dieses  auch  im  Stadischen  wohlbel 

aengl,  nestlin ;  engl,  nestle.  —  Zu  einem  mit  SO  in  edlen  meinen  nd.  u,  nid,  Wôrterh 

aM.  nestili  (nidulns)  ident.  ags.  nestle,  nistle,  aber  fehlende  Wort  ist  zunächst  ei. 

bz,  and.  nestele,  nestel,  als  Dimin.  von  nesi,  wfries.    (Japix,  s,  unter  i\joe  u. 

nist,  (^.  nüst.  weiter  unten  das  afries,  niod  etc.)  lojc 

nüsien,  nisten,  nidificare,  ein  Nest  machen  genehm,  lieblich,  bz.  erfreulich,  lieh 

u,  bewohnen  etc,;  —  de  lüiiings  willen  dar  85  sowie  mit  wfries.  (Japix)  ^joet,  Dji 

under  de  pannen  nüsten ;  —  de  müsen  nüsten  (Wassenbergh)  nieut  (mansuetas, 

in  't  strô ;  —  sê  hebben  sük  dar  innüstd  etc.  sanft,  ruhig,  stiU,  artig  etc,),  sowie  i 

—  Nd,  mnd,,  nid.,  mnld.  nesten;  nfries.  los  auch  mit  nied  in  nhd.  niedlit 
neast;  5a^Z.  nestje;  a^s.  nistian;  a^n^Z.  nestien;  nûtlik)  u.  demnach  wahrscheinl,  d 
engl,  nest;  ahd,  nëstOn  u.  nistjan,  nisten;  40  Wort  wie  ahd.  niot,  niet  (begierig,  I 
mhd,  nisten.  lieh,   begehrens-  od,  wünschenswerth, 

nfist-küken,  Nestküken,  Nestküchlein ;  —  nehm,  erfreulich,  lieb),  was  mit  ahc 

fig, :   letzt  gebornes  Kind,   verhätscheltes  u.  niet ;  as,  niud  (desideriom) ;  ags,  neô 

verzärteltes  Kind  etc,  dium,   desiderium,   bz.  Trieb,   Etfer, 

1.  nät,  Nutz,  Nutzen,  Vortheil,   Gewinn  45  Verlangen,  bz.  Lust,  Neigung,  Ôene 

etc.,  bz,  Genuss,  Gebrauch  etc.;  —  wat  nüt  Willfährigkeit,   Freudigkeit,    od,   1 

heb'  'k  d'r  fan,  wen  'k  dat  dô?  —  to  nüt  Liebe  zu  u.  an  Etwas);  afrtes,  niod, 

(zum  Nutzen  od.  Vortheil,  Besten,  Frommcfi  (Freude,  Lust  etc,  ?) ;  wfries.  (Jap in 

etc.,   bz,  Genuss  u,  Gebrauch   etc.)    fan  't  i\jue  (goedheid,  gunst,  genegenheid, 

algemên.   —   Nid.,  mnld.   nut;    nd,   nutt;  50  vreugde, genoegen, begeerte, zucht, verl 

mnd.  nut;  nfries,  (J ohansen,  pag,  106)  etc.;  —   as,  mudsam;   ahd.  niotsam; 

nat;  ags,  nyt;  an.  nyt;  ahd.  nuz;  mhd,  nutz.  nietsam  (begehrens- od.  wünschenswer 

—  Mit:  genehm,   lieb,  passend,   erfreulich) 

a)  afries,  not ;  wfries.  not  (Frucht,  Feld-  iiiudliko  (mit  Trieb,  Eifer,  FVeude  e 
fruchte) ;  ags.  not  (opus,  usus,  utilitas) ;  an,,  55  eifrig,  freudig   etc.,   cf.  nûtlîk) ;  — 
isl,  not  (usus,  utilitas)  etc.  und  as.  niudön ;  ags,  nj^dan  (Sn  geniodto 

b)  afries.  nki\  wfries.  (Japix)  ndi',  nfries,  nydan);  ahd,  niotAn,  nietAn;  wkd, 
nut,  nyt,  nuet,  nuat  u.  (Jo hansen)  naatji,  (Trieb  od,  Eifer,  LuH,  VerUuêge»f  JS 
bz,  nad,  nat,  neet  (cf,  Outzen  unter  nüt);  etc,  haben  tooffu,  «idb  MlnMmj  J 
ags.  neat;  aengl.  neat,  net,  nout;  engl,  neat;  60  Freude  haben  worofi^  Mk  Eüim  m^ 


ÜhlBtELK  66d  0 

'§rgnügem  haben  UHnnm,  in  Fülle  Sprüche  9,  17  u.  Dan,  10,  3),  niedlich  (er* 

Ee.  Mu  demeeiben  Stammverh.  wie  freuUch  zum  Genüsse,   hz.  Verlangen,  Be- 

da  soÊDchl  das  Adj.:  ahd.  niot  gierde,    Freude,   Lust  u.  Gefallen  etc,   er- 

Sitbit.:  ahd,  niot;  as.  niud  etc.,  weckend  u.  machend,  erfreulich,  angenehm, 

)uhnM  einen  Drang-,  Press-,  5  lieblich,  gefällig,  niedlich  etc.),  sowie  höchst 

i' Zustand  (od.   einen  Zustand  wahrscheinl,  auch  mit  mnd.   (Seh,  u.  L,} 

terUdi  wum  gedrängt  u.  ge-  uôtlich  od.  noitlich,  noetlich  (lustig,  scherz- 

i,  getrieben  ist  u.  wird,   bz.  haft  etc.,   bz.  Lust  u.  Freude  od,  Jux  u. 

CMrängtsein  od,  einen  effectiven  Scherz  machend  u.  erzeugend,  bz.  von  Lust 

\)  hueiâmen  u.  das  Subst.  niud  10  u.  Freude  besessen,  Lust,  Freude  u.  Scherz 

'  Bedtg.:  Drang  u.  Trieb  (wozu  habend  u.  treibend,   voll  von  Lust,   Scherz, 

:   Eifer,    Verlangen   etc.  Jux,  Possen  etc.  etc.;  daher  auch:  possir- 

lich,  närrisch,  wunderlich,  sonderbar,  lächer- 

sei  SU  dem  ags,  neôd  (stu-  lieh,  seltsam,  eigenihämlich,  bz,  wunderlich, 

eriam)  noch  bemerkt,   dass  es  16  leicht  gereizt,  empfindlich,  eigen,  ungeniess- 

ne&d;  engl,  need;  nhd.  Noth  bar,  verdriesslich  etc.),  da  auch  niedlich 

f,  L,  Ettmüller,  B  out  er-  im  nhd.  die  Bedtg.:  leicht  empfindlich,  bz. 
lim  an  n  etc.)  verwirrt  u.  ver-  wunderlich,  empfindlich,  krittlich,  reizbar, 
d,  was  insofern  sehr  erklärlich  grämlich,  eigensinnig  etc.  (cf.  Weigand 
y  Wörter  von  niuwan  od.  niuan,  20  u,  Vilmar  etc.)  hat. 

My  drüLcken,  drängen)  abstammen  ^  Das  Compos. :  as.  niudlîco,  bz.  ags.  neod- 
\  muwet  od.  mvL&a  in  der  Bedtg. :  lice  u,  neôdlîc  ist  von  niud  (Druck  u. 
Wängtetc.  eontrah.  u,  entstanden  Drang  im  trop.  Sinne  u.  so  =  Eifer,  Ver- 
ags.  ne&d  u.  neöd  sowohl  formell  langen,  Begehren  etc.  od.  Trieb,  Lust,  Nei- 
h  eigentlich  eitis  sind,  2ö  gutig,  Geneigtheit  etc.)  u.  lico  od.  Iic  (gleich, 
nûtfik.  gleichwie,  ebenso  etc.,  cf.  Iik)  gebildet  u.  be- 
oesen;  stossweise  pissen ;  vögeln.  zeichnet  einen  Zustand,  der  dem  innem 
(Johansen,  pag.  46)  nütjan,  Dratige  od.  dem  Eifer,  Verlangen  u,  Be- 
der  Stirn  od.  den  Hörnern).  gehren  od.  der  Lust  u.  Neigung  (von  Je- 
an ni^en.  80  mandem  wozu  etc.)  entspricJU  od.  dem  Drange 
tolk»  niedlich,  lieblich,  allerliebst,  u.  Eifer  etc,  (eines  Jemandes)  gleich  ist  od. 

g,  nett  etc.,  od.  durch  Wesen  u.  gleicht,  woraus  sich  alle  andern  Bedtgn. 
.  äussere  Erscheinung  einen  an-  (er  ist  niudlic  od.  eiferlich,  lusüich  etc.,  bz. 
bkchen,gefâüigen,einneh}nenden  gleichwie  od.  ebenso  wie  Eifer,  Verlangen, 
en  Eindruck  machend ;  —  dat  35  Freude  u.  Lust  etc.)  von  selbst  weiter  ergaben 
Sk  (od.  nütelk)  wicht,  dat  elk  u.  entwickelt  haben  u.  ist  über  as,  niud  etc. 
.^  hast  in  ferlêfd;  —  'n  nütelk  das  Weitere  unter  nüt  zu  vergleichen. 
ulke,  klêd  etc.;  —  'n  nütelken  niitlik,  nüttelk,  nützlich. 

is  altid  so  nütelk  kledt,   dat  't  1 .  nütten,  nutzen,  nützen,  fördern,  helfen ; 

m  elk  't  allerlêfst  findt.  —  Nd.  40  gebrauchen,  gemessen ;  —  wen  't  nêt  nüttd, 

nfldlig.  —  Zu  nût,  bz.  urspr.  den   schâdt   ôk   nêt;   —   wat   kan   mi  dat 

nindliko   (mit  Verlangen   od.  nütten?  —   ho  kan  d'r  niks  fan  nütten  od. 

nss  etc.,  eifrig,  angelegentlich);  nüttigcn,  bz.  genütten  od.  genüttigcn;  —  ho 

I  tf.  neôdlic  (Btudiose,  Studiosus) ;  genütt  od,  nüttigd  niks  mcr. 

(che  (diligently);  mM,  (Lex er)  45  2.  nütten,   Nutzen,   Besten  etc.;  —   't  is 

Weigand  unter  niedlich)  to  din   ôgen  nütten;  —   't  is  mi  niks  fan 

Übhche  (mit  Eifer  od.  Verlangen  nütten. 

d.  mit  Freude  u,  Dust  etc.,  bz.  niittigen,  s.  1  nütten. 

hg);  äUer  nhd.   (bei  Luther,  niiver  etc.,  s,  nüfcr. 


0 


\erte  Vocal  des  AlpJuibets  steht  55  haupt  stets  ein  sehr  schwankender  u.  ver- 

der  nachstehenden  Wörter  für        änderlicher  Laut  war  u.  seine  Entstehung 

u  u.  ist  er  überfMupt  auch  kein        verschiedenen  Ursachen  verdankt. 

f  êondem  erst  im  Laufe   der  0 ;  wie  nhd.   „ô"   od.  „oh**,   Interjection 

der   beiden   genannten        des  Schmerzes,   der  Freude,   der  Verwun- 

er  denn  auch  über-  60  derung  etc.,  wofür  wir  (als  Interjection  des 


äu. 


OCH  OG  670  OP 

Schmerzes)   auch:  ou  od,  au  gebraucJien,  öde,  td',   öde,   leer,   wüst,   verl 

Wohl  urspr.  ident.  mit:  schlecht,  traurig,  armselig  etcj  —  ( 

och ,    og ,   ach ;  Interject,  wie  Ô,  jedoch       hîr  so   öde  ût ;   —    dat  is  hir   so 
ausserdem  auch  gehraucht,  um  seinen  Un-        kram;   —    od    wer    (trauriges,    tri 
wülen,    Verdruss,   hz,    seine  Ungeduld  zu    5  Wetter);   —   't  is  so   'n  öden  sön 
äussern;   —    och!   mäk  dat  d'  weg  kamst;        ist  solch   ein   trauriger,   trOber,   r 
wat  steist  du  d&r  to  kiken?   —   och!   wat        Sonntag)  etc, 
geid  dl  dat  au  etc.  —   Nid.  och;   ahd,  ah;  Es  ist  das  as.   ôdhi,   6thi;    mnlc 

mJhd.  ach;   lat.  ah  (u,  cheu) ;   skr.  ahô  etc.        cihd.  ôdi,  aodi;  amhd.  Öde;  mhd.  oed 
aus  urspr.  aha.  10  auths;  ags.  eadhe,  édhe,  ydhe  etc., 

ödder,  s.  örder.  in  den  verschiedenen  Bedign.  von:  j 

Ode,  Odo,  ml.  Name.    G eschin.  Odens  u.        angenehm  etc.;  leicht,  nicht 
Odenga,  Odinga.  gend    u.    enthaltend,    leer. 

Er  leitet  sich  ab  von  as.  od;  afries.  ôth,        thöricht,  mangelhaft,  schlet 
êth  (in  ôthel,  ethel  =  1  ädcl,  Erbgut,  an-  15  vorkömmt  u.  in  vieler  Hinsicht  mü 
gestammter  Besitz  etc) ;  ags.  ead  (Gut,  Be-        „wan*'  synonym  ist.    Dasselbe  Wort 
sitz,  Rcichthum,  Glück,  Heil  etc.);  an.  audhr;        Adverb.:  ahd.  6d,  6th  =  ags.  eadh, 
goth.  aud  (in  audahafts,  audags  etc.);   ahd.        steckt  auch  in  ôdmöd  od,  ötmöd  (Z 
ot  (Besitz  etc.)  =  uot,  uod  (in  nodal  =  an.        u.  zwar  in  der  Bedtg.:  leicht,   l 
6d\n\f  ErbgiU,  angestammter  Besitz  etc.)  etc.,  20  lieh,  willig,  gefügig  etc.,   u 
wonach  denn  „Odo"  soviel  bedeutet  als :  der        ôtmöd    eigentlich    soviel   als:    wil 
Besitz  u.   Beichthum  habende,  bz.       gefügiger  u.  somit  niedriger 
der  Bei  che  u.  Glückliche  etc.  u.  mi^Ade,        od.  Sinn,   als   Gegensatz  von  St 
Edo,  Udo  etc.  dieselbe  Grdhdtg.  hat.    Der-        Dünkel  etc. 
selbe  Stamm  steckt  auch  in  1  adel,  sowie  in  25      ôd-môd  od.  dt-lBÔd.  Demuth,  bz.  e\ 
Atto  u.  atte  etc.,  da  der  Grdhegriff  desselben        der  gegen  Gott  u,  mitmenschen  gej 
eben  auf  fassen,    greifen,    halten,        willig  ist  u.  sich  nicht  stolz  gegen  < 
nehmen  etc.  zurückgeM.  gungen  des  Geschicks  etc.  auflehnt.    . 

Mit  ödt&udhT  etc.  hängt  auch  der  Name  der  lieh  unterscheiden  wir  es  von  d 
Kuh:  Audhumhla,  bz.  Audhumla  (Grimm,  80  darin,  dass  wir  mit  diesem  ein  etm 
Mythol.  526)  zusammen  u.  bedeutet  derselbe  kriechendes  od,  doch  etwas  mehr 
soviel  als :  „Ku h  des  Beichthums*',  bz.  würfiges  Gebahr en  bezeichnen  als  mit 
des  „Segens"  (Beichthum-,  Segen-  od.  —  Nid.  ootmoed;  as,  ôdhmôdi,  ô( 
Fülle- Spenderin),  weil  aus  ihrem  Euter  ahd.  6  dmuo  ti,  aotmoati,  ôdhmôti,  i 
vier  Milchströme  flössen,  welche  dem  Ymir  35  folgsamer,  williger  Sinn,  Demuth.  —  é 
Nahrung  gewährten.  Die  Stammform  od,  ôdi^  etc.j^  leicht  etc,  cf.  Öde. 
uod  (cf.  gôd  von  gaden)  gehört  zu  einem  ôd-modîg,  gefügigen  willigen  Sin\ 

alten  adan,  wovon  auch  adel  etc.    adan  von        horsam,  unterwüfflg. 
ad  od.  ath  ist  wohl  Präter.  von  idan,  ithan,  oepenlîk,  oepeiiilik,  s,  apendlik. 

y  adh?    cf.  indessen  atte  etc.  40      oepnnng,  s.  &pnuiig. 

ôdje,  ôdtje,  ôtje  od.  othje,   Grossmutter,  1.  of,  ob,  wenn;  oder,  als  äc;  - 

bz.  Grossmütterchen;  —  ik  gä  na  nun  ödje  du  ôk,  of  dat  schip  fan  dage  fftrd? 
hen.  —  Wenn  mayi  unter  atte,  ette  (Vater  of  Harm;  êa  fan  beiden  mut  to  hÛ8 
etc.)  u.  unter  „Ode"  das  Weitere  vergleicht,  —  ik  wêt  nich  anners,  of  he  is  dôd^ 
so  liegt  es  sehr  nahe,  es  mit 
demselben  Grundstamm  od,  ôth, 
âd  abzuleiten  u.  da  es  meist  (im 
zu  dem  nüchternen  grôtmoder  u.  beppe)  nur  müsst  eben  mit  etlichen  Leuten  kamu 
von  Kindern  im  kosenden  u.  schmei-  't  is  al  'n  j&r  of  wat  l&den  (es  ist  st 
chelnden  Sinn  gebraucht  wird,  so  ist  50  nige  Jahre  her);  —  't  is  'n  flr  of  c 
diesem  Worte  vielleicht  die  Bedtg.:  Gütige  fan  hir  (es  ist  etwa  drei  Stunden 
(von  od.  Gute)  zu  unterlegen.  Vergl.  helg.  von  hier  entfernt). 
ot,  Grossmutter  (bi  ôteus,  bei  Grossmutters),  Es  ist  das  goÚi.  ibai,  iba  (ob,  dem 

wofür  vielleicht  richtiger  ôth  zu  schreiben  ahd.  ihsk  (Bedingung) ;  Dativ  ibu,  ipi 
ist.  cf.  Oetk  er,  Helgoland,  pag.  405,  sowie  im  55  ob);  andere  Formen:  oba,  übe,  ul 
Julklapp  vonDr.KarlTheod.Gaedertz  upi;  mhd.  obe,  ob;  md,  of;  afries. 
pag.6unteninderÄnm.dasnd.ohhe(Crross-  gcf,  of,  jof ;  as.  ef;  ags,  gif,  gyf;  • 
vater)f  was  jedenfalls  für  odde  od.  älteres  an.  ef,  if ;  nid.  of;  ^firtes,  ^  (tt  etCj 
ode  od.  Öde,  uode  steht  u.  mit  dem  nU.  in  den  älteren  Sprachen  ifMessen 
Namen  Ode  od.  Odo  eines  Ursprungs  ist.  60  Bedtg.:  ob,  wenn  etc.,  u,niM  di 


OF  671  OF-DON 

ler  (^ffie  hei  uns)  haben  u,  welche  anderen   u,    zweiten    Ettcas   natur- 

BedUf,  daher  rührt,  dass  das  von  gemäss  u.  von  selbst  erklärt,  sowie  auch  den 

it.  e^  of,  jef  (ob,  wenn)  weiter  ge-  durch  „oft"   ausgedruckten   Zweifel   (od, 

fUia»  efther  etc.   (oder)  wieder  zu  des  Zwiespalts  u.  der  Zweiheit)  im  Wollen, 

ékürsi  u.  verstümmelt  wurde,  wie  bei  5  Handeln   u.  Können   etc.,   wobei  ich  noch 

ithofen  (afries.  Wb.)  unter  icftha  bemerke,  d<iss  das  skr.  ubha  als  Subst.  auch 

k  wmd.  of  bei  Seh,  u,  L.)  zu  ver-  den  Dual  od,  die  Z  weihe  it  von  Etwas 

itL    Vergleicht  man  nun  aber  weiter  bezeichnet. 

wnier  idftlia  aufgeführten  Formen :  Als  Belegstellen  für  goth.  ibai,  bz,  bai  etc. 

der  etc.  mit  den  von  Schade  (ahd.  10  sind  zu  vergleichen:   Bopp,    Gramm.  III, 

mier   odo    (oder,    etwa    etc.)    auf-  484  u.  Gloss.  comp,  58  (s,  uba)  t/.  305  (s. 

n  Firmen:  ahd.  odar,   oder;    mhd,  yat   3).      Ferner   Benfeg,    Sanskr,    Dict. 

Ider;  mä,  nder,  ader  etc.,  so  scheint  130  ('s.  ubha)  m.  733  (s.  yad),  Fick,  I,  291 

éU  ob  das  mit  Letzterem  identische  (cf.  ubba  u.  auch  unser  beide)  etc.  etc. 

ler  SS  nd,  edder   (cf,  unter  cddeu-  15      Zum  Schluss  ist  noch  zu  bemerken,   dass 

uh  eine  Weiterbildung  von  ahd.  oba,  das  lat.  aut  (oder,  wenn  etc)  sehr  nahe  zu 

i  «.  da,  tha  etc.,  bz,  dar,  thar*  ist,  auder,  oiider,  bz.  nhd.  oder  etc.  liegt,  zumal 

odo  ^enso  wie  ags.  edbdha   u.  an.  das  lat.  ^t"    unserm  germ.    ^d*^,    „th**    ent- 

ü  etc,  bz,  ahd,  odar  etc.  aus  obda,  spricht  u.  also  auder  (=oder,  wenn  etc., 

as  ob,  wenn  -|-  da  od.  als,  wie  20  d.  h.  wieder,   nochmals,  wiederum 

r.  obdar  etc.  entstand  u.  das  „b"  od,  etc.,  cf.  ander  u.  aber  etc.)  auch  leicht  eine 

do,  odar  ausfiel,  od.  im  ags.  edbdha  Weiterbildung   von   nut  =  aud ,   auth    etc. 

eddo  (oder,  sonst,  etwa,  vielleicJU  etc.,  -f-  Endung  er  =  urspr.  ara  sein  kann. 

Sehade  unter  eddo)    durch    das  2.  of,    ab,   von,   weg,  hinab,  nach  unten, 

fende  „dh"  od.  „d"  assimilirt  wurde,  25  herunter   etc.,    s.  af.   —    Redensarten   als : 

wie  im  lat.  assero   statt   adsero   u.  de  büks  is  of  =  a.  die  Hose  ist  abgezogen, 

»  andern  Wörtern.  —  b.  die  Hose  ist  abgenutzt,  bz.  unbrauch- 

n  des  goih.  ibai,  iba  etc.  ist  zu  be-  bar;  —  ^t  is  wer  of  mit  de  brûdschup  (die 

dass  dieses  aus  i  u.  ba  zusammen-  Brautschaft  ist  wieder  abgebrochen) ;  —  de 

'M  «.  dass  dieses  höchstwahr scheinl.  30  bôm  is  old  un  of;    —   of  un  staf   (alt   u. 

voOen  Form  y^-nhsi  entstand,  woraus  steif,    bz.  abgenutzt)   etc.;   —    ik   harr*    so 

m  auch  vieUeicht  das   u   (bz.  û  als  lopen,  dat  'k  hêl  of  was,  as  'k  wer  to  hûs 

t,  von  i  +  u)  in  dem  ahd,  übe,  upa  kwam  (ich  hatte  so  [schnell]  gelaufen,  dass 

ya  ist  das  Thema  von  skr,   yat  ich  total  ab  [entkräftet  etc]  war,   wie   ich 

ihm  entspricht  das  goth.  Fragepro-  35  wieder  zu  Hause  kam) ;   —    dat   is   of  'n 

hs,  die  Conjunction  e  i  (ob,  wie  etc.)  ander  gan  (das  ist  von  einander  gegangen), 

k.  ei  (wenn,  wenn  etwa  etc.),  sowie  —  of  ist  auch  mitunter  synonym  mit  nhd, 

tf  daraus  contrah.   i   in   ibai   etc.,  er  in  der  Grdbdtg.:   aus,   aus  hervor, 

l  die  zweite  Silbe   bai ,   ba   durch  von  Etwas  aus  od.  ab  etc.  mit  der  Neben- 

tis  aus  skr,  ubha  (aus  abha,  ambha  40  bedtg.  von:  zu   einem  zweiten  Etwas  hin 

h,Knïpho,lat.s,mhofteide zusammen],  u.  zu,  wie  unter  den  nachsiehendeti  Com- 

[Thema:  aba],  goth.  bai),  entstand.  positis  zu  vergleichen;  z.  B.  ofrekken  etc. 

heutigen  (aus  jSi-VLhhdi  verstummelten)  of-bakken,   a)    abbacken   (Brod    etc,    im 

'.  nhd.  ob  zu  Grunde  liegende  urspr.  Ofen) ;  —    b)  abmachen,   abschliessen,   ver- 

war   also :    wie   od.    wenn,    wo  ib  gleichen ;  —  so  hcbben  de  säk  mit  'n  ander 

ftr.  von)  zwei  od.  mehrere  u.  ofbakd. 

iiedene  (Personen,  Dinge,  Fälle  od.  of-beiden,  abwarten;  s.  beiden. 

te  etc.)  zusammen,  od.  wie,  wenn  of-besched,  .46«cÄ/6rf;  —  ho  hed  gm  ofbe- 

^weiheit    od.   ein   Dualismus  schêd  namen ;  —  he  hod  sin  ofbeschéd  kragen. 

xms  sich   denn  auch  der  in  „ob'*  50      of-húd,  Abgebot,  Herunterlassen  im  Bieten ; 

fragliche,  zweifelhafte  u.  —  't  geid  bi  ofbod  un  nich  bi  upbod. 

fende,    bz.   der  in   unserm   „of"  of-bruken,  abbrauchen,  abgebrauchen,  ab- 

T  hegende  Begriff  eines  bedingten  nutzen  etc. 

of-banken,  abgraben,  abstechen  etc, 

tk:  idealisch  mit  nhd.  da  u.  unserm  55      of-dägen,    of-dogen,    abwehren,  abhalten 

damals  etc,)   u.  dar  (da,  daselbst)  etc. ;  —    ik  kun  hum  hast  not  ofdägen ;  — 

».  tha,  da  (da,  als  etc.)  u.  tlier,  der  ik  heb^  de  slag  ofdägend ;  —  5.  2  dägen. 

i^  deudbst  etc.),  wovon  afries,  thard  of-delen,  abtheilen,  zerlegen,  abgeben  etc. 

Iliarod;    ahd.   tharot;    nhd,    dort  of-don,  abthun,  ablegen;  abmacS^en,  been- 

fe&mrgMldet  wurde.  60  digen;  tödten;  schlachten  etc. 


OF-DWALEN                       672  OF-GAFE 

of-dwaleB,  abirren  etc.  für  uobjan  steht  u.  mU  jaa  (ihun,  n 

of-ebben,  abebbeuj  abflieasen.  von  uoba  fartgebüdei  wurde,  tnuss  dt 

Üfel  od.  5fel,  övel  etc.,  übel,  böse,  schlecht  wofiî  eine  besondere  y  angesetzt   od, 

etc.;  —  dat  sügt  dV  öfel  Gods  ßz.  Gods-öfel)  notnmen  werden,  dass  ihm  ein  ander 

ût  (das  sieht  da  sehr  böse  aus) ;  —  ik  wurd  5  Wort  zu   Chrunde  liegt,   womit  das 

d'r  öfcl  fan  to  mode   (ich  wurde  übel  od,  ahd,  aoba  urspr,  ident,  ist.    Sieht  m< 

schlecht  davon  zu  MiUhe),  —  Auch  subst:  nun  aber   des  Doppekfocals  uo  wegi 

dat  öfcl.  —  Äfries.  cvel ;  as.  ubil ;  ags.  yfel ;  (üid.  muotar  =  skr,  xnatar   u.  an£^ 

engl,  evil,   ill,   an.  illr   (contrah,  aus  ifiUr,  Wörter  mit  no  aus  urspr.  a  od.  &  (cj 

ivillr) ;    satl,  ewel ;    nid.  euvel ;    mnd,  ovel ;  10  auch  môd,  inöme  etc.)   an,    so  liegt  < 

ahd,    ubil,   übel,   upil,   upili;    fnhd,    übel;  nahe,  beim  Stamm  uob  od.  dem  Subs 

goth.  ubils.  an  die  y  ap  (sidi  bewegen  u.  regen,  t 

Vergleicht  man  das  skr.  ubL,  zusammen-  arbeiten,   agere  etc.;    sich  bewegen  % 

machen,  füllen,   zusammendrücken,  pressen  wohin,  kommen  zu,  erreichen,  erlang^ 

etc.;    ubbj    (i,   e.   ubh  -f-  ja),    zusammen-  15  werben,  gewinnen,   bz.  erreichen  u, 

drücken,  biegen^  unterdrücken,  hindern  etc. ;  etc.,  cf.  skr,  &p ;  zend,  &f,  af,  ap,  em 

—    zend.    üb,    zusammenhalten    etc;    ubj,  treffen  etc.;  —  skr.  ap  od,  dp,  Wasi 

niederhauen,  unterdrücken,  ersticken,  tödten,  sich  bewegendes,  rinnendes,  fliessend 

vertilgen,  verderben  etc.,  —  so  würde  sich  toas;  —  apas  lat,  opas,  Werk,  That,. 

ubh  der  Form  u,  dem  Begriff  nach  gut  als  20  lung  etc.   u,  skr,  apas,   religiöse  Hai 

y  für  ahd.  ubil   ansetzen  lassen,   da  sich  etc.)  od,  an  das  Subst,  skr,  apas  Uä 

aus  drücken,  pressen  etc.  der  Begriff :  quälen,  etc.  zu  denken  u.  entweder  ahd.  uol 

Böses   anthun,   belästigen   etc.,    bz.  Druck,  skr.  apas  etc.  direct  von  der  y  ap  absu 

Qual,  Belästigung,  Beängstigung  etc.  ganz  od.  aber  uoba  mit  apas  etc.  zu  idenii 

ungesucht  u,  von  selbst  ergiebt  u.  eben  durch  25  u,  als  dasselbe  Wort  wie  dieses  u.  Im 

übel  (übel  sein,  Uebelkeit  u.  Ekel  empfinden  zu  nehmen. 

etc.)  ein  Zustand  bezeichnet  wird,  wo  man  2.  tfen,  Oven   (Subst,),    Ueben,    üt 

durch  Neigung  zum  Erbrechen  einen  wirk-  specieli  (in  Emden)  audi :  Eeligions- 

liehen  innerlichen  Druck  u,   eine  grosse  rieht,  Katechismus-Lehre  der  Kinder. 

Beängstigung  empfindet  u.  auch  „Je-  30      1.  tfer,   tver  od,  auch  6fer  etc., 

mand^7i    übel   behandeln'*    gleich    ist    mit  höher  etc. ;  s,  afer  =  skr.  npara,  dem 

„Jemanden  quälen,  drücken,  pressen",  par.  von  upa  =  unserm  up,  auf  etc, 

öfel-dad,  Uebelthat.  2.  Sfer,  tver,  Ufer,  d.  h.  der  übt 

öfel-dâdîg,  übelihätig.  über  der  Wasserfläche  des  Stromes  a 

öfel-heid,  öfel-keid,  Uebelkeit.  85  Meeres  vorstehende   od,    der    höhe 

1.  Ofen,  Oven,  üben  (exercere,  studcrc);  —  gende  Band;  —  b6  wand  up  't  8fer, 

ûtöfeii,  ausüben,  verrichten,  ausrichten;  —  't  6fer.  —  Afries,  ovira,   overe;   ags. 

fer8fen,  verüben,  verrichten.  —  Ahd.  uobaii,  nfries.  over ;  nid,  oever ;   nüid.  uo?cr 

uaban,  uabeii,  uoppan,  uopan;   mhd.  nobeu,  über;  mfid.  over.  —  Zu  l  öfer. 

üebeu;    md.  üben  (pflegen,  hegen;  ausüben,  40      Sfern,  tvern,   in  ferôfern,  erobern, 

gebrauchen;  thätig  sein;  sich  thätig  erweisen) ;  wältigen  etc,  =  nid.  veroveren.  —  Zu 

as.  ôbjan,  uobjan ;  an.  aefa.  —  Dagegen  aus  Sfer-hen,   tfeivhei,    Ufer-,   bz,  Ki 

den  urspr,  Verbeti:   Oven,  êfen,  oeven   etc.  von  den  Kanten  der  Gräben  u.  Canä 

die   Freq.:    afries.   uvonia,   ûvenia,    ofnia;  oMM^lïiabf allen,  hinunti^aüen,al 

ags.  éfnian,  aefnian,  acfnan;  nid.  oefenen.  45  abnehmen,  abmagern,  kraftlos  werdet 

Moritz  Heyne  leitet  das  ags.  aefuaii,  —  de  bladen  —  dat  water  —  de  wii 

bz.  efnan  (s.  Gloss.  zum  Beowulf)  von  efu  fallen,  bz.  fald  of ;   —  he  it  körteni 

(eben,  gerade)  ab,   was  schwerlich  richtig  olfallen. 

sein  dürfte,  da  zu  diesem  Wort  (cf.  äfen  u,  of-f&rd,  Abfährt  —  Weiteres  (f. 

offen)  weder  die  ahd.  Formen:  uobjan  etc.  50  upfftrd. 

stimmen,    noch  auch  (ganz  abgesehen  vom  of-faren,  abfahren.    In  aUenBedti 

Vocal)  aus  aJid,  eban  (eben)  ein   einfaches  im  hochd. 

Verbum  uoban,  sondern  nur  ein  uobanjan  of-flaÜen,   abflachen ;  —   dat  flf 

od.  uobanôn  etc.  entstehen  könnte  u,   dann  mër  of;  —  dat  holt  mut  wat  offlakd  i 

auch  ferner   beide   Wörter  sich   doch   be-  55      1.  of-flötjen,  die  Milch  aibrahtnen,  \ 

yriffUch  nur  schwer  vereinigen  lassen.  Rahm  (flot,  flöt)  abnehmen. 

Für  den  Stamm  uob,  uab  etc.  von  uoban  2.  of-fl91j6n,  a6-  od,  wegaehwimim 

etc.   od.  für   ahd,   uoba,   Feier,   religiöse  dem  Floss;  s.  flögen. 

Handlung,  Gottesdienst  etc;  mhd,  uop,  uob  of-gafe,  Abgabe,  Hingabe;   GMl 

das  Ueben,  Treiben  od,  Thun  etc.,  falls  uoban  60  Steuer  etc. 


SS' 


OF-GAEFEN  673  OFKER 

hlt  «f-gefei,  abgeben,  hingehen,  sé  to  fßl,  um  dat  so  dicht  för  't  melk- 
st» ab,  êrennen  etc.;  (eich)  abgehen       worden  steid. 

mm  (wawui)  ete,;  —  Bedensart:  ik  of-halen  od,  af-halen,  abholen,  wegholen, 

dV  of,  as  Jan  Lüg  fan  't  olde  përd.  wegziehen ,  heninterholen ,  irgend  wo  von 
■.  a)  abg^ym^  weggehen,  abscheiden,  5  wegholen  etc.  —  Daher  nach  Diee  (II,  194) 
den,  sterben  etc. ;  —  ho  wil  ofgân ;        das  franz.  affaler. 

ehal  wol  bold  ofgftn ;  —  de  büks  wil  of-handen,   abhanden,   von  den  Händen 

^êiê  Hose  will  wich  unten  gehen)        weg,  aus  den  Händen  etc. 
cken  (niedergehen  od.  auch :  die  Hose  of-handie    (abhändig),    von   der   Hand, 

fÛÊigig  u.  unbrauchbar  werden) ;  —  10  nicht  zur  Hand,  abgelegen,  ungelegen  etc. ; 
igaetgem,   weggegangen   etc.;  —    dat        —  dat  is,  bz.  ligd  mî  to  ofhandig. 

■u  itûr  ofg&n;   —   d'r  sunt  lium  of-helgen,   abmühen,  abhalsen,  abplagen 

■■oQ[[ftn; —  c)  subst.:  Abgehen,  Ab-        etc.;  wörtl.:  abziehen,  abschleppen  etc. 
[hfälm,  Abreise,  Verscheideti,  Nieder-^  of-hêmRk,  abheimisch,  vom  He  im,  bz.  von 

kfgehen,  Verschwinden  etc.;  —  bi  15  dem  Hause  od.  dem  Wohnort  weg,  ab- 
In   lét  hô   de  böschnp  (Botschaft)       wesend  etc. 

dal  etc.;   —   de  sQnne  is   in  t^  of-  of-hüfeln,   abhobeln,   abhauen,   behobeln, 

schlichten  etc.;  —  de  balk  mut  bäter  of- 
*,  6f-gaak,  Abgang,  Weggang  etc.  höfeld  worden ;  —  das  Bauhe  ab-  u.  weg- 
I,  Abfall;  das  von  Speisen  etc,  ab-  20  nehmen,  gh'Uten  etc. ;  daher  (fig.) :  Jemanden 
tu,surücklieibende;  Bückstand,  Un-  die  Bohheit  benehmen,  ihn  behobeln,  ihn  in 
höret,  ünrath;  —  't  ofgefal  is  for  Zucht  nehmen,  ihm  seine  Bohheit  etc,  vtor- 
len;  —  d'r  is  fOl  ofgefal  fan  kamen.  halten^  ihn  bestrafen  u.  ausschelten  etc. 
inra»  abgUtschen,  abgleiten  etc.  of-hören,  abhören,  vernehmen,  unterhören, 

i^  Abgott ;  fig, :  lAebling  etc. ;  —  d^t  2^  verhören   etc.;    —   lügen   ofhören   (Zeugen 

■in  ofgod.  —  Davon:  ofgôdisch,  of-  verhören);  —  ik  mut  hum  sm  les  nog  äfen 
etc.  —  JEin  Abgott  ist  ein  Wesen  ofhören  (ich  muss  iJim  seine  Aufgabe  noch 
•  Gott  abzieht  u.  abwendet  u.  eben  verhören);  —  erhorchen,  durcJi  den 
ie  Cfatt  verehrt  wird.  Oder  ist  Ab-  Sinn  des  Gehörs  gewahr  loerden,  verstehen 
^Unter-Oott,  niedriger  Gott,  80  etc.;  —  h6  was  so  wid  fan  mî,  dat  ik  *t 
htlieher  Gott  etc.?  —  cf.  of-  bei  not  ofhören  kun',  wat  ho  sä*  (er  war 
ele.  soweit  von  mir  entfernt,    dass  ich  es  gar 

Jm,   ab-  od.  hinabwerfen,    hinunter       nicht  verstehen  [vernehmen]  konnte,  was  er 

sagte,  bz.  dass  das  Gesagte  od.  der  Schall 
iMlk,  abscheulich,  gräulich,  grässlich,  35  mein  Ohr  gar  nicht  erreichte),  cf,  ofkiken. 
n  erregend,  of-jacht,  Abjagung,  Abweisung,  harte  ab- 

isei  (von  Tuch  etc.),  die  Farbe  ver-  weisende  od.  abschlägige  Antwort  etc. ;  — 
greis  m.  fM  werden.  ik  krôg  dar  so  *n  oQacht,   dat  'k  hél  not 

Vld,   Abgrund,    Untergrund,    Tiefe;        wus',  war  'k  blôf.    cf.  utiter  ofjagen. 
le  dépste  ofgrund  fan  de  belle,  in  den  40      of-jagen,   abjagen,   abtreiben  etc. ;  —  ik 

ASarund  der  Hölle.  heb'  hum  dat  g6d  wer  ofjagd;  —  de  ganse 

lldei,  ergründen,  ausgründen,  den  gegend  is  ofjagt  (abgejagt  od.  abgetrieben 
nmd  od,  die  Sohle  eines  Gewässers  u.  von  Wild  entleert);  —  von  Etwas  abjagen 
m,  die  Tiefe  ermessen  od.  erreichen;  u.  vertreiben;  —  ik  heb'  hum  d'r  ofjagd; 
water  is  so  d6p,  dat  ik  't  bei  nêt  45  —  Jemanden  durch  eine  harte  u.  scharfe 
Im  knn'.  Antwort,   bz.   durch   iMrte  Worte  von  sich 

■äderen,  wörtl:  in  den  Abgrund  jagen  u.  entfernen,  bz.  ihn  hart  anUissen 
die  Ti  efe  bringen ;   daher :   ernie-        u.  abfertigen ;  —  ik  heb'  hum  dügtig  ofjagd 

verachten,  verletzen  etc.;  --he  of-  (od.  ofjacht),  bz.  fâgd;  —  einen  Weg,  eine 
rd  mi ;  —  dat  hed  mt  so  ofgrundt*rd  50  gewisse  Strecke,  eine  Entfernung  ab-  od. 
t),  dat  du  min  worden  nêt  löfen  wuld.  durchjagen ;  —  ik  kun  de  weg  in  gen  st^ünde 
l  afgrondêrje.  ofjagen,  so  lank  was^hô;  —  hôfôraltîd  bo 

fUdlrlîk,  erfiiedrigend,  verächtlich,  fei,  dat  he  de  dré  milen  fan  hir  na  Auerk 
mä  etc. ;  —  bft  hed  mi  so  ofgrundêrlîk  altîd  in  twC»  stünn*  ofjog  (er  fuhr  allezeit 
eld;  —  dat  was  so  ofgrundêrlîk  55  so  schnell,  dass  er  die  drei  Meilen  von  hier 
etc.  nach  Aurich  stets  in  zwei  Stunden  abjagte, 

Isfrä,  einer  Kuh  die  Milch  vertreiben,  bz.  die  drei  Meilen  in  zwei  Stunden  machte). 
9  austrocknen  u.  dürr,  bz.un-  of-kër,  Abkehr,  Abneigung,  Widerwillen 

big  (ef. g^nt  ^  trocken  etc.)  machen ;  etc.;  —  ik  heb'  d'r  so  'n  ofkôr  fan,  dat  *k 
kô  mut  ofgÜstd  worden,  anders  lid  60  al  hast  8fel  word',  wen  'k  't  man  sé. 

m  DoomkAst  Koolmtn.    WOrt«rbQoh.    II.  43 


OF-SINGEN  «7«                        OF-WANSK 

geist,  lât  w'   ôrat  nog  'n   ofsetter  mit  'n  of-spôiei,  abapâhnen,  Spähne  wo 

anner  drinken.  machen;  —  absteâien  mü  einem  Spahn 

of-sin^en,   absingen;  fig.:   ablocken,  ab-  —  botter  ofÎBpônen,  BuUer  abstechen 

schmeicheln  etc.;  —   h6  wnl  hum  sîn  geld  of-stallen,   abstauen,  van  dem  S< 

ofsingen.  5  seUen ;  —  äe  kôjen  sunt  ofstalld ;  --  ht 

of-slaji^,  Abschlag,  Verlust,  Fall  des  Preises  steigen,  herabspringen ;  —  ho  is  dV 

e^c.;— ap  ofslag  betalen;  —  d'r is 'n groten  (er  ist   heruntergesprungen);   —    e 

ofslag  in  uc  pnscu  fan  H  körn  kamen ;  —  dat  =  steigend  od.  springend  erreiche» 

was  'n  bistcrn  ofslag  f5r  hum,  dat  ho  sin  frô  kan  dat  not  ofstallen,  de  trap  is  to 

ferlôr  (das  war  ein  böser  u.  bitterer  Verlust  10      of'^i&n,  abstehen,  stehend  abwarten, 

für  ihn,  dass  er  seine  Fï-au  verlor).  aushaken,  abstehen,  ablassen  (wovon 

of-slagen,   of-slan,  abscJUagen,  abhauen.  Etwas),  abgeben  etc.;  —    abstehen 

abtrenneti,  l^erunterschlagen,  hinab  od.  nach  =  entfernt  sein  etc. 

unten  scJilagen,  fallen  machen,  fällen;  —  of-siand,  Abstand;  —  he  hed  d*r 

liômcn^  takken,  appels  etc.  ofslân   (mit  dem  15  fan  d&n;  —  de  ofistand  (Entfernung 

Beil  etc.,  durch  den  Wind  etc.   etc.);  —  to  grôt;   —  dat  hfts  ligt  up  'n  ofeti 

fallen,  sinken,  ablassen,  herunterlassen  etc. ;  hundard  trä'  fan  uns. 

—  de  pris  is  ofsl&n  (der  Pi*eis  ist  gefallen) ;  of-stappen,  abtreten,  absteigen,  lu 

—  du  must  'n  daler  ofslân,  anders  is  mi  de  steigen;  —  hft  stappd  d'r  of ;  —  er 
pris  to  hôg  (du  musst  einen  Thaler  ablassen,  20  bz,  schreitend  erreichen ;    —   dat  is 
bz.  fallen  lassen,  sonst  ist  mir  der  Preis  zu  wid ;  dat  kan  ik  not  ofstappen. 
hoch);  —  sin  water  ofslän  (sein  Wasser  ab-  of-stôkei,  abbrennen,  abdestiüiren. 
schlagen,  bz.  ablassen  =  pissen)  etc.  of*8tr9D6ii,  abstreifen,  cUunehen, 

of-slSt,  of-slit,  Abschleiss,  Abbruch  etc. ;  of-stäbben,  abstäuben,  von  Staub  n 

—  'n  hûs  up  ofsiät  fcrkopen ;  —  Absatz,  25  of-stûfen,  abstauben,  herunterstaub 
Abnahme  etc.;  —  he  hed  fßl  ofslât  fan  Staub  reinigen,  wegstauben,  wegftiegt 
sin  wären.  unterfliegen  u.  fallen ;  —   dat  stofd 

^ï'%\\ien^abschleisse^},dbbrechenydbreissen,  hê  stufd  (fliegt,  stürzt  etc.),   bz.  stôl 

abgehrauchen  etc. ;  — •  'n  hûs  ofslîten ;  —  de  stürzte)  fan  't  përd  of ;  —   de  stof  i 

rok  is  ofslätcn  (der  Rock  ist  abgeschlissen  30  of  (der  Staub  stob,  be.  flog  davon  al 

od.   abgebraucht);   —   absetzen,   verkaufen,  ot'etürtnj absteuern, abschicken, ah 

loswerden  etc. ;  —  ho  kan  sin  wäre  gôd  of-  of-sApen,   absaufen,  heruntersahst 

sliten ;  —  abnehmcfiy  vermindern  etc. ;  —  de  —  ho  hed  dat  d'r  ofÄpen ;  —  ersäuj 

kolde  is  na  un  nä  ofsläten  (das  kalte  Fieber  ist  ho  hed  sQk  ofsäpen,   er  hat  »ich  e 

nach  u.  nach  abgeschlissen  u.  weggeblieben,  bz.  85  bz,  ersäuft. 

Mt  nach  u.  nach  abgenommen) ;  —  de  dagen  of-takeln,  abtakeln,  abrüsten,  ah 

sliten  of  (die  Tage  werden  kürzer)  etc.  etc.;  —   de  sch&pen  takeln  of;  ^  d 

of-slofen,  abmühen,  abquälen.  takeld  of  (der  Wind  nimmt  ab,  bz.  leg 

of-snaaen,  abschnauzen,  scharf  abfertigen  —  sê  takeld  of  (sie  nimmt  ab,  bz. 

etc.;  s.  snauen.  40  ihre  Schönheit,  Stärke,  Jugend  etcj 

of-8olten,  of-soltjen,  mi£/9a2^  abfertigen,  of-tantjea,  of-tan^Jei,  ablocken, 

verabschieden,  einen  gesalzten,  bz.  mit  of-têjen,  of-teen,  abziehen;  —  c 

Salz  (=^  Scharf  es,  Bitteres,  Beissetides  etc.)  abgezogen,  weggezt^en  ete, 

gewürzten  Verweis  geben;  —•   ik  heb'  hum  of-tokken,   abziâien,  entziehen,  al 

dügtig  ofsoltjed;  —  ho  is  ofsoltjed.  —  Wenn  45      of-trappen,  abtreten,  heruntertreti 

die  Kinder  grösser  werden,  bz.  unartig  ge-  untersteigen;  —  he  trappd  fan  de  U 

icesen  sind,  so  werden  sie  am  St.  Nicolaus-  ên  trap  of  (er  tritt,  bz.  steigt  van  der 

Feste  anstatt  mit  den  sonst  ü^blichen  Ge-  mit  einem  Tritt  herunter);  —   he  l 

schenken  mit  einer  Tute  Salz  beschenkt  u.  dat  klêd  oftrappd  (er  hat  ihr  das  K 

abgefertigt.  60  getreten)  etc. 

of-späneii,  einen  Säugling  entwöhnen,  bz.  of-trek,  Abzug, 

demselben  die  späne  nehmen.  of-trekken,  abeidten. 

of-spaniien,   abspannen,  ausspannen,  los-  of-trûfen,  abtrumpfen,  mit  einem  \ 

spannen  etc.;  —  ofspand,  bz.  ofgespand,  ab-  stechen;  abfertigen;  —  86  hed  hma 

gespannt,  ausgespannt,   losgespannt,  schlaff,  55  oftrûfd. 

hinfällig  etc.  of-trttggebl,  abbeUelm. 

of-spitten,  abstechen,  abgraben  etc.  of-triileil,  abtrútUnj  himabtroüeH 

of-splintem,  abspalten,  absplittern.  öfing,   Utbung. 

of-8plîten,    abspleissen,    abspalten,    ab-  of-waektaBi  omoitei^  êrwaHm, 

reisscfi  etc.  60      of-wiiilL  (oft-tp^itiae^,  üäbmiU^ 


■*-■  ■.  ■  ■ 


OF-WABSEN  677  OG  OGE 

,  Äff.  mnifmiü  od,  ah'  u.  ungelegen  a)   die  Knospen  der  Blätter,   Bliithen 

odL  Ufffend  etc.;  —  ik  mag  nicb  u.  Triebe  der  Pflanzen  u.  Bäume  u,  zwar 
de  wânen  (ich  mag  nicht  so  ein-  einestheils  vom  Begriff:  glänzen ,  sehet- 
Mlêaem  wohnen);  —  dat  ligd  mi  nen  etc.,  weil  sie  sich  meist  von  dem  dunk- 
fk  (aas  Hegt  mir  su  entlegen  etc.) ;  5  len  Grunde  des  Bastes  u.  der  Haut  durch 
m  to  ofwâosk  (das  ist  mir  von  ihre  glänzende  Farbe  abheben,  od.  weil 
Wokmmgen  u.  Ansiedelungen  zu  sie  sichtbar  sind  u.  hervorscheinen 
HUl  etej.  etc.    u.    anderniheils    vom    Grundbegriff: 

riMi,  Ahwesenheitj  Jtlntferntsein ;  scharf,  vorstehend,  spitz,  ragend 
.  in  nun  ofiräsen  passêrd.  10  etc.,    weil   es    eben   spitze    u.    hervor- 

riMM  (fßovon),  (â  od.  von  sein; —        ragende  Punkte  od.  Erhöhungen  der 
w*  wer  ofirftsen    (da  müssen  wir        Stämme  u.  Äeste  sind; 
pxm  sein) ;  —  dÂr  wil  'k  ofwäscn  b)  die  auf  defn  Wasser,  bz.  auf  der  Suppe 

wäl  ich  davon  sein  u.    h.  da  will       schwimmenden    glänzenden    Fettaugen; 
dabei  bleiben,   bs.  auf  dieser  An-  15  —  d'r  sunt  gen  ôgen  up  de  sop*;    -—   de 
Mekmng  wUl  ich  nicht  bestehen,        ôgeu  drîfeii  u'r  hêlen  up; 
fett  behalten.  c)  verschiedentliche  rundliche  Oeffnungen 

Ml,  abgewöhnen,  entwöhnen  etc.,  n.  Löcher  zum  Durchstecken  u.  Einhaken, 
A  aäugUnge  etc.  von  der  Mutter-  sonst  auch  Oese  u.  Oehr  genannt  (haken 
lU^:  ofwemiel-ad.  ofwendel-geld,  20  un  ogen,  Haken  u.  Oesefi);  ferner  eine 
.  AJbgfä}e),  was  für  das  Abge-  od.  durch  eine  Schlinge  gebildete  rundliche  Oeff- 
m  dir  Lämmer  bezahlt  wird.  nung  im  Tau,   wo  man  das  andere  Ende 

MB,  abgewinnen,  bz.  gewinnen  von ;  hindurchsteckt  um  es  anzuziehen  (du  must 
Mai,  miethen,  z.  B.  ein  Fuhrwerk  'n  oge  in  \  tau  8lân  un  trekken  dat  ander 
^  ad.  Bedienstete  u.  Arbeiter  etc.  25  ende  dV  dör).  Daher  auch  der  Name  der 
Dch.  „Neun-  Auge n",  weil  dieser  kleine  Fisch 

Sge,  Auge.  —  Sprichw.  u.  Bedens-        neben  den  zwei  Augen  noch  sieben  L u f t- 
t  ftt  't  og  de  düfel,   sitt  he  in    U        loch  er  od.  Kiemen  Juit. 
."wîfel;   —   man   mut  altid  'n  ôgc  Wegen  sonstiger  Bedtg.,   bz.  Anwendung 

■eil  holden ;  —  nim  de  ogen  in  de  30  des  Wortes  „Auge'*  auf  noch  andere  Gegen- 
kik  dör  de  gatcn;   —   twê  ogen        stände  cf.  Pier  er  ^  Wb.,  Bandll,  pag.  5, 
1  fttmaken;   —   dat  og  mag  altid        sowie  auch  bei  Grimm  u.  Anderen. 
e  mund ;    —    de  de  6geu  nêt  apen  Was  nun  weiter  die  Form  betrifft,  so  ist 

\  de  bül  apen  dôn ;  —  „'t  6g  wil  ûge  =  afries.  äge,  ag,  ach,  oge ;  as.  ôga ; 
•ä'  de  blinde  Jakup,  do  frêide  hc  35  ags.  oage,  cag,  each,  ëge;  an.  auga;  wfries. 
i  wiebt;  —  wen  man  in  düstern  aeg,  oag;  nfries.iig;  inn^.  oge;  mnld.  ooghe ; 
1  mut  man  d'  6geu  in  de  band  aJid.  auga,  ouga;  mhd.  ouge;  goth.  augo; 
—  man  kan  dat  mit  hi  half  og  sen ;  dän.  oeje ;  engl,  eye  etc.  u.  gehen  diese 
d  'n  6ge  in  de  nakke ;  —  dat  löpd  ebensowohl  wie  unsei-  egge,  aggc  etc.  auf 
n  (das  ist  sehr  auffääig,  bz.  in  die  40  eine  y  ak  zurück,  die  aus  der  Grdbdtg. : 
diend);  —  êmand  na  de  ogen  sêu ;  —  bewegen  (vor,  wohin,  an,  durch  etc.)  die 
nét  sflcht,  krenkd  't  hart  nêt;  —  von:  kommen  zu,  erreichen,  erlan- 
it  gen  gode  ogen  ansen;  —  he  hed  gen,  greifen,  fassen,  nehmen  (ver- 
l  np  kör  smaten ;  —  sé  mok  'n  par  .stehen^  vernehmen,  begreifen,  auffassen,  mer- 
*n  tinnen  schöttel  so  grôt;  —  'n  45  ken,  bemerken,  beachten  etc.,  cf.  3  acht 
in  H  lûcht  nêt  ferdragcn;  —  de  etc.)  etc.,  bz.  die  von:  durchdringen, 
id  awak!  de  rüst  man  mër  up  twê  eindringen,  vordringen  (in  den 
as  ho  to  'n  ersten  mal  na  Berlin  Raum  hinein)  etc.  u.  so  weiter  die  von: 
>  kék  hé  8flk  de  ogen  hast  ût.  vorragen,  vorstehen,  spitz  u.  scharf 

dem  glänzenden,  scharfen,  60  sein,  stechen,  brennen,  glänzen 
n  durchdringenden,  bz.  in  etc.  entwickelte  u.  wovon  auch  das  gleich- 
'ndring enden,  Alles  in  sich  bedeutende  griech.  okos,  okkos ;  lat.  oculns 
Menden,  od.  so  zu  sagen:  Alles  (aus  ocus);  lit.  akis;  slav.  oko,  oka;  skr. 
den,  erreichenden,  ergrei-  aksha,  akshi  sich  her  schreibt. 
^fassenden  u.  erkennenden  55  Als  Belegstellen  cf.  Pott,  IJ,  zweite  Ab- 
mmvtenSéh^Organ,  welches  zugleich  Mg.,  303  etc.;  —  Bopp,  Gloss.  comp.  2; 
mna  Oeffnung,  bz.  als  ein  Loch  —  Ben  fei/,  Skr.  Dict.,  2  u.  3;  —  Aug. 
tgedaem  wird,  werden  mit  diesem  Fick  u.  Andere,  wobei  ich  noch  bemerken 
\mnodk  andere  u,  zwar  die  folgenden  möchte,  dass  der  Begriff:  sehen  ebenso 
OmmuMnde  bezeiéhnet,  cds:  60  wie  hören  auch  aus  der  sinnl.  Wahr- 


ftd-r 


OG  OGE  678  OGST  OST 

nehmung  von  Etwas,  hz.  aus  dem  sinn l        cf.  2  ei) vorkömmt.  Das ahd. awa etc. dagegm 
Fassen   u.    Greifen    (u.   diese  Bedtg.        entstand   wohl  aus  aha,  aa  etc.;  ags.  ei,  | 
wieder  aus ;  sich  bewegen  od.  gehen  zu  Et-        eah ;  goth.  ahva  etc.  (Wasser),  c/.  3  a  etc. 
loas  hin,    kommen  zu,   erreichen,   erlangen,  ^é'^PP®^  Äug-Apfel,  Pupüle. 

bekommen,  in  Besitz  nehmen  etc.)  von  Etwas  5  ô^-brane.  ôe-brftil6  (Plur.  ogenbrincn,  , 
hervor  wachsen  konnte,  sodass  man  also  ogenbrûnen),  Aug-Braue  ti.  Äug-Bnams;  | 
sehen  auch  als  sinnl  gre ife n,  fassen,        s.  brftne. 

nehmen  etc.   u.  so  als :   wahr n ehmen,  ôgd,  ô^ed,  geäuget,   mä  Augen  venéka 

e r kennen  etc.  deuten  kann,  ganz  wie  die  etc.;  daher  auch:  sehend,  hlickendj  siM§ 
Wörter:  Vernunft  n.  Begriff  u.  Fas-  10  etc.;  cf.  die  Compos.:  aferögd,  OberOMfpg, 
sung  (im  geistigen  Sinn)  sowie  auch  unser  übersehend  etc. ;  —  nägenôgd,  neunoMgig,  &, 
ostfries.  fernim  u.  u{\mie  (Begriff ,  Verstand,  sehr  viel  u.  séxarf  sägend;  —  scharpôgd, 
Erkenntniss-  od.  Fassungs -Vermögen  etc.),  scharfäugig,  scharfsehend  etc.;  —  fOlAfd, 
Dümtg  (verständig,  klug,  vernünftig  etc.)  etc.  vieläugig,  viel  geäuget  etc. 
auf  den  sinnl.  Begriff  von:  greifen,  16  o^en,  sehen,  aussehen  (nach),  sein  Äuee,  \ 
nehmen,  fassen  etc.  zurückgehen.  bz.  Augenmerk   auf  Etwas  richten,  siim   { 

Ich  verweise  deshalb  auch  hier  noch  wieder  (=  küren),  trachten,  verlangen,  begdtrm  j 
auf  die  Charakteristik,  die  ich  zu  Anfang  etc.;  —  he  ôgd  na  de  appel;  —  he  kkU 
dieses  von  Auge  als  Sehwerkzeug  ge-  (streichelt,  schmeieheît,  ihut  schön  wUtett) 
geben  habe,  sowie  auch  darauf,  dass  auch  120  de  môder,  man  h6  6gd  na  (bz.  up)  de  dogter; 
das  skr.  aksha  die  allgemeine  Bedtg.  von :  —  ik  heb'  d'r  al  lank  na  ôgd,  am  dat  Ui 
Sinnes-  od.  Vernehmungs-  u.  Wahr-  to  kopeu;  —  he  hed  so  lank  stân  to  ôfoi 
nehmungs- Organ  hat,  während  dessen  (zielen)  an  schôt  dog  nog  mis.  —  Dam: 
gleichzeitige  Bedtg.:  Bad,  Wagen  (od.  heögen,  besehen ;  —  he  beôgd  dat  (an  ifle 
Achse)  u.  Knöchel  (auch  Achsel  gehört  25  kanten.  —  Nid.  oogen (dasselbe);  aMugu; 
dazu)  auf  die  erste  u.  urspr.  Bedtg. :  b  e-  aacken ;  goth.  aagjan  (vor  Augen  hrvspi^i 
wegen,  beweglich  etc.  zurückgeht,  wel-  sichtbar  machen,  seihen  lassen  etc.),  wom 
che  ich  oben  der  y  ak  unterlegte  u.  wonach  nhd.  ereignen  etc.,  s.  bei  Grimm  a 
dann  auch  „A  uge*^  das  in  den  Augenhöhlen        Weigand. 

sich  bewegende,  drehende,  rollende  30  ogeD-blÖHe,  Buschwinder-Böschen  (Aae- 
l^was  sein  könnte.  mone   nemorosa);   —   water-ôgenblöme  oi 

Zum  Schluss  sei  zu  der  y  ak,   nasalirt        sâr-ôgenblöme,   Wasser-Hahnenfuss  (run- 
ank  noch  betnerkt,  dass  auch  die  Wurzeln        culus  aqaatV 

aV  M.  ag,   nasalirt  aiiV   u.  ang   urspr.   die  ogei-klar,     Schöllkraut     (CheUdomu 

Bedtg. :  bewegen  od.  eine  Bewegung  machen  36  majus). 

irgend  wohin  (gleichviel  ob  vor,  rückwärts  ôgen-kökelê,  ôeen  -  f erklkelê ,  ^«ffa- 

od.  seitwärts,   ob  in  geraden   od.  krummen        Gaukelei,  Blendwerk, 
u.   gebogenen   Linien   etc.)   haben   u.   dass  ôg-fnl,  ôga-fil  (Auges  voü),  die  gering 

sich  hieraus  alle  die  verschiedenen  Bedtgn.  Kleinigkeit,  ein  Bisschen,  fast  gar  «idUt; 
derselben,  sowie  auch  die  dann  zu  diesen  40  —  uén  ôgfal,  kein  Bisschen,  Nichts.  —  D^ 
Wurzeln  gehörenden  Wörter  weiter  ent-  her  entnommen,  weil  auch  das  geris^ 
wickelten.  Stäubchen  od.  Körnchen  für  dat  Auge  ff 

2.  og,  oge,   a)  Insel,   wie  z.  B.    in   den        cid  ist  u.  es  zum  Ueberfliessen^  bs.  IMsm 
Inselnamen :  Wanger-oge,  Lange-oge,  Spiker-        bringt. 

oge  (zu  Oldenburg  u.  Ostfriesland  gehörig)  45      ôg-hâr,   Augenwimper;   —   Bedenssd- 
u.  Kalands-oog,  Schiermonnik-oog,  Valk-oog,        tagen  't  ôghär  ankiken  ^  falsch  sAen,  wcM 
Rottum-oog  etc.  (zu  Holland  gehörend) ;  —        erkennen,  vorbei  sehen  ete. ;  —  da  best  wil 
b)  als  Ortsbezeichnung  u,  so  früher  entweder        tagen  't  ôgb&r  ankäken. 
Iluss-  od.  Sumpfinsel  od.  Ort  am  Wasser,  ogie,  ogske,  ögtje,  Aeuglein;  —  de  ôfljv 

wie  z.  B.  in  Nord-oog  (im  ostfries.  Amte  50  stanzt  kiud  so  flau  (die  Aeuglein  stehen  de* 
Norden-Berum)   u.   in  Midd-oge  (in  Jever-        Kinde  so  fnatt). 

land).  —  Nid.  oog\  mnld.  bz.  säclis.,  fries.  ^g-\\\L^ú^t\k^  dem  Auge  gleich,bM.passaiit 

(Kil)  u.  mflätn.  ooghe,  oghe,  aegbe,  aimhe;  gefällig,  hübsch,  liebliiM,  grfaUend,  begéf' 
ags.  Ige,  êge,  ig;  an.  vy  etc.,  cf.  eiland.  —  lieh,  wünschenswerth ;  —  'n  ôgelk  wîchli 
Es  ist  wohl  zweifellos  aus  6wo,  ouwe;  ahd.  55  ein  nettes  hübsches  Mädchen;  —  dat  lôtf 
awa,  auwa,  ouwa,  owa ;  mlat.  augia ;  tnJid.  (sieht)  mi  nog  al  dgelk  ût  —  NUL  oogdqi« 
owc,  ouwe,  ougo,  auwe,  ouw  etc.   (Wasser,  ogst,  Ost,  Ernte.  —  6sten,  ôgsten,  târntmj 

Strom,  Strömung;  Insel,  Halbinsel,  wasser-  iuogsten,  einernten.  —  Sprü^w.:  "n  nstm 
reiches  Wiesenland,  Aue)  entstanden,  wie  Märt,  de  Ost  fertärd ;  —  de  itoppeUmoDM 
auch  mnd.  oggc  für  owe^  ouwe  (Mutierschaf,  60  bôen  wil,  mut  de  plôg  an  de  te^agen  füt 


^^ 


06-8UEN  679  OEKEL-NAME 

—  Nid.  oogst,  oegst,  oest ;  ndsächs.  cac,  éc  (auch) ;  an,  auk,  ok  (überdies,  ausser- 
erntet     Erntezeit);    pomm.-rikgisch        dem,  aiich,  und,  und  zwar  etc.). 

irrt,  anat,  oost;   mnd,  owest,  aust,  Das  Wort  ôk  (auch)   drückt  von  Hause 

;  mhd,  oogest,  onwcst  (Ernte  u.  aus  ein:  Hinzufügen,  Hinzuthun  u. 
onai);  wdach.  awst;  armor.  eost;  5  Verbinden  etc.  od.  eine  Vermehrung 
oat  (dasselbe);  dän,  höst  (Ernte);  (mehr  od.  plus)  aus  u.  wird  deshalb  in 
t  (Herbst-ErnUzeit).   —    Vom  lat.        einigen  Sprachen  auch  anstatt  der  Verbin- 

(Emtezeitf  Erntemonat),  od.  mit  dungspartikel  „u  n  d"  gebraucht  Denn  wenn 
I.  auch  dem  Namen  Augustus)  direct        wir  sageti :   ik  ôk   od.   ôke,   so  heisst  das 

augeo,  1008  mit  dem  ahd.  auhhon,  10  soviel,   al^  dass  ich   nebst  einer  andern 

oachôn  (vermduren,  hinzufügen  etc.,  u.  dritten  Person  etwas  zugleich  will,  bz. 
IM»  ete.)  =  ag$.  eacan,  oecan;  goth.  dwfs  ich  meine  Person  zu  einer  voraus- 
afries.  &ka;  as.  ôcan;  an.  auka;  gesetzten  zweiten  etc.  hinzufüge  u.  also 
ken  etc.  von  einer  u.  derselben  y  die  zuerst  vorausgesetzte  um  meine  Person 
iammt,  während  auch  lat.  axLcinmims  15  vermehre.    Es  ist  deshalb  dieses  Wort  auch 

u.  auch  auxiliam  (Hülfe  etc.,  von  unmittelbar  mit  dem  unter  ôgst  aufgeführten 
f,: hinzufügen u. machen, verstärken)  Verbum:  afries.  âka;  as.  ôcan;  ags.  eacan; 
*o  stammen.  an.  aiika  (vermehren,  hinzufügen,  verbinden 

I,  wdrÜ.:  Augen- Sehen  etc.,  cf.  etc.)  etc.  verwandt,  bz.  dasselbe  Wort  wie 
aher:  a)  das  Sehen  od.  die  Seh-  20  der  Stamtn  dieses  Verbums,  wozu  auch  an. 
des  Auges;  —  't  ôgsûn  is  weg  (die        auki  (Vermehrung,    Zuthat,   Beigabe    etc.) 

ist  weg);  —   b)    Pupille;  —  't        gehört. 

bom  ûtiopeu;  —  v)  Seh-Weite,  öke,  8k  (Plur.  öken,  ökens),  ökep  (Plur. 

ïiskreisetc;  —  dat  licil  Imten 't        ökers),    Ecke,    Winkel;   Falte,    Vertiefung 

—  ik  kan  't  nêt  in  't  ôgsûii  krtgcn ;  25  (z.  B.  eines  Kastens  od.  Behälters) ;  nament- 
in  't  ôgsûn  nämen  (etwas  aufs  Korn        lieh  auch  der  von  dein  schräg  abfallenden 

Dache  u.  dem  bis  ans  Dach  reichenden 
it,  Augenweiss,  das  Weisse  des  Boden  eines  Hauses  gebildete  niedrige  Win- 
kel; —  st»  Rtopd  't  air  in  de  öken;  —  't 
Zwidtel.  —  Nid.  ui,  uye;  mnid.  30  ßitt  all'  in  de  okcn;  —  sê  kumd  nét  in  de 
yojn,  aiuyn.  —  Aus  franz.  oignon  öken  (sie  kommt  nicht  in  die  Ecken  u.  Fal- 
vueh  engl,  onion)  u.  mit  prov.  uignon        ten ,    geht   nur   ol)erflächlich    [beim   Rein- 

tmio,  was  eigentlich  eine  Einheit  machen]  darüber  hin,  sieht  nicht  ordentlich 
b),  bz.  „ein  für  sich  seiendes        nach)  etc.;  —  regt  in  de  öken  kamen  (recht 

eh  abgeschlossenes  Ganze**  35  in   die  Ecken   u.    verborgenen  Winkel  tles 

u,  davon  auch   auf  eine   runde,        Hauses  kommen  =  Alles  genau  nachsehen 
völlig    geschlossene    u.    in        u.  inapiciren,  etwas  genau  u .  scharf  n ehm en, 
bg eschlos 8 ene  Zwiebel  ohne        gründlich  zu  Werke  gehen)  etc. ;  —   unncr 
inollen  Anwendung  fand.  de  öken  (unter  dem  Dachwinkel).    —    Nd., 

|e,  weibliches  Schaf;  s.  2  ei.  40  holst.  (Schütze)   oke,   ookc   (Dachwinkel 

e,  Jemals,  zu  irgend  einer  Zeit ;  —  m.  =  keilförmiges  Stück  wie  unser  gäre) ; 
lat  ôit  wer  fan  di  sê,  den  schal  dî  pomm.  (Dähnert)  oke,  (Br.  Wb.)  oker; 
gân.  —  Nid.  ooit.  wang.    (Ehrentraut ^    I,  IS)    auken.    — 

\s  mit  der  Negation  „ue**  davon  gc-  Nach  aker  =  nd.  ooker  ist  es  wohl  ident. 
ôit  die  Bedtg.:  nie,  nimmer  etc.  45  mit  ake,  sofern  dies  die  Bedtg.:  Ecke  od. 
rklärt  es  sich,  weshalb  es  (wenigstens  Winkel  hat,  doch  kann  es  auch  mit  Weg- 
;M  nid.  auch  in  der  Bedtg. :  i  m  m  e  r,  fall  des  anlautenden  h  aus  hôk,  hoke,  hauke 
1^  gebraucht  wurde.  Es  ist  Bil-  (Winkel  etc.,  cf.  hôk)  entstanden  sein. 
Contract.   von   ahd.,   as.    eo,    io  ökel-name,   Zu- Name,   Bei-Name  u.  so 

je)  u.  dem  ahd.,  as.  wiht  u.  also  50  auch:  Schimpf  -  Name ,  Spitz -Name.  ~ 
lung  nach  dasselbe  Wort   wie   ôt,        Ndsäclis.    ockername;    holst.    (Schütze) 

es  die  Bedtg.  von:  eis  (irgen  d,  oekelname;  schwed.  öknamn;  an.  aukanafn  ; 
Iwie  etc.  u.  so  die  von :  zu  irgen  d  dän.  ügenavu ;  deutsch  (bei  Gri  m  m  u.  Ade- 
Zeit  etc.)  hat.  lang)  Ekel-u.  Oekel-Name;  nd.  (Br.  Wb.) 
ke,  auch,  mit,  zugleich,  überdem,  55  Ekernamc;  mnd.  (Seh.  u.  L.)  okelname. 
m  etc.  —  Ahd.  auli,  ouh,  oueh ;  Es  hîingt  mit  an.  aiika  (vermehren,  hinzu- 
eh,  auch,  och,  och,  ach ;  md.  och  thun)  u.  so  mit  unserm  ôk  (auch),  ferner  mit 
'ndf  noch,  aber) ;  goth.  auk  (denn,  dem  schott.  oker,  ockcr  (Wucher,  Zins  etc.), 
eh);  as.  ôk,  ôc,  &c  u.  jak,  giak;  nd.  oekem  (fteissig,  betriebsam,  wucherisch 
iky  6ke  (auch,  und);  nid.  ook;  ags.  60  etc.,   cf.  bei  Schütze)    etc.   zusammen  u. 


OKEO  680  0LD-6ARDI6 

hat  dabei  zugleich  eine  Begriff sterioirru}ig  mit  old,   old,   cM^   hochbetagi  etc.,  d, 

äkel  (ekel)  u.  auch  mit  unserm  Ôke  (Spitze,  langes  od.  hohes  Sein  n.  Leben,  l 

Winkel,  Ecke  etc.)  erfahren,  toeü  eben  ein  lange  u.  toeit  od,  hoch   in  die  1 

Bei- Name  sehr  oft  u.  in  den  meisten  Fällen  hineinreichende  od.  hinaufgehende  E 

zugleich  auch  ein  Schimjyf'  u.  Spott-,  bz.  6  u.  Dauer  habend^  lange  seiend  u.  exis 

Spitz-Name  ist,  der  auf  besondere  Thätig-  lange  gewesen  etc.;  —  he  (od.  de  bôi 

keiten  u.  auffallende  Gewohnheiten  der  damit  is  old  an  of ;  —  dat  is  al  old,  bz.  ô 

bezeichneten  Person  hinweist  u.  meist  dem  dat  du  mi  dat  fertdd  best;  —  ût  ol 

derben  Volkswitz  seine  Entstehung  verdankt.  olde  tiden ;  —   he  hed  de  oldste  brel 

Okko,  Ocko,  Okke,  ml.  Name;  w&^Okka,  10  Es  wird  auch  sehr  oft  im  Sinne  von. 

Dimin.   Ockje  u.  Oktje;    Geschln.  Okken,  immer,   unaufhörlich,   ohne   Ende  e 

Okkinga.  braucht,  wie  z.  B.  in  der  Bedensart: 

Vergl.   den  in  der  fries.   Geschichte  be-  je  'n  old  gedôe,  bz.  gelôp  etc.  —  dn 

kannten  Junker  Ocko  theii  Brocke,  später  older,  oller ;  Superl. :  olwe,  olstc.  ^ . 

Häuptling  von  Brookmer]aud.  der  sich  in  16  ald,  old,  auld,  al,  ol   (Compar:  eldei 

seiner  Jugend  lange  bei  der  Königin  Maria  j eider,  alder,  aldr;  Superl.:  eldest,  he 

in  Neapel  aufhielt   u.   damals  von  seinen  tofries.  ald,  old,  dd,  ould,  jeld,  ad,  ao( 

Schwestern  „Boy  Ocke**  (Knabe  od.  Junker  nfries.  uld,  ul,  al;  nid.  oad;  as.  ald  ( 

Ocke)  gefiannt  wurde  u.  dem  zu  Ehren  die  aldro);   ags,  eald   (yldre,  yldist  u.  i 

„Bayochi**  genannten  neapolitanischen Mün-  20  ealdôst);   ahd.  alt;  goth,  althels.    E 

zen  geschlagen  sein  sollen.  an,  im  Positiv  u.  wird  hier  durch 

If  örstemann   vergleicht  zu  Occo  die  (cf.  gammel)  ersetzt,  während  der  Ci 

Form    Ochou    u.    dieses    mit    goth.    anhns  an.  eldri,   schwed.  äldre   u.   das  an. 

(Ofen)  in  der  urspr.  Bedtg. :  Fe uer  (ignis),  (bejahrt,  betagt,  alt)  u.  ald-rönn  (aH, 

was   unter  afen  u.   ônke  na^^hzusehen   ist.  25  etc.)  etc.  auch  den  urspr.  Posüiv  a]( 

Liegt  es  indessen  nicht  näher,   bei  diesem  aussetzen  lassen. 

Namen,   anstatt   an  auhus,   lieber  an  goth.  Wie  das  tat.  altus  mit  alo,  alui,  i 

aukan;   afries.  âka   (d.  i.   6ka);   as.  6kan;  contrah.  altum  (nähren,  ernähren,  stt 

ahd.  oucbon  (sich mehren, zunehmen,wachsen,  gross  werden  u.  machen,  dick  u.  einen 

stark  u.  gross  werden  etc.)  zu  denken,  zu-  30  Baum   einneJunend  machen,  gross  i 

mal  da  auch  der  Name  Augustus  gleich-  das  Wachsthum  befördern,  vergrösser» 

faUs  entweder  zu  augeo  od.  doch  mit  diesem  schwellen,   erhöhen  etc.)   zusammenkä 

zu  derselben  y  ug  gehört.  Nach  Stracke r-  neben  hoch  u.  tief  etc.   auch  die  i 

Jan   (pag.  22)   soll  Okko  für  Odoko   od.  hochbetagt,   hochbejahrt,    al 

Ottoko  stellen   u.    eine  Koseform  von  Odo  35  (was  gross,  stark,   dick  etc.  wtn 

(s.  d.)  bz.  Otto  sein.  wächst  u.  vermehrt  sich,  häuf 

okshôfd,  okKhSfd,  ein  Fass  von  6  Anker  etc.,  bz.  dehnt  sich  in  Baum  u.  Zeil 

od.  Pl%  Ohm  Inhalt.  —  Mnld.  (KU.)  hocks-  allen  Seiten  hin  aus  u.  erklären  siehe 

hoot,   ockshood,   oghshood;    mfläm.  hocks-,  die  Bedtgn.:  hoch  u.  tief  etc.  sowi 

ockshoot;   mnd.  (Seh.  u.  L.)  hukeshovct;  40  auch  die  von  alt  etc)   hat,  so  leitei 

engl,  hogshead   u.  früher   (cf.  KU.  U9iter  Pott   (II,   124  seq.)   das  Wort  „alt 

ockBhood)  hoggheshead  od.  bog  ghes-bead,  auch  Äug.  Fick,   I,  499)  von  dm 

wie  KU.  es  schreibt.  alan   (aufwachsen,  gross  werden  ek 

Ol,  öle  (auf  den  ostfries.  Inseln),  Mulde,  unter  albêje)   ab,   was  ich  mit  al  (tu 

Vertiefung,  Höhlung  od.  Wasserrinne  etc.,  45  [gehäuft,  häufig],  ganz  etc)  susammen 

welche  durch  Wasser  od.  auf  sonstige  Weise  bz.  davon  ableitete.    Dass  indessen  au* 

in  die  Erde  gevmhlt  ist,  u.  worin  Wasser  lat.  altas  u.  auch  alo,  sowie  unser  a 

steht,  od.  auch  ein  Binnsal,  worin  Wasser  al  etc.  sich  direct  von  der  |/  ar  =  i 

ein-    u.    ausfliesst    od.    hindnrchfliesst.    —  wegen,   gelten,   sich  erheben,   hoch  u 

Wang.    (Ehrentraut,    I,    383)    öl.    —  50  aufgellen   etc.)   ableiten  lasset^   wosi 

Vielleicht   zu  fries.,   satl    (Ehrentraut,  Bopp   (cf.  Gloss.  comp.   21)   die  y 

II,  198)  öle,  wühlen  (cf.  wölen).  —  Zu  die  Formen  alth  etc.  steHt  u.  dass  an 

6\  vergl.  indessen  auch  (W.  Arnold,  Wan-  y  ardb,   wachsen,  sich  erhd^en,  auf 

derungen  etc.,  pag.  518)   nd.  öl;    as.  al,  öl  (wozu  Bopp  [(rf.  das.  22]  das  Wo 

(stagDum,  palus  od.  stehendes  Wasser^  Sumpf,  55  vergleicht)    eine    WeiterbUdung   (etw 

bz.  Bach,  Flusschen,  Binnsal  etc.).    Ist  das  der  y  ar  -{- 1/  dha,  thun,  madien,  be 

as.  al)  öl  aus  aval  (cf.  as.  âlat,  ölat  —  goth.  etc.,  cf.  unter  ord)   dopon  ist,   ist  lei 

aviliud,  Dank)  entstanden,  so  könnte  es  woM  ersehen  u.  zu  bereifen,  —  Zu  old  cf. 

mit  ahd.  awa,  owa,  ouwa  etc.  u.  goth.  abva  die  fegenden  dasu  gehörigem  Wörta 

(2  ög,  oge  u.  cf.  3  a)  connex  sein.  60      old-bftrdig,  tM-taUig,  éUvonGé 


OLDE  OLLE  681  OELJEFANT 

Wtêm;  äUmodiaéh;  —  hé  is  so  Patriarch  etc.;  —   't  is  min  oldfader  od. 

—  dngt  iflk  10  oldbardig  —  mâkt  oldfâr  west,   war  dat   fan  oÜBtammd ;  —   H 

dbarâsg  gesîgt    —    Wörtl:  alt-  word   al   so   'u   regten   oldfader.   —   Ahd. 

\ig,  rf.  bären  ii.  bibärîg.            ^  altfater;   mhd.  altvater  (Grossvaier,  PtUri- 

lllê,  AUe,  AUer,    Vater;   —  mia    5  arch) ;  africs.  aldfader,   aldafedcr  (Gross- 

»   Vater,  mein  Erzeuger  ti.   Er-  vater);   as.   aldfader  (Vorfahr);   ags.  eald- 

e.;  —  Mhd.  alte;  nid.  oude,  AUCy  faeder,  ealdafaeder  (Grossvater ,  Vorfahr). 

Ur  etc.   —   Daher  Plural:   olden,  old-fûl,  altklug,  sehr,  hz.  überaus  schlau 

iftem.  —  S^inrichw. :  ên  olden  kan  etc. ;  —  he  is  mi  to  oldfûl  worden. 

ader  gr6t  brengen,  man  10  kinder  10  old-klôk,  altklug,  superklug  etc. 

i  ta  oldim  anderholden.  old-lapper,  AÜflicker. 

Fv  dfter;  «.  old.  old-memme,     old-moder,     Altmutter, 

rv  tller,  AUer,  Lehensalter,  LebetiS'  Grosstnutter. 

¥ld,  Guder;  oAd.  altar;  whd.  alter,  oldsk,  olsk,  ältlich,  verfallen;  —  se  word 

doftaTy  Lebensalter,  entfernte  Vor-  15  al  regt  oldsk  —  sügt  (sieht)  regt  oldsk  ût; 

aldar    (aetas,   dies   vitae,   aevurn^  —  durch  AUer  verdorben,  bitter ;  —  oldske 

I ;   efries.   alder   (Lebenszeit  etc.) ;  botter,  alte  verdorbene  Butter ;  —  de  bottcr 

%  oddor  (Ld)en,  Dasein,  Existenz  hed  so  'u  oldskcn  smäk,  die  Butter  hat  solch 

einen  bittern  u.  verdorbenen  Geschmack. 

ff  8.  oïdere.                                   20  oldske,    ollske,    Altsche,     alte    Frau, 

iH,  tUer-dim,  a)  AUer,  Lebenszeit ;  Mutter. 

Qegeneatz  »ur  Jugend;  —   h(>  is  81-götä,  a)  eine  mit  üelfar he  angestrichene 

16m  itûrfen ;    —   dat  hûs   (od.   de  Statue,  bemalte  Bildsäule,  hz.  Bildsäule  od. 

ii  fiii  olderdôm  umfallen;  —   hc  hölzerne  Figur  überhaupt;  —  ho  steid  hcn 

te  olderdôm  (od.  older)  kragen ;  —  26  as  'n  6]göts,  de  fan  gen  tüten  of  blasen  wôt, 

nn  olderddm  nog  al  kras;  —   he  bz.   de  fan  foren  nét  wêt,  dat  hê  achter 

>lderd6m  fan  60  jaren  stürfcn;  —  lâfd;  —  b)^.:  ein  dummer,  stupider,  blöder, 

\mmj  alte  Zeit.  bz.  unbeholfener,  hölzerner  Wicht,  der  nichts 

lldlk,  tldêriëmelk,  aUerthümlich.  begreift  u.  anzufassen  weiss;  —  du  bist  ^n 

I  tMer,  Ädtere,  AeUer,  bz.   Vater  80  regten  Ôlgöts. 

r,  Vorfahr  etc.  —  Sprichw.:  man  Das  Wort  „Oel-Götze"  ist  in  obiger  fig, 

nldere  wol  entlopen,  man  nich  ent-  Bedtg.  sowohl  in  nieder-  als  in  oberdeutschen 

Gegenden   gebräuchlich   u.   soll   der  Name 

■g^  Archidiakon.  —  Nid.  ouderling.  ^,Oel'Götze^*   daher  8tamme9i,   dass  Götzen- 

Ü,   tllerlos,    elternlos,   bz.    nicht  85  bilder,   bz.  Statuen  u.  Säulen,   sowie  auch 

,  Mutter  habend,  verumst.  —  Nid.  Thürpfosten  mit  Oel  bestrichen  u.  gesalbt 

;  afries.  alderlas.  wurden;  cf.  Weiteres  utiter  göts. 

m,  tller-man,   AeUermann,   Vor-  ölje,   Oel.   —   Ahd.  olei,   oli,   ole;    tnhd. 

ter  Zunft  od.  Innung.  olei,  ole,  ol,  öle,  öl;  nid.  olie;   afries.  olie; 

.  tllêni,  altern.                                  iO  as.  ölig ;  ags.  éle,  ael ;  an.  olia.  —  't  is  ölje 

,  EUern.  —  Nid.  ouders.  —  olders  in  't  für.  —    Ob  aus  u.  mit  lat.  oleum   (u. 

Blitru  od.  Aeltern  sind  wohl  zutar  in  der  Bedtg. :  Fett  als  Nährendes 

vou   einem  von  older   od.   älter  od.    durch    nähren     u.    fettmachen, 

I  Subet.   (der  od.  die)   oldere   od.  mästen  etc.  entstandenes  Etwas)  u.  griech. 

«.  jedenfaüe  vom   Compar.   older  45  elaa,  e]âia  (Olivenbaum,  Olive)  als  Fett-  od. 

r  gebüdet,  wie  dies  auch  mit  afries.  Nährbaum ,   Fett   od.    Nahrung   lieferndes 

ar,  aldera,  jeldera  (Vater,  Vater  u.  Etwas)  vielleicht  von  goth.,  germ.  alan,  od. 

viffahr) ;  as.  aldren,  oldiron ;  aful.  lat.  alere,  ôlere  (nähren,  ernähren,  wachsen 

ilthron,  dtkiron,   eldiron  (Eltern,  machen  etc.,   cf.   an.   öl,   Bier  =   Trank, 

n)  u.  ags.  ealdor  (Ernährer,  Vater,  50  Nährendes  etc.  =  engl,  ale ;  ags.  ealu,  élu ; 

W^  K&nig,  vornehmer  u.  mächtiger  nid.  aal  etc.,  cf.  unter  albt\je)  ?  —  Oder  ge- 

§.  am  Faü  ist.  hört  das  lat.  oleum  u.  griech.  eläa  etc.  mit 

^•lllky    •Uerweltsk,     altmodisch,  lat.   ad-oleo,   adolui   etc.    u.   ags.  älan    (cf. 

iM,  ntuh  der  alten  nelt ;  fig.  auch  eilen,    brennen    etc.)   zu    einer    y    al,    ar, 

wie  deftig:  —    he  dragt   sin  gôd  55  brennen? 

gt  olderweitsk ;  ~  he  is  nog  ên  fan  öljefant,  Elephant.  —  Nid.  olifant,  olfant ; 

véltBke ,    deftige   lüden.    —     Nid.  ndrhein.  olyfant.   —    Aus  franz.  olifant  u. 

whabC^efiMtrmmnieuwerwetsch.  mit  prov.  olifau  (cf.  Diez,  11,376)  etc.  in 

isr,  •U-Ilr.   Altvater,    Vorvater,  abnormer    Weise  entstanden  aus   lat.   ele- 

w,   EkrfiÊinkt  gMetendtr    Greis,  60  phantus  von  elephas. 


^^ 


OELJE-FLÜRT  682  OMKE  OEMKE 

Ölje-flnrt,    Oeîkuchen,    Oelfladen^  bz.   in        (Vater-   u,    MuUer- Bruder);   akd. 
Oel  pebackener  MéhWoss.    cf.  flurt.  mhd,  ôheim,  ôheni,  oeheim,  oehein ;  m 

ölje-kôk,  Oeîkuchen,  d.  h,  der  beim  Aus-        6me ;  ags.  eam ;  afries,  êm  (Mutterb, 
jiressen  von  Oel  ans  dem  Oelsamen  zurück-        saU.  ôme;  nfries.  ohm;  wfries,  yém, 
bleibende   u.   zu   einem  festen  Kuchen  zu-    5      Auch  môh  od.  mô  (Muhme)  wird 
sammengepresstc  Bäckstand.  eher  Weise  wie  ôm  als  Namens-An> 

ölien,  ölen,  mit  Oel  bestreichen.  gebraucht. 

ôlk,   hässlich,   schlecht,   böse  etc.  —  dat  L.   Ettmüller  vergleicht  zu  di 

sunt  olke  tiden  (d€is  sind  schlechle,  dürftige,  eam  =  aJhd  ôhdm  das  goth,  auliuma  (i 
armselige,  böse  Zeiten);  —  ^n  61kcn  kräm  10  hoher  etc.^  bz.  erhaben,  excelsus,  ma{ 
(eine  hassliche,  böse,  schmutzige  GeschidUe,  etc.),  welches  neben  dem  Superlativ  aul 
bz.  Sache);  —  ôlk  wer  (hässliches,  böses,  auhmists (summus, altissimos, maximuE 
unleidliches  Wetter) ;  —  'u  ôlken  krankheid  Positiv  auhu  voraussetzt.  Darnach 
(eine  ansteckende,  böse  od.  gefäJMche,  bz.  denn  ôm,  bz.  obeim  urspr,  eine  Bes^ 
ekelhafte  Krankheit);  —  dut  sügt  dV  ôlk  üt  15  j? er«; on,  bz.  ein  angesehener  t 
(das  sieht  da  böse,  bz.  schlimm,  hässlich  etc.  ehrt  er  Mann  von  höherem  Lebt 
od.  auch  elende  dürftig,  schmutzig,  ver-  (in  früherer  Zeit  waren  die  älteren 
kommen  etc.  aus);  —  he  sügt  maa  ôlk  ût  stets  Bespectspersonen  u.  trtii 
(er  sieht  nur  eleiid,  schwach,  krank,  ver-  AUer  bekanntlich  stets  hoch  geehr 
fallen,  bz.  schlecht  u.  verkommen,  dürftig  20  unter  old,  bz.  older,  oldcrs  u.  dei 
etc.  aus);  —  'n  61k  wicht  (ein  hässliches^  eMor  [äüer;  Alter;  Vater,  Herr, Fü$ 
abscheuliches,  böses  Mädchen);  —  'n  61k  zu  vergleichen),  was  allerdings  idsG 
wîf  (ein  böses  Weib,  eine  böse  Sieben);  —  für  den  6 heim  genannten  Brude 
^n  ôlkeu  kërel  (ein  schlechter,  getneiner,  Mutter  sehr  gut  passen  würde  u 
spitzbübischer  Kerl).  —  Compar. :  6Iker ;  —  25  dazu  stifMnt,  dass  hei  uns  im  VoL 
Subst.:  ôlkerd;  —  du  61kerd  (du  gemeiner  6m,  wie  oben  hemerkty  eine  Persi 
Mensch,  bz. Bösewicht, Spitzbube,  bz. Lump,  höher m  Lebensalter  sowohl,  al 
Nichtsnutz  etc.).  haupt  eine  Bespectsperson  btz 

Wie  lelk  aus  lêlik,  ledelik  etc.,  so  scheint  wird,  da  das  der  Standesbezeichnung : 
61k  ein  Contractu  t^on  61ik,  bz.  odelik  u.  30  mestcr,  bür  (Pastor,  Magister,  Baue 
mit  nid.  oolijk,  oodelijk  (entblösst  von  gehängte  6m  in  der  WirkUchkeä  û 
äusserem  u.  innerem  Werth,  böse,  gemein,  ehrenvolle  u.  ehrende  Benennu 
dürftig,  armselig  etc.);  mtdd,  oodelyck,  tracJitet  wird.  Auch  stimmt  zu  diese 
oyelyck,  oolyck  (vacuus,  vaDus,  inaiiis,  vilis,  bdtg.  unser  ômkc  aU  Titel  der  . 
malus,  pravus;  vafer,  astutus;  aegcr,  lau-  35  Vorsteher,  sowie  auch,  dass  in  A 
guidus,  imbecillis,  infirmus,  debilis,  deformis)  deutschen  CamleispracJie  die  weltUchet 
gleich  zu  sein,  was  ein  Compos.  von  uode  fürsten  sowohl,  als  auch  die  altfün 
(öde)  u.  Igk  (gleich  etc.)  ist.  Herren  von   den  Kaisern  Oheim 

Ausserdem  giebt  es  auch  ein  mit  61k  in        wurden, 
der  Bedtg. :    böse,  schlecht  etc.   synonymes  40      Der  für  das  goth.  auhuma  u,  an) 
(jedoch  schwerlich  verwandtes)  air.  olce,  ulce,        anzunehitiende   Positiv    auhu    steht 
dessen  Grundbegriff  vielleicht  auf  (sinnl.)        scheint,  entweder  für  älteres  aubsu  < 
brennend,  stechend,  gif tig,  eiterig        aubtu  u.  würde  demnach  entweder  m 
(cf.  dXiev,  Eiter  [von  der  }/ idh ,  brennen,        6b,    uas    (super),    uasal    (supems,   i 
schmerzen,  stechen  etc.]  =  ahd,  eitar^  Gift)  45  cymbr.  uch  (supra),  uchel  (altus)   u. 
beruht  u.  womit  das  engl,  ulcer  (böses  Ge-        ailxö  (lasse  wachsen)^  auxomai  (wat 
schwur,  Krebs,  Krebsgeschwür  etc.)  connex        nM.  wachsen  (cf.  wassen,  wasdô 
sein   könnte,     cf.   dazu  skr.   ulka,   Feuer,        zur  y  uksh,  vaksh  ^wachsen,  sut 
Feuerbrand,  Brand  etc.  beiBopp  u.Ben-        gross  u.  stark  werden),   od.  tonst  t 
fey,   womit   diese   dwt   lat.   vulkauus   zu-  50  augeo,   auxi,   aoctam  «.   aoctus  eti 
sammenstellen.  augu  (wachsen),  anksztas  (hoeh,  gn 

um  od.  Ohm,  ohme,  a)  Oheim,  Vater-  u.  ti.  goth,  aukan;  ahd,  aulüiôn;  ags 
Mutter-Bruder;  —  Dimin.:  omkc;  —  b)  (mehren,  sich miikren  éte,);  age,9kßen^ 
als  Anrede  od.  Namens-  u.  Standes- An-  mächtig,  gewaltig  etc.,  cf,  ök  et^)  u.  $^ 
Mngsel,  bz.  als  ehrende  Bezeichnung  be-  55  (gewaltig  etc.)  zu  dersMen  y  su  stdl 
Jahrter  od.  angesehener  Personen,  wie  z.  B.  om ;  i.  g.  um. 

Jan-,   Gerd-,   Freerk-6m   etc.,    od.   kuper-,  o-maeht,  s,  &-macht 

pastor-,  mester-,  bûr-6m ;  —  „dat  was  hum,"  ômke,  tllke,  okllliey  tkalie,   M 

8ä'  Ott6in,   do  harr'  he  de  rutt  bi  de  stêrt.        Oheimchen,     Dimin  van  öm.  — 
—    Nid.,   mnld.,    nd.,    mnd.   oom    od.   6m  60  wurden  früher  aueh  die  Mm  hieeigt 


OMMO  683                                OR 

mkmueoHffesUIUen  Armen- Vor  Steher  oppern,   a)  (sinnl.)  errkhUn,  aufrichten, 

gmamnê  u,  haben  sie  diesen  Titel  aufsetzen,    aufstellen,    in    Haufen   setzen, 

wmunde  auch  noch  jetzt.     Als  in  häufenj   —   wen  dat  wer  drdg  blift,    den 

'  Zeit  die  Armenbeiträge  noch  frei-  krîg'  jî  't  hei  h&pendlik  so  wid,   dat  ji   't 

Ittfifil  eine  CoÜede  von  den  Bethei-  5  opperu   könen    (wenn   das    Wetter  trocken 

"IMe»  wwrden,  mussten  die  Oemkes  bleibt,  so  bekommt  ihr  das  Heu  hoffenUich 

Hêeie  monaiUch  abhalten,   u,  damit  so  weit,  dass  ihr  es  in  Haufen  setzen  könnt); 

ff  den  Besuch  derselben  vorbereitet  —  b)  (trop.)  aufsetzen,  aufstellen  (eine  An- 

wde  es  ewvor  Haus  bei  Haus  ange-  sieht  od.  Meinung),   behaupten  etc.;  —   he 

m  üde  Oemkes  kamen  wallen  un  haleu  10  opperd  dat  as  sin  mênung ;   —   hê  opperde 

l^  (Monats- Geld)  np.'*  dar  tegen  (er  stellte  dagegen  auf,  bz.  brachte 

^wiLName,  G^e8c/Uii.0mmeuu.0mke8.  dagegen  ein,   entgegnete  od.    erwiderte   da- 

Sirackerjan    (pag.  22)  sollen  gegen),   dat  de  umstenden   dat  nét  tolêten. 

uem:    Ommo,    Ummo   aus  Ommar,  —    Nid.   opperen   (handlangen,   zureichen, 

ftf.  Ottomar  entstanden  sein  u.  mit  15  hinaufreichen,  aufrichten,  in  Haufen  setzen, 

Otto  Mu  aad,  od  (cf.  Ode)  gehören.  aufstellen,  aufsetzen,  eine  Meinung  od,  Be- 

gger    (Oheim-Sager),     Geschwister-  hauptung    aufstellen,    aufs    Tapet    bringen, 

r.  Vetter  od.  Nichte;  —   he  is  min  erwähnen,   vorstellen,   vorschlagen,   äussern 

r.  etc.).  —  Zu  1  opper,  ober,  über,  höher. 

^  ein  Stück  od,  eine  Ecke  Land;  20      ör  od.  öre,  Aehre,  s.  âr. 

ondel,  meine  Ecke,   bz.  mein  Stück  ör,  ihr,  s.  hör. 

-  IVaizdem,  dass  der  Ton  auf  „on**  ftr,  Oehr ;  cf.  2  ör. 

das  ^e^  nur  sdiwach  betont  wird,  1.  or^  die  untrennbare  Vorsetzpartikel  in 

»  doch  =  andêl  (Antheil)  sein,  mit  orbar,  ordêl,  ôrlof,  ôrlog,   ôrsâke,  ôrspruuk 

rie».  Auesprache  des  on  =  an.    cf.  25  etc.  mit  den  Nebenformen  ar  (cf.  arbarmen) 

ndel.  II.   ur   (cf.  urold)  =  ahd.  ur,  ar,  ir,  er   u. 

ikike,  eehake,  ein  eiserner  Koch-  nhd.   ur,  er ;   an.  ör,    or,   er,    ur^    ur,    ör ; 

'.  Meiner  Ofen  mit  Kochtöpfen  darin  afries.  or,  ur ;  nid.  oor ;  mnd.  or ;   ags.  or, 

I  ein  eingemauerter  Kochherd,  der  ör  u.  or;  as.  or,  ur;  goth.  us  u.  einzeln  in 

SMfenofen  verbunden  ist.  —  Wang.  30  Zusammensetzungen  auch  ur,  welche  einer^ 

nukß(Eachelofen);  nfries.(Outzen)  seits  aus   der  Bedtg,:   aus  heraus,   hervor, 

L  (Johansen)  aank.  von  her,  von  weg  etc.,   bz.  aus-heraus,  aus- 

tikmin,  von  oehn  od.  ôhn  =r  goth.  hervor   etc.   den  Begriff  des  Beginnest»   u. 

0/eny  Feuer,  cf.  unter  äfen),  womit  Anfanges  von  Etwas  entwickelte  u.  in  dieser 

fies.  eMa  (Backofen,  cf.  J  oh  ans  en,  3ö  Bedtg.  auch  im   ags.   6r   (Anfang,    Beginn 

)  ident,  sein  wird.  etc.)  als  Subst.  erscheint,   während  sie  an- 

,  mI.  Name;   —   Onna,  wbl.  Name;  der  er  seits    aus    der    Bedtg.:    ex,    bz.    aus, 

Un.  Onnen ;  —  Dimin.  Onke,  Onneke ;  ausser  etc.   od.    von-weg   auch    in  die  von : 

sftlik  Onkee,  Oonekes;  —   desgl.  ml.  weg  (von  Etwas)    überging   u.  so  in  Com- 

yûiie ;  —  Geschln.  On tjes.  40  positis  auch  ein  Nichtdasein,  ein  Fehle n 

nno  eei  bemerkt,  dass  Stracker-  etc.,  bz.  dasselbe  wie  ohne  u.  los  bezeich- 

pag.  22)  auch  diesen  Namen  ebenso  net  (bz.  als  Privativum  erscheint),  wie  dies 

DO  SU  aud,  6d  stellt  u.  als  aus  Odaii,  z.  B.  im  ags.   or-leahtor   (ohne  Tadel  etc.) 

Utanden  ansieht.  u.  oT-lesihire  (tadellos  etc.),  ahd.  urvani^  an. 

i  Ol^es,  8  Onno.  45  örvaenn    (ohne   Hoffnung)    etc.    u.    wahr- 

f  Bauch,  Spitzbauch;  —  he  krigd  'n  scheint,    auch    in   orlag,   orlegc    (cf.  ôrlog) 

-  IUI  onije  steid  ürdendlik  förút.  der  Fall  ist. 

np.  2.  or,  Ohr,  d.  h.  a.  das  Sinnen-  Werkzeug 

«.  apen.  od.  Organ,   womit  man  Töne  ver nimmt 

lUk  od,  Ipeadlik,  s,  apeudlik.  50  u.  auffasst.   —   Sodann  auch   b.    Esels- 

fBi  Itiea,  öffnen,  ohr  od.   Falte,    umgefaltete  Ecke   od.   um- 

■gt  tpiUg,  Geffnung.  gefaltete  halbe   BUUlseite   in   einem  Buche, 

pCTi   B.   opper  =  nid.    opper,   nhd.  wie  man  solche  auch  macht,  um  (wie  sonst 

wr.  mittelst  eines  Lesezeicihens)  die  Stelle  wieder 

^r  «.  OEich  kepper,  Haufe,  od.  ein  55  aufzufinden,   wo  mati  beim  Lesen  blieb;  — 

ufgeriektetes  Etwas.  — Do^.- hei-  c.    kleiner    ohrartiger    Henkel   od.    durcf^ 

miürHamfef  Heuschober;  —  dat  hei  löcherter  Handgriff  am  Topf;  —   d.    Oehr 

opfen  (das  Heu  steht  in  Haufen).  od.  Oese  (cf.  1  Ôs).  —  Bedensart.  u.  Sprichw.  : 

,    MHldL  opper;  urfries.  oper   (das-  he  let  sük  gen  ôren  anneien    (er  lässt  sich 

-  WM  äSAet,  zu  oppem.  60  nicht  anführen,    bz.   nichts  weiss  machen) ; 


ORBAR  684  OBDEL 

—  hé  is  nog  nêt  dröge  achter  de  ôren;  —  bairan;  a^s.  beran;  nhâ,  (ge)bären  < 
hé  hed  de  ôren  nog  al  dicht  an  d'  kop  (er        baren,  baren,  boren  etc.)  ist. 

ist  nicht  leicht  durch  Bitten  zum  Geben  ge-  6r-bnmme],  Ohrgehänge;  —  bc  dragt 

neigt  zu   machen,   hz.   etwas  harthörig  u.  ôrbammels  iu   't  ôr.    —    e/.   burnm 

hartherzig*) ;   —    he  hed  H   fûBtdik  achter  5  Iniuméln, 

de  ôreu;   —   lütje  potteu  hebben  ôk  ôren  ôrd  od.  ort,  ortb,  a)  Ort,  Gegend^ 

(Warnung,  dass  man  in  Gegenwart  kleiner  tung,  Seite,   Punkt,  Stelle;  —  dat 

Kinder  nicht  zu  viel  sprecheti  söU,   weil  de  ôrd,   bz,    iia  de  ôrd  ben;    —    hc 

kleine  Kinder  auch  Ohren  zum  Hören  haben) ;  disse  6rd  na 'n  andern  ôrd  heii  fertr 

—  he  hed  d'r  gen  oren  an  (er  will  etwas  10  —  b)  Spitze,  Anfang,  Aeusserstes, 
nicht  anfassen,  ?Mt  keine  Neigung  od,  Schärfe,  Sdineide;  —  fan  örd  (od.  6 
Ijusî  ein  ihm  BefoJUef^es  zu  thun);  —  he  ende;  —  de  ôrd  fim  de  spâ*  is  m!  ofb 
6teld  d'r  dofe  oren  na  (er  stellt,  bz.  richtet  —  ôrd  fan  't  mest  (Sehneide  des  Mi 
taube  Ohren  danach,  thut  als  wenn  er  es  —  de  6rd  fan  't  plôgisder.  —  Dovoi 
nicht  hört) ;  —  he  is  dör  't  ôr  brand  (er  16  der  Name  Leerôra  od.  Leerorth,  aewi 
ist  gekennzeichnet,  bz.  gebrandmarkt,  mit  Nord  (mit  a2)OStrophirtem  Artika  — ' 
derBedtg.:  er  ist  sehr  verschlagen,  listig  u.  gencrnnt,  wie  die  Spitze  od.  Ecke 
gewandt  wie  ein  cdter  Verbrecher) ;  —  he  welche  durch  die  Leda  bei  ihrer  Einmi 
hörd  mit  fiskoren   (er  stellt  sich  an,   als  ob  in  die  Ems  gebildH  wird. 

er  schwerhörig,  bz.  taub  ist).  20      Die  Bedtg.:  Gegend,  Stelle,  l 

Ferner  wird  von  einem  Herrn,  der  an  resultirt  aus:  Spitze,  Ecke,  W 
jedem  Arm  eine  Dame  führt,  scJierzweisc  =  uxis  vor-  od.  in  den  Baum  hi. 
gesagt:  dat  is  'u  pot  mit  two  ôron,  d.  h.  ein  ragt  etc.,  ganz  wie  auch  hörn  u.  1 
Topf  mit  zwei  Henkeln.  audi  Seite  u.   Kante  etc.    in  da 

Es  ist  =  nid.  oor ;   afries.  âr,   âra,  aer ;  25  Bedtg,  gebraucht  wird.  —  Nid.  oord ; 
ags.  eare;  as.  ôra;  an.  uyra;  ahd.  ota,  aora;        ord,  oerd;  nd.  ord,  oord,  oort;  mm 
mhd.  ôre,  ôr   (Ohr,    Oehr,  Henkel,    Griff);        as.  ord;   ags.  ord   (l^itse,   Gipfel,  0 
goth.  aufio;  /i^ansis;  /a^  auris;  a^a^  ausis;        etc.);    oengL,    engl,    ord;    dhd.,   mk 
griech.  oQas  u.  jon.  oüs,  (äusserster  Pu}ikt,   Spitze,   Anfang, 

1.  erbar,  urbar,  ausgiebig,  ergiebig,  er-  90  Ecke,  Band,  Saum,  Seite;  Theil,  Sti 
trägig,  einträgHich,  nutzbar,  nützlich,  dien-  kleines  Gewicht  od.  Münze,  cf.  ort 
lich^  passend,  geziemend;  —  ôrbarland; —  oddr  ($nit  assimilirtem  „r*^  wie  in  t 
'u  Orbaren  sake,  eine  nützliehe,  dienliche  üdder  =  ürder);  itor w.odd;  rlän.  od;  Jt 
»Sache  etc.  —  Nid.  oorbaar ;  mnld.  (cf.  udd ;  nfries.  dd,  odd.  —  Vergl.  auch 
Weiland)  oirbaar,  oirber,  orber,  orboor,  35  (Jamieson)  ord  (steiler  Hügel  od. 
oorbaar  etc.;  nd,  urbar;  bagr,  nrbar,  urbor.        ir,  ard  (Hügel);  an.  urd  (felsiger,  st 

2.  »rbar,  Vortheil,  Gewinn,  Ertrag  etc. ;        Ort)  n.  dazu  unser  ur  od.  ûr  tu  der  1 

—  to  sinem  nütte  un  orbar  (zu  seinem  Nutzen  Eisenrasenstein  etc.  —  Davon:  ahd.  o 
M.  Vortheil)  etc.  —  Afries.  orber  (Nutzen  (Urheber)  u.  ortfruma  (Urheberschaft, 
etc.);  mnld.  (KU.)  oorbaer,  oorbor;  mnd.  40  ritas),  ortfrumo  =  as.  ordhfmmo;  Oj 
orbar,  orber,  orbor ;  mhd,  urbore,  urbor,  fruma  (aiictor,  princeps,  origo)  etc.  - 
urbar,  urwar;  md,  lu-bur  (Einkünfte,  Ertrag  Fick  (III,  36)  mit  Uebergang  von 
od.  Zins  von  einem  Grundstück ;  einen  Zins  (wie  bei  1  ôr)  aus  usda  170»  der  y  us 
wl.  eine  Bente  tragendes  CHrundstück).  schneiden  od,  theilen,  scheiden,  trenn 

l  u.  2  orbar  gehört  mit  dem  davon  stam-  45  bz.    (cf.   Bopp,    Gloss.   comp.,  pa^ 

menden  Verbum:    nid.  orberen;  mnld.  wr-  zweite   Spalte,   6  ras)   ändere,   absei 

baren  (gebrauchen,  benutzen,  gemessen  etc.) ;  ocddcre,  wovon  auch  vidleuht  lat.  v 

mhd.  urborn,  urbam,  urbern;  md.  arbarin,  vastus,  cf.  wOst  etc. 

urburn  (einträglich  tnachen,  in  Ertrag  setzen,  ôrdêl,    UrtheU,   d.  h.  Aus  theil 

erzielen  etc.)  zu  ahd.  urperan,  nrberan;  mhd.  50  Jetnand    u.    eine  Versammlung   etc. 

ërhern  (gebären,  erzielen,  hervorbringen  etc.;  t heilt  od.  ausgiebi    de,   &r.  ah 

refi.  entstehen) ;  goth.  u»\mr9si  (hinaustragen,  nung,   Ansient  etc.   od,  als  Sp 


hed  sm  ôrdêl  ofgäfen:  —  he  hed  si 

kragen  (er  hat  sein  Üriheil,   b».  w 

*  Bern.:  Weit  vom  Kopfe  abstehende  Ohren       gebührt,  od.  vom  C^erieht  ab^egehen 
fassen  den  Scltaü  bekanntlich  leichter  auf       [als  richierlkhef  Sprudk  od.  eu»  Strt 
u.  hören  schärfer.  60  zuerkannt  iM,  behamm^;  —  H  IfttsI 


OBDELEN  685  ORLOF 

ifi^  kÊL  j9m§di  Qendú^  éL  h.  die  or-fî^e.  Ohrfeige  =  SMag,  Schmüts  Hc. 

\,n9theilung  wm  Belohnung  u.  mit  der  flachen  Hand  an  das  Ohr.  —  Nid, 
ém  UUU  Erkemntniê»  des  Weiten-        oorvjjg. 

l  —  Ahd.   urteilm,  nrteili,  ordeili,  ôr-fî^l,  ohrfeigen,  mit  der  flachen  Hand 

DlAli;   mM.  urteil,  urteile;    afries.    5  an  die  Ohren  schlagen  etc. 
ndél;    wfiries.    Mtidl,   oardél;    nid.  '^r^f^h    Orgel.    —    Ahd.   organä,   orginA; 

■mdL  ordêl;  ags,  ôrdâl;  as.  urdêli.  mhd.  orgcne,  orgon  ti.  ahd.  orgelft,  orglâ; 
m:  WÊiaL  ordalinm  (Gotteg-Ürtheil)  tn/k/.  orgele,  orf^el;  mnld.  orghel;  nnld.orgel: 
tg.  ordel  (ürtheil),  ef.  das  folgende:  ital.  organa;  port.  orgao;  cot.  orga;  |>ror. 
A.  «rlMZfii.  —  Nid.  oordeelen;  10  orgues;  franz.  orgue;  tcallis.  organ  etc. 
PMQiSOrdéla;  oAd.  artailan,  artdllan,  alles  von  lat.  organam;  griech.  orgaoon 
,  irteOen,  irideüen;  mhd.  erteilen,  O^des  Werkzeug  überhaupt;  besonders  ein 
(mêê  Meinung,  Ansicht  etc.,        musikalisches    od.     Ton  -  gebendes ;     Orgel, 

Auch 9  Ausspruch  etc.  über        Wasserorgel),  wovon  auch  nhd.  Organ,  Or- 
eie,  «.  90  sowohl  =  be-  als  15  ganismtts,  organisch,  Organist  etc. 
mirtiMen,  gleichviel  ob   dies   von  Die  Chrdform  ist  arganâ  u.  dies  eine  BiU 

JBTMii  od.  mehreren,  privatim  od,  düng  von  der  y  arg  (V/.  Bopp,  Glou. 
i  dmrh  eine  Versammlung  od.  das  comp.  21,  arg  1,  u.  Benfey,  Skr.  Biet, 
ßßtdUdU);  OS.  adéljan  (urtheilen,  49,  arj  2),  thun,  machen,  wirken,  bewirken, 
im);  OM.  adaelan  (partiri^  separare).  20  bereiten,  fertigen,  zusammenfugen,  verbinden 
um  aki  ar-spnngaii  (aus-,  heraus-,  etc.  u.  dem  Suffix  ana  od.  anä  (cf.  Bopp, 
ningen)  das  wort  Ursprung  mit  Gramm.,  III,  396  seq.),  won€u:h  sargSLDk  so- 
bdiff,:  Aus-,  Heraus-,  Hervor-  vid  heisst  als:  Ma eilendes.  Fertigendes,  Be- 
g  eniêkmd,  so  das  Wort  ürtheil  reitendes  etc.,  wie  ja  ein  Werkzeug  ein 
.  arteilan  (aus-theilen,  ertheilcn,  25  Wirk-Geräth  od.  dasjenige  ist,  womit  man 
\,  abgeben  etc.),  worin  ar,  er  etc.  Etwas  fertigt  od.  macht  etc.  Dieselbe  Ek- 
f .  1  ôr)  t».  ==  goth,  US  etc.  ist.  düng  haben  wir  z.  B.   auch   in  Wagen 

la,  Oramung,  Regel,  Gesetz,  Orden  (ahd.  wagana)  =  Fahrzeug,  Fahr-Geräth, 
IMen  ii  BOnder  ördcn  ;*  —  „Norden        bz.  Fahrendes. 

Men,''  bz,  «in  Norden  is  gOn  örden"  30  örgelen,  orgeln,  Orgel  spielen,  nament- 
wMMUekes  Sprichwort  auf  die  lieh  mit  der  Drehorgel;  —  ho  orgeld  mi 
mrden);  —   h6  is  in  de  örden  up-        wat  för. 

—  he  hed  'n  örden  kragen.  —  Ahd.  ôr-îser,  or-Î8der,  Ohr-Eisen;  —  g^  dragt 
mkd.  orden  (Anordnung ,  Gesetz,  'n  golden  ôr-îser.  —  Dieser  jetzt  von  Gold 
Orden,  Stand,  Beschaffenheit.)  —  35  od.  Silber  getragene,  vorne  offene  Schmuck- 
ddo,                                                       reif  der  fries.  Frauen  war  urspr.,  wie  auch 

M  (statt  ördeneu),  ordnen,  in  Ord-  der  Name  andeutet,  ein  einfacher,  eiserner 
mgen;  —  he  hed  dat  air  so  moi  Beif,  womit  die  langen  hellblonden  Haare 
dal  't  'n  l&st  is.  —  Ahd.  ordinôn,  statt  des  in  neuerer  Zeit  üblichen  Sammt- 
i  aaML  ordenen,  ordnôn;  nid.  or-  40  bandes  zusammen  gehalten  wurden.  Wie 
tden  (ordnen,  regelrecht  behandeln,  die  Prunksucht  später  u.  namentlich  im  18. 
Hl  anordnen  etc.).  Jahrhundert  bezüglich  dieses  Beifes  zu  dem 

(ossitEiL  ödder),  Ordnung,  Reihen-  jetzigen  goldenen  mit  Edelsteinen  u.  Diaman- 
Md  ete,;  Befehl,  Ordre;  —  't  is  ten  besetzten  Kopfschmuck  kam,  darüber 
m  6dder  kamen;  —  't  is  all'  mit  45  vergl.  im  Ostfries.  Monatsheft  vom  Oetbr. 
éittt  (es  ist  mit  ihnen  alles  geord-  1877  pag.  472  den  Bericht  des  Herrn  Dr. 
so  wie  es  sein  muss  od.  soll,  alles  med.  Ter  gast  bezüglich  der  Leeuwaarder 
i  Stande)  etc,;  —  ik  bin  hêl  nét  Ausstellung. 
dder  (i^  befinde  mich  gar  nicht  Grke,  Ohrchen  u.  Oehrchen.    Dimin.  von 

-  wel  hed  de  ödder  dar  to  fttgäfen  ?  50  2  or. 

A  ii6t  na  ödder  hören.  or-leks,   Lesezeichen;  d,  i.   ein   or   was 

I  (assimü.  öddern),   anordnen,  ein-        man  als  Lesezeichen  (cf.  6r  sub  b)  bei  einer 
befehlen,   Ordre  geben  etc. ;  —   hc^        leks  (Lection,  Aufgabe  etc.)  macht. 
At  an ;  —  hft  hed  dat  beöddert  (er  orlof,  Urlaub,  Freiheit,  Dispensation  etc, 

beordert).  65  (0.  L.-B.,   15  u.  331).    Gebräuchlicher  ist 

y  s,  Ortgies.  ferlöf  u.  kömmt  ôrlof  zur  Zeit  nur  an  der 

Ig,  OrrffMin^;— an  Ordnung  kan  gen  hoU.  Chrenze  vor.  —  Afries.  orlof,  orlef, 
In,  an  Ordnung  mut  de  weit  fer^.  orlif;  as.  orlof;  ahd.  urloub,  urloup,  urlub ; 
tf  ortreich,  reich  an  Orten,  bz.  Ort-        mhd.  urloup;   md.,  nd.  urlôf  =  Erlaub, 

60  Erlaubniss  etc. ;  cf.  ferlöf. 


ORLOG  086                               ORT 

Orlo^,  Krieg;  —  ôrlogsschip,  Kriegsschiff;  ein  Dimin.  von  logos  (Wort,  Rede,  i 

—  he  is  up  ôrlog  üt;  —  Malbrôk  (Herzog  Ausspruch,    Verkündigung    etc.)    o< 

vmi  Marlborough)  de  fôr  ton  ôrlog  etc.  (altes  substantivische   Neutrum    von    logio 

Volkslied) ;   —   b6  fârd  up  'n   ôrlogsschip.  Rede  kundig,   beredt   etc.)  ist   u.  an 

--  Nid.  oovlog]  mnld.,mflâm.  oorlogh]  mnd.  6  Bedtg,:  Spruch,  Ausspruch,  Verkün 

orlogc,  orlagc,  orlegc,  orlog,  orloch,  orlerh,  etc,  hat.     Demnach  heisst  örologion 

orlich ,    orlinch ;    afries.   orloch ;    as.  orlag,  Zeit-,  b£.   Stunden- Verkündi 

oricg,  orlagi  (decisio  fatalis^   bnJlica,   fatam,  Wegen  öra,  bg.  hora  c/.  ür. 

))c]lmu) ;  ags.  orlag,  orlcg  u.  orläg ;  an.  ürlög  Or-sake,  Or-s&k,  Ursache,  Grund, 

(dasselbe);    ahd.   urlag,    urlaga  (Geschick,  10  etc.,   d.  h.  die  Sache,   wovon  (als 

Schicksal).  —  Daneben:  ahd.  urliagi;  mhd.  u.    ursprüngliche  od,  Anfani 

urliugo,  urlouge;  md.  urlougo,  urloigc,  ur-  Ausgangs- Sache,   dt,  1  Ar)   etwas 

Ingo  (Krieg);   mhd.  urliugen,  urlougcn,  ur-  od.   heraus-geltt.    Daher  auch:  1 

logen ;  md.  urlûgcn,  urloigen  (Krieg  fuhren,  gungs-Sache,  od.  Sache,  die  tu 

kriegen).  15  bewegt  u,  anregt,  bs,  den  erste 

Was  zunäclMt  das  ahd.  nrlag,   as.  orlag,  stoss  u.  Anlas s  zu  Etwcu  giebt; 

an.  örlög  etc.  in  der  Bedtg. :  fatam  betrifft,  is  de  Anäk  d'r  fan  (er  hat  den  Anla% 

so  scheint  es   ein  Compos.   von   ur  t>i  der  gegeben);  —  dat  is  de  An&k,  wamm 

Bedtg. :  entsprungen,  entstanden,  anfänglich  d6.  —    As,  orsake ;   nid,  ooriaak,  oo 

od.  von  Anfang  her,   ursprünglich  etc.  (cf.  20  nüid.  Ursache,  ursacli.  —  Daher :  ferôr 

1  ôr,  be.  ur  in  Urwelt,  uralt  etc.)   u.  log,  verursachen,    bewirken,     machen, 

log  (Gesetz,  Recht,    Ordnungy  Bestimmung,  lassen  etc. 

Gesetz  des  Lebens,  Geschick,  Laos,  Schick-  Gr-sprank,  Ursprung,  Entstehung  e 

Hol  etc.)  zu  sein,   sodass  urlag  hier  soviel  sin  ôrsprunk  ledt  h6  fka  etc.  of ;  — 

als:     Ur 'Gesetz,     Ur-Bestimmung,  2'i  de  ôrsprunk  fan  sui  nAm.   —  Dakei 

Ur-Geschick  etc.  bedeutet,   währendes  sprunkelk,   örsprflnkelk,   ursprünglicl 

in  der  Bedtg. :  bellum  od.  Krieg  währscheinl.  f  anglich  etc.,   bz.  von  der  Entstekun 

soviel  als  ex  lex   (s.  unter  1  6r)   bedeutete  von  Anfang,  von  der  CMmri  etc,  an.  — 

u.  so  urspr.  einen  gesetzlosen  Zustand  urspring, ursprink ;  mhd,  urBprinc, urB] 

(Tumxdt,   Empörung,   Aufruhr,    unruJiige  80  nid.  oorsprung.  —   Zu  ahd,  ar  (er, 
kriegerische  Zeit  etc.)  bezeichnete,  wo  Jeder       =  goth,  us  etc.,  cf,  1  ôr)  —  springan 

selbst  sein   Recht    mit    dem   Schwerte  be-  heraus-,    hervorspringen,    JkerotMfpf 

hauptete  u.  Gewalt,  Mord  u.  Todtschlag  an  entspringen,  hervorkommen,   entstâ^ei 

der  Tagesordnung  war.    Eine  andere  Frage  u.  daher  wôrÜ.:   AuS',    Heraus-, 

bleibt  nun  aber,  ob  das  alid.  mliugi (Krieg)  fif)  vor- Sprung,  bz,  Sprung  od.  1 

aus  urlag  (Urgeschick,  od.  von  Anfang  an  gung  etc,  aus  Etwas  heraus  u.  n 

bestehendes  Gesetz  et4i.)f  bz.  aus  der  Bedtg. :  Hervorspringen,  Hervorsprit 

ex  lex  entstand,   od.   ob   dieses   im  zweiten  Entspringen,   die   Quelle,   dei 

Theil  nicht  mit  ahd.  liugan  =  lügen,  be-  sprung  etc, 

trügen,   überlisten   etc.   zusammenhängt    u.  40      1.  ort,  ortk,  s.  6rd. 

demnach  urliugi   eigentl.   soviel  heisst  als:  2.  ort,  drtb,  der  vierte  Theil  einei 

Ur-Lüge,    Ur-Betrug,    Ur-Belügung,    Ur-  zen   u.  zwar  specieü  des  als  Flüssi 

Ueberlistung  etc.  u.  so  in  die  Bedtg. :  heim-  Mass  dienenden  Kruges  od,  der  K 

licher  üeberfdll  u.  Krieg  etc.  überging.  sowie  auch  jetzt  des  Liters,   od. 

Zu  der  Bedtg.:    Ur-Gesetz  von  ahd.  46  grösseren  Münze;  —   'n   ort  melk 

urlag,   urlac  etc.   cf.  auch  Holtzmann  ö^e,   water  etc.),  eine  viertel  Kanne 

(deutsche  Myth.  pag.  201),  der  übrigens  das  etc. ;  •—  dré  min  'n  ort,  drei  ((hdden, 

ahd.  urliugi  als  eine  Entstellung  von  urlag  etc,)  weniger  ein  VierteL  —  Nid.  o« 

ansieht,  was  mir  jedoch  zweifelhaft  ist.  (dasselbe    u,    auch   [ausser   den   sm 

^ôrlôsje,  Uhr,  Taschen-Uhr;  —  kanst  du  50  Bedtgn.  von  ôrd]   ein   Theil  od.  l 

m\  wol  seggen  wo  l&t  da^t  't  is  ?    nä  bröor,  von  Etwas  überhaupt).     Auch   im 

ik  heb'  g^^n  ôrlôsje  bi  mi.  nhd.  (cf,  bei  Dähnert  etc,  u.  Adi 

Es  wird  rom  gemeinen  Mann  oft  auch  etc)  wird  Ort  in  der  Bedtg.  von:  8 

iú\ö%io  ausgesprocJien  u.  enUftand  aus  franz.  Theil,   kleines   Theil   (wie  d!» 

horologe    von   Int.    horologium    =    griech.  55  ort,  cf.  unter  ord)  u.  in  der  wm:  vi 

örologion,    wovon  auch  itäl.  oriuolo;    maü.  Theil  von  Etwas  gebrauch,   wem 

relocuri ;   span.  relox ;  port.  relogio ;  proü,  dann  wohl  anzunehmen  ist,  dass  die 

relotge  u.  das  ahd.  orlei  (Uhr).    Das  griech,  Bedtg.  von:  Theil  od.  Stück  sich 

örologion   i^   ein  Compos,  von  öra   (Zeit,  auf  die  von:  ein  Viertel  von  Etn 

Stunde)  u   logion,  welch  Letzteres  entweder  60  auch  8r^e)  begrenzt  hat. 


OBT  OERT  687  ORTGIS 

A  •rto,  irte,  Äbkúb,  Ahfdü^  Brocken,  unserm  orten  van  ort  entstand.  Möglich  ist 
Uéberre$ie,  Üdterhleibsél  etc,  von  es  indessen  auch,  dass  das  Hess.  u.  götting. 
od,  JPWier;  —  wi  äten  fan  middag  orzcn  (was  sonst  anscheinend  im  hoch-  u. 
ihmA  Qrtsel,  örtels),  wir  essen  diesen  oberdeutschen  nirgends  vorkömmt)  vom  nd. 
Bette  ad.  von  anaem  Tagen  übrig  5  orten  entstand,  bz.  aus  unserer  nd.  Mundart 
meêj  de»  Abhub  anderer  Mittage.  —        übernommen  wurde. 

UM.   (Cad,   Mü Her)   oerth    (über-  Dass  unser  ort  u.  orten  etc. ,  wie  Schmel- 

ne$  Heu  od.  Stroh,  bz.  Futter);  nd.  ler  u.  Vihnar  (cf.  bei  Schm.,  I,  100  u. 
^b.)  u.  mnd.  (Seh.  u.  L.)  ort,  orteis;  bei  Vilmar  426)  annehmen,  mü  dem  bayr. 
(Ouieen)  aartels;  engl,  ort  u.  orts  10  uräszen,  urezen  (was  doch  wohl  soviel  ah: 
,  Abhub,  Ueberreste,  Brocken  etc.);  [sich]  überessen,  bz.  veressen  etc.  u. 
Vilmar,  426)  oerzchen  (Dimin.  von  .so  [sich  in  Etwas]  zuwider  essen  u. 
Udterbieibsel,  Best  etc.)  etc,  cf.  das  deshalb  die  Speise  od.  das  Futter  ver- 
e:  schmähen  u.  verwerfen  etc.  bedeutet), 

I, /Mm  Essen)  Beste  lassen,  die  vor-  15  hz.  mit  dem  ags.  orettan  od.  oretan  (cf. 
4^eMe  versehmähen  u.  überlassen,  L.  Ettmüller,  pag.  41  u.  H.  Leo, 
U  mnikhren  etc.;  —  de  bliksemsc  Spalte  420  unter  or),  zu  Nichte  machen  etc. 
i  10  égen  (od.  kis)  up  't  ätcn,  dat  n.  oretta,  zu  NicMemacher  zusammenhängen 
t  elker  middag  örtd ;  —  du  miist  nêt  u.  davon  abstammen  soll,  scheint  mir  sehr 
ien ;  —  de  pêrde  orten  't  hei.  —  20  zweifelhaft  u.  wollen  mir  dazu  die  Formen  so 
(Outeen)  orte,  aarte;  nd.  (Br.  wenig,  als  auch  die Bedtg.  von  ort  (cdsSubst.) 
orteo,  Orden;  jütl.  orte;  in  Angeln  stimmen.  Auch  spricht  für  einen  Zusammen- 
m  Tendern  yrte;  hess.  (Vilmar)  hang  von  unserm  ort,  orten  u.  dem  schott. 
'Übrig  lassen,  Best  lassen  [von  aUer-  ort  etc.  mit  diesen  oberdeutschen  Wörtern 
')mgen  u.  nicht  allein  von  Speisen],  25  der  Umstand  schon  nicht,  dass  dies  jeden- 
,  te.  Nahrung  überlassen  u.  ver-  falls  neuere  Wörter  sind,  da  sie  überall  in 
ewy  dasselbe  unter  die  Füsse  treten,  mittel-  u.  aU-hochd.  Wörterbüchern,  soviel 
mdem)  etc.  Desgl.  auch  (cf.  Scham-  ich  weiss,  nicht  vorkommen. 
getOng.  orzen  (übrig  u.  verkommen  Zum  Schlüsse  sei  nocJi  bemerkt,  dass  auch 

;  edkcit.  (Jamieson)  ort  (to  throw  30  das  franz.,  aengl.,  engl,  ordure  (Abfall,  Un- 
prorender  =  den  Proviant,  bz.  das  rath,  Schmutz  etc.)  möglicherweise  mit  dem 
emr  Seite  werfen  u.  es  verschleudern  ostschott.,  ir.  orda  (Fragment  etc),  bz.  dem 
crQmhle==  krümeln,  brockcfi,  bröckeln,  ags.  u.  nd.  ord;  ahd.  ort  (Stück,  The il  etc.) 
tem  etc.),  zusammenhängt   u.   eine  Weiterbildung  von 

il  gane  eweifeUos,  dass  unser  ort,  Tirt  35  orda  u.  ord  ist. 
en,  Beet,  Ueberbleibsel  etc.)  »ich  so-  örtels,  s.  unter  ort,  ort. 

Nitftcft  als  begrifflich  sehr  nahe  zu  Ortgis ,    Oort^ies ,    Oorthgies ,    Ordgis, 

ier  ord  m.  ort  vorkommenden  nd.  u.        Oordgiese,    ml.  Name.  —  cf.  bei  Forste- 
Formen  oort,  ort  in   der  Bedtg.:       mann   unter  Ort  u.  Gis,   wo   auch    schon 
,  Theil,  kleines  Stück,  Brocken  40  der  Name  Ortgis  (jedoch  nur  einmal)  ange- 
Ut  u.  dass  auch  das  obige  scJtott.  ort       führt  ist. 

Bedtg:  krümeln,  bröckeln  etc.,  ort,  ôrth  ist  =  6rd  (Spitze,  Ecke,  Schärfe 

iMcft  das  ostschott.,  ir.  orda  (Bruch-  etc.  u.  im  afries.  auch  Spiess)  u.  gîs 
Fragment,  Best,  Ueberbleibsel  etc.,  wohl  eine  Kürzung  von  giso,  welcher  Name 
\m%eêon  unter  to  ort)  auf  eine  45  nach  den  hier  lebenden  Oeschlechtsnameti 
nUU  damit  hinweist.  Da  nun  aber  Giesscn,  bz.  Gisen  hier  auch  wohl  ge- 
d.  ,|Z"  =  urspr.  „ts"  u.  auch  =  urspr.  bräuchlich  gewesen  ist  u.  wofür  auch  der 
et,  $0  würde  auch  das  hess.  oerzchen,  hier  oft  vorkommende  Name  Gtsbert,  Gise- 
rti-clien  als  DinUn.  von  oerts  (cf.  berth  spricht.  Nach  Ernst  Schulze 
tetMl)  u.  das  Verbum  orzen  (Reste  50  (cf.  dessen  goth.  Wh.)  ist  gis  das  Präter. 
übrig  lassen  etc.,  welche  Bedtg.  es  von  goth.  geisan  (wehen,  wallen,  aufwallen, 
Ugemein  hat)  zu  unserm  orten,  orten  kochen,  Itrodeln,  sprudeln.  Blasen  werfen, 
M,  ort,  bz.  zu  dem  alten  Subst.  ort  schäumen  =.  lat.  biillire)  =  ahd.  gësan, 
'  Bedtg.:  Stück,  kleines  Stück,  jësan  (gähren,  schäumen,  sich  brodelnd  u. 
II  od.  Best,  Brocken  etc.  von  55  kochend  erheben,  aufwallen  etc.),  woher  die 
aÜwemen  u.  auch  noch  die  Annahme  Wörter:  Geiser  (auf  Island),  Oeist, 
m,  dass  die  Form  „orts**  in  der  Gas,  Gischt  etc.  u.  auch  das  an.  geisa 
r  Beste,  Brocken  etc.  ein  Plural  (sich  stürtnisch  erhebeti,  zornig  aufwallen 
:  (nämlich  ortes,  contrah.  orts)  war  etc ,  cf.  aufwallen,  aufbrausen  =  in  Zorn 
aus  das   Verbum  ortsen   (orzen)  =  60  u.  Wuth  gerathen  etc.)  u.dctsnhd.  gähren 


OERTJE  ORTJE  688                             08EN 

etc.y  worüber  des  Weiteren  unter  gären  zu  Äusgiessen  von  Wasser  od,  sonstigen  1 

ersehen  ist.  ketten,  —  Mnld.  (Ktl),  hz.  sächs.,  s 

drtje,  ortje  (Dimin.  von  ort),  ein  viertel  u,  mfiäm.  oosc;  mnd.  ose,   oose;   at 

Stüber,   bz.   eine  kleine  aliostfriea.  Münze  norw.    aasa;    dän.    ose,    —    WoM 

im  Werth  von  PU  alten  hannov.  Pfennigeti.  5  zu  oseo. 

—  Sprichw. :  „lüst  kost  geld,*  Bä'  de  jung',  ôse-drippe  od,  osea-drüp ,    Dach 
do  harr'  (tuiUe)  hCt  'n  drtjo  ferdansd.  bz.  Stelle   wo  das  Wasser  des  Dach 

((rtje-Küker,  Pfennig-Fuchser  etc.;  —   't  läuft  —   Nnld.  oosdrnip;    mfläm.  oi 

is  'n  regton  flrtje-söker.  hoosdrup;    afries,  osedropta.   —    Mi 

ûr-tîke,  Ohrwurm;  mhd.  ^rzecho -=  Ohr-  10  ovesval    (TropfenfaU  od,   Dachtrauj 

Zecke.  zu  ose,  ose,  bz.  ovese  etc. 

örtsel,  s.  ort,  ort.  one-ttki^en-fsd,  ein  Schöpf- od- Auslt^ 

Ortwin,  Oorthwin,  Oordwîn,   ml.  Name.  Gefâss.    Es  ist  namentlich  bei  den  Sc 

—  AM.  Ortwin;  nhd.  Ortwein.  zum  Entleeren  der  Böte  von  Wai 
Den  zweiten  Theil  dieses  Namens  stellt  16  Gebrauch,  sowie  auch  auf  dem  Lam 

Förstemann   zu   ähd.  wini  =  as.  wini,  Mist  und  Jauche  damit  auszuschöpft 

ugs.  vinc,   afries,  winne   (Freund,  Oönner,  die Chruben damit  auszuleeren.—. 

Geliebter),   wegen  dessen  unter  winnen  (ge-  oosvat;  nd.  (cf,  Schütze  unter  vati 

winnen,  werben,  erwerben  etc.)  das  Weitere  vatt;  nW.  hoosvat  etc.  —  Zu  dsen. 

zu  vergleichen  ist.     Wegen  der  Vorsilbe  ort  20      ësel,    kleines    Flûssigkeitsmass , 

cf.  unter  Ortgis.    Die  Bedtg.   ist  demnach  Nössel.  —  Mnd,  osel. 

entweder:   ausgezeichneter  Freund  ose-,    osen-lattan,   die  Dachtraufei 

etc,   od,    auch  vielleicht  (cf.   afries.  ord  =  od.  die  untersten  etwas  aufstehenden. 

Spiess) :  Sp i ess-  od.  Speer- Fr eun d,  eines  Daches,  bz,  di^enigen  Latten,  t 

OS,  s.  osse.  25  die  ôsepannen  gelegt  werden, 

1.  Os,  Öse,  Oese,  —  Nd.  öhsc;  Dimin.  Ösen,  schöpfen,  schatten,  giessen,  h, 
öhseken,  Bsken.  —  Nach  W ei g and  aus  schöpf en,  ausschiitten,  awioerfen,  ausi 
lat.  ansa.  etc, ;  —  da  kanst  dat  water  wol  äfen  ût 

2.  Ob,  Öse,  Auswurf,  Schlechtes,  Abfall,  Ösen ;  —  water,  bz,  jirre  ôsen,  TFom 
JMreck,  Schmutz  etc. ;  daher:  Os-kram,  scMech-  80  Jauche  schöpfen  =  herausnehmen  od.  h 
ter,  gemeiner,  schmutziger  Kram  (bz,  Zeug,  schütten  etc.  (aus  Etwas);  —  ûtAsei 
Geschichte  etc.,  cf,  2  kram) ;  —  de  ßs-krftm  schöpfen  od,  äusgiessen,  ausschütten  e 
mag  'k  nêt  iiten ;  —  mit  de  ds-kräm  (schmutzige  't  is  d'r  schon  útôad  (es  ist  da  rein 
Geschichte)  wil  'k  niks  to  dôn  hohben.  cf.  schöpf t  od.  rein  herausgeschöpft) ;  — U 
ösig  u.  unter  ösen.  35  vers<iiöpfen,verschütten,veraiessen,veri 

ose,  Öse,  Dach-Rinne,  Dach-Traufe  od.  etc. ;  —  h6  hed  dat  her  all'  Jerôsd  (er  Î 

eigentlich  der  Vorsprung  des   Daches   od.  Bier  sämmüich  verschüttet  od.  vergoi 

der   untere   überhängende    u.    vorstehende  vergeudet,  so  dass  nichts  mehr  in  der 

Band  des  Daches,  wovon  das  Eegenwasser  etc.  zurückblieb).   —    Nid,  oezan,  h 

abtropft,    cf.  die  Compos.:  ôsedrüppe,   ose-  40  mnld.  (KU.)  oosen   (haarire  etc.),  i 

latten,  ösopaunen.  —  Afries.  ose ;  satl.  ôzo ;  (exantlare,  oxhaorirc,  deplere) ;  wfiiei 

wang.  (^zing;   nfries.  ose  u.  ôsling;   mnld.  picr)  ease;    mfiäm.   oosen   (raider  et 

oosc;  nd.  (Br,  Wb.)  oese;  mnd,  ose,  osene.  Teau  d'ane  nacclle  oa  fosse);  nd.  (Br. 

—  Es  ist  contrah.  aus  mnd.  ovese  =  engl,  u,  dithm,  (Schütz  e)  oesen  (Wasser  sc 
caves  (Dachrinne,  Traufe);  ags.  cfese,  yfese  45  od.  ausschütten,  einen  Brunnen  reinii 
(margo,  tecti  roargo,  stillicidium,  porticus);  leer  machen);  tnnd  Ösen  (haarire,  exï 
an.  ups  (Dachbart);  isl.  ups  (ima  pars  tecti,  exantlare),  yorôsen  ^auMcAdp/en, ausse 
supra  parietem;  prominentia  in  montibus);  verschütten,  leer  machen,  wegsehend 
norw,  iifs,  ups  (Klippenwand  etc.)  u.  ufs  ûsen  (ausschöpfen,  ausséhüUe»,weM^ 
(untere  Kante  des  Dachs,  Regendach,  Vor-  50  an.^  norw.  ausa;  dAn.  öae;  smoe 
dach);  ahd.  opasa,  ohasa,  obosa,  oposa,  (schöpfen,  füllen,  äusgiessen,  bz.  j 
opesa,  ohisa,  obsa;  mhd.  obse  (Vorhalle,  ström€n,regnen),— Viäleieht  mitlat 
Vestibulum) ;  mdartl.  bagr,  obscn,  obsten  hausi,  hanstum,  haurire  (mit  unorgan 
(  Vorhalle  der  Kirclie) ;  goth,  ubizva  (porticus),  einem  h  als  Schreibschnörkel)  von  eim 
was  mit  oJul.  oba  (auf,  über  etc.)  u,  unserm  55  als  Ablaut  von  as  (werfen,  aiM-  od.  j 
up  (cf.  afer,  upper  u.  bäfen)  zusammenhängt  werfen,  sMeudem  etc.,  bz.  werfen  a 
u.  ein  Etwas  bezeichnet,  was  über  Etw<is  werfen,  beschmutzen  etej,  wozu  ausse 
ist,  bz.  über  od.  oberhalb  Etwas  angebracht  fthiti  (Schmutz),  grieeh,  'âdi  (Sehkm 
ist  u.  über  steht,  dem  Flusse)  etc.  aiueh  vMnM  mim 

Ose,   ein  Hohlgefäss  zum   Schöpfen  od,  60  (Awwwrf,  SdmwtM  stej  u.  taen  etc 


OESEK 


689 


OSSE  OS 


tsei,  achmutem,  schmieren,  kleck- 
,  maiUêehen,  unreinlich,  unsauber 
itftcfc  womit  umgehen  u.  beJuindeîn 
ie»  etc.;  ^  hô  dsd  (od.  (\si)  't 
•  da  must  nêt  so  ösen  od.  klcicn 
é  dsd  (od.  klcîd  etc.)  d'r  so  mit 

t  gén  minske  ätcn  kan,  bz.  dat 
mër  Da  ûtsftgt,  od.  dat  man  't 
08  mêr  to  bruken  kan.  —  Daher  : 
arschmieren,  versudeln,  vermant- 
ifusehen,  verderben,  unbrauchbar 
f. ;  —  hô  ferôsd  (od.  fcrklcid  etc.) 

hé  hed  dat  lêfe  Gods  kôrn  liilst 

finrÔBd;   —   dat  äten  is  ferÔsd, 

ist  verdorben  =  ferkleid.  —  Es 
pftf  kielen  vofi  klci,  smudden  von 
:.)  vom  Subst.  2  fis  od.  ose  (Auft- 
t,  Koth,  Schmutz  etc.)  fortgebildet, 
^äeinL  mit  griech.  'asis  (Schlamm 
»es,  8.  unter  ôscii  am  Schlüsse) 
s  ist  od.  sonst  mit  Ösen  etc.  zu 
ta  verdumpften  germ.  y  us,  falls 
twa  zu  einer  aus  va  (bewegen, 
têsen  [cf.  drifc  etc.],  flüssig  sein, 

hz.  quellen  etc.)  erweiterten  y  vas 
is,  zerfliessen,  bz.  netzen,  flüssig 
Î.  bei  Fick,  I,  22 J,  u.  dazu  vad, 
I,  netzen,  baden  etc.  —  vaks,  be- 

benetzen  etc.  —  vas,  vis,  zcr- 
Î.  —  vask,  waschen  etc.)  od.  us 
«y-  od.  zerfliessen,  flüssig  sein  etc.) 
r  auch  skr.  vish  (Krcrementc,  Koth 
a  (3Iist,  Hefe),  visha  (Saft,  Gift) 
I.  yeosnian  (zerfliessen,  vergehen, 
von  Fick  (I,  221)  zur  'y  vis 
\i8sig  machen;  zerfliessen)  gestellt 
mach  denn  ausser  unserm  Os  od.  üsc 

Koth,  Dreck,  Schmutz  etc.),  ösea 
I  etc.),  ßsig  (schmutzig  etc.)  auch 

Ösen ;  engl,  oozc  (langsam  dahin- 
,  ablaufen,  wegsickern),  ooze  (der 
'tige  Abfluss,  der  langsam  fliessende 
fr  Schlamm  od.  Schlick,  die  Loh- 

Queü),  oozy  (schlammig,  sumpfig), 
rdasahd.  wasal  (feuchte  Erdmasse, 
eü  etc.),  waso,  mhd.  waso  (feuMer 
\  feuchte  Erdmasse,  Schlamm,  Koth 
rase;  anld.  wtßo  (Kotht  Schlamm) ; 
'08  (Feuchtigkeit,  Nässe) ;  ags.  vos 
keil  etc.);  aengl.,  afries.  waso ;  an., 
(limus,  Schlamm  etc.)  u.  das  mit 
en  (schmutzen)  synonyme  ahd.  wasaii 
zu  dieser  y  vas  (feuchten,  netzen, 
iessen,  weg-  od.  zerfliessen  etc.)  ye- 
ei  es  übrigens  sehr  gut  möglich  ist, 

unser  ösen  od.  urspr.  oson  aus  dem 
in,  wôs  etc.  entstand  u.  wie  das 
ilMafi  fi  zu  aengl.  Ösen  verglichene 
)ten  auch  für  altes  wôsan  steht. 
vAMa  etc.  ff.  wasem  etc. 

KoolmMi,    WArterbnota.    II. 


OHe-pannen,  die  Dachtrau f -Ziegel,  bz.  die 
untersten  Ziegel  des  Daches,  wovon  das  auf 
das  Dach  fallende  Wasser  ahfliesst  u.  ab- 
träufelt. 
5  Osî^,  schmutzig,  schmierig,  bz.  nass,  reg- 
nicht  etc.;  —  flsîg  wi'T  (schmutziges,  bz. 
nasses,  regnichtes,  schlackeriges,  schlechtes 
etc.  Wetter) ;  —  dat  sügt  hir  in  hfts  alP  so 
ftsig  (schmutzig,  schmierig,  unrein,  unsauber, 
10  unordentlich,  verkommen  etc.)  ût,  dat  man 
d'r  fis  fan  is,  um  d'r  to  wcsen  un  dV  wat 
to  genctcn.  —  Zu  üsen. 

osse,    os',    Ochse   od.   eigentl.   (nach  der 
Aussprache)  Ockse,  Okse,  Oxe.    Hier  nur  für 
15  den  verschnittenen  Stier  gebraucht, 
während  dies  Wort  urspr.   den   Stier   be- 
zeichnete, der  hier  l)ulle  Jieisst  —  Sprichw.: 
de  glük  hed,  de  kalfd  ôk  'n  osse ;  —  in  de 
bür  sitt  görte;  in  de  osse  sitt  strft;   —   he 
20  l)egripd  d'r  nët  so  föl  fan,   as  'n  os',  de  in 
de  bibel  kikd.   —   Ahd.  oliso,  oxsso;  mhd. 
ohse;  md.  osso;  nd.,  mnd.,  nid.,  mnld.  osse, 
OS ;  lofries.  (Jap  ix)  ogso;  goth. auhsa, auhsus ; 
ags.  oxa;  engl,  ox;  nfries.  (Outzen)  oxse, 
25  ogse;    isl.  uxi;    skr.  ukshan,  uks'Än;    zen((, 
uksban;  lesgisch  os;  wnfjak.  osh;  siriänisch 
üsh  etc.     Das  skr.  ukslian,  welches  für  das 
goth.  auhsa  u,  ahd.  ohso  ein  Tlienm  aulisan, 
ohson  voraussetzt,  wird  gewöhnlich  von  der 
30  y  uksh,  uks'  (sprengen,  sprützen,  besprengen, 
netzen,  benetzen  etc.)  altgcleitet  u.  somit  der 
Stier  als  der  mit  seinem  Samen  (die  Kuh) 
besprengende  u.  befruchtende,  od. 
überhaupt    (weil    das    Besprengen    u. 
35  Netzen  des  Bodens  durch  Regen  od.  auf 
künstliche  Weise  denselben  b  efr u  cht  et  u. 
tragbar  macht)  als  der  Befruchtende 
gedacht.    Da  indessen   das  nhd.  Stier  = 
goth.  stiur  mit  ahd.  stiuri  (gross,  stark)  zu 
40  goth.   stiuran   (valero,   vigcre,   pollere   etc.) 
gehört   u.   also  ebenso   wie  das  lat.  magnus 
u.  ahd.  mäht   (Macht)    u.    magan    (können, 
vermögen)  etc.  von  der  y  mag',  mah,  manh 
(wachsen,  zunehmen  etc.)  auf  den  Begriff: 
45  wachsen,  zunehmen,  stark  werden 
etc.  beruht,  so  würde  das  skr.,  zend.  ukshan 
(Stier,  Ochse)  auch  mit  zend.  ukshan  (Wachs- 
thum^   Vermehrung,   Zunahme   etc.)   u.  skr. 
ukshita  (wachsen  auf  —  engl,  grown  up)  u. 
50  ukshita  (magnus)  otc.  zu  der  y  vaksh  =  uksh 
(cf.  auch  die  skr.  Form  ukshantam  bei  Bopp 
unter  y  vak's    u.    überhaupt    bei  Benfey 
?/.  Ferd.  Justi  diese  Wurzel)  in  der  Be- 
dtg. :  wachsen  etc.  gehören  können,  zumal 
55  auch  das  dazu  gehörende  griech.  auxo,  auxanö 
(wachsen,  zunehmen  etc.)  in  seinem  Stamm 
aux,  bz.  auks  ganz  mit  dem  goth.  auhs-a  u. 
skr.  uksh-an  etc.  übereinstimmt. 

Bestätigt  wird  die  letzt ei'e  Annahme  noch 
60  dadurch,  dass  (cf.Bopp,  Gramm.  III,  401) 

44 


OST  6»0  OSTEB 

auch  ilax  ved.  vaks'as  (Och't,  Stier)  sur  y  mmmetiteUung  u.  die  Abstammung  df* 

TELk'a  (icaehaen)  stimmt  u.  amUrerteiti  auch  asI»,  Costa,  aueta,  ht.  ostan  rtc.  bell 

das  kIt.  mabiaha  (Büffel)   mit  mnha  (gros«  bedeutet  es  soniel  nU:  Sonnen- Au 

etc.  w.  aU  SuhH.  auch:    Büffel,    Kuh)    etc.  Anbruch    den  Taget,    Morgen 

zu  derselben  y  magh,   mah,    niEmh   gehört,  5  eigentlich:    Glaut-    u.    Licht- Au 

wovon,   wie  oben  schon   bemerkt,   das    tat.  Licht-Anbruch,    Hervorkommt 

magniis   u.    ahd.  raagan    (vermögen,    Macht  Lichtes    od.    Scheines   etc.,    da 

haben   etc.)    entstaniten   ikI.    ef.  dieserhalb  Cnmpos.  von  der  der  y  □>,  uih,  vas  f» 

bei  Ben/ ey  in  seinem  Skr.  Dict.  die  obigen  leuchten,   glänten,    brenaea  etc.  — 

WöHeru.  dn::u  auch  Pott,  Wurtelwb.  III,  10  Licht,    (llane.    Flamme,    Brand  eU 

pag.  1036.  sprechenden  germ.  Form :    os,    aas, 

1.  Ssl,  S.  Ogst.  dem  Suffix  U  od.  tan  ist,  dem  enlve 

2.  6at  (Plur.  Oatcn),  a.  Astwurzel  od.  Ast-  y  da  (geben),  od.  ta  =  at  (bewegen 
sleUe  im  Hohe,  be.  das  harte,  kraus  durch-  auf-  w.  herausgehen,  umhergehen,  s 
einander  gemaclutene  Stück,  laelches  von  dem  15  lieben  etc.)  zu  Orunde  liegt,  »odais 
abgebrochenen  od.  abgehauenen  Aste  im  ostan  das  Lichl-geben,  Lichl-bi 
Holze  zuTückhldbt;  —  b.  ein  knorriger  rfe.,  od.  das  Aus-  od.  Aufgehe 
AuswucJisamSaum;  daher  auch:  Knarret),  Lichts  u.  des  Glanzes  etc.  bei 
Knast  u.  (weil  dieiie  Stücke  sehr  hart  u.  werden  sollte. 

uuverioüstlich  sind)  fig.:   ein  festes,  20      Zu  derselben  y  us,  uah,  ras,  vash  $ 

dauerhaftes,   unverwüstliches  El-  unla-  andern  auch: 

was;    —   dat  is  'n  ftst  fan  'ii  kfircl;  —  de  e.)skr.iKiii.,zend.)XBiiA(Morgendâiin 

küTcl  wf't  fan  niks,  do  is  so  gesund,  bz.  so        Morgenrölhe)   etc.,    sowie   lat.  auiter 
fast  as  'n  AsI.  —   Nd.,  mnd.  (Ist;    nid.  oest        Süden,  Südwind)  u.  (mit  Wechsel  von 
(meistens  mit  vorgeschlagenem  a    od.  aphä-  25  lat.  anrora  etc. 
resirtem  Artikel  'n  iioest,    c/.    nûst) ;   mnld.  b)  wabrscheinl.  eend.  ustra,  Ar. 

ocst,  ast;  wang.,  nfries.  oet ;  age.  ost  (das-  hzv.  nstar  (Kameel,  von  der  gelbe»  . 
selbe  u.  ags.  auch  überliaupl  eine  Bauhig-  wofür  das  von  derselben  y  us  abitau 
keit  od.  rauhe  Stelle,  sowie  auch  eine  Schuppe  amhd.  aaü-rti  ^:  bayr.  üwl-far  (vm- 
(squama).  —  Eins  mit  nhd.  Ast,  bz.  ahd.,  SO  ungesunder  Oesichls-Farbe),  sowie  oi 
mhd.  ast;  goth.  asts  (Ast,  Zweig,  Schoss),  Name  des  Iltis  (ef.  fllke)  tu  q 
foas  wahrsckeinl.  mit  dem  gleichbedeutenden  scheint,  da  das  Letztere  in  seiner 
griech.  'ökos  (für  ösdos)  u.  osché  zur  y  aa  form  ein  Compot.  van  ahd.  elo  (gä 
(werfen,  schiessen)  gehört,  ähnlich  wie  Schoss  tn-aun,  fulvua)  u.  defaio  (Dachs,  bz. 
u.  Schuss  in  der  Bedtg.:  Zweig  od.  Trieb  35  Krümmungen  u.  Windungen 
zu  schiessen.  gendes  od.  schleichendes  Ihier) 

3.  Ost,  a)  ösllich,  gen  Osten,  orims ;  —  c)  lat.  uro  (brennen  etc.)  mit  Wecl 
dat  ligd  Ost  fan  uns;  —  b)  Ost,  östliche  r  u.  s  wie  bei  Anrora  u.  dem  gle 
Himmelsgegend,  Orient.  —  Sprichw. :  bat !  davon  stammenden  anrnm  (Ooid,  all 
wpst!  't  häs  't  boat' ;  —  dat  ligd  in  d'  Ast,  40  zendes)  u.  viele  andere  Wörter,  « 
orf.  um  d' Ost  herum;  —  auch  ein  östliches  Pott  (cf  IT,  tweiU  Ablh.,  322  seq.  «, 
od.  gen  Morgen,  bz.  Sonnenaufgang  des  Zusammenhangs  von  Osten  e 
liegendes  Land  u.  speciell  Ostindien;  —  sir.  ushas  auch  Band  J,  zweite  Abt 
he  fârd  up  d'  ÔBt;  —  hê  ia  na  d'  Ost  un  u.  Anderen  tu  vergleichen  ist,  wie  t 
dûrd  BO  'fl  reise  hen  ud  wúr  um  raéat  'n  ful  45  Str.  Dict.  von  Benfey  unter  us,  i 
jâr.  —  Hld.,  nd.  003t;  afries.  aata,  ost;  u.  2  vas  «.  bei  Bopp  im  Oloat.  et 
sali,  aste;  wfries.  apst,  east;  ags.  east  (Ost),         unter  us  etc. 

easta  (östlich);  engl,  caat  (östlich;  Ost,  der  ústen,    Osten;   —   dat   ligd   in  't 

Orient,  die  Levante);  an.  austr;  norie.  aust ;  kumd  fan  't  Ostfn  etc.  —  Ahd.  ostan, 

schwed.,  dän.  öst  (Ost,  Osten;  östlich).    Da-  60  mhd.  Osten  (oriens,  Osten);  nid.  ooit« 

von:  f ran.',  est  etc..  cf  Diez,  IT,  284.  eastan  etc.,  s.  unter  3  Art. 

Fs  ist  sehr  wnhrscheinl.,  dass  in  öst,  ast,  1,  ôster,  gen  od.  neuh  Oilen  hin, 

east,  aust  (Ost)  eine  Kürzung  einer  älteren  im  Osten ;  —  de  flstw  itde,  die  MIM 

u.  rolleren  Form  osta,  asta,  easta,  austa  otl.  —  dat  ligd  an  de  Aster  kant.  —   Ci 

gar   ostan    (cf.    unter    nsse  —  goth.  auhsa,  155  ôsterstrate   etc.    —    Akä.  Attar;   at 

Thema  anhsan)  vorliegt,  zumal  auch  im  ahd.  mhd.  flitcr;  an.   mistr ;  afries.  aalcr, 

nur  oslan  (Outen,    Orient)   belegt  u.  davon  —  Wohl  aus  6Bi:ira  gekürzt,  ef.  2  ( 

ostana  (d.  i.    ostan  -|-  a  =  von,  nach,  tu  2    Sater,  der  Sitigüiar  des  Pluralt 

etc.  Osle»)  weitergebildet  wurde.  (Ostern)  u.  nur  in  Composilis  noch  gCi 

Was  nun  weiter   die  Ordbdtg.,   die  Zu-  60  lidt,als:  ôster-d  i  (Ostem-Tas),  tiiiif 


OSTEK  691  OTMOn 

Feiertof^;  —  up  de  erste  ôstor-dag  úHifrêsik,  ostfriesisch ;  —  'n  ftstfrôske  jung* 

teter-tîd  (Osterzeit).  aprekt  mit  'n  ôstfrCskcn  tung. 

I  dag  ahd,  ôstarâ,  ôstrâ  (gewöhnlich  Ostfrêsland,   Ostfriesland.    —   Sprichio.  : 

6itarûn,   ôstrûn,   ôsteron,   Östron);  Ostfrôsland  is  as  'n  pankôk;    dc  rand  is  't 

ier  (gewöhnlich  ostcrn);   ags.  odstor  5  beste  dran;   —    Ostfrc^sland  is  'n  frei  land; 

8  urapr.  wohl  den  Tag  od.  das  Fest  de  not  eten  wil,  de  bOft  not ;  —  Ostfrêsland 

ndn.aerm.FrûhlingsgöUinOstSLTa.  is  'n   rar  land;    dar    eten   se   de   brüggcn, 

ete,  die  urspr.  ebenso  wie  lat.  Aurora  lopcn  s^^  up  niüjilen  un  dragen  sê  de  schapen 

[Jlhas   (als  Göttin  der  Morgenröthe  in  de  taske;  —  „Ostfrôsland  is  gen  land  fau 

Sonnenaufgangs,  hz.  als  Lichtgöttin)  10  gewald,  man  fan  regt/  sä*  de  jung',  do  schul 

^wnificaiion  von  ôstara   als  östliche  h6  slage  fan  sin  fader  liebben;  —   Ostfrés- 

ad.  Gegend  wo  die  Sonne  aufgeht  land  hecl  drOerle  land:   môr,   klei  un  sand; 

a§  anbricht,  hz.  wo  die  Sonne  wieder  —  OstfrAsland  stâ  up  de  wacht   un  nim  dt 

(  u.  der  neue  Tag  wieder  erwacht  för  de  Junkers,    de  ßwarten    (bz.   de  pftpen) 

%.  demnach  in  ähnlicher  Weise  wie  15  un  roden  (der  Um  stürz- Parthei)  in  acht. 

M.  üsbas  auch  als  Göttin  der  Mor-  ûstîg  u.  Ô8terî^,  astig^  knorrig,  mit  Ast- 

I  «.   des  Sonnenaufgangs  etc.,    od.  Wurzeln ,    hz.    Ast  -  Ansätzen    (cf. 

in  wo  die  Natur  wieder  erwacht  t/.  2  Ost)    durchsetzt ;   —   dat  holt  is  to  ôstîg, 

%e  wieder  neues  Lehen  verbreitet  (u.  dat   letd    (lässt)  sttk   nOt   gôd   spolden   un 

als  Frvhlingsgöttin)  verehrt  wurde.  20  bearbeideu. 

ie  Form  ôstara  od.  austara  betrifft,  Oslinje,  Ostindien ;  —  he  fârd  up  Ostinje. 

rieht  diese  wahrscheinl.   dem  zend.  —  Das  Volk  versteht  hierunter  ausschliess- 

ra,  «It.  ushastara  (östlich,  cf.  1  ôster),  lieh    das    holl ä  n dische    Ost  in  die n, 

e  Bildung  von  ushas  (Morgenröthe  weil  viele  unserer  Seeleute  auf  holländischen 

ïUmbmeh,  Sonnenaufgang,  Morgen  25  Schiffen   der  nid.  Maatscbapi)ij   fahren    u. 

dem  Suffix   tara   ist.    Dieses  tara  dies  früher  noch  viel  mehr  der  Fall  war, 

\  d>enso  wie  tarans,   lat.  trans  eine  wie  jetzt. 

Hdung  von   tar    (sicJi  bewegen  vor,  Ostinje-dof.   —   he  is  „Ostinje-dôf"  wird 

vor  od.   hinein)   w.    demnach   ein  vofi  Jemandem  gesagt,  der  absichtlich  nicht 

igswort,  bz.  ein  Wort,  was  ein  Vor-  30  hören  u.  verstehen  will,   was  man  ihm  sagt 

od.  Vordringen  od.  Weiterbewegen,  u.  sich   blos  taub  stellt,    obschon  er  sonst 

ïen    etc.   od.   mit   anderen  Worten:  ebenso  gut  hört,  wie  andere  Leute. 

\einhewegen,   Hin  eindringen  (in  den  Ostînje-fârder,    Ostindien  fahr  er,  Seeleute 

eie.,   bz.  lediglich  ein   hinein   be-  u.  Seeschiffe,  die  nach  Ostindien  fahren. 

f  sodass  ushastara  soviel  als:  in  die  35      oMt-kante,  Ostseite;  —  ho  Wclnd,   bz.  dat 

mröihe  od.  den  Morgen  hinein,  ligd  up  de  ôstkant;  —  hA  is  na  de  ostkant 

rgenwärts    od.   gen   Morgen,  hen  faren. 

îien  etc.  heisst.  ost-wind,  Ostwind.  —  Sprichw. :  Ostwind 

»r   (Plur.  ôsters),   Auster.  —    Nid.  brengd  gen  nAd,  de  weid  sflk  dôd;  —  ôst- 

mI. toter;  a/uf.ao8tar,  jrpâf er ff^r/.ûster;  40  wind  is  'n  königskind   (steht  Morgens  spät 

B\an.OBir&;  engl. oistcT,oysiPT] franz.  ouf);    —    Ostwind   mit  regen,    dûrd  hê  drê 

ctiM  hnistre) ;  span.  ostra.  —  Aus  lat.  dage,   dûrd  hê  ôk  negen;   —  fig.  (weil  der 

yrieeh.'6%tréion  etc.,  was  wahrscheinl.  Ostwind  namentlich  im  Winter  meist  kalt 

xh.  'ôstakos,  ^ä&takos (Meerkrebs)  u.  u.  scharf  u.  dabei  auch  stetig  u.  ziem- 

u.  dem  aus  osti,  ossi,  osse  gekürzten  45  lieh  heftig  ist):   scharfer  Verweis, 

Knochen)  aus  dem  skr.  asthi,  asthan ;  scharfer,   kalter,   abweisender  u. 

^,  acta  (Knochen,  Bein)   entstand,  schlechter  Empfang  etc.;  —  dar  bin 

Ue  Auster  urspr.  als  ein  knöchernes  \  min  man   gAd  ankamen,   dar    krêg  'k  d' 

tes  EtUHiS  aufgefasst  ist.  Ostwind  fan  f('>ren. 

1,  Ostern ;  s.  2.  ôster.  —  Die  Tage  50      ötepîg,    öterg,   .schmutzig,   russig,  faulig, 

r-od.Osterwocheu.Ostertageheissen:  moderig  etc.;  —  de  lütje  stad,  dat  is  so  'n 

i&ndag,  —   gâle  dingsdag,   —   witte  öterig  (schmutziges)  nüst,  dat  ik  d'r  nêt  dôd 

Iken,  —  gröne  dönnersdag,  —  stille  wânen  mug;  —  öterîg  wer  (schlechtes,  reg- 

—  rûsen  busen  saterdag,  —  hikken  nichtes,   schmutziges  Wetter);    —   dat  sttgt 

•Önndag,  —  eiertrüllen  mândag.  55  dar  in  hûs  all'  so  öterg  (verkommen,  schmutzig 
Oster'Feiertage  galten  eben  so-        etc.)  üt  etc.;  —  dat  stinkd  hir  so  öterg.  — 

's  die  Pf  in  g  st'  u.  Weihnachts-  Wohl   conne.r   mit   otter    aus   der   älteren 
tage  als:   böge   hillige   dagen,   u.        Form  oter. 

atfcJb:   16fe  hillige  dagen,   bz.   léfe  ôtje,  s.  ôdje. 

;ea  genamnL  60      ôtmôd,  s.  ôdmôd. 

44* 


Tl'  -^ 


OTTE  OTTO 


692 


PADDE  PÜDÖE 


Otte,  Otto,  ml  Name.    Gesckln.  Ottcn. 

cf.  bei  Förstemann  unter  aiid  =  ôd, 
ôth,  nt  otr.,  wonaeh  die  Form  Otto  wahr- 
scJiciul.  ans  Otho  entstand  u.  ihm  also  die 
Jiedtg.  (ef.  Ode):  Besitz,  Reichthum, 
Ansehen,  Macht  etc.  sa  Grunde  liegt 
M.  sonach  Otto  od,  Otto  Jcr  Besitzende^ 
lieiche,  Angesehene,  Mächtige  etc, 
wäre.  Hieraus  würden  sich  dann  auch 
unsere  Redensarten,  als:  dar  wil  'k  cn  up- 
sottcii,  de  sclial  „otte"  hfttcn,  od,:  ik  wil 
lium  vn  (seil.  Brief,  Epistel,  schriftlichen 
Bescheid  etc.)  hcnfc^on,  de  schal  Otte 
hêtcn;  —  hô  luH  (heisst)  Otte,  mau  't  is 
ük  'ii  Otte  etc.  leicht  erklären,  soioie 
dass  wir  diesen  Namen  überliaupt  zur  Be- 
t  heu  er  u  n  g  od.  zur  Bezeichnung  von  etwas 
Ausserordentlichem  etc.  gebrauchen, 

Otter,  Otter,  Fischotter;  —  he  stinkd  as 
'n  Otter;  —  ho  sügt  d'r  iit  as  'n  otter,  d.  h, 
ist  so  schmutzig  u.  nass  etc.  wie  eine  Otter. 
—  Nid.,  nd.,  Otter ;  ags.  oter ;  engl,  otter ; 
ahd,  ottir,  otter,  oter,  odder;  mhd.  otter; 
an.  otr;    dän.  odder;   schiced.  utter;  poln.. 


böhm.  wydra;   ungar,  vidra;    kslav,  v^dn;] 
aüpreuss.  odro ;    Iit  udra ;    skr,  ndra  et&,  | 
alles  Weiterbildungen  der  y  ud,  vad,  imd|| 
vand  (nässen,  feuchten  etc.,  od.  [cf,  Ftfk\ 
5  Justi,  Jlandb,  der  Zendspr.,  G2J :  fliessea,  \ 
quellen,   beulen   etc.),   wovon  auch  dat  l«L 
unda  u,  skr.  udan  (Wasser),  griech.  udôr  «. 
unser  water.    Die  Bcdtg.    von   Otter  iä 
demnach  Wasser-  od.    Sumpf -Thier, 

10  od.  überhaupt  ein  in  nassen,  feuchten, 
sumpfigen    Gegenden    lebendes   u.   tddi  , 
aufhaltendes  Thitr,  u.  da  wir  mit  demselben 
Namen  meJirere    Thier arten,    die  sich  i» 
Sümpfen,   Mooren,   bz,  an  den  Ufern  r« 

15  Gräben  u.  Seen  aufhalten  (wie  z,  B.  auA 
die  Kreuz-Otter  =  Natter,  Viper) 
bezeichnen,  so  ist  leicM  ersichtlich,  dm 
das  griech,  udra  (Wasserschlange,  Hf- 
dra)    u.    das    zend,    udra   (Wasserknu 

20  od,  vielleicht  auch  Fischotter)  zu  âth 
selben  y  gehört,   ebensogut   als  auch  uuar 
jadder  =  nhd.  Euter,  wo  wegen  der  Gri^ 
bdtg.  der  y  ud,   vad  das  Weitere  zu  uf'  i 
gleichen  ist.  • 


P 


1.  p  als  harter  Lippenlaut  ist  in  den  nacJh  30 
folgenden  Wörtern  theils  mit  den  Lehn- 
wörtern übernommen,  theils  aber  auch  als 
urspr.  (cf.  z.  B.  plagge,  plak,  plik-plak  etc.) 
erhalten,  da  unsere  mit  „p"  anlautenden 
Wörter  eben  so  toenig,  als  auch  diejenigen,  35 
welche   noch   inlautendes   od.    auslautendes 

p  haben,  sämmtUch  als  entlehnt  betrachtet 
werden  können,  wie  dies  sowohl  aus  vielen 
der  nachfolgenden  Wörter,  als  auch  aus 
srhap,  schip,  srhimp  etc.  od.  roppeu,  rôp,  40 
rr*p  etc.  u.  vielen  andern  Wörtern  ganz  be- 
stimmt hervorgeht.  Dass  übrigens  p  auch 
mitunter  für  h  steht,  wird  durch  mnld. 
pigghe  —  big^'he  (cf.  higgo),  pikken  =  hikkeu 
etc.  etc.  bestätigt  u.  vertreten  sich  wohl  auch  46 
b,  f  V.  p  inlautend  oft,  icie  z.  B.  in  grabbeln, 
gribliehi  u.  grapsen,  gripen  od.  in  rofeu, 
roi)pen  etc.  u.  andern   Wörtern. 

2.  p    in    der  Redensart:    ik    wil    (od.    ik 
schal)    dl   (Vr  *ü   p    (d.  h.    ein  Ftivas   was  50 
dich  abhält  if.  hindert,    deinen   Vorsatz  od. 
deine  Absicht  auszuführen)  för  si'tten. 

packen,    keuchen  od.  schnauben,   hhmen^ 
pfauihcn  etc. ;  s.  hiich-pachen  u.  cf.  y  buk 
(blasen,  schnauben,  schnaufen,  pfauchen  etc.)  55 
unter  puchen  //.  pogge. 

pacht,  Pacht;  — a)  Vertrag  cur  zeitweisen 
Nntcung  von  Land  etc.  gegen  eine  bestimmte 
Geldleistung;—  b)  vcrtragsmässige  Nutzung; 
—  c)  rertragsmässig  festgesetzte  Gcldleistung  60 


für  diese  Nutzung.  —  Aus  lat.  partam  ton 
pango  I«.  dies  mit  fangen  u,  skr.  ykqA(Banif 
Fessel),  pa^u  (Vieh,  cf.  fê)  etc.  ewr  y  pK 
(fassen,  fest  »Melken,  binden  etc),  wie  weiUe 
(Wette)  zu  goth.  vidan  (binden  etc.)  u.  Co*' 
tract  zu  lat,  contrahcrc  (susammemi^en, 
vereinigen,  verbinden  etc), 

pachten,  pachten,  in  Pacht  nehmen  de.; 
— -  ho  hed  dat  land  pachtd  ;  —  he  hed  ni 
land  fer])achten  laten;  —  't  is  nët,  asofdi 
de  stä'  (Stätte,  SteUe,  Sitz)  pachtd  hest,  dit 
du  d*r  geu  ander  up  sittcn  laten  wilt 

Pachter,  Pächter. 

päd  od.  path,  pat  (Plur.  paden),  Ffai, 
Fussweg  etc.;  —  d&r  geid  gftn  päd  hen;  — 
he  kau  't  päd  wol  finden  ;  —  dat  pat  is  to 
smal;  —  elk  geid  sin  dgcn  päd.  --  W.i 
nid,  päd;  mnd.  pat;  afries.  path,  päd;  %pfria. 
paed  ;  satl.  päd ;  toang.  path ;  ags.  piedh, 
padh ;  aengl.  path,  peth ;  engl,  path ;  sduÉL 
path,  peth;  ahd,  päd,  phad,  phath,  H 
pt'iul ;  mhd.  phat,  pfat,  phad.  —  Au»  (Mf> 
mit  griech.  p&tos ;  skr,  paUia,  pathin,  panthu 
(Pfad,  Weg);  kslav.  p»tl  (Weg)  u.  /n/.poM 
(Brücke,  Steg,  cf,  pOnte)  etc.  zur  y  path, 
panth,  urspr.  pat,  wozu  auch  skr,  pttb&u 
(weit,  breit);  griech.  pétúlos  (ausgebreitet)  dc.\ 
lat.  patulus  t/.  patere  etc.  gehört.  —  Bom 
Weitere  s.  unter  pote  (Pfote), 

padde,  padde,  parde,  pnrre  (cf.  schadde, 
scharre,  Schatten),  pirr*  od,  ytre,  ptr  (âU 


PADDE-FLOERE  693  PAIEN 

Farmen  sind  hier  in  Norden  u.  ging,  ebenso  tote  dies  auch  mit  paf  etc.  od. 

td  die  gebräuchlichsteti),  Kröte;  —  klip,  klap  etc.  u.  vielen  sonst.  Schallwörtern 
:  nchüdj^de(8childkröte) ;  —  paddc-        der  Fall  ist. 

d.)  ete-   —  Nd.  päd;   mnd.  paddc,  paffen,  laut  od,  hörbar  u.   stark   Tabak 
nid.  padde  *,   mnld.,  tnfläm.   paddc,    5  rauchen,   bz.  den  Hauch  viit  einem  durch 

odde;  «/n'é».  podde ;  mofries.  (Cad.  paf    bezeichneten   Laut    aus    dem    Munde 
)podde;  ii/rt<».  pod  0(/.  podd ;  wang.        blasen  od.  ausblasen;   —    sé  paffen  nu   de 

I.  padde;  aengl.  padde  u.  padduke;  kamcT  so  ful,    dat  d'r  wol  'ii  bolthamer  in 

Idock;   echott.  (Jamieson)  pade;  drifen  kan;—  he  paffd  mi  de  rok  al  in  't 

a;  fiono. padda, podda;  c/än.  padde;  10  gesigt.   —    Nd.   paffen    (dusselbe    u.   auch 

padda   (bufo,  rana,   bs.  bufo  rana).  knallen);  nid.  (v.  Dal e)  ivd^L^n  (ein  Gewehr 

n  auch   tDohl  ital.  bodda  od.  botta  abfeuern,  schiessen;  blasen,  aufbUisen,  auf- 
treiben).  —    Mit  nid.,  mnld.  baffen  (bellen, 

zu  paddeu  (cf.  dieses,  sowie  patjen  belfern  etc.),  mhd.  baffen  (schelten,  zanken, 

!-&tok)  gehört  u.  sich  urspr.  auf  die  15  bellen  etc.)  etc.  (s.  Weiteres  unter  beffe)  zu 

I.  gespreizten  Fasse  der  Frösche  u.  paf,  baf. 

bezog  ?  paffer,  Einer  der  laut  u.  stark  Tabak  ra ucht. 

•fltjre,  weisse  Nachtoiole    (Ilesperiö  page,  Pferd  od.  Gaul,  besonders  ein  altes 

is).  abgetriebenes  Arbeitspferd  od.  ein  alter  Gaul; 

■t  schreiten,   treten,    waten  etc.  —  20  —  he  hed  *n  iu\r  olde  pageu  för  de  wagen; 

dsD,   pädden,   pedden;    engl,   path;  —  de   (od.  dat)   olde  page  is  so  swak,    dat 

Ihjan,   pedhjan.   —   Zu  päd,    vergl.  he  (od.  dat  't)  hast  för  de  wagen  liggen  blift. 

Jen  II.  pasen.  —  Daher  überluiupt  ein  altes,  abgetriebenes, 

-,   padden-Ktol  (Krötenstuhl),  auch  abgelebtes,  schioaches,   elendes  Wesen,   was 

tu  (Froschstuhl)  genannt,   Ilulpih,  25  nichts   mehr   leisten    u.    ausrichten    kann; 

Eraschwamm.  —  Nld.,mnld.iydddiiü-  Schwächling,  Stümper  etc.;  —  'n  oMen  page 

nd.  padde-,  pedde-stOl.  fan  'n  kürel;  —  he  is 'n  page  (Stümper  etc.) 

,    patt-stoky    ein    Sirringstock    zum  in  *t  arlieiden  (od.  in  't  schrifcu,  lesen  etc.). 

gen  od.   lieber  springen  der  Gräben,  —  cf.  kwâl|)age.  —    Nd.^  mnd.  page;   md. 

von  dem   zu   gleichem  Zwecke  ge-  30  phage,    plage,    Pferd,    Gaul   etc.    u.    zwar 

n  puls-  od.  klôt-stok  dadurch  unter-  früher  sowohl  zum  lieiten  als  zum  Fahren 

das8  das  untere  Knde  anstatt  mit  etc.,    ohne   den   Nebenbegrifj'  des   Verächt- 

oUf  mit  zwei  kurzen  eisernen  Spitzen  liehen,  cf.  Seh.  u.  L.  u.  M.  Jahns,  Boss 

jestalt  versehen  ist  u.  deslmlb  früher  u.  Heiter,  pag.  li.  —  Ob  es  zu  der  J/  pak  od. 

em   Vorfahren   auch   zugleich   (cf.  '6b  par  (fangen,  fesseln,  binden  etc.,  cf.  fangen 

Ï  Uli  er,    pag.  US  u.  Tafel  E)   als  u.  fe)  gehört? 

mutzt  wurde.   —  Wohl  zu  paddeu  pi^^el,  s.  pegel. 

1.     ^  1.  paieii  od.  peien,  poien,  pojen,   a)  be- 

palje,  patllje,  kleiner  Pfad.  ruhigen,  besänftigen,  zufrieden  stellen,  be- 
schall nachafimendes  Wort  wie  pif  40  friedigen,  bezahlen  etc. ;  —  mit  geld  od. 
nit  denen  es  auch  alliiterirend  (pif-  niôje  worden  (schönen  Worten),  beloften 
gebraucht  wird.  —  A'^c/.  paff  ».  i)itf,  (Versprechungen,  Gelübden  etc.)  etc.  paien; 
d.  baf  u.  paf  0(/.  pafl'  (u.  piff,  puff);  —  b)  Jemandem  gute  Worte  geben  od.  sanft 
(u.  pof),  sowie  auch  (wie  mnld.  u.  u.  schön  thun  mit  ihm,  d<iss  er  sich  be- 
f  Ciii  bafien,  ».paffen).  Daher  nid.  15  ruhigt  u.  nicht  opponirt,  bz.  Einem  zu 
ilag,  Klapps,  Ohrfeige)  u.  unser  Willen  ist,  ihn  schmeicheln,  liebkosen,  strei- 
Bezeichnung  eines  Schmauches  aus  cheln  etc. ;  —  he  i)aide  (poide)  hör  nët  so 
fe  (cf.  paffen),  bei  welchem  durch  hink,  dat  se  siik  lofräden  gaf,  bz.  dat  se 
hen  der  Lippen,  beim  Ausblasen  hum  sin  will'  de'  etc. ;  —  wen  de  kinder  de 
hes  ein  kurzer  mit  paf  bezeichneter  50  moder  ITil  paien,  den  krigen  se  mêsttids  hör 
steht  u.  Juirbar  wird;  —  nog  ên  will'.  —  Nid.  paaien  od.  paaijen;  mnld. 
tmôk)  ftt  de  pîpe  dôn.  —  Weiteres  paeyeu,  paijen  (solvere,  satisfacere,  satisdare, 
babbeln  u.  beffe,  wonach  auch  das  eontentum  reddere;  pacarc,  sedare).  — Wohl 
riicuUrten  Tönen  gebrauchte  (vf.  mit  engl.  (cf.  übrigens  auch  noch  2  i)aien) 
/,    683)    baba    eine   Kedupl.    (wie  55  pay ;    aengl.  paien    (zahlen  etc.)   von  franz. 

papa  von  ma  u.  pa)  einer  Schall-  payer  m.  dies  mit  ital.  pagare;  Span.,  port. 
1  ist,  die  mit  bha  (sonare,  bz.  tönen,  pagar ;  7>röt\  pagar,  payar  (bezahlen,  be- 
sprechen, cf.  Fick,  /,  (iSO)  gleich  friedigen)  von  tat.  i)acare  ti.  dies  wieder  von 
t  tt.  als  bha,  bhan  auch  ivieder  in  pax,  u'(ismi<pango(c/.  paclil)M.  pccusetc.  ^«r 
7.;   Schlag  od.  schlagen  etc.    über-  60  y  pak  gehört.  —   Ob  übrigens  die  Formen 


■u  jj-i-  .."•■^»-  ..■:■- 


PAIEN 


694 


PAKKEN 


poiken,  pôiken  u.  das  nd.  (Br.  Wb.,  III, 
284)  paiken  (Jemanden  durch  Liehkosen 
zufrieden  stellen,  streicheln)  von  dem  aus 
dem  franz.  paix  (von  tat.  pax)  entlehnten  nd, 
pais ;  engl,  peace  (Friede,  Freundschaft)  ab- 
geleitet od.  diminutive  Formen  von  paien 
(u,  dann  aus  paikeu  contrahirt)  sind,  ist 
mir  zweifelhaft. 

2.  paien  od.  peien,  (ein  Schiff)  verpichen 
u.  dichte n,  es  mit  Theer  überstreichen  u. 
namentlich  auch  den  Boden  u.  untern  Theil 
desselben,  um  es  gegen  Wurmfrass  zu 
sichern. 

cf,  bei Bobrik  paajt'o,  was  im  anld.  auch 
die  Bedtg.:  theeren  od.  harpüsen  ge- 
habt haben  soll,  sowie  das  engl,  pay  in  der 
Bedtg. :  überstreichen,  antheeren,  labsalben, 
verpichen  (to  pay  a  ships  bottom),  wobei 
man  beim  Vergleich  des  engl,  pay  in  der 
ferneren  Bedtg.  von:  schlagen,  hauen,  prü- 
geln, durchwamsen,  abbläuen  wohl  annehmen 
musSf  dass  dieses  Wort  nicht  mit  1  paien 
n.  franz.  payer  ident.  ist,  sondern  vielmehr 
mit  griech.  paiö  (schlagen,  hauen,  hinein- 
schlagen [auch  von  der  Speise  in  den  Bauch, 
vf.  engl,  to  pay  away,  loslegen,  gierig  fressen] , 
hinschlagen,  anschlagen)  u.  tat.  pavio,  schla- 
gen, ein-  od.  hineinschlagen,  hineintreiben, 
dicht  machen  etc.  connex,  bz.  davon  entlehnt 
ist.  Vergleicht  man  nun  aber  weiter,  dass 
die  Hauptbedtg.  unsers  paien  od.  peien, 
poien,  pôjen  etc.  beruhigen,  besänf- 
tigen etc.  ist,  so  ist  es  auch  sehr  gut  mög- 
lich, dass  dieses  Verb,  mit  dem  franz.  payer 
H.  lat.  pacare  völlig  unverwandt  ist  u.  viel- 
mehr mit  dem  griech.  paiiö  (machen  dass 
Einer  aufhört,  beruhigen,  besänftigen,  be- 
endigen, zur  Ruhe  bringen,  still  machen  etc., 
bz.  aufhören,  nachlassen,  still  u.  ruhig  werden 
etc.)  zusammenhängt,  ebenso  wie  unser  zweites 
paitn  in  der  Bedty. :  dicht  machen,  dichten, 
verpichen,  theeren  etc.  u.  das  engl,  pay  in 
derselben  Bedtg.,  sowie  auch  in  der  von: 
schlagen  etc.  mit  griech.  paiö  u.  lat.  pavio. 

paik,  s.  peik. 

1.  pak,  Pack,  Packet,  Gepäck,  Bündel, 
Last,  Bürde,  Tracht  etc.;  —  nim  dat  pak 
up  de  nak  un  drag  \  na  bafen ;  —  mit  sak 
uu  pak  ûttrekken ;  --  elk  miit  sin  êgen  pak 
dragen ;  —  ik  hebb'  mi  'n  nêi  pak  (od,  pakje) 
kler  (Hose,  Bock  u.  Weste  zusammen,  bz. 
eine  ganze  Tracht  Kleider)  köft ;  —  he  hed 
Rin  söndâgspak  od.  söndâgspakje  (Sonntags- 
tracht) an ;  —  he  hed  *n  dügtigen  pak  prügel 
krcgen.  -  -  Fig.  auch:  Menschenhaufe,  Volk, 
Gesindel,  Pöbel,  Plebs ;  —  wat  deid  dat  pak 
dar  stan  to  gapen  ?  —  dat  geméne  i>ak  (das 
gemeine  Volk);  —  himpeupak  (Lumpenvolk). 
—  Nd.,  mnd.,  nid.,  mntd.,  engl,  pak  od,  pack; 
aengl.  pakke,  pak;  an.,  isl  pakki  od.  packi; 


norw.,  dän,  pakke;  schwed.  packa; 
pac ;   bret,  pak,  wovon  auch  das  ital 
u.  franz,  paquet.  —  Wohl  zweifellos  t 
folgenden  pak   u.  pakkcn    von  der 

5  od.  pak  (greifen,  fassen,  fesseln,  bino 
cf.  fangen  u.  pacht  etc.)  als  Weiten 
von  pa  (erreichen,  erfassen,  fest  hah 
greifen  etc.,  bz,  greifen,  fassen,  pack 
cf.  faten)   od.  sonst  mit  skr.  spa^, 

10  (binden,   knüpfen,   schnüren  etc.)   2\ 
idg.   y  spak,   wie  skr,   p&q    (schaue 
aus   idg.   spaV    u,    päjas    (Glanz), 
phéggos  etc.  von  idg,  Bpag;  —  lat.  i 
etc.  von  idg,  spad  etc. 

15      2.  pak,    Fass,   Griff  etc. ;    —    dar 
gen  pak  an  to  krigen.  —  Subst.  zu  p 
wie  fât  zu  faten. 
pak,  s,  pék. 
pak-an,  Pack-an,  Fass-an,  Einer  i 

20  fasst  od.  angreift ;  -  -   he  is  'n  goden 

—  Auch  als  Hundename  von  einem  < 
Hunde  gebraucht, 

pak-darm,   Pack-,  Mast-Darm.  - 
nid.,  nd,  u,  mnd,  etc. 
25      pak-drager,   Packen-,   Gepäckträg 

—  Nd,  packdrager;  nid,  pakdrager. 
päkel,  s.  pekel. 

pak-esel,  pak-äse],  Packesel,  Laste 
ik  wil  dtn  pakesei  nët  wesen. 
30      pak-gam,    Packgam,    Packbim 
Schnür-,    Näh-    od.    Bindgarn    zum 
schnüren.  Umbinden  u.  Zunähen  der  1 
u.  Körbe  mit  Waaren, 
pak-hof,    Packhof,   öffentliche   W 
35  Niederlage. 

pak-hope,  ein  zusammengelaufener 
Volkes  od,  gemeinen  Packs,    Gesind 
etc.;  cf,  pak  in  der  fig,  Bedtg, 
pak  hûg,  Packhaus,  Lagerhaus,  5^ 
40  etc,  —  Nd,  packhuus;  nid.  pakhuis; 
packhuys;  engl,,  schoú,  packhoose  ei 
pakhûs-mester,  Packhausmeister, 
hausmeister,  Aufseher  des  Packhaus 
pakje,   paktje,   Päckchen;   —   *n 
45  tobak  od.  klér,  prügel. 

pakkâsje,  Package,  Gepäck,  Bagi 

—  Nid.  pakkaadje. 
pakkeleien,  s,  bakkeleien. 
pakken,  packen,  greifen,  fassen,  n 

50  bürden,  legen,  schichten  etc.,  bz.  seh 
hüllen,  einschliessen,  einhûUen,  umsd 
od.  umgeben  (mit  Etwas);  —  he  pak 
auch:  he  pôk)  hum  bi  de  arm  un 
hum  bûlen  de  döre ;  —  pak'  man  ör 

55  mit  an  un  holP  man  gôd  fast;  —  de  j 
pakkcn  (greifen,  bz,  balgen)  sük ;  — 
hum  dat  gôd  up  de  nak ;  —   he  pa 
föls  to  föl  up;   —   he  pakt  dat  g^ 


60 


kiste ;  —  herings  etc.  in  'n  tflnne  etc.  p 
—  pak'  de  bôken  an  de  ud;  —  hé 


FAKKER  695  PAL 

II  ander;  —  hê  pakt  sük  in  H  bedde ;  stand  bringen),  paula  (Buhe,  Rast  etc.,  cf. 

•kt  lük  an  de  kante ;  —  pak'  di  uu  pauleii  u.  pause)    denken,  falls  nicht  etwa 

t  da  weg  kumst;   —   he  pakt   sük  dieses  aus   dem   nd.  pal   (cf.   engl,  pawn; 

he  pakt  8U1  budel  in ;  —   hc  pakt  wang.  paun  =  pand,  nhd.  Pfand)  entstand, 

Ak  g6d  in;  —  dat  is  in  paplr  (od.  6  welches   als  Kürzung   von  pallc  auch  aus 

nen  etc.)  pakt;  —   he  hed  dat  (od.  ])a]e  od.  pi\lc  entstehen  konnte   u.  vielleicht 

in  bcpakt ;  —  he  pakt  dat  (it  etc.  zu  palen  (s.  d.)  in  der  Bedtg. :  festmachen, 

ftL,  mnd.,  nid.,  mnld.,  mfläm.,  wfries.,  festsetzen^  bestimmen  etc.  gehört. 

S  trat  mann)   packen  od.  pakken;  2.  pal  od.  ^hW,  fest,  beständig,  unbewegt 

tkje;    engl  pack;    an.,   isl.   packa;  10  od.    unbeweglich,    ungebeugt,   straff,   steif, 

Rkka;    dän.  pakke;    schwed.  packa.  gerade  etc.;  fest,   straff,  gespannt,   drall, 

i{  nicht  in  allen  Bedtg  n.  von  1  pak,  voll,    dicht  etc.;  voll,   ganz,   total  etc.;  — 

mit  diesem  u.  griech.  pégnumi  (be-  pal  stau  (fest  u.  unbeweglich  od.  auch  steif, 

mache  fest,   schliesse   u.   füge  zu-  straff,   gerade  aufgerichtet,   ungebeugt  etc. 

etc.)    etc.   zur   y  pak  od.  pak,   s.  15  stehen,  sich  gegen  Etwas  stemtnen  u.  wehren) ; 

pak.  —  dat  rad  steid  pal  (fest) ;  —  dat  tau  steid 

>jr,   a)  Packer,   Greifer  etc. ;   —   he  pal  (fest  u.  straff  angezogen,  sodass  es  sich 

pâr  dügtige   pakkers   (greifende  u.  nicht  weiter  ziehen  lässt) ;  —  dat  seil  steid 

mde Hände);—  b)  Packer  od.  Einer  pal  (das  Segel  steht  unbewegt   od.    steif  u. 

Packeti  von  Sachen  besorgt.  .  20  strajf  bz.  gespannt  etc);  —  hold'  pal  (halte 

iêd,    ein  Kleid,    bz.    das   Zeug   od.  fest) ;  —  hkV  pal  an  (hole  fest  od.  steif  u. 

was  man   um  ein  Pack  od.  Packet  straff  an) :  —  'n  pallen  wind  (ein  fester  od. 

worin  man   ein  solches  einschlägt,  feststehender,  unbewegter,  steifer  Wind) ;  — 

Of  Nässe  etc.  zu  schützen.  'n  pal  wicht  (ein  festes,  straffes,   kräftiges, 

[■eckt,  Knecht  der  das  Packen  od.  25  dralles  etc.,  od.  auch  ein  gerade  aufgehendes. 

Einpacken  der  Waaren  etc.  besorgt.  risches   Mädchen);    —    pal    warup   bestân 

iinen,  Packleinewand.  (fest,    steif  u.   unbewegt   od.   ungebeugt   u. 

letter,  Packmeister.  straff  tcorauf  bestehen) ;  —  pal  tobiteu  (fest 

adel  od.  pak-natel,   Packnadel  od.  zubeisstn);  —  de  wind  steid  pal  in  't  Osten 

wm  Zunahen  der  Packen  u.  Ballen  30  (der  Wind  steht  fest  u.  steif  od.  beständig 

Nid,  paknaald ;  nd.,  mnd.  packnadel ;  etc.  im  Osten)  ;  —  dat  hûs  ligt  od.  steid  d'r 

ickneedle;    aengl.    packe-,    pakke-,  pal  an  (das  Haus  steht  fest,  hart  u.  dicht 

Ue,  -neelde.  od.    ganz    unmittelbar ,    ganz    geschlossen 

apîr,  Packpapier.  dnran) ;  —  he  ligt  so  pal  up  mi,  dat  ik  mi 

M,  Ttm  od.  Seil  zum  Festbinden  u.  35  hél  nêt  rören  kan ;  —  't  weid  pal  (fest,  un- 

üren  der  Packen  u.  Ballen.  bewegt  od.  standhaft  u.  beständig   etc.)  ût 

ragen,  Packwagen,  Gepäckwagen  etc.  't  osten;  —  de  wind  steid  pal  in  't  seil  (der 

l    od.    pall,    palle,    paller    (Plur.  Wind  sieht  fest   u.    unbewegt  etc.   od.   be- 

laliers),   Sperrkegel  od.  Sperrhaken,  ständig  u.  standhaft  etc.,  otl.  auch:  voll  u. 

>rrichiung    an    einer    Schiffs-     od.  40  gerade,   sodass  derselbe  ganz  straff  in  dem 

nnde,   bz,   am  Gang-  od.  Bratspill,  Segel  steht);  —   ho  segt  lium  dat  pal  in  't 

Rücklauf  des  Zahnrades   (bz.   der  gtsigt  (er  sagt  ihm  das  fest  u.  unbewegt  od. 

ru  hemmen  u.  zu  verhindern  u.  das-  unbekümmert  etc.,  bz.  gerade  od.  gerade  zu 

i  zu  setzen.  —  Nd.  (Br.  Wb.)  pall  ins  Gesicht);  —  he  is  d'r  pal  tegen  (er  ist 

î;    nid.  pal    (de   pal   van   een   tpil,  45  ganz  unbewegt  u.  bestimmt  etc.   od.   absolut 

een  uurwerk  etc.);  éî>?^/.  pawl,  paul  dagegen)   dat   dat   passerd;    —    sê   is   pal 

awls,  pauls);  schwed.  (im  Plur.,  cf  (ganz,  total  etc.,  bz.  voll  u.  vollaus)   in  dat 

b,   naut.  Wb.,  pag.  520)   pallarne;  wirbt  fernarrd  ;  —    pal  up  stân  (fest,  steif 

lerne.    Auch  das  norw.  (Jv.  Aasen)  od.   gerade   etc.    aufstehen);   —    pal   henU 

»per  i  spillet  paa  et  fartöi)  ist  das-  50  bcggen    (fest   u.    unbekümmert ,   bz.   gerade 

'ort,   sowie   auch   das    nfries.    (J o-  heraus  sagen).  —   Nid.,  m^.  pal;  nfries.  jisA 

*^  P^9'  ^3)    pal  in  der  Bedtg.:    tu  od.\yjA\  (cf.  Johansen^  pag.  85  u.  0 atzen, 

(übel  ankommen),  da  diese  mit  der  pag.  244),  festy  bz.  gewiss,  fest,  steif. 

ensart  (Br.   Wb.,    Jll,  pag.  286):  Es    wird    gewöhnlich    angenommen    (cf. 

palle  kamen  synonym  ist.  —  Es  ist  65  Br.  Wb.,    III,  pag.    2S(>   u.    Weiland, 

:h    ident.    mit   pal    (Pfahl),    womit  nid.   Wb.,    502),    dass   dieses   pal    od.   pall 

es  identificirt  u.  könnte  man  beim  dasselbe  Wort  ist  wie  1  i)al  od.  pall    u.  es 

wl,   paul    sogar  eher   an  einen  Zu-  sich    daher   schreibt,    dass    die    Matrosen, 

lang  mit  griech.  paiicin   (aufhören  wenn  der  Sjietrkegel  od.  das  tSperreisen  in 

beendigen,  zur  Buhe  u.  zum  Still-  60  das   Zahnrad   der    Winde  fällt,    pal    od. 


PAL                               «96  PALEN 

p  a  1 1   rufen   u.   damit  anzeigen ,   daas  der  hülsen  etc.),  sodass  pälarften  sovid  aU  §^\ 

Sperrkegel  etc.  (cf.  1  pal)  eingefallen  ist  u.  od.  enthülsete  Erbsen  sind.  —  Dasniit 

das  Rad  der  Winde  fest  steht  u.  der  Anker  paal  od.  pale,  päle   (Schale,   Schote,   H§ki 

fest  liegt,  wie  von  pul  od.  ])  a  1 1  als  Hemm-  etc.)    betr.,   so  ist   es   wM    mit   engl  pod 

Vorrichtung  od.  hemmendes  u.  sich  entgegen  5  (Schale  etc.)  ident.,,  worüber  Weiteres  unUt 

stemmendes  Etwas  od.  gegen  Etwas  stehendes  2  palen.     Vergl  auch  pelle,  pule  u.  polloy 

M.    aufhaltendes    Etwas    auch    ausser    der  pulen. 

licdensart:  to  pull  kamen  (übel  ankommen,  pâl-börger,  Pfahlbärger,  Sjßiessbürger.— 

s.  unter  1  pal)  auch  die  liedensart:  lo  pull  Nid.  paalburger.  —  Urspr,  (cf.  Seh  u.  L) 

settcn  (fest  setzen),  to  pull  stun  (fest  stehen,  10  verstand  man  unter  püilborj^er  einen  Sduits- 

sich  entgegen  stemmen   etc.,    cf.  Schütze)  bürger,  der  ausserhalb  der  Pfähle  u.  Mauen  \ 

herstammen.  einer  Stadt  wohnen  darf. 

\)Â\y  J fahl,  ein  längeres  starkes  u.  steiferes  1.  palen,  pfählen;    a)    einen   PfM  oi 

Stück  Holz,   welches   als    Trag-,   Stütz-  u.  Pfäfile   setzen    od.    mit    Pfählen    versehi» 

Strebe-Pfeiler  dient,  od.  zum  Bau  von  allerlei  15  um  Etwas  zu  stützen  od.  zu  halten,  bz.vm 

Schut:; werken  gegen  die  Angriffe  des  Wassers  einem  Etwas  Stütze,    Hodt  u.  Festigkeit  /i 

od.  der  Thiere  u.  Menschen  gebraucht  wird;  geben  od.  auch  um  Etwas  abzustecken  «. 

—  dat  (od.  he)  stcid  so  fast  uu  so  lik  as  die  Grenze  zu  bezeichnen  etc. ;  —  de  bte 
'n  pal ;  —  sott'  d'r  'n  pul  tegeu,  dut  't  net  mut  puld  worden,  wen  he  settd  word,  anden 
umfald;  —  dat  hûs  steid  up  inheidc  pulen ;  20  wfid.de  wind  hum  um;  —  de  häge  (od.úú 

—  Sprichw. :  olde  pulun  mut  man  net  1er-  schott  etc.)  mut  nödig  wer  päld  (od.  bepäU) 
sotten.  —  Fig.  auch:  Ziel,  Grenze,  bz.  ein  un  lattd  worden,  dat  sê  w6r  wat  mêr  fiûti^ 
Etwas  was  hemmt  u.  worüber  man  nicht  keid  krigt  —  Daher:  bepalen  (bepfäklm, 
hinaus  kann  (hv  sett  hum  perk  un  pal),  mit  PfiUden  versehen,  einhegen^  begrtMm 
woher  auch  wohl  die  JRedensart:  d«î  i)âl  25  etc.  u.  [trop.]  bcschliessen,  festsetzen,  he-  * 
trekken  (sich  zurückziehen,  eine  Sache  stimmen  etc.);  —  oralen  (abpfählen,  ofr- 
pr eisgeben),  obschon  diese  sich  auch  auf  hegeti,  absperren,  abgrenzen  etc.) ;  —  inpaki 
pal  in  der  allgemeinen  Jiedtg.  als  abweh-  (einpfiüUen,  einhegen,  ein*  u.  umschUeste» 
rendes  u.  schützendes  Etwas  beziehen  etc.);  —  ump'âXen  (umpfählen,  umhegen ete) 
kann,  wie  dies  auch  ja  in  der  Uedensart:  30  etc.;  —  h)  auf  einen  Pfahl  stecken  od.  einen 
binnen  sin  fêr  palen  (innerhalb  seiner  vier  Pfahl  in  den  Leib  stossen  u.  bohren,  spietaen 
Pfühle)  der  Fall  ist.  —  Nd.,  mnd.,  nid.,  etc.;  —  fröger  wurden  de  minskeu  ok  vol 
mnld.  paal  od.  pal,  pael;  africs.  pal,  pcl  insen  pâ,ld  (gepfäJUt,  gespiesst  etc.). -- Ni^ 
od.  pale,  pele  ;  wfrivs.  pealle;  nfries.  (Jo-  nid.  palen;  mnd. ^f)\Qn,^\eii( Pf iUde setzen, 
hansen)  puul  od.  Outcen,  pag.  ^58)  35  sudibus  firmare;  pfählen,  spiessen);  »»Mi 
püI,  pil,  pêle;  satl.  (v.  Pichthofen)  pale  palen,  pac]en(terminare,terminüScouititaere, 
od.  (Eh ren traut,  1, 174)  pdl ;  helg.  püal ;  limites  statuere  sive  ponere,  metari,  limitare, 
wang.  pöel ;    ags.,   aengl.    ]>ûl;    engl.   ]Kile;  limitibus  distinguere)  etc. 

uorw.  paale;  schwed.  julle;  dim.  pael;  ahd.  2.  palen   od.   pälen,   der  Schale,  Sdißti 

jihäl;  mhd.  phül,  pfâl  etc.  —  Aus  tat.  pälus,  40  od.  Hülse  berauben,  scMlen,  enthülsen,  erir 

was  nach  dem  Dimin.  paxillus  für  paxlus  kernen  etc.;   —    ûtpalen,   auskernen,  om- 

od.\}'A^\\\'& steht  u.  mit grirch.\yecs^\\\ü^(Pßock,  hülsen  etc.;  —  paldc  od.  ûtpÂlde  arften. — 

Nagel)  etc.  zur  y  paV  (fassen,  halten,  f an-  Nd.  (Br.  Wb.,  Dähnert,  Schütze  de) 

gen^  fest  machen,  fesseln,  binden,  fügen,  cf.  palen,  palen.  —  Wohl  mit  engl,  peel  (ifckä- 

fangen,  pacht,  i)ak  etc.)  gehört,  sodass  \m\\is  45  len,  absclvälcn;   brechen,  plündern)  «.  Dcd 

demnach    ein   haltendes    u.    fangendes   od.  (sich  schälen,  sich  abschälen,  sieh  abschdfff» 

stützendes  u.  tragendes,  bz.  ein  festmachendes,  od.  abschuppen,  sich  ausziehen  «.  entblôûaOt 

Widerstand  leistendes,    wehrfähiges   u.  zur  pill  (plündern,   rauben),   pilled   (abgesdnät, 

Befestigung  von  Etwas   brauchbares  Etwas  kahl),   peel  (Schale,  Binde,   Hont);  aen^ 

bezeichnet.  50  (S tratmann)  pUien,  peolien  (decorticare); 

pal-arften,    Schoten- Erbsen,   Erbsen   mit  mnld.  pellen  (decorticare,  glubere,  glabnre), 

harter  ungeniessbarer  Schale  od.  Hülse,  hier  pellen    (vellere,   carpere);    nid,   (v.  Dalt) 
gewöhnlicher   dop-arften   genannt,    während        pelen    (enthaaren,   häuten  etc.)   H,   unterm 

die  Erbsen  mit  weither  geniessbarer  Schale  pellen  (s.  d.)  aus  ital.  (Dies,  1,313)  ]^t^»it\ 

hier  arftpul(?n  heissen.    —    Es  ist  entweder  55  span.,    port.,    prov.    pelar;     franz.    peler 

mit  nd.  (Schüt::e,  Dähnert,  Br.  Wb.,  (Haare    od.    Federn    ausrupfen,    schäle», 

Danneil  etc.)   ]iaal,   paol    od.   pale,  päle  häuten,  sich  schälen,  schelfern  etc.),  hz.mit 

(Schale,  Schote,  Hülse  etc.)  zusammengesetzt,  diesem  u.  franz.  piller  (pli^tdern,  auspl^' 

od.    (cf.  doi)arl*teu    unter  doi)pen)    die  Vor-  dem,  kalil  machen  etc.)  aus  lai.  pilare  (der 

Silbe  pal  gehört  zu  2  palen   (hülsen,   ent-  60  Haare    berauben),    bz.    pilare    (beraten. 


PAELEN                            697  PALSKEN 

\),  weieAes  erstere  pilare  von  pilus  u,  stehen  machen  etc.;  —  du  must  dat  rad 

tf.  2  pil)  abstammt,  während  das  pallen.  —  Nid,  (v.  Dale)  pallen. 

liliure   od.  pilare  wahrscheinl   mit  1.  pal  1er,  s.  1  pal. 

(ef,  auch  2  yhlen)  u.  unsenn  s^iWQM  2.  paller  od.   pallerd,   pallert,    Sumpf, 

I  y  angehört.  5  sumpfige,  schon  mit  Gras  bewachsene  Xte- 

M,  «.  2  palen.  derung.  —    Ob  mit  2  poller  «.  pol  (Pfuhl, 

•■   od,   pallM,  pilpallen,   pillern,  rfiUsc  etc.)  aus  tat.  pulus,  paliidis? 

,dmnme$,  unverständiges  Zeug  reden,  1.  palm   od.   palme   (Vlur.  ]ialiiu'ii),  die 

ly  schwatzen  etc. ;  —  du  must  not  so  flache  Hand,  früher  auch   als  Mass  (==  1 

1  Icwäteln  etc.);  —  pallcii  uii  mallen  10  Zoll  od.  Va  Fuss,  als  der  Ji reite  der  Hand 

9  Zeug  reden  od.  plaudern  u.  scher-  entsprcciicnd)  gebräuchlich  (in  Hamburg  4 

MuthwiUen  treiben  etc.) ;  —  wat  hei  Zoll  od.    V«  i't^s,   in  England  3  Zoll,  in 

I  ander  to  pilpalleu  od.   pilleru.  —  Holland    10   Centimeter  u.    sonst   mitunter 

utet  wie  klatschen  od.  kwattelii,  auch  8  Zoll  =  spaii).   —  Aus  lat.   palma 

IC  urspr.  wohl  nur  soviel  als  ein  15  (bc.   als   Mass  aus   ])almus),   was  mit  dem 

Uriss  Geräusch  machen  od.  lärmen,  gleichbedeutenden  gricch.  pulämé  u.  as.,  aM. 

\  ete.^  wonach  es  dann  leicht  mit  folma  loahrscheinL  zur  y  pal,  ])ar,  bewegen 

■1  (Geräusch,   l'umuU),    peal   (der  vor,   strecken  aus   etc.   (cf.    skr.  i)ara,   vor, 

4U  Schall,  das  Geläute,  Gelöse,  Ge-  panima,  vorderste,  bz.   unser  för   u.   fraui) 

c),  peal  (schallen,  krachen,  lärmen  20  gehört. 

«J  (stürmen,   bestürmen,   betäuben,  2.  »alm  od.  palme  (Plur.  jtalmon  u.  pulnis), 

*eien ; preisen,  lobpreisen)  zusammen  a)    Palme,  Palmbaum;  —    b)   Buchsbaum; 

könnte.      VcrgleiclU  man  dazu  nun  —  c)  ein  blühender  Weidenzweig  (bes.  von 

\ter   bei  Stratmann  (pag.  434  u.  da' grossblühenden  Weide),  welcJicr  am  Palm- 

ig.   15   apcl   etc.   u.    appellin)    das  25  sonntag  für  Kinder  mit  Confect  behangen 

eie  ==  peal,  bz.  dass  er  dieses  pcle  wird.  —  Gleichfalls  entlehnt  aus  lat.  palma. 

ais  mit  Abwerfung  des  vorstehenden  palnien,  a)  mit  der  Breitfläche  der  Hand, 

ipel   od.   apele,    appeal    (appellatio)  bz.  der  Handfläche  od.  dem  palm  genannten 

m  ansieht,  so  würde  man  bei  unserm  Mass  zu  4  Zoll  messen  u,  so  auch  überhaupt 

d  pilpallen   u.  pillcrii   (sofern   dies  30  messen:  —  palm*  dat  stük  holt  äten  of,   of 

bhs  die  Bedtg.:  viel  reden   hat  't  lauk  genug  is ;  —  ho  hed  H  ofpalmd;  — 

in  pOpallcn  eine  redupl.  Bedtg.  liegt,  b)  mit  der  flachen  od.  ausgesprei:fen  Hand 

h,  falls  unser  kwatelu   ein  Iterat.  (od.  überhaupt  mit  der  Hand)  Ktwas  greifen, 

».  qithan  ist)   au<:h  an   eine  directc  fassen,  umfassen,  aufnehmen,  heben,  ziehen, 

Uschaft   mit   lat.   pello   in   appollo,  35  holen    oil.   sich    damit  festhaltend   erheben, 

i,    appellatnm,    appellare    (anreden^  klimmen  etc. ;   —   hc  ]>almd  dat  tau  in    od. 

€/i  etc.)  denken  können,   von  welch  up;  —  hO  palnul  't  alP  iu   wat  liê   man    to 

t   ja    nach    S  trat  man  n    ausser  taten  kngen  kan;  —  hv  palmd  sük  d'r  bi 

peal   auch  das  aengl.  peal  od.  pele  hcnup;  —  ho  palnul  sük  ua  baten.  —  Nd., 

40  nid.  palmcn,  inpalmen ;  schtced.  palma,  palma 

SMusse  sei  übrigens  auch  noch  an  iu,  palma  up,   bz.  (cf.  Bobrik,  pag.  oW) 

l   spëllôn  ;   goth.   spillon    (erzählen,  uppalma  ;  dän.  palme,  oppalme.  —  Mit  engl. 

c,  cf.  2  spellen)  erinnert,  wovon  es  palm   (in  der  flachen  Hand  verbergen,    be- 

rweise  auch  wie  franz.  epc]ar  (bucfi-  trügen,   anführen;    betasten,    befühlen,    mit 

),  afranz.  espeler  (sagen,  bedeuten)  45  der  Hand  streichen ;  bestechen  etc.)  zu  \  \)Si\mf 

en  könnte  u.   wobei   ich  mich  des  wie  afranz.  (Diez,  Ily  HH4)  paumicr,  pau- 

ÎIW  nicht  erwefiren  kann,  dass  aucf^  moier  (anfassen,  festhalten);  sx)an.  palmrar 

pello  in  appt'llo,  appellavi  etc.   mit  (beklatschen) ;    mlat.    palmare   (heohrfeigen, 

ifiôn,   Bpal   etc.    von   derselben   idg.  mit  der  flachen  Hand  schlagen)   zu  palma 

abstammt,   worüber  Weiteres  unter  50  u.  franz.   i)aumer   (mit   der  Faust    ins  Ge- 

I.  siclU  schlagen,  anschlagen),  se  paumor  (sich 

st,  pfahlfest,  so  fest  wie  ein  Pfahl;  aufpalmen)   zu  pauine  (flache  Hand,   lange 

teid  pâlfast  (auch  flg.  od.  trop.).  Hand,  geballte  Hand,  Faust). 

s.  1  pal.  \VA\s\ie\i^  im  Wasser  herumwaten  od.  herum- 

leB,  s.  2  päleu.  55  slossen  u.  schlagen,  dass  es  klatscht  u.  das- 

leOf  mittelst  des  pal   od.   palle  (s.  seihe  weit   umhersprützt ;  —  —  he  palsked 

fenannten  Sperrkegels  den  Weiter-  in  't  water  herum   dat  't  so  'u  iird  hed  uu 

klauf  eines  Zahnrades    od.    einer  en  de  sptttters   um   de   ôreu  flêgen.  —  Nd. 

fS.  des  Gang-  od.  Bratspills  hemmen  (D  a  n  n  e  i  l)    palsclien.    —    cf.    balsken    u. 

\em,  od,  ein  Zahnrad  etc.  festsetzen  60  pulsken. 


PALTE  PALT  698  PAND 

palte,    palt,     Lappe,    Fetze,    Lumpe,       so  zerfetzt  u.  zerrissen  aus),  dat  d'r 
kleines  od.  grösseres  Stück,  Splitter,  Klum-        nog  up  gen  m6i  wer  to  reken  is.  — 
pen,  Scholle  etc.;  —  de  palten  (od.  pulten,        engl,  putry  etc.  unter  palte, 
klatten  etc.)  slän  hör  um  de  bêuen;  -—  dat  palt-rok,    a)  ein  diäter,  grober, 

fei  (od.  flésk,  kléd  etc.)  hangd  d'r  in  palten  5  langer,  bis  auf  die  Füsse  reichender 
bîdâl;  —  de  fisMen  (Fetzen,  Stücke,  Splitter  rock,  Mantelrock,  Begenrock;  -—  ti 
etc.)  flêgen  ên  um  de  oren,  so  haud  he  d'r  paltrok  an,  den  worst  du  nét  kold  ( 
in ;  —  he  haud  (od.  suidt  etc.)  d'r  'n  palt  —  b)  eine  weite  od.  breite,  an  der 
of;  —  'n  palt  od.  palter  (dickes  unförm-  od,  Wetterseite  bis  an  die  JErde  h 
liches  Stück,  Kloben,  Klumpen)  holt;  —  'n  10  einem  Holzmantel  od.  Holzkleide  tfi 
palt  (ein  abgespaltenes  od.  abgerissenes  Stück,  kleinere  Wind-Säge-Mühle.  —  Nid,  { 
bz.  eine  Scholle)  is;  —  dat  is  drift  in  palten  paltsrok  (wie  sub  a  u.  b);  mnld.,  mftä 
(grossen  Stücken  od.  Schollen)  dör  de  sil;  paltrock;  mnd.  palt-,  pals-rock. 
—  d'r  drifen   so  föl  palten  (Wolkenfetzen)  JEs  ist  wohl  schwerlich  ein  Comp* 

in  de  lücht  herum;  —  de   wulken  st'mt  in  16  palte,  palt  (Lappen,  Fetzen,  Stück 
êmer  palten   (cf.  palterig)   toréten.  —   Nd.        rok,  sondern  es  entstand  dieses  Wot 
(Dähnert,  Br.  Wb.,  Schambach  etc.)        eher  (cf.  z.  B.  nid.   pantekoek  statt 
palte,  palt;  mnd,  (Seh.  u.  L.)  palte;  mnld.,        koek,  Pfannkuchen)   aus  einem  äüei 
mfläm.,  nfries.  (Outzen),  wang.  (Ehre w-        palle- od. pall-rock  (Mantel-  od.  üeber- 
traut,    I,   384)    palt;    tiorw.   paltre    (cf.  20  bz.    Oberkleid-Bock),    sodass  es  ursj 
palter);  Ja^.pjalt;  schwed.  pa,\tA.    Daneben        Compos.  oon  einem  entweder  aus  /oi 
auch:  schott.   (Jamieson)  peltry,  paltrie        (langes   weites  Obergewand  od,    Obt 
(vile  trash)  u.  engl,  paltry,  paltcrly  (lumpig,        Mantd,    Schutzdecke,    Vorhang)    o 
armselig,  erbärmlich,  schlecht,  elend,  jämmer-        einem  aus  lat.  palliom  entstandenen  f 
lieh   etc.),   was  auch  wohl  dazu  gehört.  —  25  ital.  palio;  prov.  pali;   afranz.  pali, 
Gehört   es   ah  zerrissenes   od.   geborstenes        (Ueberkleid,   Decke,    Teppich,  Bah 
u.  zerspaltenes    od.    abgespaltenes   u.    abge-        entlehnten  nd.  palle  (cf.  mnd.  palle, 
sprungenes  Etwas  etwa  mit  plenter,  plettern        Kleid,   üeberzug,  AHardecke  etc)  i 
etc.  u.  goth.  plats  (Flicken,  Fetzen,  Lappen        ist,  wie  auch  das  franz.  palletot  oc 
etc.)  etc.,    sowie   weiter  mit  unserm  spalte,  30  (Diez,   II,  381)  palletoque   (Kapu 
Spalter,   Splitter   etc.   zu   derselben  y  spal,        aus  palle  u.  toque,  ital.  tocca  (Haube, 
spar,  od.  entstand   (cf.  2  palter,  Folter  u.        Kappe  etc.)  zusammengesetzt  wurde. 
afer,  über)  palte  aus  polte,  pulte  (cf,  pulte)  pampûsjes,  Paitto^f/ii,  namentlich  s 

u.  dieses  in  ähnlicher  Weise  wie  klatte  von        weiche  u.  warme.  —  Aus  franz.  babo 
klat  (als  Schallstamm  mit  der  Bedtg. :  cre-  35  span.  babuchas  (türkische  Pantoffeln) 
pitus  etc.  u.  ictus,  sowie  auch  der  von  Spalt,        (Diez,    II,   207)    aus  arab.  babusc 
Biss,    Bruch  etc.)    von   einem  Stamm   pult,        pers.  pâpusch  (Fussbekleidung). 
der  urspr.   mit  aengl.    (St  rat  mann)  pult  pan,  s.  panne. 

(pulsus)   ident.   ist   u.   mit  pulten   (pellere,  1.  pand  (Plur.   panden),   Pfand, 

trudere)  aus  dem  lat.  pultare  entstand,  weh  40  pfana,  Sicherheit,  bz.  ein  sicherndes 
ches  mit  pulsus,  pulsare  etc.  (cf.  puls,  od.  zur  Sicherheit  dienendes  u.  geseti 
pulsken,  pulter,  pultern  etc.)  zu  pello,  pepuli,  gegebenes  Stück  od.  Otject  von  entspi 
pulsum,  pellere  gehört  u.  wobei  dann  die  dem  Werthe;  —  ik  wil  di  dat  to  'i 
urspr.  Bedtg.:  pulsus  od.  Schlag,  Stoss  etc.  gefen  od.  setten;  —  du  sali  de  obb 
in  die  von:  crepitus  u.  hieraus  wieder  in:  45  as  pand  (od.  underpand, kistenpand)  1 
Sprung^  Bi^s,  Bruch  etc.  überging?  un  holden,  wen  du  mi  hunderd  daiei 

1.  palter,    abgespaltenes,    unförmliches        wilt;  —  brêf  un  )»and  gefen  od.  setti 
Stück,    Kloben  etc. ;  —   'n  palter  holt.  —        (Brief  u.  Pfand,  bz.  Unterpfand  u. 
cf.  palte  u.  mnd.  palter  od.  polter  in  palter-,        heit  geben  od.  setzen  etc.) ;  —  dat  sc 
polter-lappen  (Fetzen).  50  to  pande   (als  Unterpfand  od,  zur 

2.  palter ;  /.  q.  pulter  =  nhd.  polter.  heit,  als  sicher  stellendes  Etwas)  dem 
cf.  Weiteres  unter  halter-palter  m.  pulter,  du  din  wôrd  ôkholdst;  —  ik  heb' hi 
pultern  etc.  rok  to  pande  gefen  od.  laten.  —  Nd., 

palterig,  palterg,  paltrig,  zerfetzt,  zer-  nid.,  mnld.  pand,  pant;  mfläm.  pandt 

rissen,  rissig  etc.;  —    n  paltergeu  (zerrisse-  55  afries.  pand;   wfries.    (Jap ix)  pan 

nen,   zerlumpten    etc.)   rok ;    —    'n  palterg  pand  wie  sân  statt  Band) ;  wang,  pan 

kléd ;  —  'u  palterg  (od.  spalterg)  stük  holt  pauud,   pand    une  saun   statt  sauud 

(ein  rissiges  od.  vielfach  zerspaltenes  u.  ge-  [Sand]  u.  laun  für  laund   od,  land 

borstencs  Stück  Holz);  —  de  lücht  sügt  so  engl,  pawn,  bz.  paun   (woM  aus  dem 

palterg  lït  (die  Luft  od.  der  Himmel  sieht  60  weil  aengl,  fehlend);  an,,  UH,  pantr; 


PAND                              699  FANDEN 

dân,  pant;  ahd.,  mhd,  phant,  fant,  (âaa  Wegtheil  od,  die  Wegstrecl'e  etc.)  mut 
phand  (ef,  phander  od.  phandaere)  iipg  roâkt  worden;  —  MÖO  törfsoden  in  de 
r,  der  j^änaei  od.  Pfand  nimmt  ti.  rige  settd  maken  én  pand  ût ;  —  dat  ên 
emes  Pfandes  ist).  pand  (ein  Stück  od.  ein  Theil  der  Länge 
.  dem  Verb,  panden  zu  urtheilen  6  nach,  hz.  von  oben  nach  unten  od.  ein 
NUid  od.  pant  urspr.  ein  Etwas  was  Längestreifen,  bz.  ein  Zwischenstück  eines 
ur  Sicherheit  u.  als  Unterpfand)  Kleides)  fan  'i  klêd  mut  d'r  Cittönid  un  \i 
b».  eine  weggenommene  Sache  zu  be-  néi  pand  d'r  für  iusettd  worden ;  —  'n  pand 
,  ufonach  es  dann  mit  dem  alten  fan  *n  mütse  (ein  Stück  od.  Theil  einer 
t  (Schade,  Verlust,  Nachtheil,  Leid,  10  Mütze  od.  Haube) ;  —  dat  förpaud  (der  die 
tc,  bz.  Raub  u.  Entnehmung  der  Brust  bedeckende  vordere  Theil,  bz.  das 
Uhre,  cf,  Melis  Stoke,  I,  460  u.  Bruststück  od.  der  vordere  vom  Halse  bis 
ie  dafür  im  Register  angesetzte  Form  zum  Gürtel  hinunter  reichende  Theil  od. 
e^ranz.  pSLut  (Wegnahme  von  Etwas  Streifen)  fan 't  klêd  (od.  jaktje,  borstrok 
iMen  des  Eigenthümers)  urspr.ident.  15  etc.)  is  to  smal,  du  must  d'r  'n  nêi  förpand 
mgefügtem  Dental  aus  afranz.  pan  insetten  lateu;  —  dat  rügpand  (od.  achter- 
immene  Sache)  entstand.  Das  afranz.  pand)  fan  't  klêd  (od.  fan  de  rok  etc.)  hed 
^egnahme  wider  Willen  d^s  Eigen-  de  neister  (od.  de  snider)  to  wid  roâkt,  so 
I  be^.,  so  ist  solches  aber  wieder  dat  't  air  in  folden  un  kiüsen  bilt.  —  So- 
es,  II,  382)  ident.  mit  dem  aus  20  dann  hat  pand,  bz.  das  Dimin.  pandtje  auch 
Dus  entstandenen  afranz.,  prov.  pan  noch  die  Bedtg. :  Tuch,  Kleid,  Kleidungs- 
stück Tuch,  Fetzen  od.  Lappen  etc.),  stück,  Gewand,  bz.  die  von  Etwas  was  man 
dann  auch  wohl  zweifellos  erhellt,  zum  Schutze  u.  der  Wärme  wegen  unter 
eh  unser  2  pand  als  Stück  od.  Theil,  dem  Oberkleide  trägt,  wie  z.  B.  die  Frauen 
Lappen  O'l.  Fetzen  von  Etwas,  od.  25  u.  Mädchen  hier  (namentlich  bei  weit  aus- 
k  etc.  (cf.  aMۀ  flik  u.  flek  =  piek,  geschnittenen  Kleidern)  auch  noch  ein  uuder- 
e  od.  lap,  als  von  einem  grössern  pand  od.  underpandtje  genanntes,  bis  an 
1  Theil  Land  ['n  lap  land  od.  dok]  den  Gürtel  reichendes  Kleidungsstück  unter 
Si)  ebenso  wie  pant  (als  weggenom-  dem  Oberkleide  tragen,  um  Hals  u.  Brust 
wehe)  mit  dem  Dental  d  od.  t  von  80  zu  schützen  u.  tvarm  zu  Juilten. 
puk  weitergebildet  ist,  bz.  aus  lat.  Auch  dieses  jisnid,  nfries.  (Out zen)  pend, 
entstand.  nd.  (Br.  Wb.)  pand,  nid.  pand  etc.  ent- 
n  des  afranz.  pan  etc.  s.  auch  unter  stand  mit  afranz.  pan  (Tuch,   Stück  Tuch, 

Lappen,  Fetzen)  aus  lat.  pannus,  wobei  die 

id    (Plur.   pandeu),    Stück ,    Theil,  35  Bedtg. :    Lappen ,    Fetzen,    Fl  ick  e  n 

[ntheü,  zukommender  u.  gebührender  etc.  wohl  in   die  allgemeine  von  Stück   od. 

yUchUheil),  Abtheilung,   Strecke  od.  Theil  von  Etwas  überging,   wie   dies  auch 

von  einer  gewissefi  Länge,  bz.  einem  bei   lat.    lacinia   der   Fall   ist.     Ob  ausser 

mwiien   Masse,    Stück   od.    Streifen  mnld.    pand;   mfläm.   pandt,    pant   (lacinia) 

em   Zeuge,    Zeugstreifen,    Lappen,  40  auch    die  formell    gleichen    Wörter  mnld. 

od.  Stück  was  zwischen  Etwas  ge-  (KU.)  pand;   mfläm.  pandt,  pant  (arabituB, 

,   Zwischenstück,    Verbindungsstück  circuitus ;   peristylium ;  Xystus,  porticuß,  so- 

de  erdarbeid  word   in  dré  panden  larium,   ambulacrum  etc.;   fulcrum)  u.  auch 

I,    Theüen   od.   Loosen   etc.)    ûtfer-  pand  etc.  (Netz,  Jagdnetz  etc.) ;  mnd.  (Seh. 

—  dat  pand  wat  du  to  grafen  au-  45  u.  L.)  pant  od.  pand  (Strick,  Netz,  cf.  da- 

lest  is  fbr  di   allen   to  grôt;  —  hê  selbst    auch    pandegarn,    Netzgarn)    auch 

pand  (Theil  der  Arbeit,  die  zu  leisten  sämmtlich  mit  franz.  pant  (weggenommene 

sein  zu  machen  angenommenes  Ar-  Sachen   cf.    1  pand)    u.   unser  pand   (Stück, 

l,   Pßichttheil  etc.,   od.  auch  seinen  Lappen,   Streifen,    Binde)   aus   lat.  pannus 

an  u.   von  Etwas,  wie  z.  B.   von  50  entstanden,    od.    in   diesen   Bedtgn.    nicht 

rbschaft  od.  von  einetn  Mittagsessen  vielmehr  theils  mit  lat.  pandus  (krumm,  ge- 

ût; -—  hl  \  dépgraifen  (graben  eines  krümmt  etc.),    bz.  pando  (krümmen,  biegen) 

9d.    Canals)   un  't  diken    (Deichen,  u.  theils  mit  pando  (aus  einatuler  machefi, 

tchen   etc.)   mut  elk  d'r  för   sorgen,  ausbreiten,  ausspannen  etc.)  zusammenhän- 

lin  pand   up  de  regte  tid  klar  hed;  55  gen,  lasse  ich  dahin  gestellt  sein. 

ed  Bin  pand   (Tlieil,  Antheil,   Por-  panden,  pfänden,  eine  Sache  wider  Willen 

)  d'r  in  sitten  laten  (z.  B.  auch  von  des  Eigenthümers   mit  Hülfe  des    Gerichts 

ise  in  der  Schüssel) ;  —  elk  hed  sin  nehmen,    eine  Sache  als  Pfand  zur  Sicher- 

od,  fan  de  dik  (bz.   sin  dik])and),  heit  nehmen  etc.;  —  sé  hebben  bum  pandt, 

onderholdcn  mut;  —   dat  wegpand  60  bz.  ütpandt;   —   he  hed  hiun  panden,   bz. 


M. 


PAN-DEKT  700  PANSE  PANS 

ûtpanden  laten;  —  hê  lett  sük  't  drêfoldig  im  mnd.,  mhd.,  engl  u.  afranz,   (cf. 

ferpandcn  ud  ferbréfen.  —  Nd.j  mnd»,  nld.,  gand  unter  Paneel,  bs.  das  mhd 

mnld.,  wfläm.  pauden;  africs.  peiida,  peinda;  bei  0.  Schade  u,  mnd,  paunele   ôe 

siUl     (Ehrentraut,     11,    214)    pôudje;  u,L.  U,  das  franz.  paniieau  u.  engl 

wang.  (Ehrentraut,   1,   72)   paim  (statt  5  auch  die    von  Saüélkissen  od.  Pol» 

pauiid,  wie  lauii  [landen]  statt  laund  u.  saun  Sattels  ßs.  das  was  die  Höhlung  des 

statt  saund  ISandJ,  wonach  auch  wohl  engl,  ausfüllt,  Füllung  des  Sattels)  h^t. 

pawn,  bc,  paun  für  pawiid,  bz.  paund  steht,  panéi-dör,  Paneelthür,  Thür  mit  1\ 

da   CS  wohl  [weil  aengl.  fehlend j   von   den  u.  Füllungen  etc. 

fries.    Inseln    od.    der   fries.    Küste    nach  10      panêl-plôg,    Paneel' Nuth- Hobel,   l 

England   kam);   an.,    isL,    norw.,   scJiwed.,  Hobel,   womit  die  Nuthen,  Fugen  od 

dän.  ])anta ;  nihd.  ])lic'iideii,  pfcuden  (pfänden;  chen  in  die  Böhmen  gemacht  werden. 

Jemanden  einer  Sache  berauhen;   strafen);  die  Paneelen  od.  Füllungen  der  Thu 

afram.    penta    (pfänden,   an    Geldstrafen).  Wände  eingelassen   sind.     Wörtlich 

—  Zu  1  paud,  bz.  afranz.  paut,    Wegnahme  15  =    Paneelpflug    od.    (cf.    plôg    u.  j 
einer   Sache,    bs.  Entnehmung,   Baub    etc.,  Paneel- FurcTienmacher. 

cf.  1  paiul.  panêl-wark,    Füllungswerk,    Getäf 

pan-dekt,    mit    Ziegeln    od.    Dachziegeln        etc.,  cf.  panol. 
gedeckt,    als    Gegensatz   von    strodekt   (mit  pangefn,  bummeln^  schlendern,  schlt 

Stroh  gedeckt) ;  —  't  is  'n  pandekt  hûs.        20  etc. ;  —  he  paiigeld  wat  herum ;  —  \ 

pand - hfil'ke ,  Pfandhäubchen,  bz.  ein  paugeld  sin  tid;  —  he  ferpaiigeld 't  a 
Häubchen  was  aus  mehreren  Stücken  od.  he  hed.  —  Wohl  Ablaut  von  bangeli 
Theilen,  Abschnitten,  Flicken  etc.  (cf.  pingeln twn  bingelu. —  c/.  bingeln  w.  pi 
2  \)2k\\(i)  zusammengesetzt  ist.  sowie  bang  ein  in  Grimm,  Wb. 

pun-iilg^elj  Scherbe  (cf.aWgge}}  einer  Pfanne  25  panne,  paiii  Pfanne,  flaches  HoM 
od.  eines  Dachziegels,  cf.  paune.  od.   Schale,   Schüssel  etc.;   HoMzieg 

pand-8kup  (Pfandschaft),  Sicherheit,  Un-  Dacliziegel  etc. ;  —  sett'  de  melk  in  d 
terpfand  etc. ;  —  to  paiidskup  gefeu  od.  in  de  kellcr ;  —  'n  stéuen  od.  isdern 
setteu.  —  de  pan  fan  't  gewer;  —  dat  pulfer  l 

panêl  od,  paoiié],  Paneel,  Panele,  eine  80  fan  de  pan;  —  dat  húîs  is  mit  panneu 
(meistens  viereckige)  Holztafel  od.  ein  hol-  —  de  pannen  liggen  in  kalk.  —  Cot 
zernes  Brett,  welches  als  Fidlnng  od.  Füll-  bnjgenpan  (Gehirnsch<üe),  knépan  ( 
breit  in  die  Bahmen  einer  Thür  od.  Wand-  scliale  od.  Kniescheibe),  dakpan  ("Z^ocAi 
bekleidung  eingefügt  ist;  —  'u  dôr  (od.  wand  brâdpan,  melkpan,  paukôkspan  etc.  — 
etc.)  mit  panêlen,   ])annélon   od.  panêlwark.  35  mnd.  pann,  panne;    nld.  pan;   ahd.  ] 

—  Nd.  i)anel(» ;  mnd.  pannele,  panele;  nld.  phauuii,  fannä,  vannä,  pfannä ;  mhd.^\ 
pauecl ;  mnld.  panueel ;  aengl.,  engl,  panel ;  planne  etc.  aus  mlat.  panna  u.  dit 
franz.  panncau;  afranz.  panel;  mhd.  panel,  lat.  patina,  wie  Bolle  aus  rotula. 
bauel  etc.,  was  Alles  aus  lat.  panmilus,  bz.  panne-kok,  pannkok,  pankok,  J 
mint,  panellus  od.  (cf.  Weigand)  pan-  40  kuchen.  —  Sprichw.:  man  mut  gen] 
nellum,  einem  Dimin.  von  lat.  \)'dim\is  (Tuch,  kok  um  *n  ei  ferdarfen;  —  arme  lû< 
Kleid,  Bekleidung ;  Tuch,  Lappen,  Fetzen,  kok  un  rike  lue  krankheid  rüken  wi< 
Lumpen  od.  Stückclien  Tuch  etc.,  im  mlat.  man  kan  gen  pannekok  eten  sünder  < 
auch  allgemein  ^=  Flicken  od.  Stück)  ent-  nabers  *t  weten;  —  Ostfrêsland  is 
.stand,  ähnlich  wie  aengl,  engl,  pane  (Baute,  45  pankok,  de  rand  is  't  beste  d'r  fan. 
Scheibe,  Fach,  Feld,  die  Füllung  einer  pannkok-bakken,  Pfannkuchenbad 
Mauer;  Thürspiegel ;  Schlitz)  u.  afranz.  Bedensart.:  dV  is  wat  to  pannkôk-bi 
pan  (Tuch ,  Stück  Tuch ,  Fetzen ,  abge-  hei  ôk  eier  V  —  is  dat  ôk  wat,  wat  n 
rissenes  od.  auch  entrissenes  u.  wegge-  pannkôkbakken  war  mal  is? 
nommenes  Stück)  direct  aus  lat.  pannus,  50  pannkoks-blöme,  SchtOsselblume  (p 
tvas    ursjjr.    (rf.    Fick,   11,    143   u.    400)        veris). 

ein  Geioebe  od.  icahrscheinlicher  ein  ge-  pannkôks-pan,  Pfannkuchenpfanm 

spon n ene s  Etwas  od.  ein  Gespinnst  pan-nokket  Dachziegelknauf  od.  di 

(cf.  griech.  péné,  péuos,  pénizö  etc.)  bezeich-        dickung,  der  Vorsprung  (cf.  nokke),  « 

nete  u.  wohl  mit  unscrm  spinnen  u.  spannen  55  hinter  die  Dachlatte  fasst,  damit  der 

aus  einer  u.  derselben  y  hervorging.    Wegen        nicht  herunter  gleitet. 

des  Wortes  panel,  pauneel,  i)annole  etc.  sei  pan-scharde,  Scherbe  od,  Bruchstm 

übrigens  weiter   noch  bemerkt,   dass  solches        einer  Pfanne. 

im  mnld.   (cf.  KU.)  auch  die  Bedtg.:  dor-  panse,    pans,    Pansen,    Wanst,  j 

bualo,  Stratum,   iustratum,  sella  aurigae  u.  60  Magen,  Kuhtncujen  od,   erster  Mögt 


PANSER  701  PAPPE 

hter;  —  Buk  de  pans  ful  frätcn;  lop  liô  tüsken  twc  papcn.  —  Afries.,  ags, 
it  np  de  pans  gefcu;  —   Compos.:        papa;  ahd.  phafo,  phaffo ;  an.j  isL  papi  etc. 

—  &spaus,  —  kôpans  etc.  —  —  ^V^c  Papst  (cf.  paus)  ans  pâpas,  80 
:  mit  leddige  pansen  is  gôd  dansen ;  dies  mit  russ.  pope  aus  lat.  papa  (Vater), 
oroiDy  ik  mut  na  liûs,  de  pans  gird  5  tcomit  in  der  ersten  christlichen  Zeit  nur 
macht,"  sä'  de  jung\  —  Nd.  panse,  die  höheren  Geistiichcfi  w.  BiscJwfe  ange- 
mnä.  panse,  pantzo,  pantse;  nid»  redet  wurden,  während  später  unter  pape 
úd,  pansse,  pensse ;  aengl.  panchc ;  od.  ahd.  pbafo  nur  ein  Geistlicher  n,  dann 
onch;  tto2.  pancia;  span.  panza,  blos  ein  Weltycistlicher  (im  Gegensatz  su 
proo.  pansa;  franz.  panse  etc.  —  10  einem  Klostcrgeistlichen  od.  Mönch)  ver- 
pantex.  standen  wurde.    Das   lat.   papa   (cf.   auch 

\  pants^r,  pansder,  Panzer.  —  Aus  pappe)  ist  eine  Redupi.  entweder  eines  Ton- 
dera;  span.  pancera;  afranz.  pan-  u.  Lall-Wortes  pa  od.  der  y  pa  (schützen, 
dies  (aU  Jlieil  der  Rüstung,  welche  erhalten ,  unterhalten ,  nähren ,  mit  Milch 
ierleib  bedeckt)  von  pancia  etc.,  15  nähren,  sängen  etc.,  cf.  fader),  wie  mama 
!.  von  ma  u.  wie  lat.  manima  neben  Mutter 

(Dimin.   von  panne),   l^ännchen,        auch  die  Bedtg.:  Brust,   säugende  Brust, 

fanne;  —  pantjes  un  potjes.  Brustwarze,  Zitze  etc.  hat,  so  hat  papa,  bz. 

-flsk,    in    einem    Pfännchcn    ge-        lit.    papa-s   audi   die   Bedtg.:    Brustwarze, 

üeberreste  von  gekocJUen  FiscJien,  20  Zitze,  wovon  das  lat.  papilla  (Brust,  Brust- 

mit   Kartoffeln,    Butter    u.    Senf.        warze  etc.)  ein  Dimin.  ist,    wie  desgl.  auch 
'  9ékr  beliebtes  Gericht.  l)apula,   da   aus   n  ä  h  r  e  n   auch  von  selbst 

WÎB,  Dieses  aus  franz.  pain  et  vin  die  Bedtg. :  dick  u.  fett  machen,  anschwellen 
me  u.  verderbte  Wort  ist  noch  od.  machen  (cf.  die  y  tarp  von  derb  unter 
ïer  auch  Beiname,  bz.  Geschlechts-  25  2  l)edarfen)  etc.  entstand. 

Sheiderland.  päpeln,  s.  pepeln. 

bl,  Pantoffel;  —  up  pantuffels  lopen ;  papen-hörn  (Pfaffenecke),  das  beste  Stück 

r  de  pantufTol  Bitten.  —  Das  ent-  Fleisch  am  sog.  dünnen  Mürbebraten,  nd. 
onr.  pantoufle ;  span.  pantuflo;  wal.        auch  papenstük  genannt. 

ital.  pantofola,   pantufola   (Fuss-  SO      papen-miitse ,    Sturmhut    (aconitum    na- 
tg,  Halbschuh).  —  Vergl.   2   tufl'cl        pellus).  —  cf.  auch  paterskappe. 
m.  (cf.  Diez,  1,  303  unter  pan-  papen-pit ,   papen-pint     (Pfaffen -Penis), 

atoufle  (Mensch  mit  schle])pcndem,  a)  ein  luilber,  der  Länge  nach  durchge- 
lUgem  Tritt)  unser  Î-5  tufl'el  u.  tuffein,  schlagener  Backstein ;  —  b)  Schachtelhalm 
e  slûrcn  zu  slûro)  auch  wohl  zu  35  (oquisetum).  —  cf.  pit,  bz.  piut  ^--  penis  u. 
^Pantoffel)  gehört.  =  Stengel  od.  hohles  Rohr  etc. 

.  pappe.  papen-tjiiche,   papen-tjUcht,    Name   ein- 

».  pape.  zelner  hiesiger  Plütze  u.  Landgüter   (z.  B. 

od.  papft,   gekürzt  auch  pä,    Vä-        bei  Uttum)  u.  ehemaliger  Klosterlande,   wo 
—    cf.   mama   u.    Weiteres    unter  40  das   Vieh  der  Geistlichen  aufgezogen  u.  ge- 
weidet wurde.  —  cf  tjürhe  od.  tjftcht. 
BÎ,  papa^i^ôi,  Papagei:  —  be  is  'n  päper,  päpern,  s.  pepor  etc. 

apagei,  he  plapperd   de   bOle  dag;  P&pir,  Papier. 

feid  de  reise  lös,"   sä'  de  papagoi,  papir-drake,   Papierdrache.  —   Räthsel: 

e  kalte  mit  hum  na  de  bOn  henup.  45  't  tlügt  as  'n  fOgel,  't  bed  dog  gen  Üögel ; 
i  des  Wortes  papagoi,  pai>agôi  cf.  *t  bed  gen  arm  un  't  bed  gen  bên ;  't  kan 
r,  304    unter  ital.  pappagallo.  uH   hören    un    't   kan   not    sén;    *t   bed  'n 

pap\    Pfaffe.    —    Redensart,    u.        tôm  un  't  bed  'n  stört,    de  sük   in  de  wind 
:  h6  is  so  gîrîg  as  Ji  pape ;  —  „oi        nmkiTd. 
'   sä'  de   pape,   do   grêp    bô   na   't  50      papiren,  ron  ï*apier. 

—  i^man  für  man  'n  fögel,**  sä'  do  pâpje  (Kosewort),  Papagei.  —  Dimin. 
)  langde  bê  sük  de  Ijradcn  gös  fan  von  einem  auch  nd.  (Br.  W  b.)  für  Papagei 
tel;  —    papon  gîrîgboid   un   Gods        gchrämhlichen  pape. 

tigheid  dÛrd  fan  uu  an  bot  in  ewig-  p<'^pp<^f  P^PP»  P*Pî  ^^'WP^t  Mehlbrei,  Klei- 
net air  in  pâps  nflrs,  koste röm  6k  55  ster  etc. :  —  bê  is  od.  word  mit  papp  ford, 
auch:   not  all'  iii  de  pape  sin  gat,  bz.  is   mit   papp    upford    (aufgefüttert)    od. 
a  ôk  wat;  —  min  fader  is  gon  pap'  uppai)pt;  —  de  pappe  (Kleister)   dögt  not, 

-  „dat  Bunt  upstünds  nare  tiden,"  de  wil  not  pappen  orf.  kläfen  etc.  —  Sprichw.: 
pe,  „de  bûr  makt  sin  kinder  sülfst;"  olk  mut  sin  ôgen  papp  (Brei,  Speise  etc.) 
teste  in  't  midden,"  sä'  de  düfel,  do  60  kôlen ;  —  bê  hed  de  pap  (den  Brei,  bz.  das, 


PAPPEL  702  PARAMMEL 

was  er  aicU  aelbst  bereitet  u.  eingebrockt  hat)  strümpcn   od.   perde   etc.  passt   n^t 

kölon    (ki'ûUen,   kalt  maclicn,   büssen   etc.)  ander;   —   so  sunt  'n  pftr  worden;  - 

must.  —  Dieses  aus  lat.  papa,  pappa  (Speise,  ia  'n  mfti  pâr  od.  span ;  —  'n  düfenpl 

Brei)  entlehnte  Wort   ist   ebenso  wie  papa  —  c)  eine  geringe  An£(M  von  Etwa 

( Vater,    bs.  Ernährer,   cf.   papo)   eine  Ee-  5  nig  etc.;  —   dV  wassen   fan   dage  i 

dupL  der  y  pa  in  der  Bedtg. :  unterhalten,  par  in  de  karke ;  —  dat  dûrde  man 

ernähren    od.  nährest  etc.   u.   bezeichnet  es  minûten;    --    'n  pftr  stOfcr  geld.   — 

blos  ein  nährendes  Etwas.  nid.  paar   (dnsselbe);  tnhd.  pâr,  bar 

pappel    (Phtr.   pappols),    Tappel;   —    do  Andern  gleich,  zwei  von  gleicher  Bescl 

moste  pappels   sunt   unnütsc  bomen,   de  de  10  heit).  —  Aus  lat,  par,  gleich  etc. 

grund   wid    herum   ûtpelgen    un    sülfst    to  pär,  s,  per, 

brannholt  de  kosten   to  't  slagen  not  werd  parâde,  Parade,  Prunk,  militärische  l 

sunt.  —  Wie  pappol   aus  lat.   pôpulus,   so  Stellung  der  Truppen  etc;  —   dat  ma 

ging  aus  diesem  auch  das  gleichbedeutende  (od.  gôn)  parâde;  —    d'r  word  fan  n 

ital.  (Dies,  i,  323)  pioppo,  pioppa;    wal.  15  pardde  of holden;  —   ho  is  siegt  fan  ( 

plop;  alban.  plepi;  wall  plopp;  span.  pobo  râde  kamen.  —  JDas  etUlehnte  franz.  ja 

tf.  chopo;   catal.  clop   u.  ncapolit.  chiuppo  ital.  par&ta  etc.   stammt  von    ital.  p 

hervor,   wonach  man   also    auch  fast   an-  franz.  parer  (zieren,  schmücken)  u.  dit 

nehmen  muss,  dass  das  lat.  plebs  aus  populus  lat.  paräre  (bereiten  etc.),  cf  parät. 

entstand.  20      paradéreB,  paraäiren,  prunken  et 

^hjf^^\n,2)lap2)ern,  dummes  Zeiig  schwatzen  he  paradêrd  d'r  mit,  z.  B.  mit  seinen  se 

etc.  —  Nd.    (Danneil)   pappein    (schnell  Pferden  od.  Kleidern  etc.  —  Zu  pari 

u.  albernes  Zeug  schwatzen).   —   Entweder  paradiR,    Paradies,   Lust-   od.    ÏÏ 

urspr.  eins  mit  babbeln  od.  sonst  von  pape  Garten,   wonniges  Oefilde,    Aufentha 

(Pfaffe)  wie  patorn  von  pator,  od.  von  pape  25  ersten    Menschen     vor     dem     Súndi 

(cf  papje)    î'n   der  Bedtg.:   Papagei.  —  Aufenthalt  der  Seligen;  —  dal  sügth 

Davon    auch    wohl    das   nd.     (cf    Dan-  so  ût,  as  of  man  in  'n   paradis  kam 

neil   unter  päppeln)   gebräuchliche  pappe-  he  m&kt  'n  paradis  fan  rfn  tun  etc.  — 

lapap   od.   papperlapap    (dummes    albernes  lehnt  aus  grieeh.,  UU.  paradisus,  bz.  ^ 

Geschwätz,   dummes  Zeug   etc.);  —   dat  is  30  parâdeisos  (Thiergarien,  Park),  was 

niks  as  pappelapap   od.   och!   wat  papper-  wieder  mit  pers.  firdaas    (Lustgarta 

lapap.  Königs)  aus  skr.  (cf  Weigand)  parai 

pappen,  a)  Pappe  od.  Mehlbrei  essen  od.  entstanden  sein  soll,  welch   Leizten 

zu  essen  geben,  damit  füttern  etc. ;   —    mit  Compos.  von  para  od.  p&ra  (fem,  an 

pappen  un  happen  mutten  de  kinderkes  grôt  35  bz,  vortrefflich  etc.,  cf  fer,  fcrr  etc.)  t 

worden ;  —  dat  kind  is  mit  papp  uppappt ;  (Gegend  etc.)  ist.    Da  indessen  das  < 

—  b)  pappen,  kleistern,  kleben,  haften  etc. ;  parädeisos   ein  pers ,   bz,  abactr,  odH 

—  he  pappt  dat  an  'n  ander ;  —  dat  pappt  Wort  sein  soll,  so  ist  es  fraglich,  o 
an  'n  ander.  —  Nd.  (Dann ei l)  pappen,  selbe  nicht  eher  mit  pers.  firdaas  (Pa 
päppeln  (essen  etc.)  40  Lustgarten  des  Königs),  bz,   npers., 

pappig,  pappig,  klebrig^  kleisterig  etc.,  bz.        firdavg ;  arm.  partes  u.  dem  aus  den 
wie    Pappe  od.    Mehlbrei  u.    Kleister;   —        entlehnten    hebr.    pardês    aus    dem 
pappig  eten;  —  pappig  od.  pappsk  brôd.  (Ferd.  Justi,  Han^.  der  Zen^r 

papp-lepel ,  Papp-  od.  Mehlbrei- Löffel,  ISO)  pairidafiza  (ümhäufung,  Umwt 
Kleinkinder-Löffel ;  —  h^'  mut  nog  mit  de  45  Umgürtung  etc.)  entstand,  was  ein  ö 
papplepel  fôrd  worden ;  —  't  mut  hum  nog  von  pairi ;  skr.  p&ri  od.  pari  (um,  heri 
mit  de  papplepel  (auch  fig.  vom  Unterricht)  daéza  (Häufung  od.  Aufwerfung,  Au 
ingäfeu  worden.  Wall  etc.)  ist  u.  leicht  aus  der  Bedlgl 

pappsk;  i.  q.  pappig.  wallung  etc.   in  die  van:  mit  einem 

pâpsk ,  pfäffisch  ,  papistisch ,  katholisch  50  umgebenes  u.  eingeschlossenes  od.  hefi 
etc.  —  Sprichtv. :  was  ik  so  päpsk  as  gâpsk  Etwas,  befestigter  Ort,  Festung,  C 
(verlangend  nach  Genuss,  weltlich  gesinnt  Park,  Garten  etc.  (cf.  tun  =  Zaun 
etc.),  den  kunn'  'k  wol  misse  dôn.  Garten)  übergehen   konnte,   da  daéï 

pâpske  (Phtr.  pâpsken),  Papiste,  Papisten,  apers.  didâ  (Festung)  zur  y  send,  dii 
Katholischen.  55  werfen,  bedecken),   skr.  dih   (bewerfe 

par,  a)  gleich;  —   par  of  unpär  od.  pAr        streichen,  verkitten,   aufwerfen)  gé 
of  drum ;  —  b)  Paar^  je  zicei  gleiche  od.  zu        also  einen  Aufwurf,  HUigd,  É^waU 
einander  passende  od.  je  zwei  zusammen-        häufe  etc,  bezeichnet, 
gehörige  u.  mit  einander  verbundene  Wesen  parammel,    peramel,    Lärm,   i 

od.  Dinge;  —  'n  pär  scho  etc.;  —  dat  pär  60  lautes  Geschrei,  AufhAens,  Qe^praM 


PARDAUZ  703  PARSE 

nel  sl&ii;  —  dat  m&kt  so  'n  pa-  aus  mlat.  jiBTochisk  (Parochie,  Kirchsprengelf 
at  man  sin  égcn  geiûd  nH  hören  Kirchspiel),  was  nach  Diez  (I,  307)  im 
he  m&kt  d'r  'n  porammel  fan  as  Sinn  einer  kirchlichen  Nachbarschaft  (cf, 
wôt  wat  18.  Gemeinde  im  kirchlichen  Sinn)  aus  dem 

,  pardauz f  bardauz;  Interjection  5  griech.  paroikia  (das  Wohnen  eines  Fremâîen 
tuenden  FaUes  od.  Sturzes,  hz.  in  einem  Orte  ohne  BürgerreclU,  bz,  das 
HHhmenâer  Fall,  Sturz  etc;  —  daneben  od.  benachbarte  Wohnen  etc.,  cf, 
d&r  ligt  't;  —  't  gung  mit  'n  fi&Toikos,  benachbart;  Nachbar; —  "paroikesis, 
el.  in  'n  pardanz  herundcr.  —  ^^7.  Nachbarschaft)  entstand. 
*i)  perdunz;  mnd.  (Seh.  u.  L.)  10      parrel,  pari  (Phir.  parrols,  parls),  Perle, 

in  allen  (auch  trop.)  Bedtgn.  —  Sprichw. : 
S  perdmie  (Plur.  par-,  pcrdiinen),  sc  sitt  as  de  parrcl  in  't  gold.  —  Compos. : 
iee  Taue,  die  vom  Top  der  Stengen  parrelbaiid ,  glasparrel ,  goKlparrol  etc.  — 
(engen  nach  beiden  Seiten  des  Nd.  pari;  mnd.  parle;  nid.  parel,  paarl ; 
naSgdien  u.  hinter  den  Wand-  15  wfries.  pearl;  a^/i.  pearl;  aengl.  pev\e\  engl. 
eMÜfft  werden.  —  JV/d  perdoen;  pearl;  aw.  perl a;  «Äri.  porala,  perula,  per ela, 
n ;  eehwed.  bardune ;  dän.  bardiin.  perla ,  berale  ,  berla ;  mhd.  berle ;  mlai. 
paaren,  zu  einander  passen  od.  perulus;  itai^  span.,  prov.  perla;  port. 
em  Pûar  machen,  sich  zu  Zweien  pcrola;  franz.  perle.  —  Wahrscheinl.  aus 
!er  sehliessen  etc.;  —  de  përde  20  lat.  pirula  als  Dimin.  von  piriim  (Birne), 
etc.)  pftrcn  nét ;  —  sê  pârcn  sûk.  wie  auch  span.  perilla  für  Bimchen  u,  eine 
r.  Art  Perlen  gebraucîU  wird. 

.  pariren,  gehorchen,  Folge  leisten  Wegen  sonstiger  Entstehung  dieses  Wortes 

aé  wil  nêt  paréren ;  —  hô  mut  cf.  Dies,  I,  313  unter  perla,  sowie  bei 
éren.  —  Aus  lat.  paroo,  pariii,  25  Weigand  unter  Perle  u.  Wacker- 
larare.  nagel,    kleinere  Schriften,  pag.  71  unten 

BBt,   parkement,   Pergament;  —        die  Not e,  welch  Letzterer  an  eine  Entstehung 
en   etc.,   von  Pergament.  —   Aus       aus  sperula,  d.  i.  sphaemla  denkt. 
lunenom,  bz.  griech.,  lat.  perga-  parrel-,   pari-,   parle  -  Unken ,    handeln, 

fiee  aus  griech.  pergamené,  perga-  30  hausiren,  wandernd  umherziehen,  sich  unbe- 

Papier,   bz.    Papier  von    Per-        schäftigt  umhertreiben  etc. ;  — \l^  ^duteiunki 

so  'n  bitje  mit  körn  nn  botter  herum;  — 
wurig,  wie  ein  Paar,  sich  gleichend,  ho  is  na  de  bûr  hen  to  parlfinken  ;  —  he 
eic. ;  —  Compos. :  ên-pârîg,  ein-  mag  up  't  Ißfst  so  'n  bîtje  in  't  freie  herum- 
nheüig,  einmüthig,  einstimmig  etc.  35  parlfinken. 

Parcnent,    Barchent,   halbrauhes  Vergl.  bei  Stbg.   perlefinken,  das  Hau- 

d.  BaumwoUen-Zeug  mit  leinener        siren  kleiner  Landkrämer  mit  Eiern,  Federn 
Davon  parken,  von  park  od.  Par-        etc.  besonders  nach  HoUand  hin. 
;  —  *n  parken  bttksen  etc.  —  Nd.  parrel-,  parl-garste,  Perlgerste  od.  Perl- 

mnd.   parcham,   parchem ;    mhd.  40  graupen,  stark  abgemahlene  O erste,  deren 
urepr,  barkân  etc.   —   Aus  mlat.        Körner  den  Perlen  gleichen. 

parchânus   (Zeug   aus  Kameeis-  parrelgarst-soppe,  Perlgrützsuppe. 

.  dies  aus  dem  arab.  barcân,  bar-  parrel-görte,  parl-görte,  Perlgrütze  od. 

e  Art  langen  schwarzen  Gewandes.        Perlgraupen ;  i.  q.  parrelgarste. 
Plur.  pftrkes),   a,  Pärchen;  —  'n  45      parreln,  parlen,  perlen;  —  dat  parreld 
ke;   —   b.  wenig,  bischen;  —  'n        as  gold;  —  de  win  parreld  in  't  glas. 
Mken;    —    ik  heb'  di   'n  pärkes  parse,  pars,  pas,   Presse,  Werkzeug  od, 

enige)  spärd.  Geräth  zum  Pressen  od.  Drücken,  Auspressen, 

8.  park.  Ausdrücken,  Zusammendrücken  etc. ;  —  de 

parrel.  50  geste  (Hefe)  sitt  under  de  pars ;  —  du  must 

f,  parle-finken,  s.  parrelfink^n.  ôn  fan  de  parssen  schon  maken,  wi  willen 

1,  parliren,  sprechen  etc.  -■  Ans  fan  namiddag  albéien  un  hembêien  ûtparssen. 
•ler ;  iial.  parlare  etc.  u.  dies  von  —  Nid.  pers ;  mnld.  persse ;  nd.  parse,  pars, 
\»role,  Wort),  was  wieder  (cf.  pas;  mnd.  perse,  parse  (versetzt  aus  presse, 
307)  aus  lat.  parabola  (Gleichniss,  55  tcie  barnen,  bernen  aus  braunen,  brennen, 
l)  entstand,  wovon  auch  mlat.  —  barsten,  bersten  aus  bresten,  —  farsk, 
J.  fersk  aus  frisk) ;  mhd.  presse  (Presse,  Wein- 

P8te,  8.  parrelgarste.  presse;  gedrängter  Haufe,   dichte  Sdiaar, 

I^arre.  —  Sprichw. :  erst  *n  parre  Gedränge).  —  Mit  ahd.  fressa  u.  fressft 
kwarre.  —  Aus  mlat.  parra  u.  dies  CO  (sehr   beschwerender   Druck,   das  KeUem) 


PARSEK                           704  tA8 

aus  mlat.  pressa  (bedrängende  GeioaU,  Zwang  dat  land  ligt  in  drß  partôen ;  —  't  is 

et('.)y    was  mit   dem    auch   auf  das    mhd.  parteen  (od,  parten)  ferköft;  —  dar  : 

presse  einwirkenden  franz.  \iTC3&e  (Menschen-  hfilen  parte  (ein  ganzer  Theil,  bz.  eine 

yedränge,  Druckwerkzeug  etc.) ;  ital.  pressa  Schaar  od.  Menge  etc.)  minsken  bi  *ij 

(Gedränge,  Eile  etc.,  cf  drok  u.  drokte)  etc.  5  —    parte   (ein    llieil  od.    einige,   hz 

aus   dem   suhst.   gesetzten  Femin.  von  lat.  Schaar,  Menge  od.  viele)  minsken  wêt 

prossus   (dem   l*artic.  perf.  pass.    von   Int.  not   wat  so   willen;   —    parte    (einig 

prenio)  entstand.  manches,  vieles,  viel)   körn  steid  to  c 

parsen,  p^-essen,   drücken;  —   ûtparscn,  parte  to  dön;  —  parte  lue  worden  hör 

auspressen   etc.;   —   hc  parsd  dat  nßt   so  10  not  klôk;   —   parte  feld   (od.  land)   : 

lank,  dat  d'r  gOn  drüp  mör  in  blift,  hz.  dt-  regt  grÖn;   —  parte  mal  (eine  Meng 

K>pt ;  —  hO  jiarsd  dat  (od.  hnm  etc.)  ût.  —  od.  manchmal,  vielmals,  öfters  etc.)  is 

Nd.  parsen  od.  parsscn ;  mnd.  persen,  parsen ;  un  parte  mal  siegt    —   Statt  parte  i 

»tW.  porsen;    ahd.  presson,   bressôn;    mhd.  BecUg.:  Part  hie  sagen  wir  übrigens 

pressen  etc.  —  Aus  lat.  pressare  von  prcssus,  15  auch  (z.  B.   hC  hed  'n  parti  cefen,^  < 

bz.  premo,  cf.  parse.  den  Compos. :  löst-,  ätens-,  8[>ôi-partî) 

part,  Theil,  Antheil,  Portion,  Abtheilung,  wie  ja  auch  nhd.  Part  hei  od.  Par 

Scliaar,  Menge,  llaufe  etc. ;  —  elk  sin  part  beide  aus  franz.  partie    entstanden  « 

(einem  Jeden   sein  Theil   od.  Antheil   etc.,  lehnt  sind.    Das  franz.  partie  betr.,  s 

hz.  sein   ihm  zukommendes  u.  gebührendes  20  stand  es   mit    itaL   partita;    Span,  p 

Theil   etc.);   —    hc   hed  dat  in  dre  parten  (Parthei,    Abtheilung),    sowie   auch 

(Thcile,  Ahthcilungen,  Haufen)  dc'Id;  —  he  partitûra   (Partitur)    aus  kU.  partitii! 

hed  siii  part  kregen   od.  had  etc.;   —   dat  dessen   Femin.   partita),   dem  Partie. 

forde  part  minder  as  't  förig  ji\r;  —  dat  is  von  partirc  (theilen,   abtheilen  ete.)  u 

na  sin  part    (nach  seinem  Theil,   hz.   nnch  25  von  pars,  cf  part. 

seiner  Seite)  hent'allen;  —  elk  na  sin  part  parteefl,    partëjen,    partheien,   P 

(Jeder  nach  seinem  Theil,   hz.  nach  seinem  machen,  sich  in  Partheien  spalten  a 

ihm  gebührenden  u.  zukommenden  od.  ihm  sammenthun,    sich   als   ParÛiei  gege 

aufliegenden     Theil,    seinem    Zukommniss,  stehen,  prozessiren,  zwisten,  hadern  et 

seiner  Gebühr  u.  Pflicht  etc.);  —  elk  mut  30  sê  partêen  sQk;  —  Bê  partéen  mit  'n  î 

sin  part  dragen    (od.   aferncmen,   don,   ar-  partesk,  partêisk,  parUieiisch;  — 

beiden,  maken   etc.);  —   dar  stunden    (od.  fOIs  to  partêisk  as  dat  h6  'n  andei 

stunnen)  'n  holen  part  (eine  ganze  Portion,  gefen  kan. 

bz.  eine  ganze  Schanr  od.  Menge,  ganz  od.  1.  pas,  pass,  pässlich,  passend,  recl 

sehr  viel)  minsken  bi  'n  ander ;  —  dar  is  'n  35  rade,  eben  od.  genau  vom  richtigen  . 

goden  part  (ein  guter  Theil,  bz.   eine  gute  angemessen,  stimmend,  richtig,  so  wie 

Portion  od.  Menge  etc.)  körn   up  dat  land  ist  od.  sein  muss,  genau,  eben,  kau» 

wussen;  —  liO  hed  'n  part  (eine  Menge,  bz.  —  he  kumd  d&r  pas  as  de  matte  (Si 

viel,  cf.  buk)   kôjen  lopen;   —   sê  stAn  alP  't  jödenhûs;  —  dat  kumd  mî  pas;  - 

np  rn  part  (auf  einem  Theil,  hz.  auf  einem  40  môder  hed  hum  pas  geld   (stimmende 

Haufen  od.  einem  Flecke  etc.)  bi  'n  ander;  dem  Mass  cntsprecJiendes,  genau  abgep 

—  he  is  al  'n  part  malen  (eine  menge  Mal  Geld)  mitgefen ;  —  wen  ik  d*r  nog  'n 
od.  viele  Male  etc.)  bi  uns  in  hfts  west.  —  bi  legg',  den  is  't  geld  je  wol  net  pj 
Aus  lat.  pars,  i)artis  (Tfieil,  Stück,  Portion,  he  hed  de  deksel  (od.  de  stefels  otc 
Antheil;  Parthei,  Abtheilung;  Seite,  Gegend,  45  pas  (od.  nßt  fan  pas)  m&kt ;  —  de  ba 
Ort  etc.).  dV  nüt  pas  for;  —  de  bflksen  (od.  de 

parte  od.  parte  (bei  letzterer  Bezeichnung  rok  etc.)    is   od.   sitt  mi   not  fan  psi 

das   e    etwas   weniger   stark   betont   als  in  Hose  (od.  der  Schuh,  Rock  etc.)  ist  ot 

parte),    Parthei,   Parthie ,    Theil,   Antheil,  mir  gerade  von  pass,  be.  von  entspreeh 

Portion,    Abtheilung,    Schaar,    Menge,    ein  50  Mass;    —    he  kamd  not  pas   od.   ft 

Theil  od.  einige,  gewisse,    viele  etc. ;  —  he  (od.  fan  passe)  um  wat  mit  to  äten ;  • 

börd  to  unse  parte ;   —   he   hed  'n   groteii  kumd  d'r  hol  nêt  bî  to  pas   (das  pits 

parte  (Parthei  od.  Anhang  etc.)  agter  sük;  nicht  dazu,   stimmt  nicJU  tu  dem  Ma 

—  sé  süjit  in  drt'  parteen  fittrukken  ;  —  Andern,  ist  dem  nicht  angemessen,  /i 
min  parte  (Parthei)  hed  ferloren;  —  min  55  schickt  sich  nicht  dazu  etc.);  —  dat 
parte  (meine  Parthei  od.  auch  meine  Parthie)  lur  bei  net  to  pas,  dat  du  dat  deist; 
is  ferloren ;  —   he  hed  min  parte  namen  ;  bin  fan  dage  bei  not  gôd  fan  pas  < 

—  he  hed  min  i)artô  (Parthie  im  Spiel)  pas  (od.  passe),  ich  bin  heute  gar 
atVrnamen;  —  he  wil  'n  parle  (Parthie  od.  wohl;  —  ik  word  d'r  gans  nnpas  f« 
Theil,  Portion  etc.)  törf  ferkopen  laten;  —  60  unpässlich)  fan,  as  ik  dat  sag;  —  on 


PAS 


705 


PASSELPAND 


âiélich  od,  séldechi  zu  Muthe;  — 
DU  g6d  to  pas  (gut  zu  Statten) 
it  h6  fröger  wat  sp&rd  licd;  — 
miJ  to  pas  kamen,  er  ist  da  übel 
e»;  —  dat  kumd  wol  inscn  wer 
ê  komÊÊt  woM  mal  wieder  zu  pass 
tUem,  hz,  das  trifft  sich  toohl  mal 
dasß  €8  päast;  —  de  wagen  kan 
mau  od,  H^en^  kaum,  cf.  nau)  hen; 
'  d'r  pas  dör  kamen,  so  ful  stun' 
1  minaken ;  —  't  hcd  pas  (gerade, 
H  ete.)  twalf  sl&n;  —  he  was  d'r 
1  he  ôk  al  dôd  hen ;  —  man  harr' 

pas  hörd,  do  rêpen  sê  ôk  al  fan 
Nd,,  mndy  nid.,  mnld.,  xcfries. 
-  Mit  dem  folgenden  pas  aus  lat. 
zwar  hier  in  der  Bedtg.:  Mass 
rosse  u.  Länge  eines  Schrittes,  hz, 
r  zum  Ahmessen  der  Grösse  u, 
,  des  Ahstandes  von  Etwas,  da 
aus  passe  gekürzte  pas  sich  nur 
lass  u,  die  Angemessenheit  eines 
Bezug  auf  ein  anderes  Etwas  he- 
ezagt,  dass  ein  Etwas  einem  andern 
\gemessen  u,  passend  u.  seinem 
Volumen,  Werth,  Zustande  etc.) 
od,  entspricht.  Es  ging  demnach 
bsl.  Bedtg, :  Mass  in  die  adverh. 
a  88 -entsprechend,  ange- 
eie.  über,  wie  dies  auch  durch 
sder  od.  passer  (cf.  auch  pas-glas, 
gezeugt  wird. 

SchriU,  TriU,  Gang,  Pass,  Weg, 
Abschiedspass,  Laufpass,  Abschied 
t  pérd  geid  'n  sachten  pas  (Schritt, 
.);  —  'n  falsken  pas  (od.  trâe, 
ritt)  dôn;  —  sê  hebben  hnm  de 
r,  Durchgang,  Weg  etc.)  ferlegd 
en  etc.;  —  de  pas  is  belemmert; 
g£n  pas  för  di;  —  he  hed  sük  'n 
p  Betsepass,    Pass  zum  Wandern 

od,  gefen  laten  etc.;  —  he  hed 
bsd^iedspass,  hz.  Abschied)  krcgen ; 
üd  hed  hum  de  pas  gcfen  (seine 
t  ihm  den  Laufpass  u.  Abschied 
}a,  ihm  die  Brautschaft  aufgesagt 
M0).  —  Mit  nd.  mnd.,  nid.,  mnld. 
ïd,  pas  u,  nhd,  Pass  etc.  in  allen 
/.  auch  pas-glas),  sowie  dem  franz. 

passo  etc.  etc.  aus  lat.  passus  u. 
pando,  pandi,  pansum  u.  passum, 
(auseinander  breiten,  ausspannen, 
ly  ausspreizen  etc.,  cf  spannen, 
^),  <{a  passus  eigentl.  die  A  tt  s- 
ng  od.  Ausspreizung  (cf. 
rede  t#.  split)  der  Fasse  beim  Gehen 
t  u,  hieraus  in  die  Bedtg. :  Schritt 

in  der  Ausdehnung  od.  Länge  u. 
.  Entfernung  von  5  Fuss  überging. 
er,  8,  passer. 

DoorakMt  KoolnuA.    WOrtorbnoh.    II. 


2.  pasder  (Borkum),  ein  kugeliges  Spiel- 
zeug^ hz.  eine  kleine  Thonkugel. 
päse.  päsel,  s.  pese  etc. 
pasein,  Iterat.  von  dem  folgenden : 
5      pasen,  gehen,  schreiten,  treten,  waten  etc. ; 
—  he  pâsd  aferal  afer  hen;   —  ho  pâsd  't 
all'  kürt  un  klon ;  —  he  päsd  mit  stn  lange 
stéfels  dör  de  weg  (od.  de  klei,  de  mudder, 
't  water  etc.);  —  h6  hed  't  all'  ferp&sd  un 

10  fcrtrcden;  —  he  ter-  od.  topäsd  m!  dat  gansc 
bcdde  (Beet)  mit  wurtols;  —  wat  deist  du 
dar  in  de  mudder  herumpasen?  —  Wohl 
direct  von  2  pas  (Schritt,  Tritt  etc.)  u.  nicJit 
mit  engl,  pass   u,  aengl,  passen  aus  franz, 

15  passer. 

pas-glas,  Passglas,  Pass.  —  Nd.,  mnd, 
pas,  pasglas  (hohes  weites  Trinkglas  mit 
gleichweit  von  einander  angebrachten  Reifen 
od.  Strichen  als  Mass)  von  pas  in  der  Be- 

20  dtg.:  Mass  u.  also   (cf.  Weigand  unter 
4  pas)  mit  l  u.  2  pas  von  lat.  passus. 
pan-karte,  Passkarte. 
pâNke,  pâsken,  Ostern; —  fan  pîiske  (od, 
päsken)  to  pingsten.    —   Sprichw.:   ho  lett 

25  päsken  un  pingsten  up  ênou  dag  wescn;  — 
gröne  karstid  (Christzeit,  Weihnachten), 
witte  pasken.  —  Stehender  Wunsch  zum 
Osterfest:  ik  wünsk  jô  'n  frölich  paske  od, 
Ostern.  —  Das  entlehnte  lat.,  griech.  pâscha 

30  u.  dies  aus  der  aramäischen  Form  pascha 
für  das  hehr,  pesah,  wovon  auch  das  neuere 
jüd.  Pas  sah.  —  pesach  stammt  von  hehr. 
päsach  (springen,  überspringen,  übergehen, 
verschonen)  ti,  bedeutet  urspr,  das  Ueher- 

35  gehen,  dann  V  er  Schonung  u.  so  weiter 
Fest  zum  Gedächtniss  der  Verschonung 
(des  Uebergehens)  der  Erstgeburt  bei  den 
Juden  durch  den  die  Erstgeburt  der  Aegypter 
schlagenden  Würgengel. 

40  paske-aehten,  der  achte  Tag  nach  Ostern, 
wo  zu  Aurich  grosser  Pferdemarkt  (wie  desgl. 
auch  auf  pingster-achten)  iM,  weshalb  denn 
auch  dieser  Pferdemarkt  gleichfalls  pâsk- 
achten  heisst. 

45  pâske-brôd,  Osterbrod,  Osterfladen, 
Matzen. 

paske-ei,  pask-ei,  Osterei.  —  Kinderreim  : 
mO  gëft  mi  'n  päskei,  ên  is  niks,  twe  is 
wat,  gt'ft  mi  dr(^,  den  ga  'k  nun  päd. 

50      paske-hilgeda^en,  die  heiligen  Ostertage. 

paslik,  passelk,   passlich,  passefid,  gut, 

wohl  etc.;  —   unpaslik   od.  unpasselk,  un- 

passlich,  unpassend,  wijyässlich,  unwohl  etc. 

—  Zu  1  pas. 

55  passelpand,  passelpander,  Mittheilnehmer 
od.  Gesellschafter  (Genosse^  Socius)  an  einer 
Arbeit  od.  einem  Unternehmen  etc.;  —  h6 
is  min  passelpand,  wi  hebben  de  dik  to 
maken  mit  'n  ander  annamen.  —  Zweifellos 

60  das  verderbte  Participant. 

45 


I» .  .v.  - . 


PASSEN  706                         PASSEREN 

1.  passen,  a)  passen,  Massu.  VerhaUniss  de  ttd  d'r  lank  afer  word  (^.B.  beii 

haben,  dem  Masse  od.  Baume  u.  aüen  Ver-  od.  bei  Tische  etc.)  etc.  —   Daher  ( 

hältnissen  nach  gleich  sein,  dazu  u.  damit  als :  a)  ferpassen,  vor-  od.  vorbei  gehet, 

stimmen,  passlich  od.  passend  u.  stimmend  od.   verwarten,   verruhen,  versäume 

sein,  stimmen,  recht  u.  richtig  sein,  gut  aus-  5  ruhend  u.  wartend  verbringen,  nicht 

kommen,  fügen  etc. ;  —  de  deksel  pasd  nêt  up  nehmen,  nicht  in  Acht  nehmen,  verwah 

od.  in  de  pot ;  —  de  stoppe  pasd  nêt  up  de  nicht  -treffen,  verfehlen  etc. ;  —  he  h 

flessc,  he  is  wat  to  dik ;  -^  de  bükseu  (od.  rok  spil  ferpasd ;  —   he  ferpasd  de  od. 

etc.)  pasd  mt  nét,  hê  is  mt  wat  to  wid ;  —  dat  (er  verpasst  die  od.  seine  Zeit,   er  n 

pasd  mi  gôd  (a.  das  entspricht  meinem  Masse,  10  od.  versäumt  sie,  nimmt  sie  nicM  wal 

bz.  meinem  körperlichen  Volumen;  —  b.  das  de  gelegenheid  am  dat  land  billig  to 

kommt  mir  gut  u.  passlich  aus) ;  —  de  pêrde  is  ferpasd   (nicht  wahrgenommen  on 

passen  gôd  bî  *u  ander;  —   dat  pasd  up  'n  säumt  etc.);  —  he  ferpasde  de  malttt 

h&r  (das  stimmt  od.  schliesst  auf  ein  Haar) ;  säumte  od.  verfehlte  die  Mahlzeit) ; 

—  dat  pasd  nét  to  'n  ander;  —  he  pasd  15  heb'  de  wagen  etc.  ferpasd;  —  ik  i 
(passt,  fügt)  dat  an   (od.  in,  up)  ^n  ander;  min  brôr  passen   (warten  etc.)  an  il 

—  dat  kan  hum  passen,  dat  ho  so  'n  groten  hum  dog  nog  wer  ferpasd  etc. ;  —  1 
arfschup  deid ;  —  dat  pasd  (passt, fügt,  schickt)  passen,  aufpassen,  auf  (Jemand  od.  1 
sûk  nêt  f&r  kinder,  dat  sê  aferal  't  förwôrd  warten,  lauern,  achten,  merken,  achti 
hebben  etc. ;  —  b.  messen,  zirkeln,  theilen,  zäh-  20  aufmerksam  sein,   beachten,   beaufsid 


he  pasd  elk  sin  dêl  to  od.  of ;  —  he  pasd  uppassen  un  wen  he  kamd  wil  ik 
hum  dat  gôd^  to  de  rok  genau  to  od.  of;  25  seggen;  —  de  hund  pasde  ham  ap 
—  dar  ligd  din  geld  ofpasd;  —  dat  stûk  hê  digt  bi  ham  was,  de  bêt  hê  hum 
(od.  gôd)  is  d'r  net  up  to  pasd  (gerade  auf  bên ;  —  da  must  gôd  uppassen,  wen : 
zugemessen  od.  zugeschnitten  etc.),  dat  dat  to  dt  segge;  —  pass*  (laure,  höre, 
genôg  is,  od.  dat  dat  d'r  ût  kan ;  —  he  hed  merke  etc.)  up  min  wôrîdeo ;  —  de 
de  tid  genau  ofpasd ;  —  't  is  nët  as  of  't  30  (od.  de  p6rde  etc.)  matten  altîd  gdd  u 
mit  de  pasder  (Zirkel,  cf.  passer)  ofpasd  worden ;  —  dat  &ten  is  nêt  gôd  uppa 
(abgemessen,  abgezirkelt)  is;  —  du  must  dî  wel  pasd  up  de  kinder  od.  de  pêrd* 
'n  nêon  büksen  anpassen  luten ;  —  dat  is  äten,  dat  geld  od.  hfts  etc.  ?  —  du  mo 
nêt  anpasd  od.  angepasd  (a.  sinnl.  u.  b.  uppassen,  dat  dV  niks  stalen  word;  - 
trop.,  angemessen) ;  —  he  hed  sük  de  mantel  85  de  budel  (Wirthschaft,  Geschäft  etc.) 
umpasd,  of  he  hum  wid  genôg  is  etc.  —  föl  uptopasscn,  dat  man  dV  h&st  h 
Compos.:  an-,  of-,  up-,  to-,  um-passen.  —  rüst  un  slâp  fan  krigt  etc.  —  Spr 
Nd.,  mnd.,  nid.,  mnld.  etc.  passen.  —  Nicht  uppassen  is  de  böskup  (adUaam,  auj 
(cf.  Weigand)  mit  aengl.  passen  u.  engl.  sam,  sorgsam  etc.  sein  ist  die  Boti 
pass,  sowie  mnd.  passen  (passiren,  vorbei-  40  bz.  der  Auftrag,  die  Ordre  etc.).  . 
gehen  od.  fahren  etc.,  cf.  bei  Seh.  u.  L.  Subst.:npp»s,AcJUsamkeit,Aufmerkiú 
das  zweite  passen)  etc.  aus  nüat.  passäre,  Sorgfalt,  Aufsicht  etc.;  —  dar  is  fSl 
bz.  ital.  passare,  franz.  passer  (gelten,  schrei-  bi  nödig,  z.  B.  bei  einem  Geschäft,  Pf 
ten,  durchgehen,  durchschreiten,  übergehen  Kindern  etc. ;  —  uppasser  oa.  upj 
etc.)  von  lat.  passus  (Schritt  etc.),  sondern  45  Pfleger,  BeaufsicJUiger,  Aufseher  eti 
direct  von  1  pas  in  der  Bedtg.  von  passus  ik  hebb'  gen  uppasser  nödig,  ik  k 
als  Mass  u.  Grösse  etc.  von  Etwas.  sülfst  wol  helpon.  —  Nd.,  mnd.,  nid., 

2.  passen,  passen,  vorüber,  durch  u.  vorbei  etc.  passen.  —  Wohl  aus  franz.  passer 
gehen  od.  ruhen  lassen,  ruhen,  feiern,  ver-  passare  (im  Spiele  passen,  d,  h.  dwrt 
ziehten,  still  sitzen,  warten,  wartend  u.  be-  50  selbe  feiernd  durchgdun  od.  demselbe 
obachtend  od.  lauernd  sitzen,  lauern,  achten  beigehen  u.  es  ruhen  lassen),  wovon 
u.  merken  (auf)  etc. ;  —  ik  wil  dit  spil  man  aengl.  passen ;  engl  pass  etc.  u.  mnd.  i 
passen;  —  nven  du  spSIen  wilt,  den  pass'  passiren,  vorbeigelhen  od.  fahren  ett 
(passe,  ruhe  od.  verzichte)  ik;  —  ik  pass'  i)asséren  u.  das  vorige  passen  am  S6 
lefer,  ik  wil  nog  'n  bitje  wachten;  —  wult  55  passer,  gewöhnlich  pasder,  Zirkd, 
du  wat  mit  äten?  nä,  'k  wil  man  lôfer  Instrument.  —  Nd.,  mnd.,  nid.  pass 
passen;  —  he  passd  fan  middag  (er  feiert  Zu  1  passen  in  der  Bedtg.:  messt\ 
od.  verzichtet  diesen  Mittag,  will  das  Essen  upi)asser  od.  uppasder  von  uppassen. 
sein  od.  ruhen  u.  bleiben  lassen   etc.) ;    —  passeren,  passiren,  tbtrehgehem  od. 

ik  heb  al  so  lank  seten   to  passen,   dat  mî  60  fahren,   vorbeigehen,  vorkowimen,  st 


PASTELEBSr  707  PATRÜLJE 

ffetéhéhen  etc. ;  —  hê  is  h!r  nêt  efen  patern  (laut  sprechen,  besonders  wenn  es  in 

:  —  de  wisder  (Weiser,  Zeiger)  fau  monotoner  Weise  geschieht  u.  man  die  ein- 

ke  is  f!fe  al  passêrd;   —   dat  schip  seinen    Wörter  nicht  versteht);  piter-pater 

inje  passêrd;   —    d'r  passôrd  altid  (unverneJ^nliches  Geschwätz,  Geplauder,  Oe- 

kd  anglük  in  de  weit;   —    wat  is  dî  5  plärr,  Geschnatter) ;  piter-patern  (etwas  Un- 

?  —  Davon:   passérbär,  passérschin  verständliches   daher  plappern),   —    Nach 

Am»  f ranz,  passer,  s.  unter  2  passen.  dem  Br.  Wb.  wahrscheinl.  ein  lautmalendes 

leilf  Porcellan;  —  pastelein-kaste,  Wort,  wie  pil-pallen,  cf.  pillern  etc.,   sowie 

utkasten,  Porcellan-  od.  Glasschrank ;  auch  pîtje-pâtje  u.  Fr  isch  wegen  des  franz. 

I  so  'n  finen  jUffer,  dat  so  nog  in  de  10  patois  aus  pati  patapan,  dem  das  henneg, 

okaste  settd  worden  mut  (von  einem  (cf.  Diez ,  II,  384  unter  patois)  pati  pata 

m,  welches  aus  Angst  u.  Scheu  vor  (Geschnatter)  beigefügt  werden  kann, 

kmutzigwerden   ni<Sits   angreifen  u.  paters-kappe   od.   paters-klotte ,   blauer 

eM  mag  u.  am  liebsten  stets  geputzt  Sturmhut  (aconit  cap.).  —  cf.  papenmütse. 

fernsten  Staat  einhergeht).   —   Mit  15      patjen,  patschen,  waten,   laut  u.  hörbar 

ndein   aus  franz.   porcelainc;   ital.  im  Wasser  herumtreten  od.  gehen  etc.;  — 

iDa  etc.  —  Da  das  ital.  Wort  auch  he  patjet  in  *t  water  herum.  —  Nd.  patteu, 

nner  Seemuschel  (conchsL  veReris)  ist,  patjen.  —  Wohl  mit  nhd.  patschen  etc. 

mit  der  Porceïïanmasse  grosse  Aehn-  u.  auch  unserm  päd  von  der  y  pat,  s.  unter 

kaif  80  scheint  das  Wort  von  dieser  20  pote  (Pfote)  atn  Schlüsse. 

PorceUaniibertragen  zu  sein,  während  patrise,  Rebhuhn;  —  hasen  un  patrisen. 

nt  selbst  wahrscheinl.  mit  ital  por-  —   Nid.   patrijs;   mnld.   partrijs,   perdrys; 

wnge  Sau)  von  lat.  porcellus  (Dimin.  engl,  partridge ;  franz.  perdrix  aus  griech., 

rcoIiiB,  bz.  porcus)  gebildet  ist  u.  die  lat.  perdix. 

fuaehel  ihren  Namen  davon  erhielt,  25      patron,  Schutzherr,  Meinter;  —  de  Graf 

9  einem  kleinen  Schweinchen  (ebenso  fan  Lütetsbörg  is  ^dc  patrôn   fan  de  karke 

Meerschweinchen  u.  der  Schweinigel)  in  Bargebftr ;  —  sin  i)atrôn  wul  't  not  liden 

Form  (u.  vielleicht  auch  wegen  der  dat  ho  mit  gung;   —   sjn  patrôn   hed  hum 

Sehnlich  ist.  frê  gefen ;  —  du  hast  mi  ôk  'n  môjen  patrôn 

darüber  Diez,  I,  329.  30  (spöttisch  von  einem  schlechten  Rathgeber 

Kr,  Pastor,  sehr  oft  entweder  mit  Re-  u.  Helfer).  —    Mit  franz.  patron  etc.   aus 

MUr-$m  od.  sonst  schlichtweg  paster  lat.  patronus  von  pater. 

f.  --  Redensart,  u.  Sprichw. :  dat  is  patrone,  patron,  a)  Form,  Muster,  Modell; 

^m  Bin  görte   (Grütze  in  fig.  Bedtg)  —  du  kanst  mi   wol    efcn   'n   patrôn  to  'n 

'n  përd  kan  sük  wol  fertreden  un  'n  35  nêi  klêd  snîdeu ;  —  dar  kanst  du  dî  'n  pa- 

l&k  wol  ferspreken ;  —  kroj)p'  di,  min  tron  fan  nemen ;  —    ik  heb'  d'r  nog  'n  pa- 

Vt  kumd  'n  landpastôr ;  —  „dat  kumd  tron  fan  liggen,  w&r  du  't  na  maken  kanst ; 

laoge  predigen,**    sä'   de  pastôr,    do  —  b)  der  Weite  des   Gewehrlaufs  nachge- 

h  ût  benaudheid  in  de  büksen  schäten.  bildete  Form  von  Papier  zur  Aufnahme  der 

derreim:   twô  mantjes  pumpen,   bog  ^0  für  einen  Schuss  abgemessenen  Menge  Pulver, 

klumpen,  leg  up  de  schô,  pastôr  steid  bz.   die  mit  dieser  Menge  Pulver  gefüllte 

cansel  un  predigt  d'r  to.  aus  Papier  geformte  Hülse.  —  Aus  franz. 

V^f  passe  auf  od.  pass  auf ;  —  subst.  patron   (Muster,    Modell,   Abriss)   u.    dies 

U  Hundename  gebraucht.   —   Reim :  gleichfalls  aus  lat.  patronus,  sei  es,  dass  das 

wo  ho  fan  andern  sprekt,   den  wétst  45  franz.^dXron  (Beschützer,  Schutzherr,  Schutz- 

irat  in  hum  stekt.  —  Räthsel:  pasup!  heiliger  etc.)  zuerst  in  die  Bedtg.:    Vor- 

'  dl  't  Word  in  d' mund,  kaiser  karel  bild  des  Lebens  für  Andere  u.  so   in  die 

I  hond,  de  was  wit  un  de  was  bunt,  allgemeine    von:     Vorbild    u.    Muster 

kaiser  kärl  sin  hund.  überging  od.  dass  es  in  der  Bedtg.:  Form 

8,  päd.  50  in  ähnlicher  Weise  aus  patronus  entstand, 

1,  8.  poten.  wie  Matrize  (Form  worin  die  Buchstaben 

r,  Pater.  —    Sprichw. :  ho  hed    (od.  gegossen  werden)  aus  lat.  matrix. 

'n  kop  as  'n  pater;    --    „dar  is  wer  patrOn-taske,  Patrontasche. 

dtje  (Zweistüberstück)  an  de  bliksem,"  patrúlie,  Patrouille^  Streifwache,  Runde ; 

ater,  do  ful  hum  de  brill'  fan  do  kansel.  55  —  patruîjéren,  patrouilliren,  die  Streif  wache 

ni,  unverständlich,  monoton  u.  lang-  od.  Runde  abhalten  u.  viachen.  —  Aus  franz. 

bz.  rasch  u.  viel  sprechen,  plappern,  patrouillo  n.  patrouiller   u.   dies   mit  span. 

•n;    —    he  paterd  d'r  wat  her;    —  \}8Lie,xT (traben)  von  (cf.  Diez,  1,310)  pata, 

i  ji  mit  'n  ander  to  patern.   —   JV^.  bz.  franz.  patte  (Tatze,  Pfote),  cf.  pote  u. 

neil)  paotem;    mnd.    (Seh.  u.  L.)  60  pôtjen,  bz.  unser  padden  w.  patjen. 

45* 


PAÜ                              708  PEFEE 

paa  od,  paae  (Plur.  pauen),  Pfau,  —  panlmie,  panlun,  Pfau,  —  Nd,  pa 

Sprichw,:  hô  strûft  sük  as  'n  pau;   —    hô  pagelune,   pagalûn;   mnd,  paulûo,  p 

geid  so  stolt  as   'n   paa.   —   Mnd.  pawe;  pagelûn.   —    Ea  ist  (weil  der  Pfau 

nid,  paaaw ;   mnld.  pauw ;   ags,  paTa ;  engl.  Schwanz  fächerartig  aufkiaj^t  u.  ei 

pavo ;  ahd,  phäwo,  mwo,  phäho,  fâho,  pkäo ;    5  mit  mnd.  paawelûn,  paulûn  (Zelt,  Zi 

mhd.  phikwc,  pfâwe,  ])hä ;  dän,  paa ;  böhm.,  formell  u.  begrifflich  eins  u.  wie  die 

pdn.  paw;  ital,  pavoiia;  /ran j.  paon;  apan,  frans,  payillon,   bs,   dem   afram,  pi 

pavon   etc.   —   Aus   lat,   pavo,    wcls  wohl  (Schmetterling,  Falter)  entstanden,  % 

zweifellos  selbst  ein  Fremdwort  ist  wie  das  JDiez,  I,  301)   mit  ital.  padiglione 

griech.  gleichbedeutende  taôs.   —  cf.  auch  10  papaglioni;   span.  pabillon;    kymr. 

paulûne.  air.  pupall  (Zelt,  bz,  aufgeklapptes  i 

paaeln,  s.  paulen.  faltetes  Etwas)   aus  lat.  papilio  herv 

paaen,  7nit  scharfer  kreischender  Stimme  paas,  Papst;  —  pansdôm,  Papstth 

schreien  etc.,  wie  z.B.  ein  Pfau  od.  auch  Na,  paos,  paost,  pawest;   mnd,  paw 

wie  kleine  ungeberdige  Kinder  etc.  —  Nd.  15  west,  pauwst;  nid,  paus ;  afries,  pavs, 

(Br.  Wb.,   Schütze  etc.)   pauen;   nfries,  pavis;  o«.  pâvos;  a».,  isl.pM;  ahd. 

pjauwe,   pjawe   (mit  feiner  pfeifender   od.  mhd,  b&bes,  b&best,  bâbst.  —  Aus  in< 

winselnder,  kläglicher  Stimme  reden,  schreien  mkit.  pdpas  (Priester,  hoher,  höchster  P 

wie  kalekutische  Hühner  od.  wie  junge  Hunde,  u.   dies   (cf,   pape  von  pâpa)   aus 

Katzen  etc.  laut  schreien  u.  lärmen,  zanken),  20  päpas,  gâppas,^  Papa,   Vater, 

—  Wohl  zweifellos  von  pau  (Pfau)  weiter  pe,  peje,  pei,  pî,    Unterrock  von  i 
gebildet,  groben  Tuch  od,  WoUenzeug  für  i 

paake,   Pauke,   das  bekannte,   stark-   u,  bz,  Mädchen  u,  Kinder,  cf.  auch  p< 

dumpftönende,    trommelartige ,    mit   einem  u.  pi-jikkert.  —  Nd.  (Br,  Wb.,  Du 

Schlägel  geschlagene  Tonwerkzeug.  —  An-  25  etc.)  pye,  pey,  pige,  pigge,  pike  (eine 

geblich  aus   (cf.    Weigand)   lat.   bûcina,  ein  warmes  Unterkleid  von  Flanell,  1 

buccina,  was  wohl  mit  pungc  u.  pogge  etc.  anderem  wollenen  Stoff,   ein  kurzer 

(cf.   auch  peike  etc.)  derselben  y  atigehört  nid.  py,  pye  (ein  grober  WöUenstoff, 

u,  wonach  es  dann  auch  beim    Vergleich  Tuch,      ein     Kleidungsstück,     üeh 

von  puchen  u.  pucken  mit  pauken  ebensogut  30  Wamms    aus    diesem   ^ff) ;    mnla 

direct   von  der  y   buk   (sonare   etc.)    ab-  (pannus  rudis   etc.;    penula  coactilii 

stammen  kann.  bardocucullus ,    penula  naudca;   end 

pauken,  a)  schlagen^  Tuiuen,  tvammsen  etc. ;  nfries.  (Outzen)  pie,  pei  (ein  langes  1 

—  sê  pauken  sük ;  —  he  paukt  hum  dttgtig  kleid,  ferner  auch  der  Frauen,  eine 
dör ;  —  b)  lautschaUcnd  sprechen,  predigen  35  od,  Weste),  —  Es  ist  gekürzt,  bz,  ei 
dass  es  schallt  u.  dröhnt  etc.;  —  he  paukt  (cf,  sW  od,  slô  aus  slfide,  siede,  — 
uns  wat  für;  —  de  pastôr  hed  fan  för-  frô  aus  fräde,  frêde,  Friede,  —  a 
middag  wer  gôd  an  't  pauken  west.  —  Mit  aus  schrôden  etc.)  aus  pêde  =  as 
nd.  (Br.  Wb.)  pauken  (mit  hohlem  Munde  (Untergewand)  =■  ags.  fkú\  goth. 
reden,  dass  es  dumpf  klingt,  laut  sprechen,  40  (Tunika,  Bock) ;  mhd,  pteit  (aemdy 
mit  Geschwätz  übertäuben  etc.)  u.  nhd.  ähnliches  Kleidungsstück),  was  wo 
pauken  von  pauke  od.  direct  mit  puchen  finn.  paita  (IJemd)  aus  griech.  baité  0 
u.  pucken  etc.  (cf.  puchen  u.  pukkern)  von  od.  Bauemkleid,  bz.  Hirtenrock  von  Î 
der  y  buk.  feil)  entstand, 

Paal,  ml.  Name.    Davon  Geschln.  Pauls,  45  pêfke  od,  pewke,  péweke,  gegen 

Paulsen,   me  Jans,   Janssen  von   Jan   u.  rungseinflüsse  etc.  sehr  empfindliches 

Johns,  Johnsen,  bz.  Johansen  von  John,  bz.  Kind,  Schwächling  etc.;  —  ho  is  n 

Johan.  —  Zu  dem  auf  den  25,  Jan.  fallenden  altid  'n  pêfke;   —   't  is  so  'n  péfke 

Tag  der  Bekehrung  des  Apostels  Paulus  ge-  kind  od.  jung  etc.  —  Es  ist  eine  Dim 

hört  der  Beim :   Paul  bekër  di !  winter  wer  50  formy  die  nach  dem  gleichbedeutenden 

(wehre,  bz.  beeile)  di.  ling  von  pipen   (pfeifen,  stöhnen,  krt 

}ihu\enoa,^aüe\ji,  sich  besinnen  u.  zurück-  schwach  sein  etc.)  leicht  mit  nd,(Sci 

halten  mit  Etwas,  säumen,  zögern  etc.;^—  pewerig  (schwach,  bloss,  kränldich  ä 

paur  dog  nC*t  so  lank !   mAk'  dog  'n  bitje  auch  pîperîg  u.  krakeu  etc.)  zu  einen 

fürt ;  —  he  sitt  to  paulen  (z.  B.  beim  Spiel,  55  pôwen    (weinen,   stöhnen,   klagen   et^ 

wenn  Jemand  das  Anspiel  hat  u.  nicht  mit  hören  kann,  die  nachFéWBüm  aiMPai 

der  Karte  heraus  will) ;   —   he  pauld   (od.  od.  mnd.  peweler  (Pauliner)  leicht  aw 

trüggekl)   so  lank,  dat  d'r  hél  gen  wachten  (kreischen ,    schreien   etc,,    bs.   mit 

up  hum  is.  —   Nd.   (Br.   Wb.,    Nachtrag,  pfeifender    kläglicher    SUmme    redi 

pag.  228)  paulen.                                           60  schreien,  winseln  etc.)  entstehen  kani 


TW  ?T.->E1  ?A 


ikoi^/v  Wf  f'^^fw.         2.f-v  r:     fciT       «"r* /»>-:;«;    «ip».    **:*    oz-fr 

niL    fe   Kf  J*  ««äf;!«?«  fc«,#:«?~v   rf-  1    i.^  I»rzir      .Vi«  :»i  _-*.*:■?    #   .'•î'fii    w^-r 

Üb  dUr  rifEfyf  Jlfwrpt  b^cnKCirrt-    t  I !   ^-     :■".*     :»':   i:.»    ^    .*   Ter»!    :*i   Tisrifî  .•Tar 

■fcg  igfarfirf; —  wvL  c^iLf^rsr,  :•«:  rl-'v/  :  1     .-"w *:-.'»■  ;»■.'.■«  Ter^I  :»3.   :i?xi« 

I   de  ste  Us  az  ôt  T»ftr!l  -lI  j:»:»^':  -r-   1  -/?.'•  :  ;r-.i.  t-cml  k«*:     r«5  «*«  Ä?«?r 

-  U  ^Ew  M  A»  Hsfm  OS.   v.%    ir».  injis^lz   tajr-li-  **:'/.-. f  =  ":  Ji«L  h.  ^jikïs 

te  Merk-  vL  Mt^msi-^it^rm    ti-  v rr-  âr»».  :•?»,;>  rv*   ^'T-r-r«  -.ir.  ri  /stts-j* i«, 

^bÊÉk;  —    d*  f  :•"  ii  fki   ttr*  -  :  *:  J".     '.-•^''iX    :»*l1    "  iL      ftf^t;   *.    i^^«i3^A    Ptif 

B  pegcl  itffCE.    fr.    '1  r  s:  i3i5*r  i-.  i^nt.  ;*»    -,«-■    V-rr'    «i  ":;r*l     r»'^  :ii*:  = 

idL  peil)   bW«.:   —    i;i  £t  JLnK-r-  '..K;     zLh'ir ..    rXz     tili.   j:1aI.   p:r3    oi. 

pi^d  /Ar  jKCS^'TYiii    :»s    «:*TM>fc  'riAL  tîüL- ::r-.  .V'fi.  t-fit:   ?/.  Grmw. 

«e  «L  Am  JfftM    öfr  «i-^*»  * "-  IT-     J.  rfri     ^:'•.T''i^.    :l1     £«2.   s^^nris, 

er  wol    12  f-e-t  jTip*r.    —    ifc:  ▼i:':?  r'.>f    *-'.•%  "îT^t^^*!  ».vi  £<  •?  'X-c<:*i.  S/'Miui- 

|el-  ai.  fcü-iivr     i    ^.    ^^  w-c*':    ?■  > '»•      ï-     —rsr^k    f :'!:'',    Bii':^     ulea. 

■   fcôeftilf  -F3«ii  ;    —    't  ä  ;*^t'^-  m:. -^r«,  f.*!:!*:^  .  ?r.  tf»i>«.  htigtln 

kAg  walcr    <«*    ue?  Hi'tlviuhfr.    :^*  rj;-    f.«    3ff«.M^    :•!    .!i;'»r»i    m.    Sî^ch^n    od. 

WEtr   hat  dem  Pf-^v    -r»-'    iif  Mirl-  /♦.r,*^^    f"-    Fli^'.r    l-'.zj^Uf.h    (hrt*   G^- 

■L   JTmv   rfflr   »:'mfc.jM>ii  Hc':Âf.v  fi.z.'-:^.,t  »-  /».ftv-ve  r/.  .  B<»ifr.  Bf  iget  fr 

9tema€k  wt^nirr  d^-f  £/:*:*€  '/r:-»^  ti:!  ri.*-::  ::!::    fr<     rw  fjn^r  m,  denfflb^n 

êer    WashergtaMrm^ühfr .     \z     wv;  ]    r-fA.'-r    m^  aa-î'i  ^fifïiw  »rtrgl.âa'^flh^ 

\  «L  ZoAloi  rfrwÄffw  .S:.i:  C'i  B:#>«>  >S  i.  ^  v   "iri^rr-rr     :  / 1  ?  ?  n  .   ?.j    bfigeln   (ex- 

netten  der Hîikf  v.  1\^*  ic*  ^^i^l.*ir-  j ; : rkrr, ; t'.'aZ'.  uh'.\".T  ^ip!orator  doliî) 

êier  Flmiue   w.    r*    5>»  Hifi^.  —  m»;  •««•if-r^**  I*^*---  I-^-i^-  w-  i^jeler.  peiler 

Qgel  WM  "i  w*i*r  f ki  dir*  r  :'■. :  il-r  \.i^.%v.y.t^.  v«.  âffR»i'j/^  au/^  annimmi,  dnMê 

wmâ^  mld^  mitkid.  i^e^rl.  :•*£.    :i*-  ^»rrz-'-^rril  vn-^r.  n^^,  B'.dJt^. :  Ein^f:hnHi 

Mfdb   <la«  rfwrcA  ftfi  fc:#."^v<'  Mr'c  i-'.  ^-i    Ä'?r:   r:^    p*hiU  hat  u.mitahd.  pihal, 

kteiekem   /*.    #»?/  k     G^.y*zf^,-p^.    x-  ;-?*--  -•    ;--*--  p-*^3    s<e:iris.  ascia.  c/.  bil 

Jfact  od  Afa*s&A^7.  l*ci:iifc-  /"1».:/.  v    "liVivr^e  aw<A  un!^r  lîJbr^f»   zwiammen- 

Dehn  tri*  er«  ^ar;  <.i    j/^*- îi<*t/  '«.jr-jT:.  ^-îii  yc^hr»^Jifin}.  Gu<h  mi<  Likken  m. 

cm   cintfR    P&ümaat.    w./    »...i.   :ri  j  ;úi'*^     c/.   <it>>«   ITcrrf^r/   roii  derselben 

erkampi  die  Bfdlp. :    -Vif*.  (rfi**:i  45  J     . :  '-jww^-. 

"CD  bei  peil  tilL  z:k  Trm:«r"::i-    •-  .r:-*T-f  .i-?'f»7fr.f  ^i^fr  Zui^iv/iiNifiiA^n^  un^frf^ 

lebten:  —  Iotk,  jt^ij  *c.  i-rrt  r-:  r,i,  j-er^I   •".i:   d^n   ohigtn  nhd..    hz.  oherd. 

j   desgi.   oiKÄ    iwrr.    t^ü    w.    'li«  ir/Tr^r«.    J5/tT.  BftgiL   Bette.    Iteilen    od. 

dÜeset  ir<>ff  urfjf.  h'yji  r./.  v»..:  .»  ^ii  1,2»  ?j:..  7r.'c^.  p  »wi  nd.  oft  unrer- 
:k4urfeH  InttrMf^eftt  oi.  <ïr.r',.  Sjz^'.-  »:vy'?r,  î-.Vi?*:  ^-t  j^^^ri  a£-  <»  r»^^  «-r  Ä/a- 
f -fr  «'ixriMy  5y«wAJ^f'*i<.;  '.*''.  *'^pi-  ■:  tt,  'f  i  *ji.  €  tfio  *.ir\fbfnti  u.  r  f  r- 
têlStwaê  btze^Khnene.  ?j.  <f«f  Jji'tr-**  •/■•»":<*  Arr*r7*  'Cf/'^ï^'ir«?? -y»  rin  AVr'*  c*i. 
dureh Schlafen,  Hiv<r, .  .>i>3;.r>*i  ^--r  ^ .  -.  Kko-  f  *1<...  '*.•:.  a.'-  ^»n  <  1  n  ^  ^  *  ^  « t r  f  s 
(wie  g.B.  ein  K*:r\..  EAf^'^ihn-.rri  ci.  .'5  ü  ?  1  r.  ;<  1'  t  *  *  <  n  <  ?  Ki^'Zr  'f\ne  Siangf 
u)  N.  gewMckt  vrurdf.  tu  vo^*,  rifi-  -rr/  ru*«  .Vf^-'n  iVr  7v'//  od  des  Wasser- 
,  wird  diet  aH<h  da-iu*':\  \-*.>Z'^:  r*.  ■::/-,!-?.?  ■3'nch  an  flVn-,  Zit^iiinmenhin^j  n\ii 
pel  im  nd.  <Br.  Wb..  .^'.h*::'  3  fr,  7/  j'ZZr:  ^r.pl  j^z  liiillus.  lz\  Ai^- 
«  Bedtg.:  Brenn-  od.  Sche^'^t^'^.:.  :erf,*r  Sipih  Pf.o'.k  a<.  u  vn:er  mii  lai. 
am  miUdttarken  Ae^e*»  pti<^t^.7.yir;  f/j  p^üill-i  e::    w.  Jügo.  pinixL  pAncîuin.    ?c. 


PEGELEN  710  PEK  PAEK 

l)ago,  pegi,  pepegi,  pactum  (befestigen,  ein-  1.  peie,  pei,   MMhichen^   Pfannkuehm. 

schlagen,   versenken ;   befestigen,  festsetzen,  —  c/.  engl  pie,  ital.  pighe  (PasteU,  Kucken), 

bcstinmicn  etc.,   z,  B.  auch  die  Grenze  od.  2.  peie,  pei   (wang.,  Ehrentraut,  I, 

die  Grösse   u.   das  Mass  von  Etwas  u.  so  385),    Vaters  Schwester.    —     Veral  mni 

auch:  abgrenzen,  abmesseyi  od.  messen,  ein-  6  (Seh.  u.  L.)  peie,   was  auch  wdfd dietéBk 

th eilen  etc.)  u.  griech.  pégimmi,  pegniiö  ße-  Bedtg.   haben   wird  u.  viéUeiéht  aus  pede 

festigen,  hineinstossen,  —  stechen,  —  scMa-  od.  pade  entstand,  da  peie  auch  für  piie 

gm  etc.,  wie  z.  B.  einen  Nagel,  Dorn,  eine  stehen  kann.     Wie  nun  aber  nid,  vloeks 

Stange,  Stosswaffe  etc.)  etc.  denken  können,  —    yloeden    (nhd.  fluüien)    u.   Bchroeij«, 

was  mit  lat.  peciis  (cf.  fê)  u.  unserm  fangen  10  schrooijen  =  Bchrooden    (schroten)  ist,  » 

V.  pak,  pakken  etc.  zu  derselben  j/  gehört.  würde  zu  peie  od.  paie   aus  pede  od.  pade 

pegelen,  pegeln,  pögelen,  pägelD,  gewöhn-  das  mnld.  (KU.)  pete  (avia)  u.  pete  (lottiici 

h'cn  (contrah.)  peilen,  a)  speciell  den  Stand  filiola,  filia  initialiB,  profilia)  u.  säcii»,  pide, 

(die  Höhe  od.  Tiefe)  des  Wassers  od.  einer  padedogter  (cf.  Ki  l.  unter  dem  letzten ytui 

Flüssigkeit  messen  durch  Einsenken  od.  Ein-  Ib  bz.   mnd.   pade   =   nhd.    Pathe    (^.  hld 

stecken  eines  mit  Kerben  od.  Zahlest  ver-  KU    pete   u.   peter,    snsceptor)    n.  pete 

sehenen  Steckens  od.  Stabes  in  das  Wasser  (susceptrix    etc.,    promater    etc.)    zu   rer- 

od.  m  ein  Gefäss  od.  auch:   die  Tiefe  des  gleichen  sein. 

Wassers  messen  mit  demLoth  od.  Senkblei;  3.  peie,  s.  poje. 

—  du  kanst  wol  efen  peilen  wo  £81  water  20  peie-balke,  s.  poje-balke. 
dat  d'r  nog  steid;  —  pcgel  (od.  peil')  dat  peien,  s.  l  u.  2  paien. 
tat  efeu,  wo  £81  wiu  d'r  nog  in  is ;  —  de  peike,  penke  od.  paike,  poike,  peik  etc., 
dûpte  fan  de  se  peilen;  —  b)  überhaupt:  Sack,  Beutel,  Tasche  etc.;  —  héstekthmi 
den  Stand  od.  die  Höhe  u.  Tiefe  od.  Ent-  in  de  peike;  —  (hmpos.:  bedelpeik, B^- 
fernung  etc.  ron  Etwas  messen,  ermessen,  25  sak;  —  mälpeik,  in  einem  Sack  od.  Beute, 
ergründen  etc.;  —  de  stand  fan  de  stlnn'  Tuch  etc.  eingebundener  u.  gar  gekodOir 
peilen ;  —  't  land  peilen ;  —  man  kan  de  Mehlteig  =  mälpût  od.  sakkftka  —  WM 
dûpte  fan  Gods  wisbcid  nét  peilen.  —  Nid.  zweifellos  ident.  mit  ags.  poca  (poba,  poeei,  ^ 
peilen  (dasselbe)  u.  pegclen  (saufen,  cf.  cf.  L.  Ettmüller);  aengl.  poke  (pohe, 
picbeln) ;  mfläm.,  mnld.  peghelen,  peylen  u.  80  poube,  cf.  Stratmann);  ett^2.poke,pouch; 
mfläm.  auch  pylen  (metiri,  mensurare,  men-  mnld.  poke;  an.,  iah  poki;  norw.  ^] 
suram  designare,  metiri  vasis  capacitatem,  franz.  pocbe,  mdarü,  poque,  pouqae  (peri) 
modice  sivc  parcc  dare),  peylen  (metiri  saccus,  bz.  Barnen,  (^uersaek,  Beutel,  8ad^  , 
uquas  bolidü)  u.  peylen  (pensum  proponere) ;  Tasche),  was  vielleicht  mü  punee  (BeiAA 
nd.  i^egeln  (saufen,  cf.  picbeln)  u.  pcgeln,  85  etc.),  pokke  (Blatter),  sowie  miud.,  wfm, 
peilen  (die  Tiefe  des  Wassers  messen  od.  poke  (cüicium,  tegmen-dlicinnm),  poke(eiil- 
überhaupt  Etwas  [Stand,  Tiefe,  Entfernung  cita),  poke  (ingluvies)  etc.  (8.  weüer  wttf 
etc.]  abmessen,  beobachten  u.  bestimmen  etc.) ;  punge)  u.  nhd  pfauchen  (hlasei»)  t* 
mnd.  pegelen,  peilen  (dasselbe  wie  mnld.) ;  einer  u.  derselben  germ.  V  pah,  pag  ^fW* 
(fän.  pejle;  schwed.  pejia  u.  hindel.-fries.  iO  sehen,  lärmen,  blasen,  auf lHa8en,a^adiiidlm 
peilen  (peilen  in  naut.  Bedtg).  —  Zu  pegel  etc.)  gehört,  zumal  da  neben  ags,  poca  owk 
etc.)  wie  desgl.  auch  satl.  (Ehrentraut,  die  Form  poba  (s.  oben)  vorkommt  «.poca 
//,  :214)  ptgclje  (Spirituosen  mit  der  Brannt-  u.  goth.  puggs  (rf.  punge)  wahrackeifd.  heUt 
weinsioage  wägen) ;  ûtpige]je  (genau  nach  ein  aufgeschuxitUnes  u.  aufgeblasenies  £hMi 
Etwas  forschen,  sorgfältig  untersuchen.)  45  bezeichneten.    Die  germ.  y  puh,  pug  wii 

pegel-,  peil-stok,  Visir-  od.  Mass-Stab,  von  Fick  (HI,  167)  mit  buk  wm  loL 
bz.  Stock  od.  Stab  zum  pegeln  od.  peilen  bucca  (Blase,  Backe)  u.  bacinam  (V/.  paiM 
der  Fässer,  bz.  des  Standes  der  Flüssigkeiten  etc.  zusammengestellt ,  wozu  auch  muff 
in  denselben.  pogge,  pok,  pucben  etc.  gehört. 

pei,  s.  l  u.  2  pcic.  50      peil,  peilen,  s.  pegel,  pegeleo. 

pei,  pêje,  s.  pc.  peinsen,  pênsen,  denken,  sinnen  etc.;  — 

peichern,  peigem  (judendcutsch),  im  ver-  bepeinsen,  bedenken,  erwägen,  überlegen  e(c 
üchtlichen  Sinn  sterben,  unsichtbar  werden,  —  Nid.  peinzen;  mnkL,  mfläm.  peymeii, 
verduften,  sich  auf  u.  davon  machen  etc.;        iveysen,  pensen;  mnd.,  mhd.  penien,  pioKB. 

—  ]\v  wil  peigern;  —  be  is  peichert  as  bc  55  —  Aus  franz.  penser;  itdl.  penaare;  ^a^ 
murk  dat  de  lücbt  not  rein  was.  —  Mit  port.  pensar;  prov.  penaar,  pessar  (erwäge» 
dem  gleichbedeutenden  hess.  (Vit mar.  Nach-  etc.)  u.  dies  mit  frans»  peser,  üaL  pctaie, 
trag,  pag.  477)  baekern  u.  vielleicht  auch  jtrov.  pcsar  (wägen,  wiegen)  von  kU.  penBaie. 
dem  gleichbedeutenden  he'iern  von  hebr.j}\ggeT  pek,  p8k,  pelce,  pfike,  pekke,  i)  Mati 
(matt),  wovon  auch  pegcr,  Leichnam.            60  im  Stamm  u.  Strunk  der  Bäume  u,  PfioMtt» 


PEEEL  PAEEEL  711           FELGEN 

ien  Knochen.    Fig,   auch :   Gehalt,  davon  entsteht,  eine  Stelle  wo  Wasser  fliesst 

Jtc.;  —   d'r  sitt  gen  pêk   (od.  pit)  u.  ist  od.  steht,   eine  Wasser-Ansamtrdung 

;   —   b)   Zeugungsglied,    Penis,   cf.  od,   ein    Gewässer   etc.    (gleichviel   ob   ein 

Bei  Cad.  Müller  auch  der  Docht  rinnendes  u.  fliessendes  od.   ein   stehendes, 

Lampe  u.    den   TalglicJUem,    wozu  5  ob  ein  kleiner  Fluss  od.  Abzugsgraben  etc., 

das  Binsenmark  benutzt  wurde.  —  eine  Lache   od,   ein  Sumpf,   ein  Meer   od. 

das  contrah.  nd.  pcddik ;  mnd.  pedik,  See  etc.)  bezeichnete,  ganz   wie  auch  mär 

mtUd,,  mftäm,  peddick;  wang.  pedik  (cf.  2  mär)  u.  mêr  ja  mancherlei  verschie- 

ms  anscheinend  ein  Dimin.  von  ags.  dene  Bedtgn.  haben  u.  dies  nach  dem  Obigen 

[mednlla,   cf.  pit)  ist  od.  doch  jeden-  10  auch  mit  dem  nid  u.  mnd.  pekel    (cf.  auch 

wtm  weäer  gebüdet  wurde.  lat.    lacus   u.    lacüna)    der   Fall   zu   sein 

}y  pftkel,  Pökel,  Salzlake,  Salzbrühc.  scheint. 

ipo9. :  pekel-flêsk,  pekel-lierink  etc.  pekel-flêsk,  pekel-herink,  s.  unter  pekel. 
'.,  mnd.,  nid.,  mnld.  pekel;  aengl.  pekeln,  päkeln,  in  Salzbrühe  legen  od. 
tmgL  pickle ;  an.,  isl.  pekill.  Daneben  15  setzen,  um  Etxoas  (namentlich  Fleisch  od. 
md.  (Seh.  u.  L.)  beckel  u.  clev.  Fische)  zu  conserviren  od.  zu  erhalten  u. 
fand)  pickel,  bickel.  zu  bewahren.  —  Daher  inpekebi,  in  Salz- 
los nd.  lake  (Herings- Lake)  nur  die  brühe  od.  auch  in  Salz  legen  (dal  flêsk  is 
:  Flüssigkeit  od.  Brühe  hat  u.  ent-  inpekeld)  u.  fig. :  sich  behufs  der  Conser- 
nü  lekken  (tröpfeln,  rinnen  etc.)  zu-  20  virung  einhüllen,  einpacken  etc. ;  —  he  hed 
ihängt  od.  mit  nhd.  Lache  aus  lat.  sük  dügtig  inpekeld;  —  he  pekeld  sttk  so 
See,  Wasser  etc.)  entstand,  so  wird  in  as  of  H  bakstênen  dik  früst. 
ekel  urspr.  nur  die  Bedtg.:  Brühe  pekke,  s.  pêk. 

Issigkeit,  flüssiges  od.  fliessendes  Et-  pekken,   a)    Glasschmalz  (salicomia  her- 

^  gehabt  haben.     Vergleicht  man  nun  25  bacea) ;  —  b)  Igelkolbe  (sparganium). 

die  nid.  Compos. :  Pekel-â  (Name  des  pel,  s.  pelle. 

Oroninger  Morästen,  bz.  dem  Bour-  pê  -  laken ,   pei  -  laken ,  grob-,  bz.  rauh- 

Moor    entspringenden    u.    in    den  wollenes  Tuch  od.  Zeug  zu  Unterröcken  u. 

durch  den  Staatensiel  ausmündenden  sonstigen  Kleidungsstücken.    —    cf.   pê   u. 

\ens  in  der  Provinz  Groningen,  wo-  30  laken.  —  Von  Jemandem,  der  vor  übergrosser 

uch    die   Fehncolonie  Pekclä   ihren  Eile    od.   aus  sonstigen    Ursachen   Nichts 

hat),    pekel-schuim  (Meer-Schaum),  sieht  od.  Alles  verkehrt  u.   unrichtig  sieht, 

eld  (doA  Meer,  die  See)  etc.,  bz.  dass  wird  scherzhafterweise  gesagt :  he   hed   'n 

m  nid.  ausser  der  Bedtg.:  Brühe  pêlaken  brill'  up. 

leiclU  auch  der  von:   Sumpf  etc.  35      pelden  etc.;  s.  pellen. 

l  in  de  pekel  steken  laten,   Jemand  pel-garst,  s.  pellgarst. 

Brühe  od.  dem  Sumpfe  stecken  lassen)  p^lgen,  schinden,  berauben,  plündern  od. 

ievon  Meer  od.  See  (het  Bchuimcnd  zwacken,  drücken,  kneifen,  pressen  etc.;  — 

cHeyen,  das  schäumende  Meer  durch-  ûtpelgen,  ausrauben,  ausziehen,  nackt,  bloss 

i)  hat  u.  dass  auch  in  der  bei  Seh.  40  u.  arm  machen,  aussaugen  etc.;  —  he  pelgd 

»  mnd,  Wb.  angeführten  Belegstelle:  (schindet  od.  zwackt)  hum  nët  so  lank,  dat 

roeenstraten  hebbeu  de  knechte,   do  h6  gans  bl6t  un  nakend  is;   —  he  pelgde 

inemen,  kindcr  in  der  pekel    liggen  hum  gans  ût,   er  kleidete  od.   zog,   bz.   er 

unter  pekel  wohl  schwerlich  die  sog.  plünderte  od.  quetschte  u.  sog  ihn  total  aus; 

'€,  sondern  wohl  eher  eine  Lache  od.  45  —  dat  land  is  gans  ûtpelgd,    das  Land  ist 

'pfütze  od.   eine    Cloake ,    Schmutz-  vollständig  ausgeraubt   od.  ausgesogen;   — 

eitung,  Gosse,  Strassenrinne  etc.    zu  he  sügt  nct  üt  as  'n  ûtpelgdcn  arfte,  er  sieht 

fn  ist,   so  ist  es   beim  Vergleich  der  gerade  so  aus  wie  eine  ausgesogene  od.  aus- 

'  pingeln  u.  bingeln,  ])ikken  u.  bikkcn  gcpresste,  ausgequetschte,  leere  Erbse,  wovon 

hr   leicht   möglich,    dass   das    Wort  50  nur  noch  die  Haut  od.  der  Balg  übrig  ist. 

»ekel,  pikel  od.  peckel,  beckel,  pickcl,  —  Mnd.  pilligen,  pilgen. 

nü  Anlehnung  an  griech.  pége  (Quelle)  Es  kann  beim  Vergleich  von  filleu  sowohl 

Weiterbildung  von   nid.   beek;   mnld.,  von  balg  (ahd.  balg,  palg,  pale)  abstammen 

eke ;    ags.   bocc ;    aengl.   bek  ;    engl.  n.  =  balgen,  ausbalgen  sein,  als  auch 

as.  beki ,   biki ;   an.  bcckr ;   schwed.  55  mit  pelle  u.  pellen  od.  pälen  u.  ital.  pelare 

ahd.   pah,   pach,  bah,   bach   (Bach,  etc.  (cf.  2  palen)  zusammenhängen,  falls  es 

i>rren8,  amnis)  ist   u.  urspr.  nur  ein  nicht  etwa  direct  aus  dem  rom.,  bz.  afranz. 

des,   rinnendes  od.  flüssiges  Etwas,  jjelicer  (zupfen,  rupfen);  span.  (Diez,  II, 

Bach-,    Quell-,    Fluss-Ding   od.  ein  160)    pelizcar   (kneipen,  kneifen,    zwacken, 

was  einem  Bach  etc.  gleich  ist  od.  60  drücken,  quetschen  etc.)  od.  dem  ital.  pigliare ; 


PELLE                             712  PENNE 

Span,  pillar ;  port,,  prov.  pilhar ;  franz.  piller  pell-,  pelle-,  peUe-f aig,  der  mm  pellei 

(wegnehmen ,  plündern)   u.  mit  diesem  aus  dienende  Mahlgang  einer  Peldemûhlt. 

lat.   pilare   (rupfen)    od.    pilarc,    expilare  pell-,   pelle-,  pelde-ginte;    i.  q,  schOI- 

(plündrrn)  hervorging.  garste,  d.  i.  geschalte  od.  enthühete  9enU. 

pelle,  pell,  ^él^  Schfde,  Haut,  abgezogene  5      pell-,  pelle-,  pelde-^^rte,  G^rüi^e  oii.  Gro» 

od.  ahgescMite  Haut,  besonders  von  Eiern,  pen  von  geschälter  Gerste. 

Gerste,   Kartoffeln  etc.;  —  kartuffels  in  de  pell-gos,    eine  gerupfte    Gans,   h,  eÜK 

pollc  od.  pellkartuffels ;  —  kartuffelpell  etc.  Gans,    die  gerupft   u,    ihrer  Federn  ci 

—  Nid.  pel;  nd.  (Danneil,  Scham-  ihres  Federkleides  beraubt  «.  kahl  ist  odL 
lach)  i)ellt' ;  mnld.,  mfläm.  pelle  (pellis,  iu-  \0  getupft  wird.  —  Daher  aucl^  eine  Gau 
Nilucrum,  pcricarpium,  folliculus,  siliqua,  in-  od.  eine  dumme  Person  die  gerupft,  §t- 
voIiKTiim  scminis ;  tunica  calix,  valvuliis  le-  pflückt  u.  gehänselt  wird;  —  ên  in  H 
^niminuin;  tosta).  —  Wohl  mit  engl,  pell  selskup  mat  altid  de  pellgôs  wesen ;  —  t  ii 
(Ilauty  Pergament,  Zelle);  aengl.  (St rat-  'n  regten  pellgôs  (eine  dumme  Person,  die  j 
m  a  n  n)  pel ;  afranz.  pel  (Haut  etc.) ;  ital.  15  sich  rupfen  od.  hänseln  lässt  etc.).  —  Et  \ 
])L'llo  (Haut,  Fell,  Balg)  etc.  aus  lat.  pellis  stelU  tooJil  für  pelg-gÔB  (cf.  pelgen),  ioA 
icf.  l  {e\)^tcährend  nid.,  mnld.peUe  (Leichen-  kann  die  Vorsilbe  pell  auch  zu  peUa 
tuch,  Bahrkleid,  Bahrdecke,  umbclla) ;  mnd.  gehören. 

(Seh.  II.  L.)  pelle  (Altartuch  etc.)  etc.  ent-  pell-kartnffels,  Kartoffeln  mit  der  Schak 

weder   direct  aus   lat.    palla   od.    mit   ags.  20      pell-,  pelle-,  pelde-mtl,  grobes,  mit  êer 

\mc\,  pell,  päl,  pälla  (pallium;   purpura,  cf.  Scuale  od.   HüUe  gemischtes  GerstenmM, 

L.    Ettmüller;    od,    Seidenstoff,    cf.    H  was  beim  pellen  der  Gerste  abfäUt.    Es  wird 

Leo);  aengl.  (Stratmann)  j}aL\,yé\\  engl.  meist  zu  Schweinefutter  verhraueht. 

pall  (pallium  etc.) ;  an.,  isl.  pell  (byssus) ;  pell-,  pelle-,  pelde-nllei,    eine  Wind- 

svhwed.  pell,  pelle,   päll    (eine  Art  Himmel  25  mülUe,  die  zum  Schälen  (pellen)  der  Gente, 

od.  Baldachin  von  Seidenzeug,  der  bei  der  bz.  zur  Fabrikation  von  GhUee  od,  Graupe» 

Trauung  über  das  Brautpaar  gehalten  wird)  eingerichtet  ist. 

u.  ahd.  phellôl,  fellôl,  pfellôl;  mhd.  phellôl,  P^H-?  pelle-,  pelde-stël,   der  sum  pdles 

pfellel ,   phelle  ,   pfelle    (feiner  Seidenstoff,  gebrauchte  od.  dienende  3Iühistein, 

Gewand  u.  desgl.  aus  demselben  Gefertigtes) ;  80      pell-,  pelle-,  pelde-wark,   das  Werk  $i 

mlat.   palliolum  ,    sowie   ital.,   span.   palio ;  Getriebe  in  einer  pell-m61en. 

prov.  pali;    afram.  pali,  paile   (Ueberkleid,  pell-,  pelle-,  pelde-wind,  Wind,  der  M§ 

Teppich,  Baldachin)    aus  lat.  pallium    (von  u.  stark  genug  ist  um  zu  pellen,  bs.  Grrn^ 

palla]  entstand.  von  Gerste  zu  machen ;  —   'n  stefigen  ölt- 

pellen,   pelden   (pelle,  pellst,  ])elld  etc.;  35  wind  is  de  beste  pellwind. 

—  pellde,  pelldst  etc. ;  —  is  od.  liet  pelld),  pel»,  pelts,  Pelz,  Fell  etc. ;  ~  he  ked 
schälen,  häuten,  enthülsen,  die  Haut  ab-  hum  de  pels  reddt;  —  he  krigt  wat  opnn 
ziehen,  schinden  etc. ;  —  kartuffels  etc.  pellen;  pels;   —   sé  kloppen   hum   de  pell  ût  -^ 

—  he  ])ol}d  dat  (od.  hum)  iit  (auch  Jig.  im  Sprichw. :  wask  mi  de  pels,  man  mik  ni 
Sinn  von  auskleiden,  enthlössen,  arm  machen,  40  uêt  nat.  —  Mit  ahd,  pellii;  mhd,  pellei, 
rupfen  etc.) :  —  garste  ])ellen,  Gerste  schälen  belliz,  beiz  etc.  aus  mkU,  pellicinm  h.  ^mi 
od.  enthülsen,  bz.  sie  auf  der  Mühle  zu  mit  ital.  pelliccia;  frans,  pelisse  etc.  Mi 
Grütze  od.  Graupen  machen  od.  mahlen,  dem  Femin.  pellicea  fx>n  lat.  pelliceu  fM* 
indem  die  Schale  davon  zwischen  den  Steinen  od.  aus  Fellen)  von  pellis,  c/.  1  fei. 
abgerieben  wird;  —  daher  überhaupt  auch:  Ah  pelser,  peltser,  PeUer,  Kürschner.^ 
Grütze   od.  Graupen   mahlen  od.  machen;  Davon  pelserstrate  tu  Emden. 

—  H  is  güdc  wind  um  to  pellen;  —   he  is  pelser,  s.  plesêr. 

an  't  pellen;  —  de  m2^1en  od.  de  müller  hed  penn-damn,  ein  Schluss-  od.  Schutzdnm 

fan  dagc  'u  steligen  Ostwind,  so  dat  he  gôd  in  einem  Graben  zum  AbschUessen  od.  Ab- 

pellen  kan.   —  cf.  pellmOlcu,  pell  wind  etc.  50  schützen  des  Wassers,  der  an  beiden  Seitn 

—  Nd.  (Danneil,  Schanibac h)  jiellen ;  aus  Holz  besteht  u.  inwendig  mit  Erde  «»■ 
nid.  i»ellen  u.  (provinz.,  z.  B.  in  der  Pro-  gefüllt  ist.  —  Wohl  =  Damm  sum  Ab- 
vinz  Groningen)  ]ieldeu  (schälen,  entJiülscn  schliessen  u.  Abschätzen  etc.  (cf,  2  penBOi) 
etc.);   mnld.  pellen  (vellere,    vellicarc,  car-  des  Wassers. 

])erc;  decorticare,  glubere,   dejrlubere,  gla-  55      L   penne,   penn   (Plur.  pennen),  Feäer^ 

lirare,   degl abrare),   pelli'n  hct   ey    (oxuere  besonaers  die  als  Schreibfeder  benutste  starke 

Ovum  testa).   —  Wohl  zunächst  von  pelle  Schwungfeder.    Daher  überhaupt:  Schreilh 

(])ellis)  u.  dann  in  der  Bedtg.:  vellere  etc.  fcder.  —  Compos.:  pcnn-kaker,  penn-likker, 

auch   aus  franz.   peler   etc.,    cf.   2   jialen  penn-mest,  gôs-penn  etc.   —  BäUuel:   t  ii 

od.  päleu.  60  fan  lufen,  't  hed  gen  läfen,  t  kan  dk  an  éa 


PENNE  713  PENNEN 

rord  gftfeiL  —  ÄU8  UU.  penna,  alat.  Obermüller,  II,  475  unter  pindus  u. 
dMSt/ârpetna,patna,te(»  mit  Feder  pinie)  pinn  (Nadeltocüd),  pen,  bin  (Berg)  auf 
Ir)  Jtur  y  pat  (fliegen  etc.)  gehört.  eine  y  mit  derselben  Bedtg.  wie  die  y  aV 

■■6 ,   f  611 ,    piine ,    piD    (Dimin.        von  kU.  acus,  acies  etc.  u.  agm.  eggia,  mM. 

peontje,  pinntje),  Pinne,  I^ck,  5  cgge^  ecke  (Ecke,  Sjntze,  Schneide,  Bergkamm 
Zwecke,  Zapfen  (von  Höh  od.  Me-  etc.,  c/.  egge  u.  die  Egge  als  Name  des 
\m  od.  iHos  zugespitzt,  od.  auch  vorne  Waldgebirges  in  Westfalen)  zurückzugehen 
^pß)  eie,,  zum  Ein-,  Auf-  od.  Fest-        scheinen. 

bz.  zum  Festhalten,   Festnageln,  1.  pennen,  Vlur.  von  1  ti.  2  peune. 

hen,  Verschlieasen  u.  Verbinden;  —  10      2.  pennen  od.  pinnen  (Verb,  zu  2  penne), 

(Suderpinne);  —  du  must  dV  'n  zapfen,  verzapfen,  ineinander  stecken  od. 
fioei,  Nagel)  in  slagen,  dat  't  fast       fügen,  verbinden,  schUessen,   dicht  machen, 

^  penn  (Zapfen)  an  de  balkc  makcn,  abschliessen ,  ein-  od.  abdämmen  etc. ;  — 
i  ander  instaken  word,  dat  bc  nut  de  balke  mut  pennd  od.  anpeniid  (mit  einem 
an;  —  de  râmen  faii  de  fensters  un  15  Zapfen  versehen,  bz.  angespitzt)  worden; 
int  mit  pennen  (od,  tap])eji)  in  'n  —  de  balken,  ramen,  fensters  etc.  sunt  in  h\ 
srpennd  (od.  fertappt)  etc.  — ■  cf.  ander  pennd,  bz.  in  od.  mit  'n  ander  fer- 
etc.  —  Nd.  (Br,  Wb.)  penn  (hol-  j)ennd  od  ferpinnd  (die  Balken  etc.  sind  mit 
Hagel  od.  Zapfen;  hölzerner  Thür-  Zapfen  versehen  n.  durch  Einschieben  od. 
i,  pinn  od.  (Schütze)  pinne  (klei-  20  Einstecken  derselben  in  die  Nuthen  od.  Ver- 
ek);  mnd.  pin,  pinne  (Pinne^  Spitze,  tiefungen  fest  zusammengefügt  u.  mit  ein- 
Sehusterzweck,  Pflock  etc.;  Pfrieme,  ander  verbunden);  —  'n  fenster  pennen  od. 
tMe);  nid.  pen  (Stachel  eines  Igels,  ])innen  (ein  Fenster  durch  Ein-  od.  Auf- 
n.  pin  (Pflock,  eiserner  od.  hölzerner  stecken  einer  Pinne  feststecken  u.  ver- 
hne  Kopf,  Zwecke,  kleiner  Nagel);  25  schUessen);  —  de  döre  is  penud  od.  fer-, 
rt7.^y  injiâin.  penne  (asBuIa  inspicata,  to-pennd  (die  Tliüre  ist  durch  einen  hÖl- 
ille  de  bois)  u.  pinne  (pinna,  spi-  zernen  od.  eisernen  Pflock  od.  Stecken  ge- 
coBpis,  veruculun),  aculcus),  pinne,  schlössen  od.  verschlossen  etc.) ;  —  't  water 
je  (scopus,  Nagel  od.  Knopf  in  der  pennen  od.  üfi)ennen  (das  Wasser  ah- 
ibe),  pinne  (claTus,  impages) ;  aengl.  30  schUessen j  absperren,  bz.  dämmen,  abdämmen, 
engl,   pin;    an.,   isl.    pinni;    norw.,        zurückhalten  etc.)  etc.,  r/.  inpennd,  inpennctt 

pinne;  dän.  pind;  mhd.  pbinne,  etc.  —  Nd.  jûnnen  u.  (Br,  Wb.)  ])ennen, 
Taget,  Pflock  etc.)  etc.   —   Vielleicht        topennen  (riegeln,  verriegeln,  ver schUessen) ^ 

aus  lat  pinna  (Feder,  Schwung-  ferpenncn  (mit  hölzernen  Nägeln  zusammen- 
los^eder,  Flosse;  Spitze  od.  Zinne  35  heften);  satl.  (Ehrentraut,  II,  193) 
'  Mauer ,  Helmspitze  u.  im  mlat.  j)enne  (die  Thür  mit  einem  hölzernen  Riegel 
Nagel  etc.,    cf.    1    m.  2  finne),    von        verschUessen) ;  nid.  pinnen  (anzwecken,  auf- 

es  übrigens  fraglich  zu  sein  scheint,  zwecken,  mit  Zwecken  verbinden) ;  ags.  (L. 
^  der  Bedtg. :  Fe  der ,  Schwung-        Ettmülle  r)    j)innjan  ,    onpinig  \n    (rcpa- 

Flossfeder,  Flosse  nichteine  40  gularcetc.);  fif  n/7/,  pinnin;  engl.  \i\\\  (stecken, 
itbenfarm  von  penna  «.  in  der  Be-  anstecken,  heften,  anheften;  befestigen,  zu- 
titze  od.  Zinne  mit  seiner  Neben-  sammenbindcn,  festmachen;  annageln;  ein- 
oa  nicht  etwa  ein  gänzlich  davon  schrauben;  einsperren,  einpferchen  etc.)  u. 
ienes  Wort  ist,  was  vielleicht  mit  ags.  (on)pennjan;  acngl.  (St  rat  mann) 
'^îkf aus  allein  stehenden port.  (Die z,  45  pennen,  bipcnnen  (includere;  engl.  \^evL  (ein- 

ino  (Nagel,  Zwecke)  u.  jnno  (Höhe-  pferchen,  einschliessen,  einsperren,  einengen) ; 
itze);  Schott.  (Jamieson)  pin  norw.,  schwed.  pinna;  f/än.  pindc  (pflöcken, 
iize.  Hohe  etc.),  bz.  hjmr.  pin;  anpflöcken,  mit  Pinnen  festmachen,  fest- 
ne;  an.,  isl.  pinni  (Pinne,  Nagel  stecken,  zapfen,  verzapfen,  verpinnen)  etc. 
.  ein  spitzes  Etwas,  cf.  mnd.  pin,  50  —  Zu  2  ])enne,  bz.  pinne. 
}püze  etc.)  aus  dem  kelt.  od.  a/tgal-  H.  pennen  (dat),   das  Kneipen,  Zwacken, 

BHilehnt  ist  u.  womit  auch  das  von  Zwicken,  Drängen  im  Mastdarm,  bz.  der 
$8  u.  Fick  unberührt  gelassene  schmerzhafte  stechende  Drang  etc.  zum  Stuhl- 
ilnnA,pmné(Steck- od.  Stechmuschel),  gang,  ohne  dass  derselbe  jedoch  erfolgt.  — 
I,  norw.  pinn  (kleiner  Spierling,  bb  Wie  zwacken  u.  zwicken  von  Zwick  (dünner 
Inner  Fisch)  connex  sein  könnte,  Holznagel),  so  wird  auch  dieses  Wort  wohl 
fl.  unser  2  finne  (spitzige  Hitzblatter,  mit  2  pennen  u.  2  penne  (Pinne,  Zwick, 
eschwür  mit  Wurm  im  Schwein),  Zweck,  dünner  Holznagel  zum  Einstecken, 
sämmtlich  wie  vielleicht  auch  lat.  bz.  zum  Stecken  od.  Stechen,  Feststecken 
PVeftIf  od.  Nadelbaum)  u.  kelt.   (cf.  GO  etc.)  zusammenhängen. 


PENNINK  714  PERD 

pennink,  Pfennig.  —  Sprichw.:  pcnninks-  wind,  bs.  hél  gên  hard  wôrd  mër  ferdragei 

klôk,  —  (lalers-dum.  —  Nach  der  ältesten  kan.  —  Nd.  (Schambach)  paepelig. 

Form  ahd.  ])hautinc,  pheiiding,  pcuding  etc.  pepeln,  päpeln,  zârûich  u,  weichlich  thun 

ist  CS  von  ahd.  phaiit  (Pfand)  mit  der  En-  od.  sprechen,  zärüich  sein,  zärteln  etc.:  — 

düng  ing  fortgebildet  u.  bezeichnet  es  dem-  5  ho  pepeld  to  f51  mit  de   kinder  hemm.  — 

nach  ein  Ktwas,   was  einem  Pfand  gleicht  Daher :  ferpepeln,  ferpäpeln,  verweichlidM, 

od.    demselben  aitspricht,  bz.  was  als  ge-  verzärteln;  —   sê  hed  de  kinder  gans  fff- 

ifchlagencs  Stück  Edel-Metall   od.  geprägtes  pepeld ;  —  de  kinder  Bunt  so  ferpepeld,  dit 

GeldMitck  (urspr.   eine  kleine  Silbermünze,  sc  glik  ferkold  Bünt,  wen  hör  man  'n  lochte 

Denarius)    Pfandwcrth   hat    u.   statt   eines  10  (Liiftchen)  anweid.  —  Nd.  (Schamback) 

sonstigen  Werthstückes  als  Pfand  gegeben  paepcln.    —    Da    nd.    (cf.   Schambach) 

u.  gezahlt,  sotcie  auch  im  Handel  als  Tausch-  auch  pepel  für  nhd.  Pappel  vorkommt, 99 

object  gebraucht  wurde.  kann  es  sowohl  wie  nd.  (Dann  eil)  päppeln 

penn-kaker,  Federkocher.  (essen  von  kleinen  Kindern)  ein  Iterat.  vm 

pennke.  pennken,  s.  penntje.  15  pappen   (Pappe  od.  Brei  essen,   mit  Pc^ 

penn-likker    (Federlecker ,     bz.    Pei'son  füttern  etc.)  als  auch  mit  pappein  (dumma 

welche  die  Sehr eibfedern  ausleckt  od.  ableckt),  Zeug    schwatzen,    bz.    wie    kleine   Kinder 

Federfucîtser,  Schreiber.  —  Nd.,  nid.  penn-  schwatzen  u.  spreclun)   ident.  sein.    Yet' 

od,   penne-likker    (dasselbe) ;   mnld.   penne-  gleicht  man  indessen  pepelîg  zu  pipelig  «« 

lecker  (servulus  a  manu,  librariolus).  20  pi])cn,  so  kann  es  auch  mit  pipeln  als  dm 

penn-mest,  Federmesser.  Iterat.  von  pipen  urspr.  ident,  sein,  bz.  vm 

penn-Ord,   penn-orig,  scharf  van  Ohren,  Imperf,  pCp  desselben  abstammen, 

scharfohrig,    scharf-   od.  feinhörig,   scharf  peper,  päper,  Pfeffer,  —  Aus  laL  piyer. 

u.  genau  hörend,  sehr  aufmerksam;  —  ho  peper-,   paper-bôm,    Seidelbast  (dapnne 

is  so  pcnnord  as  de  düfel)  man  kan  hast  so  25  mezer), 

sagte    nêt   proten,   of   he   hörd  "t.    —    Zu  pepcm,  päpern,   a)  jifeffern,  mit  Pfejftr 

2  penne  als  spitzes  scharfes  Etwas.  bestreuen   od.  einreiben  u,  würzen;  —  de 

penn-saghs  (obs.  Cad.  Müller),  Feder-  wurst  is  to  stark  peperd;   —  b)  prickeln^ 

inesser.    cf.  sâks.  schmerzen,  brennen  etc. ;  —  de  hande  pepcm 

1.  penntje,  pinntje  od.  pentje,  piiitje  v.  30  ml  d'r  fan,  so  klappde  ho  m!  d'r  iu;  —  in; 
rwicA  pennke,  pennken  ("Dimm.  t'oit  2  penne  pepern,  einpfeffern;  fig.:  einreiben; —  )it 
etc.),  a.  ein  eiserner  od.  messingener  Pflock  schal  hum  dat  wol  wer  inpepem.  | 
od.  Nagel  zum  Einstecken  in  Löcher,  bz.  peper-,  päper-Würtel,  Meerrettig.  * 
Feststecken  u.  Schliessen  der  Fenster  u.  per,  pere,  pÄP,  p&re,  Birne.  —  M  j 
Thüren,  bz.  zum  Durch-  u.  Vorstecken  m  35  peer;  a^gs.  per;  engl,  pear  etc.  am  W- 
eiserne  Bolzen,  Achsen  (Bolz-  od.  Achsnagel),  pirum. 
damit  dieselben  nicht  herausgenommen  od.  perammel,  s.  parammel. 

ausgleiten  können  u.  festsitzen;  —  wen  du  per-bom,  Birnbaum, 

't  feilst  er  digt   makst,  must  du  't  i)eniitje  përd,   Pferd,     Auch  das  Seil  (TragteH, 

(od.  i)inntje)  d'r  wer  upstcken,  dat  't  nêt  40  Träger),  welches  bogenförmig  an  den  Äi«  - 
upschafen  (aufgeschoben)  worden  kan;  —  hängt  u.  worin  die  Melrosen  stehen,  um  dat 
h.  die  auf  einem  Schnürriemen,  bz.  um  Segel  festzubinden,  sowie  femer  auck  «« 
das  eine  Ende  desselben  befestigte  Nadel,  auf  zwei  Balken  liegender  (Querbalken  worai^ 
welche  durch  die  Schnürlöcher  der  Schuhe  eine  Mauer  ruht,  wetin  der  untere  Thal 
u.  Kleider  gesteckt  wird.  45  derselben  weggehrochen  wird  etc.  heistt  pêrd. 

2.  penntje,  pinntje  od.  pennke,  pennken,  —  Redensart,  u.  Sprichw. :  fian  't  pêrd  ap 
eine  silberne  Bohre,  loelche  in  die  kranken  de  csel  kamen;  —  'n  gafeu  përd  kikt  min 
Zitzen  de^  Vielis  gesteckt  wird,  um  das  Zu-  nêt  in  't  bek ;  —  de  beste  përde  worden  np 
od.  Verwxchsen  ilerselbcn  zu  verhüten.  —  de  stal  sucht  (auch  fig,  von  guten  MédfSkm)] 
Da  dieses  Geräth  im  nid.  speenzonde  (d.  i.  50  —  beter  'n  blind  përd  as  'n  lOfl  heiter 
Zitzensonde,  cf.  spene,  spänc)  heisst,  so  wird  (Ifalfter);  —  't  hinkende  pêrd  kumd  achtenu; 
auch  dieses  wohl  blos  die  Brdtg. :  Ein-  —  'n  godcn  fôrman  bi 'n  wepel  p5rd  isnër 
st ec kgeräth  haben  u.  wie  1  penntje  etc.  as  *t  përd  un  wagen  wörd;  —  iie  përde  de 
ein  Dimin.  von  2  penne  etc.  sein.  de  hafer  ferdéneii,  de  krigen  sé  nêt;  —  hê 

pepelê,   päpelê,   Zärtlichthuerei,  rerzärt-  55  arbeidt  as  'n  ^ërd ;   —  'n  hûrd  pêrd  un  'n 

lichcndes  u.   verweichlichendes  Gethue  etc. ;  lênde  swäpe   riden  Bcharp ;    —   'n  wit  pérd 

-    wat  is  dat  för  'n  pepelê  mit  de  kinder?  mut  föl  strei  hebben;  —  hê  »itt  up  't  përd 

pepelîg,  päpelîg,   weichlich,   empfindsam  un  söcht  d'r  na;  —  hê  hed  'u  gewêten,  d«t 

empfindlich,   weinerlich  etc. ;  —  he  is  (od.  (Vr  wol  'n  kûtse  mit  fôr  përden  in  umdrtien 

Word)  so  pcpelig,   dat  he  hél  gen  kolde  un  60  kan;  —  he  löpt  so  Btolt  as 'o  soldatenperd; 


PEBDE-BLOEME 


715 


PERTRET 


'n  frtoinsk  as  'u  mölenpërd;  —  hc 
t  pârd  A8  de  esel  up  de  plûmbôm; 
it&tske  përde  ii  kwäd  plôgen;  — 
férde  nêt  éten  un  de  wageus  nêt 
O0n  was  't  ^ôd  fôrman  weseu.  — 
.-  ik  8ti  för  di,  dit  schal  in  di,  dcu 
ip  dS,  den  schast  d'  gân.  —  Das 
iM;  mhd.  pfert,  pferit,  phärit;  ahd. 
,  pherfrit,  parfrit,  parefret,  parevrit, 
l;  nUat  parafredus,  parefridus  etc. 
i  au8  dem  griech.,  îat,  paravercdus, 

Coiitpo«.  von  para  ßei,  neben  etc.) 
reredus  wOrtlich  ein  Nebenpferd 
%et  od,  nach  M.  Jahns  (Ross  u. 
pag,  4)  eigentlich  die  Benennung 
Sr  grösseren  u.  schwereren  Pferde 
dehe  man  heim  cursu  publico  ver- 

«.  später  avertarii  nannte.  Aus 
edos  entstand  (Dies,  1,  302)  auch 
l  palafreno;  span.  palafren;  prov. 
;  fram.  palefroi  (Zelter). 
laL  yeredus  betr.,  so  erklärt  der 
nmmatiker  Fe stus  (de  significatione 
m)  dasselbe  damit:  quia  rhedam 
weä  es  den  M^'agen  zieht).  Da  in- 
rheda  ein  kelt.,  gall.  Fremdwort  ist, 
9  viel  wahrscheinlicher,   dass  auch 

reredus  ein  Lehnwort  war  u.  aus 
U.  yehorheda  (Pferd)   entstand,  in 
i  wahrscheinl.  einestheils  die  y  vagh, 
ihere,  cf.  wagen  u.  wegen)  u.  an- 
füs  die  y  radh  od,  ardli  (cf.  raden, 
;.  riden)  steckt,  wozu  auch  wohl  das 
edeg  (laufen)  gehört. 
hblome,   Löwetizalm   (leontodon   ta- 
i)»  sonst  auch  hundeblömc  genannt. 
)-dokter,  Pferde-,  bz.  Thierarzt. 
l-flësk,    Pferdefleisch.   —   Sprichw.: 
sk,  dûr  flcsk. 

hfolk,  Beiterei,  Cavallerie,  Gegensatz 
folk  al^  Infanterie. 
hkötol,    Pferdeapfel.    —    Sprichtc: 
»k  is,  dar  mut  ôk  für  wescn,"  sä'  de 
do    wul    be    sin   pip   bî   'n   friskcn 
tel  ansteken. 
hmelk,  Pferdemilch. 
i-t5gel,  Pferdezügel. 
)-tôs,  Pferdezaum. 
i^e;  i.  q.  bredulje. 
in,  Pardon.     Auch  Frist,  Auf  schuh 
h  der  Zahlung  einer  Schuldforderung. 
me,  s.  pardune. 

8,  per. 

'hoU.Grenze),Ziel,  Endpunkt,  Grenze, 
ce  etc. ;  —  gen  pal  of  perk ;  —  gen 
r  mât  etc.  —  Nid.  perk  (Park; 
)latz ;  Schranke,  Grenze  etc.);  mnld. 
3rk  (septnm,  circus,  locus  conclusus, 
roborarium ,  vivarium  etc.) ;  mnd. 
gs,  pearroc,  pcarruc,  pearric;  aengl. 


parc,  parrick,  parrock;  engl,  schott.  park; 
gael.  pâirc;  kgmr,  parc,  ])arwg;  ahd.  pharrichj 
pherrich;  mhd.  pferrich,  pferch;  mlat.  par- 
ricus,parcus;  ital.  paxco]  span.jport.psLTqne; 
5  prov.  parc,  i)argue;  franz.  parc,  wovon: 
parquet,  parquer  u.  das  entlehnte  nhd. 
Park.  —  Vielleicht  (cf  Diez,  /,  306) 
vofi  lat.  parcere  (sparen,  schonen,  erhalten 
etc.)    od.  sonst   das  mlat.   parricus,    parcus 

10  der  Bcdtg.  nach  besser  zuerst  mit  ahd.  perc, 
perak,  pereg  (Berg,  Ort  wo  man  gesichert 
ist,  bz.  eingefriedigter  u.  umwallter  Ort)  u, 
pure,  purag,  puruc  (befestigter  od.  einge- 
hegter, umschlossener  Platz,  ScMoss,  Castell, 

15  Burg)  etc.  von  ahd.  përkan,  përgan,  bergan 
(umschliessen,  einhegen,  sichern,  in  Sicher- 
heit bringen,  verbergen,  bz.  bergen),  wo 
dann  das  ags.  pcarroc;  gael.  päirc;  ital. 
parco  etc.  u.  ahd.  pharrich  etc.  wieder  aus 

20  mlat.  parricus,   parcus   entstanden,    bz.  ent- 
lehnt sind. 
perle-finken,  s.  parrel-finkcn. 
Persenning,  presenning,  getheertes  Segel- 
tuch, womit  man  Sachen,  Luken  u.  andere 

25  Oeffnungen  auf  den  Schiffen  bedeckt  od.  was 
man  darauf  befestigt,  um  sie  vor  dem  Nass- 
werden u.  dem  Eindringen  des  Wassers  zu 
schützen.  —  Nid.,  schwed.,  dän.  presenning. 
—  Wohl  aus  preserving  (welches  nachBO' 

30  brik  auch  in  derselben  Bedtg.  gebraucht 
wird)  od.  prescrvening  (von  engl,  preserve ; 
franz.    preserver;     lat.    praeservare)    ent- 
standen. 
persk,  perske,  l^rsich.  —  Nid.  perzik; 

35  ital.  persica  (contrah.  pcsca)  etc.  —  Von 
pcrsicum  (persischer  Apfel). 

pepson,  Person.  Der  Mensch  seiner 
Wesenheit  od.  innerlichen  u.  ihisserlicken 
Erscheinung   od.   auch  blos   seiner  äusser- 

40  liehen  Erscheinung  nach,  seine  Figur,  Ge- 
stalt etc.;  —  'n  grot  (od.  Itttjet,  moi,  mal 
etc.)  persôn ;  —  Compos. :  frôens-  od,  frôs- 
persôn,  mans-persôu ;  —  fan  persôn  is  hc 
mî  wol  bekcnd ;  —  sin  person  kenn'  ik  nêt. 

45  —  Aus  lat.  persona  (Maske,  Figur;  Figur 
u.  Bolle,  die  der  Mensch  auf  der  Welt 
spielt;  Bild,  Figur,  Abbild  eines  Menschen 
etc.)  u.  dies  wohl  aus  dem  Femin.  des  lat. 
persouus,  persona  etc.   (sich  hören  od.  vcr- 

50  nehmen  lassend,  redend,  blasend,  spielend 
etc.)  von  persono,  persouare  (durchscluillen, 
erschallen,  ertönen;  laut  rufen  od.  schreien, 
auf  einem  Instrument  ertönen  lassen  od. 
Ton  fortbringen,  spielen,  blasen  etc.). 

55  pertret  od.  portret,  Portrait,  Bild,  Figur 
etc.;  —  flg.:  Person,  Mensch;  —  ik  heb' 
nog  'n  per-  od,  portret  fan  hum;  —  'n  old 
l)ertret  (ein  altes  Bild;  ein  altes  Weib  od. 
Weibsbild,  eine  alte  Schachtel) ;  —  he  is  'n 

60  mal  pertret  (er  ist  ein  wunderlicher  Mensch 


PERVATSK  716                                PIK 

od  Kauz).    —  Portrait  ist  das  Partie,  von  Fewsnm,   Flecken  in  der  sog.  knunhun 

franz.  portraire  (abbilden)  aiis  îat,  protra-  ti.  früherer  AmissiU  des  Amtes  GreetM 

bere   (hervorziehen ^   ans  Licht  bringen,  er-  —   AU  Paweshem  von   pawes   (Pabä,  tf. 

scheinen  machen  etc.).  P^us)  ti.  hem  (Heim,  Wohnsitz  etc.). 

pervatsk,  prevâtsk,  maUtiös,  boshaft^  hä-  5      pî,  s.  pipi. 

misch,  feindselig,  neidisch  etc.:  —  ho  is  so  pi<5helii,    trinken,    saufen    etc.;  —  bé 

'n  pervâtskcn  kërel,  dat  elk  hum  midt,  war  picheld  to  fftl ;  —  picheler,  pichler,  Trinker, 

ho  man  kan ;  —  pcrvAtskhcid,  prevatskheid  Säufer.  —  Nd.,  mnd,  picheln,  pichelen.  — 

(Malice,  BosJieit,  Feindschaft^  Hans,  feind-  Ob  dies  Wort  nicht  eher  von  prov.,  afrant. 

selige  Gesinnung  etc.) ;  —  ho  hed  dat  allen  10  pichier,   pechier ;    span.,  port.  piche! ;  M 

ût  pervâtskheid  dân  etc.,  bz.  dat  is  blôt  sin  bicchicre  etc.  (cf  beker)  abstammt,  ah  dau 

pervâtsklieid  west,    dat  \\0  dat  dan  hcd.  —  es  mit   dem  gleichbedeutenden   nd.  pegeh 

Von  nd.  (Schambach)  prof at,  prifat  ("ilfa-  (von  pegel  =  Finte  etc.)  ident  ist?              ' 

lice)    u.    dies   zweifellos   mit    mnd.    privat,  pif,  feinere  ScfiaUbezeichnung  wie  paf  n 

prevat,   provat,   pravat  (Privat,   heimliches  15  put*  u.    nur   in  der  Zusammensetzung  «ä     i 

Gemach,   Abtritt)   aus  privatus  von  privare  diesen  (pif-paf-puf)  gebräuchlich,  ehne  daa     j 

(berauben,   ausser   Verbindung  setzen,  für  weitere  Wörter  davon  gebildet  sind.              \ 

sich   selbst   nehmen   etc.),    sodass   das   nd.  pi-jikkert,  ein  jikkert  od.  eine  Jacke  tm 
^riîaX  (Malice)  urspr.  eine  private  Gesinnung        raulhem,   grobem    Woüenstcff,    cf.   pé.  — 

od.    soviel   als   Selbstsucht,    Eigennutz  etc.  20  Nid.  püjakker  u.  pUJikkcrt;    nfries.  (Jo- 

bedeutete.  hansen)  pgekkat. 

pese ,   päse ,   pise ,   pesel ,  päsel ,  pisel  pijänte,  s.  piûnte  etc. 

(THmin.  pêsje  etc.  i(.  peseke,  pêske,  paske,  1.  pik,    Pech.  —    Nid,  pek,   pik;   mnH. 

piseke,    piske)^    Ziemer   eines    Ochsen   od.  pick,   peck ;   nd.,  and.,  o«.  pik;  ags.]fit\ 

Stiers,   Schweins   etc.;   —    Compos.:   bul-,  2h  goth.,  an.  bik;    engl,  pitch;    oAd  pëh  etc.; 

Bwin-pcse  etc.  —  Nid.  pees  (Ochsenziemer,  lat.  pix;  griech.  pissa  etc.;  vergl  Weitera 

Sehne,  Nerve,  Flechse,  Spannader,  Bogen-  unter  fisk  am  Schlüsse, 

sehne,  Strang),  Dimin.  peesje  (kleine  Flechse,  2.  pik,   a)   Inlerjection  des  Pickens  od. 

kleiner  Strang,  dünnes  Tau  etc.,  z.  B.  an  Aufschiagens  «.  Aufstossens  u,   b)  Uidikr 

den  Heringsnetzen  etc.),  pesing  od.  pccsing  30  Schlag  od.  Stoss   etc,    mit   einem  dünnes, 

(Tauwerk   od.  das  wovon  es  gemacht  wird)  feinen  od.  spitzen  Etwas   (s.  B.  mit  einem 

etc. ;   mnld.  pese  (nervus) ;   nd.  pcsel,  päsel,  Stäbchen ,   einem  Pfriemen^    dem  Sdmobd, 

pâsk  (nervus  (^euitalis  tauri  etc.) ;  mnd.  pese  den  Fingerspitzen  etc.)  od.  auch  ein  leidiUr, 

(nervus,  chorda,  arcus).  fein   schallender  Schlag  od.  Klapps  i^ 

pestol,  s.  pistol.  35  haupt;  —   so  gaf  hum  'n  pik   (od.  tilc)  op 

pet,  Mannsmütze,  Kappe.  —  Nd.  (Schani'  de  band,  bz.  an  de  nöse  etc. ;  —  wen  da  \ 

bach)  petzol;  nid.  pet.  —  cf.  1  pol.  nêt  Icttst,   den  krigBt  du  glik  'n  pik  up  de 

Peta,  wbl.  Name.  iio^ers,  bz.  fôr  de  nërs.  —  cf.  2  pikken  t. 

Peter,   ml.   Name   (Peter);   —   Dimin.  Weiteres  auch  unter  bikken. 

Peterke  (wbl.  Name);  —    G eschin.  Peters,  40      1.  pik,   heinüicher  OroÜ,   Mass  elc;  — 

Petersen,  cf.  weiter :  he  hed  'n  pik  up  linm.  —  Nd.,  fUd.  pik.  — 

petersilje,  Petersilie.  —  Aus  mint,  pctro-,  Aus  dem  franz.  pique  in   derselben  Bedtg. 

petrisilium ,   bz.    petrosilinum ;   griech.,    lat.  u.  urspr.  eins  mit  pique  (Lanze,  cf.  3  pik), 

pctroselinum  ;    griech.   petrôseliiion    (Stein-  jedoch  hier  wohl  in  der  Bedtg.:  Stich. 

Eppich)  von  petros  (FelSj    wovon  auch  der  45      2.  pik,    die  plque-Farbe   im  Kartenspid^ 

Name    Peter)    u.    selinon    (Eppich),    cf.  hier  sonst  schuppen  genannt. 

Bclleré.  3.  pîk  od.  pike,  a)  Pike,  Ijonse,  j^peer, 

petût,  fein,  zierlich,  hübsch,  nett  etc.;  —  gekrümmter  Spitzhaken;  —    b)  die  untere 

't  Bügt  dar  in  hûs  all'  so  petût  (od.  petû(jes)  hintere  u.  zuweilen  auch  wohl  vordere  Ab- 

11 1,  dat  't  'n  waren  lüst  is ;  —  sê  kumd  altid  50  theilung  in  einem  Schiff,   wo  es  unteM  am 

Bo  i)etût  (od.  petûtjes)  fan  dag,  as  of  sê  ût  Ilintersteven    (bz.   am    Vordersteven)  gans 

de  glaskaste  nainon  is;  —  'n  petût  meisjc;  spitz  n.  schmal  wird,  cf.  audiheiBobrik 

—  petûtjes  uppassen.    —   Wohl  aus  franz.  Piek  bis  Pieken.  —  .ÄTd  piek ;  nid. piek; 

pctit ;  aital.  pitetto;  waJlon.  piti  (klein  etc.)  mnld.  p\]cV,p\}c\ie\  engl.  p\Ve\nww.,sénwed. 

von   pito    (spitziges   Hölzchen,    bz.   spitzes,  55  pik;  d<w.  piik  etc.  —  Aus  rom.,  bs.  franz. 

feines,   dünnes  Etwas)  etc.,    cf.   Diez,    I,  pique;   span.,  port.  pica;   ital  picea,   mos 

3Z5  u.  Weiteres  auch  unter  pit,  pint  etc.  mit  ital.  (Diez,  I,  318)  picco;  nMiii.,jiorl 

peae,  s.  pojo.  pico;  prov.,  franz.  pic  (8Anabei,Ber^lspitie 

penke,  s.  peike.  etc.);  ags.  pic  od.  piik  (SpiUe^  Zinne  etc.); 

pe-wipken  (Kinder spräche),  Läuschen.  60  aengl.  pic;  engl,  peak  (SpÜMe^Ku^p^  O^fH 


Pm-DRAT                          717  PILE  PIL 

dci.  ptc,  peac,  peik;  walsch  pig;  bret.  Da  ^ikkéiformeïl  mit  mflâm.,  mtüd.  pickel 

Uge) ;  nono,,  sckwed,  pigg ;  dän.  pig  =  bickel   (Knöchel),   he.  bikkel  (Beinchen 

€te.)  ete,,  sowie  weiter  an.,  isl.  plack  od.  Knöchelchen,  womit  die  Kinder  spielen) 

pimka  (pungere,  stimularc,  tundere)  eins  ist,  so  wird  es  beim  Vergleich  von  Bein 

wuerm  2  pikken  u.  auch  mit  hikken  5  alsSchreitendes  u.cUs  Knochen  woM 

Musammenhängt,  sodann  sich  aber  auch  begrifflich  von  bikkel  nicht  verschie- 

\eii8   m^  lat.  picus  u.  pica  berührt,  den  sein. 

nam  aber  nicht  weiss,  o6  die  Formen  1.  pikkeln,  s.  unter  pikkel. 

autendem  b  (cf.  bek  u.  bikken  etc.)  2.  pikkeln,  pinkeln   (nur  von  Kindern), 

u  einer  y  mit  anlautendem  h  od.  bh  10  pissen,    uriniren.     —     Nd.    (Dähnert, 

\  u,  dann  wieder  die  mit  anlautendem  Schütze,   Schambach)  pinkeln.  —  cf. 

T.  pi(,  pin^ati  (ausschneiden,  zur  echt-  schwed.  pink  (Urin),   pinka  (uriniren,  sein 

m,  bilden,  putzen,  inachen,  bereiten)  Wasser  lassen). 

er  y  pig  od.  piV  (hauen,   schlagen,  1.  pikken,  pechen,  pichen,  mit  Pech  Ober- 

,  tchneiden,  aus-  od.  zurechtschneiden,  15  ziehen,  dicht  machen  od.  festkleben,  kleben 

Bte.,   cf.  die  y  kar  aus  skar,   sowie  etc. ;  —  ho  pikt  dat  d'r  an  fast ;  —  de  näd 

MM  tak)  entstanden,  die  auch  ebenso  (7»j.  brandemmer  etc.)  mat  nês  ferpikd  worden ; 

/ftr  picus  etc.  u.  nhd.  Specht  von  —  dat  pikt  all'  an  (od.  up)  'n  ander  fast; 

r/,  831)  angenommene  Grdform  spaka  —  ho  is  rein  up  *t  wicht  fcrpikt  (versessen, 

e  tag.  y  spak  od.  spag  zurückgeht,  20  wiU  nicht  davon  lassen).  —  Davon :  pikkerig, 

vieUeiclU  urspr.  Schallwurzel  war  u.  pikrig,  pikkerg  (klebrig  etc. ;   —   pikkerige 

sich  dann  weiter  wie  bei  klap,  kaak,  nngers ;  —  pikrig  nat  etc.) ;  —  pikkergheid 

c  auch  die  Bedtg. :  schlagen,  stossen  (Klebrigkeit). 

Üen  etc.  (cf.  2  pik  u.  2  pikken)  cnt-  2.  ^ikken^ picken,  scTUagen,  klopfen,  stossen, 

f,  wie  ja  auch  für  unser  spaken,  spek,  25  Juicken;  —  ho  pikt  hum  mit  de  stok  up  de 

ty  spiker  etc.   eine  y  dpak  od.  spag  fingers;  —  ho  pikt   (schlägt  od.  hackt  etc.) 

Musetten  ist.  d'r  'n  stük  of;  —  de  dufeu   pikken  an  't 

Irit,  pik-drâd,  Pechdrath,  womit  der  fenster ;  —  de  fSgel  pikt  mit  sin  snabel  in 

r  die  Schuhe  u.  Stiefel  naht.  de  bôm,  bz.  appel ;  —  de  rafen  pikken  hum 

■  od.  pîken,   stechen,  spiessen,  auf-  30  de  ôgen  ût;    —   de   höner  pikken  de  eier 

i,   harpuniren  etc.  —  Zu  pike,   bz.  kört,  bz.  de  körrels  up;  —  dat  pikken  (od, 

Ï  franz.  piquer  etc.  tikken)  fan  de  ûr,  bz.  de  holtwurm  in  de 

dMgsi  (Pech-Hengst),  scherzhafte  od.  wand  etc.  —  Nd.,  nid.  picken ;  aengl.  picken ; 

Benennung  eines  Schusters.  engl,  pick;   an.,   isl.   picka;  norw.   pikka; 

Lappe,  PecJikappe,  eine  runde  Mütze  35  schwed.  picka;   dän.  pikke  etc.   —    Theils 

ppe  von  Leder,  die  gegen  das  Ein»  wie  mnld.  picken  (de  steenen)  u.  picken  (ictu 

Mrwgen  des  Wassers  mit  einem  An-  rcsecare)  Nebenform  von  bikken,  andernOieils 

wm  Theer  od.  Leinöl  überstrichen  ist.  aber  auch  mit  mnld.  picken,  hecken ;  franz. 

B-dftstor,    pechfinster,    vollständig  bequer;    ital.    beccare;    span.    picar    etc. 

rabenschwarz  etc.;  —  in  pikkedüsterc  40  (rostrare,   rostro  impingere   etc.)   Ableitung 

bs.  in  pikkedüstern.  von  bek  in  der  Bedtg. :   Schnabel,   bz. 

hl  (nur  von  Kindern),  Fuss,  Füsschen.  von   pic   in   der   Bedtg.:   Spitze   etc.,   s. 

«tu.  pikkelke;   —   he  mit  sm  lütje  unter  pike. 

od.  ]ßikke\kcs. -- Nd.,  bz.  äUer fries.  pikkern;   i.  q.   bikkern,    bz.  Iterat.  von 

Kehdingen,    Land   Wursten    etc.)  45  2  pikken. 

(dasselbe).      Vergl.  ferner  nid.    (v.  1.  pîl,  Pfeil.  —  Dimin.  pilke  u.  pîltje.  — 

pikkel    u.  mfläm.,  mnld.  pickcl  van  Aus  lat.  pilum. 

tafel   etc.  (pes   sedis,   mensae   etc.),  2.  ^il,  schnurgerade  wie  ein  Pf  eil ;  —  pilin 

Dt  (olla  quae  pedes  habet).  —  Davon:  de  wind.^ —  Auch  nd.,  cf.  Danneil  etc. 

,  gehen  (mit  kleinen  Schritten  schnell  50    ^  pile,  pil  (Dimin.  pflke,  Plur.  pilen,  Dimin, 

etc.;  —  dat  kind  fangd  al  'n  bitjc  an  pîlkes),   die  ersten  sprossenden  jungen  u. 

ein ;  -^  he  pikkeld  d'r  hen,  dat  't  so  kurzeti  Federkiele  od.  auch  die  schwachen, 

hed),   was  auch  wie  pikkel  im  Sta-  dünnen,  zarten,  noch  fast  woUigten  Federn 

(  etc.  gebraucht  wird  u.  womit  auch  der  jungen  Vögel,   sowie  ferner   auch  die 

iS  amärk.,  nd.  pickein  ident.  ist,  wovon  55  ersten  dünnen  u.  schwachen  Barthaare  bei 

eil  bemerkt,  dass  beim  Ballspiel  der  jungen  Leuten.   —    Aus  lat.   pilus   (Haar, 

I  ffon  Jemandem,   der  stets   Miene  kurzes  Haar).  —  Daher:  pîl-ânte,  pîl-ftntje 

vom  Zid  weg  u.  nach  dem  entgegen-  u.  pllke  (nid.  piel,  pijl ;  dith.  pielken),  junge 

n  Ende  hin  zu  laufen,  gesagt  wird:  Ente,  die  noch  blos  wollige  u^hcuirige  Federn 

a  gftllt  nich."  60  od.  pilen  hat. 


PIL-DOK  718                       PINKE  PINK 

pîl-dôk ;  i.  q.  kwildôk,  Geifertuch.  —  Zu  pînakker,  8.  pin-nakker. 

2  pilGii.  pîn-appe],   a)  Tannenzapfen;   —  h)  der 

1.  pilon  od,  pîlen,  hervorkeimen,  sprossen,  oberste  rund  u,  länglich  spitz  zulaufentk 
aus-  od.  hertior schiessen  etc.  u.  zwar  speciell  Thurmhiauf,  —    Nid.,  nd.,  mnd,  pjDappel  i 
von   den  ersten  Federn  u.  Barthaaren;  —  5  etc.^ —  Wohl  von  lat.  piaea,  hz.  pinas.        j 
de  förcii  (Federn)  fangen,  hs.  de  bârd  fangd  pin-bank,  Folterbank.                               \ 
nog  man  efen  an  to  pilen.   —   Zu  pilo,   bz.  pinelk,  s.  pinlSk.                ^ 

aus*  lat.  pilarc  (Haare  bekommen).  pingel,pingelk]okke,  it/ein^Bimm^^/oc^^; 

2.  pilen   od.   pilen,    Dimin.  pilken   (von  cf  pingcln. 

Flüssigkeiten,  bz.  Speichel  aus  dem  Munde  10      pmgel-dag,  bingeldagf  Bummel-  od.  Fan- 

etc.),  hervor-  od.  herauskmnmen,  auslaufen,  lenzertag.  —  cf.  aas  folgende: 

rinnen,  geifern    etc.;   —   dat  fat   pild   od.  pingeln;  i.  j[.  bingeln. 

ptlkct  man  cfon  mör;  —  dat  kindje  pild  so  pingsteD,   pinksten,  pingster,  viikiterf    j 

stark,  dat  't  water  hum  mau  so  bi  't  mundje  pinj^stern,  pinkstern,  Pfingsten,  Fjingstfett.    \ 

däl  lüpt.  —  Wohl  ident.   mit   1  pilcn,   mit  15      pingster-achteD ,    der   erste   Montag  oi 

Anwendung  auf  Flüssigkeiten.  achte  Tag  nach  Pfingsten,  auf  den  ehenm 

3.  pilen  od.  pilen,   herausschiessen,  sich  wie  auf  pâsk-achtcn  in  Aurich  ein  Pferde- 
mit  Schnelligkeit  fortbewegen,Jliegen,  schnell  markt  fcdlt. 

laufen,  rennen  etc.;  —  he  pild  d'r  ût,   dat  pingster-blöme,   a)  syringa  vulg.;  —  b) 

't  so  'n  ärd  hed.    —   Wohl  zu  pil   (Pfeil),  20  cardamino  praet.,   auch   kîwîts-   u.  8tö^k^ 

wie    das  gleichbedeutende   kÜen    od.    kilcn  blöme  genannt;  —  c)  statice  armeria. 

(hü  kild  d'r  fit)  zu  kil.  ping8ter-088e,  Pfingst- Ochse,  mit  Blumen 

piler  od.  piler,    Pfeiler.   —    Aus    mlat.  u.    bunten  Bändern  gezierter  fetter  Odue 

pilarius  i^on  lat.  pila.  zum  Schlachten  auf  Pfingsten ;  —  he  is  ap- 

pilke,  s.  pil  u.  pile.  25  dönncrd  (od.  ûttakelt)  as  'n  pingsterone. 

pille,  pill,    Pille,   auch  im  fig.  Sinn;  —  pîn-hus,  Marter-  od.  Folterkammer. 

he  hed  hum  'n  dügtig(Mi  pill  gefcn.  —  Aus  pinigen,  peinigen. 

lat.  pila,  Kugel,  Ball  etc.  pinke,   pink,   tj)äer   kleine  Finger;  — 

pillen-dreiep  (scherzh.),  Apotheker.  b)  ein  Endchen  Wurst  od.  eine  kleine  ge- 


pillerd  dV  wat  her.  —  Daher:  pillerdöse  Wanst  etc.)  hebben;  —  d)  männl  GUeä, 
(Schwätzerin  etc.,  cf.  rÖteldOsc);  —  pillerô  peiiis ;  —  5^ricÄw. :  fan  hôreu  is  kwftd  pioken 
od.  pillpallcre  (Schwätzerei,  dummes  albernes  35  krigen;  —  e)  eine  abgeschäiie  essbare  nwxd 
Geschwätz  etc.) ;  —  goji'iWcr  (Geschwätz  etc.) ;  von  Wollgras.  —  Nd.  (Br.  Wh.)  pinkel, 
—  pillerske  ('^c/tzcä/cerZ/O;  — pillerîg,  pillerg  pinke  (Mastdarm);  nid.  pink  (der  kUint 
(plapperig  etc.)  etc.,  cf.  2  pälen  etc.  Finger;  eine  Art  Schnepfe;  ein  eii^jâhriget 

pimpel  (Suhst.  zu  pimpoln),  a.  Soff;  —  Kalb);  mnld.  pinck  (digitua  auricalarii,  mi- 
\\^.  is  an  de  pimpel ;  —  b.  Säufer ;  —  ho  40  nimus) ;  mfläm.  pinc  (Finger,  Klaue).  — 
is  'n  ollen  pimpel  od.  pillle,  siippülle.  In  der  Bedtg. :  penis  (cf.  auch  pit,  pint)  u. 

pimpeler,  pimpel -gat,  pimpel  -  marH,  kleiner  Finger,  sowie  auch  wM  Wwnt- 
Säufer,  Saufaus  etc.  -  -  Nid.  pimpelaar  etc.        endchen  ist  dieses  Wort  zweifelloê  mit  engt- 

pimpeln,  iciederholt  u.  oft  in  kleinen  Zügen  pink  (Spitze,  Gipfel  etc.)  u.  aengh  pinken, 
trinken ,  der  Kanne  viel  zusprechen ,  viel  45  engl,  pink  (fmcken,  stechen,  bz.  auMoehen, 
trinken,  saufen  etc. :  —  he  pimpeld  in  ênen  ausschneiden,  durchstechen,  durchbredten, 
fürt;  —  ho  pimpeld  to  föl;  —  ho  hed  sük  durchbohren,  verwunden,  niederstachen  etc.); 
bepimpeld.  —  Kid.  pimpelen.  kgmr.  pinc,  pingc  (Schössling,  Trieb,  Spitse) ; 

pin,  s.  pinne,  bz.  2  penne.  span.,  port.,  cat.   penca  (stachligtes  BlaH) 

pin,  Pein,  Schmerz,  Qual,  Folter  etc.;  —  50  verwandt,  was  selbst  aber  wieder  von  pic, 
Compos. :  h8fd-,  kop-,  kûs-,  lîf-pîu  etc.  —  pig  (Spitze  etc.,  s.  unter  pike)  nasalirt  »it. 
Sprichw.:  hôgfârd  (bz.  hAfard)  miit  pîn  ebenso  wie  nd.  (Schambaeh)  pinkea 
liden ;  —  de  würold  is  fnl  pin,  elk  fôld  d'r  (schlagen,  picken  etc.)  aus  picken.  AU 
sin.  —  JV(/.  pion ;  mnd.  pine ;  nid.  pijn ;  spitzes  scharfes  Etwas  stammt  nun  aber 
mnld.  pijup,  pone ;  afries.  pine,  pono ;  wfries.  65  auch  wohl  das  nd.,  mnd.,  nid.,  mnld.,  engl 
pijn,  pijune;  soll,  pinne;  wang.,  helg.  pîu;  pinke,  pink;  franz.  pinqne;  Span,  plngne, 
as.  pina,  pîno  ;  aga.  pin;  ahd.  pina,  bina;  \n\ico\  port.  '^\nci\\e  (eine  Art  schneller  Lu^- 
mhd.  pine,  pin;  engl,  pain  ;  franz.  peine;  schiffe,  bz.  ein  kleines  scharf  gebautes  Fischer- 
itai,  span.  ])cna;  mlat.  pena  etc.  —  Aus  hoot)  davon  ab,  ebenso  wie  engl,  pink  in  der 
lat.  poena  60  Bedtg.:  Ell  ritze. 


PINKE-FELL  719                       PIPEN-DOPPE 

éU?   —   Nvr  in  der  Bedensart:  röhrenförmiges  Etwas  überhaupt  gum  Durch- 

Id  mit  pinkefellen  an  âlshuden,  bz,  blasen  ad.  Durchlassen  von  Bauch,  bz.  zum 

I  von  pioken  u,  Häuten  von  Aalen,  Durchlassen  von  Wasser  etc.  u.  femer  audh 

Fdl  des  kleinen  Fingers  9  od.  =  ein  längeres  röhrenartiges  Fass,  namentlich 

ïïaui  einer  kleinen  Wurste  od.  =  ö  für  feinen  Branntwein   od.   Gel  etc.,   was 

penis?  —  cf.  pinke.  etwa  2  Oxhoft  fasst;   —   fleiten  sunt  holle 

i ;  f.  úf.  2  pikkeln.  pipen ;  —  he  rôkd  sin  pîp  tobak ;  —  'n  pip 

f iielSj  peinlich.  up  de  afen   (Ofen)    od,  de  schörstên ;  —  'n 

JLe,   pin-nakkep ,   ein  peinlicher,  stênen    pîp    (Wasserdurchlass   von    Stein) 

ff,  bz,  peinlich  genauer,  knauseriger  10  under   de   weg   dör   leggen ;    —     Compos.  : 

Geizhals  etc.  tabaks-,   afen-   (Ofen-),  schörstein-,   örgel-, 

pii,  8.  2  penne.  büksen-  (Hosen-),  ölje-  (Oel-)  od.  brandewins- 

f.  2  pennen.  pipe  etc.    Ferner  auch  Böhrenknochen  im 

Pinsel.    Auch  im  fig.  Sinn.   —  Bein   od.   Arm;    —    Compos.:    mark-pipe 

.  pinsellas,   bz.  lat.  penicillus  von  15  (Markröhre,    bz.   Markknochen).   —    Nd,, 

äer  Bedtg.:  Schwanz.  mnd.  pipe;  nid.  pijp;   mnld.  pype;   afries. 

pit  (penis).  P^f^'    ^^^*   P^P^'    ^^^*  P^^»  ^^^;    ^nhd. 

lUlt,  hohler  Hahn,  Bohr,  Pfeifen-  pfife ;  ital.  pipa,  piva ;  prov,  p^impa ;  franz. 

iVohl  dasselbe  wie  bcntc.  pipe,  pipeau  etc.,  alles  von  pipen,  bz.  lat. 

8.  l  u.  2  penntje.  20  pipare. 

^er,  ein  Halmsauger,  bz.  Jemand,  pipeln,    Iterat.  von  pipen  in  der  Bedtg.  : 

änke    durch   einen   Halm    (pinte)  mit  feiner  schwacher  Stimme  reden,  wimmern 

immer  nur  nippket  u.   nicht  wie  etc.   u.   kränkeln  etc.   —    Daher:    pîpelig, 

tute  ordentlich  trinkt.    Daher  fig.:  klaghaft,    stöhnend,    schwächlich   etc.,    cf. 

'ther,  engherziger,  geiziger  Mensch.  25  pîperîg  sub  c. 

f.  bagönje.  pipen,  (pipe  od.  pip,  pipst  u.  pippst,  pipt 

Zungen-  od.   Steissgeschwulst    der  u.  pippt  etc.;   —   pêp  u.  pipde,   pêpst  «. 

\e  sich  als  kleiner  weisser,  verhär-  pipdst   etc.;    —   pêpen,   päpen  u.  pipt),   a. 

*Jk  zeigt  u.  leicht  tödtliche  Folgen  piepen  (von  Vögeln  etc.) ;  mit  pieperiger  od. 

Daher  Bedensart:   he  hed  de  pip  30  feiner  u.  schwacher  Stimme  sprechen,  sei  es 

^éht  mit  ihm  zu  Ende,   er  ist  ein  aus  natürlicher  Anlage  od.  Affeetation,  od, 

Todes  od.  Verderbens).  —  Es  be-  aus  Schwäche  u.  Kränklichkeit  etc.;  —  da- 

Hgentüch  wie  nd.  pipp;  mnd.  pip;  her  auch:  fein,   leise  u.  affectirt  sprechen 

mnld.  pippe,  pipse ;  engl  pip  ;  nhd.  etc.  od.  auch :   wimmern,  winseln,   seufzen, 

?fipps   etc.   den  Schnupfen   der  So  jammern ^   klagen   etc.   (sê  hed  altid  wat  to 

ibei  ihnen  die  Nasenlöcher  verstopft  pipen  un  to  stennen)  u.  auch:  schwach  sein, 

Ustand  dieses  Wort  mit  mnld.  pipse  kränkeln   etc. ;   —   sê  plpd   (od,  krâkd)    al 

Nasenschleim,  Botz,  pitaita,  mucus)  lank  wat  herum ;  —   sê  fangd  an  to  pipen, 

eichbedeutendenmlai.,bz,ital.  pipit&,  sê  word  old  un  swak;  —  b.  pfeifen,  einen 

dieses  selbst  wieder  mit  span.  pe-  40  scharfen  pfeifenden  Ton  hören  lassen,  pfei- 

m.  pevide,  pivide;  prov.  pepida;  fend  hindurchfahren,  pfeifend  blasen  u.  so 

pie  aus  lat.  pituita  (zähe  Feuchtig-  auch  überhaupt  blasen,    wehen  etc. ;    —   de 

Hm;  Krankheit  der  Hühner,  Pips)  siiê  pîpt  ördentlîk,  so  früst  't;   —   de  wind 

''eise  hervorging,   dass  daraus  zu-  p!pt  dör  de  tauen,  bz.  de  glifen  od.  bômen, 

Form  pivita  entstand ,  die  später  45  schörstên  etc. ;   —    de  wind  pîpt  mî  dör  de 

Überging.  büksen,  so  weid  *t ;  —  de  wind  pipt  d'r  in, 

ierject.  des  Pfeifens,  bz.  eines  durch  dat  *t  so  'n  ârd  hed.    —  Nd.,  mnd.  piepen 

nden    Wind  entstandenen  feinen  od.  pipen ;  nid.,  mnld.  piepen  u.  pijpen  (pi- 

•  pip!  pip!  sä' 't  fOgelke  od.  mûskc  pare,  pipire,  pipilare,  sibilare,  sibilum  edere) 

)ip !  sä'  't,  do  was  de  wind  d'r  ût ;  50  u.  pijpen  (canere  tibia) ;  mhd.  phifen,  pfifen 

&'  *t  nërske  etc.  —  Zu  pipen.  (die  Pfeife  blasen,  pfeifen;  wie  ein  Strahl 

ip,  Pfeife,  mit  einem  od.  mehreren  zischend  in  die  Höhe  schiessen)  etc.  —  Aus 

versehene  Bohre   als  kunstloseren  lat.  pipare  von  einer  reduplicirten  y  pi,  die 

im  Pfeifen  od.  Flöten,  kleine  Flöte;  wie  pa  in  lat.  papa,  papas,  papula,   papilla 

OS.:   fleit-pipe;   —   Bedensart.    u.  55  etc.  (cf.  mama  u.  pok  etc.)  ein  urspr.  Ton- 

nâ  andermans  pipen  danseu  matten  od.  ScImü-  u.  so  auch  Lall-  od.  Kinderwort 

fig.  Sinn);  —  hold'  du  din  pipen  wie  pa  u.  ma  (in  papa,  mama)  ist. 

e  sak!   du  kanst  wachten   bit   dat  pipen-doppe,  pîp-dopne.  a)  Pfeifenkopf; 

worst ;   —   he  sitt  in  't  reit  un  —  b)  Pfeifendeckel,  Dec/cel  des  Pfeifenkopfs, 

m.  —  Dann  auch:  Bohre  od.  ein  60  auch  pîpendopsel  od.  pipdopsel  genannt. 


PIPEN-PROEKLER  720  PIHER 

pîpen-prOkler,  pîp-pr5kler,  Gerâth  zum  sein,  was  ein  gewundenes  u.  aeßoehUna, 

Reinigen  od.  Ausstochern  (ûtprökeln)   der  be,  ein  gekrümmtes  u.   in  Schlangenlinien 

Pfeifen.  sich  bewegendes  Etwas,  od.  die  Krümmung 

pipen-stintje,  eine  Person,  die  faat  immer  einer  Schlange ^etc,  bezeichnet  «.  wozu  auch 

jammert  u.  klagte  hz,  viel  pipt.  5  woM  unser  spirling  gehört,  zumal  da  unser 

piper,  Pfeifer.  —  Auch  GeschlecMsname  pirken   auch  mit  spir  u.   spirke   (die  ge- 

wie  smidt,  bakkcr  etc.  ringste  Kleinigkeit)  connex  ist    Da  indessen 

pîperî^,  piprlg,  pîperg.  sl)  voll  von  Röhren,  unser  piren  (reizen  od.  stechen  etc.)  m- 

hz.  Röhr  iaht,  Schilf  u.  Rohrresten;  —  ptperige  scheinend  mit  griech.  peirâ  (Spitze,  SiAärfe) 

t(')rf;  —   b)  von  feiner,  quikcnder  Stimme;  10  u,  peirein  (durchstechen,  durchbohren  dt, 

—  v)  leicht  piepend  od.  winselnd  u.  klagend,  bz,  bewegen  od.  dringen  vor  etc.)  von  ier 
schwächlich^  kränklich.  y  par,  wie  auch  griech.  peräcin,  versudie» 

piperling,  Klägling,  Schwächling ^  kleines       etc.  u.  peira,  Versuch  etc.,  cf.  faren  etc) 

schwaches  Wesen.  verwandt  ist,  so  kannte  man  bei  pir  all 

pîp-fögel,  Piepvogel,  jeder  Vogel  der  piept.  15  Wurm  auch  an  die  Bedtg.:  spitz  «.  aekaf 

—  Scherzh.:  der  rothe  Adlerorden;  —  hC»  etc.,  bz.  ein-  u.  durchdringen,  durMokre» 
hcd  'n  pipil}gel  krcgcn.  (z.  B.  die  Erde  od,  Holz  etc.)  denken. 

pip-hakke,   Auswuchs  an  der  Hacke  des  pîrder,  s.  pirer. 

tSprunggelenks  der  Pferde,  auch  cicr-hakkc  1.  pîreD  (vom  Subst.  ^lir),  a.  Wünner,  üe 

genannt                                                          20  als  Köder  zum  Fischen  gebraudit  weries, 

pipi   od.  kurzweg^  auch  ^î,   Pisne,    Urin;^  im  Sande  des  Watts  grahen  od.  ausgrabe» 

—  't  kind  lied^i)ipi  (od.  \n)  m&kd ;  —  pipi  u.  suchen  etc. ;  —  so  sunt  mit  tvtoi  htt 
im  pupft  (bz.  pi  uu  pû)  makou  (zartere  Aus-  to  pîren,  um  es  to  de  angels  to  halen;  — 
drücke  für  iningcre  u.  cacärc  u.  namentlich  b.  mit  Würmern,  die  auf  Angeln  gestedi 
von^n.  zu  Kindern  gesagt).  —  Davon  Verb.:  25  od.  mittelst  Nadeln  auf  Faden  gezogen  n. 
])ipieii  u.  picn,  pissen.  —  Hängt  es  mit  pipe  in  Bündeln  zusammengebunden  sind,  fistMe» 
u.  pipen,  hz.  mhd.  pfifen  (wie  ein  Strahl  u.  so  auch  iiberhaupt:  fischen  od.  Fische 
zischend  in  die  Höhe  fahren,  ausspritzen  fangen;  —  sê  willen  morgen  ût,  am  il  to 
etc.,  cf.  tz  pfeif  daz  bluot)  zusammen,  wie  ptren.  —  Nid.,  mnld.,  mfläm.  pieren  (pier 
vielleicht  auch  pissen  aus  einem  von  pipa  30  graven  of  zoeken);  wang.  (Ehrentrant, 
od.  pipare  entstandenen  pipisare  (cf.  pissen  II,  32)  piren  (Aale  fangen  imtteM  in 
am   Schlüsse)   entstand'!^      Vergl.   übrigens  elgers  od.  Aalspeers). 

auch  pupû.                      ^  2.   pireD,   genau  nachsehen  u.  atdus, 

pip-kanne    (Dimin.   pipkantjc),    Röhren-  sorgfältig  sammeln  etc.  —   Nd,  (Br.  Wh.) 

kanne.    a.   eine  kleinere  Kanne  t^on  Zinn  35  piren.  —  Ob  vom  S%ichen  tf.  Sarnrndn  éét 

mit  ewigem  Hals  u.  weitem  Bauch  zum  Säugen  Würmer  entlehnt  u.  daher  eins  mit  1  pvran? 

der  Kinder,  wovon  auch  die  ihr  in  der  Form  —   Oder  ist  es  mit  nd.    (Schambaeh) 

gleichende  Frühbirne  ihren  Namen  hat ;  —  piren  (gieren,  begehren,  geizen) ;  norw.  pirt 

b.  eine  grössere  Giesskanne.  (kargen,   knickern,  geizig  u.  aparsam  sein 

pipke,    Pfeifchen,    kleine   Tabakspfeife;  40  etc.)  urspr.  eins,  sodass  geizen  etc.  in  äii 

Röhrchen.  Bedtg.:  genau  sein  u.  so  weiter  in  die 

pipkeD,  mit  einer  kleinen  (Tabaks-) Pfeife  t^on:  genau  nachsehen  u.  suchen  de. 

gehen,   eine  kleine  Pfeife  rauchen  etc. ;  —  überging  ?  —    Vergl.  übrigens  aicdb  engl. 

hc  löpt  altid  to  ptpken.  peer  (neugierig  sehen,  naßforschen,  mühim 

pjpker,  Pfeifendrechsler.                             45  suchen,  gucken  etc.)  u,  das  mä  enoL  peer 

pipsk,   mit   dem  pip   od.  Pips   behaftet,  von  Stratmann  identificirte  aengt  {nren. 

kränklich  etc.     ^     ,          ^     ^  3.  piren,  stechen,  sticheln,  reizen,  ärgern, 

pipsk;  Ï.  q.  pîpelîg  M.  pîperîg.  necken,  zerren  etc.;  —  ho  pird  ham  nét  M 

pîr,   Wurm,  besonders  der  an  der  Nord-  lank,   bit  dat  hum  *t  sin  aferlOpt;   —  ké 

secküste  als  Köder  zum  Fischen  gebrauch-  50  ptrde  de  hund  erst  mit  'n  stok   im  do  bét 

liehe  Sandtcurm   (arenicola  piscatorum).  —  do  hund  hum   in  't  bên.   —    Nid.  piem; 

Nid.,   mnld.,  mfläm.   pier,  pierworm  (lum-  dän.  pirre.  —  06  mit  puren  urspr.  eins? 

bricus  etc.);    nd.   (Danneil)  jnr  (Regen-  —  cf.  auch  norw.  purra  u.  por  «.  itkizei. 

tourm),  auch  pir-maod  (d.  i.  pir-made)  ge-  purra. 

nannt;  mnd.  pir,  pyr,  wovon  das  Compos.:  55  pirer,   pirder,  pirdert,  Person  die  gern 

pîrâs    (Wurm -Ans,    Wurmköder).    —    Es  stichelt,  reizt,  ärgert  u.  neckt  etc.;  —  he  il 

scheint  mit  norw.   (Jv.  Aasen)  pir,   spir,  'n  regten  pirder  de  niks  lêfer  as 'n  andennan 

bz.  \mT,  spür  (ein  kleiner  Fisch,  z.  B.  eine  argern  un  för  'n  narr  brûken  mag;  —  ■o'n 

kleine  Makrele)    u.  pir  in  pir-aal   (myxine  olden  pirdert  (Aergerer,  hz.  QiUäigeiit)  H  M 

glutinosa)  aus  dem  lat.  spira  entstanden  zu  60  gift  't  man  ên  in  de  weit.  —  Zu  3  pIraL 


1»IBE-WEIEN  721  HSTOLË 

dili  WÊÛSêig  amhersehlanafm,  um-  man  efen  mêr,  't  is  d V  hast  ûtlopon ;  — 
fé»,  von  einem  Wirthshause  ins  dat  piseld  nog  slV  so  'n  bîtje  an;  —  b.  atoM- 
ém,  noMschwârmen  etc.  —  Nïd.  weine  in  einem  dünnen  Strahl  pissen;  — 
ja.  de  ossen   stan   air   to   piseln.    —    Es   ist 

,  âa8  Essen  tfom  Teuer  in  kleinen  5  rweifeüos  die  ältere  Fonn  unseres  gleich" 
"e/.  spir,  spirke)  aufnehmen  u,  zum  bedeutenden  fiseln ,  oberd,  feisolo  etc.  u, 
lArm,  langsam  u.  wenig  essen,  nicht  wird  wohl  mit  pissen  aus  demselben  älteren 
ne^e»  beim  Essen,  sehr  wählerisch        Stammwort  hervorgegangen  sein. 

Essen  ete,;   —   sé  sitt  al  hen  to  pise-nakkf,  pisnak,  Gcizhah,  Wucherer, 

*n  Ifinink.  —  Vergl.  wang.  (Ehren-  10  Blutsauger  etc. 

63)  pirk  (bei  Kleinigkeiten  Wasser  pis-hille,  pis-liorn  etc.,  s.  piss-hille  etc. 

Brunnen  schöpfen).  pisse,   piss,   pis,   Pisse,    Urin.  —  Nd. 

pirrd.  pisse ;  nid.  pis  ;  engl,  piss ;  franff,  pisse  etc., 

,;  tl  j.  plir-  od.  plûr-Agd.  cf.  pissen. 

(mH  Birel,  pir],  ein  mit  Biestmilch  15  pissen,  pissen,  uriniren,  nässen,  regnen 
er  mehUeig,  der  in  eineni  Sack  od.  etc.  —  Bedensart. :  sük  in  de  taske  pissen 
f^mnden  u.  im  Wasser  gar  gekocht        latcn ;  —  legen  de  mAn  pissen  etc.  —  Nd., 

dann  pirrel  in  de  put  heisst.         mnd.,  nid.,   mnld.   pissen;    afries.   pissia; 
piue.  wfrics.  pissjen ;  satl.  pisje ;  wang.  \m ;  aengl. 

II,  stechen,  stossen,  drücken,  knei-  20  ])issen ;  engl,  piss ;  an.,  isl,  schwed.,  norw. 
igen,  quälen,  ängstigen  etc.;  —  de  ])issa;  dän.  pisse;  ital.  pisciare,  pissare; 
£ken  mî;  —  de  imme  liod  hum  wal.  pis'ji;  prov.  pissar;  franz.  pisser.  — 
—  de  mflggen  ]nsakken  de  përde ;  Vergleicht  man  ruile  u.  ital,  rulla ,  franz. 
igens  pisakken  de  hund  mit  'n  stok ;  r6ler  aus  rotula ,  so  könnte  auch  pissare 
Skki  hum  nët  so  lank,  dat  ho  't  25  formell  leicht  aus  lat.  pitissarc ,  pytissare ; 
3  d'r  ût  häld ;  —  he  pisakkt  de  griech.  pütizoin  (häufig  u.  wiederholt  spucken, 
l  bit  up  't  blöd.  —  Auch  nd.  (B  r.  eine  Flüssigkeit  ausspritzen,  ausspeien  etc.) 
,hn er t  etc.)  fiiwkken  (Einem  stark  entstanden  sein,  was  mit  unserfn  spOjen, 
Jemanden  quälen  etc.).  S])eiten  u.  spütteru   zu  derselben  y  spn  ge^ 

Sr,   ein  Thier  od.  Mensch  das  od.  30  hört.     Vergl.  übrigens  bei  Diez,   t,  323 

od.  peinigt  u.  quält;  —   de  pi-        seq.   auch  die  Möglichkeit   der  Entstehung 
m   flô;   —   de    kürel   is  'n  regten        aus  einem  rom.  pi])isare  ^von  pipAf  bz.  pi- 

pare,  wie  auch  unser  pi])l  u.  pipien  (pissen) 
td  vielleicht  desselben  Ursprungs  ist. 

I,  8.  pese.  35      piss-hille  (Dimin.  piss-hilleke,  ])iss-hilke), 

I,  Gemach,  Stube,  Küche  etc. ;  —  ein  weinerliches,  leichtklagendes  ti.  stöhnen- 
in  80  'n  lütjet  piscl  (od.  pisolke),  des,  weichliches  u.  albernes  Frauenzimmer, 
Bflk  d'r  knap  in  umdreien  kan.  —  bz.  eine  Person  die  beim  geringsten  Anlass 
l  pisel,  pesel ;  afries.  pisel,  pisle ;  Thränen  vergiesst  u,  anfängt  zu  toeinen.  — 
fries.,  wang.   pisel ;   ahd.  phiesal,  40  Wohl  zu  pisson. 

mhd,   phicsel,    pficscl,    phisel.    —  piss-hürn,  Piss-Ecke,  Ecke  zum  Wasser- 

»  pisale,  piselis,  pisehim,  pisalis;  ablassen  u.  auch  Ecke,  aus  welcher  es  oft 
<>îâle;  franz.  poesIe,  poéle  wahr-  nässt  od.  regnet, südwestliche  Himmelsgegend; 
US  lat.  pensilis  (hangend,  schwebend,  —  de  wind  sitt  al  wer  in  de  ])i8S-  od. 
Säulen  od.  Schwibbogen   ruhend),  45  mig-hürn. 

[Uerthum  von  horreum  pensilc  u.  piss-mar^rete,  od.  auch:  mar/|;rete  piss* 

Uüter  von  domns  u.  camera  ponsilis  in  H  hei,  der  als  Begentag  verrufene  Mar- 
mach  dann  das  mlat.  pisale  ent-  garethen-Tag  (13.  Juli),  der  zugleich  als 
t  eamera  pisale  gekürzt  ist  u.  über-  markcldafir  für  die  nächsten  6  Wochen  gilt. 
\  nicht  zu  ebener  Erde  gelegenes,  50  piss-pot,  a)  Piss-  od.  Nacht- Topf ;  —  b) 
oberes  od.  oben  liegendes  Etwas  s  die  Blume  der  1  [eckenwinde  (convolvulns 
\  «.  dann  in  ähnlicher  Weise  wie  sepium),  die  wegen  ihrer  Form  auch  tê-koi)kfl 
(Zinne,  Söller)  aus  solariiis,  so-  (Thee-Tasse)  hrisst.  Weil  die  Blume  sich 
iie  Sonne  betreffend)  in  die  von  nur  hei  Tag  öffnet,  nennt  man  sie  hier  auch 
.  oben  liegendem  Gemach,  Frauen-  56  dag-blöme,  wiäirend  die  Pflanze  vom  Volke 
ttc  überging.  hier  düfels-noi^rirn  genannt  wird. 

a.   (von  Flüssigkeiten)  in  einem  pistoi ,  pestoi ,  Pistole ,    kleines  Schiess- 

rahl,   bz.   in  geringer  Menge  aus        geioehr. 

nranslaufen,  fein  u.  dünn  od.  leise  pistole,  l*istole,  die  jetzt  durch  das  neue 

regnen,  rieseln;  —   dat  fat  piseld  60  Münz- Gesetz  ausser  Cours  gesetzte  frühere 

l>oonikaftl  Koolmui.    WOrterbacb.    II.  4Q 


PIT  -  722  PLAGÖË 

Goldmünze  zum  Werthe  von  fünf  Beichs-  Oeräuach  mctchen,  wiederholt  mit  h 

thdler  Gold.  dem   Geräusch  nieder-^    hg.   auf- 

pit,  Mark,  Kern  u.  in  der  letzten  Bedtg.  achlagen ;  —   iaX  rügend,    dat  *t  p 

im  Flur,  pitten.  —  Fig. :  Innerstes,  Bestes,  hz.  dat  pladderd  ördendlik,  bo  regei 

hz.  Gehalt,  Stärke,  Kraft  etc. ;  —  de  pit  tx  5  de  regen  pladderd  an  de  fensters,  & 

de  kôl  etc. ;  —  pitten  ût  de  appels  etc. ;  —  stênen  dal.  —  Davon :  pladdernat, 

de  pit  is  dV  ût;  —  d'r  sitt  gen  pit  mêr  in  nass,  so  nass,   dass  es  klatscht,   â 

hum.  —  Räthsel:  wit  sunt  de  mOren,  grôn  durch  nass.  —  Nd.  (Danneil,  B 

sunt  de  büren  (Ueberzüge,  Bälge),  brûn  sunt  D ähner t  etc.)  pladdern  (Flüssigke 

de  papen  (Pfaffen,  Zellenbewohner),  de  alle  10  Geräusch   aus-   od.   umhergiessen  t 

nagt  in  ^t  klôster  slapen ;  (Apfel-Kerne).  —  vom  starken  Begen,  im  Wasser  plät 

Nd.,  mnd.,  wfries.,  nid.,  mnld.,  mfläm.  pit,  ein  latUes  Geräusch  machen,  unnütz 

pitte   u.   auch   (cf,    KU.)    pette   (meduUa,  plaudern  etc.);  mnd.,  mnld.  pladere 

nucleus   etc.) ;     wang.,   engl,   pith ;    aengl.  terare,  importnne  loqui,  garrire)  u.  pl 

pithe ;  ags.  pidha.  16  plaeyeren  (ludere,  jocari,  nagari  etc. 

pit,  pint,  ml.  Glied,  pcnis ;  —  pit  un  kut,  der  Bedtg, :  bkterare,  bz.  plaudem 

bz.    pint   un   kunt.    —     Compos. :    bul-pit  das  mnd.  pladeren   wM  mit  mhd.  l 

(Ochsen-,   bz.  Stier-Ziemer).   —   ^d.  pint;  lúMem  (rauschen)  u.  nhd.  pl  au  de 

mnd.   pit,   pint;   nid.,   mnld.    pint;    afries.  p\tidem)ident.,wdÂrend unser u.nd.^ 

pint^  bz.  pinth,  pentb,  peinth ;  nfries.  pint.  20  (vom  Geräusch  des  heftig  niederschlo 

pit-hân,  ml.  Glied  (penis),  auch  krülhftn  Begens  etc.)    mit  nhd.  platzen, 

genannt,  sehen,   plätschern  u,  planti 

pîtje-pâtje,   ein   alberner,   schwatzhafter  sowie  auch  wohl  dem  mnld,  plassche 

Mensch,  bz.  Mensch  der  albern  u.  kindisch  pare  aquas  etc.)  u,  pletteren  eines  Un 

od.  läppisch  spricJU.  25  ist,  worOber  Weiteres  unter  plas  «.  p 

pitje-patjen,  albern  u.  kindisch  od.  läppisch  pladder-nat,  s.  unter  pladdern.  — 

sprechen  etc.  —  Wohl  mit  patern  u.  henneg,  auch  nd,  in  derselben  Bedtg,  gebräi 

pati-pata  (Geschnatter)  von  der  Schällwurzel  plAgf  ^*  plegen. 

pat,  8,  unter  pote  (Pfote)  am  Schlüsse.  plAg^  Plage,   Quäl,  Krankheit; 

pit-kol,   Mark-,   bz.  Strunk-Kohl;  auch  30  die  fallende  Sucht;   —   't  is   niks  a 

das  aus  dem  obern  weichen  u.  markreichen  plage  in  de  weit;  —   he  hed  fdl  p 

Theile  des  Kohlstrunks  bereitete  Gemüse, —  to  stân  had;   —   he  lidt  altid  nog 

Sprichw.j   pitkôl  deid  mi   d'  buk  fan  sër,  olde    plage    etc.    —    Nid,    plaag; 

ik  ât'  min  daee  gôn  pitkôl  wer.  plaghe,   plaeghe;    nd.,  mnd.   plage 

pitske,  pitsk,    Peitsche.  —  Entlehnt  aus  85  plaga;  inhd.  plage,  pflage,  phl&g  (vc 

dem  gleichbedeutenden  poln.   bicz ;    böhm.  gesandtes  Missgeschvdc,  Qual,  Ncih 

bi5 ;   kslav.   bic  (sprich  hitsch),   vom  Verb.  Aus  lat.  plaga  (Schlag,  Streich,  Biet 

poln.  bic  (sprich  bizje);   böhm.  bjti;   kslav,  verwundender  Schlag,  Wunde;  bildL 

bij^,  biti  (schlagen,  tödten  etc.),  was  nach  demiss,  Unglück,  Verlust),  bz.  grieé 

Fick  mit  air,  benim  (ferio)  u.  goth.  banja  40  (Schlag,   Stoss,   Hieb,    Wunde)  u,  d 

(Wunde),  bano  (Mörder);  an.  b&na.  (tödten) ;  flik-flak,  flek,  flikken  etc.,  sowie  uns* 

aM,  bano,  pano ;  mhd.  bane,  ban  (Tod,  Ver-  verschoben  gebliebenen  Wörtern  plagg 

derben)  etc.,  sowie  ahd.  panôn,  banôn  (qua-  plakken,  piek,  plik-plak  etc.  von  dt 

tere  etc.)  u.  nhd.  Bahn   (cf.  bän)  zur  y  Schaüwurzel   plak,   plag,   wovon  au 

bhan,  bha  (schlagen,  tödten,  verwunden  etc.)  45  plango  etc.,  die  in  derselben  Weise  « 

gehört.  u.  klap  etc.  aus  der  urspr.  Bedta.: 

pitsken,  peitschen,  schlagen,  jagen,  treiben  od.  sonus,  crepitiis  etc.  ausser  klag 

etc. ;  —  he  pitsked  hum  dör ;  —  he  pitsked  (cf.  klage)  auch  die  Bedtg, :  reissen, . 

d'r  up ;  —  dat^  water  pitsked  d'r  tegen  an  ;  hauen,  stossen,  schlagen  ete,  eniwkl 

—  de  regen  pitsked   hum   in  't  gesigt ;    —  50  ^ti  der  auch  flöken  0luchen)  geh&rt. 
de  wind  pitsked  dat  water  dör  de  sil;   —  plAg^n,  plagen,   quälen,   &rgem, 
de   wind   pitsked    de   bômen,    bz.    dör    de  etc.,   sowoM  sinnl,  durch  SMäge, 
bômen  etc.  Stielte  etc.,   bz,  schiagen,  stossen,  . 

pitten,  kernen;  —  tUpHien,  auskernen  etc.        kneifen   etc.,    als   awih    von    körpt 

—  Zu^  pit,  wie  auch  das  folgende :  55  Krankheiten  u,  Ut^ln ,  od,   OMch 
pittig,    markig,    kernig,    kräftig,  fest,        stracten  Sinn  von  geistiger  Qual. 

dicht  etc,  pl^gge,  a)  eine  Éasen-Sode  od.  ein 

piune,  8.  bugönje.  u.  verhältnissmässig  dünnes,  in  de 

piänte,  s.  beute.  vierkantiges  Stück  ausgestochenem 

ylSkMem,  ein  platschendes  od.  klatschendes  60  sei  es  vom  Chrünlande  od.  von  der 


tLAGGÉN  723  JPLAKKEiî 

.  dem  mü  Haidehraut  hewacTuenen  —  hô  sitt  ferdômd  nnder  de  plak;  —  hê 
m    Torfmoor ;   —   sê   sunt  hen   to        hed  hum  under  de  plak ;  —  f)  Plage,  Mühe, 

■teken ;  —  ik  hebb'  mî  'n  fôr  plaggcn  Noth  etc. ;  —  hê  hed  Bin  plak  d'r  mit  had. 
ér  kunen  laten,  de  ik  dêls  to  brannen  -  Nd.  plak  od.  plakk,  plakko  (a.  Fleck, 
n  t  fftr  aetten  latcn,  dêls  to  npsetten  5  Flecken,  macnla  [sinnl  u.  tropj ;  —  b.  ein 
sl6to-kante  an  dêls  to  dekkon  up  de  Stück  od.  Fetzen,  Lappen^  Flicken  etc.,  sei 
n  etc.  brûken  wil ;  —  he  hed  plaggcn  ch  ahgerisseny  abgeschnitten,  angesetzt,  an- 
'Soden)  mit  kalk  un  erde  fermengen  geklebt  etc.,  frustum,  segmentum  etc.;  —  c. 
n  d'r  'n  plaggen*balte  (Basen-Soden-  ein  flaches  Stück  Land,  sonst  auch  plache 
^)  fan  mftkd,  um  dat  naderhand  as  10  u.  flag,  flage  genannt);  mnd,  plack  (Stück, 
'Dünger)  up  't  land  to  faren;  —  b)  Lappen,  Fetzen  etc.;  Fleck,  Schmutzfleck); 
;  —  in  én  plagge  liggend  land;  —  nid.  plak  (flaches  dickes  Stück  Holz  zum 
wirr  dureheinandcr  verwachsenes  u.  Schlageti  od.  Klappsen ;  —  Schlag  od.  Klapps 
mder  verfitztes  Etwas;   —   dat  hâr        wit  einem  solchen   Stück  Holz;  —  flache 

in  én  plagge  in  'n  ander  wussen,  15  Scheibe  od.  Schnitt  von   einem  Äpfel,   od, 

in  lodere  of  grotcre  plaggen  up  de        vom  Braten  etc.;  —  Fleck,  Flecken  etc.  u, 

Nd,  plagge  u.  flagge  (cf.  plaggen  auch  wie  unser  plak  =  klop) ;  mhd.  placke, 
eahn  Br,  Wb.  etc.  u.bei  Outzen)',  phlacke  (Fleck,  Stelle,  Gegend;  Flecken, 
flagge  (flacher  u.  platter,  dünner  Flicklappen,  Ijumpen,  Fetzen);  ags.  pl&cc 
ff.  auch:  Flicken,  Fetzen ,  Lappen  20  (platea,  area  etc.,  cf,  speciell  noch  piek).  — 
eh  von  Etwas,  cf,  auch  klatte  in  Mit  lat.  plaga  (Schlag  etc.,  cf.  plage)  u. 
m  Bedtg.  u,  auch  in  der  von  plagge        plaga  (Netz,  Qarn ;  Teppich ;   Gegend),  bz, 

nid,  plagge  (dasselbe  wie  sub  a  u.  unserm  flek,  flake,  plagge  etc.  u.  flak,  fllk- 
Lohkuchen);  mnld,  plagghe  (a.  ma-  flak,  flekken,  sowie  griech,  plax  (Platte, 
t  placke,  bz,  flek,  cf.  plak;  —  b.  25  Fläche),  lat.  planca  (cf  planke)  von  einer 
iloB  etc. ;  —  c.  scgestre ,  Stratum,  u.  derselben  y  plag,  plak  als  urspr.  Schall- 
im   etc.  —  u.   d.  pcniculus).    —    Es        stamm,  wobei  wieder  in  ähnlicher  Weise  toie 

der  Lautverschiebung  entgangenes  bei  klak,  klap,  klat  etc.  aus  der  Grdbdtg. : 
f.  gehört  mit  2  flage,  flake,  bz.  flak,  ^cim\^,cve\AiQ%  etc.  sowohl  die  Bedtg.:  Schlag, 
flek,  piek  u.  plak  etc.,  sowie  lat.  30  Biss,  Bruch,  bz.  Bruchstück,  Flicken  etc. 
Gegend  etc.)  zur  selben  y  plag,  plak,  u.  Fleck  hervorgingen ,  während  wie  bei 
üh  lat.  plaga  (Schlag  etc.)  u.  unser  klêmon  etc.  aus  der  Bedtg.:  Fleck  od, 
:  u,  flik,  wobei  ich  wegen  der  ver-  Schmutz  (macula)  die  in  plMLen  zu  Tage 
nen  Bedtgn,  auf  flek  u.  die  zwn  tretende  Bedtg.:  kleben,  festsitzen,  haften 
lamm:  klak,  klat,  klap  etc.  ^e^ôrendfen  35  etc.  entstand.  Vergl  dieserhalb  auch  )útiken 
'  verweise.  etc.   u.   mnld.  plack-papier  =  klack-papier 

^1 ,   Basen-Soden   (s.  plagge)   aus-        u.  Weiteres  unter  plakken.  —  Davon  (d,  h, 

od.  aushauen  etc. ;  —  sê  sunt  na  't  von  nid.  plak,  flaches  Brett  od.  Stück  Holz) : 
n  to  plaggen.  franz.  plaque  (Platte),   plaquer  (plattiren), 

od.    plakke,    a)     Interject.    eines  40  während  plaqiier  (leimen,  bz.  glutinare)  aus 
%den  Schlages  od.  Klappses,  bz.  eines        nid.  placken  (s.  unter  plakken)  entstand, 
\en  Geräusches  etc.,   cf.  unter  plik  plak-bülte,  plak-fâlt,  plak -haue,   s, 

\upl,  plik-plak  =;  flik-flak  od.  klip-klap        unter  plak. 

•  b^  klatschender  Schlag,  Klapps  etc.;  plakken,  placken;  a.  klappsen,  scMagen 

gat  hum  'n  plak  up  de  haud;  —  daher  45  etc.;  —  handje  plakken  (das  Händchen 
plik-plak  ==  flik-flak  u.  das  Compos.:  klappsen  od.  mri  e/nfm  handje-plak  [flachen 
plak,  als  flaches  Brett,  womit  man  Stück  Holz  etc.]  schlagen) ;  —  de  bedden 
klapps  auf  die  Händchen  versetzt;  (Gartenbeete)  otjAskken (ab-, bz.flachschlagen 
Fleck,    Fläche,    Stück,    Scholle   od.        mit  einem  Spaten);  —    b.  kleistern,  kleben. 

Fetze,  BrucJUheil  etc. ;  —  'n  witten  50  festkleben,  kleben  od.  festsitzen  machen  etc. ; 

'n  swarten  plak;  —  'n  hélen  plak  —  pdtjes  plakken  (Tuten  mittelst  Kleister 
—  dat  ligt  in  ôn  plak ;  —  'u  plak  aus  Papier  machen  od,  kleben) ;  —  paptr 
Ige,  flake)  is;  —  bî  plikken  uq  of  Hnnen  an  de  wand  plakken;  —  he  plakt 
1  (s.  unter  plik);  —   d)  dasselbe  wie       d'r  'n  stük  papir  afer;  —  up  'n  ander  fast 

8ub  a;  —  daher:  plak-bülte  (ein  55  plakken;  —  an  'n  ander  plakken  (an  ein- 
von  Basen-Soden  u,  Erde  =  plaggen-        ander   kleben ;    fig.   auch :   zusammengeben, 

—  plak-fâlt  (ein  Düngerhaufen  aufi  copuliren);  —  so  hebben  hum  'n  wîf  anplakt 
Soden) ;  —  plak-haue  (Hacke  od.  (sie  haben  ihm  ein  Weib  angeklebt,  bz.  an* 
mm  Stechen  od.  Hauen  der  Basen-  gehängt  etc.) ;  —  sê  hebben  hum  dat  mit  'n 
;  —  e)  dasselbe  wie  klop  od.  kloppe ;  60  môjen  prôt  anplakt  (sie  haben  ihm  das  mit 

46* 


PLAKKEN  724  PLAIïTE 

tiner  schönen  Bcdensart  angehängt);  —  c.  (macula,  c/.  klak  u.  flek)  u.  Flicken,  alt 

hieben  u.  sitzen  bleiben,  wo  festsitzen,  lange  das  was  durch  Abspringen  od,  Ahfaüen  wm 

sitzen  bleiben  zu  schxcatzen   u.  zu  zechen  Etwas  etc,  od.  auch  durch  einen  Schlag  od, 

etc. ;  ~-  ho  ma.pr  gern  plakken ;  —  sc  Bitten  Stoss  entstelU,    Aus  knicken  od,  brechen  ete. 

alle  nachten  bi  'n  ander  to  plakken ;  —  da-  5  entstand  dann  wieder  die  Bedtg. :  biegen, 

her  Subst:   plakkcr,   Üiner   der  fest  sitzt,  krümmen   etc.    u.    hieraus    auch   die  rm: 

bz.    wie   angeklebt  sitzen   bleibt ,   nicht  zu  falten  u.  flechten,  wie  ja  auch  gn'eek, 

Hause  geht  etc. ;  —  't  is  *n  oldcn  plakker  plékô  (flechten)  u.  lat.  pHcare,  sowie  plecten 

(er  ist  ein  alter  Sitzer,  bz.  Nachtsitzer,  ein  u.  unser  flechten  etc.  wcihl  auf  eine  Kpltk, 

bis  in  die  tief c  Nacht  hineinsitzender  Zecher  10  prak,    park    zurückgehen.     Zu  iparg  a« 

etc.);  —  d.  plagen,  mühen,  quälen  etc.;  —  spar    u.   dies  aus  spa  vergL    die  Bedtg.: 

ho  phikt  silk   de  hélo  dag  of;   —   ho  mnt  platzen  auch  für  BftATg  (schwellen,  strotzen, 

sük  d'r  mit  herum  plakken;   —   e.   Mmgen  sprossen)    bei   Fick,    I,  833   u,  zu  t^ 

auf,  legen  od.  bürden  auf  etc.;  —  S(>  ))1akken  (spannen,  ziehen,  Baum  u.  ISrfclg  haben) 

hum  't  air  u])  de  hals,  bz.  up  de  nakko.  —  16  das  von  klak   abstammende  ahd.  kla^ 

Nid.  plakken  (kleben,  aufkleben,  anschlagen,  nhd.  kl  ecken,  bz.  das  von  flek  abtiammenéi 

anheften,  flicken,  zusammenleimen ;   Etwas  flekken,   wo/)ei  es  beim  Vergleich  von  M 

flach  niederwerfen ;  kleben  od.  sitzen  bleiben,  klakjan  von  klak,  bz.  klac  (cf.  klak  n.  flek| 

lange  in  einer  Gesellschaft  od.   bei  einem  ganz  zweifellos  ist,    dass  auch  spa,  spu 

Besuche  sitzen  bleiben,  fest  setzen,  dingfest  20  (cf.  spannen  u.  spinnen)  urspr.  ein  SduH- 

machen;    ins    Gefängniss    setzen);    mnld.  wort  war,  was  eben  aus  der  Bedtg.:  crepi- 

placken,   plecken   (maculare,  flecken  etc.);  tarc   od.  platzen,   bersten,  ausein- 

])larkcn   (atügere),   placken   (glutinare,   con-  andergehen    etc.     wieder    die  Bedt§.: 

glutinarc),  placken  (linoro,  ungere),  placken  Bauin  u.  Erfolg  machen  u.  geben  (netfli 

ot  bosetten  met  lecm,   kalk   etc.    (crustare,  25  bei  Fick,  I,8}i9  seq.  die  f^  spa  mit  dem 

incrustare,    gypsare ;   lutare,   delutare) ;   nd.  secundären  Erweiterungen  u.  dazu  audi  dU 

(Br.   Wb.)   u.   mnd.  plakken   od.   placken  Skr.  y  phal  unter  blad)  od.  sidi  ausddmen 

(Flecken machen;  Flecken  bekommen;  heften,  (in  den  Baum  hinaus)  entwickelte, 

kleben;  einzelne  unordentliche  Schüsse  thun;  plakker,   a)  Einer  der  kldH  od.  kleiäirt 

abzwacken,  erpressen,  schinden,  plagen  etc.);  30  u.  zusammen  leimt; —  Compos.:  pû^e-plskbr 

nd.  (Schambach)   placken    (abfliegen   u.  etc.;  —  b)  Einer  der  klebt  od.  kleben tkiU 

mit  Geräusch  auf  den  Boden  fallen) ;  mhd.  u.  lange  sitzt  etc.,  s.  unter  plakken. 

placken,  (flicken).  Dlakker«,   a)  Kleberei;  —  b)  Plaekeni, 

Zu  der  }/  plak,  plag  (cf.  plak  u.  ilek,  so-  Schererei,  Geplage  etc. 

wie  Fick,  I,  GSl)  sei  hier  noch  bemerkt,  35      l.^\9Lki}ti,  ein  kleiner  od.  leichtern,  sanfter 

dass  diese  toahrschcinl.  zunächst  als  Schall-  Schlag;  IHur.  plaktjes,  Kla^ppse,  Sdüâge. 

stamm  aus  idg.  sparg,  sprag  (sonarc,  crepi-  2.  plaktje ;  t.  q.  piekte,  eine  kleine  Fiäeke 

tare,  bz.  tönen,  rauschen,  prasseln,  bersten,  od.  ein  kleiner  Fleck  (d.  h,  Grundes). 

platzen,  knallen  etc.)  entstand,  wozu  ausser  ^ItLnkey^lSkUk,  Planke,  längeres  aus  Balken 

(cf.  Fick,  1,  83:2)  griech.  spharagos  (Ge-  40  gesägtes  Brett ; —  'n  plank  afer  de  8l6t;  — 

rausch) ;   HL  8]>ragu   (prassle) ;   Ictt.  sprâgt  plankenschott,  bcdsplank,  wagenplanken  etc. 

(bersten,  knallen,  platzen,  aufbrechen,  her-  —  Bedensart:  dat  was  de  plank  inis  (beim 

t^or keimen)  etc.   auch  wolU  unser  sprekeii,  Kegelschieben,  statt  pu dein  u.  dann  auch 

sprikke^  s])rok  etc.  u.  vielleicht  auch  springen  sonst  bei  misslungenen  Unternehmungen  ge- 

gehört.      Dieses    idg.    sparg    wurd^    durch  45  bräuchlich).   —   Mit  piem.    pianea  (SUg); 

Aphäresis  zu  parg  u.  so  weiter  zu  präg,  j^ror.  planca,  plancha; /ranjr.  plaoche(Är«KJ 

])lag,  wie  ja  auch  Fick  (I,  681)  plag  (hin  aus  lat.  planca  (Brett,  Bohle),  was  gieitk- 

u.   her  fahren,  flackern,    cf.    flikkern    u.  falls  zur  y  plak  (cf.  plak)   gehört  u,  ent' 

Hakkern  etc.)  als  aus  sparg  entstanden  an-  weder  ein  flaches,  plattes  od.  ein  durch 

nimmt.     In  ähnlicher  Weise  wie   bei  klak,  50  Spalten  entstandenes  Etwas  bezeidmeL 

klap,  klat,  knak  etc.,  bz.  klik,  klip,   klit,  plante,  plant,  liianze.  —  Aus  lai.  planta, 

knik  etc.  ging  nun   aus  sonare,   crepitare  was  neben  Gewächs  etc.  od.  das  was  stdb 

etc.y   bc.   sonus,   crepitus   etc.   die  Bedtg.:  entfaltet  u.  ausbreitet  (cf.^te,^ptii/e) 

platzen,  spalten,  reissen,  knicken,    brechen,  auch   die  Bedtg.:  Fusssohle   (d,  K  die 

bersten,  springen,  abspringen,  bz.  klappen,  55  In'eite  Fläche  od.  das  Flache  dez  Fuzses) 

.schlagen,  stossen,  prallen  etc.,  sowie  auch :  haue  u.  mit  plat,  platc,  pl&ta  etc.  u.  griech. 

sprechen,   schreien^   klagen   (cf.    klagen   u.  platus  (breit)  zu  einer  y  plat,   bz,  prat  =* 

lat.  plango)  etc.,  bz.  die  subst.  Bedtg. :   Ge-  skr.  prath  (ob  idg.  sprath  alz  Weiterbildung 

räuHch;  Riss,  Bruch,  Knick,  Spalt  etc.  her-  ronspar?  e/.  spalte,  spolden, Spalter, Splitter, 

vor,   sowie  tveiter   auch   die    von    Fleck  QO  s\)\iieneic.) gehört,  die  aus  der  wre^pr.  Bedtg.: 


PLANTEN  725  PLASSEN 

wuchen,  prasseln,  knallen  etc.  in  die  nicht  der  Fcdl,  so  gehört  es  als  Ettoas,  was 
Usern,  bersten,  spalten^  springen,  aus-  durch  plassen  od.  einen  mit  Geräusch  nieder- 
rwhen,  sich  ausbreiten  ti.  entfaltefi  fallenden  liegen  entsteht,  entweder  direct  zu 
iH  aM9  phulla  von  phal,  urspr,  spal,  plasscn  etc.  od.  als  eine  flache  Vertiefung, 
\b  y  von  blad,  bz.  griech.  phullon)  5  eine  kleine  Wasser- Fläche  mit  plassou 
f  n.  aus  der  letzteren  beide  Bedtgn,  u,  1  plas  zu  plat  in  der  Bedtg.:  flach  etc. 
Uta  leicht  erklärt.  plaske,  flaches  tellerförmiges  Weissbrod 

m  der  Grdbedtg. :  Geräusch  machen,  für  Kinder  zu  Ostern.  —  Mit  ])letske  zu 
>,  crepitare  etc.  (cf.  die  Stämme:  lÚAiod.Dimin.  von  detn  nhd.  Fl  atz,  flacher 
ip,  —  klit-klat  etc.)i  cf  auch  bei  10  dünner  Kuchen  =  (cf.  Weigand)  älterem 
fjf,  682)  plâra  (Flur,  cf.  flôr)  von  nhd.  blacz,  ])lacz  od.  md.  ])latz  (in  platzbecke, 
tKhen,  schlagen),  bz.  unser  flik-flak  Bäcker  solcher  dünnen  Kuchen). 
)lak  etc.  u.  unser  ûak  =  flat  u.  plat  plassf ,  s.  2  plas. 

tavon  weiter  gebildeten  Wörter.  pjassen    (plasheu),    plasken,    platsken, 

ei,  pflanzen,  setzen  etc.;  —  bômeu  16  platschen,  plätschern  od.  klatschen,  einen 
iten ;  —  he  plantd  sOk  d'r  middeii  klatschetiden  Schall  machen,  mit  schallendem 
—  du  brûkst  di  nét  so  digt  U])  im        od.    klatschendem  Geräusch   niederschlagen 

u.  zwar  Letzteres  speciell  von  einem  starken 
»,  Pflanzer;  a.  Person  diej)flanzt;  od.  sog.  Platz- liegen;  —  he  plaskct  in 't 
:hw,:  is  de  bôm  grôt,  is  de  planter  20  water  herum;   —   dat  ))lasst   (od.  plasket, 

b.  ein  spitzes  hölzernes  Gerälh  zum        ])lat&ket)  ürdeutlik,   so  uat  is  de  grund;  — 

der  Löcher,  worin  die  Kartoffeln  't  regend,  dat  H  plast  od.  plasket,  bz» 
îanzt  werden.  klatsket   od.    pladderd.    —    Nid.    plassen; 

•,  Pflänzchen.  mnld.,  mfläm.  i)lasschen  (palpare  aquas,  mo- 

mi^tn^  pflanzen.  25  tare   aquas);    nd.    (Br.  Wb.)   plasken    od. 

Aljen,  s.  plentjen .  (Bohnert,  Schambach  etc.)  platschen ; 

«r,  lyianzer.  mnd.  plasken ;  schott.  plash ;  schwed,  plaska 

M,  plappern ,  schwatzen ,  plappern        (platschen,  plätschern,   bz.  aqua  cum  sonitu 

he  plappt  H  air  üt. —  Auch  früher  movere).  Daneben  auch:  aengl  (Strat- 
ippen,  plappen  u.  mnd.  ])lep]>en,  was  30  m  a  n  n)  flasken ,  flaschen  (cf  daselbst 
trm  flappen  von  einem  alten  unver-  liascheth  and  wascheth  zu  nd.  wasken  u. 
fn  Schallstamm  (cf.  klappen  von  plasken  im  Br.  Wb.);  afranz.  flasquer 
ap  (cf.  ni^d  bawes  aus  pajias  unter  (platschen,  ^Mischern),  was  Strat  mann 
ntstanden  zu  sein  scheint,  sofern  auch  mit  engl,  flash  (aufschlagen,  flach 
va  flappen  (s.  d.)  gänzlich  andern  35  treffen^  die  Wasserfläche  mit  einem  Ruder, 
\gs  ist.  —  cf.  auch  plempen  etc.  bz.  mit   der  Platte  desselben)  identificirt  u. 

8  od,  (der  Aussprache  nach  besser)        was    man    auch    durch    klatschen    od. 
^4tch,  niedrig,  sumpfig,  beinahe  unter        platschen  übersetzen  kann. 
stehend  od.  mit  dem  Wasserstande  Vergleicht  man   nhd.   Klatsch,   klat- 

^ébung  gleich;  —  dat  land  is  plas,  40  sehen  etc.,  bz.  nid.  klas,  klassen;  engl. 
man  efeu  bäfeu  water.  —  cf.  plassig  clash  etc.,  bz.  unser  klats,  klatsen  etc.  von 
'olgende:  klat  =  ahd.  klaz,  so  ist  es  klar,  dass  auch 

ê  (plash)  od.  plasse  (plashe),  Ifütze,  die  obigen  Verba  ebenso  wie  flit  u.  plat,  bz. 
Ixiche  od.  eigentl.  eine  niedrige  unser  fläter  u.  pläter  etc.  auf  einen  Stamm 
ine  flache  Vertiefung,  ein  Loch  etc.  45  plat  (älter  hochd.  blaz,  plaz)  zurückgehen, 
^asser  steht,  —  Compos. :  water-plas  der  entweder  ein  urspr.  Schallstamm  wie 
-Pfütze  etc.).  —  Nid.  plas;  mnld.  klaj),  klat  etc.,  ist,  od.  aus  der  Bedtg.: 
Bch  (palus,  lacuua;  fossa  in  qua  stat  spalten,  reissen,  bersten,  brechen  etc.  (cf 
;€ii^^  plasche ;  e/i(//.  plash.  Daneben  z.  B.  nhd.  prasseln  in  seiner  Connexität 
\ratmann):  aengl.  flashe,  flosche;  50  mit  nhd.  bersten  od.  an.  braka  [prasseln] 

flache  (lacuna) ;  engl,  (j)rovinz.)  von  goth.  brikan ,  brak  ctc ,  —  od.  lat. 
Hner  Pfuhl).  —  Da  es  formell  genau  fragor  von  frango  etc.)  in  die  Bedtg.:  kra- 
Flasche,  bz.  dem  gleichbedeutenden  chen,  bz,  einen  Schall  od.  ein  Geräusch 
Mche,  plasche,  afranz.  flascho,  serb.  machen  u.  so  auch  in  die  subst.  Bedtg.: 
cf.  flesse)  stimmt,  so  könnte  es  auch  55  Schall  od.  lautes  Geräusch,  sonus, 
ebenso  wie  Flasche  aus  lat.  crepitus  etc.,  bz.  dasselbe  wie  Klajtps  od. 
i  entstanden  u.  aus  der  Bedtg.:  Ge-  Klatsch  als  Schall-lnterjection  od.  Schall 
-eschirr  etc.  in  die  von :  flaches  u.  Geräusch  nachahmendes  u.  bezeichnendes 
iriiges  Etwas,  od.  flache  Vertiefung  Wort  überging,  wie  es  ja  ganz  zweifellos 
rgegangen  sein,    ist  dies  indessen  60  ist,  dass  der  Stamm  plas  in  nid,  plas-regen 


PLASSEN                          726  PLAT 

mit  platz  in  nhd.  Platz-Eegen  (cf.  schott.  plassfg,   wässerig,  pfüUig,   sumpfig  ete^ 
plash   of  raio,   a  heavy  fall   of  rain)   ident.  bz.  (von  Grund  und  Boden)  platsch^  od,  io 
igt  u.  nur  das  schallende  od.  klatschende  voll  von  Wasser,  dass  es  klatscht  od,  pkUstM, 
Geräusch  eines  heftig  niederschlagenden  od,  wenn  man  darin  geht  —  Engl  plashy.  — 
2)rasselnden  Begens  bezeichnet   u,  dass  nun  6  cf.  1  ti.  2  plas  u.  plassen. 
weiter  auch  das  obige  ])la8sen  od,  platskeD,  plaster,    l^flaster  (auf  Wunden)  u,  aud 
nhd.  platschen  etc.   von  Hause  aus  das-  in  stênplâster  dasselbe  wie  nhd.  Pflaster 
selbe  Verb,    wie   nhd.  platzen   ist.     Ver-  in  lyicistcrstein,  Steinpflaster.    Es  wird  aber 
gleicht  man   nun  weiter  skr.  phull  (sc  ex-  auch  in  bildlicher  BedUf.  gebraucht,  ob  ein 
paodere,   florescere)   aus  phulla  von   phal  10  Schmerz  u,  Leid  killendes  Etwas,  od  als  ein» 
(tiudi,  dirumpi  etc.),  sowie  unser  plat  =  an.  Vergütung  für  zugefi^tes  Leid,  ufie  wir  M.R 
flatr.  flau  etc.  (cf.  auch  plate,  plats  =  nhd,  von  Jemandem,  der  einem  An^km  dafür  €m 
Platte   u.    Platz)   u.   griech.  platos  etc.  Stück  Geld  in  die  Hand  drückt  od,  zM 
von  der  y  prath,  urspr.   prat    (sich   aus-  auch  sagen:   he  hed  hum  dV  'n  pl&ster  np 
breiten  u.  entfalten),  so  ist  es  wohl  zweifeh  16  legd.  >-  Sonst  pleister,  c/.  dieses  u.  pleisten. 
los,    dass  dieses  skr.  praüi  urspr.  auch  die  —    Pflaster    entstand    iMÛumntlick  ast 
Bedtg. :  bersten,  platzen,  od.  spalten,  klaffen,  griech.  emplastron,   was  mit  dem  gUidAt- 
auseinander  gehen,   sich  öffnen  u,   weiten,  deutenden  emplaston  zu  em-plasBö,  atL  oh 
Platz  u.  Puum  machen  (cf.   nhd.   klecken  ^\a,iiö(darin',darauf  streichen  od.  schnUeres, 
von  klak,  bz.  flecken  von  flak  unter  flekken)  20  verschmieren,  verkitten,  verstopfen  etc)  §t- 
hatte    u.    demnach   auch  nicht   allein    das  hört,    D(is  einfache  griech,  pUamöf  att.  pliXiô 
Thema  von  griech.  platús   u.  unserm  plat,  (bilden,  formen,  gehalten)  hat  indessen  o»- 
an,  flat  etc.   Qtlatt,  flach,  ausgebreitet,  eben  scheinend  eigentl,  die  Bed^.:drüdten,knäen, 
etc.),   sowie  von  plate   u.   plats   (bz.   nhd.  sodass  em-^HaaBO  demnach  savid  als :  dari»- 
Platz),    sondern   auch    die   y  von   nhd.  25  od.  darauf  drücken  bedeutet.    Vergleicht  ms% 
platzen   u.  des  obigen  plasseii  (cf.  auch  übrigens  die  y  kar  (machen  etc)  ausúu 
proteuy  prötjen,  prüttclu  etc.,  sowie  iv eueres  (spcdten,  hauen,   schneiden  etc.)    n.  takik 
unter  potc,  pôt)   isi,   wobei  sich  eben  auch  (faccrc,  fabricari,  od.  urspr.  frangere,  dine- 
wieder  wie  beim  an.  braka  (prasseln)   von  care,   Andere)    als    Weiterbildung  von  tak 
goth.  brikan  (brechen,  bersten)  etc.  (s.  oben)  30  (hauen,  behauen,  od  schneiden,  besdmeide» 
aus:  brechen  od.  bersten,  spalten,   auseiu'  etc.),    so  kann  man  für  plassö  od.  pltttö 
ander  gehen,  platzen  etc.   auch  wieder  die  auch  die  Grdbdtg, :  sMagen,  hcuEcm,  tpaUe», 
Bedtg. :   schallendes   Geräusch ,   od.   lauter  schneiden,  steche,  stossen,  od.  auch  die  von: 
Schall  (fragor,  crepitus  etc.)  entwickelt  haben  knicken,  brechen,  biegen,  eusamtnendrüdsei^ 
kann,    da  ja  diese  Bedtg.   ebenw  wie  in  35  etc.  annehtnen,  da  ja  dieses  ylsMö  od.  pUiib 
Klatsche  u.   klatschen  auch  in  nhd,  jedenfalls  mit   grtech.  platos   (breit,  iladk. 
Platsche  (flaches  Brett,  um  damit  eben  u.  ausgedehnt)   zu  derselben  y  geh&rt,  die  ja 
flach   u.  platt   zu   schlagen),    platschen  eben  aus  der  Bedtg, :  brechen,  bergen,  spaltet^ 
(mit  Schall  aufschlagend  niederfallen,    kiut  klaffen  etc.  in  die  von:   auseinander  gihen, 
schallend  schlagen)  ebensowohl  wie  auch  in  40  sich  öffnen  u.  entfaUen,  sich  ausbreiten  u.  aus- 
platzen  (klatschen,  schwatzen,  plaudern,  dehnen  etc.  überging,  worüber  das  Weitere 
mit  der  Bede  herausplatzen,  bz.  Etwas  aits-  unter  plat  u.  plassen  zu  vergleichen  isL 
platzen  etc.),  Platzregen  u.  nhd.  platzen  plâstern,  pflastern,  in  verschiedenen  Be- 
(schlagen,  dass  es  schallend  niederfährt,  mit  dtgn.,    wie  auch  nhd.  pflastern.    Sonst  tf. 
Schall  bersten,  auseinander  springen,  knallen  45  pleistcru. 

etc.,  bz.  bersten,  auseinander  springen,  Oeff-  plat,  ^tlatt,  fluch,  eben,  gerade  etc. ;  —  h6 

nung  u.  Baum  od.  Platz  machen  etc.,   cf.  haud  dat  (od.  hum)  plat ;  —  so  plat  at  'n 

Platsche,  platschen,  bz.  1,  2  u.  S  Platz  u,  pankôk ;  —  ôu  plat  slän  (Einen  ed.  Jeman- 

platz   u.  platzen   bei    Weigand)    etc.   zu  tlen  breit  schlagen);  —   'n  platten  fôt;  — 

Tage  tritt  u.  auch  unser  ]il(^tleru  mit  nM.  50  'u  plat  hûs  od.  dak;  —  'n  platten  panne  etc; 

platzen  von  derselben  y  abstammt,  —  platter  as  plat  kau  ^  nêt;  —   't  platste 

Vergleicht  man  nun  aber  V\vik,\in\Vk^\\  von  stük  land;   —   plat  makeu  (ptatt  od.fla(h 

kiiak  u.  kni])peu  von  kuap,  so  erklärt  sich  auch  machen,  plätten,  ebenen) ;  —  piatland  (Élach- 

leicJU  wieder  das  engl,  plash  (die  Zweige  biegen  land,  als  Gegensatz  zu  Hochland  od.  gebir- 

u.flechtenod.  in  einander  schlingen;  dieselben  6b  giges  Lanfl) ;    —    up 't  platte   land  wanen 

beschneiden  od.  kappen;  Mö)^  etc.  an-  od.  (auf  dem  platten  Lande  fais  Gegeusats  wm 

befeuchten  u.  anrühren  etc.)  als  mit  plasseu  Stadt]  wohnen);   —   plat-dfttsk   (FlaUr  od. 

od.  platschen  desselben  Ursprungs,  Niederdeutsch,    als   Gegensats  van  Hodk- 

Weiteres  s.  auch  noch  unter  plaster,   so-  deutsch) ;  —  he  prôtd  plat  (er  spricht  plaä 

me  unter  brêd.  60  od,   allgemein  verstândli^,   od,   auch:   er 


PLATE  PLAT  727  PLEGE 

iêderdeutach) ;  —  hê  kan  gên  plat  plat-fútjf8,   a)  Plur,  von  platfôlje;  —  b) 

—  plal  in  't  gosigt  seggea  (gerade  Aao,  von  platfôt  in  der  Bedtg. :  plaUfüssig, 
hi  sagen) ;  —  plat  ût  (gerade  aus) ;  mit  od.  auf  platten  Füssen ;  —  he  löpt 
knd  plat  maken;    —    dat  hûs  ligd        platfoljes. 

9  Haus  liegt  nieder  od,  nieder-  6  plat-gat,  PkUt-Ärschj  Einer  der  einen 
;  »-  he  f ul  plat  dal  (er  fiel  jüaU  platten  Hintern  hat.  Auch  ein  Schiff  mit 
rangen  Lange  nach  nieder) ;  —  he       flachem  Hintertheü,  —  Nid.  platgat.  —  cf. 

up  de  däle ;   —   sîu  geld  ua  gôd        ruad^at  in  der  zweiten  Bedtg. 
(sein  Geld  u,  Gut  verthun) ;  —  he  platje,  kleine  Platte,    DinUn.  von  plate. 

t  mit  de  lue  (er  ist  so  niedrig  od.  10      platje,  loser  ScJiwätzer,  loser  Vogel,  Spass' 
umgänglich  etc.  mit  den  Leuten,  nicht       vogel  etc.  —  Nid.  platje. 
4g  etc.);  —  he  geid  so  plat  mit  sm  plStje,  aXberne  Person,  Person  die  albern 

nem  Gesinde)  um,  as  of  't  siii's  sjjricht  u.  cUbern  thut  od,  sich  albern  ge- 
int  etc.  —  Nd.,  mnd.,  nid.,  mnld.,  berdet;  —  'n  platje  fan  'n  wicht. 
lengl.,  schott,  etc.  plat  od,  platte  zu-  16  plStjen,  dummes  albernes  Zeug  schunitzen, 
7hl  OMS  franz,  plat  (flach  etc.),  was  sich  albern  bezeigen  u.  geberden  etc. ;  —  Bê 
gleichbedeutenden  ital,  platto  wahr-  plätjed  wat  mit  de  kinder  herum ;  —  du 
iU8  griech.  platús  (platt,  breit)  ent-  must  nét  so  plâtjen  od.  plâtjerig  weseu. 
tnü  ags.,  engl,  flat ;  an.  flatr,  flatt,  plStjerîg,  albern. 

\,  flach  etc.)  zur  y  skr.  prath  (sich  20      plat-lûs,  Filz-Laus  (Pedic.  pubis). 
%,   od.   eigentl.:   spalten,  platzen,  plats,  platte,    Platz,  Stelle,  Baum,   Ort, 

auseinander  gehen ,  sich  öffnen  u.  Wohnort,  Bauernhof;  —  up  sin  pläts  setten ; 
eh  entfaUen  etc.,  cf.  Weiteres  unter        —  elk  up  BÎn  plâts ;  —  hîr  ter  plâtse ;  — 

plassen  etc.)  gehört.  plâts  maken ;  —  he  is  dar  in  pläts  fan  hum 

}\9X^Platte,plattes  od.  flaches  Ftwas  26  sitten  gän;  —  he  is  fan  'n  frömden  pläts 
V  Hotz  od.  Metaü  in  der  verschie-  ua  hir  kamen ;  —  fan  éu  pläts  na  de  ander 
ïrösse  od.  Form  u.  zu  mancherlei  trekken ;  —  'u  pläts  mit  hunderd  dimt  land ; 
^  Sodann  auch:  eine  breite  flache  —  he  wil  dré  plätsen  (Höfe,  Landgüter) 
:,  sofern  sie  eine  grössere  Aus-  ferkôpeu  laten.  —  Nid.  pi&Siis;  mnld.  plsieise; 
hat  u.  regelmässig  bei  jeder  Fluth  30  goth.  platja ;  mhd.  blaz,  plaz,  platz ;  mnd. 
rmmt  wird,  wie  sich  dergl.  plateu  plas.  —  Mit  franz.  place;  üal.  piazza; 
wf  dem  Wattenmeer  zwischen  un-  span.,  port.  plaza,  pla^a,  plassa;  mkU. 
sie  u.  den  Inseln  finden,  —  Aus  placea  aus  lat.  platea  u.  dies  aus  griech, 
até  (breite  platte  Fläche,  Platte)  plateia  von  platûs,  cf.  ^lat. 
ui  platiis  (cf.  plat)  von  derselben  35      plat-sâd;    i.   q.    swiuegras   2  =  Vogel- 

knöterig. 

breites,  bz.  grosses,  weites  Maul,  plätsen,  Platz  geben,  setzen,  stellen,  hin- 

aul.   Schwatzmaul  etc. ;   auch  per-        setzen  etc. ;  —   he  plätst  dat  (od.  sük)  dar 
hwatzmaul,  lauter  Schwätzer  etc. ;        hen ;  —  ferplätsen  (versetzen,  verstellen),  — 
in  pläter  etc.  —  Nd.  pläter  (Maul;  10  umplätsen,  —  henplätseu  etc. 
^),    plätermnul    (Schwätz  er  maul) ;  platsken,  s.  plasseu. 

«r  (Schwätzer).  —  Wohl  von  plat  platte,   a)  Flache,  Fläche;  —  dat  platte 

'  von  flat.  fau  't  hüs  etc. ;  —  up  H  platte  fan  de  fôt 

2  laut  schwätzen,  2)lappern,  plaudern  (Fussfläche,  Fusssohle)  to  stän  kamen;  — 
KTd.  pläteru;  mnd.  pletereu.  —  Zu  46  b)  das  Niederdeutsche;  —  he  kan  *t  platte 
ie  flätern  zu  fläter.  nêt  fers  tau. 

k,  Plattfisch.  platter,  s.  plat. 

tf  Plattfuss;  —  pîl-âutje-platfôt.  —  plege,  Dläge,   Pflege,  Sorge,   Obhut  etc., 

platfôls  (plattfiASsig ,  mit  platten  bz.  für  das  Wohlsein  u.  Gedeihen  Sorge 
üssen  etc.) ;  —  he  tredt  platfôts  to ;  50  tragende  Behandlung,  sorgsame  Aufwartung 
»t  d'r  platfôts  afer  hen.  u.  Bedienung  od.  überhaupt:   Behandluty, 

kje  (Dimin.  von  platfôt),  Platt-  Aufwartung,  Bedienung  etc.;  —  he  is  sin 
plattes  Füsschen.  plege  anbefalen  un  aferlaten;    —    he  hed 

tjen,  mit  od.  auf  platten  Füssen  od.  hum  in  plege  namen ;  —  dat  kind  hed  sin 
1  gehen;  ohne  Schlittschuh  auf  dem  55  liege  un  plege  nêt  gôd  had;  —  de  kranke 
m  od.  gleiten.  is  hör  plege  allen  aferlaten   un   hör   plege 

tjer,  Einer  der  mit  platten  Füssen  hed  he  't  allen  to  f erdanken,  dat  he  wer 
iissig  auf  dem  Eise  gelU  u.  gleitet;  beter  worden  is. —  Nd.y  mnd.  plege;  mnld. 
MTt:  platfôtjers  ût  de  sid;  schofel-  pleghe  (Pflege,  Besorgung;  Gebrauch,  Ge- 
rbi.  60  wohnheit,  Sitte;  Dienst  od,  Leistung,  Geld- 


PLËGS.MAN  7S0  PLEMPEN 

plêgs-man,  plSgs-man   (Flur,  plégs-lüde,  (od,  flake,   flarre)   la  od.   'n   is-pleit  (eint 

plôgs-me),    ein  Mann,  der  den  Maurern  u.  Platte   od,   ScJholle  Eis,   eine  Eisplattc  od. 

Zimmerleuten   in   allen   Stücken  aufwartet  Eisscholle).  —  cf.  dazu  auch  ml  (B  r.  IFA., 

u.  sie  in   u.  mit  allem  Benöthigten  bedient.  330)  plitc  (Plattfisch,  Scholle);  wnd.  (Sek 

—  Zu  plegeu.  5  u.L.)  plotz  u,  nhd.  (Wtigand)  Piaute, 
plê^ster,  plftgMter,  Pfleyster,  Pflegerin,  Plötze  (kurzer  breiter  Degen),  sowie oM 
piegtig,  gemessen,   würdevoll^  feierlich,  (KU)    plotte    (g^us    gladii    latam   ?aldc^ 

festlich;   —    lié   löpt   d'r  80   plegtig   heu,  breve  et  tenue),  sowie:   mnd.  plite,  pleite; 

dat  bô   gêu  mînc   fertrekt,   weu  hum  wcl  nid.  pleit ;  mnld.  pleyte  (navis  Ltfga  et  plau, 

grötd ;  —  h(î  geid  up  't  i)lcgtig8te  angedaii  10  bz,  ein  pkUtes  od,  flaches  Schiff,  ein  Sehif 

Uli  gckledt  ua  de  karke;  —  up  de  ])legtig8tü  mit  plattem  Boden). 

wîbc.  —  Nid,  plegtig  od.  plecktig  (feierlich,  2.  pleite  fn  der  Redensart:  he  u  pleite 

festlich ,  stattlich ,  ansehtilicfi   etc.) ;    mnld.  gau  (a.  er  ist  mit  Hinterlassung  von  Schuldm 

l)lcchtigh ,    plichtig    (deviuctus ,    obiioxius,  flüchtig  geworden  od.  durchgegangen ;  —  h. 

obligatus,  qui  debet;  dubitus).  —   Zu  pligt,  15  er  ist  kaput  gegangen  od.  er  hat  Bankerült 

bz,    plicbt    u.    urspr.    soviel    als:    so    wie  gemadU); —  dat  is  pleite  g&u  (das  ist  jUte» 

Sitte  u.    Pflicht  es   erfordert,   bz.   so    wie  od,  verloren  gegangen);  —   he  is  pleite  (er 

es  dieser  od.  der  betr.  Sache  u.  Gelegen-  ist  bankerott);  —   he  hed  i^leite  mftkt  (er 

Jieit  nach  erforderlich  od,  derselben  ange-  hat  Bankerott  gemacht).  ^  Es  ist  dasjuL- 

messen  ist.  20  deutsche  pleite  aus  jüÜL  plêt&  (Flucht)  w» 

pleie,  Plur,  ploicu,  Uölzer  am  WebstiiM,  hebr.  palat  (er  ist  entwischt), 

an  welchen  der  Kamm  aufgehängt  ist  u.  pleiten,  einen  Bechtshandd  führen,  pm- 

schwebend  erluiUen  wird,  cessiren  etc. ;  —  he  mag  niks  lêfer  as  pleiten; 

plein,  offener,  freier,  ebener  Platz,  —  Nid.  —  he  hed  all'  un  geld  ferpleitd ;  —  he  plald 

plein.  —  Aus  franz.  plaiue  von  lat.  ])lauu8.  25  altid   mit   elk  un   ên.    —    AUes  Spri^w.: 

pleiHter,  Pflaster ;  speciell  der  Wandputz  pleit'  uêt  um  'n  kö,  gif  lêfer  ên  tô,  odL  «k 

od,  der  Kalk-,    Lehm-,    Gips-  Verputz  einer  es  jetzt  (weit  es  sich  jetzt  hei  einem  Procm 

Mauer.  —  Nid.  i)leiBter   (Pflaster ;  Mörtel,  so  sel^r  um  die  Form  handelt  u.  auch  üi 

Kalk,   Gips  zum  Verputz  der  Wand).   —  Gerichts-  u,  Advocaten-GebOIireH  viel  höher 

Aus  afranz,  plaistre  (geplätteter  Fussboden,  30  als  früher  sind)  heisst :  pleit*  nét  um  'n  kö, 

Eatrich);    nfranz.  plâtro    (Gips),   was  mit  gif  lêfer  twc  tô.  —  Nd.,  nid.  pleiten ;  wiul. 

ital  piA^iTix  (Metall-Platte;  desgl.  eine  ital.,  plcitcu,    pleten,    ploiteo;    afries.   plaitia; 

span.    u.   türk.    Silber-Münze)    ebenso   wie  wfries,  plachtjen.  —  Wohl  zunächst  von  M 

plâsteraasemphistrum,  6^.(;r<ec/(.  cmplastron  pleit;  mnld.  pleyte;  mnd,  pleit,  ploit;  afrist, 

entst<ind.  35  plait,  placht   (Eechtshandel,    Process),  wss 

pleistern,  a)  schmieren,  kleben,  verputzen,  mit  franz.  plait,  plaid;  afranz.  plaid;tiror. 

mit  neuem  Putz  od,  einem  neuen  Anstrich  plait,  plag ;  port.  pleito,  preito ;  span.  pfeito; 

versehen,  l^öchcr  ausbessern,  bessern,  flicken  ital.  (Diez,   i,   317)   piato   (Bechl^iiimâÂ, 

etc. ;  —  he  plcisterd  de  gatou  wat  digt ;  —  Vertrag)  aus  lat,  placitum  entstand,  wddui 

de  gefel  niut  uêis  pleisttTd  (od.   wer    wat  40  im  Mittelalter  dieBedtg.:  Versammlung  zur 

ui^pleistcrd)  worden ;  —  he  ])lei8terd  siu  liiis  Verhandlung  unditiger  Staatssaelien  halti 

wat   u]);    —    de    bükseii    (Hose)   etc.   niut  u,  wovon  Verb,:  üaL  piatare,  piateggiare ; 

plcisterd  worden ;  —  b)  kleben  an,  festkleben  span,  pleitear ;  port.  preitejar ;  prot.  plaideiar; 

wo,   sitzen  bleiben   wo,   sich  festsetzen   wo  afranz,  plaidier,  plaidoier ;  franz.  pfeider  etc 

zum  Ausruhen  od.  zur  Erholung,  in  od,  bei  45  weitergebildet  ist. 

einem  Wirtfishause   anhiUten   etc. ;   —    hir  piek,  Fleck,  Fläche,  Landstrich  ete. ;  — 

willen  WÎ  man  efen  jdcisteru,   um    wat  to  dat  ligd  all'  in  en  piek  (od.  up  êu  piek)  to- 

cten   un   to   drinken  un   uns  'n   bitje  ût  to  sameu;  —  'u  hêleu  piek  land;  —  'nplekSi 

rüsten ;  —  he  plcisterd  aferal  so  lank  (bleibt  etc.  —  Nid.  piek.  —   Nebenform  von  plak 

überall  so  lange  sitzen),  dat  lie  hast  hei  uet  50  m  der  Bedtg,  sab  b. 

wer   aferkumd;    —   wi  hebbcu  t'aii   hir  na  \}\em^en,  ins  Wasser  sddagen,  stossen  od. 

Kmdcu  h(Mi  man  cnmäl  plcisterd.  —  Davon:  werfen,  dass  es  ein  schallendes  GeräusA 

gcplcisti*r  (a.  Geschmiere,  Geklebe,  Gejlicke  macht,    Wcuiser   mit  Geräusch   aus    Etmos 

etc. ;  —  b.  langes  Sitzenbleiben  wt),   öfteres  herausgiessen  u.  umher  werfen  od.  sdUeudern, 

Anhalten  wo  etc.):   —   pleisterplats    (Platz  55       Wohl  mit   plemperu,   plimpeni,    plampen 

wo  man  sitzen  bleibt  od.  anhält  um  sich  zu  (cf,  auch  pumpe,   pumpen),   plumpsen   etc., 

erquicken  n.  auszuruhen).  —  Nid.  pleisteren.  bz.  an,,  isl.  plampa  (rigide  et  mstice  incedi) 

—  Zu  pleistcr.  von  einem  olfs.  Fer6.  plimpao,  plamp,  plump, 
1.  pleite  od.  pleit,   ein  flaches  u,  breites  plumpau,   was  ich  als  Schau  naehahmesidei 

Stück,  bz,  eine  Platte  od.  Scholle;  —  'n  pleite  60  Wort  (cf.  klappen,  klimpern  etc)  Mullil^ipen, 


PLBBIPERN  781                         PLETTERN 

«.  flappen   (klatschen,   schwatzen,  weg ;  —  du  must  nét  so  p]entjen,  du  mäkst 

etc,)    de.    wm  demselben  europ.  mi  't  je  all'  nat  un  fill ;  —  dat  water  plentjed 

irp,  palp  (plap,  nasal,  plamp)   o^  dV  afer  etc.  —    Mit  nhd,  platschen  (cf, 

Fick  (II,  158  tt.  603)  für  lat.  plassen  etc.)  eines  Ursprungs.   —   cf.  auch 

'vom    Geschrei   des    Geiers),    lit.  6  pluutjen  u.  nd,  (Br.  Wh.)  plentcru   (ver- 

aipti  (schnarren),   parplys  (Maul-  schleudern),    was    heim    Vergleich    unsers 

e),   plopiu,   plopti    (plärre^i    etc.)  plempern  von  plempeu   u.   unsers  plumpen 

I.  oIb  eweifelios  blas  ein  unarttcu-  zu  pluntjen  auch  mit  unserm  plentjen  connex 

lusch  lautlich  nachmalender  ScJiaü'  ist.    Da  aber  die  Stämme  flat  ti.  plat  (cf. 

:h  für  sonstige  Schallwörter  (ausser  10  plat,  sowie  fläter  u.  pläter)  urspr.  eins  sind, 

'e  Stämme:  Aap,  flip,  flup   u.  den  so  erklärt   sich   auch  die  begriffliche  Ver- 

''ârtem  auch  vielleicht  für  unser  wandtschaft  von  flenteru,  flentsken  mit  nd. 

bluffen  tf.   toenn  für  plump  od.  (Br.  Wh.)  flentern  u.  nd.  plentern. 

plumpen,   plumpsen,   dknn   auch  plesêr,  pelsêr,  Plaisir,  Spass,  Vergnügen, 

u.  plnffen  =  nid.  plof  u.  ploiTcn)  15  Lust  etc.;  —  ût  (od.  für)  pleser  un  mallig- 

1  gelten  kann.  heid ;  —  he  lett  hum  für  plesêr  (zum  Spass, 

ipen,  bz.  dem  obigen  urspr.  plimpan,  hz.   ohne  Zweck,   umsonst)   dar  hcn  lôpen ; 

mp,  plumpan  ^eAdr^  au^s^  plumpen  —   dat  is   warhaftig  gen    plesêr   sük    nat 

nserm  plempern  u.  plimpern  auch  regen  to  laten ;  —  wi  hebben  dar  fBl  plesér 

nd.  (Br.  Wh.,  III,  328)  plampe  20  had.  —  Davon:  vXesetXik  ^laisirUch,  spass- 

%mbach)  plempe  (kurzer  breiter  haß,    vergnüglich    etc.);    —    plesêrlikhcid 

'.  Degen  mit  breiter  flacher  Klinge),  (FlaisirlicMeit  etc.) ;  —  plescrmaker  (Plaisir- 

Wort  auch  wohl  auf  die  Bedtg. :  macher,  Spassmacher,  Vergnügenmacher  etc.). 

ich  schlagen  od.  klappen,  klappsen,  —  Das  franz.   plaisir   u.   dies  mit  franz. 

ete.  (cf.  flappen)  zurückgeht.  25  plaisant  von  plaire  aus  lat.  placere. 

m  (Iterat.  von  plcmpen),  mit  Ge-  ^leUke  (Flur.  pXeiskcs),  ein  kleiner  flacher 

I.   ohne  Rücksicht  darauf,   ob   es  dünner  Kuchen  von  Zucker  u.  Mehh  früher 

ii   od.   sonstigen   Schaden   leidet)  hier   als    Confect  gebraucht.    —    Cumpos. : 

chmeissen  od.  schleudern  etc. ;   —  sukker-  od.  zukker-pletske.    —   cf.   plaske, 

Sri  d'r  mit  herum   as   of  't   uiks  30  bz.  md.  platz  od.  platze,   wovon   auch   dies 

'herumplemperu  (herunischîcudern,  ein  Dimin.  ist. 

endern);  —  l*erplem])ern  (verschteu-  plettern,  schmettern^  mit  Gewalt  (woran) 

werfen,  verschwenden  etc.);  —  he  schlagen  od.  werfen,   dass  es  zerbricht  und 

•d  sin  geld  un  gôd ;  —  liê  hed  sük  zerschellt  etc. ;  —  he  pletterd  dat  an  de  wand ; 

•d  (er  hat  sich  verscMeudert  od.  35  —   to-    od.   terplettern    (zerschmettern,    in 

'en,  weggeschmissen  etc.,  z.  B.  sich  tausend  Stücke  werfen  od.  zerschlagen,  bz. 

em  Stande   od.   an  eine  niedrige,  zerspringen  machen);   —    ferplettern    (zer- 

».    schlecJUe  Person  verheirathet).  schmettern,    zerschlagen,   zertnalmen    etc.; 

'chütze,  Dähnert,  Danneil  zerbersten  u.  zersjtrinaen  imcJien);  —  *t  is 

[>ern,  verplempern  od.  plämperii.  40  air  ter-  od.  fer-pletterd  un  in  dûsend  stükken 

Kloben,  Holzkloben,  derber  Holz-  hauen    od.    ut    'n    ander    fallen.    —    Nid. 

Knittel  etc.;  —  he  kumd  dar  mit  pletleren  (zerschmettern,   zertreten,  zerquet- 

holt  anslepeu,  de  he  kCim  drageu  sehen) ,    vcr]>Ietteren    (zerschmettern ,    zer- 

ê  smêt  hum  'u  plenter  an  de  kop,  stampfen,  zertreten, verquetschen,vernic}Uen); 

de  bênen.    —   Wohl  mit   palter  45  mnUl.    plettercn    (obterere,    exculcare).    -- 

Î.      VergL  indessen  auch  spliuter  Iterat.   bz.  Frequentat.   von   mnld.   pletten 

n,    wie  palte   u.   palter   auch   zu  (conculcare,  contundere,  obterere,  conterere 

lualter  stimmen.  «tc.)  =  wfries.  (Jap ix)  plettjeu.  —  Com- 

1,  plantjen,  plantschen,  mit  schal-  pos. :  for-plettjen  =  mnld.   verpletten,    ver- 

fräusch  ins  Wasser  schlagen    od.  50  pletteren    (conculcare,    obterere,    oppriraere, 

darin  mit  den   Händen  herum-  calcando   sive   premendo    laedere),    welches 

dass  es  klatscht,  Wasser  od.  son-  pletten  mU  mnld.  pletten    (pMUen  od.  platt 

Hakeiten  mit  platzendem  Geräusch  machen,  platt  drucken,  platt  pressen,  platt 

iraiessen  u.   umher  werfen,   dass  quetschen,  zerquetscheti,  zerkleinern  etc.,  bz. 

.  Lachen  entstehen,  überflicssen  u.  55  yerbrijzelen  etc.,   cf.   auch  mnd.  vorpletten 

hendem  Tone   niederschlagen,   bz.  beiSch.u.L.  tnder  BeUgstelle :  ^e  won\^n 

\   worüber    hinschlagen;    -    ho  mit  groter  fwarheid   der   piue  vordrucket 

1  't  water  herum  •   —  ho  plen^eil  unde   verplettet   etc.     von   plat   (cf.   goth. 

afer  Me    -Vicht!  dW  de  plats;   ahd.  plez,   Lappen,  Flicken,/^ 

Schtig,   du  plengest  sc  je  all'  60  u.  lU.  plotis,   Stück  etc.)  weitergebildet  u. 


FLICHT  7S2                              PLIE 

aucJi   dasselbe    Wort  wie  aengl.    (St rat-  (falten,  in  einander  legen,  einwickdn,  ut' 

manu)   platten,    plettcu;    ags.    plättau   u.  flechten  etc)  gekoren,   wa9  tunäcKst  wokl 

(Schamhach)    plettcn    (t'erire,    ruinpere)  aus  (cf.  Stratmann  unter  plechcfo)  an 

ist,  wie  auch  nd.  (cf.  Schambach   unter  afrant.   plccier,   plessier   enUtand.     Möf- 

plunneu)   plettü   (zerrissenes  Etwas,   Fetze  5  licherweise  jedoch  könnte  das  engl,  pligot 

etc.)  u.   die  Interject.   platz  als  Bezeich-  (Falte;  Kleid,   Mantel,   ha,  das  was  mm 

nung    eines    schallenden    Lautes    od.    Ge-  sich  umwickelt   od.   worin  tnan  sich  eith 

räuschcs  (=  kluk,  klut,  kla])  etc.)    «.  das  wickelt)    auch   zu    aengh    (Siratman») 

Verb,  platzen    (cf.  platzen   bei  Wei-  plieu;   engl  ply  gehören,  was  aus  front, 

(jand  u.  Weiteres  unter  ])la8seu,  plat  ütc.)  10  ])lier  u.  weiter  ebenso  wie  das  obige afraiu. 

mit  ags.  plätte  (alapa  od.  Klappe,  Klatsche)  plccier  etc.  mit  ital.  piegare ;  Span,  plrgar; 

auf  dieselbe  y  ])i*ath  (s.  unter  plassen  etc.)  j>or^  pregar;   wal   plecâ   (falten)  aus  ht. 

zurückgeht,     wie    unser    plat    u.    griech.  plicaru  (falten,  zusammenlegen,  einwitkdn 

lilatús  etc.  etc.)  entstand,  ebenso  wie  ita/.  piega  (Feki, 

1.  plieht  od.  pligt,  Pflicht,  Obliegenheit,  15  Krümme,  Bua,  Bruch)  aus  plica  u.  itsl. 
Schuldigkeit  etc.,  bz.  da*\jfnige  was  (als  ])iego  (Umschlag,  Hülle)  von  piegare  fein* 
.srifier  Fürsorge  |cura  etc.]  anvertraut  u.  od,  umwickeln  eic),  bz.  von  plicare. 
unterstehend)  Einem  zu  thun  u.  zu  leisten  plicht-anker,  der  grösste  «.  scAwerrif 
obliegt  od.  was  von  ihm  gefordert  werden  Anker,  bz,  der  Haupt-  u.  Nothanker  (ancon 
kann,  ddlicr  auch:  Anspruch  auf  Vcr-  20  Bacra)  eines  Schiffes,  welcher  gcwöhntieksfif 
richtung  von  Etwas  od.  auf  Hülfe  u.  Unter-  dem  Bug  des  Schiffes  liegt  u,  nur  in  Zeiten 
Stützung,  Dienst  etc.;  —  liê  lied  Bin  ])licht  ausserster  Noth  gebraucht  wird.  —  Ni,, 
not  (lau;  —  H  was  iiiks  mër  as  siu  ])ligt  mnd.,  nid.,  mnld,,  schwed,,  dän.  plicht^ 
Ulli  (lat  to  doli ;  —  he  iiinid  hum  iiog  al  plecht-,  pligt-anker.  —  Wohl  Compit.  ro« 
11)1  in  plicht,  dat  lic  hum  hel])on  inut;  —  25  1  plicht  tu  der  Bedtg.:  cura,  procura  etc., 
he  nimd  iiiiu  geld,  bz.  miu  pürde  oil.  uiiu  da  auf  diesem  Anker  gerade  vorsugsweiu 
wageii^etc.  al  um  H  hetje  ia  plicht;  —  he  u.  vor  allem  andern  die  Sorge  od,Firi$rge 
hcd  raiu  arbeiders  (bz.  miti  wagen  etc.)  mër  für  die  Erhaltung  od,  Keitung  u.  Bewakrsn§ 
in  ]úidú  as  ik  sülfen  ;  —  he  is  in  éd  un  plicht  des  Schiffes  beruht.  Die  gewöhnliche  Ath 
iiamen  etc.  —  Sj/richw.:  jdicht  geid  bäfeu  80  nalune,  dass  dieser  Anker  daher  seiMs 
willen  of  lüst  hebben.  —  Nd.,  mnd.,  nid.,  Namen  hat,  dass  er  auf  der  plicht  ol 
mnld.,  fl/nVif. plicht ;  ci/^r/.  i>hliht,  fliht ;  mhd.  dem  Verdeck  (s.  2  plicht)  aufliegt,  scheiid 
])hliht,  ])tliht  (cura  etc.).  —  Mit  plege  zu  mir  wenigstens  tiicht  so  zutreffend,  tsmal 
]degeu,  bz.  plegau,  pligau,  wie  auch  nid.  plagt  man  auf  grösseren  Schiffen  diese  Beztief 
{ Hypothek,  eingetragene  Forderung  etc.)  85  nung  für    das    Vorder-    od.   Hinter -Ikd 

2.  plieht  od.  pli^t    (auf  kleinen  Schiffen  niclU  kennt. 

u.    namentlich   solchen,    deren  Baum    offen  pl lebten.  —  cf.  bi  tf.  fer-pHchten. 

ist  u.   die  kein  eigentliches  Deck   od.   Ver-  plichüg,  pflichtig ;  —  plicbtig  uu  schuldig. 

deck  haben),   ein  abgezimmertcr  mit  einem  plik,  a)  InterJ.  od.  Onomaiop.  eines  Uut 

Deck  od.  Verdeck  versehener  kleiner  Baum  40  od.  fein  (knippsenden)  schallenden  Schlagu 

im    Hinter-   u.   Vordertheil  von  Fluss-   u,  od.  Klappses  od.  eines  ähnlichen  Geräusthet; 

Wattschtffen  od.  Tjalkcn,  welcher  im  Hinter-  daher :   plik-])lak  =  flik-llak   od.   klip-kbp 

thcil   die  Stelle   der  Kajüte  auf  grösseren  elc. ;   —   b)  ein  leichter  Schlag  od.  Kla^ 

Schiffen  vertritt   n.   als   solche  achterplicht  etc.;  —  se  gaf  hum  'n  pUk  (W.  pik)  up  de 

heisst,  während  die  fürplicht  od.  der  bedeckte  45  band ;  —  c)  Stück,  Fetzen,  Flicken,  Lappen, 

u.  abgezimmerte  Baum  im  Vordertheil  solcher  Bruchtheil,   Brocken,   Kleinigkeit  etc.;  — 

Schiffe  sonst  auch  lürunder  genannt  wird.  b!  plikkeu    un  plakkcn   (bei  Kleinigkeiten 

—  Nd.  ]dicht;    nid.  plecht,   ))licht;    wang.  od.  bei  BruclUheilen,  in  kleinen  Baien,  i/. 

(Ehrentraut,  JI,  60)  \Âi\ic\ú',    schwed.,  ]dik-schuld     tf.    das    gleichbedeutende:    \i 

dan.  pligt;  norw.  (Jr.  Aasen)  \A\ii (Bühne  50  kwikken  un  kwakken).  —   Nd,  (Br.  Wh., 

od.     Verdeck    am    Vorder-    u.    Hintertheil  III,   3!2S,   Dähnert)   plik,   eine  Kkinif- 

eines  Schiffes) ;  mnld.,  mfläm.  plecht  (prora) ;  keit,  ein  Bruchtheil,  ein  Stück  od.  Theü  eU., 

mnd.  (Seh.  u.  L.)  ])licht  (das  Verdeck  des  bz.  ein  Wort  mit  verkleinerndem  u.  herunter' 

Hintertheils).  —  Es  iat  wolü  d(tsselhc  Wort  sclzendan  Begriffe,   z.  B,   in  den  Compos.: 

wie  engl.  ]dight  (Kleid,    Mantel,   bz.  Decke  55  ])likk-kroog,   plikkschole,   plikkschulden  ss 

Oll.    Bedeckendes    u.    Schützendes,    Schutz),  unscrm  klip-krôg,  kliptcliole  u.  klipschnld 

wie  wir  auch  ein  rianken-Schott  mit  mdLuiei  =   ]dikscliuld   (cjf.    Dähnert  u.   dasdbA 

bezeichnen.   —    ^«t7»   der  Bedtg.:    Falte  auch  plikk-wise  =  unserm:  bi  plickea  üb 

wird   dieses  entjl.  \)\\%\\i  zu   aengl.  plechen  ])lakken  etc.)  —  Es  ist  lautlich  iL   begriff' 

(verschlingen,  verflechten  etc.);  engl  pleach  CO  lieh  eins  mit  flik  m.  plak. 


MA« 


t»LlK-GERE  733                          PLIREK 

'ght^  die  Gere  od.  der  Spiese,   bz,  =  Kieselstein  etc.)  ident.  ist,  wenn  es  über- 

10»  mit  einer   eisernen  Spitze  ver-  haupt    entweder   die   Bedtg.:    Stein   od. 

Skmge   (Stecken,  Stock  etc.),  womit  Bruchstein,    Bruch-    od.    Spreng- 

u^er  auf  kleinen  Schiffen  die  Tiefe  stück   etc.   hatte  u.   hieraus  in  die  von  : 

krwassers  auf  dem  Watt  od.  bei  der  5  Mauerstein  u.  Ziegel  sowohl,  als  auch 

rt  in  einen  seichten  Hafen  dadurch  in  die  von:  Platte,  Steinplatte  Über- 

od.  ermiUdn,  dass  sie  diese  mit  ging,  wobei  hier  wegen  der  aus  Bruch- 
n  in  der  Entfernung  eines  Fus.ses  stein  od.  Bruch-  u.  Sprengstück  ent- 
versehene Stange  bis  auf  den  Grund  standenen  Bedtg.:  Ziegel-  od.  Mauer- 
^auer  stecken  od,  stossen.  —  Zu  10  stein  u.  Platte  betnerkt  sei,  dass  aus 
;en.  unserm  zu  brikan  (brechen,  bersten,  reissen, 
Ikkei,  leicht  schlagen  od.  klappsen  spalten  etc.)  gehörenden  brik  od.  brikko 
-  he  plikt  (od.  pikt,  tikt)  hum  up  (kleines  dünnes  flaches  Brett,  hölzerne, 
ers.  —  Zu  plik.  steinerne  od.  metaUene  Platte;  Brettstein  im 
ikken,  stossen,  stechen  etc.,  bz.  spe-  16  Dominospiel  etc.,  cf.  1  brik),  bz.  nid.  brik, 
é  Tiefe   eines   seichten  Fahrwassers  brikstecn   (Bruch,   Bruchstein);   ags.  brice 

des  plikgére  genannten  Steckens  od.  (Bruch,    Bruchstück   etc.)    etc.    auch   das 

(durch  Uineinstossen    od.   Hinein-  franz.  brique  u.  engl,  brick  (Ziegel,  Ziegel- 

desselben  ins  Wasser  bis  auf  den  stein ,  Backstein  etc.)   entstand  u.   dass  ja 

\    messen  u.  ermitteln;   —   du  kanst  20  überall  in  der    Urzeit  die  Menschen  ihre 

in  plikken,   wo  föl  water  dV  nog  up  Mauern  zuerst  u.  allein  aus  Bruchsteinen 

steid; —  de  hollandor  tjalken  nemeu  od.  Steinplatten  errichteten. 

'n  lotse,   wen  sê  bir  binnen  kamen,  Was  nun  aber  weiter  das  griech.  plinthos 

ken  B(kk  d'r  mdsttids  herin.  —  Vergl.  anbetrifft,  so  gehört  dies  wahrscheinl.   mit 

,  pligta  (die   Tiefe  messen,    die  Be-  25  griech.    plathanon    (Platte,    Brett,    Tafel), 

nÂeit  des  Fahrwassers  mit  dem  Senk-  platüs   (platt,   breit,  flach),    platé   (Platte), 

wgen).  —  WM  mit  prikken  (cf.  auch  sowie    wahrscheinl.    auch    lat.    latus    (cf. 

ete.J  urspr.  eins.  1  ati um ,  Flachland)  u.  later  (Ziegel,  Platte 

flAkken;  i.  q.  flik-flakken.  od.    urspr.    Bruchstein    wie   brikke    u. 

«chnld,  Plur.  plikschulden,  kleine  od.  30  engl,  brick,   s.  oben)  zu  einer  u.  derselben 

Sehulden,  —  Sprichw. :  plikschuldrn  y  prath  (springen,  bersten,  brechen,  spalten, 

^eiiy  de  dringen  dör.  —  Auch  nd.,  platzen,  aus  einander  gehen,  sich  entfalten 

r  plik.  u.  ausbreiten  etc.),  worüber  Weiteres  unter 

perl,  klimpern  etc.,  s.  plempen.  plante,  plat  u.  plassen  zu  vergleichen  ist. 

;•,  plint,  aus  grossen  eingelegten  qua-  35      puren,  plären,   a)  weinen,  flennen  etc. ; 

hin  Platten  bestehende  od.  auch  vorge-  —  so  fangd  glik  an  to  pltren,  wen  man  hör 

e   u.   nach  Aussen  hin  vorstehende  man   schéf  ankikt;   —    cf.   pfirlje;   —   b) 

e  Holz-  od.  Steinplatten-Leiste,  welche  Thrän-  od.  Trief-Augen,  blöde  od.  schwache 

m  der  Mauer  od.  Wand  eines  Zimmers  Augen   haben    u.   deshalb   nur    dunkel    u. 

%  Fussleisten;  vorstehender  unterer  40  schlecJU  od.  wie  durch  einen  Nebel  sehen, 

mer  Hausmauer,  breiter  leistenartiger  empfindlich  gegen  das  Licht  sein  u.  deshalb 

wng,   Fussgesims,   Sockel.    —    Nid.  die  Augen  beim  Sehen  zusammenziehen,  mit 

'Platte,   Tafel,   Säulenplatte,   Säulen-  halb    zugekniffenen    od.    halbgeschlossenen 

loekel);  engl,  plinth   (Sockel,    Fuss-  Augen  sehen,  blinzeln  etc.;  —  watsittstda 

Fussgesteü,   Leisten  an  der  Mauer,  45  al  to  pliren   od,   to  plîrôgen ;   —    sé  plird 

ns).   —  Zunächst  atis  franz.  plinthe  (sieht  mit  halbgescMossenen  Augen,  bz.  starrt 

Platte;  Gurtwerk;  Plinte;  Viereck,  wie   blöde  u.   dumm)   al  to  in  't  lücht.  — 

tische  Aufstellung  der  Truppen),   bz.  Nd.  plieren,   plüren;   nfries.    (Johansen, 

linto   (Grundstein   des   Säulenfusses,  pag.  46)  pliirin;   schwed.  blira,  plira  ;  dän. 

Tafel;  Fussgesims;  vorragende  Leiste  50  blire,   plire   (nur  in  der  Bedtg.  sub  b).  — 

\iauer)  etc.   u.  dies  aus  lat.  plintbis  Nach  unserm  mit  plîrtje   ident.  blirtje   (s. 

ïiger   Ziegelstein;    Viereck;    Platte,  blirrtje)   wohl  ebenso  wie  unser  blarren   u. 

rie.),   plinthium  (viereckige  Figur)  m.  nhd.  plärren,  blärren  etc.  ident.  mit 

8  (das  grosse  platte  Glied  unter  dem  mhd.hUren,  liieren,  y\eTren(blöckenj  schreien, 

fésims,   die   Platte   etc.),    bz.   griech.  bfj  plärren,  schwatzen);  aengl.  (S  trat  mann) 

\(Steinplatte),p\\üÚiion  (kleiner  Ziegel;  blcrcn  (flêre,  &^.  plorare)  od.  sonst  mit  mnd. 

nerec&ger  Körper;    Würfel,   Sockel,  blerre   (Wehklage,   ploratus),   sowie  schott. 

%tg  etc.)  u.  plinthos  (Ziegelstein;  blear  (something  that  obscures  the  sight), 
'  von  längl.  viereckiger  Gestalt),  was  bleiris  (something  that  prerents  distinctness 
lfm  mit  unserm  liinte   (cf.    1  flinte  60  of  vision,  cf.  auch  hleiring  bei  J amies on); 


t>LtRIG  1U  PtiOâ 

aengl  bler;  engl,  blear  (triefend,  ikrânend,  plîrtje;  û  q,  blîrlje  od,  blintje,  n 

rinnend,  be.  trübe,  umflort,  dunkel  umzogen  ein  leicht  Thronen  vergieseendes,  gleit 

etc.,   cf.  plîrîg,  plîrôge,  plir6gen,  plirAgd);  Weinen   geneigtes,    sehr    etnpfindhcl 

aengl.  bleren;  engl,  blear  (die  Augen  trie-  aJhernes  Frauenzimmer.  —  </.  pliren 

fend,  thränend  od.   rinnend  machen;  die  5      PliteibAF^,  Name  einer  ziemlich  g 

Augen   od.   das  Gesicht  trüben,   trübe   od,  Anhöhe  am  Emsufer  bei  Leer,  wohin  ^ 

blöde  macJien,  verdunkeln)  etc.  doch  davon  am  zweiten  Ostertage  die  ganze  Juget 

abstammend,  falls  nicht   etwa  in  unserm  Stadi  Leer  auszog,  um  daselbst  das  i 

pliren,  plüren  auch  das  franz.  pleurer  (von  Eierspiel  abzuhalten  u.  die  gefärbten 

])lorare)  mit  hinein  spielt.  10  eier    von    den    Seiten    dieses   sog.   l 

plîrî^,    pliirîg,   weinerlich   od.  verweint,  Berges  herunter  rollen  zu  lassen.  — 

trübe,  traurig  etc. ;  —  'n  plirig  gesigt  maken  obige  Name  hat  sich  wohl  zweifeUoi 

od.  hebben;  —  thrän-  od.  triefäugig,  trübe  aus  alter  heidnisdier  Zeit  erh(üten  i 

od.  sehwach  sehend,   blöde,   blinzelnd  etc.;  jedenfalls  mit  pleiten   (proeessiren) 

—  plîrige  ôgen.  Ib  zu  thun. 
^^liT'^pl^T'ogu^verweint,  trübe,  traurig  etc.;  1.  plé^   (Plur.  plôgen),  a.   Mug  \ 

—  8^  sügt  nog  so  plirôgd  nn  ferschrêfd  AI,  wÖhnlicJun  Sinn  als  Ackergeräth  zum 
dat  hör  de  tränen,  de  so  fergaten  hed,  nog  reissen  u.  Furchen  der  Erde,  bz,  zum 
np  't  gesigt  Bchräfen  stân;  —  sê  m&kt  so  brechen  u.  Umlegen  u.  ümfalten  der 
'n  plirôgd  gesigt,  dat  man  hast  bange  worden  20  Ackerschichl.  —  Redensart,  u.  8pr\ 
schul,  um  'n  wôrd  an  hör  to  seggen;  —  de  përde  achter  de  plôg  spannen;  • 
trief'  od.  thränäugig,  augenkrank,  schwach  handen  an  de  p16g  sl&ii;  —  slichtwei 
sehend,  blöde  od.  mattäugig  etc.;  —  'n  old  he  schal  dog  man  achter  de  plôg;  - 
plirôgd  wif;  —  'n  olden  pltrôgden  Btakkert ;        geid  mennig  pastôr   (od.  dokter)  acht 

—  he  kikt  so  plîrôgd  ût,  as  of  hé  hftst  niks  25  plôg;  —  b.  (fig.)  tägliches  Handwerkst 
Ben  kan.  —  Nd.  plir-,  plQrôged,  plîrögt;  od.  tägKche  ÉesehäfUgung  etc.,  wie 
schwed.  plirôgd  (schwachäugig,  kurzsichtig,  Sehreibfede^  für  einen  Schreiber  od 
mit  zusammengezogenen  od.  zugekniffenen  lehrten,  od.  das  Predigen  für  einen  J 
Augen  sehend,  blinzelnd)  u.  nd.  (cf.  Br.  etc ,  wovon  es  dannheisst:  't  ia  sin  ri 
Wb.,  I,  99)  bleeroged  (triefäugig);  aengl.  30  p\bg\  ^  c.  Nuthhobd  der  Tischler  u.  Zi 
bleried ;  engl,  blear-eyed.  leute,   auch  plôgschafe  genannt ;  cf.  S 

plir-,  plfir-üge,  a)  Trief- od.  Thrän-Auge,  u.  2  plogen,  soune  auch  panél-plôg; 
bz.  triefendes,  thränendes  od.  auch:  trübes,  ein  schwerer  starker  Kahn,  an  dem  I 
dunkles,  umflortes,  schwach  sehendes,  blin-  zwei  schwere,  zum  Niederlassen  ein§ 
zelndes  Auge ;  —  so  hed  plirôgen,  de  tränen  35  tete  Bretter  von  längl.  dreieckiger  For. 
so,  dat  s6  altid  *n  lap  linncn  bî  sük  hebben  gebracht  sind,  deren  untere  Kante  mü 
mut,  um  sé  Attowisken;  —  du  mit  din  plir-  ken  eisernen  Spitzen  zum  Aufreiss 
ôgen,  wat  wult  du  den  nog  fan  sén  prôten,  Auflockern  des  Schlammes  besehiagen 
du  kanst  je  bei  nêt  ördendlîk  sén ;  —  b)  der  dazu  gebraucht  wird ,  um  dat 
persönl. :  Wein-  od.  Thrän- Auge,  od.  Person  40  eines  Stromes  od.  Abwässerungs-Candi 
die  plirt  od.  plûrt,  bz.  leicht  weint  u.  Thränen  Schlamm  zu  reinigen  u.  zu  vertiifen, 
vergiesst  od.  auch  Blödauge  etc.,  bz.  Person  halb  dieser  Kahn  auch  mndderpfeg 
die  trübe,  umflorte,  blöde,  schwach  sehende,  während  das  Eeinigen  ii.  Verüben  de 
blinzelnde  Augen  hat;  —  sê  is  'n^plir-  od.  Strombettes  od.  Abwässerungs-Öamals  i 
plûrôge,  bz.  *n  plirtje ;  —  du  plîrôge  fan  45  faüs  plogen  od.  aud^  mudderplogen  ^i 
wicht.  —  Nd.  (Br.  Wb.,  III,  346)  plflroge  wird.  —  Nd.  ploog;  mnd.  plôch, 
od.  (Dann eil)  plîr-ôg ;  nfries.  (Johansen,  ploich,  ploigh  (lilug ;  fig. :  Gewerbe 
pag.  141)  pliiruugh  (kurzsichtiges,  schwaches,  nid.  ploeg  (dasselbe  u.  otidb  NuMiob 
blinzelndes  Auge)  u.  nd.  (B  r.  W  b.)  hïeeroge  wie  auch  Schnitthobei  der  BuMn 
(triefendes  Auge)  =  engl,  bleareye,  wofür  50  mnld.  ploech,  ploegh;  afries.  plôcb;  i 
nach  dem  Br.  Wb.  (I,  99)  auch  flirroge  pluwge;  nfries.  (Johansen,  pag. 
in  derselben  Bedtg.  vorkommt.  —  cf.  auch  pluch  u.  (Outzen,  pag.  251)  plftg 
bei  Weigand  nhd.  Plärr- Auge.  pl^g;  wang,  plauch;  ags.  pl6h;  aengl 

plîr-,^  plûr-ôgen,   thrän-  od.  trief  äugen;        plouh,  plôu,   plôgh,   plough;   engl.  | 

—  sê  pIirAgd;  —  trübe  od.  schwach,  bz.  wie  55  plow;  an.  plôgr;  norw.,  sehwed.  plog 
durch  einen  Nebel  sehen,  blinzeln  etc.;  —  plor;  ahd.  phluog,  fluog,  flaoc,  pt 
wat  sittst  du  al  to  plîrôgen,  as  of  du  nêt  plôh,  pluag;  mhd.  phluoc,  pflaoc;  k 
Ben  kanst;  —   sê  pirôgd  as  'n  Ale  bi  dage;        lat.  plovus,  plous;    lit.  pliigas ;    russ. 

—  de  katte  sitt  to  plirôgen  (od.  pliren) ;  sê  poln.  plug ;  böhm.  plnh ;  dav.  p\úg  { 
lûrd  gewis  up  'n  mûs.  60  aratrom).  —  Ist  es  ein  genn.  Wort,  8 


PLOQ  73B  PLOIE 

dem  lYäter.  plAg,  pluog  eines  voraus-  bô  hebben  sük  in  drê  plogen  indéld ;  —  sê 
mden  Verb,  plagan  entstanden  sein,  trukken  in  dré  plogen  ût ;  —  hé  is  mit  hör 
h  wie  fôg,  fÔge,  fögen  von  einem  mit  in  't  plôg  gän,  um  'n  pand  fan  de  dik  (od. 
uigo,   pago    (cf,    Weigand   unter       weg,  dêp  etc.)  an  tönernen,  de  d'r  nôis  leggd 

âr.  Fick,  IlJ,  169)  von  einem  eu  6  worden  schal;  —  'n  plôg  dikera;  —  so  sunt 
101»  y  gehörenden  alten  fagan  u.  fl()k,  mit  drê  plogen  hon  to  grafcn,  be.  diken.  — 
iNNi  einem  mit  tat.  plango,  plago  von  Nid,  ploeg;  nd.  (Br.  Wb.)  ploog.  —  Falls 
»ai  y  abstammenden  alten  nakan  ab-  hier  nicht  etwa  plôg  (aratrum)  in  die  Bedtg. : 
L  Dieses  für  plôg  vorausgesetzte  Joch,  Gespann  (cf.  krabbenplôg)  u. 
iverb.  plagan  selbst  ist  aber  wieder  10  hieraus  wieder  in  die  von:  Gespann- 
ler  das  entlehnte  lat  plago  (plagavi,  schaft  od,  Genossenschaft,  be,  mit 
im),  piagare  (schlagen,  verwunden,  einander  arbeitende  u,  eu  einander  gehö- 
iftiteen  etc)  selbst^  od,  in  unverscho-  rende  Schaar  überging,  so  könnte  man  beim 
Weise  mit  lat,  plaga  etc.  (cf,  plage)  Vergleich  von  Schaar  von  scheren 
erm  plagge,  plak,  plik  etc.  von  der-  15  (schneiden,  theilen  etc.),  od.  Motte  aus  lat, 
y  pfak,  plag  entstanden,  wobei  ich  rnpta  von  nimpore  auch  vielleicht  annehmen, 
n  für  pl6g  angesetzten  alten  plagan,  dass  die  Bedtg.  dieses  plôg  in  ähnlicher 
w  plag  od.  plak,  neben  klagen  u,  Weise  aus  der  Bedtg.:  spalten^  reissen, 
M,  be,  knicken,  brechen,  biegen,  kriim-  ritzen  etc.  des  für  1  plôg  angenommenen 
aUen  etc,  (cf,  lat.  plicare  unter  plogen  20  Stammverb,  entstand, 
iUuese^  sowie   Weiteres  unter   plak,  1.  plogen,  a)  pflügen,  ararc.  —  Sprichw, : 

ik  «.  klak,  knik  etc.)  hervorgegangene  fßl  plogen,  fOl  ftren;  —  nat  plogen  is  fentn 
:  epalten,  reissen,  ritzen,  verwunden  for  de  kleigrund ;  —  b)  (fig.)  arbeiten,  mühen, 
.  Gründe  lege,  da  der  Pflug  ein  Ge-  studiren,  schreiben  etc, ;  —  he  mut  de  ganse 
4,  womit  die  Erde  gespalten  od.  auf-  25  dag  Sitten  to  plogon;  —  c)  einen  Abt^sse- 
n,  geritzt,  gefurcht,  bz,  verwundet  rungs-  od,  Schifffahrts-Canal  mittelst  des 
I.  man  dieses  Wort  wohl  als  Spalt-,  plôg  genannten  Kahns  (cf,  1  plôg  sub  d) 
•-  od,  Ritz-  u.  Furch- Ding  auf-        vom  Schlamm  reinigen,  bz.  denselben  mittelst 

-  hat  u.   sich    daher  auch  wolü  die        der  an  demselben  hinten  angebrachten  Vor- 
tub  c  u.  d  unseres  plôg  herschreibt,  80  richtung  vertiefen;  —  sé  sQnt  fan  dage  mit 

woch   bemerkt   sei,    dass  das   Wort  de  plôg  na  biiteu  hen  to  plogen  od.  hen  to 

od.    Pflug,    wegen    seiner  grossen  mudderplogen.  —  Zu  1  plog. 

als  Ackergeräth,   wohl  nur  speciell  2.  plogen ,   eine  Nuth    od.  Längsfurche, 

'^ee  in  den  alten  Glossarien  erhalten  Längsritze  etc.   in   den  Holzdielen  machen, 

dagegen  sonstige  Bedtgn,  dieses  Wortes  35  nuthen   etc. ;  —   schölen  de  delen  plôgd  of 

wM  ebenso  wie  bei  uns  im  Volke  blôt  sligt  nn  lik  schAfd  worden  ?  —  de  delen 

aber  eben  nicht  schriftlich  fi.virt  u.  fan  de  b5n  sunt  tosamenplôgd,  dftr  fald  niks 

piegt  sind,  wie  dies  von  den  gelehrten  dör.  —  Zu  2  plôg. 

wem  derselben  auch  nicht  anders  er-  ploger,  Pßüger, 

werden  konnte.      Vergl.    dieserhalb  40      plogere,  Pftügerei;  auch  flg.,  s.  1  plogen. 

mser  2  u.  3  plôg,  sowie  2  plogen.  plog-hamer,  Pflughammer, 

lêf,   Nuihe,   Furche  od,  Vertiefung,  plog-isen,  plog-îsder  (Pflugeisen),  Pflug- 

ete.,   welche  mittebtt   des  Nuthhobels  scfiar,  Pflugmesser, 

'Juîé)   aus  der  Kante  von  Holzdielen  plog-schafe,  Nuthhobel ;  s,  2  plog, 

\obeU  wird,   um  andere  darin  hinein-  45      plog-spit,  s.  unter  1  spit. 

de  Uolztheile  hinein  zu  legen   u.   so  plôg-stërte,   Pflugsterze,   Handhabe  des 

tgen   zwischen   den   einzelnen  Dielen  Pfluges,  stiva. 

Ueêêen;  —  dat  (od.,  doch  seltener,  de)  plog-stok,   mit  Eisen  beschlagener  Stock 

I  nH  dêp  genug,  am  de  slöfer  d'r  in  (Stange)  zum  Abstossen  der  Erde,  die  sich 

^;  —  de  delen  liggen  nét  gôd  in  't  50  beim  Pflügen  an  die  Pflugschar  festsetzt. 

—  Auch  wohl  (cf,  1  plog)  soviel  als  ploie,  ploje,  Falte,  Runzel,  Knick,  Bruch 
od.  Furch-Ding,  bz.  Ding  was  durch  etc.;  —  dat  gôd  is  alP  môi  in  plôien  legd; 
i  od.  Furchen  etc.  entsteht.  —  Auch  —  de  mütse  sitt  môi  in  plAion ;  —  dat  papir 
wmnU  ploeg  (cf.  bei  v.  Dale  das  sitt  ful  plôjen ;  —  sin  gesigt  in  plôjen  leggen 
ploeg  =  Furche,  Ritze  etc.)  in  dieser  55  od.  trekken ;  —  't  gesigt  kumd  bi  hnm  hêl 

vor.  not   to  de  plûjen  (It   (er  macht  immer  ein 

»leg   ((tuch  meistens  Neutr.),   SclMar,  gleich   ernsthaftes    Gesicht,   verzieht   keine 

lung.   Rotte,    Genossenschaft  etc.;  —  Miene  etc.).  —  Redensart:  he  hed  sin  saken 

eid  'n  hêl  plog  folks  bi  'n  ander ;  —  gôd  in  de  plôien.  —  Nd.  plooje ;  mnd,  ploy ; 

•en  all'  mit  'n  ander  to  ên  plog;  —  60  nid.   plooi;    mnld.   ploye  (plica,   plicatora, 


PLOIEN  736                         t^LüDEBM 

ruga,  Stria,  sinus,  lacinia).  —  Entweder  eins  plutzirh,  plutzlich,  pluslik.  —  Der  Stamm 

mit  franz.  ployé  (etas  Zusammenlegen  etc.)  plots  oîL  hochd.  plotz  steht  für  and.  plot, 

od.  mit  diesem  u.  dem  folgenden  plôicn  aus  oberd,  od,  hochd.  ploz  u.  ist  ein  Ablaut  von 

franz.  ployer.  plats,    oberd,    platz    od.    urspr,    nd.   pItt, 

ploien,  plojen,  falten^  auf  einander  od.  in  6  oberd.    plaz    (s.    Weiteres   unter   plasteo), 

einander  legen,   schichten,   ordnen  etc.,   bz.  welches  júots  durch v. D al e mü  O er äuteh 

fälteln,  krausen  etc.;  —  ho  plôid  (od.  flôid  eines  fallenden  Körpers,  der  platt 

etc.)  (lat  môi  toregt;   —    'n  rok  od.  mütse,  auf  den    Boden  fällt,    sowie  weiter 

krage  etc.  ploien  (einen  Bock  od.  eine  Haube,  auch  mit  Klapps  od.  Sehlag,  Stoss  u. 

einen  Kragen  in  Falten  legen   od.  fälteln  10  sodann  auch  mit  unerwartet,  auf  ein- 

u.  krausen);  —   inplôjoii  (ein falten,  Falten  mal,   plötzlich    glossirt  wird    u,  auch 

od.  Krausen  in  Etwas  machen,  krausen  etc.);  der  Stamm  von  nid.  plotsen  (platzen,  knalUs, 

—  förplôjen  (Falten  od.  Krausen  etc.  vor  explodiren,  plumpen  etc.)  ist  u,  demnaût  am 
Etwas  machen,  wie  z.  B.  vor  einer  Mütze  riciUigsten  mit  Knall  od,  Klappe,  U, 
etc.); —  xim\)\(S](i\\  (umfallen,  umbiegen  etc.);  \1S  Schlag,   Stoss  u.    Fall  u.   das  damit 

—  ûtplôien  (aus-  od.  aus  einander  falten  verbundene  Geräusch  (cf.  neben  Ploti 
u.  legen,  auseinander  wickeln);  —  ho  plôid  auch  das  dritte  Plate  bei  Weigand) 
(lat  ût  od.  (Vr  (it  etc.  —  Nd.  plojen ;  mnd.  erklärt  wird. 

ploicn;   nid.  ploojeii;   mnld.  ployen  etc.  —  1.  plnderig,  plnder^,  plauderig,  plMdet' 

Aus  franz.  ])loyer  u.    dies  mit  franz.  plier  20  haft,  schwatz/urft. 

u.   ital.   piegare   etc.   aus  lat.   plicarc,   cf.  2.  plnderi^,  plader^,   a)  von  Vög^n,  dit 

flôjcn  t#.  Bemerk,  zu  plegen.  sich  gebadet  od,  im  Sumpfe  gewatet  kabn 

plütje    (Flur,    plötjes),    Scherbe;    —     a.  od.  deren  Gefieder  vom  Regen  nass,  sdmutsif' 

Bruchstück  von  Stein-  od.  Porzellan-Zeug,  grau,   rauh,  struppig  u.   unanúhnUA  ge- 

bz.  von  Tassen,  Tellern,   Schusseln  etc.;  —  25  worden  ist  u.  deren  Federn  auch  (dfttekes 

hA  smitt  't  air  in  plötjes;  —   't  Bunt  ôiner  u.  wie  zerzaust  aussehen;  —  de  höncr  úü 

plötjes  un  diggels ;  —  h.  Stein-  od.  PorzeUan-  so  pluderig  ût,   as  of  so  de  héle  dag  in  de 

Gefäss  od.  auch  das  aus  Tassen,    Tellern,  regen  lopen  hebben ;  —  de  stArken  sên  ploderg 

Schüsseln  etc.  bestehende  Stein-  u.  Porzellan"  ût,  wi  krigen  gewis  bold  regen ;  —  b)  rauh, 

Zeug  überhaupt;  —  he  hed  sin  gansc  schap  30  struppig,  ruppig,  zerzaust,  eerfetzt,  zerritsen 

fnl  plötjes  stän.  —  Daher  Compos.:  plütje-  etc.;  —  sin  här  ia  od,  aitt  pladerig;  —  bê 

schap ;  —  plütje winkel  (Steinzeugladen);  —  sügt  nët  so  pluderg  (ruppig,  eerriese»,  ter- 

plötjehandel,  plötjehandlnng  etc.  —  Es  hat  lumpt  etc.)  ût  as  oe  ärmste  bedder;  —  h^ 

dieselbe  Doppel-Bedtg.  wie  unser  diggel  u.  hed  'n  pludcrgen  bûksen  od,  rok  an;  —  ^n 

nhd.  Scherbe,   wird  indessen  wie  unser  35  pludrigen  kërel  etc. 

brik  od.  brikke  (cf.  1  brik)  woM  urspr.  die  1.  pladern,  plaudern,  plappern,  kUMits, 

Bedtg.:  Bruch,  Bruchstück  etc.  gehabt  haben  schwatzen  etc.;  —   wat   hei  ji   d&r  mit  ^n 

ff.    ein   Dimin.   van    einem   alten  plot   od.  ander   to   pludern.    —   Nd,  pludem;  immL 

plotte  sein,  wie  pötje  od.  potje  von  pot  od.  pliideren;  mhd.  plodern,  blödem  oi.  blödem, 

pottc  (Topf).    Dieses  plot  od.  plotte  steht  40  plôdeni.  —  Da  das  Letztere  neben  schwatzen 

aber  entweder  für  älteres  plat,   ])Iattc   od.  od.  plaudern  etc.  auch  die  B^Ug. :  rauschen 

für  ])Iut,   platte   (ahd.  plaz   od.   pluz^   bz.  od.   irgend   ein  Geräusch  maAen  (sonarei 

plazze  od.  pluz/o)  u.  Mngt  jedenfalls  wohl  crepitaro  etc.)  u.  im  nhd,   (cf,  blödem  bei 

mit   pletten   (platt   quetsclien,   zerquetschen,  Grimm,  Wh.,  II,  pag.  141)  auch  die  wm 

zermalmen  etc.,   cf.  plottern),    od.  mit  nhd.  45  flattern  od.  klatschen  u.  gurgdn  etc  hat,  so 

platzen  (bersten,   springen,   zerspringen  erklärt    sicli    die    Bedtg.:    schwatzen    od. 

etc.)  zusammen,  was  (cf  plasscn,  plat,  plettern  plappern  etc.  ebenso  wie  bei  plappen  «.  flippen 

etc.)  mit  griech.  platus  etc.   u.   lat.  planta  od.   wie   bei  klappen   u.   nhd,  klatschen 

(cf.  plante)  von  einer  u.  dei^selhen  y  prath  von  selbst  aus  der  von:  Geräusch  u,  I^ärm 

(bersten  etc.)   abstammt.    Da  übrigens  die  50  machen  etc.,  die  ja  auch  dem  lat,  plaudere 

Stämme  plat  i<.  prat,  bz.  plot  u.  prot  (ahd.  od.  plodere   (cf.  explaudcre,   exploücre,  hz. 

pla/  u.  praz,  hz.  ploz  u.  proz  ^^  nhd. platz  nhd.  explodiren)  eben  sowohl  tu  Grunde 

u.  pratz,  bz.  2>lotz  u. protz,  s.  unter  jiM'Astik)  liegt,    wie   dem    deutscJien    Klatsch    «. 

von  Hause  aus  gleich  sind,   so  würde  zu  klatschen,  wonach  es  dann  woM  tweiftl- 

plotjo    auch  prOtjo    in    der  Bedtg.:    Zer-  55  los  ist,    dass  auch   das   obige   plndem,   bz. 

quetschtes  od.  Zerdrücktes  zu  vergleichen  sein.  plftdern    entweder   aus    dem    lat,    plaudere 

plötslik,  plötselk,  plötzlich,  unvermutliet,  entstand  od.  mit  diesem  doch  gleichen  Ur- 

in  grosser  Geschwindigkeit  etc.,  bz.  auf  den  sprungs  ist.     Was  nun  aber  das  lat.  plaudo 

Schlag  od.  Knall  u.  Fall.  —  Nid.  (v.  Dal e  (loovon  auch  das  afranz,  plauder,  klappsen, 

etc.)    plotselijk,    plotseling,   plotsig;    mnd.  60  klatschen,   klopfen,   schlagen  ete,  u,  scholL 


tLUDERN  737  PLÜEGGEN 

98on)  ploddere  (Klopfer,  Schlägel  ein  zerzaustes  u.  ruppiges  Ansehen  geben, 
.  dessen  Thema  plad  betrifft,  so  ist  (sich  od,  ein  Etwas)  zausen  u,  rupfen,  dass 
henso  wie  das  Thema  plad  von  lit.  die  Federn  abstehen  u.  herumfliegen  u.  so 
pladaa,  plusti  (oben  auf  schwimmen),  auch  überhaupt:  zausen,  zerzausen,  reissen, 
(was  oben  aufschwimmt)  u.  pludziu,  5  rupfen,  raufen  u.  zupfen,  etc,;  —  de  fSgels 
plasti  (schwatzen)  eine  Weiterbildung        pludern  sük  de  féren  mit  de  snabel  ût,   bz. 

y  plvL,  pru,  die  nach  meiner  An-  sük  de  féren  wat  toregt,  dat  sê  glat  ansitten; 
tpr.  die  Bedtg.:  rauschen,  sausen,  —  he  pluderd  sük  dat  hâr  wat  toregt;  — 
,  tosen,  murmeln  etc.  od.  irgend  ein  liê  is  od.  word  pladerd ;  —  de  fos  pluderd 
wnies  Geräusch  machen  (wie  der  10  de  gos  (cf.  Sprichw.  unter  Renke).  —  Es 
wenn  er  durch  die  Luft  od.  die  ist  von  Hause  aus  wohl  urspr.  eins  mit 
fährt,  bz.  wie  das  vom  Winde  be-  1  pludern  in  der  urspr.  Bedtg.:  rauschen 
.  an  das  Ufer  schlagende  u.  bran-  od.  Geräusch  u.  Lärm  machen,  klatschen, 
Wasser,  od.  wie  das  spülende  u.  ein  klatschendes  Geräusch  machen  etc.  (cf. 
de  Wasser,  der  strömende  Regen,  15  pladdern),  wie  auch  da^  bayr.  pludern  (einen 
uddnde  od.  strömende  u.  fliessende  toiederholten  Schall  od.  wiederholtes  scJUag- 
der  sprudelnde  od.  murmelnde  Quell  artiges  Bauschen  von  sich  geben,  z.  B.  von 
,  auch  wie  der  Vogel,  wenn  er  flUgel'  fallender  Flüssigkeit  od.  heftig  nieder- 
id  rauschend  durch  die  Lüfte  fährt  prasselndem  Begen,  von  wehenden  od.  flat- 
tte  u,  hieraus  dann  weiter  in  die  20  ternden  Fahnen  od.  rauschenden  u.  schla- 
:  sprudeln,  heraus-  od.  hervor-  genden  Fittichen  grosser  Vögel  etc.)  dtiS' 
n,  quellen,  fliessen,  strömen,  spülen,  selbe  Wort  wie  mhd.  blödem,  plodern  (s. 
i,  giessen,  regnen,  fliegen  od.  sausend  1  pludern)  ist  u.  hiervon  auch  die  Vorsübe 
He  Lüfte  fahren,  sich  rasch  bewegen,  pluder  in  Pluderhosen  (weite,  faUige,  schlot- 
pringen  etc.  übergiyig,  wie  ja  allerlei  25  ternde,  od.  klappernde,  klatschende,  flatternde 
Bedtgn.  neben  klatschest  od.  ein  Beinkleider)  sich  herleitet. 
ides   Geräusch  machen   etc.    in   lat.  pluder-taske,  Plaudertasche,  Schwâteer' 

u.  schwatzen  od.  klatschen  in        in  etc. 

lâa  etc.,  geschwätzig  od.  klatsch-  pluf,  Interjection  eines  dumpf-schdUenden 

n  lit.  plaunus  etc.  in  den  zu  pru,  plu  30  Falles,  bz.  Schallbezeichnung  eines  solchen 
serhalb  bei  Fick,  I,  150,  377  u.  Geräusches,  ähnlich  wie  plumps,  puf  etc.; 
;  hei  Pott,  Wurzelwb.,  1, 1128  seq.)  —  pluf!  d^r  ligd  't.  —  Nid.  plof  (Schlag, 
\den  Wörtern  zu  Tage  treten  u.  be-        Plumps,  Knall). 

4,   von  der  auch  pruth    (schnauben,  plnffen,    dumpf  od.    dröhnend  fallen  u. 

fen)  u.  prus,  bz.  skr.  plusli  (brennen,  35  niederschlagen,  puffen,  dumpf  knaUen  (von 
'Spr.  wohl  prasseln  od.  knistern  Kanonenschüssen ,  Kanonenschlägen  etc.), 
B.  sengen)  eben  sowohl  weiter  gebil-        explodiren^  platzen,  springen  etc. ;  —  he  od, 

als  prus  (spritzen  od.  sprudeln  etc.).        dat  pluft  up  de  grund;  —  hold  dat  pluffen 
weiter  das  folaende :  (od.  gepluf)   nog  nêt  up  ?    —   dat  plufd  ût 

Indern   od.    pludern,    a.    (sich)   wi/<  40 'n  ander  etc.  —  iVW.  ploffen;  w/riM.  ploflfjen. 

Geräusch  im  Wasser  spülen,  wa-  —  Der  Stamm  pluf  ist  urspr.  wohl  gleich 
(2.  baden ;  —  he  pluderd  (od.  buddeld)  jnit  bluf  (in  bluffen,  blüflfen,  ferbluflfen)  u, 
*^ig>  —  ^-  ^'^^^  Vögeln,  die  sich  dieses  wieder  Ablaut  von  blaf  in  blaffen 
Klagend  (od.  viH  den  Flügeln  flatternd  (bellen,  belfern,  laut  hustefi  etc.),  was  auch 
Uihend)  u.  stark  bewegend  im  Wasser  45  aengl.  (cf.  Stratmann)  bestand,  —  cf, 
u,  spülen^  um  sich  von  Flöhen  u.  auch  plump,  plumps  etc. 
\  zu  reinigen,   wobei  dann   zugleich  plügge,  plüg»    Pflock,   zugespitzter  Holz- 

en Federn  cinestheils  sich  gleichfalls  stecken,  Holznagel,  Schusterzweck  etc. ;  — 
L  herumfliegen  u.  anderntheils  auch  mit  plüggcn  fast  steken;  —  du  raust  d'r  'n 
nmtlichen  Federn  nass  werden  u.  das  50  plüg  inslau,  dat  't  gat  dicht  word ;  —  salen 
lefieder  struppig,  rauh  und  schmutzig-  mit  plüggen  uuder  de  schôen  fast  maken. 
ussieht  u.  der  Vogel  ein  struppiges,  —  Nd.  plügge;  myid.  plugge  n.  daneben 
,  zerzaustes  od.  schmutzig-graues  u.  auch  nd.,  mnd.  plock,  pluck  ;  nfries.  (Jo- 
ta u.  unordentliches  Aussehen  be-  hanse n,  pag.  107)  plaak ;  nid.  plug ;  mnld, 
bz.  sein  Ansehen  u.  seine  Glätte  55  i)lugghe;  engl,  plug;  norw.,  schwed,  plngg; 
|.   —    de   fögcls    pludern    sük    in    't        dän.  plög;  mhd.  phloc,  phlocke. 

dat  de  fcren  (Federn)  d'r  ofstüfen ;  plüggen,  pflöcken,   mit  Pflöcken  fest  od. 

\er  auch  wohl  c.  (sich  sein  Haar,  zusammen  stecken,  mit  Pflöcken  od,  Schuster- 
fr,  Kleid  etc.)  struppig,  rauh  od,  wie  zwecken  ineinander  machen  u.  verbinden  u, 
ft  machen,  (sich  od.  einem  Etwas)  GO  so  auch  überhaupt :  stecken,  feststecken,  zü- 
rn Poornkaat  Koolman.    Wörterbuch.    II.  47 


iL 


PLUEG-ELS  788  PLUMP 

sammensteckcn ,  nähen  etc;  —   de    salcn  des  Suffixes   nc  aus  dem  kU.  pilare  (der 

linder  de  schôen  fast  plüggen ;   —   de  schô  Haare  berauben,  Haar  ausrupfen,  enikamn 

is  in  *n  ander  plügd ;   —   de   noister   (Nä-  etc.,  bz,  berauben,  plündern)  entstand, 

therin)    sitt   de   ganse  dag   to  plüggen;   —  Anders  jedoch    Fick,    der   es  (cf.  J, 

sê   plfigd   dat   gaii   efen   in    'n    ander.    —  5  G84)  mit  griech.  brachúB,  lat,  brevis  (kur:) 

Norw.  plugga.  etc.   zu  einer  y    barh  od,  hargh  (reisten 

p1ü^-el8  (Pflock- Ahle),   Schusterpfriemen  etc.)  stallt, 

etc.  mit  vierkantiger  u.  gerader  Spitse,  um  plükker,   Pflücker.    —    Compos.:  ippd- 

die  Löcher  für   die  Pflöcke   od.   Zwecken  plükker  etc. 

(Schusternägel)  vorzubohren.  —  Nlid.  (Ade-  10      plüksAl,   die  ganze  Summe  des  auf  ^n- 

lung)  Pfl  ockort.  mal  Gepflückten  od.  Gerupften ;  —  'u  plûksf I 

pliik,  Pflück,  Zupf,  Hupf,  liiss,  Zug  etc. ;  appels  od.  bonen,  wiillc  etc. 

—  mit  vn  plük  rot  h«'^  hör  'n  gansen  düst  1.  plume,  plnm,  Pflaume.  —  Sprichic.: 
liur  üt  de  kop ;  —  mit  ôn  plUk  was  de  bom  „dat  is  ên  Sünder  stên,''  sä'  de  felink,  do  { 
d'r  üt;  —  mit  twe  plükken  rot  bc  alle  15  barr'  he  'n  sniggc  für  'n  plüm  dörslako. 
wurtels  d'r  üt;  —  he  hed  dar  'n  goden  plÜk  —  ^r/.  plumme,  prumc ;  fiimip]ame,prume; 
(Rupf  od.  Zug  etc.)  di\n ;  —  ferner  auch  nid.  pruim ;  mnld.  pruyme.  —  Aus  lat. 
dasjenige  od.  das  Quantum,  die  Parthie  etc.  prunum ;  griech,  proumnon. 

dessen    was   man    auf   einmal  2>flückt   u.  2.  plame,   pl&m,   Flaume,   Flaumfeder, 

rupft  od.  ah-  u.  herausreisst ,  bz.  durch  20  Dune ;  —  so  warm  (od.  so  wék)  as  'n  plame. 
einmaliges  Pflücken,  Zupfen,  Rupfen,  Peisscn  —  Nd.,  mnd.  plume;  nid.  plaim;  mnld. 
etc.  in  der  Hand  behält  u.  hat,  od.  auf  pluyme.  —  Aus  lat,  plama,  was  wM  nb 
einmal  mit  der  Hand  etc.  ausrupft  od.  ab-  fliegendes  u.  leichtes  EtiuHiS  zur  y  pro, 
reisst,  od.  gepflückt  u.  gerupft  hat,  wo  es  \i\\\  in  der  liedtg.:  fliegen  (s.  unter 
dann  auch  wieder  ähnlich  wie  dûst,  dotte  25  1  plndcni)  gehört.  Vergl.  indessen  Weüeret 
etc.  die  Bedtg. :  Handvoll,  Haufe,  Klumpen,        unter  flom. 

Knäuel,  Büschel,  Zotte  etc.  hat;  —  'n  ])lük  3.  plame,  plûm  (Plur,^\umea),  das  weiche 

bar  od.  walle,  appels  etc.;  —  h^'  hed  'n  Bauch-  u.  Nierenfett  =  nd,  flumen,  bt. 
holen  plük  geld  trukken  od.  kregen;  —  ho  mnd.  vlome,  cf.  flom. 
rêt  hör  so  'n  plük  här  üt  de  kop,  dat  dV  30  pliimer,  weicher,  loser  Haareopf;  Hasen-t 
'n  groten  kalen  stê'  fan  nablêf.  —  Nd.(Br,  Fuchsschwanz;  Troddel;  —  de  plümer  fan 
Wb.,  III,  343)  plukk;  mnd.  pluck;  nid.  de  stürt;  —  'n  plümer  an  de  h&d  etc.  — 
plok,  plük;   mnld.,  mfläm.  pluck  (carptnra,        Zu  2  plnme. 

Hnamentum,  floccusctc);  engl,  pluck  (Zug,  pliimeng,  plämer^,  miY  F2attM  od.  ^wn- 

Ruck,  Riss ;  das  Rupfen  od.  Zucken,  Rau-  35  federn  u.  Dunen  behaftet,  bt.  davon  voU  9d. 
fen,  Rupfen  etc.),  —   Vergl.  plükken.  bestaubt  u,  verunreinigt. 

plUk-fet,  plükkelfet,   das  von  den  Ge-  plum-fet,  sehr  fett,  so  fett,  dass  der  geaue 

(lärmen  od.  sonstigen  Fingeweiden  abge-  Körper  überall  ganz  weich  aneufMen  iA 
suchte  od.  abgepflückte  Fett.  etc.;    —    dat  kind  is  plümfet   —  WioW« 

plük-finkeii,  s.  2  finke.  40  2  od.  3  plume. 

plUk-gOs;  i.  q.  pellgus.  plump,  plump,   massig,   grobf   didt,  «n- 

plUkken,  pflücken,  abnehmen,  ab-  od.  aus-  förmlich,  roh,  ungefügig,  ungeschickt  eie.i 
reisscn,  rupfen,  zupfen,  kahl  machen,  ent-  'n  plump  best;  —  *n  plump  stûk  holt;  — 
blässen, plündern  etc.;  —  api)els,  arften  etc.  plumpe  hande;  —  he  knmd  d'r  so  pIoBp 
plükken  oc^.  ofplükken ;  —  Imr,  wuUe,  féren  45  mit  fan  dag;  —  h6  is  d'r  so  plamp  mit 
etc.  plükken  od.  ûtplükken ;  —  höner,  gosen  dön ;  —  dat  is  so  plump  m&kt  etc.  —  Nif 
etc.  plükken;  —  he  plükt  hum  nët  so  lank,  mnr2.  plump;  nid.,  mnld.  p\omp ;  enjf7. plump- 
dat  ho  hum  gans  kal  hed ;  —  dat  kind  plükt  —  Da  es  im  mnd.  auch  die  Bedig. :  stumpf 
de  modcr  (vom  starken  Ausziehen  od.  Aus-  u.  jedenfalls  die  von  bat  (cf,  1  bat)  hat,  » 
saugen  der  Mutterbrust;  daher  auch  in  50  icird  auch  plump  wohl  ebenso  wie  but  u. 
derselben  Bedtg.  wie  m elken  gebraucht).        stump  urspr.  soviel  wie :  abgeschnitten 

—  Nd.  plükken;  mnd.  plucken;  nid. plükken,  od.  abgestosscn,  abgesehlagen,  §e' 
plokkcn;  mnld.  plucken,  plocken;  satl.  stutzt,  geküret  etc,  bedeuten  u.  dfls- 
plükje;  wang.  plok;  ags.  ])luccian;  aengl.  nach  mit  dem  Schallwort  od,  der  SMU' 
Ithikkhi;  engl.  plvLck;  an.  })]okkii]isl.,  schwed.  66  interjection  plump  od.  plampg  (plump  oA 
plocka;  nono.  plukka;  dän.  plukke;  mhd,  plumps  sä  't,  dar  lag  't)  =?  fM,  {Wti' 
X>iiücken.  —  Es  ist  wahrscheinl.  aus  dem  gand)  Plump;  nd.,  mncL  plump,  plonp; 
roman.  entlehnt  u.  dasselbe  wie  ital.  piluccare ;  mnld.  plomp ;  aengl,,  engl,  plump  SN  to 
prov.  pelucar;  pic.  pluquer  etc.  (cf.  auch  unter  plempen  (s,  d.)  aitfgetieÜUn  ata 
prüke),   %cas  nach  Diez    (1,  321)  mittelst  60  Verb,  plimpan  gehüren,  -*  </.  OMcft  pm^il 


MiUMPEN  PLUMPSEN  739  PLÜENDEREN 

1,  planpsen,   einen  dumpf  droh-  UmhüUunff,  Hülle,   Haut,  Bälg  etcJ   hat. 

chnü  machen ;  —  hv  ful  in  't  water,  Da  nun  aber  das  Wort  plunder,  bluiuler  nicht 

[ampdc   od.   plumpste;   —   dumpf  von  plündern,   Mündern   (cf.    plUndem)  m 

fallen  od,  niederschlagen,  stürzen  scheiden   u,  jedenfalls   mit  mnd.   plunder, 

lé  plumpt  od.  plumpst  in  U  water ;  5  plonder ;    engl,   plunder   (geraubtes    Jt^was, 

umpt  od.  plumpst  up   de  gruud;  Beute,  Jiaub)  eines  Ursprungs  ist,  so  kann 

impt  dat  in  't  water  etc.   —    Nd ,  ich   nicht  umhin,    auch  für  plünnc,    6r. 

ipen;  nid.  plompen;  ac?i^?.  plumpen;  mnd.  phinde  u.  ndid.  plunder,  blundcr  (Bett- 

mp.   —   Ablaut  von  plempen  od.  zeug,  Kleider,  bz.  Anzug,  Bekleidung)  als 

îtc.  (V/.  at/cÄ  pluntjcn),  bz.  Weiter-  10  ursprünglichste  Bedtg.  die  von:  abgeris- 

^H  plump.  sencs  od.   abgebrochenes  Etwas,   bz, 

;,  plainp8eii,  s.  plump,  plumpen.  abgestreiftes  od.  abgerissenes  Fell,  leere  Haut, 

?êk,   weich  wie   eine  Pflaume.   —  Balg  etc.   anzunehmen,   tooraus  sich  dann 

,  Wb.)  plummcweek.  von  selbst  (da  Thierfelle  bei  aUen  uncivili- 

f  gewöhnlicher  ^lünne^yWinJï^  (Flur.  15  sirten  Völkern  sowohl  die  Stelle  des  Lagers 

Zeug,  Gewand,  Kleid,  Bettzeug,  od.  Bettes,  bz.  der  Decken  u.  des  Bettzeugs 

**etse,  ïjumpe,  werthloses  Zeug,  Qe-  sowohl,  als  der  Bekleidung  od.  des  Hemdes, 

U;. ;  —   hc  od.  so   sitt  gôd  in  de  Bockes,  Kleides  vertraten)  die  obigen  Bedtgn. 

(er  od.  sie  sitzt  gut  im  Zeuge,   bz.  von  ])lundc  u.  plunder  ergeben  mussten,  ohne 

tft  Zeugen,  bz.  Gewändern  od.  Klei-  20  dass  man  dabei  anzunehmen  Inraucht,   dass 

wie  Leinen  u,  Bettzeug  versehen) ;  die  Bedtg. :  Lappe,   Fetze  etc.  gerade  aus 

bben  hör  plûuncn  (od.  plüntjes)  bi  der  von  Fell  od.  Haut  entstand,  da  ja  die 

smcten   (sie  haben  ihre  Habselig-  Bedtg. :  abgerissenes  Etwas  auch  diese 

Zeuge,  Kleider  u.  Bettzeug  zu-  von  selbst  ergiebt. 
eworfen,  bz.  sie  haben  sich  zu-  25  Wie  nun  aber  kl  int,  klant,  klunt  (ef, 
ethan  u.  verehelicht);  —  si^  söclit  kluntc  u.  klumpe  etc.)  aus  klit,  klat,  klut 
plûunen  (od,  plüntjes)  bi  'n  ander  nasalirt  sind,  so  ist  atich  plund  in  plunde, 
t  alle  ihre  Habseligkeiten  od.  ihr  plunder,  plündern  bz.  plündern  aus  plud 
hes  Zeug  etc.  zusammen);  —  wen  nasalirt,  der  als  Schaüstamm  dieselben  Jîf- 
lünnen  ok  all'  tosamen  smiten,  den  30  dtgn.  wie  klat  (cf.  klatsen,  bz.  nhd.  klaf- 
ft dog  nog  niks  ;  —  in  toreten  sehen)  entwickeln  konnte  u.  wovon  eben  auch 
lopen  as  'n  bedeler;  —  plttnncn-  1  u.  2  pludern  (cf.  d.)  u.  mhd.  Modern, 
Wandschneider,  Mann facturhändler,  plodcm   abstammen.     VerglciclU  man   nun 

-  od,  Lappen-Heisser) ;  —  fan  do  aber  unser  klatte  (cf.  auâi  2  plünnerô)  von 
(od,  dat  tûg,  siechte  tilg  etc.)  kan  35  dem  Stamm  klat,  ahd.  klaz  (Riss,  Bruch, 
m5r  brûken;  —  du  must  dV  'n  S2)alt  etc.)  u,  dazu  weiter  läppe,  läppen, 
iappen)  um  to  wikkeln,  dat  't  blöden  sowie  die  Wörter  flek,  flik,  flik-flak,  flekken 

-  't  sunt  ômer  olde  plünnen,  de  so  «.  plak,  piek  etc.  von  der  j/  plak  od.  plag 
le  hed;  —  plûnnenlâ  (Lapjwnlade) ;  u.  daneben  auchgriech.  lopos  (Schale,  Binde, 
l6d  (lAimpenzeug,  Lumpengesindel) ;  40  Haut,  Fell)  von  lap,  bz.  rap,  ramp  (spalten, 
c  (Lumpenvolk,  schlechtes,  gemeines        bersten,  springen,  reissen,  abspalten,  ab- 

-  plünn-  od.  plünnenkrâm  (lAimpen-  reissen,  trennen,  raffen,  rauben  etc.,  cf,  lat. 
cj;  —  plflnntûg  od.  plünnentftg  rapere,  ri])erc  u.  rumpcre)  u.  auch  lit.  lupü 
zeug);   —   plünnkrrl   (Lumpcnkerl        (schaben,  schinden.  Haut  abziehen,   bz.  ab- 

Nd.    (Br.    Wb.)   plunne,    Plur.  45  reissen  od.  abbrechen  etc.   von   der  j/  lup, 

plünnen   (Lumpen,   bz.  Kleider  u.        lump,  bz.  rup,  runip),  so  ist  es  sehr  erkUir^ 

od,  Habseligkeiten  geringer  Leute) ;        lieh ,    dass   aus    einem   Schallstamm   plud, 

inde,  plunne  (schlechtes  Zeug,    Ge-        plund  auch  die  Bedtg. :  Sprung,  Spalt,  Riss, 

erümpel,   besonders   von   Kieidern,        Bruch  etc.,  u.  hieraus  ein  Subst.  plunde  od. 

etc.,  lAxppe,   Lumpe);   nid.  plunjc  50  plunder  (Spalt-,  Riss-  od.  Bruch-Ding,   bz, 

ijeid  e/c.  [goed  in  de  plunjcs  zijn],        abgespaltenes  od.  abgerissenes  Etwas)  ent- 

nkleid),  plunjekist  (Kleidei'kiste).  —        stand,   was  dann  selbstredend  auch  in  die 

ntweder  gekürzt  aus,   od.  derselben        Bedtg.:  Raub  od.  Beute  übergehen  konnte, 

T/  ui'^^^j  plunder,   plonder    (su-        u.  woraus  sich  dann  das  mnd.  plunder  (ge- 

mM    Wunder,   plunder,   Bettzeug,  55  raubtes    od.    entrissenes,     weggenommenes 

,    Kleider,    Hausgeräth    =    nhd.        Etwas)  u.   das    Verb,   plündern  von  selbst 

^TilA?^  "^^^  .*^'"^''  ^^  frühesten        erklären.  ,     ^ 

Jfedtg.:  iüd\i7\ae  od.  Anzug,  Be-  plünderen,  plündern,  pläniiepii,pfôn(feni, 

^  etc.  wahrscheinl.  dieselbe  Bedtg.  rauben,  berauben,  reissen  etc.;  —  h6  plün- 
la  Od.  ahd.  hämo   (Gewand,  Kleid,  CO  derd  dat  od.  hum  ût ;  -   dat  land  od.  de 

47* 


PLUENDERIG  T40                           tLÜES 

bôm,  de  tCln  ctc.  is  plQnderd  od.  ûtplOnderd ;  von  plent,  plant  (cf,  plentjen)  ist,  - 

—  hê  plünderd  dat  all'  ût  'n  ander;  —  hê  toeiter  auch  mnld.  (Kil.)  plonssen 

plimderd  in  de  kiste  herum ;  —  hô  plünderd  vnnld.  plotsen  (mergere  cum  impetu), 

hum  de  klêr  fan  H  lîf;  —  hê  plünderd  mî  der  Stamm  plunt  od.  plunz   aus  pli 

't  all'  dör  'n  ander;   —   wat  hei  jî  bt  mîn  5  nasalirt  u.  ein  Ablaut   von  plat, 

gôd  to  plündern ?  etc. —  Davon:  geplûnder,  (von  nhd.  platzen,    cf.  plassen 

geplünner   (Geplünder,    Gerauhe ,    Gei'eisse  sein  scheint,  ähnlich  wie  die  Stamm 

etc.)  u.  plündere,  plünnerô  (Plûnderei,    Ge-  klint,  klunt  mit  klat,  klit,  klut  idei 

plünder);  plünderer,  plünnerer  etc.  —  Nd.  plüren,     |         ,•         nlîr-ôffe  etc 

plündern,  plünnern ;  mnd.  plünderen ;  nid.,  10      plûr-ôge,  |  **  P"^®"'  P"^  ^^^  ^^ 

mnld.  plünderen,  plonderen;   engl,  plunder;  plus,  aus  leichten  Federn,  feinen  l 

norw.j  schwed.  plundra;   dän.  plyndre;   alt.  Fäserchen  u.  Flöckchen  etc.  bestehet 

nhd.  (cf.  Grimm,  Wb.,  II,  169)  blündern,  rath,  bz.  die  derartigen  leichten,  Luft 

blindem ;  böhm.  plundrowali.  —  Wegen  Ab-  düng  etc.  verunreinigenden  Absond 

stammung  s.  unter  plünde  am  Schlüsse.  15  von  Bettfedern,  Federbetten,  Wolle, 

vlünderîg  od.   (gewöhnlicher)  plannen^,  wolle,  Seide  od.  haarichten  Fellen  u. 

plann er|^,     lapperig,    zerrissen,   zerlumpt,  werk  etc.;  —  de  klêr  Sitten   ful  p 

lumpig,  schlecht,  unordentlich  etc.;  —  ho  plüsters);   gä  hen   un  lât  dî  wat  of 

is  so  plünnerig  in  de  klêr;   —   hô  lüpt  so  dat  du  ördentlik  fan  dag  kumst,  we 

plünnerig  herum;  —  ho  hcd  'n  plünnergen  20  geist;  —  de  kerel  sitt  ful  lûs  un  pl 

rok  an ;   —   dat   sügt   dar   in  hüs   all'   so  up,  dat  du  d'r  niks  fan  of  krigst  — 

pUiniierg  ût ;  —  dat  dak  is  so  plünnerg,  dat  art :  de  sük  mit  lûs  un  plus  (mit  L 

de  regen    un   sne   aferall   dörgân;    —    dat  Ungeziefer  u.  dem  plus  genannten 

sügt  den  dog  to  plünncrg  ût,   wen   du   dat  od.  fig.  mit  lausigem,  gemeinem  u.  8( 

dcist ;  —  dar  in  hüs  sügt  't  alP  so  plünncrg  25  gern  Volke)  befätd,  brükt  sük  nét  yn 

ût,  dat  man  d'r  hast  not  sittcn  gän  dürt.  —  wen  hnm  wat  anhangt  —  Wenn  m 

Zu  plünde,  plünne.  mit  dem  fegenden  Worte,  dann  w 

pliinne,  pliinuen,  s.  plünde.  franz.  pelouse  (Flaum:  GraspkUz), 

pliinnen-folk ,   plUnnen-krum,   plannen-  franz.  peluche,  pluche  etc.  (s.  untet 

riter  etc.,  s.  unter  plünde.  30  eines    Ursprungs   (nämiich  von  lai 

1.  plünnere,  s.  plündere  un^er  plünderen.  Haar,  besonders  kurzes,   cf.  auch  \ 

2.  plünnere,  Lapperei,  Lumperei;  gering-  1.  plus   (Singul.  u.  CoUect.),  Fä 
werthige  od.  nichtsnutzige,  schlechte  Sache       Härchen,  Flöckchen  (Woüe,  Haar 
etc.;  —    'n  plünnerô  (od.  klatteré,  lumperô  Nid.  pluis   (dasselbe  u.  auch  Plus 
etc.)   geld   etc.;    —   mit    sülke   plünnêrêen  35  In  der  Bedtg.:  Plüsch  entstand  i 
brûkst  du  rot  n£t  kamen,   dar  wil  'k   niks  pluis  als  für  plnisch  stehend  jedenf 
mit  to  don  hebben;   —   ik   hebb'   dar  nog  franz.  peluche,  pluche  (Gewebe  aus 
allerlei  plünnerêen  (alte  od.  werthlose  Sachen)  u.  KameelsJhoaren),  während  man 
up  de  bdn  liggen ;   gü  hen  un  sê  to,   of  du  serm  u.  nid.  pluis  in  der  Bedtg, :  Fä 
dar  nog  wat  fan  brükcn  kaust.  —  Zu  plünde,  40  Flöckchen  etc.  beim  Vergleich  von 
plünne.  wohl  an  franz.  pelouse  (s,  oben), 

pliinnern,  s.  plünderen.  franz.  peluche   (woUig,  faserig),  i 

plaosken ,    od.    (gewöhnlicher)    plantjen,  an  sie,  sard.  pilucca,   lomb,  peluch 

einen  dumpfen  Schall  machen,  mit  dumpfem  schöpf),  piem.  pluch  (Hcmt,  Faser) 

Schall  od.  Geräusch  schlagen,  stossen,  fallen  45  kann,   welche    Wörter    ebenso    wie 

etc.;  —  ho  smet  'n  stên  in  't  water,  bz.  in  peluche,  pluche  u.  plucher  (woUig, 

de  pütte  etc.  od.  lêt  *n  stên  in  't  water  etc.  werden)  von  lai.  pilns   (cf.  Diez, 

fallen,   dat  man  't  pluntjen  hören  kun;   —  unter  piluccare   u.   II,  385  wUer 

dat  water  pluiisket   od.   pluotjet  d'r  tegen  abstammen.     Weiter  vergl.  auch  un 

an;   —   ho  phmtjed  in  't  water  herum;  —  50  Aus,  was  bei  auch  sonst  noch  fortsi 

dat   water   pluntjed   d'r   afer.    —   cf.  nhd.  der  Lautverschiebung  vieUeicht  wie 

(G  r  i  m  m ,  Wb.,  II,  169)  bluntsch  (plump)  plus,  plÛs  entstand,  falls  es  nicht  etw 

u.  bluuze,  plunze  (ein plumper  Mensch  etc.)  mit  aengl.  (Stratmann)  fleos,  fle 

zu  plumj),  bz.  daselbst  auch  nhd.  bluntschen  ags.  fleos,  flys  zusammenhängt  od.  ( 

(plumpen,  plumpsen,  platschen,  ins  Wasser  55  diesen  derseWen  y  pru,  plu  angehört, 

fallen),    wonach  unser  plunsken   mit   dem  Weiteres  unter  flüs  zu  vergleichen  i 

obigen  bluntschen   ideni.   ist   u.    dieses  mit  2.  plÛS,  gezupftes  Tau  od.  Werg, 

bluutsch    u.    blunze,  plunze   von  demselben  durch  das  Zupfen  (plflsen)  von  ge 

Stamm   plunt   (älter  hd.   plunz)    abstammt  Tau  entstehenden  Fasern  u,  einxelnef 

wie  unser  pluntjen,  während  plunt  ein  Ablaut  60  Fädchen  in  ihrer  OesammtheU  auch 


PLUES  741  PLUSTEREN 

B  genannt,  ef.  Plúhs  ocL  Plûs  etc.  hâr ;  —  de  rok  sitt  ful  plQskes ;  du  mu8t 
rik.  —  WoJU  Subst.  zu  plfisen,  ham  nog  ûnt  ofbörseln  latCD,  cr  du  hum 
dM  folgende:  antrekst  un  dV  mit  ûtgcist;   —    't  is  alP 

,  rein,  blank,  sauber^  nett,  ordetit-  rein ;  d'r  is  uargends  gen  plOiske  up  to  sên. 
!ft  Ordnung,  recht,  richtig  etc.;  —    6  —  Nld.^  pluisje. 

is  BO  hemmel  un  plus,   dat  man  plussig,  dick,  auf  gedunsen^  auf  geschwollen 

can,  dat  't  'n  rennelken  uu  ürdend-  etc.,  wie  z.  B.  wenn  Jemand  die  Wasser- 
»aasenden  môdcr  hcd ;  —  de  rok  is  sucht  hat  od.  an  dem  Soff  ist ;  —  so  word 
lat  d'r  nargends  gen  plûster  up  to        so  plussig,   net  as  of  so  in  *t  water  is ;   — 

't  18  dar  in  hûs  all'  so  plus,  dat  d'r  10  he  krigt  so  'n  plnssig  gesigt ,   net  as  of  ho 
gen  stoQe  to  finden  is ;  —  dat  flêsk        an  de  sûp  is ;  —  dikke  plussige  Iip])en  etc.  — 
ft  plus  (rein  u.  sauber,  bz.  frisch,        Nd.(Br.Wb.,Dâhnert)p\viizig,  (Schütze) 
kmackhaft,  schon  faul  u.  verdorben        i)1üzzig,  plüssig;  bei  Bichey  plüzzig. 
Qfer) ;  —  't  is  dar  in  hûs  net  regt  Bas  daneben  auch  in  gleicher  Bedtg.  bei 

d'r  16fer  net  hen;  —  mit  de  sake  15  Dann  eil  u.  Schütze  vorkommende  p]u- 
plus,  dar  mut  sük  gen  ördentlik  strig ;  mnd.  plusterich  ist  ident.  mit  unsenn 
t  befaten,  de  is  fûl.  —  Nid.  pluis;  plûsterig,  während  plussig,  bz.  nd.  phitzig 
lys  (munduB,  purus,  politus,  tersus,        etc.    mir  mit   dem  mnld.  (KU.)  plotsigh 

—  Es  ist  ein  zu  plüsen  (rupfen  (bot,  plomp)  ident.  zu  sein  scheint  u.  dann 
rendes  Adjectiv  u.  bezeichnet  einen  20  wohl  in  ahnlicher  Weise  mit  nid.,  mnld. 
wo  ein  Etwas  gerupft  u.  kahl,  bz.  plotsen  (mergere  cum  impetu,  bz.  plumpen, 
ren,   Federn,   Fasern  etc.    befreit,       plumpsen,  cf.  plumpen  u.  pluntjen)  zusammen- 

u.  rein  ist.  hängt  wie   plump    (plump,   dick)  u.   engl. 

rupfen,  zupfen,  ab-,  aus-  od.  aus-  plump  (fett,  feist,  dick)»  plump  (plump, 
rupfen  u.  zupfen  etc.  —  ho  plûsd  25  platsch  etc.),  plump  (Klump,  Klumpen  etc.), 
tpfl,  reisst,  bz.  sucht  etc.)  dat  all'  plump  (schwellen,  aufschwellen,  aufblasen, 
er  un  legt  elker  feseltje  (od.  dêltje,  auftreiben  etc.)  etc.  mit  dem  SchaUstamm 
en^je  etc.)   apart  för  sük  hen;  —        plump  od.  dem  Verb,  plumpen. 

(zupft   od.  reisst  etc.)   't  all*  dör  Das  nid.  plotsen  betr.,  so  ist  dies  zweifel- 

hendör ;  —  he  plûsd  sük  (er  rupft  30  los  ein  ablautendes  Verb.,  was  mit  nhd. 
neh,  bz.  er  reisst  sich  Haare  u.  platzen  (cf,  plassen  u.  utiter  pluntjen  am 
U8,  od,  auch :  er  sucht  sich  selbige  Schlüsse)  urspr.  eins  war,  bz.  in  ähnlicher 
kt  sich  davon  rein  etc.);  —  he  Weise  von  einem  alten  Stamm  plot,  ver- 
k  de  bar  ût  de  kop;  —  he  plûsd  stärkt  plots  (cf.  klap  u.  klaps,  bz.  klat  u. 
od.  walle,  floktjes,  knopkes  etc.)  35  klats  etc.)  =  hochd.  ploz,  nhd.  plotz  (cf. 
f;  —  he  fiitt  to  tau  plüsen  (Tau  plötje  u.  plötslik)  weiter  gebildet  ist,  wie 
mWerg  davon  zumachen);  —  he  nhd.  platzen  (cf.  plassen)  von  einem 
'  plüsen;  —  feilen  plüsen  (Felle  Stamm  plat,  hochd.  plaz. 
•d.  abrupfen,   sie  von  den  Haaren  plûster,  Faser,  Fäserchen,  Staubfäserchen 

u,  kaM  machen  etc.) ;  —  plûsde  40  von  Wolle,  Haaren,  Federn  etc. ;  —  't  ligd 
.  perdehâr,  kôhâr  etc.  (gezupfte,  od.  sitt  all'  ful  plûsters;  —  sin  hâr  od. 
nander  gezupfte,  von  Knötchen  u.  rok  etc.  sitt  ful  plûsters  un  féren.  —  Es 
ünreinigkeiten  befreite  y  reine  gehört  wohl  mit  2  plus  zu  plüsen  (zupfen, 
.) ;  —  ho  plûsd  (rupft,  plündert  etc.)  fasern  etc.),  wie  nid.  pluister  (Zupfer, 
80  lank,  dat  ho  nakend  un  kâl  is;  45  Bupfer,  hz.  Person  die  pluist)  zu  nid. 
lad  (reisst,  wühlt,  sucht)  H  all'  dör,  pluisen,  od.  es  ist  ein  zu  plusteren  etc.  ge- 
,  wat  d'r  manken  finden  kan;  —  hörendes  Subst.  —  Vergl.  weiter: 
e  hälfe  nachten   in   de   boken   to  plustere,  s.  unter  plusteren. 

T  sitzt  die  lialben  Nächte  in  den  plusteren,  plustern,  plustern,  a.  wieder- 

m  stöbern  etc.) ;  —  ho  plûsd  (sucht,  50  holt  rupfen  u.  zupfen  od.  zausen  u.  wühlen 
'orscht  etc.)  't  all'  so  genau  dör,  etc.  u.  so  zottig,  rauh  u.  bauschig  od.  sträu- 
t  up  't  leiste  tüttelke  wêt,  wat  d'r  big  ti.  abstehend  machen,  wie  z.  B.  die  Vögel, 
-  Nd,  plüsen,  plüsen ;  nid.  pluizen  ;  weyin  sie  mit  dem  Schnabel  ihr  Gefieder 
jrsen.  —  Wohl  von  plus,  bz.  1  plus,        rupfen ;  —  de  störken  plustern  sük  so,  dat 

von  lûs  u.  lat.  pilare  von  pilus.    55  de    fdren    um   hör   herum    flögen;    —    he 

plûske  (Dimin.  von  1  plus  od.  plûsterd  sin  har  wat  dör,  bz.  d'r  in  herum ; 
,  ein  einzelnes,  sehr  feines  Faser-  —  b.  fasern,  rauh  u.  zottig  werden  etc. ; 
'chen,  Federtheilchen  od.  Flöckchen,  —  dat  god  faiigd  an  to  plustern ;  —  c. 
I  von  Wolle,  Baumwolle,  Leinen-  Federn  od.  Flaum,  Flöckchen  von  sich 
;  —  dar  sitt  nog  'n  plûske  in  't  60  geben,  stäuben  etc.;  —  dat  bedde  plûsterd 


PLUSTERIG 


742 


POIEEN 


od,  plûsterd  so,  dat  de  hole  lücht  fiil  plûstcrs 
is;   —   hé  plûstcrd  (stäubt)  sttk  de  rok  ût; 

—  d.  reissen,  wühlen,  stöbern ,  durchsuchen 
etc.;  —  he  plûsterd  in  de  hi  liermn;  —  hc 
plûstcrd  alle  bokcn  dör.  —  Nd.  plustern; 
mnd.  plusteren  etc.  —  Itcrat.  von  plusen,  c/. 
plüsen.  —  Davon  plûsterô  w.  geplûsicr 
(Stäuberei,  St  ober  ei,  Wühlerei  etc.,  bz.  an- 
haltendes Oestäube  u.  Gestöber  etc.)  sowie 
plustere  m.  geplûstcr  (Kupferei,  Zupferei, 
Zauserei  u.  Gerupfe)  etc.  etc.;  —  plustere 
od.  geplûster  in  't  har  u.  das  folgende  : 

plûsterîg,  piûsterg,  zerzupft,  zerrupft, 
zerzaust,  zottig,  sträubig,  struppig,  unge- 
kämmt, unordentlich,  wild;  —  sm  hâr  is 
od.  sitt  so  plûsterig;  —  de  störken  sén  man 
plûsterg  (od.  pliiderg)  ût;  —  hê  sucht  nët 
so  plûsterg  (struppig  u.  ungekämmt  etc.)  tt, 
ES  of  he  so  erst  ût  't  bedde  krapen  is;  — 
de  lücht  (Luft,  Himmel  etc.)  sucht  so 
plûsterîg  (zerzaust,  zerrissen,  wild  u.  stür- 
misch, unfreundlich,  drohend  etc.)  ût,  dat 
man  sük  up  siecht  wOr  gefätd  maken  mut; 

—  h6  kikt  not  so  plûsterîg  ût,  as  'n  olden 
brumbär.  —  Nd.  plusterig ;  mnd.  plusterich, 

—  cf.  atich  plûsterkop. 

plÛHterî^,  plûsterg,  voll  von  od.  verun* 
reinigt  u.  behaftet  mit  plûstcrs  od.  Fasern, 
Fäserchen,  Flöckchen,  Staubfäserchen  etc.; 

—  ho  hed  'n  plûstergen  rok  an;  —  dat 
Bofa  is  plûsterg,  du  must  't  6rst  iitbörseln, 
er  d'r  wel  in  sitten  geid.  —  Zu  plûster. 

plÛ8ter-kop;  t.  q.  tûsterkop,  cf.  tûscn 
(zausen)  zu  phlstem,  bz.  plüsen,  nd.  plusen, 
wonach  es  zwiäcJist  einen  zerzausten  u. 
struppigen  Kopf,  bz.  einen  Kopf  mit  zer- 
zaustem  u.  struppigem  Ilaar  u.  fig.  eine 
Person  mit  einem  solchcfi  Kopf  (einen 
Strubel-  od.  Struwel- Peter)  bezeichnet, 
dann  aber  auch  in  die  Bedtg. :  rauher,  un- 
freundlicher Mensch  (wie  auch  tüsterkop) 
übergeht, 

plustern,  plustern,  s.  plusteren. 

pO,   8.   pôS. 

pochen,  s.  puchen. 

pogge,  Frosch.  —  Redensart,  u.  Sprichw. : 
80  kold  as  'n  pogge ;  —  so  dôd  as  'n  pogge 
od.  poggedüd;  —  de  störken  nOgd,  mut 
poggen  hebben ;  —  he  strûfd  sük  (od.  ho 
stalld  so  hôg)  as  'n  pogge  in  de  mänschin; 

—  sett  de  pogge  up  'n  golden  stôl,  he  hupt 
dog  wer  in  de  pol;  —  hc  hed  so  föl  geld, 
as  de  pogge  hâr;  —  man  kan  ok  'n  pogge 
so  lanit  drükken,  dat  he  kwakt.  —  Päthsel  : 
wikker  de  wakker,  sprung  afcr  d'  akkcr; 
wikker  de  wakker,  sprung  afer  d'  slôt,  nog 
was  wikker  de  wakker  nét  dôd;  —  wat 
wult  d'  lefer,  'n  püt  ful  singende  wîfkes, 
of  *n  afen  ful  dode  mantjcs  (Brod^).  —  Nd., 
mnd.,  nid.,  mnld.  pogge.   —   Nach  Fick 


20 


(cf  7,  685  u.  II,  619  etc.)  mü  ihr,  bnkk, 
bukkati  (bellen)  etc. ;  grieih.  búktéi  fÔraN* 
send^r,  tosender,  Jieulefider  Wind,  Stwm- 
wind)  etc. ;  lat.  buccinum  (Kriegshorn),  bocea 

5  (Blase) ;  lit.  bykü  (Stier)  etc.,  sowie  ««er 
pokke,  pung,  puchen  etc.  zu  einer  SchaJlr 
Wurzel  buk  (rauschen,  brausen,  lärmen^ 
brüllen,  tosen,  stürmen,  blasen,  pfauchen 
etc.),   sodass  auch  hier   der   Frosch  vokl 

10  wegen  seines  lärmenden  Geschreies  (jedwk 
nicht  lautmalend  od,  onomatopöisch  wii 
bei  unserm  kikker,  s,  unter  kik)  so  benannt 
ist,  falls  er  nicht  etwa  als  ein  aufgdiastna 
od.   aufgetriebenes,   aufgeschwollenes  Etwa» 

15  aufgefasst   wurde,   wie  dies  auch  mit  pok 
(s.  d.)  u.  lat.  bucca  der  Fall  ist. 
pogge-dôd,  völlig  todt,  ganz  l'oft  u.  loA. 
poggen-daler  od.  po^^en-geld,  l'VoscAfriM, 
(Hydrocharis  morsus  ranae). 

poggen-glidder,  poggen-gladdep,  psggei- 
gli^SS^^i  poggen-ritsel,  Froschlaich. 

poggen-,  pogg-stërt,  Froschlarve,  ZokI- 
quap2)e. 
poggen-,  pogg-stôl,  Hutpilz,    cf,  padde- 

25  stôl. 

poje,  poie,  pene,  peie,  ein  Trage-  oL 
Balkengerüst,  worauf  der  (Hebel  eines  Haiuet 
ruht.  —  Nid.  pui  (AUan;  Giebdfuss,  Trä- 
ger  od.   Hauptbalken,   worauf  der   CMkI 

80  ruht  etc.);  mnld.  puye,  puyde  (podinm, pol- 
pitum,  suggestns,  rostra,  orum  etc.)  —  MU 
ital.  (Diez,  I,  336)  poggio;  prov.  paeg, 
puoi;  afranz.  pui  (Anhöhe);  span.,  port. 
poyo  (Bank  vor  dem  Hause) ;  afranz.  puiot 

35  (Stütze)  von  lat.  podinm.  —  VergL  auch 
aengl.  (Stratmann)  pae :  enal.  pew  (Kir- 
chenstuhl,  Kirchensits  od.  Kircnenbank)  aus 
afranz.  puie,  was  wohl  mit  dem  obigen  span., 
port.  poyo  (Bank)  ident.  isL 

Îioje-,  poie-,  pene-,  peie-¥alke^   Trage- 
ken, worauf  der  obere  OiebeUheü  eines 
Hauses,    od.   auch  der  Fuss  der   Wahn- 
Sparren  ruht. 
pojen,  poien,  s.  1  paien. 
poike,  s.  peike. 
poiken  od.  poiken,  kosen,  sehön  (hun  mü 
Jemandem,  ihm  schmeicheln,  den  Angenehmen 
spielen  etc. ;  —  he  poiket  gern  mit  de  wichter ; 
—  he  mag  de  wichter  gern  poiken.  —  Nach 
50  Stbg.  ist  pooiken   dasselbe  wie  pooien  (ef. 
1    paien),   wcihrend  mir   dieses    Wort  mit 
mnd.  (Seh.  u.  L.)  poken  od.  poiken  ident 
zu  sein  scheint,  was  dortmü  spielen  (od. 
scherzen,  spassen  ?)  erklärt  wird  u.  nach  mnd. 
55  (Seh.  u.  L.)  pok,  poeck  (Spiei  od.  Sdterz, 
Spass,  Neckerei  etc.,  cf.  lat.  jocus)  vidleicht 
auch  mit  mnd.  poken  od,  poicken   Qw^en, 
pralilen,  cf.  puchen)  urspr.  ident.  isi^  daes 
sich  ebenso  wie  dieses  auch  leicht  van  der 
GO  urspr.  Schallwurzel  buk  ahUHen  lAail,  da 


40 


45 


POK  POKKE  743                          POKERN 

»  u,    Spiel,    hz.    lärmen   u.  etc.)  steht,  so  könnte  dieses  p5kel  wohl  ein 

sieh  begrifflich  nahe  berührefi.  Bimin.  von  an,,  isl.  pokr  (Kobold,  Popanz, 

.  pokke,   ^inne,   Pustel,  Blatter,  Mummel  =  dän.  busemand)  sein,  sofern  dies 

eine  Erhöhung  od.  Anschwellung,  auch   die  Bedtg.:   Zwerg   hatte,   od.  aus 

Warze   etc;   —   he   hed   'n   pok  5  Kobold  etc.   in  die  Bedtg.:  Zwerg  über- 
Varze  etc.)   od.  poktje   (Finnchen       ging.    Sodann  vergl  auch  engl,  puck  (Da- 

e  nöse  sitten ;  —  de  kartuffels  od.  mon,  Kobold,  Waîdmännchen  etc.)  =  aengl. 
.  Bitten  fal  pokken  (die  Kartoffeln        puke ;  an.,  isl.  pûki ;  ir.  pûka ;  welsch,  pwca, 

n  sitzen  voller  Warzen  od.  Beulen,  sowie  weiter  bciOutzen  nfries.  pück,  neske- 

'öckern  etc.)  od.  sunt  so  pokkerig ;  10  pück,  eine  Art  von  Kobold  =  dithm.  nische- 
l  sunt  de  pokken  inentd;   —   he        pöck  u.   dän.   nisse-puge,   bz.   bei  Heim- 

»kken  (Blattern  od.  Blattertikrank-  reich  (II,  348)  das  nfries.  huspuke  (Haus- 

ompo«. ;  kinder-,kô-,8châp-pokken,  Geist  od.  Haus-Zwerg  etc.),  womit  das  nd. 

cken. —  Sprichw.:  „dat  gift  rûmte  (Br.  Wb.,  III,  349)  pook  (schwacher,  un- 

erd/   sä'  de  Papenhörger  to  sîn  15  vermögender  od.  im  WttcTis  zuriickgebliebe- 

ren  hum  söfen  kinder  in  de  pokken  ner  Mensch)  u.  puck  in  puckfaut  (Klump- 

—  Nd.,  nid.,  nfries.,  wang.  etc.  fuss,  cf.  Scham  bach,  161^)  auch  vielleicht 
.,  mnld.  pocke  u.  auc^  poche  (pa-  urspr.  ident.  ist,  fdUs  die  Bedtg.:  Kobold 
tula,  tuber,  vomica);  ags.  pocc;  in  die  von:  Zwerg  od.  kleines,  verkrüppeUes, 
ike;  engl,  pock;  norw.  poka;  dän.  20  gebrechliches  Etwas  überging. 

okker   in    smaa-pokker    (Kinder-  Was  nun  aber  die  Grdbdtg.  von  Puck 

—  Es  gehört  mit  dem  gleichbe-  od.  aengl.  puke  betrifft,  so  wird  damit  wohl 
kelt.   pwg ,   bog ,   sowie  unserm  urspr.  ein  Poltergeist  od.  Bangemacher,  bz. 

>ung  etc.  als  aufgeblasenes  u.  auf-  ein  durch  Poltern,  Stosseti,  Lärmen  etc.  (cf. 

9  Etwas,  bz.  als  Blase  u.  Blatter  25  engl,   poker,   Popanz,  Kobold   od.   Bange- 

erselben  y  buk  wie  pogge,  wozu  macher  der  Kinder  etc.)   die  Menschen  er- 

bacca  (Backen,  bz.  aufgeblasenes  schreckendes  Wesen  (cf.  unser  bubâ  u.  d<M 

chwollenes   Etwas,   cf  pogge)   u.  böhm.  hoho,  huhu  unter  Popanz  bei  Wei- 

min,   buccula   gehört,    aus   welch  gand)  gemeint  sein,  wo  es  dann  auch  mit 

wieder  das  (cf.  Diez,  II,  225)  30  pogge,  pok,  puchen,  pukkem  etc.  van  der 

)cle;  franz.  boucle  (Ring,  Haar-  y  buk  (rauschen,   lärmen,   tosen,  stürmen, 

nalle);  aengl,  bocle;    engl,  buckle  blasen  etc.)  abstammen  könnte,  die  ja  auch 

9t€.)  u.  aüspan.  bloca  (Erzbeschlag  ebenso  wie  bub  (brüllen,  brummen,  bz.  von 

ildes) ;   mïat.  bucula  (scuti)   etc. ;  dumpfen  Tönen,  cf.  bubbeln  u.  pu)  Weiter- 

kel  entstand,  während  das  afranz.  35  bildung  eines  einfacheren  Schallwortes  bu 

he;   aengl.    (St ratmann)   boce  ist,   was  ebenso  wie  ba,    redupl.   baba  (s. 

ibo)  u.   boche  (gibbus),   bz.  engl.  unter  babbeln),   blos  ein  unarticulirtes  Ge* 

kel,   erhabener  Beschlag;  Knopf,  rausch  bezeichnet. 

'.)  u.  botch  (Beule,  Geschwür  etc.)  3.  pSkel ;  i.  q.  pekel. 

lus  lat.  bucca  od.  dem  obigen  kelt.  40      poKer,   ein  spitzes  u.  gerades  od.  auch 

rgingen  u.  jedenfalls  mit  unserm  hakenfönnig  gebogenes  Eisen  zum  Schüren 

tn  Ursprungs  sind.  u.  Auflockern  des  Feuers,  bz.  ein  Schüreisen, 

I,  Pustel  od.  Pustelchen,  Finnchen,  Schürhaken,  Feuerhaken,  Stech-  od.  Stoss- 

ter-Bläschen  od.  Eiter-Geschwür,  eisen  etc.,  womit  man  in  das  Feuer  stösst 

Höckerchen,    Wärzchen  etc.;  —  45  u.  stochert. —  ^W.  pook,  poker;  engl.poket. 

gesigt  ful  pökeis ;  —  de  kartuffel  —  Da  der  poker  ein  Stecheisen  (bz.  ein  Ge- 

etc.  sitt  ful  pökeis.  —   Nid.   (v.  räth  womit  man  in  das  Feuer  sticht  u. 

eukel ,   pokkel ,   pukkel    (puistje,  stochert)  ist,  so  wird  das  nid,  pook  in  der- 

;   mnld.  pockele,  puckele.  —  Ob-  selben  Bedtg.  wohl  eins  sein  mit  nid.,  nd. 

von  pökel   auch  noch  wieder  ein  60  (Br.  Wb.,   Schütze   etc.)   pook;    mnld,, 

kelke  machen,   so  ist   dies  selbst  mnd.  poke  (Dolch,  Messer  etc.),  was  woM 

Dimin  von  pok.  aus  lat.  pugio  entstand,  während  das  nid. 

I,  ein  Zwerg  od.  Knirps,  bz,  klei-  poken  (s.  unter  pokern)  vielleicht  direct  aus 

%ppeltes,  im  Wuchs  zurückgeblie-  dem  lat.  pungere  etc.  (cf.  punkt)  hervorging, 

verkümmertes   u.    verwachsenes  55  was  mit  pugnus,   pugna,   pugnare  etc.  zu 

r  Etwas ;  —  de  lütje  pökel  krupt  einer  y  pug  (schlagen,  stossen,  stechen  etc.) 

en  de  bênen  herum;  —   'n  pökel  gehört. 

od.  fan  'n  junge,  fan  'n  der,  fan  pokern,  wiederholt  stechen  od.  stossen  u. 

SÏ  *n  bôm  etc.  —  Da  unser  ö  für  rühren   in  Etwas ,   bz.   stocJiern ,  schüren, 

K  z.  B,  fögel,    Vogel,   ahd.  fugal  60  schürfen;   —   ho  pokerd  d'r  in  herum;  — 


POK-HOLT                        744  POL 

da  must  nêt  altid  in  't  für  Bitten  to  pokern;  Höh,  Bebhuhnhoh,  engl  partridgewood  vor- 

—  bô  pokcrd  dat  für  wat  up  od.  toregt  etc.  kötnnit  u.  in  Brasilien  Cangelim  u.  Angelim, 

—  Nid.  pokeren  m.  dies  wohl  Iterat.  voti  in  Cuba  Yava  genannt  wird  u.  hauptiätk' 
nld.y  anld.,  mnd.,  aengl.  (Stratmann)  lieh  zu  Kunsttischler-  u. Drechsler-ArbeiUn 
poken  (pellere ,  trudcre),  enffl.  i)oke  (im  5  gebraucht  wird.  Dies  Letztere  soll  vou  einem 
Finster  n  fühlen,  tappen,  tasten,  herum  fühlen,  nicht  genau  bekannten  Baum  „Boccaprouo- 
miteinemlangen  Werkzeuge  suchen;  schüren,  censis  Aubl.**  kommen,  nach  Andern  aber 
anschüren;  stossen  etc.),  wozu  ::h  bemerken  von  Ilcisteria  coccinea. 
ist,  dass  bei  Seh.  u.  L.  das  mnd.  pokcu  m.  pokke,  s.  pok. 

bei  Bähnert  das  nd.  pöken  (stechen)  an-  10  pokkî^,  pokkerîg,  pokkerg,  pockig  wl 
scheinend  von  poke  otf.  p6k  (Dolch,  kurzer  mit  Pocken  (Pusteln,  Finnen,  Beulen  u. 
Degen,  Messer,  s.  unter  pokor)  abgeleitet  Höckern  etc.,  cf.  pok)  behaftet  u.  versehen; 
wird,  dann  aber  das  mnd.  poken  auch  die  — 'n  pokkig  odi.  pokkeng  gesi^ ;  —  pokkige 
Bedtg. :  pochen  od.  prahlen  (cf.  juichen)  hat.  od.  pokkerige  kartuffels  od.  boncn  etc. 
Ist  nun  aber  das  mnd.  poken  u.  nd.  pöken  15  pok-nare,  Blatternarbe, 
urspr.  von  aefigl.  poken  verschieden  u.  von  pok-narîg,  blatternarbig, 
poke  (pugio)  abgeleitet,  so  kann  auch  unser  pok-8tof,  Blattern-Lymphe. 
pokern  u.  nid.  i)okeren  direct  von  poker  pol,  rund,  voll,  strotzend,  fleischig,  haU' 
weitergebildet  sein ,  während  poker  selbst  schig  etc. ;  —  poUe  arme ;  —  'n  pol  ges^jt; 
wieder  von  poken  (atossen,  stechen  etc.)  ab-  20  —  'n  pol  kin4je;  —  so  is  regt  pol  anwck; 
geleitet  sein  konnte.  Vergleicht  man  nun  —  dat  bedde  stcid  so  pol  un  rund ;  —  polle  \ 
aber  die  verschiedenen  Formen  des  nhd.  küssens  etc.;  —  Compar.  polier,  rttiwfer,  ] 
pochen  in  der  Bedtg. :  (schlagen,  stossen,  voller  etc.  (pollere  arms  un  bênen  a«  dat 
stampfen  etc.)  bei  Grimm  (Wb.,  II,  199)  wicht  hed  sucht  man  seiden);  —  Stperl 
unter  bochcn  u.  bei  Weigand  unter  po-  25  pollcste,  polste.  —  Fls  JkU  mit  dem  imMf 
che  n  u.  dass  dieses  in  der  Bedtg. :  prahlen  nd.,  engl.  etc.  vorkommenden  pol  od.  poll« 
od.  dicke  tliun  etc.  (cf.  puchen  ti.  dazu  unter  polle  (Spitze,  Endpunkt,  Wipfel,  Kojifetc.) 
galpen  auch  die  Bedtg. :  prahlen  od.  gloriari  u.  dem  nhd.  Po  l  (Spitze  od,  Endpunh  der 
des  as.  galpôn,  was  mit  galm  von  einer  Erd-  u,  Himmels- Achse,  red,  der  Dreh- 
SchaUwurzel  stammt)  von  Fick  zu  der  30  punkt  von  lat.  pölus,  griech.  pôloB  u.  diei 
Schallwurzel  buk  (s.  unter  pok,  pogge  etc.)  von  d^r  j/  pol,  drehen,  wenden)  nichts  ge- 
gestellt wird,  so  ist  es  sicher,  dass  die  obigen  mein,  sondern  ist  wohl  Nebenform  von  2  hol 
Wörter  (nämlich  nid.,  mnd.,  aengl.   poken  (rund  etc.,  cf.  auch  boUe  u,  ]K)Ile),  da  es 

u.  engl,  poke)  in  ihren  verschiedenen  Be-  sonst   in    den   andern    nd,    u,    nordger*. 

dtgn.  nicht  überall  mit  hochd.  bochen  u.  35  Sprachen  nicht  vorkommt, 

pochen   eins  sein  könnest,   sowie  es  auch  pöl,   PfüM,  grösseres  Bettunterkissen.  — 

sehr  schwer  zu  entscheiden  isty  ob  die  Ihochd.  Spri<:hw. :  twê  gelofen   up  6n  pöl,  is  cn  to 

Wörter  bochen,  pochen  u.  unser  bökcn  fOl  (gemiscJUe  Ehen  taugen  nicht),  —  AA 

(s.  d.)  mit  unserm  pukkern  u.  puchen  glei-  pöl;  myid  pol,  pole,  poel ;  «W.  peuluw;  mnld. 

chen  Ursprungs  sind.     Ob  nun   aber  auch  40  pole,  polue,  poluwe,  pulwe;  ags.  pyle;  aen^ 

das   aengl.    poken   in   der  Bedtg. :   pellere,  }»ule ;  «»</^  pillow  t/.  pecl ;  oM.  phulwi,  fulwi, 

trudere  mit  mnd.  poken  (stechen  od,  stossen)  phnluwi,  fuluwi ;   mnd.  phulwe,  pfulwe.  — 

urspr.  ident.  ist  u.  wie  nd.  pook   u.   unser  Aus  lat.  pulvinar,  polvinar  od.  pulvinos. 

poker  von  pugio,  bz.  i)ungere  abstammt,  ist  1.  pol,    Mannsmütze,  Kappe;  —  hC»  hed 

wir  gleichfalls  zweifelhaft,  wie  desgl.  auch,  45  de  pol  so  schOf  up  de  kop.  —  iV7cî.  (Prûe. 

ob  da^  mnd.  poken  in  der  Bedtg. :  pochen  Groningen)    pool,   pocl.    —    Da  es  formell 

od,  prahlen  etc.  mit  unserm  puchen  u.  hochd.  mit  2  pol  (Pfuhl,   Sumpf,    Pfütze)  dimmtj 

bochen  u.  pochen  (s.  unter  hochen  in  so  könnte  es  beim  Vergleich  von  pet  =  «W. 

Grimm,  Wb.,  das  Weitere)  von  Hause  aus  pet,   petto   (Mannsmütze,    Kappe)    u.   nid. 

eins  ist  u.  derselben  y  entstammt.  50  pct,  petto  =  puttc  (Pfütze^   Brunnen  de, 

pok-holt,    a.    das  feste,    harte  Holz  des  cf.  ])ütte)  vielleicht  auch  mit  2  pol  urspr. 

in  Westindien   u.  Südamerika    wachsenden  eins  sein,  wo  dann  die  Bedtg, :   Vertiefung^ 

Guajak-Baumes,  der  aus  seiner  Binde  den  Grube  od,  Höhlung  etc,  wieder  in  die  von: 

als     schweisstreibendes    Mittel     dienenden  tiefes,  hohles  od.  rundlich  hohles  Etwas  u. 

Guajakgummi  ausschwitzt.    Im  Englischen  55  so  in  die  von:  rundlich  hohle  Kopf bedeckung 

heisst  dies  Holz  pockwood  u.  u-ird  dasselbe  überging,   ganz  wie  ähnliche  Begriffsüher- 

sonst    auch    Franzosenholz    u.    J^ebcnsholz  gänge  auch  in  doppe  u.  kop  sich  zeigen, 

genannt;  —   b.   ein  gleichfalls  daher  stam-  2.  pol,    PfuM,  Pfütze,  I^che,  bz.  Loch, 

mendes  u.  auch  festes  u.  hartes  Holz,   was  Grube  od,  Vertiefung,  worin  Wasser  steht 

sonst  unter  dem  Namen:  Bockholz,   Boco-  60  od.  sich gesatnmelt hat,  Wasserlache, sUkenda 


POL-ACHT  745  POSE 

Bumpf;  —  de  gange  weg  (od.  't  weiter  hei  KU  die  Erklärung  dieses  Wortes 

nd  etc.)  Bteid  ful  polen ;  't  mut  fan  als  agger  et  palus  marina   etc.,   od.   forte 

twis  dûgtig  regend  hebben;  —  he  quod  e  stagnis  quae  poli  vulgariterdicuntur, 

d  dör  de  depste  polen ;  —  dar  steid  recuperati  fuerint,  so  ist  es  wohl  zweifellos, 

un  grôten  pol  watcr  fort  hûs,  pass'  5  dass  dieses  Wort   aus  pol    (Pfuhl,   Sumpf 

da  d'r  nêt  intredst;  —  he  is  na  de  etc.)  weitergebildet  ist  u.  ursjyr.  ein  sumpfiges, 

,   um    wilde   ânten   to   scheten.  —  morastiges  Land,   hz.    ein  Marschland   od. 

:  drek-,  water-pôl  etc.,  hz.  pôlacht,  dasselbe  wie  Marsch  (cf  müxsk)  bezeichnet 

r,  pôlhûtte,  pôlrichter  etc.   —   Nd.  hat,   wobei  wegen   des  Jcurzen  o   in  poller 

id.  pol,  pul,  poel ;  nid.,  mnld.,  mfläm.  10  noch  zu  bemerken  ist,  dass  aus  palus  wahr- 

ries.,  wang.,  satl.  pol ;  wfries.  poalle ;  scheinl.  zuerst  eine  Form  pole  entstand  u, 

ngl.  pol;    engl,  pool;    n\hd.  phuol;  dass  es  überhaupt  sehr  zweifelhaft   ist,    oh 

pollr  ;  narw.  poll  u.  pöyla ;  schwed.,  das  ags.  pol  (Pfuhl,  bz.  palus,  lacuna  etc^ 

I.  —  Aus  lat.  palus.  urspr.  ein  langes  o  (ô)  hatte,   wie  auch  H. 

ht,  ein  EntwässerungS' Verband  od.  Ib  Leo  nicht  pol  sondern  pol  schreibt. 

\erungS'Bezirk ,   bz.   die   Genossen-  pollern,  poIdern,  einen  poller  od.  polder 

Corporation  etc.,  welcher  die  Sorge  machen   od.   anlegen,   angeschliektes  Land 

Wässerung   eines  grösseren  Bezirks  dem  Meere  durch  An-,  Be-  od.  Eindeichen 

u.  die  die  Kosten  derselben  gemein-  abgeunnnen ;   daher   überhaupt ;   Land  ge- 

h  zu  tragen  hat.   —   cf.   dik-,   sil-  20  winnen   u.  sich  an-  od.  zueignen;  —   dat 

bûtendiks-land  schal  nâstens  be-  od.  inpollerd 
ihtep ;  i.  q.  pôlrichter.  worden ;  —  h6  is  an  't  pollern  od.  anpollern ; 
ke,  polak,  a.   Polacke,  Pole;  —  b.  —  he  pollerd  gern  an. 
?r,  glasirter  Knicker.  pol-richter   od,    pol-achter,    Gemeinde- 
r,  «.  poller.  25  beamter,  welcher  besonders  die  Abwässerung 
Ue,  eine  Hütte  an  einem  Sumpf  od.  (od.    sämmtliche   Abwässerungsanlagen    u. 
n  Gewässer,  worin  sich  der  Enten-  Wasserleitungen,   Pumpen,    Brücken   etc.) 
ifhält  u.  verbirgt.  eines  gewissen  Bezirks  (cf.  pôlacht)    zu  ftc- 
das  weiche,   rundliche  Dickfleisch  aufsichtigen  hat,  bz.  der  Bichter  u.  Auf- 
Wade,  Backe  etc.)  von  Hand,  Bein  30  seher  über  die  polen  od.  Sümpfe,  Binnen- 
in   't  polle  fan  de  band  etc.  —  gewässer  etc.  u.  ihre  Entwässerung.  —  cf. 

Sil-,  dik-richter  etc.  u.  têl-achter. 
lep,  Comparat.  von  pol.  pol-rUske,    Sumpfbinse,   Meer-  od.  See- 
Her    od.    polder,    angeschlämmtes  binse  (sciri)U8  marit). 
'and,    welches   ringsum   mit   einem  35      popo,  Hinterste.  —  Vielleicht  redupl.  aus 
mgeben  ist  od.  ein  vor  dem  Haupt-  po  von  podex,  wofür  mlat.  auch  popex  vor- 
liegender Strich   neu   eingedeichten  komvit. 
welcher  durch  Anschliekung  ent-  pSpel,  gep5pe1,  Pöbel,  gemeines  Volk, 
vor  der  Eindeichung  heller  heisst;  roppe,   ml.  Name;  —    Geschln.  Poppen 
iwas  (od.  heller)  is  bold  wer  so  grot,  40  u.  Poppinga,  sowie  von  dem  Dimin.  Popke 
wer  'n   nêien  poller  iudiken  köuen.  auch.  Popken. 

,  mnld.  mfläm.  polder.   —   Es  ist  pôP  (Insel  Baltrum),  eine  Tasse  Thee  od. 

lend  mit   dem   nid.,   mnld.,   mfläm.  Kaffee,  bz.  ein  Guss  od.  Schank  dieser 

hoender-polder  (guUinarium ;  pertica  Getränke  aus  dem  Thee-   od.  Kaffee-Topf. 

a)  od.  dem  engl,  puller  (Hühnerstall)  45  —   Vergl.  engl,  pour  (to  pour  a  cup  of  tea); 

ndt,   da   diese    Wörter   wie  franz.  aengl.  porin  (giessen,   schütten,   ausgiessen, 

ier   u.  engl,  pultry,  poultry  (Feder-  einschenken  etc.),   wozu  Jamieson   auch 

\  von  franz.  poule,   bz.   lat.  pullus  das  schott.  pourin  (a  very  small  quantity  of 

abstammen.   Desgleichen  hat  es  auch  any  liquid)  stellt. 

mnld.  (KU),  ?»?/îäm.  polder  (parva  50      pornje,   posje,    Portion,    Thcil,   Antheil, 

,  trabs  etc.)  nichts  gemein^   da  dies  Gebühr   etc.;  —  elk  sîn  porsje;   —    'n  bei 

älteren  franz.  poultre,  nfranz.  poutre  porsje  geld ;  —  dar  stân  'n  bei  porsje  minsken 

)  od.  mit  diesem  aus  mlat.  poledrus  bi  'n  ander;  —  ho  hed  sin  porsje  (od.  posje) 

ez,  I,  327  unter  polédro)  entstand.  dik  kregen;  —  he  krigd  'n  posje  prilgel. 

ht  man  nun  aber  wfries.   (Jap  ix)  56      porte,  port,  Pforte;  —  cf.  achterpôrt.  — 

ne  polle  of  een  stukje  land,  bijzonder  Aus  lat.  porta  u.   dies  mit  portus,  porticus 

j   of  door  water   omgevcn  land,    bz.  u.  per  von  der  }/  par,  cf.  faren. 

K)k  [Streifen]   land  weerzijds  door  1.  pose  od.  pos,  po,  eine  gewisse  Zeit  od. 

(xiringd)    u.    dass  Jap  ix   dies   mit  Zeitlang,  Zeitdauer,  Weile  etc,  bz.  ein  durch 

^us,    cf.  2  pul)  identificirt,   sowie  60  ein  Geschehen  von  Etwas  od.  eine  Thätig- 


FOSE  U^  P0E8ELN 

keU  ausgefülUer   kurzer  Zeitabschnitt  mit  von  Blase  od.  Blatter,  Beide  etc. 

darauf  folgender  Buhezeit,  ein  Intervall  etc;  Jv.  Aasen   (s.  pag.  571)   sich  am 

—  't  hed  al  'ii  pausen  pos  (Weile  od.  Zeit-  kleines  aufgeschwollenes  od.  aufgei 
lang)  regend;  —  lat  uns  hir  nog  'n  pôs  (Zeit-  Ding (cf.  daselbst  die  Compos.:  ukse] 
lang)  farwilen;  —  so!  nu  hcbben  wî  uns  5  tjorpose;  gorpose,  eiter}>08e,  sinnep 
erst  wer  ûtrüst,  nu  könen  yn  erst  wer  'n  pos  t#.  da$s  demnach  pose  in  der  Bedtg. : 
arbeiden,  hz.  'u  pos  maken;  —  sé  hebbcn  (auch  dies  bezeichnet  ein  rundlii 
hör  arbeid  in  drô  posen  (od.  setten,  malen  hohles  Etwas,  cf.  spôl)  auch  w 
etc.)  ofmâkd ;   —    so  hebben  drê  p6s  lüdt ;  selbe  Wort  sein  wird  wie  pose  (pe 

—  wi  willen  nog  'n  pos  (od.  p6)  maken  od.  10  bz.  dass  es  in  dieser  Bedtg.  blos  di 
sp61en ;  —  't  weid  bi  posen  od.  selten  (bei  rundlich  hohle  od.  aufgeschwollene  u 
Absätzen  od.  Intervallen)  regt  stark  etc.  —  artige  Ende  der  leder  bezeichnet. 
Nid.  poos;  nd.  poos,  pose;  mnd.  pose.  —  Zum  Schlüsse  sei  su^09e(per9k  od.  S 
AiM  lat.  i)au8a  mit  fast  vollständiger  Ver-  Tasche,  Beutel,  Blase  etc.)  noch  > 
Schiebung  der  Bedtg.,  d<i  pausa  od.  nhd.  15  dass  dafür  im  norw.  auch  die  Forme 
Pause  soviel  als  Ruhe  od.  Stillstand  u.  paasa,  paasaa,  schwed.  pâso  u.  poi 
Aufhören  von  Etwas  bezeichnet  u.  mit  griech.  kommen,  sowie  dass  ausser  unserm 
pausis  (Aufhören  machen,  Stillen)  von  paûô  pusse  (Beutel  von  Seehundsfell),  pûs 
(^\tt.  paüsö ;  Fut.  med.  paúsomai),  machen  als  pfauchendes  od.  schnaubendes,  b 
dass  einer  aufhört  od.  abläset,  besänftigen,  20  TlUer),  püs  in  pûsbakke  (Pausbo 
beendigen  etc.  abstammt.  pussel    etc.   auch  das  norw.  pusen 

2.  pose,  a.  Feder,  besonders  die  zum  (aufgeschwollen,  aufgeblasen,  dick), 
Schreiben  dienende  Gänsefeder ;  —  Compos. :  posna  (aufschwellen,  aufblasen,  au 
schrifpose  (Schreibfeder);  —  b.  die  Spule  etc.);  schwed.  pösa  (sich  imtner  am 
od.  der  Kiel  (das  dicke  höhle  untere  Ende)  25  bauschen,  aufschwellen,  sich  hebe 
einer  Feder ;  —  Compos. :  fedderpose  (Feder-  dän.  pose  (bauschen,  sich  beuteln  e 
pose  od.  Federspule,  Federkiel.)  —  Nd.  pose  mit  pose  vmi  dem  für  pûst  u.  pus 
(ungeschnittener  Federkiel);  dän.  pose  (die  zunehmenden  alten  Verb,  pusan  oi 
Spule  od.  der  Kiel  der  Feder).  —  Mag  es  (blasen,  pfausen,  pfauchen  etc.)  al 
nun  urspr.  mit  nd.  (Schambach)  pûse  30  dessen  germ,  y  pus  od.  idg.  bus  c 
(feine  Feder  am  Kopfe  der  Gans,  Dune,  wohl  ebenso  wie  buk  (die  y  von  pnng 
Flaumfeder,  cf.  pûske),  Flur,  pusen  (der  pok  etc.)  eine  Weiterbildung  von  bu 
Flaum,  erster  Bartansatz  od.  erster  Anflug  bz.  rauschen,  brausen,  toben,  stüm 
des  Bartes,  Milchbart,  Gewölle)  ident.  sein  pfauchen,  schnauben,  blasen  etc.,  C} 
od.  nicht,  so  gehört  es  doch  wohl  (da  die  35  u.  auch  ruse,  rusen  etc.)  =  urspr. 
Spule  od.  der  Kiel  der  Feder  ein  hohles  lautmalendes  u,  lautnachahmendes 
u.  blasenartiges  Etwas  ist)  als  leicht  fliegen-        wort)  ist, 

des  od.  vom  Winde  durch  die  Luft  getrie-  nQselê,  eine  anhcdtende,  miihsame 

benes  Etwas  etc.  mit  diesem  u.  unserm  pûst  licne  Arbeit  od.  Beschäftigung,  wöl 
u.  pusten  zu  einem  and.  Verb,  pusen  od.  40  wenig  beschickt  wird  u.  nichts 
pusen  (wehen,  blasen),  was  sowohl  für  ags.  herauskommt.  —  Nd.  (Dähnert) 
pose,  puse  (pera)  als  für  aengl.  u.  engl.  (beständige  Geschäftigkeit  mit  klei 
pose  (Stockschnupfen,  Erkältung  etc.,  bz.  schmutzigen  Arbeiten).  —  Zu  pÖsel 
was  durch  Wehen  od.  Wind  u.  Kälte  ent-  pSsoler,  Einer  der  sich  anhakend 

steht  od.  Etwas,  wobei  man  schnupft,  schnaubt  45  mit  mühsamen  u.   kleinlichen  Arbe 
u.  pfauset   od.  pfaucht   etc.)    anzusetzen  u.        scliäftigt  u.  abquäÜ  u.  doch  nichts 
worüber  Weiteres  untei'  2  pûske  sowie  unter        liches  beschickt   od.  was  Rechtes  t 
pûst  u.  pusten  zu  vergleichen  ist.  bringt ;  —  't  is  'n  olden  pOeeler ;  he  k^ 

Wegen  des  ags.  pose  (pera)  von  pusen  od.        de  hele  dag  of  un  blift  dog  altîd  gli 
pusan   (blasen,   schnauben,  pfauchen   etc.)  50  —  Nd.   (Dähnert)  pöseler   (ein 
vergl.  das  gleichbedeutende  pung  von  der  y        der  immer  in  kleinen  Geschäften  is 
buk  (blasen,  pfauchen  etc.),  sowie  auch  wegen  pöselerske,   dasselbe  wie  pöseler. 

der  urspr.  Bedtg.:  Blase  od.  aufgeblasenes,  es  das  Femin.  ist.  —  Vergl.  weiter 
aufgetriebenes,  aufgeschwollenes  od.  aufge-  pSseln,  anhaltend,  emsig  n.  mühi 

banschtes  u.  bauschiges  Etwas,  dass  das  mit  55  für  sich  hin  arbeiten,  meist  mü  der 
ags.  pose  u.  an.,  isl.  posi  (Tasche,  kleiner  bedtg.,  dass  wenig  damit  beschickt  i 
Sack,  Beutel  od.  Schlauch  etc.)  ident.  norw.  die  Arbeit  kleinlicher  u.  geringfügx 
pose  ausser  Beutel  od.  pera  auch  die  Be-  ist  u.  wenig  abwirft  od.  einbringt; 
dtg. :  Bausche  od.  bauschige  Falte,  grosse  hed  dV  wat  mit  to  pöseln,  dat  sê  c 
weite  Falte,  Ausbauchung^  Busen,  sowie  die  60  toregtkrigt;  —  dat  old  minsk  pöseld  x 


POESELN  747                              POT 

»um;  —   sê  pöseld  de  ganse  dag  posen  oâ,  pusen  is^  ist  sweiféüoa,  u.  toenn 

htd  dog  hast  niks  ût.   —   Auch  man  fillen  van  fei  ad,  unser  pellen  van  pelle, 

it  pöseln,  das  anhaltende  mühsame  hz,  lat.  pilare  van  pila  (cf,  auch  plükken  u. 

hs,  das  sich  Abarbeiten  od.  Ab-  plündern  etc.)  vergleicht,  sa  ist  es  klar,  dass 

bäschem  etc,  mit  kleinlichen  Dingen.  5  dieses  für  peuselen  ad.  poselen  anzusetzende 

"Ehrentraut,  II,  215)  pozelje  Stammverb,  posen,  pusen  sowohl  von  pose 

u.   schwere  Arbeit   verrichten);  (Feder),    als  nd.   puse   od.   pûse   (Flaum, 

hrentraut,  1, 80) pôzel  (schwere  Barthaar,  bz.  dasselbe  wie  lat.  pilus,  s.  unter 

rrichten,  ununterbrochen  arbeiten,  2  pose  u.   unter  plttkken)   weiter  gebildet 

Jien  u.  abäschern  etc.) ;  nd.  (D  a  n-  10  sein  kann. 

itoeln,   pusseln  (sich  mit  allerlei  ponen^  eine  Pause  machen, pausiren,  ruhen, 

iten  stille  u.  unbemerkt  beschäftigen,  rasten  etc.  —  cf,  ferposen.  —  Nd.,  mnd. 

iass  man  die  Leistungen  eben  nicht  posen ;   nid.  pozen.   —  Zu   l  pose  in  der 

\erkt),  (Dähnert)  pöseln,  päseln  '  urspr.  Bedtg.:  Pause, 

isr   bei  der  Arbeit  werden  lassen,  15      poRJe,  s.  porsje  (Partion). 

vor  sich  zu  bringen),  (Schütze)  1.  post,  Pfosten ;  —  dörpost (Thürpfasten) ; 

ûJêsam  u.  emsig  arbeiten),  (Br.  Wb.)  —  3ois  ézöüige  Bohle;  Bohle  ad.  dicke  starke 

ïühsam  arbeiten  u.  nichts  beschicken,  Planke,   die  als  Steg  benutzt  wird  u,  selbst 

eine  Arbeit  verwickeln);    nfries.  auch  ein  Steg  ist;  —   *n  post  afer  *n  slote 

i)  pöseln  (kleine  Geschäfte  betrei-  20  od.  graft  etc.;  —  drei-post  (eine  Bohle  od. 

k  seine  Zeit  hintreiben)  od.  (Ja-  ein  Steg  Ober  einen  Graben,  die  zum  Drehen 

,  pag.  47)  pööshlin   (in  aller  Ge-  eingerichtet  ist  od.  sich  dreht);  —  kô-post 

eit  kleine  häusliche  Arbeiten  ver-  (Kuh-Pfosten  od.  Kuh-Steg,  Steg  über  einen 

Weiter  vergl.nd.  (Schambach)  Graben  für  die  Kühe).  —  Aus  lat  postis 

I)u8se]n  (geschäftig  sein,  kleine  Ar-  25  u.  dies  wahrscheinl.  mit  posiüo,  positus  (cf, 

m,   meist  mit   dem  Nebenbegriff:  2  post)   von   pono    (setzen,   stellen,   legen), 

fos  Bechtes  auszurichten) ;  süddän.  was  aus  po-sino  zusammengesetzt  u.  contra- 

%n.  pusle;   schwed.  pussla,  pyssla;  hirt  ist. 

la  (sich  mit  Kleinigkeiten  beschäf-  2.  post,    Stelle,   Stand,   Standart,   Platz, 

,   bz.  sich  bei  kleinen  häuslichen  30  zugewiesenes  Amt   etc.;   —  he   hed  dar  'n 

unermüdet   sauer  werden   lassen,  slimmen  post ;  —  elk  mut  up  sin  post  stân ; 

bei  beschäftigt  sein  etc.),  was  wohl  —  elk  mut  sin  post  ferwaren.  —  Nid.  post 

selbe  wie  unser  bz.  nd.  pöseln  t^^.  etc.  —  Aus  ital.  posto  (Stelle  etc.)  u.   dies 

t  sich  nun  aber  weiter  das  norw.  aus  lat.  positus  van  pono. 

sen)   pusla   an,   bz.    dass   dieses  35      3.  post,  Post,  Anstatt  zur  Beförderung 

Bedtg. :    plukke    od.    pille ,    bz.  von  Passagieren,  Packeten  u.  Briefen  nebst 

zupfen    od.    klauben,    schaben,  dem  ganzen  dazu  gehörenden  Apparat  — 

tc,   hat,   so   erhellt  hieraus,   dass  Compos. :  posthûs,  postpërde,  postwagen  etc. 

nrt  wieder  dasselbe  wie  nid.  peuzelen  etc.  —  Aus  franz.  poBte,  ital.  posta  etc.  u. 

abklauben,  langsam  essen,   indem  40  dies  gleichfalls  wie  2  post  aus  lat.  positus 

IC  Stückchen  absucht  od.  abpflückt;  wegen  der  dazu  gesteUten  Pferde, 

sein,  zaudern);  mnld.  (KU.)  peu-  4.  post,  Porsch  ad,  Gagel, deutsche Myrthe 

»eleu  (contrectare,  attrectare;  per-  (mynca  gale).  —  Nd.,  mnd.,  nid.  post,  das* 

evellere  pulpam ;  ligurire,  suaviora  selbe  u.  auch  Ledum  palustre,  der  hier  in 

rpere,  summis  digitis  varia  cibaria  45  Ostfriesland  indessen  nicTU  wüd  wächst.  — 

;  libare ;  mobilitare,  molare,  motitare  post  steht  für  porst  (wie  best  für  borst)  ad, 

bdicare,  carpere);  mfläm.  peuselen  älteres  mnd.  pors,  wovon  Porsch  entstand 

r,   esplucliotter)  ist  u.   dass  dem-  wie  Bursch  von  burs. 

h  unser  formell  mit  nid.  peuzelen  pot,    Topf;  —  Compos.:  brê-,  kofje-,  tê-, 

a  u.   nid.  beuzelen,  od.    bögel  =  50  trek-,  spar-,  pis-pot  etc.;    potaske,  pot-  ad. 

el,  sowie  auch  die  Vocale  eu,  o,  u  pottebakker  etc.  —  Bedensart.  u.  Sprichw. : 

m   ö   unter    1    pökel)    stimmendes  't  is  alP  ên  potnat;  —  lütje  potten  hebben 

it  diesem  mnld.,   mfUhn.  peuselen  ôk  ôren;  —  lütje  potten  lôpen  gau  afer;  — 

IS  gewesen  sein  muss,  u.  demnach  d'r  is  gêu  pot  so  schêf,  of  d'r  findt  sük  nog 

'. ;  klauben,  rupfen,  ^yflücken^   bz.  55  wol  'n  deksel  to;  —   elk  schrabb^  sin  êgen 

gkeiten  od.  stückweise  wegnehmen  pot.  —  Bäthsel:  *i  hed  gen  kop,  un  't  hed 

n :  sich  in  kleinlicher  Weise  womit  dog  ôren,  't  is  wol  m&kd,  man  nêt  geboren, 

^en  etc.  überging.  't  hed  gen  fôt  un  't  hed  dog  tönen,  nid  't  nu 

\un  dieses  mnld.,  mfläm.  peuselen  wen  ji  't  raden  könen;  —   't  is   under  an 

en    ein  Iterat.  van  einem  urspr.  60  bafen,  för  un  achter  swart  un  't  steid  up 


P0T-A8KE                        748  POTE 

half  Seesen,  od.  auch :  fan  binnen  swart,  fan  von  plat,  plate  etc.)  auc!i  Wörter  m 

Lûtcn  swart,   't   stciil   altid   np   half  scsscn  Bedtg.:  platt  od.  flach,   od,  p\i 

(eiserner  Topf  mit   drei  Deinen).    —    JNW.,  flaches   Etwas,    Platte,    Fläche  ei 

nid.,  mnld.j  afries.,  satl.,  wfries.  pot;  mnd,  Fusssohle  (cf.  plante,  bz.  lat.  lAtai 

pot,  put;    aengh,  engl,  pot;  an.^  isL  pottr;  b  der  y  prat  od.  prath  ti.  dazu  das  fo 

worM7.  pott,  potta ;  sc/t  werf,  potta;  Jan.  potte;  pote)  entwickeln,   sowie  ferner,   dasi 

span.j  port.  pote;  prov.,  franz.  pot;   ki/mr.  Vergleich   von    nJid.    Platz   als  B 

pot;  gäl.  poit.  nung  eines  schallend  auffahre 

pot-aske,  Pottasche,  auch  Kesselasclve  ge-  Schlages  =  Klatsch  od.  Klap 

nannt.  —  Davon  franz.  potasse.  10  von  der  Schall- Interjection  platz 

pot-  od.  potte-bakker,  Person  die  irdene  Verhums  platzen  (cf.  i)la88en)  aui 

Töpfe  u.  sonstiges  irdenes  Geschirr  backt  -put  wieder  mit  nM. platzen,  plat s 

od.  knetet,  formt  u.  brennt,  ein  Topffabrikant,  plätschern   etc.  synonym  od.  beg, 

Töpfer.    —    Sprichw. :    ^och !    wi    armen  nahe  verwandte  Wörter  hervorgehen  kt 

dartein,"  sä'  de  pottebakker,  do  ful  ho  mit  15  Wie  ich  nun  aber  von  prat  od.  prat 

'n  data  tellers  ût  't  lûk.  zu  auch  wahrsc?^einl.  ausser  nJuLprai 

pot-  od.  potte-bakkere,  Töpferei.  protzen  etc.  tin^er proten, protteln, ] 

pot-digt,  so  dicht  u.  verschlossen  wie  ein  etc.   gehören)   angenommen  habe  (s. 

^'i^fi  —  biUlL:  schweigsam,  verschwiegen  plassen,  pladdern  etc.)   dass  die  y  p 

etc. ;  —  hold'  d!  potdigt.  20  prath  urspr.  ein  Schallstamm  mit  der  J 

pote,    pot   (Dimin.  pôtje),   l^ote,   Hand,  sonare,   crepitare   etc.,   bs.  sonos,  c: 

Fuss.  Tatze  (von  Mensch  u.  2  hier) ;   Fuss  etc.  (cf.  klat  unter  kladde,  kladden,  kla 

od.  Bein   (eines  Topfes   od.  Tisches   etc.) ;  klatte  etc.  od.  klak,  klap  etc.)  war,  so 

Hand   od.   Handschrift,   Handzeichen;   —  ich  dies  auch  von  der  y  pai  od.  ski 

gôd  wat  in  de  ])otcn  hebben  (tüchtige  Kraft  25  an.     Wie  nun  aber  urspr.  SchaUsiân 

in  den  Händen  haben) ;  —   wat  he  erst  in  Schaltwörter  (Onomatopöie  eines  Scha 

de  poten  hed,   dat  lett  he  so   ligt  net  wer  Geräusches)  nicht  überall  der  Lautve 

los;  -^  wen  ik  di  ins  in   de  poten  krig',  bung  unterliegen,  so  ist  dies  auch  m 

den  geid  di  't  siecht;  —  he  mut  sin  poten  Thema  pat  (Fickiibersetzies  mit,  b. 


fig. :  den  Meister  spielen) ;  —  mit  hangende  u.  c.  die  von :  ausbreiten^  weit  mtuhe 

poten  (od.  pôtjes)  kamen  (als  sich  Ergeben-  öffnen  od.  ausdehnen  etc.  hat)  der  F 

der  u.  Unterwerfender,  bz.  als  um  Vergebung  35  aus  sonare,  crepitare  od.  sonos,  crepil 

Flehender  u.  Bittender  kommen) ;  —  de  poten  zunächst  wie  klak  etc.   die  Bedtg.  : 

fan  de  disk  etc.;  —  he  schrift  'n  naren  (od.  Bruch,  Borste,  Biss,  bz.  die  von:  s 

arbarmliken,  gemeinen,  siechten  etc.)  pot;  —  brechen,  bersten,  reissen,  htaffent  off^ 

he  seit  sin  ])ôt  d'r  ander;  —   he  hcd  sm  od.  stehen,  sich  öffnen  (cf.  laU  patc 

pot  têkend  od.  he  hed  pôtjed.  —  lÜd.,  nd.,  40  tenter,  patena  od,  patina,  patera  etc 

mnld.,  mnd.  poot,  i)Ote.  —  Entlehnt  u.  (mit  von  einander  geben  od.  trenneti,  sich 

Verdumpfung  des  a  zu  o)   entstanden  aus  u.  weiten,  bz.  sich  aus   einander  ge 

franz.  ])ate,  patte ;  span.,  catal.  pata  (Tatze,  ausdehnen  od.  nach  allen  Seiten  ausi 

Pfote);  comask.  patta  (Fuss),  wovon  auch  anschwellen,  aufschwellen,  voU  werde 

engl,  patte    (Tatze),  was  zwar  mit  griech.  45  füllen  etc.    (cf.   skr.   phal ,    findi ,   d 

pdtos  (Weg,  Pfad,   Treten,   Tritt),    pat^îin  dissilire  etc.  u.  phull,  se  expandere,  flor 

(treten  etc.)  von  derselben  y  abstammt,  in-  entwickelte,  imessen  die  ur^fnr.  Bei 

dessen  toie  auch  itaJ.,  cremon.  (D  iez,  1, 310)  schaUnachahmendes  Wort  auA  noch 

])atta  (Latz,  Klappe  an  Kleidern),  neuprov,  wie  ja  ausser  päd  od.  skr.   panthi, 

pata  (Lappen)  u.  das  folgende  pote,   pate  50  path;  griech,  patos   (Pfad,    weg,   t 

urspr.   ein  plattes,  flaches,   breites  od.  aus-  Tritt  etc.  od.  ur^^.  wohl  Gang  od.  S 

gebreitetes  Etwas  bezeichnete,  so   dass  das  in  dem  Sinne  des  Ausbreitens  od.  T 

jfranz.    pate   urspr.    Mos   die   Platte  od.  anderthuns  der  Fiisse  beim  Gehen  od. 

Sohle  des Fiisses,  bz.  die Fussfläche(p\sLni&  ten  etc.,   wo  dann   die  Bedtg.:    Wi 

pedis)  bedeutet  hat.  55  der   von:    Gang   od.   aus   der  von 

Vergleicht  man  nämlich  bei  Fi c k,  1, 135  Schreiten  als  das  Voneinande\ 

die  y  pat  (ausbreiten   etc.)  zu  (Fick,   I,  u.  Oeffnen  od.  Spalten  u.  Tn 

148  seq.)  zu  ])rat  1  m.  2,  so  ist  es  klar,  dass  der  Beine,  die  ja  bei  jedem  Schritt 

sich  bei  der  Synonymität  von  pat  u.  prat  od.  sich  spalten  u.   ea^andiren)   u, 

aus  der  y  pat  ebenso  wie  aus  prat  (der  y  60  pathana  (weit,  breit),  griech.  paoté 


POTË  PATE  749                         tOEtEft» 

fäen  hin  atiagebreitet ,   überall  hin  Baum)  u.  tnflâm.,  mnld.  pote,  poote   (Ca- 

saufie   den   obigen  roman,  u.  den  rotte,  Wurzel,  bz,  carotte  jaune). 

es  (8,  I,  310  unter  patta)  dazu  an-  Wie   lat.   planta    (Gewächs ,   Pflänzling, 

n  Wörtern :  span.  pato,  pata ;  alban,  Setzling,  junger  grüner  Zweig,  Pfropfreis, 

ans);  franz.  pataud  (Küchenhund);  5  Pflanzreis,  junger  Baum,  Setzling,  Setzholz, 

atan  (Bauernlümmel);   ital.  pattino  Pflanze)   zur  V  prat   od.    prath   (sich  ent- 

chuh) ;    franz.    patin     (Stelzschuh,  falten  od.  ausbreiten)  gehört,  so  wird  auch 

'huh,  bz.   Sohle,  Unterlage,  Brücke  dieses  Wort  wohl  ebenso  wie  das  franz.  pate 

ah  patten    (Säulenfuss,  Sockel  etc.)  (s.  unter  pote,   pôt)   von  der  mit  prat  od. 

I  die  folgenden  Wörter  zu  pat  ge-  10  prath  gleichbedeutenden  y  pat  u.  path  ab- 

He  noch  auf  die  urspr.  Bedtg.:   so-  stammen,  da  es  doch  keinenfalls  wie  pote 

epitare  etc.  zurückgehen  als :  (Pfote)  aus  dem  franz.  pate,  patte  hervor- 

ter  patern  u.  pitje-pätje  etc.,   sowie  gegangen  u.  entlehnt  sein  kann. 

T  patern  angeführten  Wörter:  pati,  poten,  s.  das  gebräuchlichere  pôtjen. 

u.  henneg.  ^VLÚ-^dXîi  (Geschnatter) ;  15      poten,   paten,  pflanzen,  setzen,  stecken, 

fh  pat  (der  leichte  Schlag  od.  Klapps,  legen  etc. ;   —   bômen  od.  kartulFels,  arften 

tch,  der  Tapp  mit  den  Fingern  od.  etc.  poten;   —   ho  pôtd  dat  in  de  erde,  bz. 

\d),  pat  (gelinde  schlagen,  patschen,  in  'n  breibakke  od.  blômpot  etc. ;  —  ûtpoten 

n,pâtsch^ln),  patch  (Fleck,  Flecken,  (auspflanzen  etc.),  —  fcrpoten  (verpflanzen 

Läppchen,  Flicken,  Stück,  der  Fleck  20  etc.),  —  bepoten  (bepflanzen)  etc.   —   Nid., 

etc.),  patch    (flicken  etc.,  cf.   flek  mnld.,  mflüm.  poten ;  nd.,  mnd.  poten,  potten, 

in  der  Bedtg.:  Schlag  od.   Klapps  paten;  wfries.  poattjen. 

ne  in  der  von:  macula  m.   Flicken  poter,    Pflanzer;   Pflanzstecker.  —    Nid. 

pen  etc.),  patter  (klappen,  pladdern,  poter. 

^  platschend  herabfallen ;  murmeln,  25      pöter,  Störer,  Wühler,  Störenfried,  Unhold 

%;  dick  schlagen,  auf schlagen,schlagen  etc.;  —  du  lütje  pßter,   kanst   du   gen   frâ' 

jpen  u.  klatschen  auf  Etwas)  etc.;  holden,   bz.  stil   wesen   od.   sitten.  —  Nid. 

nhd.  Worter:  patsch  als  Intei--  pcuter  (wroeter,  preukel  etc.)  in  pijpenpeuter 

nffies  schallenden  Schlages  od.  auf-  (pijpenwroeter,pijpenpreukel,iyeiycnrâMmer^. 

iden  Falles  in  derselben  Bedtg.  wie  30  —  Zu  pötern. 

h,   klapps;   —    Patsch,   Pat-  pot-erde,   Topf-  od.  Töpfererde.  —    Nid. 

tehaüendier  Schlag  ins  Gesicht,  Ohr-  j)ot-aarde. 

Maulscheüe,    Handschlag  etc.);  —  poterg,  s.  poterig. 

h  (flache  Hand,   Patschhändchen);  poterig,   poterg,  zerrissen,  zerlumpt  od. 

schein  (schnell  hintereinander  mit  35  abgerissen,  kahl,  ärmlich,  armselig,  herunter^ 

Inden    schallend   aufschlagen);    —  gekommen,  elend,  schlecht  etc.;  —  sin  klér 

\en  (schallend  schlagen,  schallend  sunt  0(2.  worden  recht  poterig,  6^.  sên  poterig 

\gen,  klatschen  etc.)  etc.,  s.  Weiteres  ût ;  —  hê  is  man  poterig  in  de  klêr ;  —  dat 

Hesen  Wörtern   bei    Weigand  u.  sügt  dar  bi  hum  in  hûs  all' man  poterg  ût; 

\f  Seite  316  patsch  als  Interjection  40  —   ho   sÜgt   man   poterg   (elend,   kränklich 

barem  Tritt  in  Flüssigem  etc.,  wozu  etc.)  ût ;   —   dat   is   *n  potergen  kräm  od, 

häuf  die  schallnachahmenden  Wörter  budel  etc.  —    Ob  zu  pötern,  poteren   od. 

hen,    klatschenass    etc.,     bz.  von  pote  (Pfote,  Tatze,  Klaue  etc.)? 

pladdern ,  kladdern   etc.  vertoiesen  pötern,  mit  den  Fingern  od.  einem  spitzen 

45  Etwas   (in  Etwas)  stochern  od.  wiederholt 

Schlüsse  sei  noch  zu  der  y  pat  od.  stossen,  stören,  rühren,   wühlen  etc.;  —  he 

nerkt,  dass  diese  wohl  deshalb  nicht  pOterd  aferall  in  herum ;  —  du  must  not  in 

der  Isautverschiebung  unterlag,  weil  't  für  pötern;  —   he  pöterd  d'r  nog  net  so 

r.  ein  Schallwort  war  od.  (wie  Biez  lank  tüsken  herum,  dat  d'r  nog  grote  strid 

n   Naturausdruck   ist.     Dass   man  50  un   ölend  fan  kumd.    —    cf.  fer-pötern.  — 

üe    dieser   y   angehörenden    germ.  Nd.  (Schambach)  pötern;  n/d.  peuteren ; 

aü  entlehnt  betrachten  dnrf,  ist  wohl  mnld.,   mfläm.    peuteren ,  poteren    (agitare, 

L  haben  dies  auch  schon  H.  Leo,  actitare;   fodicare;   rimari,   bz.  fouiller).  — 

i8    u,   andere  Sprachforscher    an-  Es  ist  wohl  ein  Iterat.   von   einem  unge- 

55  bräuchlichen  poten  in  der  Bedtg.:  mit  der 

pate,  Setzling,  Steckling,  Pflänzling.  Pfote  (od.  der  Hand,  Tatze,  Klaue,  Finger 

pate,  pote;  mnd.  pote,  potte,  pate;  etc.)  greifen  u.  tasten  od.  in  Etwas  hinein- 

t;  mfläm.,  mnld.  pote,  poote  (insitum,  greifen  u.  fahren,  so  dass  es  eigentlich  ein 

,   calamus,  Setzling,  junge  Pflanze,  frequent.  Bewegen   od.    Greifen   u.    Tasten 

ng,   Spross,  junger  Zweig,  junger  60  der  Pfoten  (an  u.  in  Etwas  herum)  bezeichnet. 


POETERS  750  PRAGHEN 

VergL  auch  nd.  (Dähnert)  pottern  (ge-       riche);  norto.  prakka   (betteln,  tusa 

schwinde  aufeinander  klopfen  od,  stossen),        schrappen    od.   scharren,    auspressen 

was  nach  der  angeführten  Redeweise:  an        schweren,belästigen,plagen);schwed.i 

de  döre  pottern  (an  die  Thüre  klopfen);  —        dän.  prakkc  (betteln). 

wat  potterst  du  in  dat  dink   (was  stössest    6      Es  wird  (cf  pramen  etc.   u.  pra 

od,  stocherst  du  in  das  Ding  hinein)  an-        etc.)  mit  unserm  prakkcn  sowie  goth.  p 

scheinend  dasselbe  Wort  ist.    Das  nid.  Com-        in  ana-praggan  (bedrücken,  bedrängen) 

pos.    afpcuteren   hat   die   Bedtg, :  mit   den        phrengen,  pfrengen  (bedrängen,  in  di 

Fingern  abzupfen,  abpflücken,  abziehen  etc.        bringen,  zwängen,  einzwängen,  bz.  p 

pÖterM  (Plur.  von  pöter  in  gepöter  =  Ge-  10  drängen,   bedrücken);   mnd,   prange 

Stocher,   Gestöre,   Gewühle,    Gestosse  etc.);        manden   einengen  u.    bedrängen,  m 

i.  q.   rökels   w.  rüffels   in   der  fig.  Bedtg. :        ringen  u,  kämpfen  etc.) ;   mnld.  pr 

Strafe  od.  Schelte  etc.  (urgere,  premere,  comprimere,  arctar 

pot-gerdtje,   Topfgucker,  auch  potgortje        8trmgere;retincre,rctentare);ffi/f^rm.p 

u.   pothâkster  genannt.   —   cf.   görljen   m.  15  (dasselbe);  nid.  prangen  (pressen,  d 

hâkstern  od.  häkstcr.  drängen,  beengen,  ängstigen,   quiüen 

pôtje  (Dimin.  von  potc,  pôt),  Pfötchen.  (Schambach)   prangen    (sich  qua 

potje,  Töpfchen,  Gelenkgrube  etc.  abarbeiten);  aengl.  (S tratmann)  i 

pôtjen,  sein  Handzeichen  unterschreiben        (premere  etc.)  urgpr.  einer  od.  doch  de 

etc. ;  s.  pote,  pôt.  20  y  entsprossen  sein,   da   aus :   (die 

potjen,  sparen,  sammeln  etc.,  od.  eigent-        zwacken  u.  kneif en  od.  pressen,  bed 

lieh  was  in  den  Topf  od.  Spartopf  legen  etc. ;        u.  schinden  etc.,  bz.  (sie)  bekneifen 

—  he  hed  al  niôi  wat  bî  'n  andor  ]>otjed.  kürzen  sowohl  der  Begriff  von:  kn 
potker,  pötker,  Töpfer,  Topffuindler.  knausern  od.  knickerig,  knauserig,  l 
pot-likker   od.   pot-slikker ,    Topflecker,  25  geizig  sein  (cf.  knipen,  beknipen,  kni[ 

Topf  auslecker,  Topfschlecker  etc.  od.   knap,  knappen,   beknappen   etc 

pot-lod,  Chraphit,  Reissblei,  Bleifeder  etc.  auch  aus:  drängen,  drücken  u.  quäl 

—  Nid.  potlood.  der  des  anhaltenden  u.  dringlichen  i 
pot-rufke,  Person,  welche  die  Töpfe  nach-  verschämten  Betteins    hervorgehen   . 

sucht  u.   benasckt,  eine  Topfnäsdierin,  —  30  während  andererseits  auch  der  von: 
cf.  rûfko  u.  rüfken.  vivere  od.  sparsam,  karg  u.  dürftig 

J^ot-sehrabber,    pot  -  Schrapper ,    Topf-       bz.  sehr  sparsam,  karg  u.  geizig  u 
rapper  od.  Topfscharrer,  Person  die  die       sparen,  geizen,  schrappen  etc.   auch 
Töpfe  ausschrappt  u.  das  Letzte  nachsucht-,        leicht  aus  dem  von:   (sich)  einen^ 
fig. :  ein  Geizhals.  —  Sprichw.:  potschrabbers  35  einschränken,  (sicJh) beschränken ( 
kamen  nêt  in  de  hemmcl.  Nothwendigste)  etc.  entstehen  konnte 

pötte,  potten,  Plur.  von  pot.  gleicJU  man  nun  aber  weiter :  t«{.pranj 

potte-bakker,  s.  potbakker.  goninm,  nundinatio),   pranga  (mangoi 

pover,  arm,  armselig,  elend,  schlecht  etc. ;       prangari(mango;dardanarias);  norw. 

—  dat  siigt  d&r  in  hûs   man  pover  ût ;  —  40  (schachern,  mit  Kleinigkeiten  handdn 
dat  is  'n  povern  kram;  —  dat  sflgt  man        zusammenscharren);  dän.   prange  ( 
pover  mit  hum  ût  etc.   —  Das  entlehnte       Rosstäusclierei    treiben);    schwed. 
franz.  pauvre  von  lat.  panper.  (hausiren  gehen)  etc.,  so  seltnen  hier 

povertjes;  7.  q.  in  dimin.  Bedtg.  die  Bedtgn.:  hökern  u.  schachern,  u 

prachen,  zwacken,  kneifen, pressen,  drän-  45  etc.  aus  der  von:  geizen  u.  scharre 
gen,  quälen,  schinden  etc. ;  anhaltend  u.  sammen scharren  etc.  hervorgegangen  j 
dringlich  od.  frech  u.  unverschämt  betteln  da  das  an.  pranga  doch  zweifeUos  i 
etc. ;  —  ho  pracht  hum  nët  so  lank,  dat  he  Wort  ist  wie  das  goth.  praggan  a 
^t  all'  hedy  bz.  dat  ho  't  herût  gift;  —  he  prangen,  too&ei  tc^  au/ c2(»  nii^  prache 
pracht  (quält  od.  bettelt  dringlich  etc.)  d'r  50  ident.  norw.  prakkar  in  der  Bedtg.: 
net  80  lauk  um,  bit  dat  he  't  hed ;  —  wat  kraemer  od.  Trödler,  Haustrer  etc.  » 
prachst  du  alle  lue  um  geld  an.  —  Compos. :  womit  auch  das  ahd.  pfragenari ; 
ofprachen;  —  he  pracht  hum  't  geld  of  etc.        pfragencr,  phregener  etc.;  n/u2.  Pfri 

—  Nd.  (Stade  etc.)  prachen;  nid.  (v.  Dale)  Fragner  (Lebensmittel' Verkäirfer,  2 
prachen  od.  (Weiland  etc.)  pr&gchen  65  od.  Hökerer  in  Mehl,  Gemüse,  Käse  i 
(schmeichelnd  erbetteln,  erschmeicheln;  zu-  begrifflich  eitis  ist  u,  suscammenfäüt,  i 
sammenscharren,  knausern) ;  mtUd,  prachen  es  vielleicht  von  ahd.  phragina  (Sehra\ 
(parcerc  sumptui ,  parce  vivere) ;  mfläm.  s.  weiter)  abstammt,  falls  es  nicht  etwt 
prachen  (estre  par  trop  escars  ou  avare,  vom  an.,  isl.  pranga  (mangonizare 
amasscr   comme  un  avaricicux,   estre   fort  60  oben),    bz.    norw.    pranga;     da». 


PRACHER  7B1  PRACHT 

n,  hohem  etc.)  abzuleiten  ist,  zumal  etc.;  hess.  (Vilmar)  pracher,  pracherer 
rn  Haldorsen  das  ist.  pranga  (Dürftiger,  Ärmer,  Bettler;  knickeriger 
n. ^nge (wuchern, schrappen, geizen  Mensch);  nid.  pragher  od.  (v.  Dale) 
•ränge  (hökern)  wiedergieht,  wozu  pracher  (Knicker,  Knauser,  Geizhals,  Wu- 
i.  phragen,  vragen  (Markt- Handel;    5  eher  er ,    dringlich   Bittender    etc.);    mnld, 

,  Wucher  etc.)  stimmt.  pracher  (parciis,  avarus,  sordidus);   mflâm. 

obigen  Wörter,  nämlich  prachen  pracher  (unavaricieux);  isZ.  prackari(nebulo, 
m  u.  goth.  praggan,  mnd.  prangen  Schurke,  ScJielm,  Schuft  etc. :  debitor  infidus, 
er  Bedtg. :  premere  etc.  mit  griech.  falscher,  betrügeriscJier  Schuldner) ;  norw. 
phragnumi  (schliesse  ein,  mache  fest  10  (Jv.  Aasen)  prakkar  (Geizhals,  Pfennig- 
ragma  (das  Eingeschlossene,  Ver-  fuchser,  Kleinigkeitskrämer,  Trödler,  Hau- 
te.;   Zaun,    Hecke,    Umzäunung,  sirer  etc.);  schwed.  prackare;  (i/in.  prakkcr 

etc.)  u.  ahd.  phragina  (Schranke),  (Bettler,  aimseliger  Wicht,  Stümper).  —  Zu 

iga   (EinSchliessung,   Bedrängniss)  prachen,   wie  Schinder   zu   schinden, 

e  lit.  brukii  (dränge,   zwänge)   zu  15  bräker  zu  bräken  etc.  —   Davon:  praclier- 

Tick  (T,  697)  aufgestelltcfi  y  bhark,  fâgd,  pracherharbarg,  pracherô  etc.,  cf.  diese 

rängen)  gehören  r  Compos.   im  Br.  Wb.  etc.,   bz.  auch  mnld. 

h.  praggan;  mhd.  phrongon;  mnld.  pracherijc (parcimonia, parcitas)  beiKilian. 

in  der   Bedtg.:  premere  etc.    ge-  ])r2kc\ieTü(Iterat.von\)mchcn), fortwährend 

20  od.    wiederholt   scharren   u.   geizen,    durch 

Î.  phrangc  (Einengung,  Einschlics-  Scharren  u.  Geizen   od.  Wucher  erwerben, 

nd.  prange  (Pfahl,  Stange  etc.  um  u^uchern,    anhaltend    betteln    etc.;    —    he 

en  od.  zu  fesseln,  bz.  zu  klemmen  prarhcrd  föl  geld  bi  'n  ander  od.  tosamen; 

i.  (Schambach)  prange  (Stange,  —  ho  is  ftt  to  prachern.   —   Nd,  prachern 

ie.) ;  mnld.,  mfU'im.  pranghe  (coarc-  25  (betteln,  anhaltend  u.  zudringlich  betteln  u. 

pressio),  —  pranghe,  muyl-pranghe  bitten  etc.);   mnld.,  mfläm.  pracheren  (par- 

,  pastomis,  conßbula ;  instrumentum  cere  sumptui,  parce  vivere  etc.,  bz.  dasselbe 

bu8  equorum  imponitur,  bz.  dasselbe  wie  prachen,  jedoch  wohl  in  iterativer  Bedtg.) 

r  knipe,   klemme,    3  prâm   etc.    u.  —  cf.  auch  prampseln  etc.  wegen  der  Bedtg. : 

emse);  —   pranghe  in  de  meulen  30  anlmltend  drängeti  u.  dringlich  betteln  etc. 

ïtînaculam,  cf.  fange);  —  pranghe,  pracht,  PraclU,  Herrlichkeit,  Pomp,Auf- 

(numella),  —  ]pT&ngher (Halseisen,  sehen  erregende  grossartige  Schönheit  etc.; 

nervus;    vinculum  quo  cervix,    in-  —  dat  is  jo  'n  pracht  um  dat   to  sên;  — 

îtiam   pedes ,    includuntur  —   nhd.  'n  pracht  fan  ^n  junge  od.  kind,   hûs   etc. ; 

r),  prangher  (knijpcrshacck,  harpago  35  —  mit  grote  pracht ;  —  liê  is  jo  'n  pracht- 

;    Yulgo  canis ,   instrumentum   quo  kcrel  etc.  —  Nd.,  mnd.,  nid.,  mnld.  pracht 

modiuB  vasis  iuducuntur) ;  schwed.  (fastus,  ost^ntatio,  pompa,  magnificentia  etc.). 

'othstall  für  Pferde)  etc.  und  —  Es  ist  das  entlehnte,  bz.  aus  dem  hochd, 

%nd.  prangen  in  der  Bedtg. :  ringen,  ins  nd.  übergegangene  ahd.  praht  =  mhd. 

streiten  etc.  (s.  oben)  mnd.  (Seh.  40  braht,  prallt;  as.  braht,  was  ebenso  wie  prâl 

rank   od.  prangh   (Kampf,   Streit,  aus  der  urspr.  Bedtg.:  Lärm,  lautes  Ge- 

ieg  etc.),  pranger  (wranger,  worstler,  rausch    etc.    in    die   heutige    Bedtg.    von : 

actator,  duellator  etc.).  Pracht  od.  Pomp  etc.  überging,  wie  dies 

chlusse  sei  zu  prangen    (drücken,  bei  Grimm  (Wb.)  unter  Bracht,  bz.  bei 

irängen,  bedrängen,   beengen,   ein-  45  Weigand  unter  Pracht  des  Weiteren 

etc.)  noch  angeführt:  zu  ersehen  ist.   —    Ob  das  ahd,  praht,   as. 

(L.  Ettmüller)  pranga  (caver-  braht   in   der  Bedtg.;   Lärm   (od,   urspr. 

ars  navis);  aengl.  (Stratmann)  vielleicht  fragor,  crepitus,  bz,  Geräusch  was 

(drängeln?),  sowie  prank  (])lica)  durch  brechen  voti  Etwas  entsteht)  wirk- 
en (plicatus),  da  auch  diese  Wörter  50  lieh  vom  Prät.  brach  von  brechen,  od,  von 
hl  formell  als  begrifflich  leicht  von  einem  mit  brechen  von  derselben  y  ab- 

bz.    goth.   praggan   etc.    ableiten  stammenden    u.    mit    an.   braka    (krachen, 

prasseln  etc,  ident.  ahd.  prahan  od.  prahôn 

r,  armseliger  Wicht,  Lump,  Bettler  abstammt,  ist  mir  zweifelhaft,  zumal  da  man 

i  pracher  fan  'n  kërel.  —  Sprichw. :  55  beim  Vergleich  von  ahd.,  goth.  mäht  (Macht) 

lé  up  de  grâp,   as   de  pracher  de  von  magau   (vermögen   etc.)  auch   an   das 

en  de  pracher  niks  hebben  schal,  frühere  Bestehen  eines  alten  germ.  Verbums 

H  brôd  ût  de  kîpe.  —  Nd.  pracher,  bragan  (sonare  etc.)  denken  kann,  was  mit 

mnd,  pracher,  Scharrer,  Geizivals,  lat.  fragor  u,  frangere  (urspr,  wohl :  sonare, 

îr  Mensch^  (zudringlicher)  Bettler  60  crepitare  etc.)  von  der  y  bharg  (sonare  etc.) 


PRÄCHTIG  752                          PRALEN 

abstammt,  zu  welcher  Fick  (T,  697)  auch  kô;  —  pralle  billen  etc.  —  Nd,  prall;  niid. 
ags.  beorcan  (belkn),  engl,  to  bark  m.  an.  pral.  —  Die  Ordbdtg.  ist  elastisch, 
borkja  (praJilen)  stellt  u.  mit  welchem  er  federnd,  federkräftig,  hz.  tm 
auch  wieder  (cf.  III,  206  u.  2J'))  bark  Prallen  od.  Abprallen  geeignet  od 
(schallen,  lärmen)  u.  brak  (brechen  etc.)  u.  6  stössig,  rûckstössig  etc.,  so  beschaffen,  dau 
i)rak  (prasseln)  identificirt.  Wegen  eines  es  einen  Stoss  od.  Büdcstoss  od.  Pr  all  tr- 
auen germ.  brugaii  vergl.  auch  aengl.  brag  zeugt  u.  maclU,  wenn  man  od.  ein  Etwa 
(jactatio),  brag  (glorio&us,  suporbus),  bz.  engl.  darauf  stösst  u.  trifft  etc.,  die  dann  wiedff 
brag  (prahlen,  grosssprcchcn,  aufschneiden,  (weil  Alles  was  elastisch  ist  u.  federt  ge- 
dicke thun),  lirag  (Prahlerei,  Dickethuerei  10  Sjyannt  sein  muss  u.  gespannt  ist)  in  die 
etc.)  u.  acngl.  braggcn  (crepare  etc.),  sowie  von  gespannt  u.  straff  Überging.— 
bragan  neben  bracaii  bei  L.  Ettmüller  Was  die  Herkunft  betrifft,  so  ist  es  wtl 
u.  Anderen.  —    Vergh  auch  pralcii.  dem  folgenden  pral  u.  prallen,  prellen  tinti 

prächtig,  prächtig,  glänzend,  luxuriös  etc.  Ursprungs   u.   dort    das    Weitere  zu  ter- 

prädigen,  predigen,  predigen,  einen  Kor-  16  gleichen, 

trag  halten,  mit  Worten  strafen  etc.  etc.  —  2.  ppal  od.  ppel,  Prall,  rascher  u.  hxrUr 

Aus  lat.  pracdicare.  Stoss  od.  Schlag  gegen  ein  Etwas  an,  bd 

prüdigt,  predigt,  Predigt.  dem  man    od.    ein   Etwas  zurückfährt  v. 

prUdiKant,  predikant,    Prediger,  Pastor.  einen  Choc  bekömmt   od.  erschrickt,  daher 

praieii  od.  preien,   anrufen,  ansprechen,  20  figürl.  auch  Schreck  etc.;  —  dat  flog  d'r 

anholen,  zureden,  bereden,  überrcdni  etc.;  mit  so  'n  pral  tegen  an,   dat  't  knapde;  — 

—  'n  Bchip  praioii  (ein  Schiff  auf  See  an-  —  ho  krôg  'n  pral,  dat  ho  not  wub,  war 
rufen  od.  anholen,  um  sich  mit  ihm  zu  ho  blef; —  'n  pral  kriecn  (einen  Schrecken 
unterhalten  od.  zu  besprechen  etc.);  —  ho  bekommen,  bestürzt  werden).  —  Nd.  (Scham- 
praide  hum  not  so  lank,  dat  hO  sti\n  blOf,  25  bach)  pral,  prel.  —  Zm  prallen  (Mi  prellen. 
bz.  dat  he  hum  sin  will'  de';  —  he  hed  ^TsAen,  prahlen,  laut  reden,  gross  spreeke», 
hum  dV  to  praid,  dat  hO  mit  hum  gung.  —  dicke  thun,  Gepränge  od.  Staat  mathen, 
Nid.  i)raaijeii,  preijcn ;  schwed.  praja,  preja ;  prunken  etc.  etc. ;  —  pachcn  un  pralen ;  — 
dän.  prayc  od.  praje;  nfries.  (Johansen,  ho  prâlt  altld  fan  suk  un  sin  kinder;  — 
47)  praian.  —  Mit  aengl.  (S  trat  mann)  30  hCi  pralt  mit  sin  kinder  od.  sin  edd,  klêr 
l>reien ;  engl,  pray  (beten,  bitten,  anrufen,  etc. ;  —  dat  sülfer  prâlt  od,  de  blöoai  etc. 
anflehen,  zu  Hülfe  rufen)  w.  pray  (bitten,  pralen  regt  etc.  —  Nd.,  mnd.,  fUd.  pralen; 
ersuchen,  einladen  etc.)  aus  afranz.  i)rcier  mnld ,  mjläm.  praelen;  wfries.  (Japix) 
u.  dies  wohl  aus  lat.  prccari  von  prex,  precis  prealljcn;  satl.  prülje;  wang,  prôl;  tt/rîe«. 
(Bitte  etc.).  35  (Johatisen)  pr&lin  od.  (Outzen)  prale; 

präken  etc.,  s.  prekcn.  md.  pralen,  prolen  (schreien,  lärmen,  hof- 

prakken,    prakjen,    pressen,    drücken,  fäHig, gross  thun, prahlen).  Weitere Forrsen 

quetschen,  kneten,  mischen,   rühren   etc.;  ivie  hrsi]\en,iiral\cn  s.  bei  W ei gand  unier 

—  ho  prakd  (od.  prampt,  d.  /.  presst  od.  prahlen,  bz.  bei  Grimm  (Wb.)  unter 
stopft  etc.)  de  sak  not  so  ful,  dat  hr  hast  40  brallen,  xoas  mit  nid.  praal;  mnld.  pnel 
barstd;  —  ho  i)rakt  (br/.  prampt)  d'r  in  wat  (Pracht,  Prunk  etc.)  u.  md.  bral  (Lûr^ 
d'r  man  («ts  in  kan ;  —  ho  prakt  (od.  prakjot)  Schall  etc.)  vielleicht  aus  franz.  brailler; 
't  air  kört  un  klon;  —  sê  hed  't  all'  in  un  prov.  braillar  (plärren,  schreien  etc.)  ent- 
dör  'n  ander  prakt  od.  praktjct.  —  Vergl.  atand,  während  dies  wal^rscheinL  mit  frani, 
pra(-hen.  45  braire,    älter  bragirc    (schreien,   lärmen); 

praksel ,    gequetschtes    u.    zusammenge-  afranz.  brague  (Lustbarkeit),  braguer  (Iwiig 

dräcktes,  zerkleinertes  Etwas,   Mus  etc.  -^  leben);  neuprov.  braga  (prangen,  stoHziren); 

prampscl.  —  Zu  i)rakkt?n.  aengl,  engl,  brag  (jactalio),  brag  (glorioBOB, 

praktika;— i^er/ot^ar^: prakt ikaismutten-  superbus)    u.    aengl.    braggen;  lengL   brtg 

spek,  scherzhaft  für :  praktika  est  multiplex.  50  (crepare,  jactare);   wälsch  bragiaw;  »r.  brir 

praktike,   Praktike,  Kniff  etc. ;  —  prak-  gaim  (da.sselbe) ;   an.,  isl.   brak   (GerâM^ 

tiken  makeu  (Kniffe,  Streiche  etc.  machen).  sonus,    crepitus,   fragor),   braka  (prassdn, 

praktiKeren,  praktisiren,  ausüben  etc. ;  —  krachen)  etc.  nicht  gerade  von  ahd,  prehhin, 

du  must  mi  dat  not  wer  praktisôren ;  —  he  brëchan;  goUh.  brikan  (brechen,  ef.  fragor 

praktisôrd  hum  dat  in  de  taske.  55  von  frango)  entstand,  sondern  nur  mit  diesem 

1.  pral,  prall,   straff,  stramm,  gespannt,  von  einer  u.  derselben  j/  bhrag,  bbarg  (»• 

strotzend,  voll,  rund,   dick,  gedrungen  etc.;  nare,  clamare,  crepitare  etc.)  eibstammt,  die 

—  dat  seil  is  od.  steid  pral ;  —  de  büksen  aus  sonare,  crepitare  in  ähnlicher  Weise  wie 
sitt  pral  um  de  nërs;  —  de  wind  steid  pral  klak,  knap  etc.  auch  die  Bedtg.:  Bruch,  Biu 
in  't  seil ;  —   'n  pral  wicht ;  —  'n  prallen  60  etc.,  bz.  brechen,  bersten,  reiasen  eniuMdU 


PRALER  758  Ï>RAM 

I  auch  pracht  (s.  d,)  wohl  gehört,  da  u.  harter  Stoss  u.  Schlag  an  Etwas)  heim 

r  dieses  wegen  seiner  alten  Formen  Vergleich  des  mit  unserm  klap  (Schlag,  od, 

braht  beim  Vergleich  von  ahd.,  goth.  urspr.    lautem    Schall)    ident.   mhd.   klaph, 

'Macht)  von  magan   auch    ein   altes  klaff  (Schlagt  Stoss ^  Prall;  lautes  Geräusch 

iragan  annehmen  muss.  5  od,  Gespräch,    Geschwätz;    Krach,    Knall 

\t ^Pr ahler, Dickethuer  etc.  —  Sprichw.:  etc.,  s.   unter  klap   u.   klappeu,   hz.   klats, 

er  hed  gen  brôd,  un   de  klager  lidt  klatsen,  klatern  u.  anderen  dazu  angezoge- 

1.  nen   Schallstämmen    u.    davon    abgeleiteten 

)pê,  Prahlerei.  Wörtern)  von  Hause  aus  mit  brallen,  prallen, 

lang,  Prahlhans.  10  bz.  brellen,  prellen  (schreien,  lärmen,  toben 

lOlder,  s,  praller.  etc.),  sowie  weiter  mit  pralen  (schreien,  lär- 

e;  i,  q.  pralling.  men    etc.)    zusammenhängt,    bz.    dass    das 

en,  prallen  od.  rasch  u.  hart  treffen,  Subst.    pral   (Stoss,    Schlag,    Prall  etc.)  in 

od,  schlagen  (an  od.  auf  ein  Etwas),  seiner  urspr.  Synonymität  mit  mhd.  klaph 

n  der  Regel  zugleich  wieder  ein  Rück-  15  (s.  oben)  von  Hause  aus  kein  anderes  Wort 

d,    eine  rasche  Zurückbewegung  des  ist    (für  prellen    hat    Lessing    auch 

tf  ein  Etwas  getroff enen  od.  gestürzten  breiten)   als  e^o^  xru  brallen,   prallen   od. 

erfolgt;  —  dat  water  od,  de  wagen,  pralen    (schreien   etc.)   gehörende   md.   bral 

b1  etc.  praldc  d'r  tegen  (z.  B.  gegen  (Lärm,  ScJhall,  crepitus,  fragor  etc.,  s.  unter 

Hein,  eine  Mauer  od.  einen  sonstigen  20  pralen),  wie  auch  das  bayr.  (Schmeller, 

u,  Widerstand  leistenden  Gegenstand)  I,  469)   prell    (Schreier)   u.   prell    (rinder- 

sé  prallen  tegen  'n  ander  an  od.  up  lustige  Kuh)  von  brallen,  prallen,  bz.  brellen, 

t;  —  dat  prald  all'  fan  hum  of;  —  prellen  (schreien  etc.)  abstammt,  wobei  man 

senstralen  prallen  d'r  up,  bz.  d'r  fan  beim    Vergleich  von  knillen  =  knellen    u. 

[é  pTsAde  torng  etc.  —  Nd.(D  ahn  er  t)  25  knüllen,    bz.   brüllen   u.   brüllen  =  brellen 

.  —  Es  ist  eins  mit  dem  (nach  dem  u.    brallen,    bz.    prellen    u.    prallen    (laut 

»ralte   zu   schliessen)   gleichfalls  für  schreien  od.  singen  u.  lustig  sein,  jodeln  u. 

prallen  stehenden  md.  u.  mM.  prellen  johlen  etc.)  auch  wohl  annehmen  darf,  dass 

stossen,  fortstossen,  werfen;  inIrans,  das  mfläm,   pril   (joyeux,  gaillard,   gentilj ; 

,  abprallen,  zurückfahren,  sich  rasch  30  mnld.  pril  (hilaris,  festivus,  venustus,  bellus) ; 

^^ffcn,    hervorbrechen,    aufbrechen),  nid.  pril  (fröhlich,  munter,  frisch,  jugend- 

We  ig  and  annimmt,    dass   es   mit  lieh,  artig  etc.)  mit  prell  (Schreier,  Lärmer, 

vom  Prät,  eines  verlornen  alten  Verb.  Spektakelmacher,  lustige  Brüder  etc.)  eines 

,  od,  urspr.  prillan,  pral,  prul,  prulhin  u.  desselben  Ursprungs  ist.     Was  nun  aber 

ier,  heftiger  Fortbewegung  sein  ?)  ab-  35  weiter  die  Verba :  prallen  u.  prellen  betrifft, 

.    Da  indessen  von  einem  solchen  alten  so  nehme  ich  an,   dass  selbige  von  pral  = 

od,  prillan  sich  nirgends  eine  Spur  bral    (Lärm,    Schau,   bz,    crepitus,    sonus, 

auch  das  Prallen  (von  Etwas  gegen  fragor  etc.)   weiter  gebildet  sind,  toobei  es 

was  an  etc.)  gewöhnlich  mit  einem  wohl  möglich  ist,   dass  beide   (u.  jedenfalls 

lufe»   Schall  od.   Lärm,    Getöse   etc.  40  wohl  prellen)  /wr  urspr.  bral-,  pral-jan  (cf. 

ien  ist  u.  eigentlich   nur  das  harte  nhd.  klecken  —  ahd.  klacjan  von  klac,   bz. 

isen  u.  Aufschlagen  (von  Etwas  auf  klak)  s.  unter  klak,  klakken  etc.)  stehen  u. 

der  es  Etwas)    bezeichnet,    so  glaube  dann  aus  der  Bedtg.:  Schall  machen, 

er,   dass   es   ebenso  wie   das    Subst.  lärmen  etc.    in  die  von:  stossen,   schlagen, 

u,  die  Wörter:  Klatsch,   klatschen,  45  werfen  etc.   od.   die  von:    prallen   u.    md., 

klappen,  platzen  etc.  etc.  ein  urspr.  mhd.  prellen  (s.  oben)  überging. 

Dort  ist  u.  urspr,  die  Bedtg. :  sonare,  praller,  preller  od.  pral-holder,  der  Prall- 

»,  crepitare,  sonum  od.  fragorem  edere  od.  Prellstein  od.  auch  der  Prall-  od.  Prell- 

Me,     Ohne  nun  gerade  annehmen  zu  pfähl,  Prallbohle   etc.,   wie   z.  B.   auch  ein 

dass  prallen   u.    md..   mhd.   prellen  50  Eckpfahl  u.  auch  die  Scheunenthürschwelle 

m    Wörter  wie   brallen,   prallen   u.  darunter  verstanden  werden,    weil  sie  beide 

,  prellen  (s.  unter  pralen,   od.  vergl.  den  Prall   (od.    Stoss,    Anprall   etc.)    eines 

'imm,    Wb. :   brallen,   brüllen,  Wagens  empfangen  u.  abhalten,  bz.  an  den- 

schreien,  laut  od.  fulminant  predigen  selben  die  Wagen  prallen  od.  anprallen, 

f  der  Kanzel  donnern,  clamare,   ful-  55      pralling  od.  pralle,   Hode,  testiculus.  — 

,  invehi   etc.;   —  er  bral  Ien,   er-  Ajries.  pralling,  prelliug;  mad.  prallink.  — 

»,    percrepare    etc.;    —    brellen,  Wohl    von    pral    (prall,    gespannt,    straff, 

en,  laut  schreien^  brüllen  etc.)  sind,  strotzend),    wie  ja   eine  Hode    ein  pralles 
es  doch  höchst  wahrscheinlich,    dass        Etwas  ist. 
tbst,  pral  (Prall,  Anprall  od.  heftiger  60      1.  pram  od.  pramm,  pramme,  s.  2  präm. 

m  DoornluMt  Koolman.    Wörtorbaoh.    II.  48 


PKAM  954  ^RANOElï 

2.  pram  od,  pramm,  gepresst,  zusammen'  entstand.   Was  nun  aber  die  andern  Formen 

gepresst,  fest,  dicht  etc. ;  —   dat  sitt  d'r  so  lüie  prampen,  prampBen,  pramsen,  premia 

pram  in.  —  Zu  pramen,  prammcn.  betrifft,  so  ist  es  wahrsdheinlichf  dass  wA 

1.  pram  od.  prame,  Prahm  od.  grosser,  diese  aus  pramen,  prammen  (rf.  dat  oft« 
flacher,  offener,  länglich  viereckiger  Kahn,  5  climban  von  klimmen,  bz.  klaU  «.  «Ad 
zum  Verfahren  schwerer  Lasten,  als  Erde,  Klatsch  von  klat  =  oAd.  klaz)  entäanien 
Schlick,  Dünger,  Steine  etc.  —  Nd.,  nid.  sind,  obschon  man  beim  Vergleich  unten 
praam;  mnd.,  mnld.,  mfläm.  prame;  afries.  pramseln,  pranseln  auch  daran  denken 
präm ;  wfrics.  pream ;  engl,  prame,  praam ;  könnte,  dass  prampsen  u.  pramsea  mit  tpm. 
dän.  pram;  norw.  praam;  schwed.  pram  10  (Dies,  II,  163)  preniar,  eai.  preinpur 
(dasselbe,  od.  auch  eine  grössere  Fähre,  un'e  (drücken,  pressen  etc.)  aus  lai.  pressare  ent* 
die  gleichgebaute  püntc);  an.  pr&mr,  priamr  stand.  Falls  nun  aber  das  nhd.  Br ernte, 
(eine  grössere  Barke).  mnd.  (Seh.  u,  L)  premese,  premtie,  preo- 

2.  pram  od.  pram,  pramm,  pramme,  Brust-  misse  etc.  mit  unserm  u.  dem  mnld.  prame 
od.  Saugwarze.  —  Mostfr.  (C ad.  Müller)  16  (s.  3  pram)  od.  pramen  (premere)  comux 
pramm;  nid.  pram.  —  Wohl  zu  nid.,  bz.  ist,  so  müsste  es  aus  einem  aOen  premia 
südholl.  (v.  Dale)  prammen  (saugen),  was  od.  urspr.  premita,  pramita  enti^anien 
übrigens  selbst  wohl  mit  pramen,  prammen  sein  u.  mit  mhd.  premezen;  iftnd  premNB, 
(drücken,  pressen  etc.)  urspr.  eins  ist,  da  premtzen  (bremsen,  hemmen,  aufhedten,  ht. 
die  Kinder  beim  Saugen  der  Brust  diese  20  das  Maulholz  od.  die  Bremse  anlegen)  rw 
u.  namentlich  die  Brustwarze  auch  drücken  der  dritten  Person  od.  dem  Fürt.  prât. 
u.  zwischen  den  Lippen  festklemmen.  premit,  pramit  von  premen,  pramen  (prânen 

3.  pram  od.  prame,  Klemmholz  od.  Vor-  etc.)  weiter  gebildet  sein. 
richtung,  um  Etwas  zu  klemmen,  zurück-  pramn,  pramne,  s.  l  u.  2  pram. 
u.  festzuhalten,  wie  z.B.  &.  eine  Nasenkneipe  26     prammen,   pranpei,   pravMi  etc.,  i. 
od.  Bremse  (pastomis)   od.   b.   das  Klemm-  pramen. 

holz,  worin  der  Holzschuhmacher  den  Holz-  prampsel,    pramsel,    Zerdrüektes,  Zer- 

kloben  einklemmt,  woraus  der  Holzschuh  ge-  quetschtes,  Zerstossenes,  Zertiampflis,  ht. 

fertigt  wird  u.  c.  der  Mühlenschütz  od.  die  zerdrücktes,  zerquetschtes,  zerstats^ftes,  tet' 

Hemmvorrichtung  bei  Windmühlen,  c/.  fange  80  malmtes  Ftttoas,   Mus  etc.;   —   't  ii  émer 

u.  mnld.  prange  utUer  prachen.  —  Zu  pramen  prampsel ;  —  so  'n  pramptd  (zerquäsekUt 

(premere),  wovon  auch  nid.  praam  (Druck,  u.  zerstampftes   Gemüse  od.  Essen,  ^eitt   j 

Bedrückung,   Einengung,   Zwang,   Angst)  ;  etc.)  mag  ik  nêt:  —  dîn  prampsel  od.  Inniel    j 

mnld.,   mfläm.  prame   (dasselbe  u.  auch  pa-  etc.  kanst  da  för  dt  sfll&t  holden  etc.  —    j 

stomis,  Bremse  etc.).  36  Zu  pramen,  bz,  prampen  etc. 

pramen,  prammen,  prampen,  prampsen,  prampseln,  pramseln,  pranseln,  a.  m- 

^Tumfieny  drücken, pressen,  stopfen,  quetschen,  haltend  od.  wiederhoU  drucken,  pressen  u. 
stampfen  etc. ;  —  he  prâmd  (od.  prammd)  quetschen  etc. ;  —  he  prampseld  (od.  pna- 
dat  tosamen  od.  in  'n  ander;  —  ho  prammd  seid)  't  all'  kort  an  Idén;  —  b.  atMteni 
(od.  prampt)  de  buk  so  ful,  dat  he  bit  an  40  od.  wiederholt  pressen,  drängen  u.  quiUn, 
't  barsten  to  is ;  —  dat  mut  prammd  (ge-  um  Etwas  zu  erhalten  u.  zu  Mtomtnei^  an* 
stopft  od.  gehemmt  etc)  worden;  —  he  haltend  u.  wiederhoU  hüten  od.  érâmgúnt. 
prampt  (od.  prampst,  pramst)  dat  dör  'n  betteln  um  Etwas  etc. ;  —  he  pramadd  o^- 
ander  as  krûd  un  röfcn,  bz.  all'  to  mûs  pranseld  (drängeU)  hnm  nfit  so  lank  ditké 
od.  't  all'  kört  un  klên;  —  hé  prampste  45  hum  dat  to  wille  deid,  bz.  hamdaftgift;  — 
hum  ên  mit  de  fôt  in  \  lif,  dat  he  nêt  was  he  pranseld  hum  dat  ot  —  Iterat  fCft 
war  he  blêf.  —  Nid.  pramen  (pressen,  drücken,  prammen ,  prampsen  etc,  cf.  pramen  etc^ 
beengen,  ängstigen,  quälen);  mnld.,  mfläm.  sowie  prachen  u.  prachem,  u,  ferner  eaxi^ 
pramen  (premere,  urgere,  opprimere) ;  t{;aN^.  nd.  (Danneil)  prampineni,  prampenen 
(Ehrentraut,  I,  72)  prom;  mnd.  pramen  50  od.  prampin'n,  prampér'n  (auf  heedkwetHéi 
(pressen,  drücken);  nd.  (Br.  Wb.  etc.)  Weise  unablässig  um  Etwas  häten  od,  Jemusi 
prammen,   prampen,   (Bähnert)  premscn,        drängeln  etc.). 

Dan n e i l)  prampen,  prampsen,  (Schütze)  pran^^en,  prangen,  prunken,  glänze»  elt 

pramscn  (pressen,  stopfen,  schnüren  etc.,  cf.  —  Mnd.  prangen ;  mhd.  prangen,  bnngci 
inprcmsen,  einengen,  einschnüren  etc.  bei  55  (frohlocken,  jubeln;  prahlen,  premaeH). -^ 
Dähnert).  •—  Was  zunächst  die  Formen  Der  Stamm  brang  ist  naealirt  auf  hng  «• 
pramen,  prammen  betrifft,  so  sind  sie  zweifei-  dieser  demnach  ident.  mit  oengL  brag  (jaetal» 
los  aus  lat.  premo ,  premere  entstanden,  od.  Lärm,  Prahlerei  etc.),  Uforauê  ficA  MS 
ebenso  wie  das  mnld.  priemen  (premere,  im-  selbst  dieselbe  urspr.  BetUg.  fêr  prangen  vit 
primere  etc.)  von  primo,  primere  in  imprimo  60  für  pralen  (cf.  dieses  u.  ameh  pracht)  ergieH 


ttlANGER  766  P&ENTÊ 

und,  (8 eh.  u,  L,)  plank  oâ.  plange  gross, stark u.  dick werdenj8chwéllen,8trcieen, 
,  SpMakel,  Unruhe,  Zwist  etc.)  ist  sich  aufblähen  etc.,  cf,  plassen  etc.),  wozu 
dasselbe  Wort  wie  mnd.  prank  od.  auch  mflam.,  mnld.  prat-stoel  (solium,  sedes 
(Gepränge,  Prunk  od.  urspr.  Lärm,  magnifica)  stimmt.  Da  übrigens  das  mfläm., 
'ei  etc,  cf.  prankmaker  od.  makeprank,  5  mnld.  pratte,  parte  (arrogantia,  audax  fa- 
emacJUr  od.  Unruhestifter,  Störenfried  cinu8|  astutia,  dolus)  seinen  letzten  Bedtgn. 
n  8 eh.  u.  L.),  wie  auch  Scham-  nach  jedenfalls  auch  wieder  mit  ags.  prät 
für  prangen  (pressen  etc.)  die  Form  od.  prätt,  Plur.  prattas  (astus),  prätig, 
Q  hat.  prättig  (astutus);  aengl.  prat,  pret  u.  prati 

iger,  Pranger ;  —  an  de  pranger  (od.  10  (dasselbe) ;  schott.  prat,  pret,  pratt  (a  trick ; 
Btftn.  —  Es  bezeichnet  urspr.  ein  Hals-  a  wicked  action) ;  an.,  isl.  pretta  (fallere, 
od,  Tincalom  cervicis  etc.  u.  gehört  decipere,  frustrare),  prettr  etc.  zusammen- 
Wart  zu  prangen  (drücken,  pressen,  hängt,  so  ist  es  fraglich,  ob  dieses  Wort 
n,  einengen,  klemmen  etc.),  worüber  überhaupt  mit  prat  (aufgeblasen  etc.)  u. 
'es  unter  prachen  zu  ersehen  ist.  15  pratten  etc.  verwandt  ist   u.  ob  avich  diese 

ike,  Pranke  od.  Branke,  Klaue,  Tatze  mit  nhd.  protzen,  brotzen  etc.,  mit  dem 
Iren  u,  sonstigen  Raubthieren ;  —  he  ags.  prät  u.  an.  pretta  doch  desselben  Ur- 
m  ên  mit  de  pranken.  —  Entlehnt  sprungs  sind,  worüber  noch  Weiteres  unter 
^4xt.  branca,  bz.  ital.,  aspan.,  aport,  pret  u.  proten  etc.  zu  vergleichen  ist. 
ranca  (Kralle,  Zweig),  was  mit  franz.  20  prei,  Porree  (allium  porrum).  —  Nid.  porei, 
e  (Branche,  Oeschöftsbranche)  u.  wal.  porrei ,  prei  etc.  —  Entlehnt  aus  franz. 
(Hand,  Vorderfuss),  u.  gacl.  brac;  porreau,  poireau,  porée  u.  dies  aus  lat. 
iä,  brech;  kymr.  breich  (Arm),  sowie  porrum. 
foM  lat.  brachium  eines  Ursprungs  ist.  preien,  s.  praien. 

iselo,  s.  pramseln.  25      preken,  präken,  predigen.  —  Nid.  preken 

»  od.  pratt,  stolz,  hochmüthig,  trotzig,        etc.,  contrah.  aus  prediken,  cf.  prädigen. 
Wkig,  prahlerisch  etc.  —  Nid.,  mnld.  preker,  präker,  Prediger. 

utosus,  feroculus,  arrogans,  audaculus) ;  prêk-,  präk-stol,  Predigtstuhl,  Kanzel. 

pTht  (aufgeblasen,  stolz,  hoff  artig  etc.);  prent  od.  nreme,  Pfriem,   Pfriemen,   ein 

iratsch;  nd.  (Br.  Wb.)  pratzig  (das-  30  spitzes,  stechendes  Bing,  bz.  ein  spitzes 
II.  (Schambach)  prot  (trotzig  mau-  Eisenger äth  zum  Stechen  u.  Bohren  (cf. 
md.  protztz,  bz.  protz  od.  urspr.  proz  marlprêm)  od.  eine  Nadel,  Stricknadel,  — 
lasen,  stolz  etc.) ;  nhd.  protzig  (trotzig,  Compos.  breidelprém.  —  Nd.  preem ;  mnd. 
üthig)  u.  brotzig,  protzig  (schmollend)  prene,  prîrn;  nid.,  mnld.  priem  (stilus,  acus, 
^.  pratten.  35  radius);  toA'»«^.  prieme  ;fnAä.phrieme,pfrieme, 

r.  nrfttt-hok,  prat-,  pratt-hörn,  Protz-  pbriem.  —  Es  steht  für  älteres  prene,  priene 
ocnmollwinkel,  Ecke,  wohin  (nament-  od.  prên,  prm  (cf.  mnd.  prene,  bz.  prene, 
der  Schule)  die  protzendeti  od.  trotzen-  prym  bei  Seh.  u.  L.,  sowie  unser  piinen 
iderspenstigen  n.  schmollenden  Kinder  etc.)  u.  ist  eins  mit  ags.  préon ;  aengl.  preon 
is  Stolz  u.  Trotz  schweigen  u.  zu  hals-  40  (fibula,  acus  etc.) ;  engl,  preen (Kardenstecher); 
f  u.  störrisch  sind  um  den  Lehrern  an.,  isl.  prion  (filum  ferreum,  Drathnadel, 
lorchen)  zur  Strafe  gestellt  werden.  Stricknadel,   Steck-  od.  Heftnadel);   norw. 

tten,  hochmüthig  u.  trotzig  sein,  aus  prjona,  prjöne  (Steck-  od.  Heftnadel);  dän. 
schweigen,  widerspenstig  u.  störrisch  preon  (Pfriem);  schott.  (J  amies  on)  preyne, 
protzen,  unzufrieden  sein,  schmollen,  45  prene,  prein,  prine,  prin  (Drathnadel);  ir. 
%  etc.  —  Nid.  pratten  (stolz  u.  hoch-  (cf.  H.  Leo,  519  unter  preône)  piîn  (Steek- 
f  od.  trotzig  sein ;  schmollen,  maulen  od.  Heftnadel).  —  Es  ist  sehr  fraglich,  ob 
mnld,  pratten  (ferocire,  tollere  animos,  dieses  Wort  nicht  in  ähnlicher  Weise  wie 
»ire) ;  mfläm.  pratten  (superbir,  se  tenir  Nadel  von  nähen,  so  hier  von  dem  Verb. 
itent) ;  nhd,  protzen,  brotzen  50  ags.  preônan ;  an.,  isl.  priöna  (texcre,  nectere 
die  Äugen,  das  Maul  brotzen  od.  auf-  etc.,  cf.  prinen)  abstammt,  worauf  auch  an., 
n,  aufreissen),  sich  brotzen  (sich  ijfl.  prion  (lanificium  textile,  ein  gestricktes 
hen  wie  ein  Frosch  od.  eine  Kröte,  Tau;  connexus,  Verbindung,  Zusammen- 
hun;  protzen  wie  der  Herzkönig);  fügung)  hinzudeuten  scheint. 
\  widerspenstig  u.  unzufrieden  sein,  65  1.  prente,  ierfes  auf  Papier  durch  Druck 
nsufrieden  u.  missvergnügt  bezeigen,  hergestellte  Bild;  —  'n  bôk  mit  prenten 
Uen,  maulen.  —  Es  gehört  wahrscheinl.  od.  Bildern  u.  Abdrücken  von  Personen, 
'  prath  (spalten,  bersten,  platzen,  aus-  Sachen  etc.  —  Nid.  prent ;  mnld.  prent, 
Urgehen,  sich  ausdehnen,  sich  weiten,  print ;  engl,  print  etc.;  s.  Weiteres  unter 
,  ektfailten,  ausbreiten  od.  breit  machen,  60  prenten. 

48* 


PRENTE  756  PltET 

2.  prente,   ein  geziertes,  eitles,  geputztes  prat,  prati,  prot  (a  trick;  a  wicked  actioo); 

Ding  (Person,  Mädchen);  —  'n  prente  fan  an.,  isl,  prettr;  norw,  pretta  (List,  SMA, 

'n  wicht.    —   Wohl  dasselbe   wie   1  prente,  Kniff,  listiger  od.  loser  Streich,  Schdmstreitky 

weil  dieselben  meist   bunt  u.  grell  colorirt  Scihcdksstreich,  Narrenstreich,  Schabernack, 

sind.  5  Posse  etc.  od.  dasselbe  wie  unser  paU  u. 

prentelD,  Iterat.  von  preuten»  namentlich  dän.  puds,   c/.  wel  hed  mi  de  puts  od.  de 

in  der  zweiten  Bedtg.  späs  bakt),  was  dann  wieder  im  nid.  «.  ^i 

prellten,   prentjen,    a.   drücken,  prägen,  uns  in  die  Bedtg. :  Scherz,   Spass  u.  Lut 

einprägen  etc.;   —   liê   hcd  hum   dat  in  't  etc.  überging  u.   wovon   dann  wieder  ags. 
harte  prentd;  —  inprenten,  eindrücken,  ein-  10  prättig,  prettig  (listig):  aengl.  prati,  seÜiL 

prägen  etc.;  —   dat  is  d'r  inpreiitd;  —   he  pratty,  protty  (tricky,   listig,  schlau,  hetrü- 

hed  hum  dut  inprentd,   wat  he  seggen  mut,  gerisch,  voller  Streiche,  Kniffe  u.  Pfife)  u, 

bz.   dat  he  gen  kwîtd  mër  dôu  mut;   —   b.  vielleicht  auch  etigL^reity  (nett,  artig, hûbsA, 

Figuren  od.  Bilder,  Schnörkel  etc.  machen,  geziert  etc.  od.  urspr.wohl:  geschickt,  kuntt- 

mit  der  Feder  malen  od.  zeichnen,  besonders  15  reicJi  etc.,  cf.  list  =  Kunst,  Geschick  etc.), 

hübsche  Initialen   od.  zierliche,  krause  u.  sowie  weiter  auch  isl.  yTetiaL((AUere,{rnatnnf 

geschnörkelte  Bucitstabcn  etc.  in  grosser,  der  decipere  etc.,  bz.  Listen,  Kniffe  u.  Pfiffe  od, 

gedruckten  ähnlichen  Schrift  schreiben;  —  Streiche  machen,  mit  List  handeln,  Jemanden 

ho   is   an   't  preuteu   west ;    —    dat   is   nët  einen  Streich  spielen,  ihn  hintergehen  etc.); 

schrcfen  as  ot  't  prentd  (gedruckt ,   bz.  ge-  20  norw.  pretta  (drille,  narre,  giore   et  poib, 

malt)  is.  —  Nd.,  mnd.,  nid.  ^veiiiQ\i\  mnld.,  bz.   necken,    schrauben,    hintergehen  etc.; 

mfläm.    printcu ;    wfries.    priutjen;    aengl.  narren,  eum  Besten  haben,  anführen  etc, 

prentin ;  engl,  print  (drücken,  drucken,  prägen  gecken,  Possen  machen  od.  treiben,  ^^atm 

etc.).  —    Von  ital.  imprcntare,  improutarc;  etc.)  etc.    (cf.   dieserhaib   bei   Jamieton, 

Span,  cmprentar  etc.   u.  dies  (cf.  Diez,  I,  25  Jv.  Aasen  etc.)  abstammen. 
237)  mit  ital.  imprcnta,  impronta;  span..  Was  nun  aber  die  Herkunft  des  ags.  ^\. 

prov.  emprenta;  franz.  empreinte  (Gepräge,  od.  prätt  (Plur.  prattas,  Liste,  Kün^e,  bz. 

Abdruck   etc.,   wovon   prente)   wahrscheinl.  Schliche,  Kniffe,  Streiche)  u.  aengl,  sekotL 

vom  franz.  Part,  empreint  von  empreindre  prat  od.  pratt  etc.  betrifft,  so  muss  man  beim 

(iraprimcre),    cf.    preiudre    bei   Diez    (II,  30  Vergleich   des  franz.  pratiqae,  practiqae, 

391)  aus  lat.  premere.  —   Wegen  prente  u.  bz.    nhd.   Praktik,    Plur.    Praktiken 

prenten,    bz.   franz.  preinte    in    empreinte  (Kunstgriffe,   Kniffe,  Bänke  etc.);  sduft. 

vergl.    übrigens    auch    das    Prät.    prengte,  prattik,   prettik   (an  artfcü  means;  a  trkk 

preinte  von  aengl.  prengen  =  mnd.  prangen  of  legerdemain ;   a  necromantic  ezploit;  a 

(premere   etc.,   .s.   unter  prachen)   etc.    bei  35  mischievoas  trick   or  any  wicked  act);  fO>- 

St rat  mann,    wozu   die    Formen:    aengl.  po^A.  praktik  (craft;   Geschicklichkeit,  Litt, 

preuto,   prointe,   printc,   prienie  von  prente  Kunst  etc.)  zu  ags.  prätt  (craft  etc.,  cf.  hei 

od.  engl,  print  (Druck,  Abdruck  etc.)   doch  Jamieson)  fast    annehmen,    daas  andk 

am  beuten  stimmen  u.  wobei  man  dann  auch  dieses  ags.    prätt   od.   pratt  für  pract  od. 

gar  nicht  anzunehmen  braucht,  dass  prente  40  practa  steht  u.  vielleicht  selbst  aus  practici 

u.   ])rentiMi   mit   Abicerfuuy   der    Vorsilben  (cf,  practica  est  multiplex)  gekürzt  %$t.    Wit 

im,  eni  aus  imprenta  u.  imprentaro  entstand.  nun  aber  die  Wörter  pracktik,  pracktica  «. 

pret,    Scherz,    Spass,    Vergnügen,   Lust,  /ra){£r.  pratique  etc.  tpiif  ^ec^,  to.  practicni 

Freude  etc. ;  —  he  di>id  dat  ût  pret ;  —  pret  aus  griech.  praktikôs  (zum  Thun  od.  Handeln 

maken  (Scherz  u.  Spass  machen,    scherzen,  45  gehörig,  thätig  etc.)  entstanden  u.mitarieek. 

spassen,  necken  etc.) ;  —  se  hebben  hör  pret  praktér,  praktés   (einer   der  Etwas  tnut  n. 

dV  ^vat  mit;   —   dat  was  jo  'n  pret  för  de  verrichtet,   bz.   einer  der  handelt,    Handd 

kinder,  as  se  hi»rden,  dat  se  morgen  ûtfaren  treibt,  schachert  etc),  praktör  (Thun,  TMUer 

sullcn ;  —  wi  hebben  dar  fdl  prot  had   etc.  etc.),  praktos  (getlian,  vollbracht  etc.)^  gried^ 

—    Nid.    \iTei.    —    Davon :   prettig  =  nid.  50  praxis  =  jon.  praktús   (Praxis,   bz,   That, 

prettig,    scherzhaft,    spassig,    vergnüglich,  Handlung,  Geschäft,  Handel ete.  von  grietk. 

luMig  etc.;  —  pret- orf.  prettemaker,  Spass-  prassô, Jon.  préssö,  oZ^ prattö (IMttn,  Aotidelii, 

macher   etc.  =  norw.    prettemaker   (S2>asS'  verricIUen  etc.)  abstamtnt^  so  wäre  es  auch 

macher,  Possen  macher,  Geck,  Narr  etc.).  —  möglich,   dass  das  ags.  prätt  od.  pratt,  «o* 

Es  ist   von  Hause  aus  eins   mit   ags.  ])rät  55  fern  es  für  präct  od.  practa  steht,    in  ahn» 

(td.  prätt  (List,  Kunst  etc.,  bz.  d<is  wodurch  licher  Weise  wie  practica  von  praktikos  von 

man  die  Leute  übermrtheilt   u.  betrügt  od.  griech,  praktos   (gethan,  zu  thun,  thunlick 

anfuhrt  u.  hinters  Licht  führt  etc.,  cf.  die  etc.),  bz.  dem  subst.  gebrauchten  ta  prakta 

Redensart :  dat  sunt  stn  künsten  od.  fufen,  (das  was  man  thut,  das  Gethane,  VerridUete^ 

losigheiden  etc.) ;   aengl  ])rat,  pret ;   schott.  GO  das  Werk,  die  Handlung  etc.)  oéL  aiut  der 


PRET-MAKER  757                          PMKKELN 

rm  praktuB  von  griech,  praxis  (That^  spell  of  ^n  nadel  etc. ;  —  hê  setid  d'r  'n 
mg,  Oeschäft,  Verrichtung,  Ausübung        prik  up   (er  setzt   einen   Stich   od.    Punkt 

\tsiand,   jsumdl   wenn   man   bedenkt,  darauf,   giebt  der  Sache  Kachdruck   etc.); 
»  griech.  praxis  ausserdem  auch  die        —  he  hed  dV  'n  prik  up  (er  hat  einen  Stich 

jkeit  u.  Tüchtigkeit  zum  Thun  5  darauf,    ist  darauf  versessen   od.   erpicht); 

\ dein  (also  auch  das  Kennen,  Können  —  up  *n  prik    (auf  einen  Stich  od.  Punkt, 
mögen  dazu)  bezeichnete  u.  also  eine       ganz  genau  auf  der  bezeichneten  Stelle,  bz. 

e  Bedtg.  wie  list   u.  kunst  jMÜe  u.  auf  den  Point,  pünktlich  etc.) ;  —  ho  hed  't 

mch  öfter  im  Sinn  von:  listige  od.  od.  wêt  *t  up  'u  prik   (er  hat  es  od.  weiss 

lende  ti.  betrügerische  Unter-  10  es  auf  einen  Stich   od.   auf  einen   Punkt, 

%ng  od.  That,  Betrügerei,  Ver-  bz.  sofort  od.  ganz  genau);   —    up  'n  prik 

rei  etc.  gebraucht   wurde,   woraus  na  (auf  einen  Punkt   od.   ein  Haar   nahe, 

iend   erhellt^   dass  ein   aus  praktos  od.  ganz  nahe  bei)  was  't  so  wid  wcBt,  dat 

^U8,  praxis  entstandenes  ags.  prakta,  't  schip  ferloren  was ;  —  he  deid  dat  up  'n 

auch  leicht  in  die  Bedtg.:   Fähig-  15  prik  (ganz  genau),   wat  mau  hum  scgt.   — 

Kunst,  List  etc.  od.  in  die  von:  Nd.,  nid., mnld.,mfläm.,  engl.,  wfries.,nfries  , 
d.  Arglist,  Schlauheit,  Kn iff        isl. ,    norw.,    dän.    j>rik    od.   prick ;    aengl. 

rgehen  konnte,  ganz  wie  dies  auch  mit  prike;    ags.   prica    (Stich,    PUnkt,    Tüpfel, 

mz.  pratique  u.   schott.  prattik  etc.  kleiner  Strich,   Komma  etc.).  —   Wohl  mit 

cU.   practica   (That,   Handlung    od.  20  prikke  von  prikken  (s.d.)  tcte  punctum  von 

ng   von    Etwas   =    Praxis)    der  pungere. 

(.  2.  u.  3.  i)rik,  s.^  prikke. 

iMit  aber  die  Bedtg.:   astus,    astutia  1.  prîkel,  s.  prichel. 

osns   in   die  von:   fastus,   fastuosus  2.  prikel,  gefährlich,   bedenklich,  wage- 

g  u.    demnach   auch   unser  prat  u.  25  halsig  etc.;  —   dat  sügt  man  prikel  üt;  — 

mit  ags.  prät  od.  prätt,  schott.  prat,  dat  is  mi  to  prikel;    —    dat  is  'n  prikeln 

II  Hause  aus  zusammenhängen,  bleibt  sake    etc.     —     Aus    lat    periculosus    von 

xh  jetzt    noch    zweifelhaft    u.    ist  periculum. 

alb   noch  Weiteres  unter  proieu  zu  l.  ^vikke^  ^rik^  pünktlich,  genau,  prompt, 

hen.  30  accurat,   nett,    hübsch,  zierlich  etc.;  —   he 

,  prette-maker  und  is  in  alle  dingen  prik  un  stippelk ;   —   he 

ie,  s.  unter  pret.  kumd  prik  to  hus ;  —  dat  gcid  bi  hum  all' 

el,    prikel,    Emporkirche,    Empor-  prik  to;   —    dat  wêt  hô  prik   (genau);  — 

Brie  che.     ~     Nd.    (Schütze)  dat  sügt  dar  bî  hör  in  hus  all'  prik  ût;  — 

14.  (D anne i l)  prich.  35  'n  prik  wicht  (ein  pünktliches,  ordentliches 

(Bimin.  priêlke,   priêltje),    Garten-  Mädchen,  od.  auch  ein  ordentliches,   accu- 

%mer- Häuschen ,   Lusthaus,   Garten-  rates   u.    nettes,    bz.    knappes   u.   hübsches 

mit  Blumen  u.    Grün  geschmücktes  Mädchen).  —   Nd.  prikk;   mnd.  pricke.  — 

w.    —    Nid.    priëel    (Lusthäuschen,  Zu  prik  (Punkt  etc.). 

Bogenlaube,  grünes,  von  Laub  um-  40      2.  prikke,  ppik,  ein  Stechding  od.  Stech- 

es  Plätzchen);  mnd.  priêl  od.  pryel,  Werkzeug,  daher  a.   ein  Stachel  u.   b.   ein 

(Lustgarten,    Lusthaus   im    Garten,  Stecheisen  od.  eine  eiserne  Gabel  mit  Zinken, 

,  wo  man  sich  der  Ijust  wegen  auf-  die   mit    Widerhaken   versehen   sind,    zum 

nd.  priel   (dasselbe  u.   in  Bremen  Stechen  (prWken)  von  Fischen ;  —  Compos.: 

OS  beste  u.    vornehmste  Zimmer  im  45  al-,  but-prikke.  —  Nd.,  mnd.  prikke,  pricke 

üler  für   obrigkeitliche  Personen  u.  (dasselbe  u.  bei  Dähnert  auch  eine  Stange, 

^ene  Gäste).  —  Die  urspr.  Bedtg.  ist  die  als  Baken  ins  Wasser  gesteckt  wird) ; 

ue,  grüne  Wiese  (cf.  auch  franz.  w/rf.  prik  (Stachel,   Stecheisen);   mnld.  prik 

preau)    od.   grüner    mit    Gras   be-  (aculeus,  Stimulus)   u.  prick  (mentula,  vere- 

%er  Ort,  grüner  Platz,  Platz  u.  Sitz  50  tillum,  parvum  veretrum) ;  ags.  prica,  pricca 

nen  etc.,  wie  auch  priel  (cf.Sch.  u.  (Stimulus);  engl.prick(Stach€l,  Ahle,  Spitze); 

t  auwe  glossirt  unrd,    u.    auch   das  isl.  prik  (Stimulus)  etc.  —  Zu  prikken. 

preau  (wenigstens  früher)  einen  Sitz  prikke),    Stachel,   spitzer  Dorn  zum  Zu- 

nen,  bz.  eine  Basenbank  bezeichnete.  stecken   der  Würste   etc.    —    Nd.   prikkel ; 

leicht  mit  aengl.  praiel  aus  afranz.  55  mnd.   prekel,  prikkel;    nid.  prikkel;    mnld. 

prael   (preau),   mlat.  pratellum,  pra-  prickel,  prekel;   ags.  pricle;   aengl.  prikil ; 

,   u.  dies  aus  lat.  pratum,  pratulum  engl,  prickle. 

urf    ursjtr.    eins    mit    nhd.    Brühl,  prikkeln,  prickeln,  anhaltend  u.  wied4^r- 

'  Weiteres  unter  prile.  holt  stechen,  stacheln,  reizen,  spornen;  eine 

Stich,  Punkt  etc. ;  —  'u  prik  mit  'n  60  Empfindung  wie  lauter  kleine  Stiche  machen 


PRIKKEIrNOESE  758  PBILE  PBIL 

od,  haben,  einen  stechenden  Schmerz  machen  1,  385  u,  408)  pnl;   nid,  (v.  Dale)mL 

od,  empfinden  etc. ;  —  he  prikkeld  hum  mit  —Es  bezeichnet  eigenüieh  eine  mit  Wauer 

Dadels  un  dorens;  —  he  prikkeld  hum  nët  gefiUlie  Niederung  od.  einen  Smnpf,  eine 

so  lank ,  dat  hum  't  ein  afer  löpt ;  —  an-  nasse  sumpfige  Stelle  auf  dem  Watt  (pilni, 
prikkeln   (anstacheln,   anspornen   etc) ;  —    5  lacuoa  etc.)  u.  ist  beim  Vergleich  von  M. 

dat  prikkeld  én   in  de  hals   od.   nSse   etc.;  Aue,  mnd.  ouwe  (wasserreiches,  sumj^^gti, 

—  de  hande  prikkeln  mi  fau  kolde.  —  Auch  mit  Gras  bewachsenes  grünes  Land,  Wiiu, 
substant. :  dat  prikkeln  fan  de  nadeis  of  Sumpf,  Moor,  bz.  Wasser,  Ba6h,  Wcauf' 
dorens  etc.,  od,  fan  't  geweten ;  —  dat  lauf  etc,  od.  urspr.  diuselbe  wie  ahd.  «ba, 
prikkeln  in  de  hals,  nöse,  fingers  etc.  —  10  lat,  aqua)  wohl  nicht  daran  zu  zweifdn, 
Nd,  prikkeln ;  mnd.  prekelen ;  M.  prikkelen ;  dass  es  mit  dem  nhd.  (Orimm,  Wb)  Briel 
mnld,  prickelen,  prekelen;  engl  prickle  etc.  (palus)  u.  (Weigand)  Brühl  (mü  Gro» 

—  Davon:  geprikkel, prikkelê  etc. —  Iterat.  u.  Gebüsch  bewachsene  tiefe  Flädu,  6^ 
von  prikken.  buschte  Sumpfwiese,  Sumpflache) ;  mhd.  br&d 

prikkel-nÖKe  (auch ogen-prSkel genannt),  15  (dasselbe  u.  auch  Aue,  pratum) ;  hoj/r. 
BruneUe  (pruuella  vulgaris).  (Sc  hm  eil  er)  brüel,  briel  (Name  od.  Bt' 

prikken,  stechen,  stecken,  sticken,  feine  Zeichnung  von  Wiesen,  Feldern,  Wäldern 
Näh-  od,  Stickarbeit  machen  etc. ;  —  he  is  etc.)  von  Hause  aus  ident,  ist  u,  aus  amen 
hen  to  äl  od.  but  prikken;  —  sê  prikt  dat  ahd.  Form  (s,  Weigand)  pruij,  proil  (anu 
fast  od.  tosamen  etc. ;  —  sê  sitt  de  héle  20  prugila,  progila,  od.  brogUa,  wie  norw,  priel 
dag  to  prikken  un  to  stikken;  —  sc  ferdarft  [Flegel,  Dreschflegel  etc.]  oi»  prigel=iiAiL 
sük  mit  hör  prikken  un  stikken  nog  de  Prügel,  Brügel,  bz,  Briegel,  Brigei,  fnitis) 
ôgen  etc. ;  —  Compos. :  ofprikken  (abstechen,  sich  sowohl  unser  prile  od.  prfl  (Lache,  od. 
durch  Stiche  od.  aufgesteckte  Stangen  etc.  mit  Wasser  gefiÜUe  Niederung)  ob  onelb 
bezeichnen,  abgrenzen  etc.);  —  umprikken  25  mnld,  proiél  (Thiergarten,  unufäuntes  Ge- 
etc.  —  Nd.,  mnd.,  nid.,  mnld.  prikken  od.  büsch  od.  Wildgehege,  s.  weäer  unten  dat 
prickcn;  wfries.  prickjen;  nfries.  prickeu;  mnd,  brûl  u,  ital,  broglio  etc.,  </.  Weir 
wang,  prikje;  ags,  priccjan  od,  pricjan;  gand  unter  Brühl)  von  sdM  erklärm 
aengl,  prikien ;  engl,  prick ;  an.,  ist.  prika ;  u.  wonach  es  denn  auch  fast  sicher  ist,  dam 
norw.  prikka;  schwed.  pricka;  dän.  prikke;  30  auch  priel  (s,  d.)  in  seiner  urspr,  Bedt§. 
md.  priken.  —  Davon  wohl  (cf,  Diez,  II,  Aue  neben  den  dort  angeführten  Farmen: 
283)  franz.  esprequer,  stechen,  stacheln  etc.        pryel,  proyel  eher  aus  täuL  prdl,  profl  di 

Vergleicht  man  stak ,  stökeln ,  steken,  aus  dem  franz.  praiel  (s.  unter  priel)  Aer- 
stikken    etc.    von    urspr.   stikan    (stechen)        vorgegangen  isL 

zu  nfries.  (Outzen)  prak  (Stich),  unser  35  ^tra«  nun  aber  weiter  das  nhd.  Briel, 
prökeln  (stochern  etc.)  u.  mnd.  u.  mnld. prckel  Brühl;  mhd.  brüel ;  ahd.  profl  etc  he- 
=  prikkel,  so  ist  auch  wohl  statthaft,  dass  trifft,  so  ist  es  mit  dem  nach  Arnold 
man  für  letztere,  sowie  für  prik  (=  nhd.  (Ansiedelungen  u,  Wanderungen  deutsdier 
Stich  von  stechen  od.  urspr.  stikan)  etc.  Stämme, pag,  513)  gleichfaüs vorkomaienden 
ein  urspr.  nd.,  nordgerm,  Verbum  prikan,  40  ahd,  brogil ,  broil ;  ags.  broel:  Mfid.  brôl 
prak,  pruk,  prukun  annehme,  dessen  Bedtg.:  (Sumpf,  Moor,  bz,  palus  etc.,  cf.  bW^lmechV 
stechen  sich  sehr  leicht  aus:  drücken,  =  Sumpf-  od.  Moor- Arbeiter ,  beiSekn. 
dringen,  drängen,  stosseti  etc.  entwickeln  L.)  u.  brûl  (feuchte  Niederung,  pratonii  bi. 
konnte  (cf,  dieserhalb  2  baren,  bohren  etc.,  Buschwerk  in  einer  feuchten  Niedeniin§, 
sowie  die  vieldeutige  y  ak  od.  al^  von  lat,  45  Wald,  Wildgehege  etc.)  u.  dem  wiku.  (q. 
acus,  aculeus  etc.  u.  unser  egge  etc.),  sodass  0,  Schade  unter  brüel)  brogilos,  broUaB, 
es  mit  prakken,  prachen  (s.d.)  von  einer  u.  brolius;  ital,  (Diez,  1,88)  broglio,  bmoio; 
derselben  y  abstammt.  prov,  bruelh;  port.  bralha;  prov.  bmelha; 

prile,  pril,  schmaler  seichter  Wasserlauf  afranz.  bruelle;  nfranz.  breuil  (jBtttwmWrf, 
od.  Wasserrinne,  Rinnsal,  bz.  seichte  Ver-  50  Gebüsch,  Brühl)  ideni.,  dessen  Stesan 
tiefung  auf  dem  Watt,  Wasser-Lache  od,  brog  indessen  selbst  wahrseheitä.  fteft.  Ur- 
Stelle  wo  das  Wasser  zur  Zeit  der  Ebbe  Sprungs  ist,  da  brog  im  ibymr.  eüte  An' 
stehen  bleibt  od.  woraus  es  nicht  ganz  ab-  Schwellung  od.  rundliche  Erhebung 
läuft  etc. ;  —  dar  is  man  so  'n  pril  tüsken  de  bezeichnet  u,  wohl  mit  keU,  braigh  od,  braga 
refen  (Riffe  etc.)  war  man  nog  to  nauer  nod  55  (Berg,  höchster  Theil  einer  Gegend  de ; 
dörfaren  kan ;  —  dat  water  flütt  in  de  prilen  Burg)  urspr,  eins  ist,  während  dieses  sähst 
längs;  —  de  prileu  up  H  wat  stan  nog  all'  wieder  mit  mhd.  brogen  (sich  tfrAeftm,  m 
ful  water.  —  Nd.  (Br,  Wb.,  441  unter  den  die  Höhe  richten;  sidi  übermüthig  erhAsn, 
Zusätzen,  cf.  auch  Bobrik,  naut,  Wb.,  534,  grossthun,  prahlen,  prunken  etc.)  u.  «M. 
zweite  Spalte)  priel;  wang.  (Ehrentraut,  60  Berg    u,    bergen,    sowie    send,    barei 


PRIMËL-VER                        759  PRITSEL 

eU:,   gur  |/  barb,   idg.  bargh  (sich  in^de  högte;   —   ik  hebb'  't  för  'n  l^en 

nm,   schwellen,    wctdksen,    mehren,  pris  köft;  —  bé  bed  bum  de  pm  betâld, 

ly  erheben  etc.)  gehört,  de  hô  förderd  bed.   —   Mit  dem  folgenden 

iel-?êr  (Plur.  primel-YÔren),  Schlüssel-  pris  aus  frane.  prix  u.  dies  at*s  mlat,  pre- 

primala  veris.                                         6  cium,  bs,  lat.  pretium. 

ei,   prdnen,   stecken  u.   heften,  zu-  ^  2.  ^prîs,  Preis,  Lob,  Buhm  etc,;  —   God 

nstecken  od,  nähen,  flicken  etc.;  —  si  pm  un  dank;   —   he  bed   d'r  gen  pns 

id   (od,  prûnd)    dat   gau   efen   in  'n  för  kregen  od,  fan  had.  —  Davon:  Dimin, 

—  sê  bebben  altid  wat  to  prïnen  un  priske ;   —   bê  bed   'n   pnske   kregen.  — 

icn.  —  Nd.  prienen,  prünen  (schlecht  10  Gleichfalls  aus  franz.  prix. 

;  mnd,  pronen,  prünen ;  ags.  prénan ;  3.  prîs  in  der  Eedensart :  wat  pris  gefen, 

preonen;  an.,  isl.  priöna  (figere,  texere,  toie  z.  B.  sein  Geld,  ChU  od.  sonst  Etwas. 

).  —  -4t«  franz.  prise  (s.  prise)   u.  demnach 

Bf  Prinz.   —   Das  franz.  prince  aus  so  viel  als:  Etwas  (als  od.  zur)  Beute 

incepB.                                                    15  geben,  sich  Eines  was  man  hat  be- 

äen,   prûotjeii   (Dimin.   von  prîneu  geben  u.  es  Andern  überlassen  etc. 

te  Sachen  in  minutiöser  Weise  zu-  1.  prise,  Prise,  ergriffener  od.  genommener 

nnähen  u.  flicken^   od.  auch :  minu-  Theil  von  Etwas,  Ergriffenes  od.  Genomme- 

üeine  u.  feine  Näherei^  Flickerei  u.  nes.  Beute  etc.;  —  he  bed  sük  d'r  'n  prise 

ei  machen^  auf  eine  feine,  minutiöse  20  ûtnamen ;  —  'n  prise  tobak  etc. ;  —  'n  schip 

istvoUe   Weise  aus  geringen   Besten  as  prise  ansên  etc.  —  Das  franz.  prise  u. 

surechtnähen  od.  zurechtmachen  u.  dies  mit  dem  gleichbedeutenden  ital.,  span., 

le»  etc. ;  —  de^  neister  sitt  de  hêle  port.  presa  aus  lat.  prensus,  prehensus,  von 

't  olde  god  to  printjen  od.  to  prûntjen;  prendo,  prebendo. 

pfintjet  dat   all'   wer  toregt;   —   de  25  2.  prise  in  der  Bedensart:  'n  prise  fan 

r  Sitten  so  föl  to  prinljen,  dat  sê  hör  'n  wicht,  od.  'n  albern  prise,  'n  êgen  prise, 

'r  nog  mit  ferdarf  en ;   —   sê  wêt  ût  *n  ekligen  prise   etc.   —  Wohl  urspr.  das- 

olde  läppen   un  flikken  wat  toregt  selbe  wie  1  prise   u.   zwar  in  der  BedAg. : 

rût)  to  pnntjen.  —  Daher  überhaupt:  Dosis  etc.,  cf.  'n  prise  tobak  etc. 

Ott/  eine  minutiöse  u,  feine  od.  klein-  80  3.  prise  od.  prisel ;  i.  q.  sweterke. 

genaue^  sorgfältige  u.   berechnende  prisen  (prês,  präsen),  preisen,  loben,  rüh- 

mrecJUmachenu.  herstellen  od.  machen,  men  etc.  —  Bedensart.  u.  Sprichw.:  harr* 

îgen^minutiösu.  genau  handeln,  Etwas  'k  mi  sülfst  nêt  präsen,  was  'k  ungepräsen 

nniüöser  Sorgfalt  berechnen  od.  aus-  ût  't  land  kamen   (gebraucht  von   u.  ange- 

%  IC   ausmessen,  ausklügeln ;  —  he  85  wandt  auf  Jemanden,  der  sich  immer  seU)St 

i  dV  dog  herût  prîntjet;  —   bê  wêt  lobt  u.  rühmt);  —  de  ferachtd  wil  worden, 

genaa  ût  to  printjen,  dat  d'r  ôk  gen  de  mut  ûtgân  to  freien ,  an  de  präsen  wil 

D  aferblift  od.  fan  ferlorcn  geid;   —  worden,  de  mut  liggen  g&n  to  starfen. 

itjet  (sucJU  od.  holt  durch  minutiöses,  prîshërlik,  prisbërelk,  preisherrlich,  hoch- 

tiges,  genaues  Handeln  etc.  od.  feine  40  herrUch,   sehr  glänzend  u.   herrlich ,   sehr 

nung  etc.)   de   leste  penning  d'r  ût.  ruhmreich  od.  hochrühmlich,   sehr  erhaben, 

9on :  Subst.   geprintje,   geprûntje,   a.  fnqjestätisch  etc. ;  —  dat  sflgt  d&r  in  bûs  all' 

ihes  od.  minutiöses  Genahe  u.   Ge-  so  prishërelk  ût,  as  bi  'n  fürst;   —   dat  is 

d.  Gesticke  etc. ;  —  b.  minutiöses  od.  'n  prisbërliken  sake;   —    ho  sat  d&r  pris- 

hes  u.  genaues  Handeln,   minutiöse  45  hërlik  up  sin  trôn  etc. 

inliche  u.   genaue  Berechnung   etc.;  1.  priske,  Dimin.  von  2  pris. 

itjer,  prûntjer,   a.   eine  Person,   die  2.  priske,  Dimin.  von  prise  u.  soviel  als 

U  näht,  flickt  u.  stickt;  —   b.    ein  eine  kleine  Prise;  —  'n  pnske  tobak. 

fe  od.  genau  handelnder  u.  berech-  3.  priske  (Harlinger-Land),  kleines  kreuz- 

Mensch,    genauer    od.    kleinlicher  60  förmiges  Weissbrod;  —  'n  Esenser  priske. 

I,  Geizhais  etc.   u.   prîntjerê,   minu-  prisler,  Priester.  —  Sprichw. :  wen  't  re- 

ileinliches  Handeln   u.   Berechnen,  gend  up  den  prister,  den  drüpt  't  up  den  köster. 

heu.  genaue  Berechnerei,  Geizerei  etc.  prisan,  Gefängniss;  —  he  sitt  in  't  prison. 

•Î8,   Preis  od.  entsprechender  Werth  —  Das  franz.  prison   u.  dies  mit  ital.  pri- 

was,  bz,  das  worauf  man  ein  Etwas  55  gione,   span.  prision,  prov.  preise   aus   lat. 

od.  dasjenige  was  ein  Etwas  kostet  prensio  od,  prehensio  (Ergreifung  etc.). 

u.  was  man  dafür  auslobt  u.  zahlt;  pritsel   od.    prizel,   Stachel,    Wurstdorn 

(od.  he)  bed  sin  pris  d'r  ûthäld ;  —  etc.  —   Die  ältere  fries.  Form  von  prikkd 

Dan  de  tünne  rogge   is  upstiüids  10  (od.  prikel),  mit  lieber  gang  von  k  in  ts  od. 

er;  —  de  prisen  gân  al  mër  un  mer  60  z,  cf.  karke,  britsen  etc. 


Ik: 


PRITZELN  7(N)  PBOPPEN 

pritzeln  od.  prizeln;   /.  q.  prikkeLn,   c/.  dasselbe  wie  prikkeln,  bz,  mnä.  piekekn, 

pritsei.  nd.  präkeln  etc.,  stammt  jedoch  vcn  einem 

probbe,  s.  prubbe.  alten  proken  (cf.  mnld,  preatelen,  prolekn 

profe,  Probe;  —  'n  profe  d'r  ût  nemen;  ==    unserm    prötteln    od.    unserm    rOkéln, 

—  up  do  profe  setten   od.   stellen   etc.    —  5  Mkéïn  etc.)  =  aengl.  (S tratmann)  pnAuea 
Nd»  prove;  nid.  proef  etc.  —  Zu  prüfen.  (stimulare),  der  Nebenform  vcn  prikken  = 

prbfeln  od.  prêfeln,  murren,  murmeln,  aengl.  prikien,  worikber  Weiteres  whUt 
keifen  etc.  —  Nid.  prevelen.  prikken.  —  Davon:  Subst.  yr^kéiét  Stedtmi 

pröfen,  prüfen,  untersucheti ,  probiren,  od.  Stocheret  etc.; —  geprökel,  GÔteehe  od. 
schmecken^  kosten  etc.;  —  dat  is  nog  erst  10  Gestocher  etc.;  —  prOkeler,  a.  Stodkerer 
to  pröfen  (zu  prüfen,  zu  untersuchen,  dar-  od.  Geräth  womit  man  löchert  od.  ElMst 
zuthun  etc.)  of  dat  sük  so  ferhold;  —  de  ausstochert  u.  ausputzt  ti.  reinigt  (pipen- 
jungens  mutten  erst  prÔfd  worden ;  —  pröfe  prökeler,  tannen-prOkeler  etc.) ;  —  b.  Ar 
dat  ins,  wo  dat  smekt;  —  ik  kan  d'r  niks  son  die  stochert  od.  anhackend  u,  wiederkcU 
fan  prôfcn,  of  't  s8t  of  sür  is.  —  Afries.  15  sticht,  stichelt,  stachelt,  reiit  etc.  =  Stiektkr 
provia,  progia;tr/nw.prieuwen;  »a//.prewja;  od.  Stacheler,  cf.  stökeler  etc. ;  —  c  ein 
wang.  prauv ;  nid.  proeven ;  mhd.  pruoven  Kritzeier  od.  schlechter  Schreiber  etc.,  rf. 
etc.  —  Mit  franz.  prouver,  preuver;  a franz.  prökeln  in  der  Bedtg.:  kritsdn  etc. 
prover  etc.  aus  lat.  probare.  prop,  proppe,   Pfropf,   Stoßf,   Pfropfen, 

profét,  Prophet.  —  Sjmchw.:  profêten  20  Stöpsel,  Zapfen;  figürh  (wie  lueh  nd.  % 
Stint  6k  brôdcters  (Brotesser).  nid.):    ein  kleiner,    kurzer,   gedrungener^ 

profit,  Profit y  V ortheil,  Gewinn,  Nutzen  stämmiger  Mensch  od.  kleiner,  dKker  Jungt 
etc.;  —  he  deid  dat  to  sin  profit;  —  dar  —  Nd.,  mnd.,  nid.,  mnld.,  dän.,  S(ku>ei. 
hed  he  ok  gen  profît  fan  had ;  —  mit  profit  propp  od.  prop.  —  Es  bezeichnet  urtpr,  ein 
ferkopen  etc.  —  Das  entlehnte  franz.  profit  25  Etwas  (längliches  Stück  Holz,  Zajfen,  Bc^ 
u.  dies  aus  lat.  profcctus  von  proficere.  zen  etc.,    cf.   mnd.   sê  schêten  uit  holten 

profltelikf  profitelk,  profiiUch,  vortheil-  proppe,  bz.  cavilla  obBtuctorium  etc.  hei 
haft,  passUch  etc.;   —    'n  profitelken  sake;        Seh.  u.  L.   od.  prop  ff.  proppe  =  obt1lr^ 

—  (lat  kumd  roi  gaus  profitelk  ût.  mentum,obturamentiimobloDgum,Yirucalam', 
profitelke,  proflterke,  Prq/i^cAen  od.  A'7e<ner  80  pedamen,   fulcimentum,   fulcnim,  sustenta- 

Leuchteraufsatz  von  Blech  mit  einer  od.  culom  etc.  bei  Kilian)  was  maninEiwa» 
drei  Drathpfitzen  versehen ,  worauf  die  hineinsteckt  od.  hineinstösst,  sei  es  mr  StSUe 
Kerzenendchen  gesteckt  werden,  damit  sie  u.  Lehne  od,  um  ein  Etwas  zu  ätcpfen  u. 
vollständig  bis  zum  letzten  Stümpfchen  ab-  diciU  zu  machen  u.  ist  es  denmaeh  auth 
brennen  können.  35  eins    mit    aengl.    (Stratmann)    proppe 

profiteren,  profitiren;  —  hc  wil  (od.  kan        (contus),    engl,  prop  (Pfahl,  Stai%ge,  SlMit, 
etc.)  d'r  nét  fan  profiteren.  Lehne,    Weinpfahl  etc.),  wobei  man  einer- 

profit  je,  Profitchen.  seits  sowolü  bei  prop   od.  proppe  an  eiM 

profke,  Pröbchen,  kleine  Probe  und  Äbstammutig    dieses    Wortes    ton    proppen 

prüfke,  dasselbe,  indessen  nur  von  einem  40  selbst,  als  von  lat.  propago  (SteckUng,  Seti- 
kiemen Pröbchen  gekosteten  Essens.  ling,  Ableger,   Senker,   u.  das  was  man  tu 
prSkel,  spitzer  Dorn,  spitzes  Geräth  von        die  Erde  pflanzt,  steckt,  setzt  u.  verseM 
Eisen  od.  Knochen  etc. ;  —  Compos. :  warst-        od.  hineinsetzt  u.  steckt  od,  hineinstösst  etc) 
prökel,  Dorn  zum  Zustecken   der  Würste ;        denken  kann,  wie  ja  proppen  auch  entweder 

—  pipenprökel,  Pfeifen stocher,  bz,  ein  spitzes  45  von  propago  (Steckling,  Setzling  etc.)  od 
Eisen-  od.  Knochengeräth  zum  Ausstochern  von  propagare  (fortpflanzen  etc.)  absiamwA, 
II.  Reinigen  der  Pfeifenköpfe.  —  Nd.  prökel.        wie  dies  weiter  unter  proppen  zu  ersehen  isL 

—  Dasselbe  wie  prikkel,  prekel  u.  nd.  präkel,  proper,  s.  2  propper. 

jedoch  vom  alten  proken  als  Nebenform  von  proppen,  pfropfen,  stopfen,  hineinstosten 

prikken,  cf.  das  folgende:  50  u.  stopfen,  dicht  machen,  hineinsetzen  od, 

prökelen,  prökeln,  a.  anhaltend  od.  wieder-  versenken,  veredeln  etc. ;  —  fleasen  od.  &ten 
holt  stechen  (in  Etwas),  stochern,  aus-  etc.  proppen  od.  ferproppen;  —  sflk  bit  an 
stochern,  ausputzen,  reinigen ;  —  he  prökeld  de  hals  ful  proppen ;  —  to  fÖl  hei  ap  de 
in  't  für  herum ;  —  hc  prökeld  dat  für  wat  wagen  proppen ;  —  *n  ente  up  'n  bôm 
toregt ;  —  he  prôkcld  de  pipe  ût ;  ~  he  55  proppen ;  —  bômen  proppen  od.  enten,  sê 
prOkeld  in  de  küsen  od.  bin  kûsen  itt ;  —  umproppen  etc. ;  —  sé  Beten  in  de  karke 
b.  kritzeln,  schlecht  schreiben,  bz.  mit  einem  all'  up  'n  ander  proppd ;  —  de  karke  was 
spitzen  Etwas  (prÖkcl  od.  prikkel)  auf  Etwas  propi)end  ful  etc.  —  Nd.  proppen  (pfropfen, 
ritten  od.  ritzein.  —  Nd.  prökeln;  wang.  stoj)fen,  dicht  machen) ;  nid,  proppen;  aehwed. 
prökel;   »a^/.  prökelje.   —   Es  ist  eigentlich  QO  proppA;    dän.    proppe    (dasselbe);    mtüd,, 


PROPPER  761  PROTJE 

proppen  (fulcire,  saffulcire,  farcire);  wel  wét  of  't  wâr  is;  —  de  prôt  is  ût;  — 

rop  (stützen,  mit  Stützen  versehen,  wat  schal  so  'n  prôt  héten;  *-  dat  is  je  'n 

Itzen,  Weinstöcke  pfählen,  abpfählen,  mallen  prôt ;   —   olde  wîfen-prôt ;  —  lösse 

mit  Stützen   od.  Stangen   versehen,  prôt  (loses  Gerede  od.   lose  Bedensarten) ; 

n  stecken  hei  Etwas  od.  in  die  Erde  5  —   dar  geid  so  'u   mallen  pr6t   (schlechtes 

leben Etwas) ;mhd.]ßfropfeUypliTOTßhen  od.    böses  Gerücht)  fan  hum  um.   —   Nd.^ 

m,    veredeln,   bz.   ein   Edelreis   od.  nid.,   nfries.   praat;    wfries.,  mnld,   praet; 

kleinen   lebenden  Stecken  von  einem  schwed,,  dän,,  norw,  prat;    engl,  prate.  — 

'ogenden    Baum    setzen    auf    einen  Mit  geprôt  (Gerede,  Geschwätz  etc.),  proier, 

ig,  bz.  ihn  stecken  in  die  Spalte  des-  10  proterê  etc.  zu  proten,  praten. 

—    Nach  Diez  (I,  333)  mit  ital.  prôt-achtig,  s.  prôtsk. 

pne;  prov.  probaina;  span.  provena;  ^Viii^Tïj  sprechen,  schwatzen^  plaudern  etc,; 

provin  (Steckling,  Setzling,  Senker);  —  wat  prôtst  (sprichst,  redest^  sagest,  ver- 

provigner  (ausfächsern ,  senken,  ab-  lautbar  st ,  schwatzest)  da  dar?   —   wat  hei 

;  sich  fortpflanzen  u.  vermehren,  zu-  15  ji  dar  mit  'n  ander  to  proten?  —  he  prôtde 

,    wachsen    etc.)   von    lat.    propago  dV  fan,    dat   he   morgen  ferreisen  wul;  — 

ng,   Setzling,   Ableger,  Senker  eines  he  prôtd   (od.  röteld)    sük  sülfen   nog  fast; 

ises  od.  BaumeSj  Weinstocks  etc.)  u.  —  he  prôtd   altîd   de   mund   förbi;   —  he 

nare   (fortpflanzen   etc.),    wobei  zu  prôtd  sük  sülfen  in  de  taske;  —  Sünder  to 

m  ist,   dass  diese  Wörter  beide  vmi  20  proten  kan  man  nêt  seggen  wat  man  mênt 

ire  (fortpflanzm)  abstammen  u.  dass  un   wil.    —   Sprichw.:  proten  is  gôd  kôp 

üs  Compos.  von  pro  in  der  Bedtg.:  (od,  wolfeil),    man  dôn  is  'n  ding,   —    od.: 

.  von  pago  =  pango,   pangere   (be-  proten  is  gering,   man  dôn   is  'n  ding,  — 

\,   einschlagen,   einsenken  etc.)  wört-  od.:   proten  kan  elk,   man  dôn   is  nêt  alle- 

viel  als  auf  (Etwas)  befestigen  25  mans   s&ke.    —    Nd.,   rUd.    praten;    mnld. 

senken  heisst  u.  dass  sich  hieraus  praeten;  mnd.  proten,  praten;  wfries.  (Ja- 

prop  od.  proppe  als  Etwas  was  man  pix)  praeten,  praten,  proten;  aengl.  praten; 

if  b efe siigt  od.  in  Etwas  ein-  engl,  prate;  norw., schwed.  prata ;  dän.  prate. 

od.  hineinsteckt,   als  auch  proppen  Vergl.    auch   an.,   isl.  prata,   was   Björn 

%  Bedtgn.  leicht  erklärt.  30  Haldorsen  zwar  lat.  mit   immodeste  se 

'opper,  Pfropfer.  gerere,   dann  aber  mit  dän.  sluddre,  vaase 

'Opper  od.  proper,   sauber,   reinlich  od.   plaudern,    schwatzen,    salbadern    etc. 

'  dat  Bügt  dar  m  hüs  all'  so  propper  übersetzt,  wonach  es  also  auch  dasselbe  wie 

oper)  ût,  dat  't  'n  waren  lüst  is;  —  unser  proten  od.  praten  ist,   sowie  pratari, 

»per  wicht  etc.  —  Das  franz.  propre  36  Schwätzer,  garrulas,  cf.  proter. 

mit  ital.    (Diez,   I,  333)   von  lat.  Die  älteste  Bedtg.  ist  überall:  schwatzen, 

9,   WOZU   bemerkt   sei,   dass  proper,  plaudern  etc.  (fabulari  etc.)  u.  scheint  dem- 

*   (cf.   Seh.   u.  L.)   im   mnd.   auch  nach  auch  prat   (cf.  auch  sprake,   spreken 

der  Bedtg. :  eigen  gebraucht  wurde.  u.   andere    Wörter  mit   der    Bedtg.:  spre- 

3n,  drücken,  pressen,  quetschen,  zer-  40  chen,  reden  etc.)  ein  alter  Schallstamm  mit 

t,   zerquetschen  etc. ;    —    he  prost  't  der  Bedtg. :   Schall,    Geräusch,   Lärm   etc. 

't  uu  klên.  (cf.  auch  prötjen  od.  prötteln  etc.)  zu  sein, 

t ,    wohl  bekomms ,    zur  Gesundheit,  der  mit plat  od.  ahd.  plaz  von  nhd.  platzen 

Ir  etc.;  —  Zuspruch u.  Wunsch  beim  (cf.  plassen,  plettem  etc.)  urspr.  ident.  u. 

ïen  u.  Anstossen  mit  den  Gläsern  od.  45  gleichen    Ursprungs   mit    diesem    ist.      Ob 

mnsch  zu  Neujahr   etc. ;   —    prost !  nun    aber    auch  prat    mit  der  Nebenform 

kam  H ;  —  prost  nejâr.  —  Sprichw. :  prot  =  ahd.  proz  hierzu  gehört  u.  urspr, 

sede  (sagte)  Jôst,  do  stak  he  de  nërs  vielleicht  so  viel  als  barsch  od.  mürrisch, 

krôs.    —   Das   contrah.    lat.   prosit  maulend  (u.  so  widerspenstig ,   trotzig)    etc. 

ze  etc.)   von  prosum   (nützlich  sein,  50  bezeichnete? 

etc.).  proter,  Schwätzer  etc. ;  —  't  is  jo  'n  lütjen 

ten,  toasten,   auf  Jemandes  Gesund-  (od.   mallen,    olden   etc.)   proter.   —    Nid., 

nken  od.  mit  ihm  anstossen   u.  ihm  engl,  prater ;  mnld.  praeter ;  an.,  isl.  pratari. 

^heit  u.  Glück  wünschen;  —   lat'  wi  proterê,  Sprecherei,   Gerede,   Geschwätz, 

alt  'n  ander  prosten;    —    se  prosten  55  Gerücht  etc.;  —   ik  wêt  hél  nêt  w&r  so  'n 

tr  to.  proterê  fan  dän  kumd. 

f    Gespräch,   Zwiegespräch,    Gerede,  protje  (Dimin.  von  ^Tbi)^  kleines  Gespräch 

^âtz,  Gerücht  etc.;   —  se  holden  dar  od.    Zwiegespräch,    kleine,   feine,    schöne 

(od.  prôtje)  mit  'n  ander ;  —  't  prot        Redensart  etc. ;  —  se  holden  'n  prôtje  mit 

an  sachtjes ;  —  't  is  man  so  'n  prot,  60  'n  ander ;  —  he  lett  hum  mit  'n  môi  prô^e 


PROETJE  762                        PRUEGELN 

oâôpen ;  —  hé  stûrd  hum  mit  'n  môi  prôtje  proten  t»  der  urapr.  Bedig. :  Lärm  h.  Ge- 

Da  hûs ;  —  't  sunt  all'  man  prôtjes  (Fabdn,  rausch  machen.     Vergl.  ubrigenB  awh  iM 

Erdichtungen,  ungegründete  Schwätzereien,  nhd,  pnideln   (laut  aufwallend  koehen,  od. 

Bedensarten  etc.).  —  Nid.  praatje ;   wfries.  wie  wir  sagen :  ballern  etc.)>  da  es  mir  dod 

praetje  etc.  5  zweifelhaft  ist,  ob  die  mnld.,  mfläm.  tomen 

prötje,  ein  durch  langes  od.  anhaltendes  preutelen,  protelen  nicht  auf  aUes  u  od  o 

u.  wiederholtes  Kochen   (cf.  prütjeu  suh  b)  zurückgehen,  während  doch  ein  von  protn 

zu  Mus  lt.  Brei  zerkochtes  u.  zerkleinertes  abstammendes   protelen    im    nid.    nur  alt 

Etwas;  —  't  is  êmer  prötje  worden  od.  all'  pratelen  erscheinen  könnte  u.  dann  alsoaw^ 

to  prötje  kâkt  un  braden ;   —   sé  hed  d'r  10  unser   prötteln  u.   nid.  preutelen,  mü  dem 

émer  prötje  (Brei  od.  Mus  etc.)  fau  mâkt ;  von  mnd.  proten,  praten  abstammenden  pro- 

—  't  is  niks  as  êmer  prötje  (Weiches,  Zer-  telen  (plaudern)  nichts  eu  schaffen  hat. 
kochtes,  Mus,  Brei  etc.)  wat  sê  ên  försetd.  prove,  pröven  etc.,  s.  profe  etc. 

—  Compos. :  prötje-krum  (zerkochter  Kram  proviani,  Proviant,  Mundvorrath,  ~~  Äut 
od.  zu  Mus  u.  Brei  zerkochtes  u.  eergan-  15  ttoi.  proviauda  u.  dies  nach  Diee  (11,436) 
genes  Etwas).  mit   vorgesetztem    pro    aus  franz.   TÎtnde 

prötjen,  a.  leise  schelten,  schmälen,  tadeln,  (Fleisch  sur  Nahrung,  früher  auch:  Lében9- 

murren y  brummen;  —   sê  prötjet  mit  hum;  mittel),    was   mit    gleichbedeutendem  preo. 

—  8ê  hed  altid  wat  to  prötjen;  —  b.  wi^  vianda  aus  vivenda  entstanden  sein  scü. 
brätelndem  od.  brodelndem,  surrendem  Ge-  20  Nach  Anderen  (cf.  Weigand)  etÊtsUmi 
rausch  im  Topfe  anhaltend  gelinde  kochen  das  ital.  provianda  mit  franz.  proTende  am 
od.  schmoren ;  —  dat  eten  is  al  lank  gär  un  lat.  providenda,  dem  Femin.  von  proTidendu 
't  steidn  og  all'  hen  up  't  fttr  to  prötjen;  —  (von  providere). 

c.  Speise  durch  langsames  u.  langes  Kochen  prubbe,  probbe,  Bausch;^  'nprubbeis 

zu  Mus  od.  Brei  (prötje)  zerkochefi,  sie  un-  25  de  kop  fod.  nOse)  hebben. 

ansehnlich  u.  unschmackhaft  zubereiten  etc. ;  prttgel,    Prügd,    derber   Stadt,  Kenk, 

—  se  prötjet  man  gau  so  wat  toregt.  —  Schlägel  od.  derbes  Stück  HöU  sum  Schlagen; 
Mit  prötteln  eines  Ursprungs.  im  Flur.:  Schläge,  Hiebe;  —  bé  gaf  bnm 

prötjen  (Dimin.  t^on  proten  u.  namentlich        én  mit  de  prügel  up   de  kop;   —  he  hed 

von    Kindern    gebraucht),    kleinliche     Ge-  30  prügel  had.  —  Nd.  prflgel  m.  (eontrah.,  cf. 

schichten  od.  Fabeleiefi  erzählen,  undeutlich  Schambach)  prûl;  nM.  priegel;  stkwA 

u.  unarticulirt  sprechen,  lallen,   schwätzein  prygel;   norw.  (eontrah.)  priel  od.  pryl  (d. 

od.  schwätzen  etc.;   —    't  kiudje  ligt  in  de  pryla  =  prügeln) ;  dän.  prygl;  mhd.  br&gel; 

Wege  to  prötjen;  —  't  kind  prôtjed  al  an;  ahd.  prugil;  cf.  prügeln. 

—  hv  hed  altid  wat  to  pro^'en  un  to  fer-  35  priigeln,  prügeln,  Tutuen,  schlagen  äc; 
teilen.  —  Nid.  praatjen  etc.  —   he  prügeld  dat  d*r  in;  —   he  pnigeld 

protHk,  prôtachtig,  prôtsSt,  redselig,  ge-  hum  dör ;  — se  prügeln  Buk.  —  ^dprflgilB; 

schwätz  ig  etc.  —  Zu  proten.  sat/.  prüge^'e;  n^  priegelen;  «dÚ0e(i.pr7gla; 

pröttel,  Flur,  pröttels,  Schelte,  Tadel  od.  norw.  pryla;    dän.  prygle;    älteres  hiM 

durch  Schelten,  Tadeln  od.  Murren  bezeigte  40  brügeln;    ahd,  prugilôn  in  gipnigilta  (coB- 

Z  eichen   von  Unwillen   u.    Unzufriedenheit  tun  der  e). 

etc. ;   —   se  hed  pröttels  had,  dat  so  so  l&t  Das  ahd.  pmgilôn  (cf.  bucheJn  von  hoM 

to  hfis  kwum.  —  Mit  gepröttel  zu  prötteln.  od.  nhd.  bügeln   von  Bügd  etc.)  setst  an 

prötteln,  a.  anhaltend  od.  wiederholt  sehet-  ahd  prngil  (Prügel,  fustis  etc.)  voraus,  rnt 

len,   tadeln,   murren,  brummen  etc.;   —    se  45  (cf.  die  sonstigen  Bedtgn.    unter  brflgel  i» 

prötteltl  de  ganse  dag  an;   —   se  hed  mit  Grimm,  Wb.,  sowie  bei  Weigand  vikUt 

de  meid  prötteld,  dat  se  niks  fürt  môk;  —  Fr ü gel)   wahrscheinl.    urspr.  die  BeUf' 

1).    protzein,    schwach   aufwallend    u.   mit  Schlagholz  od.  geschlagenes,  abgesdier 

brätelndem    od.   leise  prasselndem   bz.   bro-  genes,  zerschlagenes  Eturas  hatte   u.  to  »• 

delndem    od.   .surrendem  Geräusch  langsam  50  wohl  in  die  Bedtg. :  Schlägel  od.  Schlaf' 

M.  gelinde  kochen  u.  schmoren  etc.;  —   dat  geräth,    Werkzeug  sum  Schlafen 

êtcn  prötteld  up  't  für.  —  Nd.  prötelu  (an-  etc.,  als  in  die  von:  ge-  od.  serschlûfé- 

haltend  brummen  od.  zu  nken,   tadeln   etc.;  n  es  Holz  zum  Brennen,  BrennhoU 

mit  Geräusch  kochen) ;  nid.  preutelen ;  mnld.,  (Etwas  was  ge-  od.  zerschlagen,  ge^od.Sih 

mfläm.     protelen ,     preutelen     (murmurare,  55  hauen,  ge-  od.  zerspalten  u.  zerkleinert  M) 

inussitare,  murmillare;  buUire  cum  murmure  überging.     Was   die  Herkunft   dieses  ML 

sive   bombo);   mnd.   (Seh.   u.  L.)   protelen  prugil  betrifft,  so  scheint  es  voneineméäin 

(plaudern,   bc.    ein  lärmendes  Geschrei  er-  brigan,    brag,   brug,   bmgun,   ahd.  pripa, 

heben,  seine  Unzufriedenheit  durch  Schreien  präg,    prug   etc.    (in   der  Bedtg. :  bnekuh 

od.  Murren  bezeigen).  —  Wohl  Iterativ  von  60  spalten,  hauen  etc.)  eU^zustammem g 


PBUEEE  7(^  PBUEME 

âaa  hes8.  (Vilmar)  prégel  (starkes  toang.  pûmmel  =  p<aniB)  bedeutet  u.  Strodt- 

HoU,  Knüteî  etc.)   u,  prégeJn   (mit  mann  das  TTortprull  auch  in  derBedtg.: 

starkem^   durch   die   l^iannkette  ge-  Buech  hat,  was  auf  eine  begriffliche  Ver- 

n  Scheit,  Kloben  od.  Knittel  das  auf  wandtschaft  mit  nid.  prol  (dicker,  zäher  od. 
^agen  befindliche  Holz  zusammenThalten    5  dicker^  klumpiger  Brei,  Mus,  cf,  appel-prol, 

iStigen),  sowie  vielleicht  auch  das  nhd.  Apfelbrei   od.  Apfelmus)   u.    proUig   (dick, 

je  (tabulatio,  cf.  Grimm,  Wb.)  zu-  zähe  od.  dick  u.  klumpig  wie  Apfelbrei  od. 

nhängt,  falls  solches  nicht  etwa  mit  Mus),    sowie  mit  schwed.   prolle    (dicker, 

\hd.  brogen  (sich  erheben)  u.  weiter  plumper,   klotziger   Mensch,  plumper   Kerl 
em   unter  prile   (s.  d.   am  Schlüsse) ;  10  etc.)  u.  unser  prülleke  (in  der  Bedtg. :  kleines, 

brog;  keU.  brugh  (Erhebung  etc.)  etc.  rundes   od.   ball-  u.  kugelartiges  Backwerk 

;  ist.  von  gegohrenem  od.  aufgequollenem  Weizen- 

Le,   prük,    a.   Perrücke   od.  die  auf  mehl   =   bei-    od.   bol-beüje)    hinzudeuten 

ehern  Wege  hergestellte  Kopfbedeckung  scheint.    Ob  aber  nun  das  obige  prülle  mit 
aar,    cf.   härmüts ;    —    b.    natürlich  15  nd.  prull  (Beule,  dicke  Geschwulst)  u.  mnd. 

',   langer  u.   zottiger  Haanouchs  od.  prul  (phallus)  sowie  dem  nid.  prol  (s.  oben) 

mlst;  —    he   hed    so  'n  prAk   up  de  urspr.    eins    od.    gleichen    Ursprungs   mit 

lat  he  sQk  nödig  iusen  't  här  sniden  diesen  Wörtern  ist  u.  prul  od.  prulle  viel- 

QUt.   —   Aus  franz.  perruque,   was  leicht  aus  der  Bedtg. :  dickes,  aufgequollenes 
od,   perruca,    parruca    (langgelocktes  20  od.  aufgeschwollenes,  plumpes  u.   klotziges 

aus   (s.   bei  Diez,    I,   321   unter  Etwas  in   die  von  plumpes,   rohes,   grc&es, 

»re  14.  cf.  plükkeu)  ^'c,  sard.  pilucca;  gemeines  u.   sciüechtes  Etwas   (cf.   plump) 

peluch  (Haarschopf)  entstellt  sein  soll.  überging,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden  u. 

L-Bellere,   a.    Knollen- Sellerie;  —  b.  sei  hier   nur  noch  bemerkt,   dass  StraU 
Knotenperrücke,                                    25  mann   ein  mit   engl,   prowl   ident.   aengl, 

,  s.  prülle.  prollin  od.  prollen  (scrutari)  auffuhrt,  dessen 

len,  maulen,  schmollen,  murren  etc.;  Stamm  prol  od.  prolle  beim  Vergleich  von 

sitt  in  de  hörn  to  prûlen ;  —  hô  deid  lat.  scrutari  von  scruta  (alte  abgenutzte,  JkjUb 

i  prûlen;   —   hê   prûld   mit   mî.   —  zerbrochene  Dinge,  altes  Gerumpel,  Trödel- 
:  prûler  (Mauler,  Schmoller,  Murr-  80  kram)  auch  wohl  dieselbe  Bedtg.  wie  unser 

itc.),    —    prûl-hörn    (Schmollwinkel,  prülle  gehabt  haben  könnte. 

^^)f    —    prûlig)    prûlcrig,    prûlsk  1 .  prülleke,  priillke  CDimtn.  von  prülle) ; 

lUg  od.  schmolUnd,   mürrisch,   ver-  —  'n  prüllke  fan  'n  wif  od,  ding  etc. 

ich   etc.).    —    Nid.  pruilen;    mnld.,  2.  prülleke,  prüllke;   t.  q.  bel-beissje,  s. 

pruylen  (mutire,  mussitare).  —  Nach  35  unter  prülle. 

IS  budel  =  nid.  buidel  (Beutel)  u.  prülleker,  prüllker,  ein  Mensch  der  ge- 
(beuteln)  darf  man  wohl  fast  mit  nau  u.  kleinlich  handelt  od.  mit  werthlosen, 
ieit  annehmen,  dass  es  ein  Contract.  geringwerthigen  Sachen  Tiandelt;  —  Lump, 
i,  preuteleu ;  mnld.  preutelen,  proteleu  Lumpenkerl,  Knicker^  Geizhals,  Trödler  etc. ; 
Ötteln)  zu  sein  scheint.  40  —  'n  prüllker  fan  'n  kërl.  —  Nd.  (Br. 
le,  pröl,  ein  schlechtes,  gemeines,  Wb.,  Schambach  etc.)  prüllker. 
mtziges ,  wertMoses ,  unbraucl^res  prällie,  schlecht,  nichtsnutzig,  lumpig,  lau- 
es verlegenes  Etwas,  sei  es  Mensch  sig,  knickerig  etc.  —  Nid.  prullig. 
che;  —  'u  prül  fan  'n  kërel  od.  wif,  prfim,  ^itz,  fein,  zierlich,  geziert,  affecHrt 
;c. ;  —  weg  mit  de  prüIlen  (Flunder,  45  etc. ;  —  'n  prûm  mundtje  maken  (ein  spitzes, 
pel  etc.),  sé  sunt  dog  nargends  mër  feines,  kleines,  zierliches  Mündchen  machen, 
>rûken ;  —  olde  pott^n  un  prüllen ;  es  so  zusammenziehen,  dass  es  spitz  vor- 
3rülding  (ein  nichtsnutziges  od.  altes,  steht  u.  sehr  klein  ist) ;  —  dat  kindtje  hed 
chbares  Ding,  Lumpending  etc.);  —  'n  allerlefst  prûm  muodtje;  —  sê  deid  nët 
l  (gemeines,  schlechtes,  nichtsnutziges  50  so  prûm  (fein  u.  zierlich,  bz.  geziert  u. 
chlechtes,  altes  u.  unbrauchbares  Zeug,  affectirt),  as  of  sê  so  regt  wat  höggelks 
T  etc.);  —  prüUenkräm  (alter  od.  (Vornehmes)  is.  —  Vergleiche  weiter  das 
^ser,   bz.  geringer   od.   geringfügiger  folgende: 

'îlicher  Kram,  Flunder-  od.  Lumpen-  prüme,   prûin,   Flur,  prümen.  —  Dieses 

4c.). — Nd.(Br.Wb.etc.)iiTu\\,pru]\e,bb  Wort   kommt  nur  in   der   Redensart:   de 

nid.  prul.  —  /m  nd.  (Br.  Wb.,  441  mund    in  prümen  setten    od.   trekken   vor, 

en  Zusätzen  etc.)  bezeichnet  jiTuW  auch  was  gesagt  wird,    wenn   eine  Ferson   den 

eule,  dicke  Geschwulst,  während  das  Mund  spitzt  um  zu  reden  od.  denselben  so 

ml  (s.  bei  Seh.  u.  L.)   anscheinend  zusammenzieht,  dass  er  ganz  klein  wird  u. 

(cf.  unser  pummel,  pümmel  u.  dazu  60  spitz  vorsteht,  ähnlich  so  wie  wenn  kleine 


PRÜEMEN  764  PBUNEER 

Kinder  ihr  Mündühen  vorstrecken  zum  Küssen  auch  nhd.  brank  «.  mnld.  bronck,  s,  Wä" 

od.  wenn  Jemand  ganz  zierlich  u.fein  küssen  teres  unter  prunken. 

will  —  Es  scheint  mir,  als  ob  beide  Wörter  pranke-bone,  s,  pnmker. 

(nämlich  prûm  u.  prüme)  sowohl  mit  prêm,  pnmkeii,  prunken^  glänzen,  Staat  machen, 

priem    (Pfriem)    als   spitzes    u.    dünnes  b  zur  ScJiau  stellen^  prangen,  prahlen  etc.;  — 

Etwas,  als  auch  mit  priiien,  prüiien  (stechen  he  prunkt  mit  sin  môje  kléren   od,  pêrden, 

od.  stecken,  zusammenstecken  od.  zusammen-  hûs,  geld,  gold  etc. ;  —  he  lett  sin  gold  un 

nähen,    zusammenziehen    etc.)    zusammen-  Juwelen  prunken;  —   dat  hÛB  prunkt  recht 

hängen,   zumal  wenn  man  vergleicht,   dass  an  de  strate ;  —  sê  <x2.  dat  steid  in  't  fenster 

auch  nd.  piiut  (Spitze,  cf.  pünte  =  franz.  10  to  prunken.  —  Davon:  ferprunken  (dwA 

pointc)  im  holstein.  (cf.  bei  Schütze,  II J,  Prunk  verthun) ;   —    he  ferprunkt  to  fSI, 

34Ö  die  Eedensart. :   he  settet  de  mund  in  cf.  prunker.  —  Nd.  prunken ;  nid.  pronken ; 

de  piint  =  er  spitzt   den   Mufid;  —   dat  mnld.,   mfläm.   proncken,    broncken;  nhd. 

mündkcn  int  ])üntken,  vom  kleinen  Mädchen-  prunken  u.  brunken ;  md.  brunken  u.  Com- 

munde  der  Gezierten  etc.)  ganz  in  derselben  Ib  pos.    ver brunken;     satl    pninlge;    vfria. 

Weise  wie  das  obige -prilme  gebraucht  wird  pronckjen;    norw.,    schwed.    prunka;    dân. 

u.  dass  aiicA  prüiitig  d<ni  neben  spitz  die  prunke.    —    Es   stammt  wahrseheinl.  mm 

Bedtg.:   zierlich   od.   geziert  hat.   —  einem  verlornen  aUen  Verb,  \}T\TksiSk,\in^ 

Ob  das  engl.  ])rim  (geziert,   affectirt   etc.),  brunk,   brunkun  =  ahd,   princhan,  pranch 

])rim  (geziert  thun,  sich  zieren)  u.  prim  (das  20  etc.   (brennen,  flammen,  glänzen  etc.),  wob 

hübsche,  zierliche,  schmucke  Mädchen)  auch  mit  blinken,  bhmk,  bluok  etc.  u.  bliken  oi 

desselben  Ursprungs  sind?  blikan,   blak   etc.  von   derselben  ]/  bhai;;, 

prûmen,   Tabak  kauen.  —  Nid,  pruimen  bhrag   etc.   (s,  unter  bliken)   abstammt  u. 

etc.  —  Zu  ])rûmc,  cf.  prûmkc  u.  prûmken.  woraus  sich  beim  Vergleich  vonh\Bk(sch¥>arn 

prûmke ,    prûmtje ,    Priemcîien   od.   eine  25  Dinte)  od,  blak  (schwarz,  dunkd,  trübe)  u. 

kleine  Portion  Tabak  zum  Kauen,  hier  oft  blaken  (qualmend  u,  tritbe  brennen  etc.,  qf. 

auch   slatjc    genannt,    —    Nd.    prdmken,  blak,  blaken  etc.)  auch  vielleichi  das  mnUL, 

prûmchen,  primchcu  ti.  ('jS^cAü^^e^  prüntjes;  mfläm,    pronck    (nubilum,    nubes),   proDcli 

satl.   plumtje  ;   nid.   pruimtje,   pruimpje.  —  (fronsnubila,  superciliumnubilnm);  pronckoi 

Vimin,  ron   hier  ungebräuchlichem  prüme  80  (nubilarc,  nubilum  fieri)   erklärt,   weä  beim 

—  nid.  pruim  (kleine  Portion  Tabak  zum  Brennen  Rauch  od.  eine  Bauchwolke  ext- 
Kaucn,  was  jedoch  zweifellos  kein  anderes  steht  u.  sich  dabei  die  Luft  wie  bei  einer 
Wort  ist  wie  pruim  (Pflaume),  wonach  Dampf-  u.  Nebelwolke  verfinstert  u,  das 
das  Priemchen  wohl  seiner  Äehnlichkeit  Blau  des  Himmels  bedeckt  od.  überzöge» 
wegen  mit  dieser  benannt  ist,  ebenso  wie  85  u.  beschattet  wird, 

unser  slät je   auch  Bimin.    von   slät   (Salat  Vergl.  dieserhalb  bei  Kilian  auehnodi: 

od.  Salatkopf)  ist.  —  Im  Engl,  heisst  ein  pronckende  weder  (nubilus  aêr;  caelnm  oi 
Priemchen  cud  u.  quid,  was  wohl  soviel  coelum  caligaus),  pronckende  kolen  (primae 
als  das  zu  Wiederkäuende  od.  das  obductae  etc.)  etc.,  aotoie  proncken  (ruhan 
zu  Kauende  bedeutet,  da  es  mit  aengl.  40  compouere  sive  adducere,  m>ntem  subducere 
cude  u.  ags.  cudu  cweodu  (rumen)  zu  ags.  etc.),  was  er  zwar  mit  proncken  (omirei 
ceowan  (if.  kauen)  zu  gehören  scheint.  adornare,  ostentare  se  etc.)   idenUficirt,  w- 

prümken ,  prûmtjen ,  Tabak  kauen.  —  dessen  schwerlich  mit  diesem  gleidi  ist,  es 
Sali  (Ehrentraut,  11,214)  plumtje.  —  dieses  letztere  proncken,  hz,  broncken  ftf. 
Von  prûmke  etc.,  wie  prümeo,  nid.  pruimen  45  prunken)  wohi  ebenso  von  pronck,  brondL 
von  prüme  od.  prûm  =  nid.  pruim.  (Prunk)  abstammt,   als  proncken   (nabilare 

prûm-tobak,  Kautabak.    —    Nid.  pruim-        etc.)  u.  proncken   (vultum   componere  etc.) 
tabak.  ^  von  pronck  (nubilum,  nubes)  od.  wrspr.  iroM: 

prfinen,  s.  ])riiiün.  Bauch,  Dampf  etc.  als  daitjenige  was  durtk 

prunk,  Prunk,  Staat,  Glanz,  bz.  das  was  60  Brennen,  Brand  od.  Verbrennen^  Verbreur 
putzt  u.  glänzt  od.  Glanz  macJU,  wie  präch-        nung  etc.  entsteht. 

tige  Kleider  od.   kostbares,   glänzendes  Ge-  pranker,   Prunk^r,  a.  Person  die  prwU 

schmeide,    Schmuck   etc.;    —     se   lied    föl        od.  viel  Staat  u.  Aufwand  maM,  od.  muk 
prunk;  —  mit  grotcu  prunk  uu  grote  pracht;         Person    die    mit   Etuxu   prunkt    u.   Stsst 

—  dat  makt  fôl  prunk;  —  se  dragt  f31  55  macht;  —  he  is  'n  regten  prunker;  — 
])runk;  —  he  steld  dat  to  prunk  od.  hed  Sprichw.:  'n  sludderer  f^udderd  mfir,  M 
dat  to  prunk  (um  Staat  damit  zu  machen)  'n  prunker  ferprunkd  etc.  —  b.  ein  BAwai 
stän.  —  Nd.  prunk;  nid.,  wfries.  pronk;  was  prunkt  od.  Staat  macht;  —  de  dikke 
mnld.  prouck  (ornatiis;  ostcntatio);  mfläm.  rode  péren,  dat  Bünt  regte  prunkers  nn 
pronck    (orncment;   ostcntation).     Daneben  60  ogenstekers.  —   Daher  atuh  c  grukkends 


PRÜENTJEN  765  PUCHEN 

be.    die  prunkebone   od,    pranker        des  Hereena  gebraucht  wird^  u,  somit  dasselbe 

grosse  weiss-  u,  rothblühende  wie  scUl.  pucige  (s.  unter  pukkern)  bezeichnet, 
rie,  —  Nd.  prunker ;  nid.  pronker,  Beide  Wörter  (nämlich  puchen  u.  pucken) 

t.  gehören  zu  der  weit  verbreiteten  Schallwurzel 

DD,  s.  prmtjen.  5  od.  dem  Tonwort  buk,  was  mit  bub  aus  bii 

3,  preuss,  preussisch;  —  wi  sunt  als  Ablaut  von  dem  Tonwort  ba  (redupl. 
len ;  —  prûsse,  Preusse;  —  prûssen,        baba,  gekürzt  bab,  nasal,  bamb,   verdumpf t 

bnmb,  bomb  [cf.  babbeln  etc.],  wie  bub  aus 
s,  stolz,   keck,  kühn,  selbstbewusst        redupl.  bubu   od.  buba,   cf.  bubbeln,   sowie 

he  kikt  80  prûs  ût,    as  'n  jungen  10  buf,  puf  etc.)  erweitert  ist  u.  wobei  aus  der 
he  löpt  dV  so  prÛB  hen,   as  of  he        Grdbdtg.  souus  od.  sonare  (schallen,  tönen, 
»u  fnl  geld  hed.  rauschen,  brausen,  tosen,  lärmen  etc.)  ebenso 

ü,niesen, schnauben, fauchen, blasen,  wie  bei  klappen  u.  kloppen  von  klap  etc. 
etc. ;  —  he  is  so  ferkold,  dat  ho  neben :  schreien,  lärmen,  schwatzen,  prahlen 
\  deid  as  prtïsten  un  snûfen ;  —  dat  16  etc.  (cf.  auch  galm,  galpen  etc.)  auch  die 
snuft  un  brüst  un  bläst  um  ên  to,  Bedtg. :  schlagen,  klopfen  etc.  od.  stossen, 
hast  angst  un  bange  word;  —  de  stampfen  etc.  entstand  u.  wovon  man  beim 
istd  de  hund  an;  —  he  prûstd  ût  Vergleich  von  goth,  biugan,  baug,  bug  etc. 
3n ;  —  he  prûstd  ên  dat  lik  in  't  =  aJid.  piokau,  pouk  etc.  (cf.  2  bûgen)  von 
—  Davon :  geprûste,  Geniese  etc. ;  20  der  y  bhug  auch  ein  agerm.  biukan,  piukan, 
l  geprûste,  ein  unaufhörliches  Ge-  bouk  od.  bauk,  pauk  etc.  (lärmen  od.  schlagen, 
\  —  Nd.,  mnd.  prusten ;  mnld.,  klopfen,  stossen  etc.)  ableiten  könnte,  sod<iss 
ruisten ;  satl.  prûstje ;  nfries.  pruste.  auch  pauke  u.  pauken  neben  unserm  büken 
Ist  vom  Partie,  präs.  prûst  =  nid.  (schlagen  etc.,  cf.  2  bökeu)  u.  puchen, 
leeft   gc  -  pruist)    von    nid.,    mnld.  25  pukkern  ebensogut  direct  von  dieser  y  buk 

pruischen  (brausen,  schäumen,  (cf.  auch  pogge,  pok  u.  pung  von  d^r  aus 
n,  niesen  etc.,  bullirc,  fenere,  in-  tosen,  brausen  od.  stürmen  etc.  entstan- 
um  murmure ;  singultire,  singultus  denen  Bedtg. :  pfauchen  u.  blasen,  sich  auf- 
weitergebildet,  welch  Letzteres  eine  blasen  etc.)  abgeleitet  werden  kann,  welche 
ebenform  von  nid.,  mnld.  bruisen,  30  nach  den  von  Fick  (I,  151)  dazu  gestellten 
i    (cf.  brûsen)    ist   u.   wonach  »ich        Wörtern  als:  skr.  bukkâra  (Löwengebrüll), 

Bedtg.:  niesen  aus  der  von:  bukk,  bukkati  (bellen)  etc.;  griech.  bûktés 
n,  rauschen,  tosen,  lärmen  etc.  'ânemos  (heulender,  schnaubender  Wind), 
t  hat.  bukün^,   lat.  buccinum  od.  bucinum  (Trom- 

,.  publik,  öffentlich,  bekannt  etc.:  35  pete,  Kriegshorn),  h\icc&  (Blase ;  Backe)  etc. 
Jlen  't  publik  ferkopen  laten ;  —  etc.,  sowie  nd.  puchen  (lärmen,  räsonniren) ; 
iblik  genug.  —  Das  lat.  publicus  ahd.  pfûchôn  (pfauchen,  schnauben),  sowie 
.US  populicus  von  populus  (Volk).  unser  pogge  u.  pung  etc.  ein  blosses  ScThUI- 

od.  puche,  Finne,  Schwäre,  Beule.  od.  Ton- Wort  ist  u.  auch  von  Fick  (IV, 
Urform  von  pokke,  pok  od.  mit  die-  40  111)  als  Erweiterung  von  gräco-ital.  bu  (als 
uchen  etc.  von  derselben  y  buk.  Ablaut    von    ba)    angesehen    wird.      Dass 

i  od.  (richtiger)  pughen,  pochen,  übrigens  der  Stamm  buk,  fmsalirt  bunk 
ross  sprechen,  gross  u.  dicke  thun,  auch  wahrscheinl.  unserm  bunken  zu  Grunde 
etc.;  —  he  sitt  to  (od.  deid  niks  liegt,  ist  wohl  zweifellos,  sowie  auch,  dass 
m  un  pralen ;  —  he  pucht  up  sin  45  derselbe  noch  vieleti  sonstigen  urspr.  deut- 
jrote  ndkôm.  —  Nd.,  mnd.  puchen ;  sehen  Wörtern  zu  Grunde  liegt. 
Id.,  mfläm.    pochen   (od.   poghen);  Sollte   nun   aber   beim  Vergleich   unsers 

ochjen;  nfries.  (Johansen,  pag.  bûkô  u.  mûkô  das  griech.  bous,  lat.  hos 
lin ;  wang.  puch ;  satl.  puchje ;  nhd.  (griech.  u.  dar.  kommen  auch  die  Formen 
ochen  auch  (cf.  Grimm,  Wb.)  50  boü,  bös,  bön  vor)  wohl  wirklich  für  älteres 
buchen,  puchen,  sowie  mnd.  neben  gous,  gos  stehen  u.  mit  skr.  go  (cf.  kô)  von 
Seh.  u.  L.)  auch  puggen.  —  Es  dem  mit  bu  synonymen  Tonwort,  bz.  der 
nit  nd.  pucken  od.  pukken  (stossen,  ]/  gu  (sonare,  clamare)  abstammen,  da  für 
klopfen,pulsiren  etc.),  wovon  toir  nur  einen  solchen  gewaltsamen  Lautwechsel,  bz. 
Freq.  od.  Iterat.  pukkern  haben,  wie  65  den  IJ ebergang  von  g  in  b  doch  durchaus 
wang.  (Ehrentraut,  I,  63)  nicht  kein  Grund  vorlag  u.  ynan  griech.  bous  od. 
atl,  puchje  die  Bedtg.:  gross  u.  dicke  bou,  lat.  bos  in  der  Bedtg. :  Brüll  er  od. 
laut  u.  gross  sprechen,  prahUn  etc.  Brüll- Wesen  doch  mit  dem  gleichbedeu- 
vn  ebenso  wie  das  nhd.  X)  ochen  auch  tenden  ir.  bö;  cambr.  buch  viel  ungezwun- 
gen an  die  Thür  etc.  od,  vom  Pochen  60  gener  u.  ebensogut  direct  mit  griech,  bau  bau 


PUDDE  7M                         IPÜDBLH 

(GeheU  des  Hundes),  banb&ô  (onomatopöisches  Wegen  der  Beditg. :  aufgeechwoOena  od, 

od.  8c?MÎlnachahmendes   Wort),  baúzô   od.  aufgetriebenes,     aufgeUâhtes    Ehoas   tm 

baiixö  (onomatopöisch  bau,  baa  rufen,  bellen  pudding  vergL  auch  unser  puffer  od.  pafEert, 

etc.,  cf.  unser  wu-wu   u.  wuf  od.  wuf-wuf)*  wosu  hier  noch  weiter  bemerkt  sei,  das 

bausmos  (Geschrei),  bo&zö  (schreien,  lärmen),  6  beim  Vergleich  des  franz.  boat  «.  boaton 

bôüuia   (Geschrei,   Ruf),   boâö   od.   boaein  von  unserm  hui  od.  mnld.  hotte,  nhd,  Butte 

(schreien,   lärme^i,  tosen,  brausen,  prahlen,  in  Hage-   od.  Hain-Butte  (t^.   8  bat)  das 

rühmen  etc.)   etc.  von  der  Ton-  od.  Schall-  franz.  boudin   u.   ctengl.   bodiag  etc.  audb 

Wurzel  l)u  (cf.  auch  bu,  bûbâ,  bûman)  ab-  von   einem  Stamm  bod   od.   8tU>st.  bodde, 

leiten  kann,  zu  der  xoahrscheinl.  auch  unser  10  budde  entstanden  sein  könnte,  dem  auék 

bau  od.  baue   (Bremse^   Stechfliege),   sowie  die  Bedtg.:  schwellen  od.  AufgeschwcUenes, 

bau    od.  baue   (Schlag,    Klapps,    Ohrfeige)  Aufgetriebenes  etc.   zu  Grunde  Hegt.    Ver- 

14.  hvMeii  gehört,  da  das  nhd.  Bremse  von  gleicht   man  nun  aber  femer,    dass  vom 

brimman,   bram,   brummun   (brummen)   ab-  Stamm   klat   auch  unser  kladde,  kladden, 

stammt  n.  sich  die  Bedtg. :  Schlag  od.  Klapps  15  kladdern  etc.  abstammt,  bz.  dass  das  nd.  t 

etc.  auch  wieder  von  selbst  aus  dem  Schall-  auch  sehr  leicht  wieder  zu  d  wird,  so  kann 

stamm   bu   ergiebt,   der  ja  dieselbe  Bedtg.  man   beim    Vergleich    des  franz.   boodine 

wie  klap  hat  od.  ein  Schallwort  wie  dieses  (Knöpfchen),    nprov.   bondftli  (Bützel)  ete. 

u.  klak,  klat,  knap,  knat  etc.  ist.  zu  franz.  bouton  u.   nhd.  Bützel  kaum 

pndde,  s.  padde.  20  umhin,  dass  auch  das  afranz.  boudin,  oenj^. 

padde-stôl,  s.  padde-stôl.  beding,  poding ;  engl,  padding  etc.  mit  im* 

pudding,  Pudding.   —   Nd.  pudding   u.  serm  but  u.  butten,   nid.  bot  «.  botten  e(c. 

(Schütze)  puddcn,  budden.   —  Das  ent-  zusammenhängt,  wie  ja  auch  nd.  ^r.  Wh) 

lehnte  engl,  pudding,  was  auch  die  Bedtg. :  puddig  fdick  aufgeschwollen)  u.  pndde-wont 

Speise  u.  Wurst  hat  u.  mitaengl.pndmg^  25  (dicke  'W'urst,  Blutwurst,  cf.  auch  ndpairel 

poding   aus  afranz.   boudin   (Wurst)   ent-  für  puddel  [kleines,   dickes  Ende,  hwMtr, 

stand,dessen  verschiedene  Bedtgn.  im  nf ranz.,  dicker  Mensch],  bz,  nd.  puddel,  paddik  6ft 

als :  Blut-,  Both-,  Weiss-  Wurst,  Wulst,  Pfühl  Dähnert,  sowie  engl,  puddle,  kurz u.  dick ; 

etc.  beim  Vergleich  von  boudine,  Knöpfchen  kurzer,  dicker  Mensch  etc.  u.  Weiteres  unier 

(früher  auch  Nabel),  nprov.  boudoli  (Bützel),  80  unserm  buddeln),  sowie  mnd.  (8c  h.  u.  L) 
boudougno    (Buckel,    Geschwulst)    darauf       huddech  (dick  geschwoUen?),  ebenso  wie  mnd. 

schliessen  lassen,   dass  das  afranz.  boudin  bud   (s.  dieses  Wort  bei  Seh.  u.  L.)  an- 

urspr.  ein  aufgeschwollenes  od.  aufgequoUe-  scheinend  mit  unserm  bat  fqf.  1,  2  «.  8  bat) 

nes,    aufgetriebenes   Etwas   bezeichnete    u.  zusammenhängen  u.  mit  diesem  gleidieiiUr' 

demnach  ausser    Wurst  (cf.   wurst  auch  85  Sprungs  sind. 

in  der  Bedtg.:  Wulst  etc.)  auch  noch  son-  1.  padel;   t.  q.   bfldel   (cf.  bfll)  =  mnd. 

stige  Bedtgn.   gehabt  haben  wird.  —  Zum  budel,  ahd.  pntii  od.  pütU  (Beutd)  =  mßM. 

franz.   boudin    (Wurst)   cf.   mfläm.,   mnld.  puydel,  puyl;  schott.  paddill  (Beutd,  Säek- 

benlinck,    bolinck    (intestinum,    intestinum  cJien  etc.)  etc. 

fartum ;   farcimen,   hila  od.  hilla)   u.   wenn  40      2.  padel  od.  pfidel,  Pudd,  rauher,  kraut 

man  das  nid.  goud,  woud  =  gold,  wold  od.  haariger  Hund.  —  Nd.  padd. 

nd.   wold  vergleicht,   sowie   dass   aud^  in  3.  padel,    Pudel  od.  Fehlwuff,   Fdüer, 

vielen   franz.    Wörtern  aud   od.   oud    aus  Versehen  etc.,  z.  B,  beim  Kegdsehiehen  od. 

auld,   ould,   bz.   ald,   old   (cf.   z.  B.  franz.  auch  sonst,  wie  auch  nd.  pudd;  ~-  he  bed 

bandet,  baude,  baudrc  u.  afranz.  boudouin  45  'n  pudel  mäkt;   —  wel   hed  m!  de  podel 

=  unserm  Boldewin,  bz.  franz.  baud-bold,  bakt?  —  cf.\  pudeln.  —  Da  das  Jotctnii 

sowie  mou  von  moUis  u.  poudre  von  pulvis  auch  im  Würfelspiel  einen  unglÜdUitM» 

etc.)  entstand,  so  ist  das  franz.  boudin  (so-  Wurf  (einen   Hundewurf)   bezeidkmä,  M 

fern  es  ein  aufgetriebenes  od.  aufgeschwol-  wird  auch  wohl  dieses  padel  dasselbe  Wof^ 

lenes  Etwas  bezeichnet)  woJil  zunächst  ver-  50  wie  2  pudel  sein. 

wandt  mit  schott.  boldin,  boidyn  (schwellen),  4.  padel,  schmutziges  od.  verkommenes  «• 

boulden  (swelied),    boinys  (swells),    bolnyng  gemeines  Weib,   Schlumpe^   Hure   etc.;  — 

{sweWing)  etc.,  wobei  Ja  mies  on  auf  schwed.  'n  pudel  fan  'n  wif;  —  so  'n  olden  podel! 

bulna  (aufschwellen)  verweist,  wovon  bulning  wel  wul  Buk  dar  nog  wol  an  fergnpea?  -;* 

(Anschwellung  od.  Eiterung  unter  der  Haut)  55  Wohl  urspr.  dasselbe  ^ie  2  padel  «.  €ia 

etc.    u.  wobei  man  dann  auch  wieder  an  ähnliches  Schimpfwort  wie  band.     Ver^ 

eine  Verwandtschaft  mit  mnd.,  bz.  unserm  indessen  noch  Weiteres  unter  2  podebu 

bule   od.    bûle  (Beule)   u.  bulen   od.   bûlen  1.  padelo,   einen  Pudd   (od.   FMzuift 

(schwellen  etc.),    sowie  vidleicht  auch  mit  Fehler,   Missgriff,    Versehen  etc)  Maekm» 

belle,  bolder  etc.  denken  könnte.  '  '^oerfen^   fehlen,    sich  venätm. 


tÜDELÎÏ  «7«  PUF 

ït  aiufähren  od,  machen,  pfuschen,  wieder  in  die  Bedtg.:    FaU,  Stosa,  Schlag 

;Aen,  schmieren  etc,;  —   he  is  an  't  etc.  selbst  übergeht;  —   puf  sä'  't,  dar  lag 

,  rftkt;  —  h6  pudelt  to  föl;  —  wat  't  od,  dar  lag  he;  —  puf  sä'  't,  do  gung  't 

t  (pfuschest,  mantschest,  schmierst  etc.)  gewer  lös ;  —  he  hed  'n  gdden  puf  dän ;  — 

wërtoregt? —  Davon:  ferpudeln;  —  5  he  krôg  'n  puf,    dat  he  nêt  wus,   war  ho 

1  Buk  (od.  dat)  ferpudeld ;  —  de  budel  blêf ;  —  hé  gaf  hum  'n  puf  up  de  kup,  bz. 

ludeld  (verpfuscht,  verdorben  etc.); —  in  de  rügge  etc.   —   Nd.,  nhd.,  mnd.  puf; 

pudeld  mi  H  all';  —  wel  hed  dat  nu  nid.  pof  etc.   u.  mit  buf,   sowie  unserm  pif 

rpndeld,  dat  de  blömen  all'  ferdrôgt  u.  paf  od.  baf  von  baffeji    (latrare  etc.,   cf, 

—  Nd,  pudeln.  10  baf  od,  baff  u,  baffen  bei  Weigand),  so- 
adeln  (seltener  paddeln),  schüttelnd  wie  auch  dem  roman.  Stamm  buf  (cf, 
\schemd  od,  mit  Geräusch  u.  starker  buf,  bnffen  u,  die  dort  angeführten  Stellen 
ung  (od,  vielfacher  Hin-  u.  Her-  bei  Diez)  urspr.  eines  Ursprungs,  da 
ing)  der  Gliedmassen  etc,  baden  od,  man  weder  annehmen  kann,  dass  das  germ, 
m;  —  he  pudeld  sük  dUgtig;  —  dat  15  buf,  puf  od.  baf,  paf  älter  ist  wie  das  roman, 

mut  nog  erst  pudeld  (gebadet  od.  ge-  buf,  noch  dieses  älter  als  das  germ.  buf,  puf 

m  u.  dann  wieder  eingebündelt)  worden,  od.  baf,  da  sie  sämmtlich  auf  urspr.  Sdudl- 

to  bedde  gân  kan;   —  de  fögelkes  stamme   od.    Tonwörter  ba   u.   bu  (redupl. 

Buk  in  't  water  od.  in  sand ;  —    de  baba  u.  bubu  od.  weitergebildet  zu  bab,  baf 

pudeln  (latU  u,  heftig  rühren   od.  20  u.  bub,  buf  etc.,   cf,  babbe,  babbel,  bubbel, 

u,  heftige  Bewegungen  machen,  wiMer^  bz.  die  Bemerkung  zu  puchen   u.  auch  lat. 

1  't  water  od.   in  't  sand  herum.    —  babae  u.    bubo,   bubare,   sowie  bua  etc.   u. 

auch  wohl:   bepudeln,   mit  Wasser  auch  noch  Weiteres  bei  Pott,  Wurzelwb., 

nd  bespritzen   u.  bewerfen,   besudeln  I,  1139)  zurückgehen,  wobei  ich  wegen  der 

-  sê  bepudeln  sük ;  —  sê  hebben  sük  25  Entstehung  des  f  in  buf,  puf  atts  b  auf 
t  od,  in  bepudeld.  —  cf.  buddeln,  so-  nhd.  Büffel,  franz.  bufle,  ital.  bufalo  etc. 
as  erste  pudeln  bei  Weigand,  aus  lat,  bubalus,  griech,  boúbalos  verweise, 
mer  auch  engl,  puddle  (plantschen,  was  zweifellos  mit  lat.  bubo  u.  bubare,  sowie 
hen,  trüben,  unrein  machen,  in  höcJist  wahrscheinl.  auch  mit  bos  u.  griech, 
imwasser  tauchen  etc.)  u.  aengl.  SO  bous  zum  Tonwort  bu  (redupl.  bubu,  wie 
tmann)  podel  (lacuna) ;  ^^Z.  puddle  baba,  bamba  von  ba,  cf.  babbeln)  gehören, 
nm,    Koth);    schott,    (Jamieson)  da  der  Büffel  sowohl,   als  auch  das  bos 

od.  pudle  (to  work  diligentily  in  a  od.  bous  genannte  Bind  (s.  Weiteres  dariü>er 

wslj  etc).  unter  puchen  am  Schlüsse)  urspr.  wohl  als 

il-dik,  besoffen  od.  dick  wie  ein  Pudel,  35  Brüll  er  od.  brüllende  Thiere  aufge- 

^;ick  u,  voll.  fasst  sind,  ebenso  wie  auch  kô  (Kuh)  diese 

)l-nat,  pudelnass,  völlig  durchnässt  u.  Bedtg.  ?uU,  u.  wie  auch  kU,  bubo  u,  bubare 

reicht.  von  der  redupl.  y  bu  od.  dem  Tonwort  bu 

)r,  Puder,  Mehlstaub  od.  feines  Mehl  abstammen,   wie   dies  bei   Fick   (I,   685) 

>estauben  der  Haare  etc.  —  Das  ent-  40  unter  bub,  baub   zu  ersehen  ist,   der  sogar 

franz.  poudre  u.  dies  aus  lat.  pulvis,  auch  unser  pumpen  u.  pupen  zu  diesem  bub 

sen  Accusativ  pulvercm,   indem  dies  stellt,  wovon  neben   unserm  bubbeln    auch 

(  polvre  u,   dann  mit  Ausfall  des  v  zweifellos   das   nd,    u,    nhd.   puppern    ab- 

re   u.   dann  mit   eingetretenem  d  zu  stammt. 

poudre  (s.  dieserhalb  auch  Weiteres  45       Vergleicht  man  nun   aber  weiter   unser 

pudding)  wurde.  pûs,  pusten  u,  bûsen  (stürmen,  tosen,  brau- 

ir-störm,  ein  kleiner  heftiger  Wirbel-  sen  etc.)   u.   dabei  weiter   auch  ital.   buffa 

od.  Windwirbel,  wobei  der  Staub  in  (unnützes  Geschrei,  Lärm  etc.),  bufera  (Sturm 

%  aufgewirbelt  wird.  Da  derselbe  bald  mit  Begen  u.  Schnee,    Wirbelwind),    buffo 

rgeht  u.  nur  Staub  aufwirbelt,   ohne  50  (das  Blasen,   der  Windstoss)   u.    lat,   bufo 

Schaden  zu  thun,   so  wird  auch  ein  (Kröte  :=   aufgeblasenes    od.    aufgeblähtes 

*,hes,  heftiges  AufbraxAsen  eines  sonst  Etwas,  wie  unser  pogge  von  der  y  buk,  cf, 

higen  Menschen   mit  diesem  Namen  puchen,   pukkern   u.   pung),    bz.    dass    die 

net,  der  wohl  soviel  als  Puder-  od.  Schallwurzel  hu  aus  der  Bedtg.:  sonare  etc. 

b- Sturm  bedeutet.  55  auch  die  Bedtg. :  tosen,  stürmen,  blasen  etc. 

Bf,   Schaltwort  wie  buf  od.  pif,  paf,  entwickelte  u.  dass  hieraus  dann  auch  wieder 

mlich  wie  diese  u.    auch   wie   klap,  die  Bedtg.:  Blase  od.  durch  Luft  u.  Wind 

:lak  das  Geräusch  (u.  zwar  hier  des  aufgetriebenes  u,  aufgeblähtes  Etwas,  bz,  die 

m)  eines  Falles,  Stosses,  Schlages  od,  von :  aufblasen,  aufblähen,  auftreiben,  auf- 

es  etc.   bezeichnet,   dann    aber  auch  60  schwellen   etc.    entstand   (cf.  auch  pûs  in 


PUF  768  PÜEK 

pûs-bakke,  Pausbacke),  so  erklärt  sich  auch  kan  dat  puff^  aferal  hören ;  —  b.  aufs 
leicht  die  Bedtg,  von  4  puf  etc.,  be.  von  Gerathewohl  handeln  od,  kaufen  u.  borgen; 
nid.  paf  u.  pof,  aufgehlasen,  aufgebläht,  —  he  puft  d'r  nët  so  lank  up  loa,  bit  dat 
aufgeschwollen  etc.  u.  nid.  paffen  (cf  paffen),  't  all'  up  is ;  —  c.  bleuen,  bläken,  bauschen 
sowie  ferner  das  aengl.  u.  engl,  paff  (das  5  etc.;  —  he  puft  sflk  ap;  —  dat  kléd  od.  de 
plötzliche  u.  starke  Hauchen,  Blasen,  An-  mau  puft  so  up;  —  he  puft  dat  to  fOl  up 
blasen ;  der  Hauch  [od.  pûBt] ;  der  ausge-  (bauscht  das  tu  viel  auf,  maeht  mehr  Lärm 
blasenc  Bauch  beim  Tabakrauchen ;  Äufge-  davon  als  nöthig,  Obertreibi  das  eu  sehr  etc.). 
blasenes  od.  Aufgetriebenes,  Lockeres  u.  —  Nd.,  mnd.  puffen;  nid.,  mnld.,  mfläm. 
Schwammiges;  Prahlerei,  Windete),  puffcr  10  poffen;  norw.,  schwed.  puffa;  <lân.  puffe.  — 
(Pudding  od.  aufgetriebener  u.  gegohrener  Weiter  vergl.  buffen,  be,  aengl.  (Strat- 
Mchlkloss)  u.  manche  sonstige  Bedtgn.,  die  mann)  paffen,  poffen  tf.  baffen,  sowie  engl, 
sich  aus  dem  Schallstamm  puf  od.  buf  (cf.  puff  (stark  blasen ;  rauchen,  paffen,  schnau- 
buffen  n.  puffen  u.  Weiteres  bei  Diez,  I,  ben,  schnaufen,  pfawhen,  keuchen,  sich 
93  unter  buf)  entwickelt  haben,  von  dessen  15  aufblähen,  aufschwellen,  einem  TroU  bieten, 
älterer  Form  bub  neben  unserm  bubbel  auch  spotten  etc.)  u,  puff  (blasen,  aufblasen,  auf- 
das  ital.  bubbone  (Beule,  Geschwulst,  cf.  schwellen,  dehnen,  bauschen  etc.). 
Diez,  I,  92)  u.  griech.  boubön  (Drüse  od.  paffer,  eine  kleine  Pistole  od,  auch  eine 

aufgeblähtes,  aufgetriebenes  Etwas  etc.,    cf.        kleine  runde  Flasche;  —  Oow^^,:  tasken- 
pok,  blase,  bladder  etc.)  abstammt.  20  puffer  (eine  kleine  Sack'  od.  Taschenpistole 

2.  paf.    Nur  in  der  Bedensart:  he  hed        od.  auch  eine  kleine  runde  Tasehenflasche). 
d'r  gen  puf  up  =  er  will  nicht  darauf  los,        —  Nd.  puffer ;  nid.  poffer. 
hat  keine  Lust  u.  Neigung  um  darauf  los  paffer,  paffert,  paiferd,  ein  gegohrener  od. 

zu  gehen   od.   sich  darauf  zu  stürzen,   um        aufgegangener,  aufgetriebener  Mehlkloss  od. 
sich  das  Betreffende  zu  erobern   od.  an  zu-  25  Pudding,  der  in  einem  Topf  od,  einer  Pfanne 
eignen  etc.   —  Es  bedeutet  wohl  soviel  als :        (pufferts-panne),  bs.  in  einer  Form  gahr  ge- 
Stoss   od.  plötzlicher   Sturz  u.   Fall    (auf       backen  wird.  —  Nd.  puffer;  hld.  poffert 
Etwas),  da  es  jedenfalls  dasselbe  Wort  wie  pa-hS ,    a.    Interjection  od,   Ausruf  der 

1  puf  ist.  Verachtung  u,  des  Spottes;  —  pahâ  Margret, 

B.  ^Viî^Borg;  —  wat  up  de  puf  fo(l.  pump)  30  wat  is  din  hemd  lank;  —  b.  Gesdirei, 
halen  od.  borgen,  kôpen.  ~  Wohl  soviel  Lärm,  Spektakel,  Geprahle  etc.;  —  'n  grôt 
als:  Schlag  od.  Stoss,  Wurf,  Fall  (aufs  puhâ  maken ;  —  he  mâkt  d'r  föl  to  fOI pnht 
Gerathewohl  od.  Ungefähr),  une  wir  auch  fan;  —  wat  hebben  (od,  maken)  de  kinder 
von  unüberlegten  u.  unvorbedachten  Hand-  för  'n  puhä.  —  Nfries»  puhee.  —  WM 
lungen  u.  Käufen  sagen :  dat  geid  up  'n  35  Compos.  vom  Schalhoort  pu  =  ba  (s,  unter 
blinden  puf.  —  cf.  puffen  sub  b.  —  Nid.  1  puf)  u.  hä.  —  qf.  auch  pa  im  Br.  Wb. 
pof  u.  nhd.  Puff.  =  pfui. 

4.  paf,  bauschige  Aufblähung  od.  Bausche,  pa-han,    Chrosssprecher,  Prahlhans,  Auf- 

dicke  Falte,  Wulst  etc.  auf  u.  an  Kleidern ;        Schneider,    Wich^gthuer  etc. ;   —   he  is  'n 

—  puffen  up  de  mauen;  —  'n  klêd  mit  40  regten  puhân.  —  Davon:  pnhaneré  (Auf- 
puffen.  —  Nd.  puf;  nid.  pof  etc.  u.  dies  Schneiderei,  Wichtigthuerei,  Windmacherei 
mit  pnflen  von  ital.  bviSeiTe  ßlaffen,  aufblasen  etc.  —  Es  ist  wohl  soviel  als  Lärm-  od, 
etc.),  falls  nicht  etwa  schon  viel  früher  im  Schrei-Hahn  etc.  u,  von  pa  als  urspr. 
Stamm  buf  od.  puf  sich  die  Bedtg. :  blasen  Tonwort  (cf.  puhä)  u,  hftn  susammengesetzt. 
u.  aufblasen,  blähen  entwickelt  hatte,  da  45  Oder  steht  es  vielleicht  für  urspr,  pach-h&n 
auch  dem  lat.  bufo  (Kröte)  ebenso  wie  (Poch-Hahn)  von  puchen,  lärmen,  praMen  ? 
unserm  poggc  u.  pung  die  Bedtg, :  aufge-  pûk,  rein,  sauber  od,  echt,  ehrenhaft,  red- 
blasenes  od.  auf  geblähtes  Etwas  zu  Grunde  lieh,  zuverlässig,  brav  etc,  (von  Charakter, 
liegt  u.  auch  die  Adverb,  pof  u.  paf  im  od.  im  Handel  u,  Wandel,  im  Geschäft 
nid.  die  Bedtg. :  aufgeblasen  od.  aufgebläht,  50  etc.) ;  --  he  is  nêt  regt  pûk,  harn  is  nét  to 
aufgeschwollen  etc.  haben.  —  S.  Weiteres  trôen;  —  rein,  sauber,  fein  etc,  od,  echt, 
unter  buf  u.  am  Schlüsse  von  1  puf.                  fest,  haltbar  etc.  od.  best,  auserlesen,   aus- 

paffen,  j)ujfe»;  a.  dumpf  tönen  od.  knallen,  gezeichnet^   vortrefflich   (von  Allem  was  im 

mit   hörbarem    Geräusch   stossen,   klopfen,  Handel   vorkommt   u.    verkauft  wird);   — 

schlagen,  fallen  etc.;  —  wat  puft  dütr;  —  55  de  weite  (od.  dat  flésk,  de  botter,   de  fisk 

he  puft  dat  gewer  lös;   —    dat  puft  up  de  etc.)  is  nêt  regt  pûk   (nicht   redU  rein   u. 

grund;    —    he  puft  up   de   griiud;    —    he  sauber,  bz.  nicht  recht  frisch  od,  nicht  mehr 

puft  togen  de  dör  an;   —    he  puft   (knallt  recht  haltbar,  vchon  verdorben  od.  mit  Oe- 

etc.   od.  stösst,  klopft  etc.)  d'r  man  up  los;  ruch  behaftet  etc.);  —   pQke  wäre  od.  pftk 

—  dat  hart  puft  hum  fan  schrik ;  —  man  60  g6d  (feine,  saubere  od,  echte,  feste,  haUbare, 


tÜEKJE                           Ï69  PÜLEN 

beste ,  vortrefflichste   Waare  od.   sauberes,  pnkkern,  rasch  u.  wiederholt  pochen  od. 

feines,  echtes,  bestes  Zeug  wie  Tuch,  Leinen  schlagen,    klopfen  etc. ;  pulsiren,   hämmern 

etc.);   —   *n  pûk  wicht   (a.   ein  äusserlich  etc.;   —    de  kop  od.  dat  hart  pukkerd  nu; 

feines,  sauberes,  anständiges,  hübsches,  nettes  —   he  sitt  in  ênen  weg  d'r  up  to  pokkern. 

Mädchen,   od.   auch   b,   ein  sittlich  reines,    5  —  Nd.  puckern  u,  (Schambach)  pnchern, 

vortreffliches   Mädchen);    —    dat  sügt  dar  —  Iterat.   von   pukken    als  der   eigentlich 

in  hûs  all'  regt  pûk  (fein,  sauber,  rein,  nett,  ecJU  nd.  Form  von  puchen. 

ordentlich  etc^  ût;   —   dar  in  hûs  is  't  nêt  päl,  s.  püUe. 

regt  pÛk   (nicht  recht  sauber  etc.   od.  nicht  pnle,  pul,  Schote,  Hülse,  Schale ;  —  pûl- 

recht  zuverlässig  u.  sicher,    dass   man    mit  10  arften  oa.  pälarften,  aucA  doparften  ^enann^ ; 

Zuverlässigkeit  dahin  gehen  kann),  dar  geid  —    arft-pulen   (Erbsenschoten ,   bz.  Erbsen 

gen  ördentlik  minsk  hen ,   od.   dar  ferkëren  mit  weichen,  essbaren  Schoten) :  —  sât-pulen 

blôt  hören,  schelms  un  défen  etc. ;  —  pûker  (Schoten   des  RappscMts  od,  Rübsens  etc.) ; 

(feiner,  sauberer  od.  echter,  besser,  vortreff-  —  bonen-pulen  (Bohnenschoten) ;  —  d*r  sitt 

licher  etc.)  as  pûk  kan  't  nêt  ûtsên  od.  wesen.  15  gen  pul  (collect.)  genug  an  de  bonen  od.  't 

—  Auch  subst.  gebraucht:  he  is  't  pÛk  od  sät  etc.;  d'r  is  to  föl  blût  fersmartd ;  —  he 
't  pûkje  (der  Feinste  u.  Gesittetste,  bz.  der  hed  'n  fôr  pulen  (Schotete  des  Rappsaats 
Beste  u.  Vortrefflichste  etc.)  fan  Norden ;  —  od.  des  Rübsens)  bald ;  —  de  pulen  (Schoten) 
dat  is  't  pûk  od.  pûkje  (das  Feinste  od.  ofplükken;  —  pulen  fan  gematen  (Hülsen 
Beste,  Vortrefflichste  etc.)  ût  de  ganse  ladung  20  od.  Schalen  von  Garnelen).  —  Nd.,  mnd. 
tê ;  —  he  hed  't  pûk  (od.  't  pukste)  d'r  ût  pqle,  puele ;  nid.  peul ;  mnld.,  mfläm.  peule, 
köft.  —  Nid.  puik  (auch  adj.  u.  subst.  ge-  puelc,  pole;  nfries.  pole.  —  Vergleicht  man 
braucht);  wfries.  puwck;  nfries.  (Outzen)  unser  bulster  =  ahd.  bolstar,  polstar,  nhd, 
pük;  nd,  (Bahn er t)  piik.  Polster,   bz.  dass  dieses   bei  uns  u.  im 

pûkîe  0(^.  pÛktje,  Dimin.  vom  Subst.  jiiik,  25  nid.    neben    Polster    atich    die   Bedtg.: 

pnkkel,   Buckel,  Höcker,  rundlic?^  Aus-  Decke,  Haut,  Balg,  Schale,  Hü^lse  etc,  hat, 

bauchung  etc.;  Nacken;  —  he  hed 'n  pukkel ;  so  ist  es  wohl  zweifellos,   dass   dieses   pule 

—  de  bôm  sitt  ful  pukkels ;  —  dat  land  is  neben  p&l  (in  pälarften)  u.  engl  peel  (Schale, 
fnl  fan  pukkels  un  högten;  ^  de  mûr  is  Rinde,  Haut)  dasselbe  Wort  ist  wie  engl 
nêt  lîk,  dar  sitt  'n  pukkel  in ;  —  't  sitt  all'  30  peel  (Kopfkissen,  Pfühl),  dessen  verschiedene 
ful  pukkels  un  bûlen;  —  hô  dragt  (od.  Formen  (s.  unter  pöl)  als  ags.  pyle;  aengl 
lädt)  dat  np  sin  pukkel ;  —  he  krigt  ^n  pule ;  mnd.,  mnld.  pole  etc.  ja  auch  voll- 
pukkel  ful  slage ;  —  he  hed  gôd  wat  up  sin  ständig  zu  pule  stimmen,  während  die  Form 
pukkel  kregen.  —  Sprichw.:  „all'  to  minen  päl  od.  pale  wieder  aus  pole  entstand.  — 
besten,'*  sä'  de  jnn^c,  do  hôe  (haute)  de  35  Wegen  des  hess.  (Vilmar,  300)  gepfui 
mester  de  stok  np  sin  pukkel  kört.   —   Im  etc.  s.  unter  pûlhörn. 

nid.  (cf.v.Dale)  bezeichnet  ^okke\,  pukke],  *    pulen,  a.  die  Schoten,  Hülsen  od.  Schalen 

peukel  dasselbe  wie  unser  pökel  (cf.  1  p6kel),  von  Bohnen,  Erbsen  u.  sonstigen  Hülsen- 

wahrend  nid.    (cf.   Weiland)  poghel   u.  fruchten  durch  Aufbrechen  derselben  öffnen, 

boghel  wieder  dasselbe  wie  nhd.  Buckel  40  um  die  in  denselben  liegenden  Fruchtkörner 

ist,  wodurch  es  denn  auch  zweifelhaft  wird,  herauszunehmen  od.  sie  von  der  HiUse  zu 

ob  pukkel  u.  nhd.  Buckel  (cf.  auch  buchel)  befreien,   bz.   sie  schälen  u.  abhülsen   od, 

zu  nhd.  bücken  u.  weiter  zu  biegen  (cf.  aushülsen,   Garnele  schälen  od.   die  Schale 

bakken  u.  bugen)   gehört,    od.  mit  pökel  u.  theilweise  davon  abziehen   u.  sie  dann  vor- 

pok  von  der  y  buk  abstammt.     Wegen  nhd.  45  sichtig   mit   den  Fingern    aus   der  Schale 

Buckel    aus    mlat.    bucula    u.    dies    aus  herausziehen  od.  herau^flückcn  u.  heraus* 

buccula  von  lat.  bucca  (was  selbst  wieder  klauben;   —   de  bonen  od.  arften   mntten 

tfif^  pogge,  pung  u.  puchen  von  der  y  buk  nog  pûld  (od.  ûtpûld)  worden;  —  wen  man 

abstammt)  vergJ.Diez  (11,225)  das  franz.  gernät    pulen    mut,    dar    kan    ên    de   ûä 

boucle,   sowie  auch   das   wang.    (Ehren-  50  lank  bi  worden,  wil  dat  so  'n  tipelig  wark 

traut,   I,   385)   puch   (kleiner  Erdhaufe,  is.    —    Daher  b.   (überhaupt  u.  allgemein) 

Hügel)  14.  unser  puche  od.pdche  (Schwäre,  schälen,   der  äusseren  Haut  u.   HüUe  he- 

Finne  =;  pökel).  rauben,  bloss  u.  nackend  machen,  wegnehmen, 

pukkeln,  auf  den  Puckel  od.  Buckel,  bz.  rauben,  plündern  etc.    (he  pûld  [od.  schild, 

den  Nacken   heben   u.  tragen,   den  Buckel  55  pelgt,  plünderd,  plükt,  trekt  etc.]  hum  gans 

od.  Nacken  belasten  mit  Etwas  u.  es  fort-  ût),  sowie  femer  auch  c.   mit  den  Fingern 

tragen ;   —    sê  pukkeln  hum  to  föl  up ;   —  langsam  u.  vorsichtig  abziehen  u.  abnehmen 

he  pukkeld  dat  mal  up  de  wagen ;   ~   he  od.  abklauben,  abpflücken  (z.  B.  das  Fleisch 

hed  in  sin  jögd  to  föl  pukkeln  mutten,  dar  von   den   Knochen),   vjoraus   dann   weiter 

is  he  so  frôg  old  un  krum  fan  worden.         60  auch  die  allgemeine  Bedtg.  von  klauben  u. 

4^  ten  Doornkaat  Koolman.    WOrtorlnioh.    II.  49 


PUELEN                           WO  ttLâ 

essen  (hê  pûld  de  banken  od»  bénen  of;  —  u.  lagern.    Sodann  aber  au(A  im  Allgemeinen 

hê  siit  bi  de  bunken  to  pulen;  —  he  pûld  eine   AhfaU-Ecke  in  der  Scheune^  wohin 

dV    ördcntlik    wat    längs    etc.)    entstand.  auch  der  Äbfcdl  des  Getreides  (die   leeren 

Der  weitere  Gebrauch  dieses  Verbums,   so-  Hülsen  der  Aehren,  die  âjpreu  etc.)  geworfen 

wie  seiner  Nebenform  pülen  u.  dessen  Dimin.    5  wird  (smit  't  man  in  de  pûlhörn ;  —  't  ligd 

pAIken  in  den  Sätzen :  he  sitt  de  gansc  dag  in  de  pûlhörn)  u.  woraus  somit  auch  erheUt, 

to  pulen   (schwer  u.  mühsam  zu  arbeiten);  dass dashess.  (Vilmar^pag.  300)  ge^fulf  ge- 

he  hed  d'r  wat  mit  to  pulen   (lange  damit  peul  in  seinem  Stamm  pfol  od.  peol  dasselbe 

zu  arbeiten,   viel  damit  zu  thun  etc.),   dat  Wort  wie  unser  Collectiv  pCÜ  (s.  unter  pole) 

he  't  klar  krigt;  —   't  gaDse  lëfen  is  niks  10  ist,  zumal  dessen  Verwendung  im  Winter 

as    pulen    (mühsames    Arbeiten    etc.)    un  als  Futter  für  das  Vieh  auch  damit  über- 

plakken ;  —  he  pûld  wat  torcgt  (er  arbeitet,  einstimmt,  dass  auch  hier  die  kleinen  Leute 

macht  od.  rührt  was  zurecht) ;   -—   he  sitt  die  pulen  (od.  Hülsen,  Schoten)  des  Bissens 

in  't  strô   (od.   de  erde  etc.)   to  pulen  (zu  u.   sonstiger  HiÜsenfrüchte  zu  dem   Iktde 

rühren  od.  zu  wühlen);  —  schal  'k  dt  reis  15  kaufen  od.  holen,  um  sie  als  Viehfutter  zu 

pulen  (soü  ich  dich  mal  fingern  od.  stossen,  verwenden. 

stechen,   kitzeln)  ?  ~   he  pûld   od.    pûlket  piilke  od.  pSltje  (Dimin.  von  paile),  eine 

(macht,  rupft,  zupft)  dat  lös  od,  ût  'n  ander;  kleine  Putte. 

—  he  sitt  al  in  de  nöse  to  pülen  od.  pûlken  pûlke  od.  pfiUje  (Dimin.  von  pule), 
(er   sitzt  immerzu  in   der   Nase    mit   den  20  Schötchen. 

Fingern  zu  stochern  um  den  Unrath  heraus  pûlken,  s.  unter  pulen. 

zu  machen) ;   —   he  pûlket  d'r  nët  so  lank  palle,  ein  grosser  Klumpen  od.  ein  dickes 

an  herum  dat  he  't  kürt  hed   etc.,   ergiebt  unförmliches   Stück,  besonders   ein   dicker, 

sich  von  selbst  aus  dem  von  pulen  in  der  lockerer,  schwammiger  u.  unförmlicher  Klum- 

Weise,    als   das  Enthülsen   der  Schale  u,  25  pen  Basen  od.  Darg, 

Haut  einerseits  mit  den  Fingern  geschieht  1.  pälle,  pIll,  Pulle,  Steinkrug,  Krug  etc. ; 

u.  die  Finger  dabei  immer  emsig  beschäftigt  —  Comjpos.:bêr-,  ölje-,water-pûl]eetc.  —  Nd., 

sind  14.  es  überhaupt  auch  eine  langsam  von  mnd.  pOlle,  pulle,  u,  dies  aus  lat.  ampnlla. 

Statten  gehende,  eine  zeitraubende,  müh-  2.  piiUe,  pfil.  iSoff;  —  he  is  an  de  pulle 

Same   u.   zugleich   minutiöse   u.    kleinliche  SO  kamen    od.    räsd.    —    Wohl  dasselbe   wie 

(tipelige)    Arbeit   ist,    sowie   weiter    auch  1  pülle,  od.  sonst  mit  8  pülle  zu  pullen. 

daraus,  dass  das  pulen  im  los  u.  frei  machen  3.  pülle,  pül,  Trinker,  Säufer;  —   he  is 

von  Etwas  besteht  u.  beim  pulen  die  Finger  'n  olden  püAe  od,  sûp-pûlle. 

in   die   Schoten   u.    Schalen    hineingesteckt  pUllen  (Dimin,  püllken),  trinken,  saufen 

werden,  um  das  Inwendige  los  zu  lösen  n.  35  etc.;   —   he  pullt  de  ganse  dag  an;   —   he 

herauszuholen    etc.    —     Cotnpos.:   ofpuleu,  deid  niks  as  her  pullen, 

ofpülen,    ofpûlken;   —   ûtpulen,    ûtpûlken  pül-pot,  ein  grosser  Steinkrug^ähnlicher 

etc.  —   Nd.,  mnd.  pulen  (dasselbe) ;  mnld.  irdener  Topf  zum  Aufbewahren   von  Fett, 

polen,  poelen   (excavare,  decorticare) ;   satl.  Butter,  eingemachten  Bohnen  etc. 

pûlje,  ûtpûlje;  wang.^t\inh\ptL[(beklauben,  40  1.  puls,  Puls,  Schlag  od.  Stoss  des  Blutes 

benagen);  nfries.   (Johansen,  pag.  175)  in  der  Hauptader  am  Unterarm  nahe  dem 

pnllin  od.  (Outzen)  pole  etc.  Handgelenk;  —  de  pnls  stdd  still;  —  man 

päleD,  s.  unter  pulen.  kan  de  puls  nêt  mër  fölen  etc.  —  Compos, : 

pnler   (Dimin.  pûlker),   Einer   der   pûld  puls-ader,  Schlag-Ader.   —   Aus  lat.  pulevs 

od.  das  pulen  thut;  —  daher  a.  Entliülser,  45  (Schlag,   AdemscMag)  von  palsum ,    dem 

Schaler ;   —   arften-,  gernât-puler  etc. ;   —  Supinum  von  pellere. 

b.    Klauber,   Herausklauber  etc.,  od.  Esser  2.  pals.  a.  das  unten  an  einer  Stange  he- 

etc. ;  —  he  is  'n  regten  pulcr,  he  wêt  't  alP  festigte  Stossholz  (Klotz  od.  durchlöchertes 

herût  od.  ût  'n  ander  to  pulen  un  to  klufen ;  Kreuz)  in  einem  Buttergefäss,  welches  darin 

—  de  olde  puler  pûld  (od.  klaubt  u.  isst)  50  auf-  u.  niedergestossen  wird,  um  dadurch 
de  héle  dag  an;  —  c.  Beisser,  Pflücker,  die  Scheidung  der  Butter  von  der  Milch  zu 
Stocherer;  —  puler  od.  pûlker  in  de  erde  bewirken;  —  b.  der  Klotz  unten  am  puls- 
od.  de  nöse  etc.;  —  d.  müJisam  n.  schwer  stok  genannte  Stoss-  u.  S^ngatock.  — 
Arbeitender  etc.;  —  he  is  'n  olden  puler,  In  beiden  Bedtgn.  gehört  es  eUs  Stost- 
he  pûld  un  pöscld  de  gansc  dag  an.  —  55  Ding  mit  dem  mnd.  puls,  nld.joh  (Stoss- 
Nd.^  mnd.  puler.  Stange  od.  Stange  mit  einem  Klotz  daran, 

pfil-hörn,  Schoten-,  Hülsen-  od.  Schalen-  womit  man  ins  Wasser  stösst,  um  Fische 

Ecke,   Ecke  od.   Winkel,   wohin  die  leeren  ins  Netz  zu  treiben)  zu  pulsen,  nid.  poben, 

Schoten    des  Rappsaats   od.   Rübsens   beim  cf.  pulsken. 

Dreschenhingeschüttetod.hingebrachtwerden  60  8.  puls.    Dieses  gewöhnlich   (auch  nd.) 


tÜLSKE»                          in  tÜMPfi 

in  derselben  Bedtg.  wie  pÔ3  etc.  (cf.  1  pose)  1.  pulteriff,  palterg,  zerrieaen^  zerlumpt 

gebrauchte  Wort  (nog  ên  puls  od.  pôs  lüden ;  etc. ;  —   de  lücnt  Bügt  so  pulterlg  (od,  pal- 

—  nog  ên  pals  makeD)  ist  eins  mit  mnd.  puls  terig)   ût ;   —    'n   pulterigen   rok.    —    Zu 
(das  Anschlagen,  besonders  das  Anschlagen  pulte. 

u.  Läuten  der  Glocken,   das  Geläute),  was  5      2.  palterig,  pulterg,  polterig,  stolperig, 

auch  mit  1  puls  aits  lat.  pulsus  entstand.  unbeholfen,  plump,  polternd,  lärmend  etc.; 

pnlsken,   pUlsken,   mit   einem  Stock  od.  —  he  word  so   pulterig;  —  ho  kumd  d'r 

einer  Stange  ins  Wasser  stossen  u.  schlagen  so  pulterig  mit  fan  dag.  —  Zu  pultero. 

etc.;  —   he  pulsket  so  in  H  water,  dat  't  pnlter-palter ,    puUer-hUks,    pnlter-jan, 

hast  an  bÖn  un  balken  flûgt  —  Es  ist  Dimin,  10  Polterer,  Stolperer,  Poltrian,    Lärmmacher, 

u.  Iterat,  vom  hier  ungebräuchlichen  pulsen  pnlver,  Pulver.    In  allen  Bedtgn.  wie  im 

=  nid.  polsen ;  mnld.  polssen ;  schwed.  pulsa  hochd.   —   Sprichw. :  he  hed  't  pulver  6k 

etc.,    was  mit  span.,  port.   pulsar;    prov.  nêt  erfunden.  —  Räthsel:  't  is  nog  lütjeder 

polsar;  franz.  pousser    (wovon  poussiren)  as  'n  fl6,  un  't  kau  dog  bölken  as  'n  kô.  — 

etc.  aits  lat.  pulsare  entstand.  16  Aus  lat.  pulvis. 

pnls-stok,  Stoss-,  Springstock,  bz.  Stock  palver-erde,   eine  schwarze,   leicht  zer- 

od.   Stange,   woran   unten   ein   Klotz   (cf.  reibliche    od.    leicht   zu   Staub  zerfallende 

2  puls  sub  b)  befestigt  ist  u.  den  man  einer-  höchst  unfruchtbare  Erdart,  die  sich  öfters 

seits  beim  Fischen  mit  dem  Jagd-Netz  etc.  unter  dem  klei  findet, 

gebraucht,  um  damit  die  Fische  durch  Stossen  20      pnmmel,   pUmmel,    ein  kurzes,   dickes, 

u.  Bühren  im  Wasser  ins  Netz  zu  treiben,  untersetztes,  unförmliches  u.  rundlich-volles 

während  derselbe  andererseits  als  Spring-  Etwas  od.  Bing;  —  he  (od.  sê)  is  'n  dikken 

stock  dient,  um  damit  über  die  Gräben  zu  pumme];  —  sê  word  so  dik  as  'n  pummel; 

setzen,  —  ho  is  'n  lütjen  pummel;   —   'n  pummel 

pult,   PuU,   schräger  Tisch   od,  schräges  25  fan  'n  kind  od.  junge,  wicht  etc. ;  —  pummel- 

Oerüst  zum   Lesen  u.  Schreiben;  —   lös-,  endtje   (kurzes,  dickes,   dralles  Endchen); 

schrif-pult    —   Aus   älterem  pulpt,  pulpit,  —  pummel-  od.  pümmel-wurst  (kurze  dicke 

pulpet  u,  dies  aus  lat.  pulpitum.  Wurst,  im  Gegensatz  zu  der  gewöhnlichen 

palte,  pnlt,  Lumpe,  Fetzen,  Lappen,  un-  Mettwurst),  —  Nd.  (Schütze,  Danneil) 

förmlicher  Klumpen  etc.;  —  H  sunt  niks  as  30  pummel, pummel  (Via^^ßZ^e);  wang.(Ehren- 

pulten  uu  klatten;  -—  he  dragt  niks  as  olde  traut,  I,  385)  pummel  (penis  od  phallus). 

pulten  un  läppen;   —   'n  pulte   (od,  klatte  —  Es  steht  jedenfalls  für  pumpel    u.   ist 

etc.)  fan  'n  wif;  —  dikke  pulten  darg  etc.  mit  diesem  eines  Ursprungs,  wie  auch  nd. 

—  S.  das  Weitere  unter  palte.  (S c h am b ach)  pümpei  einen  kurzen  dicken 
pnlter;  i.  q.  palter,  wird  aber  auch  von  35  Menschen  bezeichnet. 

einem  klotzigen,  klobigen  od.  plumpen  u.  pammelig,  pumlig,  pammelg,  dick,  rund, 

dicken  Menschen  ('n  pulter  fan  'n  kërel  od.  unförmlich  u.  watschdig ,   bz.  aufgetrieben, 

junge),   sowie   in  der  Verbindung:   hulter-  aufgebauscht  od.   bauschig,   locker,    nach- 

pulter,   pulter-palter ,   pulter-büks   etc.    ge-  lässig  etc.;   —   he  word  so  pummelig,   dat 

braucht,  wo  es  indessen  zu  pultern  gehört.  40  he  hast  nêt  mër  lopen  kan ;  —  de  klêr  sitt 

pnlter-bfiks ,   pnlter-jan   etc.,   s.  pulter-  pumlig;  —  he  sitt  so  pummelg  in  de  klêr. 

palter.  pnmmelke,  pümmelke  (Dimin.  von  pum- 

pnltern,  poltern,  mit  Geräusch  u.  Lärm  mel);  —  'n  pümmelke  fan  'n  wicht 

stapfen  od.  fallen,   stürzen,   rollen,   wälzen  pump,  Borg;  —  wat  up  de  pump  halen. 

etc.;  —  wel  pulterd  d'r  so  dör  *t  hûs?  —  45  —  cf.  pumpen. 

he   pulterd   fan   de   b5n   herunder;   —    he  pumpe  od.  pnmp,   Pumpe,   hohles  Bohr 

pulterd  mit  de  dör  in  't  hûs  (auch  fig.) ;  —  von  Holz  od.  Metall  zum  Heben  od.   auch 

he  pulterd  afer  de  kop;  —  dat  pulterd  sUk  zum  Durchlassen  von  Wasser  od.  sonstigen 

d'r  hen.  —  Auch  subst. ;  he  is  an  't  pultem  Flüssigkeiten ;   —   water-,   drank-,  spiritus- 

r&kt ;  —  de  budel  rftkt  in  't  pultern  (Fallen,  50  pumpe  etc. ;  —  'n  pump  in  'n  pütte,  bakke 

Stürzen,  Bollen  etc.).  —  Es  wird  auch  noch  etc. ;  —  'n  pumpe  in  od.  dör  'n  weg  leggen 

in  der  Bedtg.:   durchschlagen,   durchhelfen  um  't  water  lös  to  worden.  —  Nd.  pumpe; 

etc.  gebraucht,  wie  wir  z.  B.  von  Jemandem,  nid.  pomp ;  mnld.  pompe  etc.  —  Aus  franz, 

der  sich  selbst  durchschlagen  u.  durchhelfen  pompe   u.  dies  mit   dem  gleichbedeutenden 

kann  od.  durchschlägt,  sagen:  he  kann  sOk  55  span. ,  port.,  cot.  homh^.  vielleicht  von  roman., 
allen  pultem;  —  he  pulterd  sûk  allen  dör  ital.  bombare  (schlürfen,  trinken,  zechen). 
de  weit,  obgleich  auch  hier  die  sinnl.  Bedtg. :  Vergleicht  man  indessen ,  dass  das  ital. 
rollen,  wéUzen,  umlegen  etc.  ist.  —  Wohl  tromba  (wovon  auch  unser  trumme,  trummel 
aus  dem  hochd.  u.  dann  vielleicht  mit  hnllern        etc.)  neben  Trompete  u.   Trombe  (od. 

etc.  von  ahd.  bolôn,  polôn.  60  Wirbelwind,  Wasserhose  etc.)  auch  dieselbe 

49* 


PUMPEL  772  PÜNDEL-GOD 

Bedtg.  wie  das  franz.  pompe  u.  span.  bomba,  es  indessen  auch  leicht  möglich  ist,  dass  he- 

hz.  unser  pumpe  hat  u.  dass  auch  das  mnd.  griff  lieh   auch  eine  Annäherung  an  pamp 

Plumpe    (Pumpe)    u.    plumpen    (Wasser  in  nd.  pvonp-hoiien  u.  nhd.  Punq>ho8e  (weite, 

pumpen)  wahrscheinl.  mit  dem  Schallstamm  faltige,  bauschige  Hose,  ef.  auch  pump-sak) 

plump  o(f.  plumps  fc/.  plumpen  od  plumpsen)  6  stattfand,  was  mit  nd,  pump,  nha.  Pomp, 

zusammenhängt,  so  ist  es  auch  sehr  leicht  griech.-lat.    pômpa   (Gepränge,   feierlicher 

möglich,    dass  das  franz.  pompe   u.  span,  Aufzug  etc.)   aus  griech.  pompe    (Sendung 

bomba  (Pumpe)  mit  ital.  bomba  u.  bombare  unter    Geleite,    feierlicher    Aufzug    unter 

(schlürfen,  schlucken  od.  glucksen  etc.j   cf.  grossem  Geleite  u.  mit  Gepränge)   entstand 

Diez ,  II,  12   unter    bobo ,    sowie   unser  10  u.  zu  griech.  pempein  (schicken,  senden  etc.) 

sinken  u.  klukken)  aus  dem  griech.  bombös  gehört. 

(dumpfes  Geräusch,  Getöse)  u.  bombéô  (tief  pumpen ,  pumpen ,   a.   Flüssigkeiten   mit 

u.  dumpf  tönen ,  summen,  rauschen,  tosen  der  Pumpe  aus  Etwas  heraufholen  od.  sau- 

etc.)   entstand,   über   dessen  Herkunft    das  gen  u.   durch  das  Abflussrohr   ausströmen 

Weitere  unter  babbelen  zu  ersehen  ist.  16  machen;   —   b.   auf  Borg  nehmen,  borgen. 

pnmpel,  dicke,  plumpe,  watschelig  gehende  —    Ob  die  letztere  Bedtg.   nicht  aus  der 

od.  in  beide  Seiten  fallende,  hinkende  Per-  ersteren  in  der  Weise  hervorging,  dass  das 

son,  od.  auch  dicke,  plumpe,  nachlässig  ge-  Wasser  pumpen    (od.   saugen,   heben, 

kleidete  Person,   bz.   Person,   die   weite   u.  schöpfen  etc.)  aus  Etwas  heraus  in  die 

bauschige,   faltige  Kleider  trägt;   —    sê  is  20  fig.    von:     Geld    pumpen    (od,    heben, 

'n  olden  pumpel;  —  'n  pumpcl  fan  'n  wif.  schöpfen)  aus  Jemandes  Beutel  über- 

—  Mit  pumpel  in  den  Compos. :  Jan  humpel-  ging  u.  dass  dann  hiervon  wieder  das  Subst. 

pumpel    od.   Jan  humpel  di  pumpe] ,   sowie  pump  (Bora)  entstand? 

gepumpel   (Gewatschel,   langsames  u.  nach-  pamp-haKe,   ein  an  einem  längeren  Stiel 

lässiges  Gehen,  träges  u.  langsames  Gethue,  25  befestigter  Haken,  womit  der  Pump-Eimer 

Gezauder   etc.)    etc.    zu   pumpein,    bz.   mit  (cf.  emmerke)  u.  das  Saugventil  (rf.  hartje) 

diesem  eines  Ursprungs.  aus  dem  Pumpenrohr  herausgehoben  werden, 

pamBelig,  pamplig,  pumpelg,   watschelig  wenn  sie  reparirt  werden  müssen, 

u.  nachlässig  etc.;  aufgebauscht,  faltig,  un-  pnmp-sak,    a.   ein  weiter ,  fältiger ,  bau- 

ordenüich,  schlotterig  etc.,  bz.  so  weit,  dass  30  sehender  Sack;  —  b.  fig.:  ein  dicker^ plum- 

die  Kleidung  nur  lose  darum  herumhängt  per,  klotziger  Mensch, 

etc. ;  —   sê  löpt  so  pnmpeliff;   —   sê  is  so  pamp-sîl,    ein  Siel  od,  Wasserdurchlass, 

pumpelig  in    de  klêr;   —   dat  kléd  sitt  so  der  durch  ein  Durchlass-Bohr  (cf,   pumpe 

pumpelig  od.  pummelg  etc.  sub  b)  gebildet  wird  od.  worin  eine  soiMe 

pnmpeln,   watscheln  od.  watschelig,   un-  85  pumpe  als  Wasserdurchlass  Hegt, 

ordentlich   u.    nachlässig  gehen ;    (sich)   in  pûn,  Steinbrocken  od.  Stein-  u,  Bau-Schutt. 

weite ,    bauschige ,  faltige   Kleider    hüllen,  —  Nid.  puin  (Schutt,  Bauschutt,  T^mmer), 

(sich)  flachlässig  u.  unordentlich  od.  Schlot-  puinhoop    (Schutthaufe),    —    Es    ist    wohl 

terig  kleiden ;  —   he  pumpeld   dV  so   wat  zweifellos  ident,   mit  nid.,  mnld.  puiin  od. 

hcn ;  —  8ê  pumpeld  sOk  (kleidet  sich  schlot-  40  puym   (in  puymsteen,  Bimsstein)    was  mit 

terig)  gau  wat  toregt;   —   sê  pumpeld  sOk  nhd.   Bims  u.  engl,  pumice  ete.   aus  tat. 

(kleidet  od.  hüllt  sich  schlotterig  u.  weit,  bz.  pumex  entstand.    Das  nid,   puyii  ist  dann 

hüllt  sich  in  faltige,  bauschige  Kleider  etc.)  aber  wahrscheinl.  aus  dem  frant,  ponce  od, 

d'r  dügtig  in.  span.   (es)  ponia  (piedra  esponia   =   engl. 

Im  nd.  hat  pumpein  od.  pümpeln  (cf.  45  pomicestone,  nid,  paymsteen)  entstanden, 
Schambach,  Dähnert,  Br.  Wb.  etc.)  wie  puym  u.  mnld,  peyms,  nhd.  Bims 
die  Bedtg.:  (freq.)  stossen  od,  stampfen,  (pumex)  aus  pumex  etc.  —  Da  der  Bims 
hin-  u.  herstossen  etc.,  woraus  jedenfalls  od.  Bimsstein  eine  leichte,  lockere  u, 
hervorgeht,  dass  der  Stamm  pump  urspr.  leicht  bröckelnde  Steinart  ist  u,  anderer- 
ein Schallwort  ist  u.  ein  dumpf  es  Geräusch  60  seits  auch  durch  Brechen  gewonnen  wird 
von  einem  Schlag  od.  Stoss  etc.  bezeichnet,  u.  Bruchstein  ist,  so  erklärt  sieh  die 
Dieses  ^nm^  ist  daher  eins  mä  nhd.  (W e i-  Bedtg.:  Steinbrocken  von  hld,  puin 
gand)  Pump  (dumpfer  Schall,  Stoss  od.  von  selbst,  ganz  abgesehen  davon,  dass  aw^ 
Schlag),  was  mit  mlat.  bumbus  aus  griech.  die  Bruchsteine  als  Bausteine  verwandt 
bombôs  entstand  u.  demnach  mit  pumpe  65  werden  u.  auch  das  mfläm,  payn  (moiUon) 
eines  Ursprungs  ist.  Wie  nun  aber  der  sowohl  die  Bedtg.:  Bruch-  ais  Bau* 
Schallstamm  plump  in  die  Bedtg. :  dick,  un-  stein  hat. 

förmlich,  stark,  massenhaft,  ungefüge,  roh  pand,    Pfund.   —   Aus  lat,  pondas   von 

etc.   (cf.  plump)   überging,   so  hier   wieder  pendere. 

auch  pump   in  pumpel   u.  pumpein,  wobei  60      pundel-god,  s.  unter  punding. 


PÜND-GIFT  773  PUNEN 

pnnd-gift  ftröKZ.  Pfundgift  od.  Etwas  was  cImbot),  engl  ^pounûer (Pfandstall- od.  Hürden- 
ein Pfund  gieht  u.  enthält)^  eine  hölzerne  Aufseher)  u.  nhd,  (Grimm,  Wb.,  Wei- 
Form,  die  ein  Pfund  Butter  fasst.  gand  etc.)  Beunde;  hayr,  (Schmeller) 

pundingjjpaniiiiig,  pannen,  conirah.  pang,  Beunte;  ahd.  piunta,  biunda;  mhd.  biuote, 
Plur.  pandingen,  panningen,  contrah.  pno-  5  biunde,  biunt,  piuut  (freies,  besonderem  Ge- 
gen,  starkes,  schweres  Tau  od.  Tauwerk  zu  brauch  u.  Anbau  vorbehaUenes  u.  eingehegtes 
verschiedenen  Zwecken  u.  namentlich  das-  Grundstück,  Gehege,  Zaun  etc.,  bz.  dasselbe 
jenige  Tau  od.  Tauwerk,  womit  das  in  wie  das  obige  aengl  punde  u.  engl  pound) 
langgestreckten  Wällen  (hier  mrsen  genannt)  etc.  u.  auch  vielleicht  nhd.  Spund  (Zapfen 
zusammengekehrte  Heu  mittelst  des  Wies-  10  zum  Verschluss  eines,  bz.  das  zum  Ver- 
baumes  durch  vorgespannte  Pferde  in  grössere  schliessen  des  Fasses  dienende  Etwas)  u. 
Haufen  zusammengezogen  wird  od,  womit  Spund  (Rand  am  Holze  mit  Fuge  od.  Nuth 
der  Wies-  od.  Windel-Baum  (cf.  punterbôm)  zum  Zusammenfügen  od.  Schliessen)  abstammt, 
hinten  od.  vorne,  bz.  an  beiden  Enden  an  sofern  dies  nämlich  mit  Schweiz,  punt,  bunte, 
den  Wagenleitern  u.  sonstigen  Wagetitheilen  15  ponte ;  schwäb.  bunte  (Spund)  u.  franz. 
festgeschnürt  (od.  festgebunden,  festgemacht,  (Diez,  II,  233)  bonde  (Schleuse;  Zapfen 
befestigt,  gefesselt  etc.)  wird,  damit  die  Ge-  etc.),  bondon  (Spund)  urspr.  eins  ist  u.  mit 
treidegarben  (od.  das  aufgeladene  Stroh  u.  vorgesetztem  8  aus  pund  entstand. 
Heu)  festliegen  u.  nicht  vom  Wagen  herunter-  pnnd-stiik,     Gewichtstück   von   1   Pfund 

fallen.     Je   nachdem   nun   das   betreffende  20  Schwere. 

Tau  zur  Befestigung  des  Wiesbaumes  vorne  1.  pnne  od.  pune,   pÛD,   Spitze   od.   ein 

od.  hinten  am  Wagen  gebraucht  wird,  wird  spitzes^  scharfes,  stechendes  Etwas,  Zinke, 
es  för-  od.  achter-punding,  bz.  för-  od.  achter-  metallener  Nagel  od.  Stecken,  Stachel  etc. ; 
punning  genannt,  während  das  gesammte  —  'n  pûn  för  an  de  slä'  (od.  't  bot  etc.); 
Tauwerk  incl  der  dazu  gehörenden  Block-  25  —  de  mar  (od.  de  pôrt  etc.)  iß  mit  isdern 
Scheiben  od.  Blockrollen  puudings-  od.  puu-  punen  besettd,  dat  d'r  nUms  afer  klautem 
nings-gôd  od.  auch  pundel-gôd  heisst  kan ;  —  'n  stok  mit  'n  pûn  od.  prikkel ;  — 

Begrifflich  liegt  das  obige  Wort  am  he  hed  d'r  drê  punen  in  (od.  dör)  sl&n  laten ; 
nächsten  zu  bund,  bündel  (von  binden)  u.  —  he  jagt  hum  de  pûu  in  't  lif ;  —  he 
würde  ich  daher  den  Stamm  pund  von  pun-  30  etekt  hum  mit  'n  pûn  in  de  mârs.  —  Auch 
ding  14.  pundel  mit  bund  auch  ohne  Be-  nd.  (in  der  Gegend  von  Stade)  pune  = 
denken  identificiren,  sofern  ein  Beispiel  vor-  prikkel.  —  Wohl  von  punen. 
läge,  dass  die  Wörter  band  u.  bund  ebenso  2.  pnne  od.  pnne,   pun,   Finne,   kleines 

wie  im  ahd.  auch  im  and.  mit  anlautenden  stechendes,  schmerzhaftes  Bluigesê^wür.  — 
p  belegt  wären.  Da  nun  einerseits  aber  die  35  Nd.  (Br.  Wb.,  III,  377)  pune,  pun  (Blut- 
Bedtgn. :  schliessen,  festmachen,  fesseln  etc.  geschwür),  —  Wohl  dasselbe  wie  1  pune, 
u.  binden,  zusammenfügen,  vereinigen  etc.  da  auch  das  franz.  clou  neben  Nagel  die 
(cf.  die  y  pa^^  von  fangen,  fé  etc.,  bz.  von  Bedtg.:  Blutgeschwür  hat. 
lat.  pango,  pactum,  paciscor,  pax  etc.)  sich  3.  pnne  od.  pune,  pnn,  in  der  hier  sehr 

so  nahe  berühren  u.  andererseits  das  pun-  40  gebräuchlichen  Redensart:  *t  is  all'  in  de 
ding  od.  pundelgôd  nicht  eigentlich  so  sehr  punen,  —  od.  be  hed  't  all'  gôd  in  de  punen, 
zum  Binden  von  Elioas,  sotidern  vielmehr  was  so  viel  heisst  als:  es  ist  Alles  fest  u. 
zum  Fest-,  Ein-  od.  Zusammenschliessen  u.  sicher,  bz.  Alles  abgemacht  u.  fertig.  Alles 
Festmachen  der  Garben  etc.  mittelst  des  geregelt  u.  in  Ordnung,  Alles  so  wie  es  sein 
Wiesbaumes  (cf.  punterbôm)  dient,  so  könnte  45  muss,  —  od. :  er  hat  Alles  gut  fest  u.  sicher, 
man  bei  punding  auch  an  eine  Ableitung  Alles  gut  abgemacht  u.  fertig.  Alles  gut  in 
von  ags.  (L.  Ettmüller)  pyndan  od»  Ordnung  etc.,  wo  pune  wahrscheinl.  in  4^ 
pj^ndan (cludere, includere etc.,  c/. for-pyndan,  Bedtg.:  Nagel,  Heftnagel  (cf  1  pune  = 
ezcludere,  —  gepyndan,  circumcludere)  den-  Nagel,  Drahtstift,  bz.  =  spiker)  gebraucht 
ken,  wovon  ausser  ags.  pjnding  (prohibitio,  50  ist,  sodass  die  sinnl  Bedtg.  dieser  Bedens- 
remoratio)  auch  das  aengl.  (Stratmann)  art  die  ist:  dass  Alles  in  Nageln  od.  Heft- 
punden ;  engl  pouud  mit  den  Nebenformen  nageln  ist,  od.  Alles  gut  festgenagelt  u.  be- 
(cf.  Lucas)  pind  u.  pund  (einschliessen,  festigt  od.  festgemacht  ist,  wie  wir  auch 
einsperren,  einpferchen) ; Schott.  (J amies on)  sagen:  *t  is  all'  in  de  spikers. 
poind,  poynd  (distrain  seize  in  warfare),  so-  55  pnnen  od.  pnnen ,  stechen  etc. ;  —  he 
wie  ausser  aengl  punde,  engl  pound  (septum,  pund  hum  (er  sticht  od.  stachelt  ihn) ;  — 
umzäunter  u.  eingefriedigter  Platz  für  das  he  pund  hum  fast  (er  sticht  od.  steckt  ihn 
Vieh,  Pfandstall  od.  Stall  wo  das  gepfän-  fest);  —  he  pund  dat  an  de  wand  etc.  — 
dde  Vieh  eingesperrt  wird  [hier  ßchütt-kau  SoUte  dieses  Wort  nicht  mit  mhd.  punieren, 
genannt] ;    Gefängniss) ;   aengl  pinder   (in-  60  pungieren ;  afranz,  pugner ;  franz.  poigner ; 


PÜN-SLAE  774  PUP 

schott.  punye,   puDge    etc.,   sowie  vieUeicht  pUnten,  pfintjen,  a.  punhtiren,  stechen, 

auch  das  ags.  (L.  Ettmüller)  puDJan;  in  die  Erde  stecnen  u,  bohren ;  durch  Stechen 
acngl.  (S  trat  man  n)  pouncü  (conterere) ;  messen  od.  abmessen,  untersuchen,  erforschen 
ags.  gopunjan  (comminiicre),  piinere  (pinsor)  etc.;  —  he  püntd  od.  pûntjed  dat  in ;  —  he 
von  lat.  puDgere  entstanden  sein  ?  —  Oder  5  püntd  od.  püntjed  dat  of ;  —  he  püntd  od. 
ist  es  von  ]mnQ  iceilergcbildet  u.  dass  dieses  piintjcd  dat  so  genau  ût  etc.;  —  h.  spitzen, 
mit  ital.  piignale,  spaii.  punal  (Dolch)  sowie  spitz  n.  scharf  machen,  zuspitzen  etc. ;  — 
wahrschcinl.  auch  (Diez,  II,  104)  sjHin.  he  püntd  od.  püotjcd  dat  an  etc.  —  lild. 
piiya,  pua;  port.  pua  (Spitze,  Stachel,  Dorn  puntcn  etc.  —  Au^  franz.  pointer,  bt.  mit 
etc.)  aus  lat.  pugio,  pugionis  entstand  ?  —  10  1  pünte  von  punctus,  punctum  von  pungere. 
Oder  ist  uvser  pnne  aus  liarpunc  u.  punen  panter  od.  pnnter-bôm,   Wieshaum,  Win- 

aus  harpiineu  mit  Abwerfnng  der  Vorsilbe  delbaum,  nd.  auch  Bindelbaum  genannt,  bz. 
har  gekürzt?  der  lange,  vorn  mit  einem  Kopf  od.  Knauf 

}fVin'H\a\  Stccken-Schlittcnybz.  ein  Schlitten  versehene  Baum,  der  der  Länge  nach  über 
der  mit  puncn  (od.  Stecken  (s.  1  pune)  auf  15  die  auf  einem  Wagen  aufgeschichteten  Gar- 
dem  Eise  od,  Schnee  vorwärts  hcioegt  u.  ben  u.  Strohbündel  (cf.  schôf)  od.  das  dar- 
forlgeschohen  tctrd.  auf  aufgeschichtete  Stroh  u.  Heu  gelegt  u. 

pnng,  pnngel,  Beutel,  Tasche,  Sack  etc.  vom  u.  hinten  mittelst  starker  Taue  (cf. 
—  JV(/.  pung;  vmd.  pungc;  n/(/.  pong,  ponk ;  punding)  angezogen  u.  an  den  Wagen  he- 
wfrics.  pongh;  nfries.  puiig;  ags.  pung;  20  festigt  wird. —  Mnld.,  mfläm.  ponterboom; 
acngl.  imngc ',  engl.po\ic\i\  a^.  pungr,  pungs ;  nd.  (Schütze),  bz.  eiderst.,  dithm.  punter- 
norw.,  scJiwed.,  dän.  pung;  goth.  puggs  od.  boom;  sali,  ponter;  tifries.  (Johansen, 
pugg ;    ahd.  fuiig   (rect.  pliung  od.  phunk) ;       pag.  135)  puntar. 

mgricch.  pouggc,  pouggion ;  ngriech.  pouggi ;  ponterii,   a.  den  Wiesbaum  (punter)  mit- 

wal.  punge ;  mlat.  ponga ,  poncha ,  pochia  25  telst  Stricken  od.  Tauen  an  den  Wagen  be- 
(dasselbe);  ital.  (mdartl.)  punge  (Kropf  der  festigen;  —  b.  Heu  mittelst  des  Wiesbaumes 
Vögel).  —  Mit  ags.  poca,  poha,  pocca;  zu  grossen  Häuf en  zusammenschleppen,  was 
aengl.  poke ;  engl.,  mnld.  poke ;  franz.  poche  in  der  Weise  geschieht,  dass  zwei  Pferde 
([Hfra),  sowie  mit  unserm  pok,  pökel  etc.  mittelst  langen  u.  starken  Tauen  vor  den 
von  der  Schall  würzet  od.  dem  Tonwort  buk  30  Wiesbaum  gespannt  werden  u.  dieser  dann 
u.  zwar  hier  in  der  aus  sonarc  etc.  ent-  hinter  das  schon  in  langen  Wallen  (wirsen) 
stau  denen  Bedtg.:  pfauchen,  blasen,  sich  zusammengekehrte  Heu  gelegt  u.  von  den 
aufblasen  od.  aufblähen  etc.  (cf.  pogge,  Pferden  vorwärts  gezogen  wird;  —  c. 
pok,  puchen  etc.),  da  pung  urspr.  ein  auf  mittelst  des  vor  der  Egge  (statt  des  Knüp- 
geblasenes  od.  aufgeblähtes  Etwas,  bz.  wie  35  pels)  befestigten  Wiesbaumes  das  gesäete 
pok  eine  Blase  od.  einen  Schlauch  etc.  be-  Korn  eineggen,  wie  solches  dann  geschieht, 
zeichnete,  ehcnao  wie  diese  Bedtg.  auch  dem  wenn  das  Land  noch  zu  nass  ist  u.  von 
mnld.  poiighc,  waterponghe;  mnd.  pungc  den  Pferden  nicht  betreten  werden  darf, 
(ccpaca),  bz.  dem  mfläm.  ponghe  (berle,  —  Nd.  (Schütze),  bz.  eiderst.,  dithm. 
Wasser- Eppich)  zu  Grunde  liegt.  40  puntern. 

puug,  pnngen,  punning  etc.,  s.  punding.  püntig,  spitz,  scharf,  stechend  etc.,   (fig.) 

punkf,    Punkt,   in   verschiedenen  Bedtgn,        spitz^  scharf,  genau  etc.  —  Zu  1  pünte. 
toie  im  hochd. ;  —  he  makt  d'r  'n  puukt  bi ;  —  püntje    (Dimin.    von    1    pünte),     kleine 

he  od.  dat  stcid  up  de  punkt;  —  sê  sunt  in        Spitze. 
alle  punkten  cns  etc.  —  Das  lat.  punctum  von  45      1.  pÜDtjen ;  i.  q.  pünten. 
\m\\gvve(stechenyStoss€netc.),cf.  das  folgende  2.  püntjen,  mit  dem  Fährboot   (2  pünte) 

1.  pünte,  pünt,  Spitze;  —  'n  gabel  mit  od.  einem  grossen  Kahn  über  einen  Fluss 
drê  püuten;  —  de  püut  fan  't  mest  is  of-  setzen  od.  fahren;  —  he  püntjed  hum  afer 
braken;  —  he  stekt  (od.  graft)  dat  dV  mit        de  Ems;  —  he  püntjed  dat  dftr  hen. 

de  pünte  tan  't  mest  üt ;  —   'ii  stok  mit  'n  50      piintjer,  Schiffer,  Fährmann,  Boatsknecht 

isdern  pünte  etc.  —  Aus  franz.  pointe  von        od.  Person  die  auf  einer  pünte  fährt. 

lat.  punctum,  cf.  punkt.  pünt-tan,   das  starke  Tau,  miüdst  dessen 

2.  pünte,  pünt,  ein  grosses  flaches  Boot,  das  Fährboot  über  einen  Fluss  gezogen 
bz.  ein  grosser,  flacher,  länglich-viereckiger        wird. 

Kahn,    welches    meist    als    Fährboot    zum  55      pup,  s.  puppe. 

Uebersetzcn  über  die  Flusse,  sowie  auch  zu  püp    (Kindersprache),    a.    ein   hörbarer, 

sonstigen  Zwecken  (cf.  inudder-]>ünte  =  doch  leiser  Furz;  —  püp!  sä'  't  nërske,  do 
m\u\(\ev-\mxin)  verwendet  wird.  —  Nid.  pout',  gung  de  wind  d*r  üt;  —  b.  menschliches 
mnld.  ponte;  mnd.  ])untc,  pont  etc.  — Aus  Excrement,  Koth;  —  d&r  sitt  püp  so.  — 
franz.  i)onton  von  lat.  pous,  poutis.  60  Nd.  puup;  nid.  poep.  —  cf.  paptL 


PUPEN  775  PURER 

pipen    (Kindersprache),     leise   furzen;       Nasenlöchern  festseUi;  —  dat  kin4J6  hed 

seine  Nothdurfi  verrichten.   —   Nd.,  mnd.  'n  pur  in  de  nöse   Sitten;   gif  ml  efen  'n 

papen;  nid.,  mnld.,  mfläm.  poepen,  —   cf.  spdl,  dat  ik  de  d'r  ûthâl';  —  junge!  mâk' 

popû.  dat  da   de  puren   ût  .de  nöse  krigst,   du 

popke,  papken,  s.  unter  puppe.  5  snûflfelst  d'r  je  fan;  —  b.  dickes,  verhärtetes 

pûp-nërs,  Dimin.  pûp-nêrske ;  —  du  krigst        AugenschmaU,   hz.   ein  Stück  sogenannter 

gliK  wat  för  dm  pûpnêrs.  Augenbutter;   —    du   mnst   de  puren    erst 

pappe,  pap,   Puppe,  kleine  menschenähn-  ördentlik  ût  de  ogcn  wasken,  er  du  na  de 

Ucne   Figur,    kleines   Kind;    —    sê   ßpöld  schôl  geist.    —    Ob  es   als  Ünrath  vid- 

(spielt)  nog  mit  puppen;   —   w!  hebben  'n  10  leicJU  eine  Entlehnung  von  1  pure  (Kröte) 

lütjen  pup  kregen;   —   sé  was  nog  so  *n  ist^    wie   auch   Kröte   (cf.    1  Kröte   bei 

lûtjen  pup.  —  Sprichw. :  elk  hed  sin  pup  Adelung)  im  hochd.  ein  böses,  stinkendes 

war  he  mit  spöld.  —  Davon :  Dimin.  pupke  Qeschvmr   u.   eine  Krankheit  der  Lämmer 

(Puppchen),    —    pupke-brêi    (Kleinkinder-  bezeichnet,   wobei  sie  triefende  Augen   u. 

Pappe  od.  Mehlbrei  für  kleine  Püppchen),  15  Blattern  zwischen  die  HinterfOsse  bekommen 

—  pupken  (mit  der  Puppe  spielen,  sich  da-  u.  endlich  eine  dicke  Maierie  aus  Maul  u. 

mit  bescMftigen,   Kleider  dafür  machen  u.  Nase  absondern?   —    Oder  ist  es  vielleicht 

sie  der  Puppe  anziehen   etc.)    etc.   —   Aus  wie  nd.  (Br.  Wb.)  puur  (Staub)  ein  Contract. 

IcU.  pupa  (kleines  Mädchen,  Puppe,  Docke),  von  "puder,  sodass  die  Bedtg. :  Staub  in  die 

was  mit  pupus  (Knabe, Knäblein, Bübchen)  20  von:  Schmutz  u.  Unrath  ilberging? 

von  der  redupl.  y  pu  gebildet  ist,    wovon  purdePf  s.  purer. 

auch  lat.  puer,  puella,  putus,  puHus  etc.,  paren  od.  puren,  parren,  j^urren,  «tecAen, 

sowie  der  Stamm  put,   püt   in   puthcnneke  stossen,  bohren,  stochern,  stacheln,  treiben, 

od.   nd.  pûtjunker   (verächtlicher  Ausdruck  reizen   etc. ;   —   he  pûrd  d'r  'n  gat  in ;  — 

für  einen  unbedeutenden  Edelmann),  sowie  25  he  pûrd  dat  gat  apen;   —   he  pûrd  in  de 

in    (cf.   Dähnert   u.    Weigand   unter  erde   (od.   aske   etc.)   herum;   —   he  pürd 

púte)  pntcn,  puter,  pûtliâii,  pûttiöner  (welsche  hum  mit  'n  nadel   od.  eise,  spiker  etc. ;  — 

Hühner y  wenn  sie  noch  jung  u.  klein  sind)  he  pûrde  d'r  mit  'n  stok  in ;   —    he  pürd 

sich  herschreibt  u.  die  jedenfalls  als  Ablaut  sük  mit  de  finger  in  de  nöse  od.  ôren  etc. ; 

von  pa  in  papa  od.  pi  in  lat.  pipare  (cf.  30  —  he  pürd  sin  pip'  ût;   —   hê  pûrd  hum 

pipen)  ein  Ton-  od.  Schallioort  u.   so  auch  in  de  ribben;  —  ho  pürd  hum  to  't  bedde 

Kinderwort  wie  diese  ist  u.  wozu  sich  beim  herût ;  —  hê  pûrd  hum  nët  so  lank,  dat  ho 

Vergleich   von    pipi    unser   pup    od.   pupû  upsteid;   —   du  must   hum  nêt  mër  puren, 

vielleicht  richtiger  stellen  lässt  als  zu  bub.  anders  word  he  bös;    —   he  pürd  hum  an, 

pupû  (Kinder spräche),  Koth  etc.;  —  dar  35  dat  ho  förgels  geid;   —   du  must  hum  wat 

sitt  pupû  an ;    —    ik  mut  pupû  makcn.  —  anpuren,  dat  he  wat  fürt  mâkt,  bz.  dat  he 

Diese    Wörter   (nämlich    pupû ,    pûp    etc.)  beter  lôrd  etc. ;  —  de  nöse  od.  de  ôgen  ût- 

stammen  schwerlich   mit  lat.  p(is  u.  puterc  puren.  —  Auch  subst.:  dat  puren.  —  Nd., 

etc.  von  der  y  pu  (stinken),   sondern  wohl  mnd.  puren  od.  purren ;  nid.,  mnld.  porren ; 

besser  entweder  von  einem  aus  dem  Tonwort  iO  satl.    púrre,    ûtpúrre;    nfries.    (Outzen) 

pu  redupl.  pupu  (s.  unter  puppe)  od.  sonst  porre;  norw.  (Jv.  Aasen)  pora  etc.  —  Es 

von  der  SchaUwurzel  bu  als  Ablaut  von  ba  ist  vielleicht  dasselbe  Wort  wie  ahd.  porôn, 

(cf.   pok,   puchen,   1  puf  etc.),   atês  dessen  boron;    mhd.    poreo,   porn,   born    (bohren, 

redupl.  Form  bubn,  gekürzt  bub,  die  obigen  stechen  etc.,   cf.  2  baren),  doch  ist  es  auch 

Wörter    (cf.    auch    Fick,    I,    685)    ent-  45  möglich,   dass  es  mit  unserm  piren  (stechen 

standen,   wie  unser  pi-pi   vielleicht   aus  bi,  etc.,  cf.  3  piren)  urspr.  eins  ist  u.  mit  diesem 

bz.  bibi,  bib  als  Ablaut  von  ba,  baba,  bab,  von  einer  y  spar  abstammt,  wozu  auch  das 

cf.  babbeln  etc.  nhd.   Speer  sowohl  als  unser  spêr,   sowie 

pur  od.  pur,   rein,   nnvermischt  etc.;   —  weiter  Sporn  u.  spornen  etc.  gehört  u. 

pur  gold;  —   dat  pure  water;   —  de  pure  50  wozu  Fick   auch   das   lat.  parum   u.    das 

bôsheid   etc.   —   Aus   lat.   pûrus,   was  mit  deutsche  sparsam,  sparen  etc.  stellt  u.  wobei 

putus   u.   putare  von  der  y  pu  (reinigen)  man   beim    Vergleich   unsers   spir,   spirke, 

abstammt.  pSrken  auch  an  den  Zusammenhang  unsers 

1.  pure,  pur  od.  purre,  pnrr,   Kröte;  —  pir,  sowie  1  ti.  2  piren,  sowie  griech.  peira 
poggen  un  purren.  —  s.  padde  etc.  55  u.  peirein  (s.  unter  pir)  mit   der  alten  idg. 

2.  pure,  pur,  a.  dicker,  härtlicher  Nasen-  y  spar  denken  kann. 

schleim,  bz.  ein  Stück  Unrath  od.  zusammen-  purer,  pûrder,   Person  od.  Etwas,   Ding 

hängenden  Nasenschleims,   wie  sich  solches  etc.  die  od.  das  u.  was  sticht   od.  stachelt, 

namentlich  bei  Kindern  od.  Leuten,  die  die  treibt,  reizt  etc.  od.  pürd ;  —  he  is  *n  olden 

Nase  nicht  gehörig  putzen,   häufig  in  den  60  purer    od,    piirder     (Stocher er,    Sticheler, 


PURKS  776  PÜESKE 

Stacheler y  Beizer  etc.);  —  gif  mî  de  pûrder  pi6eag;per5.puschak;  târil;. puschik;  afghan. 

(od,  pipen-purer,  pipeu-pûrder,  pipen-prdkler  pischik ;    kurd,  psik ;    waüaeh,  pisece;    lU. 

etc.)  ëfen  ker,  dat  ik  de  pipe  ûtpûren  kau  ;  puije  u.  daneben  auch  noch  ir.  feisog  (KatgCy 

—  ik  mut  d'r  insen  'n  ördentliken  purer  Wildkatze,  cf.  Franc.  Lenormant, 
(od.  pûrdcr)  achter  setten,  dat  de  budel  5  Anfänge  der  Ctdlur,  pag.  246),  sowie  nhd. 
förgels  geid  od.  kumd.  —  Zu  puren.  (Grimm,    Wb.)   buse,   bise;    dsäss.   bise, 

pnrks,    ein   kleines    Menschenwesen,   ein  bize;  Schweiz,  busi,  büBi;   Schwab,  buse.  — 

Zwerg  od.  Knirps  etc. ;  —   he  blift  all'  Bin  Soüten  diese  Wörter  sämmUich  gemeinsamen 

läfeu  so  'n  lüijeu  ])urk8.  —  Nd.  (Schütze,  Ursprungs  u.   das   hoch-   od.   oberd.   buse 

IV,  179)  spurks.  10  auch   aus   älterem   puse   erweicht  sein,  so 

parren,  s.  puren.  könnte  dieser  Name  der  Kaize  mit  unserm 

1.  partje,  ein  unverhäünissmässig  dick  püst  (Äthem,  Hauch,  Wind  etc.)  u.  pusten 
aufgeschwollener  od.  unanständig  dicker  u.  od.  pusten  (hauchen,  wehen,  blasen,  schnau- 
fetter  Mensch;  —  so  'n  dikken  purtje  fan  beti,  fauchen  etc.)  von  einer  u.  derselben  y 
'n  kërel,  de  hast  uét  lôpcn  kan.  15  abstammen  u.  soviel  als  Faucher,  fau- 

2.  purtje,  Dreck,  Koth,  weiche  kothige  chendes  u.  schnaubendes  Thier  be- 
Masse, dicker  stinkender  Eiter  etc.;  —  de  deuten.  Möglicherweise  kann  indessen  das 
purtje  Icp  d'r  ût  (bz.  d'r  bi  dal),  so  kwabde  ersische  pusag ;  pers.  puscbak  etc.  auch  (in 
he  hum  an  de  wand ;  —  H  is  all'  to  êmer  ähnlicher  Weise  wie  griech.  ailouroB,  Kalter, 
purtje  tokwetst ;  —  as  he  de  sweir  dörsneden  20  Katze ;  Wiesel^  cf.  Fr anc.  Lenormant 
harP,  do  lêp  't  purtje  d'r  ût.  —  Compos.:  an  der  oben  angeführten  Stellt)  mit  skr, 
purfje-brêi,  Dreckbrei,  weiche  breiartige  putchha  od.  puccha  (cauda,  Schwanz)  u. 
Masse  etc.;  —  de  weg  is  nët  so  mudderg,  piccha  (cauda  pavonis)  zusammenhängen, 
as  of  't  êmer  purtjebrêi  is.  —  Es  ist  ein  was  wohl  die  Bedtg.:  BüLschel  od.  Feder-, 
Dimin.  von  nd.  purt  (Furz,  Koth)  in  purt-  2ö  Haar-Büschel  (cf.  pûske)  hcU,  da  es  das- 
kötel  (Excrement- Apfel),  was  zu  (Br.  Wb.,  selbe  Wort  wie  zend.  (F.  Jusii)  puga; 
III,  380)  purtcn,  Dimin.  purtjen  (furzen,  npers.  bush;  arm.  poc  (Kopfputz  =  I eder- 
scheissen)  gehört  u.   dasselbe  wie  nd.  (Br.  busch,  Federkrone?)  ist. 

Wb.,  I,  470)  fürten  ist.  piis,  s.  püsse. 

purtjen  (von  Dreck,  Koth,  weiche  kothige  30  pûs-bakke,  Pausbacke,  a.  dicke,  auf  ge- 
Masse, Gekröse  etc.),  heraus-  od.  hervor-  blasene  Backen;  —  he  hed  so  'n  p&r  pûs- 
queüen,  hervorkommen  etc. ;  —  de  schite  bakken ;  —  b.  ein  kleiner  Jume  mit  dicken 
purtjed  d'r  ût;  —  dat  pui'tjed  dör  alle  Backen;  —  'n  pûsbak  fan  'n  junge.  — 
naden  hen  etc.  —  Zu  2  purtje.  Wegen  pûsbakke  s.  unter  1  paf. 

pur-iit,   ein  spitzes  Geräth,   womit   man  35      pnsie,  pûske,  Dimin.  von  pûs. 
Etwas  auspurret    od.   ausräutnt,    Tabaks^  p&sK,  weich  u.  rauh  anzufühlen,  bz.  rauh 

räumer  etc.;  —   gif  mi  din  pûrût  efen  her,        u.  weich  wie  Pelzwerk.  —  Zu  pûs. 
dat  ik  de  pip  schon  maken  kan.    —  Auch  pûs-katte,   pûs-katt,   Katze.  —   Compos. 

nd.  purr-ût;  nid.  por-uit.  von   pûs  u.   katte.    —   Kinderreim:   bum! 

pus,  s.  pusse.  40  bam!   beier!    pûskatt   mag   gen   eier;    wat 

pûs,  a.  Lockruf  u.  schmeichelnde  Benen-  mag  so  dan?  eier  in  de  pann\  dkt  word 
nung  der  Katze.  —  Redensart,  u.  Sprichw. :       pûskatt  lekker  fan. 

he  is  so  môi  as  pûs!   —   dat  hét  nêt  altid  l.pûskefP/ur.  pûskes),  sl.  Kätzchen  od. 

püs!   pûs!   man  ôk  wol   insen   kats!   kats!        die  schwanzartige,   lockere,   bz.   zum  Theü 

—  dat  lôf  ik,  de  so  warm  sitt,  de  kan  sin  45  auch  feinfaserige  u,  tioolUge  od,  auch  pdzarUg 
kat  wol  püs  hêten ;  —  b.  feines,  weiches,  weiche  u.  braune  Blüthendolde  verschiedener 
schwellendes  Pelzwerk  od.  Pelzbesatz,  sei  es  Bäume  u.  Pflanzen,  wie  z.  B,  von  Haseln, 
ein  Halspelz  od.  eine  sogenannte  Boa,  od.  Pappeln,  Weiden  etc.  od.  von  B€hrh>lben, 
ein  Pelzmuff  od.  der  Pelzbesatz  eines  Rockes  Woll-Dünen-Gras  etc.  —  Nd.  (Br.  Wb., 
etc.;  —  'n^pûs  um  de  hals;  —  schal  'k  di  öO  III,  381)  püsken;  wang.  púzuk.  —  b.  ein 
efen  mit  min  pds  eieu  ?  —  so  glat  od.  so  weiches  wolliges  Härchen  od.  Fäserchen  von 
sacht  un  wêk  as  'n  püs;  —  c.  eine  Tasche  Pelz-  od.  RaucJi-Werk,  od.  auch  ein  feines, 
von  Pelzwerk.  —  Davon :  Compos.  pûs-katt  wolliges,  leichtes  Federiheüchen,  ein  leiehtes 
u.  pÛ8-mau  :=  pûs  u.  Dimin.  pûsje,  pûske,  Wollflöckchen  etc.;  —  d'r  flégen  60  151 
pûlje  od.  pûje.  —  Nid.  pocs  (dasselbe  in  55  pûökes  in  de  lücht  herum;  —  de  rok  sitt 
beiden  Bedtgn.) ;  nd.  puus ,  puss ;  hess.  ful  pûskes.  —  Es  ist  gleichfalls  Dimin.  von 
(Vilmar)  pusse  u.  púse;*;ioru7.  puse,  piis;  püs  u.  zwar  namentlich  in  der  Bedtg.  sub  b. 
dän.  püs  (dasselbe  wie  sub  a) ;  engl,  puss  2.  pûske  od.  pûskeo,  weibliche  Scham,  pu- 
(KäUchen,  Miezchen:  Hase,  Häschen,  Ka-  dendum  muliebre,  cunnus.  —  Auchnd.(Br, 
ninchen) ;  gäl.  puis;  ir.  pus;  ersisch  pusag,  60  Wb.,N(kchtr.,pag,240)i^^]abod,(Br,  Wb., 


PÜESKE  777                            PUSTEN 

III,  381  unter  püsken)  pAsken  u.  demnach  pnsseliif  sudeln  od.  unreinlich,  unordent- 

Ditnin.  von  (Br.  Wh.,  Dähnert  etc.)  gleich-  lieh,  schlecht  arbeiten,  träge  u.  langsam  sein 

bedeutendem nd.p\L9ejnfries.(0utzen)pn8s^  u.  gehen,  wiUscheln  etc.;  —  Bê  pussdd  (^od. 

pü8,  was  wohl  mit  an.  pûss  (Beutel,  Säckchen,  masseid)  gau  wat  toregt ;  —  sé  pusseld  al 

Sehlauch  etc.);  isl  pûss   (dasselbe  u.  auch  5  wat  herum;  —  sê  pusseld  d'r  langsam  hen. 

volva  equarum),  pos  (iuvolucrum  infantis),  posi  —  Nd.  (Dähnert,  Dann  eil,  Scham' 

(sacculus);  norw.  pose,  paasa,  possa,  puss  bach)  pusseln.  —  c/.  pöseln. 

(Beutel,  Sack),  pose  (Falte  od.  Bausch,  Bau-  passen,  schöpfen;  —   du  kanst  wol  efeo 

sehe,  Ausbauchung,  Bucht,  grosse  Runzel),  wat  water  pûsseu  od.  uppttssen.  —  Zu  pttsse, 

pose  (Beulet  Blase,  Blatter,  Pocke  etc.,  cf.  10  wie  pUtten  zu  pütte. 

3  pûske),  puss  (Beutel,  Säckchen  etc.) ;  dän.  pussig,   dick,  aufgebläht  od.  aufgeblasen, 

pose   (Beutel,    Säckchen   etc.;   Falte  etc.);  aufgedunsen  etc.;  —   'n  pussig  gesigt.  — 

schwed.  pâee,  posse ;  ahd.  phoso ;  mhd.  phose,  cf.  pusse  u.  2  pûske   u.  dazu  norw.  pusen 

pfose  (Beutel,  Säckchen  etc.)  u.  ags.  puse,  pose  (aufgeschwollen  od.  aufgeblasen  etc.)  u.  pusna 

(pera),  bz.  unserm  pusse  u.  2  pose  (s.  d.)  urspr.  15  (aufschwellen),   sowie  auch  noch    Weiteres 

eins  u.  eines  u.  desselben  Ursprungs  ist.  unter  pusten. 

3.  pûske  (Plur.  pûskes),  kleine  Finne  od.  past,  Hauch,  Athem,  Athemzug,    Wind, 
kleine  Pocke,  kleine  Blaiter,  Bläschen  etc, ;  Furz  etc.;  —  de  leste  pûst  is  d'r  üt;  —  de 

—  pûskes  in  't  gesigt ;  —  'n  pûske  up  de  nöse.  püst  gung  hum  ût ;   —   mit  'n  pûst  (einem 

—  Es  ist  gleichfalls  ein  Dimin.  von  einem  20  Athemzug  od.  Windhauch,  bz.  dem  ein- 
ölten puse  u.  zwar  hier  in  der  Bedtg. :  Beule  maligen  Act  des  Pustens  od,  Blasens)  was 
od.  Blase,  Blatter  etc.,  s.  unter  2  pûske,  wovon  't  läten  d'r  ût ;  —  mit  'n  püst  was  't  lücht 
auch  wohl  das  nhd.  Bausch,  Bausche,  lU;—  he  hed  gen  püst  (Wind,  od.  auch 
6^.  aA^/.  pûsk;m^.bûsch,pûsch,  P/tir.biusche  Kraft  zum  Blasen)  in  de  ners;  —  he  krêg 
(Bausch,  Falte,  Wulst  etc.)  sich  herschreibt,  25  de  püst  (od.  wind)  fan  fören ;  —  dar  kwam 
wie  desgl.  auch  wohl  das  mnd.  Dimin.  so  'n  püst  (Wind  od.  Windstoss,  Winds- 
(Seh   u.  L.)  puBsel  u.  unser  pussel.  braut),  dat  't  all'  up  flog;  —  he  lêt  'n  püst 

4.  püske,  s.  2.  piiater.  (crepitus  ventris)  gân ;  —  hê  mâkt  d'r  so  'n 
pûSKe-gcas,  Wollgrass,  cf.  1  pûske.  püst  (Wind  im  fig.  Sinn  =  Länn,  Auf- 
pfisse,  pttss,  Schiffs-Eimer  od.  eimerartiges  30  hebens  etc.)  fan,  as  ot  't  God  wét  wat  is. 

Gefäss  zum  Schöpfen  von  Wasser  od.  Aufbe-  —    Nd.   puust ;    mnd.   püst ;    norw.,   dän., 

wahren    von    Flüssigkeiten.    —     Compos. :  schwed.  pust.  —  cf.  pusten, 

water-püsse,  tôr-püsse  (Theer-Eimer)  etc.  —  pasten  od^  pusten,  wehen,  blasen,  hauchen, 

Nd.  (cf.  Bobrik,  naut.  Wb., pag.  542)  pütse  schnauben, schnaufen,  keuchen,  fauchen  etc. ; 

od.  piitze;    nid.  puts;    mnld.  (KU.)  putse;  36  —  de  wind  pdstd  d'r  dügtigin;  —  he  pûstd 

wang.  (Ehrentraut,  II,  65)  püdz;  schwed.  't  lücht  ût;  —  puste  de  stof  d'r  wat  of ;  — 

pytts;  norw.,  dän.  pös.  de  wind  pûstd   (bläst  od.  fegt  etc.)   de  stof 

pnsse,  pus,   Beutel,  Tasche  od.  Säckchen  fan  de  Straten;   —    he  püstd  't  für  an;   — 

zum  Aufbewahren  von  Geld  od.  Tabak  u.  im  he  püstd  hum  lik  in  't  gesigt ;   —   ik  püst' 

letzten  Falle  gewöhnlich  aus  einer  Blase  od.  40  (blase  od.  Jurze,   scheisse   etc.)   di  wat;  — 

einem  kleinen  Fell  od.  einem  Stück  Seehunds-  he  püst  sm  leste  adem   ût ;   —   hê  pûstd 

feU  gefertigt.   —   Es  ist  eins  mit  nd.  puse  (schnauht  od.  schnauft,  keucht,  stöhnt  etc.) 

etc.,  s.  unter  2  pûske.  as  'n  otter;   —   he  püstd  fan  hitte;  —  ik 

ptssel ,     eine    sudliche ,     unordentliche,  mut  mi   erst   wat   ferpusten   (verschnaufen 

schmutzige  od.  auch  faule,  langsame,  träge  45  etc.);  —  he  deid  niks  as  pusten  unstennen 

u.  dicke,  plumpe  Person;    —    *n  pussel  fan  (stöhnen);   —    de    katte   püstd    (schnaubt, 

'n  wif;   —    'n  olden  pussel;   —    'n  dikken  faucht  etc.)  un  prdstd  as  dül;  —  de  maschin 

pussel.    —    Davon :  Dimin.  pusselke ;  —  'n  püstd  un  brüsd  för  gewald ;  —  ik  wil  dî  wat 

passelke  fan  'n  wicht.  —  Nd.  (Dähnert)  pusten  (od.  fleiten,   schiten);   —    he  püstd 

pussel ,   schmutzige  Magd ,   alte  Vettel.   —  50  (bläst  od.  bläht)  sük  up.  —  Subst. :  gepuste. 

Zu  pusseln.  gepûst  (Gepuste  od.  Geblase,    Gesdinaube, 

pussele,   Sudelei,   Pfuscherei,  schlechte,  Gepfauche,    Gekeuche,    Gestöhne,    Gelärme, 

schmutzige,  unordentliche,  elende  Arbeit.  —  Getose   etc.) ;   —   dat  gepûst  fan  de  wind ; 

Nd.  pusselij.  —  dat  der  mäkt  so  'n  gepûst,  as  of  't  sük 

pusselig,  pusliff,  pusselg,  schmutzig,  sn-  55  nét  bargen  kan  fan  pin;  —   he  hed  d'r  so 

detig,  unordentlich,  faul,  träge,  plump,  dick  'n  gepûst  afer,  dat  he  so  föl  arbeiden  mut» 

etc.;  —  dat  sügt  so  pusselg  ût;  —  sé  is  od.  bz.  dat  hum  't  läfen  so  stur  word;  —   dat 

löpt  so  puslig ;  —  sé  word  so  dik  un  puslig,  ding  mäkt  'u  gepûst,   dat   man  hAst  bang 

dat  sê  hast  nét  mër  lôpen  kan.  —  Nd.  (cf.  worden  schul';'  —   so  'n  gepûst  un  gestOn' 

Dann  eil,  153  unter  päöseln)  pusslig.  60  un  gedô'  as  dat  hir  is,   dat  mag  de  düfel 


PUSTER  778  PÜT 

langer  ûtholden;  —  wat  znâkt  dat  mipsk  1.  pflster,  kleiner  Blasebalg  oeLauchblos 
för  'n  gepûst  in  de  weit.  —  Nd.,  ntnd,  ein  Rohr  jsum  ÄnbUuen  od.  Anfachen  des 
pusten  od.  pusten;  nid.  poesten;  mnld,  Feuers,  —  JViJ.  püster, puster;  mmi.  pftster; 
poesten,  puesten,  puysten  (s.  unter  1  püster,  nid.  poester ;  mtäd.  poester,  puester,  puyster. 
Bla8ebalg);wfrie8.poeBiien',nfrie8.(Outzen)  5  2.  puster,  der nhd.  Bovist  od.  Bofist 
püste  od.  (Johansen)  pOstin;  trai?^.  pûst;  genannte  Staubpüs  od.  mü  einem  Blasen 
sa^^pûstje;  norw.,schwed.\}\x?Xdk\  c^än. puste;  platzende  Staubschwamm ^  hier  auch  pûske 
bei  Luther :  pausten;  hei  Frisch:  busten;  u.  hasenfis  genannt.  —  TFb^^  2ru  pusten  0(f. 
tyrol.  piisten ;  süddeutsch  (Schmeller)  sonst  mit  pusse  od,  aas.  puse  connex^  wosu 
phausten  etc.  —  Wie  das  Subst.  Blast  aus  10  wenigstens  die  Form  piske  ebensogut  gehören 
blaset  (dritte  Fers.  Präs.  u.  Partie,  von  kann  wie  unser  2  u.  8  pûske,  da  ja  der  Bovist 
blasen)  contrahirt  ist  u.  entstand,  so  ent-  eine  kleine  graue  Blase  od.  ein  rundes^ 
stand  das  Subst.  pust  u.  der  Stamm  pûst  schlauchartiges  Säckchen  od,  Bäiglein  ist. 
von  pusten  aus  einem  mit  blaset  formell  pûster-rôr,  Blase-Bohr  u.  zwar  a.  zum 
gleichem  puset  als  dritte  Pers.  Präs.  u.  15  Anblasen  des  Feuers  u,  b.  zum  Schiessen 
Partie,  von  einan  älteren  pusen  od.  pûsan,  kleiner  Vögel  mittelst  durch  dasselbe  ge- 
bûsan  (cf.  busen,  hauchen,  wehen  etc.,  flare  blasener  Kitt-  od.  Thonkügelchen,  weshalb 
etc.  bei  Frisch,  sowie  weitere  Formen  als  es  scherzweise  auch  in  der  Bedtg. :  Schiess- 
phûseu,  pfausen,  bausen  etc.  bei  Weigand  gewehr  gebraucht  wird, 
etc.  u.  weiteres  unter  unserm  bûseu,  bûstcr,  20  pûst-ha;  i.q_.  pu-häodgepû8t,geb]&8etc.; 
bûstcrn),  wovon  es  meines  Erachtens  durch-  —  he  mâkt  so  'n  pûst-hâ  (rauschenden  Lärm, 
aus  nicht  erwiesen  ist,  dass  es  mit  Aus-  Spektakel,  Aufsehen  erregendes  Geschrei  etc.) , 
stossung  eines  n  aus  dem  späteren  mhd.  as  wen  d'r  'k  wét  nêt  wat  lös  is;  —  wat 
(Lex er)  \ihntLsen  (niesen, schnauben,  obren-  best  du  altid  fÖr  *n  pûst-hâ  (lautes  Gerufe, 
blasen ;  sich  aufblähen)  entstand,  weil  es  wohl  25  Gerühme  etc.)  ?  —  du  mäkst  d'r  fSla  to  fÖl 
zweifellos  ist,  dass  dies  alte  pûsau  ebenso  pûst-bâ  fan;  de  sake  is  hêl  nêt  so  slim. 
wie  ags.  puse  (pera,  s.  Weiteres  unter  2  pttske  put  od,  pnte  u.  auch  pflt,  weibliches  Scham- 
u.  unter  2pose  u.  norti;.  pusen  (aufgeblasen,  glied,  cunnus^yereinm. —  itfncl.pute.  —  Nach 
aufgebläht^  aufgeschwollen  etc.),  pusna  (sich  Sch.u.  L,,  bz.  D i effe nbach  soll  dieses  Wort 
aufblähen^  aufschwellen  etc.)  etc.  in  ähnlicher  30  ident.  sein  mit  pute  (Hure,  merelrix),  wovon 
Weise  von  einer  Schalhourzel  od.  einem  Ton"  unser  2  put  je  éUis  Dimin.  ist,  u.  wovon  dort 
wort  pu,  bu  od.  phu^  erweitert  pus  etc.  ent-  behauptet  wird,  dass  die  letztere  Bedtg.  aus 
stand,  wie  lat.  bucca  u.  buccinum  (cf.  pauke,  der  von  cunnus  entstanden  sei,  ähnUeh  wie 
pauken  etc.)  etc.  nebst  nhd.  pfauchen  od.  dieselbe  Bedtg.  auch  aus  fotae  (s,  d.)  ent- 
fauchen u.  unser  j[iOgge^\iOkj  puchen,  i^unp;  35  stand.  Wahrscheinlicher  jedoch  igt  pute 
etc.,  von  dem  aus  bu  erweiterten  Schallwort  in  der  Bedtg. :  meretrix  mit  an.,  isL  puta 
buk,  wobei  ich  wegen  der  Annahme  einer  y  (Hure,  Ehebrecherin)  aus  afranz.  pale,  span., 
pu  mit  der  Bedtg. :  wehen,  hauchen,  blasen  port.  puta  (liederliche  Dirne)  entlehnt  u. 
etc.,  bz.  hauchen,  duften,  riechen,  stinken  etc.  demnach  auch  mit  itdl.  patta  (Mädchen, 
u.  blasen,  wegblasen,  reinigen  etc.  sowohl  40  liederliche  Dirne)  u.  (cf.  Diez,  1,  335) 
das  lit.  (cf.  If  ick,  II,  408  u.  dazu  seine  putto,  span., port.  puto  (Bube)  aus  lat,  putus 
Bem.  zu  pa  in  IV,  pag.  110)  puczu,  piisti  (Knabe)  entstanden,  was  wieder  mit  skr.  pvXTK 
u.  lett.  (Pott,  Wurzelwb.,  I,  Uli)  puhst  (Kind,  Sohn),  ^otSi  (Thierjunges)  etc.,  sowie 
(blasen)  anführe,  während  für  das  schon  viclleicJU  auch  mit  unserm  put  in  putbenneke 
frühere  Bestehen  einer  gleichbedeutenden  y  45  u.  puter  etc.  (s.  Weiteres  unter  puppe  tf.  cf. 
od.  eines  urspr.  Schallwortes  phu  als  Nach-  Fick,  I,  679)  eines  Ursprungs  ist.  Ob  nun 
ahmung  des  beim  Pusten  od.  Hauchen,  Athmen  aber  pi\t  od.  pute  (cunnus)  eine  blosse  begriff- 
u.  Blasen  hörbar  werdenden  Tones  od.  Schalles  liehe  Weiterentwickelung  von  pute  (meretrix) 
auch  das  skr.  puphusa  (the  lungs)  u.  griech,  ist,  od.  gar  mit  fotse  (s.  d.)  auf  das  skr,  puta 
phüsa  (Blasebalg),  phusaö  (blasen)  etc.  neben  50  (cf.  Fick,  I,  678  u.  s.  auch  Weiteres  unter 
dem  onomatop.  Peir^.  put,  pbut,  phût  (cf.  \)ixik\)  zur ückgeM,  lasse  ich  dahin  gestellt  sein 
Pott,  Wurzelwb.,  1, 1121)  zum  Ausdruck  des  u.  will  ich  dazu  nur  noch  bemerken,  dass  die 
Pustens  od.  Hauchens,  Blasetis  etc.  sprechen,  Bedtg. :  cunnus  auch  sehr  gut  aus  der  von  : 
pÛ8ter  od.  pûsterd,  a.  Wind,  Windstoss,  Brunnen  od.  Graben,  Loch  etc.  entstehen 
Windsbraut  etc. ;  —  dar  kwam  'n  dügtigen  55  konfUe  u.  demnach  dieses  put  od.  pute  mit 
pûstcr  (od.  bûster)  up ;  —  b.  Person  die  püt  od.  pütte,  franz.  puits  etc.  aus  lai.  puteiu 
pustet  od.  schwer  athmet,  keucht,  schnauft,  hervorgegangen  sein  kann,  wozu  auch  das 
ächzt,  stöhnt  etc.;  —  c.  ein  Dickwanst  od.  stimmt,  dass  nach  der  alten  Volkssage  die 
aufgeblasener,  aufgeblähter,  aufgeschwollener  kleinen  Kinder  aus  dem  Brunnen  kommen, 
Mensch.                                                         60      Zum  Schlüsse  sei  übrigens  zu  p6t  od,  pute, 


PUET  PUETTE  779  PUT-EI 

pût  (cuDous)  noch  erwähnt,  dass  diese  Bedtg.  schtoöUenes  Etwas  ergeben,  sowie  weiter,  dasê 

auch  aus  der  von  Gebärmutter  od.  der  unser  pûtäl  mit  1  kwabbe  u.  put  auch  mit 

urspr.  von  Schlauch,  Balg,  Tasche,  2  kwabbe  synonym  ist,  bz.  dass  quabbe  im 

Sack,  Beutel  etc.  entstehen  konnte,  wie  mnld,  ne^^.holothuria  u.  mustela fluTiatilis 

sich  diese  Bedtgn.  auch  im  lat  vulva  od.  volva  5  auch  die  von  rubeta,   bufo,   rana  (s.  unier 

finden,  u.  auch  das  an.  púss  neben  saccalus  1  kwabbe)  hat,   so  ergiebt  sich  sofort  auch 

die  von  volva  equarum  u.  pos  die  von  invo-  wieder  die  nahe  begriffliche  Verwandtschaft 

lucnim  iofantis  (s.  unter  2  pûske)  hat  u.  wo  u.  urspr.  Identität  des  obigen  put  mit  put 

dann  put,  put  (cunnus)  mit  2  put  (s.  d.)  auch  in  pûtâl  sowohl,  als  auch  mit  nid.  puyt  (rana) 

urspr.  eins  gewesen  sein  könnte,  10  u.  norw.,  schwed.  puta;  dän.  pude;  nfries, 

püt,  ptttte,   a.   künstlicher  Brunnen,  ge-  (Outzen)  pütt  u.  pute  (Polster,   bz.   ein 

grabenes  Loch,   Grube,  Schacht  etc. ;  —  wi  kleiner  ausgestopfter  WuJst  etc.,  cf.  oben  die 

willen  *n   püt  grafen   un   mit   törf  upsetten  Bedtg.  sub  c),  worüber  Weiteres  unter  pûtâl. 

laten ;  —  'n  püt  in  de  erde  maken ;  —  pütteu  ^vlU&I,  Aalquappe  od.Äalraupeig&dviB  Iota), 

in 't  môr,  war  de  törf  ûtgrafen  is. —  Sprichw.:  15  ahd.  auch  rûpha;   mhd.   rûpe   (wovon  nhd, 

*n  siegten    (od.  schrâen)    püt,    war   man    't  Raupe  in  Aalraupe  =  mnd.  älroppe  etc.) 

water  ind ragen  mut  (spött.:  in  eum,  qui  ad  d.  •'.  Froschfisch  (aus  lat.  rubeta)   ge- 

virilia   non   aptus   est  nisi   victu  luxuriöse  nannt.    —    Nd.  (Br.  Wb.,  III,  384)  pute 

corroboratus) ;  —  wen  't  kalf  (od.  kind)  fer-  u.  putt,  bz.  âlputt  (cf.  Schütze,  111,254 

dninken  is,  word  de  püt  dempt;  —  b.  ScJiacht  20  unter  Quabbe) ;  nid.  (v.  Dale)  puitaal  (das- 

als  Mass  bei  Erdarbeiten,  1  Ruthe  lang  u.  selbe)  u.  puit   (a.    ein  kabliauartiger  Fisch 

breit  u.  4Fusstief.  —  Nd.,mnd.yvX\  nid.,  mit  dickem  Kopf;  —    b.  ein  Frosch,  rana, 

mnld.  put,  pet;   afries.  pet;   ags.  pit,  pyt;  rubeta);    mnld.  puytael  u.  aelpuyt  (mustcla 

engl,  pit;   an.,  isl.  pyttr;   ahd.  puzz  etc.  u.  piscis)  u.  puyte  (mustelae  fluviatilis  genus), 

as.  puttc;  mnd.  putte;  ahd.  puzzi  etc.;  ital.  25  sowie  puyt,  puyde  (rana,  rubeta,  s.  oben  u. 

pozzo ;  span.  pozo;  prov.  pöts;  franz.  puits  cf.  auch  unter  1  kwabbe  das  mnld.  quabbe 

etc.  —  Aus  lat.  puteus.  in  der  Bedtg. :  holothuria,  mustela  fluviatilis 

1.  püt,  «.  püt.  u.  rubeta  etc.);  engl,  pout  (gadus  barbatus) 

2.  püt,  a.  Sack,  Söckchen^  Beutel,  Tasche,  u.  pout,  eelpout  (gadus  lotus).  —  Dass  diesem 
Düte  etc.;—  he  stekt  H  air  in  sin  püt;  —  30  Worte  die  Bedtg.:  aufgeblasenes  od.  aufge- 
he löpt  mit  de  bädelpût;  —  'n  püt  mit  mal,  blähtes  Etwas  zu  Grunde  liegt,  ist  schon 
gört,  arften,  bonen,  geld  etc.  —  Compos.:  unter  2  püt  bemerkt  u.  ist  es  daher  beim 
b&del-,  geld-,  krüder-,  tabaks-,  mâl-pût  etc.;  Vergleich  von  lat.  pustula  (für  puttula,  als 

—  b.  Eropf,  wie  z.  B.  im  Compos.  bêen-pût  D*»«».  von putta,  puta?)  u.  lit.  putys  (Bläser) 
als  Name  des  Rothkehlchens,  was  wörtl.  soviel  35  von  einem  Stamm  put  als  Erweiterung  von 
als  Beeren-Tasche  od.  Beeren-Kropf  pu  (s.  unter  pusten)  auch  sehr  leicht  möglich, 
bedeutet,  weil  dieser  Vogel  seinen  Kropf  mit  dass  dieses  püt  mit  püt  u.  2  püt  aus  dem  von 
Beeren  füllt ;  —  c.  dasselbe  wie  kwabbe  in  pu  (als  Tonwort  u.  urspr.  y  von  pusten) 
der  Bedtg.:  Wamme  od.  Wulst,  Fleisch-  od.  erweiterten  Stamm  put  (cf.  Fick,  I,  677 
Fettwulst,  bz.  Ausbauchung,  Anschwellung  40  unter  2  pu)  hervorging,  wozu  auch  puts  u. 
etc. ;  —  he  hed  d'r  so  'n  püt  under  't  kin  putsen  gehören,  zumal  da  auch  das  skr.  puta 
bangen  od.  sitten;  —  'n  püt  under  de  ogen  (s.  unter  ^üt)  in  der  Bedtg. :  Hinterbacken 
(eine  Anschwellung  od.  Geschwulst,  blasen-  sehr  wohl  auf  die  Bedtg. :  blasen,  blähen, 
artige  Ausbauchung  etc.  unter  den  Augen).        sich   aufblähen   etc.   zurückgehen   kann, 

—  Compos. :  fet-pût  (Fettwamme,  Fettwulst).  45  ebensogut  wie  püt  u.  pung  in  der  Bedtg. : 
Obschon  dieses  hier  so  sehr  gebräuchliche        Schlauch  od.  Säckchen,  Beutel  etc. 

Wort  in  den  obigen  Bedtgn.  nirgends  sonst  pät-bâs,  der  Schachtmeister  od.  Aufseher 

vorzukommen  scheint,  so  ist  beim  Vergleich  u.  Hauptannehmer  bei  u.  von  Erdarbeiten, 
der  Wörter  pogge  (Frosch),  pok  (Pocke,  cf.  püt  od.  pütte  in  der  Bedtg.:  Schacht. 
Blatter,  Blase  etc.)  u.  pung  (Beutel,  sacculus)  50  püt-bêr,  Brunnen- Gelage,  bz.  Festlichkeit 
von  der  y  buk  (blasen,  blähen,  aufblasen,  (cf.  2  bér),  welche  früher  bei  der  Fertig- 
aufblähen, aufschwellen,  auftreiben  etc.),  bz.  Stellung  eines  Brunnens  gegeben  wurde, 
bei  dem  Umstände,  dass  diese  Wörter  ein  auf-  pnt-ei,   Wind- Ei,  meist  aber  Jig.  ein  Et- 

geblasenes  od.  aufgeblä/Ues,  aufgeschwollenes  was^  wonach  nichts  kömmt  od.  was  den  ge- 
Etwas bezeichnen,  doch  wohl  anzunehmen,  55  hegten  Erwartungen  u.  Hoffnungen  nicht 
dass  auch  dem  obigen  püt  dieselbe  Bedtg.  entspricht  od.  wodurch  solche  getäuscht  wer- 
zu  Grunde  liegt.  Vergleicht  man  nun  einer-  den.  —  Redensart,  u.  Sprichw.:  dat  was  'n 
seile  die  verschiedenen  Bedtgn.  von  bulster,  putei ;  dar  is  uiks  fan  kamen ;  —  dat  is  'n 
pol  u»  pule,  bz.  dass  sich  dieselben  sämmt-  putei;  de  budel  is  mis;  —  „dat  was  'n 
lieh  aus  der  von:   aufgeblasenes  od.  aufge-  60  putei,"  ßä'  bäs  Freerk,  da  kwam  sîn  frô  mit 


PÜET-EMMEK  78ê  PCTS  PUTSE 

'n  46d  kind  in  de  krftizL   —  Wohï  Compot.  Hmkner  eU.),  md.,  bg.  nhd.  pqttd  od,  potcben 

ron  f  ut   ah  Beztuhnyng  denen   />/.  auch  (Uamet   Hmhm,   Hmknehen,  KwMein   tU.f 

put  he  D  De  I  icof  hUin,  ichtcfhch,  zart,  unreif,  eU.     Wo»  rmn  öher   weiUr  dies«  pat    od 

unautgeMd^   €Ui.    iii    u.    ei.    da  put    ^rf  pät   befnfi,   $o  Ui   a   tine  Kmriung   aus 


Schambaf.hj   auch   tm   nd.    diue  Bedty.  5  urtpr.  pau  m.  diaeê  eine  Weäerbildung  von 

hat  u.  auch  dort    ron    einem   Wind-Ki  gt-  einem  Ton-  od.  LaSwori  pa,    ttie  z.  B.  pa 

braucht  wird.  in  pnpa,  popen  etc.   od,    m  laL  pnpa   *cf. 

pit-eBB^r,    Brvunen-Ennerj    hz.   Eimer  pQpp^'  *«•  P*    m  papa  /<rf.   p«ptt   «.  pape'f, 

/Mm  putt^m  r(;ii   Woj^i^/er.  ycozu  Fi cl* //,  6727  joiroA/ /of.  pner,  paelk, 

iiter.    Puter,    WeUch-Hahn,    hier  mefX  10  pooiier,  paolas  etc.,  ii2#  2a/.  puioi,  paDas  etc., 

koJer  genannt:  —  hn  word  S'j  r''^d  is  'n  poter.  ^jwie  ferner  lÜ.  pnt  flxrckruf  für  Kmchleinj. 

—  Von  nd.  pate,  pOt  ^Wefuh-Huhnj  m  dt€4  putrtU  ^Kûekleinj,  pMitas  (Ei,  hz.  Hode); 

rieUeicht  vom  Lockruf  put  od.  put  üf.  put-  ktÂat.  pûta  (Voj^j  eU.   n.  oaidl   das  Mgt 

heoD^  et'.. I  o<f.  $on>i  mit  franz.,  «//an.  pat-  put  «f^Zf/. 

pat.  pijput    upupai,  khlav.  püta  ^V'jgeO  etc.  15      pitje  otf.  pil|e,  Loci--  otf.  Kotewort  für 

ron  einem  unrenchoOehen  Ton-  od.  Sch'itU-  ein  Kätzcken  od.  ein  Heines  Kind  m.  wM 

tcort  put.  foriei  als  Kleines  m.  Junges  überhaupt  (kam 

pit^r-fUrB ;  i.q.  paderstôrm,  jfWocA  hier  \^t  mlii  patje  <»f.  pätjei,  da  es  ein  Dimin. 

tielleicht  mit  Anlehnung  an  Puter,  veil  es  n>n  pat  od.  pat  ^s.  unter  patheime)  isi, 

meist  in*  ûg.  Stnn  tcon  heftigem  Avpjramen  Jf)      1.  pilje,  Dimin.  von  pAt  m.  pate  (cnnnas). 

od.  raf^h  aufloderndem  u.  Md  verrauchen-  2.  pitje.    unreines,    Uederliehes  Frauen- 

dem  Zorn  einei  Menschen   gebraucht  vrird.  zimm^r  od.  liederliche  Dirne^   Hure^    Vettel 

pit-keiie.  Dnnin.  puthenuekeD,  Kin^fer-  €tc.    —    Xd.   (Br.  Wh.,  III,  3^4)  paatje 

tcort  od.  Ko^evort  für  Henne  od.  Huhn  n.  (säuische  Frauensperson).    —    Dimin.    von 

Huhnchen.  —  Xd.  CBr.  Wh.,  Xachtr,  j^og.  25  |'Ute.  *.  unter  püL 

240j   putthonekeo.     —     Kinderreim:    put-  pit je,  Z>imin.  ron  püt  ck/.  pQtte,  Brnnnen. 

hennekea !    fiutheoDoken !    trat  dei^t   du   in  f^Ú^*  Beutekhen,  iSädtchen,  kleine  Papier- 

unsen  Lof ?    du  plukst  mi  slV  mm  blomk^s  dute  etc.  etc.;  —    'n  pfilje  mit  geld  od.  té, 

of,  dat  Word  ml  föls  to  grof.    mamaken  wil  koffé.  mal  etr.  —  Dimin.  zu  2  pAt 

dl  kngen.    papaken  wil  di  Elan,    wo  wil  d!  30      pitjei.  pitjei.  mit  Ueinen  Schritten  gehen 

dat  nog  gan.  —  put  od.  redupL  put- put.  bz.  o*l.  treten,   waten   etc. :  —  dat  kind  je  £ugt 

/'Dan  neilj  piit,  redupl. pût-pût  15/ Éuf tcort  an  to  patjen :   —   dat  kind  pgtjel  d'r  heii ; 

zum  Locken  der  Hühner,  »otcie  auch  Ko$e-  —  he  patjet  in  't  water   (od.  in   de  drtk^ 

tcort  für  ettca^  Kleines  u.  Zartes,    tcie  tcir  herum    —  Xd.  potjeo.  —  Wohl  ton  pat  als 

auch  das  Dimin.  putje  od.  pul  je  aU  Lock-  35  Bezeichnung    ron    eturas    Kleittem    etc.,   ef. 

u.  Kote- Wort  für  ein  Katzchen  u.  Kindchen  put-henne. 

gebrauchen.     Im  Allgemeinen  iit  es  aber  (c(.  fttjif'fA,  ein  sackartiger  Anzug  für  kleine 

put- ei j  eine  Bezeichnung  fiir  ettcas  kleirtej*^  v  Kinder  od.  Sät»glinge:  —  he  sitt  nog  in  't 

schwache i,  zartes,  unreifem,  unausgebildete^,  putje- pak  =  er  éitzt  noch  in  den  Wtnddn, 

unfertigem  überhaupt,  sotcie  auch  ein  unter-  40  6^.  er  ist  noch  ein  kleines  Kind  od.  Säug- 

êchobene^  Ton-   od.   Buf-Wort  fiir   u.  zur  Ung.    —    Comyos.  ron  putje  (Säekthen)  u. 

Benennung  ton   Vögeln,   tcie  ja  ron  die^^m  pak  in  der  Bedtg.:  Tracht. 

put  od.  pdt    sotcohl   das    nd.  pute  od.  }  Mte  pfitje-plakkei,   Düten-kleistern,    bz.    das 

(Welsch- Huhn  od.  kalekutischch  Huhnj  >\ls  K  eist* rn  od.  Zusammenkleben  von  Düten  (cf. 

das  franz.  put-put  ( Wiedehopf j  gebildet  ist  45  putje i :  —  he  is  nog  man  bî  't  pAtje-plakken. 

u.  púu  auch  im  h^lat.  die  Bedtg,:   Vogel  fûX]^f\ML^T, Person dieDsden stisammen- 

hat.     In  der  Bedtg. :   kleines  od.  geringes,  klebt  od.  macht,  bz.  ein  DiäemkUber.     Fig. : 

zartes,   schwaches   Ettcas   etc.    iit   es   auch  Jemand  der  sich  mit  kleinlichen  od.  gering- 

ident.  mit  he^.  (Vilmar;  putt  ^'iccicA,  ^<ir^  fugigen  Sachen  beschäftigt. 

Jungj^   sotcie   mU   nd.    lüt  u.  putt    im   nd.  50      pitB  od.  fûU^j  Posse,  Spass,  Schabernack, 

(Danneilj   pütjunker   (cerachthcher  Aus-  Streich,  loser  Streich,  Schdmsireich  etc. ;  — 

druck  für  einen  Gutsbesitzer  od.    utibedeu-  putzen  maken  (Possen,  Spässe  od.  Streiche, 

tenden  Jutikerj  u.  in  tDähnert/  puttUöter  Sihelmst reiche  etc.  machen);  —  da  mast  m! 

f kleiner  bissiger  Köter:  ßg.  Ausdruck  für  gen  putsen  maken:  — ^wel  hed  m!  de  puts 
einen  verächtlichen  Feindj  etc.,  sowie  ferner  bb  hM.'f   —    ik    schal   dS   nog  wol   insen  wer 

auch   tcohl   im    hess.    (Vilmarj    putcben,  (irieder)  *n  puts   bakken,   dar  kanst  da  di 

putchern  (schtcach  sein,  ein  wenig  krankelnj,  up    ferlaten.    —    Xd.    tDähnert)    putze, 

ven>utrhea  (verkümmern,    bz.  im  Wuclts  11.  putzen  'jd.  (Br.  Wb.)  pals,  patze,   puzze, 

IM  der  Enttciiskelung  zurückbleiben,  wie  z.B.  mnd.  fSch.  u  L.)  pusM,  posse,  patze;  nid. 
von  Kindern  h.  jungen  Thieren,  als  Lammer,  60  pocts,  pols:  wiiW.  (KU.)  m.  mfiiâsn.  boetae, 


PÜTSEL-MEST  781  MJET-WATËR 

bootse  (farce,  soraette,  narration  joyeiue,  schöpfen  müUM  des  putemmers ;  —   sé  û 

bourde,  mocquerie,   foUatrerie,   plaisanterie,  hen  um  water  to  pütten ;  —  du  kanst  mî  wol 

raillerie);  âUer  vM.  bosse  etc.,  s.  dieses  in  efen  wat  water  pûtten  od,  uppütten;    —   b. 

Grimm,  Wb,  stechen,  graben,  tiefen  etc.;  —  pütte  dat  nog 
putsel-mest,  Basir-Messer.  —  Zu  putsen.    5  wat  dêper.   —   Compos. :  ûtpfltten,  1.  aus- 

putsel-rêfe,  Basir-Zeug,  schöpfe,  entleeren,  erschöpfen,  entkräften; 

1.  pBtsen,  ptttgen,  reinigen,  schneiden,  —  dat  water  is  d'r  ûtpûtta;  —  hê  is  gans 
scheeren,  wischen,  fegen  etc. ;  —  de  nöse  ûtpûttd  etc. ;  —  2,  ausgraben,  ausUefen,  er- 
putsen   (die  Nase  reinigen  od.  schneuzen);  tiefen,  ergründen  etc.;  —  dat  gat  mut  nog 

—  't  lûcht  putsen  (das  Licht  schneueen  od.  10  mër  ûtpûttd  worden;  —  de  dfipte  is  bei  nét 
die  Schnuppe  davon  abschneiden) ;  —  de  ût  to  pütten ;  —  Gods  wfsheid  is  nêt  ût  to 
hk[&pvAzeü(denBart  scheeren  od,  abnehmen);       pütten  (nicht  auszutiefen,    hz,  nicht  zu  er- 

—  de  disk  putsen  od,  ofputsen  (den  Tisch  gründen  od.  auch  n€u:h  der  Bedtg,  sub  1: 
reinigen  od,  mit  einem  Tuch  abreiben  od,  nicht  auszuschöpfen,  bz,  nicht  zu  erschöpfen), 
wischen,  abwischen);  —  bômen  ûtputsen  15  —  Nd.  pütten;  mnd.,  nid,  pütten. 
(Bäume  ausschneiden).  —  Auchfig. :  fegen,  pätterke,  Stieglitz.  —  Nid.  putter,  pnttertje. 
derbe  abfertigen  etc.;  —  ik  wil  di  putsen,  —  Angeblich  von  pütter  od.  nid.  pütter, 
wen  du  dat  nét  letst;  —  he  hed  hum  dügtig.  Wasserschöpfer,  bz.  Person  die  Wasser  aus 
putsd.  —  JVd.  putsen  o(f.  putzen  ;n/dpoet8en;  dem  Brunnen  (püt,  pütte)  schöpft  u.  zieht, 
mhd,  butzen,  bützen  etc.  —  Ob  vielleicht  20  weil  der  Stieglitz  dazu  abgerichtet  werden 
mit  nhd.  Putz  von  lat,  putus  (rein  etc.)  u.  kann,  sein  Trinkwasser  seihst  zu  pütten. 
putare  (putzen,  reinigen  etc.)?                            Da  übrigens  auch   der  Distelfinke  im  nid, 

2.  putsei,  essen ;  —  bê  putsd  't  all'  man  putter,  putterlje  heisst,  so  sdieint  es  mir 
weg ;  —  he  kan  dügtig  putsen ;  —  puts  man  eher  zu  dem  fläm.  putteren  (unverständlich 
weg,  min  junge,  't  is  dt  wol  gegünd.  —  Auch  25  sprechen  od,  schwatzen,  stottern  od.  stoss- 
nd,  putsen  od.  putzen  in  dieser  selben  Bedtg.  weise  sprechen  etc.)  zu  gehören  od,  mit  diesem 
u.  hier  wohl  aus  der  Bedtg. :  reinigen,  leer  von  dem  onomatop.  put  (s.  unter  puthenne) 
machen  etc.  entstanden,  sodass  es  mit  1  putsen       weiter  gebildet  zu  sein, 

eins  ist,  ptttting,    Plur.   püttings    od,  puttingen, 

pntsei-maker,  Pössen-Macher,  Possen-  30  starke  Ketten  od.  Kettenglieder,  welche  von 

Beisser.  —  Nid.  poetsenmaker.  den  Jungfern  an  den  Büsten  nach  der  Seite 

pntser,   Putzer,  Beiniger,   Scheerer  etc.;       des  Schiffes  hinabreichen  od,  eiserne  Ketten 

—  Bchôputser,  b&rdputser  etc.  womit  die  Meutwände  an  dem  Schiffsbord 
pntsig,  possirlich,  spasshaft,  drollig,  auf-        befestigt  sind.   —   Nid.  putting,  puttingen ; 

fcMend,  wunderlich  etc. ;  —  dat  is  je  putsig ;  35  schwed.,    dän.    pijtting,    pyttingeme;    engl, 

—  dat  sügt  je  putsig  üt;  —  dat  is  'n  putsigen        futtock,  futtocks. 

fent.  —  Nid,  poetsig.  pfit-water,  Brunnenwasser,  als  Gegensatz 

piittei  (Verb,  von  püt,  pütte,  wie  4  bakken       zu  bak-water  (Cistemenwasser).  —  Sprichw,  : 

von  bak),  a.  aus  einem  Brunnen  (Wasser)       't  löpt  hum  b!  de  rügge  up,  as  kold  pütwater. 


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